Funde zu dem grossen Fries von Pergamon [Reprint 2019 ed.] 9783111383255


158 80 6MB

German Pages 42 [48] Year 2020

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
I. APHRODITE
II. 'SCHÖNER KOPF'
III. HEPHAIST
EXKURS ZU DEM TELEPHOS-FRIES
ANMERKUNGEN
ARCHÄOLOGISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN. JAHRESBERICHT i960 UND 1961
ARCHÄOLOGISCHE GESELLSCHAFT ZU BERLIN. MITGLIEDERVERZEICHNIS
Recommend Papers

Funde zu dem grossen Fries von Pergamon [Reprint 2019 ed.]
 9783111383255

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

116./117. W I N C K E L M A N N S P R O G R A M M DER ARCHÄOLOGISCHEN

GESELLSCHAFT

ZU

BERLIN

FUNDE ZU DEM GROSSEN FRIES YON PERGAMON VON

HEINZ LUSCHEY

BERLIN 1962

VERLAG WALTER D E GRUYTER & CO.

A r c h i v - N r . 3179621 S A T Z : W A L T E R D E G R U Y T E R & CO., B E R L I N W 3 0 — D R U C K : O T T O V O N H O L T E N , B E R L I N W 30

Die Beschäftigung mit dem Großen Fries von Pergamon zieht sich nun schon über viele Jahrzehnte hin und erbringt immer wieder neue Ergebnisse. Seit der Entdeckung durch Carl Humann 1869 und der Ausgrabung in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist ein ständiges Bemühen um ein Vervollständigen und Verstehen im Gange. Die Hauptleistung des Zusammensetzens, welche italienischen Bildhauern verdankt wird, liegt in den Jahren vor der Eröffnung des ersten PergamonMuseums und hat ihren Niederschlag in dem dritten Bande der Altertümer von Pergamon, in dem H. Winnefeld die Friese des Großen Altars behandelte, gefunden 1 . Das neue Pergamon-Museum von 1930 brachte neue Möglichkeiten der Aufstellung, der Zusammensetzung und des weiteren Studiums, Möglichkeiten, die vor allem in den Büchern von Kähler und Schober und Aufsätzen von v. Massow und Kleiner genutzt worden sind2. Diese Arbeiten fanden beim dritten Wiederaufbau des Pergamon-Altars durch C. Blümel und Elisabeth Rohde (1959) ihre Berücksichtigung und weitere Ergänzung 3 . Es war nun eigentlich nicht zu erwarten, daß die Bestände anderer Museen außer dem Pergamon-Museum und seinen Magazinen noch Wesentliches zum Großen Fries beitragen könnten. Und doch ist dies der Fall. So können hier zwei Skulpturen aus den Museen von Istanbul und Bergama vorgelegt werden, die sich als nicht unwichtige Bestandteile des Großen Frieses erkennen lassen, und auch ein lange bekanntes Werk der Berliner Museen selber, das bisher aber nicht mit dem Friese unmittelbar verbunden wurde.

I. A P H R O D I T E An erster Stelle sei ein weiblicher Kopf des Archäologischen Museums in Istanbul besprochen, der im Jahre 1883 westlich unterhalb des Großen Altars gefunden, aber nicht zu den Altarskulpturen gerechnet und 1885 an das damalige Ottomanische Museum in Istanbul abgegeben und im Çinili Kösk ausgestellt wurde, und der sich jetzt im hellenistischen Saal des Archäologischen Museums befindet 4 . Er wurde 1908 von F. Winter in den Altertümern von Pergamon, im Bande der Einzelskulpturen veröffentlicht und wegen seiner Haarbehandlung mit den Köpfen der Nyx und der Phoibe am Friese verglichen, aber doch unter die Freiskulpturen gerechnet 5 . Dabei hatte der Bearbeiter des Istanbuler Kataloges von 1893, Joubin, ihn als dem Friese zugehörig bezeichnet 6 . Mendel versah in seinem Katalog von 1914 diese Zugehörigkeit mit einem »peut-être«7 und übersah dabei — wie auch alle nach ihm — , daß der Kopf inzwischen in dem von Winnefeld herausgegebenen Bande »Die Friese des 1

1 1 6 . / 1 1 7 . Winckelmannsprogramm

^

Abb. i. K o p f Istanbul 326 aus Pergamon

Großen Altars« unter den nicht eingereihten Bruchstücken des Frieses erscheint8, allerdings ohne Abbildung und daher unauffällig. Nach langer Pause haben später nur noch Lippold 9 und Schober 10 das Werk erwähnt, beide Male im Zusammenhang der Freiplastiken. Die einzige Abbildung, die bisher von dem Kopf veröffentlicht war, gab wohl die eigenartige Gliederung des Haares auf der rechten Kopfseite, konnte aber der Qualität des Werkes nicht gerecht werden. Die Vorderansicht unserer neuen Aufnahmen (Abb. 1—4) 1 1 zeigt einen schmalen Kopf auf schlankem Halse, der etwas zu seiner linken Seite geneigt ist. Durch eine Absplitterung, welche von der Stirn bis zum Kinn reicht, ist das Gesicht zwar entstellt, läßt aber doch die ursprüngliche Anlage ahnen. Das ovale Gesicht wird von dem gescheitelten Haar, in dem ein Haarreif liegt, eingerahmt. Von den groß geöffneten Augen ist vom rechten nur noch der innere Winkel 2

Abb. 2. K o p f Istanbul 326 aus Pergamon

mit den Lidern erhalten, — das linke ist stärker verrieben und scheint auch skizzenhafter angelegt. Der Mund ist leicht geöffnet. Die Mittellinie des Kopfes von Scheitel zu Kinn ist keine starre Gerade, sondern leicht geschwungen, der Kopf weist kein festes Achsenkreuz auf, Mund- und Augenachse sind leicht gegeneinander verschoben. Schon in der Vorderansicht fällt auf, daß der Kopf unsymmetrisch angelegt ist, daß das Haar auf seiner rechten Seite weiter auslädt und schärfer gegliedert ist als auf der linken Kopfseite und daß auch die Plastizität des Gesichtes auf der rechten Seite stärker ist als auf der linken. Dies wird durch die Seitenansichten (Abb. 3 und 4) unterstrichen. Das Haar gliedert sich auf der rechten Kopfseite in tief unterschnittene Strähnen, die in lebhafter Bewegung teils über den Haarreifen geführt, teils unter ihm durchgesteckt sind, und sich mit dem Haar des Oberkopfes in einem Nackenknoten sammeln, der — wie eine Stückungs3

Abb. 3. K o p f Istanbul 326 aus Pergamon

fläche mit zwei Stiftlöchern (in einem der Bronzestift erhalten, Abb. 2) verrät — ursprünglich noch weiter hinausragte und dem Kopf damit eine größere Längenausdehnung und eine fließende Bewegung verlieh. Auf der Oberseite des Kopfes befindet sich noch eine weitere schräge Stückungsfläche mit zwei Bronzestiften (Abb. 2 und 4). Auf der rechten Kopfseite verrät der Bildhauer seine Eigenart, sein hellenistisches Temperament und schon eine Beziehung zum Großen Altar-Fries. Die linke Kopfseite fällt dagegen scheinbar qualitätsmäßig ab, die Haarsträhnen sind hier nur angelegt, nur in allgemeinen Zügen geklärt und nicht weiter unterschnitten. Aus der flächigeren Anlage im ganzen ergibt sich, daß es sich hier nicht um eine stärkere Verwitterung, sondern um eine von Anfang an skizzenhaftere Anlage handelt. Die ungleiche Behandlung der beiden Seiten trennt den Kopf von statuarischen Köpfen, wie etwa dem des Hermaphroditen aus Pergamon 1 2 , der viel gleichmäßiger angelegt ist und sich in der beruhigten Vorderansicht entfaltet, während der vorliegende Kopf in Profil- und

4

Abb. 4. Kopf Istanbul 326 auf Abguß des Aphroditehalses gesetzt

Dreiviertelansicht zu seiner eigentlichen Wirkung kommt. Der Kopf zeigt also einen eigenartigen, friesmäßigen Charakter, — und das seit fünfzig Jahren nicht mehr erörterte Problem der Zugehörigkeit zum Pergamonfries beginnt nach diesen Beobachtungen von neuem dringend zu werden. Dank des freundlichen Entgegenkommens des Direktors des Archäologischen Museums, Herrn Rüstern Duyuran, wurde ein Abguß des Kopfes angefertigt, um die Frage der Zugehörigkeit praktisch zu entscheiden. Die Beobachtung der Bruchränder am Kopfe und der Vergleich mit entsprechenden Bruchstellen am Fries ließen schon in Istanbul bei dem Verfasser den Gedanken aufkommen, daß es sich hier um den Kopf der Aphrodite des Nordfrieses handeln könnte. Unter der freundlichen Mithilfe der Kollegen am Pergamon-Museum Prof. C. Blümel und Fräulein Dr. E. Rohde und des Restaurators G. Gohlke wurde dann im September i960 der Versuch durchführt.

5

Der Kopf paßt tatsächlich auf den Körper der Aphrodite. Trotz verschiedener Aussplitterungen, besonders am Halse, verbinden sich die Bruchränder, und die Konturen des Halses setzen sich vom Schulterteil zum Kopf überzeugend fort 13 (Abb. 4—7). Der Kopf erhält nun seine richtige Stellung und Bewegung, welche bei dem isoliert gesockelten Kopf nicht so erkennbar waren. Er wächst nun aus der Drehbewegung des Körpers heraus in einer Art wie sie auch die anderen, in der Gesamtanlage vergleichbaren Köpfe derNyx, der 'Jägerin' neben ihr, der Artemis, Adrasteia, Theia, Selene aufweisen, mit denen auch die betonte Länge des Halses übereinstimmt 14 . Seine reliefmäßige Anlage mit der stärkeren Durcharbeitung der rechten Seite wird nun verständlich, ebenso auch, daß der Kopf bei dem großen Abstände vom Reliefgrunde (etwa 15 cm an der Schläfe) und der Nähe der Plattenfuge auf der abgewandten Seite überhaupt so weit durchgearbeitet werden konnte. Eine auf der linken Seite nur in Andeutung angegebene Locke, welche sich aus dem Verbände des Haarknotens gelöst hat, findet ähnlich wie bei der Theia und Nyx ihre Fortsetzung im Grunde des Reliefs. Vielleicht ist sie auch von dem angestückten Teil des Haarschopfes hergeleitet gewesen. Den weiten Abstand vom Grunde hat der Aphroditekopf mit dem benachbarten Flügelgiganten gemeinsam, ferner auch mit den bezeichnenderweise weggebrochenen Köpfen des Apollon, der Dione und dem erhaltenen der 'Jägerin' vor der Nyx. Die Stückung am Oberkopf entspricht einer ähnlichen bei dem Flügelgiganten, sie ist bei beiden Köpfen eigentlich nicht nötig, da eine Stückung sonst im allgemeinen nur bei Köpfen, die über die obere Plattengrenze hinausragen, angewendet wird. Komposition und Motiv der Aphrodite werden nun deutlicher, der Kopf ordnet sich der Handlung ein und blickt auf den erschlagenen Giganten herunter, dem die »grausame Aphrodite« 15 den schönbeschuhten linken Fuß auf das Gesicht setzt und den Speer mit der rechten Hand aus dem Leibe zieht, während die Linke den Schild hält. Sie erscheint dabei ganz unpathetisch, sachlich, gesammelt, das Antlitz voller Ruhe, unberührt vom Geschehen. Auffällig sind die Schlichtheit des Hauptes und seine Schmucklosigkeit; man hätte vielleicht statt des einfachen Reifens ein Diadem oder Ohrschmuck erwarten können. Dabei muß man aber bedenken, daß der entwerfende Hauptmeister des Frieses anders und tiefer charakterisiert, daß e i n Schmuckakzent, eben am Schuhwerk, wie bei der Artemis oder Amphitrite genügt. Das Aphrodisische kommt viel mehr in der Betonung des Körpers unter dem Gewand, stärker als bei den anderen kämpfenden Göttinnen des Frieses, zum Ausdruck und in jenem seit der Klassik zur Charakterisierung der Aphrodite dienenden Motiv des von der Schulter herabgeglittenen Chitons, das sie allerdings mit der Kybele, Eos und Selene, bezeichnenderweise den 'ruhenden' Göttinnen des Südfrieses, gemeinsam hat. Bei ihr kontrastiert dies Motiv aber eigentümlich und bezeichnend mit der Bewaffnung mit Schwertband, Schwert, Schild und Lanze, so daß sie damit das Motiv der bewaffneten Aphrodite der klassischen Zeit — etwa der von Epidauros 16 — wieder aufnimmt. Außerdem wird der Kopf, wenn man die fehlenden Teile einmal skizzenhaft ergänzt (Abb. 8) 17 , sogleich 'aphrodisischer' als es bei der Verstümmelung des Antlitzes zu6

Abb. 5 a und b. Aphrodite des Nordfrieses des Pergamonaltars durch Kopf Istanbul vervollständigt

A b b . 6. Schrägansicht d e r A p h r o d i t e des Nordfrieses

erst den Anschein hat. Es ist die Abwandlung eines Idealtypus, der sich mindestens bis zum 'Hygieia'-kopf von Tegea oder der Aphrodite von Arles zurückverfolgen läßt 18 . Auch das H a u p t bestätigt also jene bedeutsamen Rückbeziehungen auf die Klassik, die man am Friese immer schon beobachtet hat, bei dem Körpermotiv der Aphrodite etwa auf die Nikebalustrade 19 . Es ist dies ein Aufnehmen der Tradition, aber noch verbunden mit der Kraft der Verwandlung, und ist noch nicht klassizistische Nachahmung. Es ist in der letzten Zeit gelegentlich an der Charakterisierung der Götter am Pergamonfries Kritik geübt worden, sie wären im Sinne des asiatischen Barocks der Rhetorik dargestellt, and gerade bei der Aphrodite läge eine »grobe Verletzung des göttlichen Ethos« vor 20 , was man vor der neuen Gesamterscheinung aber noch weniger als vor der fragmentarischen behaupten möchte. In der Einbettung in die kosmische 8

A b b . 7. Unteransicht der A p h r o d i t e des Nordfrieses

Ordnung, in der sinnvollen Zuordnung der Gottheiten auf die verschiedenen Himmelsrichtungen, und in der wesensmäßigen Charakterisierung der einzelnen Gestalt ist so viel altes Geheimnis in immer neuer Form Gestalt geworden, daß die Frage, ob der Pergamon-Altar ein religiöses oder ein äußerlich rhetorisches Werk darstelle, sich doch im Sinne der hohen und ernsten Tradition beantwortet 21 . Zu der inhaltlichen Ordnung am Friese gehört auch der Zusammenhang zwischen Ares und Aphrodite an der Stelle, an der Ost-Fries und Nord-Fries zusammenstoßen. Man hat gemeint, daß die Möglichkeit, die beiden Gestalten als Glieder einer Gruppe aufzufassen, im wesentlichen unausgenutzt bliebe22. Aber gerade diese Seite mit ihrem geheimnisvollen Anklang erscheint so beziehungsreich wie die Süd-West-Ecke mit Poseidon und Triton, wobei das alte griechische Gesetz, daß jeder Fries sich selbst in seinen Gestalten Maß und Grenze setzt, gewahrt bleibt. 2

116./117. Winckelmannsprogfamm

9

Ein anderes Prinzip des griechischen Frieses, die Füllung des Grundes, erscheint auf den ersten Blick vernachlässigt; denn hier bleibt über der vorgebeugten Gestalt der Aphrodite auch jetzt mit aufgesetztem Kopf noch auffällig viel Grund frei, welcher durch den schwebenden Eros und den Flügel des Giganten nur vor ihr bedeckt wird, während gerade die obere Ecke über ihr frei bleibt, die an den anderen Friesecken niemals offen erscheint, sondern bedachtsam ausgefüllt wird. Hier würde ein schwebender Vogel — analog zum Adler an der Süd-West-Ecke — die Geschlossenheit des Frieses herstellen — etwa eine Taube, wie H. B. Jessen vorschlägt. Außerdem ist noch eine leichte Verklammerung der Ecke durch ein überschlagendes Gewandmotiv wie an der Süd-West-Ecke denkbar, denn das Gewand der Aphrodite reicht noch bis auf die Schmalseite der Aresplatte. Der Meister der Aphroditefigur steht dem entwerfenden Hauptmeister besonders nahe. Der Zwiespalt, der sich bei verschiedenen anderen Figuren des Frieses zwischen Entwurf und Ausführung findet, indem die großartige Sprache des Konturs in der plastischen Ausführung nicht durchgehalten wird, und sich in den Schrägansichten S chwächen und Entstellungen verraten, tritt hier nicht auf. Die Figur der Aphrodite ist in ihrer Plastizität innerlich konsequent und von einem besonderen Reichtum. Sie entfaltet sich einerseits in einer Torsion aus dem Grunde heraus und bleibt doch, wie es jetzt mit der Wendung des Kopfes deutlich wird, der Reliefebene eingebunden. Die oftmals gerühmte Charakterisierung ihres Gewandes mit seinen lebhaft eigenwilligen Falten setzt sich in dem Eigenleben der Haarsträhnen fort, welche sich doch in jeder Ansicht harmonisch mit dem Rhythmus der Figur zusammenschließen. Der Meister der Aphroditefigur setzt seine Akzente verhalten aber mit hoher Sicherheit; seine Figur gehört zu den reichsten und vielfältigsten des ganzen Frieses. Für die Meisterfragen am Fries, welche in letzter Zeit wieder erfolgreich diskutiert worden sind 23 , ergibt sich auch nach Einfügung des Kopfes nur ein enger Zusammenschluß der ersten vier Platten des Nordfrieses, wobei sich bei dem genialisch angelegten Haupte des Flügelgiganten trotz durchaus verschiedener Charakterisierung noch die gemeinsame plastische Auffassung mit dem Haupte der Aphrodite erkennen läßt. Mit der Figur der Dione setzt dann aber härtere Formung ein. Es scheint sich die 'Handschrift' des Aphroditemeisters auch nicht noch einmal am Friese zu wiederholen, denn bei aller Verwandtschaft in der Stofflichkeit mit der Selene des Südfrieses bleiben Kopftypen und Plastizität im ganzen doch stark unterschieden. Dafür besteht aber jetzt für die Frage der Zuordnung von Werken der gleichzeitigen statuarischen Plastik in Pergamon, die besonders von G. Kleiner gefördert worden ist 24 , ein neuer Ausgangspunkt. Während die bisherigen Zuweisungen etwa der Muse Nr. 54 an den Meister der Nyx 2 5 oder der Muse Nr. 53 an den Meister der Leto 26 , der Sitzenden Nr. 62 an den Meister der Amphitrite 27 sich auf Gewand- und Körperauffassung stützen mußten und die Kontrolle durch die Bildung des Hauptes fehlte, ist bei der Verbindung zwischen der großen sitzenden Muse Nr. 50 28 , die meines Wissens nur von dem Herausgeber Winter mit der Aphrodite verglichen worden ist29, eine umfassende Vergleichsmöglichkeit gewonnen. Diese kann sich außer auf die 10

A b b . 8 . Aphroditekopf. Istanbul 326. Skizzenhaft ergänzt

Charakterisierung des Gewandes und des aphrodisischen Motivs des von der Schulter geglittenen Chitons auf den eigentümlich tordierten A u f b a u der Gestalten und das Herauswachsen des Hauptes £col collo lungho' stützen, und auf die Bildung des Antlitzes und Haupthaares, welche in der Grundauffassung übereinstimmen, unter Berücksichtigung der oben behandelten Unterschiede der Gegebenheiten von Relief und Freiplastik 30 . Die Zuordnung dieser Figur zum Werk des Aphroditemeisters dürfte gegenüber einer Verbindung mit Selene oder Eos, wie sie von Schober vorgeschlagen wurde 31 , den Vorzug verdienen, da diese Figuren bei aller Verwandtschaft im Stofflichen des Gewandes im plastischen A u f b a u entweder Schwächen verraten — wie die von rückwärts gesehene Selene — oder in der Gewandcharakterisierung sich weiter entfernen wie die zweite Reiterin. In diesem Zusammenhang sei noch ein Vorschlag über Benennung und Anordnung der beiden Reiterinnen vorgelegt, über die noch keine volle Einigkeit besteht. Die beiden Gruppen sind — wie es auch Kähler vermerkt — nicht fest im Süd-Fries verankert 32 , sondern nach Ermessen angeordnet, wobei ein Gesichtspunkt der war, daß

»nicht unmittelbar zwei Reiterinnen einander folgten«, sondern daß das Gespann des Helios von je einer Reiterin eingeschlossen werden müsse. Dem steht aber die klassische Uberlieferung, die sich in den Nord-Metopen des Parthenon und in Vasenbildern spiegelt, entgegen. In der betonten linksläufigen Anordnung der Gestirngottheiten klassischer Zeit, wie sie in ihrer Bedeutsamkeit zuerst von B. Schweitzer herausgestellt worden ist33, ist die Folge mehrfach: Selene, Eos, Sterne, Helios; man denke an den Blacaskrater 34 . Diese Folge sollte eigentlich auch dem Pergamon-Altar gemäß sein bei seiner Betonung kosmischer Ordnung. Durch eine Umstellung würde sich folgende Abfolge ergeben, welche dem Befunde nicht zu widersprechen scheint, nämlich von der WestEcke aus die gesicherte Kybele- und die Kabirengruppe und dann von ihrem Platz hinter Helios vorgerückt die Gruppe Theia und Theia-Gegner und die damit verbundene vom Rücken her gesehene Reiterin als Selene. Ihr würde nach einer zu verlangenden Figur des Morgensterns Eos folgen und darauf erst Helios. Es ist noch so viel Spielraum am Friese vorhanden, daß diese Anordnung Platz finden könnte, welche die Unstimmigkeit, daß Selene hinter dem aufgehenden Helios erscheinen sollte, beseitigen würde. Es ist bezeichnend, daß beide Reiterinnen nicht unmittelbar kämpfen, und es würde sich so eine Zone beruhigter Epiphanie in der Mitte des Südfrieses ergeben. Vor allem würde die Gestalt des Helios in Analogie zur Nyx des Nordfrieses noch mehr in die Mitte des Frieses rücken, was der Ordnung dieser beiden Friese durchaus entsprechen würde 35 . Daß sich Epiphanie und Kampf eigentümlich durchdringen können, zeigt j a auch die Gestalt des Dionysos, in dem zusammen mit seinen Begleitern ebensosehr das Element des Thiasos wie das des Kampfes enthalten ist. Auch unsere Gestalt der Aphrodite geht j a keineswegs im Kampfgeschehen auf, sondern ist in sich versammelt, dem unmittelbaren Geschehen entrückt, Charakterisierung des eigenen Wesens, Epiphanie. Die Kunst des Pergamon-Altars ist darin von der Phidiasischen der Parthenongiebel nicht so weit entfernt; Vergegenwärtigung der Gottheit im Glänze ihrer Erscheinung ist beider Ziel, und auch jener Wechsel von stürmischer Bewegung in der Giebelmitte und ruhendem Dasein in den Giebelecken hat trotz des scheinbar durchgängigen Kampfgeschehens auch im Pergamon-Friese noch seine Analogie.

II. ' S C H Ö N E R

KOPF'

Die Beschäftigung mit dem Kopf der Aphrodite führt nun noch zu weiteren Fragen. Es gibt am Großen Fries eine Gruppe von jugendlichen Göttinnen, die zwar in ihrer Gesamterscheinung voneinander charakteristisch unterschieden sind, aber doch in 12

ihren Köpfen viele Gemeinsamkeiten zeigen, vor allem in der Haartracht, bei der, im Unterschied zu den langlockigen Moiren und der Hekate das gescheitelte Haar seitlich in ein Band oder einen Reifen aufgenommen und hinten in einem Knoten zusammengefaßt ist. So schließen sich Aphrodite und Nyx und die Jägerin des NordFrieses, Artemis des Ost-Frieses, Selene, Theia und 'Adrasteia' des Nord-Frieses und der isolierte Kopf Nr. 52, der zur Eos gehören könnte (und eigentlich auch Leto), zusammen36. Sucht man nach weiteren Verwandten, so stößt man auf einen berühmten Kopf, der immer als isoliertes Einzelwerk gilt — nämlich den sogenannten 'Schönen Kopf von Pergamon' (Abb. 9—12) 37 . Seit seiner Auf findung im Jahre 1879 in einer Zisterne an der Südost-Ecke des Altares, zusammen mit den ersten Platten des Ost-Frieses und dem Hermaphroditen, erfreut er sich hoher Schätzung und vielfacher Auslegung. Anfangs für älter als die Altarskulpturen gehalten, hat man ihn dann zu den Einzelfiguren der Altarzeit gerechnet, ihn aber in der Qualität weit über die Gigantomachiereliefs gesetzt38. Diese Auffassung hat sich inzwischen eigentlich nicht wesentlich gewandelt, obwohl seine Eigenart, immer von der Vorderansicht ausgehend, verschieden charakterisiert wurde. Man sah bald mehr die Anlehnung an die Kunst des 4. Jahrhunderts — etwa an Praxitelisches oder Skopasisches39, dann wieder malerische Weichheit und Auflockerung der Struktur, auch klassizistische Züge 40 und, obwohl gelegentlich Ähnlichkeit mit Figuren des Großen Frieses wie der Eos 41 oder Nyx 42 festgestellt wurden, hielt die Bezeichnung des Marmors als »Parisch«43 aber davon ab, ihn näher mit dem Altarfries zu verbinden, der bekanntlich aus kleinasiatischem Marmor gearbeitet ist. Bei einer neuerlichen Prüfung des Originals, das jetzt wieder auf der Berliner Museums-Insel ausgestellt ist, gewinnt man aber den Eindruck, daß es durchaus der gleiche Marmor ist wie der der anderen Skulpturen und daß nur die gute Erhaltung und die Feinheit der Oberflächenglättung den Anschein einer anderen Marmorqualität erweckt haben. Einen hellen Marmor mit glatter Oberfläche zeigt etwa auch die 'Moirengruppe' des Nordfrieses44, ohne deswegen in den Verdacht zu kommen, aus parischem Marmor gefertigt zu sein. In seiner rechten Profilansicht ist nun der 'Schöne Kopf' aber durchaus mit der Nyx vergleichbar (Abb. 13—14), in allen Akzentsetzungen, in dem Kopfkontur, welcher durch das reiche Haar eine Längenausdehnung erhält, in dem groß geöffneten Auge, dem atmenden Mund, dem Fluß der Haarsträhnen, von denen ein wesentlicher Teil über der rechten Schläfe uns allerdings fehlt und angestückt war, eine Technik, welche unserem Aphroditekopf verwandt ist. Eine Nachsuche nach einem fehlenden Stück in den Magazinen des Pergamonmuseums hat bisher keinen Erfolg gebracht. Auf jeden Fall ist diese Haarpartie stärker gegliedert gewesen als die linke Seite und jene preisgekrönte Ergänzung eines kaiserlichen Preisausschreibens45, auf die mich H. B. Jessen hinwies, verdient diesen Preis eigentlich nicht, da die erhaltenen Lockenpartien der linken Kopfseite völlig mechanisch auf die rechte übertragen wurden. r

3

A b b . 9 u n d io. 'Schöner K o p f ' . Berlin, P e r g a m o n - M u s e u m

In der rechten Profilansicht erscheint der 'Schöne K o p f ' nun aktiv, täterisch, keineswegs 'schmachtend'. Er wird aber im allgemeinen nicht in dieser Ansicht abgebildet, sondern in einer Vorderansicht und der linken Seitenansicht und leicht nach oben blickend, so daß ein schwärmerisch weicher Ausdruck in das Antlitz kommt, in Erinnerung etwa an die Aphroditegestalten des Praxiteles. Diese Auffassung wurde durch die Tafel des Pergamonwerks suggeriert und findet sich dann in allen weiteren Kunstgeschichten. Auch die Interpretation des Werkes geht offensichtlich immer von diesen beiden Ansichten aus. Ein näherer Vergleich der beiden Seitenansichten und der Vorderansicht lehrt aber, daß wir ähnlich wie bei dem Aphroditekopf eine stärker ausgearbeitete und plastischere Seite, nämlich die rechte mit dem angestückten H a a r haben — welche im Pergamonwerk auf die Beilage verbannt ist —, die ursprünglich auch plastisch weiter vortrat, und eine linke skizzenhafter angelegte, bei der das H a a r weniger durchgebildet ist; daß die Vorderansicht zwar sprechend ist, aber durch die zu starke Hebung des Kopfes einen sentimentalen Ausdruck bekommen hat, und daß die eigentlich sprechende und dynamische Seite die rechte Profilansicht ist, besonders, wenn der Kopf stärker geneigt wird. Das heißt also, daß dieser Kopf zu einer bewegten Figur gehört haben muß und daß er durchaus zu einem Hochrelief, wie den Altarreliefs, gehören kann, bei denen, wie unser Aphroditekopf gezeigt hat, bei entsprechend großem Abstand vom Reliefgrunde auch eine relativ weitgehende Durcharbeitung der abgewendeten Seite möglich war. Hinzu kommt, daß die rechte Seite durch drei Stiftlöcher für das Einsetzen eines Schmuckes betont ist, eine Technik, die sich am Fries etwa am Kopf des Hyperion und der Asteria findet46. Die einseitige Anbringung der Stiftlöcher nur auf der rechten Kopfseite, die im Text der Pergamon-Publikation 14

Abb. I i und 12. 'Schöner K o p f ' . Berlin, Pergamon-Museum

zum 'Schönen Kopf' nicht vermerkt sind, stellt ein beachtliches Beweismittel gegen die Zugehörigkeit zu einer Freifigur dar und spricht für die Anbringung am Friese. Ehe der Vergleich mit dem Friese weitergeführt wird, sei noch sein Verhältnis zu den Köpfen der Freiskulpturen von dem Altarplatz untersucht, in deren Kreis er bisher gerechnet wurde. In dem neueingerichteten Saal der hellenistischen Skulpturen steht der 'Schöne K o p f ' jetzt in der Nachbarschaft der großen Sitzenden Nr. 50, der kleinen Sitzenden Nr. 62 und der Schreitenden Nr. 6g47. Der Vergleich, in den man noch den Hermaphroditen in Istanbul einbeziehen könnte48, ergibt aber, daß die statuarischen weiblichen Köpfe, auch wo sie mit einer Wendung auf dem Rumpf aufsitzen, immer auf ein festes Achsenkreuz, das auf Nasenlinie und Augenbrauen aufgebaut ist, bezogen und mit einer gewissen fassadenhaften Breite angelegt sind, daß sie sich in der Vorderansicht oder Dreiviertelansicht entfalten, während die Seitenansichten wesentlich weniger sprechend sind. Der 'Schöne Kopf' hat im Vergleich mit diesen Köpfen eigentlich keine Vorderebene, sondern sein Profil ist wie ein Schiffsbug, an dem die Formen wie Wellen zurückgleiten, und seine leicht geschwungene Mittelachse gibt keine verfestigende Horizontale. Der Kopf entfaltet seine Sprache im Profil, und dies verbindet ihn deutlich mit den Köpfen des Frieses. Er ist auch von einer ganz anderen Unruhe und Bewegung erfaßt, schon in der Art, wie er auf dem Halse sitzt und offensichtlich in eine Aktion einbezogen ist. Auch von dem Motiv des in Anstrengung geöffneten Mundes her muß er zu einer stark bewegten Figur gehört haben. Unter den erhaltenen Freiskulpturen käme hier nur die Nike Nr. 46 in Frage, an die der Herausgeber Winter gedacht hatte49, um es aber wegen des getrennten Fundortes und des scheinbar verschiedenen Materials wieder

aufzugeben. Auch hier bliebe die Schwierigkeit der verschiedenartigen Behandlung der Seiten bestehen. Prüfen wir nun noch einmal das Verhältnis zu den Altarskulpturen, so hilft ein Abguß des Kopfes der Nyx, der freundlicherweise eigens für diesen Versuch aus der Gesamtform abgegossen wurde, wesentlich weiter. Es zeigt sich, daß sich die entsprechenden Ansichten beider Köpfe jeweils gleichartig verhalten, daß sie in den Profil-, Vorder- und Dreiviertelansichten gewissermaßen nach einer Deklination gehen, daß sie maßstabmäßig und in der Formenbehandlung verwandt sind. Das Überraschendste ist ferner, daß die dem Grunde zugewandte Seite der Nyx, die bisher noch nie abgebildet werden konnte, eine relativ weitgehende Durcharbeitung dieser Kopfseite in Auge, Haar, Ohr und Locke vor dem Ohr aufweist, wie man es eigentlich nicht erwartet hätte (Abb. 13—14) 50 . Und hier zeigen sich in den schwerer gebildeten Haarwülsten dieser Seite so große Ubereinstimmungen mit der entsprechenden Seite des 'Schönen Kopfes' im Unterschied zu der detailreicheren anderen Seite, daß sie diesen deutlich in den Bereich des Frieses hineinziehen51. Wir hätten also ähnlich wie bei dem Kopf der Aphrodite einen völlig vom Grunde gelösten Kopf, wie es auch bei Apollon, Dione und Phoibe der Fall war. Man möchte annehmen, daß sein Platz in der Nähe einer Plattenfuge — wie bei der Nyx und Aphrodite war, weil nur so der Bildhauer bei der Einzelbearbeitung der Platten die abgewandte Seite erreichen konnte. Man möchte den 'Schönen Kopf' also einer nach rechts kämpfenden Göttin aufsetzen, geradeaus- oder leicht abwärtsblickend wie die Nyx; und wenn man ihn sich auf einem Körper im Motiv der Nyx oder Leto vorstellt, gewinnt er sein volles dramatisches Leben. Die Verbindung mit einer erhaltenen Figur des Frieses ist leider nicht möglich, wie Versuche mit einem Halsabdruck ergeben haben, er muß also von einer fehlenden Figur stammen. Hier ist auch zu erwähnen, daß Humann in seinem Bericht über die Auffindung der Aphrodite-Platte in den letzten April- oder ersten Maitagen des Jahres 1879 schreibt, »der abgeschlagene schöne Kopfstand ganz frei und ist wahrscheinlich gefunden, da er, obgleich der Hals fehlt, zum Ganzen paßt«52. Da es sich nicht um den Istanbuler Kopf, den wir der Aphrodite aufgesetzt haben, handeln kann, da dieser erst vier Jahre danach gefunden worden ist, ist es wahrscheinlich, daß Humann eben das später immer unter dem Namen 'Schöner Kopf' gehende Werk meinte, das im gleichen Monat — April 1879 — gefunden wurde und daß man dies also zuerst dem Friese zuordnen wollte, und zwar der Aphrodite-Platte. Dies ist nicht so fernliegend, denn im Augenblick der Erkenntnis des Friescharakters des 'Schönen Kopfes' habe ich ebenfalls gemeint, er könne auf den Aphroditekörper passen, doch würde bei Ubereinstimmung des Formats (Halsdurchmesser: 15 cm) der Kopf wegen seines tief sitzenden Nackenschopfes um 3,5 cm hinten über den Hals überstehen, außerdem wäre der Hals zu kurz; das heißt, man müßte ein scheibenförmiges Stück von einigen Zentimetern Höhe dazwischen setzen, was unwahrscheinlich ist und überflüssig, da wir jetzt den unmittelbar passenden Kopf haben. 16

Man kann diese Stelle bei Humann, auf die mich H. B. Jessen und bei der Vorlage vor der Archäologischen Gesellschaft auch C. Blümel hinwiesen, als nicht unwichtigen Hinweis darauf nehmen, daß unter den Ausgräbern selber anscheinend der Gedanke, den 'Schönen K o p f ' dem Fries zuzurechnen, anfangs durchaus bestand und erst später aufgegeben wurde, als man einen Unterschied im Marmor und in der Qualität zu sehen meinte. Nun spricht auch sein Fundort, die Zisterne an der Südost-Ecke des Altares, für eine Zugehörigkeit zum Ost- oder Südfries. Dorthin führt auch der stilistische Vergleich, denn bei aller Verwandtschaft im Reliefcharakter und der Gesamtauffassung mit der Nyx ist die stilistische Verwandtschaft mit der Artemis noch größer 53 . In beiden Köpfen ist eine Grundlage der klassischen Epoche erkennbar, welche sich in der allgemeinen Ebenmäßigkeit der Formen und der Betonung von Nase und Brauenbogen ausdrückt. Doch sind diese Formen in Fluß geraten und von einer neuen Dynamik erfaßt. Auch mit dem jugendlichen Artemisgegner verbindet den 'Schönen Kopf' eine geradezu geschwisterliche Verwandtschaft in der Art der strömenden Bewegung, in Bildung und Ausdruck von Auge, Modellierung von Mund und Ohr, Wange und Haar 54 . Für die Augenbildung mit dem nur schwach abgesetzten Unterlid, welches in der Vorderansicht jenen scheinbar schwärmerischen Zug hervorruft, ist der Kopf der Adrasteia des Südfrieses zu vergleichen. Auch für die fast geschnitzte Art der Haarbildung und Einzelheiten wie eine kleine Locke im Nacken finden sich dort Entsprechungen55. Das einzige Argument, das sich der These der Zugehörigkeit zum Friese noch entgegenstellen könnte, ist die anfangs erwähnte Frage des Marmors. Bestünde die Auffassung, daß es sich um parischen Marmor handle, zu Recht, so wäre die Zugehörigkeit zum Friese nicht möglich, und wir hätten hier das Werk eines Friesmeisters in eigentümlicher Anlehnung an den Stil und an alle Bedingungen des Frieses, was aber nach den vorgelegten Beobachtungen eigentlich unwahrscheinlich ist. In der Marmorbeurteilung gibt es bisher noch keine sichere Entscheidung. In Pergamon scheint der parische Marmor in hellenistischer Zeit selten verwendet; nur die beiden Statuen in Anlehnung an Werke des 5. Jahrhunderts, die Athena Nr. 22, die Hera Nr. 23, werden mit Zuversicht als »aus parischem Marmor gefertigt« bezeichnet56, unterscheiden sich aber im Material durchaus vom 'Schönen Kopf'. Bei dem Alexander-Kopf und Attalos-Kopf ist die Bestimmung dagegen weniger eindeutig 57 . Der Marmor des Alexander-Kopfes ist ein körnig verwitternder, ins Graue verfärbender Stein, dem die Durchsichtigkeit des parischen Marmors abzugehen scheint und der sich strukturell nicht von dem des Hermaphroditen unterscheidet. Der Attalos-Kopf, —jetzt wieder im großen Pergamonsaale —, trennt sich meines Erachtens nicht wesentlich von der Steinqualität der Friesreliefs und hat bläuliche Adern. Die Bildhauer der Altarwerkstätten, denen zumindest das erstgenannte Werk mit Recht zugeschrieben wird 58 , scheinen sich auf einen kleinasiatischen Marmor eingestellt zu haben, dessen Steinbruch in der Umgebung von Pergamon anzunehmen ist59, einen 18

Marmor, dem sie das Höchste abzugewinnen vermochten, und der je nach Erhaltungszustand bald glatter bald körniger in der Oberfläche erscheint. Mit den in der Oberfläche am besten erhaltenen Teilen der Altar-Reliefs — etwa den Moiren — scheint die Steinbeschaffenheit des 'Schönen Kopfes' durchaus zusammenzugehen, und damit auch dieses Bedenken gegen die Zugehörigkeit zum Großen Friese entkräftet.

III. H E P H A I S T Der Gott Hephaist, der am Pergamon-Altar nicht fehlen kann, wird an drei verschiedenen Stellen gesucht. Nach der zuerst von Puchstein noch in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ausgesprochenen Auffassung vermutete man ihn in der Lücke des Ostfrieses hinter dem Gespann der Hera, da die Götter am Friese genealogisch geordnet sind und Hephaist als Sohn der Hera dort sinnvoll eingeordnet wäre 60 . Eine andere Gruppe von Forschern, Robert und v. Salis61, wollte sich mit der resignierten Feststellung, daß Hephaist nicht erhalten wäre, nicht zufrieden geben, sondern suchte ihn an der nördlichen Treppenwange, wo ein Gott in kurzem Gewände, der Exomis, die nur auf der linken Schulter geschlossen ist, erscheint, eine Gestalt, welche dem Bilde, das man sich von dem Hephaist klassischer Zeit macht, entspricht, etwa der Kultstatue des Alkamenes im Hephaisteion, wie sie nach früheren Bemühungen von Furtwängler und Stevens zuletzt Semni Papaspiridi-Karusu rekonstruiert hat 62 . Gegen diesen 'Hephaist' an der Treppenwange ist eingewendet worden, daß er an nicht ganz passender Stelle, nämlich unter den Meeresgottheiten erscheint, und den inschriftlich bezeichneten Nereus als Nachbarn hat, dazu wahrscheinlich die Nereide Doris. So ist dann diese Deutung auch wieder aufgegeben worden, man hat in diesem Gott mit mehr Wahrscheinlichkeit Okeanos 63 gesehen und für Hephaist einen dritten Vorschlag gemacht, nämlich ihn in einer bisher als Kabir benannten Gestalt des Südfrieses zu sehen. Es handelt sich um die völlig nackte Gestalt eines robusten Hammerschwingers, der auf einen stiernackigen Giganten einschlägt. Diese These Kählers hat weitgehend Zustimmung gefunden 64 . Hephaist käme hier in die Nachbarschaft von Kybele, anderen Kabiren, Selene und Helios, zu denen sich aber nur mit gewissen Schwierigkeiten Beziehungen herstellen lassen. Auffällig ist vor allem, daß der Gott wie kein olympischer Gott sonst am Friese völlig ohne Gewand dargestellt wäre. Es erhebt sich die Frage, ob wir auf diese derbe Figur als letzte Lösung angewiesen sind oder ob sich nicht doch noch eine Gestalt aufweisen läßt, die besser zum Bilde des Hephaist paßt. Es befindet sich nämlich im Museum von Bergama ein Torso (Abb. 15—18) 65 , der bei den deutschen Ausgrabungen von Deubner und Hanson an der Via tecta, die zum Asklepieion hinführt, im Jahre 1933 zusammen mit Fragmenten von Grabreliefs des 3'

l

9

Abb. 15 und 16. Torso. Bergama, Museum

4. Jahrhunders gefunden wurde und auf der Grabungsaufnahme und im Fundbuch als »Fragment eines attischen Grabreliefs« bezeichnet wurde und so auch gegenwärtig noch im Museum beschriftet ist. Dieser bisher anscheinend kaum beachtete großartige Torso hat eine Höhe von 95 cm, eine Breite von etwa 55 cm und eine Tiefe von 32 cm. E r ist ein Teil eines Hochreliefs, denn er haftet an einer Reliefrückwand, die seitlich meist weggebrochen ist, und deren ursprüngliche Dicke zwischen 8 und 12 cm lag. Die Gesamttiefe von Figur mit Rückwand beträgt 44 cm. Die Rückseite ist grob mit Spitzeisen bearbeitet. Ein kleines Dübelloch befindet sich in der Oberseite für eine Stückung, ein weiteres im rechten Schenkel der Figur 66 . Es handelt sich um eine seitlich bewegte mächtige männliche Figur mit erhobenen Armen, von der aber nur der Rumpf und der größte Teil der Oberschenkel erhalten und deren Oberfläche stark verwittert ist. Bekleidet ist sie mit einer kurzen, über einen Gürtel gerafften Exomis, die nur auf ihrer linken Schulter geschlossen ist, die rechte Brustpartie freiläßt und einen Bausch von schweren fülligen Falten bildet. 20

Abb. 17 und 18. Torso. Bergama, Museum

Von der Schulter fällt der Stoff in fünf schweren Faltengruppen herab, die sich nach unten fächerartig verbreitern und beim Umschlagen über dem Gürtel Faltenaugen hervorrufen. An der rechten Hüfte ist der Stoff zusammengeschoben und entwickelt unruhige Formen der Uberschichtung und Uberschneidung. Unter dem rechten erhobenen Arm, der wie das Gewand verrät, weiter vom Reliefgrunde entfernt war als der linke, zieht sich das Gewand in glatteren Formen zur rechten Schulter empor, und ein Stück der Rückenpartie wird sichtbar. Unterhalb des Gürtels fällt das Gewand zwischen den im Ausschreiten gegebenen Schenkeln in girlandenartigen Faltengruppen. Die untere Grenze des Gewandes dürfte etwa in Kniehöhe gelegen haben, wo jetzt der Torso endigt. O b die Exomis über dem rechten Schenkel geschlitzt war, ist nicht sicher auszumachen. Das Gewand ist im ganzen von hohem Reichtum, es gibt keine leere Stelle und in jeder Ansicht entfalten sich neue Züge. Von dem Motiv der Bewegung der Arme ist nur so viel zu erkennen, daß die rechte Körperseite angespannt ist, der Arm also wohl hoch erhoben war. Uber den linken 21

A b b . 19. Skizze des T o r s o B e r g a m a neben Dionysos des Westfrieses gestellt

Arm kann man nur sagen, daß er vom Körper abgestreckt war, da sich auf dieser Seite kein Rest von ihm findet. Versucht man die Figur zu skizzieren und über ihre Bruchflächen hinaus zu ergänzen, so gewinnt man eine überlebensgroße bewegte Gestalt mit erhobenen Armen, doch wohl in einem Kampfmotiv. Die Körpermaße ergeben ergänzt etwa 2,20—2,30 m (Abb. 19). Fragt man sich, ob eine überlebensgroße kämpfende Figur zu einem attischen oder attisierenden Grabrelief des 4. Jahrhunderts paßt, so wird man gerade bei einem Vergleich mit dem lebensgroßen Aristonautes davon abkommen 67 . Zuerst hat man bei dem Bildwerk den Eindruck einer Verwandtschaft mit den weiblichen Figuren aus den Giebeln von Samothrake, also mit Formen des 3. Jahrhunderts v. Chr. 68 . Hier täuscht aber die starke Verwitterung des Marmors, der eine sandig-schieferige Oberfläche bekommen hat, es ist deutlich kleinasiatischer Marmor, der ursprünglich aber glattere Flächen aufwies, wie sich an der rechten Körperseite noch beobachten läßt. Die ungemein reiche Bewegung der Gewandgliederung verrät, daß es sich um ein hochhellenistisches Werk handeln muß, — ich notierte 1957: »großer Stil, männliche Gestalt, Hephaist-artig« — und bei erneuten Bemühungen um das Bildwerk im November 1959 zusammen mit J . Schäfer fiel dann das Stichwort 'Pergamonfries'. In der Tat läßt sich unter den Göttern des Pergamonfrieses in der Gestalt eines Flügelgottes des Südfrieses ('Hyperion') 69 eine Figur ähnlichen Gewand-Motives und ähnlicher Haltung finden, nach rechts hin ausschreitend, aber nach links kämpfend, mit erhobenem rechtem Schwertarm und gesenktem linkem Schildarm. Hier finden wir im Detail und in der Gesamtauffassung große Ubereinstimmung. Das Gewand 22

Abb. 20. Skizze des Torso Bergama im Ostfries (Photomontage)

des Flügelgottes ist allerdings als leicht und windbewegt charakterisiert, während unsere Gestalt ein schwereres und dickeres Gewand trägt und anscheinend auch nicht so stürmisch bewegt war. Wäre jene Figur auch unterhalb der Schultern und oberhalb der Kniehöhe gebrochen, so würde sie ebenfalls einen Torso gleichen Maßes, nämlich von etwa einem Meter Höhe ergeben. Für die Gewandbehandlung mit dem überfallenden Gewandbausch, der fast an weibliche Gewänder erinnert, ist vor allem die Gestalt des Dionysos der Westseite zu vergleichen (Abb. 19) 7 0 . Bei ihr finden wir die breite Folge der schweren Faltengruppen, die unser Torso besonders auf seiner linken Körperseite aufweist. Auch die Gewandpartie über und zwischen den Schenkeln läßt sich gut vergleichen, wenngleich hier das Gewand am Torso schwerer ist und das Bewegungsmotiv verhaltener. Mit dieser Figur wurden die ersten Proportionsvergleiche gemacht, indem eine Photographie und eine Ergänzungsskizze des Torso im Maßstab 1 : 1 neben den Dionysos gehalten wurde und die Gleichartigkeit des Formates ergab (Abb. 19). Z u der stilistischen und maßstäblichen Ubereinstimmung zwischen dem Torso und den Figuren des Großen Frieses kommen noch hinzu: die Reliefhöhe beim Torso 32 cm, am Friese durchschnittlich 32 cm 7 1 ; die Stärke der Rückwand ist am Torso zwischen 8—12 cm, am Friese durchschnittlich um 15 cm, die Aphrodite-Platte hat stellenweise nur 4,5 cm 72 . Schließlich das Material, ein kleinasiatischer Marmor in besonders starker Verwitterung, wie ihn etwa am Fries der Kopf der Leto und auch unser Aphroditekopf zeigen und auch ein stark verwitterter Schlangenkopf aus dem Großen Friese im Museum in Bergama Nr. 58 (Abb. 21) 7 3 . 23

Wir haben also einen Bestandteil des Großen Frieses vor uns, eine Gottheit in schwerer Exomis, weniger heftig im Bewegungsmotiv als die verglichenen Gottheiten, also nicht vorstürmend, sondern im Stehen mit erhobenen Armen kämpfend. Diese Beobachtungen sprechen alle für eine Deutung auf den hinkenden Hephaist in seiner typischen Tracht. Es kommt eigentlich keine andere von den noch fehlenden Gottheiten in Frage, denn Hermes wird man gewiß nicht in ihm sehen wollen. Man würde nun gern das Motiv der Arme und die Richtung der Bewegung wiedergewinnen und der Gestalt einen Platz im Friese geben. Als Waffe des Hephaist ist am wahrscheinlichsten der Schmiedehammer zu denken, den er auch auf dem Fries von Lagina (oder Axt?) und auf einem von einer hellenistischen Götterversammlung inspirierten Relief im Neuen Konservatorenpalast führt, oder Zangen mit glühenden Erzklumpen wie wahrscheinlich auf der Parthenon-Ost-Metope 74 . Die Bewegungsrichtung des Torso ist nicht ganz eindeutig. Man könnte die Analogie zu dem 'Hyperion' im A u f b a u der Gestalt zur Grundlage einer Rekonstruktion machen, bei der die Gestalt trotz eines verhaltenen Ausfalles nach rechts einen Schlag eventuell mit einarmig geführtem Hammer nach links ausführt, oder aber ein beidarmiges Schlagen, wie der Kabir, nur im Gegensinne also nach links (Abb. 20). Diese Auslegung enthält nur die Schwierigkeit, daß bei dem Torso die rechte Schulter und der rechte Schenkel etwas mehr vortreten als die linke Körperseite, während am Friese sonst bei scheinbar grundparalleler Ausbreitung der Kämpfer diese zur Erhaltung der Reliefeinheit einander in Schulter und Schenkel leicht zugedreht sind (anders ist es allerdings bei der Athena des Ost-Frieses). Die zweite Möglichkeit ist die der Bewegung nach rechts im Sinne des Dionysos und des Kabiren, die dann jenes leichte Vortreten von Schultern und Schenkel und die reichere Gewandentfaltung auf der linken Körperseite für sich buchen könnte. Auch das stärkere Einknicken in der linken Hüfte wäre bei einem beidarmigen Hammerschwingen nach rechts leichter erklärbar (Abb. 19). Schließlich wäre noch ein seitliches Schlagen nach links, wie es im Gegensinne die Gestalt des Orion im Nord-Friese ausführt, denkbar 75 . Doch würde man dann eine stärkere Torsion im Körper erwarten. Die erste und dritte Rekonstruktion hätte den Vorteil, daß Hephaist sich genau auf den Platz setzen ließe, den Puchstein für ihn vorgeschlagen hatte, nämlich unmittelbar links neben Hera, wo ein Kämpfer nach links zu erwarten ist und ihr Sohn inhaltlich am besten seinen Ort hätte. Stilistisch ließen sich gewisse Beziehungen in der Gewandbehandlung bei der Artemis, Leto und auch Hera aufweisen (Abb. 20). Dies wäre gewiß die bestechendste Lösung, welche nur mit der leichten Drehung in der Gestalt nicht ganz einfach in Einklang zu bringen ist. Bei der zweiten Lösung, also nach rechts kämpfend (Abb. 19), müßte ein Gegner zwischen Hephäst und Hera angenommen werden. In jedem Fall kommt die Gestalt im Ostfries in Konflikt 24

Abb. 2 i . Schlangenkopf aus Ringergruppe des Nordfrieses. Bergama, Museum

mit den von v. Massow und Kähler dort eingesetzten Gruppen 76 . Trotzdem hat sie vom Inhaltlichen her Anspruch auf diesen Ort, denn es läßt sich keine andere Friesseite als sinnvoller für die Zuordnung des Hephäst vorschlagen. Eine weitere Vervollständigung des Fragments aus den Beständen der Magazine des Pergamon-Museums in Berlin ist bisher noch nicht überzeugend möglich. Man könnte erwägen, ob der nach links hin bewegte 'Gigantenkopf' Nr. 54 77 für den Hephaist in Frage käme. Bei näherer Prüfung erweist sich dieser Kopf nämlich als idealer gebildet als die meisten anderen bärtigen Gigantenköpfe und anderseits den Götterköpfen wie dem des Nereus und auffälligerweise auch dem in der Körperhaltung am ehesten vergleichbaren Hyperion des Südfrieses verwandt, doch ist dies vorläufig noch ein nicht beweisbarer Vorschlag, nur für einen nach links bewegten Hephaist verwendbar und nicht ohne weiteres dem Ostfries stilistisch einzufügen. Unter den Nachklängen des Pergamonfrieses — wie sie G. Kleiner verfolgt hat — versuchte der Verfasser ein Zeugnis zu finden, das die eine oder die andere Rekonstruktion etwa bestätigen könnte, doch ist dort nichts Uberzeugendes vorhanden; denn das Relief im Neuen Konservatorenpalast mit einem ruhig schreitenden Hephaist hat, wie Kleiner selbst ausführt, keine näheren Beziehungen zu dem Pergamenischen Altar 78 . Dafür läßt sich aber als eventueller Prototyp der klassischen Zeit ein Torso der Sammlung Milles aufzeigen, der von Andren als Akroter veröffentlicht wurde, was er aber seiner 'Erdenschwere' wegen nicht sein kann, und den Marcade als Giebelfigur, und zwar als Hephaist aus einer Athenageburt deutete 79 . Die Gestalt trägt eine Exomis, ist nach links bewegt mit erhobenem rechtem Arm und entspricht in Bewegungsmotiv und Gewandanordnung unserer Figur. Sie ist zwar eigentümlich 4

116./117. Winckelmannsprogramm

25

spröde im Aufbau, könnte aber doch in der Nähe der Hephaisteionfiguren oder etwas später entstanden sein. Die Beziehung zur Klassik, die sich in der Typik der Götter am Friese immer wieder findet, wäre dann auch hier gegeben und würde unsere Deutung bestätigen. Es wurde hier unternommen, drei Bildwerke, die schon vor Jahrzehnten dem Boden entstiegen waren, neu zu sehen und in den Zusammenhang des Großen Frieses von Pergamon zu rücken. Es wiederholte sich eigentümlicherweise der Vorgang, etwa beim Aphroditekopf und beim sogenannten 'Schönen Kopf', daß die ersten Bearbeiter der hier vorgeschlagenen Lösung ganz nahe waren, daß dann aber bei dem einen Werk durch eine Unterbewertung seiner Qualität und bei dem anderen durch eine Uberschätzung auf lange Zeit eine Beurteilung sich durchsetzte, die von dem Großen Fries fortführte und doch wohl einer Uberprüfung bedurfte. Daß der Große Altar von Pergamon als letzte große Aussage der griechischen Kunst für uns einen unschätzbaren Wert darstellt und in seinem Geheimnis, seiner künstlerischen Leistung noch längst nicht ausgeschöpft ist, lehrt jede Beschäftigung mit diesem Monument, zu der diese 'Funde' wieder ein dankbar empfundener Anlaß waren.

26

Abb. 22. Jünglingskopf. Bergama, Museum Nr. 76

E X K U R S

ZU DEM

Abb. 23. Jünglingskopf. Bergama, Museum Nr. 60

TELEPHOS-FRIE S

Auch zu dem Telephos-Fries lassen sich noch Ergänzungen beibringen. So befinden sich im Museum von Bergama zwei Köpfe, von denen der eine Nr. 60 (Abb. 23) ein Hochreliefkopf eines nach links gewendeten Jünglings 80 sich mit großer Wahrscheinlichkeit dem Schwertträger des Blockes mit der Begrüßungsszene in Argos 8 1 aufsetzen läßt, da die Bruchflächen sich entsprechen und er der flächigeren Nachbargestalt in Maß und Form nahe verwandt ist. Vergleichbar ist auch der einzelne Kopf A v P . I I I 2 Nr. 7 1 . Möglicherweise ist auch der athletische heraklesartige Kopf Bergama Nr. 76 (Abb. 22 )82 auf die linke sitzende, bisher für einen Satyr gehaltene Gestalt der Platte A v P . I I I 2 Taf. 36, 3 aufzupassen, wenn hier die Wahrscheinlichkeit auch etwas geringer ist. Photomontagen wurden durch Aufsetzen von Photos im Maßstab 1 : 1 auf die Originale hergestellt und sollen durch Abgüsse der Köpfe überprüft werden. Diese Uberprüfung durch Abgüsse, welche wieder der Freundlichkeit Rüstern Duyurans verdankt werden (inzwischen Generaldirektor der Antikenverwaltung in Ankara), konnte kurz vor Beendigung des Druckes noch durchgeführt werden und ergab, daß der Kopf Nr. 76 (Abb. 22) sich nicht aufpassen läßt, daß sich aber andererseits die Kombination des Kopfes Nr. 60 (Abb. 23) mit der vorgeschlagenen Platte des Telephosfrieses bewährt, und daß er Bruch auf Bruch anpaßt (Abb. 24—26). 27

Es vervollständigt sich nun die Jünglingsgruppe der drei Begleiter des Agamemnon, und jene stille Verhaltenheit ruhigen Daseins wird nun deutlicher. Zwei Jünglinge blicken auf die Begrüßungsszene vor ihnen, während der vorderste aus dem Reliefgrunde herausblickt. Die Gruppe erweckt Erinnerungen an die klassischen DreiFiguren-Reliefs, mit deren Hermesgestalt die neuvervollständigte Jünglingsfigur in der Verhaltenheit ihres Schreitens, in Gewandmotiven und Gebärde eigentümliche und vielleicht nicht zufällige Verwandtschaft aufweist83. Zugleich erinnert die nahe Verbindung der beiden vorderen Jünglinge an die Zwei-Figurengruppen der klassischen Zeit, wie sie H. Speier behandelt hat84. In dem Bemühen, den fehlenden Kopf des aus dem Grunde herausblickenden Jünglings zu gewinnen, dessen Reliefhöhe durch den an der Schläfe anstoßenden neugewonnenen Kopf nun auf etwa 5 cm begrenzt wird, fragte der Verfasser Fräulein Huberta v. Littrow, welche mit einer Neubearbeitung des Telephosfrieses beschäftigt ist, ob sie nicht unter den von ihr zusammengetragenen Fragmenten das Kopffragment eines herausblickenden Jünglings etwa in der Art der Platte mit dem eilenden König und seinem Begleiter (AvP. I I I 2 Taf. 36,7) und in der verlangten Stärke hätte. Die Kollegin brachte freundlicherweise aus dem Magazin sogleich zwei Gesichtsfragmente, von denen eines sich sofort ansetzen ließ und nun der Gruppe nochmals höhere Lebendigkeit verleiht. Dieses Köpfchen 85 ist in Vorderansicht mit leiser Wendung zur Dreiviertel-Ansicht gegeben und ein wenig zur linken Schulter geneigt, so daß es mit seinem Haar das Haar des Schwertträgers berührte. Die Gestalt trägt in der Hand die Lanze, welche sich auf dem angesetzten Fragment der nächsten Platte fortsetzt und dürfte dann Achilleus sein, dessen Lanze Telephos verwundete86. Diese große Lanze, die hier den freien Raum über den Figuren beherrscht, tritt im Friese in betonter Deutlichkeit auf, in der Kampfszene, hier in der Begrüßungsszene, dann in der anschließenden Gastmahlszene und gewiß auch in den folgenden größtenteils verlorenen Szenen. Wenn diese hintergründige Figur Achilleus ist, dann ist sein ihm nahe verbundener Gefährte, der Schwertträger, Patroklos. So wäre also nicht nur für die Vervollständigung einer Telepliosszene, sondern auch für das Bildthema Achilleus-Patroklos ein neues Zeugnis gewonnen87.

28

Abb. 24. Telephosfries: Achilleus und Patroklos

1 Abb. 25 und 26. Telephosfries: Begrüßungsszene in Argos

29

ANMERKUNGEN V o n den hier behandelten T h e m e n w u r d e n »Aphrodite« u n d »Hephaist« in K u r z f a s s u n g als V o r l a g e vor der Archäologischen Gesellschaft a m 22. 11. i960 vorgetragen, alle drei a m Winckelmannstage i960 in Istanbul u n d das erste a u c h schon kurz in den Istanbuler Mitteilungen 11, 1961, 1 vorgelegt. A u ß e r den in der Archäologischen Bibliographie aufgeführten A b k ü r z u n g e n u n d Sigeln erscheinen hier folgende: AvP. Altertümer von Pergamon G . D . Belov G . D . Belov, D e r Zeus-Altar von P e r g a m o n (russisch). 1958. Bruns G . Bruns, D e r G r o ß e A l t a r von Pergamon. 1948. Kähler H . K ä h l e r , D e r G r o ß e Fries von Pergamon. 1948. Schober A . Schober, D i e K u n s t v o n Pergamon. 1951. 1 2

3

4 5 6

7 8

9

12

13

14

15

16 17

18

19

20 21

22

A v P . I I I 2 (1910). H . K ä h l e r , D e r G r o ß e Fries von Pergamon. 1948. H . K ä h l e r , P e r g a m o n (Bilderheft). 1949. A . Schober, Die K u n s t von Pergamon. 1951. v. Massow, Eine neue K a m p f g r u p p e des Gigantenfrieses von P e r g a m o n , J d l . 50, 1935, 7 0 f r . K l e i n e r , N J b b . 1 (113), 1938, 254. Ders., D a s N a c h l e b e n des Pergamenischen Gigantenkampfes. 105. B W P r . 1949. Ders., G n o m o n 22, 1950, 278fr. G . Bruns, D e r G r o ß e A l t a r v o n Pergamon. 1949. W ä h r e n d des Druckes erschienen: E. R o h d e , Pergamon. B u r g b e r g und A l t a r . 1961. E. Schmidt, D e r G r o ß e A l t a r z u Pergamon. 1961. G . M e n d e l , C a t a l o g u e des Sculptures I I (1914) Nr. 326. K o p f h ö h e : 30 cm, G e s a m t h ö h e : 35 cm. A v P . V I I 1 N r . 91. D a der K a t a l o g selten sein dürfte, sei hier der volle T e x t eingerückt : J o u b i n , C a t a l o g u e des Sculptures (1893) N r . 62: »Tête de femme. 1885. Provenance Pergame, Fouilles d u Musée de Berlin. M a r b r e blanc. H . O . 35. L a figure est complètement rongée. L e haut de la tête est acié. — A p p a r t i e n t â la G i g a n t o m a c h i e . Il est impossible, v u du son mauvais état de conservation, de déterminer le personn a g e ; c'est une femme dont la chevelure est formé de longues tresses noués sur la nuque«. s. A n m . 4. A v P . I I I 2, 100 Nr. 51 : »Zugehörigkeit . . . ohne unmittelbare V e r g l e i c h u n g . . . nicht so bestimmt behauptet werden kann«. H d A r c h . I I I 1 (1950) 359 A n m . 4 (eigentümlicherweise im Z u s a m m e n h a n g mit d e m Schönen K o p f 10 Schober I i i . 1 1 A u f n a h m e n v o n P. Steyer. von Pergamon, vgl. K a p . I I ) . H e r m a p h r o d i t aus P e r g a m o n : Istanbul M e n d e l N r . 624. A v P . V I I 1 N r . 115 T a f . 10 Beibl. 16. V g l . a u c h den Alexanderkopf von Pergamon, Istanbul M e n d e l Nr. 538, A v P . V I I 1 N r . 131 T a f . 33, der trotz seiner pathetischen B e w e g u n g in der A u s a r b e i t u n g der Seiten gleichmäßiger als der K o p f N r . 326 ist. M i t einem A b g u ß des Halsstückes der A p h r o d i t e w u r d e in Istanbul die G e g e n p r o b e g e m a c h t ( A b b . 4). D e r getönte A b g u ß des Istanbuler K o p f e s ist j e t z t mit einer leichten Bronzeklammer, die v o m ergänzten Reliefgrunde aus geführt ist, befestigt (in A b b . 7 sichtbar). V e r g l e i c h b a r e K ö p f e : A v P . I I I 2 T a f . 2. 3. 5. 8. 17. 18. 25. K ä h l e r T a f . 15. 16. 22. 26. 27. 62. Bruns A b b . 10. 13. 20. 33. 34. G . D . Belov T a f . 4. 10. 1 3 — 1 5 . 33. 59. 60. »Grausame Aphrodite«: Gotsmich, A A . 1941, 844. V g l . a u c h A . v. Salis, A l t a r v o n P e r g a m o n 66. 177. K ä h l e r 101. Schober 166. A p h r o d i t e von Epidauros: T . D o h m , Attische Plastik 207 T a f . 28a. W i e es H e r r P. Steyer, Photograph der A b t e i l u n g Istanbul und zugleich Bildhauer, auf Bitte des Verfassers unternommen hat. K o p f v o n T e g e a : Lullies-Hirmer, Griech. Plastik T a f . 122. L i p p o l d , H d A r c h . I I I 1, 251 T a f . 90,2. A p h r o d i t e v o n Arles: L i p p o l d a. O . 237 T a f . 83, 2. T r a d i t i o n s z u s a m m e n h a n g mit der Klassik: Z u r A p h r o d i t e : K ä h l e r 107. A l l g e m e i n : A . v. Salis, A l t a r v o n P e r g a m o n 45 f r . H i e r A n m . 83. Götterauffassung: Falkner, Ö J h . 36, 1946, 36fr. Schober 166. V g l . K l e i n e r , N J b b . 1, 1938, 254. Ders., G n o m o n 22, 1950, 284. 289. Bruns 54. Bruns, J d l . 75, i960, 106 ff. K ä h l e r 1 1 4 mit T a f . 64.



23 24 25 26 27 28 29 30

31 32 33

34

35

36 37

38 39 40

41 42

43 44 45 46 47 45 49 50 51

52 53

54 55 56

Meisterfragen: W. H. Schuchardt, Die Meister des Großen Frieses von Pergamon (1925)52ff. Thimme, AJA. 50, 1946, 345 fr. Kähler 53 fr. 63. Kleiner, Gnomon 22, 1950, 283. Schober 97 ff. Friesmeister und Friesplastik: Kleiner, NJbb. 1 (113) 1939, 254fr. Schober 107fr. AvP. VII 1 Taf. 21 Nr. 54. Kleiner a. O. 266 »Nyxmeister«. AvP. VII 1 Taf. 20 Nr. 53. Kleiner a. O. 259 »Letomeister«. AvP. VII 1 Taf. 22 Nr. 62. G. Kleiner, Tanagrafiguren 177 »Amphitritemeister«. Schober 110 »an Dione erinnernd«. AvP. VII 1 Taf. 18 Nr. 50. Schober io7f. Abb. 68. Winter a. O. 84 zu Nr. 50 »die Ausführung des Gewandes ganz ähnlich wie an der Aphrodite des Altars«. Auch die Neigung zu starker Anwendung der Stückung verbindet die Gestalt der Aphrodite und diese Statue. Schober 108. O. Puchstein, Beschreibung der Skulpturen von Pergamon I 2 16 ff. Versuche der Verankerung, die aber angezweifelt werden, AvP. III 2, 22. 157. Kähler 47. J d l - 55. '940, 182. AA. 1941, 317. Nordmetopen des Parthenon: C. Praschniker, Parthenonstudien 5. 25. 89. 94. Blacaskrater London: FR. Taf. 126. Hydrienfragment Neapel: FR. III 33 Abb. 14 = Beazley, A R V . 688, 3. Pyxisdeckel London BM. 1920, 12—21. 1: J H S . 41, 1921 Taf. 6, 3 = Beazley A R V . 769, 1. Kleiner, NJbb. 1, 1938, 262 »Tag und Nacht, Helios und Nyx, beide ungefähr in der Mitte der zwei Seitenfriese spannen den Kampf der Olympier in ein einziges großes Geschehen zwischen Himmel und Erde«. Jugendliche Göttinnen s. Anm. 14. Schöner Kopf: Winter, AvP. VII 1 Nr. 90 Taf. 25 Beil. 15. Mit älterer Lit.: Lippold, HdArch. III 1, 359 Taf. 124, 4. L. Alscher, Griechische Plastik IV 89 Abb. 35. Hier nach Aufnahmen des Verfassers. Qualität höher als Fries: Winter s. vor. Anm. Anlehnung an 4. J h . : Bulle, SchM. 3 168 Taf. 258. Lippold, HdArch. III 1, 35g Taf. 124, 4. Schober 106 f. Abb. 66. 67. Andere Urteile: G. Dickins, Hellenistic Sculpture (1920) 5: »early third Century«. W. H. Schuchardt, Kunst der Griechen 415 Abb. 381 »zart verschwebende Formgebung, sich vom kleinen Fries von Pergamon herleitend«. Ähnlichkeit mit Eos (bzw. Selene): Winter s. Anm. 37. Ähnlichkeit mit Nyx: M. Bieber, Sculpture of the Hellenistic Age 119 Abb. 475. G. Rodenwaldt, Kunst der Antike 446 u. Taf. 29 bildet Kopf der Nyx und Schönen Kopf in Vorderansichten nebeneinander ab. »Parischer Marmor« geht auf Humann, 1. vorl. Bericht 1880, 71 zurück (vgl. aber Anm. 52) und wird dann laufend wiederholt. Moirengruppe: AvP. III 2 Taf. 18. Kähler Taf. 16. Vgl. auch die auffallend helle Platte des Telephosfrieses AvP. III 2 Taf. 32, 6 rechts. Preisausschreiben: Illustrierte Zeitung Nr. 23 Febr. 1895. Metallzutaten: AvP. III 2, 34. 38. 120. AvP. VII 1 Nr. 50 Taf. 18; Nr. 62 Taf. 22; Nr. 69 Taf. 23. s. Anm. 12. Nike: AvP. VII 1 Nr. 46 Taf. 13; Text zu Nr. 90. Schober 116 Abb. 90, 91. Die These H. Kählers, daß die Reliefplatten nicht am Altar, sondern einzeln in der Werkstatt ausgearbeitet wurden, wird hierdurch noch einmal bestätigt. Maßvergleich der Kopfhöhen: Nymphe (?) der südl. Treppenwange AvP. III 2 Taf. 23, 2: 24 cm. Schöner Kopf: 27 cm. Adrasteia Südfries: 27—28 cm. Aphrodite: 30 cm. Nyx: 31 cm. Der Kopf der Selene dürfte etwa das M a ß des Schönen Kopfes aufweisen oder noch etwas kleiner sein. Humanns »Pergamenischer Rapport der ersten Campagne 1878—1880«, abgedruckt bei E. Schulte, Humann, Der Pergamon-Altar (1959) 156. Artemiskopf: AvP. III 2 Taf. 25, 2. Kähler Taf. 27. Kähler, Pergamon (Bilderheft) Taf. 29. Bruns Abb. 20. G. D. Belov Taf. 33. Artemisgegner: AvP. III 2 Tafel 28, 1. Kähler Taf. 30. Kähler, Pergamon (Bilderheft) Taf. 30. G. D. Belov Taf. 32. Adrasteia: AvP. III 2 Taf. 2, 3. Kähler Taf. 8. G. D. Belov Taf. 4. Athena: AvP. VII 1 Nr. 22 Taf. 2—5; Hera Nr. 23 Taf. 6—7.

31

67

Attaloskopf: AvP. V I I i Nr. 130 Taf. 3 1 . 32 »weißer (parischer?) Marmor«. Kahler, Pergamon (Bilderheft) Titelbild »Eumenes II.« S. 65 »das Material ist in allen Fällen Marmor aus der Gegend von Pergamon«. Alexanderkopf: A v P . V I I 1 Nr. 131 Taf. 33 »feinkörniger (parischer? nach Conze und Lepsius) Marmor«. 58 Alexanderkopf vom Zeusmeister: G. Kleiner, Tanagrafiguren 437. Ders., NJbb. 1, 1938, 263. Ders. Gnomon 22, 1950, 287. Schober 1 1 7 f . 59 Zum Marmor von Pergamon: AvP. V I I 1 S. I I . K . Bittel weist mich auf eine Stelle bei A . Philippson, Reisen und Forschungen in Kleinasien, Petermanns Mitt. Erg.-Heft S. 92 hin, wo etwa 10 km nördlich von Pergamon Reste eines antiken Steinbruches festgestellt sind, Eski Maden. 60 O. Puchstein, SBBerl. 1888, 1249. Ders., Beschreibung der antiken Skulpturen aus Pergamon I 2 26. So auch Winnefeld, AvP. I I I 2, 137. 138. 148. 153. Zur genealogischen Ordnung: Kähler 36. Schober 84. 89. 61 Robert, Hermes 46, 1 9 1 1 , 218. A. v. Salis, Altar von Pergamon 65. 62 Hephaist des Alkamenes: A M . 69/70, 1954/55, 67 fr. Abb. 3. 63 »Okeanos«, Kähler 49 mit Lit. Kleiner, 105. BWPr. 7. Ders., Gnomon 22, 1950, 284. 64 Kabir-Hephaistos: Kähler 50, Zustimmung bei: Kleiner, Gnomon 22, 1950, 284; Bruns 1 5 ; E. Rohde, Führungsheft Der Altar von Pergamon (i960) Hephaistos? Die Lücke im Ostfries wird in diesem Zusammenhang durch andere Kombinationen gefüllt, so daß daraus geradezu ein Argument gegen die Puchsteinsche These, daß Hephaist im Ostfries dargestellt sein könnte, gewonnen wird, eine These, die wir allerdings noch einmal überprüfen müssen. 66 Bergama Inv.Nr. 5. Fundnummer 33. 260. Grabungsaufnahme 33709. Bisher unveröffentlicht. Für die Erlaubnis zur Veröffentlichung habe ich Herrn Prof. E. Boehringer als Leiter der Ausgrabungen und Herrn Prof. R . Horn als Bearbeiter der Skulpturen herzlich zu danken. Von den mitgefundenen Grabreliefs ist bisher abgebildet: Bergama Nr. 10: O. Deubner, Asklepieion 13 Abb. 6 (Datierung »um 420 v. Chr.« wohl Druckfehler, im Fundbericht richtiger »um 340«) und der Kopf Bergama Nr. 2: E. Boehringer, Neue deutsche Ausgrabungen 164 Abb. 32, m. E. zum gleichen Relief gehörig. Auffällig bleibt der Fundort relativ weit ab vom Burgberg, vom Altarplatz in Luftlinie etwa 1,5 km, während sämtliche anderen bisher bekannten Fragmente des Altarfrieses vom Burgberg selbst stammen. Die Anwesenheit von Kalköfen in dieser Zone kann aber vielleicht eine Erklärung für die weite Verschleppung abgeben. Es wäre nun auch zu fragen, ob der Fund jener stark zerschlagenen klassischen Grabreliefs bei den Sondagen an der Via tecta als sicherer Beweis dafür gelten kann, daß dort eine antike Gräberstraße gelegen hätte, wie bisher manchmal angenommen, oder ob nicht auch diese Reliefs auf dem Wege zum Kalkofen dort liegengeblieben sind. 66 Oberes Dübelloch: 2 , 5 x 1 , 5 cm, zweites Dübelloch: 3 x 1 , 8 cm. 67 Aristonautes: Lippold, HdArch. I I I 1, 221 Taf. 79, 4. 68 Samothrake: ÖJh. 29, 1934 Taf. 1. Lippold, HdArch. I I I 1 318 Taf. 1 1 5 . 2. 69 »Hyperion« Südfries: AvP. I I I 2 Taf. 6. Kähler Taf. 32. 48. 49. G. D. Belov Taf. 17—19. 70 Dionysos Westfries, AvP. I I I 2 Taf. 1. Kähler Taf. 2 1 . Bruns Titelbild. G. D. Belov Taf. 1. 71 Reliefhöhe am großen Friese nach eigenen Stichproben; vgl. AvP. I I I 2, 1 1 2 . 72 Stärke der Rückwand: Aresplatte 15 cm. Kähler 162 Anm. 70. Aphroditeplatte bis 4,5 cm: A v P . I I I 2, 58. Platte: A v P . I I I 2, 22: 9,5 cm, im allgemeinen um 15 cm (briefliche Auskunft von Fräulein Dr. F.. Rohde und eigene Nachmessungen). 73 Der Schlangenkopf Bergama Nr. 58 (Fundort: Aliarplatz, Länge: 22 cm) läßt sich nach seiner Bearbeitung als im Profil nach links oben bewegter Schlangenkopf des Großen Frieses erkennen und dürfte, obwohl er nicht unmittelbar anpaßt, zum linken Schlangenbein des Giganten am Südfries, welcher den Kastor im Ringergriff umschlungen hält, gehören (AvP. I I I 2, 65 Taf. 15), da er mit dem Schlangenkopf des rechten Beines in der Art der vier Nasenwülste und der Schuppung übereinstimmt. 74 Waffen des Hephäst: Kähler 50. Kleiner, 105. BWPr. 16. Praschniker, Parthenonstudien 2 i 8 f f . ; dazu auch die Überlieferung bei Apollodor von den puSpoi als Waffen des Hephäst, die, wie die Diskussion aber ergeben hat, für den Pergamonfries nicht bindend ist, vgl. AvP. I I I 2, 138. 75 Orion Nordfries: AvP. I I I 2 Taf. 15. 76 Hypothetische Füllung der Ostfrieslücke: v. Massow, J d l . 50, 1935, 71 ff. Kähler 47. 77 AvP. I I I 2, 101 Nr. 54 mit Abb. 78 105. BWPr. 16 Abb. 9. 79 Torso Milles: Andren, Opusc. Ath. 2, 1955, 1 ff. Marcade, BCH. 8 1 , 1957, 92 Abb. 12. 80 Kopf Museum Bergama Nr. 60. Fundort laut Grabungstagebuch 1910 Einzelfunde Nr. 104: R a u m 10 der östlichen Thermen des oberen Gymnasiums. Gesamthöhe mit Hals 16,5 cm, Kopfhöhe 14,5 cm, 32

81

82 83 84 85 86

87

Gesichtshöhe 11 cm. Die Publikationserlaubnis für diesen Kopf und den Kopf Museum Bergama Nr. 76 gab freundlicherweise der Leiter der Ausgrabungen in Pergamon Prof. E. Boehringer. Die Vermutung der Zugehörigkeit des Kopfes zum Telephosfries schon auf dem Etikett des Museums, wohl auf O. Deubner zurückgehend. Begrüßung des Telephos in Argos: AvP. I I I 2, i88ff. Taf. 33, 3. Robert, J d l . 2, 1887, 252 Abb. F. Schräder, J d l . 15, 1900, 1 1 7 Abb. 12 Nr. 38. Schober 102 Abb. 57. Bruns 70 Abb. 48. Kopf Museum Bergama Nr. 76. Fundort laut Grabungstagebuch 1910 Einzelfunde Nr. 56: Bei den Sitzstufen der Demeter-Terrasse. Orpheusrelief: Curtius, Antike 8, 1932, 308 ff. Taf. 28. Ders., Interpretationen von sechs griechischen Bildwerken (1947) 94. Götze, R M . 53, 1938, 191 ff. Zweifiguren-Gruppen: Speier, R M . 47, 1932, 1 ff. Kopf fragment Berlin, Pergamon-Museum ohne Nr. Höhe 8 cm, Breite 9 cm, Reliefhöhe 4,5 cm. Deutung auf Achilleus schon bei Robert, J d l . 2, 1887, 252, der aber die Vordergrundfigur so nennt, in der Meinung, sie trüge die große Lanze der Hintergrundfigur. Daß die Vordergrundfigur ebenfalls eine Lanze getragen hätte (zweifelnd Winnefeld, AvP. I I I 2, 189), ist weniger wahrscheinlich, sie greift vielmehr ins Gewand, und das Stiftloch auf der Schulter ist eher für eine Fibel bestimmt. Die Bildüberlieferung von Achilleus und Patroklos (ML. I 1, I i ff. s. v. Achilleus u. I I I 2, 1691 s. v. Patroklos. Beazley, A R V . : Index. R . v. Scheliha, Patroklos, Rez.: H . J . M e t t e , Gnomon 24, 1952, 106) gibt noch keine geschlossene Entwicklungslinie, sie ergänzt sich aber durch das Bild anderer Freundespaare wie Theseus-Peirithoos, Orestes-Pylades, an deren klassische Darstellungen auch unser Bild anklingt.

J 116./117. Winckelmannsprngramm

33

A R C H Ä O L O G I S C H E G E S E L L S C H A F T ZU B E R L I N

JAHRESBERICHT

i960 UND 1961

Dezember 1959 — November i960 Die 1 1 6 . Winckelmannsfeier beging die Gesellschaft am g. Dezember 1959 im Hörsaal H 1012 der Technischen Universität zu Berlin-Charlottenburg mit einem Festvortrag von Herrn Dr. Wilhelm Grünhagen a. G. aus Madrid über die Ausgrabungen in Mulba bei Sevilla (Municipium Flavium Muniguense) und dem traditionellen Festmahl im Hotel Steinplatz, an dem 45 Damen und Herren, darunter Gäste aus Indien, der Schweiz und Syrien, teilnahmen. Altem Brauch gemäß übergab auf der Festsitzung Herr Erich Boehringer in seiner Eigenschaft als Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts Herrn Kurt Erdmann das Diplom der Mitgliedschaft des Instituts. Auf den ordentlichen Plenarsitzungen, die mangels noch immer fehlenden angemessenen Raumes weiterhin in der Technischen Universität stattfinden mußten, sprachen am 12. J a n u a r i960 die Herren Otto Luschnat über Menanders neu gefundene Komödie Dyskolos (Vorlage) und Professor Dr. Jaques Moreau als Gast aus Saarbrücken über die spätrömische Festung Buzenol (Belgien). Eine Sitzung im Februar konnte wegen Erkrankung des vorgesehenen Referenten nicht durchgeführt werden. A m 15. März sprachen die Herren Dr. Martin Sperlich a. G. aus Berlin über eine Tierplastik des Thermenmuseums in Rom (Vorlage) und Professor Dr. Alfred Kamphausen a. G. aus Meldorf/Kiel über Carl Friedrich Schinkel zwischen Griechentum und Gotik, am 12. April die Herren Fritz Hoffmann zu Farbdiapositiven römischer Architektur in Tunis (Vorlage) und Dr. Wulf Schaefer a. G. aus Bremen über neue Untersuchungen über die Baugeschichte Nauplias im Mittelalter, am 10. Mai die Herren Dr. Peter Metz a. G. aus Berlin über zwei Neuerwerbungen der Dahlemer Skulpturen-Abteilung (Vorlage) und Dr. Nikolaus Himmelmann-Wildschütz a. G. aus Marburg über Probleme der gallienischen Renaissance und am 28. J u n i die Herren Otto Luschnat Gedenkworte für den am 22. Mai i960 verstorbenen Herrn Franz Dornseiffund Professor Homer A. Thompson a. G. aus Princeton über The panathenaic festival. An der zuletzt genannten Sitzung nahmen Vertreter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und des Altphilologischen Seminars der dortigen Universität teil, Institutionen, denen Herr Dornseiff angehörte. Nach der Sommerpause referierten am 10. Oktober die Herren Carl Blümel über die 1959 im Piräus gefundenen Bronzefiguren (Vorlage) und Professor K a r l Schefold a. G. aus Basel über das Thema Vom Sichtbaren und vom Unsichtbaren in der griechischen Kunst sowie am 22. November Herr Heinz Luschey über Aphrodite und Hephaistos am Pergamon-Fries (Vorlage) und über den Beitrag Ioniens zur griechischen Plastik. Der Besuch sowohl von Mitgliedern wie von Gästen war fast immer gut, besonders stark am Winckelmannsfest. Nachsitzungen fanden regelmäßig im Hotel Steinplatz statt. Der in mehr als zehnjähriger Arbeit bewerkstelligte Wiederaufbau der Berliner Museen, der die schwersten Schäden und Eingriffe der Kriegs- und Nachkriegszeit im Maße des Möglichen beheben konnte, ließ es wünschenswert sein, die Gesellschaft mit dem Erreichten näher bekannt zu machen. So führten am 23. März i960 Herr Carl Blümel und Fräulein Elisabeth Rohde im Pergamon-Museum, am 30. Mai Herr Dr. Peter Metz in der Skulpturen-Abteilung der Ehemals Staatlichen Museen, Schloß Charlottenburg (Knobelsdorff-Flügel), am 20. J u n i die Herren Adolf Greifenhagen und Georg Daltrop in der Antiken-Abteilung der Ehemals Staatlichen Museen, am 18. Oktober Herr Dr. Martin Sperlich in den historischen Räumen des Schlosses Charlottenburg und am 7. Dezember Frau J o -

34

hanna Zick in der Islamischen Abteilung der Ehemals Staatlichen Museen. Der Besuch war bemerkenswert rege. Durchschnittlich nahmen etwa 30 Damen und Herren teil. Die wissenschaftlichen Schwestervereinigungen in Berlin wie die Kunstgeschichtliche Gesellschaft, die Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, die Deutsch-Griechische Gesellschaft und Deutsche Orientgesellschaft baten die Gesellschaft weiterhin häufig zu Gast bei ihren Veranstaltungen. Die ordentliche Mitgliederversammlung fand in zwei Lesungen am 15. März und 12. April, jeweils im Anschluß an die Plenarsitzung, statt. Herr Erich Boehringer und Herr Otto Nufer berichteten über Tätigkeit und Finanzstand der Gesellschaft. Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt, das Protokoll der Sitzung den Mitgliedern zugesandt. Das 1 1 5 . Winckelmannsprogramm »Über die Abbildung« von Herrn Professor Dr. Züchner in Erlangen, das wiederum Herr K a r l Peters redaktionell betreute, konnte rechtzeitig zum Winckelmannsfest 1959 mit den Sitzungsberichten des Jahres 1957 ausgegeben werden. Die Gesellschaft hat den Tod der Damen und Herren: Bruno Deja, Hans Dormann, Franz Dornseiff, Walther Kranz, Frieda Lammers, Heinrich Listmann, Georg Rohde, Marie Wiegand und Hedwig Vogt zu beklagen. Der Verstorbenen wurde auf den Sitzungen gedacht, den Familien kondoliert. Das Plenum beschloß die Aufnahme der Damen Dr. Lore Frey, Dr. Marieli Fritze, Studienreferendarin Brigitte Hensel, Dr. Elisabeth Holl, Gerda Krystkowiak, Lucie Kügler, Prof. Dr. Berta Segall, Anne Marie Voss und der Herren Prof. Dr. Kurt Bittel, Dr. Wilhelm Albert von Brunn, Dr. Georg Daltrop, Prof. Wils Ebert, Prof. Dr. Kurt Erdmann, Wolfgang N. Forell, Prof. Dr. Heinz Ladendorf, Dr. Werner Liebich, Dr. Wolfram Nagel, Martin Weblus sowie des Archäologischen Instituts der Universität München. Ausgetreten ist Frau Ragnar Enking. Die Gesellschaft zählte am 30. November i960 278 Mitglieder.

Dezember i960 — November 1961 Am 9. Dezember i960 fand im Hörsaal H 2013 der Technischen Universität zu Berlin-Charlottenburg die 1 1 7 . Winckelmannsfeier mit einem Festvortrag des Herrn Prof. Dr. Rudolf Naumann a. G. aus Istanbul über die Feuerheiligtümer vom Zendan und Takht-i-Suleiman in Nordwest-Iran statt. Herr Bittel überreichte als Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts Fraulein Helga Reusch und Fräulein Elisabeth Rohde sowie den Herrn Ludger Alscher und Friedrich von Lorentz die Diplome der Mitgliedschaft des Instituts. An dem Festessen im Hotel Steinplatz nahmen 59 Mitglieder teil. Im Rahmen der sämtlich in der Technischen Universität stattgefundenen ordentlichen Plenarsitzungen referierten am 10. Januar 1961 die Herren Adolf Greifenhagen über eine Bronzekanne im Berliner Antiquarium (Vorlage) und Denys E. L. Haynes a. G. aus London über Some observations on early greek bronze casting, am 14. Februar die Herren Dr. Victor H. Elbern a. G. aus Berlin über die Mellebaudis-Memorie zu Poitiers und das Heilige Grab in Jerusalem, am 7. März Herr Roland Hampe über das Thema Bei Töpfern und Töpferinnen in Griechenland und Cypern, am 1 1 . April Herr Dr. Hans Schönberger a. G. aus Bad Homburg v. d. Höhe über neue Ergebnisse am obergermanischen und rätischen Limes, am 8. Mai die Herren Dr. Gerhard Neumann a. G. aus Berlin über den T y p der sogenannten trauernden Penelope (Vorlage) und Professor Dr. Leopold Ettlinger a. G. aus London über Metamorphosen des Laokoon und am 13. J u n i Fräulein Ruth Opificius über einen altbabylonischen Kriegsgott und Herr Kurt Erdmann über Persepolis. Nach der Sommerpause traf sich das Plenum am 10. Oktober zu Referaten der Herren Dipl.-Ing. Goerd Peschken a. G. aus Berlin über eine Stadtplanung Schinkels (Vorlage) und Direktor Dr. Wilhelm Reusch a. G. aus Trier über die spätantike Kaiserresidenz Trier im Lichte neuer Ausgrabungen. Die Sitzung am 14. November, auf der Herr Professor Dr. Louis Vanden Berghe a. G. aus Gent 5*

35

über neuentdeckte achaemenidische und sasanidische Denkmäler in Süd-Iran sprach, fand in Gemeinschaft mit dem Deutschen Archäologischen Institut statt. Der Besuch der Sitzungen war durchweg sehr gut. Im Hotel Steinplatz fanden fast regelmäßig Nachsitzungen statt. Die Museums-Führungen wurden am 16. J a n u a r 1961 fortgesetzt mit einem Besuch in der Nationalgalerie der Ehemals Staatlichen Museen in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg. Herr Heinrich Brauer führte 37 Mitglieder und Gäste durch die ihm anvertraute Abteilung. Am 5. Mai führte Herr Dr. Gerhard Neumann in der Akademie der Künste durch die Sonderausstellung »Kunst und Kultur der Hethiter«. Die Gesellschaft durfte wiederum mehrfach zu Gast sein bei Veranstaltungen der Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, der Kunstgeschichtlichen Gesellschaft, der DeutschGriechischen Gesellschaft und der Deutschen Orientgesellschaft. Die ordentliche Mitgliederversammlung fand am 1 1 . April nach der Plenarsitzung statt. Die Herren Erich Boehringer und Otto Nufer erstatteten den Tätigkeits- und den Kassenbericht. Der Vorstand wurde entlastet. Ein Protokoll der Sitzung ist den Mitgliedern zugegangen. Der Abschluß des 1 1 6 . Winckelmannsprogramms, das Herr Heinz Luschey über »Neue Funde am großen Fries von Pergamon« zu schreiben unternommen hat, verzögerte sich aus technischen wie aus persönlichen Gründen so sehr, daß der Vorstand sich entschließen mußte, die Ausgabe zu verschieben und es mit dem 1 1 7 . Programm als Doppelheft vorzulegen. Die Gesellschaft beklagt den Tod von Theodor von Lüpke. Das Andenken des Verstorbenen, der seit 1 9 1 1 Mitglied war, wurde vor dem Plenum bekundet und den Hinterbliebenen das Beileid zum Ausdruck gebracht. Ausgetreten ist Frau Johanne J a h n , Herr Christian Habicht und Herr Ferdinand Pachmayr. Die Gesellschaft zählte am 30. November 1961 273 Mitglieder.

Zusendungen wolle man an den Schriftführer der Gesellschaft Dr. H. B. Jessen, Berlin-Dahlem, Peter-Lenne-Straße 28—30, richten.

36

A R C H Ä O L O G I S C H E G E S E L L S C H A F T ZU B E R L I N MITGLIEDERVERZEICHNIS (Stand 30. November 1961) A b e l , Walther, Dr., Oberstudiendirektor, BerlinLichterfelde, Drakestr. 1 a A l a n d , K u r t , Prof. D., Münster i. W . , Universität A l s c h e r , Ludger, Prof. Dr., Berlin C 2, Universität, Winckelmann-Institut A m b u r g e r , Eleni-Alexandra, Dr., Gießen, Roederring 42 A n t h e s , Rudolf, Prof. Dr., Direktor, Philadelphia/Pennsylvania, U S A , University Museum, 33 rd and Spruce Streets A s c h m a n n , Dorothee, Berlin-Dahlem, Vogelsang 5 B a r t s c h , Inge, Berlin-Steglitz, Berlinickestr. 10 B a r t s c h , Sieglinde, Berlin-Steglitz, Fritschweg 8 bei K o p p e B e c k e r , Peter, Dr., Oberschulrat, Berlin-Zehlendorf, Radtkestr. 13 B e l t z , Ilse Luise, Dr., Gaggenau/Baden, Bertoldstr. 5 B e n d e r , Peter, Dr., Berlin-Dahlem, A m Erlenbusch 6 B e n s er, Hermann, Pfarrer, Apolda, Stobraer Str. 65/67, Carolinenheim B i e l e f e l d , Erwin, Prof. Dr., München 2, Meiserstraße 10 B i t t e l , Kurt, Prof. Dr., Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin-Dahlem, Peter-Lenne-Str. 28-30 B l ü m e l , Carl, Prof. Dr., Direktor, Berlin-Charlottenburg 9, Reichstr. 9 1 1 1 (stellv. Vorsitzender) B o e h r i n g e r , Erich, Prof. Dr., Riederau/Ammersee, Der Lärchenhof (Vorsitzender) B ö k e r , Robert, Dr. Ing., Bad Homburg v. d. H., Wiesbadener Str. 23 1 B o e r , Emilie, Dr., Berlin W 8, Otto-Nuschke-Str. 22—23, Deutsche Akademie der Wissenschaften B o l l e r t , Liselotte, Berlin-Zehlendorf, Schweizerstr. 32 B r a n d i , Annemarie, Berlin-Zehlendorf, Flensburger Str. 18 B r a u e r , Heinrich, Dr., Berlin-Lichterfelde,Bahnhofstr. 13

B r o d e k , Herbert, Berlin-Steglitz, Berlinickestr. 10 B r ö c k e i s c h e n , Hermann, Bankier, Essen-Bredeney, Brucker Holt 12 B r o m m e r , Frank, Prof. Dr., Mainz, Schillerstr. 11, Schönborner Hof B r u h n , Tina, Dr., Berlin-Steglitz, Sedanstr. 7 B r u n s , Gerda, Dozentin Dr., Rom, V i a Bocca di Leone 78 v o n B r u n n , W . A., Dr., Kiel, Neue Universität, Institut für Ur- und Frühgeschichte B u c h e r , Luise, Berlin-Steglitz, Schildhornstr. 46 B u d d e , Ludwig, Dozent Dr., Münster/Westfalen, Sertürner Str. 20 v o n B ü l o w , Annemarie, Berlin-Dahlem, I m Winkel 7—9 B ü n n e r , Hans, Dipl. rer. pol., Wattenscheid, Nikolaistr. 14 Freiherr v o n B u t t l a r , Herbert, Dr., Berlin N W 21, Hanseatenweg 1 o C a u e r , Charlotte, Dr. med., Berlin W 30, Marburger Str. 2 C r a m , Herbert, D. h. c., Berlin W 30, Genthiner Str. 13 D a h m s , Rudolf, Dr., Studienrat, Berlin-Zehlendorf, Leuchtenburgstr. 40 D a l t r o p , Georg, Dr., Berlin-Charlottenburg, Bonnhoeffer Ufer 12 D e u b n e r , Otfried R., Dozent Dr., Damaskus/ Syrien, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, B. P. 2237 D ö r n e r . Friedrich Karl, Dozent Dr., Münster/ Westfalen, Dodostr. 4 A D o h m , Tobias, Prof. Dr., Köln-Lindenthal, Nietzschestr. 4 D o r k a , Gertrud, Dr., Mus.-Dir. i. R., B e r l i n W i 5 , Hohenzollerndamm 6 D u n s t , Günter, Dr., München 13, Schellingstr. 10 E b e r t , Wils, Prof., Berlin W 15, Württembergische Str. 31 E c k s t e i n , Felix, Dozent Dr., Freiburg/Br., Universität, Archäologisches Seminar

37

E g g e r t , Walter, Dr., Berlin-Lichterfelde, Marienstr. 5 E r d m a n n , Kurt, Prof. Dr., Berlin-LichterfeldeWest, Kadettenweg 41 E r i c h s e n , Adolfine, Dr., Studienrätin i. R . , Berlin-Grunewald, Plöner Str. 5 E r n s t , Martha, Berlin-Dahlem, Garystr. 26 E r x l e b e n , Eberhard, Berlin-Pankow, Damerowstr. 62 I I F a b r i c i u s , Wilhelm, Dr., Holz bei Gmund, Tegernsee v o n F l o t o w , Hildegard, Berlin-Zehlendorf, Argentinische Allee 17 F o c k e n , Gertrud, Berlin-Dahlem, Garystr. 22 F o r e l l , Wolfgang N., Wirtschaftsprüfer, Berlin W 15, Uhlandstr. 159 F ö r s c h n e r , Gisela, Dr., Hamburg-Othmarschen, Papenkamp 41 F r e y , Lore, Dr., Marburg/Lahn, Biegenstr. 11 v o n F r i c k e n , Frida, Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 71 F r i t z e , Marieli, Dr., Berlin-Wannsee, Waltharistr. 1 1 a F u r t w ä n g l e r - S c h e l e r , Märit, Heidelberg, Mozartstr. ga G a n d e r t , Otto Friedrich, Prof. Dr., Mus.-Dir., Berlin-Charlottenburg 5, Schloß, Langhansbau G a r v e , Carl C., Studienrat, Köln-Lindenthal, Haselbergstr. 25 G e b e r , Hans, Regierungsbaumeister a. D., Architekt, Berlin-Nikolassee, A m Schlachtensee 132 G e b h a r d t , Walter, Optiker, Berlin S O 36, Reichenberger Str. 20 G e r i c k e , Helga, Berlin SW 29, Urbanstr. 30 G e r n s h e i m , Eugen, Dr., Senatspräsident, Berlin-Wilmersdorf, Sächsische Str. 43 G o t t w a l d , Wanda, Berlin-Steglitz, Amfortasweg 17 G r a b o w , Karl Ludwig, cand. phil., Berlin W 15, Lietzenburger Str. 3 a G r a e b e r , Hans, Studienrat i. R . , Berlin-Dahlem, Habelschwerdter Allee 25 G r a p o w , Hermann, Prof. Dr., Berlin-Dahlem, Deisterpfad 24 G r e i f e n h a g e n , Adolf, Dr., Mus.-Dir., BerlinNeu-Westend, Ebereschenallee 51 G r o e n i n g , Adeline, Oberstudienrätin i. R . , Berlin-Neukölln, Fuldastr. 22

38

G r o s s , Walter Hatto, Prof. Dr., Göttingen, Münchhausenstr. 23 G r u m a c h , Ernst, Prof. Dr., Berlin-Wilmersdorf, Berliner Str. 60 G r u n d m a n n , Kimon, Berlin-Dahlem, PeterLenne-Str. 28—30 G r u n w a l d , Christiane, Dr., Berlin-Wittenau, Alt-Wittenau 37 H a e n d l e r , Gert, Dr., Greifswald, Salinenstr. 48 H a f n e r , German, Prof. Dr., Mainz-Gonsenheim, Heidesheimer Str. 41 H a m p e , Roland, Prof. Dr., Heidelberg, Marstallhof 4 H a n i e l , Franz, Dr., München 27, Oberföhringer Str. 24 H a n s e n , Olaf, Prof. Dr., Berlin-Zehlendorf, Riemeisterstr. 1 H a n s o n , Harald, Prof., Regierungsbaurat, Stuttgart-Schönberg, Hallimaschweg 50 H a r t k e , Werner, Prof. Dr., Berlin-Niederschönhausen, Kurt-Fischer-Str. 41 H a r t k e , Wilhelm, Prof. Lic., Dr., Berlin-Johannisthal, Sterndamm 39 H a r t m a n n , Kurt, Berlin-Zehlendorf, Am Fischtal 72 b H a u s m a n n , Ulrich, Prof. Dr., Tübingen, Ob dem Viehweidle 8 H e i n e m a n n , Kurt, Dr., Braunschweig, Griepenkerlstr. 10 H e i n r i c h , Ernst, Prof. Dr.-Ing., Berlin-Spandau, Gaismannshofer Weg 5 a (Vorstandsmitglied) H e i n r i c h , Johanna, Berlin-Spandau, Spekteweg 29 H e i n r i c h , Theodor, Solingen, Lindenbaumstr. 66 Freifrau v o n H e i n t z e , Helga, Dr., Rom-Appia antica, Via dei Metelli 18 v o n H e i n z , Marie-Agnes, Berlin-Tegel, Schloß Tegel H e n n e b e r g , Georg, Prof. Dr., Berlin-Dahlem, Wachtelstr. 15 H e n n e b e r g , Richard, Geheimrat Prof. Dr., Berlin W 15, Ludwigkirchstr. 11 a H e n s e l , Brigitte, Studienreferendarin, BerlinFriedenau, Bundesallee 7g H e r b e r t s , Kurt, Dr.-Ing., Wuppertal-Barmen, Hirschstr. 12 H i l d e b r a n d t , Wolfgang, Dr., Berlin-Grunewald, Herbertstr. 7 H i r s c h , Annemarie, Berlin-Steglitz, Arno-HolzStr. 5

H o e p f n e r , Wolfram, stud. phil., Berlin-Grunewald, Orber Str. 4 H o f f m a n n , Erich, Dr.-Ing., Patentanwalt, München, Widenmayerstr. 34 H o f f m a n n , Fritz, Prof. Dr., Berlin-Charlottenburg, Kohlrauschstr. 7 H o f f m a n n , Hella, Berlin-Wilmersdorf, Wittelsbacher Str. 37 H o f m a n n , Max, Dr., München 2, Blumenstr. 39 H o l l , Elisabeth, Dr., Berlin-Charlottenburg g, Fredericiastr. 4 a H o r n , Rudolf, Prof. Dr., Göttingen, Rohnsweg 23 I n a n - O g a n , Jale, Dr., Istanbul, Universität I n s t i n s k y , Hans-Ulrich, Prof. Dr., Mainz, Breslauer Str. 3 J a k o b - R o s t , Liane, Dr., Berlin-Niederschönhausen, Marthastr. 1 1 J e n t z s c h , Charlotte, Berlin-Grunewald, Lassenstr. 41 J e s s e n , Hans B., Dr., Berlin-Dahlem, PeterLenne-Str. 28—30 (Vorstandsmitglied, Schriftführer) K a h l er t, Charlotte, Berlin-Wilmersdorf, Paretzer Str. 9 K a l i t s u n a k i s , Johannes, Prof. Dr., Athen, Palaion Phaleron, Poseidonstr. 66 K a l l e n b a c h , Werner, Dipl.-Kaufmann, BerlinGrunewald, Königsallee 53 K a p p u s , Else, Berlin-Dahlem, Wichernstr. 22 K e y d e l l , Rudolf, Prof. Dr., Bibliotheksrat, Berlin-Zehlendorf, Thürstr. 18 K i e ß l i n g , Emil, Prof. Dr., Marburg/Lahn, Ockershäuser Allee 5 a v o n K i t z i n g , Carl A., Senatspräsident i. R . , Berlin-Zehlendorf, Buchsweiler Str. 34 K l a f f e n b a c h , Günther, Prof. Dr., BerlinWeißensee. Hunsrückstr. 31 (Vorstandsmitglied) K l a u s e r , Theodor, Prof. Dr., Bonn, Coburger Str. 23 K l e i n e r , Gerhard, Prof. Dr., Frankfurt a. M., Archäol. Inst., Mertonstr. 17 K l e m p i n , M a x Willy, Korvettenkapitän a. D., Berlin-Lichterfelde, Hortensienstr. 15 K n o b l a u c h , Marta, Berlin-Zehlendorf, Teichstr. 17 bei Frau Grabner K o c h , Herbert, Prof. Dr., Hamburg-Langenhorn-N., Holitzberg 60 K o e h l e r , Wilhelm, Dozent Dr., Berlin-Charlottenburg g, Lindenallee 28

K r a i k e r , Wilhelm, Prof. Dr., Kiel, Archäologisches Institut, Neue Universität K r i e n - K u m m r o w , Gisela, Dr., Berlin-Lichterfelde, Steinheilpfad 8 K r ü g e r , Max, Dr., Berlin-Spandau, Hohenzollernring 120 K r y s t k o w i a k , Gerda, Berlin-Wilmersdorf, Hildegardstr. 3 K ü g l e r , Lucie, Berlin-Zehlendorf-West, Dubrowstr. 18 K ü h n , Margarete, Dr., Mus.-Dir., Berlin-Schöneberg, Innsbrucker Str. 37 K ü h n e , Wolfgang, Berlin-Wilmersdorf, Johannisberger Str. 29 K ü h n e l , Ernst, Prof. Dr., Berlin-Nikolassee, Prinz-Friedrich-Leopoldstr. 44 K u n z e , Emil, Prof. Dr., Athen, Phidiasstr. 1 v o n K u r o w s k y , Fanny, Berlin-Charlottenburg, Carmerstr. 10 L a d e n d o r f , Heinz, Prof. Dr., Köln-Lindenthal, Universität, Kunsthistorisches Seminar L a n d w e h r , Franz A., Berlin-Zehlendorf, Klopstockstr. 12 L a n g e , Erwin, Studienrat, Lagardestr. 72

Berlin-Zehlendorf,

L a n g e , Friedrich, Senatsrat, Berlin-Zehlendorf, Fischer hüttenstr. 137 L a n g l o t z , Ernst, Prof. Dr., Bonn, Am Hofgarten 21 L e n z e n , Heinrich J . , Prof. Dr.-Ing., BaghdadAiwadhiya, Sharia Ibn Duraid 135/2/1 L e p s i u s , Richard, Dr. Dr. h. c., Baden-Lichtental, Cäcilienstr. 4 L i e b i c h , Werner, Dr., Berlin-Steglitz, Brentanostr. 46 L i e t z m a n n , Jutta, Berlin-Grunewald, Karlsbader Str. 15 L o e s c h c k e , Walter, Dozent Dr., Berlin-Zehlendorf, Hochsitzweg 21 v o n L o r e n t z , Friedrich, Prof. Dr., Berlin-Nikolassee, Normannenstr. 4 L u b o w s k i , Eduard, Dr. Dr., Berlin W 30, Münchener Str. 10 a 1 1 L u c k o w , Curt, Dr., Hamburg-Harksheide-Süd, Holunderweg 1 b L u d e w i g , Albert, Berlin NW 87, Agricolastr.33a v o n L ü c k e n , Gottfried, Prof. Dr., Rostock, Am Kosegarten 10 L u l l i e s , Reinhard, Dr., Hauptkonservator, München 8, Lucile-Grahn-Str. 36

39

L u s c h e y , Heinz, Dozent Dr., Teheran (Iran), POB. 2357 L u s c h n a t , Otto, Prof. Dr., Berlin-Frohnau, Alemannenstr. 29 L u t h e r , Dorothea, Berlin-Grunewald, Egerstr. 6

P e t e r s , Karl, Dr., Berlin-Grunewald, Wallotstr. 5 P e t e r s e n , Leiva, Dr., Weimar, Carl-AlexanderAllee 12 P r o b s t , Luise, Berlin-Steglitz, Steglitzer Damm 38

M a e r t i n s , Hedwig, Berlin-Grunewald, Königsallee 1 0 a M a n s e l , Arif Müfid, Prof. Dr., Istanbul, Universität M a r c h , Werner, Prof. Dr., Berlin-Dahlem, Hohe Ähren 1 0 a

R a d d a t z , Alfred, Dr., Berlin W 8, Unter den Linden 6, Theolog. Fakultät R a v e , Paul Ortwin, Prof. Dr., Berlin-Zehlendorf, Im Kieferngrund 3 R e i c h l , Otto, Dr., Berlin-Zehlendorf, Riemeisterstr. 21 R e i n c k e , Gerhard, Dr., Bibliotheksrat, Freiburg/ Br., Universitätsbibliothek R e u s c h , Helga, Dr., Berlin-Lichtenberg, Dottistr. 5 R i c h t e r , Erich, Reg.- und Baurat a. D., BerlinSteglitz, Kaiser-Wilhelm-Str. 17 R i e m e r , Julius, Wittenberg-Lutherstadt, Schloß R i e m s c h n e i d e r , Margarete, Dr., Leipzig C 1, Christianstr. 28 R i s t o w , Günter, Dr., Sürth bei Köln, Ulmenallee 3 R i t t e r , Elsa, Berlin W 30, Eisenacher Str. 1 1 8 R ö c h l i n g , Max, Heidelberg, Bergstr. 1 1 4 R o h d e , Elisabeth, Dr., Berlin W 1 5 , Uhlandstr. 31 R u b e n s o h n , Otto, Prof. Dr., Basel, St. Albanring 166 R u b i n , Berthold, Prof. Dr., Köln-Lindenthal, Universität

M a t z , Friedrich, Prof. Dr., Marburg, GeorgVoigt-Str. 1 1 M e n z e l , Heinz, Dr., Hechtsheim b. Mainz, Neue Mainzer Str. 49 v o n M e r c k l i n , Eugen, Prof. Dr., Hamburg ig, Alardusstr. 10 M e r t e n s , Eberhard, Dr., Halle/Saale-Dölau, August-Bebel-Str. gb, Evang. Pfarramt M e r t z , Gerhard, Dr., Rechtsanwalt, Berlin-Neukölln, Bürknerstr. 22 M e y e r , Ernst, Dr., Berlin-Friedenau, Goßlerstr.g M e y e r , Hans Eduard, Berlin-Lichterfelde, Mommsenstr. 7—8 M o o r t g a t , Anton, Prof. Dr., Berlin-ZehlendorfWest, Argentinische Allee 1 M o o r t g a t , Ursula, Dr., Berlin-Zehlendorf-West, Argentinische Allee 1 M ü l l e r , Kurt, Prof. Dr., Göttingen, Dahlmannstr. 10 N a g e l , Wolfram, Dr., Berlin-Schmargendorf, Hohenzollerndamm 1 1 7 N e u g e b a u e r , Erna, Berlin-Dahlem, Am Hirschsprung 23 N e u m a n n - K l e i n p a u l , Kurt, Prof. Dr., BerlinLichterfelde, Kamillenstr. 28 N i e d e r m e y e r , Maria, Dr. med., Berlin-Grunewald, Teplitzer Str. 5 N u f e r , Otto, Berlin-Tempelhof, Bayernring 25 (Vorstandsmitglied, Schatzmeister) O e h l k e , Hedda, Dr., Bibliothekarin, BerlinTempelhof, Wolframstr. 80 b O p i t z , Dietrich, Dr., Berlin-Steglitz, Fritschweg 8 bei Koppe P a r l a s c a , Klaus, Dozent Dr., Frankfurt/M., Im Trutz 19—21 P e e k , Werner, Prof. Dr., Halle/Saale, Am Krähenberg 21

40

S a u e r , Hertha, Dr., Kiel, Lindenallee 20 S a u e r b o r n , Maximilian, Staatssekretär, Bonn, Koblenzer Str. 236 S c h a u e n b u r g , Konrad, Dozent Dr., Hamburg, Greifswalder Str. 68 S c h e d e , Edith, Weipertshausen, Post Münsing, Oberbayern S c h e e l , Helmuth, Prof. Dr., Mainz, Am Gautor5 S e h e r er, Mechtild, Dr., Darmstadt, Viktoriastr. 94 S c h e r h a g , Alois, Berlin-Schöneberg, Kolonnenstr. 42 S c h i e m a n n , Elisabeth, Prof. Dr., Berlin-Dahlem, Falkenried 2 1 S c h i l l i n g , Nicolaus H., Bremen-Blumenthal, Langestr. 51 S c h l a u c k , Bernhard, Pfarrer Lie., Berlin-Grunewald, Königsallee 10 S c h m i d t , Eduard, Prof. Dr., Krailling bei München, Franzstr. 10 S c h m i d t , Eva-Maria, Dr., Göttingen, Beethovens tr. 23

S c h m i d t , Liselott, Berlin W 35, R a u c h s t r . 25 S c h o b , Erika, D r . , B e r l i n - F r i e d e n a u , Fröaufstr. 6 Schönert,

E d i t h , D r . phil., Berlin C 2, StaatKatharina,

Berlin-Dahlem,

IhneVerhuelsdonk,

str. 23 S c h r e i b e r , F r i t z , D r . , Berlin-Halensee, J o h a n n K o n r a d , Prof. D r . , K i e l ,

Hinden-

S c h u c h h a r d , Walter-Herwig,

Prof. D r . ,

Frei-

Bernhard,

Prof.

Dr.,

Tübingen,

S t a u f f e n b e r g s t r . 48 a S e e m a n n , Dipl.-Ing., Wolfsburg, Kiebitzweg 8 S e g a l l , Berta, Prof. D r . , Basel, S p a l e n r i n g 167 S i c h t e r m a n n , Hellmut, Dr., Rom, V i a Bocca di L e o n e 78 Siemens,

Johanna,

Berlin-Nikolassee,

H a g e r t o r w a l l 21

Gerhard,

Dipl.-Ing.,

Berlin-Steglitz,

Walter,

Arno, Dr., Berlin-Tempelhof,

Kleine-

w e g 17, bei P u h l m a n n Weblus,

Martin, Architekt,

Berlin-Charlotten-

b u r g 2, K a n t s t r . 14 Wegner,

Max,

Prof.

Dr.,

Münster/Westfalen,

Weickert,

C a r l , Prof. D r . ,

Berlin-Lichterfelde,

Devrientweg 6 W e l l e r , H e d w i g , Berlin S W 29, F o n t a n e p r o m e nade 4 Weltzien,

August,

Präsident,

Berlin-Dahlem,

W e l z , K a r l , D r . , F u l d a , Schloßstr. 12 dorfstr. 6 W e r n e r , J o a c h i m , Prof. D r . , M ü n c h e n 2, Meiser-

A m F e n n 15 Willy, Dr., Wetter/Ruhr,

Haus

str. 6 W e s s e l , K l a u s , Prof., L i c . D r . , G a u t i n g b. M ü n -

Mallinckrodt v o n S t a a , W o l f M e i n h a r d , D r . , Ministerialdirektor a. D . , B e r l i n - G r u n e w a l d , E i c h k a m p s t r . 124

chen, Hubertusstr. 4 W i e h e r t , Ernst, D r . , Senatspräsident i. R . , Berlin-Wilmersdorf, R ü d e s h e i m e r P l a t z 2

S t e i n d l , Josef, W i e n 6, M a r c h e t t i g a s s e 1 S t i e r , H a n s Erich, Prof. D r . , Münster/Westfalen,

W i e s i n g e r , Hans, Regierungsbaumeister, Architekt, G ö t t i n g e n , Lotzestr. 6 A

Schlaunstr. 4 H e l e n e , Berlin-Wannsee,

Kron-

Winkler,

Friedrich,

Prof.

Dr.,

Berlin-Zehlen-

dorf, S c h ü t z a l l e e 135

prinzessinnenweg 24 g S u h l e , A r t h u r , Prof. D r . , Direktor, Berlin C 2,

W r u c k , Waldemar, Dr., Berlin-Charlottenburg2, Niebuhrstr. 78

Staatliche M u s e e n , M ü n z k a b i n e t t S u s t , H e d w i g - E l i s a b e t h , Berlin-Neukölln, F i n o w str. 28

v o n X y l a n d e r , L o l l o , Stephanskirche a m Siemsee bei R o s e n h e i m

Minnie, Berlin-Eichkamp,

Eichkatz-

w e g 41

Z i c k , Johanna,

D r . , Berlin-Lichterfelde,

Man-

teuffelstr. 26

T h i e l s c h e r , P a u l , D r . , S t u d i e n r a t a. D . , Berlin N W 7, Bauhofstr. 3/4 Tielebier,

Fritz, Klaus,

Regierungsbaumeister Dr.,

Selvi 123

1 1 / 6 . 1 1 7 . Winckelmannsprogramm

Freiin

von

Ziegesar,

Hertha,

Berlin-Grune-

Dipl.-Ing.,

Berlin-Grune-

w a l d , P l ö n e r Str. 5 a. D . ,

Istanbul-Taksim,

Ziegler,

Charlotte,

w a l d , Plöner Str. 9 a 1 1

B e r l i n - D a h l e m , P a c e l l i - A l l e e 49

6

rathstr. 5

W e n z e l , Heinz, Dr., Berlin-Zehlendorf, K u n z e n -

tensee, Breisgauer Str. 8 1

Tuchelt,

Post

T h i e l a l l e e 13

S ö r r e n s e n , W o l f g a n g , Prof. D r . , B e r l i n - S c h l a c h -

Taepper,

D r . , Niendorf/Schaalsee,

Tondernstr. 6

K i r c h w e g 53 S i m o n , Erika, Dozentin Dr., Heidelberg, M a r stallhof 4, A r c h ä o l o g i s c h e s Institut S m e n d , H a n s , D r . , G e s a n d t e r a. D . , O s n a b r ü c k ,

Stubenrauch,

Werner,

Mustin über R a t z e b u r g

V o s s , A n n a M a r i e , Düsseldorf, I m R o t t f e l d 11

(Lippe) über Bad Meinberg

Springorum,

Berlin-

V o l k m a n n , K a r l , D r . , Berlin-Nikolassee, G e r k -

burg/Br., Beethovenstr. 6 S c h u l t e , E d u a r d , D r . , A r c h i v d i r . i. R . , W ö b b e l

Sonntag,

Architekt,

L e o n e 78 Vogel,

burg-Ufer 76—yg

Schweitzer,

Wilhelm,

Z e h l e n d o r f , Bülowstr. 15 V ö l k e r , H a n s - H e r b e r t , D r . , D i r . , R o m , B o c c a di

G e o r g - S t r . 15 Schubring,

von

Lietzensee-Ufer 1 U n v e r z a g t , W i l h e l m , Prof. D r . , B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g 4, Sybelstr. 38 (Vorstandsmitglied)

liche M u s e e n z u Berlin, M ü n z k a b i n e t t Schräder,

U l l r i c h , R e n a t e , D r . , B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g 5,

Sira

Z i n s e r l i n g , Gerhard, Dozent Dr., Jena, Archäologisches S e m i n a r

41

Archäologisches Institut der Universität Kiel, Köln, Saarbrücken, Würzburg Archäologisches Seminar der Universität Erlangen, Halle a. d. S., Hamburg, München F. B r u c k m a n n K . G. Verlag, München 2, Nymphenburger Str. 86 D e u t s c h e r K u n s t v e r l a g , München ig, Rondell Neuwittelsbach Deutsches Archäologisches Institut, Zentraldirektion, Berlin-Dahlem, Peter-Lenne-Str. 28—30 Deutsches Archäologisches Institut Athen, Athen, Phidiastr. 1 Deutsches Archäologisches Institut Baghdad, Baghdad-Aiwadhiya, Sharia Ibn Duraid 135/2/1

42

Deutsches Archäologisches Institut (RömischGermanische Kommission) Frankfurt, Frankfurt a. M., Palmengartenstr. 10—12 Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, Istanbul-Taksim, Sira Selvi 123 Deutsches Archäologisches Institut Rom, Rom, V i a Bocca di Leone 78 Rheinisches Landesmuseum Trier Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, Mainz, Kurfürstl. Schloß W i n c k e l m a n n - G e s e l l s c h a f t , Stendal W i n c k e l m a n n - I n s t i t u t der Universität, Berlin C 2, Unter den Linden 6