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German Pages 296 Year 2012
Wonder Wood
Barbara Glasner, Stephan Ott
wonder woOd Hol z in Design, Architek tur und Kunst
Birkhäuser Basel
Einleitung 6
Im Wunderland des Holzes
Projekte UND prozesse Ak tuelle Projek te, Produk te, Experimente, Making-ofs und neue Dimensionen für Hol z in Design, Architek tur und Kunst
11 12 14 16 20 24 25 28 30 32 36 37 40 42 43 48 50 52 54 56 60 62 68 69 72 74 78 80 81 84 85 86 87 89 90 92 93 96 98 100 104
24H > architecture Werner Aisslinger ALICE Architekten Martenson und Nagel-Theissen Yemi Awosile Shin Azumi Maarten Baas Bernardo Bader Aldo Bakker Stephan Balkenhol › Interview Bamboosero Shigeru Ban Architects Bark Cloth, Barktex Georg Baselitz Baubotanik BCXSY Bernath+Widmer Beton Patrick Blanchard Jörg Boner › Interview Tord Boontje Gion A. Caminada › Interview Nick Cave Gehard Demetz Marco Dessí Stefan Diez › Interview Doshi Levien Dutch Invertuals Piet Hein Eek Fehling & Peiz Hans-Peter Feldmann Laetitia Florin/ECAL Malcolm Fraser Architects Front Terunobu Fujimori Elise Gabriel Martino Gamper Liam Gillick Glass Hill GRAFT › Interview Gramazio & Kohler
106 112 114 115 120 121 122 124 126 127 132
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Konstantin Grcic › Interview Guallart Architects Max und Hannes Gumpp Florian Hauswirth › Interview Stuart Haygarth Heide und von Beckerath Architekten Staffan Holm Benjamin Hubert Enrique Illánez Schoenenberger/ECAL INCHfurniture › Interview ICD, Institut für Computerbasiertes Entwerfen (Prof. Achim Menges) und ITKE, Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (Prof. Jan Knippers), Universität Stuttgart ICD, Institut für Computerbasiertes Entwerfen (Prof. Achim Menges), Universität Stuttgart IwamotoScott Architecture mit Buro Happold Hella Jongerius › Interview Cordula Kehrer Steffen Kehrle Ko-Ho Kraus Schönberg Architekten Kengo Kuma & Associates Maya Lahmy Lassila Hirvilammi Arkkitehdit Le Briccole di Venezia Seongyong Lee Hans Lemmen Khai Liew Kai Linke Idee Liu localarchitecture Paul Loebach Philippe Malouin Enzo Mari Michael Marriott Jürgen Mayer H. › Interview Junichi Mori Paola Navone Nendo
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Sascha Nordmeyer Henrique Oliveira Jens Otten Harry Parr-Young Patternity Lex Pott Ray Power Philippe Rahm architectes Raw Edges Steffen Reichert Steffen Reichert mit Prof. Achim Menges und Florian Krampe am ICD, Institut für Computerbasiertes Entwerfen, Universität Stuttgart ROLU, rosenlof/lucas, ro/lu Adrien Rovero Marc Sadler Stefan Sagmeister › Interview Colin Schaelli Albrecht Schäfer Scholten & Baijings Franziska Schreiber Tilo Schulz › Interview Jerszy Seymour DJ Simpson Ernst Stark Wolfgang Stehle Elisa Strozyk › Interview Studio Formafantasma Studio Jens Praet Studio Job Tb&Ajkay mit Karl-Johan Hjerling und Karin Widmark The Medley Institute by Jana Patz Katharina Trudzinski Xavier Veilhan Charlotte Wagemaker Waugh Thistleton Architects Ai Weiwei Wingårdh Arkitektkontor Martin Wöhrl Bethan Laura Wood Richard Woods
Material- UND Technolog ieGuide Grundl agenwissen und innovative Ent wicklungen in den Bereichen Hol z und Hol zwerkstoffe, Fertigungsverfahren und Konstruk tionsprinzipien im Hol zbau
260 261 263 264
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I Material 1 Allgemeine Definition 2 Massivholz 3 Furnier 4 Holzwerkstoffe II Technologie: Fertigungsverfahren 1 Umformen 2 Trennen 3 Fügen 4 Beschichten 5 Stoffeigenschaften ändern III Technologie: HolzbauKonstruktionsprinzipien 1 Fachwerkbau 2 Massivholzbau 3 Naturbauverfahren
Anhang 278 284 290 294 295
Biografien Index Bildnachweis Fachliteratur und Informationsquellen Dank/Die Autoren
Im Wunderland des Holzes
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«Wald, Hochwald, Holzfällen, das ist es immer gewesen.» Thomas Bernhard: Holzfällen. Eine Erregung. 1984
1
Vgl. Modlmayr, Hans-Jörg, Speerspitze der Archäologie – Die Erforschung der Holz-Zeit. Transskript der Sendung, Deutschland radio Kultur – Forschung und Gesellschaft, 27.8.2009
2
www.un.org/en/events/iyof2011/resolution.shtml aufgerufen am 28.6.2011
3
Vgl. auch Müller, Burkhard, «Die Schönheit des Waldbaus. Die Forstakademie Tharandt feiert ihren zweihundertsten Geburtstag – und die Entdec kung der Nachhaltigkeit.» In: Süddeutsche Zeitung Nr. 140, S. 9, 20. Juni 2011
4
Vgl. Uhlmann, Steffen, «Luxusyachten statt Schrankwände. Der traditionsreiche Möbelhersteller Deutsche Werkstätten Hellerau musste sich neu erfinden, um in der hart umkämpften Branche zu überleben.» In: Süddeutsche Zeitung Nr. 14, S. 21, 19. Januar 2011
5
Schindler, Christoph, Ein architektonisches Periodisierungsmodell anhand fertigungstechnischer Kriterien, dargestellt am Beispiel des Holzbaus. Zürich 2009
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im wunderland des holzes
Das Verwunderlichste und Wunderbarste gleich vorweg: Holz ist unersetzlich, aber es wächst nach. Diese Tatsache allein macht Holz zu einem einzigartigen und zukunfts fähigen Material. Das mag auch der Grund dafür sein, dass sich eine Reihe von Disziplinen kontinuierlich mit Holz beschäftigt, das uns seit Menschengedenken in unterschiedlicher Weise begleitet. So sprechen Archäologen mittlerweile von der «Holzzeit» als einem die menschheits geschichtlichen Epochen übergreifenden Zeitraum. Wären doch zum Beispiel Stein- oder Bronzezeit ohne das Vorkommen und die Verwen dung von Holz als Bau- und Heizmaterial undenkbar. Schon der Nean dertaler war nach neueren Erkenntnissen in der Lage, Feuersteinklingen in einen Holzgriff einzukitten, indem er Birkenrindenpech schwelte.1 Wald und Forst. Der Rohstoff 2011 war von der UNO zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt worden. Das ist auf den ersten Blick beunruhigend, zeigt doch die Erfahrung, dass vorrangig denjenigen ein Jahr gewidmet wird, denen es an Aufmerksamkeit, Pflege und Wertschätzung mangelt. Der Re solution 61/193 der Vereinten Nationen lässt sich aber auch entnehmen, dass dem Wald eine große Bedeutung beigemessen wird, als globaler Klimaschützer und Lieferant des wichtigen, wenn nicht weltweit wich tigsten Rohstoffs.2 Denn anders als andere Rohstoffe wie Öl, Kohle oder Erz wächst Holz – in stets gleichbleibender Qualität und über schaubarer Zeit – nach. In Deutschland und der Schweiz nehmen Wälder rund 30 Prozent des Staatsgebiets ein, in Österreich sind es sogar 48 Prozent. Dass es bei diesem Prozentsatz bleibt, ist der Forstwirtschaft zu verdanken, die vor zweihundert Jahren in Deutschland ihren Anfang nahm.3 Ohne die Forschung und die intensiven Bemühungen dieser Disziplin stünde es – trotz einiger forstwirtschaftlicher Fehlentwicklungen wie der Anlage von Monokulturen und des Kahlschlags – nicht nur sehr viel schlechter um den Wald, sondern auch um das Konstruktionsmaterial Holz und seine Folgeprodukte. Auch die zunehmende Zertifizierung von Holz produkten mit den Labels PEFC (Pan European Forest Certification) und FSC (Forest Stewardship Council) leistet hier einen wichtigen Beitrag. Mehr als Material. Der Werkstoff Holz ist ein multifunktionales Material, dessen Reiz vor allem in seiner enormen Bandbreite liegt: Kein anderes Material wird in so vielen Bereichen und in so vielen verschiedenen Formen eingesetzt wie Holz – vom sägerauen Bauholz über die geölte Diele bis zum veredelten Furnier. Dank seiner regionalen Verfügbarkeit – ein weiterer un schätzbarer Vorteil gegenüber anderen Rohstoffen – wird Holz schon sehr lange und weltweit von allen Bevölkerungsgruppen verwendet. Weiterentwicklungen des Materials zum Werkstoff sind die logische Folge: Die bewusste Modifizierung und damit die Industrialisierung von Holz setzte spätestens im 19. Jahrhundert mit dem von Michael Thonet entwickelten Dampfbiegeverfahren ein und wurde mit der Erfindung der Schichtholzplatte durch den Möbeltischler Karl Schmidt, Mitbegründer der Deutschen Werkstätten Hellerau, und den Künstler, Grafiker und Innenarchitekten Johannes Joseph Vincenz Cissarz An fang des 20. Jahrhunderts fortgeführt.4 Bis heute werden immer neue Holzwerkstoffe entwickelt, und Holz erobert sich immer neue Möglich keiten der Verarbeitung, die zunächst anderen Materialien vorbehalten waren: Mittlerweile lässt es sich in Form von Wood Plastic Composites (WPC) wie Kunststoff spritzgießen. Im Ingenieurholzbau sind moderne Holzwerkstoffe in vielen Bereichen (Konstruktion, Brandschutz etc.) den Baustoffen Beton und Stahl bereits ebenbürtig, teilweise sogar überlegen. Zahlreiche Forschungsinstitute beschäftigen sich intensiv mit neuen Modifizierungsmethoden, und nach heutigem Kenntnis stand ist davon auszugehen, dass eines der ältesten Baumaterialien der Welt auch einer der wichtigsten Konstruktionswerkstoffe der Zukunft sein wird.
Alte Verbindungen und neue Technologien. Der Wertstoff Holz wächst nicht nur nach und ist CO2-neutral, es lässt sich auch zu 100 Prozent in den ökologischen Kreislauf zurückführen – ohne Down cycling oder die Produktion nicht abbaubarer Restabfälle. Als einer der wenigen technischen Werkstoffe wird Holz damit dem Cradleto-Cradle-Prinzip gerecht und qualifiziert sich so als Wertstoff. Dank seiner hohen Anpassungsfähigkeit eignet sich Holz auch hervor ragend als Ausgangsmaterial für neue technische Entwicklungen. Ein aktuelles Beispiel dafür sind die neuesten CNC-Bearbeitungszen tren: «Die Holz-Holz-Verbindung wurde einst von der Stahlverbin dung verdrängt, weil diese nicht wirtschaftlich genug war. Durch die CNC-Technik erobert sich die Holz-Holz-Verbindung wiederum aus wirtschaftlichen Überlegungen ihren Platz zurück.»5 Auch aus diesem Grund qualifiziert sich Holz – als ein wertvoller Technologieträger des 21. Jahrhunderts. Abgehauenes, Beruhigendes. Der Lebensstoff Holz entsteht während des Baumwachstums. Wenn wir von Holz sprechen, meinen wir jedoch meist das tote Material: Wir verwenden den Begriff Holz in seiner althochdeutschen Bedeutung des «Abge hauenen». Trotzdem zeichnet sich dieses Abgehauene durch mehr lebendige Eigenschaften aus als etwa Kunststoffe: Auch nach dem Fällen quillt und schwindet Holz, es altert in Würde, es wärmt, es iso liert, es duftet, und es warnt uns weit vor dem Bruch durch knackende Geräusche. Dem Holz der Zirbelkiefer wird sogar nachgesagt, dass es den Herzschlag verlangsamt und damit für «kühle Köpfe» sorgt – eine Eigenschaft, die viele Wirte der Alpenregion schätzen, die ihre Schankräume traditionell mit Zirbelholz auskleiden. Auch so mancher politische Entscheider scheint von der beruhigenden Wirkung der Zirbelkiefer überzeugt, nicht umsonst beherbergt der oberste Stock der Bayerischen Staatskanzlei in München eine Zirbelstube. WonderWood. Der Lesestoff In diesem Buch haben wir über einhundert aktuelle Projekte und Making-ofs aus Design, Architektur und Kunst zusammengestellt, die sich auf außergewöhnliche Weise mit dem Material Holz auseinanderset zen. Darüber hinaus hatten wir das Glück, im Rahmen exklusiver Inter views mit dreizehn international renommierten Designern, Architekten und Künstlern über ihre Arbeit(en) sprechen zu können. Die Gespräche zeigen nicht nur die unterschiedlichen Herangehensweisen der drei Disziplinen auf, sondern offenbaren auch die Begeisterung der Gestal ter für das vielseitige Material Holz und den intensiven Umgang damit. Lesern, die sich noch eingehender mit dem Thema beschäftigen möch ten, bietet der Material- und Technologieguide im zweiten Teil dieses Buches einen Einblick in die komplexe Welt des Holzes, seiner Ferti gungsverfahren sowie Hinweise zur Konstruktion mit Holz. Der Guide ist so angelegt, dass er auch als Nachschlagewerk genutzt werden kann. Allen, die ihr Wissen noch weiter vertiefen wollen, liefert der abschließende Serviceteil Hinweise zu weiteren Büchern, Aufsätzen, Zeitschriften und Webseiten zum Thema. Wir werden dem Thema Holz mit Sicherheit auch in Zukunft verbun den bleiben, denn wir sind überzeugt, dass dieser Roh-, Werk-, Wertund Lebensstoff noch viele Überraschungen bereithält: www.wonder-wood.de Barbara Glasner und Stephan Ott
Projekte und Prozesse Z e i t g e n ö s s i s c h e P r o j e k t e , P r o d u k t e , Exp e r i m e n t e , M a k i n g - o f s u n d neue Dimensionen für hol z in Design, Architek tur und Kunst
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24H > architecture
Dragspelhuset (Akkordionhaus) 2009 Övre Gla, Schweden Schindeln aus Western Red Cedar (Riesen-Lebensbaum) Grundfläche: 54–72 m²
Dank seiner organischen Form passt sich das Haus der rauen Wald umgebung optimal an. Ein Teil des Hauses ist auf Rollen gelagert und kann wie eine Schublade aus- und eingezogen werden. Die in Schwe den traditionell für die Dacheindeckung verwendeten Schindeln sind aus Western Red Cedar, ein Holz, das keiner weiteren Pflege- oder Instandhaltungsarbeiten bedarf.
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Werner Aisslinger
Hemp Chair 2012 Stapelbarer Stuhl Hanf, Kenaf (Malvengewächs), wasserbasiertes, formaldehydfreies Acrylatharz Acrodur® (Hersteller: BASF) T 50 × B 65 × H 75 cm, Gewicht: 15 kg Hersteller: Moroso
Der Hemp Chair steht in der Tradition der stapelbaren, meist aus verstärkten Kunststoffen wie Polypropylen ge fertigten Monobloc-Stühle. Im Gegensatz zu diesen wird er jedoch ausschließlich aus den Naturfasern Hanf sowie dem Malvengewächs Kenaf hergestellt. Die Fasern werden unter Zuführung von Wärme geformt und mithilfe von
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Werner Aisslinger
Acrodur®, einem formaldehyfreien Acrylatharz auf Was serbasis, verbunden. Durch diesen aus dem Automobilbau entlehnten Herstellungsprozess zeichnet sich der Hemp Chair besonders durch hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht aus.
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Alice
(Atelier de l a conception de l'espace) Studenten der Ecole Polytechnique Fédér ale de Lausanne (ALICE 2009: Ahmed Belkhodja, Augustin Clement, Nicol as Feihl, Olivier di Giambattista, Eveline Job, Martin Lepoutre, Samuel Maire, Benjamin Melly, Adrian Llewelyn Meredith, Fr ançois Nantermod); Professor: Dieter Dietz, Zürich; Team: Katia Ritz, Daniel Pokor a, Olivier Ottevaere, Aline Dubach, Isabella Pasqualini, Eveline Galatis
Evolver 2009 Stellisee, Zermatt, Schweiz Fichtenholz ø 8,8 m, H 5 m
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alice
Die begehbare Holzskulptur war ursprünglich nur für die Dauer des Zermatt Festivals für Kammermusik 2009 kon zipiert. Aus diesem Grund musste sie ohne komplizierte technische Verfahren hergestellt und montiert sowie nach dem Ende des Festivals problemlos wieder demontiert
werden können. Inhaltlich thematisiert «Evolver» das Panorama von Zermatt mit dem Matterhorn und dem MonteRosa-Massiv. Die Raumskulptur besteht aus 24 spiralförmigen Holzrahmen, die zusammen ein 720°-Panorama mit ungewöhnlichen Perspektiven eröffnen.
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Architekten Martenson und Nagel-Theissen
Das in Massivholz-Elementbauweise konstruierte Gebäude wurde modulweise vorfabriziert, vor Ort montiert und komplett mit einer Dachfolie aus Synthesekautschuk überzogen. Das Haus besteht aus insgesamt 136 Einzelelemen ten, die vor der Montage mit Falzen für die Zimmermanns-
Just K 2009 Tübingen, Deutschland Wohnhaus Innen- und AuSSenwände aus Fichtenholz und Tannenbrettsperrholz, DielenfuSSboden aus WeiSStannenholz Nutzfläche: 138 m²
und Schreinerarbeiten sowie mit Bohrungen und Fräsun gen für die Elektroinstallation versehen wurden. Der Innenausbau inklusive Möblierung und Treppen ist in die Archi tektur integriert; das Holz wurde hierfür geschliffen, ge laugt und geseift, um seinen hellen Charakter zu erhalten.
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Architekten Martenson und Nagel-Theissen
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Architekten Martenson und Nagel-Theissen
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Architekten Martenson und Nagel-Theissen
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Yemi Awosile
Cork Fabric 2008 Möbel mit einem Bezug aus Kork- und Polymerfaser-Gemisch Hocker: ø 40 cm, H 30 cm Prototypen
Das sehr leichte Gewebe ist eine Mischung aus geschältem, behandel tem Kork und einer elastischen Polymerfaser (Elastic) und besticht vor allem durch seine thermischen und akustischen Isoliereigenschaften. Dank seiner Elastizität und seiner Flexibilität lässt sich das Gewebe für unterschiedliche Anwendungen im Innenbereich wie Wandverkleidun gen oder Polsterungen verwenden.
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Yemi Awosile
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Yemi Awosile
Korkproduktion in Alentejo, Portugal
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Yemi Awosile
Surface Pattern 2010 Lasergeschnittene Korkmatten Prototyp
Die Korkmatten sind ein Nebenprodukt der Weinkorkenproduktion und eignen sich für Anwendungen in Innenräumen als Wandpaneele oder Raumteiler. Die lasergeschnittenen Matten sind in einer Vielzahl von Maß anwendungen und -größen erhältlich und können auch mit unterschied lichen Metallic-Lackierungen in Silber, Kupfer oder Gold versehen werden.
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Shin Azumi
AP 2010 Stapelbarer Hocker Multiplex (Eichenholz gebleicht oder schwarz gebeizt) T 37 × B 47 × H 50 cm Hersteller: Lapalma
Der stapelbare Hocker ist in Monocoque-Bauweise aus einem Stück Sperrholz ohne weitere Verbindungsteile gefertigt. Seine von der Origami-Faltkunst abgeleitete Form folgt ergonomischen Anforderungen und sorgt gleichzeitig für eine hohe Stabilität.
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Ma arten Ba as
Chinese Objects Object 2008 Geschnitztes Kampferholz, Lack T 120 × B 120 × H 195 cm Entstanden im Rahmen eines «Artist in Residence»-Programms der Contrasts Gallery, Courtesy Contrasts Gallery, Shanghai
Im Rahmen des «Artist in Residence»-Programms bekamen westliche Gestalter die Gelegenheit, sich in Shanghai mit lokalen kulturellen Traditionen und künstlerischen Techniken auseinanderzusetzen. Die Assemblage verschiedener chinesischer Holzobjekte wurde von chinesischen Handwerkern aus einem Stück Massivholz geschnitzt.
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Maarten Baas
Die Designklassiker der «Smoke»-Kollektion werden mit einem Gasbrenner geflammt und anschließend mit Epoxidharz beschichtet. Dadurch wird das verbrannte, pechschwarze Holz konserviert. Das Konzept basiert auf Maarten Baas’ Abschlussarbeit an der Design Academy Eindhoven aus dem Jahr 2003.
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Maarten Baas
Smoke 2004–2009 Verbrannte Möbeldesignklassiker mit Epoxidharzbeschichtung und transparentem Polyurethanlack mit UV-Filter Courtesy Moss, New York
«Wooden chair» von marc newson, 1992 T 74,9 × B 74,9 × H 99,7 cm «Red and Blue Chair» von Gerrit T. Rietveld, 1918 T 88 × B 66 × H 83 cm
«Favela Chair» von Fernando und Humberto Campana, 2003 T 61 × B 67 × H 74 cm «Zig Zag Chair» von Gerrit T. Rietveld, 1934 T 42 × B 38 × H 75 cm
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Bernardo Bader
.EMA Haus 2008 Feldkirch-Nofels, Österreich Fassade aus sägerauem Tannenholz Grundfläche: 57 m², Nutzfläche: 90 m²
Die hinterlüftete Fassade des dreigeschossigen Hauses besteht aus sägerauen Tannenbrettern, die mittels einer vertikalen Nut- und Kamm verbindung feucht montiert wurden. Durch die vorgefertigten Holzele mente der Unterkonstruktion beschränkte sich die Montagezeit inklusive des kompletten Innenausbaus mit Birkensperrholzplatten auf eineinhalb Tage; so konnten die Baukosten erheblich reduziert werden.
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Bernardo Bader
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Aldo Bakker
Stool 2009 Hocker-Kollektion aus wiederverwertetem Holz aus Amerikanischer Gleditschie (Lederhülsenbaum), Ulme, Esche oder Buche, Transparentlack Produktion: Kuperus and Gardenier T 35 × B 36 × H 34 cm Limitierte Edition von 15 Stück Stool Urushi 2006 Hocker-Kollektion aus Abachiholz T 36 × B 36 × H 34 cm Urushi-Lackierer: Mariko Nishide LackZulieferer: Takuo Matsuzawa, Joboji Urushi Sangyo Limitierte Edition von 7 Stück Auftraggeber: Particles Gallery
Die Hocker bestehen jeweils aus einem Bein, einem gewölbten Unterteil und einer Sitzfläche, die aus acht Scheiben des gleichen Holzstücks zusammengesetzt sind, um ein Reißen des Holzes zu verhindern. Die aus unterschiedlichen Holzsorten und mit hohem handwerk lichem Aufwand gefertigten Urushi-Hocker sind mit
30 jeweils zwischengeschliffenen Schichten Urushi-Lack versehen. Urushi ist ein traditioneller japanischer Lack, der aus dem Harz des Lackbaums (Rhus vernicifera) ge wonnen wird. Der Lack ist extrem langlebig; es existieren bis zu 9000 Jahre alte nach der Urushi-Methode lackierte Produkte, die sehr gut erhalten sind.
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Aldo Bakker
Herstellung des UrushiLacks aus dem Lack des Harzbaums
Der japanische Urushi-Künstler Tetsuo Gido in seinem Atelier
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Stephan Balkenhol
Sempre piÙ (Immer mehr) 2009 Rom, Italien Zedernholz T 1 × B 1,5 × H 5 m © 2012, ProLitteris, Zürich
Der überlebensgroße Torso aus Zedernholz stand von Oktober 2009 bis Februar 2010 auf dem Forum Romanum in Rom inmitten von Falschgeldmünzen – ein metaphori scher Verweis darauf, dass das Forum in der Antike nicht nur Kult-, sondern auch Handelsstätte war und damit bis heute auch ein Symbol für menschliche Maßlosigkeit ist.
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Stephan Balkenhol
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Stephan Balkenhol
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› Interview
Stephan Balkenhol
Holz ist Ihr bevorzugtes Material. Was schätzen Sie daran? Mit Holz kann ich direkt und unmittelbar arbeiten, das heißt, ich bin nicht gezwungen, – wie etwa bei Ton oder Gips – über einen Abformprozess zu gehen. Deshalb ist der künst lerische Duktus unmittelbar an der Oberfläche abzulesen. Ich arbeitete 1:1. Das, was ich mache, ist das Resultat. Diese Arbeitsweise garantiert mir außerdem die größtmögliche Freiheit und Unabhängigkeit. Ich kann alleine arbeiten, ohne Assistenten und ohne eine Fachfirma oder Gießerei; ich kann meine Arbeitszeit meinen künstlerischen Entschei dungen anpassen, bin auf niemanden ange wiesen, um eine Skulptur zu realisieren. Was zeichnet Holz gegenüber anderen klassischen Bildhauermaterialien aus? Jedes Material gibt auch eine bestimmte Geschwindigkeit vor, mit der man es bearbei ten kann: Ton kann sehr schnell gehen, Stein ist hart und erfordert viel Zeit. Holz liegt dazwischen und entspricht genau meinem persönlichen Temperament. Meiner Skulpturauffassung kommt Holz besonders entgegen, weil es sich sehr gut zum Bemalen eignet.
«Holz entspricht meinem Temper ament»
Birgt Holz – trotz Ihrer langjährigen Erfah rung mit dem Werkstoff – noch Überra schungen oder Tücken bei der Bearbei tung? Oder ist das sogar eine notwendige Bedingung? Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der sich ständig verändern kann – auch nach Jahren. Durch die Erfahrung, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, versuche ich unliebsa me Veränderungen auszuschließen und unvermeidliche mit einzubeziehen. Da Holz beim Trocknen schwindet, entstehen immer Radial risse, zum Kern hin. Deshalb verwende ich in der Regel Stammhälften. So liegt der Kern frei, und das Holz kann arbeiten, ohne allzu große Risse zu erzeugen. Die Risse, die entste hen, können die Skulpturen vertragen, oder aber sie schließen sich sogar wieder, wenn der Stamm ganz durchgetrocknet ist. Vor Astlö chern, Hohlräumen, Schädlingen, Pilzen etc. muss man sich immer in Acht nehmen … Wie ist die Skulptur «Sempre più» in Rom entstanden? Sie ist auf das Angebot eines italienischen Kurators, Ludovico Pratesi, hin entstanden, der mich einlud, für einen Bereich des Forum Romanum, des Caesar-Forums, ein temporäres Projekt zu schaffen. Es war für mich eine besondere Herausforderung, diese Einladung anzunehmen und für diesen geschichtsträchtigen Ort eine Arbeit anzufer tigen, die eine Brücke schlägt zwischen Ge schichte und Gegenwart.
Welche Rolle hat die Wahl des Materials Holz bei der Skulptur gespielt? Um welche Holzart handelt es sich, und ist es lackiert oder anderweitig behandelt? Ich hatte seit einiger Zeit einen großen Stamm Zedernholz in meinem Lager. Nur hatte ich keine zündende Idee für dieses Holz. Das RomProjekt kam wie gerufen, weil der Stamm die nötigen Dimensionen aufwies. Zedernholz ist außerdem relativ witterungsresistent. Die Oberfläche ist geölt. Der Witterungsprozess ist damit einkalkuliert. Die Skulptur ist sehr groß. Welche kon struktiven Besonderheiten waren bei diesen Dimensionen erforderlich? Die Skulptur besteht aus einem Stamm, der der Länge nach in zwei Hälften geteilt wurde. Die beiden Teile wurden begradigt und nebeneinandergestellt, sodass ein Volumen von 3 × 5 × 1,5 Metern entstand. Die Skulptur ist nur auf einer Seite bearbeitet, auf der Rück seite sind die beiden Hälften miteinander verschraubt. In Rom war die Arbeit zusätzlich auf einer Metallplatte befestigt. Wie lange haben Sie an der Skulptur gearbeitet? Insgesamt ungefähr drei Monate.
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Bamboosero
Bambusfahrräder 2010 (Projektstart 1995) Ghana, Afrika Rahmen aus Bambus Verschiedene Modelle: Transportfahrräder, Mountainbikes, Citybikes, Rennräder
Im Rahmen des vom renommierten Fahrradrahmenbauer Craig Calfee initiierten Projekts «Bamboosero» werden Fahrradrahmen aus Bambus im Eigenbau angefertigt. Die Wahl des im Fahrradbau ungewöhnlichen, regional vorhandenden, natürlichen Materials Bambus ist eine unter ökologischen und sozialen Ge sichtspunkten vorbildliche Lösung.
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Shigeru Ban Architects
Golfclubhaus Hasley Nine Bridges 2008 Yeoju, Südkorea Bebaute Fläche: 5420 m² 3-D-Planning: designtoproduction Ingenieure: SJB.Kempter.Fitze AG Holzbau: Blumer-Lehmann AG Technische Entwicklung: Création Holz
Ein Baldachin aus verwobenen Holzbalken trägt das Dach des Clubhauses, welches Shigeru Ban für das Haesley Nine Bridges Golf Resort in Yeoju (Südkorea) entworfen hat. Auf 21 schlanken Stützen stehen 32 Dachelemente, zusammengesetzt aus über 3500 komplex detaillierten Brettschichtholz-Segmenten, die in der Schweiz CNCgefertigt wurden.
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Shigeru Ban Architects
Centre Pompidou 2010 Metz, Frankreich Shigeru Ban Architects mit Jean de Gastines Mehrlagiges Schichtholz, Teflon-Glasfaser-Gemisch gesamthöhe (inklusive metallmast): 77 m dachkonstruktion: H ca. 36 m Gesamtfläche: 8000 m² 3-D-Planning: designtoproduction Ingenieure: SJB.Kempter.Fitze AG Holzbau: Holzbau Amann GmbH
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Shigeru Ban Architects
Der doppelt geschwungene Überbau des Centre Pompi dou in Metz besteht aus 1800 individuell hergestellten Brettschichtholz-Trägern, die an den Stößen mit Dollen (Holzdübeln) und Schlitzblechen verbunden sind. Die im Abstand von 2,90 Metern durchlaufenden Träger bilden das Shigeru-Ban-typische, von einem Strohhut abgeleitete,
sechseckige Raster. Ein Metallmast in der Mitte und vier kegelförmige Säulen stützen das gesamte Gebäude. Über die Holzkonstruktion ist eine Polytetrafluorethylen (PTFE)Membran gespannt, ein wasserdichtes Teflon-GlasfaserGemisch; die Fassade besteht aus einziehbaren Lamellen und großformatigen Fenstern aus Polycarbonat.
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Bark Cloth
Bark Cloth®, Barktex® 2009 Textilien aus RINDENBASTFASERN HERSTELLER: BARK CLOTH Uganda Ltd. Barktex Stripes ’n’ Sprinkles ARTE Wallcoverings
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Bark Cloth
Herstellungsprozess von Bark Cloth® in Ostafrika
Bark Cloth (Rindentuch) wird auf Basis von Rindenbast fasern des ostafrikanischen Mutuba-Feigenbaums hergestellt. Das Vlies entsteht in aufwendiger Handarbeit und gehört zu den ältesten Textilien der Menschheitsgeschich te. Je nach Lichtsituation und Blickwinkel hat das weiche, aber robuste Material die Anmutung von Leder oder die
Leichtigkeit und die Transluzenz eines zarten OrganzaStoffs. Mit Textilien wie Seide beschichtet oder mit wasser- und feuerfesten Materialien kaschiert, findet das Rindentuch unter dem Handelsnamen Barktex u. a. als Bekleidungsstoff oder als technisches Vlies in der Produkt- und der Raumgestaltung Verwendung.
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Georg Baselitz
Volk Ding Zero 2009 Zedernholz, Ölfarbe, Papier und Nägel T 125 × B 120 × H 308 cm © Georg Baselitz, Privatsammlung
Georg Baselitz bearbeitet das Holz für seine Skulpturen – vorwiegend Ahorn, Linde, Rotbuche oder Zedernholz – mit Kettensäge, Beil und Stecheisen. Die Skulptur «Volk Ding Zero» ist aus Zedernholz gefertigt und diente auch als Vorlage für Baselitz’ erste Außenskulptur, ein Bronzeguss der Figur, der im Konventgarten des ehemaligen Augusti ner-Chorherrenstifts im Kloster Dalheim steht.
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Baubotanik
Steg ab 2005 Wald-Ruhestetten (Bodensee), Deutschland Ferdinand Ludwig, Oliver Storz/Bureau Baubotanik Lebendes Tragwerk aus Weidensteckhölzern (Versuchsanlage mit 300 Weidenpflanzen) Lauffläche: Stahlkonstruktion, feuerverzinkt Leitern und Handlauf: Edelstahl MaSSe: H ca. 3 m × L ca. 22 m
Unter dem Begriff Baubotanik sind der Steg und der Turm erste architektonische Prototypen, bei denen Holzpflanzen und un organische Werkstoffe wie Stahl miteinander kombiniert werden. Als Tragwerk fungieren schnell wachsende Pflanzen wie Weiden oder auch Platanen. Auf diese Weise sind auch innerhalb hochver dichteter Städte dreidimensionale Parkstrukturen möglich.
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Baubotanik
Turm ab 2009 Wald-Ruhestetten (Bodensee), Deutschland Ferdinand Ludwig, Cornelius Hackenbracht Lebendes Tragwerk aus einjährigen Weidenzöglingen, die durch ein Pflanzenadditionsverfahren verbunden sind Laufflächen: Stahlkonstruktion, feuerverzinkt H ca. 9 m × Grundfläche ca. 3 × 3 m
Die Baubotanik bringt zwei botanische Phänomene deutlich zum Aus druck: Erstens die Fähigkeit von Pflanzen, untereinander verwachsen zu können, sowie zweitens ihre Fähigkeit, fremdartige Gegenstände zu überwallen. Derart wachsen beim Steg die 22 m lange Lauffläche in die 64 Bündelstützen ein und beim Turm entsprechend die drei begeh baren Ebenen in die außenliegende Gitterstruktur.
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Baubotanik
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Baubotanik
Verwachsung Handlauf (Steg), 2005–2010 Verwachsungsversuch Weide (einjährig) / Versuchsanlage
Überwallung technischer Bauteile: Steht ein Baum in mechanischem Kontakt mit einem Fremdkörper, so vergrößert der Baum seine Oberfläche an der Kontaktstelle. Es kommt zu einem Formschluss. So werden Verbindungsdetails baubotanischer Tragstrukturen zwischen Pflanze und technischem Bauteil aufgrund des Wachstumsprozesses mit der Zeit immer stabiler.
Verwachsungsversuch Weide (Versuchsaufbau direkt nach der Pflanzung) / Versuchsanlage Verwachsungsversuch Weide (zweijährig) / Versuchsanlage
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Baubotanik
Plattform Steveraue ab 2010 Olfen, Deutschland Baubotanischer Prototyp Korbweide
Die Plattform in der Steveraue enthält als erste baubotanische Trag struktur eine in das Entwurfskonzept integrierte temporäre Stützstruk tur. Diese verweist darauf, dass noch nicht miteinander verwachsene Pflanzen oder überwallte Bauteile zukünftig in der Lage sein werden, gemeinsam eine eigenständig tragfähige Struktur auszubilden. Durch die zunehmende Stabilität der pflanzlichen Elemente können bau-
botanische Stützstrukturen sukzessive entfernt werden. So gesehen entsprechen sie dem Spalier im Gartenbau. Es stützt Pflanzen, die noch jung und fragil sind, die fragil geblieben oder es wieder geworden sind. Insofern lässt sich an ihm der Zustand aktueller Belastbarkeit ablesen, obgleich es eigentlich das Versprechen auf die wachsende Stabilität der Pflanzen repräsentiert.
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BCXSY
Join 2010 Kollektion klappbarer Holz-Paravents Hinoki (japanische Zypresse) Je Paravent ca. B 1,55 × H 1,65 m Limitierte Edition der drei Paraventteile von je 8 Stück In Handarbeit hergestellt in Japan von Tategu-Meister Mr. Tanaka
Die Gestaltung der klappbaren Paravents geht auf Ästhetik und Handwerkstradition der japanischen Schiebetüren zurück. Gefertigt sind die Paraventteile gemäß der traditionellen japanischen Holzhandwerks kunst Tategu aus japanischer Zypresse, einem angenehm duftenden Holz, das äußerst verrottungsbeständig ist und keiner zusätzlichen Behandlung durch Wachse oder Öle bedarf.
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BCXSY
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Bernath+ Widmer
Laubholz wird hauptsächlich im Möbelbau verwendet. Die für den konstruktiven Holzbau notwendigen Laubbäu me mit dicken Stammumfängen sind in Europa jedoch selten. Beim Ferienheim Büttenhardt, das im traditionel len Bohlenständerbau errichtet wurde, kam mit kernlosem Laubholz eine Alternative zur Anwendung. Dafür wurden die Stämme mithilfe einer speziellen, von Bernath+Widmer
Ferienheim Büttenhardt 2010 Schaffhausen, Schweiz Ständerkonstruktion aus kernfreier Eiche, Bohlen-Ausfachungen aus Föhre Grundfläche (inkl. Laube): 150 m²
in Zusammenarbeit mit Fachleuten (Hermann Blumer, Michael Koller, Bergauer Holzbau GmbH, Heiri Bührer) entwickelten Bohreinrichtung in Längsrichtung vom Kern befreit, ohne dass sie aufgesägt werden mussten. Vorteil dieser Methode ist, dass regional vorhandenes Laubholz, das bisher nur zu Brenn- oder Industrieholz verar beitet wurde, nun als hochwertiges Bauholz zum Einsatz
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Bernath+ Widmer
kommen und auch aus Stämmen mit geringem Durch messer zumindest ein Balken zugeschnitten werden kann. Darüber hinaus weisen kernfreie Balken deutlich weniger Schwindrisse auf, was die Dauerhaftigkeit erhöht und die Verarbeitung vereinfacht.
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Beton
Kapelle 2009 Tarnów, Polen Tragwerk und Wände aus Kiefernholz, Fassadenschindeln aus Espenholz T 13 × B 5 × H 9,6 m
Bei der vollständig aus Holz gebauten Kirche gehen die schindelgedeck ten Dach- und Wandflächen harmonisch ineinander über. Das Gebäude basiert auf einfachsten Konstruktionsprinzipien, denn es sollte ganz be wusst von unqualifizierten ortsansässigen Arbeitskräften erbaut werden können. Die Acrylglasfläche an einer Giebelseite des ansonsten fenster losen Gebäudes dient als Lichtquelle und Hintergrund für den Altar.
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Beton
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Patrick Blanchard
Acanthus 2008 Tischleuchte Linde, Ahorn, Erle oder Mahagoni T 24 × B 24 × H 70 cm Hersteller: Meta
Die Form der Tischleuchte ist von der Pflanzenwelt inspiriert und erin nert an eine filigrane Goldschmiedearbeit aus der Zeit des Jugendstils. Die von dem Ebenisten (Kunstschreiner) Patrick Blanchard kunstvoll von Hand geschnitzten Leuchtenschirme aus Linden-, Ahorn-, Erlenoder Mahagoniholz erzeugen ein kerzenähnliches Licht.
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Patrick Blanchard
Patrick Blanchard in seiner Werkstatt
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Jörg Boner
WOGG 50 2010 Stapelbarer Stuhl Esche, natur oder farbig lackiert T 50 × B 52 × H 81 cm Hersteller: Wogg
Der stapelbare Stuhl ist die gelungene Verbindung des traditionellen Werkstoffs Formsperrholz mit zeitgemäßer Verarbeitungstechnologie. Dank moderner CNC-Frästechnik können die komplexen Formteile in die Presswerkzeuge eingelegt und direkt mit dem Sperrholz verpresst werden. Das konstruktive Kernstück des Stuhls ist der unter der gebo genen Sitzfläche eingepresste Kern.
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Jörg Boner
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Jörg Boner
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› Interview
Jörg Boner
Was fasziniert Sie am Werkstoff Holz? Das Interessanteste ist, dass er nachwächst. Außerordentlich finde ich auch die Oberflä chenqualität und die haptische Qualität, die Holz und auch Holzwerkstoffe haben. Eine Qualität, die man mit anderen Materialien schwer erreichen kann. Für mich ist das ganz klar ein Unterschied: Mit Kunststoff etwa kann man ganz bestimm te Themen abdecken, Holz bietet zwar sehr eingeschränkte Möglichkeiten, aber es wächst eben nach. Also spielt für Sie in erster Linie der ökologische Aspekt eine Rolle? Ja, auch. Gibt es aus technischer oder verarbeitungs technologischer Sicht etwas, das Sie am Holz fasziniert oder auch reizt? Ja, auf jeden Fall. Bei unserem neuen Stuhl für WOGG, dem WOGG 50, haben wir das leidvoll erfahren müssen: Holz ist extrem heimtückisch. Inwiefern? Wenn ein neues Material erfunden wird, zum Beispiel ein Kunststoff, dann kann das eine komplett neue Formensprache hervorbringen. Ein anderes Beispiel ist die Ablösung der Glüh birne durch die LED- und die OLED-Technik. Das löst momentan auch große formale Um wälzungen aus – etwas, was im Holzbereich nicht passiert und wahrscheinlich auch nicht passieren wird. Durch die CNC-Technik hat sich im Bereich der Formgebung zwar noch einmal ein neues Feld eröffnet, aber insgesamt gesehen ist und bleibt es sehr antiquiert. Es bleibt mit der handwerklichen Verarbeitung verbunden, auch wenn man Holz heute sehr viel besser industriell bearbeiten kann als früher. Aber diese lange Tradition der Holzver arbeitung ist aus meiner Sicht eben auch die Herausforderung für uns Designer: neue Wege zu finden, mit einem Material, das per se keine großen technologischen Sprünge macht. Der Stuhl WOGG 50 wäre ja ohne die moder ne Verarbeitungstechnologie gar nicht produzierbar. Was war die Herausforderung? Beim Vorgängerstuhl, dem WOGG 42, lagen der Fokus und die Herausforderung eindeutig in der Kombination von Sitz, textiler Sitzfläche und Lehne. Das Gestell ist solide Schreinerarbeit: alte Verbindungen, gedübelt, gefräst und gehobelt, im Grunde also wie im hand werklichen Möbelbau. Der WOGG 50 dagegen braucht den industriellen Part der Holzverar beitung. Ohne eine sehr spezialisierte Verfor mungs- und CNC-Schnitttechnologie würde das nicht gehen. Durch die CNC-Technologie ist es beispielsweise möglich, dass sich die Fräse um das Formteil herumbewegt. Dadurch lassen sich Formen realisieren, die mit klas sischen Handwerksmethoden nie möglich wä ren. Die Herausforderung lag beim WOGG 50
«Holz ist heimtückisch»
darin, mit der Produktionstechnologie ans äußerste Ende der Machbarkeit zu gehen und ein formal zeitgemäßes Produkt aus dem Jahr 2010 zu entwerfen und nicht einen Stuhl, der auch aus den 1950er-Jahren hätte stam men können. Denn auch Charles und Ray Eames haben schon hervorragende Ergebnis se mit Formsperrholz erzielt. Wo lagen denn technologisch und formal die Schwierigkeiten? Bei diesem Stuhl war der Preisrahmen sehr eng gesteckt, was eng mit der Serienproduk tion zusammenhängt. Die Kombination von Preis, Technologie und formalen Aspekten war eine sehr große Herausforderung. Die Knackpunkte fanden sich nämlich genau da, wo wir eigentlich dachten, dass es keine Probleme gäbe. Technisch gab es dann auch kein Problem, aber der Preis lag um ein Drittel höher als kalkuliert. Das Wissen über Formsperrholz ist mittler weile sehr groß, und wir haben anfänglich gar nicht verstanden, warum zwei Lösungen, die technologisch und vielleicht sogar formal gar nicht so weit auseinanderliegen, so unter schiedlich im Preis sein sollten. Hatten Sie vor dem Stuhl schon Erfahrung mit Formsperrholz? Ich dachte zumindest, dass ich Erfahrung mit dem Material hätte. Aber wir haben schnell gemerkt, dass wir bei dieser Aufgabe praktisch bei null anfangen mussten. Es gab Meetings mit der Firma Becker, bei denen ich dachte, wir präsentieren ein funktionierendes Produkt. Doch dann haben sie uns erklärt, dass die An fertigung des Presswerkzeugs so aufwendig würde, dass der Stuhl sich weit außerhalb des Preisrahmens bewegen würde. Eine Holzlage mehr kann unter Umständen den kalkulierten Preis pulverisieren. Ist also bei der Verarbeitung von Holz die Zusammenarbeit mit den Technologieexperten entscheidend? Zumindest war sie beim WOGG 50 sehr wich tig: Im Gegensatz zu anderen Projekten hatte ich hier den Eindruck, dass wir mit Experten zusammenarbeiten, die sehr viel Erfahrung mit Formsperrholz haben, diese Erfahrung aber nicht unbedingt kommunizieren können, weil die Arbeitsschritte und deren Ergebnisse eben nicht so einfach vorherzusagen sind wie bei anderen Materialien. Für mich ist zum Beispiel das Ergebnis bei der Verarbeitung von Kunststoff wesentlich vorhersehbarer. Da darf man nicht unter eine bestimmte Dicke oder Stärke gehen, sonst bricht es. Bei Formsperrholz ist es komplexer: Man darf nicht unter eine bestimmte Stärke gehen, wenn man gleichzeitig das und das macht. Wenn man aber gleichzeitig etwas anderes macht, dann geht es. Diesen Know-how-Transfer fand ich schwie rig, gleichzeitig aber interessant.
Können Sie das am Beispiel eines Details des WOGG 50 zeigen? Ich kann das anhand der Rückenlehne erklären: Ich hatte immer die Befürchtung, dass eine Lehne, die zu dünn ist, ein bisschen billig wirkt. Von daher war es für uns aus formaler Sicht klar, dass die Lehne eine gewisse Dicke haben sollte. Da kam dann von Becker aber der Hin weis, dass diese drei oder vier zusätzlichen Holzlagen den Preis fast verdoppeln würden. Wie kam es dann zu der endgültigen, dünneren Lösung? Und sind Sie damit auch formal zufrieden? Die Technologieexperten von Becker haben uns gefragt, warum wir denn nicht von der Flexibilität des Formsperrholzes profitieren. Das war für uns so banal, dass wir darüber nie nachgedacht hatten. Aber ab dem Moment war für uns völlig klar, dass wir diese Eigenschaft des Materials für die Lehne nutzen wollten, und das wäre mit der dickeren Variante gar nicht gegangen. Wir sind zunächst davon ausgegangen, dass eine höhere Materialstärke auch gleichzeitig eine höhere Wertigkeit bedeutet, und haben dabei das Spezifikum des Materials außer Acht gelassen. Es gibt bei dem Stuhl noch ein weiteres innovatives Detail, was die Verbindung von Sitzfläche und Beinen betrifft. Genau. Neu ist, dass man das relativ große Verbindungsstück, das die Sitzfläche und die Beine zusammenfügt, nicht nachträglich in die Schale einleimt – wie man das herkömm licherweise macht oder gemacht hat –, son dern es mit ins Werkzeug legt und dann in einem Arbeitsgang mit der Schale verpresst. Wiederum dank der CNC-Technik kann man – das ist noch relativ neu und unterscheidet sich grundlegend von der handwerklichen Vorgehensweise, bei der das zwei aufeinan derfolgende Arbeitsgänge wären – dieses komplexe Verbindungsstück passgenau für das Werkzeug bearbeiten. Wie lange hat denn die Entwicklung des Stuhls gedauert? Zwei Jahre. Ursprünglich wollten wir den Stuhl auf der Basis des WOGG 42 entwickeln und das Textil durch Holz ersetzen. Wir haben aber schnell gemerkt, dass es erstens, formal ge sehen, dem WOGG 42 schadet und es zwei tens technisch nicht so einfach funktioniert. Wir haben dann in der zweiten Phase, als wir uns für das Material Formsperrholz ent schieden haben, gemerkt, dass es auch gar nicht sinnvoll ist, mit Ausnahme der gerade geschnittenen und sehr einfachen Massivholzbeine, zusätzlich noch Massivholz zu verwenden. Denn die Formsperrholzspezialis ten kennen sich mit Vollholz nicht annähernd so gut aus und umgekehrt. Das sind zwei völlig unterschiedliche, jeweils hoch speziali sierte Industrien.
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Tord Boontje
L’Armoire 2008 Multifunktionaler Schrank Vollholz und handgesägte Furniere aus Palisander (Dalbergia), Cocobolo und Padouk T 80 × B 110 × H 210 cm Hersteller: Meta
Die Neuinterpretation eines klassischen Schrankmöbels aus dem 18. Jahrhundert mit zweifach gekrümmter Oberfläche: Innen- und Außenflächen des Schranks sind mit einem handgesägten Furnier aus Cocobolo verkleidet, einem Hartholz, das von der mittelamerika nischen Pazifikküste stammt. Als handgesägte Furniere und als Vollholz kommen auch die Tropenhölzer Palisander für das Geheimfach und Padouk bei den neun Geheimschubladen zum Einsatz.
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Tord Boontje
Witches’ Kitchen 2008 6-teiliges Kochutensilien-Set Nachhaltig angebautes Mahagoniholz T 3–7 cm, B 5–12 cm, L 18–35 cm Hersteller: Artecnica
Die insgesamt 15-teilige, handgefertigte Küchenserie umfasst neben handgenähten Schürzen und handgeformten Keramiktöpfen auch sechs Kochutensilien und zwei als Salatbesteck fungierende Holzhände. Diese werden von guatemaltekischen Handwerkern aus nachhaltig angebautem Mahagoniholz hergestellt.
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Gion A. Caminada
Die Totenstube ist das erste von mehreren Gebäuden, die Gion A. Caminada in seinem Heimatort Vrin (Graubünden) basierend auf traditionellen Holzbaumethoden (Blockbau) in modifizierter doppelter Strickbauweise entworfen
Totenstube 2002 Vrin, Schweiz Fichtenholz, AuSSenanstrich mit Kalkkasein Grundfläche: ca. 61 m²
hat. Die Außenfassade ist mit einem Gemisch aus Quark und Muschelkalk, dem sogenannten Kalkkasein, gestri chen, der gesamte Innenraum wurde mit einem Schellack anstrich versehen.
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Gion A. Caminada
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Gion A. Caminada
Totenstube Innenaufnahme Fichtenholz
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Gion A. Caminada
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Gion A. Caminada
Verwaltungsgebäude Ballenberg 2010 Hofstetten, Schweiz Fassade aus rohem Fichtenholz Grundfläche: ca. 285 m²
Der Neubau des Verwaltungsgebäudes des Freilichtmuse ums Ballenberg ist ein dreigeschossiger Holzbau, der in einem Rastersystem aufgebaut ist. Die Geschossdecken aus Sichtbeton wurden erst nach Vollendung der Holz konstruktion zwischen den Holzelementen eingefügt. Die Primärkonstruktion (Säulen und Unterzüge) besteht
aus Fichtenholz. Für die Fassadenhaut wählte der Archi tekt rohe, speziell breite Fichtenbretter, die sichtbar geschraubt sind und sich mehrschichtig überlappen. Im Inneren lassen sich die Räume durch mit Jute bezogene Leichtbauwände frei gliedern, alle weiteren Elemente sind in Eichenholz ausgeführt.
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› Interview
Gion A. Caminada
Wie würden Sie Ihre Aufgabe als Architekt definieren? Für mich geht es erst einmal darum, Stellung zu beziehen zur Welt, eine Vorstellung zu definieren, wie die Welt sein könnte. Als Architekt muss ich mich mit den sozialen und kulturellen Fragen auseinandersetzen und mich um die Ökonomie kümmern. Das ist zumindest meine Art, Architektur zu betreiben. Ich muss nicht nur eine gute Idee haben, sondern sie auch so entwickeln, dass sich andere Men schen damit anfreunden können. Nur dann entsteht etwas, was über das Objekt hinaus eine Bedeutung oder Berechtigung hat. Die Architektur selbst ist dann das Gefäß.
«Moderne Architektur verbr aucht Orte»
es wichtig, das Charakteristische eines Ortes zu begreifen. Moderne Architektur macht heute oft genau das Gegenteil und «verbraucht» die Orte. Man kann gegen eine solche Sicht weise wenig unternehmen. Es ist legitim, die Kräfte des Ortes für das eigene Anliegen zu nutzen. Man sollte aber schon die Frage stellen, wie es dem Nachbarn durch meine Intervention geht.
kaum eine Holzkonstruktion, die solch eine Kraft und Schwere ausstrahlt. Wir haben uns dort an den Skulpturen von Eduardo Chillida orientiert, bei denen man den Eindruck hat, dass der leere Raum fast dichter ist als die Masse. Das fasziniert mich sehr. Das Prinzip haben wir bei dem Haus angewendet und eine Figur gestrickt, bei der man das Gefühl hat, dass man gar keine Wand aufstellen muss.
In der sechsten Ihrer neun Thesen zur Ge staltung der Kulturlandschaft heißt es: «Universelle Normung und Serienfertigung sind die größten Feinde der Kultur.» Geht das in die Richtung, die Sie eben beschrieben haben? Der französische Soziologe Henri Lefebvre beschreibt in seiner Konzeption des Raumes sehr treffend, wie ich finde, dass für die Ent wicklung von Lebensraum eine Produktion von Produkten und von Wissen notwendig ist; da raus entsteht erst eine Bedeutung. Diese Drei teiligkeit ist mir sehr wichtig. Heute ist es oft so, dass Produkte zugeführt werden; dadurch kann aber kein Wissen entstehen, und es ent stehen lediglich zerstrittene Räume.
War die Anwendung der Strickbautechnik für Sie von Anfang an selbstverständlich? Nein, überhaupt nicht. Ich habe, bevor ich Ar chitektur studiert habe, eine Zimmermanns lehre gemacht, so habe ich die Strickbautech nik kennengelernt. Später, als ich Architekt war, haben viele Kollegen gesagt: «Lass das doch, das ist altmodisch.» Ich habe dann eine Weile Ständerbau gemacht, aber mir wurde sehr schnell klar, dass mich das überhaupt nicht interessiert, auch, weil ich im Strickbau viel mehr Potenzial gesehen habe. Wir haben zunächst einmal die Vriner Typologie weiter entwickelt und mit der Zeit gemerkt, der Strick hat auch eine eigene Typologie mit eigenen Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Ab dem Mo ment war uns klar, wir könnten den Strickbau auch auf dem Paradeplatz in Zürich einsetzen, das hat mit Vrin überhaupt nichts zu tun.
Indem Sie ein Haus bauen, verändern Sie als Architekt also immer auch den kulturellen Kontext? Ja, natürlich. Die Vriner Totenstube ist dafür ein gutes Beispiel. Bevor es die Totenstube gab, sind die Menschen zu Hause gestorben, und man hat dort von ihnen Abschied genommen. Aber wie überall auf der Welt verdrängen auch in Vrin die Menschen den Tod. Er soll einfach nicht mehr zum Leben gehören. Aufgrund dieser Tatsache – dem Problem der Verdrängung – haben wir dann das Gebäude entwickelt. Was bedeutet das konkret für Ihre Arbeit Wir haben einen neuen Ort der Trauer geschaf- in Vrin? Durch meine Erfahrung in der Produktion, fen, denn Trauer hat für die Hinterbliebenen immer noch eine wichtige Bedeutung, egal ob zum Beispiel im Strickbau, entsteht Wissen, sie den Tod verdrängen oder nicht. und erst dadurch entsteht auch eine Bedeu tung. Von der Intensität der Erfahrung, die ich Welche Rolle spielt dabei die Überschaumit dem Strickbau gemacht habe, kann ich auch bei anderen Techniken oder bei der Ver barkeit eines kleinen Dorfes wie Vrin? Im Dorf ist man natürlich immer beteiligt, wendung anderer Materialien profitieren. wenn jemand stirbt, aber ich bin überzeugt, dass Überschaubarkeit immer eine Bedeu Können Sie diese Intensität beschreiben? tung hat, nicht nur im Umgang mit dem Tod Ich habe bei meinen ersten Vriner Häusern und nicht nur in einem kleinen Dorf. So ver den Grundrisstypus etwas verändert, weil stehe ich auch das Projekt «Orte schaffen», sich auch die Lebensgewohnheiten geändert das wir im Rahmen meiner Professur an der hatten. Zum Bespiel haben wir den Gang ETH Zürich entwickelt haben: Wir müssen auf breiter gemacht, um ihn auch als Wohnraum allen Ebenen überschaubare Räume schafnutzen zu können. Mit der Zeit habe ich dann fen. Denn erst, wenn der Raum überschaubar festgestellt, dass man den Strickbau auch ist und bleibt, ist der Mensch auch dazu bereit, plastisch denken kann. Ich kann, ähnlich wie Verantwortung zu übernehmen. Es ist ein beim Betonbau, Wände wild setzen. Natürlich Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Wirt darf ich dabei eine gewisse Länge nicht über schaft, Architektur und Handwerk. schreiten, sonst kracht alles zusammen. Eines der jüngsten Gebäude, das wir im Strickbau Es geht in Ihren Projekten oft um das Vergebaut haben, ist das Haus von Kübler und hältnis von Peripherie und den vermeintlich Beckel in Fürstenaubruck. Dort haben wir viel stärkeren Zentren. Ist die Überschaubarkeit mehr mit der Masse gespielt. Es gibt ja sonst etwas, was die Zentren von der Peripherie lernen könnten? Nicht als Modell, aber die Denkart ist über tragbar. Wir wollten Vrin nie als Modell entwickeln, und ich hoffe auch, dass man Archi tekturkonzepte nicht einfach so in ein anderes Umfeld transportieren kann. Unsere Idee ist vielmehr, Unterschiede zu verstärken, indem eigene Potenziale entwickelt werden. Mir ist
Beim Strick- oder Blockbau wird Holz sehr großzügig eingesetzt. Sehen Sie hier eine Gefahr der Verschwendung? Zum einen ist in der Gegend von Vrin der Preis für das Holz sehr niedrig. Warum also sollten wir das Material nur billig exportieren und nicht auch selbst verwenden. Dazu hat der Massivbau ja unter anderem auch den Vorteil, dass er von sich aus schon sehr gut isoliert. Außerdem braucht es gar nicht so viel mehr Material, wir bauen ja nicht immer – wie in der Vriner Totenstube – im doppelten Strickbau. Oft ist es auch nur eine einfache Schale und innen eine Auskleidung mit einem anderen Material. Die Materialkosten sind im Gegen satz zu den Arbeitsleistungen relativ gering. Nach welchen Kriterien wählen Sie das Material für Ihre Gebäude aus? Bei dem Projekt «Orte schaffen» geht es mir darum, die Wirkung von Orten zu verstärken. Es berührt alle Menschen, wenn sie an ein drucksvolle, ausdrucksstarke Orte kommen, und da finde ich die Wiederholung extrem wichtig. Manchmal ist es vielleicht die Struk tur, die die Wirkung eines Raums verstärkt, ein anderes Mal ist es das Material. Aus dieser Überlegung heraus verwende ich den Roh stoff Holz natürlich nicht überall. Aber in Vrin ist es klar, denn hier gibt es eigentlich nichts anderes: Holz ist reichlich vorhanden, und die Menschen können sehr gut damit umgehen.
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Nick Cave
Soundsuit 2010 Verschiedene Materialien, Äste aus Hartriegel (Hornstrauch) T 55,9 × B 83,8 × H 243 cm Courtesy Nick Cave und Jack Shainman Gallery, New York
Der skulptural anmutende «Soundsuit» ist Teil einer Serie, die von afrikanischen Stammesritualen und tibetanischen Textilien inspiriert ist. Die Kostüme, die u. a. aus Holzästen, Perlen, Knöpfen, Pailletten, Echt haar, Federn und alten Kreiseln zusammengenäht – niemals geklebt – sind, werden in Ausstellungen präsentiert und kommen auch bei Tanzperformances des Künstlers zum Einsatz.
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Gehard Demetz
Die Arbeiten von Gehard Demetz zeichnen sich durch eine hohe handwerkliche Präzision aus. Die in traditioneller Holzschnitztechnik hergestellten Figuren werden nicht aus einem Block gefertigt, sondern aus kleinen Holzstücken
Your monsters are just like mine 2006 Lindenholz T 35 × B 38 × H 168,5 cm Courtesy Galerie Beck & Eggeling new quarters, Düsseldorf, und Galeria Rubin, Mailand
zusammengefügt. Ihre ästhetische Spannung ergibt sich dabei aus dem Aufeinandertreffen von rauen, nicht geschlossenen Nahtstellen und Rissen einerseits sowie perfekt glatt geschmirgelten Flächen andererseits.
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Gehard Demetz
Your sweat is salty 2005 Lindenholz T 35 × B 38 × H 172 cm Courtesy Galerie Beck & Eggeling new quarters, Düsseldorf, und Galeria Rubin, Mailand Everything he lied was true 2006 Lindenholz T 50 × B 37,5 × H 166 cm Courtesy Galerie Beck & Eggeling new quarters, Düsseldorf, und Galeria Rubin, Mailand
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Gehard Demetz
A soft distortion 2008 Lindenholz T 28 × B 31,5 × H 162 cm Courtesy Galerie Beck & Eggeling new quarters, Düsseldorf, und Galeria Rubin, Mailand
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Marco Dessí
Formal geht der stapelbare «Prater Chair» auf den be kannten Wiener Kaffeehausstuhl zurück. Er ist jedoch ganz anders konstruiert: Die mit schwarzem Phenolharzkleber verpressten Teile des Stuhls aus Birkensperrholz werden mit einer in sehr flachem Winkel angesetzten CNC-Fräse bearbeitet. Dadurch kommt die Leimung zwischen den
Prater Chair 2009 Birkensperrholzplatte, wasserfester schwarzer Phenolharzkleber T 45 × B 52 × H 79 cm Hersteller: Richard Lampert
einzelnen Holzschichten zum Vorschein, die dem Stuhl sei ne charakteristische Oberfläche verleiht. Da der schwarze Phenolharzkleber keine Beize annimmt und sich dadurch nicht verfärbt, entsteht bei den gelb gebeizten Modellen ein starker Kontrast, wohingegen die schwarz gebeizten Stühle eine brokatstoffähnliche Textur aufweisen.
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Marco Dessí
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Stefan Diez
Houdini 2009 Sperrholzstuhl Eichenfurniertes Schichtholz (Varianten: klar lackiert, tiefschwarz, signalweiSS, verkehrsgrau) T 50 × B 57,5 × H 80 cm (mit Armlehne: T 57 × B 53 × H 78 cm) Hersteller: e15
Für die Herstellung der Stühle wurde eine Technik aus dem Flugzeug modellbau entlehnt. Dabei werden die zweidimensionalen Sperrholz platten der Sitzfläche und der Lehne von Hand um einen gefrästen Massivholzring gezogen. Alle Verbindungen sind geklebt und lediglich an einzelnen Stellen durch Holzdübel verstärkt.
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Stefan Diez
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Stefan Diez
Thonet 404 2007 Bugholzstuhl Buchenschichtholz T 51 × B 49 × H 78 cm Hersteller: Thonet Thonet 404 H 2009 Bugholzbarhocker Buchenschichtholz T 46 × B 46 × H 77 cm Hersteller: Thonet
Der Stuhl «Thonet 404» ist eine Neuinterpretation des klassischen Bug holzstuhls. Die gebogenen Stuhlbeine und Armlehnen laufen in einer Art «Knoten» zusammen und sind von unten in die ergonomisch geformte Sitzfläche eingelassen. Sitz- und Rückenelemente bestehen aus Formsperrholz, Bein- und Rückenholme sind aus Schichtholz gefertigt.
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› Interview
Stefan Diez
«Ein Stuhl ist doch kein Raumschiff»
Sie haben vor Ihrem Industriedesign-Studi um eine Ausbildung zum Schreiner gemacht. Ist das der Grund, dass Sie in Ihren Entwürfen Holz als Werkstoff bevorzugen? Während meiner Ausbildung zum Schreiner haben wir bei Weitem nicht nur Holz verar beitet, und danach habe ich auch ein halbes Jahr in einem Maschinenbauunternehmen gearbeitet. Durch die Schreinerei meiner Eltern habe ich zu Holz aber die längste Beziehung – und wohl auch einiges an Erfahrung damit. Es ist ein sehr sympathisches Material, es lässt sich schleifen, kleben, biegen, schneiden. Holz hat hervorragende statische Eigenschaften, ist leicht und gleichzeitig stabil. Es wächst nach und ist gut verfügbar; außerdem hat die Entwicklung vom Baum zum Möbel für mich etwas sehr Modernes. Wovon hängt es ab, welcher Werkstoff für Ihre Entwürfe infrage kommt? Das hängt zum großen Teil vom Hersteller ab, also vom Briefing. Wenn man beispielsweise einen Stuhl für Wilkhahn entwirft, muss er in kurzer Zeit in hoher Stückzahl produzierbar sein. Zudem hat er als Objektstuhl noch ganz andere Kriterien zu erfüllen. Es hat auch im mer etwas damit zu tun, wie viel man in ein Produkt investieren kann. Charakteristisch für das Industrieprodukt ist beispielsweise, dass der Großteil des Aufwands vor der eigentlichen Produktion anfällt, so muss meist ein Werk zeug oder eine Maschine entwickelt und ge baut werden. Ein e15-Stuhl kann dagegen von einem gut ausgebildeten Handwerker reali siert werden, der in einer Stunde ein Exemplar produziert. Hier wird das Budget größtenteils in den Handwerker investiert und nicht in die Herstellung des Werkzeugs. Wenn man wie Sie vom Handwerk kommt und dann als Designer Holz für ein Serienprodukt verwendet, wo liegt die Schwierigkeit? Es ist tatsächlich so, dass sehr wenige Se rienmöbel aus Holz hergestellt werden. Spontan fällt mir nur die Firma Thonet ein, die wirklich Werkzeuge hergestellt hat, und na türlich Form-holz-Becker, die Fritz Becker KG. Aber die meisten Produkte, bei denen Holz verwendet wird, werden in Plattenbauweise produziert – und nach wie vor sehr handwerk lich, auch wenn sie in großen Stückzahlen hergestellt werden.
Trotz CNC-Technologie und neuen Holzwerkstoffen? Die CNC-Technologie sehe ich eher als Rapid Prototyping. Das Holz wächst ja nicht einfach in die Form hinein, auch hier muss man es letztlich schneiden. Was die Holzwerkstoffe angeht: Wir beschäftigen uns immer mal wieder mit dem Thema WPC. Aber zum einen sind diese Werkstoffe offenbar immer noch mit einem hohen Aufwand verbunden, was den Werkzeugbau angeht, zum anderen ist die Stabilität des Materials nach wie vor weit von der eines Kunststoffs entfernt. Man muss ja auch berücksichtigen, dass es sich «nur» um einen Stuhl, einen Tisch oder ein Regal handelt. Dazu muss man nicht das komplette Hightech-Arsenal abrufen – der Aufwand wäre nicht gerechtfertigt. Ein Stuhl ist doch kein Raumschiff. Uns interessieren vor allem die Verände rungen in Bezug auf Typologie, Wahrnehmung oder Qualität, die mit der Verarbeitung eines neuen Werkstoffs einhergehen. Nur eine neue Technik um der neuen Technik willen ist nicht unser Anliegen. Typologie ist ein gutes Stichwort: Der «Houdini»-Stuhl für den Möbelhersteller e15 unterscheidet sich formal sehr stark von den Produkten, die man normalerweise mit der Firma verbindet. Es war für mich ein Glücksfall, dass e15 mit einem so starken und formal reduzierten Vokabular arbeitet – die Möbel sehen alle so aus, als hätten Architekten sie gebaut, was übrigens meist auch der Fall ist. So konnten wir den genauen Gegensatz gestalten: Die «Houdinis» sind formal komplex und leicht. Stellt es für das Unternehmen nicht ein gewisses Wagnis dar, wenn der Entwurf in eine völlig andere Richtung geht als üblich? Nein, weil es im Grunde das ist, wonach man sucht: dieses eine neue Produkt, das den Hasenhaken schlägt. Es ist ja viel schwieriger, das Taktieren zu ertragen, wenn die Spiel räume immer kleiner werden. Dann ist es ein facher, mit einer radikalen Änderung einen Schritt weiterzugehen. Wir haben bei e15 das Bestehende ja nicht infrage gestellt, sondern etwas Neues hinzugefügt. Auf die Idee sind wir genau genommen sogar beim Durchblät tern der e15-Kataloge gekommen. Da waren ja schon alle Leichtgewichte abgedruckt: der Eames, der Saarinen, der Wegner. Deshalb schien es mir keine so gute Idee, einen Stuhl zu gestalten, der wie ein Babyelefant aussieht.
Hat die Kompetenz von e15 in der Holz verarbeitung bei der Entwicklung von «Houdini» geholfen? Nein, denn das Problem, die unterschiedli chen Lehnensegmente miteinander zu verbinden, war für e15 neu; fast alle ange fragten Zulieferer hielten unser Vorhaben für unrealisierbar. Nicht nur wegen der Kos ten wollten wir weder schichtverleimen noch aufwendige Werkzeuge herstellen lassen. Auch eine Lösung mit 3D-Holz, die einige der angefragten Firmen vorschlugen, hat mir nicht gefallen. Ich bin kein wirklicher Freund von 3D-Holz, weil es mir zu weit weg vom natürlichen Material ist. Für mich stimmt da das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis nicht mehr. Dann doch lieber Plastik. Wie sind Sie dann zur Lösung gekommen? Durch Ausprobieren. Wir haben zig Prototypen gebaut und haben so herausgefunden, dass eine Materialstärke von 4 Millimetern optimal ist. Würde man das Holz auf 5 Millimeter verstärken, würde es, wenn es gebogen wird, im engen Radius brechen. Würde man es dünner ausführen, wäre es zu instabil. Wichtig ist auch, wie die Maserung des Schichtfurniers verläuft. Am Anfang sind die Stühle beim Umfallen kaputt gegangen. Dieses Problem konnten wir lösen, indem wir selbst hergestelltes Sperrholz verwenden, das mit Glasfasern ver stärkt ist. Das ist im Prinzip das Material, das Maurer dort einsetzen, um ihre Wände rissfrei zu bekommen. Es wird partiell da eingesetzt, wo viel Zugbelastung herrscht. Wie groß ist der Unterschied zwischen den letzten Prototypen und dem finalen Stuhl? Nicht allzu groß, aber es hat viele Modelle gebraucht, bis die Details und Proportionen gestimmt haben. Und wo liegen die Hauptunterschiede zum 404 -Stuhl für Thonet? Bei Thonet steckt wesentlich mehr Aufwand bei der Herstellung der Werkzeuge drin. Es sind einzelne, mit Schablonen hergestellte Werkteile, die man relativ unaufwendig mon tieren kann. Wie ist denn die Sitzschale des ThonetStuhls konstruiert? Schichtholz wird ja so hergestellt, dass man verschiedene Furniere verleimt. Diese werden per Hand geschichtet und kommen danach in eine Presse. Man kann die Schichtung aber auch so ausführen, dass sie nach oben hin immer kleiner wird. Das oberste Deckblatt ist dann wieder eine volle Scheibe. Auf diese Weise ergeben sich unterschiedliche Mate rialstärken innerhalb eines Werkstücks – die Fläche ist in der Mitte ca. 4 Zentimeter dick und am Rand, mit nur 5 Millimetern, viel dün ner. Die Sitzfläche ist eine Art Sattel, der auf der Unterseite und zur Mitte hin dick genug ist, um hier die Beine einzusetzen.
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Doshi Levien
Impossible Wood 2011 Outdoorstuhl Sitzschale aus WPC (Wood Plastic Composite) B 65 × T 45 × H 75 cm Hersteller: Moroso
Die Sitzschale des Stuhls ist aus WPC (Wood Plastic Composite), bestehend aus 80 Prozent Holzfasern und 20 Prozent Polypropylen, im herkömmlichen Spritzgießverfahren hergestellt. Mit seiner Streifenoptik nimmt der Stuhl Bezug auf die Installation
Cedar Lodge (1977) des afroamerikanischen Bildhauers Martin Puryear, in der dünne, sich parallel überlappende Holzstreifen aus Red Cedar und Tanne wie bei einem Fass durch horizontale Ringe zusammengehalten werden.
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doshi levien
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Dutch Invertuals
Matter of Time 2010 Eindhoven, Niederlande Ausstellung von Designobjekten aus 600 Jahre altem Eichenholz Initiiert und kuratiert von Wendy Plomp, unterstützt vom Eindhoven Archaeology Centre und der Stadt Eindhoven
oben rechts und links: Ausstellungsobjekt von Raw Color unten rechts: Ausstellungsobjekt von Julien Carretero Unten Links: Ausgrabungen
Für das Ausstellungsprojekt wurden aus dem bei Ausgrabungen zutage geförderten, 600 Jahre alten Eichenholz der alten Stadtbefestigung von Eindhoven zeitgenössische Objekte angefertigt. Der konzeptionelle und ästhetische Reiz des Projekts liegt in der zeitgemäßen Verarbeitung des historischen Materials durch Jungdesigner und Künstler.
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Piet Hein Eek
Fair Trade Original 2009 Palmholz Hoher Korb: ø 37 cm, H 47 cm Hersteller: FTO Fair Trade Original
Die Kollektion des nach Fair-Trade-Prinzipien gewonnenen Palmholzes besteht aus Körben verschiedener Größe, die von vietnamesischen Handwerkern mit traditionellen Fertigungstechniken hergestellt werden. Durch die Verarbeitung kleinteiliger Holzstücke können Rissbildungen, zu denen das schnell wachsende Palmholz neigt, vermieden werden.
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piet hein eek
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Fehling & Peiz
Stuhlhockerbank 2007 Sitzmöbelreihe für öffentliche Räume Eichenholz, geölt Sitzhöhe: 46 cm
Bei der «Stuhlhockerbank» entsteht aus verschiedenen Möbeltypen eine neue Spezies. Die verschiedenen Modelle, vom Zweisitzer über Langversionen bis hin zur kompakten Sitzgruppe, ermöglichen die unterschiedlichsten Sitz- und Gesprächssituationen.
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Hans- Peter Feldmann
Ohne Titel ohne Jahr Beschnittene Fotografie, Birkenholz B 29,8 × H 41,9 cm © 2012, ProLitteris, Zürich Courtesy Hans-Peter Feldmann und 303 Gallery, New York
Hans-Peter Feldmanns Arbeiten sind geprägt vom Sammeln, Ordnen und Repräsentieren – im Sinne des Darstellens in einem neuen Kontext. Dabei arbeitet er auch immer wieder mit Amateurfotografien. Der aus Birkenholz gefertigte Rahmen ist gleichermaßen Projektionsfläche.
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Laetitia Florin
ECAL
Plastic Surgery 2010 Fünfteilige Kistenserie Ahornholz, massiv, Forex®-Plättchen T × B × H: 20 × 20 × 25 cm, 25 × 25 × 17 cm, 30 × 30 × 11 cm, 37 × 37 × 7,5 cm, 40 × 40 × 5 cm Prototypen, hergestellt im Rahmen eines Workshops der École Cantonale d’Art de Lausanne (ECAL)
Der metaphorische Name der Serie, «Plastic Surgery» (plastische Chirurgie), veranschaulicht die besondere Art des Zusammenfügens der einzelnen Kistenteile: Die Komponenten aus Massivholz werden mittels Kunststoffplättchen verbunden. Die überstehenden Enden der Plättchen werden plan gekappt und beigeschliffen.
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Laetitia Florin
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Malcolm Fr aser Architects
Das als Künstleratelier genutzte Baumhaus im Westen Schottlands wurde aus Nadelhölzern aus den umliegenden Wäldern errichtet und ist über eine Holzbrücke erreichbar. Der Bau erfolgte in enger Zusammenarbeit von Zimmer leuten, Forstarbeitern und Mitgliedern der Bergwacht. Im Innenraum befindet sich ein Trompe l’Œil des Künstlers Adam Dant; es zeigt eine Bibliothek, und Besucher des
Outlandia Fieldstation 2011 Glen Nevis, Schottland Baumhaus mit Künstleratelier Konstruktion: Fichte, Verkleidung: Lärche B ca. 3 m × T 3,33 m × H 3 m Bauherr: London Fieldworks
Ateliers können ihre eigenen Titel auf die Buchrücken schreiben. Bauherr des Baumhauses ist London Fieldworks, ein 2000 von Bruce Gilchrist und Jo Joelson gegründetes Künstler- und Architekten-Kollektiv, das die kreative Forschung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kunst, Wis senschaft und Technologie fördert.
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FRONT
Chainsaw Chair 2010 Kiefernholz T 45 × B 55 × H 80 cm Einzelstück Teil der Ausstellung «Nature in a Kit» im mudac, Lausanne, Schweiz
Für diesen Stuhl beauftragten die Designerinnen einen Bildhauer mit der Fertigung. Der Stuhl ist mit der Ketten säge aus einem massiven Holzblock herausgearbeitet, wobei die Werkzeugspuren bewusst belassen wurden.
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Terunobu Fujimori
Yakisugi House (Charred Cedar House) 2007 Nagano, Japan Wohnhaus Fassadenverkleidung aus 400 verkohlten Zedernholzbrettern, je 7,60 m lang Grundfläche: 167 m 2
Um dieses Haus aus Zedernholz vor der Witterung zu schützen, wurde das traditionelle Verfahren des Ankohlens angewendet: Durch kurzes oberflächliches Anbrennen des Holzes und das anschließende Löschen mit Wasser bildet sich eine wasserundurchlässige Verkohlungsschicht. Zudem setzt das Ankohlen im Inneren des Holzes teerartige Substanzen mit pilzhemmender Wirkung frei.
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Terunobu Fujimori
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Elise Gabriel
The Embrace 2011 Möbel aus massivem, gewachstem Buchenholz, Verbindungen aus Zelfo ® (Zellulosepaste) L'Oblongue: T 23 × B 43 × H 57 cm La Ronde: ø 25 cm, H 77 cm Liga Chair: T 39 × B 44 × H 78 cm Liga Table: ø 100 cm, H 76 cm Courtesy Galerie Gosserez, Paris
Das Fügen ohne Schrauben oder Kleber ermöglicht die zu 100 Prozent aus recyceltem Papier und Textilien bestehende Zellulosepaste Zelfo. Bei der Möbelserie ist das zu 100 Prozent abbaubare Material wie eine Haut über die einzelnen Bauteile gezogen. Dadurch entsteht eine stabile und zugleich nahtlose Verbindung, die eine ganz neue Typologie etabliert.
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Martino Gamper
Total Trattoria Off-Cut Table 2008 13-teilige Installation Teak, Eiche, Pappel Ausstellung in der Aram Gallery, London
Für die aus dreizehn unterschiedlich großen Einzelteilen bestehende Tischplatte wurden drei verschiedene Holz sorten zusammengefügt: Teakholz-Tischplatten aus englischen Schullaboren, das Eichenholz schottischer Kirchen bänke und Pappelholz aus dem Londoner Patentamt.
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Martino Gamper
Conran Inspirations 2008 Stühle aus Bugholzteilen Back of the Chairs: T 48 × B 45 × H 68 cm Chair of the Rings: T 50 × B 53 × H 130 cm Hersteller: Conran Shop
Die Stuhlserie ist eine Hommage an den klassischen Bugholzstuhl von Thonet. Rund hundert Einzelteile – Sitzflächen, Stuhlbeine, Arm- oder Rückenlehnen –, die alle aus dem kroatischen Mundus-Werk stammen, setzte Martino Gamper zu neuen Möbeln zusammen, sodass eine eigenständige Interpretation des Klassikers entstand.
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Martino Gamper
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Liam Gillick
Die Edition der Holzplatten ist Teil von Liam Gillicks Publi kations-Projekt «Pourquoi Travailler» (Warum Arbeiten?). Für die Platten aus Eichenholz dieser «skulpturalen» Edition wählte der Künstler zunächst 15 Motive aus den eigenen Publikationen aus. Von diesen Motiven ließ er anschließend jeweils sechs handgeschnitzte Positive herstellen – im
Pourquoi Travailler? 2012 15 handgeschnitzte Holzplatten aus Eiche, Ölfarbe B 39,5 × H 59 cm Limitierte Edition von 4 + 1 Künstlerbeleg + 1 «hors commerce» je Holzplatte Courtesy Three Star Books, Paris
Gegensatz zur Druckpraxis, bei der die Druckstöcke seiten verkehrt angefertigt werden. Durch diese Umkehrung entstehen bereits durch das Schnitzen und den abschlie ßenden Farbauftrag die finalen Bilder. Gleichzeitig gibt diese Vorgehensweise auch die Antwort auf die titelgeben de Frage «Warum (Weiter)Arbeiten?».
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Liam Gillick
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Glass Hill
Die Sitzflächen der Bänke, die für eine Wohltätigskeitsver anstaltung im Institute of Contemporary Arts (ICA) in London entwickelt wurden, bestehen aus Gelbkiefernholz, das oftmals auch als Parkettholz verwendet wird. In die auf der Unterseite angebrachten Blöcke aus massivem
ICA 2010 Sitzbank Gelbkiefernholz, Birkenholz, Kiefernholz L 4 m Eigenproduktion
Birkenholz sind Beine aus Kiefernholz eingeschraubt, die bei Bedarf demontiert werden können. Die gesamte Bank ist mit einem auf Naturbasis hergestellten Hart wachsöl behandelt.
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Glass Hill
Glass Hill & David David Chair 2011
Stuhl WeiSSbuche T 36 × B 32 × H 76 cm Limitierte Auflage von 25 Exemplaren
Der Stuhl ist das erste Produkt der Kooperation von Glass Hill mit dem Modelabel David David. Die geometrischen Muster auf Sitzfläche und Rücken sind von Hand mit Buntstift gezeichnet. Ursprünglich hatte Glass Hill den
Stuhl 2010 in Gelbkiefer – ebenfalls in einer Auflage von 25 Exemplaren – für den Verkaufsraum des Londoner Auktionshauses Phillips De Pury & Co in der Saatchi Gallery entworfen.
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GR AFT
Loft 2009 Hamburg, Deutschland Wandverkleidung aus weiSSem Bark Cloth® (Rindentuch)
Das Loft zeichnet sich durch die Vielfalt der verwendeten Materialien aus. Die Oberflächen der Möbel bestehen aus Nussbaumholz, lackierter MDF, Edelstahl, Schieferstrei fen, Fliesen, Leder und Textilien. Eine Besonderheit ist die
Wandbeschichtung aus Rindentuch, einem Rindenbast stoff, der bis ins 19. Jahrhundert – vor allem bis zum mas senweisen Import von Baumwollstoffen – in verschiedenen Gegenden Afrikas als Kleiderstoff weit verbreitet war.
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GRAFT
Multifunktionales Raumelement (Küche, Bad, WC, Ankleide, Regale, technische Versorgung) aus Nussbaumholz
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GRAFT
FIX 2004 Bellagio Casino, Las Vegas, USA Restaurant Deckengestaltung aus Padouk
Die Decke des Restaurants ist mit präzise gefrästen, gebogenen Latten aus Padouk verkleidet, einem Holz verschiedener, in Afrika, Südost asien und Amerika beheimateter Baumarten. In Zusammenarbeit mit Maschinenbauingenieuren wurden in den Lattenfugen die Belüfter passgenau integriert.
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› Interview
Wolfram Putz/GRAFT
Welche Rolle spielt Holz für Sie als Werkstoff, auch im Unterschied zu anderen Materialien? Hängt der Einsatz vom Bauherren ab oder von der Region? Was uns grundsätzlich interessiert, ist das Verlassen des klassischen Bauhauskanons Stahl, Glas, Beton etc. Wir arbeiten an einer narrativen Architektursprache, an einer szenografischen Erzählweise, die wir mithilfe von Materialien atmosphärisch verdichten. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, wie der Architekt an den Stellschrauben von Sehund Wahrnehmungsgewohnheiten drehen kann, um seine eigene formale oder konzepti onelle Idee deutlich zu machen. Holz besitzt statische Eigenschaften, die integrierten Materialsystem-Qualitäten sehr nahe kommen. Im Grunde spielte bei fast allen formalisti schen Experimenten, die wir in den vergan genen Jahren unternommen haben, Holz ein Rolle. Man kann es einsetzen, um etwas formal oder konzeptionell sehr Anspruchs volles zugänglich zu halten. Was meinen Sie mit «zugänglich halten»? Holz erzeugt sowohl beim geübten als auch beim ungeübten Betrachter Wohlbehagen, und es löst im Vergleich zu allen anderen Materialien eindeutig den stärksten Wunsch aus, es zu berühren, weil es den großen Vorteil hat, per se über ein Oberflä chen-Finish zu verfügen. Wo liegen beim Holz Ihrer Ansicht nach die Nachteile? Meistens bei der Anwendung im Außenbe reich. Wir haben bisher nur in anderen Klima regionen Holz in der Fassade eingesetzt, zum Beispiel in Las Vegas, wo es andere Trock nungsz yklen gibt. Zurzeit experimentieren wir auch mit Bambuskonstruktionen in Südafrika und in Äthiopien, wo wir in Addis Abeba eine Klinik planen. Wir stehen allerdings erst am Anfang, denn in Äthiopien ist bisher kein Bau bambus verfügbar. Wir überlegen zwar, eine Bambusfarm zu gründen, aber bevor man ihn benutzen kann, muss der Bambus nach der Ernte noch ein halbes Jahr mit Chemikalien behandelt werden, damit er nicht rottet. Das Verfahren ist zwar relativ unaufwendig, aber es dauert eben seine Zeit.
«Holz, digital»
Klimatische oder geografische Gegebenheiten spielen also bei Ihren Projekten eine große Rolle? Ja, wir suchen immer nach lokalen Holzquel len, aber natürlich sind wir auch immer auf der Suche nach ausgefallenen, überraschen den Hölzern oder Techniken. Wir haben bei spielsweise mal für das Fix-Restaurant in Las Vegas Padouk verbaut, das hat von Natur aus diesen extrem rotorangefarbenen Farbton. Man hat auf den ersten Blick den Ein druck, das Holz sei lackiert, aber es ist das reine Material. Wir haben aus statischen Gründen kein Vollholz verwendet, sondern Furnier. Padouk ist kein echtes Hartholz, aber es ist eben aufgrund seiner Farbe sehr beliebt und sehr selten anzutreffen. In einem anderen Fall wollten wir mal ein Bad komplett aus Holzkohle bauen – letztlich hat sich die Bauherrin aber dagegen ent schieden. Das wäre ein starkes metaphori sches Bild gewesen: ein großer schwarzer Raum aus Holz, der an Stämme erinnert, die ausgebrannt am Strand liegen. Wie wichtig sind für Ihre Entwurfsprozesse digitale Werkzeuge? Wir sind Ende der 1990er-Jahre unter anderem auch aus dem Grund in die USA gegan gen, dass wir etwas über die Techniken lernen wollten, bei denen mithilfe des Rechners das zweidimensionale Planen übersprungen und sofort mit der Produktion begonnen wer den kann. Für welche 3D-Prozesse eignet sich Holz? Sehr gut eignet es sich für das Sectioning, das Forming und das Contouring. Sectioning ist im Grunde das Zerlegen eines dreidimen sionalen Körpers in geschnittene Schichtungen. Formal ist das für uns von großer Bedeutung, denn Holz kommt meist als Plattenwerkstoff vor, wie überhaupt die gesamte Bauindustrie leider meist nur mit zweidimensionalen Tafelprodukten arbeitet. Mithilfe von Forming können begrenzt organische Formen herge stellt werden. Hier versuchen wir immer mehr, mit Holz zu arbeiten, weil komplexeste For mensprachen relativ nachhaltig produziert werden können. Für das Contouring eignet sich Holz natürlich von jeher gut. Die meisten Studenten lernen durch diese Technik, als Erstes mit dem Werkstoff Holz umzugehen – mit der Subtraktion aus einer Masse Formen herauszuarbeiten.
Mit dem Thema Holz hängt traditionell auch das Fügen eng zusammen. Welche Rolle spielen für Sie Holzverbindungen? Das kommt darauf an, ob man es von der formalen oder der technologischen Seite betrachtet. Sichtbare Verbindungen spielen in unserem Büro zurzeit keine große Rolle. Formal interessiert uns eher der optimierte Oberflächenfluss, die Überwindung oder – wenn man so will – Überformung der klassi schen Schwellen. Technologisch interessieren uns Verbindungen aber sehr, gerade wenn es um Effizienz geht. Bei unseren Projekten in den USA arbeiten wir oft im klassischen Holzbau, und da spielt Effizienzsteigerung im Sinne einer Nachhaltigkeitssteigerung eine bedeutende Rolle. Bei unserem großen NonProfit-Wiederaufbauprojekt für New Orleans beispielsweise haben wir einen speziellen Metallnagel mit sehr großem Einsparpotenzial entwickelt, den wir auch zum Patent angemeldet haben. Was ist das Besondere an dem Nagel? Der Nagel hat eine bestimmte Riffelung am Schaft und gibt dadurch automatisch eine bestimmte Einschlagtiefe und Kopfversenkung vor. Man muss nicht so viel nacharbeiten wie bei herkömmlichen Nägeln, und damit ist er im Vergleich bis zu 30 Prozent effizienter. Und dieser Nagel wurde allein für das NewOrleans-Projekt entwickelt? Im Rahmen unserer Make-it-right-Founda tion haben wir einen eigenständigen Bereich «Construction», der sich speziell mit der Op timierbarkeit und mit Vorfertigungsprozessen beschäftigt. Außer dem Nagel haben wir auch schon ein mit Holzdämmung gefülltes Wandmodul aus Gipskarton entwickelt, auf dessen Basis wir jetzt auch über New Orleans hinaus Mehrfamilienhäuser für die amerika nischen Ureinwohner und Militärveteranen bauen. Das sind in den USA klassische Rand gruppen, die zwar Staatsansprüche haben, die sich aber von dem wenigen Geld, das ihnen zusteht, kaum noch ein solches Produkt wie Wohnen leisten können. Noch ein paar Worte zum Rindentuch, das in Ihrem Hamburger Loft-Projekt zum Einsatz kam? Hier war uns wichtig, den Werkstoff Holz jen seits der üblicherweise mit dem Material as soziierten Eigenschaften und Einsatzbereiche zu verwenden. Das Rindentuch «bekleidet» die architektonischen Körper wie eine Haut oder Leder. Es hat dabei eine ganz besondere Haptik und wirkt auch optisch sehr weich. Im Gegensatz zum reinen, geschnittenen Fur nier erinnert es an die Wärme und den Hand glanz japanischer Maulbeerbaumpapiere.
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Gr amazio & Kohler
Im Innenraum der Neuen Monte-Rosa-Hütte wurden die in Berghütten traditionell zur Verzierung eingesetzten Holzschnitzereien mithilfe digitaler Entwurfs- und Fabri kationsmethoden neu interpretiert und direkt auf das Tragwerk appliziert. Die Schnitzereien zeichnen die architek
Superwood 2009 Digitale Schnitzereien, Essbereich Neue Monte-Rosa-Hütte SAC, Zermatt, Schweiz, 2009 Auftraggeber: Schweizer Alpen-Club SAC
tonischen Elemente des Essbereichs nach und ziehen sich zugleich als Gestaltungselement durch das gesamte Geschoss. Wie Kraftfelder zeichnen sich die Linien an Decke und Stabwerk ab, brechen sich an den Kanten und umfließen so den gesamten Raum.
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Gramazio & Kohler
Wohnhaus 2009 Riedikon, Schweiz Fichtenholz Grundfläche: 134 m²
Die umlaufende Verkleidung des fünfeckigen Wohnhauses besteht aus insgesamt 315 vertikalen Holzlatten, deren Schmalseite jeweils senkrecht zur Wandfläche angebracht ist. Sie greifen nicht nur die Fassadenstruktur der umliegenden Stallungen auf, sondern die speziell gefrästen Latten
dienen auch als Sicht- und Sonnenschutz. Die CAD-Daten der Holzverkleidung wurden mit einem eigens entwickel ten Softwareprogramm in den Code für die CNC-Fräse umgewandelt (File-to-factory-Fertigungsprozess).
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Konstantin Grcic
43 2008 Stuhl aus Bambus T 55 × B 53 × H 77 cm Bambusverarbeiter: Kao-Ming Chen Initiiert von Yii, ein Gemeinschaftsprojekt von NTCRI (National Taiwan Crafts Research Institute) und TDC (Taiwan Design Center) Hersteller: Skitsch
Der Name des Freischwingers geht auf die insgesamt 43 gebogenen Bambuslatten zurück, aus denen er gefertigt ist. Der im Rahmen des «Yii»-Projekts entstandene Stuhl verbindet traditionelle taiwanesische Handwerksmethoden mit zeitgenössischem Design.
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Konstantin Grcic
Chair_B 2010 Klappbarer Holzstuhl Eschenholz (Beine, Rückenlehne), furniertes Eschensperrholz (Sitz), Laminat oder Aluminium (Unterseite Sitzfläche) T 48 × B 56 × H 77 cm Hersteller: BD Barcelona
Charakeristisch sind die x-förmigen Beine des Stuhls, die wie das Rückenteil aus massivem Eschenholz gefertigt sind. Die Sitzfläche aus Eschensperrholz ist klappbar, so dass der Stuhl horizontal gestapelt werden kann.
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Konstantin Grcic
Medici 2012 Stuhl Outdoor-Variante aus thermobehandelter Esche Indoor-Variante aus Amerikanischer Walnuss (Schwarznuss), Douglasie (naturbelassen, gelb oder grau gebeizt) T 73,3 × B 68,4 × H 81,8 cm Hersteller: Mattiazzi
Phänomenologisch folgt Medici zwei selbst auferlegten Vorgaben des Designers. Zum einen sollte der Stuhl nur aus Holzbrettern bestehen, da diese für Konstantin Grcic die urtypologische Form des Holzes darstellen. Zum zweiten sollte es keine flächenbündigen Verbindungen der einzelnen Bretter geben, da diese dem natürlichen
Schwundvorgang des Holzes widersprächen. Das verwen dete Holz stammt vorrangig aus der italienischen Region Udine, dem Sitz des herstellenden Unternehmens Mattiazzi. Es wird ohne chemische Behandlung mit neuester CNCTechnologie vor Ort verarbeitet.
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Konstantin Grcic
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Konstantin Grcic
Monza Chair 2010 Stapelbarer Holzstuhl Eschenholz, Polypropylen (Rückenlehne) T 47 × B 53 × H 76 cm Hersteller: Plank
Das Gestell aus Eschenholz ist entweder nur lackiert oder schwarz gebeizt. Die Rückenlehne aus verstärktem Poly propylen ist in den Farben Schwarz, Grauweiß, Verkehrsrot, Weinrot, Hellblau und Gelbgrün erhältlich.
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› Interview
Konstantin Grcic
Sie haben einmal gesagt, dass Holz für Sie einer der zukunftsträchtigsten Werkstoffe überhaupt ist. Warum? Es gibt sehr viele Argumente für Holz, immer noch. Holz hat eine gute Temperatur und einen guten Klang. Es ist relativ leicht, und – das ist mir ganz wichtig – wird immer schöner mit dem Alter. Die Kunststoffindustrie hat ein Riesenproblem, weil sie noch keine Kunst stoffe herstellen kann, die gut altern. Obwohl Holz ein alter Werkstoff ist, finde ich ihn noch aus einem anderen Grund zeitgemäß. Er ist nämlich in puncto Kosten und Performance für den Möbelbau geeignet, ist ihm ange messen wie kein anderes Material. Holz ist ungeheuer vielschichtig und – konstruktiv gesehen – genau ausreichend stabil, das finde ich so sympathisch. Stahlrohr zum Beispiel ist im Vergleich viel zu stabil. Was meinen Sie genau mit «Holz ist angemessen»? Bei Möbeln finde ich es schön, wenn man spürt, wo man an eine Grenze stößt. Bei einem Thonet-Stuhl lebt die Konstruktion, der arbeitet noch. Manchmal sind auch die Schraubverbindungen ein bisschen lose, aber irgendwie funktioniert alles trotzdem ganz gut. Ich bin gelernter Möbelrestaurator, und beim Restau rieren stellt man schnell fest, dass die guten alten Möbel sehr intelligent konstruiert sind, dass sie im Grunde so rational und auf das Wesentliche beschränkt gebaut wurden, dass das Material immer halten wird. Ein anderes Beispiel: Wir arbeiten gerade an einem Projekt mit Herzog & de Meuron, ein Museumsentwurf auf Long Island. Die Möbel dafür bauen wir ausschließlich aus ganz altem Holz, sogenanntem Reclaimed Wood, das von demontierten Scheunen stammt. Das Holz wird auf diese Weise wieder in den Verarbeitungsprozess zurückgeführt – auch das ist mit diesem Werkstoff möglich. Heißt «angemessen» auch – etwa bei Ihrem «Missing Object» für Galerie Kreo –, dass es Entwürfe gibt, die aus keinem anderen Material sein können als aus Holz? Ja, beim «Missing Object» ging es tatsächlich um das ursprüngliche, elementare Ma terial, um das Volumengewicht, die Massivi tät. Ich wüsste nicht, aus welchem Material es sonst hätte sein können – vielleicht aus Marmor, aber dann wäre es viel zu verletzlich an den Kanten. Damit würde man dann als Nutzer anders umgehen. Für mich war von Anfang an klar, dass es aus Holz sein muss. Es ist verleimtes Holz, also nicht wie vom Bildhauer aus einem Stück geschnitzt. Das ganze Objekt ist ein einziges Spiel der Proportionen, ein Spiel mit dem Klang, dem Volumen, eine Art Massenstudie.
«Holz nimmt mir manchmal die Freiheit»
Welche Rolle spielt das Handwerkliche für Sie als Designer? Für mich persönlich spielt es eine große Rolle, eben weil ich vom Handwerk her komme. Gerade das Schreinern hat mich sehr viel gelehrt über Konstruktion, Design und grund sätzlich über Möbel. Aber mittlerweile habe ich mich längst vom Handwerk getrennt, und das sehr bewusst. Ich habe mich einfach mehr für die Planung und das Design von Möbeln interessiert und auch für andere Materialien. Wo liegt für Sie der Hauptunterschied z wischen Holz und anderen Werkstoffen? In der Holzverarbeitung ist der Qualitätsmaß stab immer noch nicht genau festgelegt. Den zu definieren, ist viel schwieriger als bei anderen Materialien. Mit dem Holzhandwerk verbindet man immer noch eine Art Romantik; aber davon muss man sich lösen können. Ich finde es erstaunlich, dass trotz neuer Technologien und Maschinen selbst einfache Dinge immer noch schwierig zu realisieren sind. Zum Beispiel haben wir beim «Monza»Stuhl für Plank den Holzanteil auf ein absolutes Minimum reduziert. Trotzdem haben wir eine Weile gebraucht, bis wir den entspre chenden Produzenten gefunden hatten, bei dem Preis und Qualität stimmten. Man muss te den Produzenten erst mal klar machen, dass jemand die Beine sortieren muss, damit nicht jedes der Stuhlbeine am Ende eine an dere Maserung aufweist. Man hat eben mit Dingen zu tun, die woanders gar nicht erst auftreten können. Hinzu kommt noch, dass Holz arbeitet, es schwindet. Konstruktiv ei gentlich erforderliche Fugen an Verbindungs details müssen durch eine entsprechende Holzauswahl minimiert werden. Es sei denn, man möchte die Optik von Siebziger-JahreStühlen – die haben eine richtige «Fugenspra che» entwickelt. 2008 haben Sie einen Stuhl aus Bambus entworfen. Wo liegen die Hauptunter schiede beim Umgang mit holzverwandten oder -ähnlichen Werkstoffen im Vergleich zum Holz? Der Bambusstuhl ist im Rahmen eines Prjekts entstanden, das vom Taiwan Design Center und taiwanesischen Handwerkern initiiert wurde. Taiwan ist eine der Regionen auf der Welt, wo Bambus angebaut wird und wo es eine lange handwerkliche Tradition im Umgang mit dem Werkstoff gibt. Für mich war es eine sehr interessante Erfahrung, denn bei Bambus
hatte ich das Gefühl, dass ich das Material nicht richtig verstehe, obwohl es ja in gewisser Weise mit Holz verwandt ist. Bambus war von daher für mich eine Art Gegenpol zum Holz, über das ich so viel weiß, dass mich dieses Wissen bei der Arbeit manchmal eher behindert, mir die Freiheit nimmt. Weil er so schnell wächst, hat Bambus sehr lange Fasern und verfügt dadurch über eine hohe Elastizität und Stabilität. Das bot sich für so ein Experiment – den Entwurf eines Frei schwingers – geradezu an. Um aber qualitativ anders mit dem Material umzugehen als die Industrie, nämlich ihn klein zu häckseln und zu Plattenmaterial zu verarbeiten, muss man sich intensiv damit auseinandersetzen – dabei sind Bambusmöbel sehr schön und klassisch, zum Beispiel die von Charlotte Perriand, die in ihrer Zeit in Japan mit Bambus gearbeitet hat. Wie wurde eigentlich die Dimensionierung der einzelnen Latten des Stuhls erarbeitet? Wir hatten Probestücke und haben dem Übersetzer eine Liste mit Fragen geschickt, die der Handwerker dann beantwortet hat. Dabei ging es unter anderem um die Klimaempfindlichkeit der Latten, die Belast barkeit und so weiter. Danach haben wir, da wir ja keine 3D-Datei schicken konnten, die Konstruktion des Stuhls auf die einzelnen Latten heruntergebrochen und auf eine 2D-Zeichnung reduziert. Daraus hat sich dann der Handwerker auf einem Brett mit Nägeln eine Schablone gebaut und die Latten gebogen. Letztlich war das ein typischer De signprozess: innerhalb bestimmter Vorgaben einen Entwurf zu realisieren. Würden Sie, ausgehend von dieser, eher experimentellen Erfahrung, gerne weiter mit Bambus arbeiten? Auf jeden Fall. Mich würde vor allem interes sieren, wie man mit Bambus industriell und gleichzeitig materialgerecht umgehen kann. Denn durch den Aufwand bei der industriellen Herstellung des Plattenmaterials kommt man immer mehr vom eigentlichen Werkstoff, dem Bambusrohr, weg. In der Architek tur gibt es mittlerweile ein paar Projekte, wobei dabei leider oft Kunstharze und andere ökologisch weniger verträgliche Verbindun gen zum Einsatz kommen. Da sind mir die Verbindungen der ganzen kunsthandwerklichen Bambusmöbel fast noch lieber – sie sind ehrlicher, weil die Rohre sichtbar und auf tradi tionelle Art und Weise verbunden sind. Von asiatischen Gerüstbauern kann man beispielsweise noch einiges lernen, vor allem was den Umgang mit den Eigenschaften des Materials, seine Toleranz, angeht.
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Guallart Architects
Vinaròs Microcoasts 2007 Vinaròs, Spanien Dauerinstallation an der Mittelmeerküste zwischen Barcelona und Valencia Struktur und Belag aus Ipé (Eisenholz) Jedes Element: 4,40 × 3,80 m, Länge der Installation: ca. 1 km In Zusammenarbeit mit Marta Malé Alemany
Über rund einen Kilometer erstreckt sich die architektoni sche Installation «Microcoasts» an der Südküste der Mit telmeerstadt Vinaròs. Die hexagonalen Holzplattformen bilden künstliche Inseln, teils flach, teils – über Felsen und Steinen – pyramidenförmig.
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Guallart Architects
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Ma x und Hannes Gumpp
Die 24 × 48 Millimeter großen Latten des Stuhls sind ausschließlich rechtwinklig zugeschnitten. Laut der Lizenz vereinbarung mit dem Produzenten ABR besteht die Mög lichkeit, die Latten in verschiedenen Regionen jeweils aus
Latten 2008 Stapelbarer Stuhl HDF aus Kiefer, MDF (bunte Sitzfläche in MDF und Formica® Kunststofflaminat) Oberflächenbehandlung: unbehandeltes Kiefernholz, nachbearbeitet und geschmirgelt T 45 × B 45 × H 80 cm, Gewicht: 3 kg Hersteller: ABR
dem am besten geeigneten bzw. lokal verfügbaren Holz zu fertigen. So ergeben sich automatisch Varianten des stapelbaren Stuhls hinsichtlich Farbe, Oberflächenstruk tur und Materialzusammensetzung der Hartfaserplatten.
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Florian Hauswirth
doubleface und doublefacette 2009 Vase und Obstschale bzw. Salz- und Pfeffermühle Kirschholz und Keramik Vase: ø 9 cm, H 27 cm Schale: ø 24,5 cm, H 10,5 cm Pfeffermühle: ø 7 cm, H 10 cm Salzmühle: ø 5 cm, H 9,8 cm Prototypen (teilweise bereits in Produktion)
Bei «doubleface» und «doublefacette» unterscheiden sich die Funkti onsbereiche jeweils in Materialität und Formgebung, wobei sich die Formen gegenseitig ergänzen. So kann die Unterseite der Frucht schale gleichzeitig als Schneidebrett benutzt und der untere Teil der Vase aus Keramik mit Wasser gefüllt werden.
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Florian Hauswirth
Just Wood Chair (JWC) 2, 2010 Stapelbarer Holzstuhl Eschenholz T 59 × B 55 × H 79 cm Technische Umsetzung der Prototypen in Kooperation mit Sebastian Kraft (BFH-AHB, Bernische Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau)
Alle Stuhlteile werden mithilfe der Reibschweißtechnik aneinanderge fügt. Dabei werden Holzdübel mit einer bestimmten Drehzahl in vorgebohrte Löcher eingedreht. Durch die Reibungswärme werden die holzeigenen Stoffe Lignin und Hemicellulose freigesetzt und fügen sich ohne Leim oder Schrauben zu einer stabilen Verbindung zusammen.
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Florian Hauswirth
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Florian Hauswirth
Minimal Wood Chair (MWC) (aus der «fhny»-Kollektion), 2010 Stuhl mit beweglicher Rückenlehne Eschenholz, massiv T 58 × B 50 × H 88 cm Prototyp
Das Besondere an diesem Stuhl ist seine bewegliche Rückenlehne, de ren Gelenk komplett aus zusammengeklebten Holzteilen konstruiert ist. Für diese Technik standen der «Minimal Chair», ein experimentelles Einzelstück von Charles und Ray Eames von 1948, und die Handwerks kunst der Shaker Pate.
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› Interview
Florian Hauswirth
«Den Kühlschr anktest hat der Dübel gut überstanden»
Ihr «Just Wood Chair» (JWC) besteht – wie der Name schon sagt – ausschließlich aus Holz, auch die Verbindungen. Worin besteht der Reiz, sich mit dem Werkstoff Holz auseinanderzusetzen? Ich denke, das hängt zuerst einmal mit mei ner grundsätzlichen Affinität zu Naturwerk stoffen zusammen und dann mit meiner Ausbildung als technischer Modellbauer. Ich habe in dem Beruf mehrere Jahre gearbeitet, zuletzt drei Jahre beim Möbelunternehmen Vitra in Birsfelden. Da habe ich viele Anschauungsund Funktionsmodelle von Stühlen gebaut und hatte natürlich viel mit dem Werkstoff Holz zu tun. Später, während meines Studiums, habe ich dann ebenfalls für Vitra zahlreiche Materialrecherchen gemacht, auch da spielte Holz eine große Rolle. Ein weiterer wichtiger Faktor ist sicher die intensive Zusammenar beit mit Sebastian Kraft, der hier in Biel – meinem Wohn- und Arbeitsort – Holzingenieur an der Holzfachschule ist. Wie kam es zur Entwicklung des «Just Wood Chair»? Ich wollte schon immer mal einen Stuhl machen, habe aber lange gewartet, weil ich durch meine Erfahrung bei Vitra gesehen habe, was man dabei alles bedenken muss. Zusätzlich hat mich die Entwicklung einer rei nen Holzverbindung ohne Leim oder Schrau ben gereizt.
Sie sind relativ schnell auf das Reib- oder Dübelschweißen gekommen. Wie funktioniert das Verfahren genau? Die Technik des Reibschweißens an sich kennt man schon sehr lange, vor allem aus der Kunststoffverarbeitung. Durch Reibung entsteht Wärme, wodurch der Werkstoff an schmilzt; nach dem Erkalten entsteht dann eine ähnliche Stabilität wie beim Ausgangs material. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass sich diese Technologie auch sehr gut für Holz verbindungen eignet. Durch die Reibungswär me werden vor allem Lignin und Hemicellu lose freigesetzt, und es entsteht in wenigen Sekunden eine stoffliche Schweißverbindung (die holzeigenen Bindemittel schmelzen neu zusammen). Die Holzfachschulen in Biel (Schweiz) und Nancy (Frankreich) forschen seit einigen Jahren auf diesem Gebiet. Der Sprung in die Anwendung ist jedoch noch nicht passiert. Worin liegt die Schwierigkeit dieser Technologie? Es kommt zum einen darauf an, die Holzdübel mit der richtigen Geschwindigkeit in die Löcher zu drehen. Bei zu geringer Geschwin digkeit entsteht keine Bindung, bei zu hoher Drehzahl verbrennt das Holz, und es verbindet sich ebenfalls nicht. Wichtig ist zum anderen, die Dübeldicke und die Lochgröße für die jeweilige Verbindung optimal aufeinander abzustimmen. Man muss in Betracht ziehen, dass der Kraftaufwand beziehungsweise die Drehzahl höher werden muss, je größer der Umfang wird. Der Dübel muss eben gerade noch stark genug sein, dass er nicht abbricht. Verwenden Sie ganz normale Holzdübel? Am Anfang haben wir mit den Standard dübeln aus Buche gearbeitet. Buchenholz wird häufig für Stühle verwendet, eignet sich aber aufgrund seiner Eigenschaften bei Feuchtigkeit nicht so gut für diese Technik. Es ist wichtig, dass ein Stuhl stabil bleibt bei unterschiedlichen Klimabedingungen (Tem peratur, Feuchtigkeit etc.).
Das Entscheidende ist ja, dass der Stuhl klimaunabhängig funktioniert. Später habe ich vom Drechsler Dübel aus Esche und Ahorn an fertigen lassen. Mit Ahorn entsteht eigentlich die beste Schweißverbindung. Man könnte aber Dübel aus verschiedenen Holzarten verwenden? Ja, aber es muss schon ein Hartholz sein. Bei einem Weichholz wie Kiefer entsteht zu wenig Reibung. Wie steht es mit dem formalen Entwurf der Stühle? Gab es durch die Technik Einschränkungen? Ich habe zuerst an einem massiveren Stuhl mit starken Überlappungen gearbeitet. Das hatte konstruktive, statische Gründe, denn beim Dübelschweißen muss der Verlauf der Holzfasern berücksichtigt werden. Es lassen sich nur ganz begrenzte Winkel realisieren. Die Konstruktion der Verbindung funktioniert ähnlich wie ein Fachwerk. Der Stuhl spiegelt insgesamt aber auch den Charakter der Technik wider, was mir nach wie vor auch formal gut gefällt. Bei der zwei ten Variante des JWC gibt es diese massiven Überplattungen nicht mehr, die Formen grei fen mehr ineinander; und außer der Tatsache, dass er stapelbar ist, wirkt er auch for mal ganz anders, viel leichter und filigraner. Können Sie sich vorstellen, dass der Stuhl in Serie produziert wird? Ich glaube schon, ich bin ja mit den Prototy pen schon einen weiten Weg gegangen. Laut der Holzfachschule lässt er sich durchaus als Möbel herstellen. Die Stabilität ist kein Prob lem, und den Kühlschranktest hat der Dübel auch gut überstanden.
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Stuart Haygarth
Framed 2010 Installation im Victoria & Albert Museum, London Holzrahmen: ca. 600 lfm In Kooperation mit dem Rahmenmacher John Jones, London
Für die temporäre Installation anlässlich des London Design Festivals 2010 wurde die Marmortreppe des Victoria & Albert Museum mit Zickzackprofilen von insgesamt 600 Metern Länge verkleidet und gerahmt. Die Profile wurden geschnitten, gegehrt, zusammengefügt und geschliffen sowie mit Farbe und Blattgold veredelt.
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Heide und von Becker ath Architekten
Das Gebäude besteht aus einer Holzständerkonstruktion mit hinterlüfteter, in Nut- und Federschalung ausgeführter Fichtenholzfassade. Vier große Fenster – zwei im Schräg dach, zwei in den Längswänden – können mit hölzernen Rolltoren, die mit vertikalen Lichtschlitzen versehen sind,
Haus im Oderbruch 2009 Brandenburg, Deutschland Fassade aus Fichtenholz mit schwedischer Schlämmfarbe L 13,27 × B 8,10 × H 5,95 m
verschlossen werden. Die gesamte Fassade ist mit einer anthrazitgrauen Schlämmfarbe gestrichen. Die Böden der Schlafzimmer und der Räume im Obergeschoss sowie Küche und Bad sind in Eiche ausgeführt.
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Staffan Holm
Spin 2011 Stapelhocker (aus der «Milano»-Möbelkollektion) Schichtverleimtes Eschenholzfurnier ø 32 cm, H 44 cm, Gewicht: ca. 1 kg Hersteller: Swedese
Der Hockerentwurf geht auf den Klassiker von Alvar Aalto aus den 1930er-Jahren zurück. Die Beine des aus laminiertem Eschenholz be stehenden Hockers sind mit hohem handwerklichem Aufwand in zwei Richtungen gebogen. Der spiralförmig stapelbare Hocker ist Teil der 2010 auf der Mailänder Möbelmesse vorgestellten «Milano»-Kollektion.
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Staffan Holm
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Benjamin Hubert
Float 2009 Leuchtenkollektion Eichenkork ø 25/40/60 cm, H 20/30/40 cm Hersteller: Benjamin Hubert Studio
Die Leuchtenschirme werden von Hand aus Korkresten hergestellt, die bei der Produktion von Weinkorken anfallen. Der Kork wird zu Blö cken verpresst und anschließend im traditionellen Drechselverfahren bearbeitet. Die dabei anfallenden Späne können wiederum für die Herstellung neuer Korkblöcke verwendet werden.
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Benjamin Hubert
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Enrique Illánez Schoenenberger
Brigitte 2010 Möbel für den AuSSenbereich Genähte Fichtenholzschindeln T 2,20 × B 1,60 × H 1,90 m Prototyp
ECAL
Der aus kleinen, zusammengenähten Fichtenholzschindeln errichtete Unterstand dient als privater Rückzugsort für den Außenbereich. «Brigitte» greift die insbesondere in den Alpenländern verbreitete Technik auf, Hausdächer und
-fassaden mit mehreren, übereinanderliegenden Schichten von Holzschindeln zu verkleiden. Das Gestell besteht aus Metall, konstruktive Stabilität erhält das Refugium durch eine Sitzbank im Inneren, die als Aussteifung fungiert.
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INCHfurniture
Alle Möbel von INCH werden vom indonesischen Schreine reibetrieb PIKA aus nachhaltig angebautem Teakholz produziert. Da bei der Fertigung von Massivholzmöbeln serielle Herstellungsverfahren – u. a. aufgrund des unter schiedlichen Holzwachstums und der individuellen Mase
Sepuluh 2008 Sideboard Teakholz, massiv, geölt T 48 × B 193 × H 61 cm Produziert durch die indonesische Fachhochschule für industrielle Holzverarbeitung PIKA (Pendidikan Industri Kayu Atas)
rung und Farbe des Holzes – nur beschränkt anwendbar sind, wird jedes einzelne Bauteil seinen konstruktiven und ästhetischen Anforderungen entsprechend vor Ort in Handarbeit gefertigt.
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INCHfurniture
Shanghai Chair 2010 Teakholz, massiv, geölt T 56 × B 44 × H 81 cm Produziert für den Schweizer Pavillon auf der Expo in Shanghai 2010
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INCHfurniture
Shanghai Table 2010 Teakholz, massiv, geölt T 54 × B 61 × H 35 cm Produziert für den Schweizer Pavillon auf der Expo in Shanghai 2010
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INCHfurniture
Produktionsbetrieb der PIKA (Semarang, Indonesien) BESICHTIGUNG EINES FORSTBETRIEBES AUF DER INSEL JAVA, INDONESIEN
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› Interview
Yves Raschle, Thomas Wüthrich/ INCHfurniture
Ihre Möbel werden in Indonesien produziert. Wie kam es dazu? 2004 waren wir beide auf der Suche nach einer Stelle für unseren Wehrersatzdienst. Wir haben eine Annonce gelesen, in der zwei Produktdesigner für einen Auslandseinsatz in Kalimantan, dem indonesischen Teil von Borneo, gesucht wurden. Das hat uns sehr interessiert; normalerweise werden für sol che Einsätze eher Ärzte oder Lehrer gesucht. Die Aufgabe war, in einer Holzfachschule zusammen mit Studenten neue Produkte zu entwickeln. Zum anderen ging es darum, in Zentral-Kalimantan zu recherchieren, welche Handwerksberufe es noch gibt und, vor allem, welche unbedingt erhaltenswert wären. Wer war denn der Auftraggeber? Das war die Basler Mission, die heute Mission 21 heißt. Diese Mission hatte die Holzfachschule in den 1950er-Jahren gegründet. Haben Sie INCHfurniture schon während des Aufenthalts in Kalimantan gegründet? Nein, wir haben nach einem einmonatigen Intensivsprachkurs erst einmal ein halbes Jahr in dieser Holzfachschule gearbeitet. Für uns hat sich dann aber ganz schnell eine neue Welt eröffnet. Wir haben gesehen, was dort handwerklich alles möglich ist, und wa ren begeistert, wie offen uns die Menschen dort begegnet sind. INCHfurniture haben wir dann erst nach unserer Rückkehr aus Indo nesien gegründet. Was bedeutet INCH? INCH steht für Indonesien (IN) und Schweiz (CH) und soll schon im Namen deutlich machen, dass es sich um eine indonesischschweizerische Kooperation handelt. Und mit wem kooperieren Sie dort? Schon während unserer Zeit in Kalimantan haben wir eine ähnliche Holzfachschule auf Java kennengelernt. Diese Schule heißt PIKA, und mit der arbeiten wir jetzt seit fünf Jahren zusammen. Die PIKA ist einerseits ein Ausbildungsbetrieb, andererseits aber auch ein großer Produktionsbetrieb mit un gefähr 100 ausgebildeten Mitarbeitern. Wie sind Sie dann vorgegangen? Wir haben dort drei Entwürfe, die sich nicht so leicht umsetzen ließen, bauen lassen und schnell erkannt, dass es bis zum Erreichen unserer Qualitätsvorstellungen noch ein längerer Weg ist. Wir haben dann die Möbel für den europäischen Markt kalkuliert, haben die Exportformalitäten geprüft usw. Das hat insgesamt drei Jahre gedauert, von Ende 2004 bis 2007. Im Herbst 2007 waren wir dann mit unserer ersten Kollektion bei der Möbelmesse «Neue Räume» in Zürich vertreten.
«Wir sind Vertreter einer neuen Gener ation»
Wie oft sind Sie in dieser Zeit auf Java gewesen? Zwei bis drei Mal im Jahr. Wir sind auch jetzt immer wieder dort, um die Produktion zu begleiten. Nicht nur, damit die Qualität stimmt, sondern weil uns der persönliche Austausch mit den Handwerkern vor Ort sehr wichtig ist. Der wirkliche Wissenstransfer findet dadurch statt, dass wir dort sind und gemeinsam an einem Qualitätsstandard arbeiten, der auch in Europa Bestand hat, weil wir ja mit den Möbeln auch nach Europa wollen. Der Austausch ist sehr direkt und betrifft sowohl technische als auch administrative Fragen. Zum Beispiel ist das Label FSC für nachhaltige Waldbewirtschaftung dort noch nicht so bekannt, und uns ist es ein Anliegen, dass die PIKA in naher Zukunft zertifiziert wird. Bei der FSC-Zertifizierung muss jedes einzelne Glied der Produktionskette zertifiziert sein, sonst darf das Label nicht verwendet werden. Die PIKA wäre wahrscheinlich der erste Schulund Produktionsbetrieb in Südostasien mit FSC-Zertifizierung. Arbeiten Sie ausschließlich mit Teak? Für uns ist wichtig, dass es sich um nachhaltig bewirtschaftetes Holz handelt. Teak ist durch seine Festigkeit natürlich sehr gut für den Möbelbau geeignet; außerdem ist es zertifiziertes Plantagenholz, was uns wichtig ist, weil es in Indonesien kaum zertifizierte Waldbewirtschaftung gibt. Wir sind durch den Hinweis und die Zusammenarbeit mit dem WWF in Jakarta zum Teak gekommen, und wir sind überhaupt nicht traurig darüber, im Gegenteil. Bestehen durch die Klimaunterschiede Probleme bei der Verleimung? Nein, es ist ein deutscher Leim, der in Indonesien erhältlich ist und der speziell für ölige Hölzer geeignet ist. Gibt es denn umgekehrt von Seiten der PIKA den Wunsch nach eigenen Möbelentwür fen? Eher nicht. Das ist wie hier in Europa auch. Das sind Handwerker, die eher am Detail und weniger am Entwurf interessiert sind. Es ist eine Gewerbeschule und keine Ausbildungsstätte für Designer. Wir haben schon das Ziel, auch mal mit einem zeitgenössischen indo nesischen Designer zusammenzuarbeiten, aber das wird dann höchstwahrscheinlich eher außerhalb der Schule passieren. Welche Stückzahlen können denn von der PIKA hergestellt werden? Wir können das an einem konkreten Beispiel erklären. Wir haben im September 2009 den Auftrag für die Möbelkollektion des schweizerischen Pavillons für die Expo in Shanghai bekommen, und im März 2010 musste der Pavillon möbliert sein. In einem halben Jahr mussten also der Entwurfsprozess, die Produktion von immerhin 130 Stühlen, 30 Tischen
und 20 Loungesesseln und der viereinhalbwöchige Transport von Indonesien nach Shang hai abgeschlossen werden. Das war für uns ein wichtiger Test, der gut geklappt hat – die Qualität hat gestimmt und die Termine wurden eingehalten. Das ist natürlich noch lange keine Massenproduktion, aber unsere Möbel sollen und werden auch nie Massenware sein. Lassen Sie alle Möbel von der PIKA produzieren? Die PIKA ist unsere exklusive Produzentin. Die Oberflächenbehandlung wird in Indonesien gemacht, die Endmontage jedoch passiert bei uns in Basel. Die Oberfläche wird bei der Endmontage lediglich nachbehandelt. Da durch, dass die Produktion in Indonesien günstiger ist, ist die Arbeitszeit, die benötigt wird, um zum Beispiel einen Stuhl herzustellen, nicht der wichtigste Aspekt der Kalkulation. Dadurch haben wir gestalterisch sehr viel mehr Freiheit. Im Gegenzug erhöht die PIKA durch die Kooperation mit uns ihren Qualitätsstandard, auch wenn sie innerhalb Indonesiens bereits den besten Ruf hat. Neben dem erhöhten Qualitätsstandard profitiert die PIKA auch von unseren Workshops und Vorträgen zu Themen wie Nachhaltigkeit und zeitgenössische Produktgestaltung. Was unterscheidet Sie von den unzähligen Gartenmöbelproduzenten, die seit Jahr zehnten in Indonesien produzieren lassen? Unsere Beobachtung ist – und wir wissen, dass die PIKA die Erfahrung auch gemacht hat –, dass das meistens keine partnerschaftlichen Verhältnisse sind. Es hat immer noch etwas von postkolonialem Handeln mit belehrendem Ton. Wir sind Vertreter einer neuen Generation, für uns ist die PIKA Partnerin und Produzentin. Das drückt sich dann auch unmittelbar in hoher Qualität aus. Maximaler Profit ist nicht mehr das oberste Gebot. Wird das von der PIKA auch so wahr genommen? Vergangenen Sommer waren zwei Schulleiter bei uns in der Schweiz, und wir haben sie in die exklusiven Läden mitgenommen, in denen unsere Möbel verkauft werden. Das war extrem wichtig für sie, denn da haben sie gesehen, dass die Qualität stimmen muss, damit die Möbel in diesem Kontext funktionieren. Wie hat denn der Handel überhaupt auf Ihre Möbel reagiert? Ähnlich wie auf Produktionsseite braucht es auch viel Vertrauen auf Seiten des Handels. Da gibt es schon Widerstände. Ein Händler hat uns zum Beispiel mal gesagt: «Wir schauen euch erst einmal vier Jahre lang zu, bevor wir ordern.» Es gibt aber auch Händler, die an unseren Produkten schon jetzt sehr große Freude haben.
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ICD + ITKE
Institut für Computerbasiertes Ent werfen und Institut für Tr agkonstruktionen und Kon struktives Ent werfen, Universität Stuttgart
ICD/ITKE Forschungspavillon 2010 Campusgelände Universität Stuttgart, Deutschland Temporärer Pavillon Birkensperrholz AuSSendurchmesser: 10 m, Spannweite: 3,5 m
Prof. Achim Menges (ICD), Prof. Jan Knippers (ITKE)
Der temporäre Pavillon setzt sich aus insgesamt 80 6,5 Millimeter starken und 10 Meter langen Birkenholzstrei fen zusammen. Die flexiblen Sperrholzstreifen wurden – nach genauer Berechnung und Simulation des Material verhaltens – räumlich verformt und erhalten durch ihre
Eigenspannung die notwendige Stabilität. Für die roboter gesteuerte Fertigung wurden die aus einem digitalen Informationsmodell und aus der Simulation stammenden Daten und Ergebnisse direkt in den Maschinencode übersetzt (File-to-factory-Fertigungsprozess).
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ICD + ITKE
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ICD
Institut für Computerbasiertes Ent werfen, Universität Stuttgart Prof. Achim Menges
Ausgangspunkt des Projekts war das Ziel, weitere Möglich keiten der Integration computerbasierter Methoden in die Fertigungsverfahren in Architektur und Design zu entwickeln. Zunächst wurden Sperrholzstreifen so zugeschnit ten, dass sich die Module durch äußere Krafteinwirkung verformen ließen. Auf der Basis dieser Verformungsfigur wurde anschließend die gesamte Struktur entwickelt.
Kontrolliertes Verformen durch Querschnittsveränderungen 2009 Fichtensperrholz MaSSe Systemstudie: 1 × 2 m, MaSSe Elementstudie: 0,5 × 1,5 m Prototyp Projektmitarbeit: Moritz Fleischmann, Oliver David Krieg, Prof. Achim Menges, Christopher Robeller
Waren die Querschnitte der Module im ersten Schritt identisch, folgten anschließend Experimente mit symme trischen und asymmetrischen Querschnitten. Um die Komplexität und den Variantenreichtum des Experiments zu verdeutlichen, wurde der nach einem digitalen para metrischen Modell angefertigte Prototyp als sogenannte Mesostruktur angelegt.
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ICD
Tragstruktur aus laminierten Regelflächen, 2009 Ahorn MaSSe: 1,5 × 2,2 m Prototyp Projektmitarbeit: Marco Baur, Fred Ernst, Moritz Fleischmann, Prof. Achim Menges, Christopher Robeller, Max Vomhof
Ziel dieses Projekts war es, mithilfe von Holzfurnier ein System zu entwickeln, das sich in hohem Maße äußeren Einflüssen wie Hitze oder Feuchtigkeit anpassen kann. Im Rahmen des Experiments wurden unterschiedliche Parameter wie hygroskopische und hydrophobische
Eigenschaften des Furniers, der Einfluss der Materialstärke oder die Auswirkung computergestützter Fertigungsmethoden untersucht. Auch hier stellt der Prototyp ein Modell dar, mit dessen Hilfe die Ergebnisse des Projekts sichtbar und nachvollziehbar sein sollen.
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IwamotoScott Architecture
Voussoir Cloud 2008 Ausstellung in der Galerie des Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc), Los Angeles, USA Ultraleichtes Furnier
mit Buro Happold
Bei dieser Architekturinstallation dienen Bogensteine, die keilförmig zugehauenen Steine eines gemauerten Bogens, als konstruktives Vorbild. Die papierdünnen, lasergeschnittenen Furniere werden entlang der gebogenen Nahtstellen eingefaltet und mit Kabelbindern ver bunden. Die Furnierkonstruktion verleiht der Installation ihr wolkenartiges Erscheinungsbild.
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Hella Jongerius
Frog Table 2009 (aus der «Natura Design Magistra»-Kollektion) Walnussholz, blaue, semitransparente Beschichtung GesamtmaSS: T 1,05 × B 2,10 × H 1,20 m Nummerierte limitierte Edition von 8 + 2 A.P. + 2 Prototypen Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, Privatsammlung Courtesy Galerie Kreo, Paris
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Hella Jongerius
Miroirs Animaux 2007 Fennec (GroSSohrenfuchs), Rhinocéros (Nashorn), Vautour (Geier) Amerikanisches Walnussfurnier, Metall, Spiegelglas Fennec: B 45, H 24 cm Rhinocéros: B 115 cm, H 72 cm Vautour: B 88 cm, H 60 cm Zeichnungen: Rogier Walrech Nummerierte limitierte Edition von 8 + 2 A.P. + 2 Prototypen je Motiv Courtesy Galerie Kreo, Paris
Für die Spiegelserie wurden die Tiermotive zunächst in das Holz geschnitzt und anschließend mit schwarzem Harz ausgegossen. Reizvoll ist das Wechselspiel zwischen dem eigenen Spiegelbild und dem fragmentierten Gesicht des abgebildeten Tieres.
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Hella Jongerius
Turtle Table 2009 (aus der «Natura Design Magistra»-Kollektion) Holzschichten und mehrfarbiges GieSSharz GesamtmaSS: T 93 × B 115 × H 63 cm Nummerierte limitierte Edition von 8 + 2 A.P. + 2 Prototypen Courtesy Galerie Kreo, Paris
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Hella Jongerius
Swatch Table 2008 Amerikanisches Walnussholz, mehrfarbige GieSSharzelemente T 85 × B 162 × H 35 cm, nummerierte limitierte Edition von 8 + 2 A.P. + 2 Prototypen Courtesy Galerie Kreo, Paris Mini Swatch Table 2009 Amerikanisches Walnussholz, mehrfarbige GieSSharzelemente Mini Swatch Table: T 47 × B 60 × H 40 cm, nummerierte limitierte Edition von 20 + 2 A.P. + 2 Prototypen Courtesy Galerie Kreo, Paris
Der «Swatch Table» ist die zeitgenössische Interpretation eines farbigen Mosaiks, das seine ästhetische Spannung aus dem Wechselspiel von Walnussholzintarsien und Gießharzelementen unterschiedlicher Farben und Oberflächen anmutungen zieht.
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› Interview
Hella Jongerius
Was bedeutet Holz für Sie – im Gegensatz zu anderen Materialien? Holz ist ein Material, das eine eigene Stimme hat, noch bevor ein Designer damit arbeitet. Ich interessiere mich für Materialien, die eine Geschichte haben, die Bezüge beinhalten, etwa zur Vergangenheit oder zu einem be stimmten Kontext. Ein vieldeutiges oder vieldeutig einsetzbares Material wirkt sich positiv auf die Gestaltung aus. Das Schöne an Holz ist, das es schon unbearbeitet einen eigenen Charakter hat. Wenn ich es beispielsweise mit Porzellan oder Stoff vergleiche, beides Materialien mit einer langen Tradition, hat Holz einen eigenen, materialimmanenten Charakter. Porzellan ist vor der Verarbeitung nur Puder, das seine Bedeutung erst im Laufe des Gestaltungs- und des Fertigungsprozesses erhält. Holz kann in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Gleichzeitig ist es lebendig. Es hat von Anfang an einen Charakter, während Porzellan erst durch den Designer und den Hersteller eine Bedeutung verliehen wird. Und im Vergleich zu neuen Materialien wie Kunststoff? Kunststoff ist ein ziemlich junges Material. Es gibt kein jahrhundertealtes Wissen darüber, es hat fast keine Tradition. Wenn ich mit Kunsts toff arbeite, ist die Herausforderung eine andere als bei der Arbeit mit einem alten Material wie Holz. Kunststoff zeichnet sich nicht durch Bezüge zur handwerklichen Tradition aus, sondern dadurch, dass es in besonderen Kontexten eingesetzt werden kann. Die Sprache junger Materialien ist begrenzt. Das heißt, man hat als Designer fast nichts, worauf man aufbauen kann, wohingegen man bei alten handwerklichen Disziplinen wie der Holzverarbeitung auf bereits vorhande nes Wissen zurückgreifen kann. Als Designer beginnt man immer mit endlosen Recherchen zu Bedeutung, Kontext und Geschichte eines Materials. Zur Herstellung von Kunststoff benötigt man immer eine Form, nicht aber für die Holzverarbeitung. Wie steht es mit den Kosten? Vorsicht: Formen werden auch in der Holzverarbeitung eingesetzt! Aber die Kostendifferenz ist beachtlich. Abgesehen von den Zusatzkos ten für die Entsorgung der Kunststoffabfälle ist Kunststoff gut kalkulierbar, günstig, leicht zu formen und als Rohstoff ausreichend verfüg-
«Ein lebendiges Material»
bar. Holz ist ein lebendiges Material, das wir nicht in endlosen Mengen herstellen können. Zudem ist das Material selbst schwer zu verarbeiten. Vom Möbelhersteller Vitra weiß ich, dass die industrielle Verarbeitung von Holz schwierig ist. Ein Schreiner kann problemlos einen Holzstuhl herstellen, aber für die industrielle Serienfertigung ist das eine größere Herausforderung: Wie kontrolliert man das Holz im Fertigungsprozess beziehungsweise in der Oberflächenbearbeitung, wie verbindet man die verschiedenen Teile, wie lässt sich Holz mit anderen Materialien wie Aluminium oder Stahl kombinieren? Ein Plastikstuhl kann in nur einem Arbeitsgang gegossen werden, die Verarbeitung von Holz umfasst jedoch mehrere Arbeitsschritte, und im Laufe der Fertigung müssen weit mehr Entscheidungen getroffen werden; dadurch ist die industrielle Produktion sehr teuer. Fast so teuer wie die Arbeit eines Schreiners. Wie sieht es mit der Kombination und der Verbindung von Materialien aus? Wie sind zum Beispiel das mehr oder weniger transparente Kunstharz und das Holz beim «Swatch Table» miteinander verbunden? Wurden sie verleimt? Nein, innen sind Aluminiumstreifen befestigt mit etwas Raum für Ausdehnung und Schrumpfung, weil Kunstharz und Holz unter unterschiedlich starker Spannung stehen. Mein Ziel war es, diese sehr unterschiedlichen Materialien gewissermaßen unsichtbar mit einander zu verbinden: Die Befestigungspunkte sollten nicht sichtbar sein, um dem Tisch etwas Magisches zu verleihen. Das scheint zunächst im Widerspruch zu meiner herkömm lichen Arbeitsweise zu stehen – in vielen Arbeiten zeige ich ja offen die Spuren des Herstel lungsprozesses. Aber bei diesem Produkt zählte in erster Linie der Gesamteindruck und nicht so sehr der Entstehungsprozess. Wenn Sie ein Projekt mit Holz planen, wen würden Sie fragen – einen Handwerker oder einen Fachmann für Holztechnologie? So läuft das Ganze nicht, so denke ich nicht. Wenn ich mit Formen, Materialien und Funk tionen experimentiere, prüfe ich alle Möglichkeiten. Manchmal spielen auch die Produkti onsbedingungen eines Unternehmens oder die Kosten von Beginn an eine Rolle. Im Laufe des Entwurfsprozesses kommt naturgemäß die Frage auf, ob ich mit einem Handwerker oder einem anderen Experten zusammen arbeite. Oft lehnen Hersteller Holz als Material ab, weil es teuer und seine Verarbeitung sehr aufwendig ist. Für Galerie Kreo habe ich ein paar Holzobjekte gemacht, weil es keine große Serie werden sollte – deshalb konnte man es hier eher akzeptieren.
Weil es für eine limitierte Auflage war? Das ist nicht der einzige Grund. Sie waren auch mit Holz als Material einverstanden, weil die Handwerkskunst und die dem Material immanente Bedeutung so eine große Rolle bei den experimentellen Projekten spielten, die ich für sie gemacht habe. Bei der Arbeit an diesen Projekten muss ich mich in Bezug auf die Kosten nicht beschränken, das schafft Freiheit. Holz ist ein hochwertiges Material. Aber Holz allein ist sehr konservativ. Man muss etwas Besonderes damit machen, man muss es veredeln oder seiner Bedeutung eine neue Form verleihen. Galerie Kreo hat mir immer die Gelegenheit geboten, nur das zu tun. Haben Sie ein Beispiel? Der «Frog Table» ist wahrscheinlich ein gutes Beispiel. Da habe ich mit der inspirativen Kraft der dekorativen Elemente experimentiert, wie bei den Tierschalen, die ich für die Porzellan Manufaktur Nymphenburg entworfen habe. Dekoration fungiert gewöhnlich als kommunikative Brücke zwischen Mensch und Objekt, und das ist für mich das Hauptthema im Design: wie man eine enge Beziehung zwischen Produkten und ihren Nutzern herstellt. Die Dekoration hat hier vermittelnde Funktion, denn sie verleiht einem funktionalen Objekt zusätzliche Bedeutung. In diesem Sinne wollte ich testen, wie weit ich mit der Dekoration gehen kann; wie auto nom Dekoration sein darf, wie stark sich die dreidimensionale Figur von der Oberfläche lösen und doch noch eng damit verbunden sein kann, wodurch ihr noch mehr Ausdruck ver liehen wird. Die Fertigung dieser Holzskulptur war sehr kostspielig und erforderte viel handwerkliches Können. Aber Galerie Kreo gefiel die Idee sofort, und so entwarfen wir den «Frog Table». Wenn man sich vorstellt, mit jemandem an diesem Tisch zu sitzen, dann nicht zu zweit, sondern zu dritt! Die Verwendung von Holz war hier äußerst wichtig, denn der archetypische Tisch besteht aus Holz. Noch wichtiger war jedoch, dass der Frosch aus demselben Material gefertigt ist. Inhalt, Form und Funktion müssen zueinander passen. Diese eigen artige, fast lebendig wirkende Skulptur verschmilzt nun förmlich mit dem lebendigen Material: Natur und Kultur werden eins.
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Cordula Kehrer
Bow Bins 2010 Papierkörbe (v.l.n.r.) Bow Bin # 04: Plastik, Weidengeflecht, ø 34 cm, H 50 cm Bow Bin # 05: Plastik, Bastgeflecht, ø 86 cm, H 86 cm Bow Bin # 06: Plastik, Binsengeflecht, ø 26 cm, H 31 cm Bow Bin # 07: Plastik, Weidengeflecht, ø 26 cm, H 29 cm Unikate
Die Kombination gegensätzlicher Materialien macht den Reiz der Papierkörbe aus. Durch die Ergänzung von kaputten Kunststoffeimern oder -schüsseln mit den natürlichen Werkstoffen Weide, Binse oder Rattan entstehen neue, alltagstaugliche Produkte mit einer ganz besonderen Ästhetik. Gleichzeitig sind die «Bow Bins» auch ein Plädoyer für die Verwendung nachhaltiger Materialien.
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Cordula Kehrer
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Steffen Kehrle
Plug Shelf besteht lediglich aus zwei Komponenten – Regalböden und Holmen – und kann dank einer intelli genten Steckkonstruktion einfach auf- und abgebaut werden. Seine Stabilität erhält das Regal einzig durch die äußerst präzise Fertigung. Die mit den Holmen fest verbundenen, diagonalen Dübel können werkzeuglos
Plug Shelf 2012 Regal mit Stecksystem Eiche natur, Esche lackiert mit wasserlöslicher Beize (Anthrazit, WeiSS, Rot, Grün) MaSSe Version S (3 Regalböden): T 32 × B 80 × H 87 cm, Gewicht: 9,4 kg MaSSe Version M (4 Regalböden): T 32 × B 80 × H 124 cm, Gewicht: 12,6 kg MaSSe Version L (5 Regalböden): T 32 × B 80 × H 160 cm, Gewicht: 15,8 kg Hersteller: Stattmann Neue Moebel
und ohne Verklebung passgenau in die gefrästen Hohlräume der Regalböden gesteckt werden. Die Beizfarben sind auf das Pantone-Farbsystem abgestimmt und werden mit einer Sprühpistole auf die geschliffene Holzoberfläche aufgebracht. Dies gewährleistet einen gleichmäßigeren Farbauftrag als mit Pinsel oder Stofflappen.
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Steffen Kehrle
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steffen kehrle
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steffen kehrle
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Ko-Ho
Bei Geometric handelt es sich um den Prototyp eines Monobloc-Stuhles, der vor allem durch sein Material die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dabei handelt es sich um Hanf, der nicht – wie üblich – im Herbst geerntet wird, sondern über den Winter im Boden verbleibt. In den strengen finnischen Wintern werden die Pflanzen von einer dicken Schneeschicht umgeben. Mit zunehmender
Geometric 2012 Stapelbarer Stuhl Komposit aus finnischen, überwinterten Hanffasern T 50 × B 54 × H 74 cm, Gewicht: 4,5 kg Prototyp
Sonneneinstrahlung und beginnender Schneeschmelze im Frühjahr wird ein natürlicher Prozess in Gang gesetzt, in dessen Folge den Hanffasern das Pektin entzogen wird. Auf diese Weise entsteht – ohne zusätzlichen Energieaufwand und Emissionen – eine Faserqualität, die sich für den weiteren Formungsprozess hervorragend eignet.
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Ko-Ho
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Kr aus Schönberg Architekten
Das Tragwerk des Hauses besteht aus kreuzweise verleim tem Brettsperrholz. Decken, Außen- und Innenwände stützen sich im Systemverbund gegenseitig. Diese Tragstruktur ruht auf Rundrohrstützen, die in den Ortbeton wänden des Untergeschosses verankert sind. Für den Bau
Haus W. 2007 Hamburg, Deutschland Einfamilienhaus Holzkonstruktion aus Kreuzlagenbrettsperrholz (Stärke: 11,7 cm), Fassadenverkleidung aus weiSSlackierter Douglasie Grundfläche: 105 m²
wurden wandgroße Massivholzplatten inklusive der Türund Fensteröffnungen in einer Fabrik vorgefertigt und außen mit weiß gestrichenem Douglasienholz verschalt. Das Haus wurde 2009 mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet.
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Kraus Schönberg Architekten
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Kengo Kuma & Associates
Das Zahnheilkunde-Museum setzt sich aus insgesamt sechstausend Zypressenholzelementen zusammen. Die Gebäudestruktur geht auf Cidori zurück, ein altes japanisches Holzspielzeug. Durch die Vergrößerung der einzelnen Elemente von ursprünglich 12 × 12 auf 60 × 60 Millimeter
Museum und Forschungszentrum GC Prostho 2010 Aichi, Japan NICHT BRENNBARES Zypressenholz Grundfläche: 626,5 m 2
Seitenlänge entsteht zum einen der Eindruck einer sich aus tausenden Cidori-Spielzeugen zusammensetzenden Gitterstruktur. Zum anderen konnte auf diese Weise eine 9 Meter hohe, stabile Fassade entstehen, die ohne Schrauben, Nä gel oder Leim auskommt.
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Kengo Kuma & Associates
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Maya Lahmy
Porous Wall 2010 Wandpaneel Lasergeschnittenes Sperrholz 1,5 m² Prototyp
Alle 600, annähernd identischen Einzelteile der Holzwand wurden mit einem digitalen Laser aus einer 5 Quadratmeter großen, 3 Millimeter starken Sperrholzplatte ausgeschnitten. Dabei betrug die Schnittzeit insgesamt lediglich fünf Stunden. Die Wand wurde 2010 im Rahmen des Kopenhagener «Laser Works»-Wettbewerbs für innovative Proto typing-Anwendungen entworfen und hergestellt.
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Maya Lahmy
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Lassila Hirvilammi Arkkitehdit
Kuokkala-Kirche 2010 Jyväskylä, Finnland Fichtenholz, Eschenholz, Lindenholz Grundfläche: 1 250 m²
Ein Brettschichtholzrahmen bildet die Basiskonstruktion des Kirchendachs. Außen ist die Kirche mit sich überlappenden Schieferplatten gedeckt. Im Inneren bilden Holzlatten ein sichtbares Flächentragwerk, das in drei Abschnitten vor Ort montiert wurde. Holzrahmen und Tragwerk sind aus lokalem Fichtenholz, die Kirchenbänke aus Eschenholz und der Altar aus Lindenholz gefertigt.
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Lassila Hirvilammi Arkkitehdit
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Le Briccole di Venezia
Le Briccole di Venezia 2010 Möbel- und Objekt-Kollektion Alte venezianische Eichenpfähle L 10 m Hersteller: Riva1920
Antonio Citterio Room divider Matteo Thun «Briccole Venezia»
Für diese Kollektion wurden bislang insgesamt 29 Designer beauftragt, Möbel und Objekte aus ausgemusterten venezianischen Pfählen (ital. briccole) zu entwerfen. Die bis zu 10 Meter langen Eichenpfähle dienten ursprünglich als Anlegestationen oder Baken in den Kanälen; aufgrund ihrer starken Zersetzung unter Wasser müssen sie alle fünf bis zehn Jahre ausgetauscht werden.
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Le Briccole di Venezia
David Chipperfield Buchregal Paola Navone «Briciole»
Philippe Starck «Slice of Briccole» Mario Botta «Bricolages»
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Seongyong Lee
«Plytube» ist der Name eines neuen industriellen Ferti gungsverfahrens für Holzröhren. Das sich dahinter verbergende Prinzip ähnelt dem der Pappröhrenherstellung; es unterscheidet sich lediglich im anschließenden Härtungs
Plytube 2010 Möbelkollektion Sperrholz, Furnier Hocker: ø 36, H 47 cm
prozess. In Präzisionsarbeit werden sehr leichte, stabile und langlebige Röhren hergestellt, deren Beschaffenheit der von Sperrholz ähnelt. Der stabile Hocker wiegt in Originalgröße lediglich 820 Gramm.
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Hans Lemmen
Golden Boy ab 2009 Park Kalkriese (bei Osnabrück), Deutschland Blattgold auf sechs Bäumen H ca. 8 m Courtesy Hans Lemmen und Landschaftsv erband Osnabrücker Land e.V.
Im Rahmen des Kunstprojekts «Colossal» zum 2000-Jahre-Jubiläum der Varusschlacht im Teutoburger Wald 2009 schuf der niederländische Künstler Hans Lemmen mit Blattgold auf sechs Baumstämmen eine überlebensgroße kopflose Figur, die sich dem Betrachter nur von einem bestimmten Standpunkt aus offenbart und vom Hermannsdenkmal in Hiddesen bei Detmold inspiriert ist.
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Khai Liew
Minton 2007 Schrank Lindenholz T 49 × B 84 × H 168,5 cm Limitierte Auflage
Die insgesamt mehr als 2600 dreidimensionalen Dreiecke, die den Schrank zieren, wurden mit äußerster Präzision, jeweils mit einer Abstufung von 3 bis 10 Millimetern handgeschnitzt. Das sich daraus ergebende hexagonale Muster ist eine Reverenz an die Bodenfliesen des Minton Room im Londoner Victoria & Albert Museum.
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K ai Linke
Die Wandverkleidung setzt sich aus insgesamt 29 Einzelelementen aus Fichtenholz zusammen, in deren Oberfläche mithilfe der Sandstrahltechnik verschiedene Reliefs, Motive und Zeichen eingearbeitet wurden. Durch das Sandstrah-
Blasted W02 (aus der «Blasted Familii»-Kollektion), 2010 Wandverkleidung aus Fichtenholz GesamtmaSS: T 0,18 × B 288 × H 336 cm In Zusammenarbeit mit Catrin Altenbrandt und Adrian Niessler
len werden die weichen Strukturen im Holz gelöst und die festen Strukturen wie Maserungen, Astlöcher und Jahresringe bleiben stehen. Nicht zu strahlende Flächen werden während des Strahlvorgangs mit einem Trägermaterial temporär abgedeckt.
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Kai Linke
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Kai Linke
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Idee Liu
World Cups: Croaking Frog und Reincarnation 2010 Chinesisches Buchsbaumholz ø 9 cm, H 24 cm Handwerksmeister: Ching-tian Cai Yii No. 19 Initiiert von Yii, ein Gemeinschaftsprojekt von NTCRI (National Taiwan Crafts Research Institute) und TDC (Taiwan Design Center)
Die Objekte sind Teil einer Serie, bei der Becher und Logo der US-amerikanischen Kaffeehauskette Starbucks mit traditionellen taiwanesischen Handwerkstechniken wie Holzschnitzerei, Silberschmiedekunst oder Glasbläserei neu interpretiert wurden. Die Holzbecher wurden inklusive ihrer Verzierungen aus einem Baumstamm herausgeschnitzt, kein Stück wurde nachträglich angefügt.
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localarchitecture
Freilaufstall 2005 Lignières, Schweiz Struktur aus massivem Kiefernholz Grundfläche: 470 m2 Höhe: zwischen 3,5 und 8,2 m
Der für 30 Kühe konzipierte Freilaufstall wurde mit Holz aus benachbarten Wäldern gebaut. Der Stall ist mit einem textilen Windschutz versehen.
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localarchitecture
Chapelle de Saint-Loup 2008 Pompaples, Schweiz Brettsperrholz, Dreischichtplatten Realisiert in Zusammenarbeit mit Danilo Mondada und Shel – Hani Buri, Yves Weinand – Architecture, Engineering and Production Design Grundfläche: 158 m 2 Höhe: zwischen 3,3 und 6,9 m
Bemerkenswert an der als Temporärbau konzipierten Kapelle ist neben ihrer Erscheinung ihr Falttragwerk aus 40–60 mm starken Dreischichtplatten. Die Fassade besteht aus 19 mm starken Brettsperrholzplatten. Die mit hilfe eines Softwareprogramms errechneten Daten des Tragwerks wurden direkt in eine CNC-Fräse eingegeben
(File-to-factory-Prozess). So konnten die unterschiedlich geformten und unterschiedlich großen Bauteile inklusive der Gehrungen passgenau zugesägt und vor Ort mit einer Nagelblechverbindung montiert werden. Belichtet ist die Kapelle von ihrer Stirnseite aus.
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localarchitecture
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Paul Loebach
Wood Vases 2009 Vasen Ahornholz ca. ø 15 cm, H 25 cm
Das Ergebnis der experimentellen Kombination von Holzverarbeitung und CNC-Technologie: Für die Vasen werden massive Blöcke aus Ahornholz in zwei Hälften gefräst, die anschließend durch eine sichtbare, die Form betonende Fuge wieder miteinander verbunden werden.
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Paul Loebach
Shelf Space 2008 Wandregal Lindenholz T 38 × B 114 × H 53 cm
Das Regal wurde in Kooperation mit einem Luft- und Raumfahrtunternehmen entworfen. Seine Form ist das Resultat der Kombination von herkömmlicher Holzver arbeitung mit moderner Zerspanungtechnik.
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Paul Loebach
Vase Space 2008 Tischobjekt Lindenholz ø 58 cm, H 91 cm
Die drei scheinbar fließend in die Tischplatte überge henden Lindenholzvasen sind abnehmbar. Das Tischob jekt wurde mittels Mehrachsen-CNC-Technik gefertigt.
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Paul Loebach
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Philippe Malouin
Gemeinsam mit libanesischen Handwerkern arbeitete Philippe Malouin an der Kombination von Intarsien- und Drehbanktechnik, zwei Verfahren, die beide um 1200 vor Christus im Nahen Osten entstanden sind. Die Objekte werden zunächst aus hunderten Einzelteilen zusammengesetzt, um ein der Intarsientechnik entsprechendes
Extrusion 2012 Handgefertigte Schale aus der Objektserie Extrusion Ahorn und Eiche ø 30 cm, H 8 cm Gesamtserie von 5 verschiedenen Objekten (Hocker, Schalen, Tisch), limitierte Edition von 12 + 2, Kommission Carwan Gallery, produziert im Libanon Courtesy Carwan Gallery, Beirut
Muster zu erzeugen. Danach werden die klobigen Objekte auf der Drehbank bearbeitet, um ihnen eine akkurate und einzigartige Form zu verleihen. Ein Projekt, das mit zwei traditionellen Holzbearbeitungsprozessen experimentiert und gleichzeitig dem Betrachter diese alten Verfahren vor Augen führt.
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Enzo Mari
Sedia 1 Chair 2010 (Entwurf von 1974) Stuhl im Selbstbausatz Unbehandeltes Kiefernholz T 52 × B 50 × H 85 cm Hersteller: Artek
1974 stellte Enzo Mari seine Entwürfe für die 19-teilige Selfmade-Kollek tion «Autoprogettazione» vor. Anhand von Bauplänen sollte jeder die Möbel selbst herstellen können. Der «Sedia 1 Chair» ist eines der Ob jekte aus dieser Kollektion und wird als Set mit vorgefertigten Kiefernholzplatten, Nägeln sowie einer Bauanleitung geliefert.
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Michael Marriott
Die mit der CNC-Fräse geschnittenen Einzelteile des Sessels werden mit Kabelbindern fixiert. Das Muster ist per Siebdruck aufgetragen. Der Loungesessel wurde für die Ausstellung «Designers Furniture» in der Londoner Russian Club Gallery entworfen und produziert und stand dort neben den Limited Editions von acht weiteren Designern auch zum Verkauf.
Lunar Chair 2010 Sessel Birkensperrholz T 60 × B 45 × H 70 cm Limitierte Auflage von 33 Stück Ply Stool für Paul Smith 2009 Hocker im Selbstbausatz Finnisches Birkensperrholz (100 % nachhaltiges Holz) T 25 × B 37 × H 33,5 cm Limitierte Auflage von 100 Stück für Paul Smith
Der leichtgewichtige Hocker aus finnischem Birkensperr holz besteht aus fünf Einzelteilen, die je mittels vier Kabelbindern in elf unterschiedlichen Farben miteinander verbunden werden. Die farbigen geometrischen Muster sind im Siebdruckverfahren aufgetragen.
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JÜRGEN MAYER H.
Mensa Moltke 2007 Karlsruhe, Deutschland Neubau für Fachhochschule, Pädagogische Hochschule und Kunstakademie Karlsruhe Furnierschichtholz aus Fichte, Polyurethanbeschichtung, Stahlbetonkern L 55 × B 45 × H 11 m
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Jürgen Mayer H.
Metropol Parasol Wettbewerb 2004, Fertigstellung 2011 Sevilla, Spanien Überdachung und Neugestaltung der Plaza de la Encarnación Furnierschichtholz aus Fichte, Polyurethanbeschichtung, Stahlbetonkern L 150 × B 90 × H 30 m
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Jürgen Mayer H.
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Jürgen Mayer H.
RE.FLECKS 2010 Installation MDF, schwarzgefärbt, CNC-gefräst B 219 (klappbares Teil 97) × H 115 cm Courtesy Galerie magnus müller, Berlin
Der Installation RE.FLECKS liegt die Struktur von Datensicherungsmustern zugrunde. Diese finden sich häufig auf den Innenseiten von Briefumschlägen, um deren Inhalt vor ungewollten Einblicken zu schützen. Die schwarzgefärbten MDF-Paneele sind mithilfe von CNCFräsen zugeschnitten.
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› Interview
Andre Santer/ Büro Jürgen Mayer H.
Die Mensa in Karlsruhe und das «Metropol Parasol»-Projekt in Sevilla sind zwei Ent würfe, bei denen die Tragwerke aus Holz bestehen. Was gab den Ausschlag für die Materialwahl? Bei der Mensa haben wir einen Weg gesucht, einen relativ unkonventionellen Entwurf für ein sehr begrenztes öffentliches Budget zu realisieren. Dabei haben wir eine sehr wirtschaftliche Bauweise entwickelt, bei der frei geformte Hohlkörper aus Furnierschichtholz zusammengesetzt und mit einer Haut aus Polyurethan beschichtet wurden. Voraussetzung dafür waren u. a. die im Holzbau verhältnismäßig weit fortgeschrittenen Mög lichkeiten digital gesteuerter und automati sierter Verarbeitungstechnik. Außerdem ist Furnierschichtholz aus finnischem Fichtenholz sehr belastbar und kann gut dreidimensional bearbeitet werden. Die Erfahrungen, die wir bei der Mensa gemacht haben, haben wir im Prinzip auf das Projekt in Sevilla übertragen. Allerdings handelt es sich hier um ganz andere Dimensionen und daher auch um ein völlig anderes konstruktives System. Das Besondere an der Beschichtung ist, dass sie semipermeabel ist. Um welches Material handelt es sich, und wie wird es auf die Holzkonstruktion aufgebracht? Die Beschichtung besteht aus einer ca. 3 Milli meter dicken Polyurethan-Spritzbeschichtung und funktioniert ähnlich wie eine GoretexSportjacke: Wasserdampf kann von innen nach außen entweichen, von außen ist aber ein durchgehender Feuchtigkeitsschutz vor handen. Bei der Mensa haben wir dadurch viele Funktionen auf einmal lösen können: Die beschichtete und mit Dämmung gefüllte Tragstruktur erfüllt gleichzeitig die Aufgaben der Fassade und des Dachs. Auf Dampfbremsen im Innern und auf sämtliche Anschlüsse von Abdichtungen an den Rohbau konnte verzichtet werden. Das ist fast so einfach, wie man es sich immer gewünscht hat: Man geht mit dem gleichen Material an der Fassade hoch, übers Dach und an der anderen Seite wieder runter. Ist das die oberste Schicht, oder gibt es noch eine zusätzliche Lackierung? Die PU-Spritzbeschichtung besteht aus zwei Komponenten, die in der Spritzdüse vermischt werden. Vor dem Auftragen wird das Holz mit einer Haftgrundierung behandelt. Die Beschichtung verfestigt sich sofort und erfüllt nach wenigen Sekunden alle technischen Anforderungen. Aus optischen Gründen wird noch eine in allen gängigen Farbtönen erhältliche Farbschicht als UV-Schutz aufgebracht. Sie verhindert, dass die PU-Schicht vergilbt. Im Unterschied zu anderen Kunststoffen versprödet PU nicht durch UV-Strahlung, es ist also auch ohne diese letzte Schicht haltbar.
«Wir wollten eine dreidimensionale Struktur, die sich selbst tr ägt»
Sind die Bauteile jeweils vorfabriziert? Alle Holzteile werden dem dreidimensionalen Architekturmodell entsprechend mit einer computergesteuerten Fräse vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt – wie bei einem Bausatz. Wie viel von dem Know-how, das Sie bei der Mensa erworben haben, konnten Sie für den «Metropol Parasol» nutzen? Während es sich bei der Mensa um ein geschlossenes Gebäude mit Innen- und Außenraum handelt, ist «Metropol Parasol» eher eine große brückenähnliche Skulptur, die den städtischen Raum gliedert. Das sind ganz verschiedene konstruktive Bedingungen beziehungsweise Anforderungen. Gemeinsam haben beide Projekte lediglich die Technik, frei geformte Elemente aus Furnierschichtholz mit einer Polyurethan-Spritzbeschichtung zu überziehen. Also handelt es sich – wie bei der Mensa – um eine Art Prototypenarchitektur. Ja, um einen Prototyp in verschiedener Hin sicht: städtebaulich, architektonisch und konstruktiv. Man kann es noch nicht so richtig einordnen zwischen Struktur, Skulptur oder Gebäude. Als städtisches Objekt generiert und integriert es aber verschiedenste Funktionen aus all diesen Begriffsfeldern. Besonders ist auch der städtebauliche Kontext im Zentrum der Altstadt von Sevilla, eine Stelle, an der im Mittelalter ein Kloster stand und im letzten Jahrhundert die Markthalle der Stadt. Beim Bau einer Tiefgarage stieß man auf rund 2000 Jahre alte römische Fundstücke. Daraufhin wurde 2004 ein zweistufiger internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem ein Konzept für einen großen städtischen Platz mit archäologischem Museum und Markthalle entwickelt werden sollte. Bei der Konstruktion wollten wir nicht, wie von den Ingenieuren vorgeschlagen, ein paar Stangen hinstellen, Teile daran hängen und dann die Außenform als Haut darüberstülpen. Wir wollten eine dreidimensionale Struktur, die sich selbst trägt. Wir haben rund ein Jahr lang komplexe geometrische Strukturen aus verschiedensten Materialien untersucht. Am Ende war die Entwicklung einer völlig neuen Technik zur Verbindung von Holzelementen notwendig. Da jeder Knotenpunkt individuell berechnet und detailliert werden muss, ar beiten mittlerweile mehrere Ingenieurbüros an diesem Tragwerk.
Es war also auch bei diesem Projekt nicht von Anfang an klar, dass Sie mit Holz arbeiten werden? Nein, wir hatten einen Kostenrahmen und haben ausgehend davon mit der Recherche der Umsetzungsmöglichkeiten begonnen. Der erste Entwurf aus Stahl war viel zu teuer. Zu einer Ausführung in Faserbeton gab es damals weder entsprechende Planungsgrundlagen noch Erfahrungen. Deshalb sind wir wieder auf die «Mensa-Lösung» zurückgekommen. Allerdings sind zwei von den sechs tragenden Stämmen, die als Aufzugschächte bis in die Archäologie-Ebene hinunterreichen, aus Brandschutzgründen aus Beton – sie tragen ein Restaurant für 500 Personen. Alle anderen Stämme bestehen aus einer selbsttragenden Holzkonstruktion. Wie ist die Konstruktion genau aufgebaut? Die Holzstruktur besteht aus einer dreidimen sional frei geformten Gitterschale mit einer Länge von 150 Metern, einer Breite von 90 Metern und einer Höhe von 30 Metern. Alle Elemente und Details der Tragstruktur sind unverkleidet sichtbar. Um die großen Kräfte an den Knotenpunkten besser in die Holzelemente einleiten zu können, wurde eine neue Technik eingesetzt. Dabei werden Rundstäbe aus Stahl in das Holz eingeklebt, die fingerförmig in die Holzelemente eingreifen. Die «Finger» verlaufen parallel, sind ungefähr 50 Zentimeter lang, in der dicksten Version ca. 2 Zentimeter dick und verlaufen in Kraftrichtung. Für diese Technik gibt es in Deutschland seit Ende 2009 eine bautechnische Zulassung für maximale Temperaturen von ca. 60 °C. Allerdings haben die Ingenieure ermittelt, dass in Sevilla mit höheren Temperaturen in den Bauteilen zu rechnen ist. Auch für dieses Problem wurde zusammen mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und Klebespezialisten eine experimentelle Untersuchung gestartet. Durch die Vorerhitzung im eingebauten Zustand verfestigt sich der Kleber, sodass er auch höhere Temperaturen aushält. Bei der Materialprüfung wurde übrigens festgestellt, dass zuerst der Stahl reißt und nicht die Verbindungsstelle zwischen Holz und Stahl. Es ist also eher ein Ingenieurbauwerk als ein Gebäude? Diese Frage lässt sich aus meiner Sicht auch noch nicht eindeutig beantworten. Die Um setzung der komplexen skulpturalen Form in ein Tragwerk hat die vielen beteiligten Ingenieure immer wieder an den Rand des momentan Machbaren geführt. Es wurde sogar an der Realisierbarkeit gezweifelt. Natürlich ist in diesem Prozess der Anteil der Ingenieure maßgeblich.
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Junichi Mori
Doll, leaves 2009 Japanischer Buchsbaum T 20 × B 23,5 × H 24,5 cm © Junichi Mori Courtesy Mizuma Art Gallery
Flare (Birds) 2010 Japanischer Buchsbaum T 37 × B 36 × H 48 cm © Junichi Mori Courtesy Mizuma Art Gallery
Die fein ziselierten Motive aus japanischem Buchsbaum werden mithilfe einer Hochgeschwindigkeitsschleifma schine von Hand hergestellt. Die dabei verwendeten Werkzeuge ähneln den Aufsätzen von Zahnarztbohrern.
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Junichi Mori
Flare 2009 Japanischer Buchsbaum T 9 × B 177 × H 177 cm © Junichi Mori Courtesy Mizuma Art Gallery
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Paola Navone
Eu/phoria 2011 Outdoorstuhl Sitzschale aus Woodstock® (WPC), Gestell aus Stahlrohr B 57 × T 57 × H 68 cm Hersteller: eumenes
Die Sitzschale des Stuhls ist aus Woodstock, einem jeweils zur Hälfte aus Holzresten und Polypropylen bestehenden Wood Plastic Composi te (WPC) hergestellt, das normalerweise im Automobilbau eingesetzt wird. Das in Plattenform erhältliche Material lässt sich thermisch sehr gut verformen und kann während des Pressvorgangs mit technischen Textilien, Geweben oder Stoffen wie Alcantara verbunden werden.
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Nendo
Cord Chair 2009 Ahornholz, Stahl T 45 × B 42 × H 80,2 cm, ø Beine 1,5 cm Hersteller: Maruni Wood Industry Inc.
Konstruktiv erinnert der Stuhl an den Aufbau eines Elektrokabels (engl. cord), dessen Leiterdraht mit Gummi ummantelt ist. Der im Durchschnitt 9 Millimeter starke Stahlrahmen wird in aufwendiger Handarbeit mit 3 Millimeter starken Röhren aus Ahornholz verkleidet.
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Nendo
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Sascha Nordmeyer
Eco-effective table 2009 Tisch Beine aus Arboform®, Tischfläche aus MDF mit Buchenholzfurnier T 90 × B 150 × H 74 cm Prototyp
Bei diesem Tisch handelt es sich um einen Entwurf nach den Grundsätzen des «Cradle to Cradle» (Prinzip des ökologischen Kreislaufs). Als Materialien für die Beine, und idealerweise auch für die Platte, ist der Thermoplast Arboform vorgesehen, der sich wie herkömmlicher Kunststoff verarbeiten lässt, aufgrund seiner Hauptbestandteile Hanffasern und Lignin aber vollständig biologisch abbaubar ist.
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Henrique Oliveir a
Tapumes (Zaun) – Casa dos Leões 2009 Installation anlässlich der 7. Biennale des Mercosur, Porto Alegre, Brasilien Geschältes Altsperrholz, PVC-Schläuche
Die Installationen nehmen Bezug auf die provisorischen Holzzäune, auf die man überall in São Paulo, der Heimatstadt Henrique Oliveiras, trifft. Die unterschiedlichen Verwitterungsstadien des auf der Straße gesammelten Sperrholzes verleihen den dreidimensionalen Installatio nen die Anmutung abstrakter Gemälde. Als Tragstruktur dienen zum Beispiel Wände oder PVC-Schläuche.
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Henrique Oliveira
Tapumes (Zaun) 2009 Installation Geschältes Altsperrholz T 2 × B 13,4 × H 4,7 m Courtesy Rice Gallery, Houston
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Jens Otten
Experimentelle Elastostatik 2008 Stuhl aus flachen Bauteilen Sitzschale aus CNC-gefrästem Birkensperrholz, Gestell aus Stahlrohr T 56 × B 58 × H 80 cm Prototyp
Der Prototyp zeigt, wie sich aus der Verbindung zweidimensionaler Einzelelemente eine dreidimensionale Struktur erzeugen lässt. Mit der CNC-Fräse werden auf Grundlage eines CAD-Modells die lediglich 1,5 Millimeter starken Birkensperrholzstreifen gefräst. Durch das Zusammenfügen der Einzelelemente mittels Schrauben und anschließender Verleimung ergibt sich die ergonomische und flexible Form der Sitzschale.
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Harry Parr-Young
RSM I (Rattan Splice Mark I), 2010 Hocker Rattan Gestell: 45 × 45 × 45 cm, Sitzfläche: 35 × 35 × 35 cm, H 45 cm
Der Hocker greift gestalterisch auf die Exotik und Outdoor-Optik herkömmlicher Rattanmöbel zurück und überführt sie in ein zeitgemäßes Sitzmöbel für den Innenbereich. Das Gestell besteht aus gebogenem Rattanrohr, die Sitzfläche ist aus der abgeschälten Rinde des Rattanrohrs geflochten.
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Patternity
Phase Bureau 2010 Geräuchertes Eichenholz, Eichenholz, Zedernholz, Intarsien aus gefärbtem Furnier T 40 × B 150 × H 120 cm In Zusammenarbeit mit dem Möbelbauer Toby Winteringham
Die Muster der Intarsien werden in tradioneller Technik von Hand gefertigt. Das Design thematisiert den Übergang zwischen Aus schneiden und Einsetzen und kombiniert Alt und Neu ebenso wie farbenfrohe, großflächige Muster und naturbelassenes Holz.
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Patternity
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Lex Pott
Fragments of Nature 2009 Möbelkollektion Douglasienholz Regal: T 50 × B 200 × H 180 cm Prototyp
Die Formensprache der Möbelkollektion ist das Ergebnis der Kombi nation von geometrischen Formen mit der organischen Struktur von Bäumen, aus denen Pott seine Objekte fertigt. So erinnert der Umriss des Regals an die Form eines Baumstamms, bei Sitzbank und Tisch bilden die Äste des Baums die Beine.
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Lex Pott
Fragments of Nature 2009 Möbelkollektion Douglasienholz Sitzbank: T 30 × B 200 × H 43 cm Tisch: T 90 × B 90 × H 74 cm Prototypen
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R ay Power
Air 2009 Leuchtenserie Polywood ® (Furnier) T 20 × B 22 × H 32 cm T 24 × B 27 × H 49 cm Hersteller: LZF Lamps
Dank des Werkstoffs Polywood, einem patentierten, kunst stoffbeschichteten Furnier, können die Leuchten aus einem einzelnen Furnierstreifen geformt werden. Sie werden dabei lediglich von kleinen, gekonterten Stahlschrauben fixiert.
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Philippe R ahm architectes
Dieser Prototyp, ein Lufttauscher, ist Teil einer Studie zu nachhaltigem Möbeldesign, die die zunehmende thermi sche Isolierung des Innenraums vom Außenraum unter sucht. Die Holzscheiben in der Glaskapsel entsprechen in ihrer prozentualen Zusammensetzung dem Vorkommen
Terroirs déterritorialisés (Deterritorialized milieus) 2009 Polyethylen, Aluminium, Glas, 35 % Eiche, 21 % Kastanie, 17 % Esche, 15 % Buche, 12 % Kiefer ø 60 cm, H 150 cm Projekt im Auftrag von VIA (Valorization of Innovation in French Furnishing) Prototyp
der Baumarten in der Umgebung von Paris. Idealerweise findet so zum einen ein klimatischer und olfaktorischer Austausch von Frisch- und Raumluft statt, zum anderen stellt der Lufttauscher damit auch auf metaphorischer Ebene eine Verbindung zwischen Außen- und Innenraum her.
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R aw Edges
Tailored Wood Bench TWB 2010 Bank Eschenholzfurnier, Polyurethanschaum Sitzbank: T 32 × B 226 × H 56 cm Hocker: T 28 × B 75 × H 56 cm Hersteller: Cappellini Tailored Wood, Self Made 2008 Hockerserie Teakholzfurnier, Polyurethanschaum T 20 × B 80 × H 60 cm Eigenproduktion
Die aus Holzfurnieren gefertigten Hüllen werden mit Polyurethan schaum gefüllt, der im Aushärtungsprozess das 25-fache Volumen entwickelt und damit für die Stabilität der Hocker sorgt. Da sich der Schaum jeweils unterschiedlich verteilt, ergeben sich unterschiedliche Formen und Faltungen, somit ist jedes Stück der Kollektion ein Unikat.
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Raw Edges
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Raw Edges
Wall to Wall 2009 Established & Sons Limited Gallery, London, GroSSbritannien Installation Gefärbtes Eichenholz ca. 110 m²
Die Eichenparketthölzer wurden in 15 ver schiedenen Tönen eingefärbt und mosaikartig verlegt. Dadurch wirkt das klassische Fisch grätparkett wie ein eng geknüpfter Teppich.
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Raw Edges
202
Steffen Reichert
Die Studie untersucht die Möglichkeit der Entwicklung von sich selbst regulierenden, ökologisch nachhaltigen Klima tisierungssystemen. Die Schuppenstruktur der «Responsive Surface Structure» – eine PVC-Folie, die mit Furnierholzele menten beklebt ist – kann sich an Wechselwirkungen der Umgebung anpassen und kommt dabei ohne e lektronische
Responsive Surface Structure 2008 Studie zu Feuchtigkeitswechselwirkungen Ahornfurnier L 1,60 × B 2,40 m Studie: Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, Lehrbereich Formgenerierung und Materialisierung, Prof. Achim Menges
oder mechanische Steuerung aus. Jede Schuppe reagiert autark. Vorbild des Prinzips ist der Tannenzapfen, der sich, auch nachdem er vom Baum gefallen ist, durch die Wechselwirkungen der Feuchtigkeit immer noch öffnen und schließen kann.
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Steffen Reichert mit Prof. Achim Menges und Florian Krampe am ICD, Institut für Computerbasiertes Entwerfen, Universität Stuttgart
Climactive Skin 2010 Materialexperiment Ahornfurnier L 1 × B 1 m Prototyp
Im Rahmen dieses Materialexperiments wurde ein Fur nierverbund-element entwickelt. So kann das Material präzise auf unterschiedliche Luftfeuchtigkeitsbedingun gen eingestellt werden.
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ROLU
rosenlof/lucas, ro/lu
Triangle Chair 2010 (aus der ROLU-Möbelkollektion) Kiefersperrholz T 88,9 × B 64,8 × H 85,7 cm Handgefertigt von ROLU, Minneapolis Neu Ulm Chair 2010 (aus der ROLU-Möbelkollektion) Kiefersperrholz T 47,6 × B 45,7 × H 73,7 cm Handgefertigt von ROLU, Minneapolis + Chair Slanted 2010 (aus der ROLU-Möbelkollektion) Kiefersperrholz T 84,5 × B 40,6 × H 84,5 cm Handgefertigt von ROLU, Minneapolis Box Chair Square 2010 (aus der ROLU-Möbelkollektion) Kiefersperrholz T 101,6 × B 50,8 × H 46,4 cm Handgefertigt von ROLU, Minneapolis
Die auf einfachen geometrischen Formen basierenden Stühle des Künstler- und Designerkollektivs ROLU werden aus Sperrholz bzw. aus Grobspanplatten handgefertigt. Die Oberflächen sind glatt geschliffen und bleiben unlackiert.
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ROLU
+ Chair OSB 2010 (aus der ROLU-Möbelkollektion) OSB (Grobspanplatte) T 50,8 × B 40,6 × H 84,5 cm Handgefertigt von ROLU, Minneapolis
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Adrien Rovero
Particules Stool 2008 Stapelbarer Hocker Holzspäne, Stahlverbindungen T 34 × B 34 × H 37 cm Projektpartner: VIA (Valorization of Innovation in French Furnishing) Creation Assistance Grants 2008, Berner Fachhochschule, CRITT Meca
Die stapelbaren Hocker werden aus komprimierten Holz spänen gefertigt, ein Verfahren, das beispielsweise auch für die Herstellung von Paletten eingesetzt wird. Alle drei Teile des Hockers werden mittels derselben Form hergestellt.
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Adrien Rovero
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Marc Sadler
Madeira 2010 Stapelbarer Stuhl Sitz aus WPC (Wood Plastic Composite), Lehne aus Nylon oder Polycarbonat T 57 × B 56 × H 75 cm Hersteller: Skitsch
Das Sitzteil des outdoortauglichen Stuhls wird im Kunststoffspritz gießverfahren aus einem Gemisch aus 60 Prozent Polypropylen und 40 Prozent recyceltem Holz hergestellt. Das Material erinnert in Aussehen und Haptik an Holz und hat dabei die Eigenschaften von Kunststoff. Die Lehnen bestehen aus gefärbtem Nylon oder trans parentem Polycarbonat.
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Stefan Sagmeister
Talkative Chair 2009 Rattan T 91 × B 73 × H 147 cm Hersteller: Bali Rattan Einzelstück
Während seines zweiten Sabbaticals 2009 auf Bali ent warf der Kommunikationsdesigner Stefan Sagmeister mehrere Möbelunikate und ließ sie vor Ort von Handwerksmeistern anfertigen.
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Stefan Sagmeister
Facetten-Paneel 2009 Teakholz GesamtmaSS: L 2,59 × B 3,28 m Hersteller: Putra Ukir, Bali Einzelstücke
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Stefan Sagmeister
Dog Chair 2009 Sessel Teakholz T 96 × B 127 × H 84 cm Hersteller: I Wayan PASTI and Sons, Mas, Bali Auflage von 2 Stück
212
Stefan Sagmeister
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› Interview
Stefan Sagmeister
Manchen mag es vielleicht seltsam vorkom men, dass wir Sie als Grafikdesigner und Typograf zum Thema Holz und Möbel inter viewen, aber während Ihres Sabbaticals auf Bali haben Sie Stühle, Leuchten und ein geschnitztes Wandpaneel entworfen und fertigen lassen. Wie kam es dazu? Das war eine flotte Entscheidung. Ich hatte das erste Sabbatical in New York gemacht und wusste, dass ich das zweite nicht auch noch dort machen will. Außerdem wollte ich nicht in eine andere Großstadt gehen, es sollte et was Ländlicheres sein. Den Ausschlag für Bali gaben letztlich die freundliche Bevölkerung und die Landschaft. Für mich war es ein gutes Mittelding, einerseits gibt es eine Infrastruktur, andererseits eine sehr intakte Kultur und – für mich das Wichtigste – eine tief verwurzel te, traditionelle Handwerkskultur. War Ihnen von Anfang an klar, dass Sie dort Möbel entwerfen wollen? Die Möbel wurden als Einzelstücke für mich gemacht, also für unser Studio. Ich hatte keinerlei Ambitionen, Möbeldesigner zu werden, und habe sie auch heute noch nicht, auch wenn wir auf Bali mehr Aufwand be trieben haben als ursprünglich geplant. Ich könnte es auch gar nicht. Jasper Morrison muss sich keine Stuhlhöhen mehr überlegen oder über Ergonomie nachdenken – für mich ist das alles Neuland. Was würde Sie an der Arbeit eines Möbeldesigners reizen? Wenn ich Möbeldesigner wäre, würde ich – von der Grafik kommend und mit meinem Anspruch – natürlich schon gerne Massenprodukte entwickeln. Ich finde es als kreativen Akt viel schwerer, einen guten Stuhl zu ma chen, der 39,50 Euro kostet, als einen, der sich für 39 500 Euro verkauft. So gesehen habe ich vor einem Möbeldesigner, der ein gutes Stück für die breite Masse entwickeln kann, viel mehr Respekt als vor jemandem, der in der Galerie eine Edition von fünf verkauft. Inwieweit ist Ihre Arbeit als Grafiker in den Entwurfsprozess eingeflossen? Im Prinzip spielt bei meinen Arbeiten immer auch die dritte Dimension eine Rolle, ob bei CD-Covern, Installationen oder anderen Stü cken. Mir war deshalb relativ schnell klar, dass die Möbel im Prinzip Grafikarbeiten sind. Auch, weil ich mir nicht zumute, von null auf hun dert richtige Möbel zu gestalten – ich wusste um mein limitiertes Können in diesem Bereich. Im Grunde sind die Möbel für mich Pos ter, die dreidimensional gestaltet sind. Da ich die Möbel ja für mich selbst entworfen ha be, passt es gut, dass sie grafikinspiriert sind.
«Ich habe keine Ambitionen, Möbeldesigner zu werden»
Gibt es aus Ihrer Sicht im Entwurfsprozess grundlegende Unterschiede? Die Herangehensweise ist wahrscheinlich schon ähnlich. Zum Beispiel ist der «Talkative Chair» aus einem Fax an meine Exfreundin entstanden, bei dem die Typo zufällig die Form eines Stuhls hatte. Nachdem ich es abgeschickt hatte, dachte ich, ich könnte mal probieren, das Fax dreidimensional umzuset zen, und bin damit zu einem Rattanhersteller gegangen. Für ihn war es inhaltlich und in Bezug auf die Handfertigkeit zwar ein Experiment, aber er hat sich die Aufgabe zugetraut. Erst danach habe ich die anderen Seiten des Stuhls gezeichnet. Hier und da wurde dann noch etwas verbessert, zum Beispiel wurde die Sitzhöhe angepasst. Dafür habe ich in einem Geschäft in Singapur Möbel abgemessen, weil wir auf Bali keine Sofastühle hatten und ich mich überhaupt nicht auskannte. Aus welchen Materialien ist der Stuhl gefertigt? Die Basis ist Bambus, umwickelt mit Wicker, also Rattan. Es gibt auf Bali fünf oder sechs Handwerker, die sich aufs Flechten speziali siert haben, nicht nur mit Wicker, sondern auch mit Plastik, das kennt man von den Gartenmöbeln hier bei uns. Je näher man dem Flughafen kommt, desto touristischer wird es, und je weiter weg vom Flughafen, desto einfacher und originaler ist es. Der «Dog Chair» ist dagegen aus massivem Teakholz geschnitzt. Wie kam da die Koope ration mit den Handwerkern zustande? Einer der Hauptgründe, nach Bali zu kommen, war, dass ich wusste, dass es eine unglaub lich große Handwerksszene gibt, die zum einen sehr traditionell arbeitet, zum anderen sehr offen dafür ist, sich auf etwas Neues ein zulassen und auszuprobieren. Genauso war es dann auch. Wie lief das genau ab? Auf Bali gibt es zum Beispiel ein Dorf, in dem nur Holzschnitzer leben. Die schnitzen alle dasselbe. Jeder macht etwa zehn Dinge: einen kleineren Buddha, einen mittleren und einen großen, jeweils stehend, sitzend und liegend. Obwohl sie alle von Hand geschnitzt sind, sieht jede, wirklich jede dieser Figuren so per fekt aus, als sei sie gegossen. In einem Nachbardorf lebt ein Schnitzer, der auf liegende Hunde spezialisiert ist. Seine Arbeiten werden auch in vielen indonesischen Museen ausgestellt. Die Felle der Hunde sind so realistisch geschnitzt, dass sie aus 5 Metern Entfernung absolut echt aussehen, obwohl sie unbemalt sind, allein durch ihre Formgebung. Ich bin eines Tages mit dem Moped dahin gefahren, I Pasti and Sons heißt die Schnitzerei.
Der Meister, Herr Pasti, ist Ende 60, spricht kein Englisch und hat zwei Söhne, die auch im Betrieb mitarbeiten. Aber er ist derjenige, der sagt, was gemacht wird. Und er macht eben nur Hunde. Durch diese Begegnung ist dann der Hundestuhl entstanden. Aber Ihre Hunde sehen anders aus. Ja, ich wollte Straßenköter haben, was Herr Pasti gar nicht verstanden hat. Er schnitzt natürlich normalerweise nur schöne, edle Hunde. Aber ganz Bali ist voll von Straßenkötern, teilweise ganz grauenvolle Dinger, die nicht von den Balinesen, sondern von den Zugereis ten gefüttert werden. Dadurch gibt es eine unglaubliche Zahl von Straßenhunden, die im Alltag nichts als lästig sind, weil du nachts nicht spazieren gehen kannst, weil du andau ernd von Hunden angefallen wirst. Ich wollte aber genau solche Köter für den Stuhl, und zwar stehend. Wir brauchten also zunächst einen riesigen Baumstamm, und dann war es statisch relativ schwierig, weil die Beine von den Kötern recht dünn waren. Eine weitere Schwierigkeit war, dass der Schnitzer gegen die Maserung arbeiten musste, was sehr viel schwieriger war als bei den liegenden Hunden, die er normalerweise macht, bei denen die Maserung waagerecht zum Boden verläuft. Wie lange hat es gedauert, bis der Stuhl fertig war? Insgesamt drei Monate. Seine Söhne haben geholfen, aber hauptsächlich hat er daran gearbeitet. Hat er auch den Baumstamm besorgt? Den musste er natürlich erst suchen. Er stammte von einer der Teakholzplantagen, die vor ungefähr 30 Jahren angepflanzt worden sind, als das Geschäft mit Teak auf Bali angefangen hat. Leider war das Teakholz für meinen Stuhl noch zu frisch. Ich habe in New York immer wieder Probleme mit der Behandlung, damit sich keine Risse bilden. Der Stuhl steht gerade im Studio und ist immer noch in Plastik eingewickelt, damit er sich akklimatisieren kann. Und wie viel hat der Stuhl gekostet? Ich hatte mir für alle meine Möbel eine Ober grenze von 2500 Dollar pro Stück gesetzt. Ich wäre bereit gewesen, diesen Betrag in einem Möbelgeschäft für einen Stuhl auszu geben. Das war das Budget für einen Proto typen, und damit bin ich auch ausgekom men. Dabei muss man aber sehen, dass der Hundestuhl vom obersten Meister geschnitzt wurde, dessen Arbeiten schon im Museum stehen. Rein vom Handwerklichen her bietet Herr Pasti sicherlich die beste Qualität.
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Colin Schaelli
V30 Freitag Skid 2009 Regalsystem für Taschendisplays Prototypentwicklung mit MDF, erste Ausführung in LiquidWood ®, Serienumsetzung in Recyclingkunststoff, Spezialanfertigung für Ausstellungszwecke in Kunststoff (RAL 1013) Modul: T 44 × B 27 × H 10,5 cm
Die erste Ausführung des Verkaufsregals wurde aus LiquidWood spritzgegossen. Für die serielle Umsetzung wurde recycelter Kunststoff verwendet.
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Colin Schaelli
con.temporary furniture 2010 Möbelkollektion Fichtensperrholz Regal freistehend R-1425-3-3T: T 42,5 × B 85 × H 142,5 cm Sideboard R-723-D-1T: T 42,5 × B 170 × H 72,3 cm Bücherregal R-1776-4T: T 42,5 × B 85 × H 177,6 cm Arbeitstisch T-723-X3: T 85 × B 170 × H 72,3 cm Beistellregal R-1074-2T: T 42,5 × B 85 × H 107,4 cm Hersteller: Caviezel AG
Grundidee dieser Möbelkollektion: Sie sollte leicht zu transportieren, schraubenlos montierbar sein und durch lokale Schreiner produziert werden können, um lange Transportwege zu vermeiden. Das Standard modul der Kollektion verfügt über das transportfreundliche Maß einer japanischen Tatamimatte, alle Verbindungen werden gesteckt, und dank seines unkomplizierten Konstruktionsprinzips ist es potenziell von jedem Schreiner weltweit mithilfe einer CNC-Fräse herstellbar.
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Albrecht Schäfer
Bleistift auf Papier # 4 2009 Bleistift und Klebstoff auf Papier B 21 × H 29,7 cm Sammlung Andreas und Margarethe Schmeer
Charakteristisch für Albrecht Schäfers Arbeitsweise ist die Verwendung von einfachen Alltagsmaterialien, die sich durch seine Eingriffe von etwas Gewöhnlichem in etwas Neues, Ungewöhnliches verwandeln. So wurden für «Bleistift auf Papier» die Späne eines vollständig aufgespitzten Bleistifts in einer mäandernden Linie auf Papier geklebt, wo sie unerwartet filigran wirken.
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Scholten & Baijings
Butte Tree, 2010 Holzschachtel Eichenfurnier ø 16 cm, H 21 cm Hersteller: Established & Sons Butte Tuna, 2010 Holzschachtel Eichenfurnier ø 22 cm, H 16 cm Hersteller: Established & Sons Butte Turtle, 2010 Holzschachtel Eichenfurnier ø 25 cm, H 13 cm Hersteller: Established & Sons
Die Schachteln greifen die Tradition handbemalter Reise behälter (sogenannte Butten) auf, die u. a. in den Nie derlanden von Fischern zum Transport persönlicher Dinge verwendet wurden. Die aus Eichenfurnier gefertigten
Schachteln sind innen mit einem fluoreszierenden Lack in Orange, Blau oder Pink versehen. Außen finden sich gezeichnete Motive, ein Plädoyer für den verantwortungs vollen Umgang mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
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Scholten & Baijings
Colour Wood 2009 Beistelltischserie Gebeiztes und bedrucktes Eichenholz Plain Grid: ø 71 cm, H 32 cm Dark Grid: ø 60 cm, H 39 cm Pink: ø 60 cm, H 39 cm Colour Grid: ø 50 cm, H 43 cm Hersteller: Karimoku New Standard Japan
Die Beistelltische unterscheiden sich in Größe, Farbe und Muster. Die Holzstruktur der Oberflächen ist mit einem transluzenten Lack versehen, auf den wiederum grafische Muster gedruckt sind. Diese unterschiedlichen Ebenen verleihen der schmalen Tischplatte eine ungewöhnliche Tiefe.
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Fr anzisk a Schreiber
Die insgesamt 20 Teile umfassende Kollektion spielt mit dem Kontrast, der sich aus der Stabilität des Werkstoffs Holz und der Flexibilität textiler Materialien ergibt. Die meisten Holzteile sind aus in mehreren Schichten form
body meets dress meets wood 2003 Torso, Kleid und Schulterstück Zebranoholz, schichtverleimtes Zebranofurnier, hochglanzlackiert Experiment
verleimtem Zebranofurnier mit einer Hochglanzlackierung gefertigt. Kleinere Teilstücke wie Gürtelschnallen bestehen aus massivem Zebranoholz. Alle Teile sind dem Körper über entsprechend hergestellte Positivformen angepasst.
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Tilo Schulz
Intarsie 2010 Holzintarsie B 140 × H 30 cm Courtesy Galerie Jochen Hempel, Leipzig
Alle Intarsienarbeiten von Tilo Schulz werden nach einem langen Ideenfindungs- und Entwurfsprozess von Schreinermeistern in aufwendiger Handarbeit hergestellt.
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Tilo Schulz
Intarsie 2010 Holzintarsie B 1,10 × H 1,12 m Courtesy Galerie Jochen Hempel, Leipzig Intarsien mit Tapete 2008 Holzintarsie, Tapete Courtesy Steinle Contemporary, München, und Sammlung Christian Hoste, München
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Tilo Schulz
Intarsie mit Tapete 2007 Holzintarsie, Tapete: B 1,25 × H 2,30 m Courtesy Privatsammlung Essen Teil der Ausstellung «Formschön», Galerie für Zeigenössische Kunst Leipzig
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› Interview
Tilo Schulz
Sie arbeiten mit unterschiedlichen Materia lien. Nach welchen Kriterien wählen Sie das Material für Ihre Arbeiten aus? Einer der Kernpunkte für mich als Künstler ist, für jede inhaltliche Auseinandersetzung, die ich führe, die entsprechende Form zu finden. Es gibt Künstler, die entwickeln innerhalb ei nes Mediums einen Stil, bleiben dabei und ar beiten dann innerhalb dieses engen Rahmens. Ein Werk von Dan Flavin etwa wird immer als solches erkennbar sein. Meine Position ist eine andere, ich suche für jede Fragestellung die passende Form. Weshalb sind Ihre Intarsien aus Holz? Bei den Intarsien hat mich das Thema der Machtrepräsentation zum Material Holz geführt. Die Holzintarsien mit ihrer über 3000 Jahre alten handwerklichen Tradition tauchen immer wieder und insbesondere in Repräsen tationszusammenhängen auf. Von Schatullen über Chorgestühle – die Räume sind, in denen weltliche und kirchliche Dinge verhandelt werden – bis hin zu den Intarsien in den Stu diolos von Urbino und Gubbio aus der Hochzeit der Intarsienkunst der Renaissance. Diese Stu diolos repräsentieren ihren Auftraggeber, den Herzog Federico da Montefeltro, als mächti gen Renaissancefürsten. Wenn man die ge schichtliche Entwicklung weiterverfolgt, wird diese räumliche Repräsentanz immer weiter reduziert bis hin zu den voll verkleideten Chef etagen der 1950er- bis 1970er-Jahre, in denen gar keine Intarsien mehr vorhanden sind. Das künstlerische Mitteilen ist völlig verschwun den, es gibt nur noch eine Holzoberfläche, die dem repräsentativen Anspruch genügt.
«Die Repr äsentanz der Holzintarsie»
Dadurch, dass Sie sich mit der Intarsien kunst als Medium der Machtrepräsentation auseinandersetzen, führt also für Sie kein Weg am Holz vorbei? Im Gegensatz etwa zum gemalten – handel baren – Bild, das sich ja eher durchgesetzt hat und das bis heute in den Machtbereichen präsent ist, sind die objekt- beziehungsweise architekturbezogene Intarsienkunst und deren Bildlichkeit fast verschwunden. Die Ausei nandersetzung damit hat mich sehr gereizt, und das Interesse an der Intarsientechnik hat mich natürlich zum Material Holz geführt. Klar war für mich aber von Anfang an, dass ich die ursprünglich figurative Ebene der Holz intarsien hinter mir lassen wollte. Ich suche eine rein abstrakte, räumliche Lösung. Nicht zuletzt, um der Falle eines illustrativen Bildes zu entgehen, und ganz bewusst im Gegensatz zu den faszinierenden zweidimensionalen Intarsienwänden in den Studiolos, die sehr echt wirken – man möchte ja förmlich in die Regale reingreifen oder sich auf die Bank setzen. Die Intarsien der Studiolos sind zwar Bild, aber sie sind eben auch Wandverkleidung und machen so den Raum zum Raum. Bei den Chorgestühlen sind sie Teile eines Sitzmöbels. Meine Intarsien sind reine Bilder, deshalb enden sie auch an den Oberflächenrändern des Bildes. Über die Laufrichtung des Furniers kann ich aber – obwohl das Figurative fehlt – sehr stark räumliche, illusionistische Effekte erzeugen. Wie sind Ihre Intarsien aufgebaut? Es gibt immer einen gewissen Zufallsfaktor: Man kann planen, man kann mitdenken, aber das Holz hat seine Eigenheiten, die es auch behält. Grundsätzlich gibt es aber bei meinen Intarsien drei Bildebenen: zum einen die Einteilung durch das eingelegte hellere Holz, dann den Furnierverlauf des eigentlichen Furniers und drittens den Verlauf des Spiegelfurniers mit seinen schräg geschnittenen Kapillaren.
Was hat es mit dem Spiegelfurnier auf sich? Das Spiegelfurnier wird anders geschält, wo durch die Markstrahlen schräg aufgeschnit ten werden. Dies erzeugt zusätzliche Blitzer auf der Holzoberfläche, die nur bei genauer Betrachtung sichtbar werden und meinen Furnierbildern eine dritte Ebene verleihen. Eiche eignet sich dafür besonders aufgrund der ausgeprägten Markstrahlen. Mir geht es um diese zusätzliche Bildebene, deren Tiefenwirkung und um das Verhältnis der beiden unterschiedlichen Bewegungsrichtungen der Holzmase rung und der Blitzer der Markstrahlen. Was sind die aufwendigsten Arbeitsschritte bei der Herstellung der Intarsien? Schleifen und Wachsen sind, zumindest bei den unlackierten Intarsien, immer eine schwierige und langwierige Arbeit für die Tischler, denn man kann natürlich immer nur in Lauf richtung des Furniers schleifen. Das heißt, jede einzelne Fläche muss in der jeweiligen Laufrichtung geschliffen und gewachst werden; und das unzählige Male im Wechsel. Bei den lackierten Intarsien ist es etwas einfacher. Da wird nur jeweils einmal in Laufrichtung und bei allen weiteren Arbeitsgängen die lackierte Fläche geschliffen. Das geht dann auch mit dem Bandschleifer. Wie lange dauert es, bis eine Intarsie fertiggestellt ist? Inklusive des Entwurfs brauche ich dafür ins gesamt rund eineinhalb Jahre. Die eigentliche Produktion dauert nur zwei bis drei Wochen, was aber auch mit meinem besonderen Ver hältnis zu den Tischlern Beck&Pauli in Leipzig zusammenhängt und ihrem Interesse für meine künstlerische Arbeit.
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Jerszy Seymour
Workshop Chair, Amateur Workshop 2009 Kiefernholz, Polycaprolacton-Wachs T 49 × B 49 × H 77 cm Unlimiterte Auflage von Einzelstücken
Ziel des Projekts war, einen Stuhl ohne großen industriellen Aufwand herzustellen. Die Grundelemente des Freischwingers werden mithilfe von Polycaprolacton, einem biologisch abbaubaren Kunststoff auf Erdölbasis, verbunden. Das Material kann mit einem Haarfön erhitzt werden und ist dann verformbar.
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DJ Simpson
Free Advice 2006 Kunststofflaminat (Formica®) auf Birkensperrholz B 1,50 × H 1,50 m Courtesy Sies + Höke, Düsseldorf Privatsammlung Radtke, Krefeld
Mithilfe einer elektrischen Fräse bearbeitet DJ Simpson verschiedene Materialien wie resopalbeschichtete Spanplatten oder Sperrholz mit Aluminiumlaminat. Je nach Beschaffenheit und Härte des Materials entstehen unterschiedliche abstrakte Linien, Formen und Farbschat tierungen, die den Arbeiten eine dreidimensionale Wirkung verleihen.
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Ernst Stark
Die Arbeit ist Teil eines Zyklus und entstand während eines Paris-Aufenthalts im Rahmen eines Stipendiums der Hes sischen Kulturstiftung. Die Miniaturdarstellung wurde zu nächst mit einer Kettensäge und anschließend mit einem
Bois de Boulogne I, Le Joggeur 2008 Kastanienholz, Aquarellfarbe T 13,2 × B 16,5 × H 16,2 cm © 2012, ProLitteris, Zürich
feinen, skalpellähnlichen japanischen Schnitzmesser aus dem frisch geschlagenen Holz herausgeschnitzt. Bei dem Stamm handelt es sich um den in der Skulptur dargestell ten Kastanienbaum aus dem Bois de Boulogne.
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Ernst Stark
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Wolfgang Stehle
Hillside 2009 Kunstharzlack auf Tonpapier, Sperrholzträger, Acrylfarbe T 4 × B 106 × H 80 cm Courtesy Galerie Kuttner Siebert, Berlin Observatory Crest 2009 Tonpapier, Buntstift, Sperrholz, Acrylfarbe T 4 × B 30 × H 40 cm Courtesy Galerie Kuttner Siebert, Berlin Popupside 2009 Kunstharzlack auf Papier, Sperrholzträger T 4 × B 140 × H 80 cm Courtesy Galerie Kuttner Siebert, Berlin
Vor seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München absolvierte Wolfgang Stehle eine Aus bildung zum Holzbildhauer. Auch in seinen Zeichnungen und Bildern setzt er überwiegend Holz als Trägerelement oder als Furnier ein.
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Wolfgang Stehle
Gateway 0.2 2009 Holzfurnier, Sperrholz, Acrylfarbe T 4 × B 87 × H 67 cm Courtesy Galerie Kuttner Siebert, Berlin Spacestation 2009 Holzfurnier, Sperrholzträger, Acrylfarbe T 4 × B 153,5 × H 116 cm Courtesy Galerie Kuttner Siebert, Berlin
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Elisa Strozyk
Accordion Cabinet 2011 Elisa Strozyk und Sebastian Neeb Verschiedene Hölzer, «Wooden Textile» T 43 × B 100 × H 163 cm Prototyp
Elisa Strozyk verbindet in ihren Arbeiten verschiedene Holzfur niere mit einem textilen Trägermaterial. Diese Kombination bildet das Ausgangsmaterial für verschiedene Projekte, die von Mode über Möbel bis hin zu Accessoires und Interiors reichen.
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Elisa Strozyk
Wooden Carpet (aus der Serie «Wooden Textiles»), 2009 Diverse Furniere, textile Trägerschicht H 0,06 × L 210 × B 110 cm Einzelstück
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Elisa Strozyk
Wooden Carpet 2009 Dreidimensionaler Holzteppich Diverse Furnierstücke auf Textil Einzelstück «Wooden Textiles» 2011 in der Modekollektion «Sie spricht mit den Bäumen» der Modedesignerin Nadine Welches
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Elisa Strozyk
Stool Animal 2009 Hocker Gefärbtes Sperrholz, Textil, gebrauchter Hocker T 50 × B 50 × H 33 cm Einzelstück Wooden Carpet – Sheerwood 2009 Dreidimensionaler Holzteppich Furnier (Mahagoni, Nussbaum, Mooreiche), Leinen L 162 × B 91 cm Hersteller: Böwer
Coffee Table 2009 Beistelltisch Mahagonifurnier, Textil, gebrauchter Tisch T 43 × B 65 × H 41 cm Miss Maple 2010 Hängeleuchte Ahornfurnier, Textil, Stahl T 85 × B 85 × H 35 cm Produkt in Kleinserie
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Elisa Strozyk
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› Interview
Elisa Strozyk
«Holz zum Leben erwecken»
Sie beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit der Kombination von Holz und Stoff. Wie kam es dazu? Es gab viele verschiedene Einflüsse, ein wichtiger Aspekt war aber, dass ich versucht habe, in meiner Arbeit vom Zwei- zum Dreidimensionalen zu kommen. «Flach» war mir irgend wann zu einfach. Ich komme ja aus dem Textilbereich und habe am Anfang alle Textiltech niken, zum Beispiel das Färben, auch mit Holz ausprobiert. Außerdem habe ich schon immer hartes und weiches Material kombiniert, um das Optimum aus textilen Strukturen heraus zuholen. Bei meiner Recherche habe ich festgestellt, dass es Furniere gibt, die sehr dünn sind, sodass man sie fast wie Textilien verwenden kann. Ich habe dann selber angefangen zu experimentieren und bin schnell dazu über gegangen, das Holz aufzubrechen, damit es wieder weicher, flexibler wird. Die eigentliche Herausforderung war, einen Weg zu finden, wie man aus dem harten, textilfremden Material Holz ein stoffähnliches Material machen kann. Interessant ist für mich, die Grenze auszuloten, an der man nicht mehr eindeutig bestimmen kann, ist es nun Holz oder Stoff. Gab und gibt es für Sie weitere Gründe, sich mit Holz zu befassen? Es hat zum einen mit der Wärme zu tun, die Holz ausstrahlt. Zum anderen interessiert mich das Thema Nachhaltigkeit insofern, als sie in diesem Fall automatisch eintritt: Pro dukte aus langlebigen, schön alternden Ma terialien behält man auch gerne lange. Holz gehört zu den wenigen Materialien, die in der Lage sind, schön zu altern, die im Alter nicht verfallen. Heute ist es ja eher so, dass ab dem Moment, in dem man beispielsweise die Folie von der schönen Oberfläche eines neuen Produkts abzieht, es nur noch bergab geht. Dann kommen Kratzer, Schrammen etc. dazu. Holz verliert eben nicht an Schön heit, es lässt nicht nach, es gewinnt mit der Zeit eher noch an Wert.
Denken Sie, es hat damit zu tun, dass Holz ein natürliches Produkt ist? Ja. Bei Holz finde ich sehr beeindruckend, dass man dem Material immer anmerkt, dass es mal gelebt hat. Wenn es mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt, dann ist es fast wieder am Leben, biegt sich und macht eigentlich, was es will. Ich habe zum Beispiel am Anfang viele Fotos von Parkett-Wasserschäden gesammelt. Darauf sah man dramatische Wölbungen und geborstenes Holz; es hatte den Anschein, als ob das Holz wieder zum Leben erweckt worden wäre. Haben Sie auch bei den «Wooden Textiles» mit dem Schrumpfen und Quellen experi mentiert? Ich habe es eine Zeit lang probiert, es aber wieder gelassen, weil es so, wie ich jetzt mit dem Holz arbeite, einfacher ist. Werden die Materialien miteinander verklebt? Ja, ich verklebe sie. Es hat aber eine Weile gedauert, bis ich den richtigen Kleber gefun den hatte. Die Tatsache, dass ich ganz nor males Furnier verwende, führt dazu, dass es sehr leicht bricht. Ich habe zwar die Möglich keit, das Furnier doppelt zu verkleben, dann wird es stabiler, aber dann geht die Nähe zur textilen Struktur verloren, und die Beweglich keit leidet darunter. Welche Holzarten verwenden Sie? Meistens Birne, Apfel, Kirsche, Buche und Ahorn. Sie sind in einer gewissen Regelmäßig keit angeordnet, aber die Reihenfolge ist vor her nicht exakt geplant. Das Muster entwickelt sich letztlich im Laufe des Klebeprozesses. Als Form verwenden Sie meist Dreiecke. Hat das einen besonderen Grund? Ich habe mit den verschiedensten Formen experimentiert, habe mit Vierecken angefan gen, Quadraten und länglichen Rechtecken. Mit jeder geometrischen Form kann man ganz spezifische Bewegungen ausführen. Das Drei eck hat aber eigentlich die größte Möglichkeit zur Transformation ins Dreidimensionale. Deshalb habe ich mich dann beim Weiterexpe rimentieren darauf konzentriert. Und es hat sich gezeigt, dass jede Dreiecksform noch mal ganz unterschiedliche Bewegungen zulässt.
Welche Anwendungsgebiete sehen Sie für das Material? Der «Wooden Carpet» war eigentlich die Ursprungsidee. Wir haben ja normalerweise in unseren Wohnungen Holzfußböden oder Teppich. Ich fand es ganz schön, einen Holzfußboden zu haben, der aufrollbar ist, den man einfach in ein anderes Zimmer legen kann. Der «Wooden Carpet» ist aber dicker und strapazierfähiger als die anderen «Wooden Textiles», sodass man auch mal mit hohen Schuhen darauf herumlaufen kann. Zwischenzeitlich habe ich auch für Modede signer produziert. Zwar bisher nur experimen tell für den Laufsteg, ich bin aber jetzt dabei, das Material so weiterzuentwickeln, dass es tragbar wird. Ich finde es interessant, das Ma terial am Körper zu tragen, eben weil es sich der Bewegung anpasst. Und es gibt bereits speziell behandelte Furniere, die maschinen waschbar sind. Bis jetzt entstehen Ihre Produkte größten teils in Handarbeit. Gibt es eine Chance, sie in Serie zu fertigen? Es entwickelt sich Schritt für Schritt. Am An fang habe ich das Furnier von Hand mit der Schere geschnitten. Seit ich es mit dem Laser schneiden kann, geht es natürlich viel leichter und schneller. Mittlerweile gibt es auch ein paar Firmen, die Interesse haben, das Mate rial zu produzieren, die sind aber auch noch nicht so weit, es maschinell verarbeiten zu können. Auch bei der Firma Böwer, die das Material jetzt selbst herstellt, geschieht das zum größten Teil in Handarbeit. Denken Sie auch über andere Verarbei tungstechniken nach? Ja, ich bin gerade dabei, Holz zu verweben und zu verflechten. Ich verwende extrem dünne Furniere, die auch auf Textil kaschiert werden. Sie sind nicht ganz reißfest, haben aber starke Fasern. Dem Holz bleibe ich erst einmal verbunden.
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Studio Formafantasma
Clock Inlays 2008 OSB (Grobspanplatte), Eichen- und Abachifurnier, hochglänzender Epoxidharzlack T 40 × B 77 × H 180 cm Einzelstück Auftraggeber: Droog
Bei diesem dreiteiligen Möbel treffen zwei «Holzwelten» aufeinander, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Das eher kurzlebige, meist für temporäre Anwendungen eingesetzte Material OSB wird mit hochwertigen, lasergeschnittenen Furnierintarsien kombiniert und anschließend mit einem hochglänzenden Epoxidharzlack versehen.
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Studio Jens Pr aet
Aquamarine table (Particle Collection) 2010 Spanplatte Farbe Tischplatte: aquamarin, Kombination aus 3 RAL-Farbtönen (Hochglanzeffekt) Farbe Tischgestell: transparent (Hochglanz) T 100 × B 220 × H 75 cm Prototyp
Seine ästhetische Spannung bezieht der aus einer einfa chen Spanplatte hergestellte Tisch aus der Veredlung mit einer exklusiven Hochglanzlackierung. Durch die Farbla ckierung der Platte und den Transparentlack des Gestells ergibt sich zusätzlich ein abgestufter Kontrast.
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Studio Job
Industry 2008 Möbelserie Schwarz gefärbter Tulpenbaum, weiSS gefärbter Vogelahorn, Hochglanzlack Table: T 90 × B 240 × H 76 cm Cabinet: T 50 × B 120 × H 156 cm Screen: T 5 × B 220 × H 185 cm Edition von 1/6 + 2 A.P. Collection Galerie Mitterand Cramer, Genf Ausgestellt u. a. im Pavillon des Arts et du Design, Paris, und auf der Design Miami/Basel, Miami
Die Einlegearbeiten der Möbelserie sind eine Reverenz an den französischen Möbeltischler André-Charles Boulle (1642–1732), der als Meister der Marketerie gilt. Studio Job verbindet diese traditionelle Technik mit zeitgenössischem Design. Das Furnier der Möbelserie wurde mit dem Laser geschnitten und in Handarbeit verlegt. Alle Möbel sind mit einem Hochglanzlack versehen.
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Tb& Ajk ay
mit Karl-Johan Hjerling und Karin Widmark
Spring Table (aus der «Spring»-Kollektion), 2010 Tisch Birkenholz, Birkensperrholz T 75 × B 230 × H 72 cm Prototyp
Die Tischplatte ist aus dünnen Birkensperrholzschichten gefertigt, die sich auf einer Seite des Tisches voneinander lösen und sich einrollen, ähnlich wie Holzspäne, die beim Hobeln entstehen.
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The Medley Institute
No. II where seven become one, wooden objects 2010 Fünfteilige Schmuck- und Accessoirekollektion Walnussholz und Silber Handgefertigte Einzelstücke
by Jana Patz
Jedes Element der Kollektion ist vom menschlichen Körper abgeformt und wird individuell aus bis zu sieben Furnierschichten aufgebaut, per Hand gebogen, anschlie ßend beschnitten und geschliffen. Die Objekte sind als
Ketten, Schulterobjekte und Kragen tragbar. Die Kombi nation von Modedesign und modefremden Materialien oder Arbeitsweisen spielte bei der Entwicklung der Kollek tion eine große Rolle.
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The Medley Institute
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K atharina Trudzinski
Ice Cream 2008 Lackfarbe, Acrylfarbe auf Holz T 75 × B 80 × H 190 cm
Die in Hamburg und Berlin lebende Künstlerin verwendet für ihre Arbeiten oftmals Fundstücke, zum Beispiel Eis stiele, sowie einfaches Baumarktmaterial wie Sperrholz platten und Dachlatten.
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Katharina Trudzinski
Ohne Titel 2008 Lackfarbe auf Holz L 1,65 × B 1,03 m Das Haus am Hang 2007 Lackfarbe, Acrylfarbe auf Holz L 80 × B 82 cm Ohne Titel 2006 Holz, Acrylfarbe, Tusche, Eisstiele L 34 × B 25 cm
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X avier Veilhan
David 2006 Birkenholz T 16 × B 21 × H 65 cm © 2012, ProLitteris, Zürich Courtesy Xavier Veilhan und Galerie Emmanuel Perrotin, Paris
Xavier Veilhan fertigt seine Skulpturen meist mithilfe eines 3D-Scanners aus so unterschiedlichen Materialien wie Holz, Aluminium oder rostfreiem Stahl. Dabei reduziert er die Form seiner Modelle zum Teil auf ein Minimum und interpretiert die klassische Gattung des Porträts neu.
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Charlotte Wagemaker
Material onderzoek (materialrecherche) 2012 Fliesen mit Diamantmuster aus Esche, europäischem Nussbaum, Palisander, Eiche, Amaranth Fliesen mit regelmäSSigem Muster (weiSS) aus Esche Sechseck-Fliesen (GröSSe: +/-8 cm) aus russischem Birken-Sperrholz Farben auf Acrylbasis
Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit beschäftigte sich Charlotte Wagemaker mit dem Färben und Lasern von Holz. Dabei trug sie zunächst auf verschiedene Hölzer mehrere Farbschichten auf. Danach schnitt und gravierte sie das Holz mithilfe eines Lasers, wobei die dabei entstehenden Schmauchspuren ästhetisch beabsichtigt sind. Formen und Muster der als Wandverkleidung konzipierten Holzfliesen sind Islamischer Architektur entlehnt.
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Charlotte Wagemaker
Material onderzoek (materialrecherche) 2012 Holzfliesen B 10 × H 10 cm Farben auf Acrylbasis
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Charlotte Wagemaker
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Waugh Thistleton Architects
Stadthaus Murray Grove 2008 London, GroSSbritannien Neungeschossiges Wohnhaus Brettsperrholz aus österreichischem Fichtenholz H 29,75 m
Das bis dato weltweit höchste Wohngebäude aus Holz ist bis auf das in Stahlbeton ausgeführte Sockelgeschoss komplett aus Brettsperrholz gebaut. Neben Decken und Wänden wurden erstmals bei einem Haus dieser Höhe auch Treppenhäuser und Aufzugsschächte ausschließlich aus Holz gefertigt. Die Bauzeit des gesamten Gebäudes betrug dank vorfabrizierter Bauteile lediglich 49 Wochen.
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Waugh Thistleton Architects
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Ai Weiwei
Map of China 2004 Tieliholz (Eisenholz) von abgebrochenen Tempeln der Qing-Dynastie (1644–1911) ø 200 cm, H 51 cm
Für die Arbeiten «Map of China» und «China Bench» verwendete Ai Weiwei das Holz zerstörter chinesischer Tempel aus der QingDynastie. Die Installation «Grapes» besteht aus Stühlen aus dieser Epoche. Das Tieliholz ist ein sehr hartes Holz und wird vom soge nannten Eisenbaum gewonnen.
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Ai WEIwei
Grapes 2008 17 Stühle aus der Qing-Dynastie (1644–1911) T 1,57 × B 1,80 × H 1,67 m BencH 2004 Tieliholz (Eisenholz) von abgebrochenen Tempeln der Qing-Dynastie (1644–1911) ø 55 cm, L 400 cm Courtesy Friedman Benda Gallery, New York
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Wingårdh Arkitektkontor
Naturkundemuseum Müritzeum 2007 Waren/Müritz, Deutschland, Fichte, Beton, Verkleidung aus verkohlten Lärchenbrettern
Die Tragstruktur des Gebäudes besteht aus massiven, gebogenen Fichtenholzplatten im Obergeschoss und Ortbeton im Untergeschoss. Die Fassade wurde mit 20 000 laufenden Metern verkohlten Lärchenholzbrettern verklei det – eine Reverenz an die alte mecklenburgische Tradition des Teerschwelens.
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Martin Wöhrl
Gloriole mit Grün 2011 Holz T 2 bis 3 × B 179 × H 188 cm Courtesy Tanja Pol Galerie
Für seine Skulpturen verwendet Martin Wöhrl zugesägtes Abfallholz oder Spanplatten aus Baumärkten, die beim «Heiligenschein» strah lenförmig an der Wand angeordnet sind.
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Bethan Laur a Wood
Particle 2010 Möbelkollektion Verschiedene Laminate (von Abet Laminati) in Holzoptik In Zusammenarbeit mit Giannina Capitani
Die Formen der Möbelserie erinnern an Holzkisten und standardisierte Verpackungsmaterialien. Das lasergeschnit tene Laminat imitiert die Optik von Grobspanplatten (OSB) und ist wie ein Flickenteppich miteinander verwoben.
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Richard Woods
Offcut Inlay Picture no. 36 2009 B 90 × H 122 cm Glänzende Acrylfarbe auf MDF mit Sperrholz © Richard Woods Courtesy Richard Woods Studio Ltd. Offcut Inlay Picture no. 37 2010 B 90 × H 122 cm Glänzende Acrylfarbe auf MDF mit Sperrholz © Richard Woods Courtesy Richard Woods Studio Ltd.
Woods’ Arbeiten bewegen sich zwischen Kunst, Architektur und Interior Design. So gestaltet er beispielsweise Fassaden mit cartoonartigen Mustern oder verkleidet Fußböden mit überdimensionierten künstlichen Holzmaserungen. Die Sperrholzbilder sind mit einer auf Emaille basierenden Acrylfarbe bemalt.
Materialund Technologieguide
G r u n d l a g e n w i s s e n u n d I n n o vat i v e E n t w i c klu n g e n i n d e n b e r e i c h e n H o l z u n d H o l z w e r k s t o f f e , F e rt i g u n g s v e r fa h r e n u n d Ko n s t r u k t i o n s p r i n z i p i e n i m h o l z b a u I Material II Technologie: Fertigungsverfahren III Technologie: HolzBAU- Konstruktionsprinzipien
I Material 1
Holz – Definition und Eigenschaften
Was ist Holz?
Eigenschaften von Holz
2
Massivholz (Vollholz)
2.1 Nadelhölzer (Koniferen) 2.2 Laubhölzer
3
Furnier
4 Holzwerkstoffe 4.1 Werkstoffe aus Massivholz 4.1.1 Massivholzplatten 4.1.2 Holzkonstruktionswerkstoffe 4.1.2.1 Brettschichtholz (BSH) 4.1.2.2 Brettsperrholz (BSP) 4.2 Werkstoffe aus Furnier 4.2.1 Furniersperrholz, Sternholz (Furnierplatten) 4.2.2 Stabsperrholz und Stäbchensperrholz (Tischlerplatte) 4.2.3 Formsperrholz und Formschichtholz 4.2.4 3D-Furnier 4.2.5 Engineered Wood Products auf Furnierbasis 4.3 Werkstoffe aus Spänen 4.3.1 Spanplatten 4.3.2 Spanformteile 4.3.3 Mineralgebundene Spanplatten 4.3.4 Engineered Wood Products auf Spanbasis 4.4 Werkstoffe aus Fasern 4.4.1 Faserplatten 4.4.2 Faserformteile 4.4.3 Engineered Wood Products auf Faserbasis 4.4.3.1 Diffusionsoffene MDF-Platten 4.4.3.2 Scrimber 4.4.3.3 Formholz 4.5 Leichtbauplatten 4.6 Verbundwerkstoffe mit Holz 4.6.1 Holz-Glas-Verbund (HGV) 4.6.2 Holz-Beton-Verbund (HBV) 4.6.3 Holz-Faserwerkstoff-Verbund 4.6.4 Holz-Stahl-Verbund 4.6.5 Holz-Kunststoff-Verbund/Wood Plastic Composite (WPC) 4.7 Werkstoffe aus weiteren Holz-Material-Kombinationen 4.8 Werkstoffe aus verholzenden Pflanzen 4.8.1 Bambus 4.8.2 Palme («Palmholz») 4.8.3 Leichte Spanplatten 4.9 Werkstoffe aus nichtholzigen Baumbestandteilen 4.9.1 Kork 4.9.2 Bast
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I Material › 1 Holz – Definition und Eigenschaften
1 Holz – Definition und Eigenschaften Was ist Holz? Stämme, Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern bestehen aus Holz. Bäume sind von Wasserleitungsbahnen (Xylem) und Stoffleitungsbahnen (Phloem) durchzogen und wachsen in die Höhe (primäres Höhenwachstum) – sowie in die Breite (sekundäres Dickenwachstum). Ab einer bestimmten Größe reichen die ursprünglichen, senkrecht verlaufenden Leitungsbahnen (Markstrahlen) für die Versorgung nicht mehr aus. Beim sekundären Dickenwachstum werden weitere senkrecht zur Faserrichtung verlaufende Leitungsbahnen (sekundäre Markstrahlen) gebildet. Für den Wasser- und den Stofftransport quer zur Faserrichtung sorgen die sogenannten Holztüpfel, die sich zwischen den Zellen des Leitgewebes (bei Nadelhölzern sind das die Tracheiden, bei Laubhölzern die Tracheen) befinden. Für das Dickenwachstum ist eine teilbare (embryonale) Zellschicht, das sogenannte Kambium verantwortlich. Gewebe, das vom Kambium nach außen abgegeben wird, wird als Bast (sekundäres Phloem oder innere Rinde) bezeichnet. Bast wiederum bildet häufig ein weiteres (sekundäres) Kambium aus, das sogenannte Korkkambium (Phellogen), das nach außen den von Wasser- und Nährstoffzufuhr abgeschlossenen Kork bildet. Die Gesamtheit aller Korkschichten wird als Borke oder äußere Rinde bezeichnet. Meist sind die Korkschichten von Bäumen dünn wie etwa bei Birken. Lediglich bei Bäumen mit langanhaltender Aktivität des Korkkambiums, besonders bei der Korkeiche, bildet sich eine dicke Korkschicht. Aus diesem Grund wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch oft die Rinde der Korkeiche als Kork bezeichnet. Gewebe, das vom Kambium nach innen abgegeben wird, bezeichnet man als Holz (sekundäres Xylem). Junges, wasser- und nährstoff leitendes Holz, das Splintholz, verliert mit zunehmendem Alter und Wachstum (zwischen 20 und 30 Jahren) die Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu transportieren. Bei manchen Baum arten wie Douglasie, Eiche, Kiefer oder Nuss wird das alte Splintholz im Stamm zu Kernholz (Verkernung). Splint- und Kernholz setzen sich aus den als Jahres- oder Jahrringe bezeichneten Zuwachsschichten des Holzes zusammen. Jahrringe bilden sich allerdings nur in Klimazonen mit Kälteperioden, in denen kein Wachstum stattfindet; daher fehlen sie bei Tropenhölzern weitgehend. Zu den Baumarten, die kein Kernholz bilden, gehören u. a. Ahorn, Birke, Erle, Linde und Weißbuche. Kernholz enthält je nach Baumart unterschiedliche Gerb- und Farbstoffe sowie phenolhaltige Harze. Je höher der Phenolanteil des Kernholzes ist, desto resistenter ist es gegen über Pilz- und Insektenbefall und desto besser ist es für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Holz setzt sich aus Zellulose (ca. 45 Prozent), Holzpolyosen – auch Hemicellulosen genannt – (18 –27 Prozent) und Lignin (22–30 Prozent) sowie weiteren Bestandteilen wie Harzen, Gerb- und Farbstoffen zusammen: Die Zellulose bildet die unverholzten Zellwände, die durch die Holzpolyosen und das Lignin verhärtet (verholzt) werden. Der für die Druckfestigkeit von Holz
entscheidende Ligninanteil ist bei Nadelhölzern etwas höher als bei Laubhölzern. Da jedoch die Ligninproduktion mit zunehmender Wärme zunimmt, ist der Ligningehalt bei Tropenhölzern sehr viel höher als beispielsweise bei den europäischen Holzarten.
Daraus resultiert ein breites Farbspektrum, das von Weiß (Lärche) über Gelb (Teak), Oliv (Esche), Braun (Ulme) bis Schwarz (Ebenholz) reicht. Durch Zuführen von Wärme, etwa durch das Dämpfen bei der Furnierherstellung, lässt sich die Farbe des Holzes verändern. So nimmt das ursprünglich weiße Buchenholz durch das Dämpfen einen lachsfarbenen Ton an.
Eigenschaften von Holz Festigkeit Um die Festigkeit von Massivbaustoffen zu beschreiben, wird ihre Rohdichte bzw. ihr Gewicht angegeben. Die Rohdichte bezeichnet das Verhältnis von Masse (kg) und Volumen (m³), beim Holz also das Verhältnis von Zellwandsubs tanz zum Hohlraum. Grund sätzlich gilt: Je größer die Rohdichte, desto höher die Druckfestigkeit, der Schalldämmwert und die Wärmespeicherfähigkeit eines Werkstoffs. Im Vergleich zu Baustahl mit einer Rohdichte von 7850 kg/m³ hat Eichenholz etwa eine Rohdichte von ca. 7 00 kg/m³. Doch trotz seiner relativ geringen Rohdichte zeichnet sich Holz durch eine vergleichsweise hohe Biege-, Zug- und Druckfestigkeit sowie eine hohe Belastbarkeit parallel zur Faserrichtung aus. Härte Für den jeweiligen Verwendungszweck spielt neben der Festigkeit auch die Härte des Holzes eine entscheidende Rolle. Hart- und Weich hölzer werden nach ihrer Darrdichte, der Roh dichte des Holzes bei 0 Prozent Wassergehalt oder Holzfeuchte, unterschieden. Die definierte Grenze zwischen Hart- und Weichholz liegt bei einer Darrdichte von 550 kg/m³. Danach zählen die meisten Nadelbaumarten zu den Weichhölzern, wie die Fichte mit rund 430 kg/m³ oder die Douglasie mit etwa 470 kg/m³. Viele Laubbäume werden den Harthölzern zugerechnet, wie Buche und Eiche mit einer durchschnittlichen Darrdichte von 680 kg/m³. Jedoch gehören mit Balsa (durchschnittlich 90 kg/m³), Pappel (durchschnittlich 410 kg/m³), Linde und Weide (beide im Schnitt 520 kg/m³) auch Laubbäume zu den weichen bis sehr weichen Hölzern. Quellen und Schwinden Ein wichtiges Kriterium für den Einsatz und die Verarbeitung von Holz ist sein jeweiliges Quell- und Schwindverhalten. Grundsätzlich ist dichteres Holz stärkeren Quell- und Schwindbewegungen ausgesetzt als leichteres Holz mit weniger, aber größeren Zellräumen. Ausnahmen bilden die trotz ihrer hohen Dichte sehr formstabilen Hölzer Teak, Afzelia oder Mahagoni und Hölzer wie Fichte oder Pappel, die trotz ihrer geringen Dichte ausgepräg te Quell- und Schwindbewegungen aufweisen. Farbe Das junge Splintholz ist bei den meisten Baum arten gleichmäßig hell, gelblich oder rötlich. Bei der Verkernung (s. o.) des Holzes lagern sich jedoch bei Nadelbäumen und auch bei den meisten Laubbäumen jeweils unterschiedliche farbige Inhaltsstoffe ab, die durch die Oxyda tion unterschiedlicher Gerbstoffe entstehen.
Aroma Holzspezifische Aromen hängen von den chemi schen Inhaltsstoffen ab. Vor allem Nadelhölzer enthalten ätherische Öle und Harze (Terpene), deren Duft sowohl Wohlbefinden auslöst als auch abwehrende Wirkung zum Beispiel auf Kleidermotten hat (Zirbelkiefer, Zeder). Darüber hinaus bestimmen phenolische Substanzen das Holzaroma. Dazu zählen u. a. das aus Lignin gewonnene Vanillin, das als Bittermandelöl bekannte Benzaldehyd, das auch in Kirschholz vorhanden ist, der im Lignin von Fichtenholz enthaltene Benzylalkohol, oder Tannine, Gerbstoffe, die im Holz und in der Rinde von Eiche, Birke oder Kastanie zu finden sind. Die chemischen Inhaltsstoffe des Holzes können auch den Geschmack beeinflussen, beispielsweise beim Reifeprozess von Wein oder Whisky in Eichenholzfässern (Barriqueausbau). Durch das Rösten oder «Toasten» der Innenseiten der Fassdauben über offenem Feuer werden verstärkt Holzaromen wie Vanillin freigesetzt, die für die gewünschten Geschmacksnoten sor gen. Die schon erwähnten Tannine dünsten ebenfalls aus und verleihen dem Whisky bei der Reifung nicht nur seine charakteristische Farbe, sondern auch seine rauchige Geschmacksnote. Beim Rotwein ergänzen sie dessen natürlichen Tanningehalt, und dem von Natur aus tanninarmen Weißwein verleihen sie Struktur. Wärme Die Wärmespeicher- und die Wärmeisolations fähigkeit sind zwei gegensätzliche Eigenschaften von Materialien. Grundsätzlich gilt: Je höher die Rohdichte eines Werkstoffs, desto größer ist auch seine Speicher- und Wärmeleitfähigkeit, desto geringer sind aber auch seine Wärmeisolationseigenschaften. Die einzige Ausnahme bildet Pulverschnee, der trotz seiner sehr guten, mit Steinwolle vergleichbaren Isolationswerte auch die hervorragenden Speichereigenschaften des Wassers besitzt, was sich an den Wärmeeigenschaften eines Iglus anschaulich zeigen lässt. Im Bereich der Werkstoffe vereint Holz beide Eigenschaften optimal, denn es ist nach Was ser einer der besten Wärmespeicher und nach Pulverschnee – noch weit vor vielen anderen Werkstoffen – aufgrund seiner schlechten Wärmeleitfähigkeit einer der besten Wärmeisola toren; es wirkt nämlich lediglich eine dünne Oberflächenschicht des Holzes als Wärmespeicher (daher ist bei der Verwendung als solchen auch nur der Einsatz dünner Schichten sinnvoll). So eignet sich Holz im Innenausbau etwa hervorragend für Fußböden. Holz und Holzwerkstoffe sind aber auch insgesamt gerade in klimatisch rauen Gegenden sehr gut als Baustoffe geeignet: Sie sind natürliche Isolatoren und vergleichsweise schwitzwasserfreie Materialien.
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I Material › 1 Holz – Definition und Eigenschaften › 2 Massivholz (Vollholz)
Akustik Aufgrund seiner guten Schalleigenschaften wird Holz sowohl beim Bau von Streichinst rumenten, Holzblasinstrumenten und Orgeln als auch vereinzelt im Innenausbau zur Optimierung der Raumakustik – etwa in Konzertsälen – verwendet. Die Ausbreitung des Schalls vollzieht sich parallel zur Holzfaser etwa doppelt so schnell wie quer zu ihr. Zur (Tritt-)Schalldämmung ist Massivholz wegen seines geringen Gewichts ungeeignet, da es die Schallausbreitung nicht ausreichend dämpft. Besser eignen sich Faserplatten mit schallabsorbierender Perforation (vgl. 4.4.1 Holzfaserdämmplatte [HFD]). Warnfähigkeit Abhängig vom Zähigkeitsgrad des jeweiligen Holzes geben bestimmte Holzarten beim Auftreten großer Knickspannungen noch weit vor der Bruchgrenze knackende Geräu sche von sich. Diese sogenannte Warnfähigkeit entschied früher vor allem beim Bergbau über den Einsatz bestimmter Holzarten (warnfähig sind z. B. Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer, aber auch Eiche und Akazie). Unter Umständen – etwa im Brandfall – kann auch im heutigen Holzkonstruktionsbau die Warnfähigkeit des Holzes eine Rolle spielen. Verfügbarkeit Holz ist ein in vielen Regionen der Welt in ho hem Maße verfügbarer und kostengünstiger Rohstoff, im mitteleuropäischen Raum besonders durch die seit Jahrhunderten betriebene nachhaltige Forstwirtschaft. Neben seinen konstruktiven Qualitäten verschafft diese Tatsache dem Holz einen großen Vorteil gegen über allen anderen Werkstoffen: Dank der kur zen Transportwege des Rohstoffs sind auch die in den meisten Fällen in der Region erzeugten bzw. erzeugbaren Holzwerkstoffe eine kostengünstige Alternative zu anderen Baustoffen. Kreislauffähigkeit (Cradle to Cradle) Holz ist nicht nur ein nachwachsender, CO2neutraler Rohstoff; unbehandelt lässt er sich auch zu 100 Prozent in den biologischen Kreislauf (Cradle-to-Cradle-Prinzip) zurückführen. Auch dank dieser natürlichen Eigenschaft verfügt Holz gegenüber vielen anderen Werkstoffen über einen qualitativen Vorteil. Alter Das Alter(n) ist für Holz in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung: Bäume können mehrere hundert, manche sogar über tausend Jahre alt werden. Auch wenn sie heutzutage als Nutz hölzer selten ihr natürliches Alter erreichen, be trägt die forstwirtschaftliche Umtriebszeit (d. h. die Zeitspanne, die ein Baum wächst, bis sein Holz verarbeitet wird) je nach Art immerhin noch zwischen 100 und 200 Jahre. Das bedeutet, dass Nutzhölzer Teil eines mehrere menschliche Generationen umfassenden, im wahrsten Sinne nachhaltigen Prozesses sind. Auch ändert Holz – im Gegensatz zu allen mineralischen und vielen anderen Werkstoffen – durch die Bearbeitung nicht seinen Aggregatzustand.
Bei relativ unaufwendiger Pflege bzw. Imprägnierung verliert Holz selbst nach Jahrhunderten nicht seine konstruktiven Eigenschaften – auch dies ist eine Besonderheit im Vergleich zu vielen anderen Werkstoffen. Aus den beiden letztgenannten Gründen kann Holz altersunab hängig genutzt, restauriert und mitunter auch ohne Recyclingprozess mehrfach verwendet werden: Die Herstellung von Furnieren aus Alt holz, die Weiterverwendung von Fund- oder Abbruchholz (Reclaimed Wood) etwa im Möbelbau zeugen davon.
Fichte (Picea abies) Die Fichte ist der in Europa forstwirtschaftlich am meisten genutzte Baum. Da ihr Holz nicht witterungsbeständig ist, eignet es sich unbehandelt nur bedingt für den Einsatz im Außenbereich. Das relativ weiche Fichtenholz (durchschnittliche Darrdichte 430 kg/m³) lässt sich gut bearbeiten und wird als Bauholz, für Dachbal ken und -latten, für Fenster oder auch für Fußböden eingesetzt. Gleichzeitig ist Fichtenholz einer der am häufigsten verwendeten Rohstoffe bei der Herstellung von Holzwerkstoffen. → Beispiel: S. 66; Caminada/Ballenberg
2 Massivholz (Vollholz) Als Massivholz (Vollholz, Strukturholz) wird – im Gegensatz zu Holzwerkstoffen (siehe 4) – Holz bezeichnet, das in seiner natürlichen Struktur belassen ist, also lediglich gesägt, gefräst oder gehobelt wird. Unterschieden werden das von Ästen und Rinde befreite Rundholz und das parallel zur Stammachse gesägte S chnittholz (Bauholz). Rundhölzer werden als Pfähle, Pfosten und für (Schäl-)Furniere verwendet, Schnittholz je nach Maß für Balken, Kanthölzer, Bohlen, Bretter oder auch Furniere.
HIN W EI S Baumarten lassen sich nach verschiedenen Kri terien unterscheiden, etwa nach regionalem Vorkommen (Tropenhölzer), nach holztypischen Kriterien (Verkerner, Nichtverkerner), nach Größe (Kleinbäume, mittelgroße Bäume, Groß bäume) oder nach ihren Eigenschaften (Hartholz, Weichholz). Gängig ist eine Unterteilung in Nadel- und Laubhölzer, die im Folgenden übernommen wird.
2.1 Nadelhölzer (Koniferen) Die entwicklungsgeschichtlich älteren Nadel hölzer, auch Koniferen genannt, zeichnen sich durch schnelles Wachstum aus, wodurch sie für die forstwirtschaftliche Nutzung besonders gut geeignet sind. Nadelbäume wachsen – im Gegensatz zu Laubbäumen – auch unter unwirt lichen klimatischen Bedingungen, bezeichnend ist darüber hinaus der sehr gleichmäßige Aufbau ihres Holzes. In Europa werden im Bauwesen und im Möbelbau vorwiegend die Nadelhölzer Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche und Douglasie eingesetzt. Im Folgenden werden Nadelhölzer und ihre Charakteristika kurz vorgestellt, wobei die Aus wahl den im Projektteil erwähnten Nadel hölzern entspricht. Douglasie (Pseudotsuga menziesii) Durch seine relativ hohe Darrdichte (je nach Region ca. 520 kg/m³) verfügt Douglasienholz über sehr gute mechanische Eigenschaf ten bei Biege- und Zugbelastungen und über eine hohe Beständigkeit. Aus diesem Grund eignet es sich besonders als Konstruktionsholz und für den Einsatz im Wasserbau. Es wird aber auch für Eisenbahnschwellen oder im Innenausbau für Dielen, Fensterkantel oder Wandverkleidungen verwendet. → Beispiel: S. 194; Lex Pott
Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa) Hinokiholz ist hell und hat einen angenehmen, zitronenartigen Duft. Es ist äußerst verrottungs beständig und bedarf keiner zusätzlichen Behandlung mit Wachs oder Öl. In Japan ist das Holz u. a. als Baumaterial für Tempel und Schreine sehr beliebt. → Beispiel: S. 48; BCXSY
Kiefer (Pinus) Mit einem Anteil von ca. 24 Prozent an der Waldfläche ist die Kiefer nach der Fichte die zweithäufigste Baumart in Deutschland. Das Holz ist beständig, etwas härter als das der Fichte (durchschnittliche Darrdichte 510 kg/m³) und findet vor allem als Konstruktionsholz im Innenund im Außenbau (Dachtragewerke, Fenster, Türen, Dielen, Möbelbau) Verwendung. Das Splintholz der Kiefer ist zwar pilz- und insektenanfällig, lässt sich aber gut imprägnieren. Wie die Fichte wird es häufig als Rohstoff zur Herstellung von Holzwerkstoffen verwendet. → Beispiel: S. 52; Beton
Lärche (Larix decidua) Lärchenholz zeichnet sich, auch im Wasser, durch seine Haltbarkeit aus. Im Vergleich zu anderen Nadelhölzern ist es sehr fest (durchschnittliche Darrdichte 550 kg/m³), dauerhaft und zäh; auch schwindet es nur geringfü gig und ist weitgehend resistent gegen Pilzbe fall. Das Holz ist für den Möbelbau, als Kon struktionsholz für den Innen- und den Außenbau (z. B. Schindeln), für den Brückenbau und auch für den Schiffbau gleichermaßen geeignet. → Beispiel: S. 252; Wingårdh
Red Cedar (Thuja plicata) Dem in Nordwestamerika beheimateten Red Cedar, auch unter der Bezeichnung RiesenLebensbaum bekannt, werden heilende Kräfte, etwa bei Asthma, nachgesagt. Das Holz ist bei einer Darrdichte von ca. 350 kg/m³ leicht, beständig und sehr witterungsfest, kann aber im Konstruktionsbau nur leicht beansprucht werden. Daher wird es vor allem für nicht tragende Außenanwendungen wie Dachschindeln, Roll läden, Tore oder auch im Schiffbau eingesetzt. → Beispiel: S. 11; 24H >architecture
Weißtanne (Abies alba) Ähnlich wie Fichtenholz besitzt Weißtannenholz gute Biege- und Druckeigenschaften und eignet sich hervorragend als Konstruktionsholz (durchschnittliche Darrdichte 410 kg/m³). Da das
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I Material › 2 Massivholz (Vollholz)
Holz der Weißtanne im Vergleich zu anderen Nadelhölzern unter Wasser beständiger ist, wird es bevorzugt für den Erd- und den Wasserbau eingesetzt. Eine weitere Besonderheit ist die absolute Harzfreiheit, aufgrund der sich das Weißtannenholz auch für den Innenausbau und als Resonanzholz für den Instrumentenbau eignet. → Beispiel: S. 16; Architekten Martensen und Nagel-Theissen
Zirbelkiefer (Pinus cembra) Mit einer Darrdichte von rund 400 kg/m³ ist die Zirbe, ein Kieferngewächs, die leichteste hei mische Nadelholzart, gleichzeitig hat Zirben holz das geringste Schwindmaß aller Nadel hölzer. Das im Holz enthaltene Pinosylvin sorgt nicht nur für den als angenehm geltenden Duft des Zirbenholzes, sondern hat auch mot tenabwehrende und antibakterielle Wirkung und wird deshalb gerne im Möbelbau verwendet. Darüber hinaus haben Inneneinrichtungen oder Betten aus Zirbelkiefer nachweislich einen positiven Einfluss auf die menschli che Herzfrequenz, die deutlich reduziert wird.
2.2 Laubhölzer Laubhölzer weisen zwar wegen ihres langsa meren Wachstums und weniger geraden Wuchses Nachteile gegenüber Nadelhölzern auf, stehen diesen aber in ihren konstruk tiven Eigenschaften in nichts nach. Zur Verstärkung werden Laubhölzer mitunter – etwa bei Brettschichtholz – auch mit Nadelhölzern kombiniert. Für den Möbelbau und die Innenraumgestaltung werden sowohl Schnitthölzer als auch Furniere aus Laubhölzern besonders wegen ihrer hochwertigen Erscheinung sehr geschätzt. Unter forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten hat die Anlage von Mischwäldern gegenüber krankheitsanfälligen Monokulturen Priorität. Aus diesem Grund wird eine verstärkte konstruktive Verwendung von Laubhölzern, die derzeit in Österreich beispielsweise lediglich bei 2 Prozent liegt, angestrebt. Im Folgenden werden die gängigsten sowie die im Projektteil erwähnten Laubhölzer und ihre Eigenschaften vorgestellt. Abachi (Triplochiton scleroxylon) Das Holz des in Afrika vorkommenden Abachi ist weich und nicht witterungsbeständig (Darrdichte ca. 350 kg/m³). Das schnellwachsende Abachiholz wird vorrangig im Möbel- und im Innenausbau genutzt und wegen seiner guten Klangeigenschaften auch für den Musik instrumentenbau verwendet. Auch wird dem Holz eine lindernde Wirkung bei asthmati schen Beschwerden zugeschrieben. → Beispiel: S. 236; Studio Formafantasma
die Herstellung von Haus-, Küchen- und Sportgeräten sowie Spielwaren genutzt. Ahornholz ist auch im Musikinstrumentenbau weit verbreitet und eignet sich hervorragend für Drechsel-, Schnitz- und Bildhauerarbeiten. → Beispiel: S. 86; Laetitia Florin
Balsa (Ochroma pyramidale) Dank seines geringen Gewichts – seine Darrdichte liegt zwischen 70 und 130 kg/m³ – wird Balsaholz traditionell gern im Modellbau sowie für die Spielzeugherstellung, für Verpackungen, Bühnenmöbel und -bauten sowie vereinzelt für den Bau von Surfbrettern verwendet. Auch wird Balsaholz zur Herstellung der im Bauwesen zunehmend an Bedeutung gewinnenden Leicht bauplatten genutzt und bei der Konstruktion von Windkraftwerken eingesetzt.
→ Beispiel: S. 226; Ernst Stark
Eiche (Quercus) Eiche gehört in Europa neben der Buche zu den am häufigsten verwendeten Hölzern. Das schwere Eichenholz – seine Darrdichte beträgt 670 kg⁄m³ – ist beständig und wird als Furnier wie auch als Massivholz in Möbel-, Treppen-, Türen- und Fensterbau, als Parkett- und Dielenholz und für den Fassbau (siehe «Aroma») verwendet. Seit Jahrhunderten spielt es als Bauholz, zum Beispiel für Fachwerke, eine große Rolle, und auch im modernen, konstruktiven Hochbau wächst seine Bedeutung stetig. → Beispiel: S. 84; Fehling & Peiz
Birke (Betula) Birke (Darrdichte 640 kg⁄m³) gehört zu den schweren Holzarten. Dank seiner Zähigkeit und Elastizität lässt sich das Holz gut biegen. Birkenholz wird in erster Linie für Parkett böden sowie für Spielzeuge und Küchenutensilien genutzt. Auch dient es als Grundlage für Furnier-, Span- und Faserwerkstoffe.
Eisenholz (Metrosideros) Als Eisenholz wird das Holz verschiedener Bäu me, z. B. Ipé oder Tieli, bezeichnet, das mit Darrdichten über 1000 kg/m³ sehr dicht, hart und dauerhaft ist. Eisenhölzer eignen sich daher sehr gut für Terrassenböden oder Bootsstege. Aufgrund ihrer Dichte und ihrer Härte können sie auch gut zum Drechseln und für die Herstellung von Stöcken, Musikinstrumen ten und Möbeln verwendet werden.
→ Beispiel: S. 239; Tb&Ajkay
→ Beispiel: S. 251; Ai WeiWei, Bank
Buche (Fagus sylvatica) Das harte und abriebfeste Buchenholz (Darrdichte 680 kg⁄m³) wird vor allem im Innen bereich für Parkettböden oder Treppen verwendet. Das im unbehandelten Zustand nahezu weiße Holz ist als Massivholz auch im Möbelbau beliebt. Zunehmend wird Buchenholz auch für die Produktion von Holzkonstruktions werkstoffen für das Bauwesen genutzt.
Esche (Fraxinus excelsior) Eschenholz gehört zu den schweren und harten europäischen Laubhölzern (durchschnittliche Darrdichte 670 kg⁄m³). Es ist fest und zugleich elastisch, daher wird Eschenholz oft für die Herstellung von Sportgeräten, Werkzeugstielen und Leitern verwendet. Darüber hinaus wird es im Möbelbau (Bugholzmöbel), für Treppen oder Parkett im Innenbereich sowie im Bauwesen als Konstruktionsholz eingesetzt. Eschenholz eignet sich sehr gut zum Drechseln und ist wegen seiner interessanten Maserung auch als Furnier beliebt.
→ Beispiel Technikteil: S. 266; 4.5, Balsaboard
→ Beispiel: S. 92; Elise Gabriel
Buchsbaum (Buxus sempervirens) Mit einer Darrdichte von bis zu 1100 kg/m³ ist Buchsbaum das härteste und schwerste europäische Holz. Es ist sehr widerstandsfähig, alterungsbeständig und besitzt gute Dampfbiegeeigenschaften, eine hohe Tragfähigkeit sowie eine gute Druck- und Schlagfestigkeit. Es eignet sich zum Gravieren und Drechseln und wird beim Bau von Blasinstrumenten sowie im Geigenbau (Wirbel und Saitenhalter) verwendet. → Beispiel: S. 166; Idee Liu
→ Beispiel: S. 107; Grcic, BD Barcelona
Gleditschie (Gleditsia triacanthos) Die Gleditschie ist in Nordamerika beheimatet und wird dort vor allem für die Herstellung von Paletten und Kisten, aber auch für den Möbel- und den Innenausbau sowie als Bauholz eingesetzt. Das Holz ist mit einer Darrdichte von 720 kg/m³ vergleichsweise hart und dicht. → Beispiel: S. 30; Aldo Bakker
Cocobolo (Dalbergia retusa) Der an der zentralamerikanischen Pazifikküste beheimatete Baum besitzt eine hohe Festigkeit, die Darrdichte liegt im Schnitt bei 800 kg/m³. Cocobolo wird für Furniere, Intarsien und Paneele verwendet, eignet sich aber auch für die Herstellung von Werkzeug- und Messergriffen. → Beispiel: S. 60; Tord Boontje, Schrank
Ahorn (Acer) Ahornholz gilt mit einer Darrdichte von 590 kg⁄m³ (Bergahorn – Acer pseudoplatanus) bis 620 kg⁄m³ (Spitzahorn – Acer platanoides) als hartes, festes und elastisches Holz mit einer hohen Abriebfestigkeit. Mit seinem hellen Holz wird Ahorn daher gerne im Möbelund im Innenausbau eingesetzt, aber auch für
struk tionsholz für Innen- und Außenbau sowie im Wasser- und im Schiffbau verwendet.
Edelkastanie (Castanea sativa) Das Holz der Edelkastanie, auch Echte Kastanie oder Esskastanie, ist sehr beständig, hat aufgrund seiner goldbraunen Farbe und seiner Maserung Ähnlichkeit mit Eichenholz, ist jedoch von geringerer Festigkeit als Eiche. Das mittelschwere Holz (Darrdichte ca. 540 kg⁄m³) wird als Kon-
Kirsche (Prunus avium) Das harte Holz der Kirsche, auch Wildkirsche oder Vogelkirsche, ist dicht, feinfaserig, biegsam, schwer spaltbar und nicht witterungsbe ständig. Die Darrdichte liegt bei 550 kg/m³. Das rötlich braun schimmernde Kirschholz wird traditionell für dekorative Möbel sowie für Instrumente genutzt, wie auch für den Innenausbau, für Parkett und zur Furnierherstellung. → Beispiel: S. 115; Florian Hauswirth, doublefacette
Linde (Tilia) Die Darrdichte der europäischen Linde liegt bei rund 500 kg/m³, die der amerikanischen und japanischen Arten ist etwas geringer. Ihr
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I Material › 2 Massivholz (Vollholz) › 3 FURNIER
Holz glänzt gelblich weiß, oft auch rötlich bis bräunlich. Lindenholz wird häufig für Holzschnitz arbeiten und in der Bildhauerei verwendet. → Beispiel: S. 162; Khai Liew
von Louis Vuitton) und wurde im Autokarosserie bau (etwa beim DKW P15) eingesetzt. Die Stäm me werden zu Spanholz bzw. S panplatten, zu Laminat und Furnieren verarbeitet. → Beispiel: S. 52; Beton
Nussbaum (Juglans regia) Nussbaumholz ist hart – die Darrdichte liegt im Schnitt bei 640 kg/m³ –, elastisch, abriebfest, und es quillt und schwindet nur geringfügig. Das Splintholz ist rötlich weiß, die Farbe des Kernholzes variiert von grau bis braun. Nussbaumholz ist ein wertvolles Ausstattungsholz für die Möbelfertigung, für den Innenausbau und als Parkett, für Täfelungen und Drechselarbeiten. → Beispiel: S. 233; Elisa Strozyk, Wooden Carpet, Sheerwood
Mahagoni/Khaya (Meliaceae) Mahagoni ist ein Tropenholzbaum, dessen Sorten in Afrika und Zentral- und Südamerika wachsen. Je nach Sorte liegt die Darrdichte zwischen 450 und 700 kg/m³. Das alterungsbeständige Mahagoniholz wird vielfach im Außenbereich eingesetzt, darüber hinaus auch im Möbelbau, für Innenausbauten, Furniere und den Bau exklusiver Boote. → Beispiel: S. 61; Tord Boontje, Witches’ Kitchen
Padouk (Pterocarpus) Bei Padouk unterscheidet man mehrere Arten, u. a. Afrikanisches Padouk, Manila-Padouk oder Burma-Padouk. Das Holz aus Afrika ist dunkel braun mit violetten Streifen, die asiatische Variante ist goldgelb bis ziegelrot und teilweise stark gezeichnet. Das harte Holz (Darrdichte 750 kg/m³) wird u. a. für den Bau von Holzblas instrumenten, im Boots- und Möbelbau sowie für die Parkettfertigung verwendet. → Beispiel: S. 102; GRAFT, Restaurant
Palisander (Dalbergia) Unter der Bezeichnung Palisanderholz fasst man die Hölzer verschiedener Dalbergien zusammen. Je nach Sorte ist es entweder dunkelrot-schwarz oder violett-braun. Wegen seiner englischen Bezeichnung «Rosewood» wird es im Deutschen häufig fälschlicherweise als Rosenholz bezeichnet. Das dichte und harte Holz (die Darrdichte liegt bei rund 800 kg/m³) wird für den Bau von Marimbaphonen, Xylophonen und Blockflöten sowie für Griffbretter, Zargen und Böden von Gitarren verwendet. Auch gilt Palisanderholz als hervorragendes Ausstattungs- und Furnierholz für den Möbel- und Innen ausbau, auch für Intarsien ist es gut geeignet. Das schwarze Grenadillholz gehört ebenfalls zur Familie der Palisanderhölzer und ist mit einer Darrdichte von 1200 kg/m³ eines der schwersten Hölzer. Es stammt aus den Savannengebieten Afrikas und wird hauptsächlich für den Bau von Flöten, Klarinetten und Oboen verwendet. Aufgrund seiner Härte lässt sich das Holz gut drechseln. → Beispiel: S. 60; Tord Boontje, Schrank
Teak (Tectona grandis) Teak zählt zu den bekanntesten und wert vollsten Hölzern Asiens. Aufgrund seiner Hochwertigkeit wird Teakholz mittlerweile in vielen tropischen Ländern angebaut. Es verfügt über eine durchschnittliche Darrdichte von 630 kg/m³, ist hellbraun bis braun und zum Teil auch gestreift. Ohne Oberflächenbehandlung verwittert Teak und wird grau – ein oftmals gewünschter Effekt. Teakholz wird u. a. im Bootsbau, für Gartenmöbel, Fenster und Türen sowie als Parkettholz eingesetzt. → Beispiel: S. 127; INCH, Sideboard
Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) Das Holz des Tulpenbaums (auch Whitewood oder Tuliptree) wird vor allem im Nordosten der USA vielfach für die Herstellung von Türen, Fenstern, Regalen und Gussformen verwendet und wegen seines geringen Gewichts (durchschnittliche Darrdichte 430 kg/m³) auch im Modellbau eingesetzt. Als Furnier kommt es häufig im Klavierbau zur Anwendung. → Beispiel: S. 238; Studio Job
Ulme (Ulmus) Europäische und japanische Ulmen haben eine Darrdichte von 540 kg/m³, die Bergulme 640 kg/m³. Das Holz verfügt über eine geringe Biege- und Druckfestigkeit sowie eine sehr geringe Tragfähigkeit und Schlagfestigkeit. Alle Arten verfügen über gute Dampfbiegeeigenschaften. Ulmenholz wird zur Herstellung von Furnieren, Möbeln, Parkett sowie für Wand- und Deckenverkleidungen verwendet. → Beispiel: S. 30; Aldo Bakker
Weide (Salix) Das gut trocknende Holz der Weiden ist weiß oder rötlich. Es ist biegsam, sehr leicht (durchschnittliche Darrdichte 350 kg/m³), zäh und faserig. Weidenruten werden in erster Linie zum Flechten von Körben oder zur Herstellung von Zäunen verwendet. Zudem wird Weidenholz, ähnlich wie Espenholz, für die Herstellung von Zündhölzern und Holzschuhen genutzt. → Beispiel: S. 142; Cordula Kehrer, Bow Bin 04
Zebrano (Microberlinia) Das harte Tropenholz Zebrano – seine Darrdichte liegt bei 730 kg/m³– hat eine gelblich graue bis bräunliche Farbe mit braunen Streifen. Das auffällig gemaserte Holz wird überwiegend als Furnier im Möbelbau, aber auch als Vollholz in der Bildhauerei und für Schnitzarbeiten verwendet. → Beispiel: S. 219; Franziska Schreiber
Pappel (Populus) Das schnell wachsende, zähe und leichte Pappelholz (Darrdichte 450 kg⁄m³) wurde früher für die Herstellung von Holzschuhen genutzt und ist traditionell Ausgangsmaterial für Zündhölzer, Obstkisten oder Spankörbe. Pappelholz diente früher zudem als Tragwerk in Luxuskoffern (z. B.
3 Furnier Furniere sind 0,05 bis 8 Millimeter dünne Holzblätter, die durch Sägen, Messern oder Schälen von Holzstämmen hergestellt werden. Pro Kubikmeter Holz können je nach Herstellungstech-
nik zwischen 800 und 1000 Quadratmeter große Furniere produziert werden. Bei der Herstellung von Sägefurnieren werden die Stämme auf einen verfahrbaren Schlitten gespannt und in Längsrichtung entweder gegen ein waagerechtes Sägeblatt (Furniergattersäge) oder ein senkrechtes Sägeblatt (Furnierkreissäge) geführt. Sägefurnier bietet den Vorteil, dass das Holz seine ursprüngliche Farbe behält und dass während des Herstellungsprozesses keine Risse oder Brüche entstehen. Damit empfiehlt es sich besonders für hochwertige Möbel oder Parkett. Der Nachteil von Sägefurnier ist die ineffektive Verwertung des Holzes, denn je nach Furnierstärke fallen zwischen 50 und 80 Prozent Sägemehl und Abfallholz an. Besonders harte Hölzer (Eisenbaum) oder auch die harten Stämme von Palmen lassen sich jedoch ab einer gewis sen Dicke nur noch als Sägefurniere verwenden. Beim Messern und Schälen werden die Stämme zunächst abgelängt und danach in Wasser gekocht bzw. gedämpft. Dadurch wird die Geschmeidigkeit beeinflusst, und durch die Wärme verändert sich die Farbe des Holzes. Man unterscheidet verschiedene Messer techniken: Beim Längsmessern, im Prinzip eher ein Hobeln, wird ein Holzbrett flach über ein feststehendes Messer gezogen, und die Furnierblätter werden jeweils vom Boden des Bretts abgehobelt. Beim Flachmessern wird der Stamm halbiert und mit der Kernseite auf dem Tisch oder Schlitten der Messermaschine fest einge spannt. Anschließend wird der Schlitten gegen ein feststehendes Messer bewegt und das Holz so von der Außenseite her, parallel zur Kante des Blocks geschnitten (Tangential- schnitt). Es entsteht ein zunächst fladriges (blumiges) und nach innen zunehmend streifiges Furnierbild. Beim sogenannten Echt-Quartier-Messern werden die Stämme zunächst geviertelt, ebenfalls auf einem Schlitten einge spannt und dann rechtwinklig zu den Jahrringen geschnitten, wodurch ein streifig gezeichnetes Furnier (Riftfurnier) entsteht. Dagegen werden beim Flach- oder Faux-Quartier-Messern die Jahrringe der ebenfalls geviertelten Stämme in flachem Winkel angeschnitten (Radialschnitt), wodurch man ein zunächst halbblumiges und dann zur Mitte hin streifiges Furnierbild erhält. Bei Holzarten mit großen Markstrahlen (z. B. bei der Eiche) sind diese Streifen als sogenannte (hohe) Spiegel erkennbar. Auch beim Schälen werden verschiedene Tech niken angewendet. Die häufigste ist das so genannte Rundschälen. In herkömmlichen Schälmaschinen halten axial angeordnete Halterungen den Holzkern und versetzen den Stamm abschnitt gleichzeitig in eine Rotationsbewegung gegen ein feststehendes Messer. Auf diese Weise wird das Furnier spiralförmig von außen geschält. Bei neueren Verfahren sind Halterung und Antrieb voneinander getrennt, wodurch einerseits eine effektivere Ausbeute pro Stamm abschnitt und andererseits auch eine Bear beitung von Stämmen mit krankem Kern möglich ist. Für Furnierwerkstoffe (siehe dort) werden meist rundgeschälte Furniere – bei den europäischen Holzarten vorwiegend aus Buche, Birke und Pappel sowie Fichte und Kiefer –
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I Material › 3 Furnier › 4 HOLZWERKSTOFFE
verwendet. Für das Exzentrische oder Stay-LogSchälen wird der Stamm halbiert und exzentrisch auf einen Drehbalken gespannt. Das Furnier wird von außen bogenförmig, sehr flach durch die Jahresringe vom Stamm geschält, wodurch ähnliche Furnierbilder wie beim Flachmessern entstehen. Bei der Technik des Aus-dem-HerzenSchälens wird der halbierte Stamm im Vergleich zum Stay-Log-Schälen 180° um die Längsachse gedreht, und der Schälvorgang beginnt von innen. Dieses Verfahren erzeugt ein besonders blumiges Bild, insbesondere bei breiten Furnieren. Für das Riftschälen, vereinzelt auch als Rift-StayLog bezeichnet, wird nur ein Stammviertel auf den Drehbalken der Stay-Log-Maschine eingespannt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Hölzer mit großen Markstrahlen wie Eichenholz, um ein streifiges Furnier ohne erkennbare Spiegel herzustellen (siehe Faux-Quartier-Messern). Möglich wird dies durch mehrmaliges Umspannen des Stammes, sodass dieser immer um etwa 15° von der für die Herstellung von Streifenfurnieren üblichen Schnittposition versetzt ist.
4 Holzwerkstoffe Als Holzwerkstoffe bezeichnet man alle Materialien, für deren Herstellung zunächst Vollholz durch Sägen, Schälen, Spalten, Zerspanen, Zerhacken oder Zerfasern zerlegt und anschließend mit Klebstoffen, Schrauben, Dübeln oder Nägeln neu zusammengefügt wird. Holzwerkstoffe zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die Vollholz nicht besitzt. So sind sie u. a. im Verhältnis zu ihrer Festigkeit vergleichsweise leicht, und ihre mechanischen Eigenschaften sind klar definiert bzw. genau berechenbar. Auch kann bei Werkstoffen auf Vollholzbasis durch die Beseitigung von festigkeitsmindernden Brettabschnitten, z. B. Astlöchern oder Rindeneinschlüssen, die Qualität gegenüber Massivholz deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus stehen Holzwerkstoffe als großflächige Platten sowie in großen Län-gen und Querschnitten zur Verfügung. Und sie haben ein im Vergleich zu Massivhölzern weniger ausgeprägtes Quell- und Schwindverhalten. Dank all dieser Eigenschaften sind Holzwerkstoffe für die industrielle Fertigung in nahezu allen Branchen besonders geeignet. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass der Energieaufwand, der für die Herstellung eines Holzwerkstoffs benötigt wird, steigt, je feiner seine Basispartikel sind. Engineered Wood Products (EWP) sind kons truktive Holzwerkstoffe ab der Verarbeitungsstufe von Furnieren. Sie wurden speziell in Nordamerika und Skandinavien für den Einsatz im Ingenieurholzbau entwickelt. Sie stellen d amit eine Alternative zu Vollholz und – vor allem unter Kostengesichtspunkten – eine Alternative zu traditionellen Holzkonstruktionswerkstoffen auf Vollholzbasis wie Brettschicht- oder Brettsperrholz dar. Bei EWP handelt es sich um die Weiterentwicklung von Werkstoffen auf Basis von Furnieren, Spänen und Fasern unter besonderer Berücksichtigung bauaufsichtlicher Auflagen (Festigkeit, Brandschutz, Nutzungssicherheit etc.). EWP werden im Gegensatz zu herkömmlichen Holzwerkstoffen mit einem
sehr hohen Anteil an Kunstharzen sowie unter sehr viel höherer Temperatur und höherem Druck verklebt. Sie zeichnen sich durch hohe Stabilität aus und können bei gleichbleibender Qualität in großen Längen und Querschnitten hergestellt werden. Da sie überwiegend als stabförmige Elemente (Scrimber oder Furnierstreifenholz) angeboten werden bzw. die flächigen Elemente (Furnierschichtholz oder Spanstreifenholz) sich zu stabförmigen Elementen verarbeiten lassen, spricht man bei EWP auch häufig von stabförmigen Holzwerkstoffen.
HIN W EI S Im Folgenden sind die verschiedenen Holzwerk stoffe nach steigendem Feinheitsgrad ihrer Strukturelemente aufgeführt (Vollholzbretter/ Stäbe › Furniere › Späne › Fasern). Die Enginee red-Wood-Products-Varianten sind jeweils extra aufgeführt. Im Anschluss finden sich die Ver bundwerkstoffe mit Holzanteil, weitere Werk stoffe aus der Kombination von Holz mit anderen Materialien, Werkstoffe aus verholzenden Pflan zen sowie aus nichtholzigen Baumbestandteilen.
4.1 Werkstoffe aus Massivholz Zu den Massivholzwerkstoffen gehören alle Holzwerkstoffe, die aus Massivholzelementen (Bretter oder Stäbchen) bis zu einer mini malen Dicke von ca. 4 Millimetern bestehen. 4.1.1 Massivholzplatten Massivholzplatten gibt es in ein- und mehrla gigen Ausführungen. Einlagig bestehen sie aus einzelnen 20, 30 oder 50 Millimeter breiten Nadel- oder Laubholzlamellen, die mit einer Keilzinkenverbindung verlängert werden kön nen und zu Platten unterschiedlicher Länge und Breite verleimt werden. Bei mehrlagigen Massivholzplatten werden die einzelnen Lagen kreuzweise (gesperrt) bis zu einer Gesamt dicke von 60 Millimetern miteinander verleimt. Massivholzplatten werden vorrangig für den Innenausbau und für die Produktion von Möbeln, Raumteilern und Wandverkleidungen eingesetzt. 4.1.2 Holzkonstruktionswerkstoffe 4.1.2.1 Brettschichtholz (BSH) Brettschichtholz besteht aus mindestens drei faserparallel miteinander verklebten, jeweils bis zu 45 Millimeter dicken Brettern oder Brett lamellen. Es hat eine bis zu 50 Prozent höhere Tragfähigkeit als herkömmliches Bauholz. Brettschichtholz wird überwiegend aus Fichtenholz hergestellt, seltener auch aus Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie. Bauaufsichtlich zugelassen sind seit kurzem auch Buchenschichtholz sowie ein Hybrid aus Buchen- und Fichtenholz. Zukünftig ist auch die Zulassung von weiteren Laubhölzern wie Edelkastanie, Eiche, Esche und Robinie zu erwarten. Als Klebstoffe werden Lei me (Melaminharz- und Phenol-Resorcinharz Klebstoffe) sowie formaldehydfreie Polyurethan- Klebstoffe verwendet. Durch das Verkleben von mehreren Brettschichtholzplatten können auch T-Träger oder Hohlkastenträger in vielen
unterschiedlichen Formen hergestellt werden. Anwendungsgebiete von Brettschichtholz sind u. a. Dachkonstruktionen sowie Balkenlagen und Stützen im Wohn- und im Gewerbebau. 4.1.2.2 Brettsperrholz (BSP) Brettsperrholz besteht aus mindestens drei kreuzweise übereinander gestapelten (gesperrten) Nadelholz- und zunehmend auch Buchen- und Eschenbrettern, die unter hohem Pressdruck zu großformatigen Massivholzelementen verleimt werden. Brettsperrholz wird auch als Kreuzlagenholz, X-Lam, CLT (Cross Laminated Timber) oder Dickholz bezeichnet. Sind mehrere Platten an ihren Schmalseiten miteinander verklebt, spricht man von mehrschichtigen Massivholzplatten. Die D icke der einzelnen Platten liegt normalerweise je nach Hersteller zwischen 13 und 80 Millimetern, bei Breiten von 2 Metern und Längen von 5 Metern. Durch kraftschließende Keilzinkenverbindungen lassen sich mittler weile auch Lamellen von bis zu 16,5 Metern Länge zu großformatigen Brettsperrholzplatten verarbeiten. Statisch haben Brettsperrholzplatten ähnli-che Eigenschaften wie Fertigbetonelemente, da sie aufgrund ihrer Fähigkeit zur Lastenverteilung in zwei Richtungen gleichzeitig als Stütze und als Träger fungieren können. 4.2 Werkstoffe aus Furnier Furnierwerkstoffe haben in Westeuropa – ganz im Gegensatz etwa zu Asien – prozentual einen sehr geringen Anteil an den Holzwerkstoffen, obwohl sich Furnierwerkstoffe durch Dauerhaftigkeit und vielseitige Einsetzbarkeit auszeichnen. Basismaterial für alle Furnierwerkstoffe sind überwiegend Rundschälfurniere aus Laub- oder Nadelholz in einer Stärke zwischen 0,8 und 6 Millimetern. Furnierwerkstoffe lassen sich in Furniersperrholz und (Furnier-)Sternholz, Stabsperrholz, Formsperrholz und Formschichtholz gliedern. 4.2.1 Furniersperrholz, Sternholz (Furnierplatten) Furniersperrholz besteht aus einer ungeraden Anzahl – mindestens jedoch drei – verleimten Furnierlagen, die um 90° gegeneinander versetzt (abgesperrt) sind. Die Furnierlagen können entweder gleich oder unterschiedlich dick sein. Bei um etwa 15° bis 45° gegeneinander versetzten und verleimten Furnierlagen spricht man von Sternholz. Sternholzplatten sind richtungsneutral belastbar. Furniersperrhölzer mit fünf oder mehr gleich dicken Lagen und einer Gesamtdicke von über 12 Millimetern werden als Multiplexplatten bezeichnet. Furnier-sperrholz kommt aufgrund seiner großen Stabilität u. a. im Möbelbau, in der Fertigung von Kraftfahrzeugen und Sportartikeln sowie im Innenausbau zum Einsatz. Kunstharzpressholz oder Pressholz, manchmal auch als Panzerholz oder Festholz bezeichnet oder unter dem Produktnamen Pagholz® (Hersteller: Pagholz-Formteile) bekannt, ist ein mit Kunstharz getränktes, unter großem Pressdruck hergestelltes Buchenfurniersperrholz mit einer extrem hohen Dichte von bis zu 1400 kg/m³. Es wird u. a. in Fahrzeug-, Flugzeug- und Waggonbau sowie für Industriefußböden eingesetzt.
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4.2.2 Stabsperrholz und Stäbchensperrholz (Tischlerplatte) Stabsperrholz besteht aus mindestens zwei Deck furnieren sowie einer Mittellage aus 7 bis 30 Millimeter breiten Vollholzstäben. Die parallel ausgerichteten Stäbe – z. B. aus Fichte – liegen dabei nebeneinander und werden lediglich mit den beiden Deckfurnieren verleimt. Stabsperrholz kommt u. a. im Möbelbau und auch als Schalungsplatte im Betonbau zum Einsatz. Beim Stäbchensperrholz besteht die Mittellage aus bis zu 8 Millimeter dicken, hochkant zur Platten ebene stehenden Schälfurnierstreifen, die untereinander verleimt werden. Anwendungsbereich sind hier etwa der Messe- und der Ladenbau oder die Fahrzeug- und die Möbelproduktion. 4.2.3 Formsperrholz und Formschichtholz Bei der Herstellung von Formsperrholz werden mehrere kreuzweise angeordnete Furnierlagen verleimt und unter Einsatz von Hitze (100 °C) und Druck (300 Tonnen) in Presswerkzeugen zweioder dreidimensional verformt. Formsperrholz eignet sich u. a. für die Herstellung von formsta bilen, steifen Teilen wie Stuhlsitzflächen und -lehnen. Für Teile, die einer höheren Zugbelastung ausgesetzt sind, wie etwa Freischwingerge stelle, verwendet man Formschichtholz. Hier werden die Furnierlagen nicht kreuzweise, sondern faserparallel verleimt. 4.2.4 3D-Furnier In dem patentierten Verfahren werden Furnierblätter in dünne Streifen geschnitten und anschließend mit einer Fadenverleimung auf der Rückseite wieder zusammengefügt. Mit dem Reholz® 3D-Furnier (Hersteller: Reholz®) lassen sich u. a. dreidimensionale Lagenholzformteile (Sitzmöbelschalen, Innenausbauteile oder auch Badewannen) sowie dreidimensional verformte Flächenbeschichtungen (Gerätegehäuse, Küchentürfronten usw.) realisieren. 4.2.5 Engineered Wood Products auf Furnierbasis Für den Einsatz im traditionellen wie im modernen Ingenieurholzbau eignet sich Furnier streifenholz (Parallel Strand Lumber – PSL) aufgrund seiner hohen Zug- und Druckfestig keit. Hierfür werden maximal 260 Zentime ter lange, 1,3 Zentimeter breite und 3 Milli meter dicke Furnierstreifen aus Douglasie, Sumpfkiefer oder Espe mit Phenolharz unter hoher Temperatur und hohem Druck verpresst. Als einziges Furnierstreifenholz ist bislang Parallam® (Hersteller: Weyerhaeu ser Company) auf dem Markt erhältlich. Bei Furnierschichtholz (Laminated Veneer Lumber – LVL) handelt es sich um einen Werkstoff, der für flächige Tragelemente und als stabförmiges Bauteil für Biegeträger, Balken, Balkenverstärkungen oder Stützen etwa im Brückenbau verwendet werden kann. Es wird aus ca. 3 Millimeter dicken Schälfurnieren aus Fichte, Kiefer (Kerto®, Hersteller: Finnforest und Swedlam, Hersteller: Vänerply) und Sumpfkiefer (Microllam®, Hersteller: Weyerhaeuser Company) hergestellt. Die überwiegend faser parallel gerichteten Furnierschichten werden
mit Phenolharz verklebt. Aufgrund ähnlicher konstruktiver Eigenschaften gilt Furnierschichtholz als kostengünstige Alternative zu Brettschichtholz. 4.3 Werkstoffe aus Spänen 4.3.1 Spanplatten Spanplatten werden hauptsächlich aus Restholz, Sägenebenprodukten wie Sägespäne und Sägemehl sowie aus Waldhölzern produziert, immer öfter wird auch gebrauchtes Holz verwendet. Bei der Herstellung werden unterschiedlich große Späne in drei bis fünf Schichten miteinander verpresst und verleimt. Dank ihrer hohen Formstabilität werden Spanplatten vor allem im Möbelbau verwendet. Mitunter werden Spanplatten noch unterschieden, je nach Einsatzzweck: Beispielsweise werden sogenannte Dünnspanplatten mit einer Dicke von 3 Millimetern neben dem Möbelbau u. a. auch in der Verpackungsindustrie oder für den Bau von Rundbögen in Innenräumen eingesetzt. In Röhrenspanplatten, die oftmals für die Fertigung von Innentüren genutzt werden, sind aus Kostengründen in der Mittellage röhrenförmige Hohlräume eingelassen. Mit über 60 Prozent stellt die Spanplatte in Europa den größten Teil der Holzwerkstoffe. Für die Herstellung von Spanplatten (ebenso wie für Furniersperrhölzer und Faserplatten) werden formaldehydhaltige Leimharze verwendet. Um die krebserregenden Formaldehydemissionen zu reduzieren, haben das Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) – und das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung eine neue Methode untersucht, bei der modifizierte Zeolithen in die Platte eingebracht werden. Bei den raumluftreinigenden Spanplatten wirkt das synthetische Mineral als Filter und kann nach ersten Untersuchungen bis zu 70 Prozent des Formaldehyds adsorbieren. Ein relativ neues Entwicklungsfeld ist die Herstellung von leichten Spanplatten, für deren Herstellung ausschließlich Rückstände (Stängel etc.) verschiedener Agrarpflanzen wie Hanf, Mais, Raps oder Sonnenblumen verwendet werden. Zwar handelt es sich in diesen Fällen genau genommen nicht mehr um Werkstoffe aus Holz, durch ihre geringe Rohdichte (zwischen 200 und 500 kg/m³) stellen sie aber zukünftig für den Innenausbau und die Möbel produktion eine holzressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Spanplatten dar. 4.3.2 Spanformteile Spanformteile sind Spanwerkstoffe, die unter Zugabe von Kunstharzen unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in Pressformen verformt werden können. Weit verbreitet ist der Wer kstoff Werzalit® (Hersteller: Werzalit), der in den 1950er-Jahren vom gleichnamigen Unternehmen entwickelt und zum Patent angemeldet wurde. Für die Herstellung werden homogene Holzspäne mit einem im Vergleich zu herkömmlichen Spanplatten sehr viel höheren Kleber anteil und höherer Verdichtung verarbeitet. Im sogenannten Zweistufen-Verfahren werden zunächst in einem kalten Pressvorgang und
anschließend in einer Heißformpresse die Formteile (Fensterbänke, Türzargen o. ä.) hergestellt. Bei Verfahren nach der Strangpressmethode (Extrusionsmethode) werden beleimte Holzspäne in beheizten Röhren vertikal (Kreibaum-Verfahren für die Herstellung von Röhrenplatten) oder horizontal (Hegenstaller-Verfahren beispielsweise für die Produktion von Palettenklötzen) verpresst. 4.3.3 Mineralgebundene Spanplatten Für Bereiche mit hohen Brandschutzanforderungen eignen sich wegen ihrer feuerhemmenden Eigenschaften oftmals mineralgebundene Spanplatten. Unterschieden werden zementgebundene Spanplatten, die zum einen, wie Duripanel® (Hersteller: Eternit), wegen ihrer Resistenz gegen Witterung und Insektenbefall gut für hinterlüftete Fassaden eingesetzt werden können. Zum anderen weisen zementgebundene Spanbaustoffe wie Isospan® (Hersteller: Isospan, Baustoffwerk) oder Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL) wie Isolith® (Hersteller: SOLITH M. Hattinger) und Heraklith® (Hersteller: Knauf Insulation) gute Dämmeigenschaften auf. Die besonders feuerhemmenden magnesitgebundenen Spanplatten werden vorwiegend im Schiffbau, aber auch im Innenausbau verwendet. Gipsgebundene Spanplatten kommen als Wand-, Decken- oder Bodenabdeckungen sowie für den Möbel- und den Innenausbau infrage, vorrangig in öffentlichen Gebäuden mit hohen Brandschutzauflagen. 4.3.4 Engineered Wood Products auf Spanbasis Die Engineered-Wood-Products-Varianten der Spanwerkstoffe sind Grobspanplatten und Spanstreifenholz. Grobspanplatten, auch unter der englischen Bezeichnung Oriented Strand Board (OSB) geläufig, werden u. a. als Schalungsbretter beim Betonbau, als Bauplatten, als Fassadenverkleidung und auch im Innenausbau eingesetzt. Zur Herstellung von Grobspanplatten werden in den Außenschichten ausschließlich parallel ausgerichtete (oriented), ca. 75 Millimeter lange Späne (strands) aus frischem Waldholz – sowohl Nadel- (Fichte, Kiefer) als auch Laubholz – verleimt, was ihnen eine hohe Biegefestigkeit verleiht. Beim Waferboard – im Sprachge brauch häufig synonym mit OSB verwendet, korrekterweise aber dessen Vorläufer – werden im Gegensatz dazu quadratische Späne willkürlich und ohne parallele Ausrichtung verpresst. Beim Spanstreifenholz oder Laminated Strand Lumber (LSL), auch unter dem Namen Intrallam bekannt, werden im Vergleich zum OSB noch längere – bis zu 300 Millimeter lange und 25 bis 40 Millimeter breite – Späne aus Espenholz verwendet. Spanstreifenholz wird vor allem im Innenausbau und im konstruktiven Holzbau eingesetzt. 4.4 Werkstoffe aus Fasern Für die Herstellung von Faserwerkstoffen wird zunächst Durchforstungsholz, Rest- und Altholz ähnlich wie bei der Papierproduktion über die Zerfaserung mit Dampfeinsatz aufgeschlossen. Anschließend wird es entweder zu ein- und mehrschichtigen Faserplatten verarbeitet oder unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in Verbindung mit Kunstharzen zu Faserformteilen verpresst.
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4.4.1 Faserplatten Bei der Herstellung von Faserwerkstoffen unterscheidet man zwischen Nass- und Trockenverfahren. Im Nassverfahren werden vor allem Weichfaserplatten gefertigt. Hierfür werden die Holzfasern unter Wasser mit holzeigenen Stoffen (Lignin) unter geringem oder keinem Zusatz von Klebern verpresst. Weichfaserplatten wie die Holzfaserdämmplatte (HFD) haben eine geringe Rohdichte (230 bis 350 kg/m³) und werden vornehmlich zur Schall- und zur Wärm e dämmung eingesetzt. Im Trockenverfahren werden die getrockneten Fasern herkömmlicherweise mit Leimharzen (Ausnahme sind diffusionsoffene MDF-Platten, siehe unter 4.4.3.1) beleimt und dann gepresst. Mit diesem Verfahren werden mitteldichte Faser platten (MDF) und hochdichte Faserplatten (HDF) hergestellt. MDF und HDF unterscheiden sich dabei lediglich in ihrer Rohdichte. MDF (760 bis 790 kg/m³) finden u. a. im Innenausbau und in der Möbelproduktion Verwendung, während HDF (960 bis 1090 kg/m³) vor allem als Trägermate rial für Laminatfußböden, aber auch im Modelloder im Wohnwagenbau zum Einsatz kommt. Eine Sonderform der Faserplatte ist der Werkstoff Kraftplex (Holzblech) (Hersteller: well.de by FRANZBRETZ), der ausschließlich aus Weichholzfasern besteht, die ähnlich wie bei der Papierherstellung vergautscht werden. Kraftplex lässt sich durch Tiefziehen oder Kanten dreidimensional verformen. Es hat eine ähnliche Dichte wie Aluminiumblech und ist in Möbel-, Fahrzeug- und Werkzeugbau einsetzbar. 4.4.2 Faserformteile Faserformteile auf Holzbasis, beispielsweise Arboform® (Hersteller: Tecnaro), bestehen aus den Holzbestandteilen Lignin und Zellulose, denen weitere Naturfasern wie Hanf oder Flachs sowie natürliche Additive beigemischt werden. Bei Temperaturerhöhung kann der Werkstoff wie ein synthetisch hergestellter Thermoplast im Spritzguss- oder im Extrusionsverfahren zu Formteilen, aber auch Tafeln oder Platten verarbeitet werden. Faserformteile finden in der Automobilindustrie sowie in Verpackungs-, Möbel- und Bauindustrie Verwendung.
4.4.3.2 Scrimber Bei der Scrimber-Technologie, einem sogenannten nicht zerspanenden Verfahren, werden ganze Stämme bzw. Rundhölzer zunächst zwischen Walzen zerquetscht, wobei die Anordnung der Fasern unverändert bleibt. Anschließend werden die Partikel unter Druck und Hitze verleimt. Das Verfahren, in den frühen 1970erJahren von der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization (CSIRO) zur Herstellung eines konstruktiven Bauwerkstoffs entwickelt, wird bisher vorrangig in Asien bei Eukalyptus und Bambus eingesetzt. Derzeit untersucht jedoch das FraunhoferInstitut für Holzforschung – Wilhelm-KlauditzInstitut (WKI), – inwieweit die in Mitteleuropa noch weithin unbekannte Scrimber-Technolo gie auch bei Schwachholz, das beispielweise bei Baumkrankheiten wie dem Eschetrieb sterben anfällt, angewendet werden kann. Scrimber, eine Verschmelzung der englischen Wörter scrim (dt. Span) und timber (dt. Nutz-/ Schnittholz), lässt sich wie geschnittenes Voll holz bearbeiten und verwenden. 4.4.3.3 Formholz Ein maßgeblich von der TU Dresden entwickelter neuer Holzwerkstoff ist Formholz. Hierfür wird Rund- und Schnittholz unter Wärmezufuhr – wie Scrimber – gequetscht, allerdings quer zur Faserrichtung. Auf diese Weise werden die Zellwände zusammengedrückt, und es entsteht zunächst ein schaumstoffartiges massives Plattenmaterial. Dieses Material kann dann wie derum unter Wärmezufuhr zu Profilen, etwa zu Rohren, geformt werden, wobei in den gedehnten Bereichen die ursprüngliche Zellstruktur annähernd wiederhergestellt wird. Da das Rohholz bei diesem Verfahren zu 100 Prozent ver wendet werden kann und sich somit Ressourceneinsparungen von bis zu 70 Prozent ergeben, gilt (Form-)Holz auch für spanlose Verarbeitungsverfahren (Walzen, Gießen, Formen, Tiefziehen, Strangpressen) als ökonomische Alternative. Formholz eignet sich darüber hinaus auch für die Verbindung mit flächigen textilen Strukturen sowie mit Faserwerkstoffen (vgl. 4.6.3).
→ Beispiel: S. 187; Sascha Nordmeyer, eco-effective table
4.4.3 Engineered Wood Products auf Faserbasis 4.4.3.1 Diffusionsoffene MDF-Platten Im Bauwesen werden feuchtebeständige bzw. diffusionsoffene MDF-Platten, auch diffusions offene Wand- und Dachplatten (DWD) verwendet, um auf zusätzliche Dampfbremsen verzichten zu können. Sie werden wie herkömmliche MDF-Platten im Trockenverfahren hergestellt, jedoch mit folgenden Unterschieden: Erstens werden sie statt mit Leimharzen mit feuchtbeständigen PMDI-Klebstoffen, einem technischen Bindemittel auf Isocyanat- Basis, verbunden. Zweitens werden die Fasern loser gestreut und mit weniger Druck verpresst, sodass die Platten eine geringere Rohdichte (540 – 650 kg/m³) aufweisen. Drittens sorgt ein höherer Paraffinanteil für Festigkeit und Dimensionsstabilität unter Feuchtigkeitseinfluss.
4.5 Leichtbauplatten Leichtbauplatten auf Holzwerkstoffbasis sind Sandwichplatten, deren Decklagen aus Furnier-, Span- oder Faserplatten bestehen. Die Mittellage – bei mehrlagigen Platten die Mittelschichten – besteht entweder aus leichten stab- und stäbchenförmigen Hölzern wie Balsaholz (Balsaboard), oder es handelt sich um Wabenstrukturen aus recyceltem Papier, Karton, Zellulosefasern oder Aluminium. Auch Mittelschichten aus Naturfasermatten (Flachs, Hanf, Kenaf) oder aus Altpapierfaserschichten (zBoard) sind üblich. Zu nennen ist in diesem Kontext auch die noch nicht serienreife Stärkegebundene Leichte Holzwerkstoffplatte (SLP), auch als Holzschaum oder iwood (Entwickler: innovation wood) be kannt. Hierfür werden Sägespäne und Holzstaub mit Wasser und Stärke zu einer Paste ver arbeitet. Anschließend wird diese Paste mithilfe von Hefepilzen und Bakterien oder aber rein
mechanisch geschäumt und dann getrocknet. Der Vorteil von Leichtbauplatten liegt in ihrem gegenüber Vollplatten über 50 Prozent geringeren Gewicht (Dichte zwischen 150 und 300 kg/m³) bei gleicher Festigkeit. Ihr Nachteil ist die mangelnde Feuchteresistenz. 4.6 Verbundwerkstoffe mit Holz Um vor allem im Bauwesen die konstruktiven Fähigkeiten und die Verarbeitungseigenschaften von Holz zu verbessern, wurden in jüngster Vergangenheit vermehrt Versuche unternommen, Holz mit anderen Materialien zu verbinden – insbesondere mit Glas, Beton, Faserwerkstoffen, Stahl und Kunststoffen. 4.6.1 Holz-Glas-Verbund (HGV) Nach dem Vorbild von Windschutzscheiben im Fahrzeugbau, die mittels elastischer PU-Kleber mit der Karosserie verbunden werden und so mit auch statisch wirksam sind, kann auch Holz konstruktiv mit Glas verklebt werden. Durch eine umlaufende Verklebung kann die aussteifende Wirkung von Glas und damit auch die Gesamtfestigkeit von Holz-Glas-Konstruktionen erhöht werden. Die Holzforschung Austria hat den Prototypen eines Holz-Glas-Verbundelements (HGV-Element) entwickelt, das erstmals beim Bau des Massivholzhauses «Schattenbox» (Haus Hasenauer in Eichgraben bei Wien) zum Einsatz kam. Das Haus wurde 2009 mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis ausgezeichnet. 4.6.2 Holz-Beton-Verbund (HBV) Beim Holz-Beton-Verbund werden die positiven konstruktiven Eigenschaften beider Werkstoffe miteinander kombiniert. Dabei befindet sich in der Druckzone eine dünne Betonplatte und in der Zugzone das Holz, wodurch eine Traglaststei gerung der Gesamtkonstruktion bewirkt wird. Entscheidend ist eine schubfeste Verbindung der beiden Werkstoffe, die entweder geschraubt (im Brandfall beständiger) oder geklebt werden kann. Geeignet sind Holz-Beton-Verbindungen für die Sanierung von Holzbalkendecken, aber auch für den Neubau von Brücken, da diese Bauweise stützenfreie Spannweiten von über zehn Metern erlaubt. 4.6.3 Holz-Faserwerkstoff-Verbund Ähnlich wie beim Holz-Beton-Verbund können – parallel zur Faser verklebte – Kohle-, Glas- oder Aramidfasern die Biegesteifigkeit und -festigkeit von Holz entscheidend erhöhen. Quer zur Holzfaser verklebt ergeben sich darüber hinaus Querverstärkungen, die Untersuchungen zufolge im Vergleich zu unverstärkten Konstruktionen über eine um bis zu 200 Prozent gesteigerte Bruchlast verfügen. Eine Holz-Kohlefaser-Brücke in Dübendorf (Schweiz) wurde 2009 mit dem Holzpreis Schweiz ausgezeichnet: Bei der Fußgängerbrücke wurde das Brettschichtholz der Oberkonstruktion mit Carbon faser verstärkten Kunststoffen (CFK) quer vorgespannt. Bei der Unterkonstruktion sorgen CFK-Bänder für eine Längsvorspannung. Eine neuartige Holz-Faserwerkstoff-Verbindung
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ist die Ummantelung von Formholz (siehe dort) mit textilen Gestricken, die mittels Epoxid- und Polyesterharz miteinander verbunden werden. Auf diese Weise können beispielsweise äußerst steife und tragfähige, astartig verzweigte Verbindungspunkte hergestellt werden, die nicht nur höchsten technologischen, sondern auch ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. 4.6.4 Holz-Stahl-Verbund In diesem Bereich werden zum einen Holz-StahlTräger hergestellt, bei denen Holz auf Druck und Stahl auf Zug beansprucht wird, zum anderen Holz-Stahl-Platten, ein Hybridwerkstoff aus Brettschichtholz und Stahl. Bei den relativ neuartigen Holz-Stahl-Klebeverbindungen (HSK) wird ein Holzbauteil mit einem Stahlbauteil nahezu starr und trotzdem duktil, d. h. plastisch verformbar, verbunden. Das Holz wird faserparallel eingeschnitten, die Vertiefung mit Klebstoff ausgefüllt und das Stahlbauteil (Stahlstab, Lochblech etc.) eingesetzt. 4.6.5 Holz-Kunststoff-Verbund/Wood Plastic Composite (WPC) Holz-Kunststoff-Verbünde, eher geläufig unter dem Namen Wood Plastic Composites (WPC), sind die Holzverbundwerkstoffe, deren techno logische Entwicklung am weitesten fortge schritten ist. Sie bestehen mittlerweile aus ca. 80 Prozent Holz (Holzfasern und -partikeln) und 20 Prozent Kunststoff (Thermoplaste, meist Polypropylen [PP], zum Teil auch Polyethylen [PE]). Ein großer Vorteil gegenüber anderen Holzwerk stoffen besteht darin, dass Wood Plastic Com posites im Extrusions- und im Spritzgussverfahren verarbeitet werden können. Deshalb werden WPCs zunehmend dort eingesetzt, wo komplexere Formen benötigt werden, wie im Möbelbau, für Griffe, Verpackungen oder Musikinstrumente. Zu den mittlerweile zahlreichen Werkstoffen zählen u. a. S2 (Hersteller: Werzalit), Arbofill© (Hersteller: Tecnaro), Pallwood® (Her steller: Pallmann), Fasal® Wood (Hersteller: Fasal), Kupilka® (Hersteller: Joensuu Meskari Oy), Ecogehr® (Hersteller: Gehr) oder Xylomer® (Her steller: Hiendl). Aufgrund ihrer ausgeprägten Zähigkeit und den damit verbundenen im Vergleich zu kunststoffbasierten Formteilen besseren Bersteigenschaften kommen WPCs auch im Automobilbau bei der Verkleidung von Fahrzeuginnenräumen zum Einsatz. So werden etwa aus dem Produkt Lignoflex® (Hersteller: seit 2009 die aus dem Unternehmen Lignotock ausgegrün dete Firma Bo-NaFaTec) Fasermatten hergestellt, die in einem zweiten Verarbeitungsschritt unter hohem Druck und bei hoher Temperatur zu kom plexen dreidimensionalen Formteilen verpresst werden können. Auch das Material Woodstock® (Hersteller: ICMA), ein Verbund aus Polyproylen und Holzstaub, kommt aus dem Automobilbau und wird mittlerweile im Möbelbau verwendet. Darüber hinaus werden WPCs im Außenbereich für Terrassendielen, Geländer oder auch für Fassadenverkleidungen verwendet. Hier sind u. a. die Produkte Fiberon® (Hersteller: Fiberon), Kovalex® (Hersteller: Kosche) oder Megawood® (Hersteller: Novo-Tech) zu nennen.
4.7 Werkstoffe aus weiteren Holz-MaterialKombinationen Für nichtkonstruktive Anwendungen im Möbelbau, in der Mode oder für Accessoires werden Verbindungen von Holz mit anderen Trägermaterialien genutzt. Ein Beispiel hierfür sind die Wooden Textiles von Elisa Strozyk, für die lasergeschnittene Furnierplättchen auf einen textilen Träger geklebt werden. Ebenfalls auf Textilien, aber auch auf Folien, werden bei Foldtex von Timm Herok CNC-gefräste Furniersperrholzteile aufgebracht. Bei den Materialien Albeflex (Her steller: albeflex) und MicroWood® (Hersteller: Wood Transformation & Technology bvba) werden dünne Furnierblätter flächig mit Papier verbunden, wodurch diese roll- und falzbar werden, ohne zu brechen. Für das in einem ähnlichen Herstellungsprozess wie Papprollen hergestellte Material Plytube von Seongyong Lee wird Furnier mit einem Metallrohr als Träger verbunden. 4.8 Werkstoffe aus verholzenden Pflanzen Bisher werden, vor allem in Asien, verholzende Pflanzen wie Bambus, Palmen oder Drachenbaum wie Holz genutzt oder zu Werkstoffen verarbeitet, die Holzwerkstoffen in Eigenschaft und Verwendung ähneln. Im Falle der ScrimberTechnologie (4.4.3.2) wird sogar ein Verfahren, das bisher vorrangig im asiatischen Raum ange wendet wurde, derzeit auch in Europa für die Produktion von Holzwerkstoffen getestet. 4.8.1 Bambus Bambusgewächse gehören wie Mais, Reis oder Zuckerrohr zu den verholzenden Gräsern. Der schnell nachwachsende Bambus ist stabil und aufgrund seiner Hohlräume gleichzeitig sehr leicht und elastisch. Er hat eine relativ hohe Dichte (ca. 720 kg/m³), ist druckfest und quillt und schwindet in getrocknetem Zustand kaum. Mit diesen Eigenschaften ist er vielen Hölzern ähnlich, was seine Zähigkeit angeht, übertrifft er diese jedoch. Bambus ist vielseitig nutzbar, vom Bauwesen über den Innenausbau (Parkett böden o. Ä.) und den Möbelbau bis hin zur Fertigung von Fahrradrahmen. Neben dem bereits erwähnten Werkstoff Scrimber wird Bambus auch für Verbundwerkstoffe genutzt. Bei diesen Bamboo Plastic Composites (BPC) ersetzen Bambusfasern die bei den Wood Plastic Composites (4.6.5) verwendeten Holzfasern. 4.8.2 Palme («Palmholz») Die verholzenden Stämme von Palmen werden in Asien häufig als Baumaterial oder für Intarsien verwendet. Das hauptsächlich aus Bastfasern bestehende «Palmholz» gilt als besonders hart und fest, neigt aber durch sein schnelles Wachstum zur Rissbildung. Eine Besonderheit ist, dass bei Palmenstämmen die Dichte von innen (ca. 400 kg/m³) nach außen (ca. 800 kg/m³) zunimmt. Aus den Stämmen von Rattanpalmen werden Rattan (Außenhaut der Triebe) und Peddigrohr (Mark der Triebe) gewonnen. Beides wird vorwiegend für die Herstellung von Korbwaren oder für geflochtene Sitzflächen und Rückenlehnen von Stühlen genutzt. Rattan wird zudem auch für die Herstellung von Schlagzeug
schlägeln (z. B. für Vibrafone) und Schlagstöcken (für den Kampfsport) verwendet. 4.8.3 Leichte Spanplatten Wie bereits unter Punkt 4.3.1 (Spanplatten) erwähnt, werden für die Herstellung Leichter Spanplatten ausschließlich Rückstände verschiedener, teilweise verholzender Agrarpflanzen wie Hanf, Mais, Raps oder Sonnenblumen verwendet; sie stellen damit eine zukunftsträchtige Alternative zu Holzwerkstoffen dar. 4.9 Werkstoffe aus nichtholzigen Baumbestandteilen Kork und Bast sind zwar weder Holz noch Holz werkstoffe, da sie aber Baumbestandteile und ihre Werkstoffe weit verbreitet sind, fi nden sie hier trotzdem Erwähnung. 4.9.1 Kork Der bekannteste Werkstoff aus nichtholzigen Baumbestandteilen ist zweifellos die oftmals verkürzt als Kork bezeichnete Rinde der Korkeiche. Sie besteht zu großen Teilen aus dem vom Korkkambium (siehe dort) gebildeten Suberin, einer Mischung aus Fettsäure und starkem orga nischem Alkohol, der den Kork flüssigkeits- und gasundurchlässig macht. Weiterhin besteht Kork aus Lignin, Zellulose, Polysacchariden, Tanninen und Wachsen. 89 Prozent seines Gewebes sind gasförmig, wodurch die Dichte von Kork extrem gering ist (0,12 bis 0,20 kg/m³). Dank dieser Eigenschaften dient Kork seit Jahrhunderten als Flaschenverschluss, aber auch als trittschallund wärmedämmendes Material für Fußböden, Wände und Decken. Als Granulat wird es auch zu Dämmzwecken verwendet. Mit Bindemitteln zu Granulatblöcken verbunden, lässt sich Kork etwa durch Drechseln einfach bearbeiten. 4.9.2 Bast Mit Bast kann ein weiterer Bestandteil der Rinde als Werkstoff verwendet werden. Bastfasern werden seit Jahrhunderten für die Herstellung von Netzen, Schnüren, Seilen und auch Textilien genutzt. In Afrika war bis zum massenweisen Import von Baumwollstoffen ein aus Bastfasern gewonnener Bekleidungsstoff weit verbreitet. In jüngster Zeit wird auch die textile Verwendung von Rindenbastfasern wieder populär: Das Rindentuch Bark Cloth® (Anbieter: Oliver Heintz) wird aus der inneren Rinde des MutubaFeigenbaums hergestellt. Die Rinde wird zunächst vom Stamm gelöst, anschließend wird sie in einem längeren Prozess abwechselnd weichgeklopft, in heißem Wasser eingeweicht und wieder getrocknet, bis am Ende des Bearbeitungsprozesses 3 bis 6 Meter lange und ca. 2 Meter breite «Tücher» entstanden sind. Diese können dann zu Kleidung, Dekorstoffen oder auch, nach entsprechender Behandlung, zu Dekorplatten weiterverarbeitet werden. Damit der Baum nicht austrocknet, wird der Stamm nach der Ernte mit Bananenblättern umwickelt. Unter der Blattschicht wächst eine neue Rinde nach, die nach circa einem Jahr wieder geerntet werden kann. Bäume mit einem Alter von 50 bis 150 Jahren liefern die beste Ernte.
II Technologie: Fertigungs verfahren
1
Umformen
1.1 Dampfbiegen 1.2 Patent-Biegeholz, Gestauchtes Holz 1.3 Kerfing (Biegen durch Schlitzung) 1.4 Zip-Shaping
2
Trennen
2.1 CNC-Bearbeitungszentren (Abbundmaschinen) 2.2 Schneideverfahren 2.3
Sandstrahlen (Sandeln), Ausbürsten, Verwitterung
3 Fügen 3.1 Tränken (Wachsen, Ölen, Einlagern von Harzen) 3.2 Holzverbindungen 3.2.1 Verklebung 3.2.1.1 Natürliche Klebstoffe 3.2.1.1.1 Lignin (Ligninsulfonate) 3.2.1.1.2 Tannine (Gerbstoffleime) 3.2.1.1.3 Cashewschalenöl 3.2.1.2 Synthetische Klebstoffe 3.2.1.2.1 Phenol-Formaldehydharze (KPF) und Phenol-Resorcin-Formaldehydharze (PRF) 3.2.1.2.2 Harnstoff-Formaldehydharze (KUF) und Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze (MUF) 3.2.1.2.3 Polyvinylacetat-Leime (KPVAC) (Weißleim) 3.2.2 Mechanische Verbindungsmittel 3.2.2.1 Holzbaudübel 3.2.2.2 Möbelbaudübel, Reibschweißen 3.2.2.3 Stiftförmige Metallverbinder (Bolzen, Klammern, Nägel, Schrauben) 3.2.2.4 Nagelplatten 3.2.2.5 Weitere Verbindungsmittel und Holzverbände
4
Beschichten
4.1 Beizmittel 4.2 Lasuren 4.3 Lacke 4.4 Filme und Folien
5 Stoffeigenschaften ändern 5.1 Chemisch modifiziertes Holz (Chemically Modified Timber – CMT) 5.2 Thermisch modifiziertes Holz (Thermally Modified Timber – TMT) 5.3 Verkohlung (Pyrolyse)
270
I I Fertigungsverfahren › 1 UMFORMEN › 2 TRENNEN
Als Fertigungsverfahren werden Prozesse bezeichnet, in deren Verlauf aus Rohstoffen, Halbzeugen oder sonstigen Materialien Produkte hergestellt werden. Allgemein werden Fertigungs verfahren in sechs Hauptgruppen unterteilt. Das erste Verfahren ist das Urformen, das die Produktion eines festen Körpers aus einem formlosen Stoff – beispielsweise durch Gießen – bezeichnet, wobei ein Zusammenhalt geschaffen wird. Die zweite Hauptgruppe umfasst das Umformen, bei dem ein fester – häufig zuvor urgeformter Körper – etwa durch Biegen verändert, der Zusammenhalt jedoch beibehalten wird. Das dritte Verfahren ist das Trennen; hier wird der Zusammenhalt eines festen Körpers, etwa durch Sägen oder Zerspanen, aufgehoben. Beim Fügen wird ein Zusammenhalt vermehrt oder neu geschaffen, indem feste Körper durch Füllen, Nageln, Kleben o. ä. entweder miteinander oder mit formlosen Stoffen verbunden werden. Das Beschichten beschreibt Fertigungsverfahren, bei denen durch das Aufbringen von metallischen (z. B. Chrom) oder nichtmetallischen (Lacke o. Ä.) Überzügen der Zusammenhalt vermehrt wird. Beim Ändern der Stoffeigenschaften schließlich werden Stoffe mithilfe von Verfahren wie Walzen, Sintern oder Bestrahlen hinsichtlich Härte, Elastizität, Dauerhaftigkeit etc. optimiert. Bereits bei der Herstellung von Schnittholz (Bauholz), vor allem jedoch bei der Produktion von Holzwerkstoffen kommen verschiedene Fertigungsverfahren zur Anwendung. Insbesondere Trenn- und Fügeverfahren (Sägen, Zerspanen, Kleben etc.) spielen hierbei eine Rolle. Auch bei der Weiterverarbeitung von Massivhölzern und Holzwerkstoffen kommen unterschiedliche Fertigungsverfahren zum Einsatz. Im Folgenden sind die für die Holzbearbeitung relevanten Verfahren, die auch im Projektteil thematisiert werden, aufgeführt.
1 Umformen Grundsätzlich lässt sich Holz durch zwei Ver fahren umformen: mittels Tiefziehen und mithilfe verschiedener Biegeverfahren. Während die Technik des Tiefziehens von Holz und Holzwerkstoffen erst in jüngster Vergangenheit angewendet wird (vgl. Teil I, Holzblech unter 4.4.1 Faserplatten), sind Biegetechniken seit langem in der Praxis verbreitet. Zum einen gibt es Verfahren, bei denen Formwerkzeuge oder Schablonen benötigt werden, um stabförmige Hölzer oder Platten zu biegen: das Dampfbiegen, die Herstellung von Patent-Biegeholz/Gestauchtem Holz oder die Verarbeitung von geschlitzten Werkstoffen, etwa von MDF-Platten. Auch für den Herstellungsprozess von Formsperr- und Formschichtholz (siehe Teil I, 4.2.3 Formsperrholz und Formschichtholz) werden Formwerkzeuge benötigt. Beim Biegen mit Formwerkzeugen differenziert man zwischen dem elastischen Verformen, bei dem das Holz permanent in der Biegung gehalten wird (Korbwaren, Holzfässer, siehe auch Forschungspavillon ICD/ITKE, Seite 132), und dem plastischen Verformen, bei dem das Holz nach Beendigung des Prozesses die Biegung beibehält (Möbelbau, Schlittenkufen).
Zum anderen eröffnet sich durch die Möglichkeiten digitaler Techniken (CNC-Fräsen) eine neue Kategorie von Biegeverfahren, die keiner Formwerkzeuge oder Schablonen bedürfen. Zu diesen Verfahren gehören beispielsweise das Kerfing und das Zip-Shaping. 1.1 Dampfbiegen Das Dampfbiegen von Holz war bereits im Alten Ägypten bekannt. Bei dem vom Tischler meister Michael Thonet in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten Biegever fahren wird das mit bis zu 100 °C heißem Wasserdampf erwärmte Holzstück so auf ein geformtes Stahlband gespannt, dass es sich in Längsrichtung nicht bewegen kann, dadurch beim Biegen auf der Innenseite gestaucht wird und im Vergleich zu nicht gestauchtem Holz sehr viel später splittert. Daher lassen sich die Hölzer in einem sehr engen Radius biegen. Das Stahlband dient nach dem Biegen auch als Form zum Trocknen der gebogenen Hölzer. 1.2 Patent-Biegeholz, Gestauchtes Holz Basierend auf den Erkenntnissen der Dampfbiegetechnik, denen zufolge gestauchtes Holz nicht so schnell reißt wie gedehntes und sich damit auch besser biegen lässt, wurde in den 1920erJahren das sogenannte Patent-Biegeholz entwickelt. Bei diesem Verfahren wird das Holz mithilfe von Wasserdampf der Länge nach um rund 20 Prozent gestaucht. In erkaltetem und trockenem Zustand lässt sich das Holz dann je nach Querschnitt von Hand oder mit Spanngurten biegen bzw. auf Biegemaschinen verarbeiten und kann etwa für Treppengeländer oder Handläufe verwendet werden. Seit den 1990er-Jahren wird das Patent-Biegeholz von Candidus Prugger hergestellt und seit 2003 unter dem Produktnamen Bendywood® vertrieben. Es ist in verschiedenen Holzarten (Eiche, Esche, Ahorn und Buche) und Längen bis zu 2,20 Metern erhält lich. Gestauchtes Holz wird auch von anderen Herstellern angeboten; im Gegensatz zu PatentBiegeholz federt es aber nach dem Stauchvorgang zurück (vgl. auch Teil I, 4.4.3.3 Formholz). 1.3 Kerfing (Biegen durch Schlitzung) Multiplex- oder Faserplatten lassen sich nach der Kerfingmethode biegen. Dabei werden Plattenwerkstoffe oder Holzstreifen in regelmäßigen Abständen einseitig mit Schlitzen versehen und können so in Richtung der geschlitzten Seite gebogen werden (z. B. TOPAN® MDF FORM, Hersteller: Glunz AG). Für spezielle Anwendungen, etwa im Musikinstrumentenbau, werden die Hölzer auch zweiseitig versetzt geschlitzt und sind somit auch in Längsrichtung biegbar. Ein solches Produkt ist zum Beispiel A4 Kerfing des kalifornischen Unternehmens AST – A4 steht für die Beweglichkeit um alle vier Achsen. 1.4 Zip-Shaping Wie das Kerfing ermöglicht auch das Zip-Shaping das Biegen von Holzwerkstoffen ohne Formwerkzeuge. Mittels einer fünfachsigen CNC-Fräse wird ein Plattenwerkstoff (z. B. Massivholzplatten, Sperrholzplatten, MDF-Platten) einseitig so geschlitzt und gefräst, dass Kerben und Zinken
in einem bestimmten Winkel entstehen. Bei einer zweiten Platte werden die Flanken und Kerben mit den entsprechenden Gegenwinkeln gefräst. Werden nun die gekerbten Seiten der beiden Platten gegeneinander verklebt, ergibt sich eine Krümmung, deren Radius sich aus der jeweiligen Differenz zwischen den Winkeln an den Flanken der Zinken ergibt. Die Möglichkeiten des Zip-Sha ping-Verfahrens wurden u. a. an der ETH Zürich erforscht (siehe Christoph Schindler, Ein archi tektonisches Periodisierungsmodell anhand fer tigungstechnischer Kriterien, dargestellt am Beispiel des Holzbaus. Zürich 2009) und u. a. von der Firma designtoproduction für die Serienproduktion besonders enger Biegeradien optimiert.
2 Trennen Holz und Holzwerkstoffe werden überwiegend spanend (spanabhebend) durch Sägen, Fräsen, Drechseln, Bohren, Feilen oder Schleifen getrennt bzw. bearbeitet (siehe Teil I, 3 Furnier und 4 Holzwerkstoffe). Bei der Holzbearbeitung im konstruktiven Holzbau und auch im Möbelbau kommen häufig CNC-gesteuerte Bearbeitungszentren zum Einsatz, die mehrere Werkzeuge in sich vereinen und mit denen sich komplexe Fertigungsprozesse umsetzen lassen. Für das spanlose Trennen von Hölzern und Holzwerkstoffen werden moderne Laser- und Wasserstrahlschneider verwendet. Mit ihnen können vor allem dünnere Sperrhölzer und Furniere sehr exakt geschnitten werden. 2.1 CNC-Bearbeitungszentren (Abbundmaschinen) CNC (Computerized Numerical Control)-gesteuerte Maschinen mit mehreren Drehachsen erlauben eine zwei- oder dreidimensionale Be arbeitung von Werkstoffen und damit eine präzi se sowie schnelle Fertigung komplexer Bauteile und Formen. Bei der Holzbearbeitung kommen sogenannte CNC-Bearbeitungszentren zum Einsatz – Abbundmaschinen, in die Säge-, Fräsund Bohrmaschinen integriert sind –, die mittels CAD-CAM-Daten direkt angesteuert werden können (Plan-to-Production-Process). Abbundmaschinen werden neben der Herstellung von Zimmermannskonstruktionen mittlerweile auch für die Vorfabrikation – etwa von Möbeltei len, digital geschnitzten Dekorationen, Bauteilen des konstruktiven Holzbaus etc. – eingesetzt. Auch unter wirtschaftlichen Aspekten eröffnen CNC-gesteuerte Abbundmaschinen neue Per spektiven. So erleben derzeit traditionelle Holzverbände wie Schwalbenschwanzverbindungen eine Renaissance, da sie aufgrund der geringen Rüstzeiten der Maschinen – die optimale Abfolge verschiedener Arbeitsgänge kann oftmals mit nur einer Werkstückaufspannung erfolgen – sehr präzise und in einem konkurrenzfähigen KostenNutzen-Rahmen hergestellt werden können. 2.2 Schneideverfahren Für das maßgenaue Schneiden von Holzornamenten oder -intarsien eignet sich die Wasserstrahltechnik. Auch Konturen von Displays, Möbelteilen oder Komponenten für den Innenausbau können mit dieser Hochdruck-Schneidetechnik gefertigt
271
I I Fertigungsverfahren › 2 Trennen › 3 FÜGEN
werden. Sperrhölzer und Holzfurniere lassen sich sehr gut mithilfe von Lasern schneiden. Geeignet ist vor allem das Sublimierschneideverfahren, bei dem das Material durch den Laser nicht verbrannt oder geschmolzen, sondern verdampft wird. Mit diesem Verfahren können sehr feine Schnittkanten realisiert werden. 2.3 Sandstrahlen (Sandeln), Ausbürsten, Verwitterung Jahrringe bestehen aus weichem Frühholz und hartem Spätholz. Durch Sandstrahlen (Sandeln) oder durch Ausbürsten des Frühholzes können reliefartige Oberflächen erzeugt werden. Das Aussehen des Reliefs hängt von der Sandkörnung und der Strahldauer bzw. von Geschwindigkeit und Druck der rotierenden Bürsten ab. Ein ähnlicher Effekt (Waschbrettstruktur) stellt sich auch bei der natürlichen Verwitterung von Holz ein, da das Frühholz schneller verwittert als das Spätholz. Natürlich verwittertes Holz, etwa von alten Holzbauten, wird gelegentlich im Hausoder im Möbelbau wiederverwendet (z. B. Barn wood, Hersteller Ebony and Co.) (siehe Teil I, 1 Holz – Definition und Eigenschaften › Alter).
3 Fügen Unter diese Kategorie fallen sowohl das Einbringen von Holzschutzmitteln (Einbringverfahren), etwa durch Tränken, als auch das Verbinden (Verbindungsverfahren) wie das Kleben oder das An- und Einpressen durch mechanische Verbindungsmittel wie Klammern, Nägel, Schrauben o. Ä. 3.1 Tränken (Wachsen, Ölen, Einlagern von Harzen) Bei tränkenden Einbringverfahren werden meist kohlenstoffhaltige Stoffe wie Wachse, Paraffine oder Öle sowie Harze entweder mittels Kesseldrucktränkung (mit Über- oder Unterdruck) oder per Vakuumverfahren möglichst tief und gleichmäßig in die Zellwand des Holzes eingebracht. Dadurch wird das Holz zum einen feuchtigkeitsresistenter und damit dimensionsstabiler, zum anderen erhöht sich die Festigkeit des Holzes, und das Eindringen von schädlichen Mikroorganismen wird erschwert. Tränkverfahren dieser Art sorgen somit für eine Modifizierung des Holzes (siehe auch Abschnitt 5. Stoffeigenschaf ten ändern). So ist etwa Dau erholz (Hersteller: Dauerholz AG) ein Produkt, das mit einem patentierten Kesseldruck-Tränkverfahren hergestellt wird. Frisches oder nas ses Holz wird unter Druck zunächst mit 110 °C bis 140 °C heißem Paraffin/Wachs getränkt. Durch die hohe Temperatur tritt das Wasser des Holzes als Wasserdampf aus und wird über den gesamten Querschnitt (maximale Eindringtiefe) durch das Tränkmittel ersetzt. Nach vollständiger Durchtränkung und bei einem Restfeuchtegehalt von weniger als 20 Prozent wird das Holz dem noch heißen Tränkmittel entnommen und langsam abgekühlt. Je nach Bedarf und Anwendung können dem Paraffin oder dem Wachs weitere Stoffe wie Brandschutzmittel, Farbpigmente oder auch Insektizide und Pestizide zugesetzt werden.
Ein Verfahren, um die Tränkbarkeit von Holz zu verbessern, wird derzeit von der schwei zerischen Eidgenössischen Materialprüfungsund Forschungsanstalt (EMPA) erforscht. Dabei wird das (tote) Holz gezielt mit einem Pilz (Physisporinus vitreus/Weißfäuleerreger) behandelt, der dafür sorgt, dass die verholzten Holztüpfel (siehe Teil I, 1. Holz – Definition und Eigenschaften), die das Eindringen von Holz-, Brandschutz- oder Veredelungsmitteln erschweren, abgebaut werden. Der kontrollierte Abbauprozess durch den Pilz wird rechtzeitig gestoppt, sodass die für die Holzfestigkeit verantwortlichen Zellwände erhalten bleiben. 3.2 Holzverbindungen Bei der Verbindung von Hölzern unterscheidet man grundsätzlich zwischen Zimmermanns-, Tischler- und (Ingenieur-)Holzbauverbindungen. Als Zimmermannsverbindungen werden alle Verbände von Bauhölzern bezeichnet, je nach Verbindungsform differenziert nach Blatt-, Kamm- oder Zapfenverbindung sowie nach Versatz. Im traditionellen Zimmermannsbau werden diese Arten der Holzverbindung meist ohne mechanische Verbindungsmittel (Schrauben, Bolzen etc.) ausgeführt. Den mitunter sehr aufwendig per Hand und damit kostenintensiv herzustellenden Verbindungen (vor allem Kammverbindungen wie etwa Schwalbenschwanz kämmen) kommt in jüngster Zeit durch den Einsatz von CNC-gesteuerten Abbundmaschinen wieder eine größere Bedeutung zu. Bei den Tischlerverbindungen gibt es unterschiedliche Breiten-, Längs- und Eckverbindungen. Dabei werden die gängigsten Breitenverbindungen mittels geklebter Fugen (z. B. stumpfe Fuge, Schwalbenschwanzfuge, gedübelte oder gezapfte Fuge) hergestellt. Des Weiteren kommen Nut- und Federverbindungen zur Anwendung, die entweder ebenfalls geleimt oder mit Nägeln bzw. Klammern befestigt werden. Die verbreitetste Längsverbindung ist die Keilzinkung: Die keilförmig gefrästen Zinken zweier Hölzer greifen ineinander und werden miteinan der verklebt. Mit Keilzinkenverbindungen wird auch im Ingenieurholzbau gearbeitet, etwa bei der Herstellung von Brettsperrholz (siehe auch Teil I, 4.1.2.2 Brettsperrholz [BSP]). Bei Eckverbindungen, beispielsweise im Möbelbau, sind Gehrungen sowie Zapfen- und Zargenverbindungen verbreitet. Auch Eckverbindungen werden zusätzlich mit Verbindungsmitteln (Dübeln, Nägeln etc.) und Klebstoff verstärkt. Im modernen Ingenieurholzbau werden die Verbindungen zusätzlich durch Verklebungen und mechanische Verbindungsmittel zusammengefügt. Hierbei spielen vor allem spezielle HolzStahl-Verbindungen wie die Greimbauweise oder BSB-Verbindungen (Blumer-System-Binder) eine Rolle, bei denen (Stahl-)Bleche in die gefräs ten Schlitze der Hölzer eingebracht und dann mit Bolzen, Schrauben, Spezialnägeln oder Stiften verbunden werden. Von den traditionellen Zimmermanns- und Tischlerverbindungen eignen sich für den Ingenieurholzbau in der Regel nur Versätze und Stoßverbindungen. Wie bereits erwähnt, ergibt sich jedoch durch CNC-gesteuerte Abbundmaschinen vermehrt die Möglichkeit,
weitere traditionelle H olzverbindungen auch im konstruktiven Holzbau einzusetzen. 3.2.1 Verklebung Klebstoffe werden für flächenfeste Verbindun gen von Holzwerkstoffen (Massivholz-, Furnier-, Span- oder Faserplatten) verwendet. Unterschie den werden natürliche Klebstoffe (Leime, Naturharze, Lignin u. a.) und synthetische Klebstoffe (Phenolharze, Harnstoff-Formaldehydharze u. Ä.). 3.2.1.1 Natürliche Klebstoffe Auch wenn umgangssprachlich häufig von «Verleimung» die Rede ist, werden Leime auf natürli cher Basis in der Holzverarbeitung und insbesondere im Bauwesen kaum noch eingesetzt. Vereinzelt finden Glutinleime noch im Möbelbau Verwendung. Von den natürlichen Klebstoffen spielen in der Holzverarbeitung vor allem L ignin, Tannin und auch Cashewschalenöl als Zugabe zu synthetischen Klebstoffen eine Rolle. 3.2.1.1.1 Lignin (Ligninsulfonate) Bei der Zellstoffherstellung nach dem Sulfitver fahren entsteht als Abfallprodukt Sulfitablauge, die zu großen Teilen Lignin in Form von gelöster Ligninsulfonsäure enthält. In Verbindung mit Phenolharzen und auch mit Harnstoffharzen kann Sulfitablauge für die Verklebung von Spanplatten verwendet werden. 3.2.1.1.2 Tannine (Gerbstoffleime) Holz und Rinde verschiedener Baumarten enthalten Tannine (Gerbstoffe), die sich leicht mit Formaldehyd verbinden und sogenannte Gerbstoffleime bilden. Kombiniert mit PhenolFormaldehydharzen werden Gerbstoffleime vor allem bei der Herstellung von MDF- und HDFPlatten verwendet. Tannine werden darüber hinaus mit Phenol-Resorcin-Formaldehydharzen (PRF-Harze) zu sogenannten «Honeymoon»Klebstoffen verarbeitet. Diese Klebstoffe eignen sich insbesondere für tragende Holzbauteile (Brettschichtholz, Keilzinkenverbindungen) und können im Gegensatz zu unter Hitze härtenden Phenolharzen auch bei Raumtemperatur (Kaltverklebung) verarbeitet werden. 3.2.1.1.3 Cashewschalenöl Das aus der Cashewschale gewonnene Öl enthält verschiedene phenolische Inhaltsstoffe (u. a. Cardanol und Cardol), aus denen in Verbindung mit Formaldehyd ebenfalls technische Klebstoffe hergestellt werden können. Diese sind u. a. sehr gut für die Produktion von Schicht- und Sperrholz geeignet. 3.2.1.2 Synthetische Klebstoffe Für die Herstellung von Plattenwerkstoffen werden heute hauptsächlich synthetische Kon densationsharze auf Formaldehydbasis (Duro plaste) verwendet. Neben Phenol-Formaldehydharzen und den schon erwähnten PhenolResorcin-Formaldehydharzen (PRF-Harze) kommen in der Holzverarbeitung zum größten Teil Harnstoff-Formaldehydharze oder Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze als Kleber zum Einsatz. Für die Verklebung im Möbelbau, im Bauwesen und im Innenausbau spielen die
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I I Fertigungsverfahren › 3 Fügen
ebenfalls synthetischen, durch Polymerisation entstehenden Thermoplaste wie Polyvinylacetat-Leime eine wichtige Rolle. Klebstoffe aus Expoxidharz werden meist für Reparaturen, etwa von Rissen in Brettschichtholz, verwendet. 3.2.1.2.1 Phenol-Formaldehydharze (KPF) und Phenol-Resorcin-Formaldehydharze (PRF) Phenol-Formaldehydharze und Phenol-Resorcin-Formaldehydharze, auch Phenolharze genannt, ähneln sich in ihren Eigenschaften. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Beständigkeit aus und werden deshalb vorrangig im Ingenieurholzbau, im Flugzeug- und im Schiffsbau und auch als Bindemittel für Holzwerkstoffe ein gesetzt. Phenolharze haben eine dunkle Farbe (schwarz, braun, rot) und dunkeln unter Einwirkung von Licht nach. Die Besonderheit von Phenol-Resorcin-Formaldehydharzen besteht darin, dass sie auch kalt, also bei einer Temperatur unter 30 °C, abbinden. PRF-Harze lassen sich mit anderen Kunstharz-Klebstoffen mischen. 3.2.1.2.2 Harnstoff-Formaldehydharze (KUF) und Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze (MUF) Holzwerkstoffe werden zum überwiegenden Teil mit Harnstoff-Formaldehydharzen und Melamin-Harnstoff-Formaldehydharzen verklebt. Ihr Vorteil besteht in der vielseitigen Einsetzbarkeit, von der Produktion von Schichtholz-, Span- und Faserplatten bis hin zu Holz- und Fahrzeugbau, wobei sich MelaminHarnstoff-Formaldehydharze durch eine größere Feuchtebeständigkeit auszeichnen. 3.2.1.2.3 Polyvinylacetat-Leime (KPVAC) (Weißleim) Polyvinylacetat-Leime, auch Weißleime genannt, sind formaldehydfreie Dispersionskleber, die vielseitig einsetzbar sind, von der Produk tion von Plattenwerkstoffen über Furnierarbei ten bis hin zum Möbel- und zum Innenausbau. Poly vinylacetat-Leime haben gute Kohäsions eigenschaften (Zusammenhaltkräfte), sind jedoch ohne Zusätze (Lösungsmittel, Härter) nicht besonders wärme- und feuchtebeständig. 3.2.2 Mechanische Verbindungsmittel Unter mechanischen Verbindungsmitteln versteht man verschiedene Dübel sowie stiftför mige Metallverbinder, u. a. Bolzen, Passbolzen, Stabdübel, Klammern, Nägel und Schrauben. Sie kommen sowohl bei Tischlerverbindungen als auch mit entsprechenden statischen Aufla gen im konstruktiven Holzbau zum Einsatz. Oftmals werden mechanische Verbindungs mittel zusätzlich mit dem Holz verklebt (siehe auch Teil I, 4.6.4 Holz-Stahl-Verbund). 3.2.2.1 Holzbaudübel Im Holzbau werden unterschiedliche Dübelarten verwendet. Rechteckdübel aus harten Laubholzarten, auch Zimmermannsdübel genannt, sowie T-Dübel aus Stahl werden faserparallel mit den zu verbindenden Hölzern verlegt und zusätzlich mit Bolzen gesichert. Für lastübertragende Verbindungen in Holzkonstruktionen kommen soge nannte Dübel besonderer Bauart zum Einsatz, die für Holz-Stahlteil-Verbindungen einseitig
oder für Holz-Holz-Verbindungen zweiseitig aus geführt sind. Bei Dübeln besonderer Bauart lassen sich folgende Arten unterscheiden: Ringdübel (zweiseitig) und Scheibendübel (einseitig), die in die zu verbindenden Hölzer eingelassen werden (Einlassdübel), sowie Scheibendübel mit Dornen (ein- und zweiseitige Varianten), die eingepresst werden (Einpressdübel). 3.2.2.2 Möbelbaudübel, Reibschweißen Möbelbaudübel sind meist aus Buchen- oder Eichenholz gefertigt. Normalerweise werden sie unter Zugabe von Polyurethan-Klebstoffen oder Polyvinylacetat-Leimen eingesetzt. Eine Ausnahme bildet die sogenannte Reibschweißtech nologie, bei der keine Kleber und während oder nach dem Fügeprozess auch keine weiteren, holzfremde Materialien verwendet werden müssen. Es wird eine sogenannte stoffreine Holzverbindung geschaffen, die vor allem ökologische Vorteile gegenüber herkömmlichen Holzverbin dungstechniken bietet. Beim Reibschweißen unterscheidet man zwischen dem Vibrations schweißen (VIB), dem Rotationsschweißen (ROT) und dem Orbitalschweißen (ORB). Zur Verbindung von Holz eignet sich das Rotations schweißen – ein in der Kunststoffverarbeitung übliches Verfahren – sehr gut. Hierbei wird ein Holzdübel unter Druck und bei definierten Drehzahlen in ein vorgebohrtes Loch eingebracht. Durch die entstehende Wärme erweichen amorphe Komponenten der Holzstruktur, hauptsächlich Lignin und Hemicellulose. In einer kurzen Haltezeit erstarrt das erweichte Material und wirkt somit als Bindemittel. Die Oberfläche des angrenzenden Materials wird verdichtet. Die erzielte Festigkeit der Verbin dung variiert u. a. je nach Holzart und Durchmesserdifferenz von Loch und Dübel. 3.2.2.3 Stiftförmige Metallverbinder (Bolzen, Klammern, Nägel, Schrauben) Bei stiftförmigen Verbindungsmitteln aus Metall hängt die Güte der Holzverbindungen von der Lochleibungsfestigkeit ab. Diese bezeichnet den Widerstand des Holzes gegen die eingebrachten Metallverbinder und hängt von der Rohdichte des Holzes, dem Durchmesser des Verbinders sowie vom Winkel zwischen der Faserrichtung des Holzes und der jeweiligen Kraftrichtung ab. Bolzen, Passbolzen und Stabdübel eignen sich gut für die Verbindung von flächigen und dickwandigen Hölzern mit vorwiegender Biegebean spruchung. Darüber hinaus lassen sich mit Bolzen sowie mit Passbolzen und Stabdübeln auch unterschiedliche Materialien, beispielsweise Holz und Stahl, relativ einfach und stabil miteinander verbinden. Im Gegensatz zu Stabdübeln und Passbolzen ist bei Bolzen der Durchmesser der Bohrung etwas größer als der des jeweiligen Bol zens selbst. Dadurch ist die Verformungsanfälligkeit der Bolzen größer, und sie sind nur für temporäre Bauten (Tribünen, Pavillons u. Ä.) zugelassen. Klammern werden im Holzbau vor allem für die Sicherung von Holzverbindungen verwendet. Bei tragenden Verbindungen im Ingenieurholzbau kommen spezielle Drahtklammern zum Einsatz, wobei mindestens die halbe Schaftlänge der Klammern mit einer klebenden
Harzschicht versehen sein muss. Nagelverbindungen werden im Holzbau vor allem für tragende Konstruktionen im Wohnungs- und im Hallenbau verwendet. Holzbaunägel gibt es je nach Verwendungsart in verschiedenen Ausführungen, man unterscheidet Holzbaunägel mit und ohne schrauben- bzw. rillenförmige Profilierung des Schafts, wobei die Auszieh festigkeit umso höher ist, je länger die Profilie rung ist. Weiterhin gibt es auch bei Nägeln Ausführungen mit und ohne beharzten Schaft. Für tragende Holzverbindungen eignen sich meist auch aus Stahl gefertigte Holzschrauben. Unterschieden werden zwei Arten: dieje nigen, die in vorgebohrte Löcher eingedreht werden und die mit selbstbohrendem, gehärtetem Vollgewinde. Im Ingenieurholzbau werden diese Vollgewindeschrauben verwendet, weil sie sich durch eine höhere Tragfähigkeit und Steifigkeit (beim Herausziehen aus dem Holz oder Hineindrücken in das Holz) auszeichnen. Untersuchungen (u. a. am Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und Baukonstruktion der Universität Karlsruhe) haben darüber hinaus ergeben, dass die Tragfähigkeit und Steifigkeit von Holzverbindungen durch schräg statt im rechten Winkel zur Belastungsrichtung eingedrehte Vollgewindeschrauben signifikant erhöht wird. 3.2.2.4 Nagelplatten Nagelplatten sind verzinkte oder rostfreie Bleche, bei denen sich auf einer Seite um 90° abge winkelte, nagelartige Ausstanzungen mit einer Länge zwischen 7 und 21 Millimetern befinden. Die Platten werden für Verbindungen bei Dach- und Wandkonstruktionen, Hilfskonstruktionen sowie bei Schalungs- und Rüstarbeiten eingesetzt. Das vollflächige und gleichmäßige Einpressen der Nagelplatten in das Holz geschieht m ittels hydraulischer Pressen vorab im Werk. Eine Sonderform der Nagelplatte ist die nach ihrem schweizerischen Erfinder Willi Menig benannte Menig-Nagelplatte. Diese ist beidseitig mit Nagelausstanzungen versehen und wird nicht von außen auf das Holz gepresst, sondern zwischen die zu verbindenden Hölzer eingepresst. 3.2.2.5 Weitere Verbindungsmittel und Holzverbände Insbesondere im Möbelbau werden weitere Verbindungsmittel verwendet, denen neben ihrer konstruktiven auch dekorative Funktionen zukommen. Hierzu zählen beispielsweise mechani sche Verbinder wie verschiedenfarbige Forex®Plättchen (Hersteller: Airex AG) oder Kabelbinder, Zellulosewerkstoffe wie das sehr robuste, gießfähige, passgenaue und biegsame Zelfo® (Her steller: Zelfo Technology) sowie Kunststoffe, etwa Polycaprolacton, ein NiedertemperaturThermoplast mit extrem niedriger Aushärtetemperatur (-70 °C), der sich dementsprechend bei Raumtemperatur gut verarbeiten lässt. Für den konstruktiven Holzbau werden in jüngster Zeit ebenfalls neue Verbindungsmittel bzw. Verbände erforscht. Hier sind u. a. textile Gestricke (siehe Teil I, 4.6.3 Holz-Faserwerkstoff-Verbund), aber auch neuartige Kon struktionsprinzipien, etwa die Baubotanik (siehe Teil III, 3. Naturbauverfahren), zu nennen.
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I I Fertigungsverfahren › 4 Beschichten › 5 STOFFEIGENSCHAFTEN ÄNDERN
4 Beschichten Beschichtungen werden auf Oberflächen von Holz und Holzwerkstoffen aufgebracht, um diese optisch aufzuwerten (Dekoroberfläche) oder um sie vor Feuchtigkeit, Nässe, Pilzbefall oder UV-Licht zu schützen. Neben natürli chen Beschichtungswerkstoffen wie Furnieren oder textilen Geweben kommen künstliche Beschichtungswerkstoffe in flüssiger (Beizmittel, Lasuren und Lacke) oder fester Form (Filme und Folien) zum Einsatz. Im Gegensatz zu tränkenden Imprägnierverfahren (siehe Teil II, 3.1 Tränken) ist die Eindringtiefe von flüssigen Beschichtungswerkstoffen in das Holz sehr viel geringer. Soll das Holz sein Aussehen behalten bzw. bei Anwendung im Außenbereich vor Verwitterung und Pilzbefall geschützt werden, müssen Anstriche deshalb in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Geschieht dies nicht, werden die Ligninanteile in einem fotochemischen Prozess allmählich abgebaut und durch Regen ausgewaschen. Nach einiger Zeit entsteht dann eine durch Pilze hervorgerufene Grauverfärbung des Holzes. Diese natürliche Vergrauung ist etwa im Alpenraum häufig an Holzfassaden von Gebäuden zu beobachten und kann in Kombination mit konstruktiven Holzschutzmaßnahmen (Verwendung von trockenem Holz, wetterschützende Dachüberstände etc.) unter ökologischen Gesichtspunkten eine bedenkenswerte Alternative sein. 4.1 Beizmittel Mit Beizmitteln lassen sich die Oberflächen von Hölzern vor Schimmelbefall schützen (Beizlasuren), vor allem aber färben und veredeln. Durch das Beizen wird der Farbton des Holzes verändert, oder es werden Farbunterschiede des Holzes ausgeglichen. Maserung und Porenbild bleiben dabei jedoch erhalten und sichtbar, wobei sich durch verschiedene Beiz verfahren unterschiedliche Effekte erzielen lassen. Durch chemisches Beizen etwa reagieren die ligninhaltigen, harten Zonen (Jahrringe) mit dem Beizmittel und verfärben sich im Vergleich zu den weicheren Frühholzzonen stärker (positives Beizbild). Beim Farbstoffbeizen werden pulverförmige oder flüssige Farbpigmente in Wasser oder Lösemitteln gelöst und auf das Holz aufgetragen. Hierbei werden die weicheren, saugfähigeren Frühholzzonen stärker gefärbt als die Spätholzzonen, wodurch bei Nadelhölzern die Maserung als Negativ erscheint (negatives Beizbild). Manuell lassen sich Beizmittel mit Pinsel oder Rolle verarbeiten, industriell werden sie im Tauch-, im Spritz- oder im Walzverfahren aufgetragen. 4.2 Lasuren Lasuren sind transparente Beschichtungsstoffe, bei deren Anwendung Struktur und Maserung des Holzes ebenfalls sichtbar bleiben, jedoch lassen sich durch die Zugabe entsprechender Farb pigmente größere Farbunterschiede ausgleichen. In diesen Fällen spricht man im Allgemeinen von Beizlasuren. Im Außenbereich werden sogenannte Holzschutzlasuren verwendet, deren Pigmente das Holz zusätzlich vor UV-Licht schützen und damit der Verwitterung vorbeugen.
Darüber hinaus enthalten Holzschutzlasuren oftmals auch chemische Holzschutzmittel. 4.3 Lacke Lacke sind deckende Beschichtungen, die Holz oder Holzwerkstoffe vor Licht- und Klimaeinflüssen sowie vor Feuchtigkeit und Nässe schützen. Die Bindemittel der Lacke bilden beim Trocknen und Aushärten einen Film (Filmbildner), der u. a. Algen- und Pilzbewuchs verhindert. Traditionelle Bindemittel sind u. a. Naturharze (Schellack, Urushi-Lack) oder Kalk (Kalkkasein). Schellack wird aus Gummiharz (Ausscheidungen der Lackschildlaus) gewonnen und wird u. a. zur Lackierung von Musikinstrumenten verwendet. Wird Schellack in hochprozentigem Alkohol (Spiritus o. Ä.) gelöst, bezeichnet man das Ergebnis als Schellackpolitur. Rohstoff des Urushi- oder Japanlacks ist das Harz des Lackbaums (Rhus vernicifera). Der Lack wird in mehreren dünnen Schichten aufgetragen, wobei jede einzelne Schicht bei hoher Luftfeuchtigkeit und staubfrei ausgehärtet wird. Beim Kalkkasein werden die Eigenschaften der Bindemittel Kalk und Kasein kombiniert. Die auf Milcheiweißen (etwa von Magermilch oder Quark) basierende Kase infarbe (z. B. Plakafarbe) erhöht dabei die Abriebfestigkeit, die in abgebundenem Zustand schwer wasserlösliche Kalkfarbe wiederum sorgt für die notwendige Witterungsbeständigkeit. Moderne Lacke sind entweder in Wasser (Dis persionen) oder Lösemitteln (Lackfarben) gelöst und werden nach ihren jeweiligen primären Filmbildnern, meist synthetische Harze, benannt. Für die Beschichtung von Holz werden oft Cellu losenitrat-Lacke (CN-Lacke) verwendet, die jedoch vor allem in Europa aufgrund ihres relativ hohen Lösemittelanteils mehr und mehr durch wasserverdünnbare Lacksysteme (Wasserlacke) ersetzt werden. Dazu gehören u. a. Polyurethanlacke (PUR-Lacke), die aus zwei Komponenten (2K), dem eigentlichen Lack und einem Härter, bestehen, die erst während der Verarbeitung miteinander vermischt werden. Der Vorteil dieser 2K-PUR-Lacke besteht neben ihrem geringen Anteil an organischen Lösemitteln vor allem in der Beständigkeit gegenüber chemischen Stoffen, ihrer hohen Lichtbeständigkeit sowie ihrer hohen Abrieb-, Kratz- und Schlagfestigkeit. Insbesondere in Nordamerika und Skandinavien werden – vorrangig in der Möbelproduktion – auch sogenannte Säurehärtende Lacke eingesetzt, die häufig auch als Siegellacke bezeichnet werden. Filmbildner ist auch hier Cellu losenitrat, u. a. kommt Ester als härtende Säure infrage. Nachteil dieser Lacke ist, dass beim Trocknen Formaldehyd freigesetzt wird, weshalb auch diese Lacke immer häufiger durch umweltfreundlichere Lacksysteme ersetzt werden. Für hochwertige Anwendungen wie Lackierungen von Musikinstrumenten (z. B. Klaviere), Innenaus bauten oder Auto- und Yachtinteriors werden oftmals Polyesterlacke – auch unter dem Namen Ungesättigte Polyesterlacke (UP-Lacke) bekannt – verwendet. Neben der sehr zeitaufwen digen Verarbeitung ist der größte Nachteil von Polyesterlacken die Emission von organischen Lösemitteln, auch nach dem Trocknen. Abhilfe schafft hier das vor allem für Auto-
mobilinteriors entwickelte RIM-Verfahren (Reaction Injection Molding), bei dem ein 2K-PURLack (siehe oben) wie bei einem herkömmlichen Kunststoffspritzgießverfahren in einem Werkzeug auf die Holz- bzw. Furnieroberfläche aufgebracht wird. Vorteile dieses Verfahrens sind die über 99 Prozent schnellere Aushärtungszeit und die um bis zu 90 Prozent geringeren Ausdünstungen. Schnellere Aushärtungszeiten lassen sich auch mit sogenannten Strahlungshärtenden Lacken erzielen. So härten UP-Lacke unter ultravioletter Bestrahlung in einigen Sekunden klebfrei aus. Zunehmend kommen auch hier umweltfreundlichere, lösemittelfreie UV-Lacksysteme wie UV-Vakumatlacke für die Lackierung von Möbeln, Treppen oder Parkettfußböden zum Einsatz. 4.4 Filme und Folien Für die Beschichtung von Türblättern, Küchen arbeitsplatten u. ä. eignen sich als Werkstoffe Filme, meist in Form von High Pressure Lamina ten (HPL). Dabei werden Papierbahnen unter hohem Druck mehrschichtig mit Melamin- oder Phenolharzen verpresst. Die Beschichtungen sind hitzebeständig, kratzfest und lösemittel resistent. Bekannte HPL-Schichtstoffplatten sind u. a. Dekodur® (Hersteller: Dekodur GmbH & Co.KG), Formica® (Hersteller: Formica Corpora tion) und Resopal® (Hersteller: Resopal GmbH). Zu Dekorzwecken eignen sich Folienbeschichtungen aus PVC (Polyvinylchlorid). Verschiedene Holzwerkstoffe können mit den Folien kaschiert werden. Alternativ eignen sich beispielsweise für Möbeloberflächen auch Folien auf Polyester- basis, z. B. Pentadecor® (Hersteller: Klöckner Pentaplast GmbH & Co. KG).
5 Stoffeigenschaften ändern Um die Eigenschaften des Holzes dauerhaft zu ändern, beispielsweise seine Beständigkeit gegen schädlichen Pilzbefall zu erhöhen oder sein Quell- und Schwindverhalten und damit seine Dimensionsstabilität zu optimieren, besteht die Möglichkeit der chemischen oder der thermi schen Modifizierung. Durch die chemische und die thermische Modifizierung verfärbt sich das Holz dunkel und ähnelt in der Anmutung man chen Tropenhölzern. Auch durch die vollständige Durchtränkung des Holzes u. a. mit Harzen (siehe auch Teil II, 3.1 Tränken) lässt sich das Holz modifizieren, wobei hier keine chemische Re aktion wie etwa bei der Acetylierung (siehe Teil II, 5.1 Chemisch modifiziertes Holz) stattfindet. Modifizierungsverfahren für Holz sind zwar aufwendiger als die Imprägnierung mit chemischen Holzschutzmitteln, jedoch kommen sie normalerweise ohne die Zugabe von Bioziden (Bakterizide, Fungizide, Insektizide) aus. Modifi ziertes Holz enthält deshalb keine artfremden Inhaltsstoffe und besitzt hinsichtlich der sorten reinen Trennung bzw. Rückführung in den Wert stoffkreislauf gegenüber chemisch imprägnierten Hölzern einen erheblichen Vorteil. 5.1 Chemisch modifiziertes Holz (Chemically Modified Timber – CMT) Bei der chemischen Modifizierung von Holz werden zunächst reaktive Chemikalien in das Holz
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I I Fertigungsverfahren › 5 Stoffeigenschaften ändern
eingebracht. In einem nächsten Schritt wird das Holz erwärmt, wodurch die Chemikalien aushärten. Derzeit spielt die Acetylierung bei der chemischen Holzmodifizierung die größte Rolle. Hierbei wird das Holz mit Essigsäureanhyd rid – ein Derivat der Essigsäure, das unter Was serabspaltung entsteht – imprägniert. Bei der anschließenden Erwärmung des Holzes unter hohem Druck auf über 100 °C wandelt sich das Essigsäureanhydrid in Essigsäure um. Die an fallende Säure wird dann ausgewaschen und das Holz getrocknet. Durch diesen Prozess wird die Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes dauerhaft verringert, Quellung und Schwindung des Holzes nehmen somit ab. Noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase (u. a. am Institut für Holz biologie und Holztechnologie der Universität Göttingen) befinden sich diverse chemische Modifizierungsverfahren auf Siliziumbasis. Je nach Verfahren weisen Hölzer nach der Silizium behandlung (Silikate, Silane) eine höhere Resistenz gegen Pilzbefall auf oder zeichnen sich durch wasserabweisendes Verhalten aus. 5.2 Thermisch modifiziertes Holz (Thermally Modified Timber – TMT) Im Gegensatz zum Dämpfen von Holz, das bei Temperaturen bis maximal 100 °C u. a. zum Spannungsabbau (siehe Teil II, 1.1 Dampfbie- gen) dient oder dazu, bei der Furnierherstellung die Geschmeidigkeit des Holzes zu erreichen (siehe Teil I, 3. Furnier), vollzieht sich die thermische Modifizierung von Holz in d eutlich höheren Temperaturbereichen. Im Grunde werden bei der thermischen Modifi zierung dieselben chemischen Prozesse in Gang gesetzt wie bei der Acetylierung (siehe Teil II, 5.2 Chemisch modifiziertes Holz). Der Unterschied besteht darin, dass dem Holz kein Essigsäureanhydrid von außen zugeführt wird, sondern dass die Essigsäure während des Erwärmungsprozesses durch holzeigene Stoffe entsteht. Sie bildet sich im Verlauf des Verfahrens bei Temperaturen um 140 °C zunächst durch Abspaltung von den Hemicellulosen (Holzpolyosen, siehe Teil I, 1. Holz – Definition und Eigenschaften). Durch die Essig säure und die weitere Erwärmung auf bis zu 250 °C werden sowohl die Hemicellulosen und als auch teilweise die Zellulose abgebaut, sodass sich der prozentuale Anteil des Lignins (dessen massive Zersetzung erst zwischen 280 °C und 500 °C einsetzt) im Holz erhöht und damit auch Festigkeit sowie Härte des Holzes zunehmen. Es gibt unterschiedliche Verfahren, um thermisch modifiziertes Holz, auch Thermoholz genannt, herzustellen. Gemeinsam ist allen Verfahren die allmähliche Erwärmung des Holzes auf Temperaturen zwischen 140 °C und 250 °C über einen Zeitraum von ein bis zwei Tagen sowie die anschließende schonende Abkühlung. Weit verbreitet sind Feuchte-WärmeDruck verfahren, bei denen das Holz mit Wasserdampf – etwa im BICOS-Verfahren (z. B. Thermoholz Spreewald, Hersteller Thermoholz Spreewald GmbH [ THS]), im Stellac-Verfahren (z. B. Firstwood®, Hersteller Firstwood GmbH), im Plato-Verfahren (Plato® Wood, Hersteller: Plato International BV) – oder in einer wasser dampfgesättigten Stickstoffatmosphäre (z. B.
New Option Wood, Hersteller: NEW OPTION WOOD SA) unter Druck erwärmt wird. Weitere thermische Modifizierungsverfahren sind das Öl-Hitzeverfahren, bei dem das Holz ohne Druck in einem Bad aus reinem Pflanzenöl erhitzt wird (z. B. Menz OHT®, Hersteller: Menz Holz GmbH & co. KG) oder die Vakuumpresstrocknung (Vacu³Verfahren), bei der die Wärme über Heizplatten auf das Holz übertragen wird (z. B. timura Holz, Hersteller: timura Holzmanufaktur GmbH). 5.3 Verkohlung (Pyrolyse) Eine traditionelle, heute u. a. in Japan noch verbreitete Art des Holzschutzes ist die Verkohlung von Holz, die auch als Pyrolyse bezeichnet wird. Dabei wird Holz einseitig unter Ausschluss von Luftsauerstoff mittels Gasbeflammung auf Temperaturen von 450 °C bis zu 600 °C erhitzt und anschließend mit Wasser abrupt abgekühlt. Während des Erhitzungsprozesses entstehen bei unterschiedlichen Temperaturen verschiedene Abbausubstanzen: Gase, Holzteer und Holzkohle. Durch die Verkohlung bildet sich auf dem Holz eine Schutzschicht, die aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit und der Eigenschaft, das Eindringen von Sauerstoff zu verhindern, das weitere Abbrennen erheblich verzögert. Das Phänomen ist auch beim Brand von Holzkonstruktionen zu beobachten. Diese halten den Flammen viel länger stand als etwa reine Stahloder Betonkonstruktionen (vgl. auch den Punkt Warnfähigkeit, Teil I, 1. Holz – Definition und Eigenschaften). Zwar ist verkohltes Holz auch weniger anfällig gegen Pilz- und Insektenbefall, jedoch gibt es, was den Holzschutz durch Verkohlung betrifft, geteilte Meinungen. Denn je nach Höhe der Temperatur kommt es während des Pyrolyseprozesses nicht nur zum Masseverlust und zu Dimensionsänderungen des Holzes, sondern auch zu Rissen in der Holzkohleschicht, sodass Schädlinge leichter in das Innere des Holzes gelangen können. Mit dem Pyrolyseverfahren, allerdings bei Tempe raturen von bis zu 900 °C, werden auch Holz, Holzwerkstoffe (MDF-Platten) oder Bambus kar bonisiert und so poröse Kohlenstoffmaterialien (u. a. Woodceramics oder Bambooceramics) hergestellt. Diese eignen sich u. a. als Träger materialien für Katalysatoren oder als Kompo nenten für Batterien und Brennstoffzellen. Bei der Flash-Pyrolyse (Holzverflüssigung) wird das Holz sehr schnell auf eine m ittlere Tem peratur von ca. 500 °C erhitzt. Dabei entstehen, neben Holzkohle und Gasen, h auptsächlich Pyrolyseöle, die u. a. zu Biokraftstoffen verarbei tet werden können.
III Technologie: HolzbauKonstruktionsprinzipien
1
Fachwerkbau
2
Massivholzbau
3
Naturbauverfahren
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I I I Holzbau-Konstruktionsprinzipien › 1 FACHWERKBAU › 2 MASSIVHOLZBAU › 3 NATURBAUVERFAHREN
Konstruktiv werden im Holzbau Stab- und Flächentragwerke unterschieden. Elemente von Stabtragwerken sind die parallel belasteten Pfosten (Ständer) sowie die auf Biegung beanspruchten Träger oder Balken. Ebene Flächentragwerke entstehen im Holzbau durch den Bau von Tafelelementen. Für gekrümmte Flächentragwerke gewinnt in jüngster Zeit dank moderner CNC-Technik (vgl. CNC-Bearbeitungszentren) der Einsatz von zimmermannsmäßigen Verbindungen auch unter wirtschaftlichen Aspekten wieder an Bedeutung. So beschäftigen sich derzeit u. a. Wissenschaftler der ETH Zürich und der Universität Kassel mit der digitalen Adaption des seit Jahrhunderten bekannten Prinzips des Hebelstabwerks, auch als Nachlaufende Balken bekannt. Hebelstabwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sich die einzelnen kurzen Stäbe ohne zusätzliche Verbindungsteile gegenseitig tragen. Mit den auf Biegung beanspruchten Stäben lassen sich große Spannweiten realisieren. Im herkömmlichen Holzbau werden grundsätzlich drei Konstruktionsverfahren unterschie den: der Fachwerkbau (Riegelbau) und die da raus in jüngster Vergangenheit hervorgegangene Tafelbauweise sowie der Massivholzbau. Fachwerk- und Massivholzbau haben sich aus den steinzeitlichen Bauformen des Pfostenhauses (Fachwerk) und des Stabhauses (Blockbau) entwickelt und beruhen bis heute in erster Linie auf überlieferten Erfahrungswerten. Eine traditio nelle Mischform stellt das häufig in der deutschen Region Oberlausitz und im angrenzenden Polen sowie Tschechien anzutreffende Umgebindehaus dar; sein Erdgeschoss ist in massiver Blockbauweise gebaut, davor steht eine Holzkonstruktion (Umgebinde), die das darüber liegende Fachwerkgeschoss sowie das Dach trägt. Moderne, auf statischen Berechnungen beruhende Ingenieurkonstruktionen des Fachwerkbaus sind der Skelettbau und die unterschiedlichen, in Nordamerika und Skandinavien entwickelten Holzrahmenbaukonstruktionen: der Balloon Frame (Ständerbau, dt. auch Rip penbau) und der Platform Frame, im deutschen Sprachraum als Rahmenbau geläufig. Aktuelle Entwicklungen im Massivholzbau sind der Holzblocktafelbau und verschiedene massive Holzbausysteme, bei denen montagefertige Großtafeln vorfabriziert werden. Diese Bauweise wird vor allem im mehrgeschossigen Wohnungs- und Objektfertigbau für ebene Flächentragwerke verwendet. Neben den drei erwähnten, üblichen Konstrukti onsverfahren gibt es weitere Baumethoden, etwa diverse Naturbauverfahren. Eine davon ist die Baubotanik. Ihr Forschungsgegenstand ist die ingenieurs- und gartenbautechnische Nutzung lebender Holzpflanzen, die als Bauwerkstoff innerhalb der Architektur eingesetzt werden, sodass sie mit unorganischen Bauteilen wie Stahl verwachsen und dadurch tragfähige Strukturen bilden. Der praktische, gärtnerische Umgang mit dem «lebenden» Werkstoff Holz fließt in der Baubotanik in eine entwurfs- und gesellschaftstheoretische Forschung ein, welche sich zum Ziel gesetzt hat, insbesondere die ästhetischen und planungsrelevanten Konsequenzen zu untersuchen, die eine Verwendung «wachsender» Rohstoffe innerhalb der Architektur und der Urbanistik zur Folge hat.
1 Fachwerkbau Fachwerkkonstruktionen bestehen aus senk rechten Stützhölzern (Ständern, Pfosten) und waagerechten Längs- und Querträgern, wodurch eine räumliche, skelettartige oder gerip peartige Konstruktion entsteht. Beim modernen Skelettbau bestehen die Verbindungen sowie die aussteifenden Bauteile (Auskreuzungen) aus Stahl. Das auf diese Weise entstehende Tragskelett ist konstruktiv vollständig unabhängig von den Innen- und Außenwänden, die dadurch flexibel gesetzt werden können. Hohe Flexibi lität besteht damit auch bei der Grundrissgestaltung. So sind nachträgliche Anpassungen – etwa die Ausführung und die Anordnung von Innenwänden – bei dieser Bauweise problemlos möglich. Im Gegensatz zum Skelettbau wird beim Holzrahmenbau die Tragstruktur mit sogenannten Scheiben aus Vollholz bzw. Holzwerkstoffen ausgesteift und bildet mit diesen eine konstruktive Einheit. Während beim Ständerbau (Balloon Frame) wie beim Skelettbau die tragenden Stützen über mehrere Stockwerke reichen, ist der Rahmenbau (Platform Frame) wie das traditionelle Fachwerkhaus stockwerkweise aufgebaut. Durch moderne maschinelle Fertigungs techniken haben Holzrahmenkonstruktionen heutzutage einen hohen Vorfertigungsgrad und sorgen somit für erhebliche Bauzeitver kürzungen und Kostensenkungen. Holzrahmen und Beplankungsmaterial aus Holz werden als sogenannte Tafelelemente bereits in der Werkstatt vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt (Tafelbauweise).
2 Massivholzbau Die historischen Ursprünge des Massivholzbaus liegen im Blockbau (Strickbau), der bis heute im Alpenraum, in Skandinavien und Russland praktiziert wird. Dafür werden Massivhölzer wie Rundhölzer (Stämme), Kanthölzer oder Bohlen aufeinandergeschichtet und in regelmäßigen Abständen durch Holzdübel oder eingenutete Federn gesichert. An den jeweiligen Wandstößen (Ecken, auch Schrot genannt) werden sie mithilfe von traditionellen, zimmermannsmäßigen Verbindungen (Kamm-, Blatt- oder Zinkenverbindungen), also nur durch entsprechende Bearbeitung des Holzes ohne weitere mechanische Verbindungsmittel miteinander verbunden. Wur de die Blockbautechnik lange nur für einfache Wohn- und Nutzbauten in Betracht gezogen, sorgen auch hier die Möglichkeiten der digitalen Frästechnologie für eine Renaissance der Block-bauweise, sodass sie immer häufiger auch beim Bau moderner Wohnhäuser zur Anwendung kommt. Eine weitere, entscheidende Entwicklung hat der Massivholzbau durch die Möglichkeit genom men, großflächige Massivholz- oder Holzwerkstoffelemente inklusive Dämmung, Dampfsperren, Brandschutzausrüstung oder Installationsschächten anzufertigen. Dadurch können mit sehr viel größerer Präzision in kürzester Zeit auch über mehrere Stockwerke reichende Tragstrukturen vorab in der Werkstatt hergestellt werden (siehe auch Teil I, 4.1.2 Holzkonstruktionswerk stoffe). Massivholzelemente können von großen Zimmereien auf CNC-gesteuerten Maschinen
vorproduziert werden, darüber hinaus gibt es Anbieter von Fertigbausystemen, etwa Finnforest (Produkt: LenoTec®), KLH Massivholz (Pro dukt: Kreuzlagenholz) oder Lignotrend (Produkt: Lignotrend®). Als Großtafeln werden sie dann ähnlich wie die Tafelelemente des Holzrahmen baus auf der Baustelle zusammengefügt. 3 Naturbauverfahren Naturbauverfahren sind spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Arbeiten von Arthur Wiechula, John Krubsack u. a. bekannt. Im Gegensatz zur Bionik, die sich die Natur zum Vorbild nimmt und deren funktionale Formen nachempfindet, beziehen Naturbauverfahren verholzende bzw. stammbildende Pflanzen direkt in den Konstruktionsprozess ein. Dabei macht man sich zum einen die Tatsache zunutze, dass zwei Pflanzen zusammenwachsen, sobald sich ihre Kambien (siehe Teil I, 1. Holz – Definition und Eigenschaften) über längere Zeit berühren; ein Phänomen, das zum Beispiel auch von der Ver edelung (Pfropfen) von Obstbäumen bekannt ist. In der Baubotanik werden nun lebende bzw. noch wachsende Holzpflanzen mit einem technischen Werkstoff wie Stahl konstruktiv mitein ander verbunden. Steht nämlich ein Baum in mechanischem Kontakt mit einem Fremdkörper, so vergrößert der Baum an dieser Stelle seine Oberfläche; schließlich kommt es zu einer Überwallung des Fremdkörpers und zu einem Formschluss. Im Laufe des Wachstumsprozesses werden Verbindungsdetails baubotanischer Tragstrukturen zwischen Pflanze und technischem Bauteil mit der Zeit stabiler.
Anhang
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Biogr afien 24H >architecture www.24h-architecture.com Das Büro 24H >architecture wurde Anfang 2001 von Boris Zeisser (*1968) und Maartje Lammers (*1963) gegründet. Beide studierten an der Technischen Universität Delft und arbeiteten nach ihrem Studium zunächst in mehreren renommierten Architekturbüros wie EEA (Erick van Egeraat associated architects), Mecanoo und Rem Koolhaas’ Office for Metropolitan Architecture. Das Team von 24H >architecture besteht aus mittlerweile 15 Mitarbeitern und ist international in den Bereichen Wohnungs-, Schulund Objektbau tätig. Werner Aisslinger www.aisslinger.de Werner Aisslinger (*1964) studierte Industriedesign an der Hoch schule der Künste (HdK) in Berlin. Nach Stationen als freier Mitarbeiter bei Ron Arad, Jasper Morrison und im Studio de Lucchi gründete er 1993 in Berlin sein eigenes Büro studio aisslinger. Werner Aisslingers Arbeiten zeichnen sich durch ihren technologisch geprägten, experimentellen Ansatz aus. Dabei gilt sein Interesses vor allem neuen Materialien und Herstellungstechniken. Von 1994 bis 1997 war Aisslinger Dozent an der HdK in Berlin und am Lahti Design Institute, Helsinki. Von 1998 bis 2005 hatte er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne, seit 2006 ist er Kurator der Raymond Loewy Foundation sowie Jurymitglied beim Lucky Strike Design Award. ALICE (Atelier de la conception de l‘espace) alice.epfl.ch Das ALICE ist ein der Architekturfakultät der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) angeschlossenes Labor, das Studierenden einen experimentellen Zugang zu Entwurf und Gestaltung architektonischer Räume vermittelt. Das Labor wurde 2006 auf Initiative von Prof. Dieter Dietz (UNDEND Architektur, Zürich) gegründet und setzt sich aus einem Team von Architekten und Forschern aus ganz Europa zusammen. «Evolver» in Zermatt ist ein Projekt des Jahrgangs 2009 und entstand unter der Leitung von Prof. Dieter Dietz sowie den Teammitgliedern Katia Ritz (Archi tektin, Lausanne), Daniel Pokora (Mazzapokora, Zürich), Olivier Ottevaere (Multiply Studio, London), Aline Dubach, Isabella Pasqualini (Architektinnen, Zürich) und Eveline Galatis (Sekretärin, Lausanne). Unter den beteiligten Studierenden waren Ahmed Belkhodja, Augustin Clement, Nicolas Feihl, Olivier di Giambattis ta, Eveline Job, Martin Lepoutre, Samuel Maire, Benjamin Melly, Adrian Llewelyn Meredith und François Nantermod. Architekten Martenson und Nagel-Theissen www.amunt.info Björn Martenson (*1966) studierte nach einer Tischlerlehre Archi tektur an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen, wo er seit 2002 auch als selbstständiger Archi tekt arbeitet. Daneben ist Martenson als Dozent am Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens der RWTH tätig. Sonja Nagel (*1972) studierte Architektur und Design an der Akademie der Bildenden Künste (ABK) Stuttgart und der Universität Stuttgart. Jan Theissen (*1972) studierte im Anschluss an ein Produktdesignstudium an der HBK Saarbrücken und der Design Academy Eindhoven Architektur am Pratt Institute Brooklyn NY und an der ABK in Stuttgart, wo sowohl Nagel als auch Theissen später auch als Dozenten tätig waren. 2004 gründeten beide ihr Büro Atelier Nagel-Theissen in Stuttgart. Anlässlich ihres Gemeinschaftsprojekts, dem Wohnhaus «Just K» in Tübingen, gründeten Björn Martenson, Sonja Nagel und Jan Theissen 2010 amunt – Architekten Martenson und Nagel-Theissen. «Just K» wurde 2010 mit dem Weißenhof-Archi tekturförderpreis für junge Architektinnen und Architekten und 2011 mit dem Heinze Architekten AWARD ausgezeichnet sowie für den DETAIL Sonderpreis Interior nominiert. Yemi Awosile www.yemiawosile.co.uk Yemi Awosile (*1984) ist eine in London lebende Designerin, die sich auf Textilien und Materialentwicklung spezialisiert hat. Ihr Studium am Royal College of Art in London schloss sie 2008 ab. Einen Schwerpunkt in Awosiles Arbeit bilden die Verwendung von vor Ort vorhandenen Materialien sowie die Verbindung von Handwerkstradition und neuen Technologien. Für die Herstellung und die Anwendung des Korkgewebes recherchierte Yemi Awosile in Portugal, wo sie die Prozesse von der Korkernte bis hin zu den unterschiedlichen Verarbeitungsstufen studieren konnte. Shin Azumi www.shinazumi.com Shin Azumi (*1965) betreibt in London das Designbüro a studio, das auf Produkt- und Möbeldesign sowie die Gestaltung von Innenräumen spezialisiert ist. Zu den bekanntesten Entwürfen des japanischen Designers zählt der 1999 entworfene Barhocker «LEM» für den italienischen Hersteller Lapalma. Zahlreiche Arbeiten des leidenschaftlichen Scherensammlers Azumi wurden in die weltweit renommiertesten Designsammlungen aufgenommen, darunter u. a. das Victoria & Albert Museum in London, das Stede lijk Museum in Amsterdam oder Die Neue Sammlung in München. Der stapelbare Multiplex-Hocker «AP» wurde 2011 u. a. mit dem Interior Innovation Award der imm cologne ausgezeichnet.
Maarten Baas www.maartenbaas.com Der niederländische Designer Maarten Baas (*1978) studierte an der Design Academy Eindhoven. Die aus seiner 2002 vorgeleg ten Abschlussarbeit hervorgegangene Serie «Smoke» (2004 bis 2009) erregte weltweit großes Aufsehen und ist bei Museen und Sammlern sehr begehrt. Große Aufmerksamkeit fanden auch seine 2006 auf der Mailänder Möbelmesse vorgestellte Möbelserie «Clay Furniture», die Möbelkollektion «Sculpt» (2007) sowie die handgeschnitzten Holzobjekte der «China»-Serie (2008). Baas hatte zahlreiche Einzelausstellungen, u. a. in New York, Miami, Tokio und im London Design Museum. Maarten Baas lebt und ar beitet in ’s-Hertogenbosch südlich von Eindhoven. Bernardo Bader www.bernardobader.com Bernardo Bader (*1974) studierte Architektur an der Universi tät Innsbruck und betreibt seit 2003 sein eigenes Büro im österreichischen Dornbirn. Holz spielt für Bader sowohl bei Umbauten wie auch bei neuen Projekten eine wichtige Rolle, wobei er bei den Neubauten für die Tragstruktur häufig den Holzelemen tebau verwendet. Baders Arbeiten wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrfach mit dem renommierten Vorarlberger Holzbaupreis sowie 2007 mit dem Weißenhof Architekturförderpreis. Aldo Bakker www.aldobakker.com Der niederländische Designer Aldo Bakker (*1971) fühlt sich in seinen Arbeiten einer Ästhetik verpflichtet, die vorrangig durch handwerkliche Präzision geprägt ist. Dabei stehen für Bakker die kommunikativen und assoziativen Aspekte eines Objekts und weniger konzeptionelle Ansätze im Vordergrund. Bakkers Entwürfe, die sich oftmals zwischen Kunst und Design bewegen, bestechen darüber hinaus durch besondere Materialien, haptische Überraschungen sowie ungewöhnliche Formen. Für seinen «Stool» wurde Aldo Bakker 2011 mit dem Design Award der Zeitschrift Wallpaper ausgezeichnet. Stephan Balkenhol Stephan Balkenhol (*1957) gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern. Charakteristisch für seine skulpturalen Arbeiten ist, dass die Spuren der Bearbeitung als Kerben und Furchen im Holz sichtbar bleiben. Auch die jeweilige Bemalung ist so zurückhaltend, dass sie die Struktur des Materials niemals verdeckt. Von 1976 bis 1982 studierte Stephan Balkenhol an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Ulrich Rückriem. Er war Lehrer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt und ist seit 1992 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Balkenhol lebt in Karlsruhe und Meisenthal in Frankreich und hat ein Atelier in Berlin. Shigeru Ban Architects www.shigerubanarchitects.com Der japanische Architekt Shigeru Ban (*1957) verwendet für seine Entwürfe ökonomische Materialien wie Karton oder Bambus sowie Herstellungstechniken. In Deutschland wurde Shigeru Ban vor allem durch den aus Karton gefertigten japanischen Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover bekannt, den er in Zusammenarbeit mit dem Architekten und Leichtbauspezialisten Frei Otto errichtete. Sein eigenes Büro, Shigeru Ban Architects, mit Sitz in Tokio und Paris gründete Ban 1985, seit 2006 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Georg Baselitz www.baselitz.com Georg Baselitz (*1938 in Deutschbaselitz/Sachsen als Hans-Georg Kern) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern. Bekannt wurde Baselitz in den 1960er-Jahren zunächst als Maler, später machte er sich auch mit Druckgrafiken, Zeich nungen, Linolschnitten und Skulpturen einen Namen. 1979 entstanden seine ersten Holzskulpturen, die er vornehmlich mit Ketten säge, Beil und Stecheisen roh bearbeitet. Georg Baselitz lebt und arbeitet in einem von den Architekten Herzog & de Meuron entworfenen Wohn- und Ateliergebäude in Inning/Buch am Ammer see sowie in Imperia an der italienischen Riviera. 2004 erhielt er den von der Japan Art Association vergebenen Praemium Imperiale, der als «Nobelpreis der Künste» gilt. Baubotanik Bureau Baubotanik www.bureau-baubotanik.de Das Bureau Baubotanik, das auf das Bauen mit wachsenden Pflanzen spezialisiert ist, wird von den Architekten Hannes Schwertfeger (*1975) und Oliver Storz (*1979) geleitet. Oliver Storz forscht im Bereich Ingenieurwissenschaften bei Prof. Dr. Jan Knippers an der Universität Stuttgart und Prof. Dr. Thomas Speck an der Universität Freiburg. Hannes Schwertfeger forscht im Bereich Entwurfstheorie bei Prof. Dr. Gerd de Bruyn an der Universität Stuttgart. Ferdinand Ludwig www.ferdinandludwig.de Ferdinand Ludwig (*1980) untersucht und entwickelt baubotanische Tragstrukturen. In seinen Prototypen beschäftigt er sich aktuell mit der baubotanischen Konstruktionsmethode der Pflanzenaddition. Ludwig forscht bei Prof. Dr. Gerd de Bruyn an der Universität Stuttgart und Prof. Dr. Thomas Speck an der Universi tät Freiburg.
BCXSY www.bcxsy.com BCXSY ist ein Kooperationsprojekt des israelischen Designers Boaz Cohen (*1978) und der japanischen Schmuckdesignerin Sayaka Yamamoto (*1984). Cohen und Yamamoto studierten beide an der Design Academy Eindhoven, wo sie auch ihr gemeinsames Büro betreiben. Ihre Zusammenarbeit sehen sie als multidisziplinäres Experiment, bei dem Konzepte, Produkte, Möbel, grafische Arbeiten und Interieurs entstehen. Für «Join» wurde BCXSY 2011 mit dem Design Award der Zeitschrift Wallpaper ausgezeichnet. Bernath+Widmer www.bernathwidmer.ch Das Architekturbüro Bernath+Widmer wurde 2007 von Roland Bernath (*1973) und Benjamin Widmer (*1978) in Zürich gegründet. Roland Bernath studierte nach einer Zimmermannslehre an der Zürcher Hochschule in Winterthur, Benjamin Widmer absol vierte nach seiner Lehre als Hochbauzeichner ebenfalls ein Architekturstudium an der Zürcher Hochschule Winterthur sowie an der Universität der Künste (UdK) in Berlin und der ETH Zürich. Neben ihrer Tätigkeit als Architekten lehren Bernath und Widmer seit dem Herbstsemester 2011 an der Hochschule Luzern im Be reich Technik und Architektur. Beton www.beton-on.com Das polnische Gestaltungsbüro Beton mit Sitz in Warschau wurde 2007 von der Architektin und Modedesignerin Marta Rowin´ska (*1976) und dem Architekten Lech Rowin´ski (*1976) gegründet. Beide lernten sich während ihres Studiums an der Technischen Universität in Warschau kennen. Rowin´ska und Rowin´ski arbeiten disziplinübergreifend in den Bereichen Architektur, Mode, Grafik-, Industrie- sowie Set- und Kostümdesign. 2009 sorgten sie u. a. mit ihrer modularen Kartonwand «Wall 2» auf der London Design Week für Aufsehen. Die Kapelle in Tarnów ist ihr erster realisierter Bau. Patrick Blanchard blanchardsculpt.free.fr Der Bildhauer und Stuckateur Patrick Blanchard arbeitete nach seiner Ausbildung viele Jahre für den Louvre und die Versailler Museen. 1992 eröffnete er sein eigenes Atelier in Paris. Patrick Blanchard leitet darüber hinaus die Skulpturenfakultät der re nommierten Ecole Boulle und ist Mitglied der Grands Ateliers de France, eine der größten Akademien für angewandte Kunst in Frankreich. 1997 wurde ihm die renommierte Medaille «Meilleur Ouvrier de France» verliehen, die ihn als Meister seines Fachs auszeichnet. Jörg Boner www.joergboner.ch Jörg Boner (*1968) ist Produktdesigner und betreibt seit 2001 sein eigenes Büro in Zürich. Boners Entwürfe bestechen durch ihren konzeptionellen Ansatz und erhielten zahlreiche Designpreise. So wurde der Stuhl «WOGG 50» 2011 etwa mit dem Best of Best des Interior Innovation Award der imm cologne ausgezeichnet. Seit 2002 unterrichtet Jörg Boner parallel zu seiner Tätigkeit als Designer an der ECAL (Ecole Cantonale d’Art de Lausanne). Zudem ist Boner Artdirector der Möbel- und Leuchten-Kollektion «nanoo», einem Spin-off der Schweizer Faserplast AG. Die Schweizerische Eidgenossenschaft zeichnete Jörg Boner 2011 für seinen kontinuierlichen Beitrag zum Schweizer Design und sein Engagement als Entwerfer und Lehrer mit dem «Grand Prix Design 2011» aus. Tord Boontje www.tordboontje.com Tord Boontje (*1968) studierte Industriedesign an der Design Academy Eindhoven sowie am Royal College of Art in London. Sein Studio gründete er 1996 in London, wo er mittlerweile – nach kurzem Aufenthalt in Bourg-Argental, Frankreich – wieder lebt und arbeitet. Mit seinen Entwürfen versucht Boontje, den Nutzern besondere sinnliche Erfahrungen zu ermöglichen und Gegenwart und Tradition miteinander zu verbinden. Tord Boontje ist seit 2009 auch Professor und Leiter des Fachbereichs Produktdesign am Londoner Royal College of Art. Gion A. Caminada www.arch.ethz.ch/darch/entwurf/caminada/ Gion A. Caminada (*1957) gilt als einer der herausragenden Vertreter der zeitgenössischen Schweizer Baukultur. Er beschäftigt sich u. a. seit 2000 mit der Weiterentwicklung des traditionellen Strickbaus in seinem Heimatort Vrin im Kanton Graubünden und achtet in seiner Funktion als Dorfplaner darauf, das geschlossene historische Ortsbild zu erhalten. Über seine praktische Arbeit als Architekt hinaus lehrt Gion A. Caminada als Gastdozent für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich, wo er sich vor allem mit dem Projekt «Orte schaffen» dem Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Handwerk, Architektur und anderen Disziplinen widmet. Nick Cave www.soundsuitshop.com Der aus Missouri stammende und in Chicago lebende Künstler Nick Cave (*1959) entwarf seine ersten «Soundsuits» als kinetische Skulpturen unter dem Eindruck der Rassenunruhen 1991 in Los Angeles nach der Ermordung von Rodney King durch die Polizei. Seine «Soundsuits» sind sowohl von zeremoniellen Kostümen aus Afrika als auch von tibetanischen Textilien und Figuren der Popkultur inspiriert. Nick Cave ist ausgebildeter Tänzer – er hatte u. a. ein Engagement am New Yorker Alvin Ailey American Dance Theater – und leitet derzeit die Modeklasse der School of the Art Institute of Chicago (SAIC).
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Biografien
Gehard Demetz www.geharddemetz.com Der Südtiroler Holzschnitzer und Bildhauer Gehard Demetz (*1972) debütierte 2005 als Künstler und war innerhalb kürzester Zeit international sehr erfolgreich. Charakteristisch für seine Arbeiten – meist Skulpturen von Kindern – ist, dass die Oberflä chen meist sehr fein poliert und detailreich ausgearbeitet sind, während der Künstler das Werk aber insgesamt in einem sehr rauen, fast skizzenhaften Zustand belässt. 2010 fertigte Demetz für die Europazentrale des Sportartikelherstellers Nike im niederländischen Hilversum eine monumentale Holzskulptur des Firmenmitgründers William «Bill» Jay Bowerman an. Marco Dessí www.marcodessi.com Der Südtiroler Marco Dessí (*1976) studierte Design an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und schloss sein Studium 2007 ab. Im selben Jahr gründete er sein eigenes Designstudio in Wien und arbeitet seitdem in den Bereichen Möbeldesign, Ob jekt, Retail und Ausstellungsdesign. Zu seinen Kunden gehören renommierte Unternehmen wie Lobmeyr, Augarten oder Richard Lampert. 2006 gewann er mit seinem Entwurf «Chaos Theorie» den zweiten Platz beim Rosenthal Design Award. Stefan Diez www.stefan-diez.com Der Münchner Industriedesigner Stefan Diez (*1971) studierte nach einer Schreinerlehre an der Stuttgarter Kunstakademie. Sein eigenes Atelier gründete Diez 2003 und arbeitet seitdem in verschiedenen Gestaltungsbereichen – vom Möbel- und Table topdesign über Industriedesign bis hin zum Messedesign. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen wie Authentics, Bree, e15, Merten, Moroso, Rosenthal, Thonet oder Wilkhahn. Einige seiner Produkte wurden mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet, u. a. viermal mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland (2006, 2008 und 2010) sowie dem iF gold award 2009. Sein Sperrholzstuhl «Houdini» wurde 2012 mit dem deutschen Designpreis in Gold ausgezeichnet. Seit 2007 lehrt Diez zudem als Professor für Industrial Design an der HfG Karlsruhe. Doshi Levien www.doshilevien.com Das in London ansässige Designbüro Doshi Levien wurde im Jahr 2000 von Nipa Doshi (*1971) und Jonathan Levien (*1972) gegründet. Nipa Doshi studierte zunächst Design am National Institute of Design in Ahmedabad (Indien) und schloss ihr Studi um am Londoner Royal College of Art (RCA) mit einem Master in Möbeldesign ab. Jonathan Levien absolvierte eine Ausbildung zum Möbelschreiner und anschließend ebenfalls einen Masterstudiengang in Möbeldesign am RCA. Das Büro Doshi Levien berät internationale Marken und Kunden wie Intel, Swarovski, Nokia, Authentics, Moroso und Cappellini. Das Schaukelpferd «Rocker» für den Möbelproduzenten Richard Lambert wurde 2011 beim In terior Innovation Award Cologne als «Best of Best» ausgezeichnet. Dutch Invertuals www.dutchinvertuals.nl Dutch Invertuals ist ein 2009 von der Konzeptdesignerin Wendy Plomp (*1977) gegründetes Kollektiv, das sich jeweils aus Absolventen der renommierten Design Academy Eindhoven aus unterschiedlichen Gestaltungsdisziplinen zusammensetzt. Die Mitglieder des Dutch Invertuals-Projekts «Matter of Time» (2010) sind Carolina Wilcke, Daphna Isaacs & Laurens Manders, Edhv, Juliette Warmenhoven, Julien Carretero, Max Lipsey, Mieke Meijer und Raw Color. Piet Hein Eek www.pietheineek.nl Piet Hein Eek (*1967) ist Absolvent der Design Academy Eind hoven und wurde in den frühen 1990er-Jahren mit einer Serie monumentaler Schränke aus Abfallholz bekannt. Sein Studio, das er seit 1993 zusammen mit seinem Partner, dem Designer Nob Ruijgrok, unter dem Namen Eek & Ruijgrok BV leitet, eröffnete Eek 1992. Der Niederländer entwirft und fertigt nach wie vor sehr erfolgreich Unikate aus Abfallprodukten und bewegt sich damit ganz bewusst jenseits der Massenproduktion. Seine Arbeiten sind u. a. in der Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York vertreten. Fehling & Peiz www.kraud.de Nach einer Ausbildung zur Schreinerin studierte Yvonne Fehling (*1972) Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe. Während ihres Studiums sammelte sie bereits prak tische Erfahrungen u. a. bei Marcel Wanders in Amsterdam sowie bei Colin Ross und Young Lin in Taipei und China. Jennie Peiz (*1976) studierte ebenfalls an der HfG Karlsruhe und arbeitete u. a. in Rotterdam, Sydney, Neu-Delhi und London. Seit 2006 sind beide selbstständig und betreiben gemeinsam ein Designstudio in Karlsruhe sowie das Produktlabel «Kraud». Neben der Gestaltung von Möbeln, Taschen und Leuchten entwickeln Fehling & Peiz auch Ausstellungskonzepte. 2010 gehörten Fehling & Peiz zu den fünf Finalisten des Designpreis der Bundesrepublik Deutsch land in der Kategorie «Nachwuchs».
Hans-Peter Feldmann Der Künstler Hans-Peter Feldmann (*1941) gilt Insidern der Gegenwartskunstszene als Kultfigur. Er arbeitete nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf zunächst als Maler, seit 1968 beschäftigt er sich jedoch ausschließlich konzeptionell mit dem Medium Fotografie sowie mit Alltagsgegenständen. Feldmann – der seine Arbeiten nicht signiert – unterscheidet dabei ausdrücklich nicht zwischen selbst hergestelltem und gefundenem Fremdmaterial. 2010 erhielt er den mit 100 000 US-Dollar dotierten Hugo Boss Prize der Solomon R. Guggenheim Foundation. 2011 wurde er im Rahmen einer Preisträgerausstellung im New Yorker Guggenheim Museum geehrt. Hans-Peter Feldmann lebt und arbeitet in Düsseldorf. Laetitia Florin www.laetitiaflorin.ch Die Produktdesignerin Laetitia Florin (*1988) schloss ihr Studium an der ECAL (Ecole Cantonale d‘Art de Lausanne) 2010 mit dem Bachelor ab. Das niederländische Magazin Frame (Ausgabe #78) wählte sie unter die zehn besten Design-Absolventen des Jahres. 2011 stellte sie im Rahmen des Wettbewerbs «[D3] Contest» der imm cologne ihre Korbserie «Bidum» vor, die aus textilummantel ten Federstahlstreifen gefertigt ist. Malcolm Fraser Architects www.malcolmfraser.co.uk Malcolm Fraser (*1959) studierte Architektur an der University of Edinburgh, Schottland. Nach Zwischenstationen als Gemeindearchitekt in Wester Hailes im Süden Edinburghs sowie im Büro des Architekten und Theoretikers Christopher Alexander in Berkeley, Kalifornien, gründete Malcolm Fraser 1993 in Edinburgh sein Architekturbüro. Das Portfolio des Büros umfasst eine Vielzahl verschiedener Bautypen wie öffentliche Gebäude, Wohnbauten, Kunst- und Bildungsstätten, Gewerbebauten, kommunale Gebäude sowie die Masterplanung großer Bauvorhaben. Front www.frontdesign.se Die schwedischen Designerinnen Sofia Lagerkvist (*1976), Charlotte von der Lancken (*1978) und Anna Lindgren (*1977) studierten gemeinsam am Konstfack University College of Arts, Crafts and Design in Stockholm. Seit 2003 arbeiten sie in ihrem Stockholmer Studio auf der Insel Södermalm unter dem Namen «Front» als Gruppe zusammen. Ihr konzeptionelles Design sorgt immer wieder für Aufsehen, denn mit jedem neuen Projekt stellen sie ihre Rolle als Designer und die Designkonventionen in Frage: Sie integrieren kontextfremde Bestandteile in ihren Designprozess – wie etwa Zaubertricks oder lebende Tiere, die bei der Umsetzung ihrer Ideen helfen. Zu den Auftraggebern von Front gehören u. a. Kartell, Moooi, Moroso, Established & Sons, Skitsch und Porro. Terunobu Fujimori Der japanische Architekt und Autor Terunobu Fujimori (*1946) ist Professor am Institute of Industrial Science der Universität Tokio. Sein erstes Gebäude – das Jinchokan Moriya Historical Museum in Nagano – realisierte Fujimori 1991, im Alter von 44 Jahren. Als Baumaterial verwendet er für seine Bauten oft verkohltes Holz, das nach traditioneller japanischer Methode (Yakisugi) konserviert wird. Im Rahmen des «Raiding Project» entwarf Teronobu Fujimori 2010 anlässlich des Liszt-Jubiläumsjahrs 2011 eine von zehn temporären Unterkünften für Raiding – den Geburtsort des Komponisten Franz Liszt. Elise Gabriel www.gabrielise.fr Die französische Designerin Elise Gabriel (*1985) arbeitet in den Bereichen Mode, Möbel, Schmuck sowie Szenografie. Das Projekt «Zelfo Embrace» entstand im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Ecole Normale Supérieure in Cachan, Frankreich. Elise Gabriel lebt und arbeitet in Paris, zusammen mit dem Designer Bertrand Gravier betreibt sie seit 2009 das Atelier Bancal. Martino Gamper www.gampermartino.com Der Südtiroler Martino Gamper (*1971) studierte nach einer Lehre als Möbelmacher Bildhauerei und Produktdesign an der Universi tät für Angewandte Kunst und der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 2000 machte er seinen Master am Royal College of Art in London, wo er seitdem sein eigenes Atelier betreibt. Gamper bewegt sich mit seinen Arbeiten oftmals zwischen Design und Kunst. Internationale Bekanntheit erlangte er mit seinem Ausstellungsprojekt «100 Chairs in 100 Days», das seit 2007 weltweit in Muse en und auf Designfestivals gezeigt wird. Für das Projekt zerlegte Gamper alte Stühle in ihre Einzelteile und setzte sie innerhalb von 100 Tagen zu neuen Sitzobjekten zusammen. Liam Gillick www.liamgillick.info/ Liam Gillick (*1964) gehört zu den vielseitigsten zeitgenössischen Künstlern der Gegenwart. Sein Werk umfasst Malerei, Bildhauerei, Objektkunst und Musik, darüber hinaus arbeitet Gillick auch als Autor, Kritiker und Kurator. Seine Werke waren und sind weltweit in den bedeutendsten Museen und im Rahmen der wichtigsten Kunstausstellungen zu sehen. Im Jahr 2002 war Gillick für den Turner Prize nominiert. 2009 gestaltete er den Deutschen Pavillon auf der 53. Kunst-Biennale Venedig. Liam Gillick lebt und arbeitet in London und New York.
Glass Hill www.glasshill.co.uk Das in London ansässige Designstudio Glass Hill wurde Anfang 2010 von dem Engländer Joe Nunn (*1980) und dem Schweden Markus Bergström (*1979) gegründet. Nunn und Bergström lern ten sich 2005 während ihres Studiums am Royal College of Art (RCA) in London kennen. Für ihre Kunden, zu denen u. a. Woodfinch Rare Books, das RCA, Phillips de Pury und das Institute of Contemporary Arts (ICA) in London zählen, entwerfen sie Möbel, Accessoires und andere Produkte. Darüber hinaus entwickeln sie Projekte in den Bereichen Architektur und Interior. GRAFT www.graftlab.com Das Architekturbüro GRAFT wurde 1998 von Lars Krückeberg (*1967), Wolfram Putz (*1968) und Thomas Willemeit (*1968) in Los Angeles gegründet. Weitere Partner sind seit 2000 Gregor Hoheisel (*1967) und seit 2007 M. Alejandra Lillo (*1972). GRAFT gewann mehrere internationale Architektur- und Designpreise und erregt nicht nur mit seinen Architekturprojekten immer wieder großes Aufsehen. So wurde etwa 2010 ihr exklusiv für das Design kaufhaus Stilwerk in einer Auflage von neun Exemplaren entworfener «Phantom Table» aus glasfaserverstärktem Kunststoff auf der Messe Design Miami/Basel präsentiert. Das Architekturbüro mit Dependancen in Los Angeles, Berlin und Peking beschäftigt mittlerweile rund 100 Architekten, Designer und Künstler. Gramazio & Kohler www.gramaziokohler.com Die Schweizer Architekten Fabio Gramazio (*1970) und Matthias Kohler (*1968) gründeten 2000 ihr gemeinsames Büro mit Sitz in Zürich. Für ihre Entwürfe nutzen sie – in Ergänzung zu traditio nellen Entwurfs-, Konstruktions- und Baumethoden – vorrangig die Möglichkeiten von Computer und digitaler Fabrikation. Neben ihrer Tätigkeit als Architekten arbeiten Gramazio & Kohler auch als Stadtplaner und beschäftigen sich mit dem Thema Lichtplanung. Beide sind darüber hinaus Professoren für Architektur und Digitale Fabrikation am Departement Architektur der ETH Zürich. 2012 wurden Gramazio & Kohler mit dem Best Architects Award für das Tanzhaus Zürich ausgezeichnet. Konstantin Grcic www.konstantin-grcic.com Konstantin Grcic (*1965) gehört zu den international renommiertesten deutschen Designern der Gegenwart. Er absolvierte eine Ausbildung zum Möbelschreiner am Parnham College, danach studierte er von 1988 bis 1990 Design am Royal College of Art in London. Konstantin Grcic lebt in München und betreibt dort seit 1991 sein Designbüro KGID Konstantin Grcic Industrial Design. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen die Stühle «Chair_One» (2004) und «Myto» (2008) sowie die Leuchte «Mayday» (1999). Neben seiner Arbeit als Produktdesigner kuratiert und gestaltet Grcic auch Ausstellungen und entwirft Innenausstattungen, aktuell zum Beispiel für das Parrish Art Museum auf Long Island, ein Projekt der Architekten Herzog & de Meuron. Guallart Architects www.guallart.com Vicente Guallart (*1963) ist ein spanischer Architekt, der 1992 sein Büro in Barcelona gründete. Seine Arbeiten sind vom Zusammenspiel von Natur, Technologie und Architektur geprägt, wobei er auch die Disziplinen Geologie, Soziologie, Ingenieurwesen, Produktionstechnik sowie Softwaredesign mit einbezieht. Neben seiner Tätigkeit als Architekt ist Vicente Guallart Direktor des Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) mit Sitz in Barcelona. Max und Hannes Gumpp www.hannesgumpp.com Hannes und Max Gumpp sind Zwillingsbrüder (*1977) und arbei teten in den vergangenen Jahren immer wieder projektbezogen zusammen. Hannes Gumpp studierte zunächst Architektur und Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und schloss dort mit Diplom im Fachbereich Industrial Design ab. 2007 gründete er zusammen mit dem Architekten Andreas Meyer ein eigenes Designstudio. Max Gumpp studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Die Brüder leben und arbeiten in München. Florian Hauswirth www.florianhauswirth.ch, www.postfossil.ch Florian Hauswirth (*1976) studierte Industrial Design an der Fachhochschule Nordwestschweiz, nachdem er bereits eine Ausbildung zum Technischen Modellbauer abgeschlossen hatte. Von 2000 bis 2006 arbeitete er als Freelancer in der Entwicklungsabteilung des schweizerischen Möbelherstellers Vitra in Birsfelden. Seit 2006 arbeitet Florian Hauswirth als selbstständiger Designer in Biel und ist Mitglied des Designkollektivs postfossil. Schwerpunkte sei ner Arbeit liegen in den Bereichen Konsumgüter, Möbel, Packa ging, Objekt, Retail, Messe und Kulturprojekte. Seine Entwürfe wurden mehrfach international ausgestellt und ausgezeichnet. 2010 erhielt Hauswirth ein von der Bernischen Stiftung für an gewandte Kunst und Gestaltung ausgelobtes Atelier-Stipendium in New York.
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Biografien
Stuart Haygarth www.stuarthaygarth.com Der Engländer Stuart Haygarth (*1966) arbeitet seit 2004 an De signprojekten, die sich um das Sammeln von Objekten – PETFlaschen, Brillengläser, Tischfeuerwerkskörper – drehen. Haygarth kategorisiert die auf der Straße gesammelten oder auf Flohmärkten erworbenen Objekte und fertigt daraus beispielsweise Lüster oder Installationen, sodass eine neue Bedeutungsebene entsteht. Haygarth sieht daher seine Arbeit an der Schnittstelle zwischen Design und Kunst. 2008 wurde er bei den British Design Awards als bester Newcomer geehrt. Heide und von Beckerath Architekten www.heidevonbeckerath.com Die Architekten Tim Heide (*1959) und Verena von Beckenrath (*1960) betreiben in Berlin ein gemeinsames Büro. Von 1996 bis 2008 war auch Andrew Alberts Partner. Zu den Schwerpunk ten ihrer Arbeit gehören der Entwurf und die Planung von Innen räumen und Gebäuden, Gutachten im Bereich Städtebau, die gestalterische Konzeption von Ausstellungen und Messen sowie die Beratung von Unternehmen. Die Arbeiten des Büros wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet sowie international ausge stellt und publiziert. Beim Deutschen Holzbaupreis 2011 wurden Heide und von Beckerath Architekten für das Haus im Oderbruch mit einer Anerkennung geehrt. Staffan Holm www.staffanholm.com Staffan Holm (*1977) schloss 2008 sein Masterstudium an der School of Design and Crafts in Göteborg ab und gründete – ebenfalls in Göteborg – sein eigenes Designbüro. In seinen Arbei ten versucht Holm funktionale und emotionale Aspekte miteinander zu verbinden, um den Nutzer so nachhaltig an die Produkte zu binden. Zusammen mit dem Designer Dan Sunaga erhielt Staffan Holm für den «Newton Coffee Table» 2009 den Nordic Design Prize und 2010 den Preis des schwedischen Magazins ELLE Decor für das beste Möbelstück. Benjamin Hubert www.benjaminhubert.co.uk Der Brite Benjamin Hubert (*1984) studierte Industrial Design and Technology an der Loughborough University und schloss 2006 mit dem Bachelor ab. Kurz darauf, 2007, eröffnete Hubert ein Studio in London und spezialisierte sich auf die Gestaltung von Möbeln und Leuchten. Dabei gilt sein Interesse vor allem den Materialien Keramik, Holz und Kork. Benjamin Huberts Arbeiten erregten innerhalb kurzer Zeit internationales Aufsehen und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem British Design Award 2010 (Design des Jahres) und dem ELLE Decor International Design Award – EDIDA (International Young Designer of the Year 2010).
IwamotoScott Architecture www.iwamotoscott.com Das in San Francisco ansässige Architekturbüro wurde 1998 von Lisa Iwamoto und Craig Scott gegründet. Beide absolvierten einen Masterstudiengang an der Harvard University. Neben Ar chitektur beschäftigt sich IwamotoScott Architecture auch mit Design und Ausstellungsgestaltung. Ihre Projekte wurden mit zahlreichen Preisen geehrt und weltweit in renommierten Museen und auf Ausstellungen präsentiert. Beide Architekten sind auch in der Lehre tätig – Lisa Iwamoto als Assistant Professor an der University of California in Berkeley und Craig Scott als Associate Professor für Architektur am California College of the Arts. Hella Jongerius www.jongeriuslab.com Bei den Arbeiten der Niederländerin Hella Jongerius (*1963) sind die Grenzen zwischen Design und den Nachbardisziplinen Kunsthandwerk und Kunst fließend. Jongerius verschränkt historische und zeitgenössische Formen, Motive und Techniken und entwirft sowohl limitierte Editionen als auch Serienobjekte, vor allem Vasen, Geschirr, Möbel und Textilien. International bekannt wurde Jongerius mit ihren Entwürfen für Droog. 2000 gründete sie in Rotterdam das Studio Jongeriuslab, mit dem sie 2008 nach Berlin umzog. Hella Jongerius arbeitet für renommierte Unternehmen wie Vitra, Ikea, Belux, Porzellan Manufaktur Nymphenburg und Royal Tichelaar Makkum und wird von der Designgalerie Kreo in Paris vertreten. Cordula Kehrer www.cordulakehrer.de Cordula Kehrer (*1981) arbeitet seit 2008 als selbstständige Pro duktdesignerin in den Bereichen Möbeldesign, Accessoires und Ausstellungsgestaltung. Zuvor studierte sie Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Kehrer war 2005 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, gewann 2010 den RecyclingDesignpreis und erhielt 2011 ein Kulturstipendium der Stadt Karlsruhe. Ihre Arbeiten präsentierte sie in den vergangenen Jahren auf internationalen Messen, so u. a. auf der imm cologne, der Tendence in Frankfurt und auf der Maison & Objet in Paris. Steffen Kehrle www.steffenkehrle.com Steffen Kehrle (*1976) sammelte bereits während seines Industrie designstudiums an der Universität für angewandte Kunst in Wien praktische Erfahrung bei BMW, Busse Design, Starczewski Design und bei Frédéric Dedelley. Von 2007 bis 2009 arbeitete er als Designer bei Stefan Diez und war dabei für zahlreiche Produktentwicklungen mitverantwortlich. Seit 2009 betreibt er in München das «Atelier Steffen Kehrle» mit Schwerpunkten in den Bereichen Produkt-, Ausstellungs- und Interiordesign. Seit Oktober 2009 ist Steffen Kehrle Dozent an der Kunsthochschule in Kassel im Bereich Möbeldesign und Ausstellungsarchitektur.
Enrique Illánez Schoenenberger www.enriqueillanez.com Der Schweiz-Ekuadorianer Enrique Illánez Schoenberger (*1981) absolvierte eine Ausbildung zum Möbelschreiner und studierte danach an der ECAL (Ecole Cantonale d’Art de Lausanne). Das niederländische Magazin Frame (Ausgabe #78) wählte ihn unter die zehn besten Absolventen des Jahres 2010. «Brigitte», sein Outdoormöbel, wurde 2011 u. a. im Rahmen des Wettbewerbs «[D3] Contest» der imm cologne präsentiert.
Ko-Ho www.ko-ho.fi Das finnische Designbüro Ko-Ho befindet sich derzeit in der Start up-Phase. Beide Gründer, Timo Hoisko (*1982) und Matti Korpela (*1985), absolvierten eine Ausbildung zum Möbelschreiner bevor sie an der Seinäjoki University of Applied Sciences Industriedesign studierten.
INCHfurniture www.inchfurniture.ch INCHfurniture wurde 2004 von Thomas Wüthrich (*1975) und Yves Raschle (*1974) in Basel gegründet. Während eines längeren Arbeitsaufenthaltes in Indonesien hatten die beiden Designer die Holzfachschule PIKA kennengelernt. Der Produktionsbetrieb, in dem heute die Möbel von INCHfurniture entstehen, unterhält einen Lehrbetrieb, der in Indonesien hohes Ansehen genießt. Das Holz für die Möbel stammt von Teakplantagen, die nachhal tig bewirtschaftet werden. Für den Schweizer Pavillon auf der EXPO 2010 in Shanghai entwarfen Wüthrich und Raschle mit der «Shanghai Collection» die gesamte Möblierung.
Kraus Schönberg Architekten www.kraus-schoenberg.com Die Architekten Tobias Kraus (*1969) und Timm Schönberg (*1971) gründeten 2006 ihr gemeinsames Büro mit Sitz in Konstanz und London. Innerhalb kurzer Zeit machten sie mit ihren Projekten auf sich aufmerksam und gehören heute zu den wichtigsten Vertretern einer Architektengeneration, die sich dem Entwurf und der Realisierung von nachhaltigen und an den Bedürfnissen der Nutzer orientierten Gebäuden verpflichtet fühlt. So wurde ihr Haus W. in Hamburg 2009 nicht nur mit dem Deutschen Holzbaupreis aus gezeichnet, sondern gilt unter Architekturkritikern bereits jetzt als Ikone des neuen Bauens.
Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und Institut für Tragkonstruktionen und Konstrukti ves Entwerfen (ITKE), Universität Stuttgart icd.uni-stuttgart.de / www.itke.uni-stuttgart.de Das Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD), unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Achim Menges, beschäftigt sich mit der Möglichkeit, die einem Architekturentwurf eigenen vielseitigen Anforderungen und komplexen Wechselwirkungen von Material, Form, Struktur und Umwelt in generative, computerbasierte Prozesse einzubetten. Das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE), unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Jan Knippers, verfügt über mehrjährige Erfahrung bei der Beratung, der Prüfung und der Beurteilung von Bauwerken aus faserverstärkten Kunststoffen. Ende Juli 2010 realisierten beide Institute gemeinsam einen temporären Forschungspavillon aus Holz, der den neuesten Stand der Entwicklung computerbasierter Entwurfs-, Simulations- und Produktionsprozesse in der Architektur dokumentierte und diese in eine komplexen Tragkon struktion aus elastisch gebogenen Sperrholzstreifen umsetzte. 2011 folgte ein zweiter Pavillon, der die Übertragung biologischer Strukturbildungsprinzipien der Plattenskelette von Seeigeln in die Architektur mittels neuartiger computerbasierter Entwurfs- und Simulationsverfahren sowie computergesteuerter Fertigungsmethoden für deren bauliche Umsetzung erforschte.
Kengo Kuma & Associates www.kkaa.co.jp Der Japaner Kengo Kuma (*1954) studierte Architektur an der Universität in Tokio und gründete 1990 das Architekturbüro Kengo Kuma & Associates. Mittlerweile sind dort an den Standorten Tokio und Paris mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt. Besonderen Wert legt das Architekturbüro auf die Verwendung von natürlichen Materialien, um luftige, lichte und offene Räume zu schaffen. Mittels einer hohen Flexibilität hinsichtlich der gewählten Methode sollen Strukturen entstehen, die mit dem menschlichen Körper harmonieren. Kengo Kuma ist zurzeit auch Professor für Architektur an der Universität Tokio. Maya Lahmy lahmy.dk Die dänische Architektin Maya Lahmy (*1975) studierte zunächst an der Irwin S. Chanin School of Architecture am Cooper Union in New York und anschließend an der School of Architecture der Royal Danish Academy of Fine Arts in Kopenhagen. Seit 2004 arbeitet Maya Lahmy unter dem Namen krabbelahmy design mit der Architektin Gudrun Krabbe (*1976) im Bereich Ausstellungs gestaltung zusammen.
Lassila Hirvilammi Arkkitehdit www.lh-ark.fi Das Büro Lassila Hirvilammi Architects Ltd. wurde 2001 unter dem Namen Lassila Mannberg Architects Ltd. in Oulu (Finnland) gegründet. 2004 zog das Büro von Anssi Lassila (*1973) und Teemu Hirvilammi (*1974) nach Seinäjoki (Finnland) um. Die Archi tekten entwerfen Wohngebäude und öffentliche Bauten und auch Innenraumgestaltung gehört zu ihrem Portfolio. 2010 wurden Lassila und Hirvilammi mit dem Pietilä Award ausgezeichnet, ihr Entwurf für die Kuokkala-Kirche erhielt eine Anerkennung beim Finnish Wood Prize. Le Briccole di Venezia www.veneziabriccole.com Die «Briccole di Venezia» sind ein Projekt des italienischen Möbelproduzenten Riva1920, bei dem bislang 29 internationale Designer und Architekten eingeladen wurden, aus den für die venezianischen Kanäle so typischen Eichenpfählen Kunst- und Möbelobjekte zu gestalten. Aufgrund der besonderen, vom Wasser gezeichneten Oberfläche des Ausgangsmaterials entsteht so eine unverwechselbare Möbelkollektion aus Einzelstücken. Seongyong Lee www.seongyonglee.com Der Südkoreaner Seongyong Lee (*1976) studierte zunächst De sign an der Seoul National University und absolvierte danach ein Masterstudium am Royal College of Art in London, das er 2010 abschloss. 2009 erhielt er für seine schwimmende Suppenkelle «Floater» einen iF concept award und den International Design Excellence Award (IDEA) in Bronze. Mit seinem Hocker «Plytube», der aus seiner Master-Abschlussarbeit hervorgegangen ist, hat er mittlerweile auf mehreren Messen und Designfestivals für Aufsehen gesorgt. Seongyong Lee lebt und arbeitet in London. Hans Lemmen www.hanslemmen.nl Der Niederländer Hans Lemmen (*1959) studierte an der Academy of Applied Arts in Maastricht. Mit seinen Zeichnungen, In-situArbeiten und Skulpturen zählt er zu den vielseitigsten Vertretern der zeitgenössischen niederländischen Kunst. Eine Einzelausstellung Lemmens wird ab 2011 zunächst im CAAM (Centro Atlántico de Arte Moderno) in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln und später auf weiteren Stationen in Spanien, den Niederlanden und Deutschland zu sehen sein. Hans Lemmen lebt und arbeitet in Maastricht und Waltwilder (Belgien). Khai Liew www.khailiewdesign.com Der aus Malaysia stammende Designer Khai Liew (*1952) machte sich nach seiner Auswanderung nach Australien 1969 zunächst einen Namen als Restaurator alter australischer Möbel. Anfang der 1990er-Jahre begann er, sich für dänisches Möbeldesign zu interessieren, bevor er 1997 sein Studio Khai Liew Design gründete – eine Kombination aus Werkstatt und Ladengeschäft. Dort ver kauft Liew neben seinen eigenen Entwürfen auch importierte dänische Möbel. Khai Liew ist darüber hinaus außerordentlicher Professor an der School of Art, Architecture and Design der Univer sity of South Australia. Er lebt und arbeitet in Adelaide. Kai Linke www.kailinke.com Kai Linke (*1980) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt und anschließend Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. 2005 war Linke Sti pendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit 2009 betreibt er ein Studio in Offenbach. 2010 und 2011 war Linke für den Nachwuchspreis des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland nominiert. Idee Liu www.yiidesign.com Der taiwanesische Designer Idee Liu (*1973) arbeitete nach seinem Studium an der National Yunlin University of Science and Techno logy (NYUST) in Yunlin (Taiwan) und an der Da-Yeh University in Changhua (Taiwan) für verschiedene renommierte Designbüros weltweit, darunter Designaffairs in München, Pentagram Design in London, Ignition Design, Globe Union sowie derzeit bei JIVA Design in Taipeh. localarchitecture www.localarchitecture.ch Das in Lausanne ansässige Architekturbüro localarchitecture wurde 2002 von Manuel Bieler (*1970), Antoine Robert-Grandpierre (*1972) und Laurent Saurer (*1971) gegründet. Alle drei Partner haben das Architekturstudium an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) mit dem Master abgeschlossen. Mit ihren Entwürfen wollen sie – durch das Einbeziehen von Umgebungsge räuschen, -gerüchen, Wetter und Jahreszeiten in den Entwurf – eine Symbiose mit dem Kontext zu erreichen. Die Arbeiten von localarchitecture wurden mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet, u. a. mehrfach mit dem Holzpreis Schweiz. Paul Loebach www.paulloebach.com Der Möbeldesigner Paul Loebach (*1972) entstammt einer deutschen Schreinerfamilie und wuchs in Cincinnati/Ohio auf. Loebach studierte Industriedesign an der Rhode Island School of Design (RISD) und eröffnete nach seinem Abschluss 2002 ein Atelier in New York. Er arbeitet als Designer und Berater mit
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Biografien
z ahlreichen amerikanischen und europäischen Möbelunterneh men zusammen, u. a. Areaware und Roll & Hill. Akribische Recherche und die Einbeziehung moderner Produktionstechniken sind charakteristisch für die Arbeitsweise Loebachs. Philippe Malouin www.philippemalouin.com Der Kanadier Philippe Malouin (*1982) studierte Industriedesign an der University of Montréal, der École Nationale Supérieure de Création Industrielle (ENSCI) in Paris sowie an der Design Academy in Eindhoven. Nach seinem Studium war er zunächst freier Mit arb eiter bei Tom Dixon, bevor er 2009 in London sein eigenes Studio gründete. Seitdem wurden seine Arbeiten weltweit in den bedeutendsten Design-Galerien präsentiert. In seinen Entwürfen experimentiert Malouin oftmals mit Materialien und Herstellungstechniken, wobei sein vorrangiges Interesse dem eigentlichen Designprozess gilt. Enzo Mari Der italienische Designer und Objektkünstler Enzo Mari (*1932) wurde durch seine Entwürfe für Unternehmen wie Danese, Gavina, Artemide, Olivetti und Castelli weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. 1968 war er Teilnehmer der 4. documenta in Kassel. Neben seiner gestalterischen Tätigkeit war Mari sein Leben lang auch in der Lehre tätig, u. a. am Politecnico di Milano, am Centro Studi e Archivio della Comunicazione (CSAC) in Parma und an der Accademia di Belle Arti in Carrara. Zudem ist Mari Ehrenprofessor im Fachbereich Design der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Enzo Mari lebt und arbeitet in Mailand. Michael Marriott www.michaelmarriott.com Der englische Designer, Autor, Kurator und Dozent Michael M arriott (*1963) studierte Möbeldesign, zunächst am London College of Furniture und anschließend am Royal College of Art. 1993 eröffne te er seine eigenes Designstudio, wo er Möbel, Accessoires und Leuchten entwirft. Darüber hinaus konzipiert er Installationen, Auss tellungen und Kunstprojekte. Zu seinen Kunden gehören u. a. Established & Sons, SCP, möve und modus. Jürgen Mayer H. www.jmayerh.de Jürgen Mayer H. (*1965) studierte Architektur an der Universität Stuttgart, dem Cooper Union in New York und der Princeton University. 1996 gründete er sein Architekturbüro in Berlin. Neben seinen architektonischen Entwürfen beschäftigt sich Jürgen Mayer H. u. a. mit den Mustern verschlüsselter Daten und Zahlen kolonnen sowie mit dem Thema Farbe. Seit 1996 unterrichtet er an verschiedenen Universitäten, darunter die Universität der Künste Berlin, die Graduate School of Design (GSD) der Harvard University, die Architectural Association in London sowie aktuell die Columbia University in New York. Seine Arbeiten wurden u. a. mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis 2003 in der Kategorie «Emerging Architect» und mit dem Holcim Award 2005 Bronze Europe für nachhaltige Architektur ausgezeichnet. 2010 gewann er den Audi Urban Future Award. Seine Projekte sind u. a. in Sammlungen wie dem New Yorker MoMA und dem MoMA in San Francisco vertreten. Junichi Mori Der japanische Künstler und Bildhauer Junichi Mori (*1965) besitzt einen Masterabschluss der Graduate School of Fine Arts der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Seine Holzund Marmorskulpturen, mit denen er u. a. fließende Bewegungen der Natur einzufangen versucht, erregen in Kunstkreisen großes Aufsehen. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden Junichi Moris Arbeiten in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, 2010 war er u. a. in der Ausstellung «Neo-Ornamentalism from Japanese Contemporary Art» des Museum of Contemporary Art Tokyo (MOT) und auf der VOLTAShow in Basel vertreten. Junichi Mori lebt und arbeitet in Kanagawa (Japan). Paola Navone www.paolanavone.it Paola Navone (*1950) absolvierte ein Architekturstudium am Polytechnikum in Turin, das sie 1973 abschloss. In ihrer langen und vielseitigen Karriere arbeitete sie aber auch als Designerin, Art-Direktorin, Kritikerin, Dozentin und Kuratorin von Ausstellungen. Zu ihren internationalen Kunden zählen u. a. Abet Laminati, Armani Casa, Knoll International, Alessi, Driade, Molteni , Por zellanmanufaktur Reichenbach und Swarovski. Charakteristisch für ihre Arbeiten ist die Verbindung von asiatischen Handwerks traditionen und europäischen Einflüssen. 1983 erhielt Paola Navone in Osaka den renommierten International Design Award, und 2000 wurde sie von der deutschen Zeitschrift Architektur & Wohnen zur Designerin des Jahres gewählt. Navone lebt in Mailand und Hongkong. Nendo www.nendo.jp Oki Sato (*1977) wuchs in Toronto auf und studierte an der Waseda-Universität in Tokio Architektur. In Tokio gründete Sato 2002 auch sein Designstudio Nendo, 2005 eröffnete er eine Dependance in Mailand. Nendo gehört mittlerweile zu den inter national bekanntesten und erfolgreichsten Designbüros in Japan. Die gestalterischen Schwerpunkte des Büros liegen in den Bereichen Produkt-, Möbel- und Verpackungsdesign, Architektur und Innenarchitektur. Zu den Kunden gehören u. a. Swedese, Moroso, Cappellini, Boffi, Quodes, Puma und Toyota.
Sascha Nordmeyer www.saschanordmeyer.com Sascha Nordmeyer (*1977) – Sohn einer Französin und eines Deutschen – wuchs in der Nähe von Frankfurt am Main auf, 1998 übersiedelte er nach Frankreich und studierte an der Ecole Su périeure d’Art et de Design (ESAD) in Reims. Nach dem Studium war Nordmeyer zunächst als Designer bei der französischen Luxusmarke S.T. Dupont tätig, wo er u. a. Hightechaccessoires für den James-Bond-Film «Casino Royale» entwarf. 2008 machte sich Sascha Nordmeyer als Designer mit einem Studio in Reims (Frankreich) selbstständig. Henrique Oliveira www.henriqueoliveira.com Der brasilianische Künstler Henrique Oliveira (*1973) schloss sein Studium an der Universität in São Paulo 2007 mit einem Master in Visual Poetics ab. Seine Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt – 2008 etwa im Contemporary Arts Center, New Orleans oder 2010 auf der 29ª Bienal Internacional de São Paulo und der IX Bienal Monterrey FEMSA, Casa de la Cultura de Puebla, Mexico. Oliveira lebt und arbeitet in São Paulo. Jens Otten www.jepada.de Jens Otten (*1974) studierte Produktdesign an der Kunsthochschule Kassel. Für seine Diplomarbeit, den Stuhlentwurf «Ex perimentelle Elastostatik», wurde er 2009 mit dem Lucky Strike Junior Designer Award ausgezeichnet. Derzeit ist Jens Otten Lehrbeauftragter der Schule für Architektur Saar an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken. Harry Parr-Young www.harryparr-young.com Der gebürtige Portugiese Harry Parr-Young (*1988) beendete 2010 sein Möbel- und Produktdesignstudium an der Buckingham shire New University. Er entwirft ausgeklügelte experimentelle Produkte und verwendet für seine Entwürfe die unterschiedlichsten Materialien. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, u. a. im Victoria & Albert Museum in London. Sein Hocker «Rattan Splice Mark I» wurde im Rahmen des «Tent Selects»-Events als eine der besten Absolventenarbeiten 2010 ausgestellt. Harry Parr-Young lebt und arbeitet in England und Portugal. Patternity www.patternity.co.uk Das Londoner Designstudio Patternity wurde 2009 von der Art direktorin Anna Murray (*1983) und Grace Winteringham (*1985), Designerin für Textilien und Oberflächen, gegründet. Das Studio hat sich auf Entwurf und Anwendung von Mustern in Mode und Inneneinrichtung spezialisiert. Patternity gliedert sich in drei Bereiche: ein Archiv mit Mustern aus aller Welt, ein Entwurfsstudio, das auch Beratungen anbietet, sowie einen Online-Shop, über den limitierte Designeditionen und Musterentwürfe vertrieben werden. Alle Möbel entwirft das Studio gemeinsam mit dem Vater von Grace Winteringham, dem Möbelbauer Toby Winteringham (*1955). Lex Pott www.lexpott.nl Der Niederländer Lex Pott (*1985) schloss sein Studium an der Design Academy Eindhoven 2009 ab. Schon während des Studiums arbeitete er für verschiedene Designbüros wie Scholten & Baijings oder Jongeriuslab. Seine Arbeiten wurden international auf Messen und in Museen gezeigt, u. a. auf der Dutch Design Week in Eindhoven, im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main oder in der Galerie 21_ 21 Design Sight in Tokio. Ray Power www.raypowerdesign.com Der irische Designer Ray Power (*1975) studierte Keramikdesign am Crawford College in Cork und hat sich auf die Gestaltung von Möbeln und Leuchten spezialisiert. 2007 stellte Powers seine «Sweet Pendant Light» aus Weingläsern auf der Möbelmesse in Mailand vor und sorgte damit in der Designszene für Furore. 2009 erhielt er für seine Leuchte «Air» den Good Design Award des Chicago Athenaeum. Ray Power lebt in Barcelona und betreibt dort sein Studio Ray Power Design. Philippe Rahm architectes www.philipperahm.com Philippe Rahm (*1967) studierte Architektur an der EPFL in Lau sanne und der ETH Zürich. Mit seinen Überlegungen zu einer «meteorologischen Architektur», die von einer großen Bedeutung der Interaktion zwischen Meteorologie, architektonischem Raum und menschlichem Organismus ausgeht, versucht Rahm immer wieder, neue Impulse für ein nachhaltiges und umwelt gerechtes Bauen zu geben. Rahms Entwürfe wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet, seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, etwa 2002 und 2008 auf der Architekturbiennale in Venedig oder 2007 im Rahmen einer Einzelausstellung im Canadian Centre for Architecture in Montreal. Seit 2008 betreibt Philippe Rahm in Paris ein Architekturbüro, zudem lehrt er als Gastprofessor an verschiedenen europäischen Hochschulen.
Raw Edges www.raw-edges.com Yael Mer und Shay Alkalay von Raw Edges wurden beide 1976 in Tel Aviv geboren. Das Ehepaar absolvierte gemeinsam ein Masterstudium am Londoner Royal College of Art. Ihre berufliche Zusammenarbeit begann erst nach vielen Jahren des Zusammenlebens. Gemeinsam wollen beide noch nie dagewesene Produkte entwickeln. Raw Edges erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den renommierten British Council Talented Award, den iF Gold Award, den Dutch Design Award und den Wallpaper Design Award 2009. Zu ihren Kunden zählen u. a. Cappellini, Established & Sons und Arco, darüber hinaus entwerfen sie auch exklusive limitierte Stücke in ihrem Londoner Studio. Steffen Reichert icd.uni-stuttgart.de Steffen Reichert (*1984) studierte Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und machte anschließend einen Master in Design und Computation an der School of Architecture des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Reichert war Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, und seine Arbeiten wurden u. a. mit dem Bayerischen Staatspreis und dem Materialica Award ausgezeichnet. Derzeit ist Steffen Reichert wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Insti tute for Computational Design (ICD) der Universität Stuttgart. ROLU, rosenlof/lucas, ro/lu www.ro-lu.com Das in Minneapolis, Minnesota, ansässige Studio ROLU, rosenlof/ lucas, ro/lu wurde 2003 von Matt Olson (*1967) and Mike Brady (*1973) gegründet und hat derzeit vier Mitarbeiter. Zu ihren Tätigkeitsfeldern gehören Konzeption und Bau von Möbeln, Landschaftsgestaltung, Architekturprojekte, Stadtplanung und Kunst im öffen tlichen Raum. In ihren Entwürfen suchen sie stets den Alltagsbezug und sind darauf bedacht, Produkte zu gestalten, die für eine möglichst große Zielgruppe erschwinglich und zugänglich sind. Adrien Rovero www.adrienrovero.com Der Schweizer Industriedesigner und Szenograf Adrien Rovero (*1981) studierte an der ECAL in Lausanne. 2006 eröffnete er ein Studio in Renens (Schweiz). Roveros Arbeit basiert auf der genauen Beobachtung elementarer Bedürfnisse, was zu unerwarteten und meist überraschend einfachen Lösungen führt. Adrien Rovero wurde u. a. mit dem Jurypreis des französischen Kunstund Designfestivals Villa Noailles und dem Eidgenössischen Förderpreis für Design des Schweizer Bundesamtes für Kultur ausgezeichnet. 2011 erhielt er den Designpreis der Schweizerischen Eid genossenschaft. Adrien Rovero lehrt an der ECAL in Lausanne. Marc Sadler www.marcsadler.it Der in Österreich geborene Franzose Marc Sadler (*1946) studierte Industriedesign an der ENSAD in Paris und spezialisierte sich anschließend zunächst auf die Gestaltung von Sportgeräten. Sadler entwarf das patentierte «Shell»-System für den italienischen Skischuhhersteller Caber und entwickelte Sportschuhsohlen für die Sportartikelhersteller Nike und Reebok. Nach zahlreichen Stationen in Europa, Nordamerika und Asien lebt Sadler heute in Mailand und ist als Berater für Unternehmen in den Bereichen Möbel, Haushaltsgeräte, Beleuchtung, Technik und Sport tätig. Zu seinen bekanntesten Produkten zählen die Leuchten «Twiggy» und «Mite» für Foscarini, die Leuchte «Drop» für Flos sowie die «Alukit»-Küche für Boffi. Sein für Dainese entwickelter Rückenprotektor für Motorradfahrer wurde in die permanente Sammlung des MoMA in New York aufgenommen. Stefan Sagmeister www.sagmeister.com Der Österreicher Stefan Sagmeister (*1962) gehört zu den re nommiertesten und einflussreichsten Grafikdesignern weltweit. Seit 1993 leitet er sein eigenes Designbüro, Sagmeister Inc., in New York. Sagmeisters CD - Cover für Lou Reed, die Rolling Stones und die Talking Heads haben Kultstatus. Fünfmal wurde Sagmeister für den Grammy nominiert – 2004 gewann er ihn für die Covergestaltung des Albums «Once in a Lifetime» von den Talking Heads. 2009 wurde Stefan Sagmeister mit dem Lucky Strike Designer Award ausgezeichnet. Colin Schaelli www.colinschaelli.com Der Schweizer Produktdesigner und Artdirector Colin Schaelli (*1980) studierte an der Zürcher Hochschule der Künste und eröffnete 2006 sein Designbüro DBCSC mit Standorten in Zürich und Tokio. Schaelli entwirft Produkte, die nach eigener Aussage so einfach wie möglich, unprätentiös, zugleich aber vielschichtig sind. Für das Display- und Storage-Konzept «V30 Freitag Skid» wurde Schaelli 2009 mit dem Design Preis Schweiz in der Kate gorie «Newcomer» ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 erhielt er für die Publikation Urban Myth, die er als Artdirector betreute, den red dot award communication design. Albrecht Schäfer Der Künstler Albrecht Schäfer (*1967) studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, am Chelsea College of Art & Design in London und der Akademie der Bildenden Künste München. Schäfer erhielt mehrere Stipendien und Kunstpreise, seine Werke waren weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Seit 2010 ist Albrecht Schäfer, der in Berlin lebt und arbeitet, Professor für Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
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Biografien
Scholten & Baijings www.scholtenbaijings.com Stefan Scholten (*1972), der an der Design Academy Eindhoven studiert hat, und die Autodidaktin Carole Baijings (*1973) grün deten 2000 ihr gemeinsames Designstudio in Amsterdam. Sie gehören zu den erfolgreichsten niederländischen Designern der jüngeren Generation. In ihren Produkt- und Möbelentwürfen greifen sie – etwa bei den handbemalten Butten – oft auf traditio nelle Handwerkstechniken zurück. Für ihre Geschirrserie «Paper Table» erhielten Scholten & Baijings 2010 den Dutch Design Award und 2011 den Wallpaper Design Award. Franziska Schreiber franziskaschreiber.com Die Modedesignerin Franziska Schreiber (*1977) studierte Germa nistik und Anglistik an der Humboldt Universität Berlin und Bekleidungsgestaltung an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft FHTW in Berlin (heute Hochschule für Technik und Wirtschaft – HTW). Für ihre Diplomarbeit, die Kollektion «body meets dress meets wood», wurde Franziska Schreiber 2003 mit dem Lucky Strike Junior Designer Award ausgezeichnet. Von 2003 bis 2007 betrieb sie mit ihren Kommilitoninnen Elisabeth Schotte, Therese Pfeil und Franziska Piefke das Modelabel «Pulver». Seit 2006 ist Franziska Schreiber auch künstlerische Mitarbeiterin am Fachbereich Modedesign des Studiengangs Industrial Design an der UDK Berlin. Tilo Schulz www.tiloschulz.com Tilo Schulz (*1972) ist Künstler, Ausstellungskurator und Dozent. So kuratierte er 2010 die Ausstellung «squatting. erinnern, vergessen, besetzen» in der Temporären Kunsthalle Berlin. Im Rahmen seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt er sich mit den Klischees und politischen Implikationen der abstrakten und formalistischen Moderne. Anfang der 1990er-Jahre begann Schulz als Autodidakt mit ungegenständlicher Malerei, seit 2005 entwirft er seine klein formatigen «Intarsien», die er aus gemasertem Furnierholz und dünnen, hellen Holzstreifen zusammensetzt. Schulz erhielt mehre re Stipendien und Preise, seine Arbeiten wurden im Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen in internationalen Museen und Galerien gezeigt. Tilo Schulz lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig. Jerszy Seymour www.jerszyseymour.com Der Kanadier Jerszy Seymour (*1968) wuchs in London auf, studierte dort Industriedesign am Royal College of Art, ging dann nach Mailand und lebt seit 2004 in Berlin. Er arbeitet für renommierte Hersteller wie Magis und Moulinex, sein Interesse gilt aber vor allem selbst initiierten konzeptionellen Projekten wie dem «Workshop Chair», dessen Konstruktionsprinzipien er Interessierten im Rah men von Workshops auf Messen und Designfestivals vermittelt. Seymour ist auch in der Lehre tätig, er unterrichtete u. a. am Royal College of Art in London, an der Domus Academy in Mailand und an der ECAL in Lausanne. Momentan hat er auch eine Gastprofessur an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar inne. DJ Simpson Der englische Künstler DJ Simpson (*1966) stammt aus Lancaster und lebt in London. Er studierte zunächst an der Universität im englischen Reading und schloss sein Studium mit einem Master am Goldschmiths College in London ab. Obwohl er Spanplatten oder Sperrholz, deren Oberfläche mit monochromem Laminat beschichtet ist, mithilfe einer elektrischen Handfräse bearbeitet (auch unter dem Begriff «routing» bekannt), bezeichnet er selbst seine Werke als Gemälde. Seine Arbeiten werden auf Kunstmessen, in Museen und Galerien weltweit gezeigt und wurden vielfach ausgezeichnet. Ernst Stark www.ernststark.de Der Künstler Ernst Stark (*1965) besuchte die Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim/Rhön. In seinen Miniaturskulpturen hält Stark Dinge, Augenblicke und Situationen fest, die ihn beeindruckt haben und ihm in Erinnerung geblieben sind. Ernst Stark erhielt mehrere Förderpreise und Auszeichnungen sowie Arbeits- und Atelierstipendien, u. a. 2007 ein Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung in Paris, wo der Zyklus «Bois de Boulogne» entstand. Ernst Stark lebt und arbeitet derzeit in Paris. Wolfgang Stehle www.wolfgangstehle.com Der Künstler Wolfgang Stehle (*1965) absolvierte zunächst eine Lehre als Holzbildhauer am Berufsbildungszentrum für Bau und Gestaltung in München, danach ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München und schließlich ein Masterstudium am Chelsea College of Art & Design in London. In seinen Skulptu ren, Videoarbeiten, Zeichnungen und Bildern beschäftigt er sich hauptsächlich mit Transformationsprozessen, Bewegungsformen, -mustern und -abläufen. Seit 2007 ist Stehle künstlerischer Mit arbeiter an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er auch lebt und arbeitet. Elisa Strozyk www.elisastrozyk.de Elisa Strozyk (*1982) studierte Textil- und Flächendesign an der KHB in Berlin und an der ENSAD in Paris. 2009 machte sie einen Master in Future Textiles am Central Saint Martins College in
L ondon. Bereits während ihres Studiums absolvierte sie Praktika u. a. bei der Tapetendesignerin Andrea Pößnicker und bei Sam sonite. Außerdem entwarf sie Wandgestaltungen für das Circus Hotel und den Buffalo Shop in Berlin. Für ihre innovativen Ent würfe erhielt Elisa Strozyk 2010 den Designpreis der Bundesrepu blik Deutschland in der Kategorie «Nachwuchs». Elisa Strozyk lebt in Berlin und betreibt dort ein Atelier. Das «Accordion Cabinet» entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler Sebastian Neeb (*1980), der unter anderem bei Daniel Richter an der Uni versität der Künste (UdK) in Berlin studierte. Sebastian Neeb lebt und arbeitet ebenfalls in Berlin. Unter dem Titel «Craft Alchemy» inszenierten Strozyk und Neeb im Rahmen der Design Miami 2011 eine Design-Performance für das Modelabel Fendi. Studio Formafantasma www.formafantasma.com Die italienischen Designer Andrea Trimarchi (*1983) und Simone Farresin (*1980) bilden Studio Formafantasma mit Sitz in Eind hoven. Ihre Zusammenarbeit begann bereits während ihres Kommunikationsdesignstudiums, später entdeckten sie während ihres gemeinsamen Masterstudiums an der Design Academy Eindhoven ihr Interesse für das Produktdesign. In ihrer 2009 eingereichten Masterarbeit beschäftigten sie sich mit dem traditionellen sizilianischen Kunsthandwerk. Grundlage ihrer Arbeit ist die Verbindung von handwerklichen und industriellen Fertigungsprozessen, die sie sowohl bei eigenen Projekten als auch in Kooperation mit Un ternehmen in die Praxis umsetzen. Studio Jens Praet www.jenspraet.com Der belgische Industriedesigner Jens Praet (*1984) eröffnete 2007 nach seinem Studium in Florenz und an der Design Academy Eindhoven in Panzano in der Nähe von Florenz sein eigenes Studio. In seinen Entwürfen verbindet er traditionelle Handwerkstechni ken mit innovativen Herstellungsverfahren. Seine «Shredded Collection», eine Möbelserie aus geschreddertem Papier, wurde Anfang 2011 im Rahmen von Praets erster Einzelausstellung in den USA in der Industry Gallery in Washington DC gezeigt. Studio Job www.studiojob.nl Das Antwerpener Studio Job wird von dem Belgier Job Smeets (*1970) und der Niederländerin Nynke Tynagel (*1977) geleitet. Beide haben an der Design Academy Eindhoven studiert, Tynagel Grafikdesign, Smeets Produktdesign. Seit seiner Gründung 1998 arbeitet Studio Job an der Schnittstelle von Kunst und Design. In Zusammenarbeit mit Designgalerien wie Moss und Herstellern wie Royal Tichelaar Makkum entwerfen Smeets und Tynagel iro nische Installationen, die in aufwendiger Handarbeit als limitierte Editionen oder Unikate produziert und – wie in ihrer Möbelserie «Industry» – oftmals mit provokanten Motiven wie etwa Gasmasken oder Atommüllfässern versehen werden. 2011/2012 widmete das Groninger Museum Studio Job eine große Einzelausstellung. Tb&Ajkay www.tb-ajkay.com Die Industriedesignerin Therése Broberg (*1981), die an der Universität Lund (Schweden) studierte, und die Textildesignerin Susanne von Ajkay (*1981), Absolventin der Universität Borås (Schweden), gründeten 2009 ihr gemeinsames Büro Tb&Ajkay – Teil der Designkooperative Headoffice in Stockholm. Broberg und von Ajkay entwerfen neben Möbeln, Leuchten und Accessoires auch Tapeten und Muster. The Medley Institute by Jana Patz themedleyinstitute.com Jana Patz (*1977) studierte Modedesign in Berlin und Stockholm. 2007 rief sie mit Amélie Riech das Schmucklabel «Uncommon Matters» ins Leben, bevor sie 2009 das Medley Institute in Berlin gründete, eine Plattform, auf der Künstler und Designer aller Disziplinen zusammenarbeiten und Produkte, Objekte, Konzepte und Accessoires entwickeln, die sich nicht eindeutig den Kate gorien Kunst oder Modedesign zuordnen lassen. Seit 2007 ist Jana Patz künstlerische Mitarbeiterin am Fachbereich Modesign des Studiengangs Industrial Design an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. Katharina Trudzinski www.katharinatrudzinski.de / hui-hui.de Die in Hamburg und Berlin lebende Künstlerin Katharina Trudzinski (*1977) studierte Textildesign an der Hochschule für bildende Küns te (HFBK) in Hamburg und absolvierte anschließend ebenfalls an HFBK ein Kunst-Aufbaustudium. Ihre skulpturalen A rbeiten und Bilder, die Trudzinski meist aus Holzfundstücken kreiert, sollen in einen Dialog mit ihrer Umgebung treten. Für Katharina Trudzinski ist ihre Kunst mitunter auch Inspirationsquelle für die Entwürfe des in Hamburg und Antwerpen ansässigen Modelabels «Hui-Hui», das sie seit 2002 gemeinsam mit ihrer Schwester Johanna Trudzinski und Anne Schwätzler betreibt. Xavier Veilhan www.veilhan.net Der französische Künstler Xavier Veilhan (*1963) gehört zu den herausragenden Künstlern seiner Generation; sein Œuvre um fasst Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Film und Performances. Neben seinen archetypischen Skulpturen, die er mithilfe eines 3D-Scanners aus verschiedenen Materialien wie Holz, Aluminium oder rostfreiem Stahl fertigt, zählen die von ihm entworfenen Fahrzeuge, etwa das Sportboot RAL 5015 (2010), zu seinen be
kanntesten Werken. Xavier Veilhan wurde international vielfach ausgezeichnet, seine Werke waren weltweit in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, u. a. 2009 im Schloss Versailles. Für eine Installation anlässlich der Eröffnungsausstellung «Chefsd’œuvre?» im Centre Pompidou Metz 2010 arbeitete Xavier Veilhan mit den Designern Ronan und Erwan Bouroullec zusammen. Charlotte Wagemaker www.charlottewagemaker.com Die Niederländerin Charlotte Wagemaker (*1986) hat 2011 an der HKU, Hogeschool voor de Kunsten Utrecht, ihr Studium des Produktdesigns beendet. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich im Rahmen einer Materialrecherche mit Färbe- und Lasertechniken von Holz. Waugh Thistleton Architects www.waughthistleton.com Die Architekten Andrew Waugh (*1966) und Anthony Thistleton (*1967) lernten sich bereits 1991 auf dem College kennen und beschlossen 1997, ein gemeinsames Büro mit Sitz in London zu gründen. Mittlerweile genießen Waugh und Thistleton in Groß britannien und Nordamerika einen hervorragenden Ruf. Charak teristisch für ihre Arbeitsweise ist, dass sie jedes Projekt von Anfang an in seinem kulturellen, sozialen und historischen Kontext betrachten. Ihr Stadthaus «Murray Grove» in London wurde 2010 mit dem RIBA (Royal Institute of British Architects) President’s Award for Research ausgezeichnet. Ai Weiwei www.aiweiwei.com Der chinesische Konzeptkünstler, Bildhauer und Kurator Ai Weiwei (*1957) gehört – vor allem auch wegen seines anhaltenden politischen und gesellschaftlichen Engagements – weltweit zu den einflussreichsten zeitgenössischen Künstlern. In den 1970er-Jahren machte er als Mitglied der Dissidentengruppe «Stars» erstmals auf sich aufmerksam. Von 1981 an lebte Weiwei in New York und studierte dort an der Parsons School of Design. 1993 kehrte er nach China zurück und fördert dort seitdem u. a. mit der von ihm gegründeten Galerie «China Art Archives and Warehouse» die experimentelle Kunst des Landes. Darüber hinaus beschäftigt sich Ai Weiwei auch mit Architektur und Stadtplanung, so war er u. a. Berater der Architekten Herzog & de Meuron bei der Planung des Olympiastadions in Peking. Wingårdh Arkitektkontor www.wingardhs.se Der schwedische Architekt Gert Wingårdh (*1951) studierte an der Chalmers University of Technology in Göteborg (Schweden), wo er seit 2007 auch als Professor tätig ist. Sein Büro gründete er 1977, ebenfalls in Göteborg. Gert Wingårdh ist u. a. Mitglied der schwe dischen Royal Academy of Fine Arts und der Royal Academy of Engineering and Science, seine Entwürfe wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Derzeit hat das Wingårdh Arkitektkontor rund 150 Mitarbeiter an den zwei Standorten in Göteborg und Stockholm. In seinen Entwürfen fühlt sich das Büro nach eigener Aussage der künstlerischen und poetischen Dimen sion der Architektur verpflichtet. Martin Wöhrl Der Künstler Martin Wöhrl (*1974) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München, am Edinburgh College of Art sowie an der Glasgow School of Art. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet; 2007 war er Stipendiat des Internationalen Künst lerhauses Villa Concordia, 2004 erhielt er ein USA-Stipendium des Bayerischen Staates und 2002 ein DAAD-Stipendium. In seinen künstlerischen Arbeiten, für die er meist Baustoffe wie Spanplat ten, Bauschaum, Styropor oder Gips verwendet, finden sich zahlreiche Bezüge auf Geschichte, Kunstgeschichte, Wohnwelt und Architektur; so besuchte er für sein Werk «Cantina Sociale» (2010), eine Serie von «Fässern», den letzten berufstätigen Fassmacher in München und befragte ihn zu seiner Arbeit. Martin Wöhrl lebt und arbeitet in München. Bethan Laura Wood www.woodlondon.co.uk Die englische Produktdesignerin Bethan Laura Wood (*1983) studierte zunächst an der University of Brighton und anschließend am Royal College of Art in London. Noch während ihres Studiums gründete sie ihr Studio WOOD in London. Bethan Laura Wood stellt in ihren Entwürfen Teile von Alltagsprodukten in einen neuen Kontext. Ihr Portfolio reicht von Möbeln, Accessoires und Licht objekten über Schmuck und keramische Arbeiten bis zu Installationen im öffentlichen Raum und Set Design. Richard Woods www.richardwoodsstudio.com Der britische Künstler Richard Woods (*1966) ist Absolvent der Londoner Slade School of Fine Art. In seinen Entwürfen bedient er sich der Klischees traditioneller britischer Einrichtungs- und Architekturstile, indem er beispielsweise die Holzmaserung von Fischgrätparkett, roten Klinker, Blümchentapeten oder Fachwerk imitiert und damit Böden, Wände oder ganze Hausfassaden überzieht. So entwarf Woods 2010 für das Londoner Designunternehmen Established & Sons einen handgewebten Wollteppich mit einem Muster aus ebenfalls gemusterten Holzpaneelen.
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Index 2K-PUR-Lack. Siehe Polyurethanlack (PUR-Lack) 3D-Furnier 265 3D-Holz. Siehe 3D-Furnier 3D-Prozesse 103 3D-Verformung 265 A A4 Kerfing 270 Abachi 262 Abachifurnier 236 Abbruchholz 261 Abbundmaschine. Siehe CNC-Bearbeitungszentrum Abfallholz 263, 279. Siehe auch Reclaimed Wood Abies alba 261 Acer 262 Acer platanoides 262 Acetylierung 273, 274 Acrodur ® 12 Acrylatharz 12 Afzelia 260 Ahorn 42, 54, 86, 119, 170, 174, 185, 235, 260, 262, 270 Ahornfurnier 202, 203, 233 Akazie 261 Albeflex 267 Altern 111, 235, 261 Altholz 261, 265 Amerikanischer Walnuss 108 Ändern der Stoffeigenschaften 270 Ankohlen. Siehe Verkohlung Antibakterielle Wirkung 262 An- und Einpressen 271 Apfel 235 Aramidfaser 266 Arbofill© 267 Arboform® 187, 266 Aroma 260, 262 Asthma 261, 262 Astloch 264 Ausbürsten 269, 271 Aus-dem-Herzen-Schälen 264 Auskreuzung 276 Autokarosseriebau 263 Automobilbau 267 B Bakterie 266 Bakterizide 273 Balken 261, 265, 276 Balkenlage 264 Balkenverstärkung 265 Balloon Frame 276 Balsa 260, 262, 266 Balsaboard 262, 266 Bambooceramics 274 Bamboo Plastic Composites (BPC) 267 Bambus 36, 103, 106, 111, 213, 259, 266, 267, 274, 278 Bambusfaser 267 Bark Cloth® 40, 41, 100, 276 Barktex® 40, 41 Barnwood. Siehe Reclaimed Wood Barriqueausbau 260 Bast 259, 260, 267 Bastfaser 267 Bastgeflecht 142 Batterie 274 Baubotanik 43, 46, 47, 272, 276 baubotanische Tragstruktur 46, 276 Bauholz 261, 262, 264, 270, 271 Baumhaus 88 Bauwesen 261, 262, 266, 267, 271 Beize 72, 144 Beizen 24, 72, 110, 218 Beizlasur 273 Beizmittel 269, 273 Bemalen. Siehe Beschichten Bendywood® 270 Benzaldehyd 260 Benzylalkohol 260 Bersteigenschaft 267 Beschichten 269, 270, 273 Beschichtung 273 Beschichtungswerkstoff 273 Bestrahlen 270 Beton 264 Betonbau 265 Betonplatte 266 Betula 262 BICOS-Verfahren 274 Biegebeanspruchung 272 Biegefestigkeit 260, 261, 263, 265 Biegen 111, 122, 240, 270 Biegen durch Schlitzung. Siehe Kerfing Biegetechnik 270 Biegeträger 265 Biegeverfahren 270 Bildhauerarbeit 262 Binse 142
Binsengeflecht 142 Biokraftstoff 274 Bionik 276 Biozide 273 Birke 85, 98, 239, 244, 260, 262, 264 Birkenholz 132 Birkensperrholz 28, 72, 132, 176, 190, 225, 239 Birken-Sperrholz 245 Birne 235 Bittermandelöl 260 Blasinstrument; Musikinstrumentebau 262 Blattgold 120, 161 Blattverbindung 271, 276 Blockbau 62, 67, 276 blumiges Furnierbild 263, 264 Bohle 261, 276 Bohlenständerbau. Siehe Ständerbau Bohren 270 Bolzen 269, 271, 272 Bootsbau 263 Bootssteg 262 Borke 260 Brand, Brandschutz 261, 266 Brandschutz 264, 265, 276 Brandschutzmittel 271 Brennstoffzelle 274 Brett 261, 264 Brettlamelle 264 Brettschichtholz (BSH) 156, 259, 262, 264, 265, 266, 267, 271, 272 Brettsperrholz (BSP) 150, 168, 248, 259, 264, 271 Brettsperrholzplatte 264 Bruchlast 266 Brückenbau 261, 265, 266 BSB-Verbindung (Blumer-System-Binder) 271 Buche 30, 92, 119, 197, 235, 260, 262, 264, 270 Buchenfurniersperrholz 264 Buchenholzfurnier 187 Buchenschichtholz 76, 264 Buchsbaum 166, 182, 183, 262 Bugholz. Siehe Dampfbiegen Bugholzstuhl. Siehe Dampfbiegen Bühnenbauten 262 Bühnenmöbel 262 Buxus sempervirens 262 C CAD 105 CAD-Modell 190 Carbonfaser verstärkter Kunststoff (CFK) 266 Cardanol 271 Cardol 271 Cashew-Schalenöl 269, 271 Castanea sativa 262 Cellulose 260, 266, 274 Cellulosenitrat 273 Cellulosenitrat-Lack (CN-Lack) 273 Chamaecyparis obtusa 261 chemische Modifizierung 273 chemisches Beizen 273 chemisches Modifizierungsverfahren 274 Chemisch modifiziertes Holz (Chemically Modified Timber CMT) 269, 273 Cidori 152 CLT (Cross Laminated Timber) 264 CNC 59, 77, 181, 267, 269, 270, 276, 279 CNC-Bearbeitungszentrum 269, 270, 276 CNC-Fräse 56, 105, 168, 176, 180, 190, 215 CNC-Technologie 108. Siehe auch CNC CO2-Neutralität 261 Cocobolo 60, 262 Contouring 103 Cradle to Cradle 187, 261
D Dachbalken 261 Dachkonstruktion 264, 272 Dachlatte 261 Dachschindel 261 Dachtragewerk 261 Dalbergia 60, 262, 263 Dalbergia retusa 262 Dämmeigenschaft 265 Dampfbiegen 262, 263, 269, 270, 274 Dämpfen 260 Darrdichte 260, 261, 262, 263 Dauerhaftigkeit 270 Dauerholz 271 deckende Beschichtung 273 Deckfurnier 265 Decklage 266 Dekodur® 273 Dekoroberfläche 273 Dickenwachstum 260 Dickholz 264 Diele 261 Dielenholz 262 diffusionsoffene MDF-Platte 259, 266 diffusionsoffene Wand- und Dachplatte (DWD) 266 digitale Frästechnologie. Siehe CNC Dimensionsstabilität 266 Dispersion 273 Douglasie 108, 150, 194, 195, 260, 261, 264, 265 Drachenbaum 267 Drahtklammer 272 Drechseln 124, 262, 267, 270 Drehbanktechnik 174 dreidimensionales Lagenholzformteil 265 dreidimensionale Verformung 266, 267 dreidimensional verformte Flächenbeschichtung 265 Dreischichtplatte. Siehe Brettschichtholz (BSH) Druckeigenschaft 261 Druckfestigkeit 260, 262, 263, 265 Druckzone 266 Dübel 264, 271, 272 Dübelarten 272 Dübel besonderer Bauart 272 Dübeln 59 Dübelschweißen (Reibschweißen) 119 Duft 260, 261, 262 Dünnspanplatte 265 Durchtränkung 271, 273 Duripanel® 265 Duroplast 271 E Ebenholz 260 Ebenist 54 Echte Kastanie 262 Eckverbindung 271 Ecogehr® 267 Edelkastanie 262, 264 Eiche 24, 66, 80, 84, 93, 121, 144, 158, 174, 192, 200, 218, 223, 260, 261, 262, 263, 264, 270, 280 Eichenfurnier 74, 236 Eichenholzfässer 260 Eichenkork. Siehe Kork Einbringen (Einbringverfahren) 271 Eindringtiefe 273 Einlagern von Harzen 271 Einlassdübel 272 Einpressdübel 272 Eisenbahnschwelle 261 Eisenbaum 250, 263 Eisenholz 262. Siehe auch Ipé elastisches Verformen 270 Elastizität 262, 270 Engineered Wood Products (EWP) 259, 264, 265, 266 Epoxidharz 26, 27, 267 Epoxidharzlack 236 Erdbau 262 Erle 54, 260 Esche 30, 56, 107, 108, 110, 116, 118, 119, 122, 144, 156, 197, 245, 260, 262, 264, 270 Eschenholzfurnier 122, 198 Eschensperrholz 107 Eschetriebsterben 266 Espe 52, 263, 265 Esskastanie 262 Eukalyptus 266 Extrusionsmethode 265 Extrusionsverfahren 266, 267 Exzentrisches Schälen 264 F Fachwerkbau (Riegelbau) 119, 262, 275, 276 Fadenverleimung 265 Fagus sylvatica 262 Fahrradrahmen 36, 267 Fahrzeugbau 264, 265, 266, 272 Fahrzeuginnenraum 267
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INDEX
Falttragwerk 168 Farbe 120, 260 Färben. Siehe Beschichten Farbstoffbeizen 273 Farbstoffe 260 Fasal® Wood 267 Faser 259, 264, 265, 266 Faserformteil 259, 265, 266 Fasermatte 267 Faserplatte 259, 261, 265, 266, 270, 271, 272 Faserwerkstoff 262, 265, 266 Fassadenschindel. Siehe Schindel Fassadenverkleidung 267 Fassbau 262 Faux-Quartier-Messern 263, 264 Feilen 270 Fensterbank 265 Fensterbau 262 Fensterkantel 261 Fertigbausystem 276 Fertigungsverfahren 270 Festholz 264 Festigkeit 260, 262, 264, 266, 271, 272, 274 Feuchte-Wärme-Druckverfahren 274 Fiberon® 267 Fichte 14, 16, 62, 66, 88, 105, 121, 156, 163, 177, 178, 181, 248, 252, 260, 261, 264, 265 Fichtenholzschindel. Siehe Schindel Fichtensperrholz 134, 215 File-to-factory-Fertigungsprozess 105, 132, 168 Film 269, 273 Filmbildner 273 Flächentragwerk 52, 156, 276 Flachmessern (Faux-Quartier-Messern) 263, 264 Flachs 266 fladriges Furnierbild 263 Flash-Pyrolyse (Holzverflüssigung) 274 Flechten 235, 263, 267 Flugzeugbau 264, 272 Föhre 50 Foldtex 267 Folie 269, 273 Folienbeschichtung 273 Forex®-Plättchen 86, 272 Formaldehyd 265, 271, 273 formaldehydfreier Dispersionskleber 272 Formen 264, 266 Formholz 259, 266, 267 Formica® 114, 225, 273 Forming 103 Formschichtholz 259, 264, 265 Formsperrholz 56, 59, 76, 259, 264, 265 Formwerkzeug 270 Forstwirtschaft 261, 262 Fräse 181, 282 Fräsen 59, 261, 270 Frühholz 271 Frühholzzone 273 FSC-Zertifizierung 131 Fügen 103, 269, 270, 271 Füllen 270 Fundholz 261 Fungizide 273 Funierschichtholz 181 Furnier 60, 103, 136, 160, 192, 196, 223, 228, 231, 233, 235, 238, 240, 259, 261, 262, 263, 264, 266, 267, 270, 273, 282 Furnierarbeit 272 Furnierbild 263 Furnierblatt 263, 265, 267 Furniergattersäge 263 Furnierherstellung 260, 262, 274 Furnierkreissäge 263 Furnierlage 264, 265 Furnierplättchen 267 Furnierplatte 259, 264, 271 Furnierschichtholz 264, 265 Furniersperrholz 259, 264 Furnierstreifenholz 264, 265 Furnierwerkstoff 262, 263, 264, 266
G gedübelte Fuge 271 Gehrung 271 Geigenbau 262. Siehe auch Musikinstrumentenbau geklebte Fugen 271 gekrümmtes Flächentragwerk 276 Geländer 267 Gelbkiefer 98 geräuchertes Eichenholz 192 Gerbstoffleim 260, 269, 271 Geschmack 260 gesperrte Verleimung 264 gestauchtes Holz 269, 270 gezapfte Fuge 271 Gießen 266 Gießharz 139, 140 gipsgebundene Spanplatte 265 Glas 259, 266 Glasfaser 266 Gleditschie (Gleditsia triacanthos) 30, 262 Glutinleim 271 Gravieren 262 Greimbauweise 271 Grenadillholz 263 Grobspanplatte 204, 205, 236, 254, 265 Großbaum 261 Großtafel 276 Gummiharz 273 H halbblumiges Furnierbild 263 Handlauf 270 Hanf 12, 265, 266, 267 Hanffaser. Siehe Hanf Harnstoff-Formaldehydharz (KUF) (Harnstoffharz) 269, 271, 272 Hartfaserplatte (HDF) 114, 262, 266 Härte 270, 274 Hartholz 119, 260, 261 Hartriegel 68 Harz 30, 138, 260, 262, 271, 272, 273 Hausgerät 262 Hebelstabwerk 276 Hefepilz 266 Hegenstaller-Verfahren 265 Heißformpresse 265 Hemicellulose (Hemizellulose) 116, 119, 260, 274 Heraklith® 265 Herzfrequenz 262 HFD 261 High Pressure Laminat (HPL) 273 Hinoki-Scheinzypresse 48, 261 hinterlüftete Fassade 265 Hobeln 59, 239, 261, 263 Hochbau 262 hochdichte Faserplatte (HDF) 266 Hochdruck-Schneidetechnik. Siehe Wasserstrahltechnik Höhenwachstum 260 Hohlkastenträger 264 Holzbau 276 Holzbaudübel 269, 272 Holz-Beton-Verbund (HBV) 259, 266 Holzblech 266, 270 Holzblocktafelbau 276 Holzdämmung. Siehe Wärmedämmung Holzdübel 74, 116, 119, 276 Holzfaser 119, 235, 261, 266, 267 Holzfaserdämmplatte (HFD) 261, 266 Holz-Faserwerkstoff-Verbund 259, 266 Holzfass 270 Holzfestigkeit. Siehe Festigkeit Holzfurnier. Siehe Furnier Holz-Glas-Konstruktion 266 Holz-Glas-Verbundelement (HGV-Element) 259, 266 Holzintarsie. Siehe Intarsie Holzkern 263 Holzkohle. Siehe Verkohlung Holzkonstruktion 181 Holzkonstruktionswerkstoff 259, 262, 264 Holz-Kunststoff-Verbund 259, 267 Holzlamelle 264 Holzpolyose 260, 274 Holzrahmenbau (Holzrahmenkonstruktion) 276 Holzröhren. Siehe Plytube Holzschaum 266 Holzschindel. Siehe Schindel Holzschnitztechnik 69 Holzschuh 263 Holzschutz-Lasur 273 Holzspan 206, 216, 239, 265 Holz-Stahl-Klebeverbindung (HSK) 267 Holz-Stahl-Platte 267 Holz-Stahl-Träger 267 Holz-Stahl-Verbund 259, 267, 271 Holzstaub 266, 267 Holzteer. Siehe Verkohlung Holzverband 269, 270, 272 Holzverbindung 119, 181, 269, 271, 272
Holz-Verbundwerkstoffe 259, 266 Holzwachstum. Siehe Wachstum Holzwerkstoffe 77, 259, 260, 261, 264, 265, 267, 270, 271, 273, 276 Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL) 265 Honeymoon-Klebstoffe 271 Hornstrauch 68 HPL-Schichtstoffplatte 273 I Imprägnierung 261, 273 Industriefußboden 264 Ingenieurholzbau 264, 265, 271, 272 Innenausbau 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 270, 271, 272, 273 innere Rinde 267 Insektizide 271, 273 Instrumentenbau 261, 262 Intarsie 140, 192, 220, 221, 223, 236, 262, 267, 270, 282 Intarsientechnik 174 Interior 273 Intrallam 265 Ipé (Eisenholz) 112, 262 Isocyanat 266 Isolith® 265 Isospan® 265 iwood 266 J Jahresring, Jahrring 260, 263, 264, 271, 273 Japanlack. Siehe Urushi-Lack Juglans regia 263 K Kabelbinder 136, 176, 272 Kalk 273 Kalkfarbe 273 Kalkkasein 62, 273 Kaltverklebung 271 Kambium 260, 276 Kammverbindung 28, 271, 276 Kampfer 25 Kanten 266 Kantholz 261, 276 Kapillar 223 Karbonisierung 274 Kasein 273 Kaseinfarbe 273 Kastanie 197, 226, 260 Katalysator 274 Keilzinkenverbindung 264. Siehe auch Keilzinkung Keilzinkung 271 Kenaf 12, 266 Kerfing 270 kernfreie Eiche. Siehe kernfreies Laubholz kernfreier Balken. Siehe kernfreies Laubholz Kernholz 260, 263 kernloses Laubholz 50 Kerto® 265 Kesseldrucktränkung 271 Khaya 263 Kiefer 52, 89, 98, 114, 119, 175, 197, 224, 260, 261, 262, 264, 265 Kiefersperrholz 204 Kirsche 115, 235, 262 Klammer 269, 271, 272 Klang. Siehe Akustik Klangeigenschaft 262 Klavierbau. Siehe Musikinstrumentenbau Kleben 270, 271 Kleber 181, 235, 266, 271, 272 Klebstoff 264. Siehe auch Kleber Kleinbaum 261
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INDEX
Knickspannung 261 Kohlefaser 266 Kondensationsharz 271 Konifere 259, 261 Konstruktionsbau 261 Konstruktionsholz 261, 262 konstruktiver Holzbau 265, 270, 271, 272 konstruktiver Holzwerkstoff 264 Korbwaren 267, 270 Korbweide. Siehe Weide Kork 20, 124, 259, 260, 267, 278, 280 Korkeiche 260, 267 Korkgranulat 267 Korkkambium 260, 267 Korkmatte. Siehe Kork Korkschicht 260 Kovalex® 267 Kraftfahrzeug-Fertigung 264 Kraftplex 266 Kreibaum-Verfahren 265 Kreislauffähigkeit 261 Kreuzlagenholz (Kreuzlagenbrettsperrholz) 264, 276 kreuzweise (gesperrte) Verleimung 264, 265 Küchenarbeitsplatte 273 Küchengerät 262 Küchenutensil 262 Kunstharz 111, 141, 264, 265 Kunstharzpressholz 264 künstliche Beschichtungswerkstoffe 273 Kunstschreiner 54 kunststoffbeschichtetes Furnier 196 Kunststoffspritzgießverfahren 208, 273 Kupilka® 267 L Lack 269, 270, 273 Lackbaum 30, 273 Lackfarbe 273 Lackschildlaus 273 Ladenbau 265 Lamelle (Holzlamelle, Brettlamelle) 264 Laminat 107, 122, 254, 282 Laminated Strand Lumber (LSL) 265 Laminated Veneer Lumber (LVL) 265 Laminatfußboden 266 Längsmessern 263 Längsverbindung 271 Lärche 88, 252, 260, 261, 264 Larix decidua 261 Laser 245, 267 Laserstrahlschneider 136, 154, 270 Laserstrahltechnik 23, 236, 238, 254, 271 Lasur 269, 273 Laubbaum 260, 261 Laubholz 259, 260, 261, 262, 264, 265 Lederhülsenbaum 30 Leichtbauplatte 259, 262, 266 leichte Spanplatte 265, 267 Leim 264, 269, 271 Leimharz 265, 266 Leitgewebe 260 Leitungsbahn 260 LenoTec® 276 Lignin 116, 119, 187, 260, 266, 267, 269, 271, 272, 273 Ligninsulfonat 269, 271 Ligninsulfonsäure 271 Lignoflex® 267 Lignotrend® 276 Linde 42, 54, 69, 70, 71, 156, 162, 171, 172, 260, 262, 263 LiquidWood® 214 Liriodendron tulipifera 263 Lochleibungsfestigkeit 272 M magnesitgebundene Spanplatte 265 Mahagoni 54, 61, 233, 260, 263 Mahagonifurnier 233 Mais 265, 267 Marketerie 238 Markstrahl 223, 260, 263, 264 Maserung 111, 127, 213, 273 massives Holzbausystem 67, 276 Massivholz 259, 261, 262, 264, 270, 276 Massivholzbau 275, 276 Massivholzelement 264, 276 Massivholzplatte 259, 264, 270, 271 Massivholz (Vollholz) 59 Massivholzwerkstoffe 264 maximale Eindringtiefe 271 MDF-Platte 100, 114, 180, 187, 214, 255, 266, 270, 271, 274 mechanische Verbindungsmittel 269, 271, 272 Megawood® 267 Mehrachsen-CNC-Technik. Siehe CNC mehrschichtige Massivholzplatte 264 Melamin-Harnstoff-Formaldehydharze(MUF) 272 Melaminharzklebstoff 264 Meliaceae 263
Menig-Nagelplatte 272 Menz OHT® 274 Messebau 265 Messergriff 262 Messern 263 Messertechnik 263 Metallnagel. Siehe Stiftförmige Metallverbinder Metrosideros 262 Microberlinia 263 Microllam®, 265 MicroWood® 267 mineralgebundene Spanplatte 265 Mischwald 262 mitteldichte Faserplatte (MDF) 266 Mittellage 265, 266 Möbelbau 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 270, 271, 272, 273 Möbelbaudübel 269, 272 Modellbau 262, 263, 266 Modifizierung von Holz 271 Mooreiche 233 Multiplexplatte 24, 264, 270, 278 Musikinstrumentenbau 262, 263, 267, 270, 273 Mutuba-Feigenbaum 41, 267 N Nachlaufende Balken 276 Nadelbaum 260, 261 Nadelholz 88, 259, 260, 261, 262, 264, 265, 273 Nagel 175, 264, 269, 271, 272. Siehe auch stiftförmiger Metallverbinder Nagelblechverbindung. Siehe Nagelplatte Nageln 270 Nagelplatte 269, 272 Nassverfahren 266 Naturbauverfahren 275, 276 Naturharz 271, 273 natürliche Beschichtungswerkstoffe 273 natürlicher Klebstoff 271 negatives Beizbild 273 New Option Wood 274 nichtholzige Baumbestandteile 259, 264, 267 nicht zerspanendes Verfahren 266 Nuss 260 Nussbaum 100, 233, 263 Nut und Feder 276 Nut- und Federschalung 121 Nut- und Federverbindung 271 Nutverbindung 28 Nutzholz 261 Nutzungssicherheit 264 O Obstkiste 263 Ochroma pyramidale 262 Öl 260, 261, 271 Ölen 35, 84, 127, 128, 129, 269, 271 Öl-Hitzeverfahren 274 Oriented Strand Board (OSB) 205, 236, 254, 265 Oxydation 260
P Padouk 60, 102, 263 Pagholz® 264 Palette 206, 262 Palettenklotz 265 Palisanderholz 60, 263 Pallwood® 267 Palmholz 81, 259, 263, 267 Paneel 262 Panzerholz 264 Pappel 93, 260, 263, 264 Paraffin 266, 271 Parallam® 265 Parallel Strand Lumber (PSL) 265 Parkettboden 262, 267 Parkettholz 262 Passbolzen 272 Patent-Biegeholz 269, 270 Pektin 148 Pentadecor® 273 Pestizid 271 Pfahl 261 Pfosten 261, 276 Pfostenhaus 276 Pfropfen 276 Phellogen 260 Phenol 260 Phenol-Formaldehydharz (KPF) 269, 271, 272 Phenolharz 260, 265, 271, 272, 273 Phenolharzkleber 72 phenolischer Inhaltsstoff 271 Phenol-Resorcin-Formaldehydharz (PRF-Harz) 269, 271, 272 Phenol-Resorcinharzklebstoff 264 Phloem 260 Picea abies 261 Pilz 90 Pilzbefall 261, 273, 274 Pilz (Physisporinus vitreus) 271 Pinosylvin 262 Pinus 261 Pinus cembra 262 Plakafarbe 273 plastisches Verformen 270 Platform Frame 276 Plato-Verfahren 274 Plattenwerkstoff 271, 272 Plytube 160, 267 PMDI-Klebstoffe 266 Polycaprolacton 224, 272 Polycaprolacton-Wachs 224 Polyesterharz 267 Polyesterlack 273 Polyethylen (PE) 267 Polypropylen 78, 110, 184, 208 Polypropylen (PP) 267 Polyproylen 267 Polysaccharide 267 Polyurethan 177, 178, 181 Polyurethan-Klebstoff 264 Polyurethanlack (PUR-Lack) 273 Polyurethanschaum 198 Polyvinylacetat-Leim (KPVAC) 272 Polywood® 196 Populus 263 Porenbild 273 poröses Kohlenstoffmaterial 274 positives Beizbild 273 Pressform 265 Pressholz 264 Presswerkzeuge 265 Prunus avium 262 Pseudotsuga menziesii 261 Pterocarpus 263 PU-Kleber 266 PVC-Folie. Siehe PVC (Polyvinylchlorid) 273 Pyrolyse. Siehe Verkohlung Pyrolyseöl 274 Pyrolyseprozess. Siehe Verkohlung Pyrolyseverfahren. Siehe Verkohlung Q Quellen 235, 260, 263, 264, 267, 273, 274 Quercus 262 Querverstärkung 266 R Radialschnitt 263 Rahmenbau 15, 120, 156, 276 Raps 265, 267 Rattan 142, 191, 209, 213, 267 Rattanmöbel. Siehe Rattan Rattanpalme 267 Rattanrohr. Siehe Rattan Raumakustik 261 raumluftreinigende Spanplatte 265 Raumteiler 264 Rechteckdübel 272
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INDEX
Reclaimed Wood 30, 80, 158, 188, 189, 242, 250, 261, 265, 279, 282. Siehe Fund- oder Abbruchholz Red Cedar 11, 78, 261 Reholz® 265 Reibschweißen (Dübelschweißen) 116, 119, 269, 272 Reis 267 Resonanzholz 262 Resopal 225 Resopal® 273 Restholz 265 Rhus vernicifera 30, 273 Riegelbau. Siehe Fachwerkbau Riesen-Lebensbaum 11, 261 Riffelung. Siehe Schaftprofilierung (Nagel) Riftfurnier 263 Riftschälen 264 Rift-Stay-Log 264 RIM-Verfahren (Reaction Injection Molding) 273 Rinde 260, 261, 267 Rindenbaststoff. Siehe Bast Rindeneinschluss 264 Rindentuch 40, 41, 100, 103, 267 Ringdübel 272 Rippenbau 276 Robinie 264 robotergesteuerte Fertigung. Siehe CNC Rohdichte 260, 265, 266 Röhrenplatte 265 Röhrenspanplatte 265 Rollladen 261 Rosenholz 263 Rotbuche 42 Rundholz 261, 266, 276 Rundschälfurnier 264 Rundstäbe 181 Rüstarbeiten 272 S S2 267 Sägefurnier 60, 263 Sägemehl 263, 265 Sägen 261, 263, 264, 270 Sägenebenprodukte 265 Sägespan 265, 266 Salix 263 Sandstrahlen (Sandeln) 163, 269, 271 Sandwichplatte 266 säurehärtender Lack 273 Schablone 270 Schälen 263, 264 Schälfurniere 261, 265 Schälfurnierstreifen 265 Schallabsorbierende Perforation 261 Schallausbreitung 261 Schalldämmung 266 Schalleigenschaft 261 Schalungsarbeiten 272 Schalungsplatte 265 Scheibe (Holzrahmenbau) 276 Scheibendübel 272 Scheibendübel mit Dornen 272 Schellack 62, 273 Schellackpolitur 273 Schichtfurnier 77 Schichtholz 38, 74, 76, 77, 177, 178, 271 Schichtholzlamelle. Siehe Schichtholz Schichtholzplatte 272 Schiffbau 261, 262, 265 Schiffsbau 272
Schindel 11, 52, 261 Schinden 111 Schlagfestigkeit 262, 263 Schlämmfarbe 121 Schleifen 270 Schlittenkufe 270 Schneideverfahren 269, 270 Schnittholz 261, 262, 266, 270 Schnitzen 262 Schraube 264, 269, 271, 272 Schraubverbindung. Siehe stiftförmiger Metallverbinder Schrot 276 Schrumpfen. Siehe Schwinden schubfeste Verbindung 266 Schwachholz 266 Schwalbenschwanzfuge 271 Schwalbenschwanzkamm 271 Schwalbenschwanzverbindung 270 Schwarznuss 108 Schwinden 35, 260, 261, 262, 263, 264, 267, 273, 274 Schwindriss. Siehe Schwinden Scrimber 259, 264, 266, 267 Sectioning 103 Siegellack 273 Silan 274 Silikat 274 Siliziumbehandlung 274 Sintern 270 Skelettbau 276 Sonnenblume 265, 267 Spalten 264 Span 259, 264, 265 spanend (spanabhebend) 270 Spanformteil 259, 265 Spanholz 263 Spankorb 263 spanloses Trennen 270 spanloses Verarbeitungsverfahren 266 Spanplatte 225, 237, 253, 259, 263, 265, 267, 271, 272, 282 Spanstreifenholz 264, 265 Spanwerkstoff 262, 265, 266 Spätholz 271 Spätholzzone 273 Sperrholz 24, 56, 74, 132, 154, 160, 204, 225, 228, 229, 233, 242, 255, 270, 271, 280, 282 Sperrholzplatte 270 Sperrholzstreifen 134 Spiegelfurnier 223, 263, 264 Spielwaren 262 Spitzahorn 262 Splintholz 260, 261, 263 Sportgerät 262 Spritzgussverfahren 266, 267 Stab 264, 265 Stäbchen 264 stäbchenförmiges Holz 266 Stäbchensperrholz 259, 265 Stabdübel 272 stabförmige Holzwerkstoffe 264 stabförmiges Holz 266 Stabhaus 276 Stabsperrholz 259, 264 Stabtragwerk 276 Stahl 181, 259, 266, 267 Stamm 276 stammbildende Pflanze 276 Ständer 276 Ständerbau 67, 121, 276 Stärkegebundene Leichte Holzwerkstoffplatte (SLP) 266 Stay-Log-Schälen 264 Steifigkeit 272 Stellac-Verfahren 274 Sternholz 259, 264 Stift 271 stiftförmiger Metallverbinder 269, 272 stiftförmiges Verbindungsmittel 272 Stoffleitungsbahn 260 Stoßverbindung 271 strahlungshärtender Lack 273 Strangpressen 266 Strangpressmethode (Extrusionsmethode) 265 Streifenfurnier 264 streifiges Furnierbild 263 Strickbau 62, 67, 276, 278 Strukturholz 261 stumpfe Fuge 271 Stütze 264, 265, 276 Stützhölzer 276 Suberin 267 Sublimierschneideverfahren 271 Sulfitablauge 271 Sulfitverfahren 271 Sumpfkiefer 265 Surfbrett 262 Swedlam 265 synthetischer Klebstoff 271
T Tafelbauweise 276 Tafelelement 276 Tangentialschnitt 263 Tanne 28, 261, 264 Tannenbrettsperrholz. Siehe Brettsperrholz (BSP) Tannenzapfen 202 Tannin 260, 267, 269, 271 Tategu 48 T-Dübel 272 Teak 93, 127, 128, 129, 131, 210, 211, 213, 260, 263 Teakholzfurnier 198 Tectona grandis 263 Teer; Holzteer 274 Teerschwelen. Siehe Verkohlung Temperatur. Siehe Wärme Terpen 260 Terrassenboden 262 Terrassendiele 267 textile Gestricke 267 textilen Geweben 273 textiles Gestrick 272 thermische Modifizierung 273, 274 Thermisch modifiziertes Holz (Thermally Modified Timber TMT) 269, 274 Thermoholz 274 Thermoplast 266, 267 Thuja plicata 261 Tiefziehen 266, 270 Tieli 250, 251, 262 Tilia 262 timura Holz 274 Tischlerplatte 259, 265 Tischlerverbindung 271, 272 TOPAN® MDF FORM 270 Trachee 260 Tracheide 260 Träger 276 Tragfähigkeit 262, 263, 264, 272 Tragskelett 276 Tränken 269, 271, 273 tränkendes Einbringverfahren. Siehe Tränken Tränkmittel. Siehe Tränken Tränkverfahren. Siehe Tränken transparenter Beschichtungsstoff 273 Trennen 269, 270 Treppenbau 262 Treppengeländer 270 Triplochiton scleroxylon 262 Trittschalldämmung 261, 267 Trockenverfahren 266 Tropenholz 260, 261, 263 T-Träger 264 Tulpenbaum 238, 263 Türblatt 273 Türenbau 262 Türzarge 265
288
INDEX
U Überwallung 46, 276 Ulme 30, 260, 263 Ulmus 263 Umformen 269, 270 Umgebinde 276 Umgebindehaus 276 Umtriebszeit 261 Ungesättigter Polyesterlack (UP-Lack) 273 UP-Lack. Siehe Ungesättigter Polyesterlack Urformen 270 Urushi-Lack 30, 31, 273 UV-Lacksystem 31, 273 UV-Vakumatlack 273 V Vacu3-Verfahren 274 Vakuumpresstrocknung 274 Vakuumverfahren 271 Vanillin 260 Verbinden (Verbindungsverfahren) 271 Veredelungsmittel 271 Vergrauung 263, 273 verholzende Agrarpflanze 267 verholzende Gräser 267 verholzende Pflanze 276 verholzende Pflanzen 259, 264, 267 Verkerner 261 Verkernung 260 Verklebung 269, 271 Verkohlung 27, 90, 252, 269, 274, 279 Verpackung 262, 267 Versatz 271 Verwitterung 35, 269, 271, 273 Vogelahorn 238 Vollgewindeschraube 272 Vollholz 259, 261, 263, 264, 266 Vollholzbrett 264 Vollholzstab 265 Vorfabrikation 16, 248, 276 Vorfertigung. Siehe Vorfabrikation Vorfertigungsgrad 276 W Wachs 261, 267, 271 Wachsen 98, 269, 271 Wachstum 260, 261, 267 Waferboard 265 Waggonbau 264 Walnuss 137, 140, 240 Walnussfurnier 138 Walzen 266, 270 Wandkonstruktion 272 Wandverkleidung 261, 264 Wärme 235 Wärmedämmung 266, 267 Wärmeisolationsfähigkeit 260 Wärmeisolationswert 260 Wärmeisolator 260 Wärmeleitfähigkeit 260 Wärmespeicher 260 Wärmespeicherfähigkeit 260 Warnfähigkeit 261 Waschbrettstruktur 271 Wasserbau 260, 261, 262 Wasserlack 273 Wasserleitungsbahn 260 Wasserstrahlschneider 270 Wasserstrahltechnik 270 Weben 235 Weichfaserplatte 266 Weichholz 119, 260, 261 Weide 43, 44, 142, 260, 263 Weidengeflecht 142 Weidenrute 263 Weidensteckhölzer. Siehe Weide Weinkorken 23. Siehe auch Kork Weißbuche 260 Weißfäuleerreger 271 Weißleim. Siehe Polyvinylacetat-Leim Weißtanne 16, 261, 262 Werkzeugbau 266 Werkzeuggriff 262 Werzalit® 265 Western Red Cedar. Siehe Red Cedar Whitewood 263 Wicker. Siehe Rattan Windkraftwerk 262 Wohnwagenbau 266 Woodceramics 274 Wooden Textiles 231, 232, 235, 267 Wood Plastic Composite (WPC) 77, 78, 184, 208, 259, 267 Woodstock® 184, 267 WPC. Siehe Wood Plastic Composite
X X-Lam 264 Xylem 260 Xylomer® 267 Y Yakisugi. Siehe Verkohlung Z Zähigkeit 262, 267 Zähigkeitsgrad 261 Zapfenverbindung 271 Zargenverbindung 271 zBoard 266 Zebrano 219, 263 Zebranofurnier 219 Zeder 32, 35, 42, 90, 192, 260 Zelfo® 92, 272 Zellulose 267 Zellulosepaste 92 Zellulosewerkstoff 272 zementgebundener Spanbaustoff 265 zementgebundene Spanplatte 265 Zeolith 265 Zerfasern 264 Zerfaserung 265 Zerhacken 264 Zerspanen 171, 264, 270 Zimmermannsbau 271 Zimmermannsdübel 272 Zimmermannsverbindung 271, 276 Zinkenverbindung 276 Zip-Shaping 269, 270 Zirbe 262 Zirbelkiefer 260, 262 Zuckerrohr 267 Zugbelastung 261, 265 Zugfestigkeit 260, 265 Zugzone 266 Zündholz 263 Zweistufen-Verfahren 265 Zypressenholz 48, 152
Bildnachweis
290
11 24H > architecture
30 Aldo Bakker Erik und Petra Hesmerg
Christian Richters
Werner Aisslinger Studio Aisslinger
42 Georg Baselitz
62 Gion A. Caminada Lucia Degonda
Foto: Jochen Littkemann, Berlin Lithografie: Farbanalyse
Aldo Bakker
43 Baubotanik Ferdinand Ludwig
Michel Bonvin
Stephan Balkenhol Stephan Balkenhol
Britta Biermann
37
Marco Dessí
Hiromi Yokoi
Blumer-Lehmann AG
72
Tobias Schlorhaufer
Marco Dessí
Yemi Awosile
20
Luca Reffo, Wanda Perrone Capano, Francesca Todde
Shigeru Ban Architects
69 Gehard Demetz
48 BCXSY BCXSY
James Prinz
Bamboosero
Architekten Martenson und Nagel-Theissen
68
16
Nick Cave
36 Bamboosero Jason Finch
Architekten Martenson Nagel-Theissen Brigida González
Ferdinand Ludwig
Lucia Degonda
Nicolas Feihl
Oliver Storz
Alig Schreinerei Zimmerei Fensterbau, Vrin
32
Stefan Seitz
14 Alice Adrian Llewelyn Meredith
12
50 Bernath+ Widmer Bruno Altenburger
designtoproduction
Lilybeth King
74 Stefan Diez
Stefan Diez Industrial Design
Julien Lanoo www.ju-la.be
Yemi Awosile
Roland Bernath
40 Bark Cloth
52 Beton Jakub Certowicz
Bark Cloth Europe
Martin Url
Stefan Diez Industrial Design
Maarten Baas
25
Contrasts Gallery, Shanghai
Patrick Blanchard Lee Mawdsley, Courtesy Meta
54
Constantin Meyer
ARTE
Bas Prince
56 Jörg Boner Milo Keller, Paris
Thonet
www.milokeller.com
Myrzik Jarisch
moss gallery
Maarten Baas www.maartenbaas.com
60 Tord Boontje Meta
Bernardo Bader
28
Angela Moore und artecnica
Adolf Bereuter
Bildnachweis
291
78 Doshi Levien Moroso
96 Liam Gillick
114 Max und Hannes Gumpp
132 ICD + ITKE Steffen Reichert
Courtesy Three Star Books, Paris
ABR
Doshi Levien
Florian Hauswirth Nici Jost
Glass Hill
80 Dutch Invertuals Bart Hess
98
Glass Hill
Achim Menges
Philipp Hänger
Simon Schleicher
115
100 GRAFT GRAFT
Laurens Mulkens
134 ICD ICD Institut für Computerbasiertes
Florian Hauswirth
Entwerfen, Universität Stuttgart
Piet Hein Eek
Fair Trade Original
137 Hella Jongerius
Fabrice Gousset
Gramazio & Kohler
121 Heide und von Beckerath Architekten Maximilian Meisse
Konstantin Grcic Skitsch
Laetitia Florin 86
Laetitia Florin
106
87 Malcolm Fraser Architects
142 Cordula Kehrer
Evi Künstle
Kalle Sanner
Kristian Buus
Staffan Holm
Pixelgarten www.pixelgarten.de
Plank
Benjamin Hubert Benjamin Hubert
Adam Friedberg
92 Elise Gabriel
124
126 Enrique Illánez Schoenenberger
93 Martino Gamper
Angus
127
INCHfurniture
Hans-Jörg Walter
Stattmann Neue Moebel
ECAL
Atelier Steffen Kehrle
Laura Cantarella, Nuria Díaz
Maxime Champion
112 Guallart Architects
Edmund Sumner
144 Steffen Kehrle
Gerhardt Kellermann
90 Terunobu Fujimori
122 Staffan Holm
BD Barcelona
www.meisse.de
Horst Bernhard, Hardheim
IwamotoScott Architecture
120 Stuart Haygarth Stuart Haygarth
Max Yawney
ETH-Studio Monte Rosa/Tonatiuh Ambrosetti
84 Fehling & Peiz
104 Gramazio & Kohler
136 IwamotoScot t Arch itectu r e
Ricky Ridecos
81
Mark Niedermann
Anne Heslop
INCHfurniture
Bildnachweis
292
148 Ko-Ho Ko-Ho
166 Idee Liu
Patternity Toby Winteringham
192
David Franck, Ostfildern
Nick Downey
Fernando Alda www.fernandoalda.com
167 localarchitecture Milo Keller, Paris
Kraus Schönberg Architekten
150 Kraus Schönberg Architekten
177 JÜRGEN MAYER H.
William Chen
www.milokeller.com
Ludger Paffrath
Lex Pott
194
170 Paul Loebach
152
Kengo Kuma & Associates
Lex Pott
Junichi Mori
182
Jeremy Frechette
Keizo Kioku
Jeremy Frechette
Kei Miyajima 196 Ray Power
154 Maya Lahmy
Daici Ano
Laura Stamer
Santiago Relanzón
Paul Loebach
Paola Navone
184
156 Lassila Hirvilammi Arkkitehdit
197 Philippe Rahm architectes
A. Dupuis/VIA
Jussi Tiainen
185
Philippe Malouin
Nendo
Yoneo Kawabe
170
198 Raw Edges
Ad Achkar
Le Briccole di Venezia
eumenes
158
Raw Edges
RIVA1920
Rami Chahine
Sascha Nordmeyer
187
160
Sascha Nordmeyer
Henrique Oliveira
Ed Reeve
188
Jouko Lehtola
Eduardo Ortega
Seongyong Lee
Michael Marriott
161 Hans Lemmen
175 Enzo Mari
Seongyong Lee
202 Steffen Reichert
Nash Baker
Steffen Reichert
176
Guido Fantuzzi
Christian Grovermann
Galeria Millan
Boris Miklautsch
Mark Whitfield
Hans Lemmen
Kati Liebert
Grant Hancock
191 Harry Parr-Young
Des Carrington www.carrington-photography.com
Kai Linke
190 Jens Otten
162 Khai Liew
163
Kai Linke, Adrian Niessler und Catrin Altenbrandt
Kai Linke
Bildnachweis
293
204 ROLU ro/lu
220 Tilo Schulz
Uwe Walter, Berlin
236 Studio Formafantasma
250 Ai Weiwei
Adrien Rovero 206
Studio Jens Praet
Studio Jens Praet
Holger Albrich
252 Wingårdh Arkitektkontor
Jerszy Seymour
Adrien Rovero
Steve Benisty
237
VIA/Marie Flores
Ai Weiwei
Studio FormaFantasma
Davide Farabegoli
Åke E:son Lindman
224
Markus Jans
238 Studio Robert Kot
225 DJ Simpson
Job
Achim Kukulies, Düsseldorf
208 Marc Sadler
239
Skitsch
254 Bethan Laura Wood
Tb&Ajkay
Ellis Scott
Alexander Pihl
226 Ernst Stark
Stefan Sagmeister
Gilles Hirgorom, Paris
240
Karim Charlebois-Zariffa
The Medley Institute by Jana Patz Sabrina Theissen
209
Ernst Stark
230 Elisa Strozyk
Sebastian Neeb
Colin Schaelli
214
242 Katharina Trudzinski Florian de Bruen
Noë Flum
www.floriandebruen.com
Anita Baumann
Katharina Trudzinksi
Fotowerkstatt KHB Berlin, Fotografin Heike Overberg, Modelagenturen: Splendide, Izaio (Modefotos)
244 Xavier Veilhan
216 Albrecht Schäfer
André Morin
Uwe Walter
Böwer
245 Charlotte Wagemaker
217 Scholten
Baijings Peter Guenzel
&
Charlotte Wagemaker
Elisa Strozyk
Takumi Ota
Waugh Thistleton Architects
248
Will Pryce www.willpryce.com
219 Franziska Schreiber
Anne Amzoll
Gert Wingårdh
KLH UK Limited
294
Fachliteratur und Informationsquellen (Auswahl)
I Bücher
- A senbaum, Stefan/Hummel, Julius/Mang, Karl et al. (Hrsg.) Gebogenes Holz. Konstruktive Entwürfe. Wien 1840 –1910. Wien 1979 - B ablick, Michael Holz und Holzwerkstoffe – Oberflächenbehandlung und Schutz. München 2009 - B angert, Albrecht/Ellenberg, Peter Thonet-Möbel. Bugholz-Klassiker 1830 –1930. Ein Handbuch für Liebhaber und Sammler. München 1993 - B ecker, Gerhard W./Braun, Dietrich Kunststoff-Handbuch. 2., völlig neu bearb. Aufl. München, Wien 1988 - Blaser, Werner Fügen und Verbinden. Möbelentwicklungen und ihre Voraussetzungen. Basel 1992 - Bruyn, Gerd de/Ludwig, Ferdinand/Schwertfeger, Hannes (Hrsg.) Lebende Bauten – Trainierbare Tragwerke. Berlin 2009 - Büren, Charles von (Hrsg.) Kurt Naef. Der Spielzeugmacher. The Toymaker. Basel, Boston, Berlin 2006 - Cassina (Hrsg.) Le Corbusier Authentic Wood. Meda 2010 - Cerliani, Christian/Baggenstos, Thomas Sperrholzarchitektur. 2. Aufl. Dietikon 2000 - Evers, Dietrich Holzzeit – Überleben dank Holz. (Sonderausstellung im Historischen Museum Blumenstein in Solothurn/Schweiz, 9. Mai–5. November 1989) Wiesbaden 1989 - Flade, Helmut Intarsia – europäische Einlegekunst aus sechs Jahrhunderten. München 1986 - Friedrich-Schoenberger, Mechtild Holzarchitektur im Detail. Konstruktion und Design moderner Einfamilienhäuser. Stuttgart 2003 - Fritz Becker KG (Hrsg.) Der Becker – Formholzkompendium. 2. Aufl. Brakel 2010 - Graubner, Wolfram Holzverbindungen. Gegenüberstellungen japanischer und europäischer Lösungen. 8. Aufl. München 2004 - Håkanson, Sven-Gunnar Blockhäuser und Hütten selbst gebaut. 4. Aufl. Hannover 2007 - Hablützel, Alfred/Büren, Charles von/Blaser, Werner et al. Die Birke. Bedeutung und Werkstoff in Design und Kunst. Sulgen 1996 - Herzog, Thomas/Natterer, Julius/Volz, Michael et al. Holzbau Atlas. Basel, Boston, Berlin 2003 - Kalweit, Andreas/Paul, Christof/Peters, Sascha et al. (Hrsg.) Handbuch für Technisches Produktdesign. Berlin, Heidelberg 2006 - Kaufmann, Hermann/Nerdinger, Winfried Bauen mit Holz. Wege in die Zukunft. München, London, New York 2011 - Kolb, Josef Holzbau mit System. 3., akt. Aufl. Basel 2010 - Krackler, Verena/Keunecke, Daniel/Niemz, Peter Verarbeitung und Verwendungsmöglichkeiten von Laubholz und Laubholzresten. IfB Projektstudie. Zürich 2010 - Landesgewerbeamt Baden-Württemberg (Hrsg.) baumstark! Wald, Holz, Kultur. Stuttgart 2001 - Lefteri, Chris Holz. Material, Herstellung, Produkte. Ludwigsburg 2003 - Lohmann, Ulf et al. Holzlexikon. 4. Aufl. Hamburg 2010 - Mang, Karl Geschichte des modernen Möbels. Von der handwerklichen Fertigung zur industriellen Produktion. Erw. Neuaufl. Stuttgart 1989 - Mari, Enzo autoprogettazione? Mantua 2002 - Müller, Christian Holzleimbau. Laminated Timber Construction. Stuttgart 2000 - Nabors, Murray W. Botanik. München 2007 - Niemz, Peter Holztechnologie II. Holzwerkstoffe. 2., überarb. Aufl. Zürich 2003 - Nothhelfer, Karl Massivholz, Sperrholz, Gussholz? Das Gebrauchsmöbel der Zukunft. Ravensburg 1947 - Peters, Sascha Materialrevolution – Nachhaltige und multifunktionale Werkstoffe für Design und Architektur. Basel 2010 - P feifer, Günter/Liebers, Antje/Reiners, Holger Der Neue Holzbau: Aktuelle Architektur. Alle Bausysteme. Neue Technologien. München 1998 - Prieto, Jorge/Keine, Jürgen Holzbeschichtung. Hannover 2007 - Röttger, Ernst/Klante, Dieter/Sagner, Alfred Das Spiel mit bildnerischen Mitteln. Band 2: Werkstoff Holz. Ravensburg 1960 - Die Säge. 100 Jahre Geschichte und Geschichten der AltendorfFormatkreissäge. Heidelberg 2006 - Sauer, Christiane Made of … Neue Materialien für Architektur und Design. Berlin 2010 - Schindler, Christoph Ein architektonisches Periodisierungsmodell anhand fertigungstechnischer Kriterien, dargestellt am Beispiel des Holzbaus. Zürich 2009
- Schönburg, Kurt Holzoberflächen am Bauwerk. Eigenschaften, Bearbeitung, Gestaltung. Stuttgart 2009 - Seeland, Klaus/Schmithüsen, Franz (Hrsg.) Man in the forest. Local knowledge and sustainable management of forests and natural resources in tribal communities in India. New Delhi 2000 - Spannagel, Fritz Der Möbelbau. Reprint nach d. 10. Aufl. von 1954. Hannover 1983 - Villegas, Marcelo New Bamboo. Architecture and Design. Bogotá 2003 - Wagenführ, André/Scholz, Frieder (Hrsg.) Taschenbuch der Holztechnik. München 2008 - Wagenführ, Rudi Holzatlas. 6., neu bearb. u. erw. Aufl. München 2007 - Waugh, Andrew/Weiss, Karl Heinz/Wells, Matthew (Hrsg.) A Process Revealed – Auf dem Holzweg. London 2009 - Weiß, Susanne Kunst + Technik = Design? Materialien und Motive der Luftfahrt in der Moderne. Köln 2010 - Zwerger, Klaus Das Holz und seine Verbindungen – Traditionelle Bautechniken in Europa und Japan. 2., überarb. und erw. Aufl. Basel 2011 II Aufsätze - Arndt, Ulrich «Naturbelassenes Holz im Freien.» In: Detail, Nr. 10, 2006, S. 1136 –1140 - «Auf Zementfüßen – Holz und Eternit – eine ungewöhnliche Möbelfamilie von Jörg Boner.» In: Design-Report, Nr. 1, 2010, S. 63 – 66 - B arlovic, Ingo «THEMEN – Von Gläubigen und Wissenden – Naturwissenschaftliche Altersbestimmung von Holz – Erfahrungen eines Sammlers afrikanischer Kunst.» In: Restauro, Nr. 7, 2009, S. 446 – 451 - «DESIGN – Holz fordert Kreative heraus.» In: GZ, Nr. 11, 2009, S. 78 – 81 - Enns, Jonathan «Intelligent wood assemblies: incorporating found geometry & natural material complexity.» In: Architectural Design, vol. 80, No. 6, 2010, S. 116 –121 - Hartwig, Joost /John, Viola/Zeumer, Martin «Nachhaltiger Materialeinsatz: Holz und Holzwerkstoffe.» In: Detail Green, Nr. 2, 2009, S. 56 –59 - Houseley, Laura «I wood.» In: Pop, No. 22, 2010, S. 171–187 - Idenburg, Florian/Gallanti, Fabrizio «Nido di legno./Wood nest.» In: Abitare, No. 503, 2010, S. 58 – 67 - Kaltenbach, Frank «City of Wood – Aktuelle Geschosswohnungsbauten aus Holz.» In: Detail, Nr. 10, 2010, S. 1056 –1064 - Kato, Takashi «Discussions and dialogs concerning the earth by scientists and designers.» In: Axis, No. 146, 2010, S. 93 –97 - Klee, Doris «Wald und Holz: Eine Spurensuche in alten Zuger Akten.» In: Kunst + Architektur in der Schweiz, Nr. 1, 2010, S. 24 –30 - Kremer, Birgit «Taschenuhren aus Holz. Die Erfolgsstory der Uhrmacherfamilie Bronnikov.» In: Weltkunst, Nr. 12, 2008, S. 28 –30 - Martin, Fabian/Schegk, Ingrid «Holz und Holzwerkstoffe in der Landschaftsarchitektur – Holzschutz: Heimische Hölzer, Tropenholz und Kunst-Holz im Test.» In: Garten + Landschaft, Nr. 11, 2009, S. 15 –18 - McCloud, Kevin «Branching out.» In: Grand Designs, No. 62, 2009, S. 104 f. - «Milk & Honey. (A selection of furniture combining wood with white hard materials.)» In: Frame, No. 74, 2010, S. 200 f. - Modlmayr, Hans-Jörg Speerspitze der Archäologie – Die Erforschung der Holz-Zeit. Transskript der Sendung, Deutschlandradio Kultur – Forschung und Gesellschaft am 27. 8. 2009 - Müller, Burkhard «Die Schönheit des Waldbaus. Die Forstakademie Tharandt feiert ihren zweihundertsten Geburtstag – und die Entdeckung der Nachhaltigkeit.» In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 140, 20. Juni 2011, S. 9 - Quiroga, Grace/Jormakka, Kari «Naturholz : Kulturholz – Holz und sein geheimnisvoller Nimbus.» In: Detail, Nr. 11, 2008, S. 1242–1248 - «Report – Selbstkleber – Lineares Vibrationsschweißen verklebt Holz ohne Kunststoffe.» In: Design-Report, Nr. 4, 2008, S. 54 f. - Schindler, Christoph «Das neue Bild vom Holz – Digitale Holzbearbeitung zur Umsetzung gekrümmter Formen.» In: Detail, Nr. 11, 2008, S. 1310 –1316 - Spohr, Kathrin «Venedig am Rhein./Venice at stakes.» In: form – The Making of Design, No. 237, 2011, S. 90 f. - Stravrinaki, Maria «The African chair or the charismatic object. » In: Grey Room, No. 41, 2010, S. 88 –109 - Thun, Matteo «Holz in Architektur, Interior- und Produktdesign – Hommage an einen Baustoff.» In: Detail, Nr. 10, 2010, S. 982–994 - Tilson, Jake «Norwegian Wood: Stavanger.» In: Blueprint, No. 276, 2009, S. 42– 48
- Tommasini, Maria Cristina «Frida: legno vs plastica.» In: Domus, No. 927, 2009, S. 96 –98 - Tönges, Christoph «Bauen mit Bambus.» In: Detail, Nr. 6, 2008, S. 652– 662 - Uhlmann, Steffen «Luxusyachten statt Schrankwände. Der traditionsreiche Möbelhersteller Deutsche Werkstätten Hellerau musste sich neu erfinden, um in der hart umkämpften Branche zu überleben.» In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 14, 19. Januar 2011, S. 21 III Zeitschriften - A rch+, Nr. 193, Themenheft Holz. September 2009: www.archplus.net - B auen mit Holz – Fachzeitschrift für Konstrukteure und Entscheider: www.bauenmitholz.de - European Journal of Wood and Wood Products (Holz als Roh- und Werkstoff): www.springer.com/life+sciences/forestry/journal/107 - exakt – Einrichten, Ausbauen, Modernisieren: www.exakt-magazin.de - H K – Holz- und Kunststoffverarbeitung: www.hk-magazin.com - Holz-Zentralblatt – Unabhängiges Organ für die Forst- und Holzwirtschaft: www.holz-zentralblatt.com - More Woodturning (Hrsg. Fred Holder): www.morewoodturning.net - Zuschnitt (Hrsg. proHolz Austria): www.zuschnitt.at IV Webseiten - American Craft: www.americancraftmag.org - American Hardwood Export Council (AHEC): www.americanhardwood.org/de - APA – The Engineered Wood Association: www.apa-europe.org - B erner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau. Standort Biel: Fachbereich Holz, angeschlossene Technikerschulen HF Holz Biel: www.ahb.bfh.ch - Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF): www.bdf-ev.de - Bureau Baubotanik: www.bureau-baubotanik.de - Ecole Polytechnique Federale de Lausanne (EPFL), Prof. Dr. Yves Weinand: www.bois.www.epfl.ch - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA): www.empa.ch - Fachgebiet Tragkonstruktion, Fachbereich Architektur, Universität Kassel: http://cms.uni-kassel.de/asl/fb/fgs/fgsa/tk/fachgebiet.html - Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF): www.holzlogistik.iff.fraunhofer.de - Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI): www.wki.fraunhofer.de - Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC): www.isc.fraunhofer.de - Holzforschung Austria: www.holzforschung.at - Infoholz.at: www.infoholz.at, www.dataholz.com - Informationsdienst Holz: www.informationsdienst-holz.de - Informationssystem Nachwachsende Rohstoffe (INARO): www.inaro.de - Initiative Furnier + Natur e.V. (IFN): www.furnier.de - Institut für Baustatik und Konstruktion (IBK), Fachbereich Stahl-, Holz- und Verbundbau, ETH Zürich: www.ibk.ethz.ch/fo - Institut für Holzbiologie und Holztechnologie, Universität Göttingen: www.uni-goettingen.de/de/131929.html - Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE), Universität Stuttgart: www.itke.uni-stuttgart.de - Institute for Computational Design (ICD), Universität Stuttgart: http://icd.uni-stuttgart.de - Institut Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGMA), Universität Stuttgart: www.uni-stuttgart.de/igma - Katalog bauphysikalisch ökologisch geprüfter Holzbauteile: www.dataholz.com - Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF): www.kwf-online.org - Landesforsten Rheinland-Pfalz: www.wald-rlp.de - Lignum – Holzwirtschaft Schweiz: www.lignum.ch - Material Archiv: www.materialarchiv.ch - proHolz Austria – Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft: www.proholz.at - Stiftung Unternehmen Wald: www.wald.de - Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM): www.hdh-ev.de, www.raumausstattung.de - WECOBIS – Ökologisches Baustoffinformationssystem: www.wecobis.de/jahia/Jahia/Home/Bauproduktgruppen/HolzHolzwerkstoffe - WonderWood: www.wonder-wood.de V Weiterführende Medien zum Thema Gestaltung
- B aunetz: www.baunetz.de - core 77 – design magazine and resource: www.core77.com - designboom: www.designboom.com - Designlines: www.designlines.de - dezeen – design magazine: www.dezeen.com - domus: www.domusweb.it - FRAME magazine: www.framemag.com - Frieze magazine: www.frieze.com - nextroom – architektur im netz: www.nextroom.at - PIN-UP Magazine for Architectural Entertainment: www.pinupmagazine.org - Sight Unseen: www.sightunseen.com
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Wir sagen Danke!
Die Autoren
Wir bedanken uns herzlich bei allen Designern, Architekten und Künstlern, deren wunderbare Arbeiten in diesem Buch vorgestellt werden. Ein herzlicher Dank gebührt auch den Fotografen für das hervorragen de Bildmaterial sowie den Galeristen, Kunstinstitutionen und den Mitarbeitern von Ateliers, Design- und Architekturbüros, die uns bei der Bildrecherche und -beschaffung unterstützt haben.
Die diplomierte Innenarchitektin Barbara Glasner (*1970) arbeitet als Beraterin und freie Kuratorin für Design und Architektur in Frankfurt am Main. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit dem deutschen Rat für Formgebung/German Design Council betreute sie von 2001 bis 2007 für die internationale Kölner Möbelmesse imm cologne die Editionen des Design projekts «ideal house cologne», bei dem international renom mierte Gestalter wie Zaha Hadid, Hella Jongerius, Patricia Urquiola, Fernando & Humberto Campana, Konstantin Grcic, Ronan & Erwan Bouroullec, Naoto Fukasawa, Stefan Diez oder Dieter Rams ihre Visionen für das Wohnen der Zukunft vorstellten. 2008 veröffentlichte sie zusammen mit Petra Schmidt und Ursula Schöndeling das Buch Patterns 2. Muster in Design, Kunst und Architektur, und 2009 in Zusammenarbeit mit Petra Schmidt das Buch Chroma. Design, Architektur und Kunst in Farbe, die beide im Birkhäuser Verlag erschienen sind.
Charles von Büren, Bern, gilt unser ganz besonderer Dank für die hervorragende fachliche Beratung bei der Durchsicht des Manuskripts und seine stets wertvollen Hinweise. Mit viel Geduld, Ideen, Interesse, Kritik und tatkräftiger Mithilfe h aben uns bei der Entstehung dieses Buches vor allem folgende Personen unterstützt: Helge Aszmoneit, Frankfurt am Main; Cornel Bigliotti, Luzern; Ursula M. Geismann, Bad Honnef; Susanne Krieg, Basel; Berit Liedtke, Basel; Marina Previsic, Luzern; Ulrike Ruh, Basel; Sarah Schwarz, Basel; Katharina Sommer, Basel; Robert Steiger, Basel; Peter Wesner, Frankfurt am Main; Christina Wittich, Frankfurt am Main Besonders danken wir unseren Interviewpartnern, die nicht nur Zeit investiert haben, sondern uns auch an ihrem Fachwissen zum Thema Holz und an ihrer Begeisterung für das Material haben teilhaben lassen: Stephan Balkenhol, Jörg Boner, Gion A. Caminada, Stefan Diez, Konstantin Grcic, Florian Hauswirth, Hella Jongerius, Wolfram Putz/ GRAFT, Stefan Sagmeister, Andre Santer/Büro Jürgen Mayer H., Tilo Schulz, Elisa Strozyk, Thomas Wüthrich und Yves Raschle/INCHfurniture Für ihre Anregungen, die von ihnen bereitgestellten Informationen und ihr unermüdliches Engagement bedanken wir uns außerdem bei: Bernardo Bader, Dornbirn; Jörg Boner, Zürich; Siska Diddens, Berlin; Marianne Goebl, Miami; Kathleen Granados/Friedman Benda Gallery, New York; Dominik Hammer, München; Florian Hauswirth, Biel; Oliver Heintz/Bark Cloth; Ebringen, Franziska Holzmann, Athen; Connie Hüsser, Zürich; Milo Keller, Paris; Galerie Kreo, Paris; R ainer Lienemann, München; Sophie Lovell, Berlin; Prof. Achim Menges, Stuttgart; Maarten Statius Muller/Studio Job; Jana Patz/The Medley Institute, Berlin; Raw Edges, London; Andre Santer, Berlin; Fabian Scheurer/designto production, Zürich; Tilo Schulz, Berlin; Hannes Schwertfeger/Bureau Baubotanik, Stuttgart; Mathias Siebert/Kuttner Siebert G alerie, Berlin; Ernst Stark, Paris; Elisa Strozyk, Berlin; Ragna van Doorn/ Studio Ai Weiwei, Peking; Vicky Wang/Galerie Jochen Hempel, Leipzig; Andrew Waugh, London; Julia Westner/Büro Georg Baselitz, München Für ihre großzügige Unterstützung danken wir nicht zuletzt den Sponsoren dieses Buchprojekts:
Lignum, Holzwirtschaft Schweiz www.lignum.ch
Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef www.bdf-ev.de
www.barbara-glasner.de
Stephan Ott (*1962), Magister Artium der Germanistik, Geschichte, Politik sowie Theater-, Film- und Fernsehwissen schaften arbeitet als freier Autor, Journalist und Redakteur mit dem Schwerpunkt Design. Von 1999 bis 2012 leitete er beim Rat für Formgebung/German Design Council zunächst den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und war dort zuletzt für die Bereiche Kommunikationsstrategie und -konzeption sowie das Editorial Department verantwortlich. Seit Juni 2012 ist Stephan Ott Chefredakteur des Design-Fachmagazins form. Darüber hinaus lehrt er Textgestaltung an der Academy of Visual Arts (AVA) in Frankfurt am Main. www.design-international.net
Impressum
Buchidee und -konzept: Barbara Glasner und Stephan Ott Texte: Stephan Ott Interviews: Barbara Glasner und Stephan Ott Bildredaktion: Barbara Glasner Lektorat: Berit Liedtke Fachredaktion und Beratung: Charles von Büren Projektkoordination: Berit Liedtke, Odine Oßwald, Ulrike Ruh, Sarah Schwarz, Katharina Sommer, Robert Steiger Layout und Covergestaltung: Modulator, Luzern; Marina Previsic, Cornel Bigliotti Satz: Birkhäuser Verlag Covermaterial: Savanna Limba, Gmund Lithografie: Photolitho AG, CH-Gossau ZH
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