Kommentar zur Grundbuchordnung vom 5. August 1935: Lieferung 3 [4., neubearb. Aufl., Reprint 2022] 9783112672082, 9783112672075


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German Pages 82 [164] Year 1937

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In vollständig neubearbeiteter 10. Auflage erscheint: Staudingers Kommentar zum BGB.
Erster Abschnitt. Allgemeine Vorschrift
Zweiter Abschnitt. Eintragungen in das Grundbuch
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Kommentar zur Grundbuchordnung vom 5. August 1935: Lieferung 3 [4., neubearb. Aufl., Reprint 2022]
 9783112672082, 9783112672075

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Kommentar zur

Grunöbuthorimung vom 5. August 1935 unter besonderer Berücksichtigung der in Preußen und Bauern weitergeltenden lonöesreditlidien Bestimmungen Begründet von

Sears Merkel h. neubeorbeitete von

Vr. Wilhelm Imhof Regierungsrat I. Kl. in München.

Preis: RM.

3. Lieferung.

19 3 7 München, Berlin und Leipzig. I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier).

Zur Neugestaltung des „Bürgerlichen" Rechts! In vollständig neubearbeiteter 10. Auflage erscheint:

Stouöingors Kommentar $um BGB. Auch in dem weiten Bereiche des „bürgerlichen" Rechts ist die Zeit tief­ greifender Probleme voll. Sie zu lösen, ist die Aufgabe der nächsten Zukunft. Den Weg, den sie wird gehen müssen, hat Staatssekretär im Reichsjustiz­ ministerium Dr. Schlegelberger im Januar 1937 in seinem grundlegenden Heidelberger Vortrag über die Neugestaltung des „bürgerlichen" Rechts in eindrucksvoller Prägung aufgezeigt und damit der Arbeit der kommenden Jahre die Richtung gewiesen. In solcher Zeit lebendigsten techtsschöpferischen Geschehens muß ein Werk wie der Staudingersche Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch im Einllang mit den Zielen der rechtspolitischen Führung die Fragen der Erneuerung des deutschen Rechtes erkennen und lösen helfen und ihre positivrechtlichen Nieder­ schläge mit einfühlendem Verständnis würdigen und werten. Die Gestaltwerdung dieses Rechtes wissenschaftlich zu durchdringen und Geist und Gehalt der neueri Formen sinnvoll zu deuten, wird die Aufgabe dieses Werkes sein. In diesem Streben wird der Staudingersche Kommentar daS Werden des neuen deutschen Rechts begleiten. Im Gleichschritt mit den großen Reformen auf dem Gebiete des „bürgerlichen" Rechts und in steter Anpassung an die Fortschritte der Gesetzgebung wird er die angekündigten neuen Gesetze in seinen Rahmen eingliedern und in dem Maße, in dem die überlebten Formen des Bürgerlichen Gesetzbuches durch neue Gesetze abgelöst werden, aus einem Kommentar des Bürgerlichen Gesetzbuches zu einem Kommentar des neuen deutschen Gemeinrechts werden. Um die konsequente Einhaltung dieser Zielsetzung zu sichern, hat Mini­ sterialrat Dr. Dr. Gustav Wilke im Reichsjustizministerium die Heraus­ gabe übernommen. Staudingers Kommentar wird also in das neue Recht planvoll hinein­ wachsen. Was an Schrifttum und Rechtsprechung veraltet ist, wird ausge­ schieden. Die deutsche Rechtspflege und Rechtswissenschaft erhalten im Stau­ dinger in neuer Form wieder das Werk, in dem sie alles bereitgestellt finden, was dem jeweiligen Stande der Gesetzgebung und Gesetzesauslegung auf dem Gebiete des „bürgerlichen" Rechts entspricht. Bis zum Oktober 1937 sind erschienen: Band I: Einleitung, bearbeitet von Dr. Frz. Brändl; Allgemeiner Teil, erläutert von Dr. E. R i e z l e r, Lex. $ VIII, 1108 S., geheftet RM. 44.—, Halbleder geb. RM. 49.50. Band II, 2. Teil, Lieferung 1: Einzelne Schuldverhaltnisse, §§ 433—515 erläutert von Dr. Fritz Ostler; §§516-^528 erläutert von Dr. Karl Kober, Lex. 8°. 400 S., geheftet RM: 16.50. Band III: Sachenrecht, erläutert von Dr. K. Kober, 2 Teile, Lex. 8°, VIII, 1671 S. geheftet RM. 66.30, in Halbleder geb. RM. 77.30. ' Band V, Lieferung 1, Erbrecht (Einleitung und § 1922), erläutert von Dr. G. Boehmer, 292 S., ■ geheftet RPt. 12.—. Die Fortsetzungen werden zunächst die Bände V und II (Schuldverhältnisse), 2. Teil (besonderer Teil), sodann voraussichtlich den 1. Teil von Band II, den IV. u. VI./VII. Band bringen. Zu jedem Bande und Teilbande erscheint eine Einbanddecke in Halbleder. Das ganze Werk wird, soweit heute eine Berechnung überhaupt möglich ist, gebunden auf etwa RM. 400.— (bei Umtausch auf etwa RM. 360,— geb.) zu stehen kommen.

I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München, Berlin, Leipzig

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Allgemeine Vorschriften. § 12.

156; Güthe-Triebel" A. 6; vgl. OLG. Jena in ZBlFG. 8,146). Auskunfteien wird ein Recht auf Einsicht insoweit zuzugestehen sein, als auch ihre Auftraggeber ein solches Recht haben; ein eigenes Recht, im allgem. Interesse ihres Geschäftsbetriebs die GBücher ein­ zusehen, steht ihnen nicht zu (Henle-Schmitt § 11A. 3; Hesse-Saage-Fischer A. II; vgl. Kupfer in SeuffBl. 77, 261). Ein an sich gegebenes berechtigtes Interesse kann durch besondere Umstände ausgeschlossen werden, z. B. wenn es durch schikanöse Belästigung des GBA. mißbraucht wird (Hesse-SaageFischer a. a. O.). Es können auch überwiegende Interessen anderer Art, insbes. solche öffentl. Natur das an sich gegebene Recht auf GBucheinsicht beschränken (Hesse-Saage-Fischer a. a. O.; vgl. unten A. 7).

2. Erforderlich ist weiter, daß das Interesse an der Einsicht des GBuchs dargelegt wird. 6 Darlegen heißt hier die das Vorliegen des berechtigten Interesses begründenden Tatsachen in solcher Art vorbringen, daß der GBuchrichter einen überzeugenden Anhalt für ihre Richtigkeit gewinnt (OLG. 1,180; BayObLG. 17,226; 28,309; vgl. OLG. 25,368). Demgemäß genügt einerseits grundsätzlich nicht die bloße Behauptung des Interesses; sie kann aber in Aus­ nahmefällen mit Rücksicht auf die Person des Antragstellers ausreichen. Anderseits wird auch nicht die Glaubhaftmachung der das berechtigte Interesse begründenden Tatsachen (z. B. durch Versicherung an Eides Statt) oder derenBeweis gefordert, sondern das Interesse muß durch Angabe dieser Tatsachen begründet werden u. es darf kein Gmnd zu dem Verdacht bestehen, daß die gemachten Angaben der Wahrheit nicht entsprechen (OLG. 1,180; HenleSchmitt § 11 A. 4; Achilles-St. § 11A. la). In der Regel brauchen die Tatsachen nicht ur­ kundlich belegt zu werden (BayObLG. 10, 71, 86; 17, 226). Darüber, ob ein berechtigtes Interesse dargelegt ist, entscheidet der zuständige GBuchbeamte nach freiem Ermessen. Findet er Grund zu einem Bedenken, so ist er berechtigt, die Beibringung noch weiterer Behelfe zu verlangen; in diesem Falle kann auch Glaubhaftmachung gefordert werden. Es genügt z. B. das bloße Behaupten des Bestehens einer Forderung gegen den Gmndstückseigtr. regelmäßig nicht; zum Beleg dieser Forderung kann die Vorlage eines Konto­ auszugs verlangt werden (BayObLG. 28, 309). Bringt der Antragsteller die Zustimmung des Eigtr. zur GBucheinsicht bei, so ist eine weitere Darlegung seines Interesses nicht er­ forderlich. Der Darlegung des berechtigten Interesses bedarf es nicht, wenn Beauftragte inländischer Behörden, Notare u. Rechtsanwälte, die im nachgewiesenen Auftrag eines Notars handeln, das GBuch einsehen wollen (§ 43 GBVerf.). Das gleiche gilt für den Reichsbauernführer, die Landes- u. Kreisbauernführer u. deren Beauftragte (§ 53 EHVfO.). Näheres s. u. A. 18ff. Bauschutzvereine u. die von ihnen beauftragten Personen dürfen das GBuch einsehen, ohne ein berechtigtes Interesse darlegen zu müssen, wenn der RWirtschaftsMin. bescheinigt, daß ein berechtigtes Interesse des Vereins an der GBucheinsicht allgemein anzuerkennen ist (AB. v. 29. Juni 1937, DJ. 1029).

II. Das Recht auf Grundbucheinsicht. 1. Soweit dem Antragsteller ein berechtigtes Interesse an der GBucheinsicht zusteht 7 u. er dieses genügend dargelegt hat, hat er ein Recht auf die Einsicht. Diese kann im Wege der Beschwerde erzwungen werden; Näheres s. u. A. 45.

Die in § 1 des RGes. ü. d. Einsicht in gerichtl. öffentl. Bücher u. Register v. 30. Sept. 1936 (RGBl. I 853) ausgesprochene Ermächtigung gibt dem RJustizMin. die Möglichkeit, durch Verwaltungsanordnung die Einsichtnahme in die GBücher u. die Grundakten allgemein oder im Einzelfall zu versagen oder zu beschränken, wenn dies aus Gründen der öffentl. Ordnung geboten ist. Das Recht auf die GBucheinsicht kann hiedurch ausgeschlossen oder eingeschränkt werden. Soweit dies geschieht, können auch GBuchabschriften u. Abschriften Melkel-Jmhof, Grundbuchordnung.

4. Ausl.

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Erster Abschnitt.

aus den Grundakten nicht verlangt werden (§ 2 a. a. O.). Gegen eine derartige Verwaltungs­ anordnung ist, wenn sie von einer vom RJustizMin. ermächtigten unteren Stelle ausge­ sprochen wird, nicht die GBuchbeschwerde, sondern nur die Dienstaufsichtsbeschwerde gegeben.

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2. Der Umfang des Rechtes auf GBucheinficht. a) Das Interesse ist nicht nur für die Frage, ob die Einsicht des GBuchs zu gestatten ist, sondern auch für die Frage, inwieweit die Einsicht gewährt werden darf, entscheidend; denn jenes Interesse verlangt nicht die Offenhaltung des ganzen GBuchs u. auch nicht immer die Offenlegung des in Frage kommenden GBuchblatts in seinem ganzen Umfange. Der Umfang des Interesses ist daher zugleich der Maßstab für den Umfang des Rechtes auf Ein­ sicht. Aus diesem Grunde muß der Antrag auf Gestattung der Einsicht ein oder mehrere Grund­ stücke bestimmt bezeichnen, auf die er sich bezieht (LG. München I in SeuffBl. 70, 550). Das GBA. kann aber nicht verlangen, daß in dem (schriftl. oder tnünbl.) Antrag auf Ge­ stattung der GBucheinficht die Grundstücke, auf die sich der Antrag bezieht, nach dem GBuch oder unter Bezugnahme auf dieses (vgl. § 28 Satz 1 GBO.) bezeichnet werden; ein Antrag eines Gl. auf Erteilung von Abschriften sämtlicher GBuchblätter, die für seinen Schuldner bestehen, ist daher ausreichend (Henle-Schmitt § 11 A. 7). Bei Behörden, Notaren usw., die ihr berechtigtes Interesse an der GBucheinficht nicht nachzuweisen brauchen (s. u. A. 18ff.), ist ihr Verlangen für den Umfang der Offenlegung des GBuchs maßgebend.

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b) Soweit die GBucheinficht zulässig ist, kann eine einfache oder begl. Abschrift des GBuchblattes oder eines Teils desselben u. der in Frage kommenden Urkunden verlangt werden. Näheres hierüber s. u. A. 28ff. Der zur Einsicht Berechtigte kann auch bei der Einsicht sich Aufzeichnungen machen (KGJ. 44, 88), von den GBucheintragungen u. den Urkunden, die er einsehen darf, selbst Abschriften nehmen oder solche durch eine eigene Schreibkraft fettigen lassen (KG. in IW. 1933,1262 — DNotZ. 1933, 371). Dies wird aber nur insoweit zuzulassen sein, als dadurch der Dienstbetrieb des GBA. nicht gestört wird.

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c) Das Recht auf Einsicht des GBuchs kann persönlich oder durch einen Bevollmächtigten ausgeübt werden. Letzteres ergibt sich aus allgem. Grundsätzen. Eine besondere Form für die Vollmacht ist nicht vorgeschrieben; sie kann daher auch privatschriftlich erteilt werden. In Ausnahmefällen kann auch, insbes. mit Mcksicht auf die Persönlichkeit des Bevollmächtigten, dessen bloße Behauptung, daß er bevollmächtigt sei, genügen (Güthe-Triebel« A. 8). Eine auf den Inhaber ausgestellte Vollmacht ist regelmäßig ausreichend (OLG. 18,196). Bestehen Zweifel an der Echtheit der Vollmacht, so gibt § 13 Satz 3 FGG. die Möglichkeit, die öffentl. Beglaubigung der Vollmacht zu verlangen (vgl. OLG. 3, 302). Die Gestattung der GBucheinsicht durch einen Bevollmächtigten kann aus einem in dessen Person liegenden Gmnde (z. B. persönl. Unzuverlässigkeit) abgelehnt werden (OLG. 3,302; KG. in IW. 1936,2342 = HRR. 1936 Nr. 1125); dies gilt insbes. dann, wenn im Einzelfall begründeter Verdacht besteht, daß der Vertreter nicht das berechtigte Interesse des Vollmachtgebers, sondern das eigene unberechtigte Interesse oder das Interesse Dritter wahrnehmen werde; gewisse Perfönen, z. B. Winkelkonsulenten, allgemein von der GBucheinficht für andere auszuschließen, ist das GBA. aber nicht berechtigt (vgl. KGJ. 7, 97; Güthe-Triebel« A. 8).

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III. Gegenstand der Einsicht des GBuchs sind: a) das Grundbuch selbst, u. zwar im weiteren Sinne; freilich wird sich in der Regel das Interesse u. damit auch das Recht auf Einsicht auf eines oder mehrere GBuchblätter beschränken. Es können auch nur eine oder einzelne Abteilungen eines GBuchblattes oder nur einzelne Eintr. in Frage kommen, z. B. wenn ein berechtigtes Interesse nur daran besteht festzustellen, ob ein dingl. Recht noch eingetragen ist oder welches der Inhalt eines solchen ist (vgl. oben A. 3; abweichend Hesse-Saage-Fischer A. IV, die eine Beschränkung auf einzelne Teile des GBuchblattes für nicht gerechtfertigt erklären).

Allgemeine Vorschriften. § 12.

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b) Urkunden, auf die im GBuch zur Ergänzung einer Eintr. Bezug genommen ist 12 (§§ 874,885 Abs. 2,1115 Abs. 1, 2 BGB.; § 49 GBO.; vgl. § 10 A. 4). Eine Bestimmung, daß auch der sonstige Inhalt der Grundakten der Einsicht unterliegt, enthält die GBO. selbst nicht. Auf Gr. des Vorbehalts in § 124 GBO. ist jedoch in § 46 Abs. 1 GBVerf. bestimmt, daß unter den Voraussetzungen des § 12 Abs. 1 nicht nur die dort bezeichneten Urkunden, sondem die gesamten Gmndakten zur Einsicht offen zu legen sind. Auf das Handblatt bezieht sich § 46 GBVerf. nicht. Doch ist dies ohne praktische Bedeutung, da dieses mit dem GBuch wörtlich übereinstimmt. Es kann also zusammen mit den Gmndakten unbedenklich zur Einsicht vorgelegt werden. Der Einsichtnehmende darf sich aber, wenn er sicher gehen will, auf die Einsicht des Handblattes an Stelle des GBuchs nicht beschränken (vgl. § 1 A. 119). Ein etwa daraus entstehender Schaden trifft ihn allein; er kann aus einer etwaigen Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit des Handblattes keine Schadensersatzansprüche gegen den Fiskus her­ leiten (Hesse-Saage-Fischer § 46 GBVerf. A. 12). § 46 GBVerf. gilt auch, wenn sich die Gmndakten bei anderen Wien (z. B. als Beiakten zu Prozeßakten) oder beim Beschwerdegericht befinden (Krech-Seibert A. 2; Hesse-SaageFischer § 46 GBVerf. A. 14; a. M. Henke-Mönch A. 6Aa; vgl. auch Greiser in DRZ. 1933, 178). Sonstige Akten, Verzeichnisse u. Bücher des GBA., z. B. die Sammelakten mit den Schriften über Grundstücke, für die ein GBuchblatt nicht angelegt ist, oder das Eigentümewerzeichnis, unterliegen der Einsicht nicht. c) noch nicht erledigte Eintragungsanträge. Die Offenlegung dieser Urkunden ist im 13 Hinblick auf § 17 von Bedeutung. Das Gesetz spricht nur von EintrAnträgen. Ein Recht auf Einsicht der Urkunden, auf die der EintrAntrag sich gründet oder die über das der EintrBew. zugmnde liegende Rechtsgeschäft errichtet sind, ist nicht anerkannt. Doch fragt es sich, ob nicht gleichwohl ein Recht auf Einsichtnahme der mit den EintrAnträgen vorgelegten Eintr.Bewilligungen usw. anzuerkennen ist. Nachdem die Einsicht des GBuchs den Zweck hat, dem Einsichtnehmenden nicht nur von dem Bestehen eines Rechtes u. dem Rang, den es hat oder erhält, sondem auch von dem Inhalt der beteiligten Rechte Kenntnis zu geben, dürfte die Frage zu bejahen sein.

IV. Zuständig zur Gestattung der Einsicht des GBuchs u. der Gmndakten ist der Ur-14 kundsbeamte der Geschäftsstelle (§ 4 Abs. 1 Buchst, b AusfVO. z. GBO.). Er ent­ scheidet hierüber selbständig kraft eigenen Rechts. Eine Zuständigkeit des GBuchrichters ist nicht gegeben (§ 1A. 19 ff.); wegen Abändemng der Entscheidung des Urkundsbeamten durch den Richter s. u. A. 45 ff. Der Urkundsbeamte bestimmt auch nach Maßgabe des dargelegten berechtigten Interesses den Umfang der Offenlegung (oben A. 8). Liegen die Gmndakten dem Prozeß- oder dem Beschwerdegericht vor, so ist dieses zur Gestattung der Einsicht u. Erteilung von Abschriften befugt (vgl. oben A. 12 Abs. 2). Wegen der Beschwerde s. u. A. 45ff. V. Ort tt. Zeit der Grundbucheinficht.

a) Die Einsicht des GBuchs u. der Gmndakten hat in den Diensträumen des GBA. 15 während dessen Dienststunden zu geschehen (vgl. § 1 A. 70). Eine etwaige Beschränkung des Verkehrs auf gewisse Geschäftsstunden gilt für die GBucheinsicht nicht (§ 2 Abs. 2 d AB. v. 25. Febr. 1936, DJ. 350). Das GBuch, die Gmndakten u. die lose bei den Gmndakten befind!. Urkunden dürfen nur in Anwesenheit eines Beamten des GBA. eingesehen werden (§§ 12 Abs. 5,16 a. a. O.). b) Eine Versendung des GBuchs zum Zwecke der Einsichtnahme ist ausgeschlossen; 16 das GBuch darf von der Amtsstelle nicht entfernt werden (§ 13 AB. v. 25. Febr. 1936, DJ.350). Eine Ausnahme muß aber dann gelten, wenn das GBuch in einem Strafverfahren als Sach­ bestandsstück in Betracht kommt, wenn z. B. an ihm eine Fälschung begangen worden ist;

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Erster Abschnitt.

hier muß das GBuch auf Ersuchen des zur Anordnung der Beschlagnahme zuständigen Richters ausgeliefert werden. Das GBA. wird in einem solchen Fall die Weisung des Landgerichts­ präsidenten einholen. Zweckmäßig wird auch in einem solchen Fall das GBuch nicht verschickt, sondem im Interesse der Sicherheit des Buches u. seiner rascheren Rückkunft von einem Beamten des GBA. an die Gerichtsstelle gebracht u. wieder zurückgeschafft. Wegen der Versendung der Grundakten vgl. § 17 AV. v. 25. Febr. 1936 (DJ. 350) u. oben § 1A. 114. Die Versendung von Grundakten darf nur an Behörden erfolgen; über die Anträge auf Versendung entscheidet der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle (§ 4 Abs. 1 Buchst, d AusfVO. z. GBO.).

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VI. Gebühren. Die GBucheinsicht ist gebührenfrei (§ 68 KostenO.). Auch für die Ein­ sicht der Grundakten werden keine Gebühren erhoben (Hesse-Saage-Fischer § 46 GBVerf. A. IV).

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VII. Die Grundbncheinficht durch öffentliche Behörden, Notare u. Rechtsanwälte. Auf Gr. des Vorbehalts in Abs. 3 des § 12 ist in §43 GBVerf. das Recht der inländischen öffentl. Behörden, der Notare u. der Rechtsanwälte auf Einsicht in das GBuch geregelt. Für sie ist die GBucheinsicht dadurch erleichtert, daß sie das Vorhandensein eines berechtigten Interesses nicht darzulegen brauchen. Für die Rechtsanwälte gilt dies jedoch nur unter gewissen Voraussetzungen.

1. Öffentliche Behörden. 19

s) §43 Abs. 1 GBVerf. bezieht sich nur auf inländische öffentl. Behörden. Außer­ deutsche Behörden haben daher keinen Anspruch auf GBucheinsicht. Dagegen sind alle deutschen Behörden einander gleichgestellt; es braucht sich also nicht um eine Behörde des Landes zu handeln, dem das GBA., dessen GBuch eingesehen werden soll, angehört. Unter einer öffentl. Behörde ist ein in den allgem. Behördenorganismus eingefügtes Organ der Staatsverwaltung zu verstehen, das berufen ist, unter öffentl. Auwrität nach eigenem Ermessen für unmittelbare u. mittelbare Zwecke des Staates, die aber nicht not­ wendig obrigkeitlicher Natur sein müssen, tätig zu werden; gleichgültig ist, ob das Organ unmittelbar vom Staate oder ob es von einer dem Staate untergeordneten öffentl. Körper­ schaft zunächst für deren Angelegenheiten bestellt ist, sofeme nur diese Angelegenheiten zu­ gleich in den Bereich der Staatszwecke fallen (KGJ. 40, 217; 53, 203; JFG. 4, 256, 263; RG. in IW. 1925, 361). Es kommen also nicht nur Reichs- u. Landesbehörden, sondem auch Gemeinde- u. andere Kommunalbehörden, auch Kirchenbehörden in Betracht. Den öffentl. Behörden gleichzustellen sind die Organe u. Dienststellen der NSDAP, u. ihrer Gliederungen (vgl. RGes. v. 1. Dez. 1933, RGBl. 11016). Ob die Behörde bei der GBucheinsicht das öffentl. Interesse oder ein fiskalisches Interesse verfolgt, ist unerheblich (Güthe-Triebel« A. 10; Predari § 11A. 7; Turnau-F. § 11A. B 3).

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b) Voraussetzung für die Gewähmng der GBucheinsicht ist auch bei öffentl. Behörden das Vorhandensein eines berechtigten Interesses. Ob es besteht, ist jedoch hier vom GBA. nicht nachzuprüfen; der Beauftragte der Behörde braucht das Interesse nicht dar­ zulegen. Denn es wird vermutet, daß eine Person, die als Beauftragter einer Behörde auftritt, amtl. Interessen vertritt. Hieran ist das GBA. aber nicht in allen Fällen gebunden. Ist ihm bekannt, daß das berechtigte Interesse fehlt, daß z. B. der Beauftragte unter Miß­ brauch seiner amtl. Stellung private Zwecke verfolgt, so ist die Einsicht zu verweigem (HesseSaage-Fischer § 43 GBVerf. A. II1; Güthe-Triebel« A. 12). Im übr. aber trifft die Ver­ antwortung für die Entscheidung, ob ein berechtigtes Interesse vorliegt, die Behörde selbst. Der Vertreter der öffentl. Behörde braucht seinen Auftrag nicht nachzuweisen. Es genügt, daß er sich als Beauftragter einer Behörde ausweist. Das Vorliegen des Auftrags wird vermutet (Hesse-Saage-Fischer a. a. O. A. II 2a). Der Umfang der GBucheinsicht be­ stimmt sich daher nach dem Verlangen des Beauftragten. Im Beschwerdefalle unterliegt

Allgemeine Vorschriften. § 12.

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die Feststellung des Umfangs des Rechts zur GBucheinsicht nicht der Entscheidung der Be­ schwerdegerichte nach §§ 71 ff. GBO., sondem der der einsehenden Stelle vorgesetzten Dienst­ behörde (KGJ. 23, 213).

c) Das Recht zur Einsicht erstreckt sich nicht nur auf das GBuch, sondern auch auf die 21 gesamten Grundakten (§ 46 Abs. 2 GBVerf.). d) Wegen der Erteilung von begl. Abschriften aus dem GBuch u. den Grundakten 22 s. u. A. 28ff.; wegen der Beschwerde s. u. A. 45ff.

e) Die Befugnis der mit der Dienstaufsicht über die Beamten des GBA. betrauten 23 Behörden u. Beamten (vgl. 8 1A. 52, 53) zur Einsicht des GBuchs u. der Grundakten wird durch § 12 u. die entspr. Vorschriften der GBVerf. nicht berührt. Wegen der GBucheinsicht durch die Messungsämter in Bayem vgl. § 105 Abs. 1 MA. DA.

2. Dem Reichsbauernführer, den Landesbauern-«. den Kreisbauernführern u. ihren 24 Beauftragten ist die Einsicht des GBuchs u. der Grundakten in Wahrnehmung der Auf­ gaben, die ihnen durch das RErbhG. u. dessen Durchführungsvorschriften übertragen sind, ohne Darlegung eines berechtigten Interesses gestattet (§ 53 Abs. 1, 2 EHVfO.). Das oben A. 19 bis 22 Gesagte gilt hier entsprechend. 8. Die Notare (u. zwar alle deutschen Notare) sind durch § 43 Abs. 2 GBVerf. den 25 öffentl. Behörden in bezug auf das 'Recht zur GBucheinsicht vollständig gleichgestellt. Das oben A. 19 bis 22 Gesagte gilt also entsprechend. Auch der Notar muß ein berechtigtes Interesse an der Einsicht haben. Dieses ist stets dann anzunehmen, wenn er die Einsicht zum Zwecke einer notariellen Beurkundung verlangt. Daß der Auftraggeber des Notars zur GBucheinsicht berechtigt ist, ist nicht erforderlich. Läßt sich der Notar durch einen Bevollmächtigten vertreten, der nicht Rechtsanwalt ist, so hat er grundsätzlich seine Vollmacht nach­ zuweisen; Näheres s. o. A. 10. 4. Rechtsanwälte sind von der Darlegung des öffentl. Interesses entspr. der Regelung 26 für öffentl. Behörden nur befreit, wenn sie das GBuch im nachgewiesenen Auftrag eines Notars einsehen wollen (§ 43 Abs. 2 GBVerf.). Der Nachweis des Auftrags bedarf keiner bestimmten Form. Es genügt also regelmäßig die Versicherung des Rechtsanwalts, daß er von einem Notar beauftragt sei (Güthe-Triebel° A. 14). In der Person des Notars, der den Rechtsanwalt beauftragt hat, müssen die Voraussetzungen für das Recht auf GBucheinsicht (f. o. A. 25) gegeben sein. In allen sonstigen Fällen gelten auch für Rechtsanwälte in bezug auf die GBucheinsicht die allgem. Vorschriften (oben A. 2ff.). Soweit sie für einen Auftraggeber handeln, muß dieser ein berechtigtes Interesse an der Offenlegung des GBuchs haben. Von der Beibringung einer schriftl. Vollmacht durch den Rechtsanwalt wird regelmäßig abgesehen werden können, wenn er erklärt, von seinem Auftraggeber mit der GBucheinsicht beauftragt zu sein (vgl. BayObLG. 10, 86; Güthe-Triebel« A. 14; vgl. auch oben A. 3).

VIII. Die Gestattung der Grundbucheinsicht im Verwaltungswege. Unabhängig von der in § 12 GBO. u. in den §§ 43 ff. GBVerf. geregelten Offenlegung des GBuchs, die einen mit der GBuchbeschwerde erzwingbaren Anspruch auf Einsicht u. Erteilung von Abschriften gewährt (vgl. unten A. 45), besteht die Möglichkeit der Gestattung der GBucheinsicht durch die Reichsjustizverwaltung im Verwaltungswege. Die Befugnis hiezu ergibt sich aus dem allgem. Verwaltungsrecht der Reichsjustizverwaltung (Hesse-SaageFischer § 12 A. IX; Vordem. VI vor § 43 GBVerf.). Die Gestattung der Einsicht auf diesem Wege kommt namentlich in Betracht zur Förderung der Wissenschaft!. Forschung oder zu ähn­ lichen der Allgemeinheit dienenden Zwecken. Auf die im Verwaltungswege zu gewährmde GBucheinsicht besteht kein Rechts­ anspruch; gegen ihre Versagung ist daher nur die Dienstaufsichtsbeschwerde gegeben.

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262

Erster Abschnitt.

Die Erlaubnis kann jederzeit widermfen, auch von Bedingungen u. Einschränkungen ab­ hängig gemacht werden (Hesse-Saage-Fischer a. a. O.). Einzelheiten regelt § 35 der AV. v. 25. Febr. 1936 (DJ. 350). Hienach sind Anträge von Privatpersonen, ihnen im Verwaltungswege die Einsicht in einzelne bestimmt bezeichnete GBücher oder Grundakten oder bestimmte Gruppen von solchen zu gestatten, dem Landgerichtspräsidenten zur Entschließung vorzulegen. Dem Antrag kann unter dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs stattgegeben werden, wenn dargelegt wird, daß dadurch unter­ stützungswürdige Zwecke, insbes. Studien geschichtlicher oder volkswirtschaftlicher Art gefördert, die Belange der Grundstückseigtr. oder der sonst Beteiligten nicht beeinträchtigt werden, u. wenn sichergestellt ist, daß die entnommenen Nachrichten nicht mißbraucht werden. Auch darf der Geschäftsgang des GBA. nicht ungebührlich belastet werden. C. Die Erteilung von Abschriften. I. Abschriften des Grnndbnchs. 28 1. Soweit die Einsicht des GBuchs nach Abs. 1 des § 12 gestattet ist, kann der zur Einsicht Berechttgte eine Mschrift fordern; die Abschrift ist auf Verlangen zu beglaubigen (Abs. 2). Die Erteilung einer Abschrift kann neben oder statt der Einsicht verlangt werden; der Berechttgte hat die freie Wahl zwischen dem Recht auf Einsicht u. dem Recht auf Erteilung einer Abschrift. Das GBA. ist nicht berechtigt, dem Anttagsteller eine andere Art der Ausübung des Rechts auf Offenlegung des GBuchs als die beanttagte vorzuschreiben. Es wird jedoch, wenn eine Auskunft verlangt wird, deren Erteilung nicht statthaft ist (s. u. A. 37ff.), eine Abschrift erteilt werden dürfen (Güthe-Triebel* A. 27). Eine Abschrift kann nur gefordert werden, soweit ein Recht auf Einsicht besteht; der Umfang der Abschrift wird also durch den Umfang des berechttgten Interesses des Antragstellers bestimmt (vgl. oben A. 8). Auch öffentl. Behörden, Notare u. Rechtsanwälte können, soweit sie zur Einsicht des GBuchs befugtsind (oben A. 18 ff.), eine Abschrift des GBuchs verlangen (§43 Abs. 1 GBVerf.). Ebenso können der Reichsbauernführer, die Landesbauern- u. Kreisbauernführer u. deren Beaufttagte, soweit ihnen die Einsicht des GBuchs gestattet ist, eine Abschrift fordem, die auf Verlangen zu beglaubigen ist (§ 53 Abs. 3 EHVfO.). Soweit Bauschutzvereine u. die von ihnen beaufttagten Personen bei Vorlage einer entspr. Bescheinigung des RWirtschaftsMin. das GBuch ohne Darlegung eines berechttgten Interesses einsehen dürfen (s. o. A. 6 a. E.), können sie auch GBuchabschriften verlangen. 29 2. Zuständigkeit. Über die Erteilung von Abschriften aus dem GBuch entscheidet der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle selbständig kraft eigener Zuständigkeit (§ 4 Abs. 1 Buchst, a AusfVO. z. GBO.). Wegen der Beglaubigung s. u. A. 31. Wegen der Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Urkundsbeamten s. u. A. 45. 3. Es ist zu unterscheiden zwischen einfachen Abschriften u. beglaubigten Abschriften. 80

a) Die einfache Abschrift. Wird nicht ausdrücklich eine begl. Abschrift verlangt, so ist eine einfache Abschrift zu erteilen. Für die Form ihrer Erteilung ist § 44 Abs. 3 GBVerf. maßgebend. Hienach ist auf der Abschrift der Tag anzugeben, an dem sie gefertigt ist. Der Vermerk ist jedoch nicht zu unterzeichnen. Auch ein Siegel oder Stempel des Amtsgerichts wird nicht anzubringen sein. Einfache GBuchabschriften können nachträglich beglaubigt werden. Auch die nachttägl. Ergänzung oder Bestätigung einer früher gefertigten einfachen Abschrift ist zulässig (§ 44 Abs. 2 GBVerf.). Bei der Ergänzung werden die seit der Fertigung der Abschrift oder seit der letzten Ergänzung auf dem GBuchblatt neu eingetragenen Vermerke nachgetragen. Bei der ^Bestätigung wird auf die frühere Abschrift der Vermerk gesetzt, daß seit Erteilung der Mschrift oder seit ihrer letzten Ergänzung weitere Eintt. auf dem GBuchblatt nicht

Allgemeine Vorschriften. § 12.

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vorgenommen worden sind. Auch in dem Bestätigungs- oder Ergänzungsvermerk ist der Tag anzugeben, an dem die Bestätigung oder Ergänzung vorgenommen wird; der Vermerk ist nicht zu unterschreiben. Von gelöschten Eintragungen wird, wenn nicht ihre Aufnahme (oder die Auf­ nahme einzelner von ihnen) im vollen Wortlaut beantragt ist, lediglich die laufende Nummer der Eintr. mit dem Vermerk „Gelöscht" in die Abschrift ausgenommen (§ 44 Abs. 4 GBVerf.). Im übr. muß die Abschrift den Inhalt des GBuchblattes vollständig u. wörtlich wiedergeben, b) Die beglaubigte Abschrift. 31 a) Der Antrag auf Erteilung einer begl. Abschrift oder nachträgl. Beglaubigung einer einfachen Abschrift kann jederzeit gestellt werden (§ 12 Abs. 2 Halbs. 2 GBO.; § 44 Abs. 1 GBVerf.; § 53 Abs. 3 Halbs. 2 EHVfO.). Für die Abschrift selbst gelten die Vorschriften über die einfache Abschrift, insbes. über die Weglassung der gelöschten Eintr. (s. o. A. 30 a. E). ß) Zuständig zur Beglaubigung ist der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle (§ 4 Abs. 2 Buchst, a AusfVO. z. GBO.). y) Die Form der Beglaubigung richtet sich nach Landesrecht (Hesse-Saage-Fischer § 44 GBVerf. A. 12). Jedoch bestimmt § 4 Abs. 3 AusfVO. z. GBO., daß der Beglaubigungs­ vermerk außer von dem Urkundsbeamten der Geschäftsstelle noch von einem zweiten Beamten der Geschäftsstelle oder einem vom Behördenvorstand ermächtigten Justizangestellten zu unterzeichnen ist. Wegen der Form der Beglaubigung in Preußen s. Art. 57 preuß. FGG. In Bayem ist hiefür § 549 DA. maßgebend. ö) Zulässig ist gern. § 45 Abs. 1 GBVerf. die Erteilung einer begl. Abschrift eines Teiles des GBuchblattes (Teilabschrift, auszugsweise Abschrift). Dagegen darf eine einfache Abschrift eines Teiles des GBuchblattes nicht erteilt werden. Im Falle der Erteilung einer begl. Teilabschrift sind in die Abschrift die Eintr. aufzunehmen, welche den Gegenstand be­ treffen, auf den sich die Abschrift beziehen soll (§ 45 Abs. 2 Satz 1 GBVerf.), z. B. die Eintr. des Bestandsverzeichnisses oder einer einzelnen Abteilung oder die Eintr., die ein bestimmtes Recht betreffen. Diese Eintr. müssen vollständig u. ungekürzt abgeschrieben werden. Den Umfang des zu beglaubigenden Teiles bestimmt der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle (s. o. A. 29). In dem Beglaubigungsvermerk ist der Gegenstand anzugeben, auf den sich die Abschrift bezieht (z. B. „das in Abt. II unter Ist». Nr. 3 für N. N. eingetragene Vorkaufsrecht"), u. zu bezeugen, daß weitere ihn betreffende Eintr. im GBuch nicht enthalten sind (§ 45 Abs. 2 Satz 2 GBVerf.). Den näheren Inhalt des Beglaubigungsvermerks bestimmt der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle. Im übr. gelten für die Form der Beglaubigung die allgem. Vorschriften (s. o. y). Nicht zulässig ist die Erteilung eines abgekürzten Auszugs aus dem Inhalt des GBuchs (§ 45 Abs. 3 Satz 2 GBVerf.); Näheres s. u. A. 42. e) Die Bestätigung oder Ergänzung früher erteiltet begl. Abschriften ist zulässig (§ 44 Abs. 2 GBVerf.). Dies gilt auch für Teilabschriften. Näheres s. o. A. 30. Form u. Inhalt des Ergänzungs- oder Bestätigungsvermerks richten sich nach den für die Beglaubigung der Wschrift selbst maßgebenden Vorschriften (s. o. y). 4. Gebühren. 32 a) Für einfache GBuchabschriften sind nur die Schreibgebühr nach § 138 KostenO. (25 Reichspfennig für eine Seite) zu entrichten u. sonstige bare Auslagen (§ 139 a. a. O.) zu ersetzen. ß) Für beglaubigte GBuchabschriften wird neben den Schreibgebühren (§ 138 KostenO.) u. dem Auslagenersatz (§ 139 a. a. O.) eine Gebühr von 2 bis 20 Reichsmark erhoben (§ 67 Satz 1 KostenO.). Innerhalb dieses Rahmens ist die im Einzelfalle zu entrichtende Gebühr unter Berücksichtigung aller Umstände des Falles festzusetzen. Für eine Teilabschrift wird eine niedrigere Gebühr anzusetzen sein als für eine Abschrift des ganzen Blattes.

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Erster Abschnitt.

Die Gebühr wird so oft erhoben, als begl. Abschriften erteilt werden, u. zwar auch dann, wenn die Abschriften den gleichen Inhalt haben u. von demselben Antragsteller gleichzeitig beantragt werden. Dagegen kann eine begl. Abschrift auch von mehreren GBuchblättern erteilt werden, die über Grundstücke desselben Eigtr. geführt werden. Werden in diesem Falle die verschiedenen Blattabschriften durch einen Vermerk einheitlich beglaubigt, so ist die Gebühr des § 67 KostenO. nur einmal anzusetzen (Jonas-Melsheimer-H.-St. KostenO. § 67 A. I). Gebührenfrei ist die Erteilung von begl. Abschriften an das VollstreckungsG. gern. § 19 Abs. 2 ZVG. (§ 67 Satz 2 KostenG.).

II. Abschriften aus den Grundakten. 33

1. In der gleichen Weise, wie Abschriften aus dem GBuch insoweit gefordert werden können, als ein Recht auf Einsicht des GBuchs besteht, kann auch jeder, der zur Einsicht der Gmndakten befugt ist, insoweit eine Abschrift derselben verlangen; die Abschrift muß auf Verlangen beglaubigt werden (§ 12 Abs. 1 Satz 2 mit Abs. 2 GBO.; § 46 Abs. 3 GBVerf.; § 53 Abs. 2 mit Abs. 3 EHVfO.). Auch hier bestimmt der Umfang des Rechts auf Einsicht, mithin der Umfang des dargelegten Interesses den Umfang der Urkunden, aus denen Ab­ schriften zu erteilen sind. Vgl. hierüber oben A. 8.

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2. Über die Erteilung von Abschriften aus den Gmndakten entscheidet der Urkunds­ beamte der Geschäftsstelle (§ 4 Abs. 1 Buchst, a AusfVO.).

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3. Auch aus den Gmndakten können einfache oder beglaubigte Abschriften erteilt werden. Wg. der einfachen Abschriften gilt das oben A. 30 Gesagte entsprechend. Auch die Erteilung einer auszugsweisen Abschrift einer Urkunde ist zulässig. Bezüglich der Beglaubigung ist zu unterscheiden zwischen den Teilen der Gmndakten, die unter § 12 Abs. 1 Satz 2 GBO. fallen, u. den übrigen Gmndakten, deren Offenlegung auf § 46 GBVerf. beruht (vgl. oben A. 12). a) Für die Erteilung von Abschriften der Urkunden, auf die im GBuch zur Ergänzung einer Eintr. Bezug genommen ist, u. der noch nicht erledigten EintrAnträge u. mithin auch für deren Beglaubigung gelten die Vorschriften über die (Erteilung u.) Beglaubigung von Abschriften aus dem GBuch. Es ist daher auf die Anm. 28 ff. oben zu verweisen. ß) Bei der Beglaubigung der Abschriften von Urkunden, die nicht unter a fallen (also z. B. einer nicht in Bezug genommenenEintrBew. oder einer Urkunde über das einer EintrBew. zugmnde liegende Rechtsgeschäft) richten sich die Zuständigkeit u. die Form der Beglaubigung nach Landesrecht. § 4 Abs. 3 AusfVO. z. GBO. ist nicht anwendbar (Hesse-Saage-Fischer § 46 GBVerf. A. I I; II3). Zuständig zur Beglaubigung ist in diesen Fällen in Preußen der GBuchrichter u. daneben der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle (Art. 35 preuß. FGG.). In Bayern ist die Beglaubigung an sich Sache des GBuchrichters, kann aber gern. §1921. III Ziff. 3 der Vereinfachungsbek. v. 21. Dez. 1929 (JMBl. n. F. III341) vom Vorstand des Amtsgerichts auf Gr. Ermächtigung durch den Oberlandesgerichtspräsidenten dem Urkundsbeamten der Geschäfts­ stelle als Rechtspfleger zur selbständigen Erledigung übertragen werden. Die Form der Beglaubigung richtet sich in Preußen nach Art. 57 preuß. FGG.; bei der Beglaubigung eines Auszugs aus einer Urkunde ist gern. Abs. 3 a. a. O. Art. 47 Satz 1, 2 a. a. O. zu beachten. In Bayem sind die §§ 547ff. bayer. DA. maßgebend.

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4. Gebühren. a) Für die Erteilung einfacher Abschriften aus den Gmndakten werden nur die Schreibgebühren nach § 138 KostenO. (25 Reichspfennig für 1 Seite) erhoben; außerdem sind die entstehenden Barauslagen zu ersetzen (§ 139 KostenO.). ß) Für die Beglaubigung von Abschriften aus den Gmndakten fällt neben den Schreibgebühren u. dem Auslagenersatz eine Gebühr von 20 Reichspfennig für jede ange-

Allgemeine Vorschriften. § 12.

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fangens Seite an; ist die Urkunde nicht in deutscher Sprache abgefaßt, so erhöht sich die Gebühr auf 30 Reichspfennig (§ 49 KostenO.). Die Beglaubigungsgebühr entfällt, wenn eine begl. Abschrift einer vom GBA. erlassenen Entscheidung oder einer von ihm aufgenommenen oder in Urschrift in seiner dauemden Verwahrung befind!. Urkunde erteilt wird (§ 124 KostenO.); unter letztere Urkunden fallen nicht notarielle Urkunden, die von einem Beteiligten anläßlich eines Geschäftes beim GBA. eingereicht worden sind (Jonas-Melsheimer-H.-St. § 124 A. II lb). y) Wegen der gebührenfreien Erteilung von GBuchabschriften zur Verwendung im landwirtschaftl. Entschuldungsverfahren s. Vorbem. 240 vor § 13. D. Die Erteilung von Auskünften.

1. Unter einer Auskunft aus dem GBuch oder den Grundakten ist eine nur sinngemäße, 37 nicht wortgetreue Mitteilung über den Inhalt eines Teiles des GBuchs oder der Grundakten zu verstehen. Unter den Begriff der Auskunft fällt auch ein sog. Negativzeugnis, d. h. die Mitteilung, daß eine Eintr. nicht vorhanden ist oder eine Tatsache sich aus dem GBuch u. den Gmndakten nicht ergibt (Güthe-Triebel" A. 22). 2. a) Verpflichtet zur Erteilung von Auskünften aus dem GBuch oder den Gmndakten 38 ist das GBA. nur in den Fällen, in denen eine solche Pflicht in einer besonderen gesetzt. Vorschrift niedergelegt ist (§ 45 Abs. 3 Satz 1 GBVerf.). Im übt. besteht keine Pflicht zur Auskunftserteilung, u. zwar auch nicht gegenüber einem zur GBucheinsicht Berechtigten (vgl. RG. in IW. 1914, 151). Der eine Auskunft verweigernde Beamte kann zu bereit Erteilung auch vom Beschwerdegericht nicht angehalten werden (KGJ. 21, 273; 23, 213; vgl. unten A. 47). § 45 Abs. 3 Satz 1 GBVerf. spricht nur von der Auskunftserteilung „den Beteiligten gegenüber". Gegenüber anderen Gerichten oder Behörden besteht eine Verpflichtung zur Auskunftserteilung auf Gr. der Verpflichtung zur Rechts- oder Amtshilfe (vgl. KGJ. 23,213 u. oben § 1 2t. 82ff.). Gegenüber Notaren wird eine Pflicht zur Auskunftserteilung zu ver­ neinen sein (vgl. KGJ. 21, 273). b) Die Fälle, in denen eine Auskunftserteilung gesetzlich vorgeschrieben ist, 39 sind folgende: a) Nach § 17 Abs. 2 ZVG. muß die Eintr. des Vollstreckungsschuldners oder seines Erb­ lassers als Eigtr. des zu versteigemden Gmndstücks dem VollstreckungsG. durch ein Zeugnis des GBA. nachgewiesen werden. Das GBA. ist zur Ausstellung dieses Zeugnisses verpflichtet. Es kann statt dessen auch eine begl. Teilabschrift des Bestandsverzeichnisses u. der ersten Abt. des GBuchblattes erteilen. ß) Nach § 19 Abs. 2 ZVG. ist das GBA. verpflichtet, dem VollstreckungsG. die Zu­ stellungsbevollmächtigten zu bezeichnen u. Nachricht darüber zu geben, was ihm über Wohnort u. Wohnung der eingetragenen Beteiligten u. deren Vertreter bekannt ist. y) Hieher zu rechnen ist auch die Erteilung einer begl. Abschrift eines Teils des GBuch­ blattes nach § 45 Abs. 1,2 GBVerf., wenn sich die Abschrift auf einen bestimmten Gegenstand bezieht (s. o. A. 31 unter