Expansion, Integration, Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft 9783666357886, 9783647357881, 3525357885, 9783525357880


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German Pages [288] Year 1998

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Expansion, Integration, Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft
 9783666357886, 9783647357881, 3525357885, 9783525357880

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Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Herausgegeben von Helmut Berding, Jürgen Kocka Hans-Peter Ullmann, Hans-Ulrich Wehler

Band 125 Wolfram Fischer Expanision - Integration - Globalisierung

Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

Wolfram Fischer

Expansion - Integration Globalisierung Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft

Herausgegeben von Paul Erker und Heinrich Volkmann

Vandenhoeck Sc Ruprecht in Göttingen © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

99. 5302

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Fischer, Wolfram: Expansion - Integration - Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft / Wolfram Fischer. Hrsg. von Faul Erker und Heinrieh Volkmann. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1998 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft; 125) ISBN 3-525-35788-5

© 1998, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. - Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Text & Form, Pohle. Druck und Bindung: Guide-Druck GmbH, Tübingen.

Bayariaohs Setaatabailothek Mürichan © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

Inhalt

Einleitung

7

1.

Markt- und Informationsnetze in der (neuzeitlichen) Wirtschaftsgeschichte des atlantischen Raums

15

2.

Dimension und Struktur der Weltwirtschaft im 19.Jahrhundert

36

3.

Die Ausbreitung des europäischen Rechts als Voraussetzung für die Entstehung einer europazentnschen Weltwirtschaft

49

4.

Wissenschaft, Technik und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland seitdem 18.Jahrhundert

60

5.

Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Währungsordnung vor dem Ersten Weltkrieg (1870-1914)

79

6.

Auslandsanleihen im Zeitalter der »Hochindustrialisierung« (1880-1914). Großbritannien und Frankreich als Kapitalgeber . der Welt

87

7.

Deutschland in der Weltwirtschaft des 19. Jahrhunderts

101

8.

Die Rohstoffversorgung der europäischen Wirtschaft in historischer Perspektive

123

9.

Die Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert. Beharrung und Wandel

140

10. Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen für die ökonomische und politische Entwicklung Europas 1919-1939

166

11. Die Weimarer Republik unter den weltwirtschaftlichen Bedingungen der Zwischenkriegszeit

183

12. Die Entwicklung der Weltwirtschaft seit 1945 im historischen Vergleich ..

207

13. Wirtschaftswachstum, Technologie und Arbeitszeit von 1945 bis zur Gegenwart

225

14. Wirtschaftssystem und Lebensstandard: Ein internationaler Vergleich

243

Liste der Veröffentlichungen von Wolfram Fischer

267

Verzeichnis der ersten Druckorte

285 5

© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

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Einleitung Die Weltwirtschaft befindet sich in einem grundlegenden Umbruch. Jener, die Kontinente integrierende wirtschaftliche Verkehr, der seit dem 18. Jahrhundert zunächst als Zentrum Europa und die europäisch geprägten atlantischen Wirt­ schaftsgemeinschaften umfaßte und ab etwa der Jahrhundertwende sich auch auf Japan, Teile Chinas und einen Großteil Afrikas erstreckte, tritt in eine Phase weltweit vernetzter und integrierter Kapital- und Gütermärkte sowie enger in­ ternationaler Arbeitsteilung. Globalisierung, Expansion und Integration sind aber keine neuen wirtschaftlichen Phänomene. Eine erste Phase der Integration der Weltwirtschaft begann bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts. Zwischen 1910 und 1913 betrug der Anteil des Außenhandels am Nationaleinkommen Deutschlands 33,6 % - ein Wert, der erst wieder in den 1960er Jahre erreicht wurde. Während des halben Jahrhunderts vor Beginn des Ersten Weltkriegs flössen die internationalen Kapitalströme ungehindert vor allem aus Westeu­ ropa in die damaligen »emerging markets« Amerika und Australien. Diese »gol­ denen« Jahre der Weltwirtschaft wurden von den zwei Weltkriegen und der Weltwirtschaftskrise der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre unter­ brochen. 1950 betrug die westdeutsche Exportquote nur noch gut 8 %. In der Folgezeit expandierte der Welthandel allerdings weit stärker als vor 1914. Seit 1950 gab es nur sieben Jahre, in denen er real langsamer wuchs als das Weltso­ zialprodukt. Im 10-Jahres-Vergleich 1979 bis 1988 übertraf der Zuwachs des internationalen Handels das Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts um knapp einen Prozentpunkt. Von 1989 bis 1998 wird der Wachstumsvor­ sprung mehr als drei Prozentpunkte betragen. Der Weltmarktanteil deutscher Exporte ist gleichzeitig von gut 3 % Anfang der fünfziger Jahre auf heute zum Teil über 10 % angestiegen. Dieser Wandel der Weltwirtschaft, ihr Inhalt, ihre Struktur und ihre Dyna­ mik vor 1914, in der Zwischenkriegszeit und nach 1945 stehen im Zentrum von Wolfram Fischers wissenschaftlichen Vorträgen und Aufsätzen. Aus Anlaß seines 70. Geburtstages wird eine Auswahl dieser Beiträge im vorliegenden Band präsentiert. Einige von ihnen sind ursprünglich an nicht leicht zugängli­ cher Stelle erschienen. Einer liegt zum erstenmal in deutscher Fassung vor. So soll mit dieser Publikation nicht nur der Autor geehrt, sondern auch die Be­ schäftigung mit einem hierzulande immer noch wenig bearbeiteten Thema erleichtert werden. Fischer war einer der ersten, wenn nicht gar der erste Wirt­ schaftshistoriker, der seit den 1970er Jahren konsequent die deutsche Wirt-

7 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

Schaftsentwicklung in weltwirtschaftlicher Perspektive und international ver­ gleichend behandelt hat. Die ausgewählten Aufsätze lassen sich einmal chro­ nologisch lesen, von den Anfängen und Vorformen weltwirtschaftlicher Be­ ziehungen im 15./16. Jahrhundert bis zu den Entwicklungen der »global economy« der jüngsten Vergangenheit. Zum anderen erlauben sie gegenwarts­ orientierte thematische Zugriffe. Denn Fischer erschließt die Geschichte der Weltwirtschaft mit Fragestellungen, die - und das ist eines seiner Markenzei­ chen - von aktuellen ökonomischen Problemen und wirtschaftspolitischen Diskussionen angestoßen bzw. auf diese zurückbezogen werden: Seies die Fra­ ge nach den Markt- und Informationsnetzen in der frühneuzeitlichen Welt­ wirtschaft, nach der Bedeutung des Rechts für die Entstehung einer europazentrischen Weltwirtschaft, nach der Rolle von Wissenschaft und Technologie als Triebkräften des Wirtschaftswachstums, nach Art und Ausmaß der Kapitalströ­ me, nach dem Zusammenhang von Rohstoffversorgung und Wirtschaftsent­ wicklung oder von Wirtschaftssystem und Lebensstandard. Auch oder gerade aus Sicht der späten 1990er Jahre lassen sich dabei einige zentrale Merkmale der weltwirtschaftlichen Entwicklung festhalten: Erstens scheint Kontinuität das hervorstechende Charakteristikum des Welt­ handels bzw. der Weltwirtschaft zu sein, wenn man dessen Entwicklung global und nicht für einzelne Länder über einen Zeitraum von rund 100 Jahren oder mehr betrachtet. Europa und die europäisch besiedelten Gebiete in Übersee bilden im zwanzigsten wie in früheren Jahrhunderten das eigentliche Welthan­ delsnetz, an das sich die anderen Regionen der Welt mit jeweils spezifischen, insgesamt aber nur eher marginalen Beiträgen anzuschließen vermochten. Bis­ her ist es nur Japan gelungen, sich diesem Kernkreis der die Weltwirtschaft prägenden Nationen hinzuzugesellen. Dabei war Deutschland um 1830 selbst noch ein »emerging market« gewesen, der sich erst nach und nach durch wach­ sende Handels- und Kapitalverflechtung in das weltwirtschaftliche System des 19. Jahrhunderts integrierte. Auffallend dabei war, daß trotz des zwischen 1837 und 1913 mit einer Steigerung von 0,5 Mill. Mark auf 10 Mrd. Mark geradezu explodierenden Außenhandelsvolumens die Handelsbilanz ab den 1880er Jah­ ren negativ war und Deutschland bei den Auslandsinvestitionen weit hinter Großbritannien und Frankreich lag. Zweitens zeigt die lang- und mittelfristige Analyse weltwirtschaftlicher Struk­ turen und Verläufe, daß wirtschaftliche Prognosen auf der Basis vergleichswei­ se kurzfristiger Beobachtungen von 10 oder 15 Jahren jüngst vergangener Ent­ wicklung sehr in die Irre führen können. Vor dem Ersten Weltkrieg wuchs der Welthandel schneller als die Weltproduktion. Die liberalen Ökonomen der Vorkriegszeit sahen darin so etwas wie ein Grundgesetz der Weltwirtschaft. In der Zwischenkriegszeit wuchs der Welthandel hingegen langsamer als die Welt­ produktion, vor allem die an Industriegütern, ja sogar langsamer als die Bevöl­ kerung. Daraus schlossen zeitgenössische Ökonomen wiederum, daß Indu8 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

striakisierung, technischer Fortschritt, steigende Realeinkommen und ein of­ fenbar eingebauter Trend zur Autarkie mit Notwendigkeit zu einer relativen Verminderung des internationalen Austauschs von Gütern führe. Schließlich wurde argumentiert, daß ein natürliches Ende der räumlichen Expansion der Weltwirtschaft zu erwarten sei, sobald praktisch alle Regionen in sie integriert seien. Die Nachkriegszeit hat aber gezeigt, daß diese Hypothese zumindest kein Gesetz ist, nicht einmal eine langfristige Regel, denn seit dem Zweiten Weltkrieg wächst der Handel wiederum mit weitaus stärkeren Zuwachsraten als die Produktion. Der Welthandel ist erneut zu einem Motor der Weltwirt­ schaft geworden, und zwar zu einem noch stärkeren als vor dem Ersten Welt­ krieg. Drittens ist die Interdependenz zwischen ökonomischen Zwangslagen und Rahmenbedingungen auf der einen und politischem Handeln auf der anderen Seite eng; sie läßt sich aber selbst für die so intensiv untersuchte Zwischen­ kriegszeit nicht eindeutig hinsichtlich Ursachen und Wirkungen klären. Pha­ sen von größeren und von geringeren »constraints« lösen sich trotz wachsender weltwirtschaftlicher Verflechtungen im historischen Verlauf ab. Die Untersu­ chung der einzelnen Phasen kann jedoch für die Problemwahrnehmung ge­ genwärtiger Entwicklungen aufschlußreich sein. Blickt man angesichts der heute offensichtlichen Strukturkrise der (deutschen) Wirtschaft etwa auf die Weimarer Jahre, so zeigt sich, daß das »industrielle System« Deutschlands ent­ gegen dem Eindruck der Zeitgenossen nach dem Ersten Weltkrieg kaum größe­ re Anpassungsschwierigkeiten an die veränderte weltwirtschaftliche Lage hatte als die anderen Industriestaaten. Deutschland erlitt zwar durch den Krieg einen relativen Rückschlag, besonders gegenüber den USA, kaum aber gegenüber Frankreich und gar nicht im Vergleich zu Großbritannien. Nicht nur in seinen Produktionsergebnissen, sondern auch in seiner Stellung auf dem Weltmarkt meisterte Deutschland die Stagnation des Welthandels vergleichsweise gut. Das Problem war die Art und Weise, wie die politisch Handelnden auf die veränder­ ten Gegebenheiten im wirtschaftlichen und insbesondere im monetären Be­ reich reagierten. Sie taten es mit einer aus heutiger Sicht erstaunlich wirkenden Unkenntnis der Zusammenhänge und vor allem der Wirkungen ihrer Politik mit für Deutschland verheerenden sozialen, ökonomischen und politischen Folgen. Das rückt nicht zuletzt vor dem Hintergrund gegenwärtiger Schulden­ krisen das letztlich gescheiterte internationale monetäre Krisen management gegenüber den Ungleichgewichten im Finanzsektor der Zwischenkriegszeit ins Blickfeld. Die Existenz eines zuvor nicht bekannten Systems von politi­ schen Schulden zwischen den wichtigsten Ländern prägte das internationale Finanzsystem, in dessen Zentrum damals als akut illiquider Staat Deutschland stand. Dazu kam ein Wechsel in der weltwirtschaftlichen Leitwährung: das englische Pfund verlor seine jahrzehntelange Vormachtstellung an den Dollar. Dabei zeigt sich nicht nur, daß Pfund Sterling und Goldstandard als Leitwäh© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

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rung und Währungsstabilisator keineswegs so problemlos funktionierten, wie es eine nostalgisch verklärte Vorstellung von der guten alten Währungszeit glauben machen will, sondern auch das einfache Bild vom Übergang einer Weltwirtschaft unter britischer Führung zu einer von den USA und dem Dollar dominierten »global economy« bei genauerem Hinsehen weit differenzierter ausfällt und etwa die Rolle Frankreichs und des Franc stärker einzubeziehen ist. Konkurrierende und letztlich ihre Rangfolge als Leitwährung in der Weltwirt­ schaft tauschende Währungen, so kann man mithin auch angesichts der bevor­ stehenden Einführung des Euro konstatieren, sind wirtschaftshistorisch nichts Neues, wohl aber das Signum neuer Phasen im Weltwährungs- und Weltwirt­ schaftssystem. Der Blick auf die Währungs- und Finanzturbulenzen der Zwi­ schenkriegszeit ist deshalb trotz eines grundlegenden Wandels der Rahmenbe­ dingungen nach 1945 auch für gegenwärtige Entwicklungen lehrreich.

Viertens zeigt sich in historischer Perspektive, daß der Zusammenhang von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft keine eindeutige Kausalkette bildete, sondern vielfältigen Wechselwirkungen unterlag. Insbesondere was die Rolle des Staates angeht, weicht die historische Entwicklung von den verbreiteten Vorstellungen darüber vielfach ab. Daß in Deutschland nach Mitte des 19. Jahr­ hunderts binnen weniger Jahrzehnte neue auf Wissenschaft basierende Indu­ striezweige entstanden und der technische Fortschritt damit bis 1913 mit 42 % als dominierender Motor des wirtschaftlichen Wachstums fungierte, lag nicht am staatlich gelenkten Wettlauf mit Großbritannien um die wirtschaftliche Führungsstellung. Im Gegenteil - es läßt sich allenthalben ein mangelnder Wille vor allem Preußens feststellen, Wissenschaft und Technik Priorität bei den staatlichen Ausgaben einzuräumen. Die industrialisierten Länder benötig­ ten technisches Know-how zunächst u. a. auch dazu, Rohstoffabhängigkeiten durch Substituierung zu lösen. Die strategisch wichtigsten Rohstoffe Eisen und Kohle waren zwar innerhalb Europas in genügendem Umfang vorhanden. Das war zweifellos von entscheidender Bedeutung, insbesondere für die Industria­ lisierung in Deutschland. Doch noch im letzten Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg waren es nicht Maschinen oder chemische Produkte, die den größten Exportposten der inzwischen zweitgrößten Industrienation der Welt darstell­ ten, es war Rübenzucker. Mit den Anfängen der Zuckerindustrie noch im 18. Jahrhundert setzte zudem die Verwissenschaftlichung der Industrie ein - wie­ der entgegen einer weit verbreiteten Meinung, nach der die deutsche Chemie­ und Elektroindustrie des 19. Jahrhunderts in dieser Beziehung als exemplarisch gelten. Die Zuckerrübe und ihre Verarbeitung ist eines der frühesten Beispiele und sicherlich ein klassischer Fall von wissenschaftsinduziertem technischen und wirtschaftlichen Fortschritt, der von Deutschland ausging. Wer in der Debatte um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland in inter­ nationalem Vergleich historisch argumentieren will, muß daher weit ins vorige Jahrhundert zurückgreifen. Der in der Weimarer Republikallcnthalben beklag10 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

te Verlust der ökonomischen Führungsstellung Deutschlands korrespondiert dann mit einer deutlichen Diskrepanz zwischen geringer materieller For­ schungsförderung und der anhaltenden Weltgeltung der deutschen Wissen­ schaft. Die vergleichsweise hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben in der Bundesrepublik führten demgegenüber bislang zu keinem meßbaren au­ ßergewöhnlichen Output an Erfindungen und Innovationen. Umgekehrt hat die Bundesrepublik mit ihrem bescheidenen Anteil an wissenschaftsinduzier­ ten Neuerungen zumindest seit Ende der 1970er Jahre nach Japan die besten wirtschaftlichen Resultate aller marktwirtschaftlichen Industrienationen er­ zielt. Die Interdependenzen sind, wie gesagt, eben nicht eindeutig. Der inter­ nationale Vergleich in Bezug auf den Zusammenhang von Wissenschaft, Tech­ nik und Wirtschaft zeigt zudem einen weiteren säkularen Trend: die wachsende und immer noch zunehmende Bedeutung des technischen Fortschritts trotz der unterschiedlichen Wachstumspfade der amerikanischen, japanischen und europäischen Volkswirtschaften. Dessen Erfassung bereitet zwar immer noch Schwierigkeiten, aber zumindest hat die Wirtschaftstheorie inzwischen die Empirie eingeholt und betrachtet den technischen Fortschritt nicht mehr als Residualgröße, sondern hat diesen als eigenständigen Faktor in die Wachstumstheorie integriert. Als Folge dieses Trends werden sich die industrialisierten Länder in ihren Produktivitätsniveaus immer ähnlicher. Die vor allem um die Jahrhundertwende noch bestehenden Vorsprünge Europas bzw. der USA (und auch die Unterschiede zwischen diesen beiden) schmelzen dahin. Die indu­ strialisierten Länder übernehmen technische Neuerungen und Produktions­ verfahren schnell, auch kulturelle Unterschiede sind keine Hindernisse mehr. Fünftens schließlich: Starke Kontinuitätslinicn lassen sich auch bei der Her­ ausbildung und Funktion von Markt- und Informationsnetzwerken des trans­ atlantischen Welthandels feststellen. Gewiß, das Zentrum des Handels verla­ gerte sich mehrfach. Im 15. Jahrhundert lenkten die italienischen »merchant bankers« auf der Devisenmesse in Lyon einen Großteil des Welthandels der Zeit. Im 16. Jahrhundert waren die Amsterdamer und Antwerpener Börse die zentralen internationalen Finanzplätze. Erst Ende des 17. Jahrhunderts über­ nahm London diese Position, die es bis ins 19. Jahrhundert unangefochten be­ hielt und auch dann noch behaupten konnte, als die realen Wachstumskräfte in den anderen Zentren der Weltwirtschaft, insbesondere in den USA, die briti­ schen bereits überholt hatten. Die Grundmechanismen von Anleihcgeschäft und Kreditverkehr blieben aber immer dieselben. Im Verlauf der Expansion der europa-zentrierten Weltwirtschaft vollzog sich gleichzeitig eine Europäisic­ rung des lateinamerikanischen, chinesischen und japanischen Handelsrechts. Das Börsengesetz Japans von 1887 und das Bankgesetz von 1890 waren wesent­ lich am deutschen Recht orientiert. Das erleichterte den Anschluß und die In­ tegration Japans in das von Europa dominierte Weltwirtschaftssystem. Mit Pa­ ris, dessen Bedeutung als Markt für internationalen Wertpapierhandcl lange 11 © 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

unterschätzt wurde, erwuchs London schließlich noch im 19. Jahrhundert eine starke Konkurrenz als Finanzplatz, che nach dem Ersten Weltkrieg dann die USA als Kapitalgeber der Welt auftraten und die New Yorker Börse zur Haupt­ schlagader des internationalen Kapitalverkehrs wurde. Daß internationale Finanzzentren konkurrieren und ihre Gewichte sich verschieben, daß enge weltwirtschaftliche Kapitalverflechtungen und (instabile) internationale Kre­ ditbeziehungen herrschen, sind keine neuen Phänomene, auch wenn Grad und Umfang von Konkurrenz und Interdependenz in der Gegenwart deutlich hö­ her bzw. größer sind. Trotzdem oder gerade deshalb kann auch hier der Blick auf die Rolle Großbritanniens und der USA als Weltbankiers in der Vor- bzw. Zwischenkriegszeit den Blick für gegenwärtige Entwicklungen schärfen. Die möglichen Lerneffekte lassen sich allerdings breiter fassen. Die lang­ und mittelfristige Analyse weltwirtschaftlicher Strukturen und Verläufe zeigt, wie stabil die Kontinuitäten und wie schmal die Handlungsspiclräume sind. Da gibt es die Basisdaten mit zäher Beharrungskraft, dann die ebenfalls kaum zu beeinflussenden Prozesse strukturellen Wandels, die nach vorgegebenem Fahr­ plan in der modernen Wirtschaft nahezu automatisch abzulaufen scheinen, und schließlich die variablen Faktoren, deren Gestaltung möglich, ja unerläßlich ist, wenn die Wohlfahrt der Menschen gesteigert werden soll. Ein längerfristiger historischer Vergleich ist daher nicht zuletzt für den prak­ tischen Wirtschaftspolitiker von Nutzen. Er hilft nämlich, die gegenwärtigen Entwicklungen und Schwierigkeiten in relativierender Perspektive zu sehen. In dreierlei Hinsicht unterscheidet sich die heutige Phase der Globalisierung von der vor dem Ersten Weltkrieg. Zum einen hat die Wirtschaftspolitik fast aller Handelspartner mittlerweile einen Qualitätssprung vollzogen. Im Gegensatz zu früheren Jahren konzentrieren sich heute die meisten Länder auf die Kon­ trolle der Inflation und die Konsolidierung der Staatshaushalte. Die Liberalisie­ rung und Öffnung von Güter- und Finanzmärkten sowie die globale Akzeptanz der Marktwirtschaft haben eine Renaissance anreizorientierter »Mikropolitik« eingeleitet, die die volkswirtschaftliche Effizienz erhöht und neue unterneh­ merische Dynamik freisetzt. Zum anderen sind die nunmehr seit gut drei Jahr­ zehnten andauernde Liberalisierung des Kapitalverkehrs und die Integration der Finanzmärkte historisch ohne Beispiel. Der Wert grenzüberschreitender Aktien- und Fondstransaktionen ist beispielsweise in Deutschland seit 1970 von rund 3 % auf knapp 200 % des Bruttoinlandsprodukts (1996) angeschwol­ len. Der rapide Fortschritt in der Informations- und Telekommunikations­ technik hat diesen Prozeß noch beschleunigt. Drittens schließlich sind die Transport- und Kommunikationskosten so gefallen, daß man die Wertschöp­ fungskette international aufsplittern kann. Arbeitsintensive Tätigkeiten werden in Länder mit geringen Arbeitskosten verlagert. Das schafft eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für den internationalen Handel. Arbeiter in Malaysia bauen amerikanische Mikroprozessoren und Flachbildschirme japanischer Herkunft 12

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zu Laptop-Computern zusammen. Internationale Kapitalbewegungen gab es bereits vor 100 Jahren. Aber damals flössen die Mittel nur in solche Länder, in denen sich Europäer angesiedelt hatten. Nun haben zum ersten Mal seit Be­ ginn der Industrialisierung die armen »Dritte-Welt-Länder« eine realistische Chance, sich via Handel aus der Armutsfalle zu befreien. Wir befinden uns heute in einer wirtschaftshistorisch spannenden Phase, in der die Wirtschaftsgeschichte als historische Betriebs- und Volkswirtschafts­ wissenschaft an Bedeutung gewinnt - als international vergleichende Analyse historischer Komplexität, als Korrektur- und Komplementärfaktor in den wirt­ schaftstheoretischen Debatten und als Lieferant von Orientierungswissen bei der Formulierung politischer wie gesellschaftlicher Denk-und Entscheidungs­ grundlagen der Gegenwart. In diesem Sinne verstand und versteht Wolfram Fischer auch sein wissenschaftliches Schaffen. Spezifisch für seine Arbeiten ist nicht die theoriegeleitete Analyse (obwohl er die wirtschaftstheoretische Dis­ kussion genau verfolgt), sondern die Entwicklung präziser Fragestellungen (die meist eben nicht einfach zu beantwortenden sogenannten »einfachen Fragen«) und deren empirische Überprüfung in breiter vergleichender Perspektive. Es ist eine pragmatische und oft auch gegenwartsbezogene Herangehensweise. Charakteristisch für Fischer ist auch die ungebrochene Neugierde und Lernbe­ reitschaft, die Offenheit für neue Ansätze und damit auch für wissenschaftliche »Grenzgänger« bzw. die Ergebnisse anderer Wissenschaftsbcreichc. Neben der Weltwirtschaftsgeschichte behandeln seine jüngeren Arbeiten auch Themen der Unternehmensgeschichte, der Innovationsgeschichte, der Wirtschaftsge­ schichte der DDR und der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Berlins. Sie konnten in diesem Band nicht aufgenommen werden. Titel und Fundstellen lassen sich aber dem beigefügten Schriftenverzeichnis entnehmen. Angesichts dieser Breite der eigenen Forschungsthemen war und ist Fischers Maxime: »Cut ist eine Arbeit zum einen, wenn ich etwas dazu lernen kann, zum anderen, wenn sie so ist, wie ich es nicht hätte machen können«, bei Doktoranden und Habilitanten wie bei Referenten und Begutachteten gleichermaßen gefürchtet (aber auch anspornend). Als liberaler Wissenschaftler »alten Schlages« dachte Fischer in seinen Jahren der Lehrstuhlmhabe nie ausgeprägt wissenschaftsstra­ tegisch; er bildete keine eigene Schule von »Fischer-Jüngern« und hielt sich auch bei historiographischen Kontroversen eher zurück. Jede neue Generation von I listorikern, so ein weiterer Leitsatz Fischers, soll sich ihre Forschungsthe­ men selbst suchen. Mit »seiner« Weltwirtschaftsgeschichte hat Fischer aber die Pionierarbeit für ein noch vielfach unbearbeitetes Forschungsthema geleistet, zu dem, ob jüngere Wissenschaftler in seine Fußstapfen treten oder nicht, noch von ihm selbst weitere gewichtige Beiträge zu lesen sein werden. Die augen­ blickliche kontroverse Debatte um die Existenz oder Nichtoxistenz einer »new economy«, einer neuen Ära niedriger Preise trotz gleichzeitigen Wirtschafts­ wachstums, in der das Ende der Konjunkturzyklen eingeläutet wird, die Dis© 2011, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN E-Book: 978-3-647-35788-1

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kussionen um die Frage einer bevorstehenden Deflation oder einer nach wie vor drohenden Inflation und den angeblichen Eintritt in die Phase des »fünften Kondratieffs«, sowie die Auseinandersetzungen um Folgen und Mechanismen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, die Chancen und Risiken ihrer Erweiterung und die zukünftige Rolle der europäischen Wirtschaft in der Welt - all das schreit geradezu nach dem Einmischen und der Komplexitätsex­ pertise der Wirtschaftshistoriker. Zum Schluß ist allen zu danken, die diesen Band möglich gemacht haben: dem Verlag und den Herausgebern der »Kritischen Studien«, die vor mehr als einem Vierteljahrhundert diese Reihe mit einem Aufsatzband von Wolfram Fi­ scher eröffnet und nun erneut die Gelegenheit für ein Sammelwerk geboten haben: Frau Janßen-Tapken und Frau Russau, die sich mit erprobter Geduld den Mühen der Textkorrektur unterzogen haben. Vor allem aber ist denen zu danken, die mit ihrer finanziellen Unterstützung diese Publikation erst mög­ lich gemacht haben: Herrn Ehrhardt Bödecker, Berlin Herrn Robert Henning, Berlin Möbel Hübner, Berlin der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Förderer und Freunde der Freien Universität Berlin e.V. der Siemens AG, Büro der Berliner Leitung dem Wissenschaftsfonds der DG-Bank, Essen Paul Erker Heinrich Volkmann

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1. Markt- und Informationsnetze in der (neuzeitlichen) Wirtschaftsgeschichte des atlantischen Raums 1 Es ist für den Wirtschaftshistoriker nicht leicht, seinen Standort in dieser Kon­ ferenz zu bestimmen. Soll er einen Kontrast zu der Fülle der vorausgegangenen hochformalisierten Referate bieten und unbekümmert um die wirtschaftstheo­ retische Diskussion über Informationsprobleme und Transaktionskosten, über die Reichweite oder das Versagen klassischer, neoklassischer oder neo-neo­ neoklassischer Ansätze einige Anmerkungen aus der reichen »Erfahrung« ma­ chen, die ihm als Historiker professionell zur Verfügung steht? Oder soll er sich möglichst nahtlos in die theoretische Diskussion einfügen, vielleicht einen spe­ zifischen Ansatz auswählen und mit seiner Hilfe die Vergangenheit zu »erklä­ ren« versuchen, wie das Douglass North im letzten Jahrzehnt mehrfach gewagt hat?2 Die Information, die der Aufforderung zu diesem Vortrag beilag, ließ diese Frage offen. Herr Kollege Streißler meinte, ich »sollte insbesondere darstellen, inwieweit Holland und England Wachstumsimpulse aus der Schaffung neuer Marktinstitutionen gewannen und von diesen Anregungen auf andere Wirt­ schaften ausgingen«. Und er sprach die Hoffnung aus, »sowohl einen profilier­ ten wie einen die neueste Forschung erschließenden Überblick« zu dem The­ ma zu bekommen. Als ich mich spät - viel zu spät, wie sich herausstellen sollte - an die Arbeit machte, mußte ich feststellen, daß die neueste Forschung in vieler Hinsicht weniger Informationen zu dem Thema enthält als sehr viel ältere Werke. Das nebenberuflich von dem I Limburger Handelskammer-Syndikus Richard Eh­ renberg geschriebene Buch über das Zeitalter der Fugger (2 Bde. 1894) gibt einen konkreteren Eindruck von der Schaffung neuer Marktinstitutionen und dem Fluß der Informationsströme im Europa der frühen Neuzeit als die mei­ sten der ihn immer noch fleißig zitierenden neueren Autoren. Aber trotz um­ fangreicher Werke sind unsere Kenntnisse von den Vorgängen sehr lückenhaft, vielfach von den Zufälligkeiten der Überlieferung bestimmt. So begann ich mit 1 Der Beitrag ist die überarbeitete Schriftfassung eines Referates, das 1981 auf der Grazer Ar­ beitstagimg des Vereins für Socialpolitik gehalten worden ist. Die Tagung stand unter dem Thema »Information in der Wirtschaft« (Anm. d. I Ig.). 2 North, D. u. R.P. Thomas. The Rise of the Western World. A New Economic History, Cam­ bridge 1973; North, D., Structure and Change in Economic History, New York 1981.

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Reinhard Selten »Spiele mit unvollständiger Information«. Sie weiteten sich schnell, wie bei Eduard Kotier, zu »Extensiven Spielen bei unvollständiger In­ formation« aus, aber diese waren nicht nur wie bei Kotier »gegen die Natur«, sondern auch noch gegen die (davonlaufende) Zeit gerichtet. So mußte ich mit Jürgen Bartnick zu einer, »Kompromißbildung bei unvollständiger Informati­ on« kommen, ging wie Renate Schubert »Marktprozessen bei unvollkommener Information« nach, stürzte mich wie Heinrich Otruba auf »Märkte mit unvoll­ ständig informierten Transaktoren«, traf dabei das »Problem der Qualitätsunsi­ cherheit« an, mit dem sich auch Carl Christian von Weizsäcker und Thomas von Ungern-Sternberg beschäftigt haben, grübelte mit Martin Welge über »Entscheidungsprozesse in - für die damalige Zeit - komplexen international tätigen Unternehmungen« und hatte es dabei u. a. auch mit der Frage der »Markteffizienz und den rationalen Erwartungen an Kapital- und Devisen­ märkten« zu tun, wie Manfred Neumann. Ich stellte fest, daß »Devisen-Ter­ minkurse« schon im 15. Jahrhundert zur Prognose künftiger Kassakurse be­ nutzt wurden, was Markus Granziol interessieren dürfte, und fand in der Antwerpener Börse des 16. Jahrhunderts ein (vielleicht nicht spieltheoreti­ sches) aber von Spielern überfülltes »Modell eines Terminmarktes«, wozu Wolfgang Rohde einiges zu sagen hätte. In ganz anderer Weise als Günter Men­ ges mußte ich mich mit der »Semantik in ökonomischen Informationssyste­ men« herumschlagen - mit dem vorwiegend italienischen Jargon der europäi­ schen Banken und Börsen der frühen Neuzeit und fand wie Wilhelm Krelle, daß es eine »dynamische Interdependenz zwischen Information, Bewertung und Produktion« in einer Gesellschaft gibt. Kurz: Ich arbeitete fast das gesamte Programm des Kongresses im Alleingang durch, anhand von sporadischen In­ formationen, so wie sie uns aus dem 14. bis 18. Jahrhundert überliefert sind. Hier nun einige der Ergebnisse dieser Studien.

A. Ich beginne mit Reinhard Seitens Problem: Wie sieht eine Verhandlung zwi­ schen zwei Geschäftspartnern aus, bei denen der eine mehr Informationen besitzt als der andere, beide jedoch noch unvollkommene. Ich ersetze nur ein Wort und sage statt >Spiele< >GeschäfteNationen :-? »* oo ^> ^ c c 5T ~

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