Krankenhaus-Lexicon für das Deutsche Reich: Die Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche und die hygienischen Einrichtungen der Städte im Deutschen Reich am Anfang des 20. Jahrhunderts 9783111516264, 9783111148380


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German Pages 949 [972] Year 1900

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Königreich Preussen
Aachen– Aurioh
Bacharach– Buxtehude
Celle– Czempin
Daber– Dziekanka
Eberbach– Eydtkuhnen
Falkenberg– Fulda
Gaarden– Gymnich
Haaren– Huttrop
Ibbenbüren– Itzehoe
Jakobshagen– Jungfornhaide
Kistorf– Kyritz
Laar– Lyok
Magdeburg– Myslowitz
Nakel– Nowawes
Oberbrechen– Owinsk
Paderborn– Pyritz
Quakenbrück– Querfurt
Radevormwald– Rybnik
Saalfeld– Swinemünde
Taarstedt– Tzscheeren
Uchtespringe– Uslar
Vaau– Vreden
Wachtendonk– Wyk
Xanten
Zaborze– Zündorf
Königreich Bayern
Abbach– Augsburg
Babenhausen– Burglengenfeld
Cham– Creussen
Dachau– Dürkheim
Ebermannstadt– Euerdorf
Falkenstein– Furth
Gabersee– Günzenhausen
Haag– Hutthurm
Ichenhausen– Isen
Jellenkofen– Johannesbrunn
Kaiserslautern– Kusel
Lambrecht–Ludwigstadt
Mainbernheim– Murnau
Nabburg– Nürnberg
Oberammergau– Ottobeuren
Palling– Prien
Rain– Ruhpolding
Salzburghofen– Sulzbach
Tann– Tüssling
Uffenheim– Ursberg
Velden– Volkach
Waal– Wunsiedel
Zell– Zwiesel
Königreich Sachsen
Albertsberg– Augustusbad
Bautzen– Burgstädt
Chemnitz– Crimmitschau
Dahlen– Dresden
Eibenstock– Elsterberg
Falkenstein– Freiberg
Geithain– Grunau
Hänichen– Huttengrund
Jonsdorf
Kamenz– Kreischa
Lausigk– Lugau
Marienberg– Mylau
Netzschkau– Nossen
Ober– Oschatz
Pausa– Plauen
Radeberg– Rosswein
Sayda– Stollberg
Taucha– Treuen
Untergöltzsch
Waldenburg– Würzen
Zeithain– Zwickau
Königreich Württemberg
Aalen– Altshausen
Baknang– Buchau
Calw– Creglingen
Degerloch– Dfirrmenz-Muhlaoker
Eberhardzell– Esslingen
Fellbaoh– Friedrichshafen
Gaildorf– Gundelsheim
Haiterbach– Hornegg
Ilshofen– Isny
Jagstfeld
Karlshöhe– Kupferzell
Laichingen– Lustnau
Marbach– Murrhardt
Nagold– Nürtingen
Oberdorf– Oehringen
Pfingstweide– Plochingen
Ravensburg– Rottweil
Saulgau– Sulz
Teinach– Tuttlingen
Ulm– Urach
Vaihingen
Waiblingen– Wurzach
Zwiefalten
Grossherzogthum Baden
Achern– Arien
Baden-Baden– Bühl
Donauesohingen– Durlach
Eberbach– Ettlingen
Forbach– Fussbach
Gailingen– Gutaoh
Hardheim– Hoflngen
Jestetten
Illenau– Ilvesheim
Kandern– Kuppenheim
Ladenburg– Lörrach
Malsch– Murg
Neckarbischofsheim– Nussbach
Oberglotterthal– Osterburken
Pforzheim– Pfullendorf
Radolfzell– Rohrbach
Sickingen– Sulzburg
Tauberbischofsheim– Triberg
Ueberlingen
Villingen– Vöhrenbach
Waldkirch– Wolfach
Zell am Harmersbach– Zell Im Wiesenthal
Grossherzogthum Hessen
Alsfeld– Auerbach
Bensheim– Butzbach
Darmstadt– Dieburg
Eberstadt
Friedberg
Gau-Algesheim– Gross-Umstadt
Heidesheim– Hungen
Lampertheim– Lindenfels
Mainz– Mombach
Nauheim– Nieder-Weisel
Ottenbach– Oppenheim
Ssndbach– Seligenstadt
Viernheim– Vilbel
Wimpfen– Worms
Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin
Boizenburg– Bützow
Crivitz
Dargun– Dömitz
Gadebusch– Güstrow
Hagenow– Heiligendamm
Kleinen– Kröpelin
Ludwigslust– Lübz
Malchin– Müntz
Neukaien– Neukloster
Parchim– Plau
Rehna– Rostock
Saohsenberg– Sülze
Tessin– Teterow
Waren– Wustrow
Zarrentin
Grossherzogthum Sachsen-Weimar- Eisenach
Apolda– Auma
Berga– Buttstädt
Creuzburg
Dermbach
Eisenach
Geisa
Ilmenau
Jena
Loitsch
Kaltennordheim
Milnchenbernsdorf
Neustadt
Ostheim
Stadtlengsfeld– Stadtsulza
Vacha
Weida– Weimar
Grossherzogthum Oldenburg
Barsael– Brake
Cloppenburg
Damme– Dinklage
Essen– Eutin
Friesoythe
Holzkamp
Jever
Löningen– Lohne
Oldenburg
Schwartau
Timmendorfer-Strand
Varel– Vechta
Wangeroge– Wildeshausen
Zwischenahn
Herzogthum Braunschweig
Altenbrak
Blankenburg– Braunschweig
Harzburg– Holzminden
Königslutter
Neu-Erkerode
Stiege
Thedinghausen
Wolfenbüttel
Herzogthum Sachsen-Meiningen
Bettelhecken
Camburg
Eisfeld
Gräfenthal
Hildburghausen
Köppelsdorf
Lehesten– Liebenstein
Meiningen
Pösneck
Römhild
Smlfeld– Sonneberg
Herzogthum Sachsen-Altenburg
Altenburg
Esenberg– Etzelbach
Klosterlausnitz
Nöbdenitz
Roda– Ronneburg
Sohmölln
Herzogthümer Sachsen-Coburg und Gotha
Coburg
Königsberg
Lützelbuch
Neustadt
Herzogthum Gotha
Elgersburg
Friedrichroda
Gera
Gotha– Gräfentonna
Ichtershausen
Langenhain
Oberhof– Ohrdruf
Thal
Waltershausen
Herzogthum Anhalt
Barnstedt– Bernburg
Cöthen– Coswig
Dessau
Gernrode
Hoym
Leopoldshall
Nienburg
Zerbst
Fürstenthum Schwarzburg -Rudolstadt
Blankenburg
Frankenhausen
Königsee
Quittelsdorf
Rudolstadt
Schlotheim
Stadtilm
Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen
Arnstadt
Gehren
Langewiesen
Plaue
Sondenhausen
Fürstellthum Waldeck Und Pyrmont
Arolsen
Corbaoh
Fleohtdorf
Pyrmont
Wildungen
Fürstenthum Reuss Aelterer Linie
Greiz
Zeulenroda
Fürstenthum Reuss Jüngerer Linie
Gera
Harpersdorf
Köstritz
Niederndorf
Sohleiz
Tinz
Fürstenthum Schaumburg-Lippe
Bockeburg
Stadthagen
Fürstenthum Lippe
Brake
Detmold
Humfeld
Lage– Lemgo
Oerlinghausen
Salzuflen
Freie und Hansestadt Lübeck
Lübeck
Freie und Hansestadt Bremen
Bremen– Bremerhaven
Gröpelingen
Horn
Oberneuland-Rockwinkel
Vegesack
Walle
Freie und Hansestadt Hamburg
Alsterdorf
Cuxhaven
Döse– Duhnen
Fuhlsbüttel
Geesthacht
Hamburg
Lazaret des Untersuchungs-Gefängnlsses
Kurhaus
Hafenkrankenhaus– Hansdorf
Langenhorn
Reichsland Elsass-Lothringen
Altarschweiler– Andlau
Barr– Busendorf
Carspach– Colmar
Dambach– Dörnach
Ensisheim– Erstflin
Finstingen– Forbach
Gebersohweier– Gross-Moyeuvre
Hagenau– Hochfelden
Ingersheim– Isenheim
Kaysersberg– Klein-Rosseln
Lauterburg– Logelbach
Markiroh– Mutzig
Neubreisach– Niederbronn
Oberehnheim– Odern
Pfalzburg– Püttlingen
Rappoltsweiler– Rufach
Saales– Sulzmatt
Thann– Türkheim
Urbach– Urbeis
Vic– Vorbruck
Wasselnheim– Weissenburg
Zabern
Anhang
Sachregister
Ortsregister
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Krankenhaus-Lexicon für das Deutsche Reich: Die Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche und die hygienischen Einrichtungen der Städte im Deutschen Reich am Anfang des 20. Jahrhunderts
 9783111516264, 9783111148380

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IIa* amtlMben Oaellea bcrausflcflcbcn von

Professor Dr. J L emtitadf G d x l m c r IDcdldnalratt) imtfllUd des Kenlfillcb Prtusshdjtn statistischen Burtaiu.

Berfln 1900 Verlag oon 6eorg Reimer.

Vorwort. D a s Deutsche Reichs-Komitee für die Ausstellung in Paris (Gruppe für Krankenhäuser) hatte die Absicht, den Stand der Anstaltsfürsorge für Kranke and Gebrechliche im Deutschen Reiche am Anfang des 20. Jahrhunderts an der Hand von Modellen, Beschreibungen nnd Zeichnungen in anschaulicher Weise vorzuführen. Da bei der endgiltigen Berathnng über die Durchführung dieses Planes darauf hingewiesen werden musste, dass für diesen Zweck der verfügbare Raum nicht ausreiche, so übernahm ich es auf Wunsch der Versammlung, durch die Abfassung eines Buches unter dem Titel: „Krankenhaus-Lexikon für das Deutsche Reich" den Plan cur Ausführung zu bringen. Die hohen Regleningen der Bundesstaaten haben durch die ertheilte Erlaubniss sur Benutzung des amtlichen Materials die Durchführung dieses Unternehmens möglich gemacht. Der that kräftigen Unterstützung der staatlichen und der städtischen Behörden, der lebhaften Betheiligung der Herren Medizinalbeamten und Anstaltsärzte wie der Bereitwilligkeit der Anstaltsyorst&nde ist es demnach vorzugsweise zu danken, wenn es gelungen ist, über die Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche im Deutschen Reiche am Anfange des zwanzigsten Jahrhunderts die neuesten Nachrichten auf den nachfolgenden Blättern zusammenzustellen. ' Die Erwägung, dass auf die Leistungen der Anstalten für Kranke und Gebrechliche die hygienischen Einrichtungen derselben einen hervorragenden Einfluss ausüben, und dass die Herstellung solcher Einrichtungen vorwiegend von den öffentlichen hygienischen Einrichtungen des Ortes abhängig ist, legte es nahe, der Beschreibung der Krankenanstalten eines Ortes Angaben über die öffentlichen hygienischen Einrichtungen in demselben vorangehen zu lassen. Die Beschaffung des darauf bezüglichen Materials haben die Medizinal-Abtheilungen der Königlichen KriegBministerien der Bundesstaaten in der wirksamsten Weise veranlasst. Infolge dieser fürsorglichen Anordnungen konnten über die hygienischen Einrichtungen in Garnisonorten eingehendere Mittheilungen gemacht werden, während ausserdem für eine grosse Anzahl anderer Orte, in denen Heilanstalten u. s. w. sich befinden, den Akten des Kaiserlichen Gesundheit« - Amtes, deren Einsichtnahme in der freundlichsten Weise gestattet wurde, ferner den Sanitätsberichten der Medizinalbeamten, den Verwaltungsberichten der Städte und anderen Qnellen die gleichen Angaben entnommen werden konnten. So enthält das Buch für alle Städte mit mehr als 15 000 Einwohnern, für alle Garnisonorte im Deutschen Reiche und auch für andere Orte kurze Angaben über die Zeit der Errichtung, über System, Anlagekosten, Leistung der Wasserversorgung durch Wasserleitung, der Schlachthäuser, der Entwässerungsanlagen, der öffentlichen Desinfektionsanstalten, der Badeanstalten, sowie Nachrichten über ärztliche Leichenschau und über das Datum der letzten BauPolizeiordnung. Aus den Mittheilungen über das Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege wird der Leser schon den Eindruck erhalten, dass bedeutende Leistungen für die Gesundheit ihrer Einwohner zahlreiche Städte und Gemeinden unter den rund 3000 Orten, die in dem vorliegenden Buche aufgeführt sind, fast ausschliesslich seit dem Erstehen des Deutschen Reiches aufzuweisen haben. Die vorgeführte Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche lehrt indess, dass dieses Gebiet der menschenfreundlichen Fürsorge an dem Aufschwungs der Deutschen Bundesstaaten in den letzten 30 Jahren ebenfalls in hervorragender Weise theilgenommen hat.

Vorwort.

IT

Ueber (rund) 6300 Anstalten liegen in diesem Bache mehr oder weniger vollständige Nachrichten vor. Es ist dadurch nachgewiesen, dass zur Aufrahme von Kranken, Irren, Siechen u. s. w. rar Zeit mehr als 370 000 Betten bereit stehen. Soweit Angaben vorgelegen haben, dies war A r 4500 Anstalten der Fall, ist festgestellt, dass mindestens 1650 000 Kranke and Gebrechliche aller Art in einem Jahre (1898 bezw. 1899) in den Anstalten verpflegt worden sind. Ein weites and segensreiches Feld christlicher Nächstenliebe and Barmherzigkeit tritt durch diese Zahlen in die Erscheinang. Es handelt sich hier am die erfolgreiche Bekämpfung and Linderang menschlichen Elends, das den Körper, den Gleist oder einzelne Sinne vieler Tausender in jedem Jahre heimsucht Ob aber die vorgeführte Leistung auf diesem Gebiet gegen frühere Zeiten erheblich gestiegen sei, diese Frage ist für das ganze Deutsche Reich aus naheliegenden Gründen im Vergleich mit dem Anfang des neunzehnten Jahrhunderts nicht zifiermässig zu beantworten. Nach Erstehung des Deutschen Reiches lisst sich indess die Erhebung &ber die Anzahl der Heilanstalten, welche am 1. April 1876 auf Anordnung des Bundesraths im Deutschen Reiche stattgefunden hat, za einer Vergleichung mit dem Ergebniss des vorliegenden Krankenhaus-Lexikons heranziehen. Es waren 1876 ermittelt: . . . . 3000 Anstalten mit 140 900 Betten; „ 1900 dagegen vorhanden: 6300 „ „ 370000 . Für die einzelnen Bundesstaaten liegt folgendes Ergebniss vor: Anzahl der Anstalten

Königreich Preussen „ Bayern „ Sachsen „ Württemberg Grossherzogthnm Baden „ Hessen „ Mecklenburg-Schwerin . „ Sachsen-Weimar-Eisenach „ Mecklenburg-Strelitz . . „ Oldenburg Herzogthum Braonschweig „ Sachsen-Meiningen „ Sachsen-Altenburg „ Sachsen-Coburg und Gotha . „ Anhalt Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt . . „ Schwarzburg-Sondershausen . „ Waldeck und Pyrmont. . . „ Reuss älterer Linie „ Reuss jüngerer Linie . . . „ Schaumbuig-Lippe Ijppe Freie und Hansestadt Lübeck „ Bremen „ Hamburg Reichsland Elsass-Lothringen

.

. . .

. . . . .

. .

1876

1900

1626 476 158 149 141 69 41 27

3892 732 299 275 274 84 87 56 13 37 45 25 14 36 29 13 11 11 3 16 4 18 12 35 55 222

11 20 9 15 6 12 14 9 4 5 3 6 3 5 6 10 23 130

Anzahl der Betten 1876 76310 20 800 8 006 6 487 6 400 3 111 1 845 823 297 846 646 554 449 391 733 128 102 135 46 98 64 286 287 680 3126 8151

1900 214 320 39 511 22755 17 213 16 704 6 679 3 441 2 942 398 2 036 2 940 1092 749 .1001 1 740 626 298 415 104 508 81 971 777 2 290 8 855 20 231

Demnach ist die Zahl der Anstalten and der Betten für Kranke und Gebrechliche, besonders in den grösseren Staaten, 1900 bedeutend grösser als im Jahre 1876. Bei dieser Vergleichung ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Methode der Erhebung der Nachrichten im Jahre 1876 eine andere als im Jahre 1900 gewesen ist. Während 1876 eine

Vorwort.

V

s a m m a r i s c h e N a c h w e i s u n g der Anstalten TOB allen Bundesstaaten geliefert worden ist, liegen für 1900 Nachrichten Ober j e d e e i n s e l n e A n s t a l t vor. Letztere Art der Beschaftmg des Materials beeinflusst die Reichhaltigkeit desselben an und für sich schon gfinstig; ausserdem kommt noch der Umstand hinzu, dass Priratanstalten mit weniger als 10 Betten and Anstalten für Gebrechliche and Sieche mit and ohne Abtheilangen für körperlich Kranke, insbesondere ans den grösseren Städten, in die Erhebung för 1900 hineinbezogen worden sind, was im Jahre 1876 nicht der Fall war. Die Anzahl dieser Anstalten fällt jedoch für diesen Vergleich nicht erheblich ins Gewicht. Für Preussen ist es jedoch möglich, da das von mir bearbeitete „Krankenhaus-Lexikon f b das Königreich Preussen" im Jahre 1885 in derselben Weise wie das vorliegende entstanden ist, mit grösserer Sicherheit zu untersuchen, ob eine beträchtliche Zunahme der Krankenanstalten u. 8. w. stattgefunden habe. Es sind f&r Preussen ermittelt: 1876 1885 1900 Anstalten 1502 2040 3900 Betten in denselben . . 73 091 109 934 214320. Offenbar geht ans diesen Zahlen hervor, dass die Anstaltsfflnorge Ar Kranke und Gebrechliche in 24 Jahren beträchtlich gestiegen ist. Dass aber Arme und wenig Bemittelte, zu denen die Anstaltsinsassen fast ausschliesslich gehören, in zunehmender und in so grosser Zahl ärztliche Hilfe oder Versorgung in Anstalten finden können, diese Thatsache ist jedenfalls ein Beweis für den hohen Kultunustand unseres Vaterlandes. Besonders muss hervorgehoben werden, wie Kranken und Gebrechlichen gegenüber religiöse Gemeinden, Genossenschaften und Vereine, weltliche Vereinigungen und einzelne Wohlthäter in der erfreulichsten Weise eine Opferwilligkeit an den Tag legen, die mit den Bestrebungen im Mittelalter, mit den frommen Stiftungen in jener Zeit jeden Vergleich aushalten. Dazu kommt, dass neben der Wohlthätigkeit jetzt die Selbstverwaltung der politischen Gemeinden an der Fürsorge f&r Kranke und Gebrechliche sich in einer Weise betheiligt, wie es beim Beginn des 19. Jahrhunderts nicht f&r möglich gehalten worden wSre. Dafür dürfte folgende Betrachtang einen Beweis liefern. Der Gedanke, dass der Staat in seiner Gesammtheit ein grosses wirtschaftliches Gebiet für die Th&tigkeit aller seiner Angehörigen, f&r den freien Austausch ihrer Kräfte bilde, dass als w i r t s c h a f t l i c h e H e i m a t h das Vaterland in seiner Gesammtheit erscheine, and dass es der freien Willensbestimmung des Einzelnen überlassen bleibe, wie und wo er seine wirthschaftliche Th&tigkeit entfalten und zu diesem Zweck seinen Aufenthalt nehmen wolle, beherrschte die politische und wirthschaftliche Verfassung des Norddeutschen Bandes and später die des Deutschen Reiches. Für alle Gesetze auf diesem Gebiete liefert das Fundament das Gesetz vom 1. November 1867, betreffend die Freiz&gigkeit, insbesondere aber f&r das Reichsgesetz über den U n t e r s t ü t z u n g s w o h n s i t z vom 6. Juni 1870, abgeändert durch Gesetz vom 12. Mfiiz 1894. Folgende Bestimmungen sind daraus besonders hervorzuheben: Wer innerhalb eines Ortsa r m e n v e r b a n d e s nach zurückgelegtem achtzehnten Lebensjahre zwei Jahre lang ununterbrochen seinen gewöhnlichen Aufenthalt gehabt hat, e r w i r b t dadurch in demselben den U n t e r s t ü t z u n g s W o h n s i t z (§ 10). Die zweijährige Frist läuft von dem Tage, an welchem der Aufenthalt begonnen ist. Durch den Eintritt in eine Kranken-, Bewahr- oder Heilanstalt wird jedoch der Aufenthalt nicht begonnen (§ 11). K i n d e r erwerben durch Abstammung den Unterst&tzungswohnsitz (§ 18). Wenn Personen, welche gegen Lohn oder Gehalt in einem Dienst- oder Arbeitsverh<niss stehen, oder deren ihren UnterstützangBwohnsitz theilende Angehörige, oder wenn Lehrlinge am Dienst- oder Arbeitsorte erkranken, so hat der O r t s armenverband dieses Ortes die Verpflichtung, den Erkrankten die erforderliche Kur und Verpflegung zu gewähren (§ 29). Die Unterstützungspflicht gegen jeden h i l f s b e d ü r f t i g e n Deutsch e n bestimmt § 28. Im Anschluss an dieses Reichsgesetz sind die Ausf&hrongsbestimmangen för P r e u s s e n bemerkenswerth, wolche durch Gesetz vom 11. Juli 1891 in Abänderung der §§ 31, 65 und 68 des Gesetzes zur Ausführung des Bundesgesetzes &ber den UnterstfitzungswohnBitz vom 8. März 1871 folgenden Inhalt erhalten haben: § 31. Die Landaraenverbände sind verpflichtet, f&r Bewahrung, Kur und Pflege der hilfsbed&rftigen Geisteskranken, Idioten, E p i l e p t i s c h e n , Taubstummen und Blinden,

VI

Vorwort.

soweit dieselben der Anstaltspflege bedürfen, in geeigneten Anstalten*) Ffirsorge zu treffen. § 31a. . . . . Der Landarmenverband ist berechtigt, sofern es sich nicht am einen landarmen Hilfebedürftigen handelt, vorbehaltlich anderweitiger Vereinbarung E r s a t z der sonstigen Kosten von dem endgiltig nnterst&tznngspflichtigen Ortsarmenverband zn verlangen § 31 d. . . . . Land- und S t a d t k r e i s e können mit Genehmigung des Oberpräsidenten anch in Zukunft die Fürsorge für hilfsbedürftige Geisteskranke, Idioten, Epileptische, Taubstumme and Blinde in eigenen Anstalten übernehmen § 31 e. Die Landarmenverbände, Kreise and die aas mehreren Gemeinden and Gatsbezirken zusammengesetzten Kommunalverbände sind auch ferner befagt, die Fürsorge für Sieche unmittelbar zu übernehmen. Die gleiche Befugniss verbleibt den Kreisen und den Kommunalverbänden hinsichtlich der h i l f s b e d ü r f t i g e n Kranken. Demnach besteht die gesetzliche Pflicht, jedem hilfsbedürftigen Deutschen oder Ausländer die erforderliche Pflege in Krankheitsfällen zu gewähren und geeigneten Falles für die Unterbringung in einem Krankenhause, in einer Irrenanstalt u. s. w. zu sorgen. Jeder Bundesstaat hat aber das Recht, Aufsicht über die Anstalten zn führen, neue Gründungen derselben von der Zustimmung der Aufsichtsbehörden abhängig zn machen, Mängel und Missbräuche in den Anstalten aufzudecken und deren Beseitigung zu veranlassen. Diese Bestimmungen erklären es, dass die Anzahl der Krankenanstalten u. s. w. gegen früher bis zum Jahre 1900 so bedeutend gestiegen ist. Unverkennbar ist aach in der neaeren Zeit die Verpflichtung an die politischen Verbände viel stärker als früher herangetreten, die Herstellung von Kranken-und Irrenanstalten planmässig durchzuführen. Für die Irren versorgung hat die Selbstverwaltung grösserer Körperschaften (Provinzen in Preussen u. s. w.) einzutreten und sucht aus der Zählung der Geisteskranken durch besondere Erhebung oder bei Gelegenheit der Volkszählung und aus dem Andrang zu den Irrenanstalten neben der Berücksichtigung sonstiger Verhältnisse das Bedürfniss für ihre Unterbringung zu erkennen. Wie sehr diese Art von Anstalten zugenommen hat, geht daraus hervor, dass die Anzahl derselben von 199 mit 28 300 Betten im Jahre 1876 auf 394 mit 87000 Betten im Jahre 1900 gestiegen ist. (Vgl. Sachregister S. 922.) Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Irrenanstalten in neuester Zeit viel grösser und ausserhalb der Städte angelegt werden und dass in den Krankenhäusern der grösseren Städte ausserdem noch besondere Abtheilungen für Geisteskranke bestehen. Aenderungen auf dem Gebiete der Anstaltsfürsorge für Geisteskranke gehen jedoch in das neue Jahrhundert hinüber, die für die künftige Berichterstattung andere Gesichtspunkte als bisher verlangen werden. So wird z. B. die f a m i l i ä r e I r r e n p f l e g e eine immer grössere Ausdehnung gewinnen. Hat doch schon der Landtag der Provinz Sachsen auf Antrag des nach fast 25jähriger segensreicher Thätigkeit aus dem Amte als Landeshauptmann der Provinz Sachsen scheidenden Grafen v. W i n t z i n g e r o d e am 2. Februar d. J. beschlossen: „1. Von den der Fürsorge des Provinzialverbandes bereits anheimgefallenen und in Zukunft noch anheimfallenden Geisteskranken und Idioten werden diejenigen, die sich zur familiären Verpflegung eignen, in Familien untergebracht, welche die Gewähr einer sachgemässen Behandlung und Verpflegung bieten; 2. als Durchgangs- und Stützpunkt für die Ausbreitung der familiären Irrenpflege werden zwei zur Aufnahme von je 150 Kranken geeignete Landesasyle erbaut und eingerichtet." Für die Errichtung von S t a d t a s y l e n treten ebenfalls hervorragende Irrenärzte ein. Ferner werden g e i s t e s k r a n k e Verbrecher (Untersuchungs- und Strafgefangene) von den Irrenanstalten künftig mehr als bisher ferngehalten und in besonderen Anstalten untergebracht werden. Dank den Fortschritten der psychiatrischen Wissenschaft verschwinden die Irren - Bewahranstalten, der Kasernenstil wird durch das Pavillonsystem abgelöst und einfache ländliche Wohnhäuser, Beschäftigung mit LandwirthBchaft oder Handwerken verschiedener Art, freiere Behandlung der Irren als Kranke, sind Forderungen der Irrenärzte, welche die Vorurtheile und das Misstrauen gegen die Irrenanstalten überwinden und H e i l s t ä t t e n für Geisteskranke im neuen Jahrhundert schaffen werden. Dazu treten die Bestrebungen hinzu, H e i l s t ä t t e n für minder b e m i t t e l t e Nervenkranke zu schaffen. Von den zur Zeit bestehenden 91 Anstalten für Nervenkranke (s. Sachregister S. 925) sind die •) Welohe finanzielle Tragweite Übrigens diese Verpflichtung bat, gebt daraus bervor, dass am Tage deB Inkrafttretens des Gesetzes, am 1. April 1868, z. B. dem Landarmenverbände der R h e i n p r o v i n z mit einem Male 6048 Hilfsbedürftige überwiesen wurden, die sich in 1G6 Anstalten befanden.

Vorwort

vn

meisten Privatunternehmungen für die wohlhabende Bevölkerung; in Zehlendorf bei Berlin ist als Stiftung privater Wohlthätigkeit die erste Anstalt (Haas Schönow s. S. 526) für Nervenkranke zu möglichst niedrigen Pflegesätzen im Oktober 1899 eröffnet. Für Kranke, die an E p i l e p s i e leiden, bestehen bereits 49 Anstalten (siehe Sachregister S. 919). Was die Unterbringung der k ö r p e r l i c h K r a n k e n in Anstalten betrifft, so haben die Gemeinden, Städte und Kreise grosse finanzielle Opfer bringen müssen, um die nothwendige Anstaltspflege für die der Armenpflege anheimgefallenen Kranken, für die erkrankten Mitglieder der Krankenkassen und für die Kranken aus der wenig bemittelten Bevölkerung in ausreichender Weise zu beschaffen. Zwar stehen zahlreiche Anstalten der Religionsgemeinden, der Wohlth&tigkeitevereine, milde Stiftungen Einzelner u. s. w. ausser eigenen Krankenhäusern zu diesem Zwecke zur Verf&gung, aber daB Bedürfniss nach Vergrösserung oder Errichtung eigener Anstalten ist durch die neuere soziale Gesetzgebung stärker und fühlbarer aufgetreten. Dem Bedürfniss wird genügt nach den einschlägigen Verhältnissen des Ortes. Es ist aber nicht ohne Bedeutung für die Frage, wieviel Betten im Verhältniss zur Bevölkerung einer Stadt Beitens der Stadtverwaltung bereit stehen müssen, an der Hand der Erfahrungen, die ans dem Studium der Krankenhausfürsorge gewonnen wird, allgemeine Grundsätze kennen zu lernen. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass einige Gruppen der Bevölkerung, für welche eine Anstaltsfürsorge anderweitig eintritt, aus der Einwohnerzahl ausscheidet. Dies kann geschehen unter Bezugnahme auf die Lazarette der Strafanstalten und Gefängnisse, auf die Knappschaftslazarette und auf die Militärlazarette. Letztere nehmen für die bezeichnete Frage unser Interesse ganz besonders in Anspruch, weil feste Grundsätze für den Neubau von Lazaretten zur Anwendung gelangen. So wurde in Preussen früher die Grösse des Lazarets auf 5 vom Hundert der Garnisonstärke des betreffenden Orts berechnet. Die günstigen hygienischen Verhältnisse, welche für die Armee in neuer Zeit geschaffen worden sind, führten zu der erfreulichen Abänderung, dass gemäss Erläse des Kriegsministers vom 10. Januar 1885 bei der Neueinrichtung eines Lazarets dessen Umfang nur auf 4 vom Hundert der Garnisonstärke (Normalzahl) zu bemessen ist. Für kleine Garnisonen wird grundsätzlich von dem Bau von Lazaretten abgesehen, die kranken Soldaten werden in solchen Orten in anderen Krankenhäusern untergebracht. Durch diese Massregeln erklärt es sich, dass die Anzahl der eigentlichen Garnisonlazarette gegen 1876 abgenommen hat-, damals wurden 348 gezählt, während zur Zeit nur 305 bestehen mit EinBchluss der Abtheilungen in anderen Krankenhäusern und der Genesungsheime; — ausserdem besitzt unsere Marine 7 Lazarette (vgl. Sachregister S. 924). Der angeführte Grundsatz der Militärverwaltung lässt sich jedoch nicht einfach auf die Bevölkerung einer Stadt übertragen, weil dort die Erfahrungen für junge Männer im Alter von 20—25 Jahren gemacht sind und Zwang zur Benutzung des Lazarets besteht. Ermittelt man aber, in welchem Verhältniss die Anzahl der Betten in städtischen Heilanstalten zur Bevölkerungszahl grösserer Städte steht, unter Berücksichtigung, ob in anderen Krankenhäusern milder Stiftungen oder von Wohlthätern die Kommunalkranken Aufnahme finden, so kann man den Grundsatz empfehlen, dass f ü r K r a n k e , w e l c h e n die S t a d t A n s t a l t s p f l e g e zu g e w ä h r e n h a t , auf 1000 E i n w o h n e r 3 B e t t e n in H e i l a n s t a l t e n zur V e r f ü g u n g stehen müssen. Ueber zulässige Abweichungen hiervon wären in jedem einzelnen Falle auf Grund der örtlichen Verhältnisse besondere Erwägungen anzustellen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die Bedürfhisafrage nach der Grösse einer Heilanstalt nicht einfach auf mechanisch-statistischem Wege sich beantworten lässt. Welche Krankheitsformen zur Behandlung gelangen, ob Männer und Frauen oder nur Männer, nur Frauen, ob Kinder aufgenommen werden sollen, wie viel Betten in andern Krankenhäusern der Stadtverwaltung zur Verfügung stehen, wie oft im Jahre ein Bett belegt werden könnte, das sind einige Fragen, die vor der Feststellung der Bettenzahl genau erörtert sein müssen. Letztere Frage hängt z. B. mit der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer eines Kranken zusammen. Für einzelne Arten von Krankenanstalten Ist dieselbe zwar bekannt, aber eine neue Einrichtung der Anstaltsfürsorge wird die bisherigen Erfahrungen über die Aufnahmefähigkeit der Heilanstalten bedeutend abändern. Es sind die G e n e s u n g s h e i m e , die dem zwanzigsten Jahrhundert zum weiteren Ausbau übergeben werden; zur Zeit bestehen 99 im Deutschen Reich (vgl. Sachregister S. 919), die von Alters- und Invaliditäts-Versicherungen, von Krankenkassen, auch von einzelnen Städten, von Vereinen und

vni

Vorwort.

einzelnen Wohlthätern errichtet sind. Aber auch auf diesem Gebiete volllieht sich bereits eine Aendernng; ausser dem dauernden Aufenthalt in einer Anstalt ist nach dem Vorschlage der Berliner Aente W. B e c h e r and R. L e n n h o f auf dem Tuberkulose - Kongreas 1899 in Berlin die Einrichtung getroffen, dass Kranke und Genesende n u r w ä h r e n d d e s T a g e s sich in einer Anstalt aufhalten nnd verpflegen, aber Abends nach Hause zurückkehren können, s. Jungfernhaide S. 24.'). Diese erste Einrichtung ist vom Volksheilstätten-Verein vom „Rothen Kreuz" ins Leben gerufen nnd findet bereits Nachahmung. Es ist derselbe Verein, der auch auf die Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke anregend einwirkt: es giebt deren bereits 77. Letztere Anstalten üben auf das Studium der Lungenkrankheiten, insbesondere der Tuberkulose, einen nachhaltigen Einfiuss aus, weil es den Aerzten darauf ankommen muss, den Anfang dieser verheerenden Krankheit sicher festzustellen, um die Aufnahme des Kranken in eine Volksheilstitte für Lungenkranke so f r ü h z e i t i g wie m ö g l i c h herbeizuführen. Zu diesen segensreichen Einrichtungen, Schöpfungen der opferwilligen Privatwohlthätigkeit der neuesten Zeit, gehören auch fast alle W ö c h n e r i n n e n h e i m e , deren 39 vorhanden sind (s.Sachregister S. 927), ferner die K i n d e r h e i l s t ä t t e n , von denen 15 als Seehospize, 31 in Badeorten mit Soolbädern und 14 als feste Ferienheime errichtet sind, neben zahlreichen Krankenhäosern und Hospitälern für Kinder (s. Sachregister S. 923). Auch liegen Nachrichten über 15 K r ü p p e l h e i m e vor, in denen Kinder zur Behandlung und Verpflegung aufgenommen werden. Es ist auch bereits ein H e i m f ü r v e r k r ü p p e l t e H a n d w e r k e r u n d A r b e i t e r in Berlin geplant, die noch leichte Arbeiten verrichten können und keine Familie haben. Zur B e h a n d l u n g derartiger Gebrechen gab es im Jahre 1876 23 orthopädische, heilgymnastische Anstalten; die Zahl derselben ist mit Einschluss der medico-mechanischen Institute zur Zeit auf 98 gestiegen. Diese Anstalten sind Privatunternehmnngen bis auf einige, die von Berufsgenossenschaften errichtet und unterhalten werden. Schliesslich ist noch eine neue Anstaltsart für einen besonderen Zweck zu erwähnen, die allem Anschein nach im zwanzigsten Jahrhundert eine grosse Verbreitung finden wird. Das sind die H e i l a n s t a l t e n f ü r T r i n k e r , deren zur Zeit 40 bestehen (s.Sachregister S. 925). Die kleine Zahl dieser Anstalten beweist, dass es den angestrengten humanitären Bestrebungen der Vereine für innere Mission bezw. zur Bekämpfung des MisBbrauchs geistiger Getränke nur vereinzelt gelingt, durch besondere Anstaltsbehandlung das Laster der Trunksucht zu bekämpfen. Nachdem aber das Bürgerliche Gesetzbuch seit dem 1. Januar 1900 in Kraft getreten ist, wird die Errichtung von Trinker-Heilanstalten auch von den öffentlichen Verwaltungsbehörden eine wirksame Förderung erfahren. Es enthält nämlich § 6 No. 3 folgende Bestimmung: „Wer in Folge von Trunksucht seine Angelegenheiten nicht zu besorgen vermag oder sich oder seine Familie der Gefahr des Nothstandes aussetzt oder die Sicherheit Anderer gefährdet, kann entmttndigt werden. Die Entmündigung ist wieder aufzuheben, wenn der Grund der Entmündigung wegfällt." Diese Bestimmung hat den Deutschen Verein gegen Missbrauch geistiger Getränke veranlasst, die Errichtung öffentlicher Anstalten zur Heilung von der Trunksucht anzuregen, und von den Ministern des Innern und der geistlichen, Unterrichts- und MedizinalAngelegenheiten in PreusBen wird auch bereits eine Umfrage abgehalten nach der Zahl der Entmündigungen durch die Gerichte, nach der Zahl und Beschaffenheit der vorhandenen TrinkerHeilanstalten u. 8. w., uro auf diese Weise die erforderlichen Unterlagen für weiteres Vorgehen auf diesem Gebiete zu erhalten. Nach diesem Vorgange ist wohl die Annahme berechtigt, dass das zwanzigste Jahrhundert die humanitären Bestrebungen am Ende des neunzehnten in grossartigem Massstabe sur Ausführung bringen wird. Berücksichtigt man alle diese erwähnten neu aufgetretenen Arten von Anstalten, so wird man zugeben müssen, dass die Errichtung von a l l g e m e i n e n H e i l a n s t a l t e n und deren Betrieb nicht mehr von so einfachen Erwägungen wie früher abhängen können. Wenn aus den vorstehenden Mitteilungen hervorgeht, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Ausdehnung der Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche nach Zahl und Art der Anstalten gegen früher einen ungeahnten Aufschwung genommen hat, so dass im nenen Jahrhundert nur eine Fortsetzung der Bestrebungen auf diesem Gebiet stattzufinden braucht, so ist doch noch eine Leistung unserer Zeit hervorzuheben, die dem neuen Jahrhundert die Bahn wesentlich frei macht. Berücksichtigt man die früher allgemein vorhandene Abneigung gegen die Benutzung der Anstalten, erwägt man, dass in einem Jahre mehr als 1650000 Menschen

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IX

in den Anstalten für Kranke and Gebrechliche jetzt verpflegt werden Bind, dass der Andrang der hilfsbedürftigen Bevölkerung in den Anstalten eft genug nicht befriedigt werden kann, so nuus man anerkennen, daw am Schlug« des 19. Jahrhunderte die Furcht vor dem Krankenhaase den Bestrebungen zur Hilfeleistung nicht mehr hinderlich in den Weg tritt. Diese Errungenschaft ist den Fortachritten der medizinischen Wissenschaft, welche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts epochemachend gewesen sind, hauptsächlich zu verdanken. EB werden allgemein anerkannt die ä r z t l i c h e n A n f o r d e r u n g e n an die hygienischen Einrichtungen eines Krankenhanses, an das Zimmer und Lager des Kranken, an die Abwartung und Pflege, an den Krankentransport, an die Leistungen des Anstaltsarztes, der Verwaltung u. s. w. D a n tritt die staatliche Gewährung von Fahrpreisermfissigung auf den Eisenbahnen für unbemittelte Kranke, welehe eine Krankenanstalt aufsuchen wollen, u. s. w. Haben die bautechnischen und hygienischen Einrichtungen den Anstalten der heutigen Zeit einen ganz anderen Charakter ab früher gegeben, so sind auch die ärztlichen Leistungen andere und bessere geworden. Dozenten der Universit&ten werden zu Leitern der Krankenhäuser gewählt, und Krankenhausärzte werden zu Direktoren und Lehrern an Universitäts-Kliniken berufen. Der rühmliche Ehrgeiz der Aerzta, wissenschaftlich mitzuarbeiten, wird durch die Anstalten, die ihnen anvertraut werden, wesentlich gefordert; sie haben während ihrer Ausbildungszeit in den Universitäts-Kliniken Anstalten kennen gelernt, deren Einrichtungen zum Wohl des Kranken den höchsten Anforderungen der Wissenschaft entsprechen und zur Nachahmung anregen. Erklärlich ist es demnach, dass die Aerzte die Bestrebungen nach Vermehrung der Anstalten wesentlich unterstützen, und dass ihre Anzahl in Krankenhäusern erheblich gestiegen ist. Während am 1. April 1876 von 12 000 Aerzten (ohne Militärärzte) 334 ausschliesslich in und für Anstalten thätig waren, betrug am 1. April 1898 diese Zahl 1927 von 21000 Aerzten. Dem Krankenpflege- und WartepersonaJ gehörte 1900 an der grösste Theil von 24 000 barmherzigen Schwestern, von 12 700 Diakonissen, von 1956 Schwestern vom Rothen Kreuz, von 1731 Diakonen und von 1292 barmherzigen Brüdern; nähere Auskunft darüber enthalten die Tabellen im Sachregister über die M u t t e r h ä u s e r des bezeichneten Personals auf S. 916, 919, 920 und 926. Die Zahl des übrigen Wartepersonals, wie des Verwaltungs- und Dienstpersonals in den Anstalten hat sich für das ganze Reich leider nicht feststellen lassen. Die w i r t h s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g der Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche dürfte übrigens daraus hervorgehen, dass ein A n l a g e k a p i t a l von mindestens 800Millionen Mark für die Errichtung dieser Anstalten ausgegeben worden ist, wenn man für die Herstellung eines Bettes nur den geringen Betrag von 2000 M zu Grunde legt. Was aber die U n t e r h a l t u n g s kosten für dieselben betrifft, so kann man annehmen, dass jährlich mehr als 120000000 M Betriebskosten ohne Verzinsung des Anlagekapitals ausgegeben werden. Erwägt man, dass die Insassen der Anstalten vorwiegend der öffentlichen Armenpflege anheimgefallene und wenig bemittelte Kranke oder Gebrechliche sind, die die entstandenen Kosten für Verpflegung, ärztliche Behandlung u. s. w. überhaupt nicht oder nur zum Theil bezahlen, so verdient die finanzielle Opferfähigkeit des Deutschen Volkes zur Hebung der Volksgesundheit kulturgeschichtlich dem neunzehnten Jahrhundert gebucht zu werden. Der Reichthum an Anstalten der Fürsorge für Kranke und Gebrechliche und die kulturgeschichtliche, soziale und humanitäre Bedeutung derselben, sowie die lebhaften Beziehungen, in denen Tausende der Bevölkerung zu ihnen stehen, lassen eine vollständige Nachweisung und umfassende Darstellung derselben daher nicht allein wünschenBwerth, sondern geradezu als ein Bedürfniss erscheinen. Eine solche wird in vorliegendem „ K r a n k e n h a u s - L e x i k o n " zn geben versucht. Trotz der Reichhaltigkeit der Quellen, die dem vorliegenden Werke zu Grunde liegen, wird dasselbe immerhin noch mancherlei Lücken aufzuweisen haben, weil der Umfang des zu bewältigenden Materiales der Bearbeitung mannigfache Schwierigkeiten bot. Da das Krankenhaus-Lezikon für das Deutsche Reich indess zum ersten Male erscheint, wird es vielleicht auf eine nachsichtige Beurtheilung rechnen dürfen. Was die äussere A n o r d n u n g betrifft, so ist das Krankenhaus-Lexikon gleichsam ein Grundbuch des im Deutschen Reiche vorhandenen Besitzes an solchen Anstalten, welche Kranke zur Heilung, Sieche zur Versorgung, Blinde und Taubstumme zur Ausbildung aufnehmen, und zwar für das Jahr 1900. Demgemäss werden die vorhandenen allgemeinen Heilanstalten, mit »»

Vorwort.

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£inschluss der Universitätskliniken, der Krankenhäuser für die Armee und Marine, der Lazarette in den Strafanstalten und Gefangnissen, die Epidemiehäuser, die Kinderheilstätten, sowie die Augenheilanstalten, ferner die Anstalten für Nervenkranke, für Epileptische, die Irren- und Idiotenanstalten, die Entbindungsanstalten und die Hebammenlehranstalten, die Siechenhäuser und Hospitäler, die Blinden- und Taubstummenanstalten in den e i n z e l n e n O r t e n bezw. Gemeinden nachgewiesen, in einem Anhange ausserdem die a u s s e r h a l b des Deutschen Seiches gelegenen D e u t s c h e n Krankenhäuser. Die Orte, in welchen derartige Anstalten gelegen sind, folgen in a l p h a b e t i s c h e r Anordnung; innerhalb der Orte mit mehreren Anstalten bestimmt das B e s i t z r e r h ä l t n i s s d i e A u f e i n a n d e r f o l g e derselben. Die Mittheilungen über die e i n z e l n e n A n s t a l t e n geben, soweit Nachrichten darüber vorlagen, Auskunft über Zweck, Zeit der Errichtung, Eigenthumsverhältnisse, ärztliche Leitung. Wartepersonal, Bettenzahl, Verpflegungsklassen und Preis derselben, Aufnahmebedingungen. Krankenbewegung, durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Kranken, bauliche Beschreibung neuerbanter Anstalten u. s. w. Die den Orten beigefügten Einwohnerzahlen beziehen sich auf die Volkszählung vom 1. Dezember 1895 oder sind an dem betreffenden Orte in der letzten Zeit festgestellt. B e r l i n , Ende Juli 1900. Albert

Guttstadt

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Veneiekniss der Anstalten für Kranke u d Gebrechliche In den e l i M l m Orten in alphabetischer Reihenfolge fttr das Jahr 19M. I. Königreich Preussen II. „ Bayern UI. „ Sachsen IV. „ Württemberg V. Grossherzogthum Baden VI. „ Hessen VII. „ Mecklenburg-Schwerin VIII. „ Sachsen-Weimar-Eisenach IX. „ Mecklenburg-Strelitz X. „ Oldenburg XI. Herzogthum Braunschweig XII. „ Sachsen-Meiningen XIII. „ „ -Altenburg XIV. „ „ -Koburg u.Gotha XV. „ Anhalt XVI. Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt XVII. „ „ -Sondershausen XVHI. „ Waldeck und Pyrmont XIX. „ Reuss älterer Linie XX. „ „ jüngerer Linie XXI. „ Schaumburg-Lippe XXII. „ Lippe XXIII. Freie und Hansestadt Lübeck XXIV. „ „ „ Bremen XXV. „ „ „ Hamburg XXVI. Reichsland Elsass-Lothringen

1—532 533—640 641-688 689—732 733—768 769—781 782—795 796—804 805 n. 806 807-811 811—817 818—821 821—823 823—826 826—831 831-833 833 u. 834 835 u. 836 837 837—839 840 840-844 844 u. 845 846—850 851-868 869 -907

Anhang. Deutsche Krankenhäuser ausserhalb des deutschen Reichs Europa . . . 90S Asien . . . 909 Afrika . . . Nachträge, Ergänzungen und Berichtigungen

908—911 910 912—914

Sachregister

915- 927

Ortsregister

928—939

Berichtigung zum Sachregister S. 917: Oberbronn (Niederbronn), Mutterhaus der Schwestern des göttlichen Erlösers, ist 1849 gestiftet, die Anzahl der Schwestern beträgt 1800, der Niederlassungen 260, darunter 60 Kranken- und Armenhäuser.

Königreich Preusserl. Verzeiehniss der Anstalten für Kranke und Gebrechliche in den einzelnen Orten in alphabetischer Reihenfolge für das Jahr 1900. Aachen, 132 444 Einw., 110 Aerzte, 8 Zahnärzte, 30 Hebammen, (Stadtkreis, Reg.-Bez. Aachen).

18 Apotheken

Wasserversorgung: GebirgBWasserleitung seit 1. Juni 1880. Anlagekosten : 4 170 000 M. Kohrneteleitung: 122100 m lang mit 735 Hydranten und 453 eingebauten Schiebern. Leistung: 15000 cbm Wasser in 24 Stunden. — Schlachthof: seit l.April 1895. Anlagekosten: 1 740 000M. 53 400 Stück Vieh 1898 geschlachtet. — Nene Kanalisirung: seit 1898. Anlagekosten: 3000000 M. — Aerztliche Leichenschau: Gemäss Polizeiverordnung yom 15. Juni 1895 durch approbirte Aerzte. — Städtische öffentliche D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t in der Karlsburg und im städtischen Isolirhospital auf dem Höfling zu Aachen-Burtscheid, in welchem mit hei8sem Wasserdampf desinfizirt wird. Errichtet: 1. Juni 1891. Leistungen im letzten Jahre: 136 Desinfektionen. — 2 Volksbadeanstalten. 2 Schwimmanstalten. — Bau-Polizeiordnung: vom 7. Dezbr. 1871, für Villenbebauung vom 10. April 1899. Garnisonlazaret, als Mönchskloster 1735 erbaut, 1835 vom Militärfiskus angekauft und am 23. März 1836 bezogen. Es liegt im Nordwesten der Stadt an dem Wege nach dem Bahnhofe Templerbend. Vorstand: Oberstabsarzt 1. Klasse Dr. Weber. Wartepersonal: 4 ausgebildete Krankenwärter. 382 Betten. Verpflegte Kranke 1898: 495 durchschnittlich 19,s Tage; 5 sind gestorben. Gasbeleuchtung. Ventilationssystem: Th&rschieber und Kippfenster. Heizungssystem: Säulenöfen und Regulirfüllöfen. Steinkohlenfeuerung. Desinfektionsa n s t a l t : Desinfektor nach Budenberg für die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Anschluss an die städtische Wasserleitung. Latrinen: Wasserspülung. Beseitigung der Abfall» stoffe: Anschluss an die städtische Kanalisation. Lazaret der Königlichen Straf- nnd Arrest-Anstalt. Eigenthümer: Fiskus (Ministerium des Innern). Belegfähigkeit: 400 Männer, 52 Weiber. Hafträume: 138 Einzelzellen ansschL Strafzellen, 96 Schlafzellen, 11 gemeinsame Schlafräume von 810 qm Gesammtgrösse, 26 gemeinsame Arbeitsräume von 986 qm Gesammtgrösse. Arzt: Dr. Schmitz. Krankenräume: 5 von 116 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 291 m., 71 w. Wasser aus der städtischen Wasserleitung. Für Hausgebrauchswasser und flüssige Abgänge besteht Verbindung mit der städtischen Kanalisation. Faeces werden in Kübel mit Wasserverschluss aufgefangen and in grosse ausserhalb der Anstaltsmauern liegende, undurchlässige Cisternen entleert und von dort auf den Acker abgefahren. Städtisches Marlahllf-Spital. Kur- und Pflegeanstalt für akute Krankheiten. Die Franenabtheilnng den 24. Jan. 1630, die Männerabtheilung den 19. Okt. 1768 errichtet und zwar erstere von der Stadt, letztere vom Bürgermeister v. Wespien; neu errichtet 1855 von der Stadt unter Verwendung des Gewinnes, den dieselbe ans der damals bestehenden Spielbank bezog. Aerzte: Prof. Dr. Wesener für innere, Dr. Krabbel für äussere Abtheilung. 6 Assistenzärzte. Wartepersonal: 52 barmh. Schwestern vom Orden der hl. Elisabeth, Mutterhaus Aachen; 4 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 306 Betten in 4 Klassen: I. Kl. je 2; II. Kl. je 4; DI. Kl. 32 f. M., 27 f. Fr.; IV Kl. 120 f. M., 115 f. Fr. Kostenpreis für einen Verpflegungstag für Einheimische : 6, 3, 1,25 M; für Auswärtige : 8,5, 2 M; für Kinder unter 12 J. : 1 und 1,26 M. Verpflegte: Im Jahre 1898 wurden 2 325 m., 1 679 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 28 Tage verpflegt; 154 m., 136 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 219 865 M, ausserordentliche 6 725 M. Die Einnahmen betrugen 229 327 M und setzten sich zusammen aus 96 600 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 7 500 M an verkauften eigenen Produkten, 73 914 M Kapitalszinsen, 226 M Geschenken und 51 087 M aus Pacht und Renten. G u t t s t a d t , Krankenhaus-Lexikon für das Deutsche Reich.

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Aachen.

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Königreich Prflnsaeti.

Städtisches Isolirspital auf der Karlslrarg mit 120 Betten; 16. Not. 1885 eröffnet. Louisen-Hospital. l.Sept. 1867 vom Evang. Krankenhausverein gegründet. V o r s t a n d : Geh. Kommerzienrath Gottfried Pastor, Vorsitzender. Leitende A e r z t e : Dr. Müller für äussere Abth.; Prof. Dinkler für innere Abth. 4 Assistenzärzte. W a r t e p c r s o n a l : 13 Diakonissen aus Kaiserswerth; 4 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 144 Betten in 3 Klassen: I. Kl. je 6; II. Kl. je G; HI. Kl. je 60; davon für Kinder 25. K o s t e n p r e i s für oinen Verpflegungstag: 8—10, 3—6, 1—2 M. Im Jahre 1898 wurden 669 m., 451 w. Kranke durchschnittlich 46 bezw. 38 Tage verpflegt. Gestorben: 45 m., 24 w. Ausserdem wurden verpflegt: 20 (5 m., 15 w.) Altersschwache und 6 Krankenbegleiterinnen. Marien-Hospital (Krankenpflege- und Augenheilanstalt) B u r t s c h e i d . 21. Jan. 1850 durch Wohlthäter errichtet, hat Rechtsfähigkeit. A r z t : S.-R. Dr. Hommelsheim, Dr. Thier für Augenkranke. 170 Betten. W a r t e p c r s o n a l : 22 Franziskanerinnen aus Aachen. 1898 wurden 322 m., 96 w. Kranke durchschnittlich 40 bezw. 96 Tage verpflegt, gestorben sind 17 m., 12 w. Ausserdem wurden 311 m., 234 w. Augenkranke durchschnittlich 24 bezw. 21 Tage verpflegt. Ausgaben 1898: ordentliche 52 093,31 M, ausserordentliche 11 155,84 M. Die Einnahmen betrugen 60 419,96 M und setzten sich zusammen aus 57 444,13 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 2 935,3 3 M Kapitalzinscn, Miethe undPacht und 40 M aus sonstigen Quellen. St. BorromBus-Krankenlinus. Behandlung chirurgischer und gynäkologischer Kranken. Privatklinik. Januar 1895 von den DDr. Beaukamp und Longard gestiftet. W a r t e p e r s o n a l : seit 1. April 1899 von 7 Vincentinerinnen an Stelle der Borromäerinnen übernommen. 30 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 6, 4 und 2 M. Im Jahre 1898 wurden 173 m., 227 w. Kranke durchschnittlich 17 bezw. 6 läge verpflegt, 3 m., 7 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 15 918,80 M, ausserordentliche 628,33 M. Chirurgische Privatklinlk von Dr. W . Müller. 1SS8 eröffnet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Christenserin; 1 ausgebildeter Krankenwärter. 8 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 7 und 4 M. Im Jahre 1898 wurden 34 m., 81 w. Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Privatklinik filr Frauenkrankheiten von Dr. Springsfeld. 1889 eröffnet 10 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 8, 5 und 2,so M. 1898 wurden 65 Frauen durchschnittlich 9,6 Tage verpflegt. Augenheilanstalt für den Reg.-Bez. Aachen. 1888 vom Verein zur Förderung der Arbeitsamkeit errichtet, besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Vüllers. Wartepersonal: seit 15. Sept. 1893 5 Borromäerinnen aus Trier und 1 Krankenwärter. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7, 4, 2, 1,50 und 1,25 M täglich. 1898 wurden 320 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, gestorben sind 2. Die Anstalt ist zugleich A u g e n - P o l i k l i n i k für Aachen. Privat-Augenheilanstalt Ton Dr. B. Kirch. 15. Okt. 1899 eröffnet. 6 Betten. Heilanstalt für die Arbeiter der Stadt Aachen und Umgebung. W a r t e p e r s o n a l : barmh. Brüder vom Orden des hl. Camillus v. Lcllis aus Roermondt boi Limburg in Holland. Medico -mechanische (Zander) Anstalt der Stadtgemeinde Aachen, Boxgraben Nr. 58, mechanische Behandlung körperlicher Fehler, Dr. Wagner, seit 15. März 1895. Kaltwasser-Heilanstalt des Joh. Nile. Hcinon, Vincenzstr. 13. A r z t : Dr. Adolph. Am 15. Juli 1895 eröffnet. Provinzial-Irrennnstalt. 1. Mai 1883 von dem Orden der Alexianer errichtet, 1884 vergrössert, am 1. Sept. 1895 dem Landarmenverbande der R h e i n p r o v i n z verpachtet. V o r s t a n d und leitender A r z t : Dr. Laudcrer. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a 1: 36 AIlexianer. 400 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 2,so und 1,35 M. 1898 wurden 435 m. Kranke durchschnittlich 322 Tage verpflegt, 18 sind gestorben. „Mariabrunn", Pflege- und Bcwahranstalt für w e i b l i c h e Irre und Altorsversorgungsanstalt. Bei der Säkularisation der Klöster durch die französicho Republik fiel auch das nach dem Stadtbrande von 1656 neu erbaute Annunciatenkloster im Innoren Aachens an den Fiskus. Nachdem die städtischen Behörden bei don französischen Majestäten vorstellig geworden waren, verordnete das Dekret vom 23. Fruct. XII. (Art. II) : Est pareillement affecté le couvent des Annonciades pour servir do maison de correction et de lieu de réclusion des insensées et des prostituées. Soweit man letztere durch die öffentliche Meinung, die Klagen der Nachbarn und polizeiliche Erkundigung ausfindig machon konnte, sperrte man sio auf einigo Zeit zur moralischen Besserung in das frühere Kloster ein und liess sio dio Unterhaltungskosten mit Handarbeit abverdienen. Im Einvernehmen mit den gerichtlichen Behörden hatto der Maire ein entsprechendes strenges Organisationsreglement erlassen. Die tägliche Kost sollte aus einer Portion Suppo oder Gemüso und l ' / j Pfund Schwarzbrod bestehen; dio Faulen und Widerspenstigen mit Wasser und Brot regalirt werden; als Hauskloidung wurde ein grauleinener Kittel, wollene Mütze, wollene Strümpfe und Holzschuhe getragen. Die Anstalt artete bald aus, zumal als man auch einen Haufen zusammengeraffter Bettler in sie einschloss und dem Müssiggange auf Kosten des städtischen Arinenfonds überliess. Dein alten abgestandenen Auf-

Königreich Preossen.



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Aachen.

seher gab man erst 181S eine Hälfe durch Anstellung eines Pförtners and eines Unteraufeehers oder Schliessers. Das Vincenz - Spital für anheilbare kranke Armen der Stadt, welches am Charfreitag 1823 vorübergehend im Annonciatenhaos etablirt wurde, engte die Irren- und Korrektionsabtheilong so sehr ein, dass die besserangsbed&ritigen Frauenspersonen in das Dominikanergebäude, wo sich damals das 1708 gestiftete Marienspital befand, verlegt worden; seit der Fertigstellung des neaen Mariahilf - Spitals 1855 and aen dadurch herbeigeführten Translationen diente das Annunciatenhaus ausschliesslich als Irren-Bewahranstalt ; 1875 musate man wegen Baufälligkeit das Haus verlassen and wurde als städtische Irrenanstalt das den Alexianern abgekaufte Mariabrunn in Benatzung genommen. — Bei den Borromfierinnen fragte 1863 die Stadtverwaltung an, ob sie die Irrenpflege za fibernehmen geneigt seien; anfangs Oktober 1865 traten sie in den neaen Wirkungskreis ein. Für die Uebertragang desselben war die Erfahrung massgebend gewesen, welche in anderen Städten mit der Wahrnehmung der Irrenpflege und der Hausverwaltang durch geistliche Genossenschaften gemacht worden waren. Eine städtische Kommission hatte sich davon aach persönlich in Maastricht überzeugt. Vom 1. Sept. 1868 ab ward den Alexianern die Pflege der männlichen Irren übertragen. Bis dahin waren ihrer 30 —40 im Annunciatenhause untergebracht gewesen, nebst einer um 10—15 grösseren Anzahl weiblicher. Für eine Irrenanstalt erwies sich das Haas aber immer mehr als ungeeignet. Die langen, mit der Regierung wegen eines Neubaues schwebenden Verhandlungen fanden durch den Ankauf des schön vor der Stadt gelegenen und von den Alexianern aafs beste eingerichtete Mariabrann ihren glücklichen Abschlass. 1877 wurde daselbst ein neaer Flügel, 1885—1886 ein weiterer zar Isolirung von Tobsüchtigen angebaat, so dass die Anstalt Raam für 200 Geisteskranke bot. Leitender Arzt: Dr. Vossen. W a r t e p e r s o n a l : 16 Borromäerinnen aas Trier; 4 Wärterinnen. 205 Betten: I. Kl. 5, II. Kl. 12, LH. Kl. 118 (1898 Verpflegte: 2, 7, 102). K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag für Einheimische: 5, 3, 1,25 M; für Auswärtige 6, 4, 2 M. Zusammen wurden 111 Kranke durchschnittlich 164 Tage verpflegt; 10 sind gestorben. Ausserdem worden verpflegt: 220 Altersschwache, davon sind 29 gestorben. Irrenanstalt der Alexianerbrttder. Endedes 13. Jahrhonderts'errichtet. E i g e n t h ü m e r : Alexianer-Genossenschaft iAktiengesellschaft). Aerzte: Dr. Schoebel und Dr. Theten. W a r t e e r s o n a l : 55 AlexianerWüder und 1 aasgebildeter Krankenwärter. 235 Betten: I. Kl. 15, :. Kl. 50, HI. Kl. 170 (Verpflegte 1898: 12, 31, 205). K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3,50, 2,50 and 1,25 M. Aufnahmebedingungen: Zar Aufnahme eines Geisteskranken bedarf es gemäss Vorschrift des Ministerialerlasses vom 20. Sept. 1895 eines Attestes des Physikus; es kann jedoch in dringenden Fällen auch jeder approbirte Arzt ein Attest ausstellen; dasselbe muss klarlogen, dass and aus welchen Gründen die Aufnahme in eine Irrenanstalt nothwendig ist. Das Physikatsattest muss alsdann in den ersten 12 Standen nach der Aufnahme des Geisteskranken — in der Anstalt ausgestellt werden. Die Anstalt wird von der Königl. Regierung jährlich einmal und vom Königl. Kreisphysikus zweimal jährlich revidirt. 189S wurden 248 Geisteskranke durchschnittlich 274 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen betrugen 95 590 M.

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Talboteche Stiftung zur Errichtung eines Aachener Spitals für Kinderkrankheiten. Marianneninstitut, Wöchnerinnen-Asyl. 3. Aug. 1830 von Dr. med. Metz eröffnet Eigenthum des Mariannenvereins in Aachen. Besitzt Rechtsfähigkeit seit 30. Dez. 1844. Protektorin war Prinzessin Marianne, Gemahlin des Prinzen Wilhelm, nach ihrem Tode Prinzessin Marianne der Niederlande. Verwaltungsrath von 18 Mitgliedern. Neuer Pavillonbau 1898 errichtet für 140 000 M. Es worden nur verhoiratoto Frauen aufgenommen und unentgeltlich verpflegt; zahlungsfähige zahlen 20 M für dio Zeit des Aufenthalts, durchschnittlich 10 Tage. Vorstand: Freifrau v. Coels v. d. Brügghen. Arzt: Dr. Beaukamp. Krankenpflegerinnen werden aasgebildet. 57 Betten, darunter 27 für Kinder. 1898 wurden 567 Wöchnerinnen mit 548 Kindern verpflegt. Einnahmen 113 789,21 M, darunter 222 M gezahlte Verpflegungsgelder, 1770,so M von der Stadt, 7082,19 eigene Kapitalszinsen und 104 714,55 M Gcschenkc und Legate. Zwei Privat-Entbindungsanstalten von Hebammen. St. Vincenz-Spital für Unheilbare. Mutterhaus des Ordens der barmherzigen Schwestern nach der Regel der heil. Elisabeth, nach der 3. Regel des heil. Franziskus. 1823 durch milde Beiträge gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde. Vorstand: Oberbürgermeister. Leitender Arzt: Dr. Vossen. W a r t e p e r s o n a l : 14 Elisabethinerinnen; 1 ausgebildeter Krankenwärter. 100 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag für Einheimische: 4, 2,so, 1,25 M; für Auswärtige: 4,so, 3, 2 M. 1898 wurden 50 m., 60 w. Kranke durchschnittlich 294 bezw. 330 Tage verpflegt; 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 45 201 M. Die Einnahmen betrugon 52 665 M und setzten sich zusammon aus 18 330 M eingezahlte^ Verpflegungsgeldern, 23 300 M eigenen Kapitalszinsen, 914 M Legaten, Gcschenken una 10 121 M aus Pacht und Renten. Jo8ephini8Ches Institut für Pflege alter Leute und chronischer Kranker. 1S04 durch das Wohlthätigkeitsbureau der Stadt errichtet. Ehemaliges Kloster. 17 Borromäcrinnen aus Trier. 1898 wurden 323 m., 138 w. Altersschwache verpflegt, davon sind 21 m., 18 w. gestorben. St. Josephsstift, Altenversorgongsanstalt. 26. Jan. 1888 eröffnet. 30 Betten. 11 Elisabethinerinnen aus Aachen. 1«

Achim, Achterberg.



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Königreich frenaseli.

Asyl f5r kränkliche, verlassene, weibliche Personen. 1870 eröffnet. Eigenthum der Franziskanerinnen. Armenarzt. 4 Franziskanerinnen. 50 Betten. Frauenheim. ä. Juni 1895 eröffnet. 2 Diakonissen aas Kaiserswerth. 20 Betten. 1898/99 wurden 142 Frauen verpflegt. Mariaberg, früher für Epileptische, in den Besitz der Stadt übergegangen, 1. April 1900 als Hospital eröffnet. Institut zum guten Hirten zur Wahrung und Besserung k r a n k e r Büsserinnen. Gemäss den Statuten, welche durch A. C.-O. vom 17. Juni 1848 genehmigt worden sind, ist ein Verwaltungsrath von 7 Mitgliedern Träger der Korporationsrechte der Anstalt. Di» innere Leitung der Anstalt und die Pflege der Büsserinnen sind statutengemäss den barmherzigen Schwestern vom guten Hirten übertragen worden. W a r t e p e r s o n a l : 17 barmh. Schwestern aus dem Mutterhause in München. 100 Betten für Frauen. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,40 M. Taubstummenanstalt für die geistige und sittlich religiöse Ausbildung der bildungsfähigen taubstummen Kinder der Rheinprovinz, insbesondere des Regierungsbezirkes Aachen. Externat. Gestiftet den 18. April 1838. Der erste Lehrer war D a n i e l H i r s c h , nachmaliger Direktor der Taubstummenanstalt in Rotterdam. E i g e n t h ü m e r : Verein zur Förderung des Taubstummenunterrichts. Die Anstalt besitzt Korporationsrechte. Direktor L i n n a r t z , 5 Lehrer, 1 katholischer Religionslehrer, 1 Lehrerin. 50 und zwar 31 m., 19 w. Zöglinge. Die Entlassung der Zöglinge erfolgt in der Regel nach absolvirtem 7jährigen Bildungskursus. Etat: 30 120 M. Marienschule für geistig zurückgebliebene MSdehen (HarskampstrasBe 40). 1. Oktober 1899 eröffnet. Achim, 3 055 Einw. (Kreis Achim, Reg.-Bez. Stade). Gemeinde-Krankenhans. 1872 eingerichtet. A r z t : Dr. Brüny. 1 ausgebildete Krankenwärterin. 3 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3, 2 und 1,jo M. 1898 wurden 9 m. Kranke durchschnittlich 8 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Achterberg, Gemeinde Ober-Einzingen mit 401 Einw. (Kreis Fallingbostel, Reg.-Bez. Lünebnrg). Erholnngshans des Kaufmann und Schiffsmakler F r i e d r i c h Missler in Bremen. Am 1. Juli 1895 eröffnet. 46 Betten. Die Unterhaltungs- und Verpflegungskosten trägt der Besitzer. Eine Schwester vom Rothen Kreuz in Bremen leitet die Anstalt. Anlagekosten ca. 150000 M, Unterhaltungskosten ca. 19 000 M. Personen, denen zur Kräftigung ihrer Gesundheit ein vierwöchentlicher Landaufenhalt empfohlen wird und die nicht im Stande sind, aus eigenen Mitteln solches zu ermöglichen, sollen in dem Erholungshaus Aufnahme erhalten. Es sollen nur solche Personen aufgenommen werden, die vorübergehend arbeitsunfähig sind und durch den Aufenthalt in Achterberg voraussichtlich wieder arbeitsfähig werden. Kranke, d. h. solche, welche Bedienung erfordern, werden nicht aufgenommen. Die Berechtigungsscheine zur Aufnahme in Achterberg worden für die in Krankenhäusern befindlichen Erholungsbedürftigen in jedem Krankenhause ausgegeben. In der Wohnung befindliche Erholungsbedürftige müssen sich wegen Aufnahme in Achterberg an irgend eine Gemeindeschwester wenden. Die Berechtigungsscheine müssen von einem Arzte, welcher die Aufnahme emfiehlt, unterzeichnet werden. B e d i n g u n g e n , u n t e r welchen die Aufnahme e r f o l g t : 1. Jeder Aufgenommene muss mit reiner Leibwäsche, Kamm, Haar- und Zahnbürste versehen sein und möglichst 3 Stück Leibwäsche extra mitbringen. 2. Reinlichkeit und anständiges Betragen wird verlangt, ungebührliches Betragen hat sofortige Entlassung zur Folge. 3. Jeder muss soin Schlafzimmer selbst in Ordnung halten, andere häuslicho Arbeiten sind nicht zu leisten. 4. Die Gäste erhalten eine anständige, ordentliche Behandlung und bürgerliche Beköstigung. 5. Muthwillige Beschädigung des Hauses, der Möbel oder dor Anlagen haben sofortige Entlassung zur Folge. 6. Mit brennenden Cigarren, Streichhölzern u. s. w. im Gehölz und in der Haide äusserst vorsichtig sein! 7. Zeitungen und Bücher dürfen nicht mitgebracht werden. Es sind genügend Bücher zum Lesen, verschiedene Spiele und Kegelbahn vorhanden, dio den Gästen zur Verfügung stehen. Bibel, Gebet- oder Andachtsbücher sind nicht vorhanden, solche darf selbstredend Jeder mitbringen. 8. Besuch der Gastwirthsehaften oder das Mitbringen von Getränken ist verboten. Uebertretungen haben sofortige Entlassung zur Folge. 9. Glaubens- oder politisches Bekenntniss hat mit der Aufnahme nichts zu thun. 10. Die Saison dauert vom 15. April bis 15. Oktober. Eintritt am 15., Entlassung am 13. Tage eines jeden Monats. 11. Mit ansteckenden oder Ekel erregenden Krankheiten Behaftete, sowie Schwindsüchtige (bacilläre Phtise), Schwachsinnige, Trinker, Krüppel, Blinde, Personen die unter Polizeiaufsicht stehen, sowie Personen über 55 Jahre werden nicht aufgenommen. Leute, die 2 Jahre hintereinander in Achterberg gewesen, sollen nicht berück»

Königreich Preussen.



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Adelebsen—Ahaus.

sichtigt werden. Die Wohlthat des Aufenthaltes in Achterberg soll möglichst vielen verschiedenen Leuten zu Theil werden. 12. Hin- und Rückfahrt, sowie der Aufenthalt und die Verpflegung in Achterberg sind unentgeltlich. Arzt und Apotheke sind frei. — B e s o n d e r e V o r s c h r i f t e n : 1. Wer bei der Abfahrt in Bremen zu spät kommt, wird nicht mehr aufgenommen. 2. Während des Aufenthaltes in Achterberg darf sich Niemand Besuch kommen lassen. Bekannte oder Verwandte, die sich Achterberg ansehen wollen, müssen dies später thun. 3. Ohne Erlaubniss der Oberin darf Niemand Achterberger Gebiet verlassen. 4. Auf den Zimmern darf nicht länger als bis 10 Uhr und nur eine Viertelstande Licht brennen, auch darf Abends auf den Zimmern nicht gelesen oder gespielt werden. 5. Mittagsschlaf von 1'/» bis 3 Uhr ist gestattet und soll es während dieser Zeit im Hause absolut ruhig sein. 6. Oer Zutritt zur Küche ist nicht gestattet. 7. Das Lesezimmer wird bis 10 Uhr Abends erleuchtet. 8. Bremer Zeitungen werden vom Hause gehalten, dürfen aber nur im Lesezimmer und in der Veranda gelesen werden. 9. Die 2 Fläscnchen Bier, die Jeder täglich bekommt, sind weder zu verkamen, noch zu verschenken. 10. Keine Namen in Bänke, Tische, Hütten oder Bäume hineinschneiden! 11. Es darf kein Papier in den Garten geworfen werden. 12. Man soll nicht durch die Haide, Wiesen u. s. w. gehen, sondern möglichst die Fusswege benutzen, nm die Anpflanzungen zu schonen. 13. Während des Tages sind die Klosets araussen zu benutzen, Nachts diejenigen im Hause. 14. Sich des Nachts in seinem Zimmer einzuschliessen, ist nicht gestattet. 15. Wer sehr früh aufstehen will, muss möglichst ruhig im Hause sein, damit er die Anderen nicht stört. 16. Die Annahme von Trinkgeldern ist den Angestellten des Erholungshaoses streng untersagt. 17. Erholungsbedürftige, welche Ansprüche an Krankenkassen machen können, behalten das ihnen zukommende Krankengeld für sich, sollten sich aber vorher mit den Krankenkassen in Verbindung setzen. Es werden von einem Arzt in Achterberg jede Woche Bescheinigungen ausgestellt, dass die Erholungsbedürftigen noch nicht arbeitsfähig (wo zutreffend) sind, also noch Anspruch auf Krankengeld haben. — S o n s t i g e s : Die Abfahrt von Bremen (Bahnhof) nach Achterberg, Station Dortmark, findet stets am 15. Tage des Monate, 10 Uhr 2 Minuten Morgens statt, aie Rückkunft nach Bremen am 13. Tage des Monats, 5 Uhr 15 Minuten Nachmittags. Jeder sollte nur das allernothwendigste Gepäck mitnehmen. Die Fahrt von Dorfmark nach Achterberg findet mit Wagen statt, Fahrtdauer 50 Minuten. Die Gäste dürfen Briefe schreiben und empfangen. Vom 15. April bis 13. Juli werden Männer, vom 15. Juli bis 15. Oktober Frauen oder Mädchen aufgenommen. Dankbarkeit bezeigen die Gäste dadurch, dass sie die Hausregeln (Aufnahme-Bedingungen! streng befolgen. — S p e i s e o r d n u n g : Morgens 7 Uhr: Kaffee, Butter und Brot. Morgens 10 Uhr: Milch, belegtes Butterbrot. Mittags 12'/, Uhr: Bürgerliches Mittagessen, 1 Glas Bier. Nachmittags 4 Uhr: Kaffee, Butter, Brot. Abends 7 Uhr: Kaffee oder Thee, Butterbrot, kalter Aufschnitt. Abends 8 Uhr: 1 Glas Bier. Die Speisen sind reichlich und gut, wie es sich für Erholungsbedürftige gehört.

Adelebsen, 1 048 Einw. (Kreis Uslar, Reg.-Bez. Hildesheim). Alma-Lonlsenstift. 1889 von der Frau von der Gabelenz geb. Freiin von O l d e r s hausen errichtet. E i g e n t h ü m e r : Henriettenstift zu Hannover. V o r s t a n d : Pastor Büttner. Leitender A r z t : Dr. Schröder. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus dem Henriettenstift. llBetten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,40—l,«o M. 1898 wurden 8 m. Kranke verpflegt, davon ist 1 gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 15 Pfründner, 1 Altersschwache, 2 Siecne und Krüppel. Ausgaben 1898: 3 204,39 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 3 280,40 M und setzten sich zusammen aus 2 586,2« M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 100,74 M an verkauften eigenen Produkten, 300 M eigenen Kapitelszinsen, 200 M Zuschuss der Gemeinde, 63,40 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 30 M aus sonstigen Quellen. Adenau, 1 675 Einw. (Kreis Adenau, Beg.-Bez. Koblenz). St. Josephshans. 1867 errichtet von der Schwester Rosa F l e s c h , frühere Oberin des Matterhauses der Franziskanerinnen zu Waldbreitbach. E i g e n t h ü m e r : Kathol. Pfarrkirche. Arzt: Kreisphysikus Dr. Roeder. W a r t e p e r s o n a l : 11 Franziskaner-Tertiarierinnen aus Waldbnitbach. 25 Betten. 1898 wurden 40 m., 26 w. Kranke durchschnittlich 118 Tage verpflegt, davon sind 8 m., 1 w. gestorben. Ahaus, 3 100 Einw. (Kreis Ahaus, Beg.-Bez. MOnster). Marien-Hospital. 1858 aus milden Gaben und Schenkungen errichtet. E i g e n t h ü m e r Kuratorium mit Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Helming. W a r t e p e r s o n a l : 7 Franziskanessen am Münster. 44 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,00 M, Ausstattung im Innern 8 100 M. Die jährlichen Unterhaltungskosten betragen etwa 8 760 M.

Alt-Damm—Alteneesen.



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Königreich Preossen.



Alt-Damm, 5 7 4 1 Einw., 3 Aerzte, 3 Hebammen, Bez. Stettin).

1 Apotheke (Kreis Randow, Beg.-

W a s s e r v e r s o r g u n g durch 15 abcssinische öffentliche Pumpbrunnen.— E n t w ä s s e r a n g durch Grnbensystem. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Bodenberg in Dortmund wurde im Mai 1893 beschafft. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t : Militärbadeanstalt, von Civilpersonen benutzt. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 25. April 1899.

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Garnisonlazaret. 1884 als Villa erbaut and am 1. Nov. 1888 als Garnisonlazaret einerichtet. Es liegt im Osten der Stadt, Front nach Westen, an der Chaassee nach der Stadt targard. A r z t : Stabsarzt Dr. Friedländer. W a r t e p e r B o n a l : 3 Sanitätsmannschaften. 13 Betten.

Städtisches Krankenhaus. 1877 errichtet. Leitender A r z t : Dr. Weise. 15 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,so M. 1898 wurden 53 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 22,5 Tage verpflegt, davon sind 3 m., 1 w. gestorben. Alt-Döbern, 1 660 Einw. (Kreis Kalan, Beg.-Bez. Frankfurt). Kreis - Krankenbaus. Mai 1888 gegründet, durch Schenkungen von Grundbesitzern des Kreises Kalau, 1. Mai 1890 eröffnet, 1897 wurde eine transportable Baracke mit 12 Betten aufestellt. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Schoemann. Wartepersonal: Johanniter-Schwestern aus Bethanien, Berlin und 2 ausgebildete Krankenwärter. 58 Betten: 44 f. M., 14 f. Fr., darunter 8 f. Kinder. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3, 2, 1,30 bezw. 1 M. Verpflegte Kranke im Jahre 1898: 459 m., 71 w., durchschnittlich 34 Tage, davon sind gestorben: 15 m., 8 w. Ausgaben 1898 : 26 442 M. Die Einnahmen betrugen 26 526 M und setzten sich zusammen aus 22 195 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 400 M an verkauften eigenen Produkten, 3 000 M Zuschuss des Kreises, 450 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 481 M aus sonstigen Quellen.

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Altena, 12 108 Einw. (Kreis Altena, Beg.-Bez. Arnsberg). Quellwasserleitung seit 1890. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St. Ylncenz'Hospltal, 1884 vom Pastor Cramer gestiftet. O b e r a r z t : Sanitäts-Rath Dr. Ries. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 6 Vincentinerinnen aus Paderborn. 30 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag 1,20 M. 1S98 wurden 144 in., 30 w. Kranke durchschnittlich 42 Tage verpflegt, 7 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 3 Altersschwache. Johanniter-Kranken- nnd Siechen-Haus. 1856 von der Westfälischen Genossenschaft des Johanniter-Ordens gestiftet. Arzt: Kr.-Phys., Sanitäts-Rath Dr. vom Hofe. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen ans „Sarepta" in Gadderbaum bei Bielefeld, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 50 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3 M, 1,jo M, 0,6o M. 1898 wurden 122 m., 71 w. Kranke durchschnittlich 58 Dezw. 65 Tage veroflegt; C m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 19 014 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 18 677 M und setzten sich zusammen aus 11 456 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 3 000 M Zuschuss des Ordens, 2 200 M der Gemeinde und 2 021 M aus sonstigen Quellen. Heilstfttto für unbemittelte Lungenkranke im St. Yincenz-Hospital, seit 1896. 4 Betten. Täglicher Verpflegungssatz 2, so M. Anlagekosten einschliesslich innerer Einrichtung 3 000 M. Aufenthaltsdauer 3 Monate. Heilstätte für unbemittelte Lungenkranke im Johanniter-Krankenhaus. 12 Betten. Täglicher Verpflegungssatz 3 M. Eröffnet 1897. Bis April 1898 wurden 19 Kranke verpflegt. Anlagekosten ca. 7 000 M; es ist eine von den übrigen Krankenräumen isolirt liegende Baracke erbaut. Aufenthaltsdauer bis 14 Wochen. Altenessen, 20 984 Einw. (Landkreis Essen, Beg.-Bez. Düsseldorf). Marien - Hospital. 28. Okt. 1888 eröffnet. E i g e n t h ü m c r : Kath. Pfarrgemeinde St. Joh. Baptist. Aerzte: Dr. Neglein und Dr. Klingholz. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmh. Schwestern aus Essen, 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 97 Betten: 66 für Männer, 31 für Frauen. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3 M, 2,so M, l,so M. 1898 wurden 356 m., 65 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 14 m., 9 w. sind gestorben.

Königreich Prenssen.



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Altenhagen—Altona.

Altenhagen, Gemeinde Eckesey mit 8 607 Einw. (Landkreis Hagen, Reg.-Bei. Arnsberg.) 8 t . Josephs-Hospital. 5. Sept. 1894 vom Pfarrer Theile gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Kath. Pfarrgemeinde. A r z t : Dr. Böttrich. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aas Paderborn. 83 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegongstag: 5 M, 3 M, 1,jo M. 1898 wurden 394 m., 126 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 18 m., 6 w. sind gestorben. A b gaben nnd Einnahmen 1898 betragen 27 650 M, letztere setzten sich zusammen ans 22 200 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 1 850 M Legaten, Geschenken und Kollekten and 3 600 M aas sonstigen Quellen.

Altenhundem, Gemeinde Kirchhanden mit 4 316 Einw. (Kreis Olpe, Beg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r l e i t u n g seit 1895 vorhanden. 8 t . Josephs-Hospital. Mai 1890 von der katholischen Kirchengemeinde gestiftet. A r z t : Dr. Henneke. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanerinnen ans Olpe. 26 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: Ii», M. 1898 wurden 35 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 49 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 1960 M, ausserordentliche 1349 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 3 475 M nnd setzten sich zusammen aus 3 235 M eingezahlten Yerpflegungsgeldern und 240 M Geschenken.

Altemorge, 529 Einw. (Landkreis Landsberg, Beg.-Bez. Frankfurt). Ferienheim f ü r schw&chllche Kinder. E i g e n t h ü m e r i n : Die Stadt Landabe» a./W. Bauplatz unentgeltlich, Baukosten 10 000 M. Jahrlich werden etwa 35 Knaben und 35 ludchen 'e 4 Wochen hindurch verpflegt. Pflegekosten werden nicht gezahlt. Die Unterhaltungskosten letragen 2 000 U und werden zum Tneil aus dem Legat des Stadtrath R o e s t e l , zum Theil aus freiwilligen Beiträgen gedeckt.

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Alt-Landsberg, 2 348 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Stldtisehes Krankenhaus. A r z t : Dr. Crusius. 5 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegongstag: 0,60 bezw. 0,75 M, ausserdem Kosten für Arzt und Arzenei. 1898 wurden 10 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt.

Altona,

157 591 Einw., 82 Aerzte, 10 Zabn&rzte, 98 Hebammen, (Stadtkreis, Beg.-Bez. Schleswig).

11 Apotheken

S t ä d t i s c h e W a s s e r l e i t u n g : Wasserentnahmestelle aus der Elbe unterhalb des Ortes Blankenese. Wasserverbrauch im Betriebsjahr 7 335 054 cbm; pro Tag und Kopf 121 Liter. Die Anlage des Wasserwerks fällt in die Jahre 1856/59. 1894 ist die Anlage für 2 336 137 M in den Besitz der Stadt Altona übergegangen. Die Kosten der bisher erfolgten Erweiterungsanlagen belaufen sich auf 3 099 940 M. — Altona besitzt keinen eigenen Schlachthof, sondern benutzt den Hamburger Schlachthof mit. — Die E n t w ä s s e r u n g erfolgt durch Sielleitung, die oberhalb der Stadt in die Elbe mündet. Ausdehnung der Kanäle: 104 497 m; Kosten der Unterhaltung und des Betriebes im letzten Betriebsjahr 47 538 M. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t mit Schimmelmann'schem Apparat. Die Anstalt steht gegen ein billiges Entgeld Jedermann tax Verfügung. Die Anstalt ist seit 1884 in Betrieb und steht unter städtischer Verwaltung. Desinflzirt wurden im letzten Betriebsjahr: a) Wohnungen und Mobilien 18 mal; b) nur Mobilien 61 mal. Die Einnahmen betrugen 1393 M, die Ausgaben 1367 M. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1) Bürgeretrasse, 1881 erbaut, seit 1885 in städtischer Verwaltung, versehen mit Schwimmbassin (110 qm), 47 Kabinette, 10 Salonbäder, je 24 Zellenbäder I. u. II. Klasse, 15 Badezellen mit Brausebad. Anlagekosten 250000 M. 2) in der Sternstrasse, Ottensen, enthält 5 Wannenbäder I., 24 desgl. II. Kl., 15 Zellen mit Brausebad. 1892 städtischerseits errichtet. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 15. Nov. 1892 mit 3 Nachträgen vom 13. Juni 1895, 25. Nov. 1897, 6. Jan. 1899. Garnlsonlazaret für Altona-Bahrenfeld, H a m b u r g und Wandsbeck. 1868/72 erbaut, am 25. Sept. 1872 bezogen und liegt im nördlichen Theile der Stadt. V o r s t a n d : Generaloberarzt Dr. v. Kühlewein. W a r t e p e r s o n a l : 12 ausgebildete Krankenwärter. 176 Betten. 1898 wurden 1 594 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt; 7 sind gestorben. B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Gasglühlicht, mit Ausnahme der Personalstuben. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit einer Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Niedcrdruckwasserheizung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Schimmelmann für die ganze Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. Beseitigung der Abfallstoffe: Anschluss an die städtische Kanalisation.

Altona.



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Königreich Preussen.

l u v e t des Königlichen Landgerichts-Geflngnlsses. E i g e n t h ü m e r : Justizfiskus. Arzt: Dr. Wächter. 21 Betten. 1898 worden 142 m., 18 w., einschl. 69 Krätzkranke, durchschnittlich 14 Tage verpflegt Stadt-Krankenhaus (Allee 1G4). 1861 theils durch freiwillige Beiträge, theils auf Kosten der Stadt erbaut, September 1882 erweitert Leitende A e r z t e : Prof. Dr. Krause für die chirurgische, Dr. da Mesnil de Rochemont für die medicinische and Geisteskranken -Abtheilung, 7 Assistenzärzte und Prosector Dr. Hueter. W a r t e p e r s o n a l : 17 Schwestern vom rothen Kreuz; 1 ausgebildeter Krankenwärter und 10 m., 45 w. Wärter. 500 Betten in 4 Kl&ssen? I. Kl. je 4; H. Kl. 38 f. M., 25 f. Fr.; I I I Kl. 278 f. M., 151 f. Fr.; IV. Kl. 320 f. M., 180 f. Fr. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 8, 4 und 4.so, 2 und 2,5o M; für Säuglinge: 0,so M; Abonnements für Dienstboten: 5 M jährlich. 1898 wurden 4 042 (2 375 m., 1 667 w.) Kranke durchschnittlich 27,s bezw. 32 Tage verpflegt. Davon gestorben: 401 (243 m., 158 w.) Kranke. Ausserdem wurden verpflegt: 125 m., 55 w. Krätzkranke und 12 Säuglinge. Die Ausgaben und Einnahmen betragen 1898 342 343 M, letztere setzten sich zusammen aus 261 925 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 1 673. M an verkauften eigenen Produkten und 78 745 M Zuschuss der Stadt. Evangelisch-lutherische Diakonissen-Anstalt für Schleswig-Holstein (Steinstrasse 48). Heimath und AusbildungBstätte von Diakonissen nebst Krankenhaus. Am 28. Dez. 1867 von Pastor Dr. Biernatzki eröffnet. Das Diakonissen-Mutterhaus ist neu erbaut und am 13. Okt 1875 eingeweiht. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pastor D. Theodor Schäfer. Arzt: Dr. Caspersohn. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen; 1 Krankenwärter. 50 Betten in 3 Klassen: I. K l 2 f. M., 4 f. Fr.; II. Kl. 4 f. M., 6 f. Fr.; HI. Kl. 15 f. M., 19 f. Fr. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 8, 4, 2 M. 1898 wurden 117 m., 241 w. Kranke durchschnittlich 37 bezw. 34 Tage verpflegt, 13 m., 29 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 66 424, i 7 H, ausserordentliche 6 803,3« M. Die Einnahmen 1898 betrugen 82 770,06 M und setzten sich zusammen aus 57 513,io M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 15 818,oi M Legaten, Geschenken und Kollekten und 9 438,»s M Kassensaldo von 1897 und zurückgezahlte Vorschüsse. Chirurgische Privat-Heilanstalt (Sonninstrasse 34). 1. Jan. 1898 von Prof. Dr. Krause eröffnet 1 Assistent. 10 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 6—12 M. 1898 wurden 36 m., 40 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt; 3 m., 4 w. sind gestorben. Privat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten (Schillerstrasse 9). 1. Juli 1887 eröffnet. A e r z t e : Dr. Raether und Dr. Sigismund. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 9—7,so M, 6—5 M, 3—2,so M täglich. 1898 wurden 124 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Priratkllnik der Drs. Frank und Felgner. Mai 1895 eröffnet. 10 Betten. K o s t e n preis für einen Verpflegungstag: 8, 5, 3 M. 1898 wurden 10 m., 101 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. Augen- nnd Ohren-Klinik (Blücherstrasse 46). Am 1. Febr. 1870 von den Drs. Ludwig Auerbach und Otto Paulsen eröffnet. 30 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: die Stadt zahlt für Erwachsene l,so M, für Kinder 0,so M. 1898 wurden 67 m., 43 w. Augenund 4 m., 5 w. Ohrenkranke verpflegt, 1 m. ist gestorben. Altonaer Kinder - Hospital (Gr. Bergstr. 129). 24. Mai 1859 vom Verein für das Altonaer Kinderhospital eröffoet, 27. Juli 1882 ist der Neubau bezogen. V o r s t a n d : Franz Beckmann. A r z t : Dr. Grüneberg. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom rothen Kreuz aus dem Helenenstifte; 6 Krankenwärterinnen. 80 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: für Einheimische l,ao M; für Auswärtige l,so M. 1898 wurden 178 m., 170 w. Kranke durchschnittlich 72 Tage verpflegt, 30 m., 23 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 38 132 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 43354 M und setzten sich zusammen aus 28 835 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 2 678 M eigenen Kapitalszinsen und 11 841 M Legaten, Geschenken und „Kinder-Hospital des weiblichen Vereins" (Blumenstr. 90). 1859 von FrL Emma P o e l in Altona gestiftet, seit 1888 im Besitz der Diakonissen-Anstalt. V o r s t a n d : Pastor D. Theodor Schäfer, Vorsteher der DiakoniBsen-Anstalt. A r z t : Dr. Henrichsen. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen. 40 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 1,20 M. 1898 wurden 76 m., 65 w. Kranke durchschnittlich 54 Tage verpflegt, 28 m., 12 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 10336,55 M, ausserordentliche 595,5 6 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 12 119,18 M und setzten 6ich zusammen aus 7 840,so M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 1 184,09 M Kapitalszinsen, 1 192,60 M Legaten, Geschenken und 1 901,53 M Kassensaiao. Erholungshaus für schwächliche Kinder (Ohlendorff's Allee 7). R i c h a r d D o n n e r und wird auch von demselben unterhalten.

Gegründet von

Kinderheim Im Stadtbezirk Ottensen (Treskow-Allee 5). Gegründet vom Verein zur Unterhaltung von Kinderheimen in Altona. 1892 erbaut. 200 Kinder werden in der schulfreien Zeit beschäftigt

Königreich Prenssen.



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Alt-Scherbiti—Amelsbüren.

Siecbenhans und Irrenpflegeanstalt (an der Nordentr. and Feldstr.). 1. Jan. 1887 von der Stadt eröffnet, 1891 erweitert. Leitender Arzt: Kreisphysikus Geh. Sanitäts-Rath Dr. J. Wallichs. Wartepersonal: 2 m., 2 w. aasgebildete Krankenwärter and 1 Wärter. 158 Betten für Sieche and 122 Betten für anheilbare Geisteskranke. 1898 worden 70 m., 71 w. Geisteskranke dorchschnittlich 200 Tage and 126 m., 81 w. Sieche durchschnittlich 98 bezw. 132 Tage verpflegt; je 15 Geisteskranke and 14 ra., 9 w. Sieche sind gestorben. Städtische Entbindungsanstalt (Norderstr. 45). 1714 eröffnet, bis 1874 Hebammenschale. Arzt: S.-R. Dr. Litzmann. 18 Betten. Verpflegungssatz: l,so, 2,50 and 4 M täglich. 1898 wurden 197 Personen durchschnittlich 10 Tage verpflegt, znr Ausbildung gelangten 18 Personen. Unterhaltungskosten: 9503,8} M. Reventlow'sche Armenstiftung. 1720 vom Ober-Präsidenten Grafen Chr. Reventlow gestiftet und am 24. Okt. 1883 in neue Räume verlegt, 1892 und 1894 vergrössert Die Anstalt enthält in 7 Gebäuden Wohnungen für Alumnen, ausserdem Kapelle, Prediger- and Küsterhaus. Die Verwaltung leiten 2 Provisoren, die vom Magistrat ernannt werden. Arzt: Dr. Möller. Altenhelm. 1894 erbaut vom Weiblichen Verein für Armen- and Krankenpflege. 11 Einzelund 2 Doppelwohnungen. Anglisten-Stift (Steinstr. 40). Filiale der Diakonissen-Anstalt seit 29. Juli 1884. Pflege weiblicher Siechen. 25 Betten in 3 Klassen. Verpflegungspreis: I. Kl. 1200; II. Kl. 700; m . Kl. 400 M. jährlich. Israelitisches Altenhans (Blücherstr. 20/22). Arzt: Dr. Goldschmidt. 20 Betten. Helenen-Stift (Allee 161). Pflegerinnenhaus des Vaterländischen Fnuenvercins. Verp f l e g u n g s p r e i s in der Stadt für den Tag 3 M, für Tag und Nacht 5 M, für Nachtwaehe 4 M, für eine Woche Tag und Nacht 21 M. Pflegerinnenheim (Katharinenstr. 11). 1887 gegründet. Felerabendhans. Der am 16. Febr. 1875 gegründete Verein gewährt Verpflegung in einem Erholungshaus für Lehrerinnen und Erzieherinnen aas der Provinz Schleswig-Holstein. Alt-Scherbitz, 1 163 Einw. (Kreis Merseburg, Beg.-Bez. Merseburg). Provüudal- Irren -Heil- und Pllegeanstalt mit dem Siechen-Asyl »Kaiser WilhelmAngnsta-Stiftung"; erstere 1876, letzteres 1882 von der Provinzial-Verwaltung von Sachsen errichtet. 1888 bis 1891 Erweiterungsbauten. Landwirtschaft. Offen-Thür-System Direktor: Sanitäts-Rath Dr. Paetz. 6 Assistenzärzte. Wartepersonal: 59 m., 43 w. Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 10 m., 2 w. 800 Betten: I. Kl. 13 für Männer, 8 für Frauen, II. Kl. je 49, III. Kl. 398 für Männer, 283 für Frauen, ausserdem je 80 für das Asyl. Kostenpreis für einen Verpflegungstag: I Kl. 3,33—6,os M, II. Kl. 1,64—2,19 M, III. Kl. 0,66—1,lo M. 1898 wurden 640 m., 522 w. Kranke durchschnittlich 276 bezw. 272 Tage verpflegt, 54 m., 31 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 585 168,57 M, letztere setzten sich zusammen aus 306 708,87 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 43000 M an verkauften eigenen Produkten, 230 254,4 a M ZnschusB der Provinz und 5 205,18 M aus sonstigen Quellen. Altweistritz, 990 Einw. (Kreis Habelschwerdt, Beg.-Bez. Breslau). Siechenhaus (Herz Jesu-Stift) für Altersschwache, Krüppel und Blinde. Eröffnet 4. April 1898. E i g e n t h ü m e r : Kranken-, Armen- und Arbeitsanstalt Maria-Hilf in Habelschwerdt. 28 Betten. Amalienhof, Gemeinde Staaken mit 1 670 Einw. (Kreis Ostharelland, Beg.-Bez. Potsdam). Genesungsheim, von einem Wohlthäter gestiftet. 10 Betten. 1 Krankenschwester. Amelsbüren, 1 960 Einw. (Landkreis Münster, Beg.-Bez. Münster). Alexianer-Irrenpflegeanstalt „Hans Kannen«. Im September 1887 von der Alexianer(ienossenschaft errichtet. 1897 Neubauten. Leitender Arzt: Dr. Dercken. W a r t e p e r s o n a l : 31 barmh. Brüder, Alexianer aus Aachen. 290 Betten: I. Kl. 5, II. Kl. 60, III. Kl. 225 f. Männer. Verpflegte 1898: 5, 50, 235 m. (davon 15 gestorben). Kostenpreis für einen Verpflegungstag: 3—6, 2—2,so, 1—1,20 M. Ausserdem wurden verpflegt: 5 Personen zur Ausbildung. Ausgaben 1898: ordentliche 66 636,73 M, ausserordentliche 134 222,16 M für Neubauten, rückständige Haushaltungsschulden 33 000 M. Die Einnahmen 1898 betrugen: 232 919 M und setzten sich zusammen aus 117 919 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 7 000 M eigenen Oekonomieerzeugnissen, 76 000 M Legaten, Geschenken una 32 000 M Aufnahme von Kapitalien.

Andernach, 8 1 Andreasberg.



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Königreich Preussen.

Andernach, 6 853 Einw. (Kreis Mayen, Beg.-Bez. Koblenz). St. Josephs-Hospital für Kranken-, Siechen- und Waisenpflege. 1249 durch einen Bürger gegründet, 1826 durch Stiftung des Geheimraths F. v. M e h r i n g vergrössert. 1898 Neubauten. E i g e n t h ü m e r : Stadt Andernach nnd Landgemeinde Namedy; die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit V o r s t a n d : Hospitalkommission. Arzt: Dr. Palm. Wartepersonal: 14 Borromäerinnen aas Trier, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 62 Betten: I. Kl. 1 f. M., 4 f. Fr.; IL Kl. 3 f. M., 5 f. Fr.; HI. Kl. 24 f. M., 25 f. Fr.; darunter für Kinder 6. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: für Einheimische 6, 3, 1,js M; für Auswärtige 8, 5, 1,75 M. 1898 wurden 135 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 30 bezw. 75 Tage verpflegt, davon sind 8 m., 3 w. gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 101 Pfründner. Ausgaben 1898: ordentliche 33 000 M, ausserordentliche 82000 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 33 000 M und setzten sich zusammen aus 8311 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 7 200 M eigenen Kapitalszinsen und 17 489 U aus sonstigen Quellen. Krankenhaus der Franziskaner-Schwestern. Gestiftet von Elisabeth Simons, genannt Schwester Agatha. A r z t : Dr. Bissmeier. W a r t e p e r s o n a l : 14 Franziskanerinnen aus Waldbreitbach. 15 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 2 und l,io M. 1898 wurden 11 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 59 bezw. 136 Tage verpflegt, davon ist 1 w. gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 4 332,so M. Rheinische Provinzial-Irren-Heil- nnd Pflegeanstalt. Am 15. Okt. 1876 eröffnet. 1891 Neubauten. V o r s t a n d und leitender Arzt: Dr. Schreiber. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 30 m., 29 w. ausgebildete Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 21m., 14 w. 436 Betten: I. Kl. 3; n . Kl. 16 f. M., 9 f. Fr.; HI. KI. 25 f. M., 26 f. Fr.; IV. Kl. 177 f. M., 180 f. Fr. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: für Rheinländer 8, 4, 2,.so, l,so (l,ss) M; für nicht Rheinländer 9, 5, 3 M. 1898 wurden 323 m., 301 w. Kranke durchschnittlich 226 Tage verpflegt, 24 m., 21 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 281 475 M, ausserordentliche 5 249 M. Die Einnahmen betrugen 286 742 M und setzten sich zusammen aus 273000 U eingezahlten Verpflegungsgeldern, 12 500 M an verkauften eigenen Produkten, 42 M Geschenken und 1 200 M aus sonstigen Quellen. Irren • Bewahranstalt St. Thomas. 1833 durch die Königliche Regierung in Koblenz gestiftet. Erweiterungsbau bis 1891. E i g e n t h Q m e r : die Gemeinden des Reg.-Bez. Koblenz ausschl. des Kreises Meisenheim. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitender A r z t : Dr. Heintze. W a r t e p e r s o n a l : 11 m., 10 w. ausgebildete Krankenwärter und 5 m., 5 w. andere Wärter. 300 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: l,so M. 1898 wurden 150 m., 154 w. Kranke durchschnittlich 332 Tage verpflegt, 2 m., 14 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 123100 M, ausserordentliche 26 000 M. Die Einnahmen betrugen 165410 M und setzten sich zusammen aus 7 000 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 4000 M an verkauften eigenen Produkten, 210 M eigenen Kapitalszinsen, 145 200 M Zuschnss der Provinz und 9000 M des Kreises. S t Andreasberg, 3 552 Einw. (Kreis Zellerfeld, Beg.-Bez. Hildesheim). Städtisches Krankenhaus. 1856 eingerichtet. A r z t : Dr. Jacubasch. 10 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: l,oo M und 0,*o M. 1898 wurden 15 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 806 M, letztere setzten sich zusammen aus 676 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 26 M Zuschnss des Kreises und 104 M der Stadt. Lnngenlieilst&tte am Oderberge, von der H a n s e a t i s c h e n A l t e r s - und I n v a l i d i t ä t s V e r s i c h e r u n g s - A n s t a l t zu Lübeck nach den Plänen und unter Oberleitung deB Kunstgewerbe-Schuldirektors H a r t i g in Barmen 1895/97 erbaut und August 1897 eröffiiet. Arzt: Dr. Ott. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus dem Henriettenstift in Hannover, 6 Krankenwärter. 120 Betten für Männer. 1898 wurden 364 Kranke durchschnittlich 3 Monate verpflegt, kein Todesfall. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Das Hauptgebäude besteht aus dem Mittelbau iVerwaltungsebäude) und 2 Flügelbauten. Fachwerkbau mit Holzbekleidung. Bebaute Grundfläche: 3 400 qm. ahl der Stockwerke: Keller-, Erd- Ober- und Dachgeschoss. Stockwerkhöhe: 3,so m. Kubikraum Luft durchschnittlich auf das Bett: 35 cbm. Niederdruck-Dampfheizung. L ü f t u n g s a n l a g e : Luftzuffthrung durch einen einen elektrisch betriebenen Ventilator. Elektrische Beleuchtung. W a s s e r v e r s o r g u n g : Eigene Leitung für Quellwasser. Aborteinrichtung und Pissoiranlage: Torfinallaborte mit Kübeln; der Innalt der Kübel wird in verdeckten Gruben gesammelt, mit Erde gemischt und nach ausreichend langer Lagerung als Dung verwandt. Die Pissoiranlage ist mit Becken and Wasserspülung versehen. Beseitigung der Schmutzwässer: Die Abwässer der Küchen, Bäder, Waschräume und Pissoiranlagen werden in ein Bassin geleitet und dann einer Rieselanlage zugeführt; das Regen- und Schneeschmelzwasser wird in einem Bassin aufgefangen, um für die Kesselspeisung verwandt zu werden. Desinfektionsanlage: Dampf-Desinfektionsapparat.

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Königreich iVeuMefi.

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Angerbug, Angernfiikie.

Wasch- nnd B a d e e i n r l c h t n n g : In jedem Geschosse jedes Flögeis ein mit Waschbecken ausgerüsteter Raum für die Bewohner der betreffenden Abtheilung, im Kellergeschosse 6 Badeiellen mit je einer Wanne nnd ein Ranm für Brausebäder. K ü c h e n e i n r i c h t u n g : 6 Dampf kochkessel, Dampfwärmeschrank, sowie Brat- and Kochherd. Waschkücheneinrichtung: Dampfbetrieb. Unschädlichmachung der Auswurfstoffe: Der Inhalt der Spuckfläschchen und Spucknäpfe wird in Torfmullkübel geschüttet, nnd diese werden in die Kesselfeuerung entleert. Der E i s k e l l e r ist ans Zementdielen mit doppelten Wandungen nnd Decken erbaut. Kosten des Granderwerbs: 27 413,31 H. Kosten der Baulichkeiten einschl. Betriebseinrichtnneen (Wegeanlagen, Heiznngs-, Desinfektionsanlage u. s. w.): 653 422,63 M. Kosten der beweglichen Ausstattang: 58 094,»$ H. Heilstitte für weibliche Lungenkranke. Eigenth&mer: Hanseatische Versicherungsanstalt für Invalidität«- und Altersversicherung. Arzt: Dr. Billig. E r b a u e r : Architekt Th. Sartori in Lftbeck. Im Juni 1899 eröffnet. Fachwerkbau mit Holzbekleidung. Felixstift. Heilanstalt für minderbemittelte Langenkranke. 1898 errichtet aas einem Legat des Referendars Felix. A r z t : Dr. Ladendorf. 32 Betten. Verpflegungspreis 23 M wöchentlich. Die Baukosten betragen 120000 H. Privat-Heilanstalt für mInnliehe Lungenkranke von Dr. Jacnbasch. Juni 1898 eröffnet. 14 Betten. Prlrat-Heflanstalt für mlnnliehe Langenkranke von Dr. Ladendort Sept. 1898 eröffnet. 11 Betten. Angerburg, 4 509 Einw. (Kreis Angerbarg, Beg.-Bez. Gumbinnen). S t ä d t i s c h e r S c h l a c h t h o f ohne Freibank vorhanden. Kreiskrankenhaag. 29. Dez. 1860 vom Kreise eröffnet. V o r s t a n d : Kreisansschass. Arzt: Sanitäts-Rath Dr. Bredschneider, Kreisphysikns. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg. 42 Betten. K o s t e n p r e i s f&r einen Verpflegungstag: 2, l,sn, 0,jo M. Verpflegte Kranke im Jahre 1898: 251 m., 159 w. durchschnittlich 27 Tage, 6 m., 1 w. sind gestorben. Zaschuss des Kreises 4 500 M. Siechenhans. Gestiftet von Gräfin L e h n d o r f - S t e i n o r t . Neues Haaptgebäade 1898. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen aus Königsberg. Krüppel-Asyl. Wohlthätigkeits-Anstalt. Provinrial-Taubstummenanstalt f&r evangelische and israelitische Zöglinge. Das Recht zur Verleihung von Freistellen hat der Landeshauptmann. Externat. Durch die Bemühungen des Oberpräsidenten v. Schön gegründet am 2. Mai 1832; eröffnet am 1. April 1S33 in Verbindung mit dem Schullehrer-Seminar. Seit dem 13. Mai 1863 selbständige Anstalt der provinzialständischen Landarmenkommission für Oßtprenssen und Litthauen. E i g e n t h ü m e r : Seit 1876 die Provinz Ostpreussen. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Vorstand: Direktor Wiechmann; 13 Lehrer, 1 Lehrerin. Arzt: Dr. Bredschneider, Sanitätsrath, Kreisphysikns, 128 Provinzial-Freizöglinge, 6 Kreis-Freizöglingo, 2 Freischüler und 3 Zahlschüler, fijährigor Kursus. 36—144 M. Schulgeld. Unterhaltung»- und Bekleidungskosten für Freizöglinge nnd Pensionäre: 180 M. Einnahmen und Ausgaben: 70462,so M. Angermünde, 7 334 Einw., 6 Aerzte, 4 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis AngermQnde, Reg.-Hez. Potsdam). S t ä d t i s c h e s S c h l a c h t h a u s 1893 erbaut. Anlagekosten ca. 64 000 M. Thierärztliche Leitung. Im letzten Jahre geschlachtet: 508 Rinder, 1173 Kälber, 2828 Schweine, 1150 Schafe und Ziegen. — 2 städtische Badeanstalten-, 1 Militär-Badeanstalt. Bau-Polizei.ordnung vom 1. Dez. 1894. Garnlsonlazaret. 1867/68 von der Stadt als städtisches Krankenhaus im Korridorsystem erbaut und nach seiner Fertigstellung sofort ermiethet. Vorstand: Stabsarzt Dr. Voss. 24 Betten. 1898 wurden 127 Kranke durchschnittlich 20,7 Tage verpflegt. Kreiskrankenhans. 27. April 1896 eröffnet. Korridorsystem. Chefarzt Dr. Benda, Kreisphysikns. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz aus dem Victoria-Heim zu Eberswalde und 1 Krankenwärter. 30 Betten in 14 Zimmern. 4 Zimmer mit je 2 Betten für ansteckende Kranke, von den übrigen völlig abgeschlossen. 38 cbm Luftraum für den Kranken. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: I. Kl. 4 M, II. KL l,so M, für Ortsarme 0,7» M. 1898 wurdon 137 m., 67 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 13 m., 19 w. sind estorben. Ausgaben 1898: ordentliche 13 973 M, ausserordentliche 1 335 M. Die Einnahmen etrugen 14 408 M and setzten sich zusammen aus 8 629 M eingezahlten Verpflegungsgeldern nnd 5 779 M Znschuss dos Kreises.

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Anholt—Annaburg.

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Königreich Preussen.

Anholt, 1 857 Einw. (Kreis Borken, Reg.-Bez. Münster). Augusta-Hospital. 1851 von der städt. Armenverwaltung errichtet. A r z t : Dr. Muckermann-, Dr. Bossmann in Isselburg für die Kranken der Issclburger Hütte. W a r t e p e r s o n a l : f, barmh. Schwestern. 24 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3, l,so, 1 und 0,80 M. Verpflegte Kranke im Jahre 1898: 43 m., 43 w. durchschnittlich 61 Tage, gestorben: 6 m., 4 w. Ausserdem wurden verpflegt: 17 Altersschwache und 5 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 8 749 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 347 Sl eingezahlten Verpflegungsgeldern, 2 748 M eigenen Kapitalszinsen, 250 M Legaten, Geschenken und 404 M aus sonstigen Quellen.

Anklam,

13 560 Einw., Bez. Stettin).

9 Aerztc,

1 Zahnarzt,

2 Apotheken (Kreis Anklam,

Rcg.-

Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. — V o l k s b a d 1895 eröffnet. Städtisches Krankenhans. 1876 neu erbaut, A r z t : Dr. Schlenzka. 27 Betten. 1898 wurden 74 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 28 bezw. 34 Tage verpflegt, davon sind 8 m., 4 w. gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen C 363 M, letztere setzten sich zusammen ans 3 875 M eingezahlten Verpflegungsgeldern und 2 488 M Zuschuss der Stadt. Stift zum heiligen Geist. Diese Stiftung ist vor dem Jahre 1272 vorhanden gewesen, da schon in der chronologischen Beschreibung von Stat'enhagen vom Jahre 1773 angedeutet wird, dass dem Stifte bereits in den Jahren 1272 und 1320 Schenkungen zugewiesen worden sind. Da diese Stiftung durch testamentarische Bestimmungen und durch andere Zuwendungen von unbekannten Wohltnätern gegründet ist und auch das in Anklam noch bestehende statutarische Recht vom 30. Mai 1780 denjenigen Einwohnern, welche ihren letzten Willen aufnehmen lassen, die Pflicht auferlegt, bei Strafe der Nichtigkeit desselbon, etwas ad pias causas auszusetzen, so ist der Zweck der Stiftung lediglich auf Armenpflege im Sinne christlicher Wohlthätigkeit gerichtet. Zum Genüsse der Proben können nur Personen aus Anklam zugelassen werden, welche der protestantischen und evangelischen Religion zugehören; den katholischen Christen wird dor Eintritt ausnahmsweise nach besonderem Beschlüsse der Stadtbehörden gestattet. Geistesschwache oder -kranke Personen sind nicht aufnahmefähig, ebensowenig diejenigen, welche mit ekelerregenden oder ansteckenden Krankheiten behaftet sind. Armenhaus zum Hospital. Die Gründung dieser Anstalt ist auf die Zeiten vor der Reformation zurückzuführen. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. 30 Betten. Stift zum heiligen Leichnam. Im Jahre 1448 von dem damaligen Bürgermeister A h r e n t C ö l p i n gegründet. Nach den Bestimmungen der Urkunde sollen in dem Hause 12 alte Leute, „Manns- und Frauenpersonen, nicht um Freundschaft oder Liebe, sondern um Gottes Willen zugelassen und beherrberget und für dieselben von der ausgesetzten Rente Lebensmittel und Holz gekauft und unter ihnen gleichmässig vorthcilt werden". Die Verwaltung dieser Stiftung wird von den jedesmaligen Alterlenten der Schuhmacher-Innung unter Aufsicht des Magistrats gefuhrt.

Ankum, 1 225 Einw. (Kreis Bersenbrück, Reg.-Bez. Osnabrück). Marlenhospital. 1859 von der katholischen Pfarrkirche gestiftet. — Besitzt Rechtsfähigkeit. 1896 einen zweckmässigen Anbau erhalton. A e r z t e : Dr. Ejmann, Dr. Nieberg und Dr. Höckmann. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanessen aus St. Mauritz bei Münster. 38 Betten. K o s t e n p r o i s für einen Voreflegungstag: 0,so—1 M. 1898 wurden 137 m., 150 w. Kranke durchschnittlich 44 bezw. 35 Tage verpflegt, 9 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 17 m., 12 w. Krätzkranke. Die Einnahmen 1898 betrugen 6 454 M und setzten 6ich zusammen aus 5 655 M Verpflegungsgeldern, 685 M Kapitalszinsen und 114 M Geschenken.

Annaburg, 4 079 Einw., 2 Aerzte, 2 Hebammen, 1 Apotheko (Kreis Torgan, Reg.-Bez. Merseburg). Der Schlossbezirk hat eigene W a s s e r l e i t u n g . Die Errichtung derselben im 16. Jahrhundert (Erbauung des Schlosses von 1572—79). Die Quellen liegen 10 km nordwestlich von Annaburg. 1881 wnrde die schadhafte Holzröhrenleitung durch eine von Eisen ersetzt (eiserne asphaltirte Muffenröhren). Kosten 48 885 M. Die Bewohner des Fleckens Annaburg entnehmen ihr Trinkwasser theils aus Abessinier-, theils aus Kesselbrunnen. — Die A b w ä s s e r des Schlossbezirks werden mittels Kanäle in einen fliessenden Graben geleitet. — Das Institut besitzt einen Henneberg'schen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t . — B a d e a n s t a l t e n bestehen 3 (1 militärfiskalische und 2 private). — Bau-Polizciordnung vom 29. April 1898.

Königreich Preossen.

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Anralli—ArgMM«.

Ingtitotslazaret für die Zöglinge der Unteroffiziervorschule und der Knabenschule, der aktiven Hilitärpersonen und des tum Institut gehörigen Unterporsonals. 1778—79 erbaut und seit 1780 belegt. Es liegt im Schlossbezirk, am Markt des Fleckens Annaburg. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Grfider. W a r t e p e r s o n a l : 2 Sanitätsunterofflziere, 50 Betten. 1893 wühlen 110 Kranke durchschnittlich G Tage verpflegt, 1 Knabenschüler gestorben.

Anrath, 3 420 Ein*. (Landkreis Krefeld, Beg.-Bez. Düsseldorf). St. Lorenz-Hospital für Sieche und Waisen. Gestiftet vom Rentner L o r e n z S c h m i t z durch Testament vom 10. März 1863. E i g e n t h f i m e r : Gemeinde. A r z t : Dr. Leber. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern der christlichen Liebe aus Paderborn. 42 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : l,ao M täglich. 1S98 wurden 20 m., 10 w. Kranke durchschnittlich S3 bezw. 100 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem wurden rerpflegt: G Altersschwache, 1 Siecher una 13 Waisonkinder. Ausgaben 1898 : 6 724 M. Die Einnahmen betrugen 10453 M und setzten sich zusammen aus 5 525 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 749 M für verkaufte eigene Produkte und Pachte, 3 254 M eigenen Kapitalzinsen, 130 M aus sonstigen Quellen und 796 M Bestand Ton 1896/97. Apenrade, 5 564 Einw. (Kreis Apenruda, Be^.-Bez. Schleswig). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Kreis-Krankenhaus. Station für Tuberkulöse von der Invaliditäts - und Altersversorgungs-Anstalt Schleswig-Holstein. 1897 errichtet. A r z t : Dr. Wiemer. GO Betten. 1898 wurden 40 Kranke verpflegt. V e r p f l e g u n g s s a t z : 2 M für den Tag. Armen-Krankenhans, 1848 von dor Stadt erbaut. A r z t : Dr. Butzbach. 14 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegung«tag: 0,8o M. 189S wurden 65 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 12,« Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen: 1100 M eingezahlte Verpnegungsgelder und 1000 M Zuschuss der Stadt. Aplerbeck, 7 028 Einw. (Kreis Hörde, Bog.-Bez. Arnsberg). Prorlnzial-Irrenanstalt für evangelische Kranke. Eröffnet am 5. April 1895 von der Provinzialverwaltung für Westfalen. Erweiterungsbau 1897. Offen-Thür-System. V o r s t a n d : Direktor Dr. Backcnköhlor. 1 Oberarzt und 2 Assistenzärzte. W a r t e p o r s o n a l : 36 Diakonissen aus Witten a./R., 29 Krankenwärter. 498 Betten: I. Kl. j e 6; H. Kl. je 24; Hl. Kl. 224 f. M., 214 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4,ao—5 M; H. Kl. 1,7«—2,io M; HI. Kl. 1—1,is M. 1898 wurden I. Kl. 4 m.; H. Kl. 35 m., 22 w.; HI. Kl. 288 m., 294 w. Kranke durchschnittlich 261 Tage verpflegt, 22 m., 18 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 327 914,ji M, ausserordentliche 89 171,«9 M. Die Einnahmen betrugen 424 6S9,64 M und setzten sich zusammen aus 208 171,fio M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 64 337,97 M an verkauften eigenen Produkten, 149 345,90 M Zuschuss der Provinz und 2 834,17 M aus sonstigen Quellen.

Arenberg, 532 Einw. (Stadtkreis Koblenz, Beg.-Bcz. Koblenz). Motterhaus der deutschen Congregation der hl. Katharina von Siena der Dominikanerinnen. Pensionat für alleinstehende kränkliche Damen. 71 Dominikaner-Schwestern. 50 Betten. Ambulante Krankenpflege, Handarbcitsschulc, Aufnahme armer Kinder, Haushaltungspensionat. Arendsee, 2 269 Einw. (Kreis Osterburg, Reg.-Bez. Magdeburg). Anstalt zur Entwöhnung von Morphium von Sanitätsrath Dr. Reis». Argenau, 2 820 Einw. (Kreis Inowrazlaw, Reg.-Bez. Bromberg). S c h l a c h t h a u s projektirt. Stldtlsehes Krankenhaus. 1874 von der Stadt eingerichtet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Krankenwärter. 6 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegung«tag: 0,go M. 1898 wurden 9 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 45 Tage verpflegt. 2 m., 2 w. sind gestorben.

Arnsberg—Asbacher Hfltte.

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Königreich Prenssen.

Arnsberg, 7 786 Einw. (Kreis Arnsberg, Beg.-Bez. Arnsberg). S c h l a c h t h o f vorhanden. •arlenhospital. 1830 von der Stadt errichtet. Arzt: Dr. Droste. W a r t e p e r s o n a l : 7 barmh. Klemens-Schwestern ans Münster i./W., 1 Krankenwärterin. 56 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3, 2, l.so M. 1898 wurden 139 m., 72 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 11 m., B w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 11791 M; letztere setzten sich zusammen aas 8 673 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 679 M eigenen Kapitalszinsen, 2 279 M Zuschuss der Stadt, 128 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 32 M aus sonstigen Quellen. Arnsdorf, 1 630 Einw. (Kreis Hirschberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Krankenhans. 1SG5 errichtet. S graue Schwestern aus Breslau. Arnsdorf (Gross), 342 Einw. (Kreis Mohrangen, Beg.-Bez. Königsberg). Siechenhaas. 1. Dez. 1869 eröffnet. 4 Diakonissen aus Königsberg. Frauen. Zweigstation für Männer siehe Saalfeld.

20 Betten für

Arnswalde, 7 912 Einw. (Kreis Arnswa'de, Reg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhaus. 1848 errichtet. Arzt: Dr. Wolff. 17 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,so M. 1898 wurden 22 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 30 bezw. 50 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 7 Sieche. Artern, 4 881 Einw. (Kreis Sangeihausen, Beg.-Bez. Merseburg). Städtisches Krankenhans. 18S1 errichtet. Arzt: Dr. Brehme. W a r t e p e r s o n a l : 1 Kranknwärter. 24 Betten: 16 f. M., 8 f. Fr. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegung6tag: 0, 8 o—l,so M. 1898 wurden 125 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Ausserdem wurde verpflegt: 1 Altersschwacher. Ausgaben und Einnahmen 1898 Detrugen 6 810 M und setzten sich zusammen aus 5 584 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 1 214 M Zuschuss des Kreises und 12 M aus sonstigen Quellen. Arys, 1 522 Einw., 2 Aerzte, 2 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Johannisburg, Rog.-Bez. Oumbinnen). W a s s e r v e r s o r g u n g durch 4 öffentliche Brunnen. — S c h l a c h t h o f projektirt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t befindet sich in einem guten Zustande. — B a u - P o l i z c i o r d n u n g vom 1. Jan. 1894. Barackenlazaret. 1894 erbant und 1895 bezogen. Es liegt im Südosten der Stadt an der Weggabelung nach dem Dorfe Wiersbinnen und der Grondowker Forst. Arzt: Stabsarzt Dr. Sachse. 24 Betten. 1898 wurden 82 Kranke durchschnittlich 6 Tage verpflegt. Ventil a t i o n s s y s t e m : Sommer- und Winterlüftung, welche sich an den Wänden bezw. in den Mantelöfen befindet. Eiserne Füllöfen sowie auch Kachelöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Henneberg (Konstr. 1889) für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Eiserne Röhren-Tiefbrunnen. L a t r i n e n : Tonnenwagen. E n t w ä s s e r u n g : Hinleitung der AbfluBswässer zum Lager, von dort in den städtischen Kanal unterhalb der Stadt. Städtisches Krankenhans. 1S6S von der Stadt errichtet. Arzt: Dr. Peters. Wartep e r s o n a l : 1 Krankenwärter. S Betten. 1898 wurden 18 m. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Asbach, 460 Einw. (Kreis Neuwied, Beg.-Bez. Koblenz). Hospital. 1887 eröffnet. 7 Franziskaner-Tertiarierinnen aus Waldbreitbach. 50 Betten. 1898 wurden 59 Sioche verpflegt. Asbacher Hütte, 246 Einw. (Kreis Bernkastel, Reg.-Bez. Trier). Eben-Eier, Pflege unbildungsfahiger Idioten. 31. Aug. 1893 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Diakonissen-Mutterhaus in Sobernheim. Vorstand: Pastor Reich. Leitender Arzt: Dr. Vieweger in Herrstein. W a r t e p e r s o n a l : 12 Diakonissen aus Sobernheim. 101 Betten: darunter 38 für Kinder. 1898 wurden 105 Kranke durchschnittlich 325 Tage verpflegt, 3 sind gestorben.

Ktaigraieh P m e m .



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iichrtf-Ama.

Asoheberg, 3 190 Einw. (Kreis LOdiagluuiseit, Beg.-Bex. Münster). St. Lambertas-Hospltal. 1888 von der katholischen Kirchengemeinde gestiftet Vorstand and Arzt: Dr. Koch. Wartepersonal: 6 Franaiskanessen ans M&nner. 17 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegnngstag: 1 and l,so M, fftr Kinder 0,so M. 1898 worden 33 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 67 bezw. 98 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem wurden 59 Krätzkranke verpflegt Anagaben and Einnanmen 1898: 3 606,c« M, letztere setzten sich zusammen aas 1024,7 s M eingezahlten Verpflegangsgeldsrn, 705,io M an verkauften eigenen Produkten, 1331,ST M eigenen Kapitalszinsen und 545,04 M Geschenken. A Schendorf, 2 193 Einw. (Kreis Aschendorf, Beg.-Bez. Osnabrück). Krankenhaas. 1898 eröffnet. 3 Franziskanessen Tom 8t Georgsstift zn Thuine. 20 Betten. Aschersleben, 24 190 Einw. (Kreis Aschersleben, Beg.-Bez. Magdeburg). Städtischer Schlachthof. Centrale Wasserleitung, besondere Trinkwasserleitung, theilweise Kanalisation. St. Johannis• Hospital, städtisches Kranken- und Siechenhans. Arzt: Dr. Küthe. Wartepersonal: Im., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 64 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegungstag: 3 M, 2 H, 1,7»—l,so M und 0,to M. 1898 wurden 419 (256 m., 163 w.) Kranke durchschnittlich 22,8 Tage verpflegt, 23 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem worden 144 Altersschwache, Sieche and Krttppel und 11 zur Reinigung von Ungeziefer verpflegt Ausgaben and Kinnahmen 1898 betragen 32 021 M, letztere setzten sich zusammen aas 8 765 M eingezahlten Verflegungsgeldern, 407 M an verkauften eigenen Produkten, 698 M eigenen Kapitalszinsen, 8 483 M Zuschaue der Stadt und 3668 M aas sonstigen Quellen. Algen - Heilanstalt von Dr. RosenthaL 1896 eröffnet 6 Betten. Kostenpreis fftr eihen Verpflegungstag: 2 M. 1898 wurden 14 Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt.

i

Hoepltiler zn St. Elisabeth und St. Katkarinen. Dieselben werden durch das Colleginm inspectorum verwaltet, welches aas den jedesmaligen Magistrats-Dirigenten, dem Oberpfarrer zu St Stephani and einem Magistratsmitgliede besteht Die Hospitäler haben den Zweck, alten, unvermögenden achtbaren hiesigen Einwohnern beiderlei Geschlechts körperliche and geistige Pflege, Wohnung, sowie die durch die Etats bestimmten Einkünfte und ärztliche Behandlung zu gewähren. — Die Zahl der Hospitalstellen beträgt 45 bezw. 60. Attendorn, 3 008 Einw. (Kreis Olpe, Beg.-Bez. Arnsberg). St. Barbara.Hospital. Städt. Kranken- und Armenhaas. Ein altes Kloster. — 1306 mit Erlaabniss des Erzbischofs Heinrich von Köln errichtet Vorstand: Magistrat. Arzt: Dr. Hopff. Wartepersonal: 4 Vincentinerinnen aus Paderborn. 26 Betten. Kostenpreis tflr einen Verpflegongstag: l,s» and l,to M. 1898 wurden 58 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 7 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 4 Pfrflndner, 4 Altersschwache, 9 Sieche und 18 m., 22 w. an Krätze Leidende. Aue, 432 Einw. (Kreis Schmalkalden, Beg.-Bez. Kassel). Pensionat für Schwachsinnige von Joh. Saal 1873 begründet. 1897 wesentlich erweitert Arzt: Dr. Lehnebach, Kreis-Phvsikus. Wartepersonal: 2 m., 7 w. Krankenwärter. 81 Betten, davon 26 für Kinder unter 14 Jahren. Aulhausen, 672 Einw. (Bheingaokreis, Beg.-Bez. Wiesbaden). Idlotenangtalt ..Marlenhausen". 1888 eröffnet. Leitung durch die Geistlichkeit, Pflege durch 23 barmherzige Schwestern aas dem Matterhause Dernbach. Den Unterricht leiten tue Lehrer der benachbarten Rettangsanstalt. 250 m., 40 w. Pfleglinge. Auras, 1363 Einw. (Kreis Wohlan, Beg.-Bez. Breslau). Städtisches Hospital. Arzt: Dr. Lepiarz. 5 Betten. 1898 keine Kranken. Qattstadt, Krankenluuu-Lexikon für das Deutaohe Beleb. 2

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Anrieh—Badbeigen.

Königreich Prolinen.

Aurioh, 5 899 Einw., 10 Aerxte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Anrieh, Beg.-Bez. Anrieh). Die Was S e r v e r s o r g u n g erfolgt zum grossen Theile mittels überdeckter Pumpbrunnen, meistens Fl&chbrunnen von nur geringer Tiefe. — Das für 60000 M erbaute städtische S c h l a c h t h a a s wurde am 1. Juni 1889 eröffnet, besteht ausser der Dienstwohnung des Verwalters, in welcher sich ein besonderes Zimmer für mikroskopische Untersuchungen befindet, aus einer Schlachthalle für Rindvieh, Kälber, Schafe und Ziegen, sowie einer Schlachthalle für Schweine und je einer Kaidaunenwäscherei für Rindvieh u. s. w. und für Schweine. Daneben sind Stallungen für verdächtiges Vieh und die Räume für das unbankmässige Fleisch. Die gröberen Abfälle gelangen in eine grössere cementirte Senkgrube, welche allmonatlich entleert wird, die flüssigen Abfälle in 4 kleinere cementirte Sammelgruben. — Eine öffentliche D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t befindet sich im städtischen Krankenhaus. Apparat aus der Fabrik von Buddenberg. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n Bind 4 vorhanden und zwar eine städtische, eine Militär- und je eine Badeanstalt für das Seminar und das Gymnasium, sämmtlich jenseits des Ems-JadeKanals. — Polizei-Verordnung betreffend die Strassenordnung vom 1. Nov. 1871; Bau- und Feuerordnung vom 27. Juni 1873. Qarnisonlazaret. 1837 seitens der hannoverschen Militär-Verwaltung erbaut und 1838 bezogen. Es liegt im Westen der Stadt, der sogenannten Westenvorstadt, an der Georgstrasse. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Andereya. 30 Betten. 1898 wurden 170 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — 1897 wurde eine Wasserleitung durch das Hauptgebäude des Lazarets und eine neue Badeeinrichtung angelegt. — B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Vom 1. Jan. 1900 Gasbeleuchtung. — D e s i n f e k t i o n s - A p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar für die gesammte Garnison. — W a s s e r v e r s o r g u n g : Auf dem Lazaretgrundstück befindet sich nordöstlich vom Hauptgebäude im Garten ein cementirtes Sammelbecken von 5 m Tiefe und 2 m Weite, welches mittels Thonrohrleitung an die hinter Kaserne I gelegene Wasseranlage für die Garnison (Lüftungsanlage zur Enteisenung des Wassers, System Piefre) angeschlossen ist. Von dem Sammelbecken aus führt eine Leitung von verzinktem Eisenrohr nach dem Keller des Hauptgebäudes. In diesem ist eine Saug- und Druckpumpe auf gestellt, durch welche das Wasser in einen im Dachgeschoss des Hauptgebäudes befindlichen l ' / j cbm fassenden eisernen Sammelbehälter gehoben wird. Von letzterem führt eine Leitung von verzinktem Eisenrohr zu den Zapfstellen. Ausserdem fuhrt von dem im Garten gelegenen Sammelbecken eine mit einer Saugdruckpumpe versehene Rohrleitung nach der Waschküche, ferner ein Flachbrunnen an der Ostecke des Oekonomiegebäudes zur Bewässerung des Gartens. — Die Abortanlage ist nach dem Tonnensystem (sogenannte Delftertonnen) eingerichtet. Die Tonnenräume werden durch Ventilationsrohre, welche über das Dach der Latrine sehen sind, gelüftet. Wasserspülung werden durch eine unterirdische aretgrundstückes vorbeifliessenden 0 Graben und durch diesen in den Ems-Jade-Kanal geleitet. Beilstiftong. Städtisches Krankenhaus. 1. Sept. 1S66 gegründet. Die Mittel sind durch eine Kollekte aufgebracht. Das Gründungs-Komitee nat die Anstalt später mit Lust und Last der Stadt Aurich übertragen. Neubau 1894. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover. 2G Betten. K o s t e n p r e i s für einen Veijflegungstag: 5—6 M, 3—4 M, 1,26—1,50 M. 1898 wurden 133 m., 44 w. Kranke durchschnittlich 25 l>ezw. 37 Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 9 869 M und setzten sich zusammen aus 6 920,7 5 M eingezahlten Verpflegungsgoldern, 1 000 M Zuschuss der Ostfriesischen Landschaft, 1 000 M der Stadt und 948,2s M aus sonstigen Quellen. Bacharach, 1 918 Einw. (Kreis St. Goar, Beg.-Bez. Koblenz). Krankenhans.

1896 errichtet.

1 Diakonissin aus Kreuznach. 6 Betten.

Badbergen, 297 Einw. (Kreis Bersenbrück, Beg.-Bez. Osnabrtlck). Kranken- und Pflegehans. 4. Nov. 1885 aus dem Nachlasse von J. G. Spöde gestiftet, 4. Nov. 1892 eröffnet. Vorstand: Kuratorium. A r z t : Dr. Ebeling. Wartepersonal: 1 Schwester vom rothen Kreuz, Klementinenhaus in Hannover. 16 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,so—l,so M. 1898 wurden 19 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 26,6 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 3 958 M und setzten sich zusammen aus 768 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 65 M an verkauften eigenen Produkten, 600 M eigenen Kapitalszinsen, 1 oOO M Zuschuss der Gemeinde-Sparkasse, 325 M Legaten, Geschenken, 250 M Bestand und 450 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Prenssen.



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BKrwalde L/Netun.—Barby.

Bärwalde L/Nenm., 3 864 Einw. (Kreis Königsberg i./Nenm., Beg.-Bez. Frankfurt). Stfidtisches Krankenhaus. 1868 erbaat. A r z t : Dr. Schröder. 15 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: für Einheimische 0,75 nnd 1 M, für Auswärtige 1 und l,»j M, ausschliesslich Arzthonorar and Arzneimittel. 189S wurden 32 m., 6 w. Kranke durchschnittlich €1 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Einnahmen 1898 betrugen 1 965 M eingezahlte Verpflegungsgelder nnd 346 M Zuschuss der Stadt.

Bärwalde i. Porom., 2 337 Einw. (Kreis Nenstettin, Beg.-Bex. Köslin). Städtisches Armen- nnd Krankenhans. 1879 eröffnet. A r z t : Dr. Hohensee. Wartep e r s o n a l : 1 Diakonissin aas Neu-Torney bei Stettin, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 12 Betten, k o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,so M. 1898 wurden 25 m.t 3 w. Kranke durchschnittlich 22 bezw. 17 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 6 Altersschwache, 4 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 1 488 M, letztere setzten sich zusammen aus 488 M Verpflegungsgeld and 1 000 M Zuschuss der Stadt.

Bahn, 2 906 Einw. (Kreis Greifenhagen, Beg.-Bez. Stettin). Stfidtisches Krankenhaus. 1860 errichtet, 1879 neu eingerichtet. A r z t : Dr. Bochyneck. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus Bethanien in Stettin. 9 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,so M. 1898 wurden 9 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 26 bezw. 7 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 693 M, letztere setzten sich zusammen ans 208 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 485 M Zuschuss der Stadt.

Bahrensdorf, 291 Einw. (Kreis Beeskow-Storkow, Beg.-Bez. Potsdam). Yereinskrankenhaus. 1883 vom Vaterländischen Franen-Zweigverein zu Beeskow gestiftet, hat seitdem 11. Juni 1894 Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. ligner. W a r t e p e r s o n a l : 3 freie Schwestern. 20 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 2 M, 1,50 M nnd 1 M. 1898 wurden 78 m., 27 w. durchschnittlich 23,6 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1S98: ordentliche 5 188,so M, ausserordentliche 1118,04 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 5 268,4 4 M und setzten sich zusammen aus 2 793,46 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 138,83 M eigenen Kapitalszinsen, 50 M Zuschuss der Synode, 1000 M des Kreises, 200 M der Gemeinde und 108b, 15 M aus Beiträgen.

Baldenburg, 2 468 Einw. (Kreis Schlochan, Beg.-Bez. Marienwerder). Stfidtisches Krankenhans. A r z t : Dr. Wollermann. 4 Betten. 1898 wnrden 7 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 1 m. gestorben.

Balve, 1 169 Einw. (Kreis Arnsberg, Beg.-Bez. Arnsberg). Marienhospital. 1866 von Vikar Arens und Uhrmacher Schelle gestiftet. Eigent h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. A r z t : Dr. Kuhn. W a r t e p e r s o n a l : 3 Vincentinerinnen aus Paderborn. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1, 1,25 und l,so M täglich. 1898 wurden 45 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 46 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1S98 betrugen 4 703,35 M und setzten sich zusammen aus 2 050,70 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 2259,6 5 M eigenen Kapitalszinsen und 393 M aus sonstigen Quellen.

Barby, 5 677 Einw. (Kreis Kalbe, Beg.-Bez. Magdeburg). Hospital-Krankenhans. 1. Juni 1876 aus Mitteln des Hospitals St. Georg errichtet. E i g e n t h ü m e r : Hospital St. Georg, Stiftung mit .Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitäts-Rath Dr. Klefeker. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus Halle a./S., 1 Schwester aus dem Bremer'schen Verein für Krankenpflege (Schwester vom rothen Kreuz), 1 Krankenwärter. 31 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3 M und 1,50 M. 1898 wurden S1 m., 6(! w. Kranko durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 2 m., fi w. Bind gestorben. Siechenhans Marienstift. 1392 eröffnet. 1 Diakonissin aus Halle a./S. Friedrich-Wilhelms-ProTinzial-Blindenanstalt mit einer Blinden-Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde. Eröffnet den 1. Februar 1858. E i g e n t h ü m e r : Provinz Sachsen. 225 bezw. 270 M jährlich Kostgeld. D i r e k t o r : Mcy; 6 Lehrer, 2 Lehrorinnen. 6 Klassen. 115 Zöglinge. Blindenheim. Asyl für erwachsene blinde Mädchen. 1. Okt. 1889 eröffnet vom Hilfsveroin für Blinde der Provinz Sachsen (gegründet 1883). 30 Plätze. 2*

Bardenberg—Barop.



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Königreich Prenssen.

Bardenberg, 3 309 Einw. (Landkreis Aachen, Beg.-Bez. Aachen). Krankenhaus der Wurm-Knappschaft. April 1856 gegründet, besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Greven. 2 aasgebildete Krankenwärter. 30 Betten. 1S98 worden 155 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Aasgaben 1898: 10 304,»} M. Die Einnahmen betragen 2 853,7 s M aas eingezahlten Verpflegungsgeldern. Barmen, 127 002 Einw., 75 Aerzte, 5 Zahnärzte, 12 Apotheken (Stadtkreis Barmen, Beg.-Bez. Düsseldorf). W a s s e r l e i t u n g seit 1884, 1893 ein zweites Werk erbaat. — S t ä d t i s c h e r V i e h - and S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. — K a n a l i s a t i o n geplant. — A e r z t l i c h e L e i c h e n sehan ist eingeführt. — S t ä d t i s c h e s K a r b a d , 1898 vergrössert. — S t ä d t i s c h e B a d e a n s t a l t . Städtisches Krankenhaas. 1840/41 durch freiwillige Beiträge der Bürger gestiftet. Neubau. Behandelnde A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Heasner für die äussere, Dr. Koll Ar die innere Abtheilang. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakone aus Duisburg (15 zur Ausbildung], 41 Schwestern vom rothen Kreuz aus Köln, 4 ausgebildete Krankenwärter. 327 Betten in 3 Klassen, darunter 34 für Kinder. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag : für Einheimische 5, 3, 1,90 M, Geisteskranke 2 M; für Auswärtige 6, 3,50, l,so M, Geisteskranke 2,so M; für Krätzkar 6 M. 1898 wurden 1 932 m., 947 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, einschl. 38 m., 39 w. Personen d. Abth. f. G e i s t e s k r a n k e and 322 m., 82 w. K r ä t z e k r a n k e , 134 m., 84 w. sind gestorben. AnBgaben und Einnahmen 1898 betragen 205 825 M letztere setzten sich zusammen aus 124 500 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 3 180,so M eigenen Kapitalszinsen, 77 695 M Zuschuss der Stadt und 449,50 M aus sonstigen Quellen. Privathellanstalt für Chirurgie und Frauenleiden von Dr. Winkelmann and Dr. Kiessler. 28. Okt. 1897 eröffnet. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 4, 2,so und 2 M täglich. 1898 wurden 59 m., 74 w. Kranke durchschnittlich 17 Dezw. 15 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Chirurgisch • orthopädische Hellanstalt, berufsgenossenschaftliches Genesungshaus (Unterbarmen). 1894 von Dr. Gerdes und Dr. Susewind eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz aas Köln, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 71 Betten. K o s t e n p r e i s fur einen Verpflegungstag: 9, 6, 3,as M. 1898 wurden 176 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 65,s Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Angenheilanstalt von Dr. Krüger. Juli 1896 eröfinet. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und 2 M täglich. Angenheilanstalt von Dr. Stood. 1S85 errichtet. 29 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7, 4 und 2 M täglich. 1898 wurden 254 Kranko durchschnittlich 25 Tage verpflegt. Angenheilanstalt von Dr. Colsmann. 1865 eröffnet. 22 Betten. Privatheilanstalt f ü r Frauenkrankheiten von Dr. Siebourg. Juni 1898 eröffnet. 3 Betten. PriTathellanstalt f ü r Frauenkrankheiten von Dr. Fisch. Mai 1899 eröffnet. 6 Betten. Wöchnerinnenheim zur Aufnahme hülfsbedürftiger Wöchnerinnen (Ehefrauen). August 1S95 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Vaterländischer Frauen-Verein. Arzt: Dr. Hüter. 9 Betten. Aufenthaltsdauer 10 Tage. 160 Entbindungen jährlich. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 1,25 M, zu welchem der Verein je nach der Frequenz 3—4 M zulegt. Die Anlagekosten belaufen sich auf etwa 10 000 M. Die Stadt zahlt einen Zuschuss von 2 000 M jährlich. Siechen- und Armenhaus. 1S9G errichtet. 1 Diakon aus Nazareth b. Bielefeld. Neues katholisches St. Petrus-Krankenhaus, im Bau. Vorstand: Pfarrer Séché. Katholisches Marien-Hospital. Armen-, Waisen- and Krankenhaas. 1856 in einem Neubau eröffnet. 1900 Neubau. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. 11 Borromäerinnen aus Trier. 50 Betten. Frauenstift. 29. April 1887 eröffnet. 1 Diakonissin aus Kaiserswerth. 12 Betten. Barmen bei Broich, 751 Einw. (Kreis Jülich, Beg.-Bez. Aachen). Siechenhaus. 3 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 5 Betten. Barop, 3 204 Einw. (Kreis Hörde, Reg.-Bez. Arnsberg). St. Marienhospital. 13. Mai 1S73 durch den Pfarrer Vogt gegründet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. Arzt: Dr. Bolte. 8 Vincentinorinnen aus Paderborn. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,7o—l,so M täglich. 1898 wurden 551 m., 85 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 25 m., G w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 16 716,»9 M. Die Einnahmen betrugen 22 218,99 M und setzten sich zusammen aus 19 709,52 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 745,46 M Geschenken und 1764,oi M aus sonstigen Quellen.

Königreich Preuaaen.



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Barten—Bedingen

Barten, 1492 Einw. (Kreis Bastenbarg, Beg.-Bez. Königsberg). Stldtteches Kmnkeuluuu. Arzt: Dr. Kaalbars. 2 Betten. Bartenstein, 6 638 Einw., 4 Aerzte, 1 Zahnarzt, 4 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Friedland, Beg.-Bez. Königsberg). S t ä d t i s c h e r Schlachthof ist neu erbaut, gut eingerichtet. — 4 K a l t w a s s e r - B a d e a n s t a l t e n . — B a n - P o l i z e i o r d n n n g vom 27. April 1867. L a s a n t der UnterofflxlervonchBle. 1894/96 erbant. Es liegt an der Königsberger and Landsberger Strasse. Arzt: Oberarzt Dr. Bemmert. 14 Betten. 1898 worden 47 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Bietschel n. Henneberg. Kreis-Johann!ter-Krankenhans. 1865 vom Kreise Friedland nnd vom Johanniter-Orden errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kreis-Ausschuss. Arzt: Dr. Engelien. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aas Königsberg. 50 Betten. K o s t e n p r e i s fttr einen Verpflegungstag: 0,so M. 1898 wnrden 267 m., 127 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 7 m., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrogen 11 230,OT M nnd setzten sich zusammen ans 9 179,OT M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 600 M eigenen Kapitalszinsen, 300 M Zuschuss des Kreises, 716 M Legaten nnd 235 M ans sonstigen Quellen. Barth, 6 2 2 3 Einw. (Kreis Franzboig, Beg.-Bez. Stralsund). O e f f e n t l i c h e Wasserleitung für Trinkwasser, einem isolirt gelegenen Qaellwassergebiet entnommen. — S t ä d t i s c h e r Schlachthof ohne Freibank vorhanden. Städtisches Krankenhaus. 1850 von der Stadt errichtet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Zaeske. Wartepersonal: 2 Diakonissen aas Bethanien-Stettin und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 16 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 1—l,»o M. 1898 wurden 75 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 1 m., 7 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1898 betrugen 5 661,ot M; letztere setzten sich zusammen aus 2 943,ja M eingezahlten Verpflegung8geldem nnd 2 717,n M Zuschuss der Gemeinde. Bartsolim, 1 1 1 5 Einw. (Kreis Schobiii, Beg.-Bez. Bromberg). Stldtisehes Krankenhans. Kommunalarzt: Dr. Kolodziej. Kranker.

2 Betten.

1898 kein

Bassenheim, 1 218 Einw. (Weissenthurm), (Landkreis Koblenz, Beg.-Bez. Koblenz). T. Oppenhelm'sches Krankenhaus, 1885 auf Kosten der Freifrau Abraham v. Oppenheim aus Köln errichtet. Eigenthfimer: Die Gemeinde. Arzt: Dr. Katzemich. 5 Borromäerinnen aus Trier. Verpflegungspreis f&r Auswärtige: 0,so M. 1898: 57 Verpflegte. Bauerwitz, 2 718 Einw. (Kreis Leobschfltz, Beg.-Bez. Oppeln). Kanonikus Uchtarskj'sches Krankenhaus. 1886 gestiftet, besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Plesch. W a r t e p e r s o n a l : 6 graue Schwestern aus Breslau. 12 Betten. K o s t e n preis für einen Verpflegungstag: 1 M. 1898 wurden 11 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 61 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 1 981 M und setzten sich zusammen aus 515 H eingezahlten Verpflegungsgeldern, 1 006 M eigenen Kapitalszinsen, 360 M Zuschuss der Gemeinde und 100 M Geschenke. Baumgarten, 1 348 Einw. (Kreis Ohlau, Beg.-Bez. Breslau). Kreiskrankenhaoß fSr Ohl am. 1835 eingerichtet, 1895 umfangreicher Erweiterungsbau. Arzt: Kreisphysikus Dr. Lichtwitz. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen ans Bethanien in Breslau. 52 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegungstag: Für fremde Personen 0,so M, f&r Kreisangehörige unentgeltlich. 1898 wurden 896 (§38 m., 358 w.} Kranke durchschnittlich 22,1 Tage veroflegt, 36 m., 31 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 befolgen 14 348,91 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 658,7$ M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 36 M an verkauften eigenen Produkten, 91,to M eigenen Kapitalszinsen, 11 559,86 M Zuschuss des Kreises, 1 000 M Legaten, Geschenken und 3,so M aus sonstigen Quellen. Beokingen, 1467 Einw. (Kreis Merzig, Beg.-Bez. Trier). Krankenhaus. 1899 eröffnet. 6 Franziskaner-Tertiarierinnen aus Waldbreitbach.

Beckum—Belgard.



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Königreich Prenssen.

Beckum, 5 229 Einw. (Kreis Beckum, Beg.-Bez. Münster). St. Elisabeth-Hospital — Krankenhaus. 1848 von der Stadt- und Landgemeinde Beckum errichtet. Arzt: Dr. Heyne. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern aas dem St. Marienhospital in Münster. 35 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 1 M.

Bedburg, S 932 Einw. (Kreis Bergheim, Reg.-Bez. Köln). Hnbertnsstift. 1862 durch Gebrüder K o t h e n gestiftet, neu erbaut durch Hub. Huckenbrock. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. A e r z t e : Drs. Baumeister und Nilsen. W a r t e p e r s o n a l : 6 arme Dienstmägde Jesu Cristi aus Dernbach. 24 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 3, 2, 1,50, 1 M. 1898 wurden 36 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 45 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 4 Pfründner, 17 Altersschwache, 6 Sieche.

Beelitz, 3 156 Einw. (Kreis Zauch-Beizig, Beg.-Bez. Potsdam). Ileilst&tten der Invaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt Berlin. Die Versicherungsanstalt Berlin errichtet nach den Plänen des Bauraths S c h m i e d e n und unter dessen oberer Leitung an der Wetzlarer Bahn bei Beelitz z. Z. grosse Heilstättenanlagen. 549 Morgen Waldgebiet sind für den Zweck angekauft, mitten hindurch führt der Bahnkörper. Der nördliche Theil der Anlage ist f ü r L u n g e n k r a n k e bestimmt, der südliche für v o r ü b e r g e h e n d E r w e r b s u n f ä h i g e . Beide Theile werden wieder durch die Landstrasse in zwei Unterabtheilungen getrennt für Männer und für Frauen. Die Gesammtanlage ist für 1500 P f l e g l i n g e berechnet, vorerst soll aber am 1. Juli 1901 der Betrieb mit etwa 500 Pfleglingen eröffnet werden. Es werden zunächst je zwei Pavillons für Männer und je zwei für Frauen erbaut. Dazu kommen im Sinne einer scharfen Trennung der Geschlechter disponirt 2 Kesselhäuser, 2 Verwaltungsgebäude, 2 Wohngebäude für Aerzte, 2 Werkstättengebäude auf der Männerseite, sowio 2 Waschküchen- und 2 Kochküchengebäude auf der Frauenseite. Ein g r o s s e s Haus f ü r Bade- und h e i l g y m n a s t i s c h e Zwccke bildet einen neutralen Theil des Ganzen. 4 Pfortnerhäuser, Desinfektionsanstalt, Isolirhaus, Wohnhäuser für Beamte, Gewächshaus vervollständigen die Anlage. Möglichste Vollkommenheit in hygienischer Beziehung wird unter Aufwendung grosser Mittel angestrebt. Die Schlafräume liegen meist nach Süden. Die Mehrzahl von ihnen enthält nicht über 4 Betten bei einem Luftraum von 36 cbm pro Bett. Waschräume mit Mundspülbecken, Kleiderreinigungsräume, Bäder und Räume zur Wasser- und Spezialbehandlung sind reichlich vorhanden. Jeder Pavillon besitzt einen Speisesaal, Tageräume, offene Hallen und Beschäftigungszimmer und die Zimmer für die ärztliche Untersuchung und Behandlung. Die Wohnungen der Schwestern und des männlichen Personals befinden sich zu besonderen Bereichen vereint im Drempelgeschoss. Die Gebäude sind im Grundriss und Aufbau mannigfach gruppirt. Flächen von rothem Ziegelstein wechseln mit Putzflächen und Fach werk; die rothbraunen Ziegeldächer sind durch Giebel belebt. Die Grösse der Koch- und Waschküchengebäude ist mit Berücksichtigung der späteren Anstaltserweiterun? bemessen. Sie enthalten auch die Wohnungen für das weibliche Wirthschaftspersonal. Die Gebäude werden theils durch Niederdruckdampfheizung theils Warmwasserheizung erwärmt. Zur Ventilation wird vorgewärmte Luft eingeführt. Sämmuiche Luftzufuhrungskanäle sind mit weiss glasirten Steinen verblendet und sorgfältig belichtet. Die zur Beleuchtung und zum Betrieb der Apparate nöthige Elektrizität wird in der Anstalt selbst erzeugt. Für cue Abwässer wird ein Rieselfeld angelegt. Die Wasserversorgung geschieht durch eine besondere Wasserleitung. Der Kiefernbestand soll möglichst geschont werden. Die voraussichtlichen Gesammtbaukosten für die erste Anlage betragen etwa 6 Millionen M ohne Inventar.

Beeskow, 4 101 Einw. (Kreis Beeskow-Storkow, Reg.-Bez. Potsdam). StXdtisches Krankenhans. Arzt: Dr. ligner. 18 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 0,80 M. 1898 wurden 5 m., 2 w. Sieche und Krüppel, keine Kranke verpflegt. Krankenhans. 1896 vom Vaterländischen Frauenverein errichtet. 22 Betten. W a r t e p e r s o n a l : Schwestern vom rothen Kreuz.

Belgard, 7 510 Einw., Bez. KOslin).

5 Aerzte, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Belgard, Beg.-

W a s s e r v e r s o r g u n g durch 26 öffentliche Brunnen, von denen 24 Flachbrunnen und 2 Tiefbrunnen sind. — Städtischer S c h l a c h t h o f , im Betriebe seit 1. Juli 1893. Anlagckosten: 81 000 M. Hallensystem. 1898 geschlachtet: Rinder 487, Kälber 981, Schafe 1834, Ziegen 23, Schweine 2168. — E n t w ä s s e r u n g in die Leitznitz und Radüe durch offene, ausgemauerte Rinnsteine; nur einzelne Strassen der Stadt entwässern durch unterirdische Rohr-

Königreich Prenssen.

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Beizig.

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leitungen. Die Abfallstoffe werden in ausgemauerten Dunggrnben gesammelt nnd von Zeit zn Zeit abgefahren. — In dem Spritzenhanse befindet sich seit 1893 ein D a m p f d e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Gebr. Schmidt-Weimar). — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : je eine Badeanstalt für Herren nnd Damen an der Persante, seit 1890. Warmwasserbäder in der Holzbearbeitungsfabrik nnd Schlossmühle. — B a n - P o l i z e i o r d n n n g vom 25. April 1899. Garnisonlaxare t. 1873/75 erbaut. Es liegt im Westen der Stadt, südlich der Chaussee nach Körlin. O b e r a r z t : Dr. Roscher. 12 Betten. 1898 worden 56 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt. Städtisches Krankenhaus. 1870 eröffnet.. A r z t : Kreisphysikus Dr. Schmidt. 20 Betten. K o s t e n p r e i s Ar einen Verpflegung«tag: l,»s M, 0,80 M. 1898 wurden 68 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 56 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrogen 2 357,ss M nnd setzten sich zusammen ans 1143,9} M eingezahlten Verpflegungsgeldern nnd 1 213,«o M Znschnss der Stadt. Belzig, 2 832 Einw. (Kreis Zauch-Belzig, Reg.-Bez. Potsdam). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g vorhanden.

Kreis - Krankenhaus, in Vorbereitung. Armrahaus. Leitender A r z t : Dr. Gutmann. durchschnittlich 13,c Tage verpflegt; 1 ist gestorben.

6 Betten.

1898 wurden 8 m. Kranke

Hellstitte fftr Lungenkranke. 8. Jan. 1900 eröffnet. D i r e k t o r : Dr. Moeller. Etwa 75 km von Berlin entfernt, an der Bahn nach Wetzlar, liegt das kleine Städtchen Belzig. Vom Bahnhof gelangt man zn Wagen in etwa einer halben Stunde bis zu dem der Heilstätte gehörigen Waldterrain. Nach dieser einhalbstündigen Fahrt durch die ziemlich öde, fast strauch- und baumlose Ebene gelangt man nach kurzer Zeit durch den Wald an die Heilstätte und damit auf ein Stückchen Erde, dessen Romantik inmitten der bäum- und strauchlosen Steppenformation der Gegend ringsum geradezu frappirend wirkt. Wir befinden uns in den Höhenzügen des Flämming. In einer Thalmulde, mitten in dem von der Kirchengemeinde Belzig angekauften etwa 15 na umfassenden von einer von Westen nach Osten gerichteten Einsenkung durchzogenen Waldterrain liegt die Heilstätte vor Wind geschützt durch die ringsherum bis 30 m nochansteigenden mit Kiefern und gemischten Beständen bewachsenen Höhen. Am Fusse der nach Korden ansteigenden Höhen sind die Anstaltsgebäude gelegen, bestehend aus dem Hauptgebäude, der Samuel Bleichröder-Stiftung und den Wirtschaftsgebäuden. Das Hauptgebäude mit der Vorderfront nach Söden gerichtet, zur Aufnahme von 92 Kranken bestimmt, enthält in den beiden Flügeln in zwei Stockwerken die durchweg nach Süden gelegenen Krankenzimmer für 1—6 Kranke, der gegen die Flügel etwas zurückspringende Mittelbau in beiden Stockwerken übereinander die zugfreien geräumigen Liegehallen und daran anschliessend im Erdgeschoss eine grosse für den gemeinsamen Aufenthalt der Kranken bestimmte Halle, im ersten Stockwerk zwei getrennte T&geshallen. In den beiden Flügeln des Erdeschosses liegen ferner noch die Douche- und Baderäume. Die Nordfront enthält in beiden tockwerken ausser den Korridoren und geräumigen Treppenhäusern die Zimmer für ärztliche Untersuchungen, für Assistenzärzte, Verwaltung und Pflegepersonal, ferner die Theeküchen und Klosetanlagen. Ausserdem sind im Hauptgebäude vertheilt, mit eigenen Zugängen versehen, noch zwei Wohnungen f&r verheiratete Bedienstete sowie die des Anstaltsinspektors. Die Verbindung zwischen Hauptgebäude und Küchenräomen bildet der an die grosse Halle im Erdgeschoss sich anschliessende mächtige in vornehmstem Stile gehaltene Speisesaal. Die W i r t schaftsgebäude enthalten die KeBselanlage und auf der einen Seite die gesammten mit Dampf betriebenen Küchenräume, auf der anderen den Maschinenraum zur elektrischen Lichterzeugung und Wasserversorgung, die Dampfwäscherei, das Wäschedepot, den Desinfektionsranm, eine Personal-Waschküche, die Leichenkammer, den Obduktionsraum, Pferdeställe und Remisen. Im oberen Geschoss über der Dampfwaschküche, mit einem Maschinenaufzug verbunden, liegen die Trocken-, Roll-, Plätt- und Ausbesserungsräume und daran anschliessend die Wohnungen für das Wäschepersonal, sowie für den Kutscher; über der Dampfkochküche die für aas KüchenpersonaL Die Samuel B l e i c h r ö d e r - S t i f t u n g zur unentgeltlichen Aufnahme für 25 Kranke ist von demselben Gesichtspunkte aus wie die Hauptanstalt gebaut, nur in entsprechend kleinerem Massstabe. Die Versorgung der Anstalt mit Heizung, Beleuchtung, Verpflegung n. s. w. geschieht von der oben angegebenen Zentrale aus. Die gesammte Anlage ist unterkellert, mit Kalt- und Wannwasserleitung versehen, elektrisch beleuchtet, die Haupt- und Wirtschaftsgebäude mit Niederdruckdampf-, die SamuelBleichröder-Stiftung mit Warmwasserheizung versehen. Was die hydrotherapeutischen Massnahmen anbetrifft, so sind dieselben nicht nur in überreichem Masse, sondfern auch in der neuesten Form (System Winternitz) vorhanden. Ferner ist Sorge getragen für ein Inhalatorium sowie für Fürnsesche Lichttherapie. Das Laboratoriumsgebäuae, etwa 100 m von der Anstalt isolirt liegend, enthält ein bakteriologisches, ein chemisches Institut und einen Stall f&r Ver-

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Beudor£



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Königreich Prvuswn.

suchfthlere. Ebenso ist sine meteorologische Station I I Ordnung, soweit sie für die Hygiene in Betracht kommt, Torh&nden. Eigenthümer der H a u p t a n s t a l t ist: der BerlinBrandenburger Heilstätten-Verein für Langenkranke. Vorsitzender: Geh. Med.-Rath Prof. Dr. E. Ton Levden; Schriftführer: Geh. Med.-Rath Prof. Dr. B. FränkeL Eigenthümer der Samuel B l e i c h r ö d e r - S t i f t u n g : Freiherr E. von Bleichröder, Berlin, Benrenstr. 52. Aufnahmebedingungen: Die Heilstätten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden Berlin-Brandenburger Heilstfitten-Vereins für Langenkranke sind bestimmt rar Aufnahme von weniger bemittelten Lnngenkranken beiderlei Geschlechts ohne Unterschied des Standes und des religiösen Bekenntnisses ans Berlin and der Provinz Brandenburg. Die Aufnahme ist entweder bei dem Schriftführer des Vorstandes zu Berlin oder bei der Verwaltung der Heilstätte nachzusuchen. Dem Gesuche muss ein ärztliches Attest beigefügt sein, welches sich genau &ber den Stand der Krankheit (Anamnese und objektiven Befind) auszusprechen hat Es sollen nur solche Lungenkranke in die Heilstfitten aufgenommen werden, bei denen eine Heilung oder doch eine wesentliche B e s s e r u n g zu e r w a r t e n ist. Der Verein behfilt sich daher das Becht vor, das beigebrachte ärztliche Attest durch einen Vereinsarzt (konsultirende Aerzte des Vereins sind zur Zeit die Herren Geh. Medizinalrath Prot von Levden, Berlin W., Bendlerstrasse 30, Geh. Rath Prof. B. Fränkel, Berlin, Bellevueertrasse 4 und Kreisphysikus Dr. Itzerott, Beizig) prüfen zu lassen, um zu entscheiden, ob der betreffende Patient sich zur Behandlung in einer Heilst&tte eignet. Der Verein bestreitet aus seinen alleinigen Mitteln die gesammten allgemeinen Verwaltungskosten der Heilstätten. Dagegen sind die individuellen Kur- und Verpflegungskosten in der Regel von den Patienten selbst zu tragen. Diese Kosten werden auf 3 M pro Kopf und Tag festgesetzt. Die Aufnahme ist ferner — falls nicht etwa eine andere Vereinbarung stattgefunden hat — von der Einzahlung eines Kostenvorschusses von mindestens 130 M abhängig. Soweit die Geldmittel des Vereins es zulassan, kann der geschäfts führende Ausschuss in den dazu geeigneten Fällen diesen Kostensatz von 3 M ermässigen oder auch ganze Freistellen bewilligen. Erfolgt die Aufnahme auf den Antrag eines Ortsvorstandes oder einer anderen öffentlichenBehörde, einer Berufspenossenschaft, einer Alters- und Invaliditätsversicherungsanstalt, einer anderen Korporation, einer Krankenkasse und dergl., so genügt die Einreichung eines Reverses, Inhalts dessen sich die betreffende Behörde u. s. w. als Selbstschuldnerin verpflichtet, die individuellen Kur- und Verpflegungskosten der Heilstätte zu vergüten, ohne d&BS diese genöthigt ist, sich vorher an den Verpflegten oder andere zur Zahlung verpflichtete Personen zu halten, auch den Kranken sofort zurückzunehmen, wenn derselbe nicnt mehr als Gegenstand des Heilverfahrens in der Heilstätte zu erachten sein oder die Verwaltung aus anderen Gründen seine Entlassung anordnen sollte. Die Anstalt gewährt vollständige Verpflegung, ärztliche Behandlung, Arznei und, wenn dies von der Verwaltung für nöthig befunden wird, auch AnstaltskleidungTliebenkosten für Eitradiät, besondere Wartung, Verbandstoffe und dergl. werden nicht berechnet. Bei Aufstellung der Kostenliquidation wird sowohl der Tag der Aufnahme, wie der Tag der Entlassung voll gerechnet. Der nicht verbrauchte Best des Kostenvorschusses wird bei der Entlassung zurückgezahlt. Alle Kranken sind verpflichtet, sich der bestehenden Hausordnung, sowie den im Interesse derselben von den Organen des Vereins zu treffenden Anordnungen n fügen. Verstösse hiergegen können mit sofortiger Entlassung geahndet werden. Bendorf, 5287 Einw. (Landkreis Koblenx, Beg.-Bei. Koblenz). St. Jesepluhaas. 1866 errichtet von Joseph Fries. Eigenthümer: Elisabeth Simons. Arzt: Dr. Braun. Wartepersonal: 15 barmh. Schwestern aus dem Marienhaas zu Waldbreitbach. 50 Betten. 1898 wurden 49 m., 35 w. Kranke durchschnittlich 5 bezw. 6 Tage verpflegt, davon sind 5 m., 6 w. gestorben. Dr. Erleimejer'sehe Anstalten n r Heilung nnd Pflege von Geisteskranken, Trankgichtigen u d Morphinisten. 1848 durch den verstoßenen Sanitäterath Dr. Erlenmeyer gegründet. Vorstand: Sanitätsrath Dr. Erlenmeyer und Sanitätsrath Dr. Halbev. 1 Assistenzarzt. Wartepersoal: 6 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 95 Betten in 3 Anstalten: I. KL 10 f. M., 5 l Fr.; ü . KL 20 f. M., 10 f. Fr.; m . KL je 25. 1898 wurden 67 m., 38 w. Kranke durchschnittlich 219 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Heilanstalten (Ar Nerven- und Oemftthskranke der höheren Stlnde (vorm. Dr. Brosius), Besitzer und Arzt: Dr. Zanke. 9 Villen-Neubauten. Eigene Kanalisation, Wasserleitung, Acetylen - Gasbeleuchtung. Fraa Dr. Colmant's Heil- und Pflegeanstalt für nerven- und gem&thskranke Danen besserer Stlnde. 1870 eröffnet. Leitender Arzt: Dr. Enck. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 18 ausgebildete Krankenwärterinnen. 201 Betten. Kostenpreis für einen Verpnegungstag: L Kl. von 7 M an, IL Kl. von 5 M an und IV. Kl. l,io M. 1898 wurden 231 Kranke verpfleg, 12 sind gestorben.* Privatangtalt Mr Epileptische nnd stille Ctonflthskranke. 20. Okt. 1878 durch Wittwe Pet. Friesenhahn errichtet. Arzt: Dr. Krell. 10 Betten. Verpflegungspreis: 3 und 2 M für den Tag.

Ktalgreteh P i a m — .



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BeuüngfcNsa—Bentsetea.

BemringhauM«, 830 Einw. (Kreis Lippstadt, Beg.-Bei. Ilmberg). Provlnilal-ArbettBhau. 1820 wurde das Nonnenkloster vom Ober-Pxisidenten •. Vinke nun Landarmen- und Korrektionshaas eingerichtet Am 20. NOT. 1891 ist das L a n d a r m e n hau8 aufgelöst und der Anstalt die Bezeichnung „Provinzial-Arbeitshaas" beigelegt worden. Arzt: Direktor Dr. Schröder. 61 Betten: 53 l M., 8 f. Fr. 1898 worden 233 m, 40 w. Kranke durchschnittlich 29 bexw. 15 Tage verpflegt, 2 DL, 1 v. sind gestorben. Ausserdem 9 Sieche verpflegt. Benrath, 4151 Einw. (Landkreis Dflsseidorf, Beg.-Bex. Dllaseldorf). Krankenhaas 4er gemeinsamen Ortskraakeikasse. 1894 von der gemeinsamen Ortskrankenkasse der Bürgermeisterei Benrath errichtet Leitender Arzt: Dr. MSorer. Wartepersonal: 10 arme Dienstmigde Jesn Christi aas Dernbach. 76 Betten: 44 £ IL, 32 f. Fr. Kostenpreis für einen Verpflegnngstag: 2—2,so, 1—1,»• M. 1898 worden 216 m-, 44 w. Kranke durchschnittlich 22,» Tage veroflegt, 7 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 21 PfHhtdner, 10 Altersschwache, 3 Sieche and 3 Schwestern zur Aasbildang. Die Einnahmen 1898 betragen 16 018 H eingezahlte Verpflegungsgelder. Qesesugsfceim f ü r H i m e r . Krankenstation des Verein« cor Verpflegung mSnnlicher Genesender in Köln. Bensberg, 10 004 Einw. (Kreis Mülheim a. Bh., lieg.-Bei. Köln). GaniMalasaret f l r Kadetten. 1839 erbaat Es liegt auf dem Schlosshofe in der Verlängerung des nSrdlichen Seitenflügels, nngeflhr 15 m von diesem entfernt Vorstand: Stabsarzt Dr. Kicke. 24 Betten. 1898 worden 92 Kranke durchschnittlich 9,s Tage verpflegt D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t nur Ar das Kadettenhaas, von Henneberg-Berlin. Klester Ksrüdülf. 19. Min 1859 vom Pfarrer Leopold Beiohsgnfen v. Spee (gestorben in Aachen) gestiftet Anbau 1897. Eigenthttmer: Hubertus Reichsgiaf v. Spee auf Schioes Linnep. Behandelnder Arzt: Dr. Malier. 1 Assistenzarzt Wartepersonal: 10 arme Dienstmigde Jesu Christi aus Dernbach, 1 m., 1 w. aasgebildeter Krankenwärter. 74 Betten: 27 f. M-, 47 f. Fr. Kostenpreis fttr einen Verpflegnngsfag: L Kl. 5 M; IL KL 3 M; DL KL 1,1» und 1 M. 1898 worden 91 m., 70 w. Kranke durchschnittlich 99 Tage verpflegt, 9 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem worden verpflegt: 5 Pfründner. Krankenstatton des Vereins zur Verpflegung Genesender in Köln. Bentheim, 2443 Einw. (Kreis Grafschaft Bentheim, Beg.-Bes. Osnabrflek). Evangelisches Paallaen-Krankeahau. 1886 von der Fürstin Paoline in BentheimSteinfurt gestiftet. Eigenthttmer: Reformirte Gemeinde. Vorstand: Fürst IU BentheimSteinfbrt. Arzt: Geh. Sanitfitsrath Dr. In der Stroth. Wartepersonal: 2 Schwestern vom rothen Kreuz. 20 Betten. Kostenpreis für einen Venflegnngstag: 1—2 M. 1898 worden 15 m., 32 w. Kranke dorchschmttlich 88,6 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 4719 M, ausserordentliche 311 M. Die Einnahmen betragen 5 849 M und seteten sich snsammen aas 2 800 M eingezahlten Veipflegongsgeldern, 96 M eigenen Kapitahsinsen, 2 080 M Legaten und Geschenken und 373 M aas sonstigen Quellen. 8t. Frautas-Hospital (Katholisches Krankenhau). Arzt: Dr. Stoltenkamp. Wartepersonal: 3 barmherzige Schwestern. 26 Betten. Bentsohen, 3 358 Einw. (Kreis Meseritz, Beg.-Bes. Posen). gtUttodies Krankenhau. 20. Nov. 1890 errichtet. Arzt: Dr. Schlief. Wartepersonal: 1 m., 1 w. Krankenwfirter. 18 Betten. Kostenpreis fttr einen Verpflegongstag: 0,so M. 1898 worden 4 m. Kranke dorchschmttlich 5,s Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Krankenhau Karolineutift. 31. Okt. 1887 von Frau Grftfln Karoline zu Lippe-Detmold gestiftet Eigenthfimer: Vaterländischer Fraaenverein, besitzt Rechtsfähigkeit Arzt: Dr. Schlief. Wartepersonal: 1 Diakonisse aus Posen, 1 Wärterin. 14 Betten. Kostenpreis fttr einen Verpflegungstag: 0,»o M. 1898 worden 36 24 w. Kranke durchschnittlich 15,1 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Berent, 4 544 Einw. (Kreis Berent, Beg.-Bex. Danzig). Städtischer Schlachthof vorhanden. Kreis-Krankenkau. 21. Okt 1895 eröffnet. Arzt: Kreisphysikus Dr. Bremer. Wartepersonal: 2 Diakonissen aas Danzig, 1 Krankenwärter. 27 Beeten. Kostenpreis Ar einen Verpfleg ungstag: 0,so—1 M. 1898 worden 97 m., 54 w. Kranke dorchschnlttüch 22 bexw. 35 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben.

Bergeborbeck—Berleburg.

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Königreich Preusaen.

Bergeborbock, Gemeinde Borbeck mit 34 811 Einw. (LandkreisEssen, Beg.-Bez. Düsseldorf). Krankenpflegeanstalt der barmberxipn Schwestern. 1867 vom Kloster der barmherzigen Schwestern zu Essen errichtet, besitzt Rechtsfähigkeit. Aerzte: Dr. Erbeling and Dr. Harck. Wartepersonal: 8 barmherzige Schwestern. 75 Betten: 52 f. M., 23 f. Fr. Verpflegongspreis: 4, 2, l,ss M täglich. 1898 wurden 209 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 51 bezw. 114 Tage verpflegt, 10 m., 3 w. sind gestorben. Bergen a. Bügen, 3 848 Einw. (Kreis Bfigen, Beg.-Bez. Stralsund). O e f f e n t l i c h e Wasserleitung im Bau. Kreis -Krankenhaus (Kalandstrasse). 1787 vom Kreise erbaut. Arzt: Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Settegast. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 2 Diakonen, 2 Diakonissen. 69 Betten. Kostenpreis für einen Verpfleeungstag: 0,so—2 M, für Sieche 0,»o M. 1898 worden 491 m., 211 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage veipflegt, 21 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem worden verpflegt: 10 Sieche. Aasgaben 1898 : 30 646,7t M. Die Einnahmen betragen 30000,it M and setzten sich zusammen aas 12 929,so M eingezahlten Yerpflegongsgeldern, 16 739,8t M Zoschoss des Kreises and 330,so M aas sonstigen Qaellen. Bergheim, 1 279 Einw. (Kreis Bergheim, Beg.-Bez. Köln). „Mariahilf', Heil- and Pflegeanstalt. 1871 von der Ordensgenossenschaft der armen Dienstmägde Jesu Christi gegründet. Eigenthömer: Kapelle Bergneim. Wartepersonal: 10 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. 50 Betten: 20 f. M., 30 f. Fr., daranter 14 f. Kinder. 1898 worden 38 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 118 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind estorben. Ausserdem wurden verpflegt: 11 Pfründner, 4 Altersschwache, 1 Taubstummer und an Krätze Leidende.

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Bergisch Gladbach, 10 029 Einw. (Kreis Mülheim a. Rh., Beg.-Bez. KOln). Wasserleitung vorhanden. Krankenhaas „Hariahllf". 15. Nov. 1888 vom Pfarrer Peter Joseph van Endert gestiftet. 18. Febr. 1896 eröflhet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. Arzt: Dr. Rhode. Wartepersonal: 9 Franziskanerinnen aas Aachen. 42 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegongstag: 3, 1,40, l,to M. 1898 worden 162 m., 117 w. Kranke dnrchschnittlich 44,« Tage verpflegt, 8 m., 11 w. sind gestorben. Aasgaben ond Einnahmen 1898 betragen 17 481 M. Bergneustadt, 3 006 Einw. (Kreis Gummersbach, Beg.-Bez. KOln). Städtisches Krankenhans. 27. April 1887 errichtet. 1897 Neubau. Arzt: Dr. Hundhaasen. Wartepersonal: 2 Schwestern vom Diakonieverein. 25 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegungstag für Einheimische: 1,35 M, für Auswärtige: l,so M. 1898 worden 76 m., 93 w. Kranke durchschnittlich 37 bezw. 35 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 6 037 M, letztere setzten sich zusammen aos 5 474 M Yerpflegongsgeldern and 563 M Zuschass der Stadt. Bergquell-Frauendorf bei Stettin, 153 Einw. (KreiB Bandow, Beg.-Bez. Stettin). Hell- und Pflegeanstalt für Gehirn- ond Nervenkranke des Sanitätsraths Dr. Zenker. 1. Okt. 1882 eröflhet. Neubauten 1887 and 1892. (Siehe Finkenwaide-Bachheide). 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 9 m., 12 w. Krankenwärter. 120 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegangstag: 4—7 ond 3 M. 1898 wurden 104 m., 123 w. Geisteskranke verpflegt, 14 m., 4 w. sind gestorben. Berleburg, 2 051 Einw. (Kreis Wittgenstein, Beg.-Bez. Arnsberg). Kreis-Krankenhaus. Aerzte: Drs. Florin, Althans, jährlich wechselnd. 1 Diakonisse aus Witten a.,'Rohr. 18Betten. Verpflegungspreis 2, l,»o M; Ortsanne 0,so M täglich. 1898 wurden 61 m., 29 w. Kranke dnrchschnittlich 24 bezw. 16 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 4 244,1« M, letztere setzten sich zasammen aos 2 639,»s M Verpflegungsgeldern, 1 265,41 M Zuschass des Kreises, 200 M der Gemeinde, 91,»o M Geschenken and 47 M aus sonstigen Qaellen.

Königreich Pretueen.

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Berlin.

Berlin, Stadtkreis, 1 870 000 Einw., 2 230 Aerzte, 224 Zahnftrste, 512 Hebammen, 160 Apotheken. W a s s e r v e r s o r g u n g : Die ersten Anregungen zur Beschaffung einer k ü n s t l i c h e n W a s s e r v e r s o r g u n g der Stadt sind nicht dem Gefühle des Mangels eines guten Trinkwassers entsprungen. Auch führte dazu nicht die Erwägung, dass es von grossem Kulturwerthe wäre, den Haushaltungen in allen Stockwerken ohne Arbeit und Mühe in beliebiger Menge Wasser zuzuführen, und noch weniger sah man damals die Notwendigkeit ein, die Fäkalien einheitlich und planmässig aus den Häusern mittels Wasserspülung zu entfernen. Es war vielmehr hauptsächlich der E k e l an den R i n n s t e i n e n in den Strassen, in welchen das unreine Wasser der Häuser wie das Regenwasser abgeleitet wurden, so weit der Inhalt nicht in den Untergrund hineinsickerte. Zur Spülung der Rinnsteine Wasser aus Hydranten zu liefern, war daher die Aufgabe der ersten Wasserwerke, welche von einer englischen Privatgesellschaft an der Oberspree errichtet und 1856 dem Betriebe übergeben wurden. Das Wasser der Spree wurde durch Sandfilter gereinigt und durch Dampfkraft, in ein Rohrsystem gedrückt, so dass auch in die höchsten Stockwerke der Häuser das Wasser gelangen konnte. Aber im Jahre 1873 waren von 15 047 Häusern mit 882 460 Einw. erst 8114 Häuser mit 437 864 Einw. an die Wasserwerke angeschlossen. Die Rinnsteine und die unterirdischen Kanäle erregten damals noch viel mehr Aergerniss und Ekel als früher, da das Leitungswasser, das zur Spülung der Wasserklosets benutzt worden war, nunmehr auch noch die Luft verpestete. Die Stadt erwarb daher die Wasserwerke an der O b e r s p r e e bei S t r a l a u 1873, beschloss die allgemeine unterirdische Kanalisation durchzuführen und errichtete neue Wasserwerke am Tegeler See 1877. Letztere lieferten Wasser aus Tiefbrunnen, das jedoch bald zu Klagen Veranlassung gab. Kurze Zeit nach der Gewinnung wurde es trübe, weil sich, sobald das Wasser mit der Luft in Berührung kam, Eisentheile in beträchtlicher Menge ausschieden und das Wachsthum einer Algenart (Crenothrix polyspora) begünstigten, welche sich ausserordentlich schnell vermehrte. Li den Reservoiren und Vertheilungs röhren bildeten sich infolgedessen Niederschläge, welche bei jedem Wechsel der Geschwindigkeit des Wasserlaufes aufgerührt wurden, so dass das Wasser trübe, mit rothen Flocken durchsetzt, in die Zuleitungen der Häuser gelangte. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wurde das Wasser aus den Tiefbrunnen aufgegeben und seit 1885 an dessen Stelle das Wasser direkt aus dem T e g e l e r See entnommen und durch Sandfilter geleitet. Berlin benutzt demgemäss nicht mehr Grundwasser, sondern Wasser aus Seen und Flüssen. Für die Wasserwerke an der Oberspree sind in neuester Zeit die Schöpf- und Filteranlagen am M ü g g e l s e e oberhalb Friedrichshagen getreten. Von dort wird das Wasser nicht direkt in das Rohrnetz der Stadt befördert, sondern wie bei dem Tegeler Werk das Wasserwerk Charlottenburg ist hier das Werk Lichtenberg als Zwischenglied eingeschaltet. Die bisherigen Vorarbeiten haben sich hauptsächlich auf den Ausbau des Werkes L i c h t e n b e r g erstreckt. Für das Werk Müggelsee rausa zunächst die Frage entschieden werden, ob für die Wasserversorgung Berlins weiterhin Flusswasser oder aber G r u n d w a s s e r zur Verwendung kommen soll. Die Tegeler Brunnenanlage musste seiner Zeit ausser Betrieb gesetzt werden, weil die in dem Wasser enthaltenen A l g e n k e i m e in dem, dem Grundwasser in hiesiger Umgegend eigentümlichen E i s e n g e h a l t reichliche Nahrung fanden und sich in Folge dessen derart entwickelten, dass mit der Zeit das ganze Rohrnetz mit Algen überzogen war, und weil es nicht möglich war, die Eisenbestandtheile aus dem Wasser durch den gewöhnlichen Filtrationsprozess zu entfernen. Inzwischen hat die Technik der Frage der E n t e i s e n u n g des W a s s e r s ihre besondere Aufmerksamkeit zugewendet und letztere darf heute als nahezu gelöst betrachtet werden. In Folge dessen liegt die Möglichkeit vor, wieder auf die Verwendung von Grundwasser zurückzugreifen und cb ist auf dem Werk Müggelsee eine Versuchsanlage, bestehend in zwei Tiefbrunnen und einer entsprechenden Anzahl Beobachtungsröhren errichtet, durch welche zuvörderst festgestellt werden soll, ob ein genügender Wasservorrath im Untergrunde vorhanden ist und wie weit sich die Wirkung der Wasserentnahme in der Umgegend des Brunnens in Bezug auf den Grundwasserspiegel bemerkbar macht. Die betreffenden Versuche sind noch nicht abgeschlossen, sondern sollen noch weiter fortgeführt werden. Die Z a h l der an das Rohrsystem der Berliner Wasserwerke a n g e s c h l o s s e n e n G r u n d s t ü c k e betrug am 31. März 1899: 25 026. Von diesen Grandstücken waren angeschlossen an das Rohrnetz der Niederstadt 20 434, der Hochstadt nördlich 4416 und südlich 176. Die A n z a h l der s t ä d t i s c h e s L e i t u n g s w a s s e r b e n u t z e n d e n P e r s o n e n betrug im Mittel des Betriebsjahres 1898/99: 1 784 999. Die letzte Zahl ist ermittelt aus der im Jahresmittel vorhanden gewesenen Anzahl von Hansanschlüssen (24 802) und der durchschnittlichen Einwohnerzahl eines bewohnten Grundstückes. (Nach dem Ergebniss der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 kommen auf j e d e s b e w o h n t e G r u n d s t ü c k 71,97 E i n w o h n e r . ) Im allgemeinen wird die Menge des abgegebenen

Mta.

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Ktaigrrieh P r e a a m .

Wassers darck Was»«rme«ser oder dnrch Geflese TOB bekanntem Inhalte bestimmt; mar bei Bedfirfhissanstalten and bei den Uraniasäalen geschieht die Wasserabgabe durch Hähne, welche in der Stande eine genaa ermittelte Wassermenge durchlassen. Das durch 16 Freibronnen abgegebene Wasser wurde bisher nicht besonders ermittelt In Hunderttheilen ausgedrückt wurden TOB dem während des Betriebsjahres geforderten Wassers gemessen: 1. durch Wassermesser 87,on H., 2. durch GefSsse von bekanntem Inhalt oder durch Kaliberhähne 4,oo> v. H., 3. nicht nachgewiesen worden 8,»7f v. H. Die nicht nachgewiesene Menge des geförderten Waisen ist theils dnrch Leckagen der Schieber, Hydranten and Strassenrohre verloren gegangen, theils durch Spülungen zum Entleeren und Wiederauffallen Ton Bohrsträngen, sowie f t r die Freibronnen verbraucht, cum Theil aber auch durch die Unempfindlichkeit der Flögelrad-Wassermesser gegen geringe Defekte der Hauswasserleitungen bedingt. Im Vergleiche mit anderen grossen Städten erscheint der Wasserverbrauch für Berlin gering. Man darf aber bei dieaer Vergleichnng folgende Umstände nicht ausser Acht lassen: 1. Das Wasser wird in Berlin nach verkauft, so das« Vergeudungen von denjenigen, welche das Wasser bezahlen müssen — den Hauswirthen —, möglichst verhindert werden. 2. Die Lage Berlins ist eine solche, dass Wasser, für Fabrik- and gewerbliche Zwecke geeignet, auf jedem Grundstacke in der unteren Zone des Bohrsystems der städtischen Wasserwerke mit sehr geringen Kosten leicht gewonnen werden kann. Es befindet sich daher eine bedeutende AnypM kleiner PrivatWasserwerke, welche ihr Wasser ans Bronnen schöpfen, auf den Besitzungen der einzelnen Bürger; die Zahl derselben beträgt mehr als 900 mit einer täglichen Förderang von rund 90000 cbm. Aas den städtischen Wasserleitungen worden 50 954650 cbm im Jahre 1898/99 verbraacht, täglich 139 600 cbm, d. h. pro Tag and Kopf der BeTölkerang 78, n Liter. Es liefern demnach die städtischen Wasserleitungen 64 v. H. und die Privat-Wasserleitungen 36 v. H. des täglich verbrauchten Wassers. Um den Vergleich mit anderen Städten, die fast ausschliesslich auf d i e B e n u t z a n g d e s Wassers der Z e n t r a l w a s s e r w e r k e angewiesen sind, richtig ZQ stellen, muss deshalb der Verbrauch an Wasser ftr den Kopf and Tag in Berlin, welcher dnrch die Betriebsberichte der städtischen Wasserwerke nachgewiesen wird, im Verhältnisse zu jenen Zahlen erhöht werden. Derselbe w v daher im Rechnungsjahre 1898/99 nicht 78,n Liter, sondern (78>*' ' 10 °) — 122 Liter M Ar den Kopf and Tag im Jahresdurchschnitte. Die Wasservertheilang erfolgt folgendermassen: 81 v. EL weiden innerhalb der Hfioser verbraacht, 3,« v. H. gebraucht die K a n a l i s a t i o n s v e r w a l t u n g für die Standrohre und Spülwassermesser, es sind nöthig 2,* v. H. für die StrassenBprengang, 2 v. H. zar Versorgang der öffentlichen BedOrfhissanstalten, l,s v. H. n r Speisang der ö f f e n t l i c h e n S p r i n g b r a n n e n , 0,s v. H. zur Besprengung der ö f f e n t l i c h e n P a r k a n l a g e n and Antheile von handertstel Prozent za Feaerlöschzwecken. Dnrch Verl a s t e i n n e r h a l b des Rohrsystems and dergL gehen rund 8,»o v. H. Wasser verloren. Es sind demnach rund 81 v. H. des verbrauchten Wassers gegen Bezahlung und rund 11 v. H. anentgeltlich ftr öffentliche Zwecke geliefert Die Einnahmen beliefen sich 1898/99 auf mehr als 8 Millionen, die Ausgaben auf rund 6100000 M, so dass ein Ueberschnss von 1962 542 M an die Stadthauptkasse abgeliefert werden konnte. Der Vieh- and Schlachthof, 0-, Eldenaerstr., ist am 1. März 1881 eröffiiet Es worden 1898/99 aufgetrieben: 223 072 Rinder, 832 178 Schweine, 175 624 Kälber, 562 797 Schafe. Dar durchschnittliche Wochenauftrieb betrog etwa 4 290 Binder, 16 000 Schweine, 3 377 Kälber, 10823 Schale. Von dem Auftriebe worden in den städtischen Schlachthäusern, einschliesslich d«B Pelizei- and geuchenhof-Schlachthauses, geschlachtet: 153 675 Binder, 659553 Schweine, 150202 Kälber, 409302 Schafe. Von den 1898/99 in den städtischen Schlachthäusern, einscküenlich des Polizei- and Seuchenhof- Schlachthauses, geschlachteten Thieren worden beanstandet Binder Schweine Kälber Schafe zusammen 2749 4 446 571 220 7 986 d. i. von den Schlachtungen • • 1,7« v. H. 0,67 v. H. 0,»g v. H. 0,o» v. H. davon der Abdeckerei aberwiesen 1046 1 208 485 212 2 951. Die hauptsächlichsten Gründe der Beanstandung waren Tuberkulose bei 4 831 and Finnen bei 1157 Thieren. Von dem Auftriebe worden nach auswärts lebend ausgeführt: 69 397 Binder, 172625 Schweine, 25 422 Kälber, 153 495 Schafe. Vom Hundert jeder aufgetriebenen Thiergattung worden demnach nicht in Berlin geschlachtet, sondern lebend ausgeführt: 31,l Binder, 30,t Schweine, 14,» Kilber, 27,i Schafe. G e s c h l a c h t e t gingen ein von auswärts in die mit dem städtischen Schlachthofe verbundenen Untersachungsstationen: 58 609 Binder, 128 749 Schweine, 137 491 Kälber, 30886 Schafe. Der F l e i s c h v e r b r a a c h Berlins im Jahre 1896/99 wird im Verwaltungeberichte aaf iaqgesammi 144 670 203 kg (gegen 142 163 927 kg im

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Jahn 1887/98) beneblet, se dass saf den Kopf der BerNksrang, die Im BeiMit0ahre im mittlere* Darchsduiitte 1780825 Bnwohner betraf, — ahgesshen n n Fischen, WIM and Gefögel — 81, t kg Fleuch (gegen 82,» kg im Vorjahre) entfcllen. Hierbei ist ein Durchschnittsgewicht von 385 kg für ein in Bertis and von 180 kg für ein aaswiits geechlachtetee Rind, von 80 bezw. 64 kg für ein Schwein, Ton 50 bexw. 30 kg für ein Kalk sad TOB 20 btnr. 19 kg für ein Schaf sn Grande gelegt worden. Nach Abmg der der Abdeckerei ftberwiesenen Kadaver ergeben «ich: in Berlin answirta geschlachtet zusammen 46417435 kg Bindfleisch . . . . 35 867 815 10 549 620 Schweinefleisch . . 52 667 600 8 239 936 60907 536 „ Kalbfleisch. . . . 7485850 4124730 11610580 » Hammelfleisch 8181800 586834 8 768634 „ im Bansen . I N 2*3 HC 23 MI IM 1277*418« „ dam: der „Kram" (Köpfe, Fasse, Longen, Lebern, Herten, Nieren) von den in Berlin geschlachteten Thieren mit 6 T. K des obigen Fleischgewichtes 6 252 184 kg 9 824 Pferde ra 225 kg (von 9 880 geschlachteten) . . . . 2210400 „ Ton auswärts: Fleisch in Poetpacketen and Tonnen, Speck, Konserven, Rauchfleisch and Warst, schfitmngBweise . . 8500000 „ • • 1 4 4 y f • Es kamen mithin auf den Kopf der Bevölkerung Berlins in Honderttheilen vom Gesammt* Fleischverbranche des Einzelnen Rindfleisch . . . . • 26,1 kg 32,i Schweinefleisch . . . 34,1 n 42,1 Kalbfleisch . . . . • 6,» „ 8,0 Hammelfleisch . . 4,» » 6,1 Kram • 3,t „ 4.» Pferdefleisch . . . . 1.1 » l,i Rauchfleisch etc. . . 4,8 „ 5,» issgeaanuat . • 81,» * IM. Die BeTölkenutg hatte sich im letzten Jahre am 45 415 Einwohner oder 2 T. H., der fleischTerbraoch aber nach Vorstehendem nur am 1,1« t . H. vermehrt. Wenn such die den FMschverbraach Berlins betreffenden Zahlen nicht ganz an anfechtbar erscheinen, da sie grossentheils aof Sch&tznngen beruhen, ferner die Fleischmengen, welche die Bewohner and seibat ein TheH der Ladenschlächter der Vororte ans Berlin beliehen, nicht bekannt sind, endlich auch vielleicht gegen die angegebenen Darchschnittsgewichte Einwendungen erhoben werden können, so ergtebt sich doch so Tiel mit Sicherheit, dasB der FleischTerbraach nicht in demselben VerUItoisse wie die Bevölkerung zugenommen hat. Infolge eines Beschlusses der im Mai 1896 in Berlin zusammengetretenen Delegirten der deutschen Städte mit Schlachtriehm&rkten wurde am 1. Juli 1897 die bis dahin in Berlin allein noch übliche Prelsnotinag nach Fleischgewicht in die im Qbrigen Deutschland gebräuchliche nach S c h l a c h t g e w i c h t verwandelt. Während bei der Notirang nach Fleischgewicht Ton dem Stückpreise zunächst der Werth Ten Kopf, Haut, Füssen and Eingeweiden in Abtag gebracht and erst der Best aof das Gewicht der Tier Viertel vertheilt wurde, am so zum gezahlten Einheitspreise für das Fleiscfcgewicht zu gelangen, erfolgt dieser Abzug bei der Notirung nach Schlachtgewicht nicht. K a n a l i s a t i o n : Schwemmsystem in Verbindung mit Rieselfeldern. Oitsstatut vom 4./8. Sept. 1874 mit Abfinderungen vom 5. Mfirz 1879. Von den 12 Raäialsystemen, ;in welche ganz Berlin zerf&llt, sind I bis X and XU fertiggestellt, XI ist im Bau. Angeechlessea sind ca. 24 000 Grundstöcke. Das Anlagekapital beträgt rond 90 Millionen M, die A l t h e n jährlich rund 8500000 M, die bestritten werden durch Einnahmen von den BieeelfeMwa (rond 2 Millionen), Entwieseningsabgabe der Haasbesitzer, die bis 1. April 1895 1 T. H., seitdem l'/i T. H. des Nutzertrages (Miethebetrag nach Abzug Ton 8 T. H. d j UnkortMi) sr m d 4500000 M, andere Einnahmen mehr als 500000 M. Ffir den Zoschoss der Stadt ist als Gegenleistung anzusehen die Eatwfisserung des gesammten Sfeasseagebietes einscMiessIioh der statischen und privaten BedOrfoissaostalte«, ErteicMenmg dw ätnsaenreMgo* a&d iniittess lieh mit den Aerzteräumen und andererseits das Pflegerinnenheim A 1 an. Hieran reihen sich nach dem Innern des Grundstücks zu die Entbindungsanstalt J und daran die gynäkologische Anstalt K an. Im inneren Betriebe sind die Abtheilungen von einander getrennt. Eine solche Gebäudegruppe mit niedrigem Vorderbau, sich anschliessenden höheren Seitenflügeln und ebensolchem hinteren Verbindungsgebäude bietet durch den Wechsel in den Höhen und die lebhaften Schatten innerhalb der Anlage selbst bei einfacher architektonischer Ausbildung eine günstige Gesammtwirkung. A u f n a h m e g e b ä u d e A. Sämmtliche Kranken passiren das inmitten gelegene ThorhauB, in dessen niedrigem oberen Geschosse die Pförtnerwohnung so disponirt ist, dass auch von da aus der Verkehr nach und von der Anstalt sehr leicht kontrolirt werden kann. Rechts seitlich des Thorhauses liegen in zwei Gruppen die Warte- und Aufhahmeräume getrennt für Männer und Frauen. Ihnen schliessen sich ein Aufenthaltsraum für die Aerzte, sowie das Auihahmebad mit Räumen für reine und unreine Wäsche und Kleider an. Links seitlich des Thorhauses liegen zunächst das Pfortnerzimmer mit Telephonzentrale, sodann das Zimmer für den Verwaltungsdirektor nebst Vorzimmer und daran anschliessend der Abfertigungsraum, die Bureauräume und die Registraturen. Aus einem Warteraum für Dienstboten und Lieferanten betritt man den Kassenraum. Der Tresor liegt feuer- und diebessicher im Innern des Gebäudes. V e r w a l t u n g s g e b ä u d e A1. Im Erdgeschoss liegen einerseits das Treppenhaus, die Zimmer für die ärztlichen Direktoren der inneren und chirurgischen Abtheilung mit einem grösseren Konferenzzimmer, andererseits die Bibliothekräume mit einem Lesezimmer. Die beiden oberen Geschosse enthalten die Wohnräume für 3 Oberärzte, 21 Assistenzärzte und 6 Volontärärzte. Im Dachgeschoss befinden sich Zimmer für 2 Nachtsekretäre, für Hausdiener, sowie Bodenräume. Der kleine seitlich gelegene einstöckige Bau enthält das Kasino für die Aerzte und Apotheker. P f l e g c r i n n o n h e i m A J . In den drei Geschossen wurden die Wohnräume für die Oberin, für 2 Oberschwestern und für 50 Pflegeschwestern untergebracht. Im oreten Geschoss liegt bei der Wohnung der Oberin ein Konversationszimmer, im zweiten Geschoss der ins Dachgeschoss geführte Speise- und VersammlungSBaal, in welchem auch die Andachten abgehalten werden sollen. In seiner Nähe befindot sich Anrichte- und Wärnieküche sowie ein kleines Zimmer für den Pfarrer. Das Dachgeschoss enthält die Räume für 36 Nachtschwestern und 12 Hilfsschwestern. Das zweite Geschoss des unmittelbar anschliessenden Querbaues wird durch die Pflegeriuneuschule beansprucht. Inmitten befindet sich das Schulzimmer mit einem kleinen Raum 4*

Berlin.

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für Lehrmittel, zu beiden Seiten desselben sind die Räume für 1 Oberschwester und 58 Schülerinnen angeordnet worden. E n t b i n d u n g s a n s t a l t J. Im Erdgeschoss und ersten Stockwerk wurden untergebracht: in 4 Sälen je 12 Betten = 4S Betten sowie in kleineren Räumen zusammen 10 Betten. Die abgesonderte Abtheilung für septische Entbindungen enthält 3 Betten. Der Betrieb soll so geschehen, dass alles Unreine, insbesondere die unreine Wäsche sofort in einen abgelegenen Raum gebracht wird, hier durch Abwurfschächte ins Untergeschoss gelangt, und von dort nach der Desinfizirung durch einen besonderen Ausgang nach der Waschküche befördert wird. Im Quergebäude befinden sich ein Aufnahmeraum mit Bad, Wärmeküchen, Zimmer für die Aerzte, Hebamme und Schwestern, die Entbindnngsränme sowie die Einzelzimmer. In zwei Flügelbauten liegen die grossen Krankensäle. Hier worden einerseits die Baderäume, Klosets und Nebenräume zur Aufbewahrung und Desinfizirong der Instrumente, sowie kleinerer Utensilien, die in den Entbindungsräumen gebraucht werden, angeordnet, während sich auf der anderen Seite der Säle die Zimmer der Schwestern, Räume für reine Wäsche, Waschräume, Spülküchen zum Reinigen der Essgeschirre und Wärmen der Milch, Tageränme, sowie je 3 Klosets für die Kranken und je 1 Kloset für die Schwestern befinden. In den Sälen soll neben jedem Bett die Wiege stehen, inmitten der Säle wurden Plätze für je einen Wickeltisch mit zwei Kinderbadewannen und zwei kleinere Tische vorgesehen. In den Zimmern der Schwestern wurde je ein kleines Fenster nach dem Saale angeordnet, andererseits findet sich Gelegenheit zum Anschluss eines Wasserbettes, oder auch einer transportablen Wanne. Der abgesonderte Bautheil für septische Entbindungen enthält ausser dem Raum für drei Betten in zwei durch den Korridor getrennten Abtheilungen einerseits das Kloset für die Kranken, einen Raum für die unreine Wäsche u. s. w. und einen kleinen Utensilienranm, andererseits aber das Zimmer für die Schwoster mit Kloset und einen kleinen Raum für die reine Wäsche. G y n ä k o l o g i s c h e A b t h e i l u n g K. Im Erdgeschoss und ersten Stockwerk wurden untergebracht: in 4 Sälen je 12 Betton = 48 Betten, sowie in kleineren Räumen zusammen !> Betten. Auch hier wurde bei der Disposition der Anlage davon ausgegangen, dass alles Unreine vom Reinen scharf zu trennen ist. In dieser Erwägung geschah denn auch die Anordnung der Nebenräume in ähnlicher Weise wie in der Entbindungsanstalt. Im Quergebäude befinden sich ein Zimmer für den Direktor, Zimmer für die Aerzte und die Schwestern, Aufzüge, Wärmeküchen, Bäder, Verbandzimmer, Mikroskopirräume, die Operationsräume mit Nebenraum für Instrumente, sowie Einzelzimmer. Auch hier sind die Krankensäle mit den zugehörigen Räumen in den Flügelbauten untergebracht worden. D i r e k t o r e n - W o h n h ä u s e r B. Die beiden Wohngebäude enthalten je zwei Direktorenwohnungen. Im südlichen Gebäude, der Entbindungsanstalt und der chirurgischen Abtheilung nahe gelegen, wurden die Wohnungen der Direktoren dieser beiden Abtheilungen angeordnet, im nördlichen dagegen, welches der inneren Krankenabtheilung, sowie dem Verwaltungsgebäude und den Wirthschaftsbauten zu gelegen ist, sollen der Direktor der inneren Abtheilung und der Verwaltungsdirektor Wohnung finden. Die Anzahl der Zimmer entspricht den bezüglichen Anforderungen des Programms. In den Dachgeschossen können ausser den Bodenräumen noch Fremdenzimmer angeordnet werden. A b t h e i l u n g f ü r i n n e r e u n d c h i r u r g i s c h e K r a n k h e i t e n C und E. 20 Doppelbaracken nnd 1 einfache Baracke mit zusammen 950 Betten liegen in gleichen Abständen zu beiden Seiten der Mittelachse a b. Die nördliche Seite enthält die inneren Krankenbaracken, dio südliche Seite im wesentlichen die chirurgischen. Eine scharfe Trennung derselben im Gebrauch wird beim Betriebe nicht immer durchzuführen sein, da sich die Art der Belegung der einzelnen Baracken auch nach der Stärke der Frequenz der beiden Abtheilungen richten muss. Dagegen wurde die Trennung der Baracken für Männer von denen für Weiber strenge eingehalten. Erstere liegen westlich der Querachse c d, letztere östlich derselben. Zwischen ihnen liegen einerseits das Badehaus, andererseits das Operationshaus und die Apotheke. Die Entfernung der Baracken beträgt zwischen ihren breiteren Bautheilen 17 m, zwischen den Krankensälen 22 in. In allen Baracken ist eine scharfe Trennung der Betriebsräume von den Krankenräumen dadurch erreicht worden, dass in den Mittelbauten ausschliesslich die Betriebsräume und in den seitlichen Bautheilen ausschliesslich die Krankenräume mit den zugehörigen Bädern, Waschräumen und Klosetanlagen angeordnet wurden. Die M i t t c l b a u t e n sind zweigeschossig und enthalten in ihrem oberen Geschosse einerseits dio Schlafräume des männlichen und andererseits die des weiblichen Personals. Jede Baracke ist von allen Seiten durch Treppen, einerseits aber auch auf einer sehr allmählig ansteigenden Rampe (1 :50) zugänglich.

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Die Schwerkranken, welche nicht im Aufnahmegebäade A gebadet and angekleidet werden, erreichen am Eingangsflur der Baracke das Aufnahmezimmer. Hier werden sie in der transportablen Badewanne gebadet und sodann angekleidet. Ihre mitgebrachten Kleider werden mit ihrer anreinen Wäsche von da sogleich nach dem Desinfektionshaas gebracht. Neben den Krankensälen liegt j e ein Raum, in welchem die anreine Krankenwäsche desinfizirt and geordnet wird. Diese Räame haben direkte Aasgänge ins Freie für den Transport der Wäsche zur Waschküche. Die Mittelbauten enthalten des Weiteren im Erdgeschoss eine Köche, einen Raum für die reine Wäsche, sowie einen Tage räum. Die Tageräume in den chirurgischen Baracken sind etwas kleiner bemessen, um noch einen Raum als Verbandzimmer zn erübrigen. In dem Obergeschoss der Mittelbauten wurden Schlafräume für j e 1 Assistenzarzt, der hier auch ungestört mikroskopische Untersuchungen ausführen kann, für j e 2 Wärter, 1 Oberschwester, 3 Schwestern, 2 Mägde und 1 Nachtschwester angeordnet. Ein niedriges Dachgeschoss enthält noch Räume für Hausdiener. Die Eingangsflure und zwar seitliche Flure, welche auch Platz für Schränke gewähren, dienen zur Belichtung und Durchlüftung des mittleren Korridors. Die s e i t l i c h e n B a u t h e i l e enthalten j e einen Krankensaal für 20 Betten, an dessen Seitenwand eine transportable Badewanne, sowie eine Waschtoilette und ein Rezeptentisch für den Arzt angeordnet worden. An Stelle der Badewanne kann ein Wasserbett aufgestellt werden. An jeden KTankenBaal schliessen sich 2 Krankenzimmer mit 1 and mit 2 Betten an. Jenseits des Ansgangsflurs, in welchem aach die Waschbecken für Kranke angeordnet wurden, liegt ein Baderaum mit 2 Wannen und 1 Wärmespind, sowie 3 Klosets für die Kranken und ein kleiner Ausgussraum für Waschwasser, Stechbecken u. s. w. Der Rauminhalt der Krankensäle wurde so bemessen, dass für den Kopf etwas über 50 cbm Luftraum vorhanden ist. B a d e h a u s D. An einen mit oberem Seitenlicht versehenen mittleren Warteraum, in welchem auch Wäscheschränke aufgestellt werden können, schliessen sich in vier Gruppen die Diensträame, die beiden Abtheilungen der Wannen- und Brausebäder für Männer und für Weiber sowie die römisch-irische Abtheilung an. Der Raum für Wannen- und Brausebäder ist so bemessen, dass ein Theil derselben für medizinische Bäder benutzt werden kann. Die Anlage eines S a n d b a d e s ist vorgesehen. O p e r a t i o n s h a u s F. Einerseits des Operationshauses liegen die chirurgischen Baracken für Männer, andererseits die für Frauen. Dementsprechend ist es beiderseits zugänglich, an beiden Zugängen liegt j e ein Warteraum mit Bad and Kloset, daran anschliessend j e ein Chloroformzimmer. Nach Norden wurden 2 Operationssäle und 1 Operationsraum für Bauchschnitte angeordnet. Hiermit sind der Instrumentenraum, der Gipsraum und der Sterilisationsraum verbunden. Bei dieser Anlage braucht der zu Operirende, nachdem er in den am Eingang liegenden Warteranm gebracht worden ist, den Korridor in nicht chloroformirtem Zustande nicht mehr zu berühren. In unmittelbarer Nähe dieser Räume wurden der Mikroskopirraum und das Röntgenzimmer angeordnet, an welches sich die Entwickelungskammcr im Untergeschoss anschliesst. Inmitten des Gebäudes liegt ein durch oberes seitliches Licht Deleuchtetor Raum, in welchem Schränke aufgestellt werden, und die Krankenwagen sowie die Tragbahren Platz finden sollen. Diesen inneren Betriebsräumen schliessen sich zwei Erholungsräume an, in welchen schwer Operirte erforderlichenfalls noch einige Tage verbleiben. Sie können hier von den Zimmern der Schwester und des Wärters aus beobachtet werden. Daneben and zagleich dem vorderen Eingange ins Gebäude nahe liegen die Räume für den Direktor und die Aerzte. Der höher geführte vordere Bautheil enthält eine Wohnung für einen Assistenzarzt sowie Zimmer für Wärter und Operationsdiener. Im Kellergeschoss sollen eine Werkstätte für Schienen u. s. w. und ein Bandagenzimmer eingerichtet werden. Auch soll dort der Betrieb für die unreine Wäsche stattfinden. A b t h e i l u n g f ü r a n s t e c k e n d e K r a n k h e i t e n . Sie besteht aus vier Pavillons, von denen zwei für Männer und zwei für Frauen bestimmt sind. Für die Disposition der Gebäude kamen drei Krankheitsstadien in Betracht. Zunächst die Zeit, in welcher die Art der Krankheit noch nicht sicher erkannt i.st, sodann die Zeit nach Feststellung der Krankheit hei g e r i n g e r Anzahl gleichartiger Kalle. Hierfür sind die beiden seitlichen Bauten vorgeseher.. In den beiden mittleren Bauten finden dagegen die Krauken Aufnahme, wenn bestimmte Krankheiten als kleine Epidemien auftreten. S e i t l i c h e I n f e k t i o n s p a v i l l o n s zu 24 B e t t e n . Jeder Pavillon wurde im wesentlichen für die Behandlung von drei Krankheitsarten eingerichtet, die in drei im Innern vollständig von einander abgeschlossenen Bautheilen getrennt geschehen kann. Jeder dieser drei Bantheile enthält zwei Einzelzimmer, die im wesentlichen zur Beobachtung der noch nicht sicher bestimmbaren Krankheit dienen, sowie einen Krankenraum mit

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6 Betten zur Benutzung nach erkannter Krankheit. Ausserdem gehört zu jeder Abtheilong ein Raum f ü r die diensthabende Schwester, eine kleine Küche, zwei Räume rar die reine Wäsche und für die anreine Wäsche, sowie Klosets und Ansguss. Die Beleuchtung der Mittelkorridore geschient durch die beiden seitlichen Flure und über dem inmitten gelegenen Ausgussraume. Die beiden Flure sind beiderseits j e an dem Ende des Korridors angeordnet worden, damit von ihnen aus eine Durchlüftung des ganzen Korridors geschehen kann. Gemeinsam für die drei Abtheilungen ist der südlich gelegene Kopfbau. Er enthält im Erdgeschoss einen Aufenthaltsraum für die Aerzte, einen Raum für die Wache, welche zur Unterstützung einer der diensthabenden Schwestern nach den verschiedenen Abtheilungen gerufen werden kann, Ausguss und Kloset, sowie Wohnräume für die Oberschwester und zwei Schwestern. Im oberen Geschoss wurden die Wohnungen für 1 Assistenzarzt, 1 Wärter, 1 Schwester, 1 Nachtschwester und 2 Mägde vorgesehen. Das Kellergeschoss soll ein Bad für die Entlassenen, sowie Räume für die Heizung und Ventilationsanlagen u. s. w. enthalten. Nahe diesen Pavillons befinden sich zwei kleine Desinfektionshäuser, in welchen die unreine Wäsche desinfizirt wird. M i t t l e r e I n f e k t i o n s p a v i l l o n s f ü r '2ä K r a n k e . Jeder Pavillon hat seitlich je eine Krankenabtheilung. Sie umfasst einen Krankensaal mit 12 Betten nebst Tageraum, 2 Einzelzimmer, 1 Wasch- und Baderaum, Ausguss und Klosets, eine kleine Küche, einen Raum für die diensthabende Schwester, getrennte Räume für die reine und für die unreine Wäsche, sowie ein von den anderen Klosets getrennt liegendes Kloset für das Personal. Der mittlere Bautheil ist zweigeschossig und entspricht in seiner Beanspruchung im wesentlichen den Kopfbauten der seitlichen Pavillons. D i p h t e r i e p a v i l l o n G 1 m G ' w. Er enthält einerseits den Krankenraum für Männer, andererseits den für Frauen, gemeinsam sind beiden die im Mittelbau gelegenen Räume für diu Aufnahme, das Wärterzimmer, der Operationssaal mit Instrumentenzimmer, sowie die Räume für die reine und für die unreine Wäsche. Jede Abtheilung hat für sich ein Schwesternzimmer, eine Küche und einen Ausguss nebst Klosetraum. Beleuchtet wird der Korridor vom Eingang, von den beiden seitlichen Fluren und vom Treppenhause aus. Die seitlichen Flure sind möglichst am Ende des Korridors angeordnet worden, um eine gute Durchlüftung des Korridors zu ermöglichen. Im oberen Geschoss wurden 4 Zimmer mit je 2 Betten für Masern-, Scharlach- und Scharlachdiphtherieverdächtige untergebracht. Ausserdem sind hier die Räume für die Pflege dieser Kranken, sowie Wohnräume für einen Arzt und eine Oberschwester vorgesehen worden. Sollte die Lage dieser Wohnräume z oder theilweise ausserhalb dieses GeDäudes gewünscht werden, so wird sich die Errichtung benachbarten kleinen Beamtenwohnhäuschens B empfehlen. A b t h e i l u n g f ü r G e s c h l e c h t s k r a n k e H. H a u s f ü r M ä n n e r H m . Bei der Disposition der Räume wurde darauf Rücksicht genommen, dass bei dem Transport der

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Durch Abwurfschächte gelangt alles Unreine, insbesondere die unreine Wäsche nach Räumen im Untergeschoss, von welchen das Innere des Gebäudes nicht weiter zugänglich ist. Die Wäsche wird im Sortirraum geordnet, desinfizirt und hiernach zur Waschkücne gebracht. Das Gebäude hat drei Geschosse, welche in der Hauptsache die gleiche Raumanordnung zeigen. Sie enthalten in f> Sälen je 29 Betten, in 3 Sälen je 22 Betten, in 10 Räumen je 4 Betten, in 3 Räumen ie 3 Betten und in 14 Zimmern je 1 Bett, zusammen 303 Betten. Die Baderäume, Massirräume, Waschräume und Klosets sind im Gebäude gleichmässig vertheilt worden. Die Korridore sind so breit bemessen, dass sie als Tageraum mit benutzt werden können. In den oberen Geschossen wurden jedoch noch j e ein Arbeitsraum für Kranke, deren Isolirung am Tage gewünscht wird, vorgesehen. H a u s f ü r W e i b e r H w. Die ankommenden Kranken gehen in den Aufnahmeraum, von da zur Untersuchung. Ihre schmutzige Wäsche wird nach dem Untergeschoss gebracht, dort in Beutel verpackt und nach dem Desinfektionshaus geschickt. Dio unreine Wäsche gelangt vom Wäscheabwurfsraum durch Abwurfschächte nach dem Untergeschoss, und zwar aus jedem Geschoss durch einen besonderen Abwurfschacht. Im Untergeschoss wird sie sodann sortirt und gekocht (desinfizirt) und hiernach nach der Waschküche gebracht. Unreine Verbandstoffe, Hausmüll u. s. w. werden im Innern gesammelt, mit Fahrstuhl vom Abwurfsraum nach dem Untergeschoss gebracht und von da nach dem Verbrennungshaus abgeholt. Das Gebäude enthält in 3 Geschossen in 6 Sälen je 16 Betten, in 7 Räumen je 2 Betten und in 4 Zimmern je 1 Bett, zusammen 114 Betten. Jedes Stockwerk umfasst ausser den Krankenräumen einen Baderaum, zwei Waschräume, einen Massirraum, einen Raum für Verbandstoffe und reine Wäsche, ein Untersuchungszimmer,

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ein« Spülküche, einen Raum ftr da« Unreine and die erforderlichen Klosets. In jedem Stockwerk wurde ein Wärterzimmer, im ersten Obergeschoss aber die Wohnung für einen Arzt vorgesehen. Die Korridore sind so bemessen, dass sie auch als Tageräume benutzt werden können. H a u s f ü r u n r u h i g e K r a n k e L. Der Bau ist eingeschossig und enthält Räume ftr 20 Kranke and zwar beiderlei Geschlechts. Das Gebäude zerfällt in drei Abtheilun^en. Die erste Abtheilung enthält 4 Zimmer and 2 Tobzellen für Weiber, hierza einen Baum für die Schwester, Bad, 1 Spülküche, Aasgussraum und Klosets. Die unreine Wäsche soll unterhalb der nach oben fahrenden Treppe direkt ins Freie befördert werden. Die Tobzellen sind von den anderen Räumen vollständig isolirt. Der Korridor wird erleachtet und gelüftet von der Eingangsseite, dem Treppenhause and oberhalb des Ausgnssranmes. Die zweite Abtheilung ist inmitten der Längsseite zugänglich und enthält Räume für 6 Kranke, zwei Wärter, Spülküche, Besen und Eimer, Bad und reine Wäsche. Die Räume für anreine Wäsche mit direktem Ausgang ins Freie, sowie Ausguss bilden die Trennung von der dritten seitlich zugänglichen Abtheilung mit 8 Tobzellen. Der mittlere Korridortheil wird beleuchtet und gelöftet durch Flur-Treppenhaas, sowie über den Räumen für Besen, Spülküche, Ausgass und unreine Wäsche. L e i c h e n h a n s M und M 1 . Von der Strasse 10b führt ein mit Bäamen bepflanzter Weg nach der Kapelle. Er ist ftr die Beerdigungen bestimmt. Die Einfahrt der Leichenwagen vor der Feierlichkeit soll dagegen von b aus erfolgen. Der Verkehr auf beiden Wegen ist von dem dazwischen gelegenen Portierhäaschen aas kontrolirbar. Zunächst der Kapelle liegen die Räume für die Leidtragenden, die LeichenaossteUong and für den Geistlichen. Sie sind von den seitlichen Eingängen aus zugänglich, auch gelangt man von ihnen direkt in die Kapelle. Der Raum für die Leidtragenden und die anschliessenden Korridore liegen nach einem mit Cypressen zu bepflanzenden Kleinen Hofe. Auf der nach dem Krankenhause zu gelegenen Seite betritt man die Räume für die medizinisch-wissenschaftliche Abtheilang des Gebindes. Die Seziraäle sowie das Arbeitszimmer des Prosektors liegen nach Norden. Weiterhin sind vorhanden 2 Arbeitsräume für die chemische Abtheilung, ein Kaum für septische Operationen und Vivisektion, ein InBtrumentenranm, ein Raum für Thermostaten, 3 Räume für Dakteriologische Zwecke and kleinere Räume für photographische Arbeiten. Die Bibliothek, die Garderobe und das Frühstückszimmer der Aerzte wurden von den Arbeitsräumen getrennt inmitten dieses Gebäadetheils untergebracht. Das hohe Kellergeschoss enthält unter den Sezirsälen den grossen Leichenkeller, unter dem Raum ftr die Aufstellung der Leichen den Ankleideraum der Leichen. Durch Aufzüge wird hier und dort eine leichte Verbindung zwischen beiden Geschossen hergestellt. Des Weiteren wurden im Keller das Sargmagazin, Aufbewahrungsräume für anatomische Präparate a. s. w., sowie inmitten des Gebäudes die Räume für die Heizung angeordnet. Das E i s h a u s wird nahe dem Leichenhaase errichtet. S t a l l f ü r V e r s u c h s t h i e r e M>. Er enthält 2 Abtheilungen, die eine für noch nicht geimpfte, die andere fär geimpfte Thiere. An die Abtheilungen für Meerschweine, Kaninchen und Hunde schliessen sich kleine Höfe für diese Thiere an. Die Futterräume wurden im Dachgeschoss untergebracht. K o c h k ü c h e 0 . Das Gebäude enthält im Erdgeachoss in 3 Abtheilungen: 1. die Räume ftr die Vorbereitung des Kochens und Bratens, 2. die Küchen und den Spülraum, sowie 3. die Speiseräome der Bediensteten. Am Einsang zur ersten Abtheilung liegt das Zimmer des Inspektors. Durch Aufzüge mit den bezüglichen Kellerräumen und dem Untergeschoss verbunden folgen der Kartoffelschälraum, der Gemüseputzraum und der Raom für zugerichtetes Fleisch. Ausserdem wurden Räume ftr Vorrath- und Speisekammern vorgesehen. Unmittelbar neben der Kochküche liegt das Zimmer der Wirthscnafterin. Im mittleren Baatheil gnippiren sich um den Ausgaberaum, der von den Speisewagen auf einer bequemen Rampe erreicht wird, Kochküche und Bratküche sowie die Spülküche mit anliegender Geschirrkammer, zu welchen das gebrauchte Geschirr von der anderen Seite über einen von den Speisewagen befahrbaren Korridor gebracht wird. Es schliessen sich 2 Speiseräume, getrennt für Männer und für Frauen, an, sowie ein Badezimmer ftr diese. Ein Badezimmer ftr Männer wurde im Untergeschoss untergebracht. Dort wurden weiterhin Kellerräume und Maschinenräume für die Dampivertheilung vorgesehen. Das Obergeschoss dient zum Wohnen der Wirthschafterin, der Oberköchin, der Köchinnen sowie der Mägde und enthält Lagerräume. W a s c h k ü c h e O 1 . Die unreine Wäsche wird in oiiier bedeckten Vorhalle dorn Räume für die Aufnahme unreiner Wäsche zugeführt. Von hier kommt sie in den Einweicheraum, sodann, wenn sie nicht erst abgekocht werden muss. direkt, andernfalls durch den Kochraum in die Waschküche. Ist sie gewaschen, so gelangt sie nach der Trockenstube, von da in die Rollstube, die mit der Flickstabe und der Plättsfobe unmittelbar verbunden ist. Vom Vorrathsraum der Verwalterin wird sie entweder durch Aufzüge nach dem Wäschemagazin im oberen Geschoss befördert, oder in einem besonderen Raum für Ausgabe der reinen Wäsche veraasgabt.

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Der Maschinenraum ist von aussen direkt zugänglich, daneben wurde das Speisezimmer für Frauen angeordnet. Ein Aufzug befördert aus dem Kellergeschoss sowohl die dort angerichteten Speisen, sowie auch die Soda und die Seife für den Wäschegebrauch. Im Kellergeschoss werden auch das Speisezimmer für Männer, ein Bad und der Spülraum Platz finden. Ausser den Vorrathsräumen enthält das obere Geschoss die Wohnräume für die Wäscheverwalterin, die Oberwäscherin und die Waschmädchen. Das Dachgeschoss bietet genügenden Platz für Trockenböden. R e m i s e P. Sie enthält inmitten einen Raum für 40 Speisetransportwagen, einerseits einen Raum für die Kranken- und Möbeltransportwagen, und andererseits einen Raum für die Reinigung der Wagen. Im Dachboden werden Gartenutensilien u. s. w. aufbewahrt. K e s s e l - und M a s c h i n e n h a u s Q. Die im Kesselhause aufgestellten Dampfkessel sind für den Betrieb der Heizung, der Ventilation, der Wasserversorgung und der elektrischen Beleuchtung sowie auch für den Wirthschaftsbetrieb bestimmt. Von hier aus sollen in einem unterirdischen begehbaren Kanale alle Rohr- und Drahtleitungen unter sämmtliche Bauten des Krankenhauses geführt werden. Bei der durchaus symmetrischen Disposition der ganzen Krankenhausanlage lässt sich dieser unterirdische Kanal in so einfacher und klarer Weise durchfuhren, dass vor der weiteren Bearbeitung des Entwurfes noch zu erwägen sein dürfte, ob nicht zweckmässi^erweise auf gleichem Wege auch ein Theil des Krankenhausbetriebes, wie z. B. der Transport der Leichen u. s. w. geschehen würde. K o h l e n s c h u p p e n Q'. An der Strasse f g werden die Kohlen in den Aufbewahrungsraum gebracht, daneben zerkleinert und sodann ans dem Ausladeraum seitlich nach dem Kesselhaus abgeholt. W e r k s t a t t g e b ä u d e R. An einem bedeckten Vorplatz, auf welchem Gegenstände bei schlechter Witterung verladen werden können, schliesst sich im Erdgeschoss eine geräumige Halle zur Auh>ewahrung von Utensilien u. s. w. an. An dieser Halle wurden im Erdgeschoss ein Raum für den Wirthschaftsverwalter und Werkstätten für Zimmerleute, Tischler, Schmiede und Klempner angeordnet. Die Materialien werden von aussen vermittels eines Krahns nach oben gebracht, die Treppe dient lediglich zum Personenverkehr. Im oberen Geschoss liegen in gleicher Weise wie unten um die mittlere Halle, welche als Aufbewahrungsraum fertiger Gegenstände dienen und gebotenen Falls auch zum Arbeiten benutzt werden soll, die W erkstätten der Stuhlflechter, Maler und Tapezierer. Zwei kleine Räume wurden für die ungestörte Bearbeitung kleinerer Gegenstände vorgesehen. Der Dachboden bietet Platz für Materialien und Utensilien. Die T u r n h a l l e S liegt an dem mit Wegen und Pflanzenanlagen zu versehenden Theile des Grundstücks. D e s i n f e k t i o n s h a u s T. Hier werden alle infizirten Gegenstände des Krankenhauses desinfizirt. Da dasselbe besonders stark von der Abtheilung für infizirte Kranke in Anspruch genommen wird, erhielt es seinen Platz in der Nähe dieser Abtheilung. Ausserdem werden hier alle Kleidungsstücke der Neuaufgenommenen desinfizirt und bis zur Wiederherstellung der Kranken aufbewahrt. Alle Gegenstände werden zunächst in den Annahmeraum gebracht. Kleider, Hüte, Matratzen, Stiefel, Schirme u. s. w. gelangen hier in die Desinfektionsapparate und nach ihrer Desinfizirung in den Aufbewahrungsraum für Hüte und die im Dachgeschoss vorgesehenen Aufbewahrungsräume für Kleider u. s. w. Die Wäsche der Aufgenommenen wird im seitlichen Raum für Desinfektion der Wäsche desinfizirt, kommt von da in die Waschküche und wird als reine Wäsche den gereinigten Kleidern beigelegt. Bevor der Genesene die Krankenanstalt verlässt, werden dem in der verglasten Halle Wartenden vom Abfertigungsraum aus seine Gegenstände wieder eingehändigt. Die zugehörigen Bureau- und Frühstücksräume der Beamten, Bäder und Klosets liegen an den durch die Betriebsart gebotenen Stellen. A p o t h e k e V liegt inmitten der Krankenhausanlage. Das Krankendienstpersonal betritt den Expoditionsraum, stellt daselbst seinen mit Nummer versehenen Korb in eine dafür bestimmte Abtheilung der Wandregale und schiebt sein Rezeptenbuch durch ein kleines Fenster in den Apothekenraum. In den Apothekenräumen wird dio Medizin hergestellt und vom Apotheker mit dem Buch in den betreffenden Korb im Expeditionsraum gebracht, von wo dieser demnächst von dem Bediensteten wieder abgeholt wird. Auf diese Weise könnnen die Apotheker in ihren Räumen ganz ungestört arbeiten. Den Apothekerräumen schliesst sich ein Medizinraum an. Von ihm gelangt man direkt in das Laboratorium im Untergeschoss. Dasselbe enthält weiterhin den Weinkeller, einen Raum für Aether und Spiritus, den Tinkturenkeller und eine Glaskammer. Im Dachgeschoss wurde ein Aufbewahrungsraum für Kräuter und eine Wohnung für den zweiten Apotheker untergebracht, während der erste Apotheker im Erdgeschoss wohnen soll. V e r b r e n n u n g s o f e n f ü r V e r s u c h s t h i e r e u. s. w. W. Einerseits des mittleren Verbrennungsraumes liegen Bad, Kloset sowie ein kleiner Frühstücksraum für die Bediensteten mit Treppe zum Dachboden, andererseits ein Spülraum, in welchem die Gefasse, die zum Transport der Leichentheile benutzt werden, gereinigt und desinfizirt werden können.

Königreich Preuwen.

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Berlin.

Z u s a m m e n s t e l l u n g s f i m m t l i c h e r , in der A n s t a l t u n t e r z u b r i n g e n d e r D i e n s t wohnungen. 1. Wohnungen für die beiden ärztlichen Direktoren, 2. eine desgleichen für den Verwaltungs-Direktor, jede aus mindestens 8 Stuben nebst Zubehör bestehend. Letztere muss jedenfalls im Verwaltungsgebäude liegen, während die beiden enteren besser in ein besonderes Wohnhans zu legen sind. 3. Für 3 Oberärzte der Abtheilungen f&r innere und äussere Krankheiten und die Entbindungsanstalt, jede aus zwei Zimmern bestehend, im Verwaltungs- oder Wohngebäude. I. Für 36 Assistenz- und Volontärärzte und Praktikanten (10 Assistenzärzte, darunter 2 erste in der Abtheilung für innere Krankheiten, S, darunter 2 erste in der Abtheilung für äussere Krankheiten, 4 rar ansteckende Krankheiten, 5, darunter 2 erste in der Abtheilung f&r Geschlechtskranke, 2, darunter 1 erster in der Entbindungsanstalt, 6 Volontärärzte und Praktikanten in derselben, 1 erster Assistenzarzt in der gynäkologischen Abtheilung), von welchen 6 Assistenzärzte in der Hauptabtheilung, 2 desgleichen und 6 Volontärärzte in aer Entbindungsanstalt wohnen sollen, so dass im Verwaltungsgebäude und dem Wohnhause noch 22 unterzubringen bleiben. Die ersten Assistenzärzte erhalten je zwei Stuben, die übrigen je eine kleinere Stube und Kammer. Volontärärzte und Praktikanten eine kleinere Stube. 5. Eine Oberin der Pflegerinnen, Wohnung von 2 Stuben im Verwaltungsgebäude. G. Für 24 Oberschwestern (8 Oberschwestern, in der Abtheilung für innere Krankheiten, 7 in der f&r äussere Krankheiten, 4 in der f&r ansteckende Kraßheiten, 3 f&r weibliche Geschlechtskranke, 2 für die Entbindungsanstalt und f&r die gynäkologische Abtheilung), von denen die letztgenannten in der Entbindungsanstalt, die übrigen im Hause der Pflegerinnen wohnen sollen. Jede erhält ein kleines Zimmer. 7. Für 130 Pfle^eschwestern (50 Pflegeschwestern, in der Abtheilung fOr innerlich Kranke, 40 in der fOr chirurgisch Kranke, 10 in der Abtheilung f&r ansteckende Krankheiten, 15 f&r das Frauenhaus der Abtheilung für Geschlechtskranke, 10 in der Entbindungsanstalt, 5 in der gynäkologischen Abtheilung), welche, soweit sie nicht in den Krankenhäusern selbst wohnen, im Verwaltungsgebäude, vorzugsweise aber im Hause der Pflegerinnenschule, und zwar möglichst zu je 2, höchstens zu je 4 in einem Zimmer untergebracht werden sollen. 8. 40 Sch&lerinnen der Pflegerinnenschule wohnen sämmtlich im Pflegerinnenhause in Zimmern zu 6 Betten. 9. 1 Hebeamme, 1 Gehilfin für die Entbindungsanstalt, wie oben angegeben. 10. 1 erster Apotheker, 2 Stuben im Verwaltungsgebäude oder in der Nähe desselben. II. 3 Apothekergehilfen, jeder eine Stube im Verwaltungsgebäude. 12. 2 Apotheken- und ein Laboratoriumsdiener, jeder ein Kleines Zimmer in der Nähe der Apotheke. 13. 1 Operationsdiener, Wohnung von 2 Stuben, Kammer und Küche im Operationshause. 14. 1 Leichendiener, 2 Stuben und Küche in der Nähe des Leichenhauses. 15. 1 Bureauvorsteher, Wohnung von 5 Stuben und Zubehör im Verwaltungsgebäude oder in seiner nächsten Nähe. 16. 2 Nachtsekretäre, jeder ein kleines Zimmer im Verwaltungsgebäude. 17. 1 Ingenieur zur Oberaufsicht über die gesammten Maschinen- und Heizanlage, Wohnung von 6 Zimmern im Pflegerinnenhause. 18. 1 Maschinenmeister, Wohnung von 3—4 Stuben desgleichen. 19. 1 Plumber und 20. 1 Schlosser, jeder 2 Stuben, Kammer und Küche, desgleichen. 21. 2 Oberheizer, desgleichen. 22. 1 Wirthschafts-Inspektor, Wohnung von 5 Zimmern und Zubehör im Hause wie bei Nr. 17. 23. 1 Materialien-Verwalter, Wohnung von 3 Stuben in der Nähe der Wirtschaftsgebäude. 24. 1 Küchen-Verwalter, Wohnung von 3 Stuben, Kammer und Küche in der Nähe des Küchengebäudes. 25. 1 Gärtner, 3 Stuben und Küche im Pflegerinnenhause. 26. 1 Wirthschafterin, 1 Stube mit Kammer im Küchengebäude. 27. 1 Oberköchin, 1 Stube desgleichen. 28. 25 Küchenmädchen in grösseren Zimmern zusammen, desgleichen. 29. 1 Wäscheverwalterin, Stube und Kammer im Waschküchengebäudo. 30. 1 Oberwäscherin, 1 Stube desgleichen. 31. 25 Waschmädchen in grösseren Zimmern zusammen, desgleichen. 32. 1 Desinfektor, Wohnung von 2 Stuben, Kammer und Küche in der Nähe der Desinfektions-Anstalt. 33. 1 Oberwärter, 3 Stuben und Küche in irgend einem der Wohngebäude. 34. 27 Krankenwärter, von denen 2 in der Abtheilung für ansteckende Krankheiten, 10 in der Abtheilung für geschlechtskranke Männer wohnen, während die übrigen 15, in der Anstalt vertheilt, in Zimmern bis zu 6 Betten wohnen. 35. 18 Hausdiener, in den verschiedenen Gebäuden der Anstalt vertheilt, niithigenfalls in Zimmern bis zu 6 Betten.

Badin.

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Königreich Promsen.

36. 27 Hiifswärte rinnen, von denen 2 in der Abtheilong für ansteckende Krankheiten, 10 desgleichen für geschlechtskranke Weiber wohnen müssen, während 15, in den übrigen Gebäuden der Anstalt vertheilt, namentlich in dem Hanse der Pflegerinnen, in Zimmern bis zu 6 Betten wohnen sollen. 37. 30 Hausmädchen, in den verschiedenen Gebänden der Anstalt vertheilt and nötigenfalls in Zimmern bis zn 6 Betten. 38. 2 Portiers, jeder 2 Stoben, Kammer and Kfiche, von denen einer am Eingang zam Verwaltungsgebäude wohnen moss. 39. 1 Bote, desgleichen in der Nähe des Verwaltungsgebäudes. Städtische« Hilfskrankenhaus (SW., Gitschinerstr. 104/5). Eröffnet am 16. Dez. 1897. Leitender Arzt: Prof. Dr. Litten, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 16 aasgebildete Krankenwärterinnen. Von den Armenärzten werden innerliche Kranke, aber nicht an ansteckenden Krankheiten leidende Frauen aas den Medizinalbezirken 4, 5, 9, 18, 19, 20, 21, 22 fiberwiesen. 152 Betten für weibliche Kranke. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: Erwachsene 2,so M, von auswärts 3 U, Kinder 2 M, von auswärts 2,so M. 1898 wurden 1 684 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 185 sind gestorben. Hilftstation für kranke Minner Im städtischen Obdach (NO., Fröbelstrasse). Zur Entlastung der städtischen Krankenhäuser besteht eine Station für 100 leichtkranke Männer, die sonst den städtischen Krankenhäusern aas dem Obdach überwiesen werden mussten. Station für Geschlechtskranke im städtischen Obdach (NO., Fröbelstrasse, an der Prenzlauer Allee). Am 1. Febr. 1895 wurde die bisher im städtischen Arbeitshaus» zu Rummelsburg befindlich gewesene Station nach dem städtischen Obdach verlegt. Leitender Arzt: Prof. Dr. Behrend, 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 m., 12 w. Krankenwärter. 360 Betten (60 f. M. und 300 f. Fr.). K o s t e n p r e i s für einen VerpflegungBtag: 2 M. Geschlechtskranke, •prostituirte Weiber, welche in der Charité nicht mehr untergebracht werden können, werden hierher überwiesen. 1898/99 wurden 3 275 (967 m., 2 308 w.) Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt. Zentral-Diakonissenliaiis Bethanien (SO., Mariannenplatz 1). Diakonissen-Mutterhaus und Heilanstalt zur Aufnahme von Kranken beiderlei Geschlechtes und jedes Religionsbekenntnisses. Von Friedrich Wilhelm IV. gestiftet und am 10. Okt. 1847 eröf&et. 1872 ist ein Evakuationspavillon erbaut, 1882 eine Baracke fttr Diphtheriekranke eingerichtet. 1. Juli 1899 wurde eine neue Isolirbaracke für Frauen und Kinder, welche an ansteckenden Krankheiten leiden, eröffaet. P r o t e k t o r i n : I h r e M a j e s t ä t die Kaiserin und Königin. — Die Anstalt r e s s o r t i r t von dem Evangelischen Oberkirchenrathe, ohne einer Provinzialinstanz unterstellt zu sein. E i g e n t h ü m e r : Die Genossenschaft der Diakonissen. Vorstand: Kuratorium aus 12 Mitgliedern, darunter die Oberin Jenny Gräfin Keller, die beiden dirigirenden Aerzte und der erste Geistliche. Aerztliche L e i t u n g : Aeussere Abtheilung (dazu gehören Kinderabtheilung und Diphtheriebaracke): Geh. Medizinal-Rath Prof. Dr. Rose. Innere Abtheilung: 6 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 60 Diakonissen und 14 Wärter, 354 Betten: 168 f. M., 186 f. Ft.; I. Kl. 3 (2 f. M., 1 f. Fr.), I I . Kl. 15 (6 f. M., 9 f. Fr.), III. Kl. 336 (160 f. M., 176 f. Ft.). 3 Verpflegungsklassen zu 8, 5 und 2,»o M für den Tag, für Kinder l,so M. Die Anstalt besitzt 63 Freibetten HI. Kl. Aufnahmebedingungen: Ausgeschlossen von der Aufnahme sind Geisteskranke, Epileptische, Pockenkranke, Syphilitische, Krätzkranke und Unheilbare. Es werden auf Kosten der S t a d t durch Ueberweisung der Armenärzte aufgenommen Männer, Frauen und Kinder (mit Ausnahme derjenigen Kranken, welche an Epilepsie, Pocken, Krätze, Cholera und Syphilis leiden) aus den Medizinalbezirken Nr. 12, 13, 14, 15, 16, 17, 29, 30, 64, 68, 69 (s. Urban), in allen Fällen ausser Schwindsüchtige und vom Alkoholismus (delirium tremens) befallene, sowie mit chronischen Krankheiten behaftete Individuen-, diese sind, auch wenn zu dem Hauptleiden sich ein anderes gesellt hat, dem städtischen allgemeinen Krenkenhause am Urban, fur den Fall, dass Hospitalbehandlung absolut erforderlich ist, zuzuweisen. 1898 wurden 2 534 (1 273 m., 1 261 w.) Kranke durchschnittlich 38 Tage verpflegt, gestorben sind 307. Ausgaben 1898: ordentliche 336 810 M, ausserordentliche 18 232 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 325 120 M und setzten sich zusammen aus 174 563 M eingezahlten Verpflegungsgeldern, 27 432 M an verkauften eigenen Produkten, 63 706 M eigenen Kapitalszinsen, 4 575 M Legaten, Geschenken, Kollekten und 54 844 M aus sonstigen Quellen. Elisabeth-Kranken- tuid Diakonissen-Mutterhaus (W., Lützowstr. 24/26), zur Krankenpflege und Ausbildung der Schwestern für die verschiedenen Gebiete der Diakonie, auch Poliklinik. Pastor GoBsner gründete 1833 den Frauen- und Krankenverein, unter dessen Mitwirkung er 1837 die Anstalt stiftete. Neubauten sind 1840, 1867, 1872 und 1881 errichtet. Am 5. Nov. 1898 wurde das kleine IsolirhauB für 5 Kranke eröffnet. P r o t e k t o r i n : I h r e M a j e s t ä t die Kaiserin und Königin. E i g e n t h ü m e r : Der Frauen-Krankenverein. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit.

Königreich Premsen.



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Bertha,

Vorstand: General-Superintendent Dr. Brann, Stellvertreter: ünterstaataaekretSr Dr. Jacobi, Oberin: Diakonissin Frau Auguste v. Zedlitz und der dirigirende Arzt. A e r z t l i c h e L e i t u n g : Für innere Abtheilung Sanitäts-Bath Dr. Hofmeier, für äussere Abtheilung Prof. Dr. Rinne, 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 155 Schwestern, welche aber durchschnittlich nur zur Hälfte im Hause beschäftigt sind, 5 Wärter. 165 Betten för Erwachsene und 32 für Kinder. 3 Verpflegungsklassen zu 8, 5 und 2 M für den Tag, für Kinder l,so M. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Es werden aufgenommen Kranke jeden Alters, Geschlechtes und jeder Konfession; ausgeschlossen sind Geisteskranke, Epileptische, und Kranke, welche an primärer Syphilis, akuter Exantheme, Cholera und Flecktyphus leiden. Auf K o s t e n der S t a d t werden durcn Ueberweisung der Armenärzte aufgenommen Frauen und Kinder weiblichen Geschlechtes, sowie Kinder männlichen Geschlechtes unter 4 Jahren, mit Ausnahme derjenigen Kranken, welche an Epilepsie, Pocken, Krätze, Cholera und Syphilis leiden, aus den Heaizinalbezirken Nr. 6, 7 und 76. 1898 wurden 2 028 Kranke durchschnittlich 28, s Tage verpflegt, 246 sind gestorben. Lmzarns-Kranken- nnd Diakonissenhans (N., Beraauerstr. 115/117), zur geistigen und leiblichen Pflege heilbarer und unheilbarer Kranken durch Diakonissen. M u t t e r h a u s . — Poliklinik. — Vom Pastor B ö g e hold, weiland Pfarrer von St. Elisabeth, am 19. Juni 1865 gestiftet. — Isolirhaus 1897 erbaut (3 Stationen: für Diphtherie 16, Masern 6 und Scharlach 14 Betten). E i g e n t h ü m e r : Das Krankenhaus besitzt Rechtsfähigkeit. Kuratorium: Justizrath W i n t e r f e l d , Vorsitzender. — V o r s t a n d : Hausvorstand Pastor Hochbaum, Oberin Gräfin von H e r t z b e r g und d i r i g i r e n d e r A r z t : Geh. Sanitäts-Bath Prof. Dr. Langenbuch. — 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 46 Diakonissen, 4 Wärter. 170 Betten, 45 rar Kinder. 3 V e r p f l e g u n g s k l a s s e n für Erwachsene zu 8, 5 und 2 U für den Tag, für Kinder l,so M. Aufnahmebedingungen: Kranke werden ohne Unterschied der Konfession aufgenommen. — Es werden auf K o s t e n der S t a d t durch Ueberweisung der Armenärzte aufenommen: Männer, Frauen und Kinder, mit Ausnahme derjenigen Kranken, welche an Epilepsie, ocken, Krätze, Cholera und Syphilis leiden, aus dem Meaizinalbezirk Nr. 50. 1898 wurden 2 074 (1 214 m. und 860 w.) Kranke durchschnittlich 27, T Tage verpflegt, davon sind gestorben 275. Ausgaben und Einnahmen 1898: 182396,isM, (111 533,50 M Verpflegungsgeld).

f

Paul Gerhardt-Stift (N., Müllerstr. 56/57). 1889 als Krankenhaus zur Ausbildung von Diakonissen erbaut. 1896 Neubau. E i g e n t h ü m e r : Die Paul Gerhardt-Stiftung, dieselbe besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pastor C. Schlegel und Diakonisse Hedwig v. Bröcker. Chirurische A b t h e i l u n g : Dr. de Ruyter; i n n e r e A b t h e i l u n g : Oberstabsarzt Dr. Oberg.

f Assistenzärzte.

W a r t e p e r s o n a l : 32 Diakonissen, 6 andere Schwestern und 2 Wärter. 122 Betten, darunter 25 für Kinder. 4 Verpflegungsklassen zu 8, 5, 3 und 2 M für den Tap, für Kinder l,so M. Aufnahme auf Kosten aer Stadt nach Ueberweisung der Armenärzte in geeigneten Fällen aus den Medizinalbezirken 58, 59, 60, 61, 62, 63, 65, 77, 78. 1898 wurden 840 (505 m., 335 w.) Kranke durchschnittlich 33,5 Tage verpflegt, davon gestorben 95. Ausserdem wurden verpflegt 18 Personen zur Ausbildung. Ausgaben 1898 rund 60 500 M; die Einnahmen betrugen 58901,36 M und setzten sich zusammen aus 47 921,85 M Verpflegungsgeldern und 1 0 9 7 9 , 5 l H aus sonstigen Quellen. Diakonissenheim „Bethegda" (SW., Gneisenaustrasse 42). 1898 eröffnet. 26 Betten. 15 Diakonissen aus Elberfeld, ausserdem 35 zur Privatpflege. S t . Hedwig-Krankenhaus (C., Gr. Hamburgerstr. 5/11). Die Gründung des St. HedwigKrankenhauses im Jahre 1846 fälle in jene Zeit, als in Berlin ausser der Kgl. Charite noch kein grösseres Krankenhaus vorhanden war. Denn das Krankenhaus der jüdischen Gemeinde, 1703, und das Elisabeth-Krankenhaus und Elisabeth-Kinderhospital, 1837 und 1834 gegründet, hatten damals nur geringen Umfang. Die erste Anregung und die Veranlassung zur Gründung gab die nothwendig gewordene Vergrösserung und Verlegung des seit Mitte des vorigen Jahrhunderts in der Gipsstrasse 3 bestehenden St. Hedwig-Hospitals. Nachdem König Friedrich Wilhelm IV. durch Alferh. Kabinetsordre vom 11. März 1S44 die Genehmigung ertheilt hatte, dass mit dem zu verlegenden Hospitale oine Krankenanstalt verbunden und unter die Leitung barmherziger Schwestern gestellt werde, langten am 14. Sept. 1846 4 Borromäerinnen aus N a n c y , dem damaligen Mutterhause des Ordens, in Berlin an und übernahmen sofort die Einrichtung und Leitung des Krankenhauses. Gar bescheiden, ja dürftig war dieser Anfang in dem Hause Kaiserstrasse 29, welches zudem nur abgemiethet war von dem 1S38 anlässüch der Choleraverheerungen gegründeten Vereine für Pflege und Erziehung katholischer Waisenkinder. 1864 wurde Gr. Hamburgerstrasse 8 angekauft und theilweise zu Wohnungen verwandt. Wenn nun auch auf Jahre hinaus die Krankenzimmer und die Bettenzahl ausreichten, entwickelte sich später immer mehr eine beständige Ueberftillung wieder, welcher auch durch Einrichtung weiterer Krankenzimmer 1876 nicht abgeholfen werden konnte. Daher trat die Notwendigkeit ein, auf dem Grundstücke Gr. Hamburgerstr. 11, welches 1871 angekauft worden

Berlin.

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Königreich Pretusen.

and auf dem der Bau eines grossen Hospitals geplant war, einen weiteren grösseren Krankenhausbau zu errichten. Eine weitere Steigerung der Anzahl der zu Verpflegenden, zudem die Lieblingsidee, ein besonderes K i n d e r k r a n k e n h a u s zu besitzen, veranlasste den Bau auf dem von der städtischen Badeanstalt angekauften Theilgrundstücke Auguststrasse 21. Dieses sogenannte K i n d e r h a u s , am 6. Jan. 1887 eingeweiht, ist für die Aufnahme von 80 Kindern berechnet, gewährt zur Zeit jedoch 40 Kindern und 20 (weiblichen) Erwachsenen Aufnahme. Das n e u e H o s p i t a l , welches längst dringendes Bedürfniss geworden, ist 1888 eröffnet. Im Jahre 1 868 wurde auf einem von der damaligen städtischen Badeanstalt gekauften Theilgrundstücke Anguststrasse 22 ein grosses Waschhaus errichtet. Dieses enthält parterre die durch Dampf betriebene eigentliche Waschküche und darüber in zwei durch Treppe und Fahrstuhl verbundenen Geschossen die Trockenböden, von denen der erstere Dampftrocknung hat. Die Regelung der für ein Krankenhaus so hochwichtigen Frage des Wäschereibetriebes ist dergestalt, dass in jeder Woche die Gesammtwäsche erledigt wird. In Verbindung mit dem Waschhause steht die D e s i n f e K t i o n s a n l a g e , in welcher 6eit 1801 nach Aufstellung eines Sterilisators von Budenberg ganze Betten mit vollständiger Lagerung desinfizirt werden können. Die Beleuchtung des Hauses geschieht durch Gas. Das Krankenhaus ist an das Stadtfernsprechamt angeschlossen, ausserdem besteht unter 1 den einzelnen Häusern b e z r " 1 ™ ' ' nische Verbindung. zugekauft wurde, sodass ausser Nachdem im Jahre dem nur 265 qm grossen Grundstücke Nr. 9 sämmtliche Grundstücke von 5 bis 11 dem Hause gehören, ist das Areal noch um etwa 1 050 qm, also auf etwa 17 660 qm gestiegen. Die Anlagekosten des St. Hedwig-Krankenhauses belaufen sich insgesammt bis heute auf mehr als 2 000000 M. Für eine E r w e i t e r u n g d e s H a u p t h a u s e s wurden die Erdarbeiten im Juni 1899 begonnen. Die Neuanlage verlängert den aer Strassenfront parallel laufenden Theil bis nahe zur Grenze des Grundstücks und wendet sich dann in einem rechten Winkel zurück, parallel dem langen Schenkel des bisherigen einarmigen Kreuzes, ohne wie dieser (durch die Kapellenanlage) vorzuspringen. Der Neubau soll keine Erweiterung, sondern nur eine Verbesserung der inneren Einrichtung der Anstalt darstellen, vor allem in medizinisch-technischer Hinsicht. Die Operationssäle mit den zugehörigen Räumen werden hierhin verlegt. Insgesammt sind 150 Krankenbetten für chirurgisch Kranke, 330 für innerlich Kranke bereit gestellt. E i g e n t h ü m e r i n des St. Hedwig-Krankenhauses ist bis 1887 die St. Hedwig-Gemeinde gewesen. Nachdem aber die Anstalt an Umfang und Bedeutung so erheblich gewonnen hatte, ist sie im Jahre 1887 mit Zustimmung der kirchlichen Gemeindeorgane von St. Hedwig zu einer selbständigen Wohlthätigkeitsanstalt der katholischen Kirche erhoben worden unter der offiziellen Bezeichnung „St. Hedwig-Krankenhaus zu Berlin", bestätigt durch Allerhöchsten Erlass vom 5. Okt. 1887, durch welchen dem Krankenhause die Rechte einer juristischen Person verliehen worden sind. Die Verwaltung und Vertretung der Anstalt nach aussen hat „das Comité des St. HedwigKrankenhauses", dessen gesetzmässiger Vorsitzender der jeweilige Probst von St. Hedwig ist. Die Leitung des St. Hedwig-Krankenhauses ist den barmherzigen Schwestern unterstellt, und zwar Borromäerinnen, deren Mutterhaus seit 21. Nov. 1849 sien in Trier befindet. Diese haben die gesammte Leitung des Bureaus, der Kasse, der Wirthschaft und der Apotheke, vor allem aber die Pflege der Kranken. Die Leitung der Apotheke untersteht nur den einzelnen Schwestern, welche v o r h e r d a s A p o t h e k e r - E x a m e n g e m a c h t h a b e n und die Befugniss, eine Dispensiranstalt zu leiten, erhielten. Insgesammt widmeten sich während der 50 Jahre 302 Borromäerinnen auf kurze oder lange Zeit dem Hause. Von diesen sind 20 in Berlin gestorben und 63 in anderen Häusern des Ordens. A e r z t l i c h e L e i t u n g : Prof. Dr. R o t t e r , Oberarzt Dr. W i r s i n g . 7 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 48 barmherzig» Schwestern, Borromäerinnen aus Trier, sowie 17 ausgebildete Wärter und 25 Wärterinnen. 480 Betten (235 für Männer, 245 für Frauen). I. Kl. 7 f. M., 6 f. Fr.; H. Kl. 21 f. M., 6 f. Fr. ; IH. Kl. 207 f. M., 233 f. Fr. 3 V e r p f l e g u n g s k l a s s e n zu 8, 4—5 und 2 M für den Tag. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Es werden auf K o s t e n d e r S t a d t durch Ueberweisung der Armenärzte aufgenommen die K r a n k e n k a t h o l i s c h e r K o n f e s s i o n , w e l c h e a u s d r ü c k l i c h i h r e U e b e r w e i s u n g in d a s S t . H e d w i g - K r a n k e n h a u s v e r l a n g e n , aus sämmtlichen Medizinalbezirken, mit Ausnahme derjenigen Kranken, welche an Epilepsie, Pocken, Krätze, Cholera und Syphilis leiden. D i e n s t b o t e n - A b o n n e m e n t 9 M für das Jahr. 1898 wurden 5 377 (2 730 m. und 2 647 w.) Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, gestorben sind 391. Ausserdem wurden 42 m. und 98 w. Altersschwache verpflegt. Ausgaben 1898: ordentliche 352 300 M, ausserordentliche 39 230 M. Die Einnahmen betrugen 402 660 M und setzten sich zusammen aus 34R 330 M Verpflegungsgeldern, 680 M für verkaufte Produkte, 12 000 M Kapitalszinsen, 8 200 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 35 450 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Prenaun.



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Barlin.

St. Joseph-Krankenfeau (C., Niederwallstr. 8). 1886 von der Kongregation der grauen Schwestern yon der heiligen Elisabeth in Breslau gegründet and im Besitze der Rechtsfähigkeit. D i r i g i r e n d e Aerzte: chirurgische Station Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Fischer, innere Station Dr. Schnitze, gynäkologische Station Dr. Glöckner, Augenstation Prof. Dr. Fröhlich, Station für Ohren-, Nasen- und Halsleiden Dr. Demme. 49 graue Schwestern 61 Betten' Verpflegungssätze: I. Kl. 8 M, H Kl. 5 M, IE. Kl. 3 M. 1898 wurden 718 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt. — Auch Poliklinik. 8t. Maria-Victoria-Heilanstalt; Rekonvaleszentenhaus (NW., Karlstr. 29/30). Filiale in S&dende „Annastift". 1887 vom Vereine geprüfter Krankenpflegerinnen der Fränlein Theresia und Katharina Gross eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Krankenschwestern von St. Maria-Victoria (Mutterhaus der Schwestern vom heil. Dominikus in Arenberg). H a u s a r z t : Dr. Alesch. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 29 Dominikanerinnen aus Arenberg bei Ehrenbreitstein, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 63 Betten in 3 Klassen. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 9, 6, 3 M. 1898 wurden 228 m., 234 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, S m., 5 w! sind gestorben. Krankenhaus der jüdischen Gemeinde (N., Auguststrasse 14/16), von der jüdischen Gemeinde im Jahre 1703 Oranienburgerstrasse 7/8 eröffnet, 1862 nach der Augustatrasse verlegt. Das pneumatische Kabinet unter Traube's Leitung erbaut, ist am 1. Jan. 1850 der Benutzung übergeben. 1884 ist im Garten der Anstalt eine Isolirbaracke mit 12 Betten für Kranke, die an Diphtherie leiden, errichtet. Mehrere Neubauten in neuester Zeit. — Poliklinik. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstand: Der Vorstand besteht aus 9 Personen Vorsitzender, Stadtverordneter Louis Sachs. Aerztliche L e i t u n g : Für die innere Station und das pneumatische Kabinet SanitätsRath Dr. Lazarus; für die chirurgische Station Prof. Dr. Israel. 4 Assistenzärzte. Wartepersonal: 9 Schwestern, Schülerinnen des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen, 9 Wärter, 13 Wärterinnen. 172 Betten, 15 auf Extrastation und 157 anf allgemeiner Station. Verf l e g u n g s s ä t z e : auf Extrastation 6—12,50 M, auf allgemeiner Station 2 M für den Tag.

?898 wurden 1 699 Kranke durchschnittlich 30,7 Tage verpflegt, davon gestorben 168.

Angasta- Hospital (NW., Scharnhorststr. la, im Invalidenpark), zur Krankenpflege und Ausbildung von K r a n k e n p f l e g e r i n n e n , auch Poliklinik. Von Ihrer Majestät der Kaiserin-Königin Augusta im Jahre 1868 gestiftet, am 6. April 1870 mit 36 Betten eröffnet. Neubau für 34 kranke Frauen am 26. März 1883 eröffnet. Isolirt gelegene Baracke für die von Diphtherie befallenen Kinder. Das 1873 erbaute Asylgebäude ist zu Krankenzimmern I. und II. Klasse umgestaltet. 2 Hospitalbaracken, dem Vereine geschenkt, eignen sich zur Belegung während des ganzen Jahres. E i g e n t h ü m e r : Berliner Frauen-Lazaret-Verein; die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstana: 12 Damen und 10 Herren; Vorsitzende, Frau v. Delbrück. Kuratoren: Geheime Ober-Regierungsräthe Spinola und Magnus, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Köhler. Aerztliche L e i t u n g : Für die chirurgische Abtheilung Medizinalrath Prof. Dr. Lindner; für die Abtheilung für innerlich Kranke Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Ewald. 5 Assistenzärzte. Wartepersonal: Die Krankenpflege wird durch die einem besonderen Verbände angehörigen 22 Schwestern, sowie durch 4 Diakone und 16 Wärter, 50 Wärterinnen ausgeübt. 167 BettenI. Kl. 10, H. Kl. 19, UI. KL 118, 10 f. Knaben, 10 f. Mädchen. 3 V e r p f l e g u n g s k l a s s e n zu 9, 5 und 2 M täglich; für Kinder 1,25 M. Aufnahmebedingungen: Das unter dem Protektorate I h r e r M a j e s t ä t der KaiserinKönigin stehende Augusta-Hospital ist bestimmt zur Aufnahme von Personen jeden Standea und jeder Konfession, welche an akuten körperlichen Krankheiten leiden. Sieche und Unheilbare, sowie auch Pocken- und Cholerakranke sind von der Aufnahme ausgeschlossen. Die Aufnahme ist in der Regel abhängig von der Beibringung eines ärztlichen Attestes, welches die Natur der Krankheit und die Wahrscheinlichkeit der Heilung derselben nachweist, sowie von der Vorausbezahlung der Kurkosten auf mindestens 2 Monate, welche erforderlichen Falls stets beim Beginne des letzten Monats auf gleiche Zeitdauer erneuert werden m u B S . Erfolgt die Aufnahme auf Antrag eines Ortsvorstandes oder einer anderen öffentlichen Behörde, einer Korporation u. s. w., so genügt die Einreichung eines Reverses, Inhalts dessen sich die betreffende Behörde als Selbstschuldner verpflichtet, nicht allein die Kur- und Verpflegungskosten dem Augusta-Hospital zu erstatten, ohne dass dasselbe genöthigt ist, sich zuerst an den Verpflegten oder an andere zur Zahlung verpflichtete Personen zu halten, sondern auch den Kranken sofort zurückzunehmen, wenn derselbe von dem behandelnden Arzte für unheilbar erklärt wird oder nicht mehr als Gegenstand eines Heilverfahrens zu erachten ist, oder die Hospitalverwaltung aus anderen Gründen seine Entlassung anordnen sollte. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Aufnahme eines Kranken besteht für das AugustaHospital nicht; über die Zulässigkeit der Aufnahme entscheidet vielmehr nach seinem alleinigen Ermessen das Kuratorium des Augusta-Hospitals, welchem auch das Rocht jederzeitiger Entlassung eines Kranken zusteht. Der Kur- und Verpflegungskostensatz ist zur Zeit auf 2 M täglich festgesetzt, wofür neben vollständiger Verpflegung ärztlicho Behandlung, Arznei und erforderlichen Falles auch Anstalts-

Berlin.



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Königreich Prensmn.

kleidung gewährt wird. Bei Berechnung der Kosten wird sowohl der Tag der Aufnahme, wie der der Entlassung für voll gerechnet. Es werden auf K o s t e n der S t a d t durch Ueberweisung der Armenärzte bei Ueberfüllung des Krankenhauses Moabit aufgenommen die chirurgischen Kranken (Männer, Frauen, Kinder) aus den Medizinalbezirken Nr. 53, 54, 56, 57, 58, 59, 61, 62 und 65. V e r p f l e g t e K r a n k e 1898: 1960, davon 1087 in der medizinischen, 873 in der chirurgischen Aotheilung, durchschnittlich 27 Tage, gestorben sind 285. Ausgaben und Einnahmen 1898: 170 029,ag M (131571,97 M Verpflegungsgelder). Elisabeth - Kinderkrankenhaus, Diakonissenanstalt iS., Hasenhaide 80), auch Poliklinik. Von einem Vereine von 15 Herren auf Anregung des Obersten v. Webern am 13. April 1843 gegründet; genannt nach der Protektorin Königin E l i s a b e t h v o n P r e u s s e n . Ursprünglich eine Filiale der seit 1838 bestehenden Kleinkinder-Bewahranstalten, Wilhelmstrasse 133. Das Grundstück Pionieretrasse 7a ist am 3. April 1844 mit 20 Betten eröffnet, seit 1. April 1887 in der neuen Anstalt. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit seit 1845. Vorstand: Komite; Vorsitzender, General v. Grojmann; stellvertretender Vorsitzender, General v. Brauchitsch. Oberin, Fräulein Anna v. Lancizolle. A e r z t l i c h e L e i t u n g : Dr. Görges. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 25 Diakonissen. 100 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: 1,25 M, aber häufig ermässigt. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Es werden auf Kosten der S t a d t durch Ueberweisung der Armenärzte die einer Hospitalpflege bedürftigen Kinder im Alter von 2—9 Jahren aufgenommen, mit Ausnahme der an einer ansteckenden Krankheit oder an Epilepsie leidenden, aus allen Medizinalbezirken. Die Stadt zahlt 1,25 M für den Tag. 1898 wurden 606 Kranke (300 Knaben und 306 Mädchen) durchschnittlich 40,6 Tage verpflegt, gestorben sind 139. Ausserdem wurden verpflegt: 9 Personen zur Ausbildung und 8 Krankenbegleiter« Ausgaben 1898: ordentliche 47 047,asM, ausserordentliche 3 699,70 M. Die Einnahmen betrugen 52 680, »s M und setzten sich zusammen aus 25 672, 75 M Verpflegungsgeldem, 5 812,40 M Kapitalzinsen, 2 000 M Zuschuss der Gemeinde, 14 437,80 M Legaten, Geschenken, Kollekten una 4 758 M aus sonstigen Quellen. Kaiser nnd Kaiserin Friedrich-Kinderkrankenhaus (N., Beinickendorferstr. 32). Die Anstalt wurde unter dem Protektorat I h r e r M a j e s t ä t der K a i s e r i n und K ö n i g i n F r i e d r i c h von einem Komitee Berliner Bürger und Frauen, an dessen Spitze Geh. Medizinal-Rath Professor Dr. Virchow stand, begründet und am 8. August 1890 eröffnet, 1896 vergrössert. B e s i t z e r und V o r s t a n d : Das Komitee. D i r e k t o r und dirigirender Arzt der inneren und InfektionsAbtheilung: Prof. Dr. A. Baginsky, der chirurgischen Abtheilung: Prof. Dr. Gluck, 6 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 19 Victoriaschwestem und 25 Hilfswärterinnen. 233 Betten. K o s t e n p r e i s für einen Verpflegungstag: l,so M. Auf Kosten der Stadt werden Kinder, welche an ansteckenden Krankheiten leiden (Diphtherie, Scharlach, Masern u. s. w.) aufgenommen. 1898 wurden 2 929 (1483 Knaben, 1446 Mädchen) Kranke durchschnittlich 18,7 Tage verpflegt, 607 sind gestorben. Ausgaben 1898: 175899,27 M; die Einnahmen betrugen 85772,39 M und setzten sich zusammen aus 83 283 M Verpflegungsgeldern, 110,70 M an verkauften eigenen Produkten, 178,64 M an Legaten, Geschenken, Kollekten und 2 200,os M aus sonstigen Quellen. Das an der Ecke der Reinickendorfer- und Exerzierstrasse gelegene 19 000 qm grosse Bauterrain jjab die Stadt Berlin unentgeltlich her und unterstützte auch die Bestrebungen des Komitees, die von den städtischen Behörden für eine Stiftung zum Andenken des hochseligen Kaisers Friedrich bewilligte Summe von 50000 M dem Baufonds zuzuwenden. Beim Bau sollte in erster Reihe auf die an kontagiösen Krankheiten leidenden Kinder Bedacht genommen werden, wobei vorzugsweise Diphtherie, Scharlach, Masern und Keuchhusten in Frage kamen. Deshalb wurde für jede dieser Krankheitsformen ein für sich bestehendes, durchaus isolirtes Gebäude errichtet, mit den erforderlichen Wohnungen für Aerzte und Wartepersonal, sowie mit Desinfektionseinrichtungen für ein- und austretende Personen. Ferner wurde, um dem Krankenhause nicht den ominösen Charakter eines blossen Kotagienhauses zu geben, baulich im Zusammenhange mit dem Verwaltungsgebäude, ausserdem je eine Abtheilung für nicht kontagiöse innere und äussere Kranke, errichtet. Zur Behandlung ambulanter Kranken dient ein eigenes Gebäude für die Poliklinik, mit der in zweckmässiger Weise, um Einschleppungen kontagiöser Krankheiten von aussen her in die stationären Abtheilungen zu verhüten, eine Quarantänestation in Verbindung gebracht ist. Ausser dem Hauptverwaltungsgebäude mit den bereits erwähnten beiden Flügeln für die nicht kontagiösen Krankheiten sind noch zu erwähnen das Leichenhaus und das Wasch- und Kesselhaus. Das Leichenhaus enthält im Erdgeschoss die Wohnung für den Wärter, das Sektionszimmer, das Aufbahrungszimmer und die Kapelle, im Obergeschoss 3 Räume für die wissenschaftlichen Arbeiten der Aerzte. Das Wasch- und Kesselhaus enthält neben den Einrichtungen für den Betrieb der Wäscherei eine Desinfektionsanstalt, Aufbewahrungsräume für die reine Wäsche, die Kesselanlage für den Betrieb und die zentrale Heizung der ganzen Anstalt mit den erforderlichen Nebenräumen, sowie einige Wohnungen. Die Waschanstalt liegt im Erdgeschoss und ist mit Dampf und maschinellem Betrieb versehen. Das geräumige Kesselhaus ist & 6 grosse stehende Dampfkessel eingerichtet. In unterirdischen

Königreich Pmuttn.

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Berlin.

Sinsen wird der für die Heizung der ganzen Anstalt erforderliche Dampf den einzelnen Gebinden zugeführt, in denen er die mehr untergeordneten Räume durch direkt wirkende Dampfheizkörper, die eigentlichen Krankenrfiome erst mittels einer Warmwasserheizung erwärmt. Die Kochküche mit ihren Nebenriumen ist in einem Anbaa am Gebinde der Poliklinik untergebracht, wobei eine absolute Trennung des Betriebes durchgeführt ist.

Privat • Heilanstalten.*) Dr. Buczi's Sanatorium (W., Vossstr. 15). 12 Betten. Verpflegungspreis 14—25 M täglich. S a n a t o r i u m des Dr. E h r l i c h (W., Augsburgerstr. 98). H e i l a n s t a l t von Geh. Medizinalrath Prof. Dr. y. Leyden (W., Corneliusstr. 4a). 3. April 1886 eröffnet. 1 Assistenzarzt. 26 Betten. Verpflegungspreis lö—18 M täglich. H e i l a n s t a l t des Dr. Vogt (W., Magdeburgerstr. 16). 1898 eröffiiet. 4 Betten. S a n a t o r i u m H a n s a p l a t z (NW., Lessingstr. 46). Allgemeines Privatkrankenhaus. 1. Juli 1885 von Dr. Oppenheim errichtet. Neubau. 56 Betten. Verpflegungspreis 8—15 M täglich. Dr. S. M u n t e / s W a s s e r h e i l a n s t a l t (SW., Schützenstr. 29). 1. Dezember 1899 neu eröffiiet. H u m b o l d h a u s (N., Oranienburgerstr. 67). Heilanstalt der verw. Hauptmann Deycks. Anstaltsazrt Dr. Vollmer. Mehrere Aeizte behandeln hier ihre Patienten. 54 Betten. Verpflegungskosten 10—20 M, 6—7 M und 2—3 M täglich. H e i l a n s t a l t von Dr. E i s e n b e r g (SW., Königgrätzerstr. 46). 11 Betten. Verpflegungspreis 12—20 M täglich. H e i l a n s t a l t für Verdauunfskrankheiten (N., Alt-Moabit 121). Arzt: Dr. Boas. 1 Assistenzarzt. 12 Betten. Verpflegungspreis 9—15 M täglich. H e i l a n s t a l t für Magen- und Darmkrankheiten von Prof. Dr. Rosenheim und Dr. F l a t o w (W., Königin-Augustastr. 29). 30 Betten. Verpflegungspreis 10—25 M täglich. H e i l a n s t a l t für Nervenkranke (NW., Dorotheenstr. 8). Arzt: Prof. Dr. Mendel. 2 Assistenzärzte. 68 Betten in 3 Klassen. Verpflegungspreis 10—15 M, 7—10 M, 2—3 M täglich. ( K o m m u n a l s t a t i o n mit 25 Betten. 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. Verpflegungskosten 2—3 M täglich. 1898 wurden 124 m. und 72 w. Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben.) H e i l a n s t a l t von F r a u v. Tevenaar (NW., Altonaerstr. 32). Eröffiiet 1898. 15 Betten. Aerzte: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Eulenbure und Prof. Dr. Klemperer. H e i l a n s t a l t von Elise Vorwerk (W., Rankestr. 31/32). Aerzte: Drs. Graefe, Mallerheim, Witte, Spener, Sperling, Witkowsky. 8 Schwestern. 32 Betten. W a s s e r h e i l a n s t a l t des Buchhändlers R i c h t e r (S., Sebastianstr. 27/28). 75 Betten. Medizinische L i c h t h e i l a n s t a l t Rothes Kreuz (NW., Luisenstr. 51). H e i l a n s t a l t der F r a u J a h n (Gr. Hamburgerstr. 20) 12 Betten. H e i l a n s t a l t der W i t t w e Immisch (Belleallianceplatz 7/8). 4 Betten. 1888 eröflhet. H e i l a n s t a l t des K a u f m a n n Schindler (Königgrätzerstr. 104/105). 79 Betten. 20. November 1899 eröffnet.

Priyat-Heilanstalten für chirurgische Krankheiten41) von Geh. Medizinalrath Prof. Dr. v. Bergmann (N., Johannisstr. 11). 35 Betten. — Prof. Dr. Gluck (W., Potsdamerstr. 113). 1894 eröffiiet. 23 Betten. — Dr. H a d r a (0., Markusstr. 1). Eröffiiet 1888. 2 Assistenzärzte. 30 Betten. 4 Verpflegungsklassen zu 6—8 M, 4—6 M, 3 und 2 M täglich. — Geh. Sanitätsrath Prof. Dr. Hahn (W., Charlottenstr. 59). 1 Assistenzarzt. 18 Betten. Verpflegungspreis 5—10 M täglich. — Prof. Dr. I s r a e l (W., KurfÜrstenstr. 42). 1 Assistenzarzt. 17 Betten. Verpflegungspreis 5—15 M täglich. — Dr. Karewski (W., Potsdamerstr. 28). 2 Assistenzärzte. 35 Betten. Verpflegungspreis 6—15 M täglich. Neubau 1900 (Meineckestr.). — Dr. Levy (N., Prenzlauer Allee 36b). 35 Betten. Verpflegungspreis 10, 4 und 2—3M täglich. — Dr. Manasse (S., Elisabethufer 46). 11 Betten. Verpflegungspreis 3—10 M täglich. — Dr. Rüben (SW., Neuenburgerstr. 14); vom verstorbenen Geh. Medizinalrath Gueterbock 1879 eröffiiet. 22 Betten. Verpflegungspreis 2—10 M täglich. — Dr. Schleich (SW., Friedrichstr. 250). 8 Betten. — Prof. Dr. S c h ü l l e r (N., Oranienburgerstr. 67). — Sanitätsrath Dr. S e t t e g a s t (SW., Alexandrinenstr. 118). 1. Okt. 1888 eröffiiet. 1 Assistenzarzt. 28 Betten. Verpflegungspreis 8—10 M, 4—6 M una 2—3 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Wolff (NW., Am Zirkus 9). 15. Mai 1882 Karlstr. 28 eröffiiet, seit 1885 im jetzigen Gebäude. 1 Assistenzarzt. 47 Betten. Verpflegungspreis 10—15 M, 5—6.M und 2—3 M, für Kinder 8, 4 und l,»o—2 M täglich. *) In der ZusammenateUang der Privat-Hellanatalten ist der Name de« behandelnden Arztes genannt, der nicht Immer Eigenthümer oder Inhaber der Anstalt ist.

Berlin.

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Königreich Prenasen.

B e r u f s g e n o s s e n s c h a f t l i c h e U n f a l l s t a t i o n III (SO., Mariannenufer 2). Arzt: Dr. Bode. 2 Assistenzärzte. 27 Betten. Verpflegungspreis 4 M täglich. 1898 wurden 218 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. — U n f a l l s t a t i o n IV (NW., Flensburgerstr. 18). A e r z t e : Dr. Speyer, Dr. Weibgen. 2 Assistenzärzte. 29 Betten. 1898 wurden 186 m., 22 w. Kranke durchschnittlich 35,5 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Heilanstalt für Chirurgie nnd Frauenkrankheiten von Dr. Boll (0., Andreasstr. 15). 1893 eröffnet. 3 Assistenzärzte. 35 Betten (10 f. M., 25 f. Fr.). Verpflegungspreis 10, 4 und 2 M täglich. — von Dr. G u t e r m a n n (N., Oranienburgerstr. 57). 1 Assistenzarzt. 24 Betten. Verpflegungspreis 10, 6 und 2 M täglich. — von E. W a g n e r (W., Magdeburgerstr. 2). A e r z t e : Prof. Dr. R i n n e , Dr. de R u y t e r und Dr. K i r c h h o f f für Chirurgie, Dr. B o r c h e r t für Blasenkrankheiten, Dr. Bröse und Dr. B o k e l m a n n für Gynäkologie. 32 Betten. Verpflegungskosten 6,so—12 M täglich. Heilanstalt für chirurgische, gynäkologische und Augen-Kranke der Frau Dr. Stockmann (W., Martin Lutherstr. 88, Schöneberg). A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. J a q u e t , Prof. Dr. K ö r t e , Sanitätsrath Dr. S c h ü l e i n und Dr. P l e h n . 34 Betten. Verpflegungspreis 2—12 M täglich.

Prirat-Heilanstalten für Frauenkrankheiten*) von Dr. Abel (W., Steinmetzstr. 15). 34 Betten. Verpflegungspreis 2—12 M täglich. — Dr. A n u s c h a t (N., Wollinerstr. 46). Eröffnet Oktober 1898. 6 Betten. Verpflegungspreis 2—6 M täglich. — Dr. Behm (NW., Luisenplatz 6). Eröffnet Juni 1888. 8 Betten. Verpflegungspreis 2—10 M täglich. — Dr. B o d e n s t e i n (W., Augsburgerstr. 98). — Dr. B o k e l m a n n (W., Magdeburgerstr. 2). Seit 1886. 41 Betten. — Dr. Bröse (S., Oranienstr. 131). Eröffnet Juni 1892. 1 Assistenzarzt. 18 Betten. Verpflegungspreis 3—10 M täglich. — Sanitätsrath Dr. Bunge (S., Luisenufer 17). Eröffnet Oktober 1891. 1 Assistenzarzt. 10 Betten. Kostenpreis für einen Verpflegungstag 5—6 M, 3—4 M und 2 M. — Dr. Czempin (W., Königin-Augustastr. 12). Eröffnet 1890. 2 Assistenzärzte. 22 Betten. Verpflegungspreis 2—15 M täglich. — Prof. Dr. D ü h r s s e n (NW., Schiffbauerdamm 31). 20 Betten. Verpflegungspreis 3—12 M täglich. — Dr. G o t t s c h a l k (W., Motzstr. 18). 20 Betten. Verpflegungspreis 2—15 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Gusserow (W., Königgrätzerstr. 53). 6 Betten. — Geh. Sanitätsrath Dr. J a q u e t (W., Martin Lutherstr. 88, Schöneberg). — Dr. L e s s e , (W., Bülowstr. 46). 1. Dezember 1899 eröffnet. 8 Betten. — Prof. Dr. L a n d a u (NW., Philippstr. 21). Eröffiiet Oktober 1892. 62 Betten. Verpflegungspreis 5—20 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Dr. M a c k e n r o d t (N., Johannisstr. 10). Eröffnet am 21. Juni 1S93. 3 Assistenzärzte. 57 Betten. Verpflegungspreis 3—20 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Dr. M ü l l e r h e i m (W., Rankestr. 31/32). — Dr. O d e b r e c h t (S., Prinzenstr. 84). Eröffiiet 1884. 11 Betten. Verpflegungspreis 3 io M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Olshausen (W., Friedrich Wilhelmstr. 13). 24 Betten. Dr. O r t h m a n n (N., Elsasserstr. 85). Eröffnet von Prof. Dr. Martin im Januar 1877. 36 Betten. Verpflegungspreis 3—20 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Dr. P i n k u s s (W., Lutherstr. 30). 13 Betten. Verpflegungspreis 2—12 M täglich. — Sanitätsrath Dr. Rüge (SW., Hedemannstr. 6) zusammen mit Dr. F l a i s c h l e n und Dr K e l l e r . 44 Betten. Verpflegungspreis 4—12 M täglich. — Dr. Rumpf (C., Kaiser Wilhelmstr. 181). Eröffnet April 18S9. 18 Betten. Verpflegungspreis 10, 6 und 2—3 M täglich. — Dr. S c h a e f f e r (W., Kürfiirstenstr. 31/32). 1 Assistenzarzt. 12 Betten. Verpflegungspreis 6—12 M und 2—3 M täglich. — Dr. Schwarze (W., Barbarossastr. 74, Schöneberg). 16 Betten. Verpflegungspreis täglich von 2,so M an. — Dr. Steffeck (S., KamphausenBtr. 20). 18 Betten. Verpflegungspreis 2—14 M täglich. — Dr. Vogel (SO., Michaelkirchplatz 10). Eröffnet am 1. Juli 1897. 1 Assistenzarzt. 11 Betten. Verpflegungspreis 2—12 M täglich. — Dr. Zepler (NW-, Chausseestr. 81). 23. Aug. 1899 eröffnet. 5 Betten. Verpflegungspreis 4—10 M und 2—3 M täglich. — P f l e g e s t a t i o n des B e r l i n e r F r a u e n v e r e i n s (W., Bülowstr. 14). Inhaberin: Anna Knopp. Dr. F r a n z i s k a T i b u r t i u s . 7 Betten. Verpflegungspreis 8—10 M, 5—7 M und 3 M täglich. *) Siehe Anmerkung »uf 8. 68.



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Berlin.

Privat-Heilanstalten fttr Ohren-, Nasen-, Hals- und Kehlkopfkrankheiten*) von Dr. F l a t a a (W., LQtzowstr. 12). 3 Betten. Verpflegungspreis 2 and 3 H täglich. — Dr. H e r z f e l d (SO., Bräckenstr. 10b). Eröffiiet im April 1894. 2 Assistenzänte. IS Betten. Verpflegangspreis 3—10 M täglich. — Privatdozent Dr. J a n s e n , (NW., Karlstr. 30). — Dr. Löwe (NW., Karlstr. 32). 3 Betten. Verpflegungspreis 2—6 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. T r a u t m a n n (W., Sigismundstr. 6). 23 Betten. Verpflegangspreis 6—15 M, für Kinder 5 M täglich.

Privat-Heilanstalten für Hautkranke, für Blasen-, Nieren- und Geschlechtskrankheiten *) Ton Dr. Blaschko (SO., Bräckenstr. 13). Dezember 1893 eröffnet. 2 Assistenzärzte. 14 Betten. Verpflegangspreis 10, 6 and 3 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Dr. B o r c h e r t (W., Magdeburgerstr. 2). — Privatdozent Dr. C a s p e r , (N., Oranienburgerstr. 67). Dr. £. F r a n k (N., Oranienburgerstr. 67 — Hnmboldhaas). Verpflegangspreis 3 bis 30 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2—4 M täglich. — Dr. Isaac (W., Friedrichstr. 171). 1. April 1890 eröffnet. 14 Betten. Verpflegungspreis 12, 8 und 2 M täglich. — Dr. K n t n e r (N., Friedrichstr. 125). 4 Betten. — Prof. Dr. Lassar (NW., Karlstr. 19). 1. Jan. 1884 eröffnet. 40 Betten. Verpflegungspreis 2—12 M täglich. — Dr. L e d e r m a n n (N., Chaasseestr. 2F). Verpflegungspreis 2—10 M täglich. — Dr. Müller (N., Gr. Hambargerstr. 18/19). 18 Betten. — Privatdozent Dr. Nitze, (N., Oranienburgerstr. 67). — Dr. O e s t r e i c h e r (N., Oranienburgerstr. 74). 1. Jan. 1892 eröffnet. 6 Betten. Verpflegungspreis 8—12 M täglich. — Dr. R o s e n t h a l (N., Oranienburgerstr. 40/41). 19 Betten. Verpflegungspreis 3 bis 20 M, für Kinder l,so M, ftr Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich.

Privat-Heilanstalten für Augenkranke*) von Dr. Casper (C., Neue Promenade 5). 12 Betten. Verpflegungspreis 3—12 M, ftir Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Prof. Dr. F r ö h l i c h (C., Niederwallstr. 8/9). 28 Betten. Verpflegunirspreis 3—12 M, für Kinder 1—6 M täglich. — Dr. Gutmann (NW., Schiffbauerdamm 20). Eröffnet 1886. 2 Assistenzärzte. 40 Betten, Verpflegangspreis 3—12 M, für Kinder 2—8 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. H i r s c h b e r g (NW., Karlstr. 36). Eröffnet 1869. 2 Assistenzärzte. 40 Betten. Verpflegangspreis I. Kl. 7—10 M, II. Kl. 5 M, IU. Kl. 3 M. IV. Kl. Erwachsene 2, Kinder l,so M täglich. — Sanitäts-Rath Dr. Katz (W., Potsdameretr. 29). Eröffnet 1874. 1 Assistenzarzt. 40 Betten. Verpflegungspreis 2 M täglich. — Drs. Lehmann und W e r t n e i m (NW., Albrechtstr. 22). Oktober 1895 eröffnet. 27 Betten. Verpflegangspreis 3—10 M, für Kinder 1—5 M, für Mitglieder der Krankenkassen 2 M täglich. — Dr. P l e h n (W., Martin Lutherstr. 88). — Geh. Medizinalrath Professor Dr. Schöler (NW., Karlstr. 2). 2 Assistenzärzte. 50 Betten (I. Kl. 5, H. Kl. 10, HI. Kl. 15, IV. Kl. 20). Verpflegungspreis 10, 6, 4 und 2,so M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schweigger (NW., Marienstr. 23). Eröffnet 1873. 1 Assistenzarzt. 14 Betten. Verpflegungspreis 5—10 M täglich. — Dr. S e t t e g a s t (0., Wallnertheaterstr. 21). 22 Betten. Verpflegangspreis 2—6 M täglich. — Prof. Dr. S i l e i (NW., Karlstr. 29/30).

Prlvat-Heflanstalt für Kinderkrankheiten und Pollklinik von Privatdozent Dr. Neu-

mann (0., Blumenstr. 78). für Kinder täglich.

6 Betten.

Verpflegungspreis 3—9 M für Erwachsene, 2—6 M

Heilstitten f ü r Lungenkranke, fflr Nervenkranke, f ü r Genesende, siehe Blankenburg, Blankenfelde, Buch, Granewald, Heinersdorf, Lankwitz, Lichterfelde, Malchow, Pankow, Schlachtensee, Zehlendorf.

*) Hiebe Anmerkuni S. 68. Outtitadt, KrankenhMU-Lexlkonfllrd«s DeuUoh» Reioh.



Berlin.

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Königreich Prenssen.

Priyat-Anstalteu für Heilgymnastik, Massage, Orthopaedie *) von Sanitfits-Rath Dr. B e e l ? (W., Steglitzerstr. 10). — Dr. B e r n h a r d und Dr. B l u m e n t h a l (C., Alexanderstr. 38). — Dr. B o u r w i e g (N., Oranienburgerstr. 67). — Dr. David (N., Oranienburgerstr. 54). — Sanitäts-Rath Dr. E w e r (NW., Karlstr. 5 a). — Dr. G o l e b i e w s k i , Mechano-therapeutische Anstalt für Unfallverletzte (SW., Grossbeerenstr. 28dV. 11 Betten. Verpflegungspreis 3,so M täglich. — Dr. H o n i g (W., Passauerstr. 40). 23 Betten. Verpflegungspreis 4 M täglich. — Dr. I m m e l m a n n und Dr. S t r a e t e r (W., Lützowstr. 72). — Dr. J o s e p h (SO., Brückenstr. 7). — Dr. L u b s z y n s k i (W., Linkstr. 22). — Dr. Maass (0., Blumenstr. 78). — Dr. Gg. M ü l l e r , Orthopädische Anstalt (N., Johannisstr. 15). 44 Betten. Verpflegungspreis 3,so—15 M täglich. — Dr. P a r a d i e s (W., Bayreutherstr. 1). — Dr. S c h ü t z , Medico-mechanisches Institut (W., Wilhelmstr. 92/93, Architektenhaus). — Dr. W u l f f e r t (NW., Calvinstr. 21a). — Prof. Dr. Z a b l u d o w s k i , Institut für Massage (NW., Karlstr. 8). — Lehrerin Frl. W e g n e r , Orthopädisches Institut fur Frauon (W., Potsdamerstr. 66). 1897 eröffnet. 2 Betten.

Irrenanstalten. Universitätsklinik für G e i s t e s k r a n k e , siehe C h a r i t é . Städtische Anstalten für G e i s t e s k r a n k e , siehe D a l l d o r f und H e r z b e r g e . Städtische I d i o t e n a n s t a l t , siehe Dalldorf. Städtische Anstalt für E p i l e p t i s c h e , siehe Biesdorf „Wuhlgarten". P r i v a t - I r r e n a n s t a l t e n , siehe Charlottenburg und Westend, Grunewald, Lankwitz, Lichterfelde, Pankow, Schlachtensee, Schöneberg, Steglitz, Weissensee und Zehlendorf.

Entbindungsanstalten. Ch ariW-K rankenhaas, siehe S. 34 und 35. Könlgl. Universitätsklinik fflr Geburtshilfe und Frauenkrankheiten (N., Artilleriestrasse 13/16). Die Anstalt dient in erster Linie zu Lehrzwecken. Am 12. Nov. 1817 wurde Oranienburgerstr. 29 die Entbindungsanstalt mit 8 Betten eröfi&iet, 1830 nach Dorotheenstr. 5 verlegt und am 15. Aug. 1882 die jetzige Anstalt eröfihet. E i g e n t h ü m e r : Fiskus, Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. V o r s t a n d und ärztliche L e i t u n g : Direktor, Geheimer Medizinalrath Prof. ord. Dr. Orshausen; Oberarzt Dr. Koblanck; 4 Assistenzund 3 Volontärärzte. Warte p e r s o n a l : 1 Ober-, 1 Unterhebamme; als Leiterin der Pflege 1 Pflegerin aus dem Victorianause; 19 ausgebildete Krankenwärterinnen. Ausserdem 3 Hebammen- und 7 Krankenwartschülerinnen. 144 Betten (in der geburtshilflichen Abtheilung 75, in der gynäkologischen Abtheilung 69). V e r p f l e g u n g s s ä t z e und A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Die Kosten, welche in den 4 Klassen der gynäkologischen Abtheilung 10, 7,so, 5 und 2 M täglich betragen, müssen bei der Aufnahme für 1 Monat im Voraus bezahlt werden; die Aufnahme ist von dem Befunde der vorangehenden ärztlichen Untersuchung in der Anstalt abhängig. Die zu ihrer Entbindung Aufgenommenen haben einmal 36 M für die ganze Dauer ihres Aufenthaltes, soweit derselbe mit der Entbindung zusammenhängt, zu zahlen; nachweislich armen Personen kann diese Zahlung erlassen werden; für Wohlhabende 7,so M täglich. 1898/99 wurden 1 376 Wöchnerinnen, darunter 26 Wohlhabonde, durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 27 sind gestorben; die Anzahl der behandelten Frauen betrug 1 016, davon in I. Kl. 39, II. KL 56, IH. Kl. 139 und in IV. Kl. 782 durchschnittlich 21 Tage, gestorben sind 51. Die Ausgaben und Einnahmen beliefen sich auf 187 618 M, unter letzteren waren 27 607 M eingegangene Verpflegungsgelder und 106 180 M S t a a t s z u s c h u s s . B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Gesammtareal S 275 qm, davon bebaut 3 983 qm. Rhombus. Das nach Süden durch die Spree, nach Osten durch die Speicher der Speicher-Aktiengesellschaft abgegrenzte Grundstück wird nach der Artilleriestrasse und der Ziegelstrasse zu von durchlaufenden Gebäuden umschlossen. In dem so gebildeten Hofe liegen drei untereinander und mit den Hauptgebäuden durch verdeckte Gänge verbundene Pavillons, so dass die ganze Anlage ein gemischtes Korridor- und Pavillonsystem darstellt. Mattgelber Ziegelrohbau. Das nach der Artilleriestrasse zu gelegene Hauptgebäude hat 1893 einen neuen Hörsaal mit 180 amphitheatrali6ch angeordneten Sitzplätzen erhalten neben einer grösseren Anzahl von Stehplätzen. *) Siehe Anmerkung auf S. 63.

Königreich Preñasen.

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Bariin.

WBchnerlnnenheim am Urban. Von einem Verbände hilfsbereiter Damen aus Vereinsmitteln gegründet and am 1. Mai 1897 eröffnet. V o r s t a n d : Fnui Staatsminister Grafin v. Posadowsky. A e r z t e : Dr. Heidemann und Sanitäts-Rath Dr. Roge. 35 Betten, davon 30 für bedürftige Ehefrauen und 5 gesondert gehalten, für l e d i g e Personen, die sich in dringender Noth befinden.

HeimstStte für gefallene Mftdchen (N., Sandstr. 14). Die Anstalt hat 1889 Rechts-

fähigkeit erhalten. V o r s t a n d : Prediger Dr. Freiherr v. Soden. A r z t : Dr. Apfelstädt. 30 Betten für Mädchen, 25 Betten für Kinder. 1898 wurden 122 Mädchen und 75 Kinder verpflegt, durchschnittlich 92 und 114 Tage, gestorben 19 Kinder. Unterhaltungskosten 16 100 M.

Anstalt für hilfsbedürftige Wöchnerinnen und ihre SKuglinge. Oktober 1899 aas

wohlthätigen Mitteln begründet. V o r s t a n d : Privatdozent Dr. Neumann (W., Potsdamerstrasse 121c). Zweck der Anstalt ist, hilfs- und obdachlosen Wöchnerinnen nach i h r e r E n t b i n d u n g (nach der Entlassung aus öffentlichen Anstalten» nebst ihren neugeborenen Kindern U n t e r k u n f t f ü r k u r z e Z e i t zu gewähren und durch A r b e i t s v e r m i t t e l u n g und Nachweis von Kinderpflegerinnen-Anstalten ihr weiteres Fortkommen zu erleichtern. Gelegentlich können aus der Anstalt a u c h A m m e n a b g e g e b e n werden, nachdem ihr Gesundheitszustand und ihre Milchmenge ausreichend festgestellt ist.

Wöchnerinnen-Helm (SW., Lankwitzstr. 4). Errichtet von der Heilsarmee zur Aufnahme und Verpflegung gefallener Mädchen (Prostituirte ausgeschlossen) bei der Niederkunft. Geleitet von einer früheren Oberhebamme unter Aufsicht eines approbirten Arztes.

Heimstätte für schwangere oder eben entbundene Mädchen mit deren Kindern

(N., Drontheimeretr. 19). 1S97 wurden 141 Mädchen aufgenommen; 97 Kinder in der Anstalt, 13 davon wurden in Pflege gegeben.

82 Privat-Entblndnngsanstalten von Hebammen.

Hospitäler and Siechenhäuser. Städtisches Friedrich-Wilhelms-Hospital (NO., Palliüadenstr. 37 und Grosse Frankfurterstr. 22). „ A l t e r v o r s o r g u n g s a n s t a l t . " Schon 1727 war in dem 1720 begründeten grossen C h a r i t é - K r a n k e n h a u s e eine besondore Abtheilung zur Unterbringung und Pflege alter würdiger Leute eingerichtet worden. Vielfache Klagen gaben die Veranlassung, dass König Friedrich Wilhelm III. eine Untersuchungskommission einsetzte und auf deren Bericht am 19. Nov. 1798 befahl, dass ein besonderes Hospital einzurichten sei. Er schenkto auch zu diesem Zweck das seiner Zeit der Tabaksadministration gehörige, vor 150 Jahren (1749) im jetzigen „Köllnischen Park" errichtete ZuckersiedereigeDäude an der Wallstrasso und Waisenbrücke und wies die General-Lotteriedirektion an, dem Hospital alljährlich 10000 Thlr. zu zahlen. Das geschenkte Gebäude ward vom Architekten Moser dann zur Aufnahme von 200 armen Hospitaliten so schnell eingerichtet, dass es schon im Oktober 1799 bezogen werden konnte. Nach dem am 7. Juni 1840 erfolgten Ableben des Königs wurde es im Magistratskollegium alsbald angoregt, der Anstalt aus Pietät und Dankbarkeit den Namen des verblichenen Monarchen beizulegen. Der Magistrat beschloss jedoch, zunächst den Bau eines neuen, grösseren Hospitalgebäudes, des jetzigen, vorzubereiten. König Friedrich Wilhelm IV. machte zu diesem Zweck ein Geschenk von 20000 Thlr.; eine gleich hohe Summe spendeten ferner der Bankier v. M a g n u s durch eine „Fanny-Stiftung" (60000 M) und der Bankier F r ä n k e l mit Errichtung einer „Annen-Stiftung" (9000 M). 1846 konnte mit den Arbeiton zur Bobauung der neuen Anstalt, die dann den Namen „Friedrich Wilhelms-Hospital" zu Ehren ihres Begründers und Förderers führen sollte, begonnen werden. Drei Jahre währte der Bau, vom Stadtbaurath K r e y h e r errichtet, mit einem Kostenaufwand von 250 000 M. Am 3. A u g u s t 1 849 konnte das für 600 Insassen berechnete Gebäude von 366 Hospitaliten beider Geschlechter bezogen werden. Mit der Anstalt wurden das sogenannte „Neue Hospital" (Wallstrasse) sowio das „Splitthaus" und „Dorotheen-Hospital" (boide am Georgenkirchhof) und auch das „ Koppe'sche Hospital" (Auguststrasse) vereinigt. Diese Armenhäuser gingen aaher als solche ein una ihre Kapitalien u. s. w. fielen dem Friedrich Wilhelms-Hospital zu. Es fielen an Geschenken und Stiftungen zu 16 200 M vom Regierungsrath Fr. B ö h m e , 18 000 M vom Rentier W u n d e r l i c h , 180 000 M von der W i t w e des G e n e r a l l i e u t c n a n t s v. S t e i n w e h r in Breslau u. s. w., so dass das Vermögen auf mehr als 740 000 M angewachsen ist. Jetzt dient es auschliesslich nur zur Aufnahme von w e i b l i c h e n Hospitaliten; die männlichen finden Unterkunft in der 1889 neuerbauten Zweiganstalt in der F r ö b e l s t r a s s e an der Prenzlauer Allee. A r z t : Dr. Lamz.

Städtisches Hospital nnd Siechenanstalt (NO., Fröbelstrasse). 1889 eröflhet. Die Kosten

des Bauos beliefen sich einschliesslich des Grunderwerbes auf 2 673 778 M. Arzt: Sanitätsrath Dr. Moses. Das H o s p i t a l ist nur für Männer, die S i e c h e n a n s t a l t für Männer nnd Frauen bestimmt Ende März 1899 waren ¡609 Männer und 394 Franen in der Anstalt. Eür 42 Ehepaare wird ein N e u b a u für 273 000 M 1900 ausgeführt. 5*

Berlin.

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Königreich Prenssen.

Nikolaus -Bürgerhospital (O., Gr. Frankfurterstr. 21) Nachdem der Kaiser Nikolaus von Rassland das Haus Unter den Linden 7 im Jahre 1838 angekauft und die Ernennung zum Ehrenbörger der Stadt angenommen hatte, schenkte er für die Annen 5 000 Dukaten. Durch Kommunalbeschluss wurde diese Summe zum Fundationskapital einer milden Stiftung gemacht und derselben zum Andenken an den hohen Geschenkgeber der obige Name gegeben. Die Stadt gab den Bauplatz, 25 000 Thaler und Baumaterialien, König F r i e d r i c h Wilhelm EU schenkte 3 000 Thaler, ebensoviel der Kaiser von Kussland als nachträgliches Geschenk, der Thronfolger 125 Dukaten. Das Hospital ist am 1. Nov. 1839 von der Stadt eröffiiet. A u f g e n o m m e n werden alte würdige B ü r g e r , welche sich durch den selbständigen Betrieb eines bürgerlichen Gewerbes ernährt, aber nicht so viel erübrigt haben, um sich davon am Abende ihres Lebens erhalten zu können. Sie bekommen ausser freier Wohnung u. s. w. monatlich 18 M im Sommer, 18,7 i M im Winter. Mehrere Legate sind dem Hospitale zugefallen. Das Vermögen betrug am 1. April 1899 687 111,70 M ausser dem Hospitalgrundstücke und einer bei Riidorf belegenen 3 830 qm grossen Wiesenparzelle. Die Stadtgemeinde gewährt Zuschuss für 13 Stellen, für jede 300 M. April 1899 waren 91 Insassen vorhanden. Gesindehospital (0., Koppenstr. 38/40). 1861 eröffnet. Die Deputation zur Verwaltung des Gesindebelohnungs- und Unterstützungsfonds, unter A u f s i c h t des M a g i s t r a t e s , hat die Führung und Leitung. Derselben steht der Beschluss über die Aufnahme und Wiedorentlassung der Hospitaliten und die Disziplinaraufsicht über die Beamten und Dienstboten zu. A r z t : Sanitätsrath Dr. Maretzki. In Bezug auf die Benefizien ist festgesetzt, dass jeder Hospitalit erhalten soll: a) freie Wohnung, so dass 2 bis 3 Personen eine Wohnung inne haben; b) das benöthigte Brennmaterial und Licht, sowie Reinigung der Leib- und Bettwäsche; c) 12 M monatliches Pflegegeld; d) das nöthige Mobiliar; e) ärztlichen Beistand und freie Arznei, sowie f) einfaches Begräbniss mit hohem Sarge, wogegen der Anstalt das Erbrecht — mit Ausschluss des Ptiicnttheils der Kinder — beigelegt wird. 1898 sind 106 Hospitaliten verpflegt. Zu den Einnahmen gehört der Gesindebelohnungsfonds. Derselbe wird in Folge Genehmigung durch Königliche Ordre vom 27. Dez. 1826 seit dem 1. März 1827 erhoben, und zwar in folgender Weise. Jeder Dienstbote, der in Berlin seinen ersten Dienst antritt oder seine Herrschaft wechselt, hat 0,jo M an eine dazu in allen Stadttheilen eingerichtete Annahmestelle zu zahlen. Aus dem Ertrage dieser Erhebungen wurden früher Prämien vertheilt. Da die Gerechtigkeit und Zweckmässigkeit derselben den Kommunalbehörden aber zweifelhaft geworden war, so wurde die Prämienvertheilung gänzlich beseitigt. Es werden seit 1805 von den Einnahmen '/a zu Unterstützungen, 2/3 zum Unterhalte des Hospitals verwendet. Das Kapital am 1. April 189S betrug 1 031 144 M. Hospitäler zum heiligen Geist and zu St. Georg (I. Hospital N., Eierzierstr. 12/13, II. Hospital N., Reinickendorferstr. 31a). Zeit der Gründung des Hospitals zum heiligen Geist wahrscheinlich 1208, des Hospitals zu St. Georg von 1158 bis 1178. Alte Chroniken erzählen, L u d o l p h u s , der Bischof von Halberstadt, habe dem letzteren im Jahre 1278 einen Indulgenzbrief auf 60 Tage ertheilt. Es war ursprünglich für Ritter bestimmt, die mit dem A u s s a t z e behaftet aus den Kreuzzügen zurückkehrten. Das Gebäude Georgenkirchplatz 33/34 war 1720 erbaut. Städtische Verwaltung. Zur Aufnahme über 60 Jahre alter, mindestens 5 Jahre ununterbrochen in Berlin wohnhafter, würdiger, bedürftiger, e v a n g e l i s c h e r Personen beiderlei Geschlechts, gegen ein Eintrittsgold von 1 350 bis 1 !KX) M. Im ersten Hospital Platz für 150, im zweiten für 142 Personen. 1. April 1899 waren 283 Hospitaliten vorhanden. Das Vermögen der beiden Hospitäler betrug am 1. April 1899 2 271 508 M ausser dem Grundstücke im Werthe von mehr als 1 Million Mark. St. Gertrandt-Hospital (SW., Wartenburgstr. 1/7). Das Hospital und die dazu gehörige Kirche waren 1405 bis 1408 auf dem Spittelmarkte erbaut; eine Urkunde vom Jahre 1474 stiftete eine Messe im Hospitale. Ursprünglich war es für 12 adelige Fräulein bestimmt, späterhin wurde es erweitert und seine Stiftung dahin verändert, dass 24 Personen bürgerlichen Standes darin verpflegt werden sollten. Kurfürst Joachim II. beschenkte es 1547 und vereinigte es mit dem Beghinenkonvente, das in der Brüderstrasse gestanden hatte und abgebrannt war. Als im dreissigjährigen Kriege der Statthalter der Mark, Graf S c h w a r z e n b e r g , die köllnischen Vorstädte abbrennen liess, um dem Feinde einen Stützpunkt zu entziehen, verbrannto auch das Hospital; es wurde aber 1646 von der Gutsbesitzerin in Stahnsdorf, der Witwe des Amtsrathes F r e i t a g , geb. S t e i n f e l d e r , wieder aufgeführt und mit der Kirche 1744 au Königlichen Befehl ganz neu erbaut. Der Hauptwohltnäter des Hospitals ist der 1838 verstorbene Kaufmann Hansson. 1873 ist der Neubau bezogen, nachdem 1870 das alte Hauptgebäude für 780 000 M verkauft worden war.

Königreich Preoasen.

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Berlin.

Unter städtischer Verwaltung. Die Hospitaliten erhalten neben der Wohnung monatlich 20 M, ein jährliches Holzgeld von 12 M, in Krankheitsfällen unentgeltliche ärztliche Behandlung und freie Medizin. Kapitalvermögen am 1. April 1899: 1 572 441 M. — 145 Plätze. 1. April 1899 waren 143 Hospitaliten vorhanden. Jerusalems - Stift (SO., Zcughofstr. 12/15 ). Das Stift ist von dem Kurfürstlichen Rath« v. M e r t i t z 1671 gegründet und 1680 eröffnet; ursprünglich war es zur freien Aufnahme von 8 armen bejahrten Frauen bestimmt; der Stifter beschenkte die Anstalt mit 1 485 Thalern, und nach seinem Willen übernahm im Jahre 1722 der Magistrat die Verwaltung, unter dessen Aufsicht ein Glied der Familie v. Martitz Kurator ist und mit einem vom Magistrate bestellten Vorsteher die besondere Verwaltung führt. 52 e v a n g e l i s c h e Hospitalitinnen erhalten ausser freier Wohnung, Holz, Arznei und ärztlicher Behandlung monatlich jede 20 M. Das Kapitalvermögen betrug 690 669 M am 1. April 1899. Jakobs-Hospital (SW., Oranienstr. 80). Im Jahre 1605 war das Hospital schon vorhanden; seine ursprüngliche Bestimmung war, P e s t k r a n k e aufzunehmen. V e r w a l t u n g : Gemeindekirchenrath von St. Petri. Das Hospital gewährt 23 armen Bürgerfrauen Aufnahme. Zu diesem Zwecke fasst es eine dotirte alte, eine nicht dotirte neue und eine spezielle N e a n d e r s t i f t u n g in sich. Am 1. April 1899 befanden sicn darin 22 Hospitalitinnen, das Kapitalvermögen betrug: 165 810 M. Die Weydinger- Schrelner'sche Stiftung (0., Gr. Frankfurterstr. 23). Sie dankt ihre Entstehung dem Wohlthätigkeitssinne und der Pietät des am 22. Okt. 1837 zu Hamburg verstorbenen, früher in Berlin ansässig gewesenen Kaufmannes J o h a n n H e i n r i c h Weydinger. Derselbe hatte letztwillig zwei Stiftungen errichtet, von denen die eine nach seinem Namen benannte, über 60 Jahre alte arbeitsunfähige Männer, die andere nach seiner Mutter benannte „Schreiner'eche Stiftung" über 60 Jahre alte Frauen aufnehmen sollte, und zwar vorzugsweise Männer und Frauen aus bestimmten Familien. 50 Plätze. Hollmann'sche Wilhelminen. Amallen - Stiftung (C., Linienstr. 163/165). 1829 vom Stadtrath Hollmann (gestorben 1858) als Erweiterung des Hospitals St. Georg, 1835 im eigenen Gebäude in der Linienstrasse eröffnet, wozu die Stadt Grund und Boden und die erforderlichen Kalksteine gegeben hat. Die Stiftung ist bestimmt, Witwen und Töchter von verstorbenen königlichen und städtischen Beamten der höheren Kategorie, wie auch Witwen und vaterlose Töchter aus dem höheren und mittleren Bürgerstande aufzunehmen; zur Aufnahme ist in der Regel ein Alter von 55 Jahren erforderlich, ein fünfzehnjähriger ununterbrochener Aufenthalt in Berlin und die Erlogung eines Eintrittsgeldes von 1 425 M und 100 M Begräbnisskosten. Der Stiftung steht das Erbrecht auf den Nachlass verstorbener Benefiziatinnen zu. Städtische Verwaltung. Anzahl der Plätze 130. Vermögen 1899: 1 157 425 M.

Altersversorgnngs-Anstalt der Kaiser Wilhelm- und Augusta-Stiftung (N., Schul-

strasse 97/98). E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Die Stiftung hat Rechtsfähigkeit. Nachdem zu der am 11. Juni 1879, dem Tage der goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, als Dank- und Freudenopfer der Stadtgemeinde gegründeten Altersversorgung«-Anstalt am 22. März 1880 die feierliche Grundsteinlegung stattgefunden, und nachdem der Bau 1880 begonnen, konnten schon am 1. April 1882 die ersten 30 Pfleglinge aufgenommen und demnächst, am 13. Juni, das Anstaltsgebäude nebst Kapelle feierlichst eingeweiht werden. Diese Festlichkeit erhielt durch die Gegenwart Ihrer Majestäten und Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen ihren Glanz und ihren Werth und gestaltete sich durch die Tneilnahme der Spitzen der staatlichen, städtischen und kirchlichen Behörden zu einer überaus würdevollen. Die Grundlage der Stiftung bilden das von der Stadt hergegebene Grundstück und der Kapitalfonds von 300 000 M; dem letzteren sind auf Beschluss der städtischen Behörden noch verschiedene Legate im Betrage von 25 000 M, das 1865 der Stadt zugefallene Nachlasskapital des Assessors S t e i n b e c k nebst den aufgewachsenen Zinsen und das Legat des Rentiers Splittgerber von 147 693 M überwiesen; ausserdem gingen durch freiwillige Beiträge 8 807 M ein, wonach sich eine Summe von 569 600 M ergab, die beim Beginne des Baues zur Verfügung stand. Der Bau selbst erforderte einen Kostenaufwand von 292 585, si M und ist mit 289 600 M bei der städtischen Feuersozietät versichert. Trotzdem die Ausgaben des grossen, soliden und schönen Baues bestritten werden mussten, ist dennoch ein recht ansehnliches Kapital an Bestand verblieben und noch durch eine Anzahl erfreulicher Zuwendungen nicht" unbeträchtlich gewachsen. Vermögen am 1. April 1S99: 2 019 308 M. Anzahl der Insassen' 206, darunter 42 Ehepaare. Die aufzunehmendeu Leute müssen würdig und bedürftig sein und ein Alter." von mindestens 60 Jahren erreicht haben; von letzterer Bedingung ist nur die Ausnahme gestattet, dass bei Aufnahme eines Ehepaares für die Frau ein Minimalalter ausreichend ist. Auen können Personen gegen ein jedesmal festzustellendes Entgeld Aufnahme finden, doch darf deren Anzahl den vierten Theil der Gesammtheit nicht übersteigen. Sind die aufgenommenen Personen in

Berlin.



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Königreich Prens6en.

einer Sterbekasse, so bezahlt die Anstalt die Beiträge weiter und übernimmt die Beerdigung, beansprucht dafür indess das Sterbegeld. Die Hospitaliten erhalten einen monatlichen Baarzuschus6 von je 3 Sl, ausserdem freie Wohnung, Heizung, Arznei und ärztliche Behandlung, sowie freie vollständige Verpflegung, es sei denn, dass sie glaubhaft nachweisen, sich während des Restes ihres Lebens selbst beköstigen zu können. Dom-Hospital (NO.. Elisabethstr. 3f»/30j. 1703 auf Veranlassung der Hofprediger und des Dom-Kirchenkollegiums theils durch Königliche Gnadengeschenke, tneils aus dem Ertrage von Kollekten gestiftet. V e r w a l t u n g : Dom-Kirchenkollegium. Schon vor dem Jahre 1786 waren dieser Anstalt mehrere Vermächtnisse zugeflossen, das v. Dankelmann'sche. das v. Rysselmann'sche und das Selig'sche. 40 w. Hospitaliten ; sie erhalten freie Wohnung, Holz, Licht, und nach verschiedenen Altersklassen jährlich 60 bis 108 M; für ihre Beköstigung müssen sie selbst sorgen. Mit dem Hospitale ist ein K r a n k e n h a u s verbunden, in welchem den Kranken freie ärztliche Hilfe gewährt wird. Hospital der Paroehialkirche (C., Waisenstr. ¿8). 1768 erbaut. Vorstand: Der Gemeinde-Kirchenrath der Parochialkirche. Die Begründung hat das Vermächtniss des früheren Predigers der Parochialkirche. Dr. Jakob E l s n e r von 8 231 Tbalem Kapital ermöglicht. F r i e d r i c h der Grosse schenkte Holz und Kalksteine zum Baue. Mehrere Legate sind dem Hospitale zugefallen. 30 alte Personen erhalten Wohnung, Holz, Licht, freie Krankenpflege und jährlich etwa 100 M. Ausser den Annen der Gemeinde können noch andere in die Anstalt aufgenommen werden, doch nur gegen Eintrittsgeld. Hotel de rtfuge (W., Friedrichstr. K l ) , ist eine Annenanstalt der französischen Gemeinde. 1699 für die zuerst nach der Schweiz ausgewanderten, von dort, namentlich aus dem Kanton Bern vertriebenen französisch-reformirtcn Familien, hauptsächlich aus dem Ertrage einer Kollekte gegründet. Auch schenkte der Kurfürst dieser Anstalt Ländereien sowohl in Berlin, wie besonders in und bei Neuhaldcnsleben. 8 Plätze; ausser freier Wohnung 180 M jährlich. Verwaltung: Konsistorium der französischen Gemeinde. Französisches Hospital (N., Friedrichstr. 129). Die Anstalt dient zur Aufnahme von Armen, Altersschwachen, Siechen und Kranken. Sie wurde 1B87 eröffnet als Eigenthuni der französisch-reformirten Kirche und steht unter der Verwaltung einer Kommission. Dirigirender Arzt ist Bezirks-Physikus Sanitäts-Rath Dr. Granier. IG Betten für Kranke. 1898 wurden 12 m., 29 w. durchschnittlich 39 Tage verpflegt. Maison d'Orange (W., Ulmenstr. .*)). Als L u d w i g XIV. die refurmirten Einwohner des Fürstenthumes Orange, eines Theiles des Departements Vaucluse, 1703 zur Auswanderung zwang, eröflnete ihnen F r i e d r i c h I., der durch seine Mutter Erbe dos Fürstenthumes naen dem Tode des kinderlosen W i l h e l m IU. geworden, eine Zufluchtsstätte in Brandenburg. Nachdem von vielen Seiten durch Kollekten Unterstützungen für sie gesammelt waren, gründete der Gesandte Englands, Lord Raby — auch in England hatte die Königin Anna, die Nachfolgerin Wilhelms IH., Sammlungen veranstaltet, deren Ergebniss 96 032 Thaler war — 1705 diese Stiftung für alte, arbeitsunfähige Vertriebene und deren Nachkommen. Das Haus befand sich bis 1884 Dorotheenstrasse 26. St. Hedwigs• Hospital (N., Gr. Hamburgcrstr. 5/6), zur Aufnahme alter, armer, katholischer Männer und Frauen. 1898 wurden 130 Hospitaliten verpflegt. Frauen - Siechenhaus Bethesda (Plötzensee, Südufer), für unheilbare Kranke, Gelähmte, Epileptische. Anstaltsarzt Geh. Sanitäts-Rath Dr. Solger. Pflege durch Diakonissen. Pflegegeld 27.J0—100 M monatlich. 15 Freibetten. Jährlich werden 190 Frauen verpflegt. St. Elisabeth*Siechenhans (N., Eberswalderstr. 17/18), zur Pflege von an unheilbaren Gobrechen leidenden Frauen. Errichtet mit Beihilfe des Johanniterordens und des Magistrates. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Verwaltung: Elisabethkirchenkollegium. Die Pflege wird von Diakonissen besorgt. 140 Sieche. Das Erholungshaus „Elisabethruh" in F i s c h e r w a l l bei Dannenberg an der Nordbahn ist mit dieser Anstalt verbunden. Handwerker-Krttppelhaus. Die Anstalt ist vom Oberlin - Zentralverein in Berlin geplant. Verkrüppelten Handwerkern, die noch leichte Arbeit verrichten können und keine Familie haben, soll das Haus Wohnung und Werkstätten bieten. St. Catharinenstift (NO.. Greifswalderstr. 18). Katholische Krippenanstalt der Dominikanerinnen aus Aronberg bei Koblenz, Mutterhaus der deutschen Congregation von der heiligen Catharina von Siena. 1893 eröffnet. 12 Dominikanerinnen. 190 Betten für Kinder, 3fi für Mägde.

Königreich Prenssen.



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Berlin.

Theresienstift (W., Gleditachstr. 48). Schwesternstift, Heimstätte für alte, müde Schwestern vom r o t h e n Kreuz und auch für ältere, alleinstehende Damen, auch siechkranke Damen. März 1S99 eröffnet. Das Heim liegt in einem Gartenhaas mit kleinem Garten, wie geschaffen für ruhebedürftige Damen. Die Insassen des Heims zahlen für ein grosses, zweifenstriges Zimmer mit voller Pension and Bedienung im Winter SO M, im Sommer 70 M monatlich. 1899 worden 10 Fr. verpflegt, ausserdem befanden sich dort (! junge Schwestern, die für Privatpflege in Familien and Sanatorien aasgesandt werden. Altersrerarffnngsanstalten der jüdischen Gemeinde (I N., Gr. Hamburgerstr. 26, II N., Schönhauser Allee 22). Die Anstalt I wurde eröffnet am 2. Okt. 1829. Neubau 1844. Der erste Fonds ist die damals vorhandene Kasse der Beerdigungsgesellschaft gewesen. Die Anstalt II wurde am 11. Nov. 1883 eröffnet. Die Anstalten haben Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. David. I : 92 Betten, II: 100 Betten. Die Hospitaliten erhalten freie Wohnung, Verpflegung, Bekleidung and monatlich 3 M Unterstützung. A a r n a h m e b e d i n g u n g e n : 15 Jahre Mitglied der Gemeinde und für Männer ein Alter von 60, für Frauen ein Alter von 55 Jahren. Das Hospital der jüdischen Gemeinde (N, Oranienbargerstr. 31), bis 1896 in Verbindung mit dem Krankenhause, dann darch die hochherzige Spende von Moritz Manheimer und Frau Bertha geb. Lehwess selbständig gemacht. 100 Betten für sieche Männer und Frauen. Das Haus ist zur Zeit mit 80 Hospitaliten belegt. M&nner-Siechenhans (N., Schönhauser Allee 59). Am 5. April 1857 eröffnet infolge eines öffentlichen Aufrufes, den Oberetleutenant a. D. August v. T h ü m e r im Vereine mit dem Geh. Kommerzienrathe B r ü s t l e i n , Major a.D. v. G r e i f f e n b e r g , Generaldirektor v. O l f e r s , Kommerzienrathe P. L. R a v e n e , Wirkl. Geh.-Rathe Grafen v. R e d e r n , Stadtrathe S c h r e i n e r , Prediger S t a h n und dem Rittmeister a. D. v. T h i e l m a n n erlassen hatte. Die Rechte einer juristischen Person sind durch A. K.-O. vom 13. Febr. 1858 verliehen. Die Statuten bestimmen: § 1. Das hierselbst durch einen Verein von Privatpersonen ans milden Beiträgen gegründete Männer-Siechenhaus ist zur Aufnahme and geistlichen und leiblichen Pflege solcher darch Alter, Krankheit und Gebrechen siechhaften Männer, ohne Unterschied der Konfession, für den ganzen Umfang von Berlin bestimmt, welche der nöthigen Pflege entbehren and weder für eine Kranken-Heilanstalt noch für ein Hospital sich eignen. § 2. Der Verein beabsichtigt wesentlich eine innige Verbindung mit der KommunalArmenpflege und wird daher, soweit die Mittel und Räumlichkeiten es gestatten, vorzugsweise die ihm von der Armendirektion überwiesenen Siechen aufnehmen. Ausserdem sollen aber auch diejenigen Siechen Aufnahme finden, welche eine solche gegen Zahlung der vollen Verpflegnngskosten aus eigenen oder dritter Personen Mitteln wünschen oder im Falle des Unvermögens als der Aufriahme bedürftig und würdig von Mitgliedern des Vereines empfohlen werden. Nach den §S 5 und f> besteht aer Vorstand ans 15 Mitgliedern und wählt ans seiner Mitte einen Verwaltungsrath. Die Siechenanstalt befand sich zuerst in Schöneberg, nahe dem Botanischen Garten, mit 6 Betten; am 15. März 1860 wurde dieselbe nach der Schönhauser Allee 59 verlegt. T. G5tze'sches Stiftnngshans (NO., Kaiserstr. L'J, 20). Die Frau Oberhofmeister v. G ö t z e , geb. v. S a l d e r n , legirte am 30. Jan. 1678 für sich und ihre Erben, so lange die Welt steht, und zwar aus sonderbarer Affektion zu Gott und dessen Armen, ein Kapital von 600 Thlr. und die 2 Buden hinter ihrem Hause auf dem Werder zum Unterhalt und zur Wohnung für 4 nothleidende vertriebene Witwen reformirter Religion und ernannte zu Exekutoren ihres Willens und Verwaltern der Stiftung die Kirchenräthe und Geistlichen der Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit zu Kölln an der Spree (nachmals Dom). Unter Verwaltung des Dom-Kirchenkollegiums. Die Stiftung gewährt 16 freie Wohnungen an Witwen und unverheiratete weibliche Arme von der Domgemeinde. Städtisches Obdach (Fröbelstrasse). I. Familien-Obdach bietet wohnangslosen Familien und Einzelpersonen für kurze Zeit Obdach und Verpflegung, beim Verlassen aer Anstalt auch Beihilfe zur ersten Miethszahlung. Es wurden im Zeitraum 1. April 1898/99 6 290 Personen aufgenommen und täglich im Durchschnitt 207 Personen verpflegt. Es erkrankten 1 123 Personen, von denen 23 verstarben (21 Säuglinge, je 1 Person an Altersschwäche bezw. durch Erhängen), 299 wurden davon Kranken- und 18 Irrenanstalten überwiesen, femer 8 (3 m., 5 w.) der Syphilis-Krankenstation im Obdach, 6 der Hilfskrankenstation für Männer im Obdach. II. Nächtliches Obdach. Jedem Ansuchenden von 4 l'hr Nachmittags bis 2 Uhr Nachts, durchreisenden Handwerksburschen, und im Winter überhaupt während der ganzen Nacht geöfihet. Die Aufgenommenen erhalten Abends und Morgens Suppe und Brot. Nach dem Frühstück muss die Anstalt verlassen werden. Der Aufenthalt ist nur fünf Nächte lang gestattet. Aufgenommen 1898/99: 306 361) Personen (davon 11331 Frauen und 89 Kinder), durchschnittlich täglich 839 Personen, am meisten im Februar 1899 4-1462 (am 26. 1916), am wenigsten im August 1898 12 048 (am 17. 278). Krank befunden wurden 2 515 (3 gestorben), davon 794 Kranken-, 38 Irrenanstalten, 399 (353 m., 46 w.) der Syphilisstation des Obdachs und 236 Männer der Hilfs-



Berlin.

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Königreich Prenssen.

krankenstation des Obdachs überwiesen. 141 861, nicht ganz die Hälfte, haben das Bad and die Gelegenheit zar Desinfektion der Kleidungsstücke benatzt.

Asyl f ü r obdachlose Hinner (N., Wiesenstr. 55/59) nnd Frauen (C., Fösilierstr. 5).

Einrichtung des Gustav Thölde.

Berliner

Asyl - Vereins

für

Obdachlose.

Verwaltnngsrath:

Vorsitzender

Polikliniken. CnivereitSts - Poliklinik ftkr innere Krankheiten (NW., Luisenstr. 18). Städtische

Kranke aas allen Bezirken bei Knochen- und Gelenkkrankheiten n. s. w. können hierher überwiesen werden. D i r e k t o r : Geh. Medizinalratb Prof. Dr. Senator. 5 Assistenzärzte. P o l i k l i n i k e n der Königl. Chanté, der städtischen Krankenhäuser, der Diakonissenhäuser, der Wohlthätigkeitsvereine und einzelner Aerzte sind rund '200 vorhanden, an denen mehr a b 300 Aerzte thätig sind. Die Anzahl der dort Behandelten beträgt mehr als 400 000 Personen jährlich.

Einrichtungen für erste ärztliche Hilfeleistung bei Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen. 1) Sämmtliche 79 A r m e n ä r z t e d e r S t a d t sind verpflichtet, dem Kufe der Polizeireviere Folge zu leisten. 2) B e r l i n e r Kettlings - Gesellschaft. C e n t r a l e : Ziegelstr. 10/11 (Langenbeckhaus II). (Telephon-Amt III, i960.) V o r s i t z e n d e r u n d ä r z t l i c h e r D i r e k t o r : Dr. v. Bergmann, Prof. Geh. Medizinalrath (NW., Alexander-Ufer 1); S c h a t z m e i s t e r u n d V e r w a l t u n g s D i r e k t o r : H. Saienberg, Rentier (W., Lützow-Ufer 21). Die Gründung der Berliner Rettungsgesellschaft fand am 19. Okt. 1897 statt. Die Gesellschaft beruht auf den Grundsätzen, dass a l l e n A e r z t e n , die Theilnahme am Wachtdienste freisteht, und dass ferner nur stets e i n e e i n - u n d e r s t m a l i g e H i l f s l e i s t u n g auf ihren Rettungswachen stattfindet. Es darf auch die Gewährung dor Hilfe nicht von der Bezahlung abnängig gemacht werden. — Den Wachtdienst auf den Rettungswachen hat die Gesellschaft dem Aerzteverein der Berliner Rettungsgesellschaft übertragen, dessen Vorstand den Dienst zu überwachen hat. An der Spitze einer jeden Wache steht ein Obmann, welchem direkt die Sorge für die Aufreehterhaltung des Wachtdlenstes anvertraut ist. Die Gesellschaft verfügt über 14 Hauptwachen, 12 Berliner Krankenhäuser und die Hospitäler in Charlottenbnrg und Britz und über 8 Rettungswachen, von welchen 6 mit Sanitätswachon vereinigt sind, sodass in ihnen die Rettungsgesellschaft den Tages-, die Sanitätswache den Nachtdienst übornimmt. Auf den Rettungswachen ist beständig ein Arzt und Wärter vorhanden. Der Dienst in den Hospitälern wird von den dujourhabenden Aerzten ausgeführt. Ferner stehen den Krankenhäusern die Aerzte ihrer Bezirke zur Verfügung. Die Hauptstadt ist in 11 Bezirke eingotheilt, zu welchen noch Schöneberg, Charlottenburg, Riidorf hinzukommen. Jeder Bezirk ist möglichst so gewählt, dass ein Krankenhaus in seiner Mitte liegt. Auch diese Bezirke haben je einen Obmann. Die Krankenhäuser, Rettungswachen, die drei Fuhrgcschäfte, welche die Beförderung der Kranken besorgen, sind durch eigene Fornsprechdrähte mit einer, in dem Langenbeckhause (Ziegelstrasse) befindlichen, Centrale verbanden. Auch das nächstgelegene Polizoirevierburean, welches zum Polizeifernsprechnetz gehört, ist mit eigener Leitung angeschlossen. Der Centrale theilen alle Krankenhäuser täglich zweimal die bei ihnen verfügbaren Betten mit, so dass auf Anrufen die Centrale stets in der Lage ist, A u s k u n f t ü b e r l e e r s t e h e n d e B e t t e n zu geben. S o f o r t i g e e r s t e Hilfe bei Tag und N a c h t l e i s t e n H a u p t - und R e t t u n g s w a c h e n : im N o r d e n : Fernsprecher 1. Auguststr. 14—10, Jüdisches Krankenhaus Amt III, Nr. 8033 2. Bernauerstr. 115—116, Lazarus-Krankenhaus ,, III, „ 1901 3. Gr. Hamburgerstr. 10, St. Hedwigs-Krankenhaus ., ITI, „ 151 4. Kastanien-Allee 58, Vereinigte Rettung6- und Sanitätswache . . III, „ 2047 5. Mülleretr. 56—57, Paul Gerhardt-Stift „ H, „ 1396 6. Scharnhorststr. 1. Augusta-Hespital „ II, „ 1206 7. Thurmstr. 21, Krankenhaus Moabit „ III, „ 648 8. Unterbaurostr. 7. Königl. Charite-Krankenhaus „ III, „ 1181 9. Ziegelstr. 5—9, Königl. Klinik „ III, „ 395 im O s t e n : 10. Frankfurter-Allee 95. Rettungswache 1 „ VII, „ 1112 11. Friedrichshain, Krankenhaus Friedrichshain ., VI, „ 451 im Süden: 12. Ad&lbertstr. 10, Vereinigte Rettungs- und Sanitätswache . . . . ,, IVa, „ 6204 13. Mariannenplatz 1—3, Krankenhaus Bethanien „ IV, „ 820 14. Görlitzer Bahnhof, Vereinigte Rettungs- und Sanität6wache . . . ,, IV, „ 3087 15. Am Urban, Krankenhaus am Urban „ III, „ 618 16. in Britz, Kreis-Kiankenhaus Britz Riidorf, „ 103

Königreich Preiuaen.



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Berlin.

im W e s t e n : Fernsprecher 17. Altonaerstr. 8 (am Hansaplatz), Vereinigte Rettungs- and Sanit&tswache Amt II, „ 2276 18. Charlottenbarg, Kirchstr. 19/20, Städt. Krankenhaas Charlttbg., „ 242 19. „ Wilmersdorferstr. 9, Vereinigte Bettnngs- and Sanitätswache „ „ 1458 20. Lützowstr. 24—26, Elisabeth-Krankenhaas Amt VI, „ 628 21. Mauerstr. 23, Vereinigte Rettangs- and Sanitätswache „ I, „ 94 22. Nollendorfttr. 28, Rettungswache „ VI, „ 3953. Zwecks s o f o r t i g e n T r a n s p o r t s Verunglückter oder Erkrankter wende man sich an die in der ZiegelBtr. 10—11 neben der Königl. Klinik belegene C e n t r a l e , Fernsprecher Amt m , Nr. 1960, Ton welcher jederzeit a n e n t g e l t l i c h Auskunft gegeben wird, in welchem der angeschlossenen 14 Krankenhäuser für die Aufnahme von K r a u e n Betten frei sind.

3) Vereinigung der Berliner Sanitätewaehen. Vorsitzender: Görlitz, Kaufmann. 1. 2. 3. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

San i t ä t s wachen:*) Brüderstr. 33, Vorsitzender: J a c o b , Kommerzienrath, Eichhomstr. 5. Eichendorfstr. 9, „ D i n s e , Stadtverordneter, Müllerstr. 150b. Alexandrinenstr. 31, „ R ö m e r , Polizei-Leutnant, Alte Jakobstr. 108. Grüner Weg 17, „ G ö r l i t z , Kaufmann, Wallnertheatentr. 8. Kastanien-Allee 45, „ H ö p f n e r , Bau-Inspektor, Schönhauser Allee 154. Lindowerstr. 10/11, „ K o p i i n , Königl. Kupferstecher, Prinz Eagenstr. 2. Görlitzer Bahnhof, Wienerstr. 59 m, Vorsitzender: v. C a r n a p , Polizei-Leutnant, Manteuffelstrasse 100. Adalbertstr. 10, Vorsitzender: V o g e l , Bezirks-Vorsteher, Dresdenerstr. 18. Alte Schützenstr. 1 (Ecke Neue Königstrasse), Vorsitzender: M i e l e n z , Stadrath, Greifcwalderstr. 6. Steglitzentr. 60, Vorsitzender: P l i s c h k e , Stadtverordneter, Schwerinstr. 16/17. Grimmstr. 25, „ H a p p o l d t , Brauereibesitzer, Hasenhaide 37/38. Prinzen-Allee 81, „ A n c i o n , Polizei-Hauptmann, Grünthalerstr. 11. Altonaerst. 8, „ S a c h s I, Stadtverordneter, Brücken-Allee 1. Mauerstr. 23, ,, ,, ,, „ ,, Annenstr. 23, „ M a t t e r n e , Stadtverordneter, Neu-Kölln a/W. 22. Torkstr. 44, „ Dr. M e l l m a n n , Hornstr. 7. Sämmtliche Stationen haben Telephon-Verbindung mit den Polizei-Revieren.

Die städtischen Behörden gewähren den Sanitätswachen eine jährliche Subvention von 37 450 M (1899), welche Summe unter alle nach Bedürfniss vertheilt wird. Dieser Betrag reicht bei weitem nicnt aus, sondern die nöthigen Mittel werden zum grössten Theil 1. durch freiwillige Beiträge der Vereinsmitglieder', 2. durch Veranstaltung von Festen, Konzerten u. s. w.; 3. durch HausKollekten, welche vom Polizeipräsidium genehmigt werden müssen; and 4. durch Einziehung des ärztlichen Honorars, welches die wohlhabenden Patienten freiwillig zahlen, aufgebracht. Die jährliche Unterhaltung jeder einzelnen Wache kostet 5 500 bis 6 500 M, je nach der Stadtgegend und sonstigen Verhältnissen. Allgemeine Grundsätze: 1. Jeder, ohne Ausnahme, erhält ärztliche Hilfe-, Unbemittelte unentgeltlich. 2. Jeder empfängt nur e r s t e , e i n m a l i g e Hilfe. Im Interesse der umwohnenden Aerzte ist es den Wachärzten untersagt, Nachbehandlung zu übernehmen. 3. Auf jeder Wache sind je 1 Arzt und 1 Heilgehilfe von 10 Uhr Abends bis 6 bezw. 7 Uhr Morgens anwesend. 4. Die Hilfe wird vom Arzt auch in den Wohnungen der Patienten geleistet. 5. Dagegen darf der Heilgehilfe das Wachlokal niemals verlassen. Aasnahmen bei M a s s e n U n f ä l l e n sind auf Anweisung des Wacharztes gestattet. 6. Bei grosser Entfernung bis zur Wohnung des Patienten nimmt der Arzt auf Kosten der Wache eine Droschke. 7. Dauert voraussichtlich dessen Abwesenheit von der Wache länger als 3/4 Stunden, so ist der designirte Reservearzt zu benachrichtigen, um sich bereit zu halten. S. Der Heilgehilfe darf selbst die anscheinend kleinste Verletzung nicht allein oder selbständig, sondern nar anter Aufsicht und nach Anweisung des Arztes, behandeln. Telephon zum Krankenwagen-Depot, und zwar direktes, ermöglicht binnen 20—25 Minuten Ueberfuhrung eines Verletzten oder Erkrankten nach seiner Wohnung oder in ein Krankenhaus. 10. Auf genaue Journalführung und statistische Eintragungen wird gehalten. *) BanlUtawachen 4, 5 und IS fehlen zur Zelt.

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Berlin.

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4) Berufsgenossenschaftliehe Unfallstationen. Centrale:

W., Wilhelmstr. 38. Fernsprecher Amt VI, 2254.

K u r a t o r i u m : Vorsitzender, Direktor Knoblauch, Landsberger Allee 11—13; Kurator: Direktor Schlesinger, Wilhelmstr. 38. Unfallstationen. Tag and Nacht ärztliche Hilfe bei Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen. Transportmittel: 10 Krankenwagen in 9 Wagendepots. Unbemittelte erhalten die Hilfe unentgeltlich. — Telephonische Verbindung mit den Polizeirevieren. (Die mit * bezeichneten Stationen haben geeignete Räume zur Aufnahme bezw. Unterbringung von Bewusstlosen. — Die mit -j- bezeichneten Stationen sind mit Sanitätswachen verbunden.) * I * II * HI * IV + V f VI * VII

Fernsprech-Amt

SW., Wilhelmstr. 10 VI 522 N., Schönhauser Allee 31 . . . IH 591 SO., Mariannenufer 2 VII 617 NW., Flensburgerstr. 18 . . . H 824 C., Brüderstr. 16—18 I 2340 N., Lindowerstr. 10/11 . . . . U 1183 W., S c h ö n e b e r g , Bahnstrasse 45 Schöneberg 255 *+VÜI 0., Grüner Weg 17 VII 362S t IX N., Eichendorfstr. 9 HI 252 * + X C., Alte Schützenstr. 1 . . . . Vü 4000

Fernsprech-Amt

* XI W., C h a r l o t t e n b u r g , Marchstr. 22 Charl. 1134 * XII R i i d o r f , Steinmetzstr. 6 Rixd.245 * XIH W., Kronenstr. 56 I a 5240 * + XTV S., Aleiandrinenstr. 31 . . IV 2649 j XV W., Steglitzerstr. 60 . . . VI 31 * XVI O., Warschauerstr. 2 . . . VII1130 XVII N., Badstr. 67 m 3695 * f XVIH SW., Belle-Alliancestr. 91 VI 4724 4 XIX NW., Huttenstr. 11 . . . . H 182 XX W., Kurfiirstendamm 9 (Zoolog. Garten) . . . . IX 7247

5) Es sind ferner vorhanden: Sanitätsstuben der s t ä d t i s c h e n M a r k t h a l l e n , Sanitätsstube im R a t h h a u s e , Sanitätsstube in der F e u e r w a c h e M a u e r s t r . 15a, Sanitätsstube in der F e u e r w a c h e S c h ö n e b e r g e r s t r . 20. V e r b a n d k ä s t e n sind in den Lokalen der Polizeireviere aufgestellt. An den ö f f e n t l i c h e n W a s s e r l ä a f e n sind 52 Rettungsstationen vorhanden mit 15 Rettungskähnen u. s. w.

Einrichtungen zur Beschaffung von Krankenpflegepersonal. A u s b i l d u n g von K r a n k e n p f l e g e r n : siehe Charité S. 35, VictoriahauB im städtischen Krankenhause im Friedrichshain S. 45, Diakonissenhäaser S. 58 ff., Augusta-Krankenhaus S. 61. D i a k o n i s s e n h eim „ B e t h e l u d e r B a p t i s t e n g e m e i n d e (0., Gubenerstr. 11). Entsendung von Schwestern zur Krankenpflege, bei Unbemittelten unentgeltlich. K r a n k e n p f l e g e - V e r e i n ,,Thalitha-kumi"derBaptistengemeinde(SO.,Schmidtstr. 17). D i a k o n i s s e n h e i m der Diakonissenanstalt „ B e t h e s d a " zu Elberfeld. Zweiganstalt: Berlin SW., Wilhelmstr. 2. Krankenpflege in Anstalten und Familien mit besonderer Berücksichtigung der Armen. 40—50 Schwestern. Schwesternheim „ E b e n e z e r " (W., Steglitzerstr. 74). Errichtet vom Bethanienverein (methodistischer Diakonissenverein für allgemeine Krankenpflege} in Frankfurt a. M. Gegründet 1883. 1896 wurden ausser zahlenden Kranken 59 Arme an 504 Tagen unentgeltlich verpflegt. K a t h o l i s c h e ambulante Krankenpflege: 1. durch graue Schwestern vom Mutterhause der heiligen Elisabeth in Breslau im St. Joseph-Krankenhause (C., Niederwallstr. S/9); 2. bei St. Pius (NO., Pallisadenstr. 73/74); 3. bei Herz Jesu (N., Fehrbellinerstr. 98) ; 4. bei St. Bonifacius (SW., Gneisenaustr. 100); 5. bei St. Michael: a) SO., Michaelkirchplatz 3, b) SO., Lausitzerstr. 41; 6. der St. Maria-Victoria-Heilanstalt, Schwestern-Orden vom heiligen Dominikus; 7. der Marienschwestern (N., Ackerstr. 117). Institut für Krankenpflegerinnen des B e r l i n e r F r a u e n - L a z a r e t v e r e i n s (NW., Luisenplatz 6). Oberin: Gräfin Elisabeth Schlichen. 5 Pflegerinnen. Kostensatz der Krankenpflege 4 M täglich. M ä r k i s c h e s Haus für Krankenpflege (SW., Kleinbeeren6tr. 7), gehört zum Verbände deutscher Krankenpflege-Anstalten vom rothen Kreuz und ist dem Zweigverein Berlin des vaterländischen Frauenvereins angeschlossen. Krankenpflege gegen Entgeld, falls einige Unbeschäftigte im Hause sind, Armenpflege. 1897: 27 Schwestern. S c h w e s t e r n - V e r b a n d vom R o t h e n Kreuz (W., An der Zwölf-Apostelkirche 3, Fernsprecher Amt VI, 4466). Sch w e s t e r n - V e r e i n vom R o t h e n K r e u z (W., Potsdamerstr. 77, HI). Krankenpflege, Arme unentgeltlich. 1897: 100 Personen, davon 12 unentgeltlich, verpflegt. In Kriegszeiten freiwillige unentgeltliche Betheiligung der Schwestern an der Kriegskrankenpflege. „ A u g u s t a h e i m " (W., Bülowstr. 7). Pflege von Kranken aller Konfessionen durch 30 ausgebildete Pflegerinnen, bei Unbemittelten unentgeltlich. Entsendung von Pflegerinnen bei Krieg, Seuchen u. s. w. 1898/99 wurden 650 Kranke, davon 80 kostenlos, 100 zu ermässigten Preisen verpflegt. V o r s t e h e r i n : W. Loeillot de Mars.

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Berlin.

Schwesternverband für Privatkrank enpflego „ E m m a u s " (W., Ziethenstr. 10). Krankenpflege 5 M täglich, für Arme unentgeltlich. Im Kriegsfall stellen sich die Schwestern in den Dienst des vaterländischen Frauenvereins. G r ä f i n R i t t b e r g ' s c h e r Hilfs-Schwestem-Verein (gehört zum Verband deutscher Krankenpflege-Anstalten vom rothen Kreuz, W., v. d. Heydtstr. S). Krankenpflege gegen Vergütung, Arme anentgeltlich. Heim des Vereins zur Verpflegung kranker und invalider Vereinsschwestern in Neu-Babelsberg. Verein für j ü d i s c h e Krankenpflegerinnen zu Berlin (N., Auguststr. 17). Pflege Kranker aller Konfessionen, Arme unentgeltlich. „ A n n a h e i m " (W., Lntherstr. 9, Fernsprecher Amt IX, 7125). Schwesternverband vom Kothen Kreuz für Privatkrankenpflege. Oberin: Edith Rogall. E l i s e - S c h w e s t e r n (Teltowerstr. 16, Fernsprecher Amt ATI, 3526). 1891 gegründet. Oberin: Frau Agnes Böhm. S c h w e s t e r n h e i m (Teltowerstr. 5, Fernsprecher Amt IX, 8835). „Verein H a u s p f l e g e " , im März 1897 von Frau Sanitätsrath Dr. J e a n e t t e S c h w e r i n ins Leben gerufen, bezweckt, in unbemittelten Familien, wo die Hausfrau durch Wochenbett oder Krankheit in der Führung ihrer Wirthschaft behindert ist, d u r c h u n e n t g e l t l i c h e s E i n s t e l l e n e i n f a c h e r z u v e r l ä s s i g e r F r a u e n die O r d n u n g im H a u s h a l t a u f r e c h t zu e r h a l t e n . Vorsitzende: Frau Oberbürgermeister K i r s c h n e r , NW., Alt Moabit 90.

Blinden» und Taubstummen-Anstalten. KSnigl. Bllnden-Anstalt, siehe Steglitz. Städtische Blinden-Anstalt (SW., Alte Jakobstr. 112). 1879 von der Stadt errichtet. V e r w a l t u n g : Städtische Schuldeputation. Besteht aus: I. Blindenschule. Unentgeltlicher Unterricht in 4 Klassen an blinde Kinder von 6—15 Jahren, deren Eltern in Berlin Unterstützungswohnsitz haben. 52 Schüler (31 Knaben, 21 Mädchen). II. Fortbildungs-Anstalt, in der Blinde über 15 Jahre wissenschaftlichen und musikalischen Unterricht erhalten, auch ein Handwerk erlernen können. III. Beschäftigungs-Anstalt, in der Blinde unentgeltlich Arbeitsplatz und Werkzeug sowie zum Engrospreise Arbeitsmaterial erhalten. In II und HI März 1897: 97 Zöglinge (50 m., 47 w.). 28 erwachsene Mädchen im Sommer 1896 auf das Land und an die See geschickt. Bibliothek für blinde Kinder und Erwachsene.

Blindenheim des Moonschen Blindenvereins (SO., Kuvrystr. 33). 40 Wohnungen

werden an Blinde gegen massigen Preis vermiethet. 400 Blinde mit je 4 M monatlich.

Ausserdem unterstützte der Verein 1897

Blinden-Institut rar Erziehung blinder Kinder (N., Schönhauser Allee 73). Unent-

geltliche Pflege ganz blinder Kinder von 3 1 /, Jahren ab bis zur Schulpflichtigkeit (Blindenanstalt Steglitz), also bis zum 8-/9. Jahre. Asyl f ü r Blinde aller Stände und Glaubensbekenntnisse, W i l h e l m und Ida B e c k e r S t i f t u n g , verwaltet von der Deputation für städtische Blindenpflege. Zur Errichtung des Asyls aus dem Vermächtniss der verstorbenen Witwe B e c k e r im Betrage von 730000 M verwendet.

KSnigl. evang. Taubsttimmen- und Lehrerbildungsanstalt (N., Elsasserstr. 86—38 und

C., LinienBtr. 83—85). Am 2. Dez. 1788 von Dr. Eschke, Schwiegersohn von Heinicke, gegründet und seit dem 6. Juni 1798 Staatsanstalt. Seit 1812 ist die Ausbildung von TaubstummenLehrern der Anstalt zugewiesen. Internat und Eiternat Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit (Regl. v. 4. April 1878, Centralbl. f. d. Unterrichtsverwaltung S. 24b). D i r e k t o r : Schulrath Walther (zugleich ständiges Mitglied der Prüfungs-Kommission für Vorsteher an TaubstummenAnstalten). 9 Lehrer, 1 Lehrerin; 14 Kandidaten zur Ausbildung im Taubstummen-Lehrfach (Kursus 2jährig). 8 Klassen, 79 Schüler. 96 M Schulgeld. 29 ganze und 5 halbe Freistellen. Bildungsjahre 8—9 Jahre. Etat: Gl 100 M (Staatszuschuss: 43 530 M).

Städtische evang. Taubstummenschule (0., Markusstr. 49). Gegründet 4. Jan. 1875,

in der Wasserthorstr. 34 eröffnet; 1876 verlegt nach der Blumenstr. 63a, später nochmals verlegt. D i r e k t o r : Gutzmann. 12 Lehrer, 4 Lehrerinnen. 12 Klassen. 125 Schüler. Einheimische: 96 M, Auswärtige: 200 M Schulgeld. Etat: 62 885 M.

Kindergarten für taubstumme Kinder (C., Gipsstr. 16 a). Unterhalten vom Verein zur

Errichtung von Kindergärten für taubstumme Kinder. Erziehung, körperliche Ausbildung taubstummer Kinder von 3—7 Jahren. Schulgeld 5 M. Freistellen, Fahrgeldnnterstützung.

Berlinchen—Benin (Alt).

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Königreich Prenseen.

Berlinohen, 5 753 Einw. (Kreis Soldin, Beg.-Bez. Frankfort). StSdtisches Krankenhaas. 1870 errichtet. Arzt: Dr. Isbary. 1 Diakonisse. 18 Betten. Yerpflegangspreis 2,so and l,as M täglich. 1898 worden 33 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 28,« Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem worden verpflegt: 2 Altersschwache. Aasgaben and Einnahmen 1898 betragen 2 650 M, letztere setzten sich zusammen ans 897 M Verpflegongsgeldern, 1 372 M Zoschoss der Stadt and 381 M aas sonstigen Qaellen. Bernau, 8 176 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhaus. Aerzte: Dr. Wetzstein and Dr. Milbradt; ausserdem behandeln die Dre. Matzdorf und Münstermann Kassenkranke. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,sn, 1 and 1,50 M täglich. 1898 wurden 435 m., 30 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 6 m., 5 w. sind gestorben. Einnahmen 189S: 14 033 M Verpflegongsgelder. Prirat-Pflegeanstalt für weibliehe Geisteskranke. 1856 von Julie Köhler, geb. Gropias eröffnet. Arzt: Dr. Wetzstein. 6 Betten. ßase'sche Privat-Irrenpflegeanstalt für Fräsen. 18S8 eröffnet. Arzt: Dr. Matzdorff. 26 Betten. Irrenanstalt für Männer. 5. August 1890 von Dr. Matzdorff eröffnet. 20 Betten. Verp f l e g a n g s p r e i s 3—4 und l,so M täglich. Filiale der Berliner städtischen Irrenanstalt za Dalldorf. Irren - Pflegeanstalt ftlr Franen von Wwe. Schulz, geb. Heinrich. 1880 errichtet. Arzt: Dr. Matzdorff. 5 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s 2,so M täglich. Bernkastel, 2 396 Einw. (Kreis Bernkastel, Beg.-Bez. Trier). Städtische W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Krankenhans znr heiligen Familie. 7. Sept. 1870 von Dechant Dörbach und Jodokus Prüm aas Wehlen gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Freie Arztwahl. Wartepcrsonal: 9 Dienstmägde Jesu ChriBti aus Dernbach. 24 Betten. Verpflegungspreis 3, 2, l,so und 0,»o M täglich. 1898 wurden 28 m., 35 w. Kranke verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 4 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 5 726 M, letztere setzten sich zusammen aus 3 148 M Verpflegongsgeldern, 1 294 M Zoschoss der Provinz and 1 284 M Legaten, Geschenken. Bernstadt i. Schles., 4 334 Einw. (Kreis Oels, Reg.-Bez. Breslau). Garnlsonlazaret. Gebäude 1884 erbaut. 2 Zimmer ermiethet und am 1. Jan. 1888 bezogen. Arzt: Dr. Bieda. 10 Betten. 1898 kein Kranker. Stldtisches Krankenhaus. Aerzte: Drs. Tockuss und Hamacher. 12 Betten. Verpflegnngspreis 0,80 M täglich. 1898 worden 26 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 10, j Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Aasgaben and Einnahmen 1898 betragen 867,8* fi, letztere setzten sich zasammen ans 268,88 M Verpflegongsgeldern und 599,oi M Zuschuss der Stadt. Städtisches Hospital, 26 Betten. Bernstein, 2 297 Einw., (Kreis Soldin, Beg.-Bez. Frankfurt). Stldtisches Krankenhans. 1885 neu erbaot. Arzt: Dr. Boeder. 18 Betten. 14 für Männer, 4 für Frauen. Verpflegungspreis 0,eo und 1,25 M täglich ausschl. Arzt und Medizin 1898 wurden 135 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 15 bezw. 31 Tage veroflegt, 2 m., 1 w. sind estorben. Ausserdem wurden verpflegt 4 Personen zur Reinigung von Ungeziefer. Einnahmen 898: 2 800,12 M Verpflegungsgelder and 245,44 M Zuschuss der Stadt.

f

Berthelsdorf, 722 Einw. (Kreis Hirschberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Berger's Kar- and Wasserheilanstalt. Keine ärztliche Leitung. Berun (Alt), 2 074 Einw. (Kreis Pless, Beg.-Bez. Oppeln). Städtisches Krankenhaus. 1. Juli 1888 errichtet. Arzt: Dr. v. Klobukowski. 12 Betten. Verpflegungspreis 0,7» bis 1,20 M täglich. 1898 wurden 15 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 21 bezw. 28 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 1 306 M, letztere setzten sich zasammen aas 386 M Verpflegongsgeldern, 300 M Zuschuss des Kreises und 620 M der Stadt.

Königreich Prenssen.

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Beuel—Bevergern.

Beuel, 3 437 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bez. Köln). St. Josefskloster der Franziskanerinnen aas Olpe. 5 Franziskanerinnen.

15 Betten.

Beuren, 1 160 Eiuw. (Postort Eichsfeld, Kreis Worbis, Beg.-Bez. Erfurt). Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern. 3 barmherzige Schwestern ans Heiligenstadt. Beuthen i. Ob.Schles., 41 379 Einw., 30 Aerzto, 3 Zahnärzte, 26 Hebammen, 3 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Oppeln). Die Stadt hat Rosaliengrubenwasser (Grandwasser). Grabenwasser wird durch Druckmaschine nach einem Wasserthurm gehoben. Anlagekosten 1 000 000 M. Errichtet 1897/98. Städtischer S c h l a c h t - and Viehhof 1888/89 erbaat. Anlagekosten aber 500 000 M. Kahlhaas. — K a n a l i s a t i o n geplant. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhaas seit 1892. System: H. Biemann, Breslau. — Eine städtische and 2 öffentliche B a d e a n s t a l t e n . — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom '23. Juni 1885. Garnisonlazaret. 1883/84 erbaat and am 1. Okt. 1884 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt am Aasgange der Gr&npnerstrasse. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Schnevder. 24 Betten. 1898 worden 291 Kraiäe durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg für die Garnison. — Fiskalische Wasser (Grundwasser). Grabenwasser wird durch Druckmaschine gehoben — seit September 1897. Städtisches Krankenhaus. Neu erbant und im September 1876 eröffnet. Leitender A r z t : Dr. Herrmann. W a r t e p e r s o n a l : 12 Vincentinerinnen, 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 174 Betten: 117 f. M., 57 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,so und l,»o M täglich. 1898 wurden 1096 m., 370 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 51 m , 28 w. sind gestorben. Aasgaben 1898: ordentliche 76 737,64 M, ausserordentliche 1 307,j9 M. Die Einnahmen betrugen 75 064,ss M and setzten sich zusammen aas 60 180,7» M Verpflegungsgeldern, 371,8 7 M Kapitalszinsen, 13 673,09 M Zuschuss der Stadt and 838,s i M aus sonstigen Quellen. — Kläranlage nach dem Savern-Röber'schen System seit 1895. Lazaret des Oberschlesischen Knappschaftsvereins. 1848 errichtet. Das nea errichtete Lazaret 1888 eröffnet. Leitender A r z t : Dr. Wagner. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 11 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter inkl. 2 Oberwärter. 300 Betten und zwar 270 für m. und 30 für w. Kranke. Die Mitglieder werden kostenfrei behandelt. Für verletzte Mitglieder zahlen die Berufsgenossenschaften vom Beginne der 14. Woche l,so M Verpflegungskoaten ¿glich. Fremde Personen, sofern solche behandelt werden, zahlen 2 M täglich. 1898 wurden 2 759 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 33 m., 5 w. sind gestorben. Aasgaben 1898: 105 377,66 M. Elektrische Beleuchtungsanlage. Ventilationssystem: Ventilator mittels Dampfbetrieb. Heizungssystem: Zentral - Luftheizung. Desinfektions - Apparat nur für's Lazaret. Wasserversorgung: Städtische Wasserleitung. Abfuhr, mittels Tonnen. Entwässerung: Holva'sche Kläranlage. Privat-Hellanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Born. 15. April 1890 eröffnet, 14 Betten. 1898 wurden 119 Kranke durchschnittlich 10,3 Tage verpflegt. Prlvat-Heilanstalt für Augenkranke von Dr. Grünthal. Privat-Heilanstalt für Nervenkranke von Dr. Hayn. Privat-Hellanstalt für Hantkranke von Dr. Neisser. 15. Februar 1896 eröffnet 8 Betten. 1898 wurden 38 m., 2 w. Kranke verpflegt. Robertusstift. Siechenhaus für 33 m. und 52 w. Sieche. Arzt: Dr. Koziol. 5 Borromäerinnen aus Trebnitz. Hospital nun heiligen Geist, 1863 errichtet. 12 Borromäerinnen aus Trebnitz. 55 Betten für Hospitaliten. Anstalt zum Guten Hirten, Pflege kranker und Beaufsichtigung sittlich gefallener und gefährdeter weiblicher Personen. 1893 eröffnet, lfi Schwestern vom Guten Hirten aus Münster in Westf. 54 Betten. Bevergern, 989 Einw. (Kreis Tecklenburg, Beg.-Bez. Mflneter). „St. Antonius-Hospital«. Gegründet 17. Dez. 1861 durch Pfarrer Brügge. Rechtsfähigkeit seit 2. Aug. 1869. V o r s t a n d : Kuratorium. A r z t : Dr. Koller. W a r t e p e r s o n a l : 3 Franziskanessen aus Münster. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,75 nnd l,so M täglich für Kanalarbeiter. 1898 wurden 57 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 70 Tage verpflegt, 8 m., 2 w. sind gestorben. Einnahmen betrugen 4 276 M und setzten sich zusammen aus 2 599 M Verpflegungsgeldern, 77 M für verkaufte eigene Produkte, 847 M Kapitalszinsen, 250 M Geschenken und 503 M aus sonstigen Quellen.

Beverungen—Bielefeld.

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Königreich Prenssen.

Beverungen, 1 983 Einw. (Kreis Höxter, Beg.-Bez. Minden). St Johannis-Hospital. 1871 durch Pfarrer Hachez gegründet. Anbau 189G für ansteckende Krankheiten mit 8 Betten. E i g e n t h i i m e r : Katholische Kirche. A r z t : Dr. Bremer. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Paderborn. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s im Sommer: 1,26 M, im Winter: 1,50 M. 1898 wurden 66 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 11 m., 10 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 5 958 M und setzten sich zusammen aus 4 218 M Verpflegungsgeld. 1 170 M Kapitalszinsen. 42 M Geschenken und 528 M aus sonstigen Quellen.

Biebrich, 13 463 Einw., 7 Aerzte, 7 Hebammen, Reg.-Bez. Wiesbaden).

1 Apotheke (Landkreis Wiesbaden,

W a s s e r v e r s o r g u n g : W a s s e r l e i t u n g im Dez. 1S97 eröffnet. Kosten 500 000 M. Das Wasser stammt aus dem Taunus und wird zwischen Schierstein und Walluf durch 5 Rohrbrannen gewonnen; es hat bei 19,9 0 Härte für Trink- und Hauszwecke eine günstige Zusammensetzung. Zur Hebung dienen 2 nominell 40pferdige Gasmaschinen. Das Versorgungsrohr geht durch Schierstein und endigt in dem Reservoir auf der Adolfshöhe, welches nach System Intze konstruirt ist. 1S98 sind 240 000 cbm Wasser verbraucht. — Die Stadt ist seit 1891 ganz k a n a l i s i r t . Der Kanal ist jedoch nur für Haus- und Meteorwässcr bestimmt. Fäkalien und Müll werden durch Abfuhr beseitigt. — Die L e i c h e n s c h a u wird durch einen Heilgehülfen ausgeübt. — D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t seit 1893 in einem besonderen Raum des städtischen Bauhofgebäudes. Apparat von Rintschol & Honneberg. — O e f f c n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 2 Anstalten gegenüber der Stadt, an der Rettbergsau (Insel im Rhein) gelegen (für den Sommer). In der Stadt eine Badeanstalt mit Wannen und Douchen. — B a n - P o l i z e i O r d n u n g vom 22. Juli 1898. Garnlsonlazaret. 1872 käuflich erworben und am 1. Jan. 1873 bezogen. Es liegt an der Adolfstrasse, 200 m vom Rheinbahnhof entfornt, Front nach Südwesten, Nordseite grenzt an die Taunusbahn. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Dunbar. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter. 24 Betten. 1898 wurden 154 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — Gasbeleuchtung, in den Fluren Glühlicht. V o n t i l a t i o n s s y s t e m : Im Hauptgebäude Schieberöffhungen in den Thüren und Ausfallscheiben in den Fenstern, in der Baracke Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Gusseiserne Oefen, in der Baracke Mantelöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Ein Apparat mit Trockenhitze, einer nach Giessener Muster, für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : 1 Tiefbrunnen. L a t r i n e n : Senkgruben. B e s e i t i g u n g d e r A b f a l l s t o f f e : Pneumatische Entleerung. K r a n k e n h a u s . 31. Okt. 1888 vom Krankenhaus-Verein eröffnet. A r z t : Dr. Happel. W a r t e p e r s o n a l : 5 Schwestern vom rothen Kreuz. 41 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 2 M täglich. 1898 wurden 336 m., 112 w. Kranke durchschnittlich 18,4 Tage verpflegt, 11 m., 12 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898: 23 050 M, letztere setzten sien zusammen aus 16 500 M Verpflegungsgeldern, 48 M an verkauften eigenen Produkten, 452 M Kapitalszinsen, 200 M Zu8chuss des Kreises, 1 500 M der Stadt, 2 200 M Geschenken und 2 150 M aus sonstigen Quellen.

Bielau, 1 263 Einw. (Kreis Neisse, Beg.-Bez. Oppeln). Herrschaftliches Krankenhans. 21 Mai 1891 von Freifrau v. F r i e d e n t h a l - F a l k e n h a u s e n errichtet. E i g e n t h ü m e r u n d V o r s t a n d : Freiherr v. Friedcnthal-Falkcnhausen'sche Erben. A r z t : Dr. Simon. W a r t e p e r 6 o n a l : 3 graue Schwestern aus Breslau. 7 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 1 M täglich. 1898 wurden 51 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben.

Bielefeld, 55 692 Einw., 29 Aerzte, 2 Zahnärzte, 19 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Minden). W a s s e r l e i t u n g 1889 errichtet. Wasserentnahmestelle in der Senne II, etwa 13 km von Bielefeld entfernt. Das Wasser wird von den Brunnen aus mittels Maschine bis zur Auslaufkammer in Brackwede gepumpt, von wo es bis zum Hochbassin bei der Sparenburg geleitet wird. Von dort gelangt es in die Leitung. Anlagekosten 1 200 000 M. System: Zirkulationssystem. Wasserverbrauch in der Zeit vom 1. Jan. 1898 bis 1. Jan. 1899: 1056 132 cbm. — S c h l a c h t h o f , der F l e i s c h e r i n n u n g gehörig, errichtet 1884. Anlagekosten 126000 M. Verwaltungsgebäude, 4 Schlachtgebäude, 1 Kühlhaus und Eismaschine. 1898 geschlachtet: Kindvieh 4 800, Schweine 10000, Kälber und Schafe 6 100, Pferde 685, Esel 1. — E n t w ä s s e r u n g , durch Rohrkanäle in den Strassen, welche in den Lutterbach und in Gräben in

Königreich tVeusaen.

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Bielschowitx, fiienowik.

der Umgebung der Stadt einmünden. K a n a l i s a t i o n mit Rieselfeldern ist seit 1896 im Bau. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , seit 13S9. System Badenberg. 100mal 1898 in Thätigkeit gewesen. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1 Schwimmbadeanstalt mit Einzelb&dern in Gadderbaum, 1893 kfioflich übernommen, 2 Brausebäder, 1892 und 1898 errichtet. Ad lagekosten für die Badeanstalt 12000 M, für die Brausebäder 8000 bezw. 9000 M. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 26. Febr. 1894. Garnlsonlasaret. 1874 bis 1877 erbaut und 1877 bezogen. Es liegt im Nordwesten der Stadt an dem B&rgerwege (nach der Bauerschaft Gellershagen zu). V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Engels. W a r t e p e r s o n a l : 3 Sanitätsmannschaften, 2 ausgebildete Krankenwärter. 34 Betten. 1898 wurden 129 Kranke dnrchschnittlich 21 Tafje verpflegt. G a s b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s systein: Kippfenster und Thürschieber. Meidingers Füllöfen. Desinfektionsapparat mit heissem Wasserdampf, von Gebr. Schmidt in Weimar. St&dtischeg Krankenhaus. 1845 erbaut, durch Neubau 1852 vererössert. Isolirhaus für ansteckende Krankheiten vorhanden. Neubau 25. Novbr. 1899 e r ö f f n e t . A r z t : Sanitätsrath Dr. Kranefuss. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakone, 6 Diakonissen aus Sarepta. 180 Betten. 1898 wurden 1 154 (739 m., 415 w.) Kranke (einschliesslich 227 m., 87 w. an K r ä t z e Leidende) durchschnittlich 19,s Tage verpflegt, 28 m., 24 w. sind gestorben. Die Einnahmen betrugen 44 246,»8 M und setzten sich zusammen aus 27 315,»4 M Verpflegungsgeldern, 2 546,29 M Kapitalszinsen, 8100 M Zuschuss der Stadt, 233,48 M Geschenken und 6 051,27 M aus sonstigen Quellen, darunter 2 300 M Dienstboten-Abonnement. St. Franziskus - Hospital; 27. Sept. 1876 durch Pfarrer Franz Schöne gegründet. E i g e n t h f i m e r : Katholische Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Geisthövel. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 16 Franziskanerinnen aus Aachen, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 90 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s 5, 3 und 1,js M täglich. 1898 wurden 689 (352 m., 337 w.) Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 22 m., 18 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 : 27 810,32 M, letztere setzten sich zusammen aus 26 074,77 M Verflegungsgeldern und 1 735,»» U durch Kollekten. PrlTat-Hellanstalt f ü r Augen- und Ohrenkrankheiten. 1. Juli 1891 von Drs. Arntz und J&rgensmeier eröffnet. 1 Assistenzarzt. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 4, 3 und 2 M täglich. 1898 wurden 144 Kranke verpflegt, 1 w. ist gestorben. Privat • Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Fromme. 30. April 1897 eröffnet. 3 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 7, 5 und 3 M täglich. Augen-Heilanstalt von Dr. Hesse. 1S60 von Sanitätsrath Dr. Steinheim eröffhet. 2 Diakonissen aus Sarepta. 20 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s 7, 5 und l,»o M täglich. 1898 wurden 31 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 23,» Tage verpflegt. Augen-Heilanstalt von Dr. Helpup. Wilhelm-Augusta-Stlft. Siechenhaus. Zur Erinnerung an die goldene Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin errichtet. Rechtsfähigkeit seit 31. Dez. 1881. Verwaltung der Stadt. 30 Betten. Xarienstift. Siechenhaus. 38 Betten. Lutherstift.

Siechenhaus.

Kinderheim. 56 Betten.

Bielschowitz bei Antonienhütte, 5 482 Einw. (Kreis Zabrze, Beg.-Bez. Oppeln). Lazaret des Oberschleslscben Knappschaftsvereins. 1895, 1896 und 1897 erbaut und am 15. Jan. 1898 eröffhet. Arz t : Dr.Uloth. W a r t e p e r s o n a l : 5 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 92 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : Fremde 2 M täglich, eigene Kranke werden kostenfrei behandelt; für verletzte Mitglieder zahlen die Berufs-Genossenschaften vom Beginn der 14. Woche l,»o M täglich. 1898 wurden 957 Kranke durchschnittlich 24'/j Tage verpflegt, 7 m. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 74 173,so M, Einnahmen 1898: 3 371,46 M und setzten sich zusammen aus 3 259,so M Verpflegungsgeldern und 111,86 M aus sonstigen Quellen. E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Dachfenster und Schornstein. HeizungsBystem: Luftheizung und Kachelöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Henneberg'scher Dampfdesinfektor, nur für's Lazaret. W a s s e r v e r s o r g u n g : Brunnenwasser. A b f u n r , nach Prof. Dr. Hulva. Tagewasser — Kanalentwässerung. Bienowitz, 4 6 1 Einw. (Landkreis Liegnitz, Beg.-Bez. Liegnitz). Asyl A r tranksttehtige Fräsen. 1. Nov. 1899 eröffnet. Vorstand: Schwester Ida Brandt (Diakonissin aus Breslau).

Jahrespension 200 M.

Biesdorf- Birkeadorf.



80

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Königreich Preassea.

Biesdorf, 873 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam.) Berliner stldtische Anstalt FTTR Epileptische „Wühl garten". 15. NOT. 1S93 eröffnet. Erweiterungsbau 1900 für 100 M. and 60 Fr. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde Berlin. Vors t a n d : Direktor Dr. Hebold. 6 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 60 m., 42 w. Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : '26 m., 15 w. 1083 Betten: (578 f. M., 505 f. Fr.), darunter für Kinderj e 50. Für die Zeit vom 1. April 1899 bis 31. März 190*2 werden — nach Beschluss der Stadtverordneten -Versammlung vom 29. Dez. 1898 — die im §. 16 des Reglements vom 12. Jan. und 25. März 1893 vorbenaltenen K o s t e n s ä t z e nachstehend festgesetzt: a) Der Kostensatz für die volle Anstaltsverpflegung (§. 16 Absatz 1 des Reglements) auf 2,r.o M. Kommt dieser volle Satz zum Ansatz, so werden besonders aufgelaufene Kosten für Extradiät, Bandagen, Brillen und ähnliche daneben zur Berechnung gestellt. b) Der bei Anssenpflege (&. 12 des Reglements) für Leistungen von der Haupt-Anstalt ausser der Baarausgabe an die Pnegestelle innerhalb der Grenze des Satzes zu a hinzutretende Zuschlag (§. 16 Absatz 2 des Reglements) bei Privatanstaltspflege auf 0,so M, bei Familienpflege auf 0,70 M. c) Die allgemeinen Verwaltungskosten im Sinne von §. 31a des Gesetzes vom 11. Juli 1891 und seiner Materialien (Drucksache 5 der Session 1890/91 des Herrenhauses, Seite 10 ff.) auf 1,60 M. Vorstehender Kostentarif ist auf Grand des Artikels 1 §. 31b des Gesetzes vom 11. Juli 1891 (Gesetz-Sammlung Seite 300) von den zuständigen Ministern, Berlin, den 2. März 1899, genehmigt. 1898 wurden 784 m., 428 w. Kranke durchschnittlich 256 Tage verpflegt, 24 m., 19 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 189S: 872 237 M, letztere setzten sich zusammen aus 40 227 M Verplegungsgeldern, 65 470 M für verkaufte eigene Produkte, 762 511 M Zuschuss der Stadt Berlin und 4029 M aus sonstigen Quellen. Biesenthal, 2G07 Einw. (Kreis Oberbarnini, Beg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhans. 1. April 1896 eröffnet. A r z t : Dr. Seer. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester aus Victoriaheim in Eberswalde und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s täglich: 1,7» f. M., 1,so f. Fr., 1,25^1 f. Kinder. 1898 wurden 32 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betragen 2 070 M Verpflegungsgelder und 9 M für verkaufte eigene Produkte. Heimstftte für das Alter nnd die Arbeitsunfähigkeit. Juli 1899 gegründet von der Gesellschaft „ W o h l f a h r t s e i n r i c h t u n g f ü r Heime d e u t s c h e r V e t e r a n e n , I n v a l i d e n und B e a m t e " in B e r l i n , an deren Spitze Herzog G ü n t h e r zu S c h l e s w i g - H o l s t e i n und W i l h e l m F ü r s t zu W i e d stehen. Die Stadt hat ein Gelände von 120 Morgen geschenkt. Es werden 25 villenartige Gebäude errichtet. Billerbeok, 2 497 Einw. (Kreis Koesfeld, Beg.-Bez. Münster). St. Lndgeri-Hospital. 1S65 von der Pfarrgemeinde gestiftet, seit 12. Juni 1869 Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Schwering. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aas Münster. 65 Betten, darunter 20 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1898 wurden 108 m., 73 w. Kranke durchschnittlich 73 Tage verpflegt, 7 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem wurde verpflegt: 1 Krätzkranker. Ausgaben und Einnahmen 1S98 betrugen 6 304 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 036 M Verpflegungsgeldern, 1 956 M Kapitalszinsen und 312 M aus sonstigen Quellen. Birgelen, 953 Einw. (Kreis Heinsberg, Beg.-Bez. Aachen). Irankenhaas. 18S7 gestiftet. 13 Betten. 4 Augustinerinnen. Birkenwerder, 1 286 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). J. Mlttag's Sanatorium. A r z t : Dr. Wolff. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 M tägl. Sanatorium für physikalisch - diätetische Therapie. E i g e n t h ü m e r : Terraingesellschaft und Sanatorium Bad Birkenwerder bei Berlin, Aktiengesellschaft. Arzt: Dr. Ziegelroth. 1 Assistenzarzt. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10—15 M täglich. Birkesdorf, 2 896 Einw. (Kreis Düren, Beg.-Bez. Aachen). Marlenhospital, errichtet 1. Mai 1885 vom Kommerzienrath W i l h e l m Schüll. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde. A r z t : Dr. Gatzen. W a r t e p e r s o n a l : 13 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 66 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 3, 2 und 1 M täglich. 1898 wurden 105 m., 87 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 6 m. 10 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 14 635 M. Die Einnahmen betragen 14 458 M Verpflegungsgelder and 250 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Preussen.



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Birnbaum—Bitbnrg.

Birnbaum, 3 207 Einw. (Kreis Birnbaum, Beg.-Bez. Poeen). StXdtlsches Krankenhaus. 1860errichtet. A r z t : KreisphysikusDr. Schroeder. 12Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 1,7» M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1898 worden 4m., 1 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1S98 betrugen 562 M, letztere setzten sich zusammen aus 78, u M Verpflegungsgeldern und 483,8} M Zoschuss der Stadt. Bischofsburg, 4 348 Einw. (Kreis Bössel, Beg.-Bez. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St. Josephskrankenhaus. 1885 vom Domherrn H e r r m a n n in Frauenburg gestiftet, ist mit dem früheren städtischen Krankenhause vereinigt. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Zuralski. W a r t e p e r s o n a l : 4 Katnarinerinnen aus Braunsberg, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 46 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 1,50 und 0,so M täglich. 1898 wurden 127 m., 69 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 2 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt 19 (9 m., 10 w.) Sieche. Die Einnahmen 1898 betrugen 7 370M und setzten sich zusammen aus 5 910 M Verpflegungsgeldern, 890 M für verkaufte eigene Produkte und 570 U Geschenken. Bischofstein, 3 157 Einw. (Kreis Bössei, Beg.-Bez. Königsberg). Städtisches Krankenhaus. 1869 von der Stadt mit Beihilfe auswärtiger Unterstützungen errichtet. A r z t : Dr. Ehm. W a r t e p e r s o n a l : 3 Katharinerinnen aus Braunsberg, 1 m., 1 w. Wärter. 19 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,8i M täglich. 1898 wurden 107 m., 48 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Bischofswerder, 2 030 Einw. (Kreis Bosenberg i. Westpr., Beg.-Bez. Marien werder). Krankenhaus der Diaspora-Anstalten. 18. November 1895 errichtet. E i g e n t h ü m e r u n d V o r s t a n d : Komitee zur Förderung von Werken der Nächstenliebe im südlichen Theile der Provinz Westpreussen. A r z t : Dr. Bajohr. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Danzig. 11 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 2 M und 0,«o M täglich. 1898 wurden 30 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. Bind gestorben. Siechenhelm. 1895 errichtet. 14 m., 10 w. Sieche verpflegt.

1 Diakonisse aus Danzig.

24 Betten.

1898 wurden

Btekupitz bei Postort Borsigwerk, 7 712 Einw. (Kreis Zabrze, Beg.-Bez. Oppeln). W a s s e r l e i t u n g seit 1895. Grfiflich v. Ballestrem'sche Krankenanstalt. 1867 vom Majoratsherrn Graf v. Ballestrem gestiftet. Arzt: Sanitäts-Rath Dr. Krause. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vinzentinerinnen aus Kulm. 17 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s 0,75 M täglich. 1898 wurden 86 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben; ausserdem wurden verpflegt 2 Altersschwache, 1 Sieche. Bismarckhütte, Gemeinde Ober-Heiduck mit 6 833 Einw. Oppeln).

(Landkreis Beathen, Beg.-Bez.

Bismarck-Hospital der Krankenkasse für die Bismarckhütte, Aktiengesellschaft. 8. Juni 1899 eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Fröhlich. 48 Betten für Männer. 1899 wurden 394 Kranke durchschnittlich 34,7 Tage verpflegt, 5 sind gsstorben. Bitburg, 2 759 Einw. (Kreis Bitbnrg, Beg.-Bez. Trier). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Hospital Marla-Hilf. Frühjahr 1896 von der Armenverwaltung eröffnet. Freie Arztwahl. 14 Franziskanerinnen aus Waldbrcitbach. IS Betten. Ver p f l e g u u g s p r e i s 2, l,so, 1,20, 0,80 M täglich. 1898 wurden 66 m., 53 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 3 m., 4 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 4 819,88 M und setzten sien zusammen aus 3 979,88 M Verpflegungsgeldern, 3fiO M Zuschuss der Stadt und 480 M aus sonstigen Quellen. Q u t t s t s d t , Kruikenfcans-Lcxlkon fllr das Deutsche Reich.

6

Bitterfeld—Blankenburg.

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Königreich Preussen.

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Bitterfeld, 10 6 3 6 Einw. (Kreis Bittcrfeld, Rog.-Bcz. Merseburg). W a s s e r l e i t u n g seit 1. Dez. 1S96. Kreis-Krankenhaas. 1. Mai 1884 eröffnet. A r z t : Kreis-Phvsikus Geh. Sauitiits - Rath Dr. Atenstaedt. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : l ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 5*2 Betten. 1899 wurden 323 m., Gl w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 14 m., G w. sind gestorben. Blankenau, 4 2 0 Einw. (Kreis Fulda, Reg.-Bez. Kassel). Hospital. 1869 errichtet. 12 Männer verpflegt.

3 Yincentinerinnen aus Fulda.

12 Betten.

lS'JS wurden

Blankenburg, Gutsbezirk, 9 3 Einw. (Kreis Niederbanum, Keg.-Bez. Tutsdam). Berliner Heimstätte für weibliche Genesende. 10. Okt. 1S87 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Stadt Berlin. A r z t : Dr. Reuter in Malchow. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester des Victoriahauses. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s für Private 2 M. 1898 wurden 081 Mädchen und Frauen durchschnittlich 25,4 Tage verpflegt. Vor Ablauf der ersten Woche schieden 10 Pfleglinge auf eigenen Wunsch aus, 14 wurden wegen ungebührlichen Benehmens entlassen. In Blankenburg finden auch verheiratete und unverheiratete W ö c h n e r i n n e n mit ihrem Kinde — nicht vor dem 10. und nicht nach dem 21. Tage nach der Entbindung — Aufnahme. Kosten für Mutter und Kind 2,2j M täglich. 1898/99 waren 31 Wöchnerinnen (mit 22 Säuglingen) unter der oben angegobenen Zahl der Verpflegten. Ausgaben 1898: 33 409,4 3 M, Einnalimen 35 003 M Verpflegungsgeldcr. Bei der Meldung zur Aufnahme ist das nachfolgende ärztliche Attest vorzulegen. A e r z t l i c h e s A t t e s t behufs Meldung zur Aufnahme in eine städtische Heimstätte für Genesende. (Ausgeschlossen von der Aufnahme sind: Epileptische, Schwindsüchtige, Syphiliskranke, Alkoholiker.) 1. a) Vor- und Zuname der aufzunehmenden Person: . . . . b) Stand derselben: . . . . c) Wohnung: . . . d) Geburtstag: . . . Geburtsort: . . . e) Name, Stand und Wohnung des nächsten Angehörigen (Ehegatten, Vaters, Vormunds n. s. w.): . . . 2. a) Gehört die Person einer Krankenkasse an und event. welcher? . . . b) Krankenkassen-Buch Nr. . . . 3. Seit wann ist dieselbe arbeitsunfähig? . . . 4. Bezeichnung und Verlauf der Krankheit: . . . 5. Kann bei höchstens dreiwöchentlichem Aufenthalt in einer Heimstätte Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit in Aussicht gestellt werden? . . . G. a) Befindet sich die Person in voller Genesung? . . . b) oder ist noch ärztliche Pflege erforderlich? . . . c) ist noch eine Behandlung mit Medikamenten nöthig? . . . 7. Sind Abweichungen von der gewöhnlichen Verpflegung bezw. Beköstigung erforderlich und welche? . . . 8. Bemerkungen. . . . Der Unterzeichnete befürwortet auf Grund Wir verpflichten uns, die Kosten für die der obigen wahrheitsmässig abgegebenen ErVerpflegung de in einer städtischen klärungen die Aufnahme de vorbezcichneten Heimstätte mit 2 M pro Tag auf die Dauer . . . . in eine städtische Heimstätte für Gevon . . Wochen bis zum . . . zu übernehmen. nesende auf . . Wochen. Berlin, den 19 Berlin, den 19 (Unterschrift und Stempel): . . . (Unterschrift des Arztes und evt. Amtsstcmpcl): . . . . (Wohnung): . . . . Die Aufnahme de . . p. . . . ist auf die Dauer von . . Wochen genehmigt worden. D . . p. . . . hat sich am 1900 in der städtischen Heimstätte für Genesende zu zur Aufnahme zu melden. Aufnahmebuch Nr. . . Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. Gesehen. Die . . j). . . . ist am . . . um . . Uhr hier eingetroffen und unter . . . , den . . . . 1900. Nr. . . in das Aufnahmebuch eingetragen. . . . , den . . . . 1900. Der Hausarzt. . . Die leitende Schwester Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. Eino fernere Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. D . . p. . . . ist am . . . um . . Uhr ans der Heimstätte nach . . . . . . . . , den . . . . 1900. Die leitende Schwester. . . .

entlassen worden.

Königreich Preñasen.

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Blankenfelde.

A e r z t l i c h e s A t t e s t behufs Meldung zur Aufnahme in eine städtische Heimstätte für genesende WBchnerlnnen. Ausgeschlossen von der Aufnahme sind Personen, welche sich nicht in normalem Wochenbettzustande befinden, ferner Epileptische, Schwindsüchtige, Syphiliskranke und Personen, welche unter sittenpolizeilicher Kontrole stehen. 1. a) Vor- und Zuname der Wöchnerin . . . des Kindes . . . b) Beruf der Wöchnerin . . . c) Wohnung . . . d) Geburtstag der Wöchnerin . . . des Kindes . . . Geburtsort e) ist das Kind ehelich oder unehelich geboren? . . . f) Name, Stand und Wohnung des nächsten Angehörigen der Wöchnerin (Ehemann, Vater, Vormund u. s. w.): . . . 2. a) Gehört Wöchnerin einer Krankenkasse an nnd welcher? . . . . b) Krankenkassenbuch Nr. . . 3. a) Wann ist die Wöchnerin entbunden worden? . . . b) Wo hat die Entbindung stattgefunden? . . . 4. Sind bei der Geburt besondere Zufälle beobachtet worden? . . . 5. Kann bei dreiwöchentlichem Aufenthalto in der Heimstätte eine vollständige Genesung in Aussicht gestellt werden? . . . fi. a) Befindet sich die Wöchnerin in normalem Wochenbettzustande? . . . b) oder ist noch ärztliche Pflege erforderlich? . . . c) ist noch eine medikamentöse oder chirurgische BehandluDg nöthig? . . . d) ist das Kind gesund? . . . e) oder woran leidet es? . . . Beziehungsweise ist es augenkrank? . . . 7. Sind für die Wöchnerin Abweichungen von der gewöhnlichen Verpflegung oder Beköstigung erforderlich und event. welche? . . . 8. Ist die Wöchnerin im Stande, ihr Kind mit der Brust zu nähren? . . . 9. Bemerkungen. . . . Der Unterzeichnete befürwortet auf Grund der vorstehend, nach einer örtlichen Untersuchung wahrheitsgemäss abgegebenen Erklärung die Aufnahme der vorbezeichneten . . . . mit ihrem Kinde in me städtische Heimstätte für genesende Wöchnerinnen auf die Dauer von . . Wochen. Berlin, den . . . . 1900. (Unterschrift des Arztes event. Amtssiegel.) Die Aufnahme der p. . . . mit ihrem Kinde ist auf die Dauor von . . Wochen genehmigt worden. Aufnahmebuch Nr. . . Berlin, den . . . . 1900. Aufnahmebureau der städtischen Heimstätten für Genesende. Die p. . . . ist mit ihrem Kinde am . . . . um . . Uhr . . mittags hier eingetroffen und unter Nr. . . in das Aufnahmebuch eingetragen worden. Blankenfelde, den . . . . 1900. Dj„ leitende Schwester. . . . Gesehen Blankenfelde, den . . . . 1900. Der Hausarzt. . . . Die beantragte Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Aufnahmebureau. . . . Eine fernere Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Aufnahmebureau. . . . Die p ist mit ihrem Kinde am . . . . um . . Uhr . . mittags aus der Heimstätte nach . . . entlassen worden. Das Kind ist mit der Mutterbrust — künstlich — genährt worden. Blankenfelde, den . . . . 1900. Die leitende Schwester. . . . Entlassungstag im Aufnahmebuch notirt. Berlin, den . . . . 1900. Aufnahmebüreau. . . . Blankenfelde, 576 Einw. (Kreis Niederbarnim, ßeg.-Bez. Potsdam). Berliner HeimstXtte f ü r weibliche Brustkranke. Am 10. Juli 1S93 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Stadt Berlin. A r z t : Dr. Elkan. 3 Victoriaschwestern. G3 Betten. 1898 wurden 469 tuberkulöse Frauen durchschnittlich 43,7 Tage verpflegt, kein Todesfall. 43 Pfleglinge mussten innerhalb der ersten 14 Tage nach der Aufnahme entlassen werden, darunter 3 wegen Heimweh, 7 wegen Familien- oder Arbeitsangelegenheiten, fi wegen ungebührlichen Benehmens, 23 weil sie wegen schwerer Krankheit hier ungeeignet waren, 1 wegen beginnenden Abortus und 3 woil ihre Kassen die Kosten nicht übernehmen wollten. Ausgaben 1898: 51420,58 M. Einnahmen 40 439,95 M Verpflegungsgelder und 398,4 3 M aus sonstigen Quellen. Bei der Meldung zur Aufnahme ist folgendes ä r z t l i c h e A t t e s t vorzulegen. 6*

Blankenfelde.

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Königreich Prenssen.

A e r z t l i c h e s A t t e s t behufs Meldung zur Aufnahme in eine Berliner städtische Heimstätte für Brustkranke. (Ausgeschlossen von der Aufnahme sind Epileptische, Syphilitische, Alkoholiker.) 1. a) Vor- und Zuname der aufzunehmenden Person: . . . . b) Stand derselben: . . . . c) Wohnung: . . . d) Geburtstag: . . . Geburtsort: . . . Kreis: . . . e) Name, Stand und Wohnung des nächsten Angehörigen (Ehegatten, Vaters, Vormunds u. s. w.J: . . . '2. a) Gehört die Person einer Krankenkasse an, bezw. welcher? . . . b) KrankenkassenBuch Nr. . . . 3. Seit wann ist dieselbe arbeitsunfähig? . . . 4. a) Bezeichnung, Dauer und Verlauf der Krankheit; insbesondere welche Theile waren vorzugsweise ergriffen, und welche Behandlungsweise ist angewendet worden? . . . b) Sind in der Familie andere Fälle von Tuberkulose vorgekommen und welche? . . . 5. Kann von der Verpflegung in einer Heimstätte die Herstellung einer Erwerbsfahigkeit erwartet werden? . . . 6. Ist Fieber vorhanden? . . . 7. Sind Abweichungen von der gewöhnlichen Verpflegung bezw. Beköstigung erforderlich und welche? . . . 8. Bemerkungen. . . . Wir verpflichten uns, die Kosten für die Der Unterzeichnete befürwortet auf Grund Verpflegung de in einer städtischen der obigen wahrheitsgemäss abgegebenen ErHeimstätte mit 2 M pro Tag auf die Dauer klärungen die Aufnahme de vorbezeichneten von . . Wochen bis . . . zu übernehmen. . . . . in eine städtische Heimstätte für Brust. kranke auf . . Wochen. _ Berlin, den . . . . 1900. Berlin, den . . . . 1900. (Unterschrift und Stempel.) . . . (Unterschrift des Arztes und evt. Amtsstenipel.) . . . . (Wohnung): . . . . Die Aufnahme de . . p. . . . ist auf die Dauer von . . Wochen genehmigt worden. D . . . hat sich am . . . . 1900 in der städtischen Heimstätte für Brustkranke in . . . . zur Aufnahme einzufinden. Aufnahmebuch Nr. . . . Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. Gesehen. D . . p. . . . ist am . . . um . . Uhr hier eingetroffen und unter . . . . den . . . . 1900. Nr. . . in das Aufnahmebuch eingetragen. . . . den . . . . 1900. Der Hausarzt. . . . Die leitende Schwester. . . . Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. Eine fernere Aufenthaltsverlängerung von . . Wochen ist bewilligt worden. Berlin, den . . . . 1900. Heimstätten-Bureau. D . . p. . . . ist am . . • um . . Uhr aus der Heimstätte nach . . . entlassen worden. . . . . . . . den . . . . 1900. Der Hausarzt. . . .

Hausordnung der städtischen Heimst&tten fttr Brustkranke. 1. Die Pfleglinge erhalten bei ihrem Eintritt in die Heimstätte Bekleidung, Leibwäsche, Lagerstelle, Bettwäsche und Handtücher von der Verwaltung geliefert. Sic müssen jedoch selbst mit ausreichender, in sauberem Zustande befindlicher und der Jahreszeit entsprechender Kleidung versehen sein, welche sie bei der Aufnahme in die Heimstätte abzugeben nabon und bei ihrer Entlassung gegen Rückgabe der Anstaltssachcn zurück empfangen. Kamm, Haar-, und Zahnbürste muss jeder Pflegling mitbringen.') 2. Jeder Bewohner der Heimstätte ist verpflichtet, allen Anordnungen des Arztes und der leitenden Schwester oder den von diesen beauftragten Personen unbedingt Folge zu leisten, widrigenfalls die sofortige Entlassung orfolgen kann. Ungesittetes, Aergerniss erregendes Benehmen, namentlich Trunkenheit, hat gleichfalls die sofortige Entlassung des betreffenden Pfleglings zur Folge. Jedes Spielen um Geld ist untersagt. Baares Geld und Werthsachen sind an die leitende Schwester abzugeben. Werden dergleichen Gegenstände nicht abgegeben, so wird, falls sie abhanden kommen sollten, ein Ersatz nicht geleistet. 3. Die Pfleglinge sind, sofern der Anstaltsarzt nicht andere Anordnung getroffen hat, gehalten, in der Regel im Sommer um 7, im Winter um 8 Uhr Morgens aufzustehen und im Sommer spätestens um 9 Uhr, im Winter um S Uhr Abends zu Bett zu gehen. Das Aufmachen der Lagerstellen haben, soweit der Arzt nichts anderes bestimmt, die Pfleglinge selbst zu besorgen und auch die Reinigung ihrer Zimmer zu übernehmen. 4. Der Aufenthalt in den Schlafräumen ist während der Tageszeit nur zum Ruhen gestattet. Boi Benutzung der Lagerstellen sind die Überkleider und das Schuhwerk abzulegen. Die Lagerstellen sind sofort nach dem Verlassen derselben in Ordnung zu bringen. Vor dem Verlassen der Schlafräume — Vor- und Nachmittags — haben die Pfleglinge die Fenster zu offnen. *) Die Pfleglinge haben sich mit Pantoffeln oder Morgenschuhen zu vorsehen, da solche von der Verwaltung nicht geliefert werden.

Königreich Preossen.



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Blankenstein, Bleichfelde.

5. Das Decken und Aofräomen der Tische hat von den Pfleglingen zq erfolgen; aach können denselben andere Verrichtungen, namentlich in der Köche und Wäscheverwaltung, unter Zustimmung des Arztes von der leitenden Schwester übertragen werden. 6. In Bezug auf die Diät und die Benutzung von Arzneien haben die Pfleglinge den Anordnungen des Anstaltsarztes und der Pflegeschwestern unbedingt Folge zu leisten. 7. Die Einführung von Spirituosen in die Anstalt ist untersagt. Das Einbringen und der Genuss von Obst und anderen Lebensmitteln unterliegt der Genehmigung des Arztes. 8. Das Tabakrauchen ist im ganzen Bereiche der Heimstätte — also auch im Parke — verboten. 9. Die Pfleglinge sind gehalten, zu den einzelnen Mahlzeiten, deren Beginn durch das Läuten einer Glocke angezeigt wird, pünktlich zu erscheinen, es sei denn, dass sie durch ihren Gesundheitszustand hieran gehindert sind. 10. Die Pfleglinge dürfen sich nur in den ihnen angewiesenen Räumen oder im Parke aufhalten. Das Betreten der zur Heimstätte oder zur Gutsverwaltung gehörigen Wirthschaftaräome ist streng untersagt. Das Anstaltsgebiet darf von den Pfleglingen nicht verlassen werden. 11. Die Pfleglinge haben sowohl in ihrem eigenen als in dem Interesse ihrer Hausenossen ihren Auswurf (durch Husten, Räuspern, Spucken) ausschliesslich in die zur Aufnahme esselben bestimmten Gefässe — Speinäpfe, Speigläser und tragbare Speiflaschen — zu entleeren und jede Verunreinigung der Fussböden, der Wände, der Bett- und Tischwäsche, besonders auch der Taschentücher strengstens zu vermeiden. Ebenso streng muss jede Verunreinigung des Parkes — sowohl der Wege wie aller Anlagen — mit Auswurf vermieden werden. Der sorglos überallhin entleerte Auswurf erregt nicht nur Ekel, sondern bringt Pfleglingen wie Angestellten eine grosse Gefahr, denn durai seine Eintrocknung und Verstäubung trägt er vermöge des gerade in ihm enthaltenen Ansteckungsstoffes der Schwindsucht zur Verbreitung derselben bei. 12. Beurlaubungen der Pfleglinge finden nicht statt. 13. Von den Pfleglingen wird die Schonung ihrer Kleidune und des von ihnen benutzten Anstalts-Inventars sowie die grösste Sauberkeit erwartet; auch haben sie jede Beschädigung der Park- und Gartenanlagen sorgsam zu vermeiden. Es wird ferner vorausgesetzt, dass sie selbst für die Reinlichkeit und Ordnung sowohl an ihrer Person als auch in den Schlafräumen, im Speisesaal, in den Parkanlagen und namentlich auf den Abtritten (Klosets) sorgen und im gleichen Sinne auf die Mitbewohner der Heimstätten ihren Einfluss auszuüben suchen werden. Insbesondere dürfen die Pfleglinge in den Schlafräumen und im Speisesaal keine Kleidungsstücke umherliegen lassen und das Reinigen der Kleidung nicht in den Zimmern vornehmen. Allen Anordnungen der leitenden Schwester hierin ist anstandslos Folge zu leisten. 14. Pfleglinge, welche beabsichtigen, die Anstalt vor Ablauf der ihnen bewilligten Aufenthaltszeit zu verlassen, müssen dies mindestens 2 Tage vorher mittheilen, damit die Uoberweisung vorgemeldeter Pfleglinge rechtzeitig erfolgen kann. 15. Den Angehörigen der Pfleglinge ist der Besuch dieser nur am Sonntag- und MittwochNachmittag und zwar in den Monaten April bis September in der Zeit von 4 bis 6 Uhr, in den Monaten Oktober bis März in der Zeit von 3 bis 4 Uhr gestattet, jedoch darf dieser ohne besondere Genehmigung des Arztes nicht in den Schlafräumen entgegengenommen werden. Für Besuche zu anderer als der angegebenen Zeit ist vorher in jedem einzelnen Falle die Genehmigung des Anstaltsarztes einzuholen. Personen, die ausserhalb der Besuchszeit ohne besondere Erlaubniss erscheinen, wird der Zutritt zur Anstalt nicht gestattet. 16. Etwaige Beschwerden sind bei dem Arzte oder der leitenden Schwester anzubringen. Berlin, den 17. März 1899. Kuratorium der städtischen Heimstätten für Genesende. Marggraff.

f

Blankenstein, 1 353 Einw. (Kreis Hattingen, Beg.-Bez. Arnsberg). Elisabethen-Krankenanstalt. Aufnahme katholischer Schwachsinniger. 1884 vom katholischen Kirchenvorstand gestiftet. A r z t : Dr. Ueberhorst. Wa r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanerinnen aus Olpe. 11 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,75 M täglich. 1898 wurden 55 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 22,7 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Bleichfelde, 723 Einw. (Landkreis Bromberg, Reg.-Bez. Bromberg). Kreiskrankenhans (auch für Sieche und unbemittelte Altersschwache). Oktober 1880 errichtet. Arzt: Krcisphysikus Dr. Faster. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Posen und 1 m., 2 w. Krankenwärter. 41 Betton. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—4 M täglich. 1898 wurden 102 m., 68 w. Kranke durchschnittlich 45 Tage verpflegt, je 13 sind gestorben. Einnahmen 1898: 9 123,io M Verpflegungsgelder.

Bobrek—Bockum.

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Königreich Prcussen.

Bobrek, 3 001 Einw. (Landkreis Beutlicn, Reg.-Bez. Oppeln). W a s s e r l e i t u n g seit 1895. HBttenlazaret „Julienb&tte". 1895 errichtet von der Betriebskrankenkasse des Hochofenwerkes „Jnlienhütte". A r z t : Dr. Proske. W a r t e p e r s o n a l : 1 aasgebildeter Krankenwärter nnd 1 Wärterin. 40 Betten. 1898 wurden 460 (405 m., 55 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 8 m. sind gestorben. Bocholt, 16 273 Einw. (Kreis Borken, Reg.-Bez. Münster). Städtisches Armen- tfnd Waisenhans. Errichtet 1847. W a r t e p e r s o n a l : 9 Klemensschwestern aus Münster. 164 Botten. St. Agnes-Hospital, mit Rechtsfähigkeit. 1844 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 23 Klemensschwestern aus Münster. 200 Betten. 1898 wurden 1 149 Kranke verpflegt. Bochum, 53 842 Einw. (Stadtkreis Bochum, Beg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r v e r s o r g u n g durch ein Wasserwerk, das mehr als 11 Millionen cbm jährlich fördert. — Städtischer V i e h - u n d S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. Lazaret des ZentralgefSngnisses. E i g e n t h ü m e r : Justizfiskus. A r z t : Sanitätsrath Dr. Lorentz, Kreisphysikus. 14 Betten. 1898 wurden 154 m. Gefangene durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 13 sind gestorben. Städtisches Reservelazaret, für epidemische Krankheiten. 40 Betten. Augusta-Krankenanstalt. Evangelisches Krankenhaus. 18G4 gestiftet von evangelischen Mitbürgern aus Stadt und Land. Seit 18. Aug. 1896 Eigenthum der cvangcl. Kirchengemeinde. V o r s t a n d : Knappschaftsdirektor Gerstein. Leitender A r z t : Dr. v. Bardeleben, Sanitätsrath Dr. Nieden für Augenkrankheiten, Dr. Everkc für Frauenkrankheiten. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 15 Diakonissen aus Kaiserswerth und 4 m. Krankenwärter. 220 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6, 4, 1,ts M täglich. 1898 wurden 2 763 (1 937 m., 826 w.) Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 94 m., 71 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt 25 Krankenbegleiter. Elisabeth-Anstalt. Katholisches Krankenhaus. 25. April 1848 durch ein Kuratoriuni gegründet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitende A e r z t e : Innere Abth.: Sanitätsrath Dr. Schmidt; Abth. für Augenkranke: Sanitätsrath Dr. Nieden; Chirurgische Abth.: Dr. Bardenheuer. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 42 Vincentinerinnen aus Paderborn und 1 ausebUdeter Krankenwärter. 377 Betten (271 f. M., 106 f. Fr.) in 3 Klassen: I. Kl. 3 f. M., 4 f. Fr.;

S[. KL 12 f. M., 22 f. Fr.;

III. Kl. 256 f. M., 80 f. Fr., darunter 33 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4, ],7s nnd 1,3» M täglich. 1898 wurden 3914 (2 989 m., 925 w.) Kranke durchschmttich 26,s Tage verpflegt, 149 (98 m., 51 w.) sind gestorben. Krankenhans „Bergmannshell« (Wiemelhausen). Erbaut I »88/89, eröffnet am 1. März 1890. E i g e n t h ü m e r : Westfälische Berggewerkschaft in Bochum. V o r s t a n d : Sektion II der Knappschaftsberufsgenossenschaft in Bochum. Leitender A r z t : Prof. Dr. Löbker. 7 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 8 Schwestern vom rothon Kreuz in Köln und 10 ausgebildete Krankenwärtor. Aufnahme finden die im Betriebo verletzten sowie chirurgisch erkrankten Bergleute im Oberbergamtsbezirke Dortmund. Soweit Plätze frei sind, können auch Privatpersonen beiderlei Geschlechts, die einer chirurgischen Behandlung bedürfen, gegen Zahlung fester Verpflegungssätze in das Krankenhaus aufgenommen werden. 250 Betten. V e r p f l o g u n g s p r e i s : I. Kl. 6 M, II. Kl. 4 M, III. Kl. f. M. 1,75 M, f. Fr. l,so M, f. Kinder 1 M täglich; Verbandstoffe und Behandlung besonders. 1898 wurden 2 681 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 64 m., 22 w. sind gestorben. Einnahmen 1898: 121 917,88 M. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Korridorsystem. Baracke für Infektionskrankheiten. Elektrische Beleuchtung. Ventilationskanäle. Niederdruckdampfheizung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t (Budenberg'scher Apparat). Augenheilanstalt von Dr. Goller. 1895 eröffnet. W a r t o p e r s o n ' a l : 1 Krankenwärterin. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—4 M und l,so—2 M täglich. 1898 Warden 2t 111., 11 w. Kranke durchschnittlich 18,5 bezw. 5,5 Tage verpflegt. Kaiser Wilhelm-Augusta-Hospital. Stiftung der Stadt zur Erinnerung an die goldene Hochzeit des Kaiserpaares am 11. Juni 1879. August 1882 eröffnet für Sieche und Altersschwache. A r z t : Dr. Seyfert. Bockum, 4 802 Einw. (Landkreis Krefeld, Reg.-Bez. Düsseldorf). P r i v a t • Augenheilanstalt von Dr. E h e i n d o r f . Oktober 1896 eröffnet. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3, 1,50 M täglich. 1898 wurden 24 m., 19 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt.

Königreich Preussen.

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Bökendorf -Bolkenhain.

Bökendorf, Postort Brakel, 6 4 2 Etnvr. (Kreis Höxter, Keg.-Bez. Minden). Kronkenpflegeanstalt m m heiligen Kreuz (Erziehung von Waisenmädchen). Oktober 1856 von Freifräulein Ludowina v. Haxthausen gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Freiherr v. Haxthausen in Abbenburg. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Larenz in Brakel. W a r t e p e r s o n a l - : 5 Dannherzige Schwestern vom heil. Kreuz in Strassburg. D Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,ss M täglich. Die Einnahmen 1898 betrugen 6 478,62 M und setzten sich zusammen aus 1 760,os M Verpflegungseeldern, 161,6S M an verkauften eigenen Produkten, 1 145,6« M Kapitalszinsen und 3 411,26 M Geschenken.

Boele, 4 6 5 0 Einw. (Landkreis Hagen i. W., Beg.-Bez. Arnsberg). 8 t . Josephs-Hospital. 1871 errichtet. E i g o n t h ü m e r : Katholische Kirche. A r z t : Dr. Mölle. W a r t o p e r s o n a l : 16 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 84 Betten in 4 Klassen, V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1,20 und 0,so M. 1898 wurden 133 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 99 Tage verpflegt, 10 in., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Altersschwache. Ausgaben 1898: 12 050 M. Die Einnahmen betrugen 11800 M Verpflegungsgelder und 500 M Geschenke. Bogutschütz, 10 4 9 2 Einw. (Kreis Kattowitz, Reg.-Bez. Oppeln). W a s s e r l e i t u n g seit 1896. Hospital der barmh. Brüder zu den hell. Schutzengeln. 29. März 1871 gestiftet. Kontagienhaus 1897 mit 20 Betten erbaut. E i g e n t h ü m e r : Konvent der barmh. Brüder, besitzt Rechtsfähigkeit. Leitender A r z t : Dr. Sogalla. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 20 barmh. Brüder aus Breslau. 120 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und 2 M täglich, meist unentgeltlich. 1S98 wurden 1 457 m. Kranke durchschnittlich 24,5 Tage verpflegt, 86 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 71 975,32 M.

Bohnsdorf, 5 0 6 Einw. (Kreis Teltow, Beg.-Bez. Potsdam). Sanatorium Grünau (bei Berlin) von Dr. Hoffmann. Anstalt für Wasserheilverfahren, Massage und Diätkuren. Februar 1899 eröffnet. W a r t c p e r s o n a l ; 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—10 M täglich.

Bojanowo, 2 188 Einw. (Kreis Rawitsch, Beg.-Bez. Posen). Lazaret des Arbeits- and Landarmenhanses. 1. April 1893 von der Provinzial "Verwaltung der Provinz Posen eröffnet. A r z t : Dr. Frost. 20 Betten f. M. 1898 wurden 112 m. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Städtisches Krankenhans. 21. Sept. 1862 vom Magistrat unter Zuhilfenahme eines Legats vom verstorbenen Justizrath K a u l f u s s von der Stadt gegründet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Seiler. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r o i s : 0,80 und 0,90 M täglich. 1898 wurden 24 m. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Ausgaben 1898: 1 155,4 7 M. Die Einnahmen betrugen 1636,38 M und setzten sich zusammen aus 1008,34 M Verpflegungsgeldern, 623,4 2 M Kapitalszinsen und 4,6 2 M aus sonstigen Quellen.

Bolkenhain, 3 6 8 5 Einw. (Kreis Bolkenhain, Beg.-Bez. Liegnitz). W a s s e r l e i t u n g e n vorhanden. Krelskrankenhans, s. Kl. Wattersdorf und Hohenfriedoberg. Privat-Krankenanstalt von den grauen Schwestern aus Breslau. 25. Febr. 1885 eröffnet» 20 Betten. Siechenanstalt, 1891 von Diakonissen gegründet. Hospital nnd Siechenhans. wurden 143 Personen verpflegt.

1S64 errichtet.

6 graue Schwestern aus Breslau.

1898

Bonn.

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Bonn, 50 000 Einw., 123 Aerzte, 4 Zahnärzte, 16 Hebammen, kreis Bonn, Beg.-Bez. Köln).

Königreich Preusson. 6 Apotheken

(Stadt-

Städtische Wasserleitung: Erbaut 1875 von der Rheinischen WasserwerksGesellschaft und allmählich vergrössert. 1899 für 3 500 000 M von der Stadt angekauft. Verästelungssystem. Brunnen. Pumpwerk oberhalb Bonn. Leistung im letzten Jahre 17 000 cbm in 24 Stunden. — S t ä d t i s c h e r S c h l a c h t h o f : 1888/89 für 570 000 M erbaut, ausschliesslich Grnnderwerb und Abflusskanal zum Rhein. Getrennte Schlachthallen mit Kühlhaus und Viehmarktplatz. Leistung 1897/98: 3 368 Ochsen, 512 Kühe, 2 212 Rinder, 16 064 Schweine, 11 565 Kälber, 5168 Schafe, 160 Ferkel, Ziegen, Lämmer, 262 Pferde. — K a n a l s c h w e m m system. 34 km Gesammtlänge, mündend in den Rhein ohne vorherige Klärung. Abfuhr des Strassenkehrichts und der Küchenabfälle für 17000 M fürs Jahr. — Städtische D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : 1893 erbaut für 9 300 M. System: Budenberg-Dortmund. 1898 benutzt: 23mal bei Diphtherie, 15mal bei Typhus, 8mal bei Masern, Phthise u. s. w. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 2 städtische Anstalten im Rhein auf Pontons ruhend, angekauft 1S90 für 63 000 M. Benutzt im letzten Jahre von 80 000 Personen. — 2 Privat-Rheinbadeanstalten von gleichem System. — 1 Warmwasser-Badeanstalt in Privatbesitz. — Brausebäder mit 18 Zellen nur für Schulkinder in einer städtischen Elementarschule — B a u - P o l i z c i o r d n u n g , vom 20. März 1894. Einige Abänderungen 1897. Universitätsklinik für chirurgische Krankheiten. Am 18. Okt. ISIS bei Errichtung der Universität durch König F r i e d r i c h W i l h e l m III. mit eingerichtet; neu eröffnet am 1. Okt. 1883. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenneiten). V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Direktor, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schede 2 Sekundärzte, 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 10 Schwestern vom rothen Kreuz aus dem Klementinenhause in Hannover, 5 m., 3 w. Wärter. 134 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 7,50, II. Kl. 5, III. 0,7o—l,ro M täglich. 1898/99 wurden 1 382 (976 m., 406 w.) Kranke durchschnittlich 34 bezw. 30 Tage verpflegt, 54 m., 27 w. sind gestorben. Einnahmen 1898: 70 312 M, darunter 69 912,50 M Verpflegungsgelder einschliesslich Erstattung für Verbandmaterial und Eitra wachen, 400,3 3 M aus eigenem Vermögen. Universitätsklinik für innere Krankheiten. Am 18. Okt. 1818 errichtet, neu eröffnet am 1. Juni 1882. V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Direktor, Prof. Dr. Schultze. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : S barmherzigo Schwestern vom heil. Carl Borromäus in Trier, 1 Wärter und 2 Wärterinnen. 86 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 7,so, II. Kl. 5 und m . Kl. 0,70—1,70 M täglich. 1898/99 worden 1048 (699 m., 349 w.) Kranke durchschnittlich 27 bezw. 30 Tage verpflegt, 33 m. 31 w. sind gestorben. Einnahmen 1898: 44538,45 M, darunter 44 211,9» M Verpflegungsgelder. Universitätsklinik für Syphilis nnd Hantkrankheiten. 1. Juni 1882 eröffnet. V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Direktor, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Doutrelepont, 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 m., 2 w. Krankenwärter. 56 Betten in 3 Klassen. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1. Kl. 7,50—9, II. Kl. 5 und 6, III. Kl. 0,7o—3 M täglich. 1898/99 wurden 648 (466 m., 182 w.) Kranke durchschnittlich 22 bezw. 41 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Einnahmen 1898 : 31 186 M Verpflegungsgelder. Garnlsonlazaret. 1830 als Privatgebäude von dem Geh. Kabinetsrath Dr. N i e b u h r erbaut, 1856 vom M i l i t ä r f i s k u s angekauft, Juli 1858 bezogen. 1892 wurde ein zweigeschossiges Isolirgebäude gebaut. Es liegt an der Hauptstrasso nach Köln. V o r s t a n d : Oberstabsarzt 1. Klasse Dr. Klamroth. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter. 52 Betten. 1898 wurden 319 Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt. G a s g l ü h l i c h t . Desinfektionsapparat (Henneberg T. 0). W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. Anschluss an die städtischo Kanalisation. Lazaret des Könlgl. Arresthanses, für männl. und weibl. Untersuchung»-, Gefängnissund Strafgefangene. Für die letzteren gemeinschaftliche Haft. Für die Untersuchungsgefangenen Einzelzollen. Es können Strafen bis zu einem Jahre verbüsst werden. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 127 Männer, 39 Weiber. H a f t r ä u m e : 53 Einzelzellen ausschliesslich Strafzellen, 20 gemeinsame Schlafräume von 376 qm Gesammtgrösse, 17 gemeinsame Arbeitsräume von 330 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Ungar. K r a n k e n r ä u m e : 3 von 49 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 71 m., 20 w. Gefangene.

Königreich Prenssen.



89 —

Bonn.

Stldtisehes Kontagien- and Yerpflegungshaus. 1870 errichtet, steht mit dem daneben liegenden Noth- and Hilfshospital in Verbindung. 42 Betten: 5 f. M, 37 f. Fr. V e r p f l e g u n g preis 3 und l,5o M täglich. 1898 wurden 2 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 233 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Friedrich Wilhelm-Stiftung, Kranken- nnd Walsenhang. IS. Okt. 1S54 aus milden Beiträgen der evangelischen Kirchengemeinde gegründet. Leitende A e r z t e : Prof. Dr. Finkler und Prof. Dr. Witzel. W a r t e p e r s o n a l : 15 Diakonissen aus Kaiserswerth. 110 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s 6, 7,»o, 4, 3 nnd l,so M täglich. Freibetten vorhanden. 1898 wurden 685 M., (¡09 Fr. und 231 Kinder verpflegt. 37 M., 12 Fr. nnd 10 K. Bind gestorben. Ausgaben 1898: 110412,74 M, Einnahmen 127 207,74 M, darunter 85378,is M Pflegegelder, 2 435 M Jahresbeiträge, 3050 M Dienstboten-Abonnements, 36 076 M Schenkungen. Hospital zum heiligen Johannes. Aus freiwilligen Beiträgen und Legaten gegründet und 1849 eröffnet. Seit 1896 keine Hospitaliten mehr in der Anstalt; sie besitzt Rechtsfähigkeit. Oberärzte: Geheimrath Prof. Dr. Schede für chirurgische nnd Geheimer Sanitätsrath Dr. Burkart für innere Krankheiten. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 30 Borromäerinnen aus Trier; Dispensiranstalt, von den Schwestern geleitet; 2 m., 8 w. ausgebildete Krankenwärter. 202 Betten: I. Kl. 30, II. Kl. 28, m . Kl. 66 f. M., 78 f. Fr., darunter 27 f. Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 5—7, 3, l,so M täglich. 1898 wurden 577 m., 750 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 26 m., 21 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 5 Altersschwache. Die Emnahmen 189S betrugen: 190 323, sa M und setzten sich zusammen aus 85216,7s M Verpflegungsgeldern, 517,15 U Kapitalszinsen, 235,os M Geschenken und 104 354,38 U aus sonstigen Quellen. Kranken- und Rekonvaleszentenhaus. 1889 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : barmherzige Brüder vom heil. Johannes in Trier. Leitender Arzt: Prof. Dr. Fucns. Behandelnde Aerzte: Prof. Dr. Witzel, Oberarzt Dr. Liniger. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 28 barmherzige Brüder aus Trier, 4 Krankenwärter. 130 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3 und l,so M täglich. 1898 wurden 790 m. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 11 sind gestorben. Chirurgische Privatheilanstalt von Dr. Firle. Orthopädisches und medico-mechanisches Institut von Dr. Velten. Klinik für Hals- nnd Xasenkranke. 15. Mai 1889 eröffnet. Arzt: Prof. Dr. Burger, 1 Assistenzarzt. 26 Betten. Verpflegungspreis: 7,so, 5,so und 2M täglich. Privat-Heilanstalt von Dr. Schmitz für Nervenkranke, Morphium- und Alkoholentwöhnung. 21. Nov. 1887 eröffnet. 7 Betten. VerpflegungBpreis: 10 M täglich. Heinistitte für weibliche Alkoholiker (Weberstr. 112). 1888 von Fräulein B e r t h a L u n g s t r a s gegründet. 26 Betten. Anlagekosten: 75 000 M. Unterhaltungskoston werden zusammen mit denen der von derselben Dame gegründeten Anstalt „Versorgungshaus für efallene Mädchen" berechnet und betrugen 1897: 17 802 M. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 5 M, [.Kl. 2—3 M, HI. Kl. 0,7 5 M täglich. Aufenthaltsdauer mindestens oin Jahr. Entziehung aller Spirituosen Getränke und sorgfältige Auswahl der Beschäftigung für die Kranken. Universitätsklinik für Augenkrankheiten. E i g o n t h ü m e r : Fiskus. Acrztliche L e i t u n g und Vorstand: Direktor Geh. Medizinalrath Dr. Saemisch. 2 Assistenzärzte. 61 Betton. Die Ausgaben und Einnahmen Tür 1900 betragen 28 870 M, darunter 9130 M Staatszuschuss. Neubau 1901. Die Augenklinik ist seit 1. Okt. 1873 im Universitäts-Hauptgebäudo untergebracht, weitaus die Mehrzahl der Räume liegt im II. Stockwerk. Hiermit ist der grosse Misstand verbunden, dass die Kranken genöthigt sind, 71 Stufen zur Poliklinik zu steigen. Die Räume der Poliklinik sind überdies zu klein, und liegen so, dass eine Trennung der poliklinischen Kranken von den stationären nicht möglich ist. Der Hörsaal, der Operationsraum, die Untersuchungszimmer sind unzulänglich. Die Krankenräume sind für die Zahl der Kranken zu klein geworden, eine Trennung der Männer von den Frauen ist nicht durchführbar; dio üblichen Nebenräume, wie Tageränme, Badezimmer, fehlen. Ein Garten ist nicht vorhanden. Als Bauplatz für den Neubau ist ein der Universität gehöriges, neben dem Pharmakologischen Institut gelegenes Grundstück in der Wilhelmstrasse unter Hinzunahme eines Theiles des Gartens dieses Instituts in Aussicht genommen. Die Baukosten betragen für das Gebäudo 239 000 M, für tiefere Fundirung 14 000 M und für Abbruchsarbeiten 1000 M, zusammen 254 000 M. Privat-Augenheilanstalt von Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Saemisch. 1. Juli 1863 eröffnet. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10 und 7 M täglich. Rheinische Provinzial-Irrenanstalt und Universit&tsklinik. 12. Jan. 1882 eröffnet. Vorstand: Direktor Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Pelman. 5 Assistenzärzte. Wartepersonal: 3*> m.. 43 w. ausgebildete Krankenwärter. 640 Betten. Verpflegungspreis: I Kl. 8 M, II. Kl. 4 M, III. Kl. 2,50 M, IV. Kl. 1,35—1,50 M täglich. 1898 wurden 1 036 (496 m., 540 w.) Kranke, I. Kl. 1 m., H. Kl. 11 in., 7 w., III. Kl. 49 m., 48 w., IV. Kl. 435 m., 485 w., durchschnittlich 217 bezw. 242 Tage verpflegt; 41 m.. 30 w. sind gestorben.

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Boppard, Borbcck.



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Königreich Prensscn.

Städtisches Noth- and Hilfshospital zur Pflege von unheilbaren Irren, Idioten and Epileptischen. 1866 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Umpfenbach. W a r t e p e r s o n a l : 9 Borromäerinnen ans Trier, 3 m., 4 w. Krankenwärter. 82 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, l,so M täglich. 1898 wurden 45 m., Gl w. Kranke durchschnittlich 294 Tage verpflegt, 34 m., 51 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 20 300 M, letztere setzten sich zusammen aus 8 700 M Verpflegungsgeldern, 111,20 M an verkauften eigenen Produkten, 7 500M Zuschuss des Landarmenveroandes (Gesetz vom 11. Juli 1891), S 600 M der Stadt und 1 388,so M aus sonstigen Quellen. Dr. Hertz'sche Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke. 19. Juli 1849 durch Geh. Sanitätsrath Dr. Hertz eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Dr. Hertz' Erben. V o r s t a n d und leitender A r z t : Prof. Dr. Thomsen. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 15 m., 19 w. ausgebildete Krankenwärter. 95 Betten. 1898 wurden 60 m., 79 w. Kranke durchschnittlich 236 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Universitätsklinik für Gebartshilfe und Frauenkrankheiten. 18. Okt. ISIS eröffnet, neu eingerichtet 1873. E i g e n t h ü m e r : s. chirurgische Klinik. V o r s t a n d u n d ä r z t l i c h e L e i t u n g : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Fritsch. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Hebamme und G Pflegeschwestern vom rothen Kreuz des Vereins Wiesbaden. 37 Betten (I. Kl. 5, II. Kl. G, HI. Kl. 20, IV. Kl. 6) für die gynäkologische und 58 für die geburtshilfliche Klinik. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7,50, 5 und 0,9o—l,7o M täglich. 1898/99 wurden 456 Kranke (I. Kl. 50, II. Kl. 75, III. Kl. 256, IV. Kl. 75) durchschnittlich 19 Tage verpflegt, davon 23 gestorben, und 649 Wöchnerinnen, davon 9 gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 31 067,so M Verpflegungsgelder. — Die Einnahmen und Ausgaben für alle Kliniken zusammen betrugen für 1900 überhaupt: 341279 M, darunter 176 289 M S t a a t s z u s c h u s s . — Zur V e r b e s s e r u n g d e r i n n e r e n E i n r i c h t u n g werden im Jahre 1900 für die Frauenklinik 26 000 M verwendet. Versorgnngshaus für gefallene Mädchen, nimmt diese Personen 2 bis 4 Monate vor ihrer Entbindung auf, lässt sie in der Anstalt entbinden und gewährt noch einen Aufenthalt von weiteren 6 Monaten zum Zweck der Pflege des Kindes. Das Kind verbleibt auch nach der Entlassung der Mutter, die in einem geeigneten Dienst untergebracht wird, gegen geringes Kostgeld in der Anstalt. 1873 von Fräulein B e r t h a L u n g s t r a s s errichtet, s. auch Heimstätte für weibliche Alkoholiker. Die Anstalt besitzt 3 Häuser mit 110 Betten, darunter 50 für Kinder. V e r p f l e g u u g s p r c i s : 15 M; während der letzten Jahre war nur der 4. Theil der Aufgenommenen in der Lage, die Pflegegeldcr zu zahlen. Für das Kind beträgt das Pflegegcld 8—10 M monatlich. 1S98 wurden 146 Mädchen und 108 Kinder verpflegt, seit dem Bestehen der Anstalt 1 650 Mädchen mit ihren Kindern. Die Haupteinnahme der Anstalt besteht aus freiwilligen Beiträgen und Geschenken. Unterhaltungskosten 1898: 15 639 M. — Leitender A r z t : Dr. Leeser. Katholisches Magdalena-Stift. Die Anstalt nimmt gefallene Frauenspersonen auf, verpflegt sie bis zur Niederkunft und überweist sie der Universitäts-Frauenklinik zur Entbindung. Juni 1885 eröffnet. Boppard, 5 553 Einw. (Krois St. Goar, Reg.-Bez. Koblenz). Städtisches Hospital zum heiligen Geist. Es soll in den Zeiten der KreuzzQge gegründet sein. 1697 wurde es, nachdem es gänzlich niedergebrannt war, wieder aufgebaut. Anfangs ohne Vermögen, erhielt es solches zuerst 16G8 durch Zuwendung der Güter des sogenannten kleinen Hospitals oder Gotteshauses, das andere Zwecke als Krankenpflege verfolgte. 1872 Neubau. A r z t : Sanitätsrath Dr. Krimer. W a r t e p e r s o n a l : 7 Borromäerinnen aus Trier. 48 Betten. 1898 wurden 92 m-, G4 w. Kranke durchschnittlich 67 bezw. 104 Tage verpflegt, 7 m., 7 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 25836,56 M, ausserordentliche 4 792,so M. Die Einnahmen betrugen 31 611,9s M und setzten sich zusammen ans 19 622,06 M Verpflegungsgeldern, 4792,80 M an verkauften eigenen Grundstücken, 5623,63 M Kapitalszinsen und 1573,so M aus Pachten. Wasserheilanstalt Marienberg.

A r z t : Sanitätsrath Dr. Hoestermann.

Borbeck, 34 8 1 1 Einw. (Landkreis Essen, Reg.-Bez. Düsseldorf). Krankenhans Philippus-Stift. 1893 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Storp. 1 Assistenzarzt. W a r t c p e r s o n a l : 8 Elisabethinerinnen aus Essen, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 83 Betten: 50 f. M., 33 f. Fr., darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,75, l,io M, für Kinder 0,eo M täglich. 1898 wurden 256 m., 100 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 20 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 6 Personen zur Reinigung von Ungeziefer und 50 m., 25 w. Krätzkranke. Ausgaben 1898: ordentliche 15 956 M, ausserordentliche 1 700 M. Die Einnahmen betrugen 16 050 M Verpflegungsgelder und S02 M Zuschuss der katholischen Kirchengemeinde.

Königreich Preussen.

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Borgholzbausen—BoTcnden.

Evangelisches Krankenhaus. Durch Sammlungen von der evangelischen Gemeinde gestiftet, 1. Dez. 1894 eröffnet. A e r z t e : Dr. Kohlschein und Dr. Johae. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aas Kaiserswerth, 1 Krankenwärter. 42 Betten, darunter 5 für Kinder. V e r f l e g n n g B p r e i s : 5, 3 and l,7j M täglich. 189S worden 128 m., 78 w. Kranke durchschnittch 45,4 Tage verpflegt, 12 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 5 Altersschwache. Die Einnahmen 1898 betragen 13 547 M und setzten sich zusammen aus 11 300 M Verpflegungsgeldern, 2 000 M Zuschass der Gemeinde und 247 M Legaten, Geschenken und Kollekten.

S

Borgholzhausen, 1 2 8 1 Ein*. (Kreis Halle i./Westf., Beg.-Bez. Minden). Evangelisches Krankenhaus. Juni 1883 errichtot Eigenthümer: Upmeyer. 13 Betten.

Gutsbesitzer

Borghorst, 6 0 2 1 Einw. (Kreis Steinfurt, Beg.-Bez. Münster). Marien• Hospital. Durch freiwillige milde Gaben 1863 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aas Münster. 45 Betten, darunter 8 für Kinder. 1898 wurden 123 m., 99 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 57 Tage verpflegt, 17 m , 20 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 13 Pfründner und 28 Krätzkranke. Bork, 2 526 Einw. (Kreis Lüdinghausen, Reg.-Boz. Münster). Niederlassung der Genossenschaft der Schwestern der christlichen Barmherzigkeit aus Heiligenstadt, seit 20. Mai 1896. 4 Schwestern. Borken i. W., 757 Einw. (Kreis Borken, Beg.-Bez. Münster). Maria-Hospital. 27. August 1845 gegründet, besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. A e r z t e : Dr. Lünenborg und Dr. Lueb. W a r t e p e r s o n a l : 9 Klementinerinnen aus Münster. 64 Betten, darantor 8 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M für Auswärtige täglich. 1898 wurden 143 m., 154 w. Kranke durchschnittlich 47 bezw. 55 Tage verpflegt, 14 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 13 Altersschwache. Die Einnahmen 1898 betrugen 12 250 M und setzten sich zusammen aus 3 914 M Verpflegungsgeldern, 570 M Kapitalszinsen und 7 766 M Geschenken und Kollekten. Borkum Bad, 1 629 Einw. (Kreis Emden, Beg.-Bez. Aurich). Gemeinde-Schlachthaus ohne Freibank. — K a n a l i s a t i o n vorhanden. Isolirhaus, auch allgemeines Krankenhaus. 6. Nov. 1890 von der Gemoinde eröffnet. Arzt: Dr. Kok. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom rothen Kreuz aus Hannover (KlemcntinenhauB). 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 und 1,75 M. 1898 wurden 7 m., 19 w. Kranke durchschnittlich 7 Tage verpflegt. Einnahmen 1898: 1 771,6« M, davon 946,so M Verpflegungsgclder, 500 M Zuschass der Gemeinde, 19,26 M Geschcnke und 305,9o M Kassenbestand. Bornheim, 1 758 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bez. Köln). „Mariahilf" (Kranken-und Siechenhaus). 1883 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Kongregation der Augustinerinnen in Köln. W a r t e p e r s o n a l : 3 Angustinerinnen. 10 Betten. 1898 wurden 8 m., 5 w. Kranke verpflegt. Bottrop, 1 8 0 1 5 Einw. (Kreis Becklinghausen, Beg.-Bez. Münster). Marien-Hospital. Von der katholischen Kirchengemeinde 1868 errichtet. Leitende A e r z t e : Dr. Böckenhoff und Dr. Buderath. W a r t e p e r s o n a l : 10 Franziskanessen aus Münster. 101 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so, 2, l,is und 1 M täglich. 1898 wurden 703 m., 113 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpfleg^ 23 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflogt: 1 Pfründner und 130 Krätzkranke. Die Einnahmen 1898 betrugen 20 915 M und setzten sich zusammen ans 20 200 M Verpflegungsgeldern, 615 M an verkauften Produkten und 100 M Geschenken. Bovenden, 1 665 Einw. (Kreis Göttingen, Beg.-Bez. Hildesheim). Asyl f ü r schwachsinnige Damen von Johanna Mercker. Juni 1874 eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Finger. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 2,so M täglich.

Brachelen - Brandenburg a./H.



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Königreich Preussen.

Brachelen, 2 670 Eiow. (Kreis Geilenkirchen, Reg.-Bez. Aachen). Mariahllf-Hospital. Aufnahme armer Altersschwacher and Kranker. 1865 vom Pfarrer Bademacher und anderen Wohlthätern gegründet und der katholischen Kirchengemeinde 1868 durch notariellen Akt geschenkt. Arzt: Dr. Hohn. W a r t e p e r s o n a l : 11 Franziskanerinnen von der hl. Familie aus Loewcn. 55 Betten. V e r p f l e g u n g s p r c i s l,so, 0,so und 0,so M täglich. 1898 wurden 29 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 262 bezw. 2.50 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 9 660 M. Einnahmen 9 527 M Verpflegungsgelder and 1S5 M Kapitalszinsen. Brakel, 3 341 Einw. (Kreis Höxter, Reg.-Bez. Minden). St. Yincenz-Hospital. 1849 vom katholischen Kirchenvorstand errichtet. V o r s t a n d : Pastor Wille. A r z t : Dr. Larenz. W a r t e p e r s o n a l : 6 Vincentinerinnen aus Paderborn. 60 Betten. 1898 wurden 88 m., 58 w. Kranke durchschnittlich 104 Tage verpflegt, 5 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt 11 Altersschwache. Bramsche, 2 787 Einw. (Kreis Berenbrock, Reg.-Bez. Osnabrück). Städtisches Krankenhaas. 1872 durch freiwillige Gaben der Bürgerschaft begründet. A e r z t e : Drs. Focke und Stucke. W a r t c p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus dem Henriettenstift zu Hannover. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 3, 2 und 1,35 M täglich. 1898 wurden 71 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 29,6 Tage verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Einnahmen 1898: 19 311,52 M und setzten sich zusammen aus 4 484,45 M Verpflegungsgeldern, 402,17 M Kapitalszinsen, 149,(5.1 M Zuschuss der Provinz, 74,95 M des Kreises, 6 500 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 7 070 M aus sonstigen Quellen. Brandenburg a./H., 42 751 Einw., 29 Aerzte, 2 Zahnärzte, 16 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Potsdam). W a s s e r v e r s o r g u n g : Es besteht seit Oktober 1895 cino öffentliche W a s s e r l e i t u n g , wclchc die Stadt mit Grundwasser versorgt, das seinen Ursprung 7 km von der Stadt entfernt in der sogenannten altstädtischen Forst hat. Die Anlagekosten betrugen 950 000 M und werden täglich 1 500 cbm Wasser geliefert, während die Maiimallcistung 5 300 cbm täglich schaffen kann. — Im Herbst 1890 ist mit einem Aufwand von 500 000 M in einer Entfernung von etwa 1000 m von der Stadt ein S c h l a c h t h o f nach sogenanntem deutschen System, d. h. mit getrennten Schlachthallen angelegt worden. Geschlachtet worden im letzten Jahre etwa 3 000 Rinder, 4 000 Kälber, 15000 Schweine, 5 000 Schafe und Ziegen und 480 Pferde. — 1897 ist mit dem Bau einor E n t w ä s s e r u n g s a n l a g e begonnen worden, welche bis zum Jahre 1901 fertig gestellt werden soll. Die Anlagekosten betragen 2'/» Millionen M und sollen durch die Anlage sowohl der Fäkalien wie Wirthschaftswässer und Regenwässer entfernt werden, mit nachheriger Reinigung auf Rieselfeldern. Bisher ist die Neustadt-Vorstadt entwässert. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t wird mit dem bereits im Bau begriffenen neuen städtischen Krankenhausc voraussichtlich am 1. Okt. 1900 dem Betrieb übergeben werden. — Es bestehen 2 öffentliche B a d e a n s t a l t e n in der Havel, die Militär-Badeanstalt im Beetz-See und 2 Badeanstalten für Wannenbäder, von denen eine auch ein Schwimmbassin enthält. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 1. Dez. 1894. Qarnlsonlazaret. Der ältere Theil des Lazarets ist in den Jahren 1861—1862 erbaut und im April 1863 bezogen, der neuere Theil im April 1884 bezogen. V o r s t a n d : GeneralOberarzt Dr. Wenzel. W a r t e p e r s o n a l : 7 ausgebildete Krankenwärter, 1 Köchin. 125 Betten. 1898 wurden 639 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. G a s g l ü h l i c h t . V c n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Schimmel & Co. in Chemnitz für die gesammte Garnison; ausserdem besitzt dio Garnisonverwaltung einen ebensolchen Apparat. W a s s e r v e r s o r g u n g : Tiefbrunnen und Leitung von einem gemeinsamen Wasserbehälter, welcher durch Gasmotorbetrieb gefüllt wird. Anschluss an die städtische Wasserleitung erfolgt im Jahre 1900. L a t r i n e n : Tonnensystem mit Torfmullstreu. Beseitigung der A b f a l l s t o f f e : Abfuhr. Anschluss an die städtische Kanalisation erfolgt im Jahre 1900, dabei wird auch Wasserspülung der Latrinen eingeführt. Lazaret der Strafanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f i i h i g k e i t : 647 Männer. H a f t r ä u m e : 79 Einzolzellen, ausschliesslich Strafzellcn. 108 SchlafZellen. 9 gemeinsame Schlafräume von 1 243 qm Gesammtgrösse. 12 gemeinsame Arbeitsräume von 1 905 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n r ä u m e : 14 von 543 qm Gesammtgrösse. A r z t : Geh. Sanitätsrath Dr. Kreusler. Krankenzahl 1898: 149 M.

Königreich Preussen.



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Brandenburg a./H-

SUdt-Krankenluras. 1842 errichtet Neubau 1900. Aerxte: Für innerlich Kranke, Sanitätsrath Dr. Appel sen., für äosserlich Kranke, Dr. Appel jun. 1 Assistenzarzt. Wartep e r s o n a l : 2 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter nnd 5 m., 2 w. Wärter. 66 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s 6, 4 nnd 1,25 M täglich. 1898 worden 415 m., 239 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 50 m., 25 w. sind gestorben. Ansserdem wurden verpflegt: 21 Altersschwache, 8 Sieche and Krüppel, 6 Männer zur Reinigung von Ungeziefer. Ausgaben and Einnahmen 1898: 31 721,38 M, letztere setzten sich zusammen aus 19 463,70 M Verpflegungsgeldern, 12 205,is M Zuschuss der Stadt, 52,so M Geschenken. Städtisches Krankenhaus am Xarienberge. An Stelle des 1842 errichteten Krankenhauses tritt ein Neubau, der am 1. Oktober 1900 eröffnet wird. Das Krankenhans wird zunächst für 150 B e t t e n am Südabhange des Berges zu Füssen des Siegesdenkmals in hoher, luftiger Lage nach den Plänen des Bauraths Schmieden erbaut. Die Möglichkeit einer späteren Erweiterung durch Anbauten .und weitere Pavillons ist vorgesehen. Die Anstalt wird an die städtische Kanalisation und Gasleitung angeschlossen. Das zwei- bezw. dreistöckige Hauptgebäude liegt inmitten des Grundstückes, an seiner Rückseite befindet sich ein niedriger, wirtschaftlichen Zweckcn dienender Anbau. Hinter diesem liegt in der Hauptaxe das Waschhaus mit Kesselhaus nnd Dampfschornstein. Auf der Höhe liegt das einstöckige Isolirgebäude. Das Leichenhaus mit Sektionsraum und Beerdigungskapelle nebst der Desinfektionsanstalt liegt an der Südostecke des Grundstückes an der Strasse und ist für sich zugänglich. Das Hauptgebäude mit dem Haupteingang in der Mitte ist im Grondriss „H" förmig angelegt. Männer und Frauen sind vollständig getrennt, innerhalb dieser beiden Gruppen bilclen sich Unterabtheilungen für die einzelnen Stationen. — Das Isolirgebäudo umfasst 2 Abtheilungen mit getrennten Eingängen. — Der Hauptoperationssaal und ein Zimmer für septische Operation nebst Nebenräumen liegt an einem nördlichen Anbau des Hauptgebäudes m der Hauptaxe. Die Bureauräume und die Arbeitszimmer für die Aerzte liegen neben dem Haupteingang. Eine Wohnung für den dirigirenden Arzt ist wegen der Nähe der Stadt nicht vorgesehen. Dagegen sind die Wohnungen für den Assistenzarzt, die Schwestern, den Inspektor und Portier im Hauptgebäude untergebracht. Die Kochküche mit Nebenräumen wird das Erdgeschoss des hinteren MitteMügels vom Hauptgebäude einnehmen. Die Wäscherei, in einem besonderen Gebäude untergebracht, ist für Dampfbetrieb eingerichtet. Die Heizung ist central, sie erfolgt durch 3 Hochdruckkessel, welche auch zugleich den Dampf für den Betrieb der Wäscherei und die Kochküche liefern. Das Kesselhaus liegt am Niveau des Kellergeschosses hinter dem Kochküchcnbau. Die verdorbene Luft der Krankenräume wird durch Abzugsschlote, in welchen sie zusammengeführt wird, entfernt. Das Leichenhaus erhält direkte Heizung. Bei dem architektonischen und technischen Aufbau der Gebäude war die Erfüllung der hygienischen Anforderungen Hauptprinzip. Hinsichtlich der entsprechenden Einrichtungen des Inneren herrscht ein gewisser Luxus. Alle Zwischendecken und Treppen sind massiv. Die Mehrzahl der Räume erhalten Paneele von Oelfarben- oder Emaillefarbenanstrich, die Operationsräunie Kachelbekleidungen der Wände. Die Fronten werden in rothem Ziegelverblendbau mit sparsamer Verwendung von hellem sächsischen Sandstein ausgeführt, die hohen Dächer werden mit glasirten Falzziegoln gedeckt. Die Gesammtbaukosten ohne innere Einrichtung und ohne die spätere Erweiterung sind auf 615 500 M veranschlagt. Privat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten. 1S94 von Dr. Sittner eröffnet. 2 Betten. Verpflegungspreis 6 M täglich. Das Pfrttndenhaus (Temnitzstr. 28, an der Paulikirche), gehörte früher dem Dominikanerorden, welcher dort von 12. Dez. 1890 das Krankenhaus. Rechtsfähigkeit seit 11. Juni 1864. Leitende A e r z t e : Prof. Dr. Kolaczek, Sanitätsrath Dr. LasinsKi. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 161 grauo Schwestern des Mutterhauses, 1 Krankenwärter. 175 Betten, davon 108 f. M. und 67 f. Fr. V e r p f l c g u n g s p r e i s : I. Kl. 5 M, II. Kl. 2—4 M, HI. Kl. 1 M täglich. 1898 wurden 2 398 (1602 m., 788 w.) Kranke durchschnittlich 22,6 Tage verpflegt, 89 m., 41 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 26 Pfründner, 28 Altersschwache, 36 Sieche und Krüppel und 40 Personen zur Ausbildung. Ausgaben 1898: ordentliche 139 400 M, ausserordentliche 6 320 M. Die Einnahmen betrugen 141 600 M und setzten sich zusammen aus 79060 M Verpflegungsgeldern, 4 310 M Kapitalszinsen, 1 000 M Zuschuss der Provinz, 200 M des Kreises, 300 M der Gemeinde, 23 130 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 33 600 M aus sonstigen Quellen. Krankenhans der Elisabethinerinnen (Griibschenerstr. 105/107 und Filiale Antonien6trasse 24/26 6eit 1896); besitzt Rechtsfähigkeit. Der Orden ist seit 1736 in Schlesien. Aufnahme heilbarer weiblicher Kranken. Leitende A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Lange, Dr. Ernst, Dr. Hecke, Dr. Mauch, Dr. May, Prof. Dr. Pfannenstiel. 6 Assistenzärzte. Filiale: Sanitätsrath Dr. Bröer. W a r t e p e r s o n a l : 53 bezw. 19 Elisabethinerinnen. 229 Betten und 36 in der Filiale. V e r p f l o g u n g s p r e i s : 6, 3, 1 M täglich und unentgeltlich. 1898 wurden 2 255 w. Kranke (einschl. 46 Krätzkranke) durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 117 sind gestorben; in der Filiale: Z'21 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage, ausserdem 31 Pfründnerinnen und 21 Sieche, von denen 1 bezw. 2 gestorben sind. Grosser Neubau ist ausgeführt.

Krankenhaus der barmherzigen Brüder zur „Allerheiligsten Dreifaltigkeit«

(Klosterstr. 57/59). Mutterhaus der barmherzigen Brüder der schlesischen Ordensprovinz vom Orden des heiligen Johannes de Deo. Gestiftet 1711 von Cox v. O n s e l für männliche Kranke. 1712 eröf&iet. 1898 Neubauten. Leitender A r z t : Prof. Dr. Partsch; Dr. Croce, Oberarzt der inneren Abtheilung, Dr. Gottschlich, Oberarzt der chirurgischen Abtheilung und Dr. Hecke für Ohrenkranke. 1 Assistenzarzt, 3 Volontärärzte. W a r t e p e r s o n a l : 62 barmherzige Brüder. 256 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so und 1 M täglich für Mitglieder dor Krankenkassen. 1898 wurden 3 450 m. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 190 sind gestorben (32 sterbend eingebracht).

Lehmgrubener Diakonissen • Matterhaus (Lehmgrubenstr. 58) zur Ausbildung von

Gemeindepflegerinnen.

Evangelisch-lutherische Diakonissen-Anstalt Bethanien (Klosterstr. 112/114). 1850

gestiftet, seit 1852 in dem jetzigen Gebäude, mit Rechtsfähigkeit (unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin A u g u s t e V i c t o r i a ) . Zur Zeit 420 Schwestern, von denen 314 auswärts. Dio Anstalt enthält: a) eine K r a n k c n h c i l a n s t a l t mit 150 Betten. Anmeldung der Kranken beiderlei Geschlechts beim Vorstand unter Beifügung eines ärztlichen Attestes, welches die Heilbarkeit des Patienten ausspricht. Anstaltsarzt: Dr. Methner, 2 Assistenzärzte; b) zwei S i e c h e n h ä u s e r , seit dem 11. Nov. 1880 bezw. 22. Okt. 1895 eröffnet, in welchen

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von 22 Diakonissen unheilbare sieche Kranke beiderlei Geschlechts verpflegt Verden. Dirigirender A r z t : San.-R. Dr. Körner. 85 Betten. Aufnahme auf Freibetten unentgeltlich, sonst gegen eine monatliche Pension von 30, 50, 75 M and mehr, je nach den gemachten Ansprüchen. Ausgeschlossen sind Patienten, welche freistes- oder gemüthskrank sind, an Krämpfen oder Syphilis leiden. Auinahmegesuche sind an aon Vorstand zn richten; c) eine P o l i k l i n i k , in welcher Patienten täglich ron 10 bis 11 Uhr Vormittags, ausgenommen die Sonn- and Festtage, durch Sanitätsrath Dr. Körner kostenfrei ärztlichen Rath erhalten. Eine Diakonissin ist zur Hilfeleistang den ganzen Tag anwesend. 1898 wurden 1 879 (411 m., 1 468 w.) Kranke durchschnittlich 27, s Tage verpflegt, 37 m., 99 w. sind gestorben. Ausserdem worden 23 m., 73 w. Sieche und Krüppel verpflegt. Einnahmen 1898: 176 478 M, darunter 4131,71 M Verpflegnngsgelder, 11 160,tto M für verkaufte eigene Produkte, 30 324,17 M Kapitalszinsen, 4 500M Zuscnoss der Provinz, 500 M des Kreises, 6145,7» M der Stadt und 82 71b,si U aas sonstigen Quellen. Diakonissen-Krankenanstalt „Bethlehem" (Sternstr. 71). 1893 vom Verein für weibliche Diakonie erbaut; derselbe besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Paal Müller. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen ans Kraschwitz. 40 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l o g u n g s p r e i s : I. KL 5—6 M, H Kl. 3 - 4 M, m . Kl. 1 - 2 M täglich. 1898 wurden 361 (189 m., 172 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 1 w. gestorben. Diakonissen - Krankenhaus „Bethesda" (Gustav Freitagstr. 7). Früher unterhielt der evangelische Pflegeverein nur eine Kinderstation; seit dem 10. Dez. 1899 ist die Anstalt eröffnet zur Behandlung von Männer, FTaaen und Kinder. Arzt: Dr. Toeplitz. 60 Betten. Aagnsto-Hospital des YaterlSndischeü Frauenrereina (Blücherstr. 2—4), errichtet am 30. Sept. 1886; die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit, enthält: a) eine Heilanstalt für Kranke ohne Unterschied der Konfession; b) eine chirärgische Poliklinik (unentgeltliche Behandlung), c) ein Krankenpflegerinnen-Institut zur Erziehung von Pflegerinnen, welche die Pflege in den Wohnungen der Erkrankten ausüben. A r z t : Dr. Tietze, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 10 Schwestern vom Vaterländ. Frauenverein. 44 Betten: 26 f. M., 18 f. Fr. V e r p / l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 6 M, H. Kl. 4 M, HI. Kl. 2 M täglich. 1898 wurden 359 (230 m., 129 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 17 m., 7 w. sind gestorben. 1898 ordentliche Ausgaben 46 896 M, ausserordentliche 5796 M. Die Einnahmen betrugen 52 692 M und setzten sich zusammen aus 25 390 M Verpflegungsgeldern, 5 939 M verkauften eigenen Produkten, 1 860 M Zuschüssen des Vereins, 2 770 M Legaten, Geschenken und 16 733 M für ambulante Krankenpflege. Israelitische Krankenverpflegungs-Anstalt und Beerdigungs-Gesellschaft (Antonienstrasse 6/8), gestiftet vom Kommerzienrath J o n a s F r a e n k e l 1726 (mit Rechtsfähigkeit), enthält: a) ein Hospital, in welchem jüdische Kranke nach vorheriger Anmeldung Aufnahme finden. Den unbemittelten Stadtkranken wird freie ärztliche Behandlung, Medizin und erforderlichenfalls auch Geldunterstützungen gewährt; b) eine Poliklinik fftr ambulante Kranke aller Konfessionen; c) ein israelitisches Siechenhaus in Kleinbus, gestiftet 1883. Neubau projektirt. A r z t : Dr. Sandberg, Primärarzt, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Augustasch wester, 4 ausgebildete Krankenwärterinnen und 2 Wärterinnen. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,40—6 M täglich. 1898 wurden 445 (235 m., 210 w.) Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 20 m., 16 w. sind gestorben. Ausgaben 36 276,74 M. Krankenhaus der Invaliden- und Alterevereiehernnga-Anstalt der Provinz Schlesien (Charlottenstr. 15). Institut rar Behandlung von Unfallverletzten (Neudorfstr. 59), errichtet 1893. A e r z t e : Drs. Bogatsch, Loewe, Methner, Sanitätsrath Riegner und Sachs, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 5 m., 1 w. Krankenwärter. 120 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so und 3,js M täglich. 1898 wurden 772 (705 m., 67 w.) Kranke durchschnittlich 43,6 Tage verpflegt. M&nnerkrankenhelm „Zoar" (Scheitniger Vorstadt). 29. Juli 1899 eröffnet. Eigent ü m e r : Brüderschaft „Zoar". V o r s t e h e r : Pastor v. Gerlach. 3 Betten.

Privat-Heilanstalten für chirurgische Krankheiten*) von Dr. H o h n h o r s t (Vorwerkstr. 34). 22. April 1899 eröffiiet. 6 Betten. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. v. Mikulicz (Thiergartenstr. 83/85). Oktober 1891 eröffnet. 2 Assistenzärzte. 3 Schwestern vom rothen Kreuz. 30 Betten. Verpflegungpreis 5 - 1 0 M täglich. — Sanitäterath Dr. R i e g n e r (Freiburgerstr. 2). April 1875 eröffiiet. 1 Assistenzarzt. 8 Betten. Verpflegungspreis 3—8 M täglich. — Dr. S c h ä f e r (Neue Schweidnitzerstr. 13). 6 Betten. Verpflegungspreis 3—6 M täglich. — Drs. S t e m p e l und E i s n e r (Sadowastr. 52). 13. Nov. 1897 eröffiiet. 8 Betten. — Sanitätsrath Dr. Viertol (Höfchenstr. 95). 10 Betten. Verpflegungspreis 4—6 M täglich. — Dr. Winkler (Bohrauerstr. 55a). 1. Jan. 1898 eröffiiet. 6 Betten. Verpflegungspreis 3 - 6 M täglich. — V o r s t e h e r i n : Frau Liedke (Neudorfstr. 104). Mehrere Aerate benutzen das Pensionat. 10 Betten. *) Siebe AnmerkuDf auf S. 88. 7*



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Prirat-Heilanstalt fttr Chirurgie, Ohren- und Nasenkrankheiten (Klosteretr. 71). A e r z t e : Prof. Dr. Partsch und Dr. Hecke. 13 Betten. Verpflegungspreis 3—8 M täglich. PrlTat-Heilanstalt fttr Hals-, Nasen- and Ohrenkrankheiten (Ursulinerstr. 7a). Arzt: Dr. Boenninghaus. 2 Betten. Verpnegungspreis 3—6 M täglich. Medico-mechanisches Institut (Salvatorplatz 3/4).

Arzt: Dr. Kuznitzky.

Privat-Heilanstait für Haut- und Geschlechtskranke (Thiergartenstr. 51). 6. Aug. 1898. A r z t : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Neisser. 28 Betten. Prirat-Heilanstalt für Hautkranke (Gartenstr. 9).

Eröffnet

Arzt: Dr. Heilbrun.

Heilanstalten für Frauenkrankheiten*) von Dr. Asch (Gartenstr. 9). 1. Sept. 1895 eröffnet. 17 Betten. Verpflegungspreis 10, 7,so und 5 M täglich. — Dr. Courant (Bahnhofstr. 11). 6 Betten. Verpflegungspreis 2—6 M täglich. — Prof. Dr. F r a e n k e l (Tauentzienstr. 67). 2 Assistenzärzte. 12 Betten. Verpflegungspreis 10, 6 und 3 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. K ü s t n e r (Thiergartens^. 47). 1 Schwester vom rothen Kreuz. 15 Betten. Verpflegungspreis 6,50—10 M täglich. — Dr. L o e b i n g e r fl'aschenstr. 13). 10 Betten. Verpflegungspreis 3, 2 und 1,50 M täglich. — Sanitätsrath Dr. M a r t i n i (Am Ohlau-Ufer 32a). — Prof. Dr. P f a n n e n s t i e l (Tauentzienstr. 48,49). 1. Jan. 1S96 eröffnet. 9 Betten. Verpflegungspreis 10, 8 und 6 M täglich. — Drs. R o s e n s t e i n und Sakur (Tauentzienstr. 68a). 14. Jan. 1897 eröffnet. 15 Betten. Verpflegungspreis 6, 4 und 2 M täglich. — Dr. S c h e u n e m a n n (Hummerei 35). 1. Jan. 1896 eröffnet. 8 Betten. Verpflegungspreis 3—8 M täglich. — Dr. Wein hold (Freiburgerstr. 34). 1. April 1893 eröffnet. 12 Betten. Verpflegungspreis 7—10, 6 und 4 M täglich. üniversit&ts-Augenklinik und Poliklinik (Maxstr. 2). D i r e k t o r : Prof. Dr. Uhthoff. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 2 w. Krankenwärter. 43 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,50—3 M täglich. 1898/99 wurden 623 (343 m., 280 w.) Kranke durchschnittlich 24 bezw. 21 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Einnahmen 1898: 35 506,58 M, darunter 17 817,50 M Verpflegungsgelder, 6 352,Of M Bestand aus dem Vorjahre, 64,oa M Ertrag für Küchenabfalle und 12 273 M Staatszuschuss. Klinik des schlesischen Vereins zur Heilung armer Augenkranker (Höfchenstr. 44). 1851 gegründet durch Dr. Viol und mehrere Wohlthäter. Leitender Arzt: Dr. Landmann. 2 Assistenzärzte. 114 Betten. Behandlung und Wohnung für Arme aus der Provinz und Breslau unentgeltlich auf Antrag der Behörden. Zur Unterhaltung dieser Anstalt zahlen die schlesischen Stände, Kreise, Städte, Amtsbezirke, Gemeinden, sowie Private jährliche Beiträge. Verp f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 5 M; II. Kl. 3,50 M; III. Kl. 1 M und frei. 1898 wurden 1319 (759 m., 560 w.) Kranke durchschnittlich 23,s Tage verpflegt. Aufgaben 1898: ordentliche 50 244 M, ausserordentliche 5 000 M. Einnahmen: 59 SGI,so M, darunter 10 937 M Verpflegungseider, 2 684,so M Kapitalszinsen, 7 500 M Zuschuss der Provinz, 33 207 M der Kreise, emeinden und Ortskrankenkassen, 3 260 M Legaten, Geschenken und 2 273 M aus sonstigen Quellen.

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Privat-Augenheilanstalten *) von Sanitätsrath Dr. B u r c h a r d (Am Ohlau-Ufer 32). 6 Betten. — Prof. Dr. Cohn (Schweidnitzer Stadtgraben 25). 1. Juli 1866 eröffnet. 2 Assistenzärzte. 11 Betten. Verpflegungspreis 3—10 M täglich. — Geh. Medizinalrath Prof. Dr. F ö r s t e r (Ncudorfstr. 13). 1S62 eröffnet. 8 Betten. Verpflegungspreis 3—6 M täglich. — Dr. H e i l b o r n (Schuhbrücke 71). — Dr. K ö n i g (Gartenstr. 9). — Prof. Dr. Magnus (Teichstr. 13). 1883 eröffnet. 10 Betten. Verpflegungspreis 1 - 2 M täglich. — Prof. Dr. U h t h o f f (Klosterstr. 35). 1 Assistenzarzt. 8 Betten. Verpflegungspreis 4—10 M täglich. — Dr. W o l f f b e r g (Freiburgerstr. 9). 1865 von Dr. Jany eröffnet. 2 Assistenzärzte. 20 Betten. Verpflegungspreis: I. Kl. 6—10 M, II. Kl. 3—5 M, III. 1—3 M täglich. Kaiserl. Kinderheim (Gräbschener Chaussee). Gegründet von einem Verein. Arme, hilflose Mütter werden unmittelbar nach ihrer Entbindung mit ihren Kindern u n e n t g e l t l i c h aufgenommen. A r z t : Dr. Totenhöfer. *) Siehe Anmerkung auf S. 63.

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Wilhelm-Augusta-Kinderhospltal (Karnthstr. 3). 1836 von Dr. B r a c h n e r and Frau Jastizrath Auguste Roch gestiftet. Wohlthätigkeitsanstalt mit Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Totenhöfer. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen vom deutschen Samariter-Ordensstift aas Kraschnitz. 35 Betten. 1893 wurden 260 m., 300 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage und ausserdem IG m., 16 w. Krätzkranke verpflegt, 18 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 9 008 M. Einnahmen 9 832 M, darunter 6084 M Kapitalszinsen, 430 Zuschuss des Kreises and 1 550 M der Gemeinde, 1 704 M Geschenken und 64 M aas sonstigen Quellen. Malteser - Kinderhospital zur heiligen Anna (Lehmgrubenstr. 62). Gegründet im Juni 1891 von dem Verein der schlesischen Malteser-Ritter, verwaltet von den barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz v. Paul. Aerzte: Dr. Niché (chirurg. Abth.) und Dr. Heckel (innere Abth.), welche auch an der mit dem Hospital verbundenen Poliklinik für kranke Kinder thätig sind. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 7 Yincentinerinnen aus Knlm. 50 Betten. VeMiflegungspreis: 0,so M täglich. 1898 worden 439 (241 m., 198 w.) Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 20m., 20 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 12 850 M. Einnahmen 13 500 M und setzten sich zusammen aas 3 580 M Verpflegungsgeldern, 2 950 M Zuschuss des Vereins und 6 970 M Geschenken. Institat (Ar kranke Kinder von Dr. E p s t e i n (Ring 30). Institut (Ar kranke Kinder von Dr. Töplitz (Katharinenstr. 7). Privat-Hellanstalt von Drs. Sachs and Win ekler (Thiergartenstr. 55). 24 Betten. Privat-Heilanstalt von Augaste E r t e l (Gustav Freitagstr. 25). 5. Dez. 1899 eröffiiet. 20 Betten. Privat - Heilanstalt von Therese Hellwich (Victoriastr. 40). 20. März 1899 eröffnet. 12 Betten für Männer. Natur-Hellanstalt „Bavarlabad" von Aagust P e t e r (Ziegelgasse 5/6). 1. Jan. 1897 eröffnet. Arzt: Dr. Körner. 6 Betten. Verpflegungspreis 5—6 M täglich. 1898 worden 17 (7 m., 10 w.) Kranke durchschnittlich 45, s Tage verpflegt. Privat «Krankenanstalt von Karl Langner (Gr. Feldstr. 10c). Eröffiiet am 22. Jnni 1898. Keine ärztliche Leitung. 4 Betten. Städtisches Irrenhaus, Universitäts-Irrenklinik (Einbaumstr.). Am 29. Okt. 1888 eröffiiet. Vorstand: Primärarzt: Dr. Hahn. Oberarzt Dr. Chotzen, 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 2 Schwestern vom Vaterländischen Frauenverein, 21 m., 25 w. ausgebildete Krankenwärter. 280 Betten. 1898 wurden 480 m., 322 w. Geisteskranke durchschnittlich 90 Tage verpflegt, 81 m., 37 w. sind gestorben. Ausserdem wurden 126 m., 49 w. körperlich Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, wovon 9 m., 6 w. starben. Die Ausgaben nnd Einnahmen 1898 betrugen 217 629,39 M, letztere setzten sich zusammen aus 55 397,66 M Verpflegungsgeldern, 142 656,13 M Zuschuss der Stadt und 19 575,60 M aus sonstigen Quellen. Medizinalrath Professor Dr. Wernicke hält hier die p s y c h i a t r i s c h e n Vorlesungen für die Studierenden. Universitxts'Frauen-Klinik und Poliklinik (Maxstr. 3). Am 1. April 1890 eröffiiet» E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten). Direktor: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Küstner, 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Hebamme, 2 Victoriaschwestern aus Berlin, 8 Wärterinnen. 96 Betten in 3 Klassen. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6,so, 4,50, l,so M täglich. 1898/99 wurden 1 482 Frauen durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 24 sind gestorben. Prorinzial-Hebammen-Lehranstalt (Kronprinzenstr. 23/25). 1791 vom Staate begründet, nach dem Dotationsgesetz vom 8. Juli 1875 in den Besitz der Provinz Schlesien übergegangen. Vorstand und leitender Arzt: Dr. Baamm, 3 Assistenzärzte. 2 Hebammen. 96 Betten, darunter 33 für Kinder. Verpflegungspreis: l,so bis 10 M täglich. 1898 wurden 978 Schwangere bezw. Wöchnerinnen durchschnittlich 11,6 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt 111 Hebammenschülerinnen und 186 gynäkologische Kranke, letztere durchschnittlich 13,7 Tage, 7 davon Bind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 48 392 M, letztere setzten sich zusammen aus 15 860 M Verpflegungsgeldern, 31 685 M Zuschuss der Provinz und 847 M aus sonstigen Quellen. 20 PriTat-EntMndungsanBtalten der Hebammen.

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.Anstalt zum Guten Hirten. Pflege kranker und Beaufsichtigung sittlich gefallener und efährdeter Mädchen. 1859 errichtet. 43 Schwestern vom Guten Hirton aus Münster i. W. 66 Plätze. 1898 wurden 366 Mädchen verpflegt.

Städtisches Heim für Genesende (Sanitätsrath Dr. F r i e d l ä n d e r ' s c h e S t i f t u n g ) in Weidenhof. Aufnahme nach vorheriger Untersuchung durch den Primärarzt der inneren Abtheilung des Allerheiligen Hospitals. Vorstand: Kuratorium. Die Aufsicht führen zwei Augnstaschwestern.

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Hospital zu St. Trinitas (Fredrichstr. 102). Ursprunglich genannt „zum heiligen Leichnam", seit dem 17. Jahrlmndert gewöhnlich „Reiches Hospital" genannt, vom Magistrat der Stadt vor 1319 errichtet und stets verwaltet. Bestimmung: Aufnahme Breslauer Börger evangelischer Konfession sowie deren Franen, Witwen und Unterlassenen unverheirateten Töchter evangelischer Konfession. Aufnahmebedingungen: 1. zurückgelegtes 50. Lebensjahr, 2. Nachweis eines unbescholtenen Lebenswandels, 3. Freiheit von Ekel oder Absehen erregenden Gebrechen und Uebeln, welche eine langwierige Kur und Pflege erfordern. Eintrittsgeld 1 500 M und 3 000 M, nach Verschiedenheit der Stäben, sowie 64 M Begräbnissgeld. Die Hospitalebäude sind ausser den Dienstwohnungen auf 34 verheiratete, 63 unverheiratete Hospitaliten erechnet. Hospital zum heiligen Geist (Kirchstr. 15 nnd Münzstr. 11). Bestimmung wie bei St. Trinitas. Eintrittsgeld 1200 M, Begräbnissgeld 36 M, Aufnahmegebühren 16,so M. — 54 Stellen. Hospital zu St. Bernhardin (Kirchstr. 3), 1522 gegründet. Aufnahmebedingungen wie bei St. Trinitas. Eintrittsgeld 1 200 M oder 900 M, ausserdem in jedem Falle 52,so M. — 108 Stellen. Hospital zu St. Hieronymus (Wörtherstr. 1/3). Bestimmung wie bei St, Trinitas. Eintrittsgeld 2 400, 1 950, 1 560, 990 und 780 M. Begräbnissgeld 60 M. 80 Stellen. Hospital cn 11000 Jungfrauen (Wörtherstr. 1/3). Im 14. Jahrhundert gegründet. Bestimmung: Aufnahme von Witwen und unverehel. Töchtern hiesiger evangelischer Einwohner. Eintrittsgeld 1 200, 990, 780 und 540 M. Begräbnissgeld 60 M. 60 Stellen.

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Hospital zu St. Anna (Neue Sandstr. 11). 1818 gegründet. Aufnahme hiesiger katholischer Bürger nnd ihrer Ehefrauen oder deren Witwen katnolischer Konfession. Eintrittsgeld bis zum 60. Lebensjahro 900 M, vom 60. bis 65. Jahre 600 M, über 65 Jahro 300 M, Begräbnisskosten 90 M. 86 Stellen. Maurermeister Guder'sche Stiftung (Lohostrasse). B e s t i m m u n g : Unentgeltliche Aufnahme alter, hilfsbedürftiger M a u r e r und deren Ehefrauen. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Alter von 55, für Ehefrauen 50 Jahren. Nachweis, dass das Maurerhandwerk bei einem Meister erlernt worden ist. Der Aufzunehmende muss ferner einen rochtlichen, unbescholtenen Lebenswandel geführt haben und nicht dem Trünke ergeben, mit keinem Ekel oder Abschen erregenden Gebrechen und mit keinem Uebel behaftet sein, welches eine langwierige Kur und Verpflegung erforderlich macht, und der Maurer-Krankenkasse angehören. — Den Vorzug haben Diejenigen, die nachweisen können, dass sie bei dem Maurermeister Guder in Arbeit gestanden haben, ebenso Meister vor Gesellen. — 21 Stellen. Hospital f ü r alte hilflose Dienstboten (Rosenthalerstr. 9). Aufnahme hiesiger Dienstboten christlicher Religion ohne Unterschied der Konfession, welche das 50. Lebensjahr zurückgelegt haben nnd arbeitsunfähig, aber nicht siech und auch nicht mit einem Ekel oder Abscheu erregenden Gebrechen behaftet sind. A u f n a h m e b e d i n g u n g : Nachweis treuer und vorwurfsfreier Dienstführung bei mindestens drei Herrschaften oder denselben Nachweis von nur zwei oder einer Herrschaft, jedoch alsdann über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren. Zahlung von 150 M Eintritts- und 50—60 M Begräbnissgeld. — 151 Stellen. Pathe'sche Stiftung (Lohestr. 89). Unentgeltliche Aufnahme alter unverschuldet zurückgekommener christlicher Bürger. Der Aufzunehmende muss das 60. Jahr erreicht und weder Frau noch Kinder haben. — 20 Stellen. Bfirgerversorgungs-Anstalt (Langegasse 28/30). Aufnahme fleissiger und unbescholtener, ohne ihr Verschulden verarmter oder durch Alterschwäche nnd K r a n k h e i t e r w e r b s u n f ä h i g »wordener hiesiger Bürger und deren Frauen und Witwen, ohne Unterschied der Religion und onfession. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Der Bittsteller hat nachzuweisen, dass er das 55. Lebensjahr vollendet und stets einen durchaus unbescholtenen Lehenswandel geführt hat, 20 Jahre hierselbst Bürger, unverschuldet in hilfsbedürftige Lage gekommen, zur Erwerbung seines Unterhaltes nicht mehr fähig ist, auch keine vermögende, zu seiner Verpflegung gesetzlich verpflichtete Verwandte hat, weder mit einem Ekel erregenden Gebrechen, noch mit einem Uebel behaftet ist, welches langwierige Kur und fortdauernde Pflege erheischt, und ein vollständiges Gebett Betten, sowie die nöthige Wäsche und Möbol eigen besitzt. — 108 Stellen, darunter 18 für Ehepaare.

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Selenke'sche Stiftung (Kl. Fürstenstr. 13). Aufnahme alter bedürftiger Kaufleute und deren Frauen. Präsentation bei den Aeltesten des „Vereins christlicher Kauleute". Städtisches Siechenhans (Claasen'sehe S t i f t u n g ) . Die Anstalt verdankt ihre Entstehung einem edlen Breslauer Bürger T h e o d o r Claasen und wurde 1852 eröffnet, 1893 der städtischen Armen- und Krankenhaus-Verwaltung unterstellt. In zwei getrennten Gebäuden, werden 360 Sieche verpflegt. Das neue Haus, erst Ende 1898 eröffnet, mit 197 Betten, ist mit einem Kostenaufwande von 317 000 M (wovon 270 000 M Bau- und 47 000 M Einrichtungskosten waren) ^hergestellt.

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Die Heizung erfolgt durch Warmwasser- und durch eine Kombination von Loft- und Niederdruck-Dampfheizung. Die gesammton Verwaltungskosten betrugen im Jahre 1898/99 für den Kopf und Tag durchschnittlich l,io M. Unter 3 Schwestern (vom vaterländischen Frauenverein) arbeiten 24 Wärter und Wärterinnen. Bei der Behandlung der Siechen steht das Bestreben voran, durch liebevolle Sorgfalt, soweit möglich, den Aufenthalt zu einem behaglichen zu gestalten. Dabei wird aber versucht, die Siechen, soweit ihre Kräfte dies gestatten, arbeiten zu lassen. Niemand wird zur Arbeit gezwungen, aber die Arbeitslust durch kleine Vergünstigungen gefördert. So sind mehrere Betriebsstätten im Hause (Tischlerei, Tapeziererei, Korbflechterei, Schneiderei) dauernd durch Sieche versehen und ausserdem hilft eine grössere Zahl bei den sonstigen Hausarbeiten. Es ist unzweifelhaft, dass die nützliche Thätigkeit zu dem Behagen der Siechen in hohem Grade beiträgt. Der schwerste Kampf der Pfleger richtet sich gegen die Unsauberkeit und den Decubitus« Von grossem Nutzen sind hierbei die Klosetbetten, von denen die Anstalt 10 in Gebrauch hat. Der Preis eines solchen Bettes beträgt 180 M. — Arzt: Sanitätsrath Prof. Dr. Jacobi, Polizeiund Stadtphysikus. Kommerxienrath Ernst Heimann'sche Stiftung (Verlängerte Sternstrasse). Zweck: Armen Personen beiderlei Geschlechts jedes Glaubens und Standes, welche das 50. Lebensjahr überschritten haben, ohne ihr Verschulden in Noth gerathen sind und weder an Geisteskrankheit, noch Epilepsie, noch an einer ekel- oder abscheuerregenden oder einer besonderen Wartung und Aufsicht erheischenden Krankheit leiden, eine Zufluchtsstätte zu gewähren, in der sie Wohnung, Heizung und soweit möglich, wenigstens nothdürftige Beköstigung erhalten. — Verwandte des Stifters und seiner Ehefrau haben das Vorzugsrecht. — Ueber die Aufnahme in die Stiftung beschliesst der Vorstand, vorbehaltlich der Genehmigung des Magistrats. Der jedesmalige Aelteste unter den männlichen grossjährigen Descendenten des Stifters hat das Vorschlagsrecht. — 20 Stellen. KSnigl. St. Elisabeth-Hospital (Kl. Domstr. 9). 1250 gegründet, 1820 durch Friedrich Wilhelm HI. aufs Neue bestätigt. O b e r a u f s i c h t : Die Königf Regierung. Aufnahme der Provinz Schlesien angehöriger, zur Arbeit unfähiger Personen von unbescholtenem Wandel, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses der christlichen Religion. FOrstbischSfllches St. Lazarus-Hospital (Klosterstr. 71a). 12G4 gegründet. 1814 neu erbaut. P r o k u r a t o r : Dr. Wiek, Domherr. Unentgeltliche Aufnahme alter hilfloser Männer. — 40 Stellen. Invaliden - Versorgung — Zweigstiftung des Nationaldanks (Brandenburgerstr. 7). Vorsitzender: Oberbürgermeister Bender. — 5 Plätze. Lazarus Kroh'sche Stiftung (im Fränkel'schen Hospital). Aufsicht: Der Vorstand der Synagogengemeinde. Bestimmung: Für 5 alte männliche Gemeindemitglieder. M. J. Caro'sehe Stiftung (Wallstr. 19). 1858 gegründet. Aufsicht: Der Vorstand der Synagogengemeinde. Ueberweisung billiger Wohnungen im Stiftungshause, an alte würdige Gemeindemitgfleder beiderlei Geschlechts. Schlesisches Lehrerinnen-Stift. Gegründet von einem Verein. Das Stiftsgebäude in Kleinburg bietet arbeitsunfähigen Lehrerinnen freie Wohnung, Feuerung und Licht; es enthält Raum für 19 Damen und ist zur Zeit völlig besetzt. Mit dem Stift seit 1885 verbunden die B e r t h a L i n d n e r - S t i f t u n g zur Unterstützung bedürftiger Stiftsbcwohnerinnen oder anderer hilfsbedürftiger Lehrerinnen, dio dem Stiftsverein angehören. Kapital: 5 450 M. Schlesische Bllndenunterrichts - Anstalt (Martinistr. 7/9). Privatanstalt, steht unter Aufsicht des Provinzial - Schulkollegiums und wird von den Provinzialständen subventionirt. Simultan. — Gegründet am 14. Nov. 1818 von einem Privatvereine auf Anregung eines früh erblindeten und später als Oberlehrer an der neu gegründeten Anstalt angestellten Lehrers. — Das Grundstück ist ein Gnadengeschenk des Königs. — E i g e n t h ü m e r : Ein Privatverein. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. D i r e k t o r des Verwaltungsraths und Vorstandes: Dr. Reimann. Vorstand : v. Prittwitz und Gaflron, Kaufmann Grüttner, ausserdem 13 Mitglieder des Verwaltungsrathes. Rektor und technischer Leiter: Schottke; 5 Lehrer, 2 Lehrerinnen, 5 Werkmeister. — Aufgenommen werden bildungsfähige Blinde der Provinz Schlesien im Alter von 12—36 Jahren behufs Ausbildung im Schul-, Musik- und Arbeitsunterrichte gegen eine Pension von gegenwärtig 216 M und eines Kleidergeldes von jährlich 30 M. 77 Stellen sind Freistellen, hiervon 62 provinzialständische, 15 durch Vermächtnisse. — Die aus der Anstalt austretenden Eleven erhalten nach dem Grade ihrer Bedürftigkeit und mit Rücksicht auf die leichtere oder schwierigere Art des Erwerbes eine Unterstützung aus dem hierzu gebildeten Anstaltsfonds. Auch ist die Anstalt bemüht, den entlassenen Zöglingen Aufträge zu Arbeiten zuzuwenden, die fortig gestellten Arbeiten preismässig zu verwerthen und im Bedürfhissfalle das erforderliche Arbeitszeug zu liefern. — 120 Zöglinge, 11 Hospitalitcn, 6 Heimbewohnerinnen. Vermögen: 503 000 M. Mobiliar von 36 500 M nebst Anstaltsgebäude. — A n s t a l t s a r z t : Dr. Beyer.

Breyell, Brieg.



104 —

Königreich Preussen.

PriTat-Tanbstummenunterrielits- und Erziehungsanstalt (Sternstr. 23/24). Internat und Eiternat. — Der Lehrer an der Bürgerschule zam heiligen Geist in der Neustadt, Siegismund Bürgel, war der erste in Breslau, welcher sich der Taubstimmen thätig annahm. Von 1802 bis 1819 unterrichtete er Taubstumme ohne fremde Beihilfe. — Am 28. Sept. 1819 bildete sich auf Anregung des Regierung«- und Medizinalraths Dr. Mogalla ein Privatverein zur Errichtung einer Taubstummenanstalt, und zu Ostern 1821 wurde dieselbe unter Bürgel's Leitung eröffnet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit durch A. K.-O. vom 26. Mai 183fi. D i r e k t o r : Bernhard Bergmann; 25 Lehrer, 4 Lehrerinnen. Arzt: Dr. Bönninghaus. — 8jähriger Kursus. Theilung der Schüler der einzelnen Jahrgänge nach den Fähigkeiten. 23 Klassen, 113 Zöglinge (Alumnen), 90 Zöglinge im Eiternat und 30 Schulgänger. Für bemittelte Schüler beträgt das Schulgeld 36—72 M. Einnahmen 1898: 148 000 M, Ausgaben 144 000 M. Breyell, 5 823 Einw. (Kreis Kempen a. Eh., Beg.-Bez. Düsseldorf). Krankenhaus.

1894 errichtet. 5 Franziskanessen aus Münster.

Brieg, 21 164 Einw., 17 Aerzte, 2 Zahnärzte, 11 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Brieg, Beg.-Bez. Breslau). W a s s e r l e i t u n g seit 1863, Anlegekostcn rund 400 000 M. Oberflächenwasser (Oder), aufsteigende Sandfiltration. Leistung im letzten Jahre 503 349 cbm. — S c h l a c h t h o f : Eigenthum der Innung, eröffnet 19. Febr. 1885, hat 164 600 M gekostet. Geschlachtet wurden im letzten Jahre 2 030 Kinder, 9175 Schweinc, 4173 Kälber, 2 003 Hammel und Ziegen, 139 Zickcl. — Die F ä k a l i e n werden pneumatisch in Tonnen entleert und an Landwirthe verkauft. K a n a l i s a t i o n geplant. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : In der städtischen Krankenanstalt ist seit 1S92 ein D e s i n f e k t o r vorhanden. System Budenberg. Derselbe wird Privaten (auch dem Garnisonlazaret) für je 4 M zur Benutzung gestellt. 1898 war er für die Krankenanstalt 35 mal, für Private u. s. w. 107 mal thätig. — Es bestehen zwei s t ä d t i s c h e F l u s s - B a d e a n s t a l t e n , ausserdem eine öffentliche Badeanstalt in Privatbesitz. — Bau - P o l i z e i o r d n u n g vom 1. März 1883. Qarnisonlazaret. 1865 bis 1868 erbaut und am 1. Aug. 1869 bezogen. Es liegt im Westen der Stadt an der die letztere umgebenden Promenade. Vo r s t a n d: Oberstabsarzt Dr. Hartmann. W a r t e p e r s o n a l : 4 Militärkrankenwärter. 59 Betten. 1898 wurden 578 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 9 sind gestorben. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Graff'sche Ventilationszimmeröfen, Kippfenster, Thürschieber. W a s s e r v e r s o r g u n g : Anschluss an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Grubensystem mit pneumatischer Abfuhr. Lazaret der Königlichen Strafanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 800 Männer. H a f t r ä u m e : 46 Einzelzellen, ausschl. Strafzellen. 12 gemeinsame Sehlafräume von 2160 qm Gesammtgrösse. 30 gemeinsame Arbeitsräume von 4 007 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Rumbaum. K r a n k e n r ä u m e : 14 von 364 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl 1898: 245 M. Städtische Krankenanstalt. Neubau 1. April 1884 eröffnet. Die Krankenanstalt für weibliche Dienstboten ist mit demselben vereinigt. Arzt: Dr. Rieger. Wartepersonal: 2 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter und 3 Wärterinnen. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—1,ts M täglich. 1899 wurden 547 (332 m., 215 w.) Kranke durchschnittlich 21.4 Tage verpflegt, 33 m., 22 w. sind gestorben. Diakonissenstiftnng. 1888 von der evangelischen Kirchengemeinde erbaut, die Diakonissenstiftung ist 1861 begründet. E i g o n t h ü m e r : Evangelische Kirchengemeinde. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen aus Bethanien zu Breslau. 20 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s 2,50, 1,50, 1 M täglich. 1898 wurden 27 m. 44 w. Kranke durchschnittlich 21.5 Tage verpflegt, 1 m., 5 w. sind gestorben. Aussordem verpflegt 6 w. Altersschwache. Die Einnahmen 1898 betrugen IS 618,10 M und setzten sich zusammen aus 4 048,39 M Verpflegungsgeldern, 1 842,40 M Kapitalszinsen, 300 M Zuschuss der Kirche, 500 M der Stadt und 11 927,31 M Geschenken. St. Marienstift. Februar 1860 von Staatsanwalt Dr. G. Krätzig gegründet. E i g e n t h ü m e r : Korporirtes Stift zu „St. Maria". A r z t : Geh. Sanitätsrath Dr. Adler, Kreisphysikus. W a r t e p o r s o n a l : 16 Borromäerinnen aus Trebnitz. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 3 - 4 M; II. Kl. 2 M, III. Kl. 1 M täglich. 1898 wurden 10 m., 39 w. Kranke verpflegt, 1 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 11 857 M, letztere setzten sich zusammen aus 10 732 M Verpflegungsgeldern, 500 M Zuschuss der Gemeinde, 225 M Geschenken und 400 M aus sonstigen Quellen. Provinzial-Irrenanstalt. Um 1750 von der Königl. Staatsregierung innerhalb der Strafanstalt errichtet. 1784 neu erbaut. 1818 wurde das Gebäude des Kapuzinerklosters zu

Königreich Preossen.



105



Briese—Brits.

einer Irrenanstalt eingerichtet. Direktor: Dr. Petersen, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 22 m., 29 w. Krankenwärter. V e r w a l t a n g s p e r s o n a l : 8 m., 7 w. 400 Betten: 170 f. M., 230 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,60, l,so 51 täglich. 1898 worden 204 m., 307 w. Kranke durchschnittlich 321 Dezw. 276 Taga verpflegt, 6 m., 16 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrogen 172 714,2« M, letztere setzten sich zasammen aas 82 827,83 M Verpflegungsgeldern, 16 418,4 3 an verkauften eigenen Produkten, 141,ss M Kapitalszinsen, 72 245,10 M Zaschass der Provinz and 1 081,os U aas sonstigen Quellen. Central-Hospital der Stadt.

Briese bei Birkenwerder (bei Berlin) (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Jüdisches Genesungsheim. April 1898 eröffnet. Unentgeltlich werden 20 jüdische in der Genesang befindliche Fraaen und Mädchen aufgenommen, in der Regel auf vier Wochen. Begründet und verwaltet von einem Komitee. V o r s i t z e n d e r : Martin Simon, Berlin NW., Nenstädtische Kirchstr. 11 (Bnrean: Berlin C., Gr. Präsidentenstr. 3).

Briesen i. Wcstpr., 5 255 Einw. (Kreis Bliesen, Beg.-Bez. Marienwerder). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Johanniter Kreis-Krankenhans. 1860 als städtisches Krankenhaas errichtet and am 1. April 1889 in die Verwaltung des Kreises übergegangen, seit 1. Okt. 1899 in dem Besitz des Johanniter-Ordene. A r z t : Kreisphysikas Dr. Hopmann. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Danzig. 40 Betten and zwar 25 f. M., 15 f. Fr. V e r p f l e g n n g s p r e i s : l,»o—l,so M täglich. 1898 worden 89 m., 27 w. Kranke durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben and Rinnahmen 1898 betragen 6 571,17 M, letztere setzten sich zosammen aas 4 669,16 M Verpflegangsgeldern and 1902,n M Zaschass des Kreises.

Brilon, 4 700 Einw. (Kreis Brilon, Beg.-Bez. Arnsberg). Stfdtisches Krankenhaas „Mariahilf". Am 3. März 1847 von der Stadt errichtet. 1882 schenkte der Stadtkaplan C h r i s t i a n T e i p e l 18000 M. A r z t : Kreisphysikas Dr. Lüttig. W a r t e p e r s o n a l : 8 Vincentinerinnen ans Paderborn. 30 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 1M und l , n M täglich. 1898 worden 88 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 133 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Aasgaben 1898 : 9 451 M. Die Einnahmen betragen 9 750 M und setzten sich zusammen aus 3 893 M Verpflegungsgeldern, 4 467 M Kapitalszinsen und Pacht von Grundstücken, 1 390 M Zaschass der Stadt.

Britz, 7 243 Einw. (Kreis Teltow, Reg.-Bez. Potsdam). Kreis-Krankenhaus f ü r Teltow. 1894/96 erbaat vom Kreise. 15. März 1896 eröfhet. Leitender Arzt: Dr. Riese. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 13 Schwestern aas dem Johanniter-Orden und 9 m., 6 w. ausgebildete Krankenwärter. 164 Betten: 98 f. M., 66 f. Fr., darunter 22 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5, 2 M für erwachsene Kranke, l,so M für Kinder aus dem Kreise bezw. 2,so M und 2 M für Kinder ausserhalb des Kreises. 1898 wurden 1748 (1010 m., 738 w.) Kranke durchschnittlich 30,7 Tage verpflegt, 113 m., 99 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 191 400 M, ausserordentliche 32 790 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 224 190 M und setzten sich zusammen aas 80300 Verpflegangsgeldern, 600 M Beerdigungskosten, 300 M an verkauften eigenen Produkten, 1500 M Krankenbeforderungskosten, 103 700 M Zuschuss des Kreises nnd 32 790 M Anleihe des Kreises. Bauliche B e s c h r e i b u n g : Das etwa 27 500 u M täglich. 1898 wurden 59 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 43 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Dreihonnschaften, 850 Einw. (Landkreis Essen, Beg.-Bez. Dasseldorf). Sanatorium der Gemeinde. Drensteinfurt, 1 646 Einw. (Kreis Lüdinghausen, Beg.-Bez. Münster). St. Marien - Hospital. 1863 errichtet. Vorstand: Pfarrer Tülkenbeck. Arzt: Dr. Wietheyer. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aus Münster. 32 Betten. 1898 wurden 74 m., 49 w. Krank* durchschnittlich 53 bezw. 78 Tag« verpflegt, 11 m., 6 w. sind gestorben.

Königreich Preussen.

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Driburg—Dülken.

Driburg, 2 615 Einw. (Kreis Höxter, Beg.-Bez. Minden). Krankenhaus Josephlnnm. 1864 von Elisabeth Zangler gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. Aerzte: Drs. Zengerling, Lünnemann, Voss. W a r t e p e r s o n a l : 8 Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 39 Betten: I. KL je 2, II. Kl. 3 f. M7, 4 1 Fr., in. Kl. je 4, IV. Kl. je 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3, 2, 1 bis l,as M täglich. 1898 wurden 32 m., 93 w. Kranke durchschnittlich 40,a Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Die Einnahmen 1898 betrogen 11 658 M Verpflegungsgeld und 100 M Geschenken. Irren-Pflegeanstalt für weibliehe Geisteskranke. stahl eröffnet. A r z t : Dr. Lünnemann. 2 Betten.

1894 vom Sanitätsrath Dr. Riefen-

Driesen, 5 896 Einw. (Kreis Friedeberg i./Neum., Beg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhaus. 1. April 1859 eröffnet. Arzt: Dr. Wessel 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 bis 1,25 M täglich. 1898 wurden 71 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 36 Dezw. 65 Tage verpflegt, o m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwache und 4 zur Reinigung von Ungeziefer. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 3 316 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 504 M Verpflegungsgeld, 1 007 M Zoschuss der Stadt und 805 M aus sonstigen Quellen. Drolshagen, 821 Einw. (Kreis Olpe, Beg.-Bez. Arnsberg). St. Gerhardus-Hospltal. 1. Mai 1895 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Müllem. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanerinnen aus Olpe. 45 Betten: 17 f. M., 28 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1898 wurden 18 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 85 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Drossen, 5 201 Einw. (Kreis West-Sternberg, Beg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhans. 1869 vou der Stadt errichtet. A r z t : Dr. v. Knoblauch. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M und 0,ao M Arzneikosten. 1898 worden 26 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 48 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Duderstadt, 5 219 Einw. (Kreis Duderstadt, Beg.-Bez. Hildesheim). Hospital ad St. Martinnm. Errichtet vor mehreren Jahrhunderten-, reorganisirt 1865. E i g e n t h ü m e r : Hospital ad St. Martinum. Vorstand: Magistrat bezw. Oberin Pia. Arzt: Kreisphysikus, Sanitätsrath Dr. Strecker. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Hildesheim. 38 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, l,so und 0,75 M täglich. 1898 wurden 31 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 69 bezw. 1'25 Tage verpflegt, 6 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Pfründner, 4 Altersschwache, 9 Sieche. Ausgaben 1898 : 9 540 M. Die Einnahmen betrugen 9 579 M und setzten Bich zusammen aus 4 800 M Verpflegungsgeld, 1 407 M Kapitalszinsen, 1 200 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 2 172 M aus sonstigen Quellen. Dudweiler, 13 469 Einw. (Kreis Saarbrücken, Beg.-Bez. Trier). Krankenanstalt der Genossenschaft vom belügen Geist. Krankenpflege verbunden mit Waisen- und Armenversorgungsanstalt. 1899 eröffnet. 22 Betten. Dülken, 8 404 Einw. (Kreis Kempen i. Bhld., Beg.-Bez. Düsseldorf). W a s s e r l e i t u n g seit 1890. St. Cornelius-Hospital. 1856 vom katholischen Pfarrer Cornelius Nolden und Geh. Kommerzienrath Bücklers gestiftet, besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. HoogeD. W a r t e p e r s o n a l : 16 Klemensschwestern aus Münster. 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 M täglich. 1898 wurden 186 m., 139 w. Kranke durchschnittlich 48,6 Tage verpflegt, 20 m., 22 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 22 Altersschwache, Sieche und Krüppel und 20 m., 14 w. an K r ä t z e Leidende. Ausgaben 1898 : 30 200 M. Die Einnahmen betrugen 34 022 M: 32 022 M Verpflegungsgeld und 2 000 M aus sonstigen Quellen. Kaiser Wilhelm-Haus. eröffnet.

Erweiterungsbau des St. Cornelius-Hospitals am 1. Okt. 1892

U u t t s t a d t , Krankenhaus-Lexikon flir das Deutsche Reich.

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Dülmen—Dflaseldorf.

Königreich Pretusen.

Dülmen, 5 528 Einw. (Kreis Koesfeld, Beg.-Bez. Münster). Franzhospital. 1848 aas milden Gaben gestiftet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Kuratorium von 6 Herren. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : II Klemensschwestern ans Münster. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—5 M, 1,5 (—3 M, 0,75—1 M täglich, hiesige Arme frei. 1898 wurden 153 m., 105 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 19 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 71 Krätzkranke. Ausgaben 1898: ordentUche 9 000 M, ausserordentliche 4 000 M. Die Einnahmen betrugen 14 500 M und setzten sich zusammen aus 5 000 M Verpflegungsgeld, 2 800 M Kapitalszinsen und 6 700 M Legaten, Geschenken und Kollekten.

Diinnwald, 1 168 Einw. (Gemeinde Merheim, Kreis Mülheim a. Eh., Beg.-Bez. Köln). Genesungsheim.

189S errichtet.

6 Vincentinerinnen aus Köln-Nippes.

22 Betten.

Düren, 24 531 Einw. (Kreis Düren, Beg.-Bez. Aachen). Städtischer S c h l a c h t h o f ohne Freibank vorhanden. gestiftet, Schwimmanstalt in der Roer.

Volksbadehaus 1892 von H o e s c h

Städtisches Hospital. 1864 errichtet. 1899 Neubau. A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Johnen für die innere, Dr. Schreff für die chirurgische Abtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 22 Elisabethinerinnen aus Aachen, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 107 Betten, (¿runter 24 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s in 3 Klassen für Einheimische: 4, 2,so und l,so M, für Auswärtige: 5,so, 3,5u und 2 M täglich. 1898 wurden 869 (540 m., 329 w.) Kranke durchschnittlich 30 bezw. 41 Tage verpflegt, 43 m., 41 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 21 Altersschwache. Privat-Augenklinik von Dr. van d e n B o s c h . preis: 2 bis 10 M täglich.

Provinzial - Irrenanstalt.

1896 eröffnet. 2 Betten. Verpflegungs-

1. Mai 1878 von der Provinzialverwaltung der Rheinprovinz

errichtet. V o r s t a n d und leitender A r z t : Direktor Dr. Fabricius. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 39 m., 39 w. Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 10 m., 8 w. 550 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 4, 2,5« l,5u M für Pensionäre, 1,35 M für Armenverbände. 1898 wurden 832 (385 m., 447 w.) Kranke durchschnittlich 269 bezw. 337 Tage verpflegt, 22 m., 27 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 344 456, »2 M, ausserordentliche 19 786,39 M. Die Einnahmen betrugen 364 243,3i M und setzten sich zusammen aus 319 782,87 M Verpflegungseld, 19 239,oa M für verkaufte Produkte, 22 234 M Zuschuss der Provinz, 723,16 M Legaten und 264,26 M aus sonstigen Quellen.

f

Städtische Altersversorgungsanstalt. 60 Pfleglinge. 2 Elisabethinerinnen. Ausgaben und Einnahmen 1898 für beide städtische Anstalten betrugen 62S33,s* M, letztere setzten sich zusammen aus 18 000 M Verpflegungsgeld, 11 093,7 8 M Kapitalszinsen, 26 390,7 5 M Zuschüssen der Stadt und 7 349,31 M aus sonstigen Quellen. Rheinische Provlnzial-Blindenanstalt. Zur Erinnerung an die Anwesenheit des Königspaares F r i e d r i c h W i l h e l m IV. und E l i s a b e t h im Jahre 1842 in der Rheinprovinz auf Anregung des Geheimen Kommerzienrathes D i e r g a r d t in Viersen begründet und am 23. Nov. 1845 eröffnet. Seit lb62 Provinzialanstalt. Anfangs in einem früheren Jesuitenkloster, seit 1876 im eigenen Gebäude. Ressort des Landarmen- und Korrigendenwesens sowie der Staatsnebenfonds. Reglement vom 25. Aug. 1873; im Anschlüsse daran sind vom 9. Jan. 1877 Bestimmungen für die mit dem 1. Febr. 1877 ins Leben getretene Arbeiterabtheilung ergangen (Köln. A.-Bl. 1877 S. 18). V o r s t a n d : Direktor W. Mccker. A n s t a l t s a r z t : Sanitätsrath Dr. Johnen. 6 Klassen. 186 Zöglinge. P e n s i o n s g e l d : 400 M; die meisten Zöglinge unentgeltlich. Annaheim, Blindenasyl. Stiftung der Eheleute Kommerzienrath P h i l i p p S c h ö l l e r in Düren. 12. Aug. 1899 eröffnet. Augenklinik damit verbunden. 60—100 Plätze für altersschwache und mittellose Blinde. E i g e n t h ü m e r : Verein zur Fürsorge für die entlassenen Blinden der Rheinprovinz. V o r s i t z e n d e r : Landesrath Klausener.

Düsseldorf, '200 000 Einw, 158 Aerzte, 12 Zahnärzte, 71 Hebammen, 18 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Düsseldorf). Am 1. Mai 1870 Eröffnung des städtischen W a s s e r w e r k s mit 1 Pumpwerk, dem 1875 ein zweites, 1885 ein drittes folgte, die aus im Ganzen 12 Brunnen Grundwasser mit natürlicher Filtration liefern. Pumpwerk I hat zwei liegende einzylindrische Maschinen, System Corliss, mit direkt betriebenen, liegenden, doppelt wirkenden Kolbenpumpen. Pumpwerk II hat zwei liegend« «inzylindrisch« Maschinen, System Salzer, di« j« «in« st«h«nd« Hebepumpe, System

Königreich Prassen.



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Dusseldorf.

Rittinger, and eine doppelt wirkende Druckpumpe betreiben. Pampwerk IH hat zwei liegende zweizylindrische Maschinen mit Ventilstellung', jede betreibt zwei Plangerpampen. Förderung von Pampwerk I 367 cbm, von II 384 cbm, von IQ 1119 cbm in der Stande. Leitung theils direkt in die Wohnungen, theils in regalirend wirkende Hochbehälter. Gesammtlänge des Rohrnetzes 171, i km. Oe8ammtlei8tong 6 169 321 cbm im Jahre, durchschnittliche Abgabe für den Kopf in 24 Stunden 92 1. Gesammtanlagekosten 3 428 000 M. Städtischer Vieh- und Schlachthof ohne Freibank. Baa begonnen 1895, dem Verkehr übergeben Anfang 1899. Grösse des Grundstückes 9,40 ha. Zunächst berechnet für 250 000 Einwohner, kann ausgedehnt werden aaf 500 000. Jetzige Anlage für 248 Stück Grossvieh, 480 Kälber, 502 Schafe, 534 Schweine bestimmt. 5 Gruppen von Gebäuden: Viehmarkt, eigentlicher Schlachthof, Pferdeschlachthof, Sanitätsanstalt, Verwaltung«-, Wirthschafts- and Wohngebäude. Der eigentliche Schlachthof enthält: Grossviehschiachthalle, Kleinviehschlachthalle, Grossviehställe, Kuttelei, Düngerhaas, Kühlhaus nebst Vorkühlraam, Apparatenraum, Eisfabrik, Maschinen- und Kesselhaus, Trichinenschauamt, Freibank. Gesammtkosten 3 300 000 M. 1882 Beginn des Baues einer einheitlichen, dem Rhein zuführenden K a n a l a n l a g e . Dieselbe zerfallt in zwei anausgebaute, für zukünftige Erweiterung der Stadt berechnete und in zwei vollendete selbständige, nach Bedarf in Kommunikation zu setzende Entwässerungssysteme. Letztere zerfallen in mehrere mit Regenaaslasskanälen versehene Sammelgebiete mit Vorrichtung für periodische Durchspülung, im Ganzen etwa 109 100 laufende m Strassenleitung. Kosten: 6 000000 M. — Beseitigung der Fäkalien durch Grubensystem mit pneumatischer Abfuhr, jedoch Anschlnss einiger öffentlicher und etwa 100 Privathäuser an die Kanalisation vorgesehen. — Kehricht und Müll wird täglich in geschlossenen Abfahrwagen abgeführt. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t vorhanden, 1894 unter Aufgabe der 1885 errichteten städtischen Desinfektionsanstalt durch Vertrag einer der Firma Weyergans gehörenden Anstalt übertragen, die 4 nach Tilger'schem System konstruirte Apparate mit strömendem Wasserdampf besitzt, 2 stationäre mit je 5'/i und 6'/» cbm, 1 fahrbarer mit 7'/j cbm Rauminhalt, 1 kleiner für kleinere Objekte. Die Anstalt bedeckt einen Raum von 400 qm. Geprüfte Desinfektoren für Zimmerdesinfektion werden gestellt. O e f f e n t l i c h o B a d e a n s t a l t e n : Einige private Badeanstalten im Rhein, von denen eine als Militärschwimmanstalt gepachtet ist. Im Zentrum der Stadt städtische Schwimm- und Badeanstalt 1887/88 mit einem Kostenaufwande von 502 000 M erbaut, durchschnittlich jährlich von 315 944 Personen benatzt, enthält Schwimmhallen für beide Geschlechter, Wannenbäder, römisch-irisches and rassisches Dampfbad. Etwa 180000 cbm Wasser für Douchen und Brausen liefert die städtische Wasserleitung, für den übrigen Bedarf ein besonderer Brunnen. Im Osten der Stadt Brausebad, 1895 für 61 000 M erbaut, jährlich ven etwa 63 200 Personen benutzt. Bau-Polizei-Ordnung vom 1. März 1898. Qarnlsonlazaret. 1876—1880 erbaut und am 11. Jani 1880 bezogen. Es liegt im Süden der Stadt, an der Färberstrasse, in der Nähe des Bahnhofes Düsseldorf-Bilk. E i g e n t h ü m e r : Reichs-(Militär-] Fiskus. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Siemon. Wartepersonal: 10 ausgebildete Militärkrankenwärter. 150 Betten. 1898 wurden 1 040 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. — Gasbeleuchtung. Ventilationssystem: Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, Schieber in den Thüren, Kippflügel in den Fenstern. Desinf e k t i o n s a p p a r a t von Gebrüder Schmidt in Weimar für die gesammte Garnison. Wasserv e r s o r g u n g : Anschlass an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Tonnensystem (im Keller aufgestellte eiserne Kothkasten, System Wernek-Fulda). Beseitigung der Abfallstoffe: Dachabwässer und Kochküche sind an die Kanalisation angeschlossen, Dejektionen werden pneumatisch abgesogen. Königl. Qtif&ngniss (Arresthaus für 480 Männer) E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). H a f t r ä u m e : 14 Einzelzellen. 21 gemeinsame Schlafräame von 1075 qm Gesammtgrösse. 40 gemeinsame Arbeitsräume von 1 584 qm Gesammtgrösse. Arzt: Dr. Flatten, Stadtphysikus. Krankenräume: 6, von 104 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl 1898: 344. K9nigl. deftngnlss (Derendorf). 1893 neu eröfoet. 492 Männer, 102 Weiber. H a f t räume: 590 Isolirzellen. Arzt: Kreisphysikus Sanitäts-Rath Dr. Kimpen. Krankonräume: 9, von 167 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl: 61 m., 13 w. Städtisches Barackenkrankenhang (Eisenstrasse 18). 1. August 1896 eröffnet. Arzt: Dr. Stern. Wartepersonal: 8 Augustinerinnen aus Köln. 85 Betten: 45 f. M., 40 f. Fr. Verpflegungspreis: 2M täglich. 1898 wurden 979 (522 m., 454 w.) Kranke durchschnittlich 22,7 Tage verpflegt, 17 m., 16 w. sind gestorben. Evangelisches Krankenhaus. Im Oktober 1849 von Mitgliedern der evangelischen Gemeinde errichtet; selbständige, mit der evangelischen Gemeinde innig verbundene Anstalt, die seit 26. März 1877 Rechtsfähigkeit besitzt. Vorstand: Kuratorium. Leitender Arzt: 9*

Düsseldorf.

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Königreich Prenssen.

Dr. Schnitze. 2 Assistenzärzte und 2 Spezialärzte. W a r t e p e r s o n a l : 18 Diakonissen aas Kaiserswerth and 4 Krankenwärter. 223 Betten in 4 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5, 3, 2 M täglich. 1898 wurden 1 683 (\ 043 m., 640 w.) Kranke durchschnittlich 38,7 Tage verpflegt (einschliesslich 4 m., 21 w. Altersschwache, Sieche und Pfründner), 62 m., 47 w. sind estorben. Ausgaben 1898: ordentliche 162 321 M, ausserordentliche 94 S83 M. Die Einnahmen etrugen 238813 M und setzten sich zusammen aus 146 717 M Verpflegungsgeld, 5 110 M Kapitalszinsen, 67 228 M Legaten, Geschenken and Kollekten und 19 758 M aus sonstigen Quellen.

f

Hospital der Töchter vom heil. Kreuz. Die Anstalt ist darch Kabinetsordre vom 26. Sept. 1859 in den Besitz der Töchter vom heil. Kreuz eingewiesen worden. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitender A r z t : Sanitäts-Rath Dr. v. Kühlwetter. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Brüder, 18 Töchter vom heil. Kreaz aus Lüttich (Belgien). 131 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 und 3, 2 M täglich. 1898 wurden 605 m., 497 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 29 m., 32 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 w. Personen zur Reinigung von Ungeziefer und 53 m., 17 w. an Krätze Leidende. Marien-Hospital. 1868 durch einen Verein gegründet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit seit 2. Okt. 1870. A e r z t e : Oberarzt Sanitäts - Rath Dr. Sträter und Sekandärarzt Dr. Peters. 2 Assistenzärzte. Warte p e r s o n a l : 41 Franziskanerinnen aus Aachen, 4 Krankenwärter. 380 Betten: 230 f. M., 150 f. Fr. (57 f. Kinder), in 4 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 6, 3 und 2,50, 2 M täglich. 1898 wurden 2 955 (2 005 m., 950 w.) Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 140 m., 89 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 19 Pfründner, 4 Altersschwache, 1 Sieche. Ausgaben 1898: 202 897 M. Die Einnahmen betrugen 228 479 M und setzten sich zusammen aus 179 726 M Verpflegungsgeld, S83 M an verkauften Produkten, 34 620 M Kapitalszinsen und Pacht, 10 250 M Legaten, Geschenken, Kollekten und Stiftungen und 3 000 M aus sonstigen Quellen. Frauenklinik St. Yincenzhans (Derendorf). 1. Okt. 1896 durch die Schwestern vom heil. Vincenz und Dr. Mertens errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus KölnNippes. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5, 3, 2 M täglich. 1893 wurden 145 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Ausgaben 1898: 8 228 M. Die Einnahmen betrugen 8 427 M und setzten sich zusammen aus 8 327 M Verpflegungsgeld und 100 M Zuschuss der Gemeinde. St. Josephshaas. Allgemeine Privat-Heilanstalt (Oberbilk). 1. Januar 1898 eröffnet. E i g e n t h ü m e r und A r z t : Dr. Fischer. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Köln-Nippes. 30 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3 und 2 M täglich. 1899 wurden 281 m., 53 w. Kranke durchschnittlich 27 läge verpflegt, 14 sind gestorben. Privathellanstalt f ü r Frauenkrankheiten von Dr. Wann er. 15. Jan. 1898 eröffnet. Privatklinik für Frauenkrankheiten von Dr. Becker. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—8 M täglich. Frauenheilanstalt von Dr. v. Guerard. 1. Sept. 1S96 eröffnet. 7 Betten. Orthopädische Heilanstalt von Dr. B o n n e n b e r g . 10. März 1S96 eröffnet. 4 Betten. Mechano-therapeutisches Institut von Dr. Schulze. 7. Sept. 1 Süß eröffnet. 22 Betten. Departemental - Irren-Pflegeanstalt. 23. Nov. 1826 eröffnet. Seit 1863 öffentliche Wohlthätigkeitsanstalt, zunächst für den Regierungsbezirk Düsseldorf, besitzt Rechtsfähigkeit. Neubau 1892. K u r a t o r i u m der Anstalt: Oberbürgermeister a. D. Hammers. Leitender A r z t : Dr. Neuhaus. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 16 ni., 12 w. ausgebildete Krankenwärter. 600 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : Gemeindekranke 1 M, PrivatkranKe 1,25 M täglich. 1898 wurden 315 m., 282 w. Geisteskranke durchschnittlich 285 bezw. 255 Tage verpflegt, 28 m., 23 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 193 436 M. Die Einnahmen betrugen 208 979 M und setzten sich zusammen aus 200 091 M Verpflegungsgeld, 124 M Kapitalszinsen und 8 764 M aus sonstigen Quellen. Wöchnerinnen-Asyl zur Aufnahme bedürftiger Wöchnerinnen (Ehefrauen). 1. April 1882 von dem Verein „Wöchnerinnen-Asyl" gegründet, welcher Eigenthümer des Asyls ist und Rechtsfähigkeit besitzt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Hucklenbroich. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 geprüfte Hebamme und 2 Wärterinnen zur Ausbildung. 16 Betten. V e r p f l e g u n g unentgeltlich oder 2 M täglich. 18'JS wurden 242 Wöchnerinnen verpflegt. Ausserdem verpflegt: 8 Warteschülerinnen. Ausgaben 189S: ordentlicho 10 483 M, ausserordentliche 1 270 M. Die Einnahmen betrugen 11 723 M und setzten sich zusammen aus 952 M Verpflegungsgeld der Warteschülerinnen, 1 382 M Kapitalszinsen, 3000 M Zuschuss der Stadt und 6 389 M Legaten, Geschenken und Kollekten. — Die Anstalt ist in einem für den Preis von 60 000 M erworbenen früheren Privathause errichtet. Kinderheim (Fürstenwallstr. 186 a). Städtisches Pflegehaus. Ausser dem in der Neusserstrasse gelegenen Hanse ist im Jahre 1SS3 die ehemalige Augenheilanstalt in der Ratingerstraas» d«m Kuratorium zur Ein-

Königreich P n u n e n .

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Duisburg—Eberbach.

richtnng eines zweiten Pflegehans es and einer Anstalt fflr verlassene Kinder (Iberwiesen worden. 370 Pfleglinge. St. Hubertnsstift. Pfründnerhaus zur Unterstützung katholischer alter Personen weiblichen G«8chlechtes. Früher war ein Theil des Gebäudes als Hospital für Krankenpflege der Stadt überlassen. Nach Errichtung des Marienhospitals ist diese Einrichtung im Jahre 1874 aufgehoben. 30 Betten. A r z t : Dr. Bonnekamp. Neues städtisches Pflegehans (Himmelgeisterstr. 152). Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Hucklenbroich. W a r t e p e r s o n a l : 36 Franziskanerinnen aus Aachen. 700 Betten. Duisburg, 70 272 Einw., 43 Aerzte, 4 Zahnärzte, 7 Apotheken, 31 Hebammen (Stadtkreis, Beg.-Bez. Dasseldorf). W a s s e r l e i t u n g versieht auch die Stadt Rnhrort, lieferte im Jahre 1897/98: 4 761 516 cbm Wasser. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus und Freibank vorhanden. — K a n a l i s a t i o n . — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u eingeführt. — Städtische B a d e a n s t a l t e n : Badeanstalt an der Heerstrasse, Bade- und Schwimmanstalt 1898 eröffnet. 3 Volksbrausebäder. Diakonen-Krankenhaus (Mutterhaus). 1S44 wurde das Krankenhaus von der Direktion der Diakonenanstalt gegründet, und 1847 eröffnet. Erweiterungsbau 1894 mit 160 Betten. Seit 1887 Frauenabtheilung mit 25 Betten. E i g e n t h ü m e r : Die Diakonenanstalt mit Rechtsfähigkeit. Behandelnde A e r z t e : Drs. Cossmann, Lenzmann. Spezialärzte: Drs. Köhne, Müller, Reinhard und Schmitz. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 14Diakone und 9 Schwestern vom DiakonieVerein. 241 Betten: I. KL 4 f. M., 2 f. Fr., II. KL 8 f. M., 7 f. Fr., m . Kl. 140 f. M., 80 f. Fr., darunter 28 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 und 5 M, 4—2,50 M, l,so M täglich. 1S98 wurden 1162 m., 468 w. Kranke durchschnittlich 25,8 Tage verpflegt, einschliesslich 114 nil, 37 w. an Krätze Leidende, 62 m., 31 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 32 Altersschwache, Pfründner, Sieche und 1 Mann, 1 Fr. zur Reinigung von Ungeziefer. Einnahmen 189S: 77 700 M, darunter 74 300 M Verpflegungsgeld, 2 000 M Zuschuss der Stadt und 1400 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Epldemlenhans (Grunwald). 1893 eröffnet. 50 Betten. St. Vlncenz-Hospital. 1859 errichtet. Erweiterungsbau 15. März 1897 eröffnet. Eigent h ü m e r : Kirchenvorstand der St. Josephs-Gemeinde. Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Roensberg. 125 Betten. W a r t e p e r s o n a l : 33 Klemensschwestern aus Münster. 1898 wurden 2 371 Kranke verpflegt. St. Marlen-Hospital. 22. Mai 1893 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Fischer. 85 Betten: 45 f. M., 40 f. Fr. Y e n o r p u g s h a u s . 26. Okt. 1866 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin ans Kaiserswerth. Dyhernfurth, 1 4 6 3 Einw. (Kreis Wohlau, Beg.-Bez. Breslau). Kranken- nnd Siechenhans. 1860 errichtet. 20 Betten. W a r t e p e r s o n a l : 40 Borromäerinnen aus Trebnitz. Auch für ambulante Krankenpflege. 1898 wurden 94 Kranke verpflegt. Dziekanka, 498 Einw. (Kreis Gnesen, Beg.-Bez. Bromberg). Posensche Provinrial-Irrenanstalt. Gestiftet durch den Provinzial-Verband und am 20. Okt. 1894 eröffnet. Baukosten etwa 3 Millionen M. V o r s t a n d : Direktor Dr. Kayser. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 37 m., 42 w. ausgebildete und andere Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a 1: 21 M., 13 Fr. 640 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,ss—4,98 M, 1,64—l,>a M, 0,68 bezw. 0,89 bezw. 0,99 M täglich. 1898 wurden 333 m., 366 w. Geisteskranke dnrchschnittlich 271 Tage verpflegt, 21 m., 18 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1898: 222 091 M, letztere setzten sich zusammen aus 135 339 M Verpflegungsgeld, 627 M an verkauften Produkten, 71 601 M Zuschuss der Provinz und 14 524 ans sonstigen Quellen. Eberbach, Gemeinde Hattenheim mit 1 252 Einw. (Rheingaukreis, Beg.-Bez. Wiesbaden). Lazaret des Königl. Strafgefängnisses. Eröffnet am 1. April 1878. Die Anstalt ist ein ehemaliges Kloster, eingerichtet für 307 Gefangene, 265 Männer, 42 Frauen mit 15 Isolirzellen. Amtseerichtsbezirk Rüdesheim. E i g e n t h ü m e r : Justiz-Fiskus. Arzt: Dr. Bothe. 16 Betten f. Kranke. 1899 wurden 114 m. und 3 w. Kranke durchschnittlich 12 bezw. 16 Tage verpflegt.

Ebernach—Eckenhagen.

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Königreich Prenssen.

Ebernach, Gemeinde Sehl mit 815 Einw. (Kreis Kochern, Beg.-Bez. Koblenz). Irrenpflege-Anstalt der Franziskanerbrttder (für Männer). Am 10. Okt. 1889 von Lorenz K r ö l l gen. Br. Joseph zn St. Josephshaas, Kreis Neuwied, errichtet. E i g e n t h ü m e r : Rheinprovinz (verfällt später dem Orden). Leitender Arzt: Kreisphysikus Dr. Thiele zu Kochern. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 47 barmherzige Brüder aas dem Franziskancrkloster St. Josephshaus bei Waldbreitbach, Kreis Neuwied. 312 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : •2,50 M und 1,25 M täglich. 1899 wurden 330 Kranke durchschnittlich 328 Tage verpflegt, 17 sind gestorben. Einnahmen 1899: 135 422 M Verpflegungsgeld. Eberswalde, 18 288 Einw. (Kreis Oberbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Zentrale Wasserleitung S c h l a c h t h o f vorhanden.

seit 1899. — K a n a l i s a t i o n

geplant

— Städtischer

Städtisches Krankenhans. A r z t : Dr. Bräutigam. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakon aas Duisburg. 1 Krankenwärterin. 42 Betten: 32 f. M., 10 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,2, l,so M täglich. 1898 wurden 175 m., 27 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 9 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898: 12 064, für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene l,so M, für Kinder 1 M täglich; Arme auf Antrag Freistelle. 1898 wurden 57 m., 47 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 13 317 M und setzten sich zusammen aus 5 436 M Verpflegungsgeld, 6 969 M Zuschuss des Stiftes und 912 11 aus sonstigen Quellen.

Emmerich,

9 9 4 6 Einw., 6 Aerzte, 2 Apotheken (Kreis Rees, Reg.-Bez. Düsseldorf).

W a s s e r v e r s o r g u n g : Das Wasser kommt aus der öffentlichen Leitung, das indess in beträchtlichem Grade eisenhaltig ist. Eine Einrichtung zur Enteisenung ist projektirt. St. Willibrordns-Hospital. 1846 errichtet. Privatstiftung mit Rechtsfähigkeit. A r z t : Sanitätsrath Dr. Fackeide)'. 8 Klemensschwestern aus Münster. 42 Betten. 3 Verpflegungsklassen. 288 Verpflegte. E m s , 6 2 2 2 Einw. (Kreis Unterlahn, Reg.-Bez. Wiesbaden). Königl. Hospitalbad. Heilstätte für unbemittelte Kranke, für welche der Kurgebrauch in Ems empfohlen wird. Ausgeschlossen sind alle Fälle von fortgeschrittener Lungentuberkulose. Selbständige Anstalt unter Verwaltung einer besonderen Kommission, unter unmittelbarer Aufsicht der Regierung stehend. Die Uuterhaltunes- und Betriebskosten werden gedeckt: a) aus den Zinsen eines Kapitalstocks von 88214,42 M; b) aus den Verpfiegungsbeiträgen der Hospitaliten; c) aus einer Subskription bei den Kurgästen; d) aus dem Ertrag der in der Wandelbahn aufgestellten automatischen Wage. Für die Kurdauer ist ein Beitrag von 20 M für eine Person festgesetzt. Kranke, welche eine Armenunterstützung in ihrer Heimath beziehen, sind von diesem Verpflegungsbeitrag befreit. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer vier Wochen. Die Anstalt ist geöffnet vom 1. Mai bis Ende September. Frequenz: jährlich 230 bis 240 Kranke. Dieselben erhalten Wohnung, Beköstigung, ärztliche Behandlung und sämratliche nothwendige Kurmittel. Die Anstalt wird von einem Verwalter, dem Wärter und zwei Wärterinnen zur Seite stehen, unter Aufsicht des dirigirenden Arztes Dr. Reuter geleitet. Gesindehospital. 1863 von der Gemeinde gegründet. A r z t : Dr. Panthel. 12 Betten. 1S98 wurden 10 in., 14 w. Kranke durchschnittlich 34,7 Tage verpflegt, 1 in., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1S98 betrugen 1 622,50 M und setzten sich zusammen aus 1 248,35 M Verpflegungegeld, 21,90 M Kapitalszinsen, 282,15 M Beiträge der Dienstherrschaften und Dienstboten und 70, ao M Bestand aus dorn Vorjahre. Diakonissenheim. 1. Mai 1889 von Pfarrer G. V ö m e l und Frau; Pfarrer R. H e y d e m a n n und Frau gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Diakonisscnhaus zu Bern (Schweiz), das Rechtsfähigkeit besitzt. V o r s t a n d : Pfarrer G. Vömel. A r z t : Dr. Ernst. Es praktiziren noch die Aerzte der Ortskrankenkasse und die persönlichen Aerzte einzelner Kranker. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen aus dem Diakonissenhause zu Bern. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3 und 1,50 M täglich. 1898 wurden 157 m., 89 w. Kranke durchschnittlich 17,7 Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 12 304 M und setzten sich zusammen aus 8 676 M Verpflegungsgeld, 3 148 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 480 M aus sonstigen Quellen. Krankenhaus. 1888 errichtet. Wartepersonal: Heiligenstadt. 189S wurden 83 Kranke verpflegt.

6 barmherzige

Schwestern

aus

Königreich Prassen.

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Emsdetten — Ennigerloh.

Emsdetten, 6 3 0 2 Einw. (Kreis Steinfurt, Beg.-Bez. Münster). Marien-Hospital. 1868 errichtet. E i g e n t h ä m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Voss. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aas Münster. 60 Betten, darunter 11 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,io M täglich. 1898 wurden 152 m., 97 w. Kranke durchschnittlich 22 bezw. 34 Tage verpflegt, 8 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 Altersschwache, 1 Sieche and 33 Krätzkranke. Einnahmen 1898 : 5 405 M Verpflegungsgeld. Endeln, Gemeinde Lembeck, 1 947 Einw., Postort Wulfen (Kreis Becklinghausen, Beg.Bez. Monster). 8 t . Michaelis »Krankenanstalt. von Merveldt.

E i g e n t h f t m e r : Erbmarschall Reichsgraf Ferdinand

Endenich, 3 8 6 2 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bez. Köln). K a n a l i s a t i o n geplant. Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Qemfithskranke von Dr. von der Helm. 26. Okt. 1844 durch den Geh. Sanitätsrath Dr. ßicharz begründet. Konsaltirender Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Oebeke. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 m., 12 w. Krankenwärter. 57 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8,33 and 6 M täglich. Engelskirehen, 4 202 Einw. (Kreis Wipperfürth, Beg.-Bez. Köln). St. Josef-Hospital. 1859 durch Pfarrer Rembold gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Gräfin Maria von Nesselrode-Ehreshoven. Arzt: Dr. Hilchenbach. W a r t e p e r s o n a l : 9 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 50 Betten: 20 f. M., 30 f. Fr., darunter S für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,eo bis l,so M täglich. 1898 wurden 43 m., 63 w. Kranke durchschnittlich 35,7 Tage verpflegt, 6 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 25 Altersschwache, 6 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1898: 14 500 M. Die Einnahmen Detrugen 13 200 M Verpflegungsgeld und 1 500 M Geschenke. Enger, 2 4 4 5 Einw. (Kreis Herford, Beg.-Bez. Minden). Evangelisches Kranken- und Siechenlians. 1870 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Kirchengemeinde. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin. 35 Betten. Evangelisches Männerasyl, Heilstätte für Trinker. In erster Linie Tür entlassene Gefangene gegründet. Wohlthätige Stiftung mit Rechtsfähigkeit. V o r s t e h e r : ein evangelischer Geistlicher. Aerztliche Aufsicht. 40 Plätze. Verpflegungspreis: 0,4o bis 0,eo M täglich. Aufenthalt bis 2 Jahre, Beschäftigung mit Landwirthscnaft und Bürstenfabrikation. Anlagekosten : a) für die Gebäude 42 700 M, b) für Acker-, Wiesen- und Gartengrundstücke 24 072 M, c) für Inventar 25 090 M, zusammen S9 862 M. Engers, 2 753 Einw., 2 Aerztc, 2 Hebammen, 1 Militär-Dispensiranstalt (Kreis Neuwied, Beg.-Bez. Koblenz). In der Kriegsschule befindet sich ein D e s i n f e k t i o n s - A p p a r a t . — Eine militärische B a d e a n s t a l t vorhanden, welche im Sommer auch von der Civilbevölkerung benutzt werden kann. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 22. Jan. 1897. Lazaret der Kriegsschule. Erbaut wurde das Gebäude 1758—1762, als Krankenhaus bezogen 1S63. Es liegt im Südwesten des Dorfes, dicht am Rhein. Vorstand: Oberarzt Dr. Peters. 8 Betten. 1898 wurden 82 Kranke durchschnittlich 10,3 Tage verpflegt. Krankenhans „St. Angiistin". 1883 eröffnet vom Mutterhaus der Franziskanerinnen zu Waldbreitbach. Arzt: Dr. Lüssem. Wartepersonal: 13 Franziskanerinnen aus Waldbreitbach. 42 Betten in 3 Kl. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 M, 2,so M, l,2o M täglich. 1898 worden 50 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 53 Tage verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Ennigerloh, 3 352 Einw. (Kreis Beckum, Beg.-Bez. Münster). Krankenhans der Kirchengemeinde. kanessen aus Münster. 34 Betton.

Mai 1899 eröffnet. Wartepersonal: 4 Franzis-

Epe—Erfurt

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Königreich Preuaara.

Epe (Uppermark), 6 124 Einw. (Kreis Ahaus, Beg.-Bez. Münster). St. Wilhelms-Hospital. 1885 von der Familie B e r n a r d B r e f e l d errichtet. Eigent h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Wilmink. Warte p e r s o n a l : 5 Franzislianessen aus Münster. 55 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : O,so—0,7s M täglich. 1898 wurden 7S m., 51 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 9 m., 8 w. sind gestorben. Erbprinzentanne, Stadtgemeinde Zellerfeld mit 4 332 Einw. (Kreis Zellerfeld, Beg.-Bez. Hildesheim). Oenesungshaus für lungenkranke Frauen. E i g e n t h ü m e r : Alters- und InvaliditätsAnstalt zu Hannover. 1. Okt. 1898 eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Plümecke in Zellerfeld. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover. 58 Betten, einschliesslich 14 in den Baracken. Das massive Gebäude der früheren Brauerei ist um ein Stockwerk erhöht. Eine durch Glaswände vor Zugluft geschützte Veranda umgiebt das stattliche Hans, von der eine breite Rampe direkt in den Garten führt. In einem besonderen, neu errichteten Hause wohnt der Hofmeister. Eine Quelle, welche stündlich 12 Liter Wasser giebt, mündet auf dem Hofe. Elektrisches Licht von der Zentrale in Klausthal. Abortseinrichtung: Tonnen mit Torfmull. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Junckemann in Dortmund. Kosten für Gebäude und Gelände von 5,6 g ha betrugen 55 000 M, Kosten für Baulichkeiten einschliesslich Betriebseinrichtungen 106 000 M, Kosten der beweglichen Ausstattung 29 000 M. Erdmannsdorf, 1037 Einw. (Kreis Hirschberg, Reg.-Bez. Liegnitz). Johanniter-Kranken- nnd Siechenhans. 3. Juli 1855 vom Landrathe v. Grävenitz aus Sammlungen und Geschenken König Friedrich Wilhelms IV. errichtet. E i g e n t h ü m e r : Schlesische Genossenschaft des Johanniterordens. Arzt: Dr. Galle (Zillerthal). W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien in Berlin und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 60 Betten, darunter 16 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, und 1 M täglich. 1898 wurden 107 m., 117 w. Kranke durchschnittlich 58,9 Tage verpflegt, 11 m., 14 w. sind gestorben. Erfürt, 8 1 1 6 9 Einw., 65 Aerzte, 5 Zahnärzte, 25 Hebammen, 8 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Erfurt). Seit 1874 W a s s e r l e i t u n g . Das Wasser ist theils Grundwasser aus 11 Grundwasserbrunnen, theils artesisches Wasser vom Seeberg bei Gotha. Anlagekosten 1 727 002 M. Gesammtwasserverbrauch im letzten Jahre 1 532 941 cbm, für den Kopf und Tag 52 Liter. Städtischer S c h l a c h t h o f : In Betrieb seit August 18S0. Anlagekosten 626 606 M. Besondere Stall- nnd Schlachträume für verdächtiges und krankes Vieh. Im Kühlhaus Ammoniakkompressionssystem. Im letzten Jahre wurden geschlachtet: 7 710 Stück Rindvieh, 9 402 Kälber, 24 800 Schweine, 11 224 Schafe, 425 Ziegen, 217 Pferde, 5 Lämmer; im Ganzen 53 783 Thiere. Auf Kopf und Jahr entfällt ein Fleischverbrauch von 61,29 kg. Die Ab- und Meteorwässer werden durch ein allmählich ausgebautes, aber noch nicht beendigtes K a n a l s y s t e m unterhalb der Stadt in die Gera geleitet (ohne Klärung); bisherige Kosten 906 134 M. Für die Fäkalien besteht Tonnensystem und pneumatische Ansaugung. Anschluss an die Wasserleitung ist noch nicht eingeführt. Nur das städtische Krankenhaus, das Garnisonlazaret und das Schlachthaus befördern ihre sämmtlichen, auch Fäkalien führenden Abwässer in ein besonderes Klärbassin und von dort in die Gera. Müllabfuhr in blechernen Tonnen. A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben. Berechtigt ist jeder ansässige Arzt; von der Stadt sind 2 Aerzte dafür ausdrücklich angestellt. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t 1891 erbaut. Apparat von Gebr. Schmidt in Weimar. Die Desinfektion geschieht mit strömendem Wasserdampf. Desinflzirt wurde 1898 in 316 Fällen. O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. Volksbrausebad, 1895 errichtet, Kosten 28 800 M. 2. Aktienbadeanstalt (Schwimmbassin, Wannenbäder, russische, irisch-römische Bäder), errichtet 1879, Kosten 140 000M, 62 551 Bäder. 3. Frauenbadeanstalt, errichtet ungefähr 1864. — BauP o l i z e i - O r d n u n g vom 29. Mai 1896. Garnisonlazaret. 1894—1896 erbaut und am 1. Okt. 1896 bezogen. Es liegt nordwestlich der Stadt, an der Nordhäuserstrasse. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Am ende. Wartep e r s o n a l : 7 ausgebildete Militärkrankenwärter. 99 Betten. 1898 wurden 560 Kranke durchschnittlich 23,4 Tage verpflegt, 1 ist gestorben.

Königreich Preussen.

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Erfurt.

Bauliche B e s c h r e i b u n g : Das Lazaret ist auf einer kleinen Erhebung erbant und rundum frei gelegen (Verwaltungsgebäude 205,«s m über dem Meeresspiegel). Der Boden ist Thonboden mit darunter liegendem Thonkalkstein. Gesammtgrundstficksgrösse 15 267 qm. Anlagekosten 322 716 M. Bansystem: Pavillonsystem (4 eingeschossige Krankenpavillons, 1 Verwaltungs- und 1 Wirtschaftsgebäude). Aul 1 Bett kommen 9,s qm Grand- und 194 qm Lichtfläche, auf 1 Kranken 37 cbm Luftraum. Die Kochköche hat Senking'sche DampfinenageherdKinrichtung, die Waschköche Dampfwascheinrichtung von Schimmel & Comp, in Chemnitz. An Badeeinrichtungen sind vorhanden in drei Krankenbaracken je 1, in einer 2 Badestuben, enthaltend je 2 knpferne Badewannen, 2 Brausen, 1 Gasbadaofen und 1 Gasheizofen. Ausserdem besteht eine Sandbadeeinrichtung für Gasheizung von Herrn. Liebau in Sudenburg-Magdeburg. B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Gasbeleuchtung (Glühkcht). V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Ofenheizung. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar für die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. Beseitigung der Abfallstoffe: Anschluss an die Kläranlage des städtischen Krankenhauses. Städtisches Krankenhaus. Die früher getrennt bestandenen Krankenanstalten sind seitens der Stadt 1S23 als evangelisches Krankenhaus vereinigt, 1S53 durch Ausbau erweitert und 1882 vollständig in dem jetzigen Krankenhause aufgegangen. 1897 Erweiterungsbau. Leitender Arzt: Dr. Bock. 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 24 Diakonissen vom evangelischen Diakonieverein Zehlendorf, 3 Diakone aus der Schlesischen Diakonenanstalt Kraschnitz bezw. Rothenburg 0. L. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Die Aufnahme geschieht entweder durch Anweisung der Armendirektion zur unentgeltlichen Aufnahme, oder gegen Zahlung eines entsprechenden Vorschusses auf die Verpflegungskosten, oder auf Abonnementsschein rar abonnirte Dienstboten, Gesellen oder Lehrlinge. 252 Betten, davon: I. Kl. 2, II. Kl. 9, HI. Kl. 124 f. M., 117 f. Fr. Verpflegungspreis: 5,3, l,jo M(l,so M für Auswärtige) täglich. 1898 wurden 1 679 (I. Kl. 13 m., 2 w.; Ü. Kl. 28 m., 34 w.; HI. Kl. 817 m., 785 w.) Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 81 m., 85 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898: 118 520 M, letztere setzten sich zusammen aus 52 387 M Verpflegungsgeld, 245 M für verkaufte Produkte, 3 088 M Kapitalszinsen, 52 800 M Zuschuss der Stadt, und 10 000 M aus Abonnements Ar Lehrerinnen, Dienstboten u. s. w Bauliche Beschreibung: 2 isolirt gelegene Pavillons, welche als S e n f f - L e f e v r e Stiftung mit einem Kostenaufwand von 205 441 M erbaut worden sind, wurden 1897 bezogen. Der eine derselben für Erwachsene, der andere für Kinder bestimmt. An Stelle des alten Operationszimmers sind 2 Säle eingerichtet; auch wurde der chirurgische Pavillon mit einer Warmwasserleitung versehen. Ferner wurde eine h e i l g y m n a s t i s c h e A b t h e i l u n g eingerichtet und ausgerüstet mit den erforderlichen Apparaten. Ein Wohnhaus für den Oberarzt ist erbaut und 1896 bezogen. Um die rechtzeitige Diagnose der Lungenschwindsucht zu erleichtern, wird seit April 1897 im städtischen Krankenhause der Auswurf von Kranken u n e n t g e l t l i c h auf das Vorhandensein von Tuberkelbacillen untersucht. In den Polizeirevieren werden nummerirte Fläschchen bereit gehalten, welche behufs Einfüllung des Auswurfs verabfolgt und dann durch Vermittelung des Polizeireviers dem Krankenhause zugehen. Der Befund wird dem Antragsteller vom Krankenhause direkt mitgetheilt. Im Jahre 1897/98 haben 127 Untersuchungen stattgefunden und zwar auf Antrag von Aerzten 91, auf Antrag von Privatpersonen 36; Tuberkelbacillen sind in 18 Fällen gefunden. Im Jahre 1898/99 sind 101 Untersuchungen ausgeführt; in 25 Fällen sind Tuberkelbacillen gefunden. Katholisches Krankenhans. 1857 erbaut, Grundstück von Kommerzienrath Lucius geschenkt. Kuratorium: DomprobBt Reick. Arzt: Dr. Woker, ausserdem Dr. Umpfenbach. Wartepersonal: 15 Vincentinerinnen aus Fulda. 150 Betten. 1898 wurdon 1 500 Personen verpflegt. Killderhospital. Von den Diakonissen 1870 eröffnet. Gebäude von der Stadt geschenkt. 2 Diakonissen aus Halle. 20 Betten. Privat-Heilanstalt für chirurgische Krankheiten von Dr. Nürnberg. 12. Nov. 1892 eröffnet. 7 Betten für Männer. Chirurgisch-orthopädische Klinik und medico-mechanisches Institut von Dr. Müller. 8. Dez. 1895 eröffnet. 1 Assistenzarzt. 18 Betten. Verpflegungspreis: 6—8 M, 4—6 M und 2—4 M täglich. 1899 wurden 184 m., 30 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, '2 m., 1 m. sind gestorben. Privat-Heilanstalt für Ohren-, Käsen- nnd Halsleiden von Dr. Cohnstädt. 1. Aug. 1890 eröffnet. 2 Assistenzärzte. 10 Betten. Verpflegungspreis: 6, 5, 4 und 2 M täglich. Privat-Heilanstalt fttr Ohrenkranke von Prof. Dr. Stacke. Eröffnet am 15. Jan. 1887. (1 Betten. Privat-Hellanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Zeiss. Privat-Heilanstalt von Dr. Löwenthal. Eröffnet am 30. April 1894. 6 Betten. Privat-Augenklinik von Dr. Weitemeyer. 1893 eröffnet. 6 Betten. Verpflegungspreis: 4 und 3 M täglich. 1898 wurden 3 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt. Uuttstadt, KnokenbaoB-Lexlkon für du Deutsche Reioh. 10

Erkelnu—Erwitte.

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EOnigreieh Preumen.

Nervenheilanstalt von Dr. B a t t n e r . 25. Not. 189S eröffnet. Hilfteetiale f ü r Schwachbegabte Kinder. 1896 eröfcet. 5 Klassen, 85 Schaler 1898/99. ProTluial-Hebammen-Lehr- nnd Entbindnngs-Anstalt. Gegründet durch Dekret vom 30. Juni 1787 als Theil der ehemaligen Universität Erfurt, welche 1806 nach Berlin verlegt wnrde. Die Lehr-Entbindungsanstalt wurde 1818/19 von der Königl. Regierung neu organisirt. 1876 ist sie in den Besitz aer Provinz Sachsen übergegangen. Neubau 1880 eröffnet. Arzt: Sanit&tsrath Dr. Zschiesche. 1 Assistenzarzt. 1 Hebamme. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Schülerinnen werden theils anentgeltlich, theils für 90, 300 und 350 M Lehr- und Kostgeld zu einem fünfmonatlichen Kursus aufgenommen, Schwangere während der Lehrzeit unentgeltlich, ausser der Lehrzeit gegen Zahlung von 0,85 M, im besonderen Zimmer gegen 2 M für den Tag. 55 Betten: 35 rar Schülerinnen, 20 für Schwangere und Wöchnerinnen nebst Kindern. 1899 wurden 170 entbunden. Evangelisches Siechenhaus. 1872 von der Stadt ins Leben gerufen, seit 18S2 in das frühere evangelische Krankenhaus verlegt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Lotb. Die vereinigten evangelischen milden Stiftungen. Mehr als 200 alte und gebrechliche Leute werden in dem sogenannten grossen, dem kleinen und in dem Armenhospitale verpflegt. Neubau eines Armenhospitals mit 104 Zimmern = 208 Betten geplant. Katholisches Siechenhaus, Lucius-Hebel-Stiftung. A r z t : Dr. Axmann. 45 Betten. Karolinenstiftnng. Verpflegung von kranken und armen Witwen und Jungfrauen katholischer Konfession. 5 Vincentmerinnen aus Fulda. 14 Betten. 1S98 wurden 12 Personen verpflegt. Siechenhans. 1S69 errichtet. 5 Vincentinerinnen aas Fulda. 50 Betten. Krankenpflegeverein „Hilfe«. 1S96 gegründet. Kranken- und Wochenbettpflegerinnen werden zur Verfügung gestellt. Provlnzial • Taubstummenanstalt. Internat und Eiternat. Auf Anregung des Regierun gs- and Schulraths H a h n von der Freimaurerloge „Karl zu den drei Adlern" gegründet und und am 2. Jan. 1822 mit 6 Zöglingen eröffnet. Seit 1. April 1825 Staatsinstitut, 1840 der Pro vinzial-Verwaltung übergeben. 1876 vom Provinzialverbande der Provinz Sachsen übernommen. Die Trennung vom Seminare fand am 1. April 1878 statt. D i r e k t o r : Prüfner; 8 Lehrer, 1 Lehrerin. 8 Klassen; 77 Zöglinge. Schulgeld 60 M. Mit der Taubstummenanstalt ist eine F o r t b i l d u n g s s c h u l e für erwachsene Taubstumme beiderlei Geschlechts verbanden, welche am 1. Nov. 1883 eröffnet wurde. 5 Lehrer; 2 Klassen, 15 Schüler. Kein Schulgeld. Erkelenz, 4 168 Einw. (Kreis Erkelenz, Keg.-Bez. Aachen). Hermann-Joseph •Stiftung für armo Altersschwache und Waisen. Am 30. Okt. 1S64 vom Königlichen Notare und Justizrathc H e r m a n n J o s e p h Cornianns errichtet. E i g e n t h ü m e r : Pfarrgemeinde. Arzt: Dr. Stühlen. W a r t e p e r s o n a l : 9 arme Dienstmägdo Jesu Christi aus Dernbach. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1 M täglich. 189S wurden 16 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 19 bezw. 8 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1S98: ordentliche 4 561 M, ausserordentliche 2 622 M. Die Einnahmen betrugen 7 202 M und setzten sich zusammen aus 952 M Verflegungsgeld, G 000 M Kapitalszinsen, 250 M Geschenken. Ershausen, 805 Einw. (Kreis Heiligenstadt, Reg.-Bez. Erfurt). Krankenhans der barmherzigen Schwestern, Filiale des Mutterhauses zu Paderborn, eröffnet 14. Sept. 1885. Arzt: Dr W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinorinnen. 22 Betten. 1898 wurden 59 Kranke verpflegt. Krankenhans (Helbhann'sche Stiftung). Vorstand aus Mitgliedern der Familie, des Geistlichen und Ortsvorstandes. 10 Betten. Erwitte, 1 649 Einw. (Kreis Lippstadt, Reg.-Bez. Arnsberg). Ton Hörde'sches Marien-Hospital. 8. Juni 1859 von Freifrau von der Decken zu Schwarzenraben gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche ad St. Laurentium. Arzt: Dr. Marx. W a r t e p e r s o n a l : 9 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 54 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so—2,soM und 0,jo—IM täglich. 1S98 wurden 82 m., 100 w.Kranke durchschnittlich 67 Tage verpflegt, 7 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 4 Pfründner, 23 Altersschwache und 6 Personen zur Aasbildung. Ausgaben 1898: ordentliche 10 300 M, ausserordentliche 9 931,69 M. Die Einnahmen betrugen 21716,si M und setzten sich zusammen aus 8 942,5« M Verpflegungsgeld, 415,10 M Legaten, Geschenken und 12 358,87 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Prossen.



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Eschwege - Essan.

Eschwege, 10 285 Einw. (Kreis ESchwege, Beg.-Bez. Kassel). Wasserleitung seit 1892, 1S96 erweitert. Städtischer Schlachthof vorhanden. Landkrankenhans. Von der kommunalständiachen Verwaltung des Reg.-Bez. Kassel 28. Jan. 1875 gestiftet. Arzt: Dr. Heinemann. 50 Betten. 1898 wurden 285 m., 1G0 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 14 m., 4 w. sind gestorben. Hospital. 1894 übernommen. Eschweiler, 19 440 Einw. (Landkreis Aachen, Eeg.-Bez. Aschen). Zentrale Wasserleitung seit 1888, Quellwasser. — Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. 8t. Antonlns-Hospltal. 2. Aug. 1858 durch freiwillige Beiträge errichtet. Eigenthümer: Die katholische Pfarrkirche. Arzt: Sanitfiterath Dr. Wilhelms. Wartepersonal: 18 Franziskanerinnen aus Aachen. 130 Betten. Verpflegungspreis: 3, 2, 1,JJ und 1 H täglich. 1898 wurden 399 m., 132 w. Kranke durchschnittlich 63 Tage verpflegt, 40 m., 19 w. sind gestorben. Ausserdem wurden 9 Sieche und Krüppel verpflegt. Kreispflegehaus. Am 24. Nov. 1891 forderte in einem Bundschreiben an die Bürgermeister des Landkreises Aachen der Vorsitzende des Kreisansschusses Freiherr von Coels zur Belegung des eben fertiggestellten Kreispflegehauses auf. „Ich bemerke dabei," sagte derselbe, „dass in der Anstalt nicht nur Sieche und Altersschwache beiderlei Geschlechts, sondern auch unheilbare Kranke und insbesondere auch an schweren, entstellenden und besonderer Pflege bedürfenden Krankheiten (z. B. Krebs, Epilepsie u. s. w.) Leidende Aufnahme finden können. Für die Aufnahme von Tobsüchtigen ist die Anstalt jedoch nicht eingerichtet. Der tägliche Pflegesatz beträgt 80 Pfg." Am 1. Dez. wurde der erste Kranke aufgenommen. Innerhalb eines Jahres waren 50 Betten belegt. Das Haus zählte am 1. Jan. 1899 : 69 m., 70 w. Pfleglinge. Durch einen im Februar 1899 bezogenen Erweiterungsbau ist die Anstalt in den Stand esetzt, statt früher 124 Pfleglinge, deren 100 männliche und 100 weibliche aufzunehmen, eit dem 18. Juni 1895 fnngirt ein eigener Anstaltsarzt. Den barmherzigen Schwestern, Borromäerinnen aus Trier wurde die Pflege übertragen; am 1. Jan. 1899 wirkten dort bereits 10 Borromäerinnen.

g

Eslohe, 2 090 Einw. (Kreis Meschede, Reg.-Bez. Arnsberg). St. Josephs-Hospltal. 14. Febr. 1896 von Fabrikbesitzer Ferdinand Gabriel gestiftet. Eigenthümer: Mutterhaus in Olpe. Arzt: Dr. Schulte. Wartepersonal: 5 Franziskanerinnen aus Olpe i. W. 20 Betten. Verpflegungspreis: 0,so—1 M täglich. 1899 wurden 30 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 2 988 M. Die Einnahmen betrugen 2 905 M Verpflegungsgeld und 127 M Kollekten. Essen, 96 128 Einw., 58 Aerzte, 5 Zahnärzte, 9 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Düsseldorf). Städtische Wasserleitung seit 1865. — S t ä d t i s c h e r Vieh- und Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. — Kanalisation seit 1866. Nenkanalisation. — Städtische öffentliche Desinfektionsanstalten befinden sich in dem evangelischen und in dem katholischen Krankenhause. — Aerztliche Leichenschau ist gemäss Polizeiverordnung vom 21. Febr. 1SS7 vorgeschrieben. — Badeanstalten: 2 Volksbrausebäder, 1 grosse Badeanstalt. Evangelisches Krankenhass „Huy ssen - Stiftung«. 19. Sept. 1853 von Heinrich Arnold Huyssen gestiftet. Am Hauptbahnhof gelegen, Korridorsystem. Erweiterungsbau 1889 und 1893/94. Eigenthümer: Evangelische Gemeinde. Behandelnde Aerzte: Sanitätsrath Dr. Wahl für äussere, Kreisphysikus Dr. Racine für innere Abtheilung. 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 14 Diakonissen aus Kaiserswerth, 3 ausgebildete Kranken Wärter. 270 Betten in 3 Klassen (I. Kl. je 2, II. Kl. je 4, m . Kl. 173 f. M., 85 f. Fr.). Verpflegungspreis: 6, 3 l,7j M täglich. 1898 wurden 2 394 Kranke (1713 m., 681 w.) durchschnittßch 28 Tage verpflegt, 92 m., 53 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 107 500 M. Die Einnahmen betrugen 108 787 M und setzten sich zusammen aus 93 202 M Verpflegungsgeld, 9 265 M Kapitalszinsen, 1 056 M Legaten, Geschenken and 5 264 M aus sonstigen Quellen. Krankenpflegeanstalt der barmherzigen Schwestern. 1843 errichtet. Neubau (Korridorsystem) 1891 bezogen. Die Hauptanstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Aerzte: Sanitätsrath Dr. Merscheim und Dr. Seidel. Wartepersonal: 20 Elisabethinerinnen. 265 Betten: 180 f. M., 85 f. Fr., darunter 20 für Kinder. Verpflegungspreis: 5,40, 3, 1,40 M täglich. 1898 wurden 1 867 m., 728 w. Kranke durchschnittlich 25 bezw. 27 Tage verpflegt, 83 m., 42 w. sind gestorben. Friedrich Kruppsches Krankenhans. Ende 1870 von Alfred Krupp errichtet. Leitender Arzt: Dr. Knoch. 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 6 Elisabethinennnen, 9 aus10*

Essen—Gaskirchen.

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Königreich Preussen.

gebildeteVKranken Wärter. 177 Betten: 116 f. M., 61 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 4, 1,7S, l,ao M, Kinder bis 14 Jahren 0,ao M, Säuglinge 0,40 M täglich. 1898 worden 2 655 m., 444 w. Kranke (einschliesslich 219 m., 84 w. Krätzkranke) durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 83 m., 34 w. sind gestorben. — Pavillonsystem. Chirurgische Privat-Heilanstalt von Dr. Morian. April 18S7 eröffnet. 4 Betten. Privat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Gummert. 1. Okt. 1S96 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwester vom rothen Krenz aas Elberfeld. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10, 6, 3 M täglich. 1898 wurden 282 kranke Frauen durchschnittlich 11 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Kloster der barmherzigen Brüder. Heilanstalt 1. Nov. 1897 eröffnet. Arzt: Dr. Merscheim. W a r t e p e r s o n a l : 12 barmherzige Brüder aus Montabaur. 6 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1,ju M täglich. 1898 wurden 3 Kranke durchschnittlich 267 Tage verpflegt. Kaiser Friedrich-Kinderhospital. Anlässlich der Jahrhundertfeier am 22. März 1897 zum Andenken an Kaiser Wilhelm den Grossen hat Geheimrath Krupp zur Errichtung der Anstalt 100000 M, Frau F r i e d r i c h Grillo 30 000 M gespendet. Bau geplant. „Franz Sales-Haus" — Idioten-Anstalt, siehe H u t t r o p . Wftchnerinnenheim. Städtische Entbindungsanstalt für hilflose arme Wöchnerinnen. 15. März 188S eröffnet. 5 Betten. Aerzte: Stadtärzte Dr. Gottschalk und Dr. Reinhard, halbjährlich abwechselnd. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 25 Entbindungen im Jahre 1899. Ausgaben 2 250 M. Provinzial - Taubstummen - Anstalt. 10. Mai 1880 eröffnet. D i r e k t o r : H. J. Ochs. 3 Lehrer, 1 Lehrerin. Dio Kinder aus dem Stadt- und Landkreise Essen zahlen Schulgeld, dessen Höhe sich nach der von den Eltern zu zahlenden Steuer richtet. Dauer des Ausbildungskursus 7 bis 8 Jahre. — 5 Klassen mit einer DurchschnittsSchülerzahl von 12 Kindern in 1 Klasse. In der F o r t b i l d u n g s s c h u l e wurden regelmässig 27 Zöglinge (16 Knaben und 11 Mädchen) unterrichtet. Die Kosten für diese Schule betrugen 905 M (Beitrag der Provinz 180 M, Firma F. Krupp 150 M, Schulgeld und Zuschuss der Stadt 545 M). Essen, 943 Einw. (Kreis Wittlage, Beg.-Bez. Osnabrück). Siechenhaus. August 18S0 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover. 1898 wurden 74 Kranke verpflegt. Eupen, 15 111 Einw. (Kreis Eopen, Beg.-Bez. Aachen). Städtische B a d e a n s t a l t mit Hospital verbunden. St. Nikolaus-Spital. 1841 durch mehrere Wohlthäter errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigheit. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Arzt: Dr. Küpper. W a r t e p e r s o n a l : 14 barmherzige Schwestern, Borromäerinnen ans Trier. 47 Betten. Verpflegungspreis: 3, 2 und 1 M täglich. 1898 wurden Gl m., 54 w. Kranke durchschnittlich 34 bezw. 42 Tage verpflegt, 7 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem wurden 16 Altersschwache, 11 Sieche und Krüppel und 1 m., 3 w. Krätzkranke verpflegt. Irren-Bewahranstalt, Abtheilung des St. Nikolaus-Hospitals. 1S48 eröffnet. 86 Betten: 8 f. M., 78 f. Fr. Kneippknranstalt. Verpflegung von chronischen Kranken weiblichen Geschlechts. 7. Juni 1895 durch Generaloberin Mutter Elisabeth errichtet. E i g e n t h ü m e r : Mutterhaus der Franziskanerinnen von der heiligen Familie. Arzt: Dr. Adolph. Wartepersonal: 8 Franziskanerinnen. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so und 3 M täglich. 189S wurden 37 Frauen durchschnittlich 38 Tage verpfleg. Die Einnahmen 1898 betrugen 4 200 M Verpflegungsgeld und 720 M aus sonstigen Quellen. Euskirchen, 9 588 Einw. (Kreis Euskirchen, Beg.-Bez. Köln). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. S c h l a c h t h a u s geplant. Marien-Hospital, 7. Aug. 1863 von Dechant und Pfarrer Jacob Vogt gestiftet. Privatinstitut mit Rechtsfähigkeit. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 17 Franziskanerinnen aus Aachen. 172 Betten (100 f. M., 72 f. Fr.) in 4 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, l,2o und 0,9o M täglich. 1898 wurden 584 (365 m., 219 w.) Kranke durchschnittlich 59 Tage verpflegt, 14 m., 18 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 111 Kinder zu billigeren Preisen und 28 Personen gratis. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 32 440 M, letztere setzten sich zusammen aus 32 260 M Verpflegungsgeld und 180 M Kapitalszinsen.

Königreich Preussen.

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Everswinkel—Falkenstein.

Everswinkel, 2 2*26 Einw. (Kreis Warendorf, Beg.-Bez. Münster). St. Titos-Hospital. 9. Nov. 1887 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. A r z t : Dr. Pöllmann. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aas Monster. 20 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : l,so, 1 und 0,so M tätlich. 1899 wurden 44 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 50 Tage verpflegt, 7 m., 6 w. sind gestorben. Eving, 4 128 Einw. (Landkreis Dortmund, Beg.-Bez. Arnsberg). Kaiser Wilhelm «Hospital. 27. Nov. 189G von den Gemeinden Eving und Lindenhorst gestiftet. V o r s t a n d : Amtmann Bonnennann. A r z t : Dr. D'Ham. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aas Witten a./R. 32 Betten: 24 f. M., S f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7,so, 3 und 1,50 M täglich. 1898 wurden 212 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 20 bezw. 26 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 14311,17 M, letztere setzten sich zusammen aus 7168,72 M Verpflegungsgeld, 6 000 M Zuschuss der Gemeinden und 1142,4} M ans sonstigen Quellen. Exin, 2 962 Einw. (Kreis Schnbin, Reg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Stidtisches Krankenhans. 1842 errichtet. A r z t : Dr. Mangelsdorff. S Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich inkl. Medizinkosten. 1898 wurden 13 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Eydtkuhnen, 3 368 Einw. (Kreis Stallupönen, Beg.-Bez. Gumbinnen). Gemeinde-Krankenstuben mit 10 Betten. 1868 von der Gemeinde errichtet. Arzt: Dr. Leistner. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,no und 0,so M täglich. 1898 wurden 14 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 54 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Falkenberg i. Ob.Scbl., 2 061 Einw. (Kreis Falkenberg i. Ob.Schl., Beg.-Bez. Oppeln). Johannlter-Krankenhans. 1862 durch den Johanniter-Orden errichtet, hat Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. Rother, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien in Breslau; 1 m., 2 w. Krankenwärter. 42 Betten. Verpflegungsp r e i s : 1 bis 0,io M täglich. 1899 wurden 293 m., 90 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 14 m., 11 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 17 360 M. Die Einnahmen betrugen 17 ¿55 I i und setzten sich zusammen aus 9 011 M Verpflegungsgeld, 360 M für verkaufte Produkte, 150 M Zuschuss des Kreises, 8 100 M des Ordens und 34 M aus sonstigen Quellen. St. Hedwigs-Krankenhaas. 1860 errichtet und 1890 erweitert. E i g e n t h ü m e r und Vorstand: Graf Friedrich v. Praschma. A r z t : Dr. Boss. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Kulm. 36 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : bis 0,so M täglich. 1898 wurden 153 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 30 bezw. 63 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 7 450,2« M, letztere setzten sich zusammen aus 4 737,a M Verpflegungsgeld und 2 712,8» M Zuschuss des Grafen von Praschma. Falkenburg, 4 078 Einw. (Kreis Dramburg, Beg.-Bez. Köslin). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1868 errichtet und 1882 neu erbaut. A r z t : Dr. Grubert. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1898 wurden 62 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 1 522,80 M, letztere setzten sich zusammen aas 1384,so M Verpflegungsgeld and 138,00 M Zuschuss der Stadt, 7 350 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 69 091,4 8 M aus sonstigon Quellen.

Krankenpflegerinnen • Institut vom rothen Kreuz (Königswarterstr. 16).

1867 vom

Lokalverein vom rothen Kreuz zu Frankfurt a. M. gegründet. 1886/87 Hospitalneubau. Vors t a n d : Dr. Cohn, Vorsitzender. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 9 Schwestern vom rothen Kreuz. 33 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—9 M, 4—5 M, 2,so und 2 M täglich. 1898 wurden 72 m., 273 w. Kranke durchschnittlich 13,3 Tage verpflegt, 4 m., 7 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 63 777 M, ausserordentliche 22 368 M. Die Einnahmen betrugen 86 008 M und setzton sich zusammen aus 55 390 M Verpflegungsgeld, 924 M Kapitalszinsen, 26 045 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 3 649 M aus sonstigen Quellen. Israelitisches Gemeindehospital. Die Frankfurter israelitische Gemeinde besass schon seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts ein ihr gehöriges und von ihr verwaltetes Hospital, das jedoch nur für Fremde, nicht ansässigo Dienstpersonen oder durchreisende Kranke bestimmt war, indem für die Gemeindemitglieder bei Erkrankungsfällen durch die beiden Krankenkassen und deren schön eingerichtete Krankenhäuser genügend gesorgt war. Eine Eigentümlichkeit dieses frühoren sog. Fremdenhospitals, welches sich Ecke der Judenmauer und des Judenmarktes befand und das jetzt abgebrochen ist, war die, dass lange Zeit die beiden Vorsteher, die die Verwaltung als Ehrenamt besorgten, auch a u s e i g e n e n M i t t e l n d i e V e r p f l e g u n g s k o s t e n für die Kranken, deren Zahl allerdings stets eine sehr geringe war, bestreiten mussten, so dass diesos Ehrenamt oft nicht geringe pekuniäre Lasten auferlegte. Der verstorbene Bankier I s a a k K ö n i g s w a r t e r übergab am 22. Mai 1872 im Namen der Familie K ö n i g s w a r t e r zum ehrenvollen Andenken an ihren Vater, den sei. M a r k u s K ö n i g s w a r t e r und ihren Bruder, den sei. Z a c h a r i a s K ö n i g s w a r t e r , dem israelitischen Gemeindevorstande die Summe von 215 000 fl., um damit die Kosten des Neubaues eines Hospitales zu bestreiten. Die Gemeinde vergrösserto diese hochherzige Schenkung durch einen Zuschuss zum Zwecke der Vergrösserung des Bauplatzes und des Gartens, sowie für die innere Einrichtung des Hospitales. Anfangs Mai 1873 konnte mit dem Baue nach den Plänen des Architekten G r a m m anf dem am „Grünenweg" (cinigo Jahre später nach Isaak Königwarter's Tode von dem Magistrate in dankbarer Erinnerung an die hochherzige Stiftung des Verblichenen „KönigBwarterstrasse" benannt) gelegenen Bauplatze begonnen werden, und am 27. Juni 1875 fand die feierliche Uebergabe des vollendeten stattlichen Gebäudes zur Benutzung an die israelitische Gemeinde statt. In dem Hospitale finden unentgeltliche Aufnahme alle armen und unterstützungsbedürftigen israelitischen Gemeindeangehörigen, sowie in der Stadt in Arbeit stohende Israeliten, während das weibliche Dienstpersonal gegen einen jährlichen geringen Beitrag von Seiten der Dienstherrschaft in Erkrankungsfällen verpflegt wird. Dem Pflegamte ist jedoch durch die Statuten eine weite Vollmacht gewährt in Bezug auf die Aufnahme von Kranken zur u n e n t g e l t l i c h e n Pflege. V o r s t a n d : Pflegeamt von 8 Mitgliedern. A e r z t o : Dr. Kirchheim, Dr. Hirschberg, konsultirender Chirurg. Armenarzt Dr. Deutsch für die poliklinische Abth. und 1 Assistenzarzt.

Königreich Prouaaen.



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Frankfurt a. M.

W a r t e p e r s o n a l : 6 aasgebildet« Krankenwärterinnen ans dem Verein für jadische Krankenpflegerinnen und 3 Wärterinnen. 49 Betten: 26 f. M., 23 f. Fr.. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 M, im Winter 6 M täglich; theils nach Vermögensverhältnissen, theils unentgeltlich. 1898 wurden 245 m., 267 w. Kranke durchschnittlich 30,8 Tage verpflegt, 19 m., 15 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 84 862,«6 M, letztere setzten sich zusammen aus 15 428,so M Verpflegungsgeld, 16 973,6$ M Kapitalszinsen, 8 886 U Zuschuss des Armenamtes, 39 983,71 M der Gemeinde und 3 590,8 7 M aus sonstigen Quellen. Krankenhaus der Israelitischen Minner-Krankenkasse. 1738 von Benedict Elias Maassgestiftet. 1831 durch Familie v. Rothschild neu gegründet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Ferdinand Schwarzschild sen. Freie Arztwahl 10 Betten. 1898 wurden 7 Kranke durchschnittlich 142,6 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Krankenhaas der israelitischen Frauen-Krankenkasse. 1761 von Wohlthätern errichtet. Armenklinik (Königswarterstr. 16). Am 5. März 1834 von einem Kreise, nahe befreundeter, gleichaltriger Aerzte, den Doktoren W. F a b r i c i u s , H. H o f f m a n n , P o n f i c k , Ed. S c h i l l i n g , Ad. S c h m i d t und 6. V a r r e n t r a p p zu dem Zwecke gegründet, den in Frankfurt a. M. ansässigen Personen und den Bewohnern der zahlreichen umliegenden Ortschaften, welche an ähnliche Anstalten keinen Anspruch machen konnten, ärztlichen Rath und Hilfe zu gewähren. Die Anstalt enthält eine a m b u l a t o r i s c h e K l i n i k (unentgeltliche Berathung und Verordnung für Alle, unentgeltliche Verabreichung von Arzneien, Bruchbändern und sonstigen Verbanamitteln an nachgewiesen Mittellose) und eine s t a t i o n ä r e K l i n i k . Die Bedürfnisse der Anstalt werden durch jährliche Beiträge, ausserordentliche Geschenke und Legate, sowie aus den Zinsen des angesammelten Kapitalstockes bestritten. Die Anstalt besitzt die Rechte einer juristischen Person und ist frei von Erbschaftssteuer. — Im August 1864 wurde der Neubau bezogen. Am 1. Okt. 1887 wurden die jetzigen Räume im Krankenpflegerinnen-Institut des Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger bezogen. Die ärztliche Leitung haben 7 Aerzte, von denen jeder 2 Monate behandelt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom rothen Kreuz. 1897/98 wurden 76 Kranke verpflegt und 6 369 Kranke ambulatorisch behandelt. 8chwesternhans „Bethania" (Mittelweg 18). 1881 gegründet. H a u s a r z t : Dr. Ebeling. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—l,»o M täglich. 1898 wurden 38 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Dr. Christ's Kinder-Krankenhans (Theobaldstr. 16) mit Ambulatorium (unentgeltlicher Rath und Arznei). Der am 12. Aug. 1841 verstorbene Frankfurter Arzt und Geburtshelfer Dr. med. T h e o b a l d C h r i s t setzte in seinem Testamente als UniverBalerbin seine Vaterstadt zu dem unabänderlichen Zwecke ein, dass nach seinem Ableben mit seinem Vermögen ein für sich bestehendes Hospital für arme kranke Kinder errichtet und damit zugleich, Boweit thunlich, eine Entbindungsanstalt für arme, im Bürger- oder Heimathsrechte stehende Frauenspersonen vereinigt werde. Die Administration besteht aus fünf Mitgliedern. Die Administratoren arbeiten unentgeltlich; ihre Verwaltungsrechte sind unbeschränkt; doch haben sie jährlich dem Senate und der ständigen Bürgerrepräsentation eine Bilanz vorzulegen und dem Revisionskolleg der Neuner die Rechnungsbüdier zur Revision zu unterbreiten. Dem Publikum ist jährlich gedruckte ö f f e n t l i c h e R e c h e n s c h a f t über die Fortschritte und den Stand der Anstalt und deren Jahreseinkünfte abzulegen. Nächster und hauptsächlichster Zweck ist das Kinderhospital. Aufnahmefähig sind Kinder von 5—12 Jahren, die in dem Bürgerverbande oder Heimatsrechte stehen; die Verpflegung umfasst Krankheiten der Kinder ohne Unterschied. Subsidiarisch, sofern und soweit es die Kräfte der Anstalt erlauben, 8oll mit derselben eine Entbindungsanstalt vereinigt werden können für bedürftige Frauenspersonen, welche im festen Heimatsrechte stehen; doch sollen die Bedürfnisse des Kinderhospitals als des Hauptzweckes immer den Vorzug haben. Das Religionsbekenntniss kommt bei der Qualifikation zur Aufnahme nicht in Betracht; doch darf dasselbe nicht störend auf die allgemeinen Einrichtungen des Hauswesens einwirken. Da nach dem Willen des Stifters aus den Zinsen seines Vermögens vorzugsweise Kinder von 5—12 Jahren verpflegt werden sollen, so wurden die dem Hospitale gemachten Schenkungen und Legate, sowie die jährlichen Beiträge zu einem Separatfonds vereinigt, aus welchem diejenigen Kinder verpflegt werden, welche ausserhalb der oben angeführten Altersgrenzen stehen. 1845 wurde das Hospital eröffnet, 1888 Neubau. Behandelnde A e r z t e : Dr. Glöckler und Dr. Zimmern. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen aus Bielefeld. 65 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so—2 M täglich. 1898 wurden 242 m., 188 w. Kranke durchschnittlich 35,» Tage verpflegt, 45 m., 38 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 34 972 M. Die Einnahmen betrugen 37 506 M und setzten sich zusammen aus 1 239 M Verpflegungsgeld, 19 587 M Kapitalszinsen, 11 899 M Legaten, Geschenken und 4 781 M aus sonstigen Quellen. Eine Tochteranstalt fv. N e u f o i l l e ' s c h e Stiftung), Forsthausstrasse 18, im Mai 1899 eröffnet, ein neu gebautes kleines Krankenhaus mit Betten, ist von der Stifterin, Frau O t t o v. N e u f o i l l e , der Verwaltung des Dr. Christ'schen Kinderkrankenhauses unterstellt. A r z t : Dr. Hch. v. Mettenheimer.

Frankfurt a. M.



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Königreich Preussen.

JSger'sches Kinderaiechenhaug. 20. Juni 1883 eröffnet, von Frau E m i l i e J ä g e r G r a u b n e r gestiftet für Kinder von 2—12 Jahren. A r z t : Dr. Rödiger. W a r t o p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Frankfurt a. XI. 'M Betten. li wurden 89 Kinder verpflegt. Israelisches Kinderspital (Röderbergweg 109). 1886 von Freifrau Mathilde v. Rothschild gestiftet für mittellose israelitische Kinder von 4—12 Jahren. A e r z t e : Dr. Rosenbaam und Dr. Pinner. 12 Betten. Clementine-MSdchen-Spital (Bornheimer Landwehrstrasse 110), zur Aufnahme kranker Mädchen (ausgeschlossen sind mit akuten Infektionskrankheiten behaftete) im Alter von 2 bis 15 Jahren, ohne Unterschied des Bekenntnisses und der Ortsangehürigkeit. 1875 von Freifrau K a r l v. R o t h s c h i l d gestiftet, 1899 durch Anbau vergrössert. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Kuratorium aus 5 Personen. A r z t : Sanitätsrath Dr. de Bary. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Schwestern vom rothen Kreuz des badischen Frauenvereins. 40 Betten. Unentgeltliche Verpflegung und Behandlung. 1898 wurden 'J(J Kranke durchschnittlich 52,« Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Ausgaben 1898: 21 450 M. Die Einnahmen betrugen 37 600 M und setzten sich zusammen aus 37 300 M Kapitalszinsen und 300 M Geschenken. Bernus'sche Kinderheilanstalt. Im Oktober 1SS3 von Bockenheim in das Diakonissenmutterhaus verlegt, besteht als Station desselben und ist fundirt von den Kindern der verstorbenen Frau B e r n u s - G r u n e l i u s . Verein für Ferienkolonien armer, kränklicher Schulkinder. Vorsitzender: Rektor S c h n a b e l . 465 Mitglieder. 1898 wurden aufgebracht: |6S63,54 M. Verpflegungssatz schwankt zwischen 29 und 36 M für jedes Kind auf 24 Tage. Es wurden 431 Kinder in Kolonien geschickt und 135 Kinder für die Stadtkolonien ausgewählt. Chirurgische Klinik von Sanitätsrath Dr. B o c k c n l i e i m c r , auch Ambulatorium (Gutzkowund Stegstrassen - Ecke). November 1866 errichtet, 1879 Neubau. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 22 barmherzige Schwestern vom Kloster Maria Hilf zu Dernbach und 2 Krankenwärter. 150 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—10 M, 3—5 M, 2 und l,is M täglich. 1899 wurden 1 128 m., 427 w. Kranke durchschnittlich 27, i Tage verpflegt, 63 m., 31 w. sind gestorben. Chirurgische Privatklinik und Poliklinik von Prof. Dr. Rehn und Frauenklinik von Prof. Dr. Sippol (Eschersheimer Landstrasse SO). 1. Juli 1891 eröflhet. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 7 ausgebildete Pflegorinnen. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—15 M täglich, nach Uebereinkommen. 1S98 wurden 70 m., 184 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 5 m., 7 w. sind gestorben. Orthopädische Heilanstalt, medico-mechanisches (Zander-) Institut von Dr. N e b e l (Hochstr. 40). 1889 eröflhet, die Klinik 1896. 1 Assistenzarzt. 7 Betten. 1898 wurden 12 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 9,5 Tage verpflegt. Privatheilanstalt für chirurgische und heilgymnastische Behandlung von Dr. M a i n z e r (Taunusstr. 6). 22. Sept. 1899 eröflhet. 6 Betten. Dr. W. Kallmorgen's Frauenklinik (Eschenheimer Anlage 7). 19. Juni 1894 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom rothen Kreuz. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10—12 M, 7 und 4 M täglich. 1S98 wurden 61 Kranke durchschnittlich 12,4 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Privat-Klinik für Zuckerkranke von Dr. L a m p e , konsultirender Arzt Professor Dr. v. N o o r d e n (Schifferstrasse 86). 23. Sept. 1895 eingerichtet. 1 Schwester vom rothen Kreuz. 9 Betten. 1898 wurden 114 (88 m., 26 w.) Kranke verpflegt, 2 sind gestorben. Frankfurter Augen-Heilanstalt. Im Frühjahr 1846 durch die Aerzte Drs. L o u i s A p p i a , G u s t a v P a s s a v a n t und W i l h e l m S t r i c k e r gegründet; als stationäre Anstalt zunächst in einem Miethsraume im Herbste desselben Jahres errichtet. Am 17. Jan. 1872 wurde das neuerbaute eigene Haus auf der Allerheiligengasse Nr. 19 eingeweiht. Die Absicht der behandelnden Aerzte, auch für die Zukunft den Fortbestand der Anstalt möglichst zu sichern, so lange wenigstens, wie das Bedürfniss danach vorhanden ist, haben dieselben am besten dadurch zu erreichen geglaubt, dass sie mit der städtischen Behörde einen Vertrag geschlossen haben, demzufolge boi Auflösung der Anstalt das Haus, sowie das Vermögen der Anstalt der Stadt anheimfallen. Dafür hat die Stadtbehörde den Platz, auf welchem das Haus steht, der Anstalt anentgeltlich überlassen. Durch diesen Vertrag ist es der städtischen Behörde an die Hand gegeben, wenn einst die Anstalt unter der bisherigen Leitung unbesoldeter Aerzte kein Fortkommen mehr findet, mit derselben die Zahl der milden Stiftungen um ein unzweifelhaft nützliches Glied zu bereichern; sie wird dann Eigenthum der Frankfurter Bürgerschaft werden, welcher sie ihr Entstehen und die Möglichkeit ihres Fortbestandes verdankt. A r z t : Dr. Krüger. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin. 21 Betten. 1898 wurden 2 272 Augenkranke behandelt, davon 166 in die Anstalt aufgenommen und 2 106 ambulatorisch. Dr. Carl's Augenheilanstalt und Poliklinik (Koselstr. 15). 1878 eröffnet. Seit Januar 1893 in dem Krankenhause der barmherzigen Schwestorn. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus Dernbach. 23 Betten. Verpflegungspreis:

Königreich Prenssen.



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Frankfurt a. M.

G, 4 und 2 M täglich. 1898 worden 300 (146 m., 154 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt. Trinker-Asyl Brückenhof (Sandstr. 60). 1893 eröffnet. Vorstand: Pfarrer Lohmann. Die Kosten für Anlage (30000 M) and für Betrieb durch freiwillige Beiträge aufgebracht. Es werden 10 Pfleglinge kostenlos anf etwa ein Jahr aufgenommen; dieselben werden mit Feldund Gartenarbeiten, sowie an Strickmaschinen beschäftigt. Sanatorium für Nerven- und Gemöthsleidende von Dr. Rosenbaum (Bockenheim). 1. Juni 1882 eröffnet. 1 Assistenzarzt. 25Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—7 M, 3'/3 M täglich. 1898 wurden 28 Geisteskranke verpflegt, 2 m. sind gestorben. Städtische Anstalt für Irre und Epileptische. Ueber die Verhältnisse der Geisteskranken in früheren Jahrhunderten giebt Dr. Kriegk in seinem Buche: „Deutsches Bürgerthum im Mittelalter", pag. 53, mannigfache interessante Mittheilungen. Zuerst, 1497, bestellte man einem Geisteskranken Vormünder; 1477 baute man an das Spital ein „ G e f ä n g n i s s " für Geisteskranke; solcher Aufbewahrungsorte £ab es noch mehrere; man nannte dieselben „ N a r r e n h a u s " , und zugleich wurden daselbst Vagabonden, Trunkenbolde und Lumpen beherbergt. Erst 1649 kommt das eigentliche „ T o l l h a u s " vor; 1687 brannte es ab, und 1706 wird es als nunmehr in der Tollgasse (später Kastenhospitalgasse) liegend erwähnt. Die eigentliche Frankfurter Irrenanstalt datirt also etwa von 1649. Im Jähre 1738 brannte auch dieses Haus nieder, und 7 Kranke kamen in den Flammen um, da der Bürgermeister nicht erlaubt hatte, das Haus zn öffnen. Im eigentlichen Mittelalter aber wurden fremde Irrsinnige einfach über die Grenze geschabt, selbst mitunter in einem Nachen Nachts bis an die Ufer des ßheins gefahren und dann Gott und ihrem Schicksale überlassen; zuvor wurde ihnen angedroht, sie bei der Wiederkehr mit Ruthen zu hauen, und solche Drohung wurde wohl auch ausgeführt. Von ärztlicher Berathung und ärztlicher Hilfe ist dabei niemals die Rede. Schon seit 1728 waren Schritte geschehen, um die Behandlung und Pflege Geisteskranker in humanem Sinne zu bessern und ärztliche Hilfe dabei in Anspruch zu nehmen. Erst 1775 wurde von Pflegern und Deputirten des Almosenkastens beschlossen, ein neues Gebäude sammt Garten zu errichten. Eine unter den Bürgern veranstaltete Kollekte reichte nicht und so mosste die genannte Armenanstalt das Fehlende zulegen. Als besoldete Beamte werden damals nur der Kandidat, der Spitalmeister und der Wärter aufgeführt; die Zahl der Kranken betrug nur 30 bis 40; auch ärztlicher Beistand fehlte nicht. Im Jahre 1783 musste schon an weitere Vergrösserung des Hauses gedacht werden; es wurde dem alten Hause ein neuer Bau zugefügt, und zwar nach Süden längs der Strasse hin. Diese alte Irrenanstalt stand in der damaligen Kastenhospitalgasse (oder wie das Volk sie nannte, der „Dollgasse") an der Stelle, wo sich jetzt der stolze Bau der Elisabethenschule an der Göthestrasse erhebt. 1819 war in dem Hause für Geisteskranke eine Abtheilung für Epileptische gegründet worden, welche in Krankenlisten und Vermögensverwaltung als gesonaerto Anstalt geführt wurde. Mit der neuen Stiftungsordnung und dem Bezüge der neuen Anstalt wurden beide Anstalten vollkommen vereinigt, und somit einfache und natürliche Verhältnisse geschaffen. Bis znm Jahre 1834 war die Anstalt unter dem Namen „Kastenhospital" ein Filialinstitut des allgemeinen Almosenkastens gewesen, war von dessen Pflegamt geleitet und von der Kasse desselben verrechnet worden. Mit Ende 1833 wurde sie eine eigene selbständige Stiftung, erhielt ein besonderes Pflegamt von 5 Mitgliedern und sammelte eigenes Vermögen. Als Bauplatz wurde die Anhöhe im Affensteiner Felde gewählt, ausserhalb der Stadt frei und hoch gelegen, wo jetzt die Anstalt steht, in der Grösse von otwa 102 500 qm, und der Plan für die neue Anstalt nach Angabe des Geheimen Sanitätsrathes Dr. Hoffmann vom Architekten Pichler entworfen, welcher den Bau 1864 ausführte. 1889/lJ0 erfolgte ein Umbau. D i r e k t o r : Dr. Sioli. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 47 m., 44 w. ausgebildete Krankenwärter. 300Betten: I. Kl. je 20, Ha. Kl. 30, ü b . Kl. 10, HI. Kl. 90. Verpflegungspreis: 7 und 6 M, 4 und 3,so M, 2,so und 2 M täglich. 1898 wurden 438 m., 330 w. Geisteskranke verpflegt, 30 m., 18 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 481 339 M. Die Einnahmen betrugen 485 685 M und setzten sich zusammen aus 348 069 M Verpflegunzsgeld, 3 761 M Kapitalszinsen, 49 654 M Zuschuss der Stadt, 64 M Geschenken und 84 137 M aus sonstigen Quellen. Städtische Entbindungsanstalt nnd Frauenklinik. 1. April 1857 eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Vömel. 17 Betten. Verpflegungspreis: 5, 3, l,.io M täglich. 1898 wurden 460 Kranke verpflegt, 360 Entbindungen. Unterhaltungskosten: 15 413 M, Einnahmen: 13 066 M Verpflegungsgeld, 2 280 M Zuschuss der Stadt und 360 M Lehrgeld. — Poliklinik für Frauenkrankheiten seit 1887. Dr. Christ' nnd T. Mühlen'sche Entbindungsanstalt. Im Jahre 1852 wurde ein Vermächtniss der Freifrau H e n r i e t t e C h a r l o t t e v. Mühlen, geb. v. L e r s n e r , der Verwaltung des Kinderhospitals unterstellt im Betrage von 20 000 fl., zu dem Zwecke, aus den Zinsen verheirateten christlichen Bürgersfrauen, welchen häusliche Verhältnisse die Niederkunft in der eigenen Wohnung erschweren, eine Zuflucht für Entbindung und Wochenbett anzuweisen. — 1853 eröffnet una in dem östlichen Flügel des Parterrestockes des Hospitals einige Zimmer zu diesem Zwecke hergerichtet. Gattstadt, Kj-ankenh»u»-Lextkon fUr du Deutsch» Reich. }}

Frankflirt a. M.



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Königreich Preussen.

Da die v. Mühlen'sche Stiftung durch ihre religiöse Beschränkung mit dem Sinne des Stifters des Kinder-Krankenhauses in Widerspruch stand und dieser Misstand von der Administration stets lebhafter empfunden wurde, so war es höchst willkommen, als im April 185S dem Kinderhospitale von J a q u e s R e i s s eine Schenkung von 2 000 fl. mit der Klausel zugewiesen wurde, dass die Zinsen des Kapitals für die Entbindungsanstalt nur in dem Falle anewendet werden sollten, dass lediglich verheiratete Frauen ohne Unterschied des Glaubensekenntnisses aufgenommen würden. Darauf gestützt, wurde die v. Mühlen'sche Stiftung der nun definitiv ins Leben tretenden Dr. Christ'schen Entbindungsanstalt angeschlossen und in der bisherigen Weise in dem Gebäude des Kinderhospitals in Wirksamkeit erhalten. 1S67 wurde von R a p h a e l S t r a u s s ein Legat von 30 000 fl. zum Zwecke der Erbauung einer Entbindungsanstalt für verheiratete Frauen dem Dr. Christ'schen Kinderhospitale und Entbindungshaose vormacht. — 1. Jan. 1895 Neuban mit Rekonvaleszentenstation bezogen. A e r z t e : Drs. Glöcklcr und Zimmern. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus Bielefeld. 9 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s für nicht zur Aufnahme Berechtigte 2 M täglich. 1898 wurden 147 Frauen entbundon und nach durchschnittlichem Aufenthalt von 10 Tagen gesund entlassen. Entbindungsanstalt für unbemittelte Franen (Taubenbrunnenweg 7) von Dr. Neub ü r g e r , eröffnet 1893. 6 Betten. Verpflegung kostenlos und 2 M täglich. 1898 fanden 125 Entbindungen statt, darunter 2 von Zwillingsgeburten. Ycrsorgungshans (Hammelsgasse 1). Die Gründung desselben „zur würdigen Feier des für Deutschland im Allgemeinen und für Frankfurt insbesondere merkwürdigen Tages der Eröffnung der Bundesversammlung" am 5. Nov. 1816 genehmigt und am 14. Dez. desselben Jahres von der gesetzgebenden Versammlung einstimmig bestätigt. 1824 eröffnet. A r z t : Dr. Loretz. 1898 wurden 167 Pfründner verpflegt. Städtisches Armen- und Siechenhaus (im „Sandhof1'). 1. Sept. 1887 eröffnet. Neubau 1898 in Betrieb genommen. V o r s t a n d : Anstalts-Deputation, Vorsitzender des Ausschusses: S t a d t a r z t Geh. Sanitätsrath Dr. Spiess. Leitender A r z t : Dr. Knoblauch. W a r t e p e r s o n a l : 9 Schwestern vom rothen Kreuz und 2 ausgebildete Krankenwärterinnen. Im Siechenhaus 156 Betten: 95 f. M., 61 f. Fr. — V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 145 m., 136 w. Kranke durchschnittlich 140,8 Tage verpflegt, 25 m., 18 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 499 Altersschwache, Sieche und Krüppel im Armenhaus. Ausgaben 1899: 154 820 M. Die Einnahmen betrugen 141 679 M und setzten sich zusammen aus 102 420 M Verpflegungsgeld, 400 M für verkaufte Produkte, 1 459 M Zinsen und 37 400 M aus sonstigen Quellen.

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St. Katharinenkloster nebst dem damit verbundenen Hospitale, wurde im Jahre 1344 von Wicker F r o s c h , dem Sohne eines reichen Frankfurter Schönen und Kantors des dortigen Domstifts, gegründet, und zwar auf dem noch heute von den Klostergebäuden eingenommenen Platze an der Katharinenkirche. Der Bau wurde bereits im Jahre 1345 begonnen, jedoch erst 1352 wurden die ersten Nonnen eingeführt; dieselben gehörten dem Orden der Deutschherren an. Im Jahre 1522 wurde von H e r m a n n I b a c h die erste lutherische Predigt in der St. Katharinenkirche gehalten, und in den nächstfolgenden Jahren traten sämmtliche Insassen des Klosters zum neuen Glauben Uber. Jetzt nur Stiftung für Konventualinnen. In die Stiftung sollen namentlich solche Frankfurter Witwen und Jungfrauen aufgenommen werden, deren Männer oder Väter sich um die Stadt verdient gemacht haben. Bis Anfang dieses Jahrhunderts war die Zahl der Konventualinnen des St. Katharinenklosters 11. Weissfrauenkloster. Das Kloster ist für Deutschland eine der ältesten Niederlassungen des Ordens der büssenden Schwestern der heiligen Maria Magdalena, gewöhnlich der Orden der Reuerinnen oder Weissfrauen genannt. Die Gründung dieses Ordens in Deutschland überhaupt erfolgte erst im Jahre 1227 oder kurz vorher. Den Konventualinnen, welche früher in den Klostergobäuden wohnen mussten, wurde später gestattet, ausserhalb derselben ihre Wohnung zu nehmen. Mit Einführung der neuen Stiftungsordnung im Jahre 1833 wurden die beiden Klöster mit einander vereinigt. Die Verwaltung des Vermögens der vereinigten Anstalten wird von einem Pflegeamte ausgeübt, das aus 5 Pflegern besteht, welche Mitglieder der Frankfurter evangelisch-lutherischen Gemeinde sein müssen. — 90 Konventualinnen. Georgine Sara r. Rothschild'sche Stiftung. Im Januar 1870 begründeten Freiherr und Freifrau W i l h e l m K a r l v. R o t h s c h i l d diese Stiftung, um das Andenken an ihro früh verstorbene Tochter G e o r g i n e S a r a dauernd zu erhalten. Das Hospital soll unbemittelten jüdischen Kranken dienen, welchen eine der anderen Heilanstalten unentgeltliche Aufnahme nicht gewährt. In den Statuten der Stiftung, bestätigt durch A. K.-O. v. 2. Dez. 1870 aus dem Hauptquartiere zu Versailles, ist ausserdem vorgesehen, dass auch einheimische Glaubensgenossen, welche aus religiösen Gründen die Verpflegung in dem neuen Hospitale vorziehen, gegen Vergütung aufgenommen werden können. Die Verwaltung der Anstalt ist nämlich streng naen den religiösen Vorschriften des orthodoxen Judenthums zu führen und von den Stiftern unter die Aufsicht des Vorstandes und des Rabbiners der israelitischen Religionsgesellschaft gestellt.

Königreich PreosMn.



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Frankfurt a. M.

Nachdem die Anstalt am 8. März 1870 in der kleinen Behansong, Unterweg Nr. 20, mit 6 Betten eröffnet worden war, liessen sich die Stifter einige Jahre darauf die Erbauung und Herstellung eines besonderen Hospitalgebändes am Röderbergweg Nr. 97 angelegen sein. Die Uebersiedlung selbst erfolgte am 1. Okt. 1878. 1894/95 wurde ein Operationssaal eingerichtet. Die nnmittelbare Aufsicht Qber das Hospital ist einer Verwaltungskommission übertragen. Dieselbe wird gebildet von dem Deputirten des Vorstandes (ihrem Vorsitzenden) and drei gewählten Mitgliedern, welche in der Besorgung der laufenden Geschäfte alle Monate abwechseln (den Monatssenioren). A e r z t l i c h e L e i t u n g : Dr. Rosenbaum. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz. V o r p f l e g u n g s p r e i s : 6,u M täglich. 18 Betten. 1898 wurden 65 m., 70 w. Kranke verpflegt, 4 sind gestorben. Pfründneranstalt der Dr. Senckenberg'schen Stiftung. Die Pfründneranstalt ist eine Abtheilung der Dr. Senckenberg'schen Stiftung. Nach der Eröffnung des Neubaues des Dr. Senckenberg'schen Bürgerhospitals im alten Gebäude untergebracht. 2l Plätze. Luise und Stephan t . Guaita'sche Stiftung (Neue Mainzerstr. 25). Peter Stephan Anton v. Guaita hat durch Testament vom 18. Mai 1846 sein Haus, Neue Mainzerstr. 25, zur Gründung einer Versorgungsanstalt für 12 über 60 Jahre alte Männer aus der Bürgerschaft vermacht. 1851 wurde die Stiftung eröffnet, 1870 Neubau. 13 Betten. Schmldborn'sches Siechenhaas. 16. Juni 1877 in der Holzhausenstr. 88 eröffnet. Die Anstalt ist eine Stiftung der verwitweten Frau Laura Schmidborn, geb. Remy, nunmehrigen Frau Pfarrer Leydhecker. Sie soll unheilbar kranken oder auch gebrechlichen, altersschwachen Frauen und Jungfrauen evangelischen (ausnahmsweise auch katholischen) Bekenntnisses die nöthige leibliche and geistige Pflege gewähren. Von der Aufnahme ausgeschlossen sind nnr Gemütnskranke und Epileptiscne. 27 Betten. Es bestehen 2 Klassen. In der I. Klasse mit 9 Stellen erhalten die Siechen ein eigenes Zimmer and vollständig freie Verpflegung, wofür sie wöchentlich 20 M entrichten. Die Pfleglinge II. KlasBe bewohnen zu 2 oder 3 ein geräumiges Zimmer, werden mit etwas einfacherer Kost verpflegt und zahlen dafür wöchentlich 10 M. Für besondere Fälle sind auch einige Separatzimmer II. Klasse vorhanden. Eine grössere Anzahl Freistellen gewährt gänzlich Unbemittelten unentgeltliche Verpflegung. Die Leitung und Pflege ist Diakonissen aus dem angrenzenden Mutterhause übergeben. R&cker'sches Siechenhans (Holzhausenstr. 90). Gestiftet von Frau Emilie Rücker, geb. F i n g e r , für weibliche Sieche. Eröffnet am 23. Okt. 1877. 12 Betten. Pflegerinnen sind Diakonissen. H. Gnmpertz' Siechenhaus (Ostendstr. 75), 1892 eröffnet, nachdem Frau Gumpertz das Kapital zum Hauskauf geschenkt hatte. Verpflegung von israelitischen Siechen. 20 Betten: 10 f. M., 10 f. Fr. Arzt: Dr. G ü n z b u r g . Versorgungsanstalt für Israeliten (Röderbergweg 77). Die Anstalt wurde 1845 durch Mitglieder der israelitischen Gemeinde ins Leben gerufen, 1889 neu eröffnet. 2 Krankensäle und 40 Betten für Pfründner. Die Verpflegung ist unentgeltlich, doch findet noch Aufnahme egen Bezahlung von Familienangehörigen oder Korporationen statt. Arzt: Dr. Kirchheim, litglied des Pflegeamts. Carolinnm, Poliklinik and Zahnklinik für Unbemittelte (Bürgerstr. 7). Von dem verstorbenen Fräulein Luise v. R o t h s c h i l d gestiftet. 16. Okt. 1890 eröffnet. Selbständige milde Stiftung mit Rechtsfähigkeit. Vorstand hat 5 Mitglieder, von welchen stets eines ein Arzt sein muss. Arzt: Dr. Oehler, Zahnarzt: P. Boehme. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz. 10 Betten, darunter 4 für Kinder. 1898 wurden 112 Kranke verpflegt und 3 861 Kranke ambulatorisch behandelt. Frankfurter freiwillige Rettangsgesellschaft (Kronprinzenstrasse IS) wurde im März 1891 ins Leben gerufen, zu dem Zwecke, bei Unglücksfällen aller Art, welche Leben and Gesundheit bedrohen, entweder selbständig oder im Anschluss an die bereits bestehenden staatlichen, städtischen oder privaten Einrichtungen eine sofortige erste Hilfe zu leisten and im Nothfall den Transport Verletzter, Erkrankter oder Verunglückter zu übernehmen. Seit 1897 erhält der Verein eine städtische Subvention von 1 000 M jährlich. Im Jahr 1898 kamen 566 schwerere und 901 leichtere, zusammen 1467 Fälle zur Behandlung; den Krankenhäusern wurden nach Anlegung eines Nothverbands 31 Schwerverletzte überwiesen. Bei zahlreichen Festen und Versammlungen wurden fliegende Sanitätswachen gestellt. Von einer Anzahl ärztlicher Mitglieder wurden theoretische wie praktische Kurse in der ersten Hilfeleistung abgehalten, die u. A. von Angestellten der Post, der Schutzmannschaft, der Strassenbahnen, des Schlacht- und Viehhofs, der Hafenverwaltung, der Schulbehörden u. s. w. eifrigst besucht wurden.

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Frankfurter Samariter-Verein (Friedberger Landstrasse 43), Mitglied des Deutschen Samariterbandes, wurde im Juni 1897 ins Leben gerufen. Ehrenpräsident: Eic. Wirkl. Geheimrath Prof. Dr. v. Esmarch, Kiel. Zweck des Vereins ist, die erste sachgemässe Hilfeleistung bei allen Unfällen, wo ärztliche Hilfe nicht sofort zur Stelle ist und zu dem Ende Ausbildung 11*

Frankfurt a./O.

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Königreich P r e u s u n .

der Mitglieder im Samariterdienst, Errichtung von Sanitätswachen und Verbandstellen, Stellung fliegender Wachen bei entsprechenden Gelegenheiten u. s. w. Im Jahre 1898 wurde die Sanitätswache bei 552 Unfällen in Anspruch genommen. Gesellschaft zur Verbreitung sanitärer Einrichtungen (Kaiserstrasse 62) ist im Oktober 1899 gegründet zu dem Zweck, die Krankenpflege, vornehmlich bei Unbemittelten, zu fördern durch anentgeltliche Lieferung von Verbanamaterialien und der zur Krankenpflege nothwendigen Gegenstände an unbemittelte Kranke und Wöchnerinnen jeden Standes und jeder Konfession; ferner zu dem Zweck der Verbreitung von Schutzvorrichtungen gegen alle das Leben und die Gesundheit der Menschen gefährdenden Zufalle im öffentlichen Verkehr, in gewerblichen Betrieben und Privatwohnungen, sowie der Verbreitung von Rettungseinrichtungen liir Unfälle durch Versorgung der gewerblichen Betriebe mit den zur Hilfeleistung bei Unglücksfällen nothwendigen Geräthen und mit einem den Grundsätzen der Aseptik entsprechenden Verbandmaterial. Blindenanstalt. Der tiefe Eindruck, welchen im Jahre 1837 die bei der ersten Prüfung der Taubstummen erzielten Erfolge auf den anwesenden damaligen Direktor der Sonntags- und Abendschule, H. H. H i l d e b r a n d , machte, gab diesem um die „Gesellschaft zur Beförderung nützlicher Künste und deren Hilfswissenschaften" hochverdienten Manne die Anregung, die humanen Bestrebungen dieser Gesellschaft auch der Fürsorge derjenigen zuzuwenden, welche des Augenlichtes entbehren. Der Gedanke fand bei dem Präsidenten der Gesellschaft, Dr. Wo eh l e r , lebhaften Anklang. Die Anstalt wurde am 18. Mai 1837 eröffnet. Die Notwendigkeit einer weiteren Fürsorge für die bis zur Konfirmation in der Anstalt unterrichteten Knaben führte zu dem Plane, mit der Unterrichtsanstalt eine Beschäftigungsund Versorgungsanstalt, besonders für die Ausbildung zum Organisten und Klavierstimmen, für der Schule entwachsene Blinde zu verbinden. Ihre Eröffnung erfolgte am 20. Nov. 1843 unter provisorischer Leitung des selbst blinden Lehrers H u t h . Am 1. Okt. 1858 wurde ein eigenes Haus bezogen; 1874 ist der Neubau eröffnet. E i g e n t h ü m c r : Die Anstalt ist ein Zweig der „Gesellschaft zur Beförderung nützlicher Künste und deren Hilfswissenschaften". A n s t a l t s i n s p e k t o r : W. Schild. 60 Plätze. 3 Lehrer. Es wurden 1898 verpflegt: 56 Zöglinge intern, 18 ertern. Kosten für einen erwachsenen Zögling (über 18 Jahre) 500 M, für Kinder 400 M. Taubstummen-Erziehungsanstalt (Eschcrsheimer Landstrassc 29). Internat. 1. Nov. 1S27 von L u d w i g K o s o l gegründet, 1839 vom Vereine zur Beförderung der Taubstummen-Erziehungsanstalt übernommen. Die Kosel'sche Besitzung wurde angekauft und ein geeignetes Haus neu gebaut. Durch Gesetz vom 15. März 1861 trat die Anstalt mit einer neuen Organisation in die Reihe der öffentlichen milden Stiftungen. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. P f l c g e a m t : 3 Mitglieder. Stiftungsordung vom 5. Okt. 1875. V o r s t a n d : Oberlehrer J. V a t t e r . 4 Lehrer, 1 Lehrerin. Pension für Einheimische von 200—1000 M, für Auswärtige von 1000—1500 M jährlich. Zahl der Zöglinge 33. Frankfurt a./O., GO 758 Einw., 51 Aerzte, 4 Zahnärzte. 37 Hebammen, 6 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Frankfurt). W a s s e r w e r k , errichtet 1872—1874 durch die Kontinental-Aktiengescllschaft für Wasserund Gasanlagcn. Kosten 1 428 236 M. Wasser aus der Oder durch offenen Sandiiitor mittels Dampfpumpwerk in einen Hoch- und einen Niederdruckbehälter. Leistung im Jahre 1898: 1320562 cbm. — S t ä d t i s c h e r S c h l a c h t h o f ohne Freibank, erbaut 1889—1891 für 752415,58 M. Dampfkühlapparat (System Linde) für 76 Kühlzellen. 1S98 geschlachtet: 3953 Rinder, 6115 Kälber, 9 878 Schafe, 15 826 Schweine, 438 Pferde, 1 Esel, zusammen 36 211 Thierc. — K a n a l i s a t i o n für Meteor- und Abwässer (4144,» m gemauerte, 19 049,3 m Thonrohr-Kanäle). — F ä k a l i e n , durch Gesellschaft „Ceres" mittels Dampfpumpe, gewöhnliche Wagen, in seltenen Fällen nach dem Tonnensystem abgefahren. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u seit 8. Okt. 1874. Verpflichtung für den behandelnden Arzt, Armen-, Bezirks- oder Polizeiarzt, zur Bescheinigung der Todesursache. — S t ä d t i s c h e D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , 1892 errichtet, liegender zylindrischer Kessel mit direkter Feuerung für strömendon Wasserdampf. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t , städtische, auf dem rechten Oderufer am Ochsenwerder vorhanden. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 28. Nov. 1895. Garnisonlazaret. 1856—1858 erbaut und durch Ergänzungsbauten 1878, 1880, 1882 vervollständigt. Es liegt im Nordwesten der Stadt, an der Strasse nach Fürstenwaide. E i g e n t h ü m e r : Militärfiskus. V o r s t a n d : Generaloberarzt Dr. Ziegel. W a r t e p e r s o n a l : 9 ausgebildete Militärkrankenwärtor, 1 Zivilkrankenwärter. 209 Betten. 1S98 wurden 1 048 Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. — Gasglühlicht. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Eiserne (Meidinger-) und

Königreich Treusscn.



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Franenburg.

Kachel-Oefen mit Steinkohlenfeuerung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Schimmel & Co. in Chemnitz für die ganze Garnison. Wasserversorgang: Städtische Wasserleitung nnd Tiefbrunnen. Latrinen: Tonnen- and Grubensystem. Abwässer gehen in die städtische Kanalisation. Städtisches Kranken- nnd Siechenhans. 1S24 ans der Vereinigung des im Jahre 1810 von der ehemaligen U n i v e r s i t ä t erkauften Krankenhauses nnd der durch Testament des Kämmerers Thiel vom 7. Febr. 1759 errichteten Stiftung gebildet. Nenbau. Leitender Arzt der äusseren Station Dr. Rehfeldt, der inneren Station Dr. Glaser, für Angenkranke Dr. Schnitze. 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 12 Diakonissen aus dem Oberlinhause zu Nowawes, 2 ausebildete Krankenwärter. 140 Betten (80 f. M., 60 f. Fr.). Verpflegungspreis: 6,.in—3,so M, —l,«o M, l,ao—0,50 M täglich. 1898 wurden 829 m., 566 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 73 m., 48 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 100 Sieche, im Reservelazaret 1 Pockenkranker, welcher nach 12 Tagen starb. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 80903 M, letztere setzten sich zusammen ans 54 787 M Verpflegungsgeld, 221 M für verkaufte Produkte, 513 M Kapitalszinsen, 16 147 M Zuschuss der Stadt, 2 904 M Legaten und Geschenken, 5 323 M Krankenversicherungsbeiträgen für Dienstboten und 1 OOS M aus sonstigen Quellen.

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Lutherstiftung, Kranken- und Diakonissen-Mutterhaus. 1891 vom Regierangspräsidenten, späteren Staatsminister v. Heyden-Cadow gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Verein der Lutherstiftung, hat Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Pernice. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 14 Diakonissen ans der Lutherstiftung, 16 zur Ausbildung und 1 aus Neutorney, sowie 2 Diakone aus „Zoar", Rothenburg i./O. L. 80 Betten, darunter 20 für Kinder. Verpflegungspreis: 6, 3 und l,so M täglich. 1898 wurden 261 m. 274 w. Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 17 m., 23 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 72 416 M, letztere setzten sich zusammen aus 24895 M Verpflegungsgeld, 536 M Kapitalszinsen, 26 985 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 20 000 M aus sonstigen Quellen. Kinderkrankenhaus. 1851 vom „Frauenverein für innere Mission" errichtet, besitzt Rechtsfähigkeit. Das Grundstück ist ein Geschenk König Friedrich Wilhelms IV. E i g e n t h ü m e r : Kinaerkrankenfonds. Arzt: Dr. Pernice. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus der Lutherstiftung. 24 Betten. Verpflegungspreis: 0,eo M, in der Diphtheriebaracke 1 M täglich. 1898 wurden 64 m., 71 w. Kranke durchschnittlich 60,9 Tage verpflegt, 1 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 8 873,37 M, letztere setzten sich zusammen aus 1178,.in M Verpflegungsgeld, 1 592,13 M Kapitalszinsen, 600 M ZuschusB des Kreises, 1 060 M der Stadt, 3521,6« M Legaten, Geschenken, Kollekten und aus sonstigen Quellen, und 921,15 M Saldo-Vortrag. Marienstift der katholischen Gemeinde. 1892 von Dr. Karpinski errichtet. Wartepersonal: 3 barmherzige Schwestern. 10 Betten. Verpflegungspreis: 5, 3 und l,so M täglich. 1898 wurden 3 m., 64 w. Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt. Chirurgisch - gynffkologische Privat • Heilanstalt von Dr. Pernice. 1894 eröffnet. 17 Betten. VerpflegungspTeis: 7 und 4 M täglich. 1898 wurden 58 m., 90 w. Kranke durchschnittlich 17,s Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Heilanstalt fftr unbemittelt« Angenkranke. 11. Januar 1896 von Dr. Oberstadt eröffnet. 5 Betten. PriTat-Heilanstalt fftr Angenkranke von Dr. Schultze. 1899 errichtet. 8 Betten. ProvinsdalstSndische Hebammen •Lehranstalt. 1816 vom Staato errichtet. E i e e n thümor: seit 1876 dio Provinz Brandenbarg. Direktor: Regierungs- und Geh. Medizinalrath Dr. Wiebecke. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 1 Oberhebamme und 24 and 18 Schülerinnen. 64 Betten, darunter 12 für Kinder. Für die Verpflegung einer Schwangeren bezw. Wöchnerin einschliesslich des Kindes wirft der Etat 0,75 M aus. 1898 wurden 106 Schwangere durchschnittlich 37 Tage verpflegt. 42 Schülerinnen zur Ausbildung. Unterhaltungskosten 14 402 M. Spiritus-Hospital. Vergrössernng geplant. 18 Hospitaliten nnd 76 Freiwohner. Georgen-Hospital. 11. Okt. 1888 Neubau eröffnet. 9 Hospitaliten und 66 Freiwohner. Jaeobs-Hospital. 12 Hospitaliten und 23 Freiwohner. — Die Verwaltung der Hospitäler führt der Magistrat. Frauenburg, 2 470 Finw. (Kreis Braunsberg, Reg.-Bez. Königsberg). Prirat-Krankenhans. 1715 vom Administrator des Bisthums Ermland, Georg Kunigk gegründet, besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Hainau. Wartepersonal: 3 Katharinennnen aus Braunsberg und 1 Krankenwärter. 34 Betten. Verpflegungspreis: 0,so und 0,60 M täglich, Arme unentgeltlich. 1898 wurden 48 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 39 Tage verpflogt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 11 Altersschwache. Die Einnahmen 1898 betrugen 5 546 M und setzten sich zusammen aus 2 322 M Verpflegungsgeld, 2 833 M Kapitalszinsen, 72 M Zuschuss der Gemeinde. 83 M Geschenken und 236 I i aus sonstigen Quellen.

Frauendorf—Fredeburg.



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Königreich Preussen.

Frauendorf, s. Bergquell S. 2 6 .

Frauenthal, Gemeinde Lechenich mit 3 203 Einw. (Kreis Enskirchen, Reg.-Bez. Köln).

Marien - Hospital. Privatinstitut mit Rechtsfähigkeit. G Vincentinerinnen. 42 Betten. K r a n k e n s t a t i o n des Vereins zor Verpflegung männlicher Genesender in Köln.

Fraustadt, 7 580 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Fraustadt, Beg.-Bez. Posen). S c h l a c h t h o f geplant. — Die E n t w ä s s e r u n g erfolgt theils durch offene Rinnen, theils durch unterirdische Kanäle. — Auf einem an der Promenade gelegenen Grundstück ist ein D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t aufgestellt, von Gebr. Schmidt in Weimar bezogen. — Eine Volksb a d e a n s t a l t besteht in der städtischen Gasanstalt, wird in den Wintermonaten benutzt. Eine ebensolche für die Sommermonate ist an einem nahe der Stadt gelegenen Teiche errichtet. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 10. April 1886. Garnisonlazaret. 1799 erbaut. Es liegt im Norden der Stadt an der Strasse nach Wollstein. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Zelle. 27 Betten. 1S98 wurden 131 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , für den Truppentheil. L a z a r e t des Justiz-Gefängnisses. E i g e n t h ü m e r : Jastizfiskus. A r z t : Sanitätsrath Dr. Ebner, Kreisphysikus. 6 Betten. 1898 kein Kranker.

Lazaret des Arbeits- und Landannenhauses. 1. April 1S'J3 von der Provinz Posen eingerichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Ebner, Kreisphysikus. IG Betten f. Frauen. 1S98 wurden 70 Kranke Frauen durchschnittlich 14 Tage verpflegt. Städtisches Krankenhaus. 1835 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Glaser. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s 0,so M täglich. 1899 wurden 17 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 22 bezw. 71 Tage verpflegt, 3 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 1 494,20 M. Johanniter-Krankenhans. 3. Aug. 1858 durch die Posener Genossenschaft des St. JohanniterOrdens eröffnet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Ebner, Kreisphysikus. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Posen. 27 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—1 M, 0,80, Ü,TO und 0,6« M täglich. 1898 wurden 172 m., 76 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 5 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 7 372,85 M. Die Einnahmen betrugen 7 10o,«o M und setzten sich zusammen aus 4 403,so M Verpflegungsgeld, 2 100 M Zuschuss des Ordens und 600 M des Kreises. Frechen, 4 886 Einw. (Landkreis Köln, Reg.-Bez. Köln).

St. Katharinen - Hospital. Von Witwe T h e o d . S c h m i t z , geb. Pingen gestiftet. 1. Juli 1882 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinae. W a r t e p e r s o n a l : 6 Augustinerinnen aus Köln. 62 Betten: 20 f. M., 16 f. Fr. und 20 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1,25 M täglich. 1899 wurden 96 m., 40 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 5 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Pfründner und 3 Altersschwache. Ausgaben 1899: 10 525 M. Die Einnahmen betrugen 10 571 M und setzten sich zusammen aus 6 874 M Verpflegungsgeld, 1 577 M Kapitalszinsen, 635 M Geschonken und Kollekten und 1 485 M aus sonstigen Quellen. Freckenhorst, Wiegbold, 1 586 Einw. (Kreis Warendorf, Beg.-Bez. Münster).

„Thiadhildis-Hospital". 1852 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. A r z t : Dr. Rink zu Warendorf. W a r t e p o r s o n a l : 6 Franziskanessen aus Münster. 32 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,3o—1,50 M täglich. 1898 wurden 79 m., 30 w. Kranke durchschnittlich 59 Tage verpflegt, 3 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 11 Altersschwache und 25fKrätzkranke. Ausgaben 1898: ordentliche 5 926M, ausserordentliche 900 M. Die Einnahmen betrugen 7 092 M und setzten sich zusammen aus 3 288 M Verpflegungsgeld, 230 M an verkauften Produkten, 952 M Kapitalszinsen, 250 M Zuschuss der Gemeinde, 750 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 1 622 M aus sonstigen Quellen. Fredeburg, 71 Einw. (Kreis Herzogthum Lauenburg, Reg.-Bez. Schleswig). Slomann'sches Kinderheim, Besitzer in Hamburg.

Königreich Prenssen.



167 —

Freiburg L Schi.—Fremersdorf.

Freiburg i. Schi., 9 900 Einw. (Kreis Schweidnitz, Beg.-Bez. Breslau). Städtische» S c h l a c h t h a a s seit 1891. Städtisches Krankenhaus. 1S73 erbaut. A r z t : Dr. Thomas. Wartepersonal: i Diakonissen aas Frankenstein, 1 Krankenwärter. 25 Betten. 1899 worden 163 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 24,7 Tage verpflegt, 12 m., 5 w. sind gestorben. Bftrger- Hospital. Stiftung von E. von K r a m s t a . E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. 35 Betten. Sehlesische Provinzial-Heil- und Pflege-Anstalt für Geisteskranke, Epileptiker, Idioten, Taabstamme and Blinde. Aaf Grand des Gesetzes vom 11. Jali 1891 in einer ehemaligen Kaserne nnd benachbarten Privathäusern im Jahre 1893 eingerichtet, 1894 and 1895 darch Ankauf weiterer Privathäuser and einer landwirtschaftlichen Besitzung erweitert; 17 ha, 39 a, 84 qm, zuletzt Neubauten. 1898 ein Neubau für 100 männliche Kranke und Dampfküche ausgeführt. E i g e n t h ü m e r : Landannenverband der Provinz Schlesien. V o r s t a n d : Direktor Dr. Battenberg. A e r z t e : 1 Oberarzt and 2 Aerzte. W a r t e p e r s o n a l : 29 m., 39 w. ausebildete Krankenwärter. V e r w a l t a n g s p e r s o n a l : 11 m., 6 w. Personen. 691 Betten, davon 74 f. M., 417 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 786 (357 m., 429 w.) Geisteskranke verpflegt, 19 m., 27 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 1S2 383,36 M. Die Einnahmen betrugen 188 525,os M und setzten sich zusammen ans 3 625,48 M Verpflegungsgeld, 10208,43 M an verkauften Produkten, 109 920,so M Zaschuss der Provinz and 64 770,t« M aas sonstigen Quellen. E l e k t r i s c h e s L i c h t . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : theils natürliche Ventilation, theils besondere Ventilationsschlote. H e i z u n g s s y s t e m : Niederdruckdampfheizung und Kachelöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : ein Desinfektionshäaschen mit Dampf-Desinfektionsapparat. E n t w ä s s e r u n g : Inhalt der Wassertrogklosets und die sonstigen Abwässer werden in einem Klärbassin nach dem Hulwa'schen Verfahren geklärt and das Klärwasser nach einem Bach geleitet; der Klärschlamm wird aaf dem Anstaltsacker compostirt. In einzelnen Häusern besteht Tonnenabfahr. W a s s e r v e r s o r g u n g : Wasserleitung.

f

Freienwalde a./0., 7 615 Einw. (Kreis Oberbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). W a s s e r l e i t u n g seit 1896. Städtisches Krankenhans. 1. Jali 1872 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Meyerwisch. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aas Danzig, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und l,i,o M täglich. 1898 wurden 42 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 29,t Tage verpflegt, 6 m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 3 570 M. Einnahmen: 1 975 M Verpflegangsgeld. Freienwalde i. Pom., 2 498 Einw. (Kreis Saatzig, Beg.-Bez. Stettin). Städtische Krankenstuben im Armenhaus. A r z t : Dr. Gerlofl. 4 Betten. 1898 worden 10 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 10 bezw. 21 Tage verpflegt. Freistadt i. Schi., 4 287 Einw. (Kreis Freistadt, Beg.-Bez. Liegnitz). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g seit 1884. Siechenanstalt. 1894 ist das frühere Garnisonlazaret durch einen Neobau vergrössert und in eine Anstalt für Sieche umgewandelt. 50 Betten. Baronin von D y h e r r n - C z e t t r i t z ' s c h e s Krankenhans. 15. Nov. 1S69 von der Baronin von D y h e r r n - C z e t t r i t z auf Herzogswaldau gestiftet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischof von Broslau. Arzt: Kreisphysikus Dr. Wollf. Warte p e r s o n a l : 5 graue Schwestern aas Breslau, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 16 Betten. V e r p l l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1898 wurden 104 m., 90 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage veroflegt, 6 m., 10 w. sind gestorben. Aasgaben 1898: 7 307 M. Die Einnahmen betrugen 7 394 M und setzten sich zusammen aus 2 175 M Verpflegnngsgeld, 4 810 M Kapitalszinsen und 409 M aus Pacht u. s. w. Fremersdorf, 626 Einw. (Kreis Saarlouis, Beg.-Bez. Trier). Schwesternhaus Nazareth. Ein Andenken edelster Art stiftete Frau Wwe. Villeroy, geborene R e n e a u l d , in dem Klösterchen — nachtraglich von den Schwestern Nazareth genannt —, welches sie genau im Stile und an der Stelle des 188Ü abgebrannten „Rothschlösschens" (Chäteau rouge) erbauen Iiess. Vorher besass dasselbe Dr. Rönrich, der Leibarzt des Kurfürsten von Trier als Lehensgut. Die mit dem Besitze des Hauses verbundenen Gorechtsame gingen in der französischen Revolution verloren. Aus der Hinterlassenschaft der



Frendenberg—Friedland.

168



Königreich Preussen.

Stifterin ist das Kloster mit einer jährlichen Rente von 3 000 M dotirt. die dem Unterhalte der Schwestern, den genannten Zwecken and der Krankenunterstützung zu dienen h a t Nach dem Tode der Stifterin ging das Hans in das Eigenthom deren Tochter, der Fraa Geheimrath Eugen von Boch, geb. Villeroy, über, die es dnrch den Anbaa einer Kapelle und mehrerer Zimmer, sowie durch die Einrichtung eines neuen von ihm getrennten Stalles bedeutend vergrösserte und damit auch die A u f n a h m e e i n i g e r K r a n k e n ermöglichte. Am 11. Nov. 1898 verstarb Geheimrath von Boch und gelangte sein Sohn Alfred in aen Besitz des Schwesternhauses. Seit August 181)7 sind 4 Schwestern, Borromäerinnen ans Trier, darin stationirt. Freudenberg bei Siegen, 1 7 6 1 Einw. (Kreis Siegen, Reg.-Bez. Arnsberg). Bethegda. fi. Febr. 1860 vom Lederfabrikanten K r a e m e r und Frau H e n r i e t t e , eb. K r e u t z gestiftet. Neuban 1898. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Kirchengemeinde, o r s t a n d : Pfarrer Wollenweber. A r z t : Dr. Schliefenbaum. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bielefeld. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1898 wurden 24 Kranke durchschnittlich 200 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 5 916,34 M, letztere setzten sich zusammen ans 3 594,2 s M Verpflegungsgeld, 1864,96 M Kapitalszinsen, 101 M Geschenken und 356,13 M aus sonstigen Quellen.

f

Freystadt i. Westpr., 2 177 Einw. (Kreis Bosenberg i. Westpr., Beg.-Bez. Uarienwerder). Städtische Krankenstube im Hospital. 1877 eingerichtet. A r z t : Dr. Heinrich. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Danzig. 3 Betten. 1898 wurden 10 m. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 273,90 M, letztere setzten sich zusammen aus 198,90 M Verpflegungsgeld und 75 M Zuschuss der Stadt. Friedeberg ¡./Nrn., 6 4 3 5 Einw. (Kreis Friedeberg i./Nm., Reg.-Bez. Frankfurt). St&dtisches Krankenbans. A r z t : Dr. Prebel. 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten. 1898 wurden 180 (176 m., 4 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 7 202 M, letztere 6 795 M Verpflegungsgeld und 407 M Zuschuss der Stadt. Privatanstalt der Krankenpflegerin A. S c i d l e r .

4 Betten.

Siechenhans und Kinderschule. 3. Mai 1SS6 eröffnet. Frauenvereins. 2 Diakonissen des „Oberlinhauses" Nowawes.

Vorstand:

der Vorstand des

Friedeberg a. Queis, 2 6 2 2 Einw. (Kreis Löwenberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Städtisches Krankenhans. 1883 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Hauck. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz. 40 Betten: 30 f. M, 10 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60—2 M täglich. 1898 wurden 110 m., 56 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 4 637,17 M, ausserordentliche 1 378,18 M. Die Einnahmen betrugen 5584,oi M und setzten sich zusammen aus 4 750,o 7 M Verpflegungsgeld, 600 M Zuschuss des Kreises und 233,94 M Geschenken. Friedenau, 7 8 5 2 Einw., Potsdam).

14 Aerzte, 2 Zahnärzte, 1 Apotheke (Kreis Teltow, Beg.-Bez.

Das Helm (Albestr. 8). „Mädchen-Zuflucht" für arme Wöchnerinnen und Mädchen, welche zum ersten Male gefallen sind. V o r s i t z e n d e : Frl. v. Lancizolle. Friedenshütte, 3 2 8 3 Einw. (Stadtkreis Beuthen i. Ob. Schi., Beg.-Bez. Oppeln). Fiskalische W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Lazaret der Betriebskrankenkasse der Oberschles. Eisenbahnbedarfs-Aktien-Gesellschaft. 1. Jan. 1897 eröffnet, hat Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Fischer zu Antonienhütte. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter. 37 Betten. 1898 wurden 669 m. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Ausgaben 1898 betrugen 10 878,89 M, die von der Krankenkasse bezahlt wurden. Friedland i. Ostpr., 2 701 Einw. (Kreis Friedland, Beg.-Bez. Königsberg). S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1865 errichtet. A r z t : Kreisphysikus Dr. v. Mach. 10 Betten. 1899 wurden 9 m.. 1 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausgaben 1899: 119,2 M. Die Einnahmen betrugen 106,8 M Verpflegungsgeld und 12,4 M Zuschuss der Stadt.

Königreich Preussen.

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Friedland—Friesack.

Station fftr i i g t r i r a r i e (an Granulöse Leidende). 1. Juni 1899 eröffiiet. Eigenthümer: Kreis-Frauenverein. Arzt: Kreisphysikus Dr. v. Mach. Wartepersonal: 2 Diakonissen ans Königsberg. 16 Betten. Verpflegnngspreis: 0,«o—1 M täglich. 1699 wurden 58 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 35 bezw. 37, s Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 3 305 M. Einnahmen: 3 538,«» M, darunter 3 328,oj M Verpflegungsgeld, 100 M vom Kreis-Frauenverein, 65,25 M Geschenke und 45, j i M aus der Hausbncnse. Friedland i. Ob. Schi., 2 149 Eiaw. (Kreis Falkenberg, Beg.-Bez. Oppeln). Malteser-Krankenhaus. 19. Nor. 1892 vom Malteserorden errichtet. Vorstand: Graf Strachwitz auf WiersbeL Arzt: Dr. Zimmermann. Wartepersonal: 6 graue Schwestern aus Breslau. 40 Betten. Verpflegnngspreis: 0,io M täglich. 1899 wurden 272 Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 20 sind gestorben. Friedland L Schles., 4 365 Einw. (Kreis Waldenburg, Beg.-Bez. Breslau). Lnbe'sches Stift. E i g e n t h ü m e r : Die Kommune. Wartepersonal: 1 Diakonisse aus Frankenstein. 10 Betten. Friedriohsfeld b. H&mdorf, 1 052 Einw. (Kreis Rendsburg, Beg.-Bez. Schleswig). Pension für Qem&ths- und Nervenkranke von Fräulein Marie Clausen. 1. Mai 1882 eröffiiet. Arzt: Dr. Haas. Wartepersonal: Im., 4. w. Krankenwärter. 20 Betten: 3 f. M., 17 f. Fr. 3 Verpflegungsklassen. Verpflegnngspreis: I. Kl. 2,r.7 M, II. Kl. 2,j.i—2,io M, IQ. KI 1,««—1,34 M täglich. 1899 wurden 3 m., 20 w. Geisteskranke durchschnittlich 285 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Friedriohshütte und Wilhelmshütte, Gemeinde Sende mit 1 593 Einw. (Kreis Wiedenbrück, Beg.-Bez. Minden). Trinkerasyl. Ländliche Kolonie-, 1888 für unbemittelte Trinker gegründet; gehört zu den v. Bodelschwingh'schen Anstalten. Aerztliche Aufsicht. 35 Plätze. Verpflegungspreis: 1—1,50 M täglich. Aufenthalt mindestens ein Jahr; er ist1 ein freiwilliger. Beschäftigung mit T 1 «II 1 * • 1 T-. 1 • IT 1, I.A. » 1 1 T • ... . . . Ke&ugen 49 51? Mr die Unterhaltungskosten für 1896/97 25 168 M, die zum fiieil durch Kollekten und Zuschüsse der Provinzialverwaltung gedeckt werden. Friedriohsort, 2 200 Einw., 4 Aerzte, Beg.-Bez. Schleswig).

1 Hebamme, 1 Apotheke (Kreis Eckernförde.

Thonrohr-Kanalisation, Abfluss in die See bezw. in den Festungsgraben nur für Regenwasser und Verbrauchswasser; errichtet 1879/80 für 51 400 M. — Abfuhr: Tonnensystem. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t bei der Torpedowerkstatt, ursprünglich für die Arbeiter, jetzt aber für sämmtliche Einwohner zugänglich. — Bau-Polizeiordnung von 1894. Garnisonlaxaret. Grund und Boden ist dem Marinefiskus vom Preussischen Fiskus unentgeltlich überwiesen und das Lazaret aus Reichsmitteln in den Jahren 1875—1877 erbaut worden, September 1877 eröffiiet. Vorstand: Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Grotrian. Warte?ersonal: 2 Sanitäts-Unteroffiziere, 3 Ober-Sanitätsgasten, sowie 4 ausgebildete Krankenwärter. 4 Betten. 1898 wurden 185 Kranke verpflegt, 1 ist gestorben. — Desinfektionsanstalt mit strömendem Wasserdampf (Schimmel). Friedrichstadt, 2480 Einw. (Kreis Schleswig, Beg.-Bez. Schleswig). Statisches Krankenhans. Das bisherige Privatkrankenhaus ist von der Stadt übernommen und als Kranken- und Armenhaus eingerichtet. Arzt: Friesack, 3 345 Einw. (Kreis Westhavelland, Reg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhans. Arzt: Sanitätsrath Dr. Zipper. 4 Betten. Verpflegungspreis: 0,80 M täglich. 1899 wurden 15 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 290,09 M, letztere 100,60 M Verpflegungsgeld und 109,o» M Zuschuss der Stadt.



Fritzlar—Företenfelde.

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Königreich Preussen.

Fritzlar, 3 200 Einw., 4 Aerzte, 2 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Fritzlar, Beg.-Bez. Kassel). W a s s e r l e i t u n g seit 1. April 1S99 in Betrieb. System: Hochdruck. Anlagekosten: 220 000 M. — L e i c h e n s c h a u wird auf Grand der Leichenschau-Ordnung and des Ministeri&lAusschreibens vom 15. Mai 1824 von einem hierzu eidlich verpflichteten Manne ausgeführt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t befindet sich südwestlich der Stadt an einem Arm der Edder. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. Aug. 1885. Garnisonlazaret. Seit dem Jahre 1S66 in den erznietheten Räumen des Armenhospitals. Es liegt im Osten der Stadt an dem Wege nach dem Dorfe Zennern. Vorstand: Oberarzt Dr. Wiedemann. 24 Betten. 1898 wurden 167 Kranke durchschnittlich IS Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Elektrische Beleuchtung. Armen- und Kranken-Hospital. Die Anstalt besteht aus grösseren und kleineren Stiftungen. Ursprünglich Minoriten - Franziskanerkloster, gebaut 1237—1248, 1631 restaurili. A r z t : Geh. Samtätsrath Dr. Knorz, Kreisphysikus. W a r t e p e r B o n a l : 2 Vincentinerinnen aus Fulda. 53 Betten. Fröndenberg, 1012 Einw. (Kreis Hamm, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Armen- und Krankenhaus. Herbst 1S87 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Bering. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Gadderbaum b. Bielefeld. 32 Betten: 29 f. M., 3 1. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,2s und 1 M täglich. 1898 wurden 116 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner, 3 Altersschwache, 1 Sieche und 11 m., 2 w. an Krätze Leidende. Ausgaben 1898 : 8 280 M. Die Einnahmen betrugen 8 118 M und setzten sich zusammen aus 6 291 M Verpflegungsgeld, 1 270 M Zuschuss der Gemeinde und 557 M Geschenken. Haus Froenspert bei Sundwig i. Westfalen mit 1 003 Einw. (Kreis Iserlohn, Beg.-Bez. Arnsberg). Trinkerasyl von Gutsbesitzer Adolf Josephson. Auskunft: Dr. W. Bode in Hildesheim oder Pastor Josephson. Fürstenau, 1 418 Einw. (Kreis Bersenbrück, Beg.-Bez. Osnabrück). Evangelisches Krankenhans. 20. Okt. 1899 vom evangelischen Krankenhaus-Verein eröffnet. V o r s t a n d : Pastor Arning. 14 Betten. St. Iteginen-Stift. 1892 gemäss einem Legate der Amtsvogtin Regina N i e b e r g errichtet. E i g e n t h ü m e r : Der katholische Pfarrer. V o r s t a n d : Filmer, katholischer Pfarrer. A e r z t e : Drs. Hildemann und Quirl. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom heil. Franziskus aus Thuine. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 42 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 35 bezw. 49 Tage verpflegt, 2 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Altersschwache. Fürstenberg a./O., 5 006 Einw. (Landkreis Gnben, Beg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhans. 1. Okt. 1857 von der Stadt erbaut. Arzt: Dr. Jakobi. W a r t e p e r s o n a l : Im., 1 w. Krankenwärter. 10 Betten. Verpflegungspreijs: 0,75 M täglich ausser Heizung u. dergl. 1899 wurden 23 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 1 m. ist gsstorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwacher. Ausgaben und Einnahmen 1899: 802 M, letztere setzten sich zusammen aus 484 M Verpflegungsgeld und 318 M Zuschuss der Stadt. Diakonissen-Station.

1896 eröffnet. 2 Diakonissen vom Lutherstift in Frankfurt a./O.

Füretenberg i. Westf., 1 405 Einw. (Kreis Büren, Beg.-Bez. Minden). Clemens-Hospital, Parochlal-Qemeinde-Krankenhaus. 1858 gestiftet aus freiwilligen Beiträgen. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : . . . . W a r t e p e r s o n a l : 4 barmh. Schwostern, arme Dionstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 20 Betten. 1898 wurden 129 Kranke verpflegt. Fürstenfelde, 2 153 Einw. (Kreis Königsberg i./Nm., Beg.-Bez. Frankfurt). Kranken- nnd Armenhaus.

1897 neu erbaut. 2 Betten f. Kranke.

Königreich Prassen.



171



Füretenwalde, Fulda.

Fürstenwalde, 16 074 Einw., 7 Aerzte, 1 Zahnarzt, 9 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Lehna, Beg.-Bez. Frankfurt). Städtischer Schlachthof geplant. — Kanalisation geplant. — Der Hauptstrang zur Kanalisation ist bereits gelegt und fuhrt die Meteorwässer dorch Klärgruben in die Spree ab. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a t : 1 Apparat von Rietschel & Henneberg im Garnisonlazaret, 1 Apparat eigener Konstruktion im städtischen Krankenhaus. F l u s s b a d e a n s t a l t e n 3 (2 für Zivil und I für Militär), ferner 2 Dampfbadeanstalten. — Bau-Polizei-Ordnung vom 28. NOT. 1895. Garnisonlazaret. 1897/98 erbaut und am 1. Dez. 1898 bezogen. Es liegt im Osten der Stadt, in der Gartenstrasse an dem Wege nach dem Vorwerk Hammelstall. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Kosswig. Wartepersonal: 2 ausgebildete Militär - Krankenwärter. 28 Betten. Bauliche Beschreibung: Grundstücksgrösse 7 973 qm oder 0,79 ha 73 qm. Bausystem: Massiv unter Holzcementdach unter Verwendung Köhnen'scher Voutendecken und Riemenfussboden in Asphalt. Ferner sämmtliche Thören auf Winkeleisenecken aufschlagend, also ohne hölzerne Futter und Bekleidung. Auf ein Krankenbett entfallen 9,8 qm Grand- und 1,« qm Lichtfläche. Der Luftraum für einen Kranken beträgt 37 cbm. Die Kochküche besitzt einen Hildesheimer Sparherd (A. Senking) mit Wannwasserbehälter. In der Badestube befindet sich ein Niederdruck-Dampf kesseL Der Kalt- und Wannwasserbehälter befindet sich in dem über der Badestube befindlichen Bodenraum. Waschküche: Handbetrieb. Beleuchtungsystem: Gasbeleuchtung. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Heizungssystem: Korridore Luftheizung, Kranken- und Dienststuben Ofenheizung (System Kori). D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Kietschel & Henneberg, Berlin T. III. Nr. 417 für die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Tiefbrunnen, L a t r i n e n : Wasserspülung. Beseitigung der Abfallstoffe: Fäkalien durch pneumatische Entleerung der Behälter in besondere Abfunrwagen. Meteor- und Abwässer werden in die für das Kasernement besonders hergestellte Kanalisation und hierdurch in die Spree geleitet. St&dtische» Krankenhaus. 1878 errichtet. Arzt: Dr. Fähndrich. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus Oberlinhaus in Nowawes. 66 Betten: 45 f. M., 21 f. Fr. Verpilegunggreis: 4,30, 2,so, 2, 1,75, l,so, und 0,so M täglich. 1898 worden 299 m., 70 w. Kranke urchschnittlich 32 Tage verpflegt, 11 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt 5 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 13 968 M, letztere setzten sich zusammen aus 9 664 M Verpflegungsgeld, 3 940 M Zuschuss der Stadt und 364 M aus Abonnement. Evangelisch - lutherisches Lazamshans^ Diakonissenhaus, Krankenhaus, Damenheim, Kleinkinderschule und I d i o t e n a n s t a l t in Ketschendorf. 1. Mai 1892 vom Pastor Burgdorf gestiftet. Arzt: der chirurgischen Abtheilung Dr. Lebmann, der Abtheilung für innere Krankheiten Sanitätsrath Dr. Dallmann. Wartepersonal: 1 Diakonissin, 1 Krankenwärter. 15 Betten: II für m., 4 für w. Personen. Verpflegungspr'eis: 5, 3,so und 1,7» M täglich. 1899 worden 78 m., 35 w. Kranke durchschnittlich 22,5 Tage verpflegt, 7 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 22 Frauen zur Erholung und 6 w. Sieche und Krüppel. Die Einnahmen 1899 betrugen 3 698,3» M Verpflegungsgeld und 10 M Geschenke. Genesungsheim. 1892 errichet. Wartepersonal: 3 Diakonissen. 15 Betten. 1898 wurden 27 w. Kranke verpflegt. Marlenhelm. Kleinkinderschule und Siechenhaus für Frauen, seit 3. Juli 1895. 1899 durch den Zukauf eines daneben liegenden Hauses erweitert. Wartepersonal: 4 Schwestern aus dem „Oberlinhause" Nowawes. Trinkerheilanstalt (3 km von der Stadt). 1899 vom B e r l i n e r Bezirks verein gegen den Missbrauch g e i s t i g e r Getränke gegründet, Frühjahr 1900 eröfihet. 50 Betten. Verpflegungspreis bis 100 M monatlich. Auskunft ertheilt Schriftführer Dr. Waldschmidt in Westend bei Berlin. Jfidlsche Taubstummenanstalt. Privatanstalt. Eröffnet am 15. Juli 1873 von M. Reich, Eigenthümer und Vorsteher. 15 Plätze für Knaben und Mädchen.

S

Fulda, 14528 Einw. (Kreis Fulda, Beg.-Bez. Kassel). Böhn-Wasserleitung seit 1891. 1896 erweitert. — Städtischer Schlachthof vorhanden. Landkrankenhans mit Entbindungsanstalt. Laut Stiftungsurkunde vom 18. Aug. 1804 bezw. 12. Okt. 1805 von Wilhelm Friedrich Prinzen von Oranien-Nassau gestiftet. Eigenthümer: Kommunalständische Anstalt des Reg.-Bez. Kassel. Leitender Arzt: Sanitätsrath Dr. Schneider. 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 13 Vincentinerinnen aus Fulda, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 168 Betten. Verpflegungspreis: 0,7s bis 4 M täglich. 1898 wurden 1 106 (668 m.. 438 w.) Kranke durchschnittlich 29 bezw. 35 Tage verpflegt, 38 m.,

Gaarden, Gadderbaum.



172 —

Königreich Prenssen.

25 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 33 Wöchnerinnen mit durchschnittlich 2S Verpflegnngstagen. Ansgaben and Einnahmen 1898 betragen 71291,37 M, letztere setzten sich zusammen aus 21 549,sj M Verpflegungsgeld, 10 971,86 M an verkauften Produkten, 13 563,20 M Kapitalszinsen, 25 14f),io M Zuschuss der Provinz und 60,s6 M aus sonstigen Quellen. Kreis-Sieehenhang. 1895 erweitert. 67 Betten. Hospital und Waisenhaus. 1S35 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 12 Vincentinerinnen aus Fulda. 200 Betten. 1898 wurden 140 Kranke verpflegt. Siechenhans. 1893 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Fulda. 100 Betten. 1898 wurden 90 Sieche verpflegt. Gaarden, 11 436 Einw. (Kreis Plön, Reg.-Bez. Schleswig). Krankenhaus und Armenanstalt. 1876 von der Gemeinde errichtet. A r z t : Dr. Klünder. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,jo I i täglich. 1899 wurden 39 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 5 m . I i . sind gestorben. Gadderbaum, 6 659 Einw. (Landkreis Bielefeld, Reg.-Bez. Minden). Westfälische Diakonissenanstalt „Sarepta", zur Krankenpflege und Ausbildung von Diakonissen (Mutterhaus). Von der Provinzialkirche in Westfalen am 25. April 1869 in Bielefeld eröflhet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pastor v. Bodelschwingh. A e r z t e : für die medizinische Abtheilung Dr. Müller-Warneck, für die chirurgische Abtheilung Dr. Steffann, für Infektionskrankheiten Dr. Blümcke. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakon aus dem Brüderhaus „Nazareth", 15 Diakonissen, 15 Probeschwestern und 2 ausgebildete Krankenwärter. 230 Betten (in 3 Klassen je 5, je 10 und je 100). V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene 5, 2,50 und 1,2» M; für Kinder 1, 0,»o und 0,so M täglich. 1898 wurden 1418 (691m., 727 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 66 m., 38 w. sind gestorben. In der c h i r u r g i s c h e n A b t h e i l u n g wurden behandelt: 1. Haus „Gibeon", für Erwachsene, I. und II. Kl. 23 M., 55 Fr.; III. Kl. 201 M., 153 Fr. 2. Kinderheim (1886 erbaut) 85 Knaben, 94 Männer und 60 Säuglinge. 3. Abtheilung des „Rothen Kreuzes" für Lungenschwindsüchtige, 64 Kranke. In der Abtheilung für i n n e r e K r a n k h e i t e n wurden 262 M., 374 Fr. behandelt und in der Station für a k u t e a n s t e c k e n d e K r a n k h e i t e n im „Rothen Kreuz" 119 Kranke. A b t h e i l u n g e n : 1. Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke „ M a g d a l a " , eröffnet 14. Okt. 1889. 1893 Isolirstation erbaut, 1895/97 erweitert durch theilweisen Ausbau des Dachgeschosses, wodurch hohe Einzelzimmer mehr gewonnen sind. V o r s t a n d : Pastor Siebold. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen nnd 2 Wärterinnen. 32 Betten. Verpflegungspreis: 4—8,50 M täglich. 1898 wurden 41 w. Kranke durchschnittlich 249 Tage verpflegt. 2. Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke „ M a h a n a i m " , erönnet 1. Nov. 1897. Vors t a n d : Pastor Siebold. A r z t : Dr. Blümcke. W a r t e p e r s o n a l : 9 Diakonissen und 1 Wärterin. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,35—1,50 M täglich. 1898 worden 52 w. Kranke durchschnittlich 53 Tage verpflegt, davon 1 gestorben. 3. Pflegeanstalt für unruhige männliche Geisteskranke „ M e g g i d o " , eröflhet 14. Okt. 1898. 50 Betten. 4. Pflegeanstalt für weibliche Epileptische „ A d u l l a m " , eröflhet 1. Dez. 1898. 60 Betten. Westfälische Diakonenanstalt „Nazareth", Brüderhaus mit Rechtsfähigkeit. A b t h e i l u n g e n : 1. Pensionat für Erholungsbedürftige und Nervöse „ P e l l a " , 1. Okt. 1886 vom Pastor v. Bodelschwingh errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakone. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—3,io M täglich. 1898 wurden 17 m. Kranke durchschnittlich 242 Tage Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke „ J e r i c h o " in Sende (Kreis Wiedenbrück), eröflhet 14. Okt. 1898. V o r s t a n d : Pastor Siebold. A r z t : Dr. Härle. Wartepersonal: 2 Diakone und 1 m., 3 w. Krankenwärter. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,35—1,50 M täglich. 1898 wurden 50 m. Kranke durchschnittlich 66 Tage verpflegt. „Bethel"; Anstalt für Epileptische, von dem Provinzialausschusse für innere Mission in Rheinland und Westfalen am 14. Okt. 1867 gegründet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit und ist 1. Heilanstalt, 2. Erziehungs-und Unterrichtsanstalt für epileptische Kinder, 3. Beschäftignngsanstalt für erwachsene Epileptische, 4. Pflegeanstalt (Asyl) für blöde Epileptische. V o r s t a n d : Pastor v. Bodelschwingh. Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Huchzermeier; 6 Oberärzte, 5 Assistenzärzte, 1 Nasen- und Ohrenarzt sowie 1 Zahnarzt. W a r t e p e r s o n a l : 133 Diakone aus „Nazareth", 76 Diakonissen aus „Sarepta" und 15 Wärter. „ M o r i j a " hat durch Neubau eines zweckmässigen Isolirhauses für unruhige Geisteskranke und Epileptiker eine bedeutende Erweiterung erfahren. 1 560 Betten (846 f. M. 714 f. Fr.) in 3 Klassen: I. Kl. 5 f. M., 6 f. Fr.; II. Kl. 56 f. M., 50 f. Fr. ; UI. Kl. 785 f. M., 658 f. Fr. 1898 wurden 1 757 (972 m , 785 w.) Epileptische durchschnittlich 315 Tage verpflegt, 53 m., 30 w. 6ind gestorben.

Königreich Preossen.



178 —

Galkhaosen—Garnsee.

A b t h e i l u n g e n : 1. Krankenhaus „ N e b o " , Beobachtungsstation and Krankenhans für männliche Epileptische, Diakone and auswärtige Kranke, crrichtet im Oktober 1894. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakone. 86 Betten in 3 Klassen (I. Kl. 1, II. Kl. 10, III. Kl. 75). 1S98 worden 528 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 35 sind gestorben. 2. Heil- and Pflegeanstalt für Geisteskranke „ M o r i j a " , errichtet 1. Okt. 1893. 46 Betten, I. Kl. 12, II. Kl. 34. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—S,jo M täglich. 1898 worden 59 m. Kranke durchschnittlich 265 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Galkhausen bei Langenfeld, 2 773 Einw. (KreisSolingen, Reg.-Bez. Düsseldorf). Rheinische Provinzini -Irren-Heil- und Pflegeonstalt. Koloniale Irrenanstalt. Zentralanstalt 1897/99 erbaot, l.März 1900 eröffnet. D i r e k t o r : Dr. Herting. 800 Betten. — Gut Galkhaosen angekauft durch Beschlnss des 40. Provinzial - Landtags der Rheinprovinz fiir rund 200 000 M behufs Errichtong einer (6. rheinischen) kolonialen Irrenanstalt. Grösse rnnd 110 ha (56 ha Ackerland, 8 ha Wiesen, 32 ha Holznng). — Pavillon- nnd offene Thür-System. — Elektrische Beleuchtong. — Heizungssystem: Niederdrnck-Dampfheizung. — Eigene Bäckerei eingerichtet. Gangelt, 2 400 Einw. (Kreis Geilenkirchen, Beg.-Bez. Aachen). Armen-Gasthaus. Krankenpflege. 1874 von der Gemeinde erbaut. E i g e n t h ü m e r : Armenverwaltung. Leitender A r z t : Dr. Savels. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 12 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach und 5 ausgebildete Krankenwärterinnen. 125 Betten, darunter 12 für Kinder. V e r p f l e g u n g p r e i s : 0,»o M täglich. 1899 wurden 114 w. Kranke durchschnittlich 365 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Altersschwache, 2 Sieche und KrüppeL Ausgaben 1899: 31 249 M. Einnahmen: 31 352 M Verpflegongsgeld. Gardelegen 7 323 Einw. 5 Aerzte, 4 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Gardelegeu, Reg.Bez. Magdeburg). S t ä d t i s c h e r S c h l a c h t h o f am 3. Febr. 1893 eröffiiet. Anlagekosten 73 000 M. Neueste Einrichtung mit Köhlhalle nach Linde. 1898 geschlachtet: 461 Rinder, 976 Kälber, 583 Schafe, 1 817 Schweine und 30 Pferde. — E n t w ä s s e r u n g : Grösstenteils durch oberflächliche Rinnen, theilweise durch Rohrleitung in den Mildefluss bezw. Laugebach. — A b f a h r : Aus Senkgruben in verdeckton Wagen. Vereinzelt Tonnensystem. — Der Magistrat besitzt seit 1892 einen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt, Weimar. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : Für die warme Jahreszeit je ein Badebassin in der Milde bezw. im Laugebach. Ausserdem in der Dampfmolkerei seit Januar 1898 ein Wannenbad. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 24. April 1894. Garnlsonlazaret. 1862 wurde das Vordergebäude gekauft and als Lazaret benutzt, während das Hintergebäude, jetziges Lazaret, 1863/65 erbaut und im Jahre 1865 bezogen wurde. Es liegt im südlichen Stadttheil. A r z t : Assistenzarzt Dr. Ilberg. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Militärkrankenwärter. 16 Betten. 1898 wurden 173 Kranke durchschnittlich 12,6 Tage verpflegt. — Petroleumlampen. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Kachelöfen mit Braunkohlenheizung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Giessener Apparat für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g durch Tiefbohrbrunnen. L a t r i n e n : Zementirte Senkgrube. Beseitigung der Abfallstoffe: Abfuhr in verdeckten Wagen. Kreis-Krankenhans. Von der Stiftung des grossen Hospitals „St. Spiritns" erbaut und am 3. Febr. 1877 eröffnet, am 1. Juli 1886 an den Kreis übergeben. V o r s t a n d : Der Kreisausschuss. A r z t : Dr. Lindenau. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Elisabethkrankenhause in Berlin, 1 Krankenwärter. 47 Betten: 31 f. M., 16 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,JO, 0,80 und 0,6o M täglich. 1899 wurden 389 (298 m., 91 w.) Kranke durchschnittlich 27 bezw. 34 Tage verpflegt, 17 m., 6 w. sind gestorben. Die Ansgaren and Einnahmen 1899 betrugen 11 924 M, letztere setzten sich zusammen aus 8 354 M Verpflegungsgeld, 3 419 M Zuschuss des Kreises, 140 M der Stadt nnd 11M aus sonstigen Quellen. Schnlze'sche Anstalt für ruhige Geisteskranke nnd Epileptische. 1873 eröffnet. Leitender A r z t : Dr. Westphal. W a r t e p e r s o n a l : 4 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter und 3 Wärter. 110 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g n n e s p r e i s : I. Kl. 4 M, H. Kl. 2,7s M, HL Kl. 1,50 M täglich. 1898 worden 65 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 310 bezw. 336 Tage verpflegt, 2 m. Bind gestorben. Garnsee, 1 036 Einw. (Kreis Marienwerder, Beg.-Bez. Marienwerder). Stfldtlsches Krankonhans. 1883 eingerichtet. Arzt: Dr. Hahn. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aas Danzig und 1 Krankenwärter. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 worden l m., 4 w. Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben.

Gartow—Geldern.



174



Königreich Prenraen.

Gartow, 727 Einw. (Kreis Lüchow, Reg.-Bez. Lfineburg). Krankenbaus: 1. April 1896 vom Flecken Gartow and angeschlossenen Gemeinden des alten Amtes Gartow errichtet. E i g e n t h ü m e r : Dieselben bezw. Gräfin Emma v. Bernstorff. A r z t : Dr. Rohrs. W a r t e p e r s o n a T : 1 aasgebildete Krankenwärterin und 1 Wärter. 17 Betten. V e r p f l e g u n g B p r e i s : 1,js—3 M täglich. 1S99 wurden 58 m., 56 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 3 m.. 4 w. sind gestorben. Gartz a./O.,

4 4 7 1 Einw. (Kreis Bandow, Beg.-Bez. Stettin).

Städtisches Krankenhaus. 1860 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Buttermann. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 14 Betten. V e r p f l c g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 6 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 13 bezw. 229 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 m., 6 w. Altersschwache, davon 1 m., 2 w. gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 : 2 872 M, letztere setzten sich zusammen aus 302 M Verpflegungsgeld, 2 539 M Zuschuss der Stadt und 31 M Geschenken. Gassen, 2 709 Einw. (Kreis Sorau, Beg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhang. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : Krankenwärter und seine Frau. 6 Betten. V e r p f l e g u ' n g s p r e i s : im Sommer l,so M, im Winter 1,40 M täglich. 1899 wurden 3 m. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Geestemünde, 17 4 4 0 Einw. (Kreis Geestemünde, Beg.-Bez. Stade). Seit 1883 bezw. 1892 besteht zentrale W a s s e r l e i t u n g aus Grundwasser. — K a n a l i s a t i o n geplant. Schwestern-Krankenhaus. E i g e n t h i i m e r : Gemeinde Geestemünde. A r z t : Sanitätsrath Dr. Hartwig. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen vom Henriettenstift in Hannover, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 33 Betten. 1898 wurden 349 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 14 m., 5 w. sind gestorben. Gefell, 1 3 5 8 Einw. (Kreis Ziegenrück, Beg.-Bez. Erfurt). Krankenhans. A r z t : Kreiswundarzt Dr. Südekum. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,jo M täglich. Geilenkirchen, 3 9 2 5 Einw. (Kreis Geilenkirchen, Beg.-Bez. Aachen). Katholisches Krankenhans. 7. Okt. 1872 durch den Dechanten und Oberpfarrer Heyden errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Dussard. W a r t e p e r s o n a l : 12 Christenserinnen aus Aachen. 47 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—1,so M und 0,so—0,so M täglich. 1899 wurden 45 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 133 bezw. 126 Tage verpflegt 10 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 18 Altersschwache. Ausgaben 1899: 14 950 M. Die Einnahmen betrugen 15 100 M Verpflegungsgeld. Geisenheim, 3 390 Einw. (Bheingaukreis, Beg.-Bez. Wiesbaden). Krankenhans „Mariahilf". A r z t : Dr. Ehrhardt.

1. Okt. 1899 eröflhet. E i g e n t h i i m e r : Pfarrer Feldmann.

Geistingen, 5 5 1 2 Einw. (Siegkreis, Beg.-Bez. Köln). Olpe.

St. Josephs-Krankenhans. 1883 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanerinnen aus 25 Betten. 1898 wurden 52 Kranke verpflegt.

Geldern, 5 9 7 4 Einw. (Kreis Geldern, Beg.-Bez. Dasseldorf). W a s s e r w e r k e , seit 1897 aus einem Tiefbrunnen. St. Klemens-Hospital. 1S44 gestiftet vom Grafen von u n d zu H o e n B b r o i c h , Grafen v. Lo® und von den Eheleuten F r i e d r i c h H o e r t e n . Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Leitender A r z t : Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Brand. W a r t e p e r s o n a l : 16 Klemensschwestern aus Münster. 113 Betten, darunter 14 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,80 M, für Mitglieder der Ortskrankenkasse 0,70 M täglich, arme Kranke unentgeltlich. 1898 wurden 262 m., 228 w. Kranke durchschnittlich 44,3 Tage verpflegt, 20 m., 15 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 32 Altersschwache und Sieche und 19 m., 17 w. an Krätze Leidende.

Königreich Preuaaen.

— 175 —

Gelnhausen—Gerdauen.

Gelnhausen, 4 49G Einw. (Kreis Oelnhansen, Beg.-Bez. Kassel). W a s s e r l e i t u n g , 1896 erweitert. —Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus 1893 eröffnet. Städtisches Krankenhaus. 1. März 1898 eröflhet. 2 Diakonissen aas Kassel. 24 Betten (12 f. Kranke, 12 f. Sieche). Gelsenkirchen, 31 635 Einw., (Stadtkreis, Beg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r v e r s o r g u n g seit 1873 durch die Aktiengesellschaft: Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. Katholisches Krankenhaus „Marien-Hospital". 1869 von der katholischen Kirchenemeinde ad St. Angustinam gegründet. V o r s t a n d : Katholischer Kirchenvorstand. A e r z t e : 'rs. Robbers, Grüttner jun., Naberschulte, Wallerstein. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 30 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach, 1 aasgebildeter Krankenwärter und 3 Wärterinnen. 275 Betten: 230 f. M., 4f> f. Fr., darunter 20 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3, 1,7» M, für Ortsanne l,so M täglich. 1898 wurden 2 723 (2140 m., 583 w.) Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 92 m., 37 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 140 967 M. Die Einnahmen betrugen 153 195 M Verpflegungsgeld und 500 M Miethen. Evangelisches Krankenhaus. 1872 von {der evangelischen Kirchengemeinde errichtet. Leitender A r z t : Dr. Lindemann. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakone, 10 Diakonissen aus Sarepta bei Bielefeld. 194 Betten, darunter 14 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,71 M täglich. 1899 wurden 2 072 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 98 sind gestorben. Ausserdem worden verpflegt 75 m., 26 w. an Krätze Leidende. Ausgaben 1899: ordentliche 81288 M, ausserordentliche 10098 M. Die Einnahmen betrugen 91 386 M und setzten sich zusammen aus 87 896 M Verpflegungsgeld, 2 000 M Zuschuss der Gemeinde, 1484 M Geschenken und 6 M aus sonstigen Quellen.

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Genthin, 5 346 Einw. (Kreis Jerichow II, Reg.-Bez. Magdeburg). Johanniter Krankenhaus. 1868 von der Sächsischen Provinzial-Genossenschaft des Johanniterordens gegründet. Arzt: Dr. Frantz. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Halle a./S. 1 m., 2 w. Krankenwärter. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M und mehr, 0,}o, 0,»o, 1 und l,is M täglich. 1898 wurden 207 m., 70 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 12 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 8 767, »j M, ausserordentliche 3 540,71 M. Die Einnahmen Detrugen 11 085, i s M und setzten sich zusammen aus 6 768,17 M Verpflegungseld, 778,91 M Kapitalszinsen und den Freibettstiftungen, 450 M Zuschuss des Kreises, 300 M es Ordens, 2 500 M Zuschuss der Sächs. Prov.-Genossenschaft des Johanniter-Ordens and 288 M aus dem Dienstboten-Abonnement.

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Georg-Marienhiitte, 1 843 Einw. (Landkreis Osnabrück, Beg.-Bez. Osnabrück). Knappschafts-Krankenhaus. 1872 errichtet vom Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein. Arzt: Sanitätsrath Dr. Wimmer. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom rothen Kreuz in Köln, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,4 0—3 M täglich. 1898 wurden 297 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 6 m. sind gestorben. GerbstSdt, 4 191 Einw. (Seekreis Mansfeld, Beg.-Bez. Merseburg). Johannltergchwestprn • Krankenhaus. 1. April 1897 von den Johanniterschwestem Luise S e e l h o r s t , W i l l y v.Glasenapp, Adele K i e s e l geb.Sitter, Constanze v. S c h m e t t a u gestiftet. Arzt: Dr. Rothmaler. W a r t e p e r s o n a l : 3 Johanniterechwestern aus Halle, 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin (freiwillige Hilfe). 19 Betten: darunter 6 fitr Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2,so M, 2 bezw. 1,35 M, Kinder 0,7s M täglich. 1898 wurden 72 m., 67 w. Kranke durchschnittlich 34,7 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 8 819 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 614 M Verpflegungseld, 160 M an verkauften Produkten, 1 500 M Zuschuss des Kreises, 100 M der Gemeinde, 978 M eschenken und 467 M aus sonstigen Quellen. Katholisches St. Elisabeth-Krankenhans. September 1897 eröffnet.

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Gerdauen, 2 950 Einw. (Kreis Gerdanen, Beg.-Bez. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1888 vorhanden. Johanniter Kranken- und Siechenhang. 21. Okt. 1862 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Johanniter Orden. A r z t : KreisphvBikus Dr. Dietrich. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg, 2 Krankenwärter. 58 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, 2 und 0,9o M täglich. 1899 wurden 413 Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 16 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 16 Sieche.

Gescher - Gielsdorf.



176 —

Königreich PreusMn.

Gescher, 1 473 Einw. (Kreis Koesfeld, Reg.-Bez. Münster). Marien-Hospital. 1869 darch milde Gaben gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Klemensschwestern ans Münster. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,jo bis l,so M täglich. 1898 worden 39 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 98,4 Tage verpflegt, 4 m., 6 w. sind gestorben. Geseke, 4 167 Einw. (Kreis Lippstadt, Beg.-Bez. Arnsberg). Provinzial-Landannen- nnd Krankenhaus. Als Provinzial-Pflegeanstalt gestiftet 1841 vom Provinzial-Landtage der Provinz Westfalen, umgewandelt am 1. Dez. 1891 in ein Landarmen- und Krankenhans. Leitender Arzt: Direktor Dr. Schupmann. W a r t e p e r s o n a l : 24 Vincentinerinnen ans Paderborn, 1 Krankenwärter. 330 Betten: 240 f. M., 90 f. Fr., darunter 10 f. Knaben nnd 10 f. Mädchen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : Kranke 0,so M, landarme Pfleglinge 0,«o M, landarme Lazaretkranke 0, 80 M, ortsarme Pfleglinge 0,60 und 0,so M täglich. 1898 wnrden 135 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 273 bezw. 323 Tage verpflegt, 33 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 169 M., 47 Fr. (46 Altersschwache, 108 Sieche nnd 62 hilfsbedürftige Pfleglinge). Hospital zum heiligen Geist. Als milde Stiftung von Bürgern der Stadt Geseke im 12. Jahrhundert gegründet. Neu organisirt und erweitert im Jahre 1849. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pfarrer Bonsmann. A r z t : Joseph Kemper. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Paderborn. 55 Betten, darunter 15

6 696,24 M nnd setzten sich zusammen aus 5 836,69 M Verpflegungsgeld, 356,75 M Kapitalszinsen, 263,80 M Geschenken nnd 239 M aus sonstigen Quellen. Gevelsberg, 10 709 Einw. (Kreis Schwelm, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Krankenhans. 1876 durch milde Beiträge gestiftet. Seit 1892 besitzt die Anstalt Rechtsfähigkeit. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Sarepta bei Bielefeld, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 34 Betten: 24 f. M., 10 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 3 M, II. Kl. 2 M, HL Kl. 1,40, 1,25 nnd 1 M täglich. 1898 wurden 383 (335 m., 48 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 13 m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben 1S9S: ordentliche 12 936,34 M, ausserordentliche 278,2a M. Die Einnahmen betrugen 13 998,71 M nnd setzten sich zusammen aus 12 565,4« M Verpflegungsgeld, 105 M Desinfektionen, 304,50 M Kapitalszinsen, 500 M Zuschuss der Gemeinde, 119,i» M Geschenken, 1,06 M Jagdpachtgeld und 403,50 M Dienstboten-Abonnement. Giebiohenstein, 15 070 Einw. (Saalkreis, Beg.-Bez. Merseburg). W a s s e r l e i t u n g seit 1893. — Benutzung des S c h l a c h t h o f s von Halle a./S. vorgeschrieben. — K a n a l i s a t i o n seit 1894, einzelne Theile schon früher kanalisirt. Fäkalien werden abgeführt, die Kanalwässer gelangen durch Klärschächte in die Saale. Heilanstalt für Stotterer von A l b e r t Neumann. 17. Aug. 1898 eröffnet. Das Martin-Stift. Filiale des Diakonissenhauses in Halle a./S. zur Pflege, Alter, Siecher und Einsamer beiderlei Geschlechts. Aufnahmegesuche sind zu richten an Pastor Jordan in Giebichenstein. Gielsdorf, 385 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bez. Köln). Annastift. Kloster. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde Lessenich. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberin nnd 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 32 Betten. 1898 wnrden 149 Personen verpflegt. Gieraltowitz, 882 Einw. (Kreis Tost-Gleiwitz, Beg.-Bez. Oppeln). Siechenhans. 1S98 eröffnet. 3 Mägde Marias von der unbefleckten Empfängniss aus Poremba. Giersdorf, 497 Einw. (Kreis Frankenstein, Beg.-Bez. Breslau). Hedwigshans, der Diakonissenanstalt in Frankenstein gehörig, gewährt L e h r e r i n n e n während der F e r i e n zur E r h o l u n g unentgeltliche Aufnahme und Verpflegung. Es ist 1896 aus Stiftungsmitteln erbaut nnd im Sommer und Winter geöffnet. Gegen einen täglichen Verpflegnngepreis von 3 M finden auch R e k o n v a l e s z e n t e n Aufnahme.

Königreich Preussen.



177 —

Giesenkirchen—Glatz.

Giesenkirchen, 4 299 Eiow. (Kreis Gladbach, Beg.-Bez. Düsseldorf). Krankenhaus der katholischen Kirchengemeinde. Eröffnet am 4. Oktober 1899. Dr. Roben. 16 Betten (10 f. M., 6 f. Fr.).

Arzt:

Gifhorn, 3 399 Einw. (Kreis Gifhorn, Reg.-Bez. L&nebnrg). Kreiskrankenhaus im Bau. Städtisches Krankenhans. 1872 von der Stadt errichtet. A r z t : Kreisphysiku» SanitätsRath Dr. Langenbeck. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 10 Betten. 1899 wurden 34 m., 3 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 375 M. Einnahmen 385 M Verpflegungsgeld und 60 M Zuschuss der Stadt. Gladbach, siehe Mönchen-Gladbach. Gladbeck, 7 827 Einw. (Kreis Beckinghausen, Beg.-Bez. Münster). St. Barbara-Hospital. 1894 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. Leitender A r z t : Dr. Diedrich. W a r t e p e r s o n a l : 10 Franziskanessen aas Mänster. 110 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, I M täglich. 1898 wurden 611 m., 101 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 9 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem wurden verpflegt: 22 zur Reinigung von Lngeziefer und 92 Krätzkranke. Ausgaben 1898: 16 913 M. Die Einnahmen betrugen 17 375 M und setzten sich zusammen aus 16 475 M Verpflegungsgeld, 100 M für verkaufte Produkte und 800 M Geschenken und Kollekten. Alterrersorgungsanstalt. 1893 errichtet. 7 Betten. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern aus Münster. Glandorf, 1 1 5 4 Eiuw. (Kreis Iburg, Beg.-Bez. Osnabrück). Theresienhospital. 1864 von den Frese'sehen Eheleuten errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarre. Arzt: Dr. Kaioff. W a r t e p e r s o n a l : 3 Franziskanessen aus Münster. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I, 0,75 und0,40 M täglich. 1899 wurden 22 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 154 bezw. 124 Tage verpflegt, 5 m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 3 010 M. Die Einnahmen betrugen 3 064 M und setzten sich zusammen aus 1 609 M Verpflegungsgeld, 1 155 M Kapitalszinsen und 300 M Geschenken. Glatz, 14 778 Einw., 12 Aerzte, 1 Zahnarzt, 8 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Glatz, Beg.-Bez. Breslau). Städtische W a s s e r l e i t u n g seit 1887 in Betrieb. Hochdruckleitung durch Dampfbetrieb mit besonders angelegten Grundwasserbrunnen. Anlagekosten: 350000 M. 189S wurden 159000 cbm Wasser verabfolgt. — Kleiner P r i v a t s c h l a c h t h o f der F l e i s c h e r i n n u n g . — Abfluss der Tag- und Schmutzwässer durch K a n ä l e nach der Neisse. Abfuhr der Fäkalien in Tonnen durch städtische Abfuhrwagen. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist eingeführt. — Im städtischen Krankenhause ein D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t mit strömendem Wasserdampf von Biemann in Wismar. — Eine grössere städtische F l u s s b a d c a n s t a l t in der Neisse seit 1S90. — BauP o l i z e i o r d n u n g vom 1. März 1883. Garnisonlazaret. 167S als Minoritenkloster erbaut und am 25. Febr. 1813 von dem Staatskanzler Fürsten von Hardenberg für die Garnison bestimmt, bezogen 1815. Es liegt im südöstlichen Theile der Stadt, zwischen Mühlgraben und Neissefluss, an der Minoritenstrasse, Hauptfront nach Westen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt 2. Klasse Dr. Baehr. W a r t e p e r s o n a l : 2 grauo Schwestern, 4 ausgebildete Militärkrankenwärter und 1 Zivilkrankenwärter. 74 Betten. 1898 wurden 429 Kranke durchschnittlich 27,8 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — Desinf e k t i o n s a p p a r a t von Henneberg, auch für die Truppen. W a s s e r v e r s o r g u n g : Anschluss an die städtische Wasserleitung und 1 Hofbrunnen. L a t r i n e n : Tonnensystem. Beseitigung der Abfallstoffe: Tageswässer durch Kanal in den Neissefluss. Städtisches Krankenhaus. 186S errichtet. Behandelnde A e r z t e : Dr. Kittmann und Dr. Eckwert. W a r t e p e r s o n a l : 10 Franziskanessen aus Münster und 2 Wärter. 68 Betten, darunter 24 für ansteckende Kranke. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—l,so M täglich. 1899 wurden 247 m., 171 w. Kranke durchschnittlich 26 Dezw. 38 Tage verpflegt, 18 m., 19 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 16 691,'>o M, letztere setzten sich zusammen aus 7 700,91 M Verpflegungsgeld, 1 646.98 M Kapitalszinsen, 6 775,76 M Zuschuss der Stadt und • 567,5 5 M Legaten und Geschenken. Quttstadt, Krankenhaus-Lexikon fdr das Deutsche Reloh.

12

Glehn, Gleiwitz.

— 178

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Königreich Preussen.

Bürger-Hospital. 1357 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanessen ans Münster. 1898 wurden 94 Personen verpflegt. Selgitt-Masthofl'sches Armen-nnd Arbeitshaus. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. 40 Betten. Johanniter*Siechenhans.

15 Betten.

Pflegegeld 13,so M monatlich.

Glehn, 2 601 Einw. (Kreis Neuss, Reg.-Bez. Düsseldorf). Krankenhans znm heiligen Joseph. 1868 von P e t e r J o s e f W e i d e n f e l d gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. A r z t : Dr. Kemmling. W a r t e p e r s o n a l : 6 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 21 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und l,so M täglich. 1898 wurden 21 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 112,7 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 6302 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 864 M Verpflegungsgeld, 438 M Kapitalszinsen, 600 M Zuschuss der Gemeinde und 400 M Oeschenken. Gleiwitz, 47 445 Einw., 26 Aerzte, 3 Zahnärzte, 2 0 Hebammen, 4 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Oppeln). Die W a s s e r v e r s o r g u n g geschieht durch Leitung mit Wasserhebewerk aus fiskalischen Brunnen in Zawada, 15 km von Gleiwitz. Das Wasser wird durch Dampfmaschinen in ein Hochreservoir in Gleiwitz gedrückt. Die Anlage ist in den Jahren 1895 bis 1897 gebaut worden. Die Kosten annähernd 2 000 000 M. Wasserverbrauch 1898 rund 1 000 000 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f , erbaut 1896 bis 1A98. Rohbau und Eiscnfachwerk. Nach den neuesten Erfahrungen angelegt, Dampfbetrieb, Eisfabrik, grosse Kühlhallen, Markthallen und Bahnanschluss. Baukosten 800 000 M, verbunden mit V i o h h o f . — Entwässerung durch K a n a l i s a t i o n geplant. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhause, eingerichtet 1890. System Budenberg, Dortmund. Jährliche Desinfektionen ungefähr SO. — Der Bau einer ö f f e n t l i c h e n B a d e a n s t a l t 1900 geplant. Es bestehen 5 Privat-Badeanstalten. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom Jahre 1883 mit Nachträgen. Neue Bauordnung in Bearbeitung. Qarnisonlazaret. 1857 als städtisches Krankenhaas erbaut, 1881 für den Reichsfiskus als Garnisonlazaret angekauft. Erweitert 1892/93 durch Neubau 2 massiver Baracken, 1 Leichenhaus, Desinfektionsanlage. Das Lazaret liegt im Süden der Stadt in der Schröterstrasse Nr. 3, Front nach NW. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Zedelt. W a r t e p e r s o n a l : 4 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 72 Betten. 1898 wurden 414 Kranke durchschnittlich 24,7 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. G a s - und P e t r o l e u m b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Hauptgebäude: Schieber in den Thüren und Ventilationsscheiben. Baracken: Luftschächte in Verbindung mit der Hoizung und Ventilationsklappen. H e i z u n g s s y s t e m : Hauptgebäude: Kachelöfen. Baracken: Württemborgische Sanitatsöfen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Anscnluss an die städtische Wasserleitung und 2 Brunnen. L a t r i n e n a n l a g e n : Tonnensystem. E n t w ä s s e r u n g : Die Tageswässer werden unterirdisch abgeleitet. Städtisches Krankenhans. 1856/59 errichtet, Neubau am 15. Dez. 1884 eröflnet. Leitender A r z t : Dr. Hufschmid. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter (2 m., 1 w.) und 3 Wärter. 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, l,io und 1 M täglich. 1898 wurden 652 m., 221 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 35 m., 23 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 193 A u g e n k r a n k e . Ausgaben und Linnahmen 1898 betrugen 44 791 M, letztere setzten sich zusammen aus 36 666 M Verpflegungsgeld, 4 837 M Zuschuss der Stadt und 3 288 M aus sonstigen Quellen, einschliesslich 3 224 M DienstbotenAbonnement. Augen- nnd Ohren - Heilanstalt für Oberschlesien. 1. Okt. 1SS0 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Verein zur Unterhaltung einer Augen- und Ohren-Heilanstalt für Oberschlesien, besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Sanitätsrath Dr. Struwe. Oberarzt Dr. Schwartz, Spezialarzt für Ohrenkrankheiten. 2 Assistenzärzte. W a r t e p o r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter und 2 Wärter (1 m., 1 w.) G8 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—6 M, 2—2,so M, 1—1,50 M täglich. 1899 wurden 1 159 (1063 m., 96 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tago verpflegt, 2 m. sind gestorben. Annähernd (Etatsjahr 1. April) Ausgaben 1899: 58 792 M, ausserordentliche 3 600 M. Die Einnahmen betrugen 60 350 M und setzten sich zusammen aus 53 560 M Verpflegungsgeld, 400 M Kapitalszinscn, 2 000 M Zuschuss der Provinz, 2 090 M von Kreisen, 500 Jl von Gemeinden, 1 200 M aus sonstigen Quellen und 600 AI von Vereinsmitgliedern. Chirurgische Privat-Heilanstalt von Dr. H u f s c h m i d t .

Königreich Preuasen.



179 —

Glogan.

Privat-Heilanstalt für Ohren-, Hals- und Nasen-Krankheiten von Dr. Seh wart i. 1 Assistenzarzt. 3S Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5, 3 und 2—1 M täglich. 1893 wurden 266 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 34,6 Tage verpflegt, 1 m. ist gestörten. PriTat-Heilanstalt f ü r Frauen-Krankheiten von Dr. Prfitz. Städtisches Hospital. 1898 wurden 5 m., 9 w. Personen verpflegt. Sieehenhans, siehe Gieraltowitz, S. ITC. Glogau, 21 836 Einw., 21 Aerzte, 2 Zahnärzte, Glogao, Reg.-Bez. Liegnitz).

10 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis

Der ältere Theil der W a s s e r l e i t u n g -von Paulinenhof, Brostau und Gurkau herkommend, besteht seit dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. 1859 wurden ad Stelle der vorhandenen hölzernen Röhren, eiserne gelegt. Bei Gelegenheit der Erweiterung der Stadt im Jahre 1882 wurde in Ober-Zarkau und Gurkau ein neues Wasserwerk angelegt, welches hauptsächlich nur den neuen Stadttheil mit Wasser versorgt. Die Baukosten beliefen sich auf 80 304,35 M. Hochdruck-Quellenleitung, sie erhält ihren Zufluiss von Brostau, Paulinenhof, Lindenruh und OberZarkau. Die Leitung lieferte im verflossenen Jahre 350 000 cbm Wasser bei etwa 15000 M Betriebskosten. Die Vorstadt und der Domstadttheil haben keine Wasserversorgung, sondern nur öffentliche Brunnen, 60 dass die Einwohnerzahl des Versorgungsgebietes nur 17 945 Personen beträgt. — Der jetzige S c h l a c h t h o f ohne Freibank wurde 1897 im alten Stadttheil auf dem linken Oderufer unmittelbar an der Oder mit einem Kostenaufwande von 240 000 M von der hiesigen F l e i s c h e r i n n u n g errichtet. Es ist ein moderner, massiver Neubau mit elektrischem Licht, Leitungswasser und Kühlriumen. Die grösseren Thiere werden geschlagen, die kleineren gestochen. Die thierischen Abfälle werden verbrannt. — Sfimmtliche Wirthschafts-Fabrik-Abwässer und die geklärten Wässer der Kloakengruben fliessen in drei gemauerten Kanälen in die Oder (an der Kriegsschule, Gerberei und Stromoderbrücke). Ein Theil der K a n a l i s a t i o n besteht seit dem Jahre 1849. Der grössere Theil wurde im Jahre 1883/84 mit etwa 145 000 M Kosten ausgeführt. Der neue Stadttheil wurde bei Gelegenheit der Anlage der Wasserleitung im Jahre 1882 kanalisirt, der Domstadttheil im Jahre 1891, die Vorstadt im Jahre 1897. Die Kosten der letzteren betrugen 40 000 M. Die Abfuhr der Fäkalien, welche theils durch Tonnen, theils durch Klärgrubensystem erfolgt, ist Sache der Hausbesitzer. Die Müllabfuhr erfolgt täglich städtischerseits in geschlossenen Kastenwagen nach Lagerplätzen ausserhalb dor Stadt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im nördlichen Flügel des 1897 errichteten Krankenhauses. System: Schimmel & Co. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 2 Flussbadeanstalten, 1 Warmbade- und 1 Dampfbadeanstalt vorhanden. Die Flussbadeanstalt an der Kriegsschule ist 1897 an Stelle einer alten ungenügenden mit einem Kostenaufwande von 13000 M neu errichtet worden. Die Wannbadoanstalt wurde 1874 in dem Domstadttheil unmittelbar an der Oder mit einem Kostenaufwande von 6000 M erbaut. Es ist ein Wannenund Brausesystem. Die Dampfbadeanstalt wurde 1881 im neuen Stadttheil (Ecke PolnischeMartinstrasse) mit einem Kostenaufwand von 13 000 M errichtet. Es ist ebenfalls ein Wannenund Brausesystem. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 25. März 1882. Garnisonlazaret. 1877 bis 1880 erbaut und am 9. April 1881 bozogen. Es liegt im östlichen Theile der Stadt, frei zwischen Sternplatz und Sternfort, Front nach SO. Vorstand: Generaloberarzt Dr. John. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethanien in Breslau, 7 ausgebildete Militär-Krankenwärter, 3 Zivil-Krankenwärter. 200 Betten. 1898 wurden 1 064 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Gas- und P e t r o l e u m b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Thürschieber, Glasjalousien, Kippfenster, Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Kachelöfen und zum Theil eiserne Regulirfüllöfen. D o s i n f e k t i o n s a p p a r a t aus Mainz. Wasch- und Desinfektionsanstalt 1899 erbaut. W a s s e r v e r s o r g u n g : 4 Tiefbrunnen, 1 Pumpwerk, Wasserreservoir, Rohrleitung. L a t r i n e n : beschränkte Wasserspülung. Kanalableitung nach der Oder. Städtische Krankenanstalt. Die Anstalt ist aus alton Hospitälern entstanden. Dazu gehörten: 1. Hospital ad St. Spiritum, 1280 bis 1296 von den Kreuzrittern gestiftet; 2. Hospital zum heiligen Leichnam, um dieselbe Zeit gegründet, diente als Leprosen- und Pesthaus; 3. Hospital ad St. Fabian und Sebastian, 1515 gegründet, und 4. Hospital ad St. Barbaram, ein 1465 gestiftetes Tuchmacherhospital. 1527 wurde das Hospital ad St. Spiritum der Stadt übergeben. Dasselbe geschah wahrscheinlich zur Zeit des 30jährigen Krieges mit den beiden folgenden Hospitälern. 1764 wurde das Hospital ad St. Barbaram mit den 3 vorhergenannten Hospitälern verbunden. 1824 wurde bei Auflösung der bisher in Glogau bestandenen Hebammenlehranstalt die Krankenanstalt als selbständiger Theil der Gesammthospitälor eingerichtet; 1857 trat dazu das Siechenhaus für 12 Personen; ausserdem ist mit der Krankenanstalt ein B ü r g e r h o s p i t a l als 12*

Glflckstadt, Gnesen.



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Königreich Prenssen.

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Alterversorgungsanstalt für 20 Personen verbunden. 11. Nov. 1896 N e u b a u (Neue Wallstrasse) eröffnet. — Abtheilung für S i e c h e 1897 und H o s p i t a l für Altersschwache. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Neumann. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter und 4 Wärterinnen. 81 Betten: 41 f. M. und 40 f. Fr., ausserdem 34 f. Sieche und 24 f. Hosjiitaliten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,!>n M für Bemittelte und 0, im Quadrat) sind aus Glas und Eisen hergestellt, besitzen für Kranke eine Schublade, während sie für Wöchnerinnen vollkommen offen gehalten sind. In jedem Kranken- bezw. Wochenzimmer befindet sich auf dem Haupttisch des Zimmers, welcher auf der Wochenstation gleichzeitig zum Wickeln der Kinder benutzt wird, ein kleinerer Schrank aus Glas und Eisen zur Aufnahme sämmtlicher Utensilien und Medikamente für die Behandlung der Wöchnerinnen oder Kranken jedes Zimmers. Die Beschaffenheit und Aufstellung der Einrichtungsgegenstände jedes Raumes ist eine derartig übersichtliche und durchsichtige, dass ein Blick genügt, um zu erkennen, ob in ihm Reinlichkeit und Ordnung herrscht. Die Schränke stehen entweder breit und direkt auf dem Fussboden oder besitzen genügend hohe Füsse, um den Raum unter ihnen der Reinlichkeit und Kontrole zugänglich zu machen. D e r H ö r s a a l . Der im nördlichen Kopfbau direkt am Eingang für Studenten befindliche Hörsaal für theoretische Vorlesungen und Phantomübungen erhält seine Beleuchtung durch fünf nach Norden gelegene Fenster. Am Ostende desselben befindet sich eine 3 m tiefe und 45 cm hohe feste Tribüne. Auf derselben steht das Katheder für den Unterricht, ctliche Tische für Demonstrationen, sowie 2 Phantome für den Unterricht der Studirendon und ein Waschtisch. Auf die Tribüne mündet ferner ein Aufzug, von der unter dem Hörsaal gelegenen Sammlung her. Derselbe führt die zum Unterricht nöthigen Präparate und Phantomkinder direkt aus der Sammlung in den Hörsaal, so dass der Transport der letzteren über die Treppe vermieden wird. Die 60 Sitzplätze des Hörsaals bestehen zum Theil aus Klappsitzen, vor welchen Tische angebracht sind, und werden nach Bedarf ergänzt durch einzelne Stühle. An der Rückwand befindet sich ein Waschtisch mit 3 grossen W aschbecken. Diese Anordnung gestattet bei den Phantomübungen den Zuschauern eine genaue Beobachtung der auf der Tribüne ausgeübten Phantomoperationen. Nach Beendigung jeder Operation vollzieht der Operirende sogleich eine sorgfältige Desinfektion seiner Hände. Für den Besuch des Hörsaals sowohl, wie für denjenigen des klinischen Saales wird die Garderobe der Studenten im Vorraum des Hörsaals abgelegt. D e r k l i n i s c h e Saal. Der klinische Saal niuss vielleicht als die gelungenste bauliche Einrichtung der ganzen Klinik bezeichnet werden. Dem nach Westen gelegenen grossen Fenster liegt der Eingang für Studirende gegenüber. Dieselben erreichen ihre Plätze auf den beiderseits rechts und links von der Thür steil ansteigenden Treppen (Höhe des Saales 6,40 m). Die Sitzplätze nehmen demgemäss die Nordund Südseite des Saales ein und setzen sich aus je 4 übereinander liegenden Reihen in der

Königreich Preusaen.

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Güttingen.

Zahl von G8 Klappsitzen zusammen. Diese beiden Zuhörerpodien lassen einen 4 m breiten Raum zwischen sicn, der zu den Unterrichts- und Operationszwecken dient. Der Raum unter den beiden Sitzreihenabtheilungen ist gangbar. Diese beiden Gänge dienen zur Aufstellung von Schränken für Instrumente, Verbandstoffe u. s. w. und führen in je eines der nach Osten gelegenen Vorbereitungszimmer des klinischen Saals, welche mit dem Hauptkorridor in direkter Verbindung stehen. An der West- und Nordseite des klinischen Saals, theilweise also unter den Sitzreihen sind 4 grosse Waschtische mit ß Schüsseln angebracht, für die Waschungen des Vortragenden, bezw. Operateurs, der Praktikanten, Assistenten und Wärterinnen. Der Verkehr im klinischen Hörsaal spielt sich folgendermaassen ab. Während die Studenten vom Korridor aus durch die Ostthür eintreten, erreicht der Direktor mit dem Assistenten vom nördlichen Vorbereitungszimmer durch den Gang unterhalb der Sitzreihen am Westfenster den Operationsraum. Die Kranken werden aus dem südlichen Vorbereitungszimmer durch den entsprechenden Gang unter den Sitzreihen auf das Operationsterrain befördert. Die durch Oberlicht verstärkte Lichtzufuhr des Saales ist eine ungemein reichliche, die Beleuchtung der Demonstrationsobjekte eine sehr glückliche. Die Studirenden sehen nicht direkt in das Licht. Die Ventilation und Akustik entspricht allen Anforderungen. Die Heizung des Saales ( K ä u f e r ' s e h e Oefen) geschieht von aussen, die erwärmte Luft strömt durch grosse Oeffnungen an der Ostseite in den Saal. Die Reinigung (Terrazzofussboden) läset sich leicht vollziehen. Das K r e i s s z i m m e r , hu Mittelgeschoss des Operationsbaues gelegen, entspricht in Flächenausdehnung dem klinischen Saal. Diese ungewöhnliche Grösse desselben gestattet einen sehr bequemen und übersichtlichen Aufbau aller Gerätschaften. Es enthält 2 Gebärbetten mit dem zu ihnen gehörigen Apparat. (Bettische, kleine Rolltische aus Glas und Eisen, Irrigatorenständer u. s. w.) Auf einer grossen Granitplatte sind die Desinfektionsapparate für Instrumente u. s. w. aufgestellt. Ein Apparat nach dorn Prinzip von F r i t s c h sorgt für Herstellung von sterilem Wasser. 2 grosse Waschtische mit je 2 Schalen dienen für die Desinfektion der Studenten und Assistenten, ein dritter mit einer Schale für die Desinfektionszwecke des Direktors. Die Lichtzufuhr erfolgt von 3 Seiten des Zimmers. Die Heizung ist dieselbe wie im klinischen Saal. Für die künstliche Beleuchtung ist ein grosser Siemensbronner angebracht, ausserdem befinden sich zahlreiche Gasarme an den Wänden, zum Theil mit grossen Reflektoren versehen, die das Licht direkt auf das Kreissbett werfen. — Der T e r r a z z o f u s s b o d e n gestattet auch hier eine schnello und gründliche Reinigung. Von den beiden Vorzimmern des Kreisszimmers dient das südliche zum -Aufenthalt der Studirenden und ist mit einer Reihe von Ledersophas ausgestattet. Das nördlicho Vorzimmer stellt einen Bade- und Wickelraum dar. — Der Anstrich der Wände im Kreisszimmer, sowie im klinischen Saal ist bis auf über Mannshöhe in Emailfarbe ausgeführt. Die L a p a r o t o m i e a b t h e i l u n g . Selbstverständlich wurde in der Laparotomieabtheilung das Prinzip der Asepsis am strengsten befolgt. Die Beleuchtung des Operationssaales wird durch ein sehr glücklich konstruirtes Oberlicht verstärkt. So sehr man über die Notwendigkeit des Oberlichtes in gynäkologischen Kliniken in neuerer Zeit streitet, so konnte dasselbe hier um bo weniger entbehrt werden, als die gewöhnliche Zimmerhöhe des Saales (4,so m) die Konstruktion eines besonders hohen Fensters für Seitenbeleuchtung unmöglich machte. Der Terrazzofussboden des Operationssaales besitzt einen seitlichen Ablauf. Mittols eines Schlauches können Fussboden und die mit Emailfarbe gestrichenen Wände abgespritzt werden. Die nächtlichen Operationen werden unter einem vierfachen Auerbrenner ausgeführt. Durch seitlich angebrachte Gasarme mit grossen Reflektoren wird die Lichtzufuhr noch verstärkt. Desinfektions- und Waschapparate sind prinzipiell im Operationsraum nicht aufgestellt. Sie beengen den Raum und verderben in äusserst belästigender Weise die Luft während der Operation. Dieselben sind, wie oben erwähnt, in 2 Nebenräumen untergebracht. In der Laparotomieabtheilung werden alle grösseren gynäkologischen Operationen ausgeführt. Zugelassen zu ihnen werden stets nur eine beschränkte Anzahl von Klinicisten. Kleine Operationen werden im klinischen Hörsaal vorgenommen während oder nach den klinischen Stunden. Die b e i d e n w i s s e n s c h a f t l i c h e n R ä u m e , welcho im Mittelgeschoss des südlichen Kopfbaues liegen, sind mit allen notwendigen Apparaten und Zubehör für Mikroskopie, Bakteriologie und chcmische Untersuchungen ausgestattet und enthalten ausserdem eine Dunkelkammer für photographische Zwecke. Für Zwecke der D e s i n f e k t i o n steht der Frauenklinik ein grosser Desinfektor zur Verfügung, welchen die drei zu einem grossen Komplex voreinigten Klinikon (medizinische, chirurgische Klinik und Frauenklinik) gemeinsam besitzen. Ein kleinerer Desinfektor für Operationskleidung, Wäsche, Decken u. s. w. ist im Erdgnsehoss der Frauenklinik aufgestellt. Ausserdem besitzen die einzelnen Abtheilungen besondere kleinere Apparate zur Sterilisirung für Verbandstoffe und Instrumente. Die Frauenklinik besitzt e i g e n e innere V e r w a l t u n g (Krankenaufnahme, Abrechnung, Anstellung des Personals u. s. w.), welcher eine Rechnungsführerin unter Aufsicht des Direktors vorsteht. Die Beköstigung der Frauenklinik und die Reinigung ihrer Wäsche geschieht dagegen in der den drei genannten Kliniken gemeinsamen Oekonomie.

Gohfeld - Goldberg.



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Königreich Preussen.

Die B a a k o s t e n für die Frauenklinik betragen 345000 M. Dazu kommen für die innere Einrichtung 45 000 M, für die Aussenanlagen 44 000 M und für das Direktorwohnhaas 44 000 M, so dass die tiesammtkosten sich anf 478 000 M beziffern. Gohfeld, 5041 EiDw. (Kreis Herford, Heg.-Bez. Minden). Evangelisches Pflegehans. 15 Betten. Goldap, 8 124 Einw., 7 Aerzte, 1 Zahnarzt, 6 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Goldap, Beg.-Bez. Gumbinnen). Die W a s s e r v e r s o r g u n g geschieht durch eine grössere Anzahl privater und 7 öffentliche Tiefbrunnen von durchschnittlich 18—24 m Tiefe in den hochgelegenen Theilen der Stadt. Die Brunnen im unteren Theile der Stadt stellen Flachbrunnen dar. Ausserdem bestehen für die Garnison 15 Tiefbrunnen von durchschnittlich 22—30 m Tiefe. Ein Brunnen wegen häufiger Versandung des Filters musste zugeschüttet werden; dafür ist ein Röhrenbrunnen von 125 m Tiefe nahezu vollendet. — Städtischer S c h l a c h t h o f , am 30. Sept. 1889 eröffnet. Derselbe liegt 100 m unterhalb dor Stadt am Goldapflusse, in den auch die Abwässer, nachdem sie zwei ausgemauerte, neben einander liegende Klärgruben passirt haben, abfliessen, während die festen Theile des Darminhalts in eine besondere aasgemauerte Grube geschüttet und abgefahren werden. Die Anlagekosten betrugen 50 000 M. Geschlachtet wurden im Jahre 1898: 1 200 Kinder, 912 Kälber, 4 027 Schafe, 3 446 Schweine und 12 Ziegen. — Die E n t w ä s s e r u n g geschieht durch gepflasterte offene Rinnsteine. Eine K a n a l i s a t i o n besitzen nur die 4 Infanteriekasernen, die Kavalleriekaserne, das Garnisonlazaret, das Schlachthaus und die Dampfmeierei. Die Abwässer gelangen durch diese in den Gold&pfluss. Die Abfallstoffe gelangen in die seit 1886 ausgemauerten meist offenen Dunggruben auf den Höfen und werden nach dem Dungbedürfniss des Besitzers abgefahren. Nur die Garnison-Anstalten besitzen Tonnenwagen. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : eine Warmbadeanstalt; eine Privatbadeanstalt im Goldapfluss oberhalb der Stadt, aber 200 m unterhalb der Einmündung des Elisenbaches, der die Abwässer der Kaserne I und II, der Kavalleriekaserne und des Garnisonlazarets aufnimmt. Für die Garnison ist im südöstlichen Theildes Goldapsees eine Schwimmanstalt errichtet,.die 3,s km von der Stadt entfernt ist. — B a u - P o l i z e i Ordnung vom 2.Dez. 1893. Garnisonlazaret, in den Jahren 1S93 bis 1894 erbaut and am 2. Nov. 1S94 bezogen. Es liegt im südöstlichen Theil der Stadt in der Friedrichstrasse. A r z t : Oberstabsarzt erster Klasse Dr. Düsterhoff. W a r t e p e r s o n a l : 3 Militärkrankenwärter. 54 Betten. 1898 wurden 223 Kranke durchschnittlich 29,s Tage verpflegt, 5 sind gestorben. V e n t i l a t i o n s s y s t o m : Firstlüftung, Zirkulationsöfen, Lnftschächte in Verbindung mit Lüftungsrohren, Kippfenster. H e i z u n g s s y s t e m : 2 eiserne Loenholdt'sche Sturzflammenöfen in 1 Saal, je 2 Keiaelöfen in 2 Sälen, die übrigen Krankenstuben haben vom Korridor aus heizbare Kachelöfen mit Lüftungsröhren. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : auch für ausserhalb; Apparat von Budenberg—Dortmund für die ganze Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : eigene Wasserleitung, welcher das Wasser aus 2 Röhrenfllterbrunnen 30,25 bezw. 31 m tief durch Pumpen mittels Petroleum-Motor zugeführt wird. L a t r i n e n : Im Verwaltungsgebäude Torfmullklosets; sonst Tonnenwagensystem ohne Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Vom Lazaretgrundstücke werden Wirthschafts- und Tagewässor durch Kanalisation dem Elisenbach zugeführt. Für festo Abfallstoffe: Abfuhrsystem. Holz- und Kohlenschuppen wurden 1897 neu gebaut. Am Wasch- und Desinfektionshause wurde 1S97 am östlichen Giebel ein Anbau für Wäschemagazin und Feldsanitätsausrüstung der Truppen hergestellt. Die Gesammtkosten hierfür betrugen 10 569,58 M. Im Dachgeschoss des Verwaltungsgebäudes wurde erhöhte Feuersicherheit durch Ziegelmauerwerk bezw. Eisenblechbeschlag bewerkstelligt. Kreis - Krankenhang. 1S45 durch den Kommunalverband errichtet, 1895 umgebaut. V o r s t a n d : Kreisausschuss. Arzt: Kreisphysikus Dr. Liedtke. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg, 1 Krankenwärter. 40 Betten: 30 f. M., 10 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1898 wurden 365 m., 88 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 5 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 5 w. Altersschwache. Ausgaben 1898: 11528 M. Die Einnahmen betrugen 12 630 M und setzten sich zusammen aus 9 480 M Verpflegungsgeld, 1 150 M Zuschuss des Kreises und 2 000 M aus sonstigen Quellen. Goldberg, 6 626 Einw. (Kreis Goldberg-Haiuan, Reg.-Bez. Liegnitz). Alte Q u e l l w a s s e r l e i t u n g , 1895 verbessert. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhans. Arzt: Dr. Hoffmann. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60, 0,85 und 1 M täglich. 1898 wurden 79 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 64 Tage verpflegt, 4 m., 7 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 4 619,2s M, letztere setzten sich zusammen aus 2 058,42 M Verpflegungsgeld, 13,50 M Kapitalszinsen, 584,oi M Zuschuss des Kreises, 1 932,81 M der Gemeinde und 30,54 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Pre aasen.



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Gollnow—Goslar.

Diakonissen - Krankenhaus. 1889 Tom Pastor Knönagel gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Kreisverein für innere Mission. A r z t : Dr. Hoffmann. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen (davon 3 für Gemeindepflege) ans Kraschnitz, 1 Krankenwärter. 36 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 2,so, 1,50 and 0,75 M täglich. 1S99 worden 210 (125 m., 85 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 7 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 7 787 M. Die Einnahmen betrogen 8 048 M and setzten sich zusammen aus 5 638 M Verpnegungsgeld, 70 M für verkaufte Produkte, 150 M Zoschoss des Kreises, 450 M der Gemeinde, 600 M Legaten, 78 M Geschenken, 544 M aas Kollekten and 518 M aus sonstigen Quellen. Siechenanstalt. 1891 vom Zweigverein des Vaterländischen Fraoenvereins errichtet. Gollnow, 8 1 7 9 Einw. (Kreis Naugard, Heg.-Bez. Stettin). ZentralgefBngniss - Lazaret. E i g e n t h ü m e r : Justiz - Fiskus. A r z t : Dr. Kollath. 23 Betten für männliche Gefangene. 1899 worden 229 Kranke durchschnittlich 6,8 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Kreis-Krankenhans, neu erbaut, 15. Febr. 1899 eröffnet. A e r z t e : Drs. Ebell, Kollath und Voigt. 47 Betten. Städtisches Krankenhaag. 1836 errichtet. Die Gebäade sind Eigenthum der milden Stiftung des Hospitals „St. Spiritus". V o r s t a n d : Magistrat. A r z t : Dr. Kollath. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aas Danzig, 2 Krankenwärter (1 m., 1 w.). 30 Betten: 26 f. M., 4 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,6o und 1 M täglich. 1899 worden 32 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 26 bezw. 79 Tage verpflegt, 6 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1 965 M, letztere setzten sien zusammen aus 620,5 8 M Verpflegungsgeld und 1 344,42 M Zuschuss der Stadt. Gommern, 4 804 Einw. (Kreis Jerichow I, Beg.-Bez. Magdeburg). Yolksheilstfitte „Vogelsang" zur Heilung von Lungensch windsacht. E i g e n t h ü m e r : Der Vaterländische Frauenverein für die Provinz Sachsen. 1. Juli 1899 erömiet. A r z t : Dr. Schodt. 4 Schwestern vom rothen Kreuz aos Magdeburg. 100 Betten für Frauen, soll auf 200 Betten erweitert werden. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M täglich. 1899 wurden 131 Kranke verpflegt. Goschütz, 858 Einw. (Kreis Gr. Wartenberg, Reg.-Bez. Breslau). Privat-Pflegehaus für Kranke, Sieche and Kinder. 1SS7 durch den Grafen H e i n r i c h R e i c h e n b a c h gestiftet. A r z t : Dr. Bley. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aas dem ElisabethDiakonissenhaus in Berlin. 13 Betten. Verpflegung kostenfrei. 1899 wurden 3 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 61 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 9 Sieche und Krüppel und 4 Kinder. Goslar, 14 830 Einw., 8 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 2 ApothekeD (Kreis Goslar, Eeg.-Bez. Hildesheim). Das Quellwasser verschiedener unmittelbar bei Goslar gelegener Berge wird seit 1876 unterirdisch aufgefangen und in 1—2 m tief gelegenen Thonröhren mit natürlichen Gefallen zu 2 am Nord-Abhange des Bammelsberges gelegenen Wasserreservoirs geleitet; von hier gelangt es in natürlichem Gefälle mit einem Druck von 6 Atmosphären und einer Temperatur im Sommer 10° C., im Winter 6° C. in 2 m tief gelegenen Eisenröhren zur Stadt und versorgt dieselbe in allen ihren Theilen. — 1892/93 ist ein städtisches S c h l a c h t h a a s am Breitenthor gebaut, das allen Anforderungen der Neuzeit in Bezug auf Einrichtung und Leitung entspricht. Es besteht Schlachtzwang. Geschlachtet sind 1898: 1 200 Binder, 5 000 Schweine, 3 000 Kälber, 2 000 Schafe. — Aerztliche L e i c h e n s c h a u ist eingeführt. — Die öffentliche B a d e a n s t a l t ist aus privaten Mitteln im Jahre 1892/93 erbaut. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 12. Mai 1872. Garnisonlazaret. Errichtet 1780. Vorstand: Oberstabsarzt Dr. Goerne. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militärkrankenwärter. 25 Betten. 1898 wurden 134 Kranke durchschnittlich 20,8 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von der Firma Schmidt & Co., Weimar, nur für militärische Zwecke. Städtische Armenanstalt, A b t h e i l u n g f ü r Kranke. Arzt: Dr. Mackensen. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärterinnen. 24 Betten. 189'J wurden 20 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 63 bezw. 143 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Vereinskrankenhans. 1. April 1S83 eröffnet, nachdem der Fonds dazu seit 1858 in der Bürgerschaft angesammelt worden war. E i g e n t h ü m e r : Krankenhausverein mit Rechtsfähigkeit seit 20. Aug. 1862. Arzt: Kreisphysikus Dr. Nieper. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus dem Henriettenstift zu Hannover and 2 Krankenwärterinnen. 60 Betten.

Gostyn—Grabowsee.



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Königreich Prenssen.

V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—G, 3, 1—1,50 M täglich. 1898 wurden 196 m., 164 w. Kranke durchschnittlich 30 i W e verpflegt, 20 m., 14 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwache, 5 Krankenbegleiter, 30 Krätzkranke. G«nesungshaus für lungenkranke Männer „Königsberg". 2. Mai 1895 eröffnet. E i g e n t h ü n i e r : Die Alters- und Invalidität»-Versicherungsanstalt zu Hannover. A r z t : Dr. Andrae. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover. 57 Betten, darunter 14 in der Baracke. 1899 wurden 227 Kranke verpflegt. — Anlagekosten 113 000 M, einschliesslich G0 000 M für Grunderworb, dazu 29000 M für innere Einrichtung. H e i z u n g s a n l a g e : Theils Zentralheizung, tlieils Oefcn. Elektrisches Licht, durch Benzinmotor erzeugt. W a s s e r v e r s o r g u n g , durch Brunnen mit elektrisch angetriebenem Pumpwerk. Grubenanlage. Schmutzwässer werden oberirdisch entfernt. Spuckflaschen werden in die Aborte entleert. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Lünikemann in Dortmund. Privat-Heilanstalt, Sanatorium „Marienbad", für Gemüths- und Nervenkranke. E i g e n t h ü m e r : Geschwister Lohr. A r z t : Dr. Kress. 45 Betten: Abtheilung für Geisteskranke 15, für Nervenkranke 30. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 M täglich. Sanatorium „Theresienhof" von Dr. G e l l h o r n . Gostyn, 3 834 Einw. (Kreis Gostyn, Reg.-Bez. Posen). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Krankenanstalt der Vincentlnerinnen. 1S49 errichtet von Nik. v. W e s i e r s k i , Edm. v. B o j a n o w s k i , S t a n i s l a u s v. C h l a p o w s k i und A t h a n a s i u s S z u l c z y n s k i . Arzt: Dr. Görski. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Kulm. 42 Betten, darunter G für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60—1,25 M täglich. 1898 wurden 62 m., 70 w. Kranke durchschnittlich Ol Tage verpflegt, 3 m., G w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 5 332,85 M und setzten sich zusammen aus 3 742,65 M Verpflegungsgeld, 573,20 M Zuschuss des Kreises, 917 M Geschenken und 100 M aus einer Lotterie. m

Gottesberg, 8 0 8 8 Einw. (Kreis Waldenburg, Reg.-Bez

Breslau).

Städtisches Armen- nnd Krankenhans. A e r z t e : Kommunalarzt Dr. Birkholz und Kassenarzt Dr. Gabriel. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. G Betten. 1S99 wurden 30 m., 19 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Siecher. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1 459, ¡>7 M, letztere setzten sich zusammen aus 1055,coM Verpflegungsgeld und 404,2 7 M Zuschuss der Stadt. Grabowsee bei Oranienburg (Kreis Niederbarnim, Reg.-Bez. Potsdam 1 ). Volksheilstätte des rothen Kreuzes für männliche Lungenkranke. 25. April 1896 eröffnet. Aufnahmebedingungen: 1. Die Volksheilstätte des rothen Kreuzes ist inmitten ausgedehnter Nadelwaldungen am Grabowsee bei Oranienburg in gesunder, landschaftlich schöner und geschützter Lage errichtct und bietet im Sommer 160, im Winter 80 Kranken Aufnahme. Als Wohnstätten dienen neben den Gebäuden für den Winter, im Sommer die bewährten Baracken des rothen Kreuzes. 2. Die Oberaufsicht über einen dem Heilzweck der Anstalt voll entsprechenden, gesundheitsgemässen Zustand und Betrieb der Heilstätte führt der Vorstand des Volksheilstätten-Vereins vom rothen Kreuz und seine Sachverständigen-Kommission. Die ärztliche Leitung der Anstalt liegt in der Hand des Geheimen Modizinalrathes Prof. Dr. G e r h a r d t zu Berlin und des Chefarztes der Anstalt, welchem ein ausreichendes, wohlgeschultes ärztliches und Pflegepersonal beigegeben ist. 3. Das durch reiche Erfolge in Sanatorien für Lungenkranke erprobte Heilverfahren ist das hygienisch-diätetische. Es Deruht im Wesentlichen auf dem ständigen Aufenthalt des Kranken in reiner, staubfreier Luft bei angemessener körperlicher Bewegung, geistiger und körperlicher Beschäftigung sowie auf einer reichlichen, dem Krankheitszustand angepassten Ernährung. Es wird, soweit erforderlich, unterstützt durch medikamentöse Behandlung. 4. Aufnahme in die Volksheilstätte des rothen Kreuzes finden männliche Lungenkranke, deren Leiden Aussicht auf Wiederherstellung oder erhebliche Besserung der Erwerbsfähigkeit bietet, und welche nicht mit einer anderen ansteckenden oder ekelerregenden Krankheit behaftet sind. 5. Die Bewerber haben einen behördlichen (Ortsbehörde, Krankenkasse, Versicherungsanstalt u. s. w.) Ausweis über ihre Person, sowie eine ärztliche Bescheinigung über ihren Krankheitszustand, insbesondere die Möglichkeit oder AVahrscheinlichkeit einer wesentlichen Besserung der Erwerbsfähigkeit beizubringen und den Nachweis über die Sicherstellung der Pflegekosten zu führen.

Königreich Prenssen.



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Grabowsee.

6. Die Bewerber haben wenn möglich zwei Anzüge, einen Reffenschinn und Gummischuhe, sowie jedenfalls doppelte Fussbekleidung and doppelte Leibwäsche in sauberem Zustande, ferner Kamm und Zahnbürste mitzubringen. Im Bedarfsfalle übernimmt auf Antrag die Anstalt, soweit angängig, die Lieferang der den Kranken fehlenden Ausstatt ongsgegenstände. Lagerstelle, Bettwäsche, Handtucher werden von der Anstalt geliefert. Das Mitbringen von Bequemlichkeitskleidung wie Schlafrock, Pantoffeln und dergl. ist gestattet. 7. Die Wäschereinigung während des Aulenthalts in der Heilstätte besorgt die letztere kostenfrei. 8. Die Bewerber haben sich zu verpflichten, dass sie sich in jeder Beziehung der Anstaltsordnung fügen werden. 9. Die Bewerber haben sich, soweit nicht besondere Vereinbarungen getroffen sind, einer endgültigen Feststellung der Aufnahmefähigkeit zu unterziehen und zwar nach ihrer Wahl entweder in der Poliklinik der Geheimrath Gerhardt'schen Klinik in der Königl. Charité zn Berlin — Unterbaumstrasse Nr. 7 — (Montags, Mittwochs, Freitags von 8—10 Uhr morgens) oder durch den Chefarzt der Heilstätte am Grabowsee zu jeder Zeit. 10. Die für Unterkunft, ärztliche Behandlung und Verpflegung in der Heilstätte zu entrichtenden Gesammtkosten betragen für jeden Kranken täglich 3 M. Hierin sind auch die Kosten für aussergewöhnliche Verpflegungs- und Stärkungsmittel einbegriffen. Kassen, Anstalten, Behörden u. s. w., welche Kranke überweisen, rechnen allmonatlich postnumerando mit der Anstalt ab. Kranke, welche auf eigene Kosten oder auf Kosten anderer Personen in die Anstalt aufgenommen werden, entrichten den Betrag für zehn Tage im Voraus. Scheidet der Kranke vor Ablauf der Zeit, für welche bereits Zahlung geleistet ist, aus, so erfolgt die Rückerstattung des verauslagten Betrages vom Tage nach dem Ausscheiden aus der Anstalt ab. 11. Für Hin- und Rückreise Kommt die Anstalt nicht auf. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Oranienburg (Fern- und Vorortverkehr) und Fichtengrund (Fernverkehr). 12. Die Anmeldungen haben schriftlich und zwar möglichst früh vor dem beantragten Aufnahmetermin zu erfolgen. Alle Zuschriften sind an den „Vorstand des VolksheilstättenVereins vom rothen Kreuz", Oberstabsarzt Dr. P a n n w i t z , Charlottenburg, Knesebeckstr. 29 zu richten. Vom 28. April 1896 bis 30. Sept. 1897 wurden 523 Kranke aufgenommen, von denen 31 geheilt, 281 gebessert, 76 ungebessert entlassen und 5 gestorben sind. Zu dem Bestand von 130 Kranken am 1. Okt. 1897 traten bis 1. Okt. 1898 349 Kranke hinzu. Von den Behandelten sind 342 entlassen, darunter als geheilt 16, als gebessert 285, ungebessert 40, gestorben ist 1 Kranker. — Von der Eröffnung bis 1899 sind 777 Kranke behandelt, davon 619 auf Kosten der Versicherungsanstalten, 13 auf Kosten der Berufsgenossenschaften und 145 auf Kosten der Krankenkassen. A n s t a l t s o r d n u n g : 1. Jeder Kranke ist verpflichtet, den Anordnungen der Anstaltsärzte und des Aufsichtspersonals in und ausserhalb aer Anstalt unbedingt Folge zu leisten, widrigenfalls die sofortige Entlassung erfolgen kann. 2. Die Kranken sind gehalten, zu den vom Arzt festgesetzten Stunden aufzustehen und zu Bett zu gehen. 3. Aufenthaltsanordnung und Tageseinteilung erfolgt durch die Aerzte. Kranke, die es wünschen, können mit ärztlicher Zustimmung mit leichteren Arbeiten — und zwar unter Umständen gegen Entgelt — beschäftigt werden. 4. Vor dem Verlassen der Schlafräume sind von den Kranken die Fenster zu öffnen. Auch Nachts muss auf Erfordern des Arztes in jedem Zimmer ein Fenster geöffnet bleiben. 5. Soweit in einzelnen Fällen nicht besondere Anordnung getroffen wird, haben die Kranken das Aufmachen ihrer Lagerstätten sowie das Reinigen ihrer Bekleidung selbst zu besorgen. 6. Das Tabakrauchen ist nur ausnahmsweise und nur an einem dazu bestimmten Orte mit ärztlicher Genehmigung gestattet. 7. Der Genuss geistiger Getränke, ausser den kurgemäss verordneten und von der Anstalt gelieferten, ist verboten. 8. Das pünktliche Erscheinen zu den einzelnen Mahlzeiten, deren Beginn durch das Läuten einer Glocke angezeigt wird, wird den Kranken zur besonderen Pflicht gemacht. Die Mahlzeiten finden gemeinschaftlich und nur auf besondere ärztliche Anordnung im Zimmer der Kranken statt. 9. Die Kranken dürfen sich nur in den ihnen angewiesenen Räumen der Anstalt aufhalten. Das Betreten der Wirthschaftsräume ist untersagt. 10. Die Bewegung der Kranken in der Umgebung der Anstalt (auf Spaziergängen u. s. w.) wird ärztlicherseits geregelt. Der Verkehr in Scnankwirthschaften ist verboten. 11. Die Kranken dürfen, soweit nicht ärztliche Bedenken entgegenstehen, Dienstag, Donnerstag und Sonntag von 2—6 Uhr nachmittags Besuch empfangen, zu anderer Zeit nur ausnahmsweise mit jedesmal einzuholender Genehmigung des leitenden Arztes. Den Besuchern ist das Mitbringen von Lebensmitteln, Getränken u. s. w. ohne Erlaubniss des Anstaltsarztes verboten. 12. Von den Kranken wird die Schonung des Anstaltszubehörs, sowie die g r o s s t e S a u b e r k e i t erwartet; auch haben sie jede Beschädigung der Anlagen sorgsam zu vermeiden; es wird ferner vorausgesetzt, dass sie selbst für Reinlichkeit und Ordnung in den Schlafzimmern QuttBtadt, Krankenhaus-Lexikon fiir das Dentsohe Belob,

13

Gr&bschen, Gr&fenhainichen.

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Königreich Prenssen.

and sonstigen ihnen zur Verfügung stehenden Anstalt«räumen, sowie in den Anlagen sorgen and in gleichem Sinne auf die Mitbewohner der Anstalt ihren Einflass auszuüben suchen werden. 13. Den Kranken wird im Interesse des Heilverfahrens zur b e s o n d e r e n P f l i c h t gemacht, wo sie sich auch aufhalten mögen, sei es in der Anstalt, auf Spaziergängen u. s. w., zum Spucken nur die aufgestellten Spucknäpfe oder die ihnen gelieferten Taschenfläschchen zu benutzen. Die Entleerung und Reinigung der Spuckgefässe erfolgt auf ärztliche Anordnung. Insbesondere ist es streng untersagt, auf den Boden oder ins Taschentuch zu spucken. 14. Etwaige Beschwerden der Kranken während ihres Aufenthaltes in der Anstalt sind in ein von der Leitung der Heilstätte ausgelegtes Beschwerdebuch durch die Kranken selbst einzutragen oder können dem leitenden Anstaltsarzt oder einem Vorstandsmitglied persönlich vorgetragen werden. 15. Widersetzlichkeit, Trunkenheit, unanständiges Benehmen gegen weibliche Personen können die sofortige Entlassung aus der Anstalt zur Folge haben. Für muthwillige Beschädigungen des Anstaltseigenthums ist der Thäter haftbar. 16. Werthsachen, Geld u. s. w. können dem Inspektor zur Aufbewahrung übergeben werden. Für den Verlust nicht abgegebener Gegenstände kommt die Anstalt nicht auf. 17. Eine Beurlaubung der Kranken während der Kur findet nar anter besonders dringenden Umständen statt, und sind in jedem Falle die Kurkosten auch für Urlaubstage zu zahlen. B a u b e s c h r e i b u n g : 27 Baracken (Doecker'Bche) worden 1895 aufgestellt und feste Wohngebäude errichtet. Kamhafte Zuwendungen bemittelter Gönner setzten den Volksheilstättenverein vom rothen Kreuz in die Lage, die Erweiterung und Vollendung der Heilstätte anzubahnen. Die erheblichste Zuwendung hat der inzwischen verstorbene Grossindustrielle B o e h m in Höhe von 100000 M gemacht, nach ihm wird einer der neu erbauten Pavillons benannt werden. Die Erweiterungsanlagen sind nach den Plänen und anter Leitung des Bauraths S c h m i e d e n aufgeführt bezw. in der Entstehung begriffen. Es sind im wesentlichen folgende: Eine Luftdruckentwässerungsanlage nebst Kläranlage nach dem System Erich Merten (zum grossen Theil von der Firma Merten & Co. geschenkt). Ein Kesselhaus für zwei Hochdruckdampfkessel (deren einer von A. Borsig geschenkt) nebst Maschinenraum, Werkstatt, Kohlenschuppen und Maschinenmeisterwohnung. Ein neuer Pavillon für 62 Betton ist zum Theil zwei-, zum Theil dreistöckig. Er enthält ausser den für die Kranken bestimmten Räumen mit den Tages- und den anderen Nebenräumen eine Wohnung für einen Assistenzarzt, einen zweiten Inspektor und einen durch Niederdruckdampf geheizten Trockenraum für Handtücher. Der Boehm-Pavillon für 51 Betten ist zweistöckig mit einem Reservoiraufbau, er enthält nur Räume für Kranke mit einem grossen Tageraum und den erforderlichen Waschräumen and Aborten. Beide Pavillons werden von der Dampfzentrale aus mit dem Dampf für die Niederdruckdampfheizung versorgt, die verdorbene Luft durch Aspirationsschlote abgeführt. Der Aufbau der beiden Pavillons und die Ausstattung ist den zur Verfügung stehenden Mitteln und den schon bestehenden Baulichkeiten entsprechend einfach gehalten. Dabei warde die Beobachtung der Regeln der Hygiene nicht aus dem Auge gelassen. Die Zwischendecken sind massiv konstruirt. Die Aussenwände sind in den Flächen geputzt, die Ecken, Gesimse, Fenstereinfassungen sind aus rothen Rathenower Steinen hergestellt, die Dächer sind theils mit Holzzement, tneils mit Falzziegeln gedeckt. Die Ausführung dieser neuen Gebäude machte die Herstellung eines Terrainkanals für die Dampf- und Kondensleitungen, die Erweiterung der Wasserleitungs-, Entwässerungs- und Gasleitangsanlage und weitere Wege- and Gartenanlagen nothwendig. — D i e W ä s c n e r e i an l ä g e soll für den Dampftnotorbetrieb umgewandelt werden und eine Erweiterung des WirthBchaftsgebäudes sowie die Beschaffung einer Dampfkocheinrichtung ist in Aassicht genommen. Alle diese neuen Anlagen beanspruchen zusammen einen Kostenaufwand von etwa 300000 M, in welcher Summe der Werth der geschenkten Objekte nicht enthalten ist. Gräbschen, 1 6 1 6 Einw. (Landkreis Breslau, Reg.-Bez. Breslau). „Kaiserliches Kinderhelm«, ein Säuglings- and Wöchnerinnen-Asyl, aas Wohlthätigkeitsbeiträgen im Jahre 1882 gegründet und in einem Villengrundstück untergebracht, gewährt armen Wöchnerinnen und ihren Säuglingen ohne Unterschied der Religion und ohne Rücksicht auf ihren Herkunftsort unentgeltliche Verpflegung bis zur anderweitigen Unterkunft. In den letzten 5 Jahren betrug die Anzahl der Aufgenommenen durchschnittlich 91 jährlich, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 3 ' j Wochen im Jahre 1897. Die Verpflegungskosten sind für Mutter und Kind auf 56'/« Pfennige täglich berechnet. Bedingung ist, dass die aufzunehmenden Mütter ihre Kinder selbst stillen. Siehe Breslau S. 100. Gräfenhainichen, 3 162 Einw. (Kreis Bitterfeld, ßeg.-Bez. Merseburg). Krankeil- nnd Siechenhans. 1394 neu eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde A r z t : Dr. Gaczkowski. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,80—1,5m M täglich. 1899 wurden 36 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Sieche and 4 M. zur Reinigung von Ungeziefer.

Königreich Preusaen.



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Grfttz—Graudens.

Grätz, 4042 Einw. (Kreis Grätz, Beg.-Bez. Posen). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. Städtisches Krankentang. 1856 von der Stadt, 1890 nen e r r i c h t e t Ton dem Zeitungsverleger R. Mosee in Berlin. Vorstand: Magistrat. Arzt: Kreiaphyaikos Dr. Rabensohn. Wartepersonal: 2 Diakonissen aas dem Diakonissenhause za Posen. 21 Betten: 15 f. M., 6 f. Fr. 1899 wurden 87 m., 26 w. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Sieche. Die Ausgaben nnd Einnahmen 1899 Detrugen 3 625,46 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 952,u M Verpflegungsgeld und 1 673,ja M Zoschuss der Stadt. Grafenberg, Gemeinde Ludenberg mit 2 969 Einw. (Landkreis Dnsseidorf, Beg.-Bez. Düsseldorf). Provinrlal - Irren - Heil - und Pflegeanstalt. 1. Juli 1876 eröffnet. Eigenthömer: Rheinische Provinzial-Verwaltung. Direktor: SanitätsTath Dr. Peretti. Aerzte: Oberarzt Dr. Brie, 3 Assistenzärzte und 1 Volontärarzt. Wartepersonal: 42 m., 42 w. ausgebildete Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 39 m., 15 w. 600 Betten. Verpflegungspreis: 8, 4, 2,to, l,so und 1,3» M täglich. 1898 wurden 626 m., 508 w. Geisteskranke durchschnittlich 187 bezw. 195 Tage verpfleg, 63 m., 36 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 400 580 M, ausserordentliche 18 800 M. Die Einnahmen betrugen 430 065 M und setzten sich zusammen aus 385 516 M Verpflegungsgeld, 20819 M an verkauften Produkten, 7 713 M Zuschuss der Provinz 327 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 15 690 M aus sonstigen Quellen. Gramm, 196 Einw. (Kreis Hadersleben, Eeg.-Bez. Schleswig). Haderslebener Kreis-Krankenhaus. 1860 von der Amtskommune (Kreis, ausgenommen Kreisstadt und Güter) errichtet. Eigenthümer: Kreis Hadersleben (ohne Kreisstadt). Arzt: Kreisphysikus Dr. Hansen. Wartepersonal: 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 40 Betten. Verpflegungspreis: 4, 2,so, l,so und 1 M täglich. 1899 wurden 183 m., 61 w. Kranke durchschnittlich 24,8 Dezw. 19,7 Tage verpflegt, 14 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 6 Krankenbegleiterinnen und 7 m., 3 w. an Krätze Leidende. Ausgaben and Einnahmen 1899 betrugen 13 736 M, letztere setzten sich zusammen aus 7 071 M Verpflegungsgeld und 6 665 M Zuscnuss des Kreises. Gransee, 4 186 Einw. (Kreis Bnppin, Beg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhaus. Arzt: Braun. Wartepersonal: 2 Diakonissen aus Danzig. 8 Betten. Verpflegungspreis: l,io und 1 M täglich. 1898 wurden 47 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausgaben 1898: 2189,56 M. Einnahmen: 1 127,97 M Verpflegungsgeld Graudenz, 31416 Einw., 27 Aerzte, 2 Zahnärzte, 15 Hebammen, 3 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Marienwerder). Zentral-Wasserversorgung aus Tiefbrunnen, 1900 dem Betrieb übergeben. — Städtischer Schlachthof: Erbaut 1885 für 125000 M. Kühlhalle errichtet 1896 für 80000 M. 1898 wurden geschlachtet: 3 209 Rinder, 11270 Stück Kleinvieh, 14 341 Schweine, 125 Pferde. — Im Krankenhause Dampf-Desinfektionsapparat von Budenberg. — F l u s s b a d e a n s t a l t und Wellenbad in der Weichsel. — Bau-Polizei-Ordnung von 1891. Garnisonlazaret, in der Feste Courbiere, 1857/60erbaut, und Zweiglazaret, Lindenetrasse 3—5, 1892/96 erbaut. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Rothe. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus Danzig, 12 ausgebildete Militärkrankenwärter. 211 Betten. 1898 wurden 1 635 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 7 Bind gestorben. Bauliche Beschreibung: Das Gelände des 1892—1896 erbauten Zweiglazarets ist ein längliches Viereck und fällt ganz allmählich von Norden nach Süden nach der Lindenstrasse zu ab. Grösse des Geländes 65882 qm. Anlagekosten: 1. Neubau 294375,09 M, 2. Wasserleitung, Entwässerung, Gasleitung, Badeeinrichtung, Heizungs-, Lüftungs-, Abortanlagen, Umwehrung 129 742,57 M, 3. Ausstattungskosten 23 728,so M, 4. Grunderwerbskosten 37 822,62 M. — Bausystem: P a v i l l o n s y s t e m . Durchschnitts - Grundstücksfläche für das Krankenbett 259,b qm, Grundfläche für das Krankenbett 9,5 qm, Luftraum für das Krankenbett 40 cbm. Kochküche: Kalkbrenner'scher Wasserbadherd und ein Kalkbrenner'scher Kochherd mit Ringplatte und zwei Bratöfen und Warmwasserkasten. Waschküche: Dampfwäsche mit Handbetrieb. Tägliche Leistung 70 kg trockener Wäsche. Badeeinrichtung: Kupferne Badewannen und eine Sandbadewanne. — Petroleum- und Gasbeleuchtung. Ventilationssystem: Luftschächte, Ventilationsheizung, Kippfenster nnd Thürventilation. HeizungSBystem: Ofen13*

Grefrath—Greiffenberg.

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Königreich Preossen.

heizung durch Käuffer'sche Schachtöfen, eiserne Fällöfen nnd Kachelöfen. Henneberg'scher D e s i n f e k t o r TO und T i l l für die Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Bronnen und militärfiskalische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Im Lazaret der Feste Courbifere werden die Fäkalien, Spül- und Tagewässer unterirdisch in die Weichsel geleitet. Im Zweiglazaret werden die Fäkalien aus den eisernen Kothtrommeln in den eisernen Abfuhrwagen auf pneumatischem Wege entleert (Strassburger System). Die Abwässer gelangen unterirdisch zu einem Klärbassin und hierauf in den Tinkefluss. Lazaret der Königl. Zwangsanatalten. In Könitz befindet sich die Korrigendenanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 800 Männer. H a f t r ä u m e : 67 Einzelzellen ausschl. Strafzellen, 54 Schlafkojen, 24 gemeinsame Schlafräume von 1614 qm Gesammtgrösse, 18 gemeinsame Arbeitsräume von 1814 qm Gesammtgrösse. A r z t : Sanitätsrath Dr. Heynacher, Kreisphysikus. K r a n k e n r ä u m e : 10 von 366 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 103 Männer. Stfldtisches Krankenhaus. 1877 erbaut, Erweiterungsbau mit 57 Betten. Oktober 189S eröffnet. Leitender A r z t : Dr. Martens, für die chirurgische Abtheilung: Dr. Heubach. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Danzig, 2 ausgebildete Krankenwärter. 199 Betten: 139 f. M., 60 f. Fr., darunter 5 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,50 und 0,so M täglich. 1899 wurden 1728 (1 258 m., 470 w.) Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 46 m., 35 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 48 516,si M. Die Einnahmen betrugen 48412,s2 M und setzten sich zusammen aus 47 378,62 M Verpflegungsgeld, 675 M Zuschuss des Kreises und 380 M aus sonstigen Quellen. Angenheilanstalt von Dr. Herzog. 1893 eröffnet. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2—3 M und 1—l,so M täglich. Privat-Heilanstalt f ü r Frauenkrankheiten von Dr. v. Klein. Eröffnet am 1. Okt. 1899. 12 Betten. Grefrath, 4 078 Einw. (Kreis Kempen i. Rhld., Reg.-Bez. Düsseldorf). Josephs-Hospital. 1884 von der katholischen Gemeinde gegründet. Arzt: Dr. Blümlein. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aus Münster. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,70 bis 0,90 M täglich und höhere Preise. 1898 wurden 40 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 22,8 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 24 Altersschwache. Greifenberg i. Pommern, 6 165 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Greifenberg, Reg.-Bez. Stettin). Der Bau eines S c h l a c h t h a u s e s ist beschlossen. — Die E n t w ä s s e r u n g findet in die Bega statt, der westliche Theil der Stadt wird durch den Poetensteiggraben entwässert. — Eine D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t befindet sich in einem Seitenbau des Kreiskrankenhauses. — Eine Zivil- und eine M i l i t ä r - B a d e a n s t a l t an der Rega. Letztere kann auch von Zivilisten benutzt werden. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 25. April 1899. Lazaret der Unteroffizierschule. 1. April 1897 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt an dem Wege nach dem Dorfe Ganzken-Pribbernow. A r z t : Oberarzt Dr. Metz. 11 Betten. 1898 wurden 84 Kranke durchschnittlich 8,s Tage verpflegt. Ausgaben 1898: ordentliche 768,70 M, ausserordentliche 383,89 M. Die Einnahmen betrugen 3159,4 1 M. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. D e s i n f e k t i o n s - A p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar für die Unteroffizierschale. Kreis-Krankenhans. 15. Nov. 1897 eröffnet. Arzt: Dr. Hassenstein, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethanien, Stettin und 1 Krankenwärter. 30 Betten: 24 f. M., 6 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M und l,su—O.so M täglich. 1899 wurden 197 m., 74 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 9 m., 9 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 11 317,7 8 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 990,41 M Verpflegungsgeld, 5 669,3 7 M Zuschuss des Kreises und 658 M aus sonstigen Quellen. D a m p f D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden.

Greiffenberg i. Schi., 3 281 Einw. (Kreis Löwenberg, Reg.-Bez. Liegnitz). Stftdtisches Krankenhaas. Am 23. Dez. 1808 von K a r l C h r i s t i a n Lachmann errichtet. Vorstand: Magistrat. Arzt: Dr. Kloz. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,8» M täglich. 1893 wurden 16 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben.

Königreich Preussen.



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Greifenhagen, Greifewald.

Greifenhagen, 6 790 Einw. (Kreis Greifenhagen, Reg.-Bez. Stettin). Städtisches Krankenhans. 1861 errichtet. V o r s t a n d : Magistrat. A r z t : Dr. Meyer. W a r t e p e r s o n a l : 2 aasgebildete Krankenwärter (1 m., 1 w.). 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1S99 worden 48 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Aasserdem verpflegt: 14 Altersschwache, 3 Sieche and Klippel. Aasraben 1S99: 6697,75 M. Die Einnahmen betragen 5633, s4 M and setzten sich zusammen aas 1 317,79 M Verpfleeungsgeld, 765 M Kapitalszinsen, 3 395 M Zoschnss der Gemeinde and 155,7» M aas sonstigen Quellen.

Greifswald, 24398 Einw., 21 Aerzte, 2 Zahnärzte, 8 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Greifswald, Beg.-Bez. Stralsund). Die städtische W a s s e r l e i t u n g wurde in den Jahren 1S87/S8 errichtet. Die Anlagekosten betrugen 700 500 M. 7,5 km südöstlich von Greifswald bei Diedrichshagen befinden sich 8 gemauerte Schacht- and 7 eiserne Röhrenbrunnen mit Filterkörben. Das Wasser wird mittels Pampwerk gehoben and in gusseisernen Röhren in die Stadt geführt. — Das städtische S c h l a c h t h a o s wurde 1888/89 erbaut. Kosten 300000 M. Es hat 4 massive Ställe und Schlachthallen, 1 Köhlraum, elektrische Beleuchtung. S&mmtliche Schlachtthiere werden untersacht. Fleisch wird gestempelt. Alles Schlachten ausserhalb des Schlachthauses ist verboten. 1898 worden geschlachtet: 6 825 Schweine, 1561 Rinder, 4 648 Kälber, 4 450 Schafe, 90 Ziegen, 175 Pferde. — Die Abwässer gelangen in den Rinnstein, von dort in den ober- und unterhalb der Stadt in den Rykfluss mündenden Stadtgraben. — Es ist das Görlitzer Tonnen- bezw. Rostocker Kübel-System, 1889 allgemein eingefürt. Die Abfahr der Tonnen erfolgt 2 mal wöchentlich darch die städtische Abfuhranstalt. Durch dieselbe wird der Haus- und Strassenkehricht in mit Klappdeckel verschlossenen Kastenwagen 2 mal wöchentlich abgefahren. — Städtische D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t in der Brinkstrasse. Je 1 Desinfektionsapparat von Rietschel & Henneberg und von Schering in Berlin. Jeder Apparat hat einen Rauminhalt von 3 cbm. — Badevorrichtung. Errichtet 1893. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 2 Warmwasser-, Sool- und Moorbäder-, 1 im Besitz einer Aktiengesellschaft mit 4 Doppel-Moor und 24 Badezellen, 1 im Privatbesitz mit 10 Badezellen und 1 Militär-Badeanstalt. — BauP o l i z e i o r d n u n g vom 5. Nov. 1880 und 25. Mai 1881. Unlversitäts-Klinlk f ü r Innere Krankheiten. 1859 ist das Universität« - Krankenhaas eröffnet worden. Vorstand und D i r e k t o r : Prof. Dr. Krehl. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aas Neu-Torney-Stettin, 4 m., 2 w. Wärter. 112 Betten in 3 Klassen: I. KL 1, II. Kl. 7, III. Kl. 94 und 10 Freibetten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 M, 4 M und l,io—1,80 M täglich. 1898/99 wurden 1 397 (892 m., 505 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 53 m., 28 w. sind gestorben. In der Poliklinik wurden 3 697 (1 926 m., 1 771 w.) Kranke behandelt. Die medizinische und chirurgische "K"li-riilr haben eine gemeinsame Verwaltung. 1898/99 betrugen die Ausgaben 155 457 M, die Einnahmen 174 985 M, darunter 106 625 M Verpflegungsgeld und 556119 M S t a a t s z o s c h u s s . Unlversitäts-Klinlk f ü r chirurgische Krankhelten. Im Universitäts-Krankenhause bisher untergebracht. Vorstand und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Prof. Dr. Bier. O b e r a r z t : Professor Dr. TUmann. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 7 Diakonissen ans Neu-Tornev-Stettin und 5 m. u. 1 w. Wärter. 120 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 6 M, II. Kl. 4 M, m . Kl. 1,30—1,80 M täglich und 10 Freibetten. 1898,99 worden 2 021 (1 338 m., 683 w.) Kranke durchschnittlich 28 bezw. 26 Tage verpflegt, 63 m., 29 w. sind gestorben. In der Poliklinik worden 5 046 (2 418 m., 2 628 w.) Kranke behandelt. Neubao der c h i r u r g i s c h e n Klinik 1900. Nach den zum Abschluss gelangten Verhandlungen über die Raumbedürfnisse der medizinischen und der chirurgischen Klinik ist zur Entlastung der stark belegten Krankenräome Platz für 69 Kranke und zum Ersatz für die sog. Holzbaracke, in welcher z. Z. 30 Betten untergebracht sind, für weitere 30 Kranke, somit im Ganzen Raum für 99 Kranke neu zu beschaffen. Die vor nahezu 40 Jahren erbaote Holzbaracke kann aoch nicht weiter benatzt werden. — In der medizinischen wie in der chirurgischen Klinik sollen Räame zur Absonderung von Kranken, welche durch Unruhe, üblen Geruch u. s. w. die anderen belästigen, ebenso Tageräume, ein theoretischer Hörsaal, Zimmer für wissenschaftliche Untersuchungen, für die Poliklinik und Baderänme hergestellt werden. Der Operationssaal entspricht ebenfalls nicht den heute allgemein gestellten Anforderongen. Zur Befriedigung der vorstehend aofgeführten Raumbedürfnisse ist in Aussicht genommen, für die chirurgische Klinik auf dem durch den Ankanf des Klubgrundstücks und darch die theilweise Aufhebang der Strasse Schuterhagen erweiterten Krankenhausgrandstücke einen Neubau zu errichten, der medizinischen Klinik aDer zu ihren jetzigen Räumen noch die Krankenräome der chirurgischen Klinik im Universitätskrankenhaase zu überweisen. Der ersteren verbleiben danach im vorhandenen Krankenhause nur die Räume des zweiten Obergeschosses des sogen.

Greifewald.

— 198 —

Königreich Prenssen.

Lehrgebäudes. Hier sollen der theoretische Lehrsaal, die Zimmer für wissenschaftliche Untersuchungen and die Sammlungen untergebracht werden. Es ist deshalb in Aassicht genommen, den Neabaa der chirurgischen Klinik durch eine Brücke mit diesen Käumen zu verbinden. Die Kosten dieses Neubaues betragen 47*2 000 M, wozu die Kosten der Brücke mit 8 000 M and die Kosten der wegen des Baugrundes nothwendig werdenden künstlichen Fundirung mit 73 000 M kommen, zusammen 553 000 M. Garnisonlazaret. 1853 von der Stadt Greifswald als Lazaret erbaut, dem Militärfiskus im Jahre 1854 zum Gebrauch überwiesen. In der Zeit von 1886—1891 diente es als Kasernement, war vom 1. Jan. bis 31. März 1892 zwecks Renovirung unbelegt und dient seit 1. April 1892 wieder als Lazaret. Es liegt in der Mühlenvorstadt, Langereihe Nr. 2. A r z t : Stabsarzt Dr. Dautwiz. 16 Betten. 1898 wurden 136 Kranke durchschnittlich 24,s Tage verpflegt. — Gasb e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Fenster, Glas-Jalousien, Kippfenster, Luftscheiben, Ventilationsschächte, Schieberklappen in den Thüren. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebrüder Schmidt in Weimar für die gesammte Garnison. —Badeeinrichtung. — W a s s e r v e r s o r g u n g : Anschluss an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Desinfektion der Tonnen (Mainzer Tonnen-Wagen-System) mit Kalkmilch und roher Karbolsäure. Beseitigung der Abfallstoffe: Abfuhr der Tonnen durch die städtische Abfahranstalt. Städtisches Krankenhaus, für ansteckende Krankheiten. V o r s t a n d : Polizei-Direktion. A r z t : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Mosler. 12 Betten. 1898 und 1899 kein Kranker.

Privat-Klinik zur Pflege leichter Kranker. Im April 1897 errichtet. Die Klinik soll

zur Entlastung der chirurgischen Klinik dienen bezw. der zur Erholung bedürftigen Privatkranken nach überstandener Krankheit. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter. 28 Betten. V e r p f l e g u n g B p r e i s : 6 und 4 M täglich. 1898 wurden 181 Kranke verpflegt. P r i v a t • Krankenhaus von Prof. Dr. H o f f m a n n . 1. Mai 1898 errichtet. 17 Betten, darunter 4 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6,so M, 4,so M und 3 M täglich. 1898 wurden 36 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben.

Universitfits - Klinik für Augenkranke. 1. Mai 1873 errichtet. Neubau. 1899 wurde

eine Baracke mit 18 Betten errichtet. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten). V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Professor Dr. Schirmer. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Neu-Torney - Stettin. 51 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 M, 4 M, l,2o und 0,60 M täglich. 1898/99 wurden 629 (366 m., 263 w.) Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Von den Verpflegten waren in I. Kl. 4 m., 9 w., II. Kl. 25 m., 33 w., III. Kl. 297 m., 175 w. und unentgeltlich in ganzen F r e i s t e l l e n 27 m., 39 w. In der P o l i k l i n i k wurden 2 431 (1 416 m., 1015 w.) Kranke behandelt. 1898/99 betrugen die Ausgaben 29 603 M. Die Einnahmen 29 725,4 s M, darunter 18 901,20 M Verpflegungsgeld und 10734,so M S t a a t s z u s c h u s s .

UnivereitÄts-Poliklinlk fftr innere, Hals- und Nasenkrankheiten. Direktor: Pro-

fessor ord. Dr. Strübing.

UnivereltÄts-Klinik und Pollklinik für Kinderkrankheiten.

1896 eingerichtet.

D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Krabler. 1 Assistenzarzt. 2 Diakonissen aus NeutorneyStettin. 30 Betten. 1899 wurden 140 Kinder verpflegt und 1410 in der P o l i k l i n i k behandelt.

CniversiUts-Klinik f ü r Geisteskranke. 1. April 1889 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten). Vorstand und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Prof. Dr. Arndt. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 54 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,30 und 1,65 M täglich. 1899 worden 49 m., 43 w. Kranke verpflegt, 4 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 34 939 M, letztere setzten sich zusammen aas 25 298 M Verpflegungsgeld, 1 635 M für verkaufte Produkte and 8006 M Zuschuss des Staates.

VniTersittts-KlInik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten.

1825 errichtet, die

neue Anstalt 1878 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichtsund Medizinal-Angelegenheiten). V o r s t a n d : Prof. Dr. Martin. 3 Assistenzärzte. 3 Wärterinnen, 12 zur Ausbildung. 61 Betten: I. Kl. 2, H. Kl. 4, HI. Kl. 20 für Kranke, 25 für Schwangere und 10 für Kinder. 12 Plätze für Hebammenschülerinnen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4,soM, H. Kl. 3 M. HI. Kl. I M täglich. Von den 20 in der UI. Kl. befindlichen Plätzen sind 10 Freistellen, die an Bedürftige vergeben werden können. Diese Freistellen werden vorzugsweise solchen Kranken verliehen, die ein grösseres klinisches Interesse darbieton. Doch können sie auch an andere Kranke vergeben bezw. halbe Freistellen gewährt werden. Jede Kranke, die auf eine Freistelle Anspruch macht, muss sich vorher selbst vorstellen oder ein ärztliches Attest einsenden, aas welchem ein sicherer Schluss über die Art ihrer Erkrankung gemacht werden kann. 1898/99 wurden 429 Kranke und 268 Wöchnerinnen verpflegt, 12 Kranke und 3 Wöchnerinnen sind gestorben. In der Poliklinik wurden 897 Frauen behandelt, 182 Entbindungen ausgeführt. Ausgaben 1898/99: 35 770,97 M. Die Einnahmen betrugen 36 245,90 M, darunter 10733,20 M Verpflegungsgeld, 562,so M Hebammen-Lehrgeld und 24950,20 M S t a a t s zuschuss.

Königreich Prenssen.



199



Gieren—Groningen.

Um- a n d E r w e i t e r u n g s b a u 1900. Der in der zweiten Hälfte der 70er Jahre erbauten Klinik fehlt ein den modernen Ansprüchen entsprechender klinischer Hörsaal mit den erforderlichen Nebenräumen. Völlig unzureichend ist aie Poliklinik untergebracht. Ebenso Bind nnzareichend die Räume für die Schwangeren, die Hebammenschülerinnen and das Pflegepersonal. Die Beschaffung dieser Räume liest sich nach den örtlichen Verhältnissen mir durch Ausführung eines Erweiterungsbaues auf dem nordöstlichen Theile des Anstaltsgrundstückes unter Beseitigung des hier vorhandenen Flügelbaues ermöglichen. Die Kosten betragen für den Erweiterungsbau ohne die innere Einrichtung und für die Abbruchsarbeiten 149 700 M, für die Instandsetzungsarbeiten im Altbau 22 500 M, zusammen 172 200 M. Hospital St. Spiritus nnd St. Georgsstift. 1262 bezw. 1317 gegründet Siechenhaus Martinsstift. 1884 vom evangelischen Frauenverein gegründet. 3 Diakonissen aus Neu-Tomey-Stettin. 48 Betten. Johanniter-Siechenhans. 30 Betten. 1899 wurden 8 m., 30 w. Sieche verpflegt, 1 m., 5 w. Bind gestorben. Greven rechts der Ems, 1 766 Einw. (Landkreis Hflnster, Beg.-Bez. MOnster). St. Maria-Joseph-Hospital. Errichtet am 22. Okt. 1884 von der katholischen Kirchengemeinde. Arzt: Sanitätsratn Dr. Sprakel. W a r t e p e r s o n a l : 7 Franziskanessen aus Münster. 43 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 0,70 M täglich. 1898 wurden 179 m., 120 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 17 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 9 Altersschwache, 7 Sieche und 4 Personen zur Ausbildung. Ausgaben 1898: ordentliche 6 381,75 M, ausserordentliche 1 054,»3 M. Die Einnahmen betrugen 10 372,:« M und setzten sich zusammen aus 8 324,6t M Verpflegungsgeld, 180 M für verkaufte Produkte, 741,u M Kapitalszinsen nnd 1126,7s M Legaten, Geschenken und Kollekten. Grevenbroich, 2 1 3 3 Einw. (Kreis Grevenbroich, Beg.-Bez. Dflsseidorf). W a s s e r l e i t u n g aus einem Tiefbrunnen seit 1897 vorhanden. Krankenhans rar heiligen Elisabeth. 9. Mai 1895 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholischer Kirchen vorstand. Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Püllen. W a r t e p e r s o n a l : 6 Augustinerinnen aus Neuss und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 21 Betten. V e r p t l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1898 wurden 76 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 26,5 Tage verpfleg, 6 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 58 m., 23 w. an K r ä t z e Leidende. Grieth, 998 Einw. (Kreis Kleve, Beg.-Bez. Dasseldorf). Hospital. 1896 errichtet. 5 Schwestern aus Münster.

7 Betten.

Grimlinghausen, 1 237 Einw. (Kreis Neuss, Beg.-Bez. Dflsseidorf). St. Josephs.Krankenhans. 1883 errichtet. A r z t : Dr W a r t e p e r s o n a l : 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 12 Betten. 1898 wurden 66 Kranke verpflegt. Grimmen, 3 584 Einw. (Kreis Grimmen, Beg.-Bez. Stralsund). StädtischeB Krankenhaus. 1861 von der Gemeinde erbaut. A r z t : Dr. Geissler. 8 Betten. 1899 wurden 36 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Gröbnig, 1 769 Einw. (Kreis Leobschfltz, Beg.-Bez. Oppeln). Hospital. verpflegt.

1892 errichtet. 3 graue Schwestern ans Breslau.

1898 wurden 21 Personen

Gröningen, 3 193 Einw. (Kreis Oschersleben, Beg.-Bez. Magdeburg). Krankenhans der Firma W i e r s d o r f f , Hecker & Co. 1884 von der Firma errichtet, um den in der Zuckerfabrik und den landwirtschaftlichen Betrieben derselben beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen ärztliche Behandlung und Pflege angedeihen zu lassen. Arzt: Dr. Eisfeldt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz aus dem Pflegerinnenhaus des Vaterländischen Frauenvereins zu Altona. 20 Betten. 1S99 wurden 70 m., 81 w. Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt, 3 m., sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 6849,8» M und setzten sich zusammen aus 1407,15 M Verpflegungsgeld und 5442,70 M Zuschuss der Firma.

Gronau—Gross-Salze.



200

Königreich Preussen.



Gronau, 2 522 Einw. (Kreis Gronau, Reg.-Bez. Hildesheim). T. Savigny-Stift zum heiligen Joseph. Errichtet 1870 von dem Bischof E d u a r d J a k o b von Hildesheim, dem verstorbenen Domkapitular B o r m a n n und einem ungenannten Wohlthäter. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarre. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Hildesheim. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25—2M täglich. 1899 wurden 46 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwache. Ausgaben 1399 : 2 340 M. Die Einnahmen betrugen 4 341 M und setzten sich zusammen aus 1 950 M Verpflegungsgeld, 200 M Zuschuss des Kreises, 100 M der Gemeinde und 91 M für die Nähschule. Gronau i. Westf., 2 0 8 3 Einw. (Kreis Ahaus, Reg.-Bez. Münster). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Evangelisches Krankenhans. 24. Dez. 1S89 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die evangelische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Loewe. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bielefeld. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1898 wurden 94 m., 55 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 5 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 8370,u M, letztere setzten sich zusammen aus 7 358,46 M Verpflegungsgeld, 154,66 M Kapitalszinsen und 1057 M aus sonstigen Quellen. Krankenhaus.

1897 errichtet.

W a r t e p e r s o n a l : 2 Franziskanessen aus Münster.

Groschowitz, 2 0 2 8 Einw. (Kreis Oppeln, Reg.-Bez. Oppeln). Krankenhans. 1893 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aus Münster. wurden 100 Kranke verpflegt.

1898

Gro88-Baudis8, 5 7 4 Einw. (Landkreis Liegnitz, Reg.-Bez. Liegnitz). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Kreis-Krankenhaus. 1896 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus Frankenstein. 20 Betten. Gross-Biesnitz, 3 0 3 Einw. (Landkreis Görlitz, Reg.-Bez. Liegnitz). Natnrheilanstalt des Gutsbesitzers S t r u h l . Wasserheil-und Terrainkur-Anstalt. 3. Juli 1899 konzessionirt. A r z t : Dr. Benno. 16 Zimmer mit je 1 oder 2 Betten. Gros8-Kammin, 7 1 4 Einw. (Landkreis Landsberg, Reg.-Bez. Frankfurt). Siechenbans.

E i g e n t h ü m e r : Graf zu S t o l b e r g .

10 Betten.

Gross-Krebs, 1 155 Einw. (Kreis Marienwerder, Reg.-Bez. Marienwerder). Siechenhans. 1897 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Danzig. 1898 wurden 14 m., 13 w. Sieche verpflegt.

25 Betten.

Gross-Reken, 2 2 6 5 Einw. (Kreis Borken, Reg.-Bez. Münster). St. Lndgerns-Hospital. Gegründet 1890 von der kirchlichen Gemeinde. Aerzte: Dr. Wichmann in Velen und Dr. Holthausen in Lembeck. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus Munster. 7 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,50 M täglich. 1899 wurden 29 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 48 Tage verpflegt. Ausgaben 1899 betrugen 1 998,4 6 M, die Einnahmen 2 062,80 M. Gross-Salze, 5 9 0 3 Einw. (Kreis Kalbe, Reg.-Bez. Magdeburg). Centrale W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1853 und 1S64 eingerichtet. V o r s t a n d : Kommerzienrath Otto Allendorf und Armenpfleger Schuhmachermeister List. A r z t : Sanitätsrath Dr. Kirchhain. W a r t e p e r B o n a l : 1 Krankenwärterin. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s täglich: 1,75 bezw. 1,5oM im Winter, 1,50 bezw. 1,25 M im Sommer. 1899 wurden 9 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 15 bezw. 38 Tage verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 543,26 M, die Einnahmen betrugen 542,21 M Verpflegungsgeld, 26,53 M Zuschuss der Stadt und 17,28 M aus sonstigen Quellen. Privat-Heilanstalt von Dr. F r i c k e . 15. Mai 1898 eröffnet. 6 Betten.

Königreich Prenssen.



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Orou-Stein—Grottkan.

Gross-Stein, 884 Einw. (Kreis Gross-Strehlitz, Beg.-Bez. Oppeln). St. Hyacinth-Stift. 1895 als Krankenanstalt vom Grafen v. S t r a c h w i t z gestiftet. Die Anstalt besitzt seit 1896 Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Die Krankenschwestern Mägde Maria. Arzt: Dr. Korbsch in Krappitz. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus dem St. Marienstift zu Poremba. S Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1, 0,60 and 0,40 M täglich. 1S99 wurden 23 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt. Gross-Strehlitz, 5 480 Einw. (Kreis Gross-Strehlitz, Beg.-Bez. Oppeln). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Lazarct der Königl. Strafanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern], B e l e g f ä h i g k e i t : 526 Männer. H a f t r ä u m e : 432 Einzelzellen ansschl. Strafzellen, 94Schlafzellen, 8 gemeinsame Arbeitsräume von 440 qm Gesammtgrösse. A r z t : Sanitätsrath Dr. Graetzer, Kreisphysikus. K r a n k e n r ä u m e : 11 von 191 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 151 Männer. Städtisches Krankenhaus. Arzt: Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Graetzer. 16 Betten, 1899 wurden 54 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 4 m., sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 705,72 M, letztere setzten sich zusammen aus 1638,4« M Verpflegungsgeld, 625,53 M Zuschuss der Stadt und 441,7s M aus sonstigen Quellen. Gross-Strzelcze, 342 Einw. (Kreis Gostyn, Beg.-Bez. Posen). Krankenanstalt der barmherzigen Brüder „Marysin". Eröffnet 15. Okt. 1895, von M. Zoltowski aus Godurowo gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Konvent der barmherzigen Brüder in Breslau. Arzt: Dr. Granatkiewicz. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 14 barmn. Bruder aus Breslau. 55 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und 1,25 M täglich. 1899 wurden 479 m. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 27 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Männer zur Reinigung von Ungeziefer una 8 an Krätze leidende Männer. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 30135,23 M, letztere setzten sich zusammen ans 9 092,o6 M Verpflegungsgeld, 1368 M für verkaufte Produkte, 1000 M Zuschuss des Kreises, 130 M der Stadt, 16 240,14 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 2 305,03 M aus sonstigen Quellen. Gross-Wartenberg, 2 355 Einw. (Kreis Gross-Wartenberg, Beg.-Bez. Breslau). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Städtisches and Kreis-Krankenhans. (Der Kreis hat einen Theil für die Kreiskranken gemiethet.) E i g e n t h ü m e r : Selbständige Stiftung: Hospital ad Sanctum Nicolaum, von welchem die Stadt Krankenräume gemiethet hat. V o r s t a n d : Magistrat. A r z t : Kreisphysikus Dr. Furch. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildete Krankenwärterin. 28 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s und K u r k o s t e n ausschl. Arznei 0,so M täglich. 1898 wurden 83 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 46,5 bezw. 69 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 6 Altersschwache. Ausgaben 189S: ordentliche 4 139,84 M, ausserordentliche 219,18 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 4 613,27 M und setzten sich zusammen aus 3 398,5s M Verpflegungsgeld, ISO M Kapitalszinsen, 800 M Zuschuss des Kreises und 234,69 M der Stadt. Grottkau, 4 321 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Grottkan, Beg.-Bez. Oppeln). Die W a s s e r v e r s o r g u n g geschieht durch Tiefbrunnen. Dieselben sind bis zum Grunde ausgemauert und mit gut schliessenden Steinplatten oder starken Holzplatten zugelegt. — Das S c h l a c h t h a u s ist 1887/88 von der hiesigen F l e i s c h e r - I n n u n g erbaut. Dasselbe liegt im Süden der Stadt. Das Wasser kommt aus einem Tiefbrunnen, welches durch ein Pumpwerk in das Schlachthaus geleitet wird. Anlagekosten 50 500 M. — Die Wirthschafts-, Spül- und Regenwässer werden in die K a n a l i s a t i o n geleitet. Die Kanäle, welche 187S angelegt wurden, münden in das Leuppuscher- und Zülzhofer Wasser. — Die Latrinen sind über zementirten Senkgruben angelegt und werden nur Nachts entleert. — Ein städtischer Desi n f e k t i o n s a p p a r a t ist auf dem Bauhofe aufgestellt, welcher aus einem Dampfkessel, über dem ein Fass mit durchgebrochenem Boden aufgestellt ist, besteht. — Das Kreis-Krankenhaus besitzt einen Apparat von Schäffer & Walcker. — Eine B a d e a n s t a l t mit Wannenbädern. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 23. Juni 1885. Garnisonlazaret. 1S51 erbaut und im August 1853 bezogen. Es liegt im südlichen Theile der Stadt am Ende der Bischofstrasse. V o r s t a n d : Assistenzarzt Staffhorst. W a r t e p e r s o n a l : 3 Sanitätsmannschaften, 1 Hilfswärter. 14 Betten. 1898 wurden 41 Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt. Henneberg'scher D e s i n f e k t o r T I—HI (1890) für die Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Tiefbrunnen. Anschluss an die städtische Kanalisation.

Grünberg i. Schi.—Grunewald.



202



Königreich Prenssen.

Kreis - Krankenhans. Am 1. April 1862 errichtet. A r z t : Dr. Wiedemann. Wartep e r s o n a l : 5 Borromäerinnen aus Trebnitz. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so—3 M täglich. 1899 wurden 751 (428 m., 323 w.) Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 10 m., 9 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 15 991 M. Die Einnahmen betrugen 16470 M und setzten sich zusammen aus 10 842 M Verpflegungsgeld, 5 628 M Zuschuss des Kreises und 4 M aus sonstigen Quellen. Augnsta-Haus f ü r Sieche. 1896 errichtet. 14 Betten. W a r t e p e r s o n a l : 4 Borromäerinnen aus Trebnitz. Grünberg i. Schi., 18 529 Einw. (Kreis Granberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g seit 1896 im Betrieb. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u eingeführt. Städtisches Krankenhans. 1815—1820 von der Stadt errichtet nnd 1867/68 erweitert. A r z t : Kreisphysiltus Dr. Erbkam. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kraschnitz, 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Gehilfin. 50 Betten, darunter 8 für Kinder. 1898 wurden 142 m., 78 w. Kranke durchschnittlich 24,2 Tage verpflegt, 20 m., 15 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 16 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 15 506,8« M, letztere setzten sich zusammen aus 7 130,72 M Verpflegungsgeld und 8 376,16 M Zuschuss der Stadt. Privat-Heilanstalt von Dr. Schirm er. Grünewald bei Wittlich (Kreis Wittlicb, Reg.-Bez. Trier). Lungenheilstätte der neun nördlichen Kreise des Regierungs-Bezirks Trier. 1900 im Bau. Grünheide i./Mark bei Berlin, 157 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Sanatorium von Sanitätsrath Dr. U l r i c h — Berlin. 50 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 4—5 M täglich. Grünhof, 272 Einw. (Kreis Regenwalde, Reg.-Bez. Stettin). Krankenhans des St. Aloysiusstifts. 1857 vom verstorbenen Präsidenten v. Beckedorff errichtet. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischöflicher Stuhl zu Breslau. A r z t : Dr. Arndt in Regenwalde. W a r t e p e r s o n a l : 3 Borromäerinnen aus Trebnitz. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, l,2o und 0,ao U täglich und unentgeltlich. 1S99 wurden 6 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 131 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verpflegt 2 Sieche und Krüppel. Die Einnahmen 1899 betrugen 603,10 M Verpflegungsgeld. Grunau, 820 Einw. (Kreis Frankenstein, Reg.-Bez. Breslau). Mariannenhaus zur Kranken- nnd Siechenpflege. 12. Juli 1883 gestiftet von Prinz Albrecht von Preussen (Eigenthümer). V o r s t a n d : Der evangelische Gemeinde-Kirchenrath. A r z t : Dr. Habel (Kamenz). W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen und 1 Krankenwärter. 34 Betten: darunter 4 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M und weniger täglich, auch unentgeltlich. Grundschöttel, 1 385 Einw. (Landkreis Hagen i. W., Reg.-Bez. Arnsberg). Bethanien, Kranken- nnd Alterspflegehans. Am 7. Aug. 1882 gegründet durch den evangelischen Pfarrer Franz Arndt in Volmarstein. Leitende A e r z t e : Drs. Espe und Breitenbach in Volmarstein. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakon, 5 Diakonissen aus Sarepta b. Bielefeld. 100 Betten: 60 f. M., 40 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s bis l,so M täglich. 1899 wurden 102 m., 47 w. Kranke und Altersschwache verpflegt, 10 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 26 400 M und setzten sich zusammen aus 25 200 M Verpflegungsgeld, 200 M Zuschuss des Kreises. Grunewald bei Berlin, 2 650 Einw. (Kreis Teltow, Reg.-Bez. Potsdam). W a s s e r v e r s o r g u n g durch die Charlottenburger Wasserwerke (Aktien-Gesellschaft). Sanatorium Grunewald, zur Erholung für Nervenleidende und Rekonvaleszenten (Hagenstrasse 43). 1. April 1895 von Dr. Cron eröffnet. A r z t : Dr. Chrysander. 56 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 7,50 M und mehr täglich. Sanatorium Quisisana, für Erholungsbedürftige und Rekonvaleszenten (Winklerstr. 24). E i g e n t h ü m e r : Dr. Georg Lazarus. Arzt: Dr. Siemsen. 15 Betten.

Königreich Preussen.



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Gaben, Gfltergotz.

Guben, 31 182 Einw. (Stadtkreis Gaben, Beg.-Bez. Frankfurt). Nene W a s s e r l e i t u n g 1897 in Betrieb gesetzt. — Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus ohne Freibank vorhanden. — K a n a l i s a t i o n geplant. Städtisches Krankenhaus nebst Baraeke. 1866 erbant. Anbau geplant. Aerzte: Rreisphysikus Dr. Jungmann and Dr. Zählke. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester and 2(1 m. 1 w.) ausgebildete Krankenwärter. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für hiesige Einwohner una Krankenkassen-Mitglieder l,so M, für fremde Krankenkassen 2 M, für Behörden and auswärtige Personen 2,35 M, & besonderes Zimmer 0,so M Aufschlag, für Landarme and Armenverbände 1 M täglich inkl. 20 Pf. für Arznei. 1899 worden 244 m., 160 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 30 m., 19 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 12 Pfründner. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 20 243 M, letztere setzten sich zusammen aus 10 946 M Verpflegungsgeld, 56 M für verkaufte Produkte, 7 263 M Zuschuss der Stadt, 1 905 M DienstbotenAbonnement and 73 M für Desinfektionen. Naeml Wilke-Stift, Diakonissenanstalt nebst Kinderbewahranstalt. 15. Juli 1878 durch Geh. Kommerzienrath F r i e d r i c h Wilke errichtet. 50 idioten Pflegekinder sind seit 1899 in einem besonderen neuerbanten Hause untergebracht. E i g e n t h ü m e r : Evangelisch-lutherische Kirche in Preussen. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstand: Pastor Biehler. Aerzte: Dr. Ayres, Dr. Schnitze, Augenarzt. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 83 Betten, aarnnter 61 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,so M, 2—3 M, l,»o M, für Kinder 0,so—0,so M täglich. 1898 wurden 90 m., 146 w. Kranke durchschnittlich 92 Tage verpflegt, 11 m., 10 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1898 betragen 26 931 M, letztere Betzten sich zusammen aas 21 711 M Verpflegungsgeld, 1 182 M der Sparkasse, 2 176 M Kapitalszinsen, 232 M aas der Kinderbewahranstalt, 122 M Dienstboten-Abonnement, 458 M Legaten, Geschenken und Kollekten and 1050 M aas sonstigen Quellen. Taubstummen-Anstalt. Internat, Externat. Die Anstalt wird vom Provinzial-Verbände unterhalten. Direktor: Kopka. 9 Lehrer, 2 Lehrerinnen. 86 Schüler. Schulgeld bezw. Kostgeld jährlich: 72 bezw. 200 M, siehe auch Wriezen. Giitergotz bei Drewitz-Potsdam, 440 Einw. (Kreis Teltow, Beg.-Bez. Potsdam). Sanatorium der Invallditfits- und Alters-Versicherungs-Anstalt Berlin. Hier werden nur männliche Kranke in Behandlung genommen, bei denen eine länger dauernde Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit zu erwarten ist. Die Aufnahme geschieht auf Antrag des Versicherten oder seines Arztes an den Vorstand der Anstalt. Dieser lässt ihn durch den dirigirenden Arzt des Sanatoriums Dr. Pielicke in Berlin untersuchen und ordnet bei günstigem Ausfalle der Untersuchung die Ueberführung in das Sanatorium an. Die Aufnahme und die Verpflegung dort erfolgen kostenlos für den Versicherten; im Bedarfsfalle, d. h. wenn derselbe keine gesetzliche Kranxenunterstützung mehr beziehen sollte, wird sogar eine Familienunterstützung im Betrage von 5—10 M für die Woche gewährt. Die Behandlung in Gütergotz wird bis zur Herstellung der Erwerbsfahigkeit des Versicherten fortgesetzt; ist diese anf Grund der klinischen Beobachtung nicht mehr möglich, so wird der Patient aus der Anstalt entlassen mit der Empfehlung, das Rentenverfahren nunmehr einzuleiten. Langenkranke sind von der Aufnahme ausgeschlossen; sie werden der Heilanstalt des rothen Kreuzes, Grabowsee bei Oranienburg (nur Männer), und der Heilanstalt von Dr. Weicker in Görbersdorf überwiesen, in letzter Zeit auch den Anstalten in Loslau und Andreasberg. Kranke, deren Fürsorge nicht der Versicherungs-Anstalt Berlin obliegt, also Versicherte anderer Versicherungs-Anstalten, der Berufs-Genossenschaften oder der Eisenbahn-Krankenkassen finden unter Umständen gegen eine Entschädigung von 3 M für den Verpflegnngstag ebenfalls Aufnahme in Gütergotz. Das Sanatorium Gütergotz bietet im Winter Raum für 62, im Sommer durch Aufstellung von drei Döcker'schen Baracken und Belegung zweier Tagesräume für 94 Pfleglinge und ist mit allen modernen therapeutischen Hilfsmitteln, auch Zand er'sehen Apparaten, ausgerüstet. Bisher haben etwa 1 200 Versicherte dort ärztliche Behandlung and Verpflegung genossen; die Kosten für die Verpflegung betrugen einschliesslich Diät (l,is—1,20 M), Miethe, Gehälter, Kleidung, Wäsche, Familienunterstützung u. 6. w. durchschnittlich 3,«o—3,so M für den Verpflegungstag. Das Krankenmaterial besteht hauptsächlich aus Kranken, die an heilbaren chronischen Krankheiten leiden, z. B. chronischem Gelenkrheumatismus, chronischen Magen-Geschwüren, und -Katarrhen, gutartigen Nervenleiden (Neuralgien und Neurasthenien) u. s. w., — und die violfach bei fehlender oder ungenügender ärztlicher Behandlung in Invalidität und Siechthum zu gerathen pflegen. Die Erfolge der Gütergotzer Anstalt sind bisner zufriedenstellende, auch in pekuniärer Beziehung gewesen, so dass man jetzt mit einer Vergrösserung und einem Neubau derselben begonnen hat. Das neue Sanatorium wird in Be elitz errichtet, siehe S. 22. — Die Stadt Berlin eröffnet hier nach Ablauf des Pachtvertrages am 1. April 1902 eine städtische H e i m s t ä t t e f ü r b r u s t k r a n k o Männer.

Gütersloh—Gambinnen.

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Königreich Prenssen.

Gütersloh, 6 678 Einw. (Kreis Wiedenbrück, Reg.-Bez. Uinden). W a s s e r l e i t u n g mit Enteisenungsverfahren vorhanden. St. Elisabeth-Hospital. Am 26. Sept. 1894 vom katholischen Kirchenvorstand eröffnet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Schlüter. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanerinnen aus Olpe, 1 Krankenwärter. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M, für Arme 0,50 M täglich. 1S99 wnrden 58 m., 3S w. Kranke durchschnittlich 61 Tage verpflegt, 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 3 646 M. Die Einnahmen betrugen 5 09S M und setzten sich zusammen aus 3 620 M Verpflegungsgeld, 54 M Kapitalszinsen und 1 405 M Geschenken. Krankenhans. „Barth'sche Stiftung«. 1860 von H e i n r i c h B a r t h gestiftet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Schlüter. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen ans Sarepta b. Bielefeld, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 48 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, 2 und 1,25 M täglich. 1899 wurden 164 m., 78 w. Kranke verpflegt, 6 m., 10 w. sind gestorben. Guhrau, 4 807 Einw. (Kreis Guhrau, Reg.-Bez. Breslau). Städtisches S c h l a c h t h a u s vorhanden. Kreis-Krankenhans. 6. Jan. 1874 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Kreis, ausschliesslich der Städte. A r z t : Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Nauwerck. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien - Breslau, 1 Krankenwärter. 58 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 746 (368 m., 378 w.) Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 20 m., 15 w. 6ind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 15 400 M, letztere setzten sich zusammen aus 102 M Verpflegungsgeld, 1 116 M Kapitalszinsen und 14 182 M Zuschuss des Kreises. StSdtische Armen • Krankenanstalt. 4. April 1825 errichtet. A r z t : Dr. Maske. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethanien zu Breslau. 18 Betten. 1898 wurden 72 m., 48 w. Kranke durchschnittlich 15 bezw. 39 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 3 490,61 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 151,75 M Verpflegungsgeld, 309,96 M Kapitalszinsen, 2 008,90 M Zuschuss der Stadt und 20 M aus sonstigen Quellen. Kreis-Siechenhans (Landrath v. Gossler-Stiftung). 21 Betten. E i g e n t h ü m e r : KreisKommunalverband. Hospital ad St. Nicolaum. Milde Stiftung unter Aufsicht des Magistrats. 20 Betten Kranken • Pflegeanstalt in der Waisenanstalt. 1872 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 10 graue Schwestern aus Breslau. Gumbinnen, 13 799 Einw., 18 Acrzte, 1 Zahnarzt, Gumbinnen, Reg.-Bez. Gumbinnen).

13 Hebammen, 2 Apotheken

(Kreis

W a s s s e r l e i t u n g ist im Dezember 1897 eröffnet. System: Quellwasser durch eiserne Röhren 8 km weit nach der Stadt geleitet. Natürlicher Druck. Enteisenungsanlagen. Leistung 1898: 57 219 cbm. Anlagekosten 400 000 M. — Städtischer S c h l a c h t h o f soit 1882. Anlagekosten einschliesslich der Erweiterungsbauten im Jahre 1897 und 1899: 120 000 M. 1898 wurden geschlachtet: 2 008 Rinder, 6 476 Schweine, 1 791 Kälber, 4 723 Schafe und 21 Ziegen, zusammen 15 019 Schlachtthicre. — Fast ausschliesslich oberirdische E n t w ä s s e r u n g , einzelne überdeckte Kanäle. K a n a l i s a t i o n geplant. Abfuhr: Meist Senkgruben, stellenweise Tonnensystem. — Im Militärlazaret eine D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ; in jedem der beiden Zivilkrankenhäuser ein Desinfektionsapparat. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 3 Flussbadeanstalten; 1 Dampfbadeanstalt, seit 3 Jahren im Betrieb, mit römischen und irischen Badeeinrichtungen. — B a u P o l i z e i - O r d n u n g vom 2. Dez. 1893. Garnisonlazaret. 1891/92 erbaut und am 16. Okt. 1892 bezogen. Es liegt im Osten der Stadt in der Gemarkung Norutschatschen, zwischen der Stallupöner-Pillkaller Chaussee nach dem Dorfe Springen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Wernicke. W a r t e p e r s o n a l : 6 ausgebildete Krankenwärter. 99 Betten. 1898 wurden 870 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — Gasbeleuchtung. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Ziegelöfen mit Eisenmantcl. Budenberg'scher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t für die gesanimte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g durch Wasserleitung. L a t r i n e n : Tonnensystem. Gebrauchswässer werden unterirdisch nach dem Pissafluss abgeleitet. K r e i s - K r a n k e n h a u s . Vom Kreise erbaut und im Oktober 1896 eröffnet. V o r s t a n d : Kreisausschuss. A r z t : Dr. Regge. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg, 1 Krankenwärter. 62 Betten. 1899 wurden 327 (152 m., 68 w., 107 Kinder) Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 24 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 14 527 M, letztere setzten sich zusammen aus 10 577 M Verpflegungsgeld und 3 950 M Zuschuss des Kreises.

Königreich PreusMn. StÄdtisches Krankenhans.



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Gummersbach—Gutta tad t.

1860 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Kehler.

Warte-

r s o n a l : 2 Diakonissen ans Königsberg und 1 Wärter. 48 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für geinheimische 0,9u M, für Auswärtige l,io M, für Arme 1 M täglich ohne Arznei. 1S99 wurden

145 m., 93 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 13 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7 618 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 138 M Verpflegungsgeld, 23 M für verkaufte Produkte, 3 443 M Zuschuss der Stadt und 14 M aus sonstigen Quellen. ProTinzial-Hebammen-Lehranstalt. 1790 vom Staate errichtet. E i g e n t h ü m e r : Provinz Ostpreussen. D i r e k t o r und A r z t : Regierungs-und Medizinalrath Dr. Döpner. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberhebamme. Durchschnittlich 38 Betten für Schwangere, Wöchnerinnen, Lehrtöchter und 6 für Neugeborene. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,75 M täglich, für Neugeborene unentgeltlich. 1898 wurden 52 Wöchnerinnen verpflegt, davon 49 entbunden. Ausserdem verpflegt: 20 Lehrtöchter, von denen 4 ausserhalb der Anstalt wohnen. Unterhaltungskosten rund 11 800 M. Salzburger Hospital. Im Jahre 1740 vom Könige F r i e d r i c h W i l h e l m I. für bresthafte (gebrechliche) Salzburger errichtet. Die Verwaltung führt der Magistrat. 120 Betten. Bürgerhospital. Von der Bürgerschaft im Jahre 1783 errichtet. 50 Betten. Gummersbach, 11 0 8 6 Einw. (Kreis Gummersbach, Beg.-Bez. Köln). Städtisches Krankenhans. 21. März 1882 durch Rentnerin E m i l i e M a r d e r gestiftet, 8. Nov. 1884 eröffnet. Erweiterungsbau am 25. Okt. 1899 bezogen. Behandelnde A e r z t e : Dr. Eickhoff und Dr. Nohl. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kaiserswerth und 1 Krankenwärter. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und l,ao M täglich. 1898 wurden 114 m., 73 w. Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 6 m., 3 w. Bind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Altersschwache und 10 m., 10 w. an Krätze leidende Personen. Die Einnahmen 1898 betrugen 9309,63 M und setzten sich zusammen aus 9189,66 M Verpflegungsgeld und 119,9 7 M Kapitalszinsen. Gustorf, 1 5 1 2 Einw. (Kreis Grevenbroich, Eeg.-Bez. Düsseldorf). St. Josephs-Hospital. 1884 von F r a n z J o s e p h S i n s t e d e n gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholischer Kirchenvorstand. A r z t : Dr. Bremer. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern vom St. Josephs-Kloster in Neuss. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1898 wurden 14 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 238,8 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner und 9 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 4 665 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 y l65 M Verpflegungsgeld und 2 500 M Kapitalszinsen. Guttentag, 2 429 Einw. (Kreis Lublinitz, Reg.-Bez. Oppeln). Königin-Karola-Stift. 1893 von der Stadt unter Beihilfe Ihrer Majestät der K ö n i g i n von S a c h s e n errichtet. V o r s t a n d : Magistrat. A r z t : Dr. Wasserziehr. W a r t e p e r s o n a l : 4 graue Schwestern aus Breslau. 18 Betten. 1899 wurden 93 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 9 m., 9 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1 710 M, letztere setzten sich zusammen aus 875 M Vt-rpflegungsgeld und 835 M Zuschuss der Stadt. Guttstadt, 4 571 Einw. (Kreis Heilsberg, Reg.-Bez. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1S74 neu erbaut. A r z t : Dr. Perk. Wartepersonal: 2 Schwestern aus dem Katharinenkonvent zu Braunsberg und 1 m., 1 w. Krankenwärter. Das Krankenwärterpersonal nebst den Schwestern besorgt gleichzeitig auch die Oekonomie im besondern H o s p i t a l e und im J o s c p h u s - S t i f t (beides milde Stiftungen). 12 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,50 und 0,60 M täglich. 1899 wurden 17 in., 10 w. Kranke verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 216 M, letztere setzten sich zusammen aus 204 M Verpflegungsgeld und 1 679 M Zuschuss der Stadt. St. Josephs-Krankenhaus, Krankenanstalt des Domkapitels. 0. Lange'sche S t i f t u n g . W a r t o p e r s o n a l : 4 Katharinerinnen aus Braunsberg. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,5« und 0,60 M täglich. 1S99 wurden 154 m., 93 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Hospital. K rankenhause.

(Milde Stiftung).

Gemeinschaftliche Oekonomie

mit

dem

Heilstätte für Lungenkranke, von der Provinz Ostpreussen geplant.

St. Josephs-

Gymnich—Hadersleben.



206



Königreich Prenssen.

Gymnich, 1 883 Einw. (Kreis Euskirchen, Beg.-Bez. Köln). Krankenhans. 16. März 1S59 von dem Reichsgrafen M a i F e l i x v. W o l f f - M e t t e r n i c b gestiftet. Ei gen t h ü m er: Graf Dietrich v. Wolff-Metternich. A r z t : Dr. Kalscheur. Wartee r s o n a l : 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. IS Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : ,50 bis 0,80 M täglich. 1899 wurden 1 Siecher, 7 Altersschwache, und 2 Pfründner verpflegt.

S

Haaren, 1 227 Einw. (Kreis Büren, Beg.-Bez. Minden). Emma Rose-Stiftung. 1S96 vom Kaufmann J u l i u s Rose in Köln gestiftet. Arzt: Dr. Menke in Nordborchen. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,75 M täglich. 1899 wurden 9 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899'betrugen 610 M, letztere setzten Bich zusammen aus 360 M Verpflegungsgeld, 100 M Zuschuss der Gemeinde und 150 M Geschenken. Habelschwerdt, 5 748 Einw. (Kreis Habelschwerdt, Beg.-Bez. Breslau). H o c h q u e l l e n l e i t u n g 1893 errichtet. Kranken-, Armen- nnd Arbeitsanstalt „Maria-Hilf". 1857 durch milde Beiträge gestiftet, 1895 erweitert; besitzt seit 1866 Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Kuratorium. Leitender Arzt: Dr. Ludwig. W a r t e p e r s o n a l : 12 Franziskanessen aus Münster. 103 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1,50 bis 0,50 M täglich. 1899 wurden 413 (210 m., 203 w.) Kranke durchschnittlich 58 bezw. 88 Tage verpflegt, 35 m., 42 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Pfründner, 24 Altersschwache, 25 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: 20812,io M. Die Einnahmen betrugen 21058,45 M und setzten sich zusammen aus 18212,70 M Verpflegungsgeld, 446,50 M für verkaufte Produkte, 4 376,20 M Kapitalszinsen und 200 M Legaten, Geschenken. Bürger-Hospital. 1861 errichtet, hat Rechtsfähigkeit. W a r t c p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aus Münster. 24 Betten. Hachenburg, 1 527 Einw. (Kreis Oberwesterwald, Reg.-Bez. Wiesbaden). Krankenhans Helenenstift. Von Frau Gräfin v. H a c h e n b u r g (Schloss Friedewald) gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Wird nach Abtragung der Schulden der Kirchengemeinde zufallen. Behandelnde A e r z t e : Dr. Veillan und Dr. Strohl. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern aus Dernbach. 21 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,50, 2,50, 1,25, 0,80 und 0,70 M täglich. 1898 wurden 37 m., 22 w. Kranke durchschnittlich 32,4 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfrtindner. Die Einnahmen 1898 betrugen: 2 530 M und setzten sich zusammen aus 1 300 M Verpflegungsgeld, 600 M Zuschuss des Malteserordens und 630 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Hadamar, 2 244 Einw. (Kreis Limburg, Beg.-Bez. Wiesbaden). Franen-Hospital, in der Gensler'scljen Stiftung 1856 errichtet. Arzt: Dr. Weyher. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern, arme Dienstmägde Jesn Christi aus Dernbach. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 18 Kranke verpflegt, 8 sind gestorben. St. Josephs-Anstalt für E p i l e p t i k e r , I d i o t e n , Altersschwache und Kranke. 1S90 durch Peter Joseph Salzig neu erbaut und 1898 der C h a r i t a s - V e r e i n i g u n g einverleibt, früher (1885) Eigenthum der Stadt. Arzt: Dr. Weyher. W a r t c p e r s o n a l : 11 barmherzige Brüder aus Montabaur. 76 Betten f. M. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, I M täglich. 1898 wurden 66 Geisteskranke durchschnittlich 264 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Ausserdem verpflegt in der Abtheilung für Kranke und Altersschwache: 32 ra. Personen durchschnittlich 150 Tage, 6 sind gestorben. Hadersleben, 8 635 Einw., 8 Aerzte, 2 Zahnärzte, G Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Hadersleben, Beg.-Bez. Schleswig). W a s s e r l e i t u n g 1900 fertiggestellt. — K a n a l i s a t i o n nach der Föhrde und dem Damm (grosser See bei der Stadt). — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist eingeführt. — Sowohl im städtischen wie im Kreis-Krankenhause ein D a m p f d e s i n f e k t o r . — Städtische F r e i b a d e a n s t a l t im Damm. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom S. Dez. 1893. Garnisonlazaret. 1859 als Privathaus gebaut, seit 18. Sept. 1888 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt, an der Strasse nach Christiansfeld. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Schubert. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 23 Betten. 1898 wurden 112 Kranke durchscnnittlich 25 Tage verpflegt.

Königreich Prolinen.

— 207 —

Haffen—Hagen.

Kreis• K r a n k e n h a u (Christine-Friederike-Stiftung). 17. Jnni 1812 von C h r i s t i n e F r i e d e r i k e v. H o l s t e i n gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Kreis Hadersleben. A r z t : Ereisphysikus, Sanitätsrath Dr. Hasselmann. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen ans Flensburg. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so—4 M, l,so—2,so M und 1 M täglich. 1898 wurden 471 m., 224 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 23 m., 16 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 58 m., 17 w. Krätzkranke und 7 m. Personen zur Reinigung von Ungeziefer. Ausgaben una Einnahmen 1898 betrugen 40 546,06 M, letztere setzten sich zusammen aus 29 163,90 M Verpflegungsgeld und 11 382,16 M Zuschuss des Kreises. Stldtisches Krankenhans. 1838 errichtet, am 16. Febr. 1896 als neues Krankenhaus eröffnet. A r z t : Dr. Meyer. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Flensburg und 1 m., 1 w. Krankenwärter. 26 Betten. T e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so und l,so M täglich. 1899 wurden 281 (206 m., 75 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 15 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 24 m., 3 w. Krätzkranke. Ausgaben und Einnahmen 1S99 betragen 16 078 M, letztere setzten sich zusammen aus 11 601 M Verpflegungsgeld, 4 355 M Zuschuss der Stadt und 122 U ans sonstigen Quellen. Haffen, Gemeinde Haffen-Mehr mit 2 089 Einw. (Kreis Hees, Beg.-Bez. Düsseldorf). „ X a r i a h i l f " . 10. Dez. 1863 vom Pfarrer K r u s e gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. A r z t : Dr. HeBper in Bislich. W a r t e p e r s o n a l : 4 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 7 Betten. 1899 wurden 4 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 29,3 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Hage in Ostfriesland, 868 Einw. (Kreis Norden, Beg.-Bez. Anrieh). Kreis-Krankenhaus ,,Helenenstift". November 18S0 von Dr. phil. Ed. Fr. P e t e r s e n zn Berum gegründet, 1. April 1882 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Kreis Norden. A r z t : Dr. Harms. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover und 1 Krankenwärter. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und I M täglich. 1893 wurden 166 m., 77 w. Kranke durchschnittlich 38 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 12000 M, letztero setzten sich zusammen aus 9 000 M Verpflegungsgeld, 35 M Kapitalszinsen, 500 M Zuschuss der Landschaft, 1 500 M des Kreises, 400 M der Stadt Norden, 465 M Legaten, Geschenken und 100 M aus sonstigen Quellen. Hagen i. West f., 41 833 Einw. (Stadtkreis, Beg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r l e i t u n g seit Ende 1886, das Wasser wird dem Grundwasserstrome der Ruhr entnommen. — Städtischer Vieh- und S c h l a c h t h o f vorhanden. — Einheitlicher Plan für die K a n a l i s a t i o n in Ausführung, ohne Anschluss der Aborte. Ht&dtlsches Krankenhans. 1. Mai 1860 von einer mit Rechtsfähigkeit ausgestatteten Gesellschaft errichtet. Vorstand: Kommerzienrath C. G. Schwemann. Leitender Arzt: Sanitätsrath Dr. Schaberg. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakone aus der Diakonenanstalt „Nazareth" bei Bielefeld und 11 Diakonissen. 141 Betten: 94 f. M., 47 f. Fr. (I. Kl. je 2, H. Kl. je 3, m . Kl. 89 f. M., 42 f. Fr., darunter 6 f. Knaben und 6 f. Mädchen). Verpfle gungsp r e i s : 6,so M, 5—3 M, l,so M täglich und frei. 1898 wurden 1 170 (780 m., 390 w.) Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 53 m., 25 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1S98 : 70 503 M. Die Einnahmen betrugen 70 709 M und setzten sich zusammen aus 67 240 M Verpflegungsgeld und 3 469 M Geschenken. Städtisches Epidemienhans. St. Marien-Hospital. Katholisches Krankenhaus. 26. April 1856 von der katholischen Gemeinde errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitender A r z t : Dr. Martini. Wartep e r s o n a l : 23 Vincentinerinnen aus Paderborn. 206 Betten. 1898 wurden 1 220 Kranke verpflegt. Chirurgische Privathellanstalt von Dr. H i l t r o p . 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7,so, 5 und 2 M täglich. 1899 wurden 60 m., 52 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 m., ist gestorben. Privatheilanstalt für chirurgische nnd Frauenkrankheiten von Dr. Schümann und Dr. Kirch hoff. 1. Aug. 1899 neu eröffnet. Warte p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 6, und 3M täglich. 1898 wurden 89 m., 293 w. Kranke durchschnittlich 11 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Privatheilanstalt fttr Frauenkrankheiten. 1S91 von Dr. W i r t z eröffnet. Wartep e r s o n a l : 1 ausgebildete Kraiikenwärterin. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 und 2 M täglich. 1898 wurden 95 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 3 sind gestorben.



Haigerloch—Halberstadt.

208



Königreich Preuasen.

Heil- und Pflegeanstalt für Augenkranke des R e g . - B e z . Arnsberg. 1887 von dem Verein zur Errichtung einer Augenheilanstalt errichtet; zuerst nur für mittellose Aogenkranke, seit 1. Mai 1893 unter obiger Bezeichnung. V o r s t a n d : Oberbürgermeister Prentzel. A r z t : Sanitätsrath Dr. Maj-weg. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern und 2 Pflegerinnen des evangelischen Diakonievereins zu Herborn. 70 Betten: 43 f. M., 27 f. FT., darunter 15 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : S, 6 und 4 M, l,so, 1,25, 1 M täglich und niedriger. 1898 wnrden 528 kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt. Kaiser Wilhelm-Volksheilstfitte für Lungenkranke.

1900 Bauplan fertiggestellt.

Haigerloch, 1 2 4 8 Einw. (Kreis Haigerlocli, Reg.-Bcz. Sigmaringen). Städtisches Armen- und Krankenhaus. Pfründnerhaus, Orts- und Bezirkskrankenpflege, mit Räumlichkeiten zur Aufnahme passanter Geisteskranken; hervorgegangen aus einer L e p r o s e ns t i f t u n g . Im Jahre 1835 durch Vereinigung mehrerer Armen- und Krankenstiftungen erweitert. Die Gebäude wnrden 1842 umgebaut. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Oberamtsphysikus Dr. Burkarth. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus Strassburg. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,3o und 1,15 M täglich. 1899 wurden 44 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 28,7 bezw. 38,3 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 Pfründner. Ausgaben 1898: 5 486 M. Die Einnahmen betrugen 7 576 M nnd setzten sich zusammen aus 1 798 M Verpflegungsgeld, 8 M für verkaufte Produkte, 3 540 M Kapitalszinsen, 230 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 2 000 M Einkaufsgeld für einen Pfrtindner. Haina, 1 0 5 6 Einw. (Kreis Frankenberg, Reg.-Bez. Kassel). Landes-Hospital, Irren-Bewahranstalt für männliche Personen. Durch Urkunde vom 26. Aug. 1533 von Landgraf P h i l i p p den Grossmüthigen gestiftet für arme Wahnsinnige und Gebrechliche. 1SS0, 1882, 1891 und 1895 Erweiterungsbauten. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d und leitender A r z t : Sanitätsrath Direktor Dr. Scheel. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 41 Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 28 m., 8 w. 740 Betten. Verp f l o g u n g s p r e i s : 1,32—2,47 M und 0,7t—1,32 M täglich. 1898 wurden 805 m. Personen durchschnittlich 336 Tage verpflegt, 42 sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 496 116 M, letztere setzten sich zusammen aus 158 280 M Verpflegungsgeld, 19 723 M für verkaufte Produkte, 10 369 M Kapitalszinsen, 53 824 M Zuschuss der Provinz und 253 920 M aus sonstigen Quellen. Hainau, 9 6 6 9 Einw. (Kreis Goldberg-Hainau, Reg.-Bez. Liegnitz). Quellwasserleitung. — L e i c h e n s c h a u ist eingeführt.

Städtisches S c h l a c h t h a u s

vorhanden. —

Aerztliche

Hospital ad St. Nicolanm für Krankenpflege. Die Anstalt war 1536 bereits vorhanden; Stifter unbekannt. E i g e n t h ü m e r : die Stadt. A r z t : Dr. Leo. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Stadtkranke 0,7o M, für Kreisund Fabrikkranke 0,85 M, im Winter 1 M täglich. 1899 wurden 109 m., 31 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 13 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 19 (9 m., 10 w.) Pfründner. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 479 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 113 M Verpflegungsgeld, 468 M Kapitalszinsen, 279 M Zuschuss der Gemeinde, 409 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 1 210 M aus sonstigen Quellen. Halberstadt, 4 2 1 0 0 Einw., 3 5 Aerzte, 4 Zahnärzte, 2 2 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Magdeburg). W a s s e r l e i t u n g 1881/82 errichtet. Anlagekosten 648 133,so M. Das Wasser ist künstlich durch Filterröhren erschlossenes Grundwasser. Leistung 1 015 247 cbm jährlich. — Städtischer S c h l a c h t h o f , eröffnet im November 1890. Anlagekosten einschliesslich Grunderwerb und antheilige Strassenherstellungskosten 650 000 M. Enthält getrennte Schlachthallen für Schweine, Gross- und Kleinvieh, ferner eine für Pferde und eine Nothhalle für krankes Vieh. Botrieb mittels Dampfmaschinen, elektrische Beleuchtung. Ausreichende Ställe für alle Viehgattungen, Wagenschuppen, Kühlhalle. — K a n a l i s a t i o n seit 1894 im Bau. Schwemmkanalisation, vorläufig noch ohne Betheiligung der Fäkalien. Abfuhr der letzteren durch Wagen, Beförderung der Fäkalien in die Abfuhrwagen auf pneumatischem Wege. Anlagekosten etwa l'/» Millionen M. Kläranlage noch nicht vorhanden. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist erbaut 1892. Anlagekosten ohne Grunderwerb 12 086,si M. Apparat von Budenberg in Dortmund. — Städtische B a d e a n s t a l t 1899 erbaut. Die Anlagekosten betragen ohno Grunderwerb 275 000 M. Die Badeanstalt enthält Vorrichtungen zur Abgabe von Schwimmbädern (auch im Winter), von Wannen-, Brause-, Dampf- und Heissluftbädern. — B a u - P o l i z o i o r d n u n g vom 27. Mai 1896.

Königreich Praumn.



209



Haldem, Hall.

Oarnlsonlaiarot. 1848 erbaut and 1849 besoffen; es liegt im örtlichen Theile der Stadt. V o r s t a n d : Oberstabsarzt L Klasse Dr. Kirchhoff,. W a r t e p e r s o n a l : 4 aasgebildete Militärkrankenwärter. 80 Betten. 1898 worden 659 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. — G a s b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : einfache Kippfenster and Thürschlitze. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Henneberg für die gesammte Garnison. Wasserv e r s o r g u n g : Anschlnss an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Grubensystem. Beseitigung der Abfallstoffe durch Dampfsangapparat. Salrator - Krankenhans (mit Irrenabtheilung). Etwa 1550 von H e i n r i c h Horn als Salvator-Hospital errichtet; 1831 vom Magistrat als Krankenhaas eingerichtet, das älteste Gebäade stammt aas dem Jahre 1598. Mehrere Neubauten sind ausgeführt, Erweiterungsbau November 1898 bezogen. Eine M a r m o r t a f e l zur E r i n n e r u n g an aas 5 0 j ä h r i g e DoktorJ n b i l ä u m des l e i t e n d e n A r z t e s , Geb. Sanitätsnth Dr. Flicke am 10. März 1899 ist in der Eingangshalle angebracht. E i g e n t h ü m e r : Das vereinigte Siechenhof-, Salvator-, Georgennnd Heiligegeist - Hospital. Leitender Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Fincke. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aas Halle a./S., 2 Krankenwärter. 152 Betten: L Kl. 3 f. M., 2 f. Fr., IL KL je 8, HL KL 59 f. M., 51 f. Fr. und 7 f. m., 14 f. w. Geistesschwache. Verp f l e g u n g s p r e i s : I. KL 4—5,50 M, II. KL 3—4 M, HL Kl. l,so—2 M täglich, F r e i b e t t e n vorhanden, Dienstboten-Abonnement eingerichtet, wie V e r s i c h e r a n g f ü r a l l e i n s t e h e n d e P e r s o n e n znm Preise von 8 M jährlich für V e r p f l e g u n g in H. Klasse. 1898 worden 643 m., 377 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 47 m., 35 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 22 (8 m., 14 w.) Geisteskranke, davon 1 w. gestorben. Ausgaben 1898/99: 66 872,os M. Die Einnahmen betragen 48 3 1 2 , M , letztere setzten sich zusammen ans 42 805,*8 M Verpflegungsgeld, 5 420 M Abonnementsgeld and 86,so M aus sonstigen Quellen. Chirurgische Privat-Heilanstalt von Prof. K e h r und Dr. Kohden. 2 Assistenzärzte. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 4—5 M, 2 M täglich. 1898 wurden 296 m., 1% w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 32 m., 18 w. sind gestorben. Chirurgische Privat-HeUanstalt von Dr. B a r t h a u e r . 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 4—6 M, 2 M täglich. 1899 worden 88 m., 47 w. Kranke durchschnittlich 15,4 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Privat-Heilanstalt fflr chirurgische und Frauenkrankheiten von Dr. H e s s e l b a c h . 1899 errichtet. 6 Betten. Privat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Weidling. Privat-Augen-Heilanstalt von Dr. Baeomler. 1 Assistenzarzt. 25 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 3—5 M, l,jo—2 M täglich. 1899 wurden 137 m., 72 w. Kranke durchschnittlich 23,3 Tage verpflegt Privat-Angen-Heilanstalt von Dr. Hirsch. 1899 errichtet. 6 Betten. Pensionat für Geistesschwache. E i g e n t h ü m e r : Frau verw. Dr. Kind geb. Kern und Fräulein Alfeis. A r z t : Dr. Müller. 7 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 3—10 M täglich. Neues Siechenhofs-Hospital. 1898/99 waren 113 Personen untergebracht. Altes Siechenhofs-Hospital. 1898/99 waren 73 Personen untergebracht. HeUigegeist-Hospital. 1898/99 worden 49 Personen verpflegt, davon hatten 21 gegen Zahlung eines Eintrittsgeldes von je 1 500 M Aufnahme gefunden, 40 Personen leben mit Unterstützung ausserhalb des Hospitals. Provinxtal-Taubstuinmenanstalt. Am 1. Nov. 1825 vom Seminardirektor B r e d e r l o w als Privatanstalt gegründet; am 1. Juli 1829 zur Provinzial-Taubstummenanstalt erhoben; am 1. April 1878 Trennung vom Seminare vollzogen. — Internat und Externat. E i g e n t h ü m e r : Provinzialverband der Provinz Sachsen. V o r s t a n d : Direktor Keil. 7 Lehrer, 1 Lehrerin. 8 Klassen. 74 Kreiszöglinge and 8 Schalgänger. Pflegegeld für Kreiszöglinge 216 M, Schulgeld für Schulg&nger aus der Provinz Sachsen 60 M, andere 72 M. Etat: 42 190 M. Haldem, 2 146 Ginw. (Kreis Hees, Reg.-Bez. Düsseldorf). Marien • Hospital. 1890 gegründet. E i g e n t h ü m e r : Katholischer Kirchenvorstand. A r z t : Dr. Claus. W a r t e p e r s o n a l : 3 Klemensschwestern aas Münster. 14 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1 und 0,«o M täglich. 1899 worden 37 Kranke durchschnittlich 34,2 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 Altersschwache, 2 Sieche und Kiiippel. Ausgaben 1899: 1 625 M. Die Einnahmen betrugen 1 700 M and setzten sich zusammen aas 1 000 M Verpflegungsgeld, 500 M Kapitalszinsen und 200 M Geschenken. Hall (Hans), Gem. Tnngerloh-Kapellen mit 868 Einw. (Kreis Koesfeld, Reg.-Bez. Münster). Vineenx-Hans. 1857 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern. 12 Betten. 75 Verpflegte. Quttatidt, Krankraluus-Lexlkon Ar da* Deutsch« Bolob. 14

Halle a./S.

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Königreich Prenssen.

Halle a./S., 130 0 0 0 Einw., 178 Aerzte, 11 Zahnärzte, 55 Hebammen, 11 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Merseburg). 1867 durch eine einheitliche W a s s e r l e i t u n g mit Trinkwasser versorgt, das durch Brunnen aus der umfangreichen Kiesschicht in der Aue bei Beesen (südlich Halle) zwischen Elster und Gerwische einerseits und zwischen Gerwische und Saale andererseits gewonnen und durch eine Druckrohrleitung der Stadt zugeführt wird. Seit 9. Dez. 1897 ist durch eine E n t e i s e n u n g s a n l a g e die Beschaffenheit des Wassers bedeutend verbessert. Die Gesammtkosten der Anlage bis Juli 1899 betrugen etwa 3 560 000 M. Leistung im Jahre 1897/98 3 618 387 cbm. — Der S c h l a c h t - und V i e h h o f ist seit Januar 1S93 im Betriebe, umfasst einen Flächenraum von fast 5 ha von denen 1 Vi ha bebaut sind. Die Anlagekosten betrugen etwa 2 100000 M. Hallensystem. — Die E n t w ä s s e r u n g geschieht durch Kanalisation in 5 Hauptkanälen. Vor dem Einiiiessen der Abwässer in die Saale erfolgt eine mechanische Klärung. Für die Beseitigung der Abwässer des Südriertels besteht eine besondere für etwa 10000 Seelen berechnete, im September 1886 vollendete Anlage, deren Kosten 3 5 0 0 0 M betrugen. Hier erfolgt eine mechanische und chemische Klärung nach dem Müller-Nahnsen'schen System. Die Anlage kann täglich bis 3 000 cbm Abwässer bewältigen. — Die Abfuhr erfolgt vorzugsweise auf pneumatischem Wege. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t . Eröffnet 1893. Gesammtkosten 46 000 M. Die Desinfektion erfolgt durch strömenden Wasserdampf nach dem Schimmel'schen System. Der eine der beiden vorhandenen Kessel ist für Formalindesinfektion eingerichtet. 1897/98 wurden 407 Desinfektionen in der Anstalt ausgeführt. — Es bestehen 8 Anstalten für warme und Dampfbäder, davon 3 gleichzeitig B a d e - K u r a n s t a l t e n . 11 Fluss- und Wellenbäder. — B a u P o l i z e i - O r d n u n g vom 10. April 1889. Zusätze dazu (Zonen-Bau-Ordnung) vom 20. Juli 1898. UnlversitSts-Kllnik f ü r innere Krankheiten. Bereits vor 1806 eingerichtet, 1883 Neubau bezogen. E i g e n t h ü m e r : Fiökus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten). V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Direktor Prof. Dr. v. Mering. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Halle für die Frauenabtheilung; 4 m., 5 w. Krankenwärter. 185 Betten in 3 Klassen: I. Kl. 3, II. Kl. 11, III. Kl. 171. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8 M, 4 M , 1,75—1,25 M täglich; Unbemittelte werden im Interesse des klinischen Unterrichts unentgeltlich verpflegt. — Seit 15. Okt. 1883 werden auch die Kommunalkranken der Stadt Halle vertragsmässig in den Kliniken aufgenommen und verpflegt. Vom 1. Okt. 1898 ab zahlt die Stadt für ihre Kranken 1,85 M für Erwachsene und 1,35 M täglich für Kinder unter 14 Jahren. 1898/99 wurden 2 064 M 051 m., 1013 w.) Kranke (ausschliesslich 83 Krätzkranke) durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 76 m., 63 w. sind gestorben. Auf Kosten der Stadt Halle wurden verpflegt 512 m., 652 w. Kranke, 48 m., 53 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898/99 betrugen 48 551,oi M. Einnahmen: 99 745,52 M, darunter 95 445,62 M Verpflegungsgeld und 4 300 Staatszuschuss. Eine Erweiterung der Klinik und Ergänzung der inneren Einrichtung findet 1900 statt; die Kosten belaufen sich auf 97 400 M. Die Beschaffung neuer Räume für die Syphiliskrauken ist nothwendig geworden, die durch Aufsetzen eines zweiten Stockwerks auf den Mittelbau der Klinik gewonnen werden; besondere Treppenaufgänge werden zu den Abtheilungen für Männer und Frauen getrennt führen; die erforderlichen Nebenräume und Untersuchungszimmer in der Mitte werden eingerichtet. Da die Klinik gemäss Vertrag mit der Stadt zur Aufnahme der geschlechtskranken Prostituirten verpflichtet ist und in Folge des schnellen Wachsthums der Stadt die Anzahl derselben gestiegen ist, muss für die Unterbringung derselben besondere Vorsorge getroffen werden.

Unirergitttts-Kllnik and Pollklinik für chirurgische Krankheiten. 1806 errichtet, am

1. Mai 1879 Neubau bezogen. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichtsund Medizinal-Angelegenneiten). V o r s t a n d und ä r z t l i c h e L e i t u n g : Prof. Dr. v. Bramann. 6 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen aus Danzig, in der Abtheilung für Kinder wirken 3 Diakonissen aus Halle, ausserdem 6 Wärter und 5 Wärterinnen. 163 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8 M, 4 M, l,;»—1,25 M täglich nebst Erstattung der Kosten für Verbände. 1898/99 wurden 2 624 (1773 m., 851 w ) Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 116 m., 51 w. sind gestorben. Die Ausgaben beliefen sich 1898/99 auf 90 171,63 M. Die Einnahmen auf 121 264,09 M, darunter 113 163,90 M Verpflegungsgeld und 8 050 M Staatszuschuss. Garniaonlazaret. 1863 bis 1866 erbaut und am 23. Juli 1866 bezogen. Es liegt im Westen der Stadt an der Strasse Schlossberg und stösst mit dem Garten an den Saalearm, Mühlgraben. E i g e n t h ü m e r : Militär - Fiskus. V o r s t a n d : General - Oberarzt Dr. Demuth. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 59 Betten. 1898 wurden 229 Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Gas- und Petroleumbeleuchtung. V e n t i l a t i o n B s y s t e m : Luftschäcnte in Verbindung mit der Heizung. Berliner Kachelöfen und Begulir-Füllöfen (System Lönholdt). D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Tonnen-Apparat von Henneberg mit strömendem Wasserdampf, auch für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Kanalisation mit Klärgruben, Entleerung auf pneumatischem Wege.

Königreich Prrassen.



211



Halle a./S.

Lasaret der Könlgl. Strafanstalt and des SeAngnisses. 1842 errichtet. Eigent h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 800 Mfinner. H a f t r ä u m e : 330 Einzelzellen snsschl. Strafeellen, 37 gemeinsame Schlafräume von 1 258 qm Gesammtgrösse, 12 gemeinsame Arbeits räume von 2128 qm Gesammtgrösse. Arzt: Dr. S trübe. Krankenräume: 27 von 462 qm. K r a n k e n z a h l 1898: 184 Gefangene. — 1. April 1900 ist eine Abt h e i l u n g für G e i s t e s k r a n k e eröffnet. Diakonissen-Anstalt. 1856 gestiftet. Neubauten 1874, 1876. Isolirhaus für ansteckende Krankheiten. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstand: Prof. Beyschlag, Pastor Jordan, Rentier Demath. Leitende Aerzte: Prof. Dr. Genzmer, Oberarzt Dr. Witthauer. 2 Assistenzärzte and 1 Volontärarzt. Wartepersonal: 45 Diakonissen und Probeschwestern aas Halle a./S. 4 Lehrpflegerinnen des Johanniterordens, 2 ausgebildete Krankenwärter. 140 Betten, darunter 36 für Kinder. V e r p l e g u n g s p r e i s : 5—6 M, 3 und l,sn M; für Kinder 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 1 747 Kranke durchschnittlich 28,5 Tage verpflegt, 134 sind gestorben. St. Elisabeth-Krankenhans. 15. Sept. 1897 von der Kongregation der grauen Schwestern von der heil. Elisabeth errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Behandelnde Aerzte: für die innere Station Prof. Dr. v. Mering, für die chirurgische Station Dr. AldehoS. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern der Kongregation. 66 Betten, darunter 10 für Kinder (I.K1. 6, II. KL 10, m . Kl. 50). Verpflegungspreis: 5, 3, 1,74 M täglich. 1899 wurden 354 m., 184 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 29 m., 18 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: ordentliche 16 455 U, ausserordentliche 2 590 M. Die Einnahmen betrugen 18 775 M Verpflegungsgeld. „Bergmannstrost", Krankenhaus, vorzugsweise für die Behandlung chirurgischer Erkrankungen der Mitglieder der Sektion IV der Knappschafts-Berufsgenossenschaft und ihrer Angehörigen bestimmt. In den Jahren 1890 bis 1892 von der genannten Sektion erbaut und im Jahre 1899 erweitert mit Gesammtkostenaufwand von 1250000 M, davon 152 000 M für Grunderwerb. Leitender Arzt: Prof. Dr. Oberst. 8 Assistenzärzte. Wartepersonal: 9 Wärter und 9 Schwestern vom rothen Kreuz, ausserdem 11 Pflegerinnen. 260 Betten. 1899 wurden 2 055 Personen (1 557 Männer, 175 Frauen und 323 Kinder) verpflegt, 56 sind gestorben. Sie beanspruchten 75 294 Verpflegungstage bei einem Gesammtkostenaufwand von 255 250 M. — Hauptgebäude mit 3 Stockwerken und Pavillons als Seitenflügeln. Besondere Gebäude für Wirthscnaftszwecke, für das medico-mechanische Institut, für Kessel- und Maschinenhaus, Leichenhaus und die Wohnung des leitenden Arztes. Krankenhans für die Waisen- nnd Pensionsanstalt der Franke'sehen Stiftungen. Bereits im 18. Jahrhundert bestehend und am Ende desselben das Material für den klinischen Unterricht an der Universität darbietend. Arzt: Dr. Hertzberg sen. Wartepersonal: 1 ständige Pflegerin. 30 Betten. In den letzten Jahren wurden durchschnittlich 173 Kranke verpflegt. Privat-Heilanstalt für innere Krankheiten von Frau Auguste F r i e d r i c h , geb. Lutze (Wilhelmstr. 29). Eröffiiet am 19. Mai 1899. Arzt: Prof. Dr. Pott. Betten für 7 Erwachsene und 2 Kinder. UniversitKts-Poliklinlk für innere Krankheiten. D i r e k t o r : 4 Assistenzärzte. Chirurgische Privat-Heilanstalt von Frau Selma Schmidt-Götz (Magdeburgerstrasse 40). 9. Juni 1896 eröffnet. Arzt: Prof. Dr. v. Bramann. Wartepersonal: 1 Schwester, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 17 Betten. Verpflegungspreis: 3—9 M täglich. 1899 wurden 172 Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, I m., 4 w. sind gestorben. Privat-Heilanstalt für chirurgische Krankheiten von Paul Biedermann (Krukenbergstrasse 16). Eröffiiet 16. März 1892. Erweiterung 8. Jan. 1897. Betten für 16 Erwachsene und 7 Kinder. — von Fräulein Marie Schulze (Meckelstr. 101. Eröffiiet 27. April 1899. 5 Betten. — (Filialen der Universitäts-Klinik für chirurgische Krankheiten.) Privat-Heilanstalt für chirurgische Krankheiten von Prof. Dr. Leser (Bahnhofstr. 11). Eröffiiet am 26. Nov. 1888. 30 Betten. Privat-Anstalt für chirurgische Krankheiten von Dr. Ossent (Grünstr. 5). Eröffiiet am 20. Nov. 1899. 31 Betten.

Privat-Heilanstalten für Geschlechts- und Hautkrankheiten von Privatdozent Dr. Kromeyer (Poststr. 8). 1. Okt. 1890 eröffiiet. 9 Betten. Verpflegungspreis: 8, 5 und 2,io M täglich. — Dr. Kulisch (Leipzigerstr. 100). 21. Mai 1895 eröffiiet. 7 Betten. — Dr. Schomburg (Grünstr. 7). 29. Nov. 1895 eröffiiet. 26 Betten. Verpflegungspreis: 8, 5, 3 und l,i& M täglich. 14»

Balle a./8.

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212

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Königreich Prassen.

Prlyat-Hellanstalten für Frauenkrankheiten von Dr. M. Graefe (Ludwigstr. 41). 1. April 1S92 eröffnet. 9 Betten. Verpflegungspreis: 5—7 M, 3—4 M, l,»o—2,»o M täglich. — Dr. Keil (Martinsberg 18). 26. Mai 1893 eröffnet. 7 Betten. Verpflegungspreis: 3—10 M täglich. — Prof. Dr. Schwarz (Zinksgartenstr. 2/3). 19. Mai 1892 eröffliet. 30 Betten. Kinder-Hell- und Pflegestätte, vom Vaterländischen Frauenverein am 31. Mai 1896 eröffnet. Vorsitzende: Frau Geheimrath M. v. Voss. Arzt: Prof. Dr. Pott. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus dem Matterhause in Halle. Es werden Kinder von 2—15 Jahren aufgenommen. 27 Betten. 1S98/99 wurden 124 Kinder verpflegt. Die Ausgaben beliefen Bich auf 9 744,95 M. Die Anlagekosten für den Bau betrugen 65 100 M. UniTersitSts-Kllnik nnd Pollklinik für Augenkrankheiten. 1859 von Prof. Dr. Alfred Graefe gegründet und im Jahre 1882 in den Besitz des Staates übergegangen. Vorstand und ärztliche Leitung: Direktor, Geheimer Medizinalrath Prof. Dr. v. Hippel. 4 Assistenzärzte. Wartepersonal: 4 Diakonissen aus Danzig. 58 Betten. Verpflegungspreis: I.KL 4 M, H. Kl. l,5o—l,«5 M, HL KL 1,35 M täglich und unentgeltlich. 1898/99 wurden S84 (524 m., 360 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. In der Poliklinik wurden 5 209 (3 042 m., 2167 w.) Kranke behandelt. Die Einnahmen betrugen 35 971,18 M, darunter 32 471 M Verpflegungsgeld und 1 500 M Staatszuschuss.

Privat- Aagenheilanstalten von Martha Kammrath (Magdeburgerstr. 38/39). Eröffiiet 10. Sept. 1894. Arzt: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. v. Hippel. 40 Betten. — Privatdozent Dr. Braunschweig (Zinksgartenstr. 8). 1. Sept. 1896 eröffnet. 22 Betten. Verpflegungspreis: 8, 5, 3—1,75 M täglich. 1899 wurden 256 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. — Fräulein Clara Laas (Martinsberg 18). 12. Aug. 1896 eröffnet. Arzt: Prof. Dr. Bunge. 18 Betten. Verpflegungspreis: 7—8 M, 5—6 M, 2—3 M täglich. 1898 wurden 101 (60 m., 41 w.) Kranke verpflegt. Universitfits-Klinik nnd Poliklinik für Ohrenkrankheiten. Vorstand und ärztliche Leitung: Direktor Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schwartze. 2 Assistenzärzte. 25 Betten. Verpflegungspreis: 4 M, l,5u—1,75 und 1,25 M tätlich. 1898/99 wurden 143 m., 95 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 9 m., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben betrugen 13 225,74 M, die Einnahmen 15 623,-j» M, darunter 14 998,2« M Verpflegungsgeld, sowie Erstattung der Kosten für Verbände von stationären und poliklinischen Kranken. Privat-Heilanstalt für Ohrenkranke von Frau Emma v. Lom (Kruckenbergstr. 19). 16. März 1898 eröffnet. Arzt: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schwärzte. 27 Betten. Privat-Anstalt für Ohrenkranke von Prof. Dr. Hessler (Mühlweg 44). Eröffnet 1892. 22 Betten. Verpflegungspreis: 7—8 M, 6 und 3 M täglich. 1893 wurden 100 Personen durchschnittlich 21,9 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 m., 25 w. Krankenbegleiter. Privat-Heilanstalt für Ohren-. Nasen- nnd Halskrankheiten (Alte Promenade 1). Eröffnet von Frau Emilie Märker. Arzt: Dr. Ulriche. 14 Betten. Verpflegungspreis: 6 M, 4 und 3 M täglich. 1898 wurden 22 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 7,3 Tage verpflegt. Privat-Heilanstalt für Nagen- nnd Halskrankheiten von Dr. Wagner (Wilhelmstrasse 42). 13 Betten. Verpflegungspreis: 4—6 M täglich. 1899 wurden 146 m., 120 w. Kranke durchschnittlich 4,8 Tage verpflegt.

Privat-Heilanstalten für Nervenkrankheiten von Dr. Höniger (Kruckenbergstr. 18). 30. Mai 1895 eröffnet, erweitert 19. Mai 1899. 13 Betten. — Prof. Dr. Seligmüller (Weidenplan 18). 23. Febr. 1896 eröffnet. 24 Betten. Verpflegungspreis: 5,50 und 7 M täglich. UniversitSts-KUnik nnd Poliklinik für Geistes- nnd Nervenkrankheiten. 1888/1890 neu erbaut, 1891 eröffnet. Eigenthümer: Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts-und Medizinalangelegenheiten). Vorstand und ärztliche Leitung: Direktor Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Hitzig. 1 Oberarzt. 5 Assistenzärzte und 1 Volontärarzt. Warte personal: 2 Oberwärter, 1 Oberwärterin, 10 m., 10 w. Wärterinnen. 114 Betten in 3 Klassen: I. Kl. 7 f. M., 5 f. Fr., H. Kl. je 3, III. Kl. je 48. Verpflegungspreis: I. Kl. 10—6 M, II. Kl. 3-1,65 M, III. Kl. 1,50-0,65 M täglich. 1898/99 wurden 912 (I. Kl. 82, II. Kl. 90, HI. Kl. 740) Kranke durchschnittlich 32 bezw. 35 Tage verpflegt, 46 m., 19 w. sind gestorben. In der Poliklinik wurden 629 (286 m., 343 w.) Nervenkranke behandelt.

Königreich Preomen.



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Halle a./8.

Baubeschreibung: Die Klinik liegt etwa 12 Minnten von den übrigen Kliniken entfernt, das Gelände umiasst beinahe 2,i ha, ist hoch gelegen and hat einen meist sandigen and von Grandwasser freien Untergrand. 11 Einzelgebäude bilden die Klinik: das Hauptgebäude mit abgeschlossener Wartehalle, mit Hörsaal von 6 m Höhe, mit 72 Sitzplätzen and einer Anzahl Stehplätzen, Verwaltongsraam u. dergl., ferner 2 Baracken als Aufnahme- and Ueberwachungsstationen, 2 Villen, 2 Isolirhäaser, das Wirthschaftsgeb&ade, Leichenkapelle, das Dampfkesselhaas and der Handestall. UniversitSts-Klinlk nnd Poliklinik für Geburtshilfe nnd Frauenkrankheit«*. 1806 Tom Staate errichtet, am 1. April 1879 Neubaa bezogen. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium der geistlichen, Unterrichts- and Medizinalangelegenheiten). T o r s t a n d and ä r z t l i c h e Leitung: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Fehling. Oberarzt Prof. Dr. von Herff. 4 Assistenzärzte. Wartepersonal: Oberwärterin vom Vaterländischen Frauenverein zn Kassel, 9 Wärterinnen. 66 Betten. Verpflegunespreis: I. Kl. 10—6 M, IL KL 4 M, EL KL 1,85—1,40 M, IV. KL 1,25 M täglich. 1898/99 wurden 583 Kranke und 381 Wöchnerinnen durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 17 bezw. 6 sind gestorben. Die Aasgaben betrogen 32 854,03 M, die Einnahmen 26274,90 M, darunter 24 574,so M Verpflegungsgeld. In der Poliklinik worden 2 620 kranke Frauen behandelt und 578 Entbindungen ausgeführt. Auf der Rückseite des klinischen Gebäudes, zwischen den beiden Flügelbaaten, ist ein neoer Hörsaal angebaot, weil der vorhandene Hörsaal nach Grösse und Gestalt sowie nach seiner Einrichtung nnzureichend war. In letzterer Beziehung kommt namentlich in Betracht, dass in dem Hörsaal auch die Operationen mit Ausnahme der Laparotomien, wofür ein besonderer Raum vorhanden ist, ausgeführt worden. Der bisherige Hörsaal wird zur Aufstellung von Betten für Schwangere and Wöchnerinnen sowie für Kranke verwendet. Nach dem Kostenanschlage waren 47 700 M aufzuwenden. Hospital St. Cyriacl et AntoniL Das Hospital soll nach der Stiftungsnrkunde vom 1. Febr. 1341 „eine Herberge sein aller armen Leute, die siech ond krank sind, die sich selber nicht bebelfen mögen, ond auch aller der armen Leote, die aof Kirchhöfen nnd in den Gassen liegen; ond welche notdürftige Sieche in dies Haus nicht hinein wollen, die sollen nicht in onserer Stadt bleiben. Dies Haas soll aach sein Herberge allen elenden kranken Leuten, die nothdürftig sind." Angelegt bei seiner durch Rath und Bürgerschaft bewirkten Gründang rechts vom Klaasthore 3 a, blieb das Hospital auf dieser Stelle bis zum Jahre 1520. Als zo dieser Zeit Markgraf Albrocht von Brandenburg die Stifts- bezw. Domkirche baote, wurde es, weil es mit seinem Krankenhaose and Kirchhofe den neuen Anlagen im Wege stand, laut Revers vom 28. Juli 1529 auf den Moritzkirchhof verlegt und mit dem hier schon vorhandenen St Johannishospitale vereinigt. Es erhielt jetzt den Namen „Hospital St. Cyriacii". Hier blieb es bis in die siebziger Jahre des 16. Jahrhunderts; dann wurde es nach der anter dem 1. Aag. 1570 ausgestellten Urkunde nach dem Cistercienser-Nonnenkloster St. Georg in Glaacha, der jetzigen Gegend, verlegt und am 27. Sept. 1576 bezogen. Durch bedeutende Schenkungen and Legate vermehrte sich das Vermögen des Hospitals schnell. Als am 29. Jan. 1636 die Gebäude des ursprünglich für Aussätzige errichteten Hospitals St. Antonii vor dem Geistthore durch sächsische Truppen niedergebrannt waren, beschloss der Rath, beide Hospitäler zu vereinigen. 1614 wurde für das Krankenhaus, welches von Anfang an mit dem Hospitale verbanden war, in der Nähe des letzteren ein neues Gebäude aufgeführt. Es wurde das Stadtkrankenhans, blieb jedoch unter der Verwaltung des Hospitals. Seitdem entwickelte sich in dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderte das Hospital immer mehr, unterstützte viele Arme, verpflegte viele Kranke, erhielt bedeutende Zuwendungen und verbesserte darch gute Bewirtschaftung seine Einkünfte von Jahr zu Jahr. Mit dem Jahre 1826 beginnt für das Hospital eine neue Aera durch seine Erneuerung am 14. Aug. desselben Jahres. In den Jahren 1872 bis 1874 hatte das Hospital Gelegenheit, einen Theil seines Grundbesitzes vortheilhaft zu verkaufen. Durch einen am 19. April 1879 ministeriell bestätigten Vertrag zwischen der Stadt und der Königlichen Universität vom 27. Febr. 1879 ging am 15. Okt. 1883 in dem Hospitale die K r a n k e n p f l e g e ein and wurde den Universitätskliniken übertragen. Das Hospital hat nunmehr nur noch die Bestimmung, Halle'schen Bürgern, deren Frauen bezw. Witwen und unverheiratet gebliebenen Töchtern ein Asyl für das Alter zu gewähren and der Krankenpflege zu dienen. Zu diesem Behufe unterhält es ganze and halbe Freistellen, sowie ganze and halbe Kaufstellen. 1898/99 wurden 145 Personen verpflegt. Die Aasgaben 1898/99 betrugen 127 593,06 M, die Einnahmen 120 202,91 M. StKdtlsctaes Siechenhaus. Die Grundlage zu dieser Anstalt, welche für solche geistig und körperlich arme Personen, die das Publikum durch Zurschautragung ihrer Gebrechen belästigen, ein Asyl sein soll, wurde durch ein Geschenk von 5000 Thalern des verstorbenen Amtsrathes August Ludwig Remigius Bartels in Giebichenstein gebildet. Mehrere Vermächtnisse und Geschenke wurden der Anstalt später zugewiesen. Neubau 1890 bis 1892 auf einem neu erworbenen Grundstücke im Süden der Stadt mit einem Kostenaufwande von 471 000 M errichtet, von denen 357 000 M auf die Gebäude entfielen. Verwaltung durch den Magistrat. Arzt: Sanitätsrath Dr. Franke. Neben dem Verwaltangs- and Wirtschaftsgebäude 2 getrennte Pavillons.

Halle i. Westf.—Halver.

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Königreich Prenssen.

160 Betten, darunter 88 für Frauen. W a r t e p e r s o n a l : 10 Wärter und Wärterinnen. 1899/99 worden 144 Personen an 52 459 Verpflegung«tagen bei einem Gesammtaufwande von 56 769 M verpflegt. Martinsstift, Altersheim für Personen beiderlei Geschlechtes aus allen Ständen, am 1. Juli 1883 von dem evangelischen Diakonissenhause als Filiale eröffnet. H a u s a r z t : Dr. Witthauer. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen. 80 Betten in 66 Zimmern. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 36, 60, 90 und 100 M monatlich. 1898 wurden 94 Personen bei einer Gesammtausgabe von 34 000 M verpflegt. Stiftung ..Altersheim". Heim f ü r a l l e i n s t e h e n d e w e i b l i c h e Personen. Die Errichtung desselben ist vorbereitet. Panl Riebeck-Stift, Altersheim für alte bedürftige Personen beiderlei Geschlechtes, gegründet nnd unterhalten aus dem Vermächtniss eines Hallensers, des Ingenieurs P a u l Riebeck. Die Anstalt wurde in den Jahren 1895 und 1896 mit einem Kostenaufwande von 819 000 M (davon 63 000 M für den Erwerb des Grandstückes) erbaut, mit ausgedehnten Gartenanlagen verbunden und am 1. Okt. 1896 bezogen. Verwaltung durch den Magistrat. Arzt: Dr. Hertzberg jun. 1898/99 waren 34 m., 57 w. Pfleglinge vorhanden, welche 30 721 Verpflegungstage genossen bei einem Gesammtaufwand von 73 043 M für die Anstalt. Friedrich Wilhelm - Provinzial - Blindenanstalt. Die Anstalt befand sich früher in Barby und ist am 1. Mai 1898 hierher verlegt. D i r e k t o r : Mey. A n s t a l t s a r z t : Dr. Hertzberg. 6 Lehrer, 2 Lehrerinnen, 1 Kindergärtnerin. Die Anstalt hat den Zweck, die Dildungsfähigen, blindgeborenen oder nachmals erblindeten, der Provinz Sachsen angehörigen Kinder zu erziehen, zu unterrichten und ihnen Anleitung in solchen Fertigkeiten (Korbmacherei, Seilerei, Bürstenbinderei, Flechterei, weibliche Handarbeiten) zu ertheilen, die sie in den Stand setzen, sich nützlich zu beschäftigen und ihren Unterhalt ganz oder theilweise selbst zu erwerben. Es besteht eine Vorschule für noch nicht schulpflichtige, eine E r z i e h u n g s a n s t a l t für schulpflichtige und eine Bes c h ä f t i g u n g s a n s t a l t für nicht mehr schulpflichtige Kinder. Die Aufnahme findet nicht vor vollendetem 5. Lebensjahr statt. Unterhaltungskosten für Zöglinge der Provinz Sachsen 225 M, Schulgeld für nur am Unterricht theilnehmende Kinder 60 M. 1898/99 waren 146 (88 m., 58 w.) Zöglinge vorhanden, davon 5 m., 7 w. in der Vorschule. Die Ausgaben beliefen sich auf 80142,33 M, der Zuschuss der Provinz betrug 48 348,7« M. Provinzial-Tauhstninnien-Anstalt, seit 15. April 1890 (früher Klotzsche Privatanstalt). Gegründet am 2. Okt. 1834. D i r e k t o r : Franke. 5 Lehrer, 1 Handarbeitslehrerin. 6 Klassen. Unterrichtsdauer 6 bis 7 Jahre. Turn- und Handfertigkeitsunterricht für Knaben und Mädchen. A n s t a l t s a r z t : Prof. Dr. Hessler. 1898/99 waren 67 Schüler (31 Knaben, 36 Mädchen) vorhanden. Die Ausgaben der Anstalt betrugen 28 434,39 M, der Zuschuss der Provinz belief Bich auf 17 479,16 M. Halle i. Westf., 1 758 Einw. (Kreis Halle i. Westf., Beg.-Bez. Minden). Städtisches Krankenhaus. 1876 durch Gebrüder Julius und F l o r e n z K i s k e r in Bielefeld und Köln, sowie Eingesessenen der Stadt Halle errichtet, seit 27. März 1880 Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Japing und Dr. Horstmann. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus „Sarepta" bei Bielefeld, 2 Krankenwärter (1 m., 1 w.). 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,80—3 M täglich. 1899 wurden 156 Kranke durchschnittlich 22,s Tage verpflegt, 8 sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 5 604 M und setzten sich zusammen aus 3 584 M Verpflegungsgeld, 50 M für verkaufte Produkte, 1 900 M Kapitalszinsen, 50 M Geschenken und 50 M aus sonstigen Quellen. Haltern, 3 396 Einw. (Kreis Koesfeld, Reg.-Bez. Münster). St. Sixtus-Hospital. Gestiftet 25. Febr. 1857. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. Aerzte: Drs. Hedfeld und Conrads. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen auB Münster. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1898 wurden 52 m., 35 w. Kranke verpflegt, 12 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner und 50 Krätzkranke. Die Einnahmen 1898 betrugen 7 017 M und setzten sich zusammen aus 2 824 M Verpflegungsgeld, 802 M Kapitalszinsen, 600 M Zuschuss der Gemeinde und 2 791 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Halver, 8 360 Einw. (Kreis Altena, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Gemeinde.Krankenhaus. Erbaut aus freiwilligen Beiträgen, im Mai 1892 eröffnet. Arzt: Dr. Schulze-Kump. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz aus Kassel, 1 Wärter. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so, 3, 2,60, 2, 1,50, 1,25 und 1 M täglich. 1899 wurden 159 m., 61 w. Kranke durchschnittlich 19,o Tage verpflegt, 10 sind gestorben.

Königreich Preussen.

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Hamb—Hamm i. Weetf.

Hamb, 579 Einw. (Kreis MOrs, Eeg.-Bez. Düsseldorf). Prirat-Jrren- and Idioten-Anstalt „St. Bernardin". Heilanstalt für geistesschwache Mädchen, Pflegeanstalt für weibliche Irre. 1882 gestiftet von Christina Franken, Oberin der Franziskanerinnen in M. Gladbach, 1. März 1883 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Graf Wilhelm v. Hoensbroech. Leitender Arzt: Sanitätsrath Dr. Brand. W a r t e p e r s o n a l : 35 Franziskanerinnen aas Nonnenwerth bei Rolandseck. 147 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, l,$o und 1 M täglich. 1899 wurden 140 w. Geisteskranke durchschnittlich 349,3 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Sieche. Hamborn, 6 063 Einw., Postort Beeck bei Buhrort (Kreis Mülheim a./Bohr, Beg.-Bez. Düsseldorf). St. Johannlshospital, für Krankenpflege, auch in der Gemeinde. Am 15. Okt. 1873 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr Wartepersonal: 23 barmherzige Klemensschwestern aus Münster i. Westf. 176 Betten. 1 008 Verpflegte. Hameln, 1 9 0 0 0 Einw., 14 Aerzte, 1 Zahnarzt, 7 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Hameln, Beg.-Bez. Hannover). Städtisches Wasserwerk seit 1895, zum Theil Quell- und zum Theil Grundwasser. Anlagekosten 370000 M. Leistung pro Stunde 50 cbm, täglich etwa 800 cbm, verbraucht im letzten Jahre 258 000 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1896. Anlagekosten 240000 M. System: deutsches mit Kühlhaus. Im letzten Jahre wurden geschlachtet: 1200 Stück Hornvieh, 6 000 Schweine, 60 Pferde, 1500 Schafe, 2 800 Kälber. K a n a l i s a t i o n 1900 begonnen. In Aussicht genommen: Schwemmkanalisation mit Einleitung in die Weser nach vorheriger Klärung. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u findet statt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhause. System: Honnebergs Desinfektor Nr. 305, seit 1890, täglich 3 Desinfektionen.— Lange'sche F l u s s b a d e a n s t a l t . — B a u p o l i z e i - O r d n u n g vom 13. April 1894. Oarnlsonlazaret. 1873/74 erbaut und am 20. März 1876 bezogen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Langhoff. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter, 1 Zivilkrankenwärter. 24 Betten. 1898 wurden 138 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt. B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Gas-Glühlicht. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Lnftschächte in Verbindung mit der Heizung und Kippfenster. H e i z u n g s s y s t e m : Braunschweiger Mantelöfen und eiserne Oefen (darunter 1 Löhnnold'scher Ofen mit Starzflammenfeuerung). Schmidt'scher Desi n f e k t i o n s a p p a r a t mit strömendem Wasserdampf, fiir die gesammte Garnison. Wasserv e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Grubensystem. Die Entleerang erfolgt auf pneumatischem Wege. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Die Tageswässer werden dem städtischen Entwässerungskanal, welcher in den benachbarten Hamelfluss mündet, zugeführt. Das Lazaret ist massiv gebaut im Blocksystem mit seitlichem Längskorridor; nat einen Mittelbau und 2 Seitenflügel. Im Kellergeschoss liegen Küche und Vorrathsräume, im Erdgeschoss die Verwaltungsräume, im ersten Geschoss die Krankenzimmer, der Baderaum und die Mannschafts-Latrine; im Dachgeschoss die Kammer- und Lagerräume. Lazaret des KSnlgl. Bezirks-Gtoftngnlsses. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). Gefängniss für 558 Männer. H a f t r ä u m e : 110 Einzelzellen. 170 Schlafzellen. 60 Schlafkojen. 0 gemeinsame Schlafräume von 651 qm Gesammtgrösse. 20 gemeinsame Arbeitsräume von 1 775 qm Gesammtgrösse. A r z t : Kreispnysikus Dr. Steinebach. K r a n k e n r ä u m e : 9, von 242 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 187 Männer. Städtisches Krankenhans. 1S33/34 errichtet. 1891 neu eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Lodemann. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern vom rothen Kreuz und 2 Krankenwärter (1 m., 1 w.). 55 Betten, darunter 6 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 M, 3 und l,«o M täglich. 1899 wurden 411 (249 m., 162 w. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 17 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 43 m., 21 w. Krätzkranke. Hamersleben, 2 270 Einw. (Kreis Oschersleben, Beg.-Bez. Magdeburg). Krankenhans des Rittergutsbesitzers R. S t r u v e zur Aufnahme der Mitglieder der Betriebskrankenkasse und armer Kinder. 1892 errichtet. Arzt: Dr. Bengelsdorff. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—2 M täglich. 1898 wurden '21 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt, 1 m., 4 w. sind gestorben. Hamm i. Westf., 28 589 Einw. (Kreis Hamm, B«g.-Bez. Arnsberg). W a s s e r l e i t u n g aus Brunnen seit 1887. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. — Die Altstadt ist seit 1891 k a n a l i s i r t , in den Vorstädten wird die Kanalisation stetig weiter geführt, ohne Anschluss der Fäkalien.

Hansa.



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Königreich Preussen.

Strafanstalt»- and {teflngniss-Laiaret. E i g e n t h ü r a e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 370 Männer, 7 Weiber. H a f t r ä n m e : 87 Einzelzellen ausschliesslich Strafzellen. 10 gemeinsame Schlafräume von 894 qm Gesammtgrösse. 13 gemeinsame Arbeitsräume von 981 qm Gesammtgrösse. Arzt: Dr. Grucnot. K r a n k e n r ä u m e : 3 von 144 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 168 Männer. — Wasser aas städtischer Wasserleitung, für Badeund Waschwasser durch Leitung aas der Lippe; letzteres wird dicht unterhalb der Bade- und Waschanstalten entnommen. Abwässer gehen durch einen Kanal in die Lippe. Abfälle und Fäkalien werden durch Abfahr entfernt. Städtisches Krankenhans. 1814 von der Stadt errichtet, am 4. Nov. 1896 neu eröffnet. Behandelnde A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Borberg für die innere, Dr. Eickenbusch für die chirurgische Abtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen aus Witten a./R., 1 ausgebildeter Krankenwärter. 90 Betten, in 3 Klassen: I. Kl. 2 f. M., 1 f. Fr., IL Kl. ie 4. HL Kl. 54 f. M., 25 f. Fr. Verp f l e g n n g s p r e i s : für erwachsene Einheimische I. Kl. 4M, II. Kl. 2,so M, III. Kl. l,so M, für erwachsene Auswärtige I. Kl. 5 M, II. KL 3 M, IH. KL l,so M, für einheimische Kinder 2 und 1 M, für auswärtige Kinder 2,so und 1 M täglich. 1899 wurden 485 m., 265 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 32 m., 24 w. sind gestorben. St. Vincens-Hospital (Katholisches Krankenhaus). September 1849 von Dechant B e l l mann gestiftet. Arzt: Dr. Weischer. W a r t e p e r s o n a l : 9 Vincentinerinnen aus Paderborn. 80 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und l,so M täglich. 1898 wurden 339 m., 173 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 19 m., 19 w. sind gestorben. Frirat-HeilaiisUlt von Dr. Vogel. 10. April 1894 eröffnet. 5 Betten. Hanau, 27 655 Einw., 26 Aerzte, 4 Zahnärzte, 12 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Kassel). Seit 1890 bezw. 1899 Grund W a s s e r l e i t u n g (Anlagekosten 906 244 M), aus im Westen und Osten der Stadt angelegten Brunnen ; schmiedeeiserne Hochreservoirs. Leistung 1898 für den Tag 8000 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f , errichtet 1830; seit 1897 mit modernen Einrichtungen versehen; Anlagekosten: 250 000 M. Leistung im letzten Jahre: 20718 Stück Vieh geschlachtet, wovon 921 beanstandet. — Die häuslichen Abwässer und die der Fabriken und Gewerbe werden durch K a n a l i s a t i o n entfernt, die auch den Inhalt der mit Wasserspülung versehenen Pissoirs aufnimmt. Die Fäkalien werden in wasserdichten Gruben gesammelt, aus denen sie durch Dampfmaschinen ausgepumpt werden. Kanalisation begonnen 1891, fertig 1897. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u : Der Tod muss durch einen von der Stadt angestellten Arzt festgestellt werden. — 3 D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t e n . — 2 ö f f e n t l i c h e Badea n s t a l t e n , das ganze Jahr geöffhet, im Sommer 6 vorhanden. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. Juli 1885. Uarnlsonlazaret. 1838 erbaut. Es liegt im Süden der Neustadt an der Gärtnerstrasse. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Züchner. WarteperBonal: 3 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 62 Betten. 1898 wurden 528 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung (Mantelöfen). H e i z u n g s s y s t e m : Wurmbach'sche Mantelöfen und eiserne Säulenöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : A p p a r a t Giessener System, nur für Lazaret. W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b w ä s s e r : Anschluss an die städtische Kanalisation. B e s e i t i g u n g der Abfall s t o f f e durch die städtische Abfuhr. Land-Krankenhaus. 7. Juli 1824 wurde das Hospital der Neustadt Hanau zu einem Land-Krankenhause für die damalige Provinz Hanau umgewandelt und später entsprechend erweitert. Neubau 1897 eröffiiet. E i g e n t h ü m e r : Bezirksverband des Regierungs-Bezirks Kassel. Leitende A e r z t e : Direktor Prof. Dr. v. Büngner für die chirurgische Abtheilung, Oberarzt Dr. Zaschlagfür die innere Abtheilung. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 13Diakonissen aus Wehlheiden bei Kassel, 1 ausgebildeter Krankenwärter, 5 Wärter und 1 Wärterin. 193 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 4—6 M, 0,78—2 M täglich. 1898 wurden 937 m., 363 w. Kranke durchschnittlich 33 bezw. 40 Tage verpflegt, 54 m., 42 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 113 457,9 7 M, letztere setzten sich zusammen auB 39 083,si M Verpflegungsgeld, 71,87 M Kapitalszinsen, 72 269,so M Zuschoss der Provinz und 2033,o» M aus sonstigen Quellen. Evangelische Diakonissen-Anstalt. Anfang 1880 vom Pfarrer Sopp gestiftet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen aus Wehlheiden bei Kassel, 1 ausgebildete Krankenwärterin. 55 Betten, darunter 14 f. Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 4,so, 3 und l,so M täglich. 1899 wurden 166 m., 244 w. Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 6 m., 14 w. sind gestorben. 1899 wurden 18413,06 M eingezahlt. St. Ylncenz • Krankenhaus. 1887 vom Mutterhause der barmherzigen Schwestern St. Vincenz von P a u l in Fulda errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Noll.

Königreich Preuaaen.



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Hannover.

1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 13 Vincentinerinnen. 74 Betten, darunter 14 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I Kl. 4 M, IL 2,so M, IU. Kl. l,so M täglich. 1899 worden 645 (297 m., 348 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 19 m., 20 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 m., 21 w. Sieche, 2 m., 3 w. sina gestorben. Hannover, 2 3 5 0 0 0 Einw., 286 Aerate, 27 Zahn&nte, 127 Hebammen, 22 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Hannover). Wasserversorgung: Seit 1878 mittels Wasserhebewerks mit G r a n d w a s s e r , welches ans dem sand- und kieshaltigen Untergründe des Leinethals etwa •/« Standen oberhalb der Stadt gewonnen wird. Anlagekosten 5 320 000 H. Jahresleistung 6 744 000 cbm. Zar Entlastung des Grundwasserwerks ist seit 1898 ein F l u s s w a s s e r - H e b e w e r k hinzugekommen in Reinigungs- und ähnlichen Zwecken. Anlagekosten 1600000 H. — Z e n t r a l - S c h l a c h t - und Viehhof, eröffnet am 3. Nov. 1881. Anlagekosten einschl. derjenigen ffir Grund und Boden 2 400 000 M, es können jährlich 12 000 Rinder, 24 500 Kälber, 20 800 Hammel, 22 100 Schweine and 1000 Pferde geschlachtet werden. — Seit den 40er Jahren u n t e r i r d i s c h e E n t w ä s s e r u n g s a n l a g e n , welche später nach Bedftrfhiss erweitert worden. 1890 wurde mit einer NeuK a n a l i s a t i o n nach dem einheitlichen S c h w e m m s y s t e m begonnen und 1898 beendet. Die Leistungsfähigkeit der Kanäle beträgt 25 Sekandenliter für den Hektar. Dieselben führen ihren Inhalt jetzt noch direkt in die Leine, demnächst aber zuvor in ein Klärbecken. Anlagekosten 17 700 000 M. — S t ä d t i s c h e D e s i n f e k t i o n B - A n s t a l t am Bischofsholer Damm, im Jahre 1886 der allgemeinen Benutzung übergeben. Apparat von Schimmel & Co. in Chemnitz. Desinfektion geschieht durch strömenden Wasserdampf. — Es bestehen 3 städtische B a d e A n s t a l t e n , ferner 12 öffentliche Badeanstalten, darunter die Hannoversche Badehalle und das Dianabad mit Schwimmbassins. Ausserdem bestehen 4 Fluss-Badeanstalten, darunter die GarnisonBadeanstalt. — B a u - P o l i z e i o r d n u n g vom 25. Okt. 1894 und 4./15. April 1896. Garnlsonlazaret. 1846—1856 erbaut. Es liegt im Westen der Stadt, nahe der Grenze der Städte Hannover-Linden. Vorstand: General-Oberarzt Dr. Wilckens. W a r t e p e r s o n a l : 3 Sanitäts-Sergeanten bezw. Unteroffiziere als Stationsaufseher, 12 Sanitäts-Gefreite, 15 MilitärKrankenwärter. 210 Betten. 1898 worden 1 600 Kranke durchschnittlich 22,6 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Gasgl&hlicht-Beleuchtung. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Diagonalventilation. Zur D e s i n f e k t i o n ist ein Arleiter'scher D e s i n f e k t i o n s - A p p a r a t vorhanden. Seit 1896 Anschluss des Lazarets an die städtische Kanalisation. 1896 Neueinrichtung der h y g i e n i s c h chemischen U n t e r s u c h u n g s s t a t i o n . 1898 Einrichtung eines neuen Operationszimmers mit elektrischer Beleuchtung. Einrichtung einer Arznei-Tabletten-Station. L a u r e t des Kdnlgl. Geriehtsgeflngnlsges. Eigenth&mer: Jastizfiskus. A r z t : Oberarzt Dr. Lftttich. 27 Betten: 21 f. H, 6 f. Fr. 1899 wurden 61 m. Kranke durchschnittlich 37,s Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt 21 m. Krätzkranke. Städtisches Krankenhaus I (An Krätze, Geschlechts- und Geisteskrankheiten Leidende sind ausgeschlossen). Am 1. Febr. 1895 eröffnet. Leitende Aerzte: Prof. Dr. Beinhold, f&r die innere, Prof. Dr. Schlanze für die chirurgische Abtheilung. 6 Assistenzärzte und 2 Volontärärzte. W a r t e p e r s o n a l : 31 Diakonissen aus dem Henriettenstift Hannover, 14 m., 16 w. Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 14 Männer. 450 Betten in 3 Klassen, I. Kl. 14, n. Kl. 19, DI. Kl. 417, daranter 55 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 7,so M, H. Kl. 4,so M, HI. Kl. 2 M för Einheimische, 2,so M für Auswärtige, l,to bezw. 1,TO M f&r Kinder täglich. 1899 wurden 4 522 (3114 m., 1408 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 466 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898/99 betrugen 538 060 M, letztere setzten sieh zusammen aas 274 360 M Verpflegungsgeld, 1 575 M f&r verkaufte Produkte, 257 727 M Zuschus8 der Stadt and 4 398 M aas sonstigen Quellen. Stadthannoversches Krankenhans n , siehe Linden. Henriettengttft, Diakonissen-Mutterhaus und Hospital. 27. Juni 1860 durch Ihre Majestät die Königin Marie von Hannover gestiftet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitender Arzt der chirurgischen Abtheilung Dr. Lindemann, der medizinischen Abtheilong Dr. Studtmann, der Abtheilong f&r Augenkranke Geh. Rath Dr. Dürr. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 40 Diakonissen, 2 Krankenwärter. HO Betten: 50 f. M., 60 f. Fr., darunter 15 f. Knaben, 20 f. Mädchen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 5 and 4 M, 3 and l,so M; f. Kinder 1, 0,75, 0,so und 0,2s M täglich. 1898 worden 568 m., 426 w. Kranke durchschnittlich 30,95 Tage verpflegt, 33 m., 23 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 21 Krankenbegleiter und 76 m., 84 w. Augenkranke. Aasgaben 1S98 : 215 360 M. Die Einnahmen betrugen 215 550 M und setzten sich zusammen aus 47 630 M Verpflegungsgeld, 4 250 M für verkaufte Produkte, 12 810 M Kapitalszinsen, 3 300 M Zuschuss der Provinz, 1 700 M der Landschaften, 100 390 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 45 470 M aus sonstigen Quellen.

Hannover.

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Königreich Prennen.

Bltnlfc der Diakonissenanstalt Bethania. 1891 von den Vorständen der vier alten

lutherischen Stadtkirchen errichtet. Aerzte: Drs. Boegel and Tannen. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aas dem Henriettenstift Hannover und 3 Wärterinnen. 16 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 and 2 M, f. Kinder 1 M täglich. 1899 wurden 262 Kranke durchschnittlich 22,7 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Kiemen tinenhans, Provinzial-Krankenpflegerinnenanstalt. 1. Aug. 1875 aus Privatmitteln im Privathause errichtet, besitzt die Rechte einer juristischen Person seit 11. März 1882 und einen Aufsichtsrath. Koncession für die jetzige Anstalt vom 18. Februar 1887 (Neubau). Für den Gebranch in Friedenszeiten 1898 Aufstellung einer Döcker'schen Isolirbaracke mit vollständiger Einrichtung für 12 Kranke seitens der Zentralstelle der Hannoverschen Vereine vom rothen Kreuz. A e r z t e : Medizinalrath und Kreisphysikas Dr. Gürtler und Oberstabsarzt Dr. Geissler. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 13 Schwestern vom rothen Kreuz und 1 Krankenwärter. 56 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—8 M, 3,so M, 1,to—2 M täglich. 1898 worden 326 m., 273 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt. Die Einnahmen 1898 betrugen 64 590 M und setzten sich zusammen aus 35 760 M Verplegungsgeld, 18000 M Zuschnss des Staates, 2 200 M der Provinz, 200 M der Stadt, 7 400 M Legaten, Geschenken and Kollekten und 1 030 M aas sonstigen Quellen. Friederikenstift. Kranken and Siechenhaas. 1840 von Fräalein I d a A r n h o l d errichtet. E i g e n t h ü m e r : Der Franenverein für Armen- and Krankenpflege mit Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. Hagemann. W a r t e p e r s o n a l : 17 Schwestern. 72 Betten, davon 12 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M bezw. l,so M täglich. 1898 worden 34 m., 109 w. Kranke durchschnittlich 86,5 Tage verpflegt, 1 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 6 Pfründner, 38 Sieche nnd Krüppel, 35 Personen zur Ausbildung. Ausgaben 1898: 62 860 M. Die Einnahmen betrugen 62 899 M und setzten sich zusammen aus 2S 832 M Verpflegungsgeld, 584 M für verkaufte Produkte, 1 317 M Kapitalszinsen, 1 200 M Zuschnss der Provinz, 900 M der Gemeinde, 29 971 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 95 M aus sonstigen Quellen. Krankenstation „Nazaretli" (Baumstrasse) und P o l i k l i n i k des Vereins für freiwillige Armenpflege. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aas dem Henriettenstift in Hannover. 1898 wurden 172 Kranke verpflegt. St. Vincenzstlft, Krankenhaus der Kongregation der barmherzigen Schwestern za Hildesheim. Oktober 1869 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 20 Vincentinerinnen aus Hildesheim. 120Betten: I. Kl. 14, n . Kl. 19, ffl. Kl. 50 f. M., 37 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—7 M, 3—3,50 M und 1,90 M täglich. 1899 worden 754 m., 731 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 32 m., 31 w. sind gestorben. Aosserdem verpflegt: 8 w. Altersschwache, davon 1 gestorben, 2 w. Sieche. Aasgaben and Einnahmen 1899 betragen 66 772 M, letztere setzten sich zusammen aus 59 772 M Verpflegungsgeld, ¿100 M Kapitalszinsen, 1 200 M Zuschuss der Provinz, 2 000 M Legaten, Geschenken und Kollekten and 1 700 M aus sonstigen Quellen.

Israelitisches Krankenhaus nnd Altersversorffnngsanstalt (Maschstrasse). 1888 vom

israelitischen Verein für Altersversorgung und Krankenpflege ins Leben gerufen, besitzt Rechtsfähigkeit. Neubau. Arzt: Dr. Bergmann. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—3 M, 2—l,soM täglich und unentgeltlich. 1898 wurden 64 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, I m . , 1 w. sind gestorben. Aasgaben 1898: ordentliche 10 843 M, ausserordentliche für Neubau 51 929 M. Die Einnahmen betrugen 17 307 M und setzten sich zusammen aus 476 M Verpflegungsgeld, 5 842M Kapitalszinsen und 10 989 M Legaten, Geschenken and Kollekten. Hannoversche Kinderheilanstalt. 1875 durch freiwillige Beiträge errichtet, 1893 Neubau, besitzt Rechtsßhigkeit. Vorstand: Landesrath Dr. Liebrecht. Leitender Arzt: Dr. Kredel, chirurgische Abtheilung; Oberarzt Dr. Bruns, Abtheilung für innere Krankheiten. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 9 Diakonissen aas dem Henriettenstifte za Hannover. 116 Betten: I. Kl. 3, n. Kl. 8, m . Kl. 105. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 4, 2 und 1 M täglich. 1898 worden 379 m., 334 w. Kranke dorchschnittlich 49 Tage verpflegt, 66 m., 45 w. sind gestorben.

Privat-Heilanstalt für chirurgische Krankheiten von Dr. Kredel (Sedanstr. 41).

Koncessionirt 4. Juli "1893.

Prlvat-Heilanstalt für chirurgische nnd gynäkologische Krankheiten von Dr. Bogel

and Dr. Wilke (Berthastrasse 10). 22. Okt. 1897 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern aus dem evangelischen Diakonieverein in Berlin-Zehlendorf. 14 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 8, 5 und 3 M täglich. 1899 wurden 100 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Privat-Krankenanstalt von Dr. Tannen. 1. Aug. 1899 eröffnet. 16 Betten.

Privat-Hellanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. v. Campe (Warmbachenstr. 23).

18. Okt. 1897 eröffnet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen vom evangelischen Diakonieverein in Berlin-Zehlendorf. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7—10 M, 4,so—6M 3,50 nnd 2 M täglich. 1899 wurden 276 w. Kranke verpflegt 11 sind gestorben. Hannoversche Aagenheilanstalt. Leitender Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Dürr. Die zur Unterhaltung der Anstalt erforderlichen Mittel stammen aus milden Gaben, aus regelmässigen Beiträgen von Privatpersonen und den einzelnen Provinzial-Landschaften und aas den Zinserträgen geschenkter Kapitalien.

Königreich Preossen.

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Harburg.

PriTat-Aagenhellanstalt von Dr. S t ö l t i n g . IS. Aug. 1891 eröffnet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen ans dem Diakonieverein in Berlin-Zehlendorf. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5 and 3 M, far Kassenangehörige 2 M täglich. 1899 worden 296 Kranke durcnschmttlich 16,» Tage verpflegt. Privat-Amgenheilanstalt von Geh. Sanitätsrath Dr. Dörr. Eröffnet 12. Jani 1888. 12 Betten. 1899 worden 41 Kranke verpflegt. Rekonvaleszentenhans von Dr. Bähr (Stader Chaasseestr. 34). Anstalt för Orthopädie, Heilgymnastik nnd Massage 1. April 1894 eröffnet. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 3 Krankenwärter. 57 Betten: 48 f. M., 9 f. Fr. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 3,so M täglich. 1899 worden 223 Kranke durchschnittlich 47 Tage verpflegt. Brach-Heilanstalt von Dr. Timmermann. 1892 errichtet. WarteperBonal: 2 Krankenwärterinnen. 8 Betten. 1899 worden 31 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 24,9 Tage verpflegt. Stadthannorersches Krankenbans III, I r r e n a n s t a l t . 1871/72 erhaot. Neubau steht bevor. V o r s t a n d : Senator KnoevenageL O b e r a r z t : Dr. Lüttich. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 m., 3 w. aasgebildete Krankenwärter. 32 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 5 und 2,so U täglich. 1899 worden 261 m., 148 w. Kranke durchschnittlich 23 bezw. 33 Tage verpflegt, 10 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 47 560 M, letztere setzten sich zusammen aus 27 878 M Verpflegungsgeld, 83 M für verkaufte Produkte, 14 219 M Zuschuss der Stadt und 5 380 M aus sonstigen (gellen. PrOTinzlal- Hebammen -Lehr- nnd Entbindnngs- Anstalt. September 1780 von der damaligen hannoverschem Regierung errichtet. Eigen t h ü m e r : Provinz Hannover. D i r e k t o r : Dr. Poten. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 3 Hebammen. 94 Betten, davon 30 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 und 3 M, l,so M täglich für gynäkologische Kranke, 15 M für Wöchnerinnen för die ganze Dauer des Aufenthalts. 1898 worden 900 Schwangere bezw. Wöchnerinnen 19,i Tage verpflegt, 13 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 133 Hebammenschülerinnen, 3 Krankenbegleiter nnd 292 g y n ä k o l o g i s c h e Kranke, letztere dorchschnittlich 13,6 Tage, davon sind 3 gestorben. Ausgaben 1898: ordentliche 66'282,ja M, ausserordentliche 1432,84 M. Die Einnahmen betrugen 68 851,73 M und setzten sich zusammen aus 21 748,ut M Verpflegungsgeld, 37 125,26 M Zuschuss der Provinz und 9 977,62 M aus sonstigen Quellen. Rathskloster. Gestiftet 1833 vom Magistrate für 13 alte unvermögende Frauen. Armenhans. Gestiftet 1643 von J o h a n n Dave and ursprünglich för arme Männer, Frauen und Waisenkinder bestimmt, jetzt nur für erster« beiden. Siechenhans des Stephanstifts. 1877 erö&et (gehört zam Diakonen-Matterhause). V o r s t e h e r : Dr. Fricke. W a r t e p e r s o n a l : 11 Diakone. 100 Betten. Provlnzlalstàndlsche Blindenanstalt. Gestiftet am 3. Mai 1843, vereinigt mit der Blindenanstalt in Braanschweig am 20. Oktober 1874. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Neubau 1S94 (Kirchröderstr. 2b). Mit derselben verbunden ist als ein Theil der Anstalt 1. die Vorschule in Hannover für blinde Kinder von 4—10 Jahren, z. Z. 10 Kinder; 2. eine Nebenanstalt für später Erblindete. Vorstand: Direktor Mohr. 3 Lehrer, 2 Lehrerinnen, 3 Hilfslehrer für Gesang und Musik. 3 Werkmeister mit 2 Gehilfen, 1 Aufseherin and 3 Aufseher. A e r z t l i c h e L e i t u n g : Geh. Sanitätsrath Dr. Dürr. Verpflegungsgeld 300 M für das Jahr. Für Bett und Kleidung sind einmal 98 M zu entrichten. Die Anstalt hat 36 Freistellen. Nichthannoveraner zahlen 330—480 M für das Jahr. Die Zöglinge werden nach zurückgelegtem 18. Lebensjahre entlassen. 4 Klassen. 90 Zöglinge. Etat : 58 000 M, Provinzial-Zuschuss 24 000 M. Harburg, 50 000 Einw., 16 Aerate, 1 Zahnarzt, 26 Hebammen, 4 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Lüneburg). W a s s e r l e i t u n g 1890/92 erbaut. Anlagekosten 1 080 000 M. Auf einer 426,ìs m langen Fassungsanlage wird das Grundwasser durch Cementsickerröhre in Sammelbronnen und von hier aus mittels 2 Compoud-Maschinen (von je 20 HP.) in einen aus 2 Kammern bestehenden Höhenbehälter, welcher Raum für 2 000 cbm hat, befördert, um von hier aus der Stadt zugeführt zu werden. Druck im Rohrnetz an den Nullpunkten der Stadt 6 Atmosphären. Die Jahresbeförderung betrug 1898: 163 252 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1893 in Betrieb, 12 Gebäade mit Kühlhaas, Hallensystem, für jede Viehgattnng besondere Halle. Anschluss an die städtische Wasserleitung. Die Abwässer u. s. w. werden durch schwefelsaure Thonerde de8infizirt, durchlaufen dann einen Coaksfilter um unterirdisch in die Moorwetter, einem kleinen Nebenfluss der Elbe, abgeführt zu werden. Eigene Untersuchungsstation. Sterilisation durch Kochen. Anlagekosten 900 400 M. Durchschnittlich werden jährlich geschlachtet: 3000 Rinder, 12000 Schweine, 5000 Kälber, 5000 Schafe und 200 Pferde. — Allgemeine K a n a l i s a t i o n in Vorbereitung. — Ein Henneberg'scher D e s i n f e k t o r mit überhitztem, strömenden Wasserdampf (105° C.), '/< Atmosphäre Ueberdruck und 6,5 cbm Rauminhalt ist im städtischen Krankenhause

Hardt—Huelttnoe.



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Königreich Pronsam.

aufgestellt — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : 1 Badeanstalt im Auasenmfihlenteich, 1 MilitärSchwimmanstalt in der Elb«; dieselbe ist zu gewissen Tageszeiten auch dem Zivilpubliknm zugänglich. 1 Volks brausebad, Oktober 1899 eröfifaet. Änlagekosten 60000 M. — Bau-Polizeiordnung vom 1. Hai 1895. Cternlsoiilaurat. 1882—1884 erbaot and seit 1. NOT. 1884 bezogen. Es liegt 30 m über dem Meeresspiegel am Sfidwestansgan^e der Stadt auf dem Schwarzenberg and zwar aof einem nach drei Seiten steil abfallenden, ein Plateaa bildenden Vorsprang, die untere Stadt fiberragend. Es steht frei von allen Seiten inmitten des 96 Ar grossen, mit zahlreichen alten Baomgruppen bewachsenen Gartenranmes. Vorstand: Stabsarzt Dr. Wagener. Wartepersonal: 2 ausgebildete Krankenwärter. 28 Betten. 1898 worden 135 Kranke durchschnittlich 10 Tage •erpflegt. Gas- and Petroleumbeleuchtung. Ventilationssystem: Luftschächte in Verbindung mit der Heiznng, Schiebeschlitzen in den Thören und Kippfenster. Benutzung der städtischen Desinfektionsanstalt. Wasserversorgung: Anschluss an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Tonnensvstem. Beseitigung der Abfallstoffe durch Abfuhr, der Tageswässer durch Anschluss an die städtische Kanalisation. Stfdttsehes Krankenhaus. 1861 durch die Stadt erbant; die Mittel lieferte zum Theile ein Vennächtniss der Geschwister Köhne. Erweiterungsbau 1898. Leitender Arzt der MännerAbtheilung: Sanitätsrath Dr. Dempwolff, der Finnen- und Kinder-Abtheilang: Dr. Zimmermann. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 5 m., 6 w. aasgebildete Krankenwärter. 117 Betten: 72 f. M., 45 f. Fr. Verpfleeungspreis: 6,so—7 M, 4—5 M, 2,so—2,TO M täglich, einschl. Medizin. 1899 worden 1112 Kranke durchschnittlich 26,c Tage verpflegt, 48 m., 40 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 7 Sieche und Krfippel. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 76 667, Offizieren u. s. w. and 94 Mann. 2. Für Verpflegung haben dio in die Anstalt aufgenommenen Offiziere u. s. w. selbst zu sorgen. Kartaxe wird weder von Offizieron u. s. w. noch von Mannschaften erhoben. U n t e r k u n f t der O f f i z i e r e u. s. w., V e r p f l e g u n g s z u s c h n s s . 1. Die zur Kur zugelassenen aktiven und inaktiven Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Beamten der Militärverwaltung erhalten freie Wohnung in der Anstalt. Für ärztliche Behandlung haben sie ein Honorar von 6 M für die Kurdauer zu entrichten. Den in der Anstalt wohnenden Leutnants, Ober- und Assistenzärzten und oberen Militärbeamten gleichen Ranges wird freie Benutzung der Bäder und Trinkbrannen gewährt. 2. Subalternoffizieren, Oberärzten und Assistenzärzten des a k t i v e n Dienststandes kann, sofern sie andere Unterstützungen als aus dem Offizier-Unterstützungsfonds nicht erhalten, aas den Zinsen des Prinzcss Karl-Legats ein täglicher Verpfloguneszuschuss von 1 M auf Antrag von dem Generalkommando des VI. Armeekorps insoweit bewilligt werden, als das mit '/, für Offiziere und '/a für verheirathete Mannschaften bestimmte Zinserträgniss dieses Legats aasreicht. 3. Sämmtliche aufgenommenen Offiziere a. s. w. haben die Selbstkosten für Reinigung der bonutzten Handtücher, der Tisch- und Bettwäsche zu entrichten. 4. Offiziere o. s. w., dio mit Genehmigung des Generalkommandos zur ständigen Pflege und Bedienung ihre Burschen mitbringen, erhalten für dieselben freies Quartier. B ä d e r f ü r O f f i z i e r e u. s. w. gegen Bezahlung. Mit Ausnahme der erwähnten Offiziere u. 8. w. im Leutnantsrange zahlen alle in das Militär-Kurhaas aufgenommenen Offiziere u. s. w. für ein Mineralbad 0,io M, für eine Douche 0,25 M nnd für ein Moorbad die für die Kurgäste allgemein festgesetzten Preise. B e n u t z u n g durch M a n n s c h a f t e n . 1. Für die zu freien Kuren zugelassenen Mannschaften übernimmt die Reichskasse die Kosten sämmtlicher Bedürfnisse, die gegen Zahlung der Selbstkosten aufgenommenen Mannschaften haben die gewöhnliche Verpflegipg mit 1,ro M täglich, die Selbstkosten für etwa verordnete besondere Verpflegung, für ärztliche Behandlang 6 M und für Bäder die im § 29 festgesetzten Preise zu zahlen. 2. Verheirateten Militär-Kurgästen des Mannschaftsstandes kann zur Unterhaitang der Familie eine Beihilfe von 0,so M für den Tag aas dem Prinzess Karl-Legat von dem Generalkommando des VI. Armeekorps bewilligt werden. Genesungsheim. Verpflegung erholungsbedürftiger Mannschaften des VI. Armeekorps. Militär-Kurhaas Landeck dient seit Sommer 1896 zugleich als Genesungsheim, soweit es nicht

Königreich Prassen.



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Landeehvt, Landsberg a./W.

vom knrbedfirftigen Personen in Ansprach benommen wird. — Eigene Bade- bexw. Karanstalt im Bau. 30 Betten. 1898 worden 251 Erholungsbedürftige durchschnittlich 28 Tage verpflegt. E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g . Wasserversorgung durch die städtische Hochqaell-Wasserl e i t u n g . Spülkloset8. Klärung der Kloset — und Wirthschaftswässer nach Schweder'schem System, Ableitung in den nächsten Flasslaaf. Kraes stldtisehes Krankenhaas (Tiemuth-Bannerth'sche Stiftung). Gestiftet 18S6 durch den verstorbenen Rentner nnd Haasbesitzer F r a n z Demnth. E i g e n t h ü m e r : Die Stadtemeiade Landeck. A r z t : Dr. Mann. W a r t e p e r s o n a l : 8 graue Schwestern aus Breslau.

f 1 Betten.

V e r p f l e g o n g s p r e i s : 0,r.o—0,»o M f. Verpflegung, 0,so—0,4u M Anstaltsgebuhren (Winter: 0,30—0,«o Ii), 0,so—0,7» M f. ärztliche Behandlang täglich, ausserdem die entstandenen Arzneikosten. 1899 worden 74 m., 52 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 22 Tage verpflegt, 6 m., 5 w. sind gestorben. Aasgaben 1899: ordentliche 5 456, n 4 M. Die Einnahmen betrogen 5 752,so M und setzten sich zusammen aas 2 004,30 M Verpflegungsgeld, 1925,39 M für verkaufte Produkte, 134,16 M Kapitalszinsen, 1 300 M Zaschass der Stadt und 388,« i M Geschenken. Bürger-Hospital (Stiftung). 1894 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 4 graue Schwestern aus Breslau. 37 Betten. 1898 wurden 26 Personen verpflegt. Kar- nnd Wasser-Heilanstalt Thalheim. Sanatorium für Nervenleiden nnd chronische Krankheiten. 1878 begründet, Frühjahr 1896 in den Besitz von Dr. Landsberg nnd Dr. Sandberg übergegangen. Kurhaus 1894 errichtet. P r e i s für Kurgebrauch 10 M, ärztliches Honorar 10—15 M, Zimmer mit einem Bett 7—35 M, Verpflegung ohne Getränke 24, JO M wöchentlich.

Landeshut, 7 677 Einw. (Kreis Landeshut, Beg.-Bez. Liegnitz). W a s s e r l e i t u n g nnd städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. — Kanalnetz erweitert. Kreis • Krankenhaus, B. Leppersdorf (Nieder-).

Landsberg a./W., 33 200 Einw., 20 Äerzte, 2 Zahnärzte, 17 Hebammen, 4 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Frankfurt). W a s s e r l e i t u n g seit 1896, Brunnensystem mit Filteranlage — Sandplattenfilter von Fischer in Worms. — Städtischer S c h l a c h t h o f , seit 1890 im Betrieb. Anlagekosten 500000 M. Hallensystem, Kühlhaassystem Linde (Ammoniak und Salz), Temperatur 0 bis + 0,s 0 C. — Beleuchtung: Gasglühlicht. Eigene Wasserleitangsanlagen. Im Voijahre wurden 3 000 Binder, 8000 Kälber, 6000 Schafe, 24000 Schweine, 400 Pferde und 200 Ziegen geschlachtet und untersucht. Mikroskopische Untersuchung durch vereidigte Fleischbeschauer anter Leitung eines Chemikers. 1898 ein Bothlaaf-Serum-Institut eingerichtet. — Die Abwässer werden unter Zosatz von Kalkmilch in Klärgraben geklärt and fliessen durch einen eigenen Kanal unterhalb der Stadt in die Warthe. — Die A b f a l l s t o f f e werden durch Abfuhr in geschlossenen Kastenwagen beseitigt — Die jährlichen Betriebskosten stellen sich aaf 65000 M. — Desi n f e k t i o n s a n s t a l t mit dem städtischen Krankenhaase verbanden; Apparat von Gebr. Schmidt in Weimar.— O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 3 Warmbade-, 3 Flussbadeanstalten. — BauP o l i z e i - O r d n a n g vom 28. Nov. 1895. Landarmen- nnd KorrektionsanBtalt. 1800 dnreh die Ritterschaft der Neumark gestiftet E i g e n t h ü m e r : Landannen-Verband der Provinz Brandenburg. Arzt: Sanitätsrath Dr. Gericke. 67 Betten: 48 f.M., 19 f. Fr. 1899 wurden 133 m., 46 w. Kranke durchschnittlich 45 bezw. 61 Tage verpflegt, 19 m., 4 w. sind gestorben. Städtisches Krankenhans (aach für schwerkranke Militärpersonen). 1848 errichtet. Arzt: Dr. Maass. Wartepersonal: 1 m., 1 w. aasgebildeter Krankenwärter. 62 Betten: 44 f. M., 18 f. Fr. 1899 worden 249 m., 122 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 15 m., 9 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 22 682,79 M, letztere waren 19 178,si M Verpflegungsgeld und 3 504.48 M aus sonstigen Quellen. Privat - Hellanstalt dir Angen- nnd Ohrenkrankheiten von Dr. Aulich. 1894 eröffiiet. 4 Betten. Brandenbnrg'sche Land - Irrenanstalt. 17. April 1888 eröffiiet. E i g e n t h ü m e r : Provinzial-Verband. V o r s t a n d and leitender Arzt: Direktor Dr. Gock. Oberarzt Dr. Knörr und 1 Arzt. W a r t e p e r s o n a l : 57 m., 45 w. Krankenwärtor. Verwaltungsporsonal: IG Männer, 13 Frauen. 700 Betten: 364 f. M., 336 f. Fr. Verpflegungspreis: 2 and l,so M täglich. 1899 wurden 467 m., 420 w. Geisteskranke durchschnittlich 288 bezw. 298 Tage verpflegt, 36 m., 30 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 352 700 M, letztere setzten sich zusammen ans 26 500 M Verpflegungsgeld, 25 600 M für verkaufte Produkte, 2S4 100 M Zaschass der Provinz und 6 500 M aas sonstigen Quellen.

Landsberg i. Ostpr.—Langendiebach. —

300



Königreich P r e n a n .

Städtisches Hospital. Vor 1632 durch Wohlth&tigkeit gegründet 1855 von der Stadt neu erbaut. 40 Bett«n. Stadtische Siechenanstalt. Die Anstalt ist durch ein Geschenk des Kanfmann» Adolf Boas 1874 and durch ein Legat des Kaufmanns Gustav Gross ins Leben gerafon. September 1883 eröffnet. L e i t u n g : 1 Diakonissin. 24 Betten. Unentgeltliche AuSmahme finden orteangehörige a l t e r s s c h w a c h e , besondere Bieche Personen, die sich weder f ü r das Hospital noch für das Krankenhaus eignen. Landsberg i. Ostpr., 2 378 Einw. (Kreis Pr.-Eylau, Beg.-Bez. Königsberg). Städtische Krankenanstalt. 1886 eingerichtet. Arzt: Dr. Heinicke. 1898 kein Kranker.

3 Betten.

Langenau (Bad), 7 6 1 Einw. (Kreis Habelschwerdt, Beg.-Dez. Breslau). K Inderheilstitte „ S i l o a h " . Langenberg, 9 0 7 5 Einw. (Kreis Mettmann, Beg.-Bez. DDsseldorf). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. — K a n a l i s a t i o n geplant. Krankenhans» 1865 durch freiwillige Beiträge errichtet. E i g e n t h ü m e r : Das Immobilar gehört der evangelischen Gemeinde, die Einrichtung und Fonds dem Langenberger Krankenhausverein. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. Closset. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 Krankenwärter. 31 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,75 nnd l,3o M täglich. 1898 wurden 123 m., 62 w. Kranke durchschnittlich 41,s Tage verpflegt, 16 m., 12 w. sind gestorben. Die Einnahmen betrugen 13 103,as M und setzten sich zusammen aus 8 121,io H Verpflegungsgeld, 330 M Abonnementsgeld, I 792,7} M Kapitalszinsen, 800 M Zinsen der Freibett-Stiftung, 1 200 M Zuschuss der Gemeinde, 691,so M Mitglieder-Beiträge und 168,«o M aus sonstigen Quellen. Langenberg, 1 826 Einw. (Kreis Wiedenbrück, Reg.-Bez. Minden). Antonios - Hospital. 1872 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Steinhoff, Wiedenbrück. Wart epe rBonal: 6 Darmherzige Schwestern aus Salzkotten. 45 Betten, darunter 8 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, l,so und 0,74 M täglich. 1899 wurden 22 m., 20 w.Kranke durchschnittlich 130 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 530 M, letztere Verpflegungsgeld. Kranken- nnd Armenhans. E i g e n t h ü m e r : Stadt. 14 Betten. Frauenheim. 24. Nov. 1894 eröffiiet. 1 Diakonissin aus Kaiserewerth. Langenbielau, 17 225 Einw. (Kreis Beichenbach, Beg.-Bez. Breslau). K a n a l i s a t i o n zum grossen Tlieile vorhanden, ohne Aufnahme der Fabrikabwfisser und der Fäkalien. Evangelisches Krankenhaus. S. Okt. 1872 gegründet und erhalten durch freiwillige Liebesgaben der evangelischen Gemeinde. Besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Aug. Franz. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien in Breslau, 1 Krankenwärter. 66 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,6o M täglich, theils höher, theils unentgeltlich. 1899 wurden 111 m., 119 w. Kranke durchschnittlich 39 bezw. 47 Tage verpflegt, 15 m., 19 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 138032,41 M, davon entfallen als ausserordentliche auf den Neubau bezw. die Vergrösserung des Krankenhauses 124 539,4» M. Die Einnahmen betrugen 12 630,so M und setzten sich zusammen aus 6 206,u M Yerpflegungsgeld, 1 066,jo M Kapitalszinsen, 600 M Zuschuss der Provinz, 2 030,20 M Beiträge von Gemeinde-Mitgliedern, 246 M Legaten, Geschenken und Kollekten nnd 2 482, s 6 M aus sonstigen Quellen. St. Elisabeth-Krankenstift. 1854 vom katholischen Kirchenvoretand gestiftet. A r z t : Dr. Aug. Franz. W a r t e p e r s o n a l : 5 graue Schwestern aus Breslau. 24 Betten. Verp f i e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1899 wurden 53 m., 54 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 12 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 2 Altersschwache, 1 Sieche. Ausgaben 1899: 5 298 M. Die Einnahmen Detrugen 5 968 M und setzten sich zusammen aus 2 836 M Verpflegungsgeld, 1 000 M Kapitalszinsen, 1 303 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 829 M aus sonstigen Quellen. Langendiebach, 1 873 Einw. (Landkreis Hanau, Beg.-Bez. Kassel). Irren-Heil- nnd Pflegeanstalt von Dr. Calaminus. Seit 1888 konzessionirt. 8 Betten. 1898 wurden 4 Geisteskranke verpflegt.

Königreich Praoasen.



901



Langendreer—Langerwehe.

Langendreer, 15 056 Einw. (Landkreis Bochum, Heg.-Bei. Arnsberg). Wasserversorgung durch das Wasserwerk in Witten. — K a n a l i s a t i o n seit 1892 ohne Anachlusa der Fäkalien. Sleebenhais. 1892 errichtet. Wartepersonal: 1 Diakon ans d«r Anstalt Nazareth bei Bielefeld. Langenhagen, 1 371 Einw. (Landkreis Hannover, Beg.-B«z. Hannover). Prorlnzial-Heil- und Pflegeanstalt für Geistesschwache und Epileptische. 2. Jan. 1862 durch das Komitee zur Errichtung von Idiotenanstalten in Hannover eingerichtet. 1895 'neues Lazaretgebäude. 1. April 1897 in das Eigenthum der Provinz Hannover übergegangen. Leitender Arzt: Dr. Völker, stellvertretender Direktor. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 23m. 62 w. ausgebildete Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 5 m., 3 w. Lehrp&rsonal- 3 m 5 * 714Betten: L K I 9 f. m-, 8f. w., H. KL 15f.m., 10f. w., HI. KL 400f. m., 272 f. w. Verpflegungspreis: 1,7 8—6,5 7 M, 1,37—1,«» M, 0,87—1,js M täglich. 1899 wurden 453 m., 3l2 w. Kranke verpflegt, 19 m., 14 w. sind gestorben. Ausgaben 1898/99: ordentliche 39)5 695,n M, ausserordentliche 16755, 99 M. Die Einnahmen betrugen 418376,09 M und setzlten sich zusammen aus 240 735,o« M Verpflegungsgeld, 35 854,«» M für verkaufte Produkte, 13? 754,7 j M Zuschuss der Provinz, 75 M Geschenken und 3956,«« M aas sonstigen Quellen. Langenhorst, 407 Einw. (Kreis Steinfurt, Beg.-Bez. Münster). PrOTlnxlal-Taubstummen-AnsUlt. Ezternat. Gegründet 1841 van dem ehemaligen Vorsteher Stahm; seit 1851 Provinzialanstalt und seit 1. Jan. 1876 in die Verwaltung der Provinz Westfalen übergegangen. Vergl. Taubstummenanstalt in Büren. Vorstand: Direktor Brüse; 9 Lehrer, 1 Lehrerin für weibliche Handarbeiten. 7 Klassen, darunter 6 aufsteigende Turnunterricht für Knaben. 78 Schüler. Langensalza, 11 466 Einw. (Kreis Langensalza, Beg.-Bez. Erfurt). Wasserleitung — Städtischer Schlachthof vorhanden. Städtisches Krankenhaus (Weiss'sche Stiftung). 1. Okt. 1883 von dem Rittergutsbesitzer R. Weiss gestiftet. Vorstand: Der Magistrat. Arzt: Dr. Banmbach. Arzt der Imnstation: Dr. Fohrbrodt Warte personal: 3 Diakonissen aus Halle a./S. und 1 Krankenwärter. 38 Betten, darunter 8 für Kinder. Verpflegungspreis: I. ¿1. 3 50 4 so M H. Kl. 2,50—3,50 M, IH. Kl. 0,«o-2 M täglich. 1899 wurden 224 m., 150 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage und 2 m. durchschnittlich 20 Tage in der I r r e n s t a t i o n verpflegt, 16 m. 9 v. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 17 723,98 M und setzten sich zusammen aui 9 967,so U Verpflegungsgeld, 33,7« M Kapitalszinsen, 600 M Zuschuss des Kreises 5 629,(8 M Geschenken und 1493,ss M aus sonstigen Quellen. —Baubeschreibung: Haupt-' gekäude mit zweigeschossigem Mittelbau und Seitenflügeln mit einem Geschoag; mit dem Hauptgebäude ist durch einen geschlossenen Gang ein Anbau verbunden, der die Wirthschaftsrätme u. s. w. enthält. Orthopldiselie Anstalt von Dr. Baumbacb. 3. Juli 1897 eröffnet. 4 Betten. Städtisches Siechenhaus. Anna Hahn'sche Stiftung für arbeitsunfähige Einwohner 1837 eröffnet. Laigeoog (Kordseebad), 288 Einw. (Kreis Wittmond, Beg.-Bez. Anrieh), Hospii des Klosters Loccam. 1885 eröffnet. Anträge auf Aufnahme sind an die Verwaltung des Hospizes im Soebade Langeoog bis 31. Mai in Goslar am Harz, Bäckerstr. 20, vom 1. Juni ab an dieselbe in Langeoog zu richten. Wohnung kostet zwischen 8 und 18 M jeies Bett 3 M, Verpflegung 25 M wöchentlich. Kurtaxe wird nicht gezahlt. ' Lwgerwehe, 1779 Einw. (Kreis Daren, Beg.-Bez. Aachen). Kreis-Kranken- und Pflegehans. 26. Juli 1894 vom Kreise Düren errichtet. Arzt: DL Kruth. WarteperBonal: 12 Cellitinnen aus Düren. 48 Betten. Verpflegungspieit: 2 und 0,so M täglich. 1899 wurden 58 m., 28 w. Kranke durchschnittlich §4 Tage vopflegt, 9 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 33 Altersschwache und 5 Krätzknnke. Die Einnahmen 1899 betrugen 15631,9« M und setzten sich zusammen aus 15303,13 M Virpflegongageld, 328,0« M für verkaufte Produkte.

Lank—Lauban.



302 —

Kfaigrsich P n m m l

Lank, 809 Einw. (Kreis Krefeld, Beg.-Bez. Dflsseidorf). Armen- nnd Krankenhau. Am 19. Not. 1885 von Graf M a t h i a s Halberg gestiftet E i g e n t b ü m e r : Bürgermeisterei. A r z t : Dr. Velmer. W a r t e p e r s o n a l : 5 arme Dienstmigde Jesu Christi aas Dernbach. 26 Betten: 13 f. M, 8 f. Fr. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 3—3,so JC^zUs 2 so M, 0,80, 0,»o nnd 1,20 M täglich. 1899 worden 38 m., 30 w. Kranke durchschnittlich 28 Tag« verpflegt, 1 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 13 Altersschwache nnd 3 m. an Krätze Leidende. Die Einnahmen 1899 betrogen 4 526 II und setzten sich zusammen a u 3 103 M Verpflegungsgeld, 1 200 M Zoschoss der Gemeinde, 184 M Geschenken nnd 39 M aus sonstigen Quellen. Lankwitz bei Berlin, 4 200 Einw. (Kreis Teltow, Beg.-Bez. Potsdam). W a s s e r v e r s o r g u n g durch die Charlottenburger Wasserwerke. Privat-Heil- nnd Pflegeanstalt „Berolinum" (Siemensstrasse, Ecke Victoriastrasse), für Gemüths' und Nervenkranke. 1. April 1890 eröffnet. D i r e k t i o n : Sanitfitsrath Dr. Jastrowitz, Dr. James Fraenkel, Dr. Albert Oliven, letztere beide Besitzer. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 29 m., 21 w. ausgebildete Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 9 Männer, 13 Frauen. 357 Betten, davon 61 f. M., 80 f. Fr. mit V e r p f l e g u n g s p r e i s von 10 M nnd weniger täglich und 168 f. M., 48 f. Fr. mit Verpflegangspreis von l,so M täglich. Zar Aufn a h m e eines Kranken ist erforderlich das Attest des zuständigen Physikus; nur in dringenden Fällen genügt das die Diagnose enthaltende und die Notwendigkeit der Aufnahme begründende Attest eines praktischen Arztes, doch moss ein Physikatsattest durch den für die Anstalt zuständigen Physikus nachträglich beschafft werden. Die Kosten dieses Physikatsattestes betragen 24 M. Freiwillige Pensionäre bedürfen zor Aufnahme lediglich des Zeugnisses eines approbirten Arztes. — Für die Berliner städtische Irrenanstalt zu Dalldorf eine hosondere KommunalAbtheilung. — 1899 worden 160 m., 81 w. Kranke durchschnittlich 235 bezw. 190 Tage verpflegt, 10 m-, 2 w. sind gestorben. Irren-Fflegeanstalt von Fräolein K l a r a H e y d l e r (Siemensstr. 34). eröffnet. A r z t : Dr. Hans Laehr. 7 Betten. Privat • Irrenanstalt von Frau K a h n , geb. Junker (Kaulbachstr. 8). eröffnet. 16 Betten. Filiale der Berliner städtischen Irrenanstalt zu Dalldorf. Prirat-Irrenanstalt ftlr Frauen von Frau I d a Doehring.

1. April 1S81 10. Mai 1895

1900 eröffnet. 31 Betten.

Lauban, 13 555 Einw., 14 Aerzte, 4 Zahntechniker, 7 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Lauban, Beg.-Bez. Liegnitz). W a s s e r l e i t u n g seit 1864, erweitert 1869. Anlagekosten 319 924 M. Quellenleitang in gasseisernen Bohren bezw. bleiernen Hausröhren mit Eigendrack; 119130 cbm jährliche Leistung. — Städtischer S c h l a c h t h o f : 1. Mai 1881 eröffiiet. Anlagekosten 80 000 M. — E n t w ä s s e r u n g durch Thonrohrkanäle mit Senkschacht und Wasserverschlass. A b f u h r : pneumatisches System. Kosten für Entwässerung 250000 M, für Abfahr 22 000 M. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist obligatorisch eingeführt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im Kreis-Krankenhaase, auch für die Stadt. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t errichtet 1875 im Queiss-Flosse. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 25. März 1882 (für Regierangsbezirk Liegnitz). Qarnisonlazaret. Neubau wird 1. Okt. 1900 bezogen. Es liegt südwestlich der Stadt. E i g e n t b ü m e r : Stadt Lauban, ermiethet vom Militärfiskus. 24 Betten. Kreis-Krankenhans. 1343 VOn den Kreisständen errichtet. 1. Nov. 1896 nea eröffiiet. Arzt: Pr. Lentze. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen aas Bethanien in Breslaa, 1 aasgebildeter Krankenwärter. 85 Betten, darunter 8 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, l,sn, 1 und 0,so M täglich. 1899 wurden 505 (325 m., 180 w.) Kranke durchschnittlich 36 bezw. 28 Tage verpflegt, 22 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 (2 m., 6 w.) Sieche, davon 2 m., 1 w. gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 35 264,4 0 M, letztere setzten sich zusammen aus 19 332 M Verpflegungsgeld, 22,so M Kapitalszinsen, 15 796,»oM Zuschuss des Kreises and 113 M »os sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t 1896 angekauft. 8t, Jakobshospital. Von der Stadt errichtet. Arzt: Dr. Ledor. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethanien zu Breslau. 55 Betten: 40 f. M., 15 f. Fr. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 1 so M täglich. 1899 wurden 133 m., 31 w. Kranke durchschnittlich 31 bezw. 84 Tage verpflegt, i m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 20 Altersschwache, 15 Sieche und Krüppel. Aasgaben lb99: 7 503,so M. Die Einnahmen betragen 5492,90 M and setzten sich zusammen aus 5 417,60 M Verpflegungsgeld, 4,so M Kapitalszinsen und 70,so M aus sonstigen Quellen. gleehenanstalt. Das bisherige städtische Krankenhaus ist 1895 umgewandelt.

Königreich Preussen.



303



Laubniti—La*rahütte.

Kraakenaastalt im Klosterstifte n r hefllgta Karls Xagdalena TOH 4er Basse, för Pflege w e i b l i c h e r Kranker und Siecher. Mutterhaus. 1320 vom Herzoge H e i n r i c h von Schweidnitz nnd Janer errichtet. Eigenth&mer: Klosterstift mit Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Hansch. Wartepersonal: 13 barmherzige Schwestern. 40 Betten. Die Kranken nnd Siachen werden auf Kosten des Klosters behandelt nnd verpflegt. 1899 wurden 207 w, Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 9 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 20 Sieche. PriTaMrren-Pflegeanstalt von Dr. Hartwich. 5 Betten. Laubnitz, 719 Einw. (Kreis Frankenstein, Beg.-Bez. Breslau). St. JoaephBtlft, mit I r r e n - A b t h e i l u n g . 1889 von der Kongregation der Schwestern vom heiligen Carl Borromaens gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Das Mutterhaus zu Trebnitz. Leitender Arzt: Dr. Schulz. Wartepersonal: 12 Borromäerinnen. 101 Betten: 16 f. M., 85 f. Fr., darunter 8 ftr Kinder. Verpflegungspreis: 0,co, 0,so, l,»i und l,so M täglich. 1899 wurden 82 m., 203 w. Kranke verpflegt, 8 m., 20 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 2 Altersschwache, 9 Sieche und Krüppel. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 27 098 M, letztere 27 098 M Verpflegungsgeld. Lauchhammer, 550 Einw. (Kreis Liebenwerda, Beg.-Bez. Merseburg). Krankenhaus. Wartepersonal: 3 Diakonissen ans Kraschnitz. Lauenburg a./Elbo, 5 300 Einw. (Kreis Herzogthum Lauenbnrg, Reg.-Bez. Schleswig). Diakonissenheini. Vom Diakonissen-Verein errichtet. 2 Diakonissen. 4 Betten. Lauenburg i. Pomm., 9 036 Einw. (Kreis Lanenbnrg i. Porom., Beg.-Bez. Köslin). Schlachthof mit Kühlhaus ohne Freibank vorhanden. Johanniter-Krankenhang. 26. Juni 1884 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Pommersche Genossenschaft des St. Johanniter-Ordens. Arzt: Sanitätsrath Dr. Bielitz. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen ans dem St. Elisabeth-Krankenhause zu Berlin, 2 m., 2 w. KrankenWärter. 40 Betten. Verpflegungspreis: 4, 2,40, 1 und 0,so M täglich. 1899 wnrden 197 m., 78 w. Kranke durchschnittlich 34 bezw. 38 Tage verpflegt, 20 m., 18 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 15 979,so M. Pommersche Prorinzial-lrren-Heil- mnd Pflegeanstalt. 1. Juni 1889 eröffnet. Vorstand und Direktor: Geh. Medizin alrath Dr. Siemens. .4 Assistenzärzte. Wartenersonal: 48 m., 42 w. aasgebildete und andere Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 21 Männer, 12 Fr. 665 Betten. Verpflegungspreis: 4,so 2,so und l,io M täglich. 1899 wurden 790 (388 m., 402 w.) Geisteskranke durchschnittlich 277 bezw. 303 Tage verpflegt, 31 m., 16 w. sind gestorben. Aasgaben nnd Einnahmen 1899 betragen 277 174,5» M, letztere setzten sich zusammen aus 34 637,18 M für verkaufte Produkte und 242 537,sj M Zuschuss der Provinz. LaurahOtte, 11 483 Einw. (Kreis Kattowitz, Beg.-Bez. Oppeln). Lazaret des Oberschleslsehen Knappschafts-Vereias. Erbaut wurde das Lazaret Ende der 60 er Jahre, eröffnet 1869, 1874 Errichtung des Wärterhauses. 1882 Errichtung der Seuchenbaraeke und (886 Anbau des Wärterhauses, 1895 Errichtung der Wasch-, Baae- und Klär* anstatt, sowie des Leichenhauses. Leitender Arzt: Dr. Fiedler. 1 Assistenzarzt. Warte« personal: 5 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 170 Betten. Verpflegungspreis: Di« einheimischen und auswärtigen Mitglieder werden kostenfrei behandelt. Für die verletzten Mitflieder zahlen die Berufsgenossenschaften vom Beginn der 14. Woche ab l,to M täglich. 2 M täglich zahlen fremde Personen, sofern solche ausser den eigenen Kranken behandelt werden. 1898 wurden 1 355 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 18 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 64 674,3 t M. Die Einnahmen betrugen 7 233,8» M und setzten sich zusammen ans 6761 M Verpflegungsgeld und 472,8« M aus sonstigen Quellen. Elektrische Beleuchtung. Luftventilation. Luft- und Dampfheizung. Desinfektionsanstalt, auch f&r ausserhalb. Wasserversorgung: Kreis-Wasserleitung. Die Abfuhr der Fäkalien erfolgt durch Wagen, die Abwässer werden mittels Leitung abgeführt (Hulra'sches System). Lazaret der Betriebskrankenkassen der „Vereinigte Königs- nnd Laarahtttte". Errichtet 1. Okt. 1893. Arzt: Dr. Hein. Wartepersonal: 2 aasgebildete Krankenwärter und 1 Wärter. 60 Betten. Verpflegungspreis: f&r Fremde 2 M täglich. 1898 wurden 464 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 15 bezw. 21 Tage verpflegt, 12 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 27 579,n M. (Eingezahltes Verpflegungsgeld 6 801,i» M).

Lautenburg—Lehe.



304



Königreich PreaMM,

Lautenburg, 3 633 Einw. (Kreis Strasburg, Beg.-Bez. Marienwerder). Sttdtlsebes Krankeahais. A n t : Dr. v. ZaluckL 14 Betten. V e r p f l e r u n g i p r e l s : 0 60 M täglich. 1899 worden 23 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 44 bezw. 310 l ä g e verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Aasgaben 1899: 1461 H. Lauterberg a. Harz, 4 724 Einw. (Kreis Osterode, Beg.-Bez. Hildesheim). K r a n k e n h a u „ K l a r a s t i f t " . Hai 1884 von Fraa Senator L a d e r s , geb. Jakobs errichtet, seit 1. April 1697 im städtischen Besitz. V o r s t a n d : Magistrat. A e r i t e : Drs. Wander, Kleiber und Dettmar. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen ans dem Marienstift in Braunschweig. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—3 M täglich. 1898 wurden 11 m., 30 w. Kranke durchs c h n i t t l i c h 24 bezw. 27 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 3 175 M. Di« Einnahmen betrugen 3 651 M und setzten sich zusammen aus 3 086 M Verpflegungsgeld, 520 M Kapitalszinsen und 45 M Geschenken. Dr. Rietscher's Heilanstalt. Entziehungskuren. A r z t : Dr. Dettmar. Lawsken, 303 Einw. (Landkreis Königsberg, Beg.-Bez. Königsberg). PriTat-Irren-Pflegeanstalt der Geschwister Glage. Leck, 1 189 Einw. (Kreis Tondern, Beg.-Bez. Schleswig). Gemeinde - Krankenhaus. Von der Gemeinde mit Hilfe des Kreises 1893 gegründet und 1894 eröffnet. A r z t : Dr. Stolz. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 27 Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 1 073 M und setzten sich zusammen aus 473 M Verpflegungsgeld, 300 M Zuschuss dor Gemeinde und 300 M Geschenken. Leer, 1 1 4 7 0 Einw. (Kreis Leer, Beg.-Bez. Anrieh). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. St&dtlsche Armen, und Arbeits-Anstalt. Besteht seit 1871. Arzt: Dr. Riedlin. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 42 m., 38 w. Kranke durchschnittlich 63,5 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 11 Altersschwache, 10 Sieche und Krüppel, 29 zur Reinigung von Ungeziefer. BorromKus • Hospital. 1865 durch Mitglieder der katholischen Gemeinde gegründet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Gemeinde. A r z t : Dr. Börner. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 F r a n z i s k a n e s f e n aus Münster. 50 Betten (26 f. M., 24 f. Fr.), darunter 8 für Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und I M täglich. 1999 wurden 128 m., 108 w. Kranke durchschnittlich 31 6 Tage verpflegt, 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwache, 1 Sieche, 4 zur Reinigung von Ungeziefer. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 12 529 M, letztere setzten sich zusammen aus 9 741 M Verpflegungsgeld, 380 M für verkaufte Produkte, 1 000 M Zuschuss der Provinz, 500 M des Kreises und 908 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Allgemeines Krankenhans. 1870 vom Krankenhaus-Verein Leer errichtet, besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Sanitätsrath Dr. Groeneveld. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover und 2 Krankenwärter. 72 Betten, darunter 15 fiir Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so, 0,75—l,i » M täglich, mitunter billiger oder unentgeltlich. 1899 wurden 604 Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 18 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 23 Krankenbegleiter, 8 an Krätze Leidende. Die Einnahmen 1899 betrugen 41 740,0 7 M und setzten sich zusammen aus 33 235, «a M Vernflegungsgeld, 802 M Kapitalszinsen, 2 000 M Zuschuss der Ostfriesischen Landschaft, 1000 M des Kreises und 4 603, M Geschenken und Kollekten. Legden, 2421 Einw. (Kreis Ahaus, Beg.-Bez. Münster). St. Josephs-Hospital. 1872 errichtet. A r z t : Dr W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aus Münster. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M täglich. 1898 wurden 33 Kranke verpflegt. Lehe, 23 500 Einw., 7 Aerzte, 3 Zahnärzte, 15 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Lehe, Beg.-Bez. Stade). L e i t u n g s w a s s e r aus der städtischen Leitung von Bremerhaven; von dem Wasserthurm zweigt sich ein besonderer Strang für Lehe ab. — Ein Theil der Stadt hat K a n a l i s a t i o n nach der Geeste hin, der grössere Theil nicht; letzterer hat Abfuhr, Tonnensystem. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen KrankenhauBe. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 20. März 1896.

Königreich Prenssen.



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Lehain—Lengerich.

Garnisonlaxaret. Erbaut 1889/90. Vorstand: Marine-Oberotabsant L KL Dr. Weiss. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Obersanitätsmaat, 1 Sanitätsmaat, 1 Obersanitätsgast 2 Marine-, 1 Zivil - Krankenwärter. 34 Betten. 1898 worden 198 Kranke durchschnittlich 28 Tag« verpflegt. — V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Röhren neben den Schornsteinen. Sturm'sehe Mantelöfen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t nur für Marinezwecke. Städtisches Krankenhaus. 1872 Ton der Stadt erbaut Arzt: Dr. Crone«neyer. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom rothen Kreuz aus dem Klemetinenhause zu Hannover, 1 Krankenwärter. 45 Betten, darunter 6 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M täglich. 1899 wurden 206 m., 84 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 35 Tage verpflegt, 15 m., 9 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 18 379 M, letztere setzten sich zusammen aus 10 172 M Verpflegungsgeld, 8 207 M Zuschuss der Stadt.

Lehnin, 2 192 Einw. (Kreis Zaach-Belzig, Beg.-Bez. Potsdam). Kreiä-Krankenhaas, 1896 eröffiiet Arzt: Dr. Bading. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom Tabea-Verein. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r B e i s : l,»o und 0,so M täglich. 1899 wurden 100 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 6 m., 2 w. sind gestorben. Di« Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 131,4« M, letztere setzten sich zusammen aus 2311,»i M Verpflegungsgeld und 1 819,59 M Zuschuss des Kreises.

Lehrte, 4 529 Einw. (Kreis Borgdorf, Beg.-Bez. Lünebarg). Städtisches Krankenhaus. Von Fabrikbesitzer H. Mauske gestiftet, 28. Nov. 1895 eröffiiet. Arzt: Dr. Rahne. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen ans dem Heuriettenstift in Hannover, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 35 Betten: 25 f. M., 10 £ Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,74—1,JS M täglich. 1899 wurden 162 m., 30 w. Kranke durchschnittlich 28 bezw. 27 Tage verpflegt, 12 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 7 274,o« M. Die Einnahmen betrugen 8 546, i i M und zwar 5 463,«« M Verpflegungsgeld und 3082,61 M verbliebene Reste.

Lembeck, 1 947 Einw. (Kreis Becklinghansen, Beg.-Bez. Münster).

Michael-Hospital.

60 Betten.

1848 eröffiiet W a r t e p e r s o n a l : 7 Klemensschwestern aus Münster

Leipe (Nieder-), 86 Einw. (Kreis Jauer, Beg.-Bez. Liegnitz). Trinker-Asyl, gegründet 1894 vom Evangelischen Verein in Liegnitz zur Errichtung schlesischir Trinker-Asyle. Das Asyl befindet sich auf einem vom Verein erworbenen Restgute und ist für 12 Pfleglinge bestimmt Vorstand: Pastor J. Hahn. A u f n a h m e - B e d i n g u n g e n : Eintritt und Austritt ist freiwillig. Vor der Aufnahme muss auf Kosten des Antragstellers eine ärztliche Untersuchung stattfinden. Geisteskranke und Epileptische sind von der Aufnahme ausgeschlossen. Jährliche Pension, wenn eigenes Zimmer beansprucht wird, 400 M, sonst 300 M, kann ermässigt werden. Kosten für Arzt und Arznei tragen wohlhabende Asylisten selbst.

Lendersdorf, 1 327 Einw. (Kreis Düren, Beg.-Bez. Aachen). Krankenhaus. Filiale des Mutterhauses der Cellitinnen in Düren. 8 Schwestern. 33 Betten.

Wartepersonal'

Lengerioh in Hannover, 932 Einw. (Kreis Lingen, Beg.-Bez. Osnabrück). Maria Anna-Hospltal. 1859 von der Kaufmannswitwe Marie Anna Kram er errichtet E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrstelle. A r z t : Dr. Brinkmann. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern aus Münster. 33 Betten, darunter 4 für Kinder. V e r p f l e g o n g s p r e i s : 0,5o M täglich. 1899 wurden 38 m., 49 w. Kranke durchschnittlich 111 Tage verpflegt, 2 m., 10 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 5 243,83 M und setzten »ich zusammen ras 5 053,k 3 M Verpflegungsgeld und 190 M Legaten, Geschenken und Kollekten.

Lengerioh in Westfalen, 5 698 Einw. (Kreis Tecklenburg, Beg.-Bez. Münster). Krankenhaus „Bethanien«. 4. März 1884 eröffiiet; ein Geschenk der in Rotterdam verstorbenen Witwe R. K r ö n e r , Wilhelmine, geb. Windmölen. E i g e n t h ü m e r : Amt Lengerich. Arzt: Dr. Caldemeyer. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bielefeld. 38 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1,20 M täglich. 1899 wurden 151 m., 23 w. Kranke durchichnittlich 32 bezw. 66 Tage verpflegt, 13 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: i Pfründner, 7 Altersschwache, 3 Sieche. Die Einnahmen 1899 betrugen 9 054,17 M und setzten lieh zusammen aus 7 094,70 M Verpflegungsgeld, 1 800 M Zuschuss der Gemeinde und 169,47 M aus sonstigen Quellen. Qottatkdt, Kraakenbaoa-Lodkon für daa DeuUohe Rtlall. 20

Lennep—Leppersdorf (Nieder-).



306



Königreich PreuMft.

ProTinxlal - Irrenanstalt .,Bethesda". Von der Provinz Westfalen am 31. Okt. 1864 eröfihet, 1. Juni 1876 landwirtschaftliche Kolonie. 1900 grosse Neubauten begonnen. Leitente A r z t nnd D i r e k t o r : Sanitätsrath Dr. Schaefer. 1 Oberarzt nnd 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 23 Diakonissen ans Sarepta bei Bielefeld, 31 m., 14 w. ausgebildete Krankenwärter. Verwalt an e s p e r s o n a l : 12 Männer, 1 Fr. 447 Betten: I. Kl. 4 f. M., 8 f. Fr.; II. KL 52 f. M, 53 f. Fr.; Iii. Kl. 175 f. M., 155 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,20—5 M, 1,70—2,10 H nnd l—l,i» M täglich. 1899 wurden 263 m., 223 w. (I. KI. 3 m., 9 w.; II. Kl. 53 m, 58 w.; III Kl. 207 m., 156 w.) Irre verpflegt, 4 m., 7 w sind gestorben. Anggaben 1899: ordentlich« 301 158,34 U, ausserordentliche 24237,1 s M. Die Einnahmen betrogen 328 685,1.1 M nnd setzten sich zusammen aus 196 214,67 M Verpflegungsgeld, 52 666,15 M für verkaufte Produkte, 669,81 M Kapitalszinsen, 68 625,so M Zuschuss der Provinz und 10 509,a8 H aus sonstigen Quellen. Lennep, 8 897 Einw. (Kreis Lennep, Beg.-Bez. Düsseldorf). Vollständige W a s s e r v e r s o r g u n g , auch für gewerbliche Werke. — Systematisch durchgeführte K a n a l i s a t i o n mit Anschluss an jedes Haus. — Städtisches S c h l a c h t h a u s mit Kühlhaus seit 1890 vorhanden. — Volksbad für Sommer und Winter. Krankenhans des Krankenhaus-Vereins. 1848 vom Krankenhaus-Verein aus Anlass der Choleraepidemie gegründet, 1851 eröffnet, besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Rudolf Hardt sen., Vorsitzender. A r z t : Kreisphysikns Dr. Räuber. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärter. 70 Betten, darunter 6 f. Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 7,5o, 5 und 1,3» M täglich. 1899 wurden 5S0 Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 42 sind gestorben. Ausserdem wurden 112 (86 m., 26 w.) an Krätze Leidende behandelt. Ausgaben 1899: 32 938 M. Die Einnahmen betrugen 31172 M und setzten sich zusammen aus 24 338 M Verpflegungsgeld, 6 019 M Kapitalszinsen und 815 M aus sonstigen Quellen. Lenzen an der Elbe, 2 778 Einw. (Kreis Westprignitz, Reg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhans. 1870 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Brüning. 11 Betten. 1899 wurden 13 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altenschwache. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 264 M, letztere setzten sich zusammen aus 176,40 M Verpflegungsgeld und 87,60 M Zuschuss der Gemeinde. Leobschütz, 12 604 Einw., 11 Aerzte, 1 Zahnarzt, 7 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis LeobschQtz, Beg.-Bez. Oppeln). Wasserwerk wird 1900 erbaut. Die Kosten werden etwa 400 000 M betragen. — Oeffentliches S c h l a c h t h a u s seit 1880 in Privatbesitz. Anlagekosten 80000 M. — Desi n f e k t i o n s a p p a r a t im städtischen Krankenhause, System: Gebrüder Schmidt in Weimar. — Zwei B a d e a n s t a l t e n vorhanden. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 23. Juni 1885. Garnisonlazaret. Von der Stadt ermiethet und am 1. Aug. 1S69 bezogen. Es liegt im westlichen Theile der Stadt in der Lindenstrasse. V o r s t a n d : Oberstabsarzt II. ¿lasse Dr. Grundies. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 23 Betten. 1898 wurden 293 Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Gebr. Schmidt in Weimar. Wasserversorgung: Tiefbrunnen. L a t r i n e n ohne Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : mittels Saugapparates von einem Unternehmer. Städtisches Krankenhans. 1836 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Kober. W a r t e p e r s o n a l : 5 graue Schwestern aus Breslau. 58 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3, 2 M, 1,30—1,30 M nnd 1 M täglich. 1899 wurden 249 Kranke durchschnittlich 52 Tage verpflegt, 34 sind gestorben. Leppersdorf (Nieder-), 2 349 Einw. (Kreis Law'eshut, Beg.-Bez. Liegnitz). Kreis-Krankenhans „Marlannenstift«. Vom Grafon A n t o n zu S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e auf Kreppelhof und dessen Familie errichtet und am 6. Aug. 1851 eröflhet. Seit 1875 Rechtsfähigkeit, seit 1894 Kreis-Krankenhaus, seit 1897 auch Siechenhans. Leitender A r z t : Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Köhler in Landeshut. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Bethanien zu Berlin. 102 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3, nnd l,as M täglich. 1898 wurden 330 m., 166 w. Kranke durchschnittlich 50 Tage verpflegt, 26 m., 16 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 27 391 M und setzten sich zusammen aus 22 105 M Verplegungsgeld, 2 277 M Kapitalszinsen und 3 009 M Pachten and Geschenken.

Königreich Preussen.



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Leechnitz—Lichtenberg.

Lesohn'rtz, 1 5 5 3 E i n w . ( K r e i s G r . - S t r e b l i t z , B e g . - B e z . Oppeln). S t . J o s e u h s t i f t . 1894 von der Stadt unter Beihilfe der Fundation des verstorbenen E m i l K o w a l i k nnd des Ordens der Mägde Maria zu Poremba errichtet. E i g e n t h Q r a e r : Die Stadt nnd Marienstift. A r z t : Dr. Freisei. W a r t e p e r s o n a l : 10 Miede Maxiä zn Poremba. 2 0 B e t t e n . V o r p f l e g n n g s p r e i s : 2, l , i o , l,so und (3,so M täglich. 1899 worden 41 m., 25 w. Kranke dorchscnnittbch 5 bezw. 3 Tajje verpflegt, 5 m., 3 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betragen 12 118 M nnd setzten sich zusammen aus 2 263 M Verpflegnngsgeld und 9 8 5 5 M Zuschuss der Provinz. A n s t a l t f ü r s c h w a c h s i n n i g e K i n d e r . Am 9. Okt. 1871 eröffnet, auf Veranlassung der Königl. Regierung in Oppeln errichtet von dem Vereine für Erziehung und Unterricht schwachsinniger aber bildungsfähiger Kinder aus dem Regierungsbezirke. 1898 erweitert. Die Anstalt besitzt seit 18. Mai 1874 Rechtsfähigkeit. W a r t e p e r s o n a l : 15 Mägde Maria aus Poremba. L e t m a t h e , 5 1 6 4 E i n w . (Kreis Iserlohn, B e g . - B o z . A r n s b e r g ) . M a r i e n - H o s p i t a l . 1S73 vom katholischen Kirchen vorstand gestiftet. A r z t : Dr. Westhoff W a r t e p e r s o n a l : G Franziskanerinnen aus Salzkotten. 4 0 B e t t e n : 22 f. M., 18 £ F r . Verp f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so und l , s s M täglich. 1899 Würden 147 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 60 Tage verpflegt, 8 m., 3 w. sind gestorben. L e u b u s , 1 9 4 0 Einw. ( K r e i s W o h l a n , B e g . - B e z . B r e s l a u ) . ProTinzial - Irrenanstalt. Vom Staate 1824 gestiftet und durch die Stände der Provinz Schlesien am 30. Jan. 1830 eröffnet. V o r s t a n d und leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Alter. 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 15 m., 19 w. Krankenwärter. V e r w a l t u n g s e r s o n a l : 10 Männer, 6 Fr. 240 Betten. V e r p f l e g u n g B p r e i s : ],6o und l,so M täglich. 899 wurden 159 m., 171 w. Kranke durchschnittlich 240 bezw. 268 Tage verpflegt, 11 m., 12 w. sind gestorben.

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P e n s i o n s - A n g t a l t f ü r S e e l e n g e s t ö r t e . Am 14. Jan. 1830 durch die Stände der Provinz Schlesien eröffnet. Das Anstaltsgebäade gehört dem Staate, die Anstalt der Provinz Schlesien. V o r s t a n d und leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Alter. W a r t e p e r s o n a l : 15 m., 18 w. Krankenwärter. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Schlesier 5 M, für Deutsche 6 M und für Ausländer 7,it M täglich. 1899 wurden 35 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 301 bezw. 262 Tage verpflegt, 8 m., 1 w. sind gestorben. Lewin, 1 4 2 6 Einw. ( K r e i s Glatz, B e g . - B e z . B r e s l a u ) . K r a n k e n - nnd A r m e n h a u s .

2 Betten für Kranke.

Lichtenberg, 1 2 7 8 E i n w . ( K r e i s Kiederbarnim, B e g . - B e z . Potsdam). Z e n t r a l e W a s s e r l e i t u n g — K a n a l i s a t i o n mit Kläranlage. I r r e n a n s t a l t „ H e r z b e r g e " d e r S t a d t B e r l i n . 1893 eröffnet. Neubau 1899 für 54 sieche Männer. D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Moeli. O b e r a r z t : Dr. Otto für die FrauenAbtheilung, Dr. Kortum für die Männer-Abtheilong. 8 Assistenzärzte und 2 Volontärärzte. P f l e g e p e r s o n a l : 104 m., 79 w. Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 15 Männer. 1120 B e t t e n : 640 f. M., 480 f. F r . V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so M täglich. 1899 wurden 2148 (1 339 m., 809 w.) Geisteskranke durchschnittlich 186 Tage verpflegt, 87 m., 84 w. sind gestorben. In F a m i l i e n p f l e g e befinden sich 160 Geisteskranke. Ausgaben 1899: 1 305 712,04 M. Die Einnahmen 1899 betrugen 148 513,37 M und setzten Bich zusammen aus 92 046,3« M Verpflegungsgeld, 46 552,98 M für verkaufte Prodokte und 9 914,1» M aus sonstigen Quellen. B a u b e s c h r e i b u n g : In grösserem Umfange ist hier die Unterbringung von Kranken in Gebäuden, welche nicht mit besonderen Abschlussvorricbtungen versehen sind, erfolgt. Es ttehen zunächst in 7 Landhäusern mit j e 25 bis 40 Plätzen im ganzen etwas über 200 B e t t e n ftr Kranke, Männer und Frauen, deren Zustand eine unausgesetzte Wartung und Beaufsichtigung nicht erfordert, zu Gebote. Diese Gebäude, welche in ihrem Aussehen zwischen Villa uua bndlichem Wohnhaus die Mitte halten, liegen ohne Verschliessung oder Umgrenzung zerstreut ia den Anlagen, welche die mehr zusammenhängende Hauptanstalt umgeben. Aber auch bei den Gebäuden der Hauptanstalt ist in umfänglicher Weise auf Abschluss der Fenster, der Gärten verzichtet worden. Auch hier ist nur die grosse Minderzahl der iäume noch mit vergitterten Fenstern versehen. In stärker hervortretender Weise sind die nechanischen Schutzmassregeln durch Fensterversicherungen, höhere Mauern u. dergl. für noch licht 10 v. H. des Krankenbestandes (bei voller Belegung) vorgesehen. Von Süden nach Norden reihen sich in der HauptanBtalt, sowohl auf der Männer- als & r Franenseite an einander: ein für geordnete und nicht bettlägerige Kranke bestimmtes 20*

Lichtenburg—Lichterfelde (Gross-).



308



Königreich Preosaen.

Haas mit freiliegendem Garten (für 100 Kranke), ein Aufnahmehaas (ebenfalls fÖr 100 Kranke) und ein für dauernd bettlägerige oder körperlich schwache oder sonst hilflosere Kranke bestimmtes Pflegehaas von 150—170 Plätzen. Dahinter liegt noch iederseits ein för 50 Krank« bestimmtes mit stärkeren Abschlussvorrichtungen versehenes Ueberwachungshaus. 20 regelmässig mit Küchenarbeit n. dergl. beschäftigte frauen haben im Küchengebäude Platz gefanden. Die weitere Gliederung der Krankenhäuser der Haoptanstalt in Abtheilungen ist nach dem Grundsätze durchgeführt, dass die so ausserordentlich verschiedenen Formen, in welchen die za psychischen Störungen führenden Gehirnkrankheiten sich darstellen, Berücksichtigung in entsprechend angepasster Einrichtung und Ausstattung der Räume, der Lagerstätten und Gebrauchsgegenstände fanden. Alle auffälligen, zu ungünstigen Eindrücken Anlass gebenden Vorrichtungen sind, soweit nur irgend zulässig, vermieden, um nicht zu einem Hinderniss für den Zweck der Anstalt, die Heilung und Besserang psychischer Störungen, zu werden. Nicht nur die leblose Umgebung der Kranken musste in dieser Hinsicht möglichst zweckmässig gestaltet werden, sondern auch die Gruppirnng der Kranken in den einzelnen Unterabtheilungen sollte von der beständigen Sorge getragen werden, dass eine ungünstige Beeinflussung durch den Verkehr mit demjenigen Brnchtheile der Insassen, welche im äusseren Verhalten Abweichungen (Unruhe, Aufregungszustände, mangelhafte Fürsorge für die äussere Erscheinung) wahrnehmen lässt, womöglich rar keinen anderen Kranken stattfindet. In erster Ldnie lässt sich diesem Grundsatze durch Zerlegung einer Anstalt in verschiedene Gebäude Rechnung tragen. Besonders aber wurde auch noch eine entsprechende Abgrenzung der einzelnen Stationen innerhalb der grösseren Krankenhäuser der Hauptanstalt nacn diesem Gesichtspunkte angestrebt, namentlich für die Gebäude, woselbst, wie im Aufnahme- oder im Pflegehause, verschiedenartige Kranke für kürzere oder längere Zeit — (im ersten Falle zum Zweck der eingehenden Beobachtung ihres Leidens und besonders eingreifender Behandlung, im zweiten Falle zur Durchführung der Pflege bei den so häufigen, länger dauernden körperlichen Lähmungs- und Schwächezustänaen) — sich zusammenfanden. Lichtenburg, 871 Einw., Postort Prettin (Kreis Torgau, Reg.-Bez. Merseburg). Lazaret der Königlichen Strafanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 800 Männer. H a f t r ä u m e : 103 Einzelzellen. 81 Schlafkojen. 17 gemeinsame Schlafräume von 2 471 qm Gesammtgrösse. 27 gemeinsame Arbeitsräume von 3 270 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Dürach. K r a n k e n r ä u m e : 6 von 272 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 155 Männer. Lichtenrade, 637 Einw. (Kreis Teltow, Beg.-Bez. Potsdam). Anstalt für unheilbare weibliehe Geisteskranke von Fräulein M a r t h a Collin, seit 26. Juni 1890. 29 Betten. Filiale der Berliner städtischen Irrenanstalt za Dalldorf. Lichterfelde (Gross-), 23 000 Einw., 18 Aerzte, 2 Zahnärzte, 6 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Teltow, Reg.-Bcz. Potsdam). Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt theils durch Grundbrunnen, theils durch die Charlottenburger Wasserwerke, welche das Wasser aus neben dem Wannsee angelegten Grundbrunnen entnehmen. Die Errichtung derselben erfolgte im Jahre 1892. — Für den Ort besteht ausschliesslich Abfuhr; für die Kadettenanstalt eine Schwemmkanalisation mit Rieselfeld. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist obligatorisch eingeführt. — Die Gemeinde besitzt einen transportablen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , nach Schimmel. — Es ist nar eine öffentliche B a d e a n s t a l t vorhanden; dieselbe ist im Dorfe gelegen and in den dasselbe durchmessenden Bökebach eingebaut. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 28. Aug. 1897. Lazaret der Haupt-Kadettenanstalt. 1S74—1878 erbaut und am 1. Okt. 1878 bezogen. Es liegt im westlichen Theil des der Haupt-Kadettenanstalt gehörigen Gebäudes. A r z t : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Paetsch. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 3 Zivil-Kranken Wärter, 3 Sanitäts-Unteroffiziere. 78 Betten. 1S98 wurden 407 Kranke durchschnittlich 8 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — Gasbeleuchtung. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte. H e i z u n g s s y s t e m : Eiserne Ventilöfen mit Luftzuführang und Steinkohlen-Heizang. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Schimmel & Comp, für die Kadettenanstalt. Krankenhans des Kreises Teltow. Der Bau des Kreis-Krankenhauses ist nach den Plänen des Königl. Bauraths S c h m i e d e n und unter dessen Oberleitung an der Berlin-Potsdamer Landstrasse zunächst für 146 Kranke errichtet und 1900 fertig gestellt. Der Haupteingang liegt an der eben genannten Landstrasse, Nebeneingänge sind an dem das rechteckige Grundstück rechts begrenzenden Dahlemer Weg angelegt. Die Anstalt besteht aus einem langgestreckten theils ein- theils zweistöckigen Hauptgebäude, welches das Verwaltungsgebäude, die chirurgische Männerstation und die Frauenstation

Königreich Preossen.

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Lichterfeide (Gros»-).

i n einer Gruppe vereinigt and mit der Hauptfront nach Süden liegt, ferner aus dem medizinischen einstöckigen Männeramllon, dem bei der späterem Erweiterung 3 weitere Pavillons entsprechen werden, dem Kesselnaus, dem Waschhaas, dem Isolirgebäude and dem Leichenhaas. Für den gütlichen Direktor ist ein villenartiges WohnhiauB an der Südwestecke des Grundstücks mit besonderem Eingang nnd Garten errichtet. Schliesslich ist noch ein Gebäude für den Pferdestall, die Wagenremise nnd Kutscherwohnung vorhanden. Die innere Einrichtung der Krankenstatiomen entspricht im Allgemeinen deijenigen des Ton demselben Architekten erbauten Kreis-Krankenhauses zu Brite. Die reichlich vorhandenen offenen Hallen sind allen Kranken zugänglich ohne dass Treppen passirt werden m&ssen. Eine weitergtthende Vertheilong der Aborte nnd Spülräume und Möglichkeit der Isolirung der Stationen von einander und einzelner Krankenkategorien ist erreicht worden. Die Operationsräume bilden eine durch einen Korridor von den übrigen Bäumen abgetrennte Gruppe für sich, sie sind ähnlich eingerichtet wie im Britzer Krankenhaus und werden durch ein Böntgen-Zimmer mit Dunkelkammer vervollständigt. Die Verwaltungsränme, im Erdgeschoss de« für sie bestimmten Hauses gelegen, bestehen aas dem Bureaa, den Aufnahme- und Untersuchungsximmern, femer aas der Poliklinik mit dem Wartezimmer und Ankleidezellen, Aborten und KeinigungBbädern. Im Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes sind B Wohnungen für Assistenzärzte untergebracht. Die Wohnzimmer der 12 Schwestern befinden sich innerhalb der Stattionen. Im Anschlags an die Wohnung der Oberschwester sind Speise- und Vereammlungjazimmer der Schwestern angeordnet Der Inspektor wohnt im ersten Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes; für das männliche Unterpersonal sind Wohnräume im Untergeschoss des chirurgischen Männerpavillons für das weibliche Personal im Franenpavillon vorgesehen. Die für Dampfbetrieb eingerichtete Kochküche liegt im Untergeschoss bei der FrauenAbtheilung. Das Wasch-, Kessel- und Maschinenhaus enthält die für den Betrieb bequem ein* gerichtete Wäscherei mit der Desinfektionsanstalt, das Kesselhaus für zunächst 3 Cornwallkessel und den Maschinenraum. Die Kessel haben den Dampf für die Zentralheizung der ganzen Anstalt, die Warmwasserbereitung, die Elektromotoren, die Dampfkochküche, die mechanische Wäscherei, den Desinfektions- und die Sterilisationsapparate und die Wärmküchen zu liefern. Für die Dampf- und Kondensleitnngen sind unterirdische Kanäle za den Gebäuden angeordnet. Die H e i z u n g der ganzen Anstalt mit Ausnahme des Arztwohnhauses, des Stallgebäudes und des Leichenhauses geschieht durch D a m p f n i e d e r d r u c k mit Plattenheizköroern. Im Winter wird die frische Luft vor der Einführung vorgewärmt. Die verdorbene Luft wird in Abzugsschloten zusammengeführt. Die Anstalt ist an die C h a r l o t t e n b u r g e r Wasserwerke und an die S t e g l i t z e r K a n a l i s a t i o n angeschlossen, sie hat elektrische Beleuchtung mit eigener Stromerzeufungsanlage. — Die Aussenarchitektur bewegt sich in den Formen der deutschen Renaissance. Rothe Backsteinflächen, unterbrochen durch weissen Sandstein, hohe Falzziegeldächer abwechselnd mit flachen Holzzementdächern, geben der Anlage ein freundliches Aussehen. — Die Gesammtbaukosten ohne die spätere Erweiterung und ohne Inventar betragen 780.000 M. Sanatorium f ü r Nervenkranke (Jungfernstieg 14). Ausgeschlossen von der Aufnahme bleiben Geisteskranke. 1889 von Dr. G o l d s t e i n und Dr. L i l i e n f e l d eröffnet. Durch Neubau 1899 vergrössert. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern aus dem SchwesternVerbände des Augasta-Hospitals, 1 m., 5 w. ausgebildete Krankenwärter. 42 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 300 M monatlich und mehr. 1899 wurden 55 m., 65 w. Kranke durchschnittlich 50 bezw. 92 Tage verpflegt, 5 m., 3 w. sind gestorben. Privat-Krankenangtalt von Oswald P r a n s e . 1900 eröffnet. 28 Betten. Privat• Irrenpflegeanstalt von Dr. L e o n h a r d t (Chaas8eestr.l3V 13. Juli 1899 eröffnet. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,80 M täglich. 1899 worden 44 Irre durchschnittlich 585 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Prirat-IrrenplIegMuisUlt f ü r unheilbare Frauen von FrL W i t t . 6. Juni 1899 eröffnet, i r z t : Dr. Bühl 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 16 w. Irre durchschnittlich 237 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Privat-Irren-Pflegeangtalt f ü r Frauen von Frau M a r t h a M e n t h e geb. Weinland. Seit ]. April 1896, vorher in Steglitz. Filiale der Berliner städtischen Irrenanstalt zu Dalldorf l r z t : Dr. Lilienfeld. 42 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10—15 M, 6—8 M, l,so M täglich. 1898 wurden 41 Kranke durchschnittlich 305 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. PriTat-Irren-Pflegeanstalt f ü r Mlnner von J. Koritkowski (Chausseestr. 94). 11. Nov. 1887 iröflnet Filiale der Berliner städtischen Irrenanstalt zu Dalldorf. 34 Betten. Joh*nnlter-8iechenhaiis (Chausseestr. 30). 1884 errichtet. Sieche Männer, vornehmlich ms den Arbeitentande, werden für 27—40 M monatlich verpflegt. 140 Betten. Durchschnittlich $hrlich 120 Sieche und 10 Rekonvaleszenten in Pflege. Erholungsheim für 80 Kinder. Diakonissen-Station (Berlineretr. 63 und Victoriastr. 12).

Liebau—Liegnitz.

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Königreich Frenasen.

Rother'8 Stiftung für unverheiratete, (Iber 40 Jahre alte Töchter von prensaischen Beamten and Offizieren. „Lichterfelder Schwesternhaus" (Karlstr. 3), entsendet Krankenpflegerinnen. Liebau, 4 977 Einw. (Kreis Landeshnt, Beg.-Bez. Liegnitz). Städtisches Krankenhans. 186S errichtet. Aerzte: Sanitätsrath Dr. Taesler und Dr. Hoppe. Wartepersonal: 7 graue Schwestern aus Breslau. 15 Betten. Verpflegungspreis: im Winter 1 M, im Sommer 0,75 M täglich. 1899 wurden 13 m., 27 w.Kranke durchschnittlich 20 bezw. 140 Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 120 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 237 M Verpflegungsgeld, und 883 M Zuschuss der Stadt. Liebem&hl, 223 Einw. (Kreis Osterode i. Ostpr., Reg.-Bez. Königsberg). Städtisches Epldemienhans. Liebenburg, 1 068 Einw. (Kreis Goslar, Beg.-Bez. Hildesheim). Privat-Heil- nnd Pflegeanstalt für Geisteskranke. 1S77 von Dr. H. Fontheim eröffnet. Neubauten 1889, 1893—1897. Leitender Arzt: Sanitätsrath Dr. Karl Fontheim. 2 Assistenzärzte. 650 Betten. Verträge mit den Landesdirektoren der Provinzen Hannover und Sachsen. Liebenthal, 1 643 Einw. (Kreis Löwenberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Städtisches Krankenhans. 1863 eingerichtet. 1896 um 2 Isolirräume vergrössert. Liebenwalde, 2 740 Einw. (Kreis Niederbarnim, ßeg.-Bez. Potsdam). Städtisches Armen« nnd Krankenhaus. 1858 von der Stadt errichtet. Arzt: Dr. Genrich. 8 Betten. 1899 wurden 3 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 8 bezw. 97 Tage verpflegt. Liebenwerda, 2 859 Einw. (Kreis Liebenwerda, Beg.-Bez. Merseburg). Städtisches Krankenhans. Mai 1897 eröffnet. Arzt: Kreisphysikus Dr. Steinkopf. Wartepersonal: 2 Diakonissen aus Kraschnitz, 1 Bruder. Verpflegung6preis: l,so M, für Auswärtige 2 M, fftr Krankenkassen 1,35 M täglich. 14 Betten. 1899 wurden 88 Kranke verpflegt, 8 sind gestorben. Siechenanstalt. Liegnitz, 54 349 Einw., 47 Aerzte, 5 Zahnärzte, 24 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Liegnitz). Flusswasserleitung seit 1879, Quellwasserleitung 1897 eingerichtet. Anlagekosten 493 000 M. Leitung des Wassers nach E n t e i s e n u n g mittels Koaks und nach grober Filtration in Sammelbassins und darauf in das Röhrennotz. Maximalleistung des Wasserwerkes für die Stunde 500 cbm. 1898 wurden 1 681769,3« cbm verbraucht. — Städtischer Schlachthof: 1874 eröffnet, später erweitert. Anlagekosten 188 000 M. Erweiterungskosten 577 000 M. Tötung der Thiere durch angestellto SchlächtergeBellen. 1898 geschlachtet: 4 477 Rinder, 16 992 Schweine, 9 517 Kälber, 4 310 Hammel, 244 junge Ziegen und 400 Pferde. — Schwemmkanalisation: Entwässerung nnd Beseitigung der Abfallstoffe durch Kanalisation. 1875 bis 1877 angelegt. Anlagekosten 1500 000 M. Leitung der Abwässer auf Rieselfelder. Tägliche Abfuhr: 4 000—7 000 cbm Schmutzwasser. — Aerztliche Leichenschau seit 1885 eingeführt, Verpflichtung der Aerzte zur Ausstellung von Totenscheinen. — Oeffentliche Desinfektionsa n s t a l t im städtischen Krankenhause 1S90 eingerichtet. System: Budenberg'scher Desinfektionsapparat. 1898: 264mal benutzt. — 2 öffentliche Badeanstalten. 1 Flussbad im Schwarzwasser — kostenfrei — und eine Volks-Badeanstalt für Bassin-, Wannen-, Douche- und Dampfbäder, welche Bämmtlich zu halben Preisen geliefert werden. Letztere Anstalt 1S95 eingerichtet. Anlagekosten 275 000 M, jährliche Unterhaltungskosten 15—18 000 M. Im verflossenen Jahre 62 500 Bäder verabreicht. — Bau-Polizei-Ordnung 1883 herausgegeben, 1888 durch Nachtrag verbessert. Garnlsonlazaret. 1874 bis 1877 erbaut und am 1. Juli 1877 bezogen. Es liegt an dem Westende der Stadt an der nördlichen Seite der nach Haynau führenden Chaussee. Eigen-

Kömigtreich Prenssen.



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Lieser, Lilienthal.

thüim®r: Der Militärfiskus. Vorstand: Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Meinhold. Wartepe r s o mal: 3 ausgebildete Militär-Krankenwärter, 1 Zivil-Krankenwärter. 72 Betten. 1898 wurden 747 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — Gas glüh lieb t belieuchtung. Ventilationssystem: Lüftungsscnornsteine, getrennt von der Heizung and LuffczufÜhrnngsrohre in Verbindung mit der Heizung. D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebirüdler Schmidt in Weimar, für die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Städtische Wasserleitung und 1 Filterröhrbrannen. Latrinen: Wasserspülung. Anschluss an die städtische Kanalisation. Kreis-Krankenhaus, siehe Gross-Baudiss S. 200. städtisches Krankenhaus. Vor dem 14. Jahrhundert unter dem Namen „Hospital ad St. Statnislaom et St. Annam" gestiftet, seit 1819 vom Magistrat übernommen, 1869 neu eb&nt, 1898 erweitert. Leitender Arzt: Dr. Krukenberg. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : Schwestern vom rothen Kreuz, 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 154 Betten, darunter 6 f. Kinder. Verpflegungspreis: 0,so—l,so M tätlich. 1899 wurden 441 m., 439 w. Kranke durchschnittlich 25,7 Tage verpflegt, 40 m., 38 w. sina gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugien 40 812,17 M, letztere setzten sich zusammen aus 32459,71 M Verpflegungsgeld, 31 M für verkaufte Produkte, 478,20 M Kapitalszinsen, 7 439,83 M Zuschuss der Gemeinde und 403,43 M aus sonstigen Quellen. Diakonissen - Krankenanstalt. 1887 errichtet, Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Jaeschke. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Bethanien zu Breslau, 1 Krankenwärter. 41 Betten. Verpflegungspreis: 3, 2, 1 M täglich und frei auf Kosten des Hauses. 1899 wurden 200 m., 190 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 18 m. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 27 804 M und setzten sich zusammen aus 13 726 M Verpfleguntregeld, 385 M Kapitalslinsen, 180 M Zuschuss der Gemeinde und 13 513 M aus sonstigen Quellen. Katholische Wohlthitigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth, wird von den grauen Schwestern geleitet. Prirat-Heilanstalt A r chirurgische und Frauenkrankheiten von Dr. Schultz. 1. Jan. 1895 eröffnet. 8 Betten. Verpflegunjpspreis: 3 M täglich. 1898 wurden 13 m., 119 w. Kranke durchschnittlich 11,7 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Prlvat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Heydrich. Augen-Hellanstalt für Niederschlesien. 1. Jan 1885 eröffnet vom Verein zur Unterhaltung der Augen-Heilanstalt. Arzt: Dr. Kretschmer. 10 Betten. Verpflegun es preis: l,io—3 M täglich. 1899 wurden 35 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 23 bezw. 19 Tage verpflegt, Ausgaben 1899: 2 372,so M. Die Einnahmen betrugen 2 434,»7 M und setzten sich zusammen aus 207,9 7 M Bestand, 190 M Kapitalszinsen, 500 M Zuschuss der Provinz, 938 M der Stadt, 541 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 61 M aus sonstigen Quellen. Wasser-Heilanstalt von Dr. Jurock. Wilhelm- und Augusta-Stift, zur Pflege und Bildung von Idioten des Regierangsbezirkes, zu welchem auf Anregung des Taubstummenanstalts-Direktors Kratz bei Gelegenheit des goldenen Ehejubiläums der Kaiserlichen Majestäten die Mittel durch allgemeine Sammlung im Regierungsbezirke aufgebracht worden sind. 1. Mai 1881 mit 6 Zöglingen und 4 Schulgängern eröffnet. 240 Pfleglinge, darunter 112 im Alter von 6—18 Jahren. Bürger-Hospital ad St. Hikolaum. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. 25 Plätze. Die mit dem Hospitale verbundene Schnabel'sche Stiftung gewährt 12 Frauen Verpflegung. Evangelisches Frauenstift. 12 Plätze. Privat-Taubstummenanstalt. Internat. 1. Juli 1831 vom Direktor Schröter gestiftet und bis zu Beinern Tode 1858 geleitet, seitdem übernommen vom Vereine. Simultan-Anstalt. Eigenth&mer: Verein für Unterricht und Erziehung Taubstummer aus dem Regierungsbezirke Liesnitz. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Vorstand: Direktor Kratz. 9 Lehrer. Unterrichtsaauer 7 Jahre. Turn- und Handfertigkeit^ - Unterricht für Knaben und Mädchen. Fortbildungsschule für taubstumme Lenrburschen. — 9 Klassen. 92 Zöglinge. Schulgeld: 100 M. Etat: 49 430 M.

f

Lieser, 1 368 Einw. (Kreis Bernkastel, Beg.-Bez. Trier). Krankenhaus der Franziskaner-Tertianerinnen zu Waldbreitbach. Eröffnet am 15. Febr. 1869. Wartepersonal: 9 Franziskaner-Schwestern. 6 Betten: 3 f. M., 3 f. Fr. 1898 wurden 9 Personen verpflegt. Lilienthal, 63 Einw. (Kreis Breslau, Beg.-Bez. Breslau). Rekonvaleszentenhaus der barmherzigen Brüder aus Breslau. 1900 im Bau.

Limburg a./Lahn - Lindlar.



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Königreich Preooen.

Limburg an der Lahn, 7 528 Einw. (Kreis Limburg, Beg.-Bez. Wiesbaden). 8t. Ylueentiu8-Hoeplt*l. 1851 gestiftet durch den katholischen S t a d t p f t m r Dr. DiehL Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Stadtpfarrer Tripp. A r z t : Dr. Weber. W a r t e n e r s o n a l - 6 barmherzicre Schwestern ans Strassbnrg, 2 m., 2 w. Krankenwärter. 44 Betten: 1. Kl. U M - , 1 f. Fr.; Et Kl. 1 f. M., 1 f. Fr.; III. Kl. 1 f. M., 2 f. Fr.; IV. KL 20 f. M., 17 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—5 M, 2,50—3 M, l,so nnd l,so M täglich. 1899 worden 185 m., 88 w. Kranke durchschnittlich 40 bezw. 85 Tage verpflegt, 9 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 21 Pfründner nnd Pensionäre. „Kloster Bethlehem" (Altenheim). 1883 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 34 barmherzige Schwestern ans Dernbach. 21 Betten. 1898 wurden 155 Personen verpflegt.

Lindau, 1 365 Einw. (Kreis Duderstadt, Heg.-Bez. Hildesheim). Marien-Stift. Krankenpflege- und Kleinkinderbewahranstalt. 24. Mai 1888 durch die Kongregation der barmherzigen Schwestern in Hildesheim errichtet. A e r z t e : Dr. Kirchner und Dr. Vetter. W a r t e p e r e o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus Hildesheim. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,14 M täglich. 1899 wurden 18 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 11 bezw. 30 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 1010 M. Die Einnahmen betrugen 900 M und setzten sich zusammen ans 750 U Verpflegungsgeld und 150 M Geschenken.

Linden an der Ruhr, 5 484 Einw. (Kreis Hattingen, Beg.-Bez. Arnsberg). 3 t . Josephs-Hospital. 1885 errichtet. E i g e n t h & m e r : Katholische Gemeinde. A r z t : Dr. Krüger. W a r t e p e r s o n a l : 10 Vincentinerinnen aus Paderborn. 63 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,50 M täglich. 1899 wurden 394 m., 59 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 23 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Altersschwache. Ausgaben 1899: 29 218 M. Die Einnahmen betrugen 31 585 M und setzten sich zusammen aus 30 282 11 Verpflegungsgeld, 168 M Kapitalszinsen, 793 M Geschenken und Kollekten und 342 U aus sonstigen Quellen.

Linden in Hannover, 35 851 Einw. (Stadtkreis, Beg.-Bez. Hannover). W a s s e r v e r s o r g u n g durch das städtische Wasserwerk in Hannover. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus 1894 eröffnet. — K a n a l i s a t i o n für den bebauton Theil der Stadt, ohne Anschluss der Fäkalien. Stadthannoversches Krankenhaus II. 1 8 2 9 — 1 8 3 3 erbaut. Leitende A e r z t e : Sanitätsrath Dr. zum Sande für die innere Abtheilung, Sanitätsrath Dr. Fischer für die chirurgische Abtheilung. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus dem Henriettenstift zu Hannover, 8 m., 2 w. Krankenwärter. 200 Betten, V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 1,TO M täglich. 1899 wurden 1 590 (990 m-, 600 w.) Kranke durchschnittlich 23 bezw. 37 Tage verpflegt, 29 m., 15 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1216 m., 51 w. Personen zur Roinigung von Ungeziefer und 502 m., 146 w. Kritzkranke. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 164 928 U, letztere setzten sich znsammen ans 77 577 M Verpflegungsgeld, 337 M für verkaufte Produkte, 3 3 6 6 M Kapitalszinsen, 6 0 0 8 7 M Zuschuss der Stadt und 2 3 5 6 1 M aus sonstigen Quellen. „ S i l o a h " , Diakonissenstation für Krankenbehandlung. Dr. Müller. 10 Betten.

Eröffnet 1. Juli 1899.

Arzt:

Linden-Dahlhausen, 6 257 Einw. (Kreis Hattingen, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Krankenhaus. 19. Sept. 1897 durch die evangelische Kirchengemeinde errichtet. A r z t : Dr. Augener in Dahlhausen. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Witten, 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 48 Betten in 2 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, 1,19 i , | 0 M täglich. 1898 wurden 336 Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. DieEinnahmen 1898 betrugen 14 164 M und setzten sich zusammen aus 11 114 M Verpflegungsgeld, 1 050 M Zuschuss der Gemeinde und 2 000 M aus sonstigen Quellen.

Lindlar, C411 Einw. (Kreis Wipperfürth, Beg.-Bez. Köln). Krankenhans. 1891 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. Arzt: Dr. Joerrens. W a r t e p e r s o n a l : 7 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 34 Betten, darunter 18 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,so, 0,so M täglich. 1898 wurden 16 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 111,» Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 16 Altersschwache.

Königreich Preuraen.

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langen—Linz a. Bh.

Lingen, 6 733 Einw. (Kreis langen, Beg.-Bez. Osnabrück). Städtischer Schlachthof seit 1893 vorhanden. Lazaret der KSnigl. Strafanstalt nebst Geflngnlss. Die Anstalt ist 1856 durch den Fiskos errichtet für weibliche Zuchthaus- ond Geföngnissge&ngen« aller Konfessionen an« den Ober-Landesgerichtsbezirken Celle und Hamm, einschliesslich der Fürstenthümer Waldeck ond Pyrmont; zugleich für Zuchthausgefangene ans dem Ober-Landesgerichtsbezirke KieL Eigenth&mer: Fiskos (Ministerium des Innern). Belegfähigkeit: 430 Weiber. H a f t räume: 67 Einzelzellen aosschL Strafzellen, 171 Schlafkojen, 12 gemeinsame Schlafräume von 1193 qm Gesammtgrösse, 14 gemeinsame Arbeitsräume Ton 834 qm Oesammtgrösse. Arzt: Dr. zum Sande. Krankenräume: 13 Ton 252 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl 1898: 322 Weiber. 8t. Bonifaeins - Hospital. 1855 errichtet. Eigenth&mer: Domkapitnlar Kitxero. Aerzte: Sanitätsrath Dr. zum Sande, Dr. Bäumker, Dr. Garnerna. Wartepersonal: 8 Franziskanessen ans Münster. 56 Betten. Verpflegungspreis: 3, l,»o 1, 0,so—0,7» M täglich. 1898 worden 257 m., 216 w. Kranke (einschliesslich 10 m., 8 w. Krätzkranke) durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 13 m., 25 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betragen 14 960 M und setzten sich zusammen ans 13860 M Verpflegungsgeld, 600 M Legaten, Geschenken ond Kollekten ond 500 M aas sonstigen Quellen. Linnich, 2079 Einw. (Kreis Jalich, Beg.-Bez. Aachen). Städtische Badeanstalt in der Boer. — Städtischer Schlachthof vorhanden. Krankenhans mm heiligen Joseph. 10. Febr. 1886 von den Christenser Schwestern gestiftet Arzt: Dr. Paus. Wartepersonal: 10 Christenserinnen aus Aachen, 1 Krankenwärter. 50 Betten: 21 f. M., 29 f. Fr. Verpflegungspreis: »—8,so M, ],so—2 M, O.so bis l,so M täglich. 1899 wurden 35 m., 40 w. Kranke durchschnittlich 195 Tage verpflegt, 5 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 20 Altersschwache. Die Einnahmen 1899 betrugen 10 233,s» M Verpflegungsgeld. Lintorf bei Dflsseidorf, 1 587 Einw. (Landkreis Düsseldorf, Beg.-Bez. Dflsseidorf). Kurhaus „Siloah" für Kinner. Kuranstalt zur Heilung der Trunksucht 1851 Ar entlassene Gefangene, später als Asyl für unbemittelte Trunksüchtige eröffnet. 24 Plätze. Eigenthümer: Rheinisch-westfälische Diakonie-Anstalt zu Duisburg. Verpflegnagspreis: 150 bis 450 M jährlich. 1879 fBr bemittelte Alkoholiker eröfhet Verpflegunespreis: I. KL 150 M, IL KL 125 M, ÜI. Kl. 100 M monatlich. Verpflegungsdauer 3 - ? Monate. Vorstand: Pastor Kruse. Arzt: Dr. Forschelen in Grossenbaam. Alte und gebrechliche Personen werden nicht aufgenommen. Zur Anstalt gehören: J ) Ein Bauerngut im Dorfe. — i) Ein frei im Walde gelegenes, hotelmässig eingerichtetes Haus, es enthält 28 Wohn- und Schlafräume, 1 Lese-, 1 Billard- und 1 Esszimmer. St. Martins-Hospital. Aus Stiftungen im 13. Jahrhundert entstanden. Eigenthümer: Katholische Gemeinde. Arzt: Dr. Scherer. Wartepersonal: 5 barmherzige Schwestern. 22 Betten. Verpflegungspreis: l,»o und 0,90 M täglich. 1899 worden 33 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 50 bezw. 95 Tage verpflegt, 5 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 23 Pfründner und 4 Waisenkinder. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 8763 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 500 M Verpflegungsgeld, 1018 M an Pächten, 4 645 M Kapitalszinsen und 600 M aus sonstigen Quellen. Linz am Rhein, 3 355 Einw. (Kreis Neuwied, Beg.-Bez. Koblenz). Kloster der Franziskanerinnen (Privat-Irren- und Pflegeanstalt für Frauen). Mai 1862 von Martha Kloss gestiftet, 1888/89 vergrössert. Arzt: Dr. Vosschulte. Wartepersonal: 21 Franziskanerinnen aus Kapellen. 60 Betten für Frauen (L Kl. 18, II. KL 20, HI. KL 16). Verpflegungspreis: 3,so, 1,T» und 1 M täglich. 1899 wurden 66 w. Kranke durchschnittlich 333 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. Pflegcanstalt der Franziskanerbrttder, für Idioten und Pfründner. Am 17. Des. 1889 errichtet. Arzt: Dr. Vosschulte. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 19 barmherzige Brüder aus dem St. Josephshause zu Hausen bei Waldbreitbach. 79 Betten. Vergfleeungspreis: 3 M, l,so und l,os M täglich. 1899 wurden 70 Idioten durchschnittlich 275 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 32 000 M, letztere setzten sich zusammen aus 25000 M Verpflegungsgeld und 7 000 M aus sonstigen Qnellen.

Lipine—Lissa i. Pos.

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Königreich Preuaaen.

Lipine, 15 715 Einw. (Kreis Beuthen, Reg.-Bez. Oppeln). Fiskalische W a s s e r l e i t u n g vorhanden. HGttenlazaret. 1874 errichtet. E i g e n t h ä m e r : Schlesische Aktien-Gesellschaft ftr Bergbau and Zinkhüttenfabrik. Arzt: Dr. Iiiig. W a r t e p e r s o n a l : 7 Borromäerinnen aas Trebnitz. 68 Betten: 46 f. M., 22 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1898 wurden 434 (324 m., 110 w.) Krauke durchschnittlich 23 bezw. 30 Tage verpflegt, 16 m., 10 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 17 143 M, letztere Verpflegungsgeld. Lippehne, 4 010 Einw. (Kreis Soldin, Reg.-Bez. Frankfurt). Stadtisches Krankenhaus. 1873 errichtet. A r z t : Dr. Bodenstein. 4 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,fio M täglich. 1S99 wurden 20m., 6 w. Kranke durchschnittlich 21 bezw. 22 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1641 M, letztere setzten sich zusammen aus 403 M Verpflegungsgeld und 1 238 M aus sonstigen Quellen. Lippspringe (Bad), 2 459 Einw. (Kreis Paderborn, Reg.-Bez. Minden). W a s s e r l e i t u n g geplant durch die Kurverwaltung. Longen-Heilanstalt. 1893 eröffnet von der Barmer Ortsgruppe des Bergischen Vereins für Gemeinwohl. 25 bis 30 Pfleglingo können untergebracht werden. Der Verein zahlt selbst für jeden Pflegling '2,so M täglich, Kurtaxe 12 M, an sogenannter Wäldchensteuer, die die Gemeinde erhebt, 1 M und ärztliches Honorar 10 M, ausserdem für Bäder, Inhalationen, Medikamente, Wein etwa 15 M, so dass der Kuraufenthalt eines Pfleglings für 4 Wochen im Durchschnitt 113 M, also 4 M täglich kostet. Sanatorium f ü r Lungenkranke. Mai 1898 eröffnet vom Elberfelder RekonvaleszentenVerein. 30 Betten. Johanniter-Hospiz für minderbemittelte Lungenkranke. E i g e n t h ä m e r : JohanniterOrden. 53 Betten. Im Winter geschlossen. Sommer 1899 wurden 211 Kranke (84 Männer, 116 Frauen, 11 Kinder) durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 1 Fr. ist gestorben. Maria-Stift. Pflegehaus für Lungenkranke. 1SS8 errichtet vom Mutterhause der Franziskanerinnen zu Salzkotten. 24 Betten. V o r p f l e g u n g s p r e i s : 28—35 M wöchentlich. Nur während der Kurzeit geöffnet. Eine Oberin und 6 Schwestern. Den Arzt wählen sich die Kranken. Franen-Asyl für gefallene Mädchen. Lippstadt, 1 1 1 1 8 Einw. (Kreis Lippstadt, Reg.-Bez. Arnsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Evangelisches Hospital. 2. Dez. 1852 eröffnet. E i g e n t h ä m e r : Evangelische Gemeinde. A r z t : Dr. Coester. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bielefeld. 31 Betten, darunter 2 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2,so und l,so M, Kassen l,ao M täglich. 1898 wurden 62 m., 61 w. Kranko durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 10 074,m M und setzten sich zusammen aus 6 025,es M Verpflegungsgeld, 260,oi M für verkaufte Produkte, 1 509,7 5 M Kapitalszinsen, 1 708,73 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 570 M aus sonstigen Quellen. Dreifaltigkeits-Hospital. 1856 von der katholischen Kirchengemeinde errichtet. A r z t : Dr. Brüning. W a r t e p e r s o n a l : 9 Vincentinerinnen aus Paderborn. 100 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 2—3 M, 1,20—l,so M täglich. 1898 wurden 234 m., 179 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 10 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner und 10 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen rund 29 000 M. Liska-Schaaken, 308 Einw. (Landkreis Königsberg, Reg.-Bez. Königsberg). Krankenhans. 9. Mai 1890 vom Vaterländischen Kreis-Frauenverein gegründet. A r z t : Dr. Kaldewey. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonissin aas Königsberg. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s r e i s : 0,9o M täglich. 1898 wurden 84 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, m., 2 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 3 368,es M und setzten sich zusammen aus 1 958, i o M Verpflegungsgeld, 60 M für verkaufte Produkte, 300 M Zuschuss des Kreises, 352 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 698,53 M aus sonstigen Quellen.

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Lissa in Posen, 14 072 Einw., 8 Aerzte, 2 Zahnärzte, 5 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Lissa, Reg.-Bez. Posen). W a s s e r v e r s o r g u n g : Ein Hochdruck-Wasserwerk ist im Bau. — Städtischer S c h l a c h t hof mit Kühlhaasanlage 1889/90 erbaat. — Die Stadt ist theilweise kanalisirt. Die vollständige

KCOnigreieh Preuraen.



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Lobberich—Loburg.

K a n a l i s a t i o n erfolgt im Anschlnss an die Hochdruck-Wasserleitung. — Ein« D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t befindet sich im städtischen Krankenhanse. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1(0. April 1886. Garnisonlacaret. 1856/57 erbaut. Es liegt im südöstlichen Theile der Stadt, Mühlsttrasse 20l V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. KL Dr. Prasse. 51 Betten. 1898 wnrden 345 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. 1898 Gasglühlicht eingerichtet. Ventil c a t i o n s s j s t e m : Ventilationsrosetten in den Fenstern nnd Schieber in aer Thür sowie in jeeder Stube ein Fenster mit einer Scheibe besonders znm Oeffhen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : ESin besonderes Häuschen mit einem Desinfektor nach Giessener Muster. Stldtlsches Krankenhans. 1707 von der Stadt errichtet, 1869 umgebaut Arzt: Sianitätsrath Dr. Müller. 40 Betten. 1899 wurden 155 m., 65 w. Kranke durchschnittlich 222 bezw. 53 Tage verpflegt, 6 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 6 Sieche und KrüppeL Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7 103,2t M, letztere setzten sich zusammen suis 4 201, ts M Verpflegungsgeld, 2 166,5 e M Zuschuss der Stadt und 735 M aus sonstigen Quellen. Privat-Heilanstalt von Oberstabsarzt a. D. und Sanitätsrath Dr. Goder. 1. Sept 1880 eerrichtet 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildete Krankenwärterin und 1 Wärterin. 114 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3,so, 2,so M täglich. 1899 wurden 20 m., 164 w. Kranke dlurchschnittlich 18 Tage verpflegt.

ILobberieh, 7 541 Einw. (Kreis Kempen i. Rhld., Beg.-Bez. Dösseldorf). Marien-Hospital. 25. Okt. 1885 vom Bürgermeister S t a n k e i t gestiftet. E i g e n t h ü m e r : (Gemeinde. A r z t : Dr. Kömstedt. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aus Münster. 39 Betten. W e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3, 2, 1 M täglich. 1899 wurden 58 m., 48 w. Kranke (einschliesslich 22 m., 6 w. an K r ä t z e Leidende) durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 11 m., 5 w. sind gestorben. ./Ausserdem verpflegt: 22 Altersschwache und 4 zur Reinigung von Ungeziefer. Die Einnahmen 11898 betrugen 13 015 M und setzten sich zusammen aus 5 688 M Verpflegungsgeld und 7 327 M /Zuschuss der Gemeinde.

ILobsent, 2 284 Einw. (Kreis Wirsitz, Beg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1892 vorhanden. HtSdttsehes Krankenhaus. 1856 von der Stadt errichtet A r z t : Dr. Simon. 7 Betten. 1899 wurden 3 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1441,43 M, letztere Betzten sich zusammen aus 661,55 M Verpflegungsgeld, 776,53 M Zuschuss der Stadt und 3,35 M aus sonstigen Qoellen.

Loburg bei DOrnitz (Altengrabow) (Kreis Jerichow I, Beg.-Bez. Magdeburg). U e b u n g s p l a t z . Die W a s s e r v e r s o r g u n g des Lagers sowie des im Bau begriffenen Lazarets geschieht durch 30 Röhrenbrunnen, welche ein ziemlich stark eisenhaltiges, indess sonst brauchbares Wasser liefern. Eine Wasserleitung für das ganze Lager ist geplant, indess noch nicht in Ausführung begriffen. — Ein S c h l a c h t h o f ist in den Bäumen des ehemaligen Gutes Briesenthal eingerichtet; derselbe vermag den Bedarf für täglich 6000 Mann zu decken. — Die E n t w ä s s e r u n g des ganzen Lagers geschieht durch unterirdische Thonröhren, welche in einen Hauptkanal münden. Die Abwässer werden östlich Dömitz auf Rieselwiesen geleitet. Die Fäkalien werden in Gruben gesammelt, welche nach Bedarf geräumt werden; die LazaretLatrinen werden mit Tonnen versehen. Das im Bau begriffene Baraekenlazaret soll als Ersatz dienen für eine als Ortslazaret irovisorisch eingerichtete Döcker'sche Baracke. 20 Betten. 1898 wurden 13 Kranke (im Ortsazaret) verpflegt. — Das Baraekenlazaret hat eine Länge von 86,5 m und eine Breite von 40 m. Ausserdem befindet sich neben dem Grundstück ein kleines Wäldchen, welches zum Aufenthalt für Rekonvaleszenten bestimmt ist. Zwei Krankenbaracken, in deren einer gleichzeitig Geschäftszimmer, Operationszimmer, Arznei- und Verbandmittelanstalt, ein Gerätheraum, sowie je ein Raum für reine und schmutzige Wäsche untergebracht ist, der Küche, welche südlich der Baracken sich befindet und dem an der nordöstlichen Ecke des Grundstücks errichteten Leichen- und Desinfektionshaus. — Für ein Bett sind 9 qm gerechnet, die Lichtfläche beträgt 1 m für ein Bett, der Luftraum 36,6 cbm für einen Kranken. — Die Kochküche soll mit einem Sparherd versehen werden. — In der Baracke sind 2 Badestuben mit je einer Wanne vorgesehen; das warme Wasser soll durch einen Zirkulationsofen beschafft werden. — Ein fahrbarer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Schaeffer & Walker für Lazaret und Lager vorhanden.

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Lockstedter Lager—Lövenich.



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Königreich Presssen.

Lockstedter Lager, 3 4 0 Einw. (Kreis Steinbnrg, Beg.-Bez. Schleswig). Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt mittel« eines eisernen Röhren-Tiefbrunnens mit Filter durch Handbetrieb. — Die Abwässer der fiskalischen Gebäude gelangen durch thSnerne Söhren in den Abflusskanal, von da in einen offenen Graben, welcher in einen Teich mündet, der 500 m vom Lager entfernt liegt and durch ein kleines Flüsschen entwässert wird. Die Kothmassen werden durch Abfuhr entfernt and landwirtschaftlich verwendet. — Für militärische Zwecke ein D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t im Barackenlazaret von Gebr. Schmidt in Weimar. Barackenlazaret. 1895/96 erbaut. Es liegt südöstlich von dem Barackenlager. 100 m östlich der Chanssee Lockstedt-Itzehoe. 36 Betten. 1898 wurden 135 Kranke durchschnittlich 12,8 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Ein massives zweigeschossiges Verwaltungsgebäude mit Dachgeschoss, zwei massive Krankenbaracken, wovon eine mit Tageraum, ein massives Desinfektions- und Leichenhaas. Petroleumbeleuchtung. Kohlenheizung mittels Kachel- und eisernen Füll-Begnlir-Mantelöfen. V e n t i l a t i o n erfolgt durch unter dem Fussboden liegende Thonrohrleitungen, durch Luftschächte in den Wänden in Verbindung mit Luftsaugern über dem Dach, durch bewegliche Kippfenster bezw. Thürschlitze. Zar Desinfektion ein besonderer Baum im Desinfektions- und Leichenhaus mit einem D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar mit Tonne und Zubehör, ausserdem eine Beservetonne mit Wagen. — Grösse des Geländes 94 a 55 qm, Anlagekosten nebst Granderwerb 102 354,so M. Grundfläche für ein Bett 7 qm, Luftraum 30,5 cbm. — Im Baderaum jeder Krankenbaracke 2 Badewannen von Zink, 2 Zirkulir-Badeöfen und 1 Reservoir. Löbau, 4 4 0 4 Einw. (Kreis Löban, Beg.-Bez. Marienwerder). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. S t . (üeorgen-Hospital. Das Hospital besteht seit dem 15. Jahrhundert und hat Rechtsfähigkeit, die Krankenanstalt seit 1860. Anbau 1896 ausgeführt. Vorstand: Kuratorium. Arzt: Dr. Pomierski. Wartepersonal: 3 Vincentinerinnen aus Kulm und 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 80 Betten. Verpflegungspreis: 4, 2,so, 1,jo, 0,so M täglich. 1899 wurden 146 m., 159 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 9 m., 10 w. sind gestorben. Lötzen, 5 662 Einw., 5 Aerzte, 4 Hebammen, Gmnbinnen).

1 Apotheke (Kreis Lotzen,

Beg.-Bez.

Städtischer S c h l a c h t h o f , liegt nordöstlich von der Stadt, seit einigen Jahren im Betriebe. Schlachtzwang für alle in Lötzen zn schlachtenden Thiere. — K a n a l i s a t i o n besteht nur vom Schlachthofe, entlang der Boyenstrasse, durch Gärten and Aecker bis za dem den Löwentinsee und Mauersee verbindenden Kanal. — In einer Brauerei befindet sich eine Badea n s t a l t für Warm- und Dampfbäder und eine K a l t b a d e a n s t a l t in dem Löwentinsee. — B a u - P o l i z ei-Ordnung vom 3. Dezbr. 1893. Garnisonlazaret. 1852 erbaut und am 1. März 1860 als Lazaret eingerichtet. Es liegt südlich der Stadt am Wege nach dem Dorfe Willkassen and dem Gate Schöneberg (in der Feste Bojen). Vorstand: Stabsarzt Dr. Krause. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter. 24 Betten. 1898 wurden 99 Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Ventilationsschieber an den Thüren und Lutklappen oberhalb der Fenster. Kachel- und eiserne (Kramer'scheJ Oefen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg in Berlin für die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Röhrenfilterbrannen. L a t r i n e n : 5 Torfmullstreu-Klosets. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e durch Abfuhr. Kreis-Krankenhaus. 1869 vom Kreise errichtet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Elpen. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 *• aasgebildeter Krankenwärter. 36 Betten: 26 f. M., 10 f. Fr. Verp f l e g a n g s p r e i s : 0,60 and l,so M täglich, ausschliesslich Extradi&t und Medizin. 1899 worden 184 m., 109 w. Kranke durchschnittlich 24 bezw. 17 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben and Einnahmen 1899 betragen 7 078 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 043 M Verpflegnngsgeld and 3 035 M Zaschuss des Kreises. Lövenich, 2 5 0 2 Einw. (Kreis Erkelenz, Beg.-Bez. Aachen). Kranken-, Armen- und Waisenhaus. 1882 gestiftet von der katholischen Gemeinde. A r z t : Dr. Rath. Wartepersonal: 4 Augustinerinnen aus Köln. 24 Betten: darunter 8 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l und 0,so M täglich. 1899 wurden 13 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 88 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 10 m., 8 w. Altersschwache, 2 m. Pfründner und 1 w. Sieche. Ausgaben 1899 : 4 480 M. Die Einnahmen betrugen 4 873 M und setzten sich zusammen ans 3 549 M Verpflegungsgeld, 81 M für verkaofte Produkte, 1003 M Kapitalszinsen und Pacht and 240 M Zuschuss der Provinz.

KOn%raieh PnuMi.



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LOwen—Loolaa.

Löw«n, 2 743 Ein«. (Kreis Brieg, Beg.-Bez. Breslau). Stldtlsehes Krankenhaus. 1866 gegründet. Arxt: Dr. Basset. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 12 Betten. 1899 wurden 36 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 13 b«rw. 14 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. Städtisches Hospital. 8 Betten. Lfiwenberg, 5 0 1 0 Einw. (Kreis Löwonberg, Beg.-Bez. Liegnitz). Städtisches Krankenhaus. 1893 von der Stadt errichtet A r z t : SaniUterath Kreisphysäkos Dr. Horn. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern ans dem Lehmgrubener Mutterhanse in Breslau, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 52 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 159 m., 44 w. Kranke durchschnittlich 41 bezw. 36 Tage verpflegt, 13 m., 8 w. sind estorben. Ausgaben und Einnahmen 1899: 11092 M, letztere setzten sich zusammen ans 161 III Verpflegungsgeld, 1 596 M Zoschuss der Gemeinde, 435 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 900 M aus sonstigen Quellen. St. Hedwigsstift. 1860 vom Pfarrer Aust in Loewenberg und dem Probate H ü b n c r in Zobten errichtet. Besitzt Rechtsfähigkeit Arzt: Dr. Klammt W a r t e p e r s o n a l : 17 barmherzige Schwestern ans Trebnitz. 60 Betten. 1899 wurden 118 m., 85 w. Kranke durchschnittüai 51 bezw. 60 Tage verpflegt, 6 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 24 Pfründner, 7 Sieche. Ausgaben 1899: ordentliche 18 816 M, ausserordentliche 7 33/ M. Die Einnahmen betrugen 26 150 M und setzten sich zusammen aus 14 406 M Verpflegungsgeld, 8 587 M Kapitalszinsen, 125 U Zuschuss der Gemeinde, 823 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 2209 M ins sonstigen Quellen. Lohbartook, 233 Einw. (Kreis Steinborg, Beg.-Bez. Schleswig). Prirat-Irren-Pflegeanstalt von Sibbert. 2 Betten. Loroh, 2 150 Einw. (Bheingaukreis, Beg.-Bez. Wiesbaden). Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern. 1859 von der Gemeinde erworben. A r s t : Dr. Hilf. W a r t e p e r s o n a l : 6 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,?o U f. M., 1 M f. Fr. täglich. 1899 wurden 14 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 85 bezw. 92 Tage verpflegt, 2 ID., 2 w. Bind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 1764 M Verpflegungsgeld. Loslau, 2 458 Einw. (Kreis Bybnik, Beg.-Bez. Oppeln). Städtisches Krankenhaus. 1875 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Reich. W a r t e e r s o n a l : 3 Borromäerinnen aus Trebnitz. 13 Betten. 1899 wurden 67 m., 18 w. Kranke nrchschnittlich 26 bezw. 40 Tage verpflegt, 6 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner, Ausgaben und hinnahmen 1899 betrugen 3252,8« U , letztere setzten sich zusammen aus 1581,«« M Verpflegungsgeld, 633 M Kapitalszinsen, 920,6» M Zuschuss der Stadt und !12,io M aus der v. Kottwitz'schen Stiftung.

S

Volks-Heilstätte für männliche Lungenkranke. Am 2. Juli 1898 eröffiiet. A r z t : Dr. Schräder. 90 Betten. Die dem Heilstätten-Verein für den Regierungsbezirk Oppeln gehörige Heilstätte liegt in der Nähe des Städtchens Loslau in einer Höhe von 285 m Ober dem Meeresspiegel, mit ihrer Hanptfront nach Saden offen, während sie nach Norden, Osten und Westen durch unmittelbar angrenzende Nadelholzwaldungen geschützt ist, die ausgedehnte Spaziergänge in allen Steigerangsgraden darbieten. Die Entfernung von der Stadt, 1,7 km, ist genügend, um Störungen in der Disziplin fernzuhalten, ohne die Verpflegung zu erschweren, und die Entfernung vom Bahnhof der Stadt kurz genug, um auf vortrefflicher Chaussee beauem zur Heilstätte gelangen zu können. Die ganze Heilstätten-Anlage setzt sicn aus folgenden Gebäuden zusammen: 1. dem H a u p t g e b ä u d e , bestehend ans einem otwas höheren mittleren Theil, an den sich die beiden Seitenflügel anschliessen; 2. dem dahinter in nördlicher Richtung und in der Entfernung von 25 m gelegenen Gebände für die D a m p f w ä s c h e ; 3. dem 5 m weiter dahinter gelegenen Maschinenhaus', 4. dem nordwestlich aer Heilstätte gelegenen U n t e r b e a m t e n h a u s . Das H a u p t g e b ä u d e hat eine Länge von 87,2« m, ist vollkommen massiv aufgeführt, durchweg unterkellert und in den Fundamenten und theilweise in den Umfassungswänden des Untergeschosses in Bruchsteinen, im Uebrigen in Ziegelstein-Rohbau aufgeführt. Das Untergeschoss ist durchweg theils zwischen Gurtbögen, theils zwischen eisernen Trägern '/, Stein stark eingewölbt. Ausser dem 3,60 m von Fussboden zu Fussboden messenden Kellergeschoss — nur der westliche, untergeordneten Zwecken dienende Theil desselben hat eine Höhe von 2,»] m — enthält das Hauptgebäude das Erdgeschoss und Mittelgeschoss von 4,so m Höhe und

Loslau.



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Königreich

darüber das in den Pavillons 4,70 m, in den Zwischenbauten 3,so m hohe, ebenfalls rar Aufnahme von Kranken eingerichtete Obergeschoss. Der Mittelbau, enthaltend den grossen Speisesaal and darüber den Gesellschaftssaal, hat eine um 0,ss m grössere Höhe als die Seitenflügel erhalten. Sämmtliche Decken im Erdgeschoss nnd ersten Stockwerk, mit Ausnahme der in den beiden Sälen, sind zwischen 15 una2G cm hohen, durchschnittlich l,so m von einander entfernt liegenden eisernen Trägern als sogenannte Kleine'sche Decken •/, Stein hoch mit Abgleichung von Zementbeton hergestellt. Die beiden Säle haben Holzkassetten-Dccken, und in Folge dessen hat der Gesellschaftssaal Holzfussboden erhalten. Durchweg sind die Fussböden des Hanptgebäudes mit Delmenhorster Linoleum belegt. Ausser den beiden Haupttreppenhäusern sind noch zwei Neben-Treppenhäuser an den Pavillons angelegt. Die Treppen im Untergeschoes sind theils in Granit, theils in Kunststein ausgeführt, die übrigen Treppen zwischen eisernen Trägern in Kleine'scher Manier. Die Stufen der Haupttreppenliäusor haben ein Steigungsverhältniss von 13:30 cm. Die Treppengeländer sind in Schmiedeeisen ausgeführt. Die kleinen oberen Treppen an den Thürmen, welche zur oberen Thurmtreppe führen, sind in Holz, die Wondeltreppen, die nach dem Zinnenkranz führen, in Eisen hergestellt. Uebor den Decken der Haupttreppenhäuser stehen die beiden schmiedeeisernen Wasserbottiche für die Wasserversorgung von je 15 cbm Inhalt. Die Umfassungen im Erdgeschoss und ersten Stockwerk sind 2 Stein, im Obergeschoss 1'/, Stein stark angelegt. Die Zwischenwände haben durchgängig l'/i Stein Stärke und nur einzelne Scheidewände eine solche von 1 Stein erhalten. Am westlichen Ende ist der Sockel des Gebäudes rund 1,5 o m über Terrain hoch, am östlichen dagegen 4 m, so dass die im Untergeschoss befindliche Wohnung des Haushälters noch rund 0,.io bis 1 m über Höhe des benachbarten Terrains mit ihrem Fussboden liegt. Auf der ganzen Süd- und Ostscite, sowie einem Thcil der Westseite ist das Gebäude mit einer Veranda umgeben, die mit ihrer Traufkante mindestens 4 m von den Gebäudeumfassungen absteht. Die Veranda ist von Holz hergestellt, hat Zementbeton als Fussboden und ist mit Doppelpappdach abgedeckt. Das Dach des Hauptgebäudes ist ein flaches Holzzementdach. Im U n t e r g e s c h o s s befindet sich im östlichen Flügel die Küche nebst Spülküche und unterem Anrichteraum, sowie Speisezimmer und Schlafräume für das Dienstpersonal und die Wohnung des Haushälters, im Mittelraum die Baderäume, daran anstossend nach Westen ein Raum zum Trocknen der Badewäsche, ein Baum zum Wechseln des Schuhzeugs und die erforderlichen Vorrathsräume und Keller für Arzt und Verwalter. Im Mittelbau befinden sich ausserdem die Heizräunie und Heizkessel für die Warmwasserheizanlage, sowie zwei Spül-Klosets und ebensoviel Urinbecken. Der Fussboden im Untergeschoss ist theils in Zementfliesen, theils in Thonfliesen und zum kleineren Theil in Asphalt hergestellt. Für Badezwecke stehen sechs Brausezellen mit An- und Auskleideraum und gesondertem Doucheraum und zwei Einzelwannen zur Verfügung. Für die Brausen haben die Schaffstädt'schen Universal-Mischhähne Verwendung gefunden. Ausserdem ist für den Arzt der Heilstätte ein besonderes Wannenbad vorgesehen. Besonderer Werth wurde darauf gelegt, die Insassen der Heilstätte die Treppen und Korridore des Erdgeschosses und der oberen Stockwerke, sowie die Krankenzimmer mit beschmutztem Schuhzeug nicht betreten zu lassen. Zu diesem Zweck ist ein besonderer Baum im Untergeschoss eingerichtet, in dem jeder Insasse für die in dor Liegehalle benutzten Dccken, desgleichen Für seine Aussenschuhp, Hausschuhe und Bürsten, einen besonderen Standort zugewiesen erhält, in dem das Schuhzeug vor und nach jedem Spaziergang gewechselt wird. Im E r d g e s c h o s s befinden sich ausser dem Sprech- und Untersuchungszimmer und dem chemisch-bakteriologischen Laboratorium des Arztes 14 Krankenzimmer für 1 bis 4 Kranke, ein Wärterzimmer und der Speisesaal nebst Anrichteraum. Das Mittelgeschoss enthält 10 Krankenzimmer, den Gesellschaftssaal, ein zweites Wärterzimmer und die Wohnung des Arztes und Verwalters, und endlich sind im Obergeschoss 14 Krankenzimmer, ein drittes Wärterzimmer und Räume für Wäsch« u. s. w. vorgesehen. Dem Einzelnen stehen in den Krankenzimmern des Erdgeschosses und Mittelgeschosses ein Luftraum von rund 48 cbm, im Obergeschoss ein solcher von 42 cbm bei einer stündlichen Luftzuführung von 120 cbm pro Kopf zur Verfügung. Dem Zwecke möglichst reichlicher Luftzufuhr dienen ausserdem die breiten geräumigen Korridore, die im Erdgeschoss eine Breite von 2,»o m, im Obergeschoss eine solche von 2,es m und im Untergeschoss eine Breite von 2,37 m haben. Die Oberflügel der Fenster im Erd- und Mittelgeschoss sind durchweg als Kippfenster, im Obergeschoss als Jalousiefenster eingerichtet. Ausserdem sind die sämmtlichen Krankenzimmer mit Ausnahme deijenigen, vor denen Loggien liegen, mit Balkons ausgestattet. Die lichtgebende Fläche der Fenster beträgt >/» der Bodenfläche der betreffenden Räume. In den Krankenzimmern, Korridoren und Treppenhäusern sind die Wände bis zu 2 m Höhe mit Porzellan-Emailfarbe gestrichen. In den Douche- und Baderäumen und in der Küche haben die Wände diesen Anstrich in ihrer ganzen Ausdehnung erhalten. Hohlkehlen und Vertiefungen an den Thüreinsetzen, den Fenstern, dan Spinden, den Schlössern, den Treppengeländern u. s. w. sind thunlichst vermieden, auch die Ecken der Krankenzimmer abgerundet. Vorhänge an den Fenstern sind nicht vorhanden. Da auch Holzjalousien nicht empfehlenswert!» erschienen, worden zum Zwecke der Abhaltung des direkten

K t a i g r t i e h Preumeii.



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LoeJao.

Sonnenlichts, soweit eine solche erforderlich, die Fenster der beiden grossen Säle in verschiedenfarbigem Kathedralglas mit vorwiegend gelblich and bl&alich gehaltenen Farbentönen, desgleichen die Oberflügel der Fenster der Südseite, so weit es sich am Krankenräume handelt, in weissem Kathedralglas ausgeführt. Die H e i z u n g der Heilstätte geschieht durch eine Warmwasser-Heizanlage. In Rücksicht anf die mannigfachen hygienischen Vorläge der Wannwasser-Heizung vor der NiederdruckD&mpfheiznng — namentlich die geringere Wärmestrahlung, die Regelung der Temperatur im Wesentlichen schon innerhalb der vorhandenen Heizkessel, so dass eine Regelung der Zimmertemperatur durch Handhabung der Ventile an den einzelnen Heizkörpern nur in den seltensten Fällen nothwendig wird, die Vermeidung von Geräuschen in den Heizkörpern, wie des Versengens von Stanbtheilchen an den Heizkörpern — wurde die Einrichtung einer WarmwasserHeizanlage beschlossen. Da es sich nicht empfahl, dio für die sämmtlichen Räume des Hauses geforderte L&ftungsmenge von standlich 14 400 cbm frischer Luft durch direkt nach aussen fahrende Oefinungon zu entnehmen und an den Heizköipern in den einzelnen Zimmern aufzuwärmen, ist eine zentrale Vorwärmang der frischen Luft in zwei im Keller befindlichen Heizkammern vorgesehen. Von hier aus wird die vorgewärmte Luft in die Korridore und weiter durch kurze Z-formige Kanäle nach den Zimmern und möglichst hinter die Heizkörper eführt. Je nach der Grösse der Zimmer sind ein oder zwei solcher Kanäle vorgesehen. Auf iese Weise ist eine immerwährende Lüftung ohne Zugbelästigung gesichert, die Korridore dienen gewissennassen als Luftschleusen, die stets mit reiner auf + 18° C. erwärmter Luft gefOllt sind and diese nach den Zimmern abfiiessen lassen, entsprechend der Menge Luft, die durch die Abluftkanäle and Kippfenster aus den Zimmern ins Freie abgeführt wird. Die Regolirang der Lüftungsmengen geschieht dnrch die Ablaftkanäle am Fussboden und an der Decke des Zimmers, die möglichst in kleine Gruppen zusammengelegt sind und direkt aber Dach geführt werden. Die Aufwärmung der frischen Luft in den Heizkammern geschieht durch Dampf, der in einem gemauerten Kanal vom Maschinenhause der Heilstätte zugeführt and auf 0,16 Atm. reduzirt wird. Die Heizfläche der Rippenrohre ist so bemessen, dass noch bei 0° das ganze erforderliche Quantum frischer Luft von 14400 cbm pro Stunde eingeführt und auf + 20° C. erwärmt werden kann and dass dieselbe aasreicht, am noch bei — 20° Aussentemperatar mindestens die Hälfte dieser Laftmenge aaf 20° C. za erwärmen. Trotz der Reinheit der in der Umgebung aer Heilstätte zur Verfügung stehenden Luft wurde doch in Anbetracht der enormen Mengen, die stündlich durch die Heizkammern zu führen sind, Luftfilter geplant, die den grösston Theil des atmosphärischen 6taubes zurückhalten. Diese Filter aus halbwollenem, losem Flanell mit hohem Flaum sind so eingerichtet, dass die einzelnen Tafeln leicht ausgehoben and in entsprechenden Zeiträumen ausserhalb der Luftkammern gereinigt werden können. Heizkammern, Heizapparate and Frischluftkanäle sind so eingerichtet, dass dieselben jederzeit bequem gereinigt werden können. Endlich bedingte die grosse Menge der einzuführenden Frischluft auch eine Befeuchtung derselben, namentlich an kalten, trockenen Tagen. Die diesem Zweck dienenden Apparate sind von der Heizung Töllig unabhängig und werden durch besondere Dampfschlangen betrieben, so dass die Wasserverdunstung entsprechend dem Feuchtigkeitsgehalt der äussern Luft geregelt werden kann. An minder kalten oder trockenen Tagen-werden die Wasserwannen nur zur Hälfte gefüllt and kommt alsdann nur ein Theil der Dampfschlange zur Wirkung, während bei ganzer Füllung der Wanne auch dio ganze Dampfschlange heizt und so eine stärkere Verdunstung eintritt Die Reduzirung des Dampfes auf 0,üs Atmosphären Ueberdruck geschieht durch ein Salzmann'sches Patent-Reduzirventil, das selbst bei stark schwankendem Dampfverbrauch genau auf die gewünschte Spannung reduzirt und nach dem Inbetriebsetzen keiner weiteren Wartung bedarf. Hinter diesem im Keller aufgestellten Ventil theilt sich die Hauptdampfleitung in zwei Stränge, die Bich alsdann in die Leitungen für die Warmwasserheizkessel, & die Heizapparate in den Wärmekammern und für die direkten Dampfheizöfen in denjenigen Räumen des Kellergeschosses, die sich nicht mehr an die Warmwasserheizung anschliessen liessen, verzweigen. Das Kondenswasser wird in besonderer Leitung nach dem Kesselhause zurückgeführt, um hier von Neuem verwandt zu werden. Als Heizkörper dienen in den grossen Sälen, den Krankenzimmern und Korridoren glatte gusseiserne Doppelröhrenöfen, die, da sie keiner dekorativen Verkleidung bedürfen, der Staubablagerung so gut wie gar keine Flächen bieten; in den Wohnzimmern des Arztes und Verwalters Zylinderöfen, die durch zwei Hähne von der Leitung völlig absperrbar Bind. Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt aus einer 400 m vom Hauptgebäude entfernten Quelle, die seit Jahren etwa 0,»« Sekondenfiter eines chemisch and bakteriologisch einwandfreien Wassers lieferte. In den Krankenzimmern hat jeder Kranke sein besonderes an der Wand befestigtes Waschbecken aus Fayence mit Zu- und Ablaaf. In jedem Geschoss des Hauptgebäudes sind v i e r T o r n a d o - K l o s e t s mit Wasserspülung und zwei Urinbecken vorgesehen. In den Vorräumen befindet sich je ein grosses Ausgussbecken. Da besonderer Werth darauf gelegt wurde, innerhalb der Heilstätte die transportablen Spucknäpfe mit ihren mannigfachen Unbequemlichkeiten und Unzuträglichkeiten zu vermeiden, wurden auf Veranlassung des Regierungs- und Medizinalraths R o t n , Vorsitzenden des Oppelner Heilstättenvereins, besondere von dem leitenden Ingenieur der Firma W. Pfeffer, Herrn Hollmann, entworfene in der Höhe von 0,io m an die Abflussleitung direkt angeschlossene Speibecken für diesen Zweck konstruirt,

g

Lowenifac, Lublinitz.



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Königreich P i c u m .

von denen ein Theil nach Art der Kippbecken eingerichtet, ein anderer mit Selbetregulirnng versehen ist. Ueber jedem derartigen Becken befindet sich ein Zapfhahn der Wasserleitung. Diese Auswurf becken sind auf den Treppen, in den Korridoren and den beiden grossen Sälen, sowie in den Klosets and im Bader&am vorgesehen, während in den Krankenzimmern Speigläser benatzt werden. Um die vielfach empfohlenen Spuckfläschchen za vermeiden, deren Reinigung in der gewöhnlichen Weise durch Ausspülen nicht zu erreichen ist und deren Benutzung eine besondere Geschicklichkeit zur Voraussetzung hat, ist geplant, ausserhalb der Heilstätte im Walde neben dem Taschentuch, das auch beim Gebrauch der Spuckfläschchen in der Begel zu Hilfe genommen werden muss, besondere als Spucknäpfe kenntlich gemachte Erdgruben zur Aufnahme des Auswurfs anzulegen und mit einer Einfassung lockerer Erde zu umranden. Bei sorgfaltiger Kontrole wird ein Aufsch&tten von Erde zur Verhütung des Eintrocknens und Verstäubens wie zur Unschädlichmachung durch konkunirende Bakterien voraussichtlich sich als ausreichend erweisen. Die Möglichkeit, dass etwaige frische Sputa ausnahmsweise zu Infektionen von Vieh Anlass geben könnten, durfte um so mehr ansser Berücksichtigung bleiben, als Viehhaltung zunächst überhaupt nicht beabsichtigt ist. Sollte aber diese Einrichtung namentlich bei stärkerem Frost und Schneefall Schwierigkeiten begegnen, würde auf die ausschliessliche Benutzung des Taschentuchs oder besonderer aus Papierstoff hergestellter, verbrennbarer Hustentücher überall da zurückzugreifen sein, wo Speigläser und Speibecken nicht zur Verfügung sind. Sämmtliche Abwässer werden unter Ausschluss des grössten Tneils der Meteorwässer nach einem nordöstlich der Heilstätte in einer Entfernung von 400 m gelegenen Waldabhang abgeleitet, der in der Grösse von 1 ha von der Stadt zum Zwecke der Einrichtung einer Waldrieselei pachtweise erworben ist. Es ist hier eine Hangrieselei eingerichtet; ausser Weiden an den abhängigsten Partieen ist die Anlage einer Brennesselkultur geplant. Von den Meteorwässern wird der grösste Theil durch eine besondere Leitung auf dem kürzesten Wege einem Abhang zugeführt. Die zur Erzeugung des e l e k t r i s c h e n LichteB installirte Maschinen-Anlage dient auch zur Versorgung der Anstalt mit Wasser, und zwar mittels elektrischer Kraftübertragung. Bei der i n n e r e n A u s s t a t t u n g der H e i l s t ä t t e war neben solider Ausführung vor Allem der Gesichtspunkt massgebend, dass die Beschaffenheit der Möbel eine möglichst bequeme Reinhaltung und Desinfektion ermöglichte. Da die Anstalt, soweit es der eigentliche Heilzweck zulässt, auch w i s s e n s c h a f t l i c h e n Zwecken nutzbar gemacht werden soll, ist auf die Bereitstellung eines chemisch-bakteriologischen Laboratoriums Bedacht genommen worden. Hinter dem Hauptgebäude, das seine Zugänge und Auffahrt an der Nordseite hat, liegt in einer Entfernung von 25 m das Gebäude f ü r die D a m p f w ä s c h e . Das M a s c h i n e n h a u s liegt in einer Entfernung von 5 m hinter dem Gebäude der Dampfwäsche. Das nordwestlich zur Heilstätte gelegene U n t e r - B e a m t e n h a u s enthält dio Wohnung für den Maschinisten und einen Wärter. Ausserdem ist hier ein Besuchszimmer für die Angehörigen der Kranken vorgesehen. Es hat dies den grossen Vortheil, dass auf diese Weise ein B e t r e t e n der H e i l s t ä t t e s e i t e n s der A n g e h ö r i g e n vermieden wird. Lowenttz bei Wojriechowo, 263 Einw. (Kreis Jarotscbin, Beg.-Bez. Posen). Bekonvaleszentenhaus. Gegründet im Jahre 1893 als Geschenk des Rittergutsbesitzors Major a. D. von Mollard auf Gora an das Diakonissen-Mutterhaus in Posen, wird erhalten von den Pflegegeldern und den Erträgen der dazu gehörigen Landwirthscbaft. A r z t : Dr. Cohn, Kreisphysikus in Jarotschin. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Posen. 25 Betten. Aufnahme finden u. a. auch Rekonvaleszenten der Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt, ferner Pensionäre auf Lebenszeit. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 3 M, H. KL 2 M, III. Kl. 1 M täglich. 1898 wurden 84 (30 m., 54 w.) Kranke durchschnittlich 64 Tage verpflegt. Unterhaltungskosten 9400 M. Lublinitz, 3 387 Einw. (Kreis Lnbliuitz, Beg.-Bez. Oppeln). S c h l a c h t h o f vorhanden. gelten'sches Kreis-Krankenhan». 1882 von den Kommerzienräthen Gebrüder B e r n h a r d und Ison S e l t e n gestiftet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Sanitätsrath Dr. Friedländer, KreisphysiEus. W a r t e p e r s o n a l : 2 graue Schwestern aus Breslau, 1 Krankenwärterin. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so bis 1,3» M täglich. 1899 wurden 72 m., 58 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 2 m., 5 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 8 560 M und setzten sich zusammen aus 6 624 M Verpflegungsgeld, 1060 M Kapitalszinsen, 850 M Znschuss des Kreises und 26 M aus sonstigen Quellen. Provlnzial-Heil- nnd Pflegeanstalt fftr I r r e (Schloss Lublinitz). 1893/96 vom Landarmen-Verbände der Provinz Schlesien errichtet. Leitender A r z t : Oberarzt Dr. Jessen. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 18 m., 17 w. Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 4 Männer, 2 Frauen. 320 Betten. 1898 wurden 149 m., 150 w. Kranke durchschnittlich 311 Tage verpflegt, 18 m., 10 w. sind gestorben. Ausraben und Einnahmen 1898 betrugen 118426 M, letztere setzten sich zusammen aus 66 800 M Verpflegungsgeld, 180 M für verkaufte Produkte, 50 687 M Zuschuss des Landarmen-Verbandes and 759 M ans sonstigen Quellen.

Königreich PreusBen.



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Luckas-Lobbes.

Luckau, 4 542 Einw. (Kreis Luckao, Keg.-Bex. Frankfurt). L u a n t der Königlichen Strafanstalt. E i g e n t ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innen). Belegfähigkeit: 550 Weiber. Hafträume: 81 Einzelzellen, ausschL Strafteilen, 8 Schlafzellen. 301 Schlafkojen. 2 gemeinsame Schlafräume von 183 qm Gesammtgrösse. 10 gemeinsame Arbeitsräume von 1062 qm Gesammtgrösse. Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Winkler. Krankenräume: 7 von 216 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl 1898: 152 Weiber. Kreis-Krankenhaas. l.Jnli 1891 eingerichtet. Aerzte: Geh. Sanitätsrath Dr.Winkler nnd Dr. Behla. 15 Betten. Verpflegungspreis: l,so M täglich. 1899 wurden 25 m., 3 w. Kranke verpflegt, 2 m. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betragen 2 282 M nnd setzten sich zusammen ans 1 508 M Verpflegungsgeld and 774 M Znschnss des Kreises. Städtisches Krankenhaus. Arzt: Dr. Bahn. 18 Betten. Yerpflegungspreis: 0,6o und 0,is M täglich. 1899 wurden 28 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt. Hospital St. Spiritus, 1361 bei einer Schenkung bereits genannt. — Hospital St. Craels, zuerst in einer Urkunde von 1368 erwähnt. Beide Spitäler nebst den Kapellen, sowie die Krankenhäuser sind im 30iährigen Kriege gänzlich zerstört. 1702 baute man das entere wieder auf und vereinigte damit das andere. Seit 1726 besteht das jetzige Hospital. 32 Plätze. Luckenwalde, 20 660 Einw. (Kreis JOterbog-Luckenwalde, Beg.-Bez. Potsdam). Aerztliche Leichenschau ist vorgeschrieben. Altes städtisches Krankenhans. Gestiftet aus milden Beiträgen 1844. Arzt: Dr. Klamann. 54 Betten: 51 f. M., 3 f. Fr. Verpflegungspreis: l,io M täglich. 1899 wurden 196 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 29 Tan verpflegt, 5 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 20 Altersschwache, 3 Sieche und Krüppel. s Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 9 581,s» M, letztere setzten sich zusammen aus *4822,o> M Verpflegungsgeld und 4759,3« M Zuschus8 der Gemeinde. Neues städtisches Krankenhaas. Vom Kommerzienrath C. W. Fähndrich gestiftet «nd am 15. Febr. 1887 eröflhet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Luther. Wartepersonal: 2 Diako•issen aus dem Oberlinhause „Nowawes", 1 ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 45 Betten: 30 f. M., 15 f. Fr. Verpflegungspreis: fflr Einheimische 2, 1 und 0,TO M, fflr Auswärtige 2,»o, l,so und 1 M täglich. 1899 wurden 64 m, 51 w. Kranke durchschnittlich 90 Tage verpflegt, 6 m., 13 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 Altersschwache. Ausiben und Einnahmen 1899 betrugen 8284,si H, letztere setzten sich zusammen aus 3 826, JO M erpflegungsgeld und 4 458,« 7 M Zuschuss der Gemeinde.

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Ludwigsdorf, 1 869 Eiow. (Kreis Nenrode, Beg.-Bez. Breslau). Ludmilla • Stift. 1887 von einigen Wohlthätern gestiftet, besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Sperling. Wartepersonal: 3 Franziskanessen aus Münster. 1 Knnkenwäiterin. 53 Betten. Verpflegungspreis: 0,40 M täglich. 1899 wurden 32 m., 30 w. Kranke durchichnittlich 162 Tage verpflegt, 12 m., 10 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: ordentliche 1 430 M, ausserordentliche 495 M. Die Einnahmen betragen 5 563 M und setzten sich zusammen aus 3 978 M Verpflegungsgeld, 90 M Pacht fflr Wiese, 1323 M Kapitalszinsen, 57 M Zuschuss ies Kreises und 115 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Ldbbeok«, 3 189 Einw. (Kreis Lübbecke, Beg.-Bez. Minden). Kreis-Krankenhaus. 1897 Neubau. Aerzte: Dr.Denckmann,Kreisphysikus, und Dr.M&ller. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus Bielefeld, 1 Krankenwärter. 62 Betten. Verpflegungsjreis: 3, 2 und l,it M täglich. 1898 wurden 226 m., 73 w. Kranke verpflegt, 6 m., 7 w. änd gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 16176 M, letztere setzten sich zu* tammea aus 12 176 M Verpflegungsgeld und 4000 M Zuschuss des Kreises. Sieehenhaus. Von dem Pastor Priester mit dem Presbyterium der Gemeinde am I. Mai 1871 als evangelisches Krankenhaus gestiftet; seit 20. April 1897 durch ein neu erbautes Kreis-Krankenhaus ersetzt, dient es nur noch zur Aufrahme von Siechen. — 25 Betten. LUbben, 6 580 Einw., 6 Aerzte, 3 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Lftbben, Beg.-Bez. Frankfurt). Aerztliche Leichenschau ist obligatorisch eingeführt. — Ein Desinfektor befindet dch im Kreis-Krankenhause und im Garnisonlazaret. — 2 Badeplätze befinden sich unterhalb ler Stadt fflr Unbemittelte und oberhalb der Stadt ein Wellenbad. — Bau-Polizei-Ordnung nra 28. Nov. 1895. Qattstadt, K>nimh«na-Ii>¥ftnn für dm OeutHhe Reich, 21

Lübbenau—Lfldenacheid.

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322 —

KMgnkh PrauM.

Garnisonlanret. 1830 erbaut and am 1. Okt 1835 bezogen. Es liegt im Südwesten der Stadt an der znm Bahnhof führenden Logengtrasse, 400 m von dem Lnckaaer-Thore, 900 m ron der Kaserne entfernt, gehört der Stadt A r z t : Stabsarzt Dr. Felmy. Wartepersonal: 2 aasgebildete Miütär-Krankenwärter. 25 Betten. 1898 wnrden 145 Kränke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t in der Waschküche aufgestellt Kreis-Krankenhans. 27. Mai 1892 errichtet Arzt: Stabsarzt a. D. Dr. Helmbold. Wartepersonal: 3 frühere Diakonissen aas Breslau. 36 Betten. Verpflegnngspreis: 4, 2,50, l,2o—l,5o M täglich. 1899 worden 126 m., 47 w. Kranke durchschnittlich 35 Tag« verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Aasgaben and Einnahmen 1899 betragen 15 158,61 M, letztere setzten sich zusammen aas 8 067,60 M Verpflegungsgeld, 7 050,n M Znschass des Kreises and 40,so M aus sonstigen Quellen. Städtisches Krankenhaus. Arzt: Sanitätsrath Dr. Bohr. 24 Betten. Verpflegungspreis: für Einheimische 0,50 M, für Auswärtige 0,75 M täglich. 1S99 worden 19 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 72,3 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Aasgaben and Einnahmen 1899 betrugen 1 726 M, letztere setzten sich zusammen aus 148 M Verpflegungsgeld, 40 M ftr verkaufte Produkte und 1 538 M Zuschass der Stadt. Brandenbarg'sehe Idioten-Anstalt, sowie zur Aufnahme von unheilbaren Geisteskranken. 1872 durch die Stände des Markgrafenthums Niederlausitz als Lazaret der Brandenburg'schen Landarmen- und Korrektions-Anstalt errichtet. Seit dem 1. April 1893 in eine Idioten-Anstalt umgewandelt. E i g e n t h ü m e r : Provinzialverband von Brandenburg. Leitender Arzt: Geheimer Sanitätsrath Dr. Beyer, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 25 m., 22 w. Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 8 Männer. 374 Betten: 195 f. M., 179 f. Fr., davon 110 für Kinder. Verpflegungspreis: Personen über 16 Jahre 300 M, Personen unter 16 Jahre 216 M jährlich. 1899 wurden 189 m., 176 w. Kranke durchschnittlich 365 Tage verpflegt, 14 m., 11 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1398/99 betrugen 133 556 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 470 M für verkaufte Produkte und 128 086 M Zuschuss der Provinz. Ständische Hebammen-Lehr- and Entbindangs • Anstalt 1795 von den Ständen der Niederlausitz errichtet. D i r e k t o r : Sanitätsrath Dr. Bohr. Wartepersonal: 1 Oberhebamme und 8 Schülerinnen. 10 Betten. 1899 wurden 23 Entbundene durchschnittlich 20,5 Tage verpflegt, ausserdem 8 Schülerinnen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : Die Schälerinnen zahlen nichts, verpflegen sich selbst auf Kosten der Stände der Niederlausitz. Lübbenau, 3 805 Einw. (Kreis Kalaa, ßeg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhang. 1. April 1866 errichtet. Arzt: Dr. Guth. 3 Betten. Verpflegungspreis: 0,8u M täglich. 1899 wurde 1 m. Kranker 5 Tage verpflegt. Lüben, 6 211 Einw., 4 Aerzte, 1 Zahnarzt, 6 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Lüben, Reg.-Bez. Liegnitz). Wasserversorgung: Die städtische Wasserleitung ist 1877 mit einem Kostenaufwande von 41 000 M errichtet. Qnellengebiet, natürliches Gefalle. — Städtischer S c h l a c h t hof ist im November 1891 dem öffentlichen Verkehr übergeben and kostet 91 369 M. — 1898 ist ein Theil der E n t w ä s s e r u n g s a n l a g e fertiggestellt, der übrige Theil ist noch im Baa begriffen. — Die öffentliche S o m m e r - F l u s s b a d e a n s t a l t ist 1855 errichtet. — BauP o l i z e i - O r d n u n g vom 25. März 1882. Garnigonlazaret. 1852 als städtisches Krankenhaus erbant and am 24. Juni 1869 als Militärlazaret bezogen. Es liegt am westlichen Ende der Stadt in den städtischen Parkanlagen, unweit der Liegnitz-Raudtener Eisenbahnstrecke. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. KL Dr. Lohrisch. Wartepersonal: 1 aasgebildeter Krankenwärter. 22 Betten. 1898 wurden 104 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Städtisches Krankenhans. Besteht seit 1869, bis dahin Militärlazaret. Arzt: Kreisphysikus Dr. Leo. 13 Betten. V e r p f l e e u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wnrden 96 m., 21 w. Kranke durchschnittlich 34 bezw. 27 Tage verpflegt 5 m., 9 w. Bind gestorben. Ausgaben 1899: 4489,81 M. Lüchow, 2 750 Einw. (Kreis Lüchow, Beg.-Bez. Lflnebnrg). Städtisches Krankenhaus. Arzt: Sanitätsrath Dr. Schlichthorst. 7 Betten. Lodenscheid, 21 264 Einw. (Kreis Altena, Beg.-Bez. Arnsberg). Zentrale Wasserversorgung durch Gebirgswasser seit 1884. — Städtischer S c h l a c h t hof vorhanden. — K a n a l i s a t i o n geplant

Königreich Prensseo.



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Udinghausen—Lüneburg.

Stldtisches Krankenhaus. 1859 errichtet, 1898 erweitert. Leitender Arzt: Sanit&tsrath Dr. Boecker. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 7 Diakonissen ans Bielefeld and 2 ausgebildete Krankenwärter. 115 Betten: 78 f. M., 37 f. Fr. Verpflegungapreis: 4,JO—5 M, 3,so—4 M, l,»s M täglich. 1899 worden 519 m., 154 w. Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 22 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 2 m. Krätzkranke. Aasgaben 1899: 27 663 M. Dio Einnahmen betragen 32 170 M und setzten sich zusammen aus 23 392 M Verpflegungsgeld, 1419 M Kapitalszinsen, 600 M Zoschuss der Stadt und 6 759 M aus soastigen Quellen. Lüdinghausen, 2 731 Einw. (Kreis LQdinghansen, Beg.-Bez. Münster). St. Marien-Hospital. 1855 gestiftet. Privatanstalt mit Rechtsfähigkeit. Kuratorium TOB 5 Personen, Pfarrer Wesselinck. Arzt: Dr. Pieper. Warte personal: 6 barmherzige Schwestern aus St. Maoritz bei Minister. 42 Betten. VerpflegungspreiB: 2, 1 und 0,*o M täglich. 1899 wurdon 166 m., 103 w. Kranke durchschnittlich 16 bezw. 19 Tage verpflegt, 8 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 11 Altersschwache und 33 Krätzkranke. Lügde, 2 598 Einw. (Kreis Höxter, Reg.-Bez. Minden). Katholisches Krankenhaus. 1860 vom Dechant Anton Süden gestiftet. E i g e n t h f i m e r : Katholische Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Gocke. Wartepersonal: 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. 18 Betten. Verpflegnngspreis: 0,7j—1,JO M täglich. 1899 wurden 12 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 162 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 4 Altersschwache. Die Einnahmen 1899 betragen 2 669 M und setzten sich zusammen aus 2 127 M Verpflegungsgeld, 312 M Kapitalszinsen und 230 M Geschenken. Lttgumkloster, 1 320 Einw. (Kreis Tondern, Reg.-Bez. Schleswig). Krankenhaus. 1894 von der Gemeinde errichtet. Aerzte: Dr. Mörck und Dr. Hamdorf. 24 Betten. Verpflegungspreis: l,so M täglich. 1899 worden 51 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 7 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 621 M, letztere Verpflegungsgeld. Lüneburg, 22309 Einw., 20 Aerzte, 2 Zahnirzte, 9 Hebammen, 3 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Lfinebnrg). Städtische Wasserleitung, welche ein weiches, ziemlich eisenhaltiges, aus Tiefbrunnen gewonnenes Grundwasser hergiebt. Die ersten Bohrungen sind 1870 gemacht. — Städtisches Schlachthaus, 1891 eröffnet. Es besteht Schlachthauszwang. — Entwässerung durch ein fast alle Strassen umfassendes K a n a l s y s t e m , welches Tages- und Schmutzwasser abführt, und dessen Hauptkanäle theils innerhalb, theils unterhalb der Stadt in die Ilmenau münden. Fäkalien werden durch die städtische AbfuhranBtalt (errichtet 1898) abgefahren. Anlage neuer Gruben nicht gestattet, die vorhandenen belassen, soweit sie dicht and sonst einwandsfrei sind. Auch diese dürfen nur von der städtischen Abfuhranstalt entleert werden. — Eine städtische D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t (System Budenberg in Dortmund), welche gegen den ortsüblichen Satz von der Garnison mit benutzt wird — 3 F l u s s - B a d e a n s t a l t e n (einschliesslich 1 militärische), 1 Warm-Badeanstalt, 1 Sool - Badeanstalt. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 15. Febr. 1859. Garnisonlazaret. 1827—1828 als Hospital der ehemaligen Hannoverschen Armee erbaut. Es liegt im Nordosten der Stadt, an der Lünerthorstrasse, 3 Minuten vom Bahnhof. Vorstand: Oberstabsarzt IL Kl. Dr. Ullrich. 53 Betten (einschliesslich 20 in der zum Lazaret gehörenden gemauerten Baracke). 1898 worden 158 Kranke (einschliesslich 7 Militär-Badegäste, welche Wohnong and Verpflegung im Lazaret fanden) durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Laiaret der Kftnigl. Strafanstalt. EigenthQmer: Fiskus (Ministerium des Innern). Belegfähigkeit: 300 Männer. Hafträume: 91 Einzelzellen ausschliesslich Strafzellen, 196 Schlalzellen, 6 gemeinsame Arbeitsräume von 1 214 qm Gesammtgrösse. Arzt: Sanitätsrath Dr. Lohstöter, Stadt- und Kreisphysikos. Krankenräume: 5 von 96 qm Gesammtgrösse. Krankenzahl 1898 : 86 Männer. Städtisches Krankenhaus (am Klostergang). 1869 errichtet. Neobau 1898. Aerzte: Geh. Sanitätsrath Dr. Bögel und Sanitätsrath Dr. Harmsen. Wartepersonal: 3 Diakonissen tos dem Henriettenstifte za Hannover, 2 Krankenwärter. 78 Betten. Verpflegungspreis: Mo M täglich. 1899 worden 322 m., 144 w. Kranke durchschnittlich 19 bezw. 22 Tage verpflegt, 15 m., 15 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 11 m. Krfitzkranke. 21*

Lünen—Löttringhausen.



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KMgnfeh P i m h m .

Krankenstation im städtischen Annenhaag«. Früher Kloster St Mari«, 1848 dnrch die Stadt reorganisirt Leitender A r z t : Geh. Sanitätsrath Dr. BögeL Wartepersonal: 1 a b gebildeter Krankenwärter and 2 Wärter. 200 Betten für Arme, Kranke and Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich für Kranke. 1899 worden 855 Kranke durchschnittlich 19 Tag« verpflegt, 7 sind gestorben. Kinder-Hospital. „Ktthnan'sehe G i ü n d u g " . 3. Dez. 1874 vom verstorbenen Fräulein Sophie K ü h n a u errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. A e r z t e : Kreiiphysikus dea Kreises Winsen Dr. Hesse and Dr. Flemming für Augenkranke. W a r t e p e r s o n a l : S Diakonissen aas dem Henriettenstift zu Hannover. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,»» M täglich. 1898 wurden 86 m., 80 w. Kranke durchschnittlich 63 bezw. 58 Tage veipflegt, 3 dl, 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Altersschwache, 1 Siecher und 1 Pensionärin. Ausgaben 1898: ordentliche 13 622 M, ausserordentliche 3 095 M. Die Einnahmen 1898 betrugen 17078 M und setzten sich zusammen aas 7 596 M Verutiogungsgeld, 1 200 U Kapitalszinsen, 300 M Zaschaaa der Provinz, 500 U der Landschaft des Färstentnums Lüneburg, 2 917 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 4 565 M aus sonstigen Quellen. Privat-Augen-Hellanstalt. 1894 von Dr. F l e m m i n g errichtet. 14 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 5, 1,50 und 2 M täglich. 1899 wurden 53 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Provinrial-Heil- und Pflege-Anstalt (Irren-Anstalt). Die Anstalt ist im Ban begriffen und soll am 1. April 1901 eröffnet werden. E i g e n t h ü m e r : Provinz Hannover. V o r s t a n d : D i r e k t o r und leitender A r z t : Dr. Snell. 400, später 800 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 6 M, II. Kl. 3 M, III. KL l,io M täglich. B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Selbst erzeugte« elektrisches Licht. H e i z u n g s s y s t e m : Von einem Kesselhaas wird gespannter Dampf in die einzelnen Pavillons (vorläufig 14) und die übrigen (Verwaltungs- u. s. w.) Gebäude geleitet, dort in Niederdruck umgewandelt und zur Heizang verwendet. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , nur für eigenen Gebrauch. Städtisches Hllfs-Krankenhaus „am Wandrahm", zur vorläufigen Aufnahme von Gem ü t h s k r a n k e n und zur Benutzung bei Epidemien. 17S7 vom Magistrat errichtet. A e r i t e : siehe städtisches Krankenhaus. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,jo M täglich. 1898 wurden 12 m., 5 w. Irre verpflegt, 1 w. ist gestorben. Ausserdem verpflegt 18 körperlich Kranke. St. Bonifacios-Stift. Niederlassung der barmherzigen Schwestern, Vincentinerinnen. Städtische Hospitäler zum grossen Heiilgengeist, — zum Graal, — St. Kikolalhof. Lünen, 5 685 Einw. (Landkreis Dortmund, Reg.-Bez. Arnsberg). St. Marien-Hospital, Heil- nnd Pflegeanstalt. 1865 vom Pfarrer U r b a n v. Wieck gestiftet, besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : . . . W a r t e p e r s o n a l : 11 Franziskanessen aus Münster. 1898 wurden 601 Kranke verpflegt. Lütgendortmund, 8 837 Einw. (Landkreis Dortmund, Reg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Krankenhans. Am 22. Dez. 1898 vom Pfarrer W e s k o t t errichtet Arzt: Dr. Frederking. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Witten a./R. 30 Betten. 1898 112 Verpflegte. St. Barbara-Hospital. 1. Okt. 1897 vom Pfarrer H a r d e n a c k e errichtet. A r z t : Dr. Hamm. W a r t e p e r s o n a l : 10 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 40 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3 and l,so M täglich. 1898 wurden 517 m., 125 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 29 m., 13 w. sind gestorben. Lütjenburg, 2 442 Einw. (Kreis Plön, Reg.-Bez. Schleswig). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Krankenhans. 1890 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Plambeck, die anderen Aerzte behandeln auch. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester aus dem Helenenstift zu Altona. 18 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 0,60—l,io M täglich. 1899 wurden 155 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 25 Krätzkranke. Luttringhausen, 10 793 Einw. (Kreis Lennep, Reg.-Bez. Dösseldorf). Irren-Heil* nnd Pflegeanstalt .,Tannenhof". 1896 erbaut vom rheinischen ProvinzialAusschuss für innere Mission. V o r s t a n d : PaBtor Steil und A r z t : Dr. Beelitz. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 33 Diakonen, 44 Diakonissen (selbst Mutterhaus). 320 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8,jo, 4,so, l,io und 1,25 M täglich. 1899 wurden 193 m., 211 w. Geisteskranke durchschnittlich 285 bezw. 302 Tage verpflegt, 21 m., 10 w. sind gestorben.

Königreich PreuaMn.

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Lfltun—Magdeburg.

Lützen, 3 676 Einw. (Kreis Merseburg, Reg.-Bez. Merseburg). Kraakealuas. 1895 errichtet 10 Betten. Lyok, 12 753 Einw., 12 Aerite, 1 Zahnarzt, 7 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Lyck, Beg.-Bez. Oombinnen). Wasserversorgung durch Bronnen, unmittelbar am See wird auch Seewasser entnommen. — Schlachthof errichtet 1880 von der Fleischerinnung. Anlagekosten etwa 60000 M. Kühlhaus. — Der alte westlich am Lyck-See gelegene Stadttheil e n t w ä s s e r t nach dem Lyck-See hin. Der neaere östliche Stadttheil ist für Spül- und Naturwasser nach dem Lyck-Floss tu k a n a l i s i r t Im Uebrigen Abfuhr im ganzen Ort. — 4 ö f f e n t l i c h e Badea n s t a l t e n . — Bau-Polizei-Ordnung Tom 2. Dez. 1893. Ganisonlasaret. 1884/85 erbaut und am 1. Juli 1885 bezogen. Es liegt am südöstlichen Ende der Stadt, grenzt mit seiner östlichen Seite an den Lycker Bahnhof und hat eine besondere, gepflasterte Zufahrtstrasse yon der Mühlenstrasse aus. A r z t : Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Kretzschmar. Wartenersonal: 4 Militär - Krankenwärter. 76 Betten. 1898 wurden 416 Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. Ventilationssystem: Luftschächte in Verbindung mit der Heining. Ofenheizung (Kachelöfen bezw. VentüationsSch&ttöfen). D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Budenberg, für die gesammte Garnison. — Im Bau begriffen ein Operationszimmer mit Oberlicht als Anbau an der nördlichen Seite der Isolirbaracke. Kreis• Krankenhaus. 1876 errichtet Arzt: Dr. v. Gizycki. Wartepersonal: 3 Diakonissen ans Königsberg, 1 Krankenwärter. 72 Betten. Verpflegungspreis: 3 und 1 M täglich. 1899 würfen 565 (351 m., 214 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 9 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 12 650,5« M, letztere setzten sich zusammen aus 11 655,8» M Verpflegungsgeld, 986,71 M Zuschuss des Kreises und 8 M aus sonstigen Quellen. Magdeburg, 228 780 Einw., 178 Aerete, 18 Zahnärzte, 94 Hebammen, 18 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Magdeburg). Die Anlagekosten der Wasserversorgung betragen rund 6500000 M, die Länge der Rohrleitungen 170 792 m; 1 487 Hydranten sind vorhanden. Wasserversorgung: Das Wasser wird der Elbe oberhalb der Stadt entnommen und flltrirt direkt den einzelnen Hanshaltungen zugeführt. Die Anlage ist 1859 gemacht, doch sind wiederholt wesentliche Vergrösserungen der Filteranlagen nöthig gewesen. Es sind 1898: 7 837 371 cbm Wasser verbraucht; im Durchschnitt entlallen 22 040 cbm Wasserabgabe auf den Tag. — Städtischer Schlachthof, wurde am 30. Mai 1893 dem Verkehr übergeben. Er umfasst im ganzen ein Gelände von rund 12 ha. Die Kosten des Grunderwerbes und die Baukosten betrugen rund 4 100 000 M. Mit dem Schlachthanse ist aus wirthschaftlichen Gründen ein Viehhof verbunden. Im letzten Jahre sind geschlachtet: 15536 Rinder, 19 200 Kälber, 21176 Schafe, 253 Ziegen, 62 068 inländische Schweine und 1222 Pferde. Seit dem Tage der Betriebseröfthung ist der Schlachtzwang und der Zwang zur Untersuchung des e i n g e f ü h r t e n f r i s c h e n Fleisches eingetreten. — Seit Mai 1895 ist die Schwemm-Kanalisation im Betriebe und fast allgemein in der ganzen Stadt durchgeführt. Sämmtliche Abwässer des Stadtgebietes werden mittels Düker durch die Elbe nach dem rechten Elbnfer und von hier mittels Druckrohrleitung nach den 10 km weit entfernt liegenden Rieselfeldern in der Cörbelitz-Lostauer Feldmark geleitet. Die Anlagekosten betragen rund 6000000 M. 1898 sind etwa 8000000 cbm Abwässer auf diese Weise den Rieselfeldern zugeführt worden. — Die ärztliche Leichenschau ist obligatorisch am 12.Nov. 1887 eingeführt — Desinfektionsanstalt in der Altstadt ist 1. Nov. 1888 eröfbet, Leistung 1898: 1 050 Desinfektionen, 37 in Wohnungen; in der Sudenburg ist Dezember 1893 eröffnet, Leistung 1898 : 297 Desinfektionen, 13 in Wohnungen. O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. Volksbad Altstadt ist 1. Nov. 1888 eröffnet, Anlagekosten: 65000 M, Anzahl der verabreichten Bäder: 63 603 an Männer, 10036 an Frauen, 2335 Soolbäder; 2. Volksbad Sudenburg ist 1. März 1891 eröffnet, Anlagekosten: 30 000 M, Anzahl der verabreichten Bäder: 28 590 an Männer, 11119 an Fauen, ausserdem 2090 Soolbäder; 3. Volksbad Buckau ist 16. Nov. 1895 eröffnet^ Anlagekotten: 30000 M, Anzahl der verabreichten Bäder: 27 819 an Männer, 9 772 an Frauen. — Ban-Polizei-Ordnung vom 1. April 1898. Qarnlsonlazaret. Im Anfange des 18. Jahrhunderts erbaut, wird aber erst seit 1806 zu Lazaretzwecken benutzt. 1838, 1864 und 1885 vergrössert. Das Lazaret liegt mitten in der Stadt. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Scheibe. Wartepersonal: 15 Militär-Kranken-

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w&rter. 269 Betten. 1898 worden 1 735 Enuike durchschnittlich 23,s Tage verpflegt, 15 rfad gestorben. — B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Gas (Anerlicht). Ventilationssystem: Luftschicht« in Verbindung mit der Heizung. H e i l u n g s s y s t e m : Born'sche eiserneOefen. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : 1 Henneberg'scher nnd 1 Schmiat'scher fahrbarer Desinfektionsapparat ftr die gesammte Garnison. Wasserversorgung: Anschluss an die städtische Wasserleitung und 1 Pampbrunnen. L a t r i n e n : Wasserspülung, System Engler. B e s e i t i g u n g der Abfällst offe: Anschluss an die städtische Kanalisation. Lazaret des KOniglichen Landgeriehtg-tieflngnlsses. Eigenthümer: Jnstixfiakns. Belegung: 200 Untersuchungsgefangene. Arzt: Sanitätsrath Dr. Strassner, Medizinal-Assessor und Kreisphysikus. 6 Betten bezw. Behandlung in den ZeUen. Durchschnittlich tflglieh 17,sj Lazaret- und Revierkranke. Ausserdem je eine kleine Abtheilnng bei den Amtsgerichten Neustadt und Buckau. Stldtisehes Krankenhaus „Altstadt". „Am Gr&ndonnerstra des Jahres 1743", besagt ein B&chlein in der Rathhaus-Bibliothek, dessen Autor sich nicht genannt hat, „wurde die erste Krankenanstalt in Magdeburg eröffnet und noch selbigen Vormittag durch die verfügt« Aufhebung derer auf denen Strassen zu findenden Bettler an 140 Personen eingebracht. In folgenden beiden Tagen stieg die Zahl bis an zweihundert und zwanzig, wovon zwar nachehenas nach geschehener Ezamination die Fremden, zur hiesigen Armenpflege nicht gehörigen, en Königlichen Edictis gemäss, nach ihrer Heimath oder über die Grenzen geschickt wurden". In Betreff der Unterbringung heisst es: „Diejenigen, so am ältesten und schwächlichsten waren, wurden in die vorhandenen, neu angeschafften Betten gelegt und mussten nach Gelegenheit 2, 3 bis 4 der kleinsten Kinder zu sich nehmen, und also manchmal 4 bis 5 Personen in einem Bette sich behelfen." Die bisherige Anstalt war im Jahre 1817 mit einem Kostenanfwande von 14000 Thlr. gegründet worden und hat damals 70 Betten gehabt. 1827 und 1828 ist die (jetzt umgebaute) innere Station erbaut, 1833 ein Pockenhaus und 1840 und 1841 der südliche (alte) Flügel des Vordergebäudes und das inzwischen zur Wäscherei eingerichtete Seitengebäude. Die sämmtlichen Gebäude, in denen 250 bis 300 Kranke Raum finden konnten, waren nach älteren Prinzipien, ohne Korridore, ohne Ventilation, ohne genügende Bade-Einrichtungen und ohne Wasserspülung. Diese Uebelstände waren es, welcne 1862 die beiden Oberärzte Dr. Fock und Dr. Schneider zu durchgreifenden Aenderungsanträgen veranlassten. 1864 bis 1868 wurde dann, nachdem das Grundstock Marstalistrasse Nr. 12 zugekauft war, das nördliche, jetzt f&r die innere Station benutzte Vorderhaus gebaut nnd hieran schloss sich 1869 der Umbau des älteren südlichen Vordergebäudes. Nach weiteren Teirainerwerbungen wurden von 1875 an weitere Neubauten ausgeführt. Das Krankenhaus umfasst 8 zur Unterbringung von Kranken bestimmte Gebäude (Pavillonsystem) ein neuntes für die Wäscherei und als zehntes das Leichenhaus. Die Gesammtanlage kostet 1 875 000 M. Vorstand: Armendirektion. Leitender Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Aufrecht f&r die innere und Entbindungs-Abtheilung, Sanitätsrath Dr. Möller f&r die äussere und AugenAbtheilung. 7 Assistenzärzte. Wartepersonal: 38 Schwestern, 11 m., 12 w. ausgebildete Krankenwärter, 3 Wärter und 12 Wärterinnen. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 24 Männer, 23 Fr. 688 Betten: 271 f. M., 417 f. Fr., ausserdem 15 für Augenkranke und 22 f&r Wöchnerinnen. Verpflegungspreis: f&r Einheimische 6 und 1,50 M, f&r Auswärtige 8 und 3 M täglich. Abonnement rar Dienstboten und Lehrlinge beträgt 4 M täglich. 1899 wurden 6 639 (2 742 m., 3 897 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 328 m., 287 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 116 Angenkranke, 180 Wöchnerinnen und Schwangere und ausserdem 36 Sieche. In der Poliklinik wurden 3 815 Kranke behandelt und 2000 Zähne gezogen. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 356 423 M, letztere setzten sich zusammen aus 179 728 M Verpflegungsgeld, 80 M KapitalszinBen, 169 188 M Zuschnss der Stadt, 68 M Geschenken und 7 359 M aus sonstigen Quellen.

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Städtisches Krankenhaus „Sudenburg". Am 1. Dez. 1891 in Betrieb genommen. Pavillonbau. 1892 wurde eine Cholerabaracke und die Desinfektionsanstalt erbaut. 1893/94 weitere Neubauten. Die Kosten der bisherigen Bauten belaufen sich auf 1560 000 M. In Bauvorbereitung befinden sich ein vierter Pavillon, zweigeschossig, ein Epidemie-Pavillon mit einem Geschoss und ein Badehaus f&r alle Arten medizinischer (elektrischer u. s. w.) Bäder. Vorstand: Armendirektion. Leitender Arzt: Medizinalrath Prof. Dr. Unverricht f&r die innere und Irren-Abtheilung, Oberarzt Dr. Habs f&r die äussere Abtheilung. 7 Assistenzärzte. Wartepersonal: 1 Oberin, 43 Diakonissen vom evangelischen Diakonieverein Zehlendorf beiBerlin, 5 ausgebildete Krankenwärter, 5 Wärter und 2 Wärterinnen. 460 Betten: 299 f. M., 161 f. Fr. 21 für m., 21 für w. Geisteskranke. Verpflegungspreis: f&r Einheimische 6 und l,so M, für Auswärtige 8 und 3 M täglich. 1899 wurden 4 178 (2 751 m., 1 427 w.) Kranke durchschnittlich 28 bezw. 24 Tage verpflegt, 193 m., 133 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 318 (209 m., 109 w.) Geisteskranke, davon 26 m., 9 w. gestorben. In der Poliklinik wurden 1021 Kranke behandelt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 248 412,JS M, letztere setzten sich zusammen aus 129 688,45 M Verpflegungsgeld, 116 720,40 M Zuschnss der Stadt, 107,io M Geschenken und 1896, ai M aus sonstigen Quellen.

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HMriUl Sehwiesan - Krankenhaus (Morgenstr. 48). 1851 erbaut durch die Mittel der Schwi«san-8tift(Uig. Erweiterung des Krankenhauses wird beabsichtigt. Vorstand: Karatorimn. Arst: Oberarzt Dr. Bausche. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 1 Oberin und 4 Schwestern vom „ Verein Martha Maria" aas Nürnberg. 68 Betten: 48 f. M., 20 f. Fr. Verpflegungspreis:: l,so M, für Kinder 0,go M täglich. 1899 wurden 576 (380 m., 196 w j Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 25 m., 22 w. sind gestorben. Ausgaben nnd Einnahmen 1898 betrafen 24 865, g 8 M, letztere setzten sich zusammen aus 14 506,04 M Verpflegungsgeld, 10 296», i» M Zuschuss des Hospitals Schwiesaa nnd 63,5 t M ans sonstigen Quellen. Krankenhaag „Bethanien« (St Ulrich), für Frauen nnd Kinder bis 10 Jahren. 19. Okt. 1869 durch Iran Geheimrath Hasselbach errichtet, 1872 in eigenem Hause, 1. April 1890 Neubau eröffnet. Eigenthfimer: Verein für weibliche Diakonie zu Magdeburg. Vorstand: Frau (Geheimrath Hasse Ibach. Aerzte: Sanit&tsrath Dr. Nieman und Dr. Karl Schneider, konsnlltirender Chirurg: Sanit&tsrath Dr. Moeller. W a r t e p e r s o n a l : 21 Diakonissen aus Bethamien zu Berlin. 87 Betten, darunter 38 ftr Kinder. Verpflegungspreis: I. Kl. 6 M, IL K1L 3 M, HL KI l,so M tfiglich, auf der Kinderstation 12—18 M monatlich. 24 Freibetten. 1899 wurden 156 (auf der Damenstation 64, Kinderstation 59, Siechenstation 33) Kranke durchschnittlich 150,1 Tage verpflegt, 10 sind gestorben. Ausgaben 1899: 69 732 M. Die Einnahmen betrogen 70 912 M und setzten sich zusammen aus 29 535 M Verpflegungsgeld, 3 133 M für veikamfte Produkte, 4 300 M Kapitalszinsen, 1500 M Zuschuss der Provinz, 15 829 M Legaten, Geschienken und Kollekten und 16615 M aus sonstigen Quellen. Kahlenberg'sehe Stiftung (Gr. Diesdorfentr. 41), Krankenhaus zur Ausbildung von Kranbenpflegerinnen, Schwestern vom rothen Kreuz. Von einem Legat von 100000 M des 1881 verstorbenen Kaufmann Angnst Wilhelm Kahlenberg errichtet, 1888 neu erbaut. Eigenth&mer: Verein der Kahlenberg'schen Stiftung, welcher die Rechte einer juristischen Person besitzt. Vorstand: Dr. Sendler. Aerzte: Dr. Sendler für die Süssere, Dr. Karl Brill för die inner« Station. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 21 Schwestern vom rothen Kreuz. 62 Betten: I. KL 4, IL KL 12, HI. KL 46. Verpflegungspreis: 6, 3 und 1,JO M für Einheimische, 7, 4 und 2,50 M för Auswärtige täglich. 1899 wurden 606 (I. Kl. 22 m., 12 w., IL KL 57 m., 61 w., HI. Kl. 277 m., 177 w.) Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 27 m., 10 w. sind gestorben. Privat - Heilanstalt för Chirurgie und Gynäkologie und för Augen-, Ohren- und Nasenkrankkeiten von Dr. Malier und Dr. Lange (Berlinerstr. 30). 21. Jan. 1899 eröflhet 15 Betten. Prlvat-Heilanstalt Ar Augen-, Ohren- und Nasenkrankheiten von Dr. Richter und Dr. Schneider (Jakobstr. 50). 10. Nov. 1898 eröffiiet. 7 Betten. Privat - Heilanstalt för Chirurgie, medico-mechanisches Institut von Dr. Grunewald (ß«g&tzentr. 35). 9. Okt. 1894 eröffiiet. 34 Betten. Chlrurgiseh-gynlkolori sehe Prlvat-Heilanstalt von M. v. Büren (Olvenstedterstr. 71). 1. Okt. 1899 eröffiiet. 8 Betten. Privat-Heilangtalt für Frauenkrankheiten von Sanit&tsrath Dr. Brenneke (Sudenburg, Wtstendstr. 35). 1. Mira 1880 eröffiiet, 1887 Neubau bezogen. 21 Betten. Privat-Heil anstatt f l r Frauenkrankheiten von Dr. Thorn und Dr. Biermer (Moltfestasse ld). 31. Juli 1888 eröffiiet. 1 Assistenzarzt. Warteuersonal: 3 Schwestern vom rothen Kreuz aus der Kahlenberg-Stiftung zu Magdeburg. 32 Betten. Verpflegungspreis: 8—10 M, 6, 4 und 2,»o M täglich. 1899 wurden 465 w. Kranke durchschnittlich 12 Tage verpfltgt, 4 sind gestorben. Privat• Heilanstalt für Aigenkranke von Dr. P. Schreiber. 1. Okt. 1882 eröffiiet. 2. irzt Dr. Lembeck. 24 Betten. Verpflegungspreis: 6, 4 und 2,so M täglich. 1899 wurden 261 (155 m., 109 w.) Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt Privat-Heilanstalt för Augen- und Ohrenkrankheiten von Dr. Meier und Dr. Hennige (Himmelreichstr. 1). 12. März 1897 eröffiiet. 17 Betten. Verpflegungspreis: 6, 4 und 2,io M täglich. 1899 wurden 375 Kranke verpflegt, 1 w. ist gestorben. Prirat-Heilanstalt för Haut-, Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten von Dr. Martin und DL Kretschmann (Albrechtstr. 3). 1. Juli 1888 eröffiiet. 22 Betten. Privat-Heilangtalt för Orthopädie, Gymnastik und Massage von Dr. Blencke (Kaiser Wilhelmplatz 12). 11. März 1899 neu eröffiiet WarteperBonal: 1 Diakonissin vom DiakonieVoein Zehlendorf. 4 Betten. P r i v a t i v , ind Badeanstalt von Gustav Jacobe (Schrotdorferstr. la). 28. Febr. 1896 eriffnet. Arzt: Dr. Diettrich. Privat - Heflaastalt (Hypnose und Suggestion) von Dr. Hilger (Sudenburg, Breitew«g 102). 13. Juli 1898 eröffiiet. 2 Betten. Kaiserin Angmsta-liInder-Heilanstalt, vom Vaterländischen Frauenverein in Magdeburg uid Umgegend unterhalten, siehe Eimen S. 140.

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Proviulal-HebaMei-Lehnastalt (Wilhelmstadt, Kaiser Friedrichstraaae). 1777 TM Staate errichtet, seit 1876 Eigenthum der Provinz Sachsen. Anfangs auf theoretischen Unterricht beschränkt, seit 1797 mit Gebfirmnstalt Terbanden im Hanse des Direktors Dr. Voigtei. 1818 noch dem Kreuzgang verlegt, N e u b a u 1. Okt. 1899 eröifoet Seit 18% ist eine Abtneüung ftr Frauenkrankheiten eingerichtet D i r e k t o r : Sanitätsrath Dr. Dahlmann, 2. Lehrer Dr. Siedentop£ 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberin, 4 Pflegerinnen. Unentgeltliche Verpflegung der Schwangeren. 1S93/99 wurden 257 Schwangere aufgenommen, 2 unentbunden entlassen, und 204 kranke Frauen verpflegt Am Lehrknrsns 1898/99 nahmen 25 Schfllerinnen Theil. B a n b e s c h r e i b a n g . Die geburtshilfliche Abtheilnng liegt im ersten Geschoes, durch sämmtliche Etagen hydraulischer Aufzug. Vorhanden 2 Entbindangszimmer, d u wischen Badezimmer. Es sind Wochenzimmer für 36 Wöchnerinnen vorhanden. Weiter ist im ersten Obereschoss der Lehrsaal, Geschäftszimmer des Direktors, Wohnung der Oberhebammen, sowie er Wärterin der Abtheilnng. Das 2. Obeigeschoss hat 6 Zimmer für kranke Frauen mit 14 Betten, 1 Zimmer I KL, je 2 IL El., 9 Plätze III. Kl., ausserdem Operationszimmer, daneben Sterilisirongaiimmer. Hier wohnt auch ein Theil der 30 Schalerinnen, sämmtlich in kleineren Einzelzimmern. Ferner Wohnung des Assistenzarztes, der Oberwärterin und der Wärterin der Abtheilnng Ar kranke Frauen, schliesslich noch 7 kleine Einzelzimmer für Absonderungezwecke. Im Vordergebände des Erdgeschosses Dienstwohnung des Direktors, der Flügel enthält sein Warte-, Sprech- und Untersuchungszimmer. Hieran schliesst sich an das Laboratorium für mikroskopische und bakteriologische Untersuchungen. Schlafräume, sowie Tagesraum der Schwangeren liegen ebenfalls im Erdgeschoss. Im Kellergeschoss liegen die Wirthschaftsränme mit Kochküche, Speisekammer, Spülküche, ferner Speiseraum der Schmerinnen. Schliesslich folgen noch Waschküche, Kesselhaus^ Heisanlage, Kohlenraum. Im Vordergebfiude wohnt der Hauswart, anch befinden sich hier die Vorrathsräume der Anstalt und des Direktors. Das Gebäude ist massiv. Die Fussböden der Flure, der Entbindungs- und Operationszimmer, der Badezimmer und Klosets haben Terrazzo, in den Krankenzimmern liegt Linoleum auf Gipsestrich. Wände und Decken in den Operations- und Badezimmern haben Emaillefarbe, die übrigen Zimmer 2 m hoch ebenfalls, dann Leimfarbe. Die Zentralheizung ist Niederdruck-Dampfheizung. Wasser liefert die städtische Wasserleitung, Trinkwasser auch Brunnen. Zur Isolirung kranker Wöchnerinnen, sowie Aufnahme septischer Kranker dient ein kleines abgesondertes Haus mit Badezimmer und 3 Zimmern für Kranke und 1 für die Wärterin. Der Fussboden ist hier Terrazzo, die Wände haben Emaillefarbe. Im Kellergeschoss ist ein Sektionsraum. — Die Unterhaltungskosten 1899 betrugen 21 915,44 M. Wftchnerinnen • Asyl (Sudenburger Thor 1). 7. Febr. 1888 vom Magdeburger FrauenVerein zur Unterhaltung eines Wöchnerinnen-Asyls und geburtshilflichen Vereinshaases eröffnet in der Vorstadt Sudenburg, jetzt in der A l t s t a d t in einem gemietheten Hanse am 12. Juni 1898 eröflhet, nachdem die Stadt eine einmalige Beihilfe von 15 000 M gewährt hatte. D i r e k t o r : Sanitätsrath Dr. Brennecke. 1 Oberin. 20 Betten. Die Anstalt dient zur unentgeltlichen Aufnahme und Verpflegung bedürftiger Ehefrauen zur Zeit der Geburt und des Wochenbettes. Besser situirte Frauen aus Magdeburg finden Aufrahme in II. Kl. für l,so M, in I. Kl. für 5 M täglich, auswärtige Frauen für 3 bezw. 6 M. 1899 wurden 260 Frauen anfenommen, davon 253 entbunden, 2 sind gestorben. A u s b i l d u n g s s c h u l e und M u t t e r h a u s ür W o c h e n p f l e g e r i n n e n mit 3monatlichem Kursus, 1899 wurden 9 zur Ausbildung aufgenommen. F o r t b i l d u n g s s c h u l e f ü r Hebammen, Zentralstelle für die Organisation der H a u s p f l e g e . — 27 Wocnenpflegerinnen sind vorhanden und waren in 273 Familien thätig, davon 58 in Magdeburg, 179 auswärts. 21 mal wurden Wanderkörbe beansprucht. Hauspflege n 272 Familien. Die Ausgaben 1899 betrugen 38 627,64 M, die Einnahmen 34 403,«» M.

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4 Privat - Entbindungsanstalten von Hebammen mit 11 Betten. Armen- und Arbeitsangtalt. E i g e n t h ü m e r : Stadt. Im Jahre 1827 wurde ein Theil der Gebäude des Klosters St. Augustini zur Errichtung dieser Anstalt — im Volksmunde noch heute „Tilsit" genannt — verwendet, die zur Versorgung alter armer Einwohner bestimmt ist, welche zur Annahme in eine andere Wohlthätigkeitsanstalt nicht geeignet sind und sich selbst nicht ernähren können (Almosengenossen), sowie zur Unterbringung obdachloser und arbeitsscheuer Personen. Verbunden mit dieser Anstalt ist „das städtische Kinderasyl" und „die Station für Obdachlose". Kloster Beatae - Maria - Magdalena« (Petersberg Nr. la). 1230 als Nonnenkloster egründet. Bi8 1539 stand die Anstalt in gemeinschaftlicher Verwaltung mit dem Kloster t. Augustini, da die Nonnen der Regel St. Augustini folgten. Nach Umwandlung in ein protestantisches Stift und nach dem Wiederaufbaue der 1631 eingeäscherten Gebäude diente aas Kloster als Versorgungsanstalt für Frauen und hat diesen Zweck noch heute. Aufnahme finden unverheiratete, Ortsangehörige, evangelische Personen weiblichen Geschlechtes von mindestens 20 Jahren, untadelhaftem Lebenswandel, einem höheren Bildungsgrade und Vermögen von weniger ab 400 M Jahreseinkommen. Ein Aufnahmegeld wird nicht gefordert; im

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Königreich P r e m u n .

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Magdeburg.

Falle der Verheiratang erlischt die Pribende. Dieselbe besteht in Gewihr von Wohnung (zweifenstrige Stab«, einfenstrige Kammer, Küche, Keller- and Bodengelass), in Geldunterstützung (Oberpräbenden 400-600 M, Unterpräbenden 200—300 M jährlich), freier Kar and Medizin; aach werden im Nothftlle ausserordentliche Unterstützungen gewährt 102 Plätze. A r i t : Dr. Maréehrax. Die Yerleihung der Präbenden and die Verwaltung erfolgt durch den aas vier Mitgliedern bestehenden Vorstand, Ton denen zwei die Stadtverordneten-Versammlung wählt; doch üben die K ö n i g i n n e n von P r e a s s e n das Beeht der ersten Bitte derart aas, dass ù e die erate nach dem Thronwechsel frei werdende Pribende besetzen. Ausser dem vorerwähnten Grandstacke besteht das Klosterrermögen hauptsächlich aas 214 ha 21,»s ar Acker, 4,ti ha Wiesen and etwa 460000 H Kapital. Kloster 8 t . AngwUni. Das im Jahre 1248 aaf dem Platee zwischen dem jetzigen Wallonerberge and der Peterskirche errichtete grosse Augustinerkloster ging nach Uebertritt der Mfinche rar Reformation 1567 in T den Besitz des Bathes der Stadt aber, der darin zunächst 1 die unter C r u c i g e r ' s und Ma' ' " "* ' * " „der Kern aller Schalen" genannte Schule einrichtete, Kloster zum Hospitale umwandelte. Nach 1631 wurdi wieder hergestellt, 1681 als P e s t l a s ar et benatzt and später zur Aufnahme einer Waisen-, Zacht- and Annenanstalt bestimmt. Die Waisen- and Armenanstalt gab zugleich alten armen Bürgern Obdach and Unterhalt, während Bettler und Arbeitsscheue in Zacht and Ordnung genommen worden. Aas der Zachtanstalt entstand 1724 ein Zachthaas für Verbrecher, das erst 1827 aufgegeben und in dessen Bäumen nunmehr die städtische Armen- and Arbeitsanstalt zunächst miethsweise untergebracht wurde. Diese verfolgte im Wesentlichen die Zwecke der alten Waisen- und Armenanstalt; neben ihr bestand das Kloster fort als Zufluchtsort für arme BArger. Letzteres hatte bereits 1690 die Klosterkirche den Mannheimer (Wallonisch-) Beformirten abgetreten; 1853 trat es die jetzigen Grundstöcke der Armen- und Arbeitsanstalt an die Stadt ab, wogegen diese sich zur Erbauung von vier neuen Präbendatenhäusern auf dem für das Kloster verbleibenden Bestareale verpflichtete, nachdem die definitive Umwandlung des Klosters zu einer Versorgungsanstalt für würdige alte Einwohner der Stadt ohne Unterschied des Standes and des Glaubens beschlossen war. Auf diesem Bestareale von 29, M wöchentlich, für Heizung in der Zeit vom April bis Ende September 20 Pf. und in den übrigen Monaten 40 Pf. täglich, für Beleuchtung in den Sommermonaten 5 Pf. und in den Wintermonaten 10 Pf. täglich, sowio für ärztliche Behandlung 8 M für die Kurdauer. F ü r die Verpflegung haben sie selbst zu sorgen. Der Vermiether des Militär-Kurhauses h a t sich jedoch bereit erklärt, auf Wunsch das erste Frühstück für 50 Pf. und die volle Tagesbeköstigung zum Preise von 3 M zu verabreichen. Kurtaxe und Bäder sind frei, sofern der Nachweis erbracht wird, dass der Stand der Vermögens- und Einkommensverhältnisse dies rechtfertigt. 3. Dio zu einer k o s t e n f r e i e n Kur zugelassenen, im Militär-Kurhause untergebrachten aktiven und inaktiven Mannschaften erhalten Quartier, Verpflegung, ärztliche Behandlung und während der eigentlichen Badezeit (1. Juni bis 30. September) die Bäder unentgeltlich. Kurtaxe ist nicht zu entrichten. 4. Die gegen Z a h l u n g d e r S e l b s t k o s t e n aufgenommenen Mannschaften haben für Quartier 27 Pf. täglich, für Heizung und Beleuchtung die unter 2 angegebenen Sätzo, f ü r die Tagesbeköstigung 2vsn M, für ärztliche Behandlung 1 M wöchentlich auf dio Dauer des Kuraufenthalts und die Kosten für die ihnen etwa verordnete besondere Diät u. s. w. zu entrichten. Bäder und Kurtaxe sind frei. 5. Denjenigen Militär-Kurgästen, welche in Norden übernachten müssen, kann das „Evangelischo Vereinshaus" daselbst am Markt empfohlen werden, wo sie für 1 M ein helles, goräumiges Zimmer mit gutem Bette erhalten. G e m e i n d e - K r a n k e n h a u B . A e r z t e : Dr. Thalheim und Dr. Vissering. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rotlien Kreuz aus dem Klementinenhauso in Hannover und 1 Krankenwärterin. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 M nnd 1,TO M täglich. 1899 wurden 21 m., 31 w. Kranke durchschnittlich 19,6 bezw. 33 Tage verpflegt, 4 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben

Königreich Prensaen.



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Norderney.

and Einnahmen 1899 betragen 3 200 M, letztere setzten sich zusammen ans 2 071,so M Verpflegungsgeld and 1 128,so M Zaschass der Gemeinde. Seehospiz Kaiserin Friedrich. Von dem Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten, der anter dem P r o t e k t o r a t I h r e r M a j e s t ä t der K a i s e r i n F r i e d r i c h steht, hauptsächlich auf Anregung des verstorbenen Professors Dr. B e n e k e in Marburg am 1. Juni 1882 für 28 Kinder eröffaet, 1884/85 Neubau. Zu den Kosten Beihilfe durch Kaiser Wilhelm I. 250000 M, aas der Friedrich Wilhelm-Victoria-Stiftung 8000 M, von einem im Aaslande lebenden Deutschen 100000 M, aus dem Ertrage einer grossen Lotterie 225 589 M. K u r a t o r des Seehospiz (hat Rechtsfähigkeit): Senator Dr. Gröning in Bremen. A r z t : Dr. Rode. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberschwester, 8 Schwestern und 10 Hilfsschwestern. 240 Betten in 6 Pavillons. Speisesaal für 240 Kinder. 2 Isolirbaracken. 1899 wurden 452 Kn., 487 M. verpflegt, im Hospiz durchschnittlich 47, im Pensionat 44 Tage. A n m e l d e - und A u f n a h m e - O r d n u n g : A. Hospiz. 1. Die in das Hospiz aufzunehmenden Kinder dürfen nicht jünger als vier and nicht älter als 14 Jahre sein. Bettlägerige Patienten sind von der Aufnahme ausgeschlossen, desgleichen Kinder, welcho an ansteckenden Hautkrankheiten, granulöser Augenentzündung, Idiotie, Epilepsie und Schwindsucht im vorgerückten Stadium leiden. Ebenso sind ausgeschlossen Kinder aus Familien, in denen G Wochen vor der Aufnahme ansteckende Krankheiten, insbesondere Keuchhusten, Scharlach, Masern, Diphtherie, Typhös oder Pocken vorgekommen sind. 2. Aufnahme- and Entlassnngstermin. Kurdauer. Das Hospiz bleibt das ganze Jahr hindurch in Betrieb. Die Aufnahme und Entlassung der Kinder erfolgt in der Regel am 1. und 15. eines Monats. Die Daaer der Kur beträgt mindestens 6 Wochen. 3. Anmeldung der Pfleglinge. Anmeldungen für die Sommermonate sind möglichst bis 15. Mai, solche für die Winterkar thunlichst Dis 15. Oktober an dio „Verwaltung des Seehospizes Kaiserin Friedrich za Norderney" zu richten anter Beifügung eines ärztlichen Zeugnisses, zu dem ein Formular auf Vorlangen von der Verwaltung übersandt wird. Wird das Kind als zur Aufnahme geeignet befunden, so wird den Angehörigen der Termin, zu welchem dasselbe vorgemerkt worden ist, sowie dor Betrag des einzusendenden Pflegegeldes mitgetheilt. Anmeldungen zu früheren Terminen gehen solchen zu späteren vor. 4. Pflegegeld. Das Pflegegeld beträgt 10 M — fürbemittelte Kinder 20 M — wöchentlich. Dafür werden Wohnung, vollständige Verpflegung, ärztliche Behandlang, erziehliche Aufsicht, Medikamente, kalte and warme Bäder gewährt. Wird die Kur in Folge besonderer Umstände unterbrochen, so erfolgt entsprechende Rückvergütung des vorausgezahlten Pflegegeldes. Das Pflegegeld ist für 6 Wochen im Voraas spätestens 14 Tage vor dem festgesetzten Aufnahmetermin zu zahlen. Erst hierdurch erlangt die Anmeldung ihre Gültigkeit. 5. Ausrüstung des Pfleglings. An Kleidungsstücken hat jedes Kind mindestens mitzubringen: 4 (wo möglich 6) Hemden, 2 (besser 3) Paar feste lederne Schuhe, 1 Paar Hausschuhe, 4 (wo möglich 8) Paar wollone Strümpfe, Taschentücher, einen zweiten vollständigen Anzug, 1 warme Oberbekleidung (Ueberrock, Mantel, Umschlagetuch), Kamm (bei Mädchen 1 weiter, 1 enger Kamm) una Zahnbürste. Für die Winterkur ist wollenes Unterzeug erforderlich. Es ist rathsam, auch Flicken für dio Alisbesserun;» der Kleidungsstücke mitzugeben. Die Wäscho oines jeden Kindes muss mit vollem Namen gezeichnet sein; für ungezeichnete Wäsche wird keinerlei Verantwortung übernommen. Ein Verzeichniss der Kleidungsstücko und Wäsche hat iedes Kind mitzubringen. G. Fahrpreisermässigung. Um auf den Eisenbahnen die Ermässigung dos Fahrpreises zu den Kosten einor Militär-Fahrkarte za erlangen, ist es nöthig, eine Bescheinigung der Ortsbehörde des Inhalts beizubringen: „dass die Vermögens Verhältnisse des Kindes Dezw. der Eltern desselben die Aufwendung der für den Besuch der Heilanstalt erforderlichen Mittel ohne eine Ermässigung der Eisenbahn-Fahrpreise nicht gestatten". Nach Einsendung dieses Attestes ertheilt die Hospiz-Verwaltung den zur Fahrpreis-Ermässigung ferner nöthigen Fahrausweis. Die Fahrpreis-Ermässigung erstreckt sich sowohl auf das Kind, als auf die Begleitung desselben. Sowohl die behördliche Bescheinigung als der Fahrausweis sind bei der Fahrkartenlösung vorzulegen. Soll das Kind an einer Sammelstolle übergeben werden, ist für eine otwaige Reise zar Sammelstelle eine zweite behördliche Aasfertigung zu erwirken. 7. Aufnahme and Entlassung. Der Tag, an welchem die Aufnahme des Kindes erfolgen soll, wird den Angehörigen desselben 8 Tage vorher angezeigt. Gleicherweise wird denselben der Tag der Entlassung s. Zt. rechtzeitig mitgetheilt. Sofern ein Anschluss des Kindes an einen Transport (s. Nr. 9) nicht stattfindet, ist dasselbe im Hospiz abzuliefern and dort nach Beendigung der Kur wieder in Empfang zu nehmen. 8. Kurverlängerung. Im Falle einer Verlängerung der Kar ist das Pflegegeld für die nächste Kurperiode spätestens 14 Tage vor Beginn derselben einzusenden. 9. UeDergabe des Kindes an einer Sammelstelle. Die Hospizverwaltung übernimmt auf Verlangen die Beförderung der Kinder anter Begleitung von Pflegerinnen von den zu Sammelstellen bestimmten Eisenbahnstationen nach dem Hospiz und von dem Hospiz nach den Sammelstellen zu den Selbstkostenpreisen (einschl. Kosten für Begleitung, Nachtquartier, Beköstigung aaf der Reise a. s. w.). Der Antrag auf Aufnahme in den Transport ist zugleich mit der Anmeldung des Kindes zu stellen. Die Zahlung des Reisegeldes muss spätestens 14 Tage vor dem Aufnahme-Termin erfolgen und ist davon die Eintragung des Kindes in die Transportliste abhängig. Transporte

Korderney.



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Königreich Preussen.

sowohl zum Hospiz als auch vom Hospiz zarQck in die Heimat werden in der Regel nur dann eingerichtet, wenn mindestens 10 Kinaer daran betheiligt sind. Anschlüsse von Kindern auf Zwischenstationen finden nicht statt. Das Gepäck wird Boweit unentgeltlich mitgenommen, als die Eisenbahn Freigepäck gewährt. Das Mitreisen von Angehörigen mit den Transporten ist nicht gestattet. Acht Tage vor der Abreise wird den Angehörigen die Sammelstelle, sowie Tag and Stunde, wann das Kind dort abzuliefern ist, mitgetheilt, soweit erforderlich anter Angabe des einzuschlagenden Keiseweges. Behufs Erkennung der Kinder haben dieselben während der Reise auf dem linken Arm ein Band mit der Aufschrift „Seehospiz zn Morderney" zu tragen. Nur diejenigen Kinder, welche in der Transportliste aufgeführt sind, werden mitgenommen. Es ist Sache der Angehörigen, die transportleitende Pflegerin, welche durch eine Transportliste legitimirt ist, am Bahnhofe aufzusuchen; der dienstthuende Bahnhofs-Inspektor giebt auf Verlangen Auskunft. Das Gopäck des Kindes muss mit einer grossen, deutlichen und festen Adresse versehen sein, welche enthält: Namen des Kindes, aus nach Norderney (Seehospiz). Nur bei genügender Adressirung des Gepäcks kann dafür die Verantwortung übernommen werden. Das Nachtzeug für das Nachtquartier unterwegs müssen die Kinder gesondert bei sich fuhron. Der Tag der Rückkehr wird den Angehörigen rechtzeitig mitgetheilt und sind die Kinder an den von der Verwaltung bezeichneten Stationen zur angegebenen Zeit in Empfang zu nehmen. Es wird ausdrücklich bemerkt, dass für die Weiterreise weder durch Lösang von Fahrkarten noch sonstwie gesorgt werden kann. 10. Allgemeines. Es ist nicht gestattet, den Kindern Viktualien und Näschereien zu schicken. Taschengeld haben die Kinder der Pflegeschwester ihres Pavillons abzuliefern, welche die Verwendung desselben kontrollirt. Um Missverständnissen vorzubeugen, werden die Briefe, welche die Kinder nach Hause schreiben, von der Oberschwester gelesen und von derselben oder dem dirigirenden Arzte mit den otwa erforderlichen Erklärungen versehen. Mittheilungen, wolche auf Kurverlängerung und die Reise der Kinder Bezug haben, sind nur an die Hospiz-Verwaltung zu richten. B. P o n s i o n a t . Im Verwaltungsgebäude des HospizeB befindet sich ein Pensionat für '20 den wohlhabenderen Klassen angehörige junge Damen und Mädchen, in der Regel nicht anter 14 Jahron. Das Pensionat enthält 5 Zimmer mit je einem Bett, 5 Zimmer mit je 3 Betten, ein Speizezimmer und Gesellschaftszimmer. Ausser Wohnung und Beköstigung erhalten die Pensionärinnen ärztliche Pflege, sowio eine derartige Beaufsichtigung und Fürsorge von Seiten der mit der Leitung des Pensionats betrauten Dame, dass- sie ohne weitere Begleitung die Kur gebrauchen können. Die ärztlicherseits zu stellenden Vorbedingungen sind dieselben, wie sie für das Hospiz gelten. Der Pensionspreis beträgt bei 14tägiger Kündigung für die Zimmer mit 1 Bett täglich (i M, für die Zimmor mit 3 Betten täglich 4,so M für jedes Bett. Wein, Bior, kalte Bäder und Medikamente werden besonders berechnet. Für die Monate Jali und August wird der Pensionspreis auf 7 bezw. 5,so M erhöht. 1899 wurden 41 Personen verpflegt. Marienheim (Georgstrasse), evangelische Diakonissenanstalt zur Heilung skrophulöser Kinder. 1376 vom Grafen zu I n n - und K n y p h a u s e n - L ü t e l s b u r g , Pastor Rodenböck und Kaufmann Ross gegründet. Stiftungsgemäss ist 1. die Sorge für eino geregelte Krankenpflege in der Gomeinde, 2. Unterhaltung einer Warteschule für die Insulaner, 3. E r h o l u n g s h a u s f ü r k r a n k e D i a k o n i s s e n , 4. Kinderhellstätte. 60 Betten. Pflege von Schwestern des Henriettenstifts in Hannover. Jährlich werden '200 Kinder verpflegt. Lehrerinnenheim (Marienstrasse), 1890 durch den W i l h e l m - A u g u s t a - L o h r e r i n n e n v e r e i n gegründet, hat die Aufgabe, Lehrerinnen, die in Folgo anstrengender Berufsthätigkeit an ihrem Gesundheit«- und Kräftezustande Einbusse erlitten haben, einen geeigneten Kuraufenthalt zu bieten. Vorsitzender des Vorstandes ist Superintendent K ö n i g in Witten a./Ruhr. Die Anstalt besteht aus 3 zusammenhängenden Gebäuden mit 33 Zimmern und ist in der Lage, 30 bis 54 Betten aufzustellen. Anlagekosten rund 50 000 M. Unterhaltungskosten jährlich ungelähr 4 000 M. H a u s o r d n u n g . 1. Jede Lehrerin, welche von der Vorsteherin die feste Zusage der Aufnahme im Heim im Laufe dor Saison erhalten, hat 5 M Anzahlung ihr alsbald einzusenden, welche dann bei der ersten Pensionszahlung in Anrechnung gebracht werden. '2. Die Pension wird pünktlich jeden Sonnabend postnumerando bezahlt. Für Mitglieder des W. A.-Lehrerinnenvereins beträgt sie 2,50 M täglich, für Nichtmitglieder 3,so M. Im ersten Sommer nach ihrem Eintritt in den W. A.-Verein zahlen die neuen Mitglieder noch 3,so M. Wer nicht am Tage der vorher festgesetzten Ankunft ointrifft, zahlt für jeden Tag späteren Eintreffens 1 M Entschädigung. 3. Die Dauer des Aufenthalts im Heim mnss möglichst schon bei der Anmeldung bestimmt werden; jedenfalls ist die Abreise 8 Tage vorher za melden. 4. Der Aufenthalt hier im Heim darf nicht über 6 Wochen ausgedehnt werden. Nicht hier im Hause eingenommene Mahlzeiten können mit Rücksicht auf den niedrigen Pensionspreis nicht vergütet werden. Das Aufräumen der Zimmer haben die Damen selbst za besorgen bis auf das Reinigen der Waschgeschirre and des Fussbodens.

Königreich Prenasen.



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Nordhansen—Northeim.

Nordhamen, 28 2 0 0 Einw., 23 Aerzte, 5 Zahnärzte, 4 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Erfurt). W a s s e r l e i t u n g mit Quellwasser ans dem Harz seit 1874, von 2 250 Wohnhäusern sind 1 748 angeschlossen. 1899 znr Beschaffung aasreichender Wassennengen die Anlegung eines Sammelteichs im oberen Thyrathale. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus. 1898,99 worden 21 245 Thiere geschlachtet. Neubau geplant. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist eingeführt. — Städtische B a d e a n s t a l t geplant. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 17. Jan. 1S99. Städtisches Krankenhans. Im 13. Jahrhundert gestiftet, neu eingerichtet 1828 und 1888 von der Stadt neu erbaut. V o r s t a n d : Armendeputation. Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Wittmeyer. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakone aus Kraschnitz und 7 Diakonissen ans Halle a..S., 1 Wärter. 110 Betten in 3 Klassen: I. Kl. je I, II. Kl. jo 4, III. Kl. je 50, darunter 15 fiir Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3 und l,so M täglich. 1899 wurden 819 (495 m., 324 w.) Kranke durchschnittlich 26, j Tage verpflegt, 79 sind gestorben. Privat-Heilanstalt ffir Äussere Krankheiten von Dr. E i l e r s . 17. Juni 1S98 eröffnet. 10 Betten. W a r t e p e r s o n a l : 1 Elisabethinorin aus Breslau. V e r p f l o g u n g s p r e i s : 6, 4 und 2 U täglich. 1899 wurden 33 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 22, s Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Privat-Hellanstalt für Frauenkrankheiten. 1. April 1888 von Dr. v. B l o e d a u und Dr. S e i f f a r t errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Krankenwärterinnen. 21 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 5, 3,so und 2,so M täglich. 1898 wurden 10 m., 201 w. Kranke durchschnittlich 13,« Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Privat-Augen-Heilanstalt von Dr. R ü h l m a n n . 1883 eröffnet. Hilfsschule für Schwachbegabte Kinder. 1896 eröffnet. Vereinigte milde Stiftungen. Seit 1892/93 ist unter städtischer Verwaltung aus dem gesammtan Stifts vermögen ein einheitlicher Kapitalstock gebildet, der am I.April 1899 sich auf 616 169,8» M belief. In dem Kloster St. M a r t i n i waren 11 Personen untergebracht, das Hospital S t E l i s a b e t h dient znr Unterbringung obdachloser Familien. Hospital St. Cyriaci. Nach der Ordnung vom 15. Sept. 1821 Pflegeanstalt für 50 altersschwache und gebrechliche Arme beider Geschlechter. Unterhaltungskosten 14 920 M. — Siechenhaus. Als L e p r a h a u s im 12. Jahrhundert gegründet. 45 Betten. Unterhaltungskosten 11 000 M jährlich. Nordkirchen, 1 537 Einw. (Kreis Lüdinghausen, Keg.-Bcz. Münster). Ferdinands-Hospital. 1853 von M a r i a G r ä f i n E s t o r h ä z y - G a l ä n t h a , geb. Reichsgräfin von Plettenberg-Mietingen, gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Graf Moritz Esterhäzy. A r z t : Dr. Wilckinghoff. W a r t e p o r s o n a l : 6 Schulschwostern von dor christlichen Barmherzigkeit in Heiligenstadt. 14 Betten. Vorpflegung unentgeltlich. |899 wurden 20 (14 m., 6 w.) Kranke durchschnittlich 20 bezw. 43 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner und 2 Sieche. Nordstrand, 2 357 Einw. (Kreis Husum, Heg.-Bez. Schleswig). Gemeinde - Krankenhaus. 6. Juni 1891 errichtet. A r z t : Dr. Schmidt. Wartee r s o n a l : 2 Diakonissen aus Flensburg. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 898 wurden 13 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 1 338,os M und setzten sich zusammen aus 274,7 0 M Verpflegungsgeld, 763,st M Zuschuss der Gemeinde und 300 M Geschenken.

i

St. Franziskus-Hospital. 1884 vom Pastor em. Joh. Franziskus van Lierde gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. V o r s t a n d : Pfarrer Wannigmann. Arzt: Dr. Schmidt. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern aus dem St. Georgs-Stift in Thuine. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 9 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 64,3 Tage verpflegt. Northeim, 7 188 Einw. (Kreis Northeim, Reg.-Bez. Hildesheim). Städtischer S c h l a c h t h o f ohne Freibank vorhanden. Altes stfidtisches Krankenhaus. Am 25. Nov. 1850 vom Magistrat unter Beitritt mehrerer Innungen eingerichtet. A r z t : Dr. Gelpke. W a r t e p e r B o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 9 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 15 bezw. 2 Tage verpflegt.

Nottain—Oberglogau.

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Königreich PreasMn.

Nenes st&dtisches Krankenhans. Am I . J a n . 1S96 von der Stadt eingerichtet. A r z t : Dr. Gelpke. W a r t e p e r s o n a l : I Diakonissin aas dem Henriettenstift zu Hannover. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so und 1,so M, für Auswärtige 4,so und 1,-6 M täglich. 1899 wurden 84 m., '27 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind gestorben. Hospital des Krankenhaus-Vereins für Sieche. Nottuln, 3 8G8 Einw. (Landkreis Münster. Reg.-Bez. Münster). St. Gerbnrgis-Hospital. 1855 errichtet. Von der katholischen Kirchengemeinde am 1. Jan. 185!) eröffnet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. A c r z t e : Dr. Bracht, Dr. Hoffmann. W a r t e p e r s o n a l : G Franziskanessen aus Münster. 30 Betten. 1S98 wurden 100 Kranke verpflegt. Nowawes, 10 0 5 5 Einw. (Kreis Teltow, Reg.-Bez. Potsdam). Oberlln - Krankenhans. Oktober 1890 durch den Oberlinverein in Berlin gestiftet. 189S wurde eine Baracke erbaut. E i g e n t h ü m e r : Oberlinverein in Berlin. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pfarrer Hoppe. A r z t : Dr. Kammler. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen^ aus dem Oberlin-Diakonissenhause, 1 ausgebildeter Krankenwärter, ausserdem 1 m., 2 w. Wärter. 82 Betten, darunter 18 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 2,.in und M, für Kinder 0,t.i M täglich. 1899 wurden 061 Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 53 sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 39 848 11, letztere setzten sich zusammen aus 23 492 M Verpflegungsgeld, 3 000 M Zuschuss des Kreises, 12 900 M Zuschuss des Oberlinvereins und 451 M aus sonstigen Quellen. Slechenhaus des Oberlinvoreins. 18S0 eröffnet. 23 Betten. 189S wurden 17 siccho Frauen verpflegt.

Wartepersonal:

3 Diakonissen.

Krllppel-Pflegeanstalt. 1886 vom Oberlinverein eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen. 120 Betten. 1898 wurden 87 Kinder (41 Knaben, 46 Mädchen), 15 erwachsene Knaben und 10 erwachsene Mädchon vorpflegt. Oberbrechen, 1 237 Einw. (Kreis Limburg, Reg.-Bez. Wiesbadon). Schwesternhans, Verpflegung von Kranken aller Art. t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. 3 Betten.

Januar 1899 eröffnet.

Eigen-

Oberglogau, 5 707 Einw., 7 Aento, 2 Hebammen, 1 Apothelce (Kreis Neustadt, Reg.-Bez. Oppeln). Das T r i n k w a s s e r wird aus Pumpbrunnen entnommen. Die G e b r a u c h s w ä s s e r werden mit Hille eines Wasserthurms (erbaut 1591, ueuerbaut 1893), iu welchem durch ein doppeltwirkendes Pumpwerk stundlich 75 hl, jährlich 657 000 hl geschöpft werden, durch Röhrenanlagen nach der Stadt in 2 Sammelbecken geleitet. — Städtischer S c h l a c h t h o f ohne Freibank, seit 1S90. Anlagekoston 80 103 M, Knauer'sches System. Im letzten Jahre wurden geschlachtet: 763 Stück Rindvieh, 1481 Kälber, 301 Schafe, 84 Ziegen, 2262 Schweine. — E n t w ä s s e r u n g geschieht durch zwei durch dio Stadt geleiteto Kanäle, in welche das in den Strassenrinnen sich sammelnde Wasser einfliesst. Beide Kanälo wurden in ein Rohr, durch welches die Abwässor in die Hotzenplotz gelangen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Nr. I von A. Senking in Hildesheim, im städtischen Gefangenhause, angolegt 1. Okt. 1896. — B a d e a n s t a l t e n : Ein Wannenbad für kalte und warme Bäder, errichtet 1881; eine Fluss-Badeanstalt in der Hotzenplotz, zugleich Militär-Schwimmanstalt, 1897 errichtet. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 23. Juni 1885. Garnisonlazaret. 1861 als Wohnhaus erbaut und seit dem 1. Juli 1869 von der Militärverwaltung gemiethet. Es liegt im Osten der Stadt, am Wege nach Krappitz. Vors t a n d : Oberarzt Dr. Fry. 7 Betten. 1898 wurden 71 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt. Städtisches Krankenhans. A r z t : Dr. Robota. W a r t e p e r s o n a l : 4 Borromäerinnen aus Trebnitz. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1899 wurden 8 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 45 bezw. 61 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 Altersschwacher. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 941 M, letztere setzten sich zusammen ans 52 M Verpflegungsgeld, 267,so M Kapitalszinsen und 621,so M Zuschuss der Stadt.

Königreich Preußen.





Oberhansen — Obemigk.

Oberhausen, 3 0 1 6 1 Einw., 13 Aerzte, 1 Zahnarzt, 3 Apotheken (Kreis Malheim a./Bnhr, Reg.-Bez. DOsseldoif). Z e n t r a l e W a s s e r v e r s o r g u n g seit 1872 durch unterirdisches Brunnenwasser theils aas Bronnen, theils ans Fl&ssen (Rohr) durch Bodenfiltration. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus seit 1391. Die Abwässer gehen durch Kläranlagen. — K a n a l i s a t i o n seit 1887 theilweise für etwa 110 ha ausgeführt. Die Kanäle fähren ab: Niederschlagswasser, Abwässer ans Steinkohlenzechen, aas dem Schlachthaas and der Badeanstalt und aas Haashaitangen, aber nicht Fäkalien. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben. St. Josephs• Hospital, katholisches Krankenhaas. 1. Sept. 1884 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische St. Marienpfarre. A e r z t e : Dr. Overhamm für die chirurgische, Dr. Gockel für die innere und Dr. Giese für die Aagen-Station. W a r t e p e r s o n a l : 18 arme Dienstmägde Jesa Christi aus Dernbach, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 150 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 5 M, 2,50 and 3 M, 1,jo M täglich. 1899 wurden 1 503 (1 307 m., 19ß w.) Kranke durchschnittlich 28,4 Tage verpflegt, 55 m., 27 w. sind gestorben. Evangelisches Krankenhang. 1884 errichtet. Leitende A e r z t e : Dr. Schulze-Berge für die chirurgische, Dr. Beekmann für die innere Abtheilung, Dr. Giese für die Augenkranken. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 13 Diakonissen aus Kaiserswerth. 137 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 and l,so M, für Kinder 3, 2 und 1 M täglich. 1899 worden 1510 (1 246 m., 264 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 64 m., 31 w. sind gestorben. Einnahmen 1899: 78 200,2} M. St. Ylncenzhans. 1890 errichtet, 1897 durch Anban vergrössert. Pflege verwaister und verwahrloster Kinder. W a r t e p e r s o n a l : 32 Dominikanerinnen, Schwestern aus Arenberg bei Ehrenbreitstein. 210 Betten. Verbunden damit ist ein Asyl für alte and arbeitsunfähige arme Leute mit 60 Betten. Oberkassel, 2 445 Einw. (Siegkreis, Beg.-Bez. Köln). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. St. Johannes-Hospiz, Krankenhaus und Kleinkinder-Bewahrschule der katholischen Kirchengemeinde, eröffnet am 12. Mai 1898. A e r z t e : Dr. Klein and Dr. Funck. W a r t e p e r s o n a l : 4 Cellitinnen aus Köln. 6 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 5 Kranke verpflegt, 1 ist gestorben. Oberkaufüngen, 2 091 Einw. (Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel). Yolkshellst&tte für Lungenkranke des Vaterländischen Franenvereins. 1899 eröflhot. 114 Betten. Baakapital: 260 000 M. Kurzeit: 3 Monate. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so—3 M täglich. Die Anstalt stellt ein mehrfach gegliedertes, mehrgeschossiges Gebäude dar, das, am Abnang eines bewaldeten Höhenzuges gelegen, von 2 Liegehallen flankirt wird. Die Vorderfront mit den Schlafräumen der Pfleglingo ist nach Südwest gerichtet. Der Speisesaal liegt nach Norden, die Küche darunter. Besondere Aufenthaltsräume während des Tages sind für die Kranken nicht vorgesehen und sollen als solche, neben dem Speisesaal, die 2,65 m breiten Korridore dienen. Oberlahnstein, 7 035 Einw. (Kreis St. Goarshansen, Reg.-Bez. Wiesbaden). StUdtlsches Krankenhans. 1. April 1893 von der Gemeinde eröffnet. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 7 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 worden 53 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 60 bezw. 93 Tage verpflegt, 3 m., 4 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1899 betrugen 5 483, M, letztere setzten sich zusammen aus 4 774,40 M Verpflegungsgeld, 95 M für verkaufte Produkte, 236,so M Zuschnss der Stadt and 377 M Legaten und Geschenken. Obemigk, 1 589 Einw. (Kreis Trebnitz, Reg.-Bez. Breslau). Genesnngshang der Invaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt zu Breslau, zum Zweckc, dem vorzeitigen Eintritt der Invalidität vorzubeugen, errichtet. Als Genesangshaus ist eine zunächst auf 5 Jahre vom 1. Jan. 1897 ab gemiethete Villa eingerichtet worden. In derselben können 20 Personen aufgenommen werden; die Wirtschaftsführung wird von 2 Diakonissen besorgt, denen das nöthige Warte- und Dienstpersonal beigegeben ist. Die Kosten der ersten Einrichtung haben rund 15 600 M betragen. Die laufenden Unterhaltungskosten erreichen den Jahresbetrag von etwa 18000 M. Von der Aufnahme sind ausgeschlossen alle an ansteckenden Krankheiten Leidenden, so auch alle Personen mit noch nicht abgelaufenen tuberkulösen Prozessen. Jährlich wurden 43 Personen verpflegt. Privat-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven» und Gem&thskranke von Dr. Kleudgen. Am 4. Nov. 1881 errichtet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 m., 9 w. ausgebildete Krankenwärter. 62 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 5—6 M täglich. 1899 wurden 54 m., 43 w. Geisteskranke durch schnittlich 165 bezw. 218 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Buttstädt, Krankenhaai-Lräkon für daa Deutsch* Rsioh. 25

Obersiteko—Oedt.

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Königreich P r a s s e n .

Privat-Irren-, Heil- und Pflegeanstalt von Dr. L c w a l d . 1S74 eröffnet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 m., 9 w. Krankenwärter. 43 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : C—10 M täglich. 1899 wurden 35 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 107 bezw. 152 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Privat • Entbindungsanstalt der Hebamme P f a f f e . Dr. Oibrich. 3 Betten.

1. Okt. 1899 eröffnet.

Arzt:

Obersitzko, 1 5C3 Einw. (Kreis Samter, Beg.-Bez. Posen). Städtische Krankenanstalt. 1872 errichtet. worden 3 Kranke durchschnittlich 7 Tage verpflegt.

A r z t : Dr. Gröpler.

f. Betten.

1S99

Oberursel im Taunns, 4 545 Einw. (Kreis Obertaanns, Beg.-Bez. Wiesbaden). Johannesstift, zum Andenken an den Prälaten Johannes Janssen errichtet. Katholische Krippenanstalt der barmherzigen Schwestern. Oberwesel, 2 6 6 5 Einw. (Kreis St. Goar, Beg.-Bez. Koblenz). Katholisches Krankenhans. 1884 errichtet. aus Waldbreitbach. 1898 waren 71 Verpflegte.

Wartepersonal:

1*2 Franziskanerinnen

Obornik, 3 0 5 9 Einw. (Kreis Obornik, Beg.-Bez. Posen). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. StBdtisches Krankenhans. 1. Okt. 1873 errichtet. A r z t : Dr. Matthes, Kreisphysikus. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : l,3o M täglich. 1899 wurden 78 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 21 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 659 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 142 M Verpflegungsgcld, 300 M Zuschuss des Kreises und 217 M der Stadt. Ochtrup, 6 196 Einw. (Kreis Steinfurt, Reg.-Boz. Münster). Pins-Hospital. 1S73 errichtet. E i g e n t h & m e r : Katholische Kirchengemeinde. Vors t a n d : Kuratorium, Pfarrer Hövol, Vorsitzender. A e r z t e : Dr. Schmitz und Dr. Ncukirch. W a r t e p e r s o n a l : 7 Franziskanessen aus Münster. 46 Betten, darunter S für Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 2 und 0,5o M täglich. 1898 wurden 149 m., 102 w. Kranke durchschnittlich 25 bezw. 34 Tage verpflegt, 13 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 14 Altersschwache und 22 m., 8 w. Krätzkranke. Odenkirchen, 12 826 Einw. (Kreis Gladbach, Beg.-Bez. Düsseldorf). S c h l a c h t h o f , 1897 errichtet. Kaiser Wilhelm • K r a n k e n h a a s . Am 16. Mai 1881 eröffnet. Neubau 1897. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde. A r z t : Dr. Hoffmeister. W a r t o p e r s o n a l : 1 m., 2 w. Krankenwärter. 29 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3 und l,so M täglich. 1898 wurden 64 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 55,3 Tage verpflegt, 8 m., 3 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 9S31 M und setzten sich zusammen aus 7 831 M Verpflegungsgold und 2 000 M Zuschuss der Stadt. Oderberg i./Mark, 4 0 8 3 Einw. (Kreis AngermQnde, Beg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhans. 1864 eröffnet. A r z t : Dr. Kempe. 18 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,8o M täglich. 1898 wurden 24 m., 3 w. Kranke durchschnittlich 49,7 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Oedt, 3 2 9 2 Einw. (Kreis Kempen i. Bhld., Beg.-Bez. Düsseldorf). Bürgerliches Hospital. Am 21. Okt. 1S69 von der Armen-Verwaltung gegründet. Neubau 1897. A r z t : Dr. Orthen. W a r t e p e r s o n a l : 5 Klemensschwestern aus Münster. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 52 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 58 Tage verpflegt, 9 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 15 (8 m., 7 w.) Altersschwach« und 9 m., 4 w. ab Krätz* L»id«ad«.

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Königreich P r a s s e n .

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Oelde—Oeynhausen.

Oelde, 3 241 Einw. (Kreis Beckum, Beg.-Bez. Mönstor). Marien-Hospital. 1854 von der katholischen Pfarrgemeinde errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit Arzt: Sanitätsrath Dr. Volmer. W a r t e p e r s o n a l : S barmherzige Klemensschwestern ans Münster. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1898 worden 211 Kranke verpflegt. Oels, 10 072 Einw., Breslan).

8 Aerzte,

6 Hebammen,

2 Apotheken (Kreis Oels,

Reg.-Bez.

Städtische W a s s e r l e i t u n g , am 15. Okt. 1893 eröflnet. Anlagekapital 350 000 M. Grnndwasserversorgong. — Städtischer S c h l a c h t h o f , am 1. Joli 1898 eröffnet. Anlagekostcn 230 000 M. Geschlachtet wurden in einem Jahre 1 200 Rinder, 1 500 Kälber, 4 200 Schweine, 800 Hammel, 75 Pferde. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhause, besteht ans einer hölzernen, innen mit Zinkblech beschlagenen Trommel mit besonderem Heizofen, hergestellt von einem Kupferschmiedemeister. Mit strömendem Dampf wird desinfizirt. — Militär-Schwimmanstalt nnd 2 F l u s s - B a d e a n s t a l t e n . — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. März 1883. ßarnisonlazaret. 1862—1863 von der Stadt erbaat nnd am 1. Juni 1863 bezogen. Es liegt im Süden der Stadt an der Ohlanerstrasse bezw. Lazaretstrasse. A r z t : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. r. Kasinowski. 34 Betten. 1898 wurden 158 Kranke durchschnittlich 22,« Tage •erpflegt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Dämpfhngskammer Nr. 187 von Schaeffer & Walcker für die Garnison. Kreis • Krankenhaas. 1841 gegründet und 1876 vom Kreise neu eingerichtet. Arzt: Dr. Bormann. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen ans Kraschnitz, 1 Krankenwärter. 31 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so—0,7S M täglich. 1899 worden 272 (166 m., 106 w.) Kranke durchschnittlicn 14 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1S99 betragen 6 6 0 6 , t i M, letztore setzten sich zusammen aas 4 4 4 2 M v erpflegangsgeld, 1 881,51 M Kapitelszinsen und 282, s 3 M Züsch uss des Kreises. Städtisches Krankenbans. 18. Okt. 1887 gegründet, an Stelle des eingegangenen Wende'schen Krankenhauses. A r z t : Dr. Anton. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 48 Betten. V o r p f l e g u n g s p r e i s : im Sommer 3, 1,75 nnd 1 M, im Winter 4, 2,25 M und für Krankenkassen 0,90 M täglich. 1898/99 wurden 163 (68 m., 95 w.) Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 14 sind gestorben. Ausgaben 1899: 8 720,6» M. Dio Einnahmen betrugen 8 706,29 M und setzten sich zusammen aus 5 738,3« M Verpflegungsgeld, 53,oi M Kapitalszinsen, 2 8S8,S9 M Zuschnss der Stadt und 26 M aus sonstigen Quellen. Hospital (Stiftung). 36 Betten. Siechenhans. 1 Diakonissin aus Kraschnitz. Oestrich, 2 431 Einw. (Kreis Bheingan, Beg.-Bez. Wiesbaden). St. Klemenshang, Krankenhaus und Pflegeanstalt. 10. Sept. 1883 von Pfarrer Langenhot in Eisenbach bei Kamberg gegründet. A r z t : Dr. Scheben. W a r t e p e r s o n a l : 5 arme Dienstmägde Jesa Christi aus Dernbach. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, l,so und 1 M täglich. 1899 wurden 10 m., 18 w. " • ' ' ' •"*"-*' • -pflegt, 1 m., Sieche und 2 w. sind gestorben. Aosserdem Krüppel. Aasgaben 1899: 7 734 M. „ ten sich zusammen aas 7 600 M Verpflegungsgeld und 348 M Legaten, Geschenken. Oeynhausen (Bad), 2 8 9 7 Einw. (Landkreis Minden, Beg.-Bez. Minden). W a s s e r l e i t u n g — Städtisches S c h l a c h t h a a s ohne Freibank — K a n a l i s a t i o n — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Johanniter • Hospital. Von der westfälischen Genossenschaft des Johanniter-Ordens 1S76 eröffnet. Unbemittelte Kranke, denen eine Badekar ärztlich verordnet ist, finden Aufnahme, ßeligionsbekenntniss und Heimathsland sind hierbei ohne Einfluss. A r z t : Dr. Aly. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus dem Elisabeth-Krankenhaus in Berlin, 1 ausgebildeter Krankenwärter und 3 m., 5 w. Wärter. 98 Betten: 44 f. M., 54 f. Fr. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1,20 M täglich (ohne Bäder). 1899 worden 201 m., 240 w. Kranke verpflegt. (Im Winter geschlossen.) Asyl für arme Badegäste. Arzt: Dr. Aly. Sanatorium für Nervenkranke. 1892 von Sanitätsrath Dr. Huchzermeyer und Dr. Beckmann eröffnet. 1897 vergrössert. 40 Betten. Kinder werden nur mit begleitenden Pflegern 25*

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Oblan—Oldenburg.

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Königreich Preussen.

aufgenommen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—11 M täglich. 1899 wurden 103 m., 41 w. Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Orthop&dische Anstalt, in den Räumen der Königlichen Badeverwaltung eingerichtet und unter deren Aufsicht von dem Orthopäden Nykander geleitet. Orthopädisch-gymnastische Heilanstalt von Dr. Kann. 1SS2 eröflnet. Blödenanstalt Wittekindahof, siehe V o l m e r d i n g s e n . Ohlau,

9 1 8 2 Einw., Breslau).

5 Aerzte,

6 Hebammen,

1 Apotheke (Kreis Ohlau,

Reg.-Bez.

Seit 1623 W a s s e r h e b e w e r k an der Ohle, durch Wasser- und Dampfkraft betrieben, liefert nur ungeklärtes nnd unfiltrirtes Wasser am Tage, bei siebenstündiger Thätigkeit 488 880 Liter, zu Haushaltungszwecken und leitet das Wasser nur in das II., theilweise ins III. Stockwerk. Trinkwasser wird den Röliren-Filter-Flachbrunncn entnommen. — Städtischer S c h l a c h t h o f am 6. Nov. 1S93 eröffnet. Anlagekosten 120000 M. Verwaltungsgebäude und 3 Schlachthallen nach System Beck & Henkel in Kassel, Kühlhaus nach System Knaur, Klärungsanlagen nach F. M. Müller & Co., Schönebeck a./Elbe. 1898 wurden geschlachtet: 493 Rinder, 992 Kälber, 2 696 Schweine, 297 Schafe, 43 Ziegen, 18 Zickel. — E n t w ä s s e r u n g durch unterirdische, theils alte gemauerte Kanäle, thcils neuere Thonröhren in Ohle (2) und Oder (2). A b f u h r : Seit Juli 1899 durch Abfuhrwagen mit Wegners Patent-Sauger, Privatunternehmer von ausserhalb. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t nach System Biemann in Breslau, seit 1892 aufgestellt. — B a d e a n s t a l t au der Ohle am Wasserhebewerk. Im S o m m e r Badeund Schwimmanstalt am linken Oder-Ufer unterhalb der Stadt. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. März 1883. Qarnisonlazaret. 1824 von der Stadt angekauft. Liegt östlich der Stadt im ersten Viertel der Oderstrasse, Front nach Nordwesten an dem Wege nach dem Dorfe Bergel (Richtung Oelsj. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Schlott. 24 Betten. 1898 wurden 150 Kranko durchschnittlich 22 Tago verpflegt. — Budenberg'scher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Nr. 2 mit 5 Atmosphären für die Garnison. Kreis-Krankenhaus, siehe B a u m g a r t e n , Seite 21. St&dtisches Hospital und Waisenhaus. 42 Betten. Jährlich werden 15 Hospitaliten und 6 Kinder verpflegt. 8 t . Josefsstift. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischöfliches Amt in Breslau. W a r t e p e r s o n a l : Borromäerinnen aus Trebnitz. 20 Betten. Ohligs, 17 048 Einw. (Landkreis Solingen, Beg.-Bez. Dflsseidorf). W a s s e r l e i t u n g seit August 1897 aus dem Grundwasserstrom der Rheinebeue. Paritätisches Kranken- und Verpflegungshaus. Am 11. Juni 1S79 eingerichtet, E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde (Wilhelm - Augusta- Stiftung). A r z t : Dr. Grün. Wartep e r s o n a l : 3 Diakonisseu aus Kaiserswerth. 37 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 und 1,75 M täglich. 1899 wurden 239 m., 83 w. Kranko durchschnittlich 20,8 bezw. 42 Tage verpflegt, 10 m., 12 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 25 260 M. Einnahmen: 23 059 M und setzten sich zusammen aus 10207 M Verpflegungsgeld, 4 786 M Kapitalszinsen, 6 700 M Zuschuss der Stadt, 301 M Geschenken und 1 065 M aus sonstigen Quellen. Ohmsdorf, 126 Einw. (Kreis Schweidnitz, Beg.-Bez. Breslau). P r i T a t • I r r e n • Pflegeanstalt von A u g u s t e T h o m a s . 1. Okt. 1888 eröffnet. A r z t : Dr. Ebeling in Dittmannsdorf. W a r t e p e r s o n a l : 2 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 2S Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 3 M täglich. Oldenburg in Holstein, 2 4 8 5 Einw. (Kreis Oldenburg, Beg.-Bez. Schleswig). Kreis-Krankenhaus, mit Abtheilung für I d i o t e n . A r z t : Dr. Hubert. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Flensburg. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, l,so M und 1,20 M täglich, für Idioten 300 M jährlich. 1899 wurden 237 m., 144 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 12 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 m., 8 w. Idioten und 68 m., 51 w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1898/99 betrugen 22 671,37 M, letztere setzten sich zusammen ans 14110,«« M Verpflegungsgeld, 8 345,1« M Zuschuss des Kreises und 215,60 M aas sonstigen Quellen.

Königreich Prenssen.

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Oldendorf— Olsberg.

Oldendorf, 566 Einw. (Kreis Helle, Reg.-Bez. Osnabrück). Siechenanstalt. 1895 gestiftet von Freifrau v. Vinke geb. Gräfin Schulenburg. Die Gemeinde zahlt 600 M jährlich für ihre Siechen. W a r t e p e r s o n a l : Schwestern ans dem Henriettenstift zn Hannover. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. Oldenswort, 1 350 Einw. (Kreis Eiderstedt, Reg.-Bez. Schleswig). Krankenbans der Kirche. 1893 gestiftet. K i r c h e n v o r s t a n d : Vorsitzender Pastor Kühl. Arzt: Dr. Wilde. 12 Betten. V e r j j f l e g u n g s p r e i s : 2,jo und 1,80 M täglich. 1898 wurden 38 (20 m., 18 w.) Kranke durchschnittlich 13,5 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Oldesloe (Soolbad), 4 286 Einw. (Kreis Stormarn, Reg-Bez. Schleswig). Städtisches Krankenhans (Jenisch-Hospital). A r z t : Dr. Schwarz. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Altona, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 25 Betten. V e r p f l e g u n e B p r e i e : 3, 2 und l,jo M täglich, ausschliesslich Arznei. 1899 wurden 196 m., 83 w. Kranke durchschnittlich 18,8 bezw. 20, s Tage verpflegt^ 11 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 20 m., 19 w. an Krätze Leidende und 8 Badegäste, welche die Soolbäder nahmen, aber nicht ärztlich behandelt wurden. Krankenstation des Armenhauses. E i g e n t h ü m e r : Stadt. Arzt: Dr. Schwarz. 20 Betten. 1899 wurden 38 m. Kranke durchschnittlich 7,6 Tage verpflegt. Kinder-Heilanstalt, Zweiganstalt des Diakonissenhauses in Altona. 1879 errichtet. In 4 Kurperioden werden je 50 Kinder verpflegt. V e r p f l e g u n g s p r e i s für eine Kurperiode 45—30 M. Kinder unter 5 Jahren, welche bettlägerig sind oder an ansteckenden Krankheiten leiden, werden nicht aufgenommen. V o r s t a n a : Pastor S c h a e f e r in Altona. W a r t o p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Altona. CO Betten. Das Kinder-Pflegeheim. 1895 eröffnet, für 86 000 M von einem Hamburger Wohlthätigkeits-Konsortium gebaut. Es werden im Sommer in 5 vierwöchentlichen Kurperioden je 100 Kinder verpflegt. V e r p f l e g u n g s p r e i s fiir eine Kurperiode 60—42 M. Olewig, 718 Einw. (Landkreis Trier, Reg.-Bez. Trier). Rekonvalescentenheim für die BorromSe rinnen aus Trier. Im Olcwigerthale, eine halbe Stunde von den Ruinen des römischen Amphitheaters und des konstantinischen Kaiserpalastes entfernt, wo wahrscheinlich die Wiege klösterlichen Lebens diesseits der Alpen gestanden hat, begannen 1885 die Trierer Borromäerinnen auf dem Erbgute einer Schwester den Bau eines Hauses für altersschwache und leidende Mitglieder ihrer Genossenschaft. Anmuthige Anlagen und Gärten, Wiosen, Weinberge und Ackerland omgeben den einfachen, dreistöckigen Bau aus rothem Sandstein, mit freundlichom Eingange, hohen und hellen Räumen, bequemen Treppen und den für seine Bewohner zweckdienlichsten Einrichtungen. Am 17. August 1887 erfolgte die Einweihung des Xaveriusstiftcs, welches sogleich 16 Schwestern aufnehmen musete una am 1. Jan. 1899 deren 30 zählte. Olfen, 1 869 Einw. (Kreis Lüdinghausen, Reg.-Bez. Münster). „Marien-Hospital". 1894 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. A r z t : Dr. Wessel. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aus Münster. 40 Betten, darunter 4 für Kinder. V e r p f l e g u n g s D r e i s : 0,75 M täglich. 1899 wurden 29 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Sieche und 37 Krätzkranko. Olpe, 3 386 Einw. (Kreis Olpe, Reg.-Bez. Arnsberg). St. Martluus-Hospital. 1856 durch freiwillige Beiträge der katholischen Einwohner gegründet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche. Arzt: Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Fuchsens. W a r t e p e r s o n a l : 8 Vincentinerinnen aus Paderborn. 45 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1—1,so M täglich. 1898 wurden 95 m., 50 w. Kranke durchschnittlich 63,s Tage verpflegt, 7 m., 6 w. sind gestorben. Aasgaben 1898: ordentliche 9 044 M, ausserordentliche 1800 M. Die Einnahmen betrugen 9 694 M und setzten sich zusammen aus 7 251 M Verpflegungsgeld, 114 M für verkaufte Produkte, 1170 M Kapitalszinsen, 366 M Geschenken und 793 M aus sonstigen Quellen. Mutterhaus der Franziskanerinnen, verbunden mit Waisenhaus. 1859 errichtet. 83 Schwestern. Olsberg, 1 237 Einw. (Kreis Brilon, Reg.-Bez. Arnsberg). St. Josephs-Hospital. Krankenhaus der katholischen Kapellengemeinde. 11. Okt. 1885 eröffnet. A r z t : Dr. Grüne. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Paderborn. 47 Betten, 1898 wurden 304 (164 m.; 140 w.) Kranke verpflegt.

Opladen, Oppeln.



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Königreich Preossen.

Opladen, 3 902 Einw. (Landkreis Solingen, Beg.-Bez. Düsseldorf). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. St. Joseph -Krankenhans. Eröffnet am 20. Febr. 1891 (erste Sammlang bei Gelegenheit der goldenen Hochzeit Kaiser Wilhelms I. nnd Kaiserin Augusta, später Vermächtnisse and Schenkungen). E i g e n t h ö m c r : Katholische Kirchengemeinde. Arzt: Kreiswandarzt Sanitätsrath Dr. Le Blanc. W a r t e p e r s o n a l : 8 anno Dienstmägdo Jesu Christi aus Dernbach, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 61 Betten: 43 f. M., 18 f. Fr., ausserdem 4 für Kinder. Verp f l e g e n g s p r e i s : 3,so, 2,50, 1,50 M, für einzelno Kassen l,jo M täglich. 1S99 worden 327 m., 43 w. Kranke durchschnittlich 34,7 Tage verpflegt, 12 m. sind gestorben. Oppeln, 29 936 Einw., 18 Aerzte, 2 Zahnärzte, 12 Hebammen, 3 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Oppeln). Städtische W a s s e r l e i t u n g seit 1. Oktober 1S97. Die Anlagekosten beliefen sich aaf 690 000 M. Das Wasser wird aus Bohrbrnnnen bezogen and beträgt die Leistung bei etwa 10ständigem Maschinenbetrieb 700 000 cbm im Jahre. — Vieh- und S c h l a c h t h o f , ohne Freibank, Eigenthum der F l e i s c h e r - I n n u n g , am 1. Mai 1885 in Betrieb gesetzt. Das bisherige Anlagekapital beträgt 243 382,u M. Kühlhaus. — Die städtische S c h w e m m - K a n a l i s a t i o n , mit Aufnahme der Fäkalien, ist 1899 fertiggestellt. Koston: 850 000 M. — Desi n f e k t i o n s a n s t a l t , System Budenberg, im städtischen Krankenhaase seit 1893, and eine im St. Adalbert-Hospital, seit Mai 1899. — Eine W a r m - B a d e a n s t a l t (Aktien-Unternehmen) und drei F l u s s - B a d e a n s t a l t e n . — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 23. Juni 1885. Qarnisonlazaret. 1S97/98 erbaut, von der Stadt gemiethet und am 1. Oktober 1898 bezogen. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl. Dr. v. Dirke. W a r t e p e r s o n a l : 4 ausgebildet« Militär-Krankenwärter. 76 Betten. 1898 wurden 186 Kranke durchschnittlich 19,6 Tage veiyflegt. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Das Lazaretgrondstück liegt östlich der Stadt Oppoln und nördlich der Malapanerstrasse. Dio Nord- und Ostseitc wird von freiem Geländo begrenzt und ist von diesem durch einen Plankenzaun abgeschlossen. Längs der Umwährungsmauer der Westseite läuft eine neue gepflasterto Strasse mit Bürgersteig, während dio Südseite durch einen 30 m langen, mit gärtnerischen Anlagen versehenen Streifen begrenzt wird. Das Lazaret liegt dem Kasernement des 4. Oberschlesischen Infanterie-Regiments Nr. 63 gegenüber. Das Grundstück umfasst 15 001 qm; davon sind 1422 qm bebaut, 13 475 qm Höft, Wege and Gartcnanlagen und 104 qm Umwährnng. Das Lazaret ist massiv aas guten Ziegeln und Kalkmörtel, die Aussenflächcn sind in einfachem soliden Rohbau hergestellt. Es gehören hierzu: 1 Lazaretgebäude, 1 Verwaltungsgebäude and 1 Nebengebäude. Erstere beiden bestehen aus Keller, Erdgeschoss und einem Stockwerk, während letzteres nur aus dem Erdgeschoss besteht. Die Durchschnitts-Grundstücksfläche für ein Bett beträgt 208 qm, die Grundfläche 9,3 (jm und der Luftraum 40 cbm. In der Kochküche des Verwaltungsgebäudes befindet sich ein eiserner Tafelherd, von Redeckcr & Comp, in Bielefeld bezogen. Das Kochen geschieht in Töpfen auf der Platte durch Kohlenfeuerung. Die Wäsche wird in der Waschküche des Nebengebäudes durch zwei in Tagelohn angenommene Frauen durch Handbetrieb gereinigt. Zum Kochen der Wäsche und Herstellung des heissen Wassers sind zwei Reformwaschfasser, von Rietschel & Henneberg in Berlin bezogen, in Benutzung. Der Dampfentwicklcr des Dosinfektionsofens dient gleichzeitig als solcher für die Reformwaschfasser. Die Badceinrichtung im Kellergeschoss des Hauptgebäudes ist an dio städtische Wasserleitung angeschlossen. Nach Erwärmung des Wassers wird dieses in das auf dem Boden befindliche Wannwasser-Sammelbecken getrieben und von hier aus sowohl an dio Badestuben, als auch an das Operationszimmer u. s. w. abgegeben. Es sind zwei Badestuben mit ie einer Wanne vorhandon, eine im Erdgeschoss and eine im ersten Stockwerk des Hauptgebäudes. In jedem Badezimmer befinden sich noch je ein Waschtisch mit vier Becken mit Kalt- und Warmwasseranschluss, ferner ein Kachelofen mit abgewalmter Decke and eine Fussboden-Entwässerung. Auer'sches G a s g l ü h l i c h t . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Ventilationsrohre mit Volpert'schen Saugern. H e i z u n g s s y s t e m : Kachelöfen mit Ventilations-Vorrichtung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Desinfektor von Lümkemann (System Budenberg) für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Anschluss an die städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Entleerang der Latrinen aaf pneumatischem Wege in eiserne ^Tonnen wagen und Abfahr des Gemülles durch einen kontraktlich verpflichteten Unternehmer. Der AnBchlass der Latrinen an die städtische K a n a l i s a t i o n ist in Aussicht genommen. Städtisches Krankenhans. A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Fuchs und Dr. v. Czarnowski. W a r t e p e r s o n a l : 2 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 50 Betten: 30 f. M., 14 f. Fr. 1899 wurden 71 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 79 Tage verpflegt, 13 m., 10 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 11 900,70 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 054,53 M Verpflegungsgeld, 531,3s M Kapitalszinsen, 8 809,s3 M Zuschnss der Stadt, 388,n M Legaten, Geschenken und 117,4 8 M aas sonstigen Quellen.

Königreich Preuuen.



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Oppersdorf—Ortelsburg.

8t. Adalbert-Hospital. 19. November 1S4S durch den verstorbenen Kanonikus A I O J B G a e r t h in Breslau, früher Pfarrer in Oppeln, errichtet; besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischof liehe Kommission. Leitende A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Fachs für die innere, Dr. v. Czarnowski für die äussere Abtheilung. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 34 Franziskanessen aus Münster. 200 Betten in 4 Klassen, darunter 15 fBr Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4 und 3 M, II. Kl. 2,so und 2 M, III. Kl. l,so M, IV. Kl. 1 M täglich. 1898 wurden 1183 m., 555 w. Kranke feinBchl. 36 m., 48 w. Krätzkranke) durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 68 m., 44 w. sind gestort>en. Ausserdem verpflegt: 56 (16 m., 40 w.) Altersschwache, 7 Sieche und 5 Frauen zur Reinigung von Ungeziefer. Provinzial-Hebammen-Lehranstalt. 1791 vom Staat errichtet, jetzt Eigenthum der Provinz Schlesien. D i r e k t o r : Dr. Grosser. 2 Assistenzärzte. 55 Betten und 10 für Kinder, aber ohne die Betten für Schülerinnen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Schwangere und Wöchnerinnen unentgeltlich, für Kranke 1 M täglich. 1898 wurden 259 Schwangere und Wöchnerinnen durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 130 Hebammen-Schülerinnen und Repetentinnen und 187 gynäkologische Kranke, von letzteren sind 2 gestorben. Oppersdorf, 831 Einw. (Kreis Neisse, Beg.-Bez. Oppeln). Krankenhaus „Bombell'sche Stiftung«. 1839 eröffnet. 6 Betten. Oranienburg, 7 000 Einw. (Kreis Niederbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). W a s s e r l e i t u n g , von einer Genossenschaft 1897 erbaut, das Wasser wird dem Grundwasser entnommen. SUdtisches Krankenhaus. 1827 von der Stadt errichtet, Neubau. A r z t : Dr. Hornig. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 18 Betten: 14 f. M., 4 f. Fr. 1899 wurden 100 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 3 353, I s M Verpflegungsgeld. Orb (Soolbad), 3440 Einw. (Kreis Gelnhausen, Beg.-Bez. Kassel). Hospital, Pfrfindner- nnd Krankenanstalt. Von König L u d w i g L von Bayern 1839 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde. Aerzte: Dr. Hufnagel und Dr. Schelf. W a r t e p o r s o n a l : 7 Vincentinerinnen aus Fulda. 60 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,20—2 U täglich. 1898 wurden 41 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorbon. Ausserdem verpflegt 68 Pfründner. Die Einnahmen 1898 betrugen 5 103,93 M und setzten sich zusammen aus 212 M für verkaufte Produkte, 4 377,65 M Kapitalszinsen und 514,»8 M Zuschuss der Stadt. Yolksheilst&tte für Lungenkranke. 1899 eröffnet, Kinder-Heilanstalt „Bethesda". 1884 von der evangelischen Pfarrkonferenz Gelnhausen errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit seit 16. Febr. 1887. Leitender A r z t : Dr. Hufnagel. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Frankfurt a. M., 2 ausgebildete Wärterinnen. 120 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1 M täglich und unentgeltlich. 1899 wurden 187 m., 297 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage vorpflegt. Ausserdem verpflegt: 73 Krankenbegleiter und in dem mit der Anstalt verbundenen P e n s i o n a t 68 Kinder, welche sich nicht in ärztlicher Behandlung befinden. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 18000M, letztere setzten sich zusammen aus 13 640 M Verpflegungsgeld, 50 M für verkaufte Produkte, 200 H Kapitalszinson, 1 000 M Zuschuss der Provinz, 2 910 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 200 M aus sonstigen Quellen. Orsoy, 2 120 Einw. (Kreis liörs, Beg.-Bez. Düsseldorf). Katholisches Marien-Hospital. 21. Sept. 1872 von der katholischen Kirchengemeinde errichtet. Arzt: Dr. Kruse. W a r t e p e r s o n a l : 4 Klemensschwestern aus Münster. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, l,»o, 1,20, 0,so M täglich. 1899 wurden 41 in., 39 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 6 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 748 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 300 M Verpflegungsgeld und 448 M Kapitalszinsen. Krankenhans, errichtet 1896. W a r t e p c r s o n a l : 2 Diakonissen aus Kreuznach. '20 Betten. Ortelsburg, 3 400 Einw., 3 Aerzte, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Krois Orteisburg, Beg.-Bez. Königsberg). W a s s e r v e r s o r g u n g durch Tief- (artesische) Brunnen-, durchgeführt 1890—1897 mit einem Kostenaufwande von 15 000 M. — Städtischer S c h l a c h t h o f , eröffnet 1. Nov. 1895; Hallensystem. Anlagekosten rund 50 000 M. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t im Kreis - Kranken-

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Orzesche—Osnabrück.

haose, System Badenberg. — Eine ö f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t . vom 31. Hai 1S60, för den Regierungs-Bezirk Königsberg.

Königreich Preussen. — Bau-Polizei-Ordnung

G a r n i s o n l a z a r e t . 1892/94 erbaut und am 1. Okt. 1894 bezogen. Es liegt im Osten der Stadt, an der Chaussee nach dem Marktflecken Friedrichshof. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Glogau. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 25 Betten. 1898 wurden 98 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt. — V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Steinkohlenheizung durch Keidcl'sche SchachtFüllöfen bezw. Lönholdt'sche Sturz - Flammenöfen (letztere Anthracitkohlenheizung). Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Tiefbrunnen mit Wasserbehälter im Dachgeschoss und Wasserleitung. L a t r i n e n : Tonnensystem. A b w ä s s e r werden durch Anschluss an die Abflussleitung der Jägerkaserne beseitigt. Kreis - Krankenhaus. 1S31 errichtet. A r z t : Dr. Hennemeyer. Wartepersonal: 2 Diakonissen aus Königsberg i. Pr., 1 Krankenwärter. 30 Betten. V e r p f l c g u n g s p r e i s : im Sommer 0,60 M, im Winter 0,so M täglich. 1899 wurden 121 m., 41 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 6 932 M, letztere setzten sich zusammen aus 2480 M Verpflegungsgeld, 20 M für verkaufte Produkte und 4 432 M Zuschuss des Kreises.

Orzesche, 2 471 Einw. (Kreis Pless, Eeg.-Bez. Oppeln). Lazaret des Oberschlesischen Knappschaftsvereins. Im Jahre 1868 eröffnet. A r z t : Dr. Skrzeczek. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : Die Mitglieder werden kostenfrei behandelt, 2 M täglich zahlen Privatliranke. Für verletzte Mitglieder zahlen die Berufsgenossenschaften von Beginn der 14. Woche 1,JO M Verpflegungskosten täglich. 1898 wurden 464 Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 23 028,31 M. Die Einnahmen betrugen 2 474,so M und setzten sich zusammen aus 2 345 M Verpflegungsgeld und 12!),so M aus sonstigen Quellen. — Rietschel & Henneberg'scher Desinfektor. — Abflusswässer - Kläranlage System Hulva. — W a s s e r v e r s o r g u n g : Wasserleitung aus 2 Brunnen. — E n t w ä s s e r u n g durch Kanäle in die Kläranlage in Abflussgraben.

Oschersleben, 12 258 Einw. (Kreis Oschersleben, Beg.-Bez. Magdeburg). K a n a l i s a t i o n theilweise durchgeführt. Kreis-Krankenhans. 1. Juli 1894 eröffnet. V o r s t a n d : Landrath von Schulenburg. A r z t : Dr. Kuntzen. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien in Berlin, 1 Wärter. 81 Betten: 50 f. M., 31 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Kreisangehörige 3 und l,so M, für Kinder 1 M täglich, für Auswärtige 4 und 2 M, für Kinder 1,JO M täglich. 1899 wurden 601 m., 261 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 38 m., 27 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 33 800 M, letztere setzten sich zusammen aus 25 712 M Verpflegungsgeld, 5 000 M Zuschuss dos Kreises, 588 M aus sonstigen Quellen und 2 500 M Bestana vom Vorjahre. St. Georgs-Hospital. Siechenhans. in Berlin.

Stiftung, welche bereits 1219 bestanden hat.

4. Nov. 1878 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l :

24 Betten.

1 Diakonissin aus Bethanien

Osnabrück, 48 821 Einw., 39 Aerzte, 4 Zahnärzte, 23 Hebammen, 5 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Osnabrück). W a s s e r l e i t u n g , seit 1891. Anlagekosten 1 667 595,08 M. Das Wasser wird aus einer Anzahl Sammelbronnen gewonnen, welche im Osten der Stadt, in dem Tbale der Gase, zu beiden Seiten derselben angelegt worden sind. Angeschlossen an diese Leitung sind die Kaserne, das Lazaret und sämmtliche Einquartierungshäuser. Etwa 3 km vom Mittelpunkt im Osten der Stadt ist eine Pumpstation und auf der entgegengesetzten Seite der Stadt auf dem Westerberge ein Doppelbassin angelegt, welches mit seiner Grundfläche die höchsten Häuser überragt. Verbraucht sind im Jahre 1898 laut Wassermessern für Hausbedarf und Fabrikbetrieb: 503222 cbm, für öffentliche Zwecke und Verluste: 420 844,93 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f , eröflnet am 21. April 1887. Anlagekosten 298 979,27 M', mit Kühlhaus. Geschlachtet wurdon im Jahre 1898: 3 689 Stück Rindvieh, 11 Stück Jungvieh, 583 Pferde, 6 493 Schweine, 5 834 Kälber, 802 Schafe, 38 Ziegen. — E n t w ä s s e r u n g und K a n a l i s a t i o n sind angelegt 1860, Anlagekosten 1 384 104,06 M. Die Abfallwässer werden unterirdisch durch Thonrohre in die Gase geleitet. Das Kanalnotz besteht aus einem Sammelkanal auf dem rechton und einem Hauptsammelkanal auf dem linken Gase-Ufer. Die Kläranlage besteht aus dem Sandfang, 3 Stück Klärbcckcn von 60 m Länge, 10 m Breite und 1,5 m Tiefe, 4 Stück Schlammbebälter

Königreich Preussen.



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Osnabrück.

mit 45 m Länge, 16 m Breite und l,i m Tiefe. Dieselben können für '/> J&br Schlamm aufnehmen. Für den Betrieb sind vorhanden: eine Lokomobile mit 2 Schlammpumpen nnd 2 Hochwasserpampen. — Aerztliche Leichenschau ist vorgeschrieben. — Seit 18S4 zwei D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e im städtischen Krankenhause. Der 189S nea eingerichtete Desinfektionsapparat ist von Gebröder Schmidt-Weimar. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : Die städtische Freibadeanstalt in der Gase ist sehr alt. Die am häufigsten benutzte Badeanstalt ist das im Jahre 1883 von einer Aktiengesellschaft erbaute sogenannte OsnabrQcker Badehans an dem Gasefluss, welches von der Stadt unterstützt wird. Die Anlogekosten betragen 50 000 M. In der Anstalt ist eine Schwimmhalle vorhanden, auch können Wannen-, Medizinal- und kohlensaure Thermalbäder verabfolgt werden. Ausserdem eine Badeanstalt, in der nur Wannenbäder verabreicht werden können. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 19. Juni 1868 nebst Nachträgen vom IG. Juni 1897. Qarnlsonlazaret. War früher im Besitze der Familie von dem Busche -Hünefeld. 1S63 als Hannoversches Militärlazaret eingerichtet und 1866 von Preussen übernommen. Es ist in der Altstadt belegen, Front nach Osten. Vorstand: Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Gehrich. Wartepersonal: 4 ausgebildete Krankenwärter. 58 Betten. 1898 wurden 338 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — Gasglühlicht und Petrolenm. — Ventilationssystem: Luftscnächte, welche zum Dache hinaus führen. — Regulirfüllöfen mit Steinkohlenheizung. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Henneberg in einem besonders dazu erbauten Hause mit 2 Abtheilungen. — Wasserversorgung: Anschluss an die städtische Wasserleitung. — Beseitigung der Abfallstoffe: Tonnensvstem ; das Tagewasser, sowie die sämmtlicnen Abwässer werden durch Kanäle in das städtische Kanalnetz eingeführt. Städtisches Krankenhaus. 1865 errichtet. Vorstand und leitendo Aerzte: Sanitätsrath Dr. Thöle und Sanitätsrath Dr. Pelz. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 10 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover, 3 ausgebildete Krankenwärter. 212 Betten. VerflegnngsDreis: 4—6 M, 2,so—3 M, l,so M täglich. 1899 wurden 1 133 m., 466 w. Kranke urchschmttlich 26 Tage verpflegt, 54 m., 45 w. sind gestorben. Ausserdem vorpflegt: 96 m., 49 w. an Krätze Leidende, 17 m., 1 w. zur Reinigung von Ungeziefer und 24 Krankenbegleiter. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 85 748 M, letztere setzten sich zusammen aus 54 884 M Verpflegungsgeld, 4147 M Kapitalszinsen, 19185 M Zuschuss der Stadt, 150 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 7 382 M aus sonstigen Quellen. Marlen-Hospital. 20. Aug. 1859 vom Bischöfe Paulus Melchers errichtet 1881 bis 1886 erweitert. Leitende Aerzte: Sanitätsrath Dr. Böger, Dr. Westhoff. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 16 Borromäerinnen aus Trier — Dispensiranstalt, von den Schwestern ' jitet—, 2 ausgebildete Krankenwärter. 132 Betten: 87 f. M., 45 f. Fr. Verpflegungspreis: 10 M, 2—3 M, 0,JJ—L,so M täglich. 1898 wurden 878 m., 291 w. Kranke durchschnittlich 19,5 Tage verpflegt, 30 m., 17 w. sind gestorben. Kinder-Hospital. 1. Jan. 1876 errichtet. Eigenthümer: Kinder-Hospitalverein mit Rechtsfähigkeit seit 3. Okt. 1879. Vorstand: Ober-Bürgermeister Westerkamp. Arzt: Sanitätsrath Dr. Isermeyer. Wartepersonal: 4 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover, 1 ausgebildete Krankenwärterin. 40 Betten. Verpflegungspreis: 1—3 M täglich. 1899 wurden 83 m., 80 w. Kranke durchschnittlich 47 Tago verpflegt, 9 m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen ] 3 506 M, letztere setzten sich zusammen aus 7 567 M Verpflegungsgeld, 1 200 M Anleihe, 800 M Zuschuss der Provinz, 1 000 M der Stadt, 2 324 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 615 M aus sonstigen Quellen. Sanatorium KlushQgel. Heilung chronischer Krankheiten, ausgeschlossen Geisteskrankheiten. 15. Juli 1896 eröffnet. Eigenthümer: Edmund Grosskopf. Arzt: Dr. Wilhelm Grosskopf. Konsultirender Arzt: Dr. Klemens Grosskopf. 30 Betten. Verpflegungspreis: 6,so M täglich. Chirurgisch-gynäkologische Privat-Heilanstalt von Dr. Pagenstecher. 1895 eröffnet. 4 Betten. Verpflegungspreis: 4—6 M, 3 M täglich. Provinzial • Irrenanstalt. 1862 von der vormals Königlich Hannoverschen Regierung errichtet. 1876 und 1878 Neubauten. Direktor: Dr. Schneider. 3 Assistenzärzte. WarteperBonal: 28 m., 39 w. ausgebildete Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 14 Männer, 9 Frauen. Aufnahmebedingungen: Reglement vom 21. Mai 1881. 549 Betten: I. Kl. je 4, II. Kl. je 12, III. Kl. 217 f. M., 300 f. Fr. Verpflegungspreis: G, 3 und l,io M täglich. 1898 wurden 191 m., 293 w. Kranke durchschnittlich 311 bezw. 305 Tage verpflegt, 3 m., 23 w. sind gestorben. Ausgaben 1S98: ordentliche 309 303 M, ausserordentliche 39 870 M. Die Einnahmen betrugen 349 173 M und setzten sich zusammen aus 241500 M Verpflegungsgeld, 46 553 M für verkaufte Produkte, 59 330 M Zuschuss der Provinz und 1 790 M aus sonstigen Quellen. Provinzial - Hebammen - Lehr, nnd Entbindungsanstalt. 1824 errichtet, E igenthtimer: Provinzial-Verwaltung Hannover. Vorstand: Direktor Dr. Rissmann. G7 Betten.

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Ostenfelde—Osterode o. Harz.



394



Königreich Preussen.

darunter 12 für Kinder. V e r p f l c g u n g s p r e i s : I. Kl. 3,50 M, II. Kl. 2 M täglich, III. KL rund 15 M für die Entbindtwgszeit, oder unentgeltlich. 1899 worden 225 Schwangere and Wöchnerinnen durchschnittlich 29 Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt: 79 Hebammen-Schftlerinnen. Unterhaltungskosten 26 430 M (Zuschuss der Provinz 11 370 M, Verpflegungsgeld 7 6S0M und Kapitalszinsen 7 330 M). Franenheim, Siechenhans. 1. Okt. 1891 von einem Verein errichtct. V o r s t a n d : Ober-Bürgermeister Westerkamp. Neubau 1900 bezogen. W a r t e p e r s o n a l : I Diakonissin aus dem Henriettenstift in Hannover. 28 Betten. Jährliche Pflegegebühren 750 M in I. Kl., 300 M in II. Kl. Ameldong-Yeltmnnn'sehe Diakonissen - Stiftung. Gründer war der am 18. Jan. 1861 verstorbene Apotheker H. Chr. Veitmann. Die Stiftung besitzt Rechtsfähigkeit seit 1. Okt. 1871. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus dem Hcnriettenstift in Hannover. Provinz! al-Taubstummen-Anstalt, eine Simultanschule, Externat, wurde am 1. Juli 1857 als öffentliche Anstalt des damaligen Königreiches gegründet. 4. Jan. 1S69 wurde der Provinz die Anstalt von der Königlichen Landdrostei übergeben. Mit diesem Zeitpunkte schliesst die orete Periode der Entwickelung und Wirksamkeit der Anstalt ab. Die Verbindung der Anstalt mit den beiden Seminaren wurde im Jahre 1875 aufgehoben. Vorstand: Direktor Zeller; 8 Lehrer, 1 Aspirant zur Ausbildung, 2 Lehrerinnen. 7 Klassen. Tum- und Handfertigkeitsunterricht für Knaben, seit 1881 Nääs'schca System, für Mädchen nach Schallenfela'scher Methodo. A n s t a l t s a r z t : Geh. Sanitätsrath Dr. Mever. Schulgeld für Kinder aus der Provinz 36 M, für Kinder aus anderen Provinzen in den 2 Unterklassen 36 M, in den 3 Mittelklassen 48 M und in den 2 Oberklassen 60 M; für Ausländer 48 bezw. 60 und 72 M jährlich. 70 Schüler. Etat 44 855 M, Zuschuss der Provinz 29 400 M. Ostenfelde, 1709 Einw. (Kreis Warendorf, Beg.-Bez. Münstor). , ? St. Josephs-Hospital«. 1874 von dor Kirchengemeinde errichtet. A r z t : Dr. Gildemover in Oelde. W a r t e p e r s o n a l : 5 Klemensschwestern aus Münster. 40 Betten. Verf l e g u n g s p r e i s : 0,75 M täglich. 1899 wurden 110 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 m., 3 w. Sieche.

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Osterath, 2 620 Einw. (Landkreis Krefeld, ßeg.-Bez. Düsseldorf). Kloster znm heiligen Geist. 1896 errichtct. 3 Augustinerinnen aus Neuss. Osterburg, 4 566 Einw. (Kreis Osterburg, Heg.-Bez. Magdeburg). Stadt-Krankenhans. 2. Aug. 1892 von der Stadt eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Kirchner. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s für Einheimische 4, 2 und 1 M, für Auswärtige 5, 3 und l,so M täglich. 1899 wurden 149 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 14 m., 3 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 6 603,ss M, letztere setzton sich zusammen aus 2373,3» M Verpflegungsgeld, 286,4 0 M für verkaufte Produkte, 32 M Kapitalszinsen, 3 072 M Zuschuss des Kreisos und 844, .s 6 M der Stadt. Provlnzlal'Tanbstnmmenanstalt. Am 1. April 1864, verbunden mit dem Königlichen Schullehrerseminare, eröffnet. Am 1. Jan. 1878 von dem Provinzial-Verbande der Provinz Sachsen übernommen und vom Seminare getrennt. Eiternat. Vorstand: Direktor Meinecke. 4 Lehrer, 1 Lehrerin. 4 Klassen. 37 Schüler. 60—72 M Schulgeld. Der Etat beträgt 22 000 M. Osterfeld, 7 424 Einw. (Kreis Becklinghansen, Beg.-Bez. Münster). Xaiien.Hospital der katholischen Kirchengemeinde. 1885 errichtet. A r z t : Dr. Creutr. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aus Münster. 1S93 wurden 820 Kranke verpflegt Osterode a. Harz, 6 928 Einw. (Kreis Osterode a. Harz, Beg.-Bez. Hildesheim). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1843 durch milde Beiträge und durch Zuschuss der Kommune errichtet. A r z t : Dr. Breiger. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift in Hannover, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 bis l,»s M täglich. 1899 wurden 215 m., 106 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 17 sind gestorben. Ausgaben 1899: ordentliche 12 016 M, ausserordentliche 1 462 M. Die Einnahmen betrugen 13 711 M und setzten sich zusammen aus 6 000 M Verpflegungsgeld, 350 M für verkaufte Produkte, 30 M Kapitalszinsen, 2 275 M Zuschuss der Staat, 5 000 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 56 M aus Bonstigen Quellen.

Königreich Premwen.



3Ö5



Osterode L Ostpr.—Osterwick.

Osterode i. Ostpreussen, 12435 Einw., 12 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Osterode i. Ostpreussen, Bog.-Bez. Königsberg). Der 1892 — 1894 erbaute, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechende s t ä d t i s c h e S c h l a c h t h o f wurde im Herbst 1894 in Betriob genommen. Er liegt nördlich der Stadt am Pausen-See. Grosse Schlachthalle für Rinder, kleinere für Schafe, Kälber, Ziegen und Schweine. Seit dem 1. Aug. 1898 ist eine von der Gesellschaft für Linde'sche Eismaschinen eingerichtete Kühlhausanlage in Gebrauch. Elektrische Beleuchtung, eine aus Tiefbrunnen gespeiste Wasserleitung. Anlagekosten etwa 350 000 M. An der Spitze steht als städtischer Beamter 1 Thierarzt, dem die Benrtheilung und Untersuchung des Fleisches obliegt. Von ausserhalb darf Fleisch nicht eingeführt werden. Geschlachtet im Jahre 1898: 1324 Rinder, 2 846 Kälber, 4 668 Schweine, 2 605 Schafe und 114 Ziegen. — Die A b w ä s s e r fliessen theils oberirdisch, theils unterirdisch in die Drewenz oder in den Pausen-See. — Im Kreis-Krankenhause befindet sich ein D a m p f - D e s i n f o k t i o n s a p p a r a t von Budenberg, der den Bewohnern der Stadt anentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. — 2 B a d e a n s t a l t e n am Drewenzsee. 2 WannBadeanstalten mit gusseisemen und Zink-Badewannen; in der einen Vorrichtung für Dampfbäder. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 31. Hai 1860. Qarnlsonlazaret. 1897 und 1898 erbaut und am 1. Okt. 1S98 bezogen. Es liegt südlich der Stadt an der Chaussee nach Hohenstein. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Winter. W a r t e p e r s o n a l : 10 Sanitäts-Unteroffiziere bezw. Mannschaften, 4 ausgebildete Krankenwärter. 83 Betten. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Das Geländo, auf dem das Lazaret erbaut ist, liegt auf der 6Üdlich der Stadt gelegenen sogenannten Buchwalder Höhe an der Chaussee Osterode-Hohenstein und ist 2,» ha gross. Die Anlagekosten betrugen etwa 320 000 M. Die Anlage besteht aus einem Verwaltungsgebäude, in welchem sich die Geschäftszimmer, das Aufnahmezimmer, Zimmer des Polizei-Unteroffiziers, die Apotheke, die Kochküche, Vorrathsräume, der KaltmilchrührApparat zur Desinfektion des Inhalts der Klärgraben der Abwässer und die Wohnung des Lazaretinspektors befinden, aus einem z w e i s t ö c k i g e n Krankenblock für 52 Betton und einem einstöckigen Pavillon für 31 Betten, ferner aus einem Nebengebäude, enthaltend: Waschküche, Desinfektions-Abtheilung, Obduktions- und Leichen-Aufbewahrungsraum. Die Grundfläche für ein Bett beträgt a) im Krankenblock 9—9,5 qm, b) im Pavillon 9 am, die Lichtfläche.a) im Krankenblock 0,9—1,3 qm, b) im Pavillon 1,7 qm. Der Luftraum für den Kranken beträgt a] im Krankenblock 38—40 cbm, b) im Pavillon 42 cbm. — Die Kochküche ist mit einem frei in der Küche stehenden Senking schon Tafelkochheerd mit Ringplatte ausgestattet. In der Waschküche besteht Handbetrieb. Im Krankenblock und im Pavillon sind je zwei Badestuben. In jeder Stube befinden sich zwei kapferne Badewannen mit Douchevorrichtung, Anschluss an die gemeinsame Wasserleitung, Badeheizofen und Regnlir-Füllofen für die Zimmerheizung. — Auer'sches G a s g l ü h l i c h t und P e t r o l e u m . V e n t i l a t i o n s s y s t o m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Eiserne Dauerbrandöfen mit Zufuhr frischer Luft. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat T III von Rietschel und Henneberg, nur für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Gemeinsame Wasserleitung für alle milit&r-fiskalischen Gebäude, die aus Tiefbrunnen gespeist wird. L a t r i n e n : beschränkt« Wasserspülung (System Brunner-Montigny). B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Abfuhr der ausgepumpten Stoffe in luftdicht schliessenden Tonnenwagen. Kreis-Krankenhang. A r z t : Kreisphysikus Dr. Gettwart. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg i. Pr., 1 Wärter. 40 Betten: 30 f. M., 10 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M für Erwachsene, 0,»o M für Kinder täglich. 1899 wurden 321 ni., 85 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 12 m., 3 w. sind gestorben. Ausraben und Einnahmen 1899 betrugen 16 957 M, letztere setzten sich zusammen aus 7 200 M Verpflegungsgeld, 8 557 M Zuschuss des Kreises und 1 200 M Legaten und Geschenken.

Osterwieck, 6 376 Einw. (Landkreis Halberstadt, Beg.-Bez. Magdeburg). Zentrale W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Stldttsches Krankenhaus „ W i l h e l m s t i f t " . 1879 von der Stadt errichtet A r z t : Dr. Dabbert. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,7} und l,so M täglich und die Kosten der Medikamente. 1899 wurden 59 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 2 m., 6 w. sind gestorben. Die Ausraben und Einnahmen 1899 betrugen 4 485, j 3 M, letztere setzten sich zusammen aus 2785,3 s M Verpflegungsgeld und 1699,95 M Zuschuss der Stadt.

Osterwiok, 2162 Einw. (Kreis Koesfeld, Beg.-Bez. Münster). Fabianus- und Sebastianns-Hospital. 1851 durch Wohlthäter gestiftet, besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde. A e r z t e : Dr. Schwering und Dr. Wigger-Sumpmann, beide in Billerbeck. W a r t e p e r s o n a l : 5 Klemensschwestern aus Münster. 36 Betten. 1898 wurden 42 m., 36 w. Kranke durchschnittlich 66,t Tage verpflegt, 5 m., 6 w. sind gestorben.

Ostrowo—Owinsk. Ostrowo,

10 328 Einw., 8 Aerzte, Ostrowo, Beg.-Bez. Poson).

— 396 — 1 Zahnarzt,

Königreich Preuss«n. 5 Hebammen,

2 Apotheken (Kreis

Städtischer S c h l a c h t h o f , 1S8G erbaut; wird von einem approbirten Thierarzt geleitet. Die Anlagekoston betrugen G0 000 M. Es sind 2 Hallen vorhanden. In der einen werden Binder, in der anderen Schweine und Kälber geschlachtet. Es werden im Jahre etwa 900 Rinder, 3 300 Kälber, 1 300 Hammel, 110 Ziegen und 3 000 Schwcino geschlachtet. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im Kreis-Krankenhause, System Gebrüder Schmidt in Weimar. Ein zweiter Desinfektionsapparat ist im Garnisonlazaret aufgestellt, System Henneberg T 2. — Eine F l u s s - B a d e a n s t a l t im Olobokbach. Dieselbe ist hergestellt durch eine künstliche Erweiterung und Vertiofung desselben.— R e g i e r u n g s - B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 10. April 1886. Abänderungen vom 13. April 1888, 18. März 1889 und 14. Dez. 1891. Garnlsonlazaret. 1894/95 gebaut und am 1. April 1896 bezogen. Erweiterungsbau 1900. Es liegt südwestlich der Stadt, 30 m vom alton Mascninenschuppen entfernt und in der Nähe des Wasserhebewerks des Bahnhofs Ostrowo. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Vchling. 48 Betten. 1898 wurden 172 Kranke durchschnittlich 23 Tago verpflegt, 2 sind gestorben. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g . Barackensystem. Grösse des L a z a r e t g r u n d s t ü c k s : 5 385 qm. Zur Vergrösserung des Lazarets sind angekauft 4000 qm. Als Erweiterungsbau ist ein zweigeschossiger Krankenblock mit Stuben für Militär-Krankenwärter und Sanitätsmannschaften sowie mit verschiedenen Verwaltungsräumen geplant. — P e t r o l e u m b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschacht-Ventilation in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Käufer'sche Luftschacht - Oefen. Henneborg'scher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t T. 2 Nr. 607 für '/» Atm. Nur für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : 1 Tiefbrunnen, von welchem das Wasser in ein Reservoir geht und von dort durch Röhrenleitung den Gebäuden zugeführt wird. L a t r i n e n : Tonnensystem (Heidelberger) ohne Wasserspülung. B e s e i t i g u n g d e r A b f a l l s t o f f e : Innerhalb dos Lazaretgrundstücks Kanalisation, welche ausserhalb des Lazaretgrundstücks in einen, der Bahnverwaltung gehörigen, offenen Graben mündet. Kreis-Krankenhaus. 1834 errichtet, 1878 Neubau. E i g e n t h ü m e r : Die Kreise Adelnau und Ostrowo. V o r s t a n d : Der Landrath von Ostrowo. A r z t : Dr. Witkowski. Wartep e r s o n a l : 5 Elisabethinerinnen aus Breslau. 55 Betton. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 228 Kranke durchschnittlich 50 Tage verpflegt, 26 sind gestorben. Otterndorf, 1810 Einw. (Kreis Hadeln, Beg.-Bez. Stade). Krankenhaus des Vereins vom rothen Kreuz. Neubau hergestellt. Ottmachau, 3 650 Einw. (Kreis Grottkan, Beg.-Bez. Oppeln). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. F&rstbischSfllches Hospital nnd Krankenhaus. 1580 von Joachim T s c h e r n i n v. Zaberze errichtet, erweitert durch bedeutende Legate der regierenden Fürstbischöfe und durch andere Vermächtnisse. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischöfliches Armen- und Krankenhospital. Arzt: Dr. Wottge. W a r t e p e r s o n a l : 8 Borromäerinnen aus Trebnitz. 36 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s für Krankenkassen und Kreis-Kranke 0,9o M täglich. 1899 wurden 150 m., 115 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 8 m., 8 w. sind gostorben. Ausserdem verpflegt: 6 Pfründner nnd 12 Sieche. Ottweiler, 5 559 Einw. (Kreis Ottweiler, Beg.-Bez. Trier). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Krankenhaus der Ortskrankenkasse für Krankenkassen-Mitglieder. Arzt: Dr. Philippi.

14 Betten.

Owinsk, 721 Einw. (Kreis Posen-Ost, Beg.-Bez. Posen). Provinzial-Irrenanstalt. 1836 von den Provinzialständen des Grossherzogthums Posen aus einem Cistercienserinnen-Kloster zu einer Irrenanstalt umgebaut und 1838 eröffiiet. 1874 Neubau. 1891 sind Baracken erbaut, Pavillons werden fertig gestellt. E i g e n t h ü m e r : Provinz Posen. D i r e k t o r : Dr. Werner. 4 Assistenzärzte und 1 Volontärarzt. Wartep e r s o n a l : 47 m., 46 w. Krankenwärter einschliesslich 2 Oberwärter und 2 Oberwärterinnen. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 23 Männer, 16 Frauen. 790 Betten in 3 Klassen (I. Kl. je 4, II. Kl. je 46, III. Kl. je 345). V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,29, 1,64 und 0,si M täglich. 1899 wurden 383 m., 416 w. Kranke durchschnittlich 299 bezw. 304 Tage verpflegt, 24 m., 36 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1S99 betrugen 322 955,71 M, letztere setzten sich zusammen aus 190 591,16 M Verpflegungsgeld, 6410,61 M für verkaufte Produkte, 111 270,95 M Zuschuss der Provinz und 14 682,29 M aus sonstigen Quellen.

— 397 —

Königreich Preussen.

Paderborn — Panker.

Paderborn, 22 702 Einw., 21 Aerxte, 1 Zahnarzt, 9 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Paderborn, Reg.-Bez. Minden). W a s s e r l e i t u n g , 1887 neu eingerichtet. Das Wasser wird ans den Paderqaellen innerhalb der Stadt entnommen. Neue Quellen sind, 3—1 km von der Stadt entfernt, bei den städtischen Fischteichen erbohrt nnd sollen die Leitung demnächst speisen. Anlagekosten 132 366,73 M. Die Leistung im Jahre 1898 betrug 342 106 cbm. — Der städtische S c h l a c h t h o f wurde 1386 eingerichtet und kostet 120 000 M. Es können täglich 26 Kühe, 100 Kälber, 40 Schweine und 2 Pferde geschlachtet worden. Die Abfallwässer gelangen in den Schlachthofkanal, welchor das Wasser unterhalb der Stadt in die Pader entleert. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist durch Polizei-Verordnung vom 24. Dez. 1890 angeordnet. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : Kaiser Karlsbad mit grossem Bassin nnd Badeanstalt des Kurhauses Inselbad. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 4. Dez. 1893 und 7. April 1899 für den Regierungsbezirk Minden. Garnlsonlazaret (auch für den Uebungsplatz Senne). 1867 bis 1S69 erbaut und am 13. Okt. 1869 bezogen. £s liegt im Nordwesten der Stadt an der Neuhäuserstrasse, welche nach dem 4,5 km entfernten Flecken Neuhaus führt. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Klasse Dr. Stock. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter. 49 Betten. 1898 wurden 416 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. — Gasglühlicht. — ßegulirFüllöfen verschiedener Systeme. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar. Landes-Hospital. 1792 durch die Landstände des Fürstenthums Paderborn errichtet. Umbau des Nordflügels 1896. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit und ist unter die Pflege der barmherzigen Schwestern gestellt. Hospitaldirektor: Dr. Sasse. 2 Assistenzärzte. Wartep e r s o n a l : 16 Vincentinennnen aus Paderborn. 120 Betten in 3 Klassen (I. Kl. 10, II. KL 20, Iii. Kl. 90). V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 2,so, l,ao—1,7s M täglich. 1899 wurden 576 m., 389 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 37 m., 29 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Sieche, 7 Krankenbegleiter, 7 zur Ausbildung und 2 cur Reinigung von Ungeziefer u. s. w. Ausgaben 1899: 54 893,68 M. Die Einnahmen betrugen 55378,?« M nnd setzten sich zusammen aus 34 837,«o M Verpflegungsgeld, 14 567,32 U Kapitalszinsen, 1 841,6« M Zuschuss der Provinz, 134,47 M Geschenken und 4 000 M aus sonstigen Quellen.

Städtisches Seuchenhaus. Städtisches Armenhans. Nach Aufhebung des Klosters Gokirchen innerhalb der Stadt wurden die sämmtlichen dazu gehörigen Gebäude seitens der vormaligen westfälischen Regierang im Jahre 1812 der Stadt für Armenzwecke geschenkt. A r z t : Dr. Bonse. W a r t e p e r s o n a l : 6 Vincentincrinnen aus Paderborn. 63 Betten. 1898 wurden 18 m., 40 w. Personen verpflegt. Evangelisches S t . Johannis-Stift. Kranken- und Siechenhaus. 35 Betten. A r z t : Dr. Baruch. Vorsteherin: Schwester Lina Eickhoff. Mutterhaus der Genossenschaft der barmherzigen Schwestern nach der Regel des heiligen Vincenz von Paul. 1841 errichtet. 149 Schwestern. Mutterhaus der christlichen Liebe. 1849 errichtet. 85 Schwostorn. Provinzial-Hebammen-Lehranstalt. 1833 vom preussischen Staate errichtet ; 1876 von der Provinz übernommon. D i r e k t o r : Kreisphysikus, Sanitätsrath Dr. Georg. 1 Assistenzarzt* 67 Betten, davon für Schwangere 22, für Wöchnerinnen 14 und für Schülerinnen 31. V e r p f l e g u n g s p r e i s : im Winter 3,so und l,?o M, im Sommer 3 und 1 M täglich, und unentgeltlich. 1898 wurden 213 Schwangcrc bezw. Wöchnerinnen durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Ausserdem verpflegt Gl HebammenBchülerinnon. Die Einnahmen 1898 Detrugen 23 240 M und setzten sich zusammen aus 15 763 M Verpflegungsgeld, 10 M für verkaufte Produkte, 807 M Kapitalszinsen und 6 660 M Zuschuss der Provinz. v. Vincke'sehe Provinzial • B l i n d e n a n s t a l t , katholische Abtheilung. Am 6. Dez. 1847 gegründet. E i g e n t h ü m e r : Provinz Westfalen. V o r s t e h e r i n : Schwester Hildegardis; 2 Schwestern von der christlichen Liebe als Lehrerinnen, 1 Lehrer, 2 Schwestern als Handarbeits-Lehrerinnen, 1 Turnlehrer und 2 Werkmeister. 65 Zöglinge.

Pakosch, 2 518 Einw. (Kreis Mogilno, Reg.-Bez. Bromberg). Johanniter - Krankenhaus. 15. Okt. 1866 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Posener Genossenschaft des Johanniter-Ordons. A r z t : Dr. Kollmann. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M und 1—0,JO M täglich. 1899 wurden 75 Kranke (60 Männer, 12 Frauen und 3 Kindor) durchschnittlich 47 Tage verpflegt, 6 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdom verpflegt: 1 Altersschwache und 2 Sieche.

Panker, Gemeinde Hessenstein, Herrschaft mit 2 862 Einw. (Kreis Plön, Beg.-Bez, Schleswig). Sleehenhaus.

1883 eröffnet.

1 Anschar-Sch wester aus Kiel.

Pankow—Pasewalk.



398



Königreich Prassen.

Pankow, 20 000 Einw., 11 Aerzte, 1 Zahnarzt, 1 Apotheke (Kreis Niederbarniin, Reg.-Bex. Potsdam). Z e n t r a l e W a s s e r v e r s o r g u n g durch die 1893 für 547 800 M von der Gemeinde erbaute Leitung (4 Rohrbrunnen). Enteisenung mittels Druckpumpen. — K a n a l i s a t i o n m i t K l ä r anlage. Gemeinde-Krankenhaus. 1900 im Bau. 250 Betten. Das neue Krankenhaus wird hinter dem Königlichen Schlosspark auf Pankower Gebiet errichtet. Das Gelände umfasst 10 Morgen. 4 Pavillons, das Verwaltungsgebäude, die Küche, Waschhaus und Leichenhaus werden zunächst erbaut. 3 Verpflegungsklassen, Isolirstation und Kinderstation werden eingerichtet. Die Baukosten werden 550 000 M betragen und von der Gemeinde aus eigenen Mitteln bestritten. Kurhaus für Nervenkranke und Erholungsbedürftige (Breitostr. 31/32). E i g e n t h Q m e r : Deutsches Immobilien-Syndikat (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). Aerzte: Dr. Samuel und Dr. Möhring. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 m., 5 w. ausgebildete Krankenwärter. 33 Betten: IG f. M., 17 f. Fr. 1899 wurden 50 m., 51 w. Kranke verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Privat-Irren-Heilanstalt von Dr. S c h o l i n u s (Breitestr. IS). 1868 durch Professor Dr. Mendel errichtet. Konsultirender Arzt: Prof. Dr. Mendel. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern, 24 m., 17 w. ausgebildete Krankenwärter. 116 Betten: 66 f. M., 50 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : von 4 M täglich an. Dr. Blchter'sche Privat-Irrenanstalt (Breitestr. 1). 1. Jan. 1S84 errichtet. E i g e n thQmer: Frau Dr. Richter. Leitender A r z t : Dr. Musiol. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 9 m., 7 w. ausgebildete Krankenwärter. 343 Betten: 219 f. M., 124 f. Fr. V e r p f l e g u n g s reis: l,so M täglich. 1898 wurden 120 m., 43 w. Geisteskranke der Berliner Irrenanstalt erzberge durchschnittlich 260 Tage verpflegt, 11 m., 2 w. sind gestorben. Irrenanstalt für MÄnner von Gustav E n g e l (Damerowstr. 1). Eröffnet am 17. Sept. 1887. 40 Betten. Irrenanstalt für Damen von Cl. F e y h (Berlinerstr. 13). 1862 eröffnet. A r z t : Dr. Schäfer. 57 Betten.

&

Papenburg, 7 0 1 8 Einw. (Kreis Aschendorf, Reg.-Bez. Osnabrück). Städtisches Armen- und Krankenhans. Die Kranken wählen selbst den Arzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern des heiligen Franziskus aus Thuine. 52 Betten. V e r p f l e g u n g s r e i s : 1,25 M täglich. 1898 wurden 94 m., 52 w. Kranke (einschl. 12 m., 2 w. Krätzkranke) urchschnittlich 78 Tage verpflegt, 6 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 Altersschwache, 2 Sieche und 1 Frau zur Reinigung von Ungeziefer. Seit Januar 1899 nur Armenhaus. Marien-Hospital. Ein aus 5 Personen bestehendes Kuratorium sammelte im Jahre 1893 die erforderlichen Geldmittel, führte in den Jahren 1894—1896 den Bau aus und eröffnete das Haus am 1. Aug. 1898. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 7 Franziskanessen aus Münster. 39 Betten: 25 f. M., 14 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1 M täglich. 1899 wurden 334 (237 m., 97 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 9 m., 12 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 15 408,35 M. Die Einnahmen betrugen 11 036,93 AI und setzten sich zusammen aus 9 889,1» M Verpflegungsgeld, 20 M für verkaufte Produkte, 427,7 s M Kapitalszinsen, 260 M Zuschuss der Gemeinde und 440 M Pachtgeld.

S

Parohwitz, 1 277 Einw. (Landkreis Liegnitz, Reg.-Bez. Liegnitz). Städtische Krankenanstalt im Hospital. 1864 errichtet. A r z t : Dr. Jaeschke. 4 Betten. Verpflegungskosten werden nur von Auswärtigen erhoben. 1899 wurden 2 m. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt. Pasewalk, 9 788 Eiuw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis UeckermOnde, Reg.-Bez. Stettin). Städtisches S c h l a c h t h a u s , ohne Freibank, ist in den Jahren 1891—1892 mit einem Kostenaufwand von 80000 M errichtet. 1898 wurden geschlachtet: 62 Pferde, 558 Rinder, 883 Kälber, 1488 Schafe, 2 601 Schweine. — In dem städtischen Krankenhause ist ein DeBi n f e k t i o n s a p p a r a t Nr. 3 von Gebr. Schmidt in Weimar, 1891 aufgestellt. — Eine städtische B a d e a n s t a l t ist an dem rechten Ueckerufer 1880 erbaut. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g rom 25. April 1899.

Königreich Prsussen.



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Paaaenheim—Pawlowitzks.

Garnisonlazaret. 1SS1— 18S2 erbaut and am 1. Okt. 1882 belogen. Es liegt im Süden der Stadt, 500 m von der Chaussee nach dem Dorfe Rollwitz. Vorstand: Oberstabsarzt LEI. Dr. Hauptner. Wartepersonal: 2 ausgebildete Krankenwärter, 5 Sanitätsmannschaften. 32 Betten. 1898 wurden 216 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Bauliche B e s c h r e i b u n g : Die Grösse des Lazaret-Grundstückes beträgt 6 142 qm, davon die bebaute Fläche 703,io qm, Höfe und Wege 1 724,»3 qm, Gartenanlage 3 713,»T qm. Das Lazaret ist nach dem Blocksystem in massivem Backsteinbau erbaut und besteht aus Kellergeschoss, Erdgeschoss und zwei Stockwerken. Die Längsachse des Gebäudes ist von Westen nach Osten gerichtet; die Hauptfront, an welcher sämmtliche Krankenzimmer liegen, nach Süden. An der Nordseite verläuft durch das ganze Gebäude ein Korridor, von dem man in die einzelnen, mit einander nicht verbundenen Räume gelangt. Grundfläche für das Krankenbett beträgt 10,22 qm, Lichtfläche 1,9 qm, Luftraum für einen Kranken 41,11 cbm. Gas-, Gasglünlicht- und Petroleum - Beleuchtung. Ventilationssvstem: Wuttke'scher Pulsator und mit den Schornsteinen in Verbindung stehende Luftröhren. Dampf-Desi n f e k t i o n s a p p a r a t Nr. 3 von Gebr. Schmidt in Weimar. Städtisches Krankenhaus. 1. Okt. 1S3S als Armenanstalt, am 10. Okt. 1896 als städtisches Krankenhaus eröffnet.. Arzt: Dr. Schrödcr. Wartepersonal: 2 Diakonissen aus „Bethanien" in Stettin, 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 28 Betten. Verpflegungspreis: 3 und 1 ,so M täglich. 1899 wurden 113 m., 43 w. Kranke durchschnittlich 32 bezw. 51 Tage verpflegt, 5 m., 11 w. sind gestorben. Hospital St. Spiritus and St. Georg. Die Stiftung ist zur Zeit der Kreuzzüge anzunehmen. Die drei St. Spiritus-Hospitäler, damals am äussersten Ende der Stadt gelegen, doch nicht ausserhalb der Stadtmauer, haben ursprünglich wohl zur Aufnahme von Aussätzigen gedient. Passenheim, 2 047 Einw. (Kreis Orteisburg, Reg.-Bez. Königsberg). Städtisches Krankenhans. 1888 eingerichtet. Arzt: Dr. Erdmann. Wartepersonal: 1 Diakonisse aus Königsberg i. Pr. 4 Betten. Verpflegungspreis für Einheimische 0,»o M und für Auswärtige 1 M täglich. 1899 wurden 3 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt. Paterswalde, 1 182 Einw. (Kreis Wehlau, Beg.-Bez. Königsberg). Irren-Pflegeanstalt fttr M&nner, von Gutsbesitzer 0. Rade, November 1877 eröffnet. Arzt: Dr. Hirsch in Wehlau. 12 Betten. Verpflegungspreis: l,so—2 M täglich. 1899 wurden 16 Geisteskranke verpflegt, 1 ist gestorben. Irren-Pflegeanstalt für weibliche Geisteskranke, von der verwitweten Gutsbesitzerin Frau H. Richert, geb. Scheffler, 13. Nov. 1885 eröffnet. Arzt: Dr. Hirsch. 12 Betten. 1899 wurden 7 Geisteskranke verpflegt. Patschkau, 5 801 Einw. (Kreis Neisse, Kcg.-Boz. Oppeln). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1896 erweitert. Arzt: Dr. Lui. Wartepersonal: 7 Borromäerinnen aus Trebnitz. 40 Betten. Verpflegungspreis: 0,7s—1,JO M täglich. 1899 wurden 175 (85 m., 90 w.) Kranke durchschnittlich 34, s Tage verpflegt, 7 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7 244 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 644 M Verpflegungsgeld, 285 M Kapitalszinsen, 1 1G0 M Zuschuss der Stadt, 1074 M Abonnementsbeiträge und 81 M aus sonstigen Quellen. FOrstbischöfliches Hospital ad St. Lazarum. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts vom Fürstbischof von Breslau errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. E i g e n t h ü m e r : Fürstbischof von Breslau. Arzt: Dr. Kapuste. Wartepersonal: 3 Borromäerinnen aus Trebnitz. 6 Betten. Verpflegungspreis: 0,5 j M täglich. 1899 wurden 2 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 m., ist gestorben. Ausserdem verpflegt 6 Pfründner, davon i gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 10 396,7« M, letztere setzten sich zusammen aus 108 M Verpflegungsgeld, 3 034,9» M Kapitalszinsen, 7 233,30 M Legaten, Geschenken und 20,17 M aus sonstigen Quellen. Pawlowitzke, Postort Gnadenfeld, 542 Einw. (Kreis Eosel, Beg.-Bez. Oppeln). Heinrichs-Stift, für Pflege heilbarer Kranker. 1866 von Dr. theol. H. P l i t t errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. Hartmann. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus dem Diakonissen verband der evangelischen Brüdergemeinde. 30 Betten. Verpflegungspreis: l,so, 1 und 0,8o M täglich. 1899 wurden 99 m., 110 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 2 m., 7 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 6 840 M. Die Einnahmen betrugen 6 636 M und setzten sich zusammen aus 3 202 M Verpflegungsgeld, 9 M für verkaufte Produkte, 600 M Kapitalszinsen, 500 M Zuschuss der Provinz, 800 M des Kreises, 1 225 H Legaten, Geschenken una 300 M aas sonstigen Quellen.

Peckelsheim—Perleberg.

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Königreich Preussen.

Peckelsheim, 1 626 Einw. (Kreis Warburg, Beg.-Bez. Minden). Kreis - Krankenhang. 1873 als Privat-Krankenhaus von einem Komitee eröffnet. 2. NOT. 1878 vom Kreise Warburg übernommen. A r z t : Dr. Spieler. Wartepersonal: 6 Franziskanerinnen aas Salzkotten. G4 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 79 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 91 bezw. 136 Tage verpflegt, 7 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 24 (12 m., 12 w.) Altersschwache und 13 m., G w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 10 600 M, letztere setzten sich zusammen aus 9 210 M Verpflegungsgeld, 1 200 M Zuschuss des Kreises und 190 M aus sonstigen Quellen. Peine, 12 591 Einw. (Kreis Peine, Reg.-Bez. Hildesheim). StÄdtisehes Krankenhans. 1SS7 errichtet. A r z t : Dr. Rosenstein. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus dem Henriettenstift zu Hannover, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 35 Betten: 29 f. M., 6 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,as—4,25 M, 1,so—1,75 M täglich. 1899 wurden 455 (380 m., 75 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 10 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1S99 betrugen 24 241,5 M, letztere setzten sich zusammen aus 14 970,40 M Verpflegungsgeld, 7 769,35 M Zuschuss der Stadt, 63,ss M Legaten, Geschenken und 1 448,»5 M aus sonstigen Quellen. Peiskretscham, 4 195 Einw. (Kreis Tost-Glciwitz, Beg.-Bez. Oppeln). Städtisches Krankenhans. 1806 errichtet. A r z t : Dr. Mindner. Warte p e r s o n a l : 3 Borromäerinnen aus Trebnitz. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 144 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage vorpflegt, 8 m., 7 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 4 090,16 M und setzten sich zusammen aus 3 777,so M Verpflegungsgold und 312,36 M Zuscnuss der Stadt. Peitz, 3 208 Einw. (Landkreis Kottbus, Reg.-Bez. Fraukfurt). Städtisches Krankenhans. 1857 errichtet. A r z t : Dr. Burkhardt. 5 Betten. 1899 wurden 3 m. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 130,76 M, lotztere setzten sich zusammen aus 54,90 M Verpflegungsgeld und 75,86 M Zuschuss der Stadt. Pelonken, Gemeinde Oliva mit 4 216 Einw. (Kreis Danziger Höhe, Beg.-Bez. Danzig). Armen* und Siechenhans der Stadt Danzig. 450 Betton. Rekonvalescenten-Station der Stadt Danzig, durch Vermächtniss des Fräulein Luise Ab egg begründet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Pelplin, 3 057 Einw. (Kreis Dirschan, Beg.-Bez. Danzig). St. Josephs - Krankenhans. Am 8. Sept. 1862 vom Woihbischof Jeschke gestiftet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Arzt: Dr. v. Wysocki. W a r t e p e r s o n a l : 12 Vincentinerinnen aus Kulm. 82 Betten: 42 f. M., 40 f. Fr., darunter 5 f. Knaben, 10 f. Mädchen. Verp f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 0,so M täglich. 1899 wurden 723 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 49 sind gestorben. Ausserdom verpflegt: 1 Pfründner, 5 Altersschwache, 1 Siecher. Ausgaben 1899: 26 900 M. Die Einnahmen betrugen 26 547 M und setzten sich zusammen aus 17 933 M Verpflegungsgeld, 3431 M Kapitalszinsen, 700 M Zuschuss des Kreises, 756 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 3 727 M aus sonstigen Qnellen. Penkun, 1 981 Einw. (Kreis Bandow, Beg.-Bez. Stettin). Armen* und Krankenhans. 1874 von der Stadt errichtet. Arzt: Sanitfitsrath Dr. Wolter. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,80 M täglich. 1899 wurden 1 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 6 Tage verpflegt. Perleberg, 8 178 Einw., 5 Aerzte, 3 Zahnärzte, 2 Hebammon, 1 Apotheke (Kreis Wcstprignitz, Beg.-Bez. Potsdam). Städtischer S c h l a c h t h o f , 1893 errichtet mit einem Kostenaufwand von 98000 M. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u seit dem Jahre 1876 eingeführt. — D o s i n f e k t i o n s a n s t a l t wird eingerichtet. — Eine ö f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t 1896 erbaut für 12 000 M. — B a u P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. Dez. 1894. Garnisonlazaret. 1862—1863 erbaut und am 1. Aug. 1863 bezogen. Im Jahre 1876 durch Anbau erweitert. Es liegt im Westen der Stadt in der Lindenstrasse. V o r s t a n d :

Königreich Prrasaen.

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Peterahagen—PlQm.

Oberstabsarzt II. Kl. Dr. Loewe. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter. 37 Betten. 1898 worden '284 Kranke durchschnittlich 17,s Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — B e l e u c h t u n g s s y s t e m : Gasglühlicht. — Wimmersberg'sche Glasjalousien. — Henneberg'scher Desinfektor To. II. für die gesammte Garnison. St&dtisches Krankenhans. 1S43 von der Stadt errichtet. A e r z t e : Ortsarmenarzt Sanitätsrath Dr. Kraus und Ortskrankenkassenarzt Dr. Lohaus. 21 Betten: 16 f. M., 5 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : im Sommerhalbjahr l,»o M, im Winterhalbjahr 1,45 M täglich. 1899 wurden 102 m., 22 w. Kranke durchschnittlich 19,5 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Genesungsheim für 60 Invaliden geplant. Petershagen, 1 919 Einw. (Kreis Minden, Reg.-Bez. Minden). ProTinzial • Taubstummenanstalt; für evangelische Taubstumme. Gegründet 1839 in Lohe im Regierungsbezirke Minden als Privatanstalt von dem zeitigen Vorsteher Böcken kam p, am 15. Dez. 1851 als Provinzial-Taubstummenanstalt mit dem Seminare in Petershagen verbanden. Am 1. Jan. 1876 ging die Anstalt in die provinzialständische Verwaltung von Westfalen über und wurde die Verbindung mit dem Seminare gelöst; doch werden auch jetzt noch Seminaristen in Theorie und Praxis des Taubstummenunterrichtes unterwiesen. D i r e k t o r : Winter. 8 Lehrer, 1 Lehrerin. 7 Klassen, davon 6 aufsteigende. 80 Zöglinge. Vergl. Provinzial-Taubstummenanstalt in Büren, Seite 109. Peterewaldau, 6 9 9 9 Einw. (Kreis Reichenbach, Reg.-Bez. Breslau). Kranken- und Walsenanstalt „Bethesda". 11. April 1858 von Gräfin C h a r l o t t e zu S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e , geb. Hochberg - Fürstenstein gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Die gräfliche Familie. Arzt: Dr. Deutschberg. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Bethanien in Berlin, 1 Krankenwärter. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,ss—0,60 M täglich. 1899 wurden 9 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 24 bezw. 41 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 Sieche nnd Krüppel. St. Joseph-Hospital. 1884 vom Grafen F r a n z zu S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e gegründet. E i g e n t h ü m e r : Der Stifter Graf Anton zu Stolberg-Wernigerode. A r z t : Dr. Wilde. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanessen aus Münster. 34 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—l,so M, 1—0,30 M täglich. 1898 wurden 57 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 38 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Altersschwache und 2 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 6 055, so M, letztere setzten sich zusammen aus 4 191,15 M Verpflegungsgeld und 1864,3 5 M Zuschuss von der gräflichen Familio. Pfoerten, 869 Einw. (Kreis Soraa, Reg.-Bez. Frankfurt). Gräflich r. Brtthl'sches Privatkranken- und Armenhaus. 1860 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Gräfin Elisabeth v. Brühl. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern der armen Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 9 Betten. 1899 wurden 12 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 79 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Pilohowitz, 928 Einw. (Kreis Rybnik, Beg.-Bez. Oppeln). Hospital der barmherzigen Brüder. 1793 vom Rentmeister A n t o n Welzel gestiftet, am 31. Juli 1814 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Konvent der barmherzigen Brüder. A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Hufschmidt für die chirurgische, Dr. Moritz für die medizinische Abtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 13 barmherzige Brüder aus Breslau, 2 Krankenwärter. 75 Betten f. M. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,su M täglich für Kassen, sonst unentgeltlich. 1898 wurden 784 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 48 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 1 Pereon zur Ausbildung und 4 zur Reinigung von Ungoziofer. Die Einnahmen 1898 betrugen 41 162 M und setzten sich zusammen aus 1 453,«0 M Verpflegunesgeld, 888,35 M für verkaufte Produkte, 7 865,31 M Kapitalszinsen, 3 600 M Zuschuss der Provinz, 15 965 M des Kreises und der Gemeinde, 7 337,97 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 4 051,91 M aus sonstigen Quellen. Pillau, 3 192 Einw., 2 Aerzte, 2 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Fischhausen, Reg.-Bez. Königsberg). Ein D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden im Krankenhaus. — O e f f e n t l i c h c B a d e a n s t a l t e n : Ein Damen-, ein Herrenbad in der See, eine Militär-Schwimmanstalt im Hafen, mitbenutzbar für die Zivilbevölkerung. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 31. Mai 1860. Outtitadt, Kruücenh«u-L«xlkon für das Deuteohe Reloh. 26

Mltadlen—-Pitechen.

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402 —

Königreich Prenmeti.

Garnlsonlazaret. 1868 bis 1S72 erbaut and am 1. April 1S72 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt an der Chaussee Pillau-Königsberg i. Pr. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Buchbinder. 91 Betten. 1898 wurden 273 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — Ein D e s i n f e k t i o n s r a u m mit Dampfdesinfektor nach Giessener System, auch rar ausserhalb zu benutzen. Stldtisches Krankenhans. 1850 crrichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Skierlo. Wartep e r s o n a l : 1 Diakon, 1 Diakonisse. 11 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,60, 1,2», 1 und 0,ao M täglich. 1899 wurden 50 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 850 M, letztere setzten sich zusammen aas 1 550 M Verpflegungsgeld und 3 300 M Zuschuss der Stadt. Pillkallen, 3 4 0 8 Einw. (Kreis PUlkallen, Beg.-Bez. Gambinnen). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Kreis-Krankenhaus. 1881 vom Kreise neu erbaut. A r z t : Dr. Wollermann. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsberg i. Pr. 52 Botten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,50, 2 M, 1 und 0,80 M täglich für ini Kreiso befindliche Orts-Armen-Verbände. 1899 wurden 187 m., 137 w. Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 9 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 8 990,5 s M. Die Einnahmen betrugen 12 099,80 M Verpflegungsgeld. Pinne, 2 6 0 4 Einw. (Kreis Samter, Keg.-Bcz. Posen). Johanniter-Krankeiihans. 25. Nov. 1855 durch Major a. I). Freiherrn G. v. M a s s c n b a c h errichtet. E i g e n t h ü m e r : Johanniter-Ordcn. A r z t : Dr. Dorsch. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Posen. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r c i s : 2—3 M, 1—1,76 M, 0,jo—0,so M täglich. 1899 wurden 170 Kranke (107 Männer, 4» Fr., 15 Kinder) durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 9 Männer, 9 Fr., 1 Kind sind gestorbon. Die Einnahmen 1899 betrugen 9 529,24 M, darunter Zuschuss des Johanniter-Ordens 2 800 M, des Kreises Sainter 199,60 M. Siechenstation. 1891 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Posen. 1898 waren 10 Verpflegte. Pinneberg, 4 0 1 1 Einw. (Kreis Pinneberg, lieg.-Bez. Schleswig). Kreis-Krankenhaas. 1868 von dem Sumbel'schen Legat und einem unverzinslichen Darlehn der Sparkasse der Horrschaft Pinneberg gestiftet. A r z t : Dr. Jessen. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Altona, 2 Krankenwärter. Gl Betten: ¡¡7 i. >1., 24 f. Fr. V e r p t l e g u n g s p r e i s : 4 und 2 M für Selbstzahler, l,so M f. Krankenkassen und Kommunen, 1 M für Kinder unter 10 Jahren, täglich. 1899 wurden 290 ni., li'4 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 16 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 45 in., 8 w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 23 726 M, letztere setzten sich zusammen aus 20 360 II Verpflegungsgeld, 3 550 M Zuschuss des Kreises und 16 M aus sonstigen Quellen. Pflegestation und Warteschule in der Wuppermann'sehen Fabrik. eröffnet. 2 Diakonissen aus Altona.

13. Sept. 1887

Pinnebergerdorf, 996 Einw. (Kreis Pinneberg, Reg.-Bez. Schleswig). Irren • Pflegeanstalt des Kreises. Verpflegung unheilbarer, vorübergehend untergebrachter Kranken, welche in der Landes-Irrenanstalt Aufnahme finden sollen. Auf Kosten des Kreises erbaut und am 1. Dez. 1889 eröffnet. V o r s t a n d : Kreisausschuss. A r z t : Sanitätsrath Dr. Wenck, Physikus. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 71 Betten: 31 f. M., 40 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Armen-Verbände des Kreises 0,5» M, für Selbstzahler aus dem Kreise 0,8? M, für Armen-Verbände auswärtiger Kreise 0,96 M, für auswärtige Selbstzahler l,io M täglich. 1899 wurden 35 m., 45 w. Kranke durchschnittlich 313 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 18 493,71 M, letztere setzten sich zusammen aus 6 358,74 M Verpflegnngsgeld und 12 125,87 M Zuschuss des Kreises und 14,10 M aus sonstigen Quellen. Pitsohen, 2 125 Einw. (Kreis Kreuzburg, Beg.-Bez. Oppeln). Krankenhaus Bethphage. 1. Okt. 1890 durch den evangelischen Bethanienverein der Diöcese Kreuzburg i. Oberschi, errichtet. E i g e n t h ü m e r : Stadt Pitschen. Die Anstalt ist dem vorgenannten Verein, welcher Rechtsfähigkeit besitzt, vertragsmässig zur Verfügung gestellt. A r z t : Dr. Galinsky. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Bethanien - Kreuzburg, 1 Krankenwärter. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,25—l,so M täglich. 1899 wurden 115 m., 74 w. Kranke durchschnittlich 19 bezw. 13 Tage verpflegt, S m., 3 w. sind gestorben. Zu den Unterhaltungskosten tragen der Kreis 1 000 M und die Stadt 530 M jährlich bei.

Königreich PreiuMii.

— 403 —

flagwiti—Plettenberg.

Plagwitz, Gntsbezirk, 514 Einw. (Kreis Löwenberg, Beg.-Bez. Liegniti). ProTinzial - Irren - Heil- and Pflegeanstalt. 1824 von der Königl. Regierung zu Liegnitz im Schloss errichtet. Neubauten zur Vergrösserang 1874, 1880 and 1896 ausgeführt. E i g e n t h f i m e r : Provinzial - Verband Schlesien. Leitender A r z t : Dr. Peterssen - Borstel. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 37 m., 29 w. aasgebildete Krankenwärter. 536 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,ko and 1,30 M täglich. 1899 worden 359 m., 265 w. Kranke durchschnittlich 304 bezw. 327 Tage verpflegt, 27 m.. 16 w. sind gestorben. Aasgaben 1899: 245 569,c6 M. Die Einnahmen betrugen 246 SOI,57 M and setzten sich znsammen aas 128 720,14 U Verpflegungsgeld, 28 192,«6 M für verkaufte Produkte, S9 342,sc M Zaschass der Provinz, 18,75 M Geschenken und 526,sc H aus sonstigen Quellen. Plathe i. Pommern, 2 282 Einw. (Kreis Begenwalde, Beg.-Bez. Stettin). Vereins • Krankenhans. Am 1. Aug. 1891 errichtet. E i g e n t h ü m e r : St. GeorgenHospital mit Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Verein für Kranken- und Kinderpflege. A r z t : Dr. Bleudorn. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Kückenmühle-Nemitz, 1 Wärterin. 10Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 and 1 M täglich. 1899 wurden 23 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Die Einnahmen 1899 betragen 2 010 U and setzten sich zusammen aas 929 M Veryflegungsgeld, 350 M Zuschuss des Kreises, 717 M Legaten, Geschenken and Kollekten und 14 M aas sonstigen Quellen. Pieschen, 6 040 Einw. (Kreis Pieschen, Beg.-Bez. Posen). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhaas. Arzt: Dr. Likowski. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter. 20 Betten. 1899 wurden 18 m., 3 w. Kranke durchschnittlich 39 bezw. 21 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1858 M, letztere setzton sich znsammen aus 1 361 M Verpflegungsgeld and 497 M Zuschuss der Stadt. Pless i. Ober-Schlesien, 4 631 Einw., 6 Aerzte, 2 Zahnärzte, 3 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Pless, Beg.-Bez. Oppeln). Städtische W a s s e r l e i t u n g , errichtet 1894 mit einem Kostenaufwande von 86 500 M, leistet 18 cbm in der Stunde. Das Wasser stammt aus der 2 km von der Stadt entfernten Julianka-Quelle, kommt aus Kiesboden, welcher keinerlei Verunreinigungen aasgesetzt ist, und wird mittels einer Dampfmaschine in einen Wasserthurm hochgepumpt; von dort aus gelangt es in die verschiedenen Leitungsröhren. — Städtisches S c h l a c h t h aus, erbaut 1897 mit einem Kostenaufwande von 67 800 M, liegt in nordöstlicher Richtung vor der Stadt. 1898 wurden geschlachtet: 1 900 Rinder, 3 000 Kälber, 2 800 Schweine, 700 Schafe und Ziegen. Es bestohen 2 grosse Schlachthallen mit Nebenräumen zur Wurstfabrikation u. s. w. — K a n a l i s a t i o n seit 1893 theilweise vorhanden, wird für die ganze Stadt durchgeführt. — Im JohanniterKrankenhause ist ein dem Militär-Fiskus gehöriger D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t aufgestellt, welcher vertragsmässig auch von dem Krankenhaus mit benutzt werden darf. — Seit 1889 besteht im nördlichen Theile der Stadt eine Wannen-Badeanstalt, erbaut mit einem Kostenaufwande von 20000 M; im südwestlichen Theile der Stadt ist seit derselben Zeit mit einem Kostenaufwande von 5000 U eine Badeanstalt an einem Teiche eingerichtet. — B a u P o l i z e i - O r d n u n g vom 23. Jnni 1885. Johannlter-Krankenhaus mit Mllltärlazaret In SchSdlltz. 8. Dez. 1867 vom Konvent der schlesischen Genossenschaft des Johanniter-Ordens errichtet. Aerzte: Dr. v. SamsonHimmelstjerna, Dr. Ramm für M i l i t ä r . W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Bethanien in Breslau, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 52 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i B : 0,7t M täglich, ohne Medizin. 1899 worden 422 Kranke (305 M., 97 Fr., 20 Kinder) durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 20 M., 11 Fr., 1 Kind sind gestorben. Plettenberg, 4 134 Einw. (Kreis Altena, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Krankenhans (Seissenschmidt's Stiftung). Dezember 1894 von dem Fabrikanten Wilhelm S e i s s e n s c h m i d t errichtet. E i g e n t n ü m e r : Evangelische Kirchengemeinde. Arzt: Dr. Schreyer. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Witten a./Ruhr. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,io—3 M, 1,75—1,50 M. 1898 wurden 99 m., 36 w. Kranke darchschuttlicn 21 Tage verpflegt, 8 m., 3 w. sind gestorben. 26*

Plittersdorf— Pöpelwitz.

— 404 —

Königreich Preuoen.

Plittersdorf, 1081 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bex. Köln). K a n a l i s a t i o n vorhanden. Erholungshans für M&nner, Eigenthum des Vereins für innere Mission. Anlagekosten 45 000 M, Unterhaltungskosten 16000 M jährlich. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—3 M täglich. Ploen,

3 464 Einw., 5 Aerzte, Schleswig).

3 Hebammen,

1 Apotheke (Kreis Ploen,

Reg.-Bez.

Nur zwei Strassen theilweise k a n a l i s i r t . Seit 1S97 Kübelabfuhr. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben. — Im städtischen Krankenhause ein stationärer, ausserdem ein fahrbarer Dampf-Desinfektor, System Budenberg-Dortmund. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 8. Dez. 1893. Lazaret des Kadettenhanges. 1893 und 1894 erbaut, bezogen 1S94. Es liegt an der Südseite des Kadetten-Spielplatzes. Arzt: Stabsarzt Dr. Ferber. W a r t e p e r s o n a l : 1 ZivilKrankenwärter. 20 Betten. 1898 wurden 201 Kranke durchschnittlich 5,3 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Mantel-Regulir-Füllöfen. Ein Dampf-Desinfektor, System Schmidt-Weimar. W a s s e r v e r s o r g u n g aus der Leitung des Kadettenhauses. L a t r i n e n : Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Anschluss an die Kanalisation des Kadettenhauses. Städtisches Krankenhans. 1874 errichtet. Arzt: Dr. Francksen. 18 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : l,3o M täglich, ohne Medikamente. 1S99 wurden 121 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Ausgaben 1899: 5 920 M. Die Einnahmen 1899 betrugen 6 68ü M und setzten sich zusammen aus 6 582 M Verpflegungsgeld und 104 M Desinfektions-Gebühren. Johannitor-Hospital. 17. Okt. 1SS1 durch die Schleswig-HolsteinBche Genossenschaft des Johanniter-Ordens gestiftet. Arzt: Stabsarzt Dr. Ferber. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern aus dem Anschar-Schwesternhause in Kiel. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,so, 3, 2,so und 1,5« M täglich. 1899 wurden 274 Kranke durchschnittlich 43 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausgaben 1899: 30018,4» M. Die Einnahmen betrugen 30 692 M und setzten sich zusammen aus 26 858 M Verpflegungsgeld, 534 M für verkaufte Produkte, 2 700 M Zuschuss des Ordens und 600 M Legaten und Geschenkon. Johanniter-Hospital, Station für Tuberkulöse, von der Invaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt Schleswig-Holstein 1897 errichtet. 1899 wurden 90 Kranke verpflegt. Plötzensee bei Berlin, 2 733 Einw. (Kreis Niederbarniin, Reg.-Bez. Potsdam). Lazaret des Könlgl. StrafgefBngnlsses. Die Anstalt ist für 1300 zu Gefängniss- oder Haftstrafen verurtheilto mäunliche Erwachsene, sowie für H'G Gefangeno jugendlichen Alters mit 510 Isolireellen und 296 Isolir-Schlafzellen eingerichtet, bestimmt zum Vollzüge der vom Landgerichte I und den Schöffengerichten des Amtsgerichtes I zu Berlin, sowie der vom Landgerichte II zu Berlin gegen e r w a c h s e n e männliche Personen und zum Vollzuge der in der Provinz Brandenburg gegen j u g e n d l i c h e männliche Personen erkannten Gefängnissstrafen. E i g e n t h ü m e r : Justizfiskus. Vorstand: Direktor Dr. Wirth, Geh. Justizrath. A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Baer und Sanitätsrath Dr. Pfleger. 60 Betten für männliche Kranke. 1899 wurden 871 Kranke durchschnittlich 12,73 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Franen-Siechenhans „Bethesda", seit 27. März 1856. W a r t e p e r s o n a l : 15 Schwestern aus Bethanien in Berlin. Pölitz, 4 000 Einw. (Kreis Bandow, Beg.-Bez. Stettin). Städtisches Krankenhaas. 1875 errichtet. Arzt: Dr. Pritsch. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1898 wurden 22 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 17 bezw. 35 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben 1898: 1 496,so M. Einnahmen: 327,73 M Verpflegungsgeld. Pöpelwitz, 3 496 Einw. (Stadtkreis Breslau, Beg.-Bez. Breslau). Privat-Irren-Hell- und Bewahranstalt von Sanitätsrath Dr. Eicke. 1852 vom Professor Dr. N e u m a n n errichtet. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 m., 9 w. Krankenwärter. 55 Betten.

Königreich Prenseen.



405 —

Polch—Posen.

Polch, 2 764 Einw. (Kreis Mayen, Eeg.-Bez. Koblenz). St. Josephs •Hospital. 1861 errichtet vom Definitor M. Assolino, neu eröffnet am 12. NOT. 1899. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. A r z t : Dr. Krautwig. W a r t e p e r s o n a l : 7 Franziskanerinnen aas Waldbreitbach. 29 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,40—2M täglich. 1899 worden 10 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 204 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben. Polkwitz, 1 738 Einw. (Kreis Glogau, Eeg.-Bez. Liegnitz). StÄdtlsches Krankenhans. 1. Jan. 1359 von der Stadt errichtet. 5 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 0,so M täglich.

A r z t : Dr. Kuschke

Pollnow, 2 173 Einw. (Kreis Schlawe, Eeg.-Bez. Köslin). Städtisches Krankenhans. 1844 errichtet, 1870 nea eingerichtet. A r z t : Dr. Sachs 10 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 1,35 and 0,co M täglich. 1899 wnrden 24 m. Kranke verpflegt, 1 ist gestorben. Die Einnahmen 1899 betragen 670 M und setzten sich zusammen aas 200 M Verpflegangsgeld and 470 M Zaschass der Stadt. Trinker-Asyl, anter Leitung des dortigen Pfarrers. Polzin (Bad), 4 811 Einw. (Kreis Belgard, Eeg.-Bez. Köslin). W a s s e r l e i t u n g seit 1897 in Betrieb. Ans dem Grundwasser wird das Wasser gewonnen und von einer Braaerei vertragsmässig geliefert. Wilhelm-Augngta-Stiftnng. 1880 von der Stadt errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Dr. Eckert. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse ans Danzig. 24 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1899 worden 26 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Einnahmen 1899 : 754 M Verpflegungsgeld. Johanniter-Krankenhans (mit Mineralbad). 22. Juli 1855 vom Johanniter-Ritter, Oberpräsidenten a. D. v. K l e i s t - R e t z o w , errichtet. E i g e n t h f i m e r : Johanniter-Orden. A r z t : Dr. Schmidt. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen aus „Bethanien" - Berlin, 3 Krankenwärter. 90 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 2,so, l,ao M täglich. 1899 wurden 660 Kranke durchschnittlich 46 Tage verpflegt, 21 sind gestorben. Ausgaben 1899: 39 852, i 7 M. Die Einnahmen betrugen 49 312, To M und setzten sich zusammen aus 8 570,i« M Bestand aus dem Voijahre, 39 896,io M Verpflegungsgeld, 103 M für verkaufte Produkte, 55,41 M Kapitalszinsen, 300 M Zuschuss der Provinz, 288 M der Gemeinde nnd 100 M Legaten, Geschenken. Kaiserbad, im Besitz einer Aktien-Gesellschaft. Anlagekosten 650 000 M, Unterhaltungskosten rund 81 000 M; 1897 eröffnet. Bäder, orthopädische Behandlang and volle Verpflegung 5 M, für Mitglieder der Invalidität»- and Alterversorgungsanstalt der Provinzen P o m m e r n (Besitzerin der ersten Hypothek) 2,so M, P o s e n 2,7» M täglich. Für Ferienkolonisten werden 10 M w ö c h e n t l i c h entrichtet. 215 Betten. Poppelsdorf, 6 773 Einw. (Landkreis Bonn, Eeg.-Bez. Köln). K a n a l i s a t i o n geplant. St. Marien-Hospital (Venusberg). Gegründet von den Franziskanerinnen. Behandelnde A e r z t e : Prof. Dr. Witzel, Prof. Dr. Ungar, Prof. Dr. Walb. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 40 Franziskanerinnen aus Olpe, 2 ausgebildete Krankenwärter. 182 Betten in 3 Klassen (I. Kl. 27, II. Kl. 29, III. Kl. 60 f. M., 48 f. Fr., darunter 18 f. Kinder). Verp f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 3,so M, 1—1,so M täglich. 1898 worden 655 m., 522 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 26 m., 17 w. sind gestorben. Poremba, 308 Einw. (Kreis Gross-Strehlitz, Eeg.-Bez. Oppeln). Mutterhans der MSgde Marlae von der unbefleckten Empfangniss. 1866 errichtet, seit 1897 auf die Breslaaer Diözese beschränkt; die Niederlassangen in aer Diözese Posen - Gnesen haben ihr Mntterhaos in Samter (Provinz Posen). 40 Mägde Mariae. Posen, 112 017 Einw., 108 Aerzte, 9 Zahnärzte, 34 Hebammen, 10 Apotheken (Stadtkreis, Reg.-Bez. Posen). WaBserversorgang: 1856—1866 ist die W a s s e r l e i t u n g für Flasswasser mit Sandflltern errichtet, 1898 für Q u e l l w a s s e r umgeändert, welches aus einer Anzahl Brunnen aosserhalb der Stadt entnommen und dorch Luftoxydation enteisenet wird. Gesammtkosten mit Erweiterungen und Umänderungen rund 1 650 000 M. Leistung im Betriebsjahre 1898: 1450 000 cbm. Die Hoch-

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drackpumpen drücken das Wasser direkt in die Leitung der Stadt, als Aasgleicher dient ein gemauertes Hochreservoir. — Der S c h l a c h t - nnd V i e h h o f befindet sich auf den aufgeschütteten Dominikanerwiesen, 1. Jan. 1900 eröffnet. Die Kosten betrugen rund 2 200000 M. — Die Stadttheile auf dem linken Warthe-Ufer sind in den Jahren 1888 bis 1896 k a n a l i s i r t worden. Die Anlagekosten betrugen rund 1 400 000 II. Die Kanalisation nimmt die Regen-, Grundnnd Wirthschaftswässer auf. Die F ä k a l i e n werden seit 1888 in undurchlässigen Gruben in den Grundstücken gesammelt und durch Abfuhr pneumatisch beseitigt. Die Einrichtung des Abfuhrsystems kostet 305 000 M. — Die De s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist im städtischen Krankenhause 1892/93 erbaut und eingerichtet; der Apparat, der 5 cbm fasst, ist von Oskar Schimmel & Co. in Chemnitz. Jährlich finden etwa 110 Desinfektionen statt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 2 Freibadestellen im Fluss, ein Volksbrausebad auf dem neuen Markt, dieses hat je 10 Zellen mit ebensoviel Brausen für Männer und für Frauen, es ist mit einem Kostenaufwand von 19 260 M errichtet. Die Frequenz im Brausebad betrug 57 506 Personen im Jahre 1897/98. Privat-Badeanstalten sind 5 vorhanden. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 9. März 1877, Nachtrag vom 29. April 1897. Königl. hygienisches Institut für die Provinz Posen, in einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Haus (Breslauerstr. 16) vom Staat eingerichtet und mit sämmtlichen bakteriologisch-hygienischen Apparaten und Instrumenten ausgestattet, Oktober 1899 eröffnet. Direktor des Instituts und Vorsteher der bakteriologisch-hygienischen Abtheilung: Prof. Dr. Wernicke, Leiter der pathalogisch - anatomischen Abtheilung: Prof. Dr. Lubarsch. der chemischcn Abtheilung: Nahrungsmittelchemiker Jaecklo. Ausserdem 1 Assistent und 1 Volontärarzt. Garnisonlazaret. 1857 bis 1861 erbaut und am "2:5. Aug. 1801 bezogen. Es liejjt nordwestlich der Stadt, Königs- und Wallstrassen-Ecke, Front nach Südosten. A r z t : GeneralOberarzt Dr. Ott. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Posen, 27 Militär-Krankenwärter, 1 Zivil-Krankenwärter. 340 Betten. 1898 wurden 2 824 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 9 sind gestorben. — B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : 3 massive eingeschossige Krankengebäude A, B und C, in den Jahren 1895,96 erbaut. — Gasglühlicht-Beleuchtung. — Vent i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. — H e i z u n g s s y s t e m : Ofenheizung mit Steinkohlenfeuerung. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Apparat von Rietschel und Henneberg in Berlin für die gesammte Garnison. — W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Quellwasserleitung. L a t r i n e n : Hauptgebäude und Baracke I und II Tonnensystem ohne Wasserspülung; in den Krankengebäuden A, B und C Tornado-Klosets mit eisernen Fäkalienbehältern und Wasserspülung. Die Tageswässer werden durch einen Abzugskanal der stadtischen Kanalisation zugeführt. Landgerichts• Qeffingniss-Lazaret. E i g e n t h ü m e r : Justizfiskus. A r z t : Geheimer Medizinalrath Dr. Kunau. 12 Betten. 1S99 wurden 172 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt. Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern (Langestr. 1/2). 1. Jan. 1823 durch den Staat errichtet; der Fiskus hat hierzu die Gebäude des ehemaligen Klarissenstifts hergegeben und die Anstalt mit besonderem Vermögen ausgestattet. Laut Statut vom 16. April 1877 S t a a t s a n s t a l t , zum Ressort des Oberpräsidenten gehörend. A e r z t « : Sanitätsrath Dr. Zielewicz für die äussere, Sanitätsrath Dr. Batko wski für die innere Abtheilung, Dr. v. Chrzanowski für Frauenkrankheiten. 2 Assistenzärzte. W a r t e p c r s o n a l : 11 Vincentinerinnen aus Kulm. 171 Betten: I. Kl. 4 f. M., 2 f. Fr., II. Kl. 2 f. M., 5 f. Fr., III. Kl. 94 f. M., G4 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3,50 und l,so M, für Ortskranke 1,40 M täglich. Von Zahlung befreit sind Kranke, welche der Anstalt vom Oberpräsidenten zur unentgeltlichen Verpflegung überwiesen werden oder ihr Unvermögen durch ein obrigkeitliches Attest nachweisen. Ueber 5 F r e i b e t t e n verfügt der Landeshauptmann der Provinz. Anträge um Gowährung sind dahin tu richten. 1899 wurden 1 407 (I. Kl. 6 m., 5 w., II. Kl. 22 m., 26 w., III. Kl. 807 m., 541 w.) Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 55 m., 27 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 78 354 M. Die Einnahmen betrugen 78 597 M und sotzten sich zusammen aus 39 578 M Vcrpflegungsgeld, 11 193 M für verkaufte Produkte, 19 200 M Kapitalszinsen, 8 498 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 128 M KasBenbestand vom Jahre 1898. Städtisches Krankenhans (Schulstr. 12) für innere und äussere Kranke, Augenkranke, Kreissende, Bewahranstalt für Irre, Idioten und Epileptische. Umbau der Leichenhalle, der Badezimmer und Verbesserung der inneren Einrichtung 1898 ausgeführt. V o r s t a n d : Stadtrath Herz als Vorsitzender der Krankenhaus-Deputation. Leitende Aerzte: Sanitätsrath Dr. Schönke, Geh. Sanitätsrath Dr. Pauly und Dr. Drobnik. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 8 Schwestern vom rothen Kreuz, 11 m., 11 w. ausgebildete Krankenwärter. 254 Betten in 3 Klasson: 126 f. M., 128 f. Fr., darunter je 7 für die Irren-Bewahranstalt. V e r p f l e g u n g s p r e i s seit 15. Nov. 1897: I. und II. Kl. für Einheimische 3 M, für Auswärtige 4 M. Die B e k ö s t i g u n g bleibt den Kranken I. Kl. selbst überlassen oder erfolgt durch aas Krankenhaus gemäss besonderer Vereinbarung. In beiden Klassen werden besonders berechnet die Kosten für Arzneien, Stfirkungs- und Vcrbandmittel, sowie die Kosten für besonders zu stellende Wärter. In beiden K l a s s e n sind die O b e r ä r z t e berechtigt, boi Kranken, welche in besonderen

Königreich Prenssen.

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POMO.

Zimmern aufgenommen sind and besondere Verpflegung gemessen (sogenannte Privatkranke), für Operationen and Behandlung dann zu liquidiren, wenn die Aufnahme der Kranken dnrch sio aus ihrer konsultativen Praxis herbeigeführt ist. III. Kl. für Erwachsene l,«o I i (Auswärtige 2 M), für Kinder 1 M (Auswärtige l,2o M), für einheimische Personen, die an ansteckenden Krankheiten leiden, 2 M, für Geisteskranke 2,so M (Auswärtige 3 M ohne Unterschied) täglich. Aussergewöhnlicbe Mehrkosten an Extraverpflegung, Verbanamaterial u. s. w. werden besonders berechnet. P o l i k l i n i k für Verletzte zu jeder Tages- oder Nachtzeit. 1898 wurden 1 280 m., 1 109 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 39 Tage verpflegt, 106 m., 102 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 80 m., 40 w. Irre, 58 in der ADtheilung für Entbindungen und 4 m., 2 w. Personen zur Ausbildung. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen 173191,ig M, letztere setzten sich zusammen aus 58 608,54 M Verpflegungsgeld, 616,u M für verkauft« Produkte, 104 736,86 M Zuschuss der Stadt und 9 229,6 7 M aus sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n von Wohnungen ist in 94 Fällen im Jahre 1897/98 ausgeführt.

Evangelische Diakonissenanstalt (Königstr. 15V Mutterhaus.

12. Dez. 1865 vom

Militär-Oberpfarrer durch Liebesthätigkeit errichtet, 18S3 erweitert, besitzt Rechtsfähigkeit. Behandelnde A e r z t e : Geh. Medizinalrath Dr. Kunau für die innere, Dr. Borchard für die chirurgische Station, Medizinal-Assessor Dr. Toporski für die Frauenstation und Dr. Pinkus für Augenkranke. 2 Assistenzärzte, 1 Volontärarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonen aus dem Brudernaus Karlshof bei Rastenbnrg, 85 Diakonissen aus Posen, 6 Johanniterinnen, 3 aasgebildete Krankenwärter. 202 Betten in 3 Klassen: 110 f. M., 92 f. Fr. (I. Kl. 10 f. M., 9 f. Fr., II. Kl. 6 f. M., 21 f. Fr., HI. Kl. 94 f. M., 62 f. Fr.), darunter 36 f. Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6, 3 und 2 M, für Kinder 1 M täglich. 10 Freibetten vorhanden. 1898 wurden 2 531 (1 370 m., 1 161 w.) Kranke (einschl. 2 Krätzkranke) durchschnittlich 30,j Tage verpflegt, 62 m., 50 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Altersschwache und 6 Sieche. Ausgaben 1898: ordentliche 143 272,38 M, ausserordentliche 50 754,3» M. Die Einnahmen betrugen 194 641,83 M und setzten sich zusammen aus 116 799,61 M Verpflegungsgeld, 6 775,50 M Kapitalszinsen, 6 000 M Zuschuss der Provinz, 3 584 M des Kreises, 851,ss M der Gemeinde, 8 624,43 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 52 007,06 M aus sonstigen Quellen. Jüdisches Kranken- und Siechenhans „Rohr'sehe Stiftung" (Vor dem Königsthor 5). 1895 von Moritz Rohr gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Synagogen-Gemeinde zu Posen. VorBtana: Rechtsanwalt Salz. A e r z t e : Dr. Landsberger für die innere und Dr. Jaffe für die chirurgische Abtheilung. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 m., 6 w. ausgebildete Krankenwärter. 33 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8, 5, 3, 2 und 1,40 M täglich. 1899 wurden 347 Kranke durchschnittlich 53 Tage verpflegt, 20 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 14 (6 m., 8 w.) Altersschwache und Siechc und 2 Personen zur Ausbildung. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 60 000 M, letztere setzten sich zusammen aus 24 350 M Verpflegungsgeld, 12 980 M Kapitalszinsen, 21 670 M Legaton und 1 000 M aus sonstigen Quellen. St. Joseph-Kinder-Heilanstalt (Petristr. 7). 1877 errichtet. Wohlthätigkeits-Anstalt. Aerzte: Dr. Drobnik für die chirurgische, Dr. Krysiewicz für die innere Station und Dr. Stasinski für die Augenabtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 13 Vincentinerinnen ans Kulm. 50 Betten für Kinder. Unentgeltliche Verpflegung armer Kinder und siecher Personen, auch Poliklinik. 1899 wurden 256 Knaben, 249 Mädchen durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 21 Knaben, 28 Mädchen sind gestorben. Ausgaben 1899: 18 913,63 M. Die Einnahmen betrugen 12 004,76 M und setzten sich zusammen aus 915,io M Kapitalzinsen, 4000 M Zuschuss der Provinz, 3595 M aus den Kreisen, 500 M vom Magistrat und 2 994,66 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Salomon Benjamin Latz'sches Krankenhaus (Teichstr. 1). 17. Jan. 1829 gestiftet. A r z t : S&nitätsrath Dr. Hirschberg. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25—1,so M täglich. 1899 wurden 13 m., 13 w. Kranke durchschnittlich 186 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 8287 M. Die Einnahmen betrugen 9 125 M und setzten sich zusammen aus 6 034 M Verpflegungsgeld, 931 M Kapitalszinsen, 1 070 M Legaten, Geschenken und 1 090 M aus sonstigen Quellen.

Prirat-Heilanstalt für chirurgiche Krankheiten von Frl. Strzyzewska.

eröffnet. 8 Betten.

1896

Privat-Heilanstalten für Frauenkrankheiten von Dr. K a n t o r o w i c z . März 1896 eröffnet. 5 Betten. Verpflegungspreis: 6,so, 4,so und 2 M täglich. — Dr. Rudolph. 1. Juli 1895 eröffnet. 4 Betten. — Dr. v. Swiecicki. 1884 eröffnet. 9 Betten. Verpflegungspreis: 6, 4 und 2 M täglich. Armen • Augen - Hellanstalt (St. Martinstr. 6). 1878 eröffnet. Von der ProvinzialVerwaltung jährlich unterstützt. Arzt: Dr. Bogdan Wicherkiewicz. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus Kulm. 80 Betton. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1,40 M täglich. 1899 wurden 669 Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt. Privat-Angen-Hellanstalt von Dr. Bogdan Wicherkiewicz. 1878 eröffnet. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 und 4,so M täglich. 1S99 wurden 98 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt.

Potsdam.

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Königreich Preussen.

Prlyat-Augen-Heilanstalt von Dr. P i n e a s . 1890 eröffnet, 21 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 und 2 M täglich. 1899 wurden 102 m., 78 w. Kranke verpflegt. Privat-Augen-Heilanstalt von Dr. P u l v e r m a c h e r. 13Betten. V e r p f l e g n n g s p r c i s : 6, 4, 2, 1,50 M täglich, und unentgeltlich. Privat-Heilanstalt für Augenkranke von Dr. S t a s i n s k i . August 1899 eröffnet. 12 Betten. Prirat-Heilanstalt für m&nnliche Augenkranke von Dr. Mutschier. April 1899 eröffnet. 4 Betten. Sanatorium für Nervenkranke (Wasserheilanstalt) von Dr. J. P a n i e n s k i . April 1899 eröffnet. 5 Betten. Irrenstatlon des städtischen Krankenhauses (Waisenstr. 11), nimmt Geisteskranke nur zur vorläufigen Bewahrung auf, bis ihre Ueberfuhrung in eine Provinzialanstalt erfolgen kann. Anfnahme erfolgt auf Grund eines Attestes, das von einem Kreisphysikus ausgestellt ist. ProYinrial-Hebammen-Lehranstalt (Grabenstr. 20). 1S04 durch die damalige Königliche Preussische Kriegs- und Domänenkammer errichtet. E i g c n t h ü m e r : Seit 1871 Provinz Posen. D i r e k t o r : Medizinal-Assessor Dr. Toporski. Lehrkursus von Ende Oktober bis April. 2 Assistenzärzte. 20 Betten für Wöchnerinnen und 20 für Kinder. 1899 wurden 266 Wöchnerinnen durchschnittlich 12, s Tage verpflegt, 4 sind gestorben. 23 Schülerinnen. Unterhaltungskosten 22 800 M. Der Unterricht ist abwechselnd in einem Jahre deutsch, im anderen polnisch. Kostgeld 99 M für den Kursus. Während der Dauer der Kurse wird auch a u s s e r h a l b der A n s t a l t zu jeder Tages- oder Nachtzeit unentgeltlich geburtshilflicher Beistand geleistet. Entbindungsstation im städtischen Krankenhause. Aufnahme hauptsächlich während des Schlusses der Hebammen-Lehranstalt. Rekonvalescentenheim, siehe L o w e n i t z , Seite 320. Städtisches Hospital und Kinderasyl (Waisenstr. 11j. Im Jahre IS97/98 sind 107 Pfleglinge (43 m., 04 w.) im Hospital *ind 110 Kinder im Asyl verpflegt worden. Hospital des Vereins Opatrznosc (Brombergerstr. 7), für katholische Greise bestimmt, Hospital ad St. Margaretham (Brombergerstr. 1), für gebrechliche, bedürftige Frauen aus der katholischen Dompfarrci. Frauen-Siechenstation der evangelischen Diakonissen.Anstalt (Zagorze 15). 1879 errichtet. 3 Diakonissen zur Pflego. 22 Plätze für sicche Frauen evangelischer und katholischer Konfession. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 18—30 M monatlich. Sieben Witwen- und Fünf Frauen-Stiftung (Gr. Gerberstr. 7). Obdach für katholischo Witwen, die in Posen geboren sind, bezw. auch für katholische Jungfrauen. Eintrittsgeld beträgt 50 M. Katholisches Asyl „zum guten Hirten«, für gefallene Mädchen und bescholtene Frauen. V o r s t e h e r i n : Frl. Maria v. Kartowska. Hilfsschule für Schwachbegabte Kinder, ist am 10. Aug. 1898 ins Leben gerufen. PrOYinzial-Taubstummenanstalt, für Kinder polnischer Abkunft, simultan. Internat. Am 28. Jan. 1832 in Verbindung mit dem Schullehrer-Seminare eröffnet. 1835 wurde die Anstalt von der Provinz übernommen; seit 1872 ist dieselbe nur für polnische Zöglinge bestimmt. Nachdem das Schullehrer-Seminar nach Rawitsch verlegt war, erwarben die Provinzialstände der Provinz Posen das Grundstück. Reglement vom 20. April /25. Mai 1874 (Posener A.-Bl., S. 257; Brom berger A.-Bl., S. 205 und Zentralblatt für die Unterrichtsverwaltung, S. 264). D i r e k t o r : Radomski. 19 Lehrer, 2 Lehrerinnen. 12 Klassen. Turnunterricht für Knaben und Mädchen. Seit 1893 auf 185 Freistellen erweitert. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Es werden in die Anstalt nur bildungsfähige und körperlich gesunde, taubstumme Kinder nach vollendetem 8. Lebensjahre aufgenommen. Die Unterhaltungskosten für die ganz armen Freizöglingo werden aus dem Provinzialfonds bestritten. Die Eingaben um die Aufnahmo solcher Kinder sind an die provinzialständische Verwaltungskommission zu Posen zu richten. 182 interne Zöglinge und 4 Schulgänger. 17 Klassen. Etat: 98 900 M. Potsdam, 6-2 482 Einw., 48 Aerzte, 4 Zahnärzte, 22 Hebammen, 6 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Potsdam). Seit 1875 W a s s e r l e i t u n g nach dem Zirkulations- und Verästelungssystem, von einer englischen Aktiengesellschaft erbaut und von der Stadt 1890 für 1026 000 M erworben; 1894 erhielten die Wasserwerke eine Hilfs-, 1898 eino Reservemaschine von 00 HP. Gesammtkosten: 422 000 M. 1897 ist eine Enteisenungsanlage mit Rieselung und Filtration für 139 000 M hinzu-

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gekommen. Die ganze Anlage kostet 1 587 000 M. Znr Entlastung desHauptwerkes ist der Bau eines Ergänznngs-Wasserwerkes für eine von der Stadt durch die Havel getrennte Vorstadt 1899 in Angriff genommen. Kostenveranschlagung: 325000 M. Leistungsfähigkeit des Hauptwerkes: 76 Sekundenliter, des Ergänznngswerkes: 40 Seknndenliter, Wasserforderung 189S: 1 113 991 Kubikmeter. — Städtischer S c h l a c h t h o f ist seit 11. Juni 1894 in Betrieb, nach dem Hallensystem erbaut; zn ihm gehören noch Schlachthäuser für krankes Vieh, für Pferde und eine Talgschmelze, Verkaufsstelle für minderwerthiges gekochtes Fleisch; elektrisch beleuchtet; eigene Wasserleitung, welche zur Reserve an die städtische angeschlossen ist; Entwässerung nach der auf dem Grundstück vorhandenen Kläranlage (Böckner-Rothe). — Anlage kostet 790000 M, einschl. innere Einrichtung, maschinelle der Kühlanlage, 2 Dampfkessel, eine Dampfmaschine und ein Kompressor für eine tägliche Höchstleistung zu 50 Grossvieh, 200 Kleinvieh und 200 Schweine. — 1898 wurden geschlachtet: 2 186 Stück Grossvieh, 385 Stück Jungvieh, 13 253 Schweine, 273 Fresser, 3 959 Kälber, 6 342 Hammel und 155 Pferde. — Anlage der allgemeinen K a n a l i s a t i o n 1888 begonnen, wurde 1895 beendet; Länge der Kanäle (gemauerte und Thonrohre) und der Heberleitungen etwa 60 000 m. In dieselben gelangen die Wirthschafts- und Klosetwässer, mit Ausnahme zweier Vorstädte auch die Niederschlagwässer. Abwässer unterliegen dem Klärverfahren in drei Kläranlagen, zwei nach Röckner-Rothe Kalk-Klärangssystem für 1 350 Grundstücke und eine nach Rothe-Degener'schem Kohlenbrei-Verfahren für 1166 Grundstücke. Gesammtkosten: 2 023 000 M; jährliche Betriebskosten: 102 400 M. Die täglich zu klärenden Abwässer an regenfreien Tagen durchschnittlich 4 500 cbm. Das geklärte Wasser gelangt in die Havel, die Klär-Rückstände werden von 2 Kläranlagen zur Düngung abgefahren, der Kohlenschlamm der dritten Kläranlage wird zu Brennmaterial verarbeitet. — Die obligatorische ä r z t l i c h e Leichenschau, wie sie jetzt ausgeübt wird, ist durch Orts-PolizeiVerordnung vom 14. Nov. 1883, eingeführt, ergänzt durch Verordnung vom* 4. Febr. 1888. Ohne Leichenschau und Ausstellung des „polizeilichen Todesmelde- und Beerdignngsscheines" wird kein Verstorbener beerdigt. — Im städtischen Krankenhause ist 1S86 ein Desinfektionsa p p a r a t für strömenden Wasserdampf von E. Möhrlein in Stuttgart aufgestellt, 1892 erweitert und verbessert. Die Einwohnerschaft kann ihn gegen Entschädigung benutzen. Desinfektionsapparat von Rothe & Grünwald in Berlin für unsaubere Wanderer in besonderem Gebäude mit Badestube auf der Natural - Verpflegungsstation. In einer Stunde werden die Kleider von 10 Personen desinfizirt. — Der Bau einer ö f f e n t l i c h e n B a d e a n s t a l t geplant. 6 PrivatBadeanstalten im Betrieb. — Bau-Polizei-Ordnung des Regierungsbezirks Potsdam vom 1. Dez. 1894, die dazu erlassene Sonder-Bau-Verordnung vom 25. Okt. 1897. Qarnisonlazaret. Vorstand: General-Oberarzt Dr. Kellermann, Garnisonarzt von Potsdam. W a r t e p e r s o n a l : 14 ausgebildete Militär-Krankenwärter, 4 Zivil-Krankenwärter. 309 Betten. 1898 wurden 2 003 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 11 sind gestorben. B a u b e s c h r e i b u n g : Das Garnisonlazaret ist in den Jahren 1890—1894 nach dem gemischten System im Norden der Stadt 40,7 m über Normal-Nullpunkt erbaut; das Grundstück enthält 4,s na, wovon 6 423,29 qm bebaut und 3,4 ha zu Gartenanlagen verwendet sind (7 750 qm Höfe und Zufahrten). Es gehören 14 einzelne Gebäude zum Lazaret: Verwaltungsgebäude, Wirtschaftsgebäude, Maschinen- und Kesselhaus, zwei zweischossige Blocks, drei einfache Baracken, eine Doppelbaracke, eine Billroth'sche Baracke, Leichen-, Desinfektions-, Pförtner- und Zivil-Wärternaus (letzteres durch eine Mauer von der Anstalt getrennt). Die Krankengebäude sind für 309 Betten (38 cbm Luftraum für das Bett) eingerichtet. An maschinellen Betriebseinrichtungen sind vorhanden: eine kombinirte NiederdruckDampf- und Luftheizung für sämmtliche Krankengebäude, ein Wasserhebewerk mit Dampfbetrieb, Dampf-Kochkücne und -Wäscherei, D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , elektrische Beleuchtungsanlage, elektrisch betriebene Ventilation der Koch- und Waschküche, eine elektrische Telephon- und Klingelanlage, elektrische Uhrenanlage. Eigene Wasserleitung (ausserdem für aen Nothfall an die städtische Wasserleitung angeschlossen), Entwässerung in unterirdischen Kanalanlagen, getrennt für Meteor- und Abwässer (zu den Kläranstalten der städtischen Kanalisation führend). Vcntilationsanlage mit der Luftheizung verbunden, Ablüftung durch Saugschlote mit Rabitzkanälen. Lazaret des Kadettonhaases. 1830/31 erbaut. Es liegt in der Teltower Vorstadt an der alten Königstrasse. Vorstand: Stabsarzt Dr. Hahn. 1 Assistenzart. 30 Betten. 1898 wurden 195 Kranke durchschnittlich 11 Tage verpflegt. Lazaret des Königlichen Militär-Walsenhanges. Das Waisenhaus ist durch König Friedrich Wilholm I. errichtet und am 1. Nov. 1724 mit 179 Knaben aus den Garnisonen Berlin, Potsdam und Spandau eröffnet worden. Ein eigentliches Lazaret ist 1730 erbaut. Ein Neu- und Erweiterungsbau wurdo 1770 vollendet. Das alte Lazaret diente dem MädchenWaisenhause bis 1806. Im Jahre 1S20 wurde die bisherige Kaserne dem Waisenhause überwiesen und als Lazaret eingerichtet. E i g e n t h ü m e r : Königl. Potsdamsches grosses MilitärWaisenhaus. Direktorium: Chef desselben ist der Kriegsminister. Arzt: Sanitätsrath Dr. Ziegler, Oberarzt. Hausarzt: Dr. Rummel.

PoUdam.

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Königreich Fmuaen.

Stldttsehes Krankenhaus. Erbaat 1848—1851, eröffnet am 5. März 1853. 1897 wurden Leichenhaas mit Kapelle and ein Laboratorium erbaat. Leitender Arzt: Sanitätsrath Dr.'La Pierre. 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 18 Diakonissen aus Bethanien-Berlin, 1 ausgebildeter Krankenwärter, 6 Wärter. 273 Betten, darunter 18 ftVr Geisteskranke, 12 für die Entbindungsstation. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 1,25 M täglich. 1899 wurden 1 942 (988 m., 954 w.) Kranke durchschnittlich 33 bezw. 30 Tage verpflegt, 115 m., 125 w. sind gestorben. Unter den Verpflegten befanden sich 105 Wöchnerinnen, 48 Knaben, 58 Mädchen, davon gestorben 4 Wöchnerinnen, 6 Knaben, 11 Mädchen, ferner 30 m., 19 w. Geisteskranke, davon 2 m. gestorben. Aasgaben 1899: 119 317 M. Die Einnahmen betragen 88 089 M and setzten sich zusammen aas 85 791 M Verpflegungsgeld, 652 M für verkaufte Produkte, 6S2 M Kapitalszinsen und 964 M aus sonstigen Quellen. Auguste Victoria-Krankenhaus (Krankenhaas mit I. und II. Kl. für Personen beiderlei Geschlechts). Oktober 1890 von der städtischen Verwaltung gegründet. Arzt: Sanitätsrath Dr. La Pierre. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bethanien - Berlin, 1 ausgebildeter Krankenwärter. V e r w a l t a n g s p e r s o n a l : 4 Frauen. 24 Betten in 2 Klassen. Verpflegungspreis: 6 und 3 M täglich. 1899 wurden 53 m., 72 w. (I. Kl. 16 m., 12 w., II. Kl. 37 m., 60 w.) Kranke durchschnittlich 34,4 Tage verpflegt, 13 m., 14 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 19 465 M. Die Einnahmen betragen 22 374 M and setzten sich zusammen aas 21 166 M Verpflegungsgeld and 1 208 M Legaten und Geschenken. Elsenhart'sctae Heilanstalt. 1846 von dem Stadtältesten and Kaufmann August F r i e d r i c h E i s e n h a r t gestiftet. Die Stiftung besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Bosdorff. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bethanien-Berlin. 46 Betten: 32 f. M., 14 f. Fr. Verpflegangspreis: 4, 2 und 1,35 M für Einheimische, 1,90 M für Auswärtige täglich. 1899 worden 74 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 59 Tage verpflegt, 7 m., 9 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 17 340 M. Die Einnahmen betrugen 21514 M und setzten sich zusammen aus 11529 M Verpflegungsgeld, 9 049 M Kapitalszinsen, 900 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 36 M aas sonstigen Quellen. St. Joseph • Krankenhaus. Aus Anlass des 25jährigen Pfarijubiläums des Pfarrers Georg Schmale begannen die Katholiken Potsdams am 6. März 1856 die Sammlung eines NeoKommunikandenfonds für die Kinder der Eichsfelder Ziegeleiarbeiter in ihrer Gemeinde. Beim Dank-GotteBdienst für die Errettung König Wilhelms aus der Hand des Meuchelmörders Becker in Baden-Baden (14. Juli 1861) wurde „zum Andenken an den gnädigen Erweis der göttlichen Fürsehung" Geld zur „Gründung eines katholischen Waisennauses" gesammelt, mit dem genannten Fonds vereinigt und einem Komitee übergeben. Das Waisenhaus trat am 4. Nov. 1861 anter Leitung der Schwester des Pfarrers, Luise Beyer, ins Leben und befand sich vorläufig in gemietheten Bäumen der Gewehrfabrik. Pfarrer Bei er benutzte das 25jährige Papstjubiläum (16. Juni) und das Friedensfest l8. Juni) 1861 dazu, die Sammlung für ein Krankenhaus zu eröffnen. Die Gewährung einer lauskollekte durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg 1872 and ein Legat des Geh. Obeijnstizraths von zur Mühlen ermöglichte die Verlegung der Waisenkinder in die bis dahin vermietheten Wohnhäuser des angekauften Areals und die Einrichtung des Waisenhauses zu einem Krankenhaose. Dasselbe wurde am 6. Okt. 1872 benediciert and zu Anfang des folgenden Jahres mit den ersten Kranken belegt. Die Anstalt, welche schon im ersten Jahre ihrer Verlegung an den Park von Sanssouci von drei Königinnen aufgesucht wurde, erfreut sich bis auf den heutigen Tag einer besonderen Gunst des Königl. Hauses-, über alles, was der edle Friedrich als Kronprinz und seine erlauchte Gemahlin für die Bewohner des St. Joseph-Kranken- und Waisenhauses gethan haben, kann nur eine Hanschronik ausführlich berichten. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. Leitender Arzt: Prof. Dr. Alberti. Oberarzt: Dr. Wermuth. 2 Assistenzärzte. Wartepersonal: 32 Borromäerinnen auB Trier. 195 Betten in 3 Klassen: I. Kl. 8 f. M., 12 f. Fr.; H. Kl. je 10; in. Kl. 100 f. M., 40 f. Fr., 15 für Kinder. Verpflegungspreis: 6, 3 und 1,50 M täglich. 1898 worden 1 486 Kranke (I. Kl. 39 m., 64 w.; II. Kl. 80 m., 114 w.; III. Kl. 668 m., 521 w.) durchschnittlich 34,» Tage verpflegt, 55 m., 46 w. sind gestorben. Baabeschreibung: Der massive, aas märkischen Backsteinen einfach hergestellte Bau nimmt einen Flächenraum von 1550 qm ein. Deutlich sind daran die drei Bauperioden zu unterscheiden. 1867/68 ist der m i t t l e r e T h e i l , dreistöckig mit 7 Fenstern Front, aufgeführt worden, 1876/77 warde die im nördlichen Theile liegende K a p e l l e , die an dem darüber angebrachten kleinen Glockentharm erkennbar ist, a n g e b a u t , und gleichzeitig die Front am 5 Fenster e r w e i t e r t ; 1884/85 e r f o l g t e dann der grosse E r w e i t e r u n g s b a u an der anderen Seite des Haases in Form eines organisch angefügten Flügels, der dem Ganzen einen schönen, harmonischen Anblick verleiht. Der gewaltige drei-, zum Theil vierstöckige Bau hat demnach eine Vorderfront von 16 und eine Seitenfront von 10 Fenstern. Die Lage ist ausserordentlich günstig; frei stehend, von Gärten ganz umgeben, erhält das Haas genügend Luft and Licht von allen Seiten. In unmittelbarer Nähe befindet sich der weltberühmte Park von Sanssouci, von dem lärmenden Verkehr der Hauptstrassen wird diese Gegend so gat wie gar nicht berührt. Die Grenzen der Anstalt bildet nach Norden die Allee nach Sanssouci, hier und im Osten von Parkanlagen umgeben, ist dieselbe nur im Süden allein

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Königreich PraoMen.



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Potsdam.

versonal: 12 Borromäerinnen aus Trier, 1 ausgebildeter Krankenwärter. Dispensiranstalt wird von don Schwestern geleitet. 93 Betten, darunter 17 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s ; 3 und l,so M täglich. 1899 wurden 310 m., 117 w. Kranke durchschnittlich 52,S Tage verpflegt, 12 ID., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 9 Altersschwache, 2 Sieche. Ausgaben 1899: ordentliche 52 272 M, ausserordentliche 9 287 M. Die Einnahmen betrugen 56 143 M und setzten sich zusammen aus 16187 M Verpflegungsgeld, 3 974 M Kapitalszinsen, 22.500 M Zuschuss der Stadt, 520 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 12 962 M aus sonstigen Quellen. Saohsa, 1788 Einw. (Kreis Grafschaft Hohenstein, Beg.-Bez. Erfurt). Privat-Krankenhaus von D e g e n h a r d t . 1. Mai 1891 eröffnet. Arzt: Dr. Schötensack in Grossbodtwgen. Saffig, 1051 Einw. (Kreis Mayen, Beg.-Bez. Koblenz). Irren-Pflegeanstalt der barmherzigen Brüder, zur Behandlung und Pflege geistig und körperlich kranker Männer. 1869 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Erwerbs- und Wirthschaftsvereinigung der barmherzigen Brüder vom heiligen Johannis von Gott (Eingetragene Genossenschaft). Arzt: Dr. Brunswicker in Bassenheim. W a r t e p e r s o n a l : 22 Darmherzige Brüder ans Koblenz. 58 Betten in 4 Klassen: I. Kl. 8, II. Kl. 18, III. Kl. 18 und IV. Kl. 14. Verp f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4 , n M, II. Kl. 2,50—3 M, III. Kl. l,so M, IV. Kl. 0,7o—1 M täglich. 1399 wurden 56 m. Kranke durchschnittlich 335 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben.

Sagan, Sagorsch.

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Königreich Preossen.

Sagan, 13 702 Einw., 7 A m t e , 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Sagan, Reg.-Bez. Liegnitz). W a s s e r l e i t u n g , 1893 erbaut, Anlagekosten 300 000 M. G r u n d q u e l l w a s s e r wird aus einem 19 m tiefen Brunnen durch ein Gasmotor-Pumpwerk in ein Thurmreservoir gepumpt, von wo es unter hohem Druck in die gusseisernen Leitungsrohren fliesst. Leistungsfähigkeit der Anlage: 900 000 cbm im Jahr, Verbrauch 189S: 200000 cbm Wasser. — Der städtische S c h l a c h t h o f (ohne Freibank), an der Naumburger Chausse gelegen, ist 1S1S4 mit einem Kostenaufwande von 82000 M erbaut. Wasserversorgung durch Anschluss an die städtische Wasserleitung: Ableitung der geklärten Abwässer durch den Augustinergraben in den Bober. 1S98 wurden geschlachtet: 1161 Rinder, 5377 Schweine, 3019 Kälber, 1 293 Schafe, 89 Ziegen und 82 Pferde. — Die Entwässerung geschieht durch eine K a n a l i s a t i o n s a n l a g e , welche in den Jahren 1897/98 mit einem Kostenaufwande von 410000 M erbaut worden ist. Die A b w ä s s e r werden mittels glasirter Thonröhren und eiförmig gemauerter Kanäle in 2 Armen in den Bober unterhalb der Stadt geleitet. Die Kothmassen kommen in zementirte Senkgruben, werden von hier auf pneumatischem Wege mittels einer Handluftpumpe in Tonnenwagen gefüllt und abgefahren. Die Abfuhr geschieht zu jeder Tageszeit geruchlos. — Die B a d e a n s t a l t befindet sich oberhalb der Stadt im Bober. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 25. März 1882. Garnisonlazaret. 1879/80 erbaut und am 1. Febr. 1881 bezogen. Es liegt auf der linken Boberseite im Nordwesten der Stadt, in der Nähe der Sorauer Chaussoe. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Kulcke. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Militär-Krankenwärter, 3 Sanitätsmannschaften. 19 Betten. 1898 wurden 98 Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Lazaret des Königlichen Strafgefängnisses. E i g e n t h u m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 415 Weiber. H a f t r ä u m c : 40 Einzelzellen, ausschliesslich Strafzellen, 228 Schlafkojen, 4 gemeinsame Schlafräumc von 337 qm Gesammtgrösse, 4 gemeinsame Arbeitsräume von 801 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Liebert. K r a n k e n r ä u m e : 4 von 229 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 117 Weiber. Städtisches Krankenhaus. Am 19. Dez. 1846 von der Stadt errichtet, A r z t : Dr. Gürtler. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Bethanien zu Breslau, 1 Krankenwärter. 30 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1 M für Einheimische, 1,25 M für Auswärtige täglich, ausschl. Arzneikosten. 1899 wurden 136 m., 81 w. Kranke durchschnittlich 23 bezw. 26 Tage verpflegt, 15 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 8 077 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 540 M Verpflegungsgold, 740 M Zuschuss der Stadt und 1 797 M aus sonstigen Quellen. Dorotheen-Hospital. Im Jahre 1850 fasste die Herzogin Dorothea zu Sa?an, eine (1793) geborene Prinzessin von Kurland, den Plan, für die armen Kranken ihres Lehen-Fürstenthums Sagan ein Hospital zu errichten. Am 3. Mai des folgenden Jahres wurde im Boisein dor Herzogin und des Grafen v. d. Schulenburg durch Pfarror Nickel der Grundstein gelegt. Die kunstsinnigen Pläno des Herzogl. Baurathes Leonhard Droste v. Schatzberg (f 11. Dez. 1851), denen auch Friedrich Wilhelm IV. bei einem Besuche das höchste Lob sponden konnte, liegen dem Bau zu Grunde, der erst am 28. Sept. 1859 von 4 Schwostern, Borromäerinnen aus Trier, bezogen wurde. Einige Tage vorher hatten der Prinzregent von Preussen und der Grossherzog von Sachsen-Weimar auf der Durchreise die Anstalt bosucht und den vortrefflichen Einrichtungen desselben ihr bestes Lob gezollt. E i g e n t h ü m e r : Kardinal Fürstbischof von Breslau. A r z t : Sanitätsrath Dr. Scholz. W a r t e p e r s o n a l : 8 Borromäerinnen aus Trier, 1 ausgebildeter Krankenwärter. Dispensiranstalt wird von den Schwestorn geleitet. 40 Betten. 1899 wurden 287 (163 m., 124 w.) Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 15 m., 15 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7 920 M, letztore Kapitalszinsen. Heilige Geist-Hospital. In der unter Fürstbischöflicher Verwaltung stehenden uralten Stiftung „Heilige Geist-Hospital" in Sagan übernahmen 3 Schwestern vom heiligen Karl aus dem Trierer Mutterhause am 14. Okt. 1896 die Pflege dor Hospitalitinncn, nachdem ein Haus angebaut war, welches Schwesternzimmor, Bewahrschulräume und Platz für einige Waisenkindor enthält. Die Stiftung war für 8 alte Frauen nicht unter 60 Jahren bestimmt. Ausser der Bewahrschul-Thätigkeit, welche sich auf otwa 60 Kinder erstreckt und Januar 1897 bogann, dürfen die Schwestern dann auch noch Kinder aufnehmen, welche wegen K r a n k h e i t der Eltern oder aus anderen Gründen vorübergehend in Pflego gebracht werden müssen.

Sagorsch bei Bahmel, 813 Einw. (Kreis Neustadt in Westpreussen, Reg.-Bez. Danzig). Westprenssische Trinker • Heilanstalt. 1. Oktober 1892 durch freiwillige Gaben von Pfarrer B i n d f l e i s c h in Trutenau errichtet. Anlagekosten 19 000 M. Erweiterungsbau 1898. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. L o k a l v o r s t a n d : Pfarror Ankermann - Rahmel. A r z t : Direktor Dr. Rabbas aus Neustadt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakon, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 20 Plätze f. Männer. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 400 M jährlich. 1899 wurden 24 Männer durchschnittlich 139 Tage verpflegt. Die Einnahmen 1899 betrugen 10 425,2s M, darunter 2 728 M Verpfleeunesgeld, 3 851,35 M für verkaufte Produkte, 3 750 M Legate, Goschonke und Kollekten und 96 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Preussen.

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Salmünster—Salzdetfurth.

Salmünster, 1219 Einw. (Kreis Schlochtern, Reg.-Bez. Kassel). Hospital. 1891 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentincrinnen aus Fulda. 30 Betten. 189S wurden 50 Personen verpflegt.

Salzbrunn (Bad), 3 956 Einw. (Kreis Waldenburg, Reg.-Bez. Breslan). Kolonie ffir Ferienkolonisten ans Berlin. Salzdetfurth (Bad) 1 021 Einw. (Kreis Uarienburg i. Hannover, Beg.-Bez. Hildesheim). Kinder-Heilstätte. 1881 eröffnet, Isolirhaus 189G erbaut. E i g e n t h ü m e r ist eine wohlthätige freie Vereinigung in Hildesheim. Vorsitzender des Lokal Vorstandes ist Pastor W a c h s m u t h in Wehrstedt bei Salzdetfurth. A r z t : Dr. Wahle. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Hildosheim. 80 Betten: 40 für Knaben, 40 für Mädchen. Verpflegungsdauer je 4 Wochen. 400 Kinder wurden jährlich verpflegt. 22 F r e i s t e l l e n , davon besetzen 12 die Hildesheim'sche Landschaft, 6 das Henriettenstift in Hannover, 2 das Kinder-Hospital in Celle, je 1 der Magistrat von Hannovor und das Töchterheim des Fräulein v. Hem-Hildesheim. Versicherungskapital für Gebäudo 50 130 M, für Inventar 12 705 M. A u f n a h m e - B e d i n g u n g e n : 1. Aufgenommen werden in der Regel nur Knaben von 3—12, Mädchen von 3—10 Jahron, die einer S o o l - B a d e k u r bedürfen. 2. Kinder mit a n s t e c k e n d e n Krankheiten, g e i s t e s s c h w a c h e Kinder und solche die noch g e t r a g e n werden müssen, können n i c h t aufgenommen werden und werden unbedingt zurückgeschickt. 3. Die A n m e l d u n g goschieht n u r bei dem „Lokalkoiuitee der Kinder-Heilanstalt in Salzdetfurth" durch Einsendung einer ausgefüllten Meldekarte und eines ärztlichen A t t e s t e s (welches oine kurze Krankongeschichte enthalten und dem Anstaltsarzt eine genügende vorherige Kenntniss der gesundheitlichen Beschaffenheit des Kindes verschaffen soll). 4. M i t z u b r i n g e n haben die Kinder mindestens einen Alltags- und einen SonntagsAnzug, Leibwäsche, welche g o z e i c h n o t sein muss, für oinen Monat, ein Paar Stiefel und ein Paar starke Hausschuhe, auch ein Verzeichniss aller mitgebrachten Sachen. Eltern, die dazu in der Lage sind, mögen ihren Kindern auch ein eigenes Badolaken mitgeben. 5. A u s l a g e n für dio Kinder kann dio Anstalt n i c h t ü b e r n e h m e n . Wird erwartet, dass die Kinder während der Kurzeit nach Hause schreiben, so muss ihnen für Porto und dergl. ein kleines Taschengeld mitgegeben werden, welches in der Anstalt die leitende Schwester sofort in Verwahrung nehmen wird. Besucho der Kinder in der Anstalt sind, abgesehen von Krkrankungst'ällen, nur am zweiten ¡Sonntage der Periode gestattet. Die Kinder müssen an den b e s t i m m t e n A u f n a h m e t a g e n r e i n l i c h und s a u b e r , sowie versehen mit einer ärztlichen Bescheinigung, dass sie gegenwärtig gänzlich frei von A n s t e c k u n g s s t o f f e n sind, abgeliefert und an den b e s t i m m t e n E n t l a s s u n g s t a g e n wieder abgeholt werdon. Dies Attest ist nicht zu verwochseln mit dem in Nr. 3 geförderten. Wird es nicht mitgebracht, so inuss in Salzdetfurth erst eine ärztliche Untersuchung des Kindes vorgenommen werden. Die Anfangs- und Endtermine der einzelnen Kurperioden werden in den öffentlichen Blättern vorher bekannt gemacht. 7. Das P f l e g e g e l d , wofür alles geiiefort wird, was zu einer heilsamen Kur erforderlich ist: gesunde, kräftige Kost, Bäder, ärztliche Behandlung, Arzneimittel u. s. w., beträgt für die 1. (Mai), II. (Juni) und IV. Kurperiode (August) 45 M, für die III. oder Ferienperiode (Juli), die für Kindor bemitteltor Eltern berechnet ist, mindestens 75 M; für dio V. Kurperiode (September bis Oktober) für K i n d e r u n b e m i t t o l t e r E l t e r n 30 M. 8. Wird eine Ermässigung oder Erlass des Pflcgogeldes beantragt, so muss ein glaubhafter Nachweis über die Vermögensverhältnisse der Eltorn beigebracht worden. Dieser Antrag muss gleichzeitig mit der Anmeldung erfolgen. 9. Das Pflegegeld ist im V o r a u s , also zu Beginn der Periode, an den Rechnungsführer (z. Z. Lehrer K a t h e r , Salzdetfurth) zu zahlen, n i c h t an den Vorsitzenden des Lokalkomitees. Auf Wunsch wird (juittirt. 10. Beim Eintritt in die Anstalt ist der vorstehenden Schwester die vom Lokalkomitee ausgestellte A u f n a h m e k a r t e abzugeben. O h n e d i e s e L e g i t i m a t i o n w i r d k e i n K i n d aufgenommen. 11. Wenn ein Pflegling, für den bereits eine Aufnahmekarto ertheilt ist, a u s b l e i b t , o h n e dass er w i e d e r a n g e m e l d e t w ä r e , so muss für ihn der Kurpreis bozahlt werden. Die M e l d e k a r t e , welche vom Lokalkomitee verabfolgt wird, ist ein zur Ausfüllung bestimmtes Formular. M e l d e k a r t e und A u f n a h m e k a r t e sind nicht zu verwechseln. Erst wenn dio Eltern die letztere erhalton haben, ist die Aufnahme gesichert. Sowohl den Pfleglingen, als auch je einem Begleitor wird von der Eisenbahn F a h r p r o i s e r m ä s s i g u n g für die Her- und Rückreiso gewährt, wenn bei der Fahrkarten-Ausgabestelle vorgelegt werden: 1. oine Bescheinigung der heimischen Ortsbehörde über die M i t t o l l o s i g k o i t des Kranken; 2. eine Bescheinigung seitens der Anstalt über die bevorstehende A u f n a h m e des Kranken; 3. eine Bescheinigung seitens der Anstalt über den Zwock d e r Reise des B e g l e i t e r s . Zu diesen Ausweisen zur Erlangung einer Eisenbahn-Fahrpreis-

Salzgitter— Salawedel.

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Königreich Preussen.

ermässigung sind die von der Eisenbahnverwaltung vorgeschriebenen und von ihr zn beziehenden Formulare zu benutzen. Das Lokalkomitee ist gern bereit, auf E r f o r d e r n nebst dor Aufnahmekarte auch die nötbigen Bescheinigungen 2 und 3 zu übersenden. Um eino freundliche, genaue Befolgung der Aufnahmebedingungen und Ausfüllung der Formulare wird zur Verminderung von Schwierigkeiten und Ennöglichung eines sicheren Anstaltsbetriebes herzlichst gebeten. Die Anmeldungen sind möglichst f r ü h z e i t i g , von Februar an, einzusenden. M i t t e J u l i p f l e g e n s ä m m t l i c h e P l ä t z e f ü r den Sommer v e r g e b e n zu sein. Die Behörden und Körperschaften, welche Kinder senden, werden d r i n g e n d gebeten, von der V. billigen Periode abzusehen, da diese für Kinder solcher Eltern berechnet ist, dio eine öffentliche Unterstützung zu erlangen nicht in der Lage sind, vielmehr namentlich die I. und II. Periode in Aussicht zu nehmen. Salzgitter, 1 938 Einw. (Kreis Goslar, Heg.-Bez. Hildosheim). Jacob! •Cforeke'scbe Stiftung. 1874/75 errichtet durch Witwe Minna J a c o b i , geb. Gereke und deren Bruder, Kommerzionrath L. Gereke. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde Salzgitter. A r z t : Sanitätsrath Dr. Kessler. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,55 M täglich. 1S99 wurden 16 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 Pfründner (1 gestorben) und 1 Siecher. Ausgaben 1S99: 5 284,99 M. Die Einnahmen betragen 5 663,9 7 M und setzten sich zusammen aus 160,59 M Kassenbestand, 1 223,50 M Verpflegungsgeld, 3 3S8.55 M Kapitalszinsen und 891,33 M aus sonstigen Quellen. Salzkotten, 2 209 Einw. (Kreis Büren, Kcg.-Bez. Minden). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g vorhanden. St. Josephs-Hospital (Mutterhaus). 1865 von den Franziskanerinnen gegründet. A r z t : Dr. Rocheil. W a r t e p e r s o n a l : 9 Franziskanerinnen. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,50, 1,20 M täglich. 1899 wurden 52 m., 112 w. Kranke durchschnittlich 46 bezw. 52 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 9 559 M. Die Einnahmen betrugen 9 759 M Verpflegongsgeld. Salzmünde, 845 Einw. (Mansfelder Seekreis, Beg.-Bez. Merseburg). Privat-Heil anstalt für kranke Arbeiter. 1860 vom Geh. Kommerzienrath J. G. B o i t z e errichtet. Arzt: 12 Betten. Salzschlirf, 1 042 Einw. (Kreis Fulda, Reg.-Bez. Kassel). Genesungsheim. 1898 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige .Schwestern, Vineentinrrinnen aus Fulda. 25 Betten. 1898 wurden 60 Kranke verpflegt Salzwedel, 10 197 Einw., 10 Aerzte, 2 Zahnärzte, 3 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Salzwedel, Beg.-Bez. Magdeburg). W a s s e r v e r s o r g u n g durch 22 in den verschiedenen Stadtthoilen gelegene Tiel'rohrbrunnen, die in der Zeit von 1891—1898 gebohrt sind. Das zum Waschen und zum Tränken von Vieh nöthige Wasser wird zum Theil auf den Höfen befindlichen Flachbrunnen, zum Theil den die Stadt durchfliessenden Flüssen, dor Jeetze und der Dumme, entnommen. — Der städtische S c h l a c h t h o f ist 1895 errichtet. Die Anlagekosten belaufen sich auf 162 958 M. 1898 wurden geschlachtet: 53 OchBen, 403 Kühe, 234 Färsen, 2130 Kälber, 300 Bullen. 3 364 Schweine, 1019 Schafe, 15 Ziegen, 57 Pferde. — Desinfektionen werden bei allen ansteckenden Krankheiten durch einen amtlich angestellton D e s i n f e k t o r ausgeführt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. Dio Reckling'sche Badeanstalt am östlichen Jeetzearm, ungefähr 100—120 m südlich der Stadt, also vor dem Eintritt des Flusses in die Stadt. 2. Badeanstalt für die Volksschule (nur Knaben). 3. Badeanstalt für die Schüler des Königlichen Gymnasiums. Die beiden letztgenannten liegen unterhalb der Stadt, nördlich vom Lüchower Thor. Wannen- (Douche-) Bäder für Männer, Frauen und Kinder können in dor Badeanstalt der Molkerei genommen werden. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 19. März 1897. Garnlsonlazaret. Es diente früher als Landraths-Amtsgebäude, wurde 1882 und 1883 zum Garnisonlazaret umgebaut und am 1. April 1883 bezogen. Es liegt im Südwesten der Stadt. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. reus. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter MilitärKrankenwärter, 3 Sanitätssoldaten. 17 Betten. 1898 wurden 153 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt. — V e u t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, ferner Kippfenster und durch Schieber verschliessbare Schlitze in den Thüren. Henneberg'scher D e s i n f e k t o r , Konstruktion T. 0.1, für die gesammte Garnison.

Königreich Preussen.

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Samotschin—Sankt Arn aal.

Kreis-Krankenhaus. 1. Oktober 1888 vom Kreise errichtet. Aerzte: Sanitätsrath Dr. Jacobick und Dr. Kersten. Wartepersonal: 4 Schwestern des Johanniter-Ordens, 1 Krankenwärter. 67 Betten: 49 f. M., 18 f. Fr. Verpfleguugspreis: 3, 2, 1 M täglich. 1899 wurden 369 m., 128 w. Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 14 m., C w. sind gostorben. Die Aasgaben und Ginnahmen 1899 betrugen 23 503 M, letztere setzten sich zusammen aus 11 238 M Verpflegungsgeld, 12 211 M Zuschuss des Kreises und 54 M aus sonstigen Quellen.

Samotschin, 3 567 Einw. (Kreis Kolmar i. Posen, Reg.-Bez. Bromberg). StÄdtlsche Krankenstube.

2 Betten.

1899 wurde ein Kranker verpflegt.

Samter, 4 897 Einw. (Kreis Samter, Beg.-Bez. Posen). Städtischer Schlachthof vorhanden. Diakonissen • Krankenbans; 1. Doz. 1892 vom Vaterländischen Frauenverein gestiftet. Vorstand: Landrath v. Blanckenburg. Aerzte: Dr. Lehmann für die äussere und Dr. Munter für dio innere Abtheilung. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus Posen, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 29 Betten. Verpflegungsprcis: 3 M, 1—0,so M täglich. 1899 wurden 103 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 13 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Waisenmädchen. Ausgaben 1899: 7 927,14 M. Die Einnahmen betrugen 8234,9» M und setzten sich zusammen aus 5 67S,!>i M Verpflegungsgeld, 200 M Zuschuss der Stadt, 2 056,so M Legaten, Geschenken und Kollekten und 299,21 M aus sonstigen Quellen. Krankenhans der Mflgde Mariae von der unbefleckten EmpfSngniss (Mutterhaus seit 1897). 1894 vom Probst v. Wilzewski gestiftet. Arzt: Dr. Kizinski. Wartepersonal: Mägde Mariae. 28 Betten. Verpflegungspreis: 0,9o M täglich. 1899 wurden 74 Kranke durchschnittlich 49 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Altersschwache und 11 an Krätze Loidende. Ausgaben 1899 : 20 580 M. Die Einnahmen betrugen 31 850,20 M und setzten sich zusammen aus 31 540 M Verpflegungsgeld, 200 M Zuschuss des Kreises, 100 M der Gemeinde und 10,20 M Geschenken.

Sankt Arnual (Kreis Saarbrücken, Reg.-Bez. Trier). Heilstätte Sonnenberg des Kreises Saarbrücken. Eröffnung im Herbst 1900. Die Grossindustriellen der Kreise Saarbrücken, Ottweiler (die Burbacher Hütte, die Röchling'schen Eisenund Stahlwerke zu Völklingen, v. Stumm-Neunkirchen), die Dillinger Hütto bei Saarlouis und Andere haben 150 000 M gezeichnet. 150 Betten. Errichtung und Unterhaltung übernimmt der Kreis Saarbrücken. Für je gezahlte 1 000 M erwarben die Gründer oder weitere Interessenten das Recht, je 1 Mann 90 Tage jährlich in die Heilstätte zu entsenden. Verpflegungspreis: 3 M täglich. Die Heilstätte liegt an einem Südhange im Stiftswalde St. Arnual, 285 m über N. N., eine Stunde von Saarbrücken entfernt. Der Zufuhrweg orreicht die Anstaltsgebäude von der Saarbrücken-Saargemünder Provinzialstrasse aus, in mannigfachen Windungen, welche reizvolle Ausblicke nach dem Saarthale hin gewähren. Das Anstaltsgelände umfasst insgesammt 12,j ha, wovon 1 850 qm mit Gebäuden besetzt sind. Die Heilstätte besteht aus oinom Hauptgebändo mit don Liegohallen und einem Waschküchenanbaue, einem Hinterhaus, einem Arztwohnhaus und einem Stallgebäude. Das Hauptgebäude, mit der Längsfront nach Süden gerichtet, enthält ein Kellergeschoss, ein Erdgeschoss und ein orstes Stockwerk. Das Kellergeschoss ist bestimmt, die Tageräume für die Pfleglinge und die Räume für die ärztliche Behandlung derselben sowie die Niederdruck-Dampfheizung, Desinfektionsräume u. dergl. aufzunehmen. Die Schlafräume der Pfleglinge sind in den beiden Hauptgeschossen an der Südseite des Hauses untergebracht und zwar zu 44 Betten im Erdgeschoss nnd 56 Betten im ersten Stockwerke. Die Schlafräume sind so gross bemessen, dass auf jedos Bett durchschnittlich 30 cbm Luftraum entfallen. Die Räume für das Pflege- und Wartepersonal sind in den Geschossen vertheilt. Die Assistentenwohnung hat ihren Platz im Dachgeschosse des Mittelflügels angewiesen erhalten. An den Ost- und Westflügel des Hauptgebäudes schliessen sich die beiden zweigeschossigen Liegehallen von je 28 m Länge an, so dass insgesammt 112 m Liegehallen vorhanden sind. Das Obergeschoss der Liegenallen ist unmittelbar vom Erdgeschoss des Hauptgebäudes aus zugänglich, wogegen das Untergeschoss sich unmittolbar an die Tageräume anschliesst. Beide Goschosse der Liegehallen sind durch bosondere Treppen untereinander verbunden. Die Verbindung der Geschosse im Hauptgobäude {wird durch je eine feuersichere Treppe in den Seiteuflügeln sowie eine feuersichere Haupttreppo im Mittelflügel hergestellt. Das Hinterhaus, welches 6 m hinter dem Hauptgebäudo liegt und mit diesom in Höhe des ersten Stockwerkes durch einen geschlossenen Gang verbunden ist, enthält im Kellergeschoss ausschliesslich Vorrathsräume, im Erdgeschoss die Dampfkochkücho und Spülkücho, einen Anrichteraum, ein Gesindezimmer und mehrere Vorrathsräume, im ersten Stockwerk, den

8 t Goarshausen—St. Johann.

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Königreich Prenssen.

Speisesaal m i t N e b e n - and Zubehörräamen und im zweiten Stockwerk eine Wohnung für einen verheiratheten Maschinisten sowie Schlafräume für das Gesinde. Das Hinterhaas hat eine besondere Treppenanlage, an welche sich ein Abort für das Gesinde and Wärterpersonal anschlicsst. Die Wasch- and Bedürfnissräame im Hauptgebäude liegen in den einzelnen Geschossen entsprechend vertheilt. D i e Dampfwaschküche mit der Plättstube und dem Trockenraume i s t in einem besonderen Anbau am westlichen Flügel des Hauptgebäudes untergebracht. Das Arztwohnhaus ist östlich vom Hauptgebäude errichtet und umfasst in zwei Geschossen 1 Küche und 7 Zimmer nebst Abort und Badegelass. Die übrigen Zubehörräumlichkeiten sind im Kellergeschoss und Dachboden vorgesehen. Das Stallgebäuae erhält seinen Platz in der nordwestlichen Ecke des Wirthschaftshofes und soll den Pferdestall, Schweinc- und Hühnerstall sowie einen geräumigen Wagenschuppen und eine Kutscherwohnung aufnehmen. Das Mauerwerk der Gebäudo kommt theils in Bruchsteinen, theils in Ziegelsteinen zur Ausführung. D i e Sockelflächen werden m i t hammerrechten Bruchsteinen verkleidet und mit Zement ausgefugt. Die Mauerflächen vom Sockel an aufwärts werden glatt verputzt und weiss getüncht. Zu den Haustoinen kommen rothe Sandsteine zur Verwendung. Das Keller- und Erdgeschoss erhält Decken aus Aschenbeton. Dio übrigen Deckon sind als gestakte Balkendecken gedacht. Die Dächer erhalten dunkelrothe Falzziogeleindeckung m i t Ausnahme der Dächer des Hinterhauses und der Anbauten am Hauptgebäude, welche mit Holzzement oder Pappe eingedeckt werden sollen. Der i n n e r e A u s b a u ist schlicht und einfach geplant unter Berücksichtigung aller jener Anforderungen, welche in gesundheitlichem Interesse bei H e i l s t ä t t e n zu stellen sind. D i e Anstalt wird elektrisch beleuchtet werden. Für die W a s s e r v e r s o r g u n g ist ein eigenes Pumpwerk zur Ausführung gekommon, welches mittels Benzinmotors das Wasser von der an der Thalsohle in Bundsanastoin erbohrten Quelle in einer 750 m langen Leitung nach dem auf Ordinate 318 über N. N. liegenden zweikam m e n g e n Hochbehälter von 5 0 cbm Inhalt drückt. Für die E n t w ä s s e r u n g ist eine Iiieselanlage mit vorgängiger mechanischer Klärung in Aussicht genommen. Die Baukoston einschliesslich Grunderworb sind veranschlagt zu nind 400 0 0 0 M.

St Goarshausen, 1 5 l 9 E i n w . (Kreis St. Goarshausen, Reg -Bez. Wiesbaden). Städtisches Krankenhaus. 1. Okt. 1S94 eröffnet. A r z t : Dr. . . . W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Diakonissenhause zu Bern. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,JO M, besonderes Zimmer 3,so M täglich. 181)9 wurden (14 m., Ii) w. Kranke durchschnittlich 15,6 Tage verpflegt, 2 m., - w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 2 848,7« M. Die Einnahmen betrogen 0 211,28 M und setzten sich zusammen aus 2 399,75 M Verpflegungsgeld, 398,03 M Kapitalszinsen, 375 M Zuschuss der Stadt und ¿ 0 3 8 . 5 0 M Geschenken.

St. Hubert, Gemeinde Broich mit 1 875 Einw. (Kreis Kempen i. Rheinland, Düsseldorf).

Reg.-Bez.

S t . A n t o n i a s • H o s p i t a l . 1893 von der katholischen Pfarrgemeinde errichtet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Schcifes in K e m p e n a. Rhein W a r t e p e r s o n a l : 6 Klemensseliwestern aus Münster. ]5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 5 0 (33 m., 17 w.) Kranke durchschnittlich 50 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Altersschwache, 2 Sieche und Krüppel. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 719,60 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 000 M Verpflegungsgeld, G93 M Kapitalszinsen und 1 026,60 M Pachtgeld.

St. Johann, 19 088 Einw., 15 Aerzte, 1 Zahnarzt, 9 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Saarbrücken, Beg.-Bez. Trier). 1894 wurde ein H o c h d r u c k - W a s s e r w o r k , 9,» km von der Stadt entfernt, errichtet. Dasselbe versorgt dio Stadt mit natürlichem Quellwassor und kostete 494 700 M. L e i s t u n g 1898 : 460 305 cbm. Ausserdem b e s t e h e n fünf fortwährend laufende Brunnenleitungen aus dem Stadtwald, mit 2 3 1 5 0 0 cbm Ablauf im Jahre 1898. — 1874 wurde ein städtischer S c h l a c h t h o f für 1 2 0 0 0 0 M errichtet. 1891 wurde derselbe mit einem Kostenaufwand von 1 2 0 0 0 0 M durch Anlage von Kühlhaus m i t elektrischem Eisbetrieb und elektrischen Kraftmaschinen zur Reinigung der Eingeweide erweitert. 1898 wurden geschlachtet und thierärztlich untersucht: 2 666 Stück Rindvieh, 6 737 Kälber, 2 118 Schafe, 70 Ziegen, 10 244 Schweine, 249 Pferde. — In den siebziger Jahren bestand zur Entwässerung der Stadt noch ein offenes Grabensystem. Seitdem war man bemüht, dasselbe in ein zum Theil gemauertes, zum Theil zementirtes (Monier) K a n a l s y s t e m umzuwandeln-, diese Umwandlung ist jotzt e t w a bis zur Hälfte durchgeführt. In den l e t z t e n Jahren wurden dafür jährlich etwa 50 000 M ausgegeben. Abflass der Kanalwässer nach der Saar. Wo Kanalisation vorhanden, werden

Königreich Preussen.



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St Peter—St Wendel.

Fäkalien dorch Wasserspülung dorthin entleert-, für die übrigen Häuser bestehen Gruben, die durch Aaspumpen entleert werden (Abfuhr in geschlossenen eisernen Kesseln). — Ein fahrbarer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg vorhanden; derselbe wird jährlich durchschnittlich zweimal gebraucht. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. Zwei Freibäder in der Saar oberhalb der alten Brücke. 2. Privat-Badeanstalt, römisch-irisches Bad, 1897 errichtet — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 5. Aug. 1898. Katholisches Kranken- and Yersorgangshaas. 1866 von H e i n r i c h L a n g w i d gestiftet vergrössert 1897. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. A r z t : Dr. Jordans. W a r t e p e r s o n a l : 20 bannherzige Schwestern vom heiligen Geist in Marienhof bei Koblenz, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 42 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so—3 und 2 M täglich. 1899 wurden 401 (208 m., 193 w.) Kranke durchschnittlich 33 bezw. 20 Tage verpflegt 9 m., 6 w. sind gestorben. Augenklinik von Dr. Schöne mann. Sommer 1884 eröffnet. 1 Assistenzarzt. 50 Betten, darunter 4 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—6, 3,so—4 und 2—3 M täglich. 1898 wurden 572 (436 m., 136 w.) Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt 1 m. ist gestorben. „Johannisthal", Privat - Irrenanstalt für Frauen (Klosterfeld). 1. Jan. 1889 von H. Ehrich eröffnet. A r z t : Dr. Adler. W a r t e p e r s o n a l : 3 Krankenwärterinnen. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,8« M täglich. 1898 wurden 52 Frauen verpflegt 3 sind gestorben. St. Peter (Nordseebad), 83G Einw. (Kreis Eiderstedt Reg.-Bez. Schleswig). Station für Tnberknlöse, im Hotel Wilhelminenhöhe, von der Invalidität«- und Altersversicherungs-Anstalt Schleswig-Holstein 1897 errichtet. V e r p f l e g u n g s p r e i s : im Sommer 2 M, im Winter 2,so M täglich. 1897 wurden 63, davon im Sommer bis 35, im Winter bis 10 Personen täglich verpflegt. St. Tönis, 7 106 Einw. (Kreis Kempen i. Rheinland, Reg.-Bez. Düsseldorf). Antonius • Hospital. Armen- und Krankenhaus. 1844 von der Gemeinde errichtet. E i g e n t h ß m e r : Die Gemeinde. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Behandelnde A e r z t e : Dr. Doetsch und Dr. Schmitz. W a r t e p e r s o n a l : 11 Klemensschwestern aus Münster. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 2,50, 1,75 und 1 M, für Auswärtige 3, 2,10 und 1,JJ M täglich. 1899 wurden 78 in., 60 w. Kranke durchschnittlich 21 bezw. 28 Tage verpflegt 7 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 40 (18 m., 22 w.) Altersschwache und 15 m., (j w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 12 631 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 989 M Verpflegungsgeld, 24 M Kapitalszinsen, 6 927 M Zuschuss der Gemeinde und 691 M aus sonstigen Quellen. St. Vith, 1 940 Einw. (Krois Malmedy, Reg.-Bez. Aachen). St. Josephs-Hospital. Von der Schwester M a t e r n e D i e f e n t h a l , Generaloberin der Augustinerinnen in Köln errichtet, 17. Aug. 1886 eröffnet. Aerzte: Dr. Mayer und Dr. Jouck. W a r t e p e r s o n a l : 4 Augustinerinnen aus Köln. 39 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 M, '-',50 und 1,50 M täglich. 1899 wurden 75 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt 4 w. Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 3 270 M, die Einnahmen i 842 M Verpflegungsgeld. St. Wendel, 5 239 Einw. (Kreis St. Wendel, Reg.-Bez. Trier). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Krankenhans der Franziskanerinnen. 9. Dez. 1884 vom Orden errichtet W a r t e personal: 13 Franziskanerinnen aus Waldbreitbach. 15 Betten. 1899 wurden 132 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 8 sind gestorben. Evangelisches Krankenhans. Oktober 1896 von der evangelischen Gemeinde errichtet. Arzt: . . . . W a r t e p e r s o n a l : I Diakonissin aus Sobernheim. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s preis: 1,50 M täglich. 1899 wurden 22 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 45 Tage verpflegt 5 m. sind gestorben. Städtisches Hospital. 1455 von J o h a n n v. O p p e n h e i m und Frau gostiftet. 1848 Xeubau, 1866 Erweiterungsbau. 1852 übernahmen Borromäerinnen aus Trier aie innere Verwaltung. Arzt: Sanitätsrath Dr. Schubmehl, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 5 Borronäerinnen aus Trier. 24 Betten. V o r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene l,ao M, für Kinder 0,8o M täglich. 1899 wurden 99 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 7 m. sind eatorben. Ausserdem verpflegt: 26 Pfründner, 11 Altersschwache, 4 Sieche und Krüppel, avon 1 m., 4 w. gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 9 093 M, letztere setzten •ich zusammen aus 6 593 M Verpflegungsgeld und 2 500 M für verkaufte Produkte.

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Sangerhausen—Scharley.

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Königreich Prolinen.

Sangerhausen, 1 1 4 1 4 Einw. (Kreis Sangerbausen, Reg.-Bez. Merseburg). Städtisches Krankenhaus. Militärlazaret bis 1S74. A r z t : Dr. Wieser. Wartep e r s o n a l : 1 aufgebildeter Krankenwärter und 1 Wärterin. 54 Betten: 3G f. M., 18 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,.'>o M tätlich. 1809 wurden 2">5 m., l.')7 w. Kranke durchschnittlich '22 Tage verpflegt, 11 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: lß 078 M. Die Einnahmen betrugen 14 8.54 M nnd setzten sich zusammen aus 10 578 M Vorpflegungsgeld. 4 246 M Zuschuss des Kreises und 30 M aus sonstigen Quellen. 2 HospitSler sind vorhanden. Sassenberg, 1 3 9 0 Einw. (Kreis Warendorf, Reg.-Bez. Münster). St. Josephs-Hospital. 1. April 1897 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengomeindo. Armenarzt und freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 3 Klemensschwestorn aus Münster. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r c i s : 0,so M täglich, für Unbemittelte weniger. 1899 wurden 11 ni., II! w. Kranke durchschnittlich 87 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Ausgaben 1899: 2 940 M. Die Einnahmen betrugen 5 061,82 M und setzten sich zusammen aus 952,60 M Verpflegungsgeld, 166,«2 M für verkaufte Produkte, 104.1 Kapitalszinsen, 10 000 M Znschuss der Stadt und 1 900 M aus sonstigen Quellen. Diakonissen-Krankenhaus. 3. Jan. 18(i9 durch den Vaterlandischen Frauen-Zweigverein gegründet. A e r z t e : Geh. Sanitätsrath Dr. Lindau und Dr. Kunz für die Augen- und Ohrenabtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen aus Königsberg i. Pr., 1 ausgebildeter Krankenwärter. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r o i s : 6, 3 und l.so M täglich. 1898 wurden 190 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 10 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt in der Abtheilung für A u g e n k r a n k e : 180 m., 183 w. durchschnittlich 24,(5 Tage, 1 m. ist gestorben. Chirurgisch-gynäkologische Privat-Heilanstalt von Dr. S z u n i a n . IS85 eröffnet, seit März 1893 im eigenen neu erbauten Hause. 1 Assistenzarzt. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6—10, 4 - 5 und 2—2,so M täglich. 1899 wurden 123 m., 122 w. Kranke durchschnittlich 17 Tago verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Gynäkologische Privat-Heilanstalt von Dr. S a f t . Eröffnet 15. März 1897. 1 Krankenwärterin. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r c i s : S—10, 5 - 0 und 2—3 M täglich. 1898 wurden M) w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Städtisches Kinderheim. S t . Georgen-Hospital. Bürger-Hospital.

55 Betten.

Unterhaltungskosten: 11 400 M.

10 Betten für Frauen.

32 Betten.

Unterhaltungskosten: 3 130 M.

Unterhaltungskosten 7 732 M.

Wllhelm-Augusta-Stiftnng. Am Tage der goldenen Hochzeit der Kaiserl. Majestäten, tm 11. Juni 1879, gnindeto die Stadt mit einem, dem Deposital-Verwaltungsfonds entnommenen Kapitale von 30 000 M eine Stiftung zum Baue eines Sieehonhauses. In Verbindung mit dem Elenden-Hospltale ist das Siechenhaus gebaut. 2 Diakonissen aus Königsberg i. Pr. 45 Betten. St. Jakobs-Hospital.

12 Betten.

Unterhaltungskosten: 3 474 M.

T h u i n e , 7 9 5 Einw. (Kreis LingeD, Reg.-Bez. Osnabrück). S t . Georgs • S t i f t , Krankenpflege im Hause und auswärts. 1S57 vom Pastor D a l i «•richtet. Mutterhaus der Franziskanerinnen. E i g e n t h ü m e r : Freiherr v. Heeremann. A r z t : Dr. Hildemann. W a r t e p e r s o n a l : 66 barmherzige Schwestern dos St. Georgs-Stifts. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 70 m., 118 w. Kranke durchschnittlich ¿2 bezw. 36 Tage verpflegt, 3 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem vorpflegt: 5 Altersschwache, i Sieche, 12 Personen zur Ausbildung und 7 Männer, 5 Frauen zur Reinigung von Ungeziefer. Ausgaben 1899: 5 651 M. Die Einnahmen betrugen 6 545 M und setzten sich zusammen aus i 087 M Verpflegungsgeld, 185 M für verkaufte Produkte und 273 M aus sonstigen Quellen. T h u m , Gemeinde Merheim mit 12 8 6 1 Einw. (Kreis Mülheim a. Rhein, Reg.-Bez. Köln). Pflegehaus für kranko, arbeitsunfähige Personen. 1895 vom Rittergutsbesitzer P a u l A n d r e a e zu M i e l e n f o r s t gestiftet. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Köln-Nippes. 50 Betten.

Tichau -Tilsit.

— 488 —

Königreich Prensun.

Tichau, 4 361 Einw. (Kreis Plcss, Beg.-Bez. Oppeln). Armen- nnd K r a n k e n h a u s . Die Anstalt ist von (1cm liesammt-Armenverband Tichan unter Beihilfe des Kreises Pless errichtet nnd im Oktober 18% eröffnet. E i g e n t h ö m e r : Gesammt-Armenverband. A r z t : Dr. Kornke. W a r t e p e r s o n a l : 3 graae Schwestern aas Breslau. 13 Betten. V e r p f l c g u n g s p r e i s : 0,50—1,60 M täglich. 1899 wurden 53 m., 19 w. Kranke durchschnittlich 22 bezw. 44 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 1 895 M. Die Einnahmen betrugen 1 919 M Verpflegungsgeld.

Tief-Hartmannsdorf, 823 Einw. (Kreis Schönau, Beg.-Bez. Liegnitz). Gräflich Harrach'scbes S t i f t 1890 von dem Grafen H a r r a c h gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Graf Harrach. A r z t : Dr. Kilkowski. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Niesky. 4 Betten. 1898 wurden 8 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben.

Tiegenhof, 2 777 Einw. (Kreis Marienbnrg i. Westpreussen, Beg.-Bez. Danzig). Krankenhaus im Bau. Tillowitz, 982 Einw. (Kreis Falkenberg, Beg.-Bez. Oppeln). Margareten-Krankenhaus. 1888 von F r e d Graf v. F r a n k e n b e r g auf Tillowitz gestiftet E i g e n t h ü m e r : Conrad Graf v. Frankenberg. A r z t : Sanitätsrath Dr. Rother, Kreisphysikna. W a r t e p e r s o n a l : 4 Borromäerinnen aus Trebnitz. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, 1,50 und 0,7o M täglich. 1899 wurden 25 m., 23 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. sind gestorben.

Tilsit, 32 000 Einw. 28 Aerzte, 5 Zahnärzte, 16 Hebammen, 4 Apotheken (Stadtkreis, Beg.-Bez. Gumbinnen). Zentral gespeiste W a s s e r l e i t u n g aus filtrirtem Memelwasser seit 1890. Die Anlagekosten betrugen 600 000 M. System: Das Wasser wird dem Memelstrom entnommen, mittels Sandfiltration gereinigt, nach einem Hochreservoir gedrückt, von wo es sich in oinom Stadtrohrnetz gleichmässig ausbreitet. Im Jahre 1898 wurden zusammen 289 378 cbm filtrirtes Wasser abgegeben. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus 1891 errichtet. Anlagekosten 600 000 M. Im Zentralsystcm erbaut, Kühlsystem Linde-Wiesbaden. 1898/99 wurden untersucht und geschlachtet: 3 7fi!) Binder, 5189 Kälber, 6 404 Schafe, 135 Ziegen, 12 259 Schweine. — E n t w ä s s e r u n g : Dio Schmutzwässer worden durch K a n a l i s a t i o n in den Memelstrom geleitet. Seit 1896 besteht eine D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t in der Kontrolstation für Auswanderer (System Budenberg), eine im Kreis-Krankenhaus (System Schimmel) nnd ein Desinfektionsapparat (System Bietschel & Henneberg) ist seit 1894 im Garnisonlazaret aufgestellt. Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : 2 Privat-Badeanstalten mit Wanncnbädorn und Douchen und 5 Badehäuser sowie Militär-Schwimmanstalt in der Memel. Douchebädor in sämmtlichen Kasernen. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom I . J a n . 185)4 für die Städte des Regierungsbezirkes Gumbinnen. Garnisonlazaret. Das Lazarot besteht aus einem Hauptgobäude, in den Jahren 1862 bis 1864 erbaut und 27. Aug. 1864 bezogen, und einer massiven Isolirbaracke, 1887/88 erbaut. Es liegt im Osten der Stadt mit der Hauptfront an der Rosenstrasse, seitlich an der Wasserstrasse und grenzt mit dem Garten an das fiskalische Landwehr-Zeughaus in dor Fabrikstrasse. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Körner. W a r t e p e r s o n a l : 4 ausgebildete Krankenwärter. 62 Betten. 1898 wurden 537 Kranke durchschnittlich 36 Tage vorpflegt, 6 sind gestorben. Seit 1894 ein D o s i n f e k t o r nach Rietschel & Henneberg nur für die Garnison. Kreis-Krankenhaus. Okt. 1896 vom Landkreise Tilsit eingerichtet. A r z t : Dr. Jordan. 1 Assistenzarzt. W a r t o p o r s o n a l : 3 Diakonissen aus Königsborg i. Pr., 1 Krankenwärter. 49 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so, 2,so, l,2o—1 M täglich. 1899 wurden 378 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 14420,45 M, letztere setzten sich zusammen aus 12 559,30 M Verpflegungsgeld und 1861,15 M Zuschuss des Kreises. Städtisches Krankenhans. 1867 erbaut. A r z t : Dr. Segall. W a r t e p e r s o n a l : I m., 3 w. ausgebildete Krankenwärter. 86 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 3,50 M, II. Kl. 2.50 M, III. Kl. 1,50 M, IV. Kl. 1 M täglich, Dienstboten- und Lehrlings-Abonnement 3 M jährlich. 1899 wurden 685 (I. Kl. 3, I I Kl. 18, III. Kl. 336, IV. Kl. 328) Kranke durchschnittlich 21,6 Tage verpflegt, 30 m., 14 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 m., 15 w. I r r e mit 693 Verpflegungstagen. Ausgaben und Einnahmen 1S99 betrugen 26 531,54 M, letztere setzten sich zusammen aus 18 183,62 M Verpflegungsgeld und 8 347,93 M Zuschuss der Stadt. Privat-Heilanstalt für chirurgische und Frauenkrankheiten von Dr. R e i c h .

Königreich Preussen.



489 —

Tierechtieg«!—Tormeredorf.

Tirschtiegel, 2 476 Einw. (Kreis Mesoritz, Reg.-Bez. Posen). Johanniter-Krnnkenhaos. 1S55 von dem Johanniter-Orden errichtet. A r z t : Dr. Claass. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Posen. 18 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 2 und 0,8o M täglich. 1899 wurden 77 Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 Siecher. Ausraben 1899: 3 470,4» M. Die Einnahmen betrugen 3 665 M und setzten sich zusammen aus 1 622 M Verpflegungsgeld, 72,so U für verkaufte Produkte, 1 600 M Zuschuss des Ordens, 300 M Zuschuss des Ordens zu Freibetten und 70,so M aus sonstigen Quellen. T o n d e r n , 3 785 Einw. (Kreis Tondem, Beg.-Bez. Schleswig). Neues städtisches Krankenhans und Isolirhans. 21. Nov. 1898 von der Stadt mit Zuschuss des Kreises eröffnet. H a u s a r z t : Kreisphysikus Dr. Horn, sonst freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen und I m . , 1 w. Krankenwärter. 35 Betten. 1899 wurden 139 m., 72 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 11 m., 1 w. Krätzkranke. Tönning, 3 096 Einw. (Kreis Eiderstedt, Beg.-Bez. Schleswig). Städtisches Krankenhaus mit der Arbeitsanstalt verbunden. 1S60 erbaut. A r z t : Kreisphysikus Hofrath Dr. Bahra. 4 Betten. 1899 wurden 12 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Torgau, 1 1 7 5 1 Einw., 12 Aerzte, 4 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Torgau, Beg.-Bez. Merseburg). W a s s e r l e i t u n g 1877/78 angelegt. Das Wasser stammt aus dem Quellgebiet des Forstes der Stadt Belgern (Hochstadtleitung 11 km lang) und aus dem der Bäche bei dem Dorf Mehderitzsch (Niederstadtleitung 9 km lang). Die Röhren führen in je ein Sammelbassin, von welchem aus die Leitung in die einzelnen Strassen und Häuser führt. Die AnlagekoBten beliefen sich auf 480 294 M. Das Wasser steht unter natürlichem Druck, in Folge dessen ein Aufsteigen bis in die obersten Stockwerke der Häuser erfolgt. Leistung 1898 für den Kopf der Bevölkerung etwa 115 Liter täglich. — Städtischer S c h l a c h t h o f , seit 1. Mai 1890 im Gebrauch; er enthält Ställe für gesundes und krankes Gross- und Kleinvieh, Schlachträume, einen Kühlraum, einen Raum zum Brühen und für Kaldaunonwäsche nebst Räumen für Maschinen u. s. w. Anschluss an Gas- und Wasserleitung, Entwässerung erfolgt durch Klärgruben, von denen aus eine Rohrleitung in die Elbe führt. Die Kosten betragen etwa 160 000 M. Obligatorische Fleischbeschau sämmtlichen in der Stadt geschlachteten Viehes erfolgt durch den Schlachthausverwalter, einen früheren Ober-Rossarzt. — K a n a l i s a t i o n im Bau. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : eine Zivil-Bade- und Schwimmanstalt, eine MilitärSchwimmanstalt, deren Benutzung auch dem Zivil gestattet ist, sowie eine Badeanstalt für warme Bäder. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 31. März 1884 für den Regierungsbezirk Merseburg. Garnlsonlazaret. Früheres Franziskanerkloster, 1833 vom Militärfiskus angekauft. 1848 bis 1883 sind die Flügel A, B, C und D umgebaut worden. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Hertel. W a r t e p e r s o n a l : 6 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 118 Betten. 1898 wurden 720 Kranke durchschnittlich 21,5 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. — Auer'Bches Gaeglühlicht. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t nach Henneberg (T. 0.) für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g durch die städtische Wasserleitung. Stadt-Krankenhans. 1540 errichtet. A r z t : Kreisphysikus, Sanitätsrath Dr. Geissler. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 43 Betten: 32 f. M., 11 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so, 2 und l,so M täglich. 1899 wurden 156 m., 57 w. Kranke durchschnittlich 21,s Tage verpflegt, l i m . , 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 11 122,99 M, letztere setzten sich zusammen aus 7 370,79 M Verpflegungsgeld, 3 700,is M Zuschuss der Stadt und 52 M aus sonstigen Quellen. t . Ebersteln'sche Kinderhellstfitte. 1895 errichtet. Tormeredorf, 428 Einw. (Kreis Rothenburg i./Oberlausitz, Heg -Bez. Lieguitz). Idiotenanstalt „ Z o a r " für männliche Idioten und Epileptiker. 1899 eröffnet. E i g e n t ü m e r : Pastor v. Gerlach als Vertreter eines Wohlthätigkeitsvereins der Brüderschaft „Zoar". Arzt: Dr. Hüttenmüller in Rothenburg. 74 Betten in 23 Zimmern. Die Provinz Schlesien überweist laut Vertrag vom 6. Jan. und 7. Febr. 1899 der Brüderschaft 75 männliche Pfleglinge ans den Provinzialanstalten.

Tost—Tremessen.

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Königreich P r e i s e n .

Tost, 2 424 Einw. (Landkreis Gleiwitz, Reg.-Bez. Oppeln). Städtisches Krankenhaus. 1S84 crrichtet. A r z t : Dr. Sachs 18 Betten. Verp f l c g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 6 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 9 Tage verpflegt, 2 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 350 M, letztere setzten sich zusammen aus 86 M Verptlegungsgeld und 261 M Zuschuss der Stadt. Provinzial-Irrenanstalt. Am 2. Juli 1S90 von der Provinzialvcrwaltung von Schlesien eröffnet, Vergrösserung 1899. D i r e k t o r : Sanitätsrath Dr. Simon. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 35 m., 36 w. ausgebildete Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 10 Männer, 11 Frauen. 550 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,60 und l,3o M täglicn. 1899 wurden 308 m., 349 w. Geisteskranke durchschnittlich 253 bezw. 296 Tage verpflegt, 17 m., 15 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 232 190,2s M. Die Einnahmen betrugen 244 700,i 3 M und setzten sich zusammen aus 17 225,86 M Verpflegungsgeld, 24 160,22 M für verkaufte landwirtschaftliche Produkte, ll2 021,oi M Zuschuss der Provinz, 75 805,2s M Verpflegungskosten (eingezahlt vom LandarmenVerbande der Provinz) nnd 8 747,70 M desgl. (von aer Staat Breslau), 6 273,4 s M Beständen aas Vorjahren und 466,60 M Arbeitsverdienst. Trachenberg, 3 456 Einw. (Kreis Militscb, Reg.-Bez Breslau). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhaus. 1810 von der Stadt crrichtet. Arzt: Dr. Mältzcr. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Kraschnitz. 9 Betten. 1S99 worden 48 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 59 Tage verpflegt, 6 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 553,c« M, letztere setzten sich zusammen aus 1 075,32 M Verpflegungsgeld und 3 477,22 M Zuschuss der Stadt. Altes Armen-Hospital. 1. Juli 1668 vom Grafen H e r m a n n v. H a t z f o l d t - G l e i c h e n gestiftet. E i g e-n t h ü m e r : Hermann Fürst v. Hatzfeldt, Herzog zu Trachenberg. A r z t : Dr. Nischkowskj . W a r t e p e r s o n a l : 4 Borromäerinnen aus Trebnitz. IC Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,60—1 M täglich, zumeist unentgeltlich. 1899 wurden 50 m., 48 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 3 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem vorpflegt: 16 (8 m., 8 w.) Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 6 333 M, letztere setzten sich zusammen aus 210 M Verpflegungsgold, 6003 M Kapitalszinsen und 120 M Geschenken. Trebbin, 3 161 Einw. (Kreis Teltow, Reg.-Bez. Potsdam). Kreis-Krankenhaus. Als städtisches Krankenhaus erbaut, Ende 1S'J4 dem Kreise Teltow verkauft. Arzt: Dr. Gast. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom Johanniter-Orden, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so und 1,20 M täglich. 1899 wurden 116 m., 52 w. Kranke durchschnittlich 33,2 Tage verpflegt, 5 m., 8 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 9 642,33 M. Die Einnahmen betrugen 9 877,39 M und setzten sich zusammen aus 6 877,3» M Verpflegungsgeld und 3000 M Zuschuss des Kreises. Trebnitz, 5759 Einw. (Kreis Trebnitz, Reg.-Bez. Breslau). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g , 1878 errichtet, 1896 vergrössert. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Malteser- nnd Kreis-Krankenhaus. 1S70 durch die Genossenschaft der schlesischen Malteser-Ritter gegründet. Vorstand: Graf zu Stolberg auf Brustawe. Leitende A e r z t e : Dr. Koerner und Dr. Rommerskirch. W a r t e p e r s o n a l : 30 Borromäerinnen aus dorn Mutterhaus. 118 Betten, darunter 18 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, 1 und 0,so M täglich. 1899 wurden 955 (625 m , 330 w.) Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 46 m., 36 w. sind gestorben. Städtische Krankenanstalt. 1854 durch den Magistrat eingerichtet. Arzt: Kreisphvsikos Sanitätsrath Dr. Reinkober. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1898 und 1899 kein Kranker. Treis, 1 491 Einw. (Kreis Kochern, Reg.-Bez. Koblenz). Krankenhaus. 1896 eröffnet. 4 Franziskaner - Tertiarierinnen aus Waldbreitbach. — 3 Betten.

Tremessen, 4 880 Einw. (Kreis Mogilno, Reg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhaus. Arzt: Dr. Stroinski. 10 Betten. Y o r p f l e g u n g s p r e i s : 0,6o M täglich. 1899 worden 9 m., 6 w. Kranke verpflegt, 4 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 6 (2 m., 4 w.) Altersschwache and 2 w. Sieche.

Königreich Preussen.

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491



Treptow a./Rega—Treysa.

T r e p t o w a./Bega, 5 997 Einw. (Kreis Greifenbetg, Reg.-Bez. Stettin). Kreis-Krankenhaus. Das städtische Lazaret ist vom Kreise übernommen und ausgebaut, 1. Okt. 1897 eröffnet. A r z t : Dr. Kaliebe. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Bethanien in Stettin-Neu tornoy, 1 Krankenwärter. 18 Ectten. 1S99 wurden 166 m., 43 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 10 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7 360,o8 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 019,81 M Verpflegungsgeld, 2 990,as M Zuschuss des Kreises und 350 M aus sonstigen Quellen. Prorinzlal-Irrenanstalt. 15. Febr. 1900 eröffnet. Die Insassen der Irrenanstalt zu Stralsund sind bei der Auflösung derselben hierher übergeführt. E i g e n t h ü m e r : LandarmenVerband von Pommern. D i r e k t o r : Dr. Mercklin. 1 Assistenzarzt. 346 Betten vorläufig (ISO f. M., 166 f. Fr.). V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,70 und 2,35 M täglich oder 600 und 900 M jährlich. Zahlungsunfähige h e i l b a r e oder g e m e i n g e f ä h r l i c h e Geisteskranke werden kostenlos verpflegt. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g . Die Anstalt ist im Pavillonsystem gebaut. Die Achse der Anstalt bildet das Verwaltungsgebäude, mit ärztlichen und administrativen Bureaux, Bibliothek, Dispensirabtheilung, Mikroskopirzimmer, Wohnungen für Aerzte und Beamte, einem Zimmer für die Behörde, einem Festsaal und einem davon getrennten kirchenähnlichen Betsaal. Zusammenhängend gebaut sind Kochküche und Waschküche mit Vorraths- und Nebenräumen. Wasserturm mit 1 Hochreservoir, Kesselhaus (für Zentralheizung, elektrische Beleuchtung, Dampfpumpen für das Hochreservoir sowie für die Rieselfelder). — Auf der Männerwie auf der Frauenseite je eine Wachabtheilung für 36 Kranke, je ein Gebäude für 50 Unruhige, ie ein Gebäude für 50 Halbruhige, je ein Gebäude für 80 Sieche, je eine Infektionsbaracke für 12 Kranke. Ausserdem noch auf der Frauenseite 2 offene Landhäuser für ie 30 Kranke, auf der Männerseite ist nur 1 solches Landhaus. 14 Kranke (Männer) werden auf dem Oekonomiehof untergebracht. Landhäuser und Oekonomiehof sind nicht an die elektrische Beleuchtung und nicht an die Zentralheizung angeschlossen. Die eine Seite der Anstalt ist von prächtigem, gemischtem Walde umgeben; nach der anderen Seite liegen werthvolle Wiesen und Felder (Gesammtbesitz etwa 400 Morgen). — Telephonanlagen. — Die Stadt Treptow liegt etwa 3 km von der Anstalt. — Es sollen vorerst nur Kranke HL Kl. (Heilbare und Unheilbare mit Ausschluss von Epileptikern und Idioten) verpflegt werden. Das Verhältniss von Wartepersonal zur Anzahl der Kranken = 1 : 7 . Es werden regelmässig Wärterkurse ertheilt werden. Ein Geistlicher der Stadt Treptow wird die Seelsorge im Nebenamt führen. Es findet jeden Sonntag Gottesdienst statt. Ein Lehrer wird dreimal wöchentlich Stunden geben (Gesang, Vaterlandskunde, Vorlesungen). V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Abluftkanäle mit Winter- und Sommerventilation (keine Aspirationsvorrichtungen). H e i z u n g s s y s t e m : Zentralheizung (Dampf-, Dampfluft-und Warmwasserheizung). Stationärer Wasserdampf-Desinfektionsapparat (System Budenberg). Treptow a./Tollense, 4 363 Einw. (Kreis Demmin, Reg.-Bez. Stettin). Stftdtlsches Krankenhaus. 1870 von der Stadt errichtet. A r z t : Dr. Thümmel. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische im Winter: l,so M, im Sommer; l,os M, für Auswärtige im Winter: l,so M, im Sommer: 1,35 M täglich ohne Arzneikosten. 1899 wurden 179 m., 46 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 8 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 6 710 M. Die Einnahmen betrugen 6 679 M und setzten sich zusammen aus 6 517 M Verpflegungsgeld und 162 M aus sonstigen Quellen. Hospitäler St. Spiritus und St. Georg. Gestiftet im 14. Jahrhundert, 1835/36 vereinigt. Treuenbrietzen, 5 0 6 1 Einw. (Kreis Zaach-Belzig, Beg.-Bez. Potsdam). Städtisches Krankenhaus. Arzt: Sanitätsrath Dr. Brüning. W a r t e p e r s o n a l : 1 Krankenwirter. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M, für Arme 0,6oM täglich. 1899 wurden 51 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 32 bezw. 137 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausgaben und Enn&hmen 1899 betrugen 3 373,o 5 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 071,4 o M Verpiegnngsgeld, 1 800,u M Zuschuss der Stadt und l,so M aus sonstigen Quellen. Treysa, '2 385 Einw. (Kreis Ziegenhain, Reg.-Bez. Kassel). Idiotenanstalt.„Hephata". 1864 als Diakonissenhaus gegründet, das 18S1 nach Kassel vtrlejt worden ist. 1893 als Idiotenanstalt eröffnet. 14. Apnl 1898 wurdo das neue Haus geweiht. Weitere Neubauten 1899 geplant. Arzt: Kreiswundarzt Dr. Zueich. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Kassel. 80 Betten. 1898 wurden 90 Kinder verpflegt und erzogen. 1897 ift die eigene Wasserleitung in Betrieb gesetzt. Hospital.

Die Leitung hat 1897 eine Diakonissin ans Kassel übernommen.

52 Betten.

Triebel, Trier.

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Königreich Prenaaen.

Triebel, 1 788 Einw. (Kreis Sorau, Beg.-Bez. Frankfurt). StXdtisches Krankenhaus. 1891 errichtet. A r z t : Dr. Rüdlin. S Betten Verp f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1898 wurden 14 m., 4 w, Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben,

Trier, 40 048 Einw., 35 Aerzte, 6 Zahnärzte, 20 Hebammen, 6 Apotheken (Stadtkreis, Heg.-Bez. Trier). Eine Q u e l l w a s s e r l e i t u n g besteht seit mehreren Jahrhunderten, 2 Grundwasser-Anlagen errichtet 1884/85 bezw. 1893. Eine Enteisenung findet statt. Anlagokosten: 1000000 bezw. 600 000 M. Verbrauch täglich zwischen 1 000 und 5 000 cbm. Am 1. Jan. 1899 in den Besitz der Stadt übergegangen. — Städtischer S c h l a c h t h o f , 1892/94 erbaut; Anlagekosten: 500000 M. Hallensystem mit Kühlanlagen (dauernd -f- 4 C.). Geschlachtet werden jährlich durchschnittlich 4 500 Rinder, 10 000 Kälber, 10000 Schweine, 3 400Schafc, 300 Pferde; tuberkulös: G00 Rinder, 10 Kälber, 4 Schafe, 80 Schweine. — Die Abwässer werden nach Klärung durch einen 500 m langen Kanal in die Mosel geleitet. — Zur Ableitung des Tages- nnd Haushaltungswassers bestehen auf dem linken Mosel-Ufer 5 kleine Kanäle, auf dem rechten ein grosser, begehbarer Kanal und zahlreiche kleinere. Einmündung in die Mosel. Allgemeine K a n a l i s a t i o n in d e r A u s f ü h r u n g . — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist 1893 erbaut. Desinfektionsofen von Gebr. Schmidt in Weimar. — Militär-Schwimm- und B a d e a n s t a l t und Privat-Badeanstalt am linken Mosel-Ufer, ausserdem Privatanstalt mit Wannen- und irisch-römischen Dampfbädern, Massage; errichtet 1886. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 21. Sept. 1883. Clarnlsonlazaret. Früher Katharinenkloster, in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, ist 1818 zum Garnisonlazaret eingerichtet. V o r s t a n d : General-Oberarzt Dr. Zwicke. W a r t e p e r s o n a l : 3 Borromäerinnen aus Trier, 7 ausgebildete Krankenwärter. 158 Betten. 1898 wurden 999 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 10 sind gestorben. Gasbeleuchtung, zum Theil G l ü h l i c h t . Natürliche Ventilation. Füll-Reguliröfen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Gruben- und Tonnensystem. In der Latrine im Hauptgebäude ein Ventilationsofen. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Abfuhr auf pneumatischem Wege. — Anschluss an die städtische Kanalisation geplant. Lazaret der Königl. Strafanstalt. Ein früheres Dominikanerkloster, 1803 durch den Fiskus zur Strafanstalt eingerichtet. Mit der Anstalt voroinigt ist das Justiz-Arresthaus und Kantonsgefängniss. E i g e n t h ü m o r : Fiskus (Ministerium des Innorn). B c l e g f ä h i g k e i t : 360 Männer, 40 Weiber. H a f t r ä u m e : 84 Einzolzcllon ausschl. Strafzellen, 64 Schlafkojen, 57 gemeinsame Schlafräume von 1 781 qm Gesammtgrösso, 55 gemeinsame Arbeitsräume von 1J575 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Hoffmann, Kreiswundarzt. K r a n k e n r ä u m e : 3 von 109 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 222 Männer, 21 Woibor. Landarmenhans. Altes Augustinerkloster, 9. Okt. 1810 als Depot de mendicite, zu Folge Kaiserl. Dekrets errichtct, demnächst als Land-Armenhaus. E i g e n t h ü m e r : üio Rheinprovinz. H a u s a r z t : Dr. Isphording. 116 Betten : 75 f. M., 41 f. Fr. 1899 wurden 575 (442 m., 133 w.) Kranke durchschnittlich 155 bezw. 66 Tage verpflegt, 53 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 133 Pfründner. Bürger-Hospital, „Vereinigte Hospltien". Das Bürger-Hospital zu St. Irminen, „dio vereinigten Hospitien" genannt, hat seine gegenwärtige Gestalt und Einrichtung im wesentlichen durch die Vereinigung mehrer gesondorter Hospitäler und Wohlthätigkeits-Anstalten in Trier nnd den Vororten zu einem Etablissemont im Jahre 1805 erhalten. Es waren 1. das BürgerHospital zu St. Jakob (aus dem 13. Jahrhundert); 2. das Elisabethen-Hospital bei der Abtei St. Maximin (seit 1240); 3. das Nikolaus-Hospital bei der Abtei St. Matthias (aus dem 12. Jahrhundert); 4. das Nikolaus-Hospital bei dem Stifte St. Simeon; 5. das Knaben-Waisenhaus in der Staat (seit 1676); 6. das Mädchen-Waisenhaus in der Stadt (seit 1754); 7. das Spinnhaus (seit 1774). Erst 1817 wurden auch die beiden Siechhäuser Estrich oborhalb St. Modard und St. Jost bei Biewer nach Irminen verlegt, obwohl ihre Vereinigung schon durch das Dekret vom 4. Prärial XIII. (24. Mai 1805) stattgefunden hatte. Durch die f r a n z ö s i s c h e Rogierung war 1798 den goistlichen Korporationen, welche diese Anstalten meistens gestiftet und verwaltet hatten, die Verwaltung ihrer Güter abgenommen worden. Die Häuser in der Stadt wurden 1799 in der am 16. Vend. V. (7. Okt. 1796) gesetzlich vorgesehenen Weise unter eine Kommission gestellt und dieser ein Wohlthätigkeits-Bureau beigegeben, wolches auch die in der kurfürstlichen Zeit übliche regelmässige Almosenspende an dio Hausarmen übernahm. Die von 1794—1801 erlittenen Verluste der genannten Hospitäler beziffern sich auf einen Kapitalwerth von 240 000 Frcs. und wuchsen noch, als im Jahre 1802 die Auflösung aller geistlichen Korporationen und die Einziehung ihrer gesammten Einkünfte in Trier zur Ausführung kamen. Die Gesetze dagegen, welche für das alte Frankreich das Vermögen der Hospitäler und Wohl-

Königreich Prenssen.

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Trier.

thäitigkeits-Anstalten zn Nationalgut erklärton und den Verkauf desselben verfügten, namentlich das Gesetz vom 16. Messid. II. (11. Juli 1794), wurden in den trierischen Landen nicht publixirt. Na.poleon schenkte während seiner Anwesenheit in Trier (7. bis 9. Okt. 1804) für die Armen der Stadt 15 000 Frcs., wovon den Hospitälern 1 1 0 0 0 zugewiesen wurden, und verfügte am letzten Tage seines Aufenthaltes durch das Dekret „aus dem Kaiserl. Palast zu Trier am 17. Vendemiaire XIII. J a h r e s " : 1. Das vormalige zu Trier im Saar-Departement gelegene Kloster von Irminen, mit den dazu gehörenden Gärten und Baumstücken, soll zur Errichtung eines Bürger-Spitals gewidmet sein. 2. Dieses Spital soll zu 150 Bettstätten eingerichtet werden, wovon 50 zum Gebrauche von armen Bürgern der Stadt Trier, und die 100 übrigen vorzüglich dem Militärdienste bestimmt sein sollen. Die Vereinigung der Hospitien war eine lediglich „administrative Massregel 1 ', wie ein Beschluss des Staatsraths zu Paris vom 22. Floreal XIII. (12. Mai 1805) sich ausdrückt. Nachdem die beiden Siechhäuser 1817 der besseren und leichteren Bedienung wegen nach S t . Irminen verlegt worden waren, kauften sich die Hospitien von der Militär-Krankenpflege, zu der sie 1804 gegen Ueberweisung des Abtei-Gebäudes verpflichtet worden waren, von der preussischen Regierung los. Bei der Gelegenheit erstand die Militärverwaltung von den Hospitien das Katharinen- und Agnetenkloster, von welchen jenes Militärlazaret, dieses Kaserne wurde. Am 4. Jan. 1803 hatte der Präfekt Ormechville eine Zentralkommission ernannt, welche die Oberaufsicht über alle Armenkommissionen und -Anstalten haben sollte. Präsident derselben war Bischof Charles Mannay. Als solcher begann er am 6. Okt. 1810 mit Bischof O&mond von Nancy wegen Ueberlassung von wenigstens zwei d e u t s c h sprechenden Schwestern von St. Charles zu verhandeln. Der Vertrag zwischen der HospitienkommisBion und der Kongregation von Nancy ist am 27. Okt. 1810 geschlossen. Da von Anfang an eine Apotheke von ihnen geführt wurde, dieselben auch den Handarbeitsunterricht in der Schule der Anstalt zu ertheilen hatten und durch den Präfekten St. Suzanne am 7. Okt. 1812 eine F i n d e l a n s t a l t begründet und mit dem Irminen-Hospital vereinigt wurde, so scheinen schon bald, wenn nicht bereits 1811 mehr Schwestern in die neue Niederlassung abgeordnet worden zu sein. Seit dem 27. Mai 1816 wurden die nicht der Oberbürgermeisterei Trier angehörigen Findlinge, seit 1830 auch diese dem Landarmonhause in Trier üborwieson. Dor Druhkasten, in welchem die unglücklichen Wesen unbemerkt zur Aufnahme niedergelegt wurden, erhielt sich noch einige Jahre am Thore auf dem Inninenfreihofe. Die Bezeichnung „Spinnhauskinder", welcho zum Unterschied von den Waiseu die Kinder dunkler und „unehelicher" Abkunft trugen, wurde erst durch Beschluss vom 21. April 1853 in den Akten durch „hilflose Kinder" ersetzt. Stiftungswidrig wurde durch Präfekturbeschluss vom 12. Dez. 1808 vom 1. Mai 1809 ab das Hospital mit der Verköstigung der Hebammenschule und Entbindungsanstalt belastet, welcho am genannten Datum in einem räumlich getrennton Nebengebäude eingerichtet ward und erst mit dem Schlüsse des Kursus 1872/73 einging, nachdom am 1. Jan. 1872 dio Provinzial-Hebammenanstalt in Köln eröffnet worden war. Mit den zur Entbindung Aufgenommenen kamen indess die Schwestern in keinerlei Berührung. Das Hauptgebäude ist ein weiter Bau mit breiten Gängen und hohen Räumen, welcher bis zur Aufhebung der Klöster von adeligen Frauen, wclche nach der Benediktinorrogel (Bürste lder Reform) lobten und untor dem Abt von St. Matthias standen, bewohnt war. Das sogenannte neuo Krankenhaus ist 1852 erbaut; ein Theil des Waisenhauses, welches im Garten gelegen ist und Mädchen und Knaben vollständig getrennt enthält, ontstand 1863. Das Cholerallaus und dor Bau für Infektionskrankheiten sind vollständig isolirt im Garten, ersteres in einer mit hoher Mauer eingeschlossenen Gartenabtheilung, gelegen. Seit 1867 ist Hausbering mit Garten 6 ha, 51 ar, 20 qm gross. Sämmtliche Pfleglinge der Anstalt sind a u f F r e i s t e l l e n aufgenommen, gegen Bezahlung Niemand, als nur die Kranken eines auswärtigen Armenverbandes. Stiftungsberechtigt sind die Armen der Stadt Trier; St. Matthias hat nach der Eingemeindung 15 Betten, Kürenz 7 zu belegen. Die Verwaltung war bis zum Gesetz vom 8. März 1871 nach dem geltenden französischen Rechte geregelt; die „Hospitienkommission" von 5 Mitgliedern hatte beim Abgange eines derselben das Cooptationsrecht. Seit dem Inkrafttreten des § 19 genannten Gesetzes am 1. Juli 1871 wird die „Hospitiendeputation" aus der S t a d t v e r o r d n e t e n - V e r s a m m l u n g gewählt und ist ihr verantwortlich. Die Staatsoberaufsicht ist durch § 64 der rheinischen Städteordnung von 1854 und das Zuständigkeitsgesetz von 1883 geregelt. V o r s t a n d : Ober-Bürgormeister Geh. Regierungsrath de Nys. Leitender A r z t : Dr. Weis. W a r t e p o r s o n a l : 18 Borromäerinnen aus Tner, 3 m., 5 w. Krankenwärter. Dispensiranstalt von den Schwestern geleitet. 487 Betten; 251 f. M., 236 f. Fr., darunter 16 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 521 (233 m., 288 w.) Kranke durchschnittlich 68 bezw. !)G Tage verpflegt, 40 m., 47 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 135 (70 m., 65 w.) Pfründner, Altersschwache, Siecho und Krüppel und 12 in., 15 w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 65101 M. Krankenanstalt des Mutterhauses der Borromäerinnen (Krahnenstr. 9/12). 31. Juli 1848 verlieh König Friedrich Wilhelm IV. dem zu errichtenden Mutterhause barmherziger Schwestern von Saint-Charles aus Nancy Korporationsrechte. 21. Nov. 1849 wurde das Pro«

Trittenheim a./Mosel

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Königreich P r e n u r o .

vinzialmutterhaus eröffnet unter Leitung der bisherigen Oberin des Hedwig-Krankenhauses in Berlin, Schwester Xavior Rudier. Durch Dekret vom 6. Sept. 1872 bestimmte Papst Pius IX., dass die Trierische Provinz der barmherzigen Schwestern vom heiligen Carolus Borromaeus von dem Haupthause zu Nancy gänzlich losgelöst werde. Das Mutterhaus nimmt ein Areal von 49 807 qm ein, davon ist kaum '/« bebaut. Behandelnde A e r z t o : Sanitätsrath Dr. Mittweg für die innere, Sanitätsrath Dr. Thanisch für die äussere und Sanitätsrath Dr. Meissner für die Augen-Abtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 109 Borromäerinnen, 2 m , 2 w. ausgebildete Krankenwärter, — Dispensiranstalt von den Schwestern geleitet. 104 Betten in 3 Klassen: 72 f. M., 92 f. Fr., darunter 7 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4 M, II. Kl. 2 M, III. Kl. 1 M täglich. 1899 wurden 1068 (509 m., 559 w.) Kranke durchschnittlich 3C> bezw. 41 Tage verpflegt, 25 m., 40 w. sind gestorben. Die Einnahmen IS99 betrugen 45 478 M und setzten sich zusammen aus 40 720 M Verpflegungsgeld und 4 75S M Dienstboten-Abonnement. Krankenpflege-Anstalt der barmherzigen Brüder (Nord-Allee 8—10, sieho IrrenpflegeAnstalt). 1889 von den „Barmherzigen Brüdern des heiligen Johannes von Gott" gestiftet. 26. Aug. 1891 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Erwerbs- und Wirthschafts-Vereinigung der „Barmherzigen Brüder des heiligen Johannes von Gott" (Eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht). Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 25 barmherzige Brüder, nach der Regel des heiligen Augustinus. 105 Betten f. Mäuner in 3 Klassen: I. Kl. 30, II. Kl. 25, III. Kl. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4—5 M, II. Kl. 2—3 M, III. Kl. 1,!.', — I.so M täglich. 1899 wurden 951 m. Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 55 sind gestorben. Krankenhaus der Franziskanessen (Paulinstr. 28). Die Stiftung geschah durch Schcnkungsakt des Frl. M a r g . K a u t e l m vom 3. Juni 18(0 an die Pfarrkirche von St. Paulin. 7. Aug. 1879 eröffnet. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 2(1 barmherzige Schwestern des Franziskanessen-Klosters Marienhaus bei Waldbreitbach. 49 Betten für Frauen, darunter 8 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l.so, 2 und 3 M täglich. 1899 wurden 512 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 18 sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 13 900 M Verpflegungsgeld. Herz-Jesu-Krankeuhaus (Gartenstr. 9—10). 26. Nov. 1897 von den FranziskancssenKapellcn gegründet. April 1900 ist ein neuos Krankenhaus mit allen Errungenschaften der Neuzeit eröffnet. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanessen aus Kapellen. 24 Betten für Frauen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so und l,sn M täglich. 1899 wurden 206 Kranke durchschnittlich 24,5 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 13 875 M Verpflegungsgeld. Evangelisches Krankenhaus (Engelstr. 7). 28. Juni 1895 von der evangelischen Gemeinde eröffnet. V o r s t a n d : Dor Vorsitzende des Kuratoriums, Ober-Rcgierungsrath v. RosenbergGruszczynski. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten, darunter 6 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,jo und 1,25 M täglich. 1899 wurden 33 m., ISO w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 11 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Altersschwache, 4 Sieche und Krüppel. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 16 511,u M, letztere setzten sich zusammen aus 8 730,6s M Verpflegungsgeld, 129,52 M Kapitalszinsen, 3 994,71 M Zuschuss der evangelischen Kirchengemeinde, 612,03 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 3 038,i 7 M aus sonstigen Quellen. Stadtlazaret für Geschlechtskranke. A r z t : Sanitätsrath Dr. Roller, Kreisphysikus. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 10 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 11 bezw. 73 Tage verpflegt. I r r e n • Pflegeanstalt der barmherzigen Brüder des heiligen Johannes von Gott (NordAllee 9—10). M u t t e r h a u s , 1889 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Erwerbs- und WirthschaftsVereinigung der Barmherzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott (Eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung). Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Roller, Kreisphysikus. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 40 barmherzige Brüder, nach der Regel des heiligen Augustinus. 360 Betten für Männer in 4 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4 M, II. Kl. 2—3 M, III. Kl. 1,50 M, IV. Kl. 1,25 M täglich. 1899 wurden 418 Geisteskranke (I. Kl. 1, II. Kl. 7, III. Kl. 22, IV. Kl. 388) durchschnittlich 309 Tage verpflegt, 35 sind gestorben. Katholische Provinzial- Taubstummen-Anstalt. Am 3. Nov. 1879 eröffnet, 1880 und 1882 orweitert. Eiternat. E i g e n t h ü m e r : Rheinprovinz. D i r e k t o r : Schulrath Cüppers. — 6 Lehrer, 1 Lehrerin. 6 Klassen, 4 aufsteigende Klassen. Turnunterricht für Knaben und Mädchen. 60 Zöglinge. Kostgeld O,so M täglich. Der Unterrichtskursus ist 6jährig. Trittenheim a./Mosel, 989 Einw. (Landkreis Trier, Reg.-Bez. Trier). Eifel'sche Kranken- und Waisenhaus-Stiftung zur Krankenpflege, Leitung einer Kinderbewahr- und Nähschule. 10. Dez. 1896 vom Pfarrer E i f e l von Herdorf gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern vom heiligen Geiste in Marienhof bei Koblenz. 3 Betten.

Königreich Preussen.

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Tschierschkau—tJebersehn.

Tschierschkau, 93 Einw., Postort WahlBtatt (Landkreis Liegnitz, Reg.-Bez. Liegnitz). Kinder-Heilanstalt. Am 11- Juni 1882 eröffnet. Die Mittel sind durch Wohlthäter ans der Gegend von Jauer and aas Breslau aufgebracht. Freiherr v. Richthofen aaf Brecheishof ist Vo.r8t«her der Anstalt. Das Alter der Aufgenommenen schwankt zwischen 4 and 15 Jahren. Der Anstalt stehen 2 Diakonissen ans dem Frankensteiner Matterhause vor. T u c h e l , 2 919 Einw. (Kreis Tuchel, Eeg.-Bez. Marienwerder). Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1391 vorhanden. St. Elisabeth-Krankenhaus der graaen Schwestern aas dem Matterhaus zu Breslau. •24. Juli 1895 eröf&et, die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. A e r z t e : Dr. Priester, Dr. Gatz und Dr. Karasiewiecz. W a r t e p e r s o n a l : 7 graue Schwestern aas Breslau. 20 Betten. Verp f l c g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1 M täglich. 1899 wnrden 13G m., 71 w. Kranke durchschnittlich '24 Tage verpflegt, 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 13 (5 m., 8 w.) Sieche. Tütz, 2 1 2 2 Einw. (Kreis Deutsch-Krone, Eeg.-Bez. Marienwerder). St. Josephs-Krankenhans. 15. Jali 1S88 eröffnet. S t i f t e r and E i g e n t h ü m e r : Das Mutterhaus der Schwestern von der heiligen Elisabeth in Breslau. A e r z t e : Dr. Schmidt und Dr. Mellendorf. W a r t e p e r s o n a l : 7 graue Schwestern aas Breslau. 12 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,7 5 M täglich. 1898 wurden 73 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 23,7 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Ausgaben 1898: 1 787 M. Die Einnahmen betrugen 2 939 M und setzten sich zusammen aus 2 138 M Verpflegungsgeld, 200 M Zuschuss der Gemeinde, 501 M Legaten, Geschenken und Kollekton und 100 M aus sonstigon Quellen. Twistringen, 2 148 Einw. (Kreis Syke, Reg.-Bez. Hannover). St. A n n e n - S t i f t . 1808 von der katholischen Kirchengemeinde errichtet. Arzt: Dr. v. Wehde. W a r t e p e r s o n a l : 8 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 44 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 1,25 M täglich. 1898 wurden 196 (125 m., 71 w.) Kranke verpflegt, 12 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 3 808 M. Die Einnahmen betragen 3 3S4 M und setzten sich zusammen aus 3 050 M Verpflegungsgeld, 375 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 459 M aus sonstigen Quellen. Tzscheeren, 227 Einw. (Kreis Soran, Reg.-Bez. Frankfurt). Erholangstlaus, für Diakonissen des Paul Gerhardtstifts in Berlin. Uchtespringe, Gemeinde Börgitz mit 914 Einw. (Kreis Gardelegen, Reg.-Bez. Magdeburg). Landes-Heil- nnd Pflegeanstalt. Aufnahme von Epileptischen, Blöden and Geisteskranken, 1. September 1894 eröffnet. E i g e n t ü m e r : Landarmen verband der Provinz Sachsen. Vorstand und leitender Arzt: Direktor Dr. Alt. 9 Assistenzärzte. Wartepersonal: 2 Diakone aus dem Brüderhause in Neinstedt, 73 m., 53 w. ausgebildete Krankenwärter, 16 m., 15 w. Wärter. V o r w a l t u n g s p e r s o n a l : 18 Männer, 4 Frauen. 930 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4,50 M, II. Kl. 1,75—2,50 M, III. Kl. 0,«o—l,2o M täglich. 1899 wurden 1 189 (635 m., 554 w.) Kranke durchschnittlich 278 bezw. 283 Tage verpflegt, 41 m., 38 w. sind gestorben. Ausgaben and Einnahmen 1899 betrugen 542 948,30 M, letztere setzten sich zusammen ans 329 661,40 M Verpflegungsgeld, 71,47 M für verkaufte Produkte, 10 583,es M Grundvermögen, 197 436,15 M Zuschuss der Provinz und 5195,83 M aus sonstigen Quellen. Uckerath, 3 0 4 4 Einw. (Siegkreis, Reg.-Bez. Köln). Gertrudenhans. Von Witwe H i l g e r s zu Büllesbach 1869 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Pfarrgomeinde. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanerinnen aus Olpe. 24 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 9 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 43 bezw. 117,j Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt 10 (6 m., 4 w.) Altersschwache. Ausgabon 1899: 3 293 M. Die Einnahmen betrugen 3 285 M und setzten sich zusammen aus 3 195 M Verpflegungsgeld und 90 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Krankenstation des Vereins znr Verpflegung weiblicher Genesender in Köln. liebersehn, Gemeinde Horchen, 3 390 Einw. (Siegkreis, Reg.-Bez. Köln). Sanatorium „Herchen", zur Kur und Pflege für Nervenleidende und Erholungsbedürftige von Dr. W ö l f l i n g e r , 1. Aug. 1898 eröffnet. 25 Betten.

Üeckermünde—Uetersen.

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Königreich PreniMfl.

lleckermiinde, 6 129 Einw. (Kreis üeckermünde, Reg.-Bez. Stettin). Lazaret der Prorlnzial - Korrektions- nnd Landarmen-Anstalt. Am 6. April 1799 mit der Anstalt durch Allerhöchste Kabinetsordre von den Kommanalständen Vorpommerns errichtet. E i g e n t h ü m e r : Provinz Pommern. A r z t : Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Hanow. W a r t e p e r s o n a l : Im., 1 w.Krankenwärter. 23 Betten: 19 f. M., 4 f. W. 1899 wurden 59 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 2S bezw. 59 Tage verpflegt, 20 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Altersschwache und 9 Sieche. St&dtisches Krankenhaus. 1853 errichtet, 10. März 1897 Neubau. Arzt: Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Hanow. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 14 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 2,5ü und l,so M täglich. 1899 wurden 56 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 16 bezw. 14 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4001,oi M, letztere setzten sich zusammen aus 1 179,JO M Verpflegungsgeld, 2 710,55 M Zuschuss der Stadt und 111 M aus sonstigen Quellen. Provinzial-Irrenanstalt, siehe N e u h o f , Seite 307. Uedem, '2 121 Einw. (Kreis Kleve, Beg.-Bez. Dösseldorf). St. Laurentius-Hospital. 1856 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. A r z t : Dr. Paessens. W a r t e p e r s o n a l : 5 Klemensschwcstern aus Münster. 32 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,40—2 M täglich. 1898 wurden 35 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 45,8 Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1898 : 5 089 M. Die Einnahmen betrugen 5 846 M und setzten sich zusammen aus 2 700 M Verpflegungsgeld, 2 050 M Kapitalszinsen, 510 M Geschenken und 5S6 M aus sonstigen Quellen. Uelzen, 8 900 Einw., 8 Aerztc, 1 Zahnarzt, 6 HebammeD, 3 Apotheken (Kreis Uelzen, Reg.-Bez. Lüneburg). W a s s e r l e i t u n g im Bau begriffen. — K a n a l i s a t i o n der Stadt vorhanden, abgesehen von den Aussengebieten. Abfuhr seit 1898 durch Kübelsystem. — Im St. Viti-Hospital aufgestellter D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Budenberg) dient als allgemeine Desinfektionsanstalt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1 Flussbadcanstalt, 1 Anstalt für Warm-, Dampf- und medizinische Bäder seit 1S97. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. April 1899. Uarnisonlazaret, befindet sich in 3 gemietheten Räumen des St. Viti-Hospitals. Es liegt im Norden der Stadt, an dem Wege nach dem Flecken Ebstorf. V o r s t a n d : Dr. Sonntag. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus dem Hcnriettenstift zu Hannover. 10 Betten. 1898 wurden 68 Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt. 8t. Yiti-Hospital, allgemeines städtisches Krankenhaus. 1412 vom Probst Sackesel als A u s s ä t z i g e n h a u s errichtet; renovirt und zum städtischen Krankenhause erweitert 1867 bis 1869. Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Sonntag, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstifte zu Hannover, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 43 Betten: 37 f. M., 6 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—4 M, 2 M, 1,25—1,50 M und 0,so M täglich. 1899 wurden 238 Kranko durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 17 348 M, letztere setzten sich zusammen aus 11 772 M Verpflegungsgeld, 5 200 M Zuschuss der Stadt und 376 M aus sonstigen Quellen. Uerdingen, 5 238 Einw. (Landkreis Krefeld, Reg.-Bez. Düsseldorf). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St. Josephs »Hospital. 1866 vom Oberpfarrer H a m a c h e r gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirche. Arzt: Dr. Gerhartz. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern (Cellitinnen) aas Köln (St. Maria in der Kupfergasse). 88 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3 und 1 M, für Ortsarme 0,so M täglich. 1899 wurden 556 (407 m., 149 w.) Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 45 (29 m., 16 w.) sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 19 (9 m., 10 w.) Altersschwache und Sieche, '2 m., 3 w. sind gestorben. Uetersen, 5 599 Einw., 5 Aerzte, 1 Apotheke (Kreis Pinneberg, Reg.-Bez. Schleswig). Bleeker-Stift. 24. April 1874 von Frau Cäcilie Bleeker gegründet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Arzt: Dr. Lange. W a r t e p e r s o n a l : 1 Wärterin. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 2 und l,2o M, für Auswärtige 2 und 1,50 M täglich. 189S wurden 140 (95 m., 45 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 5 121,i» M, letztere setzten sich zusammen aus 3 945,oi M Verpflegungsgeld, 1 015 M Kapitalszinsen, 156,7s M Zuschuss der Stadt nnd 4,so M aus sonstigen Quellen,

Königreich Preluseli.

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thlersdorf—Vallendar.

Ullersdorf, 2501 Einw. (Kreis Glatz, Beg.-Bez. Breslau). S t . Karolinen«Stift, 1897 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Graf Anton v. Magiiis, Eckersdorf. A r z t : Dr. Simon. W a r t e p e r s o n a l : 3 Franziskanessen aus Münster. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1899 wurden 23 m., 37 w. Kranke durchschnittlich fi5 bezw. 77 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 m., 5 w. Altersschwache. Aussahen und Einnahmen 1899 betrugen 2 554,27 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 28ö,io M Verpflegungsgeld, 1 200 M Zuschuss aus dem Stiftungsfond und 69,17 M Bestand. Unna, 12 3 5 5 Einw. (Kreis Hamm, Beg.-Bez. Arnsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f , ohne Freibank, mit Kühlhaus vorhanden. Evangelisches Krankenhans. 1S5S von Witwe P ö t t e r und Fräulein K ö s t e r gestiftet. Besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Pastor Herdieckerhoff. A r z t : Dr. Lehmann. Wartep e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Sarepta bei Bielefeld, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 56 Betten: 36 f. M., 20 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und l,js M täglich. 1899 wurden 363 m., 101 w. Kranke durchschnittlich 24 bezw. 54 Tage verpflegt, 18 m., 15 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: ordentliche 19 039 M, ausserordentliche 800 M. Die Einnahmen betrugen 20 361 M und setzten sich zusammen aus 18 691 M Verpflegungsgeld, 451 M für verkaufte Produkte, 1 015 M Kapitalszinsen, 129 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 75 M aus sonstigen Quellen. St. Catharinen-Hospital (Katholisches Krankenhaus). 1889 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Schulze-Hoeing. W a r t e p e r s o n a l : 9 Vincentinerinnen aus Paderborn. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—3 M täglich. 1899 wurden 511 (475 m., 36 w.) Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 36 sind gestorben. Unterrath, 4 1 1 9 Einw. (Landkreis Dflsseidorf, Beg.-Bez. Düsseldorf). Pflegeanstalt für katholische weibliche E p i l e p t i s c h e . 1. April 1883 durch die LandesDirektion des Rheinischen Landarmen Verbandes errichtet. E i g e n t h ü m e r : Genossenschaft der Töchter vom heiligen Kreuz. Leitender A r z t : Dr. Cromme. W a r t e p e r s o n a l : 31 barmherzige Schwestern, Töchter vom heiligen Kreuz aus Lüttich. 190 Betten f. Fr., darunter 30 für Mädchen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,»s M täglich. 1899 wurden 198 kranke Frauen durchschnittlich 310 Tage verpflegt, 8 sind gestorben. Usedom, 1 7 5 5 Einw. (Kreis Usedom-Wollin, Beg.-Bez. Stettin). 2 städtische Krankenstuben mit 6 Betten. 1866 eingerichtet. A r z t : Dr. Petri. wurden 2 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben.

1899

Usingen, 1 9 0 0 Einw. (Kreis Usingen, Beg.-Bez. Wiesbaden). StMtlsehea Hospital.

1740 gegründet.

4 Betten.

Uslar, 2 331 Einw. (Kreis Uslar, Beg.-Bez. Hildesheim). Armen- und Krankenhans. 1895 errichtet. 1 Diakon ans Gadderbaum-Bielefeld. VaaU bei Aachen (Landkreis Aachen, Beg.-Bez. Aachen). Heilanstalt f ü r Arbeiter, siehe Aachen, Seite 2. Valdorf, 4 540 Einw. (Kreis Herford, Beg.-Bez. Minden). Simeons-Stift, Kranken- und Pflegehaus der Kirchengemeinde.

25 Betten.

Vallendar, 3 799 Einw. (Landkreis Koblenz, Beg.-Bez. Koblenz). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St. Josephs-Hospital. Weihbischof Braun (f 1861) regte in seinem Geburtsstädtchen Vallendar die Gründung eines Waisen- und Krankenasyls an, welches am 18. Juli 1853 von 3 Schwestern aus dem Trierer Mutterhause bezogen wurde. Sio nahmen im ersten Jahre 15 Waisen und 13 Kranke in das gemiethete Haus auf, widmeten sich daneben der Pflege der Kranken in der Gemeinde sowie der Besorgung der Leichen und brachen den Armen das letzte Stncklein Brot. Die Mittellosigkeit der Anstalt war in der ersten Zeit so gross, dass — zur Illustration sei dies angeführt — ein Nachtlichtchen 2 Zimmer zu beleuchten hatte und ein zufälliges Geschenk von 100 Thlrn. zur Begleichung von Brotschulden verwandt werden musste, O u t t i t i d t , KrankenhMS-Lezikon für das Deutaohe Reich, 32

Vandsbnrg—Verden »./Aller.



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Königreich Preuasen.

Die Niederlassung sollte von der Generaloberin wieder eingezogen werden, als die Fürstin T. S a y n - W i t t g e n s t e i n sich ihrer annahm und auch die Prinzessin A u g u s t a von P r e u s s e n derselben ihr Interesse bezeigte. Am 24. Mai 1857 wurde der Grundstein zum Baue eines Hospitals gelegt, das jedoch nach seiner Fertigstellung mit 35 000 Thlr. Schulden belastet war. Indessen die Stiftung gedieh. Vor einigen Jahren wurde ein Neubau für männliche Kranke und Hospitaliten aufgeführt. Eine willkommene Förderung erwuchs der Anstalt aus dem Aufenthalte von Pensionärinnen, die das milde, freundlich gelegene Vallendar gerne aufsuchen. Seit 1860 sind 115 ins Haus aufgenommen worden, welche sich auf die verflossenen Jahre ziemlich gleichmassig vertheilen. 1. Jan. 1899 wohnten 19 im Hause, sowie 45 Hospitanten. E i g e n t h ü m e r : Der Kirchen-Armenfonds mit Rechtsfähigkeit. Leitende A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Gasthauer und Dr. Glasmacher. W a r t e p e r s o n a l : 11 Borromäerinnen aus Trier. 122 Betten in 4 Klassen: 1. Kl. 12, II. Kl. 15, III. Kl. 30, IV. KI. 35 f. M., 30 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 0,8« und 0,5o M täglich. 1S99 wurden 79 m., 80 w. Kranke und Hospitaliten durchschnittlich 165 Tage verpflegt, 11 m., 19 w. sind gestorben. Vandsburg, 1869 Einw. (Kreis Flatow, Reg.-Bez. Marienwerder). Johanniter-Kreis-Krankenhaus. 1875 vom Kreise und dem Johanniter-Orden errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kreis. Arzt: Dr. Krebs. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Danzig, 1 Krankenwärter. 46 Betten: 35 f. M., 11 f. Fr., darunter 4 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, l,2o und 0,80 M täglich. 1899 wurden 311 Kranke (225 Männer, 65 Frauen, 21 Kinder) durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 8 m., 4 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 13 107,45 M und setzten sich zusammen aus 9 039 M Verpflegungsgeld, 3 600 M Zuschuss des Ordens und 468,4 5 M für verkaufte Produkte. Velbert, 11 509 Einw. (Kreis Mettmann, Reg.-Bez. Düsseldorf). Kaiser Wilhelm-Stift. 1885 von der Stadtgemeinde errichtet. Neubau 1896. Behandelnde Aerzte: Dr. Knicknieyer und Dr. Teschemacher. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 m., 2 w. Krankenwärter. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r o i s für Einheimische: 5, 3 und 1,7 5 M, für Auswärtige: 6, 3,so und 1,7 5 M täglich. 1899 wurden 351 (288 m., 63 w. Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 28 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 Siecher. Velen, 949 Einw. (Kreis Borken, Reg.-Boz. Münster). W a s s e r l e i t u n g , für 400 000 M errichtet. St. Ignatins*Hospital. Von I g n a t z Graf v. L a n d s b e r g - V e l e n und Gcmon am 24. Mai 1853 gestiftet. E i g e n t h ü m e r und Vorstand: Graf v. Landsberg-Velen. A r z t : Dr. Wichmann. W a r t e p e r s o n a l : 4 Klemensschwestern aus Münster. 16 Betten, darunter 4 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 65 Kranke durchschnittlich 78 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 460 M, letztere setzten sich zusammon aus 570 M Verpflegungsgeld und 2 890 M Geschenken und Kollekten. Verden a./Aller, 9 594 Einw., 6 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebamme», 2 Apotheken (Kreis Verden, Reg.-Bez. Stade). Städtische W a s s e r l e i t u n g , 1891/92 erbaut für 150 000 M, benutzt seit Herbst 1892; jetzt ist der grösste Theil der Stadt angeschlossen. Entnahme des Wassers aus einem Grundwasserbrannen, 22 m tief, mit mindestens 7 m Wasserstand, Sohle des Brunnens unter dem 200 m entfernten Flussbett der Aller. Leistung im Jahre 1898: 53 000 cbm. — Städtischer S c h l a c h t h o f , 1895/96 dicht am Nordrande der Stadt für 120000 M erbaut. 1 Schlachthalle für Gross- und Kleinvieh, 1 besondere für Schweine mit Brühkessel. Kühlmaschine, Kesselanlage für heisses Wasser. Schlachtzwang und obligatorische Fleischbeschau für alles eingeführte Fleisch. Leistung im Jahre 1898: Es wurden 591 Stück Rindvieh, 800 Kälber, 3 161 Schweine, 1179 Schafe, 35 Pferde geschlachtet. — Städtische E n t w ä s s e r u n g s a n l a g e für Schmutz- und Meteorwässer (Kanäle von glasirten Thonröhren), 1894/95 für 42000 M erbaut, und zwar für den dritten Theil der Stadt, besondere kleine Anlagen a) für Schlachthaus, b) für Krankenhaus, Gymnasium, Seminar. Einleitung in die Aller durch 3 Kanalauslässe im Bereich der Stadt, im übrigen offene Gossen, auch in die Aller geleitet. Für Fäkalien zementirte oder gemauerte Abortgrub»n, ausgeschöpft oder pneumatisch entleert. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , 1891/92 in Verbindung mit dem städtischen Krankenhans für 5 000 M erbaut. Apparat von W. Budenberg in Dortmund, ein kleiner transportabler Apparat in Verden selbst geliefert. Leistung im Jahre 1898: 96 mal benutzt. — Es sind nur kleine P r i v a t - B a d e a n s t a l t e n vorhanden, eine Warmwasseranstalt, ein Zellenbad mit kleinem Bassin in der Aller. — B»u-Polizei-Ordnung vom 2. April 1887.

Königreich PraoBsen.

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Versmold—Völklingen a./8aar.

ttarnlsonlazaret. Der ältere Theil ist 1S36 erbaut, 1837 bezogen, der neuere 1874 erbaut, 1875 bezogen. Es liegt inmitten der Stadt, anf der Südseite begrenzt von einem Exemerplat* der Garnison. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Hernnann. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter, 1 Zivilwärter. 35 Betten. 1898 wurden 231 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. P e t r o l e u m - und G a s b e l e u c h t u n g . Ventilationss v s t e m : \ erstellbare Glasjalousien in den Fenstern, Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Transportabler D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar, für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Anscnluss an die städtische Wasserleitung. — L a t r i n e n : Transportable Torfstreuklosets. Oelpissoirs. B e s e i t i g u n g d e r A b f a l l s t o f f e : Anschluss an die städtische Kanalisation. Städtisches Krankenbaus. 1892 eröffnet. A r z t : Dr. Ocker. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Henriettenstift zu Hannover, 1 Krankenwärter. 33 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und 1,50 M für Einheimische, 4 und 2 M für Auswärtige täglich. 1899 wurden 214 m., 120 w. Kranke durchschnittlich 20,8 Tage verpflegt, 10 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Johanniterschwester zur Ausbildung, 3 Krankenbegleiterinnen und 29 m., 16 w. an Krätze Leidende. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 16 854 M, letztere setzten sich zusammen aus 12 095 M Verpflegungsgeld, 10 M für verkaufte Produkte, 104 M Kapitalszinsen, 4 606 M Zuschuss der Stadt und 39 M Legaten und Geschenken. Versmold, 1 5 0 9 Einw. (Kreis Halle i. Westfalen, Beg.-Bez. Minden). Stadtisches Krankenhans. Am S. April 1891 eröffnet. A r z t : Kreisphysikus Dr. Sudhölter. W a r t e p e r B o n a l : 3 Diakonissen aus Sarepta bei Bielefeld-Gadderbaum. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Arme und Krankenkassen-Mitglieder 0,so M, für Einwohner der Gemeinden Versmold, Lorten, Osterweg und Hesselteich 1 M, für Einwohner von Pekelon und Bockhorst 1,30 M, für Auswärtige l,so M täglich. 1899 wurden 72 m., 40 w. Kranke durchschnittlich 24 bezw. 27 Tage verpflegt, 4 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 282,28 M, letztere setzten sich zusammen aus 424,6 8 M Bestand aus dem Vorjahre, 2 524,9 5 M Verpflegungsgeld, 352,99 M Kapitalszinsen, 850 M Zuschuss der Stadt und 130,io M Geschenken. Vetschau, 3 256 Einw. (Kreis Kalan, Reg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhans. 1868 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Schwarzauer. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 19 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Viersen, 22 7 9 5 Einw. (Kreis Gladbach, Beg.-Bez. Düsseldorf). W a s s e r l e i t u n g seit 1891, stammt aus Brunnen. Ein Drittel der Haushaltungen ist angeschlossen. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. — Die Stadt ist ungefähr zu einem Viertel kanalisirt. Fäkalien gelangen nicht in die Kanäle. Die Kanalwässer fliessen ohne weitere Vorbehandlung in den Niers-Fluss. Allgemeines Krankenhans. 1839 eröffnet mit freiwilligen Beiträgen. Seit 1857 unter Leitung der Schwestern. E i g e n t h ü m e r : Stadt. A r z t : Dr. Witthon. W a r t e p e r s o n a l : G Augustinerinnen aus Neuss, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 40 Betten. Verpflegungsp r e i s : l,2o M täglich. 1899 wurden 110 m., 68 w. Kranke durchschnittlich 72 Tage verpflegt, 15 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 43 m., 1 w. an Krätzo Leidende. Maria Hilf-Hospital. 1867 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Genossenschaft Kloster der barmherzigen Schwestern zu Neuss. A r z t : Sanitätsrath Dr. Schmitz. W a r t e p e r s o n a l : 9 Augustinerinnen aus Neuss. 38 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so und ],so M täglich. 1398 wurden 2 m., 58 w. Kranke durchschnittlich 60 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 Altersschwache und 20 w. an Krätze Leidende. Vietz, 4 428 Einw. (Landkreis Landsberg, Reg.-Bez. Frankfurt). Krankenhans.

189S wurden 15 Kranke verpflegt.

Völklingen a./Saar, 1 0 4 7 3 Einw. (Kreis Saarbrücken, Reg.-Bez. Trier.). St. Josefs-Krankenhaus. 26. Mai 1897 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : FranziskanerinnenXutterhaus in Waldbreitbach. A r z t : Dr. Steil. W a r t e p e r s o n a l : 15 barmherzige Schwestern, lYanziskanerinnen aus Waldbreitbach. 20 Betten. 1898 wurden 185 m., 45 w. Kranke durchschnittlich 21,9 Tage verpflegt, 7 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 4 Sieche. Ausgaben 1898: 15 422 M. Einnahmen: 15 873 M. 32*

Vörde—Vreden.

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Königreich Prenssen.

Knappschafts-Lazaret. 1867 vom Saarbrücker Knappschafts-Verein errichtet. A r z t : Dr. Hansmann. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 6 ausgebildete Krankenwärter. 96 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s für Nichtmitglieder des Vereins 3 M täglich. 1899 wurden 909 m. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 12 sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 17 379,10 M und setzten sich zusammen aus 16493,ig I i Verpflegungsgeld und 886 M für verkaufte Produkte. Krankenhaus der Krankenkasse der Röchling'sehen Eisen- und Stahlwerke (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). (Abtheilung für W ö c h n e r i n n e n . ) 17. Aug. 1899 eröffnet. 45 Betten, darunter 6 für Kinder. A r z t : Dr. Zillessen. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse und 4 Schwestern. 1899 wurden 212 m., 32 w. Kranke durchschnittlich 15,8 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Vörde, 5 866 Einw. (Kreis Schwelm, Reg.-Bez. Arnsberg). Gemeinde - K r a n k e n h a n s . 1889 eröffnet. A r z t : Dr. Schuppert. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakon und 1 Diakonisse aus Gadderbaum - Bielefeld. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und l,»s M täglich. 1899 wurden 100 Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. Ausgaben 1899: 19 697,68 M. Die Einnahmen betrugen 11 221,so M und setzten sich zusammen aus 9 668,so M Verpflegungsgeld, 672 M Abonnement und 881,30 M aus sonstigen Quellen. Vogtsdorf, 9 0 Einw. (Kreis Oppeln,Reg.-Bez. Oppeln). Krankenhans. 18G8 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 15 Betten. 1898 wurden 46 Kranke verpflegt.

2 Franziskanessen

aus Münster.

Volkmarsen, 2 491 Einw. (Kreis Wolfhagen, Reg.-Bez. Kassel). St. Elisabethen-Krankenhans. 1870 von J o s e f L u d o r f und Frau gestiftet. E i g e n t ü m e r : Kongregation der barmherzigen Schwestern. A r z t : Dr. Jungblodt. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus Fulda. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1!S99 wurden 36 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 21—28 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Hospital. 1870 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Vincentinerinnen aus Fulda. 12 Betten. 1898 wurden 12 Personen verpflegt. Volmerdingsen (b. Bad Oeynhausen), 1 745 Einw. (Kreis Minden, Reg.-Bez. Minden). Westfälisches evangelisches Blödenheim Wittekindshof. Pflege, Erziehung und Unterweisung evangelischer Blöden der Provinz Westfalen. Gegründet 2. Mai 1S!S7. 20. Sept. 1887 erste Aufnahme, bis heute aufgenommen 612 Pfleglinge, welche in 7 Häusern wohnen. Die Anstalt ist eine selbständige Kirchengemeinde seit 1. Juni 18;J!i, hat Rechtsfähigkeit seit 30. Okt. 1889. E i g o n t h ü m e r : Patronat des Wittekindshofes. V o r s t a n d : Pastor Stieghorst. Leitender A r z t : Dr. Wellmer in Bergkirchen. W a r t e p e r s o n a l : 1!) Diakone, 15 Diakonissen aus Sarepta zu Gadderbaum - Bielefeld. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Ein ärztliches Attest, Geburts-, Tauf- und Impfschoin, polizeiliche Genehmigung zur Aufnahme. Grosse sittliche Verwahrlosung schliesst von der Anstalt aus. 370 Betten. XormaJpflegcsat?: III. Kl. für Kinder 300 M, für Erwachsene 360 M ohno Kleidung. 1S!)9 wurden 206 m., 171 w. Blöde verpflegt, 2 m., 6 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 166 292 M. Die Einnahmen betrugen 111 000 M Verpflegungsgeld und 18 353 M Legate und Geschenke. Vorst, 4 3 1 8 Einw. (Kreis Kempen i. Rheinland, Reg.-Bez. Düsseldorf). St. Gotthardus - Hospital. Am 17. Mai 1854 durch C. G e h r zu Overinghof gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde. A r z t : Dr. Kühnen. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzigo Schwestern, Klemensschwestern aus Münster. 20 Betten. 1S99 wurden 27 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 42 bezw. 44 Tage verpflogt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 15 Altersschwache, 8 Sieche und 1 Pfründner. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugon 4 471 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 075 M Verpflegungsgeld, 654 M Kapitalszinsen, 2 477 M Zuschuss der Gemeinde und 265 M Legaten und Geschenken. Vreden, 1 943 Einw. (Kreis Ahaus, Reg.-Bez. Münster). Katholisches Krankenhans „zur schmerzhaften Mutter". Am 21. März 1S54 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Franziskus-Hospital in St. Mauritz b. Münster i Westf. A r z t : Dr. Boesensell. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aus Münster. 35 Betten, darunter 5 für Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1,50, 0,50 und 0,25 M täglich. KS'.)« wurden 7 in., 14 w. Kranke verpflegt, 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 33 Altersschwache und 2i Krätzkranke. Ausgaben 1898: 4 498,08 M. Die Einnahmen betrugen 4 640,.15 M und setzten sich zusammen aus 3 506,60 M Verpflegungsgeld, 294,92 M für verkaufte Produkte, 200 M Kapitalszinsen und 638,8 3 M Legaten, Goschenken und Kollekten.

Königreich Prenssen.

— 501 —

Wachtendonk—Wahren.

Wachtendonk, 2 373 Einw. (Kreis Geldern, Eeg.-Bez. Düsseldorf). Ferdinand-Hospital. 1874 errichtet, 1394 Erweiterungsbau. W a r t c p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aus Münster. 1898 wurden 54 Kranke verpflegt. Wadern, 964 Einw. (Kreis Merzig, Eeg.-Bez. Trier). Krankenanstalt der Franziskaner-Tertianerschwestern aus Waldbreitbach. 1884 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Moritz. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern. 25 Betten. 189S wurden '20 Personen verpflegt. Wadersloh, 4317 Einw. (Kreis Beckum, Beg.-Bez. Münster). St. Josephs • Hospital. 1885 aus freiwilligen Beiträgen errichtet. Eigenthümer: Katholische Pfarrkirche. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aas Monster. 32 Betten. 1899 wurden 24 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 98 bezw. 139 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind gestorben. Die Unterhaltungskosten werden durch Wohlthäter bestritten. Wächtersbach, 1 110 Einw. (Kreis Gelnhausen, Reg-Bez. Kassel). Angnsta-Hospital. Aufnahme altersschwacher und kranker Personen; (Kleinkinderschule). 1885 durch Fürstin A u g u s t e zu Y s e n b u r g und Büdingen-Wächtersbach, geb. Prinzessin von Hanau gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Die Erben der Fürstin. A r z t : Dr. Baur, Hofarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Kassel. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene l,ao M, für Kinder 0,so M täglich. 1899 wurden 26 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 14 bezw. 8 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 240,89 M, letztere setzten sich zusammen aus 539, i o M Verpflegungsgeld, 223,7 7 M Kapitalszinsen, 1 090 M Zuschuss des Fürsten, 263 M für die Kleinkinderschule und 125,02 M aus dem Vorjahre. Wahlstatt, 1 100 Einw. (Kreis Liegnitz, Beg.-Bez. Liegnitz). Die Einwohnerschaft des Dorfes bezieht ihr Wasser aus Brunnen, das Kadettenhaus und das Lazaret aus einer Wasserleitung, die durch etwa 46 m tiefe Brunnen gespeist wird; die Leitung wurde 1883—1886 erbaut und ist mit Koksturm und Sandfilter versehen; die Aniagekosten betrugen 46 219,3« M, sie liefert etwa 7 300 cbm Wasser. — Im Kadettenhause und Lazaret eigene S c h w e m m k a n a l i s a t i o n , im Anschluss daran Rieselfelder, letztere sind seit 1893 im Betrieb, ihre Anlage kostete 14826,29 M. — D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von liietschel & Henneberg im Lazaret, nur für das Kadettenhaus, seit 1886. Lazaret des Kadettenhauses. 1837/38 erbaut, wurde 1838 bezogen. Es liegt am südlichen Eingange des Kadettenhauses am Wege nach dem Dorfe Kniegnitz. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Vogt. 30 Betten. 1898 wurden 266 Kranke durchschnittlich 8,6 Tage verpflegt. Wahn, 4 120 Einw. (Kreis Mülheim a. Rhein, Beg.-Bez. Köln). Barackenlazaret für die während der Schiessübungen erkrankten Militärpersonen, erbaut 1S98/99. 21 Betten. W a s s e r v e r s o r g u n g durch Wasserleitung. Kloster der armen Dienstmägde Jesu Christi. 31. Mai 1858 von Baron Freiherr Clemens von E l t z - R ü b e n a c h gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Freiherr von Eltz-Rübenach. Arzt: Dr. Schnütgen. W a r t e p e r s o n a l : 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. % Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so, 1 und 0,so M täglich. 1899 wurden 15 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 61 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 13 Altersschwache, 2 Sieche und Krüppel. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 484 M, letztere setzten sich zusammen aus 3 434 M Verpflegungsgeld und 50 M Geschenken. Wahren bei Dyhernfurth, 540 Einw. (Kreis Wohlau, Beg.-Bez. Breslau). Krankenhans St. Hedwigsrah (Idiotenanstalt). 1S60 von Gräfin A n t o n i e L a z a r e f f , t'eb. P r i n z e s s Byron v. Curland gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Kongregation der barmherzigen Schwestern vom heiligen Carl Borromaeus. Arzt: Dr. Gg. Funck (Dyhernfurth). Wartej e r s o n a l : 21 barmherzige Schwestern, Borromäerinnen aus Trebnitz. 34 Betten, darunter 10 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,50 und 0,60 M täglich, auch unentgeltlich. 1899 Yurden 33 m., 91 w. Kranke durchschnittlich 118 Tage verpflegt, I m . , 11 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwacher und 1 Siecher. St. Josephs-Stift. Krankenhaus für barmherzige Schwestern. Gestiftet 1888 vom Mutterlause der Borromäerinnen.

— 502 —

Waidmannslust—Waldenburg. Waidmannslust, Gemeinde Potsdam).

Lübars

mit

1 0 0 5 Einw.

Königreich Preussen. (Kreis Niederbarnim,

Beg.-Bez.

Wasser• Heilanstalt. 26. Juni 1895 eröffnet. A r z t : Dr. Kunzendorf. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 — 10 M täglich. 1898 wurden 3S in., 22 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt. Wald, 15 0 5 4 Einw. (Landkreis SoliDgen, Beg.-Bez. Düsseldorf). Zentrale W a s s e r v e r s o r g u n g aus Grundwasser seit Oktober 1891. Armenhans.

1877 der Leitung von 2 Diakonissen aus Kaiserswerth übergeben.

Waldau, 2 1 0 Einw. (Landkreis Königsberg, Beg.-Bez. Königsberg). Krankenhans. Durch den Vaterländischen Frauenverein für Mitglieder der Gemeindekrankenversicherung 1S96 ins Leben gerufen. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Königsberg i. Pr. Waldau, 2 4 8 8 Einw. (Kreis Bunzlau, Beg.-Bez. Liegnitz). Prlvat-Heilanstalt von Dr. Härtelt. Waldbreitbach, 1 2 1 1 Einw. (Kreis Neuwied, Reg.-Bez. Koblenz). Marienhans, zur Pflege von weiblichen Geisteskranken und anderer Kranken. 1863 gestiftet, 1888—1891 neu erbaut. E i g e n t h ü m e r : Elisabeth Simons, genannt Schwester Agatha. Leitender A r z t : Dr. Schulten. W a r t e p e r s o n a l : 84 Franziskanerinnen. Verw a l t u n g s p e r s o n a l : 4 Frauen. 264 Betten in 3 Klassen: I. Kl. 22, II. Kl. 14, III. Kl. 213 und 15 Zellen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4—6 M, II. Kl. 3 M, III. Kl. 1—1,so M täglich. 1899 wurden 273 w. Kranke (259 Geisteskranke und 14 körperlich Kranke) durchschnittlich 305 Tage verpflegt, 14 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 9 Pfründner und 5 Sieche, von denen je 1 gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 151 250 M, letztere setzten sich zusammen aus 135 050 M Verpflegungsgeld und 16 200 M aus sonstigen Quellen. St. Antoninshans, ein Theil des vorstehenden Krankenhauses. Waldbröl, 5 409 Einw. (Kreis Waldbröl, Eeg.-Bez. Köln). W a s s e r l e i t u n g , 1890 in Betrieb gesetzt. Evangelisches Krankenhans. Eröffnet 23. Dez. 1S97 durch die Gesellschaft evangelisches Krankenhaus (Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht). A e r z t e : Dr. Scholz für G e i s t e s k r a n k e und Dr. Venn für körperlich Kranke. W a r t e p e r s o n a l : 25 Diakonissen aus dem Diakonieverein, 20 ausgebildete Krankenwärter. Die Abtheilung für G e i s t e s k r a n k e hat 340 Betten, dio Abtheilung für körperlich Kranke 32 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so, und 1,9s—1,65 M täglich. 1899 wurden 368 (173 m., 195 w.) Geisteskranke durchschnittlich 334 Tage und 196 körperlich Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 32 Geisteskranke und 5 körperlich Kranke sind gestorben. Waldenburg in Schlesien, 13 9 8 9 Einw. (Kreis Waldenburg, Eeg.-Bez. Breslau). Städtisches S c h l a c h t h a u s vorhanden. Kreis - Krankenhans. 17. Nov. 1896 eröffnet; I r r e n - A b t h e i l u n g durch Abkommen mit der Provinz vom 15. Aug. 1898 ab eingerichtet. Leitender A r z t : Kreisphysikus Sanitätsrath Dr. Hoffmann. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Bethanien in Breslau, 1 ausgebildeter Krankenwärter. Die Abtheilung für K r a n k e hat 80 Betten, die Abtheilung für G e i s t e s k r a n k e 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Gemeinden, Amtsverbände u. s. w. 1 M, für Krankenkassen l,so M, für Privatkranke l,so—3 M täglich. 1899 wurden 492 (389 m., 103 w.) Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 24 m., 11 w. sind gestorben; Geisteskranke wurden 7 m., 25 w. verpflegt, 3 in., 10 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 20 059,39 M, die Einnahmen 21846,75 M, darunter 20 918,55 M Verpflegungsgeld. — Zentrale e l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g , lokale W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Knappschaftslazaret. 1S32 errichtet vom Niederschlesischen Knappschaftsverein. Leitender A r z t : Dr. Freitag. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Bethanien in Breslau, 3 ausgebildete Krankenwärter. 126 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25 M täglich für die für Rechnung der Sektion V der Knappschafts-Berufsgenossenschaft verpflegten Kranken. 1899 wurden 1 456 m., 43 w. Kranke durchschnittlich 22 bezw. 24 Tage verpflegt, 38 m. sind gestorben. Ausgaben 1899: 00 154,57 M. Die eingezahlten Verpflegungsgelder betrugen 4101,54 M.

Königreich Pretunen.

— 503 —

Waldernbach—Wandsbek.

Carl Krlster's Fabrik - Krankenhaus. 1864 durch Koramerzienrath C a r l Krister gegründet. E i g e n t h ü m e r : Firma Carl Krister. A r z t : Dr. Richter. 14 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,55 M täglich. 1899 wurden 27 m., II iv. Kranke durchschnittlich 17 bezw. 23 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Prirat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Issmer. 12 Betten. Waldernbach (Nassau), 763 Einw. (Oberlahnkreis, Reg.-Bez. Wiesbaden). Pension für Alkoholkranke katholischer Konfession. V o r s t a n d : Pfarrer Endevich. 15 Plätze. Waldniel (Burgwaldniel), 1 559 Einw. (Kreis Kempen i. Eheinland, Reg.-Bez. Dasseldorf). Krankenhaus, 1893 errichtet. Warte p e r s o n a l : 6 Franziskanessen aus Münster. 1898 wurden 45 Kranke verpflegt. Wallbaum, Gemeinde Winz, 1075 Einw. (Kreis Hattingen, Reg.-Bez. Arnsberg). Kinder-Genesungsasyl und Erholungsort für Diakonissen. 4. Juni 1874 eröffnet. Milde Stiftung eines Ehepaares. E i g e n t h ü m e r : Diakonissen-Mutterhaus in Kaiserswerth. 4 Schwestern sind in der Anstalt thätig. 164 Pfleglinge. Wallerfangen, 2 863 Einw. (Kreis Saarlouis, Reg.-Bez. Trier). St. Nikolaus-Hospital. 1847 durch die Erben von Nikolaus Villeroy errichtet, 1884 neu erbaut auf Kosten des verstorbenen Adolf de Galhau. E i g e n t h ü m e r : Sophienstiftung. Die Anstalten, die auch zur ambulanten Krankenpflege, zur Unterstützung von Armen und Hilfsbedürftigen und zur Beschaffung von Wohnungen für Bedürftige dienen, erhielten als „Sophienstiftung" 1878 Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. Finger. W a r t e p e r s o n a l : 13 Borromäerinnon aus Trier. Dispensiranstalt, von den Schwestern geleitet. 50 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r j p f l e g u n g s p r e i s : 1—1,so M täglich. 1899 wurden 59 m., 44 w. Kranke durchschnittlich 57 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner und 21 Altersschwache. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 8 000 M, letztere setzten sich zusammen aus 3 000 M Verpflegungsgeld und 5 000 M Kapitalszinsen. Walsrode, 2 544 Einw. (Kreis Fallingbostel, Reg.-Bez. Lüneburg). Kreis-Krankenhaus. 25. Okt. 1894 errichtet. Vorstand: Kreis-Krankenhausverein. A r z t : Kreisphysikus Dr. Droves und freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern aus dem Elisabetnstift zu Oldenburg. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich (ohne Arzt und Apotheke). 1898 wurden 274 (190 m., 84 w.J Kranke durchschnittlich 23,8 Tage verpflegt, 7 m., 16 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betrugen 10 210 M und setzten sich zusammen aus 7 400 M Verpflegungsgeld, 2 100 M Zuschuss des Kreises, 160 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 550 M aus sonstigen Quellen. Heilanstalt für alkoholkranke Damen aus den besseren Ständen. Arzt: Dr. Schomerus. Pension monatlich 160 M. Waltrop, 4 1 3 7 Einw. (Kreis Recklinghausen, Reg.-Bez. M&nster). St. Laurentius-Stift. 1898 erbaut, 15. Dez. 1898 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Overthun. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanessen aus Münster. 15 Betten. 1899 wurden 8 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 4 w. sind gestorben. Wambel, 1 729 Einw. (Landkreis Dortmund, Reg.-Bez. Arnsberg). Hfltten-Hospital. 1857 von der Pensionskasse des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins erbaut und im Januar 1858 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Pensionskasse genannten Vereins. A r z t : Dr. Broelemann. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern aus Paderborn. 64 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,o» M täglich. 1898 wurden 520 m. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 15 sind gestorben. Wandsbek, 2 1 6 6 6 Einw. (Kreis Stormarn, Reg.-Bez. Schleswig). Z e n t r a l e W a s s e r v e r s o r g u n g seit 1. Juli 1892. Oberflächenwasser aus dem Grossensee bei Trittau. Anschluss obligatorisch mit Fertigstellung der Kanalisation. — SchwemmK a n a l i s a t i o n , mit Abführung der Kanalwässer in das Hamburger Sielsystem, im Bau.

— 504

Waugerin—Warendorf.

-

Königreich Prenssen.

K r a n k e n h a n s . 1834 vom F a b r i k b e s i t z e r J . P. v. L e n g e r k e der S t a d t geschenkt, 1854 vergrössert. V o r s t a n d : Magistrat. A e r z t e : Kreisphysikus Dr. H u n n i u s f ü r die innere A b t n e i l u n g , Dr. M o r a h t f ü r die chirurgische A b t h e i l u n g . W a r t e p e r s o n a l : 5 S c h w e s t e r n vom r o t h e n Kreuz aus Kassel, I ausgebildeter K r a n k e n w ä r t e r . 70 B e t t e n , d a r u n t e r 10 f ü r Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0, 4 und l , - o M täglich. 1S09 wurden 533 K r a n k e d u r c h s c h n i t t l i c h 23 T a g e verpflegt, 34 sind gestorben. Ausgaben und E i n n a h m e n 1899 betrugen 39 130,» l M, l e t z t e r e setzten sich z u s a m m e n aus 19 439,«» M Verpflegungsgeld, 1 073,40 M Kapitalszinsen, 16 471,S2 M Zuschuss der S t a d t und 2 146,20 M aus sonstigen Quellen. Armen» u n d W a i s e n h a u s . 1. Mai 1849 vom F l e c k e n s v o r s t a n d e r r i c h t e t . E i g e n t h ü m e r : Stadtgeniemde. L e i t e n d e r A r z t : Kreisphysikus Dr. Hunnius. 110 B e t t e n , d a r u n t e r 32 f ü r K n a b e n und 25 f ü r Mädchen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so bezw. 0,r,o M täglich. 1899 wurden 16 m., 4 w. Kranke d u r c h s c h n i t t l i c h 255 T a g e verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verp f l e g t : 45 K n a b e n , 36 Mädchen. Ausgaben u n d E i n n a h m e n 1S99 b e t r u g e n 20 569,19 M, l e t z t e r e s e t z t e n sich zusammen ans 2 180,87 M Verpflegnngsgeld, 1 0 3 4 , s o M f ü r verkaufte P r o d u k t e , 17 071,32 M Zuschuss der S t a d t und 282,so M aus sonstigen Quellen. P r i v a t - K r a n k e n a n s t a l t f ü r F r a u e n von Dr. J o h a n n s e n .

3 Betten.

Wangerin, 2 643 Einw. (Kreis Regenwalde, Eeg.-Bez. Stettin). S t l d t i s e h e s K r a n k e n h a u s . 1. Okt. 1882 neu eröffnet. A r z t : D r . Schwahn f ü r S t a d t a r m e ( P r i v a t k r a n k e h a b e n freie Arztwahl). W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildeter K r a n k e n w ä r t e r . 6 B e t t e n . V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,20 M täglich. 1899 w u r d e n 18 m., 7 w. K r a n k e durchschnittlich 11 bezw. 16 Tage verpflegt. Ausgaben und E i n n a h m e n 1899 b e t r u g e n 1 475 M, l e t z t e r e setzten sich zusammen aus 250 M V e r p n e g u n g s g e l d , 1 0S5 M Zuschuss der Gemeinde a n d 140 M aus sonstigen Quellen.

Wanne, 19 230 Einw. (Landkreis Gelsenkirchen, Reg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r v e r s o r g u n g seit 1873 durch das W a s s e r w e r k f ü r das nördliche w e s t f ä l i s c h e Kohlenrevier zu Gelsenkirchen. — E t w a die H ä l f t e ist kanalisirt, seit 1891 alljährlich e r w e i t e r t . Fäkalien gelangen n i c h t in die K a n ä l e . S t . A n n a s t i f t f ü r K r a n k e n p f l e g e ( N ä h - und Bewahrschule). p e r s o n a l : 5 V i n c e n t i n e r i n n e n aus P a d e r b o r n .

1898 e r r i c h t e t .

Warte-

Wansen, 2 376 Einw. (Kreis Ohlau, Eeg.-Bez. Breslau). S t . J o s e f s s t i f t der B o r r o m ä e r i n n e n aus T r e b n i t z .

Fttrstbischöfliches Hospital.

7 Betten.

7 Betten.

Wanzleben, 4 005 Einw. (Kreis Wanzleben, Reg.-Bez. Magdeburg). Idioten• Anstalt des Hospitals St. Nicolai. 1897 errichtet. Dr. K u n t z .

Arzt:

Sanitätsrath

14 B e t t e n .

Warburg, 5 256 Einw. (Kreis Warbarg, Reg.-Bez. Minden). Städtisches S c h l a c h t h a u s

vorhanden.

S t f i d t i s c h e s K r a n k e n h a u s . 1837 errichtet. V o r s t a n d : B u r g e r m e i s t e r Röper. Arzt: Kreisphysikus Dr. Claus. W a r t e p e r s o n a l : 8 V i n c e n t i n e r i n n e n aus P a d e r b o r n . 50 B e t t e n . V e r p f l e g u n g s p r e i s : f ü r Einheimische 3 und 1 M, f ü r Auswärtige 4 u n d 2 M täglich. 1899 wurden 113 m., 40 w. K r a n k e d u r c h s c h n i t t l i c h 60 bezw. 89 Tage verpflegt, 4 m., 6 w. sind estorben. Ausgaben 1899: ordentliche 11 353 M, ausserordentliche 5 793 M. Die E i n n a h m e n e t r u g e n 17 47S M und setzten sich zusammen aus 6 454 M Verpflegungsgeld, 1 495 M K a p i t a l s zinsen, 6 282 M L e g a t e n , Geschenken und Kollekten und 3 247 M aus sonstigen Quellen.

f

Warendorf, 5 819 Einw. (Kreis Warendorf, Reg.-Bez. Münster). Städtischer S c h l a c h t h o f

vorhanden.

J o s e p h s - H o s p i t a l . 1843 vom R e n t i e r F r a n z J o s e p h Z u m l o h e r r i c h t e t . Die A n s t a l t besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : S a n i t ä t s r a t h Dr. Overkamp, Kreisphysikus. Wartepersonal: 14 barmherzige Schwestern aus dem K l e m e n s h o s p i t a l zu M ü n s t e r . 64 B e t t e n . V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,»o M täglich. 1899 wurden 341 (201 m., 140 w.) Kranke durchschnittlich 48 Tage verpflegt, 15 ra., 17 w. sind gestorben. Alterversorgungsanstalt. Schwestern aus M ü n s t e r .

1899 errichtet.

9 Betten.

Wartepersonal:

6 barmherzige

— 505

Königreich Preussen.

-

Warmbrunn — Wattenscheid.

Warmbrunn, 3 590 Einw. (Kreis Hirschberg, Reg.-Bez. Liegnitz). St. Hedwigsstift, für Krankenpflege und Waisenanstalt; letztere (ftir 2.*) Kinder) ist in eLnem besonderen Gebäude untergebracht. 1855 vom Grafen S c h a f f g o t s c h und Fürstbischöfe H e i n r i c h F ö r s t e r errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. V o r s t a n d : Kuratorium des St. Hedwigsstifts. Leitende A e r z t e : Dr. Jahn für chirurgische, Dr. Hoffmann für innere Krankheiten. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 32 barmherzige Schwestern von St. Mauritz bei Münster. 140 Betten: 90 f. M., 50 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—3 M täglich. 1899 wurden 1 168 (832 m., 336 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 49 m., 45 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 74 (30 m., 44 w.) Altersschwache, 3 m., 4 w. sind gestorben und 4 m., 30 w. Idioten, von denen 3 w. gestorben sind. Ausgaben 1899 : 76 000 M (18000 M ausserordentliche). Die Einnahmen betrugen 66 844 M und setzten sich zusammen aas 58 000 M Verpflegungsgeld, 800 M Kapitalszinsen, 1044 M Zuschuss der Reichsgräflichen Herrschaft und 7 000 M Legaten. Warstein, 3 265 Einw. (Kreis Arnsberg, Beg.-Bez. Arnsberg). Maria-Hilf-Hospital. 1856 von einem Verein — genannt „Hospital-Bruderschaft" — gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Hospital - Bruderschaft. V o r s t a n d : Pfarrer Jacoby. Arzt: Dr. Rietkötter. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanerinnen aus Salzkotten. 40 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1—3 M täglich. 1899 wurden 133 m., 52 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 6 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 14 317 M. Die Einnahmen betrugen 14 650 M und setzten sich zusammen ans 6 517 M Verpflegungsgeld, 590 M für verkaufte Produkte, 338 M Kapitalszinsen, 1 200 M Zuschuss der Gemeinde, 502 M Geschenken und 5 503 M aus sonstigen Quellen. Wartenburg i. Ostpreassen, 4 822 Einw. (Kreis Allenstein, Beg.-Bez. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f ohne Freibank vorhanden. Lazaret der Könlgl. Strafanstalt. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). 30 Betten. B e l e g f ä h i g k e i t : 650 Männer. H a f t r ä u m e : 124 Einzelzellen, ausschl. Strafzellen. 150 Schlafkojen. 14 gemeinsame Schlafräume von 1 150 qm Gesammtgrösse. 15 gemeinsame Arbeitsräume von 2 105 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Mueller. K r a n k e n r ä u m e : 5 von 194 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a n l 1898: 107 Männer. St. Antonins-Krankenhans. 18S8 von Privatpersonen gestiftet. Vorstand: Erzpriester Hirschberg. Arzt: Dr. Mueller. W a r t e p e r s o n a l : 4 Katharinerinnen aus Braunsberg, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,io M täglich. 1899 wurden 136 m., 81 w. Kranke durchschnittlich 29 bezw. 45 Tage verpflegt, 5 m., 2 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 6 858 M. Die Einnahmen betrugen 6 902 M und setzten sich zusammen aus 6 279 M Verpflegungsgeld und 623 M Geschenken und Kollekten. Wartha, 1 234 Einw. (Kreis Frankenstein, Beg.-Bez. Breslau). Elisabeth-Krankenhang. 1. April 1887 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Das Mutterhaus der grauen Schwestern von der heiligen Elisabeth zu Breslau. Arzt: Dr. Görke, Kreis-Wundarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 graue Schwestern aus Breslau. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 42 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Altersschwache, 8 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: 1 950 M. Die Einnahmen betrugen 1908 M und setzten sich zusammen aus 880 M Verpflegungsgeld, 228 M Zuschuss der Gemeinde und 800 M aus sonstigen Quellen. Wassenberg, 1004 Einw. (Kreis Heinsberg, Beg.-Bez. Aachen). Armenhaus.

14 Betten.

Wattenscheid, 17 183 Einw. (Landkreis Gelsenkirchen, Reg.-Bez. Arnsberg). W a s s e r v e r s o r g u n g seit 1873 durch das Wasserwerk für das nördlich westfälische Kohlenrevier zu Gelsenkirchen. — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. — K a n a l i s a t i o n besteht für eine Fläche von 50 ha (Zementröhren). Die Kanäle nehmen nur Niederschlagswasser und Haushaltungsabwasser auf. Die Kanalwasser gelangen nach vorheriger mechanischer Klärung in den Emscherfluss. Die Fäkalien werden auf pneumatischem Wego abgefahren. Evangelisches Krankenhans „Lntherstift". 1. Juli 1886 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Gemeinde. A r z t : Dr. Beckhaus. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakone, 4 Diakonissen aus Gadderbaum-Bielefeld. 75 Betten: 62 f. M., 13 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und l,so M, für Kinder 1 M täglich. 1S99 wurden 508 Kranke durchschnittlich 34,8 Tage verpflegt, 34 sind

Weener—Weilburg.

-

506 —

Königreich Prenssen.

gestorben. Ausgaben 1899: 24 394,99 M. Die Einnahmen betragen 20 931,7 5 M und setzten sich zusammen aas 21 614,75 M Verpflegungsgeld und 5 317 M Geschenken. St. Marien.Hospital, für Krankenpflege. 1S70 vom katholischen Frauenvereine errichtet, seit 1881 im Besitze der katholischen Kirchengemeinde. W a r t e p e r s o n a l : 15 barmherzige Schwestern, Vincentinerinnen aus Paderborn. 122 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,9» M für Private and Bergleute, die Gemeindekasse zahlt l M täglich. 1898 wurden 676 Personen verpflegt. Weener, 3 626 Einw. (Kreis Weener, Beg.-Bez. Anrieh). Allgemeines Krankenhans ftkr das Bhelderland. Zum Andenken an die Feier der goldenen Hochzeit Ihrer Kaiserlichen Majestäten des Kaisers Wilhelm und der Kaiserin August« von einem Vereine errichtet und am 6. Sept. 1883 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Krankennaasverein, der seit 31. Okt. 1881 Rechtsfähigkeit hat. Arzt: Geh. Sanitätsrath Dr. Jung. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bremen. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 and 1 M täglich. 1899 wurden 43 Kranke durchschnittlich 57 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Ausgaben 1899 : 5 743 M. Die Einnahmen betragen 5 494 M und setzten sich zusammen aas 2 433 M VerpflegungsgelcL, 9 M Kapitalszinsen, 750 M Zuschuss der Dispositionskasse Anrieh, 300 M des Kreises, 1 463 M Geschenken und 539 M jährlichen Abonnenten-Beiträgen. Weeze, 2 861 Einw. (Kreis Geldern, Beg.-Bez. Düsseldorf). St. Theresien-Hospital. 1864 vom Grafen M a x i m i l i a n August v. Log errichtet. E i g e n t h & m e r : Friedrich Graf v. Lo8. A r z t : Dr. Schepers. W a r t e p e r s o n a l : 4 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 worden 17 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 125 Tage verpflegt, 2 m., 4 w. sind estorben. Ausserdem verpflegt: 4 Altersschwache, 6 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: 197,50 M. Die Einnahmen Detrugen 4 215,63 M und setzten sich zusammen aus 3 224 M Verpflegungsgeld, 204 M für verkaufte Produkte, 444 M Geschenken und 343,69 M aus sonstigen Quellen.

f

Wehlau, 5 236 Einw. (Kreis Wehlau, Reg.-Bez. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f 1887 erbaut ohne Freibank. Städtisches Krankenhans. Für das 1888 abgebrannte Krankenhaus ist ein Neubau 1890 errichtet worden. Arzt: Dr. Hirsch. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Königsberg i. Pr. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so, 1,90 und 1 M, für Ortsarme 0,so M täglich. 1899 wurden 90 m., 106 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 6 m., 5 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 800,46 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 114 M Verpflegungsgeld und 686,46 M Zuschuss der Stadt. Weidenhof (Kämmereignt), 442 Einw. (Landkreis Breslau, Reg.-Bez. Breslau). Znflnchtshans für Genesende. Stiftung des Sanitätsrathes V. F r i e d l ä n d e r , unter Verwaltung der Stadt Breslau, eröffnet im Mai 1897. Es ist eingemiethet im Schlosse des Kämmereigutes Weidenhof, welches für diesen Zweck mit einem Kostenaufwands von 20000 M umgebaut worden ist und eine erste Ausstattung im Werthe von 15 000 M bekommen hat. Die Zinsen der gegenwärtig 404000 M betragenden Stiftungskapitalien werden verwendet zur kostenlosen Verpflegung armer Kranker, welche während ihres unmittelbar vor der Aufnahme in das Genesungshaus übeistandenen Krankheit in dem städtischen Krankenhospital zu Allerheiligen in Breslau verpflegt worden sind. Gegen Bezahlung finden auch andere Genesende Aufnahme, welche von ihrer Krankheit soweit wiederhergestellt sind, dass sie voraussichtlich ärztlicher Behandlung nicht mehr bedürfen. Breslauer Ortsarme können auf Veranlassung der Armenverwaltung gegen l,so M täglich aufgenommen werden. Die Anstalt bietet Raum für 70 Pfleglinge, die Verwaltung führen unter Aufsicht eines im Ehrenamte thätigen Kuratoriums zwei Scnwestern des Vaterländischen Frauenvereins. Siehe B r e s l a u S. 101 „Städtisches Heim für Genesende". Weidenau, 6 212 Einw. (Kreis Siegen, Beg.-Bez. Arnsberg). AmtS'Krsnkenhans. 15. März 1893 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : Witten. 1898 wurdon 262 Kranke verpflegt.

3 Diakonissen aus

Weilburg, 3 600 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 2 Apotheken (Oberlahnkreis, Beg.-Bez. Wiesbaden). Die städtische W a s s e r l e i t u n g ist 1886 errichtet. Die Kosten betrugen 120000 M. Hochdruck-Wasserleitung, liefert täglich 250 cbm Wasser. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t im Krankenhanse, System: Dampfsterilisation. — Eine öffentliche B a d e a n s t a l t in der Lahn, stromaufwärts vom Stadtbering. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 26. Dez. 1873.

Königreich Preussen.



507 —

Weilmttaster, Weissenfels.

Städtisches Krankenhaus, auch Lazaret der Unteroffiziervorschule. Prinzessin A u g u s t e M a r i e von Nassau, gestorben 1802, stiftete zur Errichtung eines Hospitals ein Kapital, welches mit Zinsen und Zinseszinsen am 1. März 1833: 5 613 fl. betrug und mit einem Zaschuss aus der Staatskasse von 386 fl. zur Errichtung des Hospitals verwendet wurde. A r z t : Kreisphysikus Dr. Mencke. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Frankfurt a. M. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M für nicht eingeschriebene Dienstboten, 1,7» M für Militär täglich. 1899 wurden 41 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Ginnahmen 1899 betragen 6 328 M, letztere setzten sich zusammen aas 2 750 M Verpflegungsgeld, 736 M Kapitalszinsen, 1 280 M Zuschass des Krankenpflegevereins, 1 560 M Zuschuss der Stadt and 2 M aas sonstigen Quellen. WeilmUnster, 1 463 Einw. (Oberlahnkreis, Reg.-Bez. Wiesbaden). Irrtn-Hell- nnd Pflegeanstalt. Die Anstalt wurde als zweite kommunalständische Anstalt des Regierungsbezirks Wiesbaden am 25. Okt. 1S97 eröffnet, nachdem die Anstalt Eichberg im Rheingau überfällt war. E i g e n t h ü m e r : Bezirks verband des Regierungsbezirks Wiesbaden. V o r s t a n d und leitender A r z t : Direktor Dr. Langreater. 3 Assistenzärzte und 1 Volontärarzt. W a r t e p e r s o n a l : 38 m., 40 w. ausgebildete Krankenwärter. Verw a l t u n g s p e r s o n a l : Kassirer, Verwalter, 2 Bureaugehilfen, Gärtner, Maschinist, WeisszeugBeschliesserin, Köchin. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Zar Aufnahme gelangen dem Regierungsbezirk angehörige Geisteskranke; ärztliches Zeagniss, Zahlungsverpflichtung, Geburtsschein, Einwilligung der heimatlichen Polizeibehörde sind beizubringen. 450 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Bemittelte 1 ,so M täglich, Ermässigung bis auf 0,9o M möglich; Armenverband ebenfalls 0,90 M; beschränkte Anzahl von Freistellen. 1899 wurden 485 (228 m., 257 w.) Geisteskranke durchschnittlich 274 bezw. 262 Tage verpflegt, 13 m., 20 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 200 000 M, letztere setzten sich zusammen aus 120 000 M Verpflegungsgeld, 9 000 M für verkaufte Produkte, 70 000 M Zuschuss der Provinz und 1 000 M aus sonstigen Quellen. B a u l i c h e B e s e n r e i b u n g : P a v i l l o n s v s t e m , 8 Krankenhäuser, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude u. s. w. E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n B s y s t e m mit der Heizung verbunden. L u f t h e i z u n g . D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t mit strömendem Wasserdampf. Einrichtung and Anschluss an die Dampfkessel für elektrische Beleuchtung und den Waschbetrieb. Weissenfels, 27 500 Einw., 11 Aerzte, 2 Zahnärzte, 9 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Weissenfels, Heg.-Bez. Merseburg). W a s s e r l e i t u n g , 1884—1888 erbaut. Die zahlreichen Quellen sammeln sich in einem Staustollen bei Muttlau, 2 km südlich von der Stadt, und das gesammelte Wasser fliesst mit latürlichem Gefälle nach der Stadt. Die Quellen liefern jährlich wenigstens 500 000 cbm Nasser, wovon ungefähr 210 000 cbm verbraucht werden, das übrige fliesst ab nach dem (ireislaubach. Die gesammto Anlage hat gegen 500(XX) M gekostet. — Der städtische S c h l a c h t lof mit Kühlhaus wurde 1890—1891 am nordöstlichen Ende des Weichbildes der Stadt mit tinem Kostenaufwande von 496000 M erbaut. Geschlachtet werden durchschnittlich im Jahre: ¿00 Ochsen, 1 550 Rinder, 5 2«) Stück Kleinvieh (Kälber, Schafe, Ziegen), 7 250 Schweine und 160 Pferde. — Die ältesten Kanalstrecken sind etwa 40 Jahre alt, Erneuerungen 1897 ausgeführt. Die Oberwässer fliessen durch Gullies, die Haaswässer durch direkten Rohranschluss e die oberflächlich-unterirdische Thon- nnd Zementrohrleitung ohne besondere Kläranlage. Die Fäkalien werden fast durchgängig in gemauerten Senkgruben gesammelt und meist }neomatisch in hinreichend dichte Kastenwagen entleert. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u st obligatorisch und wird fast allgemein durch den Arzt vorgenommen, welcher den Kranken iehandelte. Die Beerdigung darf nur nach Beibringung des vom Arzte ausgefertigten Todtenicheines erfolgen. — 1 unbeweglicher D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t im städtischen Krankenlause sowie 1 beweglicher Dampf-Desinfektor, von Schmidt in Weimar, vorhanden. — 1 öffentiche F l u s s - B a d e a n s t a l t , 400 m unterhalb der Stadt, 3 Privat-Flussbäder oberhalb der 5tadt, ansserdem 2 Privat-Badeanstalten für Wannen- und Brausebäder innerhalb der Stadt. — 3 a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 31. März 1884 für den Regierungsbezirk Merseburg. Qarnisonlazaret. 1892/93 erbaut, am 25. Juni 1893 bezogen. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Müller. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 37 Betten. 1898 wurden I9G Kranke durchschnittlich 21,s Tage verpflegt. B a u b e s c h r e i b a n ^ : Das Lazaretgrundstück liegt im Süden der Stadt, 118 m über dem Normal-Pegel Berlin, es ist 8 602 am gross, davon entfallen auf die Gebäude 1 156 qm, auf lie Gartenwege 1 542 qm, auf die Pflasterflächcn 732 qm und auf die Rasenflächen 5 172 qm. Das Areal war fiskalisches Eigenthum. Die Anlagekosten betrugen 119 717 M. Vorhanden iind: 1 Verwaltungsgebäude mit Keller-, Erd- und Dachgeschoss, 2 eingeschossige Kranken-

Weissensee, Weissstein.

— 508 —

Königreich Freussen.

baracken mit 20 und 12 Lagerstellen. Die Gebäade bestehen aus gelben Verblendsteinen mit Holzzementdach. Fassbodenbelag: Linoleum. Für jedes Krankenbett sind durchschnittlich 9 qm Grundfläche und 37 cbm Luftraum vorhanden. Der Küchenbetrieb wird auf einem 1,7,1 m langen Kochherd mit 3 Ringelöflnungen bewirkt, ausserdem ist bei starker Belegung des Lazarets ein transportabler Kesselherd im Gebrauch. Die beiden Baracken haben je einen Baderaum mit einem kupfernen Badeofen von 200 Liter Inhalt, 2 Badebatterien und zwei grossen Zinkwannen. — O e l g a s g l ü h l i c h t . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschlote mit Saughauben. Heizungss y s t e m : Füll-Regulir-Mantelöfen von Ingenieur Kori-Berlin. D a m p f - D e s i n f e k t o r , feststehend, von Rietschel & Henneberg, nur für Garnisonzwecke. W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserklosets. B e s e i t i g u n g d e r A b f a l l s t o f f e : Anschluss an die städtische Kanalisation. Die Fäkalstoffe werden in 5 m tiefen, dreitheili^en Klärgruben gesammelt. Nach Abfluss der desinfizirten, dünnflüssigen Fäkalien werden die dickflüssigen alle 3 Monate pneumatisch ausgepumpt. Abfuhrkosten: 80 M jährlich. Städtisches K r a n k e n h a u s . Ehemals milde Stiftung-, das Nicolaus-Hospital wurde 1834 der Stadt überwiesen, 1900 Neubau geplant. E i g e n t h ü m e r : Milde Stiftung, Nutzniesserin ist die Stadt. A r z t : Dr. Eichner. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter, 2 Wärterinnen. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, 1,25 und 1 M täglich. 1899 wurden 239 m., 106 w. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 8 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 14 878,63 M, letztere setzten sich zusammen aus 11850,29 M Verpflegungsgeld, 406,67 M Kapitalszinsen, 542,58 M Zuschuss der Stadt, 35,67 M Geschenken und 2 043,4 5 M aus sonstigen Quellen. S t . Laurentius-Hospital. Die Leitung hat eine Diakonisse aus dem Elisabeth-Krankenhause zu Berlin 1891 übernommen.

Diakonissenhans „Salem". 3 Diakonissen. ProYinzial - Taubstummenanstalt. Erternat. Am 30. Aug. 1S29 eröffnet; die Anstalt ist am 24. April 1877 aus der Verwaltung des Staates in die der Provinz Sachsen übergegangen und seit dem 1. Okt. 1880 aus der Verbindung mit dem Königl. Seminare gelöst. V o r s t a n d : Direktor Jarand. 7 Lehrer. 5 Klassen. Turn- und Handfertigkeitsunterricht für Knaben und Mädchen. Gegenwärtig 60 Zöglinge. Etat: 34 000 M.

Weissensee bei Berlin, 28 256 Einw. (Kreis Niederbarnim, Reg.-Bez. Potsdam). W a s s e r v e r s o r g u n g durch Anschluss an die Berliner Wasserleitung. mit Rieselfeld seit 1897. Krankenhans (Schönstr. 61). Neubau.

Kanalisation

40 Betten.

Krankenhaas vom rothen Kreuz, 1899 durch den Zweigverein Berlin des Vaterländischen Frauenvereins gegründet und im Sommer 1900 eröffnet. K u r a t o r i u m : Prinzessin E l i s a b e t h zu H o h e n l o h e - S c h i l l i n g s f ü r s t , Frau Staatsminister S t u d t ; Schatzmeister: L o u i s R a v e n i in Berlin. Mehrere Freibetten sind gestiftet. P r i v a t • I r r e n a n s t a l t f ü r Frauen (Parkstrasse 11/12). E i g e n t h ü m e r und A r z t : Dr. Buchmann.

St. Josephs • Heilanstalt für männliche Geisteskranke (Gartenstr. 1). 22. Juni 1893

eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Peter Kaiser, Anstaltsvorsteher zu Neuss am Rhein. Leitender A r z t : Dr. Röper. W a r t e p c r s o n a l : 16 Alexianerbrüder aus Neuss am Rhein. 100 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6—8 M, 3—4 M und 1,50—2 M täglich. 1899 wurden 83 m. Kranke durchschnittlich 252 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Ausgaben 1899: 53 945,64 M. Die Einnahmen betrugen 55989,31 M und setzten sich zusammen aus 43 578,45 M Verpflegungsgeld, 6 380,65 M für verkaufte Produkte, 1 650 M Geschenken und 4 380, i i M aus sonstigen Quellen.

PrlTat-Irrenanstalt f ü r Frauen von Frau A g n e s R e i c h , geb. Neumann. 9. Juni 1888

eröffnet. 20 Betten. Roelke's Sanatorium (Falkenbergerstr. 177).

Weissstein, 7 852 Einw. (Kreis Waldenburg, Reg.-Bez. Breslau). Gemeinde-Kranken- und Armenhaas. Die Anstalt wurde 1893 von der politischen Gemeinde neu erbaut. A r z t : Dr. Göhlich. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus „Lehmgruben"-Krankenhaus in Breslau. 44 Betten, einschl. E p i d e m i e - B a r a c k e . V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Ortsarmen-Verbände 0,so M, für Betriebs- und andere Krankenkassen 1 M, für Selbstzahler 1,50 M täglich. 1899 wurden 17 m., 22 w. Kranke durchschnittlich 23 bezw. 15 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 16 (9 m., 7 w.) Sieche und Krüppel, 2 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 3 447,6 6 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 410,31 M Verpflegungsgeld und 2 037,3* M Zuschuss der Gemeinde.

Königreich Preosseti.



509



Weitzenberg—Werdohl.

W e i t z e n b e r g , 289 Einw. (Kreis Neisse, Beg.-Bez. Oppeln). Sanatorium Rochnsbad von Georg St ein köpf f. 1894 errichtet. A r z t : Dr. Ehrlich in Neisse. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 40 Betten. Verp f l e g u n g a p r e i s : 5,so M täglich. 1899 wurden 21 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt. W e l p e r , 2 593 Einw. (Kreis Hattingen, Beg.-Bez. Arnsberg). Krankenhans der Henrichs-Hütte. 1867 von der Krankenkasse der Henrichs - Hütte gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Invaliden-, Witwen- und Waisenkasse der Aktien - Gesellschaft „Union" in Dortmund. A r z t : Dr. Schütz. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern (Elisabetherinnen) aus Essen. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25 M täglich. 1899 wurden 368 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 22 sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 11 563,06 M, letztere setzten sich zusammen aus 4 83],55 M Verpflegungsgeld und 6 731,51 M aus sonstigen Quellen. Welschenennest, Gemeinde Bahrbach mit 892 Einw. (Kreis Olpe, Beg-Bez. Arnsberg). Marien-Hospital. 1890 von J. H. L i m p e r gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Pfarrkirche Bahrbach. A r z t : Dr. Vente zu Kirchhundem. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern aus dem Mutterhause zu Olpe. 11 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1S99 wurden 7 Kranke verpflegt. Ausgaben 1899: 1410 M. Die tinnahmen betrugen 1368M und setzten sich zusammen aus 968 M Verpflegungsgeld und 400 M Kapitalszinsen. Welver, 253 Einw. (Kreis Soest, Beg-Bez. Arnsberg). St. Josephs-Hospital. 1897 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus Paderborn. 30 Betten. 1898 wurden 35 m., 23 w. Kranke verpflegt. W e r d e n , 9 413 Einw. (Landkreis Essen, Beg.-Bez. Ddsseldorf). Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. Lazaret der Königl. Strafanstalt. Die Strafanstalt war früher Abtei und ist bei der Säkularisation in den Besitz des Staates übergegangen. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 800 Männer. H a f t r ä u m e : 99 Einzelzellen ausschl. Strafzellen, 2 Schlafzellen, 225 Schlafkojen, 17 gemeinsame Schlafräume von 2365 qm Gesammtgrösse, 40 gemeinsame Arbeitsräume von 3 598 qm Gesammtgrösse. A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Hicking und Dr. Forstmann. K r a n k e n r ä u m e : 9 von 260 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 248 Männer. Katholisches Krankenhans. 1857 errichtet von der katholischen Gemeinde. Aerzte: Sanitätsrath Dr. Hicking und Dr. Kranz. W a r t e p e r s o n a l : 16 Töchter vom heiligen Kreuz aus Lüttich in Belgien. 106 Betten, 68 f. M., 38 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 3,so und 1,7s M täglich. 1898 wurden 291 m., 124 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 22 m., 10 w. Bind gestorben. Evangelisches Krankenhaus, auch Kinderhaus, 1388 als „Gasthaus" gestiftet, 1850 als Armenhaus eingerichtet, 1888 von den Familien F o r s t m a n n und H u f m a n n errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die evangelische Gemeinde. Arzt: Dr. Forstmann. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Kaiserswerth. 39 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4 und 1,ts M täglich. 1898 wurden 111 m., 31 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 10 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 15 090 M, letztere setzten sich zusammen aus 9 900 M Verpflegungsgeld, 640 M für verkaufte Produkte, 2 900 M Kapitalszinsen, 550 M Zuschuss der Gemeinde und 1 100 M Geschenken. KathoUsche Hellanstalt für alkoholkranke Männer, von den Kamillianer-Patres gegründet. Werdohl, 6 264 Einw. (Kreis Altena, Beg.-Bez. Arnsberg). Evangelisches Krankenhans. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Gemeindfl. Vorstand: Pfarrer Meyer. Arzt: Dr. Contze. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Gadderbaum bei Bielefeld. 27 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—1,75 M täglich. 1899 wurden Ifil Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 10 sind gestorben. Ausgaben 1899: 8 133,50 M. Die Einnahmen betrugen 7 587,62 M und setzten sich zusammen aus 5 069,82 M Verpflegungsgeld, 190,so M Kapitalszinsen, 1 312,34 M Legaten und Geschenken und 1 014,96 M aus sonstigen Quellen.

Werl—Werther i. Westf.

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Königreich Prensseti.

W e r l , 5 496 Einw. (Kreis Soest,Reg.-Bez. Arnsberg). Mariannen-Hospital für Kranke, Altersschwache und Waisen. 1803/65 von der vorw. Pran Dr. M a r i a n n e H e e s e geb. Ley zu Werl errichtet. Dem Frauen- und Jungfrauen-Verein gehörig, besitzt Rechtsfähigkeit A r z t : Dr. Behme. W a r t e p e r s o n a l : 7 Vinccntinerinnen aus Paderborn. TO Betten: 40 f. M., 30 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so—l,so M täglich. 1898 wurden 193 m., 64 w. Kranke durchschnittlich 97'/, bezw. 105 Tage verpflegt, 8 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 12 Plründner, 4 Altersschwache und 2 zur Ausbildung. Ausgaben 189S: ordentliche 22 140 M, ausserordentliche 1 834 M. Die Einnahmen betrugen 25 357 M und setzten sich zusammen aus 17 258 M Verpflegungsgeld, 320 M für verkaufte Produkte, 1 399 M Kapitalszinsen, 601 M Haus- und Landpacht, 2 668 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 3 111 M aus sonstigen Quellen. Werlte, 1 274 Einw. (Kreis Hümmling, Reg.-Bez. Osnabrück). St. Raphaels-Stift. 1891/92 durch die katholische Pfarrgemeinde erbaut. Arzt: Dr. Meistennann. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen aus dem St. Georgs-Stift in Thuine. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,35—0,so M täglich. 1899 wurden 44 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 66 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 123,7 s M, letztere setzten sich zusammen aus 3 324,60 M Verpflegungsgeld, 60 M für verkaufte Produkte und 739, i i M Legaten und Geschenken. Wermelskirchen, 13 4 5 1 Einw. (Kreis Lennep, Reg.-Bez. Düsseldorf). Städtisches Krankenhang.

Bau beabsichtigt.

W e r n e , 2 214 Einw. (Kreis Lüdinghausen, Reg.-Bez. Münster). Christophori-Hospital. Durch milde Gaben und Vermächtnisse der Pfarreingesessenen 1857 gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Gemeinde. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 6 Franziskanessen aus Münster. 40 Betten, darunter 6 f. Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1,50 M täglich. 1899 wurden 161 (75 m., 86 w.) Kranke verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 11 Altersschwache, 1 Siecher, 10 Personen zur Reinigung von Ungeziefer und 66 Krätzkranke. Die Einnahmon 1899 betrugen 5 250 M und setzten sich zusammen aus 2 000M Verpflegungsgeld, 3 000M Kapitalszinsen, 250 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Kinder-Heil- nnd Pflege-Anstalt. Errichtet 1888. E i g e n t h ü m e r : Ein Komitee. V o r s t a n d : Dechant Flintrup. W a r t e p e r s o n a l : 12 barmherzige Schwestern zum heiligen Franziskus in Münster. 200 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1, 1,50 und 2 M taglich. 1899 wurden 1 034 Kinder verpflegt. Ausgaben 1899: 20000 M. Die Einnahmen betrugen 24 000 M. Desinfektionsvorrichtung vorhanden. Wernigerode, 10 480 Einw. (Kreis Wernigerode, Reg.-Bez. Magdeburg). Zentrale W a s s e r l e i t u n g , theilweise K a n a l i s a t i o n . Kreis - Krankenhans. 1. Juni 1899 eröffnet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Wcltz, für die chirurgische Abtheilung Dr. Holfelder. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Halle a./S., 1 ausgebildeter Krankenwärter. 48 Betten. 1899 wurden 201 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 10 m., 5 w. sind gestorben. Heinrich Hnbertns-Stift, Kinder-Versorgungshaus. 1879 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Halle a./S. 20 Betten. Heilanstalt für Nervenkranke ton Dr. G u t t m a n n .

1899 eröffnet. 25 Betten.

Genesungsheim, siehe S u d e r o d e , Seite 481. W e r t h e r i. Westfalen, 1 9 1 5 Einw. (Kreis Halle i. Westfalen, Reg.-Bez. Minden). S t . Jacobl-Stift, Kranken- und Pdegehaus. 1875 von der evangelischen Kirchongemeinde errichtet. A r z t : Sanitatsrath Dr. Sewening. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus „Bethel" in Gadderbaum bei Bielefeld. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,75—1 M täglich. 1899 wurden 17 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 64 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 12 (3 m., 9 w.) Altersschwache, Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: 2 952 M. Die Einnahmen betrugen 3 ¿57 M und setzten sich zusammen aus 2 048 M Verpflegungsgeld, 193 M Kapitalszinsen, 793 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 218 M aus sonstigen Quellen.

Königreich PrraMen.



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Wesel—Wessum.

Wesel, 22 536 Einw., 21 Aerzte, 2 Zahnärzte, 6 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Hees, Beg.-Bez. Düsseldorf). Das W a s s e r w e r k wurde 1. Nov. 1886 in Betrieb genommen, die Anlagekosten betrogen 356 000 M. Die Hebung des Wassere erfolgt durch zwei horizontale Zylindern)aschinen mit je 2 doppelwirkenden Plangerpampen. Der Wassertharm mit einem Behälter von 600 cbm Inhalt ist nach dem Patente von Prof. Intze erbaut. Im Etatsjahr 1S9S/99 betrag die grösste Tagesförderung 3 0*25 cbm, die kleinste 667 cbm, die Gesammt - Jahresforderung betrog 591803 cbm. — Der städtische S c h l a c h t h o f wurde am 15. Nov. 1894 eröffnet, die Anlagekosten betrogen 374000 M. Die Anlage ist nach dem deutschen System (anter einem Dach) mit Kühlanlagen aasgeführt. Kühlverfahren ist Ammoniakkompression (System Linde). Es finden jährlich etwa 13 700 Schlachtongen statt. — Das Stadterweiterungsgebiet wird, abgesehen von wenigen noch anfertigen Strassen, durch gemanerte bezw. Zementrohr-Kanäle entwässert, welche darch den Isselgraben eine Spülung erhalten and die Abwässer o h n e Fäkalien durch einen Sammler in den Rhein führen. Für die Altstadt ist die Kanalisation nor in ganz geringem Umfange, namentlich in den Thorstrassen, zar Ausführung gelangt. Der Ban der Kanäle hat im Jahre 1891 begonnen. Die Abfuhr der Fäkalien erfolgt in verschlossenen Fässern. Die Graben werden theils mit Hand- theils mit Dampfmaschinen entleert. — Nach der PolizeiVerordnung vom 18. Sept. 1887 besteht o b l i g a t o r i s c h e ä r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u . — Die Stadt besitzt einen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (System Tigler). Die Krankenh&aser haben eigene Apparate. — 1 städtische nnd 2 M i l i t ä r - B a d e a n s t a l t e n im Rhein. — B a u - P o l i z e i O r d n u n g vom 1. Aug. 1894. Garnisonlazaret. 1877—1881 erbaat and am 1. Sept. 1882 belegt. Es liegt im Süden der Stadt, an der Esplanade. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Crax. W a r t e p e r s o n a l : 13 ausgebildete Militär - Krankenwärter. 269 Betten. 1898 worden 1141 Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. G a s b e l e u c h t u n g . V e n t i l a t i o n s s y s t e m : Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. H e i z u n g s s y s t e m : Gewöhnliche Kohlenfeuerung in eisernen Regalir-Füllöfen in kasernirten Stäben, Zylinder-Füllöfen in den Krankenstaben. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar, mit Dampferzeuger, für die ganze Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung der Pissoirs mit Abführung in die städtische Kanalisation, Kothkästen mit pneumatischer Entleerang. B e s e i t i g u n g der A h f a l l s t o f f e : Abfuhr darch Unternehmer. Städtisches Krankenhaus. 1836 von der Stadt errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Eichelberg. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen ans Kaiserswerth, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 80 Betten: 45 f. M., 35 f. Fr., darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M, 2 und 1,7 5 M, l,3o and 1 M täglich. 1899 wurden 642 Personen durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 44 sind gestorben. Ausgaben nnd Einnahmen 1899 betragen 34 844 M, letztere setzten sich zusammen ans 23 717 M Verpflegungsgeld, 10943 M Zaschass der Stadt und 184 M aus soostigen Quellen. St. Marlen • Hospital. Vom katholischen Wohlthätigkeits - Verein im September 1858 errichtet. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Leitende A e r z t e : Dr. Froning, Dr. Malinckrodt für Augenkranke and Dr. Tenderich rar die chirurgische Abtheilung. W a r t e p e r s o n a l : 22 Klemensschwestern aas Münster. 105 Betten, daranter 16 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1—1,so M täglich. 1899 worden 1 413 Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 65 sind gestorben. Aasgaben 1899: ordentliche 35 038 M, ausserordentliche 18 728 M. Die Einnahmen betrugen 52 973 M und setzten sich zusammen aus 34 113 M Verpflegangsgeld, 546 M Kapitalszinsen, 8 300 M eingezogenen Kapitalien, 6 645 M Legaten, Geschenken and Kollekten, 1 469 M Beiträgen von Mitgliedern und 1 900 M Ertrag der Verloosung. Hohehaus • (Stiftung). Verpflegung alter, gebrechlicher Personen und anheilbarer G e i s t e s k r a n k e r . 1812 durch den Magistrat errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Eichelberg. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aas Kaiserswerth. 70 Betten.

Wesseling, 1 940 Einw. (Landkreis Bonn, Beg.-Bez. Köln). Krankenhans. 1897 eröffnet. E i f j e n t h ü m e r : Katholische Pfarrgemeinde. Warte« p e r s o n a l : 6 arme Dienstmägde Jeau Chnsti aas Dernbach. 12 Betten. 1898 worden 66 Per« eonen verpflegt. Wessum (Kirchspiel), 1 504 Ein*. (Kreis Ahaus, Reg.-Bez. Münster), Friedrichs-Hospital. Vom Rentner F r i e d r i c h R i c h t e r s am 23. Sept. 1868 gestiftet tnd 1874 in Betrieb gesetzt. E i g e n t h u m e r : Katholische Pfarrgemeinde. A r z t : Kreis* ihysikos Dr. Helming. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aus Münster. 32 Betten. Y e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,30—0,6o M täglich. 1899 wurden 81 Kranke verpflegt, 14 sind gestorben.

Westerland—Wiedelah.



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Königreich Areolaen.

Westerland anf Sylt, 1 625 Einw. (Kreis Tondern, Reg.-Bez. Schleswig). K a n a l i s a t i o n geplant. Gemeinde • Krankenhaus mit Isolirbaus. Am 1. Mai 1S96 eröffnet. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom rothen Kreuz. 24 Betten und Isolirhaas für 4 Personen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8 bezw. 4 M, 2 bezw. l,so M täglich. 1899 wurden 35 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 898,2 7 M, letztere setzten sich zusammen ans 1 839,70 M VerpfleguDgsgeld und 1058, 5 i M Zuschuss der Gemeinde. Kinder-Heilstätte. 1887 eröffnet, von 2 Schwestern der Flensburger Diakonissenanstalt geleitet. 85 Kinder werden im Sommer verpflegt. Dr. Boss'sches Kinderheim. 1897 von Fräulein B e r t h a Ross gegründet unter Anschluss an den Verein zur Errichtung von Kinder-Heilstätten an deutschen Seekösten. Wiese's Prlvat-Heilanstalt. A r z t : Dr. Quitzow. 15 Betten. Wetter a./Euhr, 6 393 Einw. (Landkreis Hagen, Reg.-Bez. Arnsberg). Gemeinde• Krankenhans. 1873 bezw. 1889 von der Familie P e t e r H a r k o r t zu Haus Schede gestiftet, wozu ausserdem 1889 bedeutende Geschenke von Einwohnern hinzutraten. Vorstand: Amtmann Müller, Vorsitzender. A c r z t e : Dr. Himmelreich und Dr. Wulffers. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Witten, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 32 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene 1,40 M, für Kinder unter 12 Jahren 1 M täglich. 1899 wurden 272 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 8 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 18 108,74 M. Die Einnahmen betrugen 18838,4 « M und setzten sich zusammen aus 9 098,»5 M Verpflegungsgeld und 9 739,4 9 M aus sonstigen Quellen. Pflegehans. 4. Nov. 1890 errichtet. 1898 wurden 36 Personen verpflegt.

Wartepersonal:

1 Diakonisse aus Witten.

Wetter, 1 153 Einw. (Kreis Marburg, Reg.-Bez. Kassel). Hospital. Die Leitung ist 1893 übernommen von den Diakonissen in Kassel. 8 Betten. Wetzlar, 8 350 Einw. (Kreis Wetzlar, Beg.-Bez. Koblenz). S c h l a c h t h o f der Fleischer-Innung vorhanden. StSdtisches Kranken- nnd Armenhans. 1844 vom Armen-Institut gegründet, besitzt Rechtsfähigkeit. Aerzto: Dr. Herr und Kreisphysikus Geh. Sanitätsrath Dr. Höchst. Wartep e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 m., 1 w. Wärter. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,30 M täglich. 1899 wurden 115 m., 70 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflert, 9 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 29 Pfründner. Ausgaben und Einnahmen 1899 Betrugen 11487,03 M, lotztere setzten sich zusammen aus 1 753,18 M Verpflegungsgeld, 7 539,24 M Zuschuss der Stadt, 1012,84 M Geschenken und 1 182 M aus sonstigen Quellen. Wevelinghoven, 3 049 Einw. (Kreis Grevenbroich, Reg.-Bez. Dasseldorf). St. Josephs-Anstalt. Am 13. März 1866 von H o i n r i c h Jos. Kruchen gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. A r z t : Dr. Kaulen. W a r t e p e r s o n a l : 6 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. S Betten. V e r p f l e g n n g s preis: 1—2 M täglich. 1899 wurden 22 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 51 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 16 Altersschwache und 20 Kinder. Ausgaben 1899: 8 845,99 M. Die Einnahmen betrugen 10083,51 M nnd setzten sich zusammen aus 5 399,52 M Verpflegungsgeld, 1560,51 M Kapitalszinsen und 3 123,48 M aus sonstigen Quellen. Wiedelah, 1 372 Einw. (Kreis Goslar, Reg.-Bez. Hildesheim). Krankenhans der barmherzigen Schwestern. 21. Okt. 1800 durch den Bischof Wedekin in Hildesheim errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Kongregation der barmhorzigen Schwestern in Hildesheim. A e r z t e : Dr. Piltz und Dr. Grote in Vienenburg. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 Vincentinerinnen aus Hildesheim. 37 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,5c, 2, 1 und 0,so M täglich. 1899 wurden 126 m., 74 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 9 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Altersschwache, 3 Sieche und Krüppel und 2 Personen zor Ausbildung.

Königreich Prenssen.



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Wiedenbrück—Wiesbaden

Wiedenbrück, 3 2G5 Einw. (Kreis Wiedenbrück, Beg.-Bez. Minden). St. Tineen* - Hospital. Am 1*2. März 1349 durch mehrere Wohlthiter errichtet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit Arft: Dr. Steinhoff. W a r t e p e r s o n a l : 9 Vincentinerinnen ans Paderborn. 48 Betten in 3 Klassen: I. und n . Kl. je 2, III. Kl. je 20. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 2—3 M, IL Kl. l , j 0 M , III. KL 1 M täglich. 1899 wurden 89 m., 49 w. Kranke durchschnittlich 40 bezw. 54 Tage verpflegt, 8 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 12 (5 m., 7 w.) Altersschwache. Ausgaben 1899: 18851 M. Die Einnahmen betrugen 19 671 M und setzten sich zusammen aus 7 860 M Verpflegungsgeld, 3 713 M Kapitalszinsen, 2 098 M Zuschuss der Gemeinde, 5 800 M ans der Sparkasse und 200 U Landpacht. Wienebüttel, Gemeinde Reppenstedt mit 137 Einw. (Landkreis Lüneburg, Lüneburg). Provinzial-Irrenanstalt, siehe L ö n e b u r g , S. 324. Wiesbaden, 82 000 Einw., 179 Aerzte, 14 Zahnärzte, (Stadtkreis, Beg.-Bez. Wiesbaden).

37 Hebammen,

Heg.-Bez.

10 Apotheken

Seit 1870 H o c h d r u c k l e i t u n g von Quellwasser aus dem Taunus. Leistung: 2 657 780 cbm jährlich. Anlagekosten 1 947 704,4S M. — V i e h - und S c h l a c h t h o f 1882/83 erbaut. Ursprüngliche Anlagekosten 738 000 M, Neubau-Erweiterung 930 000 M, zusammen 1668 000 M. Kahlsystem Linde. 1898 wurden geschlachtet: 4154 Ochsen, 3522 Kfihe, 34304 Schweine, 18 207 Kälber, 9 061 Hammel und Schafe, 83 Ziegen, 91 Ferkel, 199 Schafe- und Ziegenlämmer. S c h w e m m - K a n a l i s a t i o n mit K l ä r a n l a g e , seit 1. Okt. 1897 vollständig. — Seit 1. Juli 1899 obligatorische ä r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u eingeführt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t : Zwei Budenberg'sche Apparate im städtischen Krankenhaus für die Stadt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. Städtisches Brausebad an der Kirchhofsgasse, errichtet 1889—1890, Kosten 20000M. Leistung 45 000 Bäder mit durchschnittlich 90 Litern; 2. Gemeindebad — Thermalbad. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 18. Nov. 1895, dazu ein Nachtrag vom 27. April 1897. Garnisonlaxare t . 1835 bis 1839 erbaut und 1840 bezogen. Es liegt im Westen der Stadt an der nördlichen Ecke der Schwalbacher- und Dotzheimerstrasse. Vorstand: Oberstabsarzt II. Kl. Dr. Müller. W a r t e p e r s o n a l : 3 ausgebildete Krankenwärter. 51 Betten. 1898 wurden 399 Kranke durchschnittlich 27,» Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — Auer'sches G l ü h l i c h t . D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Badenberg Nr. II in Doranund für die gesammte Garnison. W a s s e r v e r s o r g u n g : Städtische Wasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. Anschluss an die städtische Kanalisation. — Neueinrichtung eines Operationszimmers und Badeofens. Wilhelms-Hellanstalt, Militär-Kurhaus. Die Anstalt ist 1869/71 erbaut und am 1. Mai 1871 bezogen; sie ist am Markt und der Mühlgasse in der Nähe des Königlichen Schlosses gelegen. C h e f a r z t : Oberstabsarzt I. Kl. und Garnisonarzt Dr. Baehren. W a r t e p e r s o n a l : 10 ausgebildete Militär-Krankenwärter, 6 Sanitäts-Unteroffiziere. 107 Betten. 1898 wurden 328 Offiziere, 586 Mann, zusammen 914 Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt: 6 Krankenbegleiter, 2 Arbeiter aus militärischen Betrieben, 11 Angenönge der Marine. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : 1. In der Wühelms-Heilanstalt sind 27 Zimmer zur Aufnahme von aktiven und inaktiven Offizieren, Sanitätsoffizieren und oberen Beamten der Militärverwaltung und 107 Lagerstellen für Personen des Mannschaftsstandes vorhanden. Der K r o n p r i n z - S t i f t u n g stehen 2 Freistellen für Mannschaften auf 4 Wochen und dem Z e n t r a l k o m i t e e der D e u t s c h e n Vereine vom r o t h e n Kreuz 1 Freistelle Ar Offiziere und 4 für Mannschaften auf J e 4 Wochen zur Verfügung. Diese Freistellen gewähren das Anrecht auf Wohnung, ärztliche Behandlung und Kurmittel. 2. Die Offiziere n. s. w. erhalten freie Wohnung in der Anstalt, freie Benutzung der Bade-, mediko-mechanischen und anderen Heilvorrichtungen derselben sowie freie ärztliche Behandlung. 3. Mittagessen mit Wein, Frühstück und sonstige Speisen und Getränke können von den Offizieren u. s. w. durch den Wirthschafter der Anstalt zu den mit diesem vertragsmässig vereinbarten Preisen bezogen werden. Gegenwärtig betragen diese Preise 0,4o M för das erste und 0,5o M für das zweite Frühstück und l,io M für das Mittagessen ohne Wein. Die Theilnahme der aufgenommenen Offiziere u. s. w. an dem gemeinschaftlichen Mittagstische der Anstalt bildet aio Kegel, eine Entbindung hiervon kann aus Gesundheitsrücksichten von dem Chefarzte angeordnet werden. — Den in der Anstalt wohnenden aktiven und inaktiven Leutnants, Oberärzten, Assistenzärzten und den oberen Militärbeamten wird das erste und zweite Frühstück im Gesammtbetrage von 0,to M täglich unentgeltlich verabreicht. 4. Zur Bedienung, Reinigung der Kleider, Aufräumung der Zimmer, zum Auftragen des Frühstücks u. s. w. sind Zimmerburschen vorhanden, Vergütung 1 M wöchentlich. G a t t s t a d t , Krankenhaus-Lexikon nir das Deutsche Reich.

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Wiesbaden.

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Königreich Preutten.

5. Die von Offizieren mit Genehmigung des Generalkommandos XV III. Armeekorps zur besonderen Wartang etwa mitgebrachten Barschen erhalten in der Anstalt freies Qautier. Ihre Verpflegung übernimmt der Wirthschaftcr gegen Vergatane des jedesmal für das betr. Kalenderjahr im Armee-Verordnungsblatt bekannt gegebenen niedrigen Beköstigungsgeldes. Benutzung der Bäder und K u r m i t t e l durch die nicht in der A n s t a l t wohnenden Offiziere n. s. w. Aktive und inaktive Offiziere u. s. w., die von dem Generalkommando XVIII. Armeekorps zur Kur in der Wilhelms-Heilanstalt zugelassen worden sind, aber wegen Besetzung der Offiziers Wohnungen ausserhalb der Anstalt wohnen müssen, dürfen die Bäder u. s. w. in derselben unentgeltlich benutzen. Wenn diese Offiziere u. s. w. an dem gemeinschaftlichen Mittagstische der Anstalt theilnehmen, so haben sie den durch die Verhaltungsvorschriften allgemein festgesetzten Kasinobeitrag (bis zu 4 Wochen 1 M, für jede weiteren 14 Tage 0,io M) zu entrichten. Benutzung der A n s t a l t e n durch Personen des Mannschaftsstandes. 1. Den zu kostenfreien Kuren zugelassenen aktiven und inaktiven Mannschaften werden Quartier, Verpflegung, ärztliche Behandlung und alle sonstigen Bedürfnisse sowie die Benutzung der Kurmittel auf Reichskosten gewährt. 2. Für die gegen Zahlung der Selbstkosten in die Anstalt aufgenommenen Personen sind die Ausgaben für aie Beköstigung mit l,so M täglich und die Kosten für besondere Verpflegung und Bedürfnisse zu erstatten. StfidÜsehes Krankenhaus. Um 1350 von Graf Gerlach von Nassau, Sohn des Königs Adolf, gegründet, 1644 völlig zerstört, 1682 wieder errichtet, 1785 neu erbaut, 1879 in städtischen Dösitz übergegangen und 1880 an die jetzige Stelle verlegt. Besteht aus: 1 Hauptgebäude (dreistöckig) mit Verwaltungsräumen und Dienstwohnungen, 1 Küchengebäude (zweistöckig), 1 Waschhaus (dreistöckig), 7 Krankenpavillons (davon 3 einstöckig, 3 zweistöckig, 1 dreistöckig) und 1 Holzbaracke für ausgedehnte Epidemien). 300 Krankenbetten in 3 Klassen: I. Kl. 6, II. Kl. 4, III. Kl. 290. Verpflegungspreis: 8, 4 und 2 M täglich. Vorstand: Krankenhausdeputation des Magistrats. Leitende Aerzte: Oberarzt Dr. Weintraud für die innere, Oberarzt Dr. Landow für die chirurgische Abtheilung. 2 Assistenzärzte, 2 Volontärärzte. Wartepersonal: 23 Schwestern vom rothen Kreuz, 4 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 21 Dienstpersonen. 1898/99 wurden 2 397 (1388 m., 1009 w j Kranke (62 in der I. Kl., 52 in der II. Kl. und 2 283 in der in. Kl.) durchschnittlich 24,4 Tage verpflegt. Durchschnittlich wurden 160,« Personen täglich verpflegt, der höchste Krankenstand betrug 206, der niedrigste 127. Gestorben sind 74 m., 62 w. In der neu eingerichteten Poliklinik f ü r innere Kranke wurden 489, in der chirurgischen Poliklinik 1418 Kranke behandelt. Die Zahl der chirurgischen Operationen betrug auf der Abtheilung 739, in der Poliklinik 1 070. In der geburtshilflichen Abtheilung kamen 71, in der Diphtherie-Abtheilung 11 Fälle zur Behandlung. Neu eingerichtet wurden: Poliklinik für innere Kranke, 1 Saal für Röntgenstrahlen-Apparat, ein Laboratorium für klinisch-chemische und bakteriologische Zwecke. Neu erbaut wurden Liegehallen. Die Ausgaben betrugen 205938 M, daher durchschnittliche Verpflegungskosten eines Kranken 3,52 M täglich. Das Dienstboten-Abonnement ergab eine Einnahme von 16 440 M. Das städtische Baaehaus „Schützenhof1' und das Gemeindebad werden vom Krankenhause niitverwaltet, gehören aber nicht zum Betrieb desselben. Dr. Heinrich Roth'gehe Stiftung für Unbemittelte zum Gebrauche einer Mineralwasserkur in dem s t ä d t i s c h e n Badehause. An unbemittelte Kranke sind ungefähr 150 Freistellen der obigen Stiftung, welche ganz freie Verpflegung und freien Gebrauch der hiesigen Thermalbäder gewähren, ffir den Sommer (April bis Ende September^ zu vergeben. Den an den Oberarzt Dr. Weintraud zu richtenden Bewerbung - Gesuchen sind beizufügen: 1. das Zeugniss eines approbirten Arztes über die Notwendigkeit der Kur für ein speziell zu charakterisirendes Leiden mit der Schilderung des gegenwärtigen Zustandes des Kranken, besonders des Grades seiner körperlichen Hilflosigkeit. 2. die Bescheinigung der Bedürftigkeit durch die Heimatsbehörde. — Zur Kur eignen sich vorzugsweise: chronische Rheumatismen und Reste anderer entzündlichen Krankheiten, chronische Magen- und Dannkatarrhe, chronische Gelbsucht, Gicht, Zuckerkrankheit, mangelhafte Entwicklung der Kinder, scrofulóse Leiden, vorzeitige Altcrungsprozesse, Neuralgien und RUckenmarksleiden. Anmeldungen werden bis Ende März entgegengenommen. Die Reisekosten trägt der Kranke, dem auch die Zeit des Kurgebrauches bestimmt wird. St. Josefs-Hospital. 25. Nov. 1S76 gegründet, 1892 neu erbaut. Eigenthümer: Filialinstitut der armen Dienstmägde Jesu Christi in Dernbach. Aerzte: Oberarzt Sanitätsrath Dr. Cramer für die chirurgische, Dr. Wehmer für die gynäkologische Abtheilung. 4 Assistenzärzte. Wartepersonal: 55 barmherzige Schwestern (zugleich für diu Heiligegeist-Hospital). 75 Betten in 3 Klassen: I. Kl. je 8; II. Kl. 5 f. M., 13 f. Fr.; IH. Kl. 23 f. M., 18 f. Fr., darunter 10 für Kinder. 1899 wurden 1 023 (I. Kl. 52 m., 114 w. ; H. Kl. 60 m., 132 w. ; HI. Kl. 284 m., 381 w.) Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 18 m., 14 w. sind gestorben. Diakonissen -Mutterhaus (Paulinen-Stiftung). 1853 von der Herzogin Pauline von Nassau gestiftet. Neubau 1896. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstand: Oberin

Königreich Prenssen.

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Wiesbaden.

J. v. Wintzingerode. Arzt: Oberarzt Dr. Pagenstecher. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 12 Diakonissen, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 50 Betten, darunter 7 für Knaben and 7 für Mädchen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : fi—8 M, 3—5 M und 2 M täglich. 1899 worden 498 (237 m., 2C1 w.) Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 23 m., 16 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 22 Altersschwache, Sieche und Krüppel und 2 Krankenbegleiter. Elisabeth• Heilanstalt. 10 Betten für Kinder. Arzt: Hofrath Dr. Koch. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Oktober 1878 eröffnet. E i g e n t h ö m e r : Barmherzige Brüder in Montabaur. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 13 barmherzige Brüder aus Montabaur. 12 Betten f. M., darunter 4 f. Knaben. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 M täglich. 1899 wurden 26 Kranke durchschnittlich 93,6 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausgaben 1899: 8 972 M. Die Einnahmen betrugen 9 230 M und setzten sich zusammen aus 7 500 M Verpflcgungsgeld und 1 730 M für Pflege in Privathäusern. Diakonenbeim. 1. Okt. 1887 eröfihet. 9 Diakone aus Duisburg. Sanatorium des Wiesbadener Vereins vom rothen Kreuz, l. April 1892 errichtet, besitzt Rechtsfähigkeit. Vorstand: Prinz Nikolaus von Nassau, Vorsitzender, Dr. F. Berle, Schatzmeister, Dr. Wibel, Schriftführer. Freie Arztwahl. Wartepersonal: 16 Schwestern vom rothen Kreuz. 58 Betten, darunter 8 für Kinder (I. Kl. 17, II. KL 12, III. Kl. 26). V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8—10 M, 3,so—6 M, 2 M und für Kinder l,so M täglich. 1899 wurden 696 (266 m., 430 w.) Kranke durchschnittlich 20,9 Tage verpflegt, 19 m., 14 w. sind gestorben. Prlrat-Heilanstalt für Magen- und Dannkrankheiten. Oktober 1892 von Dr. Abend eröffnet. 1 Assistenzarzt. 11 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10—25 M täglich. 1899 wurden 57 m., 46 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt. Privat-Heilanstalt fttr Hagen- nnd Darmkrankheiten von Dr. Schütz. 15. Sept. 1898 eröffnet. 9 Betten. Verpfle g u n g s p r e i s : 10—15 M täglich. 1899 wurden 9 m., 15 w. Kranke verpflegt. Armen• Angen• Heilanstalt. Am 1. Januar 1856 von den Herren v. S y b e r g , Major v. Sachs, Prof. Dr. Cuntz, Hofrath Dr. P a g e n s t e c h e r und Zollrath F r e y t a g gestiftet. Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. Vorstand: 5 Mitglieder unter Vorsitz eines Stadtrathes. Arzt: Prof. Dr. H. Pagenstecher. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern vom rothen Kreuz, 2 Wärter. 92 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,io M täglich. Privat-Heilanstalt fttr Augenkrankheiten. 1. Febr. 1898 von Dr. Kempner eröffnet 13 Betten. Prof. Pagenstecher's Privatkllnik für Augenkranke. 1886 gegründet. 1 Assistenzarzt. 1 Schwester vom rothen Kreuz. 20 Betten. 1898 sind 80 m. und 71 w. verpflegt. Privat-Augen-Heilanstalt von Dr. Gerloff. 24. Febr. 1900 konzessionirt. 11 Betten. Sanatorium von Dr. Qu esse. 14. April 1900 konzessionirt. 16 Betten. Wasser-Heilanstalt „Bad Nerothal", für Nervenkranke und Erholungsbedürftige. E i g e n t h ü m e r und Arzt: Dr. Schubert. Die Anstalt bleibt Sommer und Winter geöffnet, sie liegt am Eingange des Nerothales, dicht am Fusse des Taunus, 10 Minuten von der Stadt entfernt. 47 Betten. Kur-und Wasser-Heilanstalt Dletenmfihle. E i g e n t h ü m e r : Eine Aktien-Gesellschaft. Arzt: Sanitätsrath Dr. C. W. Müller; II. Arzt: Dr. Borchers. Die Anstalt liegt im Wiesenthal« der Rambach, unmittelbar an dem Kurpark. Das ganze Jahr geöffnet. 97 Betten. Kuranstalt fQr Nervenkranke von Dr. Heck er. 1881 in Johannisberg gegründet, 1891 nach Wiesbaden verlegt. 14 Betten. Verpflegungspreis: 10—16 M täglich. 1898 wurden 22 m., 13 w. Kranke verpflegt. Kurhaus für Nervenkranke von Dr. Gierlich. 15. März 1897 eröffnet. 35 Betten. Medico-mechanisches Institut. 22. Aug. 1882 von Dr. S t a f f e l eröfihet. 6 Betten. Dr. Plessner's Kurhaus, für Nervenleidende, zur Entwöhnung von Morphium und für Üekonvalescenten. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10—12 M täglich. Sanatorium „Lindenhof", Tür Nervenkranke, von Hofrath Dr. K r a f f e r t und br. van Meenen 1899 eröffnet. 30 Betten. Bekonvalescenten-Anstalt von Dr. Kornblum. 15. Sept. 1898 eröffnet. 9 Betten. Wöchnerinnenheim, für bedürftige Ehefrauen. April 1894 eröffnet. Die Anstalt befindet sich in einem abgeschlossenen Theil des Sanatoriums zum rothen Kreuz. E i g e n t h ü m e r : Prauenverein zur Unterhaltung eines Wöchnerinnenasyls. Vorsitzende: Frau v. Hoch Wächte r. Die Anlagekosten von 20000 M sind durch Geschenke und Bazare aufgebracht, die Unterhaltungskosten durch Mitgliedsbeiträge, Kollokten und Geschenke. A r z t : Dr. Fuchs. Wartejersonal: 3 Schwestern vom rothen Kreuz. Es werden nur Ehefrauen kurze Zeit vor der 33*

Wflda—Wilhelmshaven.



516 —

Königreich Preussen.

Entbindung bis zum Ende des Wochenbettes u n e n t g e l t l i c h aufgenommen, auch die Kinder der Frmnen bis zum Alter von 3 Jahren. 18 Betten. 1899 worden 132 Wöchnerinnen durchschnittlich 11 Tage verpflegt. Ausgaben 1899 : 7 382,ao M. Die Einnahmen betrugen 12 593,«» M. Dr. Wehmer's WJJchnerlnnenhelm. 26. Febr. 1896 konzessionirt. 7 Betten. 1899: 23 Schwangere entbunden. 6 Privat-Entbindungsanstalten von Hebammen mit zusammen 12 Betten. 1899 wurden im ganzen 27 Schwangere verpflegt. Helllgegelst• Hospital. W a r t e p e r s o n a l : siehe Josefs-Hospital. 49 Betten. Blinden-Sehul- und Arbeitsanstalt. Gegründet 23. Okt. 1861 für Nassau. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit D i r e k t o r und V o r s t a n d : Landesrath Krekel; 6 Lehrer, 1 Lehrerin. 37 Zöglinge, 24 Schüler; 2 Klassen. Kost- und Schulgeld: 120—450 M. 9 Freistellen. Wilda, 6 005 Einw. (Kreis Posen, Ost, Beg.-Bez. Posen). Altenhelm. 1898 errichtet. 1 Diakonissin aus Posen. 1898: 15 Verpflegte. Wildemann, 1 3 7 3 Ein«. (Kreis Zellerfeld, Beg.-Bez. Hildesheim). S a n a t o r i u von Dr. Zachariae. Pension für Erholungsbedürftige, Neurasthenische u. 8. w. Luftkurort im Oberharz. Das ganze Jahr geöffnet. Wilhelmshaven, 2 9 0 0 0 Einw., 14 Aerzte, 3 Zahnärzte, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Wittmund, Beg.-Bez. Aurich). Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt durch das marinefiskalische Wasserwerk in Feldhausen. Dasselbe ist erbaut von 1874 bis 1878. Das Werk ist seit 1. April 1878 in Betrieb und entnimmt das Wasser aus 3 Kesselbrunnen. 1895 bis 1898 ist die Anlage durch Herstellung eines Hilfswasserwerks mit 2 Röhrenbrunnen und besonderer Pumpenanlage erweitert worden. 1899 sind 267 504 cbm Wasser gefördert. — Die Grösse des preussischen Jadegebiets beträgt etwa 500 ha. Hiervon werden 360 ha entwässert, bezw. werden noch später der Entwässerung angeschlossen werden. Der Rest von 140 ha entfällt auf die Hafenanlagen der Kaiserlichen Werft und auf Grundstücke, deren Anschluss an die Entwässerung nicht möglich ist. Die E n t w ä s s e r u n g findet durch den Dauensfelder Siel (Nordsiel) und durch den Siel neben der Kronprinzenstrasse (Südsiel) statt; zu ersterer Anlage, welche Eigenthum des Reichsfiskus ist, gehören eine Pumpstation, ein Sammelbecken und rund 4000 m Rohrleitung; zu letzterer Anlage, welche Eigenthum des preussischen Fiskus ist, gehören zwei Sammelbecken ohne Pumpstation, 2 200 m gemauerte begehbare Kanäle und 25 000 m Thonrohrleitung von 16 bis 60 cm Durchmesser. Die Fläche, welche durch die erstere Anlage entwässert wird, hat 130 ha, die zur letzteren Anlage gehörige 230 ha Grösse. Das Sammelbecken des Nordsiels ist 2 200 qm, diejenigen des Südsiels sind 8000 qm gross. Die Reinigung der Leitungen geschieht durch regelmässige Spülung; das Wasser hierzu wird theils aus don Hafenanlagen der Werft, theils ans dem Ems-Jade-Kanal entnommen. — Die A b o r t a n l a g e n in don Häusern sind nach Art des Heidelberger Tonnensystems eingerichtet. Die Küchenabwässer und flüssigen Abgangsstoffe werden der Entwässerungsanlage zugeführt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist mit dem städtischen Krankenhause verbunden; eingerichtet 1894. Budenberg'scher Apparat, sowie Lingner'scher Gljcoformal-Apparat. 1898/99 waren 30 Desinfektionen, davon entfielen 27 auf Möbel und Effekten, 3 auf Wohnungen. — Von einem Verein sind am Strande B a d e a n s t a l t e n (zwei für Herren- und eine für Damen) eingerichtet. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 29. Mai 1889. Stationslasaret, für Marine-Angehörige. 1869 erbaut und 1. Jan. 1874 in Benutzung genommen. V o r s t a n d : Marine-General-Oberarzt Sander. W a r t e p e r s o n a l : 12 Sanitätsunteroffiziere, 13 Ober-Sanit&tsgasten, 4 ausgebildete Zivil-Krankenwärter und 9 Marine-Krankenwärter. 250 Betten. 1898 wurden 1 815 Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 10 sind gestorben. — G a s g l ü h l i c h t . V e n t i l a t i o n s s y stem mit der Heizung verbunden. H e i z u n g s s y s t e m : Zentralheizung (warme Luft). D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , nur für Marinezwecke vorhanden. Werft-Krankenhang der Betriebs-Krankenkasse der Nordsee-Station. 1887 vom MarineFiskus errichtet. Vorstand: Der Ober - Werftdirektor. A r z t : Marine - Oberstabsarzt I. Kl. Koenig. W a r t e p e r s o n a l : 6 Schwestern aus dem Klementinenhause in Hannover, 2 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter, 1 m., 2 w. Wärter. 52 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,75 bis l,io M täglich. 1899 wurden 448 (334 m., 114 w.) Kranke durchschnittlich 29 bezw. 21 Tage verpflegt, 13 m., 11 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 41 251,10 M, letztere setzten sich zusammen aus 17 323,73 M Verpflegungsgeld, 48 M für verkaufte Produkte und 23 879,17 M Zuschuss des Staates.

Königreich Prenssen.



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Wilhelmshohe—Winsen a,/Luhe.

Städtisches Krankenhaas. 1892 errichtet. Aerzte: Dr. Osterbind für die innere, Dr. Schwanhaenser für die chirurgische Abtheilang. Wartepersonal: 4 Schwestern Tom rothen Kreuz aaa dem Klementinenhaase zu Hannover, 2 m., 2 w. aasgebildete Krankenwärter. 61 Betten, darunter 10 f. Kinder. Verpflegnngspreis für Erwachsene 4, 2,so and 1,75 M, f&r Kinder 3, l,so and 1 M täglich. 1899 worden 474 (257 m., 217 w.) Kranke durchschnittlich 22 bezw. 25, e Tage verpflegt, 15 m., S w. sind gestorben. Aasgaben and Einnahmen 1899 betrugen 37 140,58 M, letztere setzten sich zusammen aas 26 442,lo M VerpflegangBgeld and 10 698,38 M Zaschass der Stadt. PriTat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. WestphaL Eröfbet 16. Hai 1899. Wilhelmshöhe (Bad), 192 Einw. (Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel). Elektro - hydrotherapeutische Heilanstalt, f&r Nervenleidende, mit Ausschluss aller eistig Gestörten, das ganze Jahr hindurch geöffnet. 1877 errichtet Arzt and Besitzer: r. Wiederhold. 2 Assistenzärzte. „Bad WilhelmshOhe". Karanstalt von Dr. Greveler. Medlco-mechanisches Institut und Kuranstalt von Dr. Greger.

g

Willenberg, 2 401 Einw. (Kreis Ortelsbnrg, Beg.-Bei. Königsberg). StUtisches Krankenhaus, ist Oktober 1899 eingegangen. Die Kranken werden nach dem Kreis-Krankenhause in Ortelsbnrg übergeführt. Willich, 5 345 Einw. (Landkreis Krefeld, Beg.-Bez. Dflsseidorf). Katharinen-Hospital. 1872 grösstenteils von der verstorbenen Jungfrau Eva K a t h a r i n a Esser gestiftet, der Grund und Boden ist ein Geschenk von Johann Jacob Langels, der Rest des Baukapitals ist von den Pfarreingesessenen geschenkt. Eigenthümer: Katholische Pfarrgemeinde. A r z t : Dr. Lipps. Wartepersonal: 7 arme DienstmSgde Jesu Christi aas Dernbach. 45 Betten. Verpflegnngspreis: 3, 2 and 1 M, für Kinaer 0,«o M täglich. 1899 wurden 158 Kranke darchscnnituicn 55,» Tage verpflegt, 7 m., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben werden gedeckt and bestritten darch die eingenommenen Verpflegangsgelder, wo dieses nicht ausreicht darch Geschenke nicht genannt sein wollender Personen der Pfarrgemeinde. Wilmersdorf mit Halensee, 22 400 Einw. (Kreis Teltow, Beg.-Bei. Potsdam). Wasserversorgung durch die Charlottenburger Wasserwerke. — Kanalisation siehe Schöneberg, Seite 451. Dlakonlssen-Statlon (Sigmaringenstr. 1). Sanltfttswaehe: Sigmaringenstr. 1 and Karfttrstendamm 118 (Halensee). Prlrat-Irrenanstalt von Fraa Martin (Brandenburgischestr. 86). Prirat-Irrenanstalt. Aufnahme anheilbarer Geisteskranken männlichen Geschlechts. 1881 von Robert Wegener eröffnet. Filiale der Berliner stfidtischen Irrenanstalt zn Dalldorf. Eigenthümer: Wegener'sche Erben. Arzt: Dr. Grochtmann. 29 Betten. Verpflegnngspreis: 5, 3, 2,to and l,so M täglich. 1899 worden 28 Kranke verpflegt, 3 sind gestorben. Wilster, 5 171 Einw. (Kreis Steinburg, Reg.-Bez. Schleswig). Krankenhaas. Im Augast 1870 von Sanitätsrath Dr. Mencke gegründet. Eigenthömer: Verein zur Verbesserung der Krankenpflege (Aktiengesellschaft). Arzt: Dr. Carlan. 14 Betten. Verpflegnngspreis: l,so bezw. l,so M tfiglich. 1899 worden 136 Kranke durchschnittlich 19,s Tage verpflegt, 10 sind gestorben. Die Annahmen 1899 betrogen 6 590 M. Winkel, 2 212 Einw. (Rheingankreis, Reg.-Bez. Wiesbaden). St. Josephshans. 1887 darch das Mutterhans za Dernbach gegründet. Eigenthümer: Das Mutterhaas za Dernbach. Arzt: Dr. Klockner. Wartepersonal: 6 arme DienstmSgde Jesu Christi aas Dernbach. 30 Betten. Verpflegungspreis: l,so and 0,s< M täglich. 1899 wurden 10 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 190,8 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Aasgaben 1899 : 3 799 M. Die Einnahmen betragen 3 814 M Verpflegangsgeld. Winsen a./Lahe, 3 808 Einw. (Kreis Winsen, Beg.-Bez. Lüneburg). Krankenhaas „Bethesda". 4. Nov. 1880 errichtet. Eigenthümer: Verein mit Rechtsfihigkeit. Freie Arztwahl. Warte personal: 1 Diakonisse aas dem Henriettenstift in Hannover, 1 Wärter. 25 Betten. 1898 worden 264 Kranke verpflegt.

Winterberg—Witten.



518



Königreich Preaasen.

Winterberg, 1 265 Einw. (Kreis Brilon, Beg.-Bez. Arnsberg). Franziskas-Hospital. 1890 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziakanerinnen aus Olpe. 16 Betten. 1898 worden 53 Pereonen verpflegt. Winzig, 1 944 Einw. (Kreis Wohlan, Reg.-Bez. Breslau). StUtische Krankenanstalt (Hospital ad St. Lazarum). 1868 errichtet. Arzt: Dr. Höhlmann. 6 Betten. 1899 wurden 5 Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Wipperfürth, 1 130 Einw. (Kreis Wipperfürth, Beg.-Bez. Köln). Wasserleitung 1890 eröffnet. St. Josephs • Hospital. 5. Jan. 1864 von der katholischen Pfarrgemeinde eröffnet. Leitende Aerzte: Für Wipperfürth Kreisphysikus Dr. Meerbeck, für Klöppelberg Dr. Üben. Wartepersonal: 9 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. 102 Betten, darunter 25 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1, 0,»o und 0,«o M täglich. 1899 wurden 95 m., 92 w. Kranke durchschnittlich 100 Dezw. 30 Tage verpflegt, 9 m., 11 w. sind gestorben. Ansserdem verpflegt: 12 Altersschwache, 4 Sieche and Krüppel and 7 m., 1 w. Krätzkranke. Aasraben 1899: 19 571 M. Die Einnahmen betrogen 19 310 M und setzten sich zusammen aas 16 320 M Verpflegungsgeld, 400 M für verkaufte Produkte, 1 220 M Kapitalszinsen, 736 M Zuschuss der Gemeinde, 331 M Geschenken und 300 M für die Kleinkinder-Bewahrschule. Wirsitz, 1 555 Einw. (Kreis Wirsitz, Beg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f , 1893 eröffnet. Kreis-Krankenhans. 2. Febr. 1891 errichtet. Arzt: Dr. Berger. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus Posen. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, l,2o und 0,so M täglich. 1899 worden 73 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 50 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: ordentliche 6 773 M, ausserordentliche 3 800 M. Die Einnahmen betrugen 10 809,41 M Verpflegungsgeld. Wissel, 989 Einw. (Kreis Kleve, Beg.-Bez. Düsseldorf). Helena-Hospital. Errichtet 1897. Wartepersonal-. 3 Klemensschwestern aus Münster. 8 Betten. 1899 waren 16 Verpflegte. Wissen, links der Sieg, 2 000 Einw. (Kreis Altenkirchen, Beg.-Bez. Koblenz). St. Antonlus-Krankenhans. 1892 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 5 Franziskanerinnen aus Olpe. 40 Betten. 1898 wurden 102 m., 50 w. Kranke verpflegt. Sieehenhans. Die Anstalt ist von der Fürstlich Hatzfeld'sehen Familie gestiftet und wird unter Oberaufsicht des fürstlichen Stammhalters von einer Kommission, bestehend aus den zeitigen Pfarrern und Bürgermeistern sowie dem fürstlichen Rentmeister, verwaltet. Für die Verpflegung in der Anstalt reicht der Stiftungsfonds aus. Die öffentliche Krankenpflege wird anentgeltlich geleistet, während die Privatkrankenpflege nach freiem Ermessen honorirt wird. Wartepersonal: 2 Franziskanerinnen aus Olpe. 12 Betten. 1898 wurden 2 m., 10 w. Sieche verpflegt. Witten, 28 769 Einw. (Stadtkreis, Beg.-Bez. Arnsberg). Zentral gespeiste G r u n d w a s s e r l e i t u n g seit 1862. Das Wasser stammt aus Brunnen im Ruhr-Flussgebiete. Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaas vorhanden. — K a n a l i s a t i o n in stetiger Erweiterung, 1867 mit der Ausführung begonnen. Mit Ausnahme von Fäkalien und schädlichen Fabrikabwässern werden sämmtliche Abwässer durch die Kanäle in die Kühr abgeführt, während der Sommermonate werden sie grösBtentheils zunächst über Rieselwiesen geleitet und alsdann in die Bahr abgelassen. — B a d e a n s t a l t an der städtischen Ruhrbrücke, im Besitze einer Aktiengesellschaft. Evangelisches Diakonissen- und Krankenhans für die Grafschaft Mark und das Siegerland, zur Ausbildung von Diakonissen und zur Krankenpflege. Eröffnet 19. Okt. 1890 und gegründet durch freie Vereinigung evangelischer Männer der Grafschaft Mark und des Siegerlindes, besitzt Rechtsfähigkeit. Diakonissenhaus-Vorsteher: Pastor M. Graeber. Leitende Aerzte: Dr. König für die innere, Dr. Boshamer für die chirurgische Station, Dr. Stoewer für Augenkranke. Wartepersonal: 40 Diakonissen aus Kaiserswerth, 4 Schwestern anderer Vereinigungen, 3 ausgebildete Krankenwärter. 195 Betten: 153 f. M., 42 f. Fr. Verpflegungs-

Königreich Preussen.



519



Wittenberg.

p r e i s in 3 Klassen: 4—5 M, 3 and 1,7» M täglich. 1899 wurden 1786 Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 108 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 14 Sieche. Ausgaben 1899: 118801,1» M. Die Einnahmen betrugen 117 366,60 M and setzten sich zusammen aas 102 550,15 M Verpflegungsgeld and 14 816,sj M aas sonstigen Quellen. • a r t e n - Hospital. 7. Nov. 1858 von H. v. Bomberg-Brüninghausen gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Katholische Kirchengemeinde. Leitender Arzt: Dr. Kempermann. Wartep e r s o n a l : 14 Vincentinerinnen aas Paderborn. 145 Betten: 114 f. M., 31 f. Fr. Verp f l e g n n g s p r e i s einschl. Medizin: I. Kl. 3,io M, II. Kl. 2,7s M, IE. KL 1,7« M, IV. Kl. 1 M tiglich. 1898 worden 703 m., 210 w. Kranke durchschnittlich 29,s Tage verpflegt, 45 m., 27 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Pfründner (davon 1 gestorben), 3 Altersschwache, 6 Sieche, 3 Krankenbegleiter una 121 m., 38 w. zar Reinigung von Ungeziefer. Wittenberg, 18 000 Einw., 10 Aerzte, 2 Zahnärzte, 8 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Wittenberg, Beg.-Bez. Merseburg). Die Wasserversorgung findet statt: 1. durch 6 öffentliche Pumpbrunnen, 2. durch 4 Privat-Quellwasserleitungen, welche schon vor 300 Jahren angelegt sind, 3. durch die städtische Quellwasserleitung, 1883/84 für 462 000 M gebaut. Mehrere Sammelbrunnen in Straach, welche das Wasser nach Döbien in das Reservoir fahren. Von hier wird das Wasser in einer Thonröhrenleitung von 30 cm Durchmesser, der Stadt zugeführt. — Schlachthof geplant. — Die Stadt besitzt einen fahrbaren D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t seit 1892, von Rietschel & Henneberg. — 3 B a d e a n s t a l t e n and zwar: 1 Militär-Badeanstalt, 3 km oberhalb der Stadt an der Elbe, 1 Privat-Zivil-Badeanstalt, 1899 nea errichtet, 2 km oberhalb der Stadt an der Elbe und eine öffentliche städtische Badeanstalt. — Bau-Polizei-Ordnung vom 31. März 1884. Garniaonlasaret. 1515 bis 1518 erbaut, diente anfänglich als Wohnnng des „Kurfürsten-Amtmanns"; 1817 als Lazaret eingerichtet; 1883 wurde dazu der bis dahin als Kommandanturgebäude dienende östliche Flügel zum Lazaret mit in Gebrauch genommen. 1897 wurde ein Operationszimmer eingerichtet. Vorstand: Oberstabsarzt L Kl. Dr. Waegelein. W a r t e personal: 15 Sanitäts-Unteroffiziere bezw. Mannschaften sowie 4 ausgebildete MilitärKrankenwärter. 85 Betten. 1898 wurden 739 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt. — D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Grove in Berlin. Gasglühlicht. Städtische Kranken- und Armenanstalt. 1824 errichtet Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. Arzt: Sanitätsrath Dr. Kortmann. Wartepersonal: 1 m., 1 w. Krankenwärter. 50 Betten, darunter 12 für Kinder. Verpflegungspreis: für öffentliche Kosten 1 M, für Krankenkassen 1,25 M, für bemittelte Personen 1,7s M täglich. 1899 wurden 196 m., 40 w. Kranke durchschnittlich 24 bezw. 69 Tage verpflegt, 8 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 m., 5 w. Sieche sowie 4 m., 3 w. Pflegekinder. Ausgaben 1898/99: 13 494,78 M. Die Einnahmen betrugen 35950,64 M und setzten sich zusammen aus 5 453,09 M Verpflegungsgeld, 84 M Kapitalszinsen, 12 900 M Zuchuss der Stadt, 10,»o M Geschenken und 17 502,»i M aus sonstigen Quellen. Paul Gerhardt-Stift unter dem rothen Krem. 4. Okt. 1883 durch ein Komitee mit Hilfe des Vaterländischen Frauenvereins zu Wittenberg gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Vorstand mit Rechtsfähigkeit. Arzt: Kreisphysikus, Sanitätsrath Dr. v. Hake. Wartepersonal: 4 Diakonissen aus dem Paul Gerhardt-Stift in Berlin, 1 m., 1 w. Krankenwärter. 30 Betten. Verpflegungspreis: 4, 2,so und 1,50 M täglich. 1899 wurden 139 m., 62 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 6 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem veiyflegt 2 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899: 9 220 M. Die Einnahmen betrugen 11926 M und setzten sich zusammen aus 9 800 M Verpflegungsgeld, 26 M Kapitalszinsen und 2 100 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Provinzial-Hebainmen-Lehranstalt. 1819 vom Ministerium errichtet. E i g e n t h ü m e r : Provinz Sachsen. Arzt: Direktor Sanitätsrath Dr. Kortmann. 1 Assistenzarzt. 70 Betten, darunter 10 für Kinder. Verpflegung unentgeltlich. 1899 wurden 60 Wöchnerinnen durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 2 Kinder sind gestorben. Ausserdem verpflegt 54 Hebammen•chülerinnen. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 11840,34 M, letztere setzten sich zusammen aas 7170,« M Verpflegungsgeld, 4 565,68 M Zaschuss der Provinz und 103,so M aus sonstigen Quellen. Kaiser Friedrich • Slechenhaiis. 22. Sept. 1894 eröffiiet. Wartepersonal: 3 Diakonissen aus dem Paul Gerhardt-Stift zu Berlin. Kaiser Wilhelm - Augusta - Hospital. Altersversorgungs-Anstalt. Zum Gedächtniss der. goldenen Hochzeit des Kaiserpaares im Jahre 1879 durch freiwillige Beiträge und durch Schenkungen der Stadt gestiftet, am 7. Okt. 1887 eröffiiet von einem Komitee, am 23. Juli 1897 in die städtische Verwaltung übernommen. 5 Plätze werden gegen Einzahlung eines Kapitals und 2 Plätze als Freistellen vergeben.

Wittenberge—Wölfelsgrund.



520



Königreich Preassen.

Wittenberge, 14 561 Einw. (Kreis Westprignitz, Beg.-Bei. Potsdam). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. — Die Stadt ist seit 1887 zum Theil kanalisirt. Stfdtlsches Krankenhaas. 1881 von der Stadt neu erbaut. Arzt: Dr. Cramer. Wartepersonal: 1 Diakonisse aas dem Oberlinhaase Nowawes, 1 ausgebildeter Krankenwirter und 1 Wärterin. 27 Betten. Verpflegungspreis: 2 and l,so M, für Arme 0,60 M täglich. 1899 worden 123 m., 64 w. Kranke durchschnittlich 16 bezw. 35 Tage verpflegt, 10 m., 5 w. sind gestorben. Aasgaben und Einnahmen 1899 betragen 7 042 M, letztere setzten sich zusammen aas 4 745 M Verpflegangsgeld, 225 M Zaschnss der Provinz and 2 072 M der Gemeinde. Wilhelm Herx'sehe Stiftung. FriTat-Krankenanstalt von Dr. Weber. Eröffiiet 28. Mai 1891. 7 Betten. Wittichenau, 2 151 Einw. (Kreis Hoyerswerda, Reg.-Bez. Liegnitz). Krankenhaas der barmherzigen Schwestern. 1897 eröffnet Wartepersonal: 7 Borromäerinnen aas Trebnitz. 6 Betten. 1898 worden 14 Kranke verpflegt. Wrtttioh, 3 646 Einw. (Kreis Wittlich, Beg.-Bez. Trier). Wasserleitung vorhanden. Hospital St. Wendelini. 1868 errichtet aus den Mitteln von Stiftungen früherer Zeit. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Arzt: Dr. Bastgen. Wartepersonal: 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. 30 Betten. Verpflegangspreis: 3, 2 und l,ao M täglich. 1899 worden 70 m., 56 w. Kranke durchschnittlich 47 Tage verpflegt, 9 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 5972 M. Die Einnahmen betrogen 6039 M und setzten sich zusammen aus 5 246 M Verpflegangsgeld, 566 M Kapitalszinsen and 227 M für Nähüchule. Wittstock, 7 720 Einw. (Kreis Ostprignitz, Beg.-Bez. Potsdam). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaas vorhanden. Sttdtisches Krankenhaus. 1834 errichtet, 1897 Neubau aasgeführt. Arzt: Dr. Zarnack. Wartepersonal: 1 Schwester vom rothen Kreuz aus Köln. 20 Betten: 15 f. M., 5 f. Fr. Verpflegungspreis: 2 und 1,jj M täglich ohne Medizin. 1899 worden 70 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 36 bezw. 50 Tage verpflegt, 4 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrogen 8 439,2} M, letztere setzten sich zusammen aus 2 897,oa M Verpflegangsgeld, 5 524,70 M ZuBchass der Gemeinde and 17,so M aas sonstigen Quellen. Landarmen- nnd Slechenangtalt, auch zur Pflege von a n h e i l b a r e n Geisteskranken. 1792 durch den damaligen Kurmärkischen Landarmenverband errichtet. Eigenthümer: Provinz Brandenburg. Leitender A r z t : Sanitätsrath Dr. Reater. Wartepersonal: 1 Oberpfleger aas dem Jonannisstift in Berlin-Plötzensee, 14 m., 6 w. Krankenwärter. 309 Betten: 196 t M., 113 f. Fr., einschliesslich für Hospitaliten. Verpflegangspreis: für unheilbare Geisteskranke und erwachsene Epileptische 300 M, für Taubstumme und Blinde 216 M, für ortsarme Hospitaliten 150 bezw. 180 M jährlich; landarme Pfleglinge nnd heilbare Geisteskranke werden aaf Kosten des Landarmenverbandes von der Provinz Brandenburg verpflegt. Die aufkommenden Pflegekosten werden bei der Brandenbargischen Landeshauptkasse zu Berlin eingezahlt. 1899 wurdon 141 m., 137 w. Kranke verpflegt, 5 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 107 m., 78 w. Kranke (20 m., 20 w. gestorben) nnd 167 Altersschwache, Sieche nnd Krüppel (29 gestorben). Aosgaben and Einnahmen 1899 betragen 128 265,43 M, letztere setzten sicn zusammen aus 10098,io M für verkaufte Produkte, 117 629 M Zaschuss der Provinz und 537,73 M aus sonstigen Quellen. Witzenhausen, 3 270 Einw. (Kreis Witzenhansen, Beg.-Bez. Kassel). Stldtlsehes Krankenhaus. 1845 errichtet. Arzt: Dr. Collmann. 12 Betten. Verp f l e g a n g s p r e i s : 1,90 M täglich. 1899 wurden 10 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 8, s bezw. 20,1 Tage verpflegt. Aasgaben and Einnahmen 1899 betrugen 318 M, letztere setzten sich rasammen aas 210 M Verpflegangsgeld und 108 M Zaschass aer Stadt. Privat-Heil- nnd Pflegeanstalt von Dr. Collmann. WölfWegrund, 647 Einw. (Kreis Habelschwerdt, Beg.-Bez. Breslau). Sanatorium von Sanitätsrath Dr. Jaenisch. Pension für Kranke. 1892 errichtet. 70 Betten. Verpflegangspreis: 6—8 M tätlich. 1899 worden 247 (115 m., 132 w.) Kranke durchschnittlich 47 läge verpflegt, 2 sind gestorben.

Königreich Preussen.



521



Wohlan—Wolgast.

Wolllau, 4 664 Eiow., 4 Aerzte, 2 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Wohlan, Beg.-Bex. Breslau). WaBBerleitang mit eisernen Röhren, ans einem gemauerten Bassin, 2,5—3 km Tor der Stadt, gespeist ans Wiesenqaellen. 1884 für 20 400 U renovirt, soll diese Anlage seit etwa 500 Jahren (aber mit Holzröhren) bestanden haben. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. März 1883. Ansteltslazaret der Unteroffizier -Vorschule. Das Gebäude soll 1664 errichtet sein, diente ursprünglich als Postgebäude, wurde von 1825 bis 31. März 1890 als Garnisonlazaret benutzt, dann dem Bezirkskommando eingeräumt, 1891 zum Theil umgebaut und eingerichtet. Es liegt im südöstlichen Theile der Stadt. V o r s t a n d : Oberarzt Dr. Blanc. W a r t e p e r s o n a l : 2 Sanitäts - Unteroffiziere, 1 Zivil-Krankenwärter. 14 Betten. 1898 wurden 46 Enuike durchschnittlich 15 Tage verpflegt. Laxaret des KSnlgl. HilfsgefXngnisses. Eröffnet am 1. Aug. 1890. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 550 Männer. H a f t r ä u m e : 455 Einzelzellen ausschL Strafzellen, 100 Schlafzellen, 4 gemeinsame Arbeitsräume von 124 qm GesammtgrÖ8se. A r z t : Dr. Ohm. K r a n k e n r ä u m e : 7 von 111 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 160 Männer. Städtisches Krankenhang. 1848 errichtet. A r z t : Dr. Kornblum als Kommunalarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 wurden 39 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausgaben und E i n n a h m e n 1899 betrugen 660 M, letztere setzten sich zusammen aus 104 M VerpflegungBgeld und 556 M Zuschuss der Stadt. Wolbeck-Wiegbold, 1 153 Einw. (Landkreis Münster, Beg.-Bez. Münster). Marlen-Hospital. 1872 vom Pfarrer K l ü a e n e r errichtet. E i g e n t h ü m e r : Wiegbold und Kirchspiel Wolbeck. V o r s t a n d : Amtmann Middeler, Vorsitzender des Kuratoriums. A r z t : Dr. Busmann. W a r t e p e r B o n a l : 5 Klemensschwestorn aus Münster. 33 Betten: 16 f. M., 14 f. Fr. und 3 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—0,so M täglich. 1898 wurden 63 m., 42 w. Kranke durchschnittlich 27 bezw. 44 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 6 Altersschwache, 6 Sieche, 1 Krankenbegleiterin. Ausgaben 1898: 6 388 M. Die Einnahmen betrugen 6 521 M und setzten sich zusammen aus 3 745 M Verpflegungsgeld, 225 M für verkaufte Produkte, 2 090 M Zuschuss der Gemeinde und 461 M Legaten, Geschenken und Kollekten. Kaltwasserheilanstalt von Dr. Lackmann.

1. Mai 1893 eröffnet. 20 Betten.

Woldenberg, 4 667 Einw. (Kreis Friedeberg i./Neumark, Beg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhaus. 1860 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Stumpff. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,ao M täglich. 1898 wurden 46 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 17,3 bezw. 32,» Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt 3 Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 2356 M, letztere setzten sich zusammen aas 1289 M Verpflegungsgeld, 1021 M Zuschuss der Stadt und 46 M ans sonstigen Quellen. Wolfhagen, 2 932 Einw. (Kreis Wolfhagen, Beg.-Bez. Kassel). Städtische Krankenstuben. 1867 eröffnet. A r z t : Geh. Sanitätsrath Dr. Führer, Kreisphysikus. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,ao M täglich. 1899 wurden 2 Kranke verpflegt. Hospital. Die Leitung ist 1894 von den Diakonissen aus Kassel übernommen. 9 Betten. Wolfsanger, 1 800 Einw. (Landkreis Kassel, Beg.-Bez. Kassel). Kuranstalt Luisenthal (medico - mechanische Anstalt, Wasser - Heilanstalt) von Dr. Brenssell. 1. Jan. 1894 eröffnet. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,JO M täglich. 1899 wurden 74 m. Kranke verpflegt. Wolgast, 8 147 Einw. (Kreis Greifswald, Beg.-Bez. Stralsund). Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus, ohne Freibank, vorhanden. Krankenanstalt des Armenhauses. 1S33 von der Stadt eingerichtet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Wiesener. 3 Betten. 1898 wurden 6 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 21 bezw. 52 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben.

Wollin—Wormditt.



522



Königreich Preussen.

Wollin, 4 899 Einw. (Kreis Usedom-WolliD, Beg.-Bez. Stettin). StSdtisehes Krankenhans. A r z t : Dr. LüddeD, Stellvertreter Dr. Hafemann. Wartep e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 1*2 Betten. 1899 worden 33 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 40 bezw. 17 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Aasgaben nnd Einnahmen 1399 betragen 1 486,49 M, letztere setzten sich zusammen aas 1 334,» j M Verpflegangsgeld and 151,94 M Zaschass der Stadt. Wollstein, 3 236 Einw. (Kreis Bonist, Beg.-Bez. Posen). Kreis-Krankenhaus. 1. Okt. 1873 vom Wirkl. Geh. Rath und Landrath a. D., Schlosshanptmann von Posen, Freiherrn v. U n r u h e - B o m s t gestiftet, bis November 1874 aas eigenen Mitteln erhalten, dann mit voller Einrichtung und allem Zubehör nebst Gärten dem Kreise geschenkt. V o r s t a n d : Der Kreisausschuss. A r z t : Kreisphv6ikus Dr. Schroeder. Wartep e r s o n a l : 2 Diakonissen ans Posen, 1 Krankenwärter. 25 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : l,»o—0,ko M täglich. 1899 wurden 80 m., 47 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 5 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 7 518,91 M, letztere setzten sich zusammen aas 4 917,ss M Verpflegungsgeld, 213,7» M für verkaufte Produkte, 2 378,9 5 M Zuschass des Kreises and 8,6 i M aas sonstigen Quellen. Krankenanstalt ;,cnm Samariter". 7. April 1843 von Maria P e a r c e errichtet. Vorstand: Ein Kuratorium, A r z t : Dr. Markwitz. W a r t e p e r s o n a l : 2 Vincentinerinnen aas Kulm. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—3 M, 1, 0,so und 0,60 M täglich. 1899 worden 61 m., 39 w. Kranke durchschnittlich 26 bezw. 45 Tage verpflegt, 6 m., 3 w. sind gestorben. Siechenhelm, 1896 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse ans Posen. 1898 worden 5 Sieche verpflegt. Wolmirstedt, 4 170 Einw. (Kreis Wolmirstedt, Beg.-Bez. Magdeburg). Kreis-Krankenhans. Eröffnet 1. Oktbr. 1896. A e r z t e : Kreisphysikus Dr. Klage und Dr. Schwaner. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Bethanien-Berlin, 2 ausgebildete Krankenwärter. 65 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so und 1,30 M täglich. 1899 wurden 797 (458 m., 339 w j Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 18 sind gestorben. Ausgaben 1899: 24 890,36 M. Die Einnahmen betrugen 22 477,4g M und setzten sich zusammen aus 15 551,65 M Verpflegungsgeld, 5 000 M Zuschass des Kreises aas dem Reservefonds der Kreissparkasse, 1 724 M für Dienstboten-Abonnement und 201,na M aus sonstigen Quellen. Wongrowitz, 5 260 Einw. (Kreis Wongrowitz, Beg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Kreis-Krankenhans. 1873 vom Kreise errichtet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Laskowski. W a r t e p e r s o n a l : 4 Vincentinerinnen aus Kalm. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für KreisEingesessene für die ersten 14 Tage 0,7o M, später 0,60 M; für Auswärtige 0,so M täglich. 1S99 wurden 100 m., 62 w. Kranke durchschnittlich 47 Tage verpflegt, 10 m., 8 w. sind gestorbenAasgaben und Einnahmen 1899 betrugen 14 173,38 M, letztere setzten sich zusammen ans 6 025,is M Verpflegungsgeld und 8 148,23 M Zuschuss des Kreises. Worbis, 2 003 Einw. (Kreis Worbis, Beg.-Bez. Erfurt). Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern. 18. Nov. 1883 errichtet anter Mitwirkung von Wohlthätern. E i g e n t h ü m e r : Die Kirche ad St. Nicolaum. A r z t : Kreisphysikus Dr. Wehr. W a r t e p e r s o n a l : 3 Vincentinerinnen aus Paderborn. 22 Betten, darunter 4 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so—1 M täglich. 1899 wurden 46 Kranke verpflegt, 2 sind gestorben. Ausserdem verpflegt eine Altersschwache. Wormditt, 5 219 Einw. (Kreis Braunsberg, Beg.-Boz. Königsberg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St. Elisabeth - Krankenhans. 1871 gestiftet. Die Stifterin will anbekannt bleiben. E i g e n t h ü m e r : Der bischöfliche Stuhl von Ermland. A r z t : Sanitätsrath Dr. Poschmann. W a r t e p e r s o n a l : 4 Katharinerinnen aus Braunsberg, 1 Krankenwärter. 40 Betten. Verp f l e g u n g s u r e i s : 3, 2, 1,50 und 0,80 M täglich. 1899 wurden 126 m., 81 w. Kranko durchschnittlich 22 bezw. 45 Tage verpflegt, 10 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 8 Pfrflndner nnd Sieche. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 10 319 M, letztere setzten sich zusammen aus 9 992,40 M Verpflegungsgeld, 120 M Kapitalszinsen and 206,eo M Geschenken.

Königreich Prenssen.

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Wormersdorf—WOlfrath.

Wormersdorf, 1 045 Einw. (Kreis Rheinbach, Beg.-Bez. Köln). Kloster-Krankenhaus. Eigenthum der Kirche in Ipplendorf, 1860 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 5 arme Dienstmägde Jesu Christi aas Dernbach. 12 Betten. 1898 wurden 59 Personen verpflegt. Worringen, 5 682 Einw. (Landkreis Köln, Beg.-Bez. Köln). Gemeinde - Krankenhang. 1. Jan. 1890 eröffnet. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 9 Franziskanerinnen aas Waldbreitbach. 33 Betten, darunter 6 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—l,ss U täglich. 1899 worden 22 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 82 bezw. 244 T age verpflegt, 3 m. sind gestorben. Aasgaben 1899: 9 619 M. Die Einnahmen betragen 10155 M and setzten sich zusammen aas 6 709 M Verpflegungsgeld, 1000 M Zuschuss der Gemeinde, 645 M Geschenken, 600 M Naturalien und 1 201 M aus sonstigen Quellen. Wreschen, 5 148 Einw. (Kreis Wreschen, Reg.-Bez. Posen). S c h l a c h t h o f im Privatbesitz vorhanden. Kreis-Krankenhans. 1871 errichtet. A r z t : Dr. Boening. W a r t e p e r s o n a l : 5 Vincentinerinnen aus Kulm, 1 m., 1 w.Wärter. 32 Betten. V e r p f l e e u n g s p r e i s : 0,so und 1,jo M täglich. 1899 wurden 161 m., 60 w. Kranke durchschnittlich 46 bezw. 53 Tage verpflegt, 9 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 7 506,34 M. Die Einnahmen betragen 10 507,40 M and setzten sich zusammen ans 9 855 M Verpflegangsgeld and 652,so U Zinsen von Legaten. Wriezen a./Oder, 7 142 Einw. (Kreis Oberbarnim, Beg.-Bez. Potsdam). Ktldtlsehes Krankenhaus. A r z t : Dr. Jahn. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aas dem Lutherstift in Frankfurt a./0. 30 Betten: 23 f. M., 7 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M, 1, 0,7 5 und 0,60 M täglich. 1898 worden 107 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 26,» Tage verpflegt, 6 m., 4 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 3 857,9 8 M. Die Einnahmen betrugen 2 787,46 M Verpflegungsgeld. Wilhelm-Augusta-Stift. Provinzial-Taubstummenanstalt. Internat and Externat. Von der Provinz Brandenburg zur Erinnerung an die goldene Hochzeit der Kaiserl. Majestäten am 11. Juni 1879 gegründet mit einem Betrage von 225000 M und am 18. Okt. 1880 mit 33 Zöglingen eröffnet. Das ehemalige Garnisonlazaret nebst einer grösseren Fläche Landes ist erworben. Ein Erweiterungsbau ist ausgeführt und am 18. Okt. 1881 bezogen. — D i r e k t o r : Kauer. 11 Lehrer, 1 Hilfslehrer, 1 Lehrerin. 12 Klassen. Tarnanterricht für Knaben und Mädchen. 129 Zöglinge. 63 Freistellen, welche von den Kreisen der Provinz gestiftet sind, zu 360 M. Die Angehörigen der Zöglinge zahlen nach Massrabe ihres Vermögens einen Beitrag zu den UnterhaltungsKosten. Anne Kinder werden als Provinzial - Freizöglinge aufgenommen. 'Für Schulgänger aus der Provinz sind 72 M, für solche aus anderen Landestheilen 96 M jährlich zu zahlen. Das Pflegegeld für einen in der Stadt wohnenden Zögling beträgt 200 M jährlich. Die Entlassung der Zöglinge erfolgt nach vollendeter Ausbildung, in der Regel nach Absolvirung eines 8jährigen Kursus. Etat: 80 400 M. Wronke, 4 365 Einw. (Kreis Samter, Beg.-Bez. Posen). Lazaret des Könlgl. Zentral-GefBngnlsses (850 Plätze für jugendliche and erwachsene Gefangene beider Geschlechter). E i g e n t h ü m e r : Justizfiskus. A r z t : Sanitätsrath Dr. Rosinski. 38 Bett en. 1899 wurden 123 m., 7 w. Gefangene durchschnittlich 30 bezw. 50 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Stkdtisches Krankenhaas. 1868 von der Stadt errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Bosinski. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so M täglich. 1899 wurden 19 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 17,4 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 393,60 M, letztere Verpflegungsgeld. Wülfrath, 7 227 Einw. (Kreis Mettmann, Beg.-Bez. DGsseldorf). W a s s e r l e i t u n g seit 1899. Evangelisch-reformirtos Krankenhans, „Herrn lnghaus-Stift". Am 20. Dez. 1895 vom Kommerzienrath F r i e d r . Wilh. H e r m i n g h a u s gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Evangelischreformirte Gemeinde. A e r z t e : Dr. Brückner und Dr. Fry (die Aerzte wechseln jänrlich). W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Kaiserswerth, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 44 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—6 M, 2,jo—3,jo M, l,so—1,75 M, für Kassen l,as M täglich. Auswärtige Kranke Dezahlen den höheren Satz. 1899 wurden 377 m., 64 w. Kranke durchschnittlich 44,62 Tage verpflegt, 20 sind gestorben. Ausgaben 1898/99: 14 901,96 M. Die Einnahmen

Wöltschkau—Wyk.

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Königreich Preuseen.

betragen 16 656,oi M, nnd setzten sich zusammen ans 10 227,»5 M Verpflegungsgeld and Abonnement, 2 669,»0 M Zaschuss der reformirten Gemeinde, 465 M Geschenken, 3 044,>0 M Bestand aas dem Votjahre and 248,16 M ms sonstigen Quellen. Städtisches Yersorgnngshans „Wilhelm-Angnsta-Stift". 1. Mai 1897 eröffiiet. 20 Betten. Wültschkau, 349 Einw. (Kreis Neumarkt, Beg.-Bez. Breslau). Kreis-Siechenluns mit Rechtsfähigkeit.

30 Betten.

Wünschelburg, 2 646 Einw. (Kreis Neurode, Beg.-Bez. Breslau). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Krankenhaas „Heil der Kranken«. 18. April 1894 errichtet aas Vermächtnissen und freiwilligen Spenden durch Pfarrer Urban. Die Anstalt besitzt Rechtsfähigkeit. A r z t : Dr. Schönwälder. W a r t e p e r s o n a l : 4 Franziskanessen aas Münster. 30 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,co M täglich. 1899 worden 41 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 134 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 1 Pfründner. Aasgaben 1899: 4 8Ö3 M. Die Einnahmen betragen 6 860 M und setzten sich zusammen aas 6 100 M Verpflegungsgeld, 140 M Kapitalszinsen, 580 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 40 M aas sonstigen Quellen. Wüstegieredorf, 3 555 Einw. (Kreis Waldenburg, Beg.-Bez. Breslau). Gemeinde-Kranken- nnd Sleehenanstalt Karolinenstift« zur Aufnahme von Kranken, Siechen und Kindern. 1883 von der Gemeinde errichtet. A r z t : Dr. Melzer. Wartep e r s o n a l : 6 Diakonissen aus dem Mutterhanse Lehmgruben - Breslau. 30 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 0,50—1 M täglich, auch umsonst. 1899 wurden 330 Personen, darunter 227 Kranke, 64 Sieche und 39 Kinder verpflegt, 44 sind gestorben. Fabrik-Krankenhans. 1852 von N. R e i c h e n h e i m & S o h n gegründet. E i g e n t h ü m e r : Firma Meyer Kaufmann (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). A e r z t e : Dr. Ollendorff und Dr. Melzer. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter and 2 Wärterinnen. 30 Betten. 1899 worden 79 m., 94 w. Kranke durchschnittlich 12 bezw. 22 Tage verpflegt, 2 m., 3 w. sind gestorben. Jnlins Kanlhnann'sches Kinderheim. 1899 worden 39 Kinder verpflegt.

Verwaltung mit dem Karolinenstift verbunden

Wüstewaltersdorf, 2 411 Einw. (Kreis Waldenburg, Beg.-Bez. Breslau). Krankenhans (Altenhans-Stiftung). 1873 gegründet von Frau F r i e d e r i k e Meyer, Geh. Kommerzienrath Dr. E. Websky und F r a u . Die Anstalt hat Rechtsfähigkeit. W a r t e e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Frankenstein. 12 Betten. 1899 worden 39 m., 43 w. Kranke nrchschnittlioh 20 Tage verpflegt, 8 sind gestorben.

S

Wunstorf, 3 507 Einw. (Kreis Neustadt a. Rübenberge, Beg.-Bez. Hannover). Irrenpflege-Abtheilnng der Provinzial-Korrektions- und Landarmen-Anstalt. 1. Febr. 1896 eröffnet. A r z t : Dr. Schmidt. W a r t e p e r s o n a l : 9 Krankenwärter. 80 Betten. Verp f l e g n n g s p r e i s : 160 M jährlich. 1899 wurden 84 m. Kranke durchschnittlich 11 Monate verpflegt, 4 sind gestorbon. Wusterhausen a./Dosae, 3 187 Einw. (Kreis Boppin, Beg.-Bez. Potsdam). Hospital-Krankenhans. Vom Kommerzienrath Borchert in Berlin gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde. V o r s t a n d : Bürgermeister Steinbach. A r z t : Sanitätsrath Dr. Ipscher. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom Tabea-Verein zu Berlin. 2 Betten. 1899 wurden 8 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben.1 W y k anf Föhr, 1 1 4 2 Einw. (Kreis Tondern, Beg.-Bez. Schleswig). Krankenhans „Bethanien« für Kranke der Inseln Föhr und Amrum. Am 1. Juli 1893 eröflnet. A r z t : Dr. Gerber. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und l,to M täglich. 1899 wurden 33 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 2 650 M, letztere setzten sich zusammen aas 1 492 M Verpflegungsgeld, 1058 M Zaschass der Gemeinde und 100 M Geschenken.

Königreich Prenssen.



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Xanten—Zalenze.

Seehospic (Kinderheilstätte). 1880 von der Di&konissenanstalt in Flensburg in einem Miethshause für 20 Kinder errichtet; 1882 vom Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Beneke, als Vorsitzender des von ihm gegründeten Vereins zar Errichtung von Einderheilstätten an den deutschen Seeküsten, übernommen. Das nene Hospiz ist am 3. Jnni 1883 eröffnet. Leitender A r z t : Dr. Jensen. W a r t e p e r s o n a l : 7 Schwestern Tom Aognsta-Hospital zu Berlin, 3 Kindergärtnerinnen. 120 Betten. Verpflegungspreis: 10 and 15 M wöchentlich. 1899 worden 160 Knaben, 194 Mädchen durchschnittlich 6 Wochen verpflegt. Aasgaben 1899 : 22 700 M. Die Einnahmen betragen 27 690 M Verpflegungsgeld. Xanten, 3 435 Einw. (Kreis Mörs, Reg.-Bez. Düsseldorf). St. Josefs-Hospital. 12. Dez. 1855 von einem Komitee aas Bürgern des Pfarrbezirks errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die katholische Kirche. Arzt: Dr. Steiner. Wartepersonal: 6 Töchter yom heiligen Kreuz aas Lüttich (Belgien). 60 Betten. Verpflegungspreis: 3 M, 2 und 0,60 M täglicn. 1899 wurden 49 m., 83 w. Kranke durchschnittlich 99 Tage verpflegt, 17 sind gestorben. Aasgaben 1899: 10 122 M. Die Einnahmen betragen 10938 M Verpflegungsgeld und 90 M für Bäder. Zaborze, 18 389 Einw. (Kreis Zabrze, Reg.-Bez. Oppeln). Wasserversorgung durch die Wasserleitung in Gleiwitz. Kranken- nnd Slechenhaus, von Pfarrer Schöneich gestiftet und am 1. Dez. 1889 eröffnet. Eigenthümer: Kongregation der Schwestern des heiligen Carl Borromäus. Arzt: Dr. Nathan. Wartepersonal: 8 Borromäerinnen aus Trebnitz, 1 Krankenwärter. 55 Betten: 40 f. M., 15 f. Fr. Verpflegungspreis: 3, 2 und l,so M, für Ortsarmenverbände 1,90 M täglich. 1899 wurden 484 m., 134 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 32 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 9 Sieche und Krüppel. Ausgaben 1899 : 22 556,7 t M. Die Einnahmen betragen 22 155 M, letztere setzten sich zusammen aus 13 928 M (and 1 422 M fQr Sieche) VerpflegangBgeld, 1960 M für verkaufte Produkte, 1 500 M ZuschuBs der Stadt, 700 M Legaten, Geschenken und Kollekten, 1 420 M Dienstbotenkasse und 1 225 M für Spielschule una Kirchenwäsche. Zabrze, 14 012 Einw. (Kreis Zabrze, Reg.-Bez. Oppeln). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus vorhanden. Barackenlazaret nnd Hospital. 1870 von den Gemeinden Alt- und Klein-Zabrze und Dorotheendorf errichtet, Neubau 1898. E i g e n t h ü m e r : Lazaretverband Zabrze. Vorstand: Vorsitzender des Armenverbandes. Arzt: Dr. Wolff. 55 Betten. Verpflegnngspreis: 1 und l,so M täglich. 1899 wurden 160 m., 59 w. Kranke durchschnittlich 43 bezw. 55 Tage verpflegt, 17 m., 8 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1898 betragen 12 000 M und setzten sich zusammen aus 10 000 M Verpflegungsgeld und 2 000 M Zuschass der Gemeinden. Lazaret des Oberschleslschen Knappschaftsvereins. Anfang 1858 eröffnet. Leitender Arzt: Dr. Hartmann. 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 15 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter, darunter 3 Ober-Krankenwärter. 350 Betten. Verpflegungspreis: Die Mitglieder werden kostenfrei behandelt. Für verletzte Mitglieder werden von den Bernfsgenossenscnaften vom Beginn der 14. Woche l,so M täglich Verpflegungskosten gezahlt; 2 M zahlen fremde Personen, welche ausser den eigenen Kranken Dehandelt werden. 1898 waren in stationärer Behandlung 3 744 (in Revierbehandlang 1349) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 61 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1898: 177 753,37 M. Die Einnahmen betrugen 32 152,oi M und setzten sich zusammen aas 30 942,60 M Verpflegungsgeld und 1209,41 M aus sonstigen Qaellen. — Elektrische Beleachtnng. Ventilationssystem: Lnftzufthrungs- und Ventilationsanschlüsse mit Stellvorrichtung. Heizangssystem: Luftheizöfen. Ein Desinfektor (Patent Bietschel & Henneberg) H. IQ. Nr. 557. Wasserversorgung: Trink- und Wirthichaftswa8ser von der fiskalischen Wasserleitung, zar Kesselspeisang, za Badewasser, Spülund Klosetwasser vom Tiefbrunnen des Lazarets. Kanalisation nach Helm'schen System. Zaohan, 1 494 Einw. (Kreis Saatzig, Reg.-Bez. Stettin). Sttdtische Krankenstuben. 1860 eröflnet, 1882/83 neu eingerichtet. Arzt: Dr. Schmeisser. 4 Betten. Verpflegungspreis: 0,so M täglich. 1899 wurden 9 m. Kranke durchschnittlich 45 Tage verpflegt. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 257,75 M, letztere setzten sich zusammen aus 128,40 M Verpflegungsgeld und 129,ss M Zuschuss der Gemeinde. Zalenze, 8 361 Einw. (Kreis Kattowitz, Reg.-Bez. Oppeln). Kontaglenbaracke, von der Gemeinde 1896 errichtet.



Zanow—Zehlendorf.

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Königreich Preasani.

Zanow, 2 752 Einw. (Kreis Schlnwe, I&g-Bez. Köslin). Städtisches Krankenhans. Unter Zuhilfenahme einiger Zuwendungen 1883/84 von der Stadt neu erbaut und am 1. Okt. 1884 eröffnet. A r z t : Dr. Wagner. '20 ltetten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 2, 1,50 and 1 M täglich. 1899 wurden 28 m., 3 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 444 M. Die Einnahmen betrugen 310 M Verpnegungsgeld und 50 M aus sonstigen Quellen.

Zawadzki, 3 709 Einw. (Kreis Gross Strehlitz, Reg.-Bez. Oppeln). Lazaret der Betriebs-Krankenkasse der Oberschlesischcn Eisenbahnbodarfs - AktienGesellschaft. 1. April 1888 eröffnet. A r z t : Dr. Glatschke. W a r t e p e r s o n a l : 3 Borromäerinnen aus Trebnitz, 1 Wärterin. 18 Betten. 1899 wurden 277 m. Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt, 6 sind gestorben, davon 3 sterbend eingebracht. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 457,7 i M.

Zduny, 3 545 Einw. (Kreis Krotoscbiu, Reg.-Bez. Posen). Krankenanstalt der barmherzigen Schwestern von St. Vincent. 1SG7 durch Frau v. M o r a w s k i gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Konsistorium zu Gnesen. A e r z t e : Dr. Studentkowski und Dr. J a f f e . W a r t e p e r s o n a l ; 6 Vincentinerinnen aus Kulm und 2 Wärterinnen. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,sn, 1, 0,«o und 0,cn M täglich. 1899 wurden 92 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Altersschwacher und 2 Sieche. Die Einnahmen 1898 betrugen 3 377 M und setzten sich zusammen aus 1 077 M Verpflegungsgold, 2 000 M Kapitalszinsen und 300 M Zuschuss des Kreises. Rittergutsbesitzer

Zehdenick, 3 451 Einw. (Kreis Templin, Reg.-Bez. Potsdam). W a s s e r l e i t u n g seit 1899. Stfidtisches Krankenhans. 1860 von der Stadt errichtet. A e r z t e : Dr. Brunck. Rudeloff und Kypke-Burchardi. W a r t e p e r s o n a l : 1 Krankenwärter und I Krankenwärtorin. 22 Betten. 1898 wurden 148 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 25,3 Tage verpflegt, 5 m. sind gestorben. Ausgaben 1898: 4 575 M. Die Einnahmen betrugen 4 023 M Verpflegungsgeld,

Zehlendorf, 8 186 Einw. (Kreis Teltow, Reg.-Bez. Potsdam). Wasserversorgung

durch die Charlottenburger Wasserleitung (Aktiengesellschaft).

Heilstätte filr Nervenkranke „Hans Schönow«, bezweckt die Behandlung heilbarer oder besserungsfähiger Nervenkranker zu möglichst niedrigen Pflegesätzen. Stiftung privater Wohlthätigkeit. Erbaut 1898/99, eröffnet Ende Oktober 1899. E i g e n t h ü m e r : Verein „Heilstätte für Nervenkranke, Haus Schönow" (in das Vereinsregister eingetragen). V o r s t a n d : Banquier Ludwig Berl, Geh. Sanitätsrath Professor Dr. H. Laohr, Kammergerichtsrath Ule. K u r a t o r i u m (12 Herren). Vorsitzender; Wirklicher Geh. Ober-Regierungsrath Dr Köhler, Präsident des Kaiserlichen Gesundheitsamtes; stellvertretender Vorsitzender: Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Jolly. Leitender A r z t : Dr. Laehr, Privatdozent. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 Schwestern vom rothen Kreuz aus Köln, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 130 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 6—7 und 4 M täglich (in zahlreichen Fällen Ermässigung auf 3 und 2 M, ein Freibett). A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : 1. Es können nur solche Kranke Aufnahme finden, deren Zustand dies nach Ansicht der Anstaltsärzte gestattet; es empfiehlt sich daher eine voraufgehende Untersuchung durch dieselben. Hierzu ist innerhalb der Anstalt täglich Vormittags von 11—12 Uhr und in Berlin, Louisenstr. 43/44 I, an jedem Donnerstag Nachmittags von 5—6 Uhr kostenlos Gelegenheit gegeben. Die Beibringung eines ärztlichen KranKheitsberichtes ist in jedem Falle sehr erwünscht, bei Aufnahmegesuchen auswärtiger Patienten nothwendig. 2. Die in die Anstalt aufgenommenen Kranken haben sich den Anordnungen des leitenden Arztes und seiner Vertreter unbedingt zu fügen. 3. Die Kranken werden gebeten, sich mit einer ausreichenden, in ordentlichem Zustande befindlichen Kleidung, sowie mit einer — deutlich gezeichneten — Leibwäsche zum Wechseln und den notwendigsten Toilettegegenständen zu versehen. Erwünscht ist das Mitbringen eines einfachen Arbeitsanzuges, der auch eventuell gegen billige Bezahlung von der Anstalt besorgt wird. Bett- und Badewäsche wird vom Krankenhause geliefert. 4. Nach dem Eintritt in die Heilstätte wird sofort ein Verzeichniss der mitgebrachten Gegenstände aufgenommen. Für den Verlust oder die Beschädigung der im eigenen Gewahrsam der Kranken belassenen Sachen übernimmt die Krankenhaus-Leitung keine Verantwortung;

Königreich Preusaen.



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Zehlendorf.

für die Erhaltung der von ihr in Verwahrung genommenen Gegenstände wird grösste Sorge getragen, aber keine Garantie geleistet. Es wird deshalb gebeten, möglichst wenig Schmucksachen and Geld mitzubringen. 5. Die Mahlzeiten finden in den gemeinsamen Räumen statt, sofern es nicht Tom Ärzte anders bestimmt wird. — Speisen, Getränke und Arzneien dürfen nicht ohne ärztliche Genehmigung von aussen eingeführt oder von Mitpatienten angenommen werden. Innerhalb der GeDäuae ist das Tabakrauchen und Musiziren nur in den dazu bestimmten Räumen gestattet. 6. Die Zimmer Anderer und die Wirthschaftsräume dürfen nur mit Erlaubniss der Stationsschwester aufgesucht werden. Wünscht jemand ärztliche Hilfe, so hat er sich zunächst auch an die Schwester zu wenden. — Das Anstaltsgebiet darf nur mit ärztlicher Genehmigung und auf bestimmte Zeit verlassen werden. 7. Die ärztlich geregelte Theilnahme an den Arbeiten und Beschäftigungen in der Anstalt ist eine freiwillige. Während der Ausführung derselben hat jeder Kranke den Anordnungen der mit der Leitung dieser Arbeiten beauftragten Personen zu folgen. 8. Da es dem Warte- und Dienstpersonal bei Androhung sofortiger Entlassung streng untersagt ist, irgendwelche Geschenke von einem Kranken oder dessen Angehörigen anzunehmen, wird dringend darum gebeten, dieselben nicht durch Anbietung solcher in Versuchung zu führen! Will jemand seinem Dank durch eine Gabe Ausdruck verleihen, so ist ihm hierzu Gelegenheit geboten durch Einzahlung in eine von dem Direktor geführte, gemeinsame Kasse, deren Inhalt alljährlich unter das gesammte Personal vertheilt wird. 9. Zu Besuchen der Kranken ist am Mittwoch und Sonnabend Nachmittags von 4—6 und am Sonntag Nachmittags von 2—5 Uhr Gelegenheit gegeben. Ausserhalb dioser Besuchstunden kann ein Besuch nur ganz ausnahmsweise gestattet werden. — Die Besucher haben sich im Anstaltsbureau zu melden und dort die Genehmigung zur Einführung etwa mitgebrachter Gegenstände nachzusuchen (Spirituosen werden stets zurückgewiesen). 10. Glaubt jemand begründete Ursache zur Klage zu haben, so möge er dieselbe sofort der Stationsschwester, der Oberin oder einem der Aerzte mittheilen. 11. Für die PflegeBätze werden gewährt: Wohnung, Bett, Beköstigung, Pflege, ärztliche Behandlung, Bäder, Medikamente u. s. w. Ausser den Auslagen für das Waschen der Leibwäsche, welches ausserhalb der Anstalt besorgt wird, sind daher Neben-Ausgaben nicht notwendig. 12. Der durchschnittliche Pflegesatz beträgt für den Tag 4 M. Je nach den Mitteln des Vereins kann bei nachgewiesener Bedürftigkeit eino Ermässigung auf 3 oder 2 M, in besonderen Ausnahmen eventuell auch ein Freibett gewährt werden. Ueber die Bewilligung dieser Vergünstigungen entscheidet der Vorstand des Vereins auf Antrag des Direktors. 13. Für bemittelte Kranke, welche etwas mehr Bequemlichkeiten wünschen, ist eine besondere Abtheilung im Verwaltungsgebäude eingerichtet; für diese boträgt der tägliche Pflegesatz 6 M, bei Gewährung eines Einzelzimmers 7 M mit Inbegriff der ärztlichen Untersuchung, Behandlung und der Medikamente. Für Kranke unter 14 Jahren sind für den Tag 3 M, in der Sonderabtheilung 4,so M zu entrichten. 14. Die Einzahlungen haben im voraus wöchentlich oder monatlich an die Direktion der Heilstätte zu erfolgen. Tritt die Entlassung vor Ablauf dor Woche bezw. des Monats ein so wird der Restbetrag zurückgezahlt. Für die Tage der Aufnahme und der Entlassung ist'der volle Pensionspreis zu entrichten. Bei den von Behörden, Korporationen, Kassen und Berufs-Genossenschaften der Anstalt zugewiesenen Kranken genügt die Beibringung einer von diesen ausgestellten Zahlungserklärung. 15. Die Entlassung erfolgt zu jeder Zeit 1. auf persönlichen Wunsch des betreffenden Kranken, 2. wenn von Seiten der Direktion eine Fortsetzung der Behandlung für unthunlich gehalten wird, 3. bei Ausbleiben der Zahlung des Pflegesatzes. Die Anstalt umfasst ein über 7 ha grosses Terrain mit zwei Krankenblocks, einem Verwaltungs- und einem Wirtschaftsgebäude-, sie ist allseitig von Feld und Wald umgeben, liegt an der von Zehlendorf (Wannseebann) nach der Stadt Teltow führenden Chaussee und ist von beiden Orten etwa 2 km entfernt. Eine regelmässige Omnibusverbindung vermittelt den Verkehr mit dem Bahnhof Zehlendorf, von wo auf voraufgehende Benachrichtigung Kranke auch durch Vermittelung der Anstalt abgeholt werden können. Zur Aufnahme der Kranken dienen fünf besondere Abtheilungen, welche je ein Stockwerk der beiden Krankenblocks und das Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes einnehmen. Hierdurch ist nicht nur eine vollkommene Trennung nach Geschlechtern ermöglicht, sondern auch eine individualisirende Gruppirung der einzelnen Kranken in für sich abgeschlossene Kreise, an deren Spitze je eine erfahrene Krankenschwester steht, gewährleistet. Indem auf jeder Abtheilung neben grossen gemeinsamen Räumen und Baikonen getrennte Schlafzimmer für 1—6 Kranke zur Verfügung stehen, kann zugleich eine möglichst vorteilhafte Vertheilung der einzelnen Krankheitsfonnen statthaben. Die Anstalt verfügt über elektrische Beleuchtung, Gas- und Wasserleitung sowie Niederdruck-Dampfheizung. In der Ausstattung der Krankenräume, welche den weitgehendsten hygienischen Anforderungen entsprechen, ist jeder Luxus vermieden, bei grösster Einfachheit aber doch auf Bequemlichkeiten Bedacht genommen, welche den Aufenthalt behaglich machen und die Krankenpflege erleichtern. Die Beköstigung ist eine einfache und entspricht im Wesentlichen, soweit nicht

Zeitz.



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Königreich Prensswi.

besondere ärztliche Vorschriften eine Abänderung bedingen, den Regeln einer guten bürgerlichen Köche. Die anter sachverständiger Leitung von einem geschalten Krankenpflege-Personal ausgeführte Behandlang wird einerseits darch eine reichhaltige Aasstattang mit Bädern (neben einzelnen aaf jeder Abtheihwg ein grosses Zentralbad) mit Einrichtungen zur elektrischen, mechanischen und gymnastischen Behandlang a. s. w. unterstützt. Andererseits ist in der ganzen Anlage ein besonderer Werth darauf gelegt worden, dass die Kranken je nach ihrer individuellen Neigung und Krankheitsart Gelegenheit zu einer ihnen zusagenden und gesundheitsfördernden Beschäftigung finden. In besonderen Räumen werden unter sachverständiger Leitung gröbere and feinere, mechanische und künstlerische Arbeiten verrichtet, und das grosse Anstaltsterrain giebt dauernd die Möglichkeit zu landwirtschaftlichen und gärtnerischen Beschäftigungen, um so mehr, als ein besonderes Wirtschaftsgebäude mit Ställen und einem grossen uewächshause zur Verfügung steht. Daneben laden Park and Garten sowie die an Wald and Wasser reiche weitere Umgebung zu den mannigfaltigsten Erholungen im Freien ein. Auf Wunsch erhält jeder Kranke Gelegenheit, seine religiösen Bedürfnisse durch Aussprache mit einem Geistlichen seiner Konfession zn befriedigen. Alle 14 Tage wird in dem Hauptsaal der Anstalt ein evangelischer Gottesdienst abgehalten. Asyl Schweizerhof, Heilanstalt für nervenkranke Frauen. 1853 vom Geh. Sanität&rath Prof. Dr. H e i n r i c h L a e h r errichtet. V o r s t a n d und A r z t : Dr. Hans Laehr. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Oberinnen, 8 Pflegerinnen. 31 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10 and 8,50 M täglich. 1899 wurden 53 Kranke durchschnittlich 144 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. Asyl Schweizerhof, Heilanstalt für G e i s t e s k r a n k e weiblichen Geschlechts. 1853 vom Geh. Sanitätsrath Prof. Dr. H e i n r i c h L a e h r eröfinet. Vorstand and Arzt: Dr. Hans Laehr. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 Oberinnen, 27 Pflegerinnen. 86 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 10 und 8,jo M täglich. 1899 wurden 10*2 Kranke verpflegt, 3 sind gestorben. Monrepos (Mühlenstrasse 1), Erholungs- und Pflegeheim. B e s i t z e r i n : Elfriede Karbe. Alleinstehende Damen und ältere Herren finden dauernd ein ruhiges, freundliches Heim. P e n s i o n s p r e i s : 5—8 M täglich. Hellerzlehnngs-Anstalt für krankhaft veranlagte Töchter gebildeter Stände von Prof. Dr. theol. et phil. Zimmer, Direktor des evangelischen Diakonievereins. Oktober 1899 eröffnet. Dieselbe ist bestimmt für n i c h t voll f a m i l i e n f ä h i g e Töchter gebildeter Stände im nachschulpflichtigen Alter, für welche es bisher an einer geeigneten Gelegenheit zar Unterbringung und zur möglichsten Ausbildung gefehlt hat. Sie soll in ähnlicher Weise die üblichen Mädchen-Pensionate ergänzen, wie neben die Volksschulen Hilfsschalen, neben die Erziehungsanstalten Anstalten für schwer erziehbare (psychopatische und geistig zurückgebliebene) Kinder getreten sind. A u f n a h m e f ä h i g sind demgemäss erziehungs- und bildungsfähige Mädchen mit krankhafter Veranlagung, namentlich in Folge erblicher Belastung, deren Verbleiben in der Familie Schwierigkeiten macht, and die auch in den üblichen Töchternensionaten nicht am Platze sind, weil ihnen daselbst die notwendige Einzelbehandlung durch spezialistisch vorgebildete Erzieherinnen anter fachärztlicher Aufsicht nicht za theil werden kann. Ferner können solche bereits erwachsenen Damen aufgenommen werden, für die weder das Alleinsein, noch eine verkehrsreiche Familie, noch der Aufenthalt in einer Heilanstalt geeignet ist, versuchsweise aach solche, die von akuten Psychosen geheilt sind and für welche eine Zeit verständnissvoller and vorsichtiger Nachpflege vor dem Eintritt in die häaslichen Verhältnisse wünschenswert ist. Das Ziel der Anstalt ist, ihre Angehörigen für das Hinaustreten in das Leben fähig za machen, speziell den heranwachsenden jungen Mädchen diejenige — namentlich praktische — Ausbildung za geben, die sie für die Anforderungen des häaslichen and gesellschaftlichen Lebens gebrauchen. Privat-Heilanstalt für Sprachleiden von Dr. Gatzmann. Zeitz, 24 834 Einw. (Kreis Zeitz, Reg.-Bez. Merseburg). Eine seit Jahrhunderten bestehende H o c h q o e l l - L e i t u n g mit 3 Sammelbehältern, jetzt nur noch für einen kleineren Theil der Stadt; seit 1893 D r u c k - W a s s e r l e i t a n g mit Hochbehälter (Qaell- a. Grundwasser). — Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. — Die Stadt ist ganz kanalisirt. Die K a n a l i s a t i o n ist wohl schon über 100 Jahre alt. Die alten, noch bestehenden Kanäle sind gemauert, teilweise begehbar; die neueren bestehen aas Zementbeton oder Thonröhren. Die Fäkalien gelangen nicht in die Kanäle. Die KanalwässeT gehen ohne weitere Vorbehandlung in die weisse Elster und den Mühlgraben. Die Fäkalien werden in undurchlässigen Gruben gesammelt and zur Abfahr darch pneumatische Pumpe in den eisernen Kessel des Apparatewagens entleert. Stldtlsehes Krankenhaas. 1. Oktober 1890 eröffnet. A r z t : Oberarzt Dr. Poelchen. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 13 Diakonissen aus dem Diakonie-Verein za BerlinZehlendorf, 1 aasgebildeter und 2 andere Krankenwärter. 94 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s :

Königreich

Preussen.

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529

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Zell a./Mo8el—Ziegenhals.

f ü r Einheimische 4,50, 3, l,so M, für Fremde (>, 4,so, 2 M, ausschliesslich Nebenkosten, für den Landarmen-Verband 1 M und für die Armenkasse 1 , o M täglich. 1899 wurden 776 Kranke (43-2 M., 234 Fr., 110 Kinder) durchschnittlich 31 Tage verpflegt, 74 (41 M., 21 Fr., 12 Kinder) sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1898 betrugen 90 387,3s M, letztere setzten sich zusammen aus 51 995,» s M Verpflegungsgeld, 6 965,8« M L'eberschüssen der Stadtsparkasse, 11 400,ss M Zuschuss des Kreises, 11 822,«1 M der Stadt, 877,32 M Rentenbeitrag des Hospitals St- C'rucis, 5 093,6 6 M Vorschüssen der Stadthauptkasse und 2 231.67 M aus sonstigen Quellen. Krankenhaus, in der Korrigenden- und Landarmen-Anstalt sowie in der Zwangs-ErziehungsAnstalt, 1895 errichtet. A r z t : Dr. Friedrich. Augen- und Ohrenklinik von Dr. R i c h t e r . 9. Nov. 1894 eröffnet. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : G, 4 und 2 M täglich. 1899 wurden 122 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt. Städtisches Siechenhans mit Irrenabtheilung.

10 Betten für Geisteskranke.

Zell an der Mosel, 2 6 7 6 Einw. (Kreis Zell, Beg.-Bez. Koblenz). S t . J o s e p h s - K r a n k e n h a n s , 1886 errichtet. A r z t : Dr. Küppe. Wartepersonal: 8 arme Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. 19 Betten. 1898 wurden 103 Personen verpflegt. Zellerfeld, 4 3 3 2 Einw. (Kreis Zellerfeld, Reg.-Bez. Hildesheim). Krankenhaus. 1698 durch den Magistrat errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Plümecke. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60 M täglich. 1898 und 1899 wurden je 3 Kranke verpflegt. Genesungshans fttr lungenkranke F r a u e n , siehe E r b p r i n z e n t a n n e , Seite 144. 1899 wurden 230 Kranke durchschnittlich 72 Tage verpflegt. Die Ausgaben 1899 betrugen 43 205,31 M, die Einnahmen 8151,17 M. Zeltingen-Rachtig, 2 5 7 4 Einw. (Kreis Bernkastel, Reg.-Bez. Trier). Klösterliche Niederlassung der Genossenschaft der Franziskaner-Tertiarerinnen Waldbreitbach. Eröffnet am 27. Juni 1887. 7 Franziskaner-Schwestern. 3 Betten.

aus

Ziegenhain, 1 8 6 6 Einw. (Kreis Ziegenhain, Keg.-Bez. Kassel). Lazaret der Königl. Strafanstalt nebst GefSngniss. Die Anstalt ist für männliche Zuchthaus-Gefangene christlicher Religion, welche über 25 Jahre alt und wiederholt Strafe erlitten haben und für weibliche Zuchthaus- und Gefängniss-Gefangene christlicher und jüdischer Religion, ohne Rücksicht auf die Strafdauer, eingerichtet. Die Anstalt dient gleichzeitig zur Vollstreckung der Gefangnissstrafen in der Dauer von mehr als drei Monaten an weiblichen Gefangenen aus dem Obcrlandes-Gerichtsbezirke Kussel und zur Vollstreckung kürzerer Gefangnissstrafen au weiblichen Gefangenen aus dein Landgerichtsbezirke Marburg und aus Theilen der Landgerichtsbezirke Kassel und Hanau. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Ministerium des Innern). B e l e g f ä h i g k e i t : 401 Männer, 110 Weiber. H a f t r ä u m e : 63 Einzelzellen, ausschl. Strafzellen, 114 Schlafkojen, 18 gemeinsame Schlafräume von 1508 qm Gesammtgrösse, 13 gemeinsame Arbeitsräume von 1861 qm Gesammtgrösse. A r z t : Dr. Merkel. K r a n k e n r ä u m e : 8 von 231 qm Gesammtgrösse. K r a n k e n z a h l 1898: 105 Männer, 38 Weiber. Ziegenhals, 7 4 6 4 Einw. (Kreis Neisse, Keg.-Bez. Oppeln). Städtischer S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus, ohne Freibank, vorhanden. Städtisches Krankenhaus, 1S62 orbaut. A r z t : Dr. Michalke. W a r t e p e r s o n a l : 1 ausgebildeter Krankenwärter, 1 Wärterin. 15 Betten. 1899 wurden 37 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 21 bezw. 13 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 143,27 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 076,60 M Verpflegungsgeld und 1 066,6 7 M Zuschuss des Stadt. Kur- und Dr. Horbolla.

Wasser - Heilanstalt

„Ferdinandsbad«.

Aerzte:

Dr. Florian

und

Krankenanstalt. Errichtet 1. Oktober 1899 als Asyl für kranke Schwestern, Dienstboten und sonstige unbemittelte Personen, zu sehr massigen Preisen, vom Konvent der barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus. A r z t : Dr. Sappelt. 29 Betten. Kur- und Wasser-Heilanstalt „Franzen- und Wilhelmsbad" von Dr. S a p p e l t .

Qattatadt, KraDkenhaua-Leikon für da« Deutsche Relcb.

34

Zielenzig—Zoppot.



530



Königreich PreusseO.

Zielenzig, 6 0 2 3 Einw. (Kreis Ost-Sternberg, Reg.-Bez. Frankfurt). Städtisches Krankenhans. 18.5G errichtet, 1889 neu erbaut, seit 1. Okt. 1890 werden auch Kranke für Rechnung des Kreises aufgenommen. A r z t : Kreisphysikus Dr. Weissenborn. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 23 Betten: 20 f. 31., 3 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,»n M, für Rechnung des Kreises 1 M täglich. 1899 wurden 4G m., 9 w. Kranke durchschnittlich 40 bezw. 38 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 2 533,49 M, letztere setzten sich zusammen ans 1 090,i o M Verpflegungsgeld, 3(X> M Zusehuss des Kreises, 905,96 31 der Stadt und 237,43 31 aus sonstigen Quellen. Zierenberg, 1 608 Einw. (Kreis Wolfhagen, Reg.-Bez. Kassel). Hospital. Die Leitung hat 1S90 eine Diakonissin aus Kassel übernommen.

19 Betten.

Zinten, 3 395 Einw. (Kreis Heiligenbeil, Reg.-Bez. Königsberg). Städtisches Krankenhans. 1867 errichtet. A r z t : Dr. Froese. Wartepersonal: 1 Diakonisse aus Königsberg i. Pr. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so 31 täglich, davon 0,60 M für Verpflegung und 0,2o M für ärztliche Behandlung und Medikamente. 1899 wurde 1 Kranker verpflegt. Zirke, 2 952 Einw. (Kreis Birnbaum, Reg.-Bez. Posen). St. Josephs-Krankenhans. 1. April 1891 vom Rittmeister a. D. und Gestütsdirektor von N a t h u s i u s gestiftet. K i g e n t h ü m e r : Kongregation der grauen Schwestern. Arzt: I)r. Peschel. W a r t e p e r s o n a l : 4 graue Schwestern aus Breslau. i(i Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 31 täglich. 1899 wurden 97 Kranke durchschnittlich 31,5 Tage verpflegt, 8 sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 2 154 31 und setzten sich zusammen aus 1 854 M Verpflegungsgeld und 300 31 Zusehuss des Kreises. Znin, 3 3 4 4 Einw. (Kreis Znin, Reg.-Bez. Bromberg). Städtischer S c h l a c h t h o f , 1894 eröffnet. Städtisches Krankenhaus. A r z t : Dr. v. Plewkiewicz. 14 Betten. Verpflegungsp r e i s : 0,io 31 täglich. 1899 wurden 27 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 35 bezw. 25 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betragen 1 274 M. Zobten am Berge, 2 343 Einw. (Kreis Schweidnitz, Reg.-Bez. Breslau). Städtisches Armenhaus nnd Hospital. 1810 vom Staate aus den Liegenschaften des Sandstiftes zu Breslau, welche der Stadt überwiesen worden sind, errichtet. Aerzte; Dr. Tschakert und Schindowski. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. Krankenwärter. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,45—0,so 31 täglicn. 1899 wurden 31 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt. 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Altersschwache, 2 Siecho. Ausgaben 1899: 1 589,5« 31. Die Linnahmen betrugen 1(143,18 M und setzten sich zusammen aus 247,33 M Bestand aus dem Vorjahre, 434,3 0 31 Verpflegungsgeld, 84,so M für verkaufte Produkte und 877,05 31 Kapitalszinsen. Zobten am Bober, 565 Einw. (Kreis Löwenberg, Reg.-Bez. Liegnitz). Krankenhans. Trebnitz. 25 Betten.

1888 errichtet. A r z t : . . . . W a r t e p e r s o n a l : 6 Borromäerinnen aus 1898 wurden 130 Kranke verpflegt.

Zoppot (Karlikau), 6 328 Einw. (Kreis Neustadt i. Westpreussen, Reg.-Bez. Dauzig). 2 Q u o l l w a s s e r l o i t u n g e n , 1872 und 1895 erbaut. — S c h l a c h t h o f mit Kühlhaus vorhanden. Kinder.Heilstätte zur Aufnahme und Verpflegung blutarmer und skrophulöser Kinder im Alter von 4—15 Jahren. Betriebsdauer: 1. Juni bis 15. September jedes Jahres. 1882 vom Verein für Kinder-Heilstätten an den deutschen Seeküsten gegründet. V o r s t a n d : Geh. Medizinalrath Dr. Abegg. Leitender A r z t : Dr. Hubert. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Danzig

Königreich

Preussen.

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531



Zossen—Zülpich.

(SStadtlazaret), 1 m., 4 w. Krankenwärter. 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—20 M wöchentlich. 1899 wurden 159 Kinder (70 Knaben und 89 Mädchen) durchschnittlich 37, j Tage verpflegt. Ausgaben 1899: 9 009 M. Die Einnahmen betrugen lÜ847,so M und setzten sich zusammen aus 7 867,so M Verpflegungsgeld, 500 M Zuschuss der Provinz Westpreussen, 2000 M d-er Stadt Danzig und 480 M Geschenken. Sanatorium und Wasser - Heilanstalt für Nervenkranke. 1894 von F ü r s t e n b e r g eröffnet. A r z t : Dr. Firnhaber. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7—10 M täglich. 189!) wurden 115 Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt. Sanatorium und Wasser-Heilanstalt von Dr. K e r n .

1894 eröffnet.

Zossen, 3 9 3 4 Einw. (Kreis Teltow^ Reg.-Bez. Potsdam). Kreis - Krankenhaus. Am 20. März 189G eröffnet. V o r s t a n d : Kreisausschuss des Kreises Teltow in Berlin. A r z t : Dr. Rosenau. W a r t e p e r s o n a l : .'j Johanniterschwcstern, 1 Krankenwärter. '25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s . : 2,so —1,50 M täglich. 1899 wurden ¿23 ni., 44 w. Kranke durchschnittlich 2G bezw. 17 Tage verpflegt, 15 m., 3 w. sind gestorben. Züllchow, 7 017 Einw. (Kreis Kandow, Reg.-Bez. Stettin). W a s s e r l e i t u n g seit 1895. Johanniter - Kranken- und Siechenhaus. 1802 als Männer-Krankenhaus durch die pommersche Genossenschaft des Johanniter-Ordens errichtet. Seit 1804 finden auch weibliche Kranko Aufnahme. Leitender A r z t : Dr. Steinbruck. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakone, 3 Diakonissen. 100 Betten: 82 f. M., 24 f. Fr. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 6 M, II. Kl. 4 M, III. Kl. 1,7» M, IV. Kl. 1,ss—0,25 M täglich, Dienstboten - Abonnemont. 1899 wurden 951 Kranke (793 Männer, 135 Frauen, 23 Kinder) durchschnittlich 35 Tage verpflegt, Gl (48 Männer, 8 Frauen, 5 Kinder) sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen GG 915,24 M, letztere setzten sich zusammen aus 50 900,90 M Verpflegungsgeld, 8 000 M Zuschuss des Ordens, 900 M Legaten und Geschenken und 1 108,34 M aus sonstigen Quellen. Diakonen-Anstalten. 1S31 eröffnet. Brüdcranstalt, Knaben-Rettungshaus für 150 Knaben. 5 Betten für erkrankte Zöglinge. 15 Diakone. Züllichau, 7 7 1 5 Einw., 5 Aerzte, 4 Hebammen, Schwiebos, Reg.-Bez. Frankfurt).

2 Apotheken

(Kreis Züllichau-

Städtischer S c h l a c h t h o f , westlich der Stadt gelegen; 1892/94 erbaut. Baukosten: 100 000 M. Kühlmaschine. 1898 wurden geschlachtet: 540 Rinder, 2380 Schweine, 1 427 Kälber, 592 Schafe. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 28. Nov. 1895. Garnisonlaznret. 1 SSI, 85 erbaut und am 1. Jan. 1SS(> bezogen. Es liegt im Norden der Stadt an der Bahnhofstrasse. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Krumbholz. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 28 Betten. 1898 wurden 150 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — D e s i n f e k t o r nach Henneberg für die gesammte Garnison. Johanniter-Krankenhaus. Von der Stadt errichtet, 24. Nov. 1880 dem brandenburgischen Johanniter-Orden übergeben. E i g e n t h ü m e r : Stadt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Siehe, Kreisphysikus. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethanien in Berlin. 40 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1,20 und 0,50 M täglich. 1899 wurden 101 m., 52 w. Kranke durchschnittlich 35,5 bezw. 40 Tage verpflegt, 7 m., G w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 8 585,9s M. Die Einnahmen betrugen 9 476,so M und setzten sich zusammen aus G 957,20 M Verpflegungsgeld, 7 M Kapitalszinsen, 1800 M Zuschuss des Ordens, 600 M des Kreises und 112,30 M aus sonstigen Quellen. Zülpich, 2 0 4 3 Einw. (Kreis Euskirchen, Reg.-Bez. Köln). W a s s e r l e i t u n g seit 1897. Städtisches Hospital. 22. Mai 1883 eröffnet. A r z t : Dr. Reuter. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern, Vincentinerinnen aus Köln. 55 Betten, darunter 15 f. Kinder. Verp f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1 M täglich. 1899 wurden 98 Kranke durchschnittlich 154 Tage verpflegt, 4 m., 3 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 15 795 M. Die Einnahmen betrugen IG 458 M und setzten sich zusammen aus 15 316 M Verpflegungsgeld, 192 M für verkaufte Produkte und 950 M aus sonstigen Quellen.

34*

Zülz, Zündorf.



532



Königreich Preossen.

Zülz, 2 8 0 1 Kinw. (Kreis Neustadt i. Oberschlesien, Reg.-Bez. Oppeln). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Kreis - Krankenhans. 9. Nov. 1898 eröffnet. A r z t : Dr. Reichclt. W a r t e p e r s o n a l : (1 graue Schwestern aus Breslau. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,1 jährlich. Ausgaben 1S99: 6 358,89 M. Die Einnahmen betrugen 6 420 M und setzten sich zusammen aus 4 153 M Verpflegungsgeld, 600 M Zuschuss des Regierungsbezirks, 180 M der Gemeinde, 400 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 1 087 M aus sonstigen Quellen.

Altötting—Amorbach.



534 —

Königreich Bayern.

Altötting, 3 731 Einw. (Bezirksamt Altotting, Reg.-Bez. Oberbayern). Lokal- und Distrikts-Krankenhaus, 1862 erbaut. A e r z t e : Dr. Hiemer, Bezirksarzt, und Dr. Bernhnber im Jahreswechsel. W a r t e p c r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern, 1 ausgebildeter Wärter. 55 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,50 bezw. l,«o M täglich. 1899 wurden 738 Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt, 13 in., 7 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 15 627 M. Die Einnahmen betrugen 16 913 M und setzten sich zusammen aus 11 343 M Verpflegungsgeld, 3 026 M Kapitalszinsen und 2 544 M Zuschuss der Stadt.

Altomünster, 1 254 Einw. (Bezirksamt Aichach, Heg.-Bez. Oberbayem). Gemeinde - Krankenhans. A r z t : Dr. Lechner. W a r t e p e r s o n a l : 3 Franziskanerinnen aus Augsburg, Mutterbaus St. Maria Stern. Aufgenommen werden die im O r t e oder in einer der 10 Gemeinden (welche Antheil am Krankennause haben) heimathberechtigten Personen. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für andere Kranke 2,20 M täglich. 1899 wurden 171 Kranke durchschnittlich 18,4 Tage Terpflegt, 4 sind gestorben

Alzenau, 1 583 Einw. (Bezirksamt Alzenau, Reg.-Bez. Unterfranken). Distrikts-Krankenhans. Begründet durch wohlthätige Stiftung im Jahre 1876, 1896 durch einen Anbau erweitert. E i g e n t h ü m e r : Der Distrikt. V o r s t a n d und A r z t : Bezirksarzt I. Kl. Dr. Hofmann. W a r t e p o r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,70 M täglich, Dienstboten - Abonnement 0,75 M vierteljährlich. 1899 wurden 124 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Pfründner. Ausgaben 1899: 5 523,7 3 M. Die Einnahmen betrugen 6 489,ib M und setzten sich zusammen aus 3 059,29 M Verpflegungsgeld, 258,27 M Kapitalszinsen, 1 344,2s M Zuschuss der Distrikts-Gemeinde und 1 827,3 2 M aus sonstigen Quellen.

Amberg, 20 300 Einw., 15 Aerzte, 8 Hebammen, 3 Apotheken (Bezirksamt Amberg, Reg.-Bez. Oberpfalz). Zentrale W a s s e r v e r s o r g u n g durch Grundwasscrleitung seit 1893, Anlagokosten 800000 M. — S c h l a c h t h o f 1889/90 erbaut für 360 000 M, jährlich finden 23 000 Schlachtungen statt. — K a n a l i s a t i o n nach neuerem System für 1000 000 M geplant. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t im städtischen Krankenhause. — M i l i t ä r - B a d e - und Schwimmanstalt, 2 PrivatBadeanstalten im Fluss und 2 Privat-Hausanstalten. — B a u o r d n u n g für Bayern rechts des Rheins vom 31. Juli 1890, ortspolizeiliche Vorschriften vom 7. März 1899. ttarnisonlazaret. Ehemaliges Paulanerkloster, säcularisirt und seit 1808 Militär-Krankenhaus. V o r s t a n d : Oberstabsarzt 2. Kl. Dr. Krampf. W a r t e p e r s o n a l : 3 Krankenwärter und die Sanitätsmannschaften. 90 Betten. 1898 wurden 388 Kranke durchschnittlich 22,6 Tage verpflegt. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t für die Garnison vorhanden. Marien-Spital, städtisches Krankenhaus. 1847/50 erbaut, 25. Aug. 1850 eröffnet. A r z t : Dr. Mayer, Landgerichtsarzt. 1 Assistenzarzt. W a r t e p c r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern, Vincentinerinnen, aus München. 06 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I,so M, für Auswärtige 2,50 M, Extrazimmer 3—4 M täglich. 1899 wurden 561 (358 m., 203 w.) Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 12 m., !) w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 23 000 M , letztere setzten sich zusammen aus lü 543,60 M Verpflegungsgeld, 1177,64 M für verkaufte Produkte, 2 063,58 M Kapitalszinsen und 215,19 M aus sonstigen Quellen. — Abortanlage und Waschhaus sind neu erbaut. G a s b e l e u c h t u n g . DampfD e s i n f e k t i o n s a p p a r a t . Q u e l l w a s s e r l e i t u n g . K a n a l i s a t i o n vorhanden. Spital der Gefangenenanstalt. A r z t : Dr. Schmeicher, Medizinalrath. 74 Betten f. M. 1899 wurden 827 Kranke durchschnittlich 16,3 Tage verpflegt, 26 sind gestorben.

Amorbaoh, 2 166 Einw. (Bezirksamt Miltenberg, Reg.-Bez. Unterfranken). Lokal-Krankenhans. 1824 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Dr. Stapf. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern vom göttlichen Erlöser aus dem Mutterhause in Würzburg. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Konskribirte Stadtarme werden auf Anweisung des Maßistrates aufgenommen; Dienstboten und Distriktsarboitcr laut Vertrag; auswärtige Armo und Private gegen Nachweis der Zahlungsfähigkeit, eventuell durch die diesbezügliche Kasse. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 M, 3,50 und 2,20 M täglich. 1899 wurden 25 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 3 in., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 14 Pfründner und 14 Waisenkinder. Ausgaben 1899: 5 559,26 M. Die Einnahmen betrugen 5 621 M und setzten sich zusammen aus 1 147 M Verpflegungsgeld, 81 M für verkaufte Produkte, r>39 M Kapitalszinsen, 42 M Zuschuss des Distrikts, 1 374 M der Gemeinde, 1 200 M Legaten, Geschenken und aus der Armenkasso und 1 138 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Bayern.

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Annweiler, Ansbach.

Annweiler, 3 0 3 6 Einw. (Bezirksamt Bergzabern, Beg.-Bez. Pfalz). Distrikte-Krankenhaus. 1862 errichtet, 1896 nea erbaut. E i g e n t h ü m e r : Distrikt Annweiler. A r z t : Dr. Gaacb. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M, für Auswärtige 2 M täglich. 1899 wurden 90 (67 m., 23 w.) Kranke durchschnittlich 24,28 Tage verpflegt, 7 m.., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Pfründner. Ausgaben und Einnahmen 1898 betragen für 72 Verpflegte 4 948,io M, letztere setzten sich zusammen aus 2 099,»o M Verpflegtingsgeld, 2 470,21 M Zuschuss des Distrikts, 321,44 M Beiträge der Abonnenten und 56,5» M aus sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , auch für ausserhalb zu benutzen. Ansbach, 15 883 Einw., 10 Aerzte, 1 Zahnarzt, 9 Hebammen, 3 Apotheken (Unmittelbare Stadt, Beg.-Bez. Mittelfranken). Eine Z e n t r a l - W a s s e r l e i t u n g mit Pumpwerk und Hochreservoir, letzteres mit einem Fassiungsr&um von 2000 cbm, 1900 fertiggestellt. Die von 16 Quellen gelieferte Wassermenge beträgt nach den bisherigen Messungen 52 Seknndenliter. Es werden aber zunächst nur 14 Quellen einbezogen, 2 grosse bleiben in Reserve. Die Anlagekosten betragen l'/i Millionen Mark. — S c h l a c h t h o f wurde 1886/87 errichtet. Hallensystem. Anlagekosten 240 000 M. 1898- geschlachtet: 1176 Ochsen, 286 Bullen und Stiere über 4 Zentner, 303 Stiere unter 4 Zentner nnd Kühe, 202 Jungrinder, 2791 Kälber, 1 032 Hammel, 9438 Schweine über 60 Pfund, 161 Schweine unter 60 Pfund, 75 Pferde, zusammen 15 464 Stück Vieh. — Die Entwässerung durch K a n a l i s a t i o n wurde seit 1881 nach und nach in der ganzen Stadt durchgeführt. Die Abfahr der Fäkalien nnd des Kehrichts geschieht privatim. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u wird von 2 Aerzten nach den hierfür geltenden oberpolizeilichen Vorschriften vom 20. Okt. 1885 vorgenommen, bei den verstorbenen Militärpersonen durch einen Militärarzt. — Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar im städtischen Krankenhause, 1897 beschafft. Die Desinfektion ist für sämmtliche Infektionskrankheiten obligatorisch. 1898 von den Stadtbewohnern 33mal in Anspruch genommen. — In der Binder'schen B a d e a n s t a l t steht seit dem Jahre 1889 im Sommer den Schulen und der Garnison ein in der Regat hergestelltes Bassin als Freibad zur Verfügung. Die Stadt leistet für den Unterhalt desselben an Zuschüssen für die Volksschulen 800 M, für die Realschule 500 M. — Keine abgeschlossene Bauordnung, sondern nur verschiedene ergänzende baupolizeiliche Vorschriften. Die letzte Vorschrift vom 20. Juni 1896 betrifft die Anlage von Abtritten, Dung- und Versitzgruben. Garnisonlazaret. 1799—1800 von dem preussischen Kriegs- und Domänenrath, späteren Baudirektor Bischoff als Landhaus erbaut, 1829 von der bayerischen Militär-Verwaltung angekauft und als Lazaret eingerichtet. 1891 wurde das Lazaretareal durch Ankauf eines i Tagwerk, 76 Dezimalen grossen Grundstückes erweitert, 1892—1893 wurde südlich des Hauptgebäudes eine Gipsdielen-Krankenbaracke erbaut. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Munzert. V a r t e p e r a o n a l : 4 ausgebildete Krankenwärter. 37 Betten. 1898 wurden 161 Kranke durch(chnittlich 30 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. 1894 ist in der Baracke Zechmeister's V e n t i l a t i o n s s y s t e m ausgeführt. Diese Einrichtung kostete 356,s» M. Das Prinzip derselben besteht darin, dass für Luft-Zurod Ableitung gesorgt wird. Bei der Zuleitung wird Luft direkt aus dem Freien und ¡war dicht unter der Decke des Saales entnommen, indem die Wand durchbrochen wird, lusserhalb dieser wird das Rohr nach unten abgebogen, um einestheils eine plötzliche Einitrömung zu verhindern, anderntheils auch den Staub zurückzuhalten. An aiese Oeffnung ichliesst sich dann im Innern das mit vielen kleinen Durchlöcherungen versehene Vertheilungs:ohr an und bewirkt möglichste Vertheilung. Die einströmende frische Luft gleicht durch 3erührung mit der an der Decke angesammelten wärmeren Luft ihre Temperatur mit derselben ius. Die Ableitung der Luft geschieht durch 3 mit den Oefen in Verbindung stehende Luftiamine. Sowohl Zu- wie Ableitung ist in vollkommenster Weise regulirbar, um je nach der Temperatur der Aussen- und Innenluft den nöthigen Luftwechsel herbeizuführen. Die Ventiition in den K r a n k e n z i m m e r n des Hauptgebäudes wird vorzugsweise durch Kippflügel )ewerkstelligt; in einigen Zimmern sind in den Thüren auch Oeffnungen angebracht, welche nit einem Schieber verschlossen werden können. Zum Heizen dienen in den Krankenzimmern Kachelöfen, in der Krankenbaracke 3 Pfälzer eiserne Schacht-Füllöfen mit Steinkohlenfeuerung. Ln einem Nebengebäude ist ein D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t nach Giessener System für die Jarnison aufgestellt. Städtisches Krankenhang. Früher diente ein uraltes ehemaliges Waisenhaus aus mark-

»Täflicher Zeit als Krankenhaus. Neubau 1895/97, Herbst 1897 eröffnet. A r z t : Medizinalrath

Dr. Rudel. 1 Assistenzarzt. W a r t e p o r s o n a l : 4 Diakonissen aus Neuendettelsau. Verp f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4,so M, II. Kl. 3,50 M, IH. Kl. 2,so M täglich. 1899 wurden 771 (302 m., 269 w.) Kranke durchschnittlich 16,3 Tage verpflegt, 20 m., 10 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 31 598 M. Die Einnahmen betrugen 34 537 M und setzten sich zusammen aus 23 590 M Verpflegungsgeld, 4 044 M Kapitalszinsen, 2 571 M Zuschuss der Stadt und 3 332 M Kassenbestana.

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B a u b e s c h r e i b u n g . Den Bauplatz bildet das Gelände zwischen Feuchtwangener Staatsstrasse nnd Endresstrasse und umfasst 8 , i o Tagwerk. Von dieser Grundfläche sind 4,«9 Tagwerk für Krankenhausbauzwecke überbaut bezw. mit Einfriedigung versehen. Die K r a n k e n h a u s a n l a g e besteht aus: a) H a u p t g e b ä u d e mit Kückgebäude und beiderseits Pavillonsanbauten; d) W a s c h h a u s , enthaltend Waschküche, Bügel- und Mangelstube, Trockenanlage, Raum für schmutzige Wäsche und Brennmaterial-Lagerräume; c) I s o l i r p a v i l l o n nebst Desinfektionsanlage und Nebenräumen. Die Krankenanstalt enthält 101 Betten in 29 Krankenzimmern, nämlich: a) F r a u e n a b t h e i l u n g (41 Betten in 12 Zimmern), b) M ä n n e r a b t h e i l u n g (53 Betten in 14 Zimmern), c) I s o l i r p a v i l l o n (7 Betten in 3 Zimmern). Für sämmtliche Krankenzimmer, Badezimmer, Küchen, Klosets und Korridore sind Terrazzo-Fussböden, für die Wohn- und sonstigen Zimmer Buchenriemcnböden und für die Dachgeschossräume und sonstigen untergeordneten Gelasse theils gewöhnliche fichtene Böden, theils Zement-Estrichböden gewählt. Die Kellerfussböden haben Asphaltbelege erhalten. Die N e b e n w ä n d e des Operationszimmers, der Badezimmer, der Küchen, der Klosets und des Haupttreppenhauses sind mit Zementputz und Emailfarbe gestrichen. Für die grossen Krankenzimmer sind zweiflügelige T h ü r e n und für die kleinen Krankenzimmer gewöhnliche Zimmerthüren, sämmtlich nach aussen aufgehend, angebracht. Die Stockw e r k s t r e p p e n sind aus Granit mit schmiedeeisernem Geländer in feuersicherer Weise, die Decken der Korridore, Küchen, Badezimmer u. s. w. mit Flachgewölben, ebenfalls feuersicher, hergestellt. Sämmtliche Krankenräume und sonstigen Lokalitäten haben Stukkaturdecken erhalten. Die sämmtlichen Bauten sind in einfachen architektonischen Formen in Backsteinrohbau mit Verwendung von Sandstein für Sockel, Gesimse, Fenstereinfassungen n. s. w. zur Ausführung gelangt. Das Hauptgebäude hat Schieferbedachung, die Krankenpavillons, Waschhaus u. s w. haben Holzzementbedachung erhalten. Die Vorzüge (1er Zemontbedachung bestehen in a b s o l u t e r D i c h t i g k e i t , fast u n v e r g ä n g l i c h e r D a u e r und seiner B i l l i g k e i t gegenüber anderen Bedachungsarten; weitere Vortheile der Holzzementdächer bestehen darin, dass russ-, schneeund wasserfreie Dachräunie erzielt, die Bodenräume in Folge des hermetischen Abschlusses und der Kiesbeschüttung im Winter warm und im Sommer kühl gehalten werden, dass sie den grössten Schutz gegen Feuersgefahr gewähren und dass Stürme und Hagelschlag ihnen ganz ungefährlich sind. Zentralheizanlage, Niederdruck-Dampfheizung, in Verbindung mit reichlicher Lüftungsanlage. Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt aus einem Schachtbrunnen durch ein auf dem Dachgesenoss aufgestelltes Wasserreservoir. Als bewegende Kraft wirkt eine H e i s s l u f t p u m p m a s c h i n e mit einem Kohlenverbrauch von etwa 45 kg für 10 Stunden Arbeitsleistung. Für F e u e r l ö s c h z w e c k e sind sowohl innerhalb dor Gebäude in den Korridoren, als auch im Freien Hydranten Torgesehen. Im Freien sind 6 Stück Ueberfluthhydranten zur Aufstellung gelangt, die zugleich zum Besprengen der Gartenanlagen, Wege u. s. w. in Benutzung genommen werden können. E l e k t r i s c h e Klingoleinrichtung für die Anstalt sowie Tclegraphenverbindung mit dem Rathhaus und mit der Wohnung des Bezirksarztes ist vorgesehen. Die E n t w ä s s e r u n g der Anstalt hat nicht nur für die Entfernung aller meteorischen Niederschläge und sämmtlicher Abwässer der Anstalt zu sorgen, sondern sie hat auch die Aufgabe, alle in die Aborte gelangenden Urin- und Fäkal-Mas^en direkt abzuleiten und in eine Klärgrube nach Süvern-Röoer'schem System zu leiten, in welcher dio Ausscheidung der flüssigen und festen Bestandtheile und Desinfektion der Massen vor sich geht, und aus welcher dio sämmtlichen Gewässer klar und geruchlos in den städtischen Oberhäuser-Strassenkanal abgeleitet werden. Für sämmtliche Wassereinlässe sind Schlammfange und Geruchsabschlüsse geplant. Die Spül- und Thoeküchen haben Spülvorrichtungen mit Kalt- und Warmwasserhännen, Abflussvorrichtungen u. s. w. erhalten. Zur Warmhaltung und Wärmen von Speisen, Kleidern gelangte ein mit G a s h e i z u n g versehener Wärmekasten zur Aufstellung. Für die Wasch- und Badezimmer sind theils gusseiserne emaillirte, theils Zink-Badewannen und Waschtische bezw. Waschbecken aus Fayence vorgesehen. Sämmtlicho Badewannon und Waschgelegenheiten haben Warm- und Kaltwasser-Zufluss Vorrichtungen. Die B a u k o s t e n betragen 44G 180 M, darunter 10 ISO M für Grunderwerb und 30000 M für innore Einrichtung. Privat-Hellanstalt für Angenkranke von Dr. D r e i s c h . 1895 eröffnet, Neubau beabsichtigt. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,«o und 2,so M, für Armenkassen 2 M täglich. 1899 wurden 18 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 8 Tage verpflegt. Zweite Kreis-Irrenanstalt fttr Mittelfranken. Neubau seit 1900. Das von der Stadt Ansbach als Bauplatz für die Kreis-Irrenanstalt geschenkte Gelände liegt im Westen der Stadt, von deren Mittelpunkt etwa 1 km ontfernt, zwischen der Staatsstrasse Ansbach-Feuchtwaugen und der Distriktsstrasse Ansbach-Schalkhausen-Leutershausen, auf der nordwestlich des neuen städtischen Krankenhauses sich ausbreitenden Höhe, deren höchster Punkt 44C> m über der Nordsee, oder etwa 35 m über dem Ansbacher Bahnhofplane liegt. Durch die Endressallee und Endressstrasse mit der Stadt verbunden, fällt das Gelände, ohne eine grössere horizontale Fläche aufzuweisen, von seinem Höchstpunkt nach allen Soiten hin, am steilsten auf der Nord-

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seite ab, auf welcher es zum Theil mit einem Kadelholzwald bestanden ist, der sich längs der ganzen Westgrenze desselben hinzieht. Das Gelände zwingt dazu, die Bauanlage möglichst dem Zuge der höchst gelegenen Geländeschichten anzupassen und ihr dadurch eine langgcstrekte F o r m %u geben. Das Gelände umfasst 914 000 qm gleich 275,24 Tagwerk, davon sind 58 Tagwerk Wald, 60 Wiesen und 157 Ackerland. F ü r die Gebäude werden Gärten und Höfe in Benutzung genommen 318 750 qm gleich 93,2S Tagwerk, wozu noch für die Meierei an Gebäuden, Höfen und Oedungen etwa 3•/« Tagwerk zu rechnen sind, sodass im Ganzen etwa 96 1 /, Tagwerk für Bauzwecke verwendet werden. Es bleiben sohin für die B e w i r t s c h a f t u n g noch rund 175—180 Tagwerk übrig und zwar etwa 15 Tagwerk Wald, 50 Tagwerk Wiesen und 110—115 Tagwerk Ackerland. Die Anstalt gliedert sich im Allgemeinen in 3 Theile: 1. die Zentralanstalt, 2. die offene Anstalt, 3. die Meierei mit den l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n Grbndstücken. G e b ä u d e z a h l . Die Zentralanstalt, die neben dem Infektionspavillon und Leichenhause nur Gebäude für Kranke umfasst, zählt 16, die offene Anstalt mit den Landhäusern, Verwaltungsund Wohngebäuden zusammen 17 Gebäude, die Meierei besteht aus dem Stallgebäude und der Scheune. Rechnet man zu diesen Objekten noch Gartenpavillons, Kegelbahnen, die Gewächshäuser und Strohschuppen, das Waag- und das Spritzenhaus, so beziffert sich die Zahl der zu errichtenden Gebäude auf 48. A u f n a h m e f ä h i g k e i t . Die Anstalt ist zu folgenden Aufnahmen fähig: 2 UeberwachungsPavillons für Ruhige je 34 = 68 Kranke, 2 Ueberwachungs - Pavillons für Unruhige j e 40- - 8 0 , 2 Lazaretpavillons j e 26 — 52, 2 Siechenhäuser j e 26 = 52, 2 Pavillons für Halbruhige j e 4 0 = 80, 2 Pavillons für unbewachte Unruhige je 3 5 = 7 0 , 2 Pavillons für Pensionäre je 25 50, 5 Landhäuser je 3 0 = 1 5 0 , zusammen 602 Kranke. Dazu kommt, dass noch besonders hierfür geeignete Kranke in den W i r t s c h a f t s g e b ä u d e n untergebracht werden können, und zwar: im Werkstättengebäude 22, im Waschküchengebäude 17 und im Kochküchengebäude 9, zusammen 48 Kranke. A r t u n d G r ö s s e d e r G e b ä u d e . Dem Programm entsprechend ist ausschliesslich dio Errichtung von isolirt stehenden Pavillons gedacht, welche die einzelnen Krankengattungen aufzunehmen, oder Wohn-, Verwaltungs- und anderen Zwecken zu dienen haben. Für die eigentlichen Krankengobäude sind nur ein- und zweigeschossige Häuser geplant, d. h. Gebäude, welche über einer 2 ni hohen Unterkellerung entweder nur Erdgeschoss oder Erd- und Obergeschoss enthalten. Diese Beschränkung der Stockwerke ist auch bei den meisten der Verwaltungs- und Wohngebäude durchgeführt, so dass zweite Obergeschosse nur bei 2 Objekten, dem Aerztewohnhaus und dem Waschküchengcbäude vorkommen. Die Anstalt wird dementsprechend nach ihrer Fertigstellung trotz der Mannigfaltigkeit der Grundrisse und der dadurch bewirkten Ycrschiedenhoit der äusseren Erscheinung einer gewissen wohlthuenden Einheitlichkeit umsowoniger entbehren, als die äussere Ausstattung der Gebäude eine gleichmässigo ist. Aus glattem, verputzten Backsteinmauerwerk auf Hausteinsockel hergestellt, entbehren die Gebäude jeglichen architektonischen Schmuckes der vertikalen Flächen; nur die Azontheilungen, leichte Lisenen und die Dachbildung erinnern daran, dass die Anstalt im Gebiete ehemaligen Markgräflichen Baugeschmackes steht. Hohe Dächer sind nur da verwendet, wo die Konstruktion der Raumüberdeckung solche nothwendig macht, im lebrigen sind flache Holzcementdächcr angenommen. Dass letztere nicht überwiegen, hat seinen Grund oinmal in der schon erwähnten konstruktiven Nothwondigkeit, dann auch darin, dass mit Absicht und unter Zustimmung des ärztlichcn Berathers bei den Gebäuden auch äusserlich alles vermieden werden sollte, was der Anlago die Erscheinung des Uniformen und Unewöhnlichen gegeben und ihr den Charakter des gofängnissartigen Krankenhauses verliehen ätte. Durch die Dachgestaltungen, durch reiche Anpflanzung an den Gebäudon und die schon besprochene Abwechslung in der Einheitlichkeit soll eine auch künstlerisch befriedigende (lesammtwirkung erzielt werden. Die Grösse der einzelnen Gebäude ist durch ihren Zweck bestimmt; dass deren Ausdehnung nach der Fläche durch die Beschränkung auf ein oder höchstens zwei Stockwerke wuchs, ist wohl selbstverständlich; sie schwankt zwischen 774 und 1 39« nm, während die der Landhäuser auf 453 qm festgesetzt werden konnte. Inneres der Gebäude. Ueber die Raum Verhältnisse und Raumgruppirung ist zu l^merken, dass die programmgemäss verlangten Flächon- und Raumeinheitsmaasse für don Kopf der Krankenbevölkerung gleichmässig eingehalten worden sind. Es hat sich dabei gezeigt, diss die vorgeschriebene Raumhöhe von 4 m zwar für die Luft- und Raumbedürfnisse ausreicht, diss aber eino solche von mindestens 4,so in für einzelne Pavillons besser und zweckmässiger väre, weil bei deren Vorhandensein die Möglichkeit gewonnen würde, dem botreffenden Raum noch über dem Yerandondach Luft und Licht direkt zuzuführen, was bei einer Lichthöhe von nur 4 m nicht möglich ist. Da bei Anwendung einer Stockwerkshöho von mehr als 4 m aber die Kosten der Pavillons um ein Bedeutendes höher geworden wären, so wurde eine solche nicht geplant Wo die Verandendächer nicht als Balkons von don Obergeschossen aus bonutzt Verden, ist beabsichtigt, deren Eindeckung zum grossen Theil aus Rohglas zu machen, wodurch (i)n an die Voranden anstossenden Räumen mehr Licht zugeführt werden wird. Die innere Ausstattung aller Gebäude muss, wenn sich nicht bald Bauschäden zeigen 8>llen, deren Abwendung den Unterhaltungsetat schwer belasten würde, besonders solid sein. 1s ist deshalb der Kostenberechnung die Annahme zu Grunde gelegt, dass zwar vielleicht keine nassiven Zwischendecken, sondern Holzbalkenfagen mit Weissputzdeckcn, dagegen Böden aus

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Hartholzriemen, and an den Wänden Oelfarbanstriche reichlich zur Anwendung kommen, dass massive Treppen gebaot and die Wände in Küchen, Bädern, Aborten u. s. w. mit Wandplatten verkleidet werden. Die Kellerräume, die nur 2 m hoch gedacht sind, werden für die Föhrong der zahlreichen Rohrleitungen den erforderlichen Raum gewähren. Dass die Pavillons ausgiebig mit künstlicher Beleuchtung und Lüftung, ebenso mit Wasser versorgt werden, ist selbstverständlich. Eine Anlage von Hydranten in der Höhe der Dachräume wird aber weder für zweckmässig, noch angesichts der zahlreichen äusseren Hydranten in der Nähe aller Gebäude für nothwendig gehalten. Dagegen sollen alle Aborte mit Wasserspülung versehen, und deren Sammelgruben an ein Kanalnetz angeschlossen werden, dessen Inhalt in einer eigenen Kläranlage desinfizirt und gereinigt in die Rezat zum Abflnss gelangt. H ö f e , G ä r t e n , W e g e . Alle Pavillons, wie auch die Wohnhäuser werden Hofräume mit Zufahrt, sowie mit Holz oder Drahtzäunen leicht umfriedete Gärten erhalten; zwischen ihnen werden makadamisirte Wege mit Fusssteigen den Verkehr ermöglichen. Die Zentralanstalt wird noch ausserdem mit Holzzaun umgeben. Um die umfriedeten Höfe und Gärten vor dem Einblick der Passanten zu schützen, ist angenommen, dass sie aussen mit stark buschigen Anlagen in englischer Art umgeben werden. Die Zwischenräume zwischen den Verkehrswegen, freien Plätzen und Schutzanlagen können mit Teppichgärtnerei, Springbrunnen und dergl. geschmückt werden. Die Gemüse- und Nutzgarten-Anlage, die in einer Grösse von über 14000 qm = 4 Tagwerk angenommen worden ist, liegt abgesondert von den übrigen Gärten und zwar so, dass sie sowohl nahe den Landhäusern beider Geschlechter, wie auch von den Wirthschaftsgebäuden nicht weit entfernt ist. Der Hauptzugang zur Anstalt ist von der früheren Endressallee aus gedacht. Hier zwischen Portiernaus und Direktionsgebäude in der Nähe der von den Lieferanten hauptsächlich benutzten Wirthschaftsgebäude wird ein überwachter Thorabschluss sein. W a s s e r v e r s o r g u n g durch Anschluss an die städtische Wasserleitung. Da die städtische Leitung für die direkte Bekämpfung von Schadenfeuern in der Anstalt voraussichtlich nicht überall vollkommen ausreichen wird, ist die Beschaffung von Feuerspritzen nothwendig, welche in der Nähe der Zentralanstalt untergebracht, von der Wasserleitung gespeist würden, und deren durch Menschenkraft bewirkter Druck wohl wirksame Wasserstrahlen auf die Gebäudefirste zu bringen vermöchte. E n t w ä s s e r u n g durch Anschluss an das Kanalnetz der Stadt. Das gesammte Abwasser wird in einer Kläranlage desinfizirt und geklärt werden, bevor es die Grenze des Anstaltsgeländes verlässt. Die Kläranlage soll nach dem Muster der beim Nürnberger Krankenhause angewandten eingerichtet werden. B e l e u c h t u n g durchweg elektrisches Licht, dessen Erzeugung in der zu errichtenden Zentrale in der Anstalt zu geschehen hat. (2 390 Glühlichter und 46 Bogenlampen.) G a s l e i t u n g wird daneben angelegt für Koch- und Heizzwecke. M a s c h i n e n a n l a g e . Da die elektrische Beleuchtungsanlage eine sehr bedeutende werden wird, so müssen natürlich auch die Maschinen dementsprechend bemessen sein, umsomehr, als angenommen wurde, dass der Antrieb aller Arbeitsmaschinen in den Koch- und Waschküchen, im Werkstätten- und im Oekonomiegebäude durch elektrische Kraft erfolgt. K o c h - u n d W a s c h e i n r i c h t u n g . Die spezielle Einrichtung des Betriebes der Kocliund Waschküche soll nach Spezialprojekten gesehenen. Der Kostenberechnung der Z e n t r a l h e i z u n g ist die Annahme zu Grunde gelegt, dass j e d e s der Krankengebäude, der Verwaltungsgebäude und der grösseren Wohnhäuser s e i n e e i g e n e N i e d e r d r u c k - D a m p f h e i z u n g erhält, wobei jedoch auf den Umstand Rücksicht genommen wurde, dass der in den grossen Dampfkesseln der Maschinenanlage erzeugte und nach Ausnutzung frei werdende Abdampf zur Heizung einer ganzen Gruppe von GeDäuden, nämlich derjenigen, welche der Maschinenanlage zunächst liegen, nutzbringende Verwendung finden werde. Mit der Zentralheizung ist in sämmtlichen Gebäuden Vontilation verbunden. Der im Programm als Theil der Waschküche vorgesehone D e s i n f e k t i o n s r a u m für Kleider, Wäsche und dergl. wurde aus Zweckmässigkeitsgründen an das Kesselhaus angebaut gedacht, wodurch erreicht ist, dass derselbe sich in nächster Nähe der Waschanlage befindet, ohne mit ihr in unmittelbarer Berührung zu sein. M o b i l i a r a u s s t a t t u n g . Da die Anstalt nicht als reine Kolonie, sondern als vollständige Kreis - Irrenanstalt gedacht ist, welche bestimmt erscheint, Kranke aller 3 Verpflegungsklassen aufzunehmen, so musste bei der Aufstellung der Gebäudepläne hierauf ebenso Rücksicnt genommen werden, wie dies bei der Mobiliarausstattung der Anstalt der Fall sein wird. Der Kostenberechnung für die Mobiliarausstattung ist dio Annahme zu Grunde gelegt, dass die Ausstattung der Räume III. Klasse, wenn auch in solider, so doch in einfacher Weise erfolge, zum Einheitssatze von 300 M für den Kopf. Wenn auch etwas erhöht, erlaubt doch der für die höheren Klassen angesetzte Preis von 500 M für den Kopf noch keine luxuriöse Ausstattung der Wohn- und Schlafräume. In den Jahren 1900—1902 wird nur derjenige Theil der Gesammtanlage zur Ausführung kommen, der für dio Aufnahme des Betriebes in der neuen Anstalt unerlässÜch ist.

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Arnstein—Aschaffenburg.

Dieser Theil umfasst a) in der Zentralansitalt 1. Die 4 Aufnahmepavillons für ruhige un.i anrmhige Kranke beider Geschlechter, 2. Die b47,47 M. Pfappkirchen, 2 7 7 5 Einw. (Bezirksamt Pfarrkirchen, Reg.-Bez. Niederbayern). Distrikts - Krankenhans. A r z t : Dr. Hüttinger. 132 w. Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt. Alexl-Spltal, A r z t : Dr. Hüttinger. 14 Betten. durchschnittlich 86,is Tage verpflegt, 3 sind gestorbon.

40 Betten.

1899 wurden 200 m.,

1899 wurden 6 m., 2 w. Kranke

Pfeffenhausen, 1 3 8 6 Einw. (Bezirksamt Rottenburg, Reg.-Bez. Niedt-rbayerul Verbands - Krankenhans. E i g c n t h ü m e r : Mehrere Gemeinden. A r z t : I)r. Herbert. 27 Betten. 1899 wurden 169 m., 86 w. Kranke durchschnittlich 7 , n Tage verpflegt. Pfersee, 5 7 6 4 Einw. (Bezirksamt Augsburg, Reg.-Bez. Schwaben). Lokal - Krankenhaus, zugleich Armenhaus, in einem ehemaligen Schlösschen nebst rossem Garten Ende der vierziger Jahro eingerichtet. E i g c n t h ü m e r : Gemeinde Pfersee, r z t : Dr. Banholzer. 2 barmherzige Schwestern aus Augsburg. 28 Betten. 1899 wurden 71 m., 55 w. Kranke durchschnittlich 20,9 Tage verpflegt, 7 m., 9 w. sind gestorben.

f

Pförring, 1 146 Einw. (Bezirksamt Ingolstadt, Reg.-Bez. Oberbayern). Lokal-Krankenhaus. 1873 von der Gemeinde Pförring angekauft und eingerichtet. A r z t : Dr. Wäldin. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Schwestern aus Mallersdorf. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für die dem Krankenhaus-Verbande angohörigen Versicherten 2,40 M, für die Armen dieser Gemeinde 1,4 u M, für Auswärtige 2 M täglich. 1899 wurden 11 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 46 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1899: 2 622 M. Die Einnahmen betrugen 2 534 M. Pfühl, 1 3 2 0 Einw. (Bezirksamt Neu-Ulm, Reg.-Bez. Schwaben). Lokal • Krankenhans. Früher Armenhaus, 1858 wurde es umgebaut und zum Krankenhause eingerichtet. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde Pfuhl. A r z t : Dr. Radwansky in Neu-Ulm. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s ; l,sn M täglich. Krankenkassen haben freie Kur und Verpflegung und zahlen 0,40 M monatlich Beitrag. 1899 wurden 5 m. Kranke durchschnittlich 6,4 Tage verpflegt. Pirmasens, 2 4 5 4 8 Einw., 12 Aerzte, 1 Zahnarzt, 15 Hebammen, 3 Apotheken (Bezirksamt Pirmasens, Reg.-Bez. Pfalz). Zentrale W a s s e r l e i t u n g seit 1. Okt. 1879. Das Wasser entstammt den Quellen bei Wodelben, von wo es in ein Reservoir auf dem höchstgelegenen Punkt von Pirmasens gepumpt, nach der Stadt abläuft. Anlagekosten: l'/ 4 Million M. Rohrnetzleitung 25 400 m lang mit 145 Hydranten und 108 eingebauten Schiebern. Leistung in 24 Stunden 5 400 cbm. — S c h l a c h t h a u s , seit etwa 10 Jahren im Betrieb. Anlagekosten: 80000 M. 1899 wurden 17 425 Stück Vieh geschlachtet. — K a n a l i s a t i o n seit 1899. — Städtische D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im Spitale der Stadt seit 1894. 150 Desinfektionen im Jahre 1899. — 1 B a d e a n s t a l t (privat) für Wannenbäder, 1 für Freibäder im Sommer (auf der Ziegelhütte); ausserdem wird auf der Bahnstation Liebermühle das Bad besucht (Schwimmanstalt Schwarzbach). Lokal - Krankenhaas. Anfangs der fünfziger Jahre wurde das in der Schäfergasse belegene Spital von dort auf den Goreb (höchster Punkt in Pirmasens) verlegt. Am 3. Nov. 1894 wurde das neue (jetzige) Spital bezogen. A r z t : Dr. Arndt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom rothen Kreuz, 1 Wärter und 1 Hilfswärterin. 75 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische und Krankenkassen 2,so M, für Auswärtige 3 M, für Kinder 1,25 M täglich. 1899 wurden 907 (726 m , 181 w.) Kranke durchschnittlich 15 Tago verpflegt, 26 m., 8 w sind gestorben. Ausgaben 1899: 28 102,47 M. Die Einnahmen betrugen 33 059 M und setzten sich zusammen aus 32 670 M Verpflegungsgeld, 389 M Kapitalszinsen und 2 000 M Zuschuss der

Königreich Bayern.



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Planegg.

Stadtgemeinde. — V e n t i l a t i o n s s y s t e m nach Bechen und Post, Niederdruck-Dampfheizung. Beleuchtung durch Gas and Elektrizität. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t auch für Private benutzbar. Die Gesammtkosten für das Spital betrogen 175 000 M (hierunter für 2 Baracken 17 000 M). Pfrftndnerhans. 1900 im alten Spital eingerichtet. Isolirbaracke für Pockenkranke vorhanden. Planegg, 859 Einw. (Bezirksamt Manchen I, Beg.-Bez. Oberbayern).

HeilstStte fttr unbemittelte männliche Lungenkranke (Krailling). Im November 189S

eröffnet; erbaut vom Verein für Volksheilstätten a. V. in München. Der Verein steht unter dem Protektorate Sr. König! Hoheit des Prinzen L u d w i g von Bayern. Arzt: Dr. Krebs. 120 Betten. Wandert man vom Bahnhofe Planegg, der zweiten Station der München - Starnberger Bahnlinie, an dem bekannten Wallfahrtskircnlein Maria Eich vorüber nach Westen, so erreicht man auf schattigem Fusspfade in einer kleinen halben Stande das Grundstück. RingB umrahmt von ausgedehnten Waldungen, 558 m über Meereshöhe gelegen, ist dasselbe vom Staube und allen heftigen Windströmungen geschützt. Ein 1,5 m hoher Staketenzaun zeigt uns die Grenzen des 16,149 ha umfassenden Besitzes. Der etwa 150jährige gemischte Bestand ist durch Anlage von fast 4 km Kieswegen in den schönsten Park verwandelt worden. Die Volksheilstätte besteht aus zwei Gebäuden, dem Haupt- und Oekonomiegebäude. Dieselben sind 65 m von einander entfernt und durch einen unterirdischen, durch Oberlicht erleuchteten Gang von 2,ei m Höhe und 2,81 m Breite miteinander verbunden. Das Hauptgebäude hat einen etwas erhöhten Mittelbau mit zwei stumpfwinklig sich ansetzenden Flügelbauten. Die Südseite des Hauptgebäudes ist nicht unterkellert, damit ein Aufsteigen von Kellerluft in die darüber gelegenen Tages- und Schlafräume ausgeschlossen ist. An der Nordseite liegen im UntergeBchoBS die Haupt- und Spülküche, die Speisekammer, der Trockenluft-Kfthlraum, der Bierkeller, sowie mehrere für Aufbewahrung des Holzes, Weines u. dgl. dienende Räumlichkeiten. Von der Hauptküche führt ein elektrischer Aufzug zum Anrichceraum des Speisesaales im Erdgeschosse, ebenso ist die Küche mit den in jedem Stocke befindlichen Theeküchen durch einen elektrischen Aufzug verbanden. In der Mitte des Mittelbaues nach Süden zu ist im Erdgeschosse der grosse Speisesaal gelegen; derselbe hat eine Höhe von 4,4.-, m, eine Länge von 16 m und eine Breite von 7,so m; auf dessen einer Seite befindet sich ein Axirichteraum, auf der anderen ein weiterer, etwas kleinerer Tagesraum, der als Musik- und Lesezimmer eingerichtet ist. Nach Norden zu befindet sich im Mittelbau das Besuchszimmer auf der einen Seite, das Wachtziromer für die Schwestern mit Nebenraum auf der anderen Seite des Haupteinganges. In die beiden Flügelbauten sind nach Süden im Erdgeschosse zwei L i e g e h a l l e n einebaut, die Raum zur Aufstellung von 40 Liegesesseln bieten. Auf der Nordseite des westchen Flügels befindet sich eine eigene abgeschlossene Wohnung für die barmherzigen Schwestern. Nur das Arbeitszimmer der Oberin ist ausserhalb dieser Wohnung zugänglich, aber mit letzterer direkt verbunden. Im östlichen Flügel des Erdgeschosses liegen me Räume für die Aerzte, Wachtzimmer, Konsultationszimmer una Laboratorium; daneben noch die Räume für die Bäder und die Douche. Als Anbauten im Erdgeschoss sind je eine Kapelle für Katholiken und Protestanten ausgeführt. Zu beiden Seiten des Mittelbaues findet sich je ein Nebenraum mit einem elektrischen Aufzuge. Dieselben wiederholen sich übereinander in jedem Stockwerk und sind durch die Aufzüge vom Speicher bis zum Untergeschosse in Verbindung. Die Räume dienen zur Unterbringung der reinen Wäsche auf der einen, der schmutzigen auf der anderen Seite. Durch den unterirdischen Gang kann die schmutzige Wäsche direkt auf einem Rollwagen in das Nebengebäude zur Desinfektion und Reinigung gebracht werden. Im 1. und 2. Stockwerk befinden sich auf der Südseite 21 Schlafzimmer mit zusammen 68 bezw. 52 Betten. Die Bettenzahl in den Zimmern schwankt zwischen 1—6. Durch den bereits erwähnten unterirdischen Gang kommen wir zunächst in das Kellereschoss des Oekonomiegebäudes und treffen hier den D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , der einen urchfahrbaren Beschickungswagen von 1,4 m Länge und 0,» m Breite besitzt; die Ein- und Ausladung findet in zwei getrennten Räumen statt; in den gleichen Räumen ist in gleicher Weise ein Kessel zur Desinfektion der Wäsche angebracht. Ein eigener Baderaum nebenan steht dem Desinfektor zur Verfügung. Im Kellergesnosse finden wir weiter noch das Kesselhaus für die N i e d e r d r u c k d a m p f h e i z u n g , ferner Räumlichkeiten für die Akkumulatoren, die Aufbewahrung von Milch und Kohlen, Obst, Gemüse, Kartoffeln u. dergl., endlich noch einen Eiskeller. Ueber dem Desinfektionsraume und mit diesem durch einen elektrischen Aufzug verbunden finden wir im Erdgeschosse die durch E l e k t r o m o t o r e n b e t r i e b e n e Wäscherei mit Bügelzimmer, daneben aas Maschinenhaus mit Werkstatt, die Kesselanlage für die Hochdruckheizung und die Leichenkammer. Im westlichen Flügel des Erdgeschosses ist die Stallung für 14 Kühe, eine solche für 2 Pferde und eine weitere für Schweine, ferner noch das Kutscnerzimmer, die Milchkammer, eine Wagenremise und eine grössere Reparaturwerkstätte. Das erste Stockwerk des Oekonomiegebäudes enthält Wohnungen.

g

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Plattling—Prien.



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Königreich Bayern.

In s&mmtlichen Tagesräumen and Schlafräamen im Hauptgebäude ist Bimste inestrichboden mit Linoleumbelag, nur in den Mansardenzimmern der Flügelbanten Bretterboden, ebenso mit Linoleumbelag. Statt der Holzsockelleisten sind solche aus Torgament, einer festen, leicht waschbaren Hasse, zum fugendichten Abschlüsse des Linoleams benatzt. Um die Reinigung za erleichtern, sind alle Ecken im ganzen Hauptgebäude abgerundet. Die Winde sind durchwegs mit hellem, gefälligen Anstriche versehen, der auf 2, bezw. 2'/, m Höhe, behufs leichter Reinigung in Oelfarbe ausgeführt ist. In den Waschräumen und Aborten, deren in jedem Stockwerk mehrere vorhanden, ist Asphaltboden; die Wände sind auf 2 m Höhe mit Joos'schem Emailleblech bekleidet. Die Fenster sind durchgehends mit einer leicht fanktionirenden Klappvorrichtung der Oberlichte versehen. Im Erdgeschosse sind überall, in den übrigen Geschossen an der Südfront, hölzerne Rolljalousien angebracht. Der geräumige Gang des ersten Stockwerkes ist mit Tischen and Stühlen zum Aufenthalt bei schlechter Witterung eingerichtet. Da der Schwerpunkt der Behandlungsmethode das Liegen im Freien ist, so wurde im Parte nahe dem Hauptgebäude und von diesem leicht übersehbar noch eine weitere grosse Liegehalle erbaut. Dieselbe gleicht den in die Flügel des Hauptbaues eingebauten Hallen vollständig, hat Betonsockel und doppelte mit Torfmull ausgefällte Holzrückwandung und ist ebenso wie die Liegehalle im Hauptban mit Rolljaloasien versehen. Die Front der Halle liegt rein nach Süden. Die Halle selbst hat eine Länge von 78 m und dient zur Unterbringung von 80 Liegesesseln. An beiden Enden sind Pavillons zur Aufbewahrung von Decken una dergl. vorgesehen. Die L ü f t u n g ist durchgehends eine Sauglüftung. Es ist ferner Vorsorge getroffen, dass die Tajjesränme und Badezimmer mittels einer Hochdruckheizung zu jenen Zeiten geheizt werden können, wo eine Anstellang der Niederdruckanlage nicht vonheilhaft erscheint, also im Frühjahr und Herbst in den Horben- und Abendstunden. Die Entwässerungsanlage wurde in der üblichen Weise mit Wasserklosetanlagen und mit Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Anstalt zur Ausführung gebracht. Die Wasserversorgung erfolgt durch einen etwa 22 m tiefen Brunnen, von welchem das Wasser durch eine doppeltwirkende, durch einen Elektromotor betriebene Pumpe von 100 mm Cy linderweite und 150 Minutenliter-Förderfähigkeit in Kompensationsreservoire, welche an der höchsten Stelle im Speicher der Anstalt stehen, gehoben wird. Beleuchtung ist elektrisch. Plattling, S 235 Einw. (Bezirksamt Deggendorf, Beg.-Bez. Niederbayern). Distrikte-Krankenhaus. Arzt: Dr. Stömmer. 40 Betten. 1899 wurden 227 m., 192 w. Kranke verpflegt. Pleinfeld, 1 328 Einw. (Bezirksamt Wasserburg, Beg.-Bez. Mittelfranken). Lokal-Krankenhaus. Seit 40 Jahren bestehend. Arzt: Dr. Hafner. 8 Betten. 1899 worden 3 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 10,s Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt 3 Pfründner. Ausgaben 1899: 512 M. Die Einnahmen betrugen 602 M und setzten sich zusammen aus 252 M Krankenhausbeiträgen und 350 M Züsch uss der Gemeinde. Ptittmee, 1 349 Einw. (Bezirksamt Aichach, Beg.-Bez. Oberbayern). Lokal-Krankenhaus. Arzt: Dr. Rauh. 16 Betten. Polsingen, 505 Einw. (Bezirksamt Günzenhausen, Beg.-Bez. Mittelfranken). PriTat-Pflegeanstalt für minnliche Blöde und Epileptische. Im Jahre 1866 eröffiiet, in welchem die männlichen Pfleglinge von Neuendettelsau in das Schloss Polsingen übersiedelten. E i g e n t h ü m e r : Diakonissenanstalt in Neaendettelsau. Vorstand: Rektor Dr. H. Beizel. Arzt: Dr. Koch in Oettingen. 1898 waren 118 Pfleglinge in der Anstalt, 6 sind gestorben. Pottemtein, 975 Einw. (Bezirksamt Pegnitz, Beg.-Bez. Oberfranken). Distrikts-Krankenhaus, 1870 errichtet. 5 Betten. 1899 wurden 2 m., 1 w. Kranke verpflegt. Bttrgerspltal (Pfründenanstalt). Gegründet von der Bürgerschaft, nach einer Sage anter Mitwirkung der in der Gegend ansässigen Adeligen von Gross, ist jedoch nicht genau festzustellen, da 1526 bei einem Brande aer Stadt die Urkunden zu Grunde gingen. 1858 erhielt es einen Kapitalzuwachs von 45 000 M durch letztwillige Bestimmung des Appellationsgerichtsraths Wittmann. Wartepersonal: 3 Franziskanerinnen aas Mallersdorf 15 Betten. 1899 wurden 2 m., 8 w. Personen verpflegt. Prien, 1 865 Einw. (Bezirksamt Bosenheim, Beg.-Bez. Oberbayern). „Maximilian-Spital", Distrikte-Krankenhaus. Arzt: Dr. Schmitz. 44 Betten.

Königreich Bayern.

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Rain—Begensborg.

Rain, 1 482 Einw. (Bezirksamt Nenbnrg a./Donau, Beg.-Bez. Schwaben). Diatrlkts-Krankenhans. Arzt: Dr. Baaer. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern aas Mallersdorf. 34 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : für Einheimische and Krankenkassen l,7o M, ftr Auswärtige 2 M täglich, Beiträge seitens der männlichen Dienstboten 0,3o M, der weiblichen 0,2o M monatlich. 1899 wnrden 198 m., 87 w. Kranke durchschnittlich 11 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Ausgaben 1899 : 7 142 M. Die Einnahmen betrugen 8 851,06 M and setzten sich zusammen aas 1355, 60 M Verpflegungsgeld, 52,8 5 M Kapitalszinsen, 7 242,71 M Zaschuss des Distrikts und 200 M Legaten, Geschenken. — E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g . Rebdorf bei Eichstätt (Beg.-Bez. Mittelfranken). Krankenabtheilnng des Königl. Arbeitshauses. Das Arbeitshaus war ein Benediktinerkloster bis znr Säkularisation und ist 1857 eingerichtet. 1898 betrug die Belegung 1 344 Mann. A r z t : Dr. Beck, Bezirksarzt in Eichstätt. 66 Betten. 1899 worden 903 Kranke durchschnittlich 9 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. Redwitz (Markt), 3 010 Einw.- (Bezirksamt Wunsiedel, Beg.-Bez. Oberfranken). W a s s e r l e i t u n g , seit 1893 vorhanden. Lokal - Krankenhaus, 1868 errichtet. 28 Betten. 1899 wurden 45 m., 17 w. Kranke verpflegt. Kohler'sehes Stift (Altersversorgongsanstalt), 1850 errichtet. 4 m., 3 w. Personen verpflegt.

6 Betten.

1899 worden

Regen, 2 208 Einw. (Bezirksamt Begen, Beg.-Bez. Niederbayern). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Distrikts - Krankenhaus. August 1896 bezogen, 1898 erweitert. A r z t : Dr. Grand. 22 Betten. 1899 wnrden 167 m., 102 w. Kranke durchschnittlich 10,6 Tage verpflegt. — Anschluss an die Wasserleitung der Stadt ist 1898 erfolgt. Regensburg, 4 1 4 7 1 Einw., 42 Aerzte, 2 Zahnärzte, 20 Hebammen, 7 Apotheken (Unmittelbare Stadt, Beg.-Bez. Oberpfalz). 1875 Baa der W a s s e r l e i t u n g vollendet. Baakosten einschliesslich Grunderwerbang etwa 2 Millionen M. Pumpwerksbetrieb, für Dampf- und Wasserkraft eingerichtet — künstliche Hebung des Wassers — Hochreservoir mit 3 300 cbm Inhalt, 56 km Rohrnetz nach dem Zirkulations- und Verästelongssystem, regelmässiger Leitangsdrack im Rohrnetz vier Atmosphären. Wasserverbrauch 1898 : 2 113 440 cbm. Versorgungsgebiet: Stadt Regensburg, Stadtamhof, Gemeinde Steinweg. — S c h l a c h t h o f 1888 eröffnet. Baukosten einschliesslich Granderwerbung 679 000 M. Kühlhausanlage eröffnet 1899, Kosten 237 000 M. Jedes Gebäude steht vollständig frei (französische Anlage), der Viehmarkt wird auf den freien Plätzen zwischen den Gebäaden abgehalten. 1898 worden geschlachtet: 7 800 Stock Rindvieh, 12 757 Kälber, 2 705 Schafe, 102 Lämmer, 36 Ziegen, 21 480 Schweine, 135 Pferde, zusammen 45 015 Thiere. — N e u k a n a l i s a t i o n begonnen 1889. Grössere Kanäle von Backstein in Portlandzement mit Steingntsohle. Dimensionen von 0,eoXO,so bis 0,8oXM m'> bis Ende 1899 ausgeführt 8 829 m. Kleinere Kanäle: von Steingutröhren mit 0,20—0,«o m Lichtweite-, bis Ende 1899 ausgeführt 7 307 m. Gesammtkosten 1 110000 M. Die direkte Abschwemmang der Fäkalien unter Beseitigung der Abortgruben wird eingeführt. Kehricht wird dnrch Privatunternehmer, auf Ablagerungsplätze ausserhalb der Stadt gefahren -, Neuorganisation im Werke. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u wird besorgt von 2 Aerzten in den Leichenhäusern bezw. Sterbehäasern, da Leichenzwang nicht besteht. — Ein kleiner D e s i n f e k t i o n s k e s s e l , eingerichtet zur Reinigong eines vollständigen Bettes, wurde 1890 angeschafft. Beschickangsund Entnahmeraum sind vollständig getrennt. — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : Militärund städtische Schwimmschule in der Donau. Badehütten in der Donau und im Regen. Ottobad mit 25 Baderäumen für Wannenbäder, ein Schwimmbassin und ein Volksbraasebad im Erdgeschoss, Einrichtung für Heissluft- und Dampfbäder im Obergeschosse (Privatuntenehmen). — B a u o r d n u n g für die Landestheile rechts des Rheines vom 31. Juli 1890. Qarnlsonlazaret. Erbaut 1888/89, bezogen 1S89. Vorstand: Oberstabsarzt Dr. Hekenberger. W a r t e p e r s o n a l : 3 Militär-Krankenwärter (Sanitätssoldaten). 72 Betten. 1898 wurden 325 Kranke durchschnittlich 19,2 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — G a s g l ü h l i c h t (Auer). V e n t i l a t i o n durch Oeflnungen im Mauerwerk und Abzug durch Luftscnächte. Heizung durch Kachelöfen mit Steinkohlenfeuerung. Einfacher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Giessener System), verbessert durch die Firma Sinz in Regensburg.

Begensbnrg.



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Königreich Bayern.

Krankenhaus der evangelischen Wohlthätigkeits-Stiftun^en. Zar Beseitigung der Zerrissenheit der vielen in Regensburg bestandenen, sich schon in ihren Anfangen bis 1099 zurftckdatirenden Krankenanstalten verordnete Fürst Primas v. D a l b e r g 1806 den Anbao and Anschlass eines evangelischen Krankenhauses an das seit 1683 bestehende katholische Krankenhaas. Darch neuen Anbau eines evangelischen Krankenhauses an das evangelische Bruderhaus vollzog sich 1883 die Ausscheidung aus dem gemeinschaftlichen Krankenhause. E i g e n t h ü m e r : Die evangelischen Wohlthätigkeits-Stiftungen. A r z t : Dr. Stoer, Hofrath. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Neuendettelsan. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Zugehörigkeit zur protestantischen Religion; Dienstverhältniss in der Stadtgemeinde Regensburg als Handwerksgehilfe oder Dienstbote, ausserdem Einweisung des Stadtmagistrats bezüglich solcher Personen, welchen dereolbe Krankenhilfe nach dem Kranken-Versicherungsgesetze angedeihen zu lassen hat. 27 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M, mit Separatzimmer 3 M täglich. Arbeitsgehilfen und Dienstboten, in der Gemeinde in Arbeit, gemessen stiftungsbestimmungsgemäss unentgeltliche Kar und Verpflegung. 1899 wurden 250 (186 m., 64 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 3 m., 7 w. sind gestorben. 123 Pfründner verpflegte das angebaute B r u d e r h a u s . Die Aasgaben und Einnahmen 1899 betrugen 25 042 M, letztere setzten sich zusammen ans 18951 M Verpflegungsgeld und 6 091 M Kapitalszinsen. — G a s b e l e u c h t u n g . Städtische W a s s e r l e i t u n g wird eingeführt werden. Katholisches Krankenhaas. Gemäss Sitzungsbeschluss des bischöflichen Domkapitels (Domdechant Dr. Daosch) vom 19. Sept. 1664 wurde der Bau begonnen, am 13. Dez. 1667 bezogen und durch Geschenke nnd Legate meistens von Domherren randirt. 1837 neu eingerichtet, 1894 ein Operationssaal erbaut. E i g e n t h ö m e r : Katholische Krankenhaus-Stiftung, Vertreterin das Domkapitel. A r z t : Direktor Dr. Eser, Hofrath. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern aas Mönchen. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n ; Die katholischen Dienstboten der Stadt werden unentgeltlich, die Gewerbsgehilfen bezw. Gewerbsgehilfinnen, die Mitglieder der Krankenkassen, zugereiste und Selbstbezahlende gegen 2 M täglich aufgenommen. Die hiesigen Studienanstalten bezahlen für jeden der inskribirten Schüler 0,40 M jährlich. SO Betten. 1899 worden 1 305 (683 m., 622 w.) Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 30 m., 18 w. sind gestorben. Aasgaben 1899: ungefähr 35 900 M. Die Einnahmen betrugen 42 872,30 M und setzten sich zusammen aus 19 136, »o M Verpflegungsgeld, 23 736 M Kapitalszinsen, ausserdem 607,ii M Zuschass des Staates für die Kirche. — Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation seit 1896 (Schwemmkanalsystem). Stfidtlsches Beservespltal f ü r ansteckende Krankhelten, Aufnahme von Geschlechtskranken, vormals Isolirhaus für Blatternkranke. A r z t : Medizinalrath Dr. Bertram. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M täglich. 1899 wurden 3 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 45 Tage verpflegt. Städtisches Armen - Krankenhaus nnd Versorgnngshaus. A r z t : Medizinalrath Dr. Bertram. 80 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 worden 8 m., 17 w. Kranke verpflegt, 7 m , 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 71 Pfründner, 15 Altersschwache, 16 Sieche, 3 Krüppel. Kathllden-Margarethen-Klnderspltal. Gegründet 1861 von Fürstin M a t h i l d e von T h n r n und T a x i s and Dr. T o p p , praktischem Arzt in Regensbarg, 1873 von der Stadt übernommen. Vermögensstand aus verschiedenen Vermächtnissen und Geschenken 54 000 M, jährliche Subvention von 3 000 M seitens des Fürsten von Thurn und Taxis. Eigenthümer-. Die Stadt. A r z t : Hofrath Dr. Eser. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : Franziskanerinnen aus Mallersdorf. 27 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 1 M täglich. 1899 worden 59 m., 46 w. Kranke durchschnittlich 64 Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Aasgaben 1899: 5 835,88 M. Die Einnahmen betragen 5 890 M and setzten sich zusammen aus 200 M Verpflegungsgeld, 2 390 M Kapitalszinsen und 3 300 M Geschenken. — W a s s e r v e r s o r g u n g durch städtische Wasserleitung. Anschluss an die städtische Kanalisation (Schwemmkanalsystem). Privat-Angen-Heilanstalt von Dr. Brunhuber. 1882 eröffnet. 6 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—3 M täglich. 1899 worden 46 m., 42 w. Kranke verpflegt. Der Kreis zahlt 300 M, die Stadt 500 M jährlichen Zaschuss. Prlvat-Hellanstalt f ü r Angenkranke von Hofrath Dr. Stoer. 27. Sept. 1865 eröffnet. Während der Kriegsjahre 1866 und 1870 wurden mehrere verwundete Soldaten, Preussen und Bayern, freiwillig aufgenommen. 7 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und 2,so M, für Krankenkassen 2 M täglich. 1899 wurden 72 Kranke verpflegt. Zu den Unterhaltungskosten zahlt der Kreis 700 M, die Stadt 600 M jährlichen Zuschuss. Könlgl. Krels-GtebSranstalt. E i g e n t h ü m e r : Kreisgemeinde. A r z t : Dr. Bernhart. 9 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 2,20— 2,so M, II. Kl. l,so, III. Kl. 0,9o M, für Auswärtige 3,io M, 1,70 M und 1 M täglich. Entbindungsgebühr 7 M, 5,20 und 3,so M. 1899 wurden 75 Wöchnerinnen verpflegt. Kreis-Taubstummen-, Unterrichts- nnd Erziehungsanstalt fiir den Kreis Oberpfalz. Gegründet 1839 als Privatinstitut, seit 1845 Kreisanstalt für alle Konfessionen. V o r s t e h e r und I. L e h r e r : Döring. 5 Lehrer. 61 Zöglinge. 53 ganze und 3 halbe Freistellen.

Königreich Bayern.



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Regenstauf—Beisbach.

Regenstauf, 2 138 Einw. (Bezirksamt Stadtamhof, Beg.-Bez. Oberpfalz). Dlstrikts-Krankenhaus. Besteht seit 40 Jahren. Arzt: Dr. Hanf. Wartepersonal: 3 barmherzige Schwestern aas Mallersdorf. 24 Betten. Verpflegungspreis: für Einheimische 1,50 M, für Auswärtige and Krankenkassen 2 U täglich. 1899 worden 65 m., 55 w. {[ranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 10 Arme. Aasgaben 1899: 3 984,64 M. Die Einnahmen betrogen 3 558 M and setzten sich zusammen ans 269 M Verpflegnngsgeld, 71,so Kapitalszinsen, 1372 M Znschoss des Distrikts and 1 845 M aas sonstigen Qnellen. Behau, 3 832 Einw. (Bezirksamt Behau, Beg.-Bez. Oberfranken). Distrikts - Krankenhans. Gegründet 1893. Arzt: Dr. Hopf, Bezirksarzt Wartepersonal: 1 Diakonissin aas Neaendettelsau. 19 Betten. 1899 worden 61 m., 14 w. Kranke verpflegt. Reichenbach, Post Nittenao, 720 Einw. (Bezirksamt Boding, Beg.-Bez. Oberpfalz). Wohlthltigkeits- ond Pflegeanstalt. für Idioten und Kretinen, Epileptiker, Sieche, Altersschwache, aoch für anheilbare Geisteskranke. 1118 wurde das Kloster Beichenbach von Herzog Diebold von Vohbarg erbant. 1126 ging dasselbe an die Benediktiner aber, deren Abt der Brader des Herzogs (als 1. Abt) war. Seit 1890 Eigenthum des Ordens der barmherzigen Brfider in Nenburg. Leitender Arzt: Dr. Klemz, bezirksärztlicher Stellvertreter in Nittenau. Wartepersonal: 27 barmherzige Brüder. 222 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,74 und 0,S5 M, rar Auswärtige 0,96 M täglich. 1899 worden 173 m. Personen verpflegt, 15 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 15 Altersschwache, 158 Krüppel, Idioten ond Epileptiker. Aasgaben 1899: 56 461,8 5 M. Die Einnahmen betrogen 68380 M ond setzten sich zusammen aas 47 280 M Verpflegungsgeld, 9 500 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 11 600 M aus Bealit&ten. Reiohenhall (Bad), 4 193 Einw. (Bezirksamt Berchtesgaden, Beg.-Bez. Oberbayern). Wasserleitung aus Quellen seit 1886, 1893 ond 1900 erweitert. Lokal• Krankenhans. E i g e n t h ü m e r : Stadtmagistrat. Arzt: Dr. Harl. Wartepersonal: 8 barmherzige Schwestern. 84 Betten. Verpflegangspreis: 6, 3 und 2 M, für Krankenkassen 2 M täglich. 1899 worden 974 (706 m., 268 w.) Kranke durchschnittlich 18,9 Tage veroflegt, 15 m., 14 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betragen 33 748 M, die Einnahmen 34574 M und setzten sich zusammen aus 31 Oli M Verpflegungsgeld, 200 M für verkaufte Produkte, 846 M Kapitalszinsen und 2 517 M aus sonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung. 1 D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t und 2 Apparate vorhanden. Privat-Hellanstalt für chirurgische und Frauenkrankheiten. Februar 1898 eröffnet. Eigenthümer und Arzt: Dr. C. v. Heinleth. 18 Betten. Verpflegongspreis: 3—9 M täglich. Hellstitte f&r arme skrojphulttse Kinder. Gegründet 1887, besitzt seit 1895 eigenes Anwesen. Arzt: Hofrath Dr. Schmid. Reiohersdorf, 565 Einw. (Bezirksamt Landshut, Beg.-Bez. Nieder-Bayern). Mathildenstift, dient der Altersversorgung. 1894 gegründet. Reichertshofen, 1067 Einw. (Bezirksamt Ingolstadt, Beg.-Bez. Oberbayern). Lokal-Krankenhaus. Früher Schloss im Wittelsbachischen Besitze, dann Getreidekasten, 1834 von der Gemeinde angekauft and als Krankenhans eingerichtet. Arzt: Dr. Braon. 6 Betten. Verpflegongspreis: für Auswärtige 3,io M, f&r Ortskrankenkasse 2,ao M täglich. 1899 wurden 17 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 352 M, letztere setzten sich zusammen aus 235 M Krankenkassenbeiträgen, 10 M Kapitalszinsen und 106,7 7 M Zuschoss der Gemeinde. Reisbach, 981 Einw. (Bezirksamt Dingolfing, Beg.-Bez. Niederbayem). Lokal-Krankenhans. Arzt: Dr. Krieger. 5 Betten. 1899 wurden lim., 5 w. Kranke verpflegt.

Siedenburg—Kotbach.



618

Königreich Bayern.



Riedenburg, 1 467 Einw. (Bezirksamt Beilngries, Beg.-Bez. Oberpfali). W a s s e r l e i t u n g a u der Proschelqaelle seit 1892. Distrikts-Kronkenhaos. 1884 angekauft nnd eingerichtet, 1897 erweitert. A r z t : Dr. Möller, bezirksärztlicher Stellvertreter. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern ans Hallersdorf. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 2,eren Stockwerke; ebenso sorgt ein Hydrant für Schutz gegen Feuersgefahr. Eine eigene Wasserleitung, zu deren Herstellungskosten die Gemeinde zur Hälfte beigetragen hat, liefert hierfür Bowie zu den Brunnen das Wasser. In nächster Nähe des Anwesens ist ein neuer Fussweg angelegt worden, der dnrch die prächtigen Waldungen der nahen Hügel fürt. Das Gebäude sowie das ganze Anwesen ist in Behaglicher, praktischer Weise eingerichtet; der schmucke Bau, dessen Aeusseres mit den bemalten Balken im Stile der früheren Hausbauten wohlhabender Schutterthalbauern einen vorzüglichen Eindruck macht, belebt das herrliche Landschaftsbild des Schutterthales. Singen, 2 517 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Konstanz). Städtisches Krankenhans. 1886 eröffnet, 1895 umgebaut. A r z t : Dr. Eckhard. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern. 36 Betten. 1899 wurden 219 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 6 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 12 149 M, die Einnahmen 11 640 M, letztere setzten sich zusammen aus 10 667 M Verpflegungsgeld, 68 M für verkaufte Produkte, und 905 M Geschenken. — Ein zweistöckiges, mit einem Kellergeschoss versehenes Hauptgebäude, mit Operationszimmer und einem Nebengebäude. Die Baukosten des Hauptgebäudes betrugen 34 887 M, des Nebengebäudes 6850 M, die Kosten der Ausstattung 8171 M, mit K a n a l i s a t i o n und D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t zusammen 53 628 M. Sinsheim, 3 006 Einw. (Amtsbezirk Sinsheim, Kreis Heidelberg). Städtischer Sclachthof vorhanden. Bezirks-Spital. 1895 neu erbaut. E i g e n t h ü m e r : 19 Gemeinden des Amtsgerichtsbezirks Sinsheim. Vorstand: Spitalausschuss. Arzt: Dr. Wippermann, Bezirksarzt. Wartei e r s o n a l : 2 Rothkreuz-Schwestem aus Karlsruhe. 21 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M, ür Krankenkassen 1,70 M täglich. 1899 wurden 109 m., 33 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 3 m., 1 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898 betrugen 7 030 M, die Einnahmen 6 714 M und setzten sich zusammen aus 3 654 M Verpflegungsgeld, 23 M Kapitalszinsen, 2 900 M Zuschnss der Gemeinden und 137 M aus sonstigen Quellen. Krols-Pflegeanstalt. 1876 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kreis verband Heidelberg. A r z t : Medizinalrath Dr. von Langsdorf. 160 Betten. 1899 wurden 117 m., 81 w. Personen durchschnittlich 273 Tage verpflegt, 13 m., 9 w. sind gestoben. Die Ausgaben 1898 betrugen45 650 M, die Einnahmen 43 982 M und setzten sich zusammen aus 29 315 M Verpflegungsgeld, 4 700 M für verkaufte Produkte, 8 900 M Zuschuss des Kreises und 1067 M aus sonstigen Quellen.

i

Sinzheim, 3 796 Einw. (Amtsbezirk nnd Kreis Baden). St. Tineentinshans. Pfründner- und Waisenanstalt, bis 1894 Krankenhaus. t h ü m e r : Mutterhaus der barmherzigen Schwestern in Freiburg.

Eigen-

Groesherzogtbnm Baden.

— 765 —

Staufen—Soltborg.

Staufen, 1 838 Einw. (Amtsbezirk Staufen, Kreis Froiborg). Kranken- nnd Pfr&ndnerbaus. 1534 von H a n s Ladwig Freiherrn von S t a u f e n und anderen Wohlthätern errichtet. E i g e n t h ü m e r : Stadtgemeinde. Arzt: HedizinalrathDr. Stark, Bezirksarzt. 3 barmherzige Schwestern. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so—2 M, für Krankenkassen l,eo—2,2u M täglich. 1899 worden 60 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 16 Hospitanten und 2 andere Personen. Die Einnahmen 1398 betrugen 6 280 M und setzten sich zusammen aus 3 159 M Verpflegungsgeld, 93 M für verkaufte Produkte, 2 768 M Kapitalszinsen, 180 M Legaten, Gescbenten und 80 M aus sonstigen Quellen. Steinbach, 1 989 Einw. (Amtsbezirk Bühl, Kreis Baden). Spital nnd Armenhaus, Waisenhaus. 1868 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : BothermeL 2 Franziskanerinnen aus Gengenbach. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,2o M täglich. 1899 wurden 7 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 9 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verpflegt 9 Pfründner und 19 Spitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 9 638 M. Stetten, 2 291 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Lörrach). Kinderspital nnd Krippe. 1869/70 von Leo B a u m g a r t n e r gestiftet. E i g e n t h ü m e r : Frau Mieg - Baumgartner. Arzt: Dr. Orether in Lörrach. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Karlsruhe. Aufnahme kranker Kinder unter 14 Jahren im Spital und Verpflegung kleinor gesunder Kinder im Alter von 14 Tagen bis 3 Jahren in der Krippe. 52 Betten: 22 für Kranke, 30 für Krippenkinder. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 0,so M, für Krippenkinder 0,i3 M täglich. 1899 wurden 37 m., 28 w. Kinder durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 94 Krippenkinder. Die Kosten bestreitet die Eigenthümerin. Stockach, 2 214 Einw. (Amtsbezirk Stockacb, Kreis Konstanz). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Krankenhaus. 1890 eröffnet. A e r z t e : Dr. König, Medizinalrath und Bezirksarzt und Dr. Evers. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern, 2 Schwestern. 63 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1,50—0,80 M täglich. 1899 wurden 320 m., 77 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 11 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 6 Pfründner und 16 Hospitaliten. Die Ausgaben 1899 betrugen 13536 M, die Einnahmen 14 357 M Verpficgungsgeld, 150 M für verkäme Produkte und 28 M Kapitalszinsen. Städtisches Armenhaus (Leprosen-Spital), verbunden mit Natural - Verpflegungsstation. Alte Ortsstiftung, erweitert 1871. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Schwestern, 1 Schwester. 35 Betten. 1899 wurden 1 Pfründner, 11 Hospitaliten und 3 625 wandernde Handwerker verpflegt. Die Ausgaben 1899 betrugen 2 336 M, die Einnahmen 3 098 M, letztere bestanden aus 40 M für verkaufte Produkte, 2 949 M Kapitalszinsen und 109 M Legaten und Geschenken. Stollhofen, 1 042 Einw. (Amtsbezirk Bühl, Kreis Baden). Gemeinde-Krankenhaus. 1 Krankenschwester vom Mutterhaus Schwarzach. 4 Betten. 1899 wurden 5 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt. Stühlingen, 1 243 Einw. (Amtsbezirk Bonndorf, Kreis Waldshut). Spital nnd Wasser-Heilanstalt. 1870 von der Stadt eröffnet. A r z t : Kaiser. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern. 55 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,60 M täglich. 1899 wurden 121 m., 45 w. Kranke durchschnittlich 30,« Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 10 Pfründner, 7 Hospitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 9 125 M, die Einnahmen 12 290 M, letztere setzten sich zusammen aus 8 274 M Verpflegungsgeld, 53 M für verkaufte Produkte, 3 457 M Kapitalszinsen, 400 M Legaten und Geschenken und 106 M aus sonstigen Quellen. Sulzburg, 1 1 1 1 Einw. (Amtsbezirk MOllbeim, Kreis Lörrach). Hospital. 1828 errichtet. Arzt: Hegar. 2 Diakonissen aus Karlsruhe. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M, für Kinder l,so M täglich. 1898 wurden 63 m., 27 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben.

Tauberbischofsheim—Villingen.

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-

Grossherzogthum Baden.

Tauberbischofsheim, 3 382 Einw. (Amtsbezirk Tauberbischofsheim, Kreis Baden). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Hospital. Vor 1300 errichtet. Distriktsstiftung. A e r z t e : Medizinalrath Dr. Hofmann, Bezirksarzt und Dr. Stocker. 5 Wärterinnen. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,30 M täglich. 1899 wurden 99 m., 77 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 9 Pfründner und 8 Spitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 19 101 M, die Einnahmen 25 109 M. letztere setzten sicn zusammen aus 8 427 M Verpflegungsgeld, und 16 682 M Zinsen. Thiengen, 2 163 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Waldshut). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Klettgauer Krankenhaas. 1893 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Klettgauer Stiftungsfonds (28 Gemeinden). V o r s t a n d : Armenrath. A r z t : Dr. Weyher. 3 barmherzige Schwestern. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Pensionäre 2 M, für Kassenangehörige l,so M, für Kinder 0,io M täglich. 1899 wurden 116 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 5 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 8 Pfründner, Ii Hospitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 8 827 M, die Einnahmen 10 407 M, letztere setzten sich zusammen aus 8 757 M Verpflegungsgeld, 50 M für verkaufte Produkte und 1 600 M Legaten und Geschenken. St. Josephs-Hans.

1891 errichtet von Pfarrer A n d r e a s S c h i l l .

13 Betten.

Todtnau, 2 0 6 8 Einw. (Amtsbezirk Schönau, Kreis Lörrach). Faller • Thoma'sches Arbeits-, Armenhaus und Spital. 1824 errichtet von der Stadtgemeinde und verschiedenen Stiftern. A r z t : Dr. Krapf. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen aus Gengenbach. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,60 M täglich. 1899 wurden 24 m., 5 w. Personen durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 11 Hospitaliten. Triberg, 2 779 Einw. (Amtsbezirk Triberg, Kreis Villingen). W a s s e r l e i t u n g , 1889 erweitert. Bezlrks-Spital. 1578 von L a z a r u s v. S c h w e n d i , Freiherrn zu Hohenland, gegründet. E i g e n t h ü m e r : 11 Gemeinden des Amtsbezirks. V o r s t a n d : Stiftungskonimission. A r z t : Bürkle, Bezirksarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus Freiburg. 39 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Erwachsene l,3o M, für Kinder 1 M täglich. 1899 wurden 246 m., 58 w., Kranke durchschnittlich 22,2 Tage verpflegt, 8 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 2 Hospitaliten. Ueberlingen, 4 253Einw. (Amtsbezirk Ueberlingen, Kreis Konstanz). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital zum heiligen Geist (Bezirks-Krankenhaus) und städtisches Krankenhans. Von H e i n r i c h Bubo und dessen Ehefrau Ursula 1250 und durch Spendstiftung Ueberlinger Bürger 1438 errichtet, beide Stiftungen 1869 vereinigt. Die Kranken - Heilanstalt wurde in neuerer Zeit errichtet, 1883 Neubau. A r z t : Medizinalrath Lachniann. W a r t e p e r s o n a l : 16 barmherzige Schwestern aus Ingenbohl. 50 Betten. 1899 wurden 420 m. 119 w. kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 10 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Pfründner, 98 Spitaliten, 1 Waise und 26 andere Personen. Dio Ausgaben 1899 betrugen 180 176 M, die Einnahmen 201 688 M, letztere setzten sich zusammen aus 19 357 M Verpflegungsgeld, 290 M für verkaufte Produkte, 175 855 M Kapitalszinson, 251 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 5935 M aus sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Villingen, 6 891 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Villingen). W a s s e r l e t u n g 1897 für 294000 M erbaut. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital znm heiligen Geist. 1257/85 erbaut von Landgraf H e i n r i c h v. F ü r s t e n b e r g und seiner Gemahlin Agnes v. Zähringen, erweitert durch Entfernung der Waisenabtheilung. E i g e n t h ü m e r : Stadt. A e r z t e : Schatz, Bezirksarzt und Dr. Bigalke. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern. 50 Betten. 1899 wurden 226 m., 83 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 8 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Pfründner, 85 Hospitaliten und 54 Waisenkinder. Die Ausgaben 1898 betrugen 39 078 M, die Einnahmen 44 414 M, letztere setzten sich zusammen aus 21 778 M Verpflegungsgeld, 3140 M für verkaufte Produkte, 19 317 M Kapitalszinsen, 46 M Geschenken und 133 M aus sonstigen Quellen (zugleich für „Gutleuthaus"). Loprosoiinm (Gutleuthaus). 1250 erbaut durch Landgraf H e i n r i c h v. F ü r s t e n b e r g und seiner Gemahlin Agnes v. Zähringen, durch einen Anbau vergrössert. E i g e n t h ü m e r :

Qroeshenogthum Baden.



767



Vöhrrabach—Weingarten.

Stadt. A r z t : Dr. Bigalke. 2 barmherzige Schwestern. Aufnahme von Ortsarmen, kranken Durchreisenden and Geisteskranken bis zur anderweitigen Unterbringung. 22 Betten. 1899 wurden 57 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 2 Hospitaliten. Vöhrenbach, 1 721 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Villingen). W a s s e r l e i t u n g seit 1897. Städtisches Kranken- und Pfrflndnerhaus (Spital). 1865 von der Stadtgemeinde errichtet. A r z t : Dr. Gageur. 3 barmherzige Schwestern. 15 Betten. 1899 wurden 74 m., 17 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 4 Hospitaliten. Die Ausgaben 1898 betrogen 3912 M, die Einnahmen 4 616 M, letztere setzten sich zusammen aas 3 768 M Verpflegungsgeld, 20 M für verkaufte Produkte, 130 M Kapitalszinsen, 220 M Zuschuss der Stadt und 498 M Geschenken. Waldkirch, 4 309 Ginw. (Amtsbezirk Waldkirch, Kreis Freibnrg). W a s s e r l e i t u n g , 1895 umgebaut and erweitert. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. 8t. Nikolaus - Spital. Alte Bezirksstiftung von 1283. E i g e n t h ü m e r ; 17 Gemeinden des Amtsbezirks (der ehemals Schwarzenberg'schen Herrschaft). A r z t : Dr. Eckert, Bezirksarzt. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern. 44 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2, 1,70, 1,30 und 0,90 M täglich. 1899 wurden 199 m., 61 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 9 m., 5 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898 betragen 21 284 M, die Einnahmen 22 006 M, letztere setzten sich zusammen aus 11714 M Verpflegungsgeld, 934 M für verkaufte Produkte and 9 358 M Kapitalszinsen. — Lingner'scher D e e i n f e k t i o n a a p p a r a t vorhanden. Waldshut, 3 052 Einw. (Amtsbezirk nnd Kreis Waldshot). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital zum heiligen Geist. 1411 errichtet von der Stadtgemeinde. Arzt: Dr. Schleinzer. 6 barmherzige Schwestern. 82 Betten. 1899 wurden 228 m., 104 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 12 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 26 Pfründner. Die Aasgaben 1898 Detrugen 26 321 M, die Einnahmen 26 944 M, letztere setzten sich zusammen aus 15 519 M Verpflegungsgeld, 100 M für verkaufte Produkte, 10 940 M Kapitalszinsen, 315 M Legaten und Geschenken und 70 M aas sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden, auch zur Benutzung filr die Stadt und Umgebung. Walldorf, 3 524 Einw. (Amtsbezirk Wiesloch, Kreis Heidelberg). Astorhaus (Versorgungshaus). 1854 errichtet von J. J. Astor in New-Tork (geboren in Walldorf). E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Dr. Schleid, Bezirksarzt in Wiesloch. 1898 wurden verpflegt: 18 Waisen und 25 Spitaliten. Ausgaben 10 375 M, Einnahmen 11525 M. Walldürn, 3 159 Einw. (Amtsbezirk Buchen, Kreis Mosbach). W a s s e r l e i t u n g f&r 130 000 M 1894 erbaat. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Friedrich - Luisen - Spital. 1754 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Dr. Schmidt. 3 Schwestern. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,86 M, Krankenkassen 1,JO M täglich. 1899 wurden 30 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 9 Pfründner. Die Ausgaben 1898 betrugen 3 357 M, die Einnahmen 4 312 M, letztere setzten sich zusammen aus 3 840M Verpflegnngsgeld, 207 M Zinsen, 65 M Zuschuss der Gemeinde, #150 M Schenkungen and 50 M aus sonstigen Quellen. Wehr, 3 279 Einw. (Amtsbezirk Schrepfheim, Kreis Lörrach). W a s s e r l e i t u n g seit 1890. Spital. 1830 errichtet von P h i l i p p Merian. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Kerner. 3 barmherzige Schwestern. 22 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so AI, für Kinder 0.71 U, für Auswärtige 2 M täglich. 1899 worden 73 m., 60 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 10 Pfründner, 12 Hospitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 11 777 M, die Einnahmen 11 748 M, letztere setzten sich zusammen aas 6 119 M Verpflegungsgeld, 44 M tür verkaufte Produkte, 1756 M Kapitalszinsen, 2 800 M Zuschuss der Staat, 86 M Legaten und Geschenken und 943 M aus sonstigen Quellen. Weingarten, 3 870 Einw. (Amtsbezirk Darlach, Kreis Karlsruhe). Gemeinde-Krankenhaus. 1895 eröffnet in einer zum Krankenhaus umgebauten Mühle. Arzt: Dr. Rossknecht. 3 Diakonissen aus Karlsruhe. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,so—3 M täglich. 1899 wurden 27 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 2 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 2 Spitaliten. Die Ausgaben und Einnahmen 1898 betrogen 1 620 M, letztere setzten sich zusammen aus 1 300 M Pflegegeld, 270 M Zuschuss der Gemeinde und 50 M aus eigenem Betrieb.

Weinheim—Zell im Wiesenthal.



768 —

Grossberzogthnm Baden.

W e i n h e i m , 9 676 Einw. (Amtsbezirk Weinheim, Kreis Mannheim). Q u e l l W a s s e r l e i t u n g , 1892 verbessert. Pumpwerk für Grundwasser mit Dampfbetrieb 1892 für 330 000 M eingerichtet. Städtisches Kranken-, Armen- und Pfründnerhans. 1840 errichtet. A r z t : Dr. Mittelstrass. 3 Diakonissen aus Karlsruhe, 1 Aufseherin. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3—5 M, 1,70-2 M, für Kinder M, 0,75—1 M täglich. 1899 wurden 297 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 12 m., 4 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1S98 betrugen 26 610 M, die Einnahmen 25 543 M, letztere setzten sich zusammen aus 22 125 M VerpflegungBgeld, 725 M für verkaufte Produkte, 191 M Kapitalszinsen, 50 M Geschenken und 2 452 M aus sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t für 1 530 M vorhanden. Kreis-Pflegeanstalt. 1885 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kreisverband Mannheim. Leitender A r z t : Dr. Mittelstrass. 300 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Selbstzahler 250—500 M jährlich, für gesunde Landarme 0,«o M, für kranke l,3o M täglich. IS99 wurden 167 m., 137 w. Siecho u. s. w. verpflegt, 20 m., 20 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898 betrugen 67 223 M, die Einnahmen 68 562 M, letztere setzten sich zusammen aus 50 470 M Verpflegungsgeld, 5314 M für verkaufte Produkte, 12000 M Zuschuss des Kreises und 578 M aus sonstigen Quellen. W e r t h e i m , 3 5 5 6 Einw. (Amtsbezirk Wertheim, Kreis Mosbach). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Hospital. Mittelalterliche Stiftung, Distriktsstiftung für mehrere Gemeinden. Arzt: Medizinalrath Ribstein, Bezirksarzt. 1 Rothkreuz - Schwester aus Karlsruhe, 2 Wärterinnen, 1 Aufseher. 36 Betten. V e r p f l e g u n g B p r e i s : 2,50—3 M, 1.70 und 1 M täglich. 1898 wurden 110 m., 53 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 4 n.., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 13 Spitaliten. Die Ausgaben 1898 betragen 18375 M, die Einnahmen 6 494 M Verpflegnngsgeld und 11 SOI M Kapitalszinsen. W i e c h s , 715 Einw. (Amtsbezirk Schnpfhoim, Kreis Lörrach). Kreis-Pflegeanstalt. 1877 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kreisverband Lörrach. A r z t : Dr. Sütterlin in Schopfheim. 231 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,3», 0,3B, und 0,33 M, für Selbstzahler 1 M täglich. 1899 wurden 136 m., 130 w. Personen durchschnittlich 298 Tage verpflegt, 12 m., 17 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898 betrugen 59 481 M, die Einnahmen 61 857 M, letztere setzten sich zusammen aus 43 473 M Verpflegungsgeld, 5 276 M für verkaufte Produkte, 40 M Kapitalszinsen, 11 500 M Zuschuss des Kreises, 1 568 M aus sonstigen Quellen. W i e s l o c h , 3 339 Einw. (Amtsbezirk Wiesloch, Kreis Heidelberg). St&dtisches Kranken- und Pfründnerhans. 1819 errichtet von Oberamtmann G e r b e r . A r z t : Dr. Schleid, Bezirksarzt. W a r t e p e r s o n a l : Der Spitalwärter und dessen Frau. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25 und 1 M täglich. 1899 wurden 44 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Spitaliten. W o l f a c h , 1 8 0 0 Einw. (Amtsbezirk Wolfach, Kreis Offeuburg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital nnd Gntlenthans. Vor 1774 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A e r z t e : Medizinalrath Herrmann, Henrici und Moser. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberin, 2 Schwestern. 23 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,30 M täglich. 1899 wurden 111 (88 m., 23 w.) Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 4 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Pfründner, 19 Spitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 8 211 M, die Einnahmen 7 144 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 517 M Verpflegungsgeld, 1089 M Zinsen, 411 M aus eigenem Betriebe, 3 050 M Gemeindezuschuss und 77 M aus sonstigen Quellen. Zell am Harmersbach, 1 601 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Offenburg). W a s s e r l e i t u g 1891 erweitert. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital. Vor 1694 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Ersehe. 3 Franziskanerinnen aus Gengenbach. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 24 m., 9 w. Kranke durchschnittlich 26 Tago verpflegt, 1 m. ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner, 10 Spitaliton und 4 andere Personen. Die Ausgaben 1898 betrugen 6 489 M, aie Einnahmen 6 671 M, letztere setzten sich zusammen aus 2 244 M Verpflegungsgeld, 4 206 M Zinsen, 160 M Geschenken und 61 M aus sonstigen Quellen. Zell im Wiesenthal, 3 241 Einw. (Amtsbezirk Schönau, Kreis Lörrach). W a s s e r l e i t u n g , 1892 verbessert. Spital. 1853 errichtet von verschiedenen Wohlthätern. E i g e n t h ü m e r : Spitalfonds. A r z t : Dr. Stofer. 4 barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen aus Gengenbach. 33 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und l,so M täglich. 1899 wurden 34 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 56 Tage verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 14 Hospitaliten. Die Ausgaben 1898 betrugen 6 460 M, die Einnahmen 6 380 M, letztere setzten sich zusammen aus 5 770 M Verpflegungsgeld, 445 M Kapitalszinsen nnd 165 M Geschenken,

Grossherzogthum Hessen. Alsfeld, 4 3 0 0 Einw, (Kreis Alsfeld, Provinz OberhesseD). Städtisches Hospital. 1566 gegründet. A r z t : Dr. Dornseiff. ¿5 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 38,4 Tage verpflegt. Alzey, 6 509 Einw.

15 Betten. 1899 wurden

(Kreis Alzey, Provinz Bheinhessen).

Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Kreis-Krankenhaus. Als städtisches Hospital 1343 gegründet, neu erbaut 1896/97 und 10. Okt. 1898 als Kreis-Krankenhaus eröffnet. V o r s t a n d : Kreisausschuss. A r z t : Dr. Roemer. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester des Alice - Frauenvereins, 1 ausgebildeter Kranken Wärter. 46 Betten. 1899 wurden 269 (147 m., 122 w.) Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 3 m., 11 w. sind gestorben. Auerbach, 1 960 Einw.

(Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg).

Privat-Heilanstalt ftlr Nenrasthenlker von Dr. B o r c h e r d t . Bensheim, 6 700 Einw. (Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg). Allgemeine W a s s e r l e i t u n g . — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Hospital. Ein früheres Kloster, gegründet im 14. Jahrhundert, mehrmals erweitert. A r z t : Medizinalrath Dr. Heumann. Die Aerzte der Stadt können ihre Kranken in der Anstalt behandeln. P f l e g e r i n n e n : 12 Schwestern vom Orden des allerheiligsten Heilands. 40 Betten. 1899 wurden 77 in., 87 w. Kranke durchschnittlich 58 Tage veiyflegt, 4 m., 7 w. sind gestorben. Ausserdem werden bis gegen 40 Pfründner und Sieche verpflegt. Grossherzogliche Taubstummenanstalt. Gegründet 1840 als staatliche Anstalt. D i r e k t o r : Hemmes, 5 ordentliche Lehrer, 1 Schulamteaspirant, 3 ausserordentliche Lehrer, 1 Industrielehrerin. 1898/99 waren 78 Zöglinge (39 Knaben, 39 Mädchen). — 6 Klassen. Der Etat der beiden Taubstummenanstalten des Grossherzogthums (Bensheim und Friedberg) beläuft sich auf 57 500 M, der staatliche Zuschuss erfordert 48 660 M. Bingen, 8 200 Einw. (Kreis Bingen, Provinz Rheinhessen). Heiliggeist-Hospital. Gegründet im 12. Jahrhundert; es befand sich neben der ehemaligen Stifts-, jetzigen Pfarrkirche, bis 1806 unter französischer Herrschaft die Stadt das 1802 aufgehobene Kapuzinerkloster (gestiftet 1640, von den Franzosen eingeäschert 1689, wieder aufgebaut 1697) mietnete, das Hospital hinein verlegte und die Gebäude für diesen Zweck 1813 ankaufte. Die Anstalt war im beklagenswertheBten Zustande, als die Hospitienkommission die innere Verwaltung am 23. Novbr. 1854 den Borromäerinnen in Nancv übertrug. Im Protokoll der Uebergabe heisst es: „Die sämmtlichen Betten sind unrein, zum Theil modernd und voll Ungeziefer-, die Anschaffung von Leinwand ist dringend nothwendig. Ausser den Kleidungsstücken, welche die Hospitaliten auf dem Leibe tragen, finden sich keine vor; dieselben sind mit wenigen Ausnahmen zerrissen und unbrauchbar". In der Chronik der Schwestern wird über die Vergangenheit gesagt: „Trotz einer jährlichen Rente von 7567 Gld. aus Gütern und Kapitalien und Zuschuss der Stadtkasse wurden die 36 Hospitaliten im höchsten Grade armselig verpflegt; in dem Hause war keine Zucht, keine Ordnung, ebensowenig Sorge für das geistige wie mr das leibliche Wohl der Armen, welche durch den steten Müssiggang den verschiedensten Lastern verfielen." — Im Jahre 1872 vermachte ein Bürger Bingens dem Hospital Ii 000 Gld. zu baulichen Zwecken. 1875 wurde der westliche, 1877 der östliche Flügel restaurirt und ein Stockwerk höher gebaut; so erhielten die im Hospital untergebrachten Waisenkinder eine besondere Wohnung; zugleich wurden für zahlende Pfründnerinnen 6 Zimmer eingerichtet. Im Jahre 1896 beschloss die Hospitienkommission einen N e u b a u für 80 Kranke im Garten des Hospitals aufzufuhren-, derselbe ist Ende 1&99 bezogen. 1900 wird auch der Umbau des alten Hospitals stattfinden. A r z t : Dr. Heinrich. Wartepersonal-. 11 barmherzige Schwestern, Borromäerinnen aus Trier. 42 Betten für Kranke. Iü99 wurden 358 (195 m., 163 w.) Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 9 m., 10 w. sind gestorben. Oatt«t*dt, Krukanhana-Lezikon für d u Deutsche Reich.

¿g

Büdesheim—Darnstedt. Büdesheim, 2 6 4 5 Einw.

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Grossherzogthum Hessen.

(Kreis Bingen, Provinz Bheinhessen).

Spital. Seit 1895 unter Leitung der Schwestern. 6 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung aus Mainz. 12 Betten. 1898 wurden 7 m., 9 w. Kranke verpflegt. Büdingen, 2 989 Einw.

(Kreis Bödingen, Provinz Oberhessen).

Mathilden-Hospital. Privat-Krankenhaus unter der Protektion des fürstlichen Hauses I s e n b u r g u n d B ü d i n g e n . 1868 gegründet. A r z t : Kreisarzt Dr. Wiessner. 2 Diakonissen aus dem Elisabethenstift in Darmstadt. 15 Betten. 1899 wurden 34 m.. 14 w. Kranke durchschnittlich 49 Tage verpflegt. Butzbach, 3 122 Einw. (Kreis Friedberg, Provinz Oberhessen). Städtisches Krankenhans. 1848 gegründet. 37 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt.

A r z t : Dr. Kühl.

11 Betten.

1899 wurden

Darmstadt, 7 0 7 0 0 Einw., 95 Aerzte, 6 Zahnärzte, 26 Hebammen, 7 Apotheken (Kreis Darmstadt, Provinz Starkenburg). Die W a s s e r v e r s o r g u n g geschieht seit dem Jahre 1884 fast ausschliesslich aus östlich der Stadt, in der Rheinebene gelegenen T i e f b r u n n e n . Die dortige Pumpstation fördert das Wasser zu den bei der Stadt gelegenen Hochreservoirs. Anlagekosten 38G 028 M. Gefördertes Wasser jährlich 2 000000 cbm. — S c h l a c h t h o f seit Jahrhunderten vorhanden, neu erbaute grosse Anlage seit 1S92. Baukosten: 714 910 M. 1897/98 wurden 48 238Thiere geschlachtet. — Die K a n a l i s a t i o n , 1876 begonnen, ist seit 1894 allgemein durchgeführt; Fäkalien werden eingeleitet (direkter Anschluss). R i e s e l f e l d a n l a g e in der Ausführung. Anlagekosten: 1 605 704 M. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u wird seit 1841 ausgeübt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhause auch für ausserhalb vorhanden. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n in der Sommerzeit in einem grossen Weiher (Woog) bei der Stadt; ausserdem Badeanstalten im Privatbesitz vorhanden. Brausebäder in den Schulen und in den Kasernen. B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. Dez. 1887. Qarnlsonlazaret. 1827/28 erbaut und am 1. Sept. 1828 bezogen. Es liegt im Nordosten der Stadt zwischen der Alexander- und Mühlstrasse. V o r s t a n d : Generaloberarzt Dr. Rochs. 10 ausgebildete Krankenwärter. 187 Betten. 1898 wurden 1 691 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. — Gas- und Petroleumbeleuchtung, Ventilation durch wagerechte und senkrechte Luftschachte. Ofenheizung, Regulir-Füllöfen und Mantelöfen. Ein D e s i n f e k t o r von Henneberg-Berlin und einer von Schmidt in Weimar. Wasserversorgung durch die städtische Wasserleitung, Latrinen mit Wasserspülung, Beseitigung der Abfallstotfe durch Anschluss an die städtische Kanalisation. Städtisches Krankenhans, mit einer geburtshilflichen Abtheilung. Gegründet 1611, Neubauten 1826, Erweiterungen 1861, 1871 und 1892. V o r s t a n d : Bürgermeister und Krankenhausdeputation. A e r z t e : Geh. Medizinalrath Dr. Jäger, Hospital-Direktor, Oberarzt Dr. Fischer. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 18 Diakonissen aus dem Diakonissenhaus Elisabethenstift und 3 ausgebildete Krankenwärter. 270 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und 1,üo M, für Auswärtige 6 und 2 M täglich. 1898/99 wurden 2 573 (1 357 m., 1216 w.) Kranke durchschnittlich 23,4 Tage verpflegt, 201 sind gestorben. Die Ausgaben 1898/99 betrugen 162 246 M, die Einnahmen 162 28S M und setzten sich zusammen aus 65 923 M Verpflegungsgeld, 3 003 M Kapitalszinsen, 70 114 M Zuschuss der Stadt, 231 M Legaten, Geschenken, 20 835 M Beiträge für Dienstboten und 2 182 M aus sonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung, NiederdruckDampfheizung mit Ventilation. Dlakonläsenhans Elisabethenstift. Gegründet 1857, erweitert durch Neubauten in den letzten Jahren. E i g e n t h ü m e r : Das Elisabethenstift, M u t t e r h a u s der hessischen Diakonissen. A e r z t e : Dr. Kolb, Chefarzt, dirigirender Arzt der chirurgischen, Dr. Collatz, dirigirender Arzt der inneren Abtheilung, Dr. Praun für Augenkranke, Dr. Naab für die Entbindungsabtheilung. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 125 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so und l,«o M, für Ortskrankenkassen 1,12 M, für auswärtige Kassen 1,50 M täglich. 1899 wurden 880 (450 m., 430 w.) Kranke durchschnittlich 48 Tage verpflegt, 62 (26 m., 36 w.) sind gestorben. Ausserdem verpflegt 8 Pfründner und 16 Sieche. Die Einnahmen 1899 betrugen 139 796 M, darunter 81 000 M Verpflegungsgeld. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t vorhanden. Alice- Hospital. Krankenhaus des Alice-Frauen Vereins für die Krankenpflege, zugleich Pflegerinnenschule und Pflegerinnenheim. Gegründet 1853 von 9 Aerzten der Stadt als Heilanstalt für chirurgische und Augenkranke; wurde 1872 von dem Alice-Frauenverein für die Krankenpflege übernommen und 1884 in ein zu diesem Zwecke neu errichtetes Gebäude verlegt.

Grossherxogthum Beesen.



771 —

Dieburg—Gernsheim.

E i g e n t h ü m e r : Das Alice-Hospital. A r z t : Dr. Orth. W a r t e p e r s o n a l : 10 Pflegerinneil de« Alice-Frauenvereins. 52 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 2,so and l,ao M, für Kinder unter 6 Jahren 0,70 M, Ober 6—14 Jahren 1 M, für Krankenkassen 2, JO and l,so M täglich. Arme Kranke werden za ermässigten Sätzen, auch unentgeltlich verpflegt. 1899 worden 532 (259 m., 273 w.) Kranke durchschnittlich 21,« Tage verpflegt, l i m . , 6 w. sind gestorben. Die Aasgaben betragen 34 624,»6 M, die Einnahmen 30 334,»3 M and setzten sich zusammen aas 15403,*» M Verpflegungsgeld, 9 397,21 M Kapitalszinsen, 25uO M Zaschass des Alice-Fraaenyereins, 2 654,i» M Lenkten, Geschenken and Kollekten and 380, ts M aas sonstigen Quellen. — Leuchtgas, Lnfuieizung mit Ventilation. Mathilden-Landkrankenhans für arme Kranke vom Lande. Gegründet 1844 vom Verein zar Unterstützung armer Kranker vom Lande. Arzt: Medizinalrath Dr. Küchler. W a r t e p e r s o n a l : Diakonissen aus dem Elisabethenstift and 1 m., 1 w. aasgebildete Krankenwärter. 90 Betten. 1899 wurden 444 (302 m., 142 w.) Kranke durchschnittlich 42,» Tage verpflegt, 19 m., 11 w. sind gestorben. Privat-Hell anstatt für Frauenkrankheiten von Dr. B l a m e n t h a l and Dr. M a c h e n h a u e r . Neubau 1896. 14 Betten. 1899 wurden 199 Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Privat-Augenheilanstalt des Geheimen Medizinalrathes Dr. Weber. 1857 eröffnet, Neubau 1870, seit 1897 Besitzer: Dr. Praun. 36 Betten. 1899 wurden 246 (149 m., 97 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt. Privat-Heilanstalt für Ohren-, Käsen- und Halskrankheiten von Dr. B r ü n i n g und von Dr. F r i e d r i c h Meyer. „Alicestift". Grossherzogliche Anstalt für Schwach- und Blödsinnige. Die Gründung regte 1865 der damalige Pfarrvikar, jetziger Redakteur Engel an, dann nahm ein Verein zar Gründang einer Idiotenanstalt für das Grossherzoztham Hessen anter dem Protektorat der verstorbenen Grossherzogin Alice die Sache in die Hand. August 1869 eröffnet. Die Anstalt ist mehr Bildung«- als Pflegeanstalt. Im Jahre 1882, als die Zahl der Zöglinge auf 100 gestiegen war, wurde aie Anstalt vom S t a a t e übernommen. V o r s t a n d und Arzt der Anstalt: Kreisarzt Medizinalrath Dr. Lehr. 2 Lehrer. Das Pflegegeld einschliesslich Kleidergeld beträgt 380 M jährlich. Landwirtschaftliche Beschäftigung vorzugsweise für die Knaben (50 Morgen Land). 1899 wurden 160 (101 m., 59 w.) Idioten verpflegt, 2 m. sind gestorben. Dieburg, 4 7 8 1 Einw. (Kreis Dieburg, Provinz Starkenbnrg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. St» Boehns - Hospital. Gegründet 1884 vom St. Rochus - Verein. P f l e g e r i n n e n : 8 Schwestern vom Orden des allerneiligsten Heilands. 11 Betten. 1899 worden 26 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 40 Tage verpflegt. Eberstadt, 4 3 3 7 Einw. (Kreis Darmstadt, Provinz Starkenburg). Sanatorium von Dr. M. Crem er. Privatanstalt für Entbindungen und für Frauenleiden. Friedberg, 6 000 Einw. (Kreis Friedberg, Provinz Oberhessen). Bfirgerhospital zum heiligen Geist. Gegründet 1844, Neubauten 1880 und später. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Dr. Rumpf. 53 Betten. 1899 wurden 392 (278 m., 114 w.) Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 17 sind gestorben. ttrossherzogl. Bllnden-Anstalt. Gegründet 8. April 1850; verstaatlicht 1. April 1879. D i r e k t o r : Schwabe. 1 Hilfslehrer, 1 Lehrerin, 1 Aulseher, 1 Aufseherin. 2 Schulklassen, 1 Fortbildungsschule und 1 Arbeitsabtheilung. 21 Schüler. 200, 300 und 400 M Schulgeld. Nach dem Etat: Einnahme 4 900 M, Ausgaben 17 700 M, staatlicher Zuschuss 12 800 M. Taubstummen-Anstalt. Gegründet 21. Mai 1887. D i r e k t o r : Wodaege. 5 ordentliche Lehrer, 1 Hilfslehrer, 1 lndustrielenrerin. 6 Klassen. 46 Zöglinge (21 m., 25 w.) in 25 Pflegehäusern. 137,u M Schulgeld. Unterhaltungskosten siehe B e n s c e i m , Seite 769. Gau-Algesheim, 2 500 Einw. (Kreis Bingen, Provinz Bheinhessen). Spital. Seit 1895 unter Leitung der Schwestern. 5 Schwestern von der göttlichen Vorsehung aus Mainz. 10 Betten. 1898 wurden 4 m., 3 w. Kranke verpflegt. Gernsheim, 3 750 Einw. (Kreis Gross-Gerau, Provinz Starkenbnrg). Altersversorgnngs - Anstalt. 1868 gegründet. 4 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung aus Mainz. 30 Betten. 1898 wurden 20 m., 17 w. Personen verpflegt. 49*

Giemen.

— 772



Qrosshenogthum Hessen.

Glessen,

24 5 0 0 Einw., 7 0 Äerzte, 5'Zahnärzte, 14 Hebammen, 4 Apotheken (Kreis Giessen, Provinz Oberhessen). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g entstammt grösstentheils porösem Basaltgebirge, Ausläufern des Vogelsberges. Anlage 1883 mit FassuDg von Quollen (Stadtwald und Grossen-Baseck), Erbauung eines Hochbehälters (170 cbm) am Lutherberg und eines kleinen Stadtrohrnetzes (16 Ventilbrunnen) begonnen, wurde in den Jahren 18S6, 1889 und 1890 erweitert, sodass der Hochbehälter 1000 cbm Fassungsraum erhielt und neben den Brunnen auch Hauswasserleitungen hergestellt wurden. 1894 Quellenanschluss aus dem Quellengebiet bei Queckborn. Hochbehälter bei Annerod 3000 cbm fassend. Die Zuleitung geschieht durch Dampfpumpen. Das Stadtrohrnetz hat eine Gesammtrohrlänge yon 60 km, es sind 820 Hauswasserleitungen, 32 Ventilbrunnen und Infi Hydranten daran angeschlossen. Beide Hochbehälter, die verschieden hoch liegen, sind durch eine besondere Speiseieitung mit einander verbunden, und es kann den kleineren je nach Bedarf Wasser aus den grösseren Sammelstellen zugeführt werden. Die Kosten der Wasserwerkserweiterung 1894 belaufen sich auf rund 525 000 M. — Das in den Jahren 1885—1887 erbaute städtische S c h l a c h t h a u s liegt auf dem rechten Lahnufer. Die Anlage besteht aus 10 in Backstein-Rohbau ausgeführten Gebäuden, die in 3 Reihen gruppirt si od. Es sind vorhanden: ein Verwaltungsgebäude und Maschinenhaus, 3 Schlachthallen, verschiedenartige Stallungen und Nebengebäude, ferner eine Freibank. Der Gesammtkostenaufwand betrug etwa 200 000 M. Die Errichtung einer Kühlanlage mit Eismaschine ist für 87 000 M vorgesehen. 1898 wurden geschlachtet: 1340 Ochsen, 228 Faselochsen und Kühe, 1152 Rinder und Stiere, 7 266 Säugekälber, Hammel und Schafe, 10 077 Schweine, 143 Pferde. — In der Altstadt bestand bisher zum grössten Theil Tonnensystem für die Abfuhr. Der Inhalt der Tonnen wurde 800 m nördlich von der Stadt in eine gemauerte Grube entleert und dann in der Landwirthschaft verwendet. In der Neustadt dienten zementirte Gruben zur Aufnahme der Kothmassen, die durch pneumatische Apparate geruchlos entleert und in obige Gruben gebracht wurden. Die Abfallwässer u. s. w. gelangten durch Strassengossen in den sogenannten Stadtbach und in die Lahn oder Wieseck. K a n a l i s a t i o n (Trennsystem) ist 1899 begonnen. — Die L e i c h e n s c h a u ist gesetzlich geregelt und wird durch A e r z l e besorgt. — D e s i n f e k t i o n s a n l a g e (Henneberg's Desinfektor T. II. 1889) im akademischen Krankenhause. Für die Garnison ist im März 1898 eine besondere Desinfektionsanlage (System Budenberg) auf dem Grundstück des Lazarets erbaut und in Betrieb genommen. Dieselbe ist in Zusammenhang mit einem Waschhaus und besitzt neben dem Füllungs- und Entleerungsraum einen Raum für infizirte Wäsche und einen Doucheraum. — Das Giessener Vo Iks bad (Musteranstalt) ist erbaut von den Architekten Stein und Meyer-Giessen und Ende 1898 dem Betrieb übergeben. Die Anstalt enthält eine Schwimmhalle, Brausebäder, 18 Wannenbäder, Dampfbad und Heissluftbad (römisch-irisches). Die Gesammtkosten des Bades eiDSchl. des Mobiliars betrugen 190000 M. Im Sommer geben noch 3 grössere Schwimm- und Badeanstalten in der Lahn den Bewohnern Gelegenheit zu Flussbädern. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 15. Juli 1888. üarnisonlazaret. 1877—1880 erbaut und am 6. April 1S80 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt in der Braugasse zwischen der die innere Stadt umgebenden Nord- und Ost-Anlage. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Spieker. W a r t e p e r s o n a l : 4 ausgebildete MilitärKrankenwärter. 83 Betten. 1398 wurden 594 Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 3 sind gestorbeu. — Gas- und Gasglühlicht-Beleuchtung. Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. D e s i n f e k t i o u s a p p a r a t , siehe vorher. Fiskalische Quellwasserleitung. L a t r i n e n : Wasserspülung. Sammelbassins. Pneumatische Entleerung und Abfuhr. UniTersitäts-Klinik und Poliklinik fUr innere Krankheiten. Gegründet 1832, neu erbaut 1886, bildet einen Theil der neuen Kliniken (Baubeschreibung vom Geheimen Medizinalrath Prof. Dr. Riegel, Klinisches Jahrbuch, V. Band, S. 126 „Die klinischen Nenbanten in Giessen*'). E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d und leitender A r z t : Geheimer Medizinalrath Prof. Dr. Riegel, zugleich Verwaltungsdirektor der neuen Kliniken. O b e r a r z t : Prof. Dr. Sticker. 1 Assistenzarzt. 2 Volontärärzte. W a r t e p e r s o n a l : 10 Schwestern des Alice-Frauenvereins, 2 ausgebildete Krankenwärter. 155 Betten. 1899 wurden 1 435 (823 m., 6i2 w.) Kranke durchschnittlich 22,j Tage verpflegt, 105(66 ni., 39 w.) siud gestorben. Ausgaben 1899 nach dem Etat 63 000 M ohne die allgemeinen Kosten der Kliniken, die sich auf 59 000 M belaufen. — Elektrische Beleuchtung. Niederdruck-Dampfheizung. D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t , siehe vorher. Universitäls-Klinik und Poliklinik für chirurgische Krankheiten. Gegründet 1832, befindet sich mit der Augenklinik in einem ursprünglich zu einer Infanterie-Kaserne erbauten Hause (Alte Klinik). E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d und leitender A r z t : Prof. Dr. Poppert. 2 Assistenzärzte, 2 Volontärärzte. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen aus dem Elisabethenstift zu Darmstadt, 4 ausgebildete Kraukenwärter. 157 Betten. 1899 wurden 1573 (1064 m , 509 w.) Kranke durchschnittlich 29,a Tage verpflegt, 85 (53 m., 32 w.) sind gestorben. Ausgaben 1899 : 68000 M (ohne die aligemeinen Kosten für die Kliniken).

Grossbenogthnm Hessen.



773



Glessen.

VnlTendtits-Klinik and Poliklinik für Augenkrankheiten. Ursprünglich mit der chirurgischen Klinik verbanden, seit 1875 ein besonderes Institut (Alte Klinik). E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d and A r z t : Prof. Dr. Vossins. 2 Assistenzärzte, 1 Volontärarzt. Wartep e r s o n a l : 8 Diakonissen des Diakonissenhauses Elisabethenstift, 1 aasgebildeter Krankenwärter. 93 Betten. 1899 worden 1 104 ( 620 m., 484 w.) Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt. Aasgaben 1899: 35 500 M (ohne die den Kliniken gemeinsamen Kosten). ünlTeraitSte-KlInik i n d Pollklinik für Ohrenkrankheiten in der chirurgischen Klinik. D i r e k t o r : Prof. Dr. Steinbrügge. Universitlts-Klinik A r Geisteskrankheiten nnd Poliklinik für Nervenkrankheiten. Eröffnet am 25. Febr. 1896. Vorstand and leitender A r z t : Direktor Prof. Dr. Robert Sommer. Oberarzt: Dr. Danneinann. 3 Assistenzärzte, 2 Volontärärzte. 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2,jo and 1 M täglich. — Die Klinik evacnirt in die Landesanstalten des Grossherzogthums and hat leichtere Aufnahmebedingungen. — 1899 wurden 256 (138 m., 118 w.) Geisteskranke durchschnittlich 79 Tage verpflegt, 14 m., 2 w. sind gestorben. B a u b e s c h r e i b u n g (nach der Veröffentlichung vom Direktor Prof. Dr. Sommer). Der Plan wurde von dem Geh. Oberbaarath v. W e l t z i e n unter Benutzung einer aus 1889 stammenden Skizze des Geh. Medizinalraths Dr. L n d w i g in Heppenheim, sowie nach Massgabe des auf 735000 M festgesetzten Kostenaufwandes entworfen. Die Klinik liegt in anmittelbarer Nähe der auf dem Seltersberg erbauten inneren und Frauenklinik; von dieser nar durch das pathologische und das hygienische Institut getrennt. Diese im wahren Sinne „klinische" Lage ist von Bedeatang im Gegensatz zu vielen nur nebenbei zam Unterricht benatzten Irrenanstalten, welche in praktischer und wissenschaftlicher Beziehung die N&he der anderen klinischen Institute entbehren müssen. Trotz der Nähe zweier unter gemeinsamer Verwaltung befindlicher Kliniken ist die für eine psychiatrische Anstalt unerlässuche Abgeschlossenheit und Selbständigkeit darch eigene Verwaltung, Küche, Heizanlage n. s. w. gewahrt. Nor die Kraft für die elektrische Beleuchtung and die Medikamente werden aas den Zentralstellen der anderen beiden Kliniken bezogen. Die Klinik macht baulich zunächst den Eindruck eines reinen „Pavillonsystems", weicht aber von diesem dadurch vortheilhaft ab, dass mehrere wichtige Krankenabtheilungen trotz ihrer in Pavillons separirten Lage durch karze Verbindangsgänge vereinigt sind und entsprechend den öfter wechselnden funktionellen Zuständen der Kranken eine rasche Stationsveränderung erlauben. Die Schäden des reinen Pavillonsystems hat man ferner durch eine sehr umfangreiche Telephonanlage aaszagleichen gesucht. Die einzelnen Gebäude sind folgende: I. Ein Hauptgebäude, welches neben der Verwaltung and Poliklinik im wesentlichen wissenschaftliche und Unterrichtsräume enthält. II. In der Mittelaxe weiter zurück liegt die Küche. III. Symmetrisch aaf beiden Seiten befinden sich je 4 Krankenhäuser: 1. je ein Gebäude für Rahige and Pensionäre, rechts and links vom Hauptgebäude; 2. je ein Gebäude für ruhige und dabei ständiger Wache bedürftige Kranke, rechts und links von der Küche; 3. je ein Gebäude für unruhige, ständiger Wache bedürftige Kranke, rechts and linkB von Nr. 2; 4. je ein Gebäade für Unruhige andlsolirangsbedürftige, hinter Nr. 3, mit diesem durch einen kurzen Gang verbunden. IV. Ausserhalb der Symmetrie der vorstehend verzeichneten Gebäude liegt die Direktorwohnnng. Die Front kehrt sich gegen das durch eine Zufahrtsstrasse getrennte hygienische Institut, die elektrische Zentrale und die Rückseite der inneren und Frauenklinik. Im H a u p t g e b ä u d e befinden sich folgende, für die Wissenschaft und den Unterricht in Betracht kommenden Räume: rechts vom Eingang die aas zwei Zimmern und Warteraum bestehende Poliklinik. Dieselbe ist wesentlich zur Behandlung der leichteren Fälle bestimmt, welche gewöhnlich als „nervös" bezeichnet werden und ohne deren parallele Demonstration viele Geisteskrankheiten mit ihren mannigfachen nervenpathologischen Beziehungen weder begriffen noch gelehrt werden können. Daneben die Bibliothek, nach rückwärts ein Raam zu Untersuchungen für die Poliklinik, sowie für die anatomische Sammlung. Dieser ist zugleich mit den nothwendigsten Sektionseinrichtungen versehen, die aber nur aus besonderen Gründen verwendet werden, während die klinischen Sektionen gewöhnlich im pathologischen Institut stattfinden. Ueber diesem Raum befindet sich im ersten Stock eine Arztwohnung. Auf der andern Seite rückwärts in der Ecke, welche den Krankenhäusern gegenüber liegt, ist ebenfalls eine Arztwohnang. Diese Räume für Aerzte sind so gelegt, dass ein möglichst guter Ueberblick über die zugehörigen Krankenbauten von den Fenstern aus geschaffen ist and die Aerzte ihre Krankenabtheilangen bequem erreichen können. Im ersten Stock befindet sich neben dem Hörsaale über der Poliklinik und Bibliothek ein photographisches Zimmer, ein chemisches and anatomisches Laboratorium. Aaf der anderen Seite des Hörsaals, über der Verwaltung, befindet sich das Direktorzimmer und ein KrankenWartezimmer, daran anschliessend Räume für ein psychophysisches Laboratorium, ein KrankenWarteraum und ein Konferenzzimmer. Die Küche hat Herdheizung. Nach vorn davon liegen ausser dem Zimmer der Oberköchin noch Arbeitsräume für Küchenpersonal und weibliche Kranke u. s. w., nebst Vorraths-

Giemen.



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Grossheraogthnm H e s s e n .

kammer. Nach rückwärts liegen die beiden Stellen zur Ausgabe des Essens an da« männliche und weibliche Personal, welches dabei durch eine Querwand getrennt ist. Von den K r a n k e n b a n t e n ist III. 1. baulich gleich zwei aneinandergeschobenen kleineren Villen, deren gesonderter Charakter in Bezog auf Eingang, Treppenhaas, Bad, Kloset beibehalten worde, während die Spülküche gemeinsam ist. Zor Verbindung dient eine im unteren Stock gelegene Thür. Das Krankenhaus III. 2. enthält einen Wachsaal für sensible Wachbedürftige, welche durch Unruhige gestört werden würden. Nach dem Prinzip der maximalsten Nähe des Arztes bei den der meisten Bewachung bedürftigen Kranken wurde ein Zimmer dieser Pavillons als ärztliches Wachzimmer (für den з. Arzt auf der Frauenseite, für den Volontärarzt auf der Männerseite) eingerichtet. Ausser dem Wachsaal und dem ärztlichen Zimmer befinden sich in Nr. 2 noch zwei Einzelzimmer, ein Tagraum für ruhige Kranke, ferner Bad, Spülküche u. s. w. Gebäude Nr. 3 enthält zunächst einen grossen, für etwa 10 Kranke bestimmten Wachsaal, dahinter ein Badezimmer, auf der anderen Seite des nach hinten laufenden Korridors einen Tagraum, ein Zimmer für den Oberwärter, welcher den Wachsaal unter seiner nächsten Kontrole hat, ferner ein klinisches Untersuchungszimmer, in welchem sich alle Einrichtungen zur wissenschaftlichen Forschung und Untersuchung von Kranken (photographischer Apparat, Phonograph, zur Intelligenzuntersnchung) и. s. w. finden. Diese Einrichtung eines wissenschaftlichen Zentralraumes, dicht neben dem mit dauernder Wache versehenen Krankensaal ist einer der wichtigsten Punkte in der klinischen Psychiatrie. Es ist damit kenntlich gemacht, dass nach einer etwas einseitig anatomischen Auffassung der Hirnzustände die Psychopathologie wieder ihren W e g zu dem lebendigen Menschen gefunden hat. Das Obergeschoss von III. 3. ist eine in sich geschlossene Station für Halbruhige mit einem Tagsaal, zwei Schlafsälen, zwei Isolirzimmern mit akustischer Isolirung, Bad und Toilette. Der im unteren Stock nach hinten gehende Korridor bildet mit der nach Nr. 4 laufenden Verbindung einen Wandelgang, an dessen Rückseite sich der Eingang zu der Isolirabtheilung befindet. Diese weist einen Querkorridor auf, in welchen die Thüren von 4 Isolirräumen münden, ferner einen Raum für Bettlage und daneben ein Badezimmer mit fahrbarer Badewanne. Im Kellerraum befindet sich ein Vorwaschraum, der zur Vorreinigung der Wäsche, welche ausserhalb der Anstalt besorgt wird, nothwendig ist. Die Männerseite ist mit wenigen Abweichungen entsprechend gebaut, nur befindet sich nnter dem Gebäude 3. die Zentralstation für die Niederdruck - Dampfheizung mit 6 Kesseln, daneben Kohlenkeller. Die Heizkörper sind grösstentheils in Wandnischen untergebracht und mit einer Vorrichtung zur Abstufung der Heizung versehen. Warmes Wasser für die Bäder wird von den Reservoiren geliefert, welche von Heizschlangen erwärmt werden. Die Kernpunkte der Anlage in Bezug auf Krankenbehandlung bilden die Wachsäle, in denen dauernde Wache vorhanden ist und die unter strenger ärztlicher Kontrole stehen. Dieselben sind mit allem ausgestattet, was dem Personal eine wirkliche ständige Aufsicht ermöglicht, u. a. mit einer Reservebadewanne ausserhalb des anstossenden Badezimmers. Diese Einrichtung ist besonders bei akuten Fällen oft nothwendig. Zur Abgrenzung der Bade- und Waschvorrichtung sind grosse Vorhänge verwendet. Da hier öfter Kranke in längerer Bettlage verpflegt werden, bei denen eine genaue Kontrole der Rückseite und der Bettstücke erforderlich ist, so wäre blosses Oberlicht bei der elektrischen Beleuchtung falsch. Es sind deshalb die Wachsäle mit Glühlampen in Eckkasten aus festem Rahmen mit dickem Glas ausgestattet, wodurch eine bessere „Durchleuchtung" det> Wachsaals bei der Bettbehandlung ermöglicht ist. In der ganzen Anstalt ist auf die hygienisch so wichtige feuchte Reinigung durch reichliche Verwendung von Linoleum, reichliche Anbringung von Wasserzapfstellen u. s. w. eingehend Rücksicht genommen. Die wesentlichen Vortheile dieser Anlage im Verhältniss zu manchen anderen Kliniken sind nun folgende: 1. die Reichlichkeit der Räume für wissenschaftliche und Unterrichtszwecke; 2. Vermehrung und besondere Ausrüstung der Räume für ständige Ueberwachung-, 3. die Lage dieser zu einem entsprechenden Tagraum, Badezimmer und Kloset; 4. die Einrichtung einer Zentralstelle für die wissenschaftliche Untersuchung neben dem Hauptwachsaal; 5. die nahe Verbindung von Wachabtheilung und Isolirabtheilung; 6. die Lage der Arztwohnungen zu den Wachsälen nach dem Prinzip der maximalsten Aufsicht. U n i r e r s i t f i t s - K l i n i k nnd P o l l k l i n i k f ü r Frauenkrankheiten, zugleich HebammenLehranstalt. Gegründet 1814, Neubau 1886, bildet einen Theil der neuen Kliniken. E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d und leitender A r z t : Geh. Medizinalrath Dr. Loehlein. Hebammenlehrer: Prof. Dr. Walther. 2 Assistenzärzte, •> Volontärärzte. 1 Oberhebamme, 2 Schwestern des Alice-Frauenvereins, 4 ausgebildete Krankenwärterinnen. 59 Betten für die Entbindungsanstalt, 44 für die Frauenklinik. 1899 wurden 646 Personen in der Frauenklinik, 442 in der Entbindungsanstalt verpflegt, 14 sind gestorben. Ausgaben 1899: 53 000 M nach dem Etat, ohne die gemeinsamen Kosten der Kliniken. B a l s e r ' s e h e S t i f t u n g , Privat-Heilanstalt für Augenkranke und an Krebs und Knochenfrass Leidende. Gestiftet von Gräfin C ä c i l i e v. G ö r l i t z , gegründet 1874. A r z t : Dr. Winther.

Grossberagthum Hessen.

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Gross - Geran—Hofheim.

30 Betten. 1899 wurden 393 (144 m., 149 w j Augenkranke durchschnittlich 16 Tage nnd 6 m., 5 w. sonstige Kranke durchschnittlich 31 Tage verpflegt. Gross-Gerau, 4 000 Einw. (Kreis Gross-Geran, Provinz Starkenborg). Kranken nnd Siechenhans. Gegründet and erbant 1890 auf Rechnung der Sparkasse Gross-Gerau. E i g e n t h ü m e r : Die Sparkasse in Gross-Geran. Arzt: Dr. Schad. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakonissen aus Darnstedt, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 73 Betten. 1899 worden 433 (296 m., 137 w.) Kranke durchschnittlich 33 Tage verpflegt, 8 m., 11 w. sind gestorben. Ausserdem wurden mehrere Pfründner und Sieche verpflegt. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t zum allgemeinen Gebrauch vorhanden. Gross-Steinheim, 2 150 Einw. (Kreis Offenbach, Provinz Starkenbnrg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Kreis-Krankenhaus, eröffnet 1900. E i g e n t h ü m e r : Kreis Offenbach. Arzt: Dr. Scheuermann. 40 Betten. Gross-Umstadt, 3 341 Einw. (Kreis Dieburg, Provinz Starkenbnrg). Stldtlsches Hospital, 1860 erbaut A r z t : Dr. Frank. 11 Betten. 1899 wurden 32 m., 28 w. Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt. Heidesheim, 2 450 Einw. (Kreis Provinzlal-Siechenanstalt. Dr. Richard ünger. 1897/98 wurden estorben. Die Ausgaben 1897/98 5 376 U Zuschu8B der Provinz.

f

Bingen, Provinz Bheinhessen). E i g e n t h ü m e r : Die Provinz Bheinhessen. D i r e k t o r : 280 (169 m., 111 w.) Sieche verpflegt, 17 m., 15 w. sind betrugen 85 855 M, die Einnahmen 60 480 M, darunter

Heppenheim a. B., 5 400 Einw. (Kreis Heppenheim, Provinz Starkenbnrg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. StSdtisches Hospital. 1800 erbaut. Arzt: Dr. Ferrari. Barmherzige Schwestern haben die Pflege übernommen. 25 Betten. 1899 wurden 51 m., 38 w. Kranke durchschnittlich 44 Tage verpflegt, 13 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem wurden Pfründner und Sieche verpflegt. Grossherzogliche Landes-Irren-Anstalt, Heil- und Pflegeanstalt. 2. Januar 1866 eröffnet, nach den Plänen des ersten Direktors der Anstalt, Geh. Medizinalrath Dr. G e o r g L u d w i g erbaut, von 1876 bis 1890 bauliche Erweiterungen. Eröffnung einer besonderen Station für ununterbrochene Ueberwachung am 24. August 1870. Neubau eines für diesen Zweck bestimmten Stockwerks 1877. Gesammtbaukosten aller Neubauten 1278 000 M. Die Anstalt wird überfüllt bleiben bis zur Vollendung der im Landes-Hospital Hofheim in der Errichtung begriffenen Neubauten. E i g e n t h ü m e r : Der Staat. Vorstand und leitender Arzt: Direktor Medizinalrath Dr. Bieberbacn. Oberarzt Dr. Kratz, U. Arzt nnd ordinirender Arzt der Männerabtheilung; Oberarzt Dr. L. Römheld, III. Arzt und ordinirender Arzt der Frauenabtheilung; 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : I Oberwärter, 1 Oberwärtergehilfe, 1 Oberwärterin, I Oberwärteringehilfin, 38 Wärter und 38 Wärterinnen. 465 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 1000-1500 M, H. Kl. 600- 900 M, HI. Kl. 270 - 500 M, für Annenverbände 3.'0 M jährlich. 1899 wurden 545 ("263 m., '283 w.j Geisteskranke 245 bezw. 280 Tage verpflegt, 9 m., II w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 343 540 M (Znschuss des Staates 154140 M). — Elektrische Beleuchtung. Hirschhorn, 1950 Einw. (Kreis Heppenheim, Provinz Starkenbnrg). Krankenhans. 1861 gegründet. E i g e n t h ü m e r : Die barmherzigen Schwestern von der göttlichen Vorsehung zu Mainz. A r z t : Dr. Königer. P f l e g e r i n n e n : 5 barmherzige Schwestern. 9 Betten. 1899 wurden 26 m., 16 w. Kranke durchschnittlich 59 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. Hofheim (Kreis Gross-Gerau, Provinz Starkenbnrg). Landes-Hospital, Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke beiderlei Geschlecht». Gegründet 1535 von Landgraf P h i l i p p , gen. der Grossmüthige, bis 1866 die einzige Irrenanstalt des Grossherzogthums. Neubauten in der Ausführung. E i g e n t h ü m e r : Der Staat. Leitender A r z t : Direktor Dr. Rudolph Mayer. Oberärzte: Dr. Karl Oswald, Dr. Adolph Würth, 4 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberwärter, 1 Oberwärtergehilfe, 1 Oberwärterin, 1 Oberwärteringehilfin, 41 Wärter, 41 Wärterinnen. 1000 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s wie in Heppenheim. 1899 wurden 1140 (608 m., 532 w.) Geisteskranke durchschnittlich 229 bezw. 318 Tage verpflegt, 29 m., 36 w. sind gestorben.

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Hungen—Mainz. Hungen, 1 4 0 0 Einw.

Grossherzogthum Hessen.

(Kreis Giessen, Provinz Oberhessen).

Städtisches Hospitnl (Fendt'sche Stiftung). 189") gegründet. A r z t : Medizinalrath Dr. Bonge. 1 > Betten. 1899 wurden 57 m , 30 w. Kranke (darunter auch Sieche und Pfründner) durchschnittlich 63 Tage verpflegt, 3 m. sind gestorben. Lampertheim, 7 3 0 0 Einw.

(Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg).

Hospital. Filiale der Schwestern von der göttlichen Vorsehung in Mainz. 1891 gegründet Freie Arztwahl. P f l e g e r i n n e n : 4 barmherzige Schwestern. 20 Betten. 1899 wurden 71 m., 26 w. Kranke verpflegt, 5 m , 3 w. sind gestorben. Langen, 5 100 Einw.

(Kreis Offenbach, Provinz Starkenburg).

Kreis-Krankenhans. 1895 erbaut. E i g e n t h ü m e r : Kreis Offenbach. A r z t : Dr. Horn. 42 Betten. 1899 wurden 189 m. 60 w. Kranke, durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 11 m., 12 w sind gestorben. Laubach, 1 9 5 0 Einw.

(Kreis Schotten, Provinz Rheinhessen).

Gräflich Solms'sches „Johann Friedrich-Stift". A r z t : Dr. Vogel. 2 Diakonissen des Elisabethenstiftes zu Darmstadt. 11 Betten. 1899 wurden 32 m., 25 w Kranke durchschnittlich 43 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Laubenheim, 1 5 0 0 Einw.

(Kreis Mainz, Provinz Eheinhessen).

Privat-Heilanstalt fflr ruhige Geisteskranke von Dr. F e i s t . Lauterbach, 3 450 Einw. (Kreis Lauterbach, Provinz Oberhessen). Privat-Krankenhaus. Gegründet im 16. Jahrhundert, neu eingerichtet 1870. E i g e n t h ü m e r : Freiherrliche Familie von Biedesel. V o r s t a n d : Freiin Marie. A r z t : Kreisarzt Dr. Weissgerber. P f l e g e r i n n e n : 3 Diakonissen aus dem Elisabethenstift zu Darmstadt. 46 Betten. 1899 wurden 445 (221 m., 224 w.) Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 18 sind gestorben. Lieh, 2 450 Einw. (Kreis Giessen, Provinz Oberhessen). Fürstliches Hospital. A r z t : Hofrath Dr. Stamm. 17 Betten. 1899 wurden 22 m., 15 w. Kranke (auch Sieche und Pfründner) durchschnittlich 60 Tage verpflegt, 6 sind gestorben. Lindenfels, 1 3 0 0 Einw. (Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg). Heilanstalt Bethesda. P f l e g e r i n n e n : 2 Diakonissen des Elisabethenstifts in Darm6 Betten. 1899 wurden 17 m., 15 w. Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt. Privat-Hellanstalt von Dr. N. S c h m i t t . 40 Betten. 1899 wurden 39 m , 70 w. Kranke durchschnittlich 39, s Tage verpflegt, 2 sind gestorben. stadt.

Mainz, 8 1 4 0 0 Einw., 61 Aerzte, 7 Zahnärzte, 34 Hebammeo, 8 Apotheken (Kreis Mainz. Provinz Rheinhessen). Städtisches W a s s e r w e r k . 1863 durch Privatunternehmer errichtet, ging 1888 in das Eigenthum der Stadt über Dieselbe hat für den Erwerb und weiteren Ausbau 1 666 602 M verausgabt. Die Zahl der Hausanschlüsse beträgt zur Zeit 3 438. Die Versorgung erfolgt durch Grundwasser, welches durch Dampfmaschinenkraft in den Hochbehälter gefordert wird. Neben diesem Wasserwerk besteht noch eine in den Jahren 1864/66 durch Militär erbaute Grundwasserleitung, die ebenfalls in das Eigenthum der Stadt übergegangen ist, aber nur eine geringe Wassermenge liefert. Ausserdem bezieht dio Stadt aus einem Brunnen der rheinischen Bierbrauerei in Weisenau täglich eine grössere Wassermenge gegen Bezahlung. Der Verbrauch im Rechnungsjahre 1898/99 betrug rund 1 411 500 cbm. — Städtischer S c h l a c h t - und V i e h hof erbaut 1895 bis 1898. Eröffnung des Betriebes 17. Okt. 1S98. Die Anlagekosten betragen einschl. 537 376 M für Gebäudeerwerb rund 3 055 700 M. Einrichtung: Markthallen und Marktställe, Schlachthalle für Grossvieh und Schlachthalle für Schweine, besonderer Kutteleiraum, Seuchenhof und Sterilisiranstalt, Extraktionsanstalt, Pferdeschlächterei, Lagergebäude für gesalzene Häute, K ü h l h a u s mit Luftkühlung mit Ammoniak, elektrische Beleuchtung, Eisfabrikation täglich bis 200 Zentner. Vom 17. Oktober 1898 bis 31. März 1899

Grosshenogtbum Hessen.



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Vains.

wurden 4 892 Stück Grossvieh, 12 083 Kleinvieh, 18 901 Schweine, 40 Spanferkel und Lämmer und 302 Pferde geschlachtet. — Die städtische K&Dali s i r u n g wurde 1875 begonnen und 1891 beendet. Die Gesammtlänge der Kanäle beträgt zur Zeit 62 508,so laufende m. Die aufgewendeten Kosten belaufen sich auf 2 231 697 M. System: Schwemmkanalisation. Die Einleitung der Fäkalien in den Rhein ist in Aassicht genommen. Die Entleerung der Gruben findet bis jetzt auf pneumatischem Wege statt und werden die Fäkalien landwirtschaftlich verwerthet. — Aerztliche L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben, stark benutztes Leichenhaus auf dem Friedhof (Hallensystem). — Im städtischen Krankenbaase befindet sich seit 1893/94 zur allgemeinen Benutzung ein grosser D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Dach Rietschel. — 3 städtische B a d e a n s t a l t e n vorhanden mit zusammen 36 Br&usezellen für Männer und 14 für Frauen, 10 Wannenzellen für Männer und 14 für Frauen. Die Eröffnung der ersten Badeanstalt erfolgte im August 1890, die der zweiten im August 1891 und die der dritten im Mai 1897. Die Baukosten einschl. der Einrichtungen, jedoch ausschl Gebändeerwerb, betragen zusammen 138834 M. Im Rechnungsjahre 1898/99 wurden verabfolgt 67 815 Wannenbäder und 124 271 Brausebäder. Ferner sind noch während der Sommermonate 5 öffentliche Badeanstalten — Privatunternehmen — im Rhein vorhanden. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 1. August 1898. Garnisonlflzaret. 1889 bis 1892 erbaut und am 15. Augast 1892 bezogen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Wolff. W a r t e p e r s o n a l : 14 ausgebildete Militär-Krankenwärter und 3 Zivil-Krankenwärter. 353 Betten. 1898 worden 2531 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 14 sind gestorben. — Elektrische und Gasbeleuchtung, Ventilation durch Luftzuführungs(anäle in Verbindung mit der Heizung und Lüftungsschlote. Ofenheizung. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg für die Garnison. Anschluss an die städtische Wasserleitung. Latrinen: Wasserspülung, Abfuhr mittels pneumatisch geschlossenen Wagen. Das Lazaret, 24 085,9» qm gross, liegt südöstlich der Stadt mit der Rückseite gegen den Rhein. Die Anlagekosten betragen einschl. Ausstattung und Grunderwerb 1973 402,«7 M. Die Krankengebände sind in 3 geschossigem Block- und 2 bezw. 1 geschossigem Pavillonsystem errichtet Die Grösse der Grundfläche beträgt 66,72 qm, die der Lichtfläche 8,»4 qm und der Luftraum 38,* 4 cbm für ein Bett. Röntgeneinrichtung seit 1898. Der Betrieb der Koch- und Waschküche findet mittels Dampf bezw. Dampfmaschinen statt. Die Badeeinrichtungen bestehen aus Dampf- und Wannenbäder, sowie Sandbädern seit 1898. Krankenhans St. Rochus. 1721 gegründet, zunächst auch znr Aufnahme von Invaliden und Waisen bestimmt, ist die Antalt seit 1850 ausschliesslich Krankenanstalt; seitdem mehrfach erweitert und verbessert. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Leitende A e r z t e : Medizinalrath Dr. Reisineer, Hospitaloberarzt, Medizinalrath Dr. Hess für die Angenabtheilnng. 3 Assistenzärzte, 1 Volontärarzt. W a r t e p e r s o n a l : 26 barmherzige Schwestern für die Krankenpflege, Vincentinerinnen ans Strassburg, 7 Schwestern im Haushalt; ausserdem sind zur Ausbildung Pflegerinnen des Alice-Frauenvereins zugelassen; 6 ausgebildete Krankenwärter. 460 Betten. 1899 wurden 4 967 (2989 m., 1978 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 339 (181 m., 158 w.) sind gestorben. — Gasbeleuchtung, fahrbarer Rietschel'scher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , städtische Wasserleitung und Kanalisation. St. Vincenz- nnd Elisabeth - Krankenhaus. 1850 gegründet und erbaut. E i g e n t h ü m e r : St. Vincenz und Elisabeth-Verein als Korporation. V o r s t a n d : Verwaltungsrath von 6 Mitgliedern; Vorsitzender der jeweilige Bischof von Mainz. A e r z t e : Dr. Vierling, Dr. Metzger, Dr. Kreyssig. W a r t e p e r s o n a l : 12 Vinzentinerinnen aus Strassburg. SO Betten. 1899 wurden 842 (679 m., 163 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 14 m., 13 w. sind gestorben. Elisabethhaas für kranke Fraaen (Privatanstalt). 1892 gegründet. A r z t : Dr. Ebner. 8 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung aus Mainz. 15 Betten. 1898 wurden 95 Kranke durchschnittlich 22, s Tage verpflegt. Pflegertnnenhelm mit Hospital geplant. Der Alice-Verein übernimmt den Ban, der Zweigverein vom Rothen Kreuz stattet das Depot für Instrumente und Verbandstoffe für den Kriegsfall aus. Das Zentralkomitee vom Rothen Kreuz in Berlin spendet 30 000 M, der hessische Landesverein 10000 M. Spital für Augen-, Ohren-, Nasen- nnd Halskrankhelten. 1898 eröffnet. 5 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung zu Mainz. 25 Betten. 1898 wurden 41 m., 23 w. Kranke verpflegt. Medico-mechanischcs Institut von Dr. J o h . H a h n . Grossherzogl. Entbindungsanstalt, zugleich Hebammenschnle. Gegründet vom Präfekten Jeanbon St. Andre unter Napoleon I. E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d : Provinzialdirektion Rheinhessen. D i r e k t o r : Medizinalrath Dr. Krug. ] Assistenzarzt. 36 Betten. 1899 wurden 314 Entbundene verpflegt, 2 sind gestorben. 13 Kinder wurden todt geboren, 19 Kinder sind gestorben. Ausgaben 1899 nach dem Etat: 18 740 M, staatlicher Zuschuss 12 220 M. Mutterhans der Schwestern von der göttlichen Vorsehung. 1860 errichtet. (Ambulante Krankenpflege.) 90 barmherzige Schwestern.

Michelstadt—Nieder-Weisel.



778 —

Grosaherzogthnm Hessen.

Alterversorgungsanstalt Josephsstift. 1S90 errichtet. 32 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung zu Mainz. 50 Betten. 1898 wurden 10 m., 75 w. Pfründner verpflegt. AJterversorgungsanstalt Marienstift. 1889 eröffnet, 8 Schwestern von der göttlichen Vorsehung zu Mainz. 36 Betten. 1898 wurden 20 w. Pfründner verpflegt. Invalidenhaas. 1855 errichtet. 19 barmherzige Schwestern, Vinzentinerinnen aus Strassburg. 300 Betten. 1898 wurden 90 ni., 185 w. Arme und Kranke verpflegt. Michelstadt im Odenwald, 3 150 Einw. (Kreis Erbach, Provinz Starkenburg). Stftdttsche8 Hospital. 1870 gegründet. A r z t : Dr. Weyprecht. 5 Betten. 1899 wurden 20 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Wasserheilanstalt von Dr. S c h a r f e n b e r g . 1842 gegründet, im Sommer und Winter geöffnet. 75 Zimmer für chronisch Kranke, namentlich Nervenleidende. Mombach, 4 000 Einw. (Kreis Mainz, Provinz Rheinhessen). Krankenhans der Gebrüder G a s t e i l . 1895 gegründet. A e r z t e : Dr. Kupferberg in Mainz, dirigirender Arzt der Abtheilung für Frauenkrankheiten; Dr. Collischonn und Dr. Fuld. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern von der göttlichen Vorsehung au6 Mainz. 24 Betten. 1898 wurden 159 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt. Nauheim (Bad), 3400 Einw. (Kreis Friedberg, Provinz Oberhessen). Städtisches Hospital. 1896 erbaut. A r z t : Dr. Baur. 30 Betten. (144 m., 94 w.) Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt.

1899 wurden 238

Kinderheilanstalt „Elisabethhans". 1870 gegründet. A r z t : Medizinalrath Dr. Abee. 110 Betten. 1899 wurden 519 (194 m., 325 w.) Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. Kinder - Sanatorium Emmaheim". B e s i t z e r und Arzt: Sanitätsrath Dr. Müller. Die Anstalt dient in erster Linie dem Wohle kranker Kinder besserer Stfinde, zahlender und nicht zahlender, um ihnen den Aufenthalt hier und den Gebrauch der hiesigen Thermen ohne B e g l e i t u n g E r w a c h s e n e r zu ermöglichen. Wnder Geld noch a n d e r e G e s c h e n k e für die Armen oder für die Vorsteherin, Pfegerinnen der Anstalt werden angenommen. Für Kinder von u n b e m i t t e l t e n Aerzton und für Waisen dersolben bestehen Freibetten. 18 Betten. Es werden Kinder im Alter von 2—16 Jahren aufgenommen mit Ausschluss derjenigen, welche an Lungentuberkulose oder an Epilepsie leiden. V e r p f l e g u n g s p r e i s : - für Kinder von 2 bis 10 Jahren 4,50 M, von 10—12 Jahren 5 M und von 12—16 Janren 6 M täglich. 1899 wurden 53 (28 m., 25 w.) Kinder verpflegt. Privat-Heilanstalt „Alicenhof" für Frauen Konitzky - Stift. Eröffnet 1. April 1898 und E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Leitende A e r z t e : Dr. 1899 wurden 562 (304 m., 258 w.) Kranke verpflegt,

von Dr. S t e l l . mit dem städtischen Kurspital vereinigt. Langebartels und Dr. Stoll. 100 Betten. 3 sind gestorben.

Nieder-Ingelheim, 3 150 Einw. (Kreis Bingen, Provinz Rheinhes9en). Hospital „Ludwigs• Stift". 1858 von Frau v. H ä r d e r gegründet, Die Gemeinde. A e r z t e : Dr. Lambert und Dr. Ruckeishausen, In Betten.

Eigenthümer:

Nieder-Ramstadt (Kreis Darmstadt, Provinz Starkenburg). Anstalt für epileptische Kinder. 1900 neu erbaut vom hessischen Verein für innere Mission unter Beihilfe des Staates. Leitung: Ifarrer Waldeck in Darmstadt. Nieder-Weisel, 1 342 Einw (Kreis Friedborg, Provinz Oberhessen). Johanniter - Krankenhans. 1871 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Der Johanniter-Orden. V o r s t a n d : Graf Solms in Lanbach. A r z t : Dr. Ohnacker in Butzbach. W a r t e p e r s o n a l : Diakonissen des Elisabethen-Stifts in Darmstadt. 36 Betten. 1899 wurden 238 (169 m., 69 w.) Kranke durchschnittlich 35 Tage verpflegt.

Grosafaerzogthum Hessen.

— 779

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Offenbach am M&iA.

Ottenbach am Main, 4 6 0 0 0 Einw., 23 Aerzte, 3 Zahnärzte, 12 Hebammen, 4 Apotheken (Kreis Offenbach, Provinz Starkenbnrg). Die W a s s e r l e i t u n g , 1873 eingerichtet, ist eine Quellwasserleitung mit natürlichem Druck. Anlagekosten: 859 500 M. Die Leistung im letzten Jahre war 3000—4000 cbm täglich. Da die Wassermenge namentlich im Sommer nicht ausreicht, so soll demnächst ein nener Wasserbehälter erbaut werden. — Städtischer S c h l a c h t h o f , 1843/44 in einem gemietheten Gebäude (ehemaliger Marstall des Forst Isenburg'schen Schlosses) eingerichtet. Im letzten Jahre wnrden geschlachtet: 2 209 Ochsen, 821 Kühe, 720 Stiere, 6 Rinder, 17 818 Schwein«, 7 085 Kälber, 2 010 Hammel. Der Vertrag läuft 1904 ab, die Stadt wird bis dahin für ein neues, zeitgemässes Schlachthaus sorgen. — Seit 1830 werden alle neu entstandenen Stiassen kanaliBirt; seit 1889 wird ein neu aufgestellter K a n a Ü B a t i o n s p l a n nach und nach durchgeführt unter Verwendung von Mauerwerk, Zement und Thonröhren. Fäkalien gelangen nicht in die Kanäle, nur Tages-, Gebrauchs- und erlaubte Fabrikwässer. Die Fäkalien werden abgefahren und in der Landwirthschaft verwerthet. — Die L e i c h e n s c h a u liegt in den Händen der Aerzte der Stadt, auch ist ein Polizeiarzt angestellt. — In dem Stadt-Krankenhaus ist seit 1894 ein D a m p f - S t e r i l i s i r u n g s a p p a r a t , der auch von Privaten benutzt werden kann. Ein Reglement (Volksseuchen-Abwehrordnung) ist aasgearbeitet. — 1888 wurde ein S t a d t b a d errichtet, in welchem Schwimm-, Wannen-, Brausebäder, römisch-irische Bäder, Dempfbäder mit Massage und Heilbäder abgegeben werden. Der Kostenaufwand für die Errichtuni; der Anstalt betrug für das Grundstück 65 000 M, Bau und Einrichtung 120000 M. 1897 wurden 79 280 Schwimmbäder, 27119 Wannenbäder und 2 487 Dampf- und heisse Luftbäder, insgesammt also 108 886 Bäder abgegeben. Ausserdem ist im Main ein Volksbad seit längerer Zeit eingerichtet. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 27. Okt. 1884 nebst 3 Nachträgen: 24. Nov. 1886, 20. Okt. 1897 und 13. Sept. 1898. Garnlsonlazaret, nicht eingerichtet. Die transportfähigen Lazaretkranken werden dem Garnisonlazaret Frankfurt a. M. (Bockenheim) überwiesen, die nicnttransportfShigen dem Krankenhaase der Stadt. Städtisches Krankenhaus. 1828 gegründet, neu erbaut 1895 nach Plänen des dirigirenden Arztes Medizinalrath Dr. Wilh. K ö h l e r . 2 Assistenzärzte, 1 Volontärarzt. W a r t e p e r s o n a l : 22 Pflegerinnen des Alice-Frauen-Vereins, 2 ausgebildete Krankenwärter. 335 Betten. 1899 wurden 2 514 (1660 m., 854 w.) Kranke durchschnittlich 32,s Tage verpflegt, 159 (102 m., 57 w.) sind gestorben. B a u b e s c h r e i b u n g . Das Hauptgebäude, welches 210 Krankenbetten aufnehmen kann, ist zwar in der H-Form erbaut, inaessen ist bei dem grossen Abstand der seitlichen Flügel (etwa 86 m) eine Luftstagnation zwischen diesen und dem Mittelbau nicht zu befürchten. Während im mittleren Langbau nur einige Kranken-Einzelzimmer für je 1—2 Betten vorgesehen sind, haben die Krankensäle eine sehr gute, freie Lage an den Enden der Flügel und eine Beleuchtung von beiden Längsseiten bezw. von 3 Seiten erhalten. Wie diese Krankensäle, bo sind alle Räume deB Gebäudes gut beleuchtet und auf natürlichem Wege gut lüftbar. Die Flügelbauten haben zwei Geschosse, während der Langbau mit einem vorspringenden Mittelflügel dreigeschossig ist und hauptsächlich die Wohnungen für Aerzte, Schwestern u. s. w., ferner einige besondere Krankenzimmer, Operationszimmer, Sitzungssaal u. s. w. sowie in dem ersten (Haupt-) Geschoss des Mittelflügels die Aufhahmeräume enthält. — In einem hohen Untergeschoss befinden sich die Wirtnschaftsräume (Wasch- und Kochküche u. s. w.) sowie sorgfältig von diesen getrennte Krankenräume für Hautkranke, Syphilitische, Irre u. s. w. Für ansteckende Kranke sind 2 Sonderhäuser zu je 20 Betten erbaut. — Für Bauart und Einrichtungen war der Wunsch massgebend, die damals in vielen Kreisen der Bevölkerung noch stark herrschende Hosnitalscheu zum Wohl der Kranken wirksam zu bekämpfen. Aus diesem Grunde hat das Krankenhaus nur mässig grosse Säle und zahlreich kleinere Räume. Da die Anstalt einer einheitlichen ärztlichen Leitung untersteht, ist es nicht erforderlich, Kranke mit chirurgischen und innerlichen Leiden streng getrennt unterzubringen. Die Kranken können unter Berücksichtigung von Alter und Eigenschaft meist so gruppirt werden, wie sie nach ihrem Zustand und Pflegebedürfniss zusammen passen. Um den Kranken unangenehme Eindrücke nach Möglichkeit zu ersparen, werden in den Sälen und Krankenzimmern keine V e r b a n d wechsel u.s.w. vorgenommen. Dies geschieht vielmehr in b e s o n d e r e n Räumen. Auch zu eingehenden körperlichen U n t e r s u c h u n g e n und zur Mittheilung ihrer Leidensgeschichten, ihrer persönlichen Verhältnisse u. s. w. werden dio Kranken in diese Räume gebracht, und zwar in i h r e n B e t t e n , die durch einen sehr bewährten Bettwagen von einer Person mit Leichtigkeit fahrbar gemacht werden können. Breite Thören ohne Schwellen, geräumige Gänge und ein grosser, frei inmitten des Treppenhauses gelegener Aufzug erleichtern den Krankentransport ausserordentlich. Es kann dadurch jede andauernde Störung der Mitkranken leicht vermieden werden. Privat-Angenhellanstalt von Dr. Wettlaui'er. Kranke durchschnittlich 27,4 Tage behandelt.

11 Betten.

1899 wurden 56 m., 27 w.

Oppenheim—Worms.



780



Groeshenogtbum Hessen.

Oppenheim, 3 600 Einw. (Kreis Oppenheim, Provinz Rheinhessen). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtisches Spital. Die Zeit der Gründung ist unbekannt, die Anstalt bestand bereits 1266 als Hospital zum heiligen Geist, in den jetzigen Räumen seit Anfang des 18. Jahrhunderts. A r z t : Dr. Diehl. 20 Betten. 1899 wurden 81 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 8 sind gestorben. Ssndbach, Eisenbahnstation Höchst im Odenwald, Starkenburg).

712 Einw.

(Kreis Erbach, Provinz

Heilstätte für lungenkranke Männer. Eröffnung im Herbst 1900. E i g e n t h ü m e r : Alters- und Invalidität« - Versicherungsanstalt für das Grossherzogthum Hessen. Leitender A r z t : Dr. Lipp. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus dem Elisabethen-Stift zu Darmstadt, Sausgebildete Krankenwärter. 100 Betten. —Hauptgebäude für Kranke mit Tageräumen, Liegehallen u. s. w , in einem mittleren Hinterbau desselben die Verwaltung, der Speisesaal, die Küche u. s. w. Wäscherei in einem besonderen Gebäude, Stallgebäude für Pferde, Schweine und Hühner, Wohnhäuser für den Arzt und den Verwalter. Hochdruck-Dampfkessel fBr elektrischen Betrieb der Beleuchtung, der Wasserversorgung und der Waschküche. Ventilationssystem: LnftzufÜhrung (im Winter erwärmt) durch Aspiration; Niederdruck - Dampfheizung; D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t vorhanden; Klärbodenanlage nach biologischem System und Untergrundrieselung. Schlitz, 2 445 Einw. (Kreis Lanterbach, Provinz Oberhessen). Gräflich Qtirz'gches Kranken- und Siechenhans. A r z t : . . . . Seligenstadt am Main, 3 900 Einw. (Kreis Offenbach, Provinz Starkenburg). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Kreis-Krankenhaus. 1897 erbaut. E i g e n t h ü m er: Kreis Offenbach. A r z t : Dr. Reusa. 45 Betten. 1899 wurden 255 (184 m., 71 w.) Kranke durchschnittlich 48 Tage verpflegt, 12 m., 7 w. sind gestorben.. Ausserdem verpflegt 7 Sieche. Viernheim, 6 600 Einw. (Kreis Heppenheim, Provinz Starkenburg). Krankenhans. 1880 gegründet. E i g e n t h ü m e r : Die katholische Kirche. A r z t : Dr. Scriba. 13 Betten. 1899 wurden 28 Kranke und Sieche durchschnittlich 85 Tage verpflegt, 5 m., 4 w. sind gestorben. Vilbel, 4 054 Einw. (Kreis Friedberg, Provinz Oberhessen). Städtisches Krankenhans. 1880 gegründet. Arzt: Dr. Maley. 34 Betten. wurden 244 (190 m., 54 w.) Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt.

1899

Wimpfen am Berg, 3 153 Einw. (Kreis Heppenheim, Provinz Starkenbnrg). Krankenhans. Gegründet im 12. Jahrhundert, neu erbaut 1895. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Dr. Geiger. 6 Betten. 1899 wurden 30 m., 11 w. Kranke durchschnittlich 13,4 Tage verpflegt, 2 w. sind gestorben. Worms, 37 600 Einw., 30 Aerzte, 3 Zahnärzte, 19 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis Worms, Provinz Rheinhessen). Städtisches W a s s e r w e r k von 1887—1890 erbaut. Die Anlagekosten belaufen sich auf 1 462 610,so M; filtrirtes Rheinwasser. Filter: Sand- und Sandplattenfilter. Das filtrirte Wasser wird in der üblichen Weise in die Stadt gedrückt und der Ueberschuss in einem Wasserthurm am höchsten Punkte von Worms aufgespeichert. Die Wasserabgabe belief sich 1898 auf 1046 300 cbm. Die geringste Leistung pro qm Filter und 24 Stunden war 1 050, die grösste Leistung 2 400 Liter. — Städtischer S c h l a c h t h o f , 1840 erbaut, 1888/89 umgebaut; Anlagekosten: 135 000 M. Getrennte Grossvieh- und Kleinvieh-, sowie Schweine- und Pferdeschlachthalle. Ställe für Gross- und Kleinvieh. Für das Grossvieh besteht ein eigener Kaidaunenwaschraum, in der Schweineschlachthalle ein mit Dampf betriebener Brühbottich. 1898 wurden 21 612 Thiere geschlachtet, darunter 235 Ochsen, 1 524 Kühe, 4 739 Kälber und 12 608 Schweine.

Örosaheriogthnm Hessen.



781



Worms.

Neubau beabsichtigt — Die Entwässerungsanlagen wurden 1885, die städtische K a n a l i s a t i o n 1883 begonnen und 1897 vollendet. Die Kosten für beide Anlagen beliefen sich auf rund 1940000 M. Zar Entwässerung sind 2 Dampfpampen aufgestellt, welche das Wasser durch Rohrleitung in den Rhein pumpen. Verwendung bei einem Rheinwasserstand von über +4,00 m Wormser Pegel, am das Regen- und Gebraachswasser der unteren Stadttheile hinauszuschaffen. Die Kanalisation ist nar für flüssige Massen bestimmt, theils mit selbstthätiger Spülung, theils mit Spülung mit dem Wasser des Eisbaches, der Wasserleitung und dem Ueberlaufwasser des Wasserthurmes. Einleitung in den Rhein. Jährlich werden etwa 11538 160 cbm Abwässer abgeführt. Die A b o r t g r n b e n werden seit 1885 mit pneumatischen Maschinen durch Privatunternehmer entleert. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u durch Gesetz vom 18. Febr. 1841 und vom 23. Mai 1885 geregelt. Bei jedem Todesfall muss durch einen Arzt eine Leichenschau stattfinden; alle Aerzte sind dazu verpflichtet. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im städtischen Krankenhaus seit 1888 zur allgemeinen Benutzung im Betrieb; 1898 von der Stadt 68mal benutzt. — B r a u s e b ä d e r zur unentgeltlichen Benutzung durch die Schulkinder sind in allen Volksschulen. Im Sommer wird je 1 Volksbadeanstalt für Frauen und Männer im Rhein errichtet. 1876 zuerst ein gemeinsames Bad, seit 1898 ein 2. Volksbad und damit Trennung für beide Geschlechter. Die Bäder werden unentgeltlich verabfolgt. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 6. Juli 1891. Garnlsonlazaret. 1896/97 erbaut und am 1. Okt. 1897 bezogen. Vorstand: Oberstabsarzt 2. KL Spamer. 72 Betten. 1898 wurden 398 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 4 sind gestorben. Das Gelinde liegt im Westen von Worms an der Strasse nach Hochheim, dicht bei letzterem Ort, es hat eine nach allen Seiten freie, luftige Lage und ist 11 568 qm gross. Die Anlagekosten betragen 298000 M. Das Lazaret ist im Blocksystem gebaut mit getrenntem Verwaltungs- und getrenntem Wirtschaftsgebäude; es besteht aus den beiden letztgenannten Gebäuden, einem zweistöckigen Krankenblock, 2 Krankenpavillons and einem Leichenhaus. Die Grundfläche für 1 Bett beträgt 9,5 qm, die Lichtfläche 1,7—2,2 in den Blocks und 2—2,6 in den Pavillons, der Luftraum beträgt 37 cbm. Die Kochkfiche ist ohne Dampfbetrieb; Röder'scher Herd mit 2 Feuerungen, Ringplatte und unterirdischer Rauchabführung. Der Wäschebetrieb geschieht mit Martin'schen Handmaschinen und Einleitung von Dampf in die Wäschetrommel. In dem Krankenblock in jedem Stock eine mit 2 Zinkbadewannen versehene Badestube, in jedem Pavillion eine ebensolche. Der Fassboden ist betonirt, asphaltirt und mit Mettlacherplättchen belegt. In jeder Badestube ein Mantelofen mit Kupferrohren znr Gewinnung von Warmwasser; in jeder Badestube 1 Brause. Gasglühlicht Luftschächte in Verbindung mit den Oefen, sowie durch Luftabführang durch im Mauerwerk angebrachte Sommer- und Winterventilation, Kippfenster. Heizungssystem: liegulirFüllöfen mit Mantelventilation (System Quint). Dampf - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Martin in Duisburg für die Garnison. Anschluss an die städtische Wasserleitung; ausserdem ein Tiefbrunnen. L a t r i n e n : Unitas-Klosets mit Wasserspülung. B e s e i t i g u n g der A b f a l l s t o f f e : Die Fäkalien werden mittels pneumatischer Entleerung aus den Kothtrommeln in Tonnenwagen abgefahren. Der Abfluss der Tagewässer geschieht durch Anschluss an die städtische Kanalisation. Städtisches Krankenhaas. Im 13. Jahrhandert 4 Hospitäler: Grebspital, neues Spital am Stein weg, ein Gutleuthaus und das Hospital am Marcellus, im 14. Jahrhundert: das heilige Geistspital, im Jahre 1772 vom Magistrat der ehemals freien Reichsstadt Worms gegründet. Neugebaut nach Plänen des Geheimen Oberbaurath Hofmann 1888. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Leitender Arzt: Prof. L»r. Heidenhain. 4 Assistenzärzte. Wartepersonal: 12 Diakonissen aus dem Elisabethenstift Darmstadt, 7 ausgebildete Krankenwärter und 8 Wärterinnen. 200 Betten. Verpflegungspreis: I. Kl. 5,so M, im Winter 6 M, H. Kl. 3,so M, im Winter 4 M, 111. Kl. l,su M, für Auswärtige 50 Pf. mehr, für Kinder unter 10 Jahren 4,sv, 2,so und l,so M, für Begleitpersonen 5 und 3,so M täglich. In den Sätzen bei I. und II. Kl. sind nicht einbegriffen ärztliche Behandlang, Arznei, Verbandmaterial and Getränke. 1899 wurden 2 004 (1300 m., 704 w.) Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 115 (73 m., 42 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 70 Hospitaliten und 5 Krankenbegleiter. Die Ausgaben 1898/99 betrogen 176 546 M, die Einnahmen 178 358 M und setzten sich zusammen aus 108 590 M Verpflegungsgeld, 14 592 M Kapitalszinsen, 21 301 M Zuschass der Stadt, 732 M Legaten, Geschenken und 33 143 M aus sonstigen Quellen. — Gasbeieachtung, Firstventilation, Niederdruck-Dampfheizung. In der Isolirbaracke und dem Verwaltungsbau auch Käuffer'sche Reguliröfen. Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Schimmel & Co., auch für die Stadt. Städtische Wasserleitung and eigene Wasserversorgung, Grandwasser mit Hochreservoir. E n t w ä s s e r u n g in den Kanal (nach vorheriger Desinfektion in einem Klärbassin) durch einen (Jeberlauf. Die abgesetzten Massen werden nach Tolord'schem System entfernt. (Geruchlose Entleerang). Israelitisches Hospital, gegründet 1755. E i g e n t h ü m e r : Israelitische Gemeinde. Arzt: Dr. Bayerthal. 6 Betten. 1899 wurden 4 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt, 1 ist gestorben.

Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Boizenburg an der Elbe, 3 650 Einw. (Kreisphysikat Boizenburg). Krankenhaus. 1S67 auf dem Platze der alten Amtspfortnerei erbaut. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Freie Arztwahl. Ein verheirateter Krankenwärter. 20 Betten in 7 Zimmern. Verp f l e g u n g s p r e i s : 1,26 M, für Auswärtige 1,50 M ohne Arzthonorar und Arzneikosten, für Armenkasse 1 M täglich. 1899 wurden 87 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 25,7 Tage verpflegt, 7 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 5 Hospitaliten und 2 Altersschwache. Die Ausgaben 1899 betragen 2 714 M, die Einnahmen 2 940,75 M Verpflegungsgeld. — Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg vorhanden. St. Jftrgen - Stift. 1832 durch das Jürgen'sehe Legat gegründet und in einem alten Wohnhaus untergebracht, 1870 Neubau. V e r w a l t e r : Magistrat. 1899 wurden 43 Männer und 13 Frauen verpflegt. Die Ausgaben 1899 betrugen 2 463,75 M, die Einnahmen 3 104 M, darunter 1 500 M Kapitalszinsen. Biitzow, 5 589 Einw. (Kreisphysikat Güstrow). Städtischer S c h l a c h t h o f ohne Freibank vorhanden. Lazaret des Zentralgefangnisses. E i g e n t h ü m e r : Fiskus (Justizministerium). Das Gefängniss enthält 82 Zellen. Belegfähigkeit: 85 Männer, 25 Weiber. Arzt: Dr. Griewank. Krankenhaus. E i g e n t h ü m e r : Dio Stadt. Arzt: Dr. Müller. 18 Betten. Verf l e g u n g s p r e i s : l,so M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 52 m., 17 w. Kranke urchschmttlich 34 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Hospital zum Heiligen tteist. 1871 gestiftet von der Herzogin E l i s a b e t h von Mecklenburg-Güstrow. Freie Arztwahl. 1 Diakonisse aus Ludwigslust. Belegfähigkeit: 20 Frauen, 4 Männer.

S

Crivitz, 3 000 Einw. (Kreisphysikat Schwerin). Stadt-Krankenhaus. 1897/98 für 23000 M neu erbaut. A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Max Schultz und Dr. Albrecht. Im., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,25 M, für Krankenkassen und Dienstboten 1 M täglich. 1899 wurden 48 m., 13 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 1500 M (1200 M Verpflegungsgeld). — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg. Dargun, 2 210 Einw. (Kreisphysikat Gnoien). Krankenhaus. Das Krankenhaus wurde gemeinsam vom Flecken Dargun und verschiedenen Dorfschaften und Gutshöfen errichtet und 9. Nov. 1899 eröffnet. Arzt: Sanitätsrath Dr. Stephan, Kreisphysikus. 1 Diakonisse aus „Bethlehem" in Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 24 Betten. Aus den betheiligten Ortschaften muss jeder Kranke aufgenommen werden für 1,25 M, aus fremden Ortschaften können Kranke aufgenommen werden für l,so M täglich. 1898 wurden 13 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 17,6 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. — Ventilation durch Zu- und Abluftkanäle im Mauerwerk. Käuffer'sche Füllöfen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg. Kolonie für Ferienkolonien aus Berlin. Seit 10 Jahren werden jährlich nach Dargun erholungsbedürftige Kinder geschickt. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich. Dobbertin, 564 Einw. (Kreisphysikat Parchim). Krankenhans, 1878 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Das Kloster Dobbertin. A r z t : Medizinalrath Dr. Havemann. 2 Diakonissen aus Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,50 und 1 M, für Auswärtige 2 und 1,25 M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 59 m., 29 w. Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 7 Altersschwache, Sieche und Krüppel. Die Ausgaben und

Grosah. Mecklenburg-Schwerin,

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Dömitz—Gehlsheim bei Bostoek.

Einnahmen 1898 betragen 6 027,21 M, letztere setzten sich zusammen ans 4 936,65 M Verpflegungsgeld, 24 M für verkaufte Produkte and 1066,56 M Zuschass des Klosters. — Ein grosser Badenberg'scher D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t ist vorhanden. Dömitz, 2 749 Einw. (Kreispbysikat Lndwigslust). Krankenhaag. E i g e n t h u m e r : Magistrat. A r z t : Sanitätsrath Dr. Schlüter. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 0,8» M, für Auswärtige and Krankonkassen l , i s M täglich. 1899 worden 29 m , 4 w. Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Hospitaliten and 2 Altersschwache. Die Aasgaben 1899 betrogen 1 628,53 M, die Einnahmen 2 168,58 M. — Desinfektionseinrichtung vorhanden. Gadebusch, 2 363 Einw. (Kreispbysikat Gadebusch). Krankenhaus, 1862 von der Stadt eingerichtet. Jährlich wechseln die beiden Ortsärzte. 10 Betten. V e r p f l e g u n z s p r e i s : 1,35 M, fBr Krankenkassen 1,10 M täglich. 1899 wurden 66 m., 14 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betragen 1 277,40 M, die Einnahmen 1 394,30 M Verpflegungsgeld. — D a m p f D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Bodenberg vorhanden. Gehlsheim bei Rostock, 307 Einw. (Kreisphysikat Rostock). ttrogsherzogl. Irrenanstalt. Die Anstalt ist „Psychiatrische ¥Hnlk der Universität Rostock" zugleich Unterrichtsinstitut. 17. Nov. 1896 eröffnet. E i g e n t h Q m e r : Der Staat. V o r s t a n d and leitender A r z t : Direktor Ober-Medizinalrath Prof. Dr. Schuchardt. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 25 m., 25 w. aasgebildete Krankenwärter. V e r w a l t a n g s - und D i e n s t p e r s o n a l : 25 Personen. 250 Betten. 1899 worden 214 (105 m., 109 w.) Geisteskranke durchschnittlich 196 Tage verpflegt, 21 m., 19 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898/99 betrugen 175 645 M, letztere setzten sich zusammen aus 110 046 M Verpflegungsgeld, 2 469 M für verkaufte Produkte und 63 130 M Zuschoss deB Staates. B a u b e s c h r e i b u n g : 6 Krankenpavillons; 1 Verwaltungsgebäude, enthaltend die Bureauräume, die Lehrräume, den Betsaal sowie die Wohnungen des Direktors and der Hilfsärzte; 1 Magazin-, Koch- and Waschküchengebäude mit Wohnungen für das Personal; 1 Maschinenund Kohlenhaus; 1 Gebäude für die Bäder; 1 Haus für ansteckende Krankheiten; 1 Sektionsgebäude mit Leichenkapelle; 1 Wohnhaus für das Maschinenpersonal; 1 Thorwärterhaus; 2 Gebäude für Vorräthe and Vieh and 1 Gebäude für gesellige Zwecke, verbunden mit Kegelbahn. Die Krankengebäude entbehren aller SicherheitBmittel wie Vergitterungen, das O f f e n t h ü r s y s t e m wird überall streng durchgeführt. Isolirzellen als solche fehlen gänzlich, and eB ist auch das Bedürfniss dafür bis jetzt nicht hervorgetreten. Eine zentrale Niederdruck-Dampfheizang sorgt für die Erwärmung sämmtlicher Gebäude; die Beleuchtung ist elektrisch; warmes and kaltes Wasser wird durch Leitungen in sämmtliche Gebäude geführt. Die Klosetanlage hat Wasserspülsystem in den Verwaltungs- und W i r t schaftsgebäuden und Tonnenabführsystem unter reichlicher Verwendung von Torfmull in den Krankenhäusern. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n d e r L a n d e s - I r r e n a n s t a l t e n : § 1. Die Aufnahme geschieht vom Grossherzogl. Kuratorium der Landes-Irrenanstalt zu Schwerin in Grundlage des ärztlichen Zeugnisses des behandelnden Arztes oder des Amtsarztes auf Antrag 1. der zuständigen Obrigkeit oder Justizbehörde; 2. des Vaters in Ausübung der väterlichen Gewalt, oder des gerichtlichen Vormundes-, 3. wenn eine väterliche Gewiüt oder eine Vormundschaft nicht Desteht, eines Angehörige^ Angehörige in diesem Sinne sind Eltern, Kinder, Geschwister und Ehegatten; für eine Ehefrau kann den Antrag aber nar der Ehemann stellen. § 2. In dringenden Fällen kann die vorläufige A u f n a h m e des Kranken unter den Voraussetzungen des § 1 vom C h e f a r z t der A n s t a l t v e r f ü g t w e r d e n . Die Aufnahme durch das Kuratorium muss aber spätestens binnen 2 Wochen nach der Ueberführung des Kranken in die Anstalt nachgesucht werden. § 3. Für die Aufnahme durch das Kuratorium muss das ärztliche Zeugniss in Gemässheit des von der Anstaltsdirektion anmittelbar oder durch die Ortsbehörden und Kreisphysiker zu beziehenden Formulars ausgestellt sein, und der Antrag das Alter, den allgemeinen Gerichtsstand und die Staatsangehörigkeit des Kranken angeben. § 4. Nach der Bewilligung der Aufnahme ist der Kranke ohne SSnmen in die Anstalt zu bringen. Ist die Zuführung nach Ablauf von 2 Wochen noch nicht erfolgt und eine Befristung nicht erwirkt, so gilt die Bewilligung als e r l o s c h e n . § 5. Die Zufuhrung des Kranken hat mit Schonung and Sorge für seine Sicherheit und durch einen Begleiter zu geschehen, der zuverlässig ist, die Verhältnisse kennt und den Anstaltsärzten die nöthige Auskunft geben kann. Die Begleitung soll keine Uniform, sondern Zivilkleidung tragen. Aach wird davor gewarnt, den Kranken mit List oder anter Tänsctanngen in die Anstalt zu bringen, da die Anwendung derartiger Mittel nachtheilig für das Heilverfahren sein »rann,

Gnoien—Grabow.

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Großsh. Mecklenburg-Schwerin.

Von ausserordentlichen Umständen abgesehen, soll in der Zeit Ton S Uhr abends bis 7 Ubr morgens und überhaupt an Sonn- and Festtagen kein Kranker der Anstalt zugeführt werden. § 6. Die Verpflegung der Kranken geschieht in der Anstalt in 3 Klassen und umfasst in allen Klassen die ärztliche Behandlung, Arzneien und Bäder, Wartung und Wäschereinigung, Theilnahme am Unterricht, die der betreffenden Klasse entsprechende Wohnung, Beköstigung und gemeinschaftliche gesellige Unterhaltung, und in der III. KI. auch Kleider und Leibwäsche. Die Verpflegungsgelder betragen für das Jahr in I. Kl. für Inländer 1 420 M, fiir Ausländer 1 820 21; 11. Kl. für Inländer 720 M, für Ausländer 1 120 M; III. Kl. für Inländer 440 M, für Ausländer 600 M. Für die beanspruchte Haltung eines eigenen Wärters wird eine Vergütung von 460 M jährlich zur Privatkasse (siehe § 11) gezahlt. § 9. Für Ausländer ist auf Verlangen und nach Ermessen des Kuratoriums Sicherheit für die richtige Einzahlung der Verpflegungsgelder zu stellen: unter besonderen Umständen kann dieselbe auch für Inländer gefordert werden. § 10. Die Kranken der ersten und zweiten Verpflegungsklasse müssen bei ihrem Eintritt in die Anstalt mit dem nöthigen Bedarf an Kleidern und Leibwäsche versehen sein and werden aaf ihre eigenen Kosten in Kleidung und Leibwäsche entweder unmittelbar darch den Schuldner der Verpnegungskosten oder auf dessen Wunsch durch die Anstaltsverwaltung erhalten. Auf Antrag kann unter besonderen Verhältnissen nach Ermessen des Chefarztes auch die Bekleidung Kranker 3. Klasse in derselben Weise beschafft werden. Bei der Zuführung des Kranken hat der Begleiter ein Verzeichniss der Sachen des Kranken in zwei unterschriebenen Ausfertigungen vorzulegen, von welchen die eine, mit der Unterschrift der Anstaltsdirektion versehen, als Quittung zurückgeht. Muss das Verzeichniss in der Anstalt angefertigt werden, so ist hierfUr 1 M zur Unterstützungskasse der Anstalt zu zahlen. § 11. Für die Kranken 1. und 2. Klasse muss zum Zweck des § 10 und zur Bestreitung ausserordentlicher Bedürfnisse bei der Anstaltskasse eine massige Summe als Privatkasse niedergelegt und entsprechend ergänzt werden. Ueber die Verwaltung der Privatkasse wird jährlich, auf Verlangen auch öfter, genaue Rechnung abgelegt. Nach Erforderniss kann mit Zustimmung des Chefarztes auch für Kranke 3. Klasse eine Privatkasse geführt werden. § 12. Die Kranken können auf Grund der Anordnung des Kuratoriums aus der LandesIrrenanstalt, in welcher sie sich befinden, in die andere Landes-Irrenanstalt unter Fortdauer des bestehenden Verpflegungsvertrags übergeführt werden. § 13. Der Austritt eines Verpflegten aus der Anstalt geschieht nach Bestimmung des Chefarztes. Falls der Kranke woder gefährlich noch anstössig ist, kann die Entlassung auch aaf Ansuchen desjenigen stattfinden, aaf dessen Antrag sich der Kranke in der Anstalt befindet; g e g e n den Rath des Chefarztes erfolgt sie aber nur, wenn 14 Tage vorher schon der Verpflegungsvertrag dem Kuratorium gegenüber gekündigt worden ist. Auf Verlangen des Chefarztes muss der Verpflegte vou einer zuverlässigen Persou aus der Anstalt abgeholt werden. § 16. Gelder für Kranke sind an die Anstaltskasse zu schicken, andere Sendungen und Briefe für Kranke an die Anstalts - Direktion zu richten. — Besuche bei den Kranken können nur mit Genehmigung des Chefarztes stattfinden.

Gnoien, 3 936 Einw. (Kreisphysikat Gnoien). Stfidtiscbes Kranbenhaas. 1893 orrichtet.

2 Diakonissen aus Ludwigslust. 20 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : l,2u M, für Auswärtige aus dem Dominium und den Rittergütern, welche Beiträge zum Krankenhausbau gozahlt habon, 1,40 M, für andere l,«o M, für Krankenkassen ] ,ao 11, für Kinder unter 10 Jahren 1 M täglich. 1899 wurden 89 m., 51 w. Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 6 m., 2 w. sind gestorben Die Ausgaben 1899 betrugen 4 253,21 M, die Einnahmen 4 921,70 M, letztere bestanden aus 3 810,i s M Verpflegungsgeld, 342,so M Kapitalszinsen, 100 M Zuschuss der Stadt und 669,os M aus sonstigen Quellen.

Goldberg, 2 939.Einw. (Kreisphysikat Parchim). StUtlsches Krankenhans. 1895 erbaut und am 1. Febr. 1S96 eröffnet. Die 3 Aerzte in der Stadt sind zur Behandlung berechtigt. Eine Schwester vom Marien-Frauenverein, welche im Krankenhause wohnt, hilft bei operativen Eingriffen und besorgt auch bei freier Zeit Krankenpflege. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1,a.s M, für Auswärtige 2,so und l , s o M täglich. 1899 wurden 45 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 1 I08,s» M und bestanden aus 879,oi M Verpflegungsgeld, 213,7 7 M Legaten und Geschenken und 15,7 s M aus sonstigen Quellen. Grabow, 4 979 Einw. (Kreisphysikat Ludwigslust). Städtisches K r a n b e n h a n s . A r z t : Dr. C. Hirsch. 1 Assistenzarzt. 12 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 0,75 M, für Auswärtige und Krankenkassen 1 M täglich. 1899 worden 18 m., 5 w. Kranke verpflegt, 1 ist gestorben.

Grossb. Mecklenbnrg-Schwerin.

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Grevesmühlen—Heiligendamui.

Grevesmühien, 4 343 Einw. (Kreisphysikat Gadebusch). Städtisches Krankenhang. Die 3 Aerzte der Stadt behandeln abwechselnd. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester des Marien-Frauenvereins vom Rothen Kreuz ans Schwerin, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 37 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,so, 2,so und 1—l,so M täglich. 1899 wurden 248 (180 m., G8 w.) Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 5 m., 3 w. sind gestorben. — D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg. Wasserleitung aus eigenem Brunnen mit Hochreservoir. Entwässerung nach Durchgang durch Sandfilter in den See. Güstrow, 19 020 Einw., 9 Aerzte, 3 Zahnärzte, 6 Hebammen, 3 Apotheken (Kreis- ond Stadtphysikat Güstrow). W a s s e r d r u c k l e i t u n g ist 1882/84 für 430000 M angelegt; Flusswasser aus dem NebelFlusse wird durch Sandfilter gereinigt und in einen Wasserthurm gehoben. Der tägliche Wasserbedarf beträgt durchschnittlich 1 850 cbm, die grösste Leistungsfähigkeit am Tage 2 500 cbm. — 1886 wurde ein provisorischer städtischer S c h l a c h t h o f für 50 000 M eingerichtet, in welchem 13 000 Stück Vieh 1898 geschlachtet wurden. Ein N e u b a u , dessen Kosten auf 180 000 M veranschlagt sind, wird 1900 ausgeführt. — S c h w e m m k a n a l i s a t i o n mit mechanischer Reinigung in Klärbecken wurde 1891/96 für 900 000 M angelegt. Theils Wasserklosets (280), welche an die Kanalisation angeschlossen sind, theils Tonnen (370), welche wöchentlich gewechselt werden, theils gemauerte und innen zementirte Senkgruben. — Ein D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von SchäfFer & Walcker wurde im städtischen Krankenhause eingerichtet. 1898 kamen 1 015 einzelne Gegenstände zur Desinfektion. — Eine öffentliche F l u s s B a d e a n s t a l t , 1889 für 17 000 M errichtet. Miiitfir-Krankenabtheilnng (im städtischen Krankenhause am 1. Okt. 1889 eingerichtet). V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Schillbach. 1898 wurden 75 Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt. St&dtisches Krankenhaus mit Senchenhans. Mai 1833 errichtet, bis Ende 1876 benutzt, November 1876 wurde das neu erbaute Krankenhaus eröffnet. A r z t : Dr. Waldow. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 58 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und l,»o M, für Kinder unter 14 Jahren l,so und 0,75 M täglich. 1899 wurden 734 (519 m., 215 w.) Kranke durchschnittlich 13 Tage verpflegt, 25 m., 13 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 27 670,56 M, letztere setzten sich zusammen aus 25 268,71 M Verpflegungsgeld, 1 545,09 M Zuschuss der Stadt und 856,76 M aus sonstigen Quellen. — In den Krankenzimmern Beleuchtung durch Petroleum, sonst Gas. Niederdruck-Dampfheizung seit 1898, Heizungs- und Lüftungsanlage von Käuffer & Co. in Mainz. Krankenhans des Land-Arbeitshauses. Bis 1795 Wohnsitz der Herzöge zn Mecklenburg, 1817 zum Land-Arbeitshaus eingerichtet. Ein Nebengebäude (Falken- und Hundehaus) wurde zum Krankenhaus genommen und mehrfach, zuletzt 1894, erweitert. Grossherzogliche Anstalt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Reuter, Kreisphysikus. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Bethlehem, 6 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter (aus dem Anstaltspersonal ausgebildet). 80 Betten. 1899 wurden 459 (362 m., 97 w.) Kranke durchschnittlich 43 Tage verpflegt, 28 m., 5 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betragen 19 982,89 M. — Gasglühlicht. Niederdruck-Dampfheizung von Käuffer & Co. in Mainz. Grosser Budenberg'scher Desi n f e k t i o n s a p p a r a t , Anschluss an die städtischen Sandfilter-Wasserwerke und Kanalanlage mit Wasserklosets. Hagenow, 3 892 Einw. (Kreisphysikat Boizenburg). Allgemeines Krankenhans. 1866 erbaut. E i g e n t h ü m e r : Stadt Hagenow. Freie Arztwahl. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,50—2 M, für Krankenkassen l,as M täglich. 1899 wurden 97 m., 38 w. Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 8 m., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 4 199,5» M, die Einnahmen 4 268,ss M. Heiligendamm (Ostseebad bei Doberan), (Kreisphysikat Rostock). Erholnngshans isogenanntes K r a n k e n h a u s ) . Errichtet 1811, erweitert 1851. Jährlich werden 48 Erholungsbedürftige je einen Monat unentgeltlich verpflegt. Die Unterhaltungskosten sind auf jährlich 4 800 M zu schätzen. E i g e n t h ü m e r : Der Grossherzog. V o r s t a n d : Grossherzogl. Bade-Intendantur zu Doberan. Arzt: Sanitätsrath Dr. Lange zu Doberan. 16 Betten. 1899 wurden 48 Personen verpflegt. Gesuche um Aufnahme in das Krankenhaus zn Heiligendamm für einen der 3 Zeitabschnitte: I. vom 15. Juni bis 14. Juli, II. vom 16. Juli bis 15. Aug., IU. vom 16. Aug. bis 15. Sept. sind bis zum 1. April postfrei an die Grossherzogl. Bade-Intendantur zu richten. Später eingehende Anträge finden nur ausnahmsweise Berücksichtigung. — Für Fälle Q u t t s t a d t , Krankenhaus-Lexikon fUr das Deutsohe Reiob.

V)

Kleinen (Bad)—Ludwigslnst.



786 —

Grossh. Mecklenburg-Schwerin.

späterer, neuer Erkrankung werden einige Freistellen offen gehalten. Nach den „Neuen Nonnen vom 9. Aug. 1893'' — Regierungsblatt Nr. 15 — sind den Anträgen beizufügen: 1. ein ausgestelltes Bedürftigkeits-Zeugniss der zuständigen Obrigkeit oder der vorgesetzten landesherrlichen Behörde, 2. der von einom geprüften Arzt ausgefüllte und unterschriebene vorschriftmässige Fragebogen. Von der Aufnahme ausgeschlossen sind: a) Personen unter 15 Jahren, b) lahme und gebrechliche Personen, welche fremder Personen zur Hilfe und beständigen Aufsicht bedürfen, c) Personen, welche geistig krank sind oder an ansteckenden oder abschreckenden Krankheiten leiden. Reine Leibwäsche und Kleidung auf einen Monat ist mitzubringen. — Reisekosten können nicht bewilligt werden. — Angehörige oder andere Begleitung mitzubringen, ist nicht gestattet. Für die Bewerber vortheilhaft sind thunlichst eingehende Angaben über die FamilienVerhältnisse, bei verheiratheten Bewerbern über Kinder, bei unverheiratheten Bewerbern über Eltern und Geschwister, deren Alter und Erwerbsfahigkeit, endlich bei allen Bewerbern genaue Angaben über die eigenen Erwerbsverhältnisse. Kleinen (Bad), 497 Einw. (Kreisphysikat Wismar). Wasser-Heilanstalt. Aerztlicher Direktor: Dr. Steyerthal. 2 Assistenzärzte. 51 Bette n V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5—8 M, 4 und 3 M täglich, letzterer Preis für Krankenkassen. 1899 wurden 144 m., 53 w. Kranke durchschnittlich 47 Tage verpflegt. Kröpelin, 2 331 Einw. (Kreisphysikat Rostock). Kranken- und Armenhans. 11 Betten. 1S99 wurden '24 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Ludwigslust, 6 660 Einw., 9 Aerzte, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Kreisphysikat Ludwigslust). Ein W a s s e r w e r k zur Versorgung mit Trink- und Nutzwassor ist seit März 1900 in Betrieb. — S c h l a c h t h a u s 18!)0,91 erbaut, Anlagekosten: 80000 M. 1898 wurden geschlachtot: 459 Rinder. 2513 Schweine, 1 259 Kälber, 423 Schafe, 47 Ziegen, 804 Lämmer und 13 Pferde, zusammen 5518 Thiere. — K a n a l i s a t i o n 1885/S6 angelegt. — Oeffentliche D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t (Henneberg) ist im Stifte Bethlehem 1S92 eingerichtet. — Eine öffentliche B a d e a n s t a l t 1879 am Einflüsse des Kanals vor der Stadt erbaut. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 12. November 1881. Garnisonlazaret. 1821 als Klublokal cinstöckig erbaut, 1847 von der Ortsbehörde übernommen und als Krankenhaus benutzt, 1857 von der Militärverwaltung angekauft, zu einem zweistöckigen Lazaret nnigebaut und 1SG1 in Benutzung genommen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt II. KL Dr. Gerlach. 35 Betten. 1898 wurden 162 Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt, nur für die Garnison. Stift Bethlehem. D i a k o n i s s e n - M u t t e r h a u s . Fräulein H e l e n e v. Bü 1 o w aus Camin begründete aus oigenen Mitteln 1847 ein Kinderhospital. 1851 wurde dieses als Anstalt für Krankenpflege und zur Ausbildung von Diakonissen oberbischöflich anerkannt und am 3. Novbr. 1851 eingeweiht. Es ist der evangelischen Landeskirchenbchörde unterstellt und hat seit 1860 Rechtsfähigkeit. Die Anstalt erweiterte sich fortgesetzt und besteht aus dem Mutterhause, dem Hauptkrankenhause nebst Krankenbaracke, einer Kirche nebst Pastorat und Küsterhaus, dem Siechenhause und einem Feierabendhause für sieche Schwestern, ausserdem aus den nöthigen Wirtschaftsgebäuden und Wohnungen für einzelne Angestellte. Ferner bestoht eine Kleinkinderschule (Hcleneu-Schule) seit 14. Juni 1877 und angegliedert eine Vorbereitungsschule für Diakonissen (Marien-Schule) seit 4. Juni 1873. V o r s t a n d : Oberin Gräfin Ina v. Bassewitz, Pastor Dr. Krabbe und Generalleutnant v. Haeseler zu Schwerin Leitender A r z t : Medizinalrath Dr. Willemer. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 274 Diakonissen und Probeschwestern. (Hiervon arbeiten bezw. lernen in Bethlehem selbst 30, während 244 Diakonissen auf auswärtige Stationen vom Stifte zur ständigen Arboit ausgesandt sind); 2 ausgebildete Krankenwärter. 120 Betten (einschliesslich der Betten im Johaimiterordens-Krankenhauso). 3 Vcrpflegungsklassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4,5u, 2,so, 1,35 M, für Krankenkassen 1,15 M täglich. Aus eigenen vorhandenen Mitteln giebt das Stift selbst an Unbemittelte 21 Freibetten mit 5 710 Verpflegungstagen (davon giebt die Mecklenburgische Johanniter-Genossenschaft 11 Freibetten mit 3 850 Verpflegungstagen und die Balley Brandenburg Zuschüsse für 600 Verpflegungstage). 1899 wurden 743 (445 m., 298 w.) Kranke durchschnittlich 43 Tage verpflegt, 33 m., 42 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 133 654 M, die Einnahmen 76 717 M und setzten sich zusammen aus 47 833 M Verpflegungsgeld, 0 791 M Kapitalszinsen, 10000 M Zuschuss des Staates, 12 093 M Legaten, Geschenken und Kollekten. — 1896/97 ist ein F e i e r a b e n d h a u s für alte und sieche Schwestern erbaut worden. Die Kosten im Betrage von 50 000 M wurden aus Staatsmitteln bewilligt. Das Haus hat 2 Geschosse und 1 Dachgeschoss und onthält 22 Zimmer für Schwestern. — Niederdruck-Dampfheizung.

Grossh. Mecklenburg-Schwerin.

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Lübtheen—Malchow.

J o h a n n i t e r - K r a n k e n h a u s . Um auch innerhalb der Grenzen der engeren Heimath ihre Aufgabe werkthätiger Nächstenliebe praktisch in der Krankenpflege auszuüben, kaufte 1865 die Mecklenburgische Genossenschaft des Johanniter-Ordens Balley Brandenburg, nachdem sie schon seit 1857 Freibetten im Stift Bethlehem unterhalten hatte, ein unmittelbar angrenzendes Grundstück und erbaute auf diesem ein Johanniterordens-Krankenhaus. 2. März 1867 eröffnet. Gleichzeitig übergab der Johanmterorden die K r a n k e n p f l e g e in diesem neuen Hause durch einen noch heute bestehenden Vertrag dem S t i f t e B e t h l e h e m . 1898 erheblich erweitert und umgebaut. Es sind vorhanden: 4 Krankensäle, 5 grössere Krankenzimmer, 4 kleinero Krankenzimmer, 1 helle, grössere Wärmküche, 3 Schwesternzimmer, 1 Krankenwärterstube, 1 Apothekenstube mit heller, grosser Vorküche, 4 Badezimmer, ausserdem ist erhebliche Verbesserung anderweitiger Gelasse nnd Räumlichkeiten erfolgt-, auch hat die Lage der Krankenzimmer und die ihrer Fenster bezüglich der Sonnenrichtung sehr gewonnen. Ferner ist an Stelle einer Holztreppe an einem Ende des Gebäudes nunmehr eine feuersichere, steinerne Treppe in der Mitte desselben angebracht. Ausserdem ist das Gebäude jetzt mit Gasleitung nnd elektrischen Klingelzügen versehen, und dio Kanalisation und der Abfluss der Ausgüsse ist neu geregelt. Eine neue grosse und günstig gelegene Veranda im Erdgeschoss (Knabenstation) ist für die Kranken von besonderem Werth, während andererseits ein Balkon im ersten Stockwerk denjenigen Kranken, denen das Treppensteigen Beschwerde macht, den Aufenthalt in freier Luft ermöglicht. 75 Betten. 1899 wurden 407 Kranke durchschnittlich 43 Tage verpflegt, 25 sind gestorben. Grossherzogl. Taubstummenanstalt. Gegründet 1. Juni 1840. Externa! D i r e k t o r : Mulsow; 9 Lehrer, 2 Lehrerinnen. 64 Schüler. 8jähriger Kursus. 8 Klassen. Beginn des Schuljahres Anfang Mai. Lübtheen, 2 417 Einw. (Kreisphysikat Boizenburg). Krankenhausabtheilung im Armenhaus. Ursprünglich nur Armenhaus, seit etwa 20 Jahren ist die Hälfte des Hauses zu Krankenzimmern eingerichtet. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Sanitätsrath Dr. Seeler. 7 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M, im Winter 1,25 M täglich. 1899 wurden 29 (24 m., 5 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 647 M. Lübz, 3 0 9 8 Einw. (Kreisphysikat Parchim). Krankenhaus. 1882 aus freiwilligen Beiträgen von dem Zweigverein Lübz des Mecklenburgischen Marien-Frauenvereins vom Rothen Kreuz erbaut. W a r t e p e r s o n a l : Rothekreuz-Schwestern aus dem Marienhause zu Schwerin, 1 Krankenwärter. 24 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 3,25 M, 2 M und l,ss M täglich. 1899 wurden 73 m., 50 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 6 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Altersschwache, 3 Sieche und 1 Krankenbegleiter. Die Ausgaben 1899 betrugen 7 776 M, die Einnahmen 7000 M und setzten sich zusammen aus 4 750 M Verpflegungsgeld, 600 M Kapitalszinsen, 300 M Zuschuss der Gemeinde, 550 M Geschenken und 800 M aus sonstigen Quellen. — Elektrisches Licht, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg vorhanden. Malohin, 7 312 Einw. (Kreisphysikat Malchin). Städtische W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Städtisches Krankenhaus. 1891 errichtet Freie Arztwahl. 2 Diakonissen aus Ludwigslust. 41 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 3 M, II. Kl. 2 M, HI. Kl. 1,so M täglich. Besonders berechnet werden: ärztliche Behandlung, Medikamente u. s. w. 1899 wurden 322 (223 m., 99 w.) Kranke durchschnittlich 17,s Tage verpflegt, 3 m., 8 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 10 350,46 M, letztere 10 314,5» M Verpflegungsgeld und 35,9» M Zuschuss der Stadt. — Ueberall Klappenventilation, D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist in dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Annenhause vorhanden, Wasserleitung im Hause, Kanalisation. Malchow, 3 809 Einw. (Kreisphysikat Waren). Städtisches Krankenhaus. 1897 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Ludwigslust. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2, 1,35 M, für Krankenkassen 1,to M täglich. 1899 wurden 131 m., 55 w. Kranke durchschnittlich 20,4 Tage verpflegt, 5 m., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 9 230 M, die Einnahmen 7 580 M und setzten sich zusammen aus 4 560 M Verpflegungsgeld, 2 600 M Zuschuss der Stadt und 420 M aus sonstigen Quellen — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Im Krankenhause befindet sich eine Badeanstalt (Wannenbäder, Dampfbad, römisch-irisch). 50*

Mflritz an der Ostsee—Penzlin.

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Grossb. Mecklenburg-Schwerin.

Müntz an der Ostsee, (Kreisphysikat Rostock). F r i e d r i c h Franz-Hosplz, Kinderheilstätte, geöffnet vom 15. Mai bis Ende Oktober. Gegründet 1880 durch deD verstorbenen grossherzoglichen Leibarzt, Gehoinien Medizinalrath Dr. v. M e t t e n h e i m e r in Schwerin. E i g e n t h ü m e r : Verein für Gründung von Kinderheiktätten an den deutschen Seeküsten in Berlin. A r z t : Sanitätsrath Dr. Wagner in Iiibnitz. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen aus Eben-Ezer in Berlin, 2 Hilfsdamen und 1 m., 1 w. Badewärter. 110 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5, 10 und 15 M wöchentlich, für Anne sind Freibetten vorhanden. 1899 wurden 323 (137 m, 186 w.) Kinder durchschnittlich 44 Tage verpflegt. Die Ausgaben 1899 betrugen 18 238,11 M, die Einnahmen 25 0SJ,23 M und setzten sich zusammen aus 17 945 M Verpflegungsgeld, 250 M Kapitalszinsen, 673 >1 Legaten, Geschenken und Kollekten and 6 218,33 M aus sonstigen Quellen.

Neukaien, 2 477 Einw. (Kreisphysikat Malchin). Städtisches K r a n k e n h a n s . 1888 errichtet. A r z t : Sanitätsrath Dr. Buschmann. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Ludwigslust. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,5u, 1,»5 M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 142 (115 m., 27 w.) Kranke durchschnittlich 15,s Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründnerin, 2 Altersschwache und 1 Sieche. Die Ausgaben 1899 betrugen 4 90S,oi M, die Einnahmen 5 192,«o M und setzten sich zusammen aus 5 117,60 M Verpflegungsgeld und 75 M aus sonstigen Quellen. — D e s i n f e k t i o n e a p p a r a t von Budenberg seit 1S88.

Neukloster,

1 948 Einw. (Kreisphysikat Wismar).

Evangelische B l i n d e n a n s t a l t . Eröffnet 7. Okt. 1864. E i g e n t h ü m e r : Der Staat. V o r s t a n d : Inspektor Lembke. A r z t : Sanitätsrath Dr. Krückmann. 7 Lehrer, 2 Lehrerinnen (Diakonissen), 1 Betriebsverwalterin. 1S99 waren 39 Zöglinge vorhanden, in der Arbeitsstätte 21 Insassen. Kostgeld für auswärtige Zöglinge 450 M, für Mecklenburg-Schweriner, wenn vor dem Alter von 15 Jahren aufgenommen, 180 M, für mittellose einheimische 90 M, wenn älter als 15 Jahre aufgenommen, 300 M, für Insassen der Arbeitsstätte 200 M jährlich. Die Ausiben und Einnahmen 1899 betrugen 36931,s; M, letztere setzten sich zusammen aus 315,33 M Verpflegungsgeld, 700 M für verkaufte Produkte, 3 896 M Kapitalszinsen, 24 000 M Zuschuss des Staates una 20,24 M aus sonstigen Quellen. (Technischer Betrieb: 35 720,e7 M.)

r

Parchim, 10 279 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 5 Hebammen, 1 Apotheke (Kreisphysikat Parchim). W a s s e r l e i t u n g ist in Aussicht genommen für 300 000 M. — Städtischer S c h l a c h t h o f 1897 für 93 000 M erbaut. 1898 wurden geschlachtet: 535 Rinder, 1918 Kälber, 2122 Schweine, 1 969 Schafe, 74 Ziegen und 28 Pferde, zusammen 6 646 Stück Vieh. — K a n a l i s a t i o n ist in Aussicht genommen für 500 000 M. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von W. Budenberg für 1510 M ist 1891 aufgestellt, 1898 ist er 27mal in Gebrauch gewesen. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : Eine Schwimm- und Badeanstalt im Wockersee, eine in der Eide, mit der eine Warmwasserbadeanstalt verbunden ist, eine Militärbadeanstalt in der Eide südlich der Stadt. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 24. Juni 1889. G a r n l s o n l a z a r e t . 1812 errichtet, der südliche Flügel 1872 erbaut. Das vorher im Privatbesitz befindliche Gebäude wurde 1869 vom Militärfiskus angekauft und am 1. Juli 1869 bezogen. Das Lazaret liegt am südlichen Ausgange der Stadt. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Pochhammer. 29 Betten. 1898 wurden 72 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — D a m p f - D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar für die Garnison. Städtisches K r a n k e n h a n s . 1853 in einem Privathause als Armenkrankenhaus errichtet. A e r z t e : Dr. Weil und Dr. Bartsch. W a r t e p e r s o n a l : 1 Diakonisse aus Schwerin und 1 Wärterin. 20 Betten. V e r p f l e g u n e s p r e i s : l,io M, für Auswärtige 1,25 M täglich. 1899 wurden 174 (134 m., 40 w j Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 7100 M, letztere setzten sich zusammen ans 3 100 M Verpflegungegeld, 3 500 M Zuschuss der Armenkasse und 500 M aus sonstigen Quellen. — Gasbeleuchtung, im Nachbargrundstück D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg.

Penzlin, 2 728 Einw. (Kreisphysikat Malchin). StSdtisehes K r a n k e n h a a s . 19. Okt. 1867 eröffnet. A e r z t e : Stabsarzt a. D. Niemann und Dr. Becker. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Ludwigslust, 1 Krankenwärter. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,as M, für Auswärtige 1,40 M täglich. 1899 wurden 217 (139 m., 78 w j Kranke durchschnittlich 16,5 Tage verpflegt, 3 m., 3 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 4 715,38 M.

Grossh. Mecklenburg-Schwerin.

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Plan—Rostock.

Plau, 4 353 Einw. (Kreisphysikat Parchim). Städtisches Krankenhaus. 1866 errichtet. Vorstand and Arzt: Sanitätsrath Dr. Wesenberg. 2 Diakonissen ans Ludwigslust. 25 Betten. Verpflegungspreis: 2,so, 1,T5, 1 M, für Kinder 2, 1,40, 0,7 5 M täglich. 1899 worden 152 (90 m., 62 w.) Kranke durchschnittlich 24,4 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. B i n d gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 4 795 M, die Einnahmen 4 893 M und setzten sich zusammen aus 4 367 M Verpflegungsgeld, 210 M Legaten, Geschenken und 316 M ans sonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung theilweise, ein kleiner Desinfektionsapparat zum Sterilisiren von Wäsche und Verbandmitteln im Hanse; für grössere Sachen wird die D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t des Armenhauses benutzt. Rehna in Mecklenburg, 2 076 Einw. (Kreisphysikat Gadebnsch). Armen- und Krankenhans. Erkrankte Arme und Mitglieder der Gemeindekrankenkasse finden Aufnahme. — Dampf-Desinfektionsapparat vorhanden. Privat-Krankenanstalt der Arbeiterfrau Linnow. 1897 eröffnet. 3 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : l,so—2 M, für Mitglieder der Freien Hilfskasse 1 M täglich. Bei Aufnahme auswärtiger Kranker muss vorher die Genehmigung des Magistrats eingeholt und für die Mitglieder der Freien Hilfskasse im Orte ein Krankenzimmer frei gehalten werden. Ribn'rtz, 4 370 Einw. (Kreisphysikat Rostock). StUtisches Krankenhans. Freie Arztwahl. 7 Betten. Ve rp f 1 e g u n gs p r e i s -. 1 M, fBr Krankenkassen 0,9o M täglich. 1899 wurden 34 m., 2 w. Kranke durchschnittlich 7 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Rostock, 53 586 Einw., 39 Aerzte, 7 Zahnärzte, 27 Hebammen, 5 Apotheken. (Kreisnnd Stadtpbysikat Rostock). Zentrale Wasserversorgung seit 1865. Städtisches Wasserwerk 1889—1891 für 670 000 M erbaut. Wasser der Oberwarnow entnommen und auf 3 Filter von zusammen 4500 qm gepumpt. Leistung bis zu 11 000 cbm in 24 Stunden-, da aber in der heissen Jahreszeit der Verbrauch in einzelnen Standen bis zu 600 cbm steigt, so versagt dann häufig die Leitung, und daher ist eine Vergrösserung mit einem Kostenaufwand von 500000 M in Aussicht genommen, um die Leistungsfähigkeit zu verdoppeln. — Städtischer Vieh- und Schlachthof, 1891/92 südöstlich der Stadt für 750 000 M (ohne Grund und Boden) erbaut, enthält getrennte Schlachthallen fBr Schweine und anderes Kleinvieh, eine Pferdeschlächterei, eine Schlächterei für verdächtiges Vieh, eine Trichinenschauhalle, Maschinenhaus und Kühlhaus, letzteres mit 42 Kühlzellen. Der Betrieb geschieht durch Lindes Eismaschinen mit Ammoniakkühlung. Im Rechnungsjahr 189S wurden 37 059 Thiere geschlachtet, und zwar 941 Bullen, 68 Ochsen, 2 414 Kühe, 1 340 Stück Jungvieh, 4 570 fette, 2 880 nüchterne Kälber, 13 998 Schweine, 10522 Schafe, 163 Ziegen, 163 Pferde. Von auswärts wnrden in geschlachtetem Zustande 22 Thiere zugeführt, so dass die Gesammtzahl der untersuchten geschlachteten Thiere 37 081 beträgt. Von diesen wurden 5 730 nach dem Ergebniss der Untersuchung beanstandet, und zwar wurden 154'/« Thiere vernichtet, 49'/j der Freibank zu minderwertigem Verkauf überwiesen, 55253/4 nach Vernichtung der beanstandeten Theile zum freien Verkehr zugelassen. Der bei weitem häufigste Grund der Beanstandung war Tuberkulose (welche festgestellt wurde bei 25,4% der Rinder, 0,6°/0 der Kälber, 4% der Schweine) und Echinokokken. Wegen Trichinen wurde nur 1 Schwein vernichtet. — Die ganze Stadt ist mit E n t w ä s s e r u n g s s i e l e n seit 1864 versehen, aber nicht nach einem einheitlichen Plane. Die Sielwässer, von denen die Fäkalien fern gehalten werden, fiiessen in ungeklärtem Zustande noch innerhalb der Stadt in die Unterwarnow. Abfuhr besteht seit 28. Juli 1893 obligatorisch. Seit 1. Juli 1898 Abfuhr des Mülls durch die Stadt in besonders hierzu konstruirten Kastenkarren. — Im Hofe des städtischen Krankenhauses Desinfektionsapparat von 0. Schimmel & Co. in Chemnitz, seit Januar 1887 auch für das Publikum geö&et. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : Städtische Anstalt am oberen Theile der Unterwarnow, 1844 errichtet; Freibad für Männer und Knaben, ausserdem Schwimmbad gegen Entgelt, Frisch'sche Badeanstalt an der Oberwarnow, Permin'sche Badeanstalt, etwa 1860 errichtet, 1897 vergrössert und verbessert. — Bau-Polizei-Ordnung vom 27. April 1894. Garnlsonlazaret. 1876—1878 erbaut und im September 1879 bezogen. Es liegt im Süden der Stadt vor dem Steinthor an der Hauptstrasse, welche vom ZentralbahnhoF zum Mittelpunkt der Stadt führt. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl Dr Wartepersonal: 3 ausgebildete Krankenwärter. 60 Betten. 1898 wurden 306 Kranke durchschnittlich 21,s Tage verpflegt, 2 sind gestorben.

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Rostock.

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Grossh. Mecklenburg-Schwerin.

Stadtkrankenhans and Universit&ts-Klinik. Am 30. Jali 1855 eröffnet mit je einer Abtheilang für innere und chirurgische Kranke. 1863 wurde der Ostflügel, 1888 an der Westseite ein zweiter Flügel zur Benutzung für die Landesuniversität erricntet, dazu kamen noch einige Barackon für chirurgische Kranke und Pavillons für Scharlach und Diphtherie. Eigent h ü m e r : Stadt und für den WestHügel der Staat. V o r s t a n d : Deputation zur Verwaltung des Stadtkrankenhauses, bestehend aus 1 räthlichen und 2 bürgerschaftlichen Deputirten. Leitende A c r z t o : Geh. Obermedizinalrath Prof. Dr. Theod. Thierfelder für die innere Klinik, Obermedizinalrath Prof. Dr. Carl Garre für die chirurgische Klinik. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 10 Diakonissen aus Betlehem in Ludwigslust, 7 ausgebildete Krankenwärter, ausserdem eine grössere Anzahl männlicher und weiblicher Hilfswärter. '200 Betten: I. Kl. 11, II. Kl. 8, III. Kl. 18!. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5,so M, 4 M, 2 M, für Krankenkassen 2 M, auch für Kranke auf Rechnung der medizinischen bezw. chirurgischen Klinik, für arme Kranke aus den Dominialämtern 0,«4 M täglich. 1897/98 wurden 1440 m., 871 w. Kranke durchschnittlich 24,2 Tage verpflegt, 101 m., 53 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen betrugeu 166 1 M7, i _•> M, letztere setzten sich zusammen aus 132 596 M Verpflegungsgeld, 8 000 M Zuschuss des Staates, 20 740,78 M Zuschuss der Gemeinde und 4800,34 M aus sonstigen Quellen. — Gas- und Petroleumbeleuchtun;:, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Schimmel & Co., Anschluss an die städtische W a s s e r l e i t u n g und K a n a l i s a t i o n .

Universitäts-Klinik und Poliklinik für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkranke. Ok-

tober 1899 eröffnet. D i r e k t o r : Prof. Dr. Körner, 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen aus Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten: I. Kl. 6, II. Kl. 4, III. Kl. 20. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 M, 4 M, l,so M, für Stadtarme 0,«4 M täglich. — B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g (vergl. Zeitschrift für Ohrenheilkunde, Bd. 3 4 ) . — E l e k trische Beleuchtung. V e n t i l a t i o n durch Zuführung erwärmter Luft. NiederdruckDampfheizung, Anschluss an die städtische Wasserleitung. Wasserspülklosetts, zementirte Grube, die mit Wegener'schen Saugwagen entleert wird.

Unlversitäts - Poliklinik

für innere Krankheiten.

1 Assistenzarzt, mehrere Studirende als Protokollanten.

Direktor: Prof. Dr. Martius.

1898/99 wurden 1822 Kranke behandelt.

Unirersitäts-Poliklinik für chirurgische Krankheiten. Direktor: Obermedizinalrath

Prof. Dr. Garre.

1898 wurden 3033 Kranke behandelt.

Vnirersltfits - Institut f ü r Heilgymnastik.

Dr. Garre, 1 Assistenzarzt, 1 ausgebildete Turnlehrerin. 159 Kranke mit Gelenkversteifungen u. s. w. behandelt.

Direktor:

Obermedizinalrath

Prof.

1899 wurden 46 Kinder mit Scoliose,

Privat-Heilanstalt für chirurgische Krankheiten von Dr. Borck.

1894 eröffnet.

1 Assistenzarzt. W a r t o p e r s o n a l : 1 Diakonissin aus Schwerin und 1 m., 1 w. ausgebildeter Krankenwärter. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6 M, 4 M und 2 M täglich. 1899 wurden 205 (104 m., 101 w.) Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 4 m., 4 w. sind gestorben. P r i v a t - H e i l a n s t a l t f ü r Nervenkranke von Dr. K r e s s . S Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 12—18 M täglich.

Universitftts-Poliklinik für Nerven- und Qem&thskranke. Eröffnet am 1. Okt. 1897.

D i r e k t o r : Obermedizinalrath Prof. Dr. Schuchardt, 1 Assistenzarzt. 254 w. Nervenkranke behandelt.

1899 wurden 162 m.,

„ S t . K a t h a r i n e n s t l f t n n g " , Irren-Heil- und Pflegeanstalt der Stadt, nur für Aufnahme einheimischer Kranke bestimmt. 1825 eröffnet, erweitert und verbessert 1855, 1864 und 1880. 1898 ist ein Umbau ausgeführt. V o r s t a n d : Senator Grimm. Leitender A r z t : Dr. W. Passow. W a r t e p e r s o n a l : 5 m„ 6 w. ausgebildete Krankenwärter. Aufnahme erfolgt auf Antrag beim Direktorium mit ärztlichem Zeugniss sowie Verpflichtung zur Zahlung der Verpflegungskosten. 120 Betten: I. Kl. und II. Kl. je 8 f. M. u. F., III. Kl. 128 f. M., 60 f. F. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 2—2,so M, 1,50 —1,70 M, 1,05—l,io M; für Auswärtige 2,so, l,7o, l,io M; für Kranke der Armenordnung 1,04 M täglich, einschliesslich aller Bedürfnisse der Kranken. 1899 wurden 52 m., 73 w. Geisteskranke durchschnittlich 302 Tage verpflegt, 6 m., 4 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Kinnahmen 1898/99 betrugen 106 145,46 M, letztere setzten sich zusammen aus 51043,*» M Verpflegungsgeld, 345,26 M für verkaufte Produkte, 13 621,»o M Kapitalszinsen und 41 134,4;, M aus sonstigen Quellen.

Üniversitäts-Klinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten — Hebammen-Lehr-

anstalt. 1836 errichtet. Erstes eigenes Gebäude 1859, jetziges Gebäude 1887 bezogen, (s. Hygienische Topographie der Stadt Rostock. Rostock, Werthers Verl. 1888). D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath I'rof. I)r. Schatz. 3 Assistenzärzte und 3 studentische Hauspraktikanten (je 6 wöchentlich wechselnd). 4 Hebammen und 12—16 Hebammenschülerinnen (je 6 monatlich wechselnd). W a r t e p e r s o n a l : 1 - 3 ausgebildete Krankenwärterinnen. 38 Betten für Geburtshilfe, 46 für Frauenkrankheiten. V e r p f l c g u n g s p r e i s : I. Kl. 5,so—4,50 M, II. Kl. 3,jo M, III. Kl. 2,io und 2,io M, für Krankenkassen 2 M, für Armenbehörden I M täglich; unentgeltlich für Schwangere, ausserdem Freistellen. 1898/99 wurden 170 Wöchnerinnen, 324 Kranke, 153 Kinder verpflegt, 2 Wöchnerinnen, 8 Kranke, 4 Kinder sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1898/99

Groeah. Mecklenburg-Schwerin.



791

— Sachsenberg bei Schweiin—Schwerin.

betrugen 58 OOO M, letztere setzten sich zusammen aus 25 100 M Verpflegungsgeld, IS 000 M Zoschuss des Staates, 13000 M der Stände und 1000 M aus sonstigen Quellen. I'ampfd e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , zugleich auch für die Hebammen des ganzen Grossherzogthums. Universltäts-Pollkllnik fBr Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, zugleich mit der stationären Klinik errichtet und mit ihr verbunden. D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schatz. 1 Assistenzarzt. 1898/99: 272 poliklinische Entbindungen und ")8.r> Aufnahmen von nenen Kranken. Ausserdem Frequenz der täglichen Sprechstunde in den Lehrräumen der Klinik: 10—15 Kranke. HospiUlien zum Heiligen Geist nnd St« Georg, vereinigt Johannis 1877. Zum Heiligen Geist: Präbenderinnen 44, im Stiftshause 21. Zum St. Georg: Präbenderund Präbenderinnen 31, im Stiftshanse 11. Alexandrinen-Stift, zur Verpflegung hilfsbedürftiger alter Frauen, Ostern 1860 errichtet, unter Leitung eines Frauenvereins. 1899 ist das Anastasien-Haus als Damenabtheilung des Stiftes hinzugekommen. Pflegehaus fBr genesungs bedürftige Fronen nnd Sinder, eröf&ot am 15. Nov. 1899. 36 Pfleglinge. Jungfrauen-Kloster zum Heiligen Kreuz. 25 Plätze. Landes-Kr&ppelheim für Mecklenburg. Gegründet 1899 auf Anregung der Herzogin Albrecht von Mecklenburg-Schwerin. Hospitalfonds 42 000 M aus freiwilligen Gaben. Vorstand: Ein Landeskomitee. Leitender A r z t : Ober-Medizinalrath Prof. Garre. 1 Diakonisse, 1 Lehrerin. Verpflegt wurden 6 Knaben. Pflegehans für Rekonvaleseenten. Gegründet 1899 durch freiwillige Gaben. Vors t a n d : Ein Komitee. Arzt: Medizinalrath Dr. Scheel. 1 Diakonisse. 8 Betten. Saohsenberg bei Schwerin, 715 Einw. (Kreisphysikat Schwerin). Irren-Heil- nnd Pflegeanstalt. Die Anstalt bestand seit 1830 als Irrenheilanstalt. Am 1. Okt. 1880 wurde sie mit der bisherigen Pflegeanstalt in Dömitz vereint und dadurch Heilund Pflegeanstalt. Der Neubau einer landwirtnschaftlichen Kolonie erfolgte 1875 für 50 Pfleglinge. E i g e n t h ü m e r : Der Staat. Vorstand: Direktor Medizinalrath Dr. Matnsch. II. Arzt Dr. Rust. 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 3 m., 3 w. Oberpfleger, 36 m., 37 w. ausgebildete Krankenwärter. Verwaltungspersonal: 38Personen. Aufnahmebedingungen: siehe Gehlsheim, Seite 783. 544 Betten. Verpflegungspreis: I. KI. 4 M, II Kl. 2 M, III. Kl. 1,30 M, fBr Fremde 5, 3 und 1,70 M täglich. 1899 wurden 654 (333 m., 321 w.) Geisteskranke durchschnittlich 298 Tage verpflegt, 19 m., 15 w. Bind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 320194,70 M und 18 678,03 M Baukosten, die Einnahmen 338 872,7 3 M und setzten sich zusammen aus 270519 M Verpflegungsgeld, 26 163,oa M für verkaufte Produkte und 42 190,71 M Zuschuss des Staates. — Ventilationsschächte. Theils Ofenheizung, theils Heisswasserheizunj*. Zwei Desinfektionsöfen, 1 für trockene und 1 für Dampfdesinfektion. Wasserversorgung duren Brunnenwasserleitung, Entwässerung durch Bieselungsystem. Schwaan, 4 080 Einw. (Kreisphysikat Rostock). Armen- nnd Krankenhaus. Hauptgebäude 1851, Siechenabtheilung 1884 erbaut Arzt; Sanitätsrath Dr. Wächter. 10 Betten. Verpflegungspreis: 1 M, für Auswärtige l,io M, für Armenbenifiziaten 0,JI M täglich. 1899 wurden 53 m., 12 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 2 m., 2 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 18 Hospitanten. — Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Budenberg vorhanden. Sohwerin, 36 347 Einw., 33 Aerzte, 9 Zahnärzte, 19 Hebammen, 4 Apotheken (Kreisphysikat Schwerin). Städtische Wasserwerke seit 1890. Das Wasser wird aus dem unweit Schwerin gelegenen Neumühler See entnommen, filtrirt und auf ein Hochreservoir gehoben, dessen Höhe genügt, um auch den höchstgelegenen Theilen der Stadt das Wasser zuzuführen. Der Anschluss der Häuser an die Wasserleitung ist nicht obligatorisch, es sind jedoch sämmtliche Grundstücksbesitzer verpflichtet, für den Gemeinnutzen der Wasserleitung eine Abgabe zu zahlen, auch wenn ihre Häuser an die Wasserleitung nicht angeschlossen sind. Die wenigen nicht angeschlossenen Häuser haben Grundwasser- oder Tiefbrunnen. Gast- und Schenkwirthschaften sind zum Anschluss an die Wasserleitung verpflichtet. — Das städtische Schlachthaus ist im Jahre 18S5 errichtet worden. Soine Benutzung regelt die revidirte Schleichtliausordimng vom 28. Febr. 1887. — Die Stadt ist seit 1890 ganz kanalisirt. Durch das Ortsstatut vom 9. Sept. 1887 wird jeder Eigenthümer eines bebauten Grundstücks verpflichtet, dieses an

Schwerin.

— 792 —

Groash. Mecklenburg-Schwerin.

die unterirdischen Entwässerungsanlagen der Stadt anzaschliessen. Durch das Anschlossrohr darf nur das Hans- and Wirthschaftswasser, sowie das Regenwasser in die Kanäle abgeführt werden. Der gesammte Inhalt der Entwässerungsanlagen fliesst in den grossen Schweriner See. Fäkalien werden in luftdicht verschlossenen Tonnen, feste Abfallstoffe anderer Art. insbesondere Küchenabfalle, Kehricht und Asche werden in besonders konstruirten Wagen durch das städtische Abfahrwesen aus der Stadt abgeführt. — Die Stadt besitzt einen D e s i n f e k t i o n ä a p p a r a t . — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : Ausser den beiden Militär-Bade- und Schwimmanstalten im Ziegelsee und im Ostorfer See giebt es im grossen Schweriner See und im Ziegelsee je eine städtische Freibadeanstalt zur unentgeltlichen Benutzung und drei private Badeanstalten im Schweriner-, Ziegel- und Ostorfersce, sowie eine Wannen-Badeanstalt in der Stadt. — BauP o l i z e i - O r d n u n g vom 15. Febr. 1858. Garnigonlazaret. 1S65— 186S erbaut und am 1. April 1S69 bezogen. Es liegt im südwestlichen Theile der Stadt aaf einem grossen unbebauten Gelände. V o r s t a n d : Generaloberarzt Dr. Haase. W a r t e p e r s o n a l : i Schwestern vom Marien-Frauenverein (Rothes Kreuz), 7 ausgebildete Krankenwärter. 140 Betten. 1898 wurden 515 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — Gasglühlichtbeleuchtung. Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. Im Hauptgebäude Kachelöfen, in der Isolirbaracke ein GropiusSchmieden'scher Doppelregulirfüllofen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Möhrlin für strömenden Wasserdampf. Wasserversorgung durch Tiefbrunnen. Latrinen mit Wasserspülung (d'Arcet's System). Beseitigung der Abfallstoffe durch Anschluss an die städtische Kanalisation. Stadt-Krankenbaas. Eröffnet am 1. Juli 1841. Die Baukosten betragen 69 810 M, die Kosten der inneren Einrichtung 4 960 M. Jetzt sind die Gebäude zu 137 300 M, das Mobiliar zu 37 200 M gegen Feuersgefahr versichert. Leitender Arzt: Medizinalrath Dr. Kortüm. I Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 erste Krankenpflegerin und 2 m., 1 w. aasgebildete Krankenwärter. Im Krankenhause 80, im damit verbundenen Seuchenhause 60 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : 4, 2 und l,i.s M täglich. Kosten für Arznei, Getränke, Bäder, Bandagen und ärztliche Operationen werden besondere berechnet. 1899 wurden 446 (345 m., 101 w.) Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 40 sind gestorben. Die Aasgaben und Einnahmen 1899 betrugen 40 808,57 M, letztere setzten sich zusammen aus 15020,73 M Verpflegungsgeld, 7fi8,9i M für verkaufte Produkte, 3 000 M Zuschuss des Staates, 21 922,13 M Zuschuss der Stadt und 96,91 M aus sonstigen Quellen. — Gasbeieachtung, ü e s i n f e k t i o n s ap p a r a t vorhanden, Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation. Marien-Krankenbans (Marienhaus). Der Marien-Fraaenverein betrieb die Krankenpflege bis vor 5 Jahren in einem ihm gehörigen Hause in ganz geringem Umfange. In den seit jener Zeit vom Ministerium gemietheten Marienhaas — 1895 erbaut — hat aer Betrieb sich recht lebhaft gestaltet. E i g e n t h ü m e r : Der Marien-Frauenverein bezüglich der Einrichtung. Hausa r z t : Sanitätsrath Dr. Heise. Sämmtliche Schweriner Aerzte behandeln ihre Kranken selbst. W a r t e p e r s o n a l : Schwestern vom Rothen Kreuz nach Bedarf, 1 ausgebildeter Krankenwärter. I I Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 and 2,50 M, in der Isolirstation 6 und 5 M, für Kinder 4 M täglich. 1899 wurden 75 (31 m., 44 w.) Kranke durchschnittlich 21,5 Tage verpflegt, Im., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 20 699,56 M, die Einnahmen l2o22 M. — Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation. Anna-Hospital für kranke Kinder. V o r s t a n d : Anna Frese, Vorsitzende. A r z t : Sanitätsrath Dr. Berwald Warte p e r s o n a l : 3 Diakonissen aas Stift Bethlehem in Ludwigslust. 30 Betten. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Kinder bis za 15 Jahren finden Aufnahme, und zwar wird für Kinder unter 5 Jahren 0,70 M, für solche über 5 Jahren 0,no M täglich berechnet. 1899 wurden 73 (28 m., 45 w.) Kranke durchschnittlich 115 Tage verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 13 582,4 5 M, die Einnahmen 14 098,20 M und setzten sich zusammen aus 2S83,84.70 M Kapitalszinsen und 1991,41 M Zuschuss der Stadt. M&nner. und Frauenstift St. Anna, für unverheiratete, alleinstehende licher Religion. 1226 errichtet nnd 1886 reorganisirt. Selbständige Stiftung. wurden 10 m., 37 w. Hospitaliten verpflegt. Die Einnahmen 1898 betrugen setzten sich zusammen aus 3020 M Verpflegungsgeld, 7328,76 M Kapitalszinsen aus sonstigen Quellen, einschl. 53 618 M Erlös aus Grundbesitz.

Personen christ33 Betten. 1898 70 778,os M und und 60 429,29 M

Frauenstift St. Jnstns nnd St. Spiritus. Gründung weit zurückliegend, reorganisirt 1883. Selbständige Stiftung. Kranke Hospitaliten werden von dem Krankenhausarzt behandelt. 71 Betten. Die Einnahmen 1898 betrugen 9 058,18 M und setzten sich zusammen aus 359 M Verpflegungsgeld, 6 225,»3 M Kapitalszinsen, 1 215,59 M Legaten, Geschenken und 1258,06 M aus sonstigen Quellen. Heilanstalt für Stotternde von E. D e n h a r d t .

V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 M täglich.

Geisa, 1 545 Einw. (Verwaltungsbezirk Dermbach). Hospital. Stiftung, 1S54 errichtet. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Vincentinerinnen aus Fulda. 28 Betten. Verpflegung unentgeltlich.

Schwesteru,

Ilmenau, 7 9 8 5 Einw., 7 Aerzte, 4 Hebammen, 1 Apotheke (Verwaltungsbezirk Weimar). W a s s e r v e r s o r g u n g durch Hochdruck-Wasserleitung (Quellwasser) seit 1891, Anlagekosten 250 000 M. Quellenmessungen, zuletzt am 7. August 1897 vorgenommen, ergaben täglich 360000 Liter. — S c h l a c h t h o f geplant. — K a n a l i s a t i o n theilweise vorhanden. — W o h n u n g s d e s i n f e k t i o n durch Formaldehydapparate polizeilich bei ansteckenden Krankheiten angeordnet. — V o l k s s c h w i m m b a d für den Sommer. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 8. April 1886 und spätere Nachträge. Städtisches Krankenhaus, 1820 errichtet. A r z t : Medizinalrath Dr. Sorge, Bezirksarzt. W a r t e p e r s o n a l : Krankenhausverwalter, 2 Schwestern aus dem Sophienhause in Weimar, welche gleichzeitig Gemeindepflege besorgen. 20 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so bis 2,50 M, für Kinder 1,25 M, für Kranke aus dem Amtsgerichtsbezirk 2,50 M, für Krankenkassen 1,25 M, für den Ortsarmenverband 1 M täglich. 1899 wurden 222 Kranke durchschnittlich 14,4 Tage verpflegt, 7 m., 4 w. sind gestorben. Dr. Preller'g Kur- und Wasser-Heilanstalt, 1838 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Gastwirth R. Michael und Georg Schmidt. A r z t : Sanitätsrath Dr. Hassenstein. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7 M täglich; Zimmer 10—28 M wöchentlich, jedes weitere Bett in demselben Zimmer mehr ],so M, für Kinder unter 10 Jahren 0,75 M. Jena, 19 000 Einw., 57 Aerzte, 3 Zahnärzte, 10 Hebammen, 2 Apotheken (Verwaltungsbezirk Apolda). 1878 wurde die Ammerbacher Q u e l l w a s s e r l e i t u n g , 1892—1894 die Mühlthalleitung und 1899 das Wasserhebewerk mit Pumpstation eingerichtet. Die Anlagekosten betragen insgesammt 633 000 M. Die Quellen liefern in 24 Stunden im Durchschnitt 5 500 cbm. — — I n n u n g s - S c h l a c h t h o f vorhanden. Städtischer S c h l a c h t h o f ist, nach Einführung des Schlachtzwanges, im Entwurf begonnen. — Die Stadt ist seit 1887 k a n a l i s i r t - , die Abwässer, ausschliesslich Fäkalien, gelangen in die Saale beim Austritt aus der Stadt. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist vorgeschrieben. — Die Landes-Heilanstalten und das Lazaret verfügen über je einen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t . — O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : 1. LandesHeilanstalt, 2. Marienbad; ausserdem 2 Männer- und 2 Frauen-Flussbäder. — B a u - P o l i z e i O r d n u n g vom 7. Juli 1881. Land-Krankenhaus, zugleich UnirersitAts-Klinik, 1822 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Staat. M e d i z i n i s c h e K l i n i k u n d K l i n i k f ü r H a u t - u n d s y p h i l i t i s c h e K r a n k h e i t e n . D i r e k t o r : Prof. Hofrath Dr. Stintzing. 2 Assistenzärzte. — C h i r u r g i s c h e K l i n i k u n d P o l i k l i n i k . D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Riedel. 3 Assistenzärzte. — A u g e n K l i n i k u n d P o l i k l i n i k . D i r e k t o r : Prof. Dr. Wagenmann. 2 Assistenzärzte. — O h r e n K l i n i k u n d P o l i k l i n i k . D i r e k t o r : Prof. Dr. Kessel. — G e b u r t s h i l f l i c h e u n d g y n ä k o l o g i s c h e K l i n i k u n d P o l i k l i n i k . D i r e k t o r : Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Schnitze. W a r t e p e r s o n a l : 15 Schwestern aus dem Sophienhause in Weimar, 1 Hebamme, 5 m., 17 w. ausgebildete Krankenwärter. 478 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1. Kl. a) 5,so—6,so M,

Qrossh. Sachsen-Weimar-Eisenach.

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801

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Jana.

b) 4,so—5,so M, für Kinder 2,ss—2,is M, II. Kl. 2—2,so M, für Kinder l,so M, für Berufsgenossenschaften 2,so—3,so M, für Krankenkassen 2—2,so M, III. Kl. l,so M, für Kinder 1 M täglich; in der Frauenklinik: I. Kl. wie vorher, II. Kl. 2—3 M, III. Kl. l,so M, für Schwangere 0,50—1,50 M täglich. 1899 wurden 3 921 Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 103 m., fi7 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1S98 betragen 270 452 M und setzten sich zosammen aus 19! 829 M Ven>flegungsgeld, 1462 M für verkaufte Produkte, 654 M Kapitalszinsen, 49 179 M Zuschuss des Staates und 27 328 M aus sonstigen Quellen. — Auerglühlicnt, Zentralheizung in der Augenklinik, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Garnisonlazaret. 1812 als Wohnhaus gebaut, 1871 umgebaut und 1872 bezogen. Es liegt mitten in der Stadt. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Schultes. 23 Betten. 1893 wurden 203 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebrüder Schmidt in Weimar, Anschluss an die städtische Wasserleitung, Latrinen: zementirte Gruben mit Torfmull-Einstreuung. Vereinigte Privat-Heilanstalten für nervöse und chirurgische Kranke der Professoren Hofrath Dr. B i n s w a n g e r und Geh. Medizinalrath Dr. Riedel. 1885 eröffnet. W a r t e p e r s o n a l : 10 Pflegerinnen, 2 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 40 Betten in 34 Zimmern. Verp f l e g u n g s p r e i s : Salon 7—8 M, I. Kl. 6 M, II. Kl. 5 M, für Angehörige oder Pflegeschwestern, welche das Zimmer des Patienten theilen, 4 M täglich. 1899 wurden 300 Kranke verpflegt. Privat• Heilanstalt von Fräulein K ö l e s t i n e und M a r t h a T r e b s t . 1895 eröffnet. A e r z t e : Die Aerzte der Stadt. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4—7 M täglich. 1898 wurden 40 Kranke verpflegt. Privat - Heilanstalt f ü r weibliche Kranke von Fräulein K a r o l i n e L i e b e r g e l d . 1884 eröffnet. A r z t : Geh. Hofrath Prof. Dr. Schnitze. 30 Betten. V e r p f l e g o n g s p r e i s : 7 und 6 M täglich. 1899 wurden 38 Kranke verpflegt. Privat-Heilanstalt f ü r Frauenkrankheiten von Medizinalrath Prof. Dr. E n g e l h a r d t . 1894 eröffnet. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 6, 4,so und 3,so M täglich. 1899 wurden 98 Kranke verpflegt. Privat-Heil anstatt f ü r Augenkranke von Fräulein E l i s e Griesbach. 1890 eröffnet. Nach Bedarf werden die Aerzte der Stadt zugezogen. 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7, 6 und 5 M täglich. 1899 wurden 100 Kranke verpflegt. Privat-Heilanstalt für Nervenleidende von Fräulein M. H o f f m a n n . 27. Dez. 1897 eröffnet. A r z t : Hofrath Dr. Binswanger. 4 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so und 3 M täglich. Universitäte-Poliklinik für innere Krankheiten. Besonderes Gebäude an der Nordseite der Klinik, mit chemischem, bacteriologischem und physicalischem Laboratorium. 1. April 1900 bezogen. D i r e k t o r : Profi Dr. Matthes. 2 Assistenzärzte. Die Baukosten betrugen 57000 M, Der Etat beträgt" jährlich 3000 M. Grossherzogliche Landes-Irren-Heilanstalt. 1804 gegründet, war bis 1822 mit dem Land-Krankenhause verbunden, seitdem Irren-Heil- und Pflegeanstalt, am 1. Nov. 1879 als Irren - H e i l a n s t a l t eröffnet, im Pavillonsystem von Gropius & Schmieden in Berlin für 870 400 M erbaut, sie liegt am Fusse des Landgrafenberges im Nordwesten der Stadt und besteht bei 137 m Gesammtfront aus 3 Hauptgebäuden, die im Souterrain und Erdgeschoss durch Zwischenbauten verbunden sind. Der Mittelbau dient der Verwaltung, auch wohnen hier in 2 Etagen ruhige Kranke. Die beiden Seitengebäude enthalten die Kranken H. und III. Klasse, und zwar das östliche die Männer, das westliche die Frauen. Hinter dem Verwaltungsgebäude ist in 33 m Entfernung ein kleines Gebäude errichtet mit 2 Versammlungszimmern und einem zum Gottesdienst benutzten FeBtsaal. Noch weiter zurück liegen die Wirtschaftsgebäude, die auch die Wohnräume für 6—8 ruhige, meist rekonvalescirende Pfleglinge (Feldtrbeiter) enthalten. Nach Osten zu steht das Wohnhaus des Direktors. Die Anstalt ist von umfangreichen Gärten und Feldern umgeben. Der Besitz hat sich von 1888 ab stetig durch Ankauf vermehrt. Das gesammte bewirtschaftete Areal beträgt einschliesslich 275 a Pachtland 1215 a. Auf einem 1890 erworbenen Grundstück im Südosten der Anstalt befindet sich ein Wohnhaus, in welchem 15 Nervenkranke (meist Unfallverletzte) untergebracht sind. Der Zugang von Nervenkranken ist seit dieser Zeit und seit der Einrichtung der freiwilligen Aufnahme für Nerven- und psychische Kranke ein stetig zunehmender, und es sind dementsprechend auch im Hauptgebäude je 2 Nervenabtheilungen eingerichtet. Die Aufnahme ist unbeschränkt, luch für selbstzahlende andere Deutsche oder Ausländer. V o r s t a n d und leitender A r z t : Direktor Hofrath Prof. Dr. Binswanger. 3 Assistenzärzte, 1 Volontärarzt. W a r t e p e r s o n a l : •> ' Schwestern aus dem Sophienhause in Weimar, 20 m., 19 w. ausgebildete Krankenwärter. 1899 wurden 786 (443 m., 343 w.) Geisteskranke verpflegt, ¿3 m., 21 w. sind gestorben. Erziehungshans „Sophienhöhe", für schwach veranlagte Kinder. 1890 gegründet. 1892 wurde das 1887/88 erbaute Sanatorium „Sophienhöhe" käuflich erworben und erweitert; 1897 wurde eine Zentralheizung für alle Räume angelegt (Niederdruck-Dampfheizung). E i g e n t ü m e r und V o r s t a n d : Joh. Triiper. H a u s a r z t : Dr. Giese. B e r a t h e r : Hofrath Professor Outt«t»dt, Krankenhwu-Lexikon fttr du Denta ohe Belob, 51

Loitsch bei Weida—Stadtsalu.



802



Grossh. 8ach«en-Weimar-Eiseaach.

Dr. Bins wanger und Professor Dr. Ziehen. E r z i e h n n g s p e r s o n a l : 3 Lehrer, 2 Lehrerinnen, 3 Kindergärtnerinnen, 3 Pflegerinnen, 1 Gärtner, 1 Tischler und ] Diakonisse aas BerlinZehlendorf. 36 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 100 M monatlich. 1899 waren 32 m., 10 w. Zöglinge in der Anstalt. Erziehungsanstalt fBr Schwerhörige and Ertaubte von K a r l B r a u c k m a n n , Wenigenjena. Weitergehende Ausbildung schwerhöriger oder taub gewordener, zur Theilnahme am Schulunterricht nicht befähigter, zur Anfhahme in eine Taubstummenanstalt nicht geeigneter Kinder. A e r z t e : Prof. Dr. Kessel und Dr. Eichhorn. 10 Plätze. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1200 M jährlich. 1898 wurden 10 Kinder verpflegt. Loitsch bei Weida (Verwaltungsbezirk Neustadt a./Orla). Natur-Heilanstalt von Bauunternehmer H e i n r i c h I f f l a n d , IS96 eröffnet. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 25—50 M wöchentlich, für Krankenkassen 3,so—4 M täglich. Kaltennordheim, 1 636 Einw. (Verwaltungsbezirk Dermbach). Prirat - Entbindungsanstalt von Dr. Rehfeld. 19. März 1898 eröffnet. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 85—120 M monatlich.

6 Betten.

Milnchenbernsdorf, 1 954 Einw. (Verwaltungsbezirk Neustadt a./Orla). LLnsingen'sches Krankenhaus, 1865 errichtet. E i g e n t h ü m er: Die Gemeinde. Wartep e r s o n a l : 1 Schwester aas dem Sophienhause in Weimar, 1 Wärterin. 6 Betten. Verp f l e g a n g s p r e i s : 1 M, für Auswärtige 1,60 M, für ansteckende Kranke 3,so M täglich. Neustadt a./Orla, 6 025 Einw. (Verwaltungsbezirk Neustadt a./Orla). Städtisches Krankenhaus, 1887 errichtet. A r z t : Medizinalrath Dr. Knabe. 14 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,JO und l,so M, für Krankenkassen l,so M, für Orts- und Landarme 1 M täglich. 1899 worden 102 Kranke verpflegt. Ostheim v. d. Bhön, 2 325 Einw. (Verwaltungsbezirk Dermbach). Städtisches Krankenhaus, 1869 errichtet. Arzt: Dr. Siebarg. p f l e g u n g s p r e i s : 2, 1,50 und 1 M täglich.

27 Betten.

Stadtlengsfeld, 1 207 Einw. (Verwaltungsbezirk Dermbach). Städtisches Krankenhaus, 1865 errichtet. Arzt: Dr. Göring, Bezirksarzt. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M täglich.

Ver-

16 Betten.

Stadtsulza, 2 301 Einw., 2 Aerzte, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Verwaltungsbezirk Apolda). Gebirgsquellen-Hochdruckwasserleitang vorhanden. — Die K a n a l i s a t i o n der Stadt ist noch nicht ganz beendet; in jedem Haas finden sich zementirte Dängergruben, die im Frühjahr and Herbst ausgefahren werden. — Aerztliche L e i c h e n s c h a u besteht. — Vertrag der Stadt wegen Benutzung des D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t s mit der Kinderheilanstalt. — 21 Badeanstalten mit 72 Wannen. — B a u o r d n u n g von 1892. Neues städtisches Krankenhaus. A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Schenk and Dr. Löber. 1 Krankenwärter and Frau. 8 Betten. Das Hauptgebäude besteht aus Keller, Erd- und Obergeschoss; die Grundrissanlage ist so eingerichtet, dass eine Vergrösserung stattfinden kann. Die Fundamente and die Umfassungsmauern des Kellergeschosses sind aus Kalkbruchsteinen in Kalkmörtel hergestellt. Die Umfassungsmauern des Erd- sowie des ersten Obergeschosses sind bis zum Dache massiv in Ziegelsteinen mit Luftisolirschicht ausgeführt. Das Dach ist mit doppelter Dachpapplage auf Schalung eingedeckt. Das Erdgeschoss enthält 1 Krankenzimmer mit 3 Betten und 2 Zimmer mit je 2 Betten, und daran scnliesst sich eine Veranda. Ferner ist vorhanden 1 Badezimmer, 1 Zimmer für die Aerzte, Küche and Speisekammer. Die Krankenzimmer haben die Fenster nach Süden. Das Obergeschoss enthält 1 Reserve-Krankenzimmer, ebenfalls südlich gelegen; 1 Wohnung des Wärters, 1 Wäschezimmer. Durch eine Freitreppe auf der Ostseite gelangt man auf einen geräumigen Korridor, welcher die Krankenzimmer von den Wirthschaftsräumen trennt. Der Keller enthält die Waschküche and die sonstigen Wirthschaftsräame. Den Wasserbedarf liefert die städtische Wasserleitung. Die Abwässer werden durch Kanalisation gut abgeleitet. Die Fussböden, theils auf Kappengewölben, theilB auf Zementboden ruhend, sind im Erdgeschoss aas fugendichtem Papierolith hergestellt.

Grossh. 8achsen-Weimar-Eisenach.

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Vacha—Weimar.

Kinder-Hellbad (Soolbad). 1. Juli 1883 eröffiiet, Neubau 3. Juni 1890 bezogen. E i g e n t h & m e r : Patriotisches Institut der Frauenvereine im Grossherzogthum Sachsen. A e r i t e : Sanitätsrath Dr. Schenk nnd Dr. Löber. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern und 4 ausgebildete Krankenwärterinnen. 85 Betten. Vom 1. Mai bis Mitte September werden in 4 Kniperioden Knaben von 3—12, Mädchen von 3 —14 Jahren aufgenommen. Ansteckungsverdächtige, mit Krämpfen behaftete, besonderer Aufsicht bedürftige Sünder werden nicht aufgenommen. Die Anmeldungen nimmt der Vorstand des Sophienhauses in Weimar entgegen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für eine Kurperiode von 5 Wochen 50, 70 oder 90 M. 1899 wurden 341 Kinder verpflegt. Die Anstalt liegt umgeben von grossen Garten-Spielplätzen an der Promenade zwischen Stadt und Saline in unmittelbarer Nähe des Stadtparkes, mit den Gradierhäosern durch einen schattigen Promenaden weg verbunden. Die ganze Anlage umfasst ein Hauptgebäude, ein Nebengebände, ein Absonderungshaus und seit 1898 noch ein unmittelbar daneben gelegenes, käuflich erworbenes VillengrunastQck mit wohlgepflegtem, grossen Garten-, umfriedigt sind sämmtliche Gebäude von einem schmiedeeisernen Gitter auf Sockelmauer und hinter diesen ist eine Weissdornhecke angepflanzt. Die D e s i n f e k t i o n s e i n r i c h t u n g besteht in einer Dampfdesinfektion für gesättigten, strömenden Wasserdampf ohne Ueberdruck; als Ersatz für die bei allen andern Desinfektaonseinrichtongen nöthigen und getrennt zu haltenden Füll- und Entleerungsräumlichkeiten werden bewegliche und dicht verechliessbare Tonnen verwendet. Heilstätte für schwindsüchtig veranlagte Schulkinder. Ein unmittelbar an den Gradierwerken gelegenes und 20 Zimmer enthaltendes, mit gut eingerichteter Badeanstalt versehenes Privathans der Frau Dr. Kinne. A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Schenk nnd Dr. Löber. P e n s i o n s p r e i s : 30 M wöchentlich. Vacha, 1 476 Einw. (Verwaltungsbezirk Dermbach). Armenhaus, auch zur Aufnahme von Kranken. 1879 neu erbaut. Eigenth&mer: Das Hospital. A r z t : Bezirksarzt Dr. P. Loeber. 5 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1—1,ss M täglich. Weida, 5 9 1 1 Einw. (Verwaltungsbezirk Neustadt a./Orla). Städtische W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Städtisches Krankenhans. 1858 errichtet. A r z t : Dr. Pfeifer. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester vom Sophienhaus in Weimar, 1 Krankenwärter. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,ÌO M, für land- und ortsarme Kranke 1 M täglich. 1899 wurden 126 K r a u e verpflegt, 3 m., 2 w. sind gestorben. — E l e k t r i s c h e B e l e u c h t u n g , Anschluss an die städtische Wasserleitung. D e s i n f e k t i o n s o f e n vorhanden. Hospital, zur Aufnahme hilfsbedürftiger, der Gemeinde angehörigen Frauen, vor etwa 250 Jahren errichtet. E i g e n t h & m e r : Stadt. A r z t : Medizinalrath Dr. Willrich, Bezirksarzt. W a r t e p e r s o n a l : 1 Schwester aus dem Sophienhaus in Weimar. 12 Betten. Weimar, 28 025 Einw., 29 Aerzte, 3 Zahnärzte, 17 Hebammen, 2 Apotheken (Verwaltungsbezirk Weimar). H o c h d r u c k - Q u e l l e n l e i t u n g seit 1883. Anlagekosten: 600 000 M. Leistung: jährlich gegen 550 000cbm Wasser. — Der mit einer Kläranlage ausgestattete städtische S c h l a c h t h o f wurde 1886/87 eingerichtet. Die Anlagekosten betrugen 250 000 M. — Die Stadt baute im Lauf der letzten 15 Jahre eine T h o n r o h r - K a n a l i s a t i o n s a n l a g e , welche jedoch Fäkalien nicht aufnimmt. Die Anlagekosten betrugen 250 000 M. Für Fäkalienabfuhr Gruben- und Tonnensystem. — 1820 wurde die obligatorische ärztliche L e i c h e n s c h a u eingerichtet. — Ein Schimmel'scher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , 1893 aufgestellt, befindet sich im Sophien-Krankenhaus. Ein zweiter Desinfektionsapparat (von Gebr. Schmidt in Weimar) ist im städtischen Krankenhaus und ein eben solcher im Garnisonlazaret aufgestellt. — B a d e a n s t a l t e n : Das städtische I l m b a d wurde 1874 erbaut. Die einer Privatvereinigung gehörige, jedoch dem Publikum zugängige Badeanstalt am Schwansee besteht bereits seit mehr als 30 Jahren, ferner Privat-Badeanstalten für Wannenbäder, darunter eine mit Dampfbädern, elektrischen Lichtbädern. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 18. April 1899. Garnisonlazaret. Wahrscheinlich in der zweiten Hälfte de6 18. Jahrhunderts erbaut; es diente bis 1820 Fabrikzwecken. Von 1820—1858 wurde es als Kaserne des weimarischen Kontingents verwendet; nach Vornahme kleinerer baulicher Veränderungen seinem jetzigen Zwecke überwiesen. Es liegt östlich der Stadt in unmittelbarer Nähe der Kasernements. Vorstand: Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Böttcher. 2 ausgebildete Militär - Krankenwärter. 20 Hetten. 1899/1900 wurden 396 Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — Ventilationssystem: Luftschächte in Verbindung mit der Heizung (Füllöfen). Desi n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt. Latrinen: Grubensystem. Beseitigung der Abfallstoffe: Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation.

51*

Weimar.



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Grossh. Sachsen-Weimar-Eisenach.

Städtisches Krankenhans. 1330—1832 erbaut, 1853 und 1857 durch einen Anbau erweitert; I87fi durch einen weiteren Anbau mit Isolirbaracke vergrössert. Die Anstalt besitzt die Rechte einer milden Stiftung. V o r s t a n d : eine Krankenhaus-Kommission, bestehend aus dem zweiten Bürgermeister, 2 Gemeinderathsmitgliedern, dem Anstaltsarzte und dem Krankenhaus-Rechnungsführer. A r z t : Medizinalrath Dr. Knopf. W a r t e p e r s o n a l : 2 Pflegeschwestern aus dem äophienhaus in Weimar, 1 Krankenwärter. 70 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4 und 3,JO M, für Krankenkassen l,so M, für Armenverbände 1 M täglich. 1899 wurden 445 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 11 m., 17 w. sind gestorben. Ausgaben und Einnahmen 1S99 betrugen 16 975 M, letztere setzten sich zusammen aus 13 646 M Verpflegungsgeld, 21 M für verkaufte Produkte, 2 019 M Kapitalszinsen, 1 180 M Zuschuss der Stadt und 109 M aus sonstigen Quellen. — Gasbeleuchtung. Dampf-Desinfektionsa p p a r a t , auch für ausserhalb zu benutzen. Sophienhaas, zur Aufnahme Kranker, Geisteskranke ausgeschlossen. Bildungsanstalt für evangelische Schwestern.*) Am I. Nov. 1875 eröffnet, im eigenen Hause seit 8. Juli 1886. Die Anstalt führt den Namen ihrer edlen Begründerin, der Frau Grossherzogin Sophie. E i g e n t h ü m e r : Patriotisches Institut der Frauenvereine im Grossherzogthum Sachsen. Vors t a n d : Pfarrer Ernst. A r z t : Geh. Hofrath und Geh. Medizinalrath Dr. Pfeiffer; jeder Arzt darf seine Patienten selbst behandeln. W a r t e p e r s o n a l : Schwestern des Sophienhauses nach Bedarf, 1 Krankenwärter. 60 Betten, darunter 5 für Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 5 und 3 M, in der Isolir-Abtheilung 6 und 4 M täglich, für Kinder die Hälfte, Ermässigung für Krankenkassen-Mitglieder und Unbemittelte nach Vereinbarung. 1899 wurden 631 Kranke durchschnittlich 18,3 Tage verpflegt, 35 sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s o f e n von Schimmel in Chemnitz, auch für Stadt und Land zu benutzen. Privat-Heilanstalt für Angenkranke von Dr. R i n d f l e i s c h . Grossherzogliche Taubstummen- und Blindenanstalt. 1839 errichtet, seit 1S58 Staatsanstalt mit Internat. Seit 1S74 Schulzwang und achtjährige Bildungszeit für alle im schulpflichtigen Alter stehenden taubstummen und blinden Kinder. A r z t : Geh. Hof- und Geh. Medizinalrath Dr. Pfeiffer, Bezirksarzt. Oeftere Untersuchung der Zöglinge durch Professoren der Augen- und Ohren-Heilkunde aus Jena. L e h r e r p e r s o n a l : Direktor Langlotz, 3 Taubstummenlehrer, 2 Blindenlehrer, 4 Hilfs- und Nebenlehrer bezw. Lehrerinnen. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Zurückgelegtes 6. Lebensjahr und neben dem Sinnenmangel normale körperliche und geistige Entwicklung. 56 Plätze. K o s t e n p r e i s : für Einheimische 255 M, für Auswärtige 345 M jährlich, einschliesslich Bekleidungsaufwand. Schülerzahl 1900 : 38 Taubstumme, 9 Blinde. *) Der zeitige Bestand an gelernten SchweBtern beträgt 141. Die Ausbildung geschieht nach dem Plane des Taschenbuches der Krankenpflege für Aerzte, Fliegerinnen. Pfleger und für die Familien. Bearbeitet von 24 Aerzten und Verwaltungsbeamten. 1900. III. Auflage. 8. 418 Seiten.

Grossherzogthum Mecklenburg-Strelitz. Feldberg, 1 460 Einw. (Physikatsdistrikt Woldegk). Wasser-Heilanstalt von Dr. Zaasch. Friedland, 6 806 Einw. (Physikatsdistrikt Friedland). Krankenhaus „Johannis-Stift". 1862 errichtet als milde Stiftung. Arzt: Dr. Eoeppler, Physikus. Wartepersonal: 2 Diakonissen ans Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten. Verpfiegungspreis: l,as M täglich, die städtische Armenkasse bezahlt 1 M. 1899 wurden 242 m., 89 w. Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 12 m., 4 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 9 065 M, die Einnahmen 9 452 M, letztere setzten sich zusammen aas 7 275 M Verpflegnngsgeld, 467 M Kapitalszinsen, 1 054 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 656 M ans sonstigen Quellen. Fürstenberg, 2 422 Einw. (Physikatsdistrikt Nenstrelitz). Städtisches Krankenhaas. 1872 errichtet durch Ankauf eines Arbeiterhanses. Neues Krankenhaus erbaut 1893, eingeweiht 24. Sept. 1893. Eigenthömer: Stadt Arzt: Dr. Berner. Wartepersonal: 2 Diakonissen aus Ludwigslust, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 32 Betten. Yerpflegungspreis: für Ginheimische 1,25 M, für Auswärtige 1,JO M täglich. 1899 wurden 149 m., 61 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 7 m., 5 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 6 702,79 M, die Einnahmen 7 093,56 M, letztere setzten sich zusammen aus 6 662,»5 M Verpflegungsgeld, 240 M Kapitalszinsen und 190,61 M Kassenbestand aus dem Vorjahre. — Elektrische Beleuchtung. Natürliche Ventilation durch Klappfenster. Mantelöfen, doppelte Wände mit Luftzirkulation, Wasserversorgung durch artesischen Brunnen, Kanalisation. Neubrandenburg, 9 719 Einw., 6 Aerzte, 2 Zahnärzte, 4 Hebammen, 2 Apotheken (Physikatsdistrikt Nenbrandenbnrg). Städtischer Schlachthof mit Kühlhaus ohne Freibank vorhanden. — Desinfektionsa n s t a l t ist vorhanden im städtischen Krankenhause. — 1 Warm-Badeanstalt. — BauPolizei - Ordnung von 1870 mit späteren Abänderungen. Städtisches Krankenhaus. Etwa bis 1860 Pockenhaus. Wartepersonal: 2 weltliche Schwestern. 50 Betten. Verpfiegungspreis: 5, 3,50 und 1,35 M, für Krankenkassen und Dienstboten 1 M täglich. 1899 wurden 417 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 22 sind gestorben. Medleo-mechanlsches Institut von Physikus Dr. Merck er. Gegründet 1894. 22 Betten. Verpflegungspreis: 3,50 und 3 M täglich für Berufsgenossenschaft, Unfallverletzte. 1899 wuraen 120 m., 25 w. Kranke durchschnittlich 37 Tage verpflegt. Neustrelitz, 10 343 Einw., 6 Aerzte, 2 Zahnärzte, 5 Hebammen, 2 Apotheken (Physikatsdistrikt Nenstrelita). Wasserleitung aus Grundbrannen in Vorbereitung. — Städtischer Schlachthof seit 17. Aug. 1897 im Betrieb. Anlagekosten: 150000 M einschl. Einrichtung. Kühlhaus und Freibank vorhanden. — Grösstenteils unterirdische E n t w ä s s e r u n g mit Ausschluss der Fäkalien. — Seit 1891 Budenbergs Dampfdesinfektionsapparat. — Oeffentliche Badeanstalten: 1 Herren- und 1 Damen-Badeanstalt im Zierkersee, ausserdem Militär - Schwimmanstalt im Glambeckersee. — Bau-Polizei-Ordnung vom 18. Dez. 1899. Garnlsonlazaret. 1880—1882 erbaut und am 1. Aug. 1882 bezogen. Es liegt im Nordosten der Stadt, Front nach Südosten, am Töpferberg Nr. 7. Vorstan d: Stabsarzt Dr. Schillbacb. Wartepersonal: 2 ausgebildete Krankenwärter. 42Betten. 1898 wurden 136 Kranke durchschnittlich 21,7 Tage verpflegt. — Gas und Auersches Glühlicht, Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar für die Garnison. Wasserversorgung: Tiefbrunnen und Hausleitung (Gasmotor). Latrinen: Tonnensystem. Anschluss an die städtische Kanalisation.

Stargard—Woldegk.



806

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Orossh. Mecklenbnrg-Strelitz.

S t l d t i s c h e s Krankenhaus. A r z t : Dr. Roggenbau. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 und 1,19 U , für Armenverbände 1 M täglich. 1899 wurden 11 m.. 9 w. Kranke durchschnittlich 42 Tage verpflegt, 2 m.. 2 w. sind gestorben. Carolinenstift. 1855 eröffnet, gestiftet von der Herzogin C a r o l i n e zu MecklenburgStrelitz. Neubau 1860. E i g e n t h ü m e r : Das Stift. V o r s t a n d : 4 Herren und 2 Damen. A r z t : Dr. Hellwig. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 7 Diakonissen aus Ludwigslust. 8 0 B e t t e n : I. Kl. 3, II. Kl. 5, III. Kl. 60 und 12 für Kinder. V e r p f l e g u a g s p r e i s : I. Kl. 4,so M, II. Kl. 3,50 M, III. Kl. l , i o M, für Kinder 1 M täglich. 1899 wurden 649 Kranke (335 Männer. 194 Frauen, 120 Kinder) durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 39 m., 18 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 45 272,40 M, die Einnahmen 48 2611,99 M und setzten sich zusammen aus 33704,7 5 M Verpflegungsgeld, 413,52 M für verkaufte Produkte, 12563.19 M Kapitalszinsen, 317 M Legaten, Geschenken und 1271,53 U ans sonstigen Quellen. — Gasbeleuchtung, D a m p f d e s i n f e k t i o n s a p p a r a t , Wasserleitung, Kanalisation. Sieebenhans f ü r Franen. 1881 errichtet, gehört zum Carulinenstift. 1 Diakonisse aus Ludwigslust. 8 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,75 M täglich. 1899 wurden 7 Sieche verpflegt, 1 ist gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 6 52S,52 M, die Einnahmen 5 680,12 M und setzten sich zusammen aus 1 397,51 M Verpflegungsgeld, 3 0 0 0 M für verkaufte Produkte, 907,86 M Kapitalszinsen, 220,7» M Legaten, Geschenken und 154 M aus sonstigen Quellen.

Stargard in Mecklenburg, 2 381 Einw. (Physikatsdistrikt Stargard). Städtisches Krankenhans. 1879 erbaut, Baracke für Infektionskrankheiten 1892 errichtet. A r z t : Dr. Granzow. 16 Betten, davon 6 in der Baracke. V e r p f l e g u n g s p r e i s : im Sommer 0,so M, im Winter 0,9o M, für Krankenkassen 0,75 M täglich. 1899 wurden 72 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 18,5 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 1 300,55 M, die Einnahmen 1 502,58 M. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t seit 1892.

strelitz (Alt-), 3 794 Einw. (Physikatsdistrikt Neustrelitz). Städtisches Krankenhans. 1865 erbant und 1869 A r z t : Dr. Wilda. 1 Diakonisse aus Stift Bethlehem p f l e g u n g s p r e i s : 1,30 M ohne Medikamente, für Kinder 25 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 1 m., 2 w. o f e n mit strömendem Wasserdampf

als städtisches Krankenhaus eröffnet. zu Ludwigslust. 8 Betten. V e r 0,75 M täglich. 1899 wurden 35 m., sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s -

Grossherzogliche Irrenanstalt. 1805 als „Landarbeits-, auch Zucht- und Irrenhaus" eröffnet, 1886 erfolgte eine Trennung der Strafanstalten, Erweiterungsbau für die Irrenanstalt. Neubau ist im Frühjahr 1899 begonnen. E i g e n t h ü m e r : Staat. A u f s i c h t s b e h ö r d e : GrosBherzogliche Oberinspektion. Leitender A r z t : Direktor Dr. Serger. 1 Assistenzarzt W a r t e p e r s o n a l : 6 m., 6 w. ausgebildete Krankenwärter, 1 Oberwärter, 1 Oberwärterin mit der Dienstbezeichnung „Oberin". A u f n a h m e b e d i n g u n g e n : Zeugniss eines approbirten Arztes. Genehmigungertheilt die Landesregierung, bei Aufnahme aus den Städten und der Ritterschaft die Oberinspektion. 180 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 360 M jährlich. 1899 wurden 66 m , 88 w. Geisteskranke durchschnittlich 290,7 Tage verpflegt, 4 m., 11 w. sind gestorben. B a u l i c h e B e s c h r e i b u n g : Das Gebäude ist 30 ha, für den Kopf 16,66 ar gross. Zerstreute Bauweise (4 Krankengebäude, für jedes Geschlecht 2, 1 Verwaltungsgebäude, 1 W i r t schaftsgebäude, 1 Kesselhaus, I Stallgebäude), elektrische Beleuchtung, Niederdruck-Dampfheizung. Lüftungsanlage: In den Wänden verlaufen Kanäle, welche mit j e einer Klappe für Sommer- und Winterlüftung versehen sind. Die Kanäle sammeln sich auf dem Dachboden zu einem Hauptkanal, welcher, mit einer Dampfschlange versehen, in einem mit einem Sauger gekrönton Thürmchen über Dach geführt wird. D e s i n f e k t i o n s a n l a j j e durch strömenden Wasserdampf. Abortanlage: Torfstreuaborte, Oelpissoirs. — Keine Vergitterung. Um Währung mit lebenden Hecken. Für einen Theil der Anstalt besteht Offen-Thürsysteni.

Woldegk, 3 830 Einw. (Physikatsdistrikt Woldegk). Krankenhans. 1893 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Krankenhausverein Woldegk. Freie Arztwahl. 1 Diakonisse aus Ludwigslust. 12 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M, nach zehntägigem Aufenthalt 1,25 M täglich. 1899 wurden 83 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 15 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 1 904 M, die Einnahmen 1 980 M Verpflegungsgeld.

Grossherzogthum Oldenburg. Barsael, 2 248 Ein«. (Amt Friesoythe, Herzogtbnm Oldenburg). Elisabeth-Stift, 1884 errichtet. 3 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster. 1899 worden 39 Kranke verpflegt, 120 ausserhalb aes Krankenhauses. Berne, 3 530 Einw. (Amt Elsfleth, Herzogthum Oldenburg). Kückens • Kraakenhaas. 1889 gegründet nach einer Stiftung von 160 000 M durch den verstorbenen Haasmann Kückens zu Ollen bei Berne. E i g e n t h ü m e r : Gemeinde. A r z t : Dr. Franksen. Warte personal: 3 Diakonissen ans dem Elisabeth-Stift in Oldenburg, 1 ausgebildete Krankenw&rterin. 28 Betten. Verpflegungspreis: 2,so und 0,«o M täglich. 1899 wurden 237 Kranke durchschnittlich 23 Tage verpflegt, 5 m., 5 w. sind ¿estorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 7 100 M (3 600 M Verpflegungsgeld und 3 500 M Kapitalszinsen). Birkenfeld and Niederbrombach, 10 707 Einw. ( F O r a t e D t h n m Birkenfeld). Ellgabeth-Krankenhaus. Arzt: Medizinalrath Dr. Flick, Physikus. Blankenburg, Gemeinde Holle (Amt nnd Herzogthnm Oldenburg). I n e n - B e w a h r - a n d Pflegeanstalt. Angeblich im 12. Jahrhundert als Nonnenkloster erbaut; 1632 wurde dasselbe unter Graf Anton Günther zu einem Asyl für Sieche und Gebrechliche umgestaltet; seit 1876 Anstalt für unheilbare Irre (auch Epileptische, Sieche und Gebrechliche). E i g e n t h ü m e r : Kommission zur Verwaltung der Fonds und milden Stiftungen. Arzt: Dr. E. Lau in Oldenburg. 214 Betten: 114 f. M., 100 f. Fr. Brake, 4515 Einw. (Amt Brake, Hersogthnm Oldenburg). Amtsverbandg-Kraakenhang. 1884 von der Stadt errichtet, ging 1887 auf den Amtsverband Brake aber. 1897 Isolirhaus erbaut. Freie Arztwahl. Wartepersonal: 4 Diakonissen aus Ladwigslust in Mecklenburg, 1 ausgebildeter Krankenwirter. 54 Betten in 3 Klassen. Verpflegungspreis: 4, 2,so und l,so M täglich. 1899 wurden 352 (240 m., 112 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 18 m., 7 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 18 176 M, die Einnahmen 21 509,10 M und setzten sich zusammen aus 12314,as M Verpflegungsgeld, 6 144 M Zuschuss der Stadt, 1 949,1« M Kassenbestand und 1 100,88 M aus sonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung, Desinfektion mit überhitztem strömenden Dampf. 8t. Bernhards>Hogpital, 1880 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. Wartepersonal: 5 barmherzige Schwestern, Friuiziskanessen aus Münster. 20 Betten. Verpflegungspreis: 3, 2 und l,ao M, für Krankenkassen l,io M täglich. 1899 wurden 131 m., 75 w. Kranke durchschnittlich 22.86 Tage verpflegt, 5 m., 6 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 3 Sieche. Theilweise elektrische Beleuchtung. Cloppenburg, 2 375 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). St» Joseph• Stift, 1863 errichtet. Eigenthümer: Kuratorium. Wartepersonal: 7 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster. 50 Betten. Verpflegungspreis: 0,7s M, für Auswärtige 1 M, Extrazimmer l,so— 3 M täglich. 1899 wurden 144 m., 118 w. Kranke verpflegt, 12 m., 16 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 25 Pfründner nnd Hospitaliten. Idiotenanstalt, 1892 erbaut. Eigenthümer: Kuratorium. Wartepersonal: 3 barmherzige Schwestern. 50 Betten. 1899 wurden 26 m., 21 w. Idioten verpflegt. Damme, 4 690 Einw. (Amt Vechta, Horzogthum Oldenburg). Elisabeth-Stift. 1860 errichtet, 1898 erweitert. E i g e n t h ü m e r : Knratorium. Arzt: Dr. Zuhöne. Wartepersonal: 7 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster. 50 Betten. Verpflegungspreis: 0,so und 0,Ts M täglich. 1899 wurden 174 Kranke verpflegt.

Delmenhorst—Löningen.



808



Grossherzogtham Oldenburg.

Delmenhorst, 12 569 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). Peter - Elisabeth - Krankenhans. 1880 erbaut, 1897—1899 vergrössert. Milde Stiftung mit Rechtsfähigkeit. Leitender Arzt: Dr. Roggemann. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen ans Bremen, 1 Krankenwärter. 100 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g o n g s p r e i s : I. El. 3,so M, II. Kl. 2 M, m . Kl. 1,20 M, für Auswärtige l,eo M täglich. 1899 wurden 897 (528 m., 369 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpfleg, 34 m., 38 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 39 559,64 M, die Einnahmen 37 572,oi M, darunter 28 542 M Verpflegungsgeld. — Gasbeleuchtung, Dampf-Niederdruckheizung, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t mit Dampf und ein Formalinapparat. Krankenhans der Norddeutschen Wollkämmerei. Arzt: Dr. Hempel. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Diakonissen aus Oldenburg, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Krankenkassen 1,5o M, für Kinder 1 M täglich. 1899 wurden 431 (184 m., 247 w). Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 12 m., 9 w. sind gestorben. — Gasbeleuchtung, Warmwasserheizung, Wasserleitung, Kanalisation. Dinklage, 3 695 Einw. (Amt Vechta, Herzogthnm Oldenburg). 8t. Annen-Hospital. 1852 errichtet. Neuer Flügelanbau 1900 fertiggestellt. Vorstand: Direktor Kreuzer in Münster. A r z t : Dr. Aschern. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern, Klemen8schwesteni ans Münster. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,40 und 0,7» M täglich. 1898 wurden 157 Kranke verpflegt. Essen, 3 006 Einw. (Amt Cloppenburg, Herzogthum Oldenburg). St. Leo-Stift, 1894 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. 4 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster. 26 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,75 M, f&r Auswärtige 1 M, Eitrazimmer l,so—3 M täglich. 1899 wurden 51 m., 43 w. Kranke verpflegt, 10 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 11 Altersschwache. Eutin, 4 7 3 9 Einw. (FQrstenthum Lübeck). Julien-Hospital, 1878 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Dr. Busse. Wartep e r s o n a l : 2 Anschar-Schwestern aus Kiel. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3,so M, 2,50 M und l,io M, für Auswärtige 4, 3 und l,7o M täglich. 1899 wurden 287 (163 m., 124 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 5 m., 6 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 13000 M, die Einnahmen 13 053,39 M Verpflegungsgeld. Friesoythe, 1 504 Einw. (Amt Friesoythe, Herzogthum Oldenburg). St. Marlen• Stift, Kranken- und Siechenpflege. 1867 errichtet. Eigenthümer Kuratorium. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster 25 Betten. 1899 wurden 48 m., 37 w. Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 4 m., 9 w sind gestorben. Ausserdem verpflegt 4 Altersschwache. Holzkamp, 400 Einw. (Amt Delmenhorst, Herzogthum Oldenburg). PrlTat-Irren-Pflegeanstalt. Besteht seit etwa 100 Jahren. E i g e n t h ü m e r : Familie Breithaupt. 20 Betten. Jever, 5 306 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthnm Oldenburg). Sophien-Stift (Krankenhaus). 1866 errichtet; 1894 ist ein Isolirhaus erbaut. Milde Stiftung mit Rechtsfähigkeit. Leitender Arzt: Medizinalrath Dr. Minssen. In der I. und II. Klasse sind die Aerzte der Stadt zugelassen. W a r t e p e r s o n a l : 6 Diakonissen aus Ludwigslust, 2 ausgebildete Krankenwärter. 101 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,soM, l,so M und 0,7 s M, für Auswärtige 3, 2 und l,so M täglich. F&r alle Klassen sind ausserdem die Apothekerkosten, für die I. und II. Klasse auch die Arztkosten zu zahlen. 1899 wurden 541 (344 m., 197 w.) Kranke und Sieche durchschnittlich 38, s Tage verpflegt, 23 m., 24 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1898/99 betrugen 31 995,oi M, die Einnahmen 32 256,so M und setzten sich zusammen aus 17 961,so M Verpflegungsgeld, 245 M Kapitalszinsen, 900 M Zuschuss des Staates und 13150 M des Amtsverbanaes. — Elektrische Beleuchtung, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t . Löningen, 4 760 Einw. (Amt Cloppenburg, Herzogthum Oldenburg). St. Annen-Stift, 1865 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. Freie Arztwahl. 6 barmherzige Schwestern, Franziskanessen aus Münster. 40 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,7» M,

Groeshenogthnm Oldenburg.

— 809 —

Lohne, Oldenburg.

ffir Auswärtige 1 M täglich. 1899 worden 307 (162 m., 145 w.) Kranke durchschnittlich 14 Tage •erpflegt, 13 m., 12 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 11 Altersschwache. Lohne, 4 558 Einw. (Amt Vechta, Herzogthum Oldenburg). St. Franziskus-Hang. 1856 errichtet, vor mehreren Jahren erheblich vergrössert nnd verbessert. V o r s t a n d : Direktor Kreuzer in Münster. A r z t : Dr. Beckmann. 6 barmherzige Schwestern, Franziskanessen ans Münster. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 0,6o and 0,is M täglich. 1898 wurden 210 Kranke verpflegt. Oldenburg, 25 266 Einw., 26 Aerzte, 5 Zahnärzte, 18 Hebammen, 3 Apotheken (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). W a s s e r v e r s o r g u n g durch eine Wasserleitung, die 1896 von dem „Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen" ungefähr 3 km von der Stadtgrenze entfernt erbaut und Oktober 1896 in Betrieb genommen ist. Anlagekosten: etwa 1000000 M. Das Reservoir kann 500 cbm fassen. Das Vertheilungsrohrnetz der Stadt hat eine Ausdehnung von 36 000 m, die Zahl der Hausanschlüsse beträgt 850. — Das städtische S c h l a c h t h a u s wurde am 1. Nov. 1896 eröffnet. Anlagekosten: 375 000 M. Es werden durchschnittlich im Jahre geschlachtet: 2 000 Rinder, 3400 Kälber, 1300 Schafe, 5 200 Schweine and 80 Pferde. — Eine K a n a l i s a t i o n ist im Bau für 1000000 M, aber nnr als Spül-, nicht als Schwemmkanalisation. Die Beseitigung der Abfallstoffe geschieht durch Abfähr (theils Tonnen-, theils Grubensystem). — Die städtische D e s i n f e k t i o n s a n l a g e (Schimmel & Co.) ist 1892 errichtet. — Eine grössere öffentliche B a d e a n s t a l t mit Schwimmbassin befindet sich in der HnnteBtraBse, Anschluss an die Wasserleitung-, ausserdem die Militär- und ZivilBadeanstalten im Südwesten der Stadt nebeneinander an der Hunte, ehe sie in das Stadtgebiet eintritt, ferner 2 Privat-Badeanstalten. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 14. Juni 1890. Garnisonlaxaret. 1878/81 erbaut und am 10. Mai 1881 bezogen, liegt im Nordwesten der Stadt, an der Willersstrasse. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Hellwig. 8 ausgebildete Krankenwärter. 128 Betten. 1898 wurden 887 Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 7 sind gestorben. — Gasglühlicht. Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, Kippfenster und fächerartige Ausschnitte im unteren Theil der ThUren mit Schieber, Ventilationsölen. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Nr. n ) von Gebrüder Schmidt in Weimar für die Garnison. Eigene Wasserleitung, durch einen Gasmotor betrieben-, das Wasser wird aus zwei innen zementirten Kesselbrunnen entnommen. Im Krankenblock Latrinen nach WernekFulda (in Verbindung mit Tonnen), in der Baracke Tonnenabfuhr einfachster Art. Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital. 1830 erbaut-, 1895 ist ein Isolirhaus mit 30 Betten für 31 500 M eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Der Staat. V o r s t a n d : Oberbürgermeister der Stadt. Leitende Aerzte: Ober-Medizinalrath Dr. Theobald, Medizinalrath Dr. Scheer für die Aagenabtheilung. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 9 Diakonissen aus Ludwigslust, 2 ausgebildete Krankenwärter. 180 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,50 M, für Krankenkassen 1,20 M täglich. 1899 wurden 1 124 (560 m., 564 w.) Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 28 m., 37 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 70 659,8 6 M, die Einnahmen 72 439,37 M und setzten sich zusammen aus 62 681,06 M Verpflegungsgeld, 190,30 M für verkaufte Produkte, 208,80 M Kapitalszinsen, 6 179 M Zuschuss des Staates und 3 180,11 M aus sonstigen Quellen. — Gas- und Petroleumbeleuchtung, Dampfheizung, Anschluss an die städtische Wasserleitung. Plns-Hospltal. 1871 errichtet, zuerst mit Verwundeten aus dem Feldzuge belegt, zweimal erweitert, 1900 ein neuer Flügel gebaut. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium (juristische Person), der jeweilige katholische Pfarrer ist Vorsitzender. W a r t e p e r s o n a l : 16 barmherzige Schwestern, Klemensscnwestern aus Münster. 90 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 2 und 1,20 M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 849 (503 m., $46 w.) Kranke durchschnittlich 25, s Tage verpflegt, 25 m., 20 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 43 809,9 7 M. — Im Operationszimmer und den Gängen Gasglühlicht. Ventilation durch Aspirationsschacht am Schornstein der Zentralheizung mit Aufsaugung der Luft aus allen Zimmern (durch unterirdischen Luftschacht) und Sharingham-Vontilatoren zur Zuführung frischer Luft. Niederdruck-Dampfheiznng. — Der neue Flügel hat einen hydraulischen Personenaufzug, eine besondere Niederdruck-Dampfheizung mit Ventilation und Loftzuführung, wie vorher beschrieben, Warmwasserheizung, je 1 Zimmer für Krätzkranke, Deliranten und für Genesende. Grössere Veranden nach der Gartenseite sind für beide Stockwerke eingerichtet. Evangelisches Krankenhans. 7 Schwestern aus dem Klementinenhause in Hannover. 1898 wurden 436 Kranke verpflegt. Elisabeth-Kinder-Krankenhaus. 1872 eröffnet, 1894 Isolirhaus erbaut. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. Arzt: Ober-Medizinalrath Dr. Ritter, Landphysikus. 4 Diakonissen aus Ludwigslust. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,so—1,20 M täglich. 18UÜ wurden 100 Knaben, 102 Mädchen durchschnittlich 35 Tage verpflegt.

Sehwartau—Wildeshansen.



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Grosshenogthum Oldenburg.

Idiotenanstalt. 1887 von Pastor P a r t i s c h gegründet, jetziges Gebäude 1890 erbaut E i g e n t h ü m e r : Grossherzogliche Fondskommission. A r z t : Ober-Medizinalrath Dr. Ritter. W a r t e p e r s o n a l : 4 Diakone, 4 Diakonissen aas Oldenburg. 80 Betten. V e r p f l e g n n g s p r e i s : 360 M, für Aasländer 450 M jährlich. Hebammenlnstitnt.

D i r e k t o r : Medizinalrath Dr. Greve.

Elisabeth-Stift, Diakonissen-Mutterhaus, verbunden mit einem Sieehenhans. 1888 eröffnet. 1891 wurde der Oldenburg'sche Diakonissenhaus-Verein gegründet. Protektorin: E l i s a b e t h , Grossherzogin von Oldenburg. 1900 wirkten 48 Schwestern in 3 Krankenhäusern, 9 Gemeindepflegen, 2 Kleinkinderschalen, 1 Idiotenanstalt, 1 Krippe. V o r s t a n d : Pastor Allihn. A r z t : Dr. Roth. W a r t e p e r s o n a l : 12 Diakonissen. 25 Betten. Verpflegungspreis: 1—4 M täglich. 1899 wurden 21 w. Sieche verpflegt. Die Aasgaben 1899 betrugen 34 000 M, die Einnahmen 42 000 M. — Gasbeleuchtung, Niederdruck-Dampfheizung, Wasserleitung. Schwartau, 9 0 9 0 Einw. (Företenthum

Labeck).

Villa Charlotte. Sanatorium für Nervenleidende und Rekonvalescenten. Herbst 1898 gegründet. E i g e n t h ü m e r und A r z t : Dr. Gustav Schwartz. 8 Betten. Verpflegangsp r e i s : 5 M täglich. Timmendorfer-Strand, Gemeinde West-Ratekau mit 2 6 4 5 Einw. (FOrstenthnm Lübeck). Olgaheim, F e r i e n s t i f t u n g für Kinder und jange Mädchen, A r z t : Dr. Krause in Niendorf an der Ostsee. O b e r i n : Pastorin Nissen. 50 Betten für Kinder und 6 für Erwachsene. V e r p f l e g u n g s p r e i s f ü r 4 Wochen: 40 M, für Erwachsene 60—70 M. 1899 worden 97 Kinder und 17 erwachsene Mädchen verpflegt. Varel, 4 9 0 7 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). Johannenm (Krankenhaus). 1863 errichtet, neae Gebäude 1888. Eigenthümer: Kuratorium. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern, Klemens-Schwestern aus Münster. 87 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3 und 1 M täglich. 1899 wurden 394 (279 m., 115 w.) Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 17 m., 14 w. sind gestorben. Die Einnahmen 1899 betrugen 11 991 M Verpflegungsgeld. — Neue Pumpvorrichtung mit Gasbetrieb, Gas- and Petroleumbeleuchtang, Ventilation durch Lnftschacht, Niederdruck-Dampfheizung, Desi n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Vechta, 3 1 9 6 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). S t . Marlenhospital. 1851 errichtet, 1885 und 1893 durch einen Flügelanbau mit einseitigem Korridor vergrössert. E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. V o r s t a n d : Direktor Kreuzer in Münster. A r z t : Dr. Burvinkel, Amtsarzt und Medizinalrath; auch behandeln die 4 anderen Aerzte des Orts. W a r t e p e r s o n a l : 9 barmherzige Schwestern, Klemens-Schwestern aus Münster. 77 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,75, 1 and 0,so M täglich. 1899 wurden 331 Kranke und Hospitaliten verpflegt, 17 m., 11 w. sind gestorben. — Elektrische Beleuchtung. W a n g e r o g e (Seebad), 3 3 0 Einw. (Amt Jever, Herzogthum Oldenburg). last.

Seehospiz für Kinder. 54 Betten.

1884 eröffnet.

A r z t : Dr. Nagel.

4 Diakonissen aus Ludwigs-

Wehnen, Gem. Eversten, 3 7 0 Einw. (Amt und Herzogthum Oldenburg). Irrenanstalt für das Herzogthum Oldenburg. April 1858 eröffnet, 1883,1886—1892 und 1899 durch Neubauten erweitert. E i g e n t h ü m e r : Staat. V o r s t a n d und leitender Arzt: Direktor OberMedizinalrath Dr. Hemkes. Oberarzt: Dr. Brümmer. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 23m., 21 w. ausgebildete Krankenwärter. 252 Betten in 3 Klassen. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 4,ts, 2,75, l,so M, für Auswärtige 5,so, 3,75, 2 M täglich. 1899 wurden 304 (138 m., 166 w.) Geisteskranke durchschnittlich 261 Tage verpflegt, 7 m., 10 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 192 467,49 M, letztere setzten sich zusammen aus 150 227,to M Verpflegungsgeld, 17 811,82 M für verkaufte Produkte, 21961,53 M Zuschass des Staates und 2 466,2« M aus sonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung, Ofen- und Zentralheizung, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. 1899 erbaut ein zweistöckiges Krankenhaas für 24 Männer III. Klasse mit Arbeitsräamen; Wohn- und Schlafräume horizontal getrennt, Niederdrack-Dampfheizang in Einrohrsystem. Herstellungskosten einschliesslich Inventar 65 700 M. Wildeshausen, 2 9 1 2 Einw. (Stadtgemeinde, Herzogthum Oldenburg). Alexanderstift, evangelisch-lutherisches Krankenhaus. Als milde Stiftung vom evangelisch-lutherischen Krankenbaasverein Wildeshausen mit Hilfe der evangelischen Gemeinden des Landes 1884 gegründet. Baracken-Neubau. W a r t e p e r s o n a l : 3 Diakonissen vom Elisabeth-

Henogthum Bmmachweig.



811 —

Zwischenahn—Blankenburg.

stift zu Oldenburg, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 30 Betten. VerpflegungBpreiB: l,»o and 0,7} M, für Auswärtige 1,1» M, für Krankenkassen 0,7« U täglich. 1899 wurden 91 m., 67 w. Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt, 6 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 5 Altersschwache. Die Ausgaben 1899 betrogen 8392,41 H, die Einnahmen 5539,;o M Verpflegnngsgeld and 2 882,3« M Legate, Geschenke nnd Kollekten. Katholisch«« Krankenhaus St. Johanneom. 1873 von den Schwestern übernommen. 1897 ist ein Flügel angebaut E i g e n t h ü m e r : Kuratorium. Freie Arztwahl. 6 barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen aas Salzkotten. 32 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 0,60—2 M, Ar Krankenkassen 0,7 9 M täglich. 1899 worden 61 m., 43 w. Kranke verpflegt, 3 m., 5 w. sind gestorben. Aosserdem verpflegt: 1 Pfründnerin, 3 Altersschwache, 2 Sieche. Die Aasgaben 1899 betrogen 6 057 M, die Einnahmen 6 000 M Verpflegungsgeld, 1IOM Kapitalszinsen nnd 768 M Legate, Geschenke and Kollekten. — Seit Dezember 1S99 elektrisches licht. Qrosshereogllches Taubstnmmen-Institiit. Gegründet 14. Mai 1820. Konfession gemischt. Aufnahme alle zwei Jahre am ersten Donnerstag nach Ostern. Schnlpflichtigkeit für alle bildungsfähigen Taubstummen des Herzogthams nach dem Gesetze vom 18. Jan. 1876. Vorsteher: Rektor Tieften. 3 Lehrer, 1 Lehrerin. 3 Klassen. 32 Zöglinge. Jährliches Kost- and Schalgeld 245 M. Die Fonds des Instituts betragen 78400 M. Zwischenahn, 4 693 Einw. (Amt Westerstede, Herzogthum Oldenburg). Privat-Heilanstalt für chronische Kranke, besonders Nervenleidende. E i g e n t h ü m e r and A r z t : Dr. Niemdller. 50 Betten. V e r p f l e g a n g s p r e i s : 4 M and mehr täglich. 1899 worden 60 m., 25 w. Kranke verpflegt. Die Anstedt wird von der Landes-Versicherungsanstalt der Hansestädte benutzt.

Herzogthum Braunschweig. Altenbrak am Harz, 504 Einw. (Kreis Blankenburg). Heilanstalt für Lungenkranke. 1888 von Dr. P i n t s c h o v i u s eröffnet 62 Betten, ausserdem 72 Betten in Privatwohnnngen; vorzugsweise von der hanseatischen Versicherungsanstalt benutzt. V o r s t a n d : Dr. Pintschovius in Ketzin. Leitender A r z t : Dr. Billig. 1 Assistenzarzt. 1899 wurden 306 m., 20 w. Kranke durchschnittlich 65,» Tage verpflegt. Blankenburg am Harz, 10 000 Einw., UAerzte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 1 Apotheke (Kreis Blankenburg). Natürliche W a s s e r l e i t u n g s a n l a g o aas den Harzbergen. 18S2 erbaut, mit jetzigen Erweiterungen 200000 M Kosten. Quellwasserleitung mit natürlichem Druck. Leistung 117 000 cbm jährlich — Schlachthof noch nicht vorhanden, wohl aber eine a m t l i c h e F l e i s c h s c h a a nach Statut vom 10. Febr. 1892. Jedes Stück Schlachtvieh ist vor and nach dem Schlachten thierärztlich za untersuchen. — K a n a l i s a t i o n in Vorbereitung. — Aerztliche L e i c h e n s c h a u fakultativ. — Städtischer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von W. Budenberg, 1895 im städtischen Lichtwerk aufgestellt. Jährlich werden etwa 76 Desinfektionen aasgeführt. — Eine öffentliche städtische B a d e a n s t a l t seit 1884. — B a u o r d n u n g für das Herzogthom BraunBchweig vom 13. März 1899 (Nr. 25 der Gesetz- und Verordnungs-Sammlang). Garnison! azaret. 1867 erbaut und bezogen. 1878 wurde es vom Reichs •Militärfiskus übernommen. Es liegt im südöstlichen Theile der Stadt an der Blankenburg-Ilfelder Heerstrasse. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Mangelsdorf. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete MilitärKrankenwärter, 3 Sanitätsmannschaften. 27 Betten. 1898 wurden !)1 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Nr. 3 der Gebr. Schmidt in Weimar für die Garnison. Städtisches Krankenhans. A r z t : Dr. Lüddecke. 26 Betten. 1899 worden 161 m, 73 w. Kranke durchschnittlich 27,8 Tage verpflegt, 12 m., 6 w. sind gestorben. Kuranstalt fflr Serrenkranke. 1861 in Helmstedt eröffnet, am 6. Okt. 1865 nach Blankenburg verlegt. E i g e n t h ü m e r und A e r z t e : Sanitätsrath Dr. Müller und Sanitätsrath Dr. Renm. 1 Assistenzarzt. 70 Betten. 1899 wurden 91 m., 89 w. Nervenkranke durchschnittlich 64,3 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben.

Brenn läge—Brannschweig.



812



Heraogthom Braunschweig.

Sanatorium .,Eyseleln/, km entfernt befindet sich seit 1884 das Wasserwerk: es wird G r u n d w a s s e r gesammelt und durch Eisenröhren nach dem Wasserthurm und von dort durch die Stadt getrieben. — Städtischer S c h l a c h t h o f , 1838 erbaut. Die Abwässer gelangen durch Zementröhren in die Lauch. — Ein System von Zementröhren bewirkt die E n t w ä s s e r u n g in die Lauch. Der Bau begann 1880. Die Fäkalien werden pneumatisch in eiserne Fässer gepumpt und auf die Felder hinaus befördert. — Drei Krankenhäuser besitzen je einen D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t mit strömendem Wasserdampf. — Zwei B a d e a n s t a l t e n für Wannen- und Douchebäder eingerichtet; zwei Schwimmbäder, von denen das eine durch den Logelbach gespeist wird, das andere durch den Rheinkanal sein Wasser erhält. — B a u P o l i z e i - O r d n u n g vom 22. Mai 1878. Garnlsonlazaret. 1893/95 erbaut und am 10. Juli 1895 bezogen. V o r s t a n d : Generaloberarzt Dr. Stechow. W a r t e p e r s o n a l : 6 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 112 Betten. 1898 wurden 781 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 9 sind gestorben. — Baub e s c h r e i b u n g : Das Gelände liegt mit seiner Längsachsenrichtung von Süd nach Nord in .dem südwestlichen äusseren Theil der Stadt und ist 1 ha 98 ar 53 qm gross. Anlagekosten: 418 140 M. Gebäude: 1 zweigeschossiges Verwaltungsgebäude, 1 zweigeschossiger Krankenblock, 2 eingeschossige Baracken, 1 Waschhaus und 1 Leichenhaus. Sämmtliche Gebäude sind massiv im Ziegelrohbau hergestellt. Grösse der Grundfläche 9,3 qm, der Lichtfläche 2 qm für ein Bett, für einen Kranken 39 cbm Luftraum. Die Kochküche hat einen Tafelherd von Senking, der mit einem Warm- und einem Kaltwasserreservoir verbunden ist. Die Wäsche wird mittels Dampferzeuger gedämpft. 4 Badeeinrichtungcn mit 6 kupfernen Badewannen. Das Wasser wird durch Gasöfen erwärmt. Gasbeleuchtung, Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, eiserne Regulir-Füllöfcn, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Rietschel & Henneberg für die Garnison, Anschluss an die städtische Wasserleitung, die Latrinen haben Wasserspülung, die Abfuhr der Abfallstoffe erfolgt durch die städtische Reinigungsanstalt. Gef&ngniss-Krankenzimmer. E i g e n t h ü m e r ; Staat. Arzt: Dr. Goismar, Kantonalarzt. 1 barmherzige Schwester. 1899 wurden 34 m., 3 w. Kranke durchschnittlich 8 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Bürger-Hospital. Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet, 1897 durch Verlegung der Hebammenschule erweitert. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A e r z t e : Dr. Hirtz, Dr. König, Dr. Macker, Dr. Molk und Dr. Schöpfer. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 22 barmherzige Schwestern aus Strassburg, 2 m., 3 w. Krankenwärter. 387 Betton. Ve r p f l egungs pre is: für Einheimische und Krankenkassen 1,4» M, für Auswärtige 2 M. für Familienangehörige von Mitgliedern der Ortskrankenkasse 0,4 s M täglich. 1898 wurden 1 552 (866 m., 686 w.) Kranke durchschnittlich 36 Tage verpflegt, 106 m., 83 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 171 Pfründner, Sieche und Krüppel. Die Ausgaben 1898 betrugen 188 892,21 M, die Einnahmen 167 205,29 M und setzten sich zusammen aus 37 538,si M Verpflegungsgeld, 10 774,42 M für verkaufte Produkte, 28 254,90 M Kapitalszinsen, 10 227,59 M Zuschuss der Stadt, 5 803 M Legaten, Geschenken und 74 606,5 7 M aus sonstigen Quellen. -- Gasbeleuchtung, Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation. Anstalt der Niederbronner Schwestern. Neubau 1897 eröffnet. A r z t : Dr. Macker. 6 barmherzige Schwestern. 35 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3 und 2 M, für Krankenkassen 1,20 M täglich. 1899 wurden 200 (78 m., 122 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 7 m., 9 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt Pensionäre, Hospitaliten. Die Einnahmen 1899 betrugen 23 230 M Verpflegungsgeld. — Gasbeleuchtung. Niederdruck-Dampfheizung, Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation. Evangelisches Krankenhans. 1897 ein Neubau eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Evangelische Kirche (Augsburger Konfession). A r z t : Dr. Molk. 8 Diakonissen aus Strassburg. 42 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 4, 3,2n, 1,4u M, für Auswärtige 5, 3,so, 2 M, für Krankenkassen 1,40 M täglich. 1899 wurden 37 m., 80 w. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 2 m., 6 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 37 178,38 M, die Einnahmen 37 91 1,09 M. Hebammenschnle. 1897 verlegt in das 1887 errichtete provisorische Garnisonlazaret. D i r e k t o r : Geheimer Medizinalrath Dr. Götel. 1898 wurden 150 Wöchnerinnen entbunden und 17 Hebammenschülerinnen ausgebildet

B a d u d a n d El§ass-LoäiriDgen.

— 875 —

Dambach—Dudenhofen.

Bezirks-Sleeheaanstalt. 1894/95 erbaut und am I. Oktbr. 1895 eröffnet. E i g e n t h ö m e r : Der Bezirk Oberelsass. V o r s t a n d : Direktor Zohlenhofer. A r z t : Dr. Steinmetz. Sanitätsrath. W a r t e p e r s o n a l : 6 barmherzige Schwestern von Allerheiligen in Strasburg, 0 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 393 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s wird in jedem einzelnen Falle von dem Bezirks - Präsidium festgesetzt. 1899 wurden 176 m., 154 w. Sieche und Gebrechliche durchschnittlich 307 Tage verpflegt, '23 m., 13 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 93 653,25 M und setzten sich zusammen aus 39 198,90 M Verpflegungsgeld, 2 772,os M für verkaufte Produkte, 50 000 M Zuschuss des Bezirks und 1 682 M aus sonstigen Quellen. — Gasbeleuchtung, Niederdruck-Dampfheizung, Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation. A n s t a l t d e r kleinen Armenschwestern. Leitender A r z t : Dr. Hartmann. 15 kleine ArmenschweBtern aus Strassborg. 175 Betten. 1899 wurden 175 Hospitaliten verpflegt, 22 m., 18 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 9121 M, die Einnahmen 11 290 M. Dambach, 2 6 6 4 Einw. (Kreis Schlettatadt, Bezirk Unterelsass). Armenhang, wird bereits 1656 in Urkunden erwähnt. A r z t : Dr. Sfiltmann. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern aus Oberbronn. 14 Betten. 1899 wurden 2 Kranke und 8 Pfründner verpflegt. Dammerkirch, 1 104 Einw. (Kreis Altkirch, Bezirk Oberelsass). Bttrger-Spital, auf einem von H e r m a n n R i c k l i n geschenkten Grundstück aus freiwilligen Beiträgen erbaut, 1. April 1879 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. Arzt: Kantonalarzt Dr. Breinlinger. W a r t e p e r s o n a l : 3 barmherzige Schwestern aus Niederbronn. 16 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I M , für Auswärtige und Krankenkassen l, Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — Gasbeleuchtung. Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung. D a m p f - D e s i n f e k t o r von Gebr. Schmidt. St&dtisches Hospital and Krankenhans. Als „Maison de charité Napoleon" am 15. Aug. 1857 eingerichtet. Neubau 1900 begonnen. A r z t : Dr. Schäffer, Kantonalarzt. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern der Kongregation Sancta Christiana in Metz. 50 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s ; 3 und l,so M täglich. 1893/99 wurden 238 Kranke durchschnittlich 57 Tage

Saargemttnd.

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Reichaland Elsaas-Lothringen.

verpflegt, 15 m., 13 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 12 Pfründner. Die Aasgaben 1898 betrugen 10 246,21 M, die Einnahmen 20 602,1« M und setzten sich zasammen aus I I 764,«2 M Verpflegungsgeld, 3 596,60 M Kapitalszinsen und fj 240,7« M aus sonstigen Quellen. Irren-, Heil- und Pflegeanstalt für den Bezirk Lothringen. Frankreich war wohl der erste grössere Staat, der die Verhältnisse seiner Irren und ihre Versorgung durch ein umfassendes Gesetz geregelt hat. Der Art. 1 des Gesetzes vom 30. Juni 1S3S verpflichtet die Départements, die keine eigene Irrenanstalt haben, behufs Unterbringung und Verpflegung ihrer Geisteskranken mit einer — sei es in einem anderen, sei es im eigenen Bezirk gelegenen — öffentlichen oder privaten Irrenanstalt ein Abkommen zu treffen. Da die Irrenabtheilung des Hospitals St. Nicolas in Metz für die Unterbringung der Geisteskranken des Départements de la Moselle in keiner Beziehung genügte, so hatte die Departementsverwaltung ein solches Abkommen mit der öffentlichen Irrenanstalt zu Maréville bei Nancy (Departement de la Meurthe) abgeschlossen, einer Anstalt, die Platz für 1800 Kranke hatte und deshalb mit mehreren anderen französischen Départements bereits in ähnlichem Vertragsverhältnisse stand. Das Abkommen, dessen Urkunde, wie man sie bei der deutschen Okkupation im Jahre 1870 vorfand, vom 5. Aug. 1865 datirte, war während der Okkupationszeit — und zwar am l.Jan. 1871 — abgelaufen. Es wurde indessen in Anbetracht der damaligen Umstände von beiden Theilen stillschweigend verlängert. Dasselbe verpflichtete die deutsche Regierung, der Anstalt zu Maréville für die Verpflegung (einschliesslich Kleidung und ärztliche Behandlung) der Geisteskranken des alten Departements de la Moselle — es waren deren rund 260, darunter merkwürdiger Weise doppelt soviel Frauen als Männer — l,is Fr. täglich zu zahlen, während für die Kranken aus den vom Département de la Meurthe an Deutschland gefallenen Ländertheilen — d. h. aus den Kreisen Saarburg und „Salzburg" (Château-Salins) — nur der Betrag von 75 Centimes zu entrichten war. Ueber die Notwendigkeit einer vertragsmässigen Erneuerung dieses Verhältnisses bestanden auf deutscher Seite keine Zweifel. Beim Aufhören desselben hätte man sich — da die Möglichkeit anderweiter Unterbringung einer so grossen Zahl von Kranken nicht vorlag — einem Nothstande gegenüber gesehen. Freilich gelang es nicht, diese Erneuerung, wie man deutscherseits gewünscht und gehofft hatte, noch unter den Augen und der Förderung der doutschen Civilverwaltung des Meurthe-Départements zu verwirklichen. Erst am 4. Juni 1871 konnte der neue Vertrag abgeschlossen werden. Nicht minder war (lie von deutscher Seite gestellte Forderung, dass man in Maréville bei dor Bemessung der Pflegekosten die aus den Kreisen Saarburg und Château-Salins kommenden Kranken auch nach der Annexion dieser Kreise als Angehörige des Meurthe-Départements betrachten und behandeln solle, auf erklärlichen Widerstand gestossen. Dagegen wurde von französischer Seite ohne weiteres zugestanden, dass die aus dem annektirten Lothringen stammenden Patienten in Maréville nicht anders und vor allem nicht theurer gehalten werden sollten als die aus f r a n z ö s i s c h e n Departements dort untergebrachten. Auch dio übrigen Wünsche der deutschen Regierung wurden, soweit ihrer Erfüllung keine gesetzlichen Hindernisse entgegenstanden, französischerseits bereitwilligst berücksichtigt — wie denn überhaupt das Entgegenkommen, die Loyalität und Gewissenhaftigkeit, welche die französischen Behörden und insbesondere auch die ärztliche und administrative Leitung der Anstalt zu Maréville nicht nur bei diesen und allen folgenden Verhandlungen über die Unterbringung und Pflege der deutsch - lothringischen Geisteskranken dortselbst, sondern auch bei dieser Pflege selber ohne Ausnahme an den Tag gelegt haben, noch heute dankbare Anerkennung verdienen. Der neue Vertrag von 1871 war auf 5 Jahre geschlossen worden. Man hatte deutscherseits Ursache, mit dieser verhältnissniässig langen Frist zufrieden zu sein; die Umfrage, die man an die benachbarten d e u t s c h e n Anstalten richtete, ob sie geneigt bezw. im Stande wären, die geisteskranken Lothringer bei sich aufzunehmen und gegen Vergütung zu verpflegen, hatte kein günstiges Ergebniss. Auch Stephansfeld im Elsass konnte nicht entgegen kommen. So vortheilnafte Bedingungen, wie sie Maréville gewährte, hätte man ohnedies in Deutschland nicht erlangt — ausserdem fürchtete man, sie bei einer etwa nothwendig werdenden Erneuerung des Vertrages auch von Maréville nicht mehr erlangen zu können. Dazu kam, dass Maréville für die lothringischen Kranken im allgemeinen bequemer und billiger zu erreichen war, als irgend eine der deutschen Anstalten, die für dieselbe in Frage kommen konnten — Stephansfeld nicht ausgenommen. Andererseits freilich durfte darüber kein Zweifel bestehen, dass die Beschaffung einer geeigneten, auf d e u t s c h e m Boden g e l e g e n e n Unterkunft für dio Kranken DeutschLothringens eine der dringendsten Aufgaben der deutschen Verwaltung bildete, und zwar nicht nur aus allgemein politischen, sondern auch aus anderen Gründen — man denke nur an die Unannehmlichkeiten, denen die Angehörigen eines in Maréville verpflegten Kranken bei dessen Besuch schon in der Stadt Nancy, die sie passieren mussten, um nach Maréville zu kommen, nur allzuleicht dann ausgesetzt waren, wenn sie deutsch sprachen oder gar, wenn sie aus Altdeutschland stammten! Am 20. Juli 1871 verfügte deshalb der R e i c h s k a n z l e r , dass für ein I r r e n a s y l im L a n d e s e l b s t zu sorgen sei. (Entstehungsgeschichte und Beschreibung der Lothringischen Bezirks-Irrenanstalt Saargemünd von Sanitätsrath Dr. D i t t m a r , Direktor. Sonderabdruck aus dem zehnjährigen Bericht der Anstalt. Saargemünd, Völcker'sclie Buchdruckerei 1899.)

Reichaland Elnss-Lothringen.

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895 —

Saaigemttnd.

Die Anstalt ist 1875—1880 für 3 000 000 M im Pavillonsystem erbaut, Mai 1880 eröfbet. Areal 58 ha, wovon 16 ha anf die Gebäude und Höfe fallen. Dem umfangreichen l a n d w i r t schaftlichen Betriebe dienen die nahe der Anstalt liegenden Gebäude des ehemaligen Hofgntes, in denen sich 22 arbeitende Kranke in kolonialer Verpflegung befinden. V o r s t a n d : Direktor Sanitätsrath Dr. Dittmar. 2 Oberärzte. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 1 Oberpfleger, 1 stellvertretender Oberpfleper, 13 barmherzige Schwestern vom St. Vincenz von Paula aus Strasburg, 30 m., 27 w. ausgebildete Krankenwärter, 3 m., 10 w. Privatpfleger. 657 Betten, darunter 47 f. m., f>7 f. w. Pensionäre in 3 Klassen. 1899/1900 wurden 773 (355 m., 418 w.) Kranke durchschnittlich 281 Tage verpflegt, 18 ni., 17 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899/1900 betrugen 3S3 829,13 M, die Einnahmen 388 167,38 M und setzten sich zusammen aus 208 940,o.i M Verpflegungsgeld für Normalkranke, 104 424,5 5 M Verpflegungsgeld fur Pensionäre, 65 656,7 8 M für verkaufte Produkte (der Geldwerth der in der eigenen Lanawirthschaft erzeugten und in der Anstalt verbrauchten Produkte erscheint unter den obigen Ziffern in Einnahme und Ausgabe) und 9 146,oi M Zuschuss des Bezirks. A u f n a h m e b e d i n g u n g e n (vom 20. Okt. 1899). § 1. Die Irrenanstalt bei Saargemünd ist bestimmt, gleichmässig als Heilanstalt, wie als Pflegeanstalt (für Unheilbare) zu dienen. Es werden sowonl Kranke aufgenommen, welche auf obrigkeitliche Anordnung und öffentliche Kosten (placements ordonnés par l'autorité publique), als solche, welche auf private Kosten (placements volontaires) als Pensionäre zu verpflegen sind, und sind die nachstehenden Aufnahmebedingungen in Gemässheit des französischen Irrengesetzes vom 30. Juni 1838 festgesetzt. Die Anstalt ist im Sinne der menschenfreundlichen Irrenfürsorge nach bewährten ärztlichen Grundsätzen in einer den Kranken alle Annehmlichkeiten bietenden Vollkommenheit und räumlichen Ausdehnung erbaut Sie liegt 2 km vom Bahnhof Saargemünd, nahe der Saar, in gesunder, anmuthiger Gegend. Sie umfesst eine Fläche von über 50 ha und bietet durch ihre ausgedehnten Gärten und den Betrieb einer grösseren Landwirthschaft den Kranken mannigfache Gelegenheit zu leichter und ihrem Zustand heilsamer Beschäftigung. Vorgesetzte Behörde ist der Bezirkspräsident von Lothringen; ein durch ihn ernannter A u f s i c h t s r a t h von 5 Mitgliedern versammelt sich m o n a t l i c h in d e r A n s t a l t und ist zur Ueberwachung aller Zweige des Anstaltsdienstes berufen. § 2 belehrt über die Nothwendigkeit, die Kranken f r ü h z e i t i g der Anstalt anzuvertrauen. § 3. Die Aufnahme derjenigen l o t h r i n g i s c h e n K r a n k e n , deren Unterhaltungskosten der Bezirk oder die Gemeinde (ganz oder theilweise) tragen und welche die Verpflegung der untersten (III.) Verpflegungsklasse erhalten („Normalkranke"), hat die betreffende Ortsbehörde durch Vermittelung des Kreisdirektors bei dem Bezirkspräsidenten nachzusuchen. § 4. In d r i n g e n d e n F ä l l e n ist den B ü r g e r m e i s t e r n des Bezirks Lothringen sowie dem Polizeidirektor der Stadt Metz die unverzügliche vorläufige Unterbringung von Kranken in die Anstalt gestattet. Die Aufnahme setzt in diesem Falle die Vorlage eines s c h r i f t l i c h e n (auch telegraphischen) Aufnabmeantrags des Bürgermeisteramts (oder der Polizeidirektion zu Metz) s o w i e e i n e r ä r z t l i c h e n B e s c h e i n i g u n g bei der Anstaltsdirektion voraus. Der Antrag bezüglich des Unterhalts aus öffentlichen Mitteln ist alsdann binnen 24 Stunden von der Ortsbehörde in der oben (§ 3) bezeichneten Weise durch den Kreisdirektor an den Bezirkspräsidenten zu richten. § 5. Wenn die V e r p f l e g u n g s k o s t e n des Kranken ganz v o n d e r F a m i l i e getragen werden sollen, so ist ein schriftlicher Aufnahmeantrag seitens der Angehörigen oder aes Vormundes des Kranken oder durch Vermittelung der Ortsbehörde an den Direktor der Anstalt zu richten. — Zur Aufnahme sind in diesem Falle ausserdem u n b e d i n g t e r f o r d e r l i c h und spätestens bei Zuführung des Kranken vorzulegen: 1. ein ä r z t l i c h e s Z e u g n i s s , welches genaue Angaben über die Krankheit und ihren Verlauf enthält. Dieses Zeugniss darf bei der Aufnahme des Patienten nicht ü b e r 14 Tage a l t sein; 2. der Vorschuss der Verpflegungskosten auf ein Vierteljahr; 3. ein schriftlicher Verpflichtungsschein. Der Direktor hat das Recht, ausserdem noch die Vorlage oder die Nachlieferung folgender Papiere zu verlangen: 4. eines G e b u r t s z e u g n i s s e s oder einer anderen öffentlichen Urkunde, welche den Zivilstand des Kranken feststellt; 5. einer E r k l ä r u n g d e r O r t s b e h ö r d e , dass der Aufnahme des Kranken kein Bedenken entgegensteht; 6. einer A u s k u n f t der Ortsbehörde über die Vermögensverhältnisse des Antragstellers. § 6. Für a k t i v d i e n e n d e M i l i t ä r p e r s o n e n ist ein schriftlicher Aufnahmeantrag soitens der zuständigen Militärbehörde oder des betreffenden Garnisonlazarets, für (nicht militärische) G e f a n g e n e ein solcher seitens der Staatsanwaltschaft oder des zuständigen Richters rechtzeitig bei der Anstaltsdirektion zu stellen. Dem Aufnahmeantrag sind in diesen Fällen ein ä r z t l i c h e s Z e u g n i s s über den Zustand des Aufzunehmenden, sowie zur Kenntnissnahme des Direktors die etwaigen (Untersuchungs-, Straf-, Gefangniss-) A k t e n , und bei aktiv dienenden Militärpersonen das sogenannte Nationale beizufügen. Durch den Aufnahmeantrag verpflichtet sich die betreffende Behörde zugleich zur Erlegung der Verpflegungskosten für den Aufzunehmenden (§ 7), solange derselbo nicht aus dem Militärverband bezw. der Haft entlassen ist. Die Aufnahme eines Angeschuldigten zur B e o b a c h t u n g seines Geisteszustandes (/i Atmosphären Hochdruck und einer Tagesleistung von 1 100 cbm. Anlagekosten: 120 000 M. — Städtischer S c h l a c h t h o f seit 1862 im Betrieb. Ein N e u b a u ist geplant. — Eine W a r m - B a d e a n s t a l t , eine Bade- und Schwimmanstalt seit 1899 in Benutzung, Privatunternehmer]. Uarnisonlazaret. 1832 als Wohnhaus erbaut, 1879 vom Reichsmilitärfiskus angekauft und seit dem 6. April 1881 benutzt. Neubau wird ausgeführt. V o r s t a n d : Obentabsant L KL Dr. Boldt. W a r t e p e r s o n a l : 4 ausgebildete Militärkranken Wärter. 80 Betten. 1898 worden 566 Kranke durchschnittlich 22, i Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — Hennebergscher Desinfektor T O I für die Garnison. PfriLndner- nnd Krankenhaus. Im 18. Jahrhundert errichtet. N e u b a u geplant. E i g e n t ü m e r : Annenrath. Arzt: Dr. Lutter, Kantonalarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 Schwestern der Kongregation Sancta Christiana in Metz. 24 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,so M täglich. 1899 wurden 31 m., 4 w. Kranke durchschnittlich 41 Tage verpflegt, 1 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 2 Pfründner, 5 Altersschwache, 3 Sieche. Die Ausgaben 1899 betrugen 4443,97 M, die Einnahmen 6783 M, letztere setzten sich zusammen aus 2(X)5 I i Verpflegungseld, 95 M für verkaufte Produkte, 786 M Kapitalszinsen, 1000 M Zuschuss der Stadt, 912 M iegaten, Geschenken und 1 985 M aus sonstigen Quellen.

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St. Epvre, 195 Einw. (Kreis Chäteau-Salina, Bezirk Lothringen). Hospiz. 1792 durch Madame de Cuvry gegründet. E i g e n t h f l m e r : Die Gemeinde. Arzt: Dr. Nottebaum. 4 barmherzige Schwestern, Borromäerinnen aus Nancy. 38 Betten. Verpflegungspreis-. 1,60 M täglich. 1899 wurden 12 m., 8 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 3 w. sind gestorben. St. Johann von Bassel, 635 Einw. (Kreis Saarburg, Bezirk Lothringen). Matterhans der Congregatlon der Schwestern der göttlichen Vorsehung. 1762 zu Metz von M a r t i n Moye gegründet. 10 Schwestern in Krankenanstalten. Häusliche Krankenpflege wird vorwiegend übernommen, ausserdem Erziehung der Jugend auf dem Lande St. Kreutz im Leberthal, 3 475 Einw. (Kreis Bappoltsweiler, Bezirk Oberelsass). Spital. 1868 gegründet, 1898 erweitert. Selbständige Anstalt unter Aufsicht der Gemeindeverwaltung. Arzt: Dr. Magnus. 4 barmherzige Schwestern aus Allerheiligen in Strassburg. 44 Betten. St. Markus, Gemeinde Geberechweier (Kreis Gebweiler, Bezirk Oberelsass). Mutterhaus der Congregatlon der Schwestern vom heiligen Joseph. 1845 gegründet für ambulante Krankenpflege and Erziehung von Waisenkindern. 245 Schwestern. 39 Filial häuser im Elsass und 13 im Grossherzogthum Baden; damit sind 5 Kinderbewahranstalten, 3 Armenhäuser nnd 1 Arbeiterinnenheim verbunden. Ausserdem hat die Congregation ein Waisenhaas mit 90 Waisenmädchen. St. Peter, 359 Einw. (Kreis Schlettstadt, Bezirk ünterelsass). Rekonvalescentenhans. E i g e n t h ü m e r : Kloster Allerheiligen in Strassburg; dort sind die Aufnahmebedingungen zu erfahren. QnttsUdt, Krsnkenbaus-Lexlkoii fttr daa Dentaelie Reich, 57

St. Pitt—Sennheim.

— 898

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Reichsland Elsass-Lothringen.

St. Pilt, 1 771 Einw. (Kreis Rappertsweiler, Bezirk Oberelsass V Städtische W a s s e r l e i t u n g , Enteisenungsanlage geplant. — Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital. 1864 errichtet, Neubau des Wirtschaftsgebäudes 1899 vollendet. Selbständige Anstalt unter Aufsicht der Gemeindeverwaltung. A r z t : Dr. Halbedel, Kantonalarzt in Berghein). 4 barmherzige Schwestern aus Niederbronn. 2(> Betten. 189!) wurden 8 Kranke, 12 Pfründner, Altersschwache, Sieche und 4 Waisenkinder verpflegt. — Scheringscher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Aesculap) wurde 1899 angeschafft, Anschluss an die städtische Wasserleitung seit 1898. Schiltigheim, 8 609 Einw. (Landkreis Strassburg, Bezirk Unterelsass). Anstalt St. Charles. Waisenanstalt und Pensionshaus. R e k o n v a l e s c e n t e n h a u s , insbesondere zur Erholung barmherziger Schwestern. E i g e n t h ü m e r : Kloster Allerheiligen in Strassburg. Warte p e r s o n a l : 13 Vincentinerinnen. 170 Betten. Schlettstadt, 9 304 Einw., 5 Aerzte, 1 Zahnarzt, 3 Hebammen, 3 Apotheken (Ereis Schlettstadt, Bezirk Unterelsass). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden, an der Jll im Osten der Stadt am Breisacher Thor gelegen. — Eine O r t s - P o l i z e i - V e r o r d n u n g vom 19. Januar 188'2 regelt die Anlage der Aborte und Dunggruben und deren Reinigung und Entleerung durch das städtische AbfuhrWesen. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u wird durch don Kantonalarzt ausgeführt. — Desi n f e k t i o n s a p p a r a t e sind im Bürgerspital zur allgemeinen Benutzung. O e f f e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n , für Männer und Frauen getrennt, befinden sich auf dem Jllmühlkanal. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 15. Mai 1875. Garnisonlazaret. 1893/94 erbaut und am 1. Okt. 1894 bezogen. Es liegt im Norden der Stadt, an der Strassburger Strasse. V o r s t a n d : Stabsarzt Dr. Gritzka. W a r t e p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter. 25 Betten. 1898 wurden 183 Kranke durchschnittlich 26 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Bürger - Spital. Aelteste Urkunde (Schenkung) vom Jahre 1321, 1807 neu gegründet. 1898 sind grössere Neubauten ausgeführt. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. Leitender A r z t : Dr. Houllion. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 10 barmherzige Schwestern aus Strassburg und 1 ausgebildeter Krankenwärter. 189 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,40 M, für Auswärtige 1,80 M, für Krankenkassen l,3o M, für Kinder 0,60 bis 0,so M täglich. 1898 wurden 173 m., 125 w. Kranke und Arme verpflegt, ausserdem 73 Pfründner. Schnierlach, 2199 Einw. (Ereis Eappoltsweiler, Bezirk Oberelsass). Spital. 1869 gegründet. Errichtung einer Tobzelle für Geisteskranke, einer Badeeinrichtung und von Isolirzimmern für ansteckende Krankheiten geplant. Selbständige Anstalt unter Aufsicht der Gemeindeverwaltung. A r z t : Dr. Schiele, Kantonalarzt. 4 barmherzige Schwestern aus Allerheiligen in Strassburg. 36 Betten. 18'J9 wurden 69 Kranke und 72 Pfründner verpflegt. — Elektrische Beleuchtung seit 1898, ScheringscherDesinfektionsapparat(Aesculap) wurde 1899 angeschafft. Selz, 1 654 Einw. (Ereis Weissenborg, Bezirk Unterelsass). Spital. Gegründet von der Ortsbehörde 1459 unter dem Namen „Elend-Huss". E i g e n t h ü m e r : Die Gemeinde. A r z t : Dr. Vetter. 3 barmherzige Schwestern ans Strassburg. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,20 und 2 M täglich. 1899 wurden 3 w. Kranke durchschnittlich 32 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 4 Altersschwache nnd 3 Kinder. Sennheim, 4 738 Einw. (Ereis Thann, Bezirk Oberelsass). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital, gegründet 1832. Stiftung. Arzt: Dr. George. W a r t e p e r s o n a l : 9 barmherzige Schwestern aus Strassburg. 74 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : l,ao — 2,*o M, für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 50 m., 34 w. Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 9 m., 13 w. sind gestorben Ausserdem verpflegt 53 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 15 405 M, die Einnahmen 17 332 U. — Verleihanstalt von Krankenpflege-tier&then, 1897 gegründet (siehe Thann). Es werden zu Preisen von 10—50 Pf. pro Woche Badewannen, Schienen, Inhalirapparate, Hochhalter, Luftkissen, Bettpfannen, Eisbeutel u. s. w. ausgeliehen, nur gegen Verordnung von Aerzten. V e r w a l t e r : Steuerbote Schnebele.

Beichaland Elsass-Lothringen



899



Sierck, SUnnt.

St. Andreas-Anstalt für Idioten. 1891 g r ü n d e t Eigenthümer: Der Orden der Schwestern vom heiligen Kreuz in Strasburg. Hausarzt Dr. George. Wartepersonal: 55 barmherzige Schwestern, 4 Krankenwärter. — Aufnahmebedingungen: Die Schwestern vom heiligen Kreuze stehen der Anstalt vor und verpflichten sich, für das geistige und leibliche Wohl der ihnen anvertrauten Pfleglinge bestmöglichst Sorge zu tragen. Insbesondere werden sie bemüht sein, die geistige Entwicklung und das übernatürliche Seelenleben der Schwachsinnigen zu befördern. — Diejenigen Kinder, welche bildungsfähig sind, erhalten eigenen Unterricht. — Die Aufzunehmenden müssen zur Zeit der Aufnahme sonst körperlich gesund sein and haben diesbezüglich ein ärztliches Zeugniss vorzulegen. Desgleichen muss über deren leiblichen und geistigen Zustand das Gutachten eines Arztes erstellt werden. — Die Anmeldung hat bei der jeweiligen Anstalts-Vorsteherin zu geschehen, welche dann nach eigener Anschaaong oder empfangener Mittheilung bestimmt, ob der betreffende Pflegling sich für die Anstalt eignet. — Der Austritt eines Zöglings kann jederzeit erfolgen, soll jedoch, wenn immer möglich, einen Monat vorher angemeldet werden — Das jährliche Pflegegeld, welches vierteljährlich im voraus zu entrichten ist, beträgt 200—320 M. Bietet jedoch die Abwartang besondere Schwierigkeiten oder werden besondere Anforderungen gestellt, so wird dem entsprechend das Pfleeegeld erhöht. Dasselbe geschieht, wenn die Angehörigen bei Anmeldung eines Kindes ein besonderes Gebrechen desselben oder irgend einen Umstand verheimlicht naben, welcher der Anstalt grössere Kosten verursacht. Ausserdem ist für das Bett ein einmaliger Beitrag von 20—40 M zu entrichten. — Die Auslagen für den Arzt bestreitet die Anstalt. — Die Eintretenden haben eine hinreichende Ausstattung an Kleidern und Wäsche mitzubringen. Die Anstalt bestimmt das Nähere hierüber. Abgängige Kleidungsstücke sind von den Pflegegebern durch andere zu ersetzen. Es können solche auch auf Separat-Rechnung von der Anstalt bezogen werden. — Bei Aufnahme eines Pfleglings wird ein Pflegschaftsvertrag abgeschlossen und jedem Theile ein Eiemplar eingehändigt. — Das vorausbezahlte Kostgeld verbleibt bei Todesfall der Anstalt. Die Beerdigungskosten sind von der Familie zn tragen. — Alle Pfleglinge unterstehen der Hausordnung. Ist ihr Benehmen der Art, dass das allgemeine Wohl der Anstalt eine Entlassung bedingt, so kann diese jederzeit ohne Aufkündigung und ohne Zurückerstattung des für das laufende Vierteljahr vorausbezahlten Kostgeldes erfolgen. Schäden, welche Zerstörungssüchtige etwa anrichten, hat der Pflegegeber zu ersetzen. — In allem, was die Pflege und Erziehung des Kindes betrifft, wird der Anstalt freie Hand gelassen. Die Angehörigen erhalten auf Anfragen Bericht über Befinden und Fortschritte der Pflegebefohlenen. — 1899 wurden 122 m., 144 w. Idioten verpflegt, 3 m., 9 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 53 300 M, die Einnahmen 49 100 M, letztere setzten sich zusammen aus 37 500 M Verpflegungsgeld, 10000 U Zuschuss des Staates, 1600 M des Bezirks. Si«rok, 1189 Einw. (Kreis Diedenhofen, Bezirk Lothringen). Städtischer Schlachthof vorhanden. B&rgerspital. 1434 durch M a r g a r e t h a von Bayern, Gemahlin Karls II., Herzogs von Lothringen, gestiftet. 1790 schlo88 die revolutionäre Regierung das Haus und zog alle Güter ein. Die (jesammtsumme der in die Staatskasse abgelieferten Gelder betrug 8292,so M Im Jahre 1796 entschädigte die Republik das HospitaL — Eigenthfimer: Die Stadt. Arzt: Dr. Weinberg. Wartepersonal: 6 barmherzige Schwestern aus Allerheiligen in Strassbnrg. 50Betten. Verpflegungspreis: 3, 2, 1,60 M täglich. 1899 wurden 9 m., 22 w. Kranke durchschnittlich 24,4 Tage verpflegt, 2 m., 3 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 11 Pfründner, 3 Hospitaliten, 2 Altersschwache. Die Ausgaben 1899 betrufen 21 950,»» M, die Einnahmen 27 808,3? M, letztere setzten sich zusammen aus 6613,os M Verpflegungsgeld, 3673,76 M Kapitalszinsen, 16 940,19 M Legaten, Geschenken und 581,35 M aus sonstigen Quellen. — Eigene Wasserleitung. Sieronz, 1226 Einw. (Kreis Malhausen, Bezirk Oberelsass). Hospiz. Durch Vermächtniss der Frau Rogg aus Sierenz gestiftet. 13. Mai 1899 eingerichtet. Hospiz mit Rechtsfähigkeit. Leitender Arzt: Dr. Griesenbeck, Kantonalant. Wartepersonal: 7 barmherzige Schwestern aus Allerheiligen in Strassbnrg und 1 Krankenwärter. 80Betten. Verpflegungspreis: l,soMtäglich. 1899 wurden 185 m., 24 w. Kranke durchschnittlich 28 Tage verpflegt, 6 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 4 Pfründner, 12 Hospitaliten. Die Ausgaben 1899 betrugen 37 133,41 M, die Einnahmen 43458,83 M und Betztpn sich zusammen aus 7151,06 M Verpflegungsgeld, 648 M für verkaufte Produkte, 35 305,17 M Kapitalszinsen und 5354,60 M aus sonstigen Quellen. — An auserwählter Stätte, weithin in die Lande schauend, erhebt sich der schöne, harmonische Prachtbau. Derselbe besteht aus 4 getrennten Gebäuden: dem Hauptgebäude, welches die Krankensäle, das Operationszimmer, die Kapelle und Dienstwohnungen enthält, dem Kochküchengebäude mit Dampfkocheinrichtung und den erforderlichen Nebenräumen, der Waschküche mit Desinfektions- und Maschinenhaas und dem Isolirpavillon für ansteckende Krankheiten. Die verschiedenen Räumlichkeiten werden durch Niederdruck-Dampfheizung erwärmt und auch ventilirt, wozu sich im Keller eine Dampfkesselanlage befindet, welche eben57*

Stepliansfeld-Hôrdt—Strassburg.

— 900 —

Reichsland

Elsass-Lothringen.

falls zur W a r m w a s s e r b e r e i t u n g f ü r B ä d e r und sonstige Zwecke sowie zur B e d i e n u n g der Dampfkochapparate dient. S ä m m t l i c h e R ä u m e der Anstalt werden e l e k t r i s c h b e l e u c h t e t ; sie ist m i t einer eigenen Telephonanlage sowie m i t elektrischen Uhren versehen. Die W a s s e r v e r s o r g u n g erfolgt d e r a r t , dass eine doppelt wirkende Transmissionspumpe das Wasser aus einem in der N ä h e der Waschküche angelegten Brunnen saugt und nach dem Reservoir leitet, welches auf dem dem Hospize g e g e n ü b e r liegenden H ü g e l errichtct ist. Dasselbe enth ä l t 40—50 000 Liter und wird m i t dem Pumpenwerk in fi—8 Stunden gefüllt. Aus dem Reservoir wird das Wasser m i t t e l s besonderer L e i t u n g in die verschiedenen Gebäulichkeiten zurückgeführt. Die A b w a s s e r sowie das Regenwasser werden in unterirdischen K a n ä l e n nach dem D o r f b a c h e geleitet. Das ganze Hospiz ist m i t allen Einrichtungen der Neuzeit auf das Beste versehen und b i r g t in seinem I n n e r n herrliche, m i t kostbaren Möbeln der Stifterin a u s g e s t a t t e t e R ä u m e und Gemächer. Die Krankensäle bieten ostlich eine prächtige Aussicht auf einen grossen Thcil des badischen Schwarzwaldes, während im Süden die bewaldeten Höhen des J u r a den Kranken sichtbar sind. Hübsche Anlagen und G ä r t e n mit Springbrunnen machen den Kranken den Aufe n t h a l t im F r e i e n a n g e n e h m . Die Kosten f ü r die g e s a m m t e n B a u t e n und Einrichtungen betragen 320 000 M.

Stephansfeld-Hördt (Landkreis Strassburg, Bezirk Unterelsass). Vereinigt« elsässische Bezirks-Irrenanstalten. Die Anstalt S t e p h a n s f e l d , 1. Nov.

1835 eröffnet, nach dem Pavillonsystem erbaut, n i m m t einen Flächenraum von über 20 h a ein. Zun ä c h s t I r r e n - H e i l - und P f l e g e a n s t a l t f ü r Unterelsass, dessen E i g e n t h u m sie ist. Sie ist dazu b e s t i m m t , dem französischen Irrengesetz von 1838 gemäss die Kranken des D e p a r t e m e n t s des N i e d e r r h e i n s aufzunehmen, verpflegt auf Grund eines Kontraktes auch die Kranken des Bezirks O b e T e l s a s s . Seit der 1877 erfolgten E r n e u e r u n g dieses Kontraktes übernahm der Bezirk Oberelsass die Verpflichtung, das dem Bezirk Unterelsass gehörige, l ' / j Stunden von Stephansfeld gelegene Depot de Mendicité H ö r d t in eine m i t Stephansfeld u n t e r gemeinsamer Direktion und V e r w a l t u n g zu vereinigende P f l e g e a n s t a l t einzurichten. Der Bezirk O b e r e l s a s s h a t zur Zeit das R e c h t , 500 Kranke in beiden Anstalten unterzubringen. 2 Villen m i t 100 B e t t e n wurden 1899 erbaut. Die Filialanstalt H ö r d t , am 1. April 1878 eröffnet, ist ebenfalls nach dem Pavillonsystem erbaut. Sie liegt auf einem vollständig arrondirten Terrain von 17 ha, welches von den K r a n k e n b e w i r t s c h a f t e t wird. H ö r d t ist m i t Stephansfeld durch Tolcphonleitung verbunden. Beide Anstalten b e w i r t s c h a f t e n m i t den g e p a c h t e t e n Gütern nahezu 71! ha. In den zahlreichen W e r k s t ä t t e n der Anstalt Stephansfeld wird fast der ganze Bedarf der beiden Anstalten f e r t i g gestellt. D i r e k t o r und Chefarzt beider A n s t a l t e n : Dr. J. Vorster. Oberarzt in S t e p h a n s f e l d : D r . Hess, in H ö r d t : Billmaier. 4 Assistenzärzte in Stephansfeld, 1 in Hördt. 42 b a r m h e r z i g e Schwestern (33 in Stephansfeld, y in Hördt) aus Allerheiligen in Strassburg, 89 W ä r t e r einschl. O b e r w ä r t e r (6G in Stephansfeld, 2'i in Hördt), 100 W ä r t e r i n n e n und Dienstmägde (71 in Stephansfeld, 29 in Hördt). 1-483 B e t t e n , in Stephansfeld 994, in H ö r d t 494. 1899 wurden 1659 (838 m., 821 w.) Geisteskranke verpflegt, 50 in., 57 w. sind gestorben. — Seit 1898 ist in S t e p h a n s f e l d elektrische B e l e u c h t u n g eingerichtet.

Stieringen-Wendel, 3 646 Einw. (Kreis Forbacli, Bezirk Lothringen). Hospital flir Grubenarbeiter. 1891 von dor Eisenberufsgenossenschaf't eingerichtet. E i g e n t h ü m e r : F i r m a De W e n d e l fils in Hayingen. V o r s t a n d : Krankenkasse Kleinrosseln. A r z t : D r . Herges in Forbach. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern der göttlichen Vorsehung aus P e l t r e . 12 Betten. 1899 wurden 174 Kranke durchschnittlich 12 Tage verpflegt. Die Ausgaben und E i n n a h m e n 1S99 betrugen 2 882,GO M.

Still, 1 044Einw. (Kreis Mölsheim, Bezirk Unterelsass). B l i n d e n a n s t a l t „ S t . O t t i l i e " . 1895 gegründet. E i g e n t h ü m e r : Die Schwestern vom heiligen Kreuz in Strassburg. A r z t : Kantonalarzt Dr. H a r t m a n n in Lützelhausen. 22 b a r m herzige Schwestern. Der j ä h r l i c h e Pensionspreis b e t r ä g t 400 M. 1899 wurden 24 m., 23 w. Blinde verpflegt, ausserdem 5 Pli ündner. Die Ausgaben und Einnahmen 181)9 betrugen 23 890,96 M, l e t z t e r e setzten sich zusammen aus 9 087 M Verpflegungsgcld, 315,to M f ü r verkaufte P r o d u k t e , 10 000 M Zuschuss des Bezirks, 400 M der Gemeinde und 4 488,26 M Legaten, Geschenken und Kollekton.

Strassburg i. Elsass, 146 700 Einw., 196Aerzte, 13 Zahnarzt?, 78 Hebammen, 28 Apotheken (Stadtkreis Strassbnrg, Bezirk Unterelsass). Wasserleitung: F i l t r a t i o n (Grundwasser

S e p t e m b e r 1879 de6 Rheinthals).

eröffnet; künstliche Hebung ohne künstliche Anlagekosten: 3 691 521 M, L e i s t u n g s f ä h i g k e i t :

Reichsland Elsaas-Lothringen.

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Strassbnrg i. Elsas«.

6 570 000 cbm jährlich, Gesammtwasserförderong: 3 443802 cbm Wasser 1897/98. — Städtischer Vieh- and S c h l a c h t h o f , 1. April 1891 eröffnet. Kühlhaus, 2 Eismaschinen (System Pictet) o. s. w. Der Gesammtwerth einschl. Baaterrain and älterer Gebäude betrog nach Fertigstellung am 1. April 1898: 1 854 347 M. Die Anlage hat eigenes Wasserwerk and Entwässerungsanlage. Beleuchtung durch Gas und Elektrizität. 1898/99 worden anf dem Viehhof angetrieben: 4 815 Ochsen, 1306 Stiere, 9 318 Kühe, 26 250 Kälber, 28 484 Schweine, 6102 Hammel; im Schlachthof kamen zor Schlachtung: 6 530 Ochsen, 2 772 Stiere, 6 027 Kühe, 2 952 Kälber, 36 646 Schweine, 11469 Hammel und Schafe, 22 Ziegen, 1190 Pferde und 23 Esel und Fohlen. — N e u k a n a l i s a t i o n , welche sämmtliche Abfallstoffe einschl. der Abwässer der Jll bezw. dem Ehein unterhalb Roprechtsau zuführt, ist in der Ausführung begriffen. Da die Jll zu wenig Wasser hat bezw. zu langsam fliesst, wird ihr durch einen bei Erstem erbauten Kanal noch Rheinwasser zugeführt. Die Neokanalisation war am 1. April 1898 dorchgeföhrt auf 11000 m mit 120 Haasanschlüssen. Bis zur Fertigstellung der Neokanalisation werden die Fäkalien durch Abfahr (System Talard mit Dampfbetrieb) beseitigt. — Die ä r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u wird dorch 8 Gemeindeärzte vorgenommen. — Städtische D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t im Bürgerspital, seit Oktober 1897. Es wurden Desinfektionen im Jahre 1898/99 vorgenommen in 128 Tagen: an Mobilien in 371 Fällen, davon 31 onentgeltlich; in Wohnräamen in 64 Fällen, davon 12 anentgeltlich. — Oeffentliche B a d e a n s t a l t e n : Zwei Frei- (Flass-) Bäder, errichtet 1884 und 1893/94. Zwei Volksbäder: 1. Wörthel, errichtet 1893, Anlagekosten etwa 54 000 M, enthaltend 18 Zellen mit Braosebädern and 8 Wannenbadzellen; 1898/99 worden verabreicht 24478 Braose- und 4866 Wannenbäder. 2. Akademieplatz, eröffnet 1. Febr. 1895, Anlagekosten 35378 M, 16 Zellen mit Braosebädern, 2 mit Wannen; 1898/99 wurden verabreicht 33 768 Brause- und 8312 Wannenbäder. Ausserdem für die Garnison 4 Schwimmbadeanstalten, theils in der Jll, theils in den vorhandenen Kanälen. — B a u - P o l i z e i - O r d n u n g vom 30. Nov. 1891. Ctarnisonlazaret I. 1740 erbaot. Es liegt im Süden der Stadt. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Spies. Wartepersonal: 6 barmherzige Schwestern, 30 ausgebildete Krankenwärter. 680 Betten. 1898 wurden 5 045 Kranke durchschnittlich 20,9 Tage verpflegt, 8 sind estorben. — Gasbeleuchtung, Ventilation durch Loftzuführung zu den Heizschlangen der 'ampfheizung, Abführungsscnlote in den Mauern, Niederdruck-Dampfheizung und RegulirFüllöfen, 1 kleiner feststehender, 1 grosser fahrbarer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t von Gebr. Schmidt in Weimar. Qarnlsonlazaret II. 1887/90 erbaut und am 1. Nov. 1891 bezogen. Es liegt ausserhalb der Stadt. Vorstand: Generaloberarzt Dr. Wischer. Wartepersonal: 6 ausgebildete Militär-Krankenwärter. 200 Betten. 1898 wurden 1550 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt. — Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, DoppelmantelKegulir - Füllöfen (System Deuster - Strassburg) und Sanitätsöfen, D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (System Rietschel « Henneberg T I — III), eigene Wasserleitung und Anschluss an die städtische Wasserleitung seit Mai 1899.

g

Bezirks-GefKngnis. Arzt: Dr. Metzenthin. Wartepersonal: 1 barmherzige Schwester aus Strassburg. 1899 wurden 108 m., 6 w. Kranke durchschnittlich 6,5 Tage verpflegt, 2 m. sind gestorben. Bürger-Spital. Die Zeit der Gründung kann nach einer namen- und datumlosen Handschrift auf das Jahr 657 zurückgeführt werden. Erhardt, Bischof von Regensburg, kam nach Strassbnrg; bei dieser Gelegenheit stiftete Eticho, der erste Herzog von Elsass und Vater der heiligen O t t i l i e , ein Spital mit einer dem heiligen Erhardt gewidmeten Kapelle. Jedenfalls ist erwiesen, dass ein Spital schon vor dem 12. Jahrhundert bestand; das älteste bekannte Dokument ist eine im Spitalarchiv aufbewahrte Urkunde aus dem Jahre 1143, worin der Bischof Burkard alle früheren Privilegien und Schenkungen bestätigte und beträchtlich vermehrte. Die Anstalt befand sich in dem Spitalgässchen und vergrösserte sich nach und nach gegen das ehemalige Schlachthaus (die grosse Metzig) hin. Sie stand unter der Verwaltung der Bischöfe bis 1263; nach dem Kriege der Stadt gegen ihren Bischof Walter von Gerolds eck übergab letzterer das Spital der Stadt. Von dieser Zeit an bis zor Revolotion wurde die Verwaltung durch 3 von und aus dem Rath gewählte Pfleger besorgt. Bei der Epidemie, welche 1313—1316 Strassburg verheerte, genügte aas Spital den Ansprüchen nicht, und die Anstalt worde in ein vor dem Spitalthor gelegenes Gebäude verlegt. Ein von dem Bischof Heinrich von Geroldseck der Stadt geschenktes grösseres Anwesen in der Verlängerung des Bocksgässchens vor dem „Bundethor", rechts von dem jetzigen Spitalthore, wurde zur Unterbringung des Spitales benutzt. In der Nähe befand sich ein notwendiges Attribut, die „Spitalgrub". Von dieser Zeit an nannte man das Spital hospital maius, das mehre (grosse) Spital, um es von dem Phynaspital, hospital minus, kleinem Spital, zu unterscheiden. Es blieD aber nicht lange dort. 1392 wurde die Stadt in einen Krieg mit dem Bischof Friedrich von Blankenheim verwickelt; da das Spital nahe an den Stadtmauern lag, wurde es niedergerissen und die Kranken in den Stallhof, auch Herrenstall genannt (jetziges Tabakmagazin im Finkweiler), untergebracht. Ein neaes Spital wurde dann 1395 auf der Stelle des heutigen gebaut und 1398 bezogen.

Strasburg i. Elsas«.



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Reichüland Elsass-Lothringen.

Das Spital war anfänglich sehr arm, allein Schenkungen aller Art, Privilegien, Begünstigungen von Kaisern, Päpsten, Konzilien, Bischöfen, Magistrat und Privaten vermehrten siemlich schnell das Vermögen. Als die Stadt zum Protestantismus übertrat, wurden zahlreiche Klöster und Stiftungen eingezogen und ihr Vermögen ganz oder zam Theil dem Spitale zugewiesen, wenn aach die Verpflichtungen dieser Anstalten von demselben übernommen werden mussten. Speziell seien erwähnt: 1525 das St. Klarakloster auf dem damaligen Rossmarkt, heute Broglie; 1530 daB Predigerkloster an der Stelle der Neuen Kirche und aas Kloster des heiligen Arbogast an der Stelle des heutigen Wirthshauses zum grünen Berg; 1701 das Kloster von S t Barbara und das Haus zu den guten Leuten ; 1789 die Elenden-Herberge und das Blatterhaus. Auch zahlreiche Privatstiftungen flössen dem Spitale zu, welches bis zum heutigen Tage von dem Wohlthätigkeitssinne der Strassburger begünstigt wird. Es sei nur erinnert an aas von AuguBt E h r m a n n gemachte Legat von mehr als 1000000 Fr. zur Gründung und Unterhaltung eines Reconvalescenten-Hospizes. Den 6. Novbr. 1716 zerstörte eine Feuersbrunst in einigen Stunden das ganze Spital-, 4 Personen kamen dabei um. Die Kranken und die Pfriindner wurden zuerst in der ElendenHerberge untergebracht und später in dem vor dem Spitalthor gelegenen Lazaret, welches die Stadt 1C74 angekauft und für kranke Soldaten eingerichtet hatte. Der Neubau wurde 1727 vollendet. Eine zweite Feuersbrunst legte am 23. März 1791 die Irrenabtheilung in Asche. Leider wurde sie wieder an dem nämlichen Platze aufgebaut und behielt diese Bestimmung bis 1835, wo die Irren in die neu gegründete Anstalt Stephansfeld verbracht wurden. Das Spital enthielt 1782 17 Säle für Kranke und Pfründner; die Kranken waren Ungere Zeit nach der Konfession getrennt, später aber wurden Abtheilungen nach Art der Krankheit eingerichtet. Die Zahl der Kranken war gross, und die Betten stets besetzt. Hierzn trug nun allerdings wesentlich bei, dass sich bis 1877 der anatomische Hörsaal in der St. Erhards-Kapelle, der Präparirsaal, der Leichenkeller und anatomische Sammlungen in dem Hospitale befanden. Mit der Eröffnung der neuen Anatomie 1877 wurden diese Räumlichkeiten dem Spitale zurückgegeben, so dass sich dasselbe etwas erweitern konnte. Mehr Platz verschaffte die 1880 erbaute chirurgische Universitätsklinik, welche etwa 120 Kranke fasst. Noch mehr Raum hat die Eröffnung der psychiatrischen und gynäkologischen Universitätskliniken Im Jahre 1886 verschafft. (Die Universitätskliniken sind 6ämmtlich im Jahre 1885 in einer besonderen Festschrift beschrieben worden.) E i g e n t h ü m e r : Zivil-Hospizien (mit Rechtsfähigkeit). Vorstand: Direktor Gerval. W a r t e p e r s o n a l : 64 barmherzige Schwestern aus dem Mutterhanse Allerheiligengasse 11, 148 m. und w. ausgebildete Krankenwärter. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 1 Direktor, 10 Beamte, 2 katholische und 1 protestantischer Seelsorger. 1711 Betten. Verpflegungspreis: l,»o und 2,io M, für Kinder l,»o und l,«o M, für Auswärtige 2,ao —2,40 M, für Kinder 1,50—1,70 M, für Orts-Krankenkassen l,io M, für auswärtige 2,io—2,so M täglich. Dienstboten-Abonnement wird geplant. 1898/99 wurden 13 282 Kranke durchschnittlich 21 Tage verpflegt, 721 sind gestorben. Ausserdem verpflegt 470 Hospitaliten, Sieche und Krüppel. Die Ausgaben 1898 betrugen 897 782,ts M, die Einnahmen etwa 944 000 M und setzten sich zusammen aus 370 000 M Verpflegungsgeld, 1 230 M für verkaufte Produkte, 520000 M Kapitalszinsen und 37000 M aus sonstigen Quellen. Die Einnahmen sind wegen der Verbindung mit dem Waisenhaus nicht genau zu scheiden. Abtheflungen des Bürger-Spitals: UnlrersiUts• Klinik für innere Krankheiten. Neubau, wird am 1. April 1901 eröffnet. D i r e k t o r : Geheimer Medizinalrath Professor Dr. Naunyn. 5 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern, 4 m., 6 w. ausgebildete Krankenwärter. 111 Betten. 1899 wurden 1248 (735 m., 513 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 65 m., 54 w. sind gestorben. Universltlts - Klinik and Poliklinik für chirurgische Krankheiten. Operationssaal 1899 neu erbaut. D i r e k t o r : Geheimer Medizinalrath Prof. Dr. Madelung. 7 Assistenzärzte und einige Volontärärzte. W a r t e p e r s o n a l : 9 barmherzige Schwestern, 8 m., 11 w. ausgebildete Krankenwärter. 143 Betten. 1899 wnrden 2169 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 66 m., 38 w. sind gestorben. — Elektrisches Licht im neuen Operationssaal. Unlrersltlts- Klinik und Poliklinik für Kinderkrankheiten und (Or infektlöse Krankheiten. Direktor-, Prof. Dr. Kohts. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmh erzige Schwestern ständig, 2 nach Bedarf, Im., 7 w. ausgebildete Krankenwärter, weitere nach Bedarf. 120 Betten. 1899 wnrden 459 m., 384 w. Kranke durchschnittlich 24 Tage verpflegt, 77 m., 58 w. sind gestorben. CnlTersltft8.Klinik und Pollklinik für Syphilis und Hautkrankheiten. 1898 neu eingerichtet. D i r e k t o r : Professor Dr. Wolff. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Schwestern, 4 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 110 Betten: 59 für Syphilis-, 51 für Hautkranke. 1899 wnrden 1 115 (442 m., 673 w.) Kranke durchschnittlich 19 Tage verpflegt, 4 m. sind gestorben. Unlrerslttts-Klinik und Poliklinik für Augenkrankheiten. Neu erbaut und 1892 eröffnet. D i r e k t o r : Prof. Dr. Laqueur. 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Schwestern und 1 m., 4 w. ausgebildete Krankenwärter. 54 Betten. 1899 wurdon 624 (362 m., 262 w.) Kranke durchschnittlich 14 Tage verpflegt. IJnlTersltXts • Klinik und Poliklinik ffir Ohrenkranke. 1S9S neu eingerichtet, Di r e k t o r : Prof. Dr. Knhn. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 barmherzige Schwestern

Reichsland Elsasa-Lothringen.

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Straaabnrg i. Elsass.

and 2 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 30 Betten. 1899 wurden 654 (367 m., 287 w.) Kranke durchschnittlich 10 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. UniversitAts-Klinlk für Geisteskrankheiten, Abtheilung für Geisteskranke and Epileptische. Bis zar Gründung der Universität Strassbnrg bestand nnr ein sogenanntes Irrendepöt nach französischem Irrengesetz zar ganz vorübergehenden Aufnahme Geisteskranker. 1872 wurde die psychiatrische Klinik gegründet and dem Direktor derselben das Irrendepöt übergeben. 1877 erfolgte eine Erweiterung, im Frühjahr 1886 wurde der Nenban bezogen, welcher sich in unmittelbarer Nachbarschaft aer übrigen klinischen Institute befindet. In die Klinik werden zunächst alle Geisteskranken aufgenommen, welche von der Polizeidirektion zugewiesen werden, ferner aas dem Bezirk Unterelsass unter denselben Bedingungen, wie in der BezirksIrrenanstalt Stephansfeld, endlich Kranke aus den anderen Bezirken und aus den Nachbarländern auf Kosten des Fonds der psychiatrischen Klinik. Auch von den dem Bürger-Spital zugewiesenen Fällen von Delirium tremens und von körperlich Kranken mit schwerem Delirium kommt ein erheblicher Theil hier zar Aufnahme. Leitender Arzt: Hofrath Professor Dr. Fürstner, Direktor. 3 Assistenzärzte. Wartepersonal: 5 barmherzige Schwestern, 9 m., 13 w. ausgebildete Krankenwärter. 127 Betten. 1899 wurden 623 (292 m., 331 w.) Geisteskranke durchschnittlich 60 Tage verpflegt, 23 m., 13 w. sind gestorben. Universltats -Illnik für Geburtshilfe and Frauenkrankheiten. Direktor: Prof. Dr. Freund. 4 Assistenzärzte and einige Volontärärzte. Wartepersonal: 3 barmherzige Schwestern, 9 ausgebildete Krankenwärterinnen. 113 Betten. 1899 wurden 1 726 Frauen und 634 neugeborene Kinder verpflegt, 25 Frauen and 30 Kinder sind gestorben. Hebammensehnle. D i r e k t o r : Prof. Dr. Freand. 1 Assistenzarzt. Wartepersonal: 3 Hebammen, 4 Wärterinnen and Schülerinnen. 34 Betten. 1899 worden 611 Wöchnerinnen und Schwangere and 484 Neugeborene oder Säuglinge verpflegt. Niehtklinlsche Abtheilungen fflr Innere Krankheiten und für anheilbare Franen. Leitende Aerzte: Dr. G. Levy, Dr. Münch and Dr. Boeckel. 2 Assistenzärzte. 5 barmherzige Schwestern, 4 m., 7 w. aasgebildete Krankenwärter. 116 Betten. 1899 wurden 1224 (636 m., 586 w.) Kranke durchschnittlich 30 Tage verpflegt, 18 m., 33 w. sind gestorben. Niehtklinlsche chirurgische Aßtheilung. Arzt: i. V. Dr. Boeckel. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 4 barmherzige Schwestern, 4 m., 4 w. Wärter. 98 Betton. 1898/99 wurden 1 329 (844 m., 485 w.) Kranke durchschnittlich 25 Tage verpflegt, 52 m., 30 w. sind gestorben. Abtheilung für kranke Pfründner. Leitender Arzt: Dr. Kien. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige Schwestern, 2 m., 4 w. Wärter. 123 Betten. 1898/99 worden 186 (84 m., 102 w.) Pfründner durchschnittlich 198 Tage verpflegt, 38 m., 40 w. sind gestorben. Kloster Allerheiligen (Allerheiligengasse 11). M u t t e r h a u s mit Krankenabtheilong, 1854 gegründet. Das Haos steht aof dem Platze des alten, von der Prämonstratenserabtei Allerheiligen im Schwarzwald gegründeten Klosters Allerheiligen, welches der Strasse den Namen gab. Später wurde es in ein Chorherrenstift umgewandelt und in der französischen Revolution als Nationalgut verkauft. Ein Hauptgebäude, 1850 von der Kongregation der barmherzigen Schwestern erworben, wurde zunächst für Pensionäre und Waisenkinder eingerichtet und durch grosse Neubauten erweitert. 1854 übersiedelte mit dem Matterhause auch die Krankenabtheilung von St. Barbara nach Allerheiligen, während die Waisenkinder in eigene Häuser untergebracht wurden. E i g e n t h ü m e r : Kongregation der barmherzigen Schwestern von Strassbnrg. Freie Arztwahl. Wartepersonal: 8 barmherzige Schwestern, 1 ausgebildeter Krankenwärter. 40 Betten für Kranke. Verpflegungspreis: I. Kl. 7—8 M, U. Kl. 4—6 M täglich. 1899 wurden 38 m., 209 w. Kranke verpflegt, 2 m., 6 w. sind gestorben. Kloster St. Barbara (Weissthurmstr. 29). 1827 gegründet. Ehemaliges Mutterhaus der barmherzigen Schwestern von Allerheiligen bis 1854. 1851 wurde das Kinderhaus gebaut, 1S71 ein neues Gebäude für Pensionäre und Kranke, 1894 ein Nebenbau gekauft und eingerichtet für invalide Schwestern. E i g e n t h ü m e r : Kongregation der barmherzigen Schwestern. Freie Arztwahl. W a r t e p e r s o n a l : 34 barmherzige Schwestern. 232 Betten, davon 75 für Pensionäre und 127 für arme Kinder. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,60, 2,so and l,so M, für Auswärtige 6 M, 5 M und 4 M, für Krankenkassen 3 und 2,so M täglich. 1899 worden 129 m., 215 w. Personen verpflegt, 13 m., 11 w. sind gestorben. Diakonissen• Matterhans (Elisabethengasse 2/4). 1842 von Pfarrer Franz H ä r t e r gegründet. In der Anstalt befindet sich ausserdem eine Abtheilung für 50 Pensionäre and Waisenkinder; seit 1837 eine Mägdeanstalt mit 30 Plätzen und seit 1883 eine Besserungsanstalt mit 40 Betten. 1873 Nenbau. Mutterhaas 1898 neu erbaut (Rechtsfähigkeit). Vorstand: Pfarrer Härter. Leitender Arzt: 3 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 80 Diakonissen. Verw a l t u n g s p e r s o n a l : 9 Personen. 150 Betten. Verpflegungspreis: I. Kl. 7—8 M, H. Kl. 4, 5 und 6 M, III. Kl. 2 M täglich, Abonnement für Dienstboten beträgt für weibliche 5 M, für männliche 8 M jährlich. 8 Freistellen. 1899 wurden 985 (271 m., 714 w.) Kranke durchschnittlich 23,6 Tage verpflegt, 15 m., 40 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 54 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 277 290 M, die Einnahmen 279 579 M und setzten sich zusammen aus 95 133 M Verpflegungsgeld, 9 977 M Kapitalszinsen, 26 456 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 10 665 M aus Bonstigen Quellen. — Elektrische Beleuchtung, Dampfheizung.

Strassburg i. Elaass.

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Reichsland Elsass-Lothringen.

Diakonissen-Stift nnd Kinderheim (Kronenburg). Gegründet (als „Kinderpflege" schon 1849) 1888 durch Pfarrer F r i e d r i c h H o r n i n g nnd dessen Ehefrau J o h a n n a , geb. Rüfenacht. Ein Haas 1899 nen erbaut und ein Gebäade angekauft. E i g e n t h ü m e r und Vors t a n d : Pfarrer Wilhelm Horning, als Gesellschafter der Gesellschaft für Bauten und Werke innerer Mission ( G . m . b . H . ) zu Strassburg. Leitender Arzt: Dr. Kreiss. W a r t e p e r s o n a l : 8 Diakonissen (selbständiges M u t t e r h a u s ) . 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 3, 1,60 und 0,80 M täglich. 1899 wurden 15 m., 45 w. Kranke und Kinder verpflegt, 2 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 29 Hospitaliten und Sieche. Die Ausgaben 1899 betrugen 12 566,88 M, die Einnahmen 12 628,40 M und setzten sich zusammen aus 6 159,6« M Verpflegungsgeld, 4 7 3 0 , » M Legaten, Geschenken und Kollekten und 1 738,53 M aus sonstigen Quellen. Israelitisches Hospital (Hagenaaerplatz). Von einer Privatgesellschaft gegründet und am 1. Sept 1879, Neubau 1886, eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Israelitische Gemeinde. A r z t : Prof. Dr. Levy. W a r t e p e r s o n a l : 1 m., 3 w. ausgebildete Krankenwärter. 54 Betten. Verp f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 1600 M, II. Kl. 1200 M, III. Kl. 720 M jährlich. 1S99 wurden 63 m., 131 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, S sind gestorben. Ausserdem verpflegt 12 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 60010,71 M, die Einnahmen 59 076,36 M. Unfall-Krankenhaus, im Bau an Stelle des bisherigen, 1892 errichteten Rekonvalescentenhauses, wird Sommer 1901 eröffnet werden. E i g e n t h ü m e r : Gesellschaft mit beschränkter Haftung. A r z t : Prof. Dr. Ledderhose. 2 Assistenzärzte. W a r t e p e r s o n a l : 2 Diakonissen, 4 aus«bildete Krankenwärter. 76 Betten für Angehörige der Berufsgenossenschaften und Krankenassen, anch auswärtiger. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,50 M für aie ersten 60 Tage, dann 2 M täglich. 1899 wurden 720 (630 m., 90 w.) Verletzte durchschnittlich 35 Tage verpflegt, 1 m. ist gestorben. Die Ausgaben 1898 betrugen 63 701,sa M, die Einnahmen 70 923,71 M und setzten sich zusammen aus 67 162 M Verpflegungsgeld, 600, a M Kapitalszinsen und 3 061,13 M aus sonstigen Quellen.

f

Prirat-Heilanstalt für Chirurgie von Prof. Dr. F i s c h e r (Käfergasse 25). 1S89 eröffnet. 1 Assistenzarzt. 17 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8—10 M, 6—8 M, 3—5 U täglich. 1899 worden 103 m., 80 w. Kranke verpflegt, 2 m. sind gestorben. Prlvat-Heilanstalt für Chirurgie nnd Orthopädie von Dr. L a n g e , medico-mechanisches Institut (Poststr. 13). 1898 eröffiiet. 15 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 8—10 M, für Kinder 5—6 M täglich. 1899 wurden 18 m., 36 w. Kranke verpflegt. Hosplz „Lowlsa" (Wörtherstr. 4). Genesungsheim des Bürger-Spitals. Durch ein Vermächtniss von 1000000 M des 1876 verstorbenen Joh. Aug. E h r m a n n gegründet. 7. Juli 1880 eröffiiet. E i g e n t h ü m e r : Zivilhospizien der Stadt. A r z t : Dr. Woerlin. 3 barmherzige Schwestern aus Strassburg. 75 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s wie im Bürger-Hospital. 1898 wurden 255 m., 219 w. Genesende verpflegt. Hosplz der Kleinen Schwestern der Armen (Ludwigsplatz 6). M u t t e r h a u s . 1856 gegründet. A n s t a l t s a r z t : Dr. Kien. 17 Kleine Schwestern der Armen. Nur arme Leute über 60 Jahre aus der Umgebung Strassburgs werden aufgenommen. 155 Betten. Hospli „Elisa" (Scharlachgasse 4). 1853 errichtet von L o u i s R a t i s b o n n e . Asyl für arbeitsunfähige alte Israeliten. E i g e n t h ü m e r : Israelitische Gemeinde. Arzt: Dr. Levy. 18 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 200—300 M jährlich, zur Hälfte Freistellen. Kagdalenen-Stift (Neuhofstrasse). 1877 errichtet, 1889 an Stelle des Magdalenums in Ruprechtsau getreten. Aufgenommen werden aus dem Bürger-Hospital entlassene und von syphilitischen Krankheiten geheilte Mädchen. Als gemeinnützige Anstalt anerkannt. V o r s t a n d: Walsenhausdirektor Scheer. 2 Diakonissen aus Strassburg. 18 Betten. Die Ausgaben 1898/99 betrugen 20 085,7 3 M, die Einnahmen 20 827,96 M und setzten sich zusammen aus 1 806,91 M Verpflegungsgeld, 7026,«7 M für verkaufte Produkte, 108 M Kapitalszinsen und 11 886,58 M Legaten, Geschenken nnd Kollekten. Mutterhaus der Congrégation der Schwestern vom heiligen Kreuz. 1833 gegründet. 50 Schwestern. Kloster zum guten Hirten (Orangerie). 1837 gegründet von dem Orden Notre-Dame de charité aus Angers. Erziehungs- und Besserungsanstalt fur gefährdete und gefallene Mädchen und Frauen. W a r t e p e r s o n a l : 57 barmherzige Schwestern vom guten Hirten. 295 Betten. „Angustahaus". 1895 eröffnet. E i g e n t h ü m e r : Luitgard v. Kamtz. Augenblicklich nur Krankenpflege nach auswärts. Katholische Privat-Taubstummenanstalt (Ruprechtsau). 1824 zu Kolmar von Abbé Jacontot gegründet, 1839 nach Ruprechtsau verlegt. Internat. Kursus 7—8jährig. D i r e k t o r : Prälat Jacontot. 2 Lehrer, 4 Lehrerinnen. Arzt: Dr. Verlin. 1899 waren 28 m., 23 w. Taubstumme in der Anstalt, 1 m. ist gestorben. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 400 M jährlich. Protestantische Vereins-Taubstummen-Anstalt (Neudorf). 1S80 als städtische Taubstummenschule gegründet und im Febr. 1886 an einen Verein übergeben, der staatliche Unterstützung erhält. V o r s t e h e r : Woerth. 2 Lehrer, 2 Lehrerinnen. 3fi Schüler. Internat. Sjähriger Kursus. Etat 22 000 M.

Reichsland Elsass-Lothringen.

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Snpplenheim—Urbeis.

Supplenheim, 3 240 Einw. (Kreis Hagenau, Bezirk Unterelsass). Privat-Krankenanstalt von A l l o t , praktischem Arzte. Sulz, 4 444 Einw. (Kreis Gebweiler, Bezirk Oberelsass). Städtische W a s s e r l e i t u n g and S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital. 1618 als Kapuzinerkloster erbaut-, war nach Beendigung des 30jährigen Krieges seiner Bestimmung übergeben worden und war Kloster bis zum Ausbruch der französichen Revolution, wurde dann als Nationaleigenthum erklärt und gelangte in Privatbesitz. 1820 kaufte es die Stadt und richtete ein Hospital ein. Arzt: Dr. Dietrich. W a r t e p e r s o n a l : 7 barmherzige Schwestern aas Strassburg. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Einheimische 1,30 M bezw. Freistellen, für Auswärtige und Krankenkassen l,so M täglich. 1899 wurden 118 m., 47 w. Kranke durchschnittlich 52,a Tage verpflegt, I l m . , 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 1 Hospitalit, 31 Altersschwache, 4 Sieche, 12 Krüppel, 2 Krankenbegleiter. Die Ausgaben 1899 betrugen 14 054,23 M, die Einnahmen 23294,ta M, letztere setzten sich zusammen aus 8 798,75 M Verpflegungsgeld, 3305,97 M für verkaufte Produkte, 3 246,93 M Kapitalszinsen, 150 M Zuschnss des Bezirks, 3107, m M Legaten, Geschenken, 4 683,33 M Bestand aus dem Vorjahre und 2 M aus sonstigen Quellen. — Anscbluss 1899 an die städtische Wasserleitung. Sulzmatt, 2 859 Einw. (Kreis Gebweiler, Bezirk Oberelsass). Häuseranschlnss an die W a s s e r l e i t u n g geplant. Armenhaus. Erweiterungsbau für Kranke und Pfründner 1897 eröffnet. A r z t : Kantonalarzt Dr. Heberle. 2 barmherzige Schwestern aus St. Marc bei Geberschweier. 11 Betten. 1899 wurden 7 m., 5 w. Kranke durchschnittlich 12,9 Tage verpflegt, 2 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 5 Pfründner. Thann, 7 537 Einw. (Kreis Thann, Bezirk Oberelsass). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. BQrger-Snital. Gegründet 1780. A e r z t e : Dr. Bornéque und Dr. Kern, Kantonalarzt. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern aus Allerheiligen in Strassburg. 60 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1 M, für Auswärtige und Krankenkassen 1,40 M täglich. 1899 wurden 86 m., 53 w. Kranke durchschnittlich 15,7 Tage verpflegt, 15 m., 10 w. sind gestorben. Ausserdem veipflegt 109 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 27 317 M, die Einnahmen 29129 M. — Verleihanstalt für Artikel rar Krankenpflege. 18% gegründet. Eigenthümer: Männerverein vom Rothen Kreuz zu Thann. V o r s t a n d : Kreisdirektor Kleemann, Vorsitzender. Es werden zu Preisen von 10—50 Pf. pro Woche Badewannen, Schienen, Inhalirapparate, Hochhalter, Luftkissen, Bettpfannen, Eisbeutel u. s. w. ausgeliehen, nur gegen Verordnung von Aerzten. Türkheim, 2 4 7 2 Einw. (Kreis Colmar, Bezirk Oberelsass). Städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden. Spital. 1848 der Gemeinde testamentarisch vermacht, 1868 eröffnet. A r z t : Dr. Hug. 4 barmherzige Schwestern aus Strassburg. 28 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2—2,so M täglich. 1899 wurden 14 m., 10 w. Kranke durchschnittlich 42 Tage verpflegt, 3 m., 4 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 6 Pfründner und 9 Altersschwache. Die Ausgaben 1899 betrugen 3 804,61 M, die Einnahmen 3 852,91 M und setzten sich zusammen aus 892 M Verpflegungsgeld, 78 M für verkaufte Produkte, 1466,so M Kapitalszinsen, 2317,4 1 M Zuschuss aer Gemeinde, 199 M Geschenken. — Elektrische Beleuchtung. Urbach, 663 Einw. (Kreis Rappertsweiler, Bezirk Oberelsass). Spital. 1870 gegründet. Vergrösserung durch Anbau ist geplant. Selbständige Anstalt unter Aufsicht der Gemeindeverwaltung. A r z t : Kantonalarzt Dr. Schiehlé in Schnierlach. 3 barmherzige Schwestern aus Aderheiligen in Strassburg. 22 Betten. 1899 wurden 2 Kranke und 15 Pfründner unentgeltlich verpflegt. — Schenngscher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Aesculap wurde 1899 angeschafft. Urbeis, 4 545 Einw. (Kreis Bappoltsweiler, Bezirk Oberelsass). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g seit 1899. Spital Pairis. 1851 errichtet, 1897 erweitert. Selbständige Anstalt untor Aufsicht der Gemeindeverwaltung. A r z t : 0. Rumpier, Kantonalarzt. W a r t e p e r s o n a l : 5 barmherzige

Yic—Weissenburg.

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Reichsland Elsass-Lothringen.

Schwestern aas Allerheiligen in Strasburg. 94 Betten. 1899 wurden 48 Kranke durchschnittlich 69,1 Tage, 87 Pfründner nnd 21 Waisenkinder verpflegt. — Scheringscher D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t Aescnlap wurde 1899 angeschafft. Vic, 2 123 Einw. (Kreis Chäteau-Salins, Bezirk Lothringen). Städtische W a s s e r l e i t u n g nnd S c h l a c h t h a u s vorhanden. Spital St. Marie, besteht schon mehrere Jahrhunderte und wurde von wohlthätigen Einwohnern gegründet. E i g e n t h ü m e r : Die Stadt. A r z t : Dr. Lanzberg. W a r t e p e r s o n a l : 8 barmherzige Schwestern, Vincentinerinnen aus Metz. 56 Betten, davon 26 für Kranke. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 1,40 M täglich. 1899 wurden 8 m., 7 w. Kranke durchschnittlich 27,8 Tage verpflegt, 1 m., 5 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt: 1 Pfründner, 7 Altersschwache und 1 Krüppel.' Die Ausgaben 1899 betrugen 28 896,75 M, die Einnahmen 30031,39. M, letztere setzten sich zusammen aus 1 171,65 M Verpflegungsgeld, 1 804,51 M für verkaufte Produkte, 6110,93 M Kapitalszinsen, 200 M Zuschuss der Stadt, 200 M Armenkasse und '20544,30 M aus sonstigen Quellen. Vigneulles-Lorry, 626 Einw. (Landkreis Metz, Bezirk Lothringen). Versorgungsanstalt für arbeitsunfähige arme Franen nnd lUdchen. 1898 errichtet. E i g e n t h ü m e r : Witwe de Chury, geb. Valette. A r z t : Dr. Gilbrin in Metz. 4 barmherzige Schwestern der göttlichen Vorsehung aus Peltre. 16 Betten. Verpflegung unentgeltlich. 1899 wurden 16 Frauen verpflegt, 3 sind gestorben. Vorbruck, 2 501 Einw. (Kreis Molsheim, Bezirk Unterelsass). Genesungsheim Rothau für das XV. Armeekorps. Ein 1863 erbautes Privathaus mit Nebengebäuden wurde am 15. Mai 1897 bezogen. Ls liegt an der Chaussee der Gemeinde Vorbruck zwischen den Gemeinden Rothau und Schirmeck. Vorstand: Assistenzarzt Dr. Lehmann. W a r t c p e r s o n a l : 2 ausgebildete Krankenwärter 50 Betten. 1898 wurden 256 Genesende durchschnittlich 42 Tage verpflegt. Wasselnheim, 3 727 Einw. (Kreis Molsheim, Bezirk Unterelsass). H o c h W a s s e r l e i t u n g und städtischer S c h l a c h t h o f vorhanden.

Armenhaus. 1863 gegründet. Arzt: Dr. Arnos, Kantonalarzt. 3 barmherzige Schwestern aus Niederbronn. 13 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Krankenkassen 1 M täglich. 1899 wurden 6 m., 1 w. Kranke durchschnittlich 60 Tage verpflegt. Ausserdem verpflegt: 3 Pfründner, 3 Altersschwache, 4 Krüppel. Die Einnahmen 1899 betrugen 2 558,5 4 M und setzten sich zusammen aus 376,60 M Verpflegungsgeld, 800 M Zuschuss der Gemeinde und 1 381,94 M Legaten, Geschenken. Weissenburg, 6 260 Einw., 3 Aerzte, 1 Zahnarzt, 4 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Weissenburg, Bezirk Unterelsass). Q u e l l w a s s e r l e i t u n g 1885/86 für 100000 M erbaut. — Städtisches S c h l a c h t h a u s 1878/79 für 50000 M errichtet. — K a n a l i s a t i o n seit 1900 in Ausführung begriffen. — Im städtischen Hospital ein fahrbarer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t . — Eine öffentliche B a d e anstalt. ttarnisonlazaret. 1791 Kapuzinerkloster, 1874/75 grösstentheils umgebaut. Im Süden der Stadt gelegen. V o r s t a n d : Oberstabsarzt I. Kl. Roedelius. W a r t e p e r s o n a l : 6 ausgebildete Krankenwärter. 79 Betten. 1898 wurden 345 Kranke durchschnittlich 27 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t vorhanden. Bürger-Spital. Als geistliche Anstalt 1234 mit dem Stift vereinigt, im 14. Jahrhundert den Franziskaner-Mönchen übergeben. In Folge von Streitigkeiten zwischen Stift und Stadt kam 1454 unter Abt Philipp die SpitalDflege an die Stadt gemäss Entscheidung des Gerichts zu Speyer. Leitender Arzt: Dr. Ohleyer. 1 Assistenzarzt. 6 barmherzige Schwestern, Vincentinerinnen aus Strassburg. 100 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Auswärtige und Krankenkassen 1,20 M täglich. Einheimische werden unentgeltlich verpflegt, Abonnement für Dienstboten beträgt 6 M jährlich. 1899 wurden 41 m., 18 w. Kranke durchschnittlich 9,5 Tage verpflegt, 5 m., 1 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 37 Pfründner. Die Ausgaben 1899 betrugen 18 791,41 M, die Einnahmen 22663,59 M, letztere setzten sich zusammen aus 3 660,5 8 M Verpflegungsgeld, 827,3 3 M für verkaufte Produkte, 17 524,5 a M Kapitalszinsen, 612,66 M Zuschuss der Stadt und 38,so M Geschenke. — Ein fahrbarer D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (System Rohrbeck), Anschluss an die städtische Wasserleitung und Kanalisation.

Reichaland Elsass-LothriDgen.



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Zabern.

Zabern, 8 322 Einw., 4 Aerzte, 2 Zahnärzte, 4 Hebammen, 2 Apotheken (Kreis Zabern, Bezirk Unterelsass). QaollWasserleitung mit natärlichem Druck, 1891/92 für 350 000 M erbaut, liefert täglich etwa 2 400 cbm Wasser. — Städtischer Schlachthof 1883 für 130 000 M erbant. Schlachtungen 1898 im ganzen 4 199. — K a n a l i s a t i o n ist seit 1897 in der Ausführung; Regen und Hansabwässer werden aufgenommen. Kosten: 150000 M. Aborte seit 1S89 mit Zementgrubenangelegt, pneumatische Entleerung mit Dampfmaschine. — Aerztliche Leichenschau seit 1884 eingeführt. — Desinfektionsapparat im Spitale seit 1892, zur allgemeinen Benutzung. — Städtische B a d e a n s t a l t in der Zorn, erbaut 1895 für 14 000 M. Garnlsonlazaret. 1872/76 erbaut und erweitert, 1893/94 Neubau einer massiven Baracke. Es liegt südwestlich der Stadt, frei nach allen Seiten, an der Neuen Strasse. Vorstand: Oberstabsarzt II. Kl. Dr. Brecht. 66 Betten. 1898 wurden 210 Kranke durchschnittlich 32,4 Tage verpflegt, 1 ist gestorben. — Gasbeleuchtung, Ventilation durch Luftschächte in Verbindung mit der Heizung, Meidingers Regulir-FüLlöfen, theils Käufers Ventilationsschachtöfen, feststehender Hennebergscher Desinfektor T1 für die Garnison, Wasserleitung (Quellwasser aus den Vogesen), Tonnensystem mit beschränkter Wasserspülung (System Tomado), Abfuhr mit pneumatischer Entleerung. Kranken-, Pfründner- und Waisenhaus. Im 13. Jahrhundert gegründet. Selbständige Anstalt. Leitender Arzt: Dr. Roesch. Wartepersonal: 10 barmherzige Schwestern ans Allerheiligen in Strassburg, 1 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. 178 Betten: 36 für Kranke, 72 für Sieche und Pfründner, 52 für Waisen und 18 für Pflegepersonal. Verpflegungspreis: 1,60 M, für Krankenkassen l,so M täglich. 1899 wurden 130 Kranke durchschnittlich 39 Tage verpflegt, 12 m., 8 w. sind gestorben. Ausserdem verpflegt 76 Pfründner und 60 Ferienkinder. Die Ausgaben 1899 betrugen 32 601,38 M, die Einnahmen 47 201,45 M, letztere setzten sich zusammen aus 21413,88 M Verpflegungsgeld, 945,so M für verkaufte Produkte, 22 416,44 M Kapitals-, Mieth- und Pachtzinsen, 572 M Legaten, Geschenken und Kollekten und 1 853, »s M aus sonstigen Quellen, in den Pflegegeldern sind 13 141,6« M für lebenslängliche Aufnahme enthalten. — Grasbeleuchtung, Desinfektionsapparat für Kleider und Bettzeug u. s. w., auch zur Benutzung für die Einwohner.

Anhang. Deutsche Krankenhäuser ausserhalb des Deutschen Reichs. Europa. Budapest in Ungarn (Kaiserthum Oesterreich-Ungarn). Diakonissen- und Krankenhaus. 30. Mai 1866 eröffnet. 1 Diakonisse aus Kaiserswerth. Christiania (Königreich Norwegen). Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern von der heiligen Elisabeth in Breslau. 1891 eröffnet. 11 barmherzige (Graue) Schwestern. Ambulante Krankenpflege. 1899 wurden 120 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt. Constantinopel (Türkei). Deutsches Evangelisches Hospital. 10. Oktober 1852 eröffnet. 15 Diakonissen aus Kaiserswerth. 140 Betten. 1898 wurden 1415 Kranke, täglich 140 verpflegt. Drontheim (Königreich Norwegen) Elisabeth-Hospital. 1887 eröffnet. Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. A r z t : Dr. Bödker. 9 barmherzige (Graue) Schwestern. 28 Betten. 1899 wurden 184 Kranke verpflegt. Gefle (Königreich Schweden). Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 1892 eröffnet. 5 barmherzige (Graue) Schwestern. Ambulante Krankenpflege. 1899 wurden 51 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt. Gothenburg (Königreich Schweden). Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 1894 eröffnet. 8 barmherzige (Graue) Schwestern. Ambulante Krankenpflege. 1899 wurden 104 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt. Hammerfest (Königreich Norwegen). St. Yincenz-Hospital. 1880 eröffnet. Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. A r z t : Dr. Aagaard. 4 barmherzige (Graue) Schwestern. 18 Betten. 1899 wurden 39 Kranke verpflegt. Kopenhagen (Königreich Dänemark). Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 1895 eröffnet. 10 barmherzige (Graue) Schwestern. Ambulante Krankenpflege. 1899 wurden 141 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt. Malmö (Königreich Schweden). Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 1874 eröffnet. 13 barmherzige (Graue) Schwestern. Ambulante Krankenpflege. 1899 wurden 104 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt.



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Anhang.

Neapel (Königreich Italien). Ospido Marlano dl Nazareth. 189S eröffnet. Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 4 barmherzige (Graue) Schwestern. Hospiz für stellenlose Mädchen. Rom (Königreich Italien). Deutsches Krankenhaus. 16. Sept. 1899 eröffnet. 3 Diakonissen aus Kaiserswerth. Diakonissenheim und tiemeindepflege. 17. Dez. 1885 eröffnet. 2 Diakonissen aus Kaiserswerth. 1898 waren 48 Pensionärinnen in der Anstalt und 22 Priratpflegen wurden übernommen. Osplcio Marlano dl Nazareth. 1887 eröffnet. Filiale des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau. 11 barmherzige (Graue) Schwestern. Hospiz für stellenlose Mädchen. Stockholm (Königreich Schweden). Filialen des Mutterhauses der Grauen Schwestern in Breslau: J o s e p h i n a Hemmet. 1873 eröffnet. Hospital für alte Frauen. 3 Schwestern. — Oscars Minne. 1876 eröffnet. Pensionat für alte Damen. 8 Schwestern. — Ambulante Krankenpflege. 1866 eröffnet. 7 Schwestern. — Ambulante Krankenpflege. 1876 eröffnet. 13 Schwestern. 1899 wurden 171 Kranke in ihren Wohnungen gepflegt.

Asien. Beirut in Syrien (Türkei). Johannlter-Hospital. Von der Balley B r a n d e n b u r g des Johanniter-Ordens 1861 gegründet; die Christenverfolguiig in Syrien im Jahre 1860 gab Veranlassung zu dieser Gründung. Seit 5. Not. 1867 haben Diakonissen aus K a i s e r s w e r t h die Pflege und Wartung übernommen; 1900 sind 7 Diakonissen thätig. 63 Betten. 1899 worden 272 M., 159 Fr. und 112 K., zusammen 543 Kranke durchschnittlich 29 Tage verpflegt, 16 M.t 7 Fr., 3 K. sind gestorben. In der Poliklinik wurden 11 647 Konsultationen unentgeltlich eitheilt, auch an die Patienten zum grossen Theile Medikamente unentgeltlich vertheilt. Im Anschluss an die evangelischen Anstalten in Palaestina ist die Amerikanische Mission thätig und hat dort eine medizinische F a k u l t ä t errichtet. Das Johanniter-Hospital wird von derselben als Unterrichtsanstalt benutzt. Jerusalem in Syrien (Türkei). Hospital. Tochteranstalt der Diakonissen-Anstalt in K a i s e r s w e r t h . 30. April 1851 eröffnet. 8 Diakonissen. 50 Betten. 1898 wurden 834, täglich 49 Kranke verpflegt. Malteser-Ordenshospiz (Tantur). Das Krankenhans wird von dem Malteser-Ordensmeisterthum in Rom unterhalten und geleitet. Das Böhmische Priorat, die Schlesische und die Rheinisch-Westfälische Malteser-Genossenschaft leisten für die Unterhaltung jährlich namhafte Beiträge. Die Verwaltung und Pflege haben seit 1894 die B r ü d e r vom heiligen Johannes von Gott zu Breslau übernommen. 1899 wurden 136 Kranke durchschnittlich 17 Tage verpflegt und in der Polikklinik 13368 Kranke ambulatorisch behandeit. Direktor: Bruder Ansgar Hoenigmann. Peking (Kaiserthnm China). Deutsche Poliklinik fllr Chinesen. Die von dem Gesandschafts arzte Stabsarzt Dr. Velde mit Unterstützung der Reichsverwaltung am 2. Mai 1899 eröffnete Poliklinik für Chinesen, welche Vormittags von 9 bis 11 Uhr abgehalten wurde, ist bis zum Jahresschluss von 906 Personen (449 Männern, 190 Frauen, 151 Knaben and 116 Mädchen) in Ansprach genommen worden. Die meisten Besuche fielen auf die Monate Juli und August, zu welcher Zeit die Polikliniken der amerikanischen Missionsanstalten {geschlossen waren. An übertragbaren Krankheiten litten 256, d. i. 28,3 Proz. der Behandelten, und zwar an Tuberkulose (darunter der Lungen) 50 (24) = 5,5 Proz. der Behandelten, an Masern, Rohr and Wasserkrebs je 3, Scharlach und Diphtherie je 1, Unterleibstyphus und Mumps je 2, Mandelentzündung 10, Wechselfieber 5, Körnerkrankheit der Angenbindehaut 44 (54,3 Proz. aller Augenkranken), Augenblenorrhoe 3, Gonorrhoe 8, anderen Geschlechtskrankheiten 31 (darunter Syphilis 29), Krätze 6 Personen. Die Zahl der Hautkranken betrug 245 oder 27 Proz. aller Behandelten. Angeblich ist die Abneigung der Chinesen gegen chirurgische Eingriffe nicht so gross, wie vielfach angenommen wurde. Dagegen konnte in keinem Falle die Zustimmung zur inneren gynäkologischen Untersuchung erlangt werden. Fast 4 Proz. der Behandelten litten an Eingeweidewürmern.

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Die Aasgaben der Anstalt stellten sich für das Jahr 1S99 auf 4 103,92 M, wovon 3448,95 M auf die erste Einrichtung, 475,86 M auf Lokalmiethe entfielen. An Einnahmen waren 3000 M Reichszuschnss, 276,6 6 JI aus privater Zuwendung zu verzeichnen. Für das Jahr 1900 war ein Voranschlag von 2500 M Ausgaben aufgestellt worden. (Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes 1900, Nr. 30 S. 745.) Tsingtau — Kiautschou (China). ßonvernements-Lazaret (Pavillon-System). ADlässlich der Gründung der Kolonie Kiautschou wurden beim ersten Truppentransport zunächst 9 Döcker'sche Baracken (davon 3 Wirthschaftsbaracken) hinausgebracht und in der Zeit von ca. 4 Wochen errichtet. Später wurde mit dem Bau des Gouvernements-Lazarets begonnen, von dem 2 Pavillons im Herbst 1899 bezogen sind. E i g e n t h ü m e r : Reichs - Marine - Amt. V o r s t a n d : Marine - Oberstabsarzt I. Kl. Lerche. 1 Assistenzarzt. W a r t e p e r s o n a l : 2 Obersanitätsmaate, 8 Sanitätsmaate, 1 Obersanitätsgast, 5 Marine-Krankenwärter, 5 au.sgebildete Krankenwärter, 3 chinesische Hilfswärter. Verw a l t u n g s p e r s o n a l : 1 Lazaretinspektor. Ausser den Angehörigen der Marine finden auch Civilpersonen Aufnahme. 150 Betten. Vom 1. Februar bis Ende 1898 wurden 707 Kranke durchschnittlich 25,9 Tage verpflegt, 10 m. sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t vorhanden (strömender Wasserdampf). Yokohama, 189 300 Einw. (1700 Europäer 2600 Chinesen, 185 000 Japaner), 6 Aerzte (die Zahl der japanischen Aerzte ist nicht bekannt), 3 Zahnärzte, 2 Hebammen, 3 Apotheken. (Kreis Eanagawaken, Provinz Sagami, Kaiserthnm Japan.) Das Hakonegebirge versorgt Yokohama Settlement (Fremden-Niederlassung) durch eine 35 km lange W a s s e r l e i t u n g mit gutem Trinkwasser. Bluff (Hügelgrundstückc) besitzt noch keine Leitung, daher Entnahme des Wassers aus Brunnen. Wasserleitung nach dem Bluff projektirt. Zeit dor Errichtung ungefähr vor 10 Jahren. Bei grosser Dürre Leistung ungenügond. — S c h l a c h t h o f befindet sich in Tobemachi. Einrichtung: Japanisch, mit westlichen Verbesserungen. Fleischschau: Obligatorisch durch japanische Veterinärärzte. — Entwässerung und K a n a l i s a t i o n in der Fremden-Niederlassung und älteren Stadttheilen der Eingeborenen vorhanden und durch mit der See in Verbindung stehende, schiffbare Kanäle sehr begünstigt. Abfuhr: Im europäischen Sinne nicht vorhanden. Fäkalien werden in Holzfassern gesammelt nnd von den Banern u. s. w. in äusserst mangelhaft schliessenden Gelassen mit Dunkelwerden abgeholt, am als Düngor verwendet zu werden. Die damit verbundenen üblen Gerüche bilden häufig Gegenstand von Beschwerden der Fremden in den Zeitungen. — A e r z t l i c h e L e i c h e n s c h a u ist obligatorisch. Der behandelnde Arzt — gleichgültig ob Fremder oder Eingeborener — stellt den Todtenschein aus und hat den zuständigen Gerichten vorkommendenfalls Anzeige zu erstatten. — D e s i n f e k t i o n s a n s t a l t ist vorhanden. Die Desinfektion wird wegen der Einschleppungsgefahr von Infektionskrankheiten peinlich streng gehandhabt. — Oe ff e n t l i c h e B a d e a n s t a l t e n : Bei der grossen Vorliebe der Japaner für Bäder ist in ausgiebigster Weise für öffentliche und private Badeanstalten, woselbst für 4 Pfennig Bäder genommen werden können, gesorgt. Deutsches Marinelazaret liegt auf einem mit Villen bebauten Hügel in einem parkähnlichen grossen Garten (Bluff 40/41). E i g e n t h ü m e r : Reichs-Marine-Amt. Chefarzt: Marine-Oberstabsarzt I. Kl. Dr. Koch. V e r w a l t u n g s p e r s o n a l : 1 Lazaretinspektor. W a r t e p e r s o n a l : 2 Sanitätsunteroffiziere, 3 japanische Krankenwärter, 1 japanischer Koch, 3 Japaner als Aufwärter. Es finden auch der Kaiserlichen Marine nicht angehörige Personen a l l e r N a t i o n a l i t ä t e n Aufnahme. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 15 M, II. Kl. 10 M und III. Kl. 5 M täglich; es kann aber in geeigneten Fällen Ermässigung oder auch gänzliche Befreiung eintreten. 55 Betten. Das Lazaret wurde am 1. Juli 1878 eröffnet und besteht aus dem Chefarzt-, dem Verwaltungs- und Wirthschaftsgebäude, 3 einstöckigen Krankenpavillons und den erforderlichen Nebengebäuden. Desinfektionsraum ist vorhanden. Gutes Trinkwasser liefern 4 Brunnen (9—31 m tief). 1898/99 wurden 287 Kranke durchschnittlich 23,6 Tage verpflegt.

Afrika. Alexandria (Egypten). Hospital. Tochteranstalt der Diakonissen-Anstalt in K a i s e r s w e r t h . 16. November 1857 eröffnet. 70 Betten. 12 Diakonissen. 1898 wurden 1181, täglich 63 Kranke verpflegt. Cairo (Egypten). Diakonissen-Hospital Victoria. Tochteranstalt der Diakonissen-Anstalt in K a i s e r s ' Werth. 3. November 1884 eröffnet. 8 Diakonissen. 40 Betten. 1898 wurden 601, täglich 88 Kranke verpflegt.



èli



Anhang.

Dar-es-Salam (Deutsch-Ostafrika). Enropler • Lazaret. E i g e n t h ü m e r : Deutsches Reich. Leitender Arzt: Stabsarzt Dr. Simon. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom Deutschen Frauen-Verein für Krankenpflege in den Kolonien. V e r w a l t n n g s p e r s o n a l : 1 Lazaretinspektor. 25 Betten. 1898/99 wurden 207 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt, 5 sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Senking) vorhanden, Wasserversorgung durch Pumpbrunnen. Entwässerung durch Kanalisation nach dem Meere. Lazaret für Farbige. 40 Betten. 189S/99 wurden 439 Kranke durchschnittlich 20 Tage verpflegt. — Quarantäne-Einrichtung vorhanden. Kamerun (Schatzgebiet Kamerun). Regierungs-Hospital. E i g e n t h ü m e r : Deutsches Reich. Leitender A r z t : Regierungsarzt Dr. A. Plehn. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom Frauen-Verein. Keetmanshoop (Deutech-Südwestafrika). Lazaret der Kaiserlichen Schutztrupp«. Leitender A r z t : Stabsarzt Dr. Schöpwinkel. 34 Betten. 1898/99 wurden 28 Kranke durchschnittlich 34 Tage verpflegt. Klein-Popo (Togo). Kaiserliches Nachtigal-Krankenhaus. Leitender A r z t : Stabsarzt à la suite Dr. Bladau. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom Frauen - Verein. 1898/99 worden 63 Europäer (einschl. 5 Frauen) durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 3 sind gestorben. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Senking) vorhanden. Lome (Togo). Kegierangs-Krankenhaiis. Regierungsarzt Dr. Wendland.

Eigenthämer:

Deutsches

Reich.

Leitender

Arzt:

Ontjo (Deutsch-Südwestafrika). Lazaret der Kaiserlichen Schutztruppe. Leitender A r z t : Stabsarzt Dr. Hummel. 30 Betten. 1898/99 wurden 78 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Swakopmund (Deotsch-Südwestafrika). Lazaret. E i g e n t h ä m e r : Deutsches Reich. Leitender A r z t : Stabsarzt d. L. Dr. Richter. 33 Betten. 1898/99 wurden 56 Kranke durchschnittlich 22 Tage verpflegt, 2 sind gestorben. Tanga (Dentsch-Ostafrika). Regiernngs-Krankenhans. E i g e n t h ü m e r : Deutsches Reich. Leitender A r z t : Regierungsarzt Dr. F. Plehn. W a r t e p e r s o n a l : 3 Schwestern vom Frauen-Verein. 25 Betten-, 10 rar Europäer und 15 für Farbige. 1898/99 wurden 93 Europäer verpflegt, davon 2 gestorben, ausserdem 156 Farbige verpflegt. — D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t (Senking) vorhanden. Wasserversorgung durch Pumpbrunnen der Stadt. Quarantäne-Einrichtung vorhanden. Viotoria (Kamerun). Regienmgs-Hospital. à la suite Dr. Hofft.

E i g e n t h ü m e r : Deutsches Reich. Leitender Arzt: Stabsarzt

Wìndhoek (Deutsch-SQdwestafrika). Lazaret. E i g e n t h ü m e r : Deutsches Reich. Leitender A r z t : Oberstabsarzt I. KL Dr. Lübbert. W a r t e p e r s o n a l : 2 Schwestern vom Frauen-Verein. 25 Betten. 1898/99 wurden 283 Kranke durchschnittlich 18 Tage verpflegt, 4 sind gestorben.

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Anhang.

Nachträge, Ergänzungen und Berichtigungen. Bei den Militärlazaretten sind dem Wärter- bezw. Pflegepersonal n o c h die S a n i t ä t s m a n n s c h a f t e n h i n z u z u r e c h n e n , die. woil der Zahl nach wechselnd, bei den einzelnen Lazaretten in der Regel nicht aufgeführt sind. Ihre Zahl übersteigt die der Militär-Krankenwärter um ein Beträchtliches.

Königreich Preussen. St. Andreasberg, siehe S. 13. Heilstätte Glückauf für weibliche Lungenkranke. V o r s t a n d ; Versicherungs-Direktor Gebhard in Lübeck. A r z t : Dr. Servaes. KM) Betten. 1899 wurden 124 Frauen durchschnittlich 7 0 Tage vorpflegt. I)ic Ausgaben betrugen 1 8 9 9 2 7 0 " ) 7 , s 6 M, die Einnahmen : > " > 5 4 , i 9 M Zuschuss von Krankenkassen. Barmen, siehe S. 20. Trinker-Heilanstalt.

1899 vom „Blauen Kreuz" gegründet.

Biesenthal, siehe S. 80. Genesungsheim fftr das Gardekorps. veranschlagt.

1900 geplant.

Die Baukosten sind auf 200 000 M.

Diebrock, 883 Einw. (Kreis Herford, Reg.-Bez. Minden). Trinker-HeilstStte „Elim«. 1899 gegründet von dem Verband zur Errichtung von Trinker-Heilanstalten, der sich auf Anregung des Regierungspräsidenten v. B i s c h o f s h a u s e n in Minden im Sommer 1899 gebildet hat. Jerichow, siehe S. 243. Landesasyl für Geisteskranke. 1900 von der Provinz Sachsen geplant; die Anstalt wird Ausgangspunkt für die Familienpflege der Geisteskranken der Provinz werden. Konstadt, siehe S. 285. Krankenabtheilong im Kloster der grauen Schwestern. Niederlassung der Elisabethinerinnen aus dem Mutterhause in Neisse. Neu erbaut, 1900 eröffnet. Die 3 Aerzte der Stadt behandeln die Kranken. Lehnitz, 146 Eiuw. (Kreis Niederbamim, Reg.-Bez. Potsdam). Genesungsheim. Von Wohlthätern gestiftet, 1. Mai 1900 eröffnet. 00 Betten. jeder Art, Zentralheizung, Wasserleitung, elektrische Beleuchtung, Telephon Verbindung.

Bäder

Remscheid, siehe S. 424. „Fabricius", Prlrat-Heilanstalt für Augen-, chirurgische und Frauen-Krankheiten von Dr. S c h a e f e r und Dr. L a ü b e n bürg, ist an Stelle der bisherigen Anstalten eröffnet. Salzwedel, siehe S. 440. Altmärkisches Erholungsheim (auf dem Schwarzen Berge). 17. Juni 1900 eröffnet. Die Anstalt ist vom Luisenverein (Frauen-Hilfsverein) in Salzwedel gegründet. Aufnahme finden Rekonvalescenten, auch Kinder. Sohrau, siehe S. 461. Idioten-Anstalt. 1S98 eröffnet. 4 barmherzige Schwetern, Borromäerinnen aus Trebnitz. 52 Betten. Werden, siehe S. 509. Yolksheilstätte für Lnngenkranke. Für die Kreise EsBen, Stadt und Land, Mülheim, Duisburg und Ruhrort vom Kreisverein zur Förderung der Errichtung einer Volksheilstätte für Lungenkranke gegründet. Der Bau beginnt im H e r b s t 1900. Die Gesammtkosten Bind auf 800 000 M. veranschlagt und werden durch freiwillige Beiträge sowie durch ein Darleben der Alters- und Invaliditäts-Versicherungsanstalt bestritten.

Eingegangene Anstalten.

Beeskow, siehe S. 22. Das städtische Krankenhaus ist eingegangen und dient nur noch als Armenhaus.



913



Anhang.

Charlottenbnrg, siehe S. 114. Privat-Heilanstalt von Dr. Palmie und Dr. Taenzer ist eingegangen. Düsseldorf, siehe S. 132. Privat-Heilanstalt für Frauenkrankheiten von Dr. Wanner ist eingegangen. Frankfurt a./O., siehe S. 165. Prirat-Heilanstalt für Angenkranke von Dr. Oberstadt ist aufgehoben. Giebichenstein, siehe S. 176. Heilanstalt für Stotterer von Albert Neumann ist aufgelöst. Hamersleben, siehe S. 215. Krankenhaas ist aufgelöst. Kattowitz, siehe S. 252. Privat-Heilanstalt für Augen- und Ohrenkranke von Dr. Lubowski ist eingegangen. Moislingen, siehe S. 346. Krankenhaus besteht nicht mehr. Rhöndorf, siehe S. 427. Kneipp'sche Kuranstalt ist geschlossen. Schleswig, siehe S. 44S. Dr. Stenden' Idiotenanstalt ist jetzt P r o v i n z i a l - A n s t a l t . Stettin, siehe S. 476. Physikalische Heilanstalt von Dr. Strauch und Dr. Hammerschmidt; die Kranken werden nur ambulatorisch behandelt. Berichtigungen. Arendsee, siehe S. 15. Lies: Sanitätsrath Dr. Reip. Greifswald, siehe S. 197. Universitäts-Klinik für innere Krankheiten. Am Schluss statt 556 119 M lies: 55 619 M Staat8zuschuss. Kirchhörde, siehe S. 25S. Katholisches Krankenhaus „Marien-Hospital" besteht dort nicht. Nesse, siehe S. 364. Lies: bei Loxstedt. St. Johann, siehe S. 443. „Johannisthal", Privat-Irrenanstalt für Frauen, besteht dort nicht.

Königreich Bayern. Schillingsfürst, 1631 Einw. (Bezirksamt Rothenburg a./T., Heg.-Bez. Mittelfranken). Distrikts - Krankenhans. Arzt: Dr. Pickel. 2 Diakonissen aus Neuendettelsau. 25 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2,so M. täglich. 1899 wurden 216 (128 m., 88 w.) Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 1 w. ist gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 8704,74 M, letztere setzten sich zusammen aus 1635,90 M Verpflegungsgeld, 77 M Kapitalszinsen, 4495,2« M Zuschuss der Gemeinde und 2496,60 M aus sonstigen Quellen.

Königreich Sachsen. Glasewald's Ruhe (Medizinalbezirk Dresden-Neustadt, Kreishauptmannschaft Dresden). Genesungsheim für Soldaten. E i g e n t h ü m e r : Militärfiskus. Kleinwaohau, 1076 Einw. (Kreishauptmannschaft Dresden). Heil> nnd Pflegeanstalt f ü r epileptische Kinder. Dezember 1889 eröffnet vom Landesverein für innere Mission. Vorstand: Graf Brühl auf Seifersdorf. Arzt: Sanitätsrath Dr. Zaengel in Radeberg. Warte p e r s o n a l : 9 Diakonissen aus Dresden. Aufgenommen werden Knaben bis zum 15., Mädchen bis zum 18. Lebensjahre. Kinder mit vorgeschrittener Geistesschwäche oder Verblödung sind von der Aufnahme ausgeschlossen. 57 Betten (32 f. Kn., 25 f. M.). V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Kinder bis zum 12. Jahre 0,60 M, sonst 1 M täglich. 1899 wurden 52 Epileptische verpflegt, 1 m., 1 w. sind gestorben. Die Ausgaben und Einnahmen 1899 betrugen 22 556,31 M. QottiUdt, Krankenhaus-Lexikon fllr du DeraUohe Belob. 58

Anhang.



914



Klingenheim (Medizinalbezirk Dresden-Altstadt, Kreis'iauptmannschaft Dresden). „Sommerheim" f&r Ferienkolonien. Ausserhalb der Ferien Genesungsheim für Kinder. 1889/90 nach Plänen des Bauraths Adam in Dresden gebaut. E i g e n t h ü m e r : Der Gemeinnützige Verein in Dresden. A r z t : Hofrath Dr. Buch in Dresden. 100 Betten. Die Aufnahme ist unentgeltlich. Die Selbstkosten betragen pro Tag und Kind l,si M. 1899 wurden 120 Kinder verpflegt. Die Ausgaben 1899 betrugen 12 300 M und sind vom Gemeinnützigen Verein bestritten; die Einnahmen desselben beliefen sich 1899 auf etwa 25000 M. Langebrück, 1757 Einw. (Medizinalbezirk Dresden-Neustadt, Kreishauptmannschaft Dresden). Privat-Heilanstalt von Dr. L e s o v s k y . 1894 eröffnet für diätetisches und 'WasserHeilverfahren. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 7 —10 M täglich. 12 Kranke wurden 1899 verpflegt. Loschwitz, siehe S. 6 7 2 . Deutsche Heilstätte, Genesungsheim und Krankenhaus. E i g e n t h ü m e r : Landesverein vom Rothen Kreuz. A r z t : Dr. Werner. W a r t e p e r s o n a l : 2 Albertinerinnen aus Dresden, 1 m., 2 w. ausgebildete Krankenwärter. 64 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : I. Kl. 4—8 M, n . Kl. 2—2,50 M täglich. 1899 wurden 277 (I. Kl. 28, II. Kl. 249) Kranke verpflegt. Niederlössnitz, siehe S. 6 7 6 . Naturheilanstalt. E i g e n t h ü m e r : 1899 wurden 130 Personen verpflegt.

Fr. Rothe.

Arzt:

Fr. Hülsmeyer.

50 Betten.

Niederpoyritz, 8 1 9 Einw. (Medizinalbezirk Dresden-Neustadt, Kreishauptmannschaft Dresden). Siechenhaus „Gustarheim". 1887 errichtet von Ihrer Majestät K ö n i g i n C a r o l a zum GedächtniBS Ihres am 4. August 1877 gestorbenen Vaters, Prinzen G u s t a v von Wasa. Vors t a n d : Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. A r z t : Dr. Daechsel in Pollnitz. 2 Diakonissen aus Dresden. 14 Betten. 1899 wurden 2 m., 15 w. Sieche verpflegt, 1 w. ist gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 5941,84 M, die Einnahmen 5716,24 M. Potschappel, 5 6 0 0 Einw. (Medizinalbezirk Dresden - Altstadt, Kreishauptmannschaft Dresden). G«meinde-Krankenanstalt (im Armenhause). Aerzte der Stadt werden nach Bedarf zugezogen. 1899 wurden 3 Kranke verpflegt. Radeberg, 14 0 6 5 Einw., siehe S. 6 7 9 . Städtische H o c h d r u c k - W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Städtisches Krankenhaus. Neubau g e p l a n t . Arzt: Dr. Kirchner. 1 m., 1 w. ausgebildete Krankenwärter. V e r p f l e g u n g s p r e i s : 2 M täglich. 1899 wurden 205 m., 43 w. Kranke durchschnittlich 16 Tage verpflegt, 11 m., 4 w. sind gestorben. Die Ausgaben 1899 betrugen 18 655 M, die Einnahmen 20 571 M. Wachwitz, 9 8 2 Einw. (Medizinalbezirk Dresden-Neustadt, Kreishanptmannschaft Dresden). W a s s e r l e i t u n g vorhanden. Dr. Klenckes Kurberg. 30 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : S—12 M täglich. 1899 wurden 80 Kranke verpflegt. Zauckerode, 1 710 Einw. (Medizinalbezirk Dresden-Alistadt, Kreishauptmannschaft Dresden). Werks-Krankenhaus des Königlichen Steinkohlenwerkes. 1878 erbaut. A e r z t e : Dr. Fernbacher und Dr. Krasting (in Deuten). 10 Betten. V e r p f l e g u n g s p r e i s : für Knappschaftskranke 2 M täglich. 1899 wurden 52 Kranke durchschnittlich 20,b Tage verpflegt. — Elektrisches Glühlicht, Niederdruck-Dampfheizung, Wasserleitung, Abflussleitung mit Senkkästen und Geruchsverschlüssen, Wasserkloset mit geruchloser Abortgrube.

Grossherzogthum Baden. am Bodensee, Gemeinde Wangen mit 7 0 7 Einw. (Amtsbezirk und Kreis Konstanz). Prirat-Heilanstalt von Dr. Hornung. Heilanstalt für Herz- und Nervenkranke, 1890 von Dr. Smith gegründet. Leitender A r z t : Dr. Smith. 40 Betten. 1899 wurden 71 m., 36 w. Kranke verpflegt, 1 m. ist gestorben. Marbach

Herzogthum Braunschweig.

Harzburg, siehe S. 815. Neue Q u e l l e n W a s s e r l e i t u n g mit GebirgBWasser, fast alle Häuser sind angeschlossen.

Sachregister. Die Zahlen bezeichnen die Seiten, auf denen die Anstalten beschrieben sind.

Aufnahmebedingungen: 1) B a d e o r t e — K u r a n s t a l t e n : Ems (Hospitalbad) 142, Heiligendamm (Meckbg.) 785, Langeoog 301, Norderney 381 n. 382, Wildbad (Württemberg) 730, Wiesbaden (Rothsche Stiftung) 514, W i l dungen (Helenenneim) 836; für Militärpersonen: Landeck 298, Langeoog 301, Norderney 380, Wiesbaden (Wilhelme-Heilanstalt) 513. 2) G e n e s u n g s h e i m e : Achterberg (Bremen) 4, Augustusbad (Dresden) 642, Blankenburg-Berlin ( A e r z t l i c h e s A t t e s t f o r m u l a r ) 82, Godesberg (Erholungsh.) 181, Grünhain 660, Gütergotz (Berlin) 203, Hüttengrund663, Köln274, Weidenhof (Breslau) 506, Zehlendorf (Haus Schönow) 526. 3) I d i o t e n a n B t a l t e n : Bischweiler (Unterelsass) 871, Bungkundstadt (Oberfranken) 548, GremBdorf 562, Herxheim (Pfalz) 574, Kirchmohr 574, Laaterhofen (Oberpfalz) 581, Schwerin (Meckbg.) 793, Sennheim (Oberelsass) 899, Volmerdingsen (Westfalen) 500, Zehlendorf 528. 4) I r r e n a n s t a l t e n : Gelsheim (Meckbg.) 783, Karthaus-Prüll (Oberpfalz) 572, Leipzig (Klinik) 669, Lübeck 845, Saargemünd (Lothringen) 895, Strelitz 846, Weilmünster 507. 5) K i n d e r h e i l s t ä t t e n : Alstaden 7, Heringsdorf 292, Hüttengrund 663, Inowrazlaw 240, Kissingen 575, Kreuznach 292, Ludwigsburg s. Stuttgart, Norderney 381, Reutlingen 712, Salzdetfurth 439, Stettin 475, Stuttgart (Olga-H.) 723. 6) K r a n k e n h ä u s e r , Allgemeine: Berlin Augusta-H. 61, Klinik, Ziegelstrasse, 40, Dresden Carola-Haus 649, Ellerfeld städt. Krkh. 138, Kirchrode 258, Münchon Georgi Ritterspital 591, Tübingen 726; für Frauen: Berlin Frauenklinik 66, Blankenburg - Berlin Wöchnerinnenheim (ärztl i c h e s A t t e s t f o r m u l a r ) 8 3 , D r e s d e n Frauenklinik 054. 7) L u n g e n h e i l s t ä t t e n : Albertsberg (Sachsen) 641, Beizig (Berlin) 24, Blankenfelde-Berlin (ärztliches Attestf o r m u l a r ) 84, Geesthacht (Hamburg) 852, Grabowsee (Berlin) 192, Hellersen (Altena) 224. 8) N e r v e n k r a n k e , Anstalten für: Zehlendorf Haus Schönow 526. 9) T r i n k e r - H e i l a n s t a l t e n : Friedrichshütte u. Wilhelmshütte (Bielefeld) 169, Klein-Drenzig 260, Niesky 378, Sophienhof (Meckbg.) 793. Barmherzige Schwestern s. S. 9IG. Baubeschreibungen: 1) Allgemeine K r a n k e n h ä u s e r , a. b i s 5 0 B e t t e n : Forbach 740, Gerabronn 696, Hainichen 661, Hardheim 744, Karlsruhe (Friedrichsbau) 751, Logelbach 881, Malstadt-Burbach (Krkh. der vereinigt. Krankenkassen) 332, Obernburg 608, Ochsen-

hausen 709, Pyrmont (Bathildis Krkh.) 836, Reutlingen (Neues Bezirkskrkh.) 711 ; b. ü b e r 50 b i s 100 B e t t e n : Berlin (Institut f. Infektionskrkh.) 40, Cöthen (Kreis-Krkh.) 828, Karlsruhe (St. Vincentiushaus) 749, (Diakonissenanstalt) 750, Schwetz (Kreis-Krkh.) 456, Strausberg 480, Stuttgart (Ludwigs-Spital) 719 ; c. ü b e r 100 b i s 5 0 0 B e t t e n : Ansbach (Städtisches Krkh.) 536, Brandenburg a./H. (Städtisches Krkh.) 93, Britz (Kreiskrkh.) 105, Cölln a./Elbe 646, Detmold (Landkrkh.) 841, Frankfurt a. M. (Heilige Geist-Hospital) 155, (Senckenberg'sches Bürgerhospital) 156, Gera (Landbez.-Krkh.) 837, Görlitz, (Städtisches Krkh.) 183. Hamburg (Hafenkrkh.) 861, Köln (Angusta-Hospital 267, (Städt. Krkh. Lindenburg) 269, Lichterfelde (Kreiskrkh.) 308, Offenbach am Main 779, Potsdam (St. Josephskrkh.) 410, Sooden a. d. Werra 463, Spandau (Städtisches Krkh.) 466, Zwickau (Königl. Krankenstift I 687; d. ü b e r 500 B e t t e n : Berlin (Charité) 38, (Städt. Krkh. Moabit) 45, (Seestrassel 49, (am Urban) 48, Braunschweig (Landes-Krkh.) 813, Charlottenburg (Neues städt. Krkh.) 113, Frankfurt a. Main (Städt. Krkh.) 154, Hamburg (Neues allgem. Krkh.) 857, Mülhausen (Neues Btädt. Krkh.) 886. 2) G a r n i s o n l a z a r e t t e : Bayreuth 544, Berlin-Tempelhof 42, Charlottenburg 113, Colmar 874, Fürstenwalde 171, Graudenz 195, Inowrazlaw 240, Loburg 315, Lockstedter Lager 316, Mainz 777, Oppeln 390, Osterode 395, Ostrowo 396, Pasewalk 399, Potsdam 408, Stettin 473, Weissenfeis 507. 3. G e n e s u n g s h e i m e : München (Harlaching) 594, Seelbacn 764. 4) Irrenanstalten: Ansbach 536, Dresden 653, Gehlsheim 783, Giessen (Univers. Klinik) 773, Herzberge (Berlin-Lichtenberg) 307, Neu-Erkerode 810, Rottenmünster 713, Stuttgart (Stadt-Asyl im Bürgerhospital) 724, Treptow a./Rega 491, Tübingen 726, Weissenhof 729. 5) K l i n i k e n : Berlin (Charité, Institut f. Infektionskrkh.) 40, Göttingen (Frauenkl.) 186, Greifswald (Chirurg. K l . ) 197, (Frauenkl.) 199, Kiel (chirurg. K l . ) 255, Marburg (Chirurg. K l . ) 334, (Frauenkl.) 341. 6) H e i l s t ä t t e n f ü r L u n g e n k r a n k e : St. Andreasberg 12, Augustusbad (Dresden) 642, Berka (Weimar) 796, Beelitz (Berlin) 22, Beizig (Berlin) 23, Engelthal (Nürnberg) 554, Geesthacht (Hamburg) 852, Grabowsee (Berlin) 192, Hellersen (Lüdenscheid) 224, Lohr im Spessart 58:1, Loslau 317, Malchow (Berlin) 331, Planegg (München) 613, Rehburg 422, Reichenberg 710, Ronsdorf 429, Ruppertshain 433, St. Arnual (Sonnenberg) 441, Sorge 465, Sülzhayn 482,

58*

Sachregister.



Ö16



Barmherzige Schwestern für Krankenpflege (Mutterhäuser)') im Deutschen Reiche 1900. II

Anzahl der

Orte der Mutterhäuser

Bezeichnung

in alphabetischer

der Mutterhäuser.

-e fe* i *: =T 5 '•".S «, a

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Reihenfolge.

Aachen.

Arenberg b. Ehrenbreitstein Augsburg:

Kloster St. Maria Stern

Bolanden Braunsberg Breslau (Gräupnergasse) „

(Gräbschenerstr. 105/107)

Dernbach b. Montabaur Dillingen Düren . . Essen Freiburg (Baden). . Fulda Gengenbach

a -.' os .c -I o

Arbeitsfelder i davon

Christenser Frauen von der Regel mehr. ¡ des heiligen Augustinus . . . . Jahrb.; 42 Elisabethinerinnen von der Regel des heiligen Franziskus . . . 1622:, 157 I) Franziskanerinnen, arme Schwestern vom heiligen Franziskus 1&151! 7 7 9 , Dominikanerinnen, deutsche Kon- : gregation der heiligen Katharina von Siena 1868 j 232 Franziskanerinnen, Maria Sternschwestern 11866 464 Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul . . 144. |j Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul . . St. Cath arinen-Convent 89 i 1853 Graue Schwestern von der heiligen 1842 i| 1741 Elisabeth Elisabethinerinnen Hedwigs-Schwestern Marienschwestern

11736 i 83 ¡1856 , 103 80 i

Barmherzige Schwestern (arme Dienstmägde Jesu Christi) . . Franziskanerinnen

1851

Elisabethinerinnen vom III. Orden des heiligen Franziskus . . . . Barmherzige Schwostern vom heiligen Vinzenz von Paul . . Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul . . Barmherzige Schwestern vom III. Orden des heiligen Franziskus

vom H e j p e b. Konstanz : Pro- Barmherzige Schwestern heiligen Vinzenz von Paul . . vinzial-Mutterhau8. . |! Barmherzige Schwestern vom Heiligenbronn. Orden des heiligen Franziskus Heiligenstadt . . . . Schulschwestern von der Barmherzigkeit Herxheim b. Landau Schwestern im St. Paulus-Stift . Vinzentinerinnen Hildesheim

1843

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112 26

1857

192

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j;

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j 699 Ii

.

1 223 ! 565 6 231

•) Ambulante Krankenpflege, Privatpflege, Gcmeindepllege ist oft verbunden mit der Tliätigkeit im Krankenhause. Ausser der Beschäftigung mit der Krankenpflege in Heilanstalten, Hospitälern, Hospizen, Siechenh&usern, Anstalten für Epileptische. Idioten, Geisteskranke werden auch folgende Arbeitsfelder von einigen Mutterhäusern übernommen: Abendschulen, Armenhaus, Armenkinderhaus, Blindenanstalten, Convicte, Dienstbotenasyle, Dienstbotenvereine, Frauenarbeitsschulen, Qesellenhaus, Handarbeitsschulen, Haushaltungsschulen, Kinderbewahranstalten, Kinderschulen, Kommunikantenschulen, Lehrerinnenseminare, Mägdeherbergen, Näbschulen, Oekonomie-Verwaltungen in verschiedenen AnsUlten, Paramenfenanstalten, PeDBionate (fürUnterricht Haushalt, Sohnelderei u. B. w.), filr Kurgäste in Badeorten, Pilgerhospizen, 8peiseanstalten (wohlthätlge), Rettungsanstalten, Taubstummenanstalten, Volksküchen, Waisenanstalten u. 8. w.



917



Sachregister.

Noch: Barmherzige Schwestern f ü r Krankenpflege (Mutterhäuser)*) im Deutschen Reiche 1900. | a1

Anzahl der

in alphabetischer

der Mutterhäuser.

Reihenfolge.

-9 "g 9 £ -ta t»

i ài "»! 3 333 a •S§g3 r n

K ö l n : Severinstr. 71/73 „ „ „ ,, Kulm

Antonsgasse . . . Kapfergasse . . . Melaten Nippes

Lauban Mainz Mallersdorf Metz Mindelheim Moselweiss (Marienhof) b. Koblenz Mönchen Münster: St. Mauritz . „

Marienhospital



Friedrichsburg

u Neuburg a./D Neuss Nonnenwerth landseck

bei Ro-

Oberbronn (Riderbroia) . Odern Olpe Paderborn

Peltre Poremba

Barmherzige Schwestern nach der Regel des heiligen Augustinns Cellitinnen zur heiligen Elisabeth „ Maria . . „ „ Frauen vom guten Hirten . . . . Vinzentinerinnen Klosterfrauen vom Orden der heiligen Maria Magdalena von der Busse Schwestern von der göttlichen Vorsehung Franziskanerinnen Kongregation Sancta Christiana vom heiligen Joseph Schwestern der Maternité . . . . Franziskanerinnen Augustinerinnen oder Schwestern des Ordens vom heiligen Geiste Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul . . Frauen vom guten H i r t e n . . . . Franziskanessen, barmherzige Schwestern vom I H . Orden des heiligen Franziskus Barmherzige (Klemens-) Schwestern Schwestern von der göttlichen Vorsehung Frauen vom guten Hirten . . . .

1870 1862 1871 1694

328 29 156 206 268 256

16 3 12 5 26 28

1320

28

1

1

1860 400 1855 1600

60 298

15 140 4 1

#

Privatpflege

Bezeichnung

Arbeitsfelder*) davon überhaupt

der Mutterhäuser

Schwestern

Orte

12 3 —

11 26

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SD 1 © 1— © SH) s 1 00

2 270 3 — 9 —





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ß



15 271 2 295

303



44 777 63 585

1783 1808

22 60

4 1

1885

169

15

3

12 353

1832 1840

874 95

98 3

54

5 590 1 —

1854

809

97

97



358

1808

931

74

73



359

1850

102 277

26 6



28

4

1

599

207

30

12

371

1882

35

1

1

379

Schwestern des göttlichen Erlösers Arme Jnngfrauen vom heiligen Vinzenz Arme Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung 1859

310

90

15

#

,

457

50

48

1849

101

2

1

1841

894

75

50

31

7

7

83

8

5

Elisabethinerinnen 1840 Barmherzige Schwestern von der Regel des heiligen Augustinus 1854 Franziskanerinnen

Schwestern von der christlichen Liebe Genossenschaft der barmherzigen Schwestern nach d e r Regel des heiligen Vinzenz von Paul . . Genossenschaft der Schwestern von d e r göttlichen Vorsehung Mägdo Marias von der unbefleckten Empfängniss

*) Vergi, die Anmerkung auf 8.916.

1866

,

.

884 883 587

— —

1



358

890 2

389 397

25

397 —

3

405

Sachregister.



918 —

Noch: Barmherzige Schwestern für Krankenpflege (Mutterhäuser)") im Deutschen Reiche 1900. Anzahl der

der Mutterhäuser.

SC

Reihenfolge.

c ä 'S •x

;

Rappertsweiler Reute Salzkotten Samter St. Johann von Bassel St. Markus, Gemeinde Geberschweier . . . . Strassburg i.E.: Kloster Allerheiligen ., „ Straubing Thuine Trebnitz Trier

Untermarchthal Ursberg Waldbreitbach Würzburg

Schwestern der göttlichen Vorsehung Barmherzige Schwestern, Franziskanerinnen Franziskanerinnen •! Mägde Marias von der unbefleckten Empfangniss Kongregation der Schwestern von der göttlichen Vorsehung . . . Kongregation der Schwestern vom i tieiligen josepr 1 Barmherzige Schwestern, Vinzeni tinerinnen„Congregatiofiliarum ; I charitatis" ; Kongregation der Schwestern vom heiligen Kreuz Kleine Schwestern der Armen . ; Elisabethinerinnen

1 5 IfiC

5

1865

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37

190

20

20

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11

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10

1845

245

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1734 p 540

85

1833| 264 1856 . 1748'; 27

41 , 3 1

Schwestern vom heiligen Fran- i i i ziskus (St. Georgs-Stift) . . . . 1857 143 13; : Barmherzige Schwestern von der Kongregation des heiligen Carl 1870 ! 918 273 1 Borrom&us Barmherzige Schwestern von der j Kongregation des heiligen Carl i 70 Borromäus 1849 i 966 •i j Barmherzige Schwestern vom | heiligen Vinzenz von P a u l . . . 1857 ¡i 529 i 651 ¡1884! 140 1 ¡¡St. Josephs-Kongregation ' 1 lj Franziskanerinnen (Tertiarien) . . I Barmherzige Schwestern, Töchter ! des göttlichen Erlösers

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der Mutterhäuser

l§ Arbeitsfelder") yt davon 1J2 » 1 im fKrankenhäuser, Hospitäler, Irren-, IdiotenAnstalten U.B.W.

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Orte

79

140 490

41

61149.3 ij

15

26 . i 628

54

;' 50-2

!

636

Ausser diesen Krankenschwestern sind auch barmherzige Schwestern aus dem A u s l ä n d e in Deutschland thätig, so aus den Mutterhäusern Loewen und Lüttich in B e l g i e n , aus Angers, Bordeaux, Nancy und P o r t i e u i in F r a n k r e i c h , aus Heithuizen in H o l l a n d (s. Nonnenwerth), aus Wien in O e s t e r r e i c h , aus Ingenbohl in der S c h w e i z (s. Hegne). Blindenanstalten: Augsburg 542, Barby (2 Anst.) 19, Berlin (4 Anst ) 7 5 s. Steglitz, Braunschweig8l5, Bremen 849, Breslau 103, Bromberg 107, Dresden 656, Düren (2 A n s t ) 130, Frankfurt a./M. 164, Freiburg i.B. 742, Friedberg 771, Gmünd, Schwäbisch 697, Halle a./S. 214, Hamburg (2 Anst.) 867, Hannover 219, Ilvesheim 748, Kiel 257, Köln (2 A n s t ) 274, Königsberg i. Pr. •) Vergi, die Anmerkung auf 8. 918.

278, Königsthal b. Danzig 280, Königswartlw 656, Leipzig 670, Lustnau 705, Moritzburg 656, München 597, Neukloster 788, Neu-Torney, s. Stettin, Neuwied 375, Nürnberg 607, Paderborn 397. Pfaffenhausen 612, Soest 461, Steglitz 470, Stettin 476, Still 900, Stuttgart 725, Weimar 804, Wiesbaden 516, Würzburg 639.

-

919

-

Sachregister.

BrfiderhXnser für Krankenpflege*) im Deutschen Reiche im Jahre 1900. Anzahl der Orte der Mutterhäuser

Bezeichnung

in alphabetischer

der Mutterhäuser.

•3 "B

a a S

Reihenfolge.

Evangelische Brüder, Bielefeld-Gadderbaum Duisburg Hamburg Hannover Karlshöhe bei Ludwigsburg Karlshof bei ßastenburg Kraschnitz Lüttringhausen Neinstedt Nürnberg Rothenburg O.-Schles. . Züllchow i./Pommern .

Diakone:

Nazareth Rheinisch-Westfälische PastoralGehülfen-An8talt oderDiakonenAnstalt Rauhes Haus Stephans-Stift

¡¡1877 .

273

56

56

1844 ¡1833 | 1869

274 401 143

36

21 6

Diakonenanstalt Ost- u. Westpreussische BrüderAnstalt Schlesische Diakonen-Anstalt . . Tannenhof Elisabeth-Stift Brüderhaus Brüderschaft Zoar Brüderanstalt

1876

142

1883 1880 1896 1850 1890 1898 1850

59 49 33 160 42 36 119

1

.

j 172 i'

15 j| 133 219 701 248 289 324 363

11 5 7 11

6 4 10

10

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3 1 ¡1 — . j 531 i;

Katholische, barmherzige Brfider: Aachen

! Alexianer-Brüder

Breslau

J ^ ! 231

Barmherzige Brüder vom Orden des heiligen Johannes de Deo Montabaur Barmherzige Brüder desgl Neuss ! Alexianer-Brüder Straubing Barmherzige Brüder vom heiligen Johannes von Gott Trier Barmherzige Brüder nach der Regel des heiligen Augustinus Waldbreitbach (Hausen) Franziskaner-Tertiarer-Brüder . . DiBtformen in Krankenhäusern: Berlin Charité 36, Friedrichshain 43, Moabit 45. Diakone s. Brüderhäuser.

Diakonissen-Mutterhfiuser s. S. 920. Epileptische. Anstalten für: Alsterdorf 851, Bamberg 543, Bendorf 24, Bielefeld-Gadderbaum 7!), Biesdorf 80, Bruckberg 547, Buttelstedt 798, Elberfeld 139, Gardelegen 173, Gladbach 35fi, Gnadenthal 363, Gotha 825, Gremsdorf 562, Havixbeck 222, Heggbach G98, Herthen 746, Herxheim 565, Himmelkron 56fi, Hochweitzschen 662, Karlshof 248, Kiedrich 254, Klein wachau 913, Kork 753, Krefeld 290, Kreuzhilfe 363, Langenhagen 301, Liebenau 704, Marienhaus 502, Möckern 674, Neinstedt 363, Neuendettelsau 599, Neu-Erkerode 816, Nieder-

:

> ; 1712 1860 1390 i : 1622! | j| 1851 j |1873'|

9

149 204 \ 55

1

228

14

246 179

10 10

-

98 9 I — 6 i 8 353 2 ! — 371 i 12 ; - 599 i 5 ! 5 494 4 — 221

Ramstadt 778, Olpe 389, Pankow 398, Pfingstweide 709, Polsingen 614, Potsdam 413, Unterrath 497, Reichenbach 617, Rheinbach 426, Rotenburg 431, Schönbrunn 620, Stetten 716, Strausberg 625, Tabor 364, Uchtspringe 495, Ursberg 628, Wuhlgarten s. Biesdorf. Ferienhelme s. Kinderheilstätten. Garnisonlazarette s. Militär- und MarineLazarette. Genesungsheime: Achterberg (Bremen) 4, Altweier 870, Amalienhof 11, Augustusbad 642, Baden-Baden 735, Bensberg (Köln) 25, Blankenburg (Berlin) 82, Braunlage 812, Briese (Berlin) 105, Brühl 108, Costenz 548, Dortmund 128, Dünnwald 130, Eisenach 799, Etzelbach (Thür.) 822, Fechenheim (Frankfurt a./M.) 150, Fischer-

*) Ausser in Krankenhäusern, Hospitälern, Idioten- und Irrenanstalten sind Brüder auf folgenden Arbeitsfoldern thätig: Arbelterkolonion, Arbeite- und Armenhäusern, Gefängnissen, geistlichen Aemtern, 11 erborgen zur Heimath, Lehrerberuf, Rettungshäusern, Stadtmission, YereinahAuflem, Waisenhäusern u. B. w.

Sachregister.

— 920 —

wall 150, Forstel (Leipzig) 657, Freudenstadt 695, Frauenthal (Köln) 166, Friedrichroda 824, Füretenwalde 171, Gernrode 830, Giersdorf 176, Gleesberg (Leipzig) 659, Godesberg 181, Goslar 192, Gröpelingen (Bremen) 850, Grünhain (Chemnitzj 660, Grunewald b. Berlin 202, Gütergotz (Berlin I 203, Hansdorf (Hansestädte) 86S. Harpersdorf (Renss j. L.) 839, Harzburg 815, Heilbronn 699, Heinersdorf (Berlin) 224, Hiltrup 231, HüttengTund663, Jonsdorf (Zittau) 664, Jungfernhaide (Berlin - 245),Jaditten (Königsberg) 244, Kirchheimbolanden 574, Klosterlausnitz (Thür.) 822, Köln (Verein) 273, Kolberger Deep 283, Landeck (Bad)298, Langeoog 301, Lehnitz (Berlin) 912, Lilienthal 311, Loschwitz (Rothes Kreuz) 672 u. 914, Lowenitz 320, Mariendorf 343, Meissen 674, Montigny 885, Mühlhausen (Plauen) 674, München (Harlaching) 594, NeuBabelsberg 365, Neuenhain (Frankfurt a./M.) 366, Neustadt (Stuttgart) 708, Neustadt

:

i J i I | j

a./Haardt 600, Niederndorf (Reuss j. L.l 839, Nieder-Schlema (Verband deutscher Handlungsgehilfen) 676, Norddorf ."80, Norderney 380, Oberlössnitz (Dresden) 676, Obernigk (Breslau) 38% Oberölkofen (München) 609, Olewig (Borromäerinnen aus Trier) 389, Pelonken (Danzig) 400, Perleberg 401, Plittersdorf 404, Polzin 405, Reinbeck (St. Adolfstift) 423, Rheinbach 42fi, Röthensbach (Württbg.i 713, Rohrbach (Baden) 762, Rostock 791, Rüttenscheid (Krupp) 432, Salzschlirf 440, St. Blasien 76:', St. Peter (Strassburg i. Eis.) S97, Schiltigheim 898, Schirgiswalde 682, Schonstett (München) 620, Sechtem 457, Seelbach (Lahr in Baden) 764, Soden 460, Stammheim 716, Stiege (Braunsch.) 817, Strassburg i. Eis. (Lowisa) 904, Suderode 481, Tzscheeren 495, Uckerath (Köln) 495, Wallbaum 503, Walle (Bremen) 850, Weidenhof (Breslau) 506, Wiesbaden 515, Zehlendorf 528, Zitschewig (Dresden) 686.

Diakonissen-Mutterhäuser') im Deutschen Reiche im Jahre 1900.

Orte der Mutterhäuser in alphabetischer

Bezeichnung der

Mutterhäuser.

Reihenfolge.

Altona . . Arolsen . Augsburg Berlin . .

Bielefeld-Gadderbaum Borsdorf b. Leipzig . Braunschweig Bremen Breslau Danzig Darmstadt. . . Dresden . . . . Eisenach . . . . Elberfeld . . . Flensburg . . . Frankenstein . Frankfurt a./M. Frankfurt a./O. . . Freiburg i. Br. . . Fürstenwalde . . . Guben Hall (Schwäbisch) Halle a /S Hamburg Hannover

Diakonissenanstalt Sophienheim-Landkrankenhaus . Diakonissenhaus ,i Bethanien „ Elisabeth-Krankenhaus . . . ; Elisabeth-Kinder-Hospital ; Lazarus-Krankenhaus , Paul Gerhardt-Stift ,' Sarepta , Verein für innere Mission . . Marien-Stift : Diakonissenhaus |i Bethanien i! Lehmgrubenstr. 58 | Diakonissen-Krankenhaus . . . ! Elisabethen-Stift Diakonissenanstalt : Diakonissenhaus : Bethesda I Diakonissenanstalt Bethanien I Diakonissenhaus i Bethanienverein • Luther-Stiftung Diakonissenhaus : Lazarus-Haus - Naemi Wilke-Stift Diakonissen-Krankenhaus . . . Diakonissenanstalt Bethesda ' Bethlehem Henrietten-Stift

*) Vergi, die A n m e r k u n g auf S. 916.

Anze i h l d e r i1 '' Arbeitsfelder") i X davon i; -s s s» '! o£ ' & £ . ¿ ^m !©bD t* ® n CO © 3a s «© ig i JS _= . ki asS g o © cß Ol 'ii -o :3 «BJ 2 « 1 > ;i I1867 i 99 f 42 ' 11S87 : 1855 182 ; 18471 331 i ! 1837 !: 155 37 1834 1865 94 1876 262 1869 867 16 1896 105 ij 1870 62 ! 1868 1850! 420 111873 ii 261 j 9, Senckenborgsches Bürger-H. 156; Glogau Stadt. Krkh. 179, Hamburg Institut f ü r S c h i f f s - u. T r o p e n k r a n k h . S.V.), Kleve Städt. Armenanst. Münze 261, Koblenz Bürger-H. 262, Köln Bürer-H. 265, Leipzig Krkh. St. Jakob 666, Frauenlinik 669; Magdeburg Krkh. Altstadt 320, Potsdam St. Joseph-Krkh.410, Saarlouis Städt. Krkh. 437, Strassburg i. Elsass Bürger-H. 901, Trier Bürger-H. 492, Würzburg Julius-Sp. 633, Frauenklinik 637; b) I r r e n a n s t a l t e n : Aachen Mariabrunn 2, Blankenhain 798, Dalldorf 15, Frankfurt a. M. 16], Leipzig Irren-Siechenh. 669, Saargemünd 894, Sonnenstein 683, Würzburg 637; c) B l i n d e n a n s t a l t e n ; Steglitz 470.

f

HUttenlazarette s. Knappschaftslazarette. Idioten-Anstalten: Alsterdorf 851, As-

bacher H ü t t e 16, Aue 17, Aulhausen 17. Bamberg (Antonistift) 543, Berlin-Dalldorf 117, Beuthen (Robertusstift) 77, BiSchweiler S71, Bovenden 91, Bruckberg 547, Bütgenbach 109, Charlotten bürg (Anstalt vom guten Hirten) 114, Darmstadt (Alicestift) 771, Dessau 829, Deybach 549, Ecksberg 552, Essen s. Huttrop, Gemünden 560, Gladbach (München) 356, Gremsdorf 562, Grosshennersdorf 660, Guben (Naemi-Wilkestift) 203, Hadamar 206, Hall 698, Hamb 215, Hardt 220, Hasserode 221, Heggbach 69S, Herthen 746, Herxheim 565, Himmelskron 566. Holnstein 567, Horn 850, Hovm 830, Huttrop 239, Idstein 239, Ketschendorf 253, Kiel 257, Kirchmohr 524, Köln (Sülz) 272, Kraschnitz (Samariter-Ordcns-Stift) 289, Kreuznach 292, Kückenmühle s. Nemitz, Kunzendorf (Nieder-) 296, Kühr (Niederfell) 294, Langenhagen 301, Laubnitz 3(13, Lauterhofen 581, Lemgo 843, Leschnitz 307, Liegnitz (Wilhelm- und Augusta-Stift) 311. Linz 313, Lübben322, Mariaberg 705, Möckern 674, Montabaur 353, Mosbach 758, Neinstedt 363, Nemitz 364, Neuendettelsau599, Neu-ErkerodeS16, Neuhaldensleben (Kreuzhilfe) s. Neinstedt, Niedermarsberg 376, Nossen 676, Oberhofen s. Bischw e i e r , Oldenburg 810, Potsdam (WilhelmsStift) 413, Polsingen 614. Rastenburg 418, Katibor (Städt. Krkh.) 419, Rechtenbach (Zoar) 421, Reichenbach 617, Scheuern (Bergnassau) 445, Schleswig (StendersAnstalt) 448, Schönbrunn (520, Schreiberhau 452, Schwerin 793, Sennheim 899, Siegmar 683, Sohrau 912, Speyer 624, Steglitz 470, Stetten 716, Straubing 625, Thale s. Neinstedt, Tormersdorf (Zoar) 489, Treysa 491, Ursberg 628, Volmerdingsen 500, Wahren b. Dyhernfurth 501, Wanzleben 504, Wittekindshof s. Volmerdingsen.

Johanniter-Ordenskrankenhäuser:

Al-

t e n a 8, Bartenstein 21, Beirut i. Syrien 909,

Bliesen 105, Dannenberg 119, Dierdorf 125, Dirschau 126, Erdmannsdorf 144, Falkenberg 149, F r a u s t a d t 166, Genthin 175, Gerdauen 175, Glatz 178, Greifswald 199, Heiligenbeil 223, Heiligenstadt 223, J ü t e r b o g 245, Königsberg i.'Nm. 274, Kolmar i. Posen 284, Lauenburg 303, Lichterfelde 309, Lippspringe 314, Ludwigslust 7S6, Mansfeld 333, Neidenburg 363, Neu-Ruppin 370, Neusalz 371, Niederweisel 778, Oeynhausen 387, Pakosch 397, Pinne 402. Ples's 403, Plochingen 710, Plön 404, Polzin 405, Preussisch-Holland 415, Pritzw a l k 4 1 5 , Reichenbach 423, Riesa 681, Saarau 435, Schwäbisch-Hall 698, Schwerin a./Warthe 455, Sonnenburg 463, Sorge 465, Stendal 472, Sterkrade 472, Tirschtiegel 489, Vandsburg 498, Züllchow 531, Züllichau i. Neumark 531. I r r e n - A n s t a l t e n , ö f f e n t l i c h e : Aachen (2 Anst.) 2, Allenberg 6, Altona 11, Altscherbitz 11, Andernach (2 Anst.) 12, Bamberg 543, Bayreuth 545, Berlin (5 Anst.) 34, 42, 80, 115, 307, Bernburg 827, Blankenburg 807, Blankenhain 798, Bonn (2 Anst.) 89/90, Brake bei Lemgo 840, Bremen 849, Breslau 101, Brieg 104, Bunzlau 110, Colditz 646, Dalldorf 115, Deggendorf 549, Dresden 653, Düren 130, Düsseldorf 132, Dziekanka 133, Eberswalde 134, Eglfing b. München 553, Eichberg b. Erbach 137, Eickelborn 137, Emmendingen b. Freiburg 739, Erlangen 555, Eupen 148, Frankenthal 557, F r a n k f u r t a. M. 161. Freiburg i. Schles. 167, Freiburg i. B. 742, Gabersee o. München 560, Geseke 176, Giessen 773, Görlitz 184, Göttingen 186, Gorze 877, Grafenberg 195, Greifswald 198, Haina 208, Halle a / S 212, Hamburg (2 Anst.) 865 (s. auch Langenhorn), Hannover 219, Heidelberg 745, Heppenheim 775, Herzberge s. Lichtenberg, Hildbnrghausen 819, Hildesheim 231, H ö r d t s. Stephansfeld. Hofheim 775, Hoym 830, Hub 747, Hubertusburg 663, Illenau 747, Jena 801, KarthausPrüll b. Regensburg 572, Kaufbeuren 572, Klingenmünster 576, Köln 272, Königsberg i. Pr. 277, Königslutter 816, Konradstein 285, Kortau bei Alienstein 285, Kosten 286, Krefeld 290, Kreuzburg i. Ob -Sehl 291, Landsberg a./W. 299, Langenhagen 301, Largenhorn (Hamburg) 868, Lauenburg i. P. 303, Leipzig (2 Anst.) 669, Lengerich i. W. 306, Leubus 307, Lichtenberg 307, Lublinitz 320, Lübeck 845, Magdeburg 326, Marburg 340, Merxhausen 348, Merzig 349, Metz 884, München (2 Anst.) 595, Münster (Marienthal) 358, Neuhof 367, Neu-Ruppin 370, Neuss 371, Neustadt i. Holst. 372, Iseustadt i. Westpr. 373, Niedermarsberg 376, Nietleben 378, Osnabrück 393, Owinsk 396, Pforzheim 761, Plagwitz b. Löwenberg 403, Posen 406, Roda 822, Rostock (2 Anst.) 790, Rybnick 435, Saargemünd 894, Sachsenberg i. Mecklbg. 791, Schleswig 447, Schussenried 715, Schweiz 456, Sigmaringen 459, Sonnenstein i. S 683, Sorau 464, S t e p h a n s f e l d - H ö r d t i Eis 900, Strassburg i. Eis. 903, Strelitz (Alt-) i. Mecklbg. 806, Tinz 839, Tost 490, Treptow a./Rega 491, Tübingen 726, Uchtspringe 495, Ueckermünde s. Neuhof, Untergöltzsch 684, Waldheim i. S. 685, Wehnen 810, Weilmünster 507, Weissenau 729, Werneck 632, Wesel 511, Winnenthal 732,

923 — Wittstock 52U, Würzburg 637, Wunstorf 524, Zschadrass i. S. 687, Zwiefalten 732. Irren-Anstalten im P r i v a t b e s i t z : Aachen (2 Anst.) 2, Ahrensburg 6, Ahrweiler , Amelsbüren 11, Attel 540, Bardort' s. Schleswig, Bayreuth 545, Bendorf (4 Anst.) 24, Berend s. Schleswig, Bergquell-Frauendorf 2(1, Bernau (4 Anst.) 76, Beutelsbach 1190, Blankenburg 807, Bonn 90, Brehna s. Karlsfeld, Bremscheid s. Hausen, Buchholz (Französisch) bei Berlin (3 Anst.) 108, Buchholz (Gem. Pantenburg) 109, Charlottenburg (fi Anst.) 114, Donndorf 551, Driburg 129, Ebernach 134, Endenich 143, Eupen 148, Fischeln s. Königshof, Frauendorf s. Bergouell, Friedrichsberg s. Schleswig, Friedrichsfeld b. Hamdorf 109, Gadderbaum 172, Gardelegen 173, Gladbach s. München Gladbach, Göppingen (Christophsbad) (¡97, Goslar 192, Grunbach i. R. fi97, Halberstadt 209, Halensee s. Wilmersdorf, Hamb (a. f. Idioten) 215, Hamburg 866, Hann. Münden s. Königshof, Haspe 221, Hausen bei Waldtbreitbach 221, Havixbeck (a. f. Epileptische) 222, Hedemünden a./Werra 222, Hermsdorf i. Mark 228, Hofheim 234, Hohenwestedt 235, Holle s. Blankenburg, Holsterhausen (a. f. Epileptische) 235, Holzkamp 808, Hoven b. Zülpich 237, Hultschin-Langendorf 238, Ilten 240, Johannisthal s. Schleswig, Kaiserswerth 245, Karlsfeld 248, Katzenelnbogen 252, Kennen,burg 701, Kessenich 253, Keuschberg 254, Klappschau s. Schleswig, Köln • (Lindenthal) 272, Königshof Gem. Fischeln 279, Königshof b. Hann. Münden 279, Königsweg s. Schleswig, Kowanowko bei Obornik 287, Krefeld 290, Kropp b. Owschlag 293, Langendiebach 300, Langendorf s. Hultschin, Lankwitz b. Berlin (4 Anst.) 302, Lauban 303, Laubenheim 776, Lawsken 304, Lichtenrade 308, Lichterfelde (Gross) (4 Anst.) 309, Liebenau 704, Liebenburg 310, Linz am Rhein 3! 3, Lohbarbeck 317, Lüttringhausen 324, München (2 Anst.) 595, München-Gladbach 356, Neuemühle 365, Neusandhorst (3 Anst.) 371, Neuss (2 Anst.) 371, Niederzwehren s. Neuemühle, Nieder-Schönhausen 377, Oberneuland-Rockwinkel 850, Obernigk (2 Anst.) 385, Ohmsdorf 388, Pankow (4 Anst.) 398, Pantenburg s. Buchholz, Paterswalde (2 Anst.) 399, Pfullingen 710, Pöpelwitz 404, Potsdam 413, Pützchen 416. Reinickendorf 424, Rellingen (2 Anst.) 424, Rinteln 428, Rottenmünster 713, | Saffig 437, St. Jürgen s. Schleswig, Sayn 444, \ Scheibe 445, Schellhorn bei Preetz 445, j Schlachtensee 446, Schleswig (11 Anst.) 447, j Schmiedeberg i. Schles. 449, Schöneberg bei ' Berlin (2 Anst.) 451, Schweicheln 454, Sehl ! s. Ebernach, Sende 458, Steglitz bei Berlin ' (2 Anst.) 470, Taarstedt 484, Tegel b. Berlin : 485, Telgte 485, Trier 494, Vilich s. Pützchen, : Waldbreitbach 502, Waldbröl 502, Woissensee | b. Berlin (3 Anst.) 508, Wilmersdorf mit Halen- i see (2 Anst.) 517, Woltorf 817, Würzburg 637, Zehlendorf 528.

Sachregister.

razlaw 240, Kissingen 575, Kösen 281, Königsborn 278, Kreuznach 292, Langenau 300, Nauheim 778, Oeynhausen (Johanniter-Hospital) 387, Oldesloe 389, Orb 391, Pyrmont 836, Rothenfelde 431, Salzbrunn 439, Salzdetfurth 439, Salzschlirf 440, Salzungen 821, Schwäbisch Hall 698, Soden 460, Sooden a./Werra 463, Stadtsulza 803, Sülze i. Mecklbg. 794, Tölz 627. 2) S e e h o s p i z e : Deep (Kolberger) 283, Dievenow 125, Duhnen (Hamburg) 852, Göhren auf Rügen 182. Heringsdorf 228, Karlikau s. Zoppot, Kolberg 283, Müntz (Mecklbg.) 788, Norddorf auf Amrum 380, Norderney 381 u. 382, Stolpmünde 478, Wangerooge 810, Westerland auf Sylt 512, Wyck auf Föhr 525, Zoppot 535. 3) F e r i e n h e i m e : Alstaden (Düsseldorf) 7, Altensorge (Landsberg a./Warthe) 9, Altona 10, Bückeburg 840, Döse b. Cuxhaven (Altona) 852, Flinsberg 151, Frankfurt a. Main 160, :Fredeburg (Hamburg) 166, Milow (Magdeburg) 351, Neurönnebeck (Bremen) 369, Nöscnenrode (Berliner Stadtmission) 379, Reinbeck 423, Schöneck (Planen) 682, Sternberg (Frankfurt a./Oder) 473. 4) K r a n k e n h ä u s e r : Kliniken s.UniversitätsKliniken, Altona 10, Augsburg 541, Berlin (2 Anst.) 62, Bremen 848, Breslau 101, Celle 112, Dresden (2 Anst.) 651, Gräbschen (Breslau) 194, Hamburg (3 Anst.) 864, Hannover 2IS, Kassel 250, Köln (2 Anst.) 271, Lüneburg 324, Niederneukirch (Bautzen) 676, Nöschenrode (Hcinrichs-Stift) 379, Osnabrück 393, Posen 407, Sassendorf (Soest) 444, Stadtsulza 803, Stettin 475, Tschierschkau (Liegnitz) 495, Wüstegiersdorf 524. Kliniken s. Universitäts-Kliniken. Knappschafts- und Hfittenlazarette: Algringen 869, Antonienhütte s. Neudorf, Bardenberg 20, Beuthen i. Ob.-Schles. 77, Bielschowitz b. Antonienhütte 79, Bismarckhötta 81, Bobrek 86, Bochum 86, Brebach, Halbergerhütte 95, Dillingen a./Saar 126, Eisleben 138, Essen 147, Friedenshütte 168, GeorgMarienhütte 175, Goczalkowitz, Soolbad (bei Pless) 181, Grossburgk 660, Gross-Moyenvre 878, Hänichen 661, Hausham 564, Hayingen 879, Hettstedt 229, Hörde 233, Hohenlohehütte (Bittkow) 234, Hultschin-Langendorf 238, Kattowitz 252, Klettwitz 260, Königshütte i. Ob.-Schles. 279, Kotzenau 287, Laurahütte (2 Anst.) 303, Lipine 314, Lugau 673, Malstatt-Burbach 332, Mechernich 345, Myslowitz 360, Neudorf (2 Anst.) 365, Neunkirchen (2 Anst.) 369, Neurode 369, Nieder Rydultau (Neubau) 377, Nikolai 379, OberHeiduck, s. Bismarckhütte, Orzesche 392, Pensberg 611, Rombach 892, Rosdzin 430, Rüdersdorfer Kalkberge 432, Rybnik 435, St. Johannisrain, s. Pensberg, Schwientochlowitz 457, Sülzhayn b. Ellrich (Lungenkranken-Heilstätte) 482, Sulzbach 484, Tarnowitz 485, Völklingen a./Saar (2 Anst.) 500, Waldenburg i. Schles. 502, Wambel 503, Welper 509, Wiemelhausen s. Bochum. Zabrze 525, Zauckerode 914, Zawadzki 526.

Kinderheilstätten: 1) B a d e o r t e ( S o o l b ä d e r u . s . w ) : Augustusbad643, Dürkheim 552, Kolonien • Krankenhfinser des Deutschen Dürrheim 738, Eimen (Magdeburg) 140, Franken- ! Reiches: Dar-es-Saläm, Kamerun, Keetmanshausen 831, Goczalkowitz 181, Harzburg 815, ! hoop, Klein-Popo, Lome, Ontjo, Swakopmnnd, Hochwies bei Tölz 566, Jagstfeld 701, InowTanga, Victoria, Windhoek 911.

Sachregister.

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924

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Krankenpflege -Gegenstände, Verleihan- i Amberg 534. Angermünde 13, Annaburg 15, stalten von: Berkheim i. Eis 871. Masniünster i Ansbach 535. Arolsen 835. Arys 16, Aschaffenburg 539, Augsburg 541, Aurich 18. B a m 882, Rappoltsweiler 891, Thann 905. b e r g 542, Bartenstein 21, Bautzen 643, K r a n k e n p f l e g e p e r s o n a l siehe Barmherzige Bayreuth 544, Belgard 23, Benediktbeuern 545, Schwestern, Brüderhäuser, Diakonissen-MutterBensberg 25. Berlin (2 A n s t ) 41, Bernburg827, häuser, Rothkreuz-Schwestern. iBemstadt 76). Reuthen 77, Biebrich 78. Bielefeld 79. Bischweier S71. Bitsch 872, Krüppelheime: Angerburg 13, Berlin (HandBlankenburg a. H. S i l , Bonn S8, Borna 644, werker-Krüppelhaus) 70, Charlottenburg (Anst. Brandenburg a./H. 92, Braunschweig 812, z. guten Hirten) 114, Dresden (Sachs. Kr ) Cól. (Braunsberg94), Bremen 847. Breslau96,Briegl04, Gremsdorf 562. Kolzvglow 284, Krakau (MagdeBromberg 106, Bruchsal 737, Bückeburg S40, burg) 28S, Kraschnitz 289, Kreuznach (Bethesda) Burg 111. C e l l e 112, Charlottenburg 113, 292, München 597, Nowawes 3S4, Reutlingen Chemnitz 645. Coburg 823, Colmar 874, Cux712, Rostock 791. Stammheim 71«, Stuttgart haven 852. D a n z i g 119, Darkehmen 123, 723, Ursberg C28. Darmstadt 770. Demmin 124, Dessau 829, L e h r e r i n n e n h e i m e : Altona (FeierabendDetmold 841, Deutsch-Eylau 124, Deutz siehe haus) 11, Breslau 203, Giersdorf (Hedwigshaus) Köln. Diedenhofen 875, Dieuze 876, Diez 125, 176, Norderney 282, Steglitz 470, Waren 794. Dillingen 550, Döbeln 647, Dresden 649, Düsseldorf 131. E h r e n b r e i t s t e i n 135, EichLepra-Krankenheim: Memel 347. s t ä t t 553, Eisenach 799, Engers 143, E r f u r t 144, Lungenkranke, Heilstätten f ü r : AlberschErlangen 555. F l e n s b u r g 151, Forbach 877, weiler 869, Albertsberg b. Auerbach 641, Altena Frankfurt a. M. 154, Frankfurt a./O. 164, (2 Anst.) 8, Altenbrak a. Harz 811, St. AndreasFraustadt 166, Freiberg 658, Freiburg i. B. 741, berg 12 u. 912, Apenrade 15, Arien 734, BadenFreising 558, Friedrichsort 169, (Fritzlar 170), Baden 734, Badenweiler 735, Beelitz 22, Beizig Fürstenfeldbruck 558, Fürstenwalde 171. (Berlin) 23, Berka a / I l m 796, Blankenfelde G a r d e l e g e n 173. Germersheim 561, Gera 837, (Berlin) 83, Blankenhain 798, Buch (Berlin) Giessen 772, Glasewalds Ruhe 913, Glatz 177, 108, Dannenfels 549, Dillenburg 125, EischGleiwitz 178. Glogau 179, Gmünd 696, Gnesen bachthal b. Albersweiler 553, Ems 142, Engel180, Görlitz 183, Göttingen 185, Goldap 190, t h a l (Nürnberg) 554, Erbprinzentanne b. ZellerGoslar 191. Gotha 825, Graudenz 195, Greifenfeld 144, Falkenstein i. Taunus 149, Geesthacht berg i. P. 196, Greifswald 198, Grimma 659, (Hamburg) 852, Gera 838, Görbersdorf (3 Anst.) Grossenhain 660, Grottkau 201, Güstrow 785, 182, Gommern 191, Goslar („Königsberg") 192, Gumbinnen 201. H a d e r s l e b e n 206, Hagenau Grabowsee (Berlin) 192, Grünewald b. Wittlich 878, Halberstadt 209, Halle a./S. 210, Hameln 202, Gütergotz 203, Guttstadt 205, Hagen 208, 215. Hanau 216, Hannover 217, Harburg 220, Hansdorf (Gross-) 868, Hellersen b. LüdenHavelberg 221, Heidelberg 744. Heilbronn 699, scheid 224, Hohenthengen 747, Honnef 236, Hildburghausen S19, Hildesheim 230, HirschKissingen (Bad) 576, Koblenz 264, Kolkwitz berg 232. (Höxter 233), Hofgeismar 234, Hom284, Lippspringe (Bad, 4 Anst.) 314, Lohr burg v.d.H. 235. I n g o l s t a d t 569, Inowrazlaw i. Spessart 583, Loschwitz 672 u. 914, Loslau 240, Insterburg 241. Itzehoe 212, Jauer 243, 317, Malchow (Berlin) 331, Marzell i. KandernJena 801, Jülich 244. J ü t e r b o g 244. K a m e n z t h a l 757, Naurod 362, Nendorf 365, Nordrach 664, Karlsruhe 748, Kassel 249, Kempten 573, i. Schwarzwald 759, Oberkaufungen 385, OberKiel 256, (Kleve 261), Koblenz 262, Köln 265, lössnitz (Fiedlerhaus) 676, Orb 391, Planegg Königsberg i. Pr. 275, Königsbrück 665, König(München) 613, Plön 404, Rehburg (Bad) 422, stein 665, Köslin 281, Kolberg 283, Konstanz Reiboldsgrün 680, Reichenberg 710. Römhild 752, Kosel 286, Kottbus 287, (Kreuzburg O.-S 820, Ronsdorf 429, Rosbach a./Sieg (Köln) 430, 290), Krotoschin 294, Küstrin 295, Kulm 295 Ruppertshain 433, Sandbach 780, St. Arnual L a h r 754, Lamsdorf29S, Landau 578, (Landeck „Sonnenberg" 441, St. Blasien i. Schwarzwald 928), Landsberg a. Lech 579, Landshut 579, 763, St. Peter (Nordseebad) 443, Schömberg im Lauban 302,1.echfeld 581, Lehe 305, Leipzig 666, Schwarzwald (2 Anst ) 714, Sorge i. Siidharz Leisnig 671, Leobschütz 306, (Lettenbach 881), 465, Stadtsulza S03. Sülzhayn (2 Anst.) 482, Lichterfelde (Gross-) 308, Liegnitz 310, Lindau Werden 912. 583, Lissa 315, Loburg 315, Lockstedter Lager 316, Lotzen 316, Ludwigsburg 704, Malteser • Krankenhfinser: Breslau (St. Ludwigslust 786, Lübben 322, Lübeck 844, Anna-Kinder-Hospital) 101, Flensburg (FranzisLüben 322. Lüneburg 323, Lyck 325. M a g d e kaner-Hospital) 151, Friedland 169, Jerusalem b u r g 325, Mainz 777, Mannheim 756, Marien(Tantur) 909, Kirchlinde 258, Kunzendorf 296, berg 673, Marienwerder 343. Meiningen 820, Reichthal 423, Rybnik (Julius-Krankenbaus) Memel 346, Mergentheim 706, Merseburg 348, 435, Schurgast 453, Trebnitz 490 Metz 882, Militsch 350, Minden i. W. 351, Mörchingen 884, Mülhausen i. E. 885, MülM a r i n e - L a z a r e t t « : Cuxhaven 851, Friedheim a /Ruhr 355. München 589, Münster i.W. richsort 169, Kiel 256, Lehe 305, Tsingtau 910, 357, Munster 360. N a g o l d 707, Namslau 361, Wilhelmshaven 516, Yokohama 910. Naumburg 362, Xeisse 364, Neubreisach 889, Neuburg a./D. 599, Neumünster 368, NeuMilitär-Lazarette fürGarnisonen, KadettenRuppin 370, Neustadt O.-S. 373, Neustrelitz 805, austalten, Unteroffizierschulen, Barackenlager: Neuulm 602, (Norderney 380). Nürnberg 603. (besondere Abtheiinngen in Civil-KrankenO b e r g l o g a u 384, Oels 387, Offenburg 760, häusern), Genesungsheime: A a c h e n 1, Allenstein 7, Alt-Damm 8, Altenburg 822, Altona 9,



925



Sachregister.

Oblau 38S, Oldenbarg 809, Oppeln 390, I 495, Urach 728, Waldernbach 503, Weisser Hirsch b. Dresden 685, Wernigerode 510, Orteisburg 392, Oschatz 677, Osnabrück 393, Osterode i. Ostpr. 395, Ostrowo 396. P a d e r - Wiesbaden 515, Wilhelmshöhe 517, Woltorf b o r n 397, Parchim 788, Päse walk 399, Passau 817, Zehlendorf b. Berlin (Haus Schönow und Schweizerhof) 526, Zoppot (Karlikau) 531, 611, Perleberg 400, PiUau 402, Pirna 678, (Pless i.Ob.-Sctü.) 403, Ploen 404, Posen 406, Pots- Zwischenahn 811. dam 409, Prenzlau 414, Preuss. Stargard 415. Operationshans - Beschreibungen: Kiel R a s t a t t 762, Rathenow 419, Ratibor 419, Ratzeburg 420, Rawitsch 421, Regensburg 615, (chir. Klinik) 255, Marburg (chir. Klinik) 334, Rendsburg 425, Riesa 681, Riesenburg 427, Stuttgart (Ludwigs-Spital) 719. Rostock 789, Rudolstadt 832. S a a r b r ü c k e n Orthopädische s. heilgymnastische An436, Saarburg 893, Saargemünd 893, Saarlouis stalten. 437, Sagan 438, Salzwedel 440, St. Avold 897, ({narantäne-Lazaret : Cuxhaven S51. Schleswig 447, Schlettstadt 898, SchneideRe ttungs wesen: Berlin 72, Braunschweig mühl 450, Schwedt a./0. 453, Schweidnitz 454, Schwerin 792, Soldau 462, Sonderborg 463, 814, Bremen 849, Hamburg 867, Köln 273, Sondorshansen 834, Spandau 465, Speyer 623, München 596, Frankfurt a. M. 163. Sprottau 467, Stade 468, Stallupönen 469, Rothkreuz-Schwestern s. S. 926. Stargard i. Pomm. 469, Stendal 472, Stettin 473, Stolp 477, Stralsund 478, Strasburgi.Westpr. 479, Schwachbegabte Kinder, Anstalten Tür: Strassburg i. E. 901, Straubing62">, Stuttgart718, Aachen (Marienschule) 4, Braunschweig 815, Suderode 481, Swinemünde 484. T e m p e l h o t ' Bremen 849, Dresden 656, Erfurt 146, Gera siehe Berlin, Thom 486, Tilsit 488, Torgau bei Elgersburg 824, Jena 801, Karlsruhe 752, 489, Trier 492, Tübingen 726. Uelzen 496, Leipzig 670, Leschnitz 307, Mühihausen 354, Ulm 727. V e r d e n 499, Vorbruck 906. Nordhausen 383, Nürnberg 607, Plauen 679, W a h l s t a t t 501, Wahn 501, Weilburg 507, Posen 408, Zehlcndorf (Prof. Zimmer's Anstalt) Weimar 803, Weingarten 7^9, Weissenburg 528. 906, Weissenfeis 507, Wesel 511, Wiblingen Seehospize s. Kinder-Heilstätten. 730, Wiesbaden 513, Wilhelmshaven 516, Sprachleiden, Heilanstalten für: BraunWismar 795, Wittenberg 519, Wohlau 521, Worms 781, Würzburg 633. Zabern 907, schweig 815, Eisenach 800, Magdeburg 331, Zeithain 686, Zerbst 831, Zittau 686, Züllichau Zehlendorf 528. Taubstummen-Anstalten: Aachen4,Altdorf 531, Zweibrücken 640, Zwickau 688. 533, Angerburg 13, Augsburg 542, Bamberg 542, Nervenkranke, Anstalten für: Alexanders- Bayreuth 543, Bensheim 769, Berlin (3 Anst.) bad 533, Arendsee 15, Baden-Baden 734, 75, Bönnigheim 691, Braunschweig 815, Bremen Ballenstedt a. Harz 826, Bayreuth 545, Ben- 849, Breslau 104, Bromberg 107, Brühl 108, dorf 24, Berlin 63, Beuthen 77, Blanken- Büren 109, Coburg 824, Danzig 123, Detmold burg a. Harz 811, Blankenburg i. Thür. 831, 842, Dillingen 550, Dresden (2 Anst.) 656, Bonn 89, Buttelstedt 798, Charlottenburg- Elberfeld 140, Emden 142, Erfurt 146, Essen 148, Frankenthal 557, Frankfurt a. Main 164, Westend 114, Deutsch Lissa b. Breslau 125, Donndorf b. Bayreuth 551, Elsterberg 657, Friedberg 771, Fürstenwalde 171, Fürth 559, Endenich 143, Erfurt 146, Finkenwalde 150, Gerlachsheim 743, Glött561, Gmünd, Schwäbisch Frankfurt a.M. 161, Freudenstadt 695, Friedrich- (2 Anst.) 6^7, Guben 203, Halberstadt 209, roda S24, Gernwalde 830, Görlitz 184, Goslar Halle a./S. 214, Hamburg 868, Hildburghausen 192, Grunewald b. Berlin 202, Hallea./S. (2Anst.) 819,Hildesheim 231, Hohenwart567, Homberg L 212, Hamburg 866, Hartheck b. Goschwitz 661, Hessen235,Isenheim880, Kamberg247, Kempen Harzburg 815, Hermsdorf b. Berlin 228, 253, Köln 274, Königsberg i. Pr. 278, Köslin Herrenalb 700, Hirsau 700, Hofheim i. Taunus 282, Langenhorst 301, Leipzig 670, Liegnitz 311, 234, Jena (2 Anst.) 801, Karlsruhe 753, Katzen- Ludwigslust 787, Lübeck 845, Marienburg elnbogen 252, Kessenich b. Bonn 253, Kiel i. Westpr. 343, Meersburg 757, Metz 884, 256, Kissingen (Bad) 576, Königshof (Gem. Michelfeld 568, München 597, Nagold 707, Hann.-Munden) 279, Kösen (Bad) 281, Kreischa Neuwied 375, Nürnberg 607, Nürtingen 708, Osnabrück 394, Osterburg 394, Peters665, Kropp 293, Laichingen 702, Landeck i. Schles. 299, Lankwitz b. Berlin 302, Lichter- hagen 401, Plauen 679, Posen 408, Ratibor felde b. Borlin 309, Marbach 914, Michelstadt 42U, Regensburg 616, Rössel 429, Schleiz 839, i. Odenwald 778, München 595, Neckargemünd Schleswig 448, Schleusingcn 449, Schlochau 759, Nesse b. Loxstedt 364, Neucoswig-Linden- 449, Schneidemühl 450, Soest 461, Stade 468, hof 675, Neuemühle (Gem. Niederzwehren) 365, Stettin 476, Stralsund 479, Strassburg i. Eis. Nöbdenitz 822, Oberhof 826, Oberneuland- (2 Anst.) 904, Straubing 625, Trier 494, Ursberg628, Weimar804, Weissenfels508, WeisscnRockwinkel 850, Obernigk 385, Oeynhausen (Bad) 387, Pankow 398, Poson 408, Pützchen see, Wildeshausen 811, Wilhelmsdorf 731, b. Bonn 416, Rellingen 424, Kheinbach 426, Winnenden 732, Wriezen a./0. 523, Würzburg Rinteln 428, Rostock 790, Sayn 444, Schandau 639, Zell 640. 682, Schollhorn b. Preetz 445, Schlachtensee Trinker-Heilanstalten: Barmen 912, Benb. Berlin 446, Schwartau 810, Sechtem 457, Sommerau b. Eschau 623, Sonneberg i. Thür, i rath 25, Bienowitz 79, Bonn (2 Anst.) 89, Bors821, Stuttgart 724, Taarstedt 484, Tharand [ dorf bei Leipzig 668, Charlottenburg-Westend b. Dresden 684, Uebersehn (Gem. Herchen) I 114, Diebrock a l >, Dresden geplant, Eichhof s. Sende, Elsterberg 657, Enger 143; Finken-

Sachregister.



926



walde 150, Frankfurt a. M.-Brückenhof 161, i dorf 378, Niesky 378, Oejendorfer Hof s. HamFriedrichshütte bei Bielefeld 109, Frönspert I bürg, Pollnow 405, Kellinghausen geplant, Rick170, FUrstenwalde (Waldfrieden) 171, Hamburg ling 427, Rockenau 762, Sagorsch 438, Schöne866, Himmelsthür "¿81, Kästorf 245, Karlshof berg (Maison de Sante) 4"> 1, Sende 45S, Sophien248, Klein-Drenzig "259, Kropp 29:), Leipe hof i.Meckbg. 793, Stenz 684, Tinz 839, Waldern(Nieder-) 305, Lintorf 31:1, Loxstedt s. Nesse, bach 503, Walsrode 503, Werden 509, Wiesbaden Marbach am ßodensee 914, Nesse 364, Nien(Plessners Anstalt) 515. Rothkreuz-Schwestern (Mutterhäuser) im Deutschen Reiche im Jahre 1900. Anzahl der

der Mutterhäuser

Bezeichnung

in alphabetischer

der Mutterhäuser.



W. v. d. Heydtstrasse 8 . . . Braunschweig Bremen Darmstadt Dresden Ebcrswalde Elberfeld Frankfurt a. M Frankfurt a. O (inesen Hamburg Hannover Karlsruhe Kassel

Kiel Köln Magdeburg München Quedlinburg Schwerin Stuttgart Wiesbaden Berlin: 1. Augusta-Krankenhaus 2. Städtisches Krankenhaus Friedrichshain .

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Reihenfolge.

Berlin SW. Kleinbeerenstrasse 7 . . . ,, Weissensee . . .

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Orte

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11

Märkisches Haus f. Krankenpflege Vaterländischer Frauenverein, Auguste -Victoria-Haus Gräfin Rittbergscher Hilfsschwesternverein Krankenhaus vom rothen Kreuz . Verein z Ausbildung v. Krankenpflegerinnen Pflegerinnen - Schule des AliceFrauenvereins, Alice-Hospital . Carolahaus, Albertinerinnen . . . Augusta-Victoria-Heim Hospital des vaterländ. Frauenvereins, Schwestern-Mutterhaus vom rothen Kreuz Verein vom rothen Kreuz . . . . Pflegerinnenschule des Vaterländischen F r a u e n v e r e i n s . . . . Verein vom rothen Kreuz . . . . Bethesda Hospital des vaterl. Frauenvereins Klementinenhaus, ProvinzialKrankenpflegerinnen- Anstalt . Ludwig - Wilhelm - Krankenhaus, Schwestern vom rothen Kreuz Krankenpflege-Anstalt vom rothen Kreuz, Kaiserin AuguBta-Stiftg. Sektion II des vaterländischen Frauenvereins, Mutterhaus . . . Anschar-Schwestern-Krankenhaus Schwesternhaus vom rothen Kreuz Kahlenberg-Stiftung Bayerischer Frauenverein vom rothen Kreuz

A n h a n g :

Victoria-Schwestern

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74

3

1

1900

1

1

1875 1895

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50

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37 98

5 13

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1871 1898 1899 1877

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: 181 : 864

64

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23 96 15 79 104 1 22 7 28

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38

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1891

34

1875

131

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149 28

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1



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1882 r ,i 1872 i j1892 i 1883 '! Ii 1873 i. Ani. ii Schwesternschaft vom roth. Kreuz des 19.'! Jahrb.; Marien - Frauen verein 11881 ¡1 Karl-Olga-Krankenhaus I Verein für Krankenpflegerinnen J i 1893 ji Verein vom rothen Kreuz . . . . !! 1892 !i

Frauen-Lazaretverein

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927

Tuberkulose-Untersuchungsstationen: Erfurt (Stadt. Krkh.) 145, Stettin (Stadt. Krkh.) I 474. i UniTersit&ts-Kliniken in zwanzig Städten: i Berlin 30—41 u. 60, Bonn 88/89, Breslau 96, j J00/101, Erlangen 55"), Freiburg 741/742, ! Giessen 772—774, Göttingen 1S5/186, Greifs- I wald 197, 198 u. 913, Hallo 210—212, Heidelberg 745, Jena 800/801, Kiel 254—257, Königsberg i. Pr. 275 u. 277, Leipzig 66, 668 u. 669, Marburg 333—340, München 589, 593 u. 595, Rostock 790, Strassburg i. Elsass 902/903, Tübingen 726, Würzburg 633—637.

YolksheilstXtten s. Lungenkranke.



Sachregister.

Wöchnerinnen-Heime, Asyle (ausschliesslich Entbindungsanstalten), Wohlthätigkeitsanstalten: Aachen (Mariannen - Institut) 3, Altona (städtisch) 11, Baden-Baden 735, Barmen 20, Berlin (5 Anst) 67, Blankenburg (Berlin) 82, Bonn (2 Anst.) 90, Bremen 849, Bromberg 107, Dortmund (Duden-Stiftung) 128, Düsseldorf 132, Elberfeld (städtisch) 139, Essen 148, Frankfurt a./M. 161, Gräbschen (Breslau) 194, Hamburg 866, Karlsruhe 751, Kirchheim 702, Koblenz (städtisch) 264, Köln 272, Konstanz 753, Leipzig (2 Anst.) 670, Ludwigshafen 584, Magdeburg 328, Mannheim 757, Mörs 352, München-Gladbach 356, Nürnberg 606, Oberlössnitz 677, Posen 408, Ulm 727, Wiesbaden (2 Anst.) 515.

Ortsregister. Aachen 1. Aalen 689. Abbach 533. Abenberg 533. Abensberg 533. Abtsgmünd 689. Achern 733. Achim 4. Achterberg 4. Adelebsen 5. Adelsheim 733. Adenaa 5. Ahaus 5. Ahlen 6. Ahrensburg 6. Ahrweiler 6. Aiblingen 533. Aichach 533. Aidenbach 533. Ainring 533. Aken 6. Albendorf 6. Alberachweiler 869. Albertsberg 641. Albesdorf 869. Aldekerk 6. Alexandersbad 533. Alexandria 910. Algringen 869. Allenberg 6. Alienstein 7. Allmendshofen 733. Alpen 7. Alpirsbach 689. Alsfeld 769. Alstaden 7. Alsterdorf 851. Alt-Damm 8. Alt-Döbern 8. Altdorf 533. Altena 8. Altenbrak 811. Altenborg 821. Altenessen 8. Altenhapen 9. Altenhundem 9. Altensorge 9. Altensteig 689. Altkirch 869. Alt-Landsberg 9. Altötting 534. Altomünster 534. Altona 9. Alt-Scherbitz 11.

Altshausen 689. Altthann 870. Altweiler 870. Altweistritz 11. Alzenau 534. Alzey 769. Amalienhof 11. Amberg 534. Amelsbüren 11. Ammerschweier 870. Amorbach 534. Andernach 12. Andlan 870. Andreasberg (St.) 12 u. 912. Angerburg 13. Angermündc 13. Anholt 14. Anklam 14. Ankum 14. Annaberg 641. Annaburg 14. Annweiler 535. Anrath 15. Ansbach 535. Apenrade 15. Aplerbeck 15. Apolda 796. Appenweier 733. Arenberg 15. Arendsee 15 a. 913. Argenau 15. Arien 733. Arnsberg 16. Arnsdorf 16. Arnsdorf (Gross) 16. Arnstadt 833. Arnstein 539. Arnstorf 539. Arnswalde 16. Arolsen 835. Artern 16. Arys 16. Anberg 539. Asbach 16. Asbacher Hütte 16. Aschach 539. Aschaffenburg 539. Ascheberg 17. Aschendorf 17. Aschersleben 17. Attel 540. Attendorn 17. Aub 540.

Aue 17. Aue (Sachsen) 642. Auerbach (Bayern) 540. Auerbach (Hessen) 769. Auerbach (Sachsen) 642. Augsburg 540. Augustusbad 642. Auhausen 17. Auma 796. Auras 17. Aurich 18. Babenhausen 542. Bacharach 18. Badbergen 18. Baden-Baden 734. Badenweiler 735. Bärwalde (Neumark) 19. Bärwalde (Pommern) 19. Bahn 19. Bahren sdorf 19. Baknang 689. Baldenburg 19. Balingen 689. Ballenstedt 826. Balve 19. Bamberg 542. Barby 19. Bardenberg 20. Barmen 20 u. 912. Barmen (bei Broich) 20. Barop 20. Barr 870. Barssel 807. Barten 21. Bartenstein 21. Bartenstein (Württemberg) 690. Barth 21. Bartschin 21. Bassenheim 21. Bauerwitz 21. Baumgarten 21. Bautzen 643. Bayreuth 543. Beckingen 21. Beckum 22. Bedburg 22. Beelitz 22. Beeskow 22 u. 912. Beirut 909. Belgard 22. Beizig 23. Bendorf 24.

Benediktbeuern 545 Benfeld 870. Benninghausen 25. Benrath 25. Bensberg 25. Bensheim 769. Bentheim 25. Bentschen 25. Berching 545. Berchtesgaden 546. Berent 25. Berge 796. Bergeborbeck 26. Bergen 26. Bergheim 26. Bergheim (Elsass) 871 Bergisch Gladbach 26 Bergneustadt 26. Bergquell - Frauendorf 26.

Bergzabern 546. Berka 796. Berleburg 26. Berlin 27—75. Berlinchen 76. Bernau 76. Bernau (Baden) 735. Bernburg 826. Berne 807. Berneck 546. Bernkastel 76. Bernstadt 76. Bernstein 76. Berolzheim 546. Berthelsdorf 76. Berun (Alt) 76. Besigheim 690. Bethel s. Gadderbaum. Bettelhecken 818. Beuel 77. Beuren 77. Beutelbach 690. Beuthen 77. Bevergern 77. Beverungen 78. Biberach 690. Biebrich 78. Bielau 78. Bielefeld 78. Bielefelds. Gadderbaum. Bielschowitz 79. Biengen 735. Bienowitz 79. Biesdorf 80.

— 929 Biesenthal 80 o. 912. Bietigheim 690. Billerbeck 80. Bingen 769. Birgelen 80. Birkenfeld and Niederbrombach 807. Birkenwerder 80. Birkesdorf 80. Birnbaum 81. Bischofsbnrg 81. Bischofsheim (Bayern) 546. Bischofsheim (ElsassLothringen) 871. Bischofstein 81. Bischofswerda 643. Bischofs werder 81. BiSchweiler 871. Biskupitz 81. Bismarckhütte 81. Bitbarg 81. Bitterfeld 82. Bitsch 872. Blankenau 82. Blankenburg (b. Berlin) 82. Blankenburg (Oldenburg) 807. Blankenburg am Harz (Brauuchweig) 811. Blankenhain (Thür.)831. Blankenfelde 83. Blankenhain 798. Blankenstein 85. Blaubeuren 690. Bleichfelde 85. Blieskastel 546. Blodelsheim 872. Blotzheim 872. Blamenfeld 735. Bobingen 546. Bobrek 86. Bocholt 86. Bocham 86. Bockum 86. Bodenmais 547. Böblingen 691. Bökendorf 87. Boele 87. Bönnigheim 691. Boersch 872. Bogen 547. Bogutschütz 87. Bohnsdorf 87. Bojanowo 87. Boizenburg 782. Bolanden 691. Bolchen 872. Bolkenhain 87. Bonn 88—90. Bonndorf 736. Bopfingen 691. Boppard 90. Borbeck 90. Borgholzhausen 91. Borghorst 91. Bork 91. Borken 91.'

Borkum (Bad) 91. Borna 644. Bornheim 91. Bottrop 91. Bovenden 91. Boxberg 736. Brachelen 92. Brackenheim 691. Bräunlingen 736. Brake (Oldenburg) 807. Brake D. Lemgo 840. Brakel 92. Bramsche 92. Brand 644. Brandenbarg 92. Braubach 94. Braunfels 94. Braunlage 812. Braunsberg 94. Braunschweig 812. Brebach 95. Bredener 95. Bredstedt 95. Breisach 736. Breklam 95. Bremen 846. Bremerharen 849. Bremenried 547. Bremerrörde 95. Breslau 95. Bretten 736. Brettheim 691. Breyell 104. Brieg 104. Brilon 105. Briese 105. Bliesen 105. Britz 105. Broacker 106. Brodhausen 547. Bromberg 106. Bruchsal 736. Bruck 547. Bruckberg 547. Brückenau 547. Brüggen 108. Brühl 108. Brüssow 108. Brumath 873. Brunsbüttel 108. Brustawe 108. Bublitz 108. Buch 108. Buchau 692. Buchen 737. Buchhob (FranzösJ 108. Buchholz (Reg. - Bezirk

B&tgenbach 109. Bütow 110. Bützow 782. Buir 110. Bäk 110. Bunzlau 110. Burg a./Ihle 110. Burg auf Fehmarn 111. Burgau 547. Burgdorf 111. Burghausen 548. Burgkundstadt 548. Bnrglengenfeld 548. Burgstädt 644. Bargsteinfurt 111. Barscheid 111. Buschweiler 873. Busendorf 873. Buttelstedt 798. Buttstädt 798. Butzbach 770. Buxtehude 111. Cairo 910. Calw 692. Camburg 818. Cannstatt 692. Carspach 873. Celle 112. Cham 548. Chateau-Salins 873. Charlottenburg 113 a. 913. Chemnitz 644. Chorzow 115. Christbarg 115. Christiania 908. Cloppenburg 807. Coburg 823. Cölln a. d. Elbe 646. Cöthen 828. Colditz 646. Colmar (Elsass) 874. Constantinopel 908. Corbach 835. Costenz 548. Coswig 828. Crailsheim 692. Creglingen 693. Creussen 548. Creuzburg 799. Crimmitschau 647. Crivitz 782. Cuxhaven 851. Czarnikau 115. Czempin 115.

Trier) 109. Daber 115. Buchholz (Sachsen) 644. Dachau 548. Budapest 908. Dahlen 647. Bückebarg 840. Dahme 115. Büderich 109. Dahn 549. Büdesheim 770. Dalldorf 115. Büdingen 770. Dambach 875. Bühl 737. Dambrau 118. Bünde 109. Damme 807. Buer 109. Dammerkirch 875. Büren 109. Dannenberg 119. Büssleben 109. Dannenfels 549.

G a t t s t a d t , Krankenhaus-Lexikon für das Deutsehe Belob,

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