Euripides Orestes [Reprint 2021 ed.] 9783112573600, 9783112573594


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German Pages 234 [237] Year 1966

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Euripides Orestes [Reprint 2021 ed.]
 9783112573600, 9783112573594

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D E U T S C H E A K A D E M I E D E R W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N SCHRIFTEN DER SEKTION FÜR ALTERTUMSWISSENSCHAFT 46

EURIPIDES ORESTES ERKLÄRT VON WERNER

BIEHL

AKADEMIE-VERLAG 1965

BERLIN

Gutachter dieses Bandes: Werner Peek und Friedrich Zucker

Redaktor der Reihe: Helga Reusch Redaktor dieses Bandes: Bernhard Döhle

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 Copyright 1965 by Akademie-Verlag GmbH Lizenz-Nr.: 202 . 100/128/65 Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki", 74 Altenburg Bestellnummer: 2067/46 • ES 7 M • Preis: MDN 44,50

Friedrich Zudier ZUM ACHTZIGSTEN GEBURTSTAG 30. J U N I 1961

Inhalt Vorwort

VII

Einleitung

IX

Literatur

XI

Einzelerklärungen 1 — 7 0 71 — 139 140 - 207 208 — 315 316 — 347 348 — 355 356 — 491 492 — 631 632 — 728 729 — 806 807 — 843 844 — 959 960 — 981 982 —1012 1012a-1245 1246 —1310 1311 - 1 3 5 2 1353 - 1 3 6 8 1369 —1502 1503 - 1 5 3 6 1537 - 1 5 4 8 1549 —1553 1554 —1624 1625 —1681 1682 —1690 1691 —1693

1 Erster Teil des Prologs: Monolog Elektras 3 Zweiter Teil des Prologs . 12 Parodos 20 Krankenbett- bzw. Wahnsinnsszene 28 1. Stasimon 39 Anapäste 42 Erster Teil des Menelaos-Auftritts 43 Redeagon zwischen Tyndareos und Orest 57 Zweiter Teil des Menealos-Auftritts 71 Auftritt des Pylades 82 2. Stasimon 90 Botenszene 94 3. Stasimon 104 Monodie Elektras 107 Kombinierte Szenenfolge (Orest, Pylades, Elektra) . 112 Einlage: melodramatische Partie 138 Hermione-Auftritt 143 4. Stasimon (Strophe) 148 Phryger-Szene: 1. Teil (Monodie) 150 Phryger-Szene: 2. Teil (trochäische Tetrameter) . . . 162 4. Stasimon (Gegenstrophe; vgl. 1353-1368) . . . . 166 Auftrittsankündigung für Menelaos 168 Zweite Begegnung Menelaos-Orest ('Wirrwarrszene') . 169 Schlußszene: Auftritt des deus ex machina 177 Exitus: Anapäste 185 Gebet des Chors im Namen des Dichters 186

Lyrica: metrische Analysen

187

Index

210

Textkonstitution: Abweichungen gegenüber der Ausgabe von Murray ( I I P 1913) 216

Vorwort Dieser Kommentar verdankt seine Entstehung einer Anregung von Johannes Irmscher, der auch zugleich durch seine grundsätzliche Stellungnahme über die 'dienende Funktion des Kommentars' (in der Besprechung zu O. Gigon, Kommentar zum 1. Buch von Xenophons Memorabilien, Basel 1953; DLZ 76, 1955, 335—338) die Aufgabe klar umrissen hat. Sein Bemühen hat nicht nur den Fortgang der Arbeit entscheidend gefördert, sondern auch in Vereinbarung mit dem Akademie-Verlag ihre Veröffentlichung innerhalb der 'Schriften der Sektion für Altertumswissenschaft' herbeigeführt. In der Auswahl des Inhalts und in der Form der Anlage entspricht der Kommentar im ganzen wie im einzelnen dem freien Ermessen des Verfassers, der sich dabei ganz von den sachlichen Erfordernissen des Gegenstandes, wie sie sich ihm in vieljähriger Beschäftigung mit diesem ergeben haben, hat leiten lassen. Die Widmung dieser Arbeit an Friedrich Zucker, den hochverehrten Lehrer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, soll das Gefühl des persönlichen Dankes und der aus der gemeinsamen Arbeit an diesem Gegenstand erwachsenen Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Seine Mühe und Geduld, die er auf die Durchsicht der Vorarbeiten zu diesem Buch verwendet hat, sein Rat und gütiger Zuspruch sowie seine stets das Entscheidende treffende Kritik haben ganz wesentlich zum Zustandekommen dieses Buches beigetragen. In grundsätzlichen Fragen der Interpretation ist die Arbeit außerdem durch eine von Problemen der Strukturforschung ausgehende Diskussion mit Hans Diller angeregt und entscheidend gefördert worden. Ihm an dieser Stelle dafür danken zu können, ist dem Verfasser eine angenehme Pflicht. Herzlicher Dank gebührt auch Albin Lesky, der den Verfasser wiederholt mit seinem wertvollen Rat unterstützt hat. Die recht mühevolle Redaktion dieses Buches hat Bernhard Döhle mit viel Verständnis und großer Umsicht durchgeführt. Die Drucklegung erfolgte in angenehmer Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen. Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Helga Reusch, der Redaktorin dieser Reihe. Göttingen WEENER BIEHL

Einleitung Erst in der letzten Phase der Ausarbeitung wurde die von Vers zu Vers fortschreitende Form der Einzelerklärung gewählt, weil diese der Fülle der auftauchenden Fragen und auch gleichzeitig dem Charakter des Kommentars als 'Studien- und Arbeitsbuch' am besten gerecht zu werden schien. Um jedoch zugleich auch einen Gesamtüberblick zu ermöglichen, wurden den einzelnen Szenen Einleitungen vorangestellt, die diese charakterisieren, den Duktus der Handlung aufzeichnen und überhaupt auf das Wesentliche hinführen sollen. Um der Uferlosigkeit der Erklärungsmasse zu steuern, wurde der Kommentar vorwiegend auf drei Gesichtspunkte ausgerichtet: 1. die Textkritik. Hier standen dem Verfasser umfangreiche Vorarbeiten zur Verfügung, die mit seiner Dissertation 'Textprobleme in Euripides' Orestes, Interpolationen u. a., Jena/Göttingen 1955' in Zusammenhang stehen. 2. die Strukturforschung. Diese erwies sich nicht nur bei der Behandlung der lyrischen Stücke, sondern auch in den Trimeterszenen angesichts der strengen Stilisierung in den angewendeten Grundformen (Stichomythien, Agonen) als unerläßlich. Dabei lag das Hauptaugenmerk notwendigerweise auf dem jeweils vorliegenden Verhältnis von Inhalt und Form. 3. die Interpretation. Unter diesem Begriff läßt sich grundsätzlich alle Auslegung bzw. Erklärung des Textes verstehen. Im einzelnen handelt es sich dabei in erster Linie um die Beobachtung und Untersuchung der im Text enthaltenen Gegebenheiten, insbesondere um die vom Dichter selbst sowohl inhaltlich wie sprachlich erteilten Hinweise ('Leitgedanken', 'Leitworte' u. ä.). Im Grunde gehören alle diese Gesichtspunkte zusammen: erst ihre gleichzeitige Berücksichtigung führt — sozusagen in zentripetal verlaufender Bemühung — konsequenter weise zum Verständnis der im Text selbst manifestierten Einheit von Inhalt und Form. Der in einzelnen Fällen beigefügte Text der lyrischen Partien ist auf der Grundlage der 'Vulgata' 1 von Gilbert Murray (III 2 1913) konstituiert, versucht aber, 1

Zu dieser Bezeichnung s. Turyn 16. — Die für den Euripides-Text bestehenden überlieferungsgeschichtlichen Fragen werden in diesem Kommentar nicht eigens behandelt. Verwiesen sei neben dem Werk von Turyn auf die Darstellung bei D. Page, MedeiaAusgabe S. 37—53; A. Lesky, Tragische Dichtung 153—155. — Das von Turyn 308 aufgestellte Stemma der Handschriften ist nicht unbestritten geblieben; s. H. LloydJones, Gnomon 30, 1958, 503; H. Erbse in dem Sammelband Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur Bd. I, herausgegeben von H. Hunger u. a., Zürich 1961, 276-78.

X

Einleitung

die der Struktur der Stelle jeweils entsprechende Kolometrie, wie sie sich aus der inhaltlichen und metrischen Interpretation ergibt, herzustellen. In allen Fragen der Textkonstitution hat sich der Verfasser von den methodischen Grundsätzen der Schule von Günther Jachmann — dem er persönlich für entscheidende Förderung seiner textkritischen Studien großen Dank schuldet — leiten lassen1. Die häufige Zitierung der grammatischen Handbücher soll nicht nur der systematischen Einordnung der sprachlichen Erscheinungen dienen, sondern zugleich auch auf die Fülle der dort angegebenen Beispiele hinlenken und damit einen größeren Überblick ermöglichen. Im Grunde kömmt auch hierbei der Charakter des Kommentars als Studien- und Arbeitsbuch zum Ausdruck, zu dessen Wesen es gehört, zur Auseinandersetzung und zum eigenen Weiterforschen anzuregen. 1

G. Jachmann, Binneninterpolation I und II (s. Lit.-Verz.).

Literatur (in Auswahl)

Textausgaben Porson Hermann Härtung Klotz Weil Wecklein Wecklein, Komm. Murray 2 . . . Schw. Chapouthier

Euripidis Hecuba, Orestes, Phoenissae et Medea, ed. Rio. Porson, Lipsiae 1824 Euripidis tragoediae, rec. God. Hermannus, vol. I U I , Lipsiae 1841 Euripides' Werke, griechisch mit Übersetzung und Anmerkungen von I. A. Härtung, Bd. IV, Leipzig 1849 Euripidis tragoediae, rec. et comm. instruxit Reinh. Klotz, vol. I I I 1, Goth. et Erf. 1859 Sept tragédies d'Euripide, avec un commentaire crit. et explic. par H. Weil, ed. II, Paris 1879 Euripidis Orestes, ed. N. Wecklein, Lipsiae 1900 Euripides' Orestes, mit erklär. Anm. von Nicol. Wecklein, Leipzig und Berlin 1906 Euripidis fabulae, recognovit G. Murray, Oxonii, vol. 11901, vol. II, 3. Aufl. 1925, vol. III, 2. Aufl. 1913 Scholia in Euripidem collegit recensuit edidit Ed. Schwartz, vol. I, Berolini 1887 Euripide, tome VI e : Oreste, texte établi et annoté par F. Chapouthier et traduit par L. Méridier, Paris 1959

Über die umfangreiche Spezialliteratur Krieg Lesky, Trag. Dichtg. Lesky, GdgrL Ludwig, Sapheneia

Werner Krieg, De Euripidis Oreste, Diss. Halle 1934, 8—10 Albin Lesky, Die tragische Dichtung der Hellenen, Göttingen 1956, 7—10, passim —, Geschichte der griechischen Literatur, 1. Aufl. Bern 1957/58, 383ff. Walther Ludwig, Sapheneia, ein Beitrag zur Formkunst im Spätwerk des Euripides, Diss. Tübingen 1954, 164—168 Sonstige Werke von grundlegender

Allen-Italie Bd. Fraenkel, Aisch. Ag-

unterrichten

Bedeutung

J . T. Allen and G. Italie, A Concordance to Euripides, Berkeley 1953, London 1954 Aeschylus Agamemnon Edited with a Commentary by Eduard Fraenkel, vol. I—III, Oxford 1950

XII

Literatur

Jachmann, Binneninterpolation Kranz, Stasimon

G. Jachmann, Binneninterpolation, 1. und 2. Teil, Nachr. Gött. Ges. d. Wiss. 1936, phil.-hist. Klasse, Neue Folge, Bd. I Nr. 7 und 9 W. Kranz, Stasimon, Untersuchungen zu Form und Gehalt der griechischen Tragödie, Berlin 1933 A. Nauck, Euripideische Studien, St. Petersburg 1859 Nauck, Eur. Stud. W. Nestle, Die Struktur des Eingangs in der attischen Tragödie, Nestle Stuttgart 1930 (Tübinger Beiträge zur Altertumswissenschaft 10) D. Page, Actor's Interpolations in Greek Tragedy, Oxford 1934 Page, Act. Interp. M. Pohlenz, Die griechische Tragödie, I und I I (Erläuterungen), Pohlenz, Gr. Trag. 2. Aufl. Göttingen 1954 Preller-Robert, L. Preller-C. Robert, Griechische Mythologie I, 4. Aufl. Berlin 1894; I I (Die griechische Heldensage), 4. Aufl. 1926 Gr. Myth. W. Schadewaldt, Monolog und Selbstgespräch, Neue Phil. UnterSchadewaldt, Monolog suchungen 2, Berlin 1926 Stoeßl Turyn Wilamowitz, Aisch.Int. , G. H. , Einl. 2 , Herakl. , Versk. , Komm. [Ion] Zürcher

F. Stoeßl, R E X X I I I 1 , 1957, 632ff. ; X X I I I 2 , 1959, 2312 ff. „Prologos" A. Turyn, The Byzantine Manuscript Tradition of the Tragedies of Euripides, Illinois Press, Urbana 1957 U. von Wilamowitz-Moellendorff, Aischylos-Interpretationen, Berlin 1914 —, Der Glaube der Hellenen, 2 Bd., 2. Aufl., Darmstadt 1955 —, Einleitung in die griechische Tragödie, 2. Aufl. Berlin 1907 —, Euripides Herakles, 2 Bd., 2. Bearbeitung, Berlin 1895 —, Griechische Verskunst, Berlin 1921 —, Euripides Ion, Kommentar, Berlin 1926 W. Zürcher, Die Darstellung des Menschen im Drama des Euripides, Schweizer Beiträge zur Altertumswiss. 2, Basel 1947

Gesamtdeutungen Steiger H. Steiger, Euripides (Erbe der Alten 5), Leipzig 1912 Lesky, Wien. Stud. 53 A. Lesky, Wien. Studien 53, 1935, 41 ff. M. Pohlenz a. 0 . I 2 , 4 1 2 - 4 2 1 A. Lesky, Die tragische Dichtung der Hellenen (s. o.), 193—195 W. Zürcher a. 0 . 149-179 Strohm H. Strohm, Euripides, Interpretationen zur dramatischen Form, München 1957 (Zetemata H. 15), 121ff. Reinhardt K. Reinhardt, Die Sinneskrise bei Euripides, Die Neue Rundschau 68, 1957, Heft 4, 6 1 5 - 6 4 6 Buschor E. Buschor, Euripides Orestes, Iphigenie in Aulis, Die Mänaden, übertragen und erläutert, München 1960 Jens W. Jens in: Euripides, Sämtliche Tragödien in zwei Bänden nach der Übersetzung von J . J . Donner bearbeitet von R. Kannicht; mit Einleitung von W. Jens, Bd. I, Stuttgart 1958

XIII

Literatur

Metrik 1

Maas, Gr. Metr. Dale Rupprecht, Abriß Rupprecht, Einf. Snell, Gr. Metr. 3

P. Maas, Griechische Metrik, 1. Aufl. Leipzig und Berlin 1923 A. M. Dale, The Lyric Metres of Greek Drama, Cambridge 1948 K. Rupprecht, Abriß der griechischen Verslehre, München 1949 K. Rupprecht, Einführung in die griechische Metrik, 3. Aufl. München 1950 B. Snell, Griechische Metrik, 3. Aufl. Göttingen 1962

Grammatik und Sprache Breitenbach

Debrunner, Gr. Wortbildungslehre Denniston, G. P. 2

W. Breitenbach, Untersuchungen zur Sprache der euripideischen Lyrik, Tübinger Beiträge zur Altertumswissenschaft 20, Stuttgart 1934 A. Debrunner, Griechische Wortbildungslehre, Heidelberg 1917

J . D. Denniston, Greek Particles, 2. Auflage Oxford 1954, Neudruck 1959 Hoffmann-Debrunner, Hoffmann-Debrunner, Geschichte der griechischen Sprache I, Gesch. d. gr. Sprache I Sammlung Göschen Bd. 111, 3. Auflage, Berlin 1953 K.-G. Kühner-Gerth, Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache, Satzlehre, 4. Auflage (Nachdruck der 3. Aufl.) Leverkusen 1955, 1. Teil ( = K.-G. I I 1) und 2. Teil ( = K.-G. II 2) Kr. K. W. Krüger, Griechische Sprachlehre, 5. Auflage, 1. Teil Leipzig 1875 ( = Kr.), 2. Teil Leipzig 1879 ( = Kr. Di.) Schwyzer E. Schwyzer, Griechische Grammatik, Band I 3. Auflage, Band II 2. Aufl., München 1959; Band I I I 1. Aufl., München 1953 (Handbuch der Altertumswissenschaft I I 1) Wackernagel, Syntax J . Wackernagel, Vorlesungen über Syntax, Basel 1920 und 1924

Im Erklärungsteil

zitierte neuere

Kommentare

Aeschylus Agamemnon ed. by J. D. Denniston and D. Page, Oxford 1957 Aeschylus' Choephoroi met inleiding, critische noten en commentaar uitgegeven door P. Groeneboom, Groningen/Batavia 1949 Aeschylus' Eumeniden . . . door P. Groeneboom, Groningen/Djakarta 1952 Aischylos' Perser, Einleitung, Text, kritischer Apparat und Kommentar, herausg. von P. Groeneboom, Göttingen 1960 (Studientexte griechischer, und lateinischer Schriftsteller III); Übersetzung aus dem Holländischen (Aeschylus' Persae 1930) Aeschylus' Perzen met inleiding en aantekeningen door G. Italie, Leiden 1953 Aeschylus' Zeven tegen Thebe . . . door G. Italie, Leiden 1950 Euripides Alcestis Edited with Introduction and Commentary by A. M. Dale, Oxford 1954 Euripides' Andromache . . . door J . C. Kamerbeek, Leiden 1955 Euripide Andromaca a cura di A. Garzya, Napoli 1953 (Edition Silvio Viti) Euripides Bacchae . . . by E. R. Dodds, 1. Aufl. Oxford 1953

XIV

Literatur

Euripide il Ciclope a cura di 6 . Ammendola, Firenze 1952 Euripides Electra . . . by J . D. Denniston, Oxford 1954 Euripide Ippolito a cura di G. Ammendola, 3. Aufl. Firenze 1958 Euripides Ion . . . by A. S. Owen, Oxford 1939 Euripides, Iphigenie im Taurerlande, Text und Erläuterungen bearbeitet von Hans Strohm, München 1949 Euripides Iphigenia in Tauris . . . by M. Platnauer, Oxford 1956 Euripides Medea . . . by Denys L. Page, 3. Aufl. Oxford 1955 Euripide Oreste Lettura di Antonio M. Scarcella, Roma 1958 Euripide le Troiane con introduzione e commento di Giuseppe Schiassi, Firenze 1953 Sophocles' Antigone. . . door J . C. Kamerbeek, 2. Aufl.\Leiden 1955 Sophocles' Philoctetes . . . door J . C. Kamerbeek, Leiden 1946 Sophocles' Trachiniae . . . door J . C. Kamerbeek, Leiden 1946

Weitere 1*, 2* . . . Textprobleme L. & S.9

Abkürzungen

Verweis auf die zu dem betreffenden Vers (1, 2 . . .) gehörende Kommentarbemerkung Verf., Textprobleme in Euripides Orestes, Interpolationen u. a. ( Diss. Jena, Göttingen 1955 H. G. Liddell-R.Scott, A Greek-English Lexicon, 9. Auflage Oxford 1940 ff.

EINZELERKLÄRUNGEN

1 — 70

Erster Teil des Prologs: Monolog Elektras

Die Prologsprecherin beginnt mit einer allgemeinen Sentenz über die Unendlichkeit des menschlichen Leides (1—3). Als Beispiel führt sie den Zeussohn Tantalos und die ganze Kette des Pelopidenunglücks an, deren Abschluß durch den Fall des Muttermörders Orest gebildet wird (4—32 'Genealogie' bzw. 'narratio'). Damit ist der Blick auf die Hauptperson bzw. auf den wesentlichsten Inhalt des Stückes gelenkt, d. i. der 'Agon' (38, im Verbbegriff enthalten) Or.s, der sich in zwei menschlichen Bereichen abspielt (34—50): einmal innerhalb des Individuums selbst als ein physisch-psychischer Kampf des Kranken (34—45 'Phobos') und zweitens im Bereich der Polis, die in einer Volksabstimmung über Leben und Tod Or.s und El.s befinden soll (46—50). Zu diesen beiden Bereichen kommt als dritter noch die 'Philia' hinzu: innerhalb dieser konzentrieren sich alle Hoffnungen zunächst auf den Verwandten Menelaos, der gerade mit Helena zusammen angekommen ist, um die zu Klytaimestra in Pflege gegebene Tochter Hermione abzuholen (52—70), dann später — nach dem Versagen des Menelaos — auf den Herzensfreund Pylades, der jedoch im Prolog noch ganz herausgehalten ist (33*). Die Straffung des an sich recht umfangreichen Inhalts wird in erster Linie durch die sehr übersichtliche Gesamtökonomie der Partie erreicht. Im ersten Teil kommen zwei für Eur. bezeichnende Mittel hinzu: einmal die Subsumierung des genealogischen Stoffes unter die Sentenz des Eingangs (ein gedanklich-rhetorisches Moment), zweitens die sorgfältige Retuschierung beim Berichten der Greuel durch El.s 'Scheu als Mädchen, das Entsetzliche zu berichten' (dramatisches Moment). Mit dem Übergang zu Orest (34ff.) beginnt die 'Exposition' im engeren Sinne (Angaben über Zeit und Ort der Handlung). Der Ausblick auf die Ankunft des Menelaos verstärkt das dramatische Moment, das im Verlaufe des gesamten Prologs schrittweise eine Intensivierung (Ludwig 32) erfährt, und leitet damit zur reinen Handlung des zweiten Prologteils über. 1 oux «ioxiv oüSiv: formelhaft (1155*, El. 367, Andr. 986; Schwyzer I I 598 Nr. 3); in der Übersetzung die doppelte Negation nur einfach wie im Lat. (Cic. Tusc. I V c. 29 § 63 Pohlenz neque tdm terribilis ülla fando oratio est, \ nec förs neque ira cäelitum invectüm malum, \ quod nön natura humäna patiendo ecferat). — Scivov o>8' eiTreiv: Inf. der Ergänzung (Schwyzer I I 364 Abs. 2). — In Hss. teilweise (2 cufxcpopocv &ey]XaTov MBV et 2 ; vgl. krit. App.) anscheinend zwei Gedanken verstanden: 1. oux ecmv . . . etraiv, 2. &8e Seivov eimZv (Soph. 0 . R . 1169), d. i. eine Art 2

Biehl

4

Einzelerklärungen

'Satzhaplographie' (413*.502*). — eno^: 'Bezeichnung' (Soph. Ant. 53) bzw. Gegenstand der Bezeichnung, 'Inhalt' (Hec. 217; L. & S. 9 s. v. 17; vgl. im Deutschen 'Geschichte'); ähnlich övo(j.a ('res'), z. B. Soph. 0 . R. 1284f. — Die Sentenz zu Beginn des Stückes (1—3; vgl. Soph. Trach. 1—3, Heraclid. 1—5, Stheneb. 1—3; F. Stoeßl, R E X X I I I 2,2339 'Prologos') enthält das 'fabula docet' für das Gesamtstück (mit Ausnahme der Schlußszene 1625ff.). l f . &105 . . . 7iö9'05 . . . ^ujxcpopa 8-eiqAaTos: drei Teilbegriffe ('Trikolon'), von denen jeweils nur einer in Frage kommt (Soph. Trach. 145f.): als Kontrastbezeichnung zu dem lediglich vorschwebenden allgemeinen Begriff 'menschliches Glück'. 2 oüSk . . oüSe: rein kopulativ (K.-G. I I 2, 294 Nr. 5). — ouSk ntöoq ou-: Zäsur nach trochäischer Silbenfolge im daktylisch beginnenden (1.) jamb. Metrum; gelegentlich auch im 2. Metrum: 632 (Elision), Bacch. 192 (Dodds1 S. 89). Derartige Zäsuren gehören zu den Auflösungserscheinungen der Trimeter-Gesetze, wie sie in den späteren Stücken des Eur. (0r., Bacch., Iph. A.) begegnen. 3 9]$: mit Bezug auf das nächststehende der drei Subst. in l f . (^¡xtpopa). — oux av apai/r' äy&oq: maritime Metapher (Bildvorstellung vom 'Lastschiff'; Y 311 f., Y247); die Prägnanz liegt in der Polarität zwischen passivischer und aktivischer Bedeutung des Verbbegriffs (apatx'): 'es gibt kein Unglück, das der Mensch nicht auf sich nehmen bzw. mit dem er nicht fertig werden müßte'. — Zu dem starken Gleichklang (dt-) vgl. Hec. 105f. 4 ¡xaxapio|xaTog: 'in summotumulo' (Hec. 523f., Aesch. Cho. 4, Verg. Aen. V 44 tumulique ex aggere fatur, seil. Aeneas). 117 a ' . . . xaicrSe ScopeiTai die in attischer Prosa nicht übliche Konstruktion (donare aliquem re) auch Suppl. 1168, Heraclid. 1026 ff., Aesch. Prom. 778 (Schwyzer I I 73ba). 118 cpoß(p . . . TapßoüaaTc: Parataxe von dat. causae und Part. (Andr. 805 ff.; Kamerbeek S. 65; Garzya S. 104; Kr. 59, 2, 3); der Inf. (7rpoaeX&eiv) abhängig von dem Dat. (epoßw), der analog dem synonymen Verbbegriff (tpoßeitT&at; vgl. 544) konstruiert ist (Iph. T. 1342f.; Platnauer S. 169). Hel.s Angst ist unter zwei Gesichtspunkten gesehen: 1. allgemein als Scheu, zum Grabe Klyt.s zu gehen; 2. mit Bezug auf den Gegenstand der Furcht, d. i. den argivischen ojko 119 7?pco(j.evij (SYP: eufl- codd.): durch 1323 Xaßoüaa TTpeufxeveiav bestätigt (138*, Hec. 538; Pohlenz, Gr. Trag. II 2 170). - Weil nach dem Volksglauben die

71—139 Zweiter Teil des Prologs

17

Toten noch Kraft sowohl zum Segen wie zum Schaden besitzen, fordert der Seelenkult nicht nur beim Begräbnis, sondern auch später in regelmäßiger Wiederkehr Grabopfer, die den Toten gnädig stimmen sollen (Aesch. Pers. 610, Iph. T. 166). — avcoyé viv: seltenere Form des Verbs (Ale. 1044 àvcox&i, ^ 132 àvcóyeTe; Schwyzer I 799 und Anm. 3). 121 oüg àncóXeaev &eóq: formelhaft: Hei. nimmt den Tod Or.s und El.s (90) bereits als etwas Gegebenes hin ('Zynismus'). 122 xaipóg: der sophistische Leitgedanke des Handelns hat den an dieser Stelle an sich zu erwartenden (ethischen) Soll-Begriff (vgl. z. B. 97) verdrängt: die Einstellung Hel.s antizipiert bereits die Grundposition des Menelaosauftritts (699*). — ei? ¿ScAipfjv . . . éjxiqv: das Poss. (aufgenommen von H. Weil) kann wohl gegenüber dem Personale (l(xé LO) als der stärkere Ausdruck gelten: Subj. zu èxTOveiv 'man' ('alles, was gegenüber meiner Schwester an Mühen angebracht ist, versprich ihr als Totengeschenke'). 123 vepxépiov Scup^fiocTOc: gen. obi. ('dona mortuis oblata'; K.-G. I I 1, 336); die Verbindung prädikativ zu aTcav-9-' ('alles nur Erdenkliche'). 1 2 4 Ì 9 - ' . . . OTECCSE: der 1 . Imperativ fast als Partikel gebraucht (El. 1 2 5 , Andr. 134, Bacch. 526; Schwyzer I I 584 Nr. 6). — ü) xéxvov {toi: enklitischer Dat. des Personale bei Verwandtschaftswörtern (Ale. 3 1 3 , Tro. 5 8 7 . 1 0 8 1 , Herc.

626; K . - G . I I 1, 423d).

125 xijs 7taXiv . . . óSou: dramatischer Hinweis auf 1313 ff. (vgl. 1214f.). 126 ¿) V xaxcov: sog. 'Deifikation': Or. empfindet die SiWfxi? des Schlafes bzw. Vergessens (174*.399*.782*; Wilamowitz, Hesiodos Erga S. 66; Dodds zu Bacch. 370—2). Die geläufige Form der Götterepiklese wird als Affektäußerung mit neuen — durch die Reflexion bestimmten (Schadewaldt, Monolog 124) — Gedankeninhalten erfüllt. — Zu dem Gedanken vgl. Herc. 1042f., frg. 205, 2 sq. Nauck 2 . 214 T O L A I 8 U A T \ » X O Ü A I V . . .: Dat. des Interesses (K.-G. I I 1, 422c), 'Göttin, zu der die Armen beten'; eüjtxaio? (von eu/o^ai) = 'invocatus' (Aesch. Sept. 720ff., Med. 168 f.). 215 7to9,ev . . . die beiden Fragen, als Pathos-Ausdruck (273*. 385* u. ö., Ion258f.) gebraucht, kennzeichnen den Gedächtnisschwund Or.s ('Amnesia'; Thuk. I I 49, 8); die Wiederaufnahme des Verbbegriffs durch das Synonym (?jX-&ov . . . äipixofrqv) verdeutlicht die enge Zusammengehörigkeit der Fragen (vgl. 385 Xetimrco . . . SeSopxa). 216 a [ X V Y ] ( £ O V ( ü . . . T t ö v 7tpiv: Textprobleme 20f. — dmoXeicp&elig «ppev&v: 'da ich die Besinnung verloren hatte'; Herc. 1091 f. 1105ff. (Selbstdarstellung des Wahnsinns durch Herakles). 218 (Kyo): coni. dubitativus, durch ßouXy) zur Frage an die andere Person, deren Willensentscheidung herbeigeführt werden soll, erweitert (Soph. Phil. 761, Bacch. 719f., Suppl. 566, Hec. 1042, frg. 1036 Nauck 2 ; Schwyzer I I 318y). — xavaxovcpiou) Sifiaq: 'soll ich die (Schwere deiner) Glieder erleichtern?', d. h. dich aufrichten (Hipp. 1391 f.). 219 Xaßoü XaßoG: Anadiplosis imTrim.auch sonst (278.470*.1311.1349). — STjx': Bekräftigung des vorausgehenden Gedankens (781*. 1231, Ar. Av. 375, El. 676, Med. 1373; Denniston, G. P. 2 277). - ex . . . öjiop^ov: Tmesis (196*. 1047* u.ö.); die beiden Gen. (ä&Xiou | GT6\J.C*.XOC, bzw. ¿¡/(iaxcov t ' e[i.wv), in sog. chiastischer Stellung, schließen das Akk.-Obj., ¿(ppcoSTj TteXavov, ein. 220 acpptoSy] 7teXavov: Hervortreten von Schaum aus dem Munde gehört — — ebenso wie Distorsion der Augen (253*) — zu den Symptomen des Wahnsinns (Bacch. 1122—4) bzw. des Todeskampfes (Med. 1173—5); TCXOCVOI; (bzw. reXavot;; Ed. Fraenkel, Aisch. Ag. I I 54f.) bezeichnet eine zähflüssige Substanz verschiedenartiger Konsistenz (Blut, Honig, Öl, Gerinnsel in den Augen): Ion 226 (Owen S. 88), Ale. 851 (Dale S. 114), Aesch. Pers. 204 (Groeneboom S. 56); s. Bern, zu 115. — acpptoSy): als Attr. im strengen Sinne nur auf CTTO|JLOCTO^ bezogen (Hesych. s. v. T O V 7IEPT7IETCR)YOTA X Ü 5y) xö(tY]v: 'die starren, wirren Haare' (Härtung); 387, w 249f. 224 Xcnxa: Akk. des Inhalts (Schwyzer I I 77 Nr. 2£), fast gleichbedeutend mit einer Negation (ähnlich 801*). — Xc7tTa . . . Xeöaaco: vermutlich als Anspielung auf den gebrochenen Blick des Toten zu verstehen (Soph. Trach. 828 o (jlvj Xeüaacov = der Tote); in analogem Sinne in 84 der 'geringe Atem' Or. s. 225 £> ßoaTp^x ( Ü V TtivcüSes . . . xapa: Enallage, 'o Haupt voll schmutziger Strähnen'; das Subst., o mvos, in El. 305. — ß o a T p ü x w v : gen. materiae (Schwyzer I I 129b). 226 o>5 Yjypiüjaai: Ausruf des Mitempfindens (anders 387*). — {¿axpä^: zeitlich (72). 227 ff. xXtvov [a' euvijv . . . aö(K$ (J.' eq op&ov aTijaov: die Unruhe Or.s stellt ein Symptom des Krankseins dar (Hipp. 181—5). — 4vij: aviivai intransitiv ('nachlassen'; Soph. Phil. 764), dagegen transitiv in 277*.700*. — In 2 teilweise (¿g t i Sfj: seil. YevYjxat (Ion 525, Plat.Apol.26d; Schwyzer I I 630). — ToSe: seil. eip7)xav nXeupoi^ . . . TtXeupa: der am Gehen behinderte Or. soll den Freund 'umschlingen' (1042, 1044) und 'Seite an Seite an ihn geschmiegt' (223) vorwärts schreiten. — vu>xeX9j voaio: £ utuö 1% voaou SuaxivrjTa; das Subst. dazu ist vco/eXir) (T 411 f.), ein Synonymon zu ßpaSüxTji;. 801 a(/.ixpa: fast gleich oüSev (Kr. 46, 5, 9; vgl. 224). — eyd) . . . a e . . . ¿ ^ o w : Bildvorstellung des 'Gespanns' (oder auch des'Schiffes'; Chapouthier 64a Anm. 2); ähnlich 68ff., d. h. oyela&rM bzw. ö-/£iv ist als 'Schlüsselwort' verwendet. 802 £)v . . . cpiX.05: 'daß ich wirklich ein Freund bin'. Mit der 'Hilfe in der Not' wird Pyl., wie er selbst zum Ausdruck bringt, seine 'Bewährungsprobe als Freund' bestehen (zum TtEipa-Motiv vgl. z. B. Soph. Ai. 470ff.). 803 oe . . . £7?apx£a(o: der Akk. (selten) nach Analogie von ¿xpeXeiv (S); umgekehrt der Dat. bei ¿cpeXeiv in 666f.*681*. 804 toGt' cxctvo: 'da haben wir es' (familiär: Hei. 622, Med. 98, Ar. Ran. 1342, Pax 516, Eccl. 78, Nub. 1052 b, Lys. 240b, Ter. Andr. 125 hoc illud est; Schwyzer I I 209 Anm. 1). — (e) ¿Totipou«;: parainetischer Imperativ ('man erwerbe sich Herzensfreunde'); Andr. 950ff.; Schadewaldt, Monolog 129 Anm. 1. — Z u m Lob der eToupixY) cpiXia, die E u r . als Handlungsmotiv ausgebildet h a t , s. F . Leo, Plautinische Forschungen zur Kritik und Geschichte der Komödie, 2. Aufl. Berlin 1912, 127. — (jnfj t o avyyevkq [xovov: Zeugma (zu ergänzen etwa (piAout; vo[j.^£te). — Zu den verschiedenen Formen der cpiXia vgl. 732f. 805 00T15 . . • a u v T a x f j : Konjunktiv im Relativsatz ohne av wie in 430. — xpoTtoiai: in meliorem partem verstanden (anders 769). — Zur Wertung des Menschen allein nach dem Ethos vgl. El. 384f., Andr. 985f., Tro. 51 f. — Kritik an der ETcapixY) cptXia: Thuk. I I I 82, 6 xai (i.rjv xal to ^uyyevev: der antithetische Zahlenbegriff zu jjLupiwv (ojt;: elc, Paley) kaum erforderlich und neben oazic, wohl auch nicht korrekt (Kr. 51, 8); anders Iph. A. 1394. — Der hyperbolische Zahlenbegriff (¡j.uptwv . . . 6(iai[xcov) als Affektausdruck: nachdrückliche Hervorhebung der Sentenz (804 'fabula docet'). 806 xexTija&ai: 728*.

807—843

2. S t a s i m o n

Der mit dem Abgang aller Personen gegebene starke Einschnitt nach 806 wird durch das nach Form und Inhalt 'konventionelle' zweite Stasimon besonders betont. Der Chor tritt vorübergehend von seiner Rolle als Handlungspartner zurück und gibt aus der damit gewonnenen Distanz eine allgemeinere Deutung des Muttermordes. Die Strophe (807—818) beginnt mit der Feststellung, daß öXßo? und apsTot der Atriden nach den Ereignissen in Troja 'wieder zurückgegangen' (810) sind: nach der Phase des Glücks setzt sich nun die mit der Lammgeburt begonnene Kette des wechselseitigen Mordens fort. Das letzte Glied, der Muttermord, bildet das gemeinsame Thema in Gegenstrophe (819—830) und Epodos (831-843). 807 o [¿¿YaS öXßos ä T' apexa: vgl. Herodot I 30: während Solon die Unabdingbarkeit der äpe-o) bei der Verwirklichung des menschlichen Glücks betont (§ 4f.), weist der Chor — nicht ausdrücklich, aber dem Sinn nach — darauf hin, daß Or.s Bekenntnis zum normativen Denken (781b.782a.786a) ohne die Voraussetzung des ÖAßoc; (340.1338, Aesch. Cho. 865), d. i. ohne die Geschlossenheit der adligen Begriffswelt, eine 'vana opinio' bleiben muß. — (¿¿YaS • • • {^Y01 o[Aai: gen. comparationis bei einem komparativischen Verbbegriff (1085; Schwyzerll 101c): in AeXeicpSm -uvo? die Bildvorstellung des 'Agon' enthalten (das contrarium, U7rep8pafi.eiv, in Tro. 930). — XeXeu]>o[xai: 271*. 1042 äixtpiö'eivai: = rapißaXeiv (1044). 1043 XIPTROU xevijv ÖVYJOIV: 1020*; der Imperativ konzessiv (410*); das Attr. (xevrjv) Ausdruck der Vergeblichkeit ( = Tep7rou ¡j.a-rr)v; vgl. 1558). — ei T€p7tvov TOSC: 'Euphemismus' (17*). 1044 8-avdTou 7teXotv: der Ausdruck hyperbolisch; vgl. die 'Antiklimax': 1164 'Feinde', 1165 'Verräter', 1166 'diejenigen, die auch mich unglücklich gemacht haben' (zu dem Plur.: 1165*). 1161 x o u x ¿xuoScbv et: 'du läufst nicht davon', d. h. du bestärkst mich; der entsprechende Gedanke positiv ausgedrückt: 1236*. — Ttauaofxai a ' aivcöv: 'ich muß aufhören, dich weiter zu loben'; das F u t . als Ausdruck einer 'Entscheidung' (El. 1118, Or. 307f„ K.-G. I I 1,173 Nr. 5); das Asyndeton als Abbruch des Gedankens (14.27.1174 u. ö.). 1162 x 4 v TtoS* . . a i v c l a & a i Xiav: Inf. ohne Art. epexegetisch zu dem vorausgehenden Demonstrativum (926f.* 1043f.). — Zu dem Gedanken ('zu viel Lob eine Last') vgl. Iph. A. 979f., Heraclid. 202ff. 1163 7tv 4>\>xV Praes. mit futurischem Sinn, 'da ich nahe daran bin zu sterben, sterben muß' (K.-G. I I 1, 140 Nr. 7).

1012a—1245

Kombinierte Szenenfolge (Orest, Pylades, Elektra)

129

1164 Spdiaa«; T I . . . xoix; ¿(J.0Ü15 E X ^ P O U ? : zum Akk. der Person vgl. 1191*, Soph. Phil. 940, 0 . C. 853f. (K.-G. I I 1, 323 Nr. 6; dagegen Dat. in 748*; K.-G. I I 1, 324 Anm. 6); TI prägnant (69*); das Part, gedanklich dem verbum finitum (xpfj^w) untergeordnet. 1165 iv* avTavaXuxjto: 'damit ich umgekehrt wieder nicht schonend verfahre mit denen, die mich verraten haben'; txvaXitrxeiv 'consumere', 'exstinguere' (Soph. O. R. 1174, Suppl. 775—7). Die Metapher klingt an die Grundgedanken der Abrechnung mit Men. (640—679), d. i. kommerzielle Aufrechnung der Schuld, an. — 01 (ic npouSoaav: der Plur. generell, weil das Prinzip (der Wiedervergeltung) bezeichnet werden soll; der Verbbegriff (7tpo8iSovat) weist auf Men. (1057). 1167 'AyajjLejjLvovö^ TOI 7tai£: Asyndeton zur Bezeichnung des gesteigerten Affekts (zu TOI vgl. 585* 1047; Denniston, G. P. 2 540). 1168 9)p5' a£ui>8>ci x a l 8ia aTojxa: 'das, was ich möchte, ist angenehm, auch (wenn es nur) durch den Mund hindurch(geht)' (d. h. im Innersten wage ich nicht recht daran zu glauben); zu dem Gedanken vgl. w 435f.; xai 'auch nur' (439*); Sidt arojx« (103, K 375, Hes. Theog. 65f., E 91, Ar. Lys. 855; Schwyzer I I 453). 1176 jtTYjvoioi [¿¿9-015: 'mit flüchtigen, in die Luft gesprochenen Worten'. — &Sa7Tav(0£: 'ohne Aufwand', d.h. es kostet nichts. — Tepipai: epexegetischer Inf. d) 1177—1245 S t i f t u n g d e s ' D r e i b u n d e s ' u n d l e t z t e Vorbereitungen für das Mechanema Zu Beginn liegt wieder 'gleitender Übergang' vor: der von Orest zuletzt herausgestellte Soteria-Gedanke löst einen plötzlichen Einfall Elektras aus. Hermione soll, sobald sie wie zu erwarten vom Grabe Klytaimestras zurückgekehrt ist, als Geisel ergriffen und so lange mit dem Tode bedroht werden, bis Menelaos bereit ist, Orest zu retten, und von seinem Zorn über die Tötung Helenas abläßt (1201 'Weichwerden des Menelaos'). Orests Lobpreisungen über Elektras 'männlichen Sinn' (1204—6) bedeuten praktisch seine Zustimmung, die noch bekräftigt wird durch die Erneuerung des Verlöbnisses mit Pylades (1207—10). Damit ist der 'Dreibund' geschlossen. Der weitere Teil der Szene ist ausgefüllt mit den Vorbereitungen des Mechanema selbst: der Zeitpunkt ist günstig, da mit der Rückkehr Hermiones augenblicklich zu rechnen ist. Elektra soll die Wache vor dem Palast übernehmen, während Orest und Pylades sich zum 'Agon' im Innern des Palastes rüsten. Die Szene schließt mit dem 'Gebet am Grabe des Vaters', das die Hilfe des toten Agamemnon herbeiführen soll. Die letzte Bitte im Munde des Pylades ist an Zeus und Dike gerichtet, die dem Kampf der Drei gutes Gelingen gewähren sollen.

1012 a—1245

Kombinierte Szenenfolge (Orest, Pylades, Elektra)

131

1177 auTO t o ü t ' : 'gerade das, wovon eben die Rede war' (1173); in 665* mit Bezug auf das Folgende. — Zu dem 'Einfall' vgl. Iph. T. 1029, Ion 985, Hipp. 480f., Hei. 1049. 1178 ob>TY)piav ooi . . .: epexegetische Appos. (Suppl. 510; K r . 57,10, 3). — ex TpiTtov: 'an dritter Stelle' (Plat. Gorg. 500a 1 sq., Symp. 213b 4 sq. Burnet; K.-G. I I 1, 460). Der Zahlenbegriff, der das dritte Glied betont, ist wegen der formelhaften Bedeutung der Dreizahl hinzugefügt (Soph. O. C. 7f. 331, Ai. 1174; Radermacher 1 0 S. 162). 1179 d'coü Xeyeiig n p o v o i a v : Or. will sagen: 'ein Adynaton' (vgl. 1586*); zugleich ein Fall 'tragischer Ironie' (Hinweis auf 1625fF.). — aXXa 7ioö tÖSc: "(ich glaube nicht daran, aber trotzdem will ich dich fragen,) wo gibt es das: Rettung?'; 418*.420*. 1180 t ö ouvctov y ' oI8a . . . n a p o v : 'daß dir das Wissen (= tyjv ctuvecuv) zu Gebote steht, weiß ich'; der Art. bei dem abstrakten Begriff wie in 210.297.312 (Schwyzer I I 175 Nr. 1); y' emphatisch. — El.s Klugheit hat sich bereits in 107* mit einem ebenfalls Hermione betreffenden Vorschlag bewährt. 1181 ä x o u e vuv: formelhaft ('audi nunc iam'); 237* (12 weitere Stellen bei Aüen-Italie 421b angeführt); Denniston, G. P. 2 218. — x a l a u : Umspringen der Anrede (axoue auf Or., e^e auf Pyl. bezogen) ohne ausdrückliche Bezeichnung im Text (vermutlich durch Gestus ausgedrückt): Iph. T. 656, Hec. 1122, Tro. 918 (Stelle umstritten). 1182 t ö (leXXeiv a y ä 9 ' ' ( a ) : '(die Aussicht) daß etwas Gutes zu erwarten ist, gewährt schon eine gewisse Freude' (zu ergänzen: sasa&ai). — . . . i]8ov^v: Thuk. IV 108, 6. 1183 cISot' Tr]po(JLY)v: formelhaft (der Hauptgedanke in dem Part, enthalten): K 250, Y 787, Pind. P y t h . IV 142, Aesch. Suppl. 742, Prom. 441 f., Soph. O. C. 1539, Hec. 670, Thuk. I I 36, 4. — Rückverweis auf 107—125: nachträglich zeigt sich, daß die Beauftragung Herm.s mit der Grabopferspende für Klyt. die Vorbereitung zu ihrer dramatischen Funktion im zweiten Teil des Stückes war. — xaTOia9-a . . . | oi8:149*.1102*. — Die Eröffnung der Stichomythie durch Frage und Antwort (Bacch. 461f.) stellt bei Eur. eine feste Form dar: Suppl. 116f., Ion 936—8.987f., Iph. T. 517f. 812f.; Soph. Trach. 1191f. 1219, Ter. Phorm. 63. 1184 i]v eO-pevJ^ev . . . (X^TYjp c(jiy): Rückverweis (63—5.109). 1185 7tpÖ5 KXuTaifi^oTpas Tatpov: 114. 1186 t i xp^f^a: 70*.703*. — UTtOTi^yi? t i v ' ¿Xni&a: 'welche Hoffnung kannst du als Grundlage darbieten?' (Thuk. I 138, 2, Xen. Hell. IV 8, 28, Plut. Lys. 23, 2 Ziegler; Kaibel, Komm, zu Soph. El. S. 202). — Da die zweite Frage Or.s in 1187 von El. nicht beantwortet wird, wiederholt Or. sie dem Sinn nach noch einmal in 1188.

10 Biehl

132

Einzelerklärungen

1187 UTckp (jiiQTpo^: 'an Stelle der Mutter (d. i. Helenas)'. — JtaxaOTteiaoua' . . . Tatpu): vgl. 124f. /oa? Tacpw | Soüu'; der Dat. auch beim Subst. (da der Verbbegriff empfunden ist): 1322 vsprepon; xoat;. 1188 x a i 8i): statt des einfachen xai gesetzt (Ausdruck der Ungeduld): Hec. 758, El. 655, Hei. 101 (Denniston, G. P. 2 250). 1190 T I V O S . • . cpapjxaxov: der emphatisch vorangestellte gen. obi. betont die inhaltliche Wiederholung zu 1188; die drei Fragen Or.s (1186b.1188.1190) drücken dessen gesteigerte Skepsis aus fclimax'), die erst durch die zusammenhängenden Ausführungen El.s (1191—1203) überwunden wird. — xpiaaolQ cp 1X015: der Zahlenbegriff betont die Zusammengehörigkeit der cptXot (vgl. 1178*). 1191 ijv TI . . . oe Spä: 1164*. 1192 näv . . . ToSe: Assimilation (ursprünglich mxvre^ . . . o'iSe oder vielleicht auch TtavTa . . . xaSe; Aesch. Pers. l f . , Thuk. VI 77, 1): 'alle diese ( = wir) bilden einen Freundschaftsbund'. — tpiXov: als generelle Bezeichnung (vgl. 267 TO &eöov = OL ' öeoi). — Die 'Freundschaft' bildet ein entscheidendes Handlungsmotiv der jüngeren Tragödie (etwa seit den 20er Jahren); F. Leo, Plautinische Forschungen zur Kritik und Geschichte der Komödie, 2. Aufl. Berlin 1912, 127; Schadewaldt, Monolog 258 Anm. 1; vgl. insbesondere 735, Andr. 376f. 585. 1194 o n t x o a v i ' ( a ) : nicht Dual (-vre), weil lediglich Or. angeredet ist (1195. 1197.1199). 1196 TiTtöfx' . . . ev a i f i a T i : das Abstraktum mit futurischem Sinn: 'sobald er gesehen hat, wie Hei. blutüberströmt niedersinkt' (1149*). — ev ai|xaTi: vgl. das Verbaladj. in 1358; aifxa nicht metaphorisch (Denniston zu El. 1172), sondern wörtlich zu verstehen. 1197 7ieTtäa9 , ai: dorische Form ( = xEixTr^ai), im Att. bereits bei Solon (frg. 1, 7 sq. Diehl 3 ); vgl. Andr. 641, Ion 675, Aesch. Ag. 835 (Ed. Fraenkel I I 384), Ar. Av. 942, Xen; An. VI 1,12 (Wilamowitz, Herakl. II 2 281 f. zu V. 1426). Tt£7täo9' ^i ¿7i£xéXcuaa: 'ich war es, der dazu ermuntert hat' (die metrische Auffüllung von Porson nach Triklinios; Textprobleme 75f.); smxeXeueiv kommt der Bedeutung von àrroXueiv Öxvou sehr nahe (vgl. Aesch. Cho. 899—903). 1237 aoi . . . àp^ywv: Satzkomplement zu 1235a exTeiva ¡nQxepa. 1238 oüxoov . . . puof): ungeduldige Frage: 'rettest du nicht?', d.i. so rette doch (Soph. 0 . R . 676, Ant. 244; Denniston, G. P. z 431 und 587). — O V E Ì S Y ) TtxSe: zum 'Vorwurf, 'Tadel' wird der Inhalt des Gebets für Agam. erst dann, wenn dieser nicht hilft. 1239 Saxpuoi^ xaTaonevSto oc: die Konstruktion in Analogie zu Scopeia&at (117*). — Zur Form der 'Ersatzhandlung' (d. i. Tränen an Stelle der Trankopferspende; dazu die Ausführungen in 112—5) vgl. 383*.1049f. (1050*). — 8' . . . ye: in der Erwiderung (Saxpiiot? — O I X T O I C T Ì Y ' ) ; Denniston, G. P. 2 153. 1240 n a u a a a & e : die Aufforderung des Pyl. zum Abbruch des Gebets steht in Kontrast zu den gemeinsamen Klagen Or.s und El.s (1239). 1241 eiTtep . . . àxovTÌ^ouc?': 'wenn wirklich ins Innere der Erde Gebete dringen, so hört er (Agam.) es bestimmt'. — àxovTÌ^oua': d.i. fxsTacpopà ònzo T Ö V T O ^ E U Ó V T W V (Aesch. Suppl. 446, Eum. 676, Hec. 334f. 603, Andr. 365, Ion 256, Suppl. 456, frg. ad. 529 Nauck 2 , Plat. Theaet. 180a 4 sq. Burnet): während Worte wie Pfeile ihrem Ziel durch die Luft zusteuern, dringen Gebete — nach Ansicht des Pyl. — auf Grund der ihnen innewohnenden magischen Kraft (Wilamowitz, G. H. I 2 30) zu den Toten unter die Erde. 1242 £> ZcG rcpóyòve: durch Anaxibia (1233*) ist Pyl. — ebenso wie Or. und El. durch Agam. — ein Nachfahre des Tantalos, der selbst Sohn des Zeus (5) ist. — AixY)£ aépaij: periphrastisch ( = Aixrj treßaa-a)); vgl. Aesch. Eum. 885, Soph. Phil. 1289, O. R . 830, Cycl. 580 (Schwyzer I I 122y).

1012 a—1245

Kombinierte Szenenfolge (Orest, Pylades, Elektra)

137

1244 Tßioaot^ . . . ei? • • • t-"®' die 'Antithese der Zahlenbegriffe' nimmt den allgemeinen Gedanken in 1192b wieder auf (Iph. T. 1065f., Hec. 896f., Soph. Ant. 55; Denniston zu El. 649). — yap: an 3. Stelle (1089*). 1245 r} JJijv . . . ii 9-aveTv: die Alternative formelhaft (50.441.758.886), neben äywv bzw. 8bo>] einen Begriff bildend. — otpeiXcTai: der Verbbegriff streng genommen nur zur zweiten Hälfte der Alternative passend ('Zeugma'; daher von Murray vor S-aveiv Gedankenstrich gesetzt). — Die Schlußsentenz (1244f.) faßt das Ergebnis der gesamten Szenenfolge (1018—1245) in prägnanter Weise zusammen: 1. das Mechanema bietet trotz Or.s Verurteilung die Möglichkeit zu einer neuen Entscheidung ('Agon': 1124.1222f.); 2. in der Tötung Hel.s liegt eine neue Rechtsetzung, nämlich auf Grund der Selbsthilfe; 3. konkret gesprochen handelt es sich dabei um die Frage, ob Or. und El. am Leben bleiben können (1245 epexegetisch zu 1244). Das Neue besteht in der Erweiterung des Personenkreises (Einbeziehung des Pyl. in das gemeinsame Schicksal).

1246—1310

Einlage : melodramatische Partie

Der in 1128 f. zwischen Pylades und Orest verabredete Anschlag auf Helena (d.i. erster Teil des 'Mechanema') wird in 1246—1310 in Form eines lyrischmelodramatischen Wechselgesangs zwischen Elektra und dem Chor dargestellt. Dabei wird das szenische und hinterszenische Geschehen in ein zeitliches Nacheinander aufgegliedert: diesem entspricht die 'epodische Kompositionsform' (aab) mit einer Tanzszene (sog. Hyporchema) in Strophe und Gegenstrophe ('Wächterszene') bzw. mit der Darstellung des Mechanema selbst in der 'Epodos'. Über die choreographischen Dispositionen innerhalb des Strophenpaars (1246 bis 1285) gibt der Text jeweils Aufschluß: der Chor wird in zwei Hälften aufgeteilt und hält unter Elektras Regie nach beiden Seiten hin Ausschau, damit der Anschlag auf Helena nicht durch das Herannahen eines Feindes (dazu s. Bern, zu 1272) gestört wird. Die 'Epodos' (1286—1310) führt in drei Etappen zum Anschlag auf Helena hin: 1. Ungeduld Elektras, daß der Anschlag trotz günstiger äußerer Situation noch nicht stattfindet, 2. Aufforderung an den Chor zu erneuter Wachsamkeit, 3. Angstschreie Helenas hinter der Szene (1296—1301). Den Abschluß bildet eine kurze Monodie Elektras, ein sog. melos ergastikon, das die Tötungshandlung hinter der Szene begleitet (1303—1310). 1246 MuxY]viSeg d> ai: die Herstellung desHemiepes (Gottfr. Hermann) wohl unerläßlich (vgl. 1266). Die Stellung von