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German Pages 52 Year 1962
D E U T S C H E
A K A D E M I E
D E R
W I S S E N S C H A F T E N
Institut für deutsche Sprache und Literatur
Wörterbuch zu
Goethes Werther von
Erna Merker unter Mitarbeit von Johanna Graefe und Fritz Merbach
ZWEITE LIEFERUNG eben bis gräßlich
A K A D E M I E - V E R L A G - B E R L I N
1961
ZU
B E R L I N
Vorbemerkung Das vorliegende Wörterbuch beruht auf der s y n o p t i s c h e n W e r t h e r - E d i t i o n der ersten und der zweiten Fassung innerhalb der von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegebenen Werke Goethes. Die erste Fassung von 1774 ist mit A, die zweite von 1786 mit B bezeichnet. Die vorkommenden Wörter sind vollständig erfaßt. Liegt eine größere Anzahl von in ihrer Bedeutung übereinstimmenden Belegen vor, so wurden diese nur mit der Seitenzahl aufgenommen und bei häufig belegten Wörtern von geringerem Bedeutungsgehalt gegebenenfalls nur mit uö oder passim verzeichnet. Die Seitenzahlen sind ohne Zeilenangabe angeführt; Zeilenangaben werden lediglich bei alleinstehenden Seitenzahlen mit mehrfach erscheinendem Lemma und bei Partikeln hinzugefügt. — Als Lemma in eckiger Klammer erscheinen außerdem die Grundwörter, die nur in Zusammensetzungen vorkommen. Die Belege entsprechen in Wortlaut, Orthographie und Interpunktion der Fassung A. Nur die das Lemma betreffenden Abweichungen der Fassung B von A sind in eckiger Klammer hinter dem betreffenden Wort eingesetzt. Zur O r t h o g r a p h i e : Das Lemma folgt der Schreibung des Duden. Bei völliger Ubereinstimmung des Belegwortes mit dem Lemma ist aus Gründen der Raumeinsparung nur der Anfangsbuchstabe mit Punkt gesetzt. Um dies auch bei den vielfachen orthographischen Abweichungen durchführen zu können, wurden die abweichenden Buchstaben in Klammer dem Lemma angefügt. Lediglich die in A durchgehend bis auf wenige Zufallsänderungen verwendete Schreibung: k, kk statt ck (k im Auslaut und vor Konsonant, kk zwischen Vokalen) sowie z, zz statt tz wurde nicht im einzelnen Falle angegeben. — Nicht verzeichnet wurden ferner die Großschreibung des Umlauts in der Fassung A: Ae, Oe, Ue, sowie die in A und B durchgehende Schreibung der Endsilbe -niß. Z u r T y p o g r a p h i e : Die Goethe-Belege sind recte, angeführte Zitate anderer Autoren, die Interpretamente, Seitenzahlen und die Bezeichnung der Fassungen A und B kursiv gedruckt. Außerdem sind kursiv und in eckige Klammer zum besseren Verständnis des Textes eingefügte Bemerkungen gesetzt, ebenso in den Ossianstellen das dem Lemma entsprechende englische Wort. Unter dem Artikel sind in Nonpareille angeführt: 1. mit -»• die zum Lemma belegten Zusammensetzungen und Ableitungen. 2. mit bdv die dem Lemma bedeutungsverwandten und in entsprechendem Sinne gebrauchten Wörter. 3. Als Anmerkungen sind verzeichnet: die Abweichungen der ersten Ossianübersetzung („Die Gesänge von Selma" 1771) von der Wertherfassung (1774) sowie kurze sachliche Kommentierungen und vergleichende Hinweise. Zum A u f b a u d e s A r t i k e l s : Die Gliederung erfolgt nach der Bedeutung und ihrer logischen Differenzierung. Stark zu gliedernde größere Artikel folgen den Einteilungspunkten I A 1 a. Bei geringeren Gliederungsmöglichkeiten wird mit dem jeweils benötigten nächsten Punkte dieser Reihenfolge begonnen; schwächere Schattierungen werden nur mit a, b usw. differenziert. Die grundlegenden Werke zur deutschen Sprachlehre und die einschlägigen deutschen Wörterbücher, die selbstverständlich eingesehen und ausgewertet wurden, sind nicht besonders aufgeführt. Von Adelungs Wörterbuch wurden sowohl die Ausgabe von 1774ff wie die von 1793ff benutzt. Der englische Text wurde zitiert nach: The Poems of Ossian, translated by James Macpherson. Volume I I Leipsic 1840. The songs of Selma (S 198-209), Berrathon (S 153)
Häufiger zitierte Literatur: Boucke Kestner Lauterbach DjG GvS I I
Ewald E. Boucke, Wort und Bedeutung in Goethes Sprache. Berlin 1901 (Literarhist. Forschgn. H. 20) A. Kestner, Goethe und Werther. Stuttgart und Tübingen 1854 M. Lauterbach, Das Verhältnis der zweiten zur ersten Ausgabe von Werthers Leiden. Straßburg 1910 (Quellen und Forschgn. z. Sprach- u. Kulturgesch. d. germ. Völker 110) Der junge Goethe. Neue Ausgabe in sechs Bänden besorgt von Max Morris. 2. Bd. 1910. Die Gesänge von Selma (S 81—91)
Verzeichnis der Abkürzungen siehe 3. Umschlagseite
97
eben — ehe
98
E eben 1 die Genauigkeit der Übereinstimmung betonend, vgl die entsprechenden Adv genau u gerade a bei Feststellung einer Gleichartigkeit od Gleichstellung von Begriffen wenn ich ... dem Wasser nachsah . wie abenteuerlich ich mir die Gegenden vorstellte, wo es nun hinflösse bis ich mich ganz in dem Anschauen einer unsichtbaren Ferne verlohr. Siehe mein Lieber, das ist doch e das Gefühl der herrlichen Altväter ! 88 A Das ist e., als wenn einer sagte: der Thor! stirbt am Fieber 57 122B vergebens, daß er ihm [dem Unglücklichen1 zuredet, e. als [B e. so] wie ein Gesunder . [dem Kranken] von seinen Kräften nicht das geringste einflößen kann 55, bes idVbdg 'e so' Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern . . e. so durch Biskuit .. und Birkenreiser regiert werden, das will niemand gern glauben 11 wenn nur das Ding nicht e. so zerbrechlich wäre, als es schön ist 80 8 89 uö b bei Feststellung der Identität Da ist ein Weib die jederman von ihrem Adel . unterhält . Aber e. das Weib ist . . eine Amtschreibers Tochter 74 72,iVbdg mit Demonstr iSv der gleiche An e. dem [B An demselben] Tage . kam er Abends zu Lotten 129 A 2 8Suö, Bin ich nicht noch e. derselbe, der ehemals in aller Fülle der Empfindung herumschwebte 103 c bei zeitl Zusammentreffen zweier Vorgänge dem ersten eingefügt Wir waren e. herauf getreten, als der Mond . aufgieng 66 21,10, in den temp Satz einbezogen zog sich [das Kind] zurük, als e, Lotte zur Thüre herauskam 21; die doppelte Setzung in A ist in B als pleonastisch getilgt wollt ich e. mich [B mich e.] empfehlen, und wartete nur, bis der Graf frey wäre, als e. [B als] meine Fräulein B. herein trat 81 2 ein entscheidendes Moment hervorhebend iSv gerade Ermangeln ihm nicht da e. [B e. da] die Kräfte, wo er sie am nöthigsten braucht? Und . wird er nicht e. da aufgehalten, e. da wieder zu dem stumpfen kalten Bewustseyn zurük gebracht, da er sich in der Fülle des Unendlichen zu verliehren sehnte 113 Nun war ich bey ihm zu Tische gestern, e. an dem Tage, da Abends die noble Gesellschaft .. bey ihm zusammenkommt 81 150B 151A, verstärkt durch 'gerade' Zwar weis ich ... wie nöthig der Unterschied der Stände ist. nur soll er mir nicht e. grad im Wege stehn, wo ich noch ein wenig Freude geniessen könnte 75 3 eine Folgerung, Begründung od einen Vergleich als naheliegend kennzeichnend da mir . das Herz immer ein bißgen aufgeht, wenn ich sie sehe, blieb ich e 81 da ich sie mit solcher Wahrheit ... reden hörte, kam ich e. [.B ich ganz] ausser mich 23 A vielmehr häufen sich die Arbeiten, e. weil man . von Beförderung der wichtigen Sachen abgehalten wird 76 meine Weibgens redeten davon, wie man e. davon redt daß ein Fremder stirbt 102 4 idVbdg 'e. nicht', 'nicht e ' einschränkend u mildernd Er ... dünkt sich nicht e. [B e. nicht] weise, aber glaubt doch, er wüßte mehr als andere 9 bdv genau gerade just
Ebenbild Deine Mutter Dem E. 148 ebender, ebenderselbe s eben 1 b Ebene Wie oft habe ich das Jagdhaus . bald vom Berge, bald in [S von] der Ebne über den Fluß gesehn 30 ebenso s eben 1 a Eckchen [A gen] wie wohl mir's war, mich so Sonntags [zum Lesen] in ein E. zu sezzen 22 Ecke obd Nebenform das Eck 155 A a eines Raumes Die Klügste sezte sich [aus Furcht vor dem 4 Werther -Wörterbuch
Gewitter] in eine E , mit dem Rükken gegen das Fenster 27; abgelegene Stelle Auf dem Kirchhofe .. hinten im [B in der] E dort wünsch ich zu ruhen 155 b einer Fläche würfelten auf einer E , hatten das Tischtuch zurük geschlagen 83 edel 1 von der Abkunft a von Tieren, Rasse bezeichnend Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die .. sich selbst aus Instinkt eine Ader aufbeissen, um sich zum Athem zu helfen 85 b von Personen, zugl Standesattribut ich möchte gleich einem edlen Waffenträger das Schwerd ziehen und meinen Fürsten von der zükkenden Quaal des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreyen lOloss; subst, zugl zur Bed von 2 übergehend Sie fühlten ihr eigenes Elend in dem Schiksal der Edlen [Ossians] 144 2 auf Geistiges u Seelisches übtr als Prädikat menschl Vollkommenheit Lebe wohl, edelster [braves/] der Menschen 141 Oss wenn er [Albert] der beste, der edelste Mensch wäre, unter den ich mich in allem Betracht zu stellen bereit wäre 47, subst das ward nur wenig Edlen gegeben, ihr Blut für die Ihrigen zu vergiessen 155; in der Apostrophe zu bes Prägnanz gesteigert sie ... sagte — Klopstock! .. Edler! hättest du deine Vergötterung in diesem Blikke gesehn 28. im Hinblick auf Denk- u Handlungsweise einen Brief, vor dem ich mich niedergekniet, und den hohen, edlen, weisen Sinn angebetet habe 79 Werther! rief sie mit dem gefaßten Tone des edelsten Gefühls 145 unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarteten That nachrufen zu hören: Der Mensch ist trunken, der ist närrisch 54 Edelgefallne, der die vier moosbedekten, grasbewachsnen Steine des edelgefallnen [B Edelgefallnen] ihres Geliebten lOOoss Edelmut Sie erinnerte sich all seiner [Alberts] Güte, seines Edelmuths 151 ehe 1 Adv ehe, eher, ehestens, da 'ehe' komp Sinn hat, ist es mit dem Komp 'eher' bedeutungsgleich, der allmählich das Adv 'ehe' verdrängt hat, 'ehe' noch 3,27A 141,60ss a temp 'eher' in komp Sinn früher ich hätte eher dran denken sollen 82 Donnerstag . ist Weyhnachtsabend da kommen Sie auch — aber nicht eher 129 131,2, 'ehe' iSv ehedem, einst, vordem Mit drey Schritten meß ich dein Grab, 0 du, der du ehe [before]1 so gros warst 141 Oss, Superl 'ehstens' iSv zum frühesten Termin, auf die Zukunft bezogen daß ich . . ehstens Nachricht davon geben werde 4 18B, ähnl ifestWdg ich will ihn ehster Tage besuchen 10 b 'eher' iSv lieber ich wußte, daß die von S und T mit ihren Männern eher aufbrechen würden, als in Ihrer Gesellschaft zu bleiben 84 wenn sie [die Menschen] nicht sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen, ehe denn [B eher als] eine gleichgültige Gegenwart zu tragen 3; iSv mehr Weil es ein gelinder Abend war und das Wetter anfing sich eher [nur in h, dort gestrichen] zum Thauen zu neigen zu 122,13 B 2 als temp Konjunktion iSv bevor, in A eh bis auf 28,9, in B stets in ehe geändert Ich wüste alles, was ich jezt weis, eh Albert kam 48 46,13 110,9uö; verstärkt durck 'noch' eh ich noch Lotten kannte 65 20,31 Einst kehrt Ullin von der Jagd zurük, eh [before] noch die Helden fielen 139 Oss Ein allgemeines Gelächter . . machte dem Spiele ein Ende, ehe noch das Tausend ausgezählt war 28 3 in altem präp Gebrauch mit Dat od Gen, formelhaft erstarrt ehedem, ehedessen, ähnl ehegestern, ehemals [sd] Idv zu l a früher 1
GvS DjG II 87 sonst
99
100
ehedem — eigenhändig
ehedem, ehedessen vordem, einst Da stand ich nun unter der Linde, die ehedessen [B ehedem] als Knabe das Ziel und die Gränze meiner Spaziergänge gewesen 87
denen Nachbarinn Ehrenhalben [A Schanden halber] zutheilte, ein Stich durch's Herz ging 25 B
bdv einst
Ehrfurcht Man hat aus E. für diesen treflichen Mann, gedachten Brief ... dieser Sammlung entzogen 79
früher
ehegestern A ehgestern vorgestern alles, was Adelin mir e. gesagt hatte 84 bdv vorgestern
ehemals ehmals 6,23A Genug daß in mir die Quelle alles Elendes verborgen ist, wie es e. die Quelle aller Seligkeiten war. Bin ich nicht noch eben derselbe, der e. in aller Fülle der Empfindung herumschwebte 103; in alten Zeiten die Mädgen aus der Stadt... holen Wasser, das harmloseste Geschäft und das nöthigste, das e. die Töchter der Könige selbst verrichteten 6 bdv ehedem einst früher sonst
Ehemann Wer hebt den ersten Stein auf gegen den E., der im gerechten Zorne sein untreues Weib und ihren nichtswürdigen Verführer aufopfert? 53 bdv Gatte Gemahl
Mann
ehern 1 aus Erz, im Bilde an der ehernen Pforte des Todes anzuklopfen 155; wie Erz, übtr iSv erstarrt, verschlossen Ich habe . . . Gott um Thränen gebeten, wie ein Akkersmann um Regen, wenn der Himmel e.1 über ihm ist, und um ihn die Erde verdürstet 104 2 idVbdg 'das eherne Jahrhundert' vom ehernen [dritten] Zeitalter der antiken Weltperiodisierung als der Epoche der Kriege übtr auf die dritte Lebensstufe2 in reifern Jahren [soll sie] sich unter den Gehorsam eines alten Offiziers gedukt haben, der ... das ehrne [B ehrene] Jahrhundert mit ihr zubrachte, und starb, und nun sieht sie im eisernen sich allein 76 1 im Anschluß an 5. Mos 28,23: Dein Himmel, der über deinem Haupt ist, wird ehern sein und die Erde unter dir eisern 1
ironisch auf die Kampf jähre einer späten Ehe bezogen; vgla Anm au eisern
Ehre a als äußere Anerkennung ein Kerl, der um anderer willen, ohne daß es seine eigene Leidenschaft ist, sich um Geld, oder E., oder sonst was, abarbeitet 45; als Siegerruhm da wir buhlten [dh wetteiferten] um die E. 1 des Gesangs 1370ss; in formelhaftem PI: von Amt u Stand da ist mir's wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt, und dem der Degen abgenommen wird 42 b zugl als bürgert Standesehre u Menschenwürde daß er seine E. dadurch [durch den Hochmut der Adelsgesellschaft~] unwiederbringlich gekränkt hielte 124A c idWdg 'E. haben' als sittl Berechtigung iSv zur Ehre gereichen nur in so fern wir mit empfinden, haben wir E. von einer Sache zu reden 55 bdv su a : Ruhm 1
um die Ehre des Gesangs ist zusätzl Erläuterung
zum Original u zu GvS
ehren als persönl Wertschätzung Albert ... den Werther ... so sehr schätzte und ehrte 117B Die Gegenwart des Mannes, den sie liebte und ehrte 151 Sieh, was du nun diesem Hause bist! ... Deine Freunde e. dich 102; als unverbindl Anerkennung Ich ehre die Religion ... ich fühle, daß sie manchem Ermatteten Stab ... Erquikkung ist. Nur — kann sie denn, muß sie denn das einem jeden seyn? 105 wie er meine überspannte Ideen ... als jugendlichen guten Muth zwar ehrt, sie nicht auszurotten, nur zu mildern und ... zu leiten sucht 80; iSv in Ehren halten Ich vermache dir's [das Schattenbild] zurük, Lotte, und bitte dich es zu e. 155 —> ver- Verehrer bdv achten anerkennen schätzen
Ehrenamt Wie einem Gefangenen ein Traum von Heerden, Wiesen und Ehrenämtern 114 ehrenhalben iSv anstandshalber, aus gesellschaftl Höflichkeit nur daß mir mit jedem Schnittchen, das sie einer unbeschei-
bdv Achtung
Respekt
ehrlich unflekt 87A a iSv ehrbar Wunderliche Menschen sind um ihn [den Fürsten] herum ... Sie scheinen keine Schelmen und haben doch auch nicht das Ansehen von ehrlichen Leuten. Manchmal kommen sie mir e. vor und ich kann ihnen doch nicht trauen 88B b positiv wertendes Beiwort iSv redlich, rechtschaffen dem ehrlichen Pfarren [B Pfarrer] 98 die Erinnerung bis zu den ehrlichen Geistlichen [A bis zu die guten Kerls von Pfarrers] die sie [die Bäume] ... pflanzten 98B 36 die Schulstube, wo ein e. [B ehrliches] altes Weib unsere Kindheit zusammengepfercht hatte 87 der ehrliche Albert, der durch keine launische Unart mein Glük stört 50 83; iSv aufrichtig um e. zu seyn [in meiner Berichterstattung] 25; sich anständig benehmend Auch ist er so e. und hat Lotten in meiner Gegenwart noch nicht einmal geküßt ... Um des Respekts willen, den er vor dem Mädgen hat, muß ich ihn lieben 47 bdv brav rechtschaffen
redlich
trefflich
treuherzig
wacker
Ei [A B y] die Frau Pfarrern soll's an Butter und Eyern ... spüren, was für eine Wunde sie ihrem Orte gegeben hat 98 ei [AB y] Ausruf der Verwunderung Ey! werden Sie sagen: der Mensch legt sich auf niedliche Komplimente 78 Eiche als Charakteristikum ossianischer Landschaft Heult Stürme in dem Gipfel der Eichen! [of my oaks] 1420ss band ihn an die E. [oak] 1430ss Eifersüchtelei [AB ley] Ob er [Albert] sie [Lotte] nicht manchmal ... mit kleiner E. peinigt 47 eifrig Wie ... das Kind doch immer e. [B eifriger] fort wusch, als wenn Viel mehr thäte als Wenig 39 widersprach ihm e. 121B bdv emsig
eigen unflekt 23 90A 1 der Pers od deren geistigem Bereich zugehörig, in ausgesprochener od vorausgesetzter Gegenüberstellung Es ist besser, ich sehe sie durch die Augen ihres Liebhabers; vielleicht erscheint sie mir vor meinen eignen Augen nicht so, wie sie jetzt vor mir steht 18B wenn du aus Geschick oder eigner [B eigener] Schuld keinen nähern [Freund] finden kannst 2 der Autor ... bey dem's zugeht wie um mich, und dessen Geschichte mir ... so herzlich wird, als mein e. häuslich Leben 23 Sie fühlten ihr eigenes [B eignes] Elend in dem Schiksal der [ossianischen] Edlen 144 37 47 ein Kerl, der um anderer willen, ohne daß es seine eigene Leidenschaft [B seine eigene Leidenschaft, sein eigenes Bedürfniß] ist, sich ... abarbeitet, ist immer ein Thor 45; intensivierend idVbdg 'mein eigenes Herz' ich lache über mein e. [B eignes] Herz — und thu ihm seinen Willen 90 Was Lotte einem Kranken seyn muß, fühl ich an meinem eignen [B eigenen] armen Herzen 33 Manchmal sag' ich mir: Dein Schicksal ist einzig ... dann lese ich einen Dichter der Vorzeit, und es ist mir als sah' ich in mein eignes Herz 107B; im Superl iSv ureigen da es so schwer ist, die eigensten wahren Triebfedern auch nur einer einzelnen Handlung zu entdecken 116 B 2 'e. sein' iSv eigentümlich mit aller Zärtlichkeit, die dem Alter von fünfzehn Jahren e. seyn kann 22 eigenhändig Wie sehr wünscht' ich daß uns von den letzten ... Tagen unsers Freundes . . . eigenhändige Zeugnisse übrig geblieben wären 116B
101
Eigenschaft daß das nun die E. unseres Geistes ist, da Verwirrung und Finsterniß zu ahnden, wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123, vgl in qualitate Eigensinn wenn ich in dem Eigensinne [des Kindes] künftige Standhaftigkeit und Festigkeit des Charakters . . erblikke 32 es sey mehr E und übler Humor als Eingeschränktheit des Verstandes, der ihn sich mitzutheilen hinderte 34, iSv kapriziöse Eigenwilligkeit In ihrer Jugend soll sie schön gewesen seyn . mit ihrem Eigensinne manchen armen Jungen gequält . haben 76 eigensinnig iSv kapriziös während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir einen angenehmen Unterhalt [Unterhaltung] verschafften 3 eigentlich wo er [der Mensch] seines Daseyns eigentliche Gewißheit hat 102, adv iSv im Grunde Die Thoren, die nicht sehen, daß es e. auf den Plaz gar nicht ankommt 76 Tanzen muß man sie sehen so sorglos, so unbefangen, als wenn das e. alles wäre 24 bdv an sich im Grunde
wahr
E i g e n t u m [AB th] Just mich! das E. [die Verlobte] eines andern 130 bdv Besitz
eilen er eilte nach dem Jagdhause 120B 119B 145, Part Präs iSv eilig habe in eilendem Vorübergehn dich manchmal nicht angesehn 38, adv iSv schleunigst Das fiel mir auf wie ein Donnerschlag, ich . verließ sie eilend 110 —*• fort- hin-
hinzu- über-
Übereilung
eilf nur in der im 18 Jh noch geläufigen alten Form a bei Altersbezeichnung Mädchen von ohngefähr e Jahren 21 sechs Kinder, von e. zu zwey Jahren 20 b elliptisch bei Uhrzeit Nachts gegen eilfe ließ er ihn begraben 157 gegen Eilf [B eilfe] 131 Nachts nach e [B eilfe] rannt ich hinaus 113uö eilfertig iSv voreilig, unüberlegt H a b t ihr . die innern Verhältnisse einer Handlung erforscht? Hättet ihr das, ihr würdet nicht so e. mit euren Urtheilen seyn 52 E i m e r [A y] bibl1 idVbdg 'verlechter E ' iSv untaugl gewordenes Gefäß wenn .. der ganze Kerl vor Gottes Angesicht steht wie ein versiegter Brunn, wie ein verlechter E 104 bin Gefäß 1
Prei 12,6 Ehe der Eimer zerleche an der Quelle
ein, eine, ein Neutr 'eines' häufig zu 'eins' verkürzt, die Verkürzung des Gen Sg eins Tags 94 B volkssprachl im Munde des Bauernburschen [s 3 a], — die unfiekt absol Zahl s eins 1 flekt Zahlwort in attrib od substantivischem Gebrauch a zählend Ich . gab jedem der Kinder einen Kreuzer, und auch für's jüngste gab ich ihr einen 15 33,10 51,22uö, gesteigert iSv ein einziger Wie ausgetroknet meine Sinnen werden, nicht Einen [B einen] Augenblik der Fülle des Herzens, nicht Eine selige thränenreiche Stunde 77 18,29 37,12, zugl iSv eins geworden das weite Thal hinauf und hinab eine [B Eine] stürmende See 113 24,20, in Reihenfolge od Gegenüberstellung von einem Tag zum andern 15 40,13uö, Dieß beruhigte sie zwar von Einer Seite . von der andern aber fühlte sie sich auch dadurch gehindert 150B 136,13A Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13uö, als selbständiges Neutr Noch eins für tausend 88 Um eins bitte ich Sie 46B 48,31uö, in adv Wdg iSv mit einem Male wenn man . zum Dorfe heraus geht, übersieht man mit Einem [B auf einmal] das ganze Thal 12 A , m bes Prägnanz zum Abdruck innerer Gemeinschaft bey der Stelle eines lieben Buchs, wo 4*
102
Eigenschaft — Einbildungskraft
mein Herz und Lottens in einem zusammen treffen 91 b mit Zurücktreten des Zahlbegriffs, zu 2 übergehend mit part Gen od 'von' daß ich em's [B eines] der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen 18 zu dem Pläzgen ... das ... eins der [B von den] romantischten ist 66 28,14uö, in bibl Anklang bist doch auch der Gelehrten einer 18 wenn ihr nicht werdet wie eines von diesen 32 53,26 2 indef Pron iSv jemand, irgendeiner Neulich fragte mich einer, wie mir Ossian gefiele 40 28,3 da ist mir's wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt . wird 42 13,17, nach 'jeder' tendierend Gewiß, einer der [B Gewiß, wer] krank ist, wird bey allen Aerzten herum fragen 36 A , verallgemeinert wenn einer mit einem unbedeutenden Gemeinspruche angezogen kommt, da ich aus ganzem Herzen rede 54 57,20, neutrale Form für eine Pers dahinter müsse was anders stekken, wenn eins mit sieben Gulden hinreicht 42, ibesWdg weis ich so gut als einer 75, iSv man wenn einem [A man] nicht wohl ist, ist's einem überall nicht recht 35 B ich habe dir geschrieben davon, wie hohe Buchenwände einen endlich emschliessen 66 uö 3 unbest Artikel a individualisierend Da ist gleich vor dem Orte ein Brunn', ein Brunn', an den ich gebannt bin 6 bis er eins Tags ihr nachgegangen sey 94 B Ich lernte neulich ein [B eine] Fräulein von B. kennen 75 9,22uö b generalisierend wie em Mensch so thörigt seyn kann, sich zu erschiessen 52 Du versprichst viel, meine Tochter ... das Herz einer Mutter und das Aug einer Mutter 68uö, mit ganzem Herzen an dem Glükke und Unstern einer Miß Jenny 1 Theil zu nehmen 22, ähnl als ich . als em armer Student hier in Hof kam 34 c bes iVbdg mit A bstr, meist mit Attr, die qualitative Differenzierung betonend Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen 5 ein innerer Unmuth . . em Misfallen an uns selbst 36fuö, war unser Umgang nicht ein ewiges Weben von feinster Empfindung 9 der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf 28uö, emphatisch Das war eine Nacht! Wilhelm, nun übersteh ich alles 65 Das ist em Leiden, mit so einem Menschen zu thun zu haben 73 d kmdertüml statt des best Artikels Louis, gieb dem Herrn Vetter eine Hand 21 die Vbdgn was für em s für, welch ein s welch, so ein s so, em jeder, ein jeglicher, ein bißchen, ein paar, ein wenig 5 die betr Wörter irgend- unsereiner bezieht sich aui die Heldin des Romans 'Miss Fanny Wilkes' von I T Hermes [17(¡6] als typische Vertreterin des bürgert Frauenideals im empfindsamen Roman 1
einander als reziprokes Pron nur in casus obliqui iSv wechselseitig Nun verdrießt mich nichts mehr als wenn die Menschen e plagen, am meisten, wenn junge Leute e die paar gute Tage mit Frazzen verderben 35 Die Vertrautesten zogen e. beyseite 28 36,26fuö, in Koppelung mit dem Pers-Pron es ist eine Freude uns zu hören, wenn wir uns e von Lotten unterhalten 50 an-
auf
aus-
durch-
gegen- hinter
in- mit
nach
neben-
über-
um-
von- vor-
einbilden a sich etw vorstellen alles schwimmt vor meiner Seele, daß ich keinen Umriß pakken kann, aber ich bilde mir ein, wenn ich Thon hätte oder Wachs, so wollt ich's wohl herausbilden 45; mit Nebensinn des Sich-Emredens bilde mir ein mir wär's wohl, wenn ich an seiner Stelle wäre 62 b iSv eingebildet sein eine Närrin, die sich auf das Bißgen Adel . . Wunderstreiche einbildet 74 bdv zu a dünken glauben sich vorspiegeln wähnen weismachen
Einbildungskraft Unsere E., durch ihre Natur gedrungen sich zu erheben, durch die phantastische Bilder der Dichtkunst genährt 71 Sie . . sollte nicht meine E mit diesen Bildern . reizen 97B Die Kleinen .. erzählten ihm Wunder, die sich ihre kleine E. versprach 133 meine lebhafte E. versezte mich an's Bette dieser Armen 101 Was die E. für ein göttliches Geschenk ist ich konnte mir einen Augenblick vorspiegeln, als wäre es an mich geschrieben 96B,
103
104
einbrechen — eingeschränkt
reproduktiv meiner E. erscheint keine andere Gestalt als die ihrige 63 wenn sie [die Menschen] nicht . . . mit so viel Emsigkeit der E . sich beschäftigten, die Erinnerungen . . . zurückzurufen 3 bdv Imagination
Phantasie
Einfall als die Wirthinn auf den klugen E. kam, uns [beim Gewitter] ein Zimmer anzuweisen, das Läden und Vorhänge hätte 27 bdv Gedanke Idee
Vorstellungskraft
einbrechen E r . . . kam mit einbrechender [B anbrechender] Nacht zurük 153A Mit einbrechender [A der] Nacht [with night]1 versprachst du hier zu seyn 138BOss bdv anbrechen » GvS DjG II SS mit der Nacht
E i n d r u c k als sinnl-seelische Aufnahme, mit 12 Belegen charakteristisch für die neue Sensibilität der empfindsamen Epoche weil unsere Sinnen einmal der Fühlbarkeit geöffnet sind und also desto schneller einen E. annehmen 27 Sieh den Menschen an . . . wie Eindrükke auf ihn würken, Ideen sich bey ihm fest sezzen 55 fürchtete sie . . . Werthers Besuch werde ihm einen unangenehmen E . machen 149B ich bin erstaunt, was es [das Märchen] auf sie für Eindrükke macht 58 wie ein Autor, durch eine zweyte veränderte Auflage . . . seinem Buche schaden muß. Der erste E . findet uns willig 58 Es ist natürlich, wenn uns ein Unglük . . . überrascht, daß es stärkere Eindrükke auf uns macht, als sonst 26 es sey . . . ein Unglück geschehn . . . Es machte das weiter keinen E . auf ihn 119B Blumen die du mir schiktest... sie versiegelten mir deine Liebe. Aber ach! diese Eindrükke gingen vorüber 147 Die Gegenwart des Mannes, den sie liebte und ehrte, hatte einen neuen E . in ihr Herz gemacht 151 nach so manchen durchlebten Situationen, mußte sein [Werthers] E . unauslöschlich in ihrem Herzen seyn [B manche durchlebte Situationen hatten einen unauslöschlichen E. auf ihr Herz gemacht] 135 daß er [der Mensch] auch da, wo . . . er den einzigen wahren E . seiner Gegenwart macht; in dem Andenken in der Seele seiner Lieben . . . verlöschen . . . muß 102 kein Jahrtausend vermag den E. auszulöschen 153 bdv Spur
einfallen 1 unvermutet beginnen a vom Wetter E s war plötzlich Thauwetter eingefallen 125B b einsetzen mit etw sie spielte auf ihrem Ciavier, manchfaltige Melodien . . . Und auf einmal fiel sie in die alte himmelsüsse Melodie ein 112 wie die ungeschiktesten den Plan [ = Tanzfläche] geräumt hatten, fielen wir ein 25; zugl unterbrechend: in die Rede fallen Ihro Exzellenz, fiel ich ein, ich bitte tausendmal um Verzeihung 82 2 in den Sinn kommen, sich erinnern Einmal . . . da ich so müßig sizze, weis ich nicht wie mir einfällt : wir könnten überfallen werden 51 eine Spazierfahrt, einen Tanz . . . anzuordnen . . . thut eine ganz gute Würkung auf mich, nur muß mir nicht e., daß noch so viele andere Kräfte in mir ruhen 9 hernach, wenn ich so wieder dran denke, und mir die Fabel vom Pferde einfällt 62 Nun fiel mir ein, daß der Mann . . . hatte taufen lassen 39 bdv zu 1: in die Rede fallen
zu 2 : in den Sinn fallen
Einfalt iSv Natürlichkeit wie sie [Lotte] vollkommen i s t . . . So viel E . bey so viel Verstand 18 einfältig ich habe nur von einem einfältigen Mädgen [iGz einem Menschen von Verstände] gesprochen 57 bdv töricht
Einfassung Das Mäuergen, das oben umher die E . Brunnens] macht 6
[des
einflößen [38 A s] im Bilde um dem untergehenden Geschöpf einen Tropfen Stärkung, einen Funken Muth e. zu können 38 wie ein Gesunder . . . ihm [dem Kranken] von seinen Kräften nicht das geringste e. kann 55 bdv geben
eindrücken Nie will ich's wagen, einen Kuß euch einzudrükken [B aufzudrücken] Lippen 107A bdv aufdrücken
Einfluß meine überspannte Ideen von Würksamkeit, von E. auf andre 80 bdv Wirkung
einengen daß noch so viele andere Kräfte in mir ruhen, die alle ungenutzt vermodern, und die ich sorgfältig verbergen muß. Ach das engt all das Herz so ein 9 bdv bedrängen dämmen einschränken zur Last sein
einerlei [A B ley] gleichartig Die Welt ist überall e., auf Müh und Arbeit, Lohn und Freude 111; gleichwertig iSv gleichgültig ist's im Grund nicht e.: ob ich Erbsen zähle oder Linsen? 45; subst iSv Einförmigkeit Das ewige e. [B E.] eines traurigen Umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten Geschöpfe 124 bdv einförmig
gleichgültig
einförmig unflekt 8A gleichförmig Du fragst, wie die Leute hier sind? . . . wie überall! Es ist ein e. [B einförmiges] Ding um's Menschengeschlecht 8; mit dem Nebensinn: langweilig, ermüdend ich mag nicht in's Detail gehn, so reizend als es mir war, so e. würde es in der Erzählung werden 87 bdv einerlei
E i n g a n g iSv Einleitung Wenn du auf diesen E. viel Hohes und Vornehmes erwartest, so bist du wieder übel betrogen 16B bdv Anfang
einfach a natürl, ungekünstelt die einfachen Freuden . . . die aus ihm [dem Menschenherzen] selbst hervorkeimen 37 Es läßt sich noch ganz wohl mit dem Herrn [dem Fürsten**] leben, er ist ganz wahr, und e. 88 eine Melodie . . . so simpel und so geistvoll . . . wie mich der einfache Gesang angreift 43 b iGz französierenden Rokokomode: in bezug auf die der natürl Landschaft angepaßte Gartenkultur Der Garten ist e., und man fühlt . . . daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan bezeichnet 4 [s Garten]; idVbdg 'einfacher Frack' nach englischem Muster1 iGz modischen Galaanzug bis ich mich entschloß, meinen blauen einfachen Frak . . . abzulegen, er ward aber zulezt ganz unscheinbar 96 c iSv unkompliziert sie [Werthers Geschichte] ist e. und es kommen alle Erzählungen davon bis auf wenige Kleinigkeiten miteinander überein 116B bdv harmlos schlecht [tSv schlicht] 1
simpel
aus Tuch gefertigt, frz als 'fraque anglais' bezeichnet; vgla Frack
Eingekerkerte, der übtr wie gern hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen zu fassen. Ha! Und wird nicht vielleicht dem Eingekerkerten einmal diese Wonne zu Theil! 114 bdv der Gefangene
eingeschränkt übtr 1 in existentiellem Sinn so e. er [der Mensch] ist, hält er doch immer im Herzen das süsse Gefühl von Freyheit, und daß er diesen Kerker [die Welt] verlassen kann, wann er will 11 aber so e. ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseyns Anfang und Ende keinen Sinn hat 146 wie oft hab ich mich . . . gesehnt . . . in der eingeschränkten Kraft meines Busens einen Tropfen der Seligkeit des Wesens zu fühlen, das alles in sich und durch sich hervorbringt 60 des Verstandes Albert . . . wandte . . . 2 als Beschränktheit ein . . . ich habe nur von einem einfältigen Mädgen gesprochen,
105
wie denn aber ein Mensch von Verstände, der nicht so e. sey, der mehr Verhältnisse übersähe, zu entschuldigen seyn möchte, könne er nicht begreifen 57 vgla einschränken bdv zu 2: eng
Eingeschränktheit übtr 1 als Begrenztheit der menschl Natur Sieh den Menschen an in seiner E., wie Eindrükke auf ihn würken, Ideen sich bey ihm fest sezzen, bis endlich eine wachsende Leidenschaft ihn aller ruhigen Sinneskraft beraubt, und ihn zu Grunde richtet 55 wir sehnen uns, ach! unser ganzes Wesen hinzugeben, uns mit all der Wonne eines einzigen grossen ... Gefühls ausfüllen zu lassen ... und wir stehen in unserer Armuth, in unserer E. 30 2 als Enge, Beschränktheit des Verstandes es sey mehr Eigensinn und übler Humor als E. des Verstandes, der ihn sich mitzutheilen hinderte 34 bdv Enge
eingestehen Prät gestund 35 A s stehen iSv zugeben, einräumen Wir haben aber unser Gemüth nicht in unserer Gewalt, versezte die Pfarrern ... Ich gestund [.B gestand] ihr das ein 35 Sie gestehen ein, daß Albert oft das Zimmer seiner Frau verlassen, wenn Werther bey ihr war 117 B bdv einräumen zugeben zugestehen
Eingeweide a die Gesamtheit der inneren Organe als Träger des physischen u psychischen Lebens1 Was hilft es, daß ich mirs sage und wieder sage, er [Albert] ist brav und gut, aber es zerreißt mir mein inneres E.; ich kann nicht gerecht seyn 122B b im Bilde iSv sich selbst zerfleischen Es ist nichts worum sie [die Menschen] einander nicht bringen . . . meist aus Albernheit, Unbegriff und Enge ... Manchmal möcht' ich sie auf den Knieen bitten, nicht so rasend in ihre eigne E. zu wüthen 79 B 1
106
Eingeschränktheit — einräumen
entsprechend der Anschauung der Zeit
Eingriff übtr Werthers Aufmerksamkeiten für Lotten, die ihm [Albert] ... ein E. in seine Rechte ... zu seyn scheinen mußten 116A ~ 118B einhalten, sich sich zu Hause halten Der Gesandte ist unpaß, und wird sich also einige Tage e. 71 bdv sich in der Stube halten
einhauchen in bibl Anklang1 ach könntest du das wieder ausdrücken . . . dem Papier das e., was so voll, so warm in dir lebt, daß es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes 6 1
vgl X. Mos 2,7: blies ihm ein einen lebendigen Odem ... also ward der Mensch eine lebendige Seele
einig a einer Meinung Daß die Kinder nicht wissen, warum sie wollen, darinn sind alle hochgelahrte Schul- und Hofmeister e. 11 b ohne inneren Zwiespalt Auch bin ich . . . in mir selbst e. geworden SO vereinigen Vereinigung bdv übereinkommen
einige unbest Mengenbegriff 1 zählend, plur: ein paar a adj sie b a t mich e. Aepfel anzunehmen 92 die Namen einiger vaterländischen Autoren 23 e. Tage in der Stadt ... zubringen 33 136A uö; der ... seine Frau nach einigen [B gewissen] Aufträgen fragte 131A daß die Art [dieRomane] noch e. Reize für mich h a t 23 b substantivisch Wie ich ... mich zu ihnen gesellte ... glaubten e., ich wollte ihrer spotten 7 uö; mit partitivem Gen ich rede mit einigen meiner Bekanntschaft S2uö; in Gegenüberstellung zu 'ändere' wissen wir nicht, wer den [Nußbaum] gepflanzt hat, e. sagen dieser, andere jener Pfarrer 34 27,12; summierend als Neutr Albert . . . wandte noch einiges ein 57 2 messend ainsingRaum-
od Zeitangabe Die Kleinen sahen mich in einiger Entfernung so von der Seite an 21 vor einiger Zeit 45 erst nach einiger Zeit 23uö b bei Abstrakten einen höheren od geringeren Grad bezeichnend er fand das Haus in einiger Bewegung 119B um meinen verwundeten Solen nur e. Linderung zu verschaffen 64 er glaubte e. Empfindlichkeit gegen sich darin bemerkt zu haben 121B Gelegenheit zu einiger Beschwerde 22 uö bdv zu 1: mehrere ein paar
jit 2a: ziemlich
zu 2b: gewisse
e i n i g e m a l Dieser schüttelte e. den Kopf 120B
121B
bdv etlichemal
[einkerkern] s Eingekerkerte einmal 1 Zahladv zur Betonung einmaligen Geschehens Albert ... hat Lotten in meiner Gegenwart noch nicht e. [B ein einzigmal] geküßt 47A Wenn du sie nur e., nur e. an dieses Herz drükken könntest 101 Ich bin mehr als e. trunken gewesen 53 23; in proklitischer Anlehnung abgeschwächt ich . . . verspreche mir heilig: Morgen willst du e. wegbleiben 46 Sie ließ die Kleinen noch e. grüßen 22 22,9; distributiv vielleicht alle hohe Feste e. zu tanzen 56 2 id Vbdg 'auf e.': mit einem Mal, in einem Augenblick wenn man oben... zum Dorf herausgeht, übersieht man auf e. [A mit Einem] das ganze Thal 12B; iSv sofort u endgültig durch einen Dolchstos der Quaal auf e. ein Ende machen 49 101,4; zugl das unerwartete Eintreten eines Ereignisses betonend Die Schiffe ... wurden auf e. alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem [Magnet-] Berge zu 46 109,27uö ] auf e. fiel sie in die alte himmelsüsse Melodie ein, so auf e. 112 106 3 Zeitadv, irgendwann in Vergangenheit od Zukunft es war e. eine Zeit, da mir's so wohl war 109 E. an einem regnigten Nachmittage 51 die Keime aller Tugenden, aller Kräfte ... die sie [die Kinder] e. so nöthig brauchen werden 32 114; in verallgemeinerndem Sinn zugl zu 4 übergehend mit dieser . . . unbezwinglich haftenden Leidenschaft für alles, das Sie e. anfassen 130 wenn wir nur e. die K r a f t haben uns zu ermannen, geht uns die Arbeit frisch von der Hand 35 4 einen Tatbestand als gegeben annehmend, bes idVbdgn 'nun e.', 'doch e.' weil unsere Sinnen e. der Fühlbarkeit geöffnet sind und also desto schneller einen Eindruk annehmen 27 es ist nun e. so 129 48 Ich mußte nun e. fort 85 weil wir doch e. so gemacht sind 71 bdv zu 1: einzigmal
zu 2: mit Einem plötzlich
zu 3: einst
einnähen Dem Bedienten hieß er ... Wäsche unten in den Coffer pakken, und die Kleider e. [in Tücher zum Schutz] 134 einnehmen a 'einen Platz e.' iSv sich setzen setzte sich ... zu Werthern, der seinen gewöhnlichen Platz auf dem Kanapee eingenommen hatte 136B b übtr iSv in Besitz nehmen, ausfüllen Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen 5 Unmuth und Unlust hatten . . . sein ganzes Wesen nach und nach eingenommen 116 B bdv zu b: ausfüllen
einnicken Unsere Gesellschafterinnen nikten ein [auf der Heimfahrt vom Ball] 29 Einöde Vom unzugänglichen Gebürge über die E., die kein Fuß betrat 60 einpacken hieß er den Knaben alles vollends e. 153; subst Inf sagte er ihm [dem Bedienten]: wie er in einigen Tagen verreisen würde, er solle daher ... alles zum Einpakken zurechte machen 133 einräumen übtr wenn ich dir dein ganzes Argument einräume, und mich doch zwischen dem Entweder Oder durchzustehlen suche 49 bdv eingestehen zugeben
zugestehen
107
einreden — einwenden
einreden Ich mußte nun einmal fort, und was ihr zu sagen hattet, um mir das Bleiben einzureden weis ich all 85 bdv überreden
einrücken schrieb er folgenden Brief hier [in den Bericht] e. will 131 124B
den ich Absazweise
bdv einschalten
eins als absol Kardinalzahl unßekt [vgl dazu die fleht Zahl ein, eine, ein] so zählt ihr auch rings herum jeder die Zahl die an ihn kommt Eins! fieng der erste an, der Nachbar zwey! drey! der folgende 27 einsam a menschenleer iGz belebt an einem schönen Nachmittage fand ich das Pläzchen [vor der Kirche] so e. Nur ein Knabe .. saß an der Erde 12 b abgelegen, weltabgeschieden, mit empfindsamem Gefühlsakzent Ach ich wollte, ihr begrübt mich [den Selbstmörder] am Wege, oder im einsamen Thale 155 wenn ich manchmal in der tiefen Nacht, wenn der hohe Vollmond über mir steht, im einsamen Walde m dem Dämmerscheine hinschlummre 64 c auf das Leben eines Einsiedlers bezogen Die . . einsame Wohnung einer Zelle, das härne Gewand und der Stachelgürtel, wären Labsale, nach denen meine Seele schmachtet 64 bdv verlassen
verloren
Einsamkeit 1 ein geschlossenes Pläzgen das alle Schauer der E. umschweben 66 2 als seelischer Zustand Und ]ezt in dieser Hütte, in dieser E , in dieser Einschränkung hier waren Sie mein erster Gedanke 77 Die E. ist meinem Herzen köstlicher Balsam 4, iSv Isolierung weil wir doch einmal so gemacht sind, daß wir alles mit uns, und uns mit allem vergleichen da ist nichts gefährlicher als die E 71. mit dem Nebenton der Verlassenheit Sie saß in ihrer E [B Sie saß nun allein, keins von ihren Geschwistern war um sie] 134 A einsaugen übtr wie er [der Barde] immer neue schmerzlich glühende Freuden in der kraftlosen Gegenwart der Schatten seiner Abgeschiedenen einsaugt 100 oss bdv einschlürfen
einschalten die von dem Abscheidenden hinterlaßnen Briefe [in den Bericht] einzuschalten 116B 129B bdv einrücken
einscharren krasser Ausdruck für begraben mit ungewöhnl Dat Todt, Lotte! Eingescharrt der kalten Erde, so eng, so finster! 147 bdv begraben
einschieben, sich Was das für Menschen sind, deren ganze Seele auf dem Ceremoniel ruht, deren Dichten und Trachten Jahre lang dahin geht, wie sie um einen Stuhl weiter hinauf bey Tische sich e. wollen 76 bdv sich hineinschieben
einschließen 1 in sich schließen, fassen das Jagdhaus [als Lottes Wohnhaus], das nun alle meine Wünsche einschließt 30 ringsum mit Bauerhäusern 2 iSv umschließen, umgeben Plaz eingeschlossen 12, zugl abschließen weil uns rings eine tiefe Dämmerung einschloß 66 wie hohe Buchenwände einen endlich einschhessen [B e.] bis zuletzt alles sich in em geschlossenes Pläzgen endigt 66
108
in der Kunst, und würde noch stärker fühlen, wenn er nicht durch das garstige, wissenschaftliche Wesen, und durch die gewöhnliche Terminologie eingeschränkt wäre 90, als notwendige Begrenzung1 alle Regel . [wird] das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruk derselben zerstören! sagst du, das ist zu hart! Sie schränkt nur ein, beschneidet die geilen Reben 13 vgla eingeschränkt bdv dämmen mildern diese hier vom Standpunkt des klug abwägenden Freundes aus gesehene positive Bed weist bereits auf die spätere holte Bewertung einer selbstbestimmten Begrenzung hin, vgl beschränkt 1
Einschränkung 1 räuml iSv Emgeschlossenheit Und jezt in dieser Hütte, m dieser Einsamkeit, in dieser E , da Schnee und Schlössen wider mein Fenstergen wüthen waren Sie mein erster Gedanke 77, übtr Wenn ich die E. so ansehe, in welche die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind 10, das Sichabsperren von anderen Menschen schon lange ängstet mich für Sie und uns die E , m die Sie sich diese Zeit her selbst gebannt haben 130, iSv sich beschränken ich habe allerley nachgedacht, über die Begier im Menschen sich auszubreiten herumzuschweifen, und dann wieder über den innern Trieb, sich der E. willig zu ergeben sich weder um rechts noch links zu bekümmern 30 2 idWdg 'mit aller E ' im Sinne eines einfachen natürlLebens1 mir . em Hüttchen aufzuschlagen, und da mit aller E. zu lierbergen 12 bdv Eingeschränktheit 1 entsprechend der homerischen u bibl patriarchalischen Rotisseaus, vgl beschränkt, eng 3
einsehen wenn junge Leute Verschwendung e 35
Welt sowie der
zu spät das unersezhehe ihrer
bdv erkennen
Einsiedelei [AB ey] auf des Amtmanns abgelegene Wohnung im Jagdhof angewandt wie er mich gebeten habe, ihn bald in seiner E zu besuchen 19 einsperren übtr die Einschränkung in welche [B welcher] die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind 10, refl als sie den lieben vertraulichen Ort verließ, um sich in ihre unerträgliche Stadt einzusperren 86 bdv einengen
einkerkern
einschließen
einschränken
gefangennehmen
einst zu irgendeinem Zeitpunkt der Vergangenheit das Schloß das er als blühender Fürst e gebaut 92 E. [one day] kehrt Uliin von der Jagd zuiük 139 Oss bdv ehemals einmal
einsteigen die Frauenzimmer steigen [B stiegen] ein [in die Kutsche] 40 einstoßen Ich möchte mir oft die Brust zerreissen und das Gehirn e , daß man einander so wenig seyn kann 102 einteilen Tlieilet eure Stunden em, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13 Eintracht Könntest du unsere [Lottes und ihrer Geschwister] E sehn 67 seh ich die Geister meiner Kinder, halb dämmernd, wandeln sie zusammen in trauriger E . [conference]1 1440ss bdv Friede
Übereinstimmung
bdv zu 2 umgeben
1
einschlürfen übtr mit jedem Athemzuge schlürfe ich die Erinnerung jener Seligkeiten em 63
Eintritt bey dem Eintritte [in den Garten] 4
bdv einsaugen
einschränken ein geiziger rangiger Hund, der seine Frau was rechts geplagt und eingeschränkt hat 41 der Fürst fühlt
Hüttenromaitlik
GvS DjG II
SO Gespräch
einwenden Albert, dem die Vergleichung noch nicht anschaulich war, wandte noch einiges ein 57 der junge Mensch wandte mir ein, daß 35 bdv widersprechen
109
einzeln — empfinden
einzeln den Gegensatz.zur großen Menge betonend Ob gleich . . . jedem Autor wenig an dem Urtheile eines einzelnen Mädgens. .. gelegen seyn kann 22 da es so schwer ist, die eigensten wahren Triebfedern auch nur einer einzelnen Handlung zu entdecken 116B; iSv vereinzelt Ich . . . sehe noch durch die stürmenden . . . Wolken einzelne Sterne des ewigen Himmels 154 Wenn . . . die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligthum stehlen 5 einzi&Neutr SgimNomuAkk flexionslos: 47B 78 lilAOss a zählend Ein e. weiblich [B e. weibliches] Geschöpf hab ich hier gefunden . . . Sie gleicht Ihnen liebe Lotte 78 blieb da eine einzige Kraft meiner Seele ungenutzt 9 b alleinig, anderes ausschließend, meist mit best Artikel od Poss-Pron ich habe verlohren was meines Lebens einzige Wonne war, die heilige belebende Kraft 103 dies Herz, das doch mein einziger Stolz ist, das ganz allein die Quelle von allem ist 89 so vergänglich ist der Mensch, daß er auch da, wo er . . . den einzigen wahren Eindruk seiner Gegenwart macht . . . in der Seele seiner Lieben . . . verlöschen, verschwinden muß 102 Vier Steine mit mosigen Häuptern sind dein e. [B einziges] [onfy]1 Gedächtniß 141 Oss Das Vertrauen des Grafen von C.. ist noch das einzige, was mich schadlos hält 73 die Zitronen . . . die nun die einzigen noch übrigen waren 25; zugl iSv einheitl uns mit all der Wonne eines einzigen grossen herrlichen Gefühls ausfüllen zu lassen 30 zuletzt stand er da, fest ganz der lezte einzige Gedanke: Ich will sterben! 132 c qualitativ iSv einzigartig, einmalig Dein Schicksal ist e. . . . so ist noch keiner gequält worden 107B d subst 'der Einzige' iSv der Geliebte bis sie . . . nichts hört, nichts sieht, nichts fühlt als ihn, den Einzigen, sich nur sehnt nach ihm, dem Einzigen 56 1
GvS DjG II 87 einziges
einzigmal, ein er [Albert] . . . hat Lotten in meiner Gegenwart noch nicht ein e. [A einmal] geküßt 47B bdv einmal
Eisenwerk iSv Eisenteile Die Schiffe [im Märchen vom Magnetberg] . . . wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu 46 eisern id Vbdg 'das eiserne Jahrhundert'1 übtr von der Lehre der Weltalter: goldenes, silbernes, ehernes, [ein alter Offizier] der .. . das ehrne Jahrhundert mit später Ehe] zubrachte, und starb, und nun sieht eisernen sich allein 76
antiken eisernes ihr [in sie im
Adelung Wb: „das eiserne Jahrhundert, das vierte, schlechteste Alter der Welt. In weiterer Bedeutung in der dichterischen Schreibart, eine schlechte, unfruchtbare, traurige Zeit." [vgl ehern] 1
Eitelkeit Geltungssucht mit einem Neide ... der durch eine thörige E. aufgehezt wird 37 blendende Geschenke, wodurch uns die E . des Gebers erniedrigt 63; in spez weibl Gefallsucht Durch die leere Vergnügen einer unbeständigen E. nicht verdorben, zieht ihr Verlangen grad nach dem Zwecke: Sie will die Seinige werden . . . in ewiger Verbindung all das Glück antreffen, das ihr mangelt 56 [-ekeln] 5 anekeln elend 1 auf Seelisches bezogen: unglückl Manchmal sag' ich mir: Dein Schicksal ist einzig... Ach sind denn Menschen vor mir schon so e. gewesen? 107B Morgens schlag ich die Augen auf, sehe die Sonne wieder, und bin e. 103; erbärmlich wenn nicht . . . Lotte mir den elenden Trost erlaubt, auf ihrer Hand meine Beklemmung auszuweinen 64 ermanne dich und suche einer elenden Empfindung los zu werden, die all deine Kräfte verzehren muß 49 Die Rangsücht unter ihnen . . . die elendesten erbärmlichsten Leidenschaften 74 2 von Sachen: in verächtl Sinn Ziejit ihn
110
nicht jedes elende Geschäft mehr an als die theure, köstliche Frau 118B bdv arm erbärmlich gering schmählich trostlos
unglücklich
Elend 1 bejammernswertes leidvolles Dasein, auf Seelisches bezogen: als Liebesleid Du fühlst nicht! daß in deinem zerstörten Herzen, in deinem zerrütteten Gehirne dein E . liegt 110 Ich beisse die Zähne auf einander und spotte über mein E . 48A Ich seh all dieses Elends [B Elendes] kein Ende als das Grab 64 Gott! du siehst mein E., und wirst es enden 112 Sie fühlten ihr eigenes E. in dem Schiksal der Edlen [Ossians] 144; prägnant durch die gegensätzl Vbdg mit einem Höchstmaß von Glück u Seligkeit Mußte denn das so seyn? daß das, was des Menschen Glükseligkeit macht, wieder die Quelle seines Elends [B Elendes] würde 59 daß in mir die Quelle alles Elendes verborgen ist, wie es ehemals die Quelle aller Seligkeiten war 103 dies Herz . . . das ganz allein die Quelle von allem ist, aller Kraft, aller Seligkeit und alles Elends [B Elendes] 89 weil wir doch einmal so gemacht sind, daß wir alles mit uns, und uns mit allem vergleichen; so liegt Glük oder E. in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten 71 2 in oxymorischer Vbdg, die innere Hohlheit des äußeren gesellschaftl Gepräges anprangernd Und das glänzende E. [innerhalb der Adelsgesellschaft] die Langeweile unter dem garstigen Volke das sich hier neben einander sieht. Die Rangsucht unter ihnen . . . die elendesten erbärmlichsten Leidenschaften 74 bdv tu 1: Qual Unglück
Elende, der armer unglückl Mensch mit dem vollsten Blik der Liebe auf den Elenden [Werther] 145 [zum Irren] Elender und auch wie beneid ich deinen Trübsinn, die Verwirrung deiner Sinne 110 Die Schiffe . . . wurden . . . alles Eisenwerks beraubt . . . und die armen Elenden scheiterten zwischen den übereinander stürzenden Brettern 46 bdv der Unglückliche
elf s eilf Ellenbogen Sie stand [am Fenster] auf ihrem [B ihren] E. gestüzt 28 Empfang iSv Begrüßung Albert ist angekommen . . . Glüklicherweise war ich nicht bey'm Empfange 47 empfangen 1 Heut [zum Geburtstage] . . . empfang II empfange] ich ein Päkgen von Alberten 62; im Bilde Sie [die Pistolen] sind durch deine Hände gegangen, du [Lotte'] ... reichst mir das Werkzeug, du, von deren Händen ich den Tod zu e. wünschte, und ach nun empfange 152f 2 jmd begrüßen Die zwey Herren . . . empfiengen [B empfingen] uns am Schlage [des Wagens] 24 bdv zu 1: annehmen
aufnehmen
erhalten
kriegen
empfehlen 1 zur Verwendung vorschlagen Das könnte man . . . drukken lassen, und allen Hofmeistern e. 130 2 refl, formelhafter Ausdruck gesellschaftl Höflichkeit für: sich verabschieden wollte schon vorhin mich e. 82 74 81 bdv zu 1 : einen Vorschlag tun
zu 2: sein Kompliment machen
Empfind- und Denkensart überließ er sich ganz der wunderbaren Empfind- und Denkensart, die wir aus seinen Briefen kennen [B ganz seiner wunderbaren Empfindung, Denkart... hingegeben] 124 A empfinden nur auf Seelisches bezogen 1 gefühlsmäßiges Reagieren auf eine äußere Veranlassung Es ist natürlich, wenn uns . . . etwas schrökliches [ein schweres Gewitter] im Vergnügen überrascht, daß es stärkere Eindrükke auf uns m a c h t . . . wegen dem Gegensazze, der sich so lebhaft e. läßt27 wie er [A Ibert] einen entschiedenen Widerwillen gegen die That [Selbstmord] empfand 150B Albert schien ihr
111
112
empfindlich — Ende
Schweigen empfunden zu haben 122B 2 das eindringt Bewußtwerden innerl erfahrener Erlebniskomplexe a die Erinnerung jener Stunden ... läßt mir dann das Bange des Zustands doppelt empfinden, der mich jezt umgiebt 60 i h r . . . sonst so leichtes und leicht sich helfendes Gemüth empfand den Druck einer Schwermuth, dem die Aussicht zum Glück verschlossen ist 135B Nach der letzten Unterredung mit Werthern hatte sie empfunden, wie schwer es ihr fallen werde sich von ihm zu trennen 134B der Widerwillen, die Verlegenheit die sie dabey empfand, machte die Schuld in ihren Augen grösser 149 A b iSv mitempfinden ob ... w o h l . . . eine schöne weibliche Seele sich in die ihrige denken und mit ihr e. kann 128B 3 in Parallelsetzung mit 'denken' Tanzen muß man sie sehen . . . ihr ganzer Körper, eine Harmonie, so sorglos, so unbefangen, als wenn das eigentlich alles wäre, als wenn sie sonst nichts dächte, nichts empfände 24 —*• mitbdv fühlen
empfindlich in verletzendem Sinne üble Spasvögel, die sich herabzulassen scheinen, um ihren Uebermuth dem armen Volke desto empfindlicher zu machen 7 Empfindlichkeit a seelische Verletzbarkeit wie er meine allzugrosse E. zurechte weißt 80 b Gekränktheit Ich konnte mich nicht enthalten ... ihr ... meine E. über ihr neuliches Betragen zu zeigen 83; Gereiztheit mit einer Art von E „ die sonst ganz außer seinem Charakter lag 1S0B er glaubte einige E. gegen sich darin bemerkt zu haben 121B Empfindung nur auf Seelisches bezogen 1 allg, verschiedenste emotional best Erlebnisfaktoren zusammenfassend Was muß das für ein Kerl seyn, dem Lotte ... nicht alle Sinnen, alle Empfindungen ausfüllt 40 Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung [Klopstock /] über mich ausgoß 28 daß ich nicht ... Dir mit tausend Thränen und Entzükkungen ausdrükken kann all die Empfindungen, die mein Herz bestürmen 65 ihr Blut war in einer fieberhaften Empörung, und tausenderley Empfindungen zerrütteten ihr Herz 149 konnte sie sich verstellen gegen den Mann ... dem sie keine ihrer Empfindungen jemals verheimlicht 149 B; summativ [sa all IA4] Bin ich nicht noch eben derselbe, der ehemals in aller Fülle der E. herumschwebte 103 2 differenziert nach Erlebnis komplexen es giebt so viel Schattirungen der Empfindungen und Handlungsweisen, als Abfälle zwischen einer Habichts- und Stumpfnase 49 den Grafen C aus dessen Umgange so viel E. für Freundschaft und Liebe hervorleuchtet 72 Er will mir wohl, und ich vermuthe, das ist Lottens Werk, mehr als seiner eigenen E. 47; als allg Zustandsgefühl O es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft! Ein grosses dämmerndes Ganze r u h t vor unserer Seele, unsere E. verschwimmt sich darinne, wie unser Auge 30; nach Ursache u Wirkung Ich saß ganz in mahlerische Empfindungen [B E.] vertieft, die dir mein gestriges Blatt sehr zerstükt darlegt 14 Noch nie war ich glüklicher, noch nie meine E. an der Natur, bis auf's Steingen, auf's Gräsgen herunter, voller und inniger 45; bes im Liebesleben Entweder . . . hast du Hofnung auf Lotten, oder du hast keine ... ermanne dich und suche einer elenden [dh elend machenden] E. los zu werden, die all deine Kräfte verzehren muß 49 Könnt ich dafür . . . daß eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete ... Hab ich nicht ihre Empfindungen genährt? 3 die E. an ihr [Lotte] verschlingt alles 102B; auf Pathologisches deutend so ruckte er endlich, ganz seiner wunderbaren E., Denkart [A Empfind- und Denkensart] und einer endlosen Leidenschaft hingegeben ... einem traurigen Ende nähet 124 B; als wechselnde Gemütsstimmung übler Laune der junge Mensch wandte mir ein, daß man nicht Herr über sich selbst sey, und am wenigsten über seine Empfindungen gebieten könne. Es ist hier die Frage von einer unangenehmen E., versezt ich, die doch jedermann gern los ist 36 3 als sympathetisches Mitschwingen daß sein [Alberts] Herz nicht sympathetisch schlägt ... wo mein Herz und
Lottens in einem zusammen treffen ... wenn's kommt, daß unsere Empfindungen über eine Handlung eines dritten laut werden 91 könnt ich nicht vor ihr [der Seelenfreundin der Jugend] all das wunderbare Gefühl entwickeln . . . war unser Umgang nicht ein ewiges Weben von feinster [B der feinsten] E. 9 Es ist nichts, das mich so mit einer stillen, wahren E. ausfüllte, als die Züge patriarchalischen Lebens, die ich ... in meine Lebensart verweben kann 31 4 Atisdruck persönl Anteilnahme in Ton u Gebärde Mit welcher E. [A Hundertmal] rufe ich aus: Verzeihe mirs, Theuerste, wenn ich ihnen nicht bin was du ihnen warst 67B Der Graf drükte meine Hände mit einer E., die alles sagte 82 Ich ward über die Wahrheit ... womit sie das ausrief, so entzükt, daß ich meine E . mit nichts ausdrukken konnte, als ich nahm das Kind von der Erde und küßte es lebhaft 39 bdv Gefühl
employieren, sich ein Dienstverhältnis eingehen ich wollte . . . um die Stelle bey der Gesandtschaft anhalten ... der Minister ... hatte lange mir angelegen, ich sollte mich e. [B irgend einem Geschäfte widmen] 62A bdv sich einem Geschäft widmen
sich in einen Posten begeben
e m p ö r e n Part Präs empörend 7 A in refl Sinn ohne Setzung des Refl-Pron [vgl Paul DGr IV § 115]. Das in B dafür eingesetzte empört berührt sich als Zustandsperf mit dem refl Gebrauch des Präs [vgl Paul DGr IV § 322f] und ist mit der Fassung von A bedeutungsgleich1. refl, sich auflehnen, aufbegehren bis das Gefühl ihrer Unschuld sich mit einigem Stolze empörte 136 A; in refl Sinn Wie oft lull ich mein empörendes [B empörtes] Blut zur Ruhe 7 bdv aufgären 1
ähnl die Wehklagen des zu Tode gejammerten [ 5 sich jammernden] Mädgens 100 oss
emporstreben eine Ermattung ... aus der er noch ängstlicher empor strebte als er mit allen Übeln bisher gekämpft hatte 116B bdv aufarbeiten sich aufhelfen
E m p ö r u n g heßige Erregung ihr Blut war in einer fieberhaften E. 149 Wie ich mich gestern von Dir riß, in der fürchterlichen E. meiner Sinnen 132 bdv Aufruhr Revolution Tumult
e m s i g dadurch bin ich angetrieben worden den Fustapfen des unglücklichen emsiger nachzugehen W 19,310 Entw Fragm bdv eifrig
mit Fleiß
E m s i g k e i t In Ordnung und E. in Geschäften hab ich wenig seines gleichen gesehen 51 mit welcher E. das Kleine . . . die Bakken rieb 39; übertreibend wenn sie nicht ... mit so viel E. der Einbildungskraft sich beschäftigten, die Erinnerungen ... zurückzurufen 3 bdv Fleiß
en p a s s a n t frz, im eigentl Wortsinn: im Vorbeigehen Da tritt herein die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn Gemahl ... machen en passant ihre hergebrachten hochadlichen Augen und Naslöcher 81 bdv im Vorübergehen
Ende 1 räuml Vom . . . Gebürge über die Einöde ... bis ans E. des unbekannten Ozeans 60 am E. der Buchenwände 66 82; 'ohne E.' iSv unendlich lang, in ironischer Übertreibung Der Doctor, der ... seine Manschetten in Falten legt und einen Kräusel ohne E. [A bis zum Nabel] herauszupft 32B 2 zeitl, iGz Anfang Wenn ich so fortfahre [zu erzählen], wirst du am E. so klug seyn wie am Anfange 19 daß ich das E. der Geschichte zu erzählen vergessen habe 95 B Ich seh all dieses Elends kein E. als das Grab 64; spez für
113
Lebensende, Tod so eingeschränkt ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseyns Anfang und E. keinen Sinn hat 146 So traure denn, Natur, dein Sohn ... naht sich seinem E . 146 33 man erwartete sein E. 1571 Wie es gegen das E . gieng 68 so ruckte er endlich . . . einem traurigen E . näher 124B; ifestWdgn: 'ein E. machen' er solle durch einen Dolchstos der Quaal auf einmal ein E . machen 49 Ein allgemeines Gelächter und Geschwärme machte dem Spiele ein E . [B endigte das Spiel] 28 A 24, 'zu E. sein' Der Tanz war noch nicht zu E., als 26 34, 'am E. sein' iSv aus sein mit seiner Liebe ist's am E . 14 bdv zu 2 : aus sein fertig sein 1
vgl Kestner 98: man erwartete sein Ende
enden Irans: beendigen den Fuß vom Boden zu heben! Vermochtest du nicht und alle Qualen zu e. 114 Gott! du siehst mein Elend, und wirst es e. 112 Ich habe den Frieden deines Hauses gestört . . . Mißtrauen zwischen euch gebracht . . . ich will's e. 153 —v voll-
114
enden — entfernen
vollends
bdv ein Ende machen
endigen X beenden Ein allgemeines Gelächter und Geschwärm endigte das Spiel [A machte dem Spiele ein Ende] 28B 2 refi wie . . . durch ein . . . Bosquet die Allee immer düstrer wird, bis zuletzt alles sich in ein geschlossenes Pläzgen endigt 66 bdv s enden
endlich als Adv mit vorwiegend zeitl Bed das Abschlußglied einer Aufzählung od Schilderung einführend Erst hast du zwischen den Castanienbäumen die weite Aussicht . . . wie hohe Buchenwände einen e. einschliessen 66 E r kam nach Hause . . . gieng allein in sein Zimmer, weinte laut, redete aufgebracht mit sich selbst, gieng heftig die Stube auf und ab, und warf sich e. in seinen Kleidern auf's Bette 131 118B 147uö; zugl die Auslösung einer Spannung enthaltend Ein Volk, das unter dem .... Joche eines Tyrannen seufzt, darfst du das schwach heissen, wenn es e. aufgährt und seine Ketten zerreißt 54 11 56,14 Das ewige einerley eines traurigen Umgangs mit dem . . . geliebten Geschöpfe, dessen Ruhe er störte, das stürmische Abarbeiten seiner Kräfte . . . drängten ihn e. zu der schröklichen That 124A sie ist bis auf den höchsten Grad gespannt, wo sie e. ihre Arme ausstrekt, all ihre Wünsche zu umfassen 56 135A uö; hervorgehoben durch die Vbdg 'bis... e.' all ihre vorige Freuden werden ihr nach und nach unschmakhaft, bis sie e. einen Menschen antrifft, zu dem ein unbekanntes Gefühl sie unwiderstehlich hinreißt 56 55 82 —> unbdv zuletzt
endlos Was soll all diese tobende endlose Leidenschaft? 63 überließ er sich . . . einer endlosen Leidenschaft, worüber noch endlich alles, was thätige Kraft an ihm war, verlöschen mußte 124 bdv ewig unendlich
eng 1 vom Grab Eingescharrt der kälten Erde, so e., so finster 147 \ idVbdg 'das enge Haus' euphemistisch für Grab schon ruhten sie im engen [narrow] Hause, und ihre Stimme war verhallet in Selma 139 Oss E . [narrow] ist nun deine Wohnung, finster deine Stäte. Mit drey Schritten meß ich dein Grab 141 Oss 2 übtr, von Lebensverhältnissen in dem engen Kreise häuslicher Beschäftigungen, wöchentlicher bestimmter Arbeit . . . herangewachsen 56 so linderts all den Tumult, der Anblik eines solchen Geschöpfs [junge Mutter], das in der glüklichen Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 3 als positiv bewertete innere Geschlossenheit von Persönlichkeit u Lebenskreis Wenn Ulyß von dem ungemeßnen Meer und von der unendlichen Erde
spricht, das ist so wahr, menschlich, innig, e. und geheimnißvoll 88B [vglAnm zu einschränken] —*• einengen bdv zu 2 : eingeschränkt
Enge übtr in die E. gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter [in den Abgrund] 57; iSv enger Gesichtskreis Es ist nichts worum sie [die Menschen] einander nicht bringen . . . Und meist aus Albernheit, Unbegriff und E. 79B bdv Eingeschränktheit
Einschränkung
Engel a überirdisches Wesen eine Melodie, die sie auf dem Ciavier spielt mit der Kraft eines Engels 43 b übertragen auf die Geliebte Leb wohl, E. des Himmels, leb wohl, Lotte 80 Albert! mache den E . glüklich 153 O der E . ! 38 O du E . ! 147 Englische, der Gruppentanz mit verschiedenen Figuren u eingelegtem deutschem Walzer [vgl deutsch] Lotte und ihr Tänzer fiengen einen englischen [B Englischen] an 24 ich habe im Englischen gesehn, daß sie gut walzen 24 Beym dritten Englischen [B englischen Tanz] waren wir das zweyte Paar 25 entblättern Ein entblätterter Baum [a tree with scarce a leaf]1 . . . deutet dem Auge des Jägers das Grab 141 Oss; symbolisch für die Todesstimmung Werthers Die . . . Bäume standen ohne Laub und bereift, die schönen Hecken . . . waren entblättert 119B der sanfte Fluß zwischen seinen entblätterten Weiden 104 bdv die Blätter herabstören
ohne Laub stehen
• GvS DjG II 87 halb verdorrter
entdecken 1 erkennen a sinnl gewahr werden sie zitterteer würde das verweinte überwachte ihrer Augen und ihrer Gestalt e. 151A b herausfinden, -fühlen wie freuten wir uns, als . . . wir die wechselseitige Neigung zu dem Pläzgen entdekten 66 da es so schwer ist, die eigensten wahren Triebfedern auch nur einer einzelnen Handlung zu e. 116B daß Lotte . . . in eine Art von Schwermuth verfiel, in der Albert eine wachsende Leidenschaft für ihren Liebhaber . . . zu e. glaubte 117A 2 zu erkennen geben, eröffnen hätte mir der Zufall nicht den Schaz entdekt, der in der stillen Gegend verborgen liegt 19 eine unglükliche Leidenschaft zu ihr, die er nährte, verbarg, entdekte 111 Auf einem Spaziergange entdekte ich ihm mein Vorhaben 89; iSv beichten war sie im Begriff sich zu den Füssen ihres Mannes zu werfen, ihm alles zu e., die Geschichte des gestrigen Abends, ihre Schuld und ihre Ahndungen 152 Sie fühlte, wie schwer es ihr werden würde, ihrem Mann . . . das zu e. was ihr auf dem Herzen lag 151B bdv zu 1: gewahr werden zu 2 : eröffnen gestehen
Entdeckung 1 Auffindung von etw Neuem die Begier im Menschen sich auszubreiten, neue Entdekkungen zu machen, herumzuschweifen 30 2 Enthüllung sollte sie die erste seyn, die das Stillschweigen bräche und . . . zur unrechten Zeit ihrem Gatten eine so unerwartete E. machte 149B entfahren von allen Inversionen die mir [bei einer Darstellung] manchmal e., ist er ein Todtfeind 73
schriftl
bdv in die Feder kommen
entfalten, sich übtr ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen, die sich nach und nach vergnügt zu e. schienen, weil sie an mir fühlte, daß ich sie verstund 22 entfernen a aus der Nähe fortweisen sie war fest bey sich entschlossen alles zu thun, um Werthern zu e. 128 B Er . . .
115
entfernt — Entschluß
wünschte, daß es möglich seyn möchte ihn [aus ihrer Nähe] zu e. 122B b refl: fortgehen Lippen und Augen Werthers glühten an Lottens Arme ... sie wollte sich e. 144, zugl lösen, scheiden was er leiden würde, wenn er sich von ihr e. sollte 1S4B, sich fernhalten der glaubt nöthig zu haben, vom sogenannten Pöbel sich zu e., um den Respekt zu erhalten 8 bdv zu b: sich empfehlen forteilen sich fortmachen gehen scheiden sich streichen aus weggehen
entfernt a räuml sobald wir etwas e. von der Gesellschaft waren 83 eines Kranken ... der nach der entferntesten Quelle reist 110 b übtr E r erwähnte dessen selten, doch wenn es auch auf die entfernteste Weise geschah, so 124A bdv zu a: abscitwärts fern weit
Entfernung 1 räuml Die Kleinen sahen mich in einiger E. so von der Seite an 21; übtr, Distanz aus Standesdünkel Leute von einigem Stande werden sich immer in kalter E. vom gemeinen Volke halten, als glaubten sie durch Annäherung zu verlieren 7 2 vorwiegend verbal, im Doppelsinne von Weggehen u Wegschiehen Alles, was sie interessantes fühlte und dachte, war sie gewohnt mit ihm zu theilen und seine E. drohete in ihr ganzes Wesen eine Lücke zu reissen 135 B er sieht mich ungern, er wünscht meine E., meine Gegenwart ist ihm beschwerlich I I S B entgegenin Verbalkompositen rein örtl richtung- u zielbestimmend, sodann auch afjektisch-intensivierend1 1
unter dem Einfluß pictistischen u Klopstcckschen Sprachgutes werden diese u ähnl Präfixbildungen [vgl auf-, dahin-, durch- etc] zu einem Charakteristikum auch der Werthersprache, [s entgegenblicken 44 entgegenfliegen 148 entgegengehen 41 entgegenweinen 61]
entgegenblicken Morgens ... wenn ich mich ermuntere, und mit aller Heiterkeit der schönen Sonne entgegen blikke 44 entgegenfliegen Ich gehe voran! Geh zu meinem Vater [= Gott] ... und er wird mich trösten biß du kommst, und ich fliege dir entgegen und fasse dich 148 entgegengehen Albert kam zurück, und Lotte ging ihm mit einer verlegnen Hastigkeit entgegen 151B; iSv gegenübertreten Wie sollte sie ihrem Manne entgegen gehen? 149B; bildl Ich ... wäre auch, ohne es zu bekennen, getrost der Ewigkeit entgegen gegangen 41 e n t g e g e n k o m m e n Heute trat ich in ihre Stube, sie kam mir entgegen und ich küßte ihre Hand mit tausend Freuden 97B entgegenlaufen als ich sie die Terasse herauf steigen hörte, ich lief ihnen entgegen 66 91 entgegenrufen Sie haben nicht Wort gehalten! rief sie ihm entgegen 135 entgegenschallen Musik ... die uns von dem ... Saale herunter entgegen schallte 24 entgegenweinen ich weine trostlos einer finstern Zukunft entgegen 61
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enthalten 1 E r ... versiegelte einige Päkke ... Sie enthielten kleine Aufsäzze 154; auf den geistigen Inhalt übtr Einige [Briefe'] schienen nicht das angenehmste zu e. 151B 2 refl ifestVbdg 'sich nicht e. können' Ich konnte mich nicht e. sie anzureden 83 21 120B Seine Art zu arbeiten . . . ist so lächerlich, daß ich mich nicht e. kann ihm zu widersprechen 79 bdv nicht umhin können
entkleiden Sein Diener ... entkleidete ihn 146 bdv ausziehen
entkräftet hatte er sich durch den Kopf geschossen ... er lag . . . e. auf dem Rükken 1561 bdv kraftlos schlaff 1
vgl Kestner 97: und er auf dem Rücken entkräftet gelegen hat
Entlassung Ich habe meine E. [A Dimißion] vom Hofe verlangt und werde sie, hoffe ich, erhalten 85 B bdv Abschied Dimission
Entleibte, der man hatte den Erschlagenen ... vor der Hausthür gefunden ... der E. war Knecht einer Wittwe 119B bdv der Erschlagene der Tote
entsagen etw aufgeben wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten, so war es ihm doch als ob er seinem innersten Daseyn e. müßte, wenn er es ... zugeben sollte 122 B entscheiden 1 was sie gefürchtet hatte, war entschieden, auf eine Weise entschieden, die sie weder ahnden noch fürchten konnte 149B 2 adj Part iSv ausgeprägt wie er einen entschiedenen Widerwillen gegen die That empfand 150 B bdv zu 2: fest
entschließen, sich 1 sich zu etw entscheiden Es hat schwer gehalten, bis ich mich entschloß, meinen blauen einfachen Frak, in dem ich mit Lotten zum erstenmal tanzte, abzulegen 96 wie es dem Menschen zu Muthe seyn mag, der sich entschließt, die sonst so angenehme Bürde des Lebens abzuwerfen 55 2 entschlossen sein man behaupte für gewiß, sie werde ihn heirathen, aber er sey fest entschlossen das nicht zu erleben 95 B sie war fest bey sich entschlossen alles zu thun, u m W e r t h e r n zu entfernen 128B O wie wohl ist mir's, daß ich entschlossen bin [zu sterben] 134; als Charaktereigenschaft ich bin nicht halb so brav, nicht halb so entschlossen, als der arme Unglückliche 96 B bdv zu 1: beschließen
Entschlossenheit doch ... es solle keine übereilte ... That seyn, er wolle mit der besten Uberzeugung mit der möglichst ruhigen E. diesen Schritt thun 127B bdv Festigkeit
entschlüpfen iSv entgleiten es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft . . . wenn das Dort nun Hier wird, ist alles vor wie nach . . . und unsere Seele lechzt nach entschlüpftem Labsale 30 bdv entgehen
entgehen Prät entgieng 106 A s gehen verlorengehen er fürchtet, durch eine neue Heirath der Schwester werde seinen Kindern die Erbschaft entgehn 95B; unbemerkt bleiben wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten 122B; nicht entgehen können iSv erdulden müssen sollte mir's vor dem Augenblikke [der Todesangst] bange seyn, da ihm der nicht entgieng [B entging], der die Himmel zusammenrollt wie ein Tuch 106
Entschluß wie sie seinen E. lobte, künftigen Sommer hinzugehen [ins Carlsbad] 33 Ohngefähr um diese Zeit hatte sich der E., diese Welt zu verlassen, in der Seele [Werthers] ... näher bestimmt [B hatte ... immer mehr Kraft gewonnen] 123 152 Ich muß fort! ich danke Dir ... daß Du meinen wankenden E. bestimmt hast 65 Ich habe eine schrökliche Nacht gehabt ... sie ist's, die meinen wankenden E. [B meinen E.] befestiget, bestimmt h a t : ich will sterben 132
bdv entschlüpfen
bdv Vorsatz
117
entschuldigen wie ... aber ein Mensch von Verstände [der sich das Leben nimmt] ... zu e. seyn möchte 57 Ist sie [Fräulein von 2J..] auch wie alle das [Adels-] Volk, dachte ich . . . und wollte gehen; und doch blieb ich, weil ich sie gerne entschuldigt hätte 82B weil man nicht glaubte, solche Kühnheit durch den wärmsten Dank des Publikums e. zu können 79; refl, als gesellschaftl Höflichkeitsform wie sie sich beyde e. ließen, die eine habe ... Verwandtenbesuch, und die andere möchte . . . nicht gerne ausgehen 136 Entschuldigung obgleich Werther ... alles vorbrachte, was ein Mensch zur E. eines Menschen sagen kann; so war doch .,. der Amtmann dadurch nicht gerührt. Er ... tadelte ihn, daß er einen Meuchelmörder in Schutz nehme! 120B
Entzücken, das ekstatische Freude Der Knabe kam mit den Pistolen zu Werthern, der sie ihm mit E. abnahm, als er hörte, Lotte habe sie ihm gegeben 152 Entzückung 1 als Zustand höchsten Beglücktseins Zeiten, da einen ... die Erscheinung eines aufgepuzten Baums mit Wachslichtern, Zukkerwerk und Aepfeln, in paradisische E. sezte 129 2 im PI: Ausbrüche ekstatischer Verzückung1 0 daß ich nicht ... Dir mit tausend Thränen und Entzükkungen ausdrükken kann ... all die Empfindungen, die mein Herz bestürmen 65 ich ... der ein Herz hatte, eine ganze Welt liebevoll zu umfassen. Und das Herz ist jezo todt, aus ihm fließen keine Entzükkungen mehr 103 bdv T r u n k e n h e i t 1
entsetzen 1 jmd seines Ranges, Amtes entheben da ist mir's wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt, und dem der Degen abgenommen wird 42 2 refl: Grauen empfinden, schaudern Da er durch die Linden mußte, um nach der Schenke zu kommen, wo sie den Körper [des Erschlagenen] hingelegt hatten, entsetzt' er sich vor dem sonst so geliebten Platze 119B bdv zu 2: schaudern zurückbeben
zurückschaudern
entsetzlich in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter 57 mit einem entsetzlichen Leiden machte er sich auf den Weg 121B Diese entsezliche Lükke, die ich hier in meinem Busen fühle 101 Durch die entsetzliche gewaltige Berührung [mit dem Schicksal des Bauernburschen] war alles, was in seinem Wesen lag, durcheinander geschüttelt worden 120B bdv f u r c h t b a r
fürchterlich
gräßlich
grimm
qualvoll
schrecklich
entstehen Prät entstund 117 A s stehen Als er sich der Schenke näherte, vor welcher das ganze Dorf versammlet war, entstand auf einmal ein Geschrey 119B Daraus entstund neue Unzufriedenheit 117A entweder in Korrelation mit 'oder' indem es ... mit seinem Abendbrode vergnügt e. wegsprang, oder ... gelassen davon nach dem Hofthore zugieng 20 46 E. . . . hast du Hofnung auf Lotten, oder du hast keine 49; subst das E n t w e d e r Oder als absol Entscheidung in der Welt ist's sehr selten mit dem E. Oder [B E., Oder,] gethan ... Du wirst mir also nicht übel nehmen, wenn ich ... mich doch zwischen dem E. Oder [B E., Oder,] durchzustehlen suche 49 entweihen sie ... sagte — Klopstock! ... Edler! hättest du deine Vergötterung in diesem Blikke gesehn, und möcht ich nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören! 28 entwickeln Wißt ihr mit Bestimmtheit die Ursachen zu e., warum sie [die Handlung] geschah 52 könnt ich nicht vor ihr all. das wunderbare Gefühl e., mit dem mein Herz die Natur umfaßt 9 bdv darlegen
darstellen
entfalten
entziehen Man hat ... gedachten Brief ... dieser Sammlung entzogen, weil man nicht glaubte, solche Kühnheit ... entschuldigen zu können 79 entzücken a idVbdg 'entzückt werden'1 Ich ward über die Wahrheit ... womit sie das ausrief, so entzükt, daß ich meine Empfindung mit nichts ausdrukken konnte, als ich nahm das Kind von der Erde und küßte es 39 b refl: in Entzücken geraten wenn wir wie frische Bubens davor [vor der Zauberlaterne] stehen und uns über die Wundererscheinüngen e. 44 bdv erfreuen ergötzen 1
118
entschuldigen — er
vergnügen
in spracht Anklang an den bibl Ausdruck für ekstatische Zustande: zückt bis in den dritten Himmel 2. Kor 12,2 uö
ward derselbe ent-
in piclistischer
Verzückung Empßndungs-
u
Vorstellungswelt
entzünden im Bild daß bey der Erinnerung ... mir die innerste Seele glüht und daß mich das Bild dieser Treue und Zärtlichkeit überall verfolgt, und daß ich, wie selbst davon entzündet, lechze und schmachte 1SB bdv anstecken
er, sie, es Pron der 3. Pers Sg, PI sie [Dat u Akk des ReflPron s sich]; im Gen Sg alte Form sein neben seiner [5 IA]; Neutr Sg es in A sehr häufig verkürzt1: 's, in B häufig zur vollen Form ergänzt2 [s Laulerbach aaO 11 — 13] I in geschlechtigem Bezug auf Pers od Sache A in unmittelbar stellvertretender Wiederaufnahme Da Werther dieses hörte, fuhr er mit Heftigkeit auf 119B Ich habe meine Tante gesprochen ... sie ist eine muntere heftige Frau 4 das Uebel zu tragen, wenn es kommt 35 Daß die Kinder nicht wissen, warum sie wollen 11 Die geringen Leute des Orts kennen mich schon ... Wie ich im Anfange mich zu ihnen gesellte . . . glaubten einige, ich wollte ihrer spotten 7; ebs in den übrigen Kasus passim; Gen Sg [s Vorbem] unüberwindlich bemächtigte sich die Theilnehmung seiner 120B Sie erwehrte sich sein 95B; auch refl ein fühlendes Herz ... das sein selbst hier [im Garten] genießen wollte 4 das ist doch ein wahres Gefühl seiner selbst 72; zwischen grammatischem u natürl Geschlecht wechselnd Sie ... ist immer dieselbe, immer das gegenwärtige holde Geschöpf, das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert 38uö; in freiem Bezug des Neutr da mir sie [die Geschichte] Albert eben so gelassen erzählte, als dus' [B du sie] vielleicht liesest 111A3 B als vorbereitender Hinweis, zugl das Subst hervorhebend wie sie alle die Altväter am Brunnen Bekanntschaft machen 6 du solltest sie sehn, diese Augen 40 56,21 f C in selbständigem Gebrauch: PI 'sie' iSv die Leute, man Ohngefähr eine Stunde von der Stadt liegt ein Ort, den sie Wahlheim nennen 12 119,21B D als Anrede [die schwankende Groß- und Kleinschreibung wird nicht berücksichtigt] 1 'er', 'sie', um die Mitte des 18. Jh zur Anrede an Leute geringeren Standes herabgesunken 4 u so von Werther gebraucht : an das Dienstmädchen Soll ich ihr helfen, Jungfer? 8 Was will er denn mit den Blumen? 109, in der Anrede an Werther als Höhergestellten klingt der ursprüngl ehrende Sinn nach Wenn er mich nicht verrathen will 109, ebs im Wechsel mit 'Sie' verwendet nun ist er, wie sie [B Sie] ihn sehen. Wenn ich ihm [B Ihm] erzählen sollt, Herr 109 2 'Sie'1, allgemeine gesellschaftl Höflichkeitsanrede glauben Sie, daß ich des Glüks werth sey, mit Ihnen verwandt zu seyn? 21 passim II besonderer Gebrauch des Neutr A in erweitertem Bezug 1 in präd Sätzen, ohne Rücksicht auf das Geschlecht des Beziehungswortes mein Hanns ist mir gestorben, es war der jüngste ihrer Knaben 92 Sie hat eine Melodie, die sie auf dem Ciavier spielt ... es ist ihr Leiblied 43 Der Gesandte macht mir viel Verdruß ... Es [B Er] ist der pünktlichste Narre 73A 109,25Auö; in bes präd Wdg sie sollten ihrer Schwester Sophie folgen, als wenn sie's selbst wäre ... Eine kleine nasweise Blondine aber ... sagte: du bist's doch nicht, Lottchen 21 2 einen präd Begriff wiederaufnehmend daß wir ... zusammenglüklich seyn würden. Albert ... rief: wir
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er — erblicken
sinds [B sind es]! wir Werdens [B werden es] seyn 69 34,6 105,10ff; ebs ein Part Genug daß in mir die Quelle alles Elendes verborgen ist, wie es ehemals die Quelle aller Seligkeiten war [B wie ehemals die Quelle aller Seligkeit] 103 A B in zusammenfassender Vertretung eines Satzes 1 den Inhalt des vorhergehenden Satzes als Subj od Obj aufnehmend [vgl der, die, das A2] ich stand auf, trat vor sie, gieng auf und ab, sezte mich wieder, es war ein ängstlicher Zustand 66 132,24 der Graf hat dich aus der Gesellschaft gewiesen ... Gut, sagt er, daß du's [B du es] auf die leichte Achsel nimmst . . . Es ist schon überall herum 83 Er erwähnte dessen [Verdruß bei der Gesandtschaft] selten, doch wenn es auch auf die entfernteste Weise geschah, so 124 A Ach ich wüste, daß du mich liebtest, wüste es an den ersten seelenvollen Blikken 147 52,23 106,20uö 2 einen nachfolgenden Satz od Inf ankündigend a als Subj eines pseudo-impersonalen Satzes versteht sicli's nicht von selbst, daß jeder allgemeine Satz Ausnahmen leidet 52 da thut mirs [B mir's] immer weh, wenn unser Weg nur so eine kleine Strecke mit einander geht 8 wie schwer es ihr fallen werde sich von ihm zu trennen 134B 117,8A uö; bes in präd, ein Urteil enthaltenden Ausdrücken es ist unbegreiflich, wie er ihn [den Felsen] . . . erstiegen hat 146 mir war's lieb, daß ich in die freye Luft kam 83 Es ist wahr, der Diebstahl ist ein Laster 53 18,7Buö; in pass Wdgn es wurde ausgemacht, daß ich eine Kutsche nehmen ... sollte 19 25,3A Es ist beschlossen, Lotte, ich will sterben 132 134,18B b die Intensität des Ausdrucks steigernd Ich weiß es wohl, ich fühl' es, er sieht mich ungern 118B Ich fühl's an Lotten, daß sie mich ungern verlöhre 58 66,10 104,14 153,7 [daneben ohne 'es' 105,6 124,4A 135,21B] Verzeih mir's [B mirs] ... wenn ich ihnen [den Kindern] nicht bin, was du ihnen warst 67 [ohne 'es' 41,14] Nie will ich's [B ich es] wagen, einen Kuß euch einzudrükken Lippen 107 86,2 131,21uö; in B getilgt also mag sie sich's [5 sie mag sich] gefallen lassen, wenn ich ihr auch nicht helfen kann 85 C als formaler Satzteil 1 als Akk-Obj, eine unbestimmte Vorstellung andeutend, auf wenige Verba beschränkt daß wir ... es weiter bringen als andre 72 der ... es mit Sechsen aufnimmt 54 daß der Graf es nicht mit ihnen verderben darf 84 Ganz will's es doch [B will es doch die Wirkung] nicht thun 96Ä Nun hab ich's [B ichs], nun habt ihr's 81, ebs bei aushalten 79,15 zu Danke machen 73,8 gut machen 90,10 erschweren 73,22 über sich gewinnen 130,22 treiben 71,20; dazu in Umdeutung des alten Gen 'es' eh ich mich's versehe 46 2 das in Spitzenstellung vor dem eigentl Subj stehende Verb einf ührend u dadurch die Spannung steigernd [im 'Werther' sehr häufig, etwa 30 Fälle] es mögen mich ihrer so viele 8 es sprechen keine Worte die Zartheit aus, die in seinem ganzen Wesen und Ausdruck war 17B es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen zu retten 120B es schwieg ihr Mann ganz 128B Es vergeht kein Tag, daß ich nicht eine Stunde da sizze 6 149,10A uö; in B mit Spitzenstellung des Subjekts es lag all der Schmerz, der Antheil [B Schmerz und Antheil lagen] betäubend wie Bley auf ihr 144A es würde sich die Verzweiflung [B die Verzweifelung würde sich] schon gelegt, es würde sich ein anderer . . . vorgefunden haben 57A D als 'echtes' Impersonale 1 im Naturgeschehen bzw entsprechenden Zuständen es donnerte abseitwärts 28 es stübte zwischen Regen und Schnee 146 Wenn's nun recht regnet und stöbert und fröstelt und thaut 79B Weil es ein gelinder Abend war 122B es war sehr schwühle 20 Es ist ein herrlicher Sommer 63 117,29B; auch in übtr Wdg Wie die Natur sich zum Herbste neigt, wird es Herbst in mir 93B 2 bei Zeitangaben So war es halb sieben geworden 135 B es schlägt zwölfe 156 es war der Sonntag vor Weihnachten 129uö; ähnl wenn ich so da bin — ist's nur noch eine halbe Stunde zu ihr 46 Wir wollen fort ... es wird Zeit 69 3 in Wiedergabe seelischen Erlebens sollte mir's [B mir es] vor dem Augenblikke bange seyn 106 da ist mir's [B mir] wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt . . . wird 42A wie es [B wie] dem Menschen zu Muthe seyn mag 55 A wenn's denn um meine Augen dämmert 5 nah am Grabe ward
120
mir's [B mir es] heller 148 mir soll es nicht grausen 139 Oss wie wohl ist mir's [B es mir], daß ich entschlossen bin 134 da mir's [B mir es] so wohl war 109,126 es habe ihm an der Kehle gestockt 94Buö; bei Irans Verben ist das pass Affrziertsein umgedeutet zur aktiven Einwirkung eines ich-fremden Agens, eines unbestimmten 'Es'1 Es ist wunderbar . . . wie es mich rings umher anzog 30 es zerreißt mir mein inneres Eingeweide 122B Wenn . . . mich's [B es mich] an die Gurgel faßt, wie ein Meuchelmörder 64; mit nachträgt Deutung der wirkenden Subjekte Manchmal ergreift mich's, es ist nicht Angst, nicht Begier! es ist ein inneres unbekanntes Toben, das meine Brust zu zerreissen droht, das mir die Gurgel zupreßt 113 4 bei einzelnen, sonst auch persönl gebrauchten Verben daß es ... auf den Plaz gar nicht ankommt 76 der Autor ... bey dem 's [B dem es] zugeht wie um n»ich 23 an gründlicher Gelehrsamkeit mangelt es ihm 74 Was braucht's Nahmen! 48 uö; in volkstüml Wdg der Berg . . . ist nun aber da! und es soll drüber [B man soll hinüber] 73A E in mehr od weniger formelhaftem Gebrauch 1 zur Hervorhebung eines Satzgliedes, wodurch der eigentl Hauptsatz zum anschließenden Relativsatz wird es ist meine ganze Seele, die ich dir vorlege 105 es ist nur die Unmöglichkeit mich zu besitzen, die Ihnen diesen Wunsch so reizend macht 130 Daura ist's, die dich ruft 143Oss 138,180ss eine wohlthätige Nacht, sie ist's [B ist es], die meinen wankenden Entschluß befestiget, bestimmt hat 132; zugl mit steigernder Litotes Es ist nichts worum sie einander nicht bringen 79 B 2 in umschreibenden Wdgn es ist nur daß man das vortreffliche erkenne und es auszusprechen wage 16 B es ist als wenn die Seele sich mir in allen Nerven umkehrte 43 wenn's [B wenn es] kommt, daß unsere Empfindungen über eine Handlung ... laut werden 91 Es war das erstemal, daß sie mich Lieber hies 106 uö 3 in urteilenden Feststellungen Es ist ein einförmig Ding um's Menschengeschlecht 8 es ist so ,.. die Blüthen des Lebens sind nur Erscheinungen 63 es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft 30 13,25 35,28 Es ist hier die Frage von einer unangenehmen Empfindung . . . die doch jedermann gern los ist 36uö; hierzu auch die Wdg 'es gibt' iSv es ist vorhanden Es giebt so viel Blumen 108 es giebt Leute, die mir's verübeln würden 7 14,4uö; in mundartl Anklang so lang hats [B hat's] keine Gefahr 29 50,7B 4 in refl Wdgn mit 'lassen' Es läßt sich noch ganz wohl mit dem Herrn leben 88 wie sichs leicht denken läßt 120B in dem vom Frankfurier Dialekt übernommenen übersteigerten Elisionsstil der Briefe an Wilhelm ist diese umgangssprachl Verkürzung so häufig verwendet, daß sie von Nicolai in den 'Freuden des jungen Werthers', 1775, [in dem einleitenden Gespräch] besonders parodiert wurde. ' die Einsetzung der vollen Form ist bereits vor der Niederschrift von h abgeschlossen, jedoch nicht gleichmäßig durchgeführt. Im 1. Teil [70 Seiten] sind von 90 Belegen nur 20 geändert. In der ersten Hälfte des 2. Teils [40 Seiten] sind auf den ersten Seiten 7 Kürzungen beibehalten, dann ist auf 30 Seiten die Änderung mechanisch durchgeführt, insgesamt 50 Stellen. Lauterbach [S 11, Anm] weist auf die oft „schleppend und umständlich11 wirkenden Änderungen hin. Bezeichnend ist, daß G an G Stellen in h die verkürzte Form von A wiederhergestellt hat: 25,11 U,5 112,2 124,24 148,IS 157,25. 3 die Lesung der beiden ersten Drucke dus' ist wohl als Druckfehler anzusehen, von D" an du's; erst die 2. Fassung hat du sie. * abweichend davon in der Anrede an die Mutter des Irren Ist das euer Sohn? 109,18 1 „Das deutsche 'Sie', seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden, beruht auf Verbindung von' Euer Gnaden' mit der 3. PI., das durch 'sie' wieder auf genommen werden mußte." Moritz Regula, Grundlegung und Grundprobleme der Syntax, S83 [1951] * typisches Beispiel der mechanischen Umänderung dieser häufigen Redewendung in B [vgl Anm 2]; ebs 11,27 85,5 99,27 109,15 110,6; daneben meimal Tilgung des's' mir wär's [B wäre] wohl 62,8 115,11 7 vgl Ammann, Zum deutschen Impersonale. Husserl-Festschrift 1929, S 1—25 1
erbärmlich a erbarmenswert wenn die lezte bangste Krankheit dann über das Geschöpf herfällt . . . und sie nun da liegt in dem erbärmlichen [B erbärmlichsten] Ermatten 37 b verachtenswert Die Rangsucht unter ihnen ... die elendesten erbärmlichsten Leidenschaften 74 bdv elend
erblicken eigentl Man erblickte von fern einen Trupp bewaffneter Männer 119B; übtr wenn ich in dem Eigensinne [des Kindes], alle die künftige Standhaftigkeit und Festigkeit des Charakters ... erblikke 32 bdv entdecken
erkennen
gewahr werden sehen
121
122
Erbprinz — ergötzen
Erbprinz Der E . hat mir zum Abschiede fünf und zwanzig Dukaten geschikt 86 erbrechen das Siegel aufbrechen nachdem er einige Briefe und Pakets erbrochen 151A Sie fand ihn beschäftigt die Packete zu e. und zu lesen 151B
erfahren Ich unterhielt mich ... mit dem Weibe, und erfuhr, daß sie des Schulmeisters Tochter sey 15 116B wenn er Werthers Besuch e. würde 149A der Schulz und der Pfarrer ... dachtens mit einander zu theilen [den Erlös], da erfuhr's die Kammer . . . und verkaufte die Bäume 99 bdv hören vernehmen
bdv eröffnen
Erbschaft iur: Erbgut daß ihr Mann eine Reise . . . gemacht habe, um die E . eines Vettern zu holen 15, zugl Erbanspruch durch eine neue Heirath der Schwester werde seinen Kindern die E . entgehn 95B Erbschaftsanteil [A B th] meiner Mutter Beschwerden über den zurückgehaltenen E . 4 E r b s e iVbdg mit 'zählen' als Beispiel einer überflüssigen Beschäftigung Meine Mutter möchte mich gern in Aktivität haben . . . bin ich jezt nicht auch aktiv? und ist's im Grund nicht einerley: ob ich Erbsen zähle oder Linsen? 45 —r Zucker-
Erdbeben diese E., die eure Städte verschlingen 61 Erdboden für Erde, in formelhaft gewordenen Vbdgn a Eine Frazze, die . . . eine ganz zerrüttete Gesundheit hat, und auf Gottes E . deswegen keine Freude 99 b Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern, auf diesem E . herumtaumeln 11 bdv s Erde
E r d e mit schw fiekt Sg auf dieser Erden 75 auf Erden 98 1 als Erdkörper a als Teil des Alls Himmel und E. und all die webenden Kräfte um mich her 61; in visionärer Schau Und ich sah sie würken und schaffen in einander in den Tiefen der E., all die Kräfte unergründlich. Und nun über der E. 1 und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all 60; im homerischen Weltbild Wenn Ulyß von dem ungemessenen Meere, und von der unendlichen E. spricht, ist das nicht wahrer . . . als wenn jezzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er nachsagen kann, daß sie rund sey 88 b als Lebensraum des Menschen Sein Fustritt geht über mein Grab hin, und er fragt vergebens nach mir auf der E. 101 oss 32 110 Man möchte sich dem Teufel ergeben . . . über all die Hunde, die Gott auf Erden duldet 98A Menschen . . . ohne Sinn . . . an dem wenigen, was auf Erden [A drauf] noch einen Werth hat 98 B; iSv hienieden J a wohl bin ich nur ein Wandrer, ein Waller auf der E . ! 90B wo ich noch ein wenig Freude . . . auf dieser Erden gemessen könnte 75 2 als Erdreich wie ein Akkersmann [bittet] um Regen, wenn . . . um ihn die E. verdürstet 104; idVbdg 'die kalte Erde' in Parallelsetzung zu der Kälte des Todes Todt, Lotte! Eingescharrt der kalten E., so eng, so finster! 147 ach sie sind stumm. Stumm vor ewig. Kalt wie die E. [of clay]2 ist ihr Busen 1390ss Wenn ich [den grauen Barden] . . . in aller Ermattung dem Grabe zu wanken sehe, wie er . . . nach der kalten E . . . . niedersieht 100oss; zugl als Erdoberfläche ein Knabe . . . saß an der E. 12 39 Wenn . . . ich dann im hohen Grase . . . liege, und näher an der E . tausend mannigfaltige Gräsgen mir merkwürdig werden 5; idWdg 'sich an die E. werfen' als Ausbruch haltlosen Schmerzes ich . . . warf mich an die E . und weinte mich aus 69 3 übtr auf den Fußboden eines Innenraumes der Medikus . . . fand mich auf der E . unter Lottens Kindern 31 E r lag an der E . 145 fand er ihn an der E. ohne Rettung 1563 156,15 vgl irden bdv zu l b : hienieden unter der Sonne Welt zu 2 : Boden Erdboden Erdscholle 1 in Anklang an die bibl Schöpfungsgeschichte ' GvS DjG II 85 wie das Grab s vgl Kestner 98: habe er auf der Erde gelegen . . . doch ohne Hülfe
Erdscholle sowohl auf Lebensraum als auf Grabstätte bezogen Der Mensch braucht nur wenige Erdschollen um darauf zu genießen, weniger um drunter zu ruhen 88B
Erfahrung Lebenserfahrung einen . . . Freund . . . der seine Erfahrungen mit Klugheit und Güte auf deinem Zustande anzupassen . . . weis W 19,310 Entw Fragm erfinden a iSv ausdenken Weil ich [beim Märchenerzählen] manchmal einen Inzidenzpunkt e. muß, den ich bey'm zweytenmal vergesse, sagen sie gleich, das vorigemal wär's anders gewest 58 b iSv finden1 es ist in der Welt nichts lächerlichers erfunden worden als dieses Verhältniß 50 bdv finden 1
vgl Paul, DWb erfinden
Erfindung Diese Liebe, diese Treue, diese Leidenschaft, ist also keine dichterische E.. Sie lebt 95B erforschen iSv ergründen Daß ihr Menschen .., gleich sprechen müßt: Das ist thörig, das ist klug . . . Habt ihr deßwegen damit] die innern Verhältnisse einer Handlung erforscht? 52 erfreuen, sich hoffe . . . mich des Mondscheins zu e. 77B bdv sich ergötzen
genießen sich laben
vergnügen
erfrischen Es war der liebwürdigste Sonnenaufgang. Der [vom Tau] tröpfelnde Wald und das erfrischte Feld umher 29 bdv erquicken
Erfrischung Zitronen . . . die ich ihr in Schnittchen, mit Zukker zur E . brachte 25 A bdv Erquickung
erfüllen sollte . . . kein Mädgen seyn, das die Wünsche Ihres Herzens erfüllte 130 so sind all die Wünsche und Hoffnungen meines Lebens erfüllt! 155 bdv befriedigen
füllen gewähren
stattgeben
Erfüllung hast du Hofnung auf Lotten . . . such sie durchzutreiben, suche die E . deiner Wünsche zu umfassen 49 ergeben, sich a iSv sich geschlagen geben der Amtmann . . . widersprach ihm eifrig . . . Werther ergab sich noch nicht 121B b mit Dat iSv sich überantworten Man möchte sich dem Teufel e. [B möchte rasend werden]... über all die Hunde, die Gott auf Erden duldet 98 A; sich unterwerfen den innern Trieb, sich der Einschränkung willig zu e. 30 bdv zu a: resignieren
zu b : sich hingeben
des Teufels werden
Ergebung E . in unvermeidliche Schicksale 48B bdv Hingegebenheit
Resignation
ergötzen [B etz] a erfreuen So schöne Umstände vereinigen sich nicht leicht zusammen, eines Menschen Herz zu e. 50 Klingt nicht Lied und Gesang, die Seele zu schmelzen und zu e. [please]11420ss b refl: Gefallen empfinden wir ergözten uns . . . an mannchfaltigen Schlingungen der Arme [beim Tanz] 25 besonders ergözz' [B ergetze] ich mich an ihren [der Kinder] Leidenschaften und simplen Ausbrüchen des Begehrens 16 Hab ich mich nicht an denen ganz wahren Ausdrücken der Natur [ = Äußerungen des Verliebtseins], die uns so oft zu lachen machten . . . selbst ergözt 3 bdv zu a: vergnügen 1
zu b : sich erfreuen sich laben sich weiden
GvS DjG II 88 vergnügen
123
Ergötzen — Erinnerung
Ergötzen, das [B etz] ich . . . zeichnete ... mit vielem E . 13 die . . . [adlige] Tante . . . h a t . . . kein E., als von ihrem Stokwerk herab über die bürgerlichen Häupter weg zu sehen 75 bdv Freude
Vergnügen
Ergötzung [B etz] Ihr Geist, Ihre Wissenschaft, Ihre Talente, was bieten die Ihnen für mannigfaltige Ergözzungen dar 130 bdv s Ergötzen
ergreifen 1 eigentl, von Personen Ach ich hab hundertmal ein Messer ergriffen, um diesem gedrängten Herzen Luft zu machen 85; in formelhaften Wdgn Er fand sich . . . unfähig, irgend eine Handhabe zu e. mit denen man die Geschäfte des gemeinen Lebens anfaßt 124B ich konnte nicht umhin ... den Faden [des Gespräches] zu e. 35 er ergreift jede Gelegenheit, Übels... vom Grafen zu reden 73 117 A 2 übtr daß Feuer sein Haus ergriffen hat 54 ein Zittern ergreift all ihre Glieder 156; bes bei Affekten es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen zu retten 120B manche unerwartete Gefühle haben mich [beim Besuch der Heimatstadt] ergriffen 87; ähnl in unpers Wäg Manchmal ergreift mich's, es ist nicht Angst, nicht Begier! es ist ein inneres unbekanntes Toben, das meine Brust zu zerreissen droht, das mir die Gurgel zupreßt 113 3 prägnant: ein Ergriffensein hervorrufen Fühle Kerl . . . mit welchem Unsinne mich die Geschichte ergriffen hat 111 Ich stürzte neben das Grab hin — Ergriffen erschüttert geängstet . . . mein innerstes 147 bdv zu 1 : anpacken fassen einnehmen
das Wort nehmen
zu 2 : befallen
sich
bemächtigen
[-ergründen] s unergründlich erhalten 1 bewahren, behalten ein liebenswürdiges Geschöpf, das sehr viele Natur mitten in dem steifen Leben e. hat 75 Du hinterliesest keinen Sohn, aber der Gesang soll deinen Nahmen e. [preserve] 141 Oss daß Werther einen . . . Mann der nun eines langgewünschten Glückes theilhaftig geworden und sein Betragen sich dieses Glück auch auf die Zukunft zu e., nicht habe beurtheilen können 117B; aufrechterhalten der glaubt nöthig zu haben, vom sogenannten Pöbel sich zu entfernen, um den Respekt zu e. 8; prägnant in bibl Sinn ich . . . fühle . . . das Wehen des Anhebenden, der uns . . . trägt und erhält 5; in einem Zustande halten wenn sie [die Weiber] zwey Verehrer in gutem Vernehmen mit einander e. [A halten] können, ist der Vortheil immer ihr 47B sie . . . suchte das Gespräch . . . allgemein zu e. 136A der Reiz, der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist hin 77B 2 empfangen, bekommen als ich einen Privatbrief von ihm erhielt 79 daß Albert . . . ein Amt . . . vom Hofe e. wird 51 Ich habe meine Dimißion bey Hofe verlangt, und werde sie, hoff ich e. 85 er wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe ... wohin er . . . zu ziehen die Erlaubniß erhielt 10 er erhielt zur Antwort, daß 151B; wiedererlangen einer der krank ist, wird . . . die bittersten Arzneyen . . . nicht abweisen um seine gewünschte Gesundheit zu e. 36 bdv zu 1 : behalten
zu 2 : empfangen
kriegen
Erhaltung iSv Unterhalt in dem Kreise seiner Kinder und der Geschäfte zu ihrer E. 31 bdv Unterhalt
erhaschen diejenige . . . die gleich den Kindern . . . um die Schublade herum schleichen, wo Mama das Zuckerbrod hinein verschlossen hat, und wenn sie das gewünschte endlich e., es mit vollen Bakken verzehren 11 erheben Prät erhub A 33 137Oss 143 Oss, B erhob s heben 1 idWdg 'die Stimme e': verstärken wie sie ihre Stimme erhub um seinen halb tauben Ohren vernehmlich zu werden 33
124
Sie erhub [lifted up]1 ihre Stimme, rief nach ihrem Vater und Bruder 1430ss; anheben, zum Gesang Minona . . . als sie die liebliche Stimme erhub [raised] 137 Oss 2 refi a sich zu Höherem emporheben Unsere Einbildungskraft, durch ihre Natur gedrungen sich zu e. 71 b iSv sich erhaben dünken Müsse der trostlos umkommen, der eines Kranken spottet . . . der sich über das bedrängte Herz erhebt, das . . . seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe thut 110 bdv zu 2 a : sich aufschwingen sich über sich'selbst heben 1
GvS DjG II 89 hub ihre Stimme auf
erhellen übtr in unpers Wdg iSv deutl werden folgenden Brief . . . den ich Absazweise hier einrükken will, so wie aus den Umständen erhellet, daß er ihn geschrieben habe 131 bdv deutlich werden
hervorblicken
erhitzen Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die, wenn sie schröklich erhizt und aufgejagt sind, sich selbst aus Instinkt eine Ader aufbeissen, um sich zum Athem zu helfen 85 erholen, sich [B oh] auf physischen u psychischen Zustand bezogen hätte er [der Kranke] gewartet, bis sich seine Kräfte erhohlt... hätten 57 es lag all der Schmerz, der Antheil betäubend wie Bley auf ihr. Sie athmete sich zu e. 144 nachdem sie einige Menuets auf dem Ciavier gespielt hatte, um sich zu e., und die Verwirrung ihres Herzens zu stillen 136A Ich . . . hatte eben Zeit, mich von der Ueberraschung zu e. 21 Erholung [B oh] Es ist nichts worum sie einander nicht bringen. Gesundheit, guter Nähme, Freudigkeit, E . 79B Erholungsstunde [B oh] Theilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen 13 erinnern 1 ins Gedächtnis zurückrufen ich erinnerte ihn an ein Mädgen, das man . . . todt gefunden 56 O Lotte, was erinnert mich nicht an dich! 154 Laut ward die Trauer der Helden [bei der Totenklage um Morar] . . . Ihn [Armin] erinnert's [B erinnerte es] an [He remembers]1 den Todt seines Sohns 141 Oss o Mond . . . Erinnere [B Erinnre] mich [bring to my mind]2 der schröklichen Nacht, da meine Kinder umkamen 1420ss 2 refl, meist mit Gen: gedenken, sich entsinnen dann erinnere Dich meiner, wie ich so oft das Thal herauf kam 132 ob die lieben Abgeschiednen . . . fühlen . . . daß wir mit warmer Liebe uns ihrer e. ? 67 ich . . . will mich der alten glüklich verträumten Tage e. 86 88,2 147 151A Ich erinnerte mich sogleich der herrlichen Ode die ihr in Gedanken lag 28 B Ich erinnere [B erinnerte] mich so lebhaft... mit wie wunderbaren Ahndungen ich das [den Wasserlauf] verfolgte 88; abgeschwächt: mir fällt ein Ach ich erinnere mich, ich habe dir, denk ich, schon viel geschrieben davon 66 bdv denken an 1
gedenken
GvS DjG II 88 E r dacht an
2
ebd 80 Bring vor meine Seele
Erinnerung das im Gedächtnis Bewahrte Ich that keinen Schritt [auf der Wallfahrt nach der Heimat], der nicht merkwürdig war. Ein Pilger im heiligen Lande trifft nicht so viel Stäten religiöser E . [B Erinnerungen] 88 um zu Fusse jede E . ganz neu, lebhaft nach meinem Herzen zu kosten 87 E r eilte nach Wahlheim zu, jede E . ward ihm lebendig 119B die herrlichen Nußbäume . . . Und die E . bis zu die guten Kerls von Pfarrers, die sie . . . pflanzten 98; bes als empfindsames u elegisch-melancholisches Schwelgen in der Vergangenheit Ich küsse diese Schleife tausendmal, und mit jedem Athemzuge schlürfe ich die E . jener Seligkeiten ein, mit denen mich jene . . . Tage überfüllten 63 daß bey der E . dieser Unschuld und Wahrheit [des Bauernburschen] mir die innerste Seele glüht 17B mir durch die Seele gehn ein Trostgefühl und eine E . ... all der Zeiten, da ich das Lied
126
erkennen — ermuntern
125
gehört 112; — die E. so manches Vergangenen drängte sich an meine Seele, und die Thränen kamen mir in die Augen 37 Die E. einer solchen Scene [des Sterbens] ... fiel... über mich. Ich nahm das Schnupftuch vor die Augen 38 nur die E. jener Stunden macht mir wohl, selbst diese Anstrengung, jene unsäglichen Gefühle zurük zu rufen . . . hebt meine Seele über sich selbst 60 E r ... schien noch zulezt alle Schwermuth der E. auf sich häufen zu wollen 133 der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht ... sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen 3
erleichtern wie ein altes Weib, das ihr Holz an Zäunen stoppelt, und ihr Brod an den Thüren, um ihr hinsterbendes freudloses Daseyn noch einen Augenblik zu verlängern und zu e. 114
—> Wieder-
erliegen ach könntest du das wieder ausdrücken ... was so voll, so warm in dir l e b t . . . Aber ich gehe darüber zu Grunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser Erscheinungen 6
hol/ Andenken
Gedächtnis
erkennen a wahrnehmend identifizieren ein Pläzgen . . . unter einer Weide . . . war auch überschwemmt, und kaum daß ich die Weide erkannte Iii als sie ... seinen Tritt, seine Stimme die nach ihr fragte, bald erkannte 135B Wir werden uns wiedersehn [im Jenseits] . . . uns finden, unter allen Gestalten werden wir uns e. 69 b geistig erfassen Wer aber in seiner Demuth erkennt, wo das alles hinausläuft 11 nur daß man das vortreffliche [in Malerei und Dichtkunst] erkenne und es auszusprechen wage 16B c idWdg 'zu e. geben' iSv deutl merken lassen er ... hatte ... zu e. gegeben, daß er an dem Ernst eines solchen Vorsatzes sehr zu zweifeln Ursach finde 150B —> an-
Wieder-
a u zu b : einsehen
erblicken gewahr werden
merken
erklären Ich erklärte ihr meiner Mutter Beschwerden über den zurückgehaltenen Erbschaftsantheil 4; refl, sich deutl aussprechen Was ich gelitten habe um ihrentwillen ... Wie Fräulein? sagt' ich . . . E. sie [B Sie] sich 84 bdv darlegen
bdv erträglich machen
erleuchten die schöne Würkung des Mondenlichts, das ... die ... Terasse vor uns erleuchtete 66 Musik ... die uns von dem erleuchteten Saale herunter entgegen schallte 24
bdv unterliegen
zugrunde gehen
e r m a n g e l n fehlen, zugl als Mangel empfunden Was ist der Mensch? der gepriesene Halbgott! E. ihm nicht da eben die Kräfte, wo er sie am nöthigsten braucht 113; mit refl Dat: die eigene Ohnmacht fühlen Ist es da nicht die Stimme der ganz in sich gedrängten, sich selbst ermangelnden, und unaufhaltsam hinabstürzenden Creatur, in den innern Tiefen ihrer vergebens aufarbeitenden Kräfte zu knirschen 105; subst Inf hinaus in die unbekannte Welt, wo ich für mein Herz alle die Nahrung, alle den Genuß hoffte, dessen E. ich so oft in meinem Busen fühlte 87A bdv fehlen
mangeln
ermannen, sich im ursprüngl Wortsinn: sich emporraffen ermanne dich und suche einer elenden Empfindung los zu werden, die all deine Kräfte verzehren muß 49 35 W 19,310 Entw Fragm; übtr wie schlug ihr Herz, als sie Werthern ... kommen ... hörte ... sie konnte sich nur halb von ihrer Verwirrung e., als er ins Zimmer trat 135 A
erklingen Wetterbäche stürzten herunter, die Flüsse strömten unter mir, und Wald und Gebürg erklang 1 60
bdv ein Mann sein
bdv klingen
ermatten a schlaf) werden, subst Inf Und wenn die lezte bangste Krankheit dann über das Geschöpf herfällt ... und sie nun da liegt in dem erbärmlichen E. 37; subst Part, im Bilde ich fühle, daß sie [die Religion] manchem Ermatteten Stab, manchem Verschmachtenden Erquikkung ist 105 b schlaff machen wenn ich ... dann in einer ermattenden Ruhe in dem Dämmerscheine hinschlummre 64
1
vgl Satyros Wie,94
Vers
307
erkundigen, sich Jetzt erkundigte ich mich wieder nach ihm [dem Bauernburschen] 93B bdv fragen nach
e r l a s s e n mein Chapeau [Tänzer] walzt schlecht, und dankt mir's, wenn ich ihm die Arbeit erlasse 24 erlauben auf mein Vorbitten erlaubte sie ihnen ... mit zu fahren 22 wenn nicht ... Lotte mir den ... Trost erlaubt, auf ihrer Hand meine Beklemmung auszuweinen 64 gestand er mir . . . was sie ihm für kleine Vertraulichkeiten erlaubt 94B; idWdg 'sich etw e.' er hatte sich sogar darüber einigen Scherz erlaubt 150B bdv gestatten
E r m e l s Ärmel
zulassen
Erlaubnis er wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe ... wohin er . . . zu ziehen die E. erhielt 10 Ich habe meine Entlassung vom Hofe v e r l a n g t . . . und ihr werdet mir verzeihen, daß ich nicht erst E. [A Permißion] dazu bey euch gehöhlt habe 85B b a t ich sie um E., sie [Fräulein von B..] bey sich sehen zu dürfen 75 bdv Permission
erleben verneint in beabsichtigtem Doppelsinn1 Jetzt habe sie wieder einen andern Knecht genommen... und man behaupte für gewiß, sie werde ihn heirathen, aber er [der Bauernbursch] sey fest entschlossen das nicht zu e. 95 B 1
Ermattung körperl-geistige Erschöpfung Wenn ich so den tiefen Kummer auf seiner [des alten Barden] Stirne lese, so den lezten verlaßnen Herrlichen in aller E. dem Grabe zu wanken sehe 100 oss eine innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte seiner Natur durcheinander arbeitete ... ließ ihm zuletzt nur eine E. übrig 116B
nicht mehr am Leben sein [Selbstmord] — es nicht dazu kommen lassen [Mord]. Diese Auffassung wird gestützt durch die parallele Situation Werthers mit dem Schicksal des Bauernburschen; vgl 132,29
ermorden eins von uns dreyen muß hinweg ... in diesem zerrissenen Herzen ist es wüthend herum geschlichen, oft — Deinen Mann zu e.! — Dich! — mich! 132 Abgehauen! [die Bäume] . . . ich könnte den Hund e., der den ersten Hieb dran that 98 bdv erschlagen
umbringen
ermuntern 1 refl, wach werden Morgens ... wenn ich mich ermuntere 44 wenn mich ein glüklicher unschuldiger Traum getäuscht h a t . . . wenn ich denn noch halb im Taumel des Schlafs nach ihr tappe, und drüber mich ermuntere 61 2 geistig anregen laß mir sie [die Bücher] vom Hals. Ich will nicht mehr geleitet, ermuntert, angefeuret seyn, braust dieses Herz doch genug aus sich selbst, ich brauche Wiegengesang 7 bdv zu 1: erwachen
zu 2: anfeuern beleben
127
ernähren den Lebensunterhalt schaffen mein ... Sohn ... Es war ein so guter stiller Mensch, der mich e. half 109 erniedrigen iSv herabwürdigen ich habe müssen zuhören Sie herabsezzen, e. 84; iSv demütigen jene blendende Geschenke, wodurch uns die Eitelkeit des Gebers erniedrigt 63 Wie man nunmehro meinen Uebermuth und Geringschäzzung andrer ... gestraft, erniedrigt ausschreien würde 84 A bdv herabsetzen
ernst ruhig [war] sein ernstes [serious] 1 Gesicht 143 Oss 1
GvS DjG II 89 seine ernstliche Stirne
Ernst A l b e r t . . . h a t t e . . . zu erkennen gegeben, daß er an dem E. eines solchen Vorsatzes [Selbstmord] sehr zu zweifeln Ursach finde 150B; idWdg 'E. machen' iSv etwverwirklichen sie war fest bey sich entschlossen ... Werthern zu entfernen ... Doch ward sie in dieser Zeit mehr gedrängt E. zu machen 128B; als verantwortungsbewußte Gesinnung wie sie in Sorge für ihre Wirthschaft und im Ernste [B in dem Ernste,] eine wahre Mutter geworden 50 Eroberer du E. [conqueror] im Felde 141 Oss eröffnen [A f] a eigentl: öffnen, subst Inf Mir fällt bey'm E. [des Päckchens] sogleich eine der blaßrothen Schleifen in die Augen 62 b übtr: erschließen wenn ... mir alles das innere glühende, heilige Leben der Natur eröfnete 59, mitteilen Wo ich hin will? Das laß Dir im Vertrauen e. 90 bdv xu Ai erbrechen
r u b : jmd etwas entdecken mitteilen
erquicken der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf 28 meine Augen sind trokken, und meine Sinnen, die nicht mehr von erquikkenden Thränen gelabt werden, ziehen ängstlich meine Stirne zusammen 103 bdv laben
Erquickung Ich ehre die Religion ... ich fühle, daß sie manchem Ermatteten Stab, manchem Verschmachtenden E. ist 105 bdv Labsal
erregen wie ein Mensch so thörigt seyn kann, sich zu erschiessen; der blosse Gedanke erregt mir Widerwillen 52 wie [Lottes Geschwister] ... auf mir herumkrabbelten ... wie ich sie kitzelte und ein großes Geschrey mit ihnen erregte [A verführte] 32B bdv hervorbringen
erreichen das Boot erreicht [B erreichte] den Felsen [The oar is stopped at once; hepanted on the rock]11430ss ich erreichte kaum mein Zimmer 132 Wenn sie ... näher zu mir rückt, daß der himmlische Athem ihres Mundes meine Lippen e. [A reichen] kann 43B bdv reichen 1 GvS DjG II 90 Das Ruder starrt' in seiner Hand, er sanck über den Felsen
erretten der Mensch, der, um sich und die Seinigen vom . . . Hungertode zu e., auf Raub ausgeht 53 bdv retten
erröten Minona, Tormans sanfte [B sanft] erröthende [softly-blushing]1 Tochter 139 Oss bdv rot werden 1 GvS DjG II 86 sanft erröthendes Mädgen
erschaffen Gott ... der du den Menschen arm genug erschufst I I I bdv machen schaffen
128
ernähren — ersetzen
erscheinen 1 von Lichtquellen Sieh, der Mond erscheint [comes forth]. Die Fluth glänzt im Thale 138Oss erscheinet [arise] Sterne der Nacht 1380ss; vom Anbruch des Tages Ihre Stimme ward schwach, eh der Morgen erschien [appeared] 144 Oss istmirnoch kein schöner Tag am Himmel erschienen 78B; im Imperativ der alten Beschwörungsformel Erscheine [Let ... arise]1 du herrliches Licht von Ossians Seele. Und es erscheint [does arise]2 in seiner Kraft. Ich sehe meine geschiedene Freunde 137 Oss 2 sich darstellen meiner Einbildungskraft erscheint keine andere Gestalt als die ihrige 63; zugl in subjektiver Beurteilung Es ist besser, ich sehe sie durch die Augen ihres Liebhabers; vielleicht erscheint sie mir vor meinen eignen Augen nicht so, wie sie jetzt vor mir steht 18B Unsere Einbildungskraft ... bildet sich eine Reihe Wesen hinauf, wo ... alles ausser uns herrlicher erscheint 72 bdv zu 1: aufgehen hervorteten 1
zu 2: sich darstellen
GvS DjG II 84 Dass. . . heraufsteige
2
ebd steigt herauf
Erscheinung 1 das Erscheinen Die E. von Werthers Knaben versezte sie in ... Verlegenheit 151; zugl das Erscheinende E r [Werther] redete ... von den Zeiten, da einen die unerwartete Oeffnung der Thüre, und die E. eines aufgepuzten Baums ... in paradisische Entzükkung sezte 129 2 als seltsam rätselhaftes Geschehnis ich soll nicht zu mir selbst kommen, wo ich hintrete, begegnet mir eine E., die mich aus aller Fassung bringt 108 3 als dem inneren Auge sich darstellende Gesichte ach könntest du das wieder ausdrücken ... was so voll, so warm in dir lebt ... Aber iqh gehe darüber zu Grunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser Erscheinungen 1 6 4 in ausgeführtem Bilde, einen scheinbaren, flüchtigen Wert bezeichnend es ist so ... die Blüthen des Lebens sind nur Erscheinungen! wie viele gehn vorüber, ohne eine Spur hinter sich zu lassen, wie wenige sezzen Frucht an 63 Natur- Wunderbdv zu 4: Phantom 1
vgl Faust 1520 diese Fülle der Gesichte
erschießen, sich Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Mensch so thörigt seyn kann, sich zu e. 52 bdv sich durch den Kopf schießen
erschlagen es sey ... ein Unglück geschehn, es sey ein Bauer e. worden 119B O mein Bruder ... warum hast du meinen Salgar e. [slain]? O mein Salgar, warum hast du meinen Bruder e. [slain] 1380ss sein Bruder lag e. [slain] von Armar 1420ss; subst Part man hatte den Erschlagenen . . . vor der Hausthür gefunden 119B bdv ermorden umbringen
zu subst Part: der Entleibte
erschrecken a in Schrecken setzen der [Bediente] dahlt, mit den Mädgen, will sie erschrökken [B e.], und ... das Gewehr geht los 52 b in Schrecken geraten Ich erschrekke vor mir selbst 114 er ... fand Lotten allein, die über seinen Besuch sehr erschrökken war 134A erschüttern übtr warum der Strom des Genies so selten ausbricht . . . in hohen Fluthen hereinbraust, und eure staunende Seele erschüttert 14 Ich stürzte neben das Grab hin — Ergriffen erschüttert geängstet... mein innerstes 147 Sie stund auf, und ich ward erwekt und erschüttert 69 bdv ergreifen einen Stoß leiden
erschweren ich fürchtete, meine Mutter möchte sich an den Minister wenden und mir mein Vorhaben e. 86 Die Leute e. sich's und andern 73 ersetzen Sie sieht ... nicht die Vielen, die ihr den Verlust [des Geliebten] e. könnten 57 Alle Geschenke ... der Welt e. nicht einen Äugenblik Vergnügen an sich selbst, den uns eine neidische Ünbehaglichkeit unsers Tyrannen vergällt hat 37;
129
iSv wiedergutmachen Ich hab einen Verdruß gehabt ... E r ist nicht zu e. 81 —> unersetzlich
e r s t Adv der zeitl od räuml Reihenfolge & in Aufzählung od Gegenüberstellung: zuerst wie er e. sein Vikar und dann sein Nachfolger geworden 34 76 93B E. hast du ... die weite Aussicht ... wie hohe Buchenwände einen endlich einschliessen ... bis zuletzt alles sich in ein geschlossenes Pläzgen endigt 66; abgeschwächt iSv vorher ihr werdet mir verzeihen, daß ich nicht e. Permißion dazu bey euch geholt habe 85 b das relativ späte Eintreten eines Geschehens bezeichnend Uber allen diesen Betrachtungen fühlte sie e. tief ... daß 135B; iVbdg mit Zeitangabe e. gegen eilfe klopfte er wieder 146 e. nach einiger Zeit 81 Da fieng mir das Ding e. an zu wurmen 83uö; verstärkt 'nur erst' wenn junge Leute . . . einander die paar gute Tage mit Frazzen verderben, und nur e. zu spät das unersezliche ihrer Verschwendung einsehen 35 c iSv eben, vor kurzem Er kommt e. von Akademien 9 —> zubdv zu a : anfangs
su c: eben
erstarrt eigentl dekt schon das kühle Grab die erstarrten Reste des Unruhigen, Unglüklichen 132; auf Seelisches übtr ihr Geliebter verläßt sie — E., ohne Sinne steht sie vor einem Abgrunde 56 bdv starr
erstaunen a Ich erstaunte, als ... sie mir antwortete: 22 b erstaunt sein ich bin erstaunt, was es [das Märchen] auf sie für Eindrükke macht 58 Mein Tagebuch ... fiel mir heut wieder in die Hände, und ich bin erstaunt wie ich so wissentlich in das alles Schritt vor Schritt hinein gegangen bin 50 B bdv betroffen sein
130
erst — Erwartung
staunen
erste Ordnungszahl in attrib od substantivischer Verwendung a zählend, in Reihenfolge od Gegenüberstellung Erster Theil [B Erstes Buch] Titelblatt; ebs 9,32 von den Krönungszeiten Franz des ersten her 82 Entweder ... hast du Hofnung auf Lotten, oder du hast keine. Gut! Im ersten Falle such sie durchzutreiben ... im andern Falle ermanne dich 49 27 28 b zugl zeitl sie sey von ihrem ersten Mann übel gehalten worden 17B 17,14B Sie hatten so lange gegen einander geschwiegen, und sollte sie die e. seyn, die das Stillschweigen bräche 149 B von dem ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft an 135B als . . . er bey den ersten Worten merkte, daß wir uns verstunden 72 der e. Schnee war stark gefallen 117B Wer hebt den ersten Stein auf gegen 53 uö c als Rang- od Wertstufe daß es ... auf den Plaz gar nicht ankommt, und daß der, der den ersten hat, so selten die e. Rolle spielt 76 Wie mancher König wird durch seinen Minister, wie mancher Minister durch seinen Sekretär regiert. Und wer ist dann der E . [B e.]? 76 sie klagten Morars Fall, des ersten [first] der Helden 1390ss ersteigen es ist unbegreiflich, wie er ihn [den Felsen] ... ohne zu stürzen erstiegen hat 146 bdv klettern
erstemal, das Das e. als ich ... unter die Linden kam, fand ich das Pläzchen so einsam 12 106; idWdg 'zum erstenmal' wie heimlich mir's ward, als ich zum erstenmal [B erstenmale] . . . hinein trat 66 zum erstenmale, zum erstenmale ganz ohne Zweifel ... durchglühte mich das Wonnegefühl: Sie liebt mich! 147uö ersticken 1 physisch er ... dekte ihre zitternde stammelnde Lippen mit wüthenden Küssen. Werther! rief sie mit erstikter Stimme 145 2 übtr a trans iSv ein Ende machen ein Mädgen ... im Wasser todt gefunden ... in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie 5 Werther -Wörterbuch
sich hinunter, um in einem rings umfangenden Tode all ihre Quaalen zu e. 57 b intrans, empfindsam übersteigert mein Herz erstikte unter all dem [dem Zudringen der Fülle der Erinnerungen] 112 ertragen Die menschliche Natur ... kann Freude, Leid, Schmerzen, bis auf einen gewissen Grad e. 55 freylich ist es leichter zu sterben, als ein qualvolles Leben standhaft zu e. 54 eher als eine gleichgültige Gegenwart zu e. [A tragen] 3B Ich versank in dem Strome von Empfindungen . . . Ich ertrugs [B ertrug's] nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen 28 bdv aushalten ausstehen
dulden
tragen
erträglich eine ... Freundinn ... machte die Unterhaltung bey Tische e. 152 —> unbdv erleichtern
erwachen aus dem Schlaf, subst Inf manchmal wünschte ich ein Taglöhner zu seyn, um nur des Morgens bey'm E. eine Aussicht auf den künftigen Tag ... zu haben 62 Morgens, in all der Ruh des Erwachens 132; idVbdg 'nicht wieder e.' euphemistisch für: sterben ich lege mich so oft zu Bette mit dem Wunsche ... nicht wieder zu e. 103; übtr vom Todesschlaf, nur in Oss Tief ist der Schlaf der Todten ... nie erwacht [shall he awake] er auf deinen Ruf 141 Oss; anachronistisch in bibl Anklang [vgl Grab] O wann wird es Morgen im Grabe? zu bieten dem Schlummerer: Erwache! [to bid the slumberer awake}]1141 Oss Dumpf ist dein Schlaf in dem Grabe — Wann erwachst du [shalt thou awake] mit deinen Gesängen 142 Oss 1
GvS DjG II 88 Morgen im Grabe . . . der den Schlummerer erwecke
Erwachsene Daß aber auch E., gleich Kindern, auf diesem Erdboden herumtaumeln 11 bdv alte Kinder
erwählen ließ er ihn an die Stätte begraben, die er sich erwählt hatte 157 bdv wählen
erwähnen nur mit Gen erwähnte er Werthers nicht mehr gegen sie und wenn sie seiner erwähnte, ließ er das Gespräch fallen 122B Den Verdruß ... konnte er nicht vergessen. E r erwähnte dessen selten 124 A gedachten Brief, und einen andern, dessen weiter hinten erwehnt [B erwähnt] wird 79 bdv berühren
es ist die Rede von
erwarten komme so bald du kannst, ich erwarte dich mit tausend Freuden 96 B Mit welcher Ungedult ich den Buben erwartete 44 jene Zeiten ... warum waren sie so selig? als weil ich mit Geduld seinen [Gottes] Geist erwartete 104\ iSv abwarten daß ich den schiklichen Augenblik kaum e. konnte, zu ihr zu gehen 75 Hier sizz ich ... und erwarte den Morgen ... mit Sonnen Aufgang sind die Pferde bestellt 65 verzieh nur noch vierzehn Tage, und erwarte noch einen Brief von mir mit dem weitern 128\ mit etw rechnen die Lunge röchelte ... bald schwach bald stärker, man erwartete sein Ende 157 1 Wenn du auf diesen Eingang viel Hohes und Vornehmes erwartest, so bist du . . . übel betrogen 16B die Gesellschaft, die man zu finden erwartete [B die man erwartete] 22 —> unerwartet bdv zu 16Bu22: 1
sich etw versprechen
vgl Keslner 98: man erwartete sein Ende
Erwartung in verbalem Sinn sie... suchte das Gespräch in E. ihrer Freundinnen, allgemein zu erhalten 136 A; zugl den Inhalt bezeichnend Alle Menschen werden in ihren Hofnungen getäuscht, in ihren Erwartungen betrogen 91 bdv Aussicht Hoffnung Plan
erwecken aus tiefer Versunkenheit Sie stund auf, und ich ward erwekt und erscKüttert 69 bdv wecken
erwehren refl mit Gen: abwehren Sie erwehrte sich sein [des Bauernburschen] 95 B kann ich mich des Gedankens nicht e. 92; mit reft Dat u Inf iSv verwehren erwehr ich mir niemals auszurufen: 79B bdv abwehren
erweitern übtr seinen Geist zu e., ihn über unzählige Gegenstände zu verbreiten 74 erzählen 1 mit Angabe des Inhalts heut hat sie mir einen wunderbaren Vorfall erzählt 41 17B 58 Ich hielte mich, erzählte er, wohl ein Vierteljahr auf dem Lande ... auf 51 wie sie ihm erzählte von jungen robusten Leuten 33 Die Kleinen ... erzählten ihm ... und erzählten ihm Wunder, die sich ihre kleine Einbildungskraft versprach 133uö; zugl der Art u Weise Was ich dir erzähle, ist nicht übertrieben ... schwach schwach hab' ich's erzählt und vergröbert hab ichs 95,20 u 23B Dir in der Ordnung zu e., wie's zugegangen ist 18 Was bleibt uns übrig, als dasjenige was wir ... erfahren können, gewissenhaft zu e. 116B 48uö 2 idVbdg 'man erzählt' iSv es heißt, man sagt Man erzählt von dem Bononischen Stein, daß er . . . ihre [der Sonne] Strahlen anzieht 44 Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die ... sich selbst aus Instinkt eine Ader aufbeissen, um sich zum Athem zu helfen 85 3 absol man redete, man erzählte 152 —* aus-
wieder -
bdv zu 1 : die Geschichte davon geben
Erzählung 1 als mündl od schriftl Bericht Ich unterbrach ihren Strom von Erzählungen [B den Strom ihrer Worte] 109 Wo ich neulich mit meiner E. geblieben bin, weis ich nicht mehr 29 der Alte fuhr in seiner E. fort 34 es kommen alle Erzählungen davon bis auf wenige Kleinigkeiten miteinander überein 116B; mit Betonung der Darstellungsweise so hast du hier ... eine E., plan und nett, wie ein Chronikenschreiber das aufzeichnen würde 81 aus seiner E. leuchtete so merklich hervor, wie schön, wie reizend sie [seine Geliebte] für ihn sey 17B so reizend als es mir war, so einförmig würde es in der E. werden 87 2 als literarische Form Die ausführliche Geschichte der lezten merkwürdigen Tage unsers Freundes zu liefern, seh ich mich genöthiget seine Briefe durch E. zu unterbrechen 116 bdv B e r i c h t
Geschichte
essen ich hatte keine Lust zu e. 108 Er habe weder e. noch trinken, noch schlafen können 94 B; auf eine best Mahlzeit bezogen ich ... will mein Butterbrod zu Nacht e. 19 35; subst Inf Komm zum E. 109; von Tieren Er [der Kanarienvogel] ißt 1 mir auch aus dem Munde 97B bdv speisen 1
132
erwecken — ewig
IM
verzehren
in Ii frißt, dort eigenhändig
korr
[W 19,400
La !u
121,1]
Essen, das Er ließ sich das E. auf die Stube bringen 133 Nacht-
etablleren häusl einrichten Du kennst mein Wahlheim. Dort bin ich völlig etablirt 29 et cetera Ueber dem füllt sich die Gesellschaft. Der Baron F der Hofrath R mit seiner tauben Frau je. 82 82,10 A bdv u n d so fort
und so weiter
etlichemal eine der blaßrothen Schleifen ... um die ich sie ... e. gebeten hatte 62 als Albert e. in der Stube auf und ab ging 151A 62,8 bdv einigemal
manchmal
verschiedentlich
etwa 1 schätzend: ungefähr ein... e.halbjähriges... Kind 12 e. eine halbe Stunde 66 2 iSv beispielsweise davon verwehr ich euch nicht ihr ein Geschenk ... zu machen. E. zu ihrem Geburts- und Namenstage 14 56,7 3 bei verneintem Imperativ iSv womöglich sieh nicht e. Spott in diesen unschuldigen Worten 105 bdv zu 1 : ungefähr
wohl
etwas verkürzte Form was s wer, was 1 substantivisches Neutr des indef Pron: irgend etwas wenn mich e. nekt, und mich verdrüßlich machen will 35uö; quantitativ gefärbt der Pfarrer, der doch auch von seiner Frauen Grillen ... e. [B was] haben wollte 99 A Du ... kamst so selten dazu e. zu lesen 68; mit Adj zu substantivischem Begriff verbunden Menschen, die e. grosses, e. unmöglich scheinendes würkten 53 wird nie e. abgeschmaktes und schlechtes hervor bringen 13uö; ifestWdg du hast Sinn für so e. 42B 2 Adv iSv ein wenig sobald wir e. entfernt von der Gesellschaft waren 83; in emphatischer Wiederholung Einen gähen Berg zu klettern, ist dann meine Freude . . . Da wird mir's e. besser! E.! 64 bdv ein wenig
ein klein wenig
was
euer [vgl Vorbem zu dein] 1 in eigentl plur Sinne a in der Anrede an bestimmte Personen ich wartete auf Nachricht, wann e. Hochzeittag seyn würde 80 44,27 uö; an die Leser Ihr könnt seinem Geist ... eure Bewunderung und Liebe, und seinem Schicksaale eure Thränen nicht versagen '2 b in Anlehnung an den gnomischen Gebrauch von 'du' [sü!] einen allg Gedanken auf einen unbest Kreis beziehend nicht die große seltene Noth der Welt, diese Fluthen, die eure Dörfer wegspülen, diese Erdbeben, die eure Städte verschlingen, rühren mich 61 2 in sing Gebrauch, entsprechend der Anrede 'Ihr' [sti] Ist das e. [B E.] Sohn? 109 O Herr ... eure Abreise thut euren Freunden so leid W19, 311 Entw Fragm ewig 1 im Bereich des Göttlichen a unwandelbar nach kosmischen Gesetzen Sterne des ewigen Himmels! Nein, ihr werdet nicht fallen! 154 b metaphysisch: unvergängl du bist ... mein! Mein, o Lotte. Ich gehe voran! [in das Jenseits] ,.. und bleibe bey dir vor dem Angesichte des Unendlichen in ewigen Umarmungen 148 das Wehen des Allliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält 5; unzerstörbar ich hab hundertmal ein Messer ergriffen, um diesem gedrängten Herzen Luft zu machen ... ich möchte mir eine Ader öfnen, die mir die ewige Freyheit schaffte 85 % im innermenschl Bereich a iSv für immer, bes idVbdg 'auf e.' keine Ewigkeit soll das glühende Leben auslöschen, das ich gestern auf deinen Lippen genoß ... du bist mein! ja Lotte auf e.! 148 um des Augenbliks willen, der mich auf e. [B mich e.] an dich befestigte. Lotte, kein Jahrtausend vermag den Eindruk auszulöschen! 153; als unwiderrufl durch den Tod Leb wohl, Lotte! auf e. leb wohl! ... Sterben! Was heist das?... getrennt, geschieden — vielleicht auf e. 146,3u33 meine Geliebten ... ach sie sind stumm. Stumm vor [B auf] e. [for ever]11390ss; iSv zeitlebens ich gehe willig, und doch, wenn ich sagen sollte auf e., ich würde es nicht aushalten 69 Sie will die Seinige werden, sie will in ewiger Verbindung all das Glück antreffen, das ihr mangelt 56 mit dem Mann auf e. verbunden, dessen Liebe und Treue sie kannte 134B b in verminderter Eigenbed: unablässig war unser Umgang [mit der Seelenfreundin der Jugend] nicht ein ewiges Weben von feinster Empfindung 9, unaufhörl mit Nebenbed des Lästigen das ewige [B in dem ewigen] einerley eines traurigen Umgangs mit dem liebenswürdigen und geliebten Geschöpfe [Lotte], dessen Ruhe er störte 124 Wie er mit sich in ewigem Unfrieden lebte 118 B, immer wieder aufs neue Und hier ... fang' ich mein altes Lied wieder an, das ich e. anstimmen werde 94B, im durchgeführten Bilde: unaufhörl, ständig der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt
Ewige — fallen
133
134
Ewigschaffende, der Prädikat Gottes Vom unzugänglichen Gebürge über die Einöde ... bis ans Ende des unbekannten Ozeans, weht der Geist des Ewigschaffenden 60
sich vor mir in den Abgrund des e. offnen [¿3 ewigoffenen] Grabs ... Ich sehe [in der Natur] nichts, als ein e. verschlingendes, e. wiederkäuendes Ungeheur 60 f , unerschöpft ich hab ... Leute gekannt, die des Propheten ewiges Oelkrüglein 2 ohne Verwunderung in ihrem Hause statuirt hätten 42
E x e m p e l in formelhafter Vbdg: zum Beispiel Da ist ein Weib, zum Exempel [B z.E.], die 74
bdv endlos unauslöschlich 1 GvS DjG II 85 f ü r ewig ! vgl 1. Kön 17, 8-16
bdv Beispiel
Existenz die Befriedigung von Bedürfnissen ... die . . . keinen Zwek haben, als unsere arme E. zu verlängern 10
Ewige, der für: Gott Der E. trägt euch [die Sterne] an seinem Herzen, und mich 154
bdv Dasein
Leben
Exzellenz [B c] offizielle Anrede [Werther an den Grafen von C..] Ihro E. ... ich bitte tausendmal um Verzeihung 82
Ewigkeit a unermeßl Zeitraum Alles das ist vergänglich, keine E. soll das glühende Leben auslöschen, das ich gestern auf deinen Lippen genoß 148 b iSv das Jenseits Ich ... wäre auch, ohne es zu bekennen, getrost der E. entgegen gegangen 41
Exzeß [B c] ironisch übersteigert Sie hat mir meine Exzesse vorgeworfen! . . . Meine Exzesse ... manchmal ... eine Bouteille zu trinken 104 bdv Ausschweifung
bdv zu a : J a h r t a u s e n d
F Fabel wenn mir die F. vom Pferde 1 einfällt, das seiner Freyheit ungedultig, sich Sattel und Zeug auflegen läßt, und zu Schanden geritten wird 62 ' vgl Fab. Aesop. Nr. 175 [ed Karl Halm,
1911 Bibl
Teubn]
fangenden Tode all ihre Quaalen zu erstikken. — Sieh, Albert ... ist das nicht der F. der Krankheit? Die Natur findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der verworrenen ... Kräfte, und der Mensch muß sterben 57 Ab-
[-fach] s dreifach
einfach
[-fachen] s anfachen Fächer als sie in die Stube lief ihre Handschuh und F. 1 zu nehmen 21 1
die einmalige Setzung des Poss-Pron betont die Zusamtnengehörigkeit und Fächer' als Zubehör zur Ballkleidung
von
'Handschuh
Faden in übtr Wdg ich konnte nicht umhin ... den F. [des Gespräches] zu ergreifen 35 —> a b f ä d m e n a b f ä d n e n bdv das W o r t nehmen
fähig eine Krankheit zum Todte, wodurch die Natur so angegriffen wird ... daß sie ... durch keine glükliche Revolution, den gewöhnlichen Umlauf des Lebens wieder herzustellen f. ist 55 —> unbdv imstande
fahren 1 eigentl Ich ... sezte mich in ein Cabriolet und fuhr nachM.. 82 20 den Weg den ich zum erstenmal fuhr 92 2 in erregter Geste Um Gottes Willen, sagt ich mit einem heftigen Ausbruch hin gegen sie fahrend 112 —> anwider-
auf- ent- er- fortE r f a h r u n g Vorfahr
heraus-
hin-
hinaus-
[-fahrt] s Hereinfahrt Schlittenfahrt fahrt Wohlfahrt
mit-
vorbei-
weg-
Spazierfahrt
weiter-
Wall-
Fall 1 vom Tod in der Schlacht sie klagten Morars F. [fall], des ersten der Helden 1390ss 2 übtr als tatsächl od angenommene Lage Entweder ... hast du Hofnung auf Lotten, oder du hast keine. Gut! Im ersten Falle [B F.] such sie durchzutreiben ... im andern Falle ermanne dich 49 kombinirt die mögliche Fälle, unter denen ich hätte bleiben können und sollen 85 sie fühlt sich allein, verlassen von aller Welt, — und blind... stürzt sie sich hinunter, um in einem rings um6*
Bei-
Ein-
Silben-
Vor
Zu-
bdv zu 2 [57]: es ist damit wie
tausendfach
fallen 1 eigentl der erste Schnee war stark gefallen 117 B Daura ... du warst schön! ... weiß wie der gefallene [driven] Schnee 142 Oss im hohen Grase am fallenden Bache 5 Sterne des ewigen Himmels! Nein, ihr werdet nicht f.! Der Ewige trägt euch an seinem Herzen 154; nur in Oss: vom Tode in der Schlacht sie klagten Morars Fall, des ersten der Helden ... er fiel [feil] 139 Oss u weitere 5 Belege, iSv umkommen Todt ist, die dich gebahr. Gefallen [fallen] die Tochter von Morglan 141 Oss 144,8 Oss; ifestVbdgn: in impulsiver Gebärde Albert fiel ihr [Lotte] um den Hals und küßte sie69 103,3 Und würde ... ein Vater zürnen können, dem sein unvermuthet rükkehrender Sohn um den Hals fiele 1 und rief: Ich bin wieder da mein Vater III; als zufälliges Geschehen Mein Tagebuch ... fiel mir heut wieder in die Hände 50B Das Billet ... fiel mir Abends in die Hände 96B 2 übtr, mit Betonung der Schwere Das fiel auf sie [Lotte] wie ein Donnerschlag [vgl auffallen a] 152 Die ganze Gewalt dieser Worte fiel über den Unglüklichen 145 38; redensartl wenn die Nüsse reif sind, so werfen die Knaben mit Steinen darnach, und das fällt ihr [der Frau Pfarrer] auf die Nerven 99; sich richten auf Ihre Gedanken fielen auf Werthern 135 A Das Gespräch fiel auf das Vergnügen am Tanze 23 Lottens Augen ... giengen von einem zum andern! Aber auf mich ... fielen sie nicht 40; in einen Zustand geraten auf einmal wird er tiefsinnig, fällt in ein hitzig Fieber, daraus in Raserey 109; ifestVbdgn: als zufälliges Geschehen wie ich in der Stube auf und ab gehe, f. mir seine [Alberts] Pistolen in die Augen 51 da ich ... in die Thüre trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen, das ich jemals gesehen habe 20 62 ihr Trauring fiel mir in's Gesicht [ = Auge] 112 Greifen die Kinder nicht nach allem was ihnen in [S in den] Sinn [= Auge] fällt? 103; iSv unterbrechen Albert fiel ihr sanft in die Rede 67; 'fallenlassen' iSv aufgeben wenn sie seiner erwähnte, ließ er das Gespräch f. 122B; ibesWdg Ein Nachbar... hörte den Schuß f. 156 —* abzu-
auf-
be-
bdv zu 2: geraten 1
ein-
ge-
her-
Edelgefallne
im Anklang
roulieren
an Luk
15,20
miß-
nieder-
schwer-
über-
ver-
vor-
zer-
135
falsch Ich bitte Dich, lege das nicht f. aus, sieh nicht etwa Spott in diesen unschuldigen Worten 105 bdv unrecht
Falte Der Doktor, der ... im Diskurs seine Manschetten in Falten legt 32 —* E i n f a l t sorgfältig
einfältig
entfalten
hundertfältig
«mannigfaltig
Mannigfaltigkeit
Familie Ein Glied der liebenswürdigen F. auszumachen 50 [ - f a n g e n ] s anfangen auffangen empfangen umfangen wegfangen Anfang Empfang gefangen ringsumfangend unbefangen Gefangene gefangennehmen Farbe wurde des Herrn [Schmidt] Angesicht, das ohne das einer bräunlichen F. war, so sichtlich verdunkelt, daß 34 —> fleischfarben
[ - f a ß ] s Tintenfaß Gefäß f a s s e n 1 eigentl ergreifen u festhalten : gewalttätig E r ... faßt [B faßte] [seized] 1 und band ihn an die Eiche 143 Oss Wenn . . . mich's an die Gurgel faßt, wie ein Meuchelmörder 64 wie gern h ä t t ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen.zu f. 114, in liebender Berührung u Umarmung mit einem Schauer faßt [B faßte] ich ihre Hand und küßte sie 66 144 145,7 wenn Albert sie um den schlanken Leib faßt 91 ich fliege dir entgegen und fasse dich und bleibe bey dir vor dem Angesichte des Unendlichen in ewigen Umarmungen 148, im Bilde Ich schaudere nicht den kalten schröklichen Kelch zu f., aus dem ich den Taumel des Todes trinken soll! 155; anfassen, berühren ich werde gespielt wie eine Marionette, und fasse manchmal meinen Nachbar an der hölzernen Hand und schaudere zurük 77 2 übtr a in sich aufnehmen wie faßte [A umfaßt] ich das alles in mein warmes Herz [A mit warmen Herzen] 59 B b refl, sich beherrschen dieß "verstimmte ihn einen Augenblick ; doch faßte er sich bald wieder 120B 54; Part gefaßt, auf die Stimme übertragen Werther! rief sie mit dem gefaßten Tone des edelsten Gefühls 145 —> an-
um-
bdv anpacken 1
136
falsch — Feind
Einfassung ergreifen
packen
GvS DjG II 90 ergriff
Feder dann nahm ich eine F. zu schreiben 101 seit ich angefangen habe zu schreiben, war ich schon dreymal im Begriffe die F. niederzulegen 19; in bildlWdgn auf Form u Inhalt des Geschriebenen übtr der Graf ... hätte viel Leichtigkeit zu arbeiten, und führte eine gute F. 73 das macht mich zu lachen, wie das Wort in meine F. kommt 71 —v Trieb-
graubefiedert
bdv zu 71: entfahren
fehlen a nicht vorhanden bzw abhandengekommen sein Wir fühlen so oft, daß uns manches mangelt, und eben was uns fehlt scheint uns oft ein anderer zu besizzen 72 Sein Diener bemerkte ... daß seinem Herrn der H u t h fehlte 146; iSv ausbleiben Sonntags fehlt ihnen der Kreuzer nie, und wenn ich nicht nach der Betstunde da bin, so h a t die Wirthin Ordre, ihn auszubezahlen 16 b zugl als Mangel empfunden Der Sauerteig, der mein Leben in Bewegung setzte, fehlt; der Reiz, der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist hin, der mich des Morgens aus dem Schlafe weckte, ist weg 77B; prägnant all meine thätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit verstimmt ... Wenn wir uns selbst fehlen, fehlt uns doch alles 62 c ifestWdg iSv es kann nicht ausbleiben so konnte es nicht f. daß Lotte zulezt s e l b s t . . . in eine Art von Schwermuth verfiel 117 A bdv ermangeln
mangeln
Fehler a in der Charakteranlage sie sey von ihrem ersten Mann übel gehalten worden ... er wünsche, daß sie ihn wählen möchte, um das Andenken der F. ihres ersten Mannes auszulöschen 17B b tadelnswerte Neigung das Vergnügen am Tanze. Wenn diese Leidenschaft ein F. ist, sagte Lotte, so gesteh ich ihnen gern, ich weis nichts über's Tanzen 23 c unrichtiges Handeln gestand er mir seine F. 93 B bdv Unrichtigkeit
fehlschlagen a mißglücken O daß ich ... könnte die Schuld ... auf eine fehlgeschlagene Unternehmung schieben 103 b unerfüllt bleiben Jezt kam ich zurük aus der weiten Welt — O mein Freund, mit wie viel fehlgeschlagenen Hofnungen, mit wie viel zerstörten Planen! 87 112 bdv mißlingen
feierlich [A ey] ich wartete auf Nachricht, wann euer Hochzeittag seyn würde, und hatte mir vorgenommen, feyerlichst an demselben Lottens Schattenriß von der Wand zu nehmen 80
F a s s u n g als seelisches Gleichgewicht, nur ifest Wdgn kein Argument ... bringt mich so aus der F., als wenn einer mit einem unbedeutenden Gemeinspruche angezogen kommt 54 eine Erscheinung, die mich aus aller F. bringt 108 Der ruhige Albert war ganz aus seiner F. 69
feig [B feige] auch subst ich finde sagen, der Mensch ist f., der sich ungehörig wäre, den einen Feigen bösartigen Fieber stirbt 55,14 f seinem Feinde verbirgt 8
fast das Abendbrod, das sie nun f. so gerne von mir als von Lotten annehmen 58A 123B 135B der arme Unglückliche, mit dem ich mich zu vergleichen mich f. nicht getraue 96B
fein a von der Witterung iSv schön Geht die Sonne des Morb von Pergens auf und verspricht einen feinen Tag 79B sonen: iSv zart war unser Umgang nicht ein ewiges Weben von feinster [B der feinsten] Empfindung 9, von Ansehen u Benehmen Ihr Liebhaber ... ein feiner, doch stiller Mensch 34, verblaßt in gönnerhafter Anrede feiner [B Feiner] junger Herr 13, diplomatisch geschickt E r will mir wohl . . . das ist Lottens Werk ... denn darinn sind die Weiber f., und haben recht 47, galant die Frauenzimmer sagen: es wüste niemand so f. zu loben 78
bdv beinahe
fatal peinlich, unangenehm Was mich am meisten nekt, sind die fatalen bürgerlichen Verhältnisse 75 als du in jener fatalen Gesellschaft mir kein Wort sagen, keine Hand reichen konntest 147 [-faulen] s verfaulen
bdv zu a : schön
es eben so wunderbar zu das Leben nimmt, als es zu nennen,; der an einem ein Feiger,' der sich für
zu b [75]: sich auf niedliche Komplimente legen
fechten mit Worten Darüber h ä t t ich ihn gern ausgeprügelt ... da das aber nun nicht angieng, so focht ich mit ziemlicher Heftigkeit, und sagt ihm 74
Feind E r hörte von deinem Rufe in der Schlacht; er hörte von zerstobenen Feinden [/o«s] 141 Oss ein Feiger, der sich für seinem Feinde verbirgt 8; iSv verfeindet Lange sind unsere Geschlechter Feinde [foes] 1 , aber wir sind keine Feinde \joes~], 0 Salgar 138 Oss
—» Gefecht
-*• Tod-
bdv W i d e r p a r t halten
1
menschenfeindlich
GvS DjG II 85 sind . . . Feind
137
Feld — festsetzen
Feld 1 als Kollektivbegriff : offenes Land i c h . . . schweife dann weit im Felde [B Feld'] umher 64 145,30ss [Berrathon] Auf dem Kirchhofe ... hinten im Ekke nach dem Felde zu 155 Das Gesumme der Abendfliegen schwärmet über's F. [field] 1370ss; in Gegenüberstellung zum Wald ich habe zum leztenmale F. und Wald und den Himmel gesehn 153 Der tröpfelnde Wald und das erfrischte F. umher 29] auch das bearbeitete Land Es war alles im Felde 12 2 iSv Schlachtfeld Lebe wohl ... du Eroberer im Felde! [field] Aber nimmer wird dich das F. [field'] sehn 1410ss 1420ss —> K r a u t bdv Acker
Heide
Fels, Felsen ältere Wartform Fels in AuB: Nom Sg der Fels 13S,10ul90ss, Dat Sg vom Fels 113,22; nur in A: vom Fels [B Felsen] 59,10, am Fels [B Felsen] 143,40ss, schwacher Gen Sg des ... Felsen [B Felsens] 139,150ss [= GvS DjG II 86 des ... Fels] 1 a als schroff aufragender Einzelfelsen1 am Rande des Flußtals Man h a t nachher den H u t h auf einem Felsen, der an dem Abhänge des Hügels in's Thal sieht gefunden, und es ist unbegreiflich, wie er ihn in einer finstern feuchten Nacht ohne zu stürzen erstiegen hat 146 Wenn ich . . . vom Fels [B Felsen] über den Fluß . . . das ... Thal überschaute 59 Vom Fels herunter die wühlenden Fluthen ... wirbeln zu sehn ... und das weite Thal hinauf und hinab eine stürmende See 113 das Moos, das meinem harten Felsen seine Nahrung abzwingt 59 b als zerstreute Felsblöcke Von ferne seh ich einen Menschen ,.. der zwischen den Felsen herumkrabelte 108; im Bilde Kannst du sagen : Das ist ! da alles ... so selten die ganze K r a f t seines Daseyns ausdauert, ach in den Strom fortgerissen, untergetaucht und an Felsen zerschmettert wird 60 2 in Oss [stets rock] als typische Formation der schottisch-irischen Berg- und Küstenlandschaft Dort am Fels [B Felsen] nicht fern in der See 143 das Boot erreicht den Felsen, er sank dran nieder und starb 143 Allein auf dem seebespülten Felsen hört ich die Klage meiner Tochter 143 Der Wind saust im Gebürg, der Strohm heult den Felsen hinab 137 138,6ul0ul9 Rauschende Wellen spielen am Felsen ferne 137 Die Felsen stehngrau den Hügel hinauf 138 144; zugl Silz des Echos Nichts antwortete als die Stimme des Felsens 143 Hier will ich wohnen ... an dem Strohme des klingenden Felsen [B Felsens] 139; als Versammlungsort der Geister O von dem Felsen des Hügels, von dem Gipfel des stürmenden Berges, redet Geister der Todten 139 —*• Marmor1
vgl hierzu die besondere Fels-Verbundenheit Goethes: Caroline Flachsland an Herder, Ende April 1772 [Sehr d Goethe-Ges il11 S 103t] „Fr [Goethe] hat sich einen großen prächtigen Fels zugeeignet . . . es kamt aber niemand darauf, als er allein." sa Felsweihegesang DjG II 302
Fenster Wenn ich zu meinem F. hinaus an den fernen Hügel sehe 104 154 er lag gegen das F. entkräftet auf dem Rükken 1561 27uö; iSv Fensternische biß endlich der G r a f . . . mich in èin F. nahm 82 1
vgl Kcslner 97: nach dem Fenster
fern Wenn ich zu meinem Fenster hinaus an den fernen Hügel sehe 104 Deine Stimme glich . . . dem Donner auf fernen [distant] Hügeln 140 Oss wie eine Welle am fernen [ilonely] Gestade 1400ss; in adv Gebrauch, vorwiegend in der der Form 'ferne' Rauschende Wellen spielen am Felsen ferne [distant roch]1 137Oss Dort am Fels nicht f. [B fern'] [distant]2 in der See 1430ss; idVbdg 'von ferne' : akustisch Von ferne [from afar]3 kommt des Giesbachs Murmeln 1370ss, visuell Von ferne [B f.] seh ich einen Menschen 108 Man erblickte von f. einen Trupp bewaffneter Männer 119B entfernen
bdv abseitwärts 1
entfernt
Entfernung
entfernt
GvS DjG II 84 entlegenen Felsen
1
Ferne wenn ich ... dem Wasser nachsah ... wie abenteuerlich ich mir die Gegenden vorstellte, wo es nun hinflösse ... bis ich mich ganz in dem Anschauen einer unsichtbaren F. verlohrÄS; in Parallele zur zeitl Ferne O es ist mit der F. wie mit der Zukunft! ... Und ach, wenn wir hinzueilen, wenn das Dort nun Hier wird, ist alles vor wie nach 30 fertig fertig sein a beendet haben Die Baase fragte: ob sie mit dem Buche f. wäre, das sie ihr neulich geschickt hätte 22 b vollendet sein was uns fehlt scheint uns oft ein anderer zu besizzen, dem wir denn auch alles dazu geben was wir haben, und noch eine gewisse idealische Behaglichkeit dazu. Und so ist der Glükliche vollkommen f., das Geschöpf unserer selbst 72 —> eil- leicht-
recht-
abfertigen
verfertigen
fesseln 1 eigentl, subst Part Er ... band ihn an die Eiche, fest umflocht er seine Hüften, der Gefesselte [A er] [he]1 füllte mit Ächzen die Winde 143B Oss 2 übtr Wie reizend es war, wenn er von ... ihrem Körper sprach, der ihn ohne jugendliche Reize gewaltsam an sich zog und fesselte 17B bdv binden 1
umflechten
GvS DjG II 90 er
fest 1 eigentl, iGz locker, lose E r ... band ihn an die Eiche. F. [Thick] umflocht er seine Hüften 1430ss; übergehend zum Kompositum erlaubte sie ihnen [den Knaben] ... mit zu fahren, wenn sie versprächen ... sich recht f. zu halten 22; zugl gefühlsbetont Diese Nacht ... hielt ich sie [im Traum] in meinen Armen, f. an meinen Busen gedrükt 115 Sie wollte ihre Hand zurük ziehen und ich hielt sie fester 69; — der Mensch ist so gemacht, daß man ihm das abenteuerlichste überreden kann, das haftet aber auch gleich so f. 58 Unmuth und Unlust hatten in Werthers Seele ... sich fester unter einander verschlungen 116B 2 auf Stärke des Charakters od Willens bezogen Nie werd ich ihrer vergessen, nie ihren festen Sinn und ihre göttliche Duldung 9; vom Entschluß Endlich ward ... sein Vorsatz f. und unwiderruflich 127B e r s e y f . entschlossen das nicht zu erleben 95B 128 B tausend Aussichten wütheten durch meine Seele, und zuletzt stand er da, f. ganz [B f., ganz,] der lezte einzige Gedanke: Ich will sterben! ... Morgens, in all der Ruh des Erwachens, steht er noch f., noch ganz stark in meinem Herzen: Ich will sterben 132,20u23 3 auf den Blick übtr: unverwandt, mit starkem Ausdruck So lang ich diese Augen offen sehe, sagt' ich, und sah sie f. an, so lang hats keine Gefahr [daß ich müde werde] 29 —* befestigen
Fest Ein gutes junges Geschöpf, das ... weiter keine Aussicht von Vergnügen kannte, als ... vielleicht alle hohe Feste einmal zu tanzen 56 festhalten s fest 1
hin
Fensterchen [A gen] jezt in dieser Hütte ... da Schnee und Schlössen wider mein F. wüthen 77
—s- inso-
138
ebd 89 weit
s
ebd 84 aus der Ferne
Festigkeit charakterl So viel Einfalt bey so viel Verstand, so viel Güte bey so viel F. 18 wenn ich in dem Eigensinne [des Kindes], alle die künftige Standhaftigkeit und F. des Charakters ... erblikke 32 die Reinheit ihres Herzens gab ihr eine F., daß sie... sich gelassen zu Werthern auf's Canapee sezte 136 A festlich Wie verändert seyd ihr meine Freunde seit den festlichen Tagen auf Selma [the days of Selma's feast] 1370ss festsetzen, sich ein dumpfer Druck lag auf seiner Seele, die traurigen Bilder hatten sich bey ihm festgesetzt 118 B Sieh den Menschen an ... wie ... Ideen sich bey ihm fest sezzen [B f.] 55 Wie schwer lag jetzt . . . die Stockung auf ihr, die sich unter ihnen festgesetzt hatte 150B bdv h a f t e n
139
fett redensartl der Pfarrer, der doch auch von seiner Frauen Grillen, die ihm so die Suppen nicht f. machen, etwas haben wollte 99 feucht Fingal kommt wie eine feuchte [watery] 1 Nebelsäule 137Oss es ist unbegreiflich, wie er ihn [den Felsen] in einer finstern feuchten Nacht ohne zu stürzen erstiegen hat 146 1
GvS DjG II 84 wäßrige
Feuer 1 eigentl: die auf der Herdfläche brennende offene Flamme Wenn ich denn ... meine Schoten an's F. stelle 31, im Ofen er ... befahl der Magd nach dem F. zu sehen, und es bis in die Nacht zu unterhalten 134, begriffstauschend nachdem er um zehn Uhr F. [A um zehn Uhr im Ofen] nachlegen ... lassen 154B, zerstörend als Feuersbrunst uber dem Schrekken, daß F. sein Haus ergriffen hat 54, als brennende Hitze Ach wie mir das durch alle Adern läuft, wenn mein Finger unversehns den ihrigen berührt, wenn unsere Füsse sich unter dem Tische begegnen. Ich ziehe zurück wie vom F. 42 2 übtr auf Seelisches Es brennt noch auf meinen Lippen das heilige F. das von den deinigen ströhmte, neue warme Wonne ist in meinem Herzen 147 fühlte sie tief in ihrer Brust das F. von Werthers Umarmungen 149: zugl als funkelnder Glanz um dir ... das heimliche F. seiner Blicke lebendig darstellen zu können 17 B —> Lauf- Nacht-
anfeuern
bdv zu 1 : F l a m m e
Feuerstrahl Alpins Stimme war'freundlich, Rynos Seele ein F. [beam of fire] 139 Oss bdv Flamme
Feuerwolke Arindal, dein Bogen war stark ... dein Schild eine F. [a red cloud]1 im Sturme 142 Oss 1
GvS DjG II 89 eine rothe Wolcke
feurig übtr iSv leidenschaftl Ein gutes j unges Geschöpf ... deren feurige Natur fühlt nun endlich innigere Bedürfnisse 56 er ... trug dem Amtmanne f. 1 seine Gesinnungen vor 120B 1
140
fett — Finger
in h lebhaft, dort eigenhändig harr [W10, 412 La zu 147,7]
Fieber e r . . . fällt in ein hitzig F. 109 der an einem bösartigen F. stirbt 55 E r hatte das F. kriegt unterwegs 92 der Thor! stirbt am F.! 57 fieberhaft übtr, als leidenschaftl erregter Zustand ihr Blut war in einer fieberhaften Empörung 149 wenn ich Alberten an deiner Seite sah, verzagt' ich wieder in fieberhaften Zweifeln 147 Figur 1 Tanzfigur als sie auch in der Reihe die F. [beim englischen Tanz] mit uns anfieng 24 2 ifest Wdg 'eine F. machen' iSv eine Rolle spielen Die alberne F., die ich mache, wenn in Gesellschaft von ihr gesprochen wird, solltest du sehen 40 Filz Der alte M... ist ein geiziger, rangiger F. 1 [A Hund h Krämer, den Nahmen Handelsmann verdient er nicht], der seine Frau im Leben was rechts geplagt und eingeschränkt h a t 41B 1 da die vorwiegende Bed 'Geizhals' bereits im Attr mthallen ist, wäre hier vielleicht 'Filz', dem ursprüngl Wortsinn 'grob', 'rauh' gemäß, als 'Grobian' zu interpretieren
finden 3. Pers Sg Präs synkopiert findt nur in 73,10 A 1 als realer Vorgang a zufällig mit jmd zusammentreffen, bzw auf etw stoßen Lezthin kam ich zum Brunnen, und fand ein junges Dienstmädgen 8 Wenn ich ihn denn finde, den wandelnden grauen Barden 100 oss Zettelgen . . . das ... unter seinen Papieren gefunden worden 123 122B 131,28 als ich dich zum erstenmale unter deinen Kindern fand 155; vorfinden, antreffen die Gesellschaft, die man zu f. [B die man]
erwartete 22 A Als er in die Stube trat, fand er Alberten gegenwärtig 120B; mit Zurücktreten des Objekts gegenüber der vorgefundenen Lage, mit prädikativen Begriffen er fand das Haus in einiger Bewegung 119B e r . . . fand Lotten allein 134 A, ebs 48 uö; So vertraulich, so heimlich hab ich nicht leicht ein Pläzchen gefunden 12 12,24 Sie fand ihn beschäftigt die Packete zu erbrechen 151B 119,5B Der erste Eindruk [einer Geschichte] findet uns willig, und ... das haftet . . gleich so fest 58 ein Mädgen, das man ... im Wasser todt gefunden 56 Der Bediente fand ihn schreiben [B schreibend] 146 der Medikus ... fand ... ihn an der Erde ohne Rettung 156 131,21 uö b als Ergebnis eines Suchens: iVbdg mit 'suchen' Suchen Sie, f. Sie einen werthen Gegenstand all Ihrer Liebe 130 130,24 der unruhigste Vagabund ... findet in seiner Hütte, an der Brust seiner Gattin ... all die Wonne, die er in der weiten öden Welt vergebens suchte 31 den . . . Barden, der ... die Fustapfen seiner Väter sucht und ach! ihre Grabsteine findet 100 oss uö; mit vorausgesetztem Suchen, als Erfüllung eines Wunsches um in dem Meer von Wohlgerüchen herumschweben, und alle seine Nahrung darinne f. zu können 4 Ich kehre in mich selbst zurük, und finde eine Welt! 10 ich brauche Wiegengesang, und den hab ich . . . gefunden in meinem Homer 7 Wir werden uns wiedersehn [im Jenseits] ... wir werden uns f., unter allen Gestalten werden wir uns erkennen 69 148uö; durch Negierung die Erfolglosigkeit eines Suchens feststellend Du gehst hoffnungsvoll aus ... Blumen zu pflükken — im Winter — und traurest, da du keine findest, und begreifst nicht, warum du keine f. kannst 110 laß das Büchlein deinen Freund seyn, wenn du ... keinen nähern f. kannst 2 du suchst, was hienieden nicht zu f. ist 9 Die Natur findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der . . . widersprechenden Kräfte, und der Mensch muß sterben 57uö 2 auf Geistiges übtr a als Ergebnis prüfender Überlegung Sie hatte ihre Freundinnen der Reihe nach durchgedacht, und ... fand keine der sie ihn gegönnt hätte 135 B sehen sie ihn [den Aufsatz] durch, man findt [B findet] immer ein besser Wort, eine reinere Partikel 73 wenn der Morgen kommt, find [B finde] ich doch wieder eine unwiderstehliche Ursache [sie zu besuchen] 46 wie ich da so bald Grenzen meiner Vorstellungskraft fand 88 b urteilend feststellen Ich fand so viel Charakter in allem was sie sagte 22 daß er [Albert] an dem Ernst eines solchen Vorsatzes [Selbstmord] sehr zu zweifeln Ursach finde 150B er fand ihn als Verbrecher selbst so schuldlos 120B 135,19B er hatte an dem ... Amtmanne einen unbiegsamen kleinsinnigen Menschen gefunden 151B 4; auch mit Daß-Satz sie fand, daß er viel besser aussähe ... als das leztemal 33uö; iSv halten für ich finde schicklich, ihr selbst die Antwort zu bringen 46B 55 Der Doktor ... fand dieses unter der Würde eines gescheuten Menschen 32 c iSv empfinden wir f. in der Thätigkeit ein wahres Vergnügen 35 der Fürst** der viel Geschmak an meiner Gesellschaft findet 85 3 in refl Gebrauch a iSv sich fühlen Er fand sich durch alles dieses wie zur Unthätigkeit berechtigt, er fand sich abgeschnitten von aller Aussicht, unfähig, irgend eine Handhabe zu ergreifen 124B Uebrigens find [B befinde] ich mich hier gar wohl 4 b lok, sich befinden Du gehst einen kleinen Hügel hinunter, und findest dich vor einem Gewölbe 6 c in pass Sinn aus einem Zettelchen, das sich unter seinen Papieren fand 121B; vorhanden sein Doch ... finden sich auch hier einige Ausnahmen 53; iVbdg mit 'lassen' u 'wollen' einen Ball auf dem Lande ... zu dem ich mich denn auch willig f. ließ 19 ich hoffte immer, sie [die Gesänge Ossians] von Ihnen zu hören; aber seither hat sichs nicht f., nicht machen wollen 136B —* auf-
be-
er-
bdv zu 1: antreffen
vor-
wieder-
Erfindung
befindlich
zu 3 : sich befinden
Finger Ach wie mir das durch alle Adern läuft, wenn mein F. unversehns den ihrigen berührt 42; in Gebärdensprache Sie ... hebt einen drohenden F. auf 26 Wenn er mich nicht verrathen will, sagt er, indem er den F. auf den Mund drükte 109; redensartl, nicht genau hinsehen iSv
141
142
finster — Flüchtling
Nachsicht walten lassen der Amtmann möchte durch die F. sehn, wenn man dem Menschen zur Flucht behülflich wäre 121B
fleischfarben die fleischfarbene [AB 155 blaßrothe] Schleife ... die sie am Busen hatte W 19,311 Entw Fragm
finster 1 eigentl in einer finstern feuchten Nacht 146 Auf! ihr Winde des Herbst, auf! Stürmt über die finstre 1 [B finstere] Haide 142 Oss; von Räumen, spez dem Grab oft hatten sie das Grab Saigars gesehen, oft die finstere [dark] 2 Wohnung der weissen Colma 137Oss F. [Dark]3 ist dein Bett, o Daura! Dumpf ist dein Schlaf in dem Grabe 1420ss; in charakteristischer Vbdg mit 'eng' Eng ist nun deine Wohnung, f. [dark] deine State. Mit drey Schritten meß ich dein Grab 1410ss T o d t . . . Eingescharrt der kalten Erde, so eng, so f.! 147; im Bilde, zu 2 übergehend in dem schröklichen Augenblikke, da mein ganzes Wesen zwischen Seyn und Nichtseyn zittert, da die Vergangenheit wie ein Bliz über dem finstern Abgrunde der Zukunft leuchtet 105 2 übtr, düster ich weine trostlos einer finstern Zukunft entgegen 61
Fleiß idVbdg 'mit Fleiß' iSv sorgfältig Was ich von der Geschichte ... Werthers nur habe auffinden können, habe ich mit F. gesammlet 2
bdv dunkel düster
trüb
1
Zusatz Goethes zum Original schon in GvS Dunckel
3
GvS DjG II 84 dunckle
8
ebd. 89
Finsternis [AB ß] Wenn ... die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen F. meines Waldes ruht 5; übtr daß das nun die Eigenschaft unseres Geistes ist, da Verwirrung und F. zu ahnden, wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123 ihr Geliebter verläßt sie ... alles ist F. um sie her, keine Aussicht, kein Trost, keine Ahndung 57; auf den Seelenzustand bezogen Kein Wort von der Zauberkraft der alten Musik ist mir unwahrscheinlich ... all die Irrung und F. meiner Seele zerstreut sich, und ich athme wieder freyer 43 bdv zu übtr: Melancholie Schwermut Traurigkeit
Trübsinn
Fisch redensartl da war mir's so wohl, so lustig, so leicht wie ein F. [B einem Fische] im Wasser 109 110
bdv blaßrot
bdv Emsigkeit sorgfältig
fleißig Er kommt erst von Akademien ... war ... f. ... hatt' hüpsche Kenntnisse 9 [-flicken] s ausflicken [ - f l i e g e ] s Abendfliege fliegen a eigentl Ein Kanarienvogel flog von dem Spiegel ihr auf die Schulter 97B; die Schnelligkeit einer Bewegung bezeichnend Die Schiffe die [dem Magnetberg] zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu 46; idWdg 'an den Hals /.' iSv schnell u leidenschaftl umarmen O daß ich nicht an Deinen Hals f . . . . kann 65 b übtr, zugl die Flüchtigkeit betonend ihr schien eine Ahndung seines schröklichen Vorhabens durch die Seele zu f. 145 —> entgegen- herum- hin- vorbei- zubdv ¡uz
[97 Bj:
flattern
fliehen 1 eigentl Mit dir wollt ich f. [fly] verlassen Vater und Bruder ... Lange sind unsere Geschlechter Feinde, aber wir sind keine Feinde, o Salgar 138 Oss Erath, der Verräther, floh [fled] lachend zum Lande 1430ss 2 vorüberfliehen iSv vorüberfliegen die Wolken theilen sich. Fliehend bescheint den Hügel [Over the greenhills flies]2 die unbeständge Sonne 140 Oss —*• vorüber bdv forteilen fortmüssen
Fittich [A B ig] in poetischer Sprache wie oft hab ich mich mit Fittigen eines Kranichs, der über mich hinflog, zu dem Ufer des ungemessenen Meeres gesehnt 60 bdv Flügel
flach Tochter mit der flachen Brust 81 da wir Knaben uns übten, die meisten Sprünge der flachen Steine im Wasser hervorzubringen 88 [ - f l ä c h e ] s Oberfläche F l a m m e im Bilde Der vergebliche Versuch, den Werther zur Rettung des Unglücklichen gemacht hatte, war das letzte Auflodern der F. eines verlöschenden Lichtes 123 B; metaphorisch Manche fielen vor deinem Arm, die F. [flames]1 deines Grimms verzehrte sie 1400ss bdv Feuerstrahl 1 GvS DjG II 87 Flammen
Flasche nachdem er ... sich eine F. [A einen Schoppen] Wein geben lassen 154 B bdv Bouteille
flattern Wenn ich ihm [dem Kanarienvogel] Brod gebe flattert er mit den Flügeln und pickt so artig 97B flechten seine ... Haare waren ... in einen starken Zopf geflochten 108
1
GvS DjG II 85 entfliehn
1
ebd87 Ueber die grünen Hügel fliegt
fließen in gleichmäßiger Fortbewegung a eigentl ihr sonst so rein und leicht fließendes Blut war in einer fieberhaften Empörung 149B; übtr sie trat an's Ciavier und fing einen Menuet an, er wollte nicht f. 136B b zugl hervorquellen, sich ergießen Meine Thränen flössen 112 Unsere Thränen flössen [descended] um Colma 139 Oss zu deinen Füssen floß [is poured]1 deines [getöteten] Bruders Blut 1430ss; übtr Und das Herz ist jezo todt, aus ihm f. keine Entzükkungen mehr 103 c auf eine wellenartige Bewegung übtr Ihr Haar floß [flew] schwer im unsteten Winde 137 Oss —> hin- über- vorüber- seeumflossen bdv strömen zu b: brechen aus [den Augen] herunterlaufen * GvS DjG II 90 quillt
[ - f l ö ß e n ] s einflößen Flucht der Amtmann möchte durch die Finger sehn, wenn man dem Menschen [einem Meuchelmörder] zur F. behülflich wäre 121B Zu-
flüchten,
sich Bauernherberge, in die ich mich vor einem
schweren Wetter geflüchtet habe 77 Flüchtigkeit für: Leichtigkeit des Sichbewegens Mit welchem Reize, mit welcher F. bewegte sie sich [beim Tanzen] 25
Fleck Platz, Stelle Heut saß ich an dem Flekke, wo Sie neulich aus der Kutsche stiegen 104; ifestWdg: vonstatten gehen Nie ist mir's [das Tanzen] so leicht vom Flekke gegangen 25
Flüchtling für: leichtsinniger, unbeständiger, flatterhafter Mensch Leute von einigem Stande werden sich immer in kalter Entfernung vom gemeinen Volke halten . . . und dann giebts Flüchtlinge und üble Spasvögel, die sich herabzulassen scheinen, um ihren Uebermuth dem armen Volke desto empfindlicher zu machen 7
bdv Ort Platz Plätzchen Stätte Stelle zu 25; von der Hand gehen
bdv Schelm Schlucker Spaßvogel loser Vogel
—> um-
143
144
Flügel — fortschreiten
Flügel Wenn ich ihm [dem Kanarienvogel] Brod gebe flattert er mit den Flügeln und pickt so artig 97B
[-fördern] s Beförderung
bdv Fittich
[ - f o r m ] s einförmig
Fluß Wetterbäche stürzten herunter, die Flüsse strömten unter mir 59 der F. sey übergetreten 113; im Landschaftsbild Wenn ich sonst vom Fels über den F. bis zu jenen Hügeln das fruchtbare Thal überschaute 59 30; mit Betonung des Stimmungswertes Ich ... sah der Sonne nach, die ... über dem sanften Flusse [B F.] untergieng 65 wenn ... der sanfte F. zwischen den lispelnden Rohren dahin gleitete 59 wie ... der sanfte F. zwischen seinen entblätterten Weiden zu mir herschlängelt 104 Ein- Über-
f o r m a s pro forma forschen die Einschränkung . . . in welche die thätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind 10 —> er- nachbdv das Nachforschen
fort idVbdg 'und,so /.' Eins! fieng der erste an, der Nachbar zwey! drey! der folgende und so f. 28
bdv Strom das Wasser
bdv et cetera und so weiter
flüstern Ich merkte nicht daß die Weiber am Ende des Saales sich in die Ohren flüsterten [A pisperten] 82B
fort- in Zss mit Verben a iSv weiter, die ununterbrochene Fortsetzung einer Tätigkeit od eines Zustandes bezeichnend fortarbeiten, -fahren [übtr], -keichen, -schreiten, -waschen sd b iSv weg, eine Entfernung od Trennung vom örtl 'Bereich bezeichnend forteilen, -fahren [eigentl], sich -machen, -müssen, -reißen, -wollen sd
bdv lispeln ins Ohr sagen pispern
Flut [A B th] 1 als strömende Wassermenge Sieh, der Mond erscheint. Die F. [flood] glänzt im Thale 138 Oss 2 als zerstörende Naturgewalt die große seltene Noth der Welt, diese Fluthen, die eure Dörfer wegspülen, diese Erdbeben, die eure Städte verschlingen 61; im Vorgang einer Überschwemmung zugl als ästhetisch erregender A nblick Ein fürchterliches Schauspiel. Vom Fels herunter die wühlenden Fluthen ... wirbeln zu sehn ... Und wenn ... vor mir hinaus die F. in fürchterlich herrlichen Wiederschein [des Mondes] rollte und klang ... wie gern h ä t t ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen, die Fluthen zu fassen 113,23ff u 114 3 im Bilde, übtr auf die überströmende, fortreißende Kraft des Genies warum der Strom des Genies so selten ausbricht, so selten in hohen Fluthen hereinbraust 14 bdv die See
Folge 1 geordnete Reihe daß ich nicht nöthig hätte, die F. seiner hinterlaßnen Briefe durch Erzählung zu unterbrechen 116B 2 ifestWdg 'in der F.' iSv im Verlauf der Zeit daß ich an seinen Gesichtszügen zu bemerken schien, es sey . . . Eigensinn . . . der ihn sich mitzutheilen hinderte. In der F. ward dieß nur leider zu deutlich 34
fortarbeiten wenn wir mit all unserer Schwachheit und Mühseligkeit nur gerade f. [B fort arbeiten], so finden wir gar oft, daß wir mit all unserm Schlendern und Laviren es weiter bringen als andre mit ihren Segeln und Rudern 72 forteilen Man brachte den Gefangnen in die Schenke und Werther eilte fort 120B fortfahren 1 eigentl An der grossen Linde ... ließ ich halten, stieg aus und hieß den Postillion f. 87 2 übtr, eine begonnene Rede od Erzählung fortsetzen Wenn ich so fortfahre, wirst du am Ende so klug seyn wie am Anfange 19 Sie ... bat ihn schluchsend, fortzufahren 144 der Alte fuhr in seiner Erzählung fort 34 37uö\ bes häufig der direkten Rede eingefügt zur Hervorhebung der Weiterführung eines Gedankenganges Wir werden seyn, fuhr sie mit der Stimme des herrlichsten Gefühls fort, aber Werther, sollen wir uns wieder finden 67 55uö bdv zu 1: weiterfahren
bdv Ordnung Reihe der Reihe nach
folgen 1 als Bewegung: hinterhergehen ich folgte Lotten in den Saal 28 26 E r ... ging nach seinem Zimmer ... Ein unbekannter Zug reizte sie ihm zu f. 151, mitgehen Ich komme, seine Liebe zu führen über die ... See. Sie folgt \B folgt'] ihm [went]1 143 Oss Vornehmlich darum bin ich dem Fürsten hieher gefolgt 89, idWdg 'einer Leiche f.' iSv das letzte Geleit geben sie starb und ich folgte ihrer Leiche 147 157 2 sich nach jmd od etw richten Folgt der Mensch [dem Rate], so giebts einen brauchbaren jungen Menschen 14; iSv gehorchen Den Kleinen sagte sie, sie sollten ihrer Schwester Sophie f. 21 3 auf Reihe u Ordnung übtr Wir spielen Zählens, sagte sie ... Eins ! fieng der erste an, der Nachbar zwey ! drey ! der folgende und so fort 28 schrieb er folgenden Brief 131 uö; E r schrieb folgendes am Briefe an Lotten: 146; als Ergebnis Bin ich nicht noch eben derselbe, der ehemals in aller Fülle der Empfindung herumschwebte, dem auf jedem Tritte ein Paradies folgte 103 nach- ver- Nachfolger bdv zu i : begleiten nachgehen 1
zu 2: gehorchen Gehör geben jmd den Willen tun
GvS DjG II 89 ging
1
vgl Paul, DWb: ,,noch im vorigen Jahrhundert ah die bessere Form angesehen." Adelung kennt 1796 nur 'keichen'
fortmachen, sich umgangssprachl1 für: sich auf den Weg machen er wolle zu einem Beamten in der Nachbarschaft reiten ... und so machte er sich truz der Übeln Witterung fort 134 A 1
nach Adelung nur „im gemeinen Leben" gebraucht
f o r t m ü s s e n als innerer Zwang wenn n i c h t . . . Lotte mir ... erlaubt, auf ihrer Hand meine Beklemmung auszuweinen, so muß ich fort! Muß hinaus! 64 Schon vierzehn Tage geh ich mit dem Gedanken um, sie zu verlassen. Ich muß. [B muß fort.] ... Und Albert — und — ich muß fort 65 Ich habe meine Dimißion bey Hofe verlangt ... Ich mußte [B muß] nun einmal fort 85 bdv hinausmüssen
fordern a etw verlangen gab er ihm [dem Bedienten] Befehl, überall Contis zu f. 133 Menschen... die von uns Ergebung in unvermeidliche Schicksale f. 48 B b jmd dringend zu sich rufen Sie [die sterbende Mutter] hörte jemand gehn, und fragte, und forderte dich zu ihr [B sich] 69 —> aufbdv begehren heißen verlangen
fortkeichen keichen1 u keuchen gleichbedeutend u nebeneinander bis ins 19. Jh gebraucht wie unverdrossen ... auch der Unglükliche unter der Bürde seinen Weg fortkeicht 11
zu b : kommen lassen
hinwegmüssen
fortreißen da alles mit der Wetterschnelle vorüber rollt ... ach in den Strom fortgerissen, untergetaucht und an Felsen zerschmettert wird 60 fortschreiten da er ihn [den Kohl] begoß, und ... an dem fortschreitenden Wachsthume seine Freude hatte 31
145
fortwaschen — frei
146
fortwaschen iSv ununterbrochen weiterwaschen Wie Lotte sagte, es ist genug, und das Kind doch immer eifrig fort wusch [B fortwusch] 39
Fratze, die Schimpfwort: alberne Person die Frau des neuen Pfarrers ... ein hageres, kränkliches Thier . . . Eine Frazze [B Närrinn], die sich abgiebt gelehrt zu seyn 98 A
fortwollen iSv aufbrechen wollen Wir wollen fort, sagte sie, es wird Zeit 69 38
Fratzen, die alberne Launen Nun verdrießt mich ... am meisten, wenn junge Leute in der Blüthe des Lebens, da sie am offensten für alle Freuden seyn könnten, einander die paar gute Tage mit Frazzen verderben 35
[-fourniert] s übelfourniert
bdv Grille
Frau mit flekt Sg 99, häufig bei G 1 allg als Gattungsbegriff eine alte F. 109; idVbdg 'Herren u Frauen' zugl als Standesbezeichnung da ... die noble Gesellschaft von Herren und Frauen bey ihm zusammenkommt 81 2 zugl als Bezeichnung der verheirateten Frau a allg eine junge F. 14 b im Verhältnis zum Ehemann FrauM.. 41 die 1 Adelung: „englischer Überrock von groben Tuche"; das engl Wort '/rock' wurde nach F. Pfarrern 98; mit Poss-Pron Ich ihr Mann! ... Sie meine der Lautlorm 'jrack' übcrwmmen; s Peter F. Ganz, Der Einfluß des Engl auf den dt Wortschatz 1640-1815, S 75 F. 91 seine F. 36 uö] deine erste F. 41 der Pfarrer, der 1 vgl Kcstner: im blatten Rock mit gelber Weste doch auch von seiner Frauen Grillen ... etwas haben wollte 99 3 entspr der Kleidung Jerusalems; in dieser Zusammenstellung als 'Werthcrtracht' von c näher bestimmt durch persönl u typisch frauliche Eigenschafder jungen Generation übernommen; vgla Anm zu cinfach ten die schöne, sanfte, muntere und immer thätige F. . . . und diese F. mußte in der Blüthe ihrer Jahre dahin 68,7ul8 die F r a g e 1 im Zusammenhang von Frage u A ntwort antwortete theure, köstliche F. 118B 149 eine F., die mir wegen ihrer . . . mir ... auf meine Fragen 93B Sie that einige Fragen liebenswürdigen Mine auf einem nicht mehr ganz jungen Gean ihn, die er kurz beantwortete 151B Ich unterbrach ihren sichte, merkwürdig gewesen war 26 dem Mann . . . dessen Strom von Erzählungen mit der F. 109 es ängstigten sie Zuverlässigkeit recht vom Himmel dazu bestimmt zu seyn schon zum voraus ... seine halb verdrüßlich halb spöttische schien, daß eine wackere F. das Glück ihres Lebens darauf Fragen, wenn er Werthers Besuch erfahren würde 149A gründen sollte 135B Hab ... für deinen Vater, die Treue, Ist Albert bey Ihnen ? Und wie — ? Gott verzeihe mir diese F.! den Gehorsam einer F. 68 3 als verantwortl Verwalterin 78 129 2 ifestWdg iSv es steht zur Erörterung Hier ist also des Hauswesens u als Herrin des Gesindes niemand vermuthete, nicht die F., ob einer schwach oder stark ist, sondern ob er das daß die F. die Casse bestehlen würde 41 daß die F. . . . ihn Maas seines Leidens ausdauren kann 55; verblaßt iSv es [den Knecht] nicht wieder hätte aufnehmen können 95 B handelt sich um Es ist hier die F. von einer unangenehmen —*• HausEmpfindung 36 bdv zu 1 : Weib zu 1 [81]: Dame zu 2 b : die Seinige zu 3 : Hausirau
F r a c k 1 er ... war in völliger Kleidung gestiefelt, im blauen F. mit gelber Weste 157a bis ich mich entschloß, meinen blauen einfachen F. 3 . . . abzulegen . . . hab ... mir einen machen lassen, ganz wie den vorigen ... auch wieder so gelbe West und Hosen dazu 96
fragen 1 in Form direkter od indirekter Rede drum fragte ich durch einen Umweg: Was will er denn mit den Blumen? 109 Der Wanderer wird kommen ... und f., wo i s t . . . Fingais treflicher Sohn? 100 oss Er war also glüklich? fragt [B fragte] ich 109 109,19uö; ich . . . fragte sie: ob sie Mutter zu den Kindern wäre? 14 fragte, ob er was bedürfte 151A 40uö; Warum ich dir nicht schreibe? Fragst du das und bist doch auch der Gelehrten einer 18uö; iSv sich erkundigen, meist mit Präp eine gute Freundinn, die nur etwas zu f. kam 152 Wie ich ... sie freundschaftlich fragte über dieß und das 17 Albert ... der sodann seine Frau nach einigen Aufträgen fragte 131 «ö; Lotte fragte nach seiner Tochter 34 er fragt vergebens nach mir auf der Erde 100 oss uö; subst da ihr die Magd ... auf ihr Fragen . . . versicherte, daß alles wohl sey 29 2 Ausdruck einer Erwägung Wir wollens also ... als eine Krankheit ansehen, und f. ob dafür kein Mittel ist 35; reß Ich stehe [vor dem Leben] wie vor einem Raritätenkasten ... und frage mich oft, ob's nicht optischer Betrug ist 77 3 in wortlosem Ausdruck wenn nicht Albert durch einen fragenden Blik: was denn das geben sollte? sie gedrängt hätte 152 —>• aus-
herum-
bdv zu 1: sich erkundigen
[-fränkisch] s altfränkisch frappant auffallend, überraschend die schöne Würkung des Mondenlichts . . . ein herrlicher Anblik, der um so viel frappanter war, weil uns rings eine tiefe Dämmerung einschloß 66 Fratze, der umgangssprachl für Fratz, in ironisierender Selbstbezeichnung iSv der dumme, närrische Junge ich wüste, daß ich keine Prätensionen auf sie [Lotte] zu machen hatte, machte auch keine ... Und jezt macht der Frazze grosse Augen, da der andere nun wirklich kommt, und ihm das Mädgen wegnimmt 48
Frauenzimmer allg Bezeichnung für weibl Personen der oberen Gesellschaftsklassen Sie werden ein schönes F. kennen lernen 19 mein Chapeau [Tanzherr] walzt schlecht... ihr F. kann's auch nicht 24 Die zwey Herren ... die der Baase und Lottens Tänzer waren ... bemächtigten sich ihrer F. 24 die F. äusserten ihre Besorgniß wegen eines Gewitters 20 uö Fräulein im Wechsel zwischen grammatischem u natürl Geschlecht hier nur von unverheirateten jungen Mädchen des Adelsstandes1 a Titel meist iVbdg mit dem Familiennamen Ich lernte ... ein [B eine] F. von B.. kennen 75 Ein einzig weiblich Geschöpf hab ich hier gefunden. Eine F. von B.. Sie gleicht Ihnen 78 Heut tref ich die Fräulein B.. in der Allee 83 als eben meine F. B..herein trat 81 das alles hat mir F. B.. nachher erzählt 82 was mir das F. nachher selbst gestund 75 b zugl Anrede Wie F.? sagt' ich 84 1
innerhalb bürgert Verhältnisse
'Mamsell',
'Jungfer'
frei [AB ey] 1 uneingeschränkt: aus eigenem Entschluß auch ... ists unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen, unerwarteten That nachrufen zu hören: Der Mensch ist trunken, der ist närrisch 54, unbelastet, ungehemmt all die Irrung und Finsterniß meiner Seele zerstreut sich, und ich athme wieder freyer 43, freimütig, offen eine unmuthige Vergleichung ihres gegenwärtigen Zustandes mit jenen Tagen ganz unbefangener freyer Unschuld 149B, im Bilde iSv durchsichtig, ungetrübt konnte sie sich verstellen gegen den Mann, vor dem sie immer wie ein krystallhelles Glas offen und f. gestanden 149B 2 idWdg 'in die freie Luft kommen' doppeldeutig: frische Luft atmen — sich aus einer beklemmenden Situation befreien A sagt leise: Du hast Verdruß gehabt? ... der Graf hat dich aus der [A dels-] Gesellschaft gewiesen — Hol sie der Teufel, sagt ich, mir war's lieb, daß ich in die freye Luft kam 83 3 abgeblaßt wollt ich eben mich empfehlen, und wartete nur, bis der Graf vom garstigen Gewäsche f. wäre 81 bdv zu 1 : freimütig
offen
unbefangen
147
freien — freudig
freien [AB ey] iSv werben-um Wenn ich da [am Brunnen] sizze, so lebt die patriarchalische Idee so lebhaft um mich, wie sie alle die Altväter am Brunnen Bekanntschaft machen und f. 6 bebdv werben
F r e i e r [A B ey] die herrlichen übermüthigen F. der Penelope 31 Freiheit [AB ey] a persönl Unabhängigkeit das Bisgen, das ihnen [den meisten Menschen] von F. übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um's lös zu werden 8; im Bilde der Tierfabel iGz Knechtschaft der Minister . . . hatte . . . mir angelegen, ich sollte mich employiren, und eine Stunde ist mir's auch wohl drum zu thun; hernach, wenn . . . mir die Fabel vom Pferde einfällt, das seiner F. ungedultig, sich Sattel und Zeug auflegen läßt 62 b Freiheit der Willensentscheidung so eingeschränkt er [der Mensch] ist, hält er doch immer im Herzen das süsse Gefühl von [B Gefühl der]1 F., und daß er diesen Kerker verlassen kann, wann er will 12 c als Erlösung von aller irdischen Bedrängtheit Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die, wenn sie schröklich erhizt und aufgejagt sind, sich selbst aus Instinkt eine Ader äufbeissen, um sich zum Athem zu helfen. So ist mir's oft, ich möchte mir eine Ader öfnen, die mir die ewige F. schaffte 85 freilich [AB ey] einräumend u zugl einschränkend iSv allerdings Ich bemühte mich; meine Bewegungen über diese Worte zu verbergen. Das gieng f. nicht weit 23 es ist nur daß man das vortreffliche erkenne und es auszusprechen wage, und das ist f. mit wenigem viel gesagt 16Buö; alleinstehend als Einwand man muß sich darein resigniren, wie ein Reisender, der über einen Berg muß. F . ! wär der Berg nicht da, wäre der Weg viel bequemer und kürzer 73; mit antithetischer Fortführung iSv zwar-aber mein eigen häuslich Leben, das f. kein Paradies, aber doch . . . eine Quelle unsäglicher Glükseligkeit ist 23 freimütig [AB ey, th] iSv unbefangen Lotte . . . sagte: Louis, gieb dem Herrn Vetter eine Hand. Das that der Knabe sehr f. 21 bdv unbefangen
ungekünstelt
F r e i m ü t i g k e i t [AB ey, th] iSv Offenheit, Unbefangenheit mit der liebenswürdigsten F. von der Welt versicherte sie mich, daß sie herzlich gern deutsch [ = Walzer] tanzte 24 bat ich sie um Erlaubniß, sie bey sich sehen zu dürfen. Sie gestattete mir das mit so viel F. 75 freiwillig [AB ey] Wie oft muß sie Ihnen huldigen. Muß nicht, thut's freywillig 78 bdv m i t Willen
fremd a innerl femstehend So lange ich in dem traurigen Neste D.. unter dem fremden, meinem Herzen ganz fremden Volke, herumziehe 77 b dem außermenschlichen Bereich zugehörig O wie wahr fühlten die Menschen, die so widersprechende Würkungen fremden Mächten zuschrieben 114 F r e m d e , der a der Fernstehende meine Weibgens redeten davon, wie man eben davon redt: daß ein Fremder stirbt 102 b der Unbekannte indem es [das Kind] ... nach dem Hofthore zugieng, um die Fremden und die Kutsche zu sehen 20 C der mit den Verhältnissen nicht Vertraute Da ist ein Weib . . . die jederman von ihrem A d e l . . . unterhält, daß nun jeder F. denken muß: das ist eine Närrin, die sich auf das Bißgen A d e l . . . Wunderstreiche einbildet 74 fressen [nur in h, dort eigenhändig korr] E r [der Kanarienvogel] frißt [97B ißt] mir auch aus dem Munde, sagte sie W 19,400 La zu 121,1
148
Freude A im Sg 1 im allg-menschl Erleben, i Vbdg mit gegensätzl Begriffen da . . . der Diskurs auf F . und Leid in der [B Leid der] Welt roulirte 35 wenn er [der Mensch] in F. sich aufschwingt, oder im Leiden versinkt 113 Die menschliche Natur . . . hat ihre Gränzen, sie kann F., Leid, Schmerzen, bis auf einen gewissen Grad ertragen 55 Die Welt ist überall einerley, auf Müh und Arbeit, Lohn und F. 111; ähnl sie . . . bewillkommte ihn mit einer heftigen Umarmung, die mehr Bestürzung und Reue, als eine auffahrende F. ausdrükte 151A Eine Frazze [die Pfarrerin], die . . . eine ganz zerrüttete Gesundheit hat, und auf Gottes Erdboden des-' wegen keine F. 99 2 in persönl Erleben, i Vbdg mit verwandten Begriffen nur soll er mir nicht eben grad im Wege stehn, wo ich noch ein wenig F., einen Schimmer von Glük auf dieser Erden gemessen könnte 75 du vermagst nichts auf deine Freunde, als ihnen ihre F. [B Freuden] zu lassen und ihr Glük zu vermehren 37 daß man einander so wenig seyn kann. Ach die Liebe und F. und Wärme und Wonne, die ich nicht hinzu bringe, wird mir der andre nicht geben 102; mit Hervorhebung des Anlasses ins Verbale übergehend So eine wahre warme F. ist nicht in der Welt, als eine grosse Seele zu sehen, die sich gegen einen öffnet 72 könnt ich nicht umhin, in der F. meines Herzens den Vorfall . . . zu erzählen 39 44 es ist eine F. uns zu hören, wenn wir . . . uns einander von Lotten unterhalten 50 uö; 'F. an etw haben' Die Ruhe der Seele ist ein herrlich Ding, und die F. an sich selbst 80 da er an dem fortschreitenden Wachsthume [in seinem Garten] seine F. hatte 31 meine warme F., die ich an all ihren [Lottes] Handlungen habe 47 32; iSv jmd F. bereiten Das war nun mein Schiksal, die zu betrüben, denen ich F. schuldig war 128; ibesWdg Deine Freunde ehren dich! Du machst oft ihre F. 102 B im PI eine Summe von Einzelerlebnissen umfassend 1 allg so darf ich nicht sagen, daß ich die Freuden, die reinsten Freuden des Lebens nicht genossen habe 29 junge Leute in der Blüthe des Lebens, da sie am offensten für alle Freuden seyn könnten 35 sie [die üble Laune] allein zu tragen, ohne die Freuden [B F.] um sich her zu zerstören 36 2 spezialisierend a vorwiegend materiell bestimmt Wann ich . . . mit ihnen die Freuden genieße . . . an einem artig besetzten Tisch . . . sich herum zu spassen, eine Spazierfahrt . . . anzuordnen und dergleichen 8 56,16 b auf Seelisches bezogen Weh denen . . . die sich der Gewalt bedienen, die sie über ein Herz haben, um ihm die einfachen Freuden zu rauben, die aus ihm selbst hervorkeimen 37 Liebster . . . ich erwarte dich mit tausend Freuden 96B 97,4B; in oxymorischer Vbdg wie er [der alte Barde] immer neue schmerzlich glühende [B schmerzlichglühende] Freuden . . . einsaugt lOOoss 97,24B; vorwiegend erotisch bestimmt das Mädgen, das in einer wonnevollen Stunde, sich in den unaufhaltsamen Freuden der Liebe verliert 53 hielt ich sie [im Traume] in meinen Armen . . . dekte ihren . . . Mund mit unendlichen Küssen . . . bin ich strafbar . . . mir diese glühende Freuden . . . zurük zu rufen 115 Ein gutes junges Geschöpf . . . Sie will die Seinige werden . . . die Vereinigung aller Freuden geniessen . . . sie s c h w e b t . . . in einem Vorgefühl aller Freuden 56,27u31 —T Seelenbdv E r g ö t z e n Wonne
Ergötzung
GcnuO
Glück
Seligkeit
Vergnügen
Vergnügung
freudelos s freudlos F r e u d e n g e s c h r e i [A B ey] Der ältste Bub lief mir entgegen, sein F. führte die Mutter herbey 91 freudig a freudig stimmend Manchmal will so ein freudiger Blik des Lebens wieder aufdämmern 92 b freudig gestimmt Ich wollte muthig, ich wollte f. sterben, wenn ich dir die Ruhe . . . deines Lebens wieder schaffen könnte 155 Lebt wohl! Wir sehen uns [im Jenseits] wieder und freudiger 153 f. [with joy]1 umgeben dich [den untergehenden Abendstern] die Wellen und baden dein liebliches Haar 1370ss bdv froh 1
freudig bis H a a r fehlt in GvS
149
F r e u d i g k e i t Es ist nichts worum sie einander nicht bringen. Gesundheit, guter Nähme, F., Erhohlung! 79 B freudlos [B freudelos] Nun siz ich hier wie ein altes Weib, das ihr Holz an Zäunen stoppelt, und ihr Brod an den Thüren, um ihr hinsterbendes freudloses Daseyn noch einen Augenblik zu verlängern und zu erleichtern 114 wie . . . mein hoffnungloses, freudloses Daseyn neben Dir, in gräßlicher Kälte mich anpakte 132 bdv traurig
freuen, sich wie freuten wir uns, als . . . wir die wechselseitige Neigung zu dem" Pläzgen entdekten 65; iVbdg mit Gen Ich bin so allein und freue mich so meines Lebens 5 Vom unzugänglichen Gebürge über die Einöde . . . bis ans Ende des unbekannten Ozeans, weht der Geist des Ewigschaffenden und freut sich jedes Staubs, der ihn vernimmt und lebt 60; schadenfroh triumphieren Wie man sich nunmehr über die Strafe meines Übermuths . . . kitzeln und f. würde 84B —> erbdv geiiießcn
Freund 1 Der Bedeutungsinhalt des Wortes wird in erster Linie bestimmt durch den Charakter des Romans: Briefe an den vertrauten Freund. Niemals als bloße Überschrift, sondern stets in den Brief einbezogen, wird esinA nrede, A nruf u A usruf zugl zum stilistischen Mittel emotional bestimmter Aussage u unterstreicht als Einschub kompositioneil den Briefcharakter als Anrede iVbdg mit Attr Ich will, lieber F . . . . ich will mich bessern 3 80 Bester F., was ist das Herz des Menschen! 3 anteilheischend Guter F., soll ich dir ein Gleichniß geben 13; als An- u Ausruf mit verstärkender Betonung des Ich-DuVerhältnisses durch Poss-Pron u Interjektion Mein F . — Aber ich gehe darüber zu Grunde, ich erliege unter der Gewalt der Herrlichkeit dieser [Natur-] Erscheinungen 6 5 93B Jezt kam ich zurük aus der weiten Welt — O mein F. . . . mit wie viel zerstörten Planen! 87 O F . ! 101 Lies mein Geliebter und denke dabey, daß es auch die Geschichte deines Freundes 2 in allgemeinerem menschl Verhältnis Ich hielte ist 95 B mich . . . ein Vierteljahr auf dem Lande bey einem Freunde auf 51 96 B 102 du vermagst nichts auf deine Freunde, als ihnen ihre Freude zu lassen 37 das ward nur wenig Edlen gegeben . . . durch ihren Tod ein neues hundertfältiges Leben ihren Freunden anzufachen 155 erzähl ihnen [Lottes Geschwistern] das Schiksal ihres unglüklichen Freunds [B Freundes] 156 155,8; ebs in Oss [stets friend] Ich sehe meine geschiedene Freunde . . . Wie verändert seyd ihr meine Freunde seit den festlichen Tagen auf Selma 137,10ul50ss; das Verhältnis zum Bruder u Geliebten gleichbedeutend zusammenfassend Aber wer sind die dort unten liegen auf der Haide — Mein Geliebter? Mein Bruder? — Redet o meine Freunde! 1380ss'uö; rhetorisch [zzi Albert, mit ironischem Einschlag] Mein F. rief ich aus 57; im PI, einem fingierten Publikum sich zuwendend O meine Freunde! warum der Strom des Genies so selten ausbricht . . . Lieben Freunde, da wohnen die gelaßnen Kerls auf beyden Seiten des Ufers 14; als objektive Bezeichnung im Bericht des Herausgebers wie ihre [Lottes] Gesinnungen gegen ihren Mann, gegen ihren unglücklichen F . gewesen 128B als Werther den . . . Brief an seinen F. geschrieben 129B Das Mistrauen, womit die beyden Freunde einander ansahen 117 A uö 3 in zeitübl literarischer Einbeziehung des Lesers zur Herstellung gefühlsmäßiger Verbundenheit mit dem Helden D i e . . . Geschichte der lezten merkwürdigen Tage unsers Freundes 116 121 4 als prägnante Aussage des neuen persönl Verhältnisses zur Natur So traure denn, Natur, dein Sohn, dein F., dein Geliebter naht sich seinem Ende 146 5 auch von Tieren Ein Kanarienvogel flog . . . ihr auf die Schulter. Einen neuen F., sagte sie und lockte ihn auf ihre Hand 97B 6 das Buch als Freund laß das Büchlein deinen F. seyn, wenn du aus Geschick oder eigner Schuld keinen nähern finden kannst 2 —befreundet bdv
zu 1 : B r u d e r
150
Freudigkeit — friedlich
Freundin [außer 9A u 147A stete inn] a in allgemeinerer Bed [vgl Freund 2] Es kam eine F. zu Lotten 101 eine gute F., die nur etwas zu fragen kam 152 Hätte sie ihn [Werther] einer ihrer Freundinnen verheirathen dürfen . . . Sie hatte ihre Freundinnen der Reihe nach durchgedacht, und fand . . . keine der sie ihn gegönnt hätte 135,15ul8Buö bprägnant, in Seelenfreundschaft Ach daß die F. meiner Jugend dahin ist . . . ich habe das Herz gefühlt, die große Seele, in deren Gegenwart ich mir schien mehr zu seyn als ich war, weil ich alles war was ich seyn konnte 9 Ich [Werther] hatte eine F., die mein Alles war meiner hülflosen Jugend 147 bdv zu a:
Kameradin
freundlich dieser [Albert] liebte sie mit der ruhigen Treue eines rechtschafnen Manns, und der freundliche Umgang mit ihr [in der Ehe] subordinirte sich nach und nach seinen Geschäften 116A J a , j a . . . das ist der [der Ehe nachgerühmte] vertraute, freundliche, zärtliche an allem theilnehmende Umgang, die ruhige daurende Treue! Sattigkeit ists und Gleichgültigkeit 118B; als Wirkung wir sollen es mit den Kindern machen, wie Gott mit uns, der uns am glüklichsten macht, wenn er uns im freundlichen [B in freundlichem] Wahne so hintaumeln läßt 39 mich in denen Wäldern, denen Thälern verliehren, die sich meinen Augen so f. dämmernd [B f.-dämmernd] darstellten 87 die Zeiten der Vergangenheit . . . da noch der freundliche Stral [des A bendsterns] den Gefahren der Tapfern leuchtete 100 oss Uliin trat auf mit der Harfe und gab uns Alpins Gesang — Alpins Stimme war f. [pleasant]Rynos Seele ein Feuerstrahl 139 Oss 1
OvS DjG II SC Lieblich
Freundlichkeit ein Mädchen [Lotte] .,. hielt ein . . . Brod und s c h n i t t . . . jedem sein Stük . . . ab, gabs jedem mit solcher F. 20 Freundschaft Sieh! so kommen sie meinen Wünschen zuvor, so suchen sie [A Ibert u Lotte] all die kleinen Gefälligkeiten der F. auf, die tausendmal werther sind als jene blendende Geschenke, wodurch uns die Eitelkeit des Gebers erniedrigt 63 Albert . . . der mich mit herzlicher F . umfaßt 50 hat denn die F. [Alberts] zu mir Stich gehalten? 118B; iVbdg mit 'Liebe' den Grafen C den ich jeden Tag mehr verehren muß . . . aus dessen Umgange so viel Empfindung für F. und Liebe hervorleuchtet 72; iGz erotischer Liebe [Lotte zu Werther] lassen Sie uns zusammen die Seligkeit einer wahren F. genießen 130 freundschaftlich sie [Lotte] war fest bey sich entschlossen alles zu thun, um Werthern zu entfernen und wenn sie zauderte, so war es eine herzliche freundschaftliche Schonung, weil sie wußte, wie viel es ihm kosten . . . würde 128B; allg-menschl Wie ich im Anfange . . . sie [die geringen Leute] f. fragte über dieß und das, glaubten einige, ich wollte ihrer spotten 7 Freundschaftsbezeigung s Freundschaftsbezeugung Freundschaftsbezeugung einige verzerrte Originale . . . an denen alles unausstehlich ist, am unerträglichsten ihre Freundschaftsbezeugungen [B Freundschaftsbezeigungen] 10A F r i e d e Werthers Leidenschaft hatte den Frieden zwischen Alberten und seiner Frau allmählig untergraben 116 A; ifestVbdg Ich habe den Frieden deines Hauses gestört, ich habe Mißtrauen zwischen euch gebracht 153 —> U n - befriedigen friedenheit bdv E i n t r a c h t
Befriedigung
Harmonie
unbefriedigt
zufrieden
unzufrieden
Unzu-
R u h e der Seele
friedlich voll Frieden wenn du kehrtest vom Kriege, wie f. [peaceful] war deine Stimme 1400ss
151
frisch — fühlen
frisch vom Wasser: rein, kühl da wasche dich aus der frischen Quelle 39; von jungen Menschen wie die lebendigen Lippen und die frischen muntern Wangen meine ganze Seele anzogen 23; unbefangen wenn wir wie frische Bubens davor [vor der Zauberlaterne] stehen und uns über die Wundererscheinungen entzükken 43; iSv schnell, leicht wenn wir nur einmal die Kraft haben uns zu ermannen, geht uns die Arbeit f. von der Hand 35 —> erfrischen bdv m u n t e r
Erfrischung
bdv glücklich
vergnügt
f r o m m Auf dem Kirchhofe ... hinten im Ekke ... wünsch ich zu ruhen ... Ich will frommen Christen nicht zumuthen, ihren Körper neben einem armen Unglüklichen [Selbstmörder]1 niederzulegen 155 vgl 157, 26 Kein Geistlicher h a t ihn begleitet
Frost da wir anhaltenden F. und gute Wege zu hoffen haben 128 frösteln unpers, von leichtem Frostwettev Wenn's nun recht regnet und stöbert und fröstelt und thaut 79B frostig übtr Man bot sich einen frostigen guten Abend 131 bdv k a l t
Frucht kollektiver Sg wo die rothe F. [fruit] vom Baume herblinkt 143A Oss; ebs ifestWdg 'F. ansetzen' übtr, in der Durchführung des Bildes PI die Blüthen des Lebens sind nur Erscheinungen! ... wie wenige sezzen F. an, und wie wenige dieser Früchte werden reif. Und doch ... können wir gereifte Früchte vernachlässigen, verachten, ungenossen verwelken und verfaulen lassen? 63 fruchtbar Wenn ich sonst vom Fels über den Fluß bis zu jenen Hügeln das fruchtbare Thal überschaute 59 fruchtlos übtr nach einigen fruchtlosen Versuchen ganz von ihr [Lotte] zu lassen 117A bdv vergeblich
früh frühe B 19ul54 1 als Tageszeit: am Morgen heut f. 19 Montags f. 131 des Neujahrstags f. 133, zugl iSv rechtzeitig schikte er den Bedienten ... zu Bette, der sich denn in seinen Kleidern niederlegte um f. bey der Hand zu seyn 1541 2 Komp iSv eher ihre Jahre . . . führten sie früher an's Grab als mich 9 H ä t t e eine glückliche Vertraulichkeit sie früher wieder einander näher gebracht 150B bdv frühzeitig 1
vgl Kestner 95: um recht früh bey der Hand zu seyn
Frühe zeitiger Morgen Heut ... in aller F. empfang ich ein Päkgen von Alberten 62 Frühling mit ihm auf seine Güter zu gehen, und den schönen F. da zuzubringen 85 bdv Jahrszeit der J u g e n d
Frühlingsluft Warum wekst du mich F. [gale] 1440ss [Berrathon] da wir [die Barden] buhlten um die Ehre des Gesangs, wie Frühlingslüfte [gales of spring]1 den Hügel hin wechselnd beugen das ... Gras 137Oss '
F r ü h l i n g s m o r g e n Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich denen [B den] süßen F., die ich mit ganzem Herzen geniesse 5 frühzeitig Er sagte ... man solle die Kinder nichts weis machen, dergleichen gäbe zu ... Aberglauben Anlaß, man müßte die Kinder f. davor bewahren 39 bdv f r ü h in Zeiten
schnell
froh Wie f. bin ich, daß ich weg bin! ... Dich zu verlassen, den ich so liebe ... und f. zu seyn! 3
1
152
GliS DjG II 84 L ü f f t e des Frühlings
fügen ordnen Ich ... pfiükke Blumen ... füge sie sehr sorgfältig in einen Straus 51 - • bei-
Fühlbarkeit Ein gewisser Mangel an F. ... daß sein [A lberts] Herz nicht sympathetisch schlägt... wo mein Herz und Lottens in einem zusammen treffen 91 Es ist natürlich . . . daß es [ein Unglück] stärkere Eindrükke auf uns macht ... weil unsere Sinnen einmal der F. geöffnet sind und ... schneller einen Eindruk annehmen 27 fühlen mit 68 Belegen ist 'fühlen' charakteristische, emotional best Aussage des psychologisch-stilistischen Werther-Aspektes; rezeptiv u reaktiv nur auf Seelisch-Geistiges bezogen 1 noch an ein physisches Körpergefühl anklingend a attg Ein Mensch, der ... [bei einem Feuerausbruch] alle Kräfte zusammen gespannt [B Kräfte gespannt] fühlt 54 b in präp Vbdgn mit 'Brust', 'Busen', 'Herz' meist zu 2 übergehend Wider ihren Willen fühlte sie tief in ihrer Brust das Feuer von Werthers Umarmungen 149 Diese entsezliche Lükke, die ich hier in meinem Busen fühle! 101 wo ich für mein Herz alle die Nahrung, alle den Genuß hoffte, dessen Ermangeln ich so oft in meinem Busen fühlte 87A Was Lotte einem Kranken seyn muß, fühl [B fühl'] ich an meinem eignen armen Herzen, das übler dran ist als manches, das auf dem Siechbette verschmachtet 33 Wer Theil an Lottens Beyfall hatte, wird es gewiß an seinem Herzen fühlen 23 Wenn ... ich dann im hohen Grase . . . liege, und ... das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen ... näher an meinem Herzen fühle, und fühle die Gegenwart des Allmächtigen 5 keine Ewigkeit soll das glühende Leben auslöschen, das ich ... auf deinen Lippen genoß, das ich in mir fühle 148; bildl Dazu machte er eine Miene als ob er sagen wollte: Fühlst du den Stich? 74B 2 fühlend aufnehmen u innewerden a mit prägnantem Akk des Gefühlsinhaltes wie oft hab ich mich ... gesehnt . . . nur einen Augenblick in der eingeschränkten Kraft meines Busens einen Tropfen der Seligkeit des Wesens [des Ewigschaffenden] zu f., das alles in sich und durch sich hervorbringt 60; als Existenzgefühl denn der [ihr Geliebter] hat sie verlassen, in dem sie allein ihr Daseyn fühlte 57; bes im Liebesverhältnis dekte [im Traum] ihren . . . Mund mit unendlichen Küssen ... Gott! bin ich strafbar, daß ich auch jezt noch eine Seligkeit fühle, mir diese glühende Freuden ... zurük zu rufen 115 Als sie dem Thierchen den Mund hinhielt, druckte es sich so lieblich in die süßen Lippen als wenn es die Seligkeit hätte f. können die es genoß 97B ihr Herz ward weich, sie sah das Vergangene, fühlte all ihren Werth, und ihre Liebe zu ihrem Manne 134 A Ich sähe Lotten an und fühlte alles, was ich an ihr habe 38 Hab ich jemals einen strafbaren Wunsch in meiner Seele gefühlt 114 ein Mädgen ... deren feurige Natur fühlt nun endlich innigere Bedürfnisse 56 bis sie ... die Welt rings um sich vergißt, nichts hört, nichts sieht, nichts fühlt als ihn, den Einzigen 56 sie fühlte einen heimlichen Zug [A Ein unbekannter Zug reizte sie] ihm zu folgen 151B; schmerzerfüllt sein den unerträglichen Kummer ... den er fühlte [beim Tode seiner Frau] 69 Leb wohl, Lotte ... Wir sehen uns wieder, T- Morgen ... versezte sie scherzend, ich fühlte das Morgen! [dh den Schmerz der Trennung] 69 wie lange würden sie die Lükke f., die dein Verlust in ihr Schiksal reißt 102; Unlust verspüren doch fühlte er innerlich einen gewissen Widerwillen gegen Werthers Auf-
153
154
fühlen — füllen
merksamkeiten für Lotten 116 A; in erweiterten Fügungen Und du gute Seele, die du eben den Drang fühlst wie er 2 Alles, was sie [Lotte] interessantes fühlte und dachte, war sie gewohnt mit ihm [Werther] zu theilen 135 B b durch das unbest 'es'1 intensiviert Ich weiß es wohl, ich fühl' es, er sieht mich ungern 118B Aber, ach ich fühls! [B Aber ach! ich fühle es,] Gott giebt Regen und Sonnenschein nicht unserm ungestümen Bitten lOi ich fühl's [B fühle es], du kannst den nicht hassen, der so für dich glüht 153 Meine Uhr ist noch nicht ausgelaufen — ich fühl's [B fühle es]! Iii ein . . . Pläzgen . . . das alle Schauer der Einsamkeit umschweben. Ich fühl [B fühle] es noch wie heimlich mir's ward 66 3 fühlend erkennen a Ich hab oft an deinen dankbaren Thränen gesehen, daß du fühlst was das [das Herz einer Mutter] sey 68 ich hab sie [die Freundin meiner Seele] gehabt, ich habe das Herz gefühlt, die große Seele 9 konnte man f., daß er seine Ehre ... gekränkt hielte 124A 72 Lotte, die den schröklichen Zustand fühlte, worinn ihn diese Worte versezt hatten 129 sie fühlte was er [Albert] ihr und ihren Kindern auf immer seyn würde 135B 151,26B Und ob die lieben Abgeschiednen . . . f., wann's uns wohl geht 67; zugl genießen der Fürst fühlt in der Kunst, und würde noch stärker f., wenn er nicht durch das garstige, wissenschaftliche Wesen ... eingeschränkt wäre 90 ich fühle, daß sie [die Religion] manchem Ermatteten Stab, manchem Verschmachtenden Erquikkurig ist 105 4,31 b durch Adv näher best O wie wahr fühlten die Menschen, die so widersprechende Würkungen fremden Mächten zuschrieben 114 Weh mir, ich fühle zu wahr, daß an mir allein alle Schuld liegt 103 Über allen diesen Betrachtungen fühlte sie [Lotte] erst tief, ohne sich es deutlich zu machen, daß ihr herzliches heimliches Verlangen sey, ihn [Werther] für sich zu behalten 135B wie man das Liebste seines Lebens [die tote Mutter] so wegtragen läßt, und niemand als die Kinder das so scharf fühlt 69 nur fühlt [B fühlte] ich ... auf das lebhafteste 7 Da c in sympathetischer fühl [B fühl'] ich so lebhaft, wie 31 Beziehung: etw an jmd in gegenseitiger Erregung wahrnehmen weil sie an mir fühlte, daß ich sie verstund 22 Ich fühl's an Lotten, daß sie mich ungern verlöhre 58 J a ich fühle, und darin darf ich meinem Herzen trauen, daß sie ... mich liebt 42 117B es ergriff ihn eine unsägliche Begierde den Menschen zu retten. E r fühlte ihn [den Bauernburschen] so unglücklich, er ... setzte sich so tief in seine Lage 120 B Sie fühlt, was ich dulde 107 die Bewegung beyder war fürchterlich. Sie fühlten ihr eigenes Elend in dem Schiksal der Edlen [Ossians], fühlten es zusammen 144; als Aufforderung mitzufühlen in leidenschaftl An- u Aufruf Könnt' ich dir alles recht sagen, damit du fühltest wie ich an seinem Schicksale Theil nehme, Theil nehmen muß 94B Fühle Kerl [B Fühle,], bey diesen troknen Worten, mit welchem Unsinne mich die Geschichte ergriffen h a t 111; abgeschwächt wie wohl mir's war . . . magst du f. 24 Wie wohl ist mir's, daß mein Herz die simple harmlose Wonne des Menschen f. kann, der ein Krauthaupt auf seinen Tisch bringt, das er selbst gezogen 31; in Negation, sich einer gefühlsbedingten Wirkung od Situation nicht bewußt werden Sie sieht nicht, sie fühlt nicht, daß sie einen Gift bereitet, der mich und sie zu Grunde richten wird 106 ihre unbefangene Seele fühlt nicht, wie sehr mich die kleinen Vertraulichkeiten peinigen 42 F. Sie nicht, daß Sie sich betrügen, sich mit Willen zu Grunde richten 130 Sie fühlte nicht, welche Barmherzigkeit es gewesen wäre, mir das alles [die A usschließung aus der A delsgesellschaft] zu verschweigen 84 wie beneid ich . . . die Verwirrung deiner [des Irren] Sinne . . . Du fühlst nicht! Du fühlst nicht! daß in deinem zerstörten Herzen . . . dein Elend liegt 110 4 sich fühlen, sich seiner selbst, seiner Stimmungen u Empfindungen bewußt werden ihr Geliebter verläßt sie . . . sie fühlt sich allein, verlassen von aller Welt 57; prägnant* dort [in Wahlheim] fühl [B fühl'] ich mich selbst und alles Glük, das dem Menschen gegeben ist 30 wie faßte ich das alles in mein warmes Herz, fühlte mich in der überfließenden Fülle wie vergöttert [A verlohr mich in der unendlichen Fülle] 59B; abgeschwächt fühlte sie sich auch dadurch gehindert ihrem Manne die Besorgnisse mitzutheilen 150B
5 adj, absol daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan [des Gartens] bezeichnet, das sein selbst hier genießen wollte 4 bdv empfinden; Sa Empfindung
Gefühl
1 vgl die Werther-Hinweise Goethes an Pjenninger u Lavater vom G. 4.1774: B2, 155ff an Pfenninger Ich bin vielleicht ein Thor dass . . . ich nicht einmal durch eine reine Experimental Psychologie meines Innersten, euch darlege daß ich ein Mensch binn, und daher nichts anders sentiren kann als andre Menschen ebd 156,21 ff an Lavater nun hab ich seiner [Jerusalems] Geschichte meine Empfindungen geliehen fl vgl er, sie, es I I I B 2 b 3 vgl W37, 129 Zum Shakespearestag. Ich! da ich mir alles bin, da ich alles nur durch mich kenne! So ruft jeder, der sich fühlt
führen 1 an einen best Ort bringen a in älterer Bed jmd in einem Boot über das Wasser befördern, übersetzen, anstelle des heutigen 'fahren' Dort am Fels nicht fern in der See ... dort wartet Armar auf Daura. Ich komme, seine Liebe zu f. [carry]1 über die rollende See 1430ss b übtr Ach ihre Jahre, die sie voraus hatte, führten sie früher an's Grab als mich 9 Ach ich dachte nicht, daß mich der Weg hierher f. sollte 156; im Bilde und dann lauf ich dem Hirngespinste nach, bis es mich an Abgründe führt [B führet), vor denen ich zurükbebe 92 c jmd geleiten mit Nebenbed des Beschützens Abends, weil er sie [Lottens Freundinnen] nach Hause f. mußte 136 A; übtr, jmd Führer sein Ossian h a t in meinem Herzen den Homer verdrängt. Welch eine Welt, in die der Herrliche mich führt 100 oss d abgeblaßt Um eins bitte ich Sie: Keinen Sand mehr auf die Zettelchen die Sie mir schreiben. Heute führte ich es schnell nach der Lippe und die Zähne knisterten mir 46B 2 ifestWdgn Ich habe bisher die Haushaltung geführt, so ordentlich und sparsam als möglich 41 41,29 Ich könnte das beste glüklichste Leben f., wenn ich nicht ein Thor wäre 50; 'eine gute Feder /.': sich schriftl gut ausdrücken er hätte [B habe] viel Leichtigkeit zu arbeiten, und führte [B führe] eine gute Feder 73 —> aus- dahin- herbei- herum- hin- hinabAusführung Verführer ausführlich bdv leiten 1
hinauf-
ver-
vor- Aufführung
GvS DjG II 89 holen
Fülle nach Quantität u Qualität, zugl die Vollständigheit u Vollkommenheit der Inhalte betonend Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller F. einer warmen Luft zu uns auf 28 diese Jahrszeit der Jugend [der Frühling] wärmt mit aller F. mein oft schauderndes Herz 4 ich brauche Wiegengesang, und den hab ich in seiner F. gefunden in meinem Homer 7; gesteigert zur Überfülle Und wenn er [der Mensch] in Freude sich aufschwingt . . . wird er nicht ... eben da wieder zu dem stumpfen kalten Bewustseyn zurük gebracht, da er sich in der F. des Unendlichen zu verliehren sehnte 113 wie umfaßt ich das all [den Gestalten- u Formenreichtum der Natur] mit warmen Herzen, verlohr mich in der unendlichen F. [B fühlte mich in der überfließenden F. wie vergöttert] 59; emotional ich ... der ehemals in aller F. der Empfindung herumschwebte 103 Wie ausgetroknet meine Sinnen werden, nicht Einen Augenblik der F. des Herzens 77 - y Himmelsbdv Meer
füllen 1 anfüllen a eigentl die blühenden Blumen füllet [are filled with]1 das Naß [des Nebels] 142Oss er füllt [loads] 2 [B der Gefesselte füllte] mit Aechzen die Winde 143 Oss b übtr die herrlichen Nußbäume, die mich ... immer mit dem grösten Seelenvergnügen füllten 98; gänzl ausfüllen ihre schwarzen Augen ... f. die Sinnen meiner Stirne 112 Wachend und träumend füllt sie [die Gestalt Lottes] meine ganze Seele 112 Vater [Gott], der sonst meine ganze Seele füllte, und nun sein Angesicht von mir gewendet hat! 111 2 erfüllen iSv befriedigen er ist nicht der Mensch, die Wünsche dieses z Herzens alle zu f. 91 3 refl iSv vollzählig werden Ueber dem füllt sich die Gesellschaft 82 ~> aus- er- über- Erfüllung bdv zu 2: befriedigen erfüllen 1 GvS DjG II 88 füllen sich mit 1 ebd 90 beladet 3 Simplex statt Kompositum [vgl erfüllen]
155
fünf F. [five] schwarzgraue Dokken waren um ihn 143 Oss Gegen fünfe [B f.] kam er nach Hause 134 fünfundzwanzig fünf und zwanzig Dukaten 86 fünfzehn in nicht umgelauteter Form Alter von fünfzehn Jahren 22 fünfzig in nicht umgelauteter Form fünfzig Jahre 34 Funke bildl daß du alles hingeben möchtest, um dem untergehenden Geschöpf einen Tropfen Stärkung, einen Funken Muth einflösen zu können 38 funkeln Stern der dämmernden Nacht, schön funkelst du [fair is ihy light]1 in Westen 1360ss bdv glänzen 1
156
fünf — fürchterlich
strahlen
GvS DjG II Si Schön ist dein Licht
für Reste der im 17. u 18. Jh herrschenden Unsicherheit1 im Gebrauch von 'für' u 'vor' in A, in B meist korr für [B vor] seinem Feinde 8,3 [s A 1] keinen Sinn vor [B für] das Wort 146,25 [s B 1 ] ich strafe mich davor [B dafür] 148,14 [s dafür]; — in B 'vor' nicht durch 'für', sondern eine andere sinnentsprechende Präp ersetzt ich hätte ... den Jungen nicht vor [B um] tausend Thaler gegeben 44,16 [ s B 3 b ] Stumm vor [B auf] [/or]2 ewig 139,2 Oss [s B 2]; — 'vor' u 'für' gleichberechtigt nebeneinander in A u B, ohne Korrektur in B: in kaus Sinn [s A 2] für Müdigkeit und Durst 64,19 vor [witK\* Alter 141,150ss 98,22 vor [A vom] Schlaf 40,8; ebs in den formelhaften Wdgn Wort für Wort 17,14B [ s C l ] Schritt vor Schritt 73,4 50,5B A Präp mit Dat als Rest des absterbenden Gebrauchs [s Vorbem] 1 in loh Bed ein Feiger ... der sich für [B vor] seinem Feinde verbirgt 8A 2 in kaus Sinn wenn ich für Müdigkeit und Durst ... unterwegs liegen bleibe 64 B Präp mit Akk 1 in Angabe einer Zweck- od Richtungsbestimmung Du bestimmtest ... ein geringes für die Bestreitung der Küche 41 Bestellungen für's Haus in meiner Abwesenheit 21 15,21 24,34 Wenn mich nun der Vater [Gott] für sich behalten will 105B 93,20B 135,23B uö; zugl als Ausdruck innerl persönl Beziehung die großen Brüder hätten schöne Neujahrswünsche geschrieben ... einen für den Papa, für Albert und Lotte einen, und auch einen für Herrn Werther 133 du kannst den nicht hassen, der so für dich glüht 153 uö; Werthers Aufmerksamkeiten für Lotten 116 A 118,25 B Ehrfurcht für diesen treflichen Mann 79 Leidenschaft für 130,2 du hast Sinn für so etwas 42B 146,30 das ist der letzte Morgen ... ich habe keinen Sinn für [A vor; s Vorbem] das Wort der letzte 146 B; mit Betonung eines persönl Interesses Ich habe deinen Vater ... gebeten, meine Leiche zu schüzzen ... er wird das für seinen Freund thun 155 68,32f daß sie für ihren Sohn beten soll 128 41,2 Man fürchtete für Lottens Leben 157 schon lange ängstet mich für Sie und uns die Einschränkung, in die Sie sich . . . gebannt haben 130 die Thätigkeit für's gemeine Leben 74 uö; zugl den Sinn einer Vertretung einschließend, zu 3 tendierend Schon wünschte er für ihn sprechen zu können 120B daß ich mich opfere für dich 132 155,22u26 2 temp als Erstreckung über einen Zeitraum da hab ich für den ganzen Tag keinen Wunsch weiter 44 35,15 nur für einen Augenblik 92 132,6 [vgl dazu 139,20ss, s Vorbem]; in uneigentl Zeitbestimmung, in der Wiederholung mit Nebenbegriff eines Maßstabs daß Albert dein Mann ist! Mann? — das wäre denn für diese Welt — und für diese Welt Sünde, daß ich dich liebe 148 3 Bezeichnung von Stellvertretung od Austausch a iSv anstatt Noch eins für tausend 88 b ebs bei Gegenwert bzw Gegenleistung ich gebe keinen Kreuzer für ihr Leben 101 [vgl dazu 44,16, s Vorbem]; bes bei Ausdrücken des Dankens Ich danke dir ... für deinen herzlichen Antheil, f ü r deinen wohlmeynenden Rath 105uö 4 bei Verben des
Beurteilens zur Einführung des präd Urteilsbegriffs [vgl als B1] Er hält mich für einen Menschen von Sinn 47 54,8 Wie man alle ausserordentliche Menschen ... für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien müßte 53 26,28 man behaupte für gewiß, sie werde ihn heirathen 95B C unter Zurücktreten des präp Charakters in formelhaft erstarrten Wdgn 1 zur Bezeichnung einer gleichmäßig fortschreitenden Folge daß ich Wort für Wort wiederhohlen müßte 17B [vgl Vorbem: 73,4 u 50,5B] 2 idWdg 'was für ein' [vgla 'welch ein'] in qualitativer Bed mit quantitativem Einschlag, mit jedem Kasus, auch dem Nom verbunden; die unmittelbare Wortfolge 'was für' ist fast immer durch Einschub einiger Worte getrennt a als Einleitung eines indirekten Fragesatzes die Frau Pfarrern soll's . . . spüren, was für eine Wunde sie ihrem Orte gegeben hat 98 ich ahndete ... was das noch für ein Schauplatz [.B was für ein Schauplatz das noch] werden sollte von Seligkeit und Schmerz 66 A endlich gestand er mir auch . . . was sie ihm für kleine Vertraulichkeiten erlaubt, und welche Nähe sie ihm vergönnet 94B 22,19 58,19 109,31 b im A itsruf Ihr Geist, Ihre Wissenschaft, Ihre Talente, was bieten die Ihnen für mannigfaltige Ergözzungen dar! 130 40,27 96.13B —*• daerst die von Gottsched herausgestellte u von Adelung im Wb festgelegte Regel: in iibtr, 'vor' in lok Bed, setzte sich schließlich durch ! GvS DjG II 85 f ü r ewig ' ebd SS von Alter
'für'
Furcht die Frauenzimmer äusserten ihre Besorgniß wegen eines Gewitters ... Ich täuschte ihre F. mit anmaßlicher Wetterkunde 20 —> E h r bdv Besorgnis
furchtbar schweif ich umher in den furchtbaren nächtlichen Scenen dieser menschenfeindlichen Jahrszeit 113 bdv entsetzlich
fürchten a warnendes Gefühl eines drohenden Übels haben ein Feiger, der sich für seinem Feinde verbirgt, weil er zu unterliegen fürchtet 8 er fürchtet, durch eine neue Heirath der Schwester werde seinen Kindern die Erbschaft entgehn 95B was sie gefürchtet hatte, war entschieden, auf eine Weise entschieden, die sie weder ahnden noch f. konnte 149,4u5B 149,20B ich fürchtete, meine Mutter möchte ... mir mein Vorhaben erschweren 86 79 Ich kenne den Menschen nicht, von dem ich etwas in Lottens Herzen fürchtete 42; abgeschwächt durch lächelnd-ironisierende Wiederholung Ich fürchte, ich fürchte, es ist nur die Unmöglichkeit mich zu besizzen, die Ihnen diesen Wunsch so reizend macht 130 b Besorgnis hegen, ängstlich sein Man fürchtete für Lottens Leben 157 Besonders rührte mich, wie er fürchtete, ich möchte über sein Verhältniß zu ihr ungleich denken und an ihrer guten Aufführung zweifeln 17B c ehrfürchtige Scheu haben Hier will ich ... trauren den Tod meiner Freunde. Der Jäger hört mich aus seiner Laube, fürchtet [He shall fear] meine Stimme und liebt sie 139 Oss fürchterlich 1 Furcht u Grauen erweckend mein liebes Thal überschwemmt ... Ein fürchterliches Schauspiel. Vom Fels herunter die wühlenden t Fluthen ... wirbeln zu sehn 113; in oxymorischer Vbdg wenn ... vor mir hinaus die Fluth in f. herrlichen [B f.-herrlichem] Wiederschein [des Mondes] rollte und klang, da überfiel mich ein Schauer, und wieder ein Sehnen 113; abgeschwächt Um Gottes willen, sagte ... Lotte ... keine Scene wie die von gestern Abend! Sie sind f., wenn Sie so lustig sind 48 2 zugl zur Bezeichnung eines bes hohen Grades Wie ich mich gestern von Dir riß, in der fürchterlichen Empörung meiner Sinnen 132 die Bewegung beyder war f. . Sie. fühlten ihr eigenes Elend in dem Schiksal der [ossianischeri] Edlen 144; adv die Lunge [des Sterbenden] röchelte noch f. ... man erwartete sein Ende 1571 bdv entsetzlich 1
schrecklich
vgl Kestner 98: die Lunge . : . röchelte
fürchterlich
f u r c h t s a m — ganz
157
eine der f u r c h t s a m subst Ich war [während des Gewitters] Furchtsamsten [B furchtsamsten], und indem ich mich herzhaft stellte, um den andern Muth zu geben, bm ich muthig geworden 28 bdv ängstlich
Fürst a Herr, Führer Carmor der F [chief]1 des hallenden Galmal 141 Oss ich möchte gleich einem edlen Waffenträger das Schwerd ziehen und meinen Fürsten von der zükkenden Quaal des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreyen 101 oss b als Titel u Rangstufe der F ** hat mich gebeten mit ihm auf seine Güter zu gehen 85 89,16 u24 das Schloß das er als blühender F einst gebaut 92, m semer Eigenschaft als Regent Folgt der Mensch [dem Rate des Philisters], so giebts einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem Fürsten rathen, ihn m ein Collegium zu sezzen 14, als Repräsentant aller Machtvollkommenheit O wenn ich F wäre! Ich wollt die Pfarrern, den Schulzen und die Kammer — F ' — J a wenn ich F wäre, was kümmerten mich die Bäume in meinem Lande 99 bdv H e r r
158
Warum dürft' ich mich nicht ihr zu Füssen werfen! 107 Ich war nicht Herr mehr von mir selbst, war im Begriff, mich ihr zu Füssen zu werfen 84 war sie im Begriff sich zu den Füssen ihres Mannes zu werfen, ihm alles zu entdekken c i Vbdg mit Verben des Gehens die Emöde, die kein F 152 betrat 60 Mit offenen Armen stand ich gegen den Abgrund Und den F [zum nächsten Schritt] vom Boden zu heben! Vermochtest du nicht und alle Qualen zu enden 114, ifestWdg 'zu Fuße' iGz fahren u reiten stieg aus und hieß den Postillion fortfahren, um zu Fusse jede Erinnerung ganz neu zu kosten 87 ging Lotte mit Alberten zu Fuße zurück 122B Der alte Amtmann kam hereingesprengt Seme Söhne kamen bald nach ihm zu Fusse 157 2 übtr jene Berge, vom Fuße bis auf zum Gipfel, mit hohen, dichten Bäumen bekleidet 59 1
GvS DjG II 90 n n g s h e r um deine Füsse
Fußpfad wenn man oben auf dem Fußpfade zum Dorfe heraus geht 12 Fußstapfe s Fußtapfe
Herrscher
> GvS DjG II 88 F ü h r e r
Fußtapfe den wandelnden grauen Barden, der auf der weiten Haide die Fustapfen [B Fußstapfen] seiner Väter sucht und ach! ihre Grabsteine findet lOOoss, übtr dadurch bm ich angetrieben worden den Fustapfen des unglücklichen emsiger nachzugehen, ich habe seine Freunde vermocht, mir manche zurückgehaltnen Papiere mitzutheilen W 19,310 Entw Fragm
fürstlich a einem Fürstenhaus eigen Nun bin ich hier auf dem fürstlichen [S Fürstlichen] Jagdschlosse 88 10 b in fürstl Dienste stehend Noch gar einen braven Kerl hab ich kennen lernen, den fürstlichen [B Fürstl ] Amtmann 10 F u ß [B stets ß] 1 eigentl a Körperglied wie mir das durch alle Adern läuft wenn unsere Füsse sich unter dem Tische [zufällig] begegnen 42 ein Knabe hielt ein vor ihm zwischen seinen Füssen sitzendes Kind 12 Welch war dem Jammer da zu deinen Füssen [round thy feet]1 floß deines Bruders Blut 1430ss b ifestWdgn, 'jmd zu Füßen sitzen als Zeichen herzl Vertrautheit O säs ich zu Ihren [Lottes] Füssen m dem lieben vertraulichen Zimmergen 78, 'sich jmd zu Füßen werfen' als Gebärde stärkster seelischer Erregung
bdv Spur
F u ß t r i t t [A s bis auf 110, B ß] es zerrüttet ein Fustritt [ 5 F ] die mühseligen Gebäude der Ameisen 61 Jeder F der seine Solen auf ungebahntem Wege durchschneidet 110 Der Wanderer wird kommen Sem Fustritt [B F ] geht über mein Grab hm lOOoss bdv T r i t t
G Gabe 1 von materiellen Gütern das Schloß das er mit allen Gaben der Herrlichkeit ausgestattet 92 2 von geistigen Fähigkeiten iSv Begabung Da wo andre, mit ihrem Bißgen Kraft und Talent, vor mir in behaglicher Selbstgefälligkeit herum schwadroniren, verzweifl' ich an meiner Kraft, an meinen Gaben 71 ich müßte die G des größten Dichters besitzen, um dir zugleich den Ausdruck seiner lebendig darstellen Geberden, die Harmonie seiner Stimme zu können 17 B - > Aus bdv zu 1 Geschenk
Gut
zu 2
Talent
g ä h neben 'jäh' noch im 18 Jh steil Einen gähen Berg zu klettern, ist dann meine Freude 64 Galeere im Bilde, bezogen auf einen erzwungenen Beruf so will ich zehn Jahre noch mich auf der G abarbeiten, auf der ich nun angeschmiedet bin 74 Galle idVbdg 'G schlucken' iSv sich ärgern ich empfahl mich, um nicht über ein weiteres Deraisonnement noch mehr G zu schlukken 74 - > vergällen
Gang 1 in verbaler Bed Oft hielt er seinen raschen Schritt an allem er richtete seinen G immer wieder vorwärts 118B, mit Angabe des Zieles konnte sie hoffen ihren Mann zu einem
Gange nach Werthern zu bereden 152 2 übtr auf den Ablauf eines lur Verfahrens daß er [der Amtmann] in einer solchen [Mord-] Sache nichts thun könne es müsse alles in der Ordnung, m dem vorgeschriebenen G gehen 121B - > Aus-
Ein-
Sonnenauf
bdv ZÌI 1 S c h r i t t
Weg
Spazier zu 2
Um
Ordnung
Gans daß er [der Junge] jagte 15
sich mit ein Paar Gänsen herum-
Gänslein i Vbdg mit 'Tochter' spöttisch Da tritt herein die übergnädige Dame von S mit Dero Herrn Gemahl und wohl ausgebrüteten G Tochter 81 ganz unflekt 109 A 1 die Gesamtheit von etw bezeichnend a iSv vollständig Der Baron F mit der ganzen Garderobe von den Krönungszeiten Franz des ersten her 82 91,9 106B wenn man zum Dorfe heraus geht, übersieht man mit Einem das ganze Thal 12 66,28 wenn da der ganze Kerl vor Gottes Angesicht steht wie ein versiegter Brunn 104uö, auf einen Zeitraum bezogen Vorher war er ein g [B ganzes] J a h r rasend 109 Die ganze Nacht [All night] stund ich am Ufer 1440ss 44 144,30ss b vorwiegend bei Abstrakten, meist emotional bestimmt Ich hab sie m ihrer ganzen Himmelswonne geschmekt diese Sünde 148 148,2 Sie bat mit der ganzen Stimme des Himmels 144 26,23 das ganze
159
160
Ganze — Gebärde
[A all das] wunderbare Gefühl ... mit dem mein Herz die Natur umfaßt 9B Steh ich nicht da in meiner ganzen Kraft, und Morgen lieg ich ausgestreckt ... am Boden 146 60 Die ganze Gewalt dieser Worte fiel über den Unglüklichen 145 38; bes häufig iVbdg mit 'Herz', 'Seele' uä iSv ungeteilt Mein ganzes Herz war voll in diesem Augenblikke 37 5,9 sie ist so mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dabey .[beim Tanzen] 24 5,7 21 wir sehnen uns, ach! unser ganzes Wesen hinzugeben 30; weitere Belege [13] s unter Herz, Leben, Seele, Wesen c in absol Setzung zuletzt stand er da, fest g. [B fest, g.,] der lezte einzige Gedanke: Ich will sterben! 132; auf den ungespaltenen Naturzustand bezogen Wenn ich ... in dem kleinen Dinge [Kind] die Keime aller Tugenden, aller Kräfte sehe ... alles so unverdorben, so g.! 32; zu 2 übergehend Ich ... fand mich doch gleich und g. wieder 87 daß er sich g. ihr hingiebt 13 2 eine Vorgangs- od Eigenschaftsbezeichnung ausschöpfend od steigernd a iSv völlig ein junges Herz hängt g. an einem Mädchen 13 Ich saß g. in mahlerische Empfindungen vertieft 14 5,12 Ist es da nicht die Stimme der g. in sich gedrängten . . . Creatur 105 Albert war g. aus seiner Fassung 69 23,13Buö\ er habe Sulzers Theorie den ersten Theil g. durchgelesen 9; iVbdg 'nicht ganz' als Verschleierung einer Verneinung an seinem Plazze würde ich nicht g. sicher vor dem Teufel [Eifersucht] bleiben 47 auf einem nicht mehr g. jungen Gesichte 26 97B Der Vorschlag . . . gefällt mir nicht g. 128 G. unwahr ist's nicht 78 b zu bloßer Verstärkung übergehend Das ist g. was anders 53 so daß er . . . g. ruhig saß 13 Hab ich mich nicht an denen g. wahren Ausdrücken der Natur ... selbst ergözt 3uö; tautologisch verstärkt g. und gar s gar 3 abschwächend iSv einigermaßen, ziemlich Zu so Weltgeschäften wäre der Graf g. gut 73 Ich fange an mich ... g. leidlich hier zu befinden 72uö bdv all voll völlig
vollständig
Ganze, das es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft! Ein grosses dämmerndes G. ruht vor unserer Seele 30; idWdg Hm ganzen' mein eigen häuslich Leben, das freylich kein Paradies, aber doch im Ganzen eine Quelle unsäglicher Glükseligkeit ist 23 gar 1 iSv gänzl, völlig: in der tautologischen Formel 'ganz und gar' Der Mensch [mein Gesandter] ist ganz und g. unerträglich 79; iVbdg mit Negation zu 2 übergehend die Beyspiele die du da giebst, scheinen hierher g. nicht zu gehören 54uö; bis zulezt g. nichts mehr an der Sache ist 52 73,15; ähnl idVbdg 'gar zu' als Ausdruck des Übermaßes [zigZ allzu] der Tag ist g. zu schön, ich gehe nach Wahlheim 46 2 geschwächt zu steigernder Partikel iSv recht, ziemlich, sehr Uebrigens find ich mich hier g. wohl 4 17B g. bald 93B g. oft 150B 72,10 mit einer g. glücklichen Gesichtsbildung 9uö; betonend in volkssprachl Voranstellung Noch g. einen braven Kerl hab ich kennen lernen 10 ; iSv sogar das ist doch ein wahres Gefühl seiner selbst, wenn man andern gleich oder g. vorlauft 72 wie ich ... oft g. die Worte nicht hörte, mit denen sie sich ausdrukte 23 Worte ... die Werthern kalt ja g. hart vorkamen 131 Buö; iSv vollends wie sehr mich die kleinen Vertraulichkeiten peinigen. Wenn sie g. im Gespräch ihre Hand auf die meinige legt 43 73,31uö
wäre 81 So viel Einfalt bey so viel Verstand, so viel Güte bey so viel Festigkeit ... Das ist alles garstiges Gewäsche, was ich da von ihr [Lotte] sage, leidige Abstraktionen 18 der Fürst fühlt in der Kunst, und würde noch stärker fühlen, wenn er nicht durch das garstige, wissenschaftliche Wesen, und durch die gewöhnliche Terminologie eingeschränkt wäre 90 das glänzende Elend die Langeweile unter dem garstigen Volke [der Adelsgesellschaft] 74; auch von Kindern Sie . . . herzte seinen garstigen schmuzigen jüngsten Buben, das Quakelgen seines Alters 33 bdv elend erbärmlich leidig ungezogen unhold unleidlich
unangenehm unartig widrig zuwider
unausstehlich
unerträglich
Gärtchen [48A gen] im G. unter der Laube 48 wie artig jeder Bürger ... sein G. zum Paradiese zuzustuzzen weis 11 Garten 1 Hausgarten Er gieng tiefsinnig im G. auf und ab 133 34 35 In meinem G. sind Rosen 108 2 der neu aufkommende, der natürl Landschaft1 angepaßte englische Garten rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur. Das bewog den ... Grafen . . . einen G. auf einem der Hügel anzulegen ... Der G. ist einfach, und man fühlt gleich bey dem Eintritte, daß nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan bezeichnet 4,27 f ) 5,3 Er ... ging ... aus, vor's Thor ... in den gräflichen G. 153 65 —*• Wirts-
Wirt-
bdv B a u m s t ü c k 1 in diesem Sinne legte G iGz Architektonik der fre Gartenkunst Garten und seil 1778 die Weimarer Parkanlagen an
1776 seinen
eigenen
Gartenhäuschen [87A gen] alle alte bekannte G. wurden von mir gegrüßt 87; im Bilde warum der Strom des Genies' so selten ausbricht ... Lieben Freunde, da wohnen die gelaßnen Kerls auf beyden Seiten des Ufers, denen ihre G., Tulpenbeete, und Krautfelder zu Grunde gehen würden 14 Gartentür [AB thü] ich . . . sah ... ihr weisses Kleid nach der Gartenthüre [B G.] schimmern 69 Gärtner man fühlt gleich bey dem Eintritte [in den Garten], daß nicht ein wissenschaftlicher G., sondern ein fühlendes Herz den Plan bezeichnet 4 5 Gaststube Es waren noch wenige in der G. 83 Gatte Vorwürfe ... in die sich ein heimlicher Unwille gegen den Gatten [Lottes] mischte 118 B 149 B bdv E h e m a n n
Gemahl
Mann
Gattin [B nn] er glaubte das schöne Verhältniß zwischen Albert und seiner G. gestört zu haben 118B Und so sehnt sich der unruhigste Vagabund zulezt wieder nach seinem Vaterlande, und findet in seiner Hütte, an der "Brust seiner G. ... all die Wonne, die er in der weiten öden Welt vergebens suchte 31 bdv F r a u
die Seinige
[ - g a u k e l n ] s weggaukeln
- * sobdv völlig
Garderobe Der Baron F.. mit der ganzen G. von den Krönungszeiten Franz des ersten her 82 den übel fournirten J der die Lücken seiner altfränkischen G. [A Kleidung] mit neumodischen Lappen ausflickt 82B bdv Anzug
Kleidung
Gäulchen [A gen] als mechanisch bewegte Figur Ich stehe [vor dem gesellschaftl Leben u Treiben] wie vor einem Raritätenkasten, und sehe die Männgen und G. vor mir herumrükken 77 G a u m e n sie ... zitterte wie sie sie [die Pistolen] meinem Buben gab und das Lebewohl blieb ihr am G. kleben W 19,311 Entw Fragm
[ - g ä r e n ] s aufgären garstig widerwärtig, ich ... wartete nur, bis der Graf vom garstigen Gewäsche [in der Adelsgesellschaft] frey
Gebärde [A äh B e] um dir zugleich den Ausdruck seiner Geberden, die Harmonie seiner Stimme, das heimliche Feuer seiner Blicke lebendig darstellen zu können 17B; in bewußter
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gebären — Geburtsort
Geste mit einer auffahrenden [ B auffallenden] G. drukt ich mir die Mündung der Pistolen übers rechte Aug an die Stirn 52 bdv G r i m a s s e
gebären Todt ist, die dich gebahr [brought ... forth] 141Oss des Morgens . . . als sie gegen Abend gebohren wurde 34; mit Betonung angeborener Eigenschaften O! warum mußten Sie mit dieser Heftigkeit, dieser unbezwinglich haftenden Leidenschaft für alles, das Sie einmal anfassen, gebohren werden 130 angeboren
Gebäude es zerrüttet ein Fustritt die mühseligen Gebäude der Ameisen 61 geben 3. Sg Präs: A giebt B gibt Imp: A gieb B gib A im Wechsel des Gebens u Nehmens 1 eigentl, etw zum Empfangen reichen ein Mädchen . . . schnitt ... jedem sein Stük [Brot] ... ab, gabs [B gab's] jedem mit . . . Freundlichkeit 20 14,30 21,6 97B Der Knabe kam mit den Pistolen zu Werthern, der sie ihm mit Entzükken abnahm, als er hörte, Lotte habe sie ihm gegeben 152uö; ähnl nachdem er . . . sich einen Schoppen Wein g. lassen 1541; zugl iSv schenken gab jedem der Kinder einen Kreuzer, und auch für's jüngste gab ich ihr einen 15,21 f Armen, denen er wöchentlich etwas zu g. gewohnt war 133 zweyerley Sorten [Blumen], eine hat mir mein Vater gegeben 108; mit Zweckbestimmung Ich gab sie [die Terzerolen] dem Bedienten, sie zu puzzen 52 Ich habe, sagte sie, meinem Philips das Kleine zu halten gegeben 15; idWdgn: 'jmd eine Hand g.' Louis, gieb dem Herrn Vetter eine Hand 21, 'jmd eine Hand auf etw g.' als Bekräftigung einer Verpflichtung, zu 3 tendierend Ich gab ihr die Hand drauf! 68 25 2 iSv gewähren, nur in bezug auf Gott als Geber Ich kann nicht bethen: Gib mir sie [Lotte]! denn sie ist eines andern 106B [weitere Belege s Gott 1] 3 im Bilde von Kauf u Verkauf Sie hat einen troknen Husten . . . ich gebe keinen Kreuzer für ihr Leben 101 ich hätte in dem Augenblikke den Jungen nicht vor [B um] tausend Thaler gegeben 44 wie gern hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen 114; formelhaft abgeschwächt iSv schätzen, beachten als . . . Lotte ihn anredete, er aber wenig oder nichts drauf gab und sich wieder an Pult stellte 151A B übtr 1 etw durch Worte darbieten, übermitteln, anführen fieng er an, uns . . . die Geschichte davon [der Nußbäume] zu g. 33 Guter Freund, soll ich dir ein Gleichniß g. 13 54 Ullin trat auf mit der Harfe und gab [gave]* uns Alpins Gesang 139Oss Albert . . . der . . . ihr spizze Reden gab [.B ihr einige Worte sagte] 131A da ihm denn Albert ein unbedeutend Kompliment . . . mit auf den Weg gab 131A; ähnl iSv verleihen Auch denen ists wohl, die ihren Lumpenbeschäftigungen . . . prächtige Titel g . 1 1 ; — bes häufig idWdgn Antwort, Auftrag, Befehl, Nachricht, Verweis, sein Wort geben [s die betr Subst] 2 iSv vergönnen ach das ward nur wenig Edlen gegeben, ihr Blut für die Ihrigen zu vergiessen 155 dort [bei Lotte] fühl ich ... alles Glük, das dem Menschen gegeben ist 30; — idWdgn Abschied, Gehör, Vorzug geben [s die betr Subst] 3 erzeugen, hervorbringen, verursachen ich hoffe, die Frau Pfarrern soll's ... spüren, was für eine Wunde sie ihrem Orte gegeben hat 98; iSv einflößen, bes im Bereich des Gemütslebens indem ich mich herzhaft stellte, um den andern Muth zu g. 28 Ach die Liebe und Freude und Wärme und Wonne, die ich nicht hinzu bringe, wird mir der andre nicht g. 102 37 die Reinheit ihres Herzens gab ihr eine Festigkeit 136A der üble Humor . . . den ihm seine . . . Geschäfte manchmal gaben 117A 124A die Erbschaft . . . die ihnen jetzt . . . schöne Hoffnungen gibt 95 B; mit Inf daß Lotte . . . mir zu verstehn gab daß ich mit Friederiken zu artig gethan 34B Albert hatte . . . zu erkennen gegeben, daß 150B; — idWdgn Anlaß, Gelegenheit, sich Mühe, Richtung, Wendung geben [s die betr Subst] 4 iSv ergeben eine Scene . . . die . . . die schönste Idylle von der Welt gäbe 16B; als Resultat Folgt der Mensch [dem Rate des 6 Werther-Wörterbuch
162
Philisters], so giebts [B gibt's] einen brauchbaren jungen Menschen 14 Ich witzle mich mit meinen Schmerzen herum; wenn ich mirs nachließe es gäbe eine ganze Litaney von Antithesen 106B sie ... hätte noch lang gezögert, wenn nicht Albert durch einen fragenden Blik: was denn das g. sollte? sie gedrängt hätte 152A; redensartl Das gab böses Blut [A fieng an mir ... zu sezzen] 83B 5 formelhaft 'es gibt' iSv es ist vorhanden Es giebt so viel Blumen 108 es giebt [in der Welt] so viel Schattirungen der Empfindungen und Handlungsweisen 49A es giebt Leute, die mir's verübeln würden 7 und dann giebts [B gibt's] Flüchtlinge und üble Spasvögel 7 der pünktlichste Narre, den's nur g. kann 73 Das beste ist, daß es zu thun genug giebt 72; iSv es ereignet sich Vorige Woche gabs [B gab es] bey der Schlittenfahrt Händel 76 - y ab- acht- aus- be- dazu- er- heraus- hin- m i t - s t a t t wieder- zu- zurück- E r g e b u n g Herausgeber Hingegebenheit vergebens vergeblich Vergebung bdv bieten darbieten schaffen schenken 1 1
einflößen
gewähren
hingeben
vgl Kestner 95: laßt sich auch noch einen Schoppen GvS DjG II 86 sang Alpins Lied
Wein
über- um- verder Untergebene,
präsentieren
reichen
geben
Geber blendende Geschenke, wodurch uns die Eitelkeit des Gebers erniedrigt 63 Gebet [B th] die ängstlichen Gebete, die [aus Furcht vor dem Gewitter] dem Himmel bestimmt waren 27 O G o t t . . . wenn du mir diese Seligkeit bereitet hättest, mein ganzes Leben sollte ein anhaltendes G. seyn 91 Was soll all diese tobende endlose Leidenschaft? Ich habe kein G. mehr, als an sie 63 bdv das B i t t e n
gebieten [B th] daß man nicht Herr über sich selbst sey, und am wenigsten über seine Empfindungen g. könne 36 bdv in der Gewalt haben
Herr sein über
gebildet subst, als Klassenbegriff wertend, im Wortspiel umwertend Diese Liebe, diese Treue, diese Leidenschaft ... lebt, sie ist in ihrer größten Reinheit unter der Classe von Menschen, die wir ungebildet ... roh nennen. Wir gebildeten — zu nichts verbildeten 95 B un-
Gebirge in A Gebürge 1 ; apokopiert 51A 60,1 AB 1 iGz Ebene u Hügelland a zugl als Lagebestimmung mich wandelte die Lust an, in's Gebürg zu reiten 51 Die Sonne war noch eine Viertelstunde vom Gebürge 20 ein Oertgen, das eine Stunde seitwärts im Gebürge liegt 33 b zugl als Landschaftserlebnis Ich sah das Gebürge vor mir liegen, das so tausendmal der Gegenstand meiner Wünsche gewesen 87 2 in oss Landschaft als Wohnsitz der Verstorbenen Zu hören vom Gebürge her . . . halb verwehtes Aechzen der Geister aus ihren Holen 100 oss redet Geister der Todten! ... In welcher Gruft des Gebürges [cave of the hill]a soll ich euch finden 139 Oss 3 im visionär geschauten Landschaftsbild Ungeheure Berge umgaben mich ... Wetterbäche stürzten herunter . . . und Wald und Gebürg erklang . . . Vom unzugänglichen Gebürge über die Einöde ... bis ans Ende des unbekannten Ozeans 60,lul0 bdv B e r g Hügel 1 die durchgeführte Änderung zu Gebirge entspricht der Stellungnahme Adelungs: „Bas Gebirge, von Berg, folglich nicht Gebürge, welches zugleich wider die Aussprache ist. Das e gehet in i, aber nicht leicht unmittelbar in ü über" Vollst. Anweisung z. dt. Orthographie 2, 1788, 126 3 GvS DjG II SG Höhle des Hügels
Gebrüll Zu hören vom Gebürge her, im Gebrülle des Wald^ stroms, halb verwehtes Aechzen der Geister 100 oss Geburtsort weil mein G. nur sechs Meilen vom Wege liegt 86 bdv H e i m a t
163
Geburtstag Heut ist raein G. 62 156 ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen. Etwa zu ihrem Geburts- und Namenstage 14 gedacht s gedenken Gedächtnis in bezug auf einen Toten: Erinnerungsbild Du beweinst, du liebst ihn, liebe Seele, Rettest sein G. von der Schmach W19,388 Titelstrophe der 2. Aufi 1775; Erinnerungsmal Vier Steine mit mosigen Häuptern sind dein einzig G. [memoriaZ]1 Iii Oss bdv Andenken 1
164
Geburtstag — Gefecht
Erinnerung
Merkstein
GvS DjG II 87 Denckmal
Gedanke die Gesamtheit von assoziativ verknüpften Vorstellungen u Empfindungen, nicht das Resultat einer bewußten Denktätigkeit [vgl denken Vorbem] 1 a den Inhalt des in der Einbildung gegenständl Vorgestellten prägnant zusammenschließend Wenn ich mich so in Träumen verliehre, kann ich mich des Gedankens nicht erwehren: Wie, wenn Albert stürbe! 92 O ich würde rasend werden, wenn sie [Lotte] vergessen könnte — Albert in dem Gedanken liegt eine Hölle 80 Er hat sie [Lotte], nun gut er hat sie ... ich glaube an den Gedanken gewöhnt zu seyn, er wird mich noch rasend machen 118B Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Mensch so thörigt seyn kann, sich zu erschiessen; der blosse G. erregt mir Widerwillen 52 sein Gemüth kannte keine Bewegung als von einem schmerzlichen Gedanken zum andern 118B b den Ablauf einer Gedankenreihe bezeichnend Ihre Gedanken fielen auf Werthern 135A 118,IIB und immer kehrten ihre Gedanken wieder zu Werthern H9B Lotte ... suchte durch allerley Fragen seine Gedanken abzulenken 129 wenn ihre Gedanken ihr das traurige Bild vorführten 150B Ich hatte mich ... in denen schmachtenden süssen Gedanken des Abscheidens, des Wiedersehns geweidet 66 Sie . . . überließ sich ihren Gedanken, die stille über ihren Verhältnissen herumschweiften 13iB und war mit diesen Gedanken und Selbstgesprächen endlich gleichsam wider Willen bey dem Jagdhause angekommen 118B c aphoristisch Sie [seine Papiere] enthielten kleineAufsäzze, abgerissene Gedanken 15i 2 als Resultat einer Überlegung iSv Vorhaben, Absicht Schon vierzehn Tage geh ich mit dem Gedanken um, sie zu verlassen 65 tausend Anschläge, tausend Aussichten wütheten durch meine Seele, und zuletzt stand er da, fest ganz der lezte einzige G.: Ich will sterben! 132 3 iSv Gedenken Niemals geh ich im Mondenlichte spazieren, niemals daß mir nicht der G. an meine Verstorbenen begegnete 66 Ich erinnerte mich sogleich der herrlichen Ode die ihr in Gedanken lag 28B; als Gegenstand des Gedenkens jezt in dieser Hütte, in dieser Einsamkeit... hier waren Sie mein erster G. 77 bdv Einfall
Idee
Vorsatz
Gedankenstrich zur Sichtbarmachung einer Überlegung od eines Verschweigens daß Albert nicht so beglükt zu seyn scheinet, als er — hoffte — als ich — zu seyn glaubte — wenn — Ich mache nicht gern Gedankenstriche, aber hier kann ich mich nicht anders ausdrukken — und mich dünkt deutlich genug 100 gedenken 1 [nur in h, dort eigenhändig korr] hernach, wenn ich wieder so dran gedenke [62 AB denke] und mir ... einfällt W 19,38i La zu 77,21 2 Part gedacht iSv erwähnt, besagt Man hat ... gedachten Brief . . . dieser Sammlung entzogen 79
Gefahr Lieber Schaz, was ist Vorsicht ! die G. läßt sich nicht auslernen 52 wenn ich . . . in dem Muthwillen [des Kindes] ... die Leichtigkeit, über alle die Gefahren der Welt hinzuschliipfen, erblikke 32 mit dämmen und ableiten der künftig drohenden G. abzuwehren wissen 14; ifestWdg So lang ich diese Augen offen sehe, sagt' ich ... so lang hats [einzuschlafen] keine G. 29; auf die gefahrvolle Unternehmung selbst bezogen da noch der freundliche Stral [des Abendsternes] den Gefahren der Tapfern leuchtete 100 oss gefährlich so liegt Glük oder Elend in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten, und da ist nichts gefährlicher als die Einsamkeit 71 gefallen 1 Wohlgefallen erwecken Da mir sein Wesen gefiel, redete ich ihn an 17B Die Physiognomie der alten Schachtel gefiel mir nicht 75 es [¿as Buch] gefällt mir nicht 22; mit reziprokem Dat Wir gefielen uns in unserm Gespräche 75; mit nuancierenden Zusätzen sie gefiel mir nicht übel, eine rasche, wohlgewachsne Brünette 34 Der Vorschlag ... gefällt mir nicht ganz 128; mit Kritik des Ausdruckswertes1 Wenn man mich nun gar fragt, wie sie mir gefällt — Gefällt ! das Wort haß ich in Tod. Was muß das für ein Kerl seyn, dem Lotte gefällt, dem sie nicht alle Sinnen, alle Empfindungen ausfüllt. Gefällt! Neulich fragte mich einer, wie mir Ossian gefiele 40 2 idWdg 'sich etw g. lassen' iSv sich in etw fügen ich kann mir selbst nicht helfen, also mag sie sich's g. lassen, wenn ich ihr auch nicht helfen kann 85 Selbstgefälligkeit bdv zu 1 : anstehen
zu 2 : dulden
Adelung interpretiert gefallen als: „Empfindung, welche ein geringerer Grad des Vergnügens ist." In diesem Sinne wird durch die viermalige Wiederholung der konventionelle Wortgehalt als den Umständen nicht gemäß eindringlich herausgestellt 1
gefällig Gefallen erweckend Eine gute Wirthin, die g. und munter in ihrem Alter ist 12 Gefälligkeit a als freundl Gesinnung Was soll der gütige Blik . . . die G., womit sie einen unwillkührlichen Ausdruk meines Gefühls aufnimmt 106 b plur die daraus entspringenden Leistungen so kommen sie meinen Wünschen zuvor, so suchen sie all die kleinen Gefälligkeiten der Freundschaft auf, die tausendmal werther sind als jene blendende Geschenke, wodurch uns die Eitelkeit des Gebers erniedrigt 63 Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersezzen nicht einen Augenblik Vergnügen an sich selbst 37 gefangen a im Bilde daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Resignation ist, da man sich die Wände, zwischen denen man gefangen sizt, mit bunten Gestalten und lichten Aussichten bemahlt 10 b 'g. nehmen', übtr sie hat all meinen Sinn gefangen genommen 18 bdv einsperren
Gefangene, der Man brachte den Gefangnen in die Schenke 120B 120,7B Was Albert ... über die Sache des Gefangenen ... gesprochen 121B Und der Vergangenheit Sonnenstrahl blikte herein — Wie einem Gefangenen ein Traum von Heerden, Wiesen und Ehrenämtern 114 bdv der Eingekerkerte
Gefäß kam ich zum Brunnen, und fand ein junges Dienstmädgen, das ihr G. auf die unterste Treppe gesetzt hatte 8 bdv Eimer
bdv zu 1: denken sich erinnern
gefaßt s fassen
Geduld jene Zeiten ... warum waren sie so selig? als weil ich mit G. seinen [Gottes] Geist erwartete 10i; in elliptischem Imperativ Gedult! Gedult! [B G.! G.!] Es wird besser werden 71
Gefecht Aber wer sind die dort unten liegen auf der Haide . . . Ach sie sind todt! — Ihre Schwerdte roth vom G. [B Gefechte] [from the fight] 138 Oss
Un-
ungeduldig
bdv Kampf
165
166
Geführ— Gegenteil
Gefühl1 nur auf Seelisches bezogen 1 absol, als Fähigkeit zu fühlen Albert... er hat viel G. und weis, was er an Lotten hat 47 Siehe mein Lieber, das ist doch eben das G. der herrlichen Altväter! [B so beschränkt und so glücklich waren die herrlichen Altväter! so kindlich ihr G., ihre Dichtung!] 88 2 als unbest, traumhaft-dämmernder Gemütszustand zum leztenmale schlag ich diese Augen auf ... Lotte, das ist ein G. ohne gleichen, und doch kommt's dem dämmernden Traume am nächsten 146 3 differenziert a nach innerl erfahrenen Erlebniskomplexen Ich bin ... so ganz in dem G. [B Gefühle] von ruhigem Daseyn versunken 5 so eingeschränkt er [der Mensch] ist, hält er doch immer im Herzen das süsse G. von Freyheit 12 diese Eindrükke gingen vorüber, wie das G. der Gnade ... Gottes ... wieder aus der Seele des Gläubigen weicht 147 Darüber ward sie einige Minuten nachdenkend, bis das G. ihrer Unschuld sich ... empörte 136 A Niemals geh ich im Mondenlichte spazieren, niemals daß ... nicht das G. von Tod, von Zukunft über mich käme 66 Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sey, ist manchem schon so vorgekommen, und auch mit mir zieht dieses G. immer herum 10 b nach der Gefühlsintensität u -qualität wenn ... du vor dem Bette [eines Sterbenden] stehst wie ein Verdammter, in dem innigsten [dh innersten] G., daß du nichts vermagst mit all deinem Vermögen 37 die Gefälligkeit, womit sie einen unwillkührlichen Ausdruk meines Gefühls [B Gefühles] aufnimmt 106 wir sehnen uns, ach! unser ganzes Wesen hinzugeben, uns mit all der Wonne eines einzigen grossen herrlichen Gefühls ausfüllen zu lassen 30 Werther! rief sie mit dem gefaßten Tone des edelsten Gefühls [B Gefühles] 145 Wir werden seyn, fuhr sie mit der Stimme des herrlichsten Gefühls fort 67; in bezug auf die Fähigkeit bzw Unfähigkeit des Sich-Einfühlens Vergehen! — Was heißt das? das ist wieder ein Wort! ein leerer Schall ohne G. für mein Herz 147, bes in die Natur all das wunderbare G. ... mit dem mein Herz die Natur umfaßt 9 Das volle warme G. meines Herzens an der lebendigen Natur 59 Ich hab keine Vorstellungskraft, kein G. an der Natur 61 all die Hunde, die Gott auf Erden duldet, ohne Sinn und G. an dem wenigen, was drauf noch was werth ist 98 Ein Mensch, der sich nach ihnen [den Kunstregeln] bildet, wird nie etwas abgeschmaktes ... hervor bringen ... dagegen wird aber auch alle Regel ... das wahre G. von Natur ... zerstören! 13; als sinnlseelisches Liebesgefühl einen Menschen ... zu dem ein unbekanntes G. sie unwiderstehlich hinreißt 56; durch Erinnerungen erweckt nur die Erinnerung jener Stunden macht mir wohl ... jene unsäglichen Gefühle zurük zu rufen ... hebt meine Seele über sich selbst 60 Kein Wink der vorigen Welt, kein Pulsschlag meines damaligen Gefühls [B Gefühles] 92 Ich habe die Wallfahrt nach meiner Heimath mit aller Andacht eines Pilgrims vollendet, und manche unerwartete Gefühle haben mich ergriffen 87 4 im eigentl Gefühlsgehalt abgeschwächt: instinktive Erkenntnis Und ob das Vermessenheit ist oder G. des wahren Verhältnisses: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ich etwas in Lottens Herzen fürchtete 42; gefühlsbetonte Vorstellung Das G., daß ihre Augen auf seinem Gesicht' ... geruht hatten, machte mir das all so heilig 44 5 iSv Selbstgefühl2 das ist doch ein wahres G. seiner selbst, wenn man andern gleich oder gar vorlauft 72
einem heftigen Ausbruch hin g. sie fahrend 112 Mit offenen Armen stand ich g. den Abgrund 113 er lag g. das Fenster entkräftet auf dem Rükken 156 27 b übtr auf unsinnl Vorgänge, meist im Verhältnis von Mensch zu Mensch, oft in ablehnender Haltung indem ich die Rede g. ihn wandte 36 73 seit der Zeit erwähnte er Werthers nicht mehr g. sie 122 B Sie hatten so lange g. einander geschwiegen 149B 117A eine grosse Seele ... die sich g. einen öffnet 72 ihre Gesinnungen g. ihren Mann, g. ihren unglücklichen Freund 128uö; sein Verhältniß g. Albert 135B g. die üble Laune zu reden 35 36,14 Abneigung g. alle Geschäfte 124A; ebs bei Empfindlichkeit, Unwille, Widerwillen, Zeuge g.; im Bild Wer hebt den ersten Stein auf g. den Ehemann, der ... sein untreues Weib ... aufopfert? G. das Mädgen, das ... sich in den unaufhaltsamen Freuden der Liebe verliert? 53 c in zeitl Sinne Sie weinte bis g. Morgen 151A g. Abend 14uö; Ihre Krankheit dauert nicht lange ... Wie es g. das Ende gieng 68; iSv ungefähr um Wir kamen g. viere dahin 33 131 uö 2 in Gegenüberstellung a im Vergleich seine gelassne Aussenseite, sticht g. die Unruhe meines Charakters sehr lebhaft ab 47 wenn sie Kennikot, Semler und Michaelis, g. einander abwiegt 99 b als Gegenwert soll sie... sich unter den Gehorsam eines alten Offiziers gedukt haben, der g. diesen Preis und einen leidlichen Unterhalt das ehrne Jahrhundert mit ihr zubrachte 76 [vgl für u um] B mit Dat nur id Vbdg 'gegen ... über'1 Wann ich Nachts ... aus deinem Thore trat, stand er [der Himmelswagen] g. mir über [A gegen über] 154B —> da-
ent-
begegnen
bdv wider die Vbdg 'gegen . . . über' ist im 18. Jh u bei G sehr häufig, wahrend die Vbdg 'gegen' mit Dat nur selten vorkommt [vgl Götz-Wb]
1
einfache
Gegend engere od weitere Umgebung eines Ortes das war auch überschwemmt... Und ihre Wiesen ... und all die G. um ihr Jagdhaus 114 Er ... ging ... vor's Thor [der Stadt] ... schweifte weiter in der G. umher 153; als Landschaft geschaut Die Sonne geht herrlich unter über der schneeglänzenden G. 78 Wir traten an's Fenster ... ihr Blik durchdrang die G. 28 Dort die Spizze des Bergs! Ach könntest du von da die weite G. überschauen 30 117B freue mich so meines Lebens, in dieser G., die für solche Seelen geschaffen ist, wie die meine 5 Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradisischen G.4 6 hätte mir der Zufall nicht den Schaz entdekt, der in der stillen G. verborgen liegt 19 wenn ich ... dem Wasser nachsah ... wie abenteuerlich ich mir die Gegenden vorstellte, wo es nun hinflösse 88 gegeneinander s gegen Alb « 2a Gegensatz Es ist natürlich, wenn uns ein Unglük ... im Vergnügen überrascht, daß es stärkere Eindrükke auf uns macht, als sonst ... wegen dem Gegensazze [B des Gegensatzes], der sich so lebhaft empfinden läßt 27
gefühllos des Fühlens beraubt wenn ... sie [die Sterbende] nun da liegt in dem erbärmlichen Ermatten, und das Aug g. gen Himmel sieht 37
Gegenstand mit noch erkennbarem ursprüngl Wortsinn, alles 'Gegenüberstehende', Begegnende einschließend weil wir doch einmal so gemacht sind, daß wir alles mit uns ... vergleichen; so liegt Glük oder Elend in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten 71 ich habe ... niemand gekannt, dem es so geglükt wäre, seinen Geist zu erweitern, ihn über unzählige Gegenstände zu verbreiten 74; spezifiziert, Ziel eines persönl Strebens Suchen Sie, finden Sie einen werthen G. all Ihrer Liebe 130 Ich sah das Gebürge vor mir liegen, das so tausendmal der G. meiner Wünsche gewesen 87; bezogen auf einen Sachverhalt iSv Angelegenheit Seine Gedanken fielen auch unterwegs auf diesen G. 118B
gegen verkürzte Form gen sd APräpmitAkk 1 als Richtungs- od Zielangabe abeiörtl Bewegung od Stellung kamen wir g. die Stadt zurück 38 mit
Gegenteil [AB th] wenn Anstrengung Stärke ist, warum soll die Ueberspannung das G. seyn? 54
—v Menschen- Trost-
Vor-
Wonne-
bdv Empfindung in der Häufigheit der Verwendung [27 Belege] charakteristisch für die Epoche der Empfindsamkeit; Sa fühlen 1 im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Sick selbst [71 ff] wird aber die anscheinende Bed als einer Überzeugung vom Werte der eigenen Persönlichheit zur Persiflage. Vgla Anm zu Geschöpf 1
6*
167
gegenüber im 18 Jh noch nicht fest verbunden ich sezte mich auf einen Pflug, der gegen über stund [B gegenüber stand] 13 die Deichseisterne des Wagens, des liebsten unter allen Gestirnen Wenn ich Nachts von dir ging, wie ich aus deinem Thore trat, stand er gegen über! [B gegen mir Uber] 154 A Gegenwart 1 Anwesenheit, Zugegensein Was Albert m G des Amtmanns gesprochen 121B 134B Auch ist er so ehrlich und hat Lotten m meiner G noch nicht einmal geküßt 47 lOOoss, zugl die davon ausstrahlende Wirkung Die G des Amtmanns und seine Anstalten tischten [dh tuschten] einen Auflauf 157 daß dieser [Werther] von seiner [Alberts] G gedruckt sey 117 B 118B so vergänglich ist der Mensch, daß er auch da, wo er den einzigen wahren Eindruk seiner G macht, in dem Andenken m der Seele seiner Lieben verlöschen, verschwinden muß 102 daß alles drunter und drüber gieng, und Lottens ganze G und Zerren und Ziehen nöthig war. um's schnell wieder m Ordnung zu bringen 26 Die G des Mannes, den sie liebte und ehrte, hatte einen neuen Emdruk in ihr Herz gemacht 151 Sie [Lotte] ist mir heilig Alle Begier schweigt in ihrer G 43 die Freundin meiner Jugend die große Seele, in deren G ich mir schien mehr zu seyn als ich war 9 Es war mir so wohl in seiner G 44 123. auch in bezug auf Gott ich fühle die G des Allmächtigen 5 2 als Zeitbegriff iGz Vergangenheit wenn sie [die Menschen] nicht sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen, ehe denn eine gleichgültige G zu tragen 3 bdv zu 2 das Gegenwärtige
gegenwärtig 1 zugegen Die Erinnerung einer solchen Scene, da ich g war 38 84 Als er in die Stube trat, fand er Alberten g 120 B, zugl wirkend Sie ist immer um ihre sterbende Freundinn, und ist immer dieselbe, immer das gegenwärtige holde Geschöpf, das Schmerzen lindert und Glückliche macht 38 2 als Zeitbegnff Mit welcher Trunkenheit hab ich [den Himmelswagen] zum heiligen Merksteine meiner gegenwärtigen Seligkeit gemacht lo4 der Mensch, der, um sich und die Seinigen vom gegenwärtigen [A schmähgen] Hungertode zu erretten, auf Raub ausgeht 53, iGz vergangen den Unterschied der die gegenwärtige [Ehe-] Zeit den Bräutigams-Tagen so ungleich machte 116 A 149B, subst Ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen seyn 3 bdv zu 2 subst Augenblick
Stunde
geheim unerklärt, geheimnisvoll, in bezug auf magische, sympathetische Kräfte wenn unsere Füsse sich unter dem Tische begegnen Ich ziehe zurück wie vom Feuer, und eine geheime Kraft zieht mich wieder vorwärts 42 Em geheimer Zug hatte ihr ihn [Werther] vom Anfange ihrer Bekanntschaft theuer gemacht 135 A ein geheimer sympathetischer Zug hatte mich hier [in der Allee] so oft gehalten 65 bdv dunkel geheimnisvoll
heimlich
Geheimderat Den schönen Lauf, den ihr Sohn grad zum Geheimderath [B Gehevmenrath1] und Gesandten ansezte, so auf einmal Halte zu sehen 85 1
IV
über das Nebeneinander 2300-S3C3
168
gegenüber — [geheuer]
von Geheimderath'.
'geheimer Rath' u 'Geheimerrath' s DIVij
Geheimnis Werther hatte nie ein G daraus gemacht, daß er sich, diese Welt zu verlassen, sehnte 150B bdv etw verschweigen
geheimnisvoll Wenn Ulyß von dem ungemeßnen Meer und von der unendlichen Erde spricht, das ist so wahr, menschlich, innig, eng und g 88B gehen Prät A bis auf 152,4 gieng B stets ging Part gangen 142,7 AOss
Perf
1 eigentl du warst im Zimmer! Sie hörte jemand gehn [B g ] 69 Wir machten [nach der Schnelligkeit des 'Walzens'] einige Touren gehend im Saale 25, mit näheren Bestimmungen schnell vor mich hin nach der Stadt zu gehend 110 Langsam ging sie nach der Wand 152 wir giengen zusammen 38 34 Ich gehe so neben ihm hin 51 Ich gehe an dem Wasser hin 108uö, bes häufig idVbdgn auf und ab gehen, auf und nieder gehen sd. Wir waren nach Wahlheim gegangen, die Frauenzimmer fuhren hinaus 40uö, ebs mit den Präp an, durch, in, von, zu, im Bilde des Lebensweges iSv ungestört lassen ach ich lasse gern die andern ihres Pfads g , wenn sie mich nur auch könnten gehn [Bg ] lassen 75, begriffstauschend, die Erstreckung herausstellend da thut mirs immer weh, wenn unser Weg nur so eine kleine Strecke mit einander geht 8 2 bei zurücktretender Grundbed a ohne nähere Bestimmung iSv aufbrechen, fortgehen Ich machte der vornehmen Gesellschaft mein Compliment, gieng 82 112,21, subst Im G gab sie Sophien den Auftrag 21, iVbdg mit gegensätzl Begriffen ich war angestochen und wollte gehn [B g ], und doch blieb ich 82 152,21 B Er wollte gehn [B g ], er konnte nicht und zauderte bis Acht 131 Albert ist angekommen, und ich werde g 47 kombinirt die mögliche Fälle, unter denen ich [im Amt] hätte bleiben können und sollen. Genug ich gehe 85, ifestVbdg, allg, bezogen auf den Lebenslauf Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern nicht wissen, woher sie kommen und wohin sie g 11, aus einem Lebenskreis wenn du nun giengst? wenn du aus diesem Kreise schiedest 102 ich habe manchmal so einen Augenblik aufspringenden, abschüttelnden Muths, und da, wenn ich nur wüste wohin, ich gienge wohl 49 Ich gehe ich gehe willig, und doch, wenn ich sagen sollte auf ewig, ich würde es nicht aushalten 69,21 f , doppelsinnig zugl aus dem Leben scheiden mit mir ist's aus! Ich wünsche nichts, verlange nichts. Mir wärs besser ich gienge 115 Wilhelm J a du hast recht Mir wäre besser, ichgienge 128, ähnlidWdg'zur Ruhe g ' Wohin seyd ihr [Geister der Toten] zur Ruhe gegangen [gone to rest]? 139 Oss, — auch von Naturvorgängen Stern der dämmernden Nacht du lächelst und gehst[depart] 137 Oss die Sonne kommt wieder m ihrer Kraft und der Nebel ist gangen [B gegangen] [gone]1 142 Oss b mit Zielangabe sich begeben der Fürst hat mich gebeten mit ihm auf seine Güter zu g 85 44 86 daß ich den schiklichen Augenblik kaum erwarten konnte, zu ihr zu g 75, m bibl Anklangz Ich gehe voran! Geh [B gehe] zu meinem Vater [zu Gott], zu deinem Vater und er wird mich trösten biß du kommst 148. idWdgn ins ßett, zu Tisch, schlafen, zugrunde, ms Detail g [s die betr Sinnträger] c übtr auf gegenständl od abstr Subi, in bezug auf den Bewegungsvorgang Lottens Augen' Ach sie giengen von einem zum andern 40, bes häufig ifestWdgn vom Flecke, von der Hand, durch die Hände g . — durch den Körper. Mark und Bern, das Herz, die Seele g [5 die betr Sinnträger], auf Richtung u Erstreckung Menschen deren Dichten und Trachten Jahre lang dahin geht, wie sie um einen Stuhl weiter hinauf bey Tische sich einschieben wollen 76 Ihre Krankheit dauerte nicht lange Wie es gegen das Ende gieng 68, iSv reichen niemand weis wie weit seine Kräfte gehn [ß g ], bis er sie versucht hat 36 23, wertend was über alles geht, sind zwey Lmden, die mit ihren Aesten den Plaz bedecken 12 d ifestWdgn iSv vonstatten gehen, gelingen Nun giengs [B Nun gmg's an!] 25A sag meiner Mutter, es werde alles gut g 4 57 es müsse alles in der Ordnung, m dem vorgeschriebenen Gang g 121B 27,31 ich kam zwischen das unrechte Paar hinein, daß alles drunter und drüber gieng 26, mit Dat der Pers iSv ergehen Ja, so ist mirs gegangen, so wird mirs g 95 B 17B 91,28 ab- an- auf aus- auseinander- be- davon- durcheinander- ent entgegenheraus- herum- hm- hinab- hinaus- hinein- hinter hinunter- los- nachspazieren- über um- umher- unter vor vor- voran- vorbeivorübet weg- weiter zu- zugrunde- zurück Vergangenheit vergänglich unzugänglich bdv zu 1 eilen hinwandern laufen rennen zu 2 a scheiden 1 GvS DjG II 88 weg 2 Joh 16,3 Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt aus dieser Welt ginge zum Vater
[-geheuer] s ungeheuer
hat
Joh
13,1
daß er
Gehirn — Gelächter
169
Gehirn 1 physiologisch über dem rechten Auge hatte er sich durch den Kopf geschossen, das G. war herausgetrieben 1561; zugl zu 2 übergehend Ich möchte mir oft die Brust zerreissen und das G. einstoßen, daß man einander so wenig seyn kann 102 2 als Sitz des Denkvermögens in Zusammenhang mit dem Gefühlsleben wenn... all die Wonne [der Natur] keinen Tropfen Seligkeit aus meinem Herzen herauf in das G. pumpen kann 104 ihr Schiksal, ihr Theilnehmen an dem meinigen, preßt noch die lezten Thränen aus meinem versengten G. [.B Gehirne] 123 [in bezug auf den Irren] Du fühlst nicht! daß in deinem zerstörten Herzen, in deinem zerrütteten Gehirne dein Elend liegt 110; übtr auf die Person im Hinblick auf deren geistige Beschränktheit Das waren dem G. [B Gehirne] spanische Dörfer 74 1
vgl Kcstncr 93: das Gehirn lädirt, auch
herausgetreten
Gehör 1 Ich bemerkte, daß der ... Alte sein G. anstrengte um an unserm Diskurs Theil zu nehmen 36 2 idWdg 'G. geben' iSv etw anhören u befolgen es müßte bey mir mehr Leidenschaft als Grille gewesen seyn, wenn ich seinen Gründen nicht hätte G. geben wollen 89 da sie seinen Bitten kein G. gegeben 94B bdv hören
gehorchen Du erwartest mich nicht. Du glaubst, ich würde g., und erst Weyhnachtsabend Dich wieder sehn 134 bdv folgen
gehören die Beyspiele die du da giebst, scheinen hierher gar nicht zu g. 54 warum geb' ich dir immer Gelegenheit, mich zu bedauren und mich zu schelten. Seys denn, auch das mag zu meinem Schicksal g. 93 B —» hinein-
zusammen-
gehörig die Frauenzimmer [hatten] ... die Gesellschaft, die man zu finden erwartete, g. durchgezogen 22 bdu was rechts
Gehorsam Hab es [das Herz und das Auge eitler Mutter] für deine Geschwister, und für deinen Vater, die [B Vater: die] Treue, den G. einer Frau 68; Befehlsgewalt1 soll sie ... in reifern Jahren sich unter den G. eines alten Offiziers gedukt haben 76 1
vgl 1. Sam 22,14: David, der getreu ist und gehet in deinem
Gehorsam
geil allzuüppig wuchernd, im Bilde dagegen wird aber auch alle [Kunst-] Regel ... das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruk derselben zerstören! sagst du, das ist zu hart! Sie schränkt nur ein, beschneidet die geilen Reben 13 Geist A metaphysisch: von Gott als immateriellem Wesen Und du G. des Himmels begünstigst meinen Entschluß! 152 Vom unzugänglichen Gebürge über die Einöde ... bis ans Ende des unbekannten Ozeans, weht der G.1 des Ewigschaffenden und freut sich jedes Staubs, der ihn vernimmt und lebt 60 weil ich mit Geduld seinen [Gottes] G. erwartete, und die Wonne, die er über mich ausgoß mit ganzem, innig dankbarem Herzen aufnahm 104 B mythisch 1 in abgeblaßter christl Vorstellung Nie will ich's wagen, einen Kuß euch einzudrükken Lippen, auf denen die Geister des Himmels schweben 107 2 im Volksglauben a Elementar- u Naturgeister Ich weis nicht, ob so täuschende Geister um diese Gegend schweben ... wie um die Brunnen und Quellen wohlthätige Geister schweben 6,8u27 b böse Geister, im Menschen wohnend u ihn beherrschend jene Unglüklichen ... von denen man glaubte, sie würden von einem bösen Geiste umher getrieben 113 wie von einem bösen G. verfolgt 94B; bildl Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur ... wird mir jezt zu einem ... quälenden Geiste [B G.], der mich auf allen Wegen verfolgt 59
170
c Schattengestalt Verstorbener Du beweinst, du liebst ihn, liebe Seele, Rettest sein Gedächtniß von der Schmach; Sieh, dir winkt sein G. aus seiner Hole: Sey ein Mann, und folge mir nicht nach W 19,388 Titelstrophe der 2. Aufi 1775; zugl als Gespenst Mir ist's, wie's einem Geiste seyn müßte, der in das ... verstörte Schloß zurükkehrte, das er als blühender Fürst einst gebaut 92; in der nordischen Mythologie O von dem Felsen des Hügels, von dem Gipfel des stürmenden Berges, redet Geister [ghosts] der Todten! Redet! mir soll es nicht grausen! 1390ss Oft im sinkenden Mond seh ich die Geister [gAosfe] meiner Kinder 1440ss 139,170ss; in ossianischer Vorstellung umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt 100 oss Zu hören ... im Gebrülle des Waldstroms, halb verwehtes Aechzen der Geister aus ihren Holen 100 oss C psychisch 1 die Gesamtheit der Sinnes- u Gefühlskräfte des Menschen umfassend Die Harmonie seines Geistes war völlig zerstört, eine innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte seiner Natur durcheinander arbeitete, brachte die widrigsten Wirkungen hervor 116B Die menschliche Natur ... hat ihre Gränzen ... Nun ... laß uns das auf den G. anwenden. Sieh den Menschen an in seiner Eingeschränktheit, wie Eindrükke auf ihn würken, Ideen sich bey ihm fest sezzen, bis endlich eine wachsende Leidenschaft ihn aller ruhigen Sinneskraft beraubt, und ihn zu Grunde richtet 55 indem die Beängstigung seines Herzens, die übrige Kräfte seines Geistes, seine Lebhaftigkeit, seinen Scharfsinn aufgezehrt hatte 117 daß das nun die Eigenschaft unseres Geistes ist, da Verwirrung und Finsterniß zu ahnden, wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123 2 als wirkende Wesensart, mit Betonung: der belebenden Kraft der Segen Gottes ruht über dir, und der G. deiner [verstorbenen] Mutter! 68 wie seit der Zeit [Tod der Mutter] ein ganz anderer G. Lotten belebt ... habe 50, der geistigen Fähigkeiten Ich fand so viel Charakter in allem was sie sagte, ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22 Sie sagte das! [vomLeben u Sterben der Mutter] O Wilhelm ... wie kann der kalte todte Buchstabe diese himmlische Blüthe des Geistes.darstellen 67 das Leuchten des treflichen Geistes 107 3 eingeschränkt auf den Verstand dem es so geglükt wäre, seinen G. zu erweitern, ihn über unzählige Gegenstände zu verbreiten, und doch die Thätigkeit für's gemeine Leben zu behalten 74 Ihr G., Ihre Wissenschaft, Ihre Talente, was bieten die Ihnen für mannigfaltige Ergözzungen dar! 130 Ihr könnt seinem G. \B Geiste] ... Bewunderung ... nicht versagen 2 daß die liebe Tante in ihrem Alter, und dem Mangel von allem, vom anständigen Vermögen an bis auf den G., keine Stüzze hat 75 bdv zu B 2 b : Genius 1
zu B 2 c : Schatten
zu C 3 : Kopf Verstand
im Anklang an 1. Mos 1,2
Geistliche, der die Erinnerung bis zu den ehrlichen Geistlichen [A die guten Kerls von Pfarrers] 98B Nachts gegen eilfe ließ er ihn [den Selbstmörder] ... begraben ... Kein Geistlicher hat ihn begleitet 1571 bdv Pfarrer 1
vgl Kästner 99: kein Geistliclier hat ihn begleitet
geistvoll iSv seelenvoll eine Melodie, die sie auf dem Ciavier spielt... so simpel und so g. 43 geizen verlangen, begierig sein Was man ein Kind ist! Was man nach so einem Blikke [der Geliebten] geizt! 40 geizig Der alte M.. ist ein geiziger rangiger Hund [B Filz h Krämer], der seine Frau im Leben was rechts geplagt und eingeschränkt hat 41 Gelächter Ein allgemeines G. und Geschwärme machte dem Spiele ein Ende 28 28,4 bdv das Lachen
171
gelassen 1 als Charaktereigenschaft Vergebens, daß der gelaßne [B gelassene] vernünftige Mensch den Zustand des Unglüklichen übersieht... eben als wie ein Gesunder, der am Bette des Kranken steht 55; zugl im äußeren Verhalten sich ausdrückend seine gelassne [B gelassene] Aussenseite, sticht gegen die Unruhe meines Charakters sehr lebhaft ab 47 indem [jedes der Kinder] ... mit seinem Abendbrode vergnügt entweder wegsprang, oder nach seinem stillern Charakter g. davon nach dem Hofthore zugieng 20; als Mangel an innerer Empfänglichkeit iGz leidenschaftl Anteilnahme der jungen Genies Ach ihr vernünftigen Leute ... Ihr steht so g., so ohne Theilnehmung da 53; im Bilde warum der Strom des Genies so selten ausbricht ... und eure ... Seele erschüttert. Lieben Freunde, da wohnen die gelaßnen Kerls [B gelassenen Herren, h aufmerksamen Besizzer] auf beyden Seiten des Ufers ... die ... mit dämmen und ableiten der künftig drohenden Gefahr abzuwehren wissen 14 2 als Gemütslage a unbeteiligt, gleichgültig mit welchem Unsinne mich die Geschichte ergriffen hat, da mir sie Albert eben so g. erzählte, als dus' vielleicht liesest I I I er überreichte Alberten das Zettelchen, der sich g. [A ganz kalt] nach seiner Frau wendete und sagte: gib ihm die Pistolen 151B b als Resultat errungener Selbstbeherrschung daß sie ... nachdem sie ... Ciavier gespielt hatte, um sich zu erholen ... sich g. zu Werthern auf's Canapee sezte 136; angesichts des Todes mit bes Prägnanz ich will sterben, und das schreib ich Dir ohne romantische Ueberspannung g., an dem Morgen des Tags, an dem ich Dich zum lezten mal sehn werde 132 Dieser [der Mörder seines Rivalen] sah ihn still an ... und versetzte ... ganz g.: Keiner wird sie haben, sie wird keinen haben 120B bdv gefaßt
gleichgültig
kalt
nüchtern
resigniert
ruhig
SH 1 [14]:
vernünftig
Gelassenheit naturhafte Unbefangenheit wenn meine Sinnen gar nicht mehr halten wollen, so linderts all den Tumult, der Anblik eines solchen Geschöpfs [junge Mutter], das in der glüklichen [B in glücklicher] G. so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 gelb im blauen Frak mit gelber Weste 1571 96 Blumen, gelbe und blaue und rothe 108; 'g. werden', bildl wird es Herbst in mir und um mich her. Meine Blätter werden g. 93 B 1
172
gelassen — Gemüt
gelehrt [die Pfarrerin] Eine Frazze [B Närrinn], die sich abgiebt g. zu seyn, sich in die Untersuchung des Canons melirt 98 - > hochgelahrt
Gelehrte, der Warum ich dir nicht schreibe ? Fragst du das und bist doch auch der Gelehrten einer 1 [dh zur Zunft der Gelehrten gehörig] 18 1
zur Konstr vgl Joh 18,25: Bist du- nicht seiner Jünger einer}
Geliebte, der, die im Liebesverhältnis ihr Geliebter verläßt sie 56 wenn ... die Welt um mich her und Himmel ganz in meiner Seele ruht, wie die Gestalt einer Geliebten 5 die Wehklagen des ... Mädgens, um die vier moosbedekten ... Steine des edelgefallnen ihres Geliebten 100 oss ich höre nicht die Stimme meines Geliebten [my love] 138 Oss Aber wer sind die dort unten liegen auf der Haide — Mein Geliebter [my love]*? Mein Bruder? 1380ss; Bezeichnung sehr geliebter Personen Lies mein Geliebter [Werther an Wilhelm] 95B Hört meine Stimme, meine Geliebten [so«s of my love]21390ss; auch im Verhältnis zur Natur So traure denn, Natur, dein Sohn, dein Freund, dein Geliebter naht sich seinem Ende 146 bdv Freund 1
meine Liebe
die Seinige
GvS DfG II 85 mein Liebster
1
ebd Söhne meiner Liebe
gelind Weil es ein gelinder Abend war und das Wetter anfing sich zum Thauen zu neigen 122 B —*• Linderung bdv sanft
[ - g e l i n g e n ] s mißlingen gelten Was ich dir neulich von der Mahlerei sagte, gilt gewiß auch von der Dichtkunst 16B G e m a h l nur im Gebrauch der oberen Gesellschaftsklassen die übergnädige Dame von S.. mit Dero Herrn G. [B Ihrem Herrn Gemahle] 81 bdv Ehemann
Gatte
Mann
vgl Kestner 97: im blauen Rock mit gelber Weste
Geld ich drükte ihr ein Stük G. in die Hand 110 Also braucht die Mutter mir das G. nicht zu schikken, um das ich neulich schrieb 86 ein Kerl, der ... sich um G., oder Ehre, oder sonst was, abarbeitet, ist immer ein Thor 45 —*• Wochen-
gelegen in unpers Wäg es wird mir gewiß ... daß an dem Daseyn eines Geschöpfs so wenig g. ist 101 Da Dir so viel [B sehr] daran g. ist, daß ich mein Zeichnen nicht vernachlässige 45 Die Baase sah mich ... mit einem spöttischen Näsgen an, daran mir aber nichts g. war 23 22 —> an-
Angelegenheit
bdv am Herzen liegen
anliegen
Gelegenheit ifestWdgn er ergreift jede G., Übels gegen mich vom Grafen zu reden 73 117 A Man sieht sich genöthigt, diese Stelle des Briefs zu unterdrücken, um niemand G. zu einiger Beschwerde zu geben 22 93 B bdv Anlaß
gelegentlich als Friederike bey'm Spatzierengehen mit Lotten und g. [A verschiedentlich] auch mit mir ging 34B bdv einigemal
öfter
verschiedentlich
gemein 1 durchschnittl iGz außergewöhnl Menschen ... die nicht gemeiner Art sind 116 B Er ist ein Mann von Verstände, aber von ganz gemeinem Verstände 89 2 idVbdg 'das gemeine Leben' iSv Forderungen des Tages ich habe ... niemand gekannt, dem es so geglükt wäre, seinen Geist zu erweitern ... und doch die Thätigkeit für's gemeine Leben zu behalten 74 er fand sich ... unfähig, irgend eine Handhabe zu ergreifen mit denen man die Geschäfte des gemeinen Lebens [A alle Geschäfte] anfaßt 124 B; im alltägl Geschehen W i e man alle ausserordentliche Menschen ... von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien müßte. Aber auch im gemeinen Leben ists unerträglich, einem Kerl bey halbweg einer freyen, edlen ... That nachrufen zu hören: Der Mensch ist trunken 53 3 im sozialen Bereich, idVbdg 'das gemeine Volk' iGz herrschenden Klasse Leute von einigem Stande werden sich immer in kalter Entfernung vom gemeinen Volke halten 7 4 gemeinsam, übereinstimmend wir haben im Grunde nichts gemeines mit einander 89 all-
Gemeinspruch kein Argument in der Welt bringt mich so aus der Fassung, als wenn einer mit einem unbedeutenden Gemeinspruche angezogen kommt, da ich aus ganzem Herzen rede 54 bdv allgemeiner Satz
Gewäsch
zuweilen
Gelehrsamkeit iSv Fachkenntnis Zu so Weltgeschäften wäre der Graf ganz g u t . . . doch an gründlicher G. mangelt es ihm, wie all den Bellettristen 74
G e m ü t [A B th] 1 die Gesamtheit seelischer u geistiger Kräfte W i r haben aber unser G. nicht in unserer Gewalt ... wie viel hängt vom Körper ab! 35; in Resonanz u Reaktion gleich von dem ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft an
173
hatte sich die Übereinstimmung ihrer Gemüther so schön gezeigt 135B die Gemüther [Alberts, Werthers] verhezten sich immer mehr gegen einander 117A 2 eingeengt auf das Gefühlsleben Das klare Wetter konnte wenig auf sein trübes G. wirken . . . sein G. kannte keine Bewegung als von einem schmerzlichen Gedanken zum andern 117 fB es ward immer dunkler in Lottens G. 151B ihr reines, schönes, sonst so leichtes und leicht sich helfendes G. empfand den Druck einer Schwermuth 135B Das Andenken . . . seiner Liebe und Güte hatte ihr G. mehr beruhigt 151B gen Kurzform von gegen nur idVbdg 'gen Himmel' sie sah gen Himmel und auf mich 28 37 67 genau genaue Nachrichten aus dem Munde derer zu sammlen, die von seiner Geschichte wohl unterrichtet seyn konnten 116B General dem Fürsten . . . der G. in ***schen Diensten ist 89 Generalstaaten Wenn mich die G.1 bezahlen wollten! ... ich [der Irre] war ein anderer Mensch! 109 1
die Niederlande,
die infolge ihres Kolonialbesitzes
als besonders reich galten
Genie in A uswirkung auf die gesamte Lebens- u Geisteshaltung war unser Umgang nicht ein ewiges Weben von feinster Empfindung, schärfstem Witze, dessen Modifikationen bis zur Unart alle mit dem Stempel des Genies bezeichnet waren? 9; im Bilde warum der Strom des Genies so selten ausbricht... in hohen Fluthen hereinbraust, und eure staunende Seele erschüttert Ii genießen [B stets ß] 1 absol:leben in freudigemLebensbewußtsein, iVbdg mit gegensätzl BegriffenVater ¡Gott]... vor deinem Angesichte will ich leiden und gemessen 111 Der Mensch braucht nur wenige Erdschollen um darauf zu g., weniger um drunter zu ruhen 88B 2 iSv erleben, erfahren, fühlen, iVbdg mit 'Freude', 'Glück', 'Seligkeit' so darf ich nicht sagen, daß ich die Freuden, die reinsten Freuden des Lebens nicht genossen habe 29 wo ich noch ein wenig Freude, einen Schimmer von Glük auf dieser Erden gemessen könnte 75 Wenn wir immer ein offenes Herz hätten das Gute zu geniessen, das uns Gott für jeden Tag bereitet 35 3 du vermagstnichts auf deine Freunde, als ihnen . . . ihr Glük zu vermehren, indem du es mit ihnen geniessest 37 lassen Sie uns zusammen die Seligkeit einer wahren Freundschaft g. 130; bes im Liebesverhältnis Sie will die Seinige werden ... in ewiger Verbindung . . . die Vereinigung aller Freuden geniessen, nach denen sie sich sehnte 56 keine Ewigkeit soll das glühende Leben auslöschen, das ich gestern auf deinen Lippen genoß, das ich in mir fühle 148; auch als bewußt gefühlte völlige Hingabe an die Natur Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich denen süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen geniesse 5 Des Abends nehme ich mir vor, den Sonnenaufgang zu g. und komme nicht aus dem Bette 77 B; prägnant Der Garten ist einfach, und man fühlt gleich bey dem Eintritte, daß . . . ein fühlendes Herz den Plan bezeichnet, das sein [ B seiner] selbst hier g. wollte 4; im Hinblick auf mehr materielle Genüsse Wann ich ... manchmal mit ihnen die Freuden genieße, die so den Menschen noch gewährt sind, an einem artig besetzten Tisch . . . sich herum zu spassen, eine Spazierfahrt, einen Tanz 8 [ein Mensch] d e r . . . nun nicht den [.selbstgezogenen] Kohl allein, sondern all die guten Tage . . . da er ihn pflanzte . . . da er ihn begoß . . . alle in einem Augenblikke wieder mit geniest 31 Als sie dem Thierchen den Mund hinhielt, druckte es sich so lieblich in die süßen Lippen als wenn es die Seligkeit hätte fühlen können die es genoß 97 B —*• mit-
174
gen — gerade
Genius iSv Geist ich wollte schon vorhin mich empfehlen, ein böser G. hat mich zurük gehalten 82; vgl Geist B 2 bdv Geist
genug 1 quantitativ Und doch sind deren [der Früchte] noch g. da 63 wir würden alsdenn auch Kraft g. haben, das Uebel zu tragen 35 Das beste ist, daß es zu thun g. giebt 72 2 graduell braust dieses Herz doch g. aus sich selbst 7 Auch kann ich sein offnes Betragen gegen mich nicht g. rühmen 72 Ich . . . bin stark g. gewesen . . . mein Vorhaben nicht zu verrathen 65 hier kann ich mich nicht anders ausdrukken — und mich dünkt deutlich g. 100; eine Steigerung enthaltend iSv zieml, reicht des Amtmanns Kinder wären schon ungezogen g., der Werther verdürbe sie nun völlig 32 Da ward . . . geplaudert mit den Kerlgens, die freylich leicht und lüftig g. waren 40 Nein, mein Herz ist so verderbt nicht! Schwach! schwach g.! 43 du [Gott], der du den Menschen arm g. erschufst 111 3 inpräd Vbdg: es ist genug iSv es genügt Wie Lotte sagte, es ist g., und das Kind doch immer eifrig fort wusch 39 Ist es nicht g., daß wir einander nicht glüklich machen können 36; elliptisch ich fühle... daß an mir allein alle Schuld liegt, — nicht Schuld! G. daß in mir die Quelle alles Elendes verborgen ist 103 4 absol, eine Darstellung od einen Gedanken zusammenfassend u zugl abbrechend kombinirt die mögliche Fälle, unter denen ich hätte bleiben können und sollen. G. ich gehe 85 g., sie hat all meinen Sinn gefangen genommen 18 G. ich verwirrte mich, vergaß mich [beim Figurentanz] 26 47 49 —>• ungenügsam vergnügen Vergnügen vergnügt bdv zu 4: kurz kurz und gut
Vergnügung
genügen unpersönl Lottens Porträt habe ich dreymal angefangen, und habe mich dreymal prostituirt . . . darauf hab ich denn ihren Schattenriß gemacht, und damit soll mir g. [B gnügen] 45 bdv genug sein
Genügsamkeit Guter Gott! der du mir das alles schenktest, warum hieltest du nicht die Hälfte zurük und gabst mir Selbstvertrauen und G.! 71 Genuß a sinnl-seelische Lustempfindung Das Schnäbelchen [des Kanarienvogels] machte den Weg von ihrem Munde zu dem meinigen, und die pickende Berührung war wie ein Hauch, eine Ahndung liebevollen Genusses 97B er erzählte mit einer Art von G. und Glück der Wiedererinnerung, daß die Leidenschaft zu seiner Hausfrau sich in ihm tagtäglich vermehrt 94B b als Befriedigung geistig-emotionaler Bedürfnisse sehnt ich mich . . . hinaus in die . . . Welt, wo ich für mein Herz alle die Nahrung, alle den G. hoffte, dessen Ermangeln ich so oft in meinem Busen fühlte [B so vielen G. hoffte, meinen strebenden, sehnenden Busen . . . zu befriedigen] 87 bdv Ergötzen
Freude
Vergnügen
gerade grade, grad nur in A bis auf 72,10 1 Adj nur übtr iSv rechtschaffen Physiognomie ... die . . . einen graden guten Sinn ausdrükte 108 2 Adv a mod iSv geradlinig Durch die leere Vergnügen . . . nicht verdorben, zieht ihr Verlangen grad nach dem Zwecke 56 wenn wir mit all unserer Schwachheit . . . nur g. fortarbeiten 72 b temp iSv eben in dem Augenblick Den schönen Lauf, den ihr Sohn grad 1 zum Geheimderath und Gesandten ansezte, so auf einmal Halte zu sehen 85; in verstärkender Vbdg zur Hervorhebung einer best Situation nur soll er mir nicht eben grad im Wege stehn, wo ich noch ein wenig Freude . . . geniessen könnte 75 bdv zu 2 b : eben
ungenossen
bdv sich erfreuen sich freuen
Geniste niederes Gestrüpp das Moos, das meinem' harten Felsen seine Nahrung abzwingt, und das G., das den dürren Sandhügel hinunter wächst 59
zu 2: schmecken
teilhaftig werden
1
hier doppelsinnig,
auc-h iSv 'in gerader Linie' zu deuten
175
geraten Lotte war indeß in einen sonderbaren Zustand gerathen 134 B bdv fallen in
Geräusch Als ich näher zu ihm kam und er sich auf das G., das ich machte, herumdrehte 108 in dieser Stellung blieb er ... biß ihn ein G. zu sich selbst rief 145 gerecht 1 iSv berechtigt Wer hebt den ersten Stein auf gegen den Ehemann, der im gerechten Zorne sein untreues Weib und ihren nichtswürdigen Verführer aufopfert? 53 2 'g. sein': der Billigkeit entsprechend urteilen Was hilft es, daß ich mirs sage ... er [Albert] ist brav und gut, aber es zerreißt mir mein inneres Eingeweide; ich kann nicht g. seyn 122B —> unGerechtigkeit er tadelte ihn, indem er ihm G. widerfahren ließ 122B Gericht idWdg 'vor G. stellen' iibtr iSv zur richterl Beurteilung vorlegen gestand er mir seine Fehler, klagte er mir sein Unglück. Könnt' ich dir, mein Freund, jedes seiner Worte vor G. stellen! 93B [-gericht] s Lieblingsgericht gering adv Form auch geringe 60.10B 1 adj a iSv klein Jammervoll! Wohl das bin ich, und nicht g. [small] die Ursach meines Wehs 142 Oss b im sozialen Bereich iSv einfach Da mir seine Kleidung einen Menschen von geringem Stande zu bezeichnen schien 108 Die geringen Leute des Orts kennen mich schon 7 in der Stube einer geringen Bauernherberge 77 2 subst als Mengenbegriff iSv wenig Du bestimmtest... ein geringes für die Bestreitung der Küche 41 wie ein Gesunder ... [dem Kranken] von seinen Kräften nicht das geringste einflößen kann 55 3 idWdg 'gering achten' Armer Thor, der du alles so g. [B geringe] achtest, weil du so klein bist 60 116B bdv zu 1: gemem klein
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geraten — Geschäft
zu 2: wenig ein klein wenig
Geringschätzung Wie man nunmehro meinen Uebermuth und G. andrer ... gestraft, erniedrigt ausschreien würde 84 gern im Wechsel mit gerne bereitwillig so gesteh ich ihnen g. 23 11,13 ach ich lasse g. die andern ihres Pfads gehen, wenn sie mich nur auch könnten gehn lassen 75; freudig einem Begehren, einer Neigung folgend O Wilhelm, wie g. hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben 114 versicherte sie mich, daß sie herzlich g. deutsch tanzte 24 Ich arbeite g. leicht weg, und wie's steht so steht's 73 36 das Abendbrod, das sie nun fast so gerne [ß- g.] von mir als von Lotten annehmen 58 wie ich denn über all das ... nicht g. [B gerne] ein Wort verliehre 105 99 das will niemand g. glauben 11; zur Steigerung der Intensität eines Wunsches Meine Mutter möchte mich g. in Aktivität haben 45 wenigstens möchte ich noch g. [B gerne] einen Umweg machen 128 136 A Sie hätte sich g. vor ihm verläugnen lassen 135 B 39 uö —> unbdv willig
[-gerte] .5 Haselgerte [-geruch] s Wohlgeruch geruhig können Sonne, Mond und Sterne g. ihre Wirthschaft treiben, ich weis weder daß Tag noch daß Nacht ist 29 Gesandte Berufsbezeichnung im diplomatischen Dienst Den schönen Lauf, den ihr Sohn grad zum Geheimderath und Ge-
sandten ansezte 85 Eure Idee... daß ich mit dem Gesandten nach *** gehen soll 44 Ich fürchte, mein Gesandter und ich, haltens nicht lange mehr zusammen aus 79 uö Gesandtschaft ich wollte Dir schreiben und dem Minister, und um die Stelle bey der G. anhalten 62 Den Verdruß, den er bey der G. gehabt, konnte er nicht vergessen 124 Gesang 1 nur in der Bed des Wortgebrauches der oss Dichtung [stets 'song'], entsprechend der urspriingl untrennbaren Zusammengehörigkeit von Wort und Ton, Dichter u Sänger Klingt nicht Lied und G. [The song comes, with its music]1, die Seele zu schmelzen und zu ergözzen 142 Oss Dumpf ist dein Schlaf in dem Grabe — Wann erwachst du mit deinen Gesängen [songs]2, mit deiner melodischen Stimme? 142Oss sieh die Barden des Gesangs [B Gesanges] [bards of sowj]3 1370ss; auf Inhalt u Zweck hinweisend, Totenklage Das war dein G. [von Colmas Klage um Salgar], o Minona 139 Oss Ullin trat auf mit der Harfe und gab uns Alpins G. [the song of Alpin]1 [von Morars Fall] 139Öss Minonas Augen waren voll Thränen ... Sie trat zurük vor Ullins G. ... Ich schlug die Harfe ... zum Gesänge des Jammers 'song of mourning]5 140,2u50ss; Wettgesang seit den festlichen Tagen ... da wir buhlten um die Ehre des Gesangs6 [B Gesanges] 137Oss; als Mittel der. Überlieferung an die Nachwelt Du hinterliesest keinen Sohn, aber der G. soll deinen Nahmen erhalten 141 Oss 2 Bezeichnung eines Teils od A bschnitts eines epischen Gedichts' in meinem Homer den herrlichen G. zu lesen, wie Ulyß von dem treflichen Schweinhirten bewirthet wird 82 in meiner Schublade ... liegt ihre [B Ihre] Uebersezzung einiger Gesänge Ossians 136; zugl die Art des Vortragens als Sprechgesang einschließend Er ... holte die Lieder ... und las ... Ein Strohm von Thränen, der aus Lottens Augen brach ... hemmte Werthers G. 144 3 gleichbedeutend mit Melodie Sie hat eine Melodie, die sie auf dem Ciavier spielt ... wie mich der einfache G. angreift 43 —> Wiegenbdv zu 1: Lied
zu 3 : Melodie
! GvS DjG II 88 Der Gesang kömmt mit seiner Musiek ebd SO deinem Gesang 4 ebd 86 Lied 6 ebd 86 Trauergesang ebd 84 Sänger der Lieder a um die Ehre des Gesangs Zusatz Goethes zum Original u zu GvS 7 von ilal canto, Adelung: „einen Gebrauch, welchen die italienischen Dichter zuerst aufgebracht haben. Durch die Übersetzungen solcher Werke wurde er in Deutschland eingeführt" 1 8
Geschäft Akk Sg Geschäfte 4,2 A 1 häusl Beschäftigung, Arbeit Da kommen denn die Mädgen aus der Stadt [an den Brunnen] und holen Wasser, das harmloseste G. und das nöthigste, das ehmals die Töchter der Könige selbst verrichteten 6 2 ganz allg gehaltene Bezeichnung der verschiedensten Aufgaben u Angelegenheiten, meist im PI a er fand sich [nach der Entlassung vom Hofe] ... unfähig, irgend eine Handhabe zu ergreifen mit denen man die Geschäfte des gemeinen Lebens anfaßt 124.B; im diplomatischen Dienst Der Minister ... hatte lange mir angelegen, ich sollte mich irgend einem Geschäfte widmen [A sollte mich employiren] 62 B wie er [der Minister] meine überspannte Ideen von Würksamkeit ... von Durchdringen in Geschäften ... zu mildern ... sucht 80 daß ihm dieser Vorfall [bei der Gesandtschaft] eine Abneigung gegen alle Geschäfte und politische Wirksamkeit gegeben hatte 124 A Seine [des Gesandten] Art zu arbeiten und Geschäfte zu treiben ist so lächerlich 79; im bürgert Beamtentum Alberts In Ordnung und Emsigkeit in Geschäften hab ich wenig seines gleichen gesehen 51 der freundliche Umgang mit ihr subordinirte sich nach und nach seinen Geschäften 116 A Zieht ihn nicht jedes elende G. mehr an als die theure, köstliche Frau? 118B der üble Humor ... den ihm seine überhäuften, gehinderten, schlecht belohnten Geschäfte manchmal gaben 117 A er war nicht heiter, sein G. war nicht vollbracht 151B 117,20 A uö b die Geschäftigkeit des Strebens, etw zu erreichen so ... findet [der unruhigste Vagabund] ... in dem Kreise seiner Kinder und der Geschäfte [B Kinder, in den Geschäften]1 zu
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ihrer Erhaltung, all die Wonne, die er in der weiten öden Welt vergebens suchte 31 3 iur Regelung einer Erbangelegenheit meiner Mutter zu sagen, daß ich ihr Geschäfte [ B G.] bestens betreiben . . . werde 4 4,13 —> W e l t -
beschäftigen
bdv Angelegenheit
Beschäftigung
Sache
die allg-iinverbindl
1
Änderung
in B zerstört die Bed in A
Geschäftsauftrag E r [Graf C..] nahm Theil an mir, als ich [vom Gesandten] einen G. [B Geschäfts-Auftrag] an ihn ausrichtete 72 geschehen 1 sich ereignen Was auf unserer Hereinfahrt vom Balle g. [A passirt] ist, habe ich noch nicht erzählt 29B es sey drüben in Wahlheim ein Unglück geschehn 119B 2 erfolgen, ausgeführt werden Handlungen . . . sie mögen aus einem Beweggrunde g., aus welchem sie wollen 33 Wißt ihr . . . die Ursachen [einer Handlung] zu entwikkeln, warum sie geschah, warum sie g. mußte 52,32f jezt gleich will ich dir's erzählen. Thu ich's jezt nicht, geschäh's niemals 19 124 A Aber eins ist recht geschehn [B g.], der Schulz und der Pfarrer . . . dachtens mit einander zu theilen, da erfuhr's die Kammer . . . und verkaufte die Bäume 99 Nun aber ist's g., mein Abschied ist da 86 3 ifest Vbdg mit pers Dat iSv widerfahren Das fiel auf sie wie ein Donnerschlag ... Sie wußte nicht wie ihr geschah 152 94 B Ich stürzte neben das Grab hin . . . ich wüste nicht wie mir geschah, — wie mir g. wird — Sterben 147 bdv zu 1 : passieren
zugehen
zu 3 : begegnen
widerfahren
—*• Christbdv Gabe
gescheut 1 iSv verständig, vernünftig Sie [die Kinder] sollen keinen Willen haben! — Haben wir denn keinen? und wo liegt das Vorrecht? — Weil wir älter sind und gescheuter? 32 Der Doktor, der eine sehr dogmatische Dratpuppe ist . . . fand dieses [Werthers Herumtollen mit Lottes Geschwistern] unter der Würde eines gescheuten Menschen 32 vernünftig
verständig
bdv zu l a : B c r i c h t
weise
int Götz bis auf G 1 7 0 stets gcscheit; s
Götz-Wb
Geschichte 1 der Ablauf eines Geschehens u dessen mündl od schriftl Bericht a als Einzelvorfall sich zu den Füssen ihres Mannes zu werfen, ihm alles zu entdekken, die G. des gestrigen Abends 152 Ich war neugierig, die G. [von den Pistolen] zu wissen 51; mit bes Betonung des Erzählens nach Anfang, Mitte u Ende fieng er an ... die G. davon [von den Nußbäumen] zu geben ... der Alte fuhr in seiner Erzählung fort ... Die G. war nicht lange zu Ende, als 33,32u34,15 95,OB b als Lebensablauf eines Menschen in schicksalhafter u psychologischer Bedingtheit ich erinnerte ihn an ein Mädgen, das man ... im Wasser todt gefunden, und wiederholt ihm ihre G. 56 Fühle . . . mit welchem Unsinne mich die G. [des Irren] ergriffen hat 111 ich redete ihn an und er [der Bauernbursche'] erzählte mir seine G. 93B Was ich dir erzähle, ist nicht übertrieben . . . lies die G. mit Andacht ... Lies mein Geliebter und denke dabey, daß es auch die G. deines Freundes ist 95,29u33B Sieh... das [Selbstmord als Schicksal des Mädchens] ist die G. so manches Menschen 57 c als literarisch-chronikalische Berichterstattung des Herausgebers Die ausführliche G. der lezten merkwürdigen Tage unsers Freundes zu liefern, seh ich mich genöthiget seine Briefe durch
Erzählung
Vorfall
zu l b : Schicksal
Geschick iSv Schickung, Schicksal laß das Büchlein deinen Freund seyn, wenn du aus G. oder eigner Schuld keinen nähern finden kannst 2 bdv L o s
Schicksal
geschickt sich schickend iSv artig, fügsam Sie sollen auch bescheert kriegen [zu Weihnachten], wenn Sie recht g. sind ... Und was heißen Sie g. seyn? . . . wie soll ich seyn, wie kann ich seyn, beste Lotte? 129 —> unbdv artig
brav
fein
tauglich
Geschlecht 1 Gattung, Art über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all 60 2 Sippe, Stamm Lange sind unsere Geschlechter [Our race]1 Feinde, aber wir sind keine Feinde, 0 Salgar 138 Oss —> Menschen-
1
Geschenk ihr ein G. ... zu machen. Etwa zu ihrem Geburtsund Namenstage I i so suchen sie all die kleinen Gefälligkeiten der Freundschaft auf, die tausendmal werther sind als jene blendende Geschenke, wodurch uns die Eitelkeit des Gebers erniedrigt 63 Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersezzen nicht einen Augenblik Vergnügen an sich selbst 37 Was die Einbildungskraft für ein göttliches G. ist 96B
1
Erzählung zu unterbrechen 116A genaue Nachrichten aus dem Munde derer ... die von seiner [ Werthers] G. wohl unterrichtet seyn konnten 116B Was ich von der G. des armen Werthers nur habe auffinden können, habe i c h . . . gesammlet 2 2 literarische Gattung iSv Erzählung überhaupt der Autor ist mir der liebste . . . dessen G. mir . . . so interessant so herzlich wird, als mein eigen häuslich Leben 23 wie ein Autor, durch eine zweyte veränderte Auflage seiner G. ... nothwendig seinem Buche schaden muß 58 vgl Chronikenschreiber Historienschreiber historisch
bdv zu 2 : Haus
gescheit 5 gescheut
bdv klug
178
Geschäftsauftrag — Geschöpf
Stamm
GvS DjG II 85 S t ä m m e
Geschmack übtr, ifestWdgn der Fürst** der viel G. an meiner Gesellschaft findet 85 da ich so selten an ein Buch komme, so müssen sie auch recht nach meinem Geschmakke [B G.] seyn 23 —> a b g e s c h m a c k t
Geschöpf 1 alles zum Leben u Dasein Erschaffene: im Bilde der Schöpfungsgeschichte Und nun über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all \ß der mannichfaltigen Geschöpfe], und alles, alles bevölkert mit tausendfachen Gestalten 60; vom Menschen in der Einbildungskraft aus sich selbst erschaffen1, in resignierender Selbstironie was uns fehlt scheint uns oft ein anderer zu besizzen, dem wir denn auch alles dazu geben was wir haben, und noch eine gewisse idealische Behaglichkeit dazu. Und so ist der Glükliche vollkommen fertig, das G. unserer selbst 72 2 unter Zurücktreten der Grundbed a von jugendl weibl Pers ein Fräulein von B ein liebenswürdiges G., das sehr viele Natur mitten in dem steifen Leben erhalten hat 75 Ein einzig weiblich G. hab ich hier gefunden. Eine Fräulein von B Sie hat viel Seele 78 wenn meine Sinnen gar nicht mehr halten wollen, so linderts all den Tumult, der Anblik eines solchen Geschöpfs, das in der gliiklichen Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht IS 56; bes mit ausdrucksstarken Attributen liebender Bewunderung E r liebte Lotten über alles ... und wünschte sie auch von jedermann als das herrlichste G. anerkannt zu wissen 117 B Sie meine Frau! Wenn ich das liebste G. unter der Sonne in meine Arme geschlossen hätte 91 25 124 Sie ist immer . . . dieselbe, immer das gegenwärtige holde G., das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert und Glückliche macht 3S IS 84; als unpersönl neutrale Bezeichnung der eigenenPerson wenden Sie diese traurige Anhänglichkeit von einem Geschöpfe [B G.], das nichts thun kann als Sie bedauren . . . Warum denn mich! ... Just mich! 130 b als Kreatur in ihrer Schwachheit es wird mir ... gewiß und immer gewisser, daß an dem Daseyn eines Geschöpfs [B Geschöpfes] so wenig gelegen ist, ganz wenig 101 Und wenn die lezte bangste Krankheit dann über das G. herfällt ... und sie nun da liegt in dem erbärmlichen Ermatten ... daß du alles hingeben möchtest, um dem unter-
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Geschrei — Gesinnung
gehenden G. [B Geschöpfe] einen Tropfen Stärkung ... einflösen zu können 37; mit herabsetzendem Nebensinn die Frau des neuen Pfarrers ... ein hageres kränkliches G. [A Thier], das sehr Ursache hat an der Welt keinen Antheil zu nehmen, denn niemand nimmt Antheil an ihr 98B c von Menschen mit unentwickeltem Verstände Ich gestehe dir gern . . . daß diejenige die glüklichsten sind, die gleich den Kindern in Tag hinein leben ... das sind glükliche Geschöpfe! 11; ähnl in bezug auf den Irren Gott im Himmel! Hast du das zum Schiksaal der Menschen gemacht, daß sie nicht glüklich sind, als eh sie zu ihrem Verstände kommen, und wenn sie ihn wieder verliehren! ... Seliges G., das den Mangel seiner Glükseligkeit einer irdischen Hinderniß zuschreiben kann 110
an einer geselligen Veranstaltung die Frauenzimmer [hatten] sich bewillkommt... und die G., die man zu finden erwartete, gehörig durchgezogen 22 als Lotte beschäftigt war, einen Kreis von Stühlen zu stellen, die G. zu sezzen 27 27,20 38 44 Die alberne Figur, die ich mache, wenn in G. von ihr gesprochen wird 40 147; auch von der bloßen Anwesenheit nur weniger Personen Die G. lachte 36 Heut tref ich die Fräulein B.. in der Allee. Ich konnte mich nicht enthalten sie anzureden ... sobald wir etwas entfernt von der G. waren 83 4 als staatsbürgerl Gesellschaftsordnung Man kann zum Vortheile der [Kunst-] Regeln viel sagen, ohngefähr was man zum Lobe der bürgerlichen G. sagen kann 13; vgla Amn zu bürgerlich
bdv 3K 1 : Wesen
bdv zu 2 : N a t i o n
zu 2 : Ding
Kreatur
Tier
vgl dagegen den selbstherrlichen Trotz der eigenen schöpferischen Kräfte in: Gedichte, W 2,76 Prometheus V 7,1 Hier sitz' ich, forme Menschen N a c h meinem B i l d e . . .
1
Geschrei [AB ey] Als er sich der Schenke näherte, vor welcher das ganze Dorf versammlet war, entstand auf einmal ein G. 119 B wie einige [der Kinder] auf mir herumkrabelten ... und wie ich sie küzzelte, und ein grosses G. mit ihnen verführte 32 bdv das Schreien
bdv das W i m m e l n
Geschwätz den will ich sehn der dulden kann, daß Schurken über ihn reden, wenn sie eine Prise [B einen Vortheil] über ihn haben. Wenn ihr G. [B Geschwätze] leer ist, ach! da kann man sie leicht lassen 83 —Hundebdv Gewäsch
geschwind da wasche dich aus der frischen Quelle g., g. 39 Sie gieng... im Kreise herum... dann fieng sie an geschwinder zu gehn, immer geschwinder ... Und immer geschwinder 28 rasch
Gesellschafterin [19 A B nn] Begleiterin auf unserer Hereinfahrt vom Balle ... Unsere Gesellschafterinnen nikten ein 29; spez Tanzpartnerin Sie werden ein schönes Frauenzimmer kennen lernen, sagte meine G. 19 bdv Tänzerin
Geschwärme Auseinander- u Durcheinanderlaufen Ein allgemeines Gelächter und G. [B Geschwärm] machte dem Spiele ein Ende 28
bdv eilend
Gesellschafter da denn Werthers Lage auch ihn zum traurigen G. machte 117
schnell
m i t Wetterschnelle
Geschwister sie [Lotte] in dem Kreise ... ihrer acht G. zu sehen! 19 Spielwerke ... die sie ihren kleinen Geschwistern zum Christgeschenke zurecht gemacht hatte 129 Hab es [Herz und Auge einer Mutter] für deine G. 68uö gesellen, sich iGz sich hochmütig absondern Wie ich ... mich zu ihnen [den geringen Leuten des Ortes] gesellte, sie freundschaftlich fragte über dieß und das, glaubten einige, ich wollte ihrer spotten 7 Gesellschaft 1 das Zusammensein mit jmd: bloße Anwesenheit ich wußte, daß die von S.. und T.. mit ihren Männern eher aufbrechen würden, als in Ihrer G. zn bleiben 84; als geselliger Umgang der Fürst** der viel Geschmak an meiner G. findet, der hat mich gebeten ... mit ihm auf seine Güter zu gehen 85; iSv wechselseitige engere Verbundenheit Ich hab allerley Bekanntschaft gemacht, G. hab ich noch keine gefunden 8 2 auf die Gesellschaftsschicht des Adels u deren gesellige Veranstaltungen bezogen Ueber dem füllt sich die G. 82 so rükt die Stunde der G. heran 81; mit ironisierenden gesellschaftskritischen Attributen an dem Tage, da Abends die noble G. von Herren und Frauen bey ihm [dem Grafen] zusammenkommt 81 Ich machte der vornehmen G. mein Compliment [jB strich mich sacht aus der vornehmen G.], gieng 82; vom Standpunkt der höheren Klasse aus Ich merkte nicht [die ablehnende Haltung gegen den Bürgerlichen] ... biß endlich der Graf ... mich in ein Fenster nahm. Sie wissen sagt er, unsere wunderbaren Verhältnisse, die G. ist unzufrieden . . . sie [B Sie] hier .zu sehn 82 Du hast Verdruß gehabt? ... der Graf hat dich aus der G. gewiesen — Hol sie der Teufel, sagt ich 83 3 als größerer Kreis von Teilnehmern
Gesetz iur Er ... tadelte ihn, daß er einen Meuchelmörder in Schutz nehme! er zeigte ihm daß auf diese Weise jedes G. aufgehoben, alle Sicherheit des Staats zu Grund gerichtet werde 121B Wer hebt den ersten Stein auf gegen den Ehemann, der im gerechten Zorne sein untreues Weib und ihren nichtswürdigen Verführer aufopfert? ... Unsere Gesetze selbst, diese kaltblütigen Pedanten, lassen sichrühren, und halten ihre Strafe zurük 53; zugl die allg sittl u gesellschaftl bedingten Lebensregeln einschließend wie einer, der sich durch Gesezze und Wohlstand modeln läßt, nie ein unerträglicher Nachbar, nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann 13 bdv Regel
Gesicht 1 daß ihre Augen auf seinem Gesicht' [B Gesichte] ... geruht hatten 44 Sie hat einen troknen Husten, die Knochen stehn ihr zum Gesichte [B G.] heraus 101 Werthern hatte man auf's Bett gelegt, die Stirne verbunden, sein G. schon wie eines Todten 1571; physiognomisch ruhig [war] sein ernstes G. [brow]21430ss eine Frau, die mir wegen ihrer liebenswürdigen Mine auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte, merkwürdig gewesen war 26 Ein wunderbares zukkendes Lächlen verzog sein G. 109; in Personifikation o Mond, zeige wechselnd dein bleiches G. [face] 142Oss 2 iSv Blick Ich kehrte das G. weg 97B; idWdg 'ins G. fallen' ihr Trauring fiel mir in's G. 112 —> Anbdv zu 1 : Angesicht 1
vgl Kestner
Antlitz
98: sein Gesicht
Miene
zu 2 : Auge
schon wie eines
Blick
Todten
* GvS DjG II 89 S t i r n e
Gesichtsbildung ein offner Junge, mit einer gar glücklichen G. 9 21 bdv Physiognomie
Gesichtspunkt [B c] daß er oft über Sachen redt, die er nur gehört und gelesen hat, und zwar aus eben dem Gesichtspunkte, wie sie ihm der andere darstellen mochte 89 Gesichtszug ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen 22 daß ich an seinen Gesichtszügen zu bemerken schien, es sey ... Eigensinn und übler Humor ... der ihn sich mitzutheilen hinderte 34 bdv Gebärde
Miene
Physiognomie
Gesinnung nur im PI, gefühlsbedingte, seelische Einstellung Was ... in Lottens Seele vorging, wie ihre Gesinnungen gegen
181
ihren Mann, gegen ihren unglücklichen Freund gewesen 128B um so mehr war ihr angelegen, ihm durch die That zu beweisen, wie ihre Gesinnungen der seinigen werth seyen 129B; iSv Ansicht er . . . trug dem Amtmanne feurig seine Gesinnungen vor 120 B bdv Sinnesart
[ - g e s p i n s t ] s Hirngespinst Gespräch Albert, der sich ... ins G. mischte 121B ein feiner, doch stiller Mensch, der sich nicht in unsere Gespräche mischen wollte, ob ihn gleich Lotte immer herein zog 34 da Lotte das G. an die andern wendete 23 Wie ich mich unter dem Gespräche in den schwarzen Augen weidete 23 43; als Gesprächsanteil Ich bezeigte ihr viel Aufmerksamkeit, mein G. war meist an sie gewandt 75; mit Betonung der Thematik Das G. fiel auf das Vergnügen am Tanze 23 da ... das G. [A der Diskurs] auf Freude und Leid der Welt sich wendete 35 B ließ er das G. fallen oder lenkte es wo anders hin 122B sie ... suchte das G. ... allgemein zu erhalten 136A Wir gefielen uns in unsertn Gespräche 75; prägnant im A usruf in einem Gespräche [B G.] von zwey Stunden . . . Und Gott, welch ein G.! 65
Umgangssprache bat ich sie um Erlaubniß, sie bey sich sehen zu dürfen. Sie gestattete mir das 75 bdv erlauben
bdv Diskurs das Reden
Unterhaltung
Gestade warum jammerst du wie ein Windstos im Wald, wie eine Welle am fernen G. [shore] 1400ss bdv Ufer
Gestalt 1 eines Menschen ein Mädchen von schöner G., mittlerer Größe [A Mädchen von schöner mittlerer Taille] 20 B Wie reizend es war, wenn er von ihrer G., von ihrem Körper sprach 17B Wenn ich so bey ihr gesessen bin ... und mich an der [B ihrer] G., an dem Betragen, an dem himmlischen Ausdruk ihrer Worte geweidet habe 64 meine ganze Seele ruhte auf der G., dem Tone, dem Betragen 21 sie zitterte, er würde das verweinte überwachte ihrer Augen und ihrer G. entdekken 151A; in plastisch geschautem Erinnerungsbild meiner Einbildungskraft erscheint keine andere G. als die ihrige 63 Wie ich herein trat [in die Hütte'], überfiel mich Ihre G., Ihr Andenken. O Lotte! so heilig, so warm 77 Wie mich die G. verfolgt. Wachend und träumend füllt sie meine ganze Seele 112 ob die ... Abgeschiednen . . . fühlen ... daß wir ... uns ihrer erinnern? O die G. meiner Mutter schwebt immer um mich, wenn ich so ... unter ihren Kindern ... sizze 67 wenn's denn um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und Himmel ganz in meiner Seele ruht, wie die G. einer Geliebten 5 die vielerley Menschen, die allerley neue Gestalten, machen mir ein buntes Schauspiel vor meiner Seele 72 Wir werden uns wiedersehn [im Jenseits] ... wir werden uns finden, unter allen Gestalten 1 werden wir uns erkennen 69 2 in bezug auf die verschiedenen Formen der Natur das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten, all der Würmgen, der Mückgen 5 über der Erde und unter dem Himmel wimmeln die Geschlechter der Geschöpfe all, und alles, alles bevölkert mit tausendfachen Gestalten 60; in visionärer Schau Das volle warme Gefühl meines Herzens an der lebendigen Natur ... das rings umher die Welt mir zu einem Paradiese schuf . . . wie umfaßt ich das all [das Geschaute] mit warmen Herzen, verlohr mich in der unendlichen Fülle, und die herrlichen Gestalten der unendlichen Welt bewegten sich alllebend [B allbelebend] in meiner Seele 59 Figur
eingestehen
einräumen
zugeben
gestern G. sind wir hier angelangt 71 Sie antwortete ... Werther seye g. eine Stunde gekommen [B sey g. Abends da gewesen] 151 73,31uö; in prägnanter Isolierung, ein Erleben zusammenfassend G.! Es hätte der lezte Augenblik meines Lebens seyn sollen 147; iVbdg mit Angabe der Tageszeit G. Nacht [B G. Abend] 113 Um Gottes willen ... keine Scene wie die von g. Abend 48 ich habe g. Nacht ausgestanden 84 uö —> ehe-
vor-
geStiefelt er ... war in völliger Kleidung g. 1571 1
vgl Kestner 97: Er war in völliger Kleidung,
gestiefelt
Gestirn Ich sah die Deichselsterne des Wagens, des liebsten unter allen Gestirnen 154 gestrig a iVbdg mit Angabe der Tageszeit Bald war sie im Begriff . . . ihm alles zu entdekken, die Geschichte des gestrigen Abends 152 b iSv 'gestern übersandt' ganz in mahlerische Empfindungen vertieft, die dir mein gestriges Blatt ... darlegt 14 G e s u m m e , das Das G. [hum] 1 der Abendfliegen schwärmet über's Feld 137 Oss bdv das Schwirren 1
GvS DjG II 84 S u m m e n
Gesunde, der eben als wie ein Gesunder, der am Bette des Kranken steht, ihm von seinen Kräften nicht das geringste einflößen kann 55 Gesundheit 1 einer der krank ist, wird ... die bittersten Arzneyen . . . nicht abweisen um seine gewünschte G. zu erhalten 36; in Auswirkung auf das Seelisch-Geistige die Frau ... die ... eine ganz zerrüttete G. hat, und auf Gottes Erdboden deswegen keine Freude 99; iVbdg mit anderen Wertbegriffen Es ist nichts worum sie [die Menschen] einander nicht bringen. G., guter Nähme, Freudigkeit, Erhohlung 79B 1
—* dergestalt zu 1 : Bild
zu-
bdv bekennen
Unterredung
gewähren
gestehen gestund nur 75 A s stehen offen sagen, aussprechen Wenn diese Leidenschaft ein Fehler ist, sagte Lotte, so gesteh [B gestehe] ich ihnen gern, ich weis nichts über's Tanzen 23 hatte ich so ziemlich weg, was mir das Fräulein nachher selbst gestund [B gestand] 75 94B Wie sollte sie ihrem Manne ... eine Scene bekennen, die sie so gut g. durfte und die sie sich doch zu g. nicht getraute 149B; eingestehen wenn gleich ... seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten, so war es ihm doch als ob er seinem innersten Daseyn entsagen müßte, wenn er es g., wenn er es zugeben sollte 122B Zwar wollte er sich nicht den Unterschied g., der die gegenwärtige Zeit den Bräutigams-Tagen so ungleich machte 116 A; ein Schuldbekenntnis ablegen Ich muß dir eine Sache gestehn [B g.], die nach meinem Tode ... Verdruß machen könnte 41 gestand er mir seine Fehler, klagte er mir sein Unglück 93 B; abgeschwächt zu einräumen Ich gestehe dir gern, denn ich weis, was du mir hierauf sagen möchtest, daß diejenige die glüklichsten sind 11 —»• ein-
- > Selbst-
bdv Erscheinung
182
[ - g e s p i n s t ] — getrauen
vgl Gertrud Hager: Gesund bei Goethe iß ß
Taille
1 'unter' ermöglicht zwei Deutungen; 1. loh: in der Menge der Gestalten noch so verwandelten Erscheinungsform
2. mod: in jeder,
gestatten Auch halt ich mein Herzgen wie ein krankes Kind, all sein Wille wird ihm gestattet 7; in konventioneller
getrauen, sich mit Inf: sich etm zutrauenWas... inLottens Seele vorging ... g. wir uns kaum mit Worten auszudrücken 128 B der arme Unglückliche, mit dem ich mich zu vergleichen mich fast nicht getraue 96B Wie sollte sie ihrem Manne ... eine Scene bekennen, die sie so gut gestehen durfte
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und die sie sich doch zu gestehen nicht getraute 149 B Werther strekte ihr die Arme nach, getraute sich nicht sie zu halten 145 einer, der . . . sich es nicht herauszusagen getraut 94B 146 bdv wagen
getreu ich ... blieb in meinem Herzen der Wahrheit g.: wir sollen es mit den Kindern machen, wie Gott mit uns 39 getrost Ich . . . wäre auch, ohne es zu bekennen, g. der Ewigkeit entgegen gegangen 41 Getümmel in bezug auf das sinnentleerte Leben u Treiben der feudalen Gesellschaftsklasse ihr [A dels-] Stand ist ihr zur Last, der keinen der Wünsche ihres Herzens befriedigt. Sie sehnt sich aus dem G., und wir verphantasiren manche Stunde in ländlichen Scenen von ungemischter Glükseligkeit 78 gewahr [nur in h, dort eigenhändig korr] ifestVbdg 'g. werden' Wenn ich ihnen [den Kindern] so zusehe, und in dem kleinen Dinge die Keime aller Tugenden, aller Kräfte verschleyert g. werde [32 AB Kräfte sehe] W 19,369 La zu 41,8 bdv bemerken
cntdeckcn
erblicken
erkennen
merken
sehen
gewähren ich warf mich ausser mir auf meine Knie, und o Gott! du gewährtest mir das . . . Labsal der . . . Thränen 132 eine rechte gute Art Volks! Wann ich . . . manchmal mit ihnen die Freuden genieße, die so den Menschen noch gewährt sind 8; mit refi Dat müssen wir [Menschen] auch noch einander das Vergnügen rauben, das jedes Herz sich noch manchmal selbst g. kann 36; idWdg 'eine Bitte g.' Sie haben nicht Wort gehalten! rief sie ... Ich habe nichts versprochen, war seine Antwort. So hätten Sie mir wenigstens meine Bitte g. [B meiner Bitte Statt geben] sollen 136 A bdv bereiten
geben
gestatten
schenken
stattgeben
zulassen
Gewalt 1 als Gewalttätigkeit Liebe und Treue, die schönsten menschlichen Empfindungen hatten sich in G. und Mord verwandelt 119B 2 als Körperkraft idVbdg 'mit Gewalt' iSv gewaltsam der ältste, den er immer am meisten geliebt, hing an seinen Lippen, bis er verschieden war und man den Knaben mit G. wegriß 157 da sie [die Frau] seinen Bitten kein Gehör gegeben, hab' er sich ihrer mit G. bemächtigen wollen 9iB 3 als autoritative Macht Und wer ist dann der Erste? der . . . der die andern übersieht, und so viel G. oder List hat, ihre [der Mitarbeiter] Kräfte und Leidenschaften zu Ausführung seiner Plane anzuspannen 76 Weh denen . . . die sich der G. bedienen, die sie über ein Herz haben, um ihm die . . . Freuden zu rauben 37; in bezug auf den eigenen Willen Wir haben aber unser Gemüth nicht in unserer G. 35 4 iSv Stärke, Kraft ich gehe darüber zu Grunde, ich erliege unter der G. der Herrlichkeit dieser Erscheinungen 6 die ganze G. dieser Worte fiel über den Ungliiklichen 145 Erinnerung ... fiel mit ganzer G. . . . über mich 38 bdv zu 3 [ 3 5 ] : über sich gebieten
Herr sein über
gewaltig Durch die entsetzliche gewaltige Berührung [mit dem Schicksal des Bauernburschen] war alles, was in seinem Wesen lag, durcheinander geschüttelt worden 120 B bdv groß
184
getreu — Gewißheit
stark
ungeheuer
Gewäsche leeres, unnützes Gerede wollt ich eben mich empfehlen, und wartete nur, bis der Graf vom garstigen G. frey wäre 81 So viel Einfalt bey so viel Verstand, so viel Güte bey so viel Festigkeit ... Das ist alles garstiges G. [B Gewäsch], was ich da von ihr sage, leidige Abstraktionen, die nicht einen Zug ihres Selbst ausdrükken 18 bdv Deräsonnemcnt
Geschwätz
Gewebere 1 , das abgeleitet vom älteren u mundartl Verb 'webern': die mit zitterndem Geräusch verbundene Hin- u Herbewegung von Insektenschwärmen wenn ... die ... Mükkenschwärme im lezten rothen Strahle der Sonne . . . tanzten, und ihr lezter . . . Blik den summenden Käfer aus seinem Grase befreyte und das G. [B Schwirren und Weben] um mich her, mich auf den Boden aufmerksam machte 59 bdv das Gesumme
Schwirren
Weben
Wimmeln
Adelung Vv'b 'weben': ,, In den gemeinen Mundarten hat man . . . Webern, sich schnell bewegen"; vgla Luther-Bibel Ps 65,9: du machest jrölich aas da rnebert 1
lebhaft,
Gewehr allg für Schußwaffe seit der Zeit laß ich all das [B alles] G. ungeladen 52 gib ihm die Pistolen . . . zitternd nahm sie das G. [A sie sie] herunter 152B gieb ihm die Pistolen . . . Sie gab das unglükliche G. [73 Werkzeug] dem Knaben 152 A das G. geht los, da der Ladstok noch drinn stekt 52 bdv Pistol
Tcrzerol
Gewerbe Als unsere Haushaltung stärker wurde, unser Gewerb [B G.] grösser 41 [-gewicht] s Übergewicht gewinnen a erlangen Der Entschluß ... hatte . . . immer mehr Kraft gewonnen [A sich ... näher bestimmt] 127B b ifestWdg 'es über sich g.' iSv sich überwinden sollte denn . . . kein Mädgen seyn, das die Wünsche Ihres Herzens erfüllte. G. Sie's über sich, suchen Sie darnach . . . G. Sie's über sich! 130 - > ab-
lieb-
bdv zu b : überwinden
a in präd Wdgn Es ist doch gewiß 1 iSv sicher, bestimmt g., daß in der Welt den Menschen nichts nothwendig macht als die Liebe 58 50 128B J a es wird mir g.. Lieber! g. und immer gewisser, daß an dem Daseyn eines Geschöpfs so wenig gelegen ist 101 man behaupte für g., sie werde ihn heirathen 95B b elliptisch einräumend G. Du hast recht 3 G. Albert ist der beste Mensch unter dem Himmel 51 36 71 c als Adv daß er g. glaubte auch andere davon zu überzeugen 120B Wer Theil an Lottens Beyfall hatte, wird es g. an seinem Herzen fühlen 23 Es war g. nicht auf dich geredt, wenn ich schrieb: schafft mir die Kerls vom Hals 48 16Buö; in ungewohnt Stellung sie ist so . . . mit ganzer Seele dabey [beim Tanzen] . . . und in dem Augenblikke g. schwindet alles andere vor ihr 24 2 jmd od etw, was man nicht genatt bezeichnen will od kann ein gewisser N. N. wer behält all die Nahmen 24 Ich gieng . . . bis an einen gewissen Hof 88 Albert ... der sodann seine Frau nach gewissen [A einigen] Aufträgen fragte 131B 10uö 3 iSv eine Art von doch fühlte er innerlich einen gewissen Widerwillen gegen Werthers Aufmerksamkeiten für Lotten 116 Auö bdv zu 3 : eine Art von
gewaltsam Wie reizend es war, wenn er von ihrer Gestalt, von ihrem Körper sprach, der ihn ohne jugendliche Reize g. an sich zog und fesselte 17 B bdv unwiderstehlich
Gewand idVbdg 'das härne G.': die rauhe Kutte des Asketen Die einsame Wohnung einer Zelle, das härne G. und der Stachelgürtel, wären Labsale, nach denen meine Seele schmachtet 64 bdv Kleid
gewissenhaft dasjenige was wir mit wiederhohlter Mühe erfahren können, g. zu erzählen 116 B Gewissensbiß das bedrängte Herz . . . das, um seine Gewissensbisse los zu werden . . . seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe thut 110 Gewißheit a als feste Überzeugung Ich will sterben! — Es ist nicht Verzweiflung, es ist G., daß ich ausgetragen
185
habe 132 b als sichere Gewähr daß er [der Mensch] auch da, wo er seines Daseyns eigentliche G. h a t . . . in dem Andenken in der Seele seiner Lieben . . . verlöschen, verschwinden muß 102 Sie will die Seinige werden ... Wiederholtes Versprechen, das ihr die G. aller Hofnungen versiegelt 56 Unbdv stt a : Überzeugung
Gewitter Besorgniß wegen eines Gewitters, das sich in weisgrauen dumpfigen Wölkchen . . . zusammen zu ziehen schien 20 28 wenn du kehrtest vom Kriege ... Dein Angesicht war gleich der Sonne nach dem G. [rain]1141 Oss bdv W e t t e r 1
GvS DjG II 87 Regen
gewöhnen Seit der Zeit bin ich oft draus, die Kinder sind ganz an mich gewöhnt 15 Ich weiß das ... ich glaube an den Gedanken gewöhnt zu seyn 118B; vgla gewohnt
Glanz du Eroberer im Felde! ... nimmer [wird] der düstere Wald leuchten vom Glänze [splendour] deines Stahls 141 Oss glänzen der Mond erscheint. Die Fluth glänzt [is bright] im Thale 138 Oss; übtr, gesellschaftskritisch, in oxymorischer Vbdg Und das glänzende Elend die Langeweile unter dem garstigen Volke [Adelsgesellschaft] 74 —schneeglänzend bdv funkeln
gewöhnlich 1 A dj: gewohnt zu Werthern, der seinen gewöhnlichen Platz auf dem Kanapee eingenommen hatte 136B; allg übl der Fürst . . . würde noch stärker fühlen, wenn er nicht ... durch die gewöhnliche Terminologie eingeschränkt wäre 90; iSv normal daß sie [die Natur] ... durch keine glükliche Revolution, den gewöhnlichen Umlauf des Lebens wieder herzustellen fähig ist 55 2 Adv mit temp Einschlag iSv meistens ich werde, wie g., schlecht erzählen, und du wirst mich, wie g., denk ich, übertrieben finden 16,23fB wir waren bald bekannt, und wie mir's g. mit dieser Art Leuten geht, bald vertraut 17B sonst
gewohnt mit Inf Armen, denen er wöchentlich etwas zu geben g. war 133 Alles, was sie interessantes fühlte und dachte, war sie g. mit ihm zu theilen 135B; mit Akk Die Wächter die ihn schon g. waren, ließen ihn stillschweigend hinaus 146 Gewölbe Du . . . findest dich vor einem G., da . . . Stufen hinab gehen, wo unten das klarste Wasser aus Marmorfelsen quillt 6 Gezänk über den Anlas eines Gezänkes, einer Übeln Nachrede 56 [ - g i e r ] s Begier Begierde neugierig Gießbach [B ß] Von ferne kommt des Giesbachs [torrent] l Murmeln 137 Oss bdv Waldstrom 1
schimmern
1
Schoppen
vgl. Kestner
98: Von dem Wein hatte er nur ein Glas
getrunken
Glaube mit welcher Emsigkeit das Kleine mit seinen nassen Händgen die Bakken rieb, mit welchem Glauben, daß durch die Wunderquelle alle Verunreinigung abgespült, und die Schmach abgethan würde, einen häslichen Bart zu kriegen 39 T * Aber-
Un-
glauben 1 religiös,'g. an' sie g. an ihn [Christus] und hören ihn nicht 32 2 als subjektive innerste Uberzeugung: etw für wahr halten Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern . . . durch Biskuit und Kuchen und Birkenreiser regiert werden, das will niemand gern g.11 ich glaube . . . daß viel von uns abhängt, ich weis es an mir 35 ich wollte . . . um die Stelle bey der Gesandtschaft anhalten, die, wie Du versicherst, mir nicht versagt werden würde. Ich glaube es selbst 62 108uö 3 in der Mitte zwischen Wissen u Meinen stehend: annehmen, vermuten Du glaubst, ich würde gehorchen, und erst Weyhnachtsabend Dich wieder sehn 134; bes häufig i Vbdg mit Inf mit zu ich glaube an den Gedanken gewöhnt zu seyn 118B- der Mensch, wenn er glaubt, .etwas übereiltes . . . gesagt zu haben 52 40 99 117Auö 4 ein Gefühl, eine Empfindung ausdrückend Ich glaubte zu vergehen, nie war ein grösseres, stolzeres Wort über mich ausgesprochen worden 68 Wenn sie gar im Gespräch ihre Hand auf die meinige legt . . . Ich glaube zu versinken wie vom Wetter gerührt 43 —y unglaublich bdv zu 2 u 3 : dafürhalten
vermuten
wähnen
Gläubige, der wie das Gefühl der Gnade seines Gottes allmählig wieder aus der Seele des Gläubigen weicht,, die ihm mit ganzer Himmelsfülle im heiligen sichtbaren Zeichen gereicht ward 148 bdv frommer Christ
Wetterbach
GvS DiG II 84 der Ströme
[-gießen] s ausgießen begießen vergießen Gift, d e r 1 bildl Sie sieht nicht, sie fühlt nicht, daß sie einen G. bereitet, der mich und sie zu Grunde richten wird 106 Adelung Wb: ,,Dieses Wort Geschlechtern vor . . . indessen wöhnlichste."
1
kommt, selbst im Hochdeutschen, in allen dreyen ist doch im Hochdeutschen das Ungewisse das ge-
Gipfel a jene Berge, vom Fuße bis auf zum G., mit hohen, dichten Bäumen bekleidet 59 von dem G. [top] des stürmenden Berges, redet Geister der Todten 139 Oss b iSv Wipfel ich sizze oft auf den Obstbäumen . . . und hole die Birn aus dem G. 63 Heult Stürme in dem G. [groves] der Eichen 142 Qss bdv su a : Höhe
herblinken
Glas 1 Trinkgefäß daß Malgen mit einem Glase Wasser sehr beschäftigt heraufstieg 38 38,29; zugl als Maßeinheit daß ich mich manchmal von einem G. [ß Glase] Wein verleiten lasse, eine Bouteille zu trinken 104 Von dem Weine hatte er nur ein G. getrunken 1571 2 im Bilde auf die Reinheit des Herzens bezogen konnte sie sich verstellen gegen den Mann, vor dem sie immer wie ein krystallhelles G. offen und frey gestanden 149 B bdv Becher
Gewohnheit den innern Trieb [des Menschen], sich der Einschränkung willig zu ergeben, und in dem Gleise der G. so hinzufahren 30
bdv su 2 : meist
186
Gewitter — gleich
Spitze
gleich 1 Übereinstimmung wesentl Merkmale bezeichnend a im sozialen Sinne Ich weiß wohl, daß wir nicht g. sind, noch seynkönnen 7 b im VergleichDein Angesicht war g. derSonne [was like the sun] nach dem Gewitter, g. dem Monde [like the moon] in der schweigenden Nacht 14JOss Dein Grimm war ein Sturm... deine Stimme g. [A glich] 1 dem Waldstrome [was a stream]2 nach dem Regen MOB Oss hab ich nicht g. einem Kinde, ungenügsam allerley Kleinigkeiten zu mir gerissen 154 101 uö c Adv: in gleicher Weise wie . . . alle g. interessirt sind, das Licht dieser Sonne noch eine Minute länger zu sehn 11 2 unmittelbare räuml od zeitl Nähe bezeichnend a Da ist g. vor dem Orte ein Brunn' 6 g. neben unserm alten Hause 87 b g. nach dem Nachtessen 65 g. von dem ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft an hatte sich die Übereinstimmung ihrer Gemüther so schön gezeigt 135B 4 g. da ich herkam 93B i als selbständiges temp A dv: sofort Ich trat zum Thore hinein, und fand mich doch, g.
187
und ganz wieder 87 wenn mich etwas ... verdrüßlich machen will, spring ich auf und sing ein paar Contretänze den Garten auf und ab, g. ist's weg 35 52uö; idVbdg 'jetzt g.' Nein, nicht ein andermal, jezt g. will ich dir's erzählen 19 —»• ob-
188
gleichen — glücklich
so-
bdv ebenso
un-
wenn-
gleichwie
zu-
dergleichen
des-
ihres-
ohne-
seines-
unsers-
wie. zu 3 : sogleich
1
s gleichen Anm 1
1
GvS DjG II 87 war wie ein S t r o m
gleichen Eine Fräulein von B.. Sie gleicht Ihnen liebe Lotte, wenn man Ihnen g. kann 78 dein Grimm war ein Sturm ... Deine Stimme glich [B gleich]1 dem Waldstrohme [was a stream]2 nach dem Regen 140 A Oss —* ver- Vergleichung glich nur in den ersten drei Drucken [1774 u 1775]. Seußert in W 19,170 wiederhergestellt. Vgla Götz-Wb 1 GvS DjG II 87 war wie ein S t r o m 1
Die Lesung
glich wurde
von
gleichgültig a teilnahmslos Aus seiner Trauer, seinem Mißmuth, seiner gleichgültigen Hingegebenheit, wurde er ... herausgerissen 120B b einförmig der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht ... sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Uebels zurückzurufen, ehe denn eine gleichgültige Gegenwart zu tragen 3 c unwichtig, bedeutungslos Die Nachricht war mir ziemlich g. 20 bdv zu a : gelassen gelegen sein an
stumpf
ohne
Teilnehmung
zu b :
einförmig
zu c :
nichts
Gleichgültigkeit a Mangel an Interesse das ist der vertraute, freundliche, zärtliche an allem theilnehmende Umgang, die ruhige daurende [eheliche] Treue! Sattigkeit ists und G.! Zieht ihn nicht jedes elende Geschäft mehr an als die theure, köstliche Frau 118B b Einförmigkeit Sie ... sollte ... mein Herz aus dem Schlafe, in den es manchmal die G. des Lebens wiegt, nicht wecken 97B bdv zu b : das Einerlei
gleichlaufen 3. Sg Präs in nicht umgelauteter mundartl Form in A; s laufen idVbdg 'gleich oder gar vorlaufen' im Bilde eines Wettlaufs daß wir mit all unserm Schlendern und Laviren es weiter bringen als andre mit ihren Segeln und Rudern — und — das ist doch ein wahres Gefühl seiner selbst, wenn man andern gleich oder gar vorlauft [B vorläuft] 72 gleichmachen Gott kennt meine Thränen, mit denen ich mich o f t . . . vor ihn hinwarf: er möchte mich ihr [der Mutter] gleich machen 68 Gleichnis Zwar könntest du mir mit einem verwandten Gleichnisse antworten ... wir wollen uns nicht in Gleichnissen herumbeissen 49,22u26 13 Ich bin, wie ich sehe, in Verzükkung, Gleichnisse und Deklamation verfallen 14 bdv Beispiel
Exempel
gleichwie Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern, auf diesem Erdboden herumtaumeln, g. [B und wie] jene nicht wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen IIA gleich
Glied 1 Werthern hatte man auf's Bett gelegt ... sein Gesicht schon wie eines Todten, er rührte kein G. 1571 der Medikus ... fand ... ihn ... ohne Rettung, der Puls schlug, die Glieder waren alle gelähmt 2562 156,19 Ich sähe manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand sein Mäulchen spizte, und seine Glieder rekte 27 2 übtr iSv Mitglied Ein G. der liebenswürdigen Familie auszumachen, von dem Alten geliebt zu werden wie ein Sohn, von den Kleinen wie ein Vater 50 bdv zu 2 : Zweig [ e i n e s 1
vgl Kestner
Geschlechtes]
98: er rührte kein Glied mehr
1
ebd: Die Glieder
alle wie
gelähmt
Glück 1 als höchste Erfüllung persönl Begehrens u Wollens dem Mann .,. dessen Zuverlässigkeit recht vom Himmel dazu bestimmt zu seyn schien, daß eine wackere Frau das G. ihres Lebens darauf gründen sollte 135B So schöne Umstände vereinigen sich nicht leicht zusammen, eines Menschen Herz zu ergözzen, als die sind, in denen ich mich jezt befinde. Ach so gewiß ist's, daß unser Herz allein sein G. macht 50; i Vbdg mit verwandten Begriffen nur soll er [der Unterschied der Stände] mir nicht eben grad im Wege stehn, wo ich noch ein wenig Freude, einen Schimmer von G. auf dieser Erden gemessen könnte 75 du vermagst nichts auf deine Freunde, als ihnen ihre Freude zu lassen und ihr G. zu vermehren, indem du es mit ihnen geniessest 37 er erzählte mit einer Art von Genuß und G. der Wiedererinnerung 94B; bes im Liebesverhältnis was ist unserm Herzen die Welt ohne Liebe ... Und wenn's nichts wäre als ... vorübergehende Phantomen, so machts doch immer unser G. 43 Sie will die Seinige werden, sie will in ewiger Verbindung all das G. antreffen, das ihr mangelt 56 dort [bei Lotte] fühl ich mich selbst und alles G., das dem Menschen gegeben ist 30 Weiß er [Albert] sein G. zu schätzen? Weiß er sie [Lotte] zu achten wie sie es verdient? 118B daß Werther einen ... Mann der nun eines langgewünschten Glückes [Lottes Besitz] theilhaftig geworden und sein Betragen sich dieses G. auch auf die Zukunft zu erhalten, nicht habe beurtheilen können 117B Daß ich des Glüks [B Glückes] hätte theilhaftig werden können! Für dich zu sterben, Lotte 155 2 allg als günstiges Geschick, in gegensätzl Vbdgn wie wohl mir's war [beim Romanlesen] ... mit ganzem Herzen an dem Glükke [B G.] und Unstern einer Miß Jenny Theil zu nehmen 22 weil wir doch einmal so gemacht sind, daß wir alles mit uns, und uns mit allem vergleichen; so Hegt G. oder Elend in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten 71 ihrem Manne, der nun statt des versprochenen Glüks anfieng das Elend ihres Lebens zu machen 134A; in gesellschaftl Konversationsformel glauben Sie, daß ich des Glüks werth sey, mit Ihnen verwandt zu seyn? 21 3 idWdg 'auf gut G.' in Hoffnung auf günstigen A usgang so will ich's denn auf gut G. wagen, und mit ihm gehn 86 —Un-
unglücklich
bdv zu 1 : Freude
beglücken
Seligkeit
Süßigkeit
Wonne
zu 2 : Heil
Wohlfahrt
Vergleichung
gleichsam sozusagen, gewissermaßen er [Werther] ... war mit diesen Gedanken und Selbstgesprächen endlich g. wider Willen bey dem Jagdhause angekommen 118B; einen Vergleich einführend er, der g. mit jedem Tage sein ganzes Vermögen verzehrte, um an dem Abend zu leiden und zu darben 117B
bdv ebenso wie
[-gleiten] s dahingleiten
wie
Gleis übtr ich habe allerley nachgedacht... über den innern Trieb [des Menschen], sich der Einschränkung willig zu ergeben, und in dem Gleise der Gewohnheit so hinzufahren 30
glücken iSv gelingen ich habe ... niemand gekannt, dem es so geglükt wäre, seinen Geist zu erweitern 74 be-
glücklich 1 vom Lebensgefühl a allg Ich bin so g. ... so ganz in dem Gefühl von ruhigem Daseyn versunken 5 Noch nie war ich glüklicher, noch nie meine Empfindung an der Natur ... voller und inniger 45 ich bin vergnügt und g. 18 will mich der alten g. verträumten Tage erinnern 86; bes von der Unbefangenheit naiver Menschen u Kinder so beschränkt und so g. waren die herrlichen Altväter! so kindlich ihr Gefühl, ihre Dichtung 88B Ich gestehe dir gern ... daß diejenige die glüklichsten sind, die gleich den Kindern in Tag hinein leben ... das sind glükliche Geschöpfe ... Wohl dem, der so seyn kann! ... der so sieht, wie ... alle gleich interessirt sind, das Licht dieser Sonne noch eine Minute länger zu sehn, ja! der ... ist auch g., weil er ein Mensch ist 11 109,14u
189
Glückliche — Gott
32; in bitterer Ironie vom Schicksal des Irren Da du g. warst . . . Da dir's wohl war wie einem Fisch im Wasser! — Gott im Himmel! Hast du das zum Schiksaal der Menschen gemacht, daß sie nicht g. sind, als eh sie zu ihrem Verstände kommen, und wenn sie ihn wieder verliehren 110,5 ff; in oxymorischer Vbdg der glükliche Unglükliche, war Schreiber bey Lottens Vater, und eine unglükliche Leidenschaft zu ihr ... h a t ihn rasend gemacht 111 bim Sinne einer heiteren, unbeschwerten Lebensauffassung Ich könnte das beste glüklichste Leben führen, wenn ich nicht ein Thor wäre 50 eines solchen Geschöpfs, das in der glüklichen [B in glücklicher] Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 Damals [als Knabe] sehnt ich mich in glüklicher Unwissenheit hinaus in die unbekannte Welt 87; idVbdgn 'g. machen', 'g. werden', auch subst Ist es nicht genug, daß wir einander nicht g. machen können 36 37 39 O ein Bißgen leichteres Blut würde mich zum glüklichsten Menschen \_B zum Glücklichsten] unter der Sonne machen 71 Sie [Lotte] ist ... immer das gegenwärtige holde Geschöpf, das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert und Glückliche macht 38 sie [Lotte] wäre mit mir glüklicher geworden als mit ihm 91 69; prägnant als Wunsch im Ausruf O daß ihr g. wäret durch meinen Tod! Albert! Albert! mache den Engel g. 153 2 iSv glückerfüllt, meist mit Begriffen der Zeit Ich lebe so glükliche Tage, wie sie Gott seinen Heiligen ausspart 29 63,10 alles in der Welt um mich her, sehe ich nur im Verhältnisse mit ihr [Lotte]. Und das macht mir denn so manche glükliche Stunde 63 überfiel mich ... Ihr Andenken. O Lotte! so heilig, so warm! Guter Gott! der erste glükliche Augenblik wieder 77 61 3 in bezug auf einen günstigen, erfolgreichen Verlauf eine Krankheit . . . wodurch die Natur so angegriffen wird, daß ... sie . . . durch keine glükliche Revolution, den gewöhnlichen Umlauf des Lebens wieder herzustellen fähig ist 55 150 B Lottens Porträt habe ich dreymal angefangen . . . das mich um so mehr verdriest, weil ich vor einiger Zeit sehr g. im Treffen war i5 Ich laß ihm glükliche Reise wünschen 152 4 in bezug auf den äußeren Eindruck ein Kind von der glüklichsten Gesichtsbildung 21 9 —*• UD-
bdv beglückt froh selig vergnügt wohl wonnevoll
Glückliche, der ironisierend eben was uns fehlt scheint uns oft ein anderer zu besizzen, dem wir denn auch alles dazu geben was wir haben, und noch eine gewisse idealische Behaglichkeit dazu. Und so ist der G. vollkommen fertig, das Geschöpf unserer selbst 72 un-
glücklicherweise Albert ist angekommen ... der Bräutigam ist da ... Glüklicher weise [S G.] war ich nicht bey'm Empfange! 47 Glückseligkeit als höchstes Glücksgefühl Mußte denn das so seyn? daß das, was des Menschen G. macht, wieder die Quelle seines Elends würde 59 mein eigen häuslich Leben, das freylich kein Paradies, aber doch im Ganzen eine Quelle unsäglicher G. ist 23 Seliges Geschöpf, das den Mangel seiner G. einer irdischen Hinderniß zuschreiben kann 110 wir verphantasiren manche Stunde in ... Scenen von ungemischter G. 78 bdv s Glück
glühen 1 körperl empfunden Die Lippen und Augen Werthers glühten an Lottens Arme 144; zugl iSv gerötet sie . . . neigte sich ... zu ihm, und ihre glühenden Wangen berührten sich 145 2 übtr auf das Gefühlsleben daß bey der Erinnerung dieser Unschuld und Wahrheit mir die innerste Seele glüht ... und daß ich, wie selbst davon entzündet, lechze und schmachte 18B; in oxymorischer Vbdg1 wie er [der letzte Barde] immer neue schmerzlich glühendefß schmerzlichglühende] Freuden in der kraftlosen Gegenwart der Schatten seiner Abgeschiedenen einsaugt 100 oss; bes im
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Liebesverhältnis als leidenschaftl innere Erregung ich fühl's, du kannst den nicht hassen, der so für dich glüht 153 keine Ewigkeit soll das glühende Leben auslöschen, das ich gestern auf deinen Lippen genoß, das ich in mir fühle 148 Mein Auge schwamm in der Trunkenheit des ihrigen. Gott! bin ich strafbar, daß ich auch jezt noch eine Seligkeit fühle, mir diese glühende [B glühenden] Freuden mit voller Innigkeit zurük zu rufen 115 3 prägnant auf die Kräfte der Natur bezogen wenn . . . mir alles das innere glühende, heilige Leben der Natur eröfnete 59 —> durch- schmerzlichglühend bdv brennen zum Part: heiß 1 in B durch Zusammenschreibung betont
Gnade im christl-religiösen Bereich mit Bezug auf das Sakrament des Abendmahls wie das Gefühl der G. seines Gottes allmählig wieder aus der Seele des Gläubigen weicht, die ihm mit ganzer Himmelsfülle im heiligen sichtbaren Zeichen gereicht ward 148 [ - g n ä d i g ] s übergnädig golden übtr Immer, immer wiederhol ich die goldnen [B goldenen] Worte des Lehrers der Menschen: wenn ihr nicht werdet wie eines von diesen [Kindern] 32 gönnen Sie hatte ihre Freundinnen der Reihe nach durchgedacht, und fand bey einer jeglichen etwas auszusetzen, fand keine der sie ihn [Werther] gegönnt hätte 135 B - > ver-
Gott 1 im Wechselbezug von Gott u Mensch a mit Betonung der göttl Eigenschaften könntest du das wieder ausdrücken ... was so voll, so warm in dir lebt, daß es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes 6 wie das Gefühl der Gnade seines Gottes allmählig wieder aus der Seele des Gläubigen weicht, die ihm mit ganzer Himmelsfülle im heiligen sichtbaren Zeichen gereicht ward 148 Guter G. von deinem Himmel, alte Kinder siehst du, und junge Kinder ... und an welchen du mehr Freude hast, das h a t dein Sohn schon lange verkündigt 321; als Schöpfer O G., der du mich machtest 91; als der A llwissende wenn da . . . der ganze Kerl vor Gottes Angesicht steht wie ein versiegter Brunn, wie ein verlechter Eymer 104 er ... nehme G. zum Zeugen, daß seine Absichten gegen sie immer redlich gewesen 94B; als Gebender Wenn wir immer ein offenes Herz hätten das Gute zu gemessen, das uns G. für jeden Tag bereitet 35 Ich lebe so glükliche Tage, wie sie G. seinen Heiligen ausspart 29; — wir [Erwachsene] sollen es mit den Kindern machen, wie G. mit uns, der uns am glüklichsten macht, wenn er uns im freundlichen Wahne so hintaumeln läßt 39 Aber, ach ich fühls! G. giebt Regen und Sonnenschein nicht unserm ungestümen Bitten 104 G. hat mir ein schweres Kreuz aufgelegt 109 Man möchte sich dem Teufel ergeben ... über all die Hunde, die G. auf Erden duldet 98 A; allg in formelhaften Segenswünschen G. segne euch, meine Lieben, geb euch all die guten Tage, die er mir abzieht 802 Und so wohne Gottes Seegen über dir! 153 Lotte, der Segen Gottes ruht über dir 68 153,18 er [Albert] ... hat Lotten in meiner Gegenwart noch nicht einmal geküßt. Das lohn ihm G.! 47 b mit Betonung des menschl Verhältnisses zu Gott, in Gebet, Bitte u Dank Ich habe . . . G. um Thränen gebeten, wie ein Akkersmann um Regen 104 ich warf mich ausser mir auf meine Knie, und o G.! du gewährtest mir das lezte Labsal der bittersten Thränen 132 68 112,22 du [Lottes Mutter] würdest mit dem heissesten Danke den G. verherrlichen, den du mit den lezten bittersten Thränen um die Wohlfahrt deiner Kinder batst 67 ich danke dir G., der du diesen lezten Augenblikken [meines Lebens] diese Wärme, diese Kraft schenkest 154 ihr ... dankt G. wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat, wie einen von diesen 533; in Anruf u Frage
göttlich _
191
klagend, zweifelnd u anklagend Mein Auge schwamm in der Trunkenheit des ihrigen. G.! bin ich strafbar, daß ich auch jezt noch eine Seligkeit fühle 115 verzweifl' ich an meiner Kraft, an meinen Gaben. Guter G.! der du mir das alles schenktest, warum hieltest du nicht die Hälfte zurük und gabst mir Selbstvertrauen und Genügsamkeit 71 O G.! ... Mußtest du, der du den Menschen arm genug erschufst, ihm auch Brüder zugeben, die ihm das bisgen Armuth, das bisgen Vertrauen noch raubten, das er auf dich hat 111 G. im Himmel! Hast du das zum Schiksaal der Menschen gemacht, daß sie nicht glüklich sind, als eh sie zu ihrem Verstände kommen, und wenn sie ihn wieder verliehren 110; im bibl Wortlaut1 Mein G.! Mein G.! warum hast du mich verlassen 106; abgeschwächt zur Bekräftigung einer Aussage in einem Gespräche von zwey Stunden ... Und G., welch ein Gespräch 65 69 Guter G., blieb da eine einzige Kraft meiner Seele ungenutzt? 9 77 G. sey Dank, daß es nur so weit ist 109 2 in zahlreichen Formeln, im spracht Zusammenhang des religiösen Charakters entkleidet Um Gottes Willen, sagt ich ... um Gottes Willen hören sie [B Sie] auf 112 48 Lieber, ich bitte dich um Gottes willen [B Gotteswillen], laß mir sie [meine Bücher] vom Hals 7 Ist Albert bey Ihnen? Und wie — ? G. verzeihe mir diese Frage 78 Bewahre dich G., daß du darüber nicht lachst 44; zum bloßen A usrufswort verblaßt die Züge patriarchalischen Lebens, die ich, G. sey Dank ... in meine Lebensart verweben kann 31 Ich denke, G. weis, an nichts 81 u 8 weitere Belege 3 in Bezugnahme auf das Evangelium Sagt nicht selbst der Sohn Gottes: daß 105 ward der Kelch dem G. vom Himmel auf seiner Menschenlippe zu bitter 105 —*• Halb-
göttlich
vergöttern
Vergötterung
bdv der Alliebende Allmächtige Ewige Ewigschaffende Geist des Himmels liimmlicher V a t e r V a t e r das Wesen, das alles in sich u n d durch sich hervorbringt
gräßlich
192
ich so ... den lezten verlaßnen Herrlichen [den Barden] in aller Ermattung dem Grabe zu wanken sehe lOOoss Ich seh all dieses Elends kein Ende als das G. 64; zugl als Schwelle zur Ewigkeit Ich träume nicht, ich wähne nicht! nah am Grabe ward mir's heller. Wir werden seyn [im Jenseits], wir werden uns wieder sehn 148 3 als Vernichtung, Untergang es zerrüttet ein Fustritt die mühseligen Gebäude der Ameisen, und stampft eine kleine Welt in ein schmähliches G. 61; in makaberem Bilde Es hat sich vor meiner Seele wie ein Vorhang weggezogen, und der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt sich vor mir in den Abgrund des ewig offnen Grabs [B Grabes] 61; im Ausruf alle Schauder des Todes einschließend Vergehen! ... das ist ... ein leerer Schall ohne Gefühl für mein Herz ... Sterben! G.! Ich verstehe die Worte nicht 147 bdv zu i: finsteres finstere W o h n u n g
Bett
Gruft
[ - g r a b e n ] s begraben
enges H a u s
untergraben
Hohle
Hügel
finstere S t ä t t e
sich vergraben
Grabstein die Grabsteine ... mit Schnee bedeckt 119 B den wandelnden grauen Barden, der auf der weiten Haide die Fustapfen seiner Väter sucht und ach! ihre Grabsteine findet 100 oss bdv Stein
Grad Die menschliche Natur ... hat ihre Gränzen, sie kann Freude, Leid, Schmerzen, bis auf einen gewissen G. ertragen, und geht zu Grunde, sobald der überstiegen ist 55 sie [das Mädchen] ist bis auf den höchsten G. gespannt, wo sie endlich ihre Arme ausstrekt, all ihre Wünsche zu umfassen 56 bdv Maß
1
vgl Matth IS,3 u Mark 10,13 ff ' vgl B2,36,14 an Kestncr: Gott geb euch ein ganzes. Leben wie mir die paar Tage waren • vgl Luk 18,11 ' vgl Matth 27,46
göttlich in religiösem Sinne Nie werd ich ihrer [der Freundin] vergessen, nie ihren festen Sinn und ihre göttliche [dem Leiden Christi entsprechende] Duldung 9; als höchste Wertsteigerung Es [Lottes Billett an ihren Mann] fing an: Bester, Liebster ... ich erwarte dich mit tausend Freuden . . . Was die Einbildungskraft für ein göttliches Geschenk ist, rief ich aus, ich konnte mir einen Augenblick vorspiegeln, als wäre es an mich geschrieben 96B bdv herrlich
kostbar
Grab 1 das offene Grab ich folgte ihrer Leiche, und stand an dem Grabe. Wie sie den Sarg hinunter ließen ... Ich stürzte neben das G. hin — Ergriffen erschüttert 147 Wühlet das G. [tomb], ihr Freunde der Todten, aber schließt es nicht, bis ich komme 139 Oss; als Grabstätte dann blikke nach dem Kirchhofe hinüber nach meinem Grabe, wie der Wind das hohe Gras im Schein der sinkenden Sonne, hin und her wiegt 132 Wenn Du dieses liesest... dekt schon das kühle G. die erstarrten Reste des Unruhigen, Unglüklichen 132; idVbdg 'das heilige G.' als religiöse Wallfahrtsstätte das bedrängte Herz ... das, um seine Gewissensbisse los zu werden und die Leiden seiner Seele abzuthun, seine Pilgrimschaft nach dem heiligen Grabe thut 110; in Oss der einzelne verwachsende Grabhügel Eng ist nun deine Wohnung, finster deine Stäte. Mit drey Schritten meß ich dein G. [grave] ... Vier Steine ... sind dein einzig Gedächtniß 141 Oss 141,100ss Aber du wirst fallen wie Morar, und wird der traurende sizzen auf deinem Grabe [tomb] 1400ss 1370ssuö; Sein Fustritt geht über mein G. hin, und er fragt vergebens nach mir auf der Erde lOOoss; anachronistisch als Schwelle der Auferstehung Tief ist der Schlaf der Todten ... O wann wird es Morgen im Grabe [grave]? zu bieten dem Schlummerer: Erwache! 141 Oss 2 als Sinnbild für Lebensende, Tod Ach ihre Jahre, die sie voraus hatte, führten sie früher an's G. als mich 9 Wenn
Graf als Titel Das Vertrauen des Grafen von C.. ist noch das einzige, was mich schadlos hält 73 uö gräflich Er ... ging wieder aus, vor's Thor ... in den gräflichen Garten 153 Gras wenn ... ihr [der Sonne] lezter zukkender Blik den summenden Käfer aus seinem Grase befreyte 59 Wenn ... ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege 5; bes inder ossianischenLandschaft wie Frühlingslüfte den Hügel hin wechselnd beugen das schwach lispelnde G. [grasr>] 1370ss; i Vbdg mit Tod u Grab sie [Daura] starb weg wie die Abendluft zwischen dem Grase [grass] der Felsen 1440ss lang G. [grass], das Wispelt im Winde, deutet dem Auge des Jägers das Grab des mächtigen Morars 141 Oss; ebs im Anklang an Ossian Wenn ich so . . . den lezten verlaßnen Herrlichen [den Barden] in aller Ermattung dem Grabe zu wanken sehe, wie er ... nach der kalten Erde dem hohen wehenden Grase niedersieht lOOoss dann blikke nach dem Kirchhofe hinüber nach meinem Grabe, wie der Wind das hohe G. im Schein der sinkenden Sonne, hin und her wiegt 132 bdv H a l m
grasbewachsen die vier moosbedekten, grasbewachsnen [B grasbewachsenen] Steine des edelgefallnen lOOoss Gräschen [A gen] Noch nie war ... meine Empfindung an der Natur, bis auf's Steingen, auf's G. herunter, voller und inniger 45 Wenn ... ich dann im hohen Grase ... liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige G. mir merkwürdig werden 5 gräßlich wie ... mein hoffnungloses, freudloses Daseyn neben Dir, in gräßlicher Kälte mich anpakte 132 bdv fürchterlich
schrecklich
Abkürzungen aaO absol abslr Adj adj Adv adv ähnl Akk ahh Anm Attr attrib Ausg
am angeführten Ort absolut abstrakt Adjektiv adjektivisch Adverb adverbial ähnlich Akkusativ akkusativisch Anmerkung Attribut attributiv Ausgabe
bdv Bed Bern bes best betr bibl bildl bzw
bedeutungsverwandt Bedeutung Bemerkung besonders bestimmt betreffend biblisch bildlich beziehungsweise
Dat dat demonstr ders DGr dk DjG DWb
Dativ dativisch demonstrativ derselbe Deutsche Grammatik das heißt Der junge Goethe (Morris) Deutsches Wörterbuch
ebd ebs engl EntwFragm etw ev
ebenda ebenso englisch Entwurf-Fragment etwas eventuell
f . ff fem fln fleht frz
folgende femininum final flektiert französisch
G Gen gestr GvS
Goethe Genitiv gestrichen Gesänge von Selma
h
Handschrift zu B
ibesWdg idVbdg(n) idWdg(n) ifestWdg iGz Imp imp Ind indef Inf instr intr iSv i Vbdg mit iVgl
in besonderer Wendung in der (den) Verbindung(en) in der (den) Wendung(en) in fester Wendung im Gegensatz zu Imperativ imperativisch Indikativ indefinit Infinitiv instrumental intransitiv im Sinne von in Verbindung mit im Vergleich
Jh jmd
Jahrhundert jemand
haus Komp homp Kompos hondit Konj konj honhr konseh Konstr honzess horr korrel
kausal Komparativ komparativisch Kompositum konditional Konjunktiv konj unktivisch konkret konsekutiv Konstruktion konzessiv korrigiert korrelativ
La lat loh
Lesart lateinisch lokal
m md mod
maskulinum mitteldeutsch modal
neutr Nom
neutrum Nominativ
ob obd Obj od Oss oss Part Pass passim
Perf Pers ' pers PI plur poss präd Präp Präs Prät Pron pron
Perfekt Person persönlich Plural pluralisch possessiv prädikativ Präposition Präsens Präteritum Pronomen pronominal
refl relat
reflexiv relativisch
s(a) schw sd Sg s ob spez st Subj Subst subst Superl superl
siehe (auch) schwach flektierend siehe dies Singular siehe oben speziell stark flektierend Subjekt Substantiv substantiviert Superlativ superlativisch
temp trans
temporal transitiv
u(a) uä Übs übtr unbest unfleht unpers unt uö usw
und (andere) und ähnliche Übersetzung übertragen unbestimmt unflektiert unpersönlich unten und öfter und so weiter
oben oberdeutsch Objekt oder Ossian ossianisch
vgl(a) Vorbem
vergleiche (auch) Vorbemerkung
Wb W 19
Wörterbuch Weimarer Ausg. Bd. 19 Werther
Partizipium Passiv auf Schritt u. Tritt
zB zugl Zss
zum Beispiel zugleich Zusammensetzung (en)
Die Endsilbe -lieh ist stets abgekürzt.
Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8, Leipziger Straße 3 — 4 Copyright 1961 by Akademie-Verlag GmbH Lizenznummer: 202 • 100/75/61 Gesamtherstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg Bestellnummer: 3024/2 • ES 7 D • Preis: DM 12,— Printed in Germany
WÖRTERBUCH ZU GOETHES „GÖTZ VON B E R L I C H I N G E N von Dr. Jutta Neuendorff-Fürstenau Erste Lieferung: Aal bis Dutzend 1958 - 80 Seiten -4"
-DM
15,-
Das Wörterbuch enthält den gesamten Wortschatz dieses bedeutenden dramatischen Werkes des Sturm und Drangs und dient dem besseren Verständnis des Textes. Die Gegenüberstellung der beiden Fassungen von 1771 und von 1773 sowie der späteren Goetheschen Bühnenbearbeitungen lassen den Wandel im Wortschatz erkennen und stützen die Interpretation. Das Spezialwörterbuch zum .Götz' reiht sich ebenfalls wie das zum .Werther' in die Vorarbeiten zu einem Gesamtwörterbuch der Goetheschen Sprache ein. Darüber hinaus sind beide als ein Beitrag zur Erschließung der Sprache des jungen Goethe zu betrachten und bieten eine Handhabe zu ihrer weiteren Erforschung.
GOETHES BRIEFE AN CHARLOTTE VON STEIN Herausgegeben von Prof. Dr. Jonas Frankel Band I und II — Text Umgearbeitete Neuausgabe (Band III — Kommentar und Register — folgt) 1:1960. XXI,
511 Seiten — 11 Handzeichnungen v. Goethe — 7 Kunstdrucktafeln — 2 Faksimilia — gr.
II: IV, 486 Seiten — 11 Handzeichnungen v. Goethe — 4 Kunstdrucktafeln — 1 Faksimile — gr. 8° — alle 3 Bände brosch. DM 72,—, Ganzleinen DM 75,—
Die Ausgabe bietet einen zuverlässigen Text, der an Hand der in Weimar befindlichen Originale überprüft wurde. Der Band I enthält die Briefe Goethes von 1776—1783. Im Anhang werden Briefe der Frau von Stein an Johann Georg Zimmermann und „Rino, Ein Schauspiel in drey Abteilungen 1776" von Ch. von Stein veröffentlicht. Der Band I I bringt Goethes Briefe aus den Jahren 1784—1789 und das Reise-Tagebuch aus Italien von 1786—1788, außerdem noch den Briefwechsel Goethes und Charlottes aus späterer Zeit (1794—1826). Am Schluß des Bandes stehen zwei Gedichte der Frau von Stein von 1786. Einen ausführlichen Kommentar sowie ein Namenregister enthält der III. Band, der voraussichtlich 1962 erscheint und allen Beziehern kostenlos nachgeliefert wird.
Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten
A K A D E M I E - V E R L A G
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B E R L I N