Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache [14., unveränd. Aufl. Reprint 2020]
 9783112344484, 9783112344477

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

rtzmologisches Wörterbuch der -rutschen Sprache

Krieörich Kluge / Jilfred Götze

(Etymologisches Wörterbuch üer üeutschen Sprache

Walter üe Grupter L Co. vormals G. 3 Göfchen'sche verlagshanülung / Z. Guttentag, Verlagsbnchhanblung / Georg Reimer / Karl ?. Grübner z Veit & Comp.

Berlin 1948

Vierzehnte unocränoertt Kurtage

Archiv-Nr. 450848

Druck: Sogdan GifeviuS Berlin 58.35 Lützowstr.KO Printed. in Germany

Vorwort Am 21. Mai 1926, einen Monat vor Bottendung seines siebzigsten Lebens­ jahrs, ist Friedrich Kluge zu Freiburg im Breisgau gestorben. Seither ist sein Etymologisches Wörterbuch verwaist, an dem er seit seinen Studententagen unablässig gearbeitet und von dem er 1881 bis 1924 zehn starke Auflagen besorgt hat. Für die elfte Auflage hatte er, wie sein Handexernplar beweist, zahlreiche Besserungen geplant. Es ist somit in seinem Sinn, daß an seinem Hallptwerk fortgebaut wird. Der Neubau freilich, der nun anderen Händen anvertraut werden mußte, ist durchgreifender, als er ihn selbst vorgenommen hätte. Seit 1902 war Kluge blind. Es war ihm ungeheuer erschwert, die neuerscheinenden Schriften, zumal die sprachvergleichenden, zu verfolgen. Professor Wolfgang Krause in Königsberg hat die Durchsicht dieses Teils der Etymologien besorgt; für die Fassung der Wortgeschichten der historischen Zeit ist der Unterfertigte verantwortlich. Die Änderungen sind auf beiden Gebieten stark; wer sich die Mühe nimmt, zu vergleichen, wird sie auf jeder Seite spüren. Der Kundige wird auch ohne viel Worte die Gründe erkennen, warum manche neuere Vermutung noch keinen Platz auf diesen Spalten finden durfte. Betraut mit der Aufgabe und von ihr bedrückt, das große Gestern dieses Buchs mit den Erfordernissen des Heute zu versöhnen, schien es uns eher vertretbar, durch Zurückhaltung, als durch voreilige Aufriahme ungesicherter Etymologien zu fehlen. Der Verfasser hatte mit diesem Wörterbuch etwas zu seiner Zeit völlig Neues und Eigenes unternommen. Die Kritik, soweit sie diesen Namen ver­ dient, hat früh begriffen, daß damit eine wissenschaftliche Tat vollbracht war, vor der jedes kleinliche Nörgeln zu verstummen hatte — möge solche Einsicht auch den Nachfolgern zugute kommen! Ein Werk, das seit fünfzig Jahren der deutschen Bildung beträchtliche Dienste geleistet hat, sollte in den Stand gesetzt werden, seine Aufgabe auch künftig zu erfüllen. Dazu mußte die Fühlung mit der Sprachwissenschaft von heute hergestellt werden. Eine Fülle von Arbeit war dafür zu leisten, die im Ergebnis nicht recht sichtbar wird, weil die Masse der abgelehnten Aufstellungen ungenannt bleiben mußte, sollte sie nicht Verwirrung stiften. Jeder Stein des Baus, den der Verfasser errichtet hat, ist geprüft und wieder zum Ganzen gefügt. Den Gesichtspunkten, unter denen der Aufklärung suchende Leser an das Wörter­ buch herantritt, wird soweit irgend möglich Rechnung getragen. Die Tat-



VI



bestände werden nach bester Kraft gegliedert, die Hauptsachen deutlich heraus­ gehoben. Dem Suchenden sollte der höchste BLldungswert vermittelt werden, den unsere Sprachwissenschaft geben kann: geschichtliches Verständnis- der eigenen Sprache aus ihrem Verhältnis zu den verwandten Sprachen und Vertiefung des Berhältnisles zu diesen. Das Bemühen ist stets gewesen, auch Schwierigkeiten, an denen es nicht fehlt, faßlich darzustellen, und damit jedem Deutschen, der beim Nachdenken über seine Muttersprache Rat sucht, etwas zu bieten, zugleich aber auch die Grenzen aufzuweisen, über die bisher nicht vorzudringen war. Künftiger Arbeit auf dem Felde der deutschen Wort­ forschung sollte auf jede Weise der Weg geebnet werden. Fremdwörter mußten ausgenommen werden, einfach weil sie der Deutsche (der oft gar nicht weiß, daß es sich um Fremdlinge handelt) in einem Werk wie diesern sucht und ein Recht darauf hat, daß ihm Bescheid wird. Ziel der Darstellurlg ist zu zeigen, wie das fremde Wortgut ersetzt werden kann. Ersatzwörter haben, soweit irgend angängig, ihre eigene Darstellung erhalten.

Gießen, im Äuli 1946

Alfred Götze

Inhalt Gelte

Vorwort...................... .... ..............................................................................

V

Abkürzungen................................................................................................

IX

Hilfsmittel....................................................................................................

XI

Wörterbuch................................................................................................

1-724

Sachverzeichnis............................................................................................

725

Abkürzungen = Abstr. = Adj. — Adv. = afries. -asrz. = ags. agypt. = — ahd. -amd. air. — --alat. -alcm. amerik. = — anord. -Aor. -apers. apreuß. --arab. -arkad. armen. --asächs. = aslav. --avest. -bair. bask. --biet. -durgund. öech. = --chald. -chines. --churw. = cotn. dän. = -dial. bot. -engl. = europ. — F. sinn. --fiert. = frank. Frequent. — trief. = = srz. gael. --all. --

Abftraktlun Adjektiv Adverb altsriesisch altsranzösisch angelsächsi'h ägyptisch althochdeutsch altindisch altirisch altlateimsch alemannisch amerikanisch altnordisch Aorist altpersisch altpreußisch arabisch arkadisch armenisch altsächsisch altslavisch avestisch bairisch baskisch bretonisch burgundisch czechisch chaldäisch chinesisch churwelsch cornisch dänisch dialektisch dorisch englisch europäisch Femininum finnisch flektiert fränkisch Frequentativum friesisch französisch gaelisch gallisch

gcnn. « germanisch Ggs. = Gegensatz gleichbed. gleichbedeutend got. = gotisch gr. = griechisch Grdf. = Grundform hd. = hochdeutsch hebt. = hebräisch holl. -- holländisch idg. = indogermanisch inb. = indisch indekl. — indeklinabel Jnstr. Instrumentalis Jnterj. = Interjektion intr. -- intransitiv ir. --- irisch ist. -- isländisch ital. --- italienisch jon. = jonisch jüd. -- jüdisch jur. = juristisch Kaus. -- Kausativ Mt. = keltisch «aff. - klassisch Kollekt. = Kollektivum Kompar. = Komparativ Konj. = Konjugation Konjunkt. -- Konjunktion kontr. -- kontrahiert krimgot. = krimgotisch kymr. -- kymrisch lapp. -- lappisch lat. -- lateinisch lett. = lettisch lit. -- litauisch lombard. -- lombardisch M. = Maskulinum Ma. = Mundart mb. -- mitteldeutsch mengt = mittelenglisch mgr. = mittelgriechisch mhd. = mittelhochdeutsch mlat. -- mittellateinisch mnb. = mittelnieberdeutsch mnl. = mittelnieberlänbisch moden. --- modenisch

moiigot = --N. ' nd. = 1 nfrz. = = 1 ngr. — jnfjb. = ■nl. = und. nnl. = nnord. ----nord. norw. = Mim. = -obb. = obl. — Ord. osk. osset. ostasiat. -ostgerm. = = ostidg. — Part. --Perf. pers. = Phöniz. --= piem. -Plur. Plur. tant = poln. portug. — --Pos. -Präf. = prakrt. = Präp. -Präs. -Prät. Prät.-Präs. preuß. Pron. prov. Redupl. refl. röm. roman. tufi.

= = = — -=

=-

mongolisch Neutrum niederdeutsch neufranzösisch neugriechisch neuhochdeutsch niederländisch neuniederdeutsch neuniederlänbisch neunordisch nordisch norwegisch Numerale oberdeutsch obliquus Ordinale oskisch ossetisch ostasiatisch ostgermanisch ostindogermanisch Partizipium Perfekt persisch phönizisch piemontesisch Pluralis Pluraletantum polnisch portugiesisch Positiv Präfix prLkritisch Präposition Präsens Präteritum = PräteritaPräsens preußisch Pronomen provenzalisch Reduplikation reflexiv römisch romanisch russisch

- X fächs. schott. fchw. schwäb. schwed. fern. ferb. Gfl. flyth. flav. span. stSt.

= = = = = = = = = = = = —

sächsisch schottisch schwach flektierend schwäbisch schwedisch semitisch serbisch Singularis skythisch slavisch spanisch start flektierend Stamm

Subst. = Suff. = Superl. — thrak. — trans. = umbr. = ung. = urgerm. = uridg. = venet. = Berbaladj.-Verbalwz. -ÄerN. --

Substantivum Suffix Superlativ thrakisch transitiv umbrisch ungarisch urgermanisch urindogermanisch venetianisch Verbaladjektiv Verbalwurzel VerNeinerung

Bok. = Vokativ vorahd. = voralthochdeutsch vorgerm. -- vorgermanisch vorhd. -- vorhochdeutsch vulg. -- vulgär Wal. -- walisisch Westgerm. — westgermanisch westidg. --- westindogermanisch westsächs. -- wepsächsisch Wb. -- Wörterbuch Wz. = Wurzel Ztw. -- Zeitwort

Ein Stern (♦) vor einem Wort zeigt an, daß dies nicht bezeugt ist und bloß auf Grund sprachgeschichtlicher Tatsachen als möglich zu gelten hat.

Hilfsmittel Adelung, Johann Christoph: Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuchs der Hochdeutschen Mundart. 1—5. Leipzig 1775—86. -------------- : Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. 1—4. Leipzig 1793 biS 1801. AlberuS, EraSmus: Novum dictionarii genus. Frankfurt a. M. 1540. Albrecht, Karl: Die Leipziger Mundart. Leipzig 1881. Amaranthes (d. i. Gottlieb Siegmund Corvinus): Nutzbares, galantes und curiöses Frauen­ zimmer-Lexicon. Leipzig 1715. Angerstein, Johann Karl: Kurze Anweisung, die gemeinsten Schreib- und Sprachfehler im Deutschen zu vermeiden. 1. 2. Stendal 1791—93. Angstmann, Else: Der Henker in der BolkSmeinung. Bonn 1928. ApinuS, Sigmund Jacob: Glossarium novum ad aevi hujus statum adomatum. Nürnberg 1728. Aubin, Hermann, Theodor Frings, Josef Müller: Kulturströmungen und Kulturprovinzen in den Rheinlanden. Bonn 1926. AvS-Lallement, Friedrich Christian Benedict: Das deutsche Gaunerthum. 1—4. Leipzig 1856-62. Bahder, Karl von: Zur Wortwahl in der frühneuhochdeutschen Schriftsprache. Heidelberg 1925. Bartholomae, Christian: Altiranisches Wörterbuch. Straßburg 1904. Bauer, Karl: Waldeckisches Wörterbuch hgg. von Hermann Collitz. Norden und Leipzig 1902. Behaghel, Otto: Geschichte der deutschen Sprache. 5. Auslage. Berlin u. Leipzig 1928. --------- : Deutsche Syntax. 1—4. Heidelberg 1923—32. Belemnon: Curiöses Bauern-Lexieon, Worinnen die meisten in unserer Teutschen Sprache vorkommende fremde Wörter erkläret. Freystatt 1728. Benecke, Georg Friedrich: Mittelhochdeutsches Wötterbuch. Ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. Bd. 1. 2, 1. 2. 3. Leipzig 1854—61. Derneker, Erich: Slawisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1908 ff. Berthold, Luise: Hessen-nassauisches Volkswörterbuch. 1 ff. Marburg 1927 ff. Beyschlag, Daniel Eberhard: Sammlung ausländischer Wörter. Augsburg 1774. Doisaeq, Emile: Dictionnaire dtymologique de la langue grecque. Heidelberg 1916. Braun, Heinrich: Deutsches orthographisch-grammatisches Wörterbuch. München 1793. Brückmann, Franz Ernst: Catalogus exhibens adpellationes omnium potus generum. Helmstädt 1722. Buchrucker, Bruno: Wörterbuch der Elberfelder Mundart. Elberfeld 1910. Büchmann, Georg: Geflügelte Motte. 25. Auflage. Berlin 1912. Egmpe, Joachim Heinrich: Proben einiger Versuche von deutscher Sprachbereicherung. Braun­ schweig 1791. -------------- : Zweiter Versuch deutscher Sprachbereicherung oder neue, stark vermehtte Auflage deersten. Braunschweig 1792. -------------- : Dritter Versuch über die Reinigung und Bereicherung der deutschen Sprache (PreiSschttft). Braunschweig 1794. Nachttag dazu das. 1795., -------------- : Wötterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke. Braunschweig 1801. -------------- : Dasselbe. Neue Ausgabe. Bralmschweig 1813. -------------- : Wörterbuch der Deutschen Sprache. 1—5. Braunschweig 1807—1811.

XII Crecelius, Wilhelm: Oberhessisches Wörterbuch. 1—2. Darmstadt 1897—99. Dähnert, Johann Karl: Platt-Deutsches Wörter-Buch nach der alten und neuen Pommerschcn und Rügischen Mundart. Stralsund 1781. Dasypodius, PetruS: Dictioniarum Latinogcrmanicum, et vice versa Germanicolatinum. Argentorati 1535 (spätere Ausgaben: Straßburg 1537—1625). Diefenbach, Lorenz: Glossarium latino-germanicum mcdiae et infimae aetatis. Frankfurt a. M. 1857. ------- : Novum glossarium latino-germanicum. Frankfurt a. M. 1867. ------- : Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch der mittleren und neueren Zeit. Basel 1885. Dijkstra, Waling: Friesch Woordenboek. 1—3. Leeuwarden 1900—1911. Dombrowski, Ernst v.: Deutsche Weidmannssprache. 2. Auslage. Neudamm 1897. ten Doornkaat Koolman, I.: Wörterbuch der ostfriesischen Sprache/ 1—3. Norden 1879 bis 1884. Dornseiff, Franz: Der deutsche Wortschatz. Iss. Berlin 1933 s. Duez, Nathan: Nova nomenclatura quatuor linguarum. Amsterdam 1644 (frühere Ausgabe 1642, spätere 1652 ff.). Eilenberger, Rudolf: Pennälersprache. .Straßburg 1910. Falk, Hjalmar S., und Alf Torp: Norwegisch-dänisches etymologisches Wörterbuch. Deutsche Ausgabe. 1—2. Heidelberg 1910—11. Feist, Sigmund: Etymologisches Wörterbuch der gotischen Sprache. 2. Ausl. Halle 1923. Fischer, Hermann, u. Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. Bd. 1—5. 6, 1. 2. Tübingen 1904—34. Follmann, Michael Ferdinand: Wörterbuch der deutsch-lothringischen Mundarten. Leipzig 1909. Franck, Johannes: Etymologisch Woordenboek der nederlandsche Taal. Tweede Druk boot N. van Wijk. Haag 1912. Frings, Theodor: Germania Romana. Halle 1932. Fulda, Friedrich Karl: Sammlung und Abstammung germanischer Wurzelwörter. Halle 1776. ------- : Versuch einer allgemeinen teutschen Jdiotiken-Cammlung. Berlin und Stettin 178s. Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörterbuch. 1—2. Berlin 1741. Frischbier, Hermann: Preußisches Wörterbuch. 1—2. Berlin 1882—83. Frischlin, Nikodemus: Nomenclator trilinguis, graccolatinogermanicus. Frankfurt a. M. 1586 ii. o. Gamillscheg, Ernst: Etymologisches Wörterbuch der sranzösischen Sprache. Heidelberg 1928. Götze, Alfred: Anfänge einer mathematischen Fachsprache in Keplers Deutsch. Berlin 1919. ------- : Akademische Fachsprache. Heidelberg 1929. ------- : Frühneuhochdeutsches Glossar. Bonn 1912. 2. Auslage. Bonn 1920. ------- : Nomina ante res. Heidelberg 1917. Graff, Eberhard Gottlieb: Althochdeutscher Sprachschatz Vd. 1—5. Bd. 6: Index, ausgearbeitet von H. F. Maßmann. Berlin 1834—46. Grimm, Jacob und Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. 1—16. Leipzig 1854 ff. Günther, Ludwig: Die deutsche Gaunersprache, Leipzig 1919. Güntzel, Johannes: Haubtschlüssel der teutschen und italiänischen Sprache. Augsburg 1648. Heggstad, Leiv: Gamalnorsk Ordbok mcd nynorsk Tyding. Oslo 1930. Helfft, Johann Jacob: Encyklopädisches Wörterbuch der Landbaukunft. Berlin 1836. Hellquist, Elof: Svensk etymologi.sk Ordbok. Lund 1925. ------- : Det svenska ordförradets älder och Ursprung. 1—3. Lund 1929—32. Herrisch, Georg: Teutsche Sprach und Weißheit. 1. Augsburg 1616. Hentrich, Konrad: Wörterbuch der nordwestthüringischen Mundart des Eichsseldes. Göttingen 1912. Hertel, Ludwig: Thüringer Sprachschatz. Weimar 1895. Heupold, Bernhard: Dictionärium erklärend allerley schwäre vnbekmmdte Teutsche, Griechische etc. auch anderer Nationen Wörter, so in die Teiltsche Spraach eingerissen. Basel 1620. Heynatz, Johann Friedrich: Handbuch zu richtiger Verfertigung und Beurtheilung aller Arten von schriftlichen Arbeiten. Berlin 1775. . ------------ : Versuch eines deutschen Antibarbanis. 1—2. Berlin 1796—97. Hönig, Fritz: Wörterbuch der Kölner Mundart. Köln 1905.

XIII Holthausen, Ferdinand: Altenglisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1934. -------- : Altsriesisches Wörterbuch. Heidelberg 1925. -------- : Etymologisches Wörterbuch der englischen Sprache. 2. Auflage. Leipzig 1927. Hoops, Johannes: Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum. Straßburg 1905. Horn, Paul: Grundriß der ncupersischen Etymologie. Straßburg 1893. —, -: Die deutsche Soldalensprache. 2. Auflage. Gießen 1905. Horn, Wilhelm: Sprachlörper und Sprachsunktion. 2. Auslage. Leipzig 1923. Hübschmann, Heinrich: Armenische Grammatik. Bd. 1: Arrnenische Etymologie. Leipzig 1897. Hunziker, Johann: Aargauer Wörterbuch. Aarau 1877. Idiotikon, Schweizerisches. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache bearbeitet von • Friedrich Staub, Ludwig Tobler, Albert Bachmann u. a. Bd. 1 ff. Frauenfeld 1881 ff. Kehrein, Joseph: Volkssprache und Volkssittc im Herzogtum Nassau. 1—3. Weilburg und Bonn 1862—72. Kehrein, Joseph u. Franz: Wörterbuch der Weiduranussprache. Wiesbaden 1871. Kinderling, Johann Friedrich August: Über die Reinigkeit der deutschen Sprache. Berlin 1795. Kindleben, Christian Wilhelm: Studcuten-Lexikon. Halle 1781. Klenz, Heinrich: Die deutsche Druckersprachc. Straßburg 1900. -------- : Schclten-Wörterbuch. Straßburg 1910. Kluge, Friedrich: Von Luther bis Lessing. 5. Auflage. Leipzig 1918 -------- : Rotwelsch. I: Rotwelsches Quellenbuch. Straßburg 1901. -------- : Secmanussprache. Halle 1911. -------- : Nominale Staminbildnngslchre der altgcrinauifchcn Dialekte. 3. Auflage, bearbeitet von L. 6ütteHut n. E. Ochs. Halle 1926. -------- : Deutsche Studentensprache. Straßburg 1895. — —: Urgermanisch. Vorgeschichte der altgermanischen Dialekte. 3.Auflage. Straßburg 1913 --------: Wortforschung und Wortgeschichte. Leipzig 1912. Kretschmer, Paul: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache. Göttingen 1918. Kuhberg, Werner: Verschollenes Sprachgut und seine Wiederbelebung in nhd. Zeit. Frankfurt a.M. 1933. Ladeudorf, Otto: Historisches Schlagwörterbuch. Straßburg 1906. Lam er, Hans: Wörterbuch der Antike. Leipzig 1933. Leihener, Erich: Cronenberger Wörterbuch. Marburg 1908. Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches HandwvFterbuch. 1 -3. . Leipzig 1872—78. —: Kärntisches Wörterbuch. Leiv.zig 1862. Liebe, Georg: Teutsches Wörtcrbüchlciu. 1686. Littmann, Enno: Morg^uländische Wörter im Deutschen. 2. Auslage. Tübingen 1924. Lokotsch, KaA: Etymologisches Wörterbuch der Europäischen (germanischen, romanischen und slavischen) Wörter orientalischen Ursprungs. Heidelberg 1927. Ludwig, Christian: Teiltsch-euglisches Lexikon. Leipzig 1716. Maalcr, Josua: Die Teutsch Sprauch. Zürich 1561. Martin, Ernst, und Hans Lienhart: Wörterbuch der elsässischen Mundarten. 1. 2. Straßburg 1899-1907. Maußcr, Otto: Deutsche Soldatensprache. Straßbiirg 1917. Meier, John: Basler Studentensprache. Bale! 1910. — : Höllische Studentensprache. Halle 1894. Meisinger, Othmar: Hinz imb Kunz. Deutsche Vornamen in erweiterter Bedeulnna. Dort­ mund 1924. — : Wörterbuch der Rappcnaucr Mundart. Dortmund 1906 — : Vergleichende Wortkunde München 1932. Melber, Johannes: Vocabularius pracdicantium sive variloquus Straßburg 1486. Mcnantes (d. i. Christian Friedrich Hiinold): Tie allerneuste Art, höflich und galant^zu schreiben nebst einem zugänglichen Titillar- und Wörterbuch. Halle 1702. * Mensing, Otto: Schleswig-holsteinisches Wörterbuch. Bd. 1 ff. Neuntüuster 1927 ff. Meyer, Gustav: Etymologisches Wörterbuch der albaucsischeu Sprache. Straßburg 1891. Moratori, Antonio: Bequemes Korrespondenz- u. KonvcrsationS-Lexikon. 1727. Morip, Karl Philipp: Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1—4. Berlin 1793—1800. Müller, Josef - Rheinisches Wörterbuch. Bd. 1 fs. Bonn u. Berlin 1928 ff.

XIV Müller, Joseph, iritb Wilhelm Weitz: Die Aachener Mundart. Aachen u. Leipzig 1836. Müller-Fraureuth, Karl: Wörterbuch der obersächsischen und crzgebirgischen Mundarten. 1. 2. Dresden 1911—14. Muller, Friedrich: Altitalisches Wörterbuch. Göttingen 1926. Nieremberger, Benedikt Friedrich: Deutsch-lateinisches Wörterbuch. Regensburg 1753. Ochs, Ernst: Badisches Wörterbuch. Borbereitet von F. Kluge, A. Götze, L. Süttrrlin, F. Wilhelm. Bd. 1 ff. Lahr (Baden) 1926 ff. Palander, Hugo: Die althochdeutschen Tiernamen. Teil 1: Die Ramen der SLuxetiere. Darmstadt. 1899. Paul, Hermann: Deutsches Wörterbuch. 4. Auslage von Karl Euling. Halle 1933/34. Pfaff, Wilhelm: Zum Kampf um deutsche Ersatzwörter. Gießen 1933. Reallexikon der germanischen Altertumskunde hgg. von Johannes Hoops. 1—4. Straß­ burg 1911—19. Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache). Bearbeitet von Richard Schröder und Eberhard Freiherrn v. Künßberg. Bd. 1 ff. Weimar 1914 ff. Regel, Karl: Die Ruhlaer Mundart. Weimar 1868. Richey, Michael: Idioticon Hamburgense. Hamburg 1743 (neue AuSg. 1754). Richter, Joseph: Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Leipzig u. Wien 1791. Rot, Simon: Ein Teutscher DictionariuS daz ist ein außleger schwerer vnbekanter Teutscher, Griechischer, Lateinischer, Hebräischer, Welscher vnd Französischer etc. Wörter. Augspurg 1571. Sander-, Daniel: Fremdwörterbuch. 1. 2. Leipzig 1871. --------- : Wörterbuch der Deutschen Sprache. 1. 2, 1. 2. Leipzig 1860—76. ---------: Ergänzungs-Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin 1885. Sattler, Johann Rudolf: Teutsche Orthographey Bnd Phraseologey. Basel 1607. Schade, Oskar: Altdeutsches Wörterbuch. 2. Auslage, Band 1. 2. Halle 1872—82. Schambach, Georg: Wörterbuch der niederdeutschen Mundart der Fürstentümer Göttingen und Grubenhagen. Hannover 1858. Scheibner, Johann David: Fanons de Parier. Jena 1695. Schirmer, Alfred: Wörterbuch der deutschen Kaufmannssprache. Straßburg 1911. Schmelter, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch. 1—4. Stuttgart 1827—37. -------- : Bayerisches Wörterbuch. Zweite, mit des Verfassers Nachträgen vermehrte Ausgabe von G. Karl Frommann. Stuttgart 1872—77. Schmidt, Charle-: Historisches Wörterbuch bete elsässischen Munbart. Straßburg 1901. ---------: Wörterbuch bet Straßburger Munbart. Straßburg 1896. Schönsleber, Wolfgang: Promptuarium germanico-latinum. Augsburg 1618 (spätere Aus­ gaben München 1622 ff.). SchotteliuS, Justus Georg: Ausführliche Arbeit von ber Teutschen HaubtSprache. Braun­ schweig 1663. Schreger, Obilo: Lustig- unb nützlicher Zeitvertreiber. Stabt am Hos 1753. van ber Schueren, Gerarb: Teuthonista of Duytschlender, uitgeg. door I. Verdam. Leiden 1896. SchulleruS, Adolf, Georg Keintzel u. a.: Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch. 1 ff. Straßburg u. Berlin 1908 ff. Schulz, HanS, und Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. Bd. 1 ff. Straßburg u. Berlin 1913 ff. Seiler, G. A.: Die Basler Mundart. Basel 1879. Sibeth, Friedrich Gustav: Wörterbuch der Meckle,lburgisch-Vorpommerschen Mundart von Mi. Leipzig 1876. Siebs, Theodor: Helgoland und seine Sprache. Cuxhaven 1905. Skeat, Walter William: Etymological dictionary of the cnglish language. Oxford 1928. Spanutius, I. H.: Teutsch orchographifches Schreib-, Conversations-, Zeitungs- und Sprich­ wörterlexikon. 1720. Sperander (F. Gladow): A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses HandLexicon. Nürnberg 1727. Spieß, Balthasar: Beiträge zu einem Hennebergischen Idiotikon. Wien 1881. Sprach-Verderber, Der Vnartig Teutscher, (1643) hgg. von Herman Riegel. Wissensch. Beihefte zur Zeitschrift des Allg. deutschen Sprachvereins, Reihe I, Nr. 1. Berlin 1891.

XV Stalder, Franz Joseph: Versuch eines Schweizerischen Idiotikon. 1. 2. Aarau 1812. Steinbach, Christoph Ernst: Deutsches Wörterbuch vel Lexicon latino-germanicum. Breslan 1726. ------------- : Vollständiges deutsches Wörterbuch. 1. 2. Breslau 1734. Stieler, Kaspar: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs. Nürnberg 1691. --------- : Zeitungs-Lust und Nutz. Hamburg 1695. 2. Ausgabe, Hamburg 1697. Stokes, William: Urkeltischer Sprachschatz (Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen von August Fick. 4. Ausl., Teil 2). Göttingen 1894. Stosch, Samuel Joh. Ernst: Versuch in richtiger Bestimmung der gleichbedeutenden Wörter der deutschen Sprache. 1—3. Frankfurt a. d. Oder 1770—73. Suolahti, Hugo: Der französische Einfluß auf die deutsche Sprache im 12. (13.) Jahrhundert. Memoires de la Socidte nöophilologique T. 3 (8). Helsingfors 1902 (1929). -------- : Die deutschen Vogelnamen. Straßburg 1909. Teller, Wilhelm Abraham: Vollständige Darstellung und Beurtheilung der deutschen Sprache in Luthers Bibelübersetzung. 1. 2. Berlin 1794. 95. Tobler, Titus: Appenzellischer Sprachschatz. Zürich 1837. Torp, Alf: Nynorak etymologisk Ordbok. Kristiania 1919. —: Wortschatz der Germanischen Spracheinheit, unter Mitwirkung von Hjalmar Falk gänzlich umgearbeitet (--- Vergleichendes Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen von August Fick. 4. Aufl., Teil 3). Göttingen 1909. Trautmann, Reinhold: Baltisch-Slawische- Wörterbuch. Göttingen 1923. Trier, Jost: Der deutsche Wortschatz im Sinnbezirk des Verstandes. 1. Heidelberg 1931. Uhlenbeck, C. C.: Kurzgefaßtes etymologisches Wörterbuch der ultindischen Sprache. Amster­ dam 1898. Unger, Theodor: Steirischer Wortschatz, bearbeitet von Ferdinand Khull. Graz 1903. Beith, Heinrich: Deutsches Bergwörterbuch. Breslau 1871. Verdam, I.: Middelnederlandach Handwoordenboek. Haag 1911. Vilmar, August Friedrich Christian: Idiotikon von Kurhessen. Marburg 1868. — MundarUiche und stammheitlühe Nachträge durch Hermann Pfister, das. 1886. — Erstes u. zweites Ergänzungsheft durch Hermann v. Pfister, das. 1889. 94. Voigt, Christian Friedrich Traugott: Deutsches Handwörterbuch für die Geschäftsführung, den Umgang und die Lectüre. 1. 2. Leipzig 1805. Walde, Alois: Lateinisches etymologisches Wörterbuch. 3. Auflage, neu bearbeitet von I. B. Hofmann. Heidelberg 1930 ff. —: Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen. Hgg. u. bearbeitet von IuliuPokorny. 1—3. Berlin u. Leipzig 1927—32. Weigand, Friedrich Ludwig Karl: Deutsches Wörterbuch. 5. Auslage, neu bearbeitet von Karl v. Bahder, Herman Hirt u. Karl Kant. 1. 2. Gießen 1909/10. Wörterbuch der luxemburgischen Mundart. Luxemburg 1D06. Woeste, Friedrich: Wörterbuch der westfälischen Mundart. Neu bearbeitet von Erich Nörrenberg. Norden und Leipzig 1930. Zeiller, Martin: 600 Episteln oder Sendschreiben von allerhand politischen Sachen. Marburg 1656. -------- : Centuria Epistolarum Miscellanearum. Ulm 1663. Zeitschrift für deutsche Wortforschung hgg. von Friedrich Kluge. Bd. 1—15. Mit Beihest 1—5. Straßburg 1901—14. Zinck, G. H.: Ökonomisches Lexikon. 2. Ausl. 1744 (spätere Auslagen 1753 ff.).

•a, -ach häufig zur Bildung von Bach- und stirbt Aar außer in Zus.-Setzungen wie Fisch-, Flußnamen verwendet, nach denen wieder Orte Hühner-, Stockaar fast aus. Es muß — heißen können. Im ganzen ist -ach (Urach, nun seinerseits als edleres Wort — von Gleim Steinach, Salzach, Rotach, Schwarzach) mehr 1756, Gökingk 1781 usw. neubelebt werden: oberd., -a mehr mb. und ndd. (Fulda, Werra, Suolahti 1909 Bogelnamen 345 ff.; Kluge Schwarza): aus ahd. aha 'fließendes Wasser' = 1912 Worts, und Wortgesch. 83 ff. got. ah»a 'Fluß' (weiteres unter Au), woher AaS N. mhd. ahd. asächs. Ls N. — ags. Ls auch die Flußnamen Aa (Schweiz und Westfal.), 'Aas': Ableitung zu essen; germ. 6sa- aus Ohe (Hess.), Aach (Baden), Ach (Bayern und ett&- (wie tat. eaus 'gegessen' auS ßtto-s). Wegen Württemberg). Vgl. -aff. der ursprgl. Bedeutung beachte Gryphius 1639 Aal M. Ahd. asächs. LI. ags. »I. anord. all Sonntagssonette 26, 9 HimmelsaaS 'Hirnführen auf flenn, »eia-. Außergcrm. Ver­ melsspeise'. S. Äser und äsen. wandte fehlen, wie denn die idg. Sprachen ab Adv., frühnhd. (noch jetzt schweiz. schwäb.) wenig gemeinsame Fischnamen haben (s. Lachs, auch Prap. (daher noch abhanden eigtl. 'von Münne). Vielleicht liegt Wurzelverwandt- .den Händen') mhd. abe ab Präp. 'herab von, schaft mit Ahle vor wegen der pfriemen­ von weg, ab' — Adv. 'herab', ahd. aba Präp. förmigen Gestalt des Aals. i 'von weg, von hinab' — Adv. 'herab' got. af Aalraupe F., der Fisch gadus Iota, seit (ab) Präp. 'von herab, von' (auch Adv.), mnl. Calvisius 1610, im 16. Ih. a(a)lrup(p), mhd. af ave, asächs. af 'von', ags. engl. of, anord. af nippe und nitte, die über ahd. *rupta zurück­ 'von': urverwandt mit aind. Lpa 'von-weg', führen auf lat. nibcta: der Fisch wird mit der gr. dirö, lit. apaCiä 'der untere Teil', tat. ab Kröte verglichen, wie auch in nd. Aalquappe, (für *ap statt *apo). nnl. kwabaal (s. Quappe). Die mittel- und AB - ab als Bezeichnung der Anfangs­ nrhein. Bez. rufolk, mnd. rufölke, dreht die gründe im Syllabieren (und Buchstabieren): Bestandteile um. Der germ. Name lebt in Becher 1668 Methodus Didactica S. 83b „ein schwäb. treusch, alem. trüsch, Irisch: John Kind das Ab ab lehren"; Stoppe 1729 Ge­ Loewenthal 1929 Beitr. 53, 436 vermittelt ihn dichte II 136 „das a. b. ab der Wissenschaften über germ. *)>reutskön mit ags. t>reat 'Ge­ kennen"; Musäus 1782 Märchen II03 „das sehr dränge'. vernünftige moralische a-b-ab"; Goethe 1821 Aar M. Ahd. aro, got. ara, anord. aro führen Weim. Ausg. I 3, 180 „und so wäre manches auf germ. *aran, ahd. mhd. arn, mnd. arn(e), Wunder »vie AB, Ab auszusprechen". amt, mnl. arent, ags. eam, mengt. em(e), Abbild N. vereinzelt im 17.Ih.; wird be­ anord. yrn auf einen u-Stamm *am-u, der kannter durch Haller 1730 (Ode „Doris" B. 14), aus flektierten Formen von *aran gefolgert der das Wort gebrauchte und destvegen von ist. Dies ist urverwandt mit gleichbed. aslav. Schönaich im Neolog. Wb. 1754 noch verspottet orilu, lit. er^lis, körn. Breton, er. kymr. eryr, werden konnte. Zeugnisse für das Umsichgreifen wohl auch mit gr. öpvi< 'Bogel', das die des Wortes bieten Withofs Gedichte und K. G. Grundbed. des idg. Worts festhält. Ahd. ist Lessing, Die reiche Frau. Noch Adelung be­ aro Normalform, daneben tritt im 12. Ih. zeichnet daS Wort als ungewöhnlich. abblitze« Ztw. (meist in den Verbindungen „er adelare 'edler Aar' auf, eine Folge der Falknerei, die die Jagdvögel in edle und unedle einteilt, i ist abgeblitzt", „sie hat ihn abblitzen lassen") Mhd. ar(e) tritt daneben zurück; im 16. Ih.! seit etwa 1840 bezeugt, z. B. Grabbe 1838 ist Aar 'rnilvus', Adler 'aquila'; im 17. Ih. HermannSschl. 128. Das Bild stammt von dem «luge. Etymologisches Wörterbuch.

1*. Ausl.

1

Abc wirlungslos aufblitzenden Schießpulver: „DaS Pulver war nur von der Pfanne abgeblitzt" Tieck 1834 Nov.-Kran- 4, 113. Abe N. seit etwa 1200 allgemein üblich: für mhd. äbece stehen zahlreiche Belege des 13. Zh. zur Verfügung. Dafür spätagf. (11. Jh.) abecede (Anglia VIII 332), welche Be­ zeichnung im Zusammenhang mit lat. abecedarium 'Gedicht, in dem jeder Vers mit einem neuen Buchstaben des Alphabets beginnt' zu beurteilen ist; entsprechend auch mhd. äbSeede. Auch in alteren nd. Quellen des 15. und 16. Jh. abecede und abecete, aber daneben auch im deutschen Nordwesten verkürzt äbe bes. in der Zusammensetzung ab€bucb (— nnl. AB* boek), woneben in nd. Gebieten wieder ein verkürztes A-Book (Firmenich, Völkerstimmen III 36). Daneben beachte die Nachweise unter Alphabet, Fibel und Namenbuch. Vgl. Walther, Nd. Korrespondenzbl. III 93 und Schlutter Zf. f. d. Worts. 14, 137. A-eschü- M. verdeutlicht seit dem 16. Zh. (ABC-Schützigen Neander 1587 Menschenfpiegel 78b) cjn älteres Schütze im gleichen Sinn. Fibelschütze seit 1755 Neue Erweite­ rungen zur Erkenntnis 6, 178. Nyström 1915 Schulterminologie 47 u. 198 belegt Abe-Schule um 1700, AbecedariuS seit 1577, Abeceschüler seit 1592. Abele F. 'Pappel'. Zum lat. Adj. albus 'weiß' stellt sich albulus 'weißlich'. AuS dessen VerNeinerungSform *albellus geht afrz. albel, später anbei 'Weißpappel' hervor, dessen vor­ toniges au beim Übergang in germ. Sprachen zu a erleichtert wird: nml. nnl. abeel, engl. abele, mnd. abele. Heute gilt daS von Voß gebrauchte Wort vom Rhein bis Pommern.^Bgl. Alber. Abend M. Ahd. äband, mnl. fivent weisen auf idg. *cponto. Es ist verwandt mit gr. tiri 'auf', dirtOc 'hinten', 'spül', bedeutet somit zunächst 'der Hintere (spätere) Teil des TagS'. Asächs. äband mit d statt ö erNärt Holthausen 1921 Asächs. Elementarb. § 257 aus gramm. Wechsel. Ags. äsen, engl. eve, anord. aptann usw. sind in ihrer Bildung von Morgen be­ einflußt, wie auck) ags. äfnung, engl. evening dem Gegenwort moming und umgekehrt nhd. morgendlich dem Adj. abendlich entspricht. Das Got. biegt in andanahti 'Vornacht' und saggqs 'Sinken' aus. Schweiz öbe 'Abend werden' ist aus dem Cubst. abgeleitet, wie arba 'arbeiten' aus erbat. Abendrot N. in der älteren Sprache nur selten bezeugt und erst am Ende des 18. Zh. geläufig, z. B. Schmidt v. Werneuchen 1796 Gedichte S. 253. Alter Abendröte mhd. äbentrcete: 1587 Theatrum diabolorum I C6b „Abendröte,. Morgenschön, Morgenröte bringt

2

Aberwitz Wind oder Flut"; Keppler 1604 Bon einem neuen Stern S. 2b „in der klaren Abendröte leuchten". Nachbildungen der schon früher be­ legten Morgenrot, Morgenröte. Abenteuer N. umgebildet aus mhd. äventiure F. 'Wagnis': dies ein ritterliches Modewort vom Ende des 12. Jh. aus frz. aventure. aber Adv.-Konjunkt. mhd. aber (aver) — abe (ave) Adv.-Konj. 'wieder, abermals; da­ gegen, aber' ahd. abur avur Adv.-Konj. in bei­ den Bedeutungen (dazu ahd. avarön 'wieder­ holen' unter äfern). Vgl. got. afar Präp. 'nach' — Adv. 'nachher', anord. afar 'sehr' in Zusammensetzungen; den sächs. Dialekten fehlt das Wort, wozu aber die Ableitung asächs. abaro, ags. eafora 'Nachkomme' (vgl. got. afar 'nachher') vorhanden ist. Verwandtschaft mit ab und seiner Sippe ist wahrscheinlich; dazu vgl. noch ind. äpara 'der Spätere' — aparfcm Adv. 'später, künftig' — apari 'Zukunft'. aber, über Adj. (oberd.), äfer (fränk.), äper (tirol.) 'von Schnee frei, bloßgelegt', — ags. »beer, äbere 'offenbar'. Dazu mit anderem ersten Glied norw. afberr 'aufge­ taut' ; zürn zweiten Glied s. bar Adj. 'nackt'. Aberglaube M. im 15. Jh. aufgekommen; Luther bevorzugt Mißglaube vor Aber­ glaube und Asterglaube (dies auch bei Dürer 1525 Unterweisung der Messung Bl. A lb). Alberus 1540 unterscheidet diffidentia Mißglaub und superstitio Aberglaub. Der Bocab. Opt. Leipzig 1504 hat für euperatitio nur Mißglaub oder Unglaub. Die in Zürich entstandenen Wörterbücher von Frisius und Maaler wie auch oberrhein. Schriftsteller des 16. Jh. kennen zwar Aberglaub, bevor­ zugen aber ein seltsames Apostützlerei (das den mb. Schriftstellern wie Luther, AlbeniS, auch DafypodiuS ftemd ist); dies ist jedoch schon im 17. Zh. hinter Aberglaube auch iit Oberdeutschland zurückgetreten. Im Nd. be­ steht biglöve (Chyträus Kap. 132 bygelove). Die landschaftliche Herkunft von Aberglaube ist unNar; das erste Wortelement ist dasselbe wie in mhd. aberlist 'Unklugheif, frühnhd. Abergunst 'Mißgunst', Abername 'Spott­ name', Aberwille, Aberwandel; s. noch Aberwitz. abermal Adv. erst nhd., für mhd. aber 'wieder, abermal', mit Suffix mal gebildet. Aberraute F. Gr.-lat. abrotanum 'Stabwurz' gelangt früh zu uns und ergibt ahd. avarü^a, frühnhd. abrausch, obd. affrusch M.; s. auch Ebritz. Unverschobenes asächs. abarata, aberüthe, mnd. äverrüte, nnl. averuit gerät unter Einfluß von Raute F. und ergibt ahd. Aberraute. Aberwitz M. nrhd. aberwitze abcwitze 'Un-

Abfütterung verstand'; vgl. mhd. abe 'ab' wie in mhd. abegunst 'Mißgunst' unter Aberglaube. Abfüttermig F. modernes Scherzwort z. B. Kotzebue 1807 Kleine Romane (Des Pfarrers Tochter) I 7. abgebrannt Adj. 'wessen Haus durch Feuers­ brunst zerstört ist' (z. B. 1587 Theatrum diaboloramII167c „Abgebrante, und die durch Wolckcnbrüche und WasserSnoht schaden gelitten, seyn die gar her ihrer nicht wenig gewesen"); dann int 30jLhr. Krieg in die Soldatensprache über­ gegangen als 'verarmt' (Moscherosch 1640 S. 314 „Underwegs stiesse uns auff ein gut Gesell, den ich wol kante, der beklagte sich, daß er abgebrant war, da- ist nach der Feldsprach so viel als daß er umb alles kommen und erarmet war, daß er alle- zugesetzt und Verlohren hatte"; vgl. Rotwelsch I 155); schließlich am Ende des 18. Jh. studentisch geworden (Goethe, Dicht, u. Wahrh. 8. Buch S. 169 „er lehnte das Dar­ lehen ab und gab mit einiger Schalkheit zu ver­ stehen, daß er nicht so abgebrannt sei, als er auSsehen möchte"). Dgl. Brandbrief. abgefeimt s. Feim. abgeschmackt Adj. (übertr.) gebucht seit Duez 1664; durch das 18. Jh. geläufig; z.B. Köhler 1734 Einleitung zur deutschen Poesie S. 4; frühester Beleg Schottel 1663 Haubtsprache S. 1219 „abgeschmakt und kindisch"; da­ für ältere Lautform abgeschmack z. B. Grim­ melshausen 1669 Simplieissimus S. 59. Bielleicht Umformung für mhd. ä-smec 'geschmack­ los'. Abgott M. mhd. ahd. abgot N. 'Abgott, Götzenbild'; man beachte die Bewahrung des älteren Genus von Gott bis ins Mhd.; vgl. got. afgufrs 'gottlos' (Ggs. zu gagü^a 'fromm'); also Abgott (nnl. afgod) eigtl. 'Mißgott, fal­ scher Gott', s. Aberwitz. Abgrund M. mhd. abgrunt M. meist abgründe N. - ahd. abgrunti N. 'Abgrund' eigtl. 'herabgehender Grund'; vgl. nnl. afgrond, got. afgrondijia F. 'Abgrund'.

abhanden (kommen) Stieler 1691: wohl eine junge Nachbildung zu älterem vorhanden; im 16/17. Jh. dafür vielfach von Abhänden kommen. Abhang M. erst frühnhd. z. B. Schedel-Mt 1500 Buch d. Chroniken S. 71b, aber erst im 18. Jh. durchgedrungen z. B. Haller 1721 Alpen Str. 35 (noch beanstandet von Schönaich 1754 Neolog. Wb. S. 3); seit Heynatz 1796 ge­ bucht. Sinnverwandt südwestdeutsch Halde und bair.-ostfränk. Leite; dichterisch seit Klopstock Hang. abhold Adj. seit dem 15. Jh. in Oberdeutschland bezeugt und von Maaler 1561 (auch Frisch 1741) verzeichnet; den älteren mb. Schrift­

3

abschätzig

stellern wie Luther fremd, ist es erst seit 1750 Literaturwort (noch Heynatz 1775 Handbuch 181 bevorzugt abgeneigt). Abhülfe F. eine Wortbildung vom Beginn des 19. Jh.; feit Campe 1807 gebucht, aber von Stieler 1691 bis auf Adelung nicht ver­ zeichnet noch belegt. ablaug Adj. im Beginn des 17. Jh. nach lat. oblonguS gebildet und seit Frisch 1741 ge­ bucht (noch nicht bei Stieler 1691). Belege aus Kepler 1616 gibt Götze 1919 Keplers Deutsch 14. Ablaß M. mhd. äblä^ M. ahd. LbUtz N. 'Ablaß, Erlaß, Bergebung' - got. Mlets M. 'Erlaß, Bergebung' zu afMtan 'erlassen, vcrgeben', ahd. obll^an. Ablaut M. zuerst bei I. P. Zweigel 1568 Formularbuch 3b ; bei Schottelius 1673 Bellum gramm. mehrfach vom ungleichmäßigen Lauf der starken Verba, als herabsetzende Bildung wie Abschaum. Bon I. Grimm 1819 D. Gramm. 1, 10 für den gesetzmäß. Wechsel des Wurzelvokals dieser Verba: Leser 1914 Zs. f. d. Worts. 15, 28; Schoppe 1923 Germ.-rom. Monatsschr. 11, 184. abmergeln s. auSmergeln. abmurksen Ztw. ein durch das 19. Jh. langsam in die Höhe kommendes Wort, das zufrühst um 1800 (in student. Literatirr) bezeugt ist. Literaturbelege fehlen noch im 18. Jh. In den mb. Munbarten mit mannigfaltigen Bebeutungen bezeugt: murksen 'herumarbei­ ten, herumschneiden, herumpfilschen'. Laut­ variante schwäb. abmorexeln Kurz 1855 Sonnenwirth 10 abrnurxeln. Verwandt mit nd. murken 'töten*. Abort M. Euphemismus für 'Abtritt' (s^d.) ursprgl. allgemein mnd. afort 'abgelegener Ort'. Synonyma bei Popowitsch 1780 Mund­ arten 4. Abracadabra M. (z. B. Loß, Idyllen 66) ein bes. auf Amuletten gebrauchtes Zauberwort votl Nekromanten und Quacksalbern des 16. Jh.; bei Thürneysser 1583 Onomast. 181 gebucht und bei Spangenberg 1594 Adelspiegel II36ßb belegt: ein Wort des späten Mittellateins (Ducange), zufrühst bezeugt im 3. Jh. u. Chr. bei Quintus Serenus Sammonieus Kap. 52. abrüsten Ztw. (Abrüstung F.) Verdeut­ schung für frz. dösarmer, die 1866 üblich ger worden ist (Sanders 1871 Fremdwb. I, XIII), aber früher schon bezeugt in der Bedeutung 'ein Gerüst abbrechen'. Abschach N. in Lessings Nathan II 1; nach Selenus 1616 das Schach, oder Königsspiel 111 'Abzugsschach'; schon mhd. abschäch. Vgl. von Bahder Beitr. 22, 522. abschätzig ein oberd. Adj. (wozu sich im älteren Bair. die gleichgebildeten hoch- und ring-

Abseite

4

Achat

schätzig finden); es ist Dialektwort in Bayern,, M. = nnl. abt (mnl. abbet), ags. abbod Schwaben und der Schweiz. In der Schweiz ist (mit auffälligem d) und jünger abbot engl. eS seit dem 16. Jh. bezeugt (z. B. Züricherlabbot 'Abs: mit geänderter Betonung in ahd. Bibel 1648 1. Samuel. 16, 9; Hottinger 1666 j Zeit entlehnt aus spLtlat. abbät-e(m) (N. Sg. Wandersmann; Dentzler 1697 Clav. Ling. Lat.), abbas) 'Abt' = ital. ab&te, frz. abb6, altir. abb Da- von Frisch 1741 und Adelung 1793 noch All. abbaith. Daß bei Entlehnungen aus dem nicht, erst von Campe 1807 verzeichnete Wort Lat. nicht immer die Nominativform zugrunde war im 18. Jh. in Mittel- und Norddeutsch- gelegt wird, londern oft auch die Stammform land unverständlich nach Lessing im 16. Lite-, der obl. Kas., wird unter Kreuz gezeigt; wegen raturbrief; es ist durch Wieland, der es häufiger des in ahd. Zeit entlehnten lirchlichen Wort(z. D. Agathon II 213) gebraucht, literatutfühig I schätze- vgl. u. a. Mönch, Nonne, Papst, und bekannter geworden. «Priester, Propst. Das seit dem 4.JH.im Abseite F. mhd. apeite F. 'überwölbter! Kirchenlatein übliche Wort beruht^äuf spLtgr. Nebenraum in einer Kirche': vollsetymologische > &ßßa, Kauf•ep,- -p (auch westfäl.) als unverschobene Form mannsspr. 7. des Nd. z. B. in Lennep. Das zugrunde Aglei FM., nd. Ak(e)lei. Die Garten­ liegende *apa ist feit. (= lat. aqua 'Wasser', blume spätlat. aquilegia 'Wassersammlerin' got. atea 'Fluh'). (die Blütenblätter speichern Regenwasser auf) «ffe1 M. mhd. affe ahd. affo M. (dazu im ergibt mit der üblichen Entwicklung von qu Ahd. die Femininbildungen affa affin affinna mnl. acoleic, nnl. akolei, mnb. acoleie unb 'Affin') - anord. api, ags. apa engl. ape ahd. ag(a)leia, mhd. ag(e)leie, frühnhd. ag(e)ley: (daraus entlehnt ir. gäl. apa), asächs. apo 'Affe'. Björkman, Arch. f. n. Spr. 107, 376. Sachliche und sprachliche Gründe sprechen Agraffe F. 'Spange'. Ahd. kräpfo 'Haken' dafür, daß germ. apan- aus altruss. opica, (s. Krapfen) gelangt ins Nordfrz. Bon ihm altböhm. opice, als uraltes Lehnwort auf un­ gehen wallon. agrafer 'greifen' und afrz. agrapo bekanntem Handelsweg zu den Germanen kam; frz. agraf(f)e aus. Dies wird zurückentlehnt O. Schrader hält für möglich, daß das durch und erscheint zuerst als 'Häcklein an einem Hesychius bezeugte leit, dßpdva (für *äßßdva?) Juwel* bei Amaranthes 1715 Frauenzimmer'Affe' vor der ersten Lautversch. in- Germ, ler. 40. entlehnt ist. Jedenfalls ist es sicher, daß es kein Agstein M. s. Bernstein. Ahle F. mhd. Sie ahd. Lia F. 'Schuster­ gemeinidg. und auch kein westidg. Wort für Affe gegeben hat; so stammt mnl. simme ahle'. Dazu in gleicher Bedeutung die Ableitung aimminkei 'Affe' (daraus nnl. sim Bcharminkel) ahd. älunsa älansa F. (mit demselben Suffix druch alte Entlehnung aus lat. slmia *simiuncula wie Sense): eigtl. alesna (schweiz. älesne (anl. ♦eimmia aus lat. simia = frz. singe). — alse), woher entlehnt die roman. Sippe von S. auch Munaffe und Schlaraffe. span, alesna, ital. lesina, frz. al£ne 'Ahle'. Vgl. Asse' M. 'Tornister' neuerdings in der ags. ®1 und mit Kurzvokal eal (engl. auf den Soldatensprache, weil der Gaukler den Affen Orkneyinseln alison), anord. alr; nnl. aal eis, dithmarsch. eis 'Ahle'. Verwandt mit aind. LrL auf der Schulter tragt. Affekt M. im Anfang des 16. Jh. auf­ 'Pfriem, Ahle' und wohl auch mit lit. ^la, leit. tretend und von Simon Roth 1571 und Henisch Nens, preuß. ylo 'Ahle' (falls ein alter Ablaut 1616 verzeichnet: auS lat. affectus (frühe Be­ ei: i angenommen werden darf). In Tveutschlege: 1526 in der Polit. Kotrespond. von Straß­ land sind noch Säule und Pfriem als Syn­ burg I 263; Seb. Francks Übersetzung von onyma zu vergleichen (auch Ort, österreich. Schusterörtel). Von älteren Lexikographen Erasmus' Lob der Thorheit 100b). kennen Frisius 1541, Erasm. AlberuS 1540 Affolter M. 'Apfelbarrm' unter Apfel. After M. mhd. after ahd. aftaro M. 'Podex' und Maaler 1561 Ahle nicht. Ahn M. mhd. ane (umgelautete Nebenform eifltl. 'der Hintere' zu mhd. after ahd. aftar Adj. 'hinter, nachfolgend'; dazu got. aftana yne) ahd. ano M. 'Großvater*; dazu diminutiv 'von hinten', ags. ®fter engl. after 'nach' (ndd. alem. Ähni M. 'Großvater' und nnl. aanheer nnl. achter), got. aftra 'zurück, wiederum'. Ver- 'Ahnherr'. Ferner Ahne F. mhd. ane ahd. ana »vandtschaft mit got. afar 'hinter' und der unter F. 'Großmutter'. Die Sippe ist spezifisch deutsa-', aber behandelten Sippe steht fest. — After- den übrigen germ. Dialekten fremd (doch vgl. iii Zusammensetzungen eigtl. 'nach', woraus der anord. Ali =3 ags. Onela und got. Anila als Begriff des 'Unechten, Schlechten'; vgl. mhd. Eigennamen); vgl. auch die zugehörige eigtl. Außerhalb des afterspräche 'Nachrede, Afterrede' — after- diminutive Bildung Enkel. wort 'Verleumdung'; die altere Bedeutung Germ, stellen sich als urverwandt hinzu lat. 'nach, hinter' bewahren nhd. Aftermiete, anus 'alte Frau', altpreuß. ane 'Großmutter', -muse, -rede. Beachte noch Afterdarm lit. anyta 'Schwiegermutter', wohl arrch gr. über die BeGryphius, Horribil. Vorrede S. 6; schwab. (Hesych) dwiq 'Großmutter*,

ahnden

8

deutung von Ahn s. Großmutter. Die Bedeutung 'Vorfahren' wird für Ahnen zu­ erst im Nd. (z. B. in Pommern) bezeugt (Be­ lege: Gröben 1694 Orient. Reisebeschr. 10. 34; WeichmannS*Poesie der Niedersachsen 1725 I 17. 246; H 62. 192; IV 367) und wird um 1750 schriftsprachlich. ahnden* Ztw. 'strafen' mhd. anden ahd. antön anadön 'strafen, rügen' zu ahd. ante anado M. 'widerfahrene Kränkung, verbitterte- Gefühl darüber, Zorn'; entsprechend asächs. ando 'Auf­ geregtheit, Zorn', ags. anda oneöa 'Eifer, Ärger, Haß', wozu andian 'eifersüchtig sein'. Da­ zu bewahrt da- Got. die zugrunde liegende Wz. an 'hauchen, atmen, schnauben' in us-anan 'sterben'; vgl. anord. ande (daraus schott. aynd) 'Atem, Geist' —