196 85 47MB
German Pages 100 Year 1966
DEUTSCHE AKADEMIE
DER WISSENSCHAFTEN
Institut für deutsche Sprache und Literatur
Wörterbuch zu
Goethes Werther von
Erna Merker VIERTE/FÜNFTE LIEFERUNG liebenswürdig bis übel
unter Mitwirkung von Elisabeth Linke bearbeitet von Isabel Engel, Johanna Craefe, Josef Mattausch, Fritz Merbach
AKADEMIE-VERLAG-BERLIN 1965
ZU
BERLIN
Vorbemerkung Das vorliegende Wörterbuch beruht auf der s y n o p t i s c h e n W e r t h e r - E d i t i o n der ersten und der zweiten Fassung innerhalb der von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegebenen Werke Goethes. Die erste Fassung von 1774 ist mit A, die zweite von 1786 mit B bezeichnet. Die vorkommenden Wörter sind vollständig erfaßt. Liegt eine größere Anzahl von in ihrer Bedeutung übereinstimmenden Belegen vor, so wurden diese nur mit der Seitenzahl aufgenommen und bei häufig belegten Wörtern von geringerem Bedeutungsgehalt gegebenenfalls nur mit uö, häufig oder passim verzeichnet. Die Seitenzahlen sind ohne Zeilenangabe angeführt; Zeilenangaben werden lediglich bei alleinstehenden Seitenzahlen mit mehrfach erscheinendem Lemma und bei Partikeln hinzugefügt. — Als Lemma in eckiger Klammer erscheinen außerdem die Grundwörter, die nur in Zusammensetzungen vorkommen. Die Belege entsprechen in Wortlaut, Orthographie und Interpunktion der Fassung A. Nur die das Lemma betreffenden Abweichungen der Fassung B von A sind in eckiger Klammer hinter dem betreffenden Wort eingesetzt. Zur O r t h o g r a p h i e : Das Lemma folgt im allgemeinen der Schreibung des Duden. Bei völliger Übereinstimmung des Belegwortes mit dem Lemma ist aus Gründen der Raumeinsparung nur der Anfangsbuchstabe mit Punkt gesetzt. Um dies auch bei den vielfachen orthographischen Abweichungen durchführen zu können, wurden die abweichenden Buchstaben in Klammer dem Lemma angefügt. Lediglich die in A durchgehend bis auf wenige Zufallsänderungen verwendete Schreibung: k, kk statt ck (k im Auslaut und vor Konsonant, kk zwischen Vokalen) sowie z, zz statt tz wurde nicht im einzelnen Falle angegeben. — Nicht verzeichnet wurden ferner die Großschreibung des Umlauts in der Fassung A: Ae, Oe, Ue, sowie die in A und B durchgehende Schreibung der Endsilbe -niß. Zur T y p o g r a p h i e : Die Goethe-Beleg| sind recte, angeführte Zitate anderer Autoren, die Interpretamente, Seitenzahlen und die Bezeichnung der Fassungen A und B kursiv gedruckt. Außerdem sind kursiv und in eckige Klammer zum besseren Verständnis des Textes eingefügte Bemerkungen gesetzt, ebenso in den Ossianstellen das dem Lemma entsprechende englische Wort. Unter dem Artikel sind in Nonpareille angeführt: 1. mit -*• die zum Lemma belegten Zusammensetzungen und Ableitungen. 2. mit bdv die dem Lemma bedeutungsverwandten und in entsprechendem Sinne gebrauchten Wörter. 3. Als Anmerkungen sind verzeichnet: die Abweichungen der ersten Ossianübersetzung („Die Gesänge von Selma" 1771) von der Wertherfassung (1774) sowie kurze sachliche Kommentierungen und vergleichende Hinweise. Zum A u f b a u d e s A r t i k e l s : Die Gliederung erfolgt nach der Bedeutung und ihrer logischen Differenzierung. Stark zu gliedernde größere Artikel folgen den Einteilungspunkten I A l a . Bei geringeren Gliederungsmöglichkeiten wird mit dem jeweils benötigten nächsten Punkte dieser Reihenfolge begonnen; schwächere Schattierungen werden nur mit a, b usw. differenziert. Die grundlegenden Werke zur deutschen Sprachlehre und die einschlägigen deutschen Wörterbücher, die selbstverständlich eingesehen und ausgewertet wurden, sind nicht besonders aufgeführt. Von Adelungs Wörterbuch wurde die Ausgabe von 1793 ff benutzt. Der englische Text wurde zitiert nach: The Poems of Ossian, translated by James Macpherson. Volume II Leipsic 1840. The songs of Selma (S. 198 209), Berrathon (S. 153)
Häufiger zitierte Literatur: Kestner
A. Kestner, Goethe und Werther. Stuttgart und Tübingen 1854
DjGGvSII
Der junge Goethe. Neue Ausgabe in sechs Bänden besorgt von Max Morris. 2. Bd. 1910. Die Gesänge von Selma (S. 84—91)
Verzeichnis der Abkürzungen siehe 3. Umschlagseite
Die abschließende sechste Lieferung des Werther-Wörterbuchs (Übel—zwölf) liegt bereits vor und wird 1966 erscheinen
289
wäre denn ... Sünde, daß ich dich liebe 148 ein Philister, ein Mann ... in einem öffentlichen Amte ... sagte zu ihm [einem Liebhaber]... 1. ist menschlich, nur müßt ihr menschlich 1.! Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13 Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten Geschöpfe [Lotte], dessen Ruhe er störte 124 ich fühle ... daß sie mich liebt [Zusatz in B Mich liebt! ... wie ich mich selbst anbethe, seitdem sie mich liebt] 42 durchglühte mich das Wonnegefühl: Sie liebt mich! Sie liebt mich 147 Sie liebt mich! Dieser Arm h a t sie u m f a s t . . . dieser Mund am ihrigen gestammelt 148; im eheliehen Leben dieser [Albert] liebte sie mit der ruhigen Treue eines rechtschafnen Manns 116A er [Albert] liebt sie von ganzer Seele 91 Die Gegenwart des Mannes, den sie liebte und ehrte, hatte einen neuen Eindruk in ihr Herz gemacht 151 2 im verwandtschaftl Verhältnis das ... Schloß ... das er ... sterbend seinem geliebten Sohne ... hinterlassen 92 thu ich [Lotte] doch alles was ich kann; sind sie [die Kinder] doch ... gepflegt und geliebet [£ geliebt] 67 von dem Alten [dem Amtmann] geliebt zu werden wie ein Sohn, von den Kleinen wie ein Vater 50 3 im Freundschaftsverhältnis a Dich [Wilhelm] zu verlassen, den ich so liebe 3 Um des Respekts willen, den er [Albert] vor dem Mädgen hat, muß ich ihn 1. 47 der ältste, den er [Werther] immer am meisten geliebt 157 78 b in weiteren Beziehungen: wohlwollen, gewogen sein Die geringen Leute des Orts ... 1. mich 7 der Minister liebt mich seit lange 62 Der Graf v. C.. liebt mich, distingwirt mich 81 4 abgeschwächt: Neigung zu etw haben Wie ich jünger war ... liebte ich nichts so sehr als die Romanen 22 Der Jäger hört mich aus seiner Laube, fürchtet meine Stimme und liebt [shall... love]1 sie 139Oss; negiert daß ich mit dem Gesandten nach *** gehen soll. Ich liebe die Subordination nicht sehr 44 —> ver- Alliebende Geliebte beliebt vorliebnehmen Jelängerjelieber bdv liebhaben jmd gut sein jmd zugetan sein zu 4: mögen > GvS DjG II SS liebet
liebenswürdig liebenswert, auch in elativem Superl Ein Glied der liebenswürdigen [B liebenswürdigsten] Familie [Lottes] auszumachen 50 Ich lernte ... ein Fräulein von B.. kennen, ein liebenswürdiges Geschöpf 75 sie ... würde nicht angesehn, war ihre Nichte nicht so 1. 76 Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten Geschöpfe, dessen Ruhe er störte 124 Das liebenswürdigste Geschöpf [Lotte beim Tanz] in den Armen zu haben 25 18; auf Einzelzüge bezogen mit der liebenswürdigsten Freymüthigkeit von der Welt versicherte sie [Lotte] mich, daß sie herzlich gern deutsch tanzte 24 eine Frau, die mir wegen ihrer liebenswürdigen Mine auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte, merkwürdig gewesen war 26 bdv hold süß
290
liebenswürdig — Lied
vgl liebwürdig
Liebenswürdigkeit PI 48A nur auf Lotte bezogen Weis der große Gott, wie einem das thut, so viel L. vor sich herumkreuzen zu sehn und nicht zugreifen zu dürfen 103 ich wüste, daß ich keine Prätensionen auf sie zu machen hatte, machte auch keine — Heist das, insofern es möglich ist, bey so viel Liebenswürdigkeiten [B L.] nicht zu begehren 48 Sie hat mir meine Exzesse vorgeworfen! Ach mit so viel L.! 104 liebevoll ich ... der ein Herz hatte, eine ganze Welt 1. zu umfassen. Und das Herz ist jezo todt 103 Das Schnäbelchen [des Kanarienvogels] machte den Weg von ihrem Munde zu dem meinigen, und die pickende Berührung war wie ... eine Ahndung liebevollen Genusses 97 B liebgewinnen der Alte fuhr in seiner Erzählung fort, wie sein Vorfahr [im Amt] ihn lieb gewonnen und die Tochter dazu 34B lü Werther-Wörterbuch
liebhaben auch lieber haben 21 Ich begreife manchmal nicht, wie sie ein anderer lieb haben kann, lieb haben darf 93 Nun weißt du, daß ich den Menschen sehr lieb habe bis auf seine Zwar 52 Eine kleine nasweise Blondine ... sagte: Du bist's doch nicht, Lottchen! wir haben dich doch lieber [als Sophie] 21 sie ist reich [sagte der Irre], Und doch hat sie seinen Straus lieb, versezt ich 109 bdv jmd gut sein
jmd zugetan sein
lieben
mögen
Liebhaber Verehrer daß Lotte zulezt selbst ... in eine Art von Schwermuth verfiel, in der Albert eine wachsende Leidenschaft für ihren L. ... zu entdekken glaubte 117A; zugl als Bewerber die Jungfer Pfarrern ... Ihr L., denn als solchen stellte sich Herr Schmidt gleich dar 34 Es ist besser, ich sehe sie durch die Augen ihres Liebhabers [des Bauerburschen] 18B bdv Verehrer
Liebkosung Sie will die Seinige werden ... kühne Liebkosungen, die ihre Begierden vermehren, umfangen ganz ihre Seele 56 Als sie dem Thierchen [Kanarienvogel] den Mund hinhielt, druckte es sich so lieblich in die süßen Lippen ... Sein Kuß sagte ich, ist nicht ganz ohne Begierde, er sucht Nahrung und kehrt unbefriedigt von der leeren L. zurück 97B lieblich in bezug auf Gestalt u Wirkung: im Bereich der Natur, auch im elativen Superl Ich ... sah der Sonne nach, die ... über dem lieblichen Thale ... untergieng 65 H ü g e l . . . die ... sich kreuzen, und die lieblichsten Thäler bilden 4 Thäler ... von den lieblichsten Wäldern beschattet 59 den schönen Morgen ... die lieblichen Abende 31 die schönen Nußbäume ... die uns so 1. beschatteten 33 Als sie [Lotte] dem Thierchen [Kanarienvogel] den Mund hinhielt, druckte es sich so 1. in die süßen Lippen als wenn es die Seligkeit hätte fühlen können die es genoß 97B freudig umgeben dich [den untergehenden Abendstern] die Wellen und baden dein liebliches [lovely]1 Haar 1370ss; im menschl Bereich ich sah nicht mehr in ihr [Lotte] die liebliche Schönheit... Ein weit herrlicherer Blik würkte auf mich, voll Ausdruk des innigsten Antheils 107 Schönste der Mädgen ... liebliche [lovely] Tochter von Armin 1430ss als sie [Minona] die liebliche [tuneful] Stimme erhub 137 Oss Alpin lieblicher Sänger [with the tuneful voice]2137 Oss bdv schön 1
süß
freudig bis Haar jehlt in GvS
1
GvS DjG II 84 mit der melodischen Stimme
Lieblingsgericht bildl auf einmal fiel sie [Lotte] in die alte himmelsüsse Melodie ein :.. Um Gottes Willen, sagt ich ... hören sie auf ... Werther, sagte sie ... sie sind sehr krank, ihre Lieblingsgerichte widerstehen ihnen 112 Lieblingsidee um diese Zeit hatte sich der Entschluß, diese Welt zu verlassen, in der Seele des armen Jungen näher bestimmt. Es war von je her seine L. [B letzte Aussicht und Hoffnung] gewesen ... mit der er sich ... immer getragen 123 A Lieblingsplätzchen [A gen] in dem verfallnen Cabinetgen ... das sein L. war 5 liebwürdig Es war der liebwürdigste [B herrlichste] Sonnenaufgang 29 A Lied a Melodie auf einmal fiel sie in die alte himmelsüsse Melodie ein ... und mir durch die Seele ... [geht] eine Erinnerung ... all der Zeiten, da ich das L. gehört 112 b Text u Melodie [vgl Gesang 1] er [XJllin] hörte ihren [Alpins u Rynos] Wettegesang auf dem Hügel, ihr L. [sowg]1 war sanft, aber traurig, sie klagten Morars Fall, des ersten der Helden 139 Oss Klingt nicht L. und Gesang [The song comes, with its music]2, die Seele zu schmelzen und zu er-
291
gözzen 1420ss c Text in meiner [Lottes] Schublade ... liegt ihre [B Ihre] Uebersezzung einiger Gesänge Ossians ... Er [Werther] ... holte die Lieder ... und las 136 d redensartl in bezug auf häufig wiederholten Ausspruch Und hier, mein Bester fang' ich mein altes L. wieder an, das ich ewig anstimmen werde: könnt' ich dir den Menschen vorstellen ... Könnt' ich dir alles recht sagen 94B —*• Leibbdv zu a : Melodie 1
zu b u c : Gesang
GvS DjG II 86 Gesang
i
ebd 88 Der Gesang k ö m m t mit seiner Musick
liefern geben, darbieten Die ausführliche Geschichte der lezten merkwürdigen Tage unsers Freundes zu 1., seh ich mich genöthiget seine Briefe durch Erzählung zu unterbrechen 116A bdv darbieten
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liefern — Lippe
darlegen
darstellen
geben
vorlegen
liegen 1 eigentl Wenn ... ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege 5 Er [ Werther] warf sich unsinnig vor sie [Lotte] hin ... Er lag an der Erde, den Kopf auf dem Canapee 145 hatte er sich durch den Kopf geschossen ... er lag gegen das Fenster entkräftet auf dem Rükken 1561; im Tode das ist der lezte Morgen ... Steh ich nicht da in meiner ganzen Kraft, und Morgen lieg [B liege] ich ausgestreckt und schlaff am Boden. Sterben! 146 wer sind die dort unten 1. [lie] auf der Haide ... Ach sie sind todt! 1380ss Erath ... grollte, denn sein Bruder lag erschlagen [had been slain]2 von Armar 142 Oss; von Bäumen, absol iSv gefällt sein meine Nußbäume abzuhauen ... Sie 1.! 99 2 mit Zurücktreten der sinnl Bed a sich befinden Vorher war er ... rasend, da hat er an Ketten im Tollhause gelegen 109 136 1400ss daß ein Brief und Packet auf seiner Stube lägen 151B Emilia Galotti lag auf 3 dem Pulte aufgeschlagen 157 ; geographisch ein Oertgen, das eine Stunde seitwärts im Gebürge liegt 33 12 weil mein Geburtsort nur sechs Meilen vom Wege liegt 86 Ich sah das Gebürge vor mir 1. 87; in visionärer Schau Ungeheure Berge umgaben mich, Abgründe lagen vor mir 59; im Bilde Von dort [ Wahlheim] hab ich nur eine halbe Stunde zu Lotten ... Hätte ich g e d a c h t . . . daß es so nahe am Himmel läge! 30 ihr Geliebter ... hat sie verlassen ... Sie sieht nicht die weite Welt, die vor ihr liegt 57 b übtr die verzehrende Kraft, die im All der Natur verborgen liegt 61 19 sie ... sagte — Klopstock! — Ich erinnerte mich sogleich der herrlichen Ode die ihr in Gedanken lag 28B alles, was in seinem Wesen lag 120B mit einer Art von Empfindlichkeit, die sonst ganz außer seinem Charakter lag 150B 89 Du fühlst nicht! daß in deinem ... zerrütteten Gehirne dein Elend liegt 110 71 Albert in dem Gedanken liegt eine Hölle 80 32 ich fühle ... daß an mir allein alle Schuld liegt 130; iSv lasten, drücken es lag all der Schmerz, der Antheil [B Schmerz und Antheil lagen] betäubend wie Bley auf ihr 144 118B 150B wie schwer es ihr werden würde, ihrem Mann ... das zu entdecken was ihr auf dem Herzen lag 151B Ihr Herz war gepreßt und eine trübe Wolke lag über ihrem Auge 135B; vgl gelegen sein —• an- da- er- u n t e r - vor- Angelegenheit gelegen Gelegenheit gelegentlich Verlegenheit
verlegen
bdv zu 2: r u h e n 1
vgl Kästner 97: nach demFenster hin ...wo ...er auf dem Rücken entkräftet gelegen hat * GvS DjG II 89 seinen Bruder h a t t e Armar erschlagen ® vgl Kestncr 98: Emilia Galotti lag auf einem Pult am Fenster aufgeschlagen
liegenbleiben Und wenn ich für Müdigkeit und Durst manchsmal unterwegs liegen bleibe 64 Das Billet [Lottes an A Ibert] blieb liegen, und fiel mir Abends in die Hände 96B liegenlassen Ich antwortete nicht, weil ich diesen Brief liegen ließ, bis mein Abschied von Hofe da wäre 86 limitieren einschränken der Mensch, wenn er glaubt, etwas übereiltes, allgemeines, halbwahres gesagt zu haben; so hört er dir nicht auf zu limitiren, modificiren, und ab und zu zu thun, bis zulezt gar nichts mehr an der Sache ist 52
[ - l i n d ] s gelind Linde zwey Linden, die mit ihren ausgebreiteten Aesten den kleinen Platz vor der Kirche [von Wahlheim] bedecken ... Das erstemal als ich ... an einem schönen Nachmittage unter die Linden kam, fand ich das Pläzchen so einsam 12 Es war eine Gesellschaft draussen unter den Linden Caffee zu trinken 16B An der grossen L., die eine Viertelstunde vor der Stadt [Werthers Geburtsort] nach S.. zu steht, ließ ich halten ... Da stand ich nun unter der L., die ehedessen als Knabe das Ziel und die Gränze meiner Spaziergänge gewesen 87 Lindenbaum ich ... sah ihnen [Albert u Lotte] nach im Mondscheine ... und sah noch dort drunten im Schatten der hohen Lindenbäume ihr weisses Kleid ... schimmern 69 Auf dem Kirchhofe sind zwey Lindenbäume, hinten im Ekke nach dem Felde zu, dort wünsch ich zu ruhen 155 lindern Sie [Lotte] ist immer um ihre sterbende Freundinn, und i s t . . . immer das gegenwärtige holde Geschöpf, das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert und Glückliche macht 38 wenn meine Sinnen gar nicht mehr halten wollen, so linderts [B lindert] all den Tumult, der Anblik eines solchen Geschöpfs, das in der glüklichen Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 Linderung wenn ich ... mich sezze, um meinen verwundeten Solen nur einige L. zu verschaffen 64 Vermagst du, wenn ihre [deiner Freunde] innre Seele von einer ängstigenden Leidenschaft gequält, vom Kummer zerrüttet ist, ihnen einen Tropfen L. zu geben? 37 schöpfe nicht nur wollüstige L. aus seinem [Werthers] L e i d e n . . . sondern ermanne dich W 19,310 Entw Fragm bdv Balsam
Erquickung
Labsal
Trost
Linderungskraft Vertrauen zu dir [Gott], daß du in alles, was uns umgiebt, Heil und Lindrungskraft [B Heil- und L.] gelegt hast, der wir so stündlich bedürfen I I I Linderungstropfen Jeder Fußtritt der seine [eines Pilgers] Solen auf ungebahntem Wege durchschneidet, ist ein Lindrungstropfen [B L.] der geängsteten Seele 110 Linke, die ifestWdg als Richtungsbestimmung Ich gehe im Kreise herum von der Rechten zur Linken, und so zählt ihr auch rings herum [im Spiel] 27 links ibesWdg ich habe ... nachgedacht, über ... den innern Trieb [des Menschen] ... in dem Gleise der Gewohnheit so hinzufahren, und sich weder um rechts [B Rechts] noch 1. [B L.] zu bekümmern 30 Linse 'Linsen zählen' für nichtige Beschäftigung Meine Mutter möchte mich gern in Aktivität haben ... bin ich jezt nicht auch aktiv? und ist's im Grund nicht einerley: ob ich Erbsen zähle oder Linsen? Alles in der Welt läuft doch auf eine Lumperey hinaus 45 Lippe PI außer 46B Schon wünschte er [Werther] für ihn [den Bauerburschen] sprechen zu können, schon drängte sich der lebhafteste Vortrag nach seinen Lippen 1Z0B Sie ... hauchte mit süsser leiser Stimme harmonische Laute zu ihrem Spiele. Nie hab ich ihre Lippen so reizend gesehn 107 unter dem Gespräche ... wie die lebendigen Lippen und die frischen muntern Wangen meine ganze Seele anzogen 23 97,12B Sie reichte ihm [dem Kanarienvogel] einige Brosamen mit ihren Lippen, aus denen die Freuden unschuldig theilnehmender Liebe in aller Wonne lächelten 97B Nie will ich's wagen, einen Kuß euch einzudrükken Lippen, auf denen die Geister des Himmels schweben 107 Dieser Arm hat sie umfast, diese Lippen auf ihren Lippen gezittert 148 ex ... preßte sie an seine Brust,
lispeln — loswerden
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und dekte ihre zitternde stammelnde Lippen mit wüthenden Küssen 145 Es brennt noch auf meinen Lippen das heilige Feuer das von den deinigen ströhmte 147 keine Ewigkeit soll das glühende Leben auslöschen, das ich gestern auf deinen Lippen genoß 148 Die Lippen und Augen Werthers glühten an Lottens Arme 144 43 alle die ängstlichen Gebete ... von den Lippen der schönen Bedrängten wegzufangen 27 der ältste ... hing an seinen [IVerthers] Lippen, bis ... man den Knaben mit Gewalt wegriß 157; sing Keinen Sand mehr auf die Zettelchen die Sie mir schreiben. Heute führte ich es schnell nach der L. und die Zähne knisterten mir 46B —> Menschenbdv Mund
—> liebelispelnd schwachlispelnd bdv zu a: flüstern pispern r«b:wispeln 1 GvS DjG II 84 sanftlispelnde
List a Klugheit wie mancher Minister [wird] durch seinen Sekretär regiert! Und wer ist dann der Erste? d e r . . . so viel Gewalt oder L. hat, ihre [der anderen] Kräfte und Leidenschaften zu Ausführung seiner Plane anzuspannen 76 b tendierend zu Arglist ich h a b e . . . gefunden: daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen, als L. und Bosheit nicht thun. Wenigstens sind die beyden leztern gewiß seltner 4 Litanei [B ey] Ich kann nicht bethen: Laß mir sie! und doch kommt sie mir oft als die Meine vor; Ich kann nicht bethen: Gib mir sie! denn sie ist eines andern. Ich witzle mich mit meinen Schmerzen herum; wenn ich mirs nachließe es gäbe eine ganze L. von Antithesen 106B Lob Man kann zum Vortheile der Regeln viel sagen, ohngefähr was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft sagen kann 13 loben etw da ich nicht umhin konnte, die schönen Nußbäume zu 1., die uns so lieblich beschatteten 33 wie sie ihm erzählte ... von der Vortreflichkeit des Carlsbades, und wie sie seinen Entschluß lobte, künftigen Sommer hinzugehen 33; jmd E r ... lobte sie dergestalt, daß ich bald merken konnte, er sey ihr mit Leib und Seele zugethan 17B; absol iSv Komplimente machen die Frauenzimmer sagen: es wüste niemand so fein zu 1. als ich (und zu lügen, sezzen Sie [Lotte] hinzu ...) 78 rühmen
zu 78: sich auf Komplimente legen
Loch verächtl für: enger, schlechter Raum die Schulstube, wo ein ehrlich altes Weib unsere Kindheit zusammengepfercht hatte ... Ich erinnerte mich der Unruhe, der Thränen, der Dumpfheit des Sinnes, der Herzensangst, die ich in dem Loche ausgestanden hatte 88 - > Nas-
Locke E r [Erath] kam in einen Schiffer verkleidet... weiß seine Lokken vor Alter [his locks of age]1143 Oss bdv Haar 1
GvS DjG II 84 seine Locken des Alters
locken sie ... lockte ihn [den Kanarienvogel] auf ihre Hand 97B [ - l o d e r n ] s auflodern 10«
Lohn Die Welt ist überall einerley, auf Müh und Arbeit, L. und Freude 111 —r Tagelöhner
lohnen vergelten, in Wunschformel Albert ... hat Lotten in meiner Gegenwart noch nicht einmal geküßt. Das lohn [B lohn'] ihm Gott! 47; idVbdg 'übel l.' Sie erinnerte sich all seiner Güte, seines Edelmuths, seiner Liebe, und schalt sich, daß sie es ihm so übel gelohnt habe 151A Ich habe dir übel gelohnt. A l b e r t . . . Ich habe den Frieden deines Hauses gestört 153 -j-bebdv belohnen
lispeln a von Pers hielt ich sie in meinen Armen ... und dekte ihren lieben lispelnden [B liebelispelnden] Mund mit unendlichen Küssen 115A b in der Natur wenn ... der sanfte Fluß zwischen den lispelnden Rohren dahin gleitete 59 wie Frühlingslüfte den Hügel hin wechselnd beugen das schwach lispelnde [B schwachlispelnde] [feebly-whistling]1 Gras 137 A Oss
bdv preisen
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los 1 'etw l. sein': einer Sache ledig sein Es ist hier die Frage von einer unangenehmen Empfindung ... die doch jedermann gern 1. ist 36 2 idVbdg 'auf jmd l.' als Richtungsangabe Da k o m m t . . . eine junge Frau auf die Kinder 1. ... und ruft von weitem: Philips 14; vgl losgehen 1 [ - l ö s c h e n ] s auslöschen
unauslöschlich
verlöschen
lose idVbdg 'der l. Vogel', von einem Kinde, nicht tadelnd der 1. Vogel der Große hat mir gestern das Pfännchen zerbrochen, als er sich mit Philipsen um die Scharre des Brey's zankte 15 lösen im Bilde: entwirren die Verhältnisse verwickelten und verhetzten sich dergestalt, daß es unmöglich ward den Knoten ... zu 1. 150B losgehen A 21 82 Prät gieng s gehen 1 'auf jmd l.': auf jmd hin sich in Bewegung setzen Die Kleinen sahen mich in einiger Entfernung so von der Seite an, und ich gieng [B ging] auf das jüngste los 21 Ich merkte nicht, daß die Weiber ... pisperten ... biß endlich der Graf auf mich losgieng [B los ging] und mich in ein Fenster nahm 82 Werther ... indem er auf den Gefangnen losging 120B 2 mit Begriffstausch ibesWdg das Gewehr geht los, da der Ladstok noch drinn stekt und schießt den Ladstok einem Mädgen zur Maus herein 52 losmachen, sich Es ward mir schwer, mich von dem Weibe loszumachen [Abschied nehmend] 15 losreißen, sich Ach sie ... denkt nicht, daß sie mich nie wieder sehen wird. Ich habe mich losgerissen [B los gerissen], bin stark genug gewesen ... mein Vorhaben nicht zu verrathen 65 das macht mir denn so manche glükliche Stunde — Bis ich mich wieder von ihr 1. muß 63 bdv sich reißen von sich wegreißen
Losung [A oos] Erkennungswort sie ... sagte — Klopstock I Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser L. über mich ausgoß 28 Losung [ A oos] Erlös hab ich ... mir den Ueberschuß wöchentlich aus der L. geholt, da niemand vermuthete, daß die Frau die Casse bestehlen würde 41 loswerden mit Gen 49 hatte sie bey sich überlegt, einige ihrer Freundinnen zu sich rufen zu lassen ... Abends, weil er sie nach Hause führen mußte, ward sie ihn [Werther] zur rechten Zeit los 136A das bedrängte Herz ... das, um seine Gewissensbisse los zu werden und die Leiden seiner Seele abzuthun, seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe t h u t 110 Die meisten [Menschen] verarbeiten den grösten Theil der Zeit, um zu leben, und das Bisgen, das ihnen von Freyheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen,
um's los zu werden 8 ermanne dich und suche einer elenden Empfindung los zu werden, die all deine Kräfte verzehren muß 49 bdv abtun
abschütteln
sich befreien von
Lottchen [A 38 gen] Mamsell L. würde gleich kommen [sagte die Magd] 20; in Anrede L., du sollst zuerst trinken! [sagte Lottes jüngere Schwester] 38 21 Lotte Ich suchte Lottens Augen! 40 wo mein Herz und Lottens in einem zusammen treffen 91 weil ich mit Lotten dulde 41 E r [Albert] liebte Lotten über alles 117B uö; in A auch unfleht Neujahrswünsche ... für Albert und L. [ B Albert und Lotten] einen 133; in Anrede L.! L. leb wohl! 156 uö Lücke die schönen Hecken ... waren entblättert und die Grabsteine sahen mit Schnee bedeckt durch die Lücken hervor 119B; in bildl Vorstellung den übel fournirten J . . . nicht zu vergessen, der die Lücken seiner altfränkischen Garderobe mit neumodischen Lappen ausflickt [A bey dessen Kleidung, Reste des altfränkischen mit dem neu'st aufgebrachten kontrastiren] 82B; als Fehlendes im Manuskript ich habe seine [Werthers] Freunde vermocht, mir manche zurückgehaltnen Papiere mitzutheilen und daraus . . . hier und da eine L. [seiner Geschichte] ausfüllen können W 19,310 Entw Fragm; auf Geistig-Seelisches übtr wenn du aus diesem Kreise schiedest ... wie lange würden sie die L. fühlen, die dein Verlust in ihr Schiksal reißt 102 Alles, was sie [Lotte] interessantes fühlte und dachte, war sie gewohnt mit ihm [Werther] zu .theilen und seine Entfernung drohete in ihr ganzes Wesen eine L. zu reissen, die nicht wieder ausgefüllt werden konnte 135B Ach diese L . ! Diese entsezliche L., die ich hier in meinem Busen fühle! ich denke oft! — Wenn du sie nur einmal, nur einmal an dieses Herz drükken könntest. All diese L. würde ausgefüllt seyn 101 Luft 1 das Gewitter war vorüber ... der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen L. zu uns auf 28; i Vgl Daura ... du warst schön! . . . süß wie die athmende L. [the breathing gale] 1420ss; in bildl Wdgn zu 2 übergehend, 'nach L. schnappen' Hier sizz ich und schnappe nach L., suche mich zu beruhigen 65; 'in die freie L. kommen' der Graf hat dich aus der [A dels-~\Gesellschaft gewiesen — Hol sie der Teufel, sagt ich, mir war's lieb, daß ich in die freye L. kam 83 [vgl frei 2] 2 auf Seelisches übtr idWdg '[sich] L. machen' Wenn ich so bey ihr gesessen bin . . . und . . . alle meine Sinnen aufgespannt werden... und mich's an die Gurgel faßt, wie ein Meuchelmörder, dann mein Herz in wilden Schlägen den bedrängten Sinnen L. zu machen sucht 64 Ach ich hab hundertmal ein Messer ergriffen, um diesem gedrängten Herzen L. zu machen 85 Ein Strohm von Thränen, der ... ihrem gepreßten Herzen L. machte 144 Ihr gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen L. 135A —»• Frühlingsbdv zu 1 [65]: atmen
lüftig 1 flatterhaft der junge W.. Seistadt und Audran . . . Da ward ... geplaudert mit den Kerlgens, die freylich leicht und 1. genug waren 40 1
296
Lottchen — machen
295
im 18. Jh noch häufig umgelautet
gebraucht
machen 1 mit effiziertem Obj, in verschiedenen Nuancierungen a hervorbringen, schaffen O Gott, der du mich machtest 91 Ihr . . . dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht 1 hat, wie einen von diesen 53; im Zustandspass zugl iSv beschaffen sein Gott weis warum sie [die Menschen] so gemacht sind 3 der Mensch ist so ge-
lügen sie [Lotte] hatte sich nie verstellt, sie hatte nie gelogen, und nun sah sie sich zum erstenmal in der unvermeidlichen Nothwendigkeit 149A; aus Galanterie die Frauenzimmer sagen: es wüste niemand so fein zu loben als ich (und zu 1., sezzen Sie hinzu, denn ohne das geht's nicht ab, verstehen Sie:) 78 lullen idWdg 'zur Ruhe l.' vom Wiegengesang übtr Ich will nicht mehr . . . angefeuret seyn ... ich brauche Wiegengesang, und den hab ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer. Wie oft lull [B lull'] ich mein empörendes Blut zur Ruhe 7 Lumpenbeschäftigung unwichtige, armselige Beschäftigung Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen, oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben, und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben 11 Lumperei [A B rey] etw Armseliges, Unwichtiges ist's im Grund nicht einerley: ob ich Erbsen zähle oder Linsen? Alles in der Welt läuft doch auf eine L. hinaus 45 Lunge die L. röchelte noch fürchterlich bald schwach bald stärker, man erwartete sein Ende 1571 1
vgl Kestner 98: die Lunge ... röchelte fürchterlich,
bald schwach, bald
stärker
Lust mich wandelte die L. an, in's Gebürg zu reiten 51; 'L. haben' Ich gehe an dem Wasser hin in der Mittagsstunde, ich hatte keine L. zu essen 108 E r [Albert] liebte Lotten über alles . . . War es ihm daher zu verdenken ... wenn er ... mit niemand diesen köstlichen Besitz ... zu theilen, L. hatte? 117B —> Un-
Wollust
wollüstig
bdv zu 'L. hohen': mögen
Lustbarkeit für: Ball, Tanzvergnügen Unsere jungen Leute hatten einen Ball auf dem Lande angestellt . . . es wurde ausgemacht, daß ich ... mit meiner Tänzerinn . . . nach dem Orte der L. hinausfahren ... sollte 19 ob mir gleich selbst zu ahnden anfieng, unsere L. werde [durch ein Gewitter] einen Stoß leiden 20 bdv Spaß
Vergnügen
Lusthaus Vergnügungsstätte ich stieg aus dem Wagen wie ein Träumender, als wir vor dem Lusthause still hielten... daß ich auf die [Tanz-] Musik kaum achtete, die uns von dem erleuchteten Saale herunter entgegen schallte 24 lustig Er [der Irre] war also glüklich? fragt ich. Ach ich wollt ich wäre wieder so! sagt' er, da war mir's so wohl, so 1., so leicht wie ein Fisch im Wasser 109 wenn ich zu Lotten komme, und Albert so bey ihr sizt . . . so bin ich ausgelassen närrisch, und fange viel Possen . . . an. Um Gottes willen, sagte mir Lotte . . . Sie sind fürchterlich, wenn Sie so 1. sind 48; auf einen Vorgang bezogen: belustigend Wir spielen Zählens, sagte sie [Lotte] ... wer stokt, oder sich irrt, kriegt eine Ohrfeige ... Nun war das 1. anzusehen 27 bdv zu 48: närrisch
macht, daß man ihm das abenteuerlichste überreden kann 58 71,21; — herstellen, fertigen darauf hab ich denn ihren [Lottes] Schattenriß gemacht 45 Auch hab ich mir einen [Frack] m. lassen, ganz wie den vorigen 96; in weiterer Anwendung Ich mache nicht gern Gedankenstriche, aber hier kann ich mich nicht anders ausdrukken 99; iSv bilden,
297
ausführen als wir uns scheiden mußten die grosse Achte zu m. [beim Tanz] 26; — bewirken, hervorrufen das Geräusch, das ich machte 108 die vielerley Menschen ... m. mir ein buntes Schauspiel vor meiner Seele 72 da, wo er [der Mensch] den einzigen wahren Eindruk seiner Gegenwart macht 102 ich bin erstaunt, was es auf sie für Eindrükke macht 58 Ich muß dir eine Sache gestehn, die nach meinem Tode Verwirrung und Verdruß m. könnte 41 das macht mir denn so manche glükliche Stunde 63 das, was des Menschen Glükseligkeit macht 59uö; ähnl nur die Erinnerung jener Stunden macht mir wohl 60; Dazu machte er eine Miene als ob er sagen wollte: Fühlst du den Stich? 74B die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn Gemahl und wohl ausgebrüteten Gänslein Tochter ... m. en passant ihre hergebrachten hochadlichen Augen und Naslöcher 81 jezt macht der Frazze grosse Augen, da der andere ... ihm das Mädgen wegnimmt 48; idWdgn 'sich, dem Herzen Luft m.', 'sich einen Begriff m.', 'viel Wesens m.' s die betr Subst; in reß Wdg iSv sich einrichten ich hoffte immer, sie [die Gesänge Ossians] von Ihnen zu hören; aber seither hat sichs nicht finden, nicht m. wollen 136B b abgeblaßt: ausmachen, bilden Das Mäuergen, das oben umher die Einfassung [des Brunnens] macht 6 eine ... Physiognomie, darinn eine stille Trauer den Hauptzug machte 108 [Albert] der nun statt des versprochenen Glüks anfieng das Elend ihres Lebens zu m. 134A Die alberne Figur, die ich mache 40 Deine Freunde ehren dich! Du machst oft ihre Freude 102; — ibesWdgn iSv ausführen Wir machten einige Touren gehend im [Tanz-] Saale, um zu verschnauften 25 wenigstens möcht ich noch gern einen Umweg m. 128; ähnl Das Schnäbelchen [des Kanarienvogels] machte den Weg von ihrem Munde zu dem meinigen 97B; bes iVbdg mit verbalem Subst, meist das einfache Verb umschreibend hat vielleicht Albert diese Anmerkung gemacht? ... Es kann sie jeder m., versezte sie 130 22,6 Eine traurige Bemerkung hab ich gemacht 7A daß ihr Mann eine Reise in die Schweiz gemacht habe 15 die Begier im Menschen ... neue Entdekkungen zu m. 30, ebs idWdgn 'jmd eine Entdeckung m.', 'sich Vorwürfe m.', 'Bekanntschaft m.', 'jmd ein Kompliment, Höflichkeiten m.', 'auf jmd Prätensionen m.', 'Versuch m.', 'Geschenk m.', 'ein Ende m.', s die betr Subst 2 mit affiziertem Obj a mit Kennzeichnung der erreichten Veränderung: durch Obj-Prädikativ Phantasie ... die mir alles rings umher so paradisisch macht 6 Das alles, Wilhelm, macht mich stumm 10 Albert! mache den Engel glüklich 153 99,17uö; 'jmd auf etw aufmerksam m' s aufmerksam; auch in gleichwertigen Fügungen Sie ... ist immer ... das gegenwärtige holde Geschöpf, das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert und Glückliche macht 38, 'etw aus etw m.': gedankt u in der Darstellung das böse Weib ... das man bey uns aus ihr macht 4 Macht nun draus was ihr wollt 85 Werther hatte ... nie ein Geheimniß daraus gemacht, daß er sich, diese Welt zu verlassen, sehnte 150B; durch Präp-Obj ein Bißgen leichteres Blut würde mich zum glüklichsten Menschen ... m. 71 da denn Werthers Lage auch ihn zum traurigen Gesellschafter machte 117A uö; durch Inf mit 'zu' das macht mich zu lachen 71 45,2 3,15; idWdg 'sich auf den Weg m.' s Weg b ohne nähere Bestimmungen, zu 3 übergehend eine Sache nach meinem Kopfe und Art zu m. 79; mit formalem Obj wenn ... er's auf einmal recht gut zu m. denkt, wenn er mit einem gestempelten Kunstworte drein tölpelt 90 wir sollen es mit den Kindern m., wie Gott mit uns 39; idWdg 'es jmd zu Danke m.' s Dank 3 allg iSv tun, handeln Wenn der Schulz will, hier zu Lande ... was kann man m. 99 Sie [Lotte] kann mit mir m. was sie will 104 —> aus-
zurück vcr-
Punsch-
bdv tun zu 1 a : bereiten bilden erschaffen hervorbringen vornehmen wirken zu 1 b: ausmachen 1
298
Macht — [-malen]
schaffen verfertigen
vgl Lüh IS, 11: „Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern
Leute"
Macht idVbdg 'fremde Mächte': dem außermensckl Bereich zugehörende Gewalten Hab ich jemals einen strafbaren Wunsch in meiner Seele gefühlt ... und nun — Träume!
0 wie wahr fühlten die Menschen, die so widersprechende Würkungen fremden Mächten zuschrieben 114 Ohnbdv Geist
Genius
mächtig Ein entblätterter Baum ... deutet dem Auge des Jägers das Grab des mächtigen [mighty] Morars 141 Oss; subst Arindal der mächtige [B Arindal, der Mächtige] [the mighty] fiel 1420ss —> ohn-
Allmächtige
sich bemächtigen
Madame zeitübl ohne Artikel für die Frau des Hauses, im Bericht des Bedienten O Herr, sagte der gute Junge, eure Abreise thut euern Freunden so leid. Albert stand am Pultem, ohn sich umzuwenden sagte er zu M.: Gieb ihm die Pistolen W 19,311 Entw Fragm bdv Frau
Mädchen [A außer 13 20 21 gen] als fem behandelt: 1420ss 143Oss; ebs im anschließenden Relativsatz 20,23 Kind gab sie Sophien ... einem M. von ohngefähr eilf Jahren, den Auftrag 21; junges Mädchen Ob gleich ... jedem Autor wenig an dem Urtheile eines einzelnen Mädgens ... gelegen seyn kann 22 ein M. von schöner mittlerer Taille [B schöner Gestalt, mittlerer Größe], die ein simples weisses Kleid ... anhatte 20 Amira, die schönste der M. [fairest maid] 1420ss Schönste der M. [of warnen], sagt er 1430ssuö; im Liebesverhältnis ein junges Herz hängt ganz an einem M. 13 Keine Mutter hast du, dich zu beweinen, kein Mädgen [maid] mit Thränen der Liebe 141 Oss die Wehklagen des zu Tode gejammerten [B sich jammernden] Mädgens 100 oss die Erholungsstunden widmet eurem M. 13,34 Wer hebt den ersten Stein auf ... Gegen das M., das in einer wonnevollen Stunde, sich in den unaufhaltsamen Freuden der Liebe verliert? 53 ein [von ihrem Geliebten verlassenes] M., das man ... im Wasser todt gefunden 56; als Dienstmädchen Es war das M., das den Tisch dekken wollte 145 Sie wollte das M. mit ihrer Arbeit in das Nebenzimmer sitzen lassen 136B daß sie nicht ... ihr M. in die Stube rief 136A 136,11 - > Dienstbdv zu IS, 34: Geliebte Liebe
Schatz
zu Dienstmädchen:
Dicnstmädchcn
Magd
Magd Dienstmädchen er [Werther] ... befahl der M. nach dem Feuer zu sehen 134 eineM., die an's Thor kam, bat uns, einen Augenblik zu verziehen 20 29 bdv Dienstmädchen
Mädchen
Magnetenberg Meine Großmutter hatte ein Mährgen vom M. 1 Die Schiffe die zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu, und die armen Elenden scheiterten 46 1
Märchenmotiv
aus Tausendundeine
Nacht
Mai [AB ay] am 4. May 1771 3 5
86uö
Maikäfer [AB ay] in A Mayenkäfer fem man möchte zur Mayenkäfer [B zum Maykäfer] werden, um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben ... zu können 4 Mal nur in Zss [s die betr Wörter] iVbdg mit Zahlbestimmung: als Subst das erstemal, das letztemal, das vorigemal, beim zweitenmal, ein andermal, ein einzigmal; als Adv einmal, zweimal, dreimal, hundertmal, tausendmal, einigemal, manchmal; — mit Zeitbestimmung: als Adv damals, ehemals, jemals, niemals [niemalen]; als Adj damalig; — iVbdg mitPräp, in konjunktioneller Verwendung zumal [-malen] s bemalen
299
300
Maler — Mann
Maler [AB ah] in bezug auf malerisches Schauen u Empfinden Ich könnte jetzo nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin niemalen ein grösserer M. gewesen als in diesen Augenblicken 5 Malerei [B ah] Was ich dir neulich von der M. sagte, gilt gewiß auch von der Dichtkunst 16B malerisch [AB ah] Ich saß ganz in mahlerische Empfindungen [ß Empfindung] vertieft 14 Mama [A 69 mm] kindersprachl die Kinder ... die sich noch lange beklagten: die schwarzen Männer [Sargträger] hätten die Mamma [B M.] weggetragen 69; ohne Artikel, gleichsam als Eigenname gebraucht die Schublade ... wo M. das Zuckerbrod hinein verschlossen hat 11
gen gequält ... haben 76 wir verphantasiren manche Stunde in ländlichen Scenen 78 56; verstärkt durch 'so' od 'wie' das ist die Geschichte so manches Menschen 57 Die Erinnerung so manches Vergangenen 37 63 Wie mancher König wird durch seinen Minister, wie mancher Minister durch seinen Sekretär regiert 76; substantivisch Ich hab manchen sterben sehen 146 27 10A daß uns manches mangelt 72 b plur eine Mehrheit zusammenfassend Manche [Many]1 fielen vor deinem Arm 140 Oss Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sey, ist manchen [A manchem] schon so vorgekommen 10B manche unerwartete Gefühle haben mich ergriffen 87 1
GvS DjG II 87 Viele
mancherlei [AB ey] iSv verschiedenes wir redeten m. 66 bdv allerlei
vielerlei
bdv Mutter
Mamsell in höfl Sprache für Mädchen bürgert Standes eine Magd ... bat uns, einen Augenblik zu verziehen, M. Lottchen würde gleich kommen 20; vgl Anm zu Fräulein bdv Jungfer
man indef Pron, nur Nom Sg; Dat u Akk durch Formen von ein ersetzt: 35,20 129,11 [vgl ein 2] 1 unbest Personen bezeichnend a irgend jemand, zugl für eine gleichartige Mehrheit geltend wenn m. oben ... zum Dorfe heraus geht, übersieht m. mit Einem das ganze Thal 12 Sie [Fräulein von B..] gleicht Ihnen liebe Lotte, wenn m. Ihnen gleichen kann 78 Wenn m. seinen Period nicht nach der hergebrachten Melodie heraborgelt; so versteht er [der Gesandte] gar nichts drinne 73 Tanzen muß m. sie sehen 24 13,13fuö b in plur Sinn: die Leute Die Leute werden aufmerksam, und ich weiß, daß m. hier und da drüber gesprochen hat 122B M. sagt, es soll eine Seelenfreude seyn, ihn [den Amtmann] unter seinen Kindern zu sehen... Besonders macht m. viel Wesens von seiner ältsten Tochter 10 4,5 95,17Buö c in allg menschl, oft gnomischer Aussage: wir wie viel hängt vom Körper ab! wenn m. [B einem] nicht wohl ist, ist's einem überall nicht recht 35A m. solle die Kinder nichts weis machen, dergleichen gäbe zu ... Irrthümern und Aberglauben Anlaß, m. müßte die Kinder frühzeitig davor bewahren 39 Den Vorhang [zwischen Leben u Tod] aufzuheben und dahinter zu treten, das ist's all! Und warum das Zaudern und Zagen? — Weil m. nicht weis, wie's dahinten aussieht? — und m. nicht zurükkehrt? 123 102,20 16,13Buö; nach 'jeder' tendierend mich dünkt, m. kann's mit Händen greifen 11 der Graf sey ein Mann, vor dem m. Achtung haben müßte 74 2 auf best Personen hinweisend a an einem Vorgang Beteiligte m. hatte den Erschlagenen des Morgens vor der Hausthür gefunden, m. hatte Muthmaßungen 119B 119,33 u 34B 120,10B wie ungern m. mir ihn [den Abschied] gegeben hat«6 M. ließ ihm ... eine Ader am Arme 156 156,28 m. erwartete sein Ende 157 157,25 Albert trat in die Stube. M. bot sich einen frostigen guten Abend, und gieng verlegen im Zimmer neben einander auf und nieder 131 uö b in vorgebt Anonymität des Herausgebers bei redaktionellen Anm1 m. hat sich genöthigt gesehen, die im Originale befindlichen wahren Nahmen zu verändern 12 M. sieht sich genöthigt, diese Stelle des Briefs zu unterdrücken 22 23,30 79,27u29 c auf das redende Ich bezogen Was m. ein Kind ist! Was m. nach so einem Blikke geizt! Was m. ein Kind ist! ... Vielleicht hat sie [Lotte] sich nach mir umgesehen. Vielleicht — Gute Nacht! O was ich ein Kind bin! 40 Jeder Baum ... ist ein Straus von Blüten, und m. möchte zur Mayenkäfer werden 4 M. möchte sich dem Teufel ergeben [B möchte rasend werden] 98 83,20uö bdv einer 1
vgla Anm
jeder
jedermann
jemand
die Leute
sie
wir
zu ich
manch unbest Zahlangabe a sing mit vereinzelndem Sinn: der u jener In ihrer Jugend soll sie ... manchen armen Jun-
manchmal Nebenform manchsmal1 64.20A Was soll der gütige Blik, mit dem sie mich oft — oft? — nein nicht oft, aber doch m. ansieht 106 ich lege mich so oft zu Bette mit dem Wunsche, ja m. mit der Hofnung, nicht wieder zu erwachen 103 wenn ich für Müdigkeit und Durst manchsmal [B m.] unterwegs liegen bleibe, m. in der tiefen Nacht 64 8 M. ergreift mich's, es ist nicht Angst, nicht Begier! es ist ein inneres unbekanntes Toben 113 uö; gesteigert durch 'so' Ich habe mir schon so m. vorgenommen, sie nicht so oft zu sehn 46 119B bdv etlichemal
gelegentlich
verschiedentlich
zuweilen
' manchsmal £ • - ' [1774-17]; vgl W I9.3S5 La m SO,6
Mangel daß die liebe Tante in ihrem Alter, und dem M. von allem [B in ihrem Alter M. an allem], vom anständigen Vermögen an bis auf den Geist, keine Stüzze hat 75 Seliges Geschöpf, das den M. seiner Glükseligkeit einer irdischen Hinderniß zuschreiben kann 110 er [Albert] ist nicht der Mensch, die Wünsche dieses Herzens alle zu füllen. Ein gewisser M. an Fühlbarkeit, ein M. — nimm's wie du willst, daß sein Herz nicht sympathetisch schlägt 91 mangeln Sie will die Seinige werden, sie will ... all das Glück antreffen, das ihr mangelt 56 Wir fühlen so oft, daß uns manches mangelt, und eben was uns fehlt scheint uns oft ein anderer zu besizzen 72; unpers an gründlicher -Gelehrsamkeit mangelt [B mangle] es ihm 74 erbdv ermangeln
fehlen
Mann 1 in Gegenüberstellung zur Frau Ich merkte nicht, daß die Weiber ... sich in die Ohren pisperten, daß es auf die Männer zirkulirte 82 ein Mädgen ... deren feurige Natur fühlt nun endlich innigere Bedürfnisse, die durch die Schmeicheleyen der Männer vermehrt werden 56; mit PossPron: Ehemann ich wußte, daß die von S . . und T . . mit ihren Männern ... aufbrechen würden 84 die Gelegenheit, sie in solchen Stunden zu sehen, da ihr M. von seinen Geschäften gehalten wurde 117A Ich ihr M.! O Gott ... wenn du mir diese Seligkeit bereitet hättest 91uö 2 iVbdg mit wertenden Attr Man hat aus Ehrfurcht für diesen treflichen 1 M. [B Herrn] [den Minister], gedachten Brief ... dieser Sammlung entzogen 79 der Graf sey ein M., vor dem man Achtung haben müßte 74 72 Er [der Fürst] ist ein M. von Verstände, aber von ganz gemeinem Verstände 89 Sie [Lotte] ist schon vergeben ... an einen sehr braven M. [Albert] 20 so ein braver M. soll er [der Pfarrer] gewesen seyn 98 33 uö; prägnant ibesWdg iGz Schwächling Ich bitte Sie, fuhr sie [Lotte] fort ... mässigen Sie sich ... seyn Sie ein M., wenden Sie diese traurige Anhänglichkeit von einem Geschöpfe, das nichts thun kann als Sie bedauren 130 [vgl ermannen] 3 mit Andeutung einer Berufstätigkeit Man erblickte von fern einen Trupp bewaffneter Männer 119B ein M., der in einem öffentlichen Amte steht 13; kindersprachl idVbdg 'die schwar-
301
302
Männchen — m e h r
zen Männer' die Kinder ... die sich ... beklagten: die schwarzen Männer [Sargträger] hätten die Mamma weggetragen 69
m a t t idVbdg 'matter Schlaf iGz fest, tief Sie weinte bis gegen Morgen, da sie in einen matten Schlaf versank 151A
—* Ackers- Amt- Ehe- Handels- Stroh- sich ermannen übermannen bdv zu 1: Ehemann Gatte Gemahl ¿u 2: Herr Kerl Mensch 1 Veränderung in B mit Rücksicht auf die soziale Rangstufe
—> ermatten
Männchen [A gen] als mechanisch bewegte Figur Ich stehe [vor dem gesellschaftl Leben u Treiben] wie vor einem Raritätenkasten, und sehe die M. und Gäulgen vor mir herumrükken 77 mannigfaltig [A 25 mannch- 112 manch- 59 mannichB stets mannich-] wir ergözten uns [beim Tanz]... an mannchfaltigen Schlingungen der Arme 25 jene Thäler in ihren mannichfaltigen Krümmungen 59 Wenn ... näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräsgen mir merkwürdig werden 5 sie spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien 112 und nun über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der mannichfaltigen Geschöpfe [A der Geschöpfe all] 60B bdv allerlei
vielerlei
Ermattung
Mauer Die kleine M. die [A Das Mäuergen, das] oben umher die Einfassung [des Brunnens] macht 6B —»• Kirchhof-
Mäuerchen [A gen] Das M., das [B Die kleine Mauer die] oben umher die Einfassung [des Brunnens] macht 6A als Lotte sich auf's M. sezte 38 Mäulchen Ich sähe manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand [Kuß beim Pfänderspiel] sein M. spizte 27 bdv Lippe
Mund
Maulschelle Wir spielen Zählens ... und wer stokt ... kriegt eine Ohrfeige ... Ich selbst kriegte zwey Maulschellen 28 bdv Ohrfeige
Mannigfaltigkeit [B ch] auf einem der Hügel ... die mit der schönsten M. der Natur sich kreuzen, und die lieblichsten Thäler bilden 4 Manschette Der Doktor, der ... im Diskurs seine Manschetten in Falten legt 32 Manuskript [AB c] er ... versicherte mich, er ... besitze ein M. von Heynen 1 über das Studium der Antike 9 1
Heyne, Prof der klass Philologie in Göttingen
Maus Muskel im Handballen das Gewehr geht los ... und schießt den Ladstok einem Mädgen zur M. herein ... und zerschlägt ihr den Daumen 52 Medikus [B c] Vorgestern kam der M. hier aus der Stadt 31 Als der M. zu dem Unglüklichen kam, fand er ihn an der Erde ohne Rettung 1561 bdv Arzt
Doktor
1
Märchen [A gen AB äh] Meine Großmutter hatte ein M. vom Magnetenberg [srf] 46 die Kiemen verfolgten mich um ein M. ... und [ich] erzählte ihnen das Hauptstückgen von der Prinzeßinn [sd], die von Händen bedient wird 58 wenn sie [die Kinder] Ihnen zu laut würden, wollt ich sie mit einem schauerlichen M. um mich zur Ruhe versammlen 78 Marionette iVgl Ich spiele mit, vielmehr, ich werde gespielt wie eine M. 77 bdv Drahtpuppe
Mark, das redensartl Es war das erstemal, daß sie mich Lieber hies, und mir giengs durch M. und Bein 106; vgl Körper a[9i] M a r k t Ich hatte beschlossen [beim Besuch der Heimatstadt] auf dem Markte zu wohnen 87 Marmorfelsen Du ... findest dich vor einem Gewölbe, da wohl zwanzig Stufen hinab gehen, wo unten das klarste Wasser aus M. quillt 6 März [AB e] am 15. Merz 81 83 85 M a ß [A 55 105 Maas 53 Maasse] eine zugemessene Menge Hier ist ... die Frage ... ob er das M. seines Leidens ausdauren kann 55 Was ist's anders als Menschenschiksal, sein M. auszuleiden, seinen Becher auszutrinken 105; idVbdg 'in meinem Maße': wie es mir mögt ist ich habe in meinem Maasse begreifen lernen: Wie man alle ausserordentliche Menschen ... von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien müßte 53 —y anmaßlich
Mutmaßung
m ä ß i g e n , sich [A ss] m. Sie sich. O! warum mußten Sie mit dieser Heftigkeit, dieser unbezwinglich haftenden Leidenschaft für alles, das Sie einmal anfassen, gebohren werden. Ich bitte Sie ... m. Sie sich 129f
vgl Kestner 98: Er läuft zu Medicis und Wundärzten. Sie kommen, es war aber keine Rettung
Meer Wenn ich ihn denn finde, den ... grauen Barden, der ... jammernd nach dem lieben Sterne des Abends hinblikt, der sich in's rollende M. verbirgt lOOoss Wenn Ulyß von dem ungemessenen Meere [ß M.], und von der unendlichen Erde spricht 88; als Inbegriff des Unendlichen u Unergründlichen wie oft hab ich mich mit Fittigen eines Kranichs ... zu dem Ufer des ungemessenen Meeres gesehnt, aus dem schäumenden Becher des Unendlichen, jene schwellende Lebenswonne zu trinken 60 Mach ich meine Augen zu, so sind sie [Lottes Augen] da, wie ein M., 1 wie ein Abgrund [B da; wie ein Abgrund] ruhen sie vor mir, in mir 112A ; bildl als Ausdruck der Fülle jede Hecke ist ein Straus von Blüten, und man möchte zur Mayenkäfer werden, um in dem M. von Wohlgerüchen herumschweben ... zu können 4 bdv Fülle Ozean See 1 die Verkürzung in B [seit dem 3. Himburg'schen Nachdruck] zerstört mit der Zweigliedrigkeit des Vergleichs die rhythmische Symmetrie des Satzes
m e h r unfiekt Komp in nominalem od adv Gebrauch; flekt bey mehrerem Nachdenken 122,1B [s 4] 1 quantitativ als Komp zu viel a substantivisch die Bedingungen, unter welchen sie bereit wäre alles heraus zu geben, und m. als wir verlangten 4 E r ... glaubt doch, er wüßte m. als andere 9 die gleich den Kindern ... wenn sie das gewünschte [Zuckerbrot] endlich erhaschen, es mit vollen Bakken verzehren, und rufen: M.! 11 39,16uö; mit abhängigem Gen daß meine Neider nun ... sagen: Da sähe man's, wo's mit den Uebermüthigen hinausgieng ... und was des Hundegeschwäzzes m. ist 83 b attrib wenn m. Kinder aus dem Dorfe sich versammeln 16 57,29uö; c in adv Gebrauch iVbdg mit Zahladv Ich bin m. als einmal trunken gewesen 53 23,17 2 qualitativ wertend, mit Bezug auf innere Bed J a wohl bin ich nur ein Wandrer, ein Waller auf der Erde! Seyd ihr denn m.? 90B die große Seele, in deren Gegenwart ich mir schien m. zu seyn als ich war 9
303
3 vorwiegend graduell a ich habe mit m. Respekt nie einer Taufhandlung beygewohnt 39 32,29; bes adv ich merke täglich m. ... wie thöricht man ist 75 er liebt sie nur desto m. 47 um so m. war ihr [Lotte] angelegen, ihm [A Ibert] ... zu beweisen, wie ihre Gesinnungen der seinigen werth Seyen 129B Nun verdrießt mich nichts m. als wenn die Menschen einander plagen 35 90,1 uö b in vergleichender Festlegung sie ... bewillkommte ihn mit einer heftigen Umarmung, die m. Bestürzung und Reue, als eine auffahrende Freude ausdrükte 151A 10,32uö 4 mit temp Einschlag a iSv mehrmals, öfters sie nahm ihre Arbeit, wie sie m. gethan hatte [B wie sie m. zu thun pflegte] 151; attrib, fleht wenn gleich bey mehrerem Nachdenken seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten 122B b abgeblaßt, iVbdg mit Negationen, das Ende eines Zustands bezeichnend: nicht weiter, nicht wieder diese Augen ... sollen ach die Sonne nicht m. sehen 146 Ich will nicht m. geleitet, ermuntert, angefeuret seyn 7 Ich war nicht Herr m. von mir selbst 84 mein Gesandter und ich, haltens nicht lange m. [B nicht m. lange] zusammen aus 79 bis zulezt gar nichts m. an der Sache ist 52 150,3B Ich habe kein Gebet m., als an sie 63 Nie ist mir's so leichtvom Flekke gegangen [beim Tanzen]. Ich war kein Mensch m. Das liebenswürdigste Geschöpf in den Armen zu haben, und mit ihr herum zu fliegen wie Wetter 25 Keinen Sand m. auf die Zettelchen die Sie mir schreiben 46B sie sey von ihrem ersten Mann übel gehalten worden, wolle nicht m. heirathen 17B Du glaubst, ich würde ... erst Weyhnachtsabend Dich wieder sehn. O Lotte! Heut, oder nie m. 134uö —*• viel-
vermehren
bdv zu 3 : stärker
¿u 4 a: otter
zu b : weiter
wieder
mehrere 1 als erweiterte Komparativbildung zu mehr bey mehrerem Nachdenken 122B; s mehr 4 2 iSv einige die wunderbaren Grimassen ... in die ich m. Frauenzimmer ausbrechen sah 27 bdv zu 1: wiederholt
zu 2 : einige
ein paar
verschiedene
meiden Albert mied das Zimmer seiner Frau, wenn Werther bey ihr war 117A —* ver-
304
mehrere — meist
unvermeidlich
Meile weil mein Geburtsort nur sechs Meilen vom Wege liegt 86 mein folgendes Adj st AB 91,6 Poss-Pron der 1. Pers Sg 1 poss, meist attrib a Besitz ob Du mir meine Bücher schikken sollst 7 bis ich mich entschloß, meinen blauen einfachen Frak ... abzulegen 96uö; erweitert zum Bereich ich ... bleibe in meiner Stube 77B wenn ich Fürst wäre, was kümmerten mich die Bäume in meinem Lande 99 b Zugehörigheit ich strekte meine Arme hinaus 69 als sie ihre Hand aus der meinen [A meinigen] zog 69B wenn's denn um meine Augen dämmert 5 der mich kannte in meiner Schönheit lOOoss 145,20ss[Berrathon] Ach was ich weis, kann jeder wissen. — M. Herz hab ich allein 89 ein Herz wie das meine [B meinige] zu ängstigen 3A Ich ... freue mich so meines Lebens, in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist, wie die meine 5 5,31 Ergriffen erschüttert geängstet zerrissen m. innerstes [B Innerstes] 147 durch m. innig innerstes [B Inniginnerstes] durchglühte mich das Wonnegefühl 147; verstärkt durch 'eigen' [s wohlmeinend
meinetwegen als Bekundung des Einverständnisses Borg mir die Pistolen, sagt ich, zu meiner Reise. Meintwegen [B M.], sagt er 51 meinige Weiterbildung zu 'der meine' Die zwey Herren ... die der Baase und Lottens Tänzer waren, empfiengen uns . . . bemächtigten sich ihrer Frauenzimmer und ich führte die m. hinauf 24 Waren nicht meine ... Verbindungen recht ausgesucht vom Schicksal, um ein Herz wie das m. [A meine] zu ängstigen? 3B sie legte ihre Hand auf die m. und sagte — Klopstock! 28 als sie ihre Hand aus der meinigen [B meinen] zog 69A 43,2 Eure Idee will noch nicht die m. werden 44 uö Meinung a Ansicht Ich dachte warlich nicht dran, daß du von ähnlicher M. seyn könntest 48 über die Sinnesarten der handlenden Personen sind die Meinungen verschieden und die Urtheile getheilt 116B b Absicht Es ist nichts worum sie [die Menschen] einander nicht bringen ... Und meist aus Albernheit, Unbegriff und Enge und wenn man sie anhört mit der besten M. 79B bdv zu a : Urteil
meist vgl meiste Adv: in den meisten Fällen, überwiegend mein Gespräch war m. an sie [die Tante] gewandt 75 Wir Menschen beklagen uns oft ... und wie mich dünkt, m. mit Unrecht 35 79B bdv gewöhnlich
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Meistbietende — Mensch
Meistbietende, der [B ieth] bei einer Versteigerung die Kammer ... verkaufte die Bäume an den Meistbietenden 99 meiste Superl zu mehr 1 quantitativ da wir Knaben uns übten, die meisten Sprünge der flachen Steine im Wasser hervorzubringen 88; substantivisch Es ist ein einförmig Ding um's Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den grösten Theil der Zeit, um zu leben 8 2 adv 'am meisten': in graduellem Sinn Nun verdrießt mich nichts mehr als wenn die Menschen einander plagen, am meisten, wenn junge Leute . . . einander die paar gute Tage mit Frazzen verderben 35 der ältste [von Lottes Brüdern], den er [Werther] immer am meisten geliebt 157 [ - m e i s t e r ] s Hofmeister
Schulmeister
Melancholie Schwermut Lieber ... der Du so oft die Last getragen hast, mich . . . von süsser M. zur verderblichen Leidenschaft Übergehn zu sehn 7 Ihr gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen Luft und gieng in eine stille M. über, in der sie sich je länger je tiefer verlohr 135A hdv Schwermut
Traurigkeit
Wehmut
melieren, sich [A B ir] 'sich,m. in': sich einmischen die Frau des neuen Pfarrers ... Eine Frazze, die sich abgiebt gelehrt zu seyn, sich in die Untersuchung des Canons melirt, gar viel an der neumodischen moralisch kritischen Reformation des Christenthums arbeitet 98 bdv sich mischen
Melodie Sie hat eine M., die sie auf dem Ciavier spielt mit der Kraft eines Engels, so simpel und so geistvoll, es ist ihr Leiblied 43 sie spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien . . . Und auf einmal fiel sie in die alte himmelsüsse M. ein, so auf einmal 112; auf den übt Satzrhythmus des Amtsstils übtr von allen Inversionen die mir manchmal entfahren, ist er [der Gesandte] ein Todtfeind. Wenn man seinen Period nicht nach der hergebrachten M. heraborgelt; so versteht er gar nichts drinne 73 bdv Gesang
Lied
melodisch klangvoll Dumpf ist dein Schlaf in dem Grabe — Wann erwachst du [Daura] mit deinen Gesängen, mit deiner melodischen Stimme [with all thy voice of music]l 1420ss bdv harmonisch 1
GvS DjG II 89 mit deiner Stimme der Lieder
Melusine Wasserfee, Gestalt der altfrz Sagenwelt ein Brunn', an den ich gebannt bin wie M. mit ihren Schwestern 6 Mensch 1 generell, meist im Sg, bes unter Hervorhebung mit der menschl Existenz verbundener Eigenschaften u Verhaltensweisen O so vergänglich ist der M., daß er auch da, wo er seines Daseyns eigentliche Gewißheit hat . . . in dem Andenken in der Seele seiner Lieben . . . verlöschen, verschwinden muß, und das — so bald! 102 Was ist der M.? 1 der gepriesene Halbgott! Ermangeln ihm nicht da eben die Kräfte, wo er sie am nöthigsten braucht? 113 O was ist der M.1, daß er über sich klagen darf! 3 O Gott! ... Mußtest du, der du den Menschen arm genug erschufst, ihm auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth, das bisgen Vertrauen noch raubten, das er auf dich hat 111 Wenn ich die Einschränkung so ansehe, in welche die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind 10 Sieh den Menschen an in seiner Eingeschränktheit, wie Eindrükke auf ihn würken, Ideen sich bey ihm fest sezzen, bis endlich eine wachsende Leidenschaft ihn aller ruhigen Sinneskraft beraubt 55 der M. ist M., und das Bißgen Verstand das einer haben mag, kommt wenig oder nicht in Anschlag, wenn Leidenschaft wüthet, und die Gränzen der Menschheit einen
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drängen 57 Gott im Himmel! Hast du das zum Schiksaal der Menschen gemacht, daß sie nicht glüklich sind, als eh sie zu ihrem Verstände kommen, und wenn sie ihn wieder verliehren! 110 Die meisten verarbeiten den grösten Theil der Zeit, um zu leben, und das Bisgen, das ihnen von Freyheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um's los zu werden. O Bestimmung des Menschen! 8 Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sey, ist manchem schon so vorgekommen 10 obgleich Werther [zugunsten des Bauerburschen] ... alles vorbrachte, was ein M. zur Entschuldigung eines Menschen sagen kann; so war doch ... der Amtmann dadurch nicht gerührt 120B Der M. braucht nur wenige Erdschollen um darauf zu genießen, weniger um drunter zu ruhen 88B der M. ist so gemacht, daß man ihm das abenteuerlichste überreden kann 58 die Gefahr läßt sich nicht auslernen! Zwar — Nun weißt du, daß ich den Menschen sehr lieb habe bis auf seine Zwar ... Aber so rechtfertig ist der M., wenn er glaubt, etwas übereiltes, allgemeines ... gesagt zu haben; so hört er dir nicht auf zu limitiren, modificiren . . . bis zulezt gar nichts mehr an der Sache ist. Und bey diesem Anlasse kam er [Albert] sehr tief in Text 52 2 üble Laune ... das ist die Sünde, die ich ärger hasse am Menschen als alle andre 47 Mußte denn das so seyn? daß das, was des Menschen Glükseligkeit macht, wieder die Quelle seines Elends würde 59 ich habe allerley nachgedacht, über die Begier im Menschen sich auszubreiten . . . und dann wieder über den innern Trieb, sich der Einschränkung willig zu ergeben 30 was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe ... und froh zu seyn! 3 der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht ... sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen 3 Nun verdrießt mich nichts mehr als wenn die Menschen einander plagen 35 Wir Menschen beklagen uns oft . . . daß der guten Tage so wenig sind, und der schlimmen so viel 35; in Apostrophe Daß ihr Menschen, rief ich aus ... gleich sprechen müßt: Das ist thörig, das ist klug 52; zugl zu 2 übergehend Ach ihr vernünftigen L e u t e ! . . . Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen 53; idVbdg 'alle Menschen' iSv jedermann Es geht mir nicht allein so. Alle Menschen werden in ihren Hofnungen getäuscht, in ihren Erwartungen betrogen 91; dort [bei Lotte] fühl ich mich selbst und alles Glük, das dem Menschen gegeben ist 30 Wann ich ... manchmal mit ihnen die Freuden genieße, die so den Menschen noch gewährt sind, an einem artig besetzten Tisch ... sich herum zu spassen, eine Spazierfahrt, einen Tanz zur rechten Zeit anzuordnen 8 Wer . . . in seiner Demuth erkennt, wo das alles hinausläuft, der so sieht, wie . . . alle gleich interessirt sind, das Licht dieser Sonne noch eine Minute länger zu sehn, ja! der ist still und . . . ist auch glüklich, weil er ein M. ist 11 So schöne Umstände vereinigen sich nicht leicht zusammen, eines Menschen Herz [ B Seele] zu ergözzen 50 Es ist doch gewiß, daß in der Welt den Menschen nichts nothwendig macht als die Liebe 58; idWdg 'kein M. mehr sein' Nie ist mir's [das Tanzen] so leicht vom Flekke gegangen. Ich war kein M. mehr. Das liebenswürdigste Geschöpf in den Armen zu haben, und mit ihr herum zu fliegen wie Wetter, daß alles rings umher vergieng 25 2 individuell a als beliebiges Einzelwesen Sieh ... das ist die Geschichte so manches Menschen 57 Ein M., der über dem Schrekken, daß Feuer sein Haus ergriffen hat, alle Kräfte zusammen gespannt fühlt . . . einer, der in der Wuth der Beleidigung es mit Sechsen aufnimmt 54 ein M. [A Kerl], der um anderer willen, ohne daß es seine eigene Leidenschaft ... ist, sich . . . abarbeitet, ist immer ein Thor 45B der M., der, um sich und die Seinigen vom schmäligen Hungertode zu erretten, auf Raub ausgeht, verdient der Mitleiden oder Strafe? 53 Und würde ein M., ein Vater zürnen können, dem sein unvermuthet rükkehrender Sohn um den Hals fiele und rief: Ich bin wieder da mein Vater 111 Und nennen sie [B Sie] mir den Menschen, der übler Laune ist und so brav dabey sie zu verbergen 36 Gefällt! das Wort hasse ich auf den Tod! Was muß das für ein M. [A Kerl] seyn, dem Lotte gefällt, dem sie nicht alle Sinnen . . . ausfüllt 40B Ich
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menschenfeindlich — menschlich
kenne den Menschen nicht, von dem ich etwas in Lottens Herzen fürchtete 42 Der Doktor ... fand dieses unter der Würde eines gescheuten Menschen 32 Ob gleich im Grunde jedem Autor wenig an dem Urtheile . . . eines jungen unsteten Menschen gelegen seyn kann 22 wie denn aber ein M. von Verstände, der nicht so eingeschränkt sey ... zu entschuldigen seyn möchte, könne er nicht begreifen 57uö; ich habe . . . begreifen lernen: Wie man alle ausserordentliche Menschen, die etwas grosses ... würkten, von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien müßte 53 116B wir sehen glükliche Menschen die wir nicht glüklich machen 37 die vielerley Menschen, die allerley neue Gestalten, machen mir ein buntes Schauspiel vor meiner Seele 72 O wie wahr fühlten die Menschen, die so widersprechende Würkungen fremden Mächten zuschrieben 114 Man möchte rasend werden . . . daß es Menschen geben soll [A Man möchte sich dem Teufel ergeben . . . über all die Hunde, die Gott auf Erden duldet] ohne Sinn und Gefühl an dem wenigen, was auf Erden noch einen Werth hat 98B Was das für Menschen sind, deren ganze Seele auf dem Ceremoniel ruht 76 nun fügte sie noch dazu, was weiter würde getratscht werden, was eine Art Menschen [A die schlechten Kerls alle] darüber triumphiren würde 84B unter der Classe von Menschen, die wir ungebildet, die wir roh nennen 95B Ich weiß nicht, was ich anzügliches für die Menschen haben muß, es mögen mich ihrer so viele 8 Ach sind denn Menschen vor mir schon so elend gewesen? 107Buö b best Personen meist männl Geschlechts, häufig mit bes Charakterisierungen Von ferne seh ich einen Menschen in einem grünen schlechten Rokke 108 Da mir seine Kleidung einen Menschen von geringem Stande zu bezeichnen schien 108 Ein unerträglicher M. hat mich unterbrochen 91 wir wissen alle, daß der Mann [der Gesandte] ... ein widriger M. ist 44 Das ist ein Leiden, mit so einem Menschen zu thun zu haben 73 ich verachtete den Menschen, der so denken und sich so betragen konnte 74B Ihr [der Jungfer Pfarrerin] Liebhaber . . . ein feiner, doch stiller M. 34 der junge M. wandte mir ein, daß man nicht Herr über sich selbst sey 36 den fürstlichen Amtmann. Einen offenen, treuherzigen Menschen 10 Er hält mich für einen Menschen von Sinn 47 ein Bißgen leichteres Blut würde mich zum glüklichsten Menschen [B Glücklichsten] unter der Sonne machen 71A So verständige so gute Menschen [Albert u Lotte'], fingen wegen gewisser heimlicher Verschiedenheiten unter einander zu schweigen an 150B Albert ist ein braver M., dem ich so gut als verlobt bin 26 Albert ist der beste M. unter dem Himmel 51 und wenn er der beste, der edelste M. wäre 47 er ist nicht der M., die Wünsche dieses Herzens alle zu füllen 91 Wenn mich die Generalstaaten bezahlen wollten! versezte er [der Irre], ich war ein anderer M.! 109 110,18 uö; ohne nähere Charakterisierung nur in ungezwungener, betont nichtkonventioneller Rede E y ! werden Sie [Lotte] sagen: der M. legt sich auf niedliche Komplimente! 78 unerträglich, einem Kerl bey ... einer freyen, edlen ... That nachrufen zu hören: Der M. ist trunken, der ist närrisch 54; in B durch das neutralere 'Mann' ersetzt Ich fürchte, mein Gesandter und ich, haltens nicht lange mehr zusammen aus. Der M. [B Mann] ist ganz und gar unerträglich 79A; bes von Pers einfachen Standes Wilhelm! der M. [der Irre], von dem ich dir schrieb, der glükliche Unglükliche, war Schreiber bey Lottens Vater, und eine unglükliche Leidenschaft zu ihr . . . hat ihn rasend gemacht 111 Mit einer stillen Traurigkeit ... antwortete der M. [der Bauerbursch] mir . . . auf meine Fragen . . . klagte er mir sein Unglück 93B es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen zu retten. E r fühlte ihn so unglücklich 120B wenn man dem Menschen zur Flucht behülflich wäre 121B 119B 123B 17B c plur: das Menschengeschlecht ich sah ... über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all, und alles, alles bevölkert mit tausendfachen Gestalten, und die Menschen dann sich in Häuslein zusammen sichern, und sich annisten, und herrschen in ihrem Sinne über die weite Welt! 60 immer wiederhol ich die goldnen Worte des Lehrers der Menschen: wenn ihr nicht werdet wie eines von diesen! 32 Lebe wohl, edel-
ster der Menschen [thou brauest of men], du Eroberer im Felde 141 Oss bdv Kreatur zu 2: einer Geschöpf schengeschlecht Menschheit Person 1 1
Herz Seele
jemand Wesen
Kerl
Leute
Mann
Men-
in bibl Anklang, vgl etwa Ps 8,5: ,,Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest" im ersten Fall könnte der Sinnzusammenhang auch den Bezug auf Albert nahelegen
menschenfeindlich Manchmal ergreift mich's . . . dann schweif ich umher in den furchtbaren nächtlichen Scenen dieser menschenfeindlichen Jahrszeit [am 8. Dez.] 113 Menschengefühl Abgehauen! [die herrlichen Nußbäume] ... Lieber Schaz, eins ist doch dabey! Was M. ist! Das ganze Dorf murrt 98 Menschengeschlecht als Gattungsbegriff Es ist ein einförmig Ding um's M. 8; in bezug auf die Adelsgesellschaft das glänzende Elend die Langeweile . . . Die Rangsucht unter ihnen . . . Sieh, ich kann das M. nicht begreifen, das so wenig Sinn hat, um sich so platt zu prostituiren 75; ironisch-pathetisch Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen, oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben, und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben 11 bdv die Menschen
Menschenlippe mit Bezug auf den menschgewordenen Christus1 Und ward der Kelch [des Leidens u Sterbens] dem Gott vom Himmel auf seiner M. zu bitter, warum soll ich gros thun und mich stellen, als schmekte er mir süsse 105 1
Phil 2,7: „ward gleich wie ein andrer
Mensch"
Menschenschicksal das dem Menschen zugeteilte Los Was ist's anders als M., sein Maas auszuleiden, seinen Becher auszutrinken 105; vgl Schicksal Menschensinn als Urteilsfähigkeit die unglaubliche Verblendung des Menschensinns, daß einer nicht argwohnen soll, dahinter müsse was anders stekken, wenn eins mit sieben Gulden hinreicht, wo man den Aufwand vielleicht um zweymal so viel sieht 41; als menschl Verstehen könnt ich nicht umhin . . . den Vorfall [von Malchens Glauben an die Wunderquelle] einem Manne zu erzählen, dem ich M. zutraute, weil er Verstand hat. Aber wie kam ich an 39 bdv Sinn
Menschheit a iSv Menschsein der Mensch ist Mensch, und das Bißgen Verstand das einer haben mag, kommt wenig oder nicht in Anschlag, wenn Leidenschaft wüthet, und die Gränzen der M. einen drängen 57 wo ich hintrete, begegnet mir eine Erscheinung, die mich aus aller Fassung bringt. Heut! O Schiksal! O M.! [Begegnung mit dem Irren] 1081 b Gesamtheit der Menschen das Zugreifen ist doch der natürlichste Trieb der M. Greifen die Kinder nicht nach allem was ihnen in Sinn fällt? 103 Ich hab manchen sterben sehen, aber so eingeschränkt ist die M., daß sie für ihres Daseyns Anfang und Ende keinen Sinn hat 146 bdv zu a : Menschsein 1
zu b : der Mensch
eventuell zu b
menschlich Die menschliche Natur ... hat ihre Gränzen, sie kann Freude, Leid, Schmerzen, bis auf einen gewissen Grad ertragen, und geht zu Grunde, sobald der überstiegen ist 55; der menschl Natur gemäß Wenn Ulyß . . . von der unendlichen Erde spricht, ist das nicht wahrer, menschlicher, inniger [B das ist so wahr, m., innig, eng und geheimnißvoll], als wenn jezzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er nachsagen kann, daß sie rund sey 88; ebs, im 2. Beleg eingeengt: der Vernunft entsprechend lieben ist m., nur müßt ihr m. lieben! Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen [im Munde des Philisters] 13
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Menschsein — mißfallen
Menschsein [AB ey] als spezifisch menschl Existenz O Wilhelm, wie gern hätt ich all mein [B ich mein] M. drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen zu fassen. Ha! Und wird nicht vielleicht dem Eingekerkerten einmal diese Wonne zu Theil 114
Meubel s Möbel Meuchelmörder Er [der Amtmann] ... tadelte ihn, daß er einen M. in Schutz nehme 121B Wenn ... mich's an die Gurgel faßt, wie ein M. 64
bdv Menschheit
Menuett [AB et] frz le menuet; der Menuet 1 136,18B a Gruppentanz Wir schlangen uns in Menuets um einander herum 24 b Musikstück sie trat an's Ciavier und fing einen Menuet an, er wollte nicht fließen 136B nachdem sie einige Menuets auf dem Ciavier gespielt hatte 136A 1
Miene [A in] Gesichtsausdruck eine Frau, die mir wegen ihrer liebenswürdigen M. auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte, merkwürdig gewesen war 26; als sprechende Gebärde Dazu machte er eine M. als ob er sagen wollte: Fühlst du den Stich? 74B bdv Physiognomie
fem in den Ausgaben von 1808 —28; ebs W 19,420 La zu 165,2
merken wahrnehmen a sinnlich Ich merkte nicht, daß die Weiber ... sich in die Ohren pisperten . . . (das alles hat mir Fräulein B . . nachher erzählt:) 82 Der Doktor ... fand dieses [Werthers Herumtollen mit Lottes Geschwistern] unter der Würde eines gescheuten Menschen, das merkte ich an seiner Nase 32 b vorwiegend gefühlsmäßig als ... er bey den ersten Worten merkte, daß wir uns verstunden 72 17B Ich merkte [aus der Antwort des Irren] was unheimliches 108 Die Gesellschaft ist unzufrieden, merk [B merke] ich, sie hier zu sehen 82 Albert mied das Zimmer seiner Frau, wenn Werther bey ihr war, und dieser, der es merkte, ergriff . . . die Gelegenheit, sie ... zu sehen; da ihr Mann von seinen Geschäften gehalten wurde 117A c iSv einsehen, erfahren ich merke täglich mehr . . . wie thöricht man ist andre nach sich zu berechnen 75 Ich merke, ich merke, das Schiksal hat mir harte Prüfungen zugedacht 71 —> be- Anmerkung Bemerkung aufmerksam Aufmerksamkeit unvermerkt bdv bemerken sehen zu b : fühlen gewahr werden spüren zu c : einsehen erkennen
Milch da wir . . . an einem Tische gebroktes Brod in Milch [B Tische Milch] assen 35 die Kinder . . . theilen das Butterbrod und die saure M. mit mir des Abends 15 mildern wie er meine überspannte Ideen von Würksamkeit ... nicht auszurotten, nur zu m. ~B milderen] . . . sucht 80 bdv einschränken
Million unbest Zahlwort, eine ungeheure Menge bezeichnend wenn ... die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne muthig tanzten 59; vgl Tausende minder Komp iSv weniger in m. als einer halben Stunde 75 der Schmerzen wären m. unter den Menschen, wenn 3; subst Superl daß ich eine wohlgeordnete sehr interessante Zeichnung verfertigt hatte, ohne das mindeste von dem meinen hinzuzuthun 13 —*• vermindern
merklich aus seiner Erzählung leuchtete so m. hervor, wie schön . . . sie für ihn sey 17B bdv deutlich
sichtlich
Merkstein Ich sah die Deichselsterne des Wagens ... Mit welcher Trunkenheit hab ich ihn oft angesehen! Oft mit aufgehabenen Händen ihn zum Zeichen, zum heiligen Merksteine meiner gegenwärtigen Seligkeit gemacht 154; vgl Gedächtnis bdv Zeichen
merkwürdig bemerkenswert eine Frau, die mir wegen ihrer liebenswürdigen Mine auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte, m. gewesen war 26 Wenn ... ich dann im hohen Grase . . . liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräsgen mir m. werden 5 Ich that [in der Heimat] keinen Schritt, der nicht m. war 88 Die ausführliche Geschichte der lezten merkwürdigen Tage unsers Freundes 116; übergehend zu: außergewöhnl wie einer, der sich durch Gesezze und Wohlstand modeln läßt, nie ein unerträglicher Nachbar, nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann 13 messen iSv abschreiten Eng ist nun deine Wohnung, finster deine State. Mit drey Schritten meß [B mess'] ich [I compass] dein Grab, o du, der du ehe so gros warst 141 Oss —> zu-
ungemessen
Vermessenheit
Messer Ach ich hab hundertmal ein M. ergriffen, um diesem gedrängten Herzen Luft zu machen 85 Da möchte man sich ein M. in's Herz bohren [über das Geschwätz der triumphierenden Neider] 83 Meteor bildl Da er hörte, daß ich viel zeichnete, und Griechisch konnte, zwey Meteore hier zu Land 9
bdv zu 13: gering
wenig
Minister ich wollte Dir schreiben und dem M., und um die Stelle bey der Gesandtschaft anhalten 62 62,12 der M. gab mir einen ... sanften Verweis 79 Wie mancher König wird durch seinen M., wie mancher M. durch seinen Sekretär regiert 76 Minute Darüber ward sie einige Minuten nachdenkend 136A ; als äußerst kleine Zeitspanne Wer . . . so sieht, wie ... alle ... gleich interessirt sind, das Licht dieser Sonne noch eine M. länger zu sehn 11 bdv zu 11: Augenblick
Moment
eine kleine Weile
mischen, sich in ein Gespräch: sich einschalten Herr Schmidt . . . der sich nicht in unsere Gespräche m. wollte 34 121B; iSv sich einfügen Dort das Wäldchen! Ach könntest du dich in seine Schatten m.! ... Die in einander gekettete Hügel und vertrauliche Thäler. O könnte ich mich in ihnen verliehren! 30; übtr er machte sich Vorwürfe . . . in die sich ein heimlicher Unwille gegen den Gatten mischte 118B —> ungemischt bdv zu übtr: sich melieren
Miß mit ganzem Herzen an dem Glükke und Unstern einer M. Jenny 1 Theil zu nehmen 22 1
Heldin des Romans:
Geschichte der Miss Fanny
Wilkes von Hermes [7766]
[ - m i s s e n ] s vermissen mißfallen [A is] Sie brach [das Gespräch] ab, es schien ihr zu m. 96B; subst ist sie [die üble Laune] nicht ... ein innerer Unmuth über unsre eigne Unwürdigkeit, ein M. an uns selbst 37
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mißlingen Alles was ihm Unangenehmes jemals . . . begegnet war ... alles was ihm sonst mißlungen war 124B bdv fehlschlagen
M i ß m u t [B th Entw Fragm Mismuth] im Entw Fragm fem Aus seiner Trauer, seinem M. . . . wurde er . . . herausgerissen 120B laß . . . nicht den Hang zu einer unthätigen M. in dir sich vorneh [sie! — vermehren?] sondern ermanne dich W 19,310 Entw Fragm bdv Unlust
Unmut
Mißtrauen [A 117 is] Ich habe den Frieden deines Hauses gestört, ich habe M. zwischen euch gebracht 1531 Das M., womit die beyden Freunde einander ansahen, machte ihnen ihre wechselseitige Gegenwart höchst beschwerlich 117A 1
vgl Kesiner
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mißlingen — Mitleiden
96: Uneinigkeit
gestiftet
Mißverständnis ich habe . . . gefunden: daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen, als List und Bosheit nicht thun 4 mißverstehen [A is] Misverstanden zu werden, ist das Schicksal von unser einem 9 mit A Präp mit Dat 1 Bezeichnung einer Gemeinschaft im engeren od weiteren Sinne a auf gemeinsames Handeln od Erleben bezogen Ich . . . bin in die Stadt gegangen m. meinem Aeltsten 15 Eure Idee ... daß ich m. dem Gesandten nach *** gehen soll 44 M. [With] dir [Salgar] wollt ich fliehen, verlassen Vater und Bruder 138 Oss wie gern hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben, m. jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen zu fassen 114; ich habe gestern eine wunderbare Scene m. ihm [A Iber/] gehabt 51 du vermagst nichts auf deine Freunde, als . . . ihr Glük zu vermehren, indem du es m. ihnen gemessest 37 Frau M.. ist sehr schlecht, ich bete für ihr Leben, weil ich m. Lotten dulde 41 uö b eine Begleitung od ein Versehensein ausdrückend Da tritt herein die übergnädige Dame von S.. m. Dero Herrn Gemahl 81 auch m. mir zieht dieses Gefühl immer herum 10 ich sizze oft auf den Obstbäumen ... m. dem Obstbrecher 63 Uliin trat auf m. [with] der Harfe 1390ssuö; auch in attrib Wdgn daß Albert . . . ein Amt m. einem artigen Auskommen . . . erhalten wird 51 ein offner Junge, m. einer gar glücklichen Gesichtsbildung 9 Gänslein Tochter m. der flachen Brust und niedlichem Schnürleib 81 Zitronen, die ich . . . ihr in Schnittchen, m. Zukker zur Erfrischung brachte 25A 129,13 Beladen m. Jammer [Spent with grief] starb sie 1440ssuö c bei Ausdrücken einer Wechselbeziehung, in freundl od feindl Sinne Ich redete m. Lotten 41 72,27 die Kinder . . . theilen das Butterbrod und die saure Milch m. mir 16 als er sich m. Philipsen . . . zankte 15 einer, der in der Wuth der Beleidigung es m. Sechsen aufnimmt 54 116,30Buö; auch bei entsprechenden verbalen Subst der freundliche Umgang m. ihr 116A das Artigthun m. Friederiken 34 106,15 sein Streit m. sich selbst 123uö Atemp, eine Gleichzeitigheit bezeichnend Wenn ich so des Morgens m. Sonnenaufgange hinausgehe nach meinem Wahlheim 31 65,14 M. der [B M. einbrechender] Nacht [with night] versprachst du [Salgar] hier zu seyn 1380ss 153,14; iVbdg mit 'jeder' eine regelmäßige Wiederholung angebend er, der gleichsam m. jedem Tage sein ganzes Vermögen verzehrte, um an dem Abend zu leiden und zu darben 117B m. jeder ausgedauerten Tagreise legt sich das Herz um viel Bedrängniß leichter nieder 110; ähnl ich sah m. jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22 25,29; ifestWdgn wenn man ... zum Dorfe heraus geht, übersieht man m. Einem [B auf einmal] das ganze Thal 12A Ich denke m. der Zeit [iSw allmählich] soll mir der [der neue Frack] auch lieber werden 96
2 verblaßt a zur Angabe einer Bezogenheit Wie man eine Hand umwendet, ist's anders m. mir 92 Jezt ist's aus m. mir 109 Sie kann m. mir machen was sie will 104 39,32 Da sähe man's, wo's m. den Uebermüthigen hinausgieng 83 rükwärts m. dem Thiergen in Stall 85 es ist m. der Ferne wie m. der Zukunft 30 ob sie m. dem Buche fertig wäre 22 wie unzufrieden er m. der [A über die] Langsamkeit . . . meines Gesandten sey 73Buö b in Bestimmungen der Art u Weise Was ich von der Geschichte des armen Werthers nur habe auffinden können, habe ich m. Fleiß gesammlet 2 M. welchem Reize, m. welcher Flüchtigkeit bewegte sie sich! 25 Kannst du sagen: Das ist! . . . da alles m. der Wetterschnelle vorüber rollt 60 fieng er an, uns, wiewohl m. einiger Beschwerlichkeit, die Geschichte davon [von den Nußbäumen] zu geben 33 M. welcher Ungedult ich den Buben erwartete, m. welcher Freude ich ihn wieder sah 44 Wir Menschen beklagen uns oft . . . meist m. Unrecht 35 einen . . . Freund . . . der . . . dich m. oder wider willen auf den rechten Weeg zu leiten weis W 19,310 Entw Fragm c in instr Bestimmungen ich knirsche m. den Zähnen 81 ein Knabe . . . hielt ein ... Kind m. beyden Armen wider seine Brust 12 wenn die Nüsse reif sind, so werfen die Knaben m. Steinen darnach 99uö B Adv, überleitend zum Gebrauch als Präfix [vgla die nachfolgenden Zss] da ihm denn Albert ein unbedeutend Kompliment .. m. auf den Weg gab 131A ihre Nachbarinn . . . der ich's nun freylich . . . m. präsentiren mußte 25A; die Teilnahme an einem Vorgang bezeichnend so konnte es nicht fehlen daß Lotte zulezt selbst m. angestekt wurde, und in eine Art von Schwermuth verfiel 117A Gestern gar bracht er [der Gesandte] mich auf, denn ich war m. gemeint 73 Die Gesellschaft lachte und er [der Pfarrer] herzlich m. 36; in zusammenfassendem Sinn die simple harmlose Wonne des Menschen ... der ein Krauthaupt auf seinen Tisch bringt, das er selbst gezogen, und nun . . . all die guten Tage, den schönen Morgen, da er ihn pflanzte, die lieblichen Abende, da er ihn begoß ... alle in einem Augenblikke wieder m. geniest 31 —> da-
wo-
bd'j ¿ « A l b [attrib]: von
mitbringen mein Mann ... ist aus der Schweiz zurük, und hat nichts mit gebracht [B mitgebracht] 92 als er [der ältere Bruder] hergesprungen kam, und dem zweyten eine Haselgerte mitbrachte 15 15,22 miteinander O säs ich zu Ihren Füssen . . . und unsere kleinen Lieben wälzten sich m. [B mit einander] um mich herum 78 der Schulz und der Pfarrer . . . dachtens mit einander zu theilen 99 da thut mirs immer weh, wenn unser Weg nur so eine kleine Strecke mit einander geht 8 es kommen alle Erzählungen davon [über Werthers letzte Tage] bis auf wenige Kleinigkeiten m. überein 116B wir haben im Grunde nichts gemeines mit einander 89 47,17 bdv untereinander
zusammen
mitempfinden der muß nie ... sich an des Brunnens Kühle gelabt haben, der das nicht mit empfinden [B m.] kann 6 nur in so fern wir mit empfinden [B m.], haben wir Ehre von einer Sache zu reden 55 mitfahren auf mein Vorbitten erlaubte sie ihnen [Lotte den Brüdern], bis vor den Wald [auf der Kutsche] mit zu fahren [B mitzufahren] 22 mitgeben mit auf den Weg geben 131,15A geben B1
s mit B w
Mitleiden, das Mitgefühl, Mitleid der Mensch, der, um sich und die Seinigen vom ... Hungertode zu erretten, auf Raub ausgeht, verdient der M. oder Strafe? 53 Was s o l l . . . das M. mit meiner Duldung, das sich auf ihrer Stirne zeichnet 106
mitleidig — mögen
313
Ein weit herrlicherer Blik würkte auf mich, voll Ausdruk des innigsten Antheils des süßten Mitleidens 107 bdv Anteil Teilnehmen
Teilnehmung
mitleidig Der thörige Mensch, rief sie [die Mutter des Irren] mit mitleidigem Lächlen 109 mitnehmen Lotte hatte [zum Besuch des Pfarrers von St..] ihre zweyte Schwester mitgenommen 33; zugl iSv abholen es wurde ausgemacht, daß ich ... mit meiner Tänzerinn und ihrer Baase ... hinausfahren, und auf dem Wege Charlotten S.. m. sollte 19
314
Mode ifestWdg Es ist hier so M. ... daß jedes paar [B Paar], das zusammen gehört, beym Deutschen [dem deutschen Walzer] zusammen bleibt 24 —> neumodisch
modeln wie einer, der sich durch Gesezze und Wohlstand m. läßt, nie ein unerträglicher Nachbar, nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann 13 bdv bilden
[-moder] s vermodern
mitnichten verstärkte Verneinung [vgl nicht] mich däucht, das ist übertrieben. — Mit nichten gab ich zur Antwort 36
Modifikation [B c] iSv Abwandlung war unser Umgang nicht ein ewiges Weben von ... schärfstem Witze, dessen Modifikationen bis zur Unart alle mit dem Stempel des Genies bezeichnet waren 9
bdv nein
bdv Schattierung
mitspielen Ich stehe wie vor einem Raritätenkasten, und sehe die Männgen und Gäulgen vor mir herumrükken ... Ich spiele mit, vielmehr, ich werde gespielt wie eine Marionette 77
modifizieren abändern Aber so rechtfertig ist der Mensch, wenn er glaubt, etwas übereiltes, allgemeines, halbwahres gesagt zu haben; so hört er dir nicht auf zu limitiren, modificiren, und ab und zu zu thun, bis zulezt gar nichts mehr an d er Sache ist 52
Mittag Vorbey sind Wind und Regen, der M. [the noon of day]1 ist so heiter 140Oss; iVbdg mit 'hoch' die genaue Mittagsstunde bezeichnend als ich zum erstenmal an einem hohen Mittage hinein trat [in ein geschlossenes Plätzchen am Ausgang einer Allee] 66; adv Gen Um zwölfe Mittags starb er 1572 —* Nachbdv zu 66: in der Mittagsstunde 1 GvS DjG II S7 die Mitte des Tags 1 vgl Kestner 99: Gegen 12 Ukr starb er
mittags s Mittag Mittagsstunde Ich gehe an dem Wasser hin in der M. 108 bdv an einem hohen Mittage
mitteilen [A B u W 19 thei] a übergeben ich habe seine Freunde vermocht, mir manche zurückgehaltnen Papiere mitzutheilen W 19,310 Entw Fragm b mündl fühlte sie sich ... gehindert ihrem Manne die Besorgnisse mitzutheilen, die sie ... quälten 150B er [Albert] hatte sich sogar darüber [über Werthers Selbstmordgedanken] einigen Scherz erlaubt, und seinen Unglauben Lotten mitgetheilt 150B; refl: sich äußern daß ich ... zu bemerken schien, es sey mehr Eigensinn ... als Eingeschränktheit des Verstandes, der ihn sich mitzutheilen hinderte 34 bdv zu b: erklären
eröffnen
sagen
Mittel Gegen-, Heilmittel Wir wollens [die üble Laune] also ... als eine Krankheit ansehen, und fragen ob dafür kein M. ist 35; Hilfsmittel Die meisten [Menschen] verarbeiten den grösten Theil der Zeit, um zu leben, und das Bisgen, das ihnen von Freyheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle M. aufsuchen, um's los zu werden 8 mitten ein Fräulein von B ein liebenswürdiges Geschöpf, das sehr viele Natur m. in dem steifen Leben [der Adelsgesellschaft] erhalten hat 75 mittlere von durchschnittl Maß ein Mädchen von schöner mittlerer Taille [5 schöner Gestalt, mittlerer Größe] 20 Möbel wenn ich mich umsehe, und seh das Zimmer an ... und diese Meubels1 [B Meubel], denen ich nun so befreundet bin 102 • Meubels h'-< [1774-79] Meubel H S S 1 11786-87] Meubeln A-C Goethes Werke [1808 1S11 1828] Möbeln W 19,126,10; vgl W 19,403 La zu 126,10
1
mögen 1. Sg Konj II in A gelegentl möcht B 79,11 möcht' A Vollverb: gern haben Ich weiß nicht, was ich anzügliches für die Menschen haben muß, es m. mich ihrer so viele 8 B Modalverb 1 iSv vermögen, können wie wohl mir's war, als sie [Lotte] auch in der Reihe die [r««^-]Figur mit uns anfieng, magst du fühlen 24 konnte sie [Lotte] wünschen, daß er [Albert] in ihrer Seele lesen möchte 149B 2 in heischendem Sinne a als Wunsch iSv wollen: im Ind Präs verneint ich mag nicht in's Detail gehn 87 ich mag jezo nichts davon schreiben 4 32,33uö; mit unterdrücktem Inf mein Chapeau [Tänzer] walzt schlecht ... ihr [B Ihr] Frauenzimmer kann's auch nicht und mag nicht 24; im Konj II in vorsichtiger Äußerung Der Vorschlag, den Du zu einer Rükkehr zu euch thust, gefällt mir nicht ganz, wenigstens möcht [B möchte] ich noch gern einen Umweg machen 128 die andere [Freundin] möchte ... nicht gerne ausgehen 136A Manchmal möcht' ich sie [die Menschen] auf den Knieen bitten, nicht so rasend in ihre eigne Eingeweide zu wüthen 79Buö; emphatisch Edler! [Klopstock] ... möcht [B möchte] ich nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören! 28; in leidenschaftl Ausbrüchen, in irrealem Sinn Abgehauen [die Nußbäume]! Ich möchte rasend werden, ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb dran that 98 Da möchte man sich ein Messer in's Herz bohren 83 43,22uö; im Fluche Da möcht [B möchte] ich des Teufels werden 73 98,2 b als Aufforderung iSv sollen ich kann mir selbst nicht helfen, also mag sie sich's gefallen lassen, wenn ich ihr auch nicht helfen kann 85 mit mir mag werden was will 29; in indirekter Aussage bis zulezt Albert seiner Frau ... sagte: sie möchte ... dem Umgange mit Werthern eine andere Wendung geben 117A Werther ... bat nur, der Amtmann möchte durch die Finger sehn, wenn man dem Menschen zur Flucht behülflich wäre 121B 17.13B Er [Albert] ... wünschte, daß es möglich seyn möchte ihn zu entfernen 122Buö; im Gebet Gott kennt meine Thränen, mit denen ich mich oft ... vor ihn hinwarf: er möchte mich ihr [der Mutter] gleich machen 68 3 eine angenommene Möglichkeit bezeichnend daß er [der Fürst] oft über Sachen redt, die er nur gehört und gelesen hat, und zwar aus eben dem Gesichtspunkte, wie sie ihm der andere darstellen mochte 89 55,3; im Konj iSv könnte[n], dürfte[n] wohl wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer [der Amtmann u Albert] Recht haben möchten 122B wie denn aber ein Mensch von Verstände [der Selbstmord begeht] ... zu entschuldigen seyn möchte, könne er nicht begreifen 57 11,14; Ausdruck einer Befürchtung od Besorgnis weil ich fürchtete, meine Mutter möchte sich an den Minister wenden und mir mein Vorhaben erschweren 86 17.24B Viel Mühe hat mich's gekostet, der Mutter ihre Besorgniß
m ö g l i c h — Morgen
315
zu benehmen: „Sie [die Kinder] möchten den Herrn inkommodiren." 16 4 in konzessivem Sinn Albert ... sagte: nimm mirs nicht übel, die Beyspiele die du da giebst, scheinen hierher gar nicht zu gehören. Es mag seyn, sagt ich 54 Seys denn, auch das mag zu meinem Schicksal gehören 93B 67,32 55,12 gewisse Handlungen ... sie m. aus einem Beweggrunde geschehen, aus welchem sie wollen 53 —> vor- Verbdv zu A: lieben liebhaben jmd gut sein zugetan sein B 2 a : Lust haben wollen wünschen zu B2b: sollen
J U B I « 3 : können
zu
m ö g l i c h A 85 st unter gegebenen Umstanden durchführbar kombinirt die mögliche [B möglichen] Fälle, unter denen ich hätte bleiben können und sollen 85 ich wüste, daß ich keine Prätensionen auf sie [Lotte] zu machen hatte, machte auch keine ... insofern es m. ist, bey so viel Liebenswürdigkeiten nicht zu begehren 48 A l b e r t . . . wünschte, daß es m. seyn möchte ihn [Werther] zu entfernen 122B; formelhaft gekürzt in steigernder Wdg Ich habe bisher die Haushaltung geführt, so ordentlich und sparsam als m. 41; als flekt Superl vor Adj in A, in B zum Adv geändert er wollte mit der besten Ueberzeugung, mit der möglichsten [B möglichst] ruhigen Entschlossenheit diesen Schritt thun 123; denkbar der Entleibte war Knecht einer Wittwc, die vorher einen andern [den Bauerburschen] im Dienste g e h a b t . . . Da Werther dieses hörte, fuhr er mit Heftigkeit auf. Ists m.! ... ich muß hinüber 119B —*• un-
Unmöglichkeit
das Unmöglichscheinende
Moment, der in dem kritischen Momente, von dem alles abhing 150B bdv Augenblick
Monat [A th] diese Frau mußte ... dahin, da ihr jüngster Sohn nicht sechs Monathe alt war 68 gab er ihm Befehl ... einigen Armen, denen er wöchentlich etwas zu geben gewohnt war, ihr Zugetheiltes auf zwey Monathe voraus zu bezahlen 133 Mond Himmelskörper seit der Zeit [Bekanntschaft mit Lotte] können Sonne, M. und Sterne geruhig ihre W i r t schaft treiben, ich weis weder daß Tag noch daß Nacht ist 29; im Landschafts- od Naturbild als der M. hinter dem büschigen Hügel aufgieng 66 Sieh, der M. [the calm moon] erscheint. Die Fluth glänzt im Thale 1380ss im schwachen Strahle des Monds [B Mondes] [of the moon] 1440ss Und wenn denn der M. wieder hervortrat und über der schwarzen Wolke ruhte, und vor mir hinaus die Fluth in fürchterlich herrlichen Wiederschein rollte und klang 113; in Beziehung zu Menschenleben u -schicksal [nur in Oss u oss] Wenn ... die Zeiten der Vergangenheit in des Helden Seele lebendig werden, da noch ... der M. ihr bekränztes, siegrükkehrendes Schiff beschien lOOoss; im Anruf Tritt, o M. [Rise moon!], aus deinen Wolken ... Leite mich irgend ein Strahl 138Oss Wandle durch gebrochene Wolken o M. [0 moon], zeige wechselnd dein bleiches Gesicht! Erinnere mich der schröklichen Nacht, da meine Kinder umkamen 1420ss; im Zusammenhang mit Geisterglaube Oft im sinkenden M. [B Monde] [by the setting moon]1 seh ich die Geister meiner Kinder 1440ss Zu wandern über die Haide, umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt lOOoss; iVgl Daura ... du warst schön! schön wie der M. [as the moon] auf den Hügeln von Fura 142 Oss Aber wenn du kehrtest vom Kriege, wie friedlich war deine Stimme! Dein Angesicht war gleich der Sonne nach dem Gewitter, gleich dem Monde [like the moon] in der schweigenden Nacht 141 Oss Sie [Minona] trat zurük vor Ullins Gesang, wie der M. [moon]2 in Westen, der den Sturmregen voraussieht und sein schönes Haupt in eine Wolke verbirgt 140 Oss -> Voll1 GvS DjG II 90 am niedersinckenden Mond
'' ebd 86 Mann im Westen
316
Mondenlicht, Mondlicht die schöne Würkung des Mondenlichts [B Mondenlichtes], das ... die ... Terasse vor uns erleuchtete, ein herrlicher Anblik 66 Niemals geh ich im Mondenlichte spazieren, niemals daß mir nicht der Gedanke an meine Verstorbenen begegnete ... das Gefühl von Tod, von Zukunft über mich käme 66 Vom Fels herunter die wühlenden Fluthen in dem Mondlichte wirbeln zu sehen 113 bdv Mondschein
Mondschein ich stand, sah ihnen nach im Mondscheine und ... sah noch dort drunten im Schatten der hohen Lindenbäume ihr weisses Kleid ... schimmern 69 Des Abends nehme ich mir vor, den Sonnenaufgang zu genießen und komme nicht aus dem Bette; am Tage hoffe ich mich des Mondscheins zu erfreuen und bleibe in meiner Stube 77B bdv Mondenlicht
Moos das M., das meinem harten Felsen seine Nahrung abzwingt 59 moosbedeckt die vier moosbedekten, Steine des edelgefallnen lOOoss
grasbewachsnen
bdv moosig
m o o s i g [A o] Mit drey Schritten meß ich dein Grab ... Vier Steine mit mosigen Häuptern [with their heads of moss]1 sind dein einzig Gedächtniß 141 Oss bdv moosbedeckt 1 GvS DjG II 87 mit ihren mosigen Häuptern
m o r a l i s c h iSv seelisch-geistig Hier ist ... die Frage, ob ... er [der Mensch] das Maas seines Leidens ausdauren kann; es mag nun m. oder physikalisch [B körperlich] seyn 55 moralisch-kritisch die Herausschälung der christl Morallehren aus dem bibl Offenbarungskomplex betr Eine Frazze [die Pfarrersfrau], die ... sich in die Untersuchung des Canons melirt, gar viel an der neumodischen moralisch kritischen [B moralischkritischen] Reformation des Christenthums arbeitet 98 Mord Liebe und Treue ... hatten sich in Gewalt und M. verwandelt 119B Selbst-
ermorden
[ - m ö r d e r ] s Meuchelmörder Morgen Tageszeit a Tagesanbruch ich ... erwarte den M., und mit Sonnen Aufgang sind die Pferde bestellt 65 ich harre auf den M. [for morning] in meinen Thränen 139 Oss zum leztenmale schlag ich diese Augen auf ... das ist ein Gefühl ohne gleichen ... zu sich zu sagen: das ist der lezte M. 146 Sie weinte bis gegen M. 151A daß; wenn ich dir hätte vorschwatzen können ... ich dich vielleicht bis an den M. [A an Tag] aufgehalten hätte 29Buö; übtr auf den Anbruch der Ewigkeit Tief ist der Schlaf der Todten ... O wann wird es M. [morn] im Grabe? zu bieten dem Schlummerer: Erwache! 141 Oss; im adv Gen Wenn ich so des Morgens mit Sonnenaufgange hinausgehe nach meinem Wahlheim 31 der Reiz, der mich ... des Morgens aus dem Schlafe weckte 77Buö; — zum Adv erstarrt Ich werde sie sehen: ruf ich Morgens [B morgens] aus, wenn ich mich ermuntere 44 Ich legte mich nieder, und Morgens, in all der Ruh des Erwachens, steht er [der Todesgedanke] noch fest ... in meinem Herzen 132 Morgens um sechse tritt der Bediente herein 1561 b erweitert zum Zeitraum der frühen Tagesstunden des Menschen ... der ... all die guten Tage, den schönen M., da er ihn [den Kohl] pflanzte ... wieder mit geniest 31 das schreib ich Dir ... an dem M. des Tags, an dem ich Dich zum lezten mal sehn werde 132; im adv Akk
Werther ging ihr [Lotte] den andern M. nach 117B 146,15; Gen dem Diener verbot, des andern Morgens [B den andern M.] nicht in's Zimmer zu kommen, bis er ihm rufte 131 34 Frühlingsbdv d i e F r ü h e 1
vgl Kestner 97: Morgens vor 6 Uhr
m o r g e n [A 46 AB 133 M] a Zeitadv iSv am folgenden Tag M. geh ich von hier ab 86 Sie kommen doch M. [B m.]? 46 die Kinder haben keine andre Idee, als daß ich immer m. wiederkommen würde 58uö; in kindl Ausdruck Die Kleinen ... erzählten ihm: daß, wenn M. und wieder M., und noch ein Tag wäre, daß sie die Christgeschenke bey Lotten holten 133 133,22f; auch subst Leb wohl, Lotte! ... Wir sehen uns wieder. — M. denk ich, versezte sie scherzend, ich fühlte das M.! 69 b erweitert: in naher Zukunft die Zeit meines Welkens ist nah, nah der Sturm, der meine Blätter herabstört! M. [To-morrow] wird der Wandrer kommen, kommen der mich sah in meiner Schönheit ... und wird mich nicht finden 145 Oss [Berrathon] bdv zu b : b a l d
morgens s Morgen Morgensonne wie die M. über ihn [den Hügel] her den Nebel durchbricht und den ... Wiesengrund bescheint 104 Mückchen [ A gen] die unzähligen, unergründlichen Gestalten, all der Würmgen, der M. 5 Mückenschwarm wenn ... die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne muthig tanzten 59 [ - m ü d e ] 5 Lebensmüde Müdigkeit Und wenn ich für M. und Durst manchsmal unterwegs liegen bleibe, manchmal in der tiefen Nacht 64 Müdseligkeit Laß mich ausdulden, ich habe bey all meiner M. [B Mühseligkeit] noch Kraft genug durchzusezzen 105A bdv L e b e n s m ü d e
Mühe in bibl-formelhafter Vbdg iSv Mühsal, Anstrengung Die Welt ist überall einerley, auf Müh [B M.] und Arbeit 1 , Lohn und Freude 111; abgeschwächt iSv Bemühung dasjenige was wir [von Werthers Schicksal] mit wiederhohlter M. erfahren können, gewissenhaft zu erzählen 116B Viel M. hat mich's gekostet, der Mutter ihre Besorgniß zu benehmen 16; ifestWdg Borg mir die Pistolen ... Meintwegen, sagt er, wenn du dir die M. geben [B M. nehmen] willst sie zu laden 51 12 - v Bemühung
318
m o r g e n — Musik
317
bemühen
bdv A r b e i t B e m ü h u n g Beschwerde Beschwerlichkeit zu ifestWdg: sich bemühen 1 Ps 90,10:,,und wenn es [des Menschen Leben] köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen" 2. Thessal 3,8: „mit Arbeit und Mühe haben wir gewirket" uö
und die pickende Berührung war wie ... eine Ahndung liebevollen Genusses ... Er ißt mir auch aus dem Munde, sagte sie 97 B Wenn sie [Lotte] ... näher zu mir rückt, daß der himmlische Athem ihres Mundes meine Lippen reichen kann 43 Sie [Lotte] ... hauchte mit süsser leiser Stimme harmonische Laute zu ihrem [Klavier-] Spiele ... es war, als wenn ... nur der heimliche Wiederschall aus dem süssen [B reinen] Munde zurükklänge 107 hielt ich sie [im Traum] in meinen Armen ... und dekte ihren lieben lispelnden [B liebelispelnden] M. mit unendlichen Küssen 115 Dieser Arm hat sie umfast, diese Lippen auf ihren Lippen gezittert, dieser M. am ihrigen gestammelt 148 b in bezug auf mündl Äußerungen seh ich mich genöthiget seine [Werthers] Briefe durch Erzählung zu unterbrechen, wozu ich den Stof aus dem Munde Lottens, Albertens, seines Bedienten ... gesammlet habe 116A, ähnl 116B; ifestWdg daß so etwas nicht über seinen M. gekommen sey 94B; in der Schweigegebärde Wenn er mich nicht verrathen will, sagt er, indem er den Finger auf den M. drükte 109 bdv Lippe
Mündung drukt ich mir die M. der Pistolen übers rechte Aug an die Stirn 52 m u n t e r PI Nom u Gen muntern a frisch, lebhaft Welch eine Wonne ... sie [Lotte] in dem Kreise der lieben muntern Kinder ... zu sehen 19 sie ist eine muntere heftige Frau von dem besten Herzen 4 die schöne, sanfte, muntere und immer thätige Frau [Lottes Mutter] 68 Eine gute Wirthin, die gefällig und m. in ihrem Alter ist, schenkt Wein, Bier, Caffee 12 sie fand, daß er [der alte Pfarrer] viel besser aussähe, viel munterer sey als das leztemal, da sie ihn gesehn ... der Alte wurde ganz m., und ... fieng ... an, uns ... die Geschichte davon [von den Nußbäumen] zu geben 33 wie die lebendigen Lippen und die frischen muntern Wangen meine ganze Seele anzogen 23 b iSv wach Der Sauerteig, der mein Leben in Bewegung setzte, fehlt; der Reiz, der mich in tiefen Nächten m. erhielt, ist hin, der mich des Morgens aus dem Schlafe weckte, ist weg 77B —> e r m u n t e r n bdv zu a : frisch
Mühseligkeit ich habe bey aller meiner M. [A Müdseligkeit] noch Kraft genug durchzusetzen 105B wenn wir mit all unserer Schwachheit und M. nur gerade fortarbeiten, so finden wir gar oft, daß wir mit all unserm Schlendern und Laviren es weiter bringen als andre mit ihren Segeln und Rudern 72 Mund a sie ... küßten ihm [dem Sterbenden] die Hände und den M. 157 Das Schnäbelchen [des Kanarienvogels] machte den Weg von ihrem [Lottes] Munde zu dem meinigen,
lebendig
lebhaft
Munterkeit wie kein Augenblik ihrer [Lottes] Zeit ... ohne Arbeit verstrichen, und wie dennoch all ihre M., all ihr Leichtsinn [B leichter Sinn] sie nicht verlassen habe 51; in Blicken sich äußernd daß er [der vierjährige Knabe] ... ohngeachtet der M., womit er aus seinen schwarzen Augen herumschaute, ganz ruhig saß 13 bdv L e b h a f t i g k e i t
Leichtsinn
leichter Sinn
m u r m e l n E r [Werther] wendete seine Augen von ihr [von Lotte] ... und murmelte das: es kann nicht so bleiben! zwischen den Zähnen 129; vom fließenden Wasser, subst Von ferne kommt des Giesbachs M. [The murmurs of the torrent]1137 Oss Süß ist dein M. [Sweet are thy murmurs]2 Strohm 140 Oss 1
m ü h s e l i g iSv mühevoll errichtet es zerrüttet ein Fustritt die mühseligen Gebäude der Ameisen 61
zu b [94B]: aussprechen
GvS DjG II 84 D a s Murmeln der Ströme
1
ebd 87 Süs ist dein G e m u r m e l
murren a Unzufriedenheit äußern Das ganze Dorf murrt [über das Abhauen der Nußbäume], und ich hoffe, die Frau Pfarrern soll's an Butter und Eyern und übrigem Zutrauen spüren, was für eine Wunde sie ihrem Orte gegeben h a t 98 b sich innerl auflehnen es ist so, und ich murre nicht, die Blüthen des Lebens sind nur Erscheinungen! 63 bdv zu b : sich e m p ö r e n
Musik 1 generell Sie [Lotte] hat eine Melodie, die sie auf dem Ciavier spielt ... Kein Wort von der Zauberkraft der alten M. [B von der alten Zauberkraft der M.] ist mir unwahrscheinlich, wie mich der einfache Gesang angreift 1 43
319
müssen — mutig
2 spez Tanzmusik ich ... war so in Träumen ... verlohren, daß ich auf die M. kaum achtete, die uns ... entgegen schallte 24 Der Tanz war noch nicht zu Ende, als ... der Donner die M. überstimmte ... die Unordnung ward allgemein, und die M. 2 hörte auf 26 1 in Anspielung auf volkstüml, bes in der Antike geläufige Vorstellungen von der magischen Wirkung der Musik; vgl Handwb des dt Aberglaubens 6, bes 653f u 677 § 1 eventuell auf die Musiker zu beziehen; vgl Anm zu aufhören
müssen Inf statt Part Perf im Verbalgefüge 84,23 92,6 Modalverb, selten elliptisch 1 genötigt, gezwungen sein Die Sonne geht herrlich unter über der schneeglänzenden Gegend ... Und ich — muß mich wieder in meinen Käfig sperren 78 ich habe m. zuhören Sie herabsezzen, erniedrigen, und konnte und durfte Sie nur halb vertheidigen 84 Da ist kein Augenblik ... da du nicht ein Zerstöhrer bist, seyn mußt 61; durch äußere Umstände veranlaßt mein Mann... ist aus der Schweiz zurük, und hat nichts mit gebracht, und ohne gute Leute hätte er sich heraus betteln m. 92 Die Natur findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der ... widersprechenden Kräfte, und der Mensch muß sterben 57 man muß sich darein resigniren 73 wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten, so war es ihm doch als ob er seinem innersten Daseyn entsagen müßte, wenn er ... es zugeben sollte 122B und wenn ich drüber zu Grunde gehen müßte 25 17,17B; elliptisch in präp Vbdg wie ein Reisender, der über einen Berg muß 73 Da er [Werther] durch die Linden mußte, um nach der Schenke zu kommen 119Buö; einer Gesetzlichheit zufolge Habt ihr ... die innern Verhältnisse einer Handlung erforscht? Wißt ihr ... die Ursachen zu entwikkeln, warum sie geschah, warum sie geschehen mußte? 52 Ich habe daraus gelernt wie ein Autor, durch eine zweyte veränderte Auflage seiner Geschichte ... nothwendig seinem Buche schaden muß 58 Daß ihr Menschen ... um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müßt: Das ist thörig, das ist klug, das ist gut, das ist bös! 52uö; in rhetorischen Fragen eine Notwendigkeit bestreitend Mußte denn das so seyn? daß das, was des Menschen Glükseligkeit macht, wieder die Quelle seines Elends würde 59 O! warum mußten Sie mit dieser Heftigkeit, dieser unbezwinglich haftenden Leidenschaft ... gebohren werden 130 Ich ehre die Religion ... ich fühle, daß sie ... manchem Verschmachtenden Erquikkung ist. Nur — kann sie denn, muß sie denn das einem jeden seyn? 105 O Gott! ... Mußtest du, der du den Menschen arm genug erschufst, ihm auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth ... noch raubten llluö 2 sich gedrungen fühlen Ich muß Ihnen schreiben, liebe Lotte 77 da ich sie mit solcher Wahrheit ... vom Landpriester von Wakefield ... reden hörte, kam ich eben ausser mich und sagte ihr alles was ich mußte [B wußte] 23 A Ich habe den Grafen C.. kennen lernen, einen Mann, den ich jeden Tag mehr verehren muß 72 Könnt' ich dir alles recht sagen, damit du fühltest wie ich an seinem [des Bauerburschen] Schicksale der Bräutigam Theil nehme, Theil nehmen muß 95B [Albert] ist da. Ein braver lieber Kerl, dem man gut seyn muß 47 O der Engel [Lotte]! Um deinetwillen muß ich leben! 38; elliptisch Schon vierzehn Tage geh ich mit dem Gedanken um, sie zu verlassen. Ich muß [B muß fort] 65A Du erwartest mich nicht. Du glaubst, ich würde ... erst Weyhnachtsabend Dich wieder sehn. O Lotte! Heut, oder nie mehr ... Ich will, ich muß! O wie wohl ist mir's, daß ich entschlossen bin 134uö; wir [Fräulein von B.. u Werther] verphantasiren manche Stunde ... Wie oft muß sie Ihnen [Lotte] huldigen. Muß nicht, thut's freywillig, hört so gern von Ihnen 781 ich ... sagt ihm, der Graf sey ein Mann, vor dem man Achtung haben müßte [B müsse] 74 3 in persönl Forderung da ich so selten an ein Buch komme, so m. sie auch recht nach meinem Geschmakke seyn 23 Werther, Sie können, Sie m. uns wieder sehen 129 Ich weis, ich ... bin dir [Albert] unbeschadet in Lottens Herzen. Habe, ja ich habe den zweyten Plaz drinne, und will und muß ihn behalten 80 es müsse alles in der Ordnung, in dem vorgeschriebenen Gang gehen 121B; abgeschwächt in empfehlen-
320
der Anweisung feiner junger Herr, lieben ist menschlich, nur müßt ihr menschlich lieben 13 Tanzen muß man sie sehen ... sie ist so mit ganzem Herzen ... dabey 24; verneint iSv dürfen das thut eine ganz gute Würkung auf mich, nur muß mir nicht einfallen, daß noch so viele andere Kräfte in mir ruhen 9; konj als Wunsch ich habe noch nie gehört daß man gegen die üble Laune vom Predigtstuhle gearbeitet hätte — Das müßten [B m.] die Stadtpfarrer thun 36A; in verwünschendem Sinne Müsse der trostlos umkommen, der eines Kranken spottet, der nach der entferntesten Quelle reist die seine Krankheit vermehren ... wird 110 4 in Bezeichnung einer Mutmaßung Ich weiß nicht, was ich anzügliches für die Menschen haben muß, es mögen mich ihrer so viele 8 Was Lotte einem Kranken seyn muß, fühl ich an meinem eignen armen Herzen 33 ich bin in einem Zustande, in dem jene Unglüklichen m. gewesen seyn, von denen man glaubte, sie würden von einem bösen Geiste umher getrieben 113 Was muß das für ein Kerl seyn, dem Lotte ... nicht alle Sinnen, alle Empfindungen ausfüllt 40 O der muß nie nach einer schweren Sommertagswanderung sich an des Brunnens Kühle gelabt haben, der das nicht mit empfinden kann 6 daß einer nicht argwohnen soll, dahinter müsse was anders stekken 42uö —> dahin- fort- hinaus- hinüber- hinweg- zurückbdv zu 2: sich nicht enthalten können nicht umhin können
zu 3: sollen
um ein Mißverständnis [iSv 'äußerer Zwang'] zu vermeiden, nimmt Werther das 'müssen' zurück, hierbei die Bed auf 'Zwang' testlegend
1
müßig [^4 61 ss] meine thätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit verstimmt, ich kann nicht m. seyn und wieder kann ich nichts thun 61 Einmal an einem regnigten Nachmittage, da ich so m. sizze 51 bdv untätig
Muster iSv Vorbild immer wiederhol ich die ... Worte des Lehrers der Menschen: wenn ihr nicht werdet wie eines von diesen [Kindern]! Und nun ... sie, die unsers gleichen sind, die wir als unsere M. ansehen sollten; behandeln wir als Unterthanen 32 Mut [A B th] als seelische Kraft wenn ... sie [die Sterbende] nun da liegt in dem erbärmlichen Ermatten ... daß du alles hingeben möchtest, um dem untergehenden Geschöpf einen Tropfen Stärkung, einen Funken M. einflösen zu können 38; in bezug auf einen Entschluß, eine Tat ich habe M. zu sterben 114 Und raubt das Uebel, das ihm [dem Kranken] die Kräfte wegzehrt, ihm nicht auch zugleich den M., sich davon zu befreyen 49; iGz Furcht Ich war [bei Ausbruch des Gewitters] ... eine der Furchtsamsten, und indem ich mich herzhaft stellte, um den andern M. zu geben, bin ich muthig geworden 28; iVbdg mit charakterisierenden Adj als Lebensstimmung wie er [der Minister] meine überspannte Ideen von Würksamkeit, von Einfluß auf andre ... als jugendlichen guten M. ... ehrt ... zu mildern und ... zu leiten sucht 80 J a ... ich habe manchmal so einen Augenblik aufspringenden, abschüttelnden Muths [B Muthes], und da, wenn ich nur wüste wohin, ich gienge wohl 49; ifestWdg, elliptisch Ich merke, ich merke, das Schiksal hat mir harte Prüfungen zugedacht. Doch gutes Muths! ein leichter Sinn trägt alles! 71 —> De- Edel- Miß- Schwer- Über- Un- Weh- Gemüt zumute freimütig übermütig wehmütig Freimütigkeit vermuten zumuten unvermutet
mutig [AB th] a iGz furchtsam indem ich mich herzhaft stellte, um den andern Muth zu geben [bei ausbrechendem Gewitter], bin ich m. geworden 28 Ich wollte m., ich wollte freudig sterben, wenn ich dir die Ruhe ... deines Lebens wieder schaffen könnte 155 b voll Daseinsfreude wenn ... die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne m. tanzten 59 - r
un-
bdv zu a: herzhaft
kühn
321
Mutmaßung — nachdem
322
des Todes gab: die M. ihrer Kinder zu seyn 67 wie sie [die sterbende Mutter] . . . zu mir sagte: Sey ihre M. 68 wie seit der Zeit [dem Tode der Mutter] ein ganz anderer Geist Lotten belebt, wie sie in Sorge für ihre Wirthschaft und im Ernste eine wahre M. geworden 50
Mutmaßung 'M. haben' Der Thäter war noch unbekannt... man hatte Muthmaßungen 119B bdv vermuten
Mutter a Da kommt ... eine junge Frau auf die Kinder los ... ich ... fragte sie: ob sie M. zu [B von] den Kindern wäre 14 Meine M. möchte mich gern in Aktivität haben 45 Wenn er mir so von ihrer rechtschaffenen M. erzählt 50 der Segen Gottes ruht über dir, und der Geist deiner M. 68 Keine M. [no mother] hast du, dich zu beweinen 1410ss uö; prägnant Du versprichst viel, meine Tochter, sagte sie, das Herz einer M. und das Aug einer M. 68 b Mutterstelle vertretend wie ich mein Wort halte, das ich ihr in der Stunde
Groflbdv Mama
mütterlich nahm sie [die Mutter] das Kleine auf und küßte es mit aller mütterlichen Liebe 14 Mutwille [ A B th] ungebundene Fröhlichkeit wenn ich . . . in dem Muthwillen [des Kindes] ... künftigen guten Humor und ... Leichtigkeit . . . erblikke 32
N Nabel Der Doktor, der eine sehr dogmatische Dratpuppe ist, und im Diskurs seine Manschetten in Falten legt, und den Kräusel bis zum N. [B einen Kräusel ohne Ende] herauszupft 32 A nach A Präp mit Dat 1 in loh Grundbed: bei Ziel- od Richtungsbezeichnungen a in Ortsbestimmung [wohin?] bei Bewegung Wir waren n. Wahlheim gegangen 40 27,12 Ich habe die Wallfahrt n. meiner Heimath ... vollendet 87 ich ... sah noch dort drunten ... ihr weisses Kleid n. der Gartenthüre schimmern 69 ich . . . schaue n. [look on]1 dem schröklichen Felsen 1440ssuö; in best Absicht am wenigsten konnte sie hoffen ihren Mann zu einem Gange n. Werthern zu bereden 152; idVbdg 'laufen n.' iSv herbeiholen E r [der Bediente] lauft n. den Aerzten, n. Alberten 1562; iVbdg mit lok Adv od Präfix schnell vor mich hin n. der Stadt zu gehend 110 indem es [das Kind] ... gelassen davon n. dem Hofthore zugieng [B davonging n. dem Hofthore zu] 20 100,16ossuö; bei bloßer Richtungsangabe An der grossen Linde, die eine Viertelstunde vor der Stadt n. S.. zu steht 87 155,7 b in Präpositionalobj [wonach? nach wem?], häufig mit Nebensinn eines Begehrens ich . . . grif n. meinem Hute 58 wenn ich denn noch halb im Taumel des Schlafs n. ihr tappe 61 ich ... schnappe n. Luft 65 ihre Seele hängt sehr n. diesen Ideen 67 unsere Seele lechzt n. entschlüpftem Labsale 30 Was man n. so einem Blikke geizt 40; ebs bei fragen, rufen, schmachten, sich sehnen, verlangen uä; mit Nebensinn eines Zweckes er ... befahl der Magd n. dem Feuer zu sehen 134 2 in Zeitbestimmungen: nach Vorübergang eines Zeitpunktes od einer Zeitspanne Nachts n. eilf rannt ich hinaus 113 gleich n. dem Nachtessen 65 n. dem [after] Gewitter 141 Oss 20,5A n. Verlauf einer Stunde 13 n. einer Weile 66uö 3 in zeitl od gradueller Reihenfolge diejenige, die n. mir das [Haus-] Wesen zu führen hat 41 ich forderte ein Frauenzimmer n. dem andern [zum Tanz] auf 24 157,15 Im Gehen gab sie Sophien, der ältsten Schwester n. ihr ... den Auftrag 21 Albert . . . dem ich n. Lotten das liebste auf der Welt bin 50; 'der Reihe ».' Sie [Lotte] hatte ihre Freundinnen der Reihe n. durchgedacht, und fand bey einer jeglichen etwas auszusetzen 135B 4 im Ausdruck einer Gemäßheit od Entsprechung die Gegenwart des Allmächtigen, der uns all n. seinem Bilde schuf 5 wie thöricht man ist andre n. sich zu berechnen 75 Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern ... eben so wenig n. wahren Zwekken handeln 11 13,16 32,32 da ich so selten an ein Buch komme, so müssen sie auch recht n. meinem Geschmakke seyn 23 die ihr mich sporntet ... mich in einen Posten zu begeben, der nicht n. meinem Sinne war 81 Sie [Lotte] hielt ein schwarzes Brod und schnitt ... jedem [Kind] sein Stük n. Proportion ihres Alters und Appetites ab 20 20,33uö B Adv, ifestWdgn: '«. und n.' Wenn ich so bey ihr gesessen bin, zwey, drey Stunden ... und nun so n. und n. alle meine Sinnen aufgespannt werden 64 all ihre vorige Freuden 11 Werther-Wörterbuch
werden ihr n. und n. unschmakhaft 56 116,24Buö; 'vor wie «.' O es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft ... wenn wir hinzueilen, wenn das Dort nun Hier wird, ist alles vor wie n. 30 C Verbalpräfix 1 lok iSv hinterher nachfolgen, -gehen, -laufen, -rufen, -sagen, -sehen, -senden, -ziehen 2 übtr auf die Wiederholung einer Tätigkeit nachlegen —> dar-
her-
wor-
bdv zu A: zu zu 3 ['der Reihe ».']: nacheinander zu B ['«. und ».']: allmählich der Folge mit der Zeit i GvS DjG II 90 auf den 1 vgl Kestner 98: Er läuft zu Medicis und Wundärzten
in
a der in nächster Nähe Ansässige Ein N. sah Nachbar den Blik [ = Blitz] vom Pulver und hörte den Schuß fallen 156; verallgemeinert wie einer, der sich durch Gesezze und Wohlstand modeln läßt, nie ein unerträglicher N., nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann 13 b der zufällig in der Nähe Befindliche Ich gehe im Kreise herum ... und so zählt ihr auch rings herum jeder die Zahl die an ihn k o m m t . . . Eins! fieng der erste an, der N. zwey! drey! der folgende 28; verallgemeinert Ich stehe [vor dem Leben] wie vor einem Raritätenkasten ... werde gespielt wie eine Marionette, und fasse manchmal meinen N. an der hölzernen Hand und schaudere zurük 77; erweitert auf sämtl organische Lebewesen Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die im All der Natur verborgen liegt, die nichts gebildet hat, das nicht seinen N., nicht sich selbst zerstörte 61 —> benachbart
Nachbarin [bis auf 56A nn] a [s Nachbar a] ein Mädgen ... das weiter keine Aussicht von Vergnügen kannte, als etwa ... manche Stunde über den Anlas eines Gezänkes, einer Übeln Nachrede, mit einer N. zu verplaudern 56 b [s Nachbar b] die Zitronen ... die ich ihr in Schnittchen ... zur Erfrischung brachte, thaten fürtrefliche Würkung, nur daß mir mit jedem Schnittgen das ihre N. aus der Tasse nahm [B Schnittchen, das sie einer unbescheidenen N. Ehrenhalben zutheilte], ein Stich durch's Herz gieng 25 Nachbarschaft 1 Gesamtheit der in nächster Nähe wohnenden Pers Das Haus, die N., die Stadt kam in Aufruhr [Kunde von Werthers Selbstmord] 157 2 Gebiet der nächsten Umgebung das Weib ist hier aus der N. eine Amtschreibers Tochter 74 E r ... sagte, er wolle zu einem Beamten in der N. reiten 134 Nachbarskind Jene Schwelle worauf die Nachbarskinder so oft gespielt hatten 119B nachdem temp Konjunktion n. er . . . im Ofen nachlegen ... lassen, schikte er den Bedienten ... zu Bette 154 121B 136A 151A
nachdenken a sich Gedanken machen über etw ich habe allerley nachgedacht, über die Begier im Menschen sich auszubreiten 30; subst wenn gleich bey mehrerem N. seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten 122B mich dünkte einiges N. auf ihrer Stirne zu sehen 26; Part Präs in präd Verwendung: nachdenkt Darüber [mit Werther allein zu bleiben] ward sie [Lotte] einige Minuten nachdenkend 136A b einem best Gedanken nachgehen jedes [Albert wie Lotte] dachte seinem Recht und dem Unrechte des andern nach 150B; vgl nachlaufen nacheinander wie sie [die sterbende Mutter] die Hände aufhub und über sie [ihre Kinder] betete, und sie küßte nach einander 68 bdv der Reihe nach
Nachen Erath . . . kam in einen Schiffer verkleidet, schön war sein N. [skiff]1 auf der Welle 1430ss bdv Boot 1
Schiff
GvS DjG II SS Kahn
nachfolgen übtr Du beweinst, du liebst ihn, liebe Seele, Rettest sein Gedächtniß von der Schmach; Sieh, dir winkt sein Geist aus seiner Hole: Sey ein Mann, und folge mir nicht nach W 19,388 Titelstrophe der 2. Aufl 1775
Nachrede idVbdg 'üble N.' ein Mädgen . . . das in dem engen Kreise häuslicher Beschäftigungen . . . weiter keine Aussicht von Vergnügen kannte, als etwa . . . manche Stunde über den Anlas eines Gezänkes, einer Übeln N., mit einer Nachbarin zu verplaudern 56 vgl über jmd reden [83,22]
Nachforschen, das Wenn ich die Einschränkung so ansehe, in welche die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind . . . und dann, daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Resignation ist 10 bdv forschen
nachgehen daß die Leidenschaft zu seiner Hausfrau sich in ihm tagtäglich vermehrt . . . bis er eins Tags, als er sie in einer obern Kammer gewußt, ihr nachgegangen, j a vielmehr ihr nachgezogen worden sey 94B 117B bdv folgen
nachher Sein Diener bemerkte . . . daß seinem Herrn der Huth fehlte . . . Man hat n. den Huth auf einem Felsen . . . gefunden 146 in minder als einer halben Stunde hatte ich so ziemlich weg, was mir das Fräulein n. [B hernach] selbst gestund: 75A 82 darauf
hernach
nachlassen ibesWdg: einer Sache, Laune freien Lauf lassen Ich kann nicht bethen: Laß mir sie [Lotte]! und doch kommt sie mir oft als die Meine vor; Ich kann nicht bethen: Gib mir sie! denn sie ist eines andern. Ich witzle mich mit meinen Schmerzen herum; wenn ich mirs nachließe es gäbe eine ganze Litaney von Antithesen 106B nachlaufen bildl, einen Gedanken verfolgen kann ich mich des Gedankens nicht erwehren: Wie, wenn Albert stürbe! . . . und dann lauf [B laufe] ich dem Hirngespinste nach, bis es mich an Abgründe führt, vor denen ich zurükbebe 92; vgl nachdenken b nachlegen [vgl nach C] nachdem er . . . im Ofen [B Feuer] n. . . . lassen, schikte er den Bedienten . . . zu Bette 1541 1
vgl Kestner 95: sagt dem Bedienten,
es müsse im Ofen noch etwas nachgelegt
werden
N a c h m i t t a g als ich . . . an einem schönen Nachmittage unter die Linden kam 12 an einem regnigten Nachmittage 51
tratschen
Nachricht mündl od schriftl Mitteilung Nehmen sie sich in Acht, versezte die Baase, daß Sie sich nicht [in Lotte] verlieben . . . Sie ist schon vergeben . . . an einen sehr braven Mann . . . Die.N. war mir ziemlich gleichgültig 20 Schon fürchtete sie [Lotte], die bloße N. von Werthers Besuch werde ihm [Albert] einen unangenehmen Eindruck machen 149B ich wartete auf N., wann euer Hochzeittag seyn würde 80 Der alte Amtmann kam auf die N. [von Werthers Selbstmord] hereingesprengt 157 Ich habe mir angelegen seyn lassen, genaue Nachrichten aus dem Munde derer zu sammlen, die von seiner [Werthers] Geschichte wohl unterrichtet seyn konnten 116B; ibesWdgn der Bediente bringt heulend und stotternd die N. [von Werthers Selbstmord], Lotte sinkt ohnmächtig vor Alberten nieder 1561 Das Mädchen . . . brachte die N., daß [A und ihr hinterbrachte, wie sie] sich beyde entschuldigen ließen 136B Ein Freund, der herein kam [in die Stadt], brachte [von Albert] N., daß 96B daß ich . . . ihr ehstens N. davon geben werde 4; formel86 haft Zur N. [Briefüberschrift] 1
Nachfolger wie sein [des Pfarrers] Vorfahr ihn lieb gewonnen . . . und wie er erst sein Vikar und dann sein N. geworden 34
bdv dann
324
nachdenken — nachstrecken
323
vgl Kestner OS: Das Gerücht von dieser Begebenheit verbreitete sich schnell...
Ich hörte es
nachrufen mit gehässigem Unterton unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarteten That n. zu hören: Der Mensch ist trunken, der ist närrisch 54 nachsagen tendierend zu bloßem Nachplappern Wenn Ulyß . . . von der unendlichen Erde spricht, ist das nicht wahrer, menschlicher, inniger, als wenn jezzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er [B Was hilft mich's, daß ich jetzt mit jedem Schulknaben] n. kann, daß sie rund sey 88 nachsehen Prät auch sah' s sehen mit dem Blick folgen sie [Albert u Lotte] giengen die Allee hinaus, ich . . . sah ihnen nach im Mondscheine und .. weinte mich aus 69 Die Kutsche [mit Lotte] fuhr vorbey und eine Thräne stund mir im Auge. Ich sah [B sah'] ihr nach! 40 Ich . . . pflükke Blumen am Wege . . . werfe sie in den vorüberfliessenden Strohm, und sehe ihnen nach wie sie leise hinunterwallen 51 Ich stand . . . und sah der Sonne nach, die mir nun zum letztenmal über dem lieblichen Thale . . . untergieng 65 wenn ich [als Knabe] manchmal stand, und dem Wasser nachsah, mit wie wunderbaren Ahndungen ich das verfolgte, wie abenteuerlich ich mir die Gegenden vorstellte, wo es nun hinflösse 88 nachsenden bildl ich möchte gleich einem edlen Waffenträger das Schwerd ziehen und meinen Fürsten von der zükkenden Quaal des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreyen, und dem befreyten Halbgott meine Seele n. 101oss Nachsicht wäre Liebe und N. wechselsweise unter ihnen [.Albert u Lotte] lebendig worden, und hätte ihre Herzen aufgeschlossen 150B Nächste, der Mitmensch Sie nannten den bösen Humor ein Laster, mich däucht, das ist übertrieben. — Mit nichten gab ich zur Antwort, wenn das, womit man sich selbst und seinen [B seinem] Nächsten schadet, den Namen verdient 36 bdv Bruder
nachstrecken eilte sie [Lotte] in's Nebenzimmer . . . Werther strekte ihr die Arme nach, getraute sich nicht sie zu halten 145
325
Nacht — näherrücken
Nacht Nebenform des Gen Sg des Nachts [29,4] od Nachts in adv Verwendung [vgl Abend u Morgen] a in Gegenübersetzung zu Tag seit der Zeit können Sonne, Mond und Sterne geruhig ihre Wirthschaft treiben, ich weis weder daß Tag noch daß N. ist 29; in Zeitangaben Er ... kam mit einbrechender [ B anbrechender] N. zurük 1531 Mit der [B Mit einbrechender] N. [with night] versprachst du hier zu seyn 1380ss; stimmungsbetont in Oss Stern der dämmernden N. [of descending night]2, schön funkelst du in Westen 136 Oss Wenns N. wird [night comes]3 auf dem Hügel 1390ss rings um zog sich die N. [the night descended around]4 137Oss; er ... befahl der Magd nach dem Feuer zu sehen, und es bis in die N. zu unterhalten 134 wenn ich für Müdigkeit... unterwegs liegen bleibe, manchmal in der tiefen N. 64 Der Sauerteig, der mein Leben in Bewegung setzte, fehlt; der Reiz, der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist hin 77B es ist unbegreiflich, wie er ihn [den Felsen] in einer finstern feuchten N. ohne zu stürzen erstiegen hat 146 Es ist N. [Ii is night] 1370ss Man erzählt von dem Bononischen Stein, daß er ... bey N. leuchtet 44 Albert war zu einem Beamten in der Nachbarschaft geritten ... wo er über N. ausbleiben mußte 134B; im adv Aftk ich habe die halbe N. davor [vor den Blumen] gekniet 147 Die ganze N. [All night] stund ich am Ufer ... die ganze N. [AU night] hört ich ihr Schreyn 1440ss Die liebe Frau hatte die lezte N. wenig geschlafen 149 Lotte, die wohl wußte, daß ... dieses Geschäft . . . ihn eine N. von Hause halten würde 134A ; im adv Gen [vgl Vorbem] das weis ich, daß es zwey Uhr des Nachts war, als ich zu Bette kam 29 Nachts nach eilf rannt ich hinaus 113 Wenn ich Nachts von dir ging 154 vergebens such ich sie Nachts in meinem Bette, wenn mich ein glüklicher unschuldiger Traum getäuscht hat 61 b als inhattsbest Zeitraum Ich habe eine schrökliche N. gehabt, und ach eine wohlthätige N. 132 1420ss Das war eine N. ! Wilhelm, nun übersteh ich alles 65 Diese N. ! ... hielt ich sie [im Traum] in meinen Armen 114; zugl der Personifikation sich nähernd Dein Angesicht war ... gleich dem Monde in der schweigenden N. [in the silence of night]6141 Oss c nach obd Gebrauch übergehend zu Abend Gestern N. [B Abend] mußt ich hinaus 113A gestern N. da ich in's Bette gehen wollte 106 Nachts gegen eilfe ließ er ihn [Werther] . . . begraben 1576; ifestWdg ich ... will mein Butterbrod zu N. essen 19 [sa Nachtessen] d in abendl Abschiedsgruß, elliptisch Gute N. ! 40 da ich in's Bette gehen wollte, und mit mir selbst allerley schwazte, sag ich so auf einmal: gute N., lieber Werther! 106 —* Weihnachten
Weihnachtsabend
bdv zu c : Abend vgl Kestner 95: Vor 9 Uhr kommt er zu Haus GvS DjG II 84 der niedersinckenden Nacht • ebd 8G Wenn die Nacht über den Hügel kommt 4 ebd 84 die Nacht stieg rings umher nieder s ebd 87 in dem Schweigen der Nacht a vgl Kestner 99: Abends 3j4 11 Uhr ward er ... begraben 1
326
Nadel seine . . . Haare waren mit Nadeln in zwey Rollen gestekt, und die übrigen in einen ... Zopf geflochten 108 Nagel Mährgen vom Magnetenberg. Die Schifle die zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu 46 nahe, näher, nächste in A mehrmals nah; 2AB nähern 1 loh, oft i Vbdg mit Präp Von dort [Wahlheim] hab ich nur eine halbe Stunde zu Lotten . . . Hätte ich gedacht... daß es so nahe am Himmel läge! 30 Carmor sas nah [B nahe] bey dem Helden [was near the hero]1141 Oss Ich bin zu nah [B nahe] in der Atmosphäre, Zuk! so bin ich dort [bei Lotte] 46 Die Schiffe die [dem Magnetenberg] zu nahe kamen 46; in Komp od Superl Als ich näher zu ihm [dem Irren] kam 108 Wenn sie ... im Interesse der Unterredung näher zu mir rückt 43 Wenn ... ich dann im hohen Grase . . . liege, und näher an der Erde tausend . . . Gräsgen mir merkwürdig werden 5 5,25 ich will nur Lotten wieder näher, das ist alles 90 14 ich fügte [der Zeichnung] den nächsten Zaun . . . bey 13 2 übtr nur Komp u Superl das ist ein Gefühl ohne gleichen, und doch kommt's dem dämmernden Traume am nächsten, zu sich zu sagen: das ist der lezte Morgen 146; auf Seelisches laß das Büchlein deinen Freund seyn, wenn du ... keinen nähern finden kannst 2 ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht 18 meinem Herzen sind die Kinder am nächsten auf der Erde 32; vgla Nächste, der 3 graduell: Komp iSv genauer und doch blieb ich, weil ich intriguirt war, das Ding näher zu beleuchten 82A um diese Zeit hatte sich der Entschluß ... in der Seele des armen Jungen näher bestimmt [B hatte ... immer mehr Kraft gewonnen] 123A 4 in temp Sinn die Zeit meines Welkens ist nah [B nahe] [near], nah 2 [B nahe] der Sturm, der meine Blätter herabstört 144 Oss [Berrathon] Ich träume nicht, ich wähne nicht! nah [B Nahe] am Grabe ward mir's heller. Wir werden seyn 148 —> beinahe 1 !
GvS DjG II 88 nächst an dem Helden dieses zweite nah fehlt im Original
Nähe erot endlich gestand er [der Bauerbursch] mir ... was sie [seine Dienstherrin] ihm für kleine Vertraulichkeiten erlaubt, und welche N. sie ihm vergönnet 94B nahekommen Ich schikte meinen Buben hinaus [zu Lotte], nur um einen Menschen um mich zu haben, der ihr heute nahe gekommen wäre 44
1
Nachtessen Abendessen [vgl Nacht c] Albert hatte mir versprochen, gleich nach dem N. mit Lotten im Garten zu seyn 65 bdv Abendbrot
Nachtfeuer Du [Morar] warst... schreklich wie die N. [as a meteor of fire]1 am Himmel, dein Grimm war ein Sturm 140 Oss 1
GvS DjG II 87 wie ein feurig Meteor
nächtlich dann schweif ich umher in den furchtbaren nächtlichen Scenen dieser menschenfeindlichen Jahrszeit 113
nahen, sich idWdg 'sich seinem Ende n.' Sie wird einige Tage in der Stadt bey einer . . . Frau zubringen, die sich nach der Aussage der Aerzte ihrem Ende naht 33 So traure denn, Natur, dein Sohn, dein Freund, dein Geliebter naht sich seinem Ende 146 bdv näherrücken
[-nähen] s einnähen näherkommen Ich kam der Stadt [Werthers näher 87 66
Geburtsort]
bdv sich nähern
nähern, sich Als er sich der Schenke näherte, vor welcher das ganze Dorf versammlet war 119B —• Annäherung
n a c h t s s Nacht
bdv näherkommen
nachziehen daß die Leidenschaft zu seiner Hausfrau sich in ihm tagtäglich vermehrt . . . bis er eins Tags, als er sie in einer obern Kammer gewußt, ihr nachgegangen, ja vielmehr ihr nachgezogen worden sey 94B
näherrücken obd Form so ruckte er [Werther] endlich . . . immer einem traurigen Ende näher 124B
n*
bdv sich nahen
327
328
nähren — Natur
nähren thu ich doch alles was ich kann, sind sie [Lottes Geschwister] doch gekleidet, genährt... gepflegt und geliebet 67; übtr eine unglükliche Leidenschaft zu ihr, die er nährte 111 Hab ich nicht ihre Empfindungen genährt 3 Unsere Einbildungskraft, durch ... die phantastische Bilder der Dichtkunst genährt 71 —>• er-
Nahrung er [der Vogel] sucht N. 97B das Moos, das meinem harten Felsen seine N. abzwingt 59 Jeder Baum, jede Hecke ist ein Straus von Blüten, und man möchte zur Mayenkäfer werden, um ... alle seine N. darinne finden zu können 4; übtr Damals sehnt ich mich ... hinaus in die unbekannte Welt, wo ich für mein Herz alle die N., alle den Genuß [B so viele N., so vielen Genuß] hoffte, dessen Ermangeln ich so oft in meinem Busen fühlte 87
abgibt gelehrt zu seyn, sich in die Untersuchung des Kanons melirt 98B bdv die Fratze
Törin
närrisch a unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarteten That nachrufen zu hören: Der Mensch ist trunken, der ist n. 54 b idVbdg 'ausgelassen n.': in krampfhaft übertriebener Possenhaftigkeit wenn ich zu Lotten komme, und Albert so bey ihr sizt ... und ich nicht weiter kann, so bin ich ausgelassen n., und fange viel Possen, viel verwirrtes Zeug an 48 bdv zu a : unsinnig
verkehrt
zu b : lustig
Näschen [A gen] Die Baase sah mich [wegen der Begeisterung für Lotte] mehr als einmal mit einem spöttischen N. an 23; sa Nase - » Rotz-
N a m e [6is auf A 23 36 98 ah] 1 Eigenname a Vor- od Familienname Ich will meinem Hans (das war der N. des Jüngsten) ein Süppchen kochen 15 26 Die zwey Herren Audran und ein gewisser N.N. wer behält all die Nahmen! ... empfiengen uns 24 Man hat auch hier die Namen einiger vaterländischen Autoren ausgelassen 23 Der Schulmeister hat uns den einen Namen [den eines Pfarrers] oft genannt 98; zugl gesteigert zum Begriff Lebe wohl, edelster der Menschen [Morar] ... Du hinterliesest keinen Sohn, aber der Gesang [das Heldenlied] soll deinen Nahmen [thy name] erhalten 141 Oss sie [Lotte] ... sagte — Klopstock! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß ... Edler! ... möcht ich nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören 28; id Vbdg 'guter N.' verallgemeinert: unbescholtener Ruf Es ist nichts worum sie [gewisse Menschen] einander nicht bringen. Gesundheit, guter N., Freudigkeit 79B b Ortsname man hat sich genöthigt gesehen, die im Originale befindlichen wahren Nahmen zu verändern 12 2 Berufsbezeichnung [nur in h, dort von Krämer bis nicht gestr] Der alte M . . ist ein geiziger rangiger Krämer [41A Hund B Filz], den Nahmen Handelsmann verdient er nicht W 19,374 La zu 52,6 3 Begriffsbezeichnung Sie nannten den bösen Humor ein Laster, mich däucht, das ist übertrieben. — Mit nichten gab ich zur Antwort, wenn das, womit man sich selbst und seinen Nächsten schadet, den [ 5 diesen] Namen verdient 36 meine Freude bey Lotten zu seyn, ist hin! Soll ich das Xhorheit nennen oder Verblendung? — Was braucht's Nahmen! Erzählt die Sache an sich! 48 bdv zu 3: T i t e l
vgl zu i a [141 Oss]: Gedächtnis
Nase im Anklang an die Redensart 'jmd etw an der N. ansehen' Der Doktor ... fand dieses [Werthers Herumtollen mit Lottes Geschwistern] unter der Würde eines gescheuten Menschen, das merkte ich an seiner N. 32; sa Näschen —> Habichts-
naseweis in ursprüngl Bed: gewitzt Den Kleinen sagte sie [Lotte], sie sollten ihrer Schwester Sophie folgen, als wenn sie's selbst wäre ... Eine kleine nasweise [B naseweise] Blondine aber, von ohngefähr sechs Jahren, sagte: du bist's doch nicht, Lottchen 21 Nasloch idVbdg 'hochadlige Naslöcher machen' als Ausdruck von Hochmut u Überheblichkeit die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn Gemahl und ... Gänslein Tochter ... machen ... ihre hergebrachten hochadlichen Augen und Naslöcher 1 81 ähnl öfter beim jungen G, so im Götz Da war ein Rixinger, wenn der K e r l sonst auf die Jagd ritt, mit dem Federbusch und weiten Naslöchern W 8,141 1
naß es stübte zwischen Regen und Schnee ... Sein Diener ... als Werther nach Hause kam ... entkleidete ihn, alles war n. 146 mit welcher Emsigkeit das Kleine mit seinen nassen Händgen die Bakken rieb 39; iVbdg mit 'Blick': feucht von Tränen Ja es war einmal eine Zeit, da mir's so wohl war. Jezt ist's aus mit mir, ich bin nun — Ein nasser Blik zum Himmel drükte alles aus 109 bdv feucht
Namenstag [B ah] ihr ein Geschenk ... zu machen. Etwa zu ihrem Geburts- und Namenstage 14 nämliche [B äh] iSv ebenderselbe einem Zettelchen ... unter seinen Papieren ... gewiß an dem nähmlichen Tage geschrieben 121B bdv derselbe
derselbige
ebender
ebenderselbe
selbige
N a r r in A Narre im Hinblick auf die pedantische Art und Weise der Berufsausübung Der Gesandte ... ist der pünktlichste Narre [B N.], den's nur geben kann. Schritt vor Schritt und umständlich wie eine Baase 73 N ä r r i n [B nn] Bezeichung einer lächerl wirkenden Pers: eitel, aufgeblasen Da ist ein Weib ... die jederman von ihrem Adel und ihrem Lande unterhält, daß nun jeder Fremde denken muß: das ist eine N., die sich auf das Bißgen Adel und auf den Ruf ihres Landes Wunderstreiche einbildet — Aber ... eben das Weib ist... eine Amtschreibers Tochter 74; töricht im Tun u Treiben die Frau des neuen Pfarrers ... ein hageres kränkliches Geschöpf ... Eine N. [A Frazze], die sich
Stumpf-
zu 109: tränenvoll
Naß, das Lied und Gesang ... Sind wie sanfter Nebel der steigend vom See auf's Thal sprüht, und die blühenden Blumen füllet das N. [are filled with dem]1142 Oss 1
GvS DjG II
SS füllen sich m i t Thau
naßkalt ein naßkalter Abendwind blies vom Berge, und die grauen Regenwolken zogen das Thal hinein 108 Nation 1 die Gesamtheit eines Volkes als Lotte herauf kam [vom Brunnen], hätte ich mich gern vor ihr niedergeworfen wie vor einem Propheten, der die Schulden einer N. weggeweiht hat 39 2 abschätzig in bezug auf die Gesellschaftsklasse des Adels Da tritt herein die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn Gemahl ... und wie mir die N. von Herzen zuwider ist, wollt ich eben mich empfehlen 81 bdv Volk
zu 2: Gesellschaft
Natur 1 als Inbegriff aller wirkenden Kräfte Wenn ich ... alles um mich her keimen und quellen sah ... jene Berge ... m i t . . . Bäumen bekleidet, all jene Thäler ... von ... Wäldern beschattet sah ... wenn ich denn die Vögel ... den Wald beleben hörte, und ... mir alles das [B mir das] innere glü-
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hende, heilige Leben der N. eröfnete 59 Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die im All der N. verborgen liegt, die nichts gebildet hat, das nicht seinen Nachbar, nicht sich selbst zerstörte ... Ich sehe nichts, als ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheur 61 2 als außermenschl Umwelt a in ihren Erscheinungsformen Die Stadt ist selbst unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der N. 4 Hügel ... die mit der schönsten Mannigfaltigkeit der N. [ B mit der schönsten Mannichfaltigkeit] sich kreuzen 4A Wie die N. sich zum Herbste neigt, wird es Herbst in mir und um mich her 93B; dem fühlenden Menschen sich erschließend Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen N., das mich mit so viel Wonne überströmte 59 all das wunderbare Gefühl ... mit dem mein Herz die N. umfaßt 9 Noch nie war ... meine Empfindung an der N., bis auf's Steingen, auf's Gräsgen herunter, voller und inniger 45 Ich hab keine Vorstellungskraft, kein Gefühl an der N. 62 wenn da diese herrliche N. so starr vor mir steht wie ein lakirt Bildgen, und all die Wonne keinen Tropfen Seligkeit aus meinem Herzen herauf in das Gehirn pumpen kann 104; im Ich-Du-Verhältnis zum leztenmale schlag ich diese Augen auf, sie sollen ach die Sonne nicht mehr sehen, ein trüber . . . Tag hält sie bedeckt. So traure denn, N., dein Sohn, dein Freund, dein Geliebter naht sich seinem Ende 146 b spez in Gegenüberstellung zur Kunst wenn ich ihn [den Fürsten] mit warmer Imagination so an N. und Kunst herum führe 90; bes als künstlerisches Vorbild ich . . . fand ... daß ich eine wohlgeordnete sehr interessante Zeichnung verfertigt hatte, ohne das mindeste von dem meinen hinzuzuthun. Das bestärkte mich in meinem Vorsazze, mich künftig allein an die N. zu halten. Sie allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen Künstler. Man kann zum Vortheile der Regeln viel sagen . . . dagegen wird aber auch alle Regel... das wahre Gefühl von N. und den wahren Ausdruk derselben zerstören 131 3 als angeborene Beschaffenheit des Menschen a generell Die menschliche N. . . . hat ihre Gränzen, sie kann Freude, Leid, Schmerzen, bis auf einen gewissen Grad ertragen, und geht zu Grunde, sobald der überstiegen ist 55 wir nennen das eine Krankheit zum Todte, wodurch die N. so angegriffen wird, daß ... sie sich nicht wieder aufzuhelfen . . . fähig ist 55 ist das nicht der Fall der Krankheit? Die N. findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der verworrenen und widersprechenden Kräfte, und der Mensch muß sterben 57 es ist mit der üblen Laune völlig wie mit der Trägheit... unsere N. hängt sehr dahin 35 b individuell Die Harmonie seines Geistes war völlig zerstört, eine innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte seiner N. durcheinander arbeitete, brachte die widrigsten Wirkungen hervor 116B ein Mädgen . . . deren feurige N. fühlt nun endlich innigere Bedürfnisse 56; auch auf menschl Fähigkeiten bezogen Unsere Einbildungskraft, durch ihre N. gedrungen sich zu erheben 71 c ah unverbildete Natürlichheit Fräulein von B ein liebenswürdiges Geschöpf, das sehr viele [B viel] N. mitten in dem steifen [Adels-]heben erhalten hat 75; ähnl Hab ich nicht ihre [Z.j«ies-]Empfindungen genährt? Hab ich mich nicht an denen ganz wahren Ausdrücken der N., die uns so oft zu lachen machten, so wenig lächerlich sie waren, selbst ergözt! 3 1
gemäß der Kunstansehammg
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Naturerscheinung — nehmen
der Geniezeit
überrascht, daß es stärkere Eindrükke auf uns macht, als sonst 26; auch iGz übernatürl, wunderbar Unsere Einbildungskraft ... bildet sich eine Reihe Wesen hinauf, wo wir das unterste sind, und . . . jeder andre vollkommner ist. Und das geht ganz n. zu 72; abgeblaßt iSv selbstverständl, elliptisch er [der Gesandte] ergreift jede Gelegenheit, Übels gegen mich vom Grafen zu reden, ich halte, wie n., Widerpart 73 79 Nebel wie die Morgensonne . . . den N. durchbricht 104; bes in der oss Welt Zu wandern über die Haide, umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt 100oss; i Vgl die Qualität 'sanft', 'ruhig' hervorhebend dein Bogen war stark ... dein Blik wie N. [like-mist] auf der Welle 142Oss Lied und Gesang . . . Sind wie sanfter N. [The song ... It is like soft mist]1 der steigend vom See auf's Thal .sprüht . . . aber die Sonne kommt wieder in ihrer Kraft und der N. [the mist] ist gangen 142 Oss GvS DjG II 88 Der Gesang . . . E r ist wie der sanfte Nebel
1
Nebelsäule i Vgl Ich sehe meine geschiedene Freunde . . . Fingal kommt wie eine feuchte N. [like a watery column of mist]1137 Oss 1
GvS DjG II 84 wie eine wässrige Säule von Nebel
neben lok Präp mit Dat od Akk Ich hatte beschlossen auf dem Markte zu wohnen, gleich n. unserm alten Hause 87 [Salgar] ruht von den Beschwerden der Jagd, sein Bogen n. ihm [near him] abgespannt 138 Oss sie fielen n. dem Bette [des Sterbenden] nieder im Ausdruk des unbändigsten Schmerzens 157 Ich will frommen Christen nicht zumuthen, ihren Körper n. einem armen Ungüklichen niederzulegen [B n. einen ... zu legen] 155 Ich gehe so n. ihm hin, und pflükke Blumen am Wege 51 Ich stürzte n. das Grab hin 147 Lotte ... sezte sich, Albert n. sie 66 uö nebeneinander Man . . . gieng verlegen im Zimmer neben einander auf und nieder 131 er . . . stellte sich an Pult zu schreiben, und sie sezte sich nieder zu strikken. Eine Stunde waren sie auf diese Weise neben einander 151 die Langeweile unter dem garstigen Volke [der Adelsgesellschaft] das sich hier neben einander sieht 74 bdv zusammen
Nebenzimmer Es kam eine Freundinn zu Lotten, und ich gieng herein in's N., ein .Buch zu nehmen 101 Sie [Lotte] wollte [um nicht mit Werther allein zu bleiben] das Mädchen mit ihrer Arbeit in das N. sitzen lassen 136B 145 bdv Kabinett
neblicht ein trüber neblichter Tag hält sie [die Sonne] bedeckt 146 necken 1 iSv ärgern, mit außerpers Subj wenn mich etwas nekt, und mich verdrüßlich machen will, spring ich auf und sing ein paar Contretänze . . . gleich ist's weg 35 Was mich am meisten nekt, sind die fatalen bürgerlichen Verhältnisse 75 2 reizen durch scherzhaft-mutwillige Worte od Handlungen der Medikus . . . fand mich auf der Erde unter Lottens Kindern, wie einige auf mir herumkrabelten, andere mich nekten und wie ich sie küzzelte 31; mit reziprokem Fron Die . . . Knaben waren hinten auf die Kutsche geklettert, und auf mein Vorbitten erlaubte sie [Lotte] ihnen ... mit zu fahren, wenn sie versprächen, sich nicht zu n. 22
Naturerscheinung Ich habe heut eine Scene [Begegnung mit dem Bauerburschen] gehabt, die, rein abgeschrieben die schönste Idylle von der Welt gäbe; doch was soll Dichtung, Scene und Idylle? muß es denn immer geboßelt seyn, wenn wir Theil an einer N. nehmen sollen? 16B
bdv zu i : ärgern aufbringen machen wurmen
natürlich der Natur entsprechend so viel Liebenswürdigkeit [in der Fers Lottes] vor sich herumkreuzen zu sehn und nicht zugreifen zu dürfen. Und das Zugreifen ist doch der natürlichste Trieb der Menschheit 103; zugl im Sinne einer Folgerichtigkeit Es ist n., wenn uns ein Unglük ... im Vergnügen
nehmen 1 etw aufnehmen, ergreifen dann nahm ich eine Feder zu schreiben 101 E r wollte gehn ... und zauderte ... bis der Tisch gedekt wurde und er Huth und Stok nahm 131 sie [Lotte] nahm ihre Arbeit... ging nach seinem Zimmer 151 ich gieng ... in's Nebenzimmer, ein Buch zu n, 101 E r ..,
böses Blut geben, setzen
verdrießen
verdrießlich
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Neid — nennen
holte die Lieder [Ossians], ein Schauer überfiel ihn, als er sie in die Hand nahm 136 du ... verlangtest, ich solle mit sieben Gulden die Woche auskommen. Die hab ich denn ohne Widerrede genommen 41 Ich nahm das Schnupftuch vor die Augen 38; zugl iSv holen als sie in die Stube lief ihre Handschuh und Fächer zu n. [B hohlen] 21A; mit zurücktretender Grundbed wenn ich Thon hätte oder Wachs, so wollt ich's wohl herausbilden, ich werde auch Thon n. ... und kneten 45 es wurde ausgemacht, daß ich eine Kutsche n. ... und auf dem Wege Charlotten S . . mitnehmen sollte 19; idWdgn 'auf die leichte Achsel', 'sich in Acht', 'Anteil', 'in Schutz', 'das Wort n.' s die betr Subst; völlig abgeblaßt iVbdg mit Tätigkeitsbezeichnungen das einfache Verb umschreibend 'Abschied', 'sich die Mühe', 'das Übergewicht', 'seine Zuflucht n.' s die betr Subst; — in bezug auf Pers: in Geste der Liebe u Zuneigung indem ich ... ihre Hände nahm und mit tausend Thränen nezte 68 Ich bitte Sie, fuhr sie fort, indem sie ihn bey der Hand nahm, massigen Sie sich 130 Ich hätt' ihn [den Buben] gern bey'm Kopf genommen und geküßt 44; ähnl ich nahm das Kind von der Erde und küßte es 39 Komm Malgen, fuhr sie fort, indem sie es an [B bey] der Hand nahm 39; jmd zu einem bes Zweck heranziehen biß endlich der Graf ... mich in ein Fenster nahm 82; in Dienst nehmen Jetzt habe sie wieder einen andern Knecht genommen 95B; ifestWdg er ... nehme Gott zum Zeugen, daß seine Absichten ... immer redlich gewesen 94B 2 wegnehmen Er ... nahm seinem Burschen ... das Licht aus der Hand 131 ich ... hatte mir vorgenommen ... Lottens Schattenriß von der Wand zu n. 80 da ist mir wie einem ... dem der Degen genommen [A abgenommen] wird 42B 25A; mit Zurücktreten der sinnl Bed die Bäume n. ihr das Tageslicht 99 Viel Mühe hat mich's gekostet der Mutter ihre Besorgniß zu n. [A benehmen] 16B; idWdg 'sich das Leben n.' s Leben 3 übtr: auswählen Sie antwortete ihm [Albert] stokkend, Werther seye gestern eine Stunde gekommen. — Er nimmt seine Zeit gut, versezt er 151A ; auffassen Ein gewisser Mangel an Fühlbarkeit, ein Mangel — nimm's [B nimm es] wie du willst, daß sein Herz nicht sympathetisch schlägt 91 —> ab- an- auf- be- ein- gefangen- herunter- mit- teil- Übel- ver- vorvorlieb- weg- zusammen- Unter- Ver- Teilnehmung Unternehmung vernehmlich vornehmlich Ausnahme angenehm unangenehm vornehm bdv su l : aufnehmen fassen zu 2 : abnehmen benehmen rauben wegnehmen zu 3[151A]: abpassen
Neid ist sie [die üble Laune] nicht ... ein Misfallen an uns selbst, das immer mit einem Neide verknüpft ist, der durch eine thörige Eitelkeit aufgehezt wird: wir sehen glükliche Menschen die wir nicht glüklich machen, und das ist unerträglich! 37 —*• beneiden
Neider da ich höre, daß meine N. nun [nach dem Vorfall auf der A delsgesellschaft] triumphiren und sagen: Da sähe man's, wo's mit den Uebermüthigen hinausgieng, die sich ihres bißgen Kopfs überhüben und glaubten, sich darum über alle Verhältnisse hinaussezzen zu dürfen 83 neidisch Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersezzen nicht einen Augenblik Vergnügen an sich selbst, den uns eine neidische Unbehaglichkeit unsers Tyrannen [der üblen Laune] vergällt hat 37 neigen, sich 1 von Pers a sich beugen, in Hingabe Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie [Lotte] in dieser Loosung [Klopstock!] über mich ausgoß. Ich ... neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen 28 sie [Lotte] drukte ... sie [Werthers Hände] wider ihre Brust, neigte sich mit einer wehmüthigen Bewegung zu ihm, und ihre glühenden Wangen berührten sich 145; das Haupt senken, in Ergriffenheit sie [Lotte] spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien und all den Ausdruk! all! all! ... Mir kamen die Thränen in die Augen. Ich
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neigte mich und ihr Trauring fiel mir in's Gesicht 112 107 b sich verbeugen, in konventioneller Höflichkeit ich wollte schon vorhin mich empfehlen, ein böser Genius hat mich [hier in der Adelsgesellschaft] zurük gehalten, sezte ich lächelnd hinzu, indem ich mich neigte 82 2 übtr: übergehen in einen anderen Zustand Wie die Natur sich zum Herbste neigt, wird es Herbst in mir und um mich her 93B Weil ... das Wetter anfing sich zum Thauen zu n. 122B bdv su 2: übergehen
Neigung a Vorliebe wie freuten wir uns, als ... wir die wechselseitige N. zu dem Pläzgen [einer Allee] entdekten 66 b Zuneigung aus seiner [des Bauerburschen] Erzählung leuchtete so merklich hervor, wie schön, wie reizend sie [die geliebte Frau] für ihn sey ... daß ich Wort für Wort wiederhohlen müßte, um dir die reine N., die Liebe und Treue dieses Menschen anschaulich zu machen 17B - > Abbdv zu b : Liebe
nein Verneinungspartikel, satzvertretend a Beantwortung einer Frage Die Baase fragte: ob sie mit dem Buche fertig wäre, das sie ihr ... geschickt hätte. N., sagte Lotte, es gefällt mir nicht 22; zugl Ablehnung eines Angebotes Soll ich ihr helfen, Jungfer? sagt ich ... O n . [B mein]1 Herr! sagte sie 8A 151,23A b Abwehr einer Handlung Indem so kommt Malgen mit einem Glase, Marianne wollt es ihr abnehmen, n.! rufte das Kind ... n., Lottgen, du sollst zuerst trinken 38 c in Abänderung eines Ausdrucks bzw einer Absicht Was soll der gütige Blik, mit dem sie mich oft — oft? — n. [B n.,] nicht oft, aber doch manchmal ansieht 106 Ein andermal — N., nicht [ B N. nicht] ein andermal, jezt gleich will ich dir's erzählen 18 d in emphatischer Hervorhebung einer Negation: den verneinten Gedanken abschließend u zum Gegenteil überleitend nicht, daß die Kerls sonst keine Angelegenheit hätten, n., vielmehr häufen sich die Arbeiten 76; den abzulehnenden Gedanken einleitend N., ich betrüge mich nicht! Ich lese in ihren schwarzen Augen wahre Theilnehmung an mir, und meinem Schicksaale 42 Ich ... sehe noch ... einzelne Sterne des ewigen Himmels! N., ihr werdet nicht fallen! 154 N., es sprechen keine Worte die Zartheit aus, die in seinem [des Bauerburschen] ganzen Wesen ... war 17B 43,7 121.17B 129,30; in freierer Form N. es ist gut! ... Ich ihr Mann! O Gott ... verzeih mir meine vergebliche Wünsche 91 e einen Gedankenkomplex unterbrechend u energisch zurückweisend, in der Art einer Interjektion Jezt noch mein, dein! dein! o Geliebte, und einen Augenblick — getrennt, geschieden — vielleicht auf ewig. — N., Lotte, n. — Wie kann ich vergehen, wie kannst du vergehen, wir sind ja! 147 bdv zu d : mitnichten 1
mein
seit 1777 [A1]; vgl W 19,357 La zu 11,16
nennen 1 mit einem Namen versehen, benennen ein Ort, den sie Wahlheim n. 12; iSv titulieren der Hofrath R . . hier [in den Adelskreisen] aber in qualitate Herr von R . . genannt 82; mit Abstr: als etw bezeichnen es [wäre] ungehörig ... den einen Feigen zu n., der an einem bösartigen Fieber stirbt 55 freylich ist es leichter zu sterben, als ein qualvolles Leben standhaft zu ertragen. Ich ... versezte ihm [Albert] mit ... Lebhaftigkeit: Du nennst das [den Selbstmord] Schwäche! ... laß dich vom Anscheine nicht verführen 54 wir n. das eine Krankheit zum Todte, wodurch die Natur so angegriffen wird, daß ... sie sich nicht wieder aufzuhelfen ... fähig ist 55 Und dürft ihr das [die Gnadenwirkung einer Pilgerfahrt] Wahn n. — Ihr Wortkrämer 111 meine Freude bey Lotten zu seyn, ist hin [infolge der Ankunft Alberts] \ Soll ich das Thorheit n. oder Verblendung 48 Sie nannten den bösen Humor ein Laster, mich däucht, das ist übertrieben 36; ähnl Ein [erregter] Mensch, der ... mit Leichtigkeit Lasten wegträgt ... einer, der in der Wuth ... es mit Sechsen aufnimmt, und sie überwältigt, sind die schwach
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Nerv — nicht
zu n.? 54 2 den Namen aussprechen od angeben Sie [die Frau] sieht Lotten lächelnd an . . . und nennt den Nahmen Albert ... mit viel Bedeutung 26 Der Schulmeister hat uns den einen Namen [den eines Pfarrers] oft genannt 98 Sie [Lotte] ... sagte — Klopstock! ... Edler! ... möcht ich nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder n. hören! 28; iSv namentlich anführen Der Leser wird sich keine Mühe geben, die hier genannten Orte zu suchen 12; auch mit pers Dat n. sie mir den Menschen, der übler Laune ist und so brav dabey sie zu verbergen 36 - * sogenannt bdv xv 1: heißen
Nerv im Bilde Ich weis nimmer wie mir ist, wenn ich bey ihr bin, es ist als wenn die Seele sich mir in allen Nerven umkehrte 43; redensartl wenn die Nüsse reif sind, so werfen die Knaben mit Steinen darnach, und das fällt ihr [der Pfarrerin] auf die Nerven, und das stört sie in ihren tiefen Ueberlegungen 99 Nest verächtl für Ortschaft So lange ich in dem traurigen Neste D . . unter dem . . . meinem Herzen ganz fremden Volke, herumziehe 77 Geniste
nett in bezug auf die Form der Darstellung: in sich geschlossen, abgerundet Und daß du nicht wieder sagst: meine überspannten Ideen verdürben alles; so hast du hier ... eine Erzählung, plan und n., wie ein Chronikenschreiber das aufzeichnen würde 81 netzen indem ich ... ihre Hände nahm und mit tausend Thränen nezte 68 be-
neugierig iSv begierig, etw zu erfahren Ich war n., die Geschichte zu wissen 51 [-neuigkeit] s Stadtneuigkeit Neujahrstag schöne Neujahrswünsche ... Die wollten sie [die Kinder] des Neujahrstags [B am Neujahrstage] früh überreichen 133 Neujahrswunsch Der [Jüngste] verrieth ihm, daß die großen Brüder hätten schöne Neujahrswünsche geschrieben, so gros, und einen für den Papa, für Albert und Lotte einen, und auch einen für Herrn Werther. Die wollten sie des Neujahrstags früh überreichen 133 neulich vor nicht langer Zeit Ich lernte n. . . . ein Fräulein von B . . kennen 75 Was ich dir n. von der Mahlerei sagte, gilt gewiß auch von der Dichtkunst 16B uö; attrib Ich konnte mich nicht enthalten ... ihr ... meine Empfindlichkeit über ihr neuliches Betragen zu zeigen 83 bdv letzthin
vor wenig Tagen
neumodisch den übel fournirten J der die Lücken seiner altfränkischen Garderobe mit neumodischen Lappen ausflickt [A bey dessen Kleidung, Reste des altfränkischen mit dem neu'st aufgebrachten kontrastiren] 82B die Frau des neuen Pfarrers . . . die ... sich in die Untersuchung des Canons melirt, gar viel an der neumodischen moralisch kritischen Reformation des Christenthums arbeitet 98; vgl moralisch-kritisch neun substantivisch ihn [den Amtmann] unter seinen Kindern zu sehen, deren er neune [B n.] hat 10
bdv benetzen
neu 72 st iGz alt a früher nicht vorhanden alte bekannte Gartenhäusgen wurden von mir gegrüßt, die neuen waren mir zuwider 87 Ein Kanarienvogel flog ... ihr [Lotte] auf die Schulter. Einen neuen Freund, sagte sie 97B die vielerley Menschen, die allerley neue Gestalten, machen mir ein buntes Schauspiel vor meiner Seele 72 die Begier im Menschen sich auszubreiten, neue Entdekkungen zu machen, herumzuschweifen 30 die Frau des neuen Pfarrers, unser Alter ist auch gestorben 98; adv im Superl i Vbdg mit Part Perf den übel fournirten J . . nicht zu vergessen, bey dessen Kleidung, Reste des altfränkischen mit dem neu'st aufgebrachten kontrastiren [B 5 neumodisch] 82A; auch subst, in der 2. Satzhälfte im Wortspiel in der Bed: überraschend Nun war mir das [Lottes Verlöbnis mit Albert] nichts neues, denn die Mädchen hatten mir's auf dem Wege gesagt, und war mir doch so ganz n., weil ich das noch nicht im Verhältnisse auf sie . . . gedacht hatte 26 b in Wiederholung ihr würdet in neue Lamentationen ausbrechen 86 Daraus entstund neue Unzufriedenheit 117A Die Gegenwart des Mannes, den sie liebte und ehrte, hatte einen neuen Eindruk in ihr Herz gemacht 151 147 er fürchtet, durch eine neue Heirath der Schwester werde seinen Kindern die Erbschaft entgehn 95B c zugl variierend ich sah mit jedem Wort [Lottes] neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22 wie er [der alte Barde] immer neue schmerzlich glühende Freuden in der kraftlosen Gegenwart der Schatten seiner Abgeschiedenen einsaugt lOOoss; prägnant idVbdg 'ein neues Leben' das ward nur wenig Edlen gegeben . . . durch ihren Tod ein neues hundertfältiges Leben ihren Freunden anzufachen 155; adv iSv frisch, unmittelbar eine Viertelstunde vor der Stadt [dem Geburtsort] ... ließ ich halten, stieg aus ... um zu Fusse jede Erinnerung ganz n., lebhaft nach meinem Herzen zu kosten 87 neubelebt da er [der alte Pfarrer] Lotten sah, ward er wie n. [B neu belebt] ... und wagte sich auf ihr entgegen Einöde bdv einsam
oben Die Lage an einem Hügel ist sehr interessant, und wenn man o. auf dem Fußpfade zum Dorfe heraus geht, übersieht man ... das ganze Thal 12 Das Mäuergen, das o. umher die Einfassung [des Brunnens] macht 6
oder disjunktive Konjunktion, Sätze u bes Satzglieder koordinierend a in entschiedener Gegenübersetzung Soll ich das Thorheit nennen o. Verblendung? 48 Armar stürzt sich in die See, seine Daura zu retten o. [or] zu sterben 1430ssuö; in korrelativer Verbindung mit 'entweder', auch subst, s entweder b unentschieden, die freie Wahl lassend wenn ich Thon hätte o. Wachs 45 aus Geschick o. eigner Schuld 2 das Bißgen Verstand ... kommt wenig o. nicht in Anschlag, wenn Leidenschaft wüthet 57uö; in Aufzählung ein Kerl, der ... sich um Geld, o. Ehre, o. sonst was, abarbeitet 45 c in berichtigender Erweiterung, iVbdg mit 'vielmehr' in seiner Einsiedeley, o. vielmehr seinem kleinen Königreiche 19 o. [B O.] ist sie [die üble Laune] nicht vielmehr ein innerer Unmuth über unsre eigne Unwürdigkeit 36
obendrein iSv überdies das Gewehr geht los ... und zerschlägt ihr den Daumen. Da hatt' ich das Lamentiren, und den Barbierer zu bezahlen oben drein 52
Ofen Er kramte ... in seinen Papieren, zerriß vieles und warf's in O. 1541 nachdem er ... im O. nachlegen [B Feuer nachlegen] ... lassen 154A2
bdv zu 2: als wenn
bdv außerdem
dazu
noch
obere in einer obern Kammer [des Hauses] 94B Oberfläche Wenn ... die hohe Sonne an der O. der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligthum stehlen 5
i vgl Kestner 95; seine Briefschaften alle zerrissen und unter den Schreibtisch geworfen a ebd: sagt dem Bedienten, es müsse im Ofen noch etwas nachgelegt werden
offen in A u B gelegentl verkürzt offnen offnes offner 1 Drauf giebt ihm der Herr ein offenes [B offnes] Zettelgen des Inhalts: 148 Mit offenen [B offnen] Armen stand ich gegen den Abgrund, und athmete hinab! hinab 113 Unsere Gesellschafterinnen nikten ein ... So lang ich diese Augen o.
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sehe, sagt' ich [zu Lotte] ... so lang hats keine Gefahr 29; idVbdg 'mit offenen Augen' zugl im Ausdruck von Leere u Verständnislosigkeit ich . . . bemerkte . . . daß diese [Lottes Gesellschafterinnen] . . . mit offnen [B offenen] Augen, als säßen sie nicht da, da gesessen hatten 23; im Bilde der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt sich vor mir in den Abgrund des ewig offnen [B ewigoffenen] Grabs 60 2 übtr auf das innere Verhalten des Menschen a zugänglich junge Leute in der Blüthe des Lebens, da sie am offensten für alle Freuden seyn könnten 35 Wenn wir immer ein offenes Herz hätten das Gute zu geniessen 35 b sich vertrauensvoll aufschließend Auch kann ich sein [des Grafen] offnes [B offenes] Betragen gegen mich nicht genug rühmen 72 M i t . . . Traurigkeit, in der ich ein wenig scheues Wesen zu bemerken schien, antwortete der Mensch [der Bauerbursch] ... auf meine Fragen; aber gar bald offner als wenn er . . . mich auf einmal wieder erkennte . . . klagte er mir sein Unglück 93B konnte sie sich verstellen gegen den Mann, vor dem sie immer wie ein krystallhelles Glas o. und frey gestanden 149B; als Charakterzug: unverstellt, gerade den fürstlichen Amtmann. Einen offenen, treuherzigen Menschen 10 V ein offner Junge [B einen offnen Jungen] 9; von einer spez Gemütsregung: klar zutage tretend, Superl an ihrem . . . Auge . . . das voll vom wahrsten Ausdrukke des offensten reinsten Vergnügens war 26 bdv zu 2 b : aufrichtig
346
Offenheit — Ohrring
gerade
Offenheit innere Aufgeschlossenheit daß sie mit weniger O. als sonst, mit einiger Verlegenheit mit mir redte [Fräulein von B.. in der Gesellschaft] 81 Offenherzigkeit eine rechte gute Art Volks! . . . an einem artig besetzten Tisch, mit aller Offen- und Treuherzigkeit sich herum zu spassen 8 öffentlich ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht 13
öfters in gleicher Bed wie öfter [s oft 2 a] man hat mir schon ö. [A öfter] vorgeworfen, daß meine Combinationsart . . . an's Radotage gränze! 54B bdv etlichemal
manchmal
mehr
öfter
verschiedentlich
ohne W 19,311 Entw Fragm ohn mod Partikel, auf ein Nichtvorhandensein weisend 1 Präp mit Akk mein Mann ... ist aus der Schweiz zurük ... und o. gute Leute hätte er sich heraus betteln müssen 92 die elendesten erbärmlichsten Leidenschaften, ganz o. Rökgen! 74 wie kein Augenblik ihrer Zeit o. thätige Liebe, o. Arbeit verstrichen 51 und ich gehe o. Hoffnung o. Zwek heraus llOuö; idVbdg 'o. Sinne' s Sinn; idVbdg 'o. das' iSv ohnedies, sowieso des Herrn [Schmidt] Angesicht, das o. das [B ohne dieß] einer bräunlichen Farbe war, [wurde] ... sichtlich verdunkelt 34A; in formal erstarrter Verbindung s ohnegleichen 2 idVbdgn 'o. — zu' und 'o. daß' Konjunktion es ist unbegreiflich, wie er ihn [den Felsen] . . . o. zu stürzen erstiegen hat 146 Sie troknete sie [die Tränen] ab, o. sie verbergen zu wollen 84 Albert stand am Pultem, ohn sich umzuwenden sagte er zu Madame W 19,311 Entw Fragm uö; ein Kerl, der . . . o. daß es seine eigene Leidenschaft ist, sich um Geld, oder Ehre . . . abarbeitet 45 ohnedies iSv sowieso des Herrn [Schmidt] Angesicht, das ohne dieß [A ohne das] einer bräunlichen Farbe war, [wurde] . . . sichtlich verdunkelt 34B bdv ohne das so [A 4]
ohnegleichen nicht seinesgleichen Gefühl ohne gleichen 146
habend Lotte, das ist ein
ohngeachtet 1 Präp mit Gen ich konnte mich nicht enthalten, ihn [den Knaben] o. seines kleinen Roznäschens herzlich zu küssen 21 Er ... ging wieder aus . . . o. des Regens 153 119,6B 13,1 bdv trutz
Offizier soll sie [die Tante] . . . in reifern Jahren sich unter den Gehorsam eines alten Offiziers gedukt haben 76 öffnen [A 85 f] a ich möchte mir eine Ader ö. 85; refl es war, als wenn sie [ihre Lippen] sich lechzend öffneten, jene süsse Töne in sich zu schlürfen 107 b auf das Gemütsleben bezogen weil unsere Sinnen . . . der Fühlbarkeit geöffnet sind und also desto schneller einen Eindruk annehmen 27; refl eine grosse Seele zu sehen, die sich gegen einen öffnet 72 —> er-
Öffnung das Öffnen von den Zeiten, da einen die unerwartete Oe. der Thüre, und die Erscheinung eines aufgepuzten Baums . . . in paradisische Entzükkung sezte 129 oft B 122 öftern 1 iSv häufig Seit der Zeit bin ich o. draus 15 Wie o. habe ich das Jagdhaus . . . auf meinen . . . Wandrungen . . . gesehn 30 o. [Often] hatten sie das Grab Saigars gesehen, o. 1 die finstere Wohnung 1370ss davon verwehr ich euch nicht ihr ein Geschenk, nur nicht zu o., zu machen 14 Was soll der gütige Blik, mit dem sie mich o. — o.? — nein nicht o., aber doch manchmal ansieht 106 uö 2 komp a iSv mehr als einmal, wiederholt man hat mir schon öfter [B öfters] vorgeworfen, daß meine Combinationsart . . . an's Radotage gränze! 54A, in B deutl nuanciert weil ich's schon öfter [B o.] gehört und mich öfter darüber geärgert hatte 54 b attrib als Steigerung zu oft siehe zu . . . seine öftern Besuche zu vermindern 122 B
1
ohn- wird von Adelung [aaO, unter «»-] als vorwiegend obd u veraltet
gelegentlich
manchmal
Zusatz G's zum Original; GvS DjG II 84 und
mehr
öfters
verschiedentlich
abgelehnt
ohngefähr [zur Schreibung vgl Anm zu ohngeachtet] a schätzend ein Knabe von o. vier Jahren 12 21,26u32 O. eine Stunde vor der Stadt liegt ein Ort, den sie Wahlheim nennen 12 123A ; im annähernden Vgl Man kann zum Vortheile der Regeln viel sagen, o. was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft sagen kann 13 b idVbdg 'von o.': zufällig Gestern traf ich ihn von o. auf dem Wege nach einem . . . Dorfe 93B bdv zu a: etwa
bdv zu b : aufschließen
bdv zu 2 a : etlichemal wiederholt
1
vielleicht
wohl
zu b : durch einen Zufall
Ohnmacht Sie hat einen troknen Husten . . . und kriegt Ohnmächten 101 ohnmächtig Lotte sinkt o. vor Alberten nieder [bei der Nachricht von Werthers Selbstmord] 156 Ohr Ich merkte nicht, daß die Weiber . . . sich in die Ohren pisperten 82 als ihm der kleine noch was in's O. sagen wollte 133 Die Klügste . . . hielt die Ohren zu [bei Gewitter] 27 wie sie ihre Stimme erhub um seinen halb tauben Ohren vernehmlich zu werden 33; in bildl Wdg 'über die Ohren': ganz u gar Oft beneid ich Alberten, den ich über die Ohren in Akten begraben sehe 62 Ohrfeige Wir spielen Zählens, sagte sie ... und wer s t o k t . . . kriegt eine O. ... Da versahs einer. Patsch eine O. 27f 28,12 bdv Maulschelle
Ohrring rings um mich Lottens Kleider, hier ihre Ohrringe auf dem Tischgen 102A
347
Oktober [B Oct. od Octbr.] am 10. Oktober. [B Octbr.] 99uö; am 20. Okt. [B Oct.] 1771. 71 am 27. Oct. Ab. 102B
Ordre wenn ich nicht ... da bin, so hat die Wirthin O. ihn [den Kreuzer] auszubezahlen 16 bdv Auftrag
Ölkrüglein [B öh] ich hab . . . Leute gekannt, die des Propheten ewiges Oe. 1 ohne Verwunderung in ihrem Hause statuirt hätten 42 1
348
Oktober — packen
in Anspielung
auf 1. Kon
[ - o r g e l ] s heraborgeln
17,8—16
Original 1 Urschrift man hat sich genöthigt gesehen, die im Originale befindlichen wahren Nahmen zu verändern 12 2 bezogen auf Fers von bes Eigenart Sonst sind einige verzerrte Originale mir in Weg gelaufen, an denen alles unausstehlich ist, am unerträglichsten ihre Freundschaftsbezeugungen 10
[-Operation] s Riesenoperation opfern, sich Es ist nicht Verzweiflung, es ist Gewißheit, daß ich ausgetragen habe, und daß ich mich opfere [B opfre] für Dich . . . eins von uns dreyen muß hinweg, und das will ich seyn 132
Ort 1 Wohnort Ohngefähr eine Stunde von der Stadt liegt ein O., den sie Wahlheim nennen 12 Der Leser wird sich keine Mühe geben, die hier genannten Orte zu suchen 12 als sie nach dem Tode meines Vaters den lieben vertraulichen O. [Werthers Geburtsort] verließ, um sich in ihre unerträgliche Stadt einzusperren 86 98,26uö 2 Stätte, Platz es wurde ausgemacht, daß ich ... nach dem Orte der Lustbarkeit [Ball auf dem Lande] hinausfahren . . . sollte 19 Du kennst... meine Art . . . mir an einem vertraulichen Orte [B O.] ein Hüttchen aufzuschlagen 12 den O. des traurigen Andenkens 92 die Kühle des Orts [B Ortes] [am Brunnen] 6 Leite mich irgend ein Strahl zu dem Orte [to the place']1 wo meine Liebe ruht von den Beschwerden der Jagd 138 Oss; in tautologiscker Formel [der A mtmann] der . . . hinüber wollte, um an O. und Stelle die That zu untersuchen 119B
- * aufbdv sein Blut für jmd vergießen
Befehl
sich hingeben
optisch Ich stehe [vor dem gesellschaftl Leben u Treiben] wie vor einem Raritätenkasten, und sehe die Männgen und Gäulgen vor mir herumrükken, und frage mich oft, ob's nicht optischer Betrug ist 77 Orange die Orangen [A Zitronen], die ich beyseite gebracht hatte 25B ordentlich Ich habe bisher die Haushaltung geführt, so o. und sparsam als möglich 41
- > Geburts-
außer-
bdv zu 1: Dorf
[ - o r d n e n ] s anordnen
wohlgeordnet
1
bdv Dorf
zu 2: Fleck
Platz
Plätzchen
Stätte
Stelle
Ort
Ossian in Übertragung des Namens auf das Werk1 Neulich fragte mich einer, wie mir O. gefiele 40; zugl auf die Person selbst bezogen O. hat in meinem Herzen den Homer verdrängt. Welch eine Welt, in die der Herrliche mich führt 100 1
Macphersons
Poems of Ossian
Ozean [B c] Vom unzugänglichen Gebürge über die Einöde . . . bis ans Ende des unbekannten Ozeans, weht der Geist des Ewigschaffenden 60 .
- > Unvgl Kestner 93: hat seine kleinen Schulden ...
Stadt
Örtchen [A gen] den Pfarrer von St.. zu besuchen, ein Oe., das eine Stunde seitwärts im Gebürge liegt 33
Ordnung a Pünktlichkeit, Genauigkeit In O. und Emsigkeit in Geschäften hab ich wenig seines gleichen gesehen 51 b Reihenfolge es müsse alles in der O., in dem vorgeschriebenen Gang gehen 121B Dir in der O. zu erzählen, wie's zugegangen ist . . . wird schwer halten 18 c ifestWdgn als geordneter Zustand ich verwirrte mich ... und kam zwischen das unrechte Paar hinein, daß ... Zerren und Ziehen nöthig war, um's schnell wieder in O. zu bringen [beim Tanz] 26 Sie beschäftigte sich, einige Spielwerke in O. zu bringen 129 einen ... Mann, der weggereist ist, seine Sachen in O. zu bringen nach seines Vaters Tod 20 Meine Sachen sind all in O. 153; spez 'Schulden in O. bringen' iSv diese begleichen er ... brachte noch kleine Schulden in O. 1531 1
Ortchen
GvS DjG II 85 zum Platz
bezahlt
bdv Meer
P paar [A 15 P] idVbdg 'ein p.' iSv einige ich ... sing ein p. Contretänze den Garten auf und ab 35 wenn so ein p. Bäume in meinem Hofe stünden 98 sie hatte mir ... gesagt, daß er auf der Wiese sich mit ein P. [B p.] Gänsen herumjagte 15; mit best Artikel, die geringe Anzahl hervorhebend, wenn junge Leute in der Blüthe des Lebens . . . einander die p. gute Tage mit Frazzen verderben 35 nur seit den p. Tagen 5 bdv einige
mehrere
Nachricht, wann euer Hochzeittag seyn würde . . . Nun seyd ihr ein P. 80 P a c k E r ... versiegelte einige Päkke mit den Addressen an Wilhelmen. Sie enthielten kleine Aufsäzze, abgerissene Gedanken 154 bdv Päckchen
Päckchen [A gen] Heut ist mein Geburtstag, und in aller Frühe empfang ich ein P. von Alberten 62 bdv Pack
P a a r [A 24 AB 51 p] eine Zweizahl bezeichnend Ich . . . hatte ein p. Terzerolen ohngeladen 51; Tanzpaar wir . . . hielten mit noch einem Paare, mit Audran und seiner Tänzerinn, wakker aus 25 25,33 ich verwirrte mich . . . und kam zwischen das unrechte P. hinein 26 Es ist hier so Mode . . . daß jedes p. [B P.], das zusammen gehört, beym Deutschen zusammen bleibt 24; Ehepaar ich wartete auf
Paket
Paket
packen 1 Dem Bedienten hieß er Bücher und Wäsche unten in den Coffer p. 134 2 fassen, übtr meine vorstellende Kraft ist so schwach, alles schwimmt, schwankt vor meiner Seele, daß ich keinen Umriß [beim Zeichnen] p. kann 45 —* an-
ein-
bdv zu 1 : einpacken
zu 2 : anfassen
anpacken
ergreifen
fassen
350
Paket — Person
349
Paket [B ck] in A PI Pakets nachdem er einige Briefe und Pakets erbrochen 151A er erhielt zur Antwort, daß ein Brief und P. auf seiner Stube lägen 151B Sie fand ihn beschäftigt die Packete zu erbrechen und zu lesen 151B
Aufsaz zurükzugeben und zu sagen ... sehen sie [B Sie] ihn durch, man findt immer ein besser Wort, eine reinere P. Da möcht ich des Teufels werden. Kein Und, kein Bindwörtchen sonst darf aussenbleiben 73
bdv Pack
[-passen] s abpassen
Päckchen
anpassen aufpassen
[-palisade] s verpalisadieren
[passer] s en passant
Pantomime hier: sprechendes Verhalten Sie [Lotte] hatte ihrem Manne ... gesagt, daß Werther vor Weyhnachtsabend nicht wiederkommen würde. Er ließ bald darauf sein Pferd satteln ... und machte ... sich truz der Übeln Witterung fort. Lotte, die wohl wußte, daß er dieses Geschäft schon lange verschoben hatte, daß es ihn eine Nacht von Hause halten würde, verstund die P. nur allzu wohl 134A
passieren [A ir] a Was auf unserer Hereinfahrt vom Balle passirt [B geschehen] ist, hab ich noch nicht erzählt 29A b mit pers Dat: zustoßen Wenn ihm nur kein Unglük passirt [B widerfahren] ist 15A
Papa im Munde Lottes u ihrer Geschwister, nur mit Artikel wenn der P. verreist war 68 Im Gehen gab sie Sophien ... den Auftrag ... den P. zu grüssen 21 die ... Brüder hätten ... Neujahrswünsche geschrieben, ... einen für den P. 133 bdv Vater
Papier a als Stoff Ich könnte jetzo nicht zeichnen, nicht einen Strich ... wenn ... die Welt um mich her und Himmel ganz in meiner Seele ruht ... dann sehn ich mich oft und denke: ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem P. [B Papiere] das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt 6 b beschriebenes Blatt, Schriftstück, meist plur Er kramte den Abend noch viel in seinen Papieren, zerriß vieles 1541 ich ... hatte mir vorgenommen, ... Lottens Schattenriß ... unter andere Papiere zu begraben 80 aus einem Zettelgen ..., das ... ohne Datum, unter seinen Papieren gefunden worden 123 122,8Buö; Ein Strohm von Thränen, der aus Lottens Augen brach ... hemmte Werthers Gesang, er warf das P. [mit den Gesängen Ossians] hin 144; spez für: Brief Weyhnachtsabend hältst Du dieses P. in Deiner Hand, zitterst und benezt es mit Deinen ... Thränen 134 bdv zu b : Billet 1
Blatt
Blättchen
vgl Kestner 93: kramte in seinen
Brief
Skriptur
Zettelchen
Papieren
Paradies Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur, das mich mit so viel Wonne überströmte, das ... die Welt mir zu einem Paradiese schuf 59 Bin ich nicht noch eben derselbe, der ehemals in aller Fülle der Empfindung herumschwebte, dem auf jedem Tritte ein P. folgte 103; bezogen auf menschl-häusl Zustände mein eigen häuslich Leben, das freylich kein P., aber doch ... eine Quelle unsäglicher Glükseligkeit ist 23 wie artig jeder Bürger, dem's wohl ist, sein Gärtchen zum Paradiese zuzustuzzen weis 11 paradiesisch [A dis] als Attribut der Landschaft in dieser paradisischen Gegend 4 die ... Phantasie ... die mir alles rings umher so p. macht 6; ein Hochgefühl kennzeichnend von den Zeiten, da einen die unerwartete Oeffnung der Thüre, und die Erscheinung eines aufgepuzten [Weihnachts-] Baums ... in paradisische Entzükkung sezte 129 paradox widersinnig ich finde es eben so wunderbar zu sagen, der Mensch ist feig, der sich das Leben nimmt, als es ungehörig wäre, den einen Feigen zu nennen, der an einem bösartigen Fieber stirbt. P.! sehr p.! rief Albert aus 55
bdv zu a : geschehen
vorfallen
¿ u b : begegnen
widerfahren
patriarchalisch ursprüngl-einfach wie zur Zeit der Patriarchen : hier übtr auf die Welt Homers Es ist nichts, das mich so mit einer stillen, wahren Empfindung ausfüllte, als die Züge patriarchalischen Lebens, die ich ... ohne Aflfektation in meine Lebensart verweben kann 31; bezogen auf die Lebensweise der bibl Erzväter idVbdg 'patriarchalische Idee' Wenn ich da sizze, so lebt die patriarchalische Idee so lebhaft um mich, wie... die Altväter am Brunnen Bekanntschaft machen und freyen 6 patsch [A P] lautmalende Interjektion Wir spielen Zählens, sagte sie ... und wer stokt... kriegt eine Ohrfeige ... Da versahs einer, P. [B p.!] eine Ohrfeige, und über das Gelächter der folgende auch P. [B p.]! 28 Pedant übtr Wer hebt den ersten Stein auf gegen . . . das Mädgen, das ... sich in den ... Freuden der Liebe verliert? Unsere Gesetze selbst, diese kaltblütigen Pedanten, lassen sich rühren, und halten ihre Strafe zurük 53 Pein seelischer Schmerz, Kummer eine Melodie ... mich stellt es von aller P., Verwirrung und Grillen her, wenn sie [Lotte] nur die erste Note davon greift 43 Jeder Jüngling sehnt sich so zu lieben ... Ach, der heiligste von unsern Trieben, Warum quillt aus ihm die grimme P.? W 19,353 Titelstrophe der 2. Aufl 1775 bdv Duldung
Kummer
Leid
Leiden
Not
Qual
Schmerz
Weh
peinigen Ob er sie nicht manchmal ... mit kleiner Eifersüchteley peinigt 47 ihre Unschuld ... fühlt nicht, wie sehr mich die kleinen Vertraulichkeiten p. 43 bdv plagen
quälen
Peiniger Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur ... wird mir jezt zu einem unerträglichen P., zu einem quälenden Geiste 59 Period, der in B schw Satzperiode Kein Und, kein Bindwörtchen sonst darf aussenbleiben, und von allen Inversionen . . . ist er [der Gesandte] ein Todtfeind. Wenn man seinen P. [B Perioden] nicht nach der hergebrachten Melodie heraborgelt; so versteht er gar nichts drinne 73 Permission [AQ] Erlaubnis Ich habe meine Dimißion bey Hofe verlangt ... und ihr werdet mir verzeihen, daß ich nicht erst P. [B Erlaubniß] dazu bey euch geholt habe 85A bdv Erlaubnis
Partie [AB th] idWdg 'mit von der P. sein': mitmachen, sich beteiligen Unsere Gesellschafterinnen nikten ein. Sie fragte mich, ob ich nicht auch von der P. seyn wollte 29 Partikel Formwort Ich arbeite gern leicht weg, und wie's steht so steht's, da ist er [der Gesandte] im Stande, mir einen
Person es kommen alle Erzählungen davon [Werthers Geschichte] bis auf wenige Kleinigkeiten miteinander überein; nur über die Sinnesarten der handlenden Personen sind die Meinungen verschieden 116B bdv Mensch
Pfad — physikalisch
351
352
Pfad durch einen unwegsamen Wald einen P. durchzuarbeiten 64; im Bilde des Lebensweges ach ich lasse gern die andern ihres Pfads [B Pfades] gehen, wenn sie mich nur auch könnten gehn lassen 75
pflegen 1 [Lottes Geschwister] sind sie doch gekleidet, genährt, ach und was mehr ist als das alles, gepflegt und geliebet 67 2 iVbdg mit 'zu' u Inf: Gewohnheit haben sie ... ging auf sein Zimmer, wie sie mehr zu thun pflegte 151B
FuBbdv Weg
bdv zu 2: gewohnt sein
28,8
Pfand im Pfänderspiel, idVbdg 'saftiges P.': Kuß Ich sähe manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges P. sein Mäulchen spizte 27 bdv Kuß
Pfännchen der lose Vogel der Große hat mir gestern das P. zerbrochen 15 Brei-
Pfarr Nebenform zu Pfarrer1 bey dem ehrlichen Pfarren [B Pfarrer] zu St.. 98A; Pfarrer 1
sa
nach Adelung aaO „im gemeinen Leben der Hoch- und Oberdeutschen" gebräuchl
Pfarrer PI Pfarrers Ich war vorige Woche ... den P. zu St.. zu besuchen 33 bey dem ehrlichen P. [A Pfarren] zu St.. 98B die Erinnerung bis zu die guten Kerls von Pfarrers [B zu den ehrlichen Geistlichen], die sie [die Nußbäume'] vor so viel Jahren pflanzten 98A uö; sa Pfarr - > Stadtbdv Geistliche
vgla Priester
Pfarrerin in A mundartl verkürzt zu Pfarrern [B inn] Pfarrersfrau Ich hatte indeß der Frau Pfarrern [B P.] meine Höflichkeiten gemacht 33 98,24 Wir haben aber unser Gemüth nicht in unserer Gewalt, versezte die Pfarrern [B P.] 35 99,23; idVbdg' JungferP.": Pfarrerstochter als die Jungfer Pfarrern [B P.] ... durch den Garten herkam 34 Pfarrhof Als wir in den, von zwey hohen Nußbäumen überschatteten, P. traten 33 98,9; auf das ganze Anwesen bezogen da wir gegen Abend in den P. zurükkehrten 35 Pfeifchen Einige unserer Herren hatten sich hinab begeben, um ein P. in Ruhe zu rauchen 27 Pfeil Arindal ... Seine Pfeile [arrows] rasselten an seiner Seite 143Oss Armar ... drükt ab den grau befiederten P. [.shaft] 143 Oss [-pferch] s zusammenpferchen Pferd im Begriffe ... mein P. satteln zu lassen und hinaus zu reiten 19 134,17A er ... sezte sich zu Pferde . . . und ritt ... davon 133 148,29 mit Sonnen Aufgang sind die Pferde [der Post] bestellt 65; i Vgl wenn ... mir die Fabel vom Pferde einfällt, das seiner Freyheit ungedultig, sich Sattel und Zeug auflegen läßt, und zu Schanden geritten wird 62 1 Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die, wenn sie schröklich erhizt und aufgejagt sind, sich selbst aus Instinkt eine Ader aufbeissen, um sich zum Athem zu helfen 85 ->• Post1
vgl Fab. Aesop. Nr. 175 [ei Karl Hahn, 1911 Bibl Teubn]
pflücken Ich ... pflükke Blumen am Wege 51 110,13 Wenn ich ... im Wirthsgarten mir meine Zukkererbsen selbst pflükke 31; im Bilde verzieh nur noch vierzehn Tage ... Es ist nöthig, daß nichts gepflükt werde, eh es reif ist 128 Pflug ich sezte mich auf einen P., der gegen über stund 13 14,23 Ein Bauerbursch ... beschäftigte sich an dem Pfluge, den ich neulich gezeichnet hatte, etwas zurecht zu machen 16B Pforte im Bilde So kalt, so starr an der ehernen P. des Todes anzuklopfen 155 bdv Tor
pfui [AB y] Ausruf des Abscheus, Widerwillens drukt ich mir die Mündung der Pistolen ... an die Stirn. P. [B P.!] sagte Albert ... was soll das! 52; des tadelnden Abweisens daß ich ein's der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen ... Einen Engel! P.! das sagt jeder von der seinigen! 18 Phantasie Ich weis nicht, ob so täuschende Geister um diese Gegend schweben, oder ob die warme himmlische P. in meinem Herzen ist, die mir alles rings umher so paradisisch macht 6 verphantasieren bdv Einbildungskraft
Imagination
Vorstellungskraft
phantastisch aus der Phantasie geboren Unsere Einbildungskraft . . . durch die phantastische [B phantastischen] Bilder der Dichtkunst genährt 71 ' Phantom PI Phantomen außer 44B a Erscheinung was ist unserm Herzen die Welt ohne Liebe! Was eine Zauberlaterne ist, ohne Licht! ... Und wenn's nichts wäre als ... vorübergehende Phantomen, so machts doch immer unser Glük, wenn wir ... uns über die Wundererscheinungen entzükken 43 b Vorspiegelung Es war mir so wohl in seiner Gegenwart [des Jungen, der von Lotte kam] . . . Wilhelm, sind das Phantomen, wenn es uns wohl wird? 44 bdv zu a: Erscheinung
Pharisäer im bibl Gleichnis1 ihr sittlichen Menschen, scheltet den Trinker, verabscheuet den Unsinnigen, geht vorbey wie der Priester, und dankt Gott wie der P., daß er euch nicht gemacht hat, wie einen von diesen 53 * vgl Luk
IS,10-Ii
Philister Bezeichnung für Durchschnittsbürger, zugl abschätzig ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle Stunden seines Tags bey ihr zu ... Und da käme ein P., ein Mann ... in einem öffentlichen Amte ... und sagte ... Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13; vgl gelassener Herr
pflanzen den schönen Morgen, da er ihn [den Kohl] pflanzte 31 Ihr Vater pflanzte ihn [den Nußbaum] ... als sie . . . gebohren wurde 34 34,1 98,11
physikalisch den Körper betr ob er das Maas seines Leidens ausdauren kann; es mag nun moralisch oder p. [B körperlich] seyn 55A
bdv stecken
bdv körperlich
353
354
Physiognomie — politisch
Physiognomie Gesamtheit der Gesichtszüge, zugl Gesichtsausdruck Als ich näher . . . kam . . . sah ich eine gar interessante P., darinn eine stille Trauer den Hauptzug machte, die aber sonst nichts als einen graden guten Sinn ausdrükte 108 Die P. der alten Schachtel [der Tante] gefiel mir nicht 75 bdv Angesicht
Gesicht
Gesichtsbildung
Gesichtszüge
Miene
picken er [der Kanarienvogel] ... pickt so artig 97B Er soll Sie auch küssen, sagte sie . . . Das Schnäbelchen machte den Weg von ihrem Munde zu dem meinigen, und die pickende Berührung war wie ein Hauch, eine Ahndung liebevollen Genusses 97B Pilger Ich that keinen Schritt [auf der Wallfahrt nach meiner Heimat], der nicht merkwürdig war. Ein P. im heiligen Lande trifft nicht so viel Stäten religiöser Erinnerung 88; sa Pilgrim Pilgrim Ich habe die Wallfahrt nach meiner Heimath mit aller Andacht eines Pilgrims vollendet 87; sa Pilger Pilgrimschaft Bußfahrt das bedrängte Herz . . . das, um seine Gewissensbisse los zu werden und die Leiden seiner Seele abzuthun, seine P. nach dem heiligen Grabe thut! 110 vgl Wallfahrt
pispern lautmalend Ich merkte nicht, daß die Weiber . . . sich in die Ohren pisperten [B flüsterten] 82A bdv flüstern lispeln
ins Ohr sagen
Platz a freier Ort, Stelle, meist stimmungsbetont den kleinen P. vor der Kirche ... der ringsum mit Bauerhäusern, Scheuern und Höfen eingeschlossen ist 12 entsetzt' er sich vor dem sonst so geliebten Platze 119B die hohen Bäume, die den P. [am Brunnen] rings umher bedecken 6 Stundenlang konnte ich hier sizzen [unter der Linde] . . . und wenn ich denn ... wieder zurük mußte, mit welchem Widerwillen verließ ich nicht den lieben P.! 87; Sitzplatz Sie . . . setzte sich . . . zu Werthern, der seinen gewöhnlichen P. auf dem Kanapee eingenommen hatte 136B b innerhalb einer Rangordnung Die Thoren, die nicht sehen, daß es eigentlich auf den P. gar nicht ankommt, und daß der, der den ersten hat, so selten die erste Rolle spielt! 76 ich . . . bin dir unbeschadet in Lottens Herzen. Habe, j a ich habe den zweyten P. drinne 80 c ifestWdg übtr auf Lage, Umstände Ob er sie nicht manchmal . . . mit . . . Eifersüchteley peinigt . . . an seinem Plazze würde ich nicht ganz sicher vor dem Teufel bleiben 47 —> Schaubdv zu a: Fleck
Ort
Plätzchen
Stätte
tu c : an seiner Stelle
Plätzchen [A 66 88 114 gen] freier Ort, Stelle die P. da wir Knaben uns übten, die meisten Sprünge der flachen Steine im Wasser hervorzubringen 88; gefühlsbetont Ich hab auch hier wieder ein P. angetroffen, das mich angezogen hat 12 So vertraulich, so heimlich hab ich nicht leicht ein P. gefunden 12 12,24 wie hohe Buchenwände einen . . . einschliessen und ... die Allee immer düstrer wird, bis zuletzt alles sich in ein geschlossenes P. endigt 66 66,1 wie ich wehmüthig hinab sah auf ein P., wo ich mit Lotten unter einer Weide geruht 114 —y Lieblingsbdv Fleck
Pistole 52.20A schw der Bediente ... findet seinen Herrn an der Erde, die P. und Blut 1561 in der Stube . . . fallen mir seine Pistolen in die Augen. Borg mir die Pistolen, sagt ich 51 drukt ich mir die Mündung der Pistolen [B P.] ... an die Stirn 52uö
—v ver-
bdv Gewehr
bdv reden
1
Terzerol
Ort
Platz
plaudern Da ward aus dem [Kutschen-]Schlage mit den Kerlgens 40 schwatzen
geplaudert
sich unterhalten
vgl Kestner 97: wird aber die Pistole auf der Erde und darauf Blut gewahr
plagen vorwiegend in seelischer Hinsicht Nun verdrießt mich nichts mehr als wenn die Menschen einander p. . . . die paar gute Tage mit Frazzen verderben 35 Der alte M.. ist ein geiziger rangiger Hund, der seine Frau ... was rechts geplagt und eingeschränkt hat 41 bdv peinigen
quälen
plan idVbdg 'p. und nett': einfach, verständl eine Erzählung, p. und nett, wie ein Chronikenschreiber das aufzeichnen würde 81 vgl einfach
simpel
Plan hier: Tanzplatz, -fläche wie die ungeschiktesten den P. geräumt hatten, fielen wir ein 25 Plan PI ohne Umlaut 1 Grundriß Der Garten ist einfach, und man fühlt gleich bey dem Eintritte, daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den P. bezeichnet gezeichnet] 4 2 Vorhaben, A bsicht ihre Kräfte und Leidenschaften zu Ausführung seiner Plane anzuspannen 76 Jezt kam ich zurük aus der weiten Welt . . . mit wie viel fehlgeschlagenen Hofnungen, mit wie viel zerstörten Planen! 87 bdv zu 2 : Absicht
Anschlag
Vorhaben
platt übtr, iSv geistlos, gewöhnl ich kann das Menschengeschlecht nicht begreifen, das so wenig Sinn hat, um sich so p. zu prostituiren 75 bdv abgeschmackt 1 2 Werther-Wörterbuch
plötzlich Es war p. Thauwetter eingefallen 125B bdv auf einmal
mit einem Mal
mit Einem
plump grob, ungeschickt es sprechen keine Worte die Zartheit aus, die in seinem ganzen Wesen und Ausdruck war; es ist alles nur p., was ich wieder vorbringen könnte 17B Pöbel abschätzig Leute von einigem Stande werden sich immer in kalter Entfernung vom gemeinen Volke halten . . . Aber ich halte dafür, daß der, der glaubt nöthig zu haben, vom sogenannten P. sich zu entfernen, um den Respekt zu erhalten . . . tadelhaft ist 8; vgl sogenannt poetisch wie ein Autor, durch eine zweyte veränderte Auflage seiner Geschichte, und wenn sie noch so p. [B wenn sie p. noch so] besser geworden wäre, nothwendig seinem Buche schaden muß 58 bdv dichterisch
politisch a Den Verdruß, den er [Werther] bey der Gesandtschaft gehabt, konnte er nicht vergessen . . . so konnte man fühlen, daß . . . ihm dieser Vorfall eine Abneigung gegen alle Geschäfte und politische Wirksamkeit gegeben hatte 124 A b iSv diplomatisch, klug, in ironischem Tonfall Warum denn mich! Werther! [sagte Lotte] . . . das Eigenthum eines andern . . . ich fürchte, es ist nur die Unmöglichkeit mich zu besizzen, die Ihnen diesen Wunsch so reizend m a c h t . . . Weise! rief er, sehr weise! hat vielleicht Albert diese Anmerkung gemacht? P.! sehr p.! 130
355
Polster im Bilde Müsse der trostlos umkommen, der ... sich über das bedrängte Herz erhebt, das, um seine Gewissensbisse los zu werden... seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe thut! ... — Und dürft ihr das Wahn nennen — Ihr Wortkrämer auf euren Polstern — Wahn! 111
preisen Was ist der Mensch? der gepriesene Halbgott! Ermangeln ihm nicht da eben die Kräfte, wo er sie am nöthigsten braucht? 113; idVbdg 'glücklich p.' Dein Schicksal ist einzig; preise die übrigen glücklich — so ist noch keiner gequält worden 107B bdv loben
Porträt [B ai] als Zeichnung Lottens P. habe ich dreymal angefangen 45 Possen Spaß, Narrheit wenn ich zu Lotten komme, und Albert so bey ihr sizt ... und ich nicht weiter kann, so bin ich ausgelassen närrisch, und fange viel P., viel verwirrtes Zeug [B fange viel verwirrtes Zeug] an 48A Posten die ihr mich sporntet und triebt ... mich in einen P. zu begeben, der nicht nach meinem Sinne war [ Werthers Gesandtschaftsposten] 81 bdv Amt
356
Polster — prostituieren
rühmen
pressen a er schlang seine Arme um sie her, preßte sie an seine Brust, und dekte ihre ... Lippen mit ... Küssen 145; im Bilde Ihre Gegenwart, ihr Schiksal, ihr Theilnehmen an dem meinigen, preßt noch die lezten Thränen aus meinem versengten Gehirn 123; auf den seelischen Bereich übtr in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens 57 b im Part Perf zuständlich gebraucht, nur i Vbdg mit 'Herz' ihr ... Gemüth empfand den Druck einer Schwermuth ... Ihr Herz war gepreßt 135B Ihr gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen Luft 135A 144,16 Ein Strom von Thränen bricht aus meinem gepreßten Herzen 61 - * zu-
Stelle
bdv drücken
Postillion ich ... hieß den P. fortfahren 87 Postpferd sein Herr hatte gesagt, die Postpferde würden vor sechse vor's Haus kommen 154 prächtig hier iSv anmaßend Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen, oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben, und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben 11 präsentieren [A ir] anbieten ihre Nachbarinn ... der ich's [Zitronen zur Erfrischung] nun freylich ... mit p. mußte 25A bdv bieten
darbieten
reichen
zu b : bedrängen
einengen
zupressen
Priester im bibl Gleichnis1 ich wollte, ihr begrübt mich am Wege ... daß P. und Levite vor dem ... Steine sich segnend vorüberging, und der Samariter eine Thräne weinte 155 Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen, scheltet den Trinker, verabscheuet den Unsinnigen, geht vorbey wie der P. 53 —> Landvgl Geistliche 1
Pfarrer
Gleichnis vom barmherzigen
Samariter,
vgl Lüh
10,30—37
[-prinz] s Erbprinz Prinzessin [AB inn A ß] Ich ... erzählte ihnen [Lottes Geschwistern] das Hauptstückgen von der P., die von Händen bedient wird 581 nach Katharina Mommsen, „Goethe und 1001 Nacht" [Bin 1960] Seite 21, als in dem Märchen „La chatte blanche" der Baronin d'Aulnoy 1
Prätension Anspruch ich wüste, daß ich keine Prätensionen [B P.] auf [B an] sie [Lotte als Verlobte] zu machen hatte, machte auch keine 48; im juristischen Bereich sie [die Kammer] hatte noch alte Prätensionen an den Theil des Pfarrhofes wo die Bäume standen 99B bdv Anspruch
Recht
predigen Man predigt gegen so viele Laster, sagt ich [zum Pfarrer], ich habe noch nie gehört daß man gegen die üble Laune vom Predigtstuhle gearbeitet hätte 36; trans iSv verkündigen ich fühle, daß sie [die Religion] manchem Ermatteten Stab ... ist ... Wenn Du die große Welt ansiehst; so siehst du Tausende, denen sie's nicht war, Tausende denen sie's nicht seyn wird, gepredigt oder ungepredigt 105 —> ungepredigt
Predigt Wir haben nun von Lavatern eine trefliche P. hierüber [gegen die üble Laune] unter denen über das Buch Jonas 1 36; übtr: Strafrede Werther, ich habe gestern Nacht ausgestanden, und heute früh eine P. über meinen Umgang mit Ihnen 84 bdv Lektion 1 Hinweis auf die Predigt „Mitteigegen vaters „Predigten über das Buch Jonas",
Unzufriedenheit Zürich 1773
und üble Laune"
in J. C. La-
Predigtstuhl Kanzel Man predigt gegen so viele Laster ... ich habe noch nie gehört daß man gegen die üble Laune vom Predigtstuhle gearbeitet hätte 36 Preis soll sie [die Tante] ... sich unter den Gehorsam eines alten Offiziers gedukt haben, der gegen diesen P. und einen leidlichen Unterhalt das ehrne Jahrhundert mit ihr zubrachte 76
Episode
Prise ibesWdg den will ich sehn der dulden kann, daß Schurken über ihn reden, wenn sie eine P. [B einen Vortheil] über ihn haben 83A Privatbrief ich stand im Begriffe, meinen Abschied zu begehren, als ich einen P. von ihm [dem Minister] erhielt 79 pro forma ohne eigentl Zweck bey mir hängen sie [die Pistolen] nur pro forma 51 Promenade Teil des Kontretanzes indem sie mir die Hand zur P. bot 26 Prophet als Lotte herauf kam [vom Brunnen], hätte ich mich gern vor ihr niedergeworfen wie vor einem Propheten, der die Schulden einer Nation weggeweiht hat 39 ich hab selbst Leute gekannt, die des Propheten ewiges Oelkrüglein ohne Verwunderung in ihrem Hause statuirt hätten 1 42 1
mit Bezug auf den Propheten
Elia bei der Witwe zu Zarpath,
vgl 1. Kön. 17,8 —16
Proportion Verhältnis, Maßgabe Sie hielt ein ... Brod und schnitt ihren Kleinen ... jedem sein Stük nach P. ihres Alters und Appetites ab 20 bdv Verhältnis
prostituieren, sich [AB ir] sich entwürdigen das glänzende Elend die Langeweile ... Die Rangsucht unter ihnen [der Adelsgesellschaft] ... ich kann das Menschengeschlecht nicht begreifen, das so wenig Sinn hat, um sich so platt zu p. 75; sich bloßstellen, in bezug auf ein künstlerisches Unvermögen Lottens Porträt habe ich dreymal angefangen, und habe mich dreymal prostituirt [B prostituiret] 45
357
Protestation Beteuerung, Verwahrung E r . . . wiederhohlte die lebhaftesten Protestationen, daß er das nicht sage, um sie schlecht zu machen 94B Prüfung das Schiksal hat mir harte Prüfungen zugedacht 71
Publikum [B c] öffentl Leserschaft weil man nicht glaubte, solche Kühnheit [Veröfjentlichung des Privatbriefes des Ministers] durch den wärmsten Dank des Publikums entschuldigen zu können 79 Puls der Medikus ... fand ... ihn an der Erde ohne Rettung, der P. schlug, die Glieder waren alle gelähmt 1561 vgl Kestner 98: habe ...der
Puls noch geschlagen
Pulsschlag bildl wie war das all so anders! ... Kein Wink der vorigen Welt, kein P. meines damaligen Gefühls 92 Pult mask; in W 19,311 schw als Schreib- od Lesepult er ... stellte sich an [B an den] P. zu schreiben 151 151,28A Albert stand am Pultem 1 W 19,311,8 Entw Fragm Emilia Galotti lag auf dem Pulte aufgeschlagen 1572 Anm von Seußert: „doch wohl Pullen" vgl Kestner 99: Emilia Galotti lag auf einem Pull am Fenster aulgeschlagen
1
Pulver Schießpulver Ein Nachbar sah den Blik vom P. und hörte den Schuß fallen 1561 vgl Kestner 97: Paler Guardian, der auch den Blick vom Pulver gesehen
1
pumpen im Bilde wenn ... all die Wonne keinen Tropfen Seligkeit aus meinem Herzen herauf in das Gehirn p. kann 104
Quakelchen [A gen] kleiner Schreihals, Nestküken, übtr von der jungen Vogelbrut auf das jüngste Kind der Familie1 sie ... herzte seinen [des Pfarrers'] garstigen schmuzigen jüngsten Buben, das Q. seines Alters 33 vgla der jüngste, eineArt vonnaseweisemNestquackelchen Dichtung uWahrheil 1,4 W 26,196. Adelung aaO gibt an, das Wort bezeichne 'im gemeinen Leben einiger Gegenden ein plauderhaftes Kind7 1
Qual [A aa außer 114,4] Bezeichnung äußersten Schmerzes a vorwiegend körperl kannst du von dem Unglüklichen, dessen Leben unter einer schleichenden Krankheit ... abstirbt . . . verlangen, er solle durch einen Dolchstos der Q. auf einmal ein Ende machen? 49 ich möchte gleich einem edlen Waffenträger das Schwerd ziehen und meinen Fürsten von der zükkenden Q. des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreyen löloss b seelisch ihr Geliebter verläßt sie ... in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter, um in einem rings umfangenden Tode all ihre Quaalen zu erstikken 57 ich . . . verlohr mich in der Wonne, all meine Quaalen all mein Leiden da hinab zu stürmen ... Und den Fuß vom Boden zu heben! Vermochtest du nicht und alle Qualen zu enden! 114 bdv zu b: Kummer
Leid Leiden
Not
Pein
Schmerz
Weh
quälen die ihr mich sporntet und triebt und quältet, mich in einen Posten zu begeben, der nicht nach meinem Sinne war 81 In ihrer Jugend soll sie ... mit ihrem Eigensinne manchen armen Jungen gequält ... haben 76; bes im 12»
Punkt [B c] a sachl Einzelheit da wir uns zusammen bis auf einen gewissen P. verstehn 86 wenn ich sehe ... daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur ... Resignation ist 10 b redensartl 'auf dem Punkte stehen' iSv im Begriff sein Wenn ich nicht schon hundertmal auf dem Punkte gestanden bin ihr um den Hals zu fallen 103 —* Gesichts- Inzidenzbdv zu b: im Begriff sein, stehen
[-prügeln] s ausprügeln
1
358
Protestation — Quelle
pünktlich [B c] iSv übergenau, pedantisch Der Gesandte macht mir viel Verdruß ... Es ist der pünktlichste Narre, den's nur geben kann. Schritt vor Schritt und umständlich wie eine Baase 73 Punschmachen, das die Zitronen, die ich weggestohlen hatte beym Punsch machen 25 A Puppe Ihr Schwestergen puzte ihre P. 112; im Bilde Ich gestehe dir gern ... daß diejenige die glüklichsten sind, die gleich den Kindern in Tag hinein leben, ihre P. [B Puppen] herum schleppen, aus und anziehen 11 ->• Draht-
Putz Festtagskleidung, -schmuck ein Mädgen ... das weiter keine ... Vergnügen kannte, als etwa Sonntags in einem nach und nach zusammengeschafften Puzze [B P.] ... spazieren zu gehen 56 Kopf-
putzen
1 reinigen, säubern Ich gab sie [die Terzerolen]
dem Bedienten, sie zu p. 52 [den Pistolen] gepuzt 152
du hast den Staub davon
2 schmücken, kleiden Ihr Schwe-
stergen puzte ihre Puppe 112 - * ab-
auf-
heraus-
engeren seelischen Bezirk wenn ihre innre Seele von einer ängstigenden Leidenschaft gequält, vom Kummer zerrüttet ist 37 jene Zeiten, deren Andenken mich quält, warum waren sie so selig? 104 die Besorgnisse ... die sie ... quälten 150B Dein Schicksal ist einzig ... so ist noch keiner gequält worden 107B Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur ... wird mir jezt zu einem unerträglichen Peiniger, zu einem quälenden Geiste, der mich auf allen Wegen verfolgt 59 bdv peinigen
plagen
[qualitas] s in qualitate qualvoll freylich ist es leichter zu sterben, als ein qualvolles Leben standhaft zu ertragen 54 bdv schmerzhaft
Quelle 1 Komm Malgen ... da wasche dich aus der frischen Q. 39; als Sitz geheimnisvoller Naturgeister Wenn ich da [am Brunnen] sizze, so lebt die patriarchalische Idee so lebhaft um mich ... wie um die Brunnen und Quellen wohlthätige Geister schweben 6; als Heilquelle Müsse der trostlos umkommen, der eines Kranken spottet, der nach der entferntesten Q. reist die seine Krankheit vermehren, sein Ausleben schmerzhafter machen wird 110 2 übtr iSv Ursprung, Ausgangspunkt dies Herz ... das ganz allein
359
360
quellen — räumen
die Q. von allem ist, aller Kraft, aller Seligkeit und alles Elends 89 Genug daß in mir die Q. alles Elendes verborgen ist, wie es ehemals die Q. aller Seligkeiten war [B wie ehemals die Q. aller Seligkeit] 103 daß das, was des Menschen Glükseligkeit macht, wieder die' Q. seines Elends würde 59 mein eigen häuslich Leben, das freylich kein Paradies, aber doch im Ganzen eine Q. unsäglicher Glükseligkeit ist 23
quellen a hervordringen, -brechen wo . . . das klarste Wasser aus Marmorfelsen quillt 6; übtr Jeder Jüngling sehnt sich so zu lieben ... Ach, der heiligste von unsern Trieben, Warum quillt aus ihm die grimme Pein? W 19,353 Titelstrophe der 2. Aufl 1775 b absol: schwellen, sich vergrößern Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur ... Wenn ich ... alles um mich her keimen und q. sah 59
- > Wunder-
—> hervor-
bdv zu 1: Brunnen
R [ - r a d ] s Wagenrad Radotage Geschwätz, Faselei man hat mir schon öfter vorgeworfen, daß meine Combinationsart manchmal an's R. gränze! 54 radotieren [AB ir] viele Worte machen Adieu, Wilhelm, ich mag darüber nicht weiter r. 32 bdv reden
Raserei [AB ey] Tobsucht auf einmal wird er tiefsinnig, fällt in ein hitzig Fieber, daraus in R. 109 rasseln lautmalend Seine [Arindals] Pfeile rasselten [rattled] an seiner Seite 143 Oss rastlos Von seiner Verworrenheit, Leidenschaft, von seinem rastlosen Treiben und Streben ... sind einige hinterlaßne Briefe die stärksten Zeugnisse 124B
[-raffen] 5 aufraffen
bdv unruhig
raisonnieren [VI ir] sich mit jmd vernünftig auseinandersetzen Darüber hätt ich ihn [den Gesandten] gern ausgeprügelt, denn weiter ist mit den Kerls nicht zu r. 74A
Rat [AB th] Ich danke Dir ... für Deinen wohlmeynenden R. 105
rangig habgierig Der alte M.. ist ein geiziger rangiger Hund [B Filz], der seine Frau ... was rechts geplagt und eingeschränkt-hat 41 Rangsucht Die R. unter ihnen [der Adelsgesellschaß], wie sie nur wachen und aufpassen, einander ein Schrittgen abzugewinnen 74 Raritätenkasten zeitübl Guckkasten auf Jahrmärkten, iVgl Ich stehe \yor dem gesellschaftl Leben] wie vor einem R., und sehe die Männgen und Gäulgen vor mir herumrükken, und frage mich oft, ob's nicht optischer Betrug ist. Ich spiele mit, vielmehr, ich werde gespielt wie eine Marionette 77 rasch Oft hielt er seinen raschen Schritt an 11SB; mit dem Nebensinn des Unüberlegten Doch sollte es [Werthers Freitod] keine übereilte, keine rasche That seyn, er wollte mit der besten Ueberzeugung, mit der möglichsten ruhigen Entschlossenheit diesen Schritt thun 123; von Fers iSv flink, gewandt sie [Friederike] gefiel mir nicht übel, eine rasche, wohlgewachsne Brünette 34 - + überraschen bdv eilend
Überraschung
geschwind
schnell
rasend a wahnsinnig eine unglükliche Leidenschaft zu ihr [Lotte] ... hat ihn r. gemacht 111; tobsüchtig Vorher war er ein ganz Jahr r., da hat er an Ketten im Tollhause gelegen 109; bes in Kennzeichnung des eigenen Gemütszustandes, redensartl: V. werden', V. machen' Abgehauen [die Nußbäume]! Ich möchte r. [B toll] werden 98A O ich würde r. werden, wenn sie [Lotte] vergessen könnte 80 er [Albert] hat sie [Lotte] ... ich glaube an den Gedanken gewöhnt zu seyn, er wird mich noch r. machen, er wird mich noch umbringen 118B Man möchte r. werden [A sich dem Teufel ergeben] Wilhelm, daß es Menschen geben soll ohne Sinn und Gefühl an dem wenigen, was auf Erden noch einen Werth hat 98B b adv, zu bloßer Verstärkung übergehend Es ist nichts worum sie [die Menschen] einander nich. bringen ... Manchmal möcht' ich sie auf den Knieen bitten, nicht so r. in ihre eigne Eingeweide zu wüthen 79B bdv tu a : toll
von sich
wütend
[ - r a t ] s Geheimrat raten [AB th] 1 anraten ich will selbst jedem Fürsten r., ihn [den brauchbaren jungen Menschen] in ein Collegium zu sezzen 14 2 erraten Warum ich dir nicht schreibe? ... Du solltest r., daß ich mich wohl befinde 18 - > ab-
ver-
wider -
bdv zu i : empfehlen
den Vorschlag tun
Raub idWdg 'auf R. ausgehen' der Diebstahl ist ein Laster, aber der Mensch, der, um sich und die Seinigen vom ... Hungertode zu erretten, auf R. ausgeht, verdient der Mitleiden oder Strafe 53 bdv Diebstahl
rauben nur auf Seelisches bezogen Weh denen ... die sich der Gewalt bedienen, die sie über ein Herz haben, um ihm die einfachen Freuden zu r., die aus ihm selbst hervorkeimen 37 36,28 Mußtest du [Gott] ... ihm [dem Menschen] auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth, das bisgen Vertrauen noch raubten, das er auf dich hat, auf dich, du Allliebender I I I Und raubt das Uebel, das ihm [dem Kranken] die Kräfte wegzehrt, ihm nicht auch zugleich den Muth, sich davon zu befreyen? 49 ->bebdv nehmen
rauchen Einige unserer Herren hatten sich hinab begeben, um ein Pfeifchen in Ruhe zu r. 27 rauh in ursprüngl Bed: behaart, zottig Arindal ... stieg vom Hügel herab r. [rough] in der Beute der Jagd [im erbeuteten Fell] 143 Oss [ - r ä u m ] s Zwischenraum räumen iSv verlassen wie die ungeschiktesten den Plan geräumt hatten, fielen wir ein 25
[Tänzer]
361
r a u s c h e n Rauschende [Roaring] Wellen spielen am Felsen ferne 1370ss Da ist der Fels und der Baum und hier der rauschende [roaring]2 Strohm 138Oss bdv brausen 1
klingen
sausen
GvS DjG II 84 Brüllende Wellen klettern den . . . Felsen h i n a n
* ebd 85 wilde
Rebe Schößling, im Bilde dagegen wird aber auch alle [Kunst-]Regel ... das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruk derselben zerstören! sagst du, das ist zu h a r t ! Sie schränkt nur ein, beschneidet die geilen Reben 13 [ - r e c h n e n ] s berechnen recht 1 einer best Ordnung entsprechend a richtig, angemessen Wann ich ... manchmal mit ihnen die Freuden genieße ... eine Spazierfahrt, einen Tanz zur rechten Zeit anzuordnen 8 Abends, weil er [Werther] sie [Loltens Freundinnen] nach Hause führen mußte, ward sie ihn zur rechten Zeit los 136A; ibesWdgn einen ... Freund ... der ... dich mit oder wider willen auf den rechten Weeg zu leiten weis W 19,310 EntwFragm und nun gar diese unerwartete Katastrophe [die verhängnisvolle Wendung im Verhältnis zu Werther]! Konnte sie [Lotte] wohl hoffen daß ihr Mann sie ganz im rechten Lichte sehen, ganz ohne Vorurtheil aufnehmen würde? 149B b zugl dem Rechtsgefühl entsprechend Aber eins ist r. geschehn, der Schulz und der Pfarrer ... dachtens [den Erlös] mit einander zu theilen, da erfuhr's die Kammer und ... verkaufte die Bäume an den Meistbietenden 99 2 präd mit Dat: seinen Wünschen gemäß der Brief wird dir r. seyn, er ist ganz historisch 10 oft eine Sache nach meinem Kopfe und Art zu machen, das ihm [dem Gesandten] denn, wie natürlich, niemals r. ist 79 wie viel hängt vom Körper ab! wenn man nicht wohl ist, ist's einem überall nicht r. 35 3 als bloße Verstärkungspartikel wenn ... er's auf einmal r. gut zu machen denkt 90 Sie sollen auch bescheert kriegen, wenn Sie r. geschikt sind 129 Philips, du bist r. brav 14 Wenn Du fragst, wie die Leute hier sind? muß ich Dir sagen: wie überall!... Aber eine rechte 1 [J9 r.] gute Art Volks! 8 Leben Sie r. wohl 149 da ich so selten an ein Buch komme, so müssen sie auch r. nach meinem Geschmakke seyn 23 mit dem Mann auf ewig verbunden ... dessen Ruhe, dessen Zuverlässigkeit r. vom Himmel dazu bestimmt zu seyn schien, daß eine wackere Frau das Glück ihres Lebens darauf gründen sollte 134B uö; Wenn's nun r. regnet und stöbert und fröstelt 79B wenn ichs r. bedenke 18B Ich weiß nicht r., warum ich aufstehe, warum ich schlafen gehe 77B 136,7B; ähnl in subst Verwendung Der alte M.. ist ein geiziger rangiger Hund, der seine Frau ... was rechts geplagt und eingeschränkt hat 41 —v ge-
362
rauschen — reden 1
un-
bdv zu 3: gar
zusehr
Gerechtigkeit stark
ziemlich
zu 41: gehörig
1 Paul, DGr IV, § 300: „In der Volkssprache werden 'ganz' und 'recht' als Bestimmungen zu einem Adj. mit adjektivischer Flexion versehen: 'eine ganze rechte [gute] Frau'."
Recht [iVbdg mit 'haben' in A außer 71,18 r] 1 in bezug auf Richtigkeit in Haltung u Gesinnung jedes dachte seinem R. und dem Unrechte des andern nach 150B; abgeschwächt idVbdg V. haben' [vgl Vorbem] Ich dachte warlich nicht dran, daß du von ähnlicher Meinung seyn könntest. Und im Grunde hast du r.! 48 wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer R. haben möchten 122B denn darinn sind die Weiber fein, und haben r. Wenn sie zwey Kerls in gutem Vernehmen mit einander halten können, ist der Vortheil immer ihre, so selten es auch angeht47wö 2 rechtl Anspruch Werthers Aufmerksamkeiten für Lotten, die ihm [Albert] zugleich ein Eingriff in seine Rechte und ein stiller Vorwurf zu seyn scheinen mußten 116A Un- Vor-
berechtigen
bdv zu 2 : Anspruch
Prätension
rechte iGz linke an der rechten Hand 52 über dem rechten Auge 156 52,21; subst Wir spielen Zählens ... Ich gehe im Kreise herum von der Rechten zur Linken 27
rechten einen Rechtsstreit führen, übtr Ich ihr Mann! O Gott ... wenn du mir diese Seligkeit bereitet hättest, mein ganzes Leben sollte ein anhaltendes Gebet seyn. Ich will nicht r. ... verzeih mir meine vergebliche Wünsche 911 1
vgl Hiob 13,3
Jes 58,2 uö
rechtfertig in Werthers Munde tadelnd versteht sich's nicht von selbst, daß jeder allgemeine Saz Ausnahmen leidet. Aber so r. ist der Mensch, wenn er glaubt, etwas übereiltes, allgemeines, halbwahres gesagt zu haben; so hört er dir nicht auf zu limitiren, modificiren, und ab und zu zu thun, bis zulezt gar nichts mehr an der Sache ist 52 rechts ibesWdg den innern Trieb [des Menschen] ... in dem Gleise der Gewohnheit so hinzufahren, und sich weder um r. [5 R.] noch links [B um Links] zu bekümmern 30 rechtschaffen A 116 fn B 33 ffn Wenn er mir so von ihrer rechtschaffenen Mutter erzählt 50 dieser [Albert] liebte sie mit der ruhigen Treue eines rechtschafnen Manns 116A Sie wird einige Tage ... bey einer rechtschaffenen [23 rechtschaffnen] Frau zubringen, die sich ... ihrem Ende naht 33 bdv b r a v
ehrlich
gut
redlich
trefflich
wacker
recken idVbdg 'Glieder r.': sich in Positur setzen Ich sähe manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand sein Mäulchen spizte, und seine Glieder rekte [beim Pfänderspiel] 27 Rede a als Äußerung des Einzelnen wie ich in den herrlichen Sinn ihrer [Lottes] R. ganz versunken, oft gar die Worte nicht hörte, mit denen sie sich ausdrukte 23 A l b e r t . . . der ... seine Frau nach einigen Aufträgen fragte, und als er hörte, sie seyen noch nicht ausgerichtet, ihr spizze Reden gab [B einige Worte sagte], die Werthern durch's Herz gingen 131A Ich bemerkte, daß der ... Alte sein Gehör anstrengte ... ich erhub die Stimme, indem ich die R. gegen ihn wandte 36; ifestWdg Albert fiel ihr sanft in die R. 67 b als Gespräch unter mehreren, abgeschwächt ibesWdg auch war zwischen Lotten und ihrem Mann manchmal die R. davon gewesen 150B du ... hast ... Unrecht, daß du den Selbstmord, wovon jetzt die R. ist [A wir jetzo reden], mit großen Handlungen vergleichst 54B - > Nachbdv
Wider-
Diskurs
Gespräch
das Reden
Unterhaltung
Unterredung
Worte
reden 3. Pers Sg Präs u Prät in A mehrmals verkürzt redt [89,2 102,1], redte [37,6 81,34 82,15 104,29]; in B sind diese Stellen normalisiert; Part Perf erscheint nur verkürzt geredt [48,27AB]; vgla anreden 1 intr a wer sind die dort unten liegen auf der Haide ... Redet [Speak to me] o meine Freunde! Sie antworten nicht 138 Oss O von dem Felsen des Hügels ... redet [speak] Geister der Todten! Redet [speak]! 1390ss wenn einer mit einem ... Gemeinspruche angezogen kommt, da ich aus ganzem Herzen rede 54 Lotte lächelte mich an, da sie die Bewegung sah mit der ich redte [B redete] 37 Ich hörte sie leise r., sie erzählten einander ... unbedeutende Sachen 102; subst Der Doctor, der ... unterm R. [A im Diskurs] seine Manschetten in Falten legt 32B; iGz schweigen eine gut"; Freundinn ... machte die Unterhaltung . . . erträglich, man zwang sich, man redete, man erzählte 152 b mit näheren Bestimmungen: Bezeichnungen des Redegegenstandes, mit den Präp 'von' u 'über' Ich wollte von Fräulein B.. r. 78 wir träumen, wenn wir vom Tode r. 146 meine Weibgens redeten davon, wie man eben davon redt [B redet]: daß ein Fremder stirbt lOluö; daß er oft über Sachen redt [B redet], die er nur gehört und gelesen hat 89; mit abfälligem Nebensinn den will ich sehn der dulden kann, daß Schurken über ihn r. 83; in Ablehnung, iVbdg mit 'gegen' Ich konnte nicht umhin ... recht herzlich gegen die üble Laune zu r. 35;
363
mit Angabe des Gesprächspartners, durch 'mit' angeschlossen ich rede mit ihm [dem Grafen von C..], mit dem Obrist B.. der dazu kommt 81 als... er [der Graf] bey den ersten Worten merkte ... daß er mit mir r. konnte wie nicht mit jedem 72 Er ... weinte laut, redete aufgebracht mit sich selbst 131 Ich redete mit Lotten über die unglaubliche Verblendung des Menschensinns 41 uö 2 trans, nur mit Obj allgemeineren Inhalts wir redeten mancherley 66 Sie redte [ B redete] was anders, um mich nicht tiefer in den Text kommen zu lassen 104 dagegen wird aber auch alle Regel, man rede was man wolle, das wahre Gefühl von Natur ... zerstören 13 83,21; iVbdg mit 'gegen' den Gesprächspartner angebend er [der Gesandte] ergreift jede Gelegenheit, Übels gegen mich vom Grafen zu r. 73; im Pass Es war gewiß nicht auf dich geredt, wenn ich schrieb: schafft mir die Kerls vom Hals 48 —*• an-
364
redlich — rein
aus-
bdv erzählen i « 2 : sagen
be-
ein-
sprechen
über-
weiter-
zu 1: plaudern
zu-
Unterredung
radotieren
schwatzen
sich unterhalten
regnicht [A igt] regnerisch Nachmittage 51
Einmal an einem regnigten
Reh iVgl Du warst schnell oMorar, wie ein R. [swift ... as a roe]1 auf dem Hügel HOOss2 1
Ot/.S DjG II 87 l e i c h t . . . wie ein Reh
• vgIn 1. Chron 12,S
reiben mit welcher Emsigkeit das Kleine mit seinen nassen Händgen die Bakken rieb 39 reich O sagt' er [der Irre], sie hat viel andre Sachen, sie ist r. ... sie hat Juwelen und eine Krone 109; in umfassendem Sinn, auch das Geistige einschließend Das bestärkte mich in meinem Vorsazze, mich künftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich r., und sie allein bildet den großen Künstler 13 —*• tränen-
redlich ehrlich, rechtschaffen hab' er [der Bauerbursch] sich ihrer [der Frau] mit Gewalt bemächtigen wollen ... und nehme Gott zum Zeugen, daß seine Absichten gegen sie immer r. gewesen, und daß er nichts sehnlicher gewünscht, als daß sie ihn heirathen ... möchte 94B bdv brav
ehrlich
gut
rechtschaffen
Reformation Umgestaltung, Verbesserung Eine Frazze [die Frau Pfarrerin], die ... gar viel an der neumodischen moralisch kritischen R. des Christenthums arbeitet 98 rege idVbdg V. machen' iSv wecken sie [Lotte] ... bewillkommte ihn mit einer heftigen Umarmung, die mehr Bestürzung . . . als ... Freude ausdrükte, und eben dadurch machte sie die Aufmerksamkeit Albertens rege 151A —v erregen bdv erregen
[-relch] s Königreich reichen 1 als körperl Bewegung a intr: langen [das Kind] indem es mit den kleinen Händchen ... in die Höh gereicht hatte 20 b Irans: darbieten, geben du zittertest, als du sie [die Pistolen] ihm reichtest 153; idWdg 'die Hand r.' s Hand; Sie reichte ihm [dem Kanarienvogel] einige Brosamen mit ihren Lippen 97B; in sakraler Handlung Gnade seines Gottes ... die ihm ... im heiligen sichtbaren Zeichen gereicht ward 148; mit Zurücktreten der sinnl Vorstellung Und du Lotte reichst mir [mit den Pistolen] das Werkzeug, du, von deren Händen ich den Tod zu empfangen wünschte, und ach nun empfange 152; im Bilde den Becher ... den sie mir zu meinem Verderben reicht 106 155,17 2 iSv erreichen Wenn sie [Lotte] ... näher zu mir rückt, daß der himmlische Athem ihres Mundes meine Lippen r. [B erreichen] kann 43A er-
Regel in der Kunst sie [die Natur] allein bildet den großen Künstler. Man kann zum Vortheile der Regeln viel sagen ... Ein Mensch, der sich nach ihnen bildet, wird nie etwas abgeschmaktes und schlechtes hervor bringen ... dagegen wird aber auch alle R. ... das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruk derselben zerstören! 13 Regen das Gewitter war vorüber... der herrliche R. säuselte auf das Land 281 Er ... ging wieder aus ... ohngeachtet des Regens 153 es stübte zwischen R. und Schnee 146 Keine Hütte schüzt mich vor dem R. [from the rain] 1370ss der R. [the rain] schlug scharf nach der Seite des Bergs 1440ss Vorbey sind Wind und R. [the rain]% 1400ss Deine Stimme glich dem Waldstrohme nach dem R. [after rain] 140 Oss Ich habe ... Gott um Thränen gebeten, wie ein Akkersmann um R., wenn der Himmel ehern über ihm ist, und um ihn die Erde verdürstet 104; bildl Gott giebt R. und Sonnenschein nicht unserm ungestümen Bitten 1043
herüber-
bdv zu 1: bieten
hin-
über-
darbieten
geben
präsentieren
zu 2: erreichen
reif a wenn die Nüsse r. sind, so werfen die Knaben mit Steinen darnach 99; im Bilde die Blüthen des Lebens ... wie wenige sezzen Frucht an, und wie wenige dieser Früchte werden r. 63 Es ist nöthig, daß nichts gepflükt werde, eh b übtr idVbdg 'in reiferen Jahren' In ihrer es r. ist 128 Jugend soll sie ... ihr Leben so weggegaukelt ... und in reifern [B in den reiferen] Jahren sich unter den Gehorsam eines alten Offiziers gedukt haben 76 [-reif] s bereift reifen Part Perf, im Bilde wie wenige dieser Früchte [des Lebens] werden reif ... können wir gereifte Früchte vernachlässigen, verachten, ungenossen verwelken und verfaulen lassen? 63
Reihe a eigentl, beim Tanze Wie wir die R. so durchtanzten 25 Drey Frauenzimmer liefen aus der R. 26 24 vgl Klopstock, „Frühlingsfeier", vorletzte Strophe: ,4er gnädige Regen" b übtr auf ein zeitl Verhältnis daß die liebe Tante ... keine Stüzze hat, als die R. ihrer Vorfahren 75; auf eine Rangfolge Unsere Einbildungskraft ... bildet sich eine R. Wesen Regenwolke Alles war so öde, ein naßkalter Abendwind hinauf, wo wir das unterste sind, und alles ausser uns blies vom Berge, und die grauen Regenwolken zogen das herrlicher erscheint 71; ifestWdg Sie hatte ihre Freundinnen Thal hinein 108 der R. nach durchgedacht, und fand bey einer jeglichen etwas auszusetzen 135B regieren Wie mancher König wird durch seinen Minister, bdv zu b [ifestWdg]: nacheinander wie mancher Minister durch seinen Sekretär regiert 76; im Bilde Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern ... rein 1 iSv ohne Zutat, unvermischt Ich habe heut eine durch Biskuit und Kuchen und Birkenreiser regiert [B Scene gehabt, die, r. abgeschrieben die schönste Idylle regieret] werden, das will niemand gern glauben 11 von der Welt gäbe 16B; von Gemütsregungen an ihrem . . . Auge ... das voll vom wahrsten Ausdrukke des offensten regnen Wenn's nun recht regnet und stöbert und fröstelt reinsten Vergnügens war 26; prägnant, auf den seelischgeistigen Gesamtzustand bezogen sie behaupten, daß Werther und thaut 79B 1
' GvS DjG II 37 der Regen • vgl Jak 5,18
365
einen reinen, ruhigen Mann [wie Albert] ... nicht habe beurtheilen können 117B; — iSv genau, treffend sehen sie ihn [den Aufsatz] durch, man findt immer ein besser Wort, eine reinere Partikel 73; — iSv wahr darf ich nicht sagen, daß ich die ... reinsten Freuden des Lebens nicht genossen habe 29 2 als moralisches Werturteil: frei von unlauterer Strebung, bes in B Ist nicht meine Liebe zu ihr [Lotte] die heiligste, reinste, brüderlichste Liebe? 114 aus seiner [des Bauerburschen] Erzählung leuchtete so merklich hervor, wie schön ... sie für ihn sey ... daß ich Wort für Wort wiederhohlen müßte, um dir die reine Neigung, die Liebe und Treue dieses Menschen anschaulich zu machen 17B ihr reines, schönes, sonst so leichtes und leicht sich helfendes Gemüth empfand den Druck einer Schwermuth 135B; in Übertragung auf ein einzelnes Körperorgan es war [bei Lottes Gesang zum Klavierspiel], als wenn ... nur der himmlische Wiederschall aus dem reinen [A süssen] Munde zurückklänge 107B; in bildl Vorstellung ihr sonst so r. und leicht fließendes Blut war in einer fieberhaften Empörung 149 B —>• un- Verunreinigung bdv lauter zu 1: ungemischt
wahr
Reinheit 1 Diese Liebe, diese Treue, diese Leidenschaft... Sie lebt, sie ist in ihrer größten R. unter der Classe von Menschen, die wir ungebildet, die wir roh nennen 95B 2 moralisch: Lauterkeit bis das Gefühl ihrer Unschuld sich ... empörte ... die R. ihres Herzens gab ihr eine Festigkeit, daß sie ... sich gelassen zu Werthern auf's Canapee sezte 136A Ich hab in meinem Leben die dringende Begierde und das heiße sehnliche Verlangen nicht in dieser R. gesehen, ja ... in dieser R. nicht gedacht und geträumt [Charakteristik des Bauerburschen] 17B [ - r e i s ] s Birkenreis Reise Ich ... erfuhr ... daß ihr Mann eine R. in die Schweiz gemacht habe 15 Eine R. wird Sie, muß Sie zerstreuen! 130 Ich laß ihm glükliche R. wünschen, sagt er [Albert] 152 mich wandelte die Lust an, in's Gebürg zu reiten ... Borg mir die Pistolen, sagt ich, zu meiner R. 51; doppelsinnig, mit Bezug auf den beabsichtigten Freitod Wollten Sie mir wohl zu einer vorhabenden R. ihre Pistolen leihen? 1491 Ab-
Tag-
1
vgl Kestner 93: Dürfte ich Ew. Wohlgeb. wohl zu einer vorhabenden Reise um ihre Pistolen gehorsamst ersuchen? J. [Jerusalem]
reisen der eines Kranken spottet, der nach der entferntesten Quelle reist 110 —y ver-
366
Reinheit — resignieren, sich
weg-
Reisende, der i Vgl man muß sich darein resigniren, wie ein R., der über einen Berg muß 73 bdv Wanderer
reißen [AB ss] hab ich nicht gleich einem Kinde, ungenügsam allerley Kleinigkeiten zu mir gerissen, die du Heilige berührt hattest! 154; im Bild daß Albert dein Mann ist! ... das wäre denn ... Sünde ... daß ich dich aus seinen Armen in die meinigen r. möchte? 148; refl Wie ich mich gestern von Dir riß, in der fürchterlichen Empörung meiner Sinnen 132; ibesWdg übtr wie lange würden sie die Lükke fühlen, die dein Verlust in ihr Schiksal reißt? 102 seine Entfernung drohete in ihr [Lottes] ganzes Wesen eine Lücke zu r. 135B —> ab- auf- fort- heraus- hin- los- wegbdv zu 132: sich losreißen sich wegreißen
zer-
reiten der ... in die Stadt reitet, sein Korn zu verkaufen 74 er wolle zu einem Beamten in der Nachbarschaft r. [B Albert war zu einem Beamten in der Nachbarschaft geritten] 134 51; ibesWdg die Fabel vom Pferde ... das seiner Freyheit ungedultig, sich Sattel und Zeug auflegen läßt, und zu Schanden geritten wird 62 —• davon-
hinaus-
Reiz stets im menschl Bereich: vom Menschen ausgehend, sinnl Mit welchem Reize, mit welcher Flüchtigkeit bewegte sie sich [Lotte beim Tanz] 25 wenn er [der Bauerbursch] von ... ihrem Körper sprach, der ihn ohne jugendliche Reize gewaltsam an sich zog 17B; geistig-seelisch während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir einen angenehmen Unterhalt verschafften 3 ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22; vom menschl Geistesprodukt Ich läugne auch nicht, daß die Art [Romane] noch einige Reize für mich hat 23; — im Menschen wirksam Der Sauerteig, der mein Leben in Bewegung setzte, fehlt; der R., der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist hin, der mich des Morgens aus dem Schlafe weckte, ist weg 77B reizen anregen, erregen er [Albert] ... gieng nach seinem Zimmer ... Ein unbekannter Zug reizte sie [B sie fühlte einen heimlichen Zug] ihm zu folgen, sie ... ging nach seinem Zimmer 151A Sie reichte ihm [dem Vogel] einige Brosamen mit ihren Lippen, aus denen die Freuden unschuldig theilnehmender Liebe in aller Wonne lächelten ... Sie ... sollte nicht meine Einbildungskraft mit diesen Bildern himmlischer Unschuld und Seligkeit r. und mein Herz aus dem Schlafe, in den es manchmal die Gleichgültigkeit des Lebens wiegt, nicht wecken! 97B reizend anziehend, fesselnd, oft auch erregend, verlockend das reizendste Schauspiel ... das ich jemals gesehen habe [Lotte mit ihren Geschwistern] 20 so r. als es mir war [Wiedersehen mit dem Heimatort], so einförmig würde es in der Erzählung werden 87 aus seiner [des Bauerburschen] Erzählung leuchtete so merklich hervor, wie schön, wie r. sie für ihn sey 17B Wie r. es war, wenn er [der Bauerbursch] von ihrer Gestalt, von ihrem Körper sprach 17B Nie hab ich ihre Lippen so r. gesehn 107 es ist nur die Unmöglichkeit mich zu besizzen, die Ihnen diesen Wunsch so r. macht 130 bdv anzüglich
süß
Religion hier: der christl Glaube Ich ehre die R. ... ich fühle, daß sie manchem Ermatteten Stab ... ist 105 bdv Christentum
religiös [A os] Ein Pilger im heiligen Lande trifft nicht so viel Stäten religiöser Erinnerung [wie Werther auf der Wallfahrt nach seiner Heimat] 88 bdv fromm
[ - r e n n e n ] s hinausrennen Resignation a Entsagung, Verzicht einer der krank ist, wird bey allen Aerzten herum fragen und die größten Resignationen, die bittersten Arzneyen, wird er nicht abweisen um seine gewünschte Gesundheit zu erhalten 36 b als seelische Haltung: Ergebung wenn ich sehe ... daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende R. ist 10 bdv zu b : Ergebung
reißend von der gewaltsamen Bewegung des Wassers ein Pläzgen, wo ich mit Lotten ... geruht ... das war auch überschwemmt ... und all die Gegend um ihr Jagdhaus, wie jezt vom reissenden Strome verstört unsere Lauben 114
Hingegebenheit
resignieren, sich [AB ir] sich in sein Schicksal fügen Ich ... spottete derer ... die sagen könnten, ich sollte mich r., und weil's nun einmal nicht anders seyn könnte 48
367
368
resigniert — röcheln
schafft mir die Kerls vom Hals, die sagen, ich sollte mich r. [.B die von uns Ergebung in unvermeidliche Schicksale fordern] 48A ; sich schicken Die Leute erschweren sich's und andern . . . man muß sich darein r. 73
rezitieren [AB ir B c] vortragen so daß ich mich jezt übe, sie [die Märchen] unveränderlich in einem singenden Sylbenfall an einem Schnürgen weg zu r. 58 bdv heraborgeln
bdv sich ergeben
resigniert [AB ir] ergeben, gefaßt Ihre Krankheit dauerte nicht lange, sie war ruhig, r. [B hingegeben] 68A; 'auf jmd r.': an jmd hingegeben Lottens Augen . . . giengen von einem zum andern! Aber auf mich ... der ganz allein auf sie r. [B resigniret] dastund, fielen sie nicht 40
[ - r i c h t e n ] s ausrichten unterrichten verrichten wärtsrichten zugrunde richten Gericht Nachricht richtig Unrichtigkeit
Richtung ibesWdg siehe zu, seinem Betragen gegen dich eine andere R. zu geben 122B
bdv hingegeben
bdv Wendung
Respekt [B c] Achtung, Ehrerbietung Um des Respekts willen, den er [Albert] vor dem Mädgen hat, muß ich ihn lieben 47 die gleich den Kindern in Tag hinein leben . . . und mit großem Respekte [B R.] um die Schublade herum schleichen, wo Mama das Zuckerbrod hinein verschlossen hat 11; gesellschaftl der glaubt nöthig zu haben, vom sogenannten Pöbel sich zu entfernen, um den R. zu erhalten 8; Ehrfurcht ich habe mit mehr R. nie einer Taufhandlung beygewohnt 39
[ - r i e c h e n ] s Wohlgeruch
bdv Achtung
Ehrfurcht
Rest a den übel fournirten J.. nicht zu vergessen, bey dessen Kleidung, Reste des altfränkischen mit dem neu'st aufgebrachten kontrastiren [B der die Lücken seiner altfränkischen Garderobe mit neumodischen Lappen ausflickt] 82A b 'die erstarrten Reste' bildl für: Leichnam Wenn Du dieses liesest . . . dekt schon das kühle Grab die erstarrten Reste des Unruhigen 132 bdv zu b : Körper
—> erbdv zu b : befreien GvS DjG II 89 seiner Daura zu helfen
* ebd 90 ihr Vater könnt sie nicht erlösen
Rettung das Retten Der vergebliche Versuch . . . zur R. des Unglücklichen [des Bauerburschen] 123B [vgl retten a 120fB]; idVbdg 'ohne R.': tödlich verletzt der Medikus . . . fand . . . ihn [den Verletzten] an der Erde ohne R. 1561 1
Riesenoperation ironisch Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen . . . prächtige Titel geben, und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben 11 [ - r i n g ] s Ohrring
Trauring
rings a rundherum, auf allen Seiten Wölkchen r. am Horizonte 20 weil uns r. eine tiefe Dämmerung einschloß 66 Morgen wird der Wandrer kommen . . . r. [B ringsum] wird sein Aug im Felde mich suchen [His eyes will search the field] 145 A Oss [Berrathon] 24 wenn ich mich umsehe, und seh das Zimmer an, und r. um mich Lottens Kleider 102 56; vgla ringsumfangend b verstärkt iVbdg mit 'herum', 'um', 'umher' s ringsherum, ringsum, ringsumher bdv ringsum ringsumher umher
Leiche
retten a meist vom Tode Ist keiner, seine Daura zu r. [relieve]1143 Oss Armar stürzt sich in die See, seine Daura zu r. [rescue] 143 Oss doch könnt sie ihr Vater nicht r. [What could her father do?]21440ss; mit Zurücktreten der sinnl Vorstellung es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen zu r. [den Meuchelmörder] 120B nachdem ihm der Amtmann einigemal gesagt hatte: Nein, er ist nicht zu r. 121B; ins Existentielle erweitert Du bist nicht zu r. Unglücklicher! ich sehe wohl daß wir nicht zu r. sind 121B vielleicht wäre unser Freund noch zu r. gewesen 150B b iSv befreien, reinigen Du beweinst, du liebst ihn, liebe Seele, Rettest sein Gedächtniß von der Schmach W 19,388 Titelstrophe der 2. Aufl 1775
1
vorauf-
vgl Kestner 98: es war aber keine
Rettung
Reue sie [Lotte nach der letzten Begegnung mit Werther] ... bewillkommte ihn [A Ibert] mit einer heftigen Umarmung, die mehr Bestürzung und R., als . . . Freude ausdrükte 151A reuen leid sein Ich bin mehr als einmal trunken gewesen, und meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinne, und beydes reut mich nicht 53 Revolution Umwälzung, allg eine Krankheit zum Todte, wodurch die Natur so angegriffen wird ... daß sie . . . durch keine glükliche R., den gewöhnlichen Umlauf des Lebens wieder herzustellen fähig ist 55
r i n g s h e r u m [vgl rings b] Ich gehe im Kreise herum . . . und so zählt ihr auch rings herum jeder die Zahl die an ihn kommt 27 Sie [Lotte] hielt ein . . . Brod und schnitt ihren Kiemen rings herum jedem sein Stük . . . ab 20 r i n g s u m (vgl rings b] den kleinen Plaz vor der Kirche . . . der r. mit Bauerhäusern, Scheuern und Höfen eingeschlossen ist 12 rings um [B r.] zog sich die Nacht [the night descended around]1 1370ss r. [A rings] wird sein Auge im Felde mich suchen [His eyes will search the field] 145B Oss [Berrathon] bdv rings ringsumher umher 1
GvS DjG II 84 die Nacht stieg rings umher nieder
ringsumfangend [vgl rings a] stürzt sie sich hinunter [ins Wasser], um in einem rings umfangenden Tode all ihre Quaalen zu erstikken 57 ringsumher [vgl rings b] die hohen Bäume, die den Platz [am Brunnen] rings umher [B r.] bedecken 6 Die Stadt ist selbst unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur 4 ob die . . . himmlische Phantasie in meinem Herzen ist, die mir alles rings umher so paradisisch macht 6 59,7uö bdv rings ringsum umher
[ - r i ß ] s Schattenriß
Umriß
[ - r i t t ] s Spazierritt robust kräftig, widerstandsfähig wie sie ihm [dem alten Pfarrer] erzählte von jungen robusten Leuten, die unvermuthet gestorben wären 33 röcheln schwer u rasselnd atmen, im Todeskampf der Bediente . . . findet seinen Herrn an der Erde . . . E r ruft . . . keine Antwort, er röchelt [B röchelte] nur noch 1561 Die
369
370
Rock — rufen
Lunge röchelte noch fürchterlich bald schwach bald stärker, man erwartete sein Ende 1572
rötlich [AB th] So r. [B R.] Bergs im Thale hin 1400ss
vgl Kestiier 98: er giebt keine Antwort, und röchelt nur noch röchelte fürchterlich, bald schwach, bald stärker
1
* ebd: nur die Lunge
1
...
Rock Von ferne seh ich einen Menschen in einem grünen schlechten Rokke 108 bdv Surtout
Röckchen [ A gen] Midi die elendesten erbärmlichsten Leidenschaften, ganz ohne R . ! 74 Rockknopf Das Gefühl, daß ihre [Lottes] Augen auf seinem [des Jungen] Gesicht, seinen Bakken, seinen Rokknöpfen ... geruht hatten 44 roh übtr Diese Liebe, diese Treue, diese Leidenschaft ... Sie lebt, sie ist in ihrer größten Reinheit unter der Ciasse von Menschen, die wir ungebildet, die wir r. nennen 95B Rohr in B PI Röhren Schilfpflanze wenn ... der sanfte Fluß zwischen den lispelnden Rohren [ B Röhren] dahin gleitete 59
[Red]1
fließt der Strohm des
GvS DjG II 87 Roth
[ - r o t t e n ] s ausrotten Rotznäschen mit kosendem Nebensinn ich konnte mich nicht enthalten, ihn [Lottes jüngeren Bruder] ohngeachtet seines kleinen R. herzlich zu küssen 21 roulieren d a . . . der Diskurs auf Freude und Leid in der Welt roulirte [B sich wendete] 35A bdv fallen sich wenden
[ - r ü c k e n ] s einrücken heranrücken herumrücken rücken
näher-
Rücken seine schwarzen Haare waren . . . in einen starken Zopf geflochten, der ihm den R. herunter hieng 108 er [Werther] lag . . . entkräftet auf dem R. 1561 Die Klügste sezte sich in eine Ekke, mit dem R. gegen das Fenster 27; ifestWdg ich sah sie [die Todkranken], mit welchem Widerwillen sie dem Leben den R. wandten 101 » vgl Kestner 97: und er auf dem Rücken entkräftet gelegen hol
Rolle 1 seine . . . Haare waren mit Nadeln in zwey Rollen gestekt 108 2 Schauspielerpartie, in übtr Wdg Die Thoren, die nicht sehen ... daß der, der den ersten [Platz] hat, so selten die erste R. spielt 76 rollen nur von der Bewegung des Wassers nach dem lieben Sterne des Abends . . . der sich in's rollende Meer verbirgt lOOoss Ich komme, seine Liebe [Geliebte] zu führen über die rollende 1 S e e l 4 3 0 s s ; zugl akustisch wenn denn der Mond wieder hervortrat ... und vor mir hinaus die Fluth in fürchterlich herrlichen Wiederschein rollte und klang 113 —herum1
vorüber-
über bis See fehlt im
rückkehren Und würde ... ein Vater zürnen können, dem sein unvermuthet rükkehrender Sohn um den Hals fiele und rief: Ich bin wieder da 111 - > Siegrückkehrend bdv heimkehren kehren wiederkehren zurückkehren zurückkommen
zusammenOriginal
R o m a n in A PI Romanen hier spez als modisch-empfindsame Prosaerzählung des 18. Jh [vgl Miß] Wie ich jünger war, sagte sie [Lotte], liebte ich nichts so sehr als die Romanen [B als Romane], Weis Gott wie wohl mir's war . . . mit ganzem Herzen an dem Glükke und Unstern einer Miß Jenny Theil zu nehmen 22 romantisch Superl romantischte nach Art der Romane Es ist beschlossen, Lotte, ich will sterben, und das schreib ich Dir ohne romantische Ueberspannung gelassen 132; Phantasie u Empfindung anregend Neigung zu dem [Garten-]Pläzgen . . . das wahrhaftig eins der romantischten ist, die ich von der Kunst habe hervorgebracht gesehen ... ein geschlossenes Pläzgen . . . das alle Schauer der Einsamkeit umschweben 66 Rose In meinem Garten sind Rosen und J e länger je lieber 108 rot [AB th] a Da haußen sind . . . Blumen, gelbe und blaue und rothe 108 Dort am Fels . . . wo die rothe Frucht vom Baume herblinkt [red shines the fruit afar]1143A Oss wenn . . . die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne muthig tanzten 59 Ihre Schwerdte r. [red] vom Gefecht 138Oss Wer ist's . . . dessen Augen r. sind von Thränen [are red with tears]" 1410ss 1400ss b idVbdg V. werden' iSv erröten Soll ich ihr helfen, Jungfer? sagt ich. Sie ward r. über und über 8 —* blaß- erröten bdv zu b : erröten GvS DjG II 89 roth scheinet die Frucht aus der Ferne roth sind
1
Rückkehr Der Vorschlag, den Du zu einer R. zu euch thust, gefällt mir nicht ganz 128 seine Lieblingsidee . . . mit der er [Werther] sich, besonders seit der R. zu Lotten, immer getragen 123
1
ebd 88 von Thränen so
r ü c k w ä r t s Den schönen Lauf, den ihr Sohn grad zum Geheimderath und Gesandten ansezte, so auf einmal Halte zu sehen, und r. mit dem Thiergen in Stall 85 Ruder bildl daß wir mit all unserm Schlendern und Laviren es weiter bringen als andre mit ihren Segeln und Rudern [B ihrem Segeln und Rudern] 72A rudern subst s Ruder Ruf 1 Anruf Tief ist der Schlaf der Todten . . . Nimmer achtet er auf die Stimme, nie erwacht er auf deinen R. [at thy call]1141 Oss 2 Ansehen eine Närrin, die sich auf das Bißgen Adel und auf den R. ihres Landes Wunderstreiche einbildet 74; gesteigert zu Berühmtheit dein Vater . . . hörte von deinem Rufe [B R u f ] [of thy fame]1 in der Schlacht ... E r hörte Morars Ruhm! 1410ss bdv zu 2: Ruhm 1
GvS DjG II 88 wenn du ihm rufst
2
ebd 88 Ruhm
rufen in A mehrmals schw Prät rufte [38,30 109,16 133,4], verkürzt ruft [84], einmal auch in B übernommen [20]; ebs Konj II rufte [131]; die Konj-Form riefe in A einmal gekürzt zu rief [111,17] 1 schlechthin iSv ausrufen, meist mit direkter Rede Wir werden uns wiedersehn, rief ich 69 Erklären sie sich, ruft [B rief] ich 84 würde . . . ein Vater zürnen können, dem sein unvermuthet rükkehrender Sohn um den Hals fiele und rief [B riefe]: Ich bin wieder da 111 Werther! rief sie mit erstikter Stimme 145 nein! rufte [B rief] das Kind mit dem süßten Ausdrukke: nein, Lottgen, du sollst zuerst trinken! 38 jedes [der Kinder] rufte so ungekünstelt sein: Danke! 20 Heinrich! rufte [B rief] eine alte Frau . . . Heinrich, wo stikst du 109 109,33 130uö; zugl mit pers D at
371
zurufen Lottens Stimme, die mir rief: wir wollten fort, brachte mich zu mir selbst 38 2 eine Aufforderung — zu Antwort od Herbeikunft — einschließend, überwiegend Irans der Bediente . . . findet seinen Herrn an der Erde . . . E r ruft, er faßt ihn an 156 daß meine Stimme klinge durch's Thal, daß mein Wandrer mich höre. Salgar! Ich bin's die ruft [calls]* 1380ss; iVbdg mit 'nach' Sie . . . rief nach [called on] Armar ... Daura ist's, die dich ruft [calleth] ... Sie ... rief nach [called for] ihrem Vater 143Oss; auch mit Dat dem Diener verbot, des andern Morgens nicht in's Zimmer zu kommen, bis er ihm rufte [B ihn r. würde] 131 Gegen zehn Uhr rufte [B rief] Werther seinem Bedienten 133; subst als er ihm . . . auf sein R. den Caffee brachte 146; mit Zielangabe daß sie nicht, wie sie anfangs vorhatte, ihr Mädgen in die Stube rief 136 A einige ihrer Freundinnen zu sich r. zu lassen 136A Vater, der . . . nun sein Angesicht von mir gewendet hat! Rufe [B rufe] mich zu dir! Schweige nicht länger! 111; — idWdg 'zu sich selbst r.': zum Bewußtsein bringen E r lag an der Erde, den Kopf auf dem Canapee . . . biß ihn ein Geräusch zu sich selbst rief 145 —> aus- entgegen- nach- zurück- unwiderruflich bdv zu 1: ausrufen 1
GvS DjG II 85 rufft
Ruhe A 132 AB 130 Ruh 1 in vorwiegend äußerlicher Hinsicht a iGz Bewegung wenn ich für Müdigkeit . . . unterwegs liegen bleibe ... und dann in einer ermattenden R. ... hinschlummre 64; idWdg 'zur R. gehen' übtr auf den Todesschlaf Wohin seyd ihr [Geister der Toten] zur R. gegangen [gone to restJ1? In welcher Gruft des Gebürges soll ich euch finden! 139Oss [vgla Schlaf]; im Bilde Wie oft lull ich mein empörendes Blut zur R. 7 b zugl iGz Lärm wollt ich sie [die Kinder] mit einem schauerlichen Mährgen um mich zur R. versammlen 78; zugl zu 2 übergehend Morgens, in all der Ruh [B R.] des Erwachens, steht er [der Entschluß zum Selbstmord] noch fest . . . in meinem Herzen 132 c idVbdg 'in R.': frei von äußerer Störung Einige unserer Herren hatten sich hinab begeben, um ein Pfeifchen in R. zu rauchen 27 2 vorwiegend innerlich, bes vom Seelenzustand wie sie [Lotte] vollkommen ist . . . die R. der Seele bey dem wahren Leben und der Thätigkeit 18 bin ich [durch den Brief des Ministers] auf acht Tage gestärkt, und in mir selbst einig geworden. Die R. der Seele ist ein herrlich Ding . . . wenn nur das Ding nicht eben so zerbrechlich wäre, als es schön und kostbar ist 80 So hätten Sie mir wenigstens meine Bitte [bis zum Weihnachtsabend nicht zu kommen] gewähren sollen, sagte sie, es war Bitte um unserer beyder R. willen [B ich bat Sie um unsrer beyder R.] 136 129 Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem . . . geliebten Geschöpfe, dessen R. er störte 124 ich wollte freudig sterben, wenn ich dir die R., die Wonne deines Lebens wieder schaffen könnte 155; abgeblaßt lassen Sie mir noch ein klein wenig Ruh 130; ähnl idWdg 'in R. lassen' Die Kleinen ließen ihn nicht lange in R., sie verfolgten ihn, sprangen an ihn hinauf 133; als Wesenszug Sie [Lotte] sah sich nun mit dem Mann auf ewig verbunden . . . dessen R., dessen Zuverlässigkeit recht vom Himmel dazu bestimmt zu seyn schien, daß eine wackere Frau das Glück ihres Lebens darauf gründen sollte 134B —> Unbdv zu 2: Friede Gelassenheit 1
372
Ruhe — ruhig
GvS DjG II 86 zu ruhen gegangen
ruhen 1 rasten, ausruhen ich muß hinüber [nach Wahlheim], ich kann nicht einen Augenblick ruhn 119B Lieber Brunn . . . seither hab ich nicht mehr an deiner Kühle geruht 38 ein Pläzgen, wo ich mit Lotten unter einer Weide geruht, auf einem heissen Spaziergange 114 Leite mich irgend ein Strahl zu dem Orte wo meine Liebe ruht von [my love rests from]1 den Beschwerden der Jagd 1380ss; übtr auf den Todesschlaf Auf dem Kirchhofe sind zwey Lindenbäume . . . dort wünsch ich zu r. 155 Aber schon ruhten sie
[die Barden] [But they had rested]2 im engen Hause und ihre Stimme war verhallet 1390ss Der Mensch braucht nur wenige Erdschollen um darauf zu genießen, weniger um drunter zu r. 88B 2 mit zurücktretender Grundbed a in Bezeichnung einer Lage, Befindlichkeit er . . . faßte ihre Hand . . . Lotte ruhte auf der andern und verbarg ihre Augen in's Schnupftuch 144; bes einer nur vorgestellten Lage, bildhaft Und wenn denn der Mond wieder hervortrat und über der schwarzen Wolke ruhte 113 Wenn . . . die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht 5; prägnant wie ein Meer, wie ein Abgrund r. sie [.Lottes Augen] vor mir, in mir 112 es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft! Ein grosses dämmerndes Ganze ruht vor unserer Seele 30 wenn ... die Welt um mich her und Himmel ganz in meiner Seele ruht [B ruhn], wie die Gestalt einer Geliebten 5; im bibl Anklang der Segen Gottes ruht über dir, und der Geist deiner Mutter 6 8 3 ; in der Bed versunkenen Schauens meine ganze Seele ruhte auf der Gestalt, dem Tone, dem Betragen 21; redensartl Das Gefühl, daß ihre Augen auf seinem Gesicht'... geruht hatten 44; — vorhanden sein daß noch so viele andere Kräfte in mir r., die alle ungenutzt vermodern 9 b übtr so würde die unerträgliche Last des Unwillens doch nur halb auf mir r. 103; iSv gegründet sein Menschen . . . deren ganze Seele auf dem Ceremoniel ruht 76 bdiJ zu 2 ¡ l i e g e n 1 s
stehen
zu 68: wohnen
GvS DjG II 85 mein Liebster ausruht von 1 ebd 86 Aber sie ruhten schon vgl Jes 11,2: „Auf welchem wird ruhen der Geist des Herrn"; vgla 1. Petr 4,14 ua
ruhig X hörperl: ohne Bewegung ein Knabe ... hielt ein ... vor ihm zwischen seinen Füssen sitzendes Kind mit beyden Armen wider seine Brust, so daß er . . . ohngeachtet der Munterkeit, womit er . . . herumschaute, ganz r. saß 13; in Widerspiegelung des Innern, zu 2 übergehend wenn du kehrtest vom Kriege, wie friedlich war deine Stimme! . . . R. [B r.] deine Brust wie der See [calm as the breast of the Iahe]x, wenn sich das Brausen des Windes gelegt hat 141 Oss E r [Erath] kam in einen Schiffer verkleidet . . . r. [war] sein ernstes Gesicht [calm Ms serious brow]2143 Oss 2 auf das Innere bezogen a von der Gemütslage: iGz aufgeregt, erregt Ein Mensch, der über dem Schrekken, daß Feuer sein Haus ergriffen hat ... mit Leichtigkeit Lasten wegträgt, die er bey ruhigem Sinne kaum bewegen kann 54 bis endlich eine Leidenschaft ihn [den Menschen] aller ruhigen Sinneskraft beraubt 55 Nur einen Augenblik ruhigen Sinn, Werther 130 [im Abschiedsbrief an Lotte] Ach ich dachte nicht, daß mich der Weg hierher [in den Tod] führen sollte! — — Sey r.! ich bitte dich, sey r.! 156; friedevoll Alles ist so still um mich her, und so r. ist meine Seele, ich danke dir Gott, der du diesen lezten Augenblikken diese Wärme, diese Kraft schenkest 154 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen ... Ich bin so glücklich ... so ganz in dem Gefühl von ruhigem Daseyn versunken 5; gelassen Ihre Krankheit dauerte nicht lange, sie war r., resignirt 68 Ich war r. da ich [diesen Brief] anfieng, und nun wein ich wie ein Kind 133; unbesorgt Ich danke Dir ... für Deinen herzlichen Antheil... und bitte Dich, r. zu seyn 105; auf Einzelzüge bezogen wie sie [die sterbende Mutter] dich ansah und mich, mit dem getrösteten ruhigen Blikke, daß wir glüklich seyn . . . würden 69 sie [Lotte] schläft r. und denkt nicht, daß sie mich nie wieder sehen wird 65 51 b von einer inneren Haltung er wollte mit der möglichsten ruhigen Entschlossenheit diesen Schritt [Selbstmord] thun 123; sich stets gleichbleibend dieser [Albert] liebte sie mit der ruhigen Treue eines rechtschafnen Manns 116A; in Werthers Mund negativ apostrophiert ein heimlicher Unwille gegen den Gatten [Lottes] . . . J a , ja . . . das ist der vertraute, freundliche . . . Umgang, die ruhige daurende Treue! Sattigkeit ists und Gleichgültigkeit! 118B c als Wesenszug Albert fiel ihr um den Hals und küßte sie . . . Der ruhige Albert war ganz aus seiner Fassung 69 sie behaupten, daß Werther einen reinen, ruhigen Mann [wie Albert] ... nicht habe beurtheilen können 117B d zugl ins Akustische übtr: still Wornach siehst du, schönes Licht
373
Ruhm — sagen
[des Sterns] ? Aber du lächelst und gehst ... Lebe wohl ruhiger [silent]» Strahl 137Oss — g e - un- beruhigen Beruhigung bdv zu i : friedlich £ « 2 : gefaßt gelassen 1 B
GvS DjG II 87 still wie der Busen des Teichs ebd 84 schweigender
zu d: still a
ebd 89 ruhig seine emstliche Stirne
R u h m dein Vater ... hörte von deinem Rufe in der Schlacht ... E r hörte Morars R. [renown] 141 Oss bdv Ruf
r ü h m e n Auch kann ich sein offnes Betragen gegen mich nicht genug r. 72 was denn das für eine Zeit wäre von der er [der Irre] so rühmte, daß ersoglüklich ... darinn gewesen wäre. Der thörige Mensch, rief sie ... da meint er die Zeit, da er von sich war, das rühmt er immer 109f bdv loben
preisen
rühren 1 eigentl a bewegen Werthern hatte man auf's Bett gelegt ... sein Gesicht schon wie eines Todten, er rührte kein Glied 157l; refi die Kinder ... die sich die Zeit
Saal Nun war ich bey ihm [dem Grafen von C..] zu Tische gestern, eben an dem Tage, da Abends die noble Gesellschaft von Herren und Frauen bey ihm zusammenkommt ... und nach Tische gehn wir im grossen Saale [B S.] auf und ab 81 82 84; in einer Vergnügungsstätte: Tanzsaal Musik ... die uns von dem erleuchteten Saale [B S.] herunter entgegen schallte 24 Wir machten einige Touren gehend im Saale, um [nach dem Walzertanz] zu verschnauffen 25 28 -•Vor-
Sache 1 Angelegenheit: allg Daß ihr Menschen ... um von einer S. zu reden, gleich sprechen m ü ß t : Das ist thörig, das ist klug ... H a b t ihr deßwegen die innern Verhältnisse einer Handlung erforscht? 52 sie erzählten einander ... unbedeutende Sachen, Stadtneuigkeiten: wie diese heyrathet, wie jene krank . . . ist 101 Ich muß dir eine S. gestehn, die nach meinem Tode Verwirrung und Verdruß machen könnte 41 Sie [die Bauersfrau] erwehrte sich sein [des Knechtes]; ihr Bruder kam dazu ... dieser habe ... Lärm von der S. gemacht 95B er [der Gesandte] ergreift jede Gelegenheit, Übels gegen mich vom Grafen zu reden, ich halte ... Widerpart, und dadurch wird die S. nur schlimmer 73; dienstl Obliegenheit häufen sich die Arbeiten, eben weil man ... von Beförderung der wichtigen Sachen abgehalten wird 76 Seine [des Gesandten] Art ... Geschäfte zu treiben ist so lächerlich, daß ich mich nicht enthalten kann ... oft eine S. nach meinem Kopfe ... zu machen 79; rechtl einen ... Mann, der weggereist ist, seine Sachen in Ordnung zu bringen nach seines Vaters Tod 20 153; Rechtssache Was Albert zuletzt über die S. des Gefangenen [des Mörders] in Gegenwart des Amtmanns gesprochen, war Werthern höchst zuwider gewesen 121B er [der Amtmann] zeigte ihm daß ... er in einer solchen S. [Meuchelmord] nichts thun könne ohne sich die größte Verantwortung aufzuladen 121B; als Gesprächsgegenstand, Thema daß er oft über Sachen redt, die er nur gehört und gelesen h a t 89 nur in so fern wir mit empfinden, haben wir Ehre von einer S. zu reden 55 Da Dir so viel daran gelegen ist, daß ich mein Zeichnen nicht vernachlässige, möcht ich lieber die ganze S. Übergehn, als Dir sagen: daß zeither wenig gethan wird 45; zugl iSv Meinung, Ansicht Ich lies mich aber in nichts stören, lies ihn sehr vernünftige Sachen abhandeln 32; in formelhaftem Ausdruck der Mensch, wenn er glaubt, etwas
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nicht gerührt hatten 14 b ifestWdg iSv treffen Wenn sie gar im Gespräch ihre Hand auf die meinige legt, und im Interesse der Unterredung näher zu mir rückt ... Ich glaube zu versinken wie vom Wetter gerührt 43 2 üb/r: innerl bewegen, ergreifen Besonders rührte mich, wie er [der Bauerbursch] fürchtete, ich möchte über sein Verhältniß zu ihr ungleich denken 17B nicht die große seltene Noth der Welt, diese Fluthen ... diese Erdbeben ... r. mich. Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die im All der Natur verborgen liegt 61; idVbdg 'bis zu Tränen r.' mit einem Wort, das mich bis zu Thränen gerührt h a t 86; im Bilde Wer hebt den ersten Stein auf gegen ... das Mädgen, das ... sich in den ... Freuden der Liebe verliert? Unsere Gesetze selbst, diese kaltblütigen Pedanten, lassen sich r., und halten ihre Strafe zurük 53 - > be- Berührung Aufruhr bdv zu 1: berühren 1
zu 2: ergreifen
vgl Kestner 98: er rührte kein Glied mehr
rund von Fläche u Kugelgestalt an dem kleinen runden Tischgen 68 wenn jezzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er nachsagen kann, daß sie [die Erde] r. sey 88
übereiltes, allgemeines, halbwahres gesagt zu haben; so hört er dir nicht auf zu limitiren ... bis zulezt gar nichts mehr an der S. ist 52 2 Ding, Gegenstand ich habe meinem Schazze einen Straus versprochen ... O ... sie h a t viel andre Sachen, sie ist reich 109 —* Urbdv Ding Gegenstand
zu 1: Angelegenheit
Geschäft
Unternehmung
sacht ohne Aufsehen zu machen Ich strich mich s. aus der vornehmen Gesellschaft [A machte der vornehmen Gesellschaft mein Compliment], ging 82B bdv leise
Saft im PI: Säfte des menschl Organismus der Thor! stirbt am Fieber! hätte er gewartet, bis sich seine Kräfte erhohlt, seine Säfte verbessert, der Tumult seines Blutes gelegt hätten ... er lebte bis auf den heutigen Tag! 57 Säftchen [A gen] redensartl: Mitteilung eines Unerfreulichen in schonender Weise Ich habe meine Dimißion bey Hofe verlangt ... Bring das meiner Mutter in einem S. bey 85 saftig idVbdg 'saftiges Pfand' Ich sähe manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand [beim Pfänderspiel] sein Mäulchen spizte, und seine Glieder rekte 27 s a g e n verkürzte Formen in A sagt, sagt' in B zur vollen Form ergänzt, ebs Imp sag, sag' außer 57,11 u 13.22B; 1. Sg Präs sag' nur 107,26B trans, stets mit Angabe des Redeinhalts, häufig auch des Angeredeten [in pers Dat od angeknüpft durch 'zu'] a etw in Worten äußern, mit direkter od indirekter Rede, bei den verschiedensten Äußerungen von einfacher Aussage über Aufforderung bis zur Frage Sie werden ein schönes Frauenzimmer kennen lernen, sagte meine Gesellschafterinn 19 eine Thräne in Friederikens Auge spornte mich, fortzufahren. Weh denen sagt [B sagte] ich, die sich der Gewalt bedienen 37; in Rede u Gegenrede drum fragte ich . . . Was will er denn mit den Blumen? ... Wenn er mich nicht verrathen will, sagt [S sagte] er, ... ich habe meinem Schazze einen Straus versprochen. Das ist brav, sagt [B sagte] ich. O sagt'
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Samariter — Sänger
[B sagte] er, sie hat viel andre Sachen ... Und doch hat sie seinen Straus lieb, versezt ich. 0 ! fuhr er fort, sie hat Juwelen und eine Krone. Wie heißt sie denn? — Wenn mich die Generalstaaten bezahlen wollten! versezte er, ich war ein anderer Mensch! ... E r war also glüklich? fragt ich. Ach ich wollt ich wäre wieder so! sagt' [B sagte] er 109; E r ... sagte, er wolle zu einem Beamten in der Nachbarschaft reiten 134A Sie hatte ihrem Manne im Diskurs gesagt, daß Werther vor Weyhnachtsabend nicht wiederkommen würde 134A Er sagte mir lezthin ganz aufrichtig: wie unzufrieden er über die Langsamkeit ... meines Gesandten sey 73 74,5 Den alten [Nußbaum] ... wissen wir nicht, wer den gepflanzt hat, einige s. dieser, andere jener Pfarrer 34uö; idVbdg 'man sagt': es wird erzählt Man sagt, es soll eine Seelenfreude seyn, ihn unter seinen Kindern zu sehen 10 95,17B; Lotte ... sagte: Louis, gieb dem Herrn Vetter eine Hand 21 Wie ... sie zu mir sagte: Bring mir sie herauf, und wie ... sie die Hände aufhub und über sie betete ... und zu mir sagte: Sey ihre Mutter! 68 Den Kleinen sagte sie, sie sollten ihrer Schwester Sophie folgen 21 Meiner Mutter sollst Du s.: daß sie für ihren Sohn beten soll 128 schafft mir die Kerls vom Hals, die s., ich sollte mich resigniren 48A 48,13uö; Soll ich ihr helfen, Jungfer? sagt [B sagte] ich 8 sie hat des Abends gesagt: Sie kommen doch Morgen? 46 21,20uö; — auch schriftl Meine Mutter möchte mich gern in Aktivität haben, sagst du 45 49,8uö; — ebs auch in Selbstanrede uin der Vorstellung gesprochen Ich würde zu mir s. [B würde s.]: du bist ein Thor 9 Was hilft es, daß ich mirs sage und wieder sage, er ist brav und gut 122B doch hatte er sich gesagt, es [der Selbstmord] solle keine übereilte ... That seyn 127B 37,19 sie ... stürzt ... sich hinunter ... Wehe dem, der zusehen und s. könnte: Die Thörinn 57 57,20 Ich gehe ... und doch, wenn ich s. sollte auf ewig, ich würde es nicht aushalten 69 Kannst du s.: Das ist! da alles vorübergeht 60 so darf ich nicht s., daß ich die Freuden ... des Lebens nicht genossen habe 29 uö; — in einleitender Formel, eine gewichtige Äußerung vorbereitend Ich sage dir, Wilhelm, ich habe mit mehr Respekt nie einer Taufhandlung beygewohnt 39 15,25 71,18 und ich muß s., sie [Friederike] gefiel mir nicht übel 34 Ich hab in meinem Leben die dringende Begierde ... nicht in dieser Reinheit gesehen, ja wohl kann ich s., in dieser Reinheit nicht gedacht und geträumt [Charakteristik des Bauerburschen] 17B; imp, absol sag [B sag'], ist das nicht der Fall der Krankheit? 57 b iVbdg mit den Redeinhalt zusammenfassenden Ausdrücken, bes Pron: etw aussprechen, äußern, mitteilen fing er [der Bauerbursch] an zu stocken, wie einer, der noch etwas zu s. hat und sich es nicht herauszusagen getraut 94B wenn er [der Mensch] glaubt, etwas übereiltes, allgemeines, halbwahres gesagt zu haben 52 und nun — Träume! ... Diese Nacht! Ich zittere es zu s., hielt ich sie in meinen Armen 115 91,12 Sie [Lotte] sagte das! O Wilhelm! Wer kann wiederholen was sie sagte 67 Wir werden seyn, fuhr sie [Lotte] ... fort, aber ... sollen wir uns wieder finden? ... Was ahnden sie, was s. sie? 67 du sagtest kein Lebewohl 153 Ich fand sie [Lotte] allein. Ich sagte nichts und sie sah mich an 107 von Lottens Jammer laßt mich nichts s. 157 Das ist alles garstiges Gewäsche, was ich da von ihr sage 18 was ihr zu s. hattet, um mir das Bleiben einzureden weis ich all 85 Sag [B Sage] was du willst, ich kann nicht länger bleiben 89 Man kann zum Vortheile der Regeln viel s., ohngefähr was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft s. kann 13 das ist freylich mit wenigem viel gesagt 16B ermanne dich ... Bester, das ist wohl gesagt, und — bald gesagt 49 Sie sagte mir ihre Gründe, Ursachen und Bedingungen 4 Ich hatte etwas im Kopfe, davon ich euch nichts s. wollte 89uö; ibesWdgn als du in jener fatalen Gesellschaft mir kein Wort s. ... konntest 147 als ihm der kleine noch was in's Ohr s. wollte 133; bei Personifikation mein Herz sagte ihr tausend Adieu 40 Wenn mich nun der Vater für sich behalten will, wie mir mein Herz sagt 105; mit dem Nebensinn: zum Ausdruck bringen, in Worte fassen Und doch bin ich nicht im Stande, dir zu s., wie sie [Lotte] vollkommen ist 18 wie lieb ihm der Baum war, ist nicht zu s. 34 Das war's was ich s.
wollte 35 Ja wenn ich dir das so s. könnte! 107 94,33B; — auch von wortloser Geste Der Graf drükte meine Hände mit einer Empfindung, die alles sagte 82 —*• ent- heraus- nach- ver- weis- weiter- zubdv erzählen sprechen zu b: äußern aussprechen zu b [zum Ausdruck bringen]: ausdrücken
Aussage mitteilen
unsäglich reden vorbringen
Samariter Ach ich wollte, ihr begrübt mich am Wege, oder im einsamen Thale, daß Priester und Levite vor dem bezeichnenden Steine sich segnend vorüberging, und der S. 1 eine Thräne weinte 155 1
vgl Luk 10,30 ff: Gleichnis vom barmherzigen Samariter
s a m m e l n sammlen 116B 137Oss gesammlet 2 116A X trans Was ich von der Geschichte ... Werthers nur habe auffinden können, habe ich mit Fleiß gesammlet, und leg es euch hier vor 2 seh ich mich genöthiget seine [Werthers] Briefe durch Erzählung zu unterbrechen, wozu ich den Stof aus dem Munde Lottens, Albertens ... gesammlet habe 116A genaue Nachrichten aus dem Munde derer zu sammlen, die von seiner [Werthers] Geschichte wohl unterrichtet seyn konnten 116B 2 refl: sich versammeln Ich sehe meine geschiedene Freunde, sie s. [B sammlen] sich [Their gathering 1 is] auf Lora 1370ss —> verbdv zu 2: sich versammeln 1
OvS DjG II 84 Ihre Versammlung ist
Sammlung Man hat ... gedachten Brief ... dieser [Brief-] S. entzogen 79 Sand Streusand zum Trocknen der Tinte Um eins bitte ich Sie: Keinen S. mehr auf die Zettelchen die Sie mir schreiben. Heute führte ich es schnell nach der Lippe und die Zähne knisterten mir 46B Sandhügel das Moos ... und das Geniste, das den dürren S. hinunter wächst 59 sanft iGz heftig, schroff a Gemütseigenschaft die schöne, sanfte, muntere ... Frau 68 Minona, Tormans sanfte erröthende [B s. erröthende] [softly-blushing]1 Tochter 139A Oss b auf Inhalt u Form menschl Äußerungen bezogen ihr [der Barden] Lied war s. [so/ gestiefelt vgl Kestner 94: Der Bediente ist ... gekommen, um ihm die Stiefel
über ihren Verhältnissen herumschweiften 134B; — von Temperament, Wesen indem es [das Kind] ... nach seinem stillern Charakter gelassen davon nach dem Hofthore zugieng 20 Es [der Irre] war [früher] ein so guter stiller Mensch, der mich ernähren half ... und auf einmal wird er tiefsinnig, fällt in ... Raserey 109 Herr Schmidt ... ein feiner, doch stiller Mensch, der sich nicht in unsere Gespräche mischen wollte, ob ihn gleich Lotte immer herein zog 34 3 von Gefühlen, Gedanken: verhalten, geheim, nicht ausgesprochen interessante Physiognomie [des Irren], darinn eine stille Trauer den Hauptzug machte 108 Ihr [Lottes] gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen L u f t und gieng in eine stille Melancholie über, in der sie sich je länger je tiefer verlohr 135A Mit einer stillen Traurigkeit, in der ich ein wenig scheues Wesen zu bemerken schien, antwortete der Mensch [der Bauerbursch] mir ... auf meine Fragen 93B es war der Knecht [der Bauerbursch] ... den er vor einiger Zeit mit dem stillen Grimme, mit der heimlichen Verzweiflung umhergehend, angetroffen hatte 120B Werthers Aufmerksamkeiten für Lotten, die ihm [Albert]... ein stiller Vorwurf zu seyn scheinen mußten 117A Was ... in Lottens Seele vorging ... getrauen wir uns kaum mit Worten auszudrücken, ob wir uns gleich davon ... wohl einen stillen Begriff machen können 128B; idyllisch, friedevoll Es ist nichts, das mich so mit einer stillen, wahren Empfindung ausfüllte, als die Züge [a»iiA-]patriarchalischen Lebens, die ich, Gott sey Dank, ohne Affektation in meine Lebensart verweben kann 31 bdv zu 1: friedlich 1
Stiefel in B PI Stiefeln um zu fragen, ob er [der Bediente] dem Herrn die S. [B Stiefeln] ausziehen sollte 1311 1
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[-stet] — Stimme
auszuziehen
still stille 92,4 109,21 156,12B; adv 134,25B [vgla stille halten, stille stehen]; verkürzt stillern A B 20,33 1 ohne Laut, Geräusch, Lärm Ein Nachbar ... hörte den Schuß fallen, da aber alles s. [B stille] blieb achtete er nicht weiter drauf 156; imp Schweig eine Weile o Wind, s. [be thou silent]1 eine kleine Weile o Strohm, daß meine Stimme klinge durch's Thal, daß mein Wandrer mich höre 1380ss; übtr auf Charakter von Örtlichheiten, Tageszeiten, gefühlsbetont den Amtmann S.. [Lottes Vater] ... in seiner Einsiedeley ... zu besuchen. Ich ... wäre vielleicht nie hingekommen, hätte mir der Zufall nicht den Schaz entdekt, der in der stillen Gegend verborgen liegt 19 Alles ist so s. um mich her, und so ruhig meine Seele 154; zugl iSv friedlich wie die Morgensonne ... den Nebel durchbricht und den stillen Wiesengrund bescheint 104 wenn ich so am stillen Abend, unter ... meinen Kindern sizze 67 2 von Pers a in vorwiegend äußerl Hinsicht, zugl das Innere widerspiegelnd, 's. sein' iSv schweigen die schöne Würkung des Mondenlichts, das ... die ganze Terasse vor uns erleuchtete, ein herrlicher Anblik ... Wir waren s. 66 Ihr [der Mutter der Kinder] erstes Wort [bei der Wiederbegegnung] war: Guter Herr! ach mein Hanns ist mir gestorben ... ich war stille 92; zugl auf das Gesamtverhalten bezogen So stille ... ist er [der Irre] nun ein halb J a h r ... Vorher war er ein ganz Jahr rasend, da hat er an Ketten im Tollhause gelegen 109,21 Was hast du begangen, Unglücklicher! rief Werther aus, indem er auf den Gefangnen [den Meuchelmörder] losging. Dieser sah ihn s. an, schwieg und versetzte endlich ganz gelassen: 120B b seelisch: von einer Gemütslage Ich bin heute s., indem ich das hinschreibe; du siehst an meiner Hand, daß ich nicht so strudele und sudele wie sonst 95B; zugl als Abkehr vom äußeren Treiben Wer aber in seiner Demuth erkennt, wo das alles [das Gehabe der Menschen] hinausläuft ... ja! der ist s. und bildet auch seine Welt aus sich selbst, und ist auch glüklich, weil er ein Mensch ist 11 Sie [Lotte] saß nun allein, keins von ihren Geschwistern war um sie, sie überließ sich ihren Gedanken, die stille
zu 1 u 2 : ruhig
zu 2 a : schweigen
zu 3 : heimlich
GvS DjG II 85 sey eine Weile still
stillen beruhigen, beschwichtigen nachdem sie einige Menuets auf dem Ciavier gespielt hatte, um sich zu erholen, und die Verwirrung ihres Herzens zu s. 136A bdv beruhigen
stillhalten B stille halten ich stieg aus dem Wagen ... als wir vor dem Lusthause still hielten [B stille hielten] 24 bdv halten
stillschweigen subst Sie hatten so lange gegen einander geschwiegen, und sollte sie die erste seyn, die das S. bräche 149B; Part Präs Er kam an's Stadtthor. Die Wächter die ihn schon gewohnt waren, ließen ihn stillschweigend hinaus 146 bdv zu subst: Schweigen
stillstehen stille stehen Oft hielt er seinen raschen Schritt an, oft stand er stille 118B Stimme 1 Klang, Ton, meist der menschl Stimme als sie [Lotte] Werthern die Treppe herauf kommen hörte und seinen Tritt, seine S. die nach ihr fragte, bald erkannte 135B Lottens S., die mir rief: wir wollen fort, brachte mich zu mir selbst 38 er ... rief mit leiser S., Lotte! Lotte! nur noch ein Wort, ein Lebe wohl! 145 Werther! rief sie mit erstikter S. sich abwendend 145; häufig in Oss [voice außer 143,9] Sie ... rief nach ihrem Vater und Bruder ... Ihre S. kam über die See 143 die ganze Nacht hört ich ihr [Dauras] Schreyn ... Ihre S. ward schwach, eh der Morgen erschien, sie starb weg wie die Abendluft zwischen dem Grase der Felsen 144 still eine kleine Weile o Strohm, daß meine S. klinge durch's Thal [let my voice beheard around]1, daß mein Wandrer mich höre. Salgar! Ich bin's die ruft 138 Tief ist der Schlaf der Todten ... Nimmer achtet er auf die S. [No more shall he hear thy voice]2, nie erwacht er auf deinen Ruf 141 139,1 redet Geister der Todten! ... Keine schwache S. vernehm ich im Wind [No feeble voice is on the gale], keine wehende Antwort 139; iSv Widerhall Sie . . . rief nach Armar. Nichts antwortete als die S. des Felsens [but the son of the rock]3143; mit charakterisierendem Adj Süß
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stimmen — stören
ist dein Murmeln Strohm, doch süsser die S., die ich höre. Es ist Alpin's S. [nur in A], er bejammert den Todten 140 Wenns Nacht wird auf dem Hügel ... soll mein Geist im Winde stehn und trauren den Tod meiner Freunde. Der Jäger hört mich aus seiner Laube, fürchtet meine S. und liebt sie, denn süß soll meine S. seyn um meine Freunde 139 Ullin trat auf mit der Harfe und gab uns Alpins Gesang — Alpins S. war freundlich [The voice ... was pleasant]1139 Daura! Dumpf ist dein Schlaf in dem Grabe — Wann erwachst du mit deinen Gesängen, mit deiner melodischen S. [with all thy voice of music]6 142 Colma ... mit all der harmonischen S. [with all her voice of song]6137; Sie [Lotte]... hauchte mit süsser leiser S. harmonische Laute zu ihrem [Klavier-]Spiele 107; als beseelter Ausdruck, das Innere offenbarend ich müßte die Gabe des größten Dichters besitzen, um dir zugleich den Ausdruck seiner [des Bauerburschen] Geberden, die Harmonie seiner S. ... lebendig darstellen zu können 17B Das alles ... von ihr zu hören [von Fräulein von B..], mit der S. der wahrsten Theilnehmung 84 Wir werden seyn [über den Tod hinaus], fuhr sie [Lotte] mit der S. des herrlichsten Gefühls fort 67 Sie [Lotte] ... bat ihn schluchsend, fortzufahren [mit dem Vorlesen eines oss Gesanges], bat mit der ganzen S. des Himmels 144 1 idWdg 'die S. erheben' a zu sprechen beginnen Sie [Daura] erhub ihre S. [lifted up her voice]1, rief nach ihrem Vater und Bruder 143 Oss Düster wards in der Seele der Helden als sie [Minona] die liebliche S. erhub [raised the tuneful voice] 1370ss b lauter sprechen, die S. verstärken wie sie [Lotte] ihre S. erhub um seinen [des alten Pfarrers] halb tauben Ohren vernehmlich zu werden 33 36 3 zugl auf den Inhalt bezogen a für: Gesang, in Oss [voice] Höret Colmas S., da sie auf dem Hügel allein saß 137 Meine Thränen ... sind für den Todten, meine S. für die Bewohner des Grabs 140 Aber schon ruhten sie [die Barden A Ipin u Ryno] im engen Hause, und ihre S. war verhallet [their voice had ceased]8 in Selma 139 b iSv Aufschrei in dem schröklichen Augenblikke, da mein ganzes Wesen zwischen Seyn und Nichtseyn zittert ... Ist es da nicht die S. der ganz in sich gedrängten ... und unaufhaltsam hinabstürzenden Creatur, in den innern Tiefen ihrer vergebens aufarbeitenden Kräfte zu knirschen: Mein Gott! Mein Gott! warum hast du mich verlassen? 105 1 GvS DjG II 85 dass meine Stimm' über die Haide schalle 1 ebd 88 Nimmer wird 3 ebd 89 als der Sohn des Felsens 4 ebd 86 Die Stimer deine Stimme vernehmen s ebd 89 mit deiner Stimme der Lieder me . . . war Lieblich • ebd 84 mit ihrer 8 melodischen Stimme * ebd 89 hub ihre Stimme auf ebd 86 ihre Stimme hörte man nicht
stimmen 'ein Klavier s.' Heut war ich hinausgegangen, Lottens Ciavier zu s. 58 —> an-
be-
über-
ver-
Bestimmtheit
Bestimmung
Übereinstimmung
Stirn Nebenform Stirne bes in A er warf sich vor Lotten nieder in der vollen Verzweiflung, faßte ihre Hände, drukte sie in seine Augen, wider seine S. 145 wenn die lezte ... Krankheit dann über das Geschöpf herfällt . . . und der Todesschweis auf ihrer [B der blassen] Stirne abwechselt 37 ich ... verfiel in Grillen, und ... drukt... mir die Mündung der Pistolen übers rechte Aug an die S. 52 Werthern hatte man auf's Bett gelegt, die Stirne [B S.] verbunden, sein Gesicht schon wie eines Todten 157; geistige u seelische Regungen widerspiegelnd mich dünkte einiges Nachdenken auf ihrer Stirne [5 S.] zu sehen 26 den wandelnden grauen Barden, der auf der weiten Haide die ... Grabsteine [seiner Väter] findet ... Wenn ich so den tiefen Kummer auf seiner Stirne [B S.]| lese lOOoss das Mitleiden mit meiner Duldung, das sich auf ihrer [Lottes] Stirne zeichnet 106; als Sitz geistiger u seelischer Kräfte wenn ich die Augen schliesse, hier in meiner Stirne, wo die innere Sehkraft sich vereinigt, stehen ihre schwarzen Augen ... füllen die Sinnen meiner Stirne [B S.] 112 meine Augen sind trokken, und meine Sinnen, die nicht mehr von erquikkenden Thränen gelabt werden, ziehen ängstlich meine Stirne [B S.] zusammen 103
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stöbern Wenn's nun recht regnet und stöbert und fröstelt und thaut 79B bdv stieben
Stock in bes Vbdg Er wollte gehn ... und zauderte bis ... der Tisch gedekt wurde und er Huth und S. nahm 131 —> Knoten-
Lad-
Wein-
Wachsstöckchen
biv Stab
stocken den Fluß einer Bewegung zeitweise unterbrechen a bei fließender Rede: nicht weiterkönnen zugl iSv zögern Da er [der Bauerbursch] eine Zeitlang geredet hatte, fing er an zu s., wie einer, der noch etwas zu sagen hat, und sich es nicht herauszusagen getraut 94B, Part Präs Sie antwortete ihm [Albert] stokkend, Werther seye gestern eine Stunde gekommen 151A; ebs im Zählspiel Wir spielen Zählens, sagte sie ... das muß gehn wie ein Lauffeuer, und wer stokt, oder sich irrt, kriegt eine Ohrfeige 27 b unpers ibesWdg [vgl Kehle] Er habe weder essen noch trinken, noch schlafen können, es habe ihm an der Kehle gestockt 94B Stockung Wie schwer lag jetzt ... die S. auf ihr, die sich unter ihnen festgesetzt hatte! So verständige so gute Menschen, fingen wegen gewisser heimlicher Verschiedenheiten unter einander zu schweigen an ... und die Verhältnisse verwickelten ... sich dergestalt, daß es unmöglich ward den Knoten ... zu lösen 150B Stockwerk im Bilde daß die ... [adelige] Tante in ihrem Alter ... keine Stüzze hat, als die Reihe ihrer Vorfahren, keinen Schirm, als den Stand ... und kein Ergözzen, als von ihrem S. herab über die bürgerlichen Häupter weg zu sehen 75 Stoff Tatsachenmaterial als Grundlage für eine Bearbeitung Die ausführliche Geschichte ... unsers Freundes zu liefern, seh ich mich genöthiget seine Briefe durch Erzählung zu unterbrechen, wozu ich den Stof [B genaue Nachrichten] aus dem Munde Lottens, Albertens ... und anderer Zeugen gesammlet habe 116A stolz a subst Mit dir wollt ich fliehen, verlassen Vater und Bruder! die Stolzen! [with thee I would fly, from my father; with thee, from my brother of pride]1 Lange sind unsere Geschlechter Feinde, aber wir sind keine Feinde, o Salgar 1380ss; 's. sein auf' Er [Albert] liebte Lotten über alles, er war s. auf sie und wünschte sie auch von jedermann als das herrlichste Geschöpf anerkannt zu wissen 117B b herrl u erhebend Ich glaubte zu vergehen, nie war ein grösseres, stolzeres Wort über mich ausgesprochen worden 68 1
GvS DjG II 85 Mit dir wollt ich meinem Vater entfliehn; mit dir meinem stolzen
Bruder
Stolz a das Stolzsein, hier: Selbstbewußtsein bis das Gefühl ihrer Unschuld sich mit einigem Stolze empörte. Sie bot Albertens Grillen Truz, und die Reinheit ihres Herzens gab ihr eine Festigkeit, daß sie nicht, wie sie anfangs vorhatte, ihr Mädgen in die Stube rief 136A b Gegenstand des Stolzseins Auch schäzt er [der Fürst] meinen Verstand und Talente mehr als dies Herz, das doch mein einziger S. ist 89 Beladen mit Jammer starb sie [die Tochter] ... gefallen [ist] mein S. [my pride] unter den Mädgen 1440ss stoppeln etw zusammensuchen, -tragen wie ein altes Weib, das ihr Holz an Zäunen stoppelt, und ihr Brod an den Thüren 114 stören a ein Gleichgewicht, eine Harmonie ungünstig beeinflussen, verletzen er glaubte das schöne Verhältniß zwischen Albert und seiner Gattinn gestört zu haben 118B Ich habe den Frieden deines Hauses gestört, ich habe Miß-
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Stoß — [-streiten] 1
trauen zwischen euch gebracht 153 Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem ... geliebten Geschöpfe, dessen Ruhe er störte 124 Albert, der durch keine launische Unart mein Glük stört 50 b jmd in einer Tätigkeit behindern, von ihr ablenken so werfen die Knaben mit Steinen darnach [nach den Nässen] ... das stört sie [die Pfarrerin] in ihren tiefen Ueberlegungen 99; 'sich in nichts s. lassen' kam der Medikus ... und fand mich auf der Erde unter Lottens Kindern ... wie ich sie küzzelte, und ein grosses Geschrey mit ihnen verführte ,.. Ich lies mich aber in nichts s., lies ihn sehr vernünftige Sachen abhandeln 32 —> ver- zer- Zerstörer bdv zu a: erschüttern 1
vgl Kestner 95: daß er die Ruhe und das Glück seiner Ehe gestört, gestiftet
und...Uneinigkeit
Stoß [A 143 Oss os] a für: Windstoß Armar stürzt sich in die See, seine Daura zu retten ... Schnell stürmt ein S. vom Hügel in die Wellen [Sudden a blast from the hill came over the waves]1, er sank 1430ss b bildl idWdg 'einen S. leiden' Ich täuschte ihre Furcht [vor einem Gewitter] ... ob mir gleich selbst zu ahnden anfieng, unsere Lustbarkeit werde einen S. leiden 20 —• Dolch1
GvS DjG II 90 Ein Windstos vom Hügel kömmt schnell über die Wellen
stoßen [A ss] daß ich ihm den Degen durch den Leib s. könnte! 85 —> daran- einbdv bohren
hinaus-
stottern der Bediente bringt heulend und stotternd die Nachricht [von Werthers Selbstmord] 156 strafbar in sittl Sinne Ist nicht meine Liebe zu ihr die ... reinste, brüderlichste Liebe? Hab ich jemals einen strafbaren Wunsch in meiner Seele gefühlt 114 und dekte [im Traum] ihren lieben ... Mund mit unendlichen Küssen ... Gott! bin ich s., daß ich auch jezt noch eine Seligkeit fühle, mir diese glühende Freuden mit voller Innigkeit zurük zu rufen 115 Strafe a das Strafen, juristisch Wer hebt den ersten Stein auf gegen den Ehemann, der im gerechten Zorne sein untreues Weib und ihren ... Verführer aufopfert? ... Unsere Gesetze selbst, diese kaltblütigen Pedanten, lassen sich rühren, und halten ihre S. zurük 53 b Bestraftwerden nun fügte sie noch dazu, was ... eine Art Menschen darüber triumphiren würde. Wie man sich nunmehr über die S, [ i s strafen a] meines Übermuths und meiner Geringschätzung anderer, die sie mir schon lange vorwerfen, kitzeln und freuen würde 84B; idVbdg 'S. verdienen' der Mensch, der, um sich und die Seinigen vom schmäligen Hungertode zu erretten, auf Raub ausgeht, verdient der Mitleiden oder S.? 53 strafen a etw bestrafen Wie man nunmehro meinen Uebermuth und Geringschäzzung andrer ... gestraft [B s Strafe b], erniedrigt ausschreien würde 84A b refl, sich eine Strafe auferlegen das wäre denn ... Sünde, daß ich dich [Lotte] liebe, daß ich dich aus seinen Armen in die meinigen reissen möchte? ... Gut! und ich strafe mich davor [B dafür] [durch freiwilligen Tod] 148; vgl abbüßen Strahl [A 100 oss al] 1 Lichtstrahl, von Himmelskörpern Wenn ... die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligthum stehlen 5 wenn ... die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne muthig tanzten, und ihr lezter zukkender Blik den ... Käfer aus seinem Grase befreyte 59 Man erzählt von dem Bononischen Stein, daß er, wenn man ihn in die
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Sonne legt, ihre Strahlen anzieht und eine Weile bey Nacht leuchtet 44 ich sah sie [Daura] im schwachen Strahle [by the faint beam]1 des Monds 1440ss Tritt, o Mond, aus deinen Wolken; erscheinet Sterne der Nacht! Leite mich irgend ein S. [Lead me, some light]2 zu dem Orte wo meine Liebe ruht 138 Oss den ... Barden, der ... nach dem lieben Sterne des Abends hinblikt... und die Zeiten der Vergangenheit in des Helden Seele lebendig werden, da noch der freundliche S. den Gefahren der Tapfern leuchtete lOOoss; zugl für den Himmelskörper selbst Stern der dämmernden N a c h t . . . Wornach siehst du, schönes Licht? Aber du lächelst und g e h s t . . . Lebe wohl ruhiger S. [thou silent beam]3137Oss 2 bildl ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22 —»• Sonnenbdv zu 1: Blick Licht Schein zu 2: Leuchten 1 GvS DjG II 90 beym schwachen Stral a ebd. 85 Ist denn kein Licht das mich führe 1 ebd 84 du schweigender Stral
strahlen Part Präs unflekt Stern der dämmernden Nacht, schön funkelst du in Westen. Hebst dein strahlend Haupt [thy unshorn head]1 aus deiner Wolke 136 Oss bdv leuchten 1 GvS DjG II 84 dein lockiges Haupt
Strauß [A s] Ich ... pflükke Blumen am Wege, füge sie sehr sorgfältig in einen S. 51 Was will er denn mit den Blumen? ... ich habe meinem Schazze einen S. versprochen. Das ist brav, sagt ich. O sagt' er, sie hat viel andre Sachen ... Und doch hat sie seinen S. lieb, versezt ich 109; bildl Jeder Baum, jede Hecke ist ein S. von Blüten 4 streben nur absol, ohne best Zielvorstellung Damals [oZs Knabe] sehnte ich mich in glücklicher Unwissenheit hinaus in die unbekannte Welt, wo ich für mein Herz so viele Nahrung, so vielen Genuß hoffte, meinen strebenden, sehnenden Busen auszufüllen und zu befriedigen [A alle die Nahrung, alle den Genuß hoffte, dessen Ermangeln ich so oft in meinem Busen fühlte] 87B; subst Von seiner [Werthers] Verworrenheit, Leidenschaft, von seinem rastlosen Treiben und S., von seiner Lebensmüde sind einige hinterlaßne Briefe die stärksten Zeugnisse 124B - > empor-
Strecke im Bilde, zeitl Menschen ... es mögen mich ihrer so viele, und hängen sich an mich, und da thut mirs immer weh, wenn unser Weg nur so eine kleine S. mit einander geht 8 [-strecken] s ausstrecken hinausstrecken
nachstrecken
Streich redensartl: jmd unerwartet mitspielen, etw antun Seit mir meine Vorsicht einen so unartigen S. gespielt hat, mag ich mit dem Zeuge [den Pistolen] nichts mehr zu thun haben 51 Wunder-
streichen, sich sich ohne Aufsehen entfernen Ich strich mich sacht aus der vornehmen Gesellschaft, ging, setzte mich in ein Cabriolet [A Ich machte der vornehmen Gesellschaft mein Compliment, gieng] 82B —> ver-
Streit Ohngefähr um diese Zeit hatte sich der Entschluß, diese Welt zu verlassen, in der Seele des armen Jungen näher bestimmt ... Seine Zweifel, sein S. mit sich selbst, blikken aus einem Zettelgen hervor, das wahrscheinlich ein angefangener Brief an Wilhelmen ist 123 bdv Unfriede
[-streiten] 5 bestreiten
Bestreitung
447 [ - s t r e u e n ] s zerstreuen
zerstreut
Zerstreuung
Strich Ich bin so glücklich ... so ganz in dem Gefühl von ruhigem Daseyn versunken, daß meine Kunst darunter leidet. Ich könnte jetzo nicht zeichnen, nicht einen S., und bin niemalen ein grösserer Mahler gewesen als in diesen Augenblicken 5 —Gedanken-
Stricken sie nahm ihre Arbeit, wie sie mehr gethan hatte, ging nach seinem Zimmer ... sie sezte sich nieder zu s. 151A meine Frau sas drunter [unter dem Nußbaum] auf einem Balken und strikte 34 Strohmann Strohkopf, Dummkopf Ich ... spotte derer . . . die sagen können, ich sollte mich resigniren ... Schafft mir diese Strohmänner [^4 die Kerls] vom Halse ! 48B S t r o m [A oh 51,6 144,15 u in Oss] a für: Fluß I c h . . . pflükke Blumen am Wege, füge sie ... in einen Straus und — werfe sie in den vorüberfliessenden S., und sehe ihnen nach wie sie leise hinunterwallen 51; in Oss [stream außer 137] vorwiegend Gebirgsfluß Fliehend bescheint den Hügel die unbeständge Sonne. So röthlich fließt der S. des Bergs im Thaïe hin [Red through the stony vale comes down the stream of the hill]1140 Hier will ich wohnen [im Grabe ruhen] mit meinen Freunden an dem Strohme des klingenden Felsen 139 Es ist Nacht ; — ich bin allein ... Der Wind saust im Gebürg, der S. heult den Felsen hinab [The torrent pour s down the rock]2 137; auch in Anrede Süß ist dein Murmeln S. 140 hier muß ich sizzen allein auf dem Felsen des verwachsenen Strohms. Der S. und der Sturm saust [the stream and the wind roar aloud], ich höre nicht die Stimme meines Geliebten ... Da ist der Fels und der Baum und hier der rauschende S. [the roaring stream]3 ... still eine kleine Weile 0 S. ... daß mein Wandrer mich höre 138; als Flut, Wassermasse das [Plätzchen] war auch überschwemmt... und all die Gegend um ihr [Lottes] Jagdhaus, wie jezt vom reissenden Strome verstört unsere Lauben 114 b bildl Ein S. von Thränen, der aus Lottens Augen brach und ihrem gepreßten Herzen Luft machte 144 Ein S. von Thränen bricht aus meinem gepreßten Herzen, und ich weine trostlos einer finstern Zukunft entgegen 61; in bezug auf Geistig-Seelisches sie ... sagte — Klopstock ! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß 28; leise abgewertet zu Schwall Wenn ich ihm erzählen sollt, Herr [sagte die alte Frau] — Ich unterbrach ihren S. von Erzählungen [B den S. ihrer Worte] mit der Frage: 109; im ausgeführten Bilde O meine Freunde! warum der S. des Genies so selten ausbricht, so selten in hohen Fluthen hereinbraust, und eure staunende Seele erschüttert 14; Lebensu Zeitenstrom Kannst du sagen : Das ist ! da alles vorübergeht, da alles mit der Wetterschnelle vorüber rollt, so selten die ganze Kraft seines Daseyns ausdauert, ach in den S. fortgerissen, untergetaucht und an Felsen zerschmettert wird 60 Waldbau Flut
eu a: Fluß
Gießbach
Wetterbach
zu b: Schwall
1
GvS DjG II 87 Roth durch das steinige Thal kommt nieder der Strom von dem 8 Hügel • ebd 84 Der Wasserfall sausst den Felsen hinab ebd 85 der wilde Strom
s t r ö m e n [A 147 öh] a in visionärer Schau Ungeheure Berge umgaben mich ... Wetterbäche stürzten herunter, die Flüsse strömten unter mir 60 b bildl zum erstenmale ganz ohne Zweifel durch mein innig innerstes durchglühte mich das Wonnegefühl: Sie liebt mich! Sie liebt mich. Es brennt noch auf meinen Lippen das heilige Feuer das von den deinigen ströhmte, neue warme Wonne ist in meinem Herzen 147 —*• überbdv fließen
448
[-streuen] — Stumpfnase
strudeln übereilt, hastig verfahren Ich bin heute still, indem ich das hinschreibe; du siehst an meiner Hand, daß ich nicht so strudele und sudele wie sonst 95B Stube Wohnzimmer daß sie [Lotte] nicht, wie sie anfangs vorhatte, ihr Mädgen in die S. rief, sondern ... sich gelassen zu Werthern ... sezte [B Sie wollte das Mädchen ... in das Nebenzimmer sitzen lassen] 136A Werther ging in der S. auf und ab, sie trat an's Ciavier und fing einen Menuet an 136B 112 hier in der S. einer geringen Bauernherberge, in die ich mich vor einem schweren Wetter geflüchtet habe 77uö; ibesWdg erweitert: im Hause Lottens Vater war von einem Übel befallen worden, das ihn in der S. hielt 117B; für das Arbeitszimmer des Hausherrn Er [Albert] fragte, ob Briefe gekommen, und er erhielt zur Antwort, daß ein Brief und Packet auf seiner S. lägen 151B 151A; — für ein abgemietetes Wohnzimmer einer Einzelpers E r [Werther] kam nach Hause . . . gieng allein in sein Zimmer ... gieng heftig die S. auf und ab, und warf sich ... auf's Bette 131 E r ließ sich das Essen auf die S. bringen 133 —* Gast- Schulbdv Zimmer
Stück 1 ein Mädchen ... hielt ein ... Brod und schnitt ... jedem [der Kinder] sein S. nach Proportion ihres Alters und Appetites ab 20 2 idVbdg 'ein S\ Geld' ich drükte ihr ein S. Geld in die Hand 110 Baum-
Haupt-
Vesper-
zerstücken
Student als ich ... als ein armer S. zum erstenmal hier in Hof [ P f a r r h o f ] kam 34 S t u d i u m er ... versicherte mich, er ... besitze ein Manuscript von Heynen 1 über das S. der Antike 9 1
Heyne, Prof an der Universität Göltingen
Stufe vor einem Gewölbe, da wohl zwanzig Stufen hinab gehen, wo unten d a s . . . Wasser aus Marmorfelsen quillt 6 39 bdv Treppe
Stuhl als Lotte beschäftigt war, einen Kreis von Stühlen zu stellen, die Gesellschaft zu sezzen 27 dahin laß ich mein Tischchen ... bringen und meinen S. 12 er habe sizzend vor dem Schreibtische die That [Selbstmord] vollbracht. Dann ist er herunter gesunken, h a t sich konvulsivisch um den S. herum gewälzt 1561 81; innerhalb einer Rangordnung, im Bilde Menschen ... deren Dichten und Trachten ... dahin geht, wie sie um einen S. weiter hinauf bey Tische sich einschieben wollen 76 - • Predigtbdv Sessel 1 vgl Kestner 97: Darauf ist er vom Stuhle heruniergesunken ... dann ist er weiter, um den Stuhl herum, nach dem Fenster hin gekommen
stumm a Antwortet mir! ... Aber ach sie [die Toten] sind s. S. [B s.! s.] [silent] vor ewig 139Oss b idVbdg 's. machen' zugl auf das Innere bezogen wenn ich sehe ... daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur ... Resignation ist ... Das alles, Wilhelm, macht mich s. Ich kehre in mich selbst zurük 10 stumpf in bezug auf Erlebnisfähigkeit wenn er [der Mensch] in Freude sich aufschwingt ... wird er nicht ... eben da aufgehalten, eben da wieder zu dem stumpfen kalten Bewustseyn zurük gebracht, da er sich in der Fülle des Unendlichen zu verliehren sehnte 113 Stumpfnase es giebt so viel Schattirungen der Empfindungen und Handlungsweisen, als Abfälle zwischen einer Habichts- und S. 49
449
Stunde 1 als best Zeitspanne, iVbdg mit Zahlbegriffen er . . . stellte sich an Pult zu schreiben, und sie sezte sich nieder zu strikken. Eine S. waren sie auf diese Weise neben einander 151A [A Ibert] fragte, ob . . . niemand da gewesen wäre? Sie antwortete ihm stokkend, Werther seye gestern eine S. gekommen [ B gestern Abends da gewesen] 151A Es vergeht kein Tag, daß ich nicht eine S. da sizze [am Brunnen] 6 der Minister . . . hatte lange mir angelegen, ich sollte mich employiren, und eine S. ist mir's auch wohl drum zu thun 62 Wenn ich so bey ihr gesessen bin, zwey, drey Stunden 64 Ich saß . . . auf meinem Pfluge wohl zwey Stunden 14 Ich hatte mich etwa eine halbe S. in denen ... Gedanken ... geweidet 66 Er lag an der Erde, den Kopf auf dem Canapee, und in dieser Stellung blieb er über eine halbe S. 145 Ich . . . bin stark genug gewesen, in einem Gespräche von zwey Stunden mein Vorhaben nicht zu verrathen 65 ich ... zeichnete . . . und fand nach Verlauf einer S., daß ich eine wohlgeordnete . . . Zeichnung verfertigt hatte 13 mein Gespräch war meist an sie gewandt, und in minder als einer halben S. hatte ich so ziemlich weg, daß 75 Ein gutes junges Geschöpf, das ... weiter keine Aussicht von Vergnügen kannte, als etwa . . . manche S. . . . mit einer Nachbarin zu verplaudern 56 2 mit inhaltl Charakterisierungen ohne genauere zeitl Bestimmtheit und so rükt die S. der Gesellschaft heran 81 wie ich mein Wort halte, das ich ihr [der Mutter] in der S. des Todes gab 67 Werther ... ergriff... die Gelegenheit, sie [Lotte] in solchen Stunden zu sehen, da ihr Mann von seinen Geschäften gehalten wurde 117A; als Erlebniseinheit alles in der Welt um mich her, sehe ich nur im Verhältnisse mit ihr. Und das macht mir denn so manche glükliche S. 63 Wie ausgetroknet meine Sinnen werden, nicht Einen Augenblik der Fülle des Herzens, nicht Eine selige thränenreiche [B selige] S. 77 das Mädgen, das in einer wonnevollen S., sich in den unaufhaltsamen Freuden der Liebe verliert 53 nur die Erinnerung jener Stunden macht mir wohl 60 3 plur, übergehend zur Bezeichnung von Zeit Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13 ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle Stunden seines Tags bey ihr zu 13 4 als Maß räuml Entfernung Ohngefähr eine S. von der Stadt liegt ein Ort, den sie Wahlheim nennen 12 ein Oertgen, das eine S. seitwärts im Gebürge liegt 33 Du kennst mein Wahlheim . . . Von dort hab ich nur eine halbe S. zu Lotten 30 46 er wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe, anderthalb Stunden von hier 10 38 —* Bet-
450
Stunde — Subalterne, der
Erholungs-
Mittags-
Viertel-
bdv zu 3: Zeit
stündlich das Vertrauen zu einer heilenden Wurzel ... was ist's, als Vertrauen zu dir [zu Gott], daß du in alles, was uns umgiebt, Heil und Lindrungskraft gelegt hast, der wir so s. bedürfen 111 S t u r m Die Sonne geht herrlich unter über der schneeglänzenden Gegend, der S. ist hinüber gezogen 78: häufig in Oss die Zeit meines Welkens ist nah, nah der S. [the blast], der meine Blätter herabstört 144 [Berrathon]1 Wenn die Stürme des Berges kommen [When the storms aloft arise], wenn der Nord die Wellen hoch hebt 144; zugl akustisch Keine schwache StimmevernehmichimWind,keinewehende Antwort im Sturme des Hügels [in the storm!]* 139 Auf! ihr Winde des Herbst, auf! . . . Heult Stürme [roar, tempests]3 in dem Gipfel der Eichen 142 Der Strohm und der S. saust [and the wind roar aloud]i, ich höre nicht die Stimme meines Geliebten 138; im Bilde dein Bogen war stark . . . dein Schild eine Feuerwolke im Sturme [in a storm]6 142; bildl dein Grimm war ein S. [was as the storm]' 140 bdv Sturmwind 1
15 Werther-Wörterbuch
—* bebdv zu a: blasen
brausen
sausen
zu b : wüten
GvS DjG II 90 Ein Windstos vom Hügel kömmt schnell über die Wellen Es ruhen die stürmischen Winde ® ebd 86 des windigen Berges 1
' ebd 84
stürmisch a iSv sturmumtobt stürmen a] Es ist Nacht; — ich bin allein, verlohren auf dem stürmischen Hügel [on the hill of storms] . . . verlassen auf dem stürmischen Hügel [on the hill of winds] 1370ss b bildl: leidenschaftl bewegt weil... dieses Herz und Sinn so [B Herz so] s. ist 75 Sturmregen Sie [Minona] trat [nach ihrem Gesang] zurük vor Ullins Gesang, wie der Mond in Westen, der den S. [the shower]1 voraussieht und sein schönes Haupt in eine Wolke verbirgt 1400ss 1
GvS DjG II 86 den Regen
Sturmwind Zu wandern über die Haide [in der Vorstellung], umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt 100 oss wie gern hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen zu fassen. Ha! Und wird nicht vielleicht dem Eingekerkerten einmal diese Wonne zu Theil! 114 bdv Sturm
stundenlang Ich sah das Gebürge vor mir liegen, das so tausendmal der Gegenstand meiner Wünsche gewesen. S. konnte ich [aZs Knabe] hier sizzen, und mich hinüber sehnen 87
vgl Anm zu Blatt 8 ebd 89 heult ihr Stürme • GvS DjG II 86 in den Stürmen des Hügels B ebd 89 im Sturm 4 ebd 87 war wie der Sturm 85 und der Wind sausst
stürmen Part Präs st 1370ss a im Bereich der äußeren Natur Armar stürzt sich in die See . . . Schnell stürmt [B stürmte] ein [W«K(Z-]Stos vom Hügel in die Wellen [Sudden a blast from the hill came over the waves] er sank und hub sich nicht wieder 143Oss; Imp Auf! ihr Winde des Herbst, auf! Stürmt über [blow along] die finstre Haide 1420ss; Part Präs Die stürmende Winde haben sich gelegt [The stormy winds are laid]2137Oss Vom Fels herunter die wühlenden Fluthen ... wirbeln zu sehn . . . eine stürmende See im Sausen des Windes 113 Ich trete an's Fenster . . . und sehe noch durch die stürmenden vorüberfliehenden Wolken einzelne Sterne des ewigen Himmels 154; iSv sturmumtobt [vgl stürmisch a] von dem Gipfel des stürmenden Berges [of the windy steep]3, redet Geister der Todten 139Oss b in der menschl Natur, Part Präs: gewalttätig das stürmende Abarbeiten seiner [Werthers] Kräfte, ohne Zwek und Aussicht, drängten ihn endlich zu der schröklichen That 124A; 'in etws.': einfallen, wüten so ruckte er [Werther] endlich . . . in seine Kräfte stürmend, sie ohne Zweck und Aussicht abarbeitend immer einem traurigen Ende näher 124B
* ebd
stürzen a intr: abstürzen es ist unbegreiflich, wie er ihn [einen Felsen am Abhänge eines Hügels] in einer finstern feuchten Nacht ohne zu s. erstiegen hat 146 b refl Armar stürzt stürzte] sich [plunges] in die See, seine Daura zu retten oder zu sterben 143 Oss - > herunter-
hinab-
hin-
hinunter-
übereinander-
Bestürzung
Stütze bildl, innerer u äußerer Hall daß die ... [adelige] Tante in ihrem Alter ... vom anständigen Vermögen an bis auf den Geist, keine S. hat, als die Reihe ihrer Vorfahren, keinen Schirm, als den Stand, in dem sie sich verpallisadirt 75 bdv Stab
stutzen überrascht aufmerken Weyhnachtsabend, da kommen die Kinder, mein Vater auch ... da kommen Sie auch — aber nicht eher. — Werther stuzte 129 --> zu-
stützen Wir traten an's Fenster ... Sie stand auf ihrem [B ihren] Ellenbogen gestüzt 28 Subalterne, der Nun war ich bey ihm [dem Grafen von C..] zu Tische gestern, eben an dem Tage, da Abends die noble Gesellschaft von Herren und Frauen bey ihm zusammen-
451
Subordination — s ü ß
kommt, an die ich nie gedacht hab, auch mir nie aufgefallen ist, daß wir Subalternen nicht hinein gehören 81 vgl Untergebene
Subordination Unterordnung Eure Idee will noch nicht die meinige werden, daß ich mit dem Gesandten nach *** gehen soll. Ich liebe die S. nicht sehr, und wir wissen alle, daß der Mann noch dazu ein widriger Mensch ist 44 subordinieren, sich [ A ir] [Albert] liebte sie [seine Frau] mit der ruhigen Treue eines rechtschafnen Manns, und der freundliche Umgang mit ihr subordinirte sich nach und nach seinen Geschäften 116A suchen 1 etw od nach etw a als realer Vorgang, häufig mit loh Bestimmung seh ich einen Menschen ... der zwischen den Felsen herumkrabelte und Kräuter zu s. schien ... daher fragte ich ihn, was er suchte? Ich suche, antwortete er ... Blumen — und finde keine ... ich suche schon zwey Tage darnach, und kann sie nicht finden 108 den wandelnden grauen Barden, der auf der weiten Haide die Fustapfen seiner Väter sucht und ach! ihre Grabsteine findet 100 oss Heinrich! rufte eine alte Frau . . . w o stikst du. Wir haben dich überall gesucht. Komm zum Essen 109 vergebens such [B suche] ich sie [Lotte] Nachts in meinem Bette, wenn mich ein ... Traum getäuscht hat, als saß ich neben ihr auf der Wiese, und hielte ihre Hand 611 [vgl tappen]; mit dem Blick Morgen wird der Wandrer kommen ... der mich sah in meiner Schönheit, rings wird sein Aug im Felde mich s. [His eyes will search the field], und wird mich nicht finden 1450ss[Berrathon] Ich suchte Lottens Augen! Ach sie giengen von einem zum andern! Aber auf mich ... fielen sie nicht 40; ausfindig machen Der Leser wird sich keine Mühe geben, die hier genannten Orte zu s., man hat sich genöthigt gesehen, die im Originale befindlichen wahren Nahmen zu verändern 12; zu b übergehend Das Schnäbelchen [des Kanarienvogels] machte den Weg von ihrem Munde zu dem meinigen ... Sein Kuß sagte ich, ist nicht ganz ohne Begierde, er sucht Nahrung und kehrt unbefriedigt von der leeren Liebkosung zurück 97B b mit Zurücktreten der sinnl Bed: etw für sich zu gewinnen trachten, erstreben Eine Reise wird ... Sie zerstreuen! S. Sie, finden Sie einen werthen Gegenstand all Ihrer Liebe 130 sollte denn in der weiten Welt kein Mädgen seyn, das die Wünsche Ihres Herzens erfüllte ... s. Sie darnach ... Sie werden sie finden 130; auf Seelisch-Geistiges gerichtet der unruhigste Vagabund ... findet in seiner Hütte, an der Brust seiner Gattin, in dem Kreise seiner Kinder ... all die Wonne, die er in der weiten ... Welt vergebens suchte 31 du suchst, was hienieden nicht zu finden ist 9 2 sich bemühen, etw zu tun, mit Inf mit 'zu' wie er [der Minister] meine überspannte Ideen von Würksamkeit ... nicht auszurotten, nur zu mildern und dahin zu leiten sucht, wo sie ihr wahres Spiel haben ... können 80 Lotte ... suchte durch allerley Fragen seine Gedanken abzulenken 129 Wenn ... dann mein Herz in wilden Schlägen den bedrängten Sinnen Luft zu machen sucht 64 uö —*• auf- aus- be- unterVerwandtenbesuch bdv zu 2: sich bemühen 1 vgl Hohelied 3,1
ver-
[ - s u c h t ] s Rangsucht
Besuch
Untersuchung
Versuch
Versuchung
Eifersüchtelei
sudeln unsorgfältig schreiben Ich bin heute still, indem ich das hinschreibe; du siehst an meiner Hand, daß ich nicht so strudele und sudele wie sonst 95B —*• be-
s u m m e n lautmalend wenn ... ihr [der Sonne] lezter zukkender Blik den summenden Käfer aus seinem Grase befreyte 59 —Gesulnme bdv schwirren
weben
vgl Gesumme
Gewebere
452
Sünde 1 als Vergehen wider Gewissen u Gebot Nie will ich's wagen, einen Kuß euch einzudrükken Lippen ... — Und doch — ich will — H a siehst du, das steht wie eine Scheidewand vor meiner Seelen — diese Seligkeit — und da untergegangen, die S. abzubüssen — S.? 107 Und was ist das? daß Albert dein Mann ist! Mann? — das wäre denn für diese Welt — und für diese Welt S., daß ich dich liebe, daß ich dich aus seinen Armen in die meinigen reissen möchte? S.? Gut! und ich strafe mich davor: Ich hab sie in ihrer ganzen Himmelswonne geschmekt diese S., habe Lebensbalsam und K r a f t in mein Herz gesaugt, du bist von dem Augenblikke mein! Mein, o Lotte. Ich gehe voran ... zu meinem Vater, zu deinem Vater ... und bleibe bey dir vor dem Angesichte des Unendlichen in ewigen Umarmungen 148 2 für: Untugend E r [Albert] scheint wenig üble Laune zu haben, und du weist, das ist die S., die ich ärger hasse am Menschen als alle andre 47 bdv zu 2: Laster
Suppe auch für's jüngste [ihrer Kinder] gab ich ihr einen [Kreuzer], ihm einen Wek mitzubringen zur S. 15; redensartl 'etw macht einem die Suppen nicht fett': bringt nichts ein der Schulz und der Pfarrer, der doch auch von seiner Frauen Grillen [Abhauen der schönen Nußbäume], die ihm so [B ohne dieß] die Suppen nicht fett machen, etwas haben wollte, dachtens mit einander zu theilen [den Erlös aus den geschlagenen Bäumen] 99 Süppchen Ich ... bin in die Stadt gegangen mit meinem Aeltsten, um weis Brod zu holen, und Zukker, und ein irden Breypfännchen ... Ich will meinem Hans (das war der Nähme des Jüngsten) ein S. kochen zum Abende 15 Sürtout Überroch daß ihre Augen auf ... seinen Rokknöpfen und dem Kragen am S. geruht hatten 44 bdv Rock
s ü ß [A zwischen Vokalen meist ss] adv süsse A 105,26; als Attr nach Demonstr-Pron st A 107,15; in verkürztem Superl süßten A107,8 38,31 a eine sinnl-seelische Empfindung charakterisierend, im Bilde Und ward der [Leidens-, Todes-] Kelch dem Gott vom Himmel auf seiner Menschenlippe zu bitter, warum soll ich ... mich stellen, als schmekte er mir süsse [B s.] 105; übtr auf andere Empfindungen jene süsse [B süßen] Töne ... die aus dem Instrumente hervorquollen 107 Sie ... hauchte mit süsser leiser Stimme harmonische Laute zu ihrem [Klavier-] Spiele 107 S. [Sweet] ist dein Murmeln Strohm, doch süsser [more sweet] die Stimme, die ich höre ... Alpin's Stimme, er bejammert den Todten 1400ss 1390ss nein! rufte das Kind mit dem süßten [S süßesten] Ausdrukke: nein, Lottgen, du sollst zuerst trinken 38 Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich denen süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen geniesse 5; bezogen auf eine Pers Was hat mich's schon gekostet [an Aufregung]\ sagte das süsse Geschöpf [.Fräulein von B..], indem ihr die Thränen in den Augen stunden 84 Daura ... du warst schön! ... s. [sweet] wie die athmende Luft 1420ss Sie [Lotte] hauchte ... harmonische Laute zu ihrem [Klavier-] Spiele ... es war, als w e n n . . . nur der heimliche Wiederschall aus dem süssen [B reinen] Munde zurükklänge 107A Als sie [Lotte] dem Thierchen [dem Kanarienvogel] den Mund hinhielt, druckte es sich so lieblich in die süßen Lippen als wenn es die Seligkeit hätte fühlen können die es genoß 97B b seelisch-geistig, von Bewußtseinsinhalten so eingeschränkt er [der Mensch] ist, hält er doch immer im Herzen das süsse Gefühl von Freyheit, und daß er diesen Kerker [des Leibes, des Lebens] verlassen kann, wann er will 12 Ich hatte mich ... in denen schmachtenden süssen Gedanken des Abscheidens, des Wiedersehns geweidet 66; von Gefühlsäußerungen Ein weit herrlicherer Blik würkte auf mich, voll Ausdruk des innigsten Antheils
453
Süßigkeit — Tag
da ich gegenwärtig war, fiel mit ganzer Gewalt... über mich 38 dann schweif ich umher in den furchtbaren nächtlichen Scenen dieser menschenfeindlichen Jahrszeit ... all mein liebes Thal überschwemmt ... Ein fürchterliches Schauspiel 113, auch vom schauspielerhaften Sichaufführen einer Pers wenn Albert so bey ihr [Lotte] sizt ... so bin ich ausgelassen närrisch, und fange viel Possen, viel verwirrtes Zeug an. Um Gottes Willen, sagte mir Lotte heute, ich bitte Sie! keine S. wie die von gestern Abend! Sie sind fürchterlich, wenn Sie so lustig sind 48; — die eigene Mitwirkung einschließend, zwischen zwei Pers Wie sollte sie [Lotte] ihrem Manne ... eine S. [das die Beziehung zwischen Lotte u Werther entscheidende Erlebnis] bekennen, die sie so gut gestehen durfte und die sie sich doch zu gestehen nicht getraute 149 B ich habe gestern eine wunderbares, mit ihm [Albert] gehabt 51 Ich habe heut eine S. gehabt [mit dem Bauerburschen], die, rein abgeschrieben die schönste Idylle von der Welt gäbe 16B; in der Phantasievorstellung Sie [Fräulein von B..] sehnt sich aus dem Getümmel [ihres Lebenskreises], und wir verphantasiren manche Stunde in ländlichen Scenen von ungemischter Glükseligkeit 78 2 als Form literarischer Darstellung [ein Erlebnis, das] rein abgeschrieben die schönste Idylle von der Welt gäbe; doch was soll Dichtung, S. und Idylle? muß es denn immer geboßelt seyn, wenn wir Theil an einer Naturerscheinung nehmen sollen 16 B
des süßten [B süßesten] Mitleidens 107; von Gemütszuständen der Du so oft die Last getragen hast, mich ... von süsser Melancholie zur verderblichen Leidenschaft Übergehn zu sehn 7 —* himmelbdv zu a : hold
liebenswürdig
lieblich
reizend
zu b : wollüstig
Süßigkeit [A üss] Wenn Du dieses liesest ... dekt schon das kühle Grab die erstarrten Reste des ... Unglüklichen, der für die lezten Augenblikke seines Lebens keine grössere S. weis, als sich mit Dir zu unterhalten 132 bdv Seligkeit
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Wonne
sympathetisch idVbdg 'sympathetischer Zug' innere Hinneigung, Verbundenheit ausdrückend in der Allee ... die mir so lieb war, ein geheimer sympathetischer Zug hatte mich hier so oft gehalten ... und wie freuten wir [Werther u Lotte] uns, als ... wir die wechselseitige Neigung zu dem Pläzgen entdekten 65; zwischen Fers: gleichgestimmt, -fühlend Ein gewisser Mangel an Fühlbarkeit [in A Ibert] . . . daß sein Herz nicht s. schlägt bey ... der Stelle eines lieben Buchs, wo mein Herz und Lottens in einem zusammen treffen 91 Szene (AB Sc) 1 für besondere, erlebnishaft empfundene Vorgänge im menschl Leben: vor den Augen des Betrachters sich abspielend Die Erinnerung einer solchen [Sterbe-] S.,
bdv su 1: Schauspiel
T tadelhaft 't. sein': Tadel verdienen Ich weiß wohl, daß wir nicht gleich sind, noch seyn können. Aber ich halte dafür, daß der, der glaubt nöthig zu haben, vom sogenannten Pöbel sich zu entfernen, um den Respekt zu erhalten, eben so t. ist, als ein Feiger, der sich für seinem Feinde verbirgt, weil er zu unterliegen fürchtet 8 tadeln auf Einzelhandlung bezogen Er [der Amtmann] ... tadelte ihn [Werther], daß er einen Meuchelmörder [den Bauerburschen] in Schutz nehme! er zeigte ihm daß auf diese Weise ... alle Sicherheit des Staats zu Grund gerichtet werde 121B; auf die Gesamtpersönlichkeit ging Lotte mit Alberten zu Fuße zurück . . . Albert fing von ihm [Werther] an zu reden, er tadelte ihn, indem er ihm Gerechtigkeit widerfahren ließ 122B bdv schelten
einen Verweis geben
vorwerfen
Tafel 'bei jmd zu T. sein' Nun war ich gestern bey ihm [dem Grafen von C..] zu T. [A zu Tische] 81B bdv bei jmd speisen
bei jmd zu Tische sein
Tag 1 iGz Nacht seit der Zeit können Sonne, Mond und Sterne geruhig ihre Wirthschaft treiben, ich weis weder daß T. noch daß Nacht ist 29 das weis ich, daß ... wenn ich dir hätte vorschwäzzen können ... ich dich vielleicht bis an T. [B an den Morgen] aufgehalten hätte 29A 2 umfassender, erweitert bis zum 24stündigen Zeitraum: als Einzeltag, den Zeitpunkt eines Geschehens angebend eben an dem Tage, da Abends die noble Gesellschaft... zusammenkommt 81 An eben dem Tage, es war der Sonntag vor Weihnachten, kam er Abends zu Lotten 129 132,3 Zettelchen ... das gewiß an dem nähmlichen Tage geschrieben worden 121B; in kindl Ausdruck Die Kleinen ... erzählten ihm: daß, wenn Morgen und wieder Morgen, und noch ein T. wäre, daß sie die Christgeschenke ... holten 133; in adv Gen bis er eins Tags ... ihr nachgegangen, ja vielmehr ihr nachgezogen worden sey 94B da verließ ich sie mit dem Versichern: sie selbigen Tags [B Tages] noch zu sehn 29; 'ehster Tage' iSv nächstens ich will ihn [den Amtmann] ehster Tage besuchen 10; auf einen beliebigen Tag bezogen 15»
da hab ich für den ganzen T. keinen Wunsch weiter 44 hätte er gewartet, bis sich seine Kräfte erhohlt ... hätten ... er lebte bis auf den heutigen T. 57 62,5 ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle Stunden seines Tags [ B Tages] bey ihr zu 13 Es vergeht kein T., daß ich nicht eine Stunde da sizze 6 das Gute ... das uns Gott für jeden T. bereitet 35; in temp Vbdg: 'jeden T.' einen Mann, den ich jeden T. mehr verehren muß 72; 'alle Tage' Alle Tage unterlieg ich der Versuchung 46 71,19; — in zusammenhängendem Zeitablauf eine Zeitspanne bezeichnend, meist mit best Zahlangabe verzieh nur noch vierzehn Tage, und erwarte noch einen Brief ... vierzehn Tage auf oder ab thun viel 128 Der Gesandte ... wird sich also einige Tage einhalten 71 Schon acht Tage hab ich keine Besinnungskraft 115 65,3 Auch bin ich auf acht Tage gestärkt 80 wie er in einigen Tagen verreisen würde 133 der Gärtner ist mir zugethan, nur seit den paar Tagen 5 Vor wenig [B wenigen] Tagen ... ließ sie [die Todkranke] ihren Mann kommen 41 39,30uö 3 mit inhaltl charakterisierendem, Attr, oft übergehend zur Bezeichnung von Zeit schlechthin Gott ... geb euch all die guten Tage, die er mir abzieht 80 31,24 daß der guten Tage so wenig sind, und der schlimmen so viel GeburtsHochzeit- Mit- NachmitBräutigamstage Sommertagswanderung bdv zu 1[2iM]: Morgen Zeit
Namens-
Neujahrs-
zu 2 ['jeden Tag', 'alle Tage']: täglich
Sonntagtäglich
Winterzu 3:
> GliS DjG II 84 Tagen von Sehna
Tagebuch Mein T., das ich seit einiger Zeit vernachlässiget, fiel mir heut wieder in die Hände, und ich bin erstaunt wie ich so wissentlich in das alles Schritt vor Schritt hinein gegangen bin 50B Tagelöhner manchmal wünschte ich ein Taglöhner [B T.] zu seyn, um nur des Morgens bey'm Erwachen eine Aussicht auf den künftigen Tag, einen Drang, eine Hofnung zu haben 62 Tagereise Jeder Fußtritt [des Pilgers] der seine Solen auf ungebahntem Wege durchschneidet, ist ein Lindrungstropfen der geängsteten Seele, und mit jeder ausgedauerten Tagreise [B T.] legt sich das Herz um viel Bedrängniß leichter nieder 110 Tageslicht die [N«/?-]Bäume [auf dem Pfarrhof] nehmen ihr [der Pfarrersfrau] das T. 99 täglich Wer sich das nur t. sagte, rief ich aus: 37 ich merke t. mehr ... wie thöricht man ist andre nach sich zu berechnen 75 bdv alle Tage
jeden Tag
tagtäglich intensivierte Form zu täglich daß die Leidenschaft zu seiner Hausfrau sich in ihm t. vermehrt ... habe 94B Taille für: Gestalt, Figur ein Mädchen von schöner mittlerer T. [B schöner Gestalt, mittlerer Größe] 20 A Tal [AB Th] im Landschaftserlebnis Hügel ... die mit der schönsten Mannigfaltigkeit der Natur sich kreuzen, und die lieblichsten Thäler bilden 4 Dort die Spizze des Bergs! Ach könntest du von da die weite Gegend überschauen! Die in einander gekettete Hügel und vertrauliche Thäler 30 jene Thäler in ihren mannichfaltigen Krümmungen von den lieblichsten Wäldern beschattet 59 Stundenlang konnte ich [als Knabe] ... mit inniger Seele mich in denen Wäldern, denen Thälern verliehren, die sich meinen Augen so freundlich dämmernd darstellten 87; auf ein best Tal bei Wahlheim bezogen wenn man ... zum Dorfe [Wahlheim] heraus geht, übersieht man mit Einem das ganze T. 12 Ich hatte ... gehört, der Fluß sey übergetreten und die Bäche all . . . das weite T. hinauf und hinab eine stürmende See im Sausen des Windes 113 Wenn ich ... vom Fels über den Fluß bis zu jenen Hügeln das fruchtbare T. überschaute, und alles um mich her keimen und quellen sah 59 wie ich hierher kam und vom Hügel in das schöne T. schaute, wie es mich rings umher anzog 30 Ich ... sah der Sonne nach, die ... über dem lieblichen Thale, über dem sanften Flusse untergieng 65 Wenn das liebe T. um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche ... meines Waldes ruht 5 Ich hatte ... gehört, der Fluß sey übergetreten ... und von Wahlheim herunter all mein liebes T. überschwemmt 1131 Wenn du [Lotte] hinauf steigst auf den Berg ... dann erinnere
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Dich meiner, wie ich so oft das T. herauf kam, und dann blikke nach dem Kirchhofe hinüber nach meinem Grabe 132 einem Felsen, der an dem Abhänge des Hügels in's T. sieht 146 Ich gehe an dem Wasser hin ... Alles war so öde, ein naßkalter Abendwind blies vom Berge, und die grauen Regenwolken zogen das T. hinein 108; — mit A nspielung auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter Ach ich wollte, ihr begrübt mich am Wege, oder im einsamen Thale, daß Priester und Levite vor dem bezeichnenden Steine sich segnend vorüberging, und der Samariter eine Thräne weinte 55; — in der oss Landschaft, ohne Attr Sieh, der Mond erscheint. Die Fluth glänzt im Thale [in the vale]2138 So röthlich fließt der Strohm des Bergs im Thale hin [through the stony vale]3140 still eine kleine Weile o Strohm, daß meine Stimme klinge durch's T. [around]1, daß mein Wandrer mich höre 138 Lied und Gesang ... Sind wie sanfter Nebel der steigend vom See auf's T. [on the silent vale]6 sprüht 142 vgl Wiesengrund E ' - " Liebesthal [1774-75]; vgl W 19,414 La zu 151,4 ' GvS DjG II 85 in dem Thal ' ebd 87 durch das steinige Thal 6 die Haide ebd 88 über das schweigende Thal
1
' ebd 85 über
Talent Begabung Da wo andre, mit'ihrem Bißgen Kraft und T., vor mir in behaglicher Selbstgefälligkeit herum schwadroniren, verzweifl' ich an meiner Kraft, an meinen Gaben. Guter Gott ... warum hieltest du nicht die Hälfte zurük und gabst mir Selbstvertrauen und Genügsamkeit 71; in vereinzelndem PI iSv Gaben Auch schäzt er [der Fürst] meinen Verstand und Talente mehr als dies Herz, das doch mein einziger Stolz ist 89 Ihr Geist, Ihre Wissenschaft, Ihre Talente, was bieten die Ihnen für mannigfaltige Ergözzungen dar! 130 bdv Gabe
Taler [AB Th] in Redensart ich hätte in dem Augenblikke den Jungen [auf dem Lottes Blick geruht] nicht vor [B um] tausend T. gegeben 44 Tante Ich habe meine T. gesprochen, und habe bey weiten das böse Weib nicht gefunden, das man bey uns aus ihr macht, sie ist eine muntere heftige Frau von dem besten Herzen 4; bezogen auf die adeligeTante des Fräulein von B.. Sie [Fräulein von B..] ... wohnt bey einer T. im Hause. Die Physiognomie der alten Schachtel [B der Alten] gefiel mir nicht 75 Meine T. kennen sie, fieng sie [Fräulein von B..] an ... Werther, ich habe gestern Nacht ausgestanden, und heute früh eine Predigt über meinen Umgang mit Ihnen 84; mit ironisierendem Attr in minder als einer halben Stunde hatte ich ... weg ... daß die liebe T. in ... dem Mangel ... vom anständigen Vermögen an bis auf den Geist, keine Stüzze hat, als die Reihe ihrer Vorfahren 75 Tanz a das Tanzen Das Gespräch fiel auf das Vergnügen am Tanze 23 b Einzeltanz Bey'm dritten englischen T. [A dritten Englischen], waren wir das zweyte Paar 25B 26 c als Tanzveranstaltung den Weg den ich zum erstenmal fuhr, Lotten zum Tanze zu holen 92 8 —»• Konterbdv zu a : das Tanzen
zu c: Ball
tanzen ein Mädgen ... das in dem engen Kreise häuslicher Beschäftigungen ... so herangewachsen war, das weiter keine ... Vergnügen kannte, als ... vielleicht alle hohe Feste einmal zu t. 56 Es hat schwer gehalten ... meinen blauen einfachen Frak, in dem ich mit Lotten zum erstenmal tanzte, abzulegen 96; subst Das Gespräch fiel auf das Vergnügen am Tanze. Wenn diese Leidenschaft ein Fehler ist, sagte Lotte, so gesteh ich ihnen gern, ich weis nichts [B weiß mir nichts] über's T. 23; prägnant T. muß man sie [Lotte] sehen ... sie ist so mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dabey, ihr ganzer Körper, eine Harmonie, so sorglos . . . als wenn das eigentlich alles wäre, als wenn sie sonst nichts
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Tänzer — tauglich
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dächte, nichts empfände 24; auf einen spez Tanz bezogen mit der liebenswürdigsten Freymüthigkeit von der Welt versicherte sie [Lotte] mich, daß sie herzlich gern deutsch [B Deutsch] [ = Walzer] tanzte [B tanze] 24 [vgl walzen 25,22]; Midi wenn ... die Millionen Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne muthig tanzten 59
Schreibtische die T. vollbracht 156 2 das Tun, die Handlungsweise sie [Lotte] war fest bey sich entschlossen alles zu thun ... ihm [A Ibert] durch die T. zu beweisen, wie ihre Gesinnungen der seinigen werth seyen 129B
—» durch-
1
bdv H a n d l u n g 1
zu 2 : Handlungswelse
vgl W 19,412 La zu Iii,9 vgl Kestner 97: Es scheint sitzend im Lehnstuhl...
geschehen zu seyn
bdv zu sübsi: T a n z
Tänzer Tanzherr Die zwey Herren ... die der Baase und Lottens T. waren, empfiengen uns am [Wagen-] Schlage 24 Lotte und ihr T. fiengen einen englischen [Tanz] an 24 25 bdv Chapeau
Herr
Tänzerin [AB inn] Unsere jungen Leute hatten einen Ball auf dem Lande angestellt... und es wurde ausgemacht, daß ich ... mit meiner T. ... nach dem Orte der Lustbarkeit hinausfahren ... sollte 19 25 bdv D a m e
Tapfere, der im Kampf Wenn ... die Zeiten der Vergangenheit in des Helden Seele lebendig werden, da noch der freundliche Stral [des Abendsterns] den Gefahren der Tapfern [B Tapferen] leuchtete 100 oss Colgar der T. [the valiant]1 lebt 142 Oss bdv H e l d 1
Täter [AB Th] es sey ein Bauer erschlagen worden! ... Der T. war noch unbekannt 119B Man erblickte ... einen Trupp bewaffneter Männer, und ein jeder rief, daß man den T. [den Mörder des Erschlagenen] herbeyführe 119B
GvS DjG II 89 t a p f e r e
tätig [AB th] in sinnerfülllem praktischem Wirken, nur attrib War der Umgang dieser herrlichen Seele [Lottes Mutter] nicht mehr als alles! die schöne, sanfte, muntere und immer thätige Frau 68 wie [seit dem Tode der Mutter] kein Augenblik ihrer [Lottes] Zeit ohne thätige Liebe, ohne Arbeit verstrichen 51; idVbdg 'tätige Kräfte': auf Wirksamkeit gerichtet die Einschränkung ... in welche die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind 10 all meine thätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit verstimmt, ich kann nicht müssig seyn und wieder kann ich nichts thun 61; 'tätige Kraft' iSv Tatkraft, Energie überließ er sich ganz ... einer endlosen Leidenschaft, worüber ... alles, was thätige K r a f t an ihm war, verlöschen mußte 124A —* un- wohlbdv a k t i v
tappen 't. nach': suchend tasten vergebens such ich sie [Lotte] Nachts in meinem Bette, wenn mich ein ... Traum getäuscht hat, als säß ich neben ihr auf der Wiese ... Ach wenn ich denn noch halb im Taumel des Schlafs nach ihr tappe, und drüber mich ermuntere — Ein Strom von Thränen bricht aus meinem ... Herzen 61 T a s c h e In diesen Kleidern, Lotte, will ich begraben seyn ... Man soll meine Taschen nicht aussuchen. Diese blaßrothe Schleife, die du am Busen hattest ... soll mit mir begraben werden. An meinem Geburtstage schenktest du mir sie 155 T a s s e die Zitronen, die ich ... ihr [Lotte] ... zur Erfrischung brachte, thaten fürtrefliche Würkung, nur daß mir mit jedem Schnittgen das ihre Nachbarinn aus der T. nahm, ein Stich durch's Herz gieng 25A Tat [A B Th] 1 Einzelhandlung auch im gemeinen Leben ists unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarteten T. nachrufen zu hören: Der Mensch ist trunken, der ist närrisch 54; als Gewalttat: Mord, auch id Vbdg 'eine T. begehen' es sey ein Bauer erschlagen worden ... Werther ... zweifelte nicht einen Augenblick, daß jener Mensch [der Bauerbursch] die T. begangen 119B [der Amtmann] der ... hinüber wollte [nach Wahlheim], um an Ort und Stelle die T. zu untersuchen 119B; auf den Selbstmord bezogen Werther hatte ... nie ein Geheimniß daraus gemacht, daß er sich, diese Welt zu verlassen, sehnte. Albert ... wie er einen entschiedenen Widerwillen gegen die T. empfand, hatte ... zu erkennen gegeben, daß er an dem Ernst eines solchen Vorsatzes sehr zu zweifeln Ursach finde 150B hatte sich der Entschluß, diese Welt zu verlassen ... näher bestimmt ... Doch sollte es keine übereilte, keine rasche T. seyn, er wollte mit ... der möglichsten ruhigen Entschlossenheit diesen Schritt thun 123 das stürmende Abarbeiten seiner Kräfte, ohne Zwek und Aussicht, drängten ihn endlich zu der schröklichen T. JH so ruckte er ... immer einem traurigen Ende näher] 124A genaue Nachrichten aus dem Munde derer ... die von seiner Geschichte wohl unterrichtet seyn konnten. Die T. selbst mit ihren Umständen [nur in h, dort gestr]1 [B konnten; sie] ist einfach zu 116,9B Aus dem Blut auf der Lehne des Sessels konnte man schliessen, er habe sizzend vor dem
wirksam
Tätigkeit [AB Th] das Tätigsein unsere Natur hängt sehr dahin [zur Trägheit], und doch, wenn wir nur einmal die Kraft haben uns zu ermannen, geht uns die Arbeit frisch von der Hand, und wir finden in der T. ein wahres Vergnügen 35 wie sie [Lotte] vollkommen ist ... So viel Einfalt bey so viel Verstand ... und die Ruhe der Seele bey dem wahren Leben und der T. 18 ich habe ... niemand gekannt, dem es so geglükt wäre [wie dem Grafen von C..], seinen Geist zu erweitern ... und doch die T. für's gemeine Leben zu behalten 74 Unbdv Aktivität
Wirksamkeit
taub der Hofrath R mit seiner tauben Frau 82 wie sie ihre Stimme erhub um seinen [des alten Pfarrers] halb tauben Ohren vernehmlich zu werden 33 —> b e t ä u b e n
[ - t a u c h e n ] s untertauchen tauen [B th] Wenn's nun recht regnet und stöbert und fröstelt und thaut 79B; subst Weil es ein gelinder Abend war und das Wetter anfing sich zum T. zu neigen 122B taufen 't. lassen' Nun fiel mir ein, daß der Mann vor acht Tagen hatte t. lassen 39; vgl Taufhandlung Taufhandlung als kirchl-sakramentale Zeremonie Wie ich so ... zusah, mit welcher Emsigkeit das Kleine mit seinen nassen Händgen die Bakken rieb, mit welchem Glauben, daß durch die Wunderquelle alle Verunreinigung [durch den Kuß Werthers] abgespült und die Schmach abgethan würde, einen häslichen Bart zu kriegen ... Ich sage dir, Wilhelm, ich habe mit mehr Respekt nie einer T. beygewohnt 39 tauglich Da ... liegt ihre Uebersezzung einiger Gesänge Ossians, ich habe sie noch nicht gelesen, denn ich hoffte immer, sie von Ihnen zu hören, aber zeither sind Sie zu nichts mehr t. [B seither hat sichs nicht finden, nicht machen wollen] 136A bdv brauchbar
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Taumel — teilnehmen
Taumel 'T. des Schlafes' vergebens such ich sie [Lotte] Nachts in meinem Bette, wenn mich ein ... Traum getäuscht hat, als saß ich neben ihr auf der Wiese ... Ach wenn ich denn noch halb im T. des Schlafs nach ihr tappe, und drüber mich ermuntere — Ein Strom von Thränen bricht aus meinem gepreßten Herzen 61; 'T. des Todes', im durchgeführten Bilde Ich schaudere nicht den kalten schröklichen Kelch zu fassen, aus dem ich den T. des Todes trinken soll 155
tausendmal messend kamen wir ... an den Brunnen, der mir so werth ist, und nun t. werther ward, als Lotte sich auf's Mäuergen sezte 38 63,5; zählend Sie [die Pistolen] sind durch deine Hände gegangen ... ich küsse sie t., du hast sie berührt 152 63,7 156; gesteigert durch 'so' Ich sah das Gebürge vor mir liegen, das so t. der Gegenstand meiner Wünsche gewesen 87; stark verblaßt Ihro Excellenz ... ich bitte t. um Verzeihung 82 bdv hundertmal
taumeln bildl Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die im All der Natur verborgen liegt, die nichts gebildet hat, das nicht seinen Nachbar, nicht sich selbst zerstörte. Und so taumele [B taumle] ich beängstet 61 —> herum-
hin-
[ - t e l g ] s Sauerteig
täuschen vergebens such ich sie [Lotte] Nachts in meinem Bette, wenn mich ein glüklicher unschuldiger Traum getäuscht hat, als saß ich neben ihr auf der Wiese, und hielte ihre Hand und dekte sie mit tausend Küssen 61; mit abstr Obj, 'etw mit etw t.': die volle Auswirkung hindern die Frauenzimmer äusserten ihre Besorgniß wegen eines Gewitters, das sich ... am Horizonte zusammen zu ziehen schien. Ich täuschte ihre Furcht mit anmaßlicher Wetterkunde 20; — Part Präs, absol Ich weis nicht, ob so täuschende Geister um diese Gegend schweben, oder ob die warme himmlische Phantasie in meinem Herzen ist, die mir alles rings umher so paradisisch macht 6; 'getäuscht werden in etw' iSv enttäuscht Es geht mir nicht allein so. Alle Menschen werden in ihren Hofnungen getäuscht, in ihren Erwartungen betrogen 91 bdv betrügen
weismachen
tausend a best Zahl Wir spielen Zählens . . . und so zählt ihr ... jeder die Zahl die an ihn kommt ... und so bis t. 27; subst Gelächter ... machte dem [Zähl-]Spiele ein Ende, ehe noch das T. ausgezählt war 28 b unbest große Anzahl, attrib t. Anschläge, t. Aussichten wütheten durch meine Seele, und zulezt stand er da . . . der lezte einzige Gedanke 132 Wenn ... im hohen Grase ... t. mannigfaltige Gräsgen mir merkwürdig werdend Mein Herz sagte ihr t. Adieu! 40 ich hätte in dem Augenblikke den Jungen [auf dem Lottes Blick geruht] nicht vor [B um] t. Thaler gegeben 44 komme so bald du kannst, ich erwarte dich mit t. Freuden 96B indem ich ... ihre Hände nahm und mit t. Thränen nezte 68 65 warum dürft ich nicht an ihrem Halse mit t. Küssen antworten 107 61,22, durch Wiederholung gesteigert T., t. Küsse hab ich drauf gedrükt [auf Lottes Schattenbild], t. Grüße ihm zugewinkt, wenn ich ausgieng, oder nach Hause kam 155 Der harmloseste Spaziergang kostet t. t. [B kostet t.] armen Würmgen das Leben 61; — in substantivischem Gebrauch flekt kann ... muß sie [die Religion] denn das [Stab u Erquickung] einem jeden seyn? . . . Du . . . siehst . . . Tausende, denen sie's nicht war, Tausende denen sie's nicht seyn wird 105 O du warst schön an dem Hügel unter Tausenden [among thousands] 138Oss; ibesWdg Noch eins [Schilderung eines Erlebnisses] für t. 88 bdv zu b : hundert
zu substantivisch
vgl Million
tausenderlei [B ey] ihr . . . Blut war in einer fieberhaften Empörung, t. Empfindungen zerrütteten das schöne Herz 149B bdv tausendfach
tausendfach über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all, und alles, alles bevölkert mit tausendfachen Gestalten 60 bdv hundertfältig
tausenderlei
Tausendgüldenkraut 1 das Tausend Güldenkraut [B T.] hat ein schön Blümgen 108 1
botanisch:
gentiana
Tauwetter [Th] Es war plötzlich T. eingefallen, ich hatte gehört, der Fluß sey übergetreten, alle Bäche geschwollen und . . . mein liebes Thal überschwemmt 125B
centaurum
Teil [AB Th] a die Kammer . . . hatte noch alte Prätensionen an den T. des Pfarrhofes wo die Bäume standen 99B Die meisten [Menschen] verarbeiten den grösten T. der Zeit, um zu leben, und das Bisgen, das ihnen von Freyheit übrig bleibt, ängstigt sie 8 b als Einteilung bei Schriftwerken er ... versicherte mich, er habe Sulzers Theorie den ersten T. ganz durchgelesen 9 Die Leiden des jungen Werthers. Erster T. [B Erstes Buch] Titelblatt der Ausgabe von 1774; ebs Die Leiden des jungen Werthers. Zweyter T. [B Zweytes Buch] c idVbdgn 'T. haben', 'T. nehmen' s teilhaben teilnehmen —> An-
Gegen-
Ur-
Vor-
Vorur-
beurteilen
zuteilwerden
Erbschaftsanteil
bdv zu b : Buch
teilen [AB th] 1 etw mit jmd a der Schulz und der Pfarrer . . . dachtens mit einander zu t. [den Erlös aus den geschlagenen Bäumen] 99 die Kinder sind ganz an mich gewöhnt. Sie . . . t. das Butterbrod und die saure Milch mit mir des Abends 15 b etw mit jmd gemeinsam haben E r [A Ibert] liebte Lotten über alles ... War es ihm daher zu verdenken, wenn er . . . mit niemand diesen köstlichen Besitz auch auf die unschuldigste Weise zu t., Lust hatte? 117B Alles, was sie [Lotte] interessantes fühlte und dachte, war sie gewohnt mit ihm zu t. 135B 2 'geteilt', bezogen auf Urteile: nicht übereinstimmend es kommen alle Erzählungen [über Werthers letzte Lebenstage] ... miteinander überein; nur über die Sinnesarten der handlenden Personen sind die Meinungen verschieden und die Urtheile getheilt 116B ein-
mit-
zu-
teilhaben [AB th] 't. an': übereinstimmen mit da ich sie [Lotte] mit solcher Wahrheit . . . vom Landpriester von Wakefield . . . reden hörte, kam ich eben ausser mich ... Wer Theil an Lottens Beyfall hatte [iJ hat], wird es gewiß an seinem Herzen fühlen 23 teilhaftig [AB th] 't. werden' mit Gen Alberts Freunde ... behaupten, daß Werther einen reinen, ruhigen Mann [Albert] der nun eines langgewünschten Glückes [Besitz Lottes] t. geworden und sein Betragen sich dieses Glück . . . zu erhalten, nicht habe beurtheilen können 117B Daß ich des Glüks hätte t. werden können! Für dich zu sterben, Lotte ... aber ach das ward nur wenig Edlen gegeben, ihr Blut für die Ihrigen zu vergiessen 155 teilnehmen [AB th] a sich beteiligen Ich bemerkte, daß der . . . Alte sein Gehör anstrengte um an unserm Diskurs Theil zu nehmen 36 b Anteil nehmen, mitempfinden wie wohl mir's war, mich so Sonntags in ein Eckgen zu sezzen, und mit ganzem Herzen an dem Glükke und Unstern einer Miß Jenny Theil zu nehmen 22 könnt' ich dir den Menschen vorstellen [den Bauerburschen], wie er vor mir stand . . . damit du fühltest wie ich an seinem Schicksale Theil nehme, Theil nehmen muß 94Bf; subst Ihre [Lottes] Gegenwart, ihr Schiksal, ihr T. [ 5 ihre Theilnehmung] an dem meinigen, preßt noch die lezten Thränen aus meinem versengten Ge-
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hirn 123 A; E r [der Graf C..j nanm Theil an mir, als ich einen Geschäftsauftrag an ihn ausrichtete, und er . . . merkte, daß wir uns verstunden 72 Ich habe heut eine Scene [Begegnung mit dem Bauerburschen] gehabt, die, rein abgeschrieben die schönste Idylle . . . gäbe; doch . . . muß es denn immer geboßelt seyn, wenn wir Theil an einer Naturerscheinung nehmen sollen? 16B; Part Präs Ja, ja, sagte er [Werther] zu sich selbst, mit heimlichem Zähnknirschen: das ist der [der Ehe nachgerühmte] vertraute, freundliche, zärtliche an allem theilnehmende Umgang . . . ! Sattigkeit ists und Gleichgültigkeit! 118B Sie [Lotte'] reichte ihm [dem Kanarienvogel] einige Brosamen mit ihren Lippen, aus denen die Freuden unschuldig theilnehmender Liebe in aller Wonne lächelten 97B bdv zu b : Anteil nehmen
mitempfinden
zu subst: Anteil
Teilnehmung
Teilnehmung [AB Th] Mitgefühl, Anteilnahme unüberwindlich bemächtigte sich die T. seiner und es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen [den Bauerburschen, den Mörder seines Nebenbuhlers] zu retten 120B es ist ... ein Bauerbursch, der mich zu dieser lebhaften T. hingerissen hat 16B Das alles . . . von ihr [von Fräulein von B..] zu hören, mit der Stimme der wahrsten T. 85 Ich lese in ihren ... Augen wahre T. an mir, und meinem Schicksaale 42 Ihre [Lottes] Gegenwart, ihr Schicksal, ihreT. [A ihr Theilnehmen] an dem meinigen, preßt noch die letzten Thränen aus meinem versengten Gehirne 127B Ihr steht so gelassen, so ohne T. da, ihr sittlichen Menschen 53 bdv Anteil
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Teilnehmung — tief
Mitleiden
das Teilnehmen
teils [AB th] in Korrelation 'teils — teils' wir nennen das eine Krankheit zum Todte, wodurch die Natur so angegriffen wird, daß t. ihre Kräfte verzehrt, t. so ausser Würkung gesezt werden, daß sie sich nicht wieder aufzuhelfen ... fähig ist 55 27 Tennentor [AB thor] ich fügte [der Zeichnung] den nächsten Zaun, ein T. [B Scheunenthor] und einige gebrochne Wagenräder bey, wie es all hintereinander stund 13A bdv Scheunentor
Terminologie der Fürst fühlt in der Kunst, und würde noch stärker fühlen, wenn er nicht durch das garstige, wissenschaftliche Wesen, und durch die gewöhnliche T. eingeschränkt wäre 90; vgl die Vbdg gestempeltes Kunstwort T e r r a s s e [A era] Ich stand auf der T. unter den hohen Castanienbäumen, und sah der Sonne nach, die mir nun zum letztenmal über dem lieblichen Thale, über dem sanften Flusse untergieng 65 66,17u28 69 Terzerol PI Terzerolen außer A 51,31 Terzerols Ich hielte mich . . . auf dem Lande bey einem. Freunde auf, hatte ein paar Terzerolen ohngeladen und schlief ruhig. Einmal ... da ich so müßig sizze, weis ich nicht wie mir einfällt: wir könnten überfallen werden, wir könnten die Terzerols [B Terzerolen] nöthig haben ... Ich gab sie dem Bedienten, sie zu puzzen 51 bdv Gewehr
Pistole
teuer [AB th] von Pers: in hohem Grade lieb u wert Ihre [Lottes] Gedanken fielen auf Werthern . . . Ein geheimer Zug hatte ihr ihn vom Anfange ihrer Bekanntschaft t. gemacht [B war ihr Werther so t. geworden], und nun, nach so viel Zeit ... mußte sein Eindruk unauslöschlich in ihrem Herzen seyn 135 Zieht ihn [Albert] nicht jedes elende Geschäft mehr an als die theure, köstliche Frau [Lotte] 118B; subst Superl, als Anrede [Werther an Wilhelm] Leb wohl, mein Theuerster. Allen Segen des Himmels über Dich 128 [Lotte an ihre verstorbene Mutter] Verzeih mir's, Theuerste, wenn ich ihnen [Lottes Geschwistern] nicht bin, was du ihnen warst 67 —> beteuern bdv lieb wert
Teufel 1 als Ausruf heftigen Zornes u Ärgers Ich hab einen Verdruß gehabt, der mich von hier wegtreiben wird, ich knirsche mit den Zähnen! Teufel! E r ist nicht zu ersezzen 81; ifestWdg Ich arbeite gern leicht weg . . . da ist er [der Gesandte] im Stande, mir einen Aufsaz zurükzugeben und zu sagen: er ist gut, aber sehen sie ihn durch, man findt immer ein besser Wort ... Da möcht ich des Teufels werden 73; in Verwünschungsformel ich . . . bemerkte . . . daß sie [Fräulein von B..] mit weniger Offenheit als sonst, mit einiger Verlegenheit mit mir redte [in der Adelsgesellschaft]. Das fiel mir auf. Ist sie auch wie all das Volk, dacht ich, hohl sie der T . ! 82A 83; anklingend an die theologische Bed des Teufels als Gegenspieler Gottes Man möchte sich dem T. ergeben [B möchte rasend werden], Wilhelm, über all die Hunde, die Gott auf Erden duldet, ohne Sinn und Gefühl an dem wenigen, was drauf noch was werth ist 98A 2 für: Laster Ob er [Albert] sie [Lotte] nicht manchmal . . . mit . . . Eifersüchteley peinigt, das laß ich dahin gestellt seyn, wenigstens an seinem Plazze würde ich nicht ganz sicher vor dem [B diesem] T. bleiben 47 T e x t idWdg 'tief in den T. kommen': ein Thema gründl erörtern was ist Vorsicht! die Gefahr läßt sich nicht auslernen [sagte Albert] . . . Und bey diesem Anlasse kam er sehr tief in T., und ich hörte endlich gar nicht weiter auf ihn 52 [Werther zu Lotte] Sie sind immer vor meiner Seelen. Heut saß ich an dem Flekke, wo Sie neulich aus der Kutsche stiegen — Sie redte was anders, um mich nicht tiefer in den T. kommen zu lassen 104 Theorie er . . . kramte viel Wissens aus . . . und versicherte mich, er habe Sulzers T. 1 den ersten Theil ganz durchgelesen 9 1
„Allgemeine
Theorie
der schönen Künste"
von Johann
Georg Sulzer, erschienen
1771
tief a in räuml Vorstellung, von seelisch-geistigen Vorgängen: innen, nach innen Wider ihren Willen fühlte sie t. in ihrer Brust das Feuer von Werthers Umarmungen 149 A Heut ist mir ihr Blik t. durch's Herz gedrungen 107; zu b übergehend Unmuth und Unlust hatten in Werthers Seele immer tiefer Wurzel geschlagen, sich fester unter einander verschlungen und sein ganzes Wesen nach und nach eingenommen 116B Der vergebliche Versuch, den Werther zur Rettung des Unglücklichen [des Bauerburschen] gemacht hatte, war das letzte Auflodern der Flamme eines verlöschenden Lichtes ; er versank nur desto tiefer in Schmerz und Unthätigkeit 123 B Ihr [Lottes] gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen Luft und gieng in eine stille Melancholie über, in der sie sich je länger je tiefer verlohr 135A; ifestWdg er [Werther] fand ihn [den Bauerburschen] als Verbrecher selbst so schuldlos, er setzte sich so t. in seine Lage, daß er . . . glaubte auch andere davon zu überzeugen 120B Sie sind immer vor meiner Seelen [sagte Werther zu Lotte] . . . Sie redte was anders, um mich nicht tiefer in den Text kommen zu lassen 104 bey diesem Anlasse kam er sehr t. in Text 52; — aus dem Inneren aufsteigend Ich suche, antwortete er mit einem tiefen Seufzer, Blumen — und finde keine 108 b den Grad der Intensität bezeichnend die schöne Würkung des Mondenlichts, das . . . die . . . Terasse vor uns erleuchtete, ein herrlicher Anblik, der um so viel frappanter war, weil uns rings eine tiefe Dämmerung einschloß 66; insZeitl gewendet in der tiefen Nacht, wenn der hohe Vollmond über mir steht 64 der Reiz, der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist hin, der mich des Morgens aus dem. Schlafe weckte, ist weg 77B; von menschl Zuständen, Regungen T. [Deep] ist der Schlaf der Todten . . . nie erwacht er [der gefallene Morar] auf deinen Ruf 1410ss Wenn ich so den tiefen Kummer auf seiner Stirne lese 100 oss so konnte es nicht fehlen, daß Lotte . . . in eine Art von Schwermuth verfiel, in der ... Werther einen tiefen Verdruß über das veränderte Betragen ihres Mannes zu entdekken glaubte 117 A Über allen diesen Betrachtungen fühlte sie erst t. . . . daß ihr herzliches heimliches Verlangen sey, ihn [Werther] für sich zu behalten 135 B; auf Geistiges bezogen, ironisch die Knaben
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Tiefe — Tod
[werfen] mit Steinen darnach [nach den Nüssen auf den Nußbäumen], und ... das stört sie [die Pfarrersfrau] in ihren tiefen Ueberlegungen, wenn sie Kennikot, Semler und Michaelis, gegen einander abwiegt 99 vertiefen
Tiefe nur plur mit Gen a in bildhafter Vorstellung Und ich sah sie [die unergründlichen Kräfte der schaffenden Natur] würken und schaffen in einander in den Tiefen der Erde 60 b auf das Innere des Menschen bezogen in dem schröklichen Augenblikke, da mein ganzes Wesen zwischen Seyn und Nichtseyn zittert ... Ist es da nicht die Stimme der ... Creatur, in den innern Tiefen ihrer vergebens aufarbeitenden Kräfte zu knirschen: Mein Gott! Mein Gott! warum hast du mich verlassen? 106 tiefsinnig in tiefes, trübes Sinnen verloren Er gieng t. im Garten auf und ab, und schien ... alle Schwermuth der Erinnerung auf sich häufen zu wollen 133; 't. werden': in Trübsinn verfallen ein so guter stiller Mensch ... auf einmal wird er t., fällt in ein hitzig Fieber, daraus in Raserey 109 Tier [A Th] abschätzig sie ist's [die die Nußbäume abhauen ließ], die Frau des neuen Pfarrers ... ein hageres, kränkliches T. [B Geschöpf], das sehr Ursache hat an der Welt keinen Antheil zu nehmen, denn niemand nimmt Antheil an ihr. Eine Frazze [B Närrinn], die sich abgiebt gelehrt zu seyn 98A Tierchen [AB Th A gen] er [der Kanarienvogel] pickt so artig. E r küßt mich auch ... Als sie [Lotte] dem T. den Mund hinhielt, druckte es sich so lieblich in die süßen Lippen als wenn es die Seligkeit hätte fühlen können die es genoß 97B; im Bilde Lv.n schönen Lauf, den ihr Sohn grad zum Geheimderath und Gesandten ansezte, so auf einmal Halte zu sehen, und rükwärts mit dem T. in Stall 85 [-tilgen] s austilgen Tintenfaß [AB D] wenn ich mich umsehe, und seh das Zimmer an ... diese Meubels, denen ich nun so befreundet bin, so gar diesem Dintenfaß [B Dintenfasse] 102 Tisch a Ach wie mir das durch alle Adern läuft, wenn ... unsere Füsse sich unter dem Tische begegnen 42; Speisetisch da wir ... in den Pfarrhof zurükkehrten, und an einem Tische gebroktes Brod in Milch assen 35 Wann ich ... manchmal mit ihnen die Freuden genieße ... an einem artig besetzten T., mit aller Offen- und Treuherzigkeit sich herum zu spassen 8; 'den T. decken' das Mädgen, das den T. dekken wollte 145 131 152,19; ibesWdg, zu b übergehend Wie wohl ist mir's, daß mein Herz die simple harmlose Wonne des Menschen fühlen kann, der ein Krauthaupt auf seinen T. bringt, das er selbst gezogen 31 b ifestWdgn [fleht außer 152,27A] bezogen auf Mahlzeit, Essen: 'bei jmd zu T. sein' Nun war ich bey ihm [dem Grafen von C..] zu Tische [B zu Tafel] gestern 81A; 'zu T. kommen, gehen' Des Abends komm ich zurük zu Tische. Es waren noch wenige in der Gaststube 83 Alle die zu Tische kamen ... dacht ich die sehen dich ... an 83 Er ... hies den Knaben zu T. [B Tische] gehn 152; 'bei Tische' eine gute Freundinn, die ... kam ... machte die Unterhaltung bey Tische erträglich 152; in bezug auf Sitz- u Rangordnung der Tischgesellschaft, im Bilde Menschen ... deren Dichten und Trachten ... dahin geht, wie sie um einen Stuhl weiter hinauf bey Tische sich einschieben wollen 76; 'nach T.' Er ließ sich das Essen auf die Stube bringen, und nach Tische ritt er hinaus zum Amtmanne 133 81,19 153 Schreibbdv zu b : Tafel
Tischchen [A 68 102 gen] rings um mich Lottens Kleider, hier ihre Ohrringe auf dem T. 102A die Abende, da wir zusammen saßen- an dem kleinen runden T. 68 Linden, die
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mit ihren ausgebreiteten Aesten den ... Plaz ... bedecken ... dahin laß ich mein T. aus dem Wirthshause bringen und meinen Stuhl, und trinke meinen Caffee da 12 tischen s tuschen Tischtuch Es waren noch wenige in der Gaststube, die würfelten auf einer Ekke, hatten das T. zurük geschlagen 83 Titel Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen, oder ... ihren Leidenschaften prächtige T. geben, und sie dem Menschengeschlechte als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben 11 bdv N a m e
toben Part Präs Unglüklicher! Bist du nicht ein Thor? ... Was soll all diese tobende endlose Leidenschaft? Ich habe kein Gebet mehr, als an sie [Lotte] 63; subst Manchmal ergreift mich's, es ist nicht Angst, nicht Begier! es ist ein inneres unbekanntes T., das meine Brust zu zerreissen droht, das mir die Gurgel zupreßt 113 - y ausbdv w ü t e n
Tochter Ich ... erfuhr, daß sie [die junge Frau] des Schulmeisters T. sey 15 Da kommen denn die Mädgen aus der Stadt [zum Brunnen] und holen Wasser, das harmloseste Geschäft und das nöthigste, das ehmals die Töchter der Könige selbst verrichteten 6 Lotte fragte [den Pfarrer] nach seiner T., es hieß, sie sey ... auf der Wiese 34 Besonders macht man viel Wesens von seiner [des Amtmanns] ältsten T. 10 der Alte fuhr in seiner Erzählung fort, wie sein Vorfahr [im Amte] ihn lieb gewonnen und die T. dazu 34 Da tritt herein die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn Gemahl und wohl ausgebrüteten Gänslein T. 81; in Anrede Du versprichst viel, meine T., sagte sie [Lottes Mutter] 68; in Oss [daughter] Carmor, du verlohrst keinen Sohn ... keine blühende T.! ... Die Zweige deines Hauses blühen ... aber Armin ist der lezte seines Stamms 142 Allein auf dem seebespülten Felsen hört ich die Klage meiner T. 143; iVbdg mit dem Vatersnamen Minona, Tormans sanfte erröthende T. 139 141; auch in Anrede Schönste der Mädgen, sagt er, liebliche T. von Armin 143 Daura, meine T., du warst schön 142 —• Amtschreibers-
Tod [A 55 141 Oss odt] 1 das Sterben Wenn ... sie [Lottes verstorbene Mutter] herein schauen könnte ... wie ich mein Wort halte, das ich ihr in der Stunde des Todes gab 67; 'Krankheit zum Tode' mit bibl Anklang1 wir nennen das eine Krankheit zum Todte [B Tode], wodurch die Natur so angegriffen wird, daß ... sie sich nicht wieder aufzuhelfen ... fähig ist 55 Zu hören [im Geiste] ... die Wehklagen des zu Tode gejammerten [B sich jammernden] Mädgens, um die vier moosbedekten ... Steine ... ihres Geliebten lOOoss; in Oss [death] vom Tod im Gefecht [Klagegesang um Morar] Ihn [Armin] erinnert's an den T. seines Sohns, der fiel in den Tagen seiner Jugend 141 Wenns Nacht wird auf dem Hügel, und der Wind kommt über die Haide, soll mein [Colmas] Geist im Winde stehn und trauren den T. meiner Freunde 139; in bildhafter Vorstellung Ein gutes junges Geschöpf ... ihr Geliebter verläßt sie ... und blind, in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter [ins Wasser], um in einem rings umfangenden Tode all ihre Quaalen zu erstikken 57; im durchgeführten Bilde Ich schaudere nicht den kalten schröklichen Kelch zu fassen, aus dem ich den Taumel des Todes trinken soll 155 Sie [die Pistolen] sind durch deine Hände gegangen ... du Lotte reichst mir das Werkzeug, du, von deren Händen ich den T. zu empfangen wünschte, und ach nun empfange 152; als Opfertod Daß ich des Glüks hätte theilhaftig werden können! Für dich zu sterben, Lotte ... aber ach das ward nur wenig Edlen gegeben, ihr Blut für die Ihrigen zu vergiessen, und durch ihren T. ein neues hundertfältiges Leben ihren
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Todbett — Törin
Freunden anzufachen 155 O daß ihr [Lotte u Albert] glüklich wäret durch meinen T . ! 153 [vgl opfern, sich]; idVbdg 'nach dem Tode' er [der Amtmann] wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe, anderthalb Stunden von hier, wohin er, nach dem Tode seiner Frau, zu ziehen die Erlaubniß erhielt, da ihm der Aufenthalt hier in . . . dem Amthause zu weh that 10 86 [Albert] der weggereist ist, seine Sachen in Ordnung zu bringen nach seines Vaters T. [B weil sein Vater gestorben ist 20A 41 131; als Gegenstand gedankt Auseinandersetzung Sterben! Was heist das? Sieh wir träumen, wenn wir vom Tode reden. Ich hab manchen sterben sehen, aber so eingeschränkt ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseyns Anfang und Ende keinen Sinn hat 146; christl Vorstellungen aufnehmend [Lotte zu Werther] Niemals geh ich im Mondenlichte spazieren, niemals daß mir nicht der Gedanke an meine Verstorbenen begegnete, daß nicht das Gefühl von T., von Zukunft über mich käme. Wir werden seyn . . . aber . . . sollen wir uns wieder finden? und wieder erkennen? Was ahnden sie, was sagen sie? 66 2 idVbdg 'Pforte des Todes' in Anklang an die mythologische Vorstellung eines Totenreiches, im Bilde So kalt, so starr an der ehernen Pforte des Todes anzuklopfen 155 3 ibesWdg als ledigl verstärkender Ausdruck Wenn man mich . . . fragt, wie sie [Lotte] mir gefällt - Gefällt! das Wort haß ich in [B auf den] T. 40 —*• Hungere n Ende vgl Nichtsein vgl Job 11,4 „Da Jesus das [von der Krankheit des Lazarus] hörte, sprach er: Die heit ist nicht tum Tode, sondern zur Ehre Gottes" 1
Krank-
Todbett Wenn er . . . von ihrer rechtschaffenen Mutter erzählt, wie die auf ihrem Todbette Lotten ihr Hauß und ihre Kinder übergeben 50 Todesschweiß [A eis] wenn die lezte bangste Krankheit dann über das Geschöpf herfällt . . . das Aug gefühllos gen Himmel sieht, und der T. auf ihrer Stirne abwechselt 37
Tor, das [AB Th] Hoftor Ich war ausgestiegen. Und eine Magd, die an's T. kam, bat uns, einen Augenblik zu verziehen 20 Wenn ich Nachts von dir ging, wie ich aus deinem Thore trat, stand er [Sternbild des Himmelswagens] gegen über 154 29; Stadttor Zu eben dem Thore will ich hineingehn [in die Vaterstadt], aus dem meine Mutter mit mir herausfuhr, als sie . . . den . . . Ort verließ 86 Ich kam der Stadt näher ... trat zum Thore [B T.] hinein 87 E r . . . ging wieder aus, vor's T. . . . schweifte weiter in der Gegend umher 1531; in A ohne Präp Wenn ich so dem Thore [B zum T.] hinaus gehe, den Weg den ich . . . fuhr, Lotten zum Tanze zu holen 92 —> Ho£-
Scheunen-
bdv Hoftor 1
Pforte
Stadt-
Tennen-
Stadttor
vgl Kestner 94: vor das
Silberthor
Tor, der [AB Th] ein Kerl, der um anderer willen, ohne daß es seine eigene Leidenschaft ist, sich um Geld, oder Ehre, oder sonst was, abarbeitet, ist immer ein T. 45 Das ist eben, als wenn einer sagte: der T . ! stirbt am Fieber! hätte er gewartet, bis sich seine Kräfte erhohlt ... hätten, alles wäre gut gegangen, und er lebte bis auf den heutigen Tag 57 Die Thoren, die nicht sehen, daß es eigentlich auf den Plaz gar nicht ankommt, und daß der, der den ersten hat, so selten die erste Rolle spielt 76; Selbsturteil Werthers Ach daß die Freundin meiner Jugend dahin ist . . . Ich würde zu mir sagen: du bist ein T . ! du suchst, was hienieden nicht zu finden ist. Aber ... ich habe das Herz gefühlt, die große Seele 9 während unsrer Spaziergänge glaubt ich in Lottens schwarzen Augen — Ich bin ein T., verzeih mir's 40 Ich könnte das beste glüklichste Leben führen, wenn ich nicht ein T. wäre . . . Ach so gewiß ist's, daß unser Herz allein sein Glük macht 50 Unglüklicher! Bist du nicht ein T. ? Betrügst du dich nicht selbst? Was soll all diese tobende endlose Leidenschaft [zu Lotte] 63; im generellen Urteil über den Menschen Armer T., der du alles [die Wunder der Schöpfung] so gering achtest, weil du so klein bist 60 bdv der törichte Mensch
Todfeind [A odt] von allen Inversionen die mir manchmal entfahren, ist er ein T. 73 toll 't. werden' die herrlichen Nußbäume! . . . Abgehauen! Ich möchte t. [A rasend] werden, ich könnte den Hund ermorden der den ersten Hieb dran that 98B bdv rasend
Tollhaus Irrenanstalt So stille . . . ist er [der Irre] nun ein halb Jahr . . . Vorher war er ein ganz Jahr rasend, da hat er an Ketten im Tollhause gelegen 109 110 Ton [AB th] Tonerde meine vorstellende Kraft ist so schwach, alles schwimmt ... vor meiner Seele, daß ich keinen Umriß pakken kann [um eine Zeichnung anfertigen zu können]; aber ich bilde mir ein, wenn ich T. hätte oder Wachs, so wollt ich's wohl herausbilden, ich werde auch T. nehmen ... und kneten 45 Ton musikalisch Sie ... hauchte mit süsser leiser Stimme harmonische Laute zu ihrem [Klavier-]Spiele ... es war, als wenn sie [ihreLippen] sich lechzend öffneten, jene süsse Töne in sich zu schlürfen, die aus dem Instrumente hervorquollen 107; als Rück-, Widerhall Wie sie den Sarg hinunter ließen ... die erste Schaufel hinunter schollerte und die ... Lade einen dumpfen T. wiedergab, und dumpfer und immer dumpfer und endlich bedeckt war 147; von der menschl Stimme meine ganze Seele ruhte auf der Gestalt, dem Tone, dem Betragen 21 O Werther, sagte sie [Fräulein von B..] mit einem innigen Tone, konnten Sie meine Verwirrung so auslegen, da Sie mein Herz kennen 84 Werther! rief sie [Lotte] mit erstikter Stimme sich abwendend ... Werther! rief sie mit dem gefaßten Tone des edelsten Gefühls 145 bdv Ausdruck
Laut
Torheit [AB Th] meine Freude bey Lotten zu seyn, ist hin [infolge der Ankunft Alberts]! Soll ich das T. nennen oder Verblendung? 48 bdv Albernheit
töricht [AB th A 52,25 igt] daneben thörig in A 37,3 52,28 109,33 a iGz klug: unvernünftig Daß ihr Menschen, rief ich [Werther] aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müßt: Das ist thörig, das ist klug, das ist gut, das ist bös! ... Habt ihr deßwegen die innern Verhältnisse einer Handlung erforscht? . . . die Ursachen ...t 52,28 Ich kann mir nicht vorstellen [sagte Albert], wie ein Mensch so t. seyn kann, sich zu erschiessen; der blosse Gedanke erregt mir Widerwillen 52,25 wie sie [die Adelsgesellschaft] nur ... aufpassen, einander ein Schrittgen abzugewinnen ... ich [Werther] kann das Menschengeschlecht nicht begreifen ... ich merke täglich mehr, mein Lieber, wie t. man ist andre nach sich zu berechnen 75 ist sie [die üble Laune] nicht ... ein Misfallen an uns selbst, das immer mit einem Neide verknüpft ist, der durch eine thörige Eitelkeit aufgehezt wird 37 b unverständig, in bezug auf den Irren was denn das für eine Zeit wäre von der er so rühmte, daß er so glüklich . . . gewesen wäre. Der thörige Mensch, rief sie [seine Mutter] mit mitleidigem Lächlen, da meint er die Zeit, da er von sich . . . da er im Tollhause war 109 Törin [AB Thörinn] ihr Geliebter verläßt sie — Erstarrt, ohne Sinne ... stürzt sie sich [ins Wasser] ... Wehe dem, der zusehen und sagen könnte: Die T . ! hätte sie gewartet . . . es würde sich die Verzweiflung schon gelegt, es würde sich ein anderer sie zu trösten schon vorgefunden haben 57 bdv Närrin
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tot [AB todt] 1 ich erinnerte ihn an ein Mädgen, das man vor weniger Zeit im Wasser t. gefunden 56; in Oss [dead] wer sind die dort ... liegen auf der Haide . . . Sie antworten nicht . . . Ach sie sind t. ! — Ihre Schwerdte roth vom Gefecht 138 Keine Mutter hast du [Morar], dich zu beweinen . . . T. ist, die dich gebahr. Gefallen 141; als Gegenstand menschl Fragens Wie kann ich vergehen, wie kannst du vergehen, wir sind ja! — Vergehen! — Was heißt das? das ist wieder ein Wort! ein leerer Schall ohne Gefühl für mein Herz. — — T., Lotte! Eingescharrt der kalten Erde, so eng, so finster ! — Ich hatte eine Freundin . . . sie starb und ich ... stand an dem Grabe . . . Sterben ! Grab ! Ich verstehe die Worte nicht! 147; bezogen auf das Herz als Sitz der Gefühle: empfindungslos, gefühlsleer ich . . . der ehemals in aller Fülle der Empfindung herumschwebte ... der ein Herz hatte, eine ganze Welt liebevoll zu umfassen. Und das Herz ist jezo t., aus ihm fließen keine Entzükkungen mehr, meine Augen sind trokken 103 2 idVbdg 'der tote Buchstabe' : unlebendig an sich Sie [Lotte] sagte das! O Wilhelm, wer kann wiederholen was sie sagte, wie kann der kalte todte Buchstabe diese himmlische Blüthe des Geistes darstellen 67 bdv zu 1 : dahinsein
gestorben sein
verstorben
zu 103 : starr
Tote, der [AB odt] Werthern hatte man auf's Bett gelegt... sein Gesicht schon wie eines Todten ... Um zwölfe Mittags starb er 1571; in Oss [the dead] Es ist Alpin's Stimme, er bejammert den Todten [Morar] ... Meine Thränen Ryno, sind für den Todten, meine Stimme für die Bewohner des Grabs 140 Wühlet das Grab, ihr Freunde der Todten, aber schließt es nicht, bis ich komme 139 von dem Gipfel des stürmenden Berges, redet Geister der Todten ! ... Wohin seyd ihr zur Ruhe gegangen? In welcher Gruft des Gebürges soll ich euch finden! 139 Vater Morars! Weine! aber dein Sohn hört dich nicht. Tief ist der Schlaf der Todten ... nie erwacht er auf deinen Ruf. O wann wird es Morgen im Grabe? zu bieten dem Schlummerer: Erwache! 141 bdv Abgeschiedene 1
Bewohner des Grabes
vgl Kestner 98: sein Gesicht schon wie eines
Schlummerer
Verstorbene
Todten
T o u r Runde Wir machten einige Touren gehend im Saale, um zu verschnauffen [nach dem Walzer], Dann sezte sie [Lotte] sich 25 Trachten, das idVbdg 'Dichten u T.' bibl1 Was das für Menschen sind . . . deren Dichten und T. Jahre lang dahin geht, wie sie um einen Stuhl weiter hinauf bey Tische sich einschieben wollen 76 bdv Streben —* Betracht
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tot — Träne
Betrachtung
vgl 1. Mos 6,5: „und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar"; vgla Jes 59,13 1
tragen 1 trans a Nachts gegen eilfe ließ er [der Amtmann] ihn an die Stätte begraben, die er [Werther] sich erwählt hatte . . . Handwerker trugen ihn 157 Arindal . . . Seinen Bogen trug er in der Hand [his bow was in his hand]1 1430ss b an bibl Bild2 anklingend iSv halten Ich ... sehe noch durch die ... vorüberfliehenden Wolken einzelne Sterne des ewigen Himmels ! Nein, ihr werdet nicht fallen ! Der Ewige trägt euch an seinem Herzen, und mich 154 und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der uns all nach seinem Bilde schuf, das Wehen des Allliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält 5 c von seelischer Belastung iSv ertragen Lieber ... der Du so oft die Last getragen hast, mich vom Kummer zur Ausschweifung, und' von süsser Melancholie zur verderblichen Leidenschaft Übergehn zu sehn 7 Wenn wir immer ein offenes Herz hätten das Gute zu geniessen . . . wir würden alsdenn auch Kraft genug haben, das Uebel zu tragen, wenn es kommt 35 nennen sie mir den Menschen, der übler Laune ist und so brav dabey sie zu verbergen, sie allein zu t., ohne die Freuden um sich her zu zerstören 36 der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht . . . sich beschäftigten,
die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen, ehe denn eine gleichgültige Gegenwart zu t. [B ertragen] 3A siehst du, mit mir ist's aus — Ich trag [B trag'] das all nicht länger. Heut sas ich bey ihr — ... Gott! du siehst mein Elend, und wirst es enden 112 das Schiksal hat mir harte Prüfungen zugedacht. Doch gutes Muths! ein leichter Sinn trägt alles! 71 2 refl, sich mit einem Gedanken beschäftigen um diese Zeit hatte sich der Entschluß, diese Welt zu verlassen, in der Seele des armen Jungen näher bestimmt. Es war von je her seine Lieblingsidee gewesen, mit der er sich, besonders seit der Rükkehr zu Lotten, immer getragen 123A —• auf- auslich Vortrag
beer- vorWaffenträger
bdv zu i c : aushalten
ausstehen
weg-
Betragen
dulden
ertragen
Auftrag
erträglich
unerträg-
zu 2: unigehen
GvS DjG II 90 sein Bogen war in seiner Hand vgl Jes 46,4: „Ich will euch tragen bis ins Alter ... Ich will heben, und tragen, und erretten"; vgla ebd 40,11 1 2
Trägheit es ist mit der üblen Laune völlig wie mit der T., denn es ist eine Art von T. . . . wenn wir nur einmal die Kraft haben uns zu ermannen, geht uns die Arbeit frisch von der Hand, und wir finden in der Thätigkeit ein wahres Vergnügen 35 ich habe ... wieder bey diesem kleinen Geschäfte [Erbschaftsauseinandersetzung] gefunden: daß Mißverständnisse und T. vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen, als List und Bosheit nicht thun. Wenigstens sind die beyden leztern gewiß seltner 4 T r ä n e [AB Th] 1 Ausdruck verschiedenster Gemütsbewegungen — von Wonne, Ergriffenheit bis zu Anteilnahme, Leid, Trauer — insbesondere in Gefühlsüberschwang u Empfindsamkeit Wilhelm ... O daß ich nicht an Deinen Hals fliegen, Dir mit tausend Thränen und Entzükkungen ausdrükken kann ... all die Empfindungen, die mein Herz bestürmen 65 Lotte! rief ich aus [in einem Gespräch über Lottes verstorbene Mutter], indem ich mich vor sie hinwarf, ihre Hände nahm und mit tausend Thränen nezte. Lotte, der Segen Gottes ruht über dir, und der Geist deiner Mutter! 68 ich sah ihr [Lottes] Auge thränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte — Klopstock! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß. Ich ertrugs nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen 28 sie spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien und all den Ausdruk! all! all! ... Mir kamen die Thränen in die Augen 112 Mein ganzes Herz war voll in diesem Augenblikke [bei einem Gespräch], die Erinnerung so manches Vergangenen drängte sich an meine Seele, und die Thränen kamen mir in die Augen 37 Lotte lächelte mich an, da sie die Bewegung sah mit der ich redte, und eine T. in Friederikens Auge spornte mich, fortzufahren 37 Ich suchte Lottens Augen! . . . sie sah mich nicht! Die Kutsche fuhr vorbey und eine T. stund mir im Auge 40 dem Schulmeister standen die Thränen in den Augen, da wir gestern davon redeten, daß sie [die schönen Nußbäume] abgehauen worden 98 Schon manche T. hab ich dem Abgeschiedenen [dem Grafen] in dem . . . Cabinetgen geweint, das sein Lieblingspläzgen war, und auch mein's ist 4 Der Erbprinz hat mir zum Abschiede fünf und zwanzig Dukaten geschikt, mit einem Wort, das mich bis zu Thränen gerührt hat 86 Ich sah' alles voraus [den Zwischenfall auf der Adelsgesellschaft] ... Was hat mich's schon gekostet! sagte das süsse Geschöpf [Fräulein von B..], indem ihr die Thränen in den Augen stunden . . . Die Thränen liefen ihr die Wangen herunter ... ich habe müssen zuhören Sie herabsezzen, erniedrigen 84 Ich erinnerte mich der Unruhe, der Thränen, der Dumpfheit des Sinnes, der Herzensangst, die ich in dem Loche [der Schulstube] ausgestanden hatte 88 eine dritte . . . umfaßte ihre Schwesterchen mit tausend Thränen [bei heftigem Gewitter] 27 Gott kennt meine Thränen [sagte Lotte], mit denen ich mich oft in meinem Bette vor ihn hinwarf: er möchte mich ihr [der Mutter] gleich machen 68 Du versprichst viel, meine Tochter, sagte sie [Lottes Mutler], das Herz einer Mutter und das Aug einer Mutter!
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tränen — T r a u e r
Ich hab oft an deinen dankbaren Thränen gesehen, daß du fühlst was das sey 68 Wenn ich so mit einer sehnenden T. gen Himmel sehe, und wünsche: daß sie [die verstorbene Mutter] herein schauen könnte . . . Könntest du unsere Eintracht sehn, liebe Heilige! du würdest mit dem heissesten Danke den Gott verherrlichen, den du mit den lezten bittersten Thränen um die Wohlfahrt deiner Kinder batst 67 Ihre [Lottes] Gedanken fielen auf Werthern . . . nach so manchen durchlebten Situationen, mußte sein Eindruk unauslöschlich in ihrem Herzen seyn. Ihr gepreßtes Herz machte sich endlich in Thränen Luft und gieng in eine stille Melancholie über 135A so verfiel sie [Lotte, wegen Alberts abweisenden Betragens] in eine Wehmuth, die ... sie ... zu verbergen und ihre Thränen zu verschlukken suchte 151; vorwiegend auf Werthers Verhältnis zu Lotte bezogen Wilhelm . . . es ist . . . nichts lächerlichers erfunden worden als dieses Verhältniß [zwischen Albert, Lotte, Werther], und doch kommen mir drüber die Thränen oft in die Augen 50 Ach wenn ich denn noch halb im Taumel des Schlafs nach ihr tappe [nach einem glücklichen Traum], und drüber mich ermuntere — Ein Strom von Thränen bricht aus meinem gepreßten Herzen, und ich weine trostlos einer finstern Zukunft entgegen 61 Wir werden seyn [über den Tod hinaus], fuhr sie [Lotte] mit der Stimme des herrlichsten Gefühls fort, aber Werther, sollen wir uns wieder finden? . . . Lotte, sagt ich, indem ... mir die Augen voll Thränen wurden, wir werden uns wieder sehn! . . . Ich konnte nicht weiter reden 67 Ich ihr Mann! O Gott ... wenn du mir diese Seligkeit bereitet hättest, mein ganzes Leben sollte ein anhaltendes Gebet seyn ... verzeih mir diese Thränen, verzeih mir meine vergebliche Wünsche . . . Ein unerträglicher Mensch hat mich [beim Schreiben] unterbrochen. Meine Thränen sind getroknet. Ich bin zerstreut. Adieu 91 O Gott! du siehst meine Thränen — Mußtest du, der du den Menschen arm genug erschufst, ihm auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth . . . noch raubten 111 Ich neigte mich und ihr Trauring fiel mir in's Gesicht — Meine Thränen flössen 112 mit mir ist's aus. Meine Sinnen verwirren sich. Schon acht Tage hab ich keine Besinnungskraft, meine Augen sind voll Thränen 115 die großen Brüder hätten schöne Neujahrswünsche geschrieben ... auch einen für Herrn Werther. Die wollten sie des Neujahrstags 1 früh überreichen. Das übermannte ihn, er . . . ritt mit Thränen in den Augen davon 133 Ihre Gegenwart, ihr Schiksal, ihr Theilnehmen an dem meinigen, preßt noch die lezten Thränen aus meinem versengten Gehirn 123 meine Augen sind trokken, und meine Sinnen, die nicht mehr von erquikkenden Thränen gelabt werden, ziehen ängstlich meine Stirne zusammen 103 Ich habe mich so oft auf den Boden geworfen und Gott um Thränen gebeten, wie ein Akkersmann um Regen, wenn ... um ihn die Erde verdürstet 104 wie ... mein hoffnungloses, freudloses Daseyn neben Dir, in gräßlicher Kälte mich anpakte ... ich warf mich ausser mir auf meine Knie, und o Gott! du gewährtest mir das lezte Labsal der bittersten Thränen 132 Ein Strohm von Thränen, der aus Lottens Augen brach und ihrem gepreßten Herzen Luft machte, hemmte Werthers Gesang [Ossian], er . . . faßte ihre Hand und weinte die bittersten Thränen . . . die Bewegung beyder war fürchterlich. Sie fühlten ihr eigenes Elend in dem Schiksal der Edlen, fühlten es zusammen, und ihre Thränen vereinigten sie 144 Weyhnachtsabend hältst Du [Lotte] dieses Papier [Werthers Abschiedsbrief] in Deiner Hand, zitterst und benezt es mit Deinen lieben Thränen 134 Ach ich wollte, ihr begrübt mich [den Selbstmörder] am Wege . . . daß Priester und Levite vor dem bezeichnenden Steine sich segnend vorüberging, und der Samariter eine T. weinte 155 Der alte Amtmann . . . küßte den Sterbenden [Werther] unter den heissesten Thränen 157; in Oss [tear] aus Trauer um die Toten Ich [Colma] sizze in meinem Jammer, ich harre auf den Morgen in meinen Thränen. Wühlet das Grab, ihr Freunde der Todten 139 Unsere Thränen flössen um Colma, und unsere Seele ward düster 139 er [Morar] fiel und sein Vater jammerte und seiner Schwester Augen waren voll Thränen 139 140,1 Keine Mutter hast du [Morar], dich
zu beweinen, kein Mädgen mit Thränen der Liebe . . . Wer ist's . . . dessen Augen roth sind von Thränen? E r ist dein Vater, o Morar 141 Meine Thränen Ryno, sind für den Todten [Morar], meine Stimme für die Bewohner des Grabs 140 2 bildl 'Tränen des Weinstocks' [austretender Saft beim Verschneiden der Reben], von wirkender Kraft erfüllt2 Mußtest du [Gott], der du den Menschen arm genug erschufst, ihm auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth, das bisgen Vertrauen noch raubten, das er auf dich hat, auf dich, du Allliebender, denn das Vertrauen zu einer heilenden Wurzel, zu den Thränen des Weinstoks, was ist's, als Vertrauen zu dir, daß du in alles, was uns umgiebt, Heil und Lindrungskraft gelegt hast, der wir so stündlich bedürfen 111 1
Werthers Selbstmord:
1
vgl Handwb des dt Aberglaubens
am 21.12.
um
Mitternacht
9,335f;
vgla DWb 8,333
'Rebenthräne'
tränen [AB th] Part Präs er [Alpin] bejammert den Todten. Sein Haupt ist vor Alter gebeugt, und roth sein thränendes Auge [his tearful eye]11400ss bdv tränenvoll 1
weinen
GvS DjG II 87 sein trähnevoll Auge
tränenreich [AB th] zugl iSv gefühlvoll Wenn Sie [Lotte] mich sähen ... in dem Schwall von Zerstreuung! Wie ausgetroknet meine Sinnen werden, nicht Einen Augenblik der Fülle des Herzens, nicht Eine selige thränenreiche [B selige] Stunde. Nichts! Nichts 77A tränenvoll [AB th] sie [Lotte] sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge t., sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte — Klopstock! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß 28 Da trat Minona hervor . . . mit niedergeschlagenem Blik und thränenvollem [tearful] 1 Auge . . . Düster wards in der Seele der Helden als die die liebliche Stimme erhub; denn oft hatten sie das Grab Saigars gesehen 1370ss bdv tränend 1
voll Tränen
GvS DjG II 84 weinendem
tratschen 1 Gerede machen heute früh eine Predigt [der adeligen Tante] über meinen Umgang mit Ihnen [sagte Fräulein von B..], und ich habe müssen zuhören Sie herabsezzen, erniedrigen . . . und nun fügte sie noch all dazu, was weiter würde geträtscht werden, was die schlechten Kerls alle [B was eine Art Menschen] darüber triumphiren würden [über den Vorfall auf der Adelsgesellschaft] 84 vgl ausschreien
Gewäsche
in den Mundarten verzeichnet 1
Hundegeschwätz
stark verbreitet,
Nachrede
vgl DWb 11,1,1 Spalte 1276; bei Adelung
nicht
trauen einer Pers Wunderliche Menschen sind um ihn [den Fürsten] herum, die ich gar nicht begreife. Sie scheinen keine Schelmen und haben doch auch nicht das Ansehen von ehrlichen Leuten. Manchmal kommen sie mir ehrlich vor und ich kann ihnen doch nicht t. 89B Sie [Lotte] reichte ihm [dem Vogel] einige Brosamen mit ihren Lippen . . . Ich kehrte das Gesicht weg. Sie sollte es nicht thun! sollte nicht meine Einbildungskraft . . . reizen und mein Herz aus dem Schlafe ... nicht wecken! . . . Sie traut mir so! sie weiß wie ich sie liebe 97B; dem eigenen Herzen Nein, ich betrüge mich nicht! Ich lese in ihren ... Augen wahre Theilnehmung an mir . . . J a ich fühle, und darin darf ich meinem Herzen t., daß sie ... mich liebt 42 —>• ge-
ver-
zu-
Miß-
Ver-
Zu-
vertraulich
Vertraulichkeit
vertraut
bdv vertrauen
Trauer a Traurigsein Aus seiner T., seinem Mißmuth, seiner gleichgültigen Hingegebenheit, wurde er [Werther] auf einen Augenblick herausgerissen; unüberwindlich bemächtigte sich die Theilnehmung [am Schicksal des Bauerburschen] seiner 120B Als ich näher zu ihm [dem Irren] kam . . . sah ich eine gar interessante Physiognomie, darinn
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eine stille T. den Hauptzug machte, die aber sonst nichts als einen graden guten Sinn ausdrükte 108 b in Oss : Wehklagen um die Toten Künftige Zeiten sollen von dir hören ... von dem gefallenen Morar [sang A Ipin]. Laut ward die T. der Helden, am lautesten [The grief of all arose, but most]1 Armins berstender Seufzer 141 bdv tu a : Traurigkeit Wehmut 1
zu b : Jammer Klage Wehklage
GvS DjG II 88 Nun erhub sich die Trauer der Helden, aber am meisten
trauern stets trauren a voll Trauer sein Du [der Irre] gehst hoffnungsvoll aus, deiner Königin Blumen zu pflükken — im Winter — und traurest, da du keine findest, und begreifst nicht, warum du keine finden kannst 110; Leid tragen zum leztenmale schlag ich diese Augen auf, sie sollen ach die Sonne nicht mehr sehen, ein trüber neblichter Tag hält sie bedeckt. So traure denn, Natur, dein Sohn, dein Freund, dein Geliebter naht sich seinem Ende 146 b trans, in Oss als Wehklagen um die Toten Wenns Nacht wird auf dem Hügel, und der Wind kommt über die Haide, soll mein Geist im Winde stehn und t. den Tod meiner Freunde [mourn the death of my friends]1. Der Jäger hört mich aus seiner Laube, fürchtet meine Stimme und liebt sie 139 —f verbdv zu b : bejammern beweinen klagen 1
GvS DjG II 86 und meiner Freunde Todt betraur'n
Trauernde, der AB Traurende Aber du wirst fallen wie Morar, und wird der t. [B T.] [the mourner]1 sizzen auf deinem Grabe 140 Oss ' GvS DjG II 87 der Klagende
Traum a inhaltl best: Geträumtes Ist nicht meine Liebe zu ihr die heiligste, reinste, brüderlichste Liebe? Hab ich jemals einen strafbaren Wunsch in meiner Seele gefühlt ... und nun — Träume ! ... Diese Nacht ! ... hielt ich sie in meinen Armen ... und dekte ihren ... Mund mit unendlichen Küssen 114 Umsonst strekke ich meine Arme nach ihr aus, Morgens wenn ich von schweren Träumen aufdämmere, vergebens such ich sie Nachts in meinem Bette, wenn mich ein glüklicher unschuldiger T. getäuscht hat, als säß ich neben ihr auf der Wiese 61; — auf Wachtraum übtr: Erträumtes, Wunschtraum ein Pläzgen, wo ich mit Lotten unter einer Weide geruht, auf einem heissen Spaziergange, das war auch überschwemmt ... und all die Gegend um ihr Jagdhaus, wie jezt vom reissenden Strome verstört unsere Lauben, dacht ich. Und der Vergangenheit Sonnenstrahl blikte herein — Wie einem Gefangenen ein T. von Heerden, Wiesen und Ehrenämtern 114; idWdg 'sich in Träumen verlieren': Träumerei Wie ich mich unter dem Gespräche in den schwarzen Augen weidete ... wie ich in den herrlichen Sinn ihrer Rede ganz versunken, oft gar die Worte nicht hörte, mit denen sie sich ausdrukte ! ... Kurz, ich stieg aus dem Wagen wie ein Träumender ... und war so in Träumen rings in der dämmernden Welt verlohren, daß ich auf die Musik kaum achtete, die uns ... entgegen schallte 24, best Wunschvorstellung Wenn ich mich so in Träumen verliehre, kann ich mich des Gedankens nicht erwehren: Wie, wenn Albert stürbe! Du würdest! ja sie würde — und dann lauf ich dem Hirngespinste nach 92 b als Zustand zum leztenmale schlag ich diese Augen auf ... Lotte, das ist ein Gefühl ohne gleichen, und doch kommt's dem dämmernden Traume [B T.] am nächsten, zu sich zu sagen: das ist der lezte Morgen 146 Daß das Leben des Menschen nur ein T. sey, ist manchem schon so vorgekommen, und auch mit mir zieht dieses Gefühl immer herum 10; iVgl Wühlet das Grab, ihr Freunde der Todten, aber schließt es nicht, bis ich komme. Mein Leben schwindet wie ein T. [flies away like a dream] wie sollt ich zurük bleiben 139 Oss 1
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trauern — traurig
GvS DjG II 86 fliegt weg wie ein Traum
träumen a Irans, inhaltl best: sich etw vorstellen, erträumen Ich hab in meinem Leben die dringende Begierde und
das heiße sehnliche Verlangen nicht in dieser Reinheit gesehen, ja ... in dieser Reinheit nicht gedacht und geträumt [Werther über den Bauerburschen] 17B b intr, als Zustand öfter im Part Präs Wie mich die Gestalt [Lotte] verfolgt. Wachend und träumend füllt sie meine ganze Seele. Hier, wenn ich die Augen schliesse, hier in meiner Stirne ... stehen ihre schwarzen Augen 112 wenn ich sehe ... daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Resignation ist, da man sich die Wände, zwischen denen man gefangen sizt, mit ... lichten Aussichten bemahlt ... Ich kehre in mich selbst zurük, und finde eine Welt! Wieder mehr in Ahndung und dunkler Begier, als in Darstellung und lebendiger Kraft. Und da schwimmt alles vor meinen Sinnen, und ich lächle dann so träumend weiter in die Welt 10f Sterben! Was heist das? Sieh wir t., wenn wir vom Tode reden. Ich hab manchen sterben sehen, aber so eingeschränkt ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseyns Anfang und Ende keinen Sinn hat 146 Ich träume nicht, ich wähne nicht! nah am Grabe ward mir's heller. Wir werden seyn, wir werden uns wieder sehn! [im Jenseits] 148 —* ver-
Träumende, der wie ich in den herrlichen Sinn ihrer [Lottes] Rede ganz versunken, oft gar die Worte nicht hörte ... Kurz, ich stieg aus dem Wagen wie ein Träumender, als wir vor dem Lusthause still hielten, und war so in Träumen rings in der dämmernden Welt verlohren, daß ich auf die Musik kaum achtete, die uns ... entgegen schallte 24 traurig von Traurigkeit erfüllt er [Ullin] hörte ihren [der Helden] Wettegesang auf dem Hügel, ihr Lied war sanft, aber t. [sad], sie klagten Morars Fall, des ersten der Helden 139 Oss Oft im sinkenden Mond seh ich die Geister meiner Kinder, halb dämmernd, wandeln sie zusammen in trauriger Eintracht [in mournful conference]11440ss; zugl traurigstimmend ach mein Hanns ist mir gestorben [sagte die junge Mutter] ... Ich konnte ihr nichts sagen ... sie bat mich einige Aepfel anzunehmen, das ich that und den Ort des traurigen Andenkens verließ 92 Eine traurige Bemerkung hab ich gemacht. Wie ich im Anfange ... sie [die geringen Leute des Ortes] freundschaftlich fragte über dieß und das, glaubten einige, ich wollte ihrer spotten 7A seyn Sie ein Mann [sagte Lotte zu Werther], wenden Sie diese traurige Anhänglichkeit von einem Geschöpfe, das nichts thun kann als Sie bedauren 130; bes im Munde des Herausgebers und da denn Werthers Lage auch ihn zum traurigen Gesellschafter machte [B er ward ein trauriger Gesellschafter, immer unglücklicher und immer ungerechter, je unglücklicher er ward], indem die Beängstigung seines Herzens, die übrige Kräfte seines Geistes, seine Lebhaftigkeit, seinen Scharfsinn aufgezehrt hatte; so konnte es nicht fehlen daß Lotte zulezt selbst mit angestekt wurde 117 ein dumpfer Druck lag auf seiner Seele, die traurigen Bilder [seiner letzten Lebenszeit] hatten sich bey ihm festgesetzt und sein Gemüth kannte keine Bewegung als von einem schmerzlichen Gedanken zum andern 118B wenn ihre [Lottes] Gedanken ihr das traurige Bild [von Werthers mögl Selbstmord] vorführten 150B Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten Geschöpfe, dessen Ruhe er störte, das stürmende Abarbeiten seiner Kräfte ... drängten ihn endlich zu der schröklichen That 124 so ruckte er endlich ... in seine Kräfte stürmend, sie ohne Zweck und Aussicht abarbeitend immer einem traurigen Ende näher 124B Endlich ward er mit dem traurigen Gedanken [in den Tod zu gehen] immer mehr verwandt und befreundet und sein Vorsatz fest und unwiderruflich 127B; abschätzig So lange ich in dem traurigen Neste D.. unter dem fremden, meinem Herzen ganz fremden Volke, herumziehe, hab' ich keinen Augenblik g e h a b t . . . an dem mein Herz mich geheissen hätte Ihnen zu schreiben 77 bdv betrübt freudlos jammervoll niedergeschlagen 1 GvS DjG II 90 in traurigem Gespräch
wehmütig
Traurigkeit Mit einer stillen T., in der ich ein wenig scheues Wesen zu bemerken schien, antwortete der Mensch [.Bauerbursch] mir erst auf meine Fragen; aber gar bald offner ... gestand er mir seine Fehler, klagte er mir sein Unglück 93B bdv Trauer
Wehmut
T r a u r i n g Heut sas ich bey ihr ... sie spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien und all den Ausdruk! all! all! . . . Mir kamen die Thränen in die Augen. Ich neigte mich und ihr T. fiel mir in's Gesicht — Meine Thränen flössen 112 treffen a jmd, etw begegnen Heut tref [S treffe] ich die Fräulein B.. in der Allee. Ich konnte mich nicht enthalten sie anzureden 83 Gestern traf ich ihn [den Bauerburschen] von ohngefähr auf dem Wege nach einem andern Dorfe, ich redete ihn an 93B Ich that [bei der Wallfahrt nach der Heimat] keinen Schritt, der nicht merkwürdig war. Ein Pilger im heiligen Lande trifft nicht so viel Stäten religiöser Erinnerung 88 b ein best Ziel, übtr auf künstlerische Wiedergabe, subst Lottens Porträt habe ich dreymal angefangen, und habe mich dreymal prostituirt, das mich um so mehr verdriest, weil ich vor einiger Zeit sehr glüklich im T. war 45 —> an-
zusammen-
bdv zu a : antreffen
betroffen begegnen
finden
nach ihr fragen hörte 135 b Stufe Ich gieng durch den Hof nach dem . . . Hause, und da ich die vorliegenden Treppen hinaufgestiegen war und in die Thüre trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen 20 Lezthin kam ich zum Brunnen, und fand ein ... Dienstmädgen, das ihr Gefäß auf die unterste T. gesetzt hatte, und sich umsah, ob keine Camerädin kommen wollte, ihr's auf den Kopf zu helfen 8 bdv zu b : Stufe
treten intr a mit Ziel- od Richtungsangaben meine Unruhe lies mich nicht lange sizzen, ich stand auf, trat vor sie [Lotte], gieng auf und ab, sezte mich wieder 66 Da kommt der ehrliche A.. hinein [in die Gaststube] . . . tritt zu mir und sagt 83 109 Ich trete an's Fenster ... und seh ... einzelne Sterne 154 28 da ich die . . . Treppen hinaufgestiegen war und in die Thüre trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen 20 118B Heute trat ich in ihre [Lottes] Stube, sie kam mir entgegen 97B 119B 120B 131 135A von dem Augenblikke an, da ich in den Saal trat 84 Als wir in den, von zwey hohen Nußbäumen überschatteten, Pfarrhof traten 33 wie ich aus deinem Thore trat, stand er [das Sternbild des Wagens] gegen über! 154; von Gestirnen Tritt, 0 Mond, aus deinen Wolken [ifis«, moon! from behind thy clouds]1; erscheinet Sterne der Nacht! 138 Oss b übtr ifestWdg Albert . . . trat auch auf des Alten [des A mtmanns] Seite: Werther wurde überstimmt 121B be- dahinter- herauf- berein- hervor- hinein- hin- über1
trefflich [A efl] bei Pers Man hat aus Ehrfurcht für diesen treflichen Mann [ß trefflichen Herrn], gedachten [Privat-] Brief [des Ministers] ... dieser Sammlung entzogen 79 ich sah nicht mehr in ihr die liebliche Schönheit, nicht mehr das Leuchten des treflichen Geistes . . . Ein weit herrlicherer Blik würkte auf mich, voll Ausdruk des innigsten Antheils des süßten Mitleidens 107; vom Geistesprodukt Wir haben nun von Lavatern eine trefliche Predigt hierüber [die üble Laune] 36; als stehendes Beiwort wo ist der Sänger, Fingais treflicher Sohn? 100oss Alpin treflicher Sänger [thou son of song]1, warum ... jammerst du 140Oss in meinem Homer den herrlichen Gesang zu lesen, wie Ulyß von dem treflichen Schweinhirten bewirthet wird 82 —> vor-
Vortrefflichkeit
bdv brav
ehrlich
gut
rechtschaffen
wacker
' GvS DjG II 87 du Sohn des Gesangs
treiben a jmd antreiben ihr ... die ihr mich sporntet und triebt und quältet, mich in einen Posten zu begeben, der nicht nach meinem Sinne war 81 b eiw betreiben, fördern Seine [des Gesandten] Art zu arbeiten und Geschäfte zu t. ist so lächerlich, daß 79 seit der Zeit [der Begegnung mit Lotte] können Sonne, Mond und Sterne geruhig ihre Wirthschaft t., ich weis weder daß Tag noch daß Nacht ist 29; allgemeiner ibesWdg Seit ich unter dem Volke so alle Tage herumgetrieben werde, und sehe was sie thun und wie sie's t. 71 c subst, abgewertet: zielloses Tun, Tätigsein Von seiner Verworrenheit, Leidenschaft, von seinem rastlosen T. und Streben, von seiner Lebensmüde sind einige hinterlaßne Briefe die stärksten Zeugnisse 124B —> an-
474
Traurigkeit — Trieb
473
durch-
heraus-
bdv zu a : antreiben
herum-
hetzen
über-
spornen
umher-
weg-
zu b : betreiben
trennen a im Zustandspass elliptisch, prägnant Sterben, Was heist das? . . . Jezt noch mein, dein! dein! o Geliebte! und einen Augenblick — getrennt, geschieden — vielleicht auf ewig 146 b refl: sich lösen Nach der letzten Unterredung mit Werthern hatte sie [Lotte] empfunden, wie schwer es ihr fallen werde sich von ihm zu t., was erleiden würde, wenn er sich von ihr entfernen sollte 134B —unzertrennlich bdv zu a : scheiden
zu b : sich entfernen
Treppe a Vortreppe eines Hauses Aber wie schlug ihr Herz, als sie Werthern die T. herauf kommen und außen
GvS DjG II 85 Tritt, o Mond! hervor hinter deiner Wolcke
[ - t r e u ] s getreu
untreu
Treue vorwiegend in B im Bereich von Ehe, Liebe, häufig iVbdg mit verwandten Begriffen das Herz einer Mutter . . . Hab es für deine Geschwister, und für deinen Vater, die T., den Gehorsam einer Frau [Lottens sterbende Mutter zu Lotte] 68 dieser [Albert] liebte sie [Lotte] mit der ruhigen T. eines rechtschafnen Manns, und der freundliche Umgang mit ihr subordinirte sich nach und nach seinen Geschäften 116 A Sie [Lotte] sah sich nun mit dem Mann auf ewig verbunden, dessen Liebe und T. sie kannte, dem sie von Herzen zu gethan war 134B, im Munde Werthers abgewertet Ja, ja, sagte er zu sich selbst, mit heimlichem Zähnknirschen: das ist der vertraute, freundliche, zärtliche ... Umgang, die [der Ehe nachgerühmte] ruhige, daurende T . ! Sattigkeit ists und Gleichgültigkeit! Zieht ihn nicht jedes elende Geschäft mehr an als die theure, köstliche Frau 118B; vom Bauerburschen aus seiner Erzählung leuchtete so merklich hervor... wie sehr er wünsche, daß sie ihn wählen möchte ... daß ich Wort für Wort wiederhohlen müßte, um dir die reine Neigung, die Liebe und T. dieses Menschen anschaulich zu machen 17B Schelte mich n i c h t . . . daß mich das Bild dieser T. und Zärtlichkeit überall verfolgt 18B Diese Liebe, diese T., diese Leidenschaft, ist also keine dichterische Erfindung. Sie lebt 95B Jene Schwelle . . . war mit Blut besudelt. Liebe und T., die schönsten menschlichen Empfindungen hatten sich in Gewalt und Mord verwandelt 119B treuherzig Noch gar einen braven Kerl [B Mann] hab ich kennen lernen, den fürstlichen Amtmann. Einen offenen, treuherzigen Menschen. Man sagt, es soll eine Seelenfreude seyn, ihn unter seinen Kindern zu sehen 10 Treuherzigkeit Wann ich . . . manchmal mit ihnen die Freuden genieße, die so den Menschen noch gewährt sind, an einem artig besetzten Tisch, mit aller Offen- und T. sich herum zu spassen . . . das thut eine ganz gute Würkung auf mich 8 Trieb wie einem das thut, so viel Liebenswürdigkeit [Lotte] vor sich herumkreuzen zu sehn und nicht zugreifen zu dürfen. Und das Zugreifen ist doch der natürlichste T. der Menschheit. Greifen die Kinder nicht nach allem was ihnen
Triebfeder — trösten
475
in Sinn fällt? 103 ich habe allerley nachgedacht, über die Begier im Menschen sich auszubreiten ... und dann wieder über den innern T., sich der Einschränkung willig zu ergeben ... und sich weder um rechts noch links zu bekümmern 30 Jeder Jüngling sehnt sich so zu lieben, Jedes Mädgen so geliebt zu seyn, Ach, der heiligste von unsern Trieben, Warum quillt aus ihm die grimme Pein? W 19,353 Titelstrophe der 2. Aufl 1775 bdv Begier
Begierde
Triebfeder bildl Was bleibt uns übrig, als dasjenige was wir... [von Werthers Geschichte'] erfahren können, gewissenhaft zu erzählen ... zumal da es so schwer ist, die eigensten wahren Triebfedern auch nur einer einzelnen Handlung zu entdecken, wenn sie unter Menschen vorgeht, die nicht gemeiner Art sind 116B bdv Grund
Ursache
trinken Er habe weder essen noch t., noch schlafen können 94B Indem so kommt Malgen mit einem Glase [Wasser], Marianne wollt es ihr abnehmen, nein! rufte das Kind ... Lottgen, du sollst zuerst t.! 39; etw Sie [die Kinder] kriegen Zukker, wenn ich Caffee trinke 15 dahin laß ich mein Tischchen aus dem Wirthshause bringen und meinen Stuhl, und trinke meinen Caffee da, und lese meinen Homer 12; spez auf die Menge bezogen Von dem Weine hatte er nur ein Glas getrunken 1571 daß ich mich manchmal von einem Glas Wein verleiten lasse, eine Bouteille zu t. 104; — im Bilde Ich schaudere nicht den kalten schröklichen Kelch zu fassen, aus dem ich den Taumel des Todes t. soll 155 wie oft hab ich mich ... gesehnt, aus dem schäumenden Becher des Unendlichen, jene schwellende Lebenswonne zu t. 60 —* aus1
vgl Kästner 98: Von dem Wein hatte er nur ein Glas
getrunken
Trinker in ironisch-polemischer Wiederaufnahme von Alberts Ausdruck 'Trunkener' [vgl trunken] ins Reale gewendet weil ein Mensch, den seine Leidenschaften hinreissen, alle Besinnungskraft verliert, und als ein Trunkener, als ein Wahnsinniger angesehen wird [sagte Albert], — Ach ihr vernünftigen Leute! rief ich lächelnd aus ... Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen, scheltet den T., verabscheuet den Unsinnigen ... und dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat, wie einen von diesen 53 vgla
trunken Anm
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trocken 101 111 117: A troknen B trocknen a meine Augen sind t., und meine Sinnen, die nicht mehr von erquikkenden Thränen gelabt werden, ziehen ängstlich meine Stirne zusammen 103; idVbdg 'trockener Husten' sie erzählten ... wie jene [Frau] krank, sehr krank ist. Sie hat einen troknen Husten, die Knochen stehn ihr zum Gesichte heraus, und kriegt Ohnmächten, ich gebe keinen Kreuzer für ihr Leben, sagte die eine 101 b in bezug auf Gesprochenes: ohne Gefühlswerte Fühle Kerl, bey diesen troknen Worten, mit welchem Unsinne mich die Geschichte [des Irren] ergriffen hat, da mir sie Albert eben so gelassen erzählte, als dus' vielleicht liesest 111; leicht abschätzig: knapp, kurz die Gemüther verhezten sich immer mehr gegen einander, bis zulezt Albert seiner Frau mit ziemlich troknen Worten sagte: sie möchte, wenigstens um der Leute willen ... seine [Werthers] allzuöfteren Besuche abschneiden 117A sie [Lotte] ... bewillkommte ihn [Albert] mit einer heftigen Umarmung, die ... Bestürzung und Reue ... ausdrülcte, und eben dadurch machte sie die Aufmerksamkeit Albertens rege, der ... sie ganz t. fragte, ob ... niemand da gewesen wäre? 151A trocknen zugl iSv versiegen Ein unerträglicher Mensch hat mich unterbrochen [beim Schreiben]. Meine Thränen sind getroknet. Ich bin zerstreut 91 ab-
aus-
[-trommeln] s vortrommeln tröpfeln Es war der liebwürdigste Sonnenaufgang. Der tröpfelnde Wald und das erfrischte Feld umher! 29 Tropfen Warum wekst du mich Frühlingsluft, du buhlst und sprichst: ich bethaue mit T. des Himmels [with the drops of heaven] 1440ss[Berrathon]; bildl: als kleine Menge in dem innigsten Gefühl, daß du ... alles hingeben möchtest, um dem untergehenden Geschöpf einen T. Stärkung, einen Funken Muth einflösen zu können 38 Vermagst du, wenn ihre [deiner Freunde] innre Seele ... vom Kummer zerrüttet ist, ihnen einen T. Linderung zu geben? 37 wie oft hab ich mich ... gesehnt, aus dem schäumenden Becher des Unendlichen, jene schwellende Lebenswonne zu trinken, und nur einen Augenblick ... einen T. der Seligkeit des Wesens zu fühlen, das alles in sich und durch sich hervorbringt 60; zugl im durchgeführten Bilde wenn ... all die Wonne [Schönheit der Natur] keinen T. Seligkeit aus meinem Herzen herauf in das Gehirn pumpen kann 104 —> Linderungs-
Tritt a im Bilde Bin ich nicht noch eben derselbe, der ehemals in aller Fülle der Empfindung herumschwebte, dem auf jedem Tritte ein Paradies folgte, der ein Herz hatte, eine ganze Welt liebevoll zu umfassen 103 b Gangart als sie [Lotte] Werthern die Treppe herauf kommen hörte und seinen T., seine Stimme ... erkannte 135B - » Ein-
Fuß-
Mo Schritt
l u a : Fußtritt
Triumph Er [Albert] hält mich für einen Menschen von Sinn, und meine Anhänglichkeit an Lotten, meine warme Freude, die ich an all ihren Handlungen habe, vermehrt seinen T. [als Besitzer], und er liebt sie nur desto mehr 47 triumphieren [A B ir] aus Schadenfreude frohlocken da ich höre, daß meine Neider nun [nach dem Zwischenfall auf der Adelsgesellschaft] t. und sagen: Da sähe man's, wo's mit den Uebermüthigen hinausgieng 83 nun fügte sie [Fräulein von B..] noch all dazu, was weiter würde geträtscht werden, was die schlechten Kerls alle [B was eine Art Menschen] darüber t. würden. Wie man nunmehro meinen Uebermuth... gestraft, erniedrigt ausschreien [B Wie man sich nunmehr ... kitzeln und freuen] würde 84
Trost Lottens Augen! Ach ... auf mich! Mich! Mich! ... fielen sie nicht ... Die Kutsche fuhr vorbey ... und sie wandte sich um zu sehn. Ach! Nach mir? ... Das ist mein T. Vielleicht hat sie sich nach mir umgesehen 40 wenn nicht... Lotte mir den elenden T. erlaubt, auf ihrer Hand meine Beklemmung auszuweinen, so muß ich fort! Muß hinaus! 64 ihr Geliebter verläßt sie ... alles ist Finsterniß um sie her, keine Aussicht, kein T., keine Ahndung 57; ibesWdg Und du gute Seele, die du eben den Drang fühlst wie er, schöpfe T. aus seinem Leiden, und laß das Büchlein deinen Freund seyn 2 getrost bdv Balsam
Labsal
Linderung
trösten ihr Geliebter verläßt sie ... Sie sieht nicht ... die Vielen, die ihr den Verlust ersezzen könnten ... und blind, in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter [ins Wasser] ... Wehe dem, der ... sagen könnte: Die Thörinn! hätte sie gewartet ... es würde sich ein anderer sie zu t. schon vorgefunden haben 57 Hab ... für deinen Vater, die Treue, den Gehorsam einer Frau. Du wirst ihn t. [Lottes sterbende Mutter zu Lotte] 68 Liebe Mutter, verzeiht mir! Tröste sie, Wilhelm. Gott segne
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Trostgefühl — T u m u l t
euch! [Werthers Absckiedsbrief] 153 Lotte. Ich gehe voran [•in den Tod]! Geh zu meinem Vater [zu Gott] ... dem will ich's klagen und er wird mich t. biß du kommst 148; Part Präs laß dir dieses Büchlein einen tröstenden, warnenden Freund seyn .. . dem du vertrauen magst und der seine Erfahrungen mit Klugheit und Güte auf deinem Zustande anzupassen ... weis W 19,310 Entw Fragm; Part Perj Albert [sagte Lotte] ... wie sie [die sterbende Mutter] dich ansah und mich, mit dem getrösteten ruhigen Blikke, daß wir ... zusammen glüklich seyn würden 69 Trostgefühl sie [Lotte] spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien ... Und auf einmal fiel sie in die alte himmelsüsse Melodie ein ... und mir durch die Seele gehn ein T. und eine Erinnerung all des Vergangenen, all der Zeiten, da ich das Lied gehört 112 trostlos vergebens such ich sie Nachts in meinem Bette, wenn mich ein glüklicher unschuldiger Traum getäuscht hat, als saß ich neben ihr auf der Wiese ... Ach wenn ich ... drüber mich ermuntere — Ein Strom von Thränen bricht aus meinem gepreßten Herzen, und ich weine t. einer finstern Zukunft entgegen 61; zugl hilflos, ohne Beistand Müsse der t. umkommen, der eines Kranken spottet, der nach der entferntesten Quelle reist 110 bdv elend
Trotz s Trutz trotz 5 trutz trüb a zum leztenmale schlag ich diese Augen auf, sie sollen ach die Sonne nicht mehr sehen, ein trüber neblichter Tag hält sie bedeckt 146 b auf die Gemütslage bezogen Das klare Wetter konnte wenig auf sein trübes Gemüth wirken, ein dumpfer Druck lag auf seiner Seele 117B; ebs in bildhafter Vorstellung ihr ... Gemüth empfand den Druck einer Schwermuth ... Ihr Herz war gepreßt und eine trübe Wolke lag über ihrem Auge 135B - v betrüben
ten That nachrufen zu hören: Der Mensch ist t., der ist närrisch. Schämt euch, ihr Nüchternen. Schämt euch, ihr Weisen 53f 1 für Alberts Äußerung kommt auch eine zweite Deutungsmöglichkeit in Betracht: hiernach wären Trunkener, Wahnsinniger nicht itbtr im Werturteil gebraucht, sondern als Realbezeichnungen [vgl Trinker, Unsinnige]
Trunkene, der s trunken Trunkenheit [vgl trunken] Leidenschaft! T.! Wahnsinn! Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen, scheltet den Trinker, verabscheuet den Unsinnigen ... und dankt Gott wie der Pharisäer 53; bes auf das Verhältnis zwischen Werther u Lotte bezogen Wenn ich Nachts von dir ging ... Mit welcher T. hab ich ihn [Sternbild des Wagens] oft angesehen! Oft mit aufgehabenen Händen ihn zum Zeichen, zum heiligen Merksteine meiner gegenwärtigen Seligkeit gemacht 154 und nun — Träume! ... Diese Nacht! ... hielt ich sie in meinen Armen ... und dekte ihren ... Mund mit unendlichen Küssen. Mein Auge schwamm in der T. des ihrigen. Gott! bin ich strafbar, daß ich auch jezt noch eine Seligkeit fühle, mir diese glühende Freuden ... zurük zu rufen 115 Trupp Man erblickte von fern einen T. bewaffneter Männer, und ein jeder rief, daß man den Thäter [Mörder] herbeyführe 119B Trutz 'T. bieten' bis das Gefühl ihrer Unschuld sich mit einigem Stolze empörte. Sie bot Albertens Grillen Truz, und die Reinheit ihres Herzens gab ihr eine Festigkeit, daß sie nicht, wie sie anfangs vorhatte, ihr Mädgen in die Stube rief, sondern ... sich gelassen zu Werthern ... sezte 136A trutz Präp Sie [Lotte] hatte ihrem Manne ... gesagt, daß Werther vor Weyhnachtsabend nicht wiederkommen würde ... so machte er sich truz der Übeln Witterung fort 134A bdv ohngeachtet
bdv zu b : dunkel düster
Trübsinn in bezug auf den Irren: getrübter Verstand Gott im Himmel! Hast du das zum Schiksaal der Menschen gemacht, daß sie nicht glüklich sind, als eh sie zu ihrem Verstände kommen, und wenn sie ihn wieder verliehren! Elender und auch wie beneid ich deinen T., die Verwirrung deiner Sinne, in der du verschmachtest ... Du fühlst nicht! daß in deinem zerstörten Herzen, in deinem zerrütteten Gehirne dein Elend liegt 110 [ - t r u g ] s Betrug
betrügen
trunken auf Überschwang des Gefühls bezogen, im weiteren zugl auf entsprechende Leistung, auch subst Unsere Gesetze selbst, diese kaltblütigen Pedanten, lassen sich rühren, und halten [zum Beispiel bei Diebstahl aus Hunger, bei Mord aus begründeter Eifersucht] ihre Strafe zurük [sagte Werther]. Das ist ganz was anders, versezte Albert, weil ein Mensch, den seine Leidenschaften hinreissen, alle Besinnungskraft verliert, und als ein Trunkener, als ein Wahnsinniger angesehen wird 1 . — Ach ihr vernünftigen Leute! rief ich lächelnd aus. Leidenschaft! Trunkenheit! Wahnsinn! Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen, scheltet den Trinker, verabscheuet den Unsinnigen, geht vorbey wie der Priester, und dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat, wie einen von diesen. Ich bin mehr als einmal t. gewesen, und meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinne, und beydes reut mich nicht, denn ich habe in meinem Maasse begreifen lernen: Wie man alle ausserordentliche Menschen, die etwas grosses, etwas unmöglich scheinendes würkten, von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien müßte [B mußte]. Aber auch im gemeinen Leben ists unerträglich, einem Kerl [B einem jeden] bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarte-
Tuch in bibl Anklang1 Mein Gott! Mein Gott! warum hast du mich verlassen? Und sollt ich mich des Ausdruks schämen, sollte mir's vor dem Augenblikke bange seyn, da ihm der nicht entgieng, der die Himmel zusammenrollt wie ein T. 106 Schnupf-
Tisch-
1
vgl Ps 104,2: „du breitest aus den Himmel wie einen Teppich'1, Himmel ausdehnet wie ein dünnes Fell" sa H i m m e l Anm 3
Jes 40,22: „Der den
Tugend iSv Lebenstüchtigkeit meinem Herzen sind die Kinder am nächsten auf der Erde. Wenn ich ... in dem kleinen Dinge die Keime aller Tugenden, aller Kräfte sehe, die sie einmal so nöthig brauchen werden ... in dem Eigensinne, alle die künftige Standhaftigkeit und Festigkeit des Charakters, in dem Muthwillen, allen künftigen guten Humor 32 bdv K r a f t
Tulpenbeet im Bilde warum der Strom des Genies so selten ausbricht ... Lieben Freunde, da wohnen die gelaßnen Kerls auf beyden Seiten des Ufers, denen ihre Gartenhäuschen, Tulpenbeete, und Krautfelder zu Grunde gehen würden 14 [ - t u m m e l n ] s Getümmel T u m u l t sinnl-seelisch als wenn einer sagte: der Thor! stirbt am Fieber! hätte er gewartet, bis sich seine Kräfte erhohlt ... der T. seines Blutes gelegt hätten ... er lebte bis auf den heutigen Tag 57 wenn meine Sinnen gar nicht mehr halten wollen, so linderts all den T., der Anblik eines solchen Geschöpfs [einer jungen Mutter], das in der glüklichen Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 bdv A u f r u h r
Empörung
Revolution
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tun — übel
tun [AB th] 1. Sg Präs in A thu in B 90,22 19,1 thu' 67,23 thue 1 eine best Tätigkeit ausführen a iVbdg mit verbalem Subst ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb dran [an die Nußbäume] that 98 Ich that keinen Schritt [in der Heimatstadt], der nicht merkwürdig war 88 123 das bedrängte Herz ... das ... seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe t h u t 110 Sie that einige Fragen an ihn, die er kurz beantwortete 151B t h a t ich aber doch den Schwur, daß 25 Der Vorschlag, den Du zu einer Rükkehr zu euch thust, gefällt mir nicht ganz 128 als Lotte beschäftigt war ... den Vortrag zu einem Spiele zu t. 27 b ibesWdg auf etw Gefordertes bezogen die Kleinen verfolgten mich um ein Mährgen, und Lotte sagte ... ich sollte ihnen den Willen t. 58 ich lache über mein eigen Herz — und thu [B thu'] ihm seinen Willen 90 c mit allgemeinerem Obj Ach! thu [B thue] ich doch alles was ich kann, sind sie [die Kinder] doch gekleidet, genährt ... gepflegt und geliebet 67 Das beste, was ich hier gethan habe, ist mein Zeichnen 90 möcht ich lieber die ganze Sache Übergehn, als Dir sagen: daß zeither wenig gethan wird [im Zeichnen] 45 sie war fest bey sich entschlossen alles zu t., um Werthern zu entfernen 128B von einem Geschöpfe, das nichts t. kann als Sie bedauren 130 daß er [der Amtmann] in einer solchen Sache nichts t. könne ohne sich die größte Verantwortung aufzuladen 121B Seit ich unter dem Volke so alle Tage herumgetrieben werde, und sehe was sie t. und wie sie's treiben 71 Sie wußte nicht recht, was sie sagte, eben so wenig was sie that, als sie nach einigen Freundinnen schickte 136B 27,13 94,4u7B Heut könnt ich nicht zu Lotten ... Was war zu t. 44
geschwind, da thut's nichts [Werthers Kuß] ... Wie Lotte sagte, es ist genug, und das Kind doch immer eifrig fort wusch, als wenn Viel mehr thäte als Wenig 39 128,12 Aktivität! Wenn nicht der mehr thut, der Kartoffeln stekt, und in die Stadt reitet, sein Korn zu verkaufen, als ich 74 Auch hab ich mir einen [Frack] machen lassen, ganz wie den vorigen ... Ganz will's es doch [B will es doch die Wirkung] nicht t. 96 das t h u t eine ganz gute Würkung auf mich 8 die Zitronen ... thaten fürtrefliche Würkung 25; ibesWdg: erledigen in der Welt ist's sehr selten mit dem Entweder Oder gethan 49 b mit Dat; jmd etw antun, zufügen Vorher war er ein ganz Jahr rasend, da hat er an Ketten im Tollhause gelegen. Jezt thut er niemand nichts 109 5 i Vbdgmit Adj der Artu Weise a ein Verhalten ausdrückend daß Lotte ... mir zu verstehn gab daß ich mit Friederiken zu artig gethan [A mir das Artigthun mit Friederiken abrieth] 34B Ein Kanarienvogel ... Er thut gar zu lieb! ... Wenn ich ihm Brod gebe flattert er mit den Flügeln 97B Sie haben übel gethan, sagte Lotte 39 b mit pers Dat: ein widerfahrendes Gefühl bezeichnend da ihm der Aufenthalt ... in der Stadt ... zu weh t h a t 10 sie [die Sterbende] war ruhig, resignirt, nur ihre Kinder thaten ihr weh 68 8,18 Was mir noch manchmal leid thut, ist, daß 89 W 19,311; ibesWdg mit Ersparung des Adj Weis der große Gott, wie einem das thut, so viel Liebenswürdigkeit vor sich herumkreuzen zu sehn und nicht zugreifen zu dürfen 103 —¥ ab-
groß-
hinzu-
zu-
zugetan
Artig-
bdv zu 1: machen verrichten vollbringen machen wirken
Untertan
zu 2: schaffen
zu 4a: hervorbringen
Tür [AB Th] Nebenform Thüre bes in A Zimmertür da ... gieng er zur Thüre des Cabinets, und rief mit leiser Stimme, Lotte! ... Sie schwieg 145 als eben Lotte zur Thüre herauskam und sagte: 21 E r [Werther] redete [zu Lotte] ... von den Zeiten, da einen die unerwartete Oeffnung der Thüre [B T.], und die Erscheinung eines aufgepuzten Baums ... in ... Entzükkung sezte 129; Haustür Ich gieng durch den Hof nach dem wohlgebauten Hause, und da ich die vorliegenden Treppen hinaufgestiegen war und in die Thüre [B T.] trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen 20 und war ... bey dem Jagdhause angekommen. E r trat in die T., fragte nach dem Alten 118B; im Bilde Nun siz ich hier wie ein altes Weib, das ihr Holz an Zäunen stoppelt, und ihr Brod an den Thüren 114
2 allgemeiner iSv tätig sein, handeln ich kann nicht müssig seyn und wieder kann ich nichts t. 61 Das beste ist, daß es zu t. genug giebt 72; 'zu t. haben': beschäftigt sein ich passe die Zeit ab, wenn er zu t. hat 48; idWdg 'zu t. haben mit jmd, etw': zu schaffen-haben Der Gesandte ... Das ist ein Leiden, mit so einem Menschen zu t. zu haben 73 nur hat er [der Irre] immer mit Königen und Kaysern zu t. [B schaffen] 109A weil ich so viel mit mir selbst zu t. habe, und dieses Herz und Sinn so stürmisch ist 75 Seit mir meine Vorsicht einen so unartigen Streich gespielt hat, mag ich mit dem Zeuge [Pistolen] nichts mehr' zu t. haben 51; ibesWdg zweckbetont der Minister ... hatte lange mir angelegen, ich sollte mich employiren, und eine Stunde ist mir's auch wohl drum zu t. 62 3 in Ersatzfunktion für das vorausgehende Verb a iVbdg mit verbvertretendem Obj-Pron wenn meine Krankheit zu heilen wäre, so würden diese Menschen es t. 62 jezt gleich will ich dir's erzählen. Thu [B Thu'] ich's jezt nicht, ges c h ä h t niemals 19 daß ich mich ... verleiten lasse, eine Bouteille zu trinken. Thun Sie's nicht! sagte sie 104 Louis, gieb dem Herrn Vetter eine Hand. Das t h a t der Knabe sehr freymüthig 21 ich habe noch nie gehört daß man gegen die üble Laune vom Predigtstuhle gearbeitet hätte — Das müßten die Stadtpfarrer thun, sagt er 36 sie bat mich einige Aepfel anzunehmen, das ich that 92 sie nahm ihre Arbeit, wie sie mehr gethan hatte, ging nach seinem Zimmer [B ging auf sein Zimmer, wie sie mehr zu t. pflegte] 151 uö b nur das Verb aufnehmend, an sich entbehrt daß Mißverständnisse und Trägheit ... mehr Irrungen in der Welt machen, als List und Bosheit nicht t. [B als List undBoßheit] 4A 4 ein Ergebnis ausdrückend a etw machen, bewirken Komm Malgen ... da wasche dich aus der frischen Quelle geschwind.
Tyrann Ein Volk, das unter dem unerträglichen Joche eines Tyrannen seufzt, darfst du das schwach heissen, wenn es endlich aufgährt und seine Ketten zerreißt 54; bildl nennen sie mir den Menschen, der übler Laune ist ... ohne die Freuden um sich her zu zerstören ... ist sie [die üble Laune] n i c h t . . . ein Misfallen an uns selbst... Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersezzen nicht einen Augenblik Vergnügen an sich selbst, den uns eine neidische Unbehaglichkeit unsers Tyrannen vergällt hat 37
übel AB meist üble, übler, üblen A 56 134 Übeln AB 73 Übels meist wertend a allg qualitativ ich nahm das Kind ... und küßte es lebhaft, das sogleich zu schreien ... anfieng. Sie haben ü. gethan, sagte Lotte 39 E r sagte, das wäre sehr ü. von Lotten gewesen, man solle die Kinder nichts weis
machen, dergleichen gäbe zu ... Aberglauben Anlaß 39 sie sey von ihrem ersten Mann ü. gehalten worden 17B; eine Gemütslage charakterisierend: 'üble Laune' ich konnte nicht umhin ... recht herzlich gegen die üble Laune zu reden ... es ist mit der üblen Laune völlig wie mit der Trägheit 35 ich habe noch nie gehört daß man gegen die üble
—> Hausbdv Haustür
tuschen Nebenform tischen iSv dämpfen, unterdrücken Das Haus, die Nachbarschaft, die Stadt kam in Aufruhr [durch die Nachricht von Werthers Tat] ... Die Gegenwart des Amtmannes und seine Anstalten tuschten [A tischten] einen Auflauf. Nachts gegen eilfe ließ er ihn ... begraben 157B
Abkürzungen ibesWdg idVbdg(n)
aaO absol abstr Adj adj Adv adv ähnl Ahk akk allg Anm Altr attrib Aufl Ausg
am angeführten Ort absolut abstrakt Adjektiv adjektivisch Adverb adverbial ähnlich Akkusativ akkusativisch allgemein Anmerkung Attribut attributiv Auflage Ausgabe
bdv Bed Bern bes best betr bibl bildl bzw
bedeutungsverwandt Bedeutung Bemerkung besonders bestimmt betreffend biblisch bildlich beziehungsweise
Bat dat demonstr ders DGr dh DjG DWb
Dativ dativisch demonstrativ derselbe Deutsche Grammatik das heißt Der junge Goethe (Morris) Deutsches Wörterbuch
ebd ebs engl EntwFragm erot etw ev
ebenda ebenso englisch Entwurf-Fragment erotisch etwas eventuell
f . ff fem fin fleht frz
folgende femininum final flektiert französisch
G Gen gestr GvS
Goethe Genitiv gestrichen Gesänge von Selma
h
Handschrift zu B
idWdg(n) ifest Vbdg ifestWdg iGz Imp imp Ind indef Inf instr intr iSv i Vbdg mit iVgl
in besonderer Wendung in der (den) Verbindung(en) in der (den) Wendung(en) in fester Verbindung in fester Wendung im Gegensatz zu Imperativ imperativisch Indikativ indefinit Infinitiv instrumental intransitiv im Sinne von in Verbindung mit im Vergleich
Jh jmd
Jahrhundert jemand
haus kolleht Komp homp Kompos hondit Konj honj honkr honseh Konstr honzess horr horrel
kausal kollektiv Komparativ komparativisch Kompositum konditional Konjunktiv konjunktivisch konkret konsekutiv Konstruktion konzessiv korrigiert korrelativ
La lat loh
Lesart lateinisch lokal
m md mod
maskulinum mitteldeutsch modal
neutr Nom
neutrum Nominativ
ob obd Obj od Oss oss
oben oberdeutsch Objekt oder Ossian ossianisch
Part Pass passim
Partizipium Passiv auf Schritt u. Tritt
Perf Pers pers PI plur poss prdd Prdp Pràs Prat Pron pron
Perfekt Person persönüch Plural pluralisch possessiv prädikativ Präposition Präsens Präteritum Pronomen pronominal
refi relat relig
reflexiv relativisch religiös
s(a) schw sd Sg sing s ob spez St Subj Subst subst Superi superi
siehe (auch) schwach flektierend siehe dies Singular singularisch siehe oben speziell stark flektierend Subjekt Substantiv substantiviert Superlativ superlativisch
temp trans
temporal transitiv
u(a) ud Vbs iibtr unbest unfiekt unpers unt ud usw
und (andere) und ähnliche Ubersetzung übertragen unbestimmt unflektiert unpersönlich unten und öfter und so weiter
Vbdg(n) vgl(a) Vorbem
Verbindung(en) vergleiche (auch) Vorbemerkung
Wb Wdg(n) W19
Wörterbuch Wendung(en) Weimarer Ausg. Bd. 19 Werther
zB zugl Zss
zum Beispiel zugleich Zusammensetzung(en)
Die Endsilbe -lieh ist stets abgekürzt.
Erschienen im Akademie -Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 Copyright 1965 by Akademie -Verlag GmbH Lizenanummer: 202 • 100/213/65 Gesamtherstellung: V E B Dmckhaus „Maxim Gorki", Altenburg Bestellnummer: 3024/4—5 • E S 7 D • Preis: MDN 2 4 , »
U N T E R S U C H U N G E N ZUR WORTSTELLUNG IN DER PROSA DES J U N G E N GOETHE V o n D r . JOSEF MATTAUSCH
(Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur, Nr. 31)
1965. IX, 218 Seiten — gr. 8° — MDN
36,-
Einem zweifachen Anliegen versucht die Arbeit gerecht zu werden: einem sprachhistorischen, speziell goethephilologischen, und einem linguistischen. Einmal bietet sie, auf der Grundlage einer breiten, systematisch angelegten Materialsammlung, gestützt durch zahlreiche statistische Angaben, eine umfassende Darstellung der Wortfolgeverhältnisse in der voritalienischen Prosa Goethes unter dem besonderen Blickpunkt ihrer Entwicklung. Ein Exkurs über die zeitgenössischen Auffassungen und Auseinandersetzungen um die sogenannte .Inversion' vermittelt dabei den historischen, insbesondere sprachtheoretischen Hintergrund. Zum anderen darf sie, ausgehend vom Zeichencharakter der Wortstellung und mit weitgehender Berücksichtigung der satzphonetischen Ausdrucksmittel, als systematisch-methodischer Beitrag gelten zu den in der gegenwärtigen Sprachwissenschaft vielgepflogenen Erörterungen über die Struktur des deutschen Satzes.
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