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German Pages 52 Year 1959
DEUTSCHE
AKADEMIE
DER
WISSENSCHAFTEN
Institut für Deutsche Sprache und Literatur
Wörterbuch zu
Goethes Werther von
Erna Merker unter Mitarbeit von Johanna Graefe und Fritz Merbach.
ERSTE LIEFERUNG ab bis düster
A K A D E M I E - V E R L A G B E R L I N 1958
ZU
BERLIN
Vorbemerkung Das vorliegende Wörterbuch beruht auf der s y n o p t i s c h e n W e r t h e r - E d i t i o n der ersten und der zweiten Fassung innerhalb der von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegebenen Werke Goethes. Die erste Fassung von 1774 ist mit A, die zweite von 1786 mit B bezeichnet. Die vorkommenden Wörter sind vollständig erfaßt. Liegt eine größere Anzahl von in ihrer Bedeutung übereinstimmenden Belegen vor, so wurden diese nur mit der Seitenzahl aufgenommen und bei häufig belegten Wörtern von geringerem Bedeutungsgehalt gegebenenfalls nur mit uö oder passim verzeichnet. Die Seitenzahlen sind ohne Zeilenangabe angeführt; lediglich bei Partikeln ist zum /.weck leichteren Auffindens die Zeilenzahl hinzugefügt. — Als Lemma in eckiger Klammer erscheinen außerdem die Grundwörter, die nur in Zusammensetzungen vorkommen. Die Belege entsprechen in Wortlaut, Orthographie und Interpunktion der Fassung A. Nur die das Lemma betreffenden Abweichungen der Fassung B von A sind, und zwar in eckiger Klammer, hinter dem betreifenden Wort eingesetzt. Zur O r t h o g r a p h i e : Das Lemma folgt" der Schreibung des Duden. Bei völliger Übereinstimmung des Belegwortes mit dem Lemma ist aus Gründen der Raumeinsparung nur der Anfangsbuchstabe mit Punkt gesetzt. Um dies auch bei den vielfachen orthograpl ischen Abweichungen durchführen zu können, wurden die abweichenden Buchstaben in Klammer dem Lemma angefügt. Lediglich die in A durchgehend bis auf wenige Zufallsänderungen verwendete Schreibung: k, kk statt ck (k im A • laut und vor Konsonant, kk zwischen Vokalen) sowie z, zz statt tz wurde nicht im einzelnen Falle angegeben. — Nicht verzeichnet wurden ferner die Großschreibung des Umlauts in der Fassung A : Ae, Oe, Ue, sowie die in A und B durchgehende Schreibung der Endsilbe -niß. Zur T y p o g r a p h i e : Die Goethe-Belege sind recte, die Interpretamente, Seitenzahlen und die Bezeichnung der Fassungen A und B kursiv gedruckt. Außerdem sind kursiv und in eckige Klammer zum besseren Verständnis des Textes eingefügte Bemerkungen gesetzt, ebenso in den Ossianstellen das dem Lemma entsprechende englische Wort. Unter dem Artikel sind in Nonpareille angeführt: 1. mit —> die zum Lemma belegten Zusammensetzungen und Ableitungen. 2. mit bdv die dem Lemma bedeutungsverwandten und in entsprechendem Sinne gebrauchten Wörter. 3. Als Anmerkungen sind verzeichnet: die Abweichungen der ersten Ossianübersetzung („Die Gesänge von Selma" 1771) von der Wertherfassung (1774) sowie kurze sachliche Kommentierungen und vergleichende Hinweise. Zum A u f b a u d e s A r t i k e l s : Die Gliederung erfolgt nach der Bedeutung und ihrer logischen Differenzierung. Stark zu gliedernde größere Artikel folgen den Einteilungspunkten I A 1 a. Bei geringeren Gliederungsmöglichkeiten wird mit dem jeweils benötigten nächsten Punkte dieser Reihenfolge begonnen; schwächere Schattierungen werden nur mit a, b usw. differenziert. Die grundlegenden Werke zur deutschen Sprachlehre und die einschlägigen deutschen Wörterbücher, die selbstverständlich eingesehen und ausgewertet wurden, sind nicht besonders aufgeführt. Von Adelungs Wörterbuch wurden sowohl die Ausgabe von 1774Ü wie die von 1793ff benutzt.
Der englische T e x t wurde zitiert nach: T h e Poems of Ossian, translated by James Macpherson. Volume I I Leipsic 1840. T h e songs of Selma (S 198—209), Berrathon (S 153)
Häufiger zitierte Literatur: Boucke
Ewald E . Boucke, Wort und Bedeutung in Goethes Sprache. Berlin 1901 (Literarhist. Forschgn. H. 20)
Kestner
A. Kestner, Goethe und Werther. Stuttgart und Tübingen 1854
Lauterbach
M. Lauterbach, Das Verhältnis der zweiten zur ersten Ausgabe von Werthers Leiden. Straßburg 1910 (Quellen und Forschgn. z. Sprach- u. Kulturgesch. d. germ. Völker 110)
D j G GvS I I
Der junge Goethe. Neue Ausgabe in sechs Bänden besorgt von Max Morris. 2. B d . 1910. Die Gesänge von Selma (S 81—91)
Verzeichnis der Abkürzungen siehe 3. Umschlagseite
ab — abfallen
A Abendluft Ihre Stimme ward schwach . . . sie starb weg wie die A. [evening-breeze]1 zwischen dem Grase der Felsen 144 Oss
ab auf und ab, auf oder ab s auf I I 3 her-
hin-
ab- und zutun [A B th] der Mensch...hört.. .nicht auf zu limitiren, modificiren, und ab und zu zu thun, bis zulezt gar nichts mehr an der Sache ist 52 abarbeiten a abnutzen, subst das stürmende A. seiner Kräfte, ohne Zwek und Aussicht [B sie ohne . . . abarbeitend] 124 b refl, sich abmühen ein Kerl, der ... sich um Geld, oder Ehre, oder sonst was, abarbeitet, ist immer ein Thor 45 Wenn nicht der mehr thut, der Kartoffeln s t e k t . . . als ich, so will ich zehn Jahre noch mich auf der Galeere a., auf der ich nun angeschmiedet bin 74 abbrechen übtr Zürne nicht [Gott], daß ich die [Lebens-] Wanderschaft abbreche, die ich nach deinem Willen länger aushalten sollte III; mit unterdrücktem Obj Ich war im Begriffe abzubrechen [das Gespräch] 54 96 B Da er eine Zeitlang geredet hatte, fing er an zu stocken ... Er brach zweydreymal ab 94 B bdv aufhören
ein Ende
raachen
enden
endigen
unterbrechen
abbüßen [A ss] Nie will ich's wagen, einen Kuß euch einzudrükken Lippen . . . Und doch . . . diese Seligkeit - und da untergegangen, die Sünde abzubüssen - Sünde? 107 abdrücken Armar . . . drükt [B drückt'] ab [let fly]1 den . . . P f e i l i 4 3 Oss 1
GvS DjG II 90 schoss
Abend 1 Tageszeit, in adv Wdgn: mit Präp Ihr Vater pflanzte ihn [den Nußbaum] des Morgens, als sie gegen A. gebohren wurde 34 14 35; iVbdg mit Tagesangabe Gestern A. [A Nacht] mußte ich hinaus 125B 38 48 Donnerstag A. . . . ist Weyhnachtsabend 129; im Akk Er kramte den A. noch viel in seinen Papieren 154; im Gen Des Abends komm ich zurük zu Tische 83 16 39 Des Abends nehme ich mir vor, den Sonnenaufgang zu genießen und komme nicht aus dem Bette 77B 46; - zum Adv erstarrt An eben dem Tage . . . kam er Abends zu Lotten 129 96B 113 A uö; dazu auch gestern Abends 151B; als Datierung am 27.0ct. Ah.[Abends] 102 B 50 B 2 zugl Zeitraum, inhalterfüllt, auch stimmungsbetont Bald war sie im Begriff . . . ihm alles zu entdekken, die Geschichte des gestrigen Abends, ihre Schuld und ihre Ahndungen 152 du vergißt nicht die Abende, da wir zusammen saßen 68 wenn ich so am stillen A., unter ihren Kindern, unter meinen Kindern sizze 67 den schönen Morgen, da er ihn [den Kohl] pflanzte, die lieblichen Abende, da er ihn begoß 31 ein gelinder A. 122B; sinnbildl er, der gleichsam mit jedem Tage sein ganzes Vermögen verzehrte, um an dem A. zu leiden und zu darben 117B; in gehobener Sprache statt des Kompositums1 den wandelnden grauen Barden, der . . . jammernd nach dem lieben Sterne des Abends hinblikt 100 oss; in der Grußformel Man bot sich einen frostigen guten A. [ B Guten A.] 131 3 zugl für Abendbrot Ich will meinem Hans ... ein Süppchen kochen zum Abende 15 - * Sommer-
Weihnachts-
häufig in Oss, vgl Strohm des Bergs [stream of the hill) 140 Oss ua; Stern der dämmernden Nacht [star of descending night] 136 Oss
1
ähnl
Abendbrot [A B d] Brotschnitte als A bendmahlzeit Sie ... s c h n i t t . . . jedem sein Stük [Brot] ... indem es [das Kind] ... nun mit seinem Abendbrode vergnügt ... wegsprang 20 58 bdv Butterbrot zu Nacht essen
Nachtessen
Abendfliege Das Gesumme der Abendfliegen [flies evening]1 schwärmet über's Feld 137 Oss 1
1
GvS DjG 1184 Fliegen des Abends Werther-Wörterbuch
of
1
GvS DjG II90
der Abendhauch
abends s Abend 1 Abendwind 1 Wolken . . . die der sanfte A. am Himmel herüber wiegte 59 2 Westwind Ich gehe an dem Wasser hin in der Mittagsstunde ... ein naßkalter A. blies vom Berge 108 abenteuerlich [B th] 1 erregend-wunderbar wie a. ich mir die Gegenden vorstellte, wo . . . [der Fluß] nun hinflösse 88 2 unglaubhaft, subst der Mensch ist so gemacht, daß man ihm das abenteuerlichste überreden kann 58 aber antithetisch anreihende Partikel 1 vorwiegend antithetisch a zur Gegenüberstellung gegensätzl Begriffe od Gedanken Den alten [Nußbaum] ... wissen wir nicht, wer den gepflanzt hat ... Der jüngere a. . . . ist so alt als meine Frau 34 11,6 57,28uö; einen zwar sanften Verweis, a. es war doch ein Verweis 79 Ach daß die Freundin meiner Jugend dahin i s t . . . A. ich hab sie gehabt 9 7,32 ll,25uö; verstärkt durch 'dagegen' Ein Mensch, der sich nach ihnen [den Regeln] bildet, wird nie etwas abgeschmaktes und schlechtes hervor bringen ... dagegen wird a. auch alle Regel... das wahre Gefühl von Natur . . . zerstören 13 b zur Einschränkung einer Behauptung Er ist ein Mann von Verstände, a. von ganz gemeinem Verstände 89 8,26 9,25 73,9uö c als Unterbrechung einer Gedankenreihe Mein Freund - A. ich gehe darüber zu Grunde 6 137,5 Oss sah mich . . . mit einem spöttischen Näsgen an, daran mir a. nichts gelegen war 23; bes als Einwand Wir haben a. unser Gemüth nicht in unserer Gewalt, versezte die Pfarrern 35 2 vorwiegend anreihend a bei unerwarteter Wdg im Fortgang der Erzählung könnt ich nicht umhin . . . den Vorfall einem Manne zu erzählen . . . A. wie kam ich an 39 21,32 25,20 32,6uö\ Erinnerst du dich der Blumen... sie versiegelten mir deine Liebe. A. ach! diese Eindrükke gingen vorüber 147 b in erweiternder Fortführung des Gedankenganges der Mensch ist so gemacht, daß man ihm das abenteuerlichste überreden kann, das haftet a. auch gleich so fest 58 32,30 52,13 53,34uö; idVbdg 'nun aber' anklingend an die Form logischer Schlußfolgerung wär der Berg nicht da, wäre der Weg . . . kürzer, er ist nun a. da! 73 86,10 c zugl begründend bis ich mich entschloß, meinen blauen ... Frak . . . abzulegen, er ward a. zulezt gar unscheinbar 96 42,3 100,1 d steigernd das ist eine Närrin, die sich auf das Bißgen Adel... Wunderstreiche einbildet - A. es ist noch viel ärger, eben das Weib i s t . . . eine Amtschreibers Tochter 74 bdv allein
doch
zu 1: dagegen
Aberglaube man solle die Kinder nichts weis machen, dergleichen gäbe zu ... Irrthümern und Aberglauben Anlaß 39 abfädmen Wenn ich . . . meine Zukkererbsen . . . abfädme [B abfädne] 31 abfädnen s abfädmen Abfall iSv Abstufung es giebt so viel Schattirungen der Empfindungen . . . als Abfälle zwischen einer Habichts- und Stumpfnase 49 abfallen in dem Korbe, dessen Dekkel abgefallen war 15; spez von Blättern die abfallenden Blätter machen ihr den Hof unrein 99 der Anblik eines solchen Geschöpfs [junge Frau], das in der glüklichen Gelassenheit... die Blätter a. sieht, und nichts dabey denkt, als daß der Winter kömmt 15; mit dem Unterton des Vergehens Wie die Natur sich zum Herbste neigt, wird es Herbst in mir und um mich her. Meine Blätter werden
3
4
abfertigen — abschneiden
gelb und schon sind die Blätter der benachbarten Bäume abgefallen 93 B
abholen [Boh] ausgeliehene Bücher abzuholen 133; mit pers Obj daß Du kommen willst, mich abzuholen 128 97B 117B
abfertigen abweisen glaubten einige [Leute], ich wollte ihrer spotten, und fertigten mich wol gar grob ab 7
ablegen iSv ausrangieren bis ich mich entschloß, meinen blauen ... Frak ... abzulegen 96
abgeben [A giebt B gibt] 1 iSv geben wovon folgender ... B r i e f . . . ein Zeugniß abgibt 127 B 2 refl, in ungewohnt Konstr: ohne 'damit', iSv sich befassen die Frau Pfarrern ... EineFrazze [£ Närrinn], die sich abgiebt gelehrt zu seyn 98
Ableiten, das im Bilde warum der Strom des Genies so selten ausbricht... da wohnen die gelaßnen Kerls ... die ... mit dämmen und a. [B Dämmen und A.] der ... drohenden Gefahr abzuwehren wissen 14
bdv tu 2 : sich beschäftigen
abgehen 1 abreisen Morgen geh [ B gehe] ich von hier ab 86 2 unpers ifestWdg es wüste niemand so fein zu loben als ich (und zu lügen ... denn ohne das geht's nicht ab, verstehen Sie) 78
bdv ablenken
andere R i c h t u n g geben
ablenken suchte durch allerley Fragen seine Gedanken abzulenken 129 bdv ableiten
andere R i c h t u n g geben
abgeschmackt übtr iSv geschmacklos, subst Ein Mensch, der sich nach ihnen [den Kunstregeln] bildet, wird nie etwas abgeschmaktes und schlechtes hervor bringen 13
abnehmen 1 in Empfang nehmen ich ... hole die Birn aus dem Gipfel. Sie steht unten und nimmt sie ab 63; ähnl Der Knabe kam mit den Pistolen zu Werthern, der sie ihm . . . abnahm 152 38 2 wegnehmen, zugl als Symbol der Degradierung da ist mir's wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt, und dem der Degen abgenommen [-B genommen] wird 42A 3 amputieren Wer liesse sich nicht lieber den Arm a., als daß er durch Zaudern und Zagen sein Leben auf's Spiel sezte 49
bdv u n s c h m a c k h a f t
bdv zu 2 : n e h m e n
abgerissen unzusammenhängend [seinePapiere] enthielten kleine Aufsäzze, abgerissene Gedanken 154 Abgeschiedene, der s abscheiden
abgewinnen vom Wettlauf übertragen Die Rangsucht unter .ihnen, wie sie ... aufpassen, einander ein Schrittgen abzugewinnen [B ab zu gewinnen] 74 Abgrund ungeheure Tiefe, eigentl Ach! Mit offenen Armen stand ich gegen den A., und athmete hinab! hinab, und verlohr mich in der Wonne, all meine Quaalen ... da hinab zu stürmen 113; in visionär geschauter Landschaft Ungeheure Berge umgaben mich, Abgründe lagen vor mir 59] übtr, zugl Ort des Verderbens der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt sich vor mir in den A. des ewig offnen Grabs 60 in dem schröklichen Augenblikke, da mein ganzes Wesen zwischen Seyn und Nichtseyn zittert, da die Vergangenheit wie ein Bliz über dem finstern Abgrunde der Zukunft leuchtet 105; auf Seelisches bezogen, im durchgeführten Bilde ein Mädgen, das man ... im Wasser todt gefunden ... [ich~\ wiederholt ihm ihre Geschichte ... ihr Geliebter verläßt sie Erstarrt ... steht sie vor einem Abgrunde ... und blind, in die Enge gepreßt von der entsezlichen Noth ihres Herzens stürzt sie sich hinunter, um in einem rings umfangenden Tode all ihre Quaalen zu erstikken 57; iSv Untiefen der Seele kann ich mich des Gedankens nicht erwehren: Wie, wenn Albert stürbe! ... und dann lauf ich dem Hirngespinste nach, bis es mich an Abgründe führt, vor denen ich zurükbebe 92; mit Betonung der Unergründlichkeit wie ein Meer, wie ein A. ruhen sie [Lottes Augen] vor mir, in mir 112 bdv Tiefe
abhalten übtr iSv hindern Heut könnt ich nicht zu Lotten, eine unvermeidliche Gesellschaft hielt mich ab 44 von Beförderung der wichtigen Sachen abgehalten 76 bdv h i n d e r n
abhandeln iSv erörtern Der Doktor, der eine sehr dogmatische Dratpuppe ist ... Ich ... lies ihn sehr vernünftige Sachen a. 32 Abhang an dem Abhänge des Hügels 146 bdv Seite des Bergs [Oss]
abhängen übtr iSv abhängig sein wie viel hängt vom Körper ab! wenn man nicht wohl ist, ist's einem überall nicht recht 35 35,24 in dem kritischen Momente, von dem alles abhing 150B abhauen dem Schulmeister standen die Thränen in den Augen ... daß sie [die Nußbäume] abgehauen worden Abgehauen! ... ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb dran that 98 99
wegnehmen
Abneigung eine A. gegen alle Geschäfte und politische Wirksamkeit 124 A aus ... A. gegen seinen Freund 117B bdv Unlust
Unmut
Widerwille
abpassen ich passe die Zeit ab, wenn er zu thun hat, wutsch! bin ich draus [bei Lotte] 48 bdv seine Zeit n e h m e n
abputzen puzte den Staub ab 152 bdv d a v o n p u t z e n
abraten mit Akk-Obj daß Lotte ... mir das Artigthun mit Friederiken abrieth 34 A bdv widerraten
Abreise eure A. thut euern Freunden so leid Entw Fragm
W19,311
abreißen s abgerissen Absatz schrieb er ... folgenden A. seines ... Briefes 134 absatzweise Brief ... den ich Absazweise hier einrükken will 131 abscheiden 1 sich trennen, subst Inf Ich hatte mich ... in denen schmachtenden süssen Gedanken des Abscheidens, des Wiedersehns geweidet 66 2 aus dem Leben scheiden, subst Part die von dem Abscheidenden hinterlaßnen Briefe 116 B ; euphemistisch für: der Tote manche Thräne hab ich dem Abgeschiedenen ... geweint 4 ob die lieben Abgeschiednen [B Abgeschiedenen] von uns wissen 67 Schatten seiner Abgeschiedenen 100 oss bdv zu 1: gehen sein s t e r b e n
scheiden sich t r e n n e n Abschied vergehen v e r s t o r b e n der T o t e
zu 2 : d a h i n m ü s s e n
dahin-
abscheulich das abscheulichste Wetter 78B -*• verabscheuen
Abschied 1 das Scheiden da ich diesen ängstlichen A. im Herzen hatte 67; ifestWdg iSv sich verabschieden um A. zu nehmen 51 134A 2 als Fachausdruck für Entlassung aus dem Dienste ich stand im Begriffe, meinen A. zu begehren 79; zugl das amtl Schriftstück bis mein A. von Hofe da wäre 86 86,10; in Verschmelzung mit der persönl Trennung der Erbprinz hat mir zum Abschiede fünf und zwanzig Dukaten geschikt 86 , bdv zu 1 : Abscheiden Entlassung
Adieu
Lebewohl
sich empfehlen
zu 2 : Dimission
abschneiden eigentl schnitt ... jedem sein Stük [Brot] ... ab 20 20,31; übtr sie möchte ... seine allzuöfteren Besuche a. 117A er fand sich abgeschnitten von aller Aussicht 124 B
abschreiben — achten
o
e
abschreiben gleichsam wörtl wiedergeben Ich habe heut eine Scene gehabt, die, rein abgeschrieben die schönste Idylle von der Welt gäbe 16 B
abwerfen im Bilde die sonst so angenehme Bürde des Lebens abzuwerfen 55
Abschreiber einige Unrichtigkeiten der A. verbessern W 19,310 Entw Fragm
Abwesenheit Bestellungen für's Haus in meiner A. 21
abschütteln übtr ich habe manchmal so einen Augenblik aufspringenden, abschüttelnden Muths, und da, wenn ich nur wüste wohin, ich gienge wohl 49 bdv abwerfen
abseitwärts das Gewitter war vorüber ... es donnerte a. 28 bdv seitwärts
Absicht der F ü r s t . . . hat mich gebeten, da er von meiner A. hörte, mit ihm ... zu gehen 85; PI in prägnanter Bed daß seine Absichten gegen sie immer redlich gewesen, und daß er nichts sehnlicher gewünscht, als daß sie ihn heirathen . . . möchte 94 B bdv P l a n
Vorhaben
abspannen ruht von den Beschwerden der Jagd, sein Bogen neben ihm abgespannt [unstrung]1 138 Oss 1
GvS DjG II S5 o h n g e s p a n n t
abspiegeln wenn ... der sanfte Fluß . . . die lieben Wolken abspiegelte 59 bdv Widerschein
absprechen als der Doktor ihr das Leben abgesprochen hatte 41 a b s p ü l e n [ß üh] daß durch die Wunderquelle alle Verunreinigung abgespült ... würde 39 abstechen intr: sich abheben seine gelassne Aussenseite, sticht gegen die Unruhe meines Charakters sehr lebhaft ab 47 absterben langsam dahinsterben ich könnte mich vertrauren, wenn so ein paar Bäume in meinem Hofe stünden, und einer davon stürbe vor Alter ab 98; übtr auf das Leben selbst dem Unglüklichen, dessen Leben unter einer schleichenden Krankheit unaufhaltsam allmählich abstirbt 49 ich möchte gleich einem edlen Waffenträger das Schwerd ziehen und meinen Fürsten von der zükkenden Quaal des langsam absterbenden Lebens auf einmal befreyen 101 oss bdv hinsterben
wegsterben
Abstraktion [B c] iSv Allgemeinbegriff So viel Einfalt bey so viel Verstand, so viel Güte bey so viel Festigkeit ... was ich da von ihr sage, [sind] leidige Abstraktionen, die nicht einen Zug ihres Selbst ausdrükken 18 bdv allgemeiner Satz
Gemeinspruch
abtrocknen Sie troknete sie [die Tränen] ab 84 abtun [A B th] beseitigen daß durch die Wunderquelle ... die Schmach abgethan würde 39 das bedrängte" Herz . . . das, um seine Gewissensbisse los zu werden und die Leiden seiner Seele abzuthun, seine Pilgrimschaf t nach dem heiligen Grabe t h u t 110; erledigen zu einem Beamten ... mit dem er Geschäfte abzuthun habe 134; idWdg ab- und zutun sd bdv b e n e h m e n
loswerden
abwechseln iSv intermittieren auf ihrer Stirne abwechselt 37
wenn ... der Todesschweis
abwehren mit Dat der ... drohenden Gefahr abzuwehren 14 bdv a b w e n d e n
sich erwehren
abweisen etw die bittersten Arzneyen, wird er nicht a. um seine gewünschte Gesundheit zu erhalten 36; jmd mit etw Auch damit wies ihn der Amtmann ab 121 B bdv ausschlagen
abwenden eigentl, refl Werther I rief sie ... sich abwendend 145; übtr jeden Schein des Verdachtes abzuwenden 117B bdv
l
ablenken
abwehren
andere R i c h t u n g geben
wegkehren
wenden
bdv a b s c h ü t t e l n
abwiegen übtr in ihren tiefen Ueberlegungen, wenn sie Kennikot, Semler und Michaelis, gegen einander abwiegt 99 abziehen iSv subtrahieren G o t t . . . geb euch all die guten Tage, die er mir abzieht 80 abzwingen das Moos, das meinem harten Felsen seine Nahrung abzwingt 59 ach vom reinen Seufzerlaut in den verschiedensten Nuancierungen vorwiegend schmerzlicher Empfindung bis zum emphatischen Ausruf sich steigernd. In der Häufigkeit der Verwendung [50mal] ein wesentl Ausdrucksmittel der empfindsamen Grundstimmung 1 in impulsiver Unterbrechung des Gedankens wir sehnen uns, ach! unser ganzes Wesen hinzugeben, uns mit all der Wonne eines einzigen grossen herrlichenGefühls ausfüllen zu lassen. Und ach, wenn wir hinzueilen ... ist alles vor wie nach 30 diese Augen ... sie sollen ach die Sonne nicht mehr sehen 146 den ... grauen Barden, der auf der weiten Haide die Fustapfen seiner Väter sucht und ach! ihre Grabsteine findet 100 oss Hört meine Stimme, meine Geliebten. Aber ach sie sind stumm [Aber ach fehlt im Original] 139 Oss 40,19 60,32 78,15uö 2 stimmungsmäßiger Auftakt verschiedener Intensität a Ach wie ich mich an dich schloß 156 42,23 Ach ich wüste, daß du mich liebtest 147 156,6 Ach das engt all das Herz so ein 9 9,18 40,13 50,14 61,22uö; einen Einzelbegriff hervorhebend Ach damals, wie oft hab ich mich ... zu dem Ufer des ungemessenen Meeres gesehnt 60 Ach diese Lükke! Diese entsezliche Lükke, die ich hier in meinem Busen fühle 101; iVbdg mit Anrede Bis ich mich wieder von ihr losreißen muß, ach Wilhelm, wozu mich mein Herz oft drängt 63 b Einleitung eines Wunsches Ach ich wollt ich wäre wieder so! 109 5,35 155,11; anaphorisch Dort das Wäldchen! Ach könntest du dich in seine Schatten mischen! Dort die Spizze des Bergs! Ach könntest du von da die weite Gegend überschauen! 30; ähnl in bedauerndem Ausruf Ach daß die Freundin meiner Jugend dahin ist, ach daß ich sie je gekannt habe 1 9 c abgeschwächt Ach ihr vernünftigen Leute! rief ich lächelnd aus 53 Wenn ihr Geschwätz leer ist, ach! da [B ach da] kann man sie leicht lassen 83 67,23 75,6 Erst hast du ... die weite Aussicht - Ach ich erinnere mich, ich habe dir, denk ich, schon viel geschrieben davon 66 Achsel a idWdg 'die Achseln zucken' eigentl: Ausdrucksbewegung Ich zukte die Achseln und gabs ihm zu 53; zugl übtr Eine Frazze, die sich abgiebt gelehrt zu seyn ... und über Lavaters Schwärmereyen die Achseln zukt 99 b redensartl iSv leichtnehmen der Graf hat dich aus der Gesellschaft gewiesen . . . Gut ... daß du's auf die leichte A. nimmst 83 bdv Schulter
acht 1 Zahlwort a. Geschwister 19; als Uhrzeit elliptisch zauderte bis Acht [Sa.] 131; ifestWdg für: eine Woche seit a. Tagen 78B 115uö 2 Zahlzeichen 8, subst, als Tanzfigur als wir uns scheiden mußten die grosse Achte zu machen 26 Acht idWdg 'sich in acht nehmen' iSv Sorge tragen, bedacht sein Nehmen sie sich in A . . . . daß Sie sich nicht verlieben 20; so achtgeben, achthaben achten 1 achthaben auf etw iSv innewerden so in Träumen ... verlohren, daß ich auf die Musik kaum achtete 24 156 Tief ist der Schlaf der Todten ... Nimmer achtet er [shall he hear]x auf die Stimme 141 Oss 2 wertend beurteilen der du alles so gering achtest, weil du so klein bist 60 das kleinste aufgefundene [Notiz-] Blättchen nicht gering zu a. 116B;
7
achtgeben — all
prägnant iSv hochschätzen verdient? 118 B ver-
ungeachtet
bdv zu 1 : achtgeben 1
Weiß er sie {Lotte] zu a. wie sie es
ehren
schätzen
GvS DjG II SS wird er vernehmen
achtgeben aufmerken nun gebt Acht! 27.¡.beobachten ich . . , gab nur auf meine B . . acht [B Acht] 82 bdv achten
aufpassen
achthaben Sorge tragen für gab . . . Auftrag, wohl auf die Kleinen Acht zu haben 21 bdv nach etwas sehen
Achtung prägnant iSv Hochachtung ein Mann, vor dem man A. haben müßte, wegen seines Charakters sowohl, als seiner Kenntnisse 74 kann ich Alberten meine A. nicht versagen 47 bdv Respekt
Ächzen, das halb verwehtes Ae. der Geister aus ihren Holen 100 oss er [B der Gefesselte] füllt mit Ae. [groans]1 die Winde 143 Oss bdv jammern
Geistes ist, da Verwirrung und Finsterniß zu a., wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123 bdv denken
zu 2: anerkennen
seufzen
Wehklage
• GvS DjG II 90 Geheule
8
voraussehen
wähnen
Ahndung 1 unwillkürl Vorempfindung zukünftigen Geschehens ihr schien eine A. seines schröklichen Vorhabens durch die Seele zu fliegen 145 Ihr Herz weissagte ihr alle Schröknisse. Bald war sie im Begriff . . . ihm alles zu entdekken . . . ihre Schuld und ihre Ahndungen 152 die pickende Berührung [des Vogelschnabels] war wie ein Hauch, eine A. liebevollen Genusses 97B; richtungweisendes Vorgefühl ihr Geliebter verläßt sie . . . alles ist Finsterniß um sie her, keine Aussicht, kein Trost, keine A. 57 2 aus dem Innern geschöpfte Vorstellung der unbekannten Wirklichkeit wenn ich . . . dem Wasser nachsah, mit wie wunderbaren Ahndungen ich das verfolgte 88; Form des gefühlsmäßigen Innewerdens Ich kehre in mich selbst zurük, und finde eine Welt! Wieder mehr in A. und dunkler Begier, als in Darstellung und lebendiger Kraft 10 bdv Vorgefühl
ahnen, Ahnung [erst seit der Ausg von 1817] Ahndung
s ahnden,
A c k e r über Aekker und Wiesen 113
ähnlich daß du von ähnlicher Meinung seyn könntest 48
bdv Feld
bdv verwandt
A c k e r s m a n n mit bibl Anklang [Jak 5,7] Ich h a b e . . . Gott um Thränen gebeten, wie ein A. um Regen 104
Akademie Universität Er kommt erst von Akademien, dünkt sich nicht eben weise, aber glaubt doch, er wüßte mehr als andere 9
bdv Bauer
Adel iGz Bürgerstand ein Weib . . . die jederman von ihrem A. und ihrem Lande unterhält... eine Närrin, die sich auf das Bißgen A. . . . Wunderstreiche einbildet - Aber . . . eben das Weib i s t . . . eine Amtschreibers Tochter 74 - * hochadelig bdv Stand
Ader 1 eine A. öffnen a Aderlaß als ärztlMaßnahme Man ließ ihm zum Ueberflusse eine A. am Arme, das Blut lief 1561 b als Selbsthilfe zur Befreiung von unerträgl Druck ich hab hundertmal ein Messer ergriffen, um diesem gedrängten Herzen Luft zu machen. Man erzählt von einer edlen Art Pferde, die . . . erhizt und aufgejagt . . . sich selbst aus Instinkt eine A. aufbeissen, um sich zum Athem zu helfen. So ist mir's oft, ich möchte mir eine A. öfnen, die mir die ewige Freyheit schaffte 85 2 PI: Blutgefäßsystem, inReaktion auf psychische Erregung wie mir das durch alle Adern läuft, wenn mein Finger unversehns den ihrigen berührt 42 lief mir wie siedend Wasser durch die Adern 84 1 vgl Kestner aaO 98: Zum Ueberflusse habe er ihm eine Ader am Arm das Blut wäre doch noch gelaufen
geöffnet...
adieu formelhafter Abschiedsgruß, bes als Briefschluß Adieu, Wilhelm 32uö; subst, prägnant Mein Herz sagte ihr tausend Adieu! 40 bdv lebe wohl
Adresse [A B dd] einige Päkke mit den Addressen an Wilhelmen 154 Affektatlon [B c] gekünsteltes A nempfinden nichts, das mich so mit einer stillen, wahren Empfindung ausfüllte, als die Züge patriarchalischen Lebens, die ich, Gott sey Dank, ohne A. in meine Lebensart verweben kann 31 ahnden unwillkürl Vorempfinden a zukünftigen Geschehens ich ahndete ganz leise, was das [diese Landschaft] noch für ein Schauplaz werden sollte von Seligkeit und Schmerz 66 was sie gefürchtet hatte, war . . . auf eine Weise entschieden, die sie weder a. noch fürchten konnte 149B; unpers mit Dat der Pers ob mir gleich selbst zu a. anfieng, unsere Lustbarkeit werde einen Stoß leiden 20 b eines an sich Unerkennbaren Wir werden seyn [nach dem Tode] . . . aber .... sollen wir uns wieder finden? und wieder erkennen? Was a. sie [B Sie]? 67 Den Vorhang [zwischen Leben u Tod] aufzuheben und dahinter zu treten . . . Und daß das nun die Eigenschaft unseres
Akte [B c] 'in Akten begraben' iSv in Berufsarbeit versunken wünschte ich ein Taglöhner zu seyn . . . Oft beneid ich Alberten, den ich über die Ohren in Akten begraben [ ß vergraben] sehe 62 aktiv [ß c] iSv freier seelisch-geistiger Betätigung iGz festbegrenzter beruf l Tätigkeit Meine Mutter möchte mich gern in Aktivität haben bin ich jezt nicht auch a.? 45 bdv tätig
Aktivität [ B c] beruft Tätigkeit Meine Mutter möchte mich gern in A. haben 45; ebs, doch in der Wiederholung sarkastisch die ihr mich in das Joch geschwazt, und mir so viel von A. vorgesungen habt. Aktivität! Wenn nicht der mehr thut, der Kartoffeln stekt . . . als ich 74 bdv Tätigkeit
albern befangen, gehemmt Die alberne Figur, die ich mache, wenn in Gesellschaft von ihr gesprochen wird 40 bdv töricht
Albernheit Es ist nichts worum sie einander nicht bringen . . . Und meist aus A., Unbegriff und Enge 79B bdv Torheit
Albert neben der heute übl Flexion findet sich in A u B vorwiegend die alte Flexion: Gen Albertens, Dat u Akk Alberten; ebs bei den übrigen Eigennamen aus dem Munde . . . Albertens 116A den Frieden zwischen Alberten und seiner Frau 116A Oft beneid ich Alberten 62 uö all Mit weit über 200 Stellen bes charakteristisches Wort der Werthersprache. Es enthält sowohl die summative Bed des unbest Zahlworts im Sinne der Vollzähligkeit. als auch die Vorstellung des Ganzen iGz den Teilen im Sinne der Totalität sowie die isolierende Bed des indef Pron jeder, wobei sich die Grenzen nicht immer scharf ziehen lassen. Hierzu kommt ein starker emotionaler Einschlag, der in der seelischen Haltung der Epoche begründet ist und im Werther bes Ausdruck findet. Bes im Sg iVbdg mit Abstrakten und in der unflekt Form 'all' gewinnt das Wort eine außergewöhnt Ausdruckskraft als typischer Träger des Gefühlsüberschwangs. I flekt Formen [stets s an: bis an Tag 29,6 an Pult 151,24u28; vgl der, die, das B 1 Präp mit Dat [Ruhe] od A kk [Richtung] A räuml 1 eigentl: in Grundbed der Berührung a mit Dat: von unmittelbarer Zugehörigheit, Verbindung od Berührung übergehend zur Bezeichnung von Nähe od Bereich Kragen am Sürtout 44 20,25 155,33 mit einem Körbchen am Arme 14 da wir ... an einem Tische gebrolctes Brod in Milch assen 35 8,28 68,2 da alles... an Felsen zerschmettert wird60 137,30ss dieser Mund [hat] am [B an dem] ihrigen gestammelt 148 31,3 157,19 i c h . . . fasse manchmal meinen Nachbar an der hölzernen Hand 77 39,7 da hat er an Ketten im Tollhause gelegen 109 an der ehernen Pforte des Todes anzuklopfen 155 Der Ewige trägt euch an seinem Herzen und mich 154 Das hat mir lang am Herzen gelegen 89; An der grossen Linde ... ließ ich halten 87 5,20 6,25 Ich . . . pflükke Blumen am Wege 5i 155,12uö; W e n n . . . ich dann im hohen Grase ... liege, und näher an der Erde tausend ... Gräsgen mir merkwürdig werden 5 5,25 nah am Grabe ward mir's heller 148 30,5 Lieber Brunn ... seither hab ich nicht mehr an deiner Kühle geruht 38; in Verkoppelung mit loh Adv od Präfixen Ich gehe an dem Wasser hin 108 Die Kleinen ... sprangen an ihm [A ihn] hinauf 133 wenn ich ihn ... so an Natur und Kunst herum führe 90 sie [die Märchen] unveränderlich ... an einem Schnürgen weg zu rezitiren 58 b mit Ahk: Herstellung einer Berührung od nahen Verbindung drukt ich mir die Mündung der Pistolen ... an die Stirn 52 hielt ich s i e . . . fest an meinen Busen gedrükt 115 101,9 O daß ich nicht an Deinen Hals fliegen ... kann 65 Ach wie ich mich an dich schloß 156 Wenn ... mich's an die Gurgel faßt, wie ein Meuchelmörder 64 er ... stellte sich an [B an den] Pult 151,24 151,28A i c h . . . warf mich an die Erde 69uö; ihre J a h r e . . . f ü h r t e n sie früher an's Grab 9 lauf ich dem Hirngespinste nach, bis es mich an Abgründe führt 92 die Erinnerung ... drängte sich an meine Seele 37 man hat mir schon öfter vorgeworfen, daß meine Combinationsart... an's Radotage gränze 54 2 Zurücktreten der Grundbed a mit Dat in allgem Ortsangaben an einem vertraulichen Orte ein Hüttchen aufzuschlagen 12 104,28 an Ort und Stelle die That zu untersuchen 119B Man
16
ließ i h m . . . eine Ader am Arme 156 52,5 W o l k e n . . . am Himmel 59 rings am Horizonte 20 26,27 Er lag an der Erde Morgen lieg ich ... schlaff am Boden 145 12,26 156,15u23 146 am Ende der Buchenwände 66 5,17uö; in übtr Wdg wenn ich an seiner Stelle wäre 62 an seinem Plazze 47; bei Personen einige verzerrte Originale ... an denen alles unausstehlich ist 10 47,24 alles, was thätige Kraft an ihm war 124A daß an mir allein alle Schuld liegt 103 ich weis es an mir35 Was Lotte einem Kranken seyn muß, fühl ich an meinem... Herzen 33 23,32; in erstarrter Wdg bis zulezt gar nichts mehr an der Sache ist 52 [vgl daran]; mit Nebensinn des Zwecks die ... an der ... Reformation des Christenthums arbeitet 98, ähnl Er schrieb folgendes am Briefe 146; kaus stirbt am Fieber 57 b mit Akk: Angabe von Richtung u Ziel Er kam an's Stadtthor 146 Wenn ich zu meinem Fenster hinaus an den fernen Hügel sehe 104 so scheinen Dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand 43 die Kammer ... verkaufte die Bäume an den Meistbietenden 99 20,3 als ich einen Geschäftsauftrag an ihn ausrichtete 72 Brief an Wilhelmen 123 Der Herausgeber an den Leser 116uö; iVbdg mit 'bis' bis ans Ende des unbekannten Ozeans, weht der Geist des Ewigschaffenden 60 Ich gieng . . . bis an einen gewissen Hof 88 29,17; ibesWdg da ich so selten an ein Buch komme 23; mit Nebensinn der Reihenfolge Wie wir die Reihe so durchtanzten ... kommen wir an eine Frau 26 da wir nun gar an's Walzen kamen 25 so zählt ihr ... jeder die Zahl die an ihn kommt 27 B unsinnl auf räuml Grundlage 1 Bezeichnung vorwiegend menschl Beziehung a mit Dat als Zustand Albert ... weis, was er an Lotten hat 47 38,29 ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen 13 26,1 weil sie an mir fühlte, daß ich sie verstund 22 58,8 er hatte an dem benachbarten Amtmanne einen unbiegsamen kleinsinnigen Menschen gefunden 151B; in kaus Sinn übergehend ich.. .wüste es an den ersten seelenvollen Blikken, an dem ersten Händedruk 147 35,24, ebs bei bemerken, merken, sehen, spüren bei Ausdrücken des Affekts die Empfindung an ihr verschlingt alles 102B ohne Sinn und Gefühl an dem wenigen, was ... noch was werth ist 98 Unmuth und Unwillen an einander 131A, ebs bei sich ergötzen, Freude haben, sich laben, sich weiden; Mißfallen, Vergnügen [s ausbdv glühen
B r e t t die armen Elenden scheiterten zwischen den übereinander stürzenden Brettern [des Schiffes] 46 Brief 1 als Gegenstand ob Briefe gekommen ... daß ein B. und Packet auf seiner Stube lägen 151,llfB nachdem er einige Briefe und Pakets erbrochen 151,11 A weil ich diesen B. [B dieses Blatt] liegen ließ 86 A; als Mitteilung Er schrieb folgendes am Briefe an Lotten 146 129B Zettelgen ... das wahrscheinlich ein angefangener B. an Wilhelmen ist 123 2 den Inhalt betr Sie haben . . . ihm auf seine Briefe nicht geantwortet 15 128 der B. wird dir recht seyn, er ist ganz historisch 10 Man'sieht sich genöthigt, diese Stelle des Briefs [B Briefes] zu unterdrücken 22 Von seiner Verworrenheit ... sind einige hinterlaßne Briefe die stärksten Zeugnisse 124B 127,25B uö; der wunderbaren Empfind-und Denkensart, die wir aus .seinen Briefen kennen 124A 150B seine Briefe [B die Folge seiner hinterlaßnen Briefe] durch Erzählung zu unterbrechen 116 Billet
Blatt
Blättchen
Papier
Zettelchen
bringen 1 an einen bestimmten Ort befördern a eigentl dahin laß ich mein Tischchen ... b. und meinen Stuhl 12 Er ließ sich das Essen auf die Stube b. 133 25 A uö; ifestWdg der ein Krauthaupt auf seinen Tisch bringt, das er selbst gezogen 31; auch von Pers Man brachte den Gefangnen in die Schenke 120B b mündl übermitteln brachte viel Grüsse von ihrem Vater 33 bringt . . . die Nachricht 156 96B uö c in übtrWdgn Hätte eine glückliche Vertraulichkeit sie früher wieder einander näher gebracht 150B; mit formalem Obj daß 3
die Jungfer Pfarrern
Brunnen in A auch verkürzte Form: Brunn 38,24 104 Brunn' 6,12; in B zu Brunnen geändert bis auf 104, in Beibehaltung der ans Bibl anklingenden Diktion von A [Ps 12,6] eingefaßte Quelle Da ist gleich vor dem Orte ein Brunn' . . . Du . . . findest dich vor einem Gewölbe, da . . . Stufen hinab gehen, wo unten das klarste Wasser aus Marmorfelsen quillt 6 kam ich zum B., und fand ein . . . Dienstmädgen, das ihr Gefäß auf die unterste Treppe gesetzt hatte 8; Mittelpunkt bibl-patriarchalischen Lebens wie sie alle die Altväter am B . Bekanntschaft machen und freyen 6; erfrischende Raststätte Lieber Brunn . . . seither hab ich nicht mehr an deiner Kühle geruht 38 O der muß nie . . . sich an des Brunnens Kühle gelabt haben 6 an den B., der mir so werth istüS; Sitz geheimnisvoller Kräfte und Geister ein Brunn', an den ich gebannt bin wie Melusine 6 wie um die B. und Quellen wohlthätige Geister schweben 6; versiegter Brunnen als Sinnbild erloschener Lebenskraft, mit bibl Anklang [Pred 12,6] wenn da . . . der ganze Kerl vor Gottes Angesicht steht wie ein versiegter Brunn, wie ein verlechter Eymer 104 bdv Quelle
-> Privativ
Brünette dunkelhaariger Frauentyp . . . eine rasche, wohlgewachsne B. 34
Werther-Wörterbuch
B r u s t 1 eigentl ein Mädchen . . . die ein . . . Kleid mit blaßrothen Schleifen an Arm und B . anhatte 20 Tochter mit der flachen B . 81 ein Knabe . . . hielt ein . . . Kind mit beyden Armen wider seine B . 12; in Liebesumarmung schlang seine Arme um sie her, preßte sie an seine B . 145 sie . . . drükte mit schwacher Hand seine B . von der ihrigen 145 145,11; sinnbildl für eheliches Glück der unruhigste Vagabund . . . findet ... an der B . seiner Gattin . . . all die Wonne, die er in der weiten . . . Welt vergebens suchte 31 2 Sitz des Gefühls wie friedlich war deine Stimme . . . Ruhig deine B. wie der
[brüten] — Charakter
67
See [calm as the breast of the lake]1 141 Oss fühlte sie tief in ihrer B. [B Busen] das Feuer von Werthers Umarmungen 149 A ein inneres ... Toben, das meine B. zu zerreissen droht 113; zugl als Sitz des Lebens Ich möchte mir oft die B. zerreissen und das Gehirn einstoßen, daß man einander so wenig seyn kann 102 bdv Busen 1
bunt 1 eigentl: vielfarbig bringst Du das Lämpgen hinein [in die Zauberlaterne], so scheinen Dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand 43; zu 2 übergehend da man sich die Wände, zwischen denen man gefangen sizt, mit bunten Gestalten und lichten Aussichten bemahlt 10 2 übtr iSv vielfältig die vielerley Menschen ... machen mir ein buntes Schauspiel vor meiner Seele 72 3 iSv ungeordnet [beim Walzertanzen] giengs ... ein bisgen b. durch einander 25
Herz
GvS DjG II 87 still wie der Busen des Teichs
Bürde übtr dem Menschen ... der sich entschließt, die sonst so angenehme B. des Lebens abzuwerfen 55 wie unverdrossen ... doch auch der Ungliikliche unter der B. seinen Weg fortkeicht 11
[brüten] -* wohlausgebrütet
Bube die obd Bezeichnung Bube, Bub bis auf 33 nur in A; sonst in B zu md Junge bzw Diener geändert. PI Bubens 43 A 1 männl Kind a zugl das Sohnesverhältnis einschließend Der ältste Bub [B Junge] 91A sie ... herzte seinen... jüngsten Buben 33 b die kindhafte Unbefangenheit betonend wenn wir wie frische Bubens [B Jungen] davor [vor einer Zauberlaterne] stehen 43 A 2 für: jugendl Diener Heut könnt ich nicht zu Lotten ... Ich schikte meinen Buben [B Diener] hinaus 44A 44,6A W 19,311 Entw Fragm bdv Bediente
Bursche
Diener
Junge
68
bdv Last
Bürger wie artig jeder B., dem's wohl ist, sein Gärtchen zum Paradiese zuzustuzzen weis 11
Knabe
Buch 1 als Gegenstand einige Bücher zurük gebracht 136 133 134; zugl als Lektüre gieng . . . ein B. zu nehmen, und konnte nicht lesen 101 2 als Lektüre Die Baase fragte: ob sie mit dem Buche fertig wäre 22 da ich so selten an ein B. komme 23 ob Du mir meine Bücher schikken sollst? 7; mit Bewertung des Inhalts Du hattest oft ein gutes B., und kamst so selten dazu etwas zu lesen 68 sein Umgang unterhält mich nicht mehr, als wenn ich ein wohlgeschrieben B. lese 90 daß sein Herz nicht sympathetisch schlägt... bey der Stelle eines lieben Buchs [B Buches] 91 22,19; plur: verallgemeinernder Gesamtbegriff für die geistige Welt all meine thätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit verstimmt ... Ich hab . . . kein Gefühl an der Natur und die Bücher speien [B eckein] mich alle an 62 3 als Werk wie ein Autor, durch eine zweyte veränderte Auflage [B Ausgabe] ... nothwendig seinem Buche schaden muß 58 4 als Teileinheit eine ... Predigt ... über das B. Jonas 36 Die Leiden des jungen Werthers. Erstes B. [A Theil] 1B 70B Tage-
Büchelchen [A gen] zwey B. in duodez 62 ein B. [B Ausgabe], nach dem ich so oft verlangt 63A bdv Büchlein
Buchenwand wie hohe Buchenwände einen endlich einschliessen 66 66,28 Büchlein laß das B. deinen Freund seyn 2 bdv Büchelchen
Buchstabe für Geschriebenes wer kann wiederholen was sie sagte, wie kann der kalte todte B. diese himmlische Blüthe des Geistes darstellen 67 buhlen 1 iSv umschmeicheln Warum wekst du mich Frühlingsluft, du buhlst 1 und sprichst: ich bethaue mit Tropfen des Himmels 1440ss \Berrathon\ 2 wetteifern da wir [die Barden] buhlten [contended]2 um die Ehre des Gesangs 137 Oss Zusatz Goethes zum Original ' GoS DjG II 8t wetteiferten
1
bürgerlich Standesbezeichnung die liebe Tante . . . hat ... kein Ergözzen, als von ihrem Stokwerk herab über die bürgerlichen Häupter weg zu sehen 75; erweitert, im Sinne ständischer Gliederung was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft sagen kann 13 Was mich am meisten nekt, sind die fatalen bürgerlichen Verhältnisse 75; als staatsrechtl Begriff1 tadelte ihn, daß er einen Meuchelmörder in Schutz nehme! er zeigte ihm daß auf diese Weise . . . alle Sicherheit des bürgerlichen [nur in h, dort gestrichen] Staats zu Grund gerichtet werde zu 121B wohl im Sinne der staatsbürgerl Anschauungen Phantasien' [177 t] vgl W 24, 119 ff u 237 ff
1
in Justus
Mosers
'Patriotischen
Bursche iSv Bediente Er ... nahm seinem Burschen, der ihm leuchten wollte, das Licht aus der Hand 131 So war mir's mit dem Burschen [A Jungen] 44 B Bauerbursch bdv Bediente
Bube
Diener
Junge
Knabe
büschig als der Mond hinter dem büschigen [B buschigen] Hügel aufgieng 66 Busen 1 eigentl Diese blaßrothe Schleife, die du am B. hattest 155 ach sie sind stumm ... vor ewig. Kalt wie die Erde ist ihr B. [breasts] 1390ss, zugl zu 1 übergehend hielt ich sie in meinen Armen, fest an meinen B. gedrükt 115 2 als Sitz des Gefühls Diese entsezliche Lükke, die ich hier in meinem B. fühle! ... Wenn du sie nur einmal ... an dieses Herz drükken könntest 101 War es das Feuer von Werthers Umarmungen, das sie in ihrem B. [A Brust] fühlte? 149B hinaus in die ... Welt, wo ich für mein Herz alle die Nahrung, alle den Genuß hoffte, dessen Ermangeln ich so oft in meinem B. fühlte [B so viele Nahrung, so vielen Genuß hoffte, meinen strebenden, sehnenden B. auszufüllen] 87 wie oft hab ich mich ... gesehnt ... nur einen Augenblick in der eingeschränkten Kraft meines Busens einen Tropfen der Seligkeit des Wesens zu fühlen, das alles in sich und durch sich hervorbringt 60 bdv Brust
Herz
[büßen] -»• abbüßen
Butter Wenn ich ... mir B. aussteche, meine Schoten an's Feuer stelle 31 98 Butterbrot [A B d] die Kinder ... theilen das B. ... mit mir des Abends 15 19
G Chapeau Tanzherr mein Ch.1 walzt schlecht 24 bdv Herr ' von jrx chapeau-bas [flacher dreieckiger Hut aus schwarzer Seide, beim Tanze nur unter dem Arm od in der Hand zu tragen] übertragen au! den Träger des Hutes; vgl chapeaui'honneur = Tanzordner
Charakter 1 persönl Wesensart Ihr könnt seinem Geist und seinem Ch. eure Bewunderung und Liebe ... nicht versagen 2
Was in dieser Zeit in Lottens Seele vorging . . . getrauen wir uns kaum ... auszudrücken, ob wir uns gleich davon, nach der Kenntniß ihres Charakters, wohl einen Stillen Begriff machen können 128B mit einer Art von Empfindlichkeit, die s o n s t g a n z a u ß e r s e i n e m [Alberts] Ch. lag HOB ein Mann, vor dem man Achtung haben müßte, wegen seines Charakters sowohl, als seiner Kenntnisse 74; prägnant Ich fand so viel Ch. in allem was sie sagte 22 2 individuelle Veranlagung,
70
Christ — da
69
Christentum als Glaubenslehre die Frau Pfarrern . . . die sich . . . in die Untersuchung des Canons melirt . . . an der neumodischen moralisch kritischen Reformation des Christenthums [B Christenthumes] arbeitet 98
Temperament jedes [der Kinder] rufte sein: Danke! indem es . . . entweder wegsprang, oder nach seinem stillern Ch. gelassen davon nach dem Hofthore zugieng 20 seine gelassne Aussenseite, sticht gegen die Unruhe meines Charakters sehr lebhaft ab 47; auf das Willensleben bezogen wenn ich in dem Eigensinne [des Kindes], alle die künftige Standhaftigkeit und Festigkeit des Charakters ... erblikke 32
Christgeschenk Spiel werke... die sie ihren... Geschwistern zum Christgeschenke zurecht gemacht hatte 129 133
bäv Sinnesart
Christ Auf dem Kirchhofe . . . hinten im Ekke . . . wünsch ich [als Selbstmörder] zu ruhen . . . Ich will frommen Christen nicht zumuthen, ihren Körper neben einem armen Unglüklichen niederzulegen 155
Chronikenschreiber daß du nicht wieder sagst: meine überspannten Ideen verdürben alles...hier...eine Erzählung, plan und nett, wie ein Ch. das aufzeichnen würde 81 bdv Historienschreiber
Folgende mit C anlautende Wörter s unter K Cabinet Cabinetchen Cabriolet Caffee
Camerädin Canapee Canon Casse
Classe Ciavier Coffer Collegium
Combinationsart combinieren Compliment Conto
Contretanz convulsivisch Creatur Cur
s unter Z Ceremoniell
circulieren
D da A demonstr Adv 1 lok & auf Genanntes zurückweisend: dort an einem vertraulichen Orte ein Hüttchen aufzuschlagen, und da . . . zu herbergen 12 6,20u24 12,21 27,22uö; Du kennst mein Wahlheim ... von da [A dort] habe ich nur eine halbe Stunde zu Lotten 29B 30,21; unsinnl daß das nun die Eigenschaft unseres Geistes ist, da Verwirrung und Finsterniß zu ahnden, wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123; in emphatischer Wiederholung O so vergänglich ist der Mensch, daß er auch da, wo er seines Daseyns eigentliche Gewißheit hat, da, wo er den einzigen wahren Eindruk seiner Gegenwart macht; in dem Andenken in der Seele seiner Lieben, daß er auch da verlöschen, verschwinden muß 102 b wie mit Geste hinweisend: hier Komm Malgen, fuhr sie fort, indem sie es . . . die Stufen hinabführte; da wasche dich aus der frischen Quelle geschwind 39 Da [here] 1 ist der Fels und der Baum und hier [here] der rauschende Strohm. Mit der Nacht versprachst du hier zu seyn 138 Oss ich mußte zu ihr [Lotte] hinaus. Da bin ich wieder 19 18,28 54,31 83,16; iVbdg mit spezifizierendem Adv Da haußen sind auch immer Blumen 108 Da drinne in meiner Schublade 136, ähnl all meine Quaalen . . . da hinab zu stürmen 114 c ifestWdg ich weiß, daß man hier und da drüber gesprochen hat 122B W 19,310,13 Entw Fragm 2 bei zurücktretender lok Bed a mit temp Nebensinn zur Angabe einer Lage od Situation die große Seele, in deren Gegenwart ich mir schien mehr zu seyn als ich war . . . Guter Gott, blieb da eine einzige Kraft meiner Seele ungenutzt 9 88,16 sie hat des Abends gesagt: Sie kommen doch Morgen? Wer könnte da wegbleiben? 46 71,24 Wenn ihr Geschwätz leer ist, ach! da [B ach da] kann man sie leicht lassen 83; in Korrelation mit 'wo' Da wo andre . . . vor mir in behaglicher Selbstgefälligkeit herum schwadroniren, verzweifT ich an meiner Kraft 71; bes hervorgehoben durch 'eben' Was ist der Mensch? der gepriesene Halbgott! Ermangeln ihm nicht da eben [B eben da] die Kräfte, wo er sie am nöthigsten braucht? Und wenn er in Freude sich aufschwingt, oder im Leiden versinkt, wird er nicht in beyden eben da aufgehalten, eben da wieder zu dem stumpfen kalten Bewustseyn zurük gebracht, da er sich in der Fülle des Unendlichen zu verliehren sehnte 113; als zusammenfassender Satzanschluß Ich arbeite gern leicht weg, und wie's steht so steht's, da ist er im Stande, mir einen Aufsaz zurükzugeben . . . Da möcht ich des Teufels werden 73 79,6B 83,20 b in folgerndem Sinn: dann wasche dich aus der frischen Quelle . . . da thut's nichts [Werthers Kuß] 39 c erläuternd alles rings umher so paradisisch ... Da ist gleich vor dem Orte ein Brunn' 6 Da ist ein Weib, zum 3*
Exempel, die ...74 Der thörige Mensch ... da meint er ... 109 60,34 warum der Strom des Genies so selten ausbricht . . . Lieben Freunde, da wohnen die gelaßnen Kerls auf beyden Seiten des Ufers 14 d enklitisch beim Relativpron in verallgemeinerndem Sinne Wer aber in seiner Demuth erkennt, wo das alles hinausläuft, wer da [A der so] sieht, wie artig jeder Bürger . . . sein Gärtchen . . . zuzustutzen weiß . . . der ist still I I B 3 temp: dann ich habe manchmal so einen Augenblik aufspringenden, abschüttelnden Muths, und da, wenn ich nur wüste wohin, ich gienge wohl 49 das steht wie eine Scheidewand vor meiner Seelen - diese Seligkeit - und da [B dann] untergegangen, die Sünde abzubüssen 107A 11,1 13,29uö; anaphorisch gesteigert Donnerstag Abend ... ist Weyhnachtsabend, da kommen die Kinder, mein Vater auch, da kriegt jedes das seinige, da kommen Sie auch 129; im Fortgang von Erzählung od Schilderung den Eintritt von etw Neuem betonend Ich saß . . . auf meinem Pfluge wohl zwey Stunden. Da kommt gegen Abend eine junge Frau 14 dann fieng sie an geschwinder zu gehn, immer geschwinder. Da versahs einer, Patsch eine Ohrfeige 28 6,21 81,22 137,190ssuö; nach temp Wenn-Sätzen, Zeitpunkt u Umstände zusammenschließend [vgl dann 2 b] wenn sie von ihrem Bräutigam spricht mit all der Wärme, all der Liebe, da ist mir's wie einem, der all seiner Ehren und Würden entsezt . . . wird 42 Wenn ich so . . . mir meine Zukkererbsen selbst pflükke . . . sie abfädme . . . Wenn ich denn ... meine Schoten an's Feuer stelle, zudekke und mich dazu sezze, sie manchmal umzuschüttein. Da fühl ich so lebhaft, wie 31 113,29; iSv damals ach ich wollt ich wäre wieder so! . . . da war mir's so wohl, so lustig, so leicht 109 109,23; iSv daraufhin Sie haben...auf seine Briefe nicht geantwortet, da ist er selbst hineingegangen 15; ifestWdg 'hier und da' iSv ab und zu Unterwegs sah sie sich hier und da um, eben, als wenn sie Werthers Begleitung vermißte 122B B relat Adv, übergehend zur
Konjunktion
1 lok iSv wo die Pläzgen da [B wo] wir Knaben uns übten 88A 29,18; im Wechsel mit 'wo' vor einem Gewölbe, da wohl zwanzig Stufen hinab gehen, wo unten das klarste Wasser... quillt 6, ähnl Die Erinnerung einer solchen Scene, da [B wobey] ich gegenwärtig war 38 A
2 temp im Anschluß an ein Zeitsubst es war einmal eine Zeit, da mir's so wohl war 109 38,23 109,34 der Zeiten, da ich das Lied gehört 112 41,21 129,11 von dem Augenblikke an, da ich in den Saal trat 84 61,2 105,27f, ebs nach Tag 81,15 137,160ss Nacht 142,210ss Morgen 31,24 Abend 31,25
68,1 Stunde 117,19 A; ähnl mit explikativem Einschlag daß alle Beruhigung über gewisse Punkte des Nachforschens nur eine träumende Resignation ist, da man sich die Wände . . . mit bunten Gestalten . . . bemahlt 10 3 dem konjunktionalen Gebrauch sehr nahe, aber durch den Bezug auf ein Zeitadv oder auf adv Ausdruck noch relativisch jezt macht der Frazze grosse Augen, da der andere nun wirklich kommt 48 jezt da nichts draus wird, ist's eben so gut 89 113,6 133,3 daß e r . . . viel munterer sey als das leztemal, da sie ihn gesehn 33 35,3 77,10 151,1 A C Konjunktion 1 temp a in Erzählung, in etwa gleicher Häufigkeit wie das gleichbedeutende 'als' [sd] das Gewehr geht los, da der Ladstok noch drinn stekt 52 da wir schieden, bat ich sie 75 19,33 20,19uö b mit adversativem Nebensinn: während doch, wo doch wenn einer mit einem ... Gemeinspruche angezogen kommt, da [B wenn] ich aus ganzem Herzen rede 54 60,30 daß du den Selbstmord... mit grossen Handlungen vergleichst, da man es doch für nichts anders als eine Schwäche halten kann 54 84,2 c in kaus Sinn übergehend Da er hörte, daß ich viel zeichnete, und Griechisch konnte . . . wandt er sich an mich 9 23,11 37,5 85,29 2 kaus Da mir sein Wesen gefiel, redete ich ihn an 17B da aber alles still blieb achtete er nicht weiter drauf 156 23,luö; er wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe . . . da ihm der Aufenthalt hier in der S t a d t . . . zu weh that 10 41,25 110,14; verstärkt durch 'zumal' zumal da es so schwer ist 116B; idVbdg da denn s denn B 2 c D Zss mit da 1 Verba, stets in lok Bed, teilweise in loser Bindung: daliegen, dasein, dasitzen, dastehen 2 Adv, auch als Verbalpräfixe verwendet a mit Beibehaltung des lok bzw temp Sinnes von 'da': daher, dahin, dahinten, damals b in Zss mit Präp meist nur im Sinn eines von dieser Präp abhängigen Demonstr-Pron [zB dabei für: bei diesem] bdv zu AI: dort zu C 2 : weil
hier
zu A 3 :
wohl aus stilistischen Gründen . . . und hier der . . . S t r o m 1
dann
geändert,
zu B : wo
zu C 1 : als
während
vgl GvS DjG II 85 Hier ist der Felsen
dabei [A B ey] 1 bei zeitl-sachl Nebeneinander die Sonne untergehen zu sehen, und d. in meinem Homer . . . zu lesen 82 der übler Laune ist und so brav d. sie zu verbergen 36 Ich lerne viel d. [beim Märchenerzählen] 58uö; der Gärtner ... wird sich nicht übel d. [A davon] befinden 5 B . 2 lok 'dabei sein' Ks waren zwey Büchelgen in duodez d. 62; ibesWdgn Lieber Schaz, eins ist doch d. [dh ein Gutes ist an der Sache] 98; iSv bei der Sache sein Tanzen muß man sie sehen... sie ist ... mit ganzer Seele d. 24 bdv zu 1 :
72
dabei — damalig
71
daneben
dadurch instr-kaus ich halte .. .Widerpart, und d. wird die Sache nur schlimmer 73 bewillkommte ihn mit einer heftigen Umarmung . . . und eben d. machte sie die Aufmerksamkeit Albertens rege 151A 117 A 121B uö
daher 1 lok: von da her, relat gebraucht1 in's Gebürg zu reiten, von d. [2? von woher] ich dir auch jezt schreibe 51A 2 kaus iSv deshalb der nie selbst mit sich zufrieden ist, und dem's d. niemand zu Danke machen kann 73 d. fragte ich ihn 108 Uuö bdv zu 2: 1
deswegen
zum relat Gebrauch
der demonstr
Pronominaladv
vgla daran u d a r a u f
dahin 1 örtl Zielangabe Wir kamen gegen viere d. 33 so heimlich hab ich nicht leicht ein Pläzchen gefunden, und d. laß ich mein Tischchen... bringen 12; übtr deren Dichten und Trachten ... d. geht, wie sie... sich einschieben wollen 76 80; ibesWdg unsere Natur hängt sehr d. [dh neigt dazu] 35 2 dahin in Zss a mit Verben der Bewegung zum Ausdruck gleichmäßig fortgehender Bewegung nach unbestimmtem Ziel s dahinbrausen, dahinführen, dahingleiten [vgl hinfahren, hinfliegen, hinführen, hingehen, hintaumeln] b mit 'sein' und 'müssen' iSv fort, tot s dahinmüssen, dahinsein dahinauslaufen wie alle Würksamkeit dahinaus läuft, sich die Befriedigung von Bedürfnissen zu verschaffen 10 [vgl hinauslaufen] dahinbrausen [zur Bed s dahin 2 a] ich... verlohr mich in der Wonne, all meine Quaalen all mein Leiden da hinab zu stürmen, dahin zu brausen wie die Wellen 114 dahinführen [zur Bed s dahin 2 a] fragte Werther ... ob wohl Albert zurük gekommen sey. Der Bediente sagte: j a er habe dessen Pferd dahin führen sehn 148 bdv
hinführen
dahingestellt sein lassen Ob er sie nicht manchmal... mit kleiner Eifersüchteley peinigt, das laß [B lasse] ich dahin gestellt seyn 47 dahingleiten [zur Bed s dahin 2 a] schw Prät gleitete, noch bis ins 19. Jh hinein [vgl Paul DGr 111,162 Anm 7] wenn ... der sanfte Fluß zwischen den lispelnden Rohren dahin gleitete 59 dahinmüssen [zur Bed s dahin 2 b] diese Frau mußte in der Blüthe ihrer Jahre dahin 68 bdv
sterben
hinsterben
wegsterben
vergehen
dahinsein [zur Bed vgla dahin 2 b] a nicht mehr da sein die heilige belebende Kraft, mit der ich Welten um mich schuf. Sie ist dahin! 103; euphemistisch für: tot sein Ach daß die Freundin meiner Jugend dahin ist 9 dahin [gone]1 ist meine Stärke im Krieg [für: mein Sohn Arindal] 1440ss; völlig ausgelöscht sein und diese Frau [Lottes verstorbene Mutter] sollte dahin seyn! 69 b in übertreibender Wdg Bester, ich bin dahin ! Sie kann mit mir machen was sie will 104 bdv zu a : hinsein ' GvS DjG II 90
wegsein
wegsterben
zu b : m i t mir i s t ' s ans
Hin
dahinstellen s dahingestellt sein lassen
dafür im 18. Jh noch nicht klar geschieden von davor s für a zum Entgelt Sünde? Gut, und ich strafe mich d. (A davor) 148 B b zum Schutz gegen = zur Heilung für Wir wollens [die üble Laune] ... als eine Krankheit ansehen, und fragen ob d. kein Mittel ist 35 c ifestWdg 'dafür können' iSv schuld sein Könnt ich d., daß . . . eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete! 3
dahinten verhüllend Den Vorhang [zwischen Leben und Tod] aufzuheben und dahinter zu treten, das ist's all! Und warum das Zaudern und Zagen? - Weil man nicht weis, wie's d. aussieht? 123
dafürhalten iSv der Meinung sein ich halte dafür, daß der . . . eben so tadelhaft ist 7
dahintertreten im Bilde Den Vorhang [zwischen Leben und Tod] aufzuheben und dahinter zu treten, das ist's all! 123
bdv der Meinung sein
dahlen volkstüml für: albern, Possen treiben [der Bediente] der dahlt, mit den Mädgen, will sie erschrökken 52
• dagegen 1 adv, in ablehnender Erwiderung Albert lud ihn zu bleiben, er ... dankte kalt d. und ging weg 131B 2 adversative Partikel Die Stadt ist selbst unangenehm, d. rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur 4 72 Ein Mensch, der sich nach ihnen [Kunstregeln] bildet, wird nie etwas abgeschmaktes... hervor bringen . . . d. wird aber auch alle Regel... das wahre Gefühl von Natur ... zerstören 13 bdv zu 2:
doch
dahinter ibesWdg daß einer nicht argwohnen soll, dahinter müsse was anders stekken, wenn eins mit sieben Gulden hinreicht, wo man den Aufwand ... um zweymal so viel sieht 42
daliegen Und wenn die lezte bangste Krankheit dann über das Geschöpf herfällt... und sie nun da liegt in dem erbärmlichen Ermatten 37 damalig Kein Wink der vorigen Welt, kein Pulsschlag meines damaligen Gefühls 92 bdv
vorig
73
74
d a m a l s — dann
d a m a l s in gefühlsbetontem Gegensatz D. sehnt ich mich . . . hinaus in die unbekannte Welt . . . Jezt kam ich zurük . . . mit wie viel fehlgeschlagenen Hofnungen 87; in emphatischem Ausruf Ach d., wie oft hab ich mich . . . gesehnt 60
daneben fühlte sie . . . daß ihr herzliches heimliches Verlangen sey, ihn für sich zu behalten und sagte sich d. daß sie ihn nicht behalten könne 135B
Dame 1 Frau von Adel, in gesellschaftskritischer Ironisierung Da tritt herein die übergnädige D. von S . . 81 2 Tanzpartnerin gehn sie und bitten sich's aus von meinem Herrn, ich will zu ihrer D. gehn 25
Dank a durch den wärmsten D. des Publikums 79; ifest Wdg Ein Mensch . . . dem's . . . niemand zu Danke machen kann 73 b Danksagung im Gebet du würdest mit dem heissesten Danke den Gott verherrlichen, den du mit den lezten bittersten Thränen um die Wohlfahrt deiner Kinderbatst 67; zur Formel verblaßt Gott sey D., daß es nur so weit ist 109 31
bdv zu 1: Frau
zu 2: Frauenzimmer
d a m i t 1 Adv a instr deine erste Frau sey d. [mit dem Haushaltungsgeld] ausgekommen 41 darauf hab ich denn ihren Schattenriß gemacht, und d. soll mir genügen 45 b ibes Wdgn alle Regel [wird] ... das wahre Gefühl von Natur . . . zerstören . . . es ist d. wie mit der Liebe 13 Auch d. wies ihn der Amtmann ab 121B 2 fin Konjunktion Und d. ihr wißt wo ich hinkomme, s o . . . 85 bdv zu 2: daß D ä m m e n , das im Bilde warum der Strom des Genies so selten ausbricht . . . da wohnen die gelaßnen Kerls auf beyden Seiten des Ufers . . . die . . . mit d. und ableiten [B D. und Ableiten] der . . . drohenden Gefahr abzuwehren wissen 14 bdv einengen
einschränken
d ä m m e r n 1 als atmosphärischer Vorgang Stern der dämmernden [descending] 1 Nacht 136 Oss; zugl ins Zuständliche übergehend ich . . . war so in Träumen rings in der dämmernden Welt verlohren, daß ich auf die Musik kaum achtete, die uns von dem erleuchteten Saale herunter entgegen schallte 24 Wenn . . . die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsterniß meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligthum stehlen . . . wenn's denn um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und Himmel ganz in meiner Seele ruht, wie die Gestalt einer Geliebten 5 2 rein zuständl, vom Verschwimmen der Konturen a in räuml u zeitl Ferne Ich sah das Gebürge vor mir liegen . . . Stundenlang konnte ich hier sizzen, und mich hinüber sehnen . . . mich in denen Wäldern, denen Thälem verliehren, die sich meinen Augen so freundlich dämmernd [B freundlich-dämmernd] darstellten 87 O es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft! Ein grosses dämmerndes Ganze ruht vor unserer Seele, unsere Empfindung verschwimmt sich darinne, wie unser Auge 30 b in ossianischer Nebel- und Geisterwelt Ossian hat in meinem Herzen den Homer verdrängt . . . Zu wandern . . . umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt 100 oss Oft im sinkenden Mond seh ich die Geister meiner Kinder, halb dämmernd [B halbdämmernd] [half viewless]2, wandeln sie zusammen in trauriger Eintracht 144 Oss c übtr auf das Halbbewußtsein des Traumzustandes das ist ein Gefühl ohne gleichen, und doch kommt's dem dämmernden Traume am nächsten, zu sich zu sagen: das ist der lezte Morgen 146 • * aufbdv zu 1 : anbrechende, einbrechende Nacht Nacht werden [Oss] sich die Nacht [Oss] zu 2 : verschwimmen 1 GvS DjG II 84 niedersinckenden 1 ebd 90 Halb unsichtbaar
rings um zog
D ä m m e r s c h e i n wenn ich . . . in der tiefen Nacht, wenn der hohe Vollmond über mir steht, im einsamen Walde . . . in dem Dämmerscheine [B D.] hinschlummre 64 D ä m m e r u n g die schöne Würkung des Mondenlichts, das am Ende der Buchenwände die ganze Terasse vor uns erleuchtete, ein herrlicher Anblik, der um so viel frappanter war, weil uns rings eine tiefe D. einschloß 66 dampfen Wenn das liebe Thal um mich dampft 5; brodeln Zu wandern über die Haide, umsaußt vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln, die Geister der Väter im dämmernden Lichte des Mondes hinführt 100 oss danach s darnach
bdv dabei
zugleich
dankbar weil ich . . . die Wonne, die er [Gottes Geist] über mich ausgoß mit ganzem, innig dankbarem [B innigdankbarem] Herzen aufnahm 104 Ich hab oft an deinen dankbaren Thränen gesehen, daß du fühlst was das [Mutterliebe] sey 68 danken 1 Äußerung der Dankbarkeit a so ruhig [ist] meine Seele, ich danke dir Gott, der du diesen lezten Augenblikken diese Wärme, diese Kraft schenkest 154 Ihr . . . dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat, wie einen von diesen 53 Ich danke Dir, Wilhelm, für Deinen herzlichen Antheil 105 65 80 Ich danke Deiner Liebe, Wilhelm, daß Du das Wort so aufgefangen hast 128; in flüchtigem Briefstil Danke für deine beyden Briefe 86; formelhaft jedes rufte so ungekünstelt sein: Danke! 20 b verblaßt zu konventioneller Höflichkeit Sie grüßte mich, ich dankte ihr 14 ich half ihr. Sie dankte 8; ablehnend Albert lud ihn zu bleiben, er aber . . . dankte kalt dagegen und ging weg 131B 2 iSv Dank wissen, dankbar sein, mit formelhaftem Obj ich . . . weis, daß ihr mir's d. werdet 2 [er] dankt mir's, wenn ich ihm die Arbeit erlasse 24 dann Da die klare Scheidung des Gebrauchs von 'denn' u 'dann' erst um die Mitte des 18.Jhs begonnen hat [vgl Paul DWb 87], ist G's Sprachgebrauch schwankend. Die Änderungen in B zeigen die sich allgemein anbahnende Tendenz, das temp Adv 'denn' durch 'dann' zu ersetzen. Geändert sind folgende 8 Stellen, meist durch Korrektur in h: 5,29 6,21 59,19 61,23 87,22 100,13 105,8t 154,9 1 Ausdruck zeitl Folge a. rein zeitl: hierauf, danach Noch acht Tage bleib ich, und d. zieh ich wieder in der .Irre herum 90 erst sein Vikar und d. sein Nachfolger 34 37,26 60,7 90,19 107.28B; bes im Fortgang der Erzählung Sie gieng... im Kreise herum . . . d. fieng sie an geschwinder zu gehn 28 Sie schwieg, er harrte - und bat - und harrte, d. riß er sich weg 146 25,25 101,16uö b mit Abschwächung des Zeitbegriffs in Fortführung einer Gedankenreihe od Reihenfolge iSv ferner, weiter ich habe allerley nachgedacht, über die Begier im Menschen sich auszubreiten . . . und d. wieder über den innern Trieb, sich der Einschränkung willig zu ergeben 30 Leute von einigem Stande werden sich immer in kalter Entfernung vom gemeinen Volke halten . . . und d. giebts Flüchtlinge und üble Spasvögel, die sich herabzulassen scheinen 7 10,26 72,18 89.25A 112,14; in adversativer Weiterführung iVbdg mit 'doch' wie artig jeder Bürger, dem's wohl ist, sein Gärtchen zum Paradiese zuzustuzzen weis, und wie unverdrossen d. doch auch der Unglükliche unter der Bürde seinen Weg fortkeicht IIA 11,34 c in Folgerung übergehend: in dem Falle, daraufhin Wie mancher König wird durch seinen Minister, wie mancher Minister durch seinen Sekretär regiert. Und wer ist d. der Erste? 76 Ich ehre die Religion . . . ich fühle daß sie manchem Ermatteten Stab . . . ist; Nur - kann sie d. [A denn], muß sie d. [A denn] das einem jeden seyn? 105B 2 Ausdruck zeitl Gleichsetzung, oft mit folgerndem Nebensinn a in A usmalung einer Situation od Stimmung da schwimmt alles vor meinen Sinnen, und ich lächle d. so träumend... in die Welt 11 Es vergeht kein Tag, daß ich nicht eine Stunde da sitze. Da kommen d. [A denn] die Mädchen aus der Stadt, und hohlen Wasser 6 B wenn nicht . . . Lotte mir den elenden Trost erlaubt, auf ihrer Hand meine Beklemmung auszuweinen, so muß ich fort! Muß hinaus! Und schweife d. weit
75
76
dar- — darum
im Felde umher. Einen gähen Berg zu klettern, ist d. meine Freude 64 60,25 113,15 b nach temp Wenn-Satz Wenn du hinauf steigst auf den Berg ... d. erinnere Dich meiner ... und d. blikke nach dem Kirchhofe hinüber 132 5,32 c bes charakteristisch im Wenn-Satz selbst Wenn ich d. [A so] mit einer sehnenden Thräne gen Himmel sehe 67B Wenn ... ich d. im hohen Grase ... liege ... wenn's d. [A denn] um meine Augen dämmert 5B wenn ich d. [A denn] die Vögel um mich den Wald beleben hörte 59B wann ich d. [A denn] noch halb im Taumel des Schlafes nach ihr tappe 61B wenn ich d. [A denn] um bestimmte Zeit wieder zurück mußte 87B Wenn ich ihn d. [A denn] finde den wandelnden grauen Barden 100 B oss * 30-
bdv xv l a : darauf
zu 2: da
dar- in Zss mit vokalisch anlautenden Präp; bes in A häufig die verkürzten Formen: dran, drauf, draus, drein, drin, drüber, drum, drunter. Diese werden unter dem Lemma der vollen Form angeführt bis auf die Fälle, die nur in der Kurzform vorkommen: draufdrücken, draußen, dreinstolpern, dreintölpeln, drinnen, drinstecken, drunter und drüber daran [dran] a lok, als Orts- od Richtungsangabe das Boot erreicht den Felsen, er sank dran [on the rock]1 nieder und starb 1430ss; Abgehauen [die Bäume]!... ich könnte den Hund ermorden, der den ersten Hieb dran that 98; ibesWdg dann liab ich mir weis gemacht, daß ich die Bergwerke... besuchen wollte, ist aber im Grunde nichts dran [an der Sache: vgl an A2a], ich will nur Lotten wieder näher 90; ins Zuständl übergehend, formelhaft Der N. N. ist auch so übel dran ... Er ist schon geschwollen 101 33 b als Bestimmungsergänzung: für 'an' mit Bat bei es ist gelegen, schuld sein [sd], auch in relat Gebrauch: woran Die Baase sah mich ... mit einem spöttischen Näsgen an, d. mir aber nichts gelegen war 23, für 'an' mit Akk bei denken [sd] 'GvS DjG II 90 über den Felsen
daranstoßend wie ... durch ein daran stoßendes Bosquet die Allee immer düstrer wird 66 darauf [drauf] a lok Der Mensch braucht nur wenige Erdschollen um d. zu genießen, weniger um drunter zu ruhen 88B ohne Sinn und Gefühl an dem wenigen, was drauf [B auf Erden], noch was werth ist 98A; übtr recht vom Himmel dazu bestimmt... daß eine wackere Frau das Glück ihres Lebens d. gründen sollte 135B Ich gab ihr die Hand drauf [Bd.] 25 68; in temp Sinn übergehend versezte sie drauf 130 b temp Auch gieng er d. in der Stadt herum 32 134,5 Drauf [B D.] giebt ihm der Herr ein... Zettelgen 148 bald d. 134,17A; zugl folgernd: daraufhin Lottens Porträt habe ich dreymal angefangen, und habe mich dreymal prostituirt ... d. hab ich denn ihren Schattenriß gemacht 45; in relat Gebrauch: worauf einen Husten ... der unsern Diskurs eine Zeitlang unterbrach, d. denn der junge Mensch wieder das Wort nahm 36 c als Bestimmungsergänzung: für 'auf' mit Dat bei bestehen [sd], mit Akk bei achten, sich beziehen, etwas geben [sd] bdv su b: dann
[daraufdrücken] s draufdrücken daraus [draus] a lok, übtr auf einen Zustand fällt in ein hitzig Fieber, d. in Raserey 109 b sachl Herkunft D. entstund neue Unzufriedenheit 117A Ich habe d. gelernt 58 W 19,310 Entw Fragm; ibesVbdg mit 'machen' u 'werden' Werther hatte ... nie ein Geheimniß d. gemacht 150B Macht nun draus [B d.] was ihr wollt 85 jezt da nichts draus wird 89
darein iSv in mit Akk man muß sich d. resigniren 73 Zss mit der Kurzform drein sd -*• obendrein
darin [drin] in A auch darinn sowie die umgangssprackl Formen darinne u drinne, in B bis auf 73 [drin] zu darin geändert; dazu auch darinnen 21AuB 1 demonstr.iSv in mit Dat a lok, eigentl alle seine Nahrung darinne [in den Blüten] finden zu können 4 ich habe den zweyten Plaz drinne [in Lottes Herzen] 80 es ist mit der Ferne wie mit der Zukunft ... unsere Empfindung verschwimmt sich darinne, wie unser Auge 30 Wenn man seinen Period nicht nach der hergebrachten Melodie heraborgelt; so versteht er gar nichts drinne 73 121B; übtr iSv in diesem Punkte ich fühle, und darin darf ich meinem Herzen trauen 42 darinn sind die Weiber fein, und haben recht 47 11 b temp, zugl zuständl eine Zeit ... von der er so rühmte, daß er so glüklich, so wohl darinn gewesen wäre 109 2 relat Physiognomie, darinn eine stille Trauer den Hauptzug machte 108 die Kutsche ... darinnen ihre Lotte wegfahren sollte 21 bdv drinnen
[darinstecken] s drinstecken darlegen Ich saß ganz in mahlerische Empfindungen vertieft, die dir mein gestriges Blatt sehr zerstükt darlegt 14 darnach lok als Richtungsangabe wenn die Nüsse reif sind, so werfen die Knaben mit Steinen d. 99 ich suche schon zwey Tage d. 108 130 darstellen 1 durch Worte zur Anschauung bringen ich müßte die Gabe des größten Dichters besitzen, um dir ... den Ausdruck seiner Geberden, die Harmonie seiner Stimme, das heimliche Feuer seiner Blicke lebendig d. zu können 17B daß er oft über Sachen redt, die er nur gehört und gelesen hat, und zwar aus eben dem Gesichtspunkte, wie sie ihm der andere d. [B vorstellen] mochte 89 wer kann wiederholen was sie sagte, wie kann der kalte todte Buchstabe diese himmlische Blüthe des Geistes d. 67 2 refl, sich zeigen Ihr Liebhaber, denn als solchen stellte sich Herr Schmidt gleich dar 34; mit Hervorhebung des subjektiven Eindrucks mich in denen Wäldern ... verliehren, die sich meinen Augen so freundlich dämmernd darstellten 87 zugleich stellten sich ihr die Tage ihrer unbefangenen Unschuld ... in doppelter Schöne dar 149 A bdv zu 1: ausdrücken
vorstellen
Darstellung plastische Gestaltung Ich kehre in mich selbst zurük, und finde eine Welt! Wieder mehr in Ahndung und dunkler Begier, als in D. und lebendiger Kraft 11 darüber [drüber] a lok als Zielangabe der Berg ... ist nun aber da! und es soll drüber [B man soll hinüber] 73 A b temp mit kaus Einschlag Ich bin ... in Verzükkung, Gleichnisse und Deklamation verfallen, und habe drüber [B d.] vergessen, dir auszuerzählen 14 61 c kaus und wenn ich drüber zu Grunde gehen müßte 25 6 38 kommen mir drüber [B d.} die Thränen oft in die Augen 50 D. hätt ich ihn gern ausgeprügelt 74A D. hat er mich neulich bey Hofe verklagt 79; bes bei Verben des Affekts: sich ärgern, betrübt sein, lachen, triumphieren [sd] d als Bestimmungsergänzung bei nachdenken, radotieren, sich einen Scherz erlauben, schweigen, sprechen [sd] e ibesWdg drunter und drüber s drunter bdv zu b: über dem
unterdessen
darbieten [B th] Ihr Geist... Ihre Talente, was bieten die Ihnen für mannigfaltige Ergözzungen dar 130
darum [drum] a in fin Sinn wie gern hätt ich all mein Menschseyn drum gegeben, mit jenem Sturmwinde die Wolken zu zerreissen 114 b kaus Vornehmlich d. bin ich dem Fürsten hieher gefolgt 89 83,18 Alle die zu Tische kamen und mich ansahen, dacht ich die sehen dich d. an 83 Ich merkte was unheimliches, und drum fragte ich durch einen Umweg 109 39 c als Bestimmungsergänzung bei betrügen, bitten, es ist mir zu tun [sd]
bdv bieten
bdv zu b: deswegen
darben übtr auf seelischen Zustand daß Werther ... sein [Alberts] Betragen sich dieses [eheliche] Glück auch auf die Zukunft zu erhalten, nicht habe beurtheilen können, er, der gleichsam mit jedem Tage sein ganzes Vermögen verzehrte, um an dem Abend zu leiden und zu d. 117B
präsentieren
reichen
darunter — dastehen
77
darunter [drunter] a loh meine Frau sas drunter [B d.] [unter dem Nußbaum] auf einem Balken 34 88B; übtr, mit kaus Einschlag daß meine Kunst d. leidet 5 b in partitivem Sinn unsere Vetterschaft ist sehr weitläuftig, und es wäre mir leid, wenn sie [B Sie] der Schlimmste drunter seyn sollten 21 c ibesWdg drunter und drüber s drunter dasein [A B ey] a an einem bestimmten Ort Albert ist angekommen . . . der Bräutigam ist da 47 wenn ich nicht nach der Betstunde da bin, so hat die Wirthin Ordre, ihn [den Kreuzer] auszubezahlend Ich bin wieder dameinVater 111; ifestWdg ob niemand da gewesen wäre? 151A Werther sey gestern Abends da gewesen 151B; von Sachen bis mein Abschied [Urkunde] von Hofe da wäre 86 86,11 wär der Berg nicht da, wäre der Weg viel bequemer und kürzer, er ist nun aber da! 73 b in der Vorstellung gegenwärtig sein hier in meiner Stirne, wo die innere Sehkraft sich vereinigt, stehen ihre schwarzen Augen . . . Mach ich meine Augen zu, so sind sie da . . . ruhen sie vor mir, in mir 112 c vorhanden sein die Blüthen des Lebens ... wie wenige sezzen Frucht an, und wie wenige dieser Früchte werden reif. Und doch sind deren noch genug da 63 bdv gegenwärtig sein
Dasein [A B ey] 1 Da-sein, Existieren es wird mir gewiß ... daß an dem D. eines Geschöpfs so wenig gelegen ist 101 so vergänglich ist der Mensch, daß er auch da, wo er seines Daseyns eigentliche Gewißheit hat, da, wo er den einzigen wahren Eindruk seiner Gegenwart macht; in dem Andenken in der Seele seiner Lieben... verlöschen, verschwinden muß 102 ihr Geliebter verläßt sie ... in dem sie allein ihr D. fühlte 57 Ich . . . freue mich so meines Lebens . . . Ich bin . . . so ganz in dem Gefühl von ruhigem D. versunken, daß meine Kunst darunter leidet 5 2 Leben a biologisch so eingeschränkt ist die Menschheit, daß sie für ihres Daseyns Anfang und Ende keinen Sinn hat 146 Kannst du sagen: Das ist! da alles vorübergeht, da alles . . . so selten die ganze Kraft seines Daseyns ausdauert 60 Nun siz ich hier wie ein altes Weib, das ihr Holz an Zäunen stoppelt, und ihr Brod an den Thüren, um ihr hinsterbendes freudloses D. noch einen Augenblik zu verlängern und zu erleichtern 114; mit soziologischem Einschlag der Anblik eines solchen Geschöpfs [junge Frau], das in der glüklichen Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht 15 b Lebensverfassung w i e . . . mein hoffnungloses, freudloses D. neben Dir, in gräßlicher Kälte mich anpakte 132; als persönl Wesenskern wenn gleich . . . seinem Scharfsinne nicht entging, daß beyde Männer Recht haben möchten, so war es ihm doch als ob er seinem innersten D. entsagen müßte, wenn er ... es zugeben sollte 122B bdv Menschsein
Sein
dasitzen ich . . . bemerkte . . . daß diese die Zeit über mit offnen Augen, als säßen sie nicht da, da gesessen hatten 23 daß als Konjunktion ohne spezifische Eigenbedeutung erhält 'daß' seinen Sinn aus der Funktion des Satzteils, den der DaßSatz im Satzgefüge vertritt. Von den üblichen Verwendungsmöglichkeiten des Daß-Satzes ist jeweils nur ein Beispiel angeführt A unterordnende Konjunktion 1 als Bestimmungsergänzung a mit Objektscharakter nach Verben des Wahrnehmens, Denkens, Sagens, Wünschens u ähnl Da er hörte, daß ich viel zeichnete 9; ebs bei entsprechenden Subst mit verbalem Sinn Vertrauen zu dir, daß du in alles, was uns umgiebt, Heil und Lindrungskraft gelegt hast 111; in freiem Anschluß wie sie mich . . . schalt, über den zu warmen Antheil an allem! und daß ich drüber zu Grunde gehen würde! Daß [B daß] ich mich schonen sollte! 38; Wiederaufnahme nach eingeschobenem Satz Könnt ich dafür, daß, während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir einen angenehmen Unterhalt verschafften, daß eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete! 3 133,19fA; anaphorisch die lebhaftesten Protestationen, daß er das nicht sage, um sie schlecht zu machen,
78
wie er sich ausdrückte, daß er sie liebe und schätze wie vorher, daß so etwas nicht über seinen Mund gekommen sey, und daß er es mir nur sage um mich zu überzeugen 94B b mit Adverbialcharakter: fin iSv damit Und daß du nicht wieder sagst: meine überspannten Ideen verdürben alles; so hast du hier . . . eine Erzählung, plan und nett 81 Daß ich kurz bin (denn die Augen fallen mir zu vor Schlaf) siehe die Frauenzimmer stiegen ein 40B1; konsek ein W e i b . . . die jederman von ihrem Adel . . . unterhält, daß nun [B so daß] jeder Fremde denken muß . . . 74; kaus Gott sey Dank, daß es nur so weit ist 109, ebs nach Subst über dem Schrekken, daß Feuer sein Haus ergriffen hat 54; in freiem Anschluß Und warum das Zaudern und Zagen? - Weil man nicht weis, wie's dahinten aussieht? - und man nicht zurükkehrt? - Und daß das nun die Eigenschaft unseres Geistes ist, da Verwirrung und Finsterniß zu ahnden, wovon wir nichts Bestimmtes wissen 123 2 als Subjektsbegriff a bei unpers Wdgn Ach so gewiß ist's, daß unser Herz allein sein Glük macht 50 Daß das Leben des Menschen nur ein Traum sey, ist manchem schon so vorgekommen 10 b auch nach elliptisch verkürzten Sätzen Vergebens, daß der . . . vernünftige Mensch den Zustand des Unglüklichen übersieht, vergebens, daß er ihm zuredet 55 Gut, sagt er, daß du's auf die leichte Achsel nimmst 83 Genug daß in mir die Quelle alles Elendes verborgen ist 103 3 attrib in explikativem Sinn Sie hat mir meine Exzesse vorgeworfen ! . . . Meine Exzesse, daß ich mich manchmal von einem Glas Wein verleiten lasse, eine Bouteille zu trinken 104 Ein gewisser Mangel an Fühlbarkeit, ein Mangel - nimm's wie du willst, daß sein Herz nicht sympathetisch schlägt ... bey der Stelle eines lieben Buchs 91 4 ibesWdgn a 'als daß' Wer liesse sich nicht lieber den Arm abnehmen, als daß er . . . sein Leben auf's Spiel sezte 49 b 'ohne daß' ein Kerl, der um anderer willen, ohne daß es seine eigene Leidenschaft ist, sich ... abarbeitet 45 c 'nur daß' die Zitronen . . . thaten fürtrefliche Würkung,'nur daß mir mit jedem Schnittgen . . . ein Stich durch's Herz gieng 25 d 'kaum daß' das war auch überschwemmt, und kaum daß ich die Weide erkan'nte! 114 [vgl die elliptisch verkürzten Sätze A2b] 5 iVbdg mit Negationen a Und nicht, daß die Kerls sonst keine Angelegenheit hätten, nein, vielmehr häufen sich die Arbeiten 76; ähnl 'daß nicht' nach negativem Satz Es vergeht kein Tag, daß ich nicht eine Stunde da sizze 6 Niemals geh ich im Mondenlichte spazieren, niemals daß mir nicht der Gedanke an meine Verstorbenen begegnete, daß nicht das Gefühl von Tod ... über mich käme 66 b mit pleonastischer Negation in A Bewahre dich Gott, daß du darüber nicht lachst [B darüber lachest] 44 A B als selbständiger Satz mit Beibehaltung der Wortstellung des Nebensatzes, stets im Ausruf 1 im Wunsch mit Konj O daß ihr glüklich wäret durch meinen Tod 153 103,13 Daß ich des Glüks hätte theilhaftig werden können! 155 2 in Selbstaufforderung mit Ind Daß ich kurz bin, denn die Augen fallen mir zu vom Schlaf. Siehe die Frauenzimmer steigen ein 40A1 3 in bedauerndem Ausruf mit Ind Ach daß die Freundin meiner Jugend dahin ist, ach daß ich sie je gekannt habe! 9 0 daß ich nicht an Deinen Hals fliegen . . . kann 65; als Vorwurf Daß ihr Menschen . . . gleich sprechen müßt: Das ist thörig, das ist klug 52 die in B geänderte Interpunktion ergibt A (s B2) einen geglätteten Finalsatz
1
gegenüber
dem
emphatischen
Ausruf
in
dastehen Prät stund in A [außer 132] s stehen a eigentl Wie ich so da stund [B dastand] und zusah 39 auf mich . . . der ganz allein auf sie resignirt dastund [B da stand], fielen sie [Lottes Augen] nicht! 40; zugl Ausdruck der inneren Haltung Ihr steht so gelassen, so ohne Theilnehmung da, ihr sittlichen Menschen 53; iGz tot daliegen Steh [B Stehe] ich nicht da in meiner ganzen Kraft, und Morgen lieg ich ausgestreckt und schlaff am Boden 146 b übtr tausend Aussichten wütheten durch meine Seele, und zuletzt stand er da, fest ganz der Iezte einzige Gedanke: Ich will sterben! 132
79
80
Datum — deinetwillen
Datum ein angefangener Brief ... ohne D. 123 däuchten Nebenform zu dünken, s Paul DGr III 187 Sie nannten den bösen Humor ein Laster, mich däucht, das ist übertrieben 36 dauern ältere Form auch: daurend, ebs ausdauren, bedauren a währen Ihre Krankheit dauerte nicht lange 68 der lange dauernde Umgang mit ihm 135B b Part adj iSv beständig, hier ironisch Ja, ja ... das ist ... die ruhige daurende [eheliche] Treue! Sattigkeit ists und Gleichgültigkeit 118B
dazukommen ich rede mit ihm, [und] mit dem Obrist B . . der dazu kommt 81 Sie erwehrte sich sein; ihr Bruder kam dazu 95B; übtr Noch ein sonderbarer Umstand kam dazu HOB dazusetzen, sich Wenn ich ... meine Schoten an's Feuer stelle, zudekke und mich dazu sezze 31 dazwischen temp Wenn ich ... mir meine Zukkererbsen selbst pflükke . . . sie abfädme und d. lese in meinem Homer 31 Deckel in dem Korbe, dessen D. abgefallen war 15
aus-
mauern] iSv leid tun
- * bedauern
Daumen das Gewehr geht los ... und zerschlägt ihr den D. 52 davon 1 Adv a separativ sich d. zu befreyeniS du hast den Staub d. [von den Pistolen] gepuzt 152 b kaus daß mich das Bild dieser Treue und Zärtlichkeit überall verfolgt, und daß ich, wie selbst d. entzündet, lechze und schmachte 18B der Gärtner ist mir zugethan ... er wird sich nicht übel d. [B dabey] befinden 5A c instr mit fiartitivem Einschlag berechnet euer Vermögen, und was euch ... übrig bleibt, d. verwehr ich euch nicht ihr ein Geschenk ... zu machen 14 d zur Bezeichnung des sachl Inhalts bei den Ausdrücken sich einen Begriff machen, Erzählung, Nachricht, es ist die Rede, reden, schreiben, überzeugen, Vorstellung haben [«?]; elliptisch ein andermal d., sagt icli 5 C o S DjG II 89 tief ä frühester Beleg 1ür diese bes Prägnanz bis 1778]. Vgl Boucke aaO 158 ff
des Wortes
bei G [in den Jahren
1774
Dumpfheit iSv Stumpfheit, Gleichgültigkeit erinnerte mich der Unruhe ... der D. des Sinnes, der Herzensangst, die ich in dem Loche [Schulstube] ausgestanden hatte 88 dumpfig Nebenform dumpficht 20 B modrig, übelriechend die abfallenden Blätter machen ihr den Hof unrein und d. 99; als atmosphärische Bezeichnung iSv dunstig Besorgniß wegen eines Gewitters, das sich in weisgrauen dumpfigen Wölkchen ... zusammen zu ziehen schien 20 dunkel übtr auf den Seelenzustand es ward immer dunkler in Lottens Gemüth 151B; iSv dumpf, unbestimmt Ich kehre in mich selbst zurük, und finde eine Welt! Wieder mehr in Ahndung und dunkler Begier, als in Darstellung und lebendiger K r a f t 10 düster
finster
[Oss]
trüb
dünken Nebenform 'mich däucht s däuchten 1 unpers, mit Akk der Pers, nur idWdg 'mich dünkt' iSv mir scheint, ich glaube a als Hauptsatz mich dünkt, man kann's mit Händen greifen 11 hier kann ich mich nicht anders ausdrukken - und mich dünkt deutlich genug 100 b als Zwischensatz wer ist dann der Erste? der, dünkt mich, der die andern übersieht 76 Wir Menschen beklagen uns oft ... und wie mich dünkt, meist mit Unrecht 35 c mit Inf mich dünkte einiges Nachdenken auf ihrer Stirne zu sehen 26 2 pers, mit refl Pron als Meinung über sich selbst, tendierend zum Nebenbegriff des Unbegründeten Er ... dünkt sich nicht eben weise, aber glaubt doch, er wüßte mehr als andere 9 wenn jezzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er nachsagen kann, daß sie [die Erde] rund sey 88 A bdv d e n k e n
2 instr, oft in kaus od mod Sinn übergehend Daß aber auch Erwachsene, gleich Kindern ... d. Biskuit und Kuchen und Birkenreiser regiert werden 11 er solle d. einen Dolchstos der Quaal auf einmal ein Ende machen 49 13 49,24uö; wie ... d. ein daran stoßendes Bosquet die Allee immer düstrer wird 66 0 daß ihr glüklich wäret d. meinen Tod 153 155 als ich d. einen Zufall... unter die Linden kam 12 Ich merkte was unheimliches, und drum fragte ich d. einen Umweg 109; Ausdruck der Vermittlung Es ist besser, ich sehe sie d. die Augen ihres Liebhabers 18B; häufig in passiven Wdgn Unsere Einbildungskraft, d. ihre Natur gedrungen sich zu erheben, d. die phantastische Bilder der Dichtkunst genährt 71 37 39uö, so auch bei der handelnden Pers im Pass Wie mancher König wird d. seinen Minister, wie mancher Minister d. seinen Sekretär regiert 76; in bes Prägnanz einen Tropfen der Seligkeit des Wesens zu fühlen, das alles in sich und d. sich hervorbringt 60 — da1
GvS
DjG
II 85 d a s s m e i n e S t i m m ' ü b e r d i e H a i d e s c h a l l e
durcharbeiten durch einen unwegsamen Wald einen Pfad durchzuarbeiten 64 durchbrechen wie die Morgensonne ... den Nebel durchbricht 104 durchdenken in Gedanken durchgehen hatte ihre Freundinnen der Reihe nach durchgedacht, und fand bey einer jeglichen etwas auszusetzen 135B durchdringen sinnl-geistig ihr Blik durchdrang die Gegend, sie ... sagte - Klopstock! 28 -> u n d u r c h d r i n g l i c h
->• v e r d u n k e l n bdv d u m p f
94
sich einbilden
glauben
scheinen
vorkommen
Duodez Buchformat zwey Büchelgen in duodez [B D.] 62 durch Präp mit Akk l lok iSv hindurch, eigentl: von einem Ende zum andern daß ich ihm den Degen d. den Leib stossen könnte 85 Ich gieng d. den Hof nach dem ... Hause 20 d. einen unwegsamen Wald einen Pfad durchzuarbeiten, d. die Hekken die mich verlezzen, d. die Dornen die mich zerreissen 64; verblaßt da wir d. den weiten ... Wald ... fuhren 19 Wandle d. [through] gebrochene Wolken o Mond 142 Oss daß meine Stimme klinge durch's Thal [let my voice be heard around]11380ssuö; mit Nebensinn der Vermittlung [vgl 2] Sie [die Pistolen] sind d. deine Hände gegangen, du hast den Staub davon gepuzt 152; bes häufig im bildl Ausdruck alles, was Adelin mir ehgestern gesagt hatte, lief mir wie siedend Wasser d. die Adern 84 42 Es geht mir ein Schauder d. den ganzen Körper 91 mir giengs d. Mark und Bein 106 Heut ist mir ihr Blik tief d.'s Herz gedrungen 107 25uä; mir d. die Seele gehn ein Trostgefühl und eine Erinnerung all des Vergangenen 112 112,19 d. mein innig innerstes durchglühte mich das Wonnegefühl: Sie liebt mich! 147 uö; ifestWdg der Amtmann möchte d. die Finger sehn, wenn man dem Menschen zur Flucht behülflich wäre 121B
Durchdringen, das iSv sich durchsetzen meine überspannte Ideen von Würksamkeit, von Einfluß auf andre, von D. in Geschäften 80 bdv d u r c h s e t z e n
durcheinanderarbeiten Die Harmonie seines Geistes war völlig zerstört, eine innerliche Hitze und Heftigkeit, die alle Kräfte seiner Natur durcheinander arbeitete, brachte die widrigsten Wirkungen hervor 116B bdv
durcheinanderschütteln
durcheinandergehen ifestWdg da wir nun gar an's Walzen kamen . . . giengs ... ein blsgen bunt durch einander 25 durcheinanderschütteln übtr Durch die entsetzliche gewaltige Berührung war alles, was in seinem Wesen lag, durcheinander geschüttelt worden 120B bdv
durcheinanderarbeitcn
durchglühen übtr durch mein innig innerstes durchglühte mich das Wonnegefühl: Sie liebt mich! 147 durchhelfen, sich eines solchen Geschöpfs, das in ... Gelassenheit so den engen Kreis seines Daseyns ausgeht, von einem Tag zum andern sich durchhilft 15; iSv sich zu helfen wissen Der alte M.. ist ein geiziger rangiger Hund, der seine Frau ... was rechts geplagt und eingeschränkt hat. Doch hat sich die Frau immer durchzuhelfen gewußt 41 durchleben nach so viel Zeit, nach so manchen durchlebten Situationen, mußte sein Eindruk unauslöschlich in ihrem Herzen seyn 135 durchlesen Da ich das Blatt wieder durchlese 95B er habe Sulzers Theorie den ersten Theil ganz durchgelesen 9 durchschneiden Jeder Fußtritt [des Pilgers] der seine Solen auf ungebahntem Wege durchschneidet 110 durchsehen mir einen Aufsaz zurükzugeben und zu sagen: er ist gut, aber sehen sie [B Sie] ihn durch, man findt immer ein besser Wort 73
durchsetzen — düster
95
durchsetzen mit Unterdrückung des Objekts Laß mich ausdulden, ich habe bey all meiner Müdseligkeit noch Kraft genug durchzusezzen 105 bdv durchtreiben
das Durchdringen
durchstehlen, sich in der Welt ist's sehr selten mit dem Entweder Oder gethan . . . Du wirst mir also nicht übel nehmen, wenn ich ... mich doch zwischen dem Entweder Oder durchzustehlen suche 49 bdv lavieren
durchtanzen räum! Beym dritten Englischen waren wir das zweyte Paar. Wie wir die Reihe so durchtanzten 25 durchtreiben übtr iSv durchsetzen hast du Hofnung auf Lotten . . . such sie durchzutreiben 49
aussenbleiben 73 b in, gesellschaftl Höflichkeitsformel Da verließ ich sie mit der Bitte: sie selbigen Tages noch sehen zu d. 29B; pleonastisch bat ich sie um Erlaubniß, sie bey sich sehen zu d. 75 be-
Bedürfnis
Notdurft
dürr das Geniste, das den dürren Sandhügel hinunter wächst 59 Durst wenn ich für Müdigkeit und D. manchsmal unterwegs liegen bleibe 64 dursten neben dürsten; auch sonst bei G übtr Vater [Gott] . . . Schweige nicht länger! Dein Schweigen wird diese durstende [B dürstende] Seele nicht aufhalten III
bdv durchsetzen
-v ver-
durchziehen übtr iSv durchhecheln die Frauenzimmer [hatten] . . . die Gesellschaft, die man zu finden erwartete, gehörig durchgezogen 22
bdv lechzen
dürfen a berechtigt sein glaubten, sich darum über alle Verhältnisse hinaussezzen zu d. 83 was ist der Mensch, daß er über sich klagen darf 3 Ein Volk, das unter dem ... Joche eines Tyrannen seufzt, darfst du das schwach heissen, wenn es endlich... seine Ketten zerreißt 54 Ich begreife manchmal nicht, wie sie ein anderer lieb haben kann, lieb haben darf 93 O darf ich, kann ich den Himmel in diesen Worten aussprechen? 42 i c h . . . konnte und durfte Sie nur halb vertheidigen 84 42,9 Und, darf ich's sagen? Warum nicht, Wilhelm, sie wäre mit mir glüklicher geworden 91 dir darf ich's wohl sagen, du hast Sinn für so etwas 42B 111,1 uö; verneint mit mir mag werden was will; so darf ich nicht sagen, daß ich die Freuden . . . des Lebens nicht genossen habe 29 Warum dürft' [B durfte] ich mich nicht ihr zu Füssen werfen! warum dürft [.B durfte] ich nicht an ihrem Halse mit tausend Küssen antworten 101 103 ich wußte, daß der Graf es nicht mit Ihnen verderben darf 84; in Form einer Anordnung Kein Und, kein Bindwörtchen sonst darf
96
düster 1 1 Bezeichnung eines spezifischen Charakters der Dunkelheit mit Nebenton des Bedrückenden wie . . . durch ein daran stoßendes Bosquet die Allee immer düstrer [B düsterer] wird, bis zuletzt alles sich in ein geschlossenes Pläzgen endigt, das alle Schauer der Einsamkeit umschweben ... Wir . . . kamen unvermerkt dem düstern Cabinette näher 66,8u22 nimmer [wird] der düstere [dark] 2 Wald leuchten vom Glänze deines Stahls 141 Oss; ins Seelische übergehend Wenn ... nach und nach alle meine Sinnen aufgespannt werden, mir's d. vor den Augen wird, ich kaum was noch höre 64 2 übtr auf den Seelenzustand eine Erinnerung... all der düstern Zwischenräume des Verdrusses, der fehlgeschlagenen Hoffnungen 112; iSv traurig, bedrückt Unsere Thränen flössen um Colma, und unsere Seele ward d. [sa