Wiedergeboren zur Freiheit: Skizzen eines Dialogs zwischen Theologie und Psychoanalyse zur theologischen Begründung des seelsorglichen Gesprächs 9783666623554, 3525604009, 3525603991, 9783525623558


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German Pages [224] Year 1998

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Wiedergeboren zur Freiheit: Skizzen eines Dialogs zwischen Theologie und Psychoanalyse zur theologischen Begründung des seelsorglichen Gesprächs
 9783666623554, 3525604009, 3525603991, 9783525623558

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V&R

Arbeiten zur Pastoraltheologie

Herausgegeben von Peter Cornehl und Friedrich Wintzer

Band 33

Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen

Wiedergeboren zur Freiheit Skizzen eines Dialogs zwischen Theologie und Psychoanalyse zur theologischen Begründung des seelsorglichen Gesprächs

Von Anne M. Steinmeier

Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen

Die Deutsche Bibliothek -

CIP-Einheitsaufnahme

Steinmeier, Anne Μ.: Wiedergeboren zur Freiheit: Skizzen eines Dialogs zwischen Theologie und Psychoanalyse zur theologischen Begründung des seelsorglichen Gesprächs / von Anne M. Steinmeier. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998 (Arbeiten zur Pastoraltheologie ; Bd. 33) Zugl.: Hamburg, Univ., Habil.-Schr., 1996 ISBN 3 - 5 2 5 - 6 2 3 5 5 - 0

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Als Habilitationsschrift auf Empfehlung der theologischen Fakultät der Universität Hamburg gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. © 1998 Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Printed in Germany. - Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Druck und Bindearbeit: Hubert & Co., Göttingen

Vorwort Diese Arbeit ist im Dezember 1996 vom Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg als Habilitationsschrift angenommen worden. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich all denen danken, die mich auf dem Weg, den eine solche Arbeit darstellt, begleitet, unterstützt, ermutigt und gefördert haben. Meine Habilitation ist während einer Beurlaubungszeit von der Nordelbischen Kirche mit Unterstützung eines neunmonatigen Zwischenstipendiums der Universität Hamburg und eines zweijährigen Habilitationsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft entstanden. Daß ich in diesem Zeitraum die Arbeit schreiben und der gesamte Habilitationsprozeß vollzogen werden konnte, verdanke ich in großem Maße Frau Nicole Rolff. Sie hat sich, während ich schrieb, mit meinem handgeschriebenen Manuskript auseinandergesetzt und es getippt. Ohne die elementare Unterstützung ihres Parallelarbeitens hätte dieses Buch nicht in dieser Zeit entstehen, wachsen und fertiggestellt werden können. Ich danke auch meinen langjährigen Lehrern Herrn Prof. Dr. Traugott Koch und Herrn Prof. Wulf-Volker Lindner. In ihrer Unterschiedlichkeit haben sie mich beide in gleichem Maße begleitet, mit Offenheit und Kritik ermutigt, mit ihrem Vertrauen in diese Arbeit bestärkt. Mein Dank gilt weiter Herrn Prof. Dr. Peter Cornehl, dem ich auch jetzt noch als Pastorin in der Ev. Stiftung Alsterdorf durch die Universitätsgottesdienste in St. Katharinen in Hamburg verbunden bin. Er hat sich freundlicherweise für die Aufnahme der Arbeit in diese Reihe eingesetzt. Für die Drucklegung haben die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche und die Deutsche Forschungsgemeinschaft je einen namhaften Zuschuß zur Verfügung gestellt. Ich widme dieses Buch meinem Mann. Ohne mein Leben mit ihm hätte ich „Wiedergeboren zur Freiheit" niemals schreiben können. Hamburg, im Januar 1998

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Für Thomas

Inhalt Einleitung und Problemstellung

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1 Joachim Scharfenberg - Die Sprache als Wirklichkeitsraum der Freiheit

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1.1 Die These: Seelsorge als Gespräch 1.2 Aufbruch: Die Problematik des Verstehens als der hermeneutische Ansatzpunkt im Dialog mit Sigmund Freud 1.3 Konsequenzen 1.3.1 Sprache und Heilung 1.3.2 Die Aufgabe der „Doppelwirklichkeit" 1.4 Sprache und Sprachlosigkeit in der theologischen Begründung 1.5 Eros, Thanatos, Ananke - Oder: Was ist Gottes Geist? Ein zerbrechliches Gleichgewicht im Denken Sigmund Freuds und die Frage nach der Wirklichkeit des Glaubens 1.5.1 Der Begriff der Realität und Freiheit als Einsicht ins Notwendige 1.5.2 „Jenseits des Lustprinzips" will das Leben sterben aber Eros sucht sein Anderes wieder 1.5.3 Das Lächeln der Gioconda - mehr als nur eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci 1.5.4 Vom Vergleich zur Teilhabe - Das Symbol als Lebenshaus der Sprache 1.5.5 ,Die Stimme des Glaubens ist leise' - Von der Tröstung der Kindheit zur Kraft zu lieben 1.5.6 Verstehen als Verzeihen - Eine theologische Ortung von Freiheit

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2 Paul Tillich - Der „Mut zum Sein" und die „Macht des Seins"

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2.1 Die Methode der Korrelation und ihr Thema der Beziehung von Gott und Mensch 2.2 Die Angst und der „Mut zum Sein" 2.2.1 Angst: Die Innenseite der Endlichkeit 2.2.1.1 Die Angst vor Schicksal und Tod 2.2.1.2 Die Angst vor Leere und Sinnlosigkeit 2.2.1.3 Die Angst vor Schuld und Verdammung 2.2.2 Der „Mut zum Sein" 2.2.2.1 Der „Mut zum Sein" und die „Macht des Seins"

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Exkurs zur Begründung der symbolischen Rede von Gott als der „Macht des Seins"

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Das Verhältnis von Philosophie und Theologie a) Die Philosophie und ihre Grenze b) Die Philosophie und ihre Mahnung - Eine Zwischenüberlegung an der Grenze c) Das Eigene der Theologie - Die Uberwindung der Grenze im Gottesbegriff d) Das Verstehen - Die Sprache des Symbols 2.2.2.2 Die „Macht des Seins" als Offenbarungsmacht 2.2.2.3 Der Mut, sich zu bejahen als bejaht 2.2.2.4 Der absolute Glaube 2.2.2.5 Der Mut als Offenbarungskraft 2.2.3 Die Frage von Gottes- und Selbstverhältnis im Brennpunkt der „mutigen Freiheit" 2.2.3.1 Das Symbol und die Lebensbewegung Gottes 2.2.3.2 Das Subjekt jenseits der Negativität 2.2.3.3 Gott als Geist und Beziehung als Macht des Lebendigen 2.2.3.4 Die Bewahrung des Verlorenen 2.2.3.5 Die Gott-Mensch-Beziehung als Prozeß

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3 Melanie Klein - Der Ort der Mutter als der Ort der Existenz

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3.1 Grundannahmen ihrer Objektbeziehungstheorie 3.1.1 Der Konflikt zwischen Liebe und Haß 3.1.2 Die paranoid-schizoide Position 3.1.3 Die depressive Position 3.1.3.1 Schuldgefühl und Wiedergutmachungstendenz 3.1.3.2 Die infantile Neurose und die gesunde Entwicklung 3.2 Beziehung und ihr Werden - Spannungen im Verständnis 3.2.1 Erfahrung und das Szenarium der Phantasie 3.2.2 Der Kreislauf der Schuld und das Problem der Wiedergutmachung

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4 Margaret S. Mahler - Die psychische Geburt des Menschen

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4.1 Die Geburt und ihr Verlauf 4.1.1 Vorstadien 4.1.1.1 Die normale autistische Phase 4.1.1.2 Die normale symbiotische Phase 4.1.2 Der Prozeß von Loslösung und Individuation 4.1.2.1 Differenzierung 4.1.2.2 Übungsphase 4.1.2.3 Wiederannäherung 4.1.2.4 Die Konsolidierung der Individualität und die Anfänge der emotionalen Objektkonstanz

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4.2 Geborenwerden und Entwicklung - Anfragen zum Verständnis 4.2.1 Das Paradies des Anfangs und die conditio humana 4.2.2 Spiegel-Nähe und das Ziel der Unabhängigkeit 4.2.3 Der Kampf vor dem Spiegel: „Wiederverschlingung" und die Angst vor Nähe 4.2.4 Zum Beispiel Violet - Ein Spiegel zerbricht auf der Schwelle der Tür

5 Daniel N . Stern - Ein Selbst von Anfang an 5.1 Entwicklung im Bereich von Selbsterleben und Bezogenheit 5.1.1 Das Empfinden des auftauchenden Selbst 5.1.2 Das Empfinden eines Kern-Selbst 5.1.3 Das Empfinden eines subjektiven Selbst 5.1.4 Das Empfinden eines verbalen Selbst 5.2 Das Selbst und die Freiheitswirklichkeit 5.2.1 Die Zäsur der Sprache 5.2.2 Freiheit in „zerbrechlichen Gefäßen": Vertrauen und Verletzung

6 Konsequenzen

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6.1 Subjektwerden als Prozeß der Gotteswirklichkeit 195 6.2 Auf der Suche nach der verlorenen Sprache der eigenen Lebendigkeit Die theologische Identität der Seelsorge 202 6.3 Ein Gespräch um die Sprach-werdung des Vertrauens Das Verhältnis von Seelsorge und Psychoanalyse 205

7 Ausblick - Sprache als Geist der Wahrheit

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Literaturverzeichnis

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Einleitung und Problemstellung Die Arbeit will im Kontext der Verhältnisbestimmung von Seelsorge und Psychoanalyse einen Beitrag leisten zur Theologie des seelsorglichen Gesprächs.1 In diesem von Anfang an gespannten Feld sind sehr unterschiedliche Wege jeweils bestimmter Abgrenzung und versuchten In-Beziehung-Denkens gegangen. Der Rahmen eines nur aktuellen Konfliktes ist weit gesprengt, wir bewegen uns im Horizont einer von „weltanschaulichen Elementen beeinflußt(en)