175 104 99MB
German Pages 394 [396] Year 2022
ENTOMOLOGISCHE ABHANDLUNGEN Herausgegeben vom STAATLICHEN
MUSEUM
FÜR
Bd. 42
TIERKUNDE
IN
DRESDEN
U.Tlt»
250 Jahre STAATLICHES MUSEUM FÜR TIERKUNDE DRESDEN
1728-1978
In Kommission AKADEMISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT GEEST & PORTIG K.-G. LEIPZIG
S t a a t l i c h e s M u s e u m f ü r T i e r k u n d e in D D R - 8 0 1 Dresden, Augustusstraße 2
Dresden
ABHANDLUNGEN UND BERICHTE AUS DEM STAATLICHEN MUSEUM FÜR TIERKUNDE IN DRESDEN Verantwortlicher Redakteur: Dr. RAINER EMMRICH Redaktioneller Beirat: Dr. ALFRED FEILER - Dr. ROLF HERTEL Dipl.-Biol. RÜDIGER KRAUSE - Dipl.-Biol. FRITZ JÜRGEN OBST
Hinweise für unsere Autoren Die Publikationen des Staatlichen Museums für Tierkunde in Dresden dienen der Veröffentlichung von Arbeiten aus dem Museum sowie solchen, die ganz oder teilweise Material des Museums behandeln oder über Materialien berichten, von denen Belegstücke in die Sammlung des Museums kommen. Die Arbeiten sollen eine Thematik aus den Wissensgebieten Taxonomie, Phylogenie, Evolution, Morphologie, Anatomie, Biologie, Ökologie, Faunistik, Zoogeographie sowie den fachbezogenen Museumswissenschaften beinhalten. Arbeiten anderer Wissensgebiete sowie biographisch oder methodisch orientierte Arbeiten können aufgenommen werden, sofern sie zur Kenntnis der genannten Gebiete beitragen. Es werden nur Originalarbeiten veröffentlicht, die weder ganz noch teilweise bereits an anderer Stelle erschienen sind. Publikationen über Tiermaterial vom Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik werden vorrangig behandelt. Für Inhalt, sprachliche Gestaltung sowie Beachtung einer eventuellen Veröffentlichungsgenehmigung ihrer Arbeiten sind die Autoren selbst verantwortlich. Eine redaktionelle Bearbeitung der Manuskripte behält sich der Herausgeber vor. Die Autoren erhalten eine Eingangsbestätigung oder umfassendere Nachricht über die eingesandten Manuskripte. Nach Veröffentlichung ihrer Arbeiten erhalten die Autoren unentgeltlich 100 Sonderdrucke zugesandt; bei Veröffentlichungen, welche mehr als 200 Seiten umfassen, nur 50 Sonderdrucke. Von in den „Faunistischen Abhandlungen" erscheinenden Kurzmitteilungen werden 10 Belegexemplare ausgegeben. Diese Zahlen können aus technischen Gründen auch bei Veröffentlichungen von zwei oder mehr Autoren nicht erhöht werden. Die Manuskripte können in deutscher, englischer oder französischer Sprache abgefaßt sein. Jede Arbeit (ausgenommen die für die „Reichenbachia" vorgesehenen Veröffentlichungen) muß eine kurze Zusammenfassung in der zur Abfassung des Manuskriptes verwendeten Sprache enthalten. Diese Zusammenfassung wird einschließlich des Titels der Arbeit bei deutschsprachigen Manuskripten in das Englische, bei fremdsprachigen Manuskripten in das Deutsche übertragen. Es ist erwünscht, daß die Autoren diese Übertragung selbst vornehmen. Eine Rezension eingesandter Monographien wird auf Wunsch gern vorgenommen. Spezielle Richtlinien über Manuskriptgestaltung, Ausführung der Illustrationen und Korrekturgang der Publikationen können auf Anforderung vom Herausgeber bezogen werden.
ENTOMOLOGISCHE ABHANDLUNGEN Herausgegeben vom STAATLICHEN
MUSEUM
FÜR
TIERKUNDE
IN
DRESDEN
Band 42 1978
250 Jahre STAATLICHES MUSEUM FÜR TIERKUNDE DRESDEN 1728-1978
In Kommission A K A D E M I S C H E V E R L A G S G E S E L L S C H A F T G E E S T & P O R T I G K.-G. LEIPZIG
11
Inhalt:
Nr.
Inhaltsverzeichnis Neue Namen, Synonyme und Kombinationen HERTEL, R.: Das Staatliche Museum für Tierkunde Dresden und seine Publikationen
Seiten II-III III V—VIII
ALLGEMEINES GRÄMER, R. : Über J . G. Fischer von Waldheim und seine Coleopterensammlung im Staatlichen Museum für Tierkunde Dresden. On J . G. Fischer von Waldheim and his Collection of Coleoptera in the Staatliches Museum fuer Tierkunde Dresden.
(6)
295-300
(3)
211-249
(2)
203-210
(5)
275-293
(1)
1-201
(4)
251-274
ARACHNIDA HOMOPTERA/COLEOPTERA HIEBSCH, H„ R. EMMRICH u. R. KRAUSE: Zur Fauna einiger Arthropodengruppen des Flächennaturdenkmals „Saugartenmoor" in der Dresdener Heide (Arachnida: Araneae et Opiliones; Homoptera: Cicadelloidea et Psylloidea,Coleoptera: Carabi dae, Chrysomelidae et Curculionidae). 3 Fotos, 2 Diagr. u. 5 Tab. To the Fauna of some Arthropod Croups of the Small Nature Reserve „Saugartenmoor" in the Dresdener Heide. HOMOPTERA EMMRICH, R.: Das Typen-Material der Zikaden (Homoptera, Auchenorrhyncha) des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden. IV. Teil: Cicadoidea. The Types of Leafhoppers ( H o m o p t e r a , Auchenorrhyncha) the Staatliches Museum fuer Tierkunde Dresden.
in
EMMRICH, R. : Zur Kenntnis der Blattflohfauna der Sächsischen Schweiz ( H o m o p t e r a , Psylloidea). Arbeiten zur Fauna der Sächsischen Schweiz (Nr. 12). 1 Karte, 2 Tab. To the Knowledge of Psyllid Fauna in Saxcn Switzerland. COLEOPTERA KRAUSE, R.: Untersuchungen zur Biotopbindung bei Rüsselkäfern der Sächsischen Schweiz ( C o l e o p t e r a , Curculionidae). Arbeiten zur Fauna der Sächsischen Schweiz (Nr. 11). 1 Karte, 24 Fotos, 30 Diagr. u. 30 Tab. Investigations on the Curculionids of Saechsische Schweiz and Their Connections to the Biotopes. NÜSSLER, H.: Verzeichnis der Typen der Rüsselkäfer des Staatlichen Museums für Tierkunde Dresden (I) (Coleoptera, Curculionidae). List of Type-Specimens of Curculionidae Museum fuer Tierkunde Dresden.
in the
Staatliches
III Nr.
Seiten
WITSACK, W. u. R. K R A U S E : Zur Verbreitung und Ökologie der Cantharoidea in der Hinteren Sächsischen Schweiz (Coleoptera.Lycidae, Lampyridae, Cantharidae, Dasytidae, Malachiidae). Arbeiten zur Fauna der Sächsischen Schweiz (Nr. 13). 3 Tab. On Distribution and Ecology of Cantharoid Beetles in Saxon Switzerland. PODANY, C.: Studien über Callichromini orientalischen Region (IV) (Coleoptera, 16 Fotos. Studies on the Callichromini gion (IV).
der palaearktischen Cerambycidae).
(7)
301-314
(11)
363-381
(8)
315-344
(9)
345-353
(10)
355-361
und
of Palaearctic and Oriental Re-
HYMENOPTEKA ECK, R.: Biometrische Untersuchungen zur Klärung der Artunterschiede bei sozialen Faltenwespen (Hymenoptera, Vespinae). 11 Abb., 7 Tab. Biometrie Investigations to Clear up Species Social Wasps.
Differences
of
ECK, R . : Auswirkungen des Wirtswechsels auf Größe, Proportionen und Färbung bei Rhopaücus tutela Walk. (Hymenoptera, Chalcidoidea, Pteromalidae). 4 Abb., 2 T a b . Results of Host Change upon Size, Body Proportions, and Pigmentation at Rhopalicus tutela Walk. MUCHE, W. I I . : Beitrag zur Kenntnis der Insektenfauna Mittelasiens (Hymenoptera, Tenthredinidae; Coleoptera, AUeculidae et Rhipiphoridae). 12 Fig. Contribution to Knowledge of Insect Fauna of Central Asia.
Neue Namen, Synonyme und Kombinationen COLEOPTERA AUeculidae Omophius
lindti
sp. n„ p. 3 5 8 : M U C H E
Cerambvcidae Falsoipothalia gen. n„ p. 367 - Falsoipothalia eJegans ( F I S H E R , 1935) comb. n„ p. 3 6 8 : PODANY Ipothalia bieoior sp. n., p. 377 - I. mixta sp. n., p. 380 - I. similis sp. n., p. 380 — I. metallica sp. n„ p. 381 : PODANY Osphranteria richteri HEYROVSKY, 1959, syn. n. zu O. lata PIC, 1956, p. 366: P O D A N Y HYMENOPTERA Tenthredinidae Nematus salicmus sp. n„ p. 3 5 5 : M U C H E Rhogogastcr bactriana lindti ssp. n„ p. 3 5 7 : M U C H E
IV
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden
Band 42
1978
Verantwortlicher Redakteur: Dr. RAINER EMMRICH Staatliches Museum für Tierkunde Dresden DDR - 801 Dresden, Augustusstraße 2
Genehmigt: Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium f ü r Kultur, unter Nr. 105/13/78 Klischees: Graphischer Großbetrieb „Völkerfreundschaft" Dresden Satz u. Druck: Graphische Werkstätten Zittau-Görlitz, Betrieb VII Oberlausitzdruck Großschönau III-28-2
V
Das Staatliche Museum für Tierkunde Dresden und seine Publikationen Im J a h r e des 250jährigen selbständigen Bestehens des Staatlichen Museums f ü r Tierkunde Dresden existieren die wissenschaftlichen Publikationen dieses Hauses 103 J a h r e und können damit auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken. Alle Höhen und Tiefen der Entwicklung des Museums prägen sich in der Schriftenreihe aus. Die meisten der in dieser Zeit, also seit 1875 e r w o r b e n e n w e r t v o l l e r e n Sammlungen und Einzelobjekte, die durchgeführten Expeditionen und einige nicht weniger interessante technische Neuerungen fanden in diesen Bänden ihren Niederschlag. Die Situation des Museums hätte schon in der Mitte des 19. J a h r h u n d e r t s zur Gründung einer eigenen Zeitschrift f ü h r e n können. Während des Maiaufstandes in Dresden im J a h r e 1849 w u r d e aber der Teil des Zwingers, in dem sich das „Naturhistorische Museum" (das Botanik, Mineralogie und Zoologie noch vereinte) befand, zerstört. Dem damaligen Direktor Heinrich Gottlieb Ludwig REICHENBACH gelang es nur mit g r ö ß t e r Anstrengung, den v o n Grund auf nötigen W i e d e r a u f b a u des Museums durchzusetzen. Ihm ist ü b e r h a u p t die w e i t e r e Existenz des Museums zu danken, bestanden doch bei der sächsischen Regierung Vorstellungen, v o n der kostspieligen Rekonstruktion der naturhistorischen Sammlungen abzusehen. So konnte in dieser Periode aus der Not der Situation heraus die herangereifte und notwendig gewordene Gründung einer Museumszeitschrift noch nicht verwirklicht werden. Der Nachfolger REICHENBACHs, der Arzt, Naturkundler und Forschungsreisende Adolph Bernhard MEYER, hatte das Glück, in einer wirtschaftlich weitaus günstigeren Zeit sein A m t antreten zu können. Er begann, das Museum mit einer Großzügigkeit auszubauen, die es, wie S t e w a r t CULIN 1898 in der „Philadelphia Press" schrieb, zu „the model museum of the world" machte und MEYER „as one of the f o r e m o s t museum administrators in Europe" auswiesen. MEYER hatte, auch aus Gründen seiner persönlichen Repräsentation, das Bestreben, die wissenschaftliche Bearbeitung seiner Expeditionsergebnisse, insbesondere aus Neuguinea, nicht in vielen Zeitschriften verstreut, sondern in einer Zeitschrift konzentriert zu veröffentlichen. Da ein großer Teil seiner Sammlungen v o n ihm an das Dresdener Museum v e r k a u f t wurde, bot sich ihm so die Begründung f ü r die Schaffung einer museumseigenen Publikation, die neben zoologischen Themen auch ethnographische und anthropologische beinhalten sollte, denn MEYER hatte auf der Basis seiner Sammlungen im Museum entsprechende Abteilungen gegründet (bis 1945 w a r e n Zoologie und Ethnographie in Dresden in einem M u s e u m s k o m p l e x vereint). Die ersten zwei Bände der „zwanglos periodischen" „Mittheilungen aus dem K. Zoologischen Museum zu Dresden" im Verlag R. Zahn in Dresden (Bd. 2 bei Wilhelm Baensch in Dresden) beinhalten daher auch vorwiegend Arbeiten über MEYERsche Sammlungen aus beiden Fachgebieten. Die Zoologie w u r d e v o n MEYER, Th. KIRSCH, Th. W. VON BISCHOFF und W. MARSHALL v e r t r e t e n . Die Umbenennung des Museums und die A u f n a h m e technischer Berichte f ü h r t e schon 1886 zu einer Titeländerung: „Abhandlungen und Berichte des Königl. Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums zu Dresden" im Verlag v o n R. Friedländer u. Sohn in Berlin. In diesem Band berichtet MEYER über die v o n ihm zusammen mit der Dresdener Firma August Kühnscherf u. Söhne entwickelten feuer- und staubsicheren eisernen Sammlungs- und Ausstellungsmöbel, die auch v o n vielen europäischen Museen, w i e in Wien, Prag, Berlin, St. Petersburg und in N o r d a m e r i k a in Washington benutzt wurden. Auch der 3. Jahresbericht der ornithologischen Beobachtungsstationen in Sachsen, eine bahnbrechende Einrichtung v o n MEYER und F. HELM, ist im 2. Band zu finden. Die Zeitschrift w u r d e mit sehr qualitätvollen Lichtdrucken, Lithographien und Strichätzungen ausgestattet, zum Teil sogar in vorzüglicher Kolorierung. Neben vielen Beschreibungen v o n Coleopteren durch Th. KIRSCH finden w i r auch die Neubeschreibungen MEYERs und L. W. WIGLESWORTH' v o n Vögeln aus den Ausbeuten MEYERs und der V e t t e r n SARASIN. Besonders die v o n MEYER neu beschriebenen Paradiesvögel sind in guten Farbtafeln wiedergegeben.
VI
Der 8. Band erschien als F e s t b a n d anläßlich des 25jährigen D i r e k t o r e n - J u b i l ä u m s v o n A. B. MEYER, h e r a u s g e g e b e n v o n K. M. HELLER. Die Ergebnisse d e r MEYERschen Stud i e n r e i s e n d u r c h M u s e e n in N o r d a m e r i k a und E u r o p a , die e r im A u f t r a g e des sächsischen S t a a t e s u n t e r n o m m e n h a t t e , w u r d e n in d e n B ä n d e n 9 u n d 10 v e r ö f f e n t l i c h t . Bei diesen Reisen sollten v o r allem F r a g e n d e r Sicherung d e r m u s e a l e n B e s t ä n d e v o r F c u e r s g e f a h r u n t e r s u c h t w e r d e n . — E b e n f a l l s hier b e s c h r i e b e n w u r d e n die b e i d e n Aepyornis-Eier, die hier als ein Beispiel d e r w ä h r e n d MEYERs A m t s p e r i o d e e r w o r b e n e n K o s t b a r k e i t e n s t e h e n sollen. Zwischen 1903 u n d 1907 t r a t nun eine m e h r j ä h r i g e P a u s e ein, die d u r c h den Abgang A. B. MEYERs u n d ein f o l g e n d e s I n t e r r e g n u m b e d i n g t w a r , bis d e r N a c h f o l g e r Arnold JACOBI d e n 11. Band im J a h r e 1907 h e r a u s g e b e n k o n n t e , j e t z t im Verlag B. G. T e u b n e r in Leipzig. Die im V o r w o r t zu d i e s e m Band a u s g e s p r o c h e n e Absicht, j e d e s J a h r einen Band e r s c h e i n e n zu lassen (gegenüber d e m v o r h e r i g e n z w e i j ä h r i g e n R h y t h m u s ) , w a r jedoch nicht lange d u r c h z u f ü h r e n , da finanzielle Sorgen u n d schließlich Krieg u n d f o l g e n d e Inflation d e m e n t g e g e n s t a n d e n . Die B ä n d e 13 und 14 d i e n t e n d e r P u b l i k a t i o n der ca. 5000 Zoologica u n d 1500 E t h n o g r a phica, die O t t o S C H L A G I N H A U F E N von seiner im A u f t r a g e des M u s e u m s nach N e u guinea d u r c h g e f ü h r t e n S a m m e l r e i s e m i t g e b r a c h t h a t t e . Gleichfalls p u b l i z i e r t e JACOBI ü b e r die nach seinen I d e e n v o n d e n P r ä p a r a t o r e n GEISLER u n d SCHWARZE h e r g e s t e l l t e n Modelle v o n W a l t i e r e n , die s e h r g r o ß e P o p u l a r i t ä t e r r e i c h t e n u n d in „Brehms Tierleben" v o n O. ZUR STRASSEN auch als Vorlage f ü r die I l l u s t r a t i o n in d e m e n t s p r e c h e n d e n Kapitel b e n u t z t w u r d e n . Die B ä n d e 15 u n d 16 b r a c h t e n P u b l i k a t i o n e n ü b e r die O s t a s i e n a u s b e u t e d e r W a l t e r S T Ö T Z N E R s c h e n E x p e d i t i o n v o n JACOBI, WEIGOLD, K L E I N S C H M I D T , R E N S C H , STRES E M A N N u n d REISER ü b e r Vögel u n d Säugetiere. Eine A r b e i t v o n W. MEISE ü b e r die Vogelwelt d e r M a n d s c h u r e i , b a s i e r e n d auf 2400 Vogelbälgen u n d 116 Eiern d e r STÖTZN E R - A u s b e u t e , schließt f ü r einige J a h r e die Reihe d e r zoologischen V e r ö f f e n t l i c h u n g e n ab, bis 1937 e r s c h e i n e n n u r e t h n o g r a p h i s c h e Beiträge. Die U r s a c h e h i e r z u w a r w o h l im e r n e u t e n Wechsel d e r L e i t u n g des M u s e u m s u n d d u r c h den U m z u g aus d e m D r e s d e n e r Zwinger in das G e b ä u d e in d e r O s t r a a l l e e 15 zu suchen. 1939 erschien d a n n mit Band 20, jetzt bei d e r A k a d e m i s c h e n V e r l a g s g e s e l l s c h a f t m. b. H. in Leipzig im Verlag, d e r v o m D i r e k t o r H a n s K U M M E R L Ö W E h e r a u s g e g e b e n e v o r l ä u f i g letzte Band mit einer Revision d e r Acridiinae v o n K. G Ü N T H E R . D a m i t w a r v o r e r s t d e m Erscheinen d e r Zeitschrift eine G r e n z e gesetzt, da d u r c h Krieg u n d s c h w e r e Nachkriegsjahre, die die Z e r s t ö r u n g u n d d e n m ü h e v o l l e n W i e d e r a u f b a u des M u s e u m s u m f a ß t e n , v o r e r s t k e i n e Möglichkeit f ü r die H e r a u s g a b e einer w i s s e n s c h a f t l i c h e n Z e i t s c h r i f t b e s t a n d . Im J a h r e 1953 gelang es R o b e r t REICHERT, d e m v e r d i e n s t v o l l e n Leiter des M u s e u m s in den J a h r e n des W i e d e r b e g i n n e n s , d e n Band 21 (bis h e u t e in K o m m i s s i o n bei d e r A k a d e m i schen V e r l a g s g e s e l l s c h a f t Geest & Portig K.-G. in Leipzig) h e r a u s z u b r i n g e n . Die e r s t e n B ä n d e w u r d e n in e i n e r kleinen, f ü r d e n Buchdruck gar nicht e i n g e r i c h t e t e n D r u c k e r e i in D r e s d e n h e r g e s t e l l t . Erst a b i960 k o n n t e n l e i s t u n g s f ä h i g e r e Druckereib e t r i e b e , z u n ä c h s t in R a d e b e r g u n d B i s c h o f s w e r d a , s p ä t e r in Zittau, Bautzen, N e u g e r s d o r f und G r o ß s c h ö n a u g e w o n n e n w e r d e n , die Satz u n d Druck d e r P u b l i k a t i o n s r e i h e n ü b e r n a h m e n (alle d a r ü b e r h i n a u s nötigen A r b e i t e n w u r d e n b z w . w e r d e n an u n s e r e m M u s e u m d u r c h g e f ü h r t ) . Relativ h o h e r S c h w i e r i g k e i t s g r a d des Schriftsatzes, h o h e r I l l u s t r a t i o n s a n t e i l sowie die v e r h ä l t n i s m ä ß i g k l e i n e n A u f l a g e n f ü h r t e n (bis in die G e g e n w a r t ) zu m a n c h e r k o m p l i z i e r t e n Situation im H e r s t e l l u n g s g a n g u n d d a m i t z u r e n t s p r e c h e n d e n B e l a s t u n g der r e d a k t i o n e l l e n B e t r e u e r , b e d i n g t auch d u r c h die im L a u f e d e r Zeit z w a n g s w e i s e nötig g e w o r d e n e n Wechsel d e r D r u c k e r e i e n , v o n d e n e n auf G r u n d des U m f a n g s in d e r Regel m e h r e r e B e t r i e b e parallel a n d e r H e r s t e l l u n g u n s e r e r P u b l i k a t i o n e n beteiligt sind. D a ß w i r u n s e r e Reihen seit d e n letzten J a h r e n im u n v e r ä n d e r t e n U m f a n g w e i t e r f ü h r e n k o n n ten, v e r d a n k e n w i r wesentlich d e m E n t g e g e n k o m m e n u n d d e r v e r s t ä n d n i s v o l l e n U n t e r s t ü t z u n g seitens des Betriebsteiles O b e r l a u s i t z d r u c k G r o ß s c h ö n a u (Graphische W e r k s t ä t ten Zittau-Görlitz) u n d seines k l e i n e n M i t a r b e i t e r k r e i s e s , w o sich d e r ü b e r w i e g e n d e Teil u n s e r e r P u b l i k a t i o n e n (u. a. b e i d e J u b i l ä u m s b ä n d e ) h e u t e in d e r F e r t i g u n g b e f i n d e t .
VII Seit 1957 f u n g i e r t e d e r D i r e k t o r W i l h e l m G Ö T Z als H e r a u s g e b e r , der sich in den f o l g e n den Jahren ausgesprochen intensiv dieser A r b e i t w i d m e t e . U n t e r seiner L e i t u n g w u r d e n die „ A b h a n d l u n g e n und Berichte" seit 1961 m i t Band 26 in z w e i Reihen ( „ Z o o l o g i s c h e A b handlungen" und „ E n t o m o l o g i s c h e A b h a n d l u n g e n " ) a u f g e t e i l t , die parallel die Bandzählung w e i t e r f ü h r e n . Seit 1962 läuft eine dritte Reihe, die „Reichenbachia", b e n a n n t nach d e m eingangs e r w ä h n t e n D i r e k t o r des Museums, die speziell der e n t o m o l o g i s c h e n T a x o n o m i e dient und bis heute 16 Bände umfaßt. 1963 begann die Reihe „Faunistische A b h a n d lungen", die zuerst nur e n t o m o l o g i s c h e B e i t r ä g e brachte, seit 1976 a b e r auch W i r b e l t i e r e m i t berücksichtigt. V o n ihr erschienen bisher sechs Bände. Die f ü n f t e Reihe „ M a l a k o l o gische A b h a n d l u n g e n " w u r d e 1964 eingerichtet und zählt bisher f ü n f Bände. Der wesentlich e r w e i t e r t e U m f a n g der „ A b h a n d l u n g e n " , v o n denen insgesamt seit 1953 66 Bände (gegen 20 Bände v o n 1875 bis 1939) erschienen, hatte natürlich zur F o l g e , daß die Zeitschriften in g r ö ß e r e m M a ß e auch v o n a u ß e n s t e h e n d e n Wissenschaftlern zur Publikation ihrer Forschungsergebnisse benutzt w e r d e n . N a c h d e m A b g a n g v o n W . G Ö T Z w u r d e n v o n d e m N a c h f o l g e r im D i r e k t o r e n a m t R o l f H E R T E L die S u p p l e m e n t b ä n d e zu den „ Z o o l o g i s c h e n A b h a n d l u n g e n " und „ E n t o m o l o g i schen A b h a n d l u n g e n " e i n g e f ü h r t , v o n denen bislang sieben erschienen sind, und die umfangreiche A r b e i t e n v e r ö f f e n t l i c h e n , w i e z. B. die drei Bände v o n E. W A G N E R ü b e r die M i r i d e n des M i t t e l m e e r r a u m e s mit insgesamt 1388 Seiten (ein N a c h t r a g hierzu, e b e n f a l l s als Supplementband, steht unmittelbar v o r d e m Erscheinen). Seit 1965 zählt nicht m e h r d e r j e w e i l i g e D i r e k t o r als H e r a u s g e b e r , sondern das Staatliche Museum f ü r T i e r k u n d e D r e s d e n als Institution. Die Leitung der R e d a k t i o n lag v o n 1965 bis 1972 in den H ä n d e n v o n R ü d i g e r K R A U S E , seit 1973 in d e n e n v o n R a i n e r E M M R I C H . Beide M i t a r b e i t e r haben die stets a n f a l l e n d e n P r o b l e m e d e r Z u s a m m e n a r b e i t m i t den A u t o r e n , den Druckereien und d e m V e r l a g s o w i e die starke zeitliche Belastung, die sie ständig zur H i n t a n s e t z u n g e i g e n e r wissenschaftlicher A r b e i t zugunsten d e r P u b l i k a t i o n e n anderer K o l l e g e n z w a n g e n , mit a n e r k e n n e n s w e r t e r Bereitschaft g e t r a g e n . Die H e r a u s g a b e der fünf Schriftenreihen und d e r S u p p l e m e n t b ä n d e in solchem U m f a n g w u r d e nur möglich, w e i l das (uns u n m i t t e l b a r v o r g e s e t z t e ) M i n i s t e r i u m f ü r H o c h - und Fachschulwesen der Deutschen D e m o k r a t i s c h e n R e p u b l i k mit V e r s t ä n d n i s und steter Unterstützung diese A r b e i t f ö r d e r t e . D e m M u s e u m aber e r m ö g l i c h t der w e l t w e i t e Literaturaustausch mit zur Z e i t 671 P a r t n e r n in 55 L ä n d e r n den A u f b a u und die stete E r w e i t e r u n g seiner B i b l i o t h e k s o w i e eine aktuelle I n f o r m a t i o n über den Stand der Erkenntnisse der Z o o l o g i e in der W e l t , eine unabdingbare F o r d e r u n g f ü r die wissenschaftliche und museale A r b e i t seiner W i s s e n s c h a f t l e r und T e c h n i k e r . N i c h t zuletzt unterstützt der jetzt ca. 45000 Bände und m e h r e r e Z e h n t a u s e n d e Sonderdrucke u m f a s s e n d e Bestand der Bibliothek durch den Anschluß an das n a t i o n a l e und internationale Literatur-Ausleihsystem auch v i e l e a n d e r e Institutionen und Wissenschaftler, w a s sich in der v e r h ä l t n i s m ä ß i g hohen Zahl der Benutzer d o k u m e n t i e r t . Die v o r l i e g e n d e n Jubiläumsbände der „ Z o o l o g i s c h e n A b h a n d l u n g e n " (Bd. 35) und der „ E n t o m o l o g i s c h e n A b h a n d l u n g e n " (Bd. 42) z e i g e n einen (durchaus nicht k o m p l e t t e n ) Querschnitt durch die g e g e n w ä r t i g e wissenschaftliche A r b e i t unseres M u s e u m s , e r g ä n z t durch einige Beiträge, die auf d e r Bearbeitung v o n M a t e r i a l des M u s e u m s fußen, o d e r v o n K o l l e gen, die in e n g e r K o o p e r a t i o n mit d e m M u s e u m stehen. D i e s e B e i t r ä g e stellen k e i n e „Sond e r a n f e r t i g u n g e n " anläßlich eines Jubiläums dar, sondern sind aus der l a u f e n d e n A r b e i t h e r a u s g e g r i f f e n e T h e m e n . Sie z e i g e n Beispiele s o w o h l d e r B e a r b e i t u n g des g l o b a l e n S a m m l u n g s m a t e r i a l e s als auch die v o n uns t r a d i t i o n e l l g e p f l e g t e Erforschung d e r heimischen T i e r w e l t und ihrer g e g e n w ä r t i g e n A s p e k t e . Sie z e i g e n a b e r auch die e n g e n Bindungen zu den A m a t e u r f o r s c h e r n , die durch unser M u s e u m U n t e r s t ü t z u n g f i n d e n und m i t den Ergebnissen ihrer A r b e i t r e g e l m ä ß i g in unseren P u b l i k a t i o n e n erscheinen. Auch diese K o n t a k t e zählen w i r zu unseren wichtigsten A r b e i t s a u f g a b e n . D e r nicht überschreitbare U m f a n g beider Bände hat es uns leider nicht e r m ö g l i c h t , m e h r der v o n uns sehr geschätzten B e i t r ä g e v o n Fachkollegen aus d e m In- und A u s l a n d mit
VIII
aufzunehmen. Wir glauben aber, daß die vorangegangenen und folgenden Bände beider Publikationsreihen sowie die zur Zeit in der Herstellung befindlichen Teile unserer übrigen drei Reihen „Reichenbachia" (Bd. 17), „Faunistische Abhandlungen" (Bd. 7) und „Malakologische Abhandlungen" (Bd. 6) ebenso diese vielfältigen freundschaftlichen Beziehungen demonstrieren. Wir werden uns auch weiterhin bemühen, mit unseren „Abhandlungen" den auf uns entfallenden Teil am weiteren Ausbau der zoologischen Wissenschaft mit bestem Wollen zu erfüllen.
Staatliches
Museum
Dr. ROLF HERTEL, Direktor
für Tierkunde
Dresden
ENTOMOLOGISCHE ABHANDLUNGEN S T A A T L I C H E S M U S E U M FÜR T I E R K U N D E IN D R E S D E N Band 42
Ausgegeben: 28. D e z e m b e r 1978
Nr. 1
Arbeiten zur Fauna der Sächsischen Schwciz (Nr. 11)
Untersuchungen zur Biotopbindung bei Rüsselkäfern der Sächsischen Schweiz (Coleoptera, Curculionidae) Mit 1 Karte, 24 Fotos, 30 Diagrammen und 30 Tabellen RÜDIGER K R A U S E * ) Dresden
Inhalt I. Einleitung II. Untersuchungsgebiet ( = UG) 1. Lage, Naturausstattung, Auswahl der Untersuchungsflächen ( = UF) 2. Schilderung der Untersuchungsflächen 3. Mikroklimatische Messungen III. Arbeitsmethoden 1. Fangmethoden IV. Curculionidenfauna 1. Liste der gefangenen Curculioniden-Arten (Tabelle 2) 2. Fangergebnisse auf den einzelnen U F 3. Zur Autökologie ausgewählter Arten a. Erörterungen und Vergleiche zur Autökologie ausgewählter Arten b. Erörterungen und Schlußfolgerungen zur Frage der Biotopbindung 4. Zur Phänologie der Arten 5. Synökologischer Vergleich der UF a. Zur Methodik der Auswertung b. Die Curculionidenfaunen der UF V. Erörterungen und Schlußfolgerungen VI. Zusammenfassung VII. Danksagung VIII. Literatur I.
S. S.
1 3 3 8 34 43 43 45 45
s. s. s. s. s. s. s. s. 62 s. 78 s. 78 s. 113 s. 118 s. 149 s. 149 s. 155 s. 180 s. 195 s. 197 s. 197
EINLEITUNG
In dieser Arbeit soll die Frage zu beantworten versucht werden, ob sich bei Rüsselkäfern Biotopbindung nachweisen läßt und durch welche F a k t o r e n diese bedingt sein kann. Für die Lösung bieten sich zwei Wege a n : 1. Experimentell-autökologische Untersuchungen zur Erfassung der ökologischen Potenz einzelner Arten und Überprüfung der Ergebnisse anhand der Verbreitung dieser Arten über die wichtigsten Biotope eines Gebietes bei gleichzeitiger Erfassung der für die Arten im Experiment erkannten existenzwichtigen F a k t o r e n b e r e i c h e in den einzelnen Biotopen.
*) Die v o r l i e g e n d e A r b e i t ist d i e ü b e r a r b e i t e t e F a s s u n g e i n e r D i s s e r t a t i o n g l e i c h e n T i t e l s u n t e r d e r B e t r e u u n g v o n P r o f . D r . H. J . M Ü L L E R , S e k t i o n B i o l o g i e - Ö k o l o g i e d e r F r i e d r i c h - S c h i l l e r - U n i v e r s i t ä t J e n a . D a s b e i d e n U n t e r s u c h u n g e n e i n g e b r a c h t e M a t e r i a l b e f i n d e t sich in d e n S a m m l u n g e n d e s S t a a t l i c h e n M u s e u m s f ü r T i e r k u n d e in D r e s d e n .
2
E n t o m . Abh. M u s . T i e r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . 1, 1978
2. Erfassung der gesamten Curculionidenfauna der wichtigsten Biotope eines Gebietes mit einheitlichen Fangmethoden, Überprüfung der Verbreitung der einzelnen Arten über die Biotope unter Berücksichtigung ihrer Häufigkeit an ihnen, woraus Schlußfolgerungen zu ihrer Autökologie möglich und Biotopbindungen sichtbar werden. Allein der zweite Weg war mir möglich. Um einigermaßen verläßliche Ergebnisse zu erhalten, waren zwei Aufgaben zu bewältigen : A. In einer natürlichen Landschaft mußten wenigstens die wichtigsten, charakteristischen Biotope nach Möglichkeit in ihren verschiedenen Straten untersucht werden. B. Die Biotope waren von Beginn bis Ende der normal möglichen Aktivität der Rüsselkäfer, also vom Frühling über den Sommer bis zum Herbst zu bearbeiten. Nur so kann geklärt werden, ob eine Art an bestimmte Biotope gebunden ist oder nicht, da hierbei auch biotop- oder stratenwechselnde Arten erfaßt werden können. Über den Artenbestand an Evertebraten, darunter auch Coleopteren, in bestimmten Biotopen oder Biotopgruppen gibt es inzwischen für den mitteleuropäischen Raum eine Anzahl von Arbeiten, unter denen ein hoher Anteil forst- oder agrar-ökologischen Inhalts vertreten ist. Eine Reihe von ihnen enthält Angaben über Curculioniden, und diese wurden soweit als möglich zum Vergleich mit den eigenen Beobachtungsergebnissen herangezogen (s. U. a. BONESS 1953, ECKSTEIN und BUTOWITSCH 1931, FEILER 1970, FRANZ 1950. FRENZEL 1936, KLEINSTEUBER 1969, KLESS 1961, KNOPF 1962, LEITINGERMICOL.ETZKY 1940, LOHMEYER und RABELER 1965, MEYER 1958, RABELER 1957, 1962, 1969, RENKEN 1956, SCHNELL 1955, SCHWENKE 1950, STEIN 1967, TISCHLER 1948, 1958). Besondere Bedeutung haben die Arbeiten STEINs (1968a, b, 1969, 1970a, b, c, 1971) zur Dynamik der Curculioniden, die bei der Frage nach Biotopbindung eine wichtige Rolle spielt. Auch in den Untersuchungen, die sich mit den Überwinterungsorten von Insekten befassen (BÄCHLI 1969, RENKEN 1956, SCHNELL 1955), ist die Dynamik der Arten ein entscheidender Faktor. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Arbeiten, die der Ökologie einzelner Arten unter unterschiedlichen Gesichtspunkten gewidmet (ANDERSEN 1934, CHRISTIANSEN und BAKKE 1968, EIDMANN 1964, GRIMM 1973, IOANNISIANI, BIRG und LAVROVA 1970, IOANNISIANI, LAVROVA und BIRG 1970, REZWANI und STEIN 1973, SCHAUERMANN 1973) und ebenfalls zu Vergleichen wertvoll sind. Dagegen kamen die meist recht beziehungslosen Angaben zur Ökologie einzelner Arten faunistischer Arbeiten nur ausnahmsweise zur Auswertung; deren Fülle zu übersehen und k r i t i s c h zu sichten war mir nicht möglich. Während der Pflanzenwuchs bei zoophagen Coleopteren nur mittelbar — durch die von ihm mitbestimmten abiotischen Faktoren und als Strukturelement — auf deren Verbreitung einwirkt, hat er auf die im wesentlichen phytophagen Rüsselkäfer als trophische Existenzgrundlage unmittelbaren Einfluß. Bei der Ermittlung der Wirtspflanzenarten der von mir gefangenen Rüsselkäfer stützte ich mich vorwiegend auf die kritischen, zusammenfassenden Darstellungen bei DIECKMANN (1972 - Ceutorhynchinae, 1974 - Rhinomacerinae bis Apoderinac, sowie verschiedene kleinere Arbeiten) und SCHERF (1964). Einzelne Angaben wurden auch bei HOFFMANN (1950, 1954, 1958) und anderen Autoren entnommen, ihre Herkunft wird stets zitiert. Von vornherein wird auf die strenge Trennung von Wirtspflanzen, an denen sich eine Art vollständig entwickelt, und Fraßpflanzen, an denen Imagines fressend gefunden werden können, die aber keine Wirtspflanzen sind
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden d e r Sachs. Schweiz
3
oder z u m i n d e s t noch nicht sicher als solche nachgewiesen sind, geachtet. N u r die e r s t c r c n w e r d e n bei der E r ö r t e r u n g der Autökologie d e r C u r c u l i o n i d e n a r t e n in dieser Arbeit berücksichtigt. Für meine U n t e r s u c h u n g e n wählte ich die H i n t e r e Sächsische Schweiz aus, eine Felslandschaft mit a u s g e p r ä g t e m Relief (Felsplateaus, Schluchten, Steilhänge, s a n f t e r geneigter Flächen, b r e i t e r e Talsohlen, ein Bachlauf sind hier eng b e i s a m m e n ) und bis auf wenige Basaltdurchbrüche einheitlichem geologischem U n t e r g r u n d aus Kreidesandstein. G r o ß e Unterschiede im B o d e n w a s s e r h a u s h a l t und Geländeklima, bereits in d e r Vegetation sichtbar, eine Vielzahl von Wald- und Forstgesellschaften sowie einige Waldwiesen grenzen diese fast reine Waldlandschaft von den umliegenden Gebieten ab. Die ökologisch e x t r e m unterschiedlichen Biotope machen wahrscheinlich, daß d e r Bereich d e r ökologischen Potenz der einzelnen Arten nicht ausreicht, alle Biotope zu besiedeln und somit in g r o b e n Umrissen ihre V e r b r e i t u n g sichtbar wird. So w a r eine z w a r ökologisch vielfältige, dennoch f ü r das G e s a m t g e b i e t einheitliche Curculionidenfauna zu e r w a r t e n , die wenig durch die F a u n e n umliegender Gebiete v e r f ä l s c h t ist, zumal die Untersuchungsflächen ziemlich zentral im Gebiet liegen. Die Freiflächen (Wiesen, Schonungen, Wegränder) w a r e n gleichzeitig geeignet, zu ü b e r p r ü f e n , wie weit und lange Arten des Waldes auf sie überwechseln und ob a n d e r e r s e i t s Arten des freien Geländes auch in den Wald eindringen bzw. inwieweit diese Flächen ü b e r h a u p t von den letzteren Arten erreicht und besiedelt w e r d e n . Das setzt voraus, daß sich im U n t e r suchungsgebiet bei Curculioniden ähnlich wie bei C a r a b i d e n Arten des Waldes und d e r freien Flächen unterscheiden lassen, w a s zu u n t e r s u c h e n hier gleichzeitig möglich w u r d e . II. UNTERSUCHUNGSGEBIET ( = UG) 1. Lage, Naturausstattung, Auswahl der Untersuchungsflächen ( = UF) Das Untersuchungsgebiet befindet sich in der H i n t e r e n Sächsischen Schweiz (s. Karte 1) in einer H ö h e von e t w a 200-552 m ü. NN (Kirnitzschtal im N bzw. G r o ß e r Winterberg). Im W wird es durch den G r o ß e n Winterberg, im NW und N e t w a durch die Linie Roßsteig = Goldstein — N e u m a n n m ü h l e u n d das Kirnitzschtal begrenzt, d e m es nach O bis zur Staatsgrenze folgt, die d a n n im S das Gebiet abschließt (s. Karte 1). Ein N a t u r s c h u t z g e b i e t („Großer W i n t e r b e r g und Z s c h a n d ' ) ist durch viele Sammelstellen in die U n t e r s u c h u n g e n einbezogen. Die reichgegliederte Felslandschaft im Unlersuchungsgebiet wird durch Kreidesandstein gebildet, der von t e r t i ä r e n Basaltkuppeln und -gängen (Großer Winterberg, Goldstein, Neunstelliger Hiibel) durchsetzt ist. Die Kirnitzsch h a t sich tief in den Sandstein eingeschnitten. Hier wie auch auf der Talsohle des G r o ß e n Zschandes (vor allem in seinem u n t e r e n Teil) finden sich junge, meist n ä h r s t o f f r e i c h e r e Verlagerungs- und S c h w e m m böden. Auf d e m G r o ß e n W i n t e r b e r g herrschen pleistozäne S t a u b l e h m b ö d e n u n d d e r Verw i t t e r u n g s b o d e n des Basalts vor, im Sandsteingebiet S a n d b ö d e n mit wechselnd h o h e n Anteilen von Staublehm. Da das Wasser im Sandstein leicht versickert, sind die Plateaus trocken. Erst in den Schlüchten u n d an den U n t e r h ä n g e n tritt es w i e d e r h e r v o r , reicht a b e r nicht zur Bildung ständiger Wasserläufe aus. Die Täler sind d a h e r T r o c k e n t ä l e r . Da Basalt und seine Verw i t t e r u n g s p r o d u k t e das Wasser besser zu h a l t e n o d e r zu b i n d e n v e r m ö g e n , w e i s e n die d a r ü b e r l i e g e n d e n Böden, z. B. am G r o ß e n Winterberg, einen b e s s e r e n B o d e n w a s s e r h a u s halt auf. An den K o n t a k t z o n e n Basalt — Sandstein k o m m t es o f t zu H a n g n ä s s e .
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, N r . 1, 1978
4
Das zerrissene Sandsteinrelief mit seinen Plateaus, Schluchten, steilen H ä n g e n v o n wechselnder E x p o s i t i o n und N e i g u n g , mit auf kleinstem Raum sich rasch v e r ä n d e r n d e r Bodenf e u c h t i g k e i t und -Zusammensetzung ( v o m reinen Sand- bis zum reinen
Staublehmboden)
hat eine V i e l z a h l forstlicher S t a n d o r t s f o r m e n entstehen lassen, an denen o f t stabile, das R e g i o n a l k l i m a ü b e r d e c k e n d e G e l ä n d e k l i m a t e a u f t r e t e n . Dieses M o s a i k forstlicher Stando r t s f o r m e n und regionalklimatische Unterschiede haben zur A b g r e n z u n g des Teilwuchsb e z i r k e s „ H i n t e r e Sächsische Schweiz" durch die F o r s t w i r t s c h a f t g e f ü h r t ( H U N G E R 1963), in d e m sich alle Sammelstellen befinden. Das R e g i o n a l k l i m a sei durch einige A n g a b e n kurz g e k e n n z e i c h n e t : G r o ß e r W i n t e r b e r g : m i t t l e r e J a n u a r t e m p e r a t u r der L u f t ca. — 2 °C m i t t l e r e J u l i t e m p e r a t u r der L u f t ca. + 17 °C m i t t l e r e J a h r e s t e m p e r a t u r der L u f t ca. + 7 , 4 °C m i t t l e r e Jahresschwankung der L u f t t e m p e r a t u r ca. 18 °C (Handbuch d. N S G , V, 1974) m i t t l e r e Jahresniederschlagssumme bei 800 m m (Handbuch d. N S G , V, 1974) (das nur e t w a 3 k m W N W im Elbtal g e l e g e n e Bad Schandau hat bereits nur noch ca. 700 m m Jahresdurchschnittsniederschlag: H U N G E R 1963) z u s a m m e n h ä n g e n d e Schneedecke 110 T a g e Nebel 142 T a g e Gewitter 24 T a g e ( H U N G E R 1963) Hinterhermsdorf: m i t t l e r e J a n u a r t e m p e r a t u r der L u f t — 2,3 °C m i t t l e r e J u l i t e m p e r a t u r der L u f t + 16,5 °C m i t t l e r e J a h r e s t e m p e r a t u r der L u f t + 6 , 9 °C m i t t l e r e Jahresniederschlagssumme 889 m m ( H a n d b u c h der N S G , V, 1974) Reichlich 40 %
aller N i e d e r s c h l ä g e f a l l e n w ä h r e n d der V e g e t a t i o n s p e r i o d e v o n M a i bis
August als S t a r k r e g e n ( H U N G E R 1963, H a n d b u c h d. N S G , V, 1974). Z w i s c h e n diesen a m W - ( G r o ß e r W i n t e r b e r g ) und O - R a n d ( H i n t e r h e r m s d o r f ) des U n t e r suchungsgebietes
ermittelten Werten
Untersuchungsgebietes
müßten
selbst b e w e g e n . A u f
auch die W e r t e
des
den forstlichen Standortskarten w i r d
sich n o r m a l e r w e i s e
das
G e b i e t des Plateaus des G r o ß e n W i n t e r b e r g e s klimatisch v o m u m l i e g e n d e n
Sandstein-
g e b i e t unterschieden: G r o ß e r W i n t e r b e r g : K l i m a s t u f e M f (mittlere Berglagen mit f e u c h t e m Klima), V a l t e n b e r g - K l i m a a u s b i l d u n g ( H ö h e ü N N 450 m, durchschnittlicher Jahresniederschlag 900-1000 m m , J a h r e s m i t t e l t e m p e r a t u r 6 - 7 °C) untersuchtes S a n d s t e i n g e b i e t : K l i m a s t u f e U f (untere L a g e n des M i t t e l g e b i r g e s und höheres H ü g e l l a n d mit f e u c h t e m Klima), Zeughaus-Klimaausbildung
(Höhe
ü. N N
200-450 m, durchschnittlicher
Jahres-
niederschlag 800-900 m m , J a h r e s m i t t e l t e m p e r a t u r 7 - 8 , 5 °C). A l l e diese A n g a b e n sind hier aber nur v o n b e d i n g t e m W e r t , denn „die E i g e n w i l l i g k e i t und und V i e l f a l t d e r G e l ä n d e f o r m e n . . . " schaffen sich
ihre eigenen kleinklimatischen Be-
dingungen, die das R e g i o n a l k l i m a w e i t g e h e n d überdecken o d e r t e i l w e i s e sogar a u f h e b e n k ö n n e n " (Erläuterungsband 1959). So ist in „den schattigen und w i n d g e s c h ü t z t e n Gründen mit Temperaturinversion
...
die Verdunstung
gering, die L u f t f e u c h t i g k e i t hoch, auch
durch H a n g s i c k e r w a s s e r . Sie gleicht die T e m p e r a t u r e x t r e m e auf diesen Standorten aus (Kellerklima).
Außerdem
spielen
Tau,
Reif
und
Nebel
sowie
die v e r z ö g e r t e
Schnee-
schmelze und das langsame A b t a u e n der E i s z a p f e n in den Schlüchten f ü r die hygrischen
5
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculioniden d e r Sachs. Schweiz
Verhältnisse in diesem Teil der Sächsischen Schweiz eine b e s o n d e r e Rolle. S t a r k wechselnde T e m p e r a t u r v e r h ä l t n i s s e h a b e n dagegen die e x p o n i e r t e n , w i n d o f f e n e n
Bastionen,
H ö r n e r , F e l s k a n t e n und Söller, die b e s o n d e r s hohe M a x i m a der Boden- und L u f t t e m p e r a turen im S o m m e r und e x t r e m tiefe Minima im W i n t e r a u f w e i s e n " (Handbuch d. N S G , V, 1974). U m wenigstens für einige S t a n d o r t e nähere Angaben zu diesen allgemeinen F e s t s t e l l u n g e n zu e r h a l l e n und so zu einer m i k r o k l i m a t i s c h e n C h a r a k t e r i s i e r u n g der S a m m e l s t e l l e n beizutragen, wurden an 10 v e r s c h i e d e n e n Stellen im Zschandgebiet vergleichende M e s s u n g e n v o r g e n o m m e n . D a r ü b e r wird u n t e r II.3 (Mikroklimatische Messungen) b e r i c h t e t . Aus der Vielzahl forstlicher S t a n d o r t e unterschiedlichsten B o d e n w a s s e r h a u s h a l t s , B o d e n s und S t a n d o r t s k l i m a s leitet sich eine Vielzahl p o t e n t i e l l e r natürlicher W a l d g e s e l l s c h a f t e n ab. Eine Leitgesellschaft ist dagegen kaum zu e r m i t t e l n ( H U N G E R 1963). V i e l e r o r t s ist durch den in der V e r g a n g e n h e i t v o r g e n o m m e n e n
Fichtenreinanbau
die
ursprüngliche
Waldgc-sellschaft verschwunden, z. T. aus der B o d e n f l o r a noch e r k e n n b a r . Bei den v o r liegenden
Untersuchungen wurden sowohl natürliche Waldgesellschaften
flächenmäßig
im G e b i e t ü b e r w i e g e n d e n , s t a n d o r t s f r e m d e n
als auch
Fichtenforsten
und
die
andere
a n t h r o p o g e n e B i o t o p e (Schonungen, Wiesen, W e g r ä n d e r ) berücksichtigt. In T ä l e r n mit ständigen W a s s e r l ä u f e n ist auf dem S c h w e m m b o d e n t r o p h i s c h und hydrologisch bedingt Bach-Eschenwald anzutreffen ( H L i N G E R 1963). D a v o n w u r d e n bei den Untersuchungen 2 S t a n d o r t e des Steilario-Alnetums e r f a ß t (Untersuchungsflächen N r . 2 2 und 23). An ähnlichen Stellen ständig w a s s e r f ü h r e n d e r tiefer Schluchten gedeiht A h o r n Eschen Schluchtwald, der nicht nur cdaphisch-hydrologisch, sondern auch g e l ä n d e k l i m a tisch bedingt ist ( H U N G E R 1963). Von ihm wurden 2 A c e r o - F r a x i n e t e n
(Untersuchungs-
fläche Nr. 18 und 21) und 1 A r u n c o - A c e r e t u m (Untersuchungsfläche N r . 17) u n t e r s u c h t . Schattenseitige, hangfeuchte Q u a d e r s a n d s t e i n - S t a n d o r t e b e h e r b e r g e n rein g e l ä n d e k l i m a tisch g e b u n d e n Fichten-Reliktwald ( = Fichten-Schluchtwald, P i c e e t u m h e r c y n i c u m ) ( H U N G E R 1963), von dem nur ein f r a g m e n t a r i s c h a u s g e b i l d e t e r B e s t a n d b e s a m m e l t
wurde
(Untersuchungsfläche Nr. 10). auf den ä u ß e r s t
nährstoff-
a r m e n F e l s s t a n d o r t e n gegenüber. H U N G E R (1963) s c h r e i b t : Die eigentlichen
Felsstand-
Diesen a r t e n r e i c h e n
Waldgesellschaften
stehen
artenarme
o r t e des E l b s a n d s t e i n g e b i e t e s tragen infolge der auf k l e i n s t e r Fläche w e c h s e l n d e n , edaphischen und kleinklimatischen Verhältnisse k e i n e einheitliche, fest u m r i s s e n e
Waldgesell-
schaft. Zwischen den fast nackten, f l e c h t e n ü b e r w a c h s e n e n , reinen G e s t e i n s p a r t i e n bis zu den zeitweise sickerfeuchten Rissen und S c h a r t e n finden sich waldgesellschaftlich Übergänge
vom kiefernkrüppelbestandenen
Felsen-Heide-Wald
bis zur
alle
kleingruppen-
weise wechselnden A r t e n k o m b i n a t i o n von K i e f e r mit T a n n e , Eiche, Birke, Fichte, Buche." Als physiognomisch typische F e l s s t a n d o r t e des U n t e r s u c h u n g s g e b i e t e s w u r d e n 3 CallunoQ u e r c e t e n einschließlich ihrer R a n d z o n e an den s ü d w ä r t s geneigten F e l s a b s t ü r z e n ausgewählt (Untersuchungsflächen Nr. 6, 8 und 11). Die B a s a l t s t a n d o r t e sind im N o r m a l f a l l e durch ihren B u c h e n b e s t a n d g e k e n n z e i c h n e t . J e 2 S t a n d o r t e des M e l i c o - F a g e t u m s (Untersuchungsfläche Nr. 1 und 3) sowie des M e l i c o F a g e t u m s im Übergang zum Luzulo-Fagetum (Untersuchungsflächen Nr. 4 und 20) w u r d e n in diesem Bereich e r f a ß t . Ein w e i t e r e r , sicher in fast allen V o r k o m m e n zumindest n a t u r n a h g e b l i e b e n e r B i o t o p sind die meist a m Grunde der Schluchten gelegenen o l i g o t r o p h e n N a ß s t a n d o r t e , o f t nur w e n i g e Q u a d r a t m e t e r große, s t a u n a s s e Bezirke, die durch üppige S p h a g n u m p o l s t e r g e k e n n z e i c h -
6
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Tabelle. 1. Kurze Erläuterung der verwendeten Abkürzungen der A Symbol Bezeichnung der Stamm-Standortsgruppe
B Abkürzung für die Substratuntergruppe
bearbeiteten C
reliefbedingte Mesoklimaform u. Wasserhaushaltsform
In Klimastufe Mf auftretende Standortsformen: Fließ- und stauwasserfreie oder nur Mf-R 2
mittelfrische, reiche Standorte
RsBa-5
mäßig frisch
Mf-R 3
trockenere, reiche Standorte
RsBa-6
mäßig trocken
Mf-R 3
trockene, reiche Standorte
RsBa-7
trocken
In Klimastufe Uf auftretende Standortsformen: Fließ- und stauwasserfreie oder nur Uf-M 2
mittelfrische, mittlere Standorte
GbLL-5
mäßig frisch
Uf-M 2
mittelfrische, mittlere Standorte
WzLS-5
mäßig frisch
Uf-K 3
trockenere, kräftige Standorte
KgBaK-6
mäßig trocken
Uf-A 3
trockenere, arme Standorte
OsSN-6
mäßig trocken
Uf-SM l
frischere, mittlere Steilhangkomplexstandorte
PoH-4
frisch bis sehr frisch
Uf-FZ
feuchtkühle, schluchtwaldähnliche Gründe und Schlüchte
UwRK
sehr frisch, feuchtkühl
Uf-SZ 1
frische, ziemlich arme Gründe und Schlüchte
ZgRK
frisch bis sehr frisch
Uf-SZ 2
mittelfrische, ziemlich arme Steilhangkomplexstandorte
PoH-5
mäßig frisch
Uf-SA 3
trockenere, arme Steilhangkomplexstandorte
PoH-6
mäßig trocken bis trocken
UF-
nicht eingeordnet
FK
überwiegend mäßig trocken bis dürr
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei C u r c u l i o n i d e n d e r Sachs. S c h w e i z
S t a n d o r t e (s. S p a l t e B) nach der L e g e n d e (1972). D
E
Standortsform Bodenform
Lage
Humusform im
Vegetationstyp Normalzustand
gering beeinflußte, reiche Standorte Rotstein-BasaltBraunerde
Plateaus
f r i s c h e r bis m ä ß i g frischer Mull
Bingelkraut-Typ
Rotstein-BasaltBraunerde
Rücken
trockener Mull
BärenschotenBingelkraut-Typ
Rotstein-BasaltBraunerde
Cberhang, sonnseitig
trockener Mull
BärenschotenBingelkraut-Typ
gering beeinflußte Standorte Grillenburger Staublehm-Braunerde
Plateaus, Hänge verschiedener Exposition
f r i s c h e r bis m ä ß i g frischer M o d e r
Flattergras-Typ
Waitzdorfer LehmSandst.-Braunerde
Plateaus, H ä n g e verschiedener Exposition
f r i s c h e r bis m ä ß i g frischer M o d e r
Flattergras-Typ
Kleingießhübler Basalt-(Sandstein)-Komplex
Rücken, Kuppen, Oberhänge
m ä ß i g f r i s c h e r bis trockener, mullartiger M o d e r
Goldnessel-Typ
Ostrauer Sandstein-Podsol
Rücken, Kuppen, Oberhänge, konvexe Plateaus und H a n g t e i l e
trockener Rohhumus
Besenginster-Blaubeer-DrahtschmielenTyp
Postelwitzer Sandstein-Steilhangkomplex
schattseitige oder k o n k a v e Steilhangteile, K e r b e n u n d Mulden
frischer M o d e r
Geißbart-Flattergras-Typ
Uttewalder Reliefkomplex
c a n o n a r t i g e , geschützte Gründe und Schlüchte
ZeughausReliefkomplex
breitere, offene G r ü n d e und Schlüchte
frischer, rohhumusartiger M o d e r
Frauenfarn-KräuterDrahtschmielen-Typ
Postelwitzer Sandstein-Steilhangkomplex
Steilhänge verschiedener Exposition
mäßig frischer, rohhumusartiger Moder
Kräuter-Drahtschmielen-Typ
Postelwitzer Sandstein-Steilhangkomplex
k o n v e x e und sonnseitige Steilhangteile
trockener Rohhumus
Besenginster-Blaubeer-DrahtschmielenTyp
Sandstein-Felsenkomplexstandorte
schroffe „Steine" und Felsengebiete, schwer zugänglich
8
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
net sind. Hiervon wurde ein besonders schöner Standort e r f a ß t (Untersuchungsfläche Nr. 9), der auch in der größten Sommerhitze kaum von Austrocknung bedroht wurde und nur an den Rändern Baumwuchs aufwies, während diese Standorte sonst meist beschattet sind. Die anlhropogenen Fichtenforste stocken heute auf allen möglichen Standorten. 2 Untersuchungsflächen wurden auf Luzulo-Fagetum-Standorten (Nr. 13 und 16) bearbeitet. Noch stärker ist der menschliche Einfluß auf den folgenden Biotopen ausgeprägt. Zunächst sollen die Schonungen erwähnt werden, die dem Kahlschlag als dem abruptesten Eingriff des Menschen in die Waldlandschaft folgen. Eine altere Fichtenschonung auf einem Betulo-Quercetum-Standort (Untersuchungsfläche Nr. 15) sowie eine 2jährige auf einem Luzulo-Fagetum-Standort (Untersuchungsfläche Nr. 12), die noch dessen Relikte, andererseits eine Kahlschlag-Geseilschaft des Digitali-Epilobietum aufwies, wurden untersucht. Dazu kam noch 1 Kiefernschonung auf einem Betulo-Quercetum-Standort (Untcrsuchungsfläche Nr. 5) und eine ältere Buchenschonung (Untersuchungsfläche Nr. 14) auf einem Standort, der — nicht völlig sicher — dem Abieti-Fagetum zuzurechnen ist. Zwei Wegrandzonen wurden einbezogen. Eine ist ihrem Bewuchs nach dem Melico-Fagetum zuzurechnen (Untersuchungsfläche Nr. 2) und liegt auch in einem solchen in SSW-Hanglage, zeigt aber dazu noch Trittrasen- und Frischwiesenarten. Die zweite Untersuchungsfläche (Nr. 7) ist pflanzensoziologisch nicht einzuordnen, sondern ist ein Gemisch von Frischwiesen- und Kohldistelwiesenarten mit Verhagerungszeigern und Laubwaldpflanzen. Sie ist selbst baumfrei, aber ringsum von Fichtenhochwald bzw. -Schonung umgeben und liegt auf der Talsohle des Großen Zschandes. Vereinzelt treten Wiesen im Gebiet auf, die als „Räumichte" von den Bewohnern der umliegenden Dörfer oder von der Forstwirtschaft als Weide oder zur zusätzlichen Heugewinnung und Wildäsung verwendet werden. Sie sind meist schon einige J a h r h u n d e r t e alt, und zwei solche wurden ebenfalls besammelt. Eine Untersuchungsfläche (Nr. 19) liegt auf einer Hochfläche auf feinsandigem, alteiszeitlichem Lehm aus Ablagerungen eines alten Kirnitzschlaufes. Sie besteht aus einem Gemisch von Naß- und Feuchtwiesenarten und ist in einem Teil mit Weide bepflanzt, zu dem noch Birken- und Pappelanflug sowie einige Apfelbäume hinzukommen. Ein anderer Teil ist zu einer Fichtenschonung gemacht worden. Ringsum steht Fichlenhochwald. Die zweite Wiese (Untersuchungsfläche Nr. 24) liegt im Kirnitzschtal und besteht in ihrem unteren, ebenen, feuchten Teil aus einer Kohldistelwiese (Polygono-Cirsietum oleracei), während sich ein S-exponierter, hängiger, trokkenerer Teil in seiner Flora einem Arrhenatheretum nähert. Da die forstliche Standortskartierung bereits manche ökologische Grobcharakterisierung f ü r die vorliegende Arbeit ermöglicht, werden bei der Beschreibung der Sammelstellen auch die Standortsformeln, wie sie den Standortskarten entnommen wurden, angeführt. Deshalb sollen nachfolgend alle bei den Beschreibungen auftauchenden Formeln entsprechend den Standorlskarten und deren Legende (1972) näher erklärt w e r d e n : Gegenüber den bei HUNGER (1963) angegebenen Standortsformeln haben sich jene auf den neuen Standortskarten verändert. Im folgenden werden nur die neuen Abkürzungen und deren Erläuterungen entsprechend der zugehörigen Legende von 1972 verwendet, w o r ü b e r Tabelle 1 Auskunft gibt. 2. Schilderung der Untersuchungsflächen ( = UF) Die Untersuchungsflächen liegen alle im Bereich der Oberförsterei 3 Bad Schandau des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Königstein. Ihre topographische Kennzeichnung er-
10
E n t o m . A b h . Mus. T i c r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . 1, 1978
folgt m i t t e l s d e r R e v i e r k a r t e n d u r c h N e n n u n g des Reviers, d e r Abteilung, U n t e r a b t e i l u n g und Teilfläche, in d e r sie sich b e f i n d e n , und - s o w e i t v e r f ü g b a r - durch N e n n u n g d o r t o d e r in d e r N ä h e befindlicher b e z e i c h n e t e r G e l ä n d e t e i l e ( N a m e n von F o r s t o r t e n , Bergen, Schlüchten, Wegen u. a.). Die u n t e r s u c h t e n Flächen w e r d e n k u r z g e k e n n z e i c h n e t (Exposition, H a n g n e i g u n g o d e r anderes), A n g a b e n zur H ö h e n l a g e ü b e r N N und B e s t o c k u n g s f o r m u n d -alter s o w i e d e r S t a n d o r t s f o r m v e r v o l l s t ä n d i g e n die Beschreibung. Die A b k ü r z u n g e n f ü r die S t a n d o r t s f o r m e n sind in Tabelle 1 e r l ä u t e r t . Der bei d e r v e r w e n d e t e n S t a n d o r t s a b k ü r z u n g verschiedentlich nach d e r B o d e n f r i s c h e z i f f e r a n g e h ä n g t e B u c h s t a b e h besagt, d a ß sich die U F in H a n g l a g e mit 8 bis 25° N e i g u n g b e f i n d e t . Die A l t e r s a n g a b e n zur Bestückung h a b e n den 1. I. 1975 z u m Stichtag. Bei den b e a r b e i t e t e n S c h o n u n g e n w u r d e n also die K i e f e r n s c h o n u n g im Alter v o n 3 - 5 J a h r e n (1972—1974), die B u c h e n s c h o n u n g im Alter v o n 9 - 1 1 J a h r e n u s w . u n t e r s u c h t . Die Lage d e r U F ist aus Karte 1 ersichtlich. 1972 u n d 1973 b e a r b e i t e t e ich 15 UF. Z u r Ü b e r p r ü f u n g d e r in d i e s e r Zeit e r h a l t e n e n Bef u n d e u n t e r s u c h t e ich 1974 9 w e i t e r e U F mit w e c h s e l n d e r G r ü n d l i c h k e i t , so d a ß in d i e s e m J a h r 24 U F k o n t r o l l i e r t w u r d e n . Für alle v o n 1972 bis 1974 u n t e r s u c h t e n Flächen v e r s u c h t e ich im L a u f e d e r Zeit möglichst v o l l s t ä n d i g e Fiorenlisten (ohne Moose) zu e r l a n g e n . Diese h a l t e n sich in R e i h e n f o l g e d e r Familien, G a t t u n g e n u n d A r t e n u n d in der N o m e n k l a t u r an R O T H M A L E R (1958). Die Florenlisten d e r n u r 1974 b e a r b e i t e t e n S t a n d o r t e m u ß t e n g r o ß e n t e i l s aus Z e i t g r ü n d e n u n v o l l s t ä n d i g b l e i b e n ; eine A u f g l i e d e r u n g ist bei den w e n i g e n N a m e n unnötig, die Gatt u n g e n sind nach d e m A l p h a b e t a n g e o r d n e t . Dr. W E R N E R H E M P E L , I n s t i t u t f ü r L a n d s c h a f t s f o r s c h u n g u n d N a t u r s c h u t z , Zweigstelle D r e s d e n , b e s t i m m t e f a s t alle C y p e r a c e e n , J u n c a c e e n , P o a c e e n sowie einige a n d e r e , f ü r mich nicht b e s t i m m b a r e F o r m e n . A n h a n d d e r e r h a l t e n e n Florenliste schätzte er, s o w e i t es möglich w a r , d e n p f l a n z e n s o z i o l o g i s c h e n Z u s t a n d der U F ein. Für seine Hilfe d a n k e ich ihm herzlich. Die A n g a b e n z u m G e l ä n d e k l i m a e r g e b e n sich z. T. aus d e m den einzelnen S t a n d o r t s f o r m e n e i g e n e n M e s o k l i m a , u n d z. T. aus den eigenen M e s s u n g e n . Auf l e t z t e r e w i r d jeweils verw i e s e n . Für einige U F m u ß t e ich auf eine n ä h e r e Kennzeichnung verzichten, da ich k e i n e A n g a b e n finden k o n n t e . Die eigenen M e s s u n g e n sind u n t e r II.3 (Mikroklimatische Messungen) zum b e s s e r e n Vergleich g e m e i n s a m a u f g e f ü h r t u n d e r ö r t e r t .
UF 1 : G r o ß e r W i n t e r b e r g , Buchenwald, W-Seite Revier 3.05 Schmilka, Abt. 558al3, ca. 510 m ü. N N , w e c h s e l n d (5-15°) geneigte W-expon i e r t e Fläche dicht o b e r h a l b d e r Straße, S t a n d o r t s f o r m Rs Bas (teilweise Ü b e r g a n g zu Rs Ba-6), 95jähriger B u c h e n b e s t a n d . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972—1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : Typischer B u c h e n w a l d d e r B a s a l t b e r g e , frische Ausbilb i l d u n g s f o r m (Melico-Fagetum), im K o n t a k t zu F r a x i n e t a l i a - G e s e l l s c h a f t e n . Flora: A t h y r i u m filix-femina (LINNÉ) U l m u s sp. Milium e f f u s u m L I N N É U r t i c a dioica L I N N É Melica u n i f l o r a R E T Z I U S Slellaria n e m o r u m L I N N É H o r d e l y m u s e u r o p a e u s (LINNÉ) Anemone nemorosa LINNÉ Fagus silvatica L I N N É Corydalis cava (LINNÉ)
K R A U S E : Biotopbiiidung bei Curculionidcn der Sachs. Schweiz
11
Abb. l . G r o ß e r Winterberg, Buchenwald, W - S e i t c ( U F 1).
Oxalis a c e t o s e l l a L I N N É Mercurialis perennis L I N N É Acer pseudoplatanus L I N N É I m p a t i e n s noli-tangere L I N N É Fraxinus excelsior L I N N É
Galeopsis speciosa M I L L E R Lamium galeobdolon (LINNÉ) Stachys silvatica L I N N É Asperula odorata L I N N É
G e l ä n d c k l i m a : keine Messungen. U F 2 : G r o ß e r W i n t e r b e r g , Müllerwiesenweg an der S ü d k u p p c Revier 3.05 Schmilka, Abt. 5 5 8 a l 5 , ca. 500 m ü. N N , von W N W nach O S O v e r l a u f e n d e , ca. 50 m lange W e g s t r e c k e a m steilen S S W - H a n g des B e r g e s , S t a n d o r t s f o r m Rs Ba-7h, durch v e r s c h i e d e n a l t r i g e n B u c h e n b e s t a n d (30-, 62jährig) und Lichtung führend. Untersuchungszcitraum: 1972-1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung : Typischer B u c h e n w a l d der B a s a l t b e r g e , frische Ausbild u n g s f o r m (Melico-Fagetum), mit zahlreichen F r i s c h w i e s e n a r t e n . Flora: U l m u s sp. Melica nutans L I N N É Alopecurus pratensis L I N N É U r t i c a dioica L I N N É Holcus mollis L I N N É R u m e x sp. Helictotrichon pubescens (HUDSON) Stellaria holostea L I N N É Dactylis g l o m e r a t a L I N N É Stellaria gramínea L I N N É Poa n e m o r a l i s L I N N É Cerastium holosteoides FRIES F e s t u c a ovina L I N N É Ranunculus r e p e n s L I N N É Festuca pratensis H U D S O N Ribes u v a - c r i s p a L I N N É Lolium p e r e n n e L I N N É Pyrus c o m m u n i s L I N N É Carex muricata L I N N É Rubus idaeus L I N N É Carpinus betulus L I N N É Rubus „fruticosus" L I N N É B e t u l a pendula R O T H F r a g a r i a v e s c a L. Fagus silvatica L I N N É Alchemilla sp.
12
E n t o m . Abh. Mus. T i e r k . D r e s d e n , Bd. 42, Nr. l, 1978
Abb. 2. G r o ß e r Winterberg, Miillerwicsenwcg an der Siidkuppe (UF 2).
T r i f o l i u m repens L I N N Ë Vicia sepium L I N N É Vicia d u m e t o r u m L I N N É Vicia silvatica L I N N É Lathyrus vernus ( L I N N É ) Mercurialis perennis L I N N É Acer pseudoplatanus L I N N É Acer platanoides L I N N É I m p a t i e n s parviflora D E C A N D O L L E Hypericum perforatum LINNÉ Viola sp. Epilobium m o n t a n u m L I N N É Epilobium (?adnatum G R I S E B A C H ) C h a m a e n e r i o n angustifolium ( L I N N É )
Lysimachia n u m m u l a r i a L I N N É Fraxinus excelsior L I N N É Galeopsis bifida B O E N N I N G H A U S Scrophularia nodosa L I N N É Veronica chamaedrys L I N N É Digitalis purpurea L I N N É Plantago m a j o r L I N N É Asperula o d o r a t a L I N N É S a m b u c u s nigra L I N N É Campanula trachelium L I N N É Achillea millefolium L I N N É Cirsium arvensis ( L I N N É ) T a r a x a c u m officinale W E B E R Prenanthes purpurea L I N N É
G e l ä n d e k l i m a : keine Messungen,- starke Insolation.
U F 3 : G r o ß e r Winterberg, Buchenwald, S-Kuppc R e v i e r 3.05 Schmilka, Abt. 5 5 8 a l 4 , ca. 520 m ü. NN, nach S geneigter Hang (ca. 20°), Stand o r t s f o r m Rs Ba-7h, 6 2 j ä h r i g e r Buchenbestand. Untersuchungszeitraum: 1972-1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: T y p i s c h e r Buchenwald der Basaltberge, frische Ausbildungsform (Melico-Fagetum). Flora: Poa nemoralis L I N N É Milium effusum L I N N E Bromus ramosus H U D S O N M e l i c a uniflora R E T Z I U S Melica nutans L I N N E H o r d e l y m u s e u r o p a e u s (LINNÉ)
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculioniden d e r Sachs. Schweiz
13
Abb. 3. Großer Winterberg, Buchenwald, S-Kuppe (UF 3).
Maianthemum bifolium (LINNE) Carpinus betulus L I N N E Fagus silvatica L I N N E Urtica dioica L I N N E Asarum europaeum L I N N E Anemone n e m o r o s a L I N N E Ribes uva-crispa L I N N E Lathyrus vernus (LINNÉ) Mercurialis perennis L I N N E Acer pseudoplatanus L I N N E Acer platanoides L I N N É
Viola sp. Fraxinus excelsior L I N N É Pulmonaria officinalis L I N N É Galeopsis bifida B O E N NIN GH AUS Lamium galeobdolon (LINNÉ) Stachys silvatica L I N N É Scrophularia nodosa L I N N É Asperula odorata L I N N É Sambucus nigra L I N N É Campanula trachelium L I N N É Prenanthes purpurea L I N N É
Geländeklima: keine Messungen; starke
jtion v o r der Belaubung.
U F 4 : Goldstein, Buchenwald Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 444b3, 3 4 0 - 3 5 0 m ü. NN, stark (bis 25°) nach SSO geneigter Hang (vorwiegend oberhalb des Roßsteiges), S t a n d o r t s f o r m Wz LS-5h, kleinflächig nährstoffreicher durch Polzenitgang, 95jähriger Buchenbestand. Lintersuchungszeilraum: 1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: Melico-Fagetum (im Übergang zum Luzulo-Fagetum). Flora (unvollständig) : Asperula odorata L I N N É Luzula sp. Dactylis glomerata L I N N É Melica sp. Digitalis purpurea L I N N É Oxalis acetosella L I N N É Fagus silvatica L I N N É Picea abies (LINNÉ) Lamium galeobdolon (LINNÉ) Prenanthes purpurea L I N N É Lathyrus montanus B E R N H . Rubus idaeus L I N N É Lathyrus vernus (LINNÉ) Scrophularia sp.
E n t o m . A b h . M u s . T i c r k . D r e s d e n , Bd. 42, Nr. 1, 1078
H
Abb. 4. Goldstein, Buchcnwald (UF 4).
Urtica dioica L I N N É Vaccinium myrtillus L I N N É
Vicia silvatica L I N N É Viola sp. — kein M e r c u r i a l i s !
G e l ä n d e k l i m a : keine Messungen.
U F 5 : G r o ß e r Zschand, Kiefernschonung g e g e n ü b e r S o m m e r l o c h Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 457a2, ca. 3 0 0 - 3 1 0 m ü. NN, s t a r k (0 20°) nach SW g e n e i g t e r Hang, a u f g e f o r s t e t e Brandfläche, S t a n d o r t s f o r m PoH-5, 6jährige Kiefernschonung. Untersuchungszeitraum: 1972-1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung : Eichen-Birken-Kiefern-Wald (Betulo-Quercetum). Flora: Quercus r o b u r L I N N É Pteridium aquilinum ( L I N N É ) Rumex acetosella L I N N É Pinus silvestris L I N N É S o r b u s aucuparia L I N N É Picea abies ( L I N N É ) Rubus idaeus L I N N É C a l a m a g r o s t i s epigeios ( L I N N É ) Rubus „fruticosus" ( L I N N É ) D e s c h a m p s i a flexuosa ( L I N N É ) C h a m a e n e r i o n angustifolium ( L I N N É ) Poa n e m o r a l i s L I N N É Vaccinium vitis-idaea L I N N É Carex leporina L I N N É Vaccinium myrtillus L I N N É J u n c u s effusus L I N N É Calluna vulgaris ( L I N N É ) Populus t r e m u l a L I N N É Veronica chamaedrys L I N N É Salix aurita L I N N É Digitalis p u r p u r e a L I N N É Betula p u b e s c e n s E H R H A R T Tussilago f a r f a r a L I N N É B e t u l a pendula R O T H Hypochoeris radicata L I N N É Fagus silvatica L I N N É T a r a x a c u m officinale W E B E R Quercus r u b r a L I N N É
K R A U S E : Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
15
Abb. 5. Großer Zschand, Kiefernschonung gegenüber Sommerloch (UF 5).
Geländeklima: trocken — warm (bis heiß), starke Insolation, starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, stark insolierter freier SSW-Hang mit großen Tempcraturschwankungen in Boden und Luft, leichter, gut erwärmbarer Boden, stark schwankende Luftfeuchtigkeit, Messungen s. Diagramm 1 und 2 sowie S. 34 ff. U F 6: Großer Zschand, Kiefernwald gegenüber Sommerloch Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 457a2, ca. 300 m ü. NN, schwach (3°-5°) nach WSW geneigtes, kleines Sandsteinplateau über einer Steilstufe, seitwärts Hang bzw. Rinnen mit Bodenfrische, Standortsform Po H-6, 155jähriger Kiefernwald. Untersuchungszeitraum : 1972—1974. Pflanzcnsoziolog. Einschätzung: Felsheide-Birken-Kicfcrn-Bcstand (Calluno-Qucrcetum). Flora: Pteridium aquilinum (LINNÉ) Betula pendula ROTH Picea abies (LINNÉ) (Ledum palustre LINNÉ am Rand) Pinus silvestris LINNÉ Vaccinium vitis-idaea LINNÉ Deschampsia flexuosa (LINNÉ) Vaccinium myrtillus LINNÉ Molinia coerulea (LINNÉ) Calluna vulgaris (LINNÉ) Geländeklima: schwach WSW geneigter Felsstandort, trocken-warm, Klimaextreme durch Kiefernaltbestand gemildert, Insolation noch stark, Boden leicht, gut erwärmbar, Messungen s. Diagramm 1 und 2 sowie S. 34 ff. U F 7 : Großer Zschand, Wegrand zwischen Großer Rohrkiefern- und Richterschlüchte Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 459a3, ca. 250 m ü. NN, etwa 50 m langer Abschnitt, vorwiegend links des Weges (s. Abb. 7), ebene Talsohle, Talverlauf von S nach N, angegebene
16
E n t o m . A b h . Mus. T i c r k . D r e s d e n , Bd. 42, Nr. 1, 1S7S
Abb. 6. G r o ß e r Zschand, K i e f e r n w a l d g e g e n ü b e r S o m m e r l o c h (UF 6).
S t a n d o r t s f o r m Po H-5 f ü r diese U F k a u m z u t r e f f e n d (ob Zg RK?), w e d e r Baum- noch S t r a u c h s c h i c h t ; a m a n g r e n z e n d e n O - H a n g Fichtendickung, am W - H a n g F i c h t e n h o c h w a l d . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972-1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : nicht einzugliedern, Gemisch v o n Frischwicscn- u n d Kohld i s t e l w i e s e n a r t e n mit Verhagerungszcigcrri u n d L a u b w a l d p f l a n z e n . Flora: E q u i s e t u m silvaticum L I N N É Ranunculus repens LINNÉ Ranunculus acer L I N N É (Picea abies L I N N É : r i n g s u m als H o c h w a l d P o t e n t i n a e r e c t a (LINNÉ) u n d ä l t e r e Schonung) P o t e n t i n a anglica (LAICHARTING) T h y p h o i d e s a r u n d i n a c e a (LINNÉ) Alchemilla sp. Anthoxanthum odoratum LINNÉ Trifolium repens LINNÉ Alopecurus pratensis L I N N É Trifolium pratense LINNÉ Agrostis s t o l o n i f e r a L I N N É L o t u s uliginosus S C H K U H R C a l a m a g r o s t i s a r u n d i n a c e a (LINNÉ) Vicia s e p i u m L I N N É Holcus lanatus LINNÉ Vicia silvaticum L I N N É Poa a n n u a L I N N É ? Vicia d u m e t o r u m L I N N É Po a trivialis L I N N É Oxalis acetosella L I N N É Festuca o v i n a L I N N É Epilobium ( a d n a t u m GRISEB.?) Festuca rubra LINNÉ Epilobium ( m o n t a n u m L I N N É ?) Scirpus silvaticus L I N N É Chaerophyllum hirsutum LINNÉ Carex b r i z o i d e s J U S L E N I U S Lysimachia n u m m u l a r i a L I N N É Luzula pilosa (LINNÉ) Lysimachia n e m o r u m L I N N É Urtica dioica L I N N É Myosotis p a l u s t r i s (LINNÉ) Stellaria n e m o r u m L I N N É Scutellaria g a l e r i c u l a t a L I N N É Stellaria g r a m i n e a L I N N É Prunella v u l g a r i s L I N N É C c r a s t i u m h o l o s t e o i d e s FRIES Galeopsis bifida B O E N N I N G H A U S E N , I.ychnis flos-cuculi L I N N É
Abb. 7. G r o ß e r Zschand, W e g r a n d zwischen G r o ß e r R o h r k i e f e r n - u n d Richterschlüchte (UF 7).
Mentha arvensis LINNE Veronica c h a m a e d r y s L I N N E Veronica m o n t a n a J U S L E N I U S Digitalis p u r p u r e a L I N N E Plantago major L I N N E Plantago lanceolata L I N N E
Galium uliginosum L I N N É Campanula patula LINNÉ Bellis p e r e n n i s L I N N É Achillea m i l l e f o l i u m L I N N É Achillea p t a r m i c a L I N N É
G e l ä n d e k l i m a : b o d e n k ü h l , frisch, auf b a u m f r e i e r Talsohle, a u s s t r a h l u n g s - u n d d a h e r f r o s t g e f ä h r d e t , s t a r k e r Taufall, n u r k u r z e Zeit (jahres- u. tageszeitlich) s t a r k insoliert, s o n s t f e u c h t e Luft. M e s s u n g e n s. D i a g r a m m 1 u n d 2 sowie S. 34 ff.
U F 8: G r o ß e r Zschand, F e l s h o r n nördlich d e r G r o ß e n R o h r k i e f e r n s c h l ü c h t c Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 460a4, ca. 300 m ü. N N , w e c h s e l n d (0°-15°) nach SSW g e n e i g t e P l a t e a u z o n c ü b e r S t e i l w a n d , S t a n d o r t s f o r m FK bis Po H-6, 155jähriger K i e f e r n b e s t a n d . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1974. Pflanzensoziolcg. E i n s c h ä t z u n g : a z i d o p h i l e r E i c h e n - K i e f e r n w a l d ( C a l l u n o - Q u e r c e t u m ) . Flora: Eetula pendula ROTH Picea a b i e s (LINNÉ) Calluna v u l g a r i s (LINNÉ) Pinus silvestris L I N N É D e s c h a m p s i a f l e x u o s a (LINNÉ) Q u e r c u s p e t r a e a (MATT.) Fagus silvatica L I N N É Vaccinium m y r t i l l u s L I N N É Molinia c o e r u l e a (LINNÉ) Vaccinium v i t i s - i d a e a L I N N É Geländeklima: keine Messungen.
18
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Abb. 8. G r o ß e r Zschand, F e l s h o r n nördlich der G r o ß e n R o h r k i e f e r n s c h l ü c h t e (UF 8).
U F 9: G r o ß e r Zschand, Hüllenschlüchtc, o l i g o t r o p h e r N a ß s t a n d o r t Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 47Sa3, ca. 270 m ü. N N , u n b e w a c h s e n e Fläche m i t S p h a g n u m u n d M n i u m p o l s t e r n u n d f r e i e n Wasserstellen, ca. 10 m b r e i t u n d 20 m lang, in S a n d s t e i n schlucht m i t SW-NO-Verlauf, v o n F i c h t e n h o c h w a l d (ca. 70jährig) u m g e b e n , S t a n d o r t s f o r m Zg RK. U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972-1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung : im Bereich des B e t u l o - Q u e r c e t u m s . F l o r a ( a u ß e r d e n o b e n g e n a n n t e n M o o s e n in d e r R a n d z o n e befindlich) : P t e r i d i u m a q u i l i n u m (LINNÉ) Carex f u s c a A L L I O N I Picea a b i e s (LINNÉ) Juncus effusus LINNÉ Agrostis t e n u i s SIBTH. Betula p u b e s c e n s E H R H A R T C a l a m a g r o s t i s sp. Betula p e n d u l a R O T H D e s c h a m p s i a f l e x u o s a (LINNÉ) Vaccinium myrtillus L I N N É Molinia c o e r u l e a (LINNÉ) Calluna v u l g a r i s (LINNÉ) Carex c a n e s c e n s L I N N É Trientalis europaea LINNÉ G e l ä n d e k l i m a : im W i n t e r h a l b j a h r f a s t völlig u n b e s o n n t ! B o d e n k ü h l , n a ß , in Schlucht, L u f t f e u c h t k ü h l , n u r k u r z e Zeit (jahres- u. tageszeitlich) s t a r k insoliert, s t a r k e r T a u f a l l , Mess u n g e n s. D i a g r a m m 1 u n d 2 sowie S. 34 ff.
U F 10: G r o ß e r Zschand, Hüllenschlüchte, F i c h t e n w a l d Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 475a3, ca. 275 m ü. N N , steiler, blockreicher, N - e x p o n i e r l e r H a n g in S a n d s t e i n s c h l u c h t m i t SW-NO-Verlauf, S t a n d o r t s f o r m Zg RK, 7 0 j ä h r i g e r Fichtenbestand.
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei C u r c u l i o n i d e n d e r S a c h s . S c h w e i z
19
Abb. 9. G r o ß e r Zschand, Hüllenschlüchte, o l i g o t r o p h e r N a ß s t a n d o r t (UF 9).
U n t e r s u c h u n g ; , Z e i t r a u m : 1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : Fichten-Schluchtwald ( f r a g m e n t a r i s c h e n t w i c k e l t e s Picee t u m hercynicum) in s t a r k e r D u r c h s e t z u n g m i t D i c r a n o - Q u e r c i o n - E l e m e n t e n . T y p i s c h e Reliefumkehr. Flora (unvollständig): Betula sp. (am Rande) Picea a b i e s (LINNÉ) Carex b r i z o i d e s J U S L E N I U S Pinus silvestris L I N N É D e s c h a m p s i a f l e x u o s a (LINNÉ) weitere Poaceen, polypodiaceen Digitalis p u r p u r e a L I N N É Rhamnus frangula LINNÉ Fagus silvatica L I N N É viel S p h a g n u m sp. Larix d e c i d u a M I L L E R Sorbus aucuparia LINNÉ M a i a n t h e m u m b i f o l i u m (LINNÉ) Trientalis europaea LINNÉ M n i u m sp. Vaccinium m y r t i l l u s L I N N É Vaccinium v i t i s - i d a e a L I N N É Oxalis a c e t o s e l l a L I N N É G e l ä n d e k l i m a : Im W i n t e r h a l b j a h r f a s t völlig u n b e s o n n t ! Keine M e s s u n g e n .
UF 11: G r o ß e r Zschand, F e l s h o r n zwischen H ü l l e n - u n d Peclischlüchte Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 476a2, ca. 310 m ü. N N , e b e n e bis w e c h s e l n d nach SSO geneigte P l a t e a u f l ä c h c ü b e r S t e i l w a n d , S t a n d o r t s f o r m Os SN-6 bis FK, 116jähriger K i e f e r n bestand. U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972-1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : F e l s h e i d e - B i r k e n - K i e f e r n - B e s t a n d
(Calluno-Quercetum).
20
Entom. Abh. Mus. Ticrk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Abb. 10. G r o ß e r Zschand, Hiillenschüchte, Fichtenwald (UF 10).
Flora: P t e r i d i u m aquilinum (LINNÉ) Picea abies (LINNÉ) Pinus silvestris L I N N É Molinia coerulea (LINNÉ) Deschampsia flexuosa (LINNÉ) Betula p e n d u l a R O T H
Fagus silvatica L I N N É Quercus sp. Vaccinium vitis-idaea L I N N É Vaccinium myrtillus L I N N É Calluna vulgaris (LINNÉ)
G e l ä n d e k l i m a : eben bis SSO geneigter Felsstandort, t r o c k e n - w a r m , Insolation noch stark, K l i m a e x t r e m e durch K i e f e r n b e s t a n d etwas gemildert, Boden leicht, gut e r w ä r m b a r , Randzone über Steilwand mit s t a r k e r Insolation, Messungen s. D i a g r a m m 1 u n d 2 sowie S. 34 ff.
U F 12: G r o ß e r Zschand, Fichtenschonung an d e r Alten Z e u g h a u s s t r a ß e Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 478a2, ca. 240 m ü. NN, wechselnd (5°-20°) nach OSO geneigter H a n g , teilweise blockig, S t a n d o r t s f o r m Zg RK, 2jährige Fichtenschonung.
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculionidcn der Sachs. Schweiz
21
Abb. 11. Großer Zschand, Felshorn zwischen Hüllen- und Pechschlüchte (UF 11).
Untersuchungszeitraum: 1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: Kahlschlag-Gesellschaft des Digitali-Epilobietum Relikten des Luzulo-Fagetums. Flora (unvollständig): Eetula pendula ROTH Picea abies (LINNÉ) Ectula pubescens EHRHART weitere Poaceen Carex brizoides J U S L E N I U S Rubus idaeus L I N N É Chamaenerion angustifolium (LINNÉ) Rubus sp. Deschampsia flexuosa (LINNÉ) Rumex acetosella LINNÉ Digitalis purpurea LINNÉ Sorbus aucuparia LINNÉ Fagus silvatica LINNÉ Taraxacum officinale WEB. Juncus effusus LINNÉ Urtica dioica L I N N É Maianthemum bifolium (LINNÉ) Vaccinium myrtillus LINNÉ
mit
Geländeklima: keine Messungen. UF 13: Großer Zschand, Fichtenwald an der Alten Zeughausstraße Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 47Sa3, ca. 270 m ü. NN, eben bis schwach nach S geneigt, Standortsform Gb LL-5, kleinflächig wechselfrisch, 106jähriger Fichtenbestand. Untersuchungszeitraum: 1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: Fichlenforst auf Standort eines submontanen Hainsimsen-Buchenwaides (Luzulo-Fagelum). Flora: Calamagrostis villosa (CHAIX) Chamaenerion angustifolium (LINNE) Carex brizoides J U S L E N I U S Deschampsia flexuosa (LINNE)
22
E n t o m . A b h . M u s . T i c r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . 1, 1978
Abb. 13. G r o ß e r Zschand, Fichtenwald an der Alten Z e u g h a u s s t r a ß e (UF 13; im H i n t e r grund U F 14).
KRAUSE: B i o t o p b i n d u n g bei C u r c u l i o n i d e n d e r Sachs. S c h w e i z
23
Abb. 14. G r o ß e r Zschand, B u c h e n s c h o n u n g (UF 14).
Digitalis p u r p u r e a L I N N E Lapsana communis LINNE Luzula sp. M o e h r i n g i a t r i n e r v i a (LINNE) Cxalis a c e t o s e l l a L I N N E Polypodiaceen
Picea a b i e s (LINNÉ) Rumex acetosella L I N N É Sorbus aucuparia LINNÉ U r t i c a dioica L I N N É Vaccinium m y r t i l l u s L I N N É
Geländeklima: keine Messungen. U F 14: G r o ß e r Zschand, B u c h e n s c h o n u n g Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 478n3, ca. 270 m ü. N N , eben, v o n F i c h t e n h o c h w a l d u m g e b e n , S t a n d o r t s f o r m Gb LL-5, klcinflächig wechselfrisch, 12jährige B u c h e n s c h o n u n g . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972-1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : wahrscheinlich T a n n e n - B u c h e n w a l d (Abieti-Fagetum), a b e r nicht typisch. Flora: M o e h r i n g i a t r i n e r v i a (LINNÉ) Polystichum a c u l e a t u m (LINNÉ) Sorbus aucuparia LINNÉ Abies alba MILLER Rubus idaeus L I N N É Picea a b i e s (LINNÉ) R u b u s „fruticosus" L I N N É Pinus silvestris L I N N É C h a m a e n e r i o n a n g u s t i f o l i u m (LINNÉ) D e s c h a m p s i a f l e x u o s a (LINNÉ) Vaccinium myrtillus L I N N É Carcx b r i z o i d e s J U S L E N I U S Calluna v u l g a r i s (LINNÉ) Salix a u r i t a L I N N É Digitalis p u r p u r e a L I N N É Betula p u b e s c e n s E H R H A R T Senecio n e m o r e n s i s L I N N É Betula p e n d u l a R O T H Fagus silvatica L I N N É
24
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1S78
Abb. 15. G r o ß e r Zschand, F i c h t c n s c h o n u n g a m Schneeloch (UF 15).
G e l ä n d e k l i m a : n u r k u r z e Zeil (jahres- u. tageszeitlich) s t ä r k e r insoliert, leicht f r o s t g e f ä h r d e t , noch b o d e n k ü h l , K l i m a e x t r e m e d u r c h B e s t a n d s k l i m a des u m l i e g e n d e n Fichtcnh o c h w a l d e s g e m i l d e r t , M e s s u n g e n s. D i a g r a m m 1 u n d 2 sowie S. 34 ff.
U F 15: G r o ß e r Zschand, F i c h t e n s c h c n u n g a m Schneeloch Revier 3.04 Z e u g h a u s , Abt. 478a2, ca. 260 m ü. N N , schwach (bis 6°) nach N geneigte Fläche, S t a n d o r t s f o r m w e c h s e l n d Wz LS-5 bis Os SN-6, 12jährige F i c h t e n s c h o n u n g . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972-1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : F i c h t e n s c h o n u n g auf B c t u l o - Q u e r c e t u m - S t a n d o r t . Flora: R u b u s „fruticosus" L I N N É P t e r i d i u m a q u i l i n u m (LINNÉ) C h a m a e n e r i o n a n g u s t i f o l i u m (LINNÉ) Picea a b i e s (LINNÉ) Trientalis europaea L I N N É D e s c h a m p s i a f l e x u o s a (LINNÉ) Vaccinium myrtillus L I N N É M o e h r i n g i a t r i n e r v i a (LINNÉ) Calluna v u l g a r i s (LINNÉ) Betula p e n d u l a R O T H Vcronica chamaedrys L I N N É P o t e n t i l l a e r e c t a (LINNÉ) Digitalis p u r p u r e a L I N N É P o t e n t i l l a anglica (LAICHARTING) G a l i u m h e r c y n i c u m WEIGEL Sorbus aueuparia LINNÉ Rubus idaeus L I N N É G e l ä n d e k l i m a : noch b o d e n k ü h l , a u s s t r a h l u n g s - u n d d a h e r f r o s t g e f ä h r d e t , schwach n o r d w ä r t s geneigt, im S o m m e r als f r e i e Fläche s t a r k insoliert, s t a r k e T e m p e r a t u r s c h w a n k u n gen d e r L u f t , M e s s u n g e n s. D i a g r a m m 1 u n d 2 sowie S. 34 ff.
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculioniden d e r Sachs. Schweiz
25
Abb. 16. G r o ß e r Zschand, Fichtenwald a m Schneeloch ( U F 16).
U F 1 6 : G r o ß e r Zschand, F i c h t e n w a l d a m Schneeloch R e v i e r 3.04 Zeughaus, Abt. 4 7 8 a l , ca. 260 m ü. N N , e b e n , nach dem S - R a n d mit S a n d s t e i n Steilstufe, S t a n d o r t s f o r m Gb LL-5, kleinflächig n ä h r s t o f f ä r m e r durch Sand, 1 2 4 j ä h r i g e r Fichtenbestand. Untersuchungszeitraum: 1972-1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: unklar, F i c h t e n f o r s t auf S t a n d o r t eines b o d e n s a u r e n Buchen-Mischwaldes (Luzulo-Fagctum)? Flora: Pteridium aquilinum ( L I N N E ) (Quercus sp. a m Rand) Picea abies ( L I N N E ) (Oxalis a c e t o s e l l a L I N N E a m Rand) D e s c h a m p s i a flexuosa ( L I N N E ) (Vaccinium myrtillus L I N N E a m Rand) (Juncus effusus L I N N E a m Rand) Digitalis p u r p u r e a L I N N É (Betula pendula R O T H a m Rand) Galium h e r c y n i c u m W E I G E L Fagus silvatica L I N N E G e l ä n d e k l i m a : durch geringere Schwankungen der Boden- und L u f t t e m p e r a t u r und -feuchtigkeit g e k e n n z e i c h n e t e s B e s t a n d s k l i m a , Neigung zur t r o c k e n - w a r m e n Ausprägung, M e s sungen s. D i a g r a m m 1 und 2 sowie S. 34 ff. U F 1 7 : G r o ß e r Zschand, Schluchtwald I R e v i e r 3.04 Zeughaus, Abt. 4 l 3 a 3 , ca. 210 m ü. N N , enge, t e m p o r ä r w a s s e r f ü h r e n d e Sandsteinschlucht mit S-N-Verlauf, ohne T a l s o h l e , hängig, blockig, S t a n d o r t s f o r m U w RK, B e stückung o h n e A l t e r s a n g a b e . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972—1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : s u b m o n t a n e r Eschen-Schluchtwald
(Arunco-Aceretum).
E n t o m . A b h . M u s . T i e r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . 1, 1978
26
Abb. 17. G r o ß e r Zschand, Schluchtwald I ( U F 17). Flora: E q u i s e t u m silvaticum L I N N É Athyrium filix-femina ( L I N N É ) Thelypteris oreoptcris (EHRH.) Thelypteris phcgopteris (LINNÉ) (Abies a l b a und Picea abies z w a r nicht am S a m m e l p l a t z , a b e r an den F e l s w ä n d e n darüber) Milium effusum L I N N É U r t i c a dioica L I N N É R u m e x sp. Stellaria nemorum L I N N É Moehringia trinervia (LINNÉ) Anemone nemorosa L I N N É Ranunculus sp. Cardamine amara L I N N É Chrysosplenium oppositifolium L I N N É Aruncus dioicus (WALT.) Rubus idaeus L I N N É
Rubus „fruticosus" ? Filipendula u l m a r i a ( L I N N É ) Oxalis a c e t o s e l l a L I N N É Mercurialis perennis L I N N É Acer pseudoplatanus L I N N É I m p a t i e n s noli-tangere L I N N É Chaerophyllum hirsutum L I N N É Aegopodium podagraria L I N N É Fraxinus e x c e l s i o r L I N N É Myosotis palustris ( L I N N É ) Lamium g a l e o b d o l o n ( L I N N É ) Lamium m a c u l a t u m L I N N É Veronica montana J U S L . V a l e r i a n a „sambueifolia" Senecio n e m o r e n s i s L I N N É T a r a x a c u m officinale W E B . Prenanthes purpurea L I N N É
G e l ä n d e k l i m a : „Kellcrklima", bodenkühl, frisch, k a u m insoliert durch Lage in Schlucht und in Lau'oholzbesland; fcucht-kühl mit geringen T e m p e r a t u r s c h w a n k u n g e n , Messungen s. D i a g r a m m 1 und 2 sowie S. 34 ff. U F I S : G r o ß e r Zschand, Schluchtwald II R e v i e r 3.04 Zeughaus, Abt. 413a3, ca. 205 m ü. NN, enge, t e m p o r ä r w a s s e r f ü h r e n d e Sandsteinschlucht mit S-N-Verlauf und kleinflächiger, fast e b e n e r Talsohle im Bereich der UF, ca. 100 m t a l a b w ä r t s v o n U F 17, S t a n d o r t s f o r m U w RK, B e s t o c k u n g ohne A l t e r s a n g a b e .
KRAUSE : Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
27
Abb. 18. G r o ß e r Zschand, Schluchtwald II ( U F 18).
U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : s u b m o n t a n e r F l o r a (unvollständig) : Aegopodium p o d a g r a r i a L I N N É Anemone nemorosa L I N N É Cardamine amara L I N N É C a r e x brizoides J U S L E N I U S Chrysosplenium alternifolium L I N N É E q u i s e t u m silvaticum L I N N É (Fagus silvalica L I N N É ringsum) Filipendula u l m a r i a ( L I N N É ) Fraxinus e x c e l s i o r L I N N É I m p a t i e n s noli-tangere L I N N É
Bach-Eschenwald (Acero-Fraxinetum). Oxalis a c e t o s e l l a L I N N E (Picea a b i e s [ L I N N E ] ringsum) Poaceen Polypodiaceen Q u e r c u s sp. Ranunculus sp. Rubus „fruticosus" (Sorbus aueuparia L I N N É ringsum) Stellaria nemorum L I N N É U r t i c a dioica L I N N É
G e l ä n d e k l i m a : „Kellerklima", keine Messungen. U F 1 9 : Buschmüllers Räumicnt Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 413, ca. 260 m ü. N N , Waldwiese, teils als M ä h w i e s e , teils als Wildacker, an den R ä n d e r n als W e i d e n h e g e r und F i c h t e n s c h o n u n g genutzt, r i n g s u m Fichtenhochwald, e b e n bis schwach von O N O bis NW geneigt, B o d e n : feinsandiger, alteiszeitlicher L e h m . Untersuchungszeitraum: 1972-1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : Gemisch aus N a ß - und F e u c h t w i e s e n a r t e n an W e i d e n Pappel-Gebüsch.
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
28
Abb. 19. Buschmüllers R ä u m i c h t (UF 19). Flora: Picea a b i e s (LINNÉ) Lolium m u l t i f l o r u m LAMARCK Alopecurus pratensis LINNÉ Holcus lanatus LINNÉ D e s c h a m p s i a c a e s p i t o s a (LINNÉ) Dactylis g l o m e r a t a L I N N É Poa c o m p r e s s a L I N N É Festuca pratensis H U D S O N Poa p r a t e n s i s L I N N É Glyceria f l u i t a n s (LINNÉ) Carex b r i z o i d e s J U S L E N I U S Populus tremula L I N N É Salix viminalis L I N N É Salix (? a u r i t a L I N N É ) Betula p é n d u l a R O T H U r t i c a dioica L I N N É Rumex aquaticus LINNÉ Rumex obtusifolius L I N N É Rumex acetosa LINNÉ P o l y g o n u m ( t o m e n t o s u m - persicaria) C h e n o p o d i u m sp. Stellaria g r a m í n e a L I N N É C e r a s t i u m h o l o s t e o i d e s FRIES Lychnis flos-cuculi L I N N É Anemone nemorosa LINNÉ Ranunculus bulbosus LINNÉ Ranunculus repens LINNÉ Ranunculus acer L I N N É Erysimum cheiranthoides LINNÉ
Caidamine pratensis LINNÉ Capsella b u r s a - p a s t o r i s (LINNÉ) (Malus d o m e s t i c a B O R K H A U S E N ) (Sorbus a u c u p a r i a L I N N É ) Potcntilla e r e c t a (LINNÉ) Alchemilla sp. M e d i c a g o lupulina L I N N É Trifolium repens LINNÉ Trifolium pratense LINNÉ Lotus uliginosus S C H K U H R Vicia (hirsuta [LINNÉ]?) Vicia s a t i v a L I N N É Lathyrus pratensis LINNÉ Hypericum perforatum LINNÉ Pimpinella m a j o r (LINNÉ) Convolvulus arvensis L I N N É M y o s o t i s p a l u s t r i s (LINNÉ) P r u n e l l a vulgaris L I N N É Mentha arvensis LINNÉ Veronica c h a m a e d r y s L I N N É E u p h r a s i a officinalis L I N N É Plantago lanceolata LINNÉ G a l i u m uliginosum L I N N É Campanula rotundifolia LINNÉ Campanula patula LINNÉ Bellis p e r e n n i s L I N N É Galinsoga q u a d r i r a d i a t a R U I Z e t PAVON Achillea p t a r m i c a L I N N É Achillea millefolium L I N N É
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
Abb. 20. Neunstelliger Hübel, Buchenwald (UF 20).
Tussilago farfara LINNÉ Cirsium oleraceum (LINNÉ) Cirsium palustre (LINNÉ)
Taraxacum officinale WEBER Leontodon autumnalis L I N N É Hieracium auricula L I N N É
Geländeklima : eben bis schwach N-geneigte freie Fläche, ausstrahlungs- und daher frostgefährdet, gutes Wärmespeichervermögen des Bodens, im Sommer stark insoliert, Messungen s. Diagramm 1 und 2 sowie S. 34 ff.
U F 20: Neunstelliger Hübel, Buchenwald Revier 3.04 Zeughaus, Abt. 420a4, ca. 330 m ü. NN, ringsum sanft geneigte Kuppe, Oberfläche durch alte Löcher von Schürfvcrsuchen gestört, vorwiegend oben und auf W bis SW geneigter Fläche besammelt, Krautvegetation sehr lückig, Standortsform Kg BaK-6, 125jähriger Buchenbestand. Untersuchungszeitraum: 1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: Melico-Fagetum im Übergang zum Luzulo-Fagctum. Flora (unvollständig) : Asperula odorata LINNÉ Melica sp. Betula pendula ROTH Oxalis acetosella L I N N É Deschampsia flexuosa (LINNÉ) Picea abies (LINNÉ) Fagus silvatica LINNÉ Vaccinium myrtillus L I N N É Lathyrus montanus BERNH. Vicia silvatica L I N N É Luzula sp. Geländeklima: (trocken, warm), keine Messungen.
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
30
Abb. 21. Kirnitzschtal, Schluchtwald o b e r h a l b d e r D r e i s t e i g e n b r ü c k e (UF 21).
U F 2 1 : Kirnitzschtal, Schluchtwald o b e r h a l b D r e i s t c i g e n b r ü c k e Revier 3.03 H i r s c h e w a l d , Abt. 396al, ca. 210 m ü. N N , steiler, teilweise blockiger, nach S g e n e i g t e r U n t e r h a n g an d e r Kirnitzsch u n t e r h a l b d e r S t r a ß e , S t a n d o r t s f o r m Po H-4, u m l i e g e n d e r F i c h t e n b e s t a n d lOOjährig, f ü r L a u b h ö l z e r d e r U F ist gleiches a n z u n e h m e n . U n t e i s u c h u n g s z e i t r a u m : 1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung : A c e r o - F r a x i n e t u m . F l o r a (unvollständig) : Acer p s e u d o p l a t a n u s L I N N É Cxalis acetosella L I N N É Alnus g l u t i n o s a (LINNÉ) Plantago m a j o r L I N N É Anemone nemorosa LINNÉ Poaceen Carpinus betulus LINNÉ polypodiaceen E q u i s e t u m sp. Rubus idaeus L I N N É E u p h o r b i a dulcis L I N N É R u b u s sp. Fagus silvatica L I N N É Stellaria h o l o s t e a L I N N É F r a g a r i a sp. T a r a x a c u m officinale WEB. Thalictrum aquilegifolium LINNÉ G a l i u m silvaticum L I N N É U r t i c a dioica L I N N É Ceranium robertianum LINNÉ Vicia sp. L a m i u m g a l e o b d o l o n (LINNÉ) Viola sp. Mercurialis perennis L I N N É Geländeklima: keine Messungen.
U F 22: Kirnitzschtal, D o r f b a c h m ü n d u n g Revier 3.03 H i r s c h e w a l d , Abt. 375cl, ca. 225 m ü. N N , kleinflächige, w e n i g e M e t e r b r e i t e , e b e n e T a l s o h l e dicht ü b e r d e m Spiegel d e r Kirnitzsch, T a l v e r l a u f v o n SO nach NW, Stand-
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
31
Abb. 22. Kirnitzschtal, Dorfbachmündung (UF 22), Blick von oben, im Hintergrund die Kirnitzsch.
ortsform Po H-4, UF selbst ohne Baumbestand, aber stark beschattet durch ringsumstehende Bäume. Untersuchungszeitraum: 1972—1974. Pflanzensoziolog. Einschätzung: bachbegleitender Erlensaum (Stellario-Alnetum). Flora : Picea abies (LINNÉ) Géranium palustre T O R N E R Carex brizoides J U S L E N I U S Géranium robertianum L I N N É Salix aurita LINNÉ Mercurialis perennis L I N N É Carpinus betulus LINNÉ Acer platanoides LINNÉ Alnus glutinosa (LINNÉ) Impatiens noli-tangere LINNÉ Urtica dioica L I N N É Circaea lutetiana L I N N É Rumex sp. ChaerophYllum hirsutum L I N N É Aegopodium podagraria LINNÉ Stellaria nemorum LINNÉ Fraxinus excelsior L I N N É Ficaria verna HUDSON Myosotis sp. Cardaminopsis halleri (LINNÉ) Chrysosplenium alternifolium LINNÉ Galeopsis speciosa MILLER ChrYSOsplenium oppositifolium LINNÉ Galeopsis bifida BOENNINGHAUS Rubus idaeus LINNÉ Lamium galeobdolon (LINNÉ) Rubus „fruticosus" LINNÉ Lamium maculatum L I N N É Geum urbanum LINNÉ Senecio nemorensis L I N N É Filipendula ulmaria (LINNÉ) Cirsium oleraceum (LINNÉ) Oxalis acetosella LINNÉ Geländeklima: feucht-kühl, keine Messungen.
32
E n t o m . A b h . M u s . T i e r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . 1, 1978
Abb. 23. Kirnitzschtal, E r l e n w ä l d c h e n o b e r h a l b der N i e d e r e n Schleuse (UF 23).
UF 23: Kirnitzschtal, E r l e n w ä l d c h e n o b e r h a l b N i e d e r e Schlcusc Revier 3.03 H i r s c h e w a l d , Abt. 374a3, ca. 235 m ü. N N , Tal e t w a s s t ä r k e r g e w e i t e t , Verlauf v o n SSW nach N N O , eben, mit kleiner Böschung v o n d e r S t r a ß e , ca. 1 m ü b e r d e m Kirnitzschtal, a b g e l e s e n e S t a n d o r t s f o r m Po H-5 f ü r diese U F sicher nicht z u t r e f f e n d , s o n d e r n als B a c h t ä l c h e n - S t a n d o r t zu bezeichnen, lichter E r l e n b e s t a n d o h n e A l t e r s a n g a b e . U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1974. Pflanzensoziolog. E i n s c h ä t z u n g : bachbi g l e i t e n d e r E r l e n s a u m (Stellario-Alnetum). F l o r a (unvollständig) : Aegopodium podagraria LINNÉ Ficaria Verna H U D S O N Alnus g l u t i n o s a (LINNÉ) F i l i p e n d u l a u l m a r i a (LINNÉ) Anemone nemorosa LINNÉ Lamium maculatum LINNÉ Caltha palustris L I N N É Poaceen C a r d a m i n o p s i s halleri (LINNÉ) polypodiaceen Carex b r i z o i d e s J U S L E N I U S R u b u s sp. Chrysosplenium alternifolium LINNÉ Stellaria n e m o r u m L I N N É Cirsium o l e r a c e u m (LINNÉ) U r t i c a dioica L I N N É Geländeklima: keine Messungen. UF 24: Kirnitzschtal, Wiesen ( u n t e r h a l b H i n t e r d i t t e r s b a c h e r Brücke) z u r LPG H i n l e r h e r m s d o r f gehörig, im Bereich des Reviers 3.01 H i n t e r h e r m s d o r f , a n d e r S t a a t s g r e n z e , ca. 2 4 5 - 2 5 0 m ü. N N , in T a l w e i t u n g d e r Kirnitzsch, Talverlauf v o n O nach W, U F m i t h ä n g i g e m , t r o c k e n e r e m o b e r e n Teil u n d e b e n e m , f e u c h t e m u n t e r e n Teil. U n t e r s u c h u n g s z e i t r a u m : 1972—1974. P f l a n z e n s c z i o l o g . E i n s c h ä t z u n g : Kohldistelwiese (Polygono-Cirsietum oleracei) im u n t e r e n Teil, im o b e r e n Teil h o h e r Anteil von A r r h e n a t e r i o n - A r t e n .
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
Abb. 24. Kirnitzschtal, Wiesen u n t e r h a l b der H i n t e r d i t t c r s ö a c h e r B r ü c k e ( U F 24).
Flora: Alopecurus pratensis L I N N É Holcus lanatus L I N N É Deschampsia caespitosa (LINNÉ) Dactylis g l o m e r a t a L I N N É Cynosurus cristatus L I N N É Poa trivialis L I N N É Glyceria fluitans ( L I N N É ) Lolium sp. Scirpus silvaticus L I N N É C a r e x brizoides J U S L E N I U S Carex fusca A L L I O N I C a r e x hirta L I N N É J u n c u s effusus L I N N É Luzula c a m p e s t r i s ( L I N N É ) Alnus sp. U r t i c a dioica L I N N É Rumex acetosa LINNÉ Polygonum b i s t o r t a L I N N É Stellaria n e m o r u m L I N N É Cerastium holosteoides F R I E S Lychnis flos-cuculi L I N N É Anemone nemorosa L I N N É Ficaria verna H U D S O N Ranunculus r e p e n s L I N N É Ranunculus a c e r L I N N É G e l ä n d e k l i m a : keine Messungen.
Cardamine pratensis L I N N É Malus d o m e s t i c a B O R K H A U S E N ? Potentina erecta (LINNÉ) Filipendula u l m a r i a ( L I N N É ) M e d i c a g o lupulina L I N N É T r i f o l i u m repens L I N N É Trifolium pratense L I N N É Lotus sp. Vicia sepium L I N N É Aegopodium podagraria L I N N É H e r a c l e u m sphondylium L I N N É Pimpinella m a j o r ( L I N N É ) M y o s o t i s palustris ( L I N N É ) Prunella vulgaris L I N N É Galeopsis sp. Veronica chamaedrys L I N N É Campanula rotundifolia L I N N É Campanula patula L I N N É Bellis p e r e n n i s L I N N É Achillea p t a r m i c a L I N N É Achillea millefolium L I N N É Chrysanthemum leucanthemum L I N N É Cirsium o l e r a c e u m ( L I N N É ) T a r a x a c u m officinale W E B E R H i e r a c i u m pilosella L I N N É
34
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
3. Mikroklimatische Messungen Die schon durch unterschiedliche Lage und Vegetation der UF zu erwartenden Unterschiede in ihrem Geländeklima wurden an 10 UF des Großen Zschandes durch Messungen belegt und sind zum Teil extrem. Die Untersuchungen waren aus folgenden Gründen schwierig: Sie sollten den vollen, 24stündigen Gang der T e m p e r a t u r und Luftfeuchtigkeit an verschiedenen Standorten im Boden und bodennahen Bereich möglichst gleichzeitig erfassen (Lufttemperatur in 10 cm H ö h e und am Boden, Bodentemperatur in 5 cm, z T. auch in 10 cm Tiefe, relative Luftfeuchtigkeit in 10 cm Höhe), denn erst dadurch sind vergleichende Messungen sinnvoll. Automatische Aufzeichnungen für diese Werte waren nicht möglich. Mit 2 Personen konnte an 5 von 10 Standorten etwa gleichzeitig 2stündlich gemessen werden (meinem Kollegen HORST BEMBENEK danke ich f ü r seine Hilfe bei diesen aufwendigen Untersuchungen sehr herzlich. Ohne seine Unterstützung wären die Messungen in dieser Form nicht möglich gewesen). Die restlichen Standorte wurden einen Tag später untersucht. Etwa gleichbleibende Wetterlage — nur Schönwettertage zeigen klare Unterschiede — ist Vorbedingung f ü r den Vergleich der gemessenen Werte aller 10 Standorte während einer Untersuchungsperiode. Die Messungen im H e r b s t 1973 mußten durch Schlechtwettereinbruch vorzeitig abgebrochen werden und sind daher nur bedingt vergleichbar. Jeweils im Frühling, Sommer und H e r b s t 1973 (27-/28. bzw. 29./30. III.; 25./26. bzw. 27./28. VI.; 9.X.) wurde gemessen, um die klimatischen Entwicklungsbedingungen der f ü r bestimmte Standorte charakteristischen Insektenarten grob umreißen zu können. Zur Messung der L u f t t e m p e r a t u r 10 cm über dem Boden wurde jeweils ein Extremthermom e t e r (1 °C-Einteilung, beim Ablesen auf ' •'> °C geschätzt) mit der Skala nach unten (und der Gehäuserückwand nach oben) waagerecht aufgehängt. In gleicher Weise wurde ein E x t r e m t h e r m o m e t e r auf den Boden gelegt, um die Wärme am Boden zu messen. Die zwischen den 2stündlichen Kontrollen aufgetretenen Minima oder Maxima wurden stets notiert, die Stifte dann wieder auf den Thermometerstand während des Abiesens herabgezogen. Die Temperaturentwicklung war dadurch gut zu verfolgen, auch wenn w ä h r e n d der Kontrolle durch zeitweilige Bewölkung oder aufgekommenen Wind die Quecksilbersäule zurückgegangen war. Ein HaarhYgrometer (10 cm waagerecht über dem Boden mit der Skala nach oben) diente der Kontrolle der relativen Luftfeuchtigkeit. Ein Bodenthermometer (0,2 c C-Einteilung, beim Ablesen auf 0,1 °C geschätzt) f ü r 5 cm, z. T. zusätzlich eines f ü r 10 cm Tiefe, gab die Bodentemperatur an. Alle T h e r m o m e t e r wurden vor Beginn der Messungen bei verschiedenen Temperaturen miteinander verglichen, um Mißweisungen durch ungenaue Thermometer auszuschalten, die H a a r h y g r o m e t e r wurden vorher gemeinsam geeicht. J e nach Eigenart des Standortes standen die Meßgruppen fast ganztägig im Schatten (z. B. Schluchtwald) oder in der Sonne (z. B. Kiefernschonung), wobei aber durch das nach oben gekehrte Gehäuse eine direkte Bestrahlung der Quecksilbersäule durch die Sonne verhindert wurde. Die T e m p e r a t u r e n stiegen noch an, wenn das T h e r m o m e t e r mit der Skala nach oben gedreht wurde, notiert wurden solche Werte aber nicht. Stets wurde der Witterungsverlauf vermerkt. Nachstehend seien die Meßergebnisse aller Standorte nach Jahreszeiten geordnet erörtert (alle T e m p e r a t u r a n g a b e n in °C):
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculioniden d e r Sachs. Schweiz
35
Frühling Die relative Luftfeuchtigkeit ist nachts durchgehend bei 1 0 0 % , t a g s ü b e r t r e t e n auf f r e i e n Flächen (UF 5, 7, 15, 19) W e r t e zwischen 30 und 4 0 % auf, an den a n d e r e n Stellen m a c h t sich der Einfluß des B e s t a n d s k l i m a s b e m e r k b a r ( U F 6 - hier einmal durch k u r z e B e s o n nung 36 % , sonst stets m e h r ; 11; 14 — diese Buchenschonung ist schon s t a r k v e r w a c h s e n und v o m H o c h w a l d umgeben,- 16), dort liegen die t i e f s t e n W e r t e zwischen 40 und s o 0 / « . U F 9 und 17 zeigen ihre b e s o n d e r e Lage (Schlucht) a n : g e r i n g s t e r W e r t v o n U F 9 sind 75 % ( N a ß s t a n d o r t , Messung ü b e r Sphagnumpolster), v o n U F 17 4 4 % (kurzzeitige S o n n e n e i n strahlung, der n ä c h s t h ö h e r e W e r t liegt bereits w i e d e r bei 75 % ! ) . Die L u f t t e m p e r a t u r e n (am B o d e n und bei 10 cm H ö h e ähnlich, a b e r a m B o d e n zu g r ö ß e r e n E x t r e m e n neigend) zeigen v o r allem in ihren M a x i m a die unterschiedliche B e s o n n u n g d e r S t a n d o r t e a n : U F 5 (max. + 3 2 ° a m Boden, + 2 3 ° bei 10 c m Höhe), 6 ( + 2 7 ° bzw. + 2 4 ° ) , 11 ( + 2 5 ° bzw. + 21°), 15 ( + 2 5 ° bzw. + 2 1 ° ) mit z u m i n d e s t zeitweilig s t ä r k e r e r I n s o l a t i o n , U F 9 ( + 1 2 , 5 ° bzw. + 1 2 ° ) und U F 17 ( + 1 4 , 5 ° bzw. + 1 5 , 5 ° ) mit der geringsten. U F 16 zeigt warm-ausgeglichene T e m p e r a t u r e n
( + 1 9 , 5 ° bzw. + 1 7 ° ) . I n t e r e s s a n t sind U F 7 und 19.
E r s t e r e (in Tallage) zeigt den Einfluß des kühlen, frischen B o d e n s durch g e r i n g e r e Luftt e m p e r a t u r e n a m B o d e n (max. + 1 8 ° ) g e g e n ü b e r der in 10 c m H ö h e an (max. + 2 3 ° ) , die durch die S o n n e n e i n s t r a h l u n g für kurze Zeit s t a r k ansteigt. D e r S t a n d o r t ist f r o s t g e f ä h r det. In Plateaulage, frei, eben bis schwach durchschnittlich n o r d w ä r t s geneigt, e b e n f a l l s f r o s t g e f ä h r d e t , befindet sich U F 19. Die L u f t t e m p e r a t u r a m B o d e n b e t r ä g t d e m e n t s p r e chend m a x i m a l 4-16,5° g e g e n ü b e r + 2 0 ° in 10 cm H ö h e . U F 14 (stark v e r w a c h s e n , r i n g s u m von Fichtenhochwald umgeben) hat v o r allem im Frühling und H e r b s t v e r m i n d e r t e Insolation, dazu h e m m t w e c h s e l f e u c h t e r S t a u b l e h m b o d e n die W ä r m e s p e i c h e r u n g — + 1 5 ° bzw. + 14° b e t r ä g t die T e m p e r a t u r a m B o d e n und in 10 c m H ö h e . Feuchte, kühle Böden, schwächer insolierte, ausstrahlungs- und d a m i t
frostgefährdete
Flächen zeigen also geringere bis e t w a gleiche M a x i m a l t e m p e r a t u r e n a m B o d e n als in 10 cm H ö h e an, gut b e s o n n t e S t a n d o r t e und leichtere B ö d e n zeigen einige °C h ö h e r e Luftt e m p e r a t u r e n a m B o d e n g e g e n ü b e r denen in 10 c m H ö h e an (s. auch D i a g r a m m 1 und 2). Die B o d e n t e m p e r a t u r bei 5 c m T i e f e ist e b e n f a l l s a u f s c h l u ß r e i c h : Sie zeigt an sonnigen S t a n d o r t e n schon M a x i m a l w e r t e bis zu + 9 ° , + 1 0 ° , j a + 1 6 ° an ( U F 6, 1 1 ; 19; 5), b l e i b t an k ü r z e r b e s o n n t e n Stellen bei + 5 , 5 ° bis + 6 , 5 ° ( U F 7, 14, 15, 16), in den Schluchten gar bei + 4 ° bzw. + 4 , 3 ° ( U F 9, 17) stehen. Die i n s g e s a m t 6 M e s s u n g e n in 10 c m T i e f e e r g a b e n m a x i m a l + 2 , 6 ° , + 3 , 9 ° und + 4 , 2 ° in den Schluchten und T a l l a g e n , w o die B o d e n t e m p e r a t u r b e r e i t s s t ä r k e r durch das B o d e n w a s s e r geprägt wird ( U F 9, 17, 7), und j e + 8 , 2 ° an U F 5 und 19 sowie + 5 , 6 ° auf U F 15. Sommer Es zeigen sich prinzipiell gleiche Unterschiede wie im F r ü h l i n g : die s t a r k i n s o l i e r t e n S t a n d o r t e weisen e n t s p r e c h e n d dem h ö h e r e n S o n n e n s t a n d t a g s ü b e r s o g a r nur eine r e l a t i v e Luftfeuchtigkeit zwischen 20 und 3 0 % auf, auf den K i e f e r n s t a n d o r t e n ( U F 6, 11) ist der Einfluß des B e s t a n d s k l i m a s abgeschwächt. Die M e s s u n g e n v o m 27./28. VI. fallen durch a m 28. VI. gegen Mittag e i n s e t z e n d e B e w ö l k u n g nicht so e x t r e m aus. U F 9 und 17 (letzter e r durch Belaubung f a s t völlig v o r Sonne geschützt) zeigen e i n m a l 34°',> durch kurzzeitige B e s o n n u n g ( n ä c h s t h ö h e r e r W e r t b e r e i t s w i e d e r 61 % ) bzw. ü b e r h a u p t nur m i n i m a l 79 % an. Die s t a r k insolierten S t a n d o r t e h a b e n wieder eine u m einige °C h ö h e r e m a x i m a l e Luftt e m p e r a t u r a m B o d e n als in 10 c m H ö h e , die nur k u r z b e s o n n t e n , b o d e n k ü h l e n , feuchte-
36
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
ren Standorte zeigen geringere Lufttemperaturen am Boden als in 10 cm Höhe an. Die Bodentemperaturen (5 cm Tiefe) sind an sonnigen Stellen z. T. merkwürdig unterschiedlich; die Eigenheiten des jeweiligen Standortes (Boden, Exposition und Neigung) spiegeln sich in diesen Unterschieden wider, wenn wir die aussagekräftigen, nachts oder in den frühen Morgenstunden auftretenden Minima betrachten: Bodenkühle, feuchte Standorte mit minimal +10,8° und +10,6° (UF 17, 7), aber an UF 9 (in Sphagnum gemessen) + 1 2 , 2 ° (leichter Wärmestau?, vielleicht im oder durch das oberflächennahe Wasser?), an den sonnigeren Standorten (hier sind nun auch UF 14 und 15 einzubcziehen, die wenigstens in den Mittagsstunden im Sommer stärker insoliert sind) + 12,5° bis +14°, an UF 16 (s. auch Lufttemperaturen Frühling) im Fichtenhochwald Einfluß ausgeprägten Bestandsklimas (Minimum bei +14,6°). UF 19 speichert die Wärme im Boden sehr gut (Minimum bei +16,6°!). Die minimalen Bodentemperaturen bei 10 cm betragen bei besonnten UF +14,4° (UF 5) und + 1 3 , 4 ° (UF 15), bei bodenkühlen (UF 7, 9, 17) +10,6°, + 1 2 , 2 ° und wieder 1-10,6°. UF 19 zeigt wieder die gute Wärmespeicherung des Bodens: minimal + 1 6 , 6 ° ! Die während der 24 h aufgetretenen Minima und Maxima sowie der davon abhängige größte Schwankungsbereich der Werte des jeweiligen Standortes passen zu den bereits erhaltenen Befunden (vergleiche hierzu auch Diagramme 1 und 2). Herbst Durch Schlechtwettereinbruch bedingt, konnte nur an 5 Standorten über ca. 16 h gemessen werden. Die Meßzeit lag zwischen 16 h (1. Kontrolle) und 6 bis 8 h morgens, die warmen Mittagsstunden fehlen also. Die maximalen Bodentemperaturen sind aber mit ziemlicher Sicherheit vergleichbar, da die Maxima der gleichen Standorte bei früheren Messungen etwa zur gleichen späten Tageszeit auftraten. Der Boden ist durch gespeicherte Wärme 6—8° wärmer als zu etwa gleicher Zeit im Frühling (Bodentemperaturen in 5 cm Tiefe der untersuchten Standorte). Die Lufttemperaturen sind durch den Schlechtwettereinbruch nicht mehr ohne weiteres vergleichbar, doch liegen sie bei schönem Wetter wahrscheinlich ähnlich wie die im Frühling. Das ergibt sich andeutungsweise aus den Werten gegen 16 und 18 h (also vor der Wetteränderung!) im Vergleich zu den Messungen im Frühling. Anschließend sei eine kurze, verbale Charakterisierung des Mikroklimas der UF anhand der gesamten Meßwerte jedes einzelnen Standortes gegeben: Einschätzung
des
S t a n d o r t s k 1 i m as
U F 5 : stark insolierter freier SSW-Hang mit großen Temperaturschwankungen in Boden und Luft, leichter, gut erwärmbarer Boden, trocken-warm (bis heiß), stark schwankende Luftfeuchtigkeit. U F 6 : schwach nach WSW geneigter Felsstandort, trocken-warm, Klimaextreme durch Kiefernaltbestand gemildert, Insolation noch stark, Boden leicht, gut erwärmbar. U F 7 : bodenkühl, frisch, auf baumfreier Talsohle, ausstrahlungs- und daher frostgefährdet, starker Taufall, nur kurze Zeit (jahres- und tageszeillich) stark insoliert, sonst feuchte Luft. U F 9 : bodenkühl, naß, in Schlucht, Luft feuchtkühl, nur kurze Zeit (jahres- und tageszeitlich) stark insoliert, starker Taufall.
KRAUSE; Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
37
U F 1 1 : e b e n bis nach S S O geneigter F e l s s t a n d o r t , t r o c k e n - w a r m , I n s o l a t i o n noch s t a r k , Klimaextreme
durch
Kiefernbestand
etwas
gemildert,
Boden
leicht,
gut
erwärmbar,
Randzone. U F 1 4 : nur kurze Zeit (jahres- und tageszeitlich) s t ä r k e r insoliert, leicht f r o s t g e f ä h r d e t , noch bodenkühl, K l i m a e x t r e m e durch B e s t a n d s k l i m a des umliegenden F i c h t e n h o c h w a l d e s gemildert. U F 1 3 : noch bodenkühl, ausstrahlungs- und daher f r o s t g e f ä h r d e t , schwach geneigt, im S o m m e r als freie Fläche s t a r k insoliert, s t a r k e
nordwärts
Temperaturschwankungen
der Luft. U F 1 6 : durch geringere Schwankungen der Boden- und L u f t t e m p e r a t u r und -feuchtigkeit g e k e n n z e i c h n e t e s B e s t a n d s k l i m a , Neigung zur t r o c k e n - w a r m e n Ausprägung. U F 1 7 : b o d e n k ü h l , frisch, k a u m insoliert durch Lage in Schlucht und in L a u b h o l z b e s t a n d ; feucht-kühl mit geringen T e m p e r a t u r s c h w a n k u n g e n . U F 1 9 : e b e n bis schwach nach N geneigte freie Fläche, ausstrahlungs- und d a h e r frostgefährdet, gutes W ä r m c s p e i c h e r v e r m ö g e n des Bodens, im S o m m e r s t a r k insoliert. In den D i a g r a m m e n 1 und 2 sind die D u r c h s c h n i t t s t e m p e r a t u r e n aller k o n t r o l l i e r t e n 10 U F (Boden in 10 und 5 c m T i e f e , Luft a m Boden und in 10 c m H ö h e ) v o m F r ü h j a h r und S o m m e r f e s t g e h a l t e n . Die Durchschnittswerte w u r d e n aus der S u m m e der w ä h r e n d der Kontrollen a b g e l e s e n e n T e m p e r a t u r e n , die durch die Anzahl der K o n t r o l l e n dividiert w u r d e n , errechnet. Die U F wurden nach der H ö h e i h r e r D u r c h s c h n i t t s t e m p e r a t u r e n
angeordnet,
diese Reihen lassen im wesentlichen sowohl v e r t i k a l als auch zeitlich Ü b e r e i n s t i m m u n g e n e r k e n n e n , auch w e i s e n sie b e i m Vergleich u n t e r e i n a n d e r auf das w e i t e ökologische S p e k trum der a u s g e w ä h l t e n U F hin. Andererseits lassen i n n e r h a l b der Anordnung e r k e n n b a r e Wechsel der U F in b e g r e n z t e m M a ß e — gleichfalls v e r t i k a l und zeitlich — die s t a n d ö r t lichen B e s o n d e r h e i t e n e r k e n n e n . Diese Wechsel sind im w e s e n t l i c h e n auf B o d e n f r i s c h e und Insolation zurückzuführen. So rücken z. B. die U F 14 und 15 im S o m m e r m i t gestieg e n e m S o n n e n s t a n d durch s t ä r k e r e Insolation in ihren L u f t t e m p e r a t u r e n nach o b e n , U F 7 hingegen (Tallage in S-N-Richtung) fällt durch relativ geringere I n s o l a t i o n zurück. D e r Wechsel zwischen U F 7 (bodenfrisch) und U F 9 (staunaß, T a l l a g e in O-W-Richtung) nach ihren B o d e n t e m p e r a t u r e n ist gleichfalls ein solches B e i s p i e l : U F 9 ist im F r ü h j a h r f a s t u n b e s o n n t , kaltes S c h m e l z w a s s e r s a m m e l t sich in d e r e n g e n Schlucht und fließt oberflächlich a b — U F 7 e r h ä l t S c h m e l z w a s s e r aus b e r e i t s b e s s e r besonnten B e r e i c h e n mit günstigerer Luftzirkulation, das zügig abfließt, und w i r d in den M i t t a g s s t u n d e n b e s o n n t . D e r Boden ist auf U F 9 noch sehr kalt, auf U F 7 gering, a b e r merklich w ä r m e r . I m S o m m e r n i m m t die I n s o l a t i o n s d a u e r auf U F 7 mäßig, die - i n t e n s i t ä t s t a r k zu, das b e w e g t e B o d e n w a s s e r hält die B o d e n t e m p e r a t u r niedrig. Auf U F 9 n e h m e n D a u e r und I n t e n s i t ä t der Insolation stark zu, das g e s t a u t e W a s s e r der N a ß s t e l l e zeigt oberflächlichen W ä r m e s t a u . So rückt U F 9 im S o m m e r v o r U F 7. Auch der v e r t i k a l e T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d auf der gleichen U F deckt solche s t a n d ö r t l i c h e n Besonderheiten
auf. D i a g r a m m
2 zeigt Durchschnitts-
und E x t r e m t e m p e r a t u r e n
vom
B o d e n in 5 (bzw. 10) cm T i e f e bis zur Luft in 10 c m H ö h e bei den 10 k o n t r o l l i e r t e n U F . J e g r ö ß e r der Sprung zwischen Boden- und L u f t t e m p e r a t u r ist, desto s t ä r k e r ist die Insolation des S t a n d o r t e s . Ist dieser Sprung im F r ü h j a h r gering, im S o m m e r g r o ß , d a n n spiegelt sich darin die Lage der U F wider, die im F r ü h j a h r — durch F e l s e n oder umliegenden H o c h w a l d — nicht o d e r spärlich b e s o n n t wird, o b w o h l sie selbst eine F r e i f l ä c h e darstellt, im S o m m e r a b e r durch h ö h e r e n S o n n e n s t a n d s t a r k insoliert wird.
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. l, 1978
38
co
:0
(4)
Stereonyohus SUFPRIAN, 1854 fraxini (DEGEER, 1781) Cleopus STEPHENS, 1831 pulchelljis (HERBST, 1795)
2
CRYPTORHYNCHINAE Cryptorhynchus ILLIGER, 1807 lapathi (LINNE, 1758)
1 (1)
Aoalles SCHOENHERR, 1826 pyrenaeus BOHEMAN, 1844
1 (2)
Überwlnterungstyp/ Generationszyklus I(9,15)/univoltin(1) - / -
m(4)
- / -
m(4)
- /univoltin(1) - / ?I(4) /univoltin (1) - /univoltin(1)
-
-
(E)L(1)E+I(15)/ 2jährig(1) - / -
camelus (PABRICIUS, 1792)
19 (4)
-
b(4)
I (4)/-
echinatus (GERMAR, 1824)
12
-
M4)
- / -
Echinodera WOLLASTON, 1864 hypocrita (BOHEMAN, 1837)
11 (2)
-
b(4)
?I(4)/ -
CEUTORHYNCHINAE Rhinoncus STEPHENS, 1831 perpendicularis (REICH, 1797)
-
4 (1)
m(8)
pericarpius(LINNE, 1758)
71 (17)
m(8)
hemiingsl WAGNER, 1936
10 (2)
-
m(4)
bruchoides (HERBST, 1784)
5 (1)
m(4)
castor (PABRICIUS, 1792)
2 (3)
m(4)
1(2,3)/univoltin (1,2) 1(2) /univolt in (1,2) I(2)/univoltin (1,2) I(2)/univoltin (1,2) 1(2,3)/univoltin (1,2)
Rutidosoma STEPHENS, 1831 fallax (OTTO, 1897)
28 (9)
-
b(4)
I(2,4)/univoltin(2)
Coeliodes SCHOENHERR, 1837 rubicundus (HERBST, 1795)
12
-
-
m(4)
l(2)/univoltin (2)
4
-
-
Auleutes DIETZ, 1896 epilobii (PAYKULL, 1800)
-
- /univoltind , 2)
KRAUSK : Biotopbindung bei Curculioniden der Sächs. Schweiz
ekto-,endo-,mono-, oligo-,polyphag //ekPf
o W(1)
Verbreitung
Wirtspflanzen
Medicago s p . . M e l i l o t u s s p . , T r i f o E NAfr lium s p . , V i c i a sp.,Lotus c o m i c u l a t u s ( 1 ) Vicia ailvatloa,tenuifolia,Lathyrus E aphaca(1 )
//ekBl(1)
/ / e k B l (1 )
Scrophularia
//ekBl+Blii(1 )
nodosa,aquatica(1)
Scrophularia nodosa,aquatica.Verbascum n i g r u m , p h i o m o i d e s ( 1 ) Scrophularia nodosa,aquatica,can i n a (1 )
// ekBl(1)
/ekBl(1)
Fraxinus
//ekBl( 1 )
Scrophularia
//enSt(1)
Salix
(1)
nodosa,aquatica(1)
sp•,Populus
sp.,Alnus
I I - SB
sNE
1I-SE
sNE
W-B-SE
S-ME
excelsior(1)
sp.
N-MAs
Sib
NAfr
sNE
NAfr
S - M S uNE
NAfr
E
Sib
m-suba
HE
M-SE M-SOE Kk
S-ME
//enSt(1,2) //enSt-W(1,2) /enW(1,2)
Polygonum a v i c u l a r e , p e r s i c a r i a , l a p a t h i E Sib NAfr folium,hydropiper,mite,amphibium(1,2) Rumex a c e t o s a , m a r i t i m u s , c o n g l o m e r a palS&rkt. tus,hydrolapathum,obtusifolium,crispus(1,2) Polygonum b i s t o r t a ( 1 , 2 ) HE
//enSt(-W)(1,2) //enW(-St)(1,2)
Polygonum l a p a t h i f o l i u m , p e r s i c a r i a , hydropiper(1,2) Rumex a c e t o s e l l a ( 1 , 2 )
/enBlStgr(2,4)
Oxalis
acetosella(2,4)
M-SE ? a r k t o alpin(2)
//semi-ekBlU(1,2)
Betula
pendula,nana(1,2)
E Kk
/enStGalled
Chamaenerion
,2)
angustifolium(1,2)
E E
Sib Sib
N-MB
Sib
60
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Tabelle 2 (6. Portsetzung
und SchluB)
Art
Individuen
nacht. .. aktiv
Ceutorhynchus GERMAR, 1824 contractus (MARSHAM, 1802)
30 (1)
eryaimi (PABRICIUS, 1787)
11 (3)
chalybaeus GERMAR, 1824 quadridens (PANZER, 1795)
2
cochleariae (GYLLENHAL. 1813)
7 (5)
pleurostigma (MARSHAM, 1802)
1
napi GYLLENHAL, 1837
3 (I)
assimilis (PAYKULL, 1792)
6 (3)
angulosus BOHEMAN, 1845
3 (9)
Neosirocalus NERESHEIMER & WAGNER, floralis (PAYKULL, 1792) 1938 121
mik
m+b(2) mF(B)
-
24 (8)
-
(15)
Überwinterungstyp/ Generationszyklus
m(2) m(4) m(2) m(2)
m(4)
1(3)/univoltin (1,2) I(3)/univoltin
(1,2)
I(2)/univoltin (1,2) I(2,3)/univoltin(1,2) I(2)/univoltin (1,2) L(1,2)1(1 ,2)/ univolt.m.Prühj .u.Herbststamm(1,2) I(2)/univoltin (1,2) 1(2,3)/univoltin (1,2) 1(2 )/univoltin (2)
m(8)
I(2,3,4)/univ o l t i n O ,2)
Ceutorhynchidius DUVAL, 1854 troglodytes (PABRICIUS, 1787)
11 (1)
m(8)
Cidnorhinus THOMSON, 1865 quadrimaculatus (LINNE, 1758)
I(2)/univoltin (2)
345 (98)
mP(4)
I(?L)(2)/univ o l t i n O ,2)
MECININAE Gymnaetron SCHOENHERR, 1826 labile (HERBST, 1795)
3
pascuorum (GYLLENHAL, 1827)
1
melanarium (GERMAR, 1821)
11
-
-
-
/
-
-
/
-
m(4)
1(5)/ -
m(4)
(1)
n(5)
/univoltin (1) I(3)/univoltin (1)
Miarus SCHOENHERR, 1826 campanulae (LINKE, 1767)
37 (30)
ANOPLINAE Anoplus SCHOENHERR, 1826 plantaris (NAEZEN, 1794)
14
roboris SUFFRIAN, 1840
-
2 (20)
RHYNCHAENINAE Rhynchaenus CLAIRVILLE & SCHELLENBERG, 1798 fagi (LINNE, 1758) 11 (2) (t 7)
o(5)
/univoltin
salicis (LINNE, 1758)
20 (4)
mP(7,8) I(3,7)/univoltin(1) m(4) - /bivoltin möglich(1) m(4) / -
stigma (GERMAR, 1821)
36
m(4)
rusci (HERBST, 1795)
4 (3)
(18)
Rhamphus CLAIRVILLE & SCHELLENBERG, 1798 pulicariua (HERBST, 1795) 1 -
- /univoltin (1) L(1)/univoltin (1)
K R A U S E : Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
ekto-,endo-,mono-, oligo-,polyphag
dls3//enBl(2) //enBl-St-W(1,2) //enSt-BlStGalle
(1,2) dlsj//enBl-St(1,2) //en?r(1,2)
Wirtspflanzen
Verbreitung
Brassicaceen.Papaveraceen,Resedaoeen u . a . ( 1 , 2 ) Brassioaoeen, vor allem Capsella bursa-pastoris(1,2) Brassioaoeen, vor allem Thlaspi arvense(1,2)
E
Brassioaoeen, Reseda,Tropaeolum, Cannabis(1,2) verschiedene Brassioaoeen,vor allem Cardamine pratensis(1,2) BrassicaceenO ,2)
E
Sib
N-M-OE E Kk
Balk
NAfr
N-IIE E Sib
NAfr
//enSt-WGalle(1,2) //enSt(1,2) //enPr(1,2) //enSt(1,2)
Brassica Barbarea Brassica
sp.,Raphanus raphanistrum, intermedium(1,2) sp.,Hhaphanus s p . , S i n a p i s
W-M-SE E
sp.(1,2) Galeopsis speciosa,tetrahit,Stachys palustris,Lycopus europaeus(1,2)
//enPr(1,2)
Brassioaoeen,vor allem bursa-pastoris(1,2)
/enSt(1,2)
Plantago
/enW(1,2)
Urtica
lanceolata'(1
Capsella
,2)
dioica(1,2)
VAs V-ME
E VAs
Sib
E V-MAs
M-SE
sNE Kk
Veronica
sp.(5)
//enPr(1)
Campanula
//enBl(1)
E
//enBl(1)
Betula pendula,pubescens,Alnus glutinosa(1) Alnus i n c a n a ( 1 )
/enBl(1,7)
Fagus
M-SE
//enBl ( 1 )
Betula
//enBl(1)
Salix
//enBl(1)
Salix repens,Alnus glutinosa,Betula pendula,Corylus avellana (1)
E
//enBl(1)
Salix
E
W - S - M E sNE S T e i l s d . SU sp.(1)
bm N - I I E
silvatica(l) pubescens,pendula(1) tremulaO)
sp.,Populus
sp.(1)
Sib
sNE
//enSt(5)
Sib
E
Sib
E
Sib
sNE
Sib
NAfr
NAfr
M-5E lanoeolata(1)
sp.,Phyteuma
SSib
V-MAs
Plantago
sp.,Betula
sNE
E Sib
/enPr(1)
sp.,Populus
NAfr
Med
d.europ.
Entom. Abh. Mus. T i e r k . Dresden, Bd. 42, N r . 1, 1978
62
2. Fangergebnisse auf den einzelnen U F N a c h f o l g e n d w e r d e n die A r t e n der einzelnen U F nach ihrer Häufigkeit und nach Fangweise angeordnet aufgeführt. Auf eine w e i t e r e Unterteilung nach Fangterminen w u r d e der Übersichtlichkeit halber verzichtet. Die wichtigsten phänologischen Daten sind bei der Besprechung der Phänologie der einzelnen Arten berücksichtigt. Zeitlich genau unterteilte handgeschriebene Tabellen der j e w e i l i g e n Jahresfänge liegen zur Einsichtnahme beim A u t o r v o r . Die Unterteilung der Dominanzklassen und -grade w u r d e nach f o l g e n d e m Schema v o r genommen : Dominante (Grade 5 - 3 ) : 5 = 64-100 "/„, 4 = Subdominante (Grad 2) : 4-15,9 % Rezedente (Grade 1 und + ) : l =
36-63 % , 3 =
1-3,9 % , + =
16-35,9 %
0,1-0,9 %
Erläuterung der Symbole und Abkürzungen: H—K = Arten, die w ä h r e n d aller Untersuchungsjahre (1972—1974) nachgewiesen w u r d e n + = Arten, die w ä h r e n d z w e i e r Untersuchungsjahre nachgewiesen w u r d e n B = Barberfallenfang, G = Gesiebefang, K = Käscherfang. Die Abkürzungen der Verbreitungsangaben entsprechen jenen in T a b e l l e 2 und sind dort erläutert. Für U F 24 gilt f o l g e n d e Einteilung: " 1 — = +
=
O O O # #
= = =
0
=
Arten, die w ä h r e n d aller Jahre nur oder überwiegend auf dem trockenen Wiesenteil gefangen w u r d e n Arten, die w ä h r e n d z w e i e r Jahre nur oder überwiegend auf d e m trockenen Wiesenteil gefangen w u r d e n Arten, die w ä h r e n d aller Jahre nur auf dem nassen Wiesenteil gefangen w u r d e n Arten, die w ä h r e n d z w e i e r Jahre nur auf dem nassen Wiesenteil gefangen w u r d e n Arten, die w ä h r e n d aller Jahre auf beiden Teilflächen gefangen wurden, z. T. in unterschiedlicher Häufigkeit, aber rückläufig nicht mehr genau v e r f o l g b a r Arten, die w ä h r e n d z w e i e r Jahre auf beiden Teilflächen g e f a n g e n wurden, z. T. in unterschiedlicher Häufigkeit, aber rückläufig nicht mehr genau v e r f o l g b a r
1974 wurden beide Teilflächen v o n U F 24 gesondert besammelt, um die Unterschiede in der Curculionidenfauna genauer zu erfassen, was v o r h e r nicht konsequent geschah.
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei C u r c u l i o n i d e n der Sachs. S c h w e i z
63
Tabelle 3- UP 1; Großer Winterberg, Buchenwald, W-Seite, 1972-1974 Nr. ++ 1. ++ 2. ++ 3. ++ 4. + 5. ++ 6. ++ 7. ++ 8. + 9. ++ 10, 11. 12. + 13. + 14. ++ 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.
Art
G
I n d i v i d u e n % des K B insges. Gesamtfangs
_ Phyllobius argentatus Apion pallipes 3 Stereonyohus fraxini Rhinomias forticornis 27 Phyllobius calcaratus Strophosoma melanograomum 3 Polydrusus undatus 1 Acalles camelus 2 Rhynchaenus fagi Otiorhynchus hirticornis Otiorhynchus singularis 2 Phyllobius arborator Barynotus moerens Leiosoma deflexum 5 Rutidosoma fallax 2 Cidnorhinus quadrimaculat. Sitona sulcifrons Sitona crinitus Sitona tibialis Polydrusus pterygomalis Barynotue obscurus Traohodes hispidus Echlnodera hypocrita Rhinoncus perpendicularis Ceutorhynchus erysimi Ceutorhynchus contractus Ceutorhynchus quadridens Neosirocalus floralis Miocotrogus picirostris Apion flavipes Apion apricans Deporaus betulae Individuen:
45
1 -
1 5 -
2 -
5 -
1 -
5 -
-
1 -
1 -
-
-
22
1 1 1 1 1 1 1 1 1
326 97 57 33 14 12 8 8 8 6 6 5 5 5 3 5 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
548
615
325 94 56 1 14 7 7 1 8 5 4 5 -
1 5 2 1 1 1 1
53 15 9 5 2 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
01 77 27 37 28 95 3 3 3 98 98 81 81 81 49 98 33 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16
Tabelle 4- UP 2; Großer Winterberg, UUllerwiesenweg an der S-Kuppe, 1972-1974 Nr. ++ ++ ++ ++ + ++ + +
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Art
G
1 Phyllobius viridicollis Apion pallipes 21 Cidnorhinus quadrimaculat .11 Phyllobius argentatus Apion virens 2 Apion ebeninum Apion ervi 3 Rhinomias forticornis -
I n d i v i d u e n B K insges. -
3 2 -
5 -
8
200 69 32 35 20 10 6 -
201 93 45 35 22 15 9 8
f> des Gesamt40,2 18,6 9 7 4,4 3 1,8 1,6
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
64
Tabelle 4 (Forteetzung) Nr.
Art
+
9. Otiorhynchus hirticornis
+
13. Strophosoma melanogrammum 14. Apion urticarium 15. Apion flaripes 16. Phyllobius calcaratus 17. Sitona hispidulus 18. Anthonomus rubi 19. Acalles echinatus 20. Cionus tuberculosus 21. Polydrusus undatus 22. Leiosoma deflexura 23. Hypera arator 24. Phyllobius arborator 25. Polydrusus pterygomalis 26. Brachysomus echinatus 27. Sitona lineatus 28. Hhinoncus pericarpius 29. Neosirocalus floralis 30. Cionus hortulanus 31 . Miccotrogus pieirostris 32. Bhynchaenus fagi 33. Apion apricans 34. Deporaus betulae 35. Coenorhinus germanicus
+ 10. Notaris aterrimus ++ 11. Otiorhynchus singularis ++ 12. Barypeith.es mollicomus ++ + + + ++
+ + + +
Individúen:
I n d i v i d ú e n % des G B K insges. Gesamtfangs 6 1,2 1 1 4 2 6 1,2 4 1 1 1 3 5 1 2 5 3 2 1 3 5 1 1 4 5 1 5 5 0,8 4 4 0,8 4 4 0,8 4 4 2 1 0,6 3 0,6 3 3 1 1 2 0,4 1 1 2 0,4 2 0,4 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 1 1 0,2 57 31 412 500
Tabelle 5- OF 3; GroBer Winterberg, Buchenwald, S-Kuppe, 1972-1974 I n d i v i d u e n % des Nr. Art G B K insges. Gesamt' fangs _ Apion pallipes ++ 1. 8 160 168 41,9 ++ 2. Phyllobius argentatus 14,21 57 57 ++ 3. Rhinomias forticornis 26 4 30 7,48 ++ 4. Cidnorhinus quadrimaculat. 7 22 29 7,23 + 5. Brachysomus echinatus 1 10 26 15 6,48 + 6. Barypeithes mollicomus 11 21 7 3 5,24 11 11 7. Phyllobius arborator 2,74 ++ 8. Acalles camelus 6 2 11 3 2,74 ++ 9. Otiorhynchus singularis 1 3 5 9 2,24 ++ 10. Echinodera hypocrita 1 5 3 9 2,24 + 11. Acalles echinatus 2 3 5 1,25 + 12. Neosirocalus floralis 2 3 5 1,25 ++ 13. Notaris aterrimus 4 1 4
K R A U S E : Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
Tabelle 5 (Portsetzung) Hr. 14. + 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27.
Art Rhinoncus pericarpius Apion flavipes Otiorhynchus hirticornis Sitona lineatus Ceutorhynohus contractus Ceutorhynchus quadridens Bhynchaenus fagi Bradybatus fallax Bradybatus kellneri Miccotrogus picirostris Apion urtiearium Apion ebeninum Apion loti Apion aethiops Individuen:
65
I n d i v i G B K 2
1 284
401
1 1
1 1
1 1
1 66
2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
2 1 1
1
51
% des d u e n insges. Gesamtfangs 0,5 0,5 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0.25
Tabelle 6. UP 4; Goldstein, Buchenwald, 1974. Kein Fallenfang! I n d i v i d u e n % des K Nr. Art G B insges. Gesamtfangs _ 1. Phyllobius arborator 31 31 26,27 2. Strophosoma melanograsmum 6 24,58 23 29 18 18 3. Phyllobius argentatus 15,25 17 17 14,41 4. Phyllobius viridicollis 4 5 4,24 5. Cidnorhinus quadrlmaculat. 1 6. Cionus tuberculosus 3 3 2,54 2 2 1,69 7. Cleopus pulchellus 8. Miccotrogus picirostrie 2 2 1,69 2 2 9. Sutidosoma fallax 1,69 1 10. Otiorhynchus hirticornis 1 0,85 1 11. Hhinomias forticornis 1 0,85 12. Polydrusus impar 1 1 0,85 1 13. Acalles echinatus 1 0,85 1 14. Echinodera hypocrita 1 0,85 -| 15. Rhinoncus castor 1 0,85 1 16. Anthonomus rubi 1 0,85 1 17. Cionus alauda 1 0,85 18. Apion aethiops 1 1 0.85 Individuen: 108 10 118
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
66
Tabelle 7- UP 5; Großer Zschand, Kioferaschonung gegenüber Sommerloch, 1972-1974 Nr. ++
++ ++ ++
+ ++ ++ + ++
G
Art
% des I n d ivi d u e n B K insges. Gesamt fangs
_ 258 1. Phyllobius arborator 32 2. Strophosoma melanograimnum 15 4 - - 13 3. Pselaphorhynchites nanus - - 10 4. Rhynchaenua stigma - 5 2 5. Strophosoma oapitatum - - 6 6. Anoplus plantai*!s - 7. Polydrusus undatus 4 - 8. Rhynchaenus rußci 4 - 2 1 9. Sitona lineatus 2 10. Polydrusus cervinus 1 11. Hypera nigriroetris 1 12. Pselaphorhynchites tomentos . - 2 - 1 13. Otiorhynchus singularis 1 14. Sitona sulcifrons - - 1 15. Sitona flavescens - 16. Sitona griaeus 1 1 17. Hypera arator - 1 18. Pissodes pini - 1 19. Auleutes epilobii 20. Ceutorhynchus contractus 1 - - 1 21 . Ceutorhynchus assimilis - - 1 22. Gymnaetron melanarium - 1 23. Apion cruentatum - 1 24. Deporaus betulae
Individuen:
21
6
347
258 51 13 10 7 6 4 4 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
68,99 13,64 3,48 2,67 1,87 1,6 1 ,07 1 ,07 0,8 0,53 0,53 0,53 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0,27 0.27
374
Tabelle 8. UP 6; Großer Zschand, Kiefernwald gegenüber Sommerloch, 1972-1974 I n d ivi d u e n f> des Nr. Art G B K insges. Gesamtfangs _ ++ 1. Phyllobius arborator 82 3 79 39,05 ++ 2. Strophosoma melanogrammum 21 10 36 5 17,14 ++ 3. Otiorhynchus scaber 26 12,38 7 19 ++ 4. Strophosoma capitatum 2 12 8,1 3 17 ++ 5. Polydrusus undatus 13 13 6,19 + 6. Polydrusus impar 6 10 4 4,76 6 6 7. Hylobius abietis 2,86 8. Barypeithes mollicomus 4 4 1,9 + 9. Otiorhynchus singularis 2 1 3 1,43 + 10. Anthonomus varians 2 1 3 1,43 + 11 . Neosirocalus floralis 1 1 2 0,95 + 12. Brachonyx pineti 2 2 0,95
67
K R A U S E : Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
Tabelle 8 (Fortsetzung) I n d i Nr. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Art Otiorhynchus hirticornis Polydrusus cervinus Rhinomias forticornis Pissodes notatus Ahoplus plantaris Hhamphus puliearius Individuen:
G
B
_
_
-
1 -
-
18
51
v i d u e n % des K insges. Oesamtfanxs 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1
141
210
0,48 0,48 0,48 0,48 0,48 0.48
Tabelle 9- U F 7 s Großer Zschand, Wegrand zwischen Großer Rohrkiefern- und Richterschlüchte, 1972-1974 Nr. ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ + ++ +
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. + 16. 17. 18. 19. 20. + 21. + 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31.
Art Phyllobius arborator Cidnorhinus quadrimaculatus Apion virens Sitona lineatus Sitona sulcifrons Apion flavipes Sitona hispidulus Sitona flavesoens Phyllobius viridieollis Notaris aterrimus Sitona suturalia Sciaphilus asperatus Leiosoma deflexum Tropiphorus carinatus Otiorhynchus niger Otiorhynchus equestris Miarus campanulae Strophosoma melanogrammum Sitona cambricus Sitona punoticollis Barynotus obscurus Hypera nigrirostris Ceutorhynchus ángulosus Otiorhynchus scaber Otiorhynchus salicis Rhinomias forticornis Sitona crinitus Hypera viciae Hylobius pinastri Grypus equiseti Notaris acridulus
G
I n d i v i d u e n 5& des B K insges. Gesantfangs
_ 4 1 -
2 1 4 2
-
-
-
1
6
-
-
43 37 32 15 11 11 4 6 7 -
-
-
1
5 3 2 2 2 2 3 1 2 2 1 1 2
-
-
-
-
-
-
-
-
1 1 1
-
-
-
-
-
-
-
1
-
-
-
-
-
-
1 1
-
-
-
1
1
1 1 1 1 -
-
1
-
-
43 41 33 15 13 12 8 8 7 7 5 4 3 3 2 2 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1
18,22 17,37 13,98 6,36 5,51 5,06 3,39 3,39 2,97 2,97 2,12 1,69 1,27 1,27 0,85 0,85 1,27 0,85 0,85 0,85. 0,85 0,85 0,85 0,42 0,42 0,42 0,42 0,42 0,42 0,42 0,42
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Tabelle 9 (Fortsetzung)
32. 33. 34. 35. 36. 37. 38.
I n d i v i d u e n % des B K insges. Gesamtfanfts 0,42 1 1 1 1 0,42 0,42 1 1 0,42 1 1 1 1 0,42 0,42 1 1 1 1 0.42 G
Nr. Art Rutidosoma fallax Neosirocalus floralis Ceutorhynchus contractus Ceutorhynchus quadrldena Ceutorhynchus cochleariae Apion cruentatum Apion apricans Individuen:
23
10
203
236
Tabelle 10. UF 8; Großer Zschand, Felshorn nördlich der Großen RohrkiefernschlUchte, 1974 Nr. Art
G
1. 2. 3« 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
_
Phyllobius arborator Strophosoma capitatum Strophosoma melanogrammum Barypeithes mollicomus Polydrusus cervinus Coeliodes rubicundue Otiorhynchus hirticornis Otiorhynchus eingularia Hylobius abietis Brachyderes incanus Pissodes piniphilus Neosirocalus floralis Brachonyx pinati Anoplus plantaris Individuen:
6 4 1
I n d ivi d u e n f> des B K insges. Gesamt fangs 4 3 3 11
-
-
-
-
-
2 1 2
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
11
26
49 19 6 -
9 5 2 2 -
1 1 1 1 1 97
53 28 13 12 9 5 4 3 2 1 1 1 1 1 134
39,55 20,9 9,7 8,96 6,72 3,73 2,99 2,24 1,49 0,75 0,75 0,75 0,75 0.75
Tabelle 11. UF 9; Großer Zachand, Hlillenschlüchte, oligotropher Naßstandort, 1972-1974
1. 2. + 3. + 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
++
Indi-viduen £ B K insges. Gesamtfange 22 22 61,11 3 8,33 3 3 3 8,33 2 2 5,56 1 1 2,78 _ 1 1 2,78 _ 1 1 2,78 _ _ 1 1 2,78 1 _ 1 2,78 1 1 2.78 1 1 34 36 G
Nr. Art Phyllobius arborator Otiorhynohus niger Neosirocalus floralis Ceutorhynchus contractus Otiorhynchus subdentatus Phyllobius viridicollis Rhinonous perpendicularis Ceutorhynchus quadridens Anthonomus varians Apion viciae Individuen :
K R A U S E : B i o t o p b i n d u n g bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
69
Tabelle 12. UF 10; Großer Zschand, Hüllenschlüchte , Fichtenwald, 1974 I n d i v i d u e n % des G B K insges. Ge sauntfangs
Hr. Art 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Phyllobius arborator Otiorhynchus hirticornis Otiorhynchus niger Otiorhynchus singularis Otiorhynchus scaber Phyllobius viridioollis Ehtnomiaa forticornis Ceutorhynchus quadridens Rhynchaenus stigma Rhinomaoer attelaboides Individuen:
-
1 2
-
-
66 9 5
-
-
1
1
-
-
67 11 5 2 1 1 1 1 1 1
1
8
82
91
-
-
2 1
-
-
-
-
1 1
-
1 -
73,63 12,09 5,49 2,2 '» • •»* *
'»
*
Tabelle 13. X7T 11; Großer Zschand, Falshorn zwischen Hüllen- und Peohschlüchte, 1972-1974 Nr. Art ++
++ ++
+ + + +
+ +
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.
Phyllobius arborator Barypeithea mollicoraus Strophosoma capitatum Hylobius abietis Polydrusus cervinus Polydrusus impar Magdalis duplicata Coeliodes rubieundus Otiorhynchus niger Strophosoma melanogrammum Pissodes pini Otiorhynchus singularis Otiorhynchus scaber Phyllobius viridioollis Braohyderes incanus Ceutorhynchus assimilis Brachonyx pineti Anthonomus varians Anoplus plantaris Apion virens Deporaus betulae Individuen:
I n d i v i d u e n % des B K G insges. -Gesamtfangs _ 2 86 84 45,99 6 23 29 15,51 6 5 14 25 13,37 17 17 9,09 5 5 2,67 1,6 3 3 3 1,6 3 1 2 1,6 3 2 2 1,07 1 1 2 1,07 2 2 1,07 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0,53 1 1 0.53 13 49 125 187
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
7 0
Tabelle 14. UP 12; Großer Zschand, Fichtenschonung an der Alten Zeughausstraße, 1974 Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
Art
G
Phyllobius arborator Phyllobius viridicollis Otiorhynchus niger Otiorhynchus hirtioornis Strophosoma melanogrammum Strophosoma capitatum Sitona lineatus Hylobius abietis Otiorhynchus scaber Phyllobius calearatus Polydrusus impar Polydrusus cervinus Polydrusus atomarius Sitona sulcifrons Sitona suturalis Auleutes epilobii Ceutorhynchus contractus Ceutorhynchus quadridens Miecotrogus picirostris Apion viciae Individuen:
I n d i v i d u e n jj d e s B K insges. Gesamtfangs -
3 1 -
1
2 -
1
6
6 4 3 -
2 2 2 -
6 4 3 3 3 2 2 2
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
30
37
-
16,22 10,81 8,11 8,11 8,11 5,41 5,41 5,41 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2,7 2.7
Tabelle 15. UF 13; Großer Zschand, Fichtenwald an der Alten Zeughausstraße, 1974 Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Art
G
_ Phyllobius arborator Polydrusus impar Otiorhynchus scaber 2 Strophosoma melanograimnum 4 Rhinomias forticornis 7 Rutidosoma fallax 15 Strophosoma capitatum Cidnorhinus quadrimaculatus Otiorhynchus singularis Barypeithes mollicomus 2 Neosirocalus floralis Trachodes hispidus Individuen:
30
I n d i v i d u e n % des B K insges. Gesamtfangs 1 1 23 6 12 -
2 -
-
45
56 28 3 13 1 2 4 4 2 2 1
57 29 28 23 20 17 6 4 2 2 2 1
116
191
-
29,84 15,18 14,66 12,04 10,47 8,9 3,14 2,09 1,05 1,05 1,05 0.52
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sächs. Schweiz
71
Tabelle 16. UF 14; Großer Zschand, Buchenschonung, 1972-1974 I n d i v i d u e n Nr. + + +
1. 2. 3. 4. + 5. 6. + 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.
Art Phyllobius arborator Strophosoma melanogrammum Otiorhynchus scaber Polydrusus impar Rhynchaenus stigma Rhynchaenus salicis Strophosoma capitatum Auleutes epilobii Anoplus plantaris Otiorhynchus subdentatus Phyllobius calcaratus Hyiobius abietis Hyiobius pinastri Plinthus tischeri Curculio salicivorus Individuen:
G
B
-
-
-
-
1
2
-
-
1
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1
-
-
2
3
K 136 31 6 6 3 3 2 2 2 1 1 1 1 -
1 196
des G B K insges. Gesamt' fangs
Apion virens 18 Phyllobius viridicollis 2 Apion flavipee 1 Sitona flavescens 6 Neosirocalus floralis 1 Khinoncus pericarpius 5 Sitona suturalis 2 Cidnorhinus quadrimaculatusl2 Sitona suloifrons 1 Apion cruentatum 1 Sitona cambricus 4 Rhynchaenus stigma Phyllobius oblongus Sitona lineatus 2 Apion curtirostre Sciaphilus asperatus 9 Rhynchaenus salicis Tropiphorus carinatus 6 Hypera zoilus 1 Sitona hispidulus 1 Phyllobius piri Ceutorhynchidius troglodyt. 1
6 -
10 -
10 -
3 -
1 -
-
8 2 2 4 -
540 236 81 60 75 31 35 16 23 22 13 18 18 15 17 7 15 -
11 10 7 10
564 238 82 76 76 46 37 28 27 23 18 18 18 17 17 16 15 14 14 13 11 11
36,77 15,51 5,35 4,95 4,95 3 2,41 1,83 1,76 1.5 1,17 1,17 1,17 1,11 1,11 1,04 0,98 0,91 0,91 0,85 0,72 0,72
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
74
Tabelle 21 (Portsetzung) Nr.
I n d i v i d u e n % des K G B insges. Gesamt fangs
Art
+ ++ +
++ + ++ +
++ +
+ ++ + + + ++
+
+
1 24. Ceutorhynchus quadridens 25. Miarus campanulae 26. Apion violaceum 4 27. Otiorhynchus porcatus 28. Ceutorhynchus contractus 29. Phyllobius arborator 1 30. Miccotrogus picirostris 4 31. Strophosoma melanogrammum 32. Trachyphloeus aristatus 5 33. Sitona puncticollis 1 34. Hypera arator 35. Pselaphorhynchites tomentos 36. Deporaus betulae 37. Apion sicardii 38. Ceutorhynchus assimilis 39. Rhinomias forticornis 40. Polydrusus undatus 41. Hypera postica (=variabilis' 42. Ceutorhynchus cochleariae 43. Gymnaetron labile 44. Apion miniatum 45. Phyllobius maculicornis 46. Sitona humeralis 47. Hypera plantaginis 48. Rhinoncus bruchoides 1 49. Apion apricans 50. Otiorhynchus singularis 51. Otiorhynchus scaber 52. Otiorhynchus hirticornis 53. Barynotus obscurus 54. Alophus triguttatus 1 55. Hypera viciae 56. Cryptorhynchus lapathi 57. Pissodes harcyniae 58. Rhinoncus castor 59. Coeliodes rubicundus 60. Ceutorhynchus erysimi 61. Ceutorhynchus pleurostigma 62. Ceutorhynchus napi 63. Ceutorhynchus chalybaeus 1 64. Gymnaetron pascuorum 65. Anthonomus pedicularius? 66. Curculio salicivorus 67. Apion sanguineum 68. Apion onopordi 69. Apion nigritarse 70. Apion viciae 71. Coenorhinus germanicus 72. Pselaphorhynchites nanus 73. Apoderus coryli -
_
++ 23. Gymnaetron melanarium
Individuen :
92
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
10 10 9 9 9 8 7 7 6 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
55 1388
1535
-
1 5
9 10 9 8 -
-
8 7 6 2
-
-
-
-
3 -
4 3 4 4 4 4 -
3 3 3 3 3 2 2 2 1 2 1 1 1 1
-
-
_ -
1 1 1 1 1 1 1 1
-
-
-
-
0,65 0,65 0,59 0,59 0,59 0,52 0,46 0,46 0,39 0,33 0,26 0,26 0,26 0,26 0,26 0,26 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,13 0,13 0,13 0,13 0,13 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0,07 0.07
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
75
Tabelle 22. UP 20; Neunstelliger Hübel, Buchenwald., 1974. Kein Fallenfang ! Nr. 1. 2. 3. 4. 5• 6.
% des I n d i v i d u e n K insges. GesamtG B fangs
Art Strophosoma melanogrammum Polydrusus undatus Polydrusus impar Strophosoma capitatum Rutidosoma fallax Deporaus betulae Individuen:
_
_
-
-
-
-
-
-
1
36 3 2 1
-
-
-
-
1
1 - 4 3
36 3 2 1 1 1
81,82 6,82 4,55 2,27 2,27 2.27
44
Tabelle 23- UP 21; Kirnitzschtal, Schluchtwald oberhalb Dreisteigenbrücke , 1974 Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
I n d i v i d u e n % des G B K insges. Gesamtfangs
Art Phyllobius arborator Rhinomias forticorni's Apion pallipes Rutidosoma fallax Brachysomus echinatus Otiorhynchus scaber Sitona lineatus Acalles echinatus Otiorhynchus subdentatus Otiorhynchus equestris Polydrusus mollis Polydrusus undatus Sciaphilus asperatus Rhinoncus perpendicularis Neosirocalus floralis Ceutorhynchus erysimi Apion pseudocerdo Deporaus betulae Individuen:
_
3
5 2
-
-
1 1 2
1
-
-
-
-
-
2
-
-
1
-
-
-
-
-
-
-
1
-
-
-
-
-
-
-
-
-
9
10
22 7 7 3 1
1 1 1 1
27 12 7 4 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
50
69
-
2
_
1 -
1 1 1
39,13 17,39 10,14 5,8 4,35 2,9 2,9 2,9 1,45 1,45 1,45 1,45 1,45 1,45 1,45 1,45 1,45 1.45
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. 1, 1978
Tabelle 24. UP 22; Kirnitzschtal, Dorfbachmündung, 1972-1974 Hr. ++ +
+ + +
+ ++
+ +
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28.
% des I n d i v i d u e n K insgas. GesamtB 6 fangs
Art Cidnorhinus quadrimaculatus Phyllobius arborator Stereonyhcus fraxini Phyllobius urtieae Neosirocalus floralis Ceutorhynchus contraotus Otiorhynchus subdentatus Otiorhynchus equestris Barynotus moerena Hypera nigrirostris Apion virens Otiorhynchus salicis Phyllobius viridicollis Phyllobius calcaratus Sitona lineatus Rhinomias forticornis Barynotus obscurus Sciaphilus asperatus Tropiphorus carinatus Bhinoncus bruchoides Ceutorhynchus quadridens Ceutorhynchus erysimi Rhynchaenus fagi Tanyephyrus lemnae Apion urticarium Apion apricans Apion hookeri Hhinomacer attelaboides Individuen:
Tabelle 25.
Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Art
5
-
-
-
2
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1 1
-
-
2
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
10
2
1 1 1 1 1 1 1 1 1
38 30 8 6 5 4 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
106
118
33 30 6 6 5 4 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1
32,2 25,42 6,78 5,08 4,24 3,39 1,69 1,69 1,69 1,69 1,69 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0,85 0.85
UP 23; Kirnitzschtal, Erlenwäldchen oberhalb Niedere Schleuse, 1974 I n d i v i d u e n % des G B K insges. Gesamtfangs
Cidnorhinus quadrimaculatus 10 Phyllobius urtieae Phyllobius arborator Phyllobius calcaratus Neosirocalus floralis Ceutorhynchus erysimi Oeutorhynchus contraotus 1 Ceutorhynchus quadridens Sitona lineatua Anoplus roboris 1
_ 112 -
1 -
106 21 15 6 6 4 5 3 1
122 106 21 15 6 6 5 5 4 2
40,13 34,87 6,91 4,93 1,97 1,97 1,64 1,64 1,32 0,66
K R A U S E : Biotopbindung bei Curculioniden der Sächs. Schweiz
77
Tabelle 25 (Fortsetzung)
Nr. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. .21.
Art Deporaus betulae Otiorhynohus porcatus Otiorhynchua h i r t i c o r n i s Phyllobius T i r i d i c o l l i s Polydrusus atomarlus Sitona sulcifrona Hypera arator Hhinoncus bruchoides Ceutorhynehaa napl Cautorhynchus cochleariae Ceutorhynctaas angulosus Individuen:
I n d i v i d u e n % des 0 B K insges. Oesantfan«B 0,66 2 2 1 1 0,33 1 1 0,33 0,33 1 1 0,33 1 1 0,33 1 1 0,33 — _ 1 •) 0,33 1 1 0,33 _ ,, 1 1 0,33 ~ ~ 1 1 0,33 14
1
289
304
Tabelle 26. UF 24; K i r n i t z s c h t a l , Wiesen unterhalb H i n t e r d i t t e r s bacher Brücke, 1972-1974 Nr. • 9
++ ++ ++
oo
++
00
++
ee ee e
+
ee ee 00
oo 0 ee +
0 0
e +
e
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25.
Art
I n d i v i d u e n % des G K B insges. Gesamt' fange
Phyllobius v i r i d i c o l l i s 1 Apion virens 12 Sitona flavesoens 6 Phyllobius p i r i Phyllobius urticae Apion f l a v i p e s 3 Cidnorhinus quadrimaculatus 1 Miarus campanulae Rinoncus pericarpius 3 Sitona sulcifrons 3 Neosirocalus f l o r a l i s Sitona lineatus 1 Miccotrogus p i c i r o s t r i s Otiorhynchua porcatus 8 Hhinoncus henningsi 1 Tropiphorus carinatus 3 Notaris aterrimus 4 Apion cruentatum 1 Hypera n i g r i r o s t r i s Plinthus t i s c h e r i Apion curtirostre Sitona hispidulus 2 Sitona suturalis 3 Hypera zoilus Phyllobius arborator -
4 5 28 -
-
1 9 1 -
3 -
2 -
1 2 5
_
1 -
3 -
143 64 14 35 35 31 25 24 10 14 15 1212 -
9 2 3 4 3
_
5 1 1 1 5
148 81 48 35 35 34 26 25 22 18 15 13 12 11 10 7 7 6 5 5 5 4 4 4 5
23,64 12,94 7,67 5,59 5,59 5,43 4,15 3,99 3,51 2,88 2,4 2,08 1,92 1,76 1,6 1,12 1,12 0,96 0,8 0,8 0,8 0,64 0,64 0,64 0,8
Entom. Abh. Mus. Tierk. Dresden, Bd. 42, Nr. i, 1978
78 Tabelle
Nr. +
26. 27. • 28. 29. • 30. 31. + 32. 33. • 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48.
26
(Portsetzung)
Art
G
Hypera arator Phyllobius maculicornis Strophosoma melanogrammum Notaris acridulus Ceutorhynchus contractus Otiorhynchus scaber Trachyphloeus bifoveolatus Sciaphilus asperatus Ceutorhynchus quadridens Ceutorhynchus cochleariae Apion apricans Strophosoma capitatum Polydrusus impar Sitona humeralis Barynotus obscurus Hypera elongatus Ceutorhynchus chalybaeus Ceutorhynchus erysimi Ceutorhynchus napi Anoplus roboris Apion violaceum Apion cruentatum Byctiscus betulae Individuen:
I n d i v i d u e n B K ineges.
2
-
-
-
2 3 2 2 3
1 1
-
-
-
2 1
-
-
-
-
1
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1 1 2 2 2 1 1
1
-
-
-
-
-
1 1 1
-
-
1
-
1
-
-
-
-
-
1 1
1
-
-
-
-
1
4 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
495
626
-
61
-
70
-
-
% des Gesaratfangs 0,64 0,48 0,48 0,48 0,48 0,32 0,32 0,32 0,32 0,32 0,32 0,16 " 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 0.16
3. Zur Autökologie ausgewählter Arten a.
Erörterungen
und V e r g l e i c h e zur A u t ö k o l o g i e Arten
ausgewählter
Es werden entweder Arten ausgewertet, die in größeren Mengen gefangen wurden, oder solche, die bei geringerer Zahl eine deutliche Bevorzugung eines Biotops oder einer Gruppe ähnlicher Biotope erkennen lassen. Die Besprechung der einzelnen Arten beginnt mit den eigenen Ergebnissen und vergleicht diese, soweit möglich, mit den Befunden anderer Autoren. Dabei werden, wenn bekannt oder erschließbar, Wirtspflanzen(-bindung), abiotische Faktoren, Dynamik, tageszeitliche Aktivität, Dominanz- und Präsenzverhältnisse, zum Teil besiedelte S t a n d o r t s f o r m e n und Verbreitungstyp behandelt. Zum Teil wurden auch Stücke in die Bewertung einbezogen, die nicht bei den speziellen Fängen zu diesem T h e m a gefangen worden sind. Sie wurden nach einem Schrägstrich genannt. Beispiel Nr. 30 Notar/s aterrimus: „Von insgesamt 47 gefangenen Tieren (24/23) wurden nur 9 gekäschert." Bei der Bewertung der Fänge unter autökologischen Gesichtspunkten steht die Frage nach der Bindung der Arten an bestimmte Straten des Biotops und nach ihrer tageszeitlichen Aktivität zwangsläufig an erster Stelle. Sie bestimmen das Fangergebnis und die daraus
KRAUSE: Biotopbindung bei Curculioniden der Sachs. Schweiz
79
abgeleiteten Schlußfolgerungen zur Autökologie der Arten wie auch den synökologischen Vergleich der U F wesentlich. Vieles ist in dieser Hinsicht noch unbekannt oder wird auch als so banale Wahrheit empfunden, daß es als kaum beobachtens- und vermerkenswert erscheint. Es soll daher kurz erörtert werden, was sich mit der verwendeten Fangmethodik und -periodik an Angaben erschließen läßt, und was von beiden nicht mehr zu erreichen ist. Es ist eine allgemein bekannte, im besonderen Falle aber meist nur schwer zu ermittelnde Tatsache, daß bei vielen Insekten die tageszeitliche Aktivität einer bestimmten Periodik unterliegt, so daß zumindest nach den ausgeprägten Extremen einerseits tag-, andererseits nachtaktive Arten unterschieden werden können. Mit der Aktivitätsperiodik kann ein periodischer Stratenwechsel im selben Biotop verbunden sein oder auch nicht. Von Stratenwechsel und Aktivitätsperiodik sind letztlich die Fangergebnisse abhängig, andererseits lassen diese wieder Rückschlüsse auf beide Faktoren zu. Wenn Kraut- (und Strauch-) Schicht als ein wichtiges Stratum, die Bodenoberfläche und die obere Streuschicht als ein zweites wesentliches Stratum angesehen werden (eine feinere Gliederung ist im Einzelfalle jederzeit möglich, wäre aber hier auf Grund der recht groben Arbeitsmethodik vermessen), lassen sich folgende Kombinationen zwischen tageszeitlicher Aktivität und Aufenthalt in einem der beiden Straten denken (siehe hierzu das Kombinationsschema auf S. 80): Die Kombinationen 3 (tagaktive Arl der Bodenoberfläche bzw. der Streuschicht, die zur nächtlichen Ruhephase in die Krautschicht emporsteigt) und 7 (nachtaktive Art der Bodenoberfläche bzw. der Streuschicht, die zur Ruhephase am Tage in die Krautschicht emporsteigt) dürften wohl kaum vorkommen und können aus den folgenden Betrachtungen weggelassen werden. Die Kombinationen 1, 2, 4, 5, 6 und 8 erscheinen dagegen ohne weiteres möglich, zum Teil weisen Beobachtungen auf deren Richtigkeit. (Beispiel: Phyllobius arborator ist im UG zu Kombination 1 zu rechnen. Er ist der häufigste Curculionide des UG. Er ist tagaktiv. Fast alle Tiere stammen aus Käscherfängen, nur 16 der insgesamt 1553 aus Barberfallen, woraus zu schließen ist, daß er keinen von der tageszeitlichen Aktivität abhängigen Stratenwechsel vornimmt.) Folgende Gruppen lassen sich anhand der angewendeten Fangmethodik und -periodik voneinander trennen: 1. Gruppe: bestehend aus den Kombinationen 1 und 5, im wesentlichen nur durch Käscherfang erbeutet; Dauerbewohner der Krautschicht, die keinen tageszeitlichen Stratenwechsel vornehmen; Unterscheidung in tag- und nachtaktive Arten im vorliegenden Falle nicht möglich, nur durch Beobachtung erschließbar. 2. Gruppe: Kombination 2, tagaktive Arten der Krautschicht, die zur nächtlichen Ruhephase den Boden (Oberfläche, Streuschicht, auch Stengelbasisbereich der Pflanzen) aufsuchen, und die demnach in größerer Zahl in Käscherfängen auftreten, aber auch in Barberfallen noch mit stärkerem Anteil an der Gesamtzahl gefangen werden. 3. Gruppe: bestehend aus den Kombinationen 4, 6 und 8, also aus nachtaktiven Krautschichtbewohnern, die sich am Tage zur Ruhephase zum Boden begeben, nachtaktiven Bodenbewohnern, die auch während der Ruhephase am Tage am Boden bleiben, und umgekehrt lagaktiver Bodenbewohner, die auch während der nächtlichen Ruhephase am Boden bleiben. Auch hier ist eine weitere Unterteilung nur durch Beobachtungen möglich. Mit einer den möglichen Kombinationen angepaßten Fangmethodik und -periodik müßte es möglich sein, den tatsächlichen Anteil der Arten mit entsprechenden Kombinationen
gO
E n t o m . A b h . M u s . T i e r k . D r e s d e n , Bd. 42, N r . l , 1978 o m
I « o «
-
o
ë
I • •
o
T
CCI
i
c