282 25 21MB
German Pages 160 [168] Year 2020
DR. E. P R E S S M A R
VORUND FRÜHGESCHICHTE DES ULMER WINKELS auf bodenk u ndli eher Grundlage
Mit 119 Abbildungen und 2 Karten
MÜNCHEN UND BERLIN 1938
VERLAG VON R. OLDENBOURG
Druck von R. Oldenbourg, München
Vorwort. Im Rahmen der Gesamtaufnahme schwäbisch-bayerischer Bodendenkmale wurde die vorliegende Arbeit durchgeführt. Sie umschließt die Ergebnisse einer geologischen, bodenkundlichen und vorgeschichtlichen Bearbeitung des Ulmer Winkels. Es ist das Gebiet im Winkel, östlich zwischen Iiier und Donau, mit der Stadt Ulm-Neu-Ulm im Scheitelpunkt. Durch Napoleon kam 1810 der Ulmer Winkel, der bis dahin ulmisches Stadtgebiet war, zu Bayern. Die Aufnahme der Bodenaltertümer erstreckte sich auf das ganze Bezirksamt Neu-Ulm mit seinem Flächeninhalt von 33655,77 ha und 54 Gemeinden. Alle vorgeschichtlichen Funde und Fundplätze (Grabhügel, Wohnstätten usw.) wurden in Flurkarten (Maßstab 1 : 5000) eingetragen. Außeidem wurde das in 6 Museen liegende, gesamte, bis 1937 bekannte vorgeschichtliche Fundmaterial kartothekmäßig erfaßt. Auch praktische Museumsarbeit wurde ausgeführt. Anläßlich der 3. Reichstagung für deutsche Vorgeschichte in Ulm (1936) konnten die in Neu-Ulm liegenden Funde eine würdige Neuaufstellung erfahren. Ebenso wurde der vorgeschichtliche Bestand des Museums Weißenhorn neu geordnet. Dank gebührt der Stadtverwaltung Neu-Ulm, Herrn Oberbürgermeister Nuißl, Herrn Kreisleiter Boch und den hist. Vereinen Neu-Ulm und Weißenhorn für ihr rühriges Interesse und ihre Mithilfe. Die geologischen Beobachtungen des Gebietes sind auf 4 Meßtischblättern (Maßstab 1 : 2 5 0 0 0 ) niedergelegt. Die Originalkarten befinden sich im Institut für allgemeine und angewandte Geologie der Universität München. Der vorliegenden Arbeit konnte nur ein verkleinerter Plan beigegeben werden. Bei der Durchführung der Arbeit hatte ich jederzeit die freundliche Unterstützung meiner hochverehrten Lehrer, und ich möchte Herrn Prof. Dr. Birkner und Herrn Prof. Dr. Kölbl meinen herzlichsten Dank aussprechen. Herrn Dr. Eberl-Augsburg danke ich für die Überlassung seiner Fundaufzeichnungen, und dem Gau Schwaben-Neuburg danke ich für die geldliche Unterstützung, die zur Durchführung der Geländearbeit notwendig war. Der Druck und die Veröffentlichung der Arbeit wurde durch einen Verwandten, dem ich an dieser Stelle herzlich danken möchte, ermöglicht. Aufrichtigen Dank schulde ich Herrn Prof. Dr. Knorr-Stuttgart, der in liebenswürdigster Weise meine Sigillata-Arbeiten leitete und mir im Laufe der Arbeit viele neue Anregungen gab. Durch die von Herrn Prof. ReineckeMünchen zur Verfügung gestellten Aufzeichnungen war es möglich, die Funde des römischen Straß wieder den einzelnen Fundplätzen zuzuweisen, und ich sage Herrn Prof. Dr. Reinecke meinen besten Dank. 3
Herrn Prof. Dr. Wagner, Direktor der Vor- und Frühgeschichtliclien Staatssammlung in München, Herrn Dr. Gebhart von der Staatlichen Münzsammlung in München, Frl. Dr. Hollenberger-Neu-Ulm, die bei den Ortsbestimmungen mithalf, Herrn Dr. Schnetzer-Augsburg, der freundlicherweise das paläontologische Material durchsah und Herrn Michael Hocij-München, der bei der Zusammenstellung einiger Tafeln und Pläne behilflich war, erlaube ich meinen Dank auszusprechen. Auch den Ulmern, Herrn Fritz Rueß, der mit Ausdauer bei den photographischen Arbeiten half, den Herren Zschischang, Schlichthärle, Hehl und Klein, die bei der Zusammensetzung der Gefäße behilflich waren und somit die Durchführung der praktischen Arbeiten um vieles erleichterten, möchte ich Dank sagen. M ü n c h e n , im Januar 1938. Emma Pressmar.
A. Geologischer, bodenkundlicher Teil.
Erläuterungen zur geologischen Karte des östlichen Iller-Donauwinkels. Der Ulmer Winkel gehört zu der südlich der Donau liegenden flachwelligen, weiträumigen Alpenvorlandzone, der Lech-Illerplatte. Gleichmäßig, parallel nebeneinander, durch Riedel getrennt, ziehen die Flußläufe Iiier, Landgraben, Leibi, Roth, Biber und Osterbach der Donau zu. Durch die abtragende und ausnagende Arbeit dieser von Süden nach Norden fließenden Wässer, zusammen mit den querverlaufenden kleineren Nebentälern, entstand die Landschaft mit ihren gelappten Schotterfeldern. Auf der linken Donauseite erreicht das B.-A. Neu-Ulm, nördl. von Thalfingen, eine Höhe von 571 m Meereshöhe. Südlich der Donau erreicht der Riedel zwischen Günz- und Osterbachtal im Roggenburger Forst, Abt. V. 12, Rothschlucht, 580 m Meereshöhe. Die Donau fließt an der Neuen Donaubrücke in Ulm in 462 m Meereshöhe und verläßt bei 451 m Meereshöhe, bei der Einmündung der Biber, das Bezirksamt Neu-Ulm. Das Klima des Gebietes ist nicht einheitlich. Es ist mehr durch die Alpen als durch den nördlich der Donau liegenden J u r a beeinflußt. Das Donautal, die Illerauen und das Finninger Ried, haben durch ihre größere Wasserverdunstung ihr eigenes Klima (Nebelbildung!). Vorherrschend sind die feuchtigkeitsreichen Südwest- und Westwinde. 1920 wurde für Ulm von der Landesstelle für Gewässerkunde in Bayern eine mittlere Jahrestemperatur von 8° angegeben und eine jährliche Niederschlagsmenge von 715 mm (Maximum 1922 = 927 m m ; Minimum 1920 = 457 mm). Nach der neuen Aufstellung des Reichsamtes für Wetterdienst liegt die mittlere Jahrestemperatur bei 7,5° und die jährliche Niederschlagsmenge bei 650 mm im Finninger Ried, für das übrige Bezirksamt bei 750 mm. Die Meßtischblätter (Maßstab 1 : 2 5 0 0 0 ) Neu-Ulm 601, Pfaffenhofen a. Roth 602, Vöhringen 629 und Weißenhorn 630 wurden geologisch neu aufgenommen. Zum Vergleich können folgende Karten herangezogen werden: 1. R. Lepsius 1893. Geologische Karte des Deutschen Reiches in 27 Blättern. Blatt 26. Maßstab 1 : 500000. 2. P. Zenetti 1927. Übersichtskarte zu „Der geologische Aufbau des bayer. Nordschwabens." Maßstab 1 : 300000. 3. M. Schuster 1927. Geologische Übersichtskarte von Bayern r. d. Rheins. Blatt IV. Maßstab 1 : 2 5 0 0 0 0 . 4. Geologische Übersichtskarte von Württemberg. Herausgeg. vom Württbg. Statistischen Landesamt 1933. Blatt 4. Maßstab 1 : 200000. Von der Eintragung der bodenkundlichen Verhältnisse in die geologische Karte und von der Herstellung einer Bodenkarte wurde Abstand genommen, 5
da es im Tertiär- und Diluvialgebiet schwierig ist, scharfe bodenkundliche Grenzen, so wie sie die geologische Kartierung ergibt, festzustellen. Auf einem geologisch einheitlich kartierten Komplex können auf engem Raum die Böden oft wechseln, z. B. durch den Einfluß der Gehängeneigung, so daß man auf weitgehende schematische Aufnahme angewiesen c3d wäre. Dieser petrographische Wechsel der Sedimente ist eine bekannte Erscheinung des Tertiärgebietes. Die geologische Neuaufnahme soll die Vorarbeit für eine bodenkundliche Kartierung sein, die als Grundlage die Flurkarten mit dem Maßstab 1 : 5000 haben muß. Es ist zu hoffen, daß eine Bodenkarte ' :0 des Iller-Donauwinkels in Bälde möglich sein wird, wenn die Ergebnisse der landwirtschaftlichen BodenA bestandsaufnahme (Bonitierung) der Reichsboden. « schätzung vorliegen werden, die seit zwei Jahren in 03 TO * ci diesem Gebiet arbeitet. Bei diesen Untersuchungen stehen 100 Zustandsstufen für den diluvialen und alluvialen Anteil des Bodens zur Verfügung, so daß Ö o >ns eine weitgehende Unterteilung des Bodens möglich ist. Die Oberflächengliederung des Gebietes wird durch ein Querprofil von der Iiier bei Ay bis zu dem Riedel, der zwischen dem Osterbach- und Günzs tal liegt, verständlich (Abb. 1). Dieses Profil berührt ö die Orte Ay, Senden, Hittistetten, Attenhofen, Oberhausen und Wallenhausen. Der Untergrund ist tertiärer Flinz, in den sich die Donau, Iiier, Biber und der Osterbach bereits eingegraben haben. Der Landgraben, die Leibi und Roth dagegen breiten ihre Alluvionen auf der diluvialen Niederterrasse aus. Waldbedeckte Riedel, an deren Abhängen in dem stark sandigen Lehm, der tertiäre Untergrund sich bemerkbar macht, tragen Schotterdecken mit einer zäh verwitterten Lehmdecke. In das Rothtal baute sich außer der mächtig breiten Niederterrasse der Würmeiszeit, die lößlehmbedeclcte Hochterrasse der Rißeiszeit ein, die den physikalisch besten Boden des Gebietes trägt, was auch in seiner dichten Besiedlung zum Ausdruck kommt. Fast ohne Unterbrechung reiht sich von Bubenhausen bis Nersingen ein Ort an den anderen. Die Flugaufnahme des Rothtales von Grafertshofen an, flußabwärts, zeigt diese Siedlungsdichte vorzüglich (Abb. 2). Grafertshofen selbst liegt auf der Hochterrasse, die sich bis zum Lauf der Roth ausdehnt. Die südlich des nach Osten führenden Weges sichtbare Kiesgrube, sowie die anderen '
s-s
1
25
!H»7
I •ft
Iii uaqnjßpuDi uapudg
| -y
§ 6
o^ ,
^OQ
st-
t *ft,
A b b . 2. Das R o t h - T a l von Grafertshofen ab mit Hochterrasse und waldbedecktem Riedel. Luftbild Nr. 19 630. Urheberrecht Sei L u f t v e r k e h r Strälile, ScHünidorr/WiU'tt. Frelgcg. v. II. L. M.
zahlreichen Kiesgruben des Rothtales geben Aufschluß über das Gesteinsmaterial der Hochterrasse. Auf dem Flugbild ist außerdem ausgezeichnet der Bau der Schotterlandschaft zu sehen. Der von Weißenhorn nach Nordosten führende Weg verläßt bei dem scharfen Wegknie die Hochterrasse, steigt langsam an auf dem Flinz und erreicht kurz nach E i n t r i t t in den Wald die Schotterdecke des Riedels, u m auf der Ostseite des Riedels wieder langsam in das Bibertal abzufallen. Das Bibertal, das Osterbachtal und der waldbedeckte Riedel des Günztales sind auf dem Flugbild noch gut sichtbar.
Tertiär. Wie schon erwähnt besteht der Untergrund des Gebietes aus den glimmerreichen Sanden der oberen Süßwassermolasse (Obermiozän), dem Flinz. Teilweise sind diese Sande durch Kalk lößkindelartig verkittet und bilden so den bekannten Zapfensand. Die gelben und rostroten Sande (lokale Rotfärbung durch Eisenoxydhydrat), setzen sich aus Quarzkörnern, Feldspäten, Lyditen, Kieselschiefern und Kaliglimmer (Muskowit) zusammen. Die Korngröße ist wechselnd. Die Sandgrube von Wallenhausen besteht hauptsächlich aus Feinsanden (0,02—0,01 mm) und Mittelsanden (0,5—0,2 mm). Lettenmergelhorizonte und Tongallen t r e t e n zuweilen auf. D i e B ö d e n d e s T e r t i ä r s sind sandig. Besonders an den Abhängen wurde reichlich Sandmaterial in den Gehängeschutt aufgenommen. Es sind alle Übergänge vorhanden vom anlehmigen Sand bis zum lehmigen Sand7
0
1
2 cm
Abb. 3.
Tertiärfunde.
A u s der S a n d g r u b e a m I l e i n i g s i e i d , H u r H a u s e n ( G e r l e n h o f e n ) : 1. L i s t r i o d o n l o c k h a r l i P o m e l r e c h t e r o b e r e r E c k z a h n ; 2. A c e r a c h e r i u m i n c i s i v u n i C U T . R e c h t e s U n t e r k i e f e r i r a g m e n t . A u s d e n K i r c h b e r g e r S c h i c h t e n : 3. V i v i p a r a s u e v l c a W e n z ; 7. A n o d o n l a a n o d o n t o i d e s K l e i n ; 8. C l u p e a l a n c e o l a t a II. v . M . ; 9. U n i o eserl K r a u l ) . A u s T h a l i ' i n g c n : 4. H e i ix c r e p i d o s t o m a S a u dk bo gr n. ;u 5.S Aa rncdh b a ego. z o n i t e s s u b v c r t i c i l l u s S a n d b g . 6. P l a n o r b i s
boden. Durch hohe Wasserdurchlässigkeit und den durch Kaliglimmer verursachten guten Nährstoffgehalt sind die Böden als physikalisch und chemisch gute Böden anzusprechen. Wird aber der tonige Bestandteil zu hoch, so tritt eine Vernässung ein, so daß weite Flächen nur als Wiesenland benutzt werden können (z. B. Kugelesberg von Wullenstetten bis Senden, oder der Molasserücken zwischen Oberhausen und Wallenhausen). Die Hauptquellhorizonte unseres
8
Gebietes liegen an der Obergrenze des Flinzes, also auf der Grenze von Tertiär und Diluvium. Besonders zahlreiche Quellen treten auf der Ostseite des Riedels zwischen Roth und Biber aus. Kleine Wasseraustritte machen sich oft nur im Pflanzenwuchs bemerkbar, und in zahlreichen kleinen Talungen kann sogar Vermoorung des Bodens eintreten, die jetzt durch Entwässerung behoben wird (z. B. Talung neben der Bahnlinie Wullenstetten-Witzighausen). Von der im allgemeinen fossilarmen Süßwassermolasse des Obermiozäns wurden Reste der tertiären Säugetierwelt von der „Sandgrube am Heiningsfeld", Flur Hausen, PI.-Nr. 606y 3 , Erbhofbauer J. Mayer-Hausen, bekannt. Der Fundort ging fälschlicherweise in die Literatur als „Lussersche Sandgrube Gerlenhofen b. Neu-Ulm", ein 1 ), 2 ). Außer zahlreichen, nicht näher bestimmbaren, abgerollten, zerbrochenen Knochenresten, die an dieser Stelle zusammengeschwemmt worden sind, konnten Reste von dem im südbayerischen Flinz häufig vorkommenden L i s t r i o d o n l o c k h a r t i (Pomel) festgestellt werden, einem Verwandten des heutigen Schweines, mit großen Hauern (Abb. 3.1). Von den im Tertiär sich mächtig entwickelnden Nashornarten ist A c e r a t h e r i u m i n c i s i v u m (Cuv.) vertreten. Ein rechtes Unterkieferfragment mit stark abgekauten Zähnen ist auf Abb. 3.2 zu sehen. Von dem heute in Südostasien noch lebenden und im jüngeren Tertiär weit verbreiteten Gabelhirsch D i c r o c e r u s l u n a t u s (H. v. M.) wurden zahlreiche Unterkieferstücke, Einzelzähne und Knochenreste gefunden. Reste von M a s t o d o n , von R h i n o c e r o s b r a c h y p u s (Lart.) und zahlreiche Panzerplattenstücke von S c h i l d k r ö t e n und wenige Reste von D i p l o c y n o d o n gehören zu den Funden der Sandgrube 3 ). Auf den Hängen des Kugelberges bei Oberelchingen, auf der Seite gegen Thalfingen zu, sind die den Weißjura überlagernden kalkigen, tertiären Schichten gut erschlossen, die Ablagerungen eines Süßwassersees sind. Es ist nicht möglich im Rahmen dieser Arbeit auf die stratigraphischen Verhältnisse und die Entstehung dieser Schichten einzugehen, es sei hier auf die x
) Mitteilungen des Hist. Ver. Neu-Ulm. Aus dem Ulmer Winkel 1913. 5. ) R. Dehrn, Listriodon im südbayerischen Flinz. Zentralblatt für Mineralogie usw. 1934. Abtlg. B. Nr. 12, S. 513—528. 3 ) Die Fossilien der Sandgrube am Heinigsfeld liegen im Museum des Hist. Vereins Neu-Ulm. Es sind vorhanden: Reste von Listriodon lockharti P o m e l : Rechter ob. Eckzahn (c. sup. dext. 3 Stücke) (Abb. 3. 1). Linker ob. Eckzahn (c. sup. sin.). Linker unterer Eckzahn (c. inf. sin.). C. sup. weibl. Ein Ulnairagment. Astragalus dext. sin. Schneidezähne: id-^ inf., sup. dext., sup. sin., i 2 sup. sin., t2 inf. dext., i3 inf. dext., inf. sin., i 2 inf. sin., i3 inf. sin. Abb. 17, S. 524 der Fußnote 2. Backenzähne: p3 sup. dext., p3 inf. sin., p3 sup. sin., pi sup. sin., mx inf. dext., m 2 sup. dext., 7ii2sup. sin, i;i 2 inf. dext., ;n 2 inf. sin., m,3sup. dext., m3 sup. sin., m3 inf. dext., m3 inf. sin. Reste von Aceratherium incisivum Cuv.: Rechtes Unterkieferfragment mit P1 und P3\ ü i M , siehe Abb. 3. 2, oberer Molar, Processus paramastoideus. Reste von Rhinoceros brachypus L a r t . : Unterer Molar, Schädelbasistcile, Wirbel, Rippenstücke. Reste von Dicrocerus lunatus H. v. M.: p2 sup. sin., m2 inf. dext., m3 inf. dext., obere Molaren, rechte und linke Unterkieferstücke, Geweihfragment, Calcaneus sin., Astragali dext., Astragalus sin., Rippenteile, Handwurzelknochen. Reste von Mastodon: Stücke eines etwa 90 cm langen Stoßzahnes, Bruchstücke von Stoßzähnen, untere Prämolaren, unteres Femurgelenk, einige Wirbel. 2
9
Arbeiten von Moos, Kiderlen und anderen verwiesen 1 ) bis 4 ). Als typische Vertreter des Ulmer Landschneckenkalkes sei von Thalfingen H e l i x c r e p i d o s t m a (Sandbg.), A r c h a e o z o n i t e s sub v e r t i c i l l u s (Sandbg.) und P l a n o r b i s c o r n u s u b t e r e s (Sandbg.) erwähnt (s. Abb. 3.4-6). Von den ins Mittelmiozän zu stellenden Schichten der oberen B r a c k wassermolasse, die gegenüber A y bei Oberkirchberg gut sichtbar werden, sind einige Fossilien abgebildet. Aus dem Fischschiefer, einer 1,50 m bis 3 m mächtigen, schieferigen Tonmergelschicht mit Kalksteineinlagerungen wurde C l u p e a l a n c e o l a t a (H. v. M.) herausgenommen (Abb. 3.8). Aus dem 5-—7 m mächtigen Paludinensand kommt die konische Schnecke V i v i p a r a s u e v i c a (Wenz) und U n i o e s e r i (Krauss) (Abb. 3. 3, 9).
Diluvium. Die Schotterfelder, die im Laufe von 4 Eiszeiten sich in unserem Gebiet abgesetzt haben, sind fluvioglaziale Bildungen 5 ). Die rohen, kantigen, gekritzten Geschiebe der Moränen fehlen vollkommen. Sie sind auf dem langen W e g in das Vorland abgerundet und m a t t geworden. Ihre Größe ist ziemlich einheitlich. Dazwischen liegen kiesige, sandige Schichten, zuweilen auch Bändertone. Die Zusammensetzung der Schotter ist einheitlich. Jurakalksteine, Gangquarze, Quarzite, Radiolarite, Muskowitgneise und kristallines Material des Rheingletschers kommen vor. Nur die Höhenlage der Schotterfelder ist verschieden. Die
Deckenschotter.
Diese liegen als annähernd deckenförmige, breite Schotterfelder über den Sanden des Tertiärs. Die Grenzhorizonte sind an vielen Stellen des Gebietes festzustellen. Zwischen Biberach und Roggenburg liegt nur wenige Meter von der Straße entfernt, rechts am Hohlweg, ein Aufschluß, der die Grenze von Tertiär und Diluvium zeigt (Abb. 4). Hier beachte man den stark aufgelösten, bis zum Grunde verwitterten Zustand der Schotter, über deren petrographische Zusammensetzung das oben Gesagte gilt. Über das Alter dieser S c h o t t e r läßt sich noch nichts Bestimmtes sagen. Eberl 6 ) sieht in den fast vollkommen verwitterten, angeätzten, stark eisenund manganhaltigen Schottern, die reichlich mit kristallinem Material durchsetzt sind, die Prägünzschotter, die Donauschotter. E s ist aber zu bemerken, daß die Schotter in unserem Vorlande nicht nagelfluhartig verbacken sind und auch sonst einen anderen Verwitterungsgrad haben, wie die verkitteten Schotter der Moränengebiete. Eine endgültige Zuteilung wird erst möglich 1 ) A. Moos, Beiträge zur Geologie des Tertiärs im Gebiet zwischen Ulm und Donauwörth. B a y r . Geognostische J a h r e s h a f t e Bd. 37, 1924, S. 167—252. 2 ) H. Kiderlen, Beiträge zur Stratigraphie und Palaeogeographie des südd. Tertiärs. Dissertation 1931. 3 ) W . Wenz, Die Thalfinger Schichten der schwäbischen Rugulosakalke usw. Jahrb. des oberrhein. geolog. Vereins B d . V I I , 1918, S. 6—29. 4 ) W . Kranz, Stratigraphie und Alter der Ablagerungen bei Unter- und Oberkirchberg, südl. von Ulm. Zentralblatt für Mineralogie 1904, S. 533.
B . Eberl, 1930, Augsburg.
10
Die Eiszeitenfolge im nördlichen Alpenvorlande
(Lech-Illergletscher).
'")
Abb. 4. S a n d g r u b e rechts am Wege zwischen Biberac-h und Roggenburg. Grenze von t e r t i ä r e m Flinz und diluvialem Deckenschotter.
sein, wenn weitere Kartierungen der anschließenden Gebiete vorliegen, die den Verlauf der Schotterfelder bis zu ihren Wurzeln verfolgen. So ziehen die Deckenschotterfelder auf den schmalen, oben fast flachen Riedeln in gleichmäßigem Gefälle der Donau zu, von Süden nach Norden. Auf dem Meßtischblatt Weißenhorn (630) ist bei Roggenburg die Grenze von Tertiär und Schotter knapp unter 550 m, sie fällt bei Biberberg auf 533 m und liegt im Klassenhartwald auf Blatt Pfaffenhofen a. Roth (602), unter 495 m. Besonders gut ist in dem Gebiet des Iller-Donauwinkels die Asymmetrie der Riedel zu beobachten (s. Querprofil Abb. 1). Die Osthänge der Riedel sind flacher. Die Ursachen dieser Erscheinung sind noch nicht geklärt 1 ). Nebenbei sei bemerkt, daß Weißjurareste der Riesexplosion ( = Reutersclie Blöcke) in den vorhandenen Aufschlüssen nicht mit Sicherheit festgestellt werden konnten. Nach Reuter gaben Jurastücke in den tieferen Lagen der älteren Alluvialterrasse von Pfuhl, die westliche Grenze des Verbreitungsgebietes der Jurablöcke 2 ). D i e B ö d e n d e r D e c k e n s c h o t t e r sind durch Umlagerung, Auslaugung und Verschlammung weitgehend verlehmt. Die Mineralteile sind zum Teil ausgelöst, Kali ist durch die verwitterten Gneise und Granite noch in bescheidenem Maße vorhanden, der Kalk fehlt und dadurch sind die Böden als chemisch arm zu bezeichnen. Dieser U m s t a n d f ü h r t dazu, daß die Deckenschotter ausschließlich dem Waldbestand überlassen sind. 1 ) B. Eberl, Die Eiszeitenl'olge im nördlichen Alpenvorlande (Lech-Illergletscher). 1930, Augsburg. S. 106—107. 2 ) L. R e u t e r , Die Verbreitung jurasischer Kalkblöcke aus dem Ries im südbayerischen Diluvialgebiet. J a h r b u c h und Mittl. des oberrhein. geolog. Vereins N F . 14, 1925, S. 191 bis 218.
11
Der Roggenburger Forst gibt mit seinen zahlreichen Hochackerbeeten, die noch vor der Säkularisation angelegt worden sind, ein gutes Beispiel für einen Wechsel von Acker zu Waldbestand auf einem sich über viele Kilometer erstreckenden Gebiet. Fichten, die in den Rinnen der Hochackerbeete stehen, zeigen häufig Wurzel- und Stammfäule, durch die Wasserundurchlässigkeit des Bodens verursacht. Die Bäume dagegen, die auf den Hochackerbeeten selbst stehen, entwickeln sich normal. Von größter wirtschaftlicher Bedeutung für das Biber- und Osterbachtal ist das auf den verlehmten Deckenschotterböden des Weißenhorner und Roggenburger Forstes sich ungeheuer entwickelnde Seegras oder Alpengras (Carex brizoides).
A b b . 5.
Hochterrasse von P f a f f e n h o f e n aus gesehen. Orte R o t h u n d Berg.
I m H i n t e r g r u n d die
A u f n a h m e : Dr. Scliuetzer-Augsburg.
Diese Schotterböden bedürfen, um sie für zukünftige landwirtschaftliche Nutzung brauchbar zu machen, sorgfältiger Aufforstung durch Laubwald, damit dem Boden neue Humusstoffe zugeführt werden. Andauernder Fichtenbestand verdirbt die besten Böden. Als Beispiel sei die lößlehmbedeckte Kuppe von Witzighausen erwähnt, die weitgehende Ausbleichung und Auslaugung (Podsolisierung) mit beginnender Hochmoorbildung zeigt. Selbst der Fichtenbestand ist hier bereits kümmerlich und das sich stark ausbreitende Pfeifengras (Molinia coerulea) ist ein untrügliches Zeichen für den schlechten Zustand des Bodens. D i e H o c h t e r r a s s e des R o t h t a l e s . Auf der östlichen Seite des Rothtales erstreckt sich die Hochterrasse, die ihre Entstehung den Schmelzwässern der Rißeiszeit verdankt (Abb. 5). Auf 12
die wichtige Frage der Überlagerung und Verzahnung zweier Schotterterrassen der Rißeiszeit (Riß I und Riß II), zwischen Straß—Bühl, Oberfahlheim— Echlishausen, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht eingegangen werden. Die Schotter der Hochterrasse sind lange nicht in dem Grade verwittert, wie wir es bei den älteren Deckenschottern gesehen haben. Zahlreiche Kiesgruben zeigen daher, daß dieses Gesteinsmaterial für technische Zwecke gebraucht wird. Die größere wirtschaftliche Bedeutung aber erhält die Hochterrasse durch ihre L ö ß l e h m d e c k e , die eine dichte bäuerliche Besiedlung zur Folge hat 1 ). Im oberen Horizont ist der Löß des Rothtales bereits zu Lößlehm verwittert. Durch Wegfuhr des kohlensauren Kalkes trat eine weitgehende Verlehmung ein. Der Grund liegt darin, daß die Niederschlagsmenge bei uns größer als die Verdunstung ist, und die Böden unter starker Sickerwasserbewegung stehen. Die mineralische Zusammensetzung, die gute Krümelung des Bodens, die eine tiefe Wurzelung erlaubt, das Bodenklima des Lößlehrns auf der Hochterrasse sind aber so gut, daß das Rothtal die besten Böden des Ulmer Winkels hat. Nicht zu vergessen sind standörtlich vorkommende Lößfetzen, die oft in der Nähe alter Wasserrinnen mit Schotterresten und Sanden angeschwemmt wurden oder in Mulden eingetieft sind. In der bis zu 1,50 m mächtigen, über dem Hochterrassenschotter liegenden Lößlehmdecke, am Nordausgange des Ortes Pfaffenhofen, finden sich Kalkausscheidungen des Lösses (sog. Lößkindel) in großer Menge, ebenso zahlreiche Lößschnecken, z. B . Succinea (Lucena) oblonga Drap. Die
Niederterrassen.
Sie gehören der letzten eiszeitlichen Aufschotterung an, der Würmeiszeit. Wir finden die Niederterrassen entlang den heutigen Flußläufen. Die Iiier hat, bis sie von 1859—1893 ihre Korrektur erfuhr, bereits einen Teil der sie begleitenden Niederterrasse wieder abgetragen. Im Rothtal ist es mitunter schwer die Grenze von Niederterrasse und Alluvium zu finden. Die V e r w i t t e r u n g s d e c k e der Niederterrassen ist dünn. Lehmiger Feinsand, Kies und Schwemmsand bedecken den groben Kies. Es sind flachgründige Böden, die sich nur als Wiesenland nutzen lassen. Auf der Niederterrasse PI.-Nr. 1450, Flur Senden, wurden 1933 zwei 20 m voneinander entfernte Bohrprofile, anläßlich der Wasserversorgung Ay-Senden, durch die Firma Anton Weh-Osterberg, gewonnen. Sie geben guten Aufschluß über die kräftige Aufschotterung der Hier, da erst in 21,30 m und 19,60 m Tiefe der tertiäre Flinzletten erreicht wird (Abb. 6). P r o f i l A , Bohrtiefe 25 m : 0,15 m Humus, 2,95 m grauer Schwemmkies mit Sand, 1,70 m grober Kies mit Sand, 0,25 m schwarzer Letten mit Kies, 6 , 4 5 m g r o b e r K i e s m i t S a n d , 3,75 m festgelagerter, feiner Sand, 1,55 m blauer Sand mit Riesel, 2,10 m Miozänsand, 0,80 m sandiger Lehm mit B r a u n k o h l e , 1,60 m grauer Lehm. F l i n z l e t t e n . P r o f i l B , Bohrtiefe 2 5 m : 0 , 2 5 m Humus, 2 , 1 5 m grauer Schwemmkies mit Sand, 1,05 m brauner Alluvialschotter, 0,30 m sandiger Lehm, 8,25 m grober Kies mit Sand, 0,95 m grobkörniger, grauer Sand, 1,65 m J . Kandier, Der Löß als Siedlungsboden.
Bayer. Vorgeschichtsfreund 1925. 5.
13
m G m
0.15 0,25
Humus
Ì»
Grauer Schwemmkies mit Sand -2>0
0 n . 0 ; o " 0
-o ' o v go.-o-S:
3.10
. i y > o ''0
Grober Kies mit Sand
•¿>,oV
Schwarzer Letten mit Kies
0
0
o
-3,4-5 o . o ? o » -3,75
Wo5,05'
V
û o
Humus
C
Grauer Schwemmkies mit Sand
e -
Brauner Alluvialscliotler
o-?o: E
°
Sandiger Lelim
0
o o°
o
O
o°°o* ^o 0 0 * oy*o OOp^O
Grober Kies mit Sand
Grober Kies mit Sand
11,50-
II I'M > 'MM I1",',1,',",' ' • 'ihi'II'I I'I ' ','.'i' 11 ' ' I -12,35 I-I-I-I -I - I . | ' ! | • I -12,00
Festgelagerler . feiner Sand
Grobkörniger grauer Sand
Grobkörniger S a n d m i t Riesel
I . I. I . I . I . I . I . I • I . I. I. I. I • I • I . I. I -14,60
• 1-1 .1.1 • I - I. I. I • I
15,25'
Blauer Sand mit Braunkohle
Blauer Sand m i t Riesel
Miocänsand mit Braunkohle
-16,60
16,80- •1710
Blauer Sand m i t Riesel und Braunkohle
Mioeänsand
Sandiger Lehm mit Braunkohle
18,30H
19,70-
3
-18,70 -19,60
Schlemmsand mit Braunkohle
Grauer L e h m 21,30' Flinzletten Flin zielten
zs.oqJ-zs.oo Profil A
Profil B
Abb. 6. Bohrprofile auf PI. Nr. 1450, Flur Senden. Ausgeführt durch die Firma A. Weh, Osterberg anläßlich der Wasserversorgung Ay-Senden, 1933.
14
grobkörniger Sand mit Riesel, 2,00 m blauer Sand mit B r a u n k o h l e , 0,30 m Miozänsand mit B r a u n k o h l e , 1,60m blauer Sand mit Riesel und B r a u n k o h l e , .0,90 m Schlemmsand mit B r a u n k o h l e . F l i n z l e t t e n . Eine scharfe Grenze von Alluvium, Diluvium und Tertiär ist bei beiden Profilen nicht vorhanden. Die eindeutigste Grenze von Diluvium nach Tertiär liegt bei Profil A in 11,50 m Tiefe, wo auf groben Schotter glaukonithaltiger Tertiärsand folgt. Die in beiden Profilen bei 18,90 m und 14,60 m Tiefe auftretende Braunkohle entstand in abflußlosen Mulden.
Alluvium. Da die sandigen, mergeligen Abhänge der Riedel zu Rutschungen neigen, kann ihr Gesteinmaterial durch Wasserwirkung leicht losgelöst werden. Deshalb ist in den alluvialen Teilen reichliches Anschlämmaterial der oberen Süßwassermolasse, des Flinzes zu erwarten. Die Auelehme haben daher feintonige, sandige Gemengteile, die von dem abgeschlämmten Lehm der Niederterrassen und den lößlehmbedeckten Hängen herrühren. Das Flußbett der Iiier und Donau ist angefüllt mit Sanden, groben und feinen Gerollen alpiner Gesteine. Die Betten der kleinen Flußläufe dagegen sind kiesig, sandig und mit lehmig-tonigem Überschwemmungsschlick ausgekleidet. Die h e l l g r a u e n b i s d u n k e l b r a u n e n A u e b ö d e n der Donau und der Iiier sind meist unverwittert. Sie eignen sich am besten als Wiesenland. In den Auewäldern haben wir mit der Schwarzerle (Alnus glutinosa), mit dem Haselstrauch (Corylus avellana), mit der zweiblättrigen Meerzwiebel (Scilla bifolia) und anderen, die auf den Alluvionen sich zuerst ansiedelnde natürliche Pflanzengesellschaft, die mit ihren Wurzeln, ihrer Laubschüttung den ersten Angriff auf die unverwitterten Aueböden macht. Das F i n n i n g e r
Ried.
Bisher wurde das Ried als einheitliches, alluviales Gebiet betrachtet. Die breite, die Iiier begleitende Niederterrasse ist aber nur mit alluvialem Schutt bedeckt. An manchen Stellen kommt die Niederterrasse ohne Überdeckung wieder zum Vorschein und konnte bei der Kartierung ausgeschieden werden. In den nieder liegenden Teilen aber macht sich der Grundwasserstand bemerkbar. Wie die vorgeschichtlichen Funde ergeben, ist der gegen das Ende der Bronzezeit (ungefähr 1000 v. Chr.) eintretende Klimasturz die Ursache für die Erhöhung des Grundwasserstandes, der die Niederterrasse an den ausgedünnten Stellen überflutete und so eine Versumpfung und Vermoorung einleitete, die dann zur Torfbildung führte. Die B ö d e n d e s R i e d e s sind nicht schlecht. Sie sind nährstoffreich und kalkhaltig. Durch sorgfältige Entwässerung und Düngung können die dortigen Bodenverhältnisse um vieles gebessert werden. Besonders in trockenen Sommern ist der Ertrag ein reicher. Die Pflanzengesellschaft des Riedes zeigt einige Seltenheiten, so z. B. den Schlauchenzian (Gentiana utriculosa), der die Donau nicht überschreitet. 1931 erhielt das Finninger Ried durch die Stadtverwaltung Neu-Ulm ein ausgedehntes Entwässerungsnetz und die Anpflanzung eines Waldes (Wiedenmannwald, siehe sichtbar auf Luftbild 15
Abb. 38) mit einem für den Riedboden richtigen Baumbestand, vor allem, stark pumpender Birkenbestände 1 ). Der Riedstreifen zwischen Wullenstetten und Thal gehört zu der großen Zahl der Niedermoore südlich der Donau, die durch gestaute Wassermengen entstanden sind. Den unfruchtbarsten S t e i n b o d e n des Bezirksamtes Neu-Ulm trägt der Kugelberg bei Thalfingen, wo die tertiären Kalke beinahe ohne Bodendecke sind. Dieser Hügel ist der Schafweide überlassen. Der Pflanzenbestand zeigt uns hier den Zustand des Bodens an. Die kalkliebende Kratzdistel (Cirsium arvense) und im Herbst die Bergaster (Aster amellus), der gelbe Günsel (Ajuga chamaepitis) und das Heidekraut (Calluna vulgaris) vermögen hier fortzukommen. In Lehmausfüllungen aber finden sich sofort das auf feuchten Äckern vorkommende Hartheu (Hypericum humifusum) und der Gilbweiderich (Lysimachia nemorosum) ein.
Technisch nutzbare Minerale und Gesteine. 1. B a u s t e i n e . In beschränktem Maße wurde der in Finningen anstehende Süßwasserkalk zu Sockeln der Häuser verwendet. 2. Kies. Alle Schotter des Gebietes werden zur Wegbeschotterung verwendet. Das stark verwitterte Gesteinsmaterial der Deckenschotter, das wegen seines hohen Eisengehaltes als Rotkies bezeichnet wird, kommt nur zum Abbau im Biber- und Osterbachtal, da hier die Niederterrassen und die Hochterrasse fehlen. Am kräftigsten ist der Abbau in der Hochterrasse des Rothtales, in dem die Gemeinden des Biber- und Osterbachtales Kiesgruben gekauft haben, um besseren Schotter für die Straßen, Feldwege und für Bauzwecke zu haben. Die Niederterrasse des Illertales und die alluvialen Kiese und Sande der Iiier und Donau werden kräftig ausgebeutet und hauptsächlich (mit Zement) für Beton verwendet. 3. S a n d . Dieser fällt bei der Aufbereitung von Kies in verschiedenen Korngrößen an und wird zu Bauzwecken verwendet. Der schlechtere Flinz, Zapfen- oder Pfohsand wird im Biber- und Osterbachtal abgebaut. 4. L e h m . Dem Lehmabbau kommt neben der Seegrasaufbereitung die größte volkswirtschaftliche Bedeutung im. Ulmer Winkel zu. Zahlreiche Ziegeleien bauen die oft bis 7 m mächtige Lehmdecke über den Deckenschottern ab. Besonders der Riedel zwischen Iiier und Rothtal trägt Ziegeleien, die seit langem im Betrieb sind: Hittistetten, Ziegelei J. Stolz, seit 1850; Witzighausen, Ziegelei M. Unglert, seit Ende des 17. Jahrhunderts; Witzighausen, Ziegelei A. Schwarz, seit 1880; Illerberg, Ziegelei Stölzle. Einige Ziegeleien wurden in den weniger mächtigen Gehängelehmen angelegt und mußten daher bald wieder aufgegeben werden. So z. B. Ziegeleien in Erbishofen, Weißenhorn und Schießen. 5. T o r f . Der Torf kommt in beschränktem Maße im Finninger Ried, im Handstich zum Abbau. Für maschinenmäßiges Abstechen sind die Torfschichten zu gering. Der Abbau lohnt sich nur im kleinbäuerlichen Betrieb. x
) v. Kruedener, Manuskript. Das Finninger Ried der Stadt Neu-Ulm. 1931.
16
6. B r a u n k o h l e . Durch das Bodenprofil von Ay-Senden (Abb. 6) wurde Braunkohle festgestellt. Solche örtliche Vorkommen sind sicher noch mehr vorhanden, sie haben aber wegen ihrer geringen Mächtigkeit keine wirtschaftliche Bedeutung. 7. E i s e n . Der Abbau von Eisen, das oberflächige Sammeln der geringen Eisenvorkommen in tertiären Sanden, konnte in vorgeschichtlicher Zeit nachgewiesen werden, durch einen Rennofen der ausgehenden Latenezeit (ungefähr 100 v. Chr.) hei Illerberg und Schlackenfunden von drei weiteren Plätzen bei Weißenhorn und Wallenhausen. 8. H o r n s t e i n e u n d R a d i o l a r i t e der Gerolle wurden von dem mittelsteinzeitlichen Menschen zur Herstellung seiner Werkzeuge benutzt.
P r e s s m n r , U l m e r "Winkel.
2
17
B. Vor- und frühgeschichtlicher Teil.
Die steinzeitlichen Verhältnisse. Wir müssen in die Eiszeit mit ihren großen vor- und rückwärtsschreitenden Bewegungen zurückgehen, wenn wir den ersten Menschen unserer Heimat aufsuchen wollen, der jagend, sammelnd in einer eiszeitlichen Tier- und Pflanzenwelt sein Dasein als Wildbeuter führte. Seine Siedlungsplätze sind die Höhlen und überhängenden Felsendächer der Juratäler. In unserer nächsten Umgebung haben wir den Sirgenstein1) und Hohle Fels im Achtale 2 ), den Bockstein und die Bocksteinschmiede im. Lonetal 3 ), 4 ) und den weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekanntgewordenen „Vogelherd", der uns in seinen aus Elfenbein geschnitzten Tierdarstellungen die Höhe jener Jägerkulturen vor Augen führt 5 ). Obwohl im Ulmer Winkel Spuren des a l t s t e i n z e i t l i c h e n M e n s c h e n bis heute fehlen, ist anzunehmen, daß dieser, auf der Jagd nach dem eiszeitlichen Großwild, dem Mammut, Nashorn, Ren und anderen, die Schotterfelder unseres Gebietes aufgesucht hat. Dafür sprechen auch Werkzeuge, die in den oben genannten Höhlen gefunden wurden, die aus alpinen Gesteinen (z. B. Radiolarit) hergestellt worden sind. Die Iiier, Roth und Biber werden in damaliger Zeit in breiten, mächtigen Strömen ihre Gletscherwasser nach Norden, der Donau zu, getragen haben, so daß der Altsteinzeitler keine Möglichkeit hatte, in dieser zum Teil vertorften Tundralandschaft sich niederzulassen. Es soll hier keine vorgeschichtliche Urlandschaft aufgezeichnet werden, da diese für ein so kleines Gebiet, wie der Iller-Donauwinkel es ist, nicht mit Sicherheit gegeben werden kann. Erst für die Frühgeschichte können wir die Landschaft aufzeichnen, die mit ihren waldbedeckten Höhen, mit ihrem Wechsel von Acker, Wiese und Wald, dem heutigen Bild entsprechen wird. Wo aber haben wir heute noch einen ursprünglichen landschaftlichen Zustand ? Es sind die Auewälder auf den Alluvionen der Donau und Iiier, mit ihrer rasenbildenden Pflanzengesellschaft, die sich noch nicht dem Schnitt der Sense angepaßt hat. !) R. R. Schmidt, Fundberichte aus Schwaben. XV, 1907, S. 2. — R. R. Schmidt, E. Koken und A. Schliz, Die diluviale Vorzeit Deutschlands. 1912. 2 ) Der Hohle Fels wurde in den siebziger bis achtziger Jahren von 0. Fraas entdeckt. 3 ) Bürger, Der Bockstein, das Fohlenhaus, der Salzbühl, die prähistorischen Wohnstätten im Lonetal. Festschrift zur 23. allg. Vers, der Deutsch, anthropol. Gesellschaft zu Ulm vom 1. bis 3. Aug. 1892. Heft 3 der Mittlg. des Ver. für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben. 1892. 4 ) R. Wetzel, Die Bocksteinschmiede im Lonetal, Markung Rammingen. Fundberichte aus Schwaben NF. V I I I , 1935, S. 16—20, Taf. III und IV. 6 ) G. Riek, Die Eiszeitjägerstation am Vogelherd im Lonetal. Bd. 1. Kulturen. 1934.
18
Für die Lößvorkommen unseres Gebietes aber besteht die Möglichkeit, Freilandstationen des altsteinzeitlichen Menschen zu finden, ähnlich den donauabwärts bei Regensburg, in Niederbayern und in Unterfranken gemachten Funde 1 ). Mit dem Ende der Eiszeit sehen wir das eiszeitliche Großwild abwandern und aussterben. Laubbäume, Ulme, Linde, Eiche und besonders der Haselstrauch halten in einem trockenwarmen Klima ihren Einzug, und die ersten sicheren Nachweise menschlicher Werkzeuge finden sich im Ulmer Winkel, auf den alten Steilufern der Iiier, am Westrande des Höhenrückens von Illerberg bis Wullenstetten. Die Formen der Steinwerkzeuge (Artefakte), ihre Randbearbeitungen (Retuschen) und die hoch über den Ufern gelegenen Fundplätze auf stark sandigem Lehmboden, erlauben, diese in die M i t t l e r e S t e i n z e i t (Mesolithikum) zu stellen. Als Jäger und Fischer lebte der Mensch jener Zeiten an den oberschwäbischen, fischreichen Seen2) und entlang den Flußläufen, den Lebenslinien des Menschen. Nicht nur die Gerölle oder der silbrigglänzende Sanddorn (Hippophaes rhamnoides) an den Ufern der Iiier wanderten flußabwärts, sondern auch der Mensch kam auf diesem Wege in den Ulmer Winkel. An der oberen Iiier stellte man in den letzten Jahren zahlreiche mittelsteinzeitliche Siedlungsplätze fest, die als schwäbisch-bayerisches Mesolithikum bezeichnet wurden, und deren Werkzeuge zumeist aus rotbraunem oder grünem Radiolarit, einem im Weißjura der Allgäuer Alpen vorkommenden, spröden, kurzbrüchigem Hornstein, gefertigt sind 3 ). Für die große Dichtigkeit der Besiedlung entlang der oberen Iiier sprechen neue Funde, besonders eine Siedlung unter einem überhängenden Felsendach an der Ochsenbergwand (Jehlefels) bei Tiefenbach 4 ). Flußabwärts finden sich auf den Hügeln des rechten Illerufers Siedlungsplätze von Künersberg, Trunkelsberg bei Memmingen, südlich und östlich von Kellmünz zwei weitere. Dann setzt die mittelsteinzeitliche Beobachtung an der Hier aus (die in Illertissen liegenden Funde konnten nicht als mittelsteinzeitlich erkannt werden), bis wir bei I l l e r b e r g an folgenden drei Plätzen Werkzeuge feststellen konnten: Auf der Burghalde von Illerberg, auf Grasers Feld, einem flachen Hang am Kleinen Lichtenberg und im Kirren. Jurahornsteine der Gerölle gaben den Werkstoff zu den Klingen und Kratzern, die mit feinen, regelmäßigen Randabsplitterungen versehen sind. Ein aus dem Erdreich eines Hallstatthügels im Kirren stammendes Gerät ist jedoch aus Radiolarit. Die kleinen, im schwäb.-bayer. Mesolithikum selten und im oberschwäb.württbg. Mesolithikum häufiger auftretenden Dreiecke konnten noch nicht festgestellt werden. Zu der auf Grasersfeld gefundenen Klinge (Abb. 7.1) mit seitlicher und schräger Endretusche, gibt es zahlreiche Vergleichsstücke im 1 ) F. Birkner, Steinzeitfragen in Bayern. 1. Altsteinzeitliche Funde aus dem Löß im Main- und Donautal. Bayer. Vorgeschichtsblätter 14, 1937, S. 28. 2 ) H. Reinerth, Das Federseemoor als Siedlungsland des Vorzeitmenschen. 4. Aufl., 1929. 3 ) F. Birkner, Schwäbisch-bayerisches Mesolithikum. Bayer. Vorgeschichtsblätter Heft 12, 1934, S. 1. 4 ) F. Birkner, Bayr. VorgeschichtsbJätter 14, 1937, Das Allgäuer Mesolithikum im oberen Illertal, S. 33. 2*
19
schwäb.-bayer. und oberschwäb.-württbg. Mesolithikum 1 ), 2 ), ebenso für die kleine Klinge (Abb. 7.2) mit eingebuchteter (konkaver) Endretusche, die auf der Burghalde von Illerberg gefunden wurde 3 ). Wir sehen den mittelsteinzeitlichen Menschen von Süden und Südwesten her kommen und somit gehören seine Werkzeugformen auch zu denen des schwäb.-bayerischen und des oberschwäb.-württembergischen, also südwestdeutschen Mesolithikums, die ihrerseits wieder in engstem Zusammenhang mit den Funden der Schweiz stehen. Wie lange der Mittelsteinzeitler auf den Höhen des Illerhochufers lebte (ungefähr ab 8000 v. Chr.) ist nicht sicher festzustellen. Es gilt das hier von Prof. Birkner in Ur- und Vorzeit Bayerns gesagte: ,,Da sowohl auf den mesolithischen Fundstellen Nordbayerns und im Illertale jungsteinzeitliche Überreste fehlen, ist nicht ausgeschlossen, daß in diesen für den neolithischen Ackerbauern ungeeigneten Gebieten der Mesolithiker noch lebte, als auf den Lößgebieten sich schon der jungsteinzeitliche Ackerbauer angesiedelt h a t t e " . 4 ) Für Mitteldeutschland konnten solche Zusammenhänge bereits nachgewiesen werden 6 ). Zu den wenigen mittelsteinzeitlichen Funden des Ulmer Winkels ist noch zu sagen, daß die Burghalde von Illerberg, der Kleine und Große Lichtenberg und das Buschele mächtige Erdwerke des frühen Mittelalters tragen 7 ), und in diesen, vom historischen Menschen ausgeführten kräftigen ErdAbb. 7. Mesolithikum von bewegungen ist die Ursache zu sehen, daß unsere Illerberg. mittelsteinzeitlichen Fundplätze gestört und die Funde nicht zahlreicher sind. Weitere Siedlungsplätze sind jedoch im Ulmer Winkel zu erwarten. Dies bedarf einer sorgfältigen, jahrelangen Begehung der Äcker im Frühjahr und Spätherbst und es ist bedauerlich, daß landschaftlich und bodenkundlich geeignete Plätze dem Weidebetrieb überlassen sind, so daß eine Untersuchung unmöglich ist. Die Jägerkulturen gehen mit der J u n g s t e i n z e i t (ungefähr 4000—2000 v. Chr.) ihrem Ende entgegen. Aus dem Südosten wandert das Getreide ein II. R e i n e r t h , Das Federseemoor als Siedlungsland dos Vorzeitmenschen 1929. 4. Auflage, Klinge vom Tannstock bei Buchau, Abb. 5. 38. 2) F . Birkner, B a y r . Vorgeschichtsblätter Heft 12, 1934, S. 1, Faulenbach Abb. 1. 1; In der Wanne Abb. 2. 2 5 ; Künersberg Abb. 3. 46. 3 ) Desgl., Kathrinenruhe Abb. 2. 39; Künersberg Abb. 2. 48. 4 ) Desgl., Ur- und Vorzeit Bayerns. Knorr und Hirth, München 1936, S. 61. — 5 ) Desgl., S. 102. 6 ) Vorträge anläßlich der 3. Reichstagung für Deutsche Vorgeschichte in Ulm 1936. F . K . Bicker-I-Ialle, Die Verbindung von der Altsteinzeit über das Mesolithikum zur indogermanischen Jungsteinzeit in Mitteldeutschland. W . Frenzel-Frankfurt a. O., Zur ostmitteldeutschen Alt- und Mittelsteinzeit. 7 ) Ulmer Winkel 1909. 4 und 1933. 11.
20
und mit ihm der Ackerbauer, der Viehzüchter, nur auf den leichten Lößboden siedelnd, die in einem feuchtwarmen Klima ertragreich waren. In der Jungsteinzeit führt man die Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine zur Weide, sät und erntet den Weizen, die sechszeilige Gerste, die Hirse. Man baut feste, ovale und viereckige Häuser, umgibt sie mit Wall und Graben wenn es notwendig wird 1 ) und wird seßhaft mit seiner Sippe. Eng wird der Zusammenhang von Mensch und Boden, vom Acker und seinem Ertrag, und es beginnt der bis heute währende Kampf um den bäuerlichen Siedlungsboden. Wir sind im Ulmer Winkel bis heute ohne jungsteinzeitliche Keramik-, ohne Siedlungs-, ohne Grabfunde, so daß wir nicht wissen, welche Völkerstämme in unserem Lebensraum saßen. Dieser Fundmangel ist bedauerlich, da im 3. Jahrtausend v. Chr. von Norden herkommende Völkerwellen unser Gebiet erreichten und es wichtig für uns ist, festzustellen, wie oft und in welcher Weise nordisches und mitteldeutsches Erbgut sich in unsere süddeutsche Heimat eingebaut hat (z. B. Rössener und Schnurkeramiker). Auch die Donau, an deren Ufern heute noch Pflanzen der südrussischen Steppe, der unteren Donauländer wachsen 2 ), brachte uns Menschen und Kulturgüter jener Gegenden mit und trug Bodenständiges weg, um östliche Gebiete zu befruchten. Die bodenkundlichcn Verhältnisse des Winkels gaben für den jungsteinzeitlichen Ackerbauern nicht die besten Möglichkeiten, da der jüngere Löß fehlt und der vorhandene Löß schon kräftig verlehmt war. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß weitere sorgfältige Beobachtungen neue Funde bringen werden, da in den nachbarlichen Gebieten jungsteinzeitliche Funde bekannt sind (Lutzingen, B.-A. Dillingen) 3 ). In einer älteren Alluvialterrasse der Donau, also in sekundärer Lagerung, bei U n t e r f a h l h e i m (noch Flur Oberfahlheim), wurde eine Beilfassung aus Hirschhorn gefunden (Abb. 8.1). Der Zapfen ist zur besseren Befestigung im Schaft gegabelt. Diese gegabelten Beilfassungen sind von den Pfahlbauten her häufiger bekannt 4 ). Der in der Kiesgrube bei A t t e n h o f e n im Rothtal gefundene Hammer aus feinfaserigem Hornblendeschiefer (Abb. 8.8) mit breitem Nacken und längsgestellter Schneide, gehört zu den in Süddeutschland häufig vorkommenden schweren Arbeitshämmern der donauländischen Bandkeramiker 5 ). Ebenso gehört hierher der am Bohrloch abgebrochene Hammer von H o l z s c h w a n g (Abb. 8.4), der ebenfalls aus Hornblendeschiefer hergestellt ist. Man beachte bei diesem Hammer, der seiner Größe nach ein Übergang zu den größeren Schuhleistenkeilen ist, die ungleichmäßige Abnutzung der beiden Seiten. Von Funden unserer weiteren LImgebung seien linearbandkeramische Reste des Bez.-Amtes Dillingen, von der Hanseies Hohl in Michelsberg bei F. Wagner, Prehistoric Fortifications in Bavaria. A n t i q u i t y 1928, Fig. 1, S. 41—45. ) Oberamtsbeschreibung', Ulm 1897, S. 294. 3 ) Linearbandkeramische W o h n s t ä t t e bei Lützingen. Germania X I , 1927, S. 143; X l l , 1928, S. 154—156. Jahrb. des Hist. Ver. Dillingen 1928/29, S. 117—128; 1930/31, S. 60—69; 1932/33, S. 43—48. 4 ) Der P f a h l b a u Moosseedorf bei Bern. Hans Gummel, Dissertation, Hannover 1923. Tai. 6, Abb. 71 und Tai. 5, Abb. 65. Ebenso ein Stück von Concise a. Neuenburger See: Mittlgn. der antiquarischen Gesellschaft in Zürich Bd. X I I I , Abtl. 2, I-Ieit 3, PI. I I I , Abb. 6. 5 ) II. R e i n e r t h , Chronologie der jüngeren Steinzeit. Augsburg 1923, Abb. 45. 46. 2
21
Fronhofen, von Oberringingen, Mörslingen, Fronhofen-Pfarracker und Deisenhofen bei Höchstädt, erwähnt 1 ). Ein dritter Einzelfund ist das, gegen die Schneide zu geschliffene und gegen den Nacken zu rauhe Steinbeil von R e u t t i mit ovalem Querschnitt (Abb.8.2). Diese Form, erinnert an die Beile der Pfahlbauten des Bodensees und der Altheimer Kultur. In diesen Zusammenhang kann auch ein Steinhammer aus Kieselschiefer (?) mit Rillenverzierung gehören, der im Donaubett zwischen Ulm und Thalfingen gefunden wurde 2 ).
Abb. 8.
Jungsteinzeitliche F u n d e von Oberfahlheim (1), R e u t t i (2), A t t e n h o f e n (3), Holzschwang (4).
Funde der Glockenzonenbecherkeramik in Günzburg 3 ) und ein Hockergrab in Dillingen4) zeigen, daß auch in unserem Gebiet noch Funde der ausgehenden Jungsteinzeit zu erwarten sind. Bei der Grabung eines Hallstatthügels im Sendener Gemeindewäldl 1907 wurden laut Bericht 5 ) Schaber, Kernsteine und Splitter gefunden. Es handelt sich aber um unbearbeitete, weiche Jurasteine. Außerdem sollten 1909 unter Profil VII der claudischen Donausüdstraße, dem Äulesweg, drei neolithische Scherben gelegen sein 6 ). Die Scherben liegen zur Untersuchung nicht mehr vor, es ist aber anzunehmen, daß es sich um Scherben der Hallstattzeit handelt, 1 ) F. Birkner, E. Frickhinger, Grabungen in der Ilanseles Hohl bei Fronhofen. J a h r b . ds. Ilist. Ver. f. Nördlingen und Umgebung 1925/26, X, S. 17—22. — Oberringingen, Scherben liegen im Museum Nördlingen. — Mörslingen, Rieser H e i m a t b u c h I I , 1926, S. 196. — Fronhofen-Pfarracker, Rieser H e i m a t b u c h I I , 1926, S. 195. — Deisenhofen b. H ö c h s t ä d t , Scherben liegen im Museum Nördlingen. -) Museum der S t a d t Ulm. Verzeichnis der vor- u n d frühgeschichtlichen A l t e r t ü m e r '1927, S. 19, Abb. 2 b . 3 ) J a h r b . des Hist. Vereins Dillingen 39/40, 1926/27, S. 282. 4 ) Desgl. 41/42, 1928/29, S. 128—132. Dabei der Nachweis eines F u n d e s in DillingenWest. Siehe Dill. J a h r b . 24, 1911, S. 227—231. 5 ) J a h r b u c h des Hist. Ver. Dillingen 21, 1908, S. 154. 6 ) Ulmer W i n k e l 1910, 11.
22
da in unmittelbarer Nähe das Schlüsselhofgräberfeld liegt und die römische Straße vielleicht ein Stück einem hallstättischen Straßenzug folgt. Die bronzezeitlichen F u n d e . Das Leben in der Bronzezeit (ungefähr 2000—1000 v. Chr.) war, wie wir es schon in der Jungsteinzeit sahen, ein bäuerliches. Bauernvölker trieben Ackerbau (Hockergräberbronzezeit = frühe Bronzezeit) und Viehzucht (Hügelgräberbronzezeit = mittlere Bronzezeit) in einem warmen Klima, in
Abb. 9.
Halsring'barren und Spiralringe aus Bronze von Hittistetten.
dem der jungsteinzeitliche Eichenmischwald durch Buchenwälder mehr und mehr verdrängt wurde. Die Funde des Ulmer Winkels häufen sich nun, leider sind es meist Einzelfunde. Diese liegen auf den verschiedensten Böden des Gebietes. Mehrere Fundstücke des Finninger Riedes sagen uns, daß die Vermoorung in der Bronzezeit noch nicht so weit wie heute vorgeschritten war und das ganze Ried nicht als siedlungsfeindlich für diese Zeit zu gelten hat. Auch in der Hallstattzeit wurde noch ein Gräberfeld beim Schlüsselhof angelegt. Dann setzen die Funde aus, d. h. mit der zunehmenden Niederschlagsmenge des feuchter werdenden Klimas am Ende der Bronzezeit setzte durch erhöhten Grundwasserstand die Vermoorung ein. Trotzdem wir durch unsere bodenkundlichen Verhältnisse mit einer dünnen bronzezeitlichen Besiedlung rechnen müssen, ist es bedauerlich, daß nicht mehr Funde, besonders Siedlungsfunde, aus dieser Zeit vorhanden sind, 23
die weiter donauabwärts so kräftig vertreten ist, so daß sie namengebend wurden (Straubinger Stufe, Anm. 5, S. 20). Warum, aber auch die Hügelgräberbronzezeitleute auf unserem für den Weidebetrieb günstigen Boden nicht seßhaft geworden sind, ist schwer zu sagen! Die Technik der Bronzebearbeitung stellte hohe Anforderungen an das handwerkliche Können. Die Zufuhr des Rohmaterials Bronze (Verbindung von Kupfer und Zinn) bedingte ausgedehnten Handel. Neben Ungarn gilt Österreich als ein Handelsmittelpunkt, der durch die kupferführende Grauwackenzone der Alpen bedingt war. Am bekanntesten ist die vorgeschichtliche Erzgewinnung, die bereits Untertagebau kannte, von Mitterberg bei
A b b . 10.
Bronzespangen von Oberi'ahlheiin.
Bischofshofen a. d. Salzach 1 ) und von der Tischoferhöhle bei Kufstein 2 ). Diese Kupfergewinnung ist für Süddeutschland von großer Bedeutung 3 ) und wir haben den Niederschlag in zahlreichen Rohmaterial-Verwahrfunden im Alpenvorland zwischen der Donau und dem Rande der Alpen. In dem Verwahrfund von H i t t i s t e t t e n (Abb. 9) mit Halsringbarren und Armspiralen mit ovalem und rautenförmigem Querschnitt, haben wir vergrabenes Händlergut. Die gleichmäßige Größe der Ösenringe läßt den Schluß zu, in ihnen ersten metallischen Geldwert zu sehen. Wie alle Barrenfunde, teilen wir Hittistetten der H o c k e r g r ä b e r b r o n z e z e i t zu5). Ein x ) G. Kyrie, Der präh. Bergbau in den Salzburger Alpen. Österr. Kunst-Topograplne X V I I , 1918." 2 ) M. Schlosser, Die Bären- oder Tischoferhöhle. München 1909. 3 ) P. Reinecke, Die Bedeutung' der Kupferbergwerke der Ostalpen f ü r die Bronzezeit Mitteleuropas. Schumacher-Festschrift 1930, S. 107. 4 ) Desgl., A n m e r k u n g 13, S. 114. 5 ) J a h r b . des Hist. Vereins Straubing und Umgebung 11, 1908, S. 32 und S. 16; ebenso 1913, S. 14.
24
Randleistenbeil von F i n n i n g e n und ein Dolchblatt mit starkem Mittelgrat, gefunden beim Festungsbau N e u - U l m , ist auch hierher zu stellen (Abb. 13.2). I n O b e r f a h l h e i m wurden 245 Bronzespangen in 70 cm Tiefe aufgedeckt (Abb. 10). Das Gewicht der einzelnen, leicht gebogenen Spangen schwankt zwischen 19 und 25 g; die Längen bewegen sich zwischen 18 und 23 cm; die größten Breiten zwischen 1 und 1,3 cm und die Dicke der Stücke zwischen 0,1 und 0,4 cm. Die chemische Untersuchung 1 ) des Verwahrfundes von Hittistetten und der Spangen von Oberfahlheim ergab, daß die beiden Metalle aus verschiedenen Lagerstätten stammen. Die ebenfalls untersuchten Spangen von Niedernfels haben wieder eine andere Zusammensetzung und gehören nicht zu den Spangen von Oberfahlheim. Nach v. Pulszky sind die bei Miskolcz in Ungarn gefundenen Spangen nicht durch Guß, sondern durch Schmieden entstanden 2 ). Es dürfte ein stabförmig gegossenes, kurzes Stück Bronze ( = Prantel) durch Hammerschläge auf beiden Seiten bearbeitet worden sein, denn die Hammerschläge sind auf der konkaven wie konvexen Seite sichtbar. Die Schläge sind mit der runden Bahn des Hammers ausgeführt. Durch ungleichmäßige Schläge entstanden die Ausbuchtungen der Stücke (Abb. 11). Die dünnen Enden der Spangen sind mit der Pfinne flach und dann hochkant geschlagen, damit eine Stauchung eintrat, ein löffelartiges Ende. Bei manchen Stückcn ist ein Mittelgrat vorhanden. Über die Verwendung dieser Spangen ist zu sagen, daß der Gedanke von Pulszky und von HampeP), daß es sich um auf Stoff oder Leder aufgenähte Stücke eines Panzerhemdes handelt, oder besser gesagt um benützte Stücke, nicht ganz von der H a n d zu weisen ist, da die in der Staatssammlung München liegenden Stücke von Biburg 4 ) und Niedernfels 5 ) in höchstem Maße abge1
) Chemische Untersuchung durch Dr. H. Ottr, Mineral. Inst, der Universität Halle. Halsringbarren v.Hittistetten Nr. 1
Spangen v. OberfahUieim Nr. 2
Spangen v. N i e d e r n f e l s Nr. 3
Sn (Zinn) Sp Sp Sp P b (Blei) Sp 0,05% 0,05% Ag (Silber) 1,30% Sp Sp Au (Gold) 0,0005% 0,0005% 0 Ni (Nickel) 0,01% 0,10% 0,01% Co (Cobalt) 0 0,10% 0 As (Arsen) 1,50% 2,80% 0,10% Sb (Antimon) . . . 0,90% 0,08% Sp Bi (Wismut) . . . . 0,01% 0,008% 0 Fe (Eisen) 0 ger. Menge ger. Menge Zn (Zink) 0 0 0 Das Kupfer wird als Rest errechnet. Sp b e d e u t e t Spur, d. h. der Gehalt ist kleiner als 0,01%. 2 ) 17 Spangen aus der Gegend von Miskolcz. F. v. Pulszky, Die Kupierzeit in U n g a r n . B u d a p e s t 1884, S. 83 u n d Abb. 10a und 10b auf S. 82. 3 ) J. Hampel, Neuere Studien ü b e r die Kupferzeit. Zeitschr. f ü r Ethnologie 1896, S. 57. Text S. 78, Fig. 41 auf S. 77. -1) 11 Bronzespangen von Biburg, Gemeinde Otting, B.-A. Laufen in Oberbayern. Katalog des Bayer. Nationalmuseums B d . IV, 1892, S. 109, Nr. 681 a (s. auch A n m e r k u n g 4, S. 24). 5 ) 48 B r u c h s t ü c k e von Niedernfels, Gemeinde Grassau, B.-A. Traunstein. Staatss a m m l u n g München, I n v e n t a r 1926, 161.
25
nützt und dünngewetzt sind. Ihre Dicke liegt meist unter 1 mm. Die Stücke sind sehr flach gewölbt und meist an den schmalen Stellen vor dem löffelartigen, breiteren Ende abgebrochen, ein Hinweis dafür, daß die Stücke an dieser Stelle befestigt waren und dann ausgebrochen sind. Die Spangen von Oberfahlheim und vom Staudhamer See bei Wasserburg 1 ) zeigen nur teilweise Benützungsspuren. Es ist daher fraglich, ob man berechtigt ist, diese kräftig bearbeiteten Spangen unter die Reihe der Verwahrfunde im üblichen Sinne zu stellen 2 ). Auch ihre zeitliche Stellung ist noch nicht gesichert. Der mit den Spangen von Oberfahlheim aufgedeckte ovale Grundriß (Abb. 12) mit Scherben von 3
Abb. 11. Oberfahlheim. Bearbeitete Spangen.
oder 4 verschiedenen grobwandigen, dicken, stark mit Quarzkörnern vermischten, unverzierten Gefäßen hilft auch hier nicht weiter, da der Grundriß in keinem zeitlichen Zusammenhang mit den Bronzespangen zu stehen braucht. (Hallstattzeitliche Wohngrube im Zusammenhang mit den unmittelbar nahen Hügeln im Kirchholz von Oberfahlheim?) Siehe Abb. 29. Bei der Grabung der spätkeltischen Schanze von R a u n e r t s h o f e n 3 ) fand man in der Westecke unter dem Wall zwei parallel nebeneinanderliegende Bronzenadeln, die in einer schwarzen Schicht lagen (Abb. 14.1). Wir haben hier eine Bestattung der H ü g e l g r ä b e r b r o n z e z e i t vor uns, über der dann die Schanze aufgeworfen wurde. Durch die Wellung der Nadel, die außerdem noch vierkantig ist, wird ein Ausschlüpfen aus dem Gewände verhindert. In 1 ) 198 Bronzespangen aus einer Kiesgrube vom südwestl. Ausfluß des Staudhamer Sees b. Wasserburg. Staatssammlung München. Altbayerische Monatsschrift Bd. 13, 1915/16, S. 14/15. 2 ) P. Reinecke bezeichnet die Spangen von Biburg in Schumacher-Festschrift 1930, S. 114, als „Miniaturbarren". 3 ) VII. Bericht der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 64.
26
A b b . 12, Oberiahlheim. 1. iii'oiizespangi.'ti; 2. (im ml riß; Ceiälirt'sU'.
Abb. 13. Bronzefunde. Neu-UIm (1, 2, 4, 5), Finningen (3), Gerlenhofen (6), Beuren (7).
welcher Weise diese Nadeln befestigt wurden, zeigt Abb. 14.2. An guten Vergleichstücken zu diesen in der Oberpfalz, in Mähren, Niederösterreich und Ungarn vorkommenden, in Württemberg fehlenden, punktverzierten, vierkantigen, geschlängelten Nadeln, seien erwähnt: 2 Stücke von Paarstadel (Laber) 1 ), 1 Stück, gefunden bei Rripfling 2 ), 1 ,, von Hügel 3, Skelett 2, Obermenzing (Oberb.) 3 ), 1 ,, von der Roseninsel (Starnberg) 4 ), 1 ,, von dem Pfahlbau Seewalchen (Oberösterreich) 5 ), 2" Stücke vom Foelick-Burgenland (Oberösterreich) 6 ). Die Gewandnadel vom Festungsbau N e u - U l m mit flachem Scheibenkopf und 3 Rippengruppen (Abb. 13.1) gehört der ausgehenden Hügelgräberbronzezeit an mit einem hauptsächlichen Ausbreitungsgebiet in Bayern und Böhmen. Vergleichsstücke sind:" Günzburg 7 ), Gtünwald bei München 8 ), Zwischen Schöngeising und Fürstenfeldbruck (Sammlung des Hist. Ver. von Oberbayern, jetzt Vor- und Frühgeschichtliche Staatssammlung München). Henfenfeld (B.-A. Hersbruck) 9 ), Wimm, Gemeinde Wald a. Alz (B.-A. Altötting) 1 0 ), Sträz bei Radetice 1 1 ). Eine Nadel aus einem Brandgrab am Fuß des Goldberges im Ries liegt im Museum Nördlingen. Eine Nadel von Schwend (B.-A. Sulzbach) liegt in der Sammlung der Naturhist. Gesellschaft zu Nürnberg. In die ausgehende Bronzezeit oder Früh-Hallstattzeit sind die Nadeln von F i n n i n g e n - R e u t t i und K a d e l t s h o f e n zu setzen (Abb. 15.1 u. 2). Zu der Nadel von Finningen-Reutti mit verziertem. Mittelteil des Kopfes und gerilltem Schaft gibt es folgende Vergleichsstücke: Liedolsheim (Baden) 1 2 ), Achenheim (Elsaß) 1 3 ), Verhandlgn. des Hist. Ver. Oberpfalz und Regensburg Bd. 47, 1903, Taf. X . 1, T e x t S. 227. 2) Desgl., S. 228. 3 ) Bayer. Vorgeschichtsfreund 6, 1926, Taf. Y I , T e x t S. 66. Gordon Childe, Tlie Danube in Prehistory 1929, T a f . X I I , E . 13. 6 ) K. Willvonseder, Oberösterreich in der Urzeit. Wien 1933, Abb. 21. 7. 6 ) Grabung Ludwig Seitscheck 1932—1934 am Foelick, Südabhang, Bezirk Eisenstadt, Burgenland-Oberösterreich. 7 ) Jahrb. des Hist. Ver. Dillingen 23, 1910, S. 145, Fig. 3, mit zwei Rippengruppen. 8 ) Katalog des B a y e r . Nationalmuseums zu München IV, 1892, Taf. I I . 3, T e x t S. 16, Nr. 92. ö ) Abhandlungen der Naturhist. Gesellsch. zu Nürnberg X X I , 1926. 3 Nadeln: 1. Taf. L X X V . 79, T e x t S. 278; 2. und 3. Taf. L X X I V . 63, Text S. 278. 10 ) Nadel war früher im Museum Antike Kleinkunst München und j e t z t Vor- und Frühgeschichtliche Staatssammlung München. n) J . Schranil, Die Vorgeschichte Böhmens und Mährens 1929. Taf. X X X I I I . 15. 12 ) E . Wagner, F u n d s t ä t t e und Funde im Großherzogtum Baden. 1911, I I , S. 80, Fig. 80 c. 13 ) Anzeiger f. Elsässische Altertumskunde 1909, S. 8.
28
Ruf fach (Museum Kolraar), St. Andrae bei Etting (Oberb.) 1 ). Für die Entwicklung der Lappenäxte gibt der Ulmer Winkel gute Beispiele. Die Randleisten werden zu Lappen verbreitert, ein Quersteg tritt auf und so ergibt sich das Lappen-Absatzbeil, das in zwei Stücken in N e u - U l m beim Festungsbau gefunden wurde (Abb. 13.4 u. 5). Ein Beil von G e r l e n -
&
0
1.1:1, 1
Z
3
Abb. 14. Bronzenadeln von der Westecke der Schanze von Rannertshofen. Mit Rekonstruktion über die Verwendung der Nadeln.
Abb. 15. Bronzenadeln. Finningen-Reutti (1), Kadeltshofen (2).
h o f e n mit stark geschweifter Schneide ist als mittelständige Lappenaxt anzusprechen (Abb. 13.6). Hier ist gut sichtbar, daß die Axt ursprünglich mit geraden Kanten gegossen worden ist, die dann umgehämmert wurden. Der Nacken erhielt zur besseren Befestigung eine Kerbe. Von B e u r e n kommt eine schlanke, oberständige Lappenaxt, die zur noch besseren Befestigung eine Öse erhalten hat (Abb. 13.7). Wir sehen, der Weg zur Tüllenaxt ist nicht mehr weit. Es ist nicht möglich, die vorliegenden Bronzeäxte zeitlich zu bestimmen, da es sich um Einzelfunde handelt. Der Fund Beuren gehört schon in die Hallstattzeit. Naue, Bronzezeit in Oberbayern.
1894, Taf. X X X I . l a , l b .
29
Die B r o n z e g u ß k l u m p e n , die 1846 bei dem F e s t u n g s b a u N e u - U l m gef u n d e n w u r d e n , das verletzte D o l c h b l a t t (Abb. 13.2), die beschädigten Absatzbeile (Abb. 13.4 u. 5), die Nadel (Abb. 13.1) desselben F u n d p l a t z e s , lassen den Schluß zu, d a ß wir hier einen A l t m a t e r i a l - V e r w a h r f u n d v o r uns h a b e n . D i e U r n e n f e l d e r b r o n z e z e i t (ungefähr 1000—800 v. Chr.), die als spätere Bronzezeit oder wegen ihres ersten A u f t r e t e n s von Eisen auch als H a l l s t a t t - A , als erste Stufe der älteren Eisenzeit = Hallstattzeit, bezeichnet wird 1 ), ist a u ß e r einem Gräberfeld bei T h a l noch durch E i n z e l f u n d e v e r t r e t e n . Von A y k o m m t eine E t a g e n u r n e aus grobem, körnigem Ton, deren F o r m e n t s t a n d e n ist d u r c h besondere H e r a u s a r b e i t u n g des Halses (Abb. 16). D a ü b e r d e m Gefäßrest 2 m alluvialer Illerschotter lag, ist nicht m i t Sicherheit zu sagen, ob es sich u m einen G r a b f u n d oder u m einen einzelnen Siedlungsf u n d h a n d e l t . Die im Ulmer Winkel (Zeitschrift 1930, 7) aufgestellte F u n d k a r t e der E t a g e n u r n e n k a n n s t a r k ergänzt werden 2 ). F i n n i n g e n lieferte 3 Lanzenspitzen (Abb. 12.3) und v o m Buchberg bei S t e i n h e i m w u r d e schon im letzten J a h r h u n d e r t ein Bronzemesser m i t 1
) P. Reinecke,. Kleinfunde und Tongefäße aus Brandgräbern der frühen Hallstattzeit Süddeutschlands. A. u. h. V. V. Tai. 43, 44, S. 231. 2 ) Etagenurnen in Bayern: Schwaben: Anzahl Ay b. Senden (B.-A. Neu-Ulm) Einzelfund 1 Oberbayern: Mainkofen (B.-A. Deggendorf) Einzelfund 1 Niederbayern: Atting (B.-A. Straubing) Siedlung 2 Kehlheim Urnenfeld 44 Urnenfeld 2 Parkstetten (B.-A. Straubing) ? 1 Straßkirchen (B.-A. Straubing) Siedlung 1 Straubing, Mayrsche Lehmgrube ,, 1 Straubing-Point Urnenfeld 1 Unterfranken. Mittelfranken: Altsittenbach (B.-A. Hersbruck) Urnenfeld 7 Beckersloh b. Kersbach (B.-A. Hersbruck), IlügelS . . Hügel 1 Erlangen, Stadtwald, Abtlg. Saubrunnen Urnenfeld 6 Fürth Urnengrab 1 Mögeldorf (B.-A.-Nürnberg) Siedlung 1 Regnitzwald b. Kriegenbrunn (B.-A. Erlangen) . . . . Urnenfeld 1 Oberfranken: Dormitz, Sandacker (B.-A. Forchlieim) Urnenfeld 2 Gundelsheim (B.-A. Bamberg) ,, 2 Honings (B.-A. Forchheim) ,, 2 Kersbach (B.-A. Forchlieim) Urnengrab 2 Reundorf (B.-A. Lichtenfels) Flachgrab 1 Sigritzau (B.-A. Ebermannstadt) Urnenfeld 1 Oberpfalz: Adertshausen (B.-A. Parsberg) Höhle 1 Beilngries Steinbautengräber 1 Burgweiting (B.-A. Regensburg) Siedlung 1 Dürn (B.-A. Parsberg) Hügel 1 Labersricht (B.-A. Neumarkt) Hügel X 1
30
leicht geschwungenem Rücken und umgebogenem Griffdorn bekannt (Abb. 19.1). Das Gräberfeld bei T h a l , auf der mit sandigemLehm überdeckten Niederterrasse der Iiier, zeigt uns die Vorliebe jener Kultur, an den Wasserwegen sich niederzulassen. Die Gräberfelder sind fast ohne Ausnahme in den Niederungen, die Höhen werden gemieden. Die Gräber in Thal stehen aber wohl mit den Pfahlbauten des Bodensees, mit den oberschwäbischen Funden in Zusammenhang. Es sei hier nur an die
Abb. 16. (Abb.
Etagenurne von Ay. aus U . W . 1930, 7).
mächtige Wasserburg Buchau im Federsse erinnert, die dieser Zeit angehört und die uns mit ihrem gesamten Fundbestand die besten Einblicke in die Lebens- und Wohnweise der urnenfelderbronzezeitlichen Ackerbauern gestattet 1 ). Die Formen der Gefäße, der Bestattungsbrauch, den Toten zu verbrennen und ihn in einer großen Urne mit Beigaben als Flachgrab der Erde zu übergeben, weisen auf Zusammenhänge mit Funden der Lausitzer Kultur, der Knovicer Kultur Böhmens und Milavecer Kultur Mährens hin, als auf östliche, nordöstliche Beziehungen. Eine Siedlung ließ sich im Ulmer Winkel bis heute nicht nachweisen, sie ist in der Nähe des Gräberfeldes zu erwarten. Dafür spricht auch der Einzelfund eines grobwandigen, verzierten Vorratsgefäßes mit Henkeln (Abb. 17.1), das nicht als Grabgefäß verwendet worden war, aber bei dem Gräberfeld Thal gefunden wurde. Auf 4 Grundstücken zwischen Thal und Vöhringen (B.-A. Illertissen) wurden von 1910 bis 1934 „schwarze Tassen und Knochcn und schwarze 1
) H. Reinerth, Die Wasserburg Buchau.
Führer zur Urgeschichte 6, 1928.
31
Scherben" beobachtet! Bereits 1914 wurde der erste F u n d b e k a n n t und es ist unverständlich, daß dieses große, sich über 4 Grundstücke ausdehnende Gräberfeld, das auf lange Seßhaftigkeit hindeutet, nicht beachtet wurde, bis 1930 und 1934 weitere Fundstücke gemeldet worden sind.
A b b . 17.
Große Yorratsgefäße von Thal.
Große, dickwandige, doppelkonische Vorratsgefäße (Abb. 17.2), deren Ränder durch Überackerung oft zerstört worden sind, wurden als Graburnen verwendet. Im Innern eines solchen Vorratsgefäßes wurden 1934 neben 2 Bronzearmringen und 1 Bronzemesser, 5 Gefäße gefunden, von denen sich 4 wieder ergänzen ließen (Abb. 18.1-4). Diese Gefäße sind aus feinem ge-
1 A b b . 18.
Gefäße von Thal.
schlämmtem Ton gefertigt, schwarzbraun poliert und erinnern in ihrer scharfen Profilierung an metallische Vorbilder. Das größte dieser beigegebenen Gefäße (Abb. 18.1) ist doppelkonisch, h a t seine größte Weite über der Mitte des Gefäßes, zieht sich gegen den Hals zu wieder ein und ist mit schmalen Rillen verziert, die guirlandenartig an kleinen Dellen (letzte Reste ehemaliger Buckel) zusammenlaufen. Eine kleine scharfprofilierte Kanne mit Zylinderhals ist
32
wiederum mit Rillen verziert (Abb. 18.2). Zwei Teller mit noch leicht geknickter Wand sind unverziert (Abb. 18.3 u. 4). Das gegossene Messer ist mit eingepunzten Punkten versehen, die am Rande des geschwungenen Messerrückens laufen, der Fischgrätenmuster trägt (Abb. 19.2). Die aufgekantete Griffangel, später mit einem Loch versehen, gibt eine bessere Befestigungsmöglichkeit im. Griff, den wir aus Holz oder Bein anzunehmen haben. Die Armringe sind vom Feuer angegriffen und verbogen (Abb. 19.3). Der an den
Abb. 19.
1. Bronzemesser vom Buchberg bei Steinheim. 2. und 3. Bronzemesser u n d Bronzearmspangen vom Brandgräberfeld Thal.
Enden der offenen Armringe glatte und runde Querschnitt ist abgekantet und eine Strichverzierung läuft auf und über den Kanten. Die großen Vorratsgefäße, die Rillenverzierung, das Messer mit seiner durchbohrten Griffangel zeigen, daß das Gräberfeld Thal zur südwestdeutschen Gruppe der Urnenfelderbronzezeit gehört 1 ). Die ältere Eisenzeit = H a l l s t a t t z e i t . Wenn wir die Fundkarte unseres Gebietes ansehen, so bemerken wir eine Häufung der Fundplätze für die Zeit von ungefähr 800 bis 500 v. Chr. Über 200 Grabhügel liegen auf 45 Gruppen verteilt, so daß beinahe jeder Flur des Bezirksamtes (54 Gemeinden) ein hallstattzeitlicher Begräbnisplatz zukommt. Die große, fast gleichmäßig über den ganzen Ulmer Winkel verteilte Zahl der Hügel, läßt auf eine Dichtigkeit der damaligen Bevölkerung schließen, die wenig hinter der heutigen Siedlungsdichte stehen wird. Wenn auch nicht von allen Hügelgruppen Funde durch Grabungen bekanntgeworden sind, so dürfen wir doch annehmen, daß wohl alle Hügelgruppen in die Hallstattzeit gehören. Im Laufe der Bronzezeit änderten sich die Witterungsverhältnisse. Das trockenwarme, dem Ackerbau günstige Klima wurde durch ein feuchtkühles E. Vogt, Zürich 1930.
Die spätbronzezeitliche
P r o s s m a r , Ulmer Winkel.
3
Keramik
der
Schweiz u n d ihre
Chronologie.
33
abgelöst, das unseren heutigen Witterungsverhältnissen entspricht. Die Verlehmung des Bodens wurde unter solch neuen Umständen beschleunigt. Der Ackerboden wurde zäher, schwerer und weniger ertragreich. Die beste Bodennutzung sicherte der Weidebetrieb. Die Hallstattleute sind daher als Weidebauern anzusprechen, die sich in unserer Schotterlandschaft kräftig entwickeln konnten und das g a n z e Gebiet besiedelten. Dazu kommt noch, daß wir anfänglich mit einer ruhigen Entwicklungszeit rechnen können, bis gegen das Ende der .Hallstattzeit mächtige Wälle und Verteidigungsplätze errichtet
Abb. 20.
Feuerstelle bei Unlerfablheim.
( A b b i l d u n g a u s U . W . 1 9 3 5 , 2)
wurden, gegen die von Norden und von Westen anstürmenden Völker, die dann das Land in Besitz nahmen. Die Hallstattkultur ist als eine mitteleuropäische Kultur mit einem donauländischen Mittelpunkt in Ober- und Niederösterreich anzusprechen, der daher namengebend wurde 1 ). Die Funde unseres Gebietes gehören der Hallstatt-C-Stufe und ausgehenden Hallstattzeit (D-Stufe) an 2 ). Über die Lebensweise und Kleidung dieser Zeit sind wir gut unterrichtet durch Abbildungen auf Bronzeeimern, die in Italien und Österreich gefunden wurden. Auch die rechteckigen oder trapezförmigen Pfostenhäuser mit Flechtwerkwänden und Lehmverputz wurden mehrere Male festgestellt 3 ), 4 ). Unser Gebiet, müßte der großen Siedlungsdichte nach zu urteilen, eine große Anzahl von Siedlungsfunden haben. Bekanntgeworden sind nur die 1 ) E . v. Sacken, Das Gräberfeld von Hallstatt in Oberösterreich und dessen Altertümer. Wien 1868. ä) P . Reinecke, Grabfunde der dritten Ilallstattstui'e in Süddeutschland. AuhV V , S. 399, Tai. 69. — P . Reinecke, Funde der Späthallstattstufe aus Süddeutschland. AuhV, S. 144, Taf. 2?. 3 ) E . Frickhinger, Eine Siedlung der Hallstattzeit auf dem Reimlinger Berg. Jahrb. des Hist. Yer. Nördlingen und Umgebung 21, 1920. 8, S. 3. 4 ) II. Reinerth, Ein Wohnhaus der Hallstatt-C-Stufe bei Entringen. Präh. Zeitschrift 1925, S. 187.
34
Abfallgruben von S e n d e n mit Scherben grobwandiger Gefäße und einigen verzierten Bruchstücken und eine rechteckige Herdstelle (Steinpackung) von U n t e r f a h l h e i m , die zahlreiches Scherbenmaterial und Knochenreste von Nahrungstieren lieferte (Abb. 20). Es ist zu hoffen, daß die kommenden Jahre, wenn die Augen der Bauern besser auf die vorgeschichtlichen Funde gelenkt sind, noch weitere Siedlungsfunde sich zeigen. Hallstattzeitliche Befestigungen in unserem Gebiet zu finden wird schwer sein, da auf allen Punkten, die gute Verteidigungsplätze bieten, früh mittel-
Abb. 21.
Höchster Hügel im Neuheidle bei Kadeltshofen.
alterliche Burgställe aufgeworfen sind, worauf schon bei den mesolithischen Fundplätzen hingewiesen wurde. Von zahlreichen anderen Stellen ist bekannt, daß vorgeschichtliche Wehranlagen im 10. Jahrhundert umgebaut worden sind 1 ). Die Sitte, die Toten' in Hügeln zu bestatten, ihnen Speise und Trank in Gefäßen und Schmuckgegenstände mitzugeben, sagt uns, daß man Ehrfurcht vor dem Toten hatte. In der Nähe der Siedlung wird die Sippe ihre Hügel angelegt haben, wobei die eine Sippe die Toten verbrannte (Kadeltshofen), und die andere skelettbestattete (Remmeltshofen). Beide Bestattungsarten kommen nebeneinander vor. Nach der Art, in der die Hügel errichtet sind, in der die Gefäße um den Toten stehen, können wir annehmen, daß die Bestattung eine besonders feierliche Angelegenheit war. Vielleicht wurde der Tote zuerst ausgestellt, dann beklagt, dann im Zuge zum Begräbnisplatz gebracht, an dem dann die Verbrennung oder Bestattung vollzogen wurde, vielleicht folgte dann ein Totenmahl, ähnlich dem bäuerlichen Brauchtum im „Leichentrunk", auf den dann die Leichenspiele folgten 2 ). Über die Lage der Grabhügel ist zu sagen, daß sie immer auf den schlechtesten Böden liegen, bei uns also zumeist auf den Deckenschottern, den 1 ) P. Reinecke, Spätkeltische Oppida im rechtsrheinischen Bayern. Bayer. Vorgeschichtsfreund 1930. 9, S. 45. 2 ) 0. Schräder, Reallexikon der indogerm. Altertumskunde. Bestattungsbräuche, S.123.
3*
35
Abb. 22.
Verzierte Hallstattgefäße. 1, 2, 3, 6 von Kadeltshofen, 4 von Remmeltshofen, 5 und 7 vom Schlüsselliofgräberfeld b. Neu-Ulm.
Riedeln, die eine zähe, verlehmte Bodendecke tragen. Das Neuheidle bei Kadeltshofen m i t seinen 28 Hügeln (Abb. 21) h a t seinen Namen nicht von den „ H e i d e n " , die dort begraben liegen, sondern von seiner B o d e n b e s c h a f f e n h e i t : althd. heida, mittelhd. beide = öde, unangebaute Fläche. Ü b e r die Hälfte der Hügelgruppen liegen auf den Deckenschottern, einige auf der Molasse, nur wenige auf der Niederterrasse, zwei Gruppen liegen auf der lößlehmbedeckten Hochterrasse des R o t h - T a l e s und zwei Gruppen liegen sogar auf alluvialem
36
A b b . 23.
Unverzierte H a l l s t a t l g e f ä ß e . 1, 3—10, 13 u n d 14 von R e m m e l t s h o f e n , 2, 11, 12, 15 von Kadeltshofen.
Boden. Es sind die 1830 abgetragenen 6 Hügel an der Leibi (Flur Holzschwang) und das große Schlüsselhofgräberfeld im Finninger Ried bei Neu-Ulm. Die Grabungen von Kadeltshofen, Remmeltshofen, Aufheim und am Schlüsselhof gaben reichcn Aufschluß über die Formen der G r a b g e f ä ß e , die bereits ein eigenes Töpfergewerbe voraussetzen. Für die bei der w ü r t t e m bergischen Salem-Albgruppe vorkommende tiefe Kerbschnittkeramik haben wir keine Belegstücke. Stempelverzierung, die mit einer weißen Paste aus-
1 Abb. 24.
2
3
4
5
Verzierte und unverzierte Hallstatlgefäße von einem Hügel bei Aufheim.
gefüllt worden ist, zeigt eine Schüssel vom Schlüsselhof (Abb. 22.5). Punktverzierung ist bei einem kleinen Gefäß von Remmeltshofen (Abb. 22.4) und bei 2 Gefäßen von Aufheim zu sehen (Abb. 24.1 u. 4). Leichte Strichverzierung, in Dreiecken und Rauten angeordnet, ist mehrfach vertreten (Abb.22. 1, 2, 6, 7 und Abb. 24. 1 u. 5). Schöne Rot-Schwarzbemalung hat eine große Urne von Kadeltshofen (Abb. 22.3), ebenso sind einige der strichverzierten Gefäße mit Graphit bemalt. Groß ist die Zahl der unverzierten Gefäße und gewöhnlichen Schalen (Abb. 23). Sicher wurden den Toten auch Gefäße von Holz beigegeben, wie dies von anderen Fundplätzen bekanntgeworden ist 1 ). Plastische Arbeiten haben wir in einem Klappervogel aus Ton von Reutti (Abb. 25.2) und in einem verzierten Spinn wirtel von Remmeltshofen (Abb. 27.11) Eigenartig ist eine ovale, mit Dreiecken verzierte Schale von Reutti, die durch eine Querwand in zwei Hälften geteilt ist (Abb. 25.2). ') Naue, R e v u e Archéologique, Paris 1895, S. 16, Fig. IV, Abb. 33. Gefäß von Schlingen (B. A. Kaufbeuren), nicht publiziert.
1.
Abb. 25.
38
2.
1. Verzierte Schale und 2. Tonvogel aus Grabhügeln im Buchwald bei R e u t t i . Aufnahmen AUertümersammlimg Stuttgart.
Das besterhaltene B r o n z e g e f ä ß des Ulmer Winkels ist der in Augsburg liegende Kessel mit eisernen Traghenkeln von A u f h e i m . Reste eines Bronzegefäßes mit einem Durchmesser von 9 cm sind von Hügel 5 Remmeltshofen und Reste von Hügel 6 desselben Gräberfeldes bekannt. Von der Form einer Bronze-Situla ist ein Tongefäß von Kadeltshofen (Abb. 23.12). Reich sind die Beigaben aus Bronze. Die A r m r i n g e (Abb. 26) vom Schlüsselhof, Kadeltshofen, Aufheim, Remmeltshofen, Neuhausen, Oberfahlheim und Finningen zeigen die Mannigfaltigkeit der Formen. Vom verzierten, dicken, massiven, offenen Armring bis zum dünnsten, geschlossenen Bronzedrahtreif sind alle Übergänge vorhanden! Sattelförmig gebogene F u ß r i n g e aus Bronze haben wir vom Schlüsselhof, von Remmeltshofen, Oberfahlheim und besonders reich verzierte von Hegelhofen (Abb. 27.1-5). Die bekannten hallstättischen B r o n z e f i b e l n sind durch eine verzierte Kahnfibel vom Schlüsselhof (Abb. 27.6) und eine unverzierte Bandfibel von Remmeltshofen, beide mit langen Nadelhaltern, vertreten (Abb. 27.7). E s ist wahrscheinlich, daß die dunkelblauen und blaßgrünen G l a s p e r l e n , die fast in allen Hügeln gefunden wurden, nicht einzeln getragen worden sind, sondern reihenweise in einem Bronzerahmen angeordnet waren, der dann an einer Öse aufgehängt werden konnte 1 ). Besonders wertvolle Schmuckstücke sind G ü r t e l und G ü r t e l s c h l i e ß e n , die meist in Frauengräbern vorkommen und von denen im Hügel 6 des Gräberfeldes Remmeltshofen drei Beispiele gefunden wurden: 1. Unverzierte Gürtelschließe mit Haken, die nach dem Fundbericht nicht festzustellen ist (Abb. 27.S). 2. Von Skelett B ein Ledergürtel mit Bronzenägeln, die in Reihen angeordnet sind, ohne ein Ornament zu geben (Abb. 27.9), wie dies bei einem Gürtel von Hugelfing der Fall ist. Bei Herauslösung der Nägel ergaben sich zwei Arten, solche mit gleichlangen Schenkeln 2 ) und solche mit ungleichlangen Schenkeln 3 ). Pflanzliche Reste, die an dem Gürtel hafteten, zeigten, daß der Gürtel auf Holz gelegt worden war. Die Untersuchung ergab die Rinde eines dikotylen Baumes, da aber H.olzteile fehlten, konnte nicht die Art des Holzes festgestellt werden, jedenfalls ist es nicht Nadelholz. 3. Von Skelett A ein punzverziertes Bronzeblech (Abb. 2S), das aus zwei Teilen zusammengesetzt ist, die zusammengenietet und nicht gelötet sind. Die Verzierung dieses Gürtelbleches ist eine geometrische. Punktreihen, Dreiecke, Zickzackbänder sind in der Art eines Fischgrätenmusters eingehämmert. E i n unverzierter Gürtelhaken aus Bronze mit 3 Nieten von einem Grabhügel des Waldes Buch bei Reutti liegt in der Altertümersammlung Stuttgart. 1 ) O. P a r e t , Der Fürstenhügel Rauher Lehen b. Ertingen. Fundberichte aus Schwaben V I I I , S. 73 und Tai. X V I I . ä) Naue, Die Hügelgräber zwischen Ammer- und Staffelsee. 1887, Tat. X X I X , 4 a — 4 d und 5 a — 5 c. 3 ) Lindenschmit. Die vaterländischen Altertümer der Fiirsll. Hohenzell. Sammlungen zu Sigmaringen. 1860, Taf. X V I I . 6.
39
Abb. 26.
Hallstattzeitliclie Armringe des Ulmer Winkels.
•1. A r m r e i f a u s L i g n i t v o n I-Iiigel 9 a m Sclilüsselhof. 2. G e r i p p t e r A r m r e i f v o n Hügel I i a m Sclilüssellior. 3. G e r i p p t e r und m i t T r e m o l i e r s t i c l i v e r z i e r t e r A r m r e i f von I X ü g e l f 1 a m Scliliisselliof. 4. K l e i n e r g e r i p p t e r A r m r i n g v o n Hiigel 9 am Sclilüsselhof. 5. S t a r k g e r i p p t e r A r m r e i f vom Neuheidle hei K a deltshofen, P L N r . 107 1/20. 6. K l e i n e r A r m r e i f v o n einem Hügel bei Aurheim. 7. H o h l e r , i n e i n a n d e r v e r s c h i e b b a r e r A r m r i n g v o n H ü g e l 6 b. E e m m e l t s h o f e n . 8. A r m r e i f von N e u h a u s e n . 9. U n v e r z i e r l e r . ovaler A r m r e i f v o n H ü g e l 4 bei Reninieltshoi'en. 10. M a s s i v e r A r m r i n g v o n einem Hügel im K i r c h h o l z v o n O b e r f a h l h e i m . 11. Massiver A r m v i n g v o n F i n n i n g e n . 12. M a s s i v e r A r m r i n g von F i n n i n g e n .
40
Abb. 27. Hallstattzeitliche Funde im Ulmer Winkel. i. ö r o ß c r , g e r i p p l e r F u ß r i n g v o n H ü g e l 1 a m H e r r e n z e i c h e n - R e i n m e l t s l i o f e n . 2. Kleiner, s c l i w a d i g e r i p p t e r F u ß r i n g v o n Iliigel 9 a m Sclilüsseihof. 3. R e i c h v e r z i e r t e r F u ß r i n g v o n Hegelliofen. 4. Massiver, g e r i p p t e r F u ß r i n g v o n H e g e l l i o f e n . 5. M a s s i v e r F u ß r i n g v o n einem H ü g e l im K i r c h h o l z bei Oberi'alillieim. 6. K a h n f i b e l a u s B r o n z e v o n H ü g e l 9 a m Selilüsselliof. 7. B a n d f i b e l aus B r o n z e v o n H ü g e l 4 b e i m I l e r r e n z e i c h e n - R c n i m e H s l i o f e n . 8. U n v e r z i e r t e r G ü r t e l h a c k e n a u s B r o n z e v o n H ü g e l 6 h e i m I-Ierrenz e i c h e n - R e n m i e l t s h o f e n . 9. S t ü c k eines L e d e r g ü r t e l s , der m i t r u n d e n B r o n z e n i e t e n b e s e t z t w a r , v o n H ü g e l 6 b e i m H e r r e n z e i c l i e n - R e m m e l t s h o f e n . 10. V e r z i e r t e u n d u n v e r z i e r t e B e r n s l e i n p e r l e n v o n Iliigel 9 a m Schlüsselhol'. 11. Großer, v e r z i e r t e r S p i n n w i r t e l a u s g e b r a n n t e m T o n von H ü g e l 5 beim I-Ierrenzeiclien-Remmeilshoren.
41
Eine Zusammenfassung sämtlicher bekannt gewordener bayerischer Hallstattgürtelbleche ergab, daß diese punzverzierten Gürtel sehr selten sind 1 ). Es konnten ähnliche Gürtel nur von Hugelfing (Oberbayern) und ein Bruchstück von Stopfenheim (Mit1
) Zusammenstellung der in Bayern bekanntgewordenen verzierten und unverzierten H a l l s t a t t g ü r t e l : Schwaben: Bollstadt (B.-A. Nördlingen), unverziert mit 4 Nieten. Beiträge f. Anthropologie und Urgeschichte X I V , Tai. II. 8, S. 37—42. Donauried b. Katharinenhof (B.-A. Dillingen), schmaler Gürtel m i t getriebenen Buckeln. J a h r b . des Hist. ~Ver. Dillingen 21, 1908, S. 178. Hairenbuch (B.-A. Krumbach), Leder giirtel mit Bronzeknöpfen, ohne Ornament. Katalog des Bayer. Nationalmus. Bd. IV. 4, Text s". 65, Nr. 363. Ricklingen (B.-A. Dillingen), getriebenes mit Buckeln verziertes Blech von Grab 4, außerdem ein 18 cm langer Gürtelhaken aus Eisen. J a h r b . des Hist. Ver. Dillingen 10, 1897, S. 143 und 144. Ricklingen (B.-A. Dillingen), unverziertes Blech mit einer Niete von Grab 9. J a h r b . des Hist. Ver. Dillingen 11, 1898, S. 186. Ricklingen (B.-A. Dillingen), unverzierter Gürtelhaken aus Eisen von Grab 16. J a h r b . d. Hist. Ver. Dillingen 14, 1901, S. 165. Remmeltshofen (B.-A. Neu-Ulm), Ledergtirtel mit Bronzeknöpfen, ohne Ornament. U W . 1911. 2. Remmeltshofen (B.-A. Neu-Ulm), unverzierter Gürtelhaken aus Bronze. U W . 1911. 2. Remmeltshofen (B.-A. Neu-Ulm), punzverziertes Gürtelblech mit geometrischen Mustern. U W . 1911. 2. R e u t t i (B.-A. Neu-Ulm), unverzierter Gürtelhaken aus Bronze mit 3 Nieten aus einem liügel des Buchwaldes. Altertümersammlung Stuttgart.
Abb. 28. Verzierter H a l l s t a t t g ü r t e l von Hügel 6 beim Ilerrenzeichen-Remmeltshofen.
42
telfranken) festgestellt werden. Im Depot der Altertümersammlung in Stuttgart liegt das ähnlichste Stück von Oberiflingen (O.-A. Freudenstadt), das aus der gleichen Meisterhand stammen dürfte. Der Abschluß ist bei diesem Gürtel breiter, plumper, nicht spitzbogig wie bei dem Blech von Remmeltshofen. Fabrikmäßige Herstellung wird bei den unverzierten, dünnen Bronzeblechen, mit Nieten an den Schmalseiten, anzunehmen sein, die ausschließlich in Oberfranken verbreitet sind (Entstehungsgebiet ?). Auch MittelOberbayern: St. A n d r ä b. E t t i n g (B.-A. Weilheim), viereckiges Blech mit getriebenen, konzentrischen Kreisen. Hügel 11. — Naue, Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Taf. X X I X . 2, Text S. 37. St. A n d r ä b. E t t i n g (B.-A. Weilheim), schmaler Gürtel mit zwei Reihen von Bronzeknöpfen. Hügel 18. — Naue, Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Tai. X X V I I I . 6. B r u c k a. Alz (B.-A. Altötting). München, Sammlung des Hist. Ver. f. Oberbayern. N i c h t zugänglich. Nach Tröltsch S. 40. Fürstenfeldbruck, kleines Bruchstück eines gepreßten, mit P u n k t e n verzierten Bronzebleches. Staatssammlung München, I n v . 1922, Nr. 87. Huglfing (B.-A. Weilheim), Reste von zwei Ledergürteln, mit großen und kleinen Bronzeknöpfen besetzt. A u ß e r d e m ein gestanztes, figürlich verziertes Bronzeblech. Schafähnliche Tiere. — N a u e , Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Taf. X X I X , 4. 6., T e x t S. 42 und Taf. X X I X , 3. Huglfing (B.-A. Weilheim), eiserne Gürtelschließe. — Naue, Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Taf. X X X , Fig. I b . Huglfing (B.-A. Weilheim), Gürtelblech m i t geometrischen Ornamenten = Remmeltshofen. — Naue, Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Taf. X X X . 1 u n d 1 a, Text S. 44. Huglfing- (B.-A. Weilheim), in der Mitte unverziertes und an den E n d e n mit eingestanzten P u n k t e n verziertes Gürtelblech. — Naue, Die Hügel zwischen Ammeru n d Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Taf. X X X . 2. Text S. 64. Oderding (B.-A. Weilheim), figürlich verziertes Gürtelblech. Stuten, Hengste, Steinböcke u n d entenartige Tiere sind zonar angeordnet. Prähist. B l ä t t e r Nr. I I I , 1891, Taf. V—VI, T e x t S. 50. E r w ä h n t bei Naue, Bronzezeit in Oberbayern. 1894, S. 7. Vgl. fast stempelgleichen Gürtel in v. Sacken, Hallstatt 1868, Taf. XI. 3; außerdem Much, P r ä h . Atlas, 1. Abtig., Taf. L X I I I . 3. P e r c h t i n g (B.-A. Starnberg), gegossene Bronzeschließe mit eingeschlagenen doppelten P u n k t r e i h e n . Prähistorische B l ä t t e r X I , 1899, Taf. V I I . 11. Thundorf (B.-A. Laufen), in der S a m m l u n g Auer nach Tröltsch, F u n d s t a t i s t i k der vorrömischen Metallzeit. S t u t t g a r t 1884, S. 40. 1936 nicht feststellbar. Wilzhofen-Wielenbach (B.-A. Weilheim), unverziertes Gürtelblech m i t 3 Nieten an jedem Ende. — Naue, Die Hügel zwischen Ammer- und Staffelsee. S t u t t g a r t 1887, Nr. 31, S. 32, Taf. X X I X . Niederbayern : Emmersdorf (B.-A. Eggenfelden), unverziertes Gürtclblech. Museum L a n d s h u t Nr. A. 598. d. Geht bei Tröltsch, F u n d s t a t i s t i k fälschlich unter Alkofen. Unterfranken: Großostheim (B.-A. Aschaffenburg), getriebenes Gürtelblech mit Perlstäben, Kreuzen u n d Streifen. Aus Frankens Urzeit. W ü r z b u r g 1905, Taf. V I I . 111, Text S. 24. Ähnliches Stück aus Hagenau, siehe F. A. Schaei'fer. Les tertres funéraires préhistorique dans la Fôret de I i a g u e n a u (Elsaß). 1926, Taf. X X . b. Zusammen mit dem verzierten Gürtelblech w u r d e in Großostheim noch ein S t ü c k mit Bronzenägeln gefunden. Aus F r a n k e n s Urzeit, Taf. VI. 112, Text S. 24. Lindelbach (B.-A. Ochsenfurt), in AuliV V, S. 144, ein kurzes, rechteckiges Bronzegürtelblech. Verbleib ?
43
ranken hat zur Hälfte unverzierte Bleche, während in Schwaben, Oberbayern, Unterfranken und Oberpfalz einzelne Stücke sich finden. Die Gürtel mit Bronzenägeln sind gleichmäßig in Bayern verteilt, fehlen aber in Oberfranken. Nach einer Fundvergleichung der geöffneten Hügelgräber im Ulmer Winkel muß das Neuheidle bei Kadeltshofen mit seinen Brandgräbern (darunter Frühhallstatt-Nadel Abb. 15.2) und seinen großen Gefäßen mit mächtigen Ausbuchtungen (Abb. 22.1 u. 3 und Abb. 23.2) älter angesetzt werden wie das Gräberfeld von Remmeltshofen mit 8 Hügeln, das schon Skelettbestattungen hat. Davon haben 4 Hügel außer den reichen Bronzebeigaben (endhallstättische Fibel, Abb. 27.7.) bereits Eisenfunde. In Kadeltshofen fehlen Eisenfunde, auch die Bronzen sind sparsam, die Keramik dagegen ist sehr sorgfältig. Die Funde des Grabfeldes R e m m e l t s h o f e n geben uns soziologische Einblicke. Hügel 1 ist ein überaus reich mit Bronzen und Gefäßen beschicktes Mannergrab, Hügel 6 enthielt eine weibliche Bestattung mit dem oben beOberleinach (B.-A. Würzburg), in Beiträge f. A n t h r o p . und Urgeschichte X I I , S. 180, ein breites, rechteckiges Gürtelblech von Bronze mit eingeschlagenen einfachen Mustern. Schippach (B.-A. Miltenberg), zwei figürlich verzierte, gestanzte Gürtelbleche. Prähist. B l ä t t e r V I I , 1895, Taf. X. 1 und Taf. X. 2. Mittelfranken: B a d a n h a u s e n (B.-A. Eichstätt), Bruchstücke eines unverzierten Gürtelbleches m i t Nieten. F ü h r e r durch die Sammlungen des I-Iist. Ver. Regensburg', Steinmetz, 1931, S. 14. Beckersloh b. Kersbach (B.-A. Hersbruck), unverziertes Gürtelblech. Festschrift zum Anthropol. Kongreß N ü r n b e r g 1901, Tai'. 22. 14. Beckersloh b. Kersbach (B. -A. Hersbruck), von Hügel 4 eine Gürtelschließe, ein sehr dünnes, auf Leder aufgenietetes Gürtelblech. S. 193. Von Hügel 8 " das e r w ä h n t e ergänzende Stückchen Gürtelblech. S. 198. Von Hügel 10 ein Stückchen schmaler Lederriemen mit Bronzenieten. Abhandl. d. N a t u r h i s t . Gesellsch. zu N ü r n b e r g X X I , 5, 1925. E i c h s t ä t t , getriebenes mit Kreisen u n d Kreuzen versehenes Gürtelblech. Katalog des N a t i o n a l m u s e u m s München Bd. IV, 1892, Taf. V. 8, Text S. 93, Nr. 549. E i c h s t ä t t , nach der F u ß n o t e des V. Berichtes des Hist. Ver. B a y r e u t h 1842 auf S. 96: Wilhelmi V I I . Jahresbericht an die Mitglieder der Sinsheimer Gesellschaft zur E r f o r s c h u n g der vaterländischen Denkmale der Vorzeit. Sinsheim 1837. „ A u c h Ignaz Bikel fand leibgürtel bei E i c h s t ä t t " . Taf. I I I , Fig. 8, S. 32. Die Zeitschrift geht von 1831—1848 Bd. I — X I I I . Die Bände IV, V I I , V I I I , I X , XI e n t h a l t e n auch bayerische Funde. Morizbrunn (B.-A. Eichstätt), Ledergürtel mit Bronzeknöpfen, die in Dreiecken und R a u t e n angeordnet sind. Katalog des Nationalmuseums München Bd. 4, Taf. I I I . 1 T e x t S. 48, Nr. 265. Morizbrunn (B.-A. Eichstätt), Ledergürtel mit Bronzeknöpfen, die größer sind wie der obige Gürtel. Katalog des Nationalmuseums München Bd. 4, Taf. I I I . 3, Text S. 49, Nr. 267. Ramsberg' (B.-A. Weißenburg i. B.), unverziertes Gürtelblecli. E i d a m , Ausgrabungen in Günzenhausen. Ansbach 1887, Taf. I. 1, Text S. 8. Stopfenheim (B.-A. Weißenburg i. B.), nach Ausgrabungen und F u n d e bei Günzenhausen. I^estschrift Günzenhausen. Eidam. Nürnberg 1904, S. 21: mehrere Bronzebleche. Taf. 4. 5, sieben Bronzebleche in R a u t e n f o r m mit getriebenen konzentrischen Kreisen. Taf. 4. 9, rhombenlormiges Bronzeblech mit zwei konzentrischen Kreisen und einem schwanenähnlichen Tier (siehe v. Sacken, Halls t a t t 1868, Taf. X I . 3. 4). Taf. 4.10, Bronzegürtel mit Punzverzierung in Dreiecken.
44
handelten Gürtel und 12 Bronzeringen an jedem Arm, Hügel 2 barg eine Bestattung ohne Bronzebeigaben, nur mit 4 einfachen, unverzierten kleinen Gefäßen; zu den Füßen des Erwachsenen-Skelettes lag ein Kinderskelett. Die Bestattung des Hügels 4 aber hatte 2 eiserne Lanzenspitzen. Haben wir hier nicht eine Familien- oder Sippenbestattung vor uns ? Den Grundherrn, die Frau, die Magd, das Kind und den wehrhaften Mann, der bereits die Waffen der neuen Zeit trug ? Das Schlüsselhof g r a b e r f e l d mit einem Massengrab (Abb. 29) und einer weiblichen Bestattung mit hochgezogenen Knien, die dann durch den Druck des Hügels auseinandergebogen wurden (Abb. 30), ist zeitlich Remmeltshofen gleichzustellen, da auch Eisenreste sich zeigen und eine Kahnfibel (Abb. 27.6) auftritt. Ebenso haben die Gefäße des Hügels von Auf h e i m endhallstättischen Charakter (Abb. 24). Das Brandgrab von O b e r f a h l h e i m (Abb. 31) mit seinen prachtvollen Bronzen, seinem Pferdeschmuck, wird zeitlich zwischen Kadeltshofen und Remmeltshofen gehören. Eine Trense ist bereits aus Eisen. Der zu diesem Wengen (B.-A. Hilpoltstein), unverziertes Bronzeblech mit Nieten. B l ä t t e r V I I I , 1896, T e x t S . I I .
Prähistorische
Oberl'ranken: Igensdorf (B.-A. Forchheim), E n d s t ü c k eines unverzierten Bronzebleches mit 5 Nieten. S t u h l f a u t h , Vor- u n d Frühgeschichte Oberfrankens. B a y r e u t h 1927, Tal'. V, Abb. 40, Text S. 37. Mistelgau (B.-A. B a y r e u t h ) , im V. Bericht des Hist. Ver. B a y r e u t h , 1842, ist eine F u ß n o t e auf S. 96: Nach Goldfuß wurden auch Leibgürtel in Mistelgau b. Bayreuth, auch b. Tröltsch, F u n d s t a t i s t i k , erwähnt, S. 40. Morschreuth (B.-A. Pegnitz), unverziertes Gürtelblech mit 3 Nieten. Berlin, Museum f. Völkerkunde, I-Iandkatalog I I c , 2178. Oberlangheim (B.-A. Lichtenfels), V. Bericht des Hist. Ver. Bamberg, 1842, Taf. V I I I . 112, T e x t S. 26, unverzierter Gürtel mit 5 Nieten und S. 96: „Noch bewahren wir B r u c h s t ü c k e mit durchschlagenen Verzierungen." Wattendorf (B.-A. Bamberg), unverziertes Gürtelblech. V. Ber. d. Hist. Ver. Bamberg', 1842, Taf. V I I I , Nr. 113, Text S. 28. Lucas H e r m a n n , Die heidnischen Grabhügel Oberfrankens. Taf. V I I I . 100—113. Oberpfalz: Gaisheim (B.-A. Sulzbach), aus dem Fiirstengrab auf der Sandleite zahlreiche Reste von Ledergürteln mit Bronzeknöpfen, die in Ornamenten angeordnet sind. Festschrift z. Anthropol. Kongreß N ü r n b e r g 1913, Taf. 33. 19. 20, Text S. 112. Der Gürtel Taf. 33. 19 ist auch abgebildet auf Taf. L I X in den Abhandig. der N a t u r hist. Gesellsch. zu N ü r n b e r g Bd. X X I . 5, 1925. Ilatzenhof (B.-A. Parsberg), unverziertes Gürtelblech mit Nieten. Berlin, Museum f. Völkerkunde I I c , 1296. Hörmannsdorf (B.-A. Parsberg), unverziertes Gürtelblech, Scheidemantel. Ilügelgräberf u n d e b. Parsberg. 1886, Taf. IV. 6, T e x t S. 8. Kastlhof im Altmühltal (B.-A. Riedenburg), reich verziert getriebenes Gürtelblech, zu den Gürteln der H a g e n a u - G r u p p e gehörend. Münchner J a h r b u c h der Bildenden K u n s t 1917/18, S. 270, Abb. 1. Orteisbrunn (B.-A. Eschenbach), getriebenes Gürtelblech. Berlin, Museum f. Völkerkunde, Katalog I I c , 643. Pfeffertshofen (B.-A. N e u m a r k t ) , unverziertes Gürtelblech, am R a n d getriebene Buckel mit Nieten. Berlin, Museum f. Völkerkunde, Katalog I I c , 3118. Schrotzhofen (B.-A. Parsberg), geometrisch verziertes Gürtelblech mit eingestanzten Tieren. Scheidemantel, Hügelgräber b. Parsberg. N ü r n b e r g 1902, Taf. I I I , l a und l b . (Siehe v. Sacken, Hallstatt 1868, Taf. I X . 8.)
45
Fund gehörende „schlüsselähnliche'' Gegenstand konnte nicht erklärt werden, vielleicht ist es ein in der Hallstattzeit so beliebtes Klappergerät, das am Kummet aufgehängt worden ist. Tm Museum Heidenheim hegt als Einzelfund ein ähnliches Stück 1 ).
Abb. 29.
F ü n f Skelette vom Ilügel 11 beim
Sehliisselhof.
Bei dem hohen Hügel am Rande des Klassenhartwaldes (siehe Flur Unterfahlheim), der 1831 ausgegraben wurde, in dem der Mann mit der Rüstung gefunden worden sein soll und ein Stück eines verzierten Golddiademes gefunden wurde, kann es sich um einen Fürstenhügel der Endhall-
Abb. 30.
Weibliches Skelett vom
Hügel 6 beim Schlüsselhof.
stattzeit handeln. Ebenso wird der größte Hügel im Neuheidle bei Kadeltshofen die höchste Persönlichkeit des Gräberfeldes bergen (Abb. 21). Diese großen Fürstenhügel, wie auch die burgähnlichen Befestigungsanlagen Südx ) Museum I-Ieidenheim (Württemberg) Nr. 363. Römischer Gegenstand (!), 1873 bei der Aktienbrauerei Neff gefunden. Die Altertümer des Oberamtes Heidenheim Taf. I I I , S. 40.
46
Westdeutschlands deuten darauf hin, daß bereits einige Bevölkerungsgruppen unter einem „ F ü h r e r " zusammengeschlossen waren. Welcher politischen Einheit, welchem Herrschaftsgebiet der Ulmer Winkel in der Hallstattzeit angehörte, ist noch nicht zu sagen, da ein vollständiges Fund- und Hügelverzeichnis von Süddeutschland noch nicht vorhanden ist. Wenn wir die Armringe des Ulmer Winkels durchsehen, finden wir z. B., daß ein Armring vom Schlüsselhof (Abb. 26.2) sich in Hügel 1 und 3 von Remmeltshofen wiederholt, ebenso ein Armring von Kadeltshofen (Abb. 26.5) in Hügel 5 von Remmeltshofen. Die Beispiele könnten noch erweitert werden. Dieser Umstand sagt uns, daß wir bereits einen schwunghaften Handel mit Schmuckgegenständen vor uns haben! Feste Handelswege waren vorhanden.
Abb. 31. Beigaben eines Hallstatthügels im Kirchliolz bei Oberfahlheim.
Auf diesen erfolgte die Zufuhr von B r o n z e , von E i s e n , das bald auch in unserem tertiären Hügellande gewonnen wurde 1 ), von S a l z , das in den Alpen bergmännisch abgebaut worden ist. 2 ) Zur Bemalung der Gefäße war G r a p h i t notwendig, der in den zersetzten Gneisen der bayerisch-böhmischen Grenzgebirge, im Bayerischen Wald vorkommt. Aus den F a r b e r d e n wurden mit Fett die Farben hergestellt. Der Werkstoff cler schwarzen G a g a t r i n g e von Remmeltshofen und vom Schlüsselhof kommt aus dem Posidonienschiefer des schwarzen Jura, die L i g n i t - A r m r i n g e vom Schlüsselhof (Abb. 26.1) aus der tertiären Kohle. Das G o l d des kleinen, gedrehten Golddrahtes von Hügel 7 am Schlüsselhof kam wohl aus Siebenbürgen, die G l a s p e r l e n von Aufheim, Kadeltshofen, Remmelsthofen und Schlüsselhof werden einen langen Reiseweg, vielleicht bis von den Ost-Mittel meergebieten oder bis von Ägypten, hinter sich haben und die B e r n s t e i n k e t t e des Schlüsselhofgräberfeldes (Abb. 27.10) wird auf dem Wege der Bernsteinstraße von der jütischen Halb1 ) P. Reinecke, Alte Eisengewinnung im Südbayerischen Tertiärhügelgebiet. Germania I, 1917, S. 33. — Ders., Die I-Ierkunft des Eisens unserer vorrömischen Funde. Germania X, 1926, S. 87. 2 ) G. Kyrie, Der präh. Salzbau am Dürrnberg bei Hallein. Jahrb. f ü r Altertumskunde V I I , -1913. 1.
47
insel gekommen sein! So zeigen uns unsere Funde die Handelsbeziehungen von Norden nach Süden, von Osten nach Westen! Trotzdem die Hallstatti'unde des Ulmer Winkels reichhaltig sind, müssen wir uns fragen, was sie noch alles hätten sagen können, wenn die Grabungen unter einem anderen Gesichtspunkt geführt worden wären, als dem, möglichst rasch viele Bronzegegenstände und Gefäße zu finden. Keine Holzreste, keine Gewebereste wurden beobachtet! Kein Skelett wurde sorgfältig herausgenommen! Was nützen uns die schönsten Funde, wenn wir sie nicht in Beziehung bringen zu ihren Trägern, zur Basse, zum Blut ihrer Besitzer! In einer Zeitungsanmerkung vom Jahre 19091) wurde ein Skelett von Remmeltshofen, das „die stattliche Größe von 1,80 m aufwies", gehoben und „samt der umgebenden Erde in einer flachen Truhe ins Museuni Neu-Ulm. verbracht". E i n Skelett nur, wo man hätte alle bergen müssen, und auch dieses eine ist nicht mehr feststellbar! Es wäre an der Zeit, die Bevölkerung des mitteleuropäischen Hallstattkreises, die im. Osten den VenetoTllyriern zugerechnet wird, näher kennen zu lernen, in ihren Auseinandersetzungen im Westen mit den Kelten und in ihren Berührungen im Norden mit germanischen Völkern! Von veneto-illyrischen Wortresten haben wir nur das an der Ulermündung liegende Phaeniana oder Febiana (Finningen ?), das uns von den Römern als Straßenknotenpunkt überliefert ist. Auch unser Wort Eisen, vom keltischen Wort isarno abgeleitet, wird aus dem Illyrischen stammen 2 ). Die j ü n g e r e Eisenzeit = L a t e n e z e i t . In unserem Gebiet dürfte sich die Hallstattkultur noch lange, bis in die Latenezeit hinein gehalten haben. Es ist aber auch möglich, daß unsere Endhallstattbevölkerung bereits keltisch war und deshalb die aus anderen Gebieten bekannte, kriegerische Landbesitznahme der Kelten friedlich vor sich gegangen ist, die ab 500 v. Chr. eingesetzt hat.
o
5
.
.
.
.
10 i
Abb. 32. Eisenschwert aus der Iiier bei Ay.
Aufnahme: Prof. F. Wagner-Münclicu.
Ein Hügelgräberlatènefund ist das in der Iiier bei A y gefundene, kurze, an der Klinge mit Rippen verzierte E i s e n s c h w e r t , mit einem Griff in menschenähnlicher Gestalt 3 ) (Abb. 32). 1
) Augsburger Postzeitung 1909, Nr. 277 (5. Dez.). ) R. Much, Die angebliche Keltenherrschaft in Germanien. Volk und Rasse I, 1926. 3 ) Germania 4, 1936, S. 273, Abb. 2. Vergleichsstücke in Déchelelte Manuel d'Archéologie Préhistorique II. 3, S. 1138, Fig. 473 und S. 1140, Fig. 474. 2
48
Oft benutzte man in der Latenezeit die alten Begräbnisplätze. Daher sind Nachbestattungen in Hallstatthügeln häufig, besonders in der Oberpfalz. Wir haben in 3 Hügeln des Schlüsslhofgräberfeldes Nachbestattungen aus der Latenezeit. In die frühe Skelettgräberlatenezeit gehört der von Hügel 12 stammende offene B r o n z e d r a h t - H a l s r i n g mit leicht verdickten Enden (Abb. 33.1), und von Hügel 6 eine einfache E i s e n f i b e l mit umgeschlagenen Fuß, für die es genug Beispiele gibt 1 ). Später, an das Ende der Latenezeit, ist der paarweis geknöpfelte, steife B r o n z e h a l s r i n g eines Kriegers, von Hügel 3 des Schlüsselhofgräberfeldes zu setzen (Abb. 33.2). Vergleichsstücke
Abb. 33. Bronzehalsringe vom Schlüsselhofgräberfeld. 1. von Hügel 12; 2. von Hügel 3.
sind vorhanden von Karlstein bei Bad Reichenhall 2 ), von Olmütz 3 ) und Klingenberg (O.-A. Heilbronn) 4 ). Ein weiteres Beispiel für die waffenliebende Latenezeit ist das aus dem I l l e r k a n a l , durch den Bagger herausgebrachte, vorzüglich erhaltene eiserne S c h w e r t mit einer Bronzescheide, die mit gerundetem Spitzbogen abschließt und mit Querstangen verziert ist (Abb. 34). Der Fund gehört zu den in der Spätlatenezeit bekannten langen Schwertern 5 ). 1 ) Z. B. Fibel von Walkersbrunn. Festschrift f. d. Säcularfeier der Naturhist. Gesellschaft zu Nürnberg 1901, Tai. 11. 25, Text S. 40. 2 ) P. Reinecke: 1. Funde vom Ende der Latenezeit aus Wohnstätten b. Karlstein unweit Reichenhall. AuhVV., S. 364. 2. Die Latenefunde vom Gräberfeld von Reichenhall. Mitteilgn. der Anthropolog. Gesellschaft in Wien XXXI, 1901, S. 340, Abb. 168. 4. 3 ) A. Schliz, La Tene Flachgräber im württbg. Unterland. Fundberichte aus Schwaben X, 1902, Taf. II. 49, auf S. 27 weitere Fundplätze. 4 ) Im Depot der Altertümersammlung Stuttgart liegt ein kleiner, paarweis geknöpfelter Bronzering von Klingenberg (O.-A. Heilbronn). Inventar 11 921. 5 ) J. Bumüller, Leitfaden der Vorgeschichte Europas. 1925, Taf. 74. 290a.
P r e s s m a r , Ulm er Winkel.
4
49
In W e i ß e n h o r n wurde in Brandschutt eine N a u h e i m e r F i bel gefunden (Abb. 35), und es ist möglich, daß wir hier eine Brandbestattung vor uns haben, eine Sitte, die die rheinischen Kelten von den Germanen übernommen haben in der Zeit zwischen 100 v. Chr. und der Zeitwende. Die mit der Fibel gefundenen Scherben sind nicht latenezeitlich, sondern mittelalterlich. Die Bronzefibel von Weißenhorn mit bandförmigem Bügel, durchbrochenem .Nadelhalter und Spiralwindungen als Kopf ist in ihren Abwandlungen weit verbrei-
Abb. 35. Fibel der Spät-Latenezeit. von Weißenhorn.
tet, sie tritt in Brandenburg und Hinterpommern massenhaft auf 1 ). Für die in unserem tertiären Hügelland, am Ende der Latenezeit, durchgeführte Eisenverhüttung ist ein B e n n o f e n von I l l e r b e r g beweisführend, der durch Prof. Reinecke festgestellt wurde. Da an der Fundstelle Kultureinschlüsse fehlen, ist eine kurze Dauer der Benutzung anzunehmen. Neuerdings wurden im Herrengehau des Weißenhorner Forstes in 40 cm Tiefe Eisenschlacken gefunden. Ebenso an 2 weiteren Plätzen bei Ober-Reichenbach und in der Waldabteilung Farrenschopf bei Weißenhorn. Diese Schlackenfunde sind aber, solange ^ Beispiele: 1. R. Beltz, Zeitschrift f. Ethnologie und Urgeschichte 43, 1911, S. 688, Abb. 52. — 2. Behn, SchumacherFestschrift 1930, Taf. 19. B. f. — 3. Reinecke, AuhV V, S. 103, Taf. 20. — 4. J. Bumüller, Leitfaden der Vorgeschichte Europas. 1925, Taf. 80. 305. 1.
sicher bestimmbare Einschlüsse fehlen, mit Vorsicht in die Latenezeit zu stellen. Sie können auch zu der vorangehenden hallstattzeitlichen Eisenverhüttung gehören oder auch in das Mittelalter. Zahlreiche Schürfgruben im tertiären Hügelland zeugen für den oberflächigen Abbau des Eisens. Das Raseneisenerz sumpfiger Niederungen und die Bohnerze der Juraspalten wurden gesammelt, mit Holzkohle und Kalk gemengt und in Tonöfen oder Gruben eingeschmolzen (Anm. 1, S. 47). Das
Abb. 36. Eisenbarren aus der Iiier bei Ay. Aufnahme: Prof. F. Wagner-München.
so gewonnene Eisen wurde in der Form von Doppelpyramiden verhandelt. Aus der III er bei Ay haben wir einen solchen B a r r e n f u n d , dessen einzelne Eisenbarren ein Gewicht von 4—7 kg haben (Gesamtgewicht der Funde über 67 kg) (Abb. 36). Die Herstellung dieser Barren war sicher von größter wirtschaftlicher Bedeutung für unser Gebiet 1 ). In spätkeltischer Zeit, um die Zeitwende, sehen wir in Süddeutschland zahlreiche Viereckschanzen auftreten, deren Verwendung und Bedeutung noch nicht geklärt ist 2 ). Ob es sich um befestigte Gutshöfe, um Wehranlagen 1
) P. Reinecke, Das Schwäbische Museum 1926, S. 123. ) P. Reinecke, Die spätkeltischen Yiereckschanzen in Süddeutschland. Bayer. Vorgeschichtsfreund 1/2, 1921/22, S. 39. 2
4*
51
oder um heilige Bezirke handelt, kann erst durch Grabungen festgestellt werden 1 ). Die S c h a n z e von R a u n e r t s h o f e n im Bibertal (Luftbild Abb. 37) ist ein verschobenes Rechteck (150 : 85 : 140 : 70 m), dessen östlicher Wall durch Überackerung verlorengegangen ist, und dessen bis 2 % m tiefe Gräben auf der Westseite und der Südseite, heute aufgefüllt sind. Die Wälle sind noch auf drei Seiten erhalten, die im Luftbild noch gut sichtbar sind.
Abb. 37.
Spätkeltische Schanze von Rannertshofen.
Luftbild Nr. 26 265. Urheberrecht b. Luftverkehr Strähle, Schorndorf/Wtirtt. Freigeg. d. R . . L . M.
Wir sehen, daß die Zahl der keltischen Funde im Ulmer Winkel im Verhältnis zur Hallstattzeit stark zurückgegangen ist. Auch Siedlungen fehlen uns bis heute. So sind die Einzelfunde nur Beweisstücke für die Anwesenheit des Menschen überhaupt. Über die völkische Zugehörigkeit der Latenezeit ist nach unseren heutigen Kenntnissen zu sagen, daß die keltischen Vindeliker unser Gebiet mit dem Hauptort Kempten besiedelten. Neue Funde, neue Beobachtungen müssen in ganz Süddeutschland gemacht werden, um die Verhältnisse der s w e b i s c l i e n L a n d n a h m e aufzuhellen, die v o r dem Erscheinen der Römer sich vollzogen hat. Es ist notwendig die Wege jener germanischen Wehrverbände zu verfolgen, die ihr Geburtsland an der mittleren Elbe und Saale verlassen haben, um neues Land zu gewinnen. Diese Ariovist-Sweben und ihre Nachkommen saßen zusammen mit den Kelten an der oberen Donau und leisteten den Römern größten Widerstand 2 ). Die Gebiete, in denen 2)
52
R . Knorr, Germania 19, 1935, S. 145. Desgl., S. 145.
Germanen und Kelten sich berührt haben, sind daher näher zu untersuchen um die germanisch-keltische Grenze festzustellen, und in diesem Zusammenhang werden einmal das Schwert mit Knollenknauf, das 1911 in der Donau gefunden wurde 1 ), das Schwert aus dem Illerkanal und die (Nauheimer) Fibel von Weißenhorn wichtig werden. Die Zeit r ö m i s c h e r F r e m d h e r r s c h a f t . Wir haben keine mosaikbelegte Fußböden, keine prunkvollen Badehallen, keine großen Grabdenkmäler, denn es war zu unruhig im Ulmer Winkel! Zweimal, zuerst in frührömischer, dann in spätrömischer Zeit wurde der Ulmer Winkel Grenzland. Durch die Feldzüge des Drusus und Tiberius kam 15 v. Chr. die schwäbisch-bayerische Hochebene und das Alpenvorland als Provinz Rätien mit der Hauptstadt Augusta Vindelicorum = Augsburg, unter römische Herrschaft. Die Donau war im 1. Jahrhundert n. Chr. die Grenze, die dann im 2. Jahrhundert nach Norden, auf die Räth-Lias-Steilkante der Alb rückte, dort als rätischer Limes die neue Grenze gegen das freie Germanien war, die dann wieder aufgegeben werden mußte wegen den immer wiederkehrenden Einfällen germanischer Scharen. Die militärische Besetzung, die politische Führung waren römisch. Es ist aber zu betonen, daß die Provinz Rätien nicht in dem Maße der römischen Kultur erlag, wie dies in den Rheinlanden der Fall war. Unsere einheimische Kultur war kräftig genug weiterzubestehen, und die Funde unseres Gebietes zeigen ruhiges Nebeneinandergehen germanischer, keltischer und romanischer Kulturgüter. Nehmen wir als Beispiel die dünnwandige r ä t i s c h e K e r a m i k von Straß, in der wir die Fortsetzung der latenezeitlichen Töpferei haben 2 ). Alle Formen rätischer Keramik, die durch das ganze 2. Jahrhundert n. Chr. gehen, haben wir hier: 1. Die Gefäße mit geometrischen Einritzungen, mit Tontupfen (Abb. 50.1 u.
2),
2. die Gefäße mit rund umlaufenden Kerbbändern und hufeisenförmigen Tontupfen (Abb. 50.3), 3. die Gefäße mit den (germanischen) Sonnenrädchen (Abb. 50.4 u. 5). Weiter beachte man die einfachen b ä u e r l i c h e n G e f ä ß e von Straß, die ohne Drehscheibe hergestellt sind in bodenständiger, vorgeschichtlicher Form (Abb. 51. 8-10). Sogar auf B i l d e r s c h ü s s e l n mischt sich mitunter Einheimisches und Fremdes. Ein Beispiel sei herausgenommen: auf einer Schüssel des Reginus steht in einem Kreis der bekannte stilisierte keltische Hahn und daneben der von Apollo an den Baum gebundene Marsyas! Also Keltisches neben Griechischem! (Abb. 45.1) Auch die Töpfer werden nicht alle Römer gewesen sein. So ist J a n u s ein keltischer Name 3 ), und wir dürfen daher an!) 1. Richter und Jahn, Mannus 17, 1925, S. 92, Abb. S. 93 und Taf. I. 1. — 2. Verzeichnis der Vor- und. Frühgeschichtlichen Altertümer der Stadt Ulm, 1927, S. 27, Abb. 3. 2 ) F. Drexel, Das Kastell Faimingen. Der Obergerm.-Rätische Limes des Römerreiches. Lieferung XXXV, 1911, S. 73. 3 ) J. Schnetz, Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache. Bd. 47, S. 489, Anm. 2.
53
nehmen, daß die Gefäße des Janus in den Händen eines Kelten entstanden sind (Abb. 42. 2-4). Mögen die hier angeführten Funde genügen, die Fortdauer einheimischen Schaffens zu beweisen. Und n u n wieder zurück in das 1. J a h r h u n d e r t nach Christus! Claudius (41—54) ordnete die Donaugrenze und legte die Donausüdstraße an, die als Ä u l e s w e g 1 ) von der Landstraße Ulm-Kempten an, bis nach Fin-
Abb. 38. Römische D o n a u s ü d s t r a ß e (Äulesweg) bei Finningen. Der K i r c h t u r m Finningen ist auf den G r u n d m a u e r n eines Burgus errichtet. Luftbild Nr. 26 272. U r h e b e r r e c h t b. L u f t v e r k e h r Strähle. S e h o r n d o r f / W ü r t t . Freigeg. d. ß . L. M.
ningen gerade durch das Ried zieht (Luftbild Abb. 38), unter Haus Nr. 24 in Straß wieder zum Vorschein kam, über Steinheim führt, im Klassenliart1 ) Äulesweg. Nach P f a r r e r Ilg-Straß, die Verkleinerungsform von Au = kleine 111er — Landgraben. Diese E r k l ä r u n g ist nicht haltbar. Es sei hier eine Aufstellung der urkundlichen F o r m e n , zusammengestellt von Fritz T r a u b - S t u t t g a r t , wiedergegeben: 1506 Yrisweg. Rothisches Salbuch 1506. Es ist der Yrisweg darin 7 mal belegt. 1522 Yrisweg. Salbuch des Ulmer Spitals 1522. 1531 Yrisweg oder Steinweg. Ulmer Eid- und Ordnungsbuch 1531, Band B, S. 153. 1576 Eirisweg. B e s t a n d s u r k u n d e f. Ilans Keppeler. Bauer in Hausen. 1587 Iiisweg. V e r t r a g von 1587 wegen des Riedes und Landgrabens. Von dieser Zeit an wird der W e g abwechselnd als E i n s - und Eilisweg, auch Eilensweg benannt, bis die Flurbezeichnung in Eilesweg erstarrt und mundartlich zu Äulesweg wird. Nach Prof. Schnetz-München liegt ursprünglich der in latinisierter F o r m im 8. J a h r h u n dert belegte P e r s o n e n n a m e Yrinus zugrunde. (Foerstemann, Personen-Namen, Spalte 967.) Yrinus — althochdeutsch als Jri — Jrines; oberdeutsch Yri — Y r i n e s w e g — Yrinsweg — Yrisweg.
54
waid mit Kiesgrube als breiter D a m m wieder sichtbar wird, unser Gebiet verläßt und weiter nach Günzburg zieht. Kies gab den Untergrund für die bis zu 14 m breite Straße. Bei dem Riedwirtshaus wurde außerdem ein leichter Holzunterbau festgestellt. Drei Claudiusmünzen, eine von Hügel 7 des Schlüsselhofgräberfeldes, an dem die Straße vorbeizieht, von Finningen nach Oberfahlheim, belegen die claudische Regierungszeit. Unter Vespasian (69—79) wurde die Donausüdstraße ausgebaut zur besseren Verbindung der südlich der Donau liegenden Kastelle. Mehrere Radnabenstifte vom Äulesweg und seiner Fortsetzung zeugen für lebhaften Wagenverkehr. Weitere Straßenreste, Dämme und Hohlwege mit oft unklarer Fortsetzung sind in unserem Gebiet vorhanden. Da diese nicht mit Sicherheit (Grabungen fehlen) der kelto-romanischen Zeit zugerechnet werden können, soll hier auf die Besprechung verzichtet werden. Es ist klar, daß zahlreiche Verbindungswege, die bis in die heutige Zeit hinein ausgebaut werden, schon seit vorgeschichtlicher Zeit bestehen und begangen werden. F r ü h r ö m i s c h e S i g i l l a t a f u n d e aus der Zeit des Claudius bis SpätDomitians wurden auf der Wiese Schuler am Ä u l e s w e g bei Finningen, dicht bei der Überquerung des Landgrabens, gemacht. Außer einem frührömischen Sigillatascberben vom Randgraben eines Prügelweges bei J e d e l h a u s e n gehören alle weiteren Funde des Ulmer Winkels in die m i t t l e r e K a i s e r z e i t , bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts, bis das Jahr 233 dem allmächtigen Rom den stärksten Stoß brachte. Das s p ä t r ö m i s c h e K a s t e l l P h a e n i a n a ( PFinningen ?) des Iller-Donauwinkels ist noch nicht gefunden 1 ) u n d so haben wir für die Spätzeit, nach dem Niederbruch des obergermanischrätischen Limes nur noch Münzfunde (hauptsächlich Constantin d. Gr.), einen W a c h t u r m (Burgus) an der Donausüdstraße bei S t r a ß , und einen zweiten bei F i n n in g e n , auf dessen Grundmauern der Kirchturm von Finningen steht (Abb. 38 u. 61). Die flächenverzierte S c h n a l l e aus der D o n a u b. E l e n d (Abb. 62) ist das letzte Stück römischer „Herrlichkeit" im Ulmer Winkel. Sie zeigt das bei den Germanen weit verbreitete geometrische Kerbschnittmuster und gehört an das Ende des 4. Jahrhunderts, mit dem auch unsere Münzreihe zu Ende geht. Die auf der Ulmer Alb zahlreich auftretenden römischen G u t s h ö f e , die von ausgedienten Soldaten angelegt wurden, konnten wir bis jetzt nicht nachweisen. 2 ) Nur in Wullenstetten, auf Mausers Buschele, das leider vollkommen ü b e r b a u t ist, kamen Dachziegelreste und vielfarbiger Wandverputz zutage, der für ein reicher ausgestattetes Haus, vielleicht einen größeren Gutshof, spricht. Der von Mausers Buschele an bis zur L a n d s t r a ß e KemptenUlm gerade verlaufende 8—9 m breite S t r a ß e n d a m m wird der Verbindungsweg dieses römischen Gutshofes mit der Nord-Südstraße (entlang der Iiier) gewesen sein, die in ihrem Verlauf sich mit der heutigen Landstraße decken dürfte. In welchem Zusammenhang die zahlreichen römischen Scherben und J ) V e r m u t u n g e n über die Lage des spätrömischen Kastells siehe Gg. Michalielles, Mittlgn. des Vereins f. K u n s t und A l t e r t u m in Ulm und Oberschwaben Heft 30, 1937, S. 64. 2 ) Ders. Der auf S. 67 und S. 72 mittels einer Rutengängerin festgestellte U m r i ß eines r ö m i s c h e n G u t s h o f e s (70 : 90 m) im Kleinen Heining, in dessen Gräben »einiges römische Scherbenmaterial« sich vorfand, ist ohne systematische Grabung, abzulehnen.
55
Grubenfüllungen auf dem K u g e l e s b e r g bei Wullenstetten gehören, kann nur eine planmäßige Grabung der ganzen Bergkuppe bringen. W e i ß e n h o r n hat von der Memminger Straße 13 in einer Sichel aus Eisen, einer Lanzenspitze (Abb. 58.1 u. 2), einem Schlüssel und einer Münze des Domitian (81—96) wohl einen S i e d l u n g s f u n d . Dann folgen Münzfunde und das späteste Stück, vom Ende der Limeszeit (gegen 230—260), ist eine unverzierte Vase der Töpfereien von Rheinzabern, die bei der Oberen Mühlstraße 12 gefunden wurde. Die k e l t o - r o m a n i s c h e n R e s t e v o n Straß. In den Jahren 1910—1913 wurden die Grabungen in Straß durchgeführt. Leider liegen die genauen Grabungsberichte des nun verstorbenen Ausgräbers
Abb. 39. Friihrömische Sigillata vom Äulesweg bei Finningen.
nicht mehr vor. Während der Grabung wurden kleine Berichte den Tageszeitungen übergeben, kurze Nachrichten erschienen in den Mitteilungen des Hist. Vereins Neu-Ulm, ebenso zweimal Hinweise in den Berichten der Röm.Germ. Kommission und erst in den letzten Jahren veröffentlicht Prof. KnorrStuttgart einige Sigillaten von den in Neu-Ulm liegenden Fundstücken. Durch die Aufzeichnungen von Prof. Reinecke-München, der bei den Grabungen einigemale anwesend war, konnten die Fibeln und Schmuckstücke ihren Fundplätzen wieder zugewiesen werden. Die Sigillaten aber waren nicht nach einzelnen Gräbern geordnet, sondern wahllos untereinander, so daß eine lange Sortierungsarbeit zuerst nötig war, um festzustellen was an Gefäßresten überhaupt vorhanden war.
56
Abb. 40. Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß.
Abb. 41. Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplalzes Straß.
A b b . 42. Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß.
59
0
1
2
3
4
5
Abb. 43. Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß.
60
0
1 2
3
4
Abb. 45. Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß (1, 2, 3, 5,). Terra Sigillata von Plan Nr. 25 in Straß (4).
62
1
0
1 2
3
1
Abb. 48. Stempel auf Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß. P r e s s m a r , Ulmer Winkel.
5
65
12
(^yiiTwB 5
13
gwois)
QMiAiTlA^SOJ)
0
15
fEGJNf)
16
Cf
. 1I . 2I . 3I • if
Abb. 49. Töpferstempel auf Terra Sigillata des kelto-romanischen Begräbnisplatzes Straß.
66
Die wichtigsten S i g i l l a t e n sind in den Abbildungen 3 9 — 4 9 behandelt und im Anschluß an dieses Kapitel besprochen 1 ). Dieses schöne, rote, reich mit Figuren und Ornamenten versehene, und auch unverzierte Geschirr, wurde von 7 Fabriken in den Ulmer Winkel geliefert : 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Von von von von von von von
La Graufesenque, östl. von Millau, Départ. Aveyron (Abb. 40.3-7). Lezoux, westl. Thiers, Départ. Puy-de-Dôme (Abb. 4 0 . 1 u. 2), Heiligenberg a. d. Breusch, westl. Molsheim (Elsaß) (Abb. 41.1-6), Lehen am Dreisamkanal, westl. von Freiburg (Abb. 48.5), Chémery Faulquemont (Lothringen) (Abb. 45.5), Ittenweiler (Elsaß) (Abb. 42.1), Rheinzabern (Pfalz).
Abb. 50.
Rätische Keramik des keltoromanischen Bestattungsplatzes
Straß.
Wie die nachfolgende Zusammenstellung der verzierten und unverzierten Sigillaten von Straß zeigt, überwiegt mit 101 Schüsseln die große Bilderschüssel der Form Dragendorff 37 (Abb. 51.3). Die meisten Schüsseln sind von Reginus, dann folgt Gobnertus und erst an 3. Stelle, der in Süddeutschland sonst häufig vorkommende Comitialis. Unverzierte Tassen nach Dragendorff 33, unverzierte Knicktassen nach Dragendorff 27, Barbotineteller (aufgespritzte Figuren), Kragenschüsseln, unverzierte Schalen, glatte und rippenFür die Sigillata-Arbeit verwendetes 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Schrifttum:
Dragendorff, Bonner J a h r b ü c h e r 96, Bonn 1895. W . Ludovici. Sämtliche Arbeiten von 1 9 0 1 — 1 9 2 7 . F . Hermet, L a Graufesenque. Paris 1934. I. Vases sigillés, I I . Graffities. R . Knorr und Fr. Sprater, Die westpfälzischen Sigillata-Töpfereien von Blickweiler und Eschweiler Hof. 1927. R . Knorr, Die verzierten Terra Sigillata-Gefäße von Cannstatt und KöngenGrinario. 1905. R . Knorr, Die Westerndorf-Sigillaten des Museums Stuttgart. 1907. Sonderdruck aus Fundberichte aus Schwaben X I V , 1906. R . Knorr, Die verzierten Terra Sigillata-Gefäße von Rotweil. 1907. R . Knorr, Südgallische Terra Sigillata-Gefäße von Rottweil. 1912. R . Knorr, Die verzierten Terra Sigillatagefäße von Rottenburg'-Sumelocena. 1910. R . Knorr, Töpfer und Fabriken verzierter Terra-Sigillata des 1. Jahrhunderts. 1919.
67
51
1
1
1
1
1
1
1
1
>
1
— ! 1
i—I
1
1
1
|
1
i—i
CO
i
Ullverziertc S cliale
-
37 es
¿"3 O CO boi£ s-, .Ü — . 1OCO Bilclerschüssel
co CO
1
1
CS CO ^ ¡s CS J
CO
o o o ^ o i®
o
o
|
|
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1—1
o —» 4> 1:0
pp ^ »o
s p
S! S
Ci
Ol
6 D e
c 0} o > CO
s scä
CO
r^ Oü W >->
cn o
—!
1
r-H
CN
1
1
-
,
CO
CO
1
1
1
1
1
|
|
1
1
1
|
i
1
1
1
;raß, heizbare Räume, eitzle-Seifert PI. Nr. 626
Straß, Hausgrundriß, Schuster-S teck PI. Nr. 24b
Straß, Tempel PI. Nr. 605
1
[
I
inningen, Wiese Wolf PI. Nr. 1069 b
Inningen, Wiese Schüler PI. Nr. 1010
1—1
1
t»
© £
-
1
1
|
^
o s; 52 S o
tS3
68
lO
Ä ' S iti / < T"»i S«n J . B u r k h a r t - K a d e l t s h o f e n , Haus Nr. 35. 1903 ausgegraben, dabei wurden Scherben von 5—6 Urnen gefunden und Kohlenreste. S c h r i f t t u m : U.W. 1911. 3. Hügel 2: auf derselben ausgegraben.
Plannummer
wie Hügel 1.
November 1903 u n d April 1904
S c h r i f t t u m : U.W. 1911. 3. Museum N e u - U l m : H. 10. Rotbraunes, unverziertes, kleines Gefäß mit schmalem R a n d . 6,5 cm hoch, 9,5 cm am R a n d , 4 cm an der Standfläche. H. 10a. Flache, dunkelgrüne Perle. 1,5 cm Durchmesser. H. 10b. K r ä f t i g gerippter Armreif aus Bronze. Beide E n d s t ü c k e vorhanden. 6,5 cm Durchmesser (Abb. 20-.5).
109
H . 10 c.
G e r i p p t e r A r m r e i f aus B r o n z e . B e i d e E n d s t ü c k e v o r h a n d e n . messer. I I . 10 d. B r u c h s t ü c k e eines d r i t t e n A r m r e i f e s a u s B r o n z e .
6 cm D u r c h -
H ü g e l 3: auf P I . N r . 107Vi7, B- F i s c h e r - K a d e l t s h o f e n , H a u s Nr. 8. I-Itigel 4: auf P I . N r . 107Vi8> B- F i s c h e r - K a d e l t s h o f e n , H a u s N r . 8. H ü g e l 3 u n d 4 w u r d e n 1908 a u s g e g r a b e n . S c h r i f t t u m : U . W . 1911. 3. Museum Neu-Ulm: I I . 11. G r o ß e , r o t b e m a l t e , m i t G r a p h i t s t r e i f e n v e r z i e r t e U r n e , m i t leicht t r i c h t e r f ö r m i g e m H a l s . E i n s e h r kleiner H e n k e l ist v o r h a n d e n . 55 cm h o c h , 59 cm a m R a n d , 18 cm a m B o d e n , 4 cm H ö h e des R a n d e s (Abb. 22.1). I I . I I a . D u n k e l b r a u n e , u n v e r z i e r t e H e n k e l s c h a l e , die im I n n e r e n von II. 11 lag (Abb. 2 3 . U ) . II. 12. G r o ß e , b a u c h i g e K e g e l h a l s u r n e mit s c h w a r z e n u n d r o t e n D r e i e c k e n . R a n d l e i c h t t r i c h t e r f ö r m i g . 41 cm hoch, 19 cm am R a n d , 17 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 22. s). TT. 1 2 a . H e l l b r a u n e s m i t R a u t e n m u s t c r v e r z i e r t e s G e f ä ß . U r s p r ü n g l i c h g r a p h i t i e r t . 5 cm h o c h , 10 cm a m R a n d , 4,5 cm a n d e r S t a n d f l ä c h e (Abb. 22.2). I-I. 13. R o t b r a u n e s H e n k e l g e l a ß in S i t u l a f o r m m i t s c h r ä g e n S t ä b c h e n e i n d r ü c k e n a n der S c h u l t e r u n d einer P u n k t r e i h e a m H a l s . 1 5 cm h o c h , 16 cm am R a n d , 4,5 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 28.12). ITiigelS, G, 7: auf F l . N r . 1 0 7 1 / , s . B e s i t z e r wie oben. G r a b u n g e n im März 1910. A u s H ü g e l 5 G e f ä ß r e s t e u n d K o h l e r e s t e ; Hügel 6 w a r b e r e i t s g e s t ö r t u n d H ü g e l 7 h a t t e eine B r a n d b e s t a t t u n g m i t einer H a l l s t a t t - A - B r o n z e n a d e l und G e f ä ß r e s t e n (Abb. 82). S c h r i f t t u m : V I I . B e r i c h t d e r R o m . - G e r m . K o m m i s s i o n 1912, S. 63. - U . W . 1911. 4. Museum N e u - U l m : IT. 6. R u n d k ö p f i g e N a d e l a u s B r o n z e . 0,8 cm D u r c h m e s s e r des K o p f e s , 4 c m l a n g ; bei d e r G r a b u n g noch 7 cm l a n g (Abb. 15-2). N a c h f o l g e n d e G e f ä ß e t r a g e n n u r den V e r m e r k „ K a d e l t s h o f e n " u n d s t a m m e n Nachgrabungen der oben besprochenen Hügel. TT. 15. I-I. 16. H . 17. H . 18. I I . 19. TT. 20. I I . 21. I-I. 22. IT. 23. II. 24. H . 25. I-I. 26. I-I. 27.
110
noch von
G r o ß e , r ö t l i c h b r a u n e , u n v e r z i e r t e K e g e l h a l s u r n e . 41 cm h o c h , 28 c m a m R a n d , 13 cm an d e r S t a n d f l ä c h e . G r o ß e , d u n k e l b r a u n e , u n v e r z i e r t e K e g e l h a l s u r n e . 41 c m h o c h , 27,5 cm a m R a n d , 13 cm a n d e r S t a n d f l ä c h e . G r o ß e , s c h w a r z g r a u e , u n v e r z i e r t e K e g e l h a l s u r n e , s c h l a n k e r e F o r m . 41 cm h o c h , 24,5 cm a m R a n d , 11 cm an d e r S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.2). R o t b r a u n e , u n v e r z i e r t e K e g e l h a l s u r n e . 32 cm h o c h , 23,5 cm a m R a n d , 12 cm a n d e r S t a n d f l ä c h e . G r a u b r a u n e , u n v e r z i e r t e U r n e . 27,5 c m h o c h , 17,5 c m a m R a n d , 10,5 cm an der Standfläche. R o t b r a u n e , u n v e r z i e r t e K e g e l h a l s u r n e . 26 cm h o c h , 16 cm a m R a n d , 9 cm an der S t a n d f l ä c h e . U n v e r z i e r t e s , r o t e s G e f ä ß m i t s c h m a l e m R a n d . 14 cm h o c h , 15 cm a m R a n d , 6 cm an d e r S t a n d f l ä c h e . K l e i n e s , r o t e s G e f ä ß m i t s c h m a l e m R a n d . 9,5 cm h o c h , 13 cm a m R a n d , 5,5 c m a n der S t a n d f l ä c h e . S e h r s c h ö n e s G e f ä ß m i t B e m a l u n g . S c h r a f f i e r t e D r e i e c k e sind g r a p h i t i e r t . 7,5 cm h o c h , 10 c m a m R a n d , 3 cm an d e r S t a n d f l ä c h e . U n v e r z i e r t e , r o t e S c h a l e m i t s c h m a l e m R a n d . 6,5 cm h o c h , 10 cm a m R a n d , 3 cm an der Standfläche. U n v e r z i e r t e , b r a u n e Schale. 5,5 cm h o c h , 1 1 c m a m R a n d , 2,6 cm a n der S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.15). R o t e S c h a l e m i t G r a p h i t r a n d . 11,5 cm h o c h , 21 cm a m R a n d , 5,5 cm a n der Standfläche. R o t e S c h a l e m i t G r a p h i t r a n d . 9,5 cm h o c h , 19,5 cm a m R a n d , 5 cm a n d e r Standfläche.
H. 28. I-I. 29.
B r a u n e Schale m i t G r a p h i t r a n d u n d F u ß . 8,5—9 cm a m R a n d . 21 cm a m R a n d , 4,5 cm an der Standfläche. R o t e Schale m i t G r a p h i t r a n d . 7 cm hoch, 17,5 cm am R a n d , 3,5 cm an der Standfläche.
Hügel 8: auf PI. Nr. 107 1 /,, B. Fischer-Kadeltshofen, Haus Nr. 8. Grabung W i n t e r 1912/13. Gefunden wurden 5 Gefäße. D a keinerlei B r a n d s p u r e n beobachtet w u r d e n , wird eine Skelettbestattung' v e r m u t e t (Abb. 83).
i
Abb. 83. S c h r i f t t u m : U . W . 1913. 10. - V I I I . Bericht der Rom.-Germ. Kommission. 1913. 15, S. 128. - Deutsche Gaue S o n d e r h e f t 96, S. 17. Museum Neu-Ulm : II. 14.
Große, g r a u b r a u n e Kegelhalsurne, unverziert. 39 cm hoch, 23,5 cm am R a n d , 14 cm an der Standfläche, 3 cm Breite des R a n d e s . H. 14a. Hellbraunes, unverziertes, kleines Gefäß. 9 cm hoch, 12 cm am R a n d , 5 cm an der S t a n d f l ä c h e . H. 14b. R o t b r a u n e s Gefäß m i t eingedrückten ringförmigen u n d bandförmigen Verzierungen an der Schulter. Hals zylindrisch. 11 cm hoch, 16 cm am R a n d , 7 cm an der S t a n d f l ä c h e , 4 cm Höhe des Halses. I-I. 14c. B r a u n e , unverzierte Schüssel. 8,5 cm hoch, 18 cm am R a n d , 6c.m an der Standfläche. Hügel 9: auf PI. Nr. 107%, J. Sailer-Raunertshofen, H a u s Nr. 10. Hügel 10: auf der Grenze von PI. Nr. 1077s> E. W e b e r - K a d e l t s h o f e n , Haus Nr. 33 u n d PI. Nr. 107791 A. L a u b e r - R a u n e r t s h o f e n , H a u s Nr. 9 1 /',. Hügel 11: auf der Grenze von PL Nr. 1077g, wie °ben und PL Nr. 1077i O > A. Rueß-Berg, H a u s Nr. 16. Hügel 12: auf PL Nr. 1077io> wie oben. Hügel 13: auf der Grenze von PL Nr. 107 1 / 10 , wie oben und PL N r . 1 0 7 7 n , G. P f r ü n d e r Kadeltshofen, H a u s Nr. 25. Hügel 14 und 15: auf Pl. Nr. 1077 1 S , J . Vogel-Kadeltshofen, H a u s 41 (Hügel 14, Abb. 21). Hügel 16: auf der Grenze von PL Nr. 1077i 4 , Fr. J e h l e - K a d e l t s h o f e n , liaus Nr. 27. u n d PL Nr. 1077 1 5 , E. W e b e r - K a d e l t s h o f e n , H a u s Nr. 33. Hügel 17: auf der Grenze von Pl. Nr. 1077is. wie oben, u n d PL Nr. 1077h), J. VogelKadeltshofen, Haus Nr. 41. Hügel 18: auf Pl. Nr. 1077ir„ wie oben.
111
Hügel 19 und 20: beide Hügel sind halb abgegraben. Sie liegen auf der Grenze von PI. Nr. lOVVifi, wie oben und PL Nr. IO7V17, B. Fischer-Kadeltshofen, Haus Nr. 8. Hügel 21 und 22: auf PI. Nr. IO7V20. J - Burkhart-Kadeltshofen, Haus Nr. 35. Hügel 23: auf PI. Nr. 107 1 /,,,, F. Schäfer-Kadeltshofen, Haus Nr. 38. Hügel 24: auf der Grenze von PI. Nr. 107x/ai5 wie oben, und Pl.Nr. 107 1 / 22 , Th. MillerKadeltshofen, Haus Nr. 32. Hügel 25: auf PI. Nr. IO7V23. J- Hartner-Kadeltshofen, Haus Nr. 19. Hügel 26: auf der Grenze von PI. Nr. 107 1 / 23 , wie oben, und PI. Nr. 107 1 / 24 , ebenfalls J. Hartner-Kadeltshofen, Haus Nr. 19. Hügel 27: auf PI. Nr. 107V24, ebenfalls J. Hartner-Kadeltshofen, Haus Nr. 19. Hügel 28: auf PI. Nr. 107V°5. T - Miller-Kadeltshofen, Haus Nr. 32. In nachstellenden Schriften sind die Grabungen von Kadeltshofen erwähnt: U . W . 1909. 11. - U.W. 1910. 13. U.W. 1911. 3 und 4. - Jahrb. Dillingen X X I I . 1909, S. 107 bis 109. — Raiser OD Ii I I I , S. 31. - Deutsche Gaue, Sonderheft 35/36, S. 44; 66/67, S. 97; 82, S. 37. - Archiv f. Deutsche Geschichte d. Hochstifts Augsburg. 4. Bd., S. 504. - V I I . BeAbb. 84. Hügel im Kohlricht der Rom.-Germ. Kommission 191?, S. 63. - Prähist. stattgehau, Flur KadeltsBlätter XVI, 1904, S. 37, Tai'. I I I , 9. - Allg. Zeitung 1904, hofen. Nr. 201 (4. Mai). - Schwab. Chronik 1910, Nr. 120 (14. März); 1912, Nr. 411 (3. Sept.). - Augsburger Postzeitung 1910, Nr. 60 (15. März 1910. Nr. 64 (19. März); 1911, Nr. 73 (29. März). Nach Deutsche Gaue, Sonderheft 82, S. 103, werden zwei prachtvolle, einzigartige Bronzefußringe aus Hallstatthügeln von Remmeltshofen im Jahre 1910 gemeldet. Das F u n d g u t von Kadeltshofen enthält keine Fußringe, nur vom Gräberfeld Remmeltshofen sind zwei Fußringe b e k a n n t . Am 23. März, 29. und 30. März 1911 wurde ein H ü g e l im Kohlstattgehau, PI. Nr.411, N W X I I I . 45 Gemeindewald Kadeltshofen, geöffnet. (Abb. 84.)
125, Abb. 85. Es wurden 3 Brandschichten festgestellt, keine Bronzefunde. Am 23. März wurden außer Scherben 3 Gefäße ganz gehoben, 3 weitere Gefäße zerfielen. Am 29. März kam ein 7. Gefäß zum Vorschein und zahlreiche Gefäßreste. Die Bestattungen lagen in den Boden eingetieft (Abb. 85, 86).
112
S c h r i f t t u m : U.W. 1912. 16. - V I I . Bericht der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 360. - Deutsche Gaue, Sonderheft 86, S. 34/35. - Augsburger Postzeitung 1911, Nr. 79 (5. April). Museum Neu-Ulin: H. 30. Noch ungeöffnetes, kleines, rotbraunes Gefäß mit niederem Hand. hoch, 13,5 cm am R a n d , 3 cm an der Standfläche.
II. 31. II. 32.
Noch ungeöffnete, r o t b r a u n e Schale. an der Standfläche. Noch ungeöffnete, b r a u n r o t e Schale. an der Standfläche.
7 cm
7 cm hoch, 20 cm am R a n d , 6,5 cm 9 cm hoch, 21,5 cm am R a n d , 6 cm
5 H ü g e l im Egnorgehau. Davon liegen 2 lliigel auf PI. Nr. 402, F. Ilarder-Remmelts- N W X I I I . 45 holen,Haus Nr. 11; 1 Hügel auf PI. Nr. 407, M. Schreiber-Kadeltshofen. Haus Nr. 9, und 2 Hügel liegen auf der Grenze der beiden Grundstücke. Grabungen u n b e k a n n t . S c h r i f t t u m : Deutsche Gaue, S o n d e r h e f t 86, S. 34/35. (Abb. 87.) 3 H ü g e l auf dem Hexenberg. Davon liegen 2 Hügel auf der Flur Silheim, auf PI. Nr.172, N W X I I I . 45 Spitalholz Leipheim, und der d r i t t e Hügel liegt auf Flur Kadeltshofen auf der Grenze von PL Nr. 4 0 5 1 / 2 5 und PL Nr. 405 1 / 2r „ beide Spitalholz Leipheim. Grabungen u n b e k a n n t (Abb. 87). S c h r i f t t u m : Ohlenschlager, S. 109. - Deutsche Gaue, Sonderheft 5, S. 12; Sonderh e f t 86, S. 34/35.
Pressm ar, Ulmer AVinkel.
8
113
N W X I I I . 45
Die „ 3 T r i c h t e r g r u b e n " auf PI. Nr. 411, Langer Mandel, Gemeindewald Kadeltshofen und auf PI. Nr. 414, Adamsgehau, F. Schäfer-Kadeltshofen, H a u s Nr. 38, stehen m i t den Hallstatthügeln in keiner Verbindung. Sie gehören wahrscheinlich zu der in historischer Zeit angelegten Verschanzung, deren Wälle noch gut sichtbar sind, es kann sich aber auch um gewöhnliche Kieslöcher handeln. Remmeltshofen:
N W X I I I . 40 H a l l s t a t t D : 8 I i ü g e l am Eschachgraben, beim Herrenzeichen wurden 1909 u n d 1910 ausgegraben (Abb. 88). Hügel 1—7 lagen auf PI. Nr. 1229, Am Eschachgraben, Haus Nr. 2; Hügel 8 lag auf PI. Nr. 1227, Neubrüche, F. R u p p - Remmellshofen, H a u s N r . 2. S c h r i f t t u m : Ausführlicher Bericht in Deutsche Gaue, Sonderheft 75, S. 165, 166. - U.W. 1909. 11. - U.W. 1910. 13 und 15. - J a h r b . Dillingen X X I I , 1909, S. 90, Tal'. X I u n d X I I . - Altertümer unserer heidnischen Vorzeit V, 1911, S. 401. - Bayer. Vorgeschichtsfreund •1923, H e f t I I I , S. 16 mit Abb. 20 (Fußring). - Augsburger P o s t z e i t u n g 1909, Nr! 102 (7. Mai); 1909, Nr. 277 (5. Dez.).
F.
Rupp-Remmeltshofen,
Iiügel 1: S k e l e t t b e s t a t t u n g und Brandbes t a t t u n g . Skelett lag in N S - R i c h t u n g . Am rechten F u ß in der Knöchelgegend und am linken F u ß je ein sattelförmiger Fußring, dabei auch Reste von IIolz und Rinde. In der Halsgegend ein Ring aus Gagat, ebenso einer in der Bauchgegend. In der linken Armgegend R e s t e von einem Armreif und gegen den Kopf zu dünne Ringelchen. Zur rechten Seite standen 3 Gefäße. Zwischen dem Gelaß 2 und 3 lag Leichenbrand, Knochenreste und Gelaßreste (Abb. 89). Museum Neu-Ulm: I-I. 34. Bei Skelett 1 m vom rechten F u ß e n t f e r n t s t a n d eine graubraune, große, unverzierte Urne. 44 cm hoch, 35 cm am R a n d , A b b . 88. Hügel am Eschachgraben und. 14 cm an der Standfläche. . im Iierrenzeichen b. Rammertshofen. II. 34 a. Im Innern der obigen Urne stand ein braunes Gefäß m i t einem punktierten B a n d verziert. 12,5 cm hoch, 10,5 cm am R a n d , 4,5 cm an der Standfläche. II. 31b. 80 cm südlich von H. 34 entfernt stand ein rotbraunes Gefäß mit Graphitornarncntcn. 26 cm hoch, 18 cm am R a n d , 8 cm an der Standfläche. Ii. 34c. Im Innern des Gefäßes II. 34b stand ein kleiner r o t b r a u n e r Napf. 7 cm hoch, 11 cm am R a n d , 3 cm an der Standfläche. II. 34d. 2 m von II. 34b e n t f e r n t und 1,10 m vom Kopfe e n t f e r n t stand ein b r a u n e s Gefäß in gedrückter Form. 14 cm hoch, 17,5 cm am R a n d , 7 cm an der S t a n d fläche (Abb. 23.8). Ii. 34e. 2 Fußringe aus Bronze, rippenverziert, geschlossen. 11 cm u n d 7 cm Durchmesser, Breite des Bandes 2,5 cm, Gewicht 275 g und 270 g (Abb. 27.1).
114
Schrill,tum: AuhV. V. B d . 1911, S. 401 Nr. 1300. Gipsabguß im R o m . - G e r m . Zentralmuseum Mainz u n t e r Nr. 124466. Tl. 34f. 2 Gagatringe. 1. Durchmesser = 2,5 cm, ungleich a b g e n ü t z t . 2. D u r c h messer = 3 cm. II. 34g. 2 B r u c h s t ü c k e eines d ü n n e n , gerillten Armreifes aus Bronze. I-I. 34h. R e s t e eines gerippten Armreifes aus Bronze. Ii. 34i. 10 Teile von kleinen, d ü n n e n Bronzeringelchen, die einen Durchmesser von 1,2 cm haben. II. 34k. K n o c h e n eines S k e l e t t e s . Hügel 2: S k e l e t t eines E r w a c h s e n e n in N S - R i c h t u n g u n d gegen Osten zu den F ü ß e n ein Kinderskelett. S k e l e t t A am Hals R e s t e einer eisernen Fibel (?). An der rechten Schüllar 87 cm von der Schulter e n t f e r n t 3 Gefäße. Zu den F ü ß e n des Skelettes lagen Scherben eines kleinen schwarzen Gefäßes. S k e l e t t B h a t t e zu den F ü ß e n ein Gefäß. Die B e s t a t t u n g war m i t größeren Kieselsteinen eingefaßt (Abb. 90). Museum N e u - U I m : 11. 35.
Bei S k e l e t t A : D u n k e l b r a u n e s Gefäß, u n verziert. 14,5 cm hoch, 13,5 cm am R a n d , 5,5 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.7). II. 35a. Bei S k e l e t t A : R o t b r a u n e Schale. 8,5 cm hoch, 19,8 cm am R a n d , 7,5 cm an der Standfläche. A b b . 89. II. 35b. Bei Skelett A : D u n k e l b r a u n e s , u n v e r z i e r t e s G e f ä ß m i t hochgezogenem Ilals. 9 cm hoch, 7,5 cm am R a n d , 4 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.5). II. 35c. Bei S k e l e t t B lag 1 m von den F ü ß e n von Skelett A e n t f e r n t u n d 1,30 m v o n G e f ä ß II. 35 e n t f e r n t eine d u n k e l b r a u n e Schale m i t leicht angedeutetem F u ß . 9 cm hoch, 18,5 cm am R a n d , 6 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.14). Hügel 3: 2 S k e l e t t e , eines in N S - R i c h t u n g u n d das a n d e r e in O W - R i c h t u n g zu F ü ß e n des ersten S k e l e t t e s . S k e l e t t A : In der Halsgegend lag' ein eisernes R i n g f r a g m e n t u n d Bronzenadelf r a g m e n t . In der linken H a n d g e g e n d b e f a n d sich ein unverzierter, massiver Bronzearmreif, ein F i b e l f r a g m e n t aus Bronze u n d R e s t e eines d ü n n e n , spitz zulaufenden Bronzebleches. Zwischen den U n t e r s c h e n k e l n lag ein kleines Gefäß (H. 36). S k e l e t t B : S t a r k zerstört, n u r Scherben eines roten Gefäßbodens (Abb. 90). Museum N e u - U l m : 11.36. H. 36 a.
I-I. 36b. II. 36c. I-I. 36d. Ii. 36e.
Kleines, b r a u n e s T ö p f c h e n , u n v e r z i e r t . 4,5 cm hoch, 3,5 cm am R a n d , 2 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 23.3). 1. Vierkantiger, offener Armreif aus B r o n z e mit Rillen an den Enden. 6 cm Durchmesser. 2. 4 B r u c h s t ü c k e eines vollständig gerillten, d ü n n e n A r m r e i f s aus Bronze. N a d e l aus Bronze m i t r u n d e m Kopf. 4,5 cm Länge. R e s t e eines g e r i p p t e n Bronzearmringes (vgl. II. 34a). R e s t e eines B r o n z e d r a h t e s u n d S t ü c k eines spitz zulaufenden Bandes aus Bronze. Teile eines Ringes aus Eisen. 3 cm D u r c h m e s s e r .
Hügel 4: 2 S k e l e t t e . S k e l e t t A : N S - R i c h t u n g . An der r e c h t e n Iialsseite lagen nebeneinander 2 Bogenfibeln aus Bronze. I n der r e c h t e n Armgegend w u r d e ein einfacher, unverzierter, ovaler A r m r e i f aus Bronze m i t 2 W i n d u n g e n g e f u n d e n . An der rechten Seite des Kopfes n e b e n dem S c h ä d e l d a c h lag ein geschlossener, massiver Bronzering (II. 37b). 8*
115
An der linken Kopiseite zwei eiserne, aneinanderliegende Lanzenspitzen, die Tüllen gegen das Becken, die Spitzen gegen den Kopf gerichtet. Skelett B lag zu den Füßen des Skelettes A in OW-Richtung. An der linken Seite standen 2 Gefäße. Neben Gefäß 1 lag ein eisernes Messer (Abb. 91). Museum Neu-Ulm: II. 37. Bei Skelett B Gefäß 2: rotbraunes Gelaß mit steilem Rand. 10 cm hoch, 9 cm am Rand, 4 cm an der Standfläche (Abb. 23.«). I' 37a. Bei Skelett A: 2 Bandfibeln aus Bronze. 8,2 cm und 8,5 cm lang (Abb. 2 7 . 7 ) .
Maustet
/ : 2ÜÜ
. Abb. 90.
M ajss/ad
/ ' 200
Abb. 91.
H. 37b. Ring aus Bronze mit rundem Querschnitt. 3 cm äußerer Durchmesser. Ii. 37c. 2 ovale, offene, vierkantige, unverzierte Armreife aus Bronze. 7 cm:5,5 cm Durchmesser (Abb. 26.9). Ii. 37 d. Reste von eisernen Lanzenspitzen und Rest eines Messers aus Bisen, das eine Länge von 15,5 cm hatte und eine Breite von 2 cm. Die Länge des Griffdorns war 2 cm. Hügel 5: '1 Skelett in N S-Richtung. Ein verzierter Spinnwirtel aus gebranntem Ton. In der rechten Schultergegend lagen Bruchstücke eines Armreifes aus Bronze sowie Teil eines Zahnkiefers mit gut erhaltenen Zähnen. In der Gegend der lialsgegend lag eine eiserne Gürtelschließe. Vom rechten Fuß entfernt standen 3 Gefäße (II. 38c, 11.38, I-I. 38d, II. 38a und II. 38b). Rechts vom Kopfe standen 2 Gefäße (II. 38c), davon I,38 m ein schwarzes urnenartiges Gefäß (Maße?). (Abb. 91). Museum Neu-Ulm: I-I. 38. Große, graubraune, unverzierte Urne mit steilem Kegelhals. 50 cm hoch, 36 cm am Rand, 12,5 cm an der Standfläche (Abb. 28.1). II. 38a. Rötliches Gefäß mit hohem, senkrechtem Hals. 12 cm hoch, 19 cm am Rand, 6c.m an der Standfläche (Abb. 23.»).
116
II. 38b. Dunkelbraune, flache Schüssel, als Deckel von H . 38a verwendet. 6 cm hoch, 19 cm am R a n d , 2 cm an der Standfläche. II. 38c. Graubraune, unverzierte Schüssel. 1 1 c m hoch, 23 cm am R a n d , 8 cm an der Standfläche. II. 38d. Grauschwarzes Gelaß mit schraffierten Dreiecken, Wellenlinien und P u n k l reihen. W a r im Innern von H.38. 9 cm hoch, 9,5 cm am R a n d , 3 cm an der Standfläche (Abb. 22.4). H . 38e. G r a u b r a u n e Schüssel m i t spitz auslaufendem Boden (Trichterschale). 8 cm hoch, 18,5 cm am R a n d (Abb. 23.10). H . 38f. Verzierter Spinnwirtel aus g e b r a n n t e m Ton. Konisch. 3 cm hoch (Abb. 27.11). H. 38g. Reste eines gerippten Armreifes aus Bronze. H . 38h. Bisenreste. II. 38i. Glattes R e n s t ü c k eines Bronzegefäßes m i t einem Durchmesser von etwa 9 cm. II. 38k. Kieferstück eines Skelettes mit 3 Zähnen. Hügel 6: 2 Skelette hintereinander in N S - R i c h t u n g . Skelett A : In der Kopfgegend f a n d e n sich mehrere gut erhaltene Zähne. H i n t e r dem Kopfe lagen 9—10 Bronzenadeln mit r u n d e n Köpfen, die Spitzen fächerförmig gegen den Kopf gewendet. 50 cm rechts vom Kopfe Schmucknadel aus Bronze (H. 39k), dicht dabei ein zerbrochener, spiralförmiger hohler Armreif aus Bronze, in welchem sich Armknochen fanden, daneben ein zweiter Armreif aus Bronze, ferner einige Bruchstücke eines größeren Sohlenreifes (?) aus dünnem Bronzeblech. Bei der linken Schulter massiver Armring u n d 2 massive Ringelchen aus Bronze. Am Hals lagen F r a g m e n t e eines größeren Sohlenreil'es. In der Brustgegend fand sich ein dünnes Bronzeblech = verziertes Gürtelblech (H. 39u). ^ ^ A m linken Arm u n d rechten Arm waren je 12 Armringe —' (nicht unverziert, wie der Grabungsbericht sagt, sondern Armringe mit r u n d e m u n d viereckigem Querschnitt u n d leichter Rillenverzierung an den offenen Enden. Links vom Becken Gefäß II. 39; 80 cm rechts vom Kopfe entf e r n t ein rötliches, urnenartiges Gelaß; links der F ü ß e ein mittelgroßes urnenförmiges Gelaß; 54 cm rechts der F ü ß e s t a n d Gefäß II. 3 9 a ; rechts vom Unterschenkel Gefäß II. 3 9 b ; rechts vom Kniegelenk s t a n d ein urnenförmiges Gefäß mit einem kleineren im I n n e r n ! U n t e r dem Skelett lag in der Brustgegend noch das R a n d s t ü c k eines rötlichen Gefäßes. Skelett B : An der rechten H a n d f a n d e n sich 2 massive Bronzearmreife II. 39c u n d II. 39d. An der linken Abb. 92. H a n d war ein massiver Armreif und ein schlichter Fingerring aus Bronze. In der Hüftgegend lag eine Bronzefibel mit Nadel, in der Brustgegend ein mit Bronzenägeln besetzter Ledergürtel, noch 25 cm lang und 9 cm breit (II. 39s) und Pelzreste. In der Beckengegend lagen 3 armreifartige, schlichte Ringe aus Bronze. Ein Gefäß stand am Kopf u n d 90 cm von der B r u s t ein anderes Gefäß (Abb. 92). Museum N e u - U l m : II. 39. Kleines, schwarzgraues, unverziertes Töpfchen. 6,5 cm hoch, 4 cm am R a n d , 3 cm an der Standfläche (Abb. 23.4). II. 39a. R o t b r a u n e , unverzierte Schüssel. 9 cm hoch, 21 cm am R a n d , 1 cm an der Standfläche. 11.39b. Große, g r a u b r a u n e , unverzierte Schüssel. 12 cm hoch, 28 cm am R a n d , 8,5 cm an der Standfläche (Abb. 23.13). II. 39c. R u n d e r R i n g aus Bronze. 2,9 cm Durchmesser. II. 39d. Dreikantiger, offener Ring aus Bronze. 2,5 cm Durchmesser. II. 39e. Kleines, abgenütztes, ursprünglich dreikantiges Ringlein aus Bronze. l,9c,m Durchmesser. II. 39f. Ganz mit Rillen verzierte, offene Ringe aus Bronze. 8 Stücke ganz erhalten und 1 Bruchstücke. Ein Armreif ist besonders fein gerillt. 6,5 cm Durchmesser.
117
II. 39g. An den E n d e n m i t Rillen verzierte, vierkantige Armreife aus Bronze. 9 Stücke ganz erhalten und 1 Bruchstück. 6 cm Durchmesser. H. 39 h. 2 Armreii'bruchstücke aus Bronze mit teilweiser Riei'elung. H. 39i. 2 stark abgenützte Armringe aus Bronze von der vierkantigen F o r m , die nur an den offenen E n d e n verziert ist, wie H. 39g. II. 39k. Bronzenadel m i t r u n d e m Kopf, 5,2 cm lang. Bronzenadel m i t r u n d e m Kopf, gebrochen. 4 Nadelbruchstücke. H. 391. Stück einer Fibel. H. 39 m. 2 Armringe aus Bronze, offen und ganz gerillt. H. 39n. Kleiner, dreikantiger, offener Ring. 1 cm Durchmesser. H. 39o. Oval gebogener, offener Armring an den E n d e n rillenverziert. Ii. 39p. 3 Bronzearmreife aus hohlen, zusammengebogenen Bronzeblechstreifen. Ein Ende, das in einen D r a h t ausläuft, wird in das hohle E n d e geschoben. 7 cm Durchmesser. Mehrere Bruchstücke von solchen Armringen (Abb. 26. sfu'eA.
_M a/jsr/-(x6 y •• SOO. Abb. 94. 1931 wurde ein weibliches Skelett ohne Beigaben auf PI. Nr. 3 6 8 S c h i l l e r - N e r s i n gen, Tankstelle an der Landstraße, gefunden (NW X V , 47). Alamannisch? Dazu Schrifttum: U.W. 1931. 9. 10. und 11. - Nachrichtenblatt f. Deutsche Vorzeit 1932, lieft 11, S. 189. - Germania 1932, 16, S. 176. - Bayer. Vorgeschichtsblätter 1933, Heft 11, S. 127. Das urnenfelderbronzezeitliche (Hallstatt A) Messer vom Buchberg bei „Nersingen" siehe unter Flur Steinheim.
120
JVeuliausen NW XII. 47. 1281 Nivehus; 1295 N i v e n h u s e ; 1303 Niuvenliaus; 1304 N u v e n h u s e n ; 1338 Niovehuse; 1347 Neuenhause; 1408 N u w e n h u s ; 1506 Newenhausen; 1525 Nuwhausen. H a l l s t a t t z e i t : Aul' einem Acker von Neuhausen, von einem verschleppten I l a l l s t a t t hügel 2 schmale, gerippte, offene Armringe aus Bronze gefunden. Museum Neu-UIm: II. 8. Der Durchmesser b e t r ä g t 9,9 cm (Abb. 26.8). R ö m i s c h ? Auf den Feldern „ U n t e r e Acker" ist eine von SW nach N O verlaufende Kalksteinstreuung in den Äckern sichtbar. Römische S t r a ß e ?
N W X I I I . 50
Neu-Ulm NW XIII. 51 und X I I I . 50 mit Ottenhausen NW XIV. 50, Schwaighofen NW X I I I . 50 und Ludwigsteld NW XII. 50. N a m e : „ U l m " noch nicht eindeutig erklärt. Nach Knorr, Germania 1935, l i e f t 2, ist Ulm germanisch, nicht keltisch. Die erste U r k u n d e s t a m m t aus dem 9. J a h r h u n d e r t . 1818 wird die Gemeinde Neu-Ulm gegründet. 1349 Offenlmsen; 1255 Swaykhowen; 1349 Swaighofen; 1323 Schwaikhofen. U m e n f e l d e r b r o n z e z e i t ( I l a l l s t a l t A): Museum U l m : Schwaighofen: B. 28. Lanzenspitze aus Bronze, sehr g u t erhalten. Länge 19 cm. Gefunden bei Schwaighofen in der N ä h e der Iiier. Abgegeben von B a u r a t Schefold am 26. J u n i 1930. B r o n z e z e i t u n d H a l l s t a t t A : Bei dem F e s t u n g s b a u Neu-Ulm wurden 1846 nachfolgende N W X I I I . 51 Funde gemacht: und X I I I . 50 S c h r i f t t u m : Verz. Ulm 1927. - Anthropol. Correspondenzblatt 1903, S. 18. - Verh. des Yer. f. Kunst und A l t e r t u m in Ulm und Oberschwaben V I I , 1850, S. 14, Nr. 55. Museum U l m : Neu-Ulm: B. 4. A.V. Gefunden beim Festungsbau in Neu-Ulm, 10-12 F u ß u n t e r dem Boden. 1846 dem Altertumsverein geschenkt von Festungsbaudirektor v. I-Iildebrand. 1. Bronzedolch m i t schwachem Mittelgrat. Spitze abgebrochen. Von der Griffplatte n u r noch Reste mit einem Nietloch erhalten, noch 14,5 cm lang (Abb. 13.2). 2. Bronzeabsatzbeil, stark verletzt. 16,3 cm lang, 4,5 cm Schneidenbreite (Abb. 13.5). 3. Bronzeabsatzbeil. 16,8 cm lang, 4,2 cm Schneidenbreite (Abb. 13.4). Neu-Ulm: B. 18. A.V. 1846 gefunden bei Festungsarbeiten. Geschenk von Oberleutnant Oppermann. Gewandnadel aus Bronze mit K o p f p l a t t e und 3 gerieften Wülsten. 25cm lang, 2,3 cm Durchmesser der K o p f p l a t t e (Abb. 13.1). Neu-Ulm: B. 21. A.V. Gefunden in 10 F u ß Tiefe beim Festungsbau in der N ä h e der ehemaligen Raiberwirtschaft 1846, geschenkt durch Festungsbaudirektor v. Hilclebrand. Keine anderen Begleitfunde. Die Stücke wurden als bronzezeitlich inventarisiert, weil die anderen durch Major Hildebrand der S a m m l u n g überwiesenen F u n d e aus Neu-Ulm der Bronzezeit angehören und u n g e f ä h r in der gleichen Tiefe von 10-12 F u ß beim Festungsbau zutage kamen. 2 Bruchstücke eines stark mit Kieseln vermischten Gusses aus Bronze.
121
N W XII. 49 H a l l s t a t t z e i t G u n d D: 17 H ü g e l beim Schlüssclhof, von denen 12 Hügel ausgegraben sind (Abb. 95). Hügel 1: auf PL Nr. 1190c, I-Iofmann-Schlüsselhof, H a u s Nr. 17, Schwaighofen. Hügel 2, 3, 4, 17: auf PL Nr. 1182, Hospitalstiftung Ulm. Hügel 5 - 1 6 : auf PL Nr. 1783b, Hofmann-Schlüsselhof. Die Hügel 1 - 5 wurden 1910 von R e k t o r Dorner ausgegraben. S c h r i f t t u m : U.W. 1910. 14. - J a h r b . Dillingen X I I , 1909, S. 85, Tai. X. - V I I . Ber. d. Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 63. - Deutsche Gaue, S o n d e r h e f t 82, S. 38, Bd. 30, S. 48. - Augsburger Postzeitung 1910, Nr. 64 (19. März) und Nr. 145 (1. Juli).
H ü g e l 1: Es wurden keine F u n d e g e m a c h t , so daß eine B e s t a t t u n g ohne Beigaben angenommen werden m u ß . H ü g e l 2: Reste von 2 Skeletten (Zähne und Knochen). Links vom Kopfe 2 eiserne Lanzenspitzen, rechts vom Kopfe Reste einer anderen Lanzenspitze lind Eisenreste. 30 cm vom Kopfe eine rotgelbes, mit Ornamenten verziertes Gefäß. 120 cm östlich vom Kopf ein großes, derbes Gefäß. Links des Unterschenkels ein unverziertes Gefäß. Museum N e u - U l m : Ii. 42 d. 2 25 cm lange Lanzenspitzen aus Eisen mit r u n d e r Tülle und s t a r k e m Mittelgrat. H ü g e l 3: In der Mitte des Hügels lag eine 1,72 m große S k e l e t t b e s t a t t u n g in Rückenlage m i t der linken H a n d auf der H ü f t e liegend. Rechts vom Schädel 2 eiserne Lanzenspitzen, die auf einem verzierten Gefäß mit den Spitzen auflagen. Auf beiden Seiten des Rückgrates lagen 2 Eisenknöpfe (? zu einem Gürtel gehörend). 90 cm von dem oben genannten Gefäß lagen Reste einer großen Urne, in deren Innern ein kleines schwarzes Gefäß s t a n d . Links der F ü ß e stand ein rotlasiertes Gefäß. Außerdem war in dem Hügel eine Brandbestattung' u n d eine N a c h b e s t a t t u n g der Latenezeit, die durch einen 3 m westlich der Schulter des H a u p t s k e l e t t e s gefundenen Halsring belegt ist (Abb. 33.2). Museum N e u - U l m : H. 42. Schwarzbraunes, sehr reich verziertes Gefäß mit tief eingestochenen Ornamenten, in denen zum Teil noch eine weiße P a s t e sitzt. 12 cm hoch, 15,2 cm am R a n d , 6,5 cm an der Standfläche (Abb. 22.5).
122
H. 42a.
Kleine, dunkelgraue, unverzierle Kegelhalsurne. 16 cm hoch, 10,5 cm am R a n d , 7 cm an der S t a n d f l ä c h e . I i . 42b. Leichenbrand aus der U r n e H. 42a. I i . 42c. R o t b r a u n e s Gefäß m i t hochgezogenem u n d sich nach oben v e r j ü n g e n d e m Hals. R o t e Malspuren. 13 cm hoch, 11,5 cm am R a n d , 5 cm an der Standfläche. I-T. 42e. Teile von Lanzenspitzen a u s Eisen, s t a r k oxydiert. Bei einer Spitze ist noch die r u n d e Tülle erkenntlich. II. 42f. R o t b r a u n e Scherben eines großen dickwandigen Gefäßes (Vorratsgefäßes). L t . 4. Ilalsring aus Bronze m i t paarweis sich gegenüberstehenden Bronzeknöpfen in regelmäßigen E n t f e r n u n g e n . 21 cm Durchmesser (Abb. 33 a). H ü g e l 4: In der Mitte des Hügels w a r eine B r a n d b e s t a t t u n g , u m s t e l l t von 2 Gefäßen, wobei eines der Gefäße R e s t e eines schwarzen Gefäßes im I n n e r n h a t t e . H ü g e l 5: In der Mitte des Hügels war eine B r a n d b e s t a t t u n g m i t einer gelben Schüsscl, einer kleinen Urne und einem roten Gefäß. A u ß e r d e m lag in dem Hügel eine 1,70 m große S k e l e t t b e s t a t t u n g , ohne Beigaben, m i t gekreuzten Beinen. Der linke Untera r m lag auf dem Körper. Die Hügel 6—8 wurden 1921 durch Exz. Michahelles-Neu-Ulm ausgegraben. S c h r i f t t u m : IJ.W, 1921. 3. - B a y e r . Vorgeschichtsfreund IV. 1924. H ü g e l 6: Zwei S k e l e t t b e s t a t t u n g e n u n d eine B r a n d b e s t a t t u n g . Ein männliches Skelett m i t einer eisernen Lanzenspitze u n d einem Gefäß an der rechten Kopfseite. U n t e r dem Kopf eine Eisenfibel u n d 2 Gefäße rechts der Füße. Weibliches Skelett m i t hochgezogenen F ü ß e n (Abb. 30), m i t R e s t e n von Bronzeringen u n d Fibeln. Ein Gefäß an cler rechten K ö r p e r m i t t e . 3 m südwestlich der H ü g e l m i t t e eine Brandb e s t a t t u n g m i t Scherben. Museum N e u - U l m : II. 43b. F r a g m e n t eines g r a u b r a u n e n , dickwandigen, großen Vorratsgefäßes. 8 cm an der Standfläche. L t . 7. Einfache Fibel aus Eisen mit umgeschlagenem Fuß. Noch 8,6 cm lang. H ü g e l 7: Zwei S k e l e t t b e s t a t t u n g e n ? Zwei B r a n d b e s t a t t u n g e n ohne Beigaben. Bei einem 65 cm nordwestlich vom M i t t e l p u n k t des Hügels aus liegenden Kopf lag ein Bronzering mit einer Glasperle u n d einem tordierten Golddraht. Im ganzen 3 Tongefäße. Die in Iliigel 7 g e f u n d e n e römische Münze w u r d e im Grabungsbericht Vespasian oder Titus zugeschrieben. E s ist aber eine Münze des Claudius: C l a u d i u s (41—54 n. Chr.) As. Sehr schlecht erhalten. Vs. Kopf v. 1. Rs. Im Feld S C.
Cohen I. 47.
Museum N e u - U l m : II. 43 R o t b r a u n e Kegelhalsurne m i t Malspuren. 35—37 cm hoch, 23 cm am R a n d , 13,5 cm an der S t a n d f l ä c h e . 11.43a. Große r o t b r a u n e Schale. 14 cm hoch, 40,5 cm am R a n d , 11,5 cm an der Standfläche. II. 43 c. Unverzierter Ring aus B r o n z e d r a h t m i t einem Haken. 9,5 cm Durchmesser. Tordierter Golddraht, 3 cm lang u n d eine zerbrochene hellgrüne Glasperle. H ü g e l 8: Keine F u n d e . Die Hügel 9 und 10 wurden 1925 durch Konservator Maurer-München ausgegraben. S c h r i f t t u m : U . W . 1925. 4. H ü g e l 9: Eine S k e l e t t b e s t a t t u n g u n d zwei B r a n d b e s t a t t u n g e n . 5 Gefäße, 2 Fußringe, Bernsteinperlen, Bronzefibel, Bronzearmspange, Spiralringelchen, Eisenplättchen, 1 Gagatperle, 2 L i g n i t t o n n e n a r m b ä n d e r . Museu m Neu -III m : IT. 44. Hellrote, m i t strichverzierten Dreiecken versehene Schale. 10,5 cm hoch, 22 cm a m R a n d , 7 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 2 2 . 7 ) . II. 44a. 2 kleine, offene, g e r i p p t e Bronzefußringe (Abb. 27.2). U n g e f ä h r 10,5 cm lang u n d 7 cm breit.
123
II. 44b. Verzierte Kahnfibel aus Bronze, 7,5 cm lang (Abb. 2 7 . 6 ) . H. 44c. Schwarzer, dicker Gagatring. 2,4 cm Durchmesser. I-I. 44d. 18 zum Teil verzierte Perlen aus Bernstein (Abb. 2 7 . 1 . 0 ) . H. 44 e. Eine Anzahl kleiner, dünner Ringe aus Bronzedraht. 1-1. 441'. 2 Armringe aus Lignit, schwarzbraun, 6,5 cm hoch, 5 cm Durchmesser (Abb. 26.1). II. 44g. R e s t e eines Armringes aus Bronze, gerippt, 3,4 cm breit, 5 cm Durchmesser (Abb. 26.4). H ü g e l 10: Eine S k e l e t t b e s t a t t u n g u n d eine B r a n d b e s t a t t u n g . 3 Gefäße. Die Hügel 11 und 12 wurden 1928 von Bausekretär Zschichang-Neu-Ulm ausgegraben. S c h r i f t t u m : U . W . 1929. 4. H ü g e l 11: E i n Brandgrab, zwei einzelne S k e l e t t b e s t a t t u n g e n und eine Massenbestattung' nebeneinander von 5 Skeletten (Abb. 29). Siehe Grabungsbericht. Museum I-I. 45. H. 45a. Ii. 45b. H. 45 c. Lt. 3.
Neu-Ulm: R e s t e eines gerippten Armreifes aus Bronze mit verziertem Endstück. Bruchstücke zweier gerippter Armreife aus Bronze (Abb. 2 6 . 2 ) . Hellgrüne Glasperle. 1,8 cm Durchmesser. 5 Spiralen aus d ü n n e m Bronzedraht. 1,5 cm Durchmesser. I-Ialsring aus Bronze mit leicht verdickten Enden. 12,5 cm Durchmesser, 0,6 cm Dicke des Reifes (Abb. 3 3 . 1 ) .
L a t e n e z e i t : 2 Halsringe aus Bronze von Hügel 3 und 12 des obigen Grabfeldes am Schlüssel hof (Abb. BB.i u. 2 ) . Fibel aus Eisen mit umgeschlagenem Fuß von Hügel 6 des oben genannten Grabfeldes am Schlüsselhof. Museum N e u - U l m : Lt. 2. 1906/07 bei Baggerarbeiten im Illerkanal gefunden. Schwert und Scheide eines Latene-D-Sch wertes (Abb. 84). Schwert: Eisen. 77,6 cm lang, 4,5 cm breit. Scheide: Bronze, mit Querstegen verziert.
93 cm lang, 4,9 cm breit.
N W X I I I . 50 R ö m i s c h e s : 1908 k a m aus der Donau beim Elend eine Schnalle aus Bronze (Abb. 62). S c h r i f t t u m : F. W a g n e r , Die R ö m e r in Bayern. Tai. X I X . - Verz. Ulm. 1927, Abb. 4. - Bavr. Vorgeschichtsfreund IV. 1924. - W ü r t t b g . Vierteljahrshefte f ü r Landesgeschichte, N F . 30. 1921. Museum N e u - U l m : R. 158. Bronzeschnalle mit Keilschnittverzierung'. 8 cm lang, 4,9 cm breit. In der A l t e r t ü m e r - S a m m l u n g soll ein „Römisches Ossuarium" liegen. An römischen IMünzen sind von Neu-Ulm v o r h a n d e n : Nr. 1. A u g u s t u s (27. v. Chr. bis 14 n.Chr.) As. Sehr gut erhalten. Vs.: DI W S A V G V S T V S P A T E R . Kopf mit Strahlenkronc v . l . R s . : P R O V I D E N T I A . I m Feld S C , dazwischen ein Altar. Cohen 1.228. .Nr. 2. A g r i p p a (63 v. Chr. bis 12 n. Chr.) As. Gut erhalten. Vs.: M A G R I P P A L F COS I I I . Kopf v. 1. R s . : I m Feld S C. Stehender Neptun m i t Delphin und Dreizack. Cohen I. 3. Nr. 3. A g r i p p a (63 v. Chr. bis 12 n. Chr.) As. Schlecht erhalten. Vs.: F COS I I I . Kopf v . l . R s . : I m Feld S C. Stehender Neptun m i t Delphin und Dreizack. Cohen I. 3. Nr. 7. C l a u d i u s I. (41—54. n. Chr.) As. Sehr schlecht erhalten mit Loch. Vs.: Kopf v. 1. R s . : Die Freiheit stehend. Cohen I. 47. Nr. 10. D o m i t i a n (81—96 n . C h r . ) As. Gut erhalten. Vs.: IMP CAES DOMIT AVG COS X I I I C E N S P E R P P. Belorbeerter Kopf v. r.
124
R s . : F O R T V N A E A V G V S T I . I m Feld S. G. F o r t u n a stehend v . l . , ein R u d e r und ein Füllhorn haltend. Cohen I. 125. Nr. 11. D o m i t i a n (81—96 n. Chr.) As. Schlecht erhalten. Vs.: . . . AVG G E R M COS . . . Kopf v. r. R s . : Stehende F o r t u n a . Cohen 1.118. Nr. 12. S a b i n a (gest. E n d e 136 n. Chr.) Sesterz. Gattin des H a d r i a n seit etwa 100. Schlecht erhalten. Vs.: S A B I N A A V G V S T A H A D R I A N I AVG P P. Kopf m i t Diadem v. r. Rs.: CONCORDIA AVG. Im Feld S C . Konkordia stehend v . l . mit Füllhorn. Cohen II. 4. Nr. 15. H a d r i a n (117—138 n . C h r . ) As. Sehr schlecht erhalten. Vs.: Kopf v. r. Rs.: Noch zwei Figuren erkenntlich.
Cohen II. 33.
Museum U l m : Nr. 39n A.V. M a r c A u r e l (161—180 n. Chr.) m. B. 1890 gefunden im Gesellschaftsgarten Neu-Ulm. Vs.: TMP M A N T O N I N V S AVG TR Kopf m i t Strahlenkrone v. r. Rs.: In einem K r a n z : P R I M I D E C E N N A L E S COS ITT. SC. (Rand beschnitten). Cohen I I I . 498. Nr. 18. S e v e r u s A l e x a n d e r (222—235 n . C h r . ) Sesterz.. Schlecht erhalten. Vs.: . . . CAES M A V R SEV A L E X A N D E R AVG. Brustbild mit Lorbeer v. r. Rs.: V I R T U S A V G V S T I . Im Feld S C. Die Tapferkeit stehend v. r. Cohen IV. 588. Nr. 21. L u c i u s D o m i t i u s A u r e l i a n u s (270—275 n . C h r . ) . Antoninian. Gut erhalten, nur am R a n d verletzt. Vs.: IMP A V R E L I A N V S AVG. Kopf mit Strahlenkrone v . r . R s . : R O M A E A E T E R . R o m a sitzend v . l . Cohen VI. 218. Nr. 22. D i o k l e t i a n (284—305 n.Chr.) Antoninian. Sehr g u t erhalten. Vs.: IMP D I O K L E T I A N V S AVG. Kopf mit S t r a h l e n k r o n e v . r . R s . : IOVI C O N S E R V A T AVGG. J u p i t e r stehend v. r. und Adler. Im Abschnitt X X I ( X X I Z = 6. Off. Rom). Zu Cohen VI. 243 mit abweichender V Orderaufschrift. Nr. 23. D i o k l e t i a n (284—305 n. Chr.) Antoninian. Sehr g u t erhalten. Vs.: IMP C C V A L D I C L E T I A N V S P F AVG. Kopf m i t Strahlenkrone v. r. Rs.: IOVI C O N S E R AVGG. N a c k t e r J u p i t e r stehend v . l . Im Feld I-I oder A. I m Abschnitt SMA. Cohen VI. 178ff. Nr. 24. M a x i m i a n u s H e r k u l i u s (286—305 n. Chr.) Antoninian. Sehr gut erhalten. Vs.: IMP C M A X I M I A N V S P F AVG. Kopf mit Strahlenkrone v. r. R s . : In einem Lorbeerkranz VOT X X F K. Zu Cohen VI. 675. Nr. 27. C o n s t a n t i n d. G r o ß e (306/07—337 n. Chr.) Antoninian. Gut erhalten. R a n d stark beschnitten. Vs.: C O N S T A N T I N V S AVG. Belorbeerter Kopf v. 1. R s . : B E A T A T R A N Q V I L L I T A S . A l t a r mit Kugel. Auf dem Altar V O T I S X X. Im A b s c h n i t t P T R . Cohen V I I . 15. Nr. 28. C o n s t a n t i n d. G r o ß e (306/7—337 n. Chr.) Antoninian. Sehr gut erhalten. Vs.: IMP C O N S T A N T I N V S P F AVG. Belorbeerter Kopf v. r. R s . : SOLI I N V I C T O COMITI. Bekrönte Sonne stehend v. 1. Im Feld T F . Im Abschnitt D L C. Cohen V I I . 546. Nr. 29. C o n s t a n t i n d. G r o ß e (306/07—337 n. Chr.) Antoninian. Sehr gut erhalten. Vs.: IMP C O N S T A N T I N V S AVG. Belorbeerter Kopf v . r . R s . : SOLI I N V I C T O COMITI. Bekrönte Sonne stehend v. 1. Im Feld P F . Im Abschnitt E T. Cohen V I I . 546.
125
Von den Ausgrabungen des Kastells Y i a n a bei Unterkirchberg besitzt das Museum Neu-Ulm folgende 4 römische Münzen: Unterkirchberg: Neu-Ulm: Nr. 32. A u g u s t u s (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) Dupondius. Schlecht erhalten. V s . : D I V V S A V G V S T V S . . . Kopf v. 1. R s . : P R O V I D E N T I A . I m Feld S C . Dazwischen ein Altar. Cohen 1 . 2 2 8 . Nr. 33. A u g u s t u s (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) Dupondius. Sehr schlecht erhalten. Vs.:" Kopf v . l . R s . : P R O V I D E N T I A . I m Feld S C . Dazwischen ein Altar. Cohen I. 228. Nr. 34. V e s p a s i a n (69—79 n. Chr.) Dupondius. Sehr schlecht erhalten. V s . : I M P C A E S V E S P A S I A N AVG COS . . . R s . : F I D E S P V P L I K A . Der Glaube stehend v. 1. Im Feld S C . I. 165. Nr. 35. Vielleicht T r a j a n I I . 565.
(98—117
n.Chr.) As.
Sehr schlecht erhalten.
Cohen Cohen
Der Literatur nach wurden in Neu-Ulm noch gefunden: Im Mai 1885 wurde unterhalb Neu-Ulm, am Ufer der Donau, eine eichene Kiste ausgegraben, deren 6 Bronzegriffe, welche die Finder veräußerten, sich als römischer Bronzehohlguß erwiesen. Schrifttum: Zeitschrift f. Kunst und Antiquitäten-Sammler 1885, Nr. 21. - Anzeiger d. germ. Nat.-Mus. 1886, S. 229. - Koestler Handbuch I I , S. 21. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12. Intellig.-Blatt 1829, S. 623, I I . 3 : Zwei Augustusmtinzen, eine Nerva, eine von Trajan und eine von Valens. Raiser O D K 1833, S. 4 0 : aus der Gegend von Neu-Ulm ein Constans, ein Gallienus und ein Constantinus. Raiser O D K 1837, S. 31, und Jahresber. d. Hist. Ver. f. Schwaben und Neuburg 1837, S. 31: In Ludwigsfeld wurde eine Römermünze des Constantin ausgegraben. Am 9. September 1900 wurden von Ohlenschlager bei Aichmeister Bautz in Giinzburg 5 Münzen gesehen und aufgezeichnet, die bei Neu-Ulm gefunden worden sein sollen. Darunter ein Lucius Domitius Aurelianus, ein Diokletian, ein Valerianus und ein P . L. Gallienus. Zeitlich unbestimmbar ist eine Nachricht in Raiser O D K I I I , S. 31, V I I . 2, daß an der Kameralwaldung Wachholderholz zwischen Finningen und Unterkirchberg 1825 aus einem Grabe ein kleines Hufeisen gehoben worden sei.
Niederhausen NW I X . 44. 1441, 1522 Niederhausen. N W X . 45
H a l l s t a t t z e i t : 3 Hügel auf PI. 300, Ettlebach, Gemeindewald Niederhausen. AVeitverzweigte Rinnen laufen südöstlich der Hügel, vielleicht Vieh tri ebwege ? (Abb. 96).
N W X I . 45
E i n e Gruppe von 10 Hügeln im Loch, Gemeinde Niederhausen (Abb. 97). Davon liegen: i Hügel auf PL Nr. 250, Gemeinde Niederhausen. - 3 Hügel auf PL Nr. 251, A. R u e ß - B e r g , Haus Nr. 16, davon einer an der Grenze gegen PL Nr. 250 und einer an der Grenze von P L Nr. 251 auf PI. Nr. 255. - 3 Hügel liegen auf PI. Nr. 255, 11. Ertle-Oberhausen, Haus Nr. 34. Davon wird ein Hügel durch die Flurgrenze Niederhausen-Erbishofen durchschnitten (s. Flur Erbishofen), und einer liegt in der E c k e von PL Nr. 255 gegen PL Nr. 250. - 1 Hügel, stark eingeebnet, auf PI. Nr. 257, I m Neubruch, K. Schiller-Niederhausen, Haus Nr. 32. - 2 Hügel auf PL Nr. 868, Kegelgehau (s. Flur Erbishofen). Das sehr unruhige Profil mit Fuchsbauten am Abhang von PL Nr. 300, Reute, Gemeindewald Niederhausen, täuscht Hügel vor.
126
A b b . 96.
3 Iliigel im G e m e i n d e w a l d Niederhausen.
A b b . 97.
10 I i ü g e l im L o c h , F l u r Niedorhausen und Brbishofen.
Obcrelchingen NW XVI. 48. N a m e : S i e d l u n g des A l i e h o . 1410 E l c h i n g e n .
1282 A i c h i n g e n ; 1303, 1331 A e l c h i n g e n ; 1301, 1331
D e r bei R a i s e r ODIv I I , S. 17, u n d in einer K l o s t e r u r k u n d e v o n E l c h i n g e n als b a b y lonischer T u r m a n g e g e b e n e R ö m e r t u r m ist n i c h t f e s t z u s t e l l e n .
Oberfahlheim NW XV. 46. 1150 V a h l h e i m ; 1316 V a l h a m ; 1413 V a l h a i n ; 1490 F a h l l i e i m ; 1505 F a l e n ; V a l l a ; 1594 V a l h a i m ; 1690 F a l l h e i m b ; 1783 F a h l h e i m ; 1800 O b e r f a l e n .
1525,
J u n g s t e i n z e i t : Der S c h ü l e r A . V o g t - U n t e r f a h l h e i m f a n d im S o m m e r 1937 in einer ä l t e r e n A l l u v i a l t e r r a s s e d e r D o n a u , auf d e r K o h l p l a t t e PI. N r . 419, B e s i t z e r L e o n h a r d F r i c k - U n t ' e r f a h l h e i m , H a u s N r . 5, eine B e i l f a s s u n g aus H i r s c h h o r n . Diese liegt im M u s e u m N e u - U l m (Abb. 8.1). B r o n z e z e i t : A m 15. März 1937 w u r d e n b e i m A u s h e b e n eines H a u s g r u n d r i s s e s 245 B r o n z e s p a n g e n d u r c h E x z . M i c h a h e l l e s , N e u - U l m , g e h o b e n . D e r F u n d p l a t z liegt auf PI. N r . 2 5 4 b , P f a r r e r J o s . S t e i n m a y e r . Die S p a n g e n lagen in 70 c m T i e f e . I m E r d r e i c h d a r ü b e r w u r d e eine A u g u s t u s - M ü n z e g e f u n d e n . Museum Neu-Ulm Nr. 40: A u g u s t u s (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.). S c h l e c h t e r h a l t e n . Y s . : Kopf v . l . U m s c h r i f t u n l e s e r l i c h . R s . : I m F e l d S C. Cohen I. 226. A m 18. M ä r z k o n n t e d a n n , d e r leider z u m Teil z e r s t ö r t e G r u n d r i ß d e r F u n d s t e l l e a u f g e n o m m e n w e r d e n (Abb. 12). V o n d e r i n n e r e n L ä n g s s e i t e des O v a l b a u e s k o m m e n einige G e f ä ß r e s t e . S c h r i f t t u m : U . W . 1937. 4. Museum Neu-Ulm: B. 7. 245 B r o n z e s p a n g e n m i t l ö f f e l a r t i g e n E n d e n (Abb. 10 u . 11). D a s G e w i c h t d e r einzelnen S p a n g e n l i e g t z w i s c h e n 19 u n d 25 g, die L ä n g e n b e w e g e n sich zwischen
127
18 u n d 23 cm, die größten Breiten zwischen 1—1.,3 cm und die Dicke der Stücke zwischen 0,1—0,4 cm. B. 8. 12 Scherben von 3 oder 4 verschiedenen Gefäßen. Die Scherben gehören zu den dickwandigen, großen, unverzierten Vorratsgcräßen. Der Ton ist s t a r k mit Quarzkörnern vermischt.
±••125. Abb. 98. 3 Hügel im Kirchholz v. Oberfahlheim.
A b b . 99.
N W X I V . 46 H a l l s t a t t z e i t : 3 Hügel auf PI. Nr. 190, Kirchholz-Oberfahlheim (Abb. 98). Die Grabungen waren 1911 durch Pfarrer Ilg-Straß. F u n d e Abb. 31. S c h r i f t t u m : U . W . 1912,15. - ü . W 1912,16 (genauer Fundbericht). - V I I . Bericht der R o m . - G e r m . Kommission, 1912, S. 64. - Archiv f. Deutsche Geschichte d. Iiochstifts Augsburg, 4. Bd., S. 504. - Deutsche Gaue S o n d e r h e f t 86, S. 80. - Augsburger Postzeitung 1911, Nr. 252 (7. Nov.). - Schwäbische Chronik 1911, Nr. 522 (8. Nov.). Der 1911 geöffnete Hügel enthielt 3 B r a n d b e s t a t t u n g e n mit zahlreichen Bronze-, Eisen- u n d Keramikresten. Es sei auf die F u n d b e r i c h t e verwiesen (Abb. 99). Museum N e u - U l m : IT. 33 a. Zwei massive Fußringe aus Bronze. Querschnitt rundlich gerippt, ungefähr 14 cm lang u n d 9 cm breit. II. 33b. Zwei große, hohl gegossene Ringe aus Bronze, verziert. J e d e r Ring h a t drei rechteckige Schlitze in der Breite eines Lederriemens. Durchmesser der Ringe ungefähr 15 cm. H. 33c. 2 Armringe aus Bronze, massiv mit Strichverzierung', oval, offen. 8,5 : 7 cm Durchmesser. H. 33d. Verzierter, hohlgegossener Bronzegegenstand. 3 Bronzeringe hängen in einem oberen größeren Ring. 10 cm Gesamtlänge, 5 cm Durchmesser des Kopl'ringes, 2,7 und 1,3 cm innerer Durchmesser des Kopfringes. II. 33e. P f e r d e t r e n s e aus Bronze, gerippt. A u ß e r d e m ein einzelner R i n g zur Trense gehörend. IT. 33 f. 1. Lederstück m i t 2 Bronzeknöpfen, die einen Durchmesser von 0,7 cm haben. 2. Fünf verschieden große Knöpfe. IT. 33g. 1. P f e r d e t r e n s e aus Eisen. 2. R i n g aus Eisen zur Trense gehörend, 5,5 cm Durchmesser. 3. Zwei Teile eines Ringes aus Eisen, ebenfalls zur Trense gehörend, 5,5 cm Durchmesser. 4. R e s t e eines kleineren Ringes aus Eisen.
128
R ö m i s c h e s : Am Brandgrab M ü n z e n des Schrifttum:
6. 11. 1920 w u r d e in H a u s Nr. 19 beim A u s h u b des Kellers ein römisches N W g e f u n d e n . I n einer B r a n d s c h i c h t lag eine A m p h o r e u n d zwei g o l d e n e Tiberius u n d Claudius. U . W . 1922. 2.
T i b e r i u s (14—37 n. Chr.) A u r i u s . G e f u n d e n in H a u s N r . 19 (Schaich) in 1,4 m Tiefe. B e s i t z e r : B a u e r S p a n n - O b e r f a h l h e i m . V s . : T I B C A E S A R D I V I A V G F A V G V S T V S . B e l o r b e e r t e r Kopf v. r. R s . : P O N T I F M A X I M . Sitzende F r a u e n g e s t a l t v. r. m i t Speer. C l a u d i u s I. (41—54 n. Chr.) A u r i u s . G e f u n d e n in H a u s Nr. 19 (Schaich) in 1,4 m Tiefe. B e s i t z e r : F r l . M a n n e s - O b e r f a h l h e i m . V s . : T I C L A V D C A E S A R A V G P M T R P . B e l o r b e e r t e r Kopf v. r. R s . : IMP R E C E P . Tempel mit Figur. A m Calvarienberg auf PL Nr. 349V2 w u r d e eine M ü n z e des Caligula g e f u n d e n . NW
XV. 46
X V . 46
S c h r i f t t u m : U . W . 1 9 0 8 . 2 . - D e u t s c h e Gaue S o n d e r h e f t 66/67, S. 98. M u s e u m N e u - U l m Nr. 4 : C a l i g u l a (37—41 n. Chr.) As. G u t erhalten. V s . : C C A E S A R A V G G E R M A N I C V S P O N M T R P O T . Kopf v. 1. R s . : V E S T A . V e s t a sitzend v. 1. m i t O p f e r s c h a l e u n d Szepter. Zu Cohen I. 11. V ö l k e r w a n d e r u n g s z e i t : 1919 w u r d e n im H a u s H u m m l e r d u r c h O b e r l e h r e r R e i t i n g e r N W auf PI. Nr. l a u n d l b 3 S k e l e t t e m i t B e i g a b e n a u f g e d e c k t . G r a b u n g s b e r i c h t (kurzer Brief) siehe im T e x t .
XV. 46
S c h r i f t t u m : Günz- u n d M i n d e l b o t e 1919, 9. Mai. - D e u t s c h e G a u e S o n d e r h e f t 82, S. 103; 111, S. 9. Museum
Neu-Ulm:
A . 10. L a n z e n s p i t z e aus Eisen m i t r u n d e r Tülle, e t w a s eingezogenem Hals u n d erk e n n t l i c h e m M i t t e l g r a t . 39 c m lang, 3,4 cm g r ö ß t e Breitß, 2,7 cm D u r c h m c s s c r der Tülle. (Abb. 68.3). A. 11. L a n g s a x a u s Eisen (Abb. 68.2). 61 cm lang, 4 cm g r ö ß t e B r e i t e . A. 12. S p a t h a aus Eisen (Abb. 68.1). 75 cm G e s a m t l ä n g e , 7 cm Grifflänge, 5 cm B r e i t e bei der noch z u m Teil v o r h a n d e n e n P a r i e r s t a n g e . A. 13. S i l b e r p l a t t i e r t e u n d g o l d t a u s c h i e r t e R i e m e n z u n g e m i t T i e r o r n a m e n t Stil II u n d Z a n g e n o r n a m e n t (Abb. 65). 7 cm lang, 2,4 cm b r e i t . 1935 w u r d e im G a r t e n des H a u s e s 18 beim Setzen eines L i c h t m a s t e s ein S k e l e t t in N W W O - R i c h t u n g ohne Beigaben g e f u n d e n . A l a m a n n i s c h , im Z u s a m m e n h a n g m i t den oben genannten Skeletten ?
XV. 46
O b der k ü n s t l i c h a u f g e w o r f e n e Calvarienberg oder P e s t h ü g e l römisch ist u n d einen W a c h t u r m g e t r a g e n h a t , wie in der L i t e r a t u r des ö f t e r e n besprochen wird, ist erst d u r c h G r a b u n g e n zu entscheiden. S c h r i f t t u m : R a i s e r Viaca S. 87. - J a h r b u c h des H i s t . Ver. Dillingen, 1891, 2. Beil., S. 80. - D e u t s c h e Gaue S o n d e r h e f t 5, S. 12. - Koestler H a n d b u c h I I , S. 22.
Oberhausen NW X. 44. 1525 Oberhusen. N a c h D e u t s c h e G a u e S o n d e r h e f t 5, S. 12, u n d Koestler H a n d b u c h I I , S. 23, ein Bronzefund. Verbleib ? Die bei Raiser O D K I I , S. 5, auf d e m H e m m e l e s b e r g angegebenen römischen Vers c h a n z u n g e n sind n i c h t festzustellen.
Oberreichenbach NW IX. 44 mit Unterreichenbach. 1347 R i c h e n b a c h . L a t e n e z e i t ? : Bei der E i n ö d e U n t e r r e i c h e n b a c h , auf d e m Acker H o f h o l z , PI. N r . 1713 N W 1/23, M a x R e i t e r , w u r d e n im S e p t e m b e r 1937 zahlreiche E i s e n s c h l a c k e n u n d P r e s s m a r , XJlmer Winkel.
0
129
IX.
44
Kohlestücke in 20—30 cm Tiefe, aufgefunden. Da an der Fundstelle Kultureinschlüsse (z. B. Scherben) fehlen, ist diese Eisenverhüttungsstelle nur mit Vorsicht in die Latenezeit zu stellen, sie kann auch der Hallstattzeit angehören.
Pfaffenhofen NW XI. 45. Kirchliche Siedlung. 1362 Pfaffenhoven. Die bei Raiser Viaca S. 86; Raiser ODK 1839/40 Beil. 2, S. 50, und Raiser ODK II, S. 8, gegebenen Nachrichten über das römische Pfaffenhofen sind nicht erwiesen.
Pfuhl N W XIV. 49. ahd. phual = Sumpf, Wassertümpel, daher Name: Siedlung im Sumpf. 1244 Phul; 1415 Pfui. N W XIV. u. V ö l k e r w a n d e r u n g s z e i t : 1936, im Juli wurde in der Kiesgrube PI. Nr. 252, Im Krummen, NW XV. 50 Joh. Erhard-Pfuhl, Haus Nr. 37, in 2 m Tiefe, eine blaue G l a s p e r l e gefunden (Abb. 69.5). Museum Neu-Ulm: A. 23. Flachkugelige Perle aus blauem Glas mit gelben Zickzackbändern. Ein mittleres, orangefarbenes Zickzackband ist ausgewittert. 2,3 cm Durchmesser, 0,35 cm Breite der gekröpften Enden.
Rannertshofen NW XIII. 45. Name: Hof des Rünheri. 1479 Raumerthofen, Rangertzhofen; 1754 Raumerzhoven. NW X I I I . 45 H ü g e l g r ä b e r b r o n z e z e i t : In der Westecke der Schanze von Raunertshofen wurden in einer schwärzlichen Schicht zwei geschlängelte, verzierte V i e r k a n t n a d e l n aus Bronze gefunden. Es wird sich um einen Grabfund handeln (Abb. 14). Schrifttum: U.W. 1912. 11. - VII. Ber. der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 64, Museum Neu-Ulm: B. 4, Zwei Vierkantnadeln aus Bronze mit Loch am verdickten Hals und Punktreihen auf den Längsseiten. Vierkantiger Kopf mit Strichverzierung'. a) 20,5 cm lang, 4 Bruchstücke. b) 19 cm lang, 4 Bruchstücke, die Spitze fehlt. NW X I I I . 45 L a t e n e z e i t : Schanze der ausgehenden Latenezeit. 1911 untersucht. Auf PI. Nr. 89, Gemeinde Raunertshofen (Luftbild Abb. 37). Schrifttum: U.W. 1911.17 ; 1912. 9. - Jahresbericht des I-Iist. Ver. Dillingen XXII, 1909, S. 109. - V I I . Bericht der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 64 und S. 361. - Deutsche Gaue Bd. 12, S. 195. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12; 83, S. 34. - 86, S. 34/35 und S. 80/81. - Archiv für Deutsche Geschichte d. Hochstifts Augsburg 4. Bd., S. 505. - Augsburger Postzeitung 1911, Nr. 73 (29. März); Nr. 99 (30. April). - Ulmer Tagblatt 1911, Nr. 63 (16. März); Nr. 100 (1. Mai). - Schwäbische Heimat Nr. 3, März 1927.
Reutti NW X I I . 48 mit Marbach NW XII. 48. Name: bei den Reutten, Rodungsort. 1390? 1506 Reutin; 1560 Reuthin. Marbach, Name: Siedlung am Markbach = Landgraben = Grenzbach. NW XII. 48 J u n g s t e i n z e i t : Von Rektor Dorner wurde bei Reutti ein S t e i n b e i l gefunden. Museum Neu-Ulm: N. 1. Steinbeil aus Eklogit. An der Schneide geschliffen, gegen den Nacken zu roh (Abb. 8.2). 12,5 cm lang, 5,8 cm Schneidenbreite, 3,5 cm Nackenbreite.
130
U r n e n f e l d e r b r o n z e z e i t (Hallstatt A): 1911 wurde zwischen Finningen und R e u t t i bei K u l t u r a r b e i t e n eine B r o n z e n a d e l gefunden (Abb. 15.x). Museum N e u - U l m : H. 7. N a d e l rillenverziert, gerippter Kopfwulst. 22,5 cm lang, 1,3 cm Kopfdurchmesser. Vom Ulmer Ried an der R ö m e r s t r a ß e , verzierte L a n z e n s p i t z e . Spitze abgebrochen. Tülle r u n d , Mittelfrat kräftig. A l t e r t ü m e r s a m m l u n g S t u t t g a r t Nr. 8195. Vom Ulmer Ried an der R ö m e r s t r a ß e B r o n z e n a d e l mit flachem Scheibenkopf und Riefelung. A l t e r t ü m e r s a m m l u n g S t u t t g a r t Nr. 9094. Diese beiden F u n d e vom „Ulmer Ried an der R ö m e r s t r a ß e " sollten aber besser den F u n d o r t „ F i n n i n g e n " tragen.
I - I a l l s t a t t z e i t (C—D): I m Buchwald 12 H ü g e l . Davon liegen 6 Hügel auf PI. Nr. 453, N W X I I . 48 J o h . M. Häußler-Marbacher Hof und 6 Hügel auf PL Nr. 456, M. Häußler-Marbacher Hof (2 durchgegraben) (Abb. 100). I m Buchwald 7 H ü g e l , von denen 5 durchgegraben sind. Es liegen 5 Hügel auf N W X I I . 47 PI. Nr. 4657 2 2, Oberst v. Breyer-Ludwigsburg und zwei Hügel auf PI. Nr. 16607s, Baronin v. Arrand-Ackerfeld-Schloß Neubronn (Abb. 100). S c h r i f t t u m : Lindenschmit A u h V V. I I I . X . - Verhandlungen des Ver. f. K u n s t u n d A l t e r t u m in Ulm und Oberschwaben, IV. Bericht, 1846, S. 37 und 40. - Ohlenschlager S. 109. - Koestler H a n d b u c h I I , S. 24. - Deutsche Gaue S o n d e r h e f t 5, S. 12; 35/36, S. 43; 86, S. 34. Der Grabungsbericht spricht von zwei Grabungen im W a l d e Buch. 1. Die Ö f f n u n g von 3 Hügeln der Grabhügelgruppe bei R e u t t i und 2. Die Ö f f n u n g eines Hügels von zwei 9
131
Hügeln bei Neubronn. Von den Grabhügeln im Walde Buch sind insgesamt 7 Ilügel durchgegräben, es ist daher nicht mehr möglich den Hügeln die einzelnen Funde zuzuteilen. 1. H ü g e l 1 „fanden sich einzelne kleine Trümmer einer erdenen Urne und Beinasche bei weniger verbrannter Kohle, u n d zwischen ihnen kleine Überreste verbrannter als Gebein erkennbare Gegenstände, an der Zahl 5 Stücke von grünlicher Farbe u n d fasrigen Teilen. Auch fanden sich drei kleine Trümmer von dicker Bronze, vermutlich von einem Tränengefäße v o r " . (Brandbestattungen.) H ü g e l 2 ein Tongefäß mit „feinem aber ganz morschem bronzenen Überzug". Darin Asche und ein vermoderter schwarzbeinerner Ring (Gagat!). Reste eines bronzenen Grabgefäßes, das auf Holz genagelt war. Ein zweitesmal Aschenreste. H ü g e l 3 ergab 5 Gefäße und der „Ring eines Köchers oder Schildes (?)" und dicke Metallstücke. 2. Die Grabung ergab nur Scherben, darunter eine einfache Schale erkennbar. Sämtliche F u n d e liegen in der Altertümersammlung Stuttgart. Lindenschmit AuhV. V. I I I . X, 2, 1, 6, 7. Klappervogel aus Ton, verziert (Abb. 25.2). Ornamentierte Tonschüssel mit Querteilung (Abb. 25.1). Nr. 1341—47 7 Bronzeringe, ,, 1350 kleiner Bronzefingerring, „ 1348 19 Teile eines Armrings aus dünnem Bronzeblech, „ 1351 Feder einer Fibel, ,, 1352/53 längl. runde Bernsteinperlen, „ 1354 Kohle mit Abdruck eines Gegenstandes aus Bronze? ,, 1355 längl.-runder hohler Eisenkörper, unterer Teil einer Lanze? „ 1356 Eisenringlein, „ 1357 Erde mit gestreiften Bronzeteilen, „ 1358 Messerklinge aus Eisen, „ 1359 halber Eisenring, ,, 1360 mehrere Bronzeteile, ,, 1361 Überreste einer Waffe aus Holz mit Bronzedraht überzogen, „ 1362 zwei verrostete Stücke aus Eisen, ,, 1363 dolchartiges Messer aus Eisen in 5 Teilen, 35 cm lang, stark verrostet, ,, 1364 fünf Teile eines eisernen Stängelchens, „ 1365 stark verrostete eiserne Pfeilspitze, ,, 1366 Teil eines Tonwirteis, „ 1367 roter Tonwirtel, ,, 1368 glatter eingebogener Tonwirtel, ,, 1369/70 zwei ornamentierte, gebogene Bronzeringe, ,, 1371/72 zwei gleich große, etwas breitere, halbrunde, dreikantige Ringe, ,, 1373/74 zwei Ringe, ,, 1375 Bronzearmring, ., 1376 Bronzearmring, „ 1377 drei Bronzenieten, ,, 1378 Teile von dünnen, hohlen Ringen, ,, 1379 Teile von zwei Fibeln, ,, 1380 Teile von Ringlein, 4 Bronzenadeln, Gewebe- oder Lederstück, ,, 1381 Stück einer Nadel, ,, 1412 Bronzereste (Tonnenarmwulstreste), ,, 1413 Bronzeteile, ,, 1414/15 zwei Armringe, ,, 1416 Hohlringreste, „ 1418 Bronzegürtelplatte, ,. 1419 verbogene Bronzenadel, ,, 1420 fünf ovale Bernsteinperlen, „ 1421 Nadelkopf, „ 1422 Bernsteinring, ,, 1423/26 Eisenreste, ,, 1427/28 zwei Scherben.
132
R ö m i s c h e s : Die römische Donau-Südstraße, derÄulesweg, berührt die Flur R e u t t i auf N W X I I . 49 ein kurzes Stück (Riedwirtshaus). Die Nachrichten über römische Verschanzungen und Wachturmstelle nach Raiser Viaca, S. 87, und Raiser O S K I I , S. 6, sind nicht erwiesen.
Abb. 101.
in
Reutti
2 Hügel im mittleren E s c h a c h (Leonhardi-Gehau), F l u r R o t h .
Roth NW X I I . 46 mit Hirbishofen NW X I . 47 und Luippen NW X I I . 47. N a m e : Nach dem Fluß R o t h benannt. 1237, 1310, 1318 R o t ; 1425 Liwpun; 1460 Lwpun; 1482 Lwppen; 1524 Leuppen — Luipin; seit 1600 Luippen, Luippe, Leuppe. l l a l l s t a t t z e i t : 2 Iiügel auf PI. Nr. 987, Katasterbezeichnung I m Mittleren Eschach; N W X I . 46 Steuerkatasterbezeichnung Leonhardigehau, M. Zwiebel-Roth, Haus Nr. 15 (Abb. 101;. 10 Hügel im Mittleren Eschach. Davon liegt ein Hügel auf PI. Nr. 983a, Brand, Gemeinde R o t h ; die anderen liegen auf PI. Nr. 9 8 3 a , Tannengehau, Gemeinde R o t h . Der Holzweg Tannengehau-Brand durchschneidet 2 Hügel (Abb. 102).
Abb. 102.
N W X I I . 46 und N W X I I . 47
10 Hügel im mittleren E s c h a c h , (Tannengehau und Brand), Flur R o t h .
Der Literatur nach wurde am Luippenhof (NW X I I . 47.) eine römische Münze gefunden. Siehe U.W. 1913. 14.
Schießen NW VIII. 43 mit Schleebuch NW V I I I . 43 und Unteregg NW I X . 43. I T a l l s t a t t : Auf PI. Nr. 1694, J a k . Rittler-Unteregg und auf PL Nr. 1664, J o h . Rittler- N W X . 42 Unteregg, liegt j e ein Hügel, die zu einer Gruppe im Wolfsgehau gehören (mit 8 Hügeln insgesamt). Siehe Forstbezirk Weißenhorn-Roggenburg (Abb. 116).
133
Senden NW X . 49. Name: Siedlung bei den Binsen, semt, semede, sende = 1441 Senden; 1800 Sünden. M W X . 49
Schilf, Ried, Binse.
1433.
H a l l s t a t t G: Auf PI. Nr. 142Vs, Gagstätter-Senden, wurden 1907 und 1910 (weitere 3) A b f a l l g r u b e n der Hallstattzeit gefunden. Schrifttum: U . W . 1908. 4. - 1909. 4. - 1911. 17. - V I I . Bericht der R ö m . Germ. Kommission 1912, S. 63. - Deutsche Gaue Sonderheft 86, S. 34. - Neu-Ulmer Anzeiger 1910, Nr. 230 (1. Okt.). - Augsburger Abendzeitung 1910, Nr. 295 (26. Okt.). Funde im Museum N e u - U l m : H. 47: Wohngruben oder Abfallgruben der Hallstattzeit. Zahlreiche Scherben von verschiedenen Gefäßen, grobwandig und verziert. R ö m i s c h e s : Nach U . W . 1912. 8. römische Scherben von Senden. Funde wo? Von Senden liegt folgende Münze im Museum Neu-Ulm: Nr. 20. O t a c i l i a S e v e r a Sesterz. Seit vor 238 Gemahlin Philippus I. Zusammen mit Sigillaten in Senden gefunden. Gut erhalten. V s . : M A R G I A O T A G J L S E V E R A AVG. Kopf v. r. R s . : P V D I C I T I A A V G . Sitzende Pudicitia v. 1. I m Abschnitt S G. Cohen V. 55. Nach Deutsche Gaue Sonderheft 75, S. 166 und Ulmer T a g b l a t t 1909, Nr. 102 (4. Mai) wurde 1909 auf dem Friedhof von Senden eine Münze des Augustus gefunden.
Silheim NW X I I I . 45. Name: Heim des Sulicho, Sulach, Sulo. Sülchain; 1525 Glainsilhain; 1754 Sülheimb; Silheim.
1375 1754
N W X I I I . 45
H a l l s t a t t : Am Hexenberg Gruppe von 3 H ü g e l n . Siehe F l u r Kadeltshofen. Davon liegen 2 Hügel auf PI. Nr. 172, Spitalholz Leipheim, Flur Silheim.
N W X I V . 45
Im Klassenhartwald, Abt. Auf den Bergen, 8 H ü g e l . Davon liegen 2 Hügel auf PI. Nr. 388Va und 6 Hügel auf PI. Nr. 389 (Abb. 103).
Schrifttum: siehe Flur Kadeltshofen (Abb. 87).
Steinheim NW X I I I . 47. 1333 ? Vielleicht an der Stelle eines römischen Gutshofes errichtet? Die Donau-Südstraße führt an der Kirche vorbei durch das Dorf. N W X I V . 47
U r n e n f e l d e r b r o n z e z e i t (Hallstatt A): Am Buchberg wurde ein unverziertes M e s s e r a u s B r o n z e gefunden (Abb. 19.1). Schrifttum: Jahresber. d. Hist. Ver. f. Schwaben und Neuburg 1857, S. X X X V , Abs. 15. - Koestler Handbuch I I , S. 21. - Ohlenschlager, S. 60. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12. - Deutsche Gaue Bd. 12, S. 58. Im Maximilian-Museum Augsburg liegt: Nersingen Nr. 93. Gefunden am Buchberg bei Nersingen durch Lehrer Mairock. Bronzemesser mit geschweiftem Rücken, massivem Griff mit umgebogenem Griffende. 14,3 cm lang, 3,2 cm Grifflänge, 1,3 cm größte Messerbreite.
134
R ö m i s c h e s : Aus der Sammlung Lipperheide kam 1910 ein verzierter R a d n a b e n s t i f l ( ? ? ) aus Bronze in die Sammlung des Hist. Ver. Neu-Ulm, der 1909 bei Ausräumung eines Straßengrabens vor Steinheim (Donau-Südstraße!) gefunden worden ist. Schrifttum: Jahresbericht des Hist. Vereins Dillingen X I I . 1909, S. 82. - V I I . Bericht der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 65. - Beilage zum Jahresbericht der Realschule Neu-Ulm 1909/10. Mit Abbildung. Museum Neu-Ulm: R . 155. Gegossener, vierkantiger Radnabenstift? aus Bronze. Kopf kleeblattartig geteilt mit halbkugeligen, rosettenartig verzierten Bronzenieten. 11,6 cm lang, 1 cm hoch, 5 cm Breite des Kopfes. Der Buchberg war in vor- und frühgeschichtlicher Zeit wegen seiner guten Sicht sicher wichtig. Die von Raiser des öfteren vermutete Wachturmstelle wäre erst durch Grabungen zu erweisen.
Straß NW X I V . 46. Name: Dorf an der (Römer) Straße.
1413 Strauss; 1440 S t r a u ß ; 1525, 1630 Stras.
H a l l s t a t t : 2 H ü g e l im Hofholz PI. Nr. 1239 Staatswald (Abb. 104).
N W X I V . 46
Schrifttum: Koestler Handbuch I I , S. 28. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 1 2 ; 86, S. 34/35. R ö m i s c h e s : Alle Funde der nachfolgenden Fundplätze liegen in dem Museum Neu-Ulm. Schrifttum: U.W. 1911. 1 7 ; 1912. 8; 1912. 15; 1913. 1. 11. 12; 1915. 1. Raiser O D K I I I , S. 31. - V I I . Bericht der R ö m . - G e r m . Kommission 1912, S. 31, und Römische Givilsiedlung S. 6 4 . - V I I I . Bericht der Röm.-Germ. Kommission 1913/15, S. 130. - JahresAbb. 104. 2 Hügel im Hofholz beim bericht des Hist. Ver. Dillingen 1891, Lohhof, Flur Straß. S. 80. - Germania, H e f t 2 , 1 9 3 5 , S. 137. Deutsche Gaue Sonderheft 82, S. 103; 86, S. 80; 90, S. 18; 94, S. 17; 95, S. 11. - Augsburger Postzeitung 1909, Nr. 264 (20. Nov.); 1911, Nr. 214 (22. Sept.); 1911, Nr. 247 (31. Okt.); 1912, Nr. 236 (8. Okt.); 1912, Nr. 290 (10. Nov.). - Münchner Neueste Nachrichten 1913, Nr. 149 (22. März). Ulmer Tagblatt 1910, Nr. 166 (20. Juli); 1910, Nr. 169 (23. Juli).
Tempel: Aul' PI. Nr. 605, an der Judengasse, Sc-huster-Inhofer, durch Pfarrer Ilg-Straß. Bericht siehe Text.
Grabung 1910 und 1911
Freigelegt wurden die Fundamente eines rechteckigen Tempels. (Abb. 53.i.) R . 114. Stilus (Griffel) mit verziertem Kopf (Abb. 53.2). 12,3 cm lang, 0,7 cm Kopfdurchmesser. R . 115. Fibel aus Zinn mit halbrunder Kopfplatte, mit Tremolierstich verziert (Abb. 53.3). 4,5 cm lang. R . 116. Armbrustfibel aus Bronze mit bandförmigem, 0,6 cm breitem Bügel (Abb. 53.4). R . 117. Fingerring aus Eisen. Runder Stein ist ausgefallen. 3,5 cm Durchmesser (Abb.53.5) R . 118. Bruchstück eines grünen, gerippten Glasgefäßes mit einem Durchmesser von 5,7 cm. R . 119. Aus Ziegel gebranntes Stück eines Türbogens. Aus dem Radius des Bogens läßt sich eine Türbreite von 80 cm errechnen (Abb. 55).
135
R . 120. R . 121. R . 122.
Hals einer gelbbraunen Amphore. 4,5 cm hoch, 3,5 cm am Rand. Teile einer braunen Reibschale. Bruchstücke eines hellbraunen, mit Wellenband und Strichen verzierten sehr großen Gefäßes mit stark unterschnittener Lippe (Abb. 55). 11. 194. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 mit einem Zierstab nach Lezoux. R . 202. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Eierstab und Schwanz eines nach rechts springenden Löwen. R . 205. Unteres S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 29. Kräftig gerippt (Abb. 53.7). R . 206. Randstück einer Schüssel nach Drag. 29. Leicht gewellt (Abb. 53.6). R . 245. Kleines Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Rheinzabern. Medaillonstil. R . 246. Kleines S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Rheinzabern. B l a t t a r t i g e Verzierung. S t . T. 26 Tegulae- und Hohlziegelreste. S t . T. Ohne genaue Angabe, an welcher Stelle des Tempels gefunden: 1 Amphorenhals, Kohle, graue und gelbtonige Keramik, Stücke von Wandverputz, Bisenteile, Sigillata Rand- und Bodenteile. S t . T . W . Funde an der Westseite des Tempels. 3 Stücke gelben Wandbewurfes; 2 Stücke Wandbewurfes mit blaugrünen Streifen; 4 Stücke roten Wandbewurfes mit blaugrünen Streifen; 1 Stück roten Wandbewurfes mit Ritzungen; 67 Nägel; Tierreste, Zähne, Knochen; graue und brauntonige K e r a m i k ; R a n d s t ü c k einer unverzierten Sigillata-Schale. S t . T . W . A u . Funde an der westlichen Außenseite des Tempels. 25 Nägel, davon einige sehr groß; 1 Eisenstück; Zähne, Knochen; braune und graue Gebrauchskeramik; einige Sigillatastücke; einige Stücke rätischer Keramik. S t . T . N W . Funde von der nordwestlichen E c k e des Tempels. R o t e r Wandbewurf; 1 Nagel; grautonige Keramik. St.-T.N. Funde von der Nordseite des Tempels. Mehrere Stücke roten und gelben Wandbewurfes, darunter ein Stück mit gelben und weißen Ornamenten; 1 Stück gelben Wandbewurfes mit einem breiten, weißen Strich; verschiedene Stücke mit Ritzungen; 32 Nägel, mittlere Größe; Tierreste; gelbe Keramik; 1 Reibschalenstück; rätische W a r e . S t . T . O V . Funde vom Vorplatz auf der Ostseite des Tempels. Braune, grobe Keramik; 1 Henkel, Randstücke, Bodenstücke gewöhnlicher Gebrauchskeramik; Bruchstücke einer feinen, gut geschlämmten Tonware. 4 Glasscherben. S t . T . O . Funde von der Ostseite des Tempels. 3 Stücke roten Wandbewurfes mit Ritzungen; 3 Stücke roten Wandbewurfes ohne Ritzungen; 2 Stücke gelben Wandbewurfes; 6 Nägel, mittlere Größe; 1 umgebogener Haken aus Eisen mit runder Tülle. S t . T . S O . Funde von der südöstlichen E c k e des Tempels. Stücke roten und gelben Wandbewurfes; 80 Nägel; Eisenteile; K n o c h e n - u n d Kieferstücke von Haustieren; sehr viel grau- und brauntonige Gebrauchskeramik; einige Sigillatastücke; einige Stücke rätischer Keramik nach Drexel I I I . S t . T . S . Funde von der Südseite des Tempels. Viele Stücke roten Wandbewurfes mit gelben und grünen Streifen; 3 Nägel; viele Knochen und Zähne; gelbe und graue Gebrauchskeramik; einige Sigillatastücke; einige Stücke rätischer Keramik nach Drexel I und I I ; 1 Glasstück; 2 Stücke einer Schneckenschale. S t . T . M . Funde von der Mitte des Tempels. Stücke roten und gelben Wandverputzes; gelbes W a n d s t ü c k mit roten Zickzacklinien; rote Wandstücke mit Ritzungen; rotes W a n d s t ü c k mit Ritzung D H i l l S (Abb. 5 4 ) ; 6 große Nägel; wenig Knochen; viele, grobe, graue Gebrauchskeramik; Stück eines flachen Sigillata-Tellers; einige Stücke rätischer K e r a m i k ; Reibschalenstücke. An Münzen wurden gefunden: Neu-Ulm Nr. 14.
H a d r i a n (117—138 n. Chr.) Dupondius. Gut erhalten. 1910 gefunden im Tempel zu Straß. Vs.: Rs.:
136
H A D R I A N V S A V G V S T V S . Kopf mit Strahlenkrone v. r. C O S . . . I m Abschnitt S C . Die Gesundheit sitzend v . l . Cohen I I . 367.
Neu-UIm Nr. 16.
F a u s t i n a (130—175 n. Chr.) As. Gemahlin Marc Aurels seit 146. 1910 gefunden im römischen Tempel zu Straß. Schlecht erhalten. Y s . : F A V S T I N A . Kopf v. r. R s . : Hilaritas stehend v . l . Cohen I I I . 113.
3 Grundrisse: Auf PI. Nr. 626, Reitzle-Seifert.
Grabung 1911 durch Pfarrer Ilg-Straß.
1. 75 cm tiefer viereckiger R a u m mit Eingang. ? K e l l e r ? F u n d e : Dachziegelreste, eiserner Ring, Messerspitze, Beschlägstück, Pferdeknochen, grobe Gebrauchskeramik. 2. Grundriß eines heizbaren Raumes (Abb. 60). Zwei Pfostenlöcher, wahrscheinlich von dem darüber errichteten Holzhaus. F u n d e : Dachziegelreste, Knochen, Scherben. 3. Östlich von Grundriß 2.
Die Hersetzung ist noch gut erhalten (Abb. 59).
Funde von 3. Museum Neu-Ulm: R . 129. 8 Stücke rätischer Keramik, Drexel I I . R . 130. 1. 14 vierkantige Nägel. 2. Stark verschmolzene Bisenteile mit Spuren von Silber und Gold? 3. Schmale Eisenbänder. 4. Kleine Zwinge aus Eisen. 5. Grüne, längliche, undurchsichtige, fazettierte Glasperle. 0,8 cm lang. R . 131. Vermerk: Acker des Reitzle, heizbarer Innenraum I I . Große kräftige, bis 17 cm lange, vierkantige Nägel aus Eisen mit flachen Köpfen. Bandförmige Eisenteile. Ein Stück verzierte Sigillata. R . 127. Von Grundriß 3. R o t e Platte, poliert mit gelben Punkten aus kryptokristalliner Masse. 9,1 cm lang, 6,8 cm breit. R . 128. Stück eines silbernen Arm- oder Geldringes mit verziertem, verdickten Ende, das 1,4 cm breit ist (Abb. 57). Neu-Ulm Nr. 17. J u l i a D o m n a (gest. 217 n. Chr.) Silberdenar. 2. Gemahlin des Septimius Severus seit 173. Sehr gut erhalten. V s . : J V L I A DOMNA AVG. Brustbild v. r. R s . : P I E T A S . Pietas v. 1. sitzend. Nicht bei Cohen. Nicht mehr feststellbar: Münze des Septimius Severus 1911 auf dem Acker ReitzleSeifert, PI. Nr. 626.
Hausgrundriß: Auf PI. Nr. 24b, Schuster-Steck. Grabung 1911 durch Pfarrer Ilg-Straß. Aus einem rechteckigen R a u m in 1 Meter Tiefe wurden folgende Funde gehoben: R . 123. Durch Brand grau gewordene Sigillata-Tasse nach Drag. 33. 6 cm hoch, 10,5 cm am Rand, 3,5 cm an der Standfläche. R . 124. Grauer Deckel. 7 cm hoch. 13,5 cm Durchmesser. R . 125. 1 Stück unverzierte Sigillata. 1 Stück Sigillata mit Eierstab, Schüssel nach Drag. 37. 1 Stück grünes Glas. R . 126. 1. Vierkantiger Nagel, 10,5 cm lang. 2. Vierkantiger Nagel mit quadratischem Kopf, 9,5 cm lang. 3. Ein 14 cm langes bandförmiges Eisenstück. 4. Zwei Nagelstücke.
Grundriß: 1911 Grabung auf Wiese Mack durch Pfarrer Ilg-Straß, heute Pfründer, PL Nr.
24 y3b. R . 147. R . 148.
Randstück einer großen Sigillata-Schale mit großblättriger Barbotineverzierung. Spät-Rheinzabern. Teile einer fast kugelförmigen Sigillatavase mit Barbotineverzierung, innen gerippt. Mitte 2. Jahrhundert.
137
R . 149. 3 Teile einer dickwandigen, außen gerippten Reibschale. S p ä t - R h e i n z a b e r n . R . 150. 1. B r u c h s t ü c k e von flachen Schalen nach Drag. 32. S p ä t - R h e i n z a b e r n . 2. 3 Stücke rätischer Gefäße. R . 151. 1. S t ü c k eines Hohlziegels. 2. S t a r k v e r k i t t e t e Mauerstücke. R . 152. U n g e f ä h r 10 cm lange, 3 cm dicke, behauene P l a t t e m i t groben Q u a r z k ö r n e r n . R . 153. Stein aus W e i ß - J u r a - M a t e r i a l m i t 2 Löchern (vielleicht natürlich durch Herausfallen von Fossilien), wahrscheinlich als Gewichtstein b e n ü t z t . R . 275. S t ü c k einer Schüssel n a c h Drag. 37, S p ä t - R h e i n z a b e r n , unverziert und sehr dickwandig.
Römischer Kulturschutt: 1911 G r a b u n g auf der Wiese Danner, h e u t e I n h o f e r - S t r a ß e , PI. Nr. 25. R. R. R. R. R.
61. 132. 133. 134. 135.
R . 136. R . 137.
R . 138.
R . 139. R . 140. R. 141. R. 142. R . 143. R. 144. R. 145. R . 146. R. 231. R. 160.
B o d e n s t ü c k einer Terra-Sigillata-Schüssel m i t Graffito V. (Abb. 47.4). S p a t e l aus Bisen (Abb. 56). 10,5 cm Gesamtlänge, 7,4 cm Grifflänge. N a d e l aus Eisen m i t Öhr (Abb. 56). 9 cm lang. Bohrerähnliches G e r ä t aus Eisen m i t r u n d e r Tülle (Abb. 56). 12,5 cm lang. 1. Ein 4 cm langes Stück einer Bronzenadel, vielleicht Stilus-Spitze? 2. S t ü c k eines Eisenbleches. 94 vierkantige Nägel aus Eisen, mittlere Größe. U n g e f ä h r 8 cm lang. 1. K r ä f t i g e bis 10 cm lange, vierkantige Eisennägel. 2. Eisenteile. 3. Messerbruchstück. 4. Teil eines Schildbuckels. 5. Eisenschlacken. 1. Kohlestücke. 2. B r u c h s t ü c k e von g r ü n e m Glas. 3. Knochen u n d Zähne. 2 B r u c h s t ü c k e einer Sigillata-Tasse nach Drag. 33. 2 Teile eines Henkels einer großen, b r a u n r o t e n A m p h o r e . Henkel mit 4 Rillen verziert. Mehrere B r u c h s t ü c k e eines i'eintonigen, grauen Gefäßes. 1. R a n d s t ü c k einer s t a r k ausgeglühten Sigillata-Reibschale. 2. R a n d b r u c h s t ü c k einer gelbtonigen Reibschale. Dickwandige Sigillata-Bruchstücke, Bodenteile einer flachen Schüssel. Teile einer Schüssel nach Drag. 37. Medaillonstil R h e i n z a b e r n . R a n d t e i l einer groben, b r a u n r o t e n Schüssel m i t s e n k r e c h t aufsteigendem Ranci u n d s t a r k g l i m m e r h a l t i g e m Ton. B r u c h s t ü c k einer verzierten Sigillata-Schüssel nach Drag. 37. S t ü c k einer sehr großen Schüssel nach Drag. 37. Eine s p ä t e Arbeit des Reginus. N a c h rechts laufender Krieger, einen Blätterbogen h a l t e n d (Abb. 45.4). E i n Mörtelstück m i t F a r b s p u r e n .
Brunnen ? : Auf PI. Nr. 25, Schick-Inhofer. G r a b u n g 1911 w u r d e ein r u n d e r R a u m m i t einem Durchmesser von 2,80 u n d noch 1,20 m Tiefe festgestellt. F u n d e : Mörtel, Nägel, Knochen, gewöhnliche Gefäßscherben und s p ä t e Rheinzabernsigillata.
Einzelfunde: Auf PI. Nr. 29 a, Mauser, w u r d e n R e s t e gewöhnlicher Gebrauchskeramik u n d einige Sigillaten gefunden. R . 154. E i n gelbbrauner A m p h o r e n h a l s und ein Stück unverzierte Sigillata mit der Bezeichnung: „ E r s t e F u n d e von S t r a ß durch P f a r r e r I l g " . F u n d p l a t z ? R . 155. E i n e 24 cm lange Sichel aus Eisen, beim Lohhof g e f u n d e n (Abb. 58.3). Hier auch Sigillaten, Reibschalenteile.
138
Burgus: Auf PI. Nr. 765, Steck. 1912 w u r d e 70 m von d e n B r a n d g r ä b e r n e n t f e r n t eine Gußm a u e r v o n 1 m B r e i t e f e s t g e s t e l l t . F u n d e : Dachziegelreste, N ä g e l u n d Sigillata. I m März 1913 w u r d e d a n n d e r S p i t z g r a b e n , 2,40 m b r e i t , 90 c m t i e f , ausgehoben. F u n d e : Ziegel, N ä g e l , Sigillata. S c h r i f t t u m : U . W . 1913. 13. - A r c h i v f. D e u t s c h e 4. B d . , S. 514.
Gesch. d. H o c h s t i f t s Augsburg,
Brandgräberfeld: Auf PI. Nr. 766, an der K o h l s t a t t , A c k e r Schmied, h e u t e Kiesgrube d e r E t t l i s h o f e r G e m e i n d e . Die G r a b u n g e n w u r d e n 1912 u n d 1913 d u r c h P f a r r e r I l g - S t r a ß d u r c h g e f ü h r t . U n g e f ä h r 100 B r a n d g r ä b e r liegen r e c h t s u n d links der D o n a u - S ü d s t r a ß e , die in S t r a ß selbst u n t e r H a u s N r . 24 w i e d e r f e s t g e s t e l l t w u r d e . (Siehe J a h r e s b . des Hist. Ver. Dillingen 1891, S. 80). F u n d e : E i n e M ü n z e der S a b i n a ( E n d e 136 n. Chr.) u n d eine Münze des Septimius S e v e r u s w e r d e n g e m e l d e t , k o n n t e n a b e r nicht m e h r f e s t g e s t e l l t werden. Museum R . 1.
R . 2. R . 3. R . 4.
R . 5. R . 6. R . 7.
R . 8. R . 9.
R . 10. R.. 11. R . 12. R . 13. R . 14. R . 15. R . 16. R . 17. R . 18. R . 19. R . 20.
Neu-UIm:
R o t b r a u n e , zweihenkelige A m p h o r e m i t K e r b v e r z i e r u n g u n d einer buckeiförmigen W a r z e an der S c h u l t e r . R u n d u m den F u ß eine Rille (Abb. 51.1). 42,5 cm hoch, 9 cm H ö h e des Halses, 10,5 cm a n der S t a n d f l ä c h e . G e l b b r a u n e s G e f ä ß m i t 2 k l e i n e n Henkeln (Abb. 51.2). 27,5 cm hoch, 15 cm a m R a n d , 9,5 cm a n der S t a n d f l ä c h e . G e l b b r a u n e r Henkeltopf m i t Delle. Henkel d u r c h eine Rille verziert. 18,5 cm hoch, 13,5 cm a m R a n d , 8 cm a n der S t a n d f l ä c h e . G e l b b r a u n e r H e n k e l t o p f m i t Delle. Henkel m i t 2 Rillen verziert und 3 Fingert u p f e n a m H e n k e l a n s a t z . L e i c h e n b r a n d v o r h a n d e n (Abb. 51.4). 17 cm hoch, 13,5 cm a m R a n d , 7,5 cm a n der S t a n d f l ä c h e . R ä t i s c h e s Gefäß, F o r m Drexel I. Beginn 100 n. Chr. 15 cm hoch, 11 cm am R a n d , 6 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 50.1). R ä t i s c h e s G e f ä ß , F o r m Drexel I, mit I-Iufeisenverzierung zwischen liegendem Kreuz. 18,5 cm h o c h , 7 cm an d e r S t a n d f l ä c h e (Abb. 50.-2). R ä t i s c h e s G e f ä ß , F o r m Drexel I I , m i t h o r i z o n t a l l a u f e n d e m H u f e i s e n b a n d . Diese F o r m erscheint gegen M i t t e des 2. J a h r h u n d e r t s . 17 cm hoch, 5 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 50.3). R ä t i s c h e s G e f ä ß f r a g m e n t , F o r m Drexel I I . R ä t i s c h e s G e f ä ß ohne oberen R a n d , F o r m D r e x e l I I I . E r s c h e i n t gegen E n d e 200 n. Chr. R ä d c h e n Verzierung zwischen liegenden Kreuzen. 13 cm h o c h . 5 cm an der S t a n d f l ä c h e (Abb. 50.4). R ä t i s c h e s G e f ä ß , F o r m Drexel I I I . D a v o n L e i c h e n b r a n d v o r h a n d e n . 18,5 cm hoch, 12 c m am R a n d , 8 cm an d e r S t a n d f l ä c h e (Abb. 50.5). D u n k e l g r a u e s G e f ä ß m i t s c h l a n k e m F u ß u n d s e n k r e c h t e m Hals. B a u c h u n g in 6 Reihen g e r i p p t (Abb. 51.6). 16 c m hoch, 8,5 c m am R a n d , 7 cm an der S t a n d f l ä c h e . Hellgraues G e f ä ß f r a g m e n t , v e r z i e r t wie R . 11. 7 cm an der S t a n d f l ä c h e . Graues G e f ä ß f r a g m e n t m i t P u n k t v e r z i e r u n g ' . Davon Leichenbrand erhalten. 8 cm an d e r S t a n d f l ä c h e . Graues G e f ä ß f r a g m e n t m i t P u n k t v e r z i e r u n g . 9 cm an der S t a n d f l ä c h e . G r a u b r a u n e s G e f ä ß v o n der gewöhnlichen F o r m r ö m i s c h e r Aschengefäße. R a n d v o r h a n d e n . 21 cm hoch, 16 cm a m R a n d , 9 c m an d e r S t a n d f l ä c h e . R ö t l i c h b r a u n e s A s c h e n g e f ä ß m i t b r e i t ausgebildetem R a n d , in d e m eine Rille l ä u f t . 16 cm hoch, 13,5 cm a m R a n d , 6 cm an der S t a n d f l ä c h e . R ö t l i c h b r a u n e s A s c h e n g e f ä ß m i t s t a r k eingezogenem R a n d . E n t h ä l t noch Leichenb r a n d . 14 cm h o c h , 13 cm a m R a n d , 9,5 cm a n der S t a n d f l ä c h e . D u n k e l g r a u e s A s c h e n g e f ä ß in p l u m p e r F o r m m i t L e i c h e n b r a n d . 15 cm hoch, 12,5 cm a m R a n d , 8 cm an der S t a n d f l ä c h e . Dunkelgraues Aschengefäß, schlanke Form. Davon Leichenbrand vorhanden (Abb. 51.7). 17 cm hoch, 13 cm a m R a n d , 9 cm an der S t a n d f l ä c h e . Unverziertes, d ü n n e s rätisches G e f ä ß . 13 cm hoch, 10 cm am R a n d , 6 cm an d e r Standfläche.
139
R . 21. Dunkelbraunes Aschengefäß, ohne Drehscheibe hergestellt ( = Lateneware), noch mit Leichenbrand gelullt (Abb. 51.8). 18 cm hoch, 11,5 cm am R a n d , 11 cm an der Standfläche. R . 22. Dunkelbraunes Aschengefäß, wie R . 21. 16 cm hoch, 12 cm am R a n d , 9 cm an der Standfläche. R . 23. Rotbraune, flache Schüssel mit leichtem R a n d , noch mit Leichenbrand gefüllt. Schüssel hat Lateneform (Abb. 51.9). 4,5 cm hoch, 16 cm am R a n d , 13 cm an der Standfläche. R . 24. Dunkelbraune, flache Schüssel mit eingezogenem Rand. Schüssel hat Lateneform (Abb. 51.10). 4 cm hoch, 13,5 cm am R a n d , 10,5 cm an der Standfläche. R . 25. Hellbraunes Schüsselfragment. 9,5 cm hoch, 7,5 cm an der Standfläche. R . 26. Sehr fein gearbeitete rote Schüssel mit schlankem F u ß . Unter dem Rand eine Rille. 11 cm hoch, 18 cm am R a n d , 6 cm an der Standfläche. R . 27. Kleines, sehr hart gebranntes, rotbraunes Gefäß mit starker Profilierung. 8 cm hoch, 7 cm am R a n d , 3 cm an der Standfläche. R . 28. Braunrotes Fläschchen, unverziert, in der F o r m der bekannten kleinen römischen Glasflaschen (Abb. 51.5). 9 cm hoch, 2,5 cm am Rand, 1,5 cm an der Standfläche. R . 29. Kleines, rotbraunes Gefäß mit Leichenbrand. 9,5 cm hoch, 7,5 cm am R a n d , 4 cm an der Standfläche. R . 30. Hellbraunes Schüsselchen mit abgebrochenem R a n d . 4,5 cm hoch, 8,5 cm am R a n d , 4 cm an der Standfläche. R . 31. Terra-Sigillata-Schüssel nach Drag. 37 mit Töpferstempel des Gibisus (Abb. 5 1 . 3 , 42.1, 49.6). Die Ornamente wurden durch ein Großerz eingedrückt. In gerippten Medaillons wiederholen sich die Darstellungen eines Amors und eines Hasen. Zwischen den Medaillons Rechtecke und Kreise. 11 cm hoch, 20 cm am R a n d , 10,5 cm an der Standfläche. R . 32. Terra-Sigillata-Schüssel nach Drag. 37 mit Töpferstempel Belsus. Typischer Eierstab, in Bögen stehender Mann und laufender Krieger. Fünfblättrige Rosette (Abb. 4 4 . 3 , 49.5). 11 cm hoch, 20 cm am R a n d , 8,8 cm an der Standfläche. R . 33. Terra-Sigillata-Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Reginus. Seltenes Stück. Im Medaillon Hahn, Blume und zwei Vögel. Marsyas am B a u m angebunden. Die Füße stehen auf einem kammartigen Ornament (Abb. 45.1). 10,5 cm hoch, 9,5 cm an der Standfläche. R . 34. Spiegel aus Silber mit Griff aus Bronze. Spiegelplatte kreisrund mit konzentrischen Kreisen am R a n d und in der Mitte (Abb. 52.1). 8 cm Durchmesser, 7 cm Grifflänge. R . 35. Durchbrochene Scheibenfibel aus Bronze (Abb. 52.2). 3,3 cm Durchmesser. R . 36. Durchbrochene Scheibenfibel aus Bronze mit Epheublattmuster (Abb. 52.3). 2 cm Durchmesser. R . 37. Spätrömische, stark profilierte Fibel aus Bronze (Abb. 52.5). 6 cm lang. R . 38. Fingerring aus Bronze, bestehend aus 2—3 Spiralen, die gerippt sind (Abb. 52.4). 2,2 cm Durchmesser. R . 39. Armring aus Bronze mit verstellbarer Weite (Abb. 52.6). 7,5 cm Durchmesser. R . 40. E i n e längsgespaltene Bronzeröhre. Bronzedraht. 1 Eisenstück. R . 41. Halbovale Schnalle aus Eisen. 5 cm breit, 4 cm Länge des Dornes. R . 42. Messer aus Eisen mit Bronzeknopf am Griffende. 15,3 cm Gesamtlänge, 6,3 cm Grifflänge, 0,6 cm Länge des Bronzeknopfes. R . 43. Schlüssel aus Eisen in T - F o r m . 8,8 cm lang. R . 44. Schlüssel aus Eisen mit gezacktem B a r t . 8 cm Gesamtlänge. R . 45. Teil eines eisernen Ringes. 3,5 cm Durchmesser. R . 46. Abgesägter Hirschhornsprossen mit starker Abnützung an der Spitze. 13,5 cm lang. R . 47. 1. T-förmiger Haken aus Eisen. 9,5 cm lang, 5,5 cm breit. 2. Ineinandergehängte, schlüsselähnliche Eisenteile. 3. E i n Haken. 4. Eisenteile. 5. Nägel: 134 Stück, 7 cm lang, 1,2 cm Kopfdurchmesser, 12 ,, 12,5 cm lang, 2 cm Kopfdurchmesser, 15 ,, 8 cm lang, 1,5 cm Kopfdurchmesser. 6. Ein Hornsteinstück (Silex) zum Feuerschlagen.
140
R . 48.
Dunkelgrüne Glasscherben von 2 Gefäßen. 2 Glashälse vorhanden und ein gerippter Henkel. Alles Glas stark geschmolzen. R . 49. Hellgrüne Glasscherben, darunter ein Bodenstück, ein kleiner Scherben mit einem B u c k e l und der Teil eines Henkels. R . 50. Spitz zulaufender Glashals. 6 cm hoch, 2 cm oberer Durchmesser, 4,5 cm unterer Durchmesser. Grüne Glasreste und gerippte Henkelteile. R . 51. S t ü c k e von Lederresten, Tierkiefer, Holzkohle und Leichenbrand. R . 52. 13 unleserliche Stempel auf Bodenteilen von Terra-Sigillata-Gefäßen. R . 53. Bodenstück einer großen Tasse nach Drag. 33 mit Graffito in Kreuzform, wobei sich ein A s t gabelt (Abb. 4 7 . 7 ) . R . 54. B o d e n s t ü c k einer großen Tasse nach Drag. 33 m i t Graffito in Kreuzform (Abb.47.8). R . 55. B o d e n s t ü c k einer Tasse nach Drag. 33 mit Graffito N (Abb. 4 7 . 6 ) . R . 56. W a n d s t ü c k eines rätischen Gefäßes mit Graffito V I . (Abb. 4 7 . 5 ) . R . 57. B o d e n s t ü c k mit unleserlichem Graffito (Abb. 4 7 . 3 . ) . R . 58. Boden einer Schüssel nach Drag. 37. An der Außenseite Graffito oD, innen das F von F e c i t (Abb. 47.1). R . 59. B o d e n s t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. An der Außenseite Graffito V T I , innen Stempel . . . Y S F (Abb. 4 7 . 2 ) . R . 60. B o d e n s t ü c k mit römischer Kursivschrift. Nicht entzifferbar (Abb. 49.1). R . 60 a. B o d e n s t ü c k mit Graffito V P . . . R . 62. Knicktasse nach Drag. 27 m i t Bodenstempel P M. (Abb. 48.6). R . 63. Knicktasse nach Drag. 27 m i t Bodenstempel A V G . . . (Abb. 48.8). R . 64. Bodenteil einer großen Schüssel nach Drag. 37 mit S t e m p e l P E P . . E F . (Abb.48.7). R . 65. Bodenteil m i t S t e m p e l I V . . . V S F (Abb. 48.»). R . 66. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit Tieren und S t e m p e l R E P (Rheinzaberntöpfer) (Abb. 4 8 . 1 , 49.16). R . 67. Hellbraunes B r u c h s t ü c k m i t Stempel ION. Die B u c h s t a b e n machen aber einen modernen E i n d r u c k , besonders das 0 . Fraglich, ob zu dem römischen Inventar gehörig. R . 68. B r u c h s t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit Mann und Vogel im Medaillon und Stempel . E G I N F (Reginus). Rheinzaberntöpfer (Abb. 48.2, 49.15). R . 69. R a n d s t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit Stempel A V I T V S F (Avitus) (Abb.49.4). R . 69a. Bodenstück einer Schale nach Drag. 32 ? Rheinzabernarbeit mit S t e m p e l A M M O F (Ammo) (Abb. 4 9 . 2 ) . R . 70. Zwei Teile einer Schüssel nach Drag. 37 mit S t e m p e l G . . . T . . (Cobnertus). Zickzackband unter dem E i e r s t a b (Abb. 48.10). R . 71. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit Stempel A . G I A M . . . (A. Giamilus), Töpfer von Lehen bei Freiburg (Abb. 4 8 . 5 u. 49.8). R . 72. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit fünfblättrigem B a u m , Tier und Stempel G O M I T I A L I S F (Comitialis), Rheinzaberntöpfer (Abb. 4 8 . 3 u. 4 9 . 7 ) . R . 73. Bodenstück einer großen Tasse nach Drag. 33 m i t S t e m p e l C A T V L L V S F (Catullus), Töpfer von L e z o u x (Abb. 4 9 . 0 ) . R . 74. Mehrere B r u c h s t ü c k e einer großen Tasse nach Drag. 33 mit S t e m p e l G E M E L V (Gemelus), Töpfer von L e z o u x (Abb. 49.10). R . 75. I3einahe vollständig erhaltene Schüssel nach Drag. 37 mit Stempel B . F . A T T O N I (B. F . Attoni), Töpfer von Rheinzabern (Abb. 4 4 . 1 u. 49.1). R . 76. F r a g m e n t einer Schüssel nach Drag. 37 mit Guirlanden und Früchtekörben in Bögen und S t e m p e l N V F ( J a n u s ) , Rheinzaberntöpfer (Abb. 4 2 . 3 u. 49.12). R . 77. F r a g m e n t einer Schüssel nach Drag. 37, wie R . 76. S t e m p e l I A N V F (Janus) (Abb. 49.13). R . 7 7 a . Unterster Teil einer Schüssel nach Drag. 37, wie oben. S t e m p e l I A N . . (Janus) (Abb. 4 2 . 4 u. 49.11). R . 78. S t a r k verbrannte Tasse nach Drag. 33. 13,8 c m am R a n d . R . 79. S t a r k verbrannte Tasse nach Drag. 33. 10,5 c m am R a n d . R . 80. B r u c h s t ü c k e einer Tasse nach Drag. 33. R . 81. B r u c h s t ü c k e einer Tasse nach Drag. 33. 10,3 cm am R a n d . R . 82. B r u c h s t ü c k e einer Tasse nach Drag. 33. 9,5 cm a m R a n d . R . 83. B r u c h s t ü c k e einer Tasse nach Drag. 33.
141
R. R. R. R. R. R. R. R. R.. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R. R.
84. 85. 86. 87. 88. 89. 90.
Bruchslücke einer Tasse nach Drag'. 33. Bruchstücke einer Tasse nach Drag. 33. Bruchstücke einer Tasse nach Drag. 33. Bruchstücke einer Knicktasse nach Drag. 27. Bruchstücke einer Knicktasse nach Drag. 27. Bruchstücke einer Knicktasse nach Drag. 27. Unverzierte Sigillata-Schale nach Drag. 32. 2,5 cm hoch, 14 cm am Rand, 6,7 cm an der Standfläche. 91. Randstück einer unverzierten, flachen Sigillata-Schale. 92. Teile einer großen, dickwandigen, unverzierten Schale nach Drag. 32. 93. Randteil einer stark verbrannten Schüssel nach Drag. 51 ? 94. Randteil einer stark verbrannten Schüssel mit glattem Rand. 95. Randteil, flach von einer Sigillata-Schüssel. Unverziert. 96. Randteile von 3 flachen Sigillata-Tellern mit eingezogenem Rand nach Drag. 32. 97. Kleine Sigillata-Schale mit Fuß und Barbotineverzierung. Form Drag. 35. 3,5 cm hoch, 10 cm am Rand, 4 cm an der Standfläche. 98. Teile eines mit Barbotine verzierten Tellers nach Drag. 36. 15,5 cm am Rand. Ungefähr 4,5 cm hoch. 99. Teile eines stark verbrannten Barbotine-Tellers nach Drag. 36. 15,5 cm am Rand. 100. Teile eines Barbotine-Tellers nach Drag. 35. 101. Bruchstück eines gut erhaltenen Barbotine-Tellers nach Drag. 35. 102. Dickwandige, unverzierte Reibschalenteile von 4 verschiedenen Reibschalen. 103. Gerippte Reibschalenteile von 3—4 Reibschalen. 104. Kragenschüsselteile, stark verbrannt, nach Drag. 38. 15 cm am Rand. 105. Randstück einer Kragenschüssel nach Drag. 38. 106. Randstück einer kleinen Schüssel mit überhängendem Rand (abgebrochen) mit Barbotineverzierung. 107. Graubrauner Randteil eines handgeformten, rundlichen Topfes, der an Lateneware erinnert. An der Lippe eine kleine Rille. 108. Stück eines Hohlziegels, vielleicht von einer Grabeinfassung. 193. Stück einer Drag.-37-Schüssel mit einem seltenen, kleinen Eierstab nach Lezoux. 195. Mehrere Stücke einer Schüssel nach Drag. 37, verziert nach Lezoux (Abb. 40.1). 196. Mehrere Teile einer Schüssel nach Drag. 37, verziert nach La Graufesenque. Schrifttum: Knorr, Germania 1935, Heft 2, S. 144, Abb. 5.
R. 197. Unterer Teil einer Schüssel nach Drag. 37, verziert nach La Graufesenque. Thronender Jupiter. Grasbüschel und Blattranke (Abb.40.fi). R. 198. Unterer Teil einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Stehende Figuren. Dieselben Grasbüschel wie bei R. 197 (Abb. 40.7). R. 199. Teile einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Diagonalfelder mit Blume. Diana mit dem Hasen (Abb. 40.3). R. 200. Teil einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. (Abb. 40.5). R„ 201. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Springender Hund und männliche Figur nach rechts. R. 203. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Einteilung der Felder wie bei R. 196. Mann nach rechts. R. 204. Bodenstück einer Schüssel nach Drag. 37 von La Graufesenque. Blattkranz noch sichtbar. R. 207. Mehrere Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer der kleinen Medaillons von Heiligenberg. In den Medaillons sind 2 Putten, darunter laufende Hasen und Hunde. Als Abschluß ein Blattkranz (Abb. 41.1). R. 208. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Heiligenberg. Typischer Vogel des Janus und Rosette mit 5 Blättern (Abb. 41.3). R. 209. 3 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Heiligenberg. Typischer Eierstab, Rosette über gekerbtem Stab und leicht gebogenem Blatt (Abb. 41.5). R. 210. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Heiligenberg. Putte in gekerbtem Medaillon. Rosette am gekerbten Stab und leichtgebogenes Blatt (Abb. 41. ß).
142
R . 211. R . 212.
R . 213.
R . 214. R . 215. R . 216. R . 217.
R . 218. R . 219. R . 220. R . 221. R . 222. R . 223. R . 224.
R . 225. R . 226. R . 227. R . 228. R . 229. R . 230.
R . 232. R . 233.
R . 234. R . 235.
R . 236. R . 237. R . 238. R . 239.
S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Heiligenberg. Sitzender J u p i t e r und R o s e t t e im Kreis. E i n zweites S t ü c k m i t derselben R o s e t t e vorhanden (Abb. 4 1 . 2 ) . 2 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Gobnertus-Rheinzabern. V e n u s stehend auf einer Maske, in der rechten Hand ein Tuch haltend. Felder eingeteilt mit gekerbtem S t a b , der mit einem B l a t t abschließt (Abb. 4 3 . 1 ) . S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Ostgallisch? U n b e k a n n t e F a b r i k . Springender Hirsch. Zwei Voluten und männliche Figur quer. Der E i e r s t a b ist abgestrichen (Abb. 4 6 . 3 ) . S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Gobnertus. Schlecht gearbeitete Figur m i t Kopfputz. In einem anderen F e l d Bestiarius vom R ü c k e n aus gesehen. 2 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Cobnertus. I m Medaillon Pferd mit Fischschwanz, daneben in einem Feld ein Gefangener (Abb. 43.2). 4 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Gobnertus. Apollo und Silen mit Doppelflöte. Mehrere Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Cobnertus. Die S t ü c k e gehören wahrscheinlich zu den 2 B r u c h s t ü c k e n mit Gobnertus-Stempel (R. 70). Medaillons und laufende Tiere. U n t e r dem Eierstab ein Zickzackstreifen. Mehrere S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer J a n u s - R h e i n z a b e r n . Guirlanden und F r u c h t k ö r b e in Bögen. Siehe J a n u s - S t e m p e l R . 76. — R . 7 7 a . 2 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer J a n u s . Motiv eines Zwerges. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 in der Art des J a n u s . Spitz zulaufendes Blättchen. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 in der Art des J a n u s . Hirsch und gebogenes Blättchen. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 m i t E i e r s t a b des J a n u s . Gladiator nach links mit Helm, Schild und K r u m m s c h w e r t . U n t e r e r Teil einer sehr großen Schüssel nach Drag. 37 in der Art des J a n u s oder S a t t o . Doppelfries. 3 S t ü c k e von 3 verschiedenen Schüsseln nach Drag. 37. Töpfer Gomitialis-Rheinzabern. Springender Hirsch nach rechts und fünfzackiger B a u m . Ichneumonartiges Tier. 8 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Cerialis. B l ä t t e r und Muscheln. Der E i e r s t a b liegt weit auseinander (Abb. 44.2). 3 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. D e m E i e r s t a b nach Töpfer Cerialis. 2 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37 mit dem E i e r s t a b des Cerialis. Springendes Tier im Medaillon. 2 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Gibisus. P u t t e in gekerbtem Medaillon. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit dem für Belsus typischen Eierstab. Sprint gender Löwe nach links (Abb. 44.4). Schüssel der gedrückten F o r m Drag. 37 mit R u n d s t e m p e l des Reginus. R ü c k wärtsschauender Hirsch, der von Hunden gejagt wird, und fünfzackiger B a u m . (Abb. 4 5 . 3 u. 49.14). 9 cm hoch, 16,5 cm am R a n d , 7 cm an der Standfläche. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Reginus. I m Medaillon Hahn und B l u m e n , knieende Figur. 2 S t ü c k e einer sehr großen Schüssel nach Drag. 37 mit dem E i e r s t a b des Reginus. Springender Löwe und zurückschauende Hirschkuh (wie in Blickweiler üblich und kleiner in Westerndorf vorkommend), längliches B l a t t . 3 S t ü c k e einer Schüssel nach Drag. 37 mit Eierstab des Reginus und länglichem B l a t t wie bei R . 233. 3 S t ü c k e einer großen Schüssel nach Drag. 37 mit E i e r s t a b des Reginus und einer nach rechts schreitenden Figur (in Rheinzabern b e k a n n t ) . Fliederblattartige Abgrenzung. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37 mit E i e r s t a b des Reginus. E b e r nach rechts und Bestiarius. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Reginus. Springender Hirsch nach rechts. 3 S t ü c k e von verschiedenen Schüsseln nach Drag. 37 mit E i e r s t ä b e n des Reginus. S t ü c k einer späten F o r m eines Bechers nach Drag. 30 m i t Riefelung. R h e i n zabern (Abb. 4 6 . 5 ) .
143
R . 240. Bodenstück einer Schüssel nach Drag. 37, späte F o r m mit Riefelung. Rheinzabern (Abb. 46.4). R. 241. Stück einer Schüssel nach Drag'. 37. Feine Arbeit von Rheinzabern mit Löwen. R . 242. 3 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37 von Rheinzabern. Zweihenkelige Vase auf einer Säule u n d P u t t e . R. 243. 2 Stücke einer großen Schüssel nach Drag. 37. E i e r s t a b sehr groß, k a m m a r t i g e s Motiv und springendes Tier nach links. Töpfer? (Abb. 43.3). R . 244. Kleines Stück einer Schüssel nach Drag. 37 von Rheinzabern. Medaillonstil. R . 247. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Rheinzabern. Im Medaillon lauernder Panther. R . 248. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Rheinzabern. Die Figur und Perlstab von Cobnertus e n t l e h n t . R . 249. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Spät. Rheinzabern. Bestiarius nach rechts. R. 250. Stück einer dickwandigen Schüssel nach Drag. 37. Spät-Rheinzabern. Quergerippte Linien. R. 251. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37 von L a Graufesenque. Diana nach rechts mit Häschen u n d laufendem H u n d nach links (Abb. 40.4). R . 252. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Dem F u ß nach s p ä t e Arbeit. F a b r i k ? Ringförmige Verzierung (Abb. 46.1). R. 253. R a n d s t ü c k eines steilwandigen, geriffelten Bechers. R o t , dünnwandig mit Glimmerüberzug. I m p o r t s t ü c k ? (Abb. 46.2). R . 254. Kleines Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Rheinzabern. K ä m p f e r von hinten. R . 255. Kleiner strichverzierter Scherben aus grauem Ton. R. 256. Stück eines unverzierten Tellers nach Drag. 31. R. 257. Stück eines Tellers m i t Barbotineverzierung nach Drag. 36. R. 258. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Kleine Figur und hagebuttenartiges Gebilde wie bei S a t t o (Abb. 45.5). R . 259. Kleine, gelbrote Scherben einer Schüssel nach Drag. 37 von Lezoux. Typische R o s e t t e und breit auseinanderliegender Eierstab. R . 260. R a n d t e i l einer Schüssel nach Drag. 37 von L a Graufesenque. R . 261. 4 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Heiligenberg. Ohne Eiers t a b und langgezogenes Vögelchen (Abb. 61.4). R . 262. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Heiligenberg. Mit typischem S t a m m eines Bäumchens. R . 263. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Iieiligenberg. Typisches doppelgezacktes Säulchen. R. 264. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 mit Eierstab des Cerialis. R . 265. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 mit Eierstab nach Janus-Rheinzabern. R . 266. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 mit kleinem Eierstab des J a n u s und Medaillon. R . 267. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Janus-Rheinzabern. Angreifender Ringer (Abb. 42.2). R . 268. S t ü c k einer Schüssel nach Drag. 37. Töpfer Reginus. Langer Eierstab und Mann mit Speer. R. 269. 5 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37 in der Art des Reginus. Langer Eierstab, vierblättrige R o s e t t e u n d langgezogenes Vögelchen (Abb. 45.2). R . 270. Stück einer Schüssel nach Drag. 37 mit Eierstab des Reginus. R. 271. 8 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37 nach der A r t des Reginus. F ü n f b l ä t t r i g e r B a u m und Hirsch. R . 272. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Sehr Spät-Rheinzabern. Springender Bogenschütze im Medaillon. R. 273. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Sehr Spät-Rheinzabern. Weit auseinanderliegender Eierstab. Vielleicht Töpfer Julius ? R . 274. Stück einer Schüssel nach Drag'. 37. Spät-Rheinzabern. Springende Figur im Medaillon. R . 276. 2 Stücke einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Rheinzabern. Springendes Tier u n d punktverzierte Kreise. R . 277. Stück einer Schüssel nach Drag. 37. Spät-Rheinzabern. Perlstab.
144
Thal NW VIII. 47. 1322 Thal. U r n e n f e l d e r b r o n z e z e i t (Hallstatt A): Großes Brandgräberfeld auf folgenden Plan- N W VIII. 48 nummern: Auf PI. Nr. 975 (Markung Vöhringen) Thalerfeld, Ilg-Thal, wurde ein großes Vorratsgefäß mit Henkeln im Jahre 1914 gefunden. II. 2.
Museum Neu-Ulm: Großer Henkeltopf mit starken Wandungen aus braunem, rauhen Ton. Boden fehlt. Zwei Henkel sind noch vorhanden, ein dritter fehlt. Am oberen Rand verziert und in Henkelansatzhöhe eine Tupfenreihe (Abb. 17.1). Ungefähr noch 35 cm hoch. 57 cm oberer Durchmesser. 1930 und 1934 Funde auf PI. Nr. 428, Hinter der Halde, Ihle-Illerberg.
NW VIII. 4 8
Schrifttum: U.W. 1934.12. Museum Neu-Ulm: Großes, dickwandiges, dunkelbraunes Gefäß aus rauhem Ton. Der obere Rand ging durch Überackerung verloren, da der Topf nur 15 cm unter der Erdoberfläche gefunden wurde. Ungefähr noch 55 cm hoch. 50 cm oberer Durchmesser. Standfläche 18 cm Durchmesser. Im Inneren lag H. 3a und H. 3b mit Resten von Leichenbrand (Abb. 17.2).
H. 3 a.
Feintoniger, schwarzbrauner Topf mit 2 Rillen und vier ringförmigen Eindrücken. 13,5 cm hoch, 14 cm am Rand, 7 cm an der Standfläche. H. 3 b. Scherben eines weiteren schwarzbraunen Gefäßes, eines Tellers und Reste eines Bronzedrahtes.
Unbekannt, wahrscheinlich Thal. II. 4. Flache Schüssel aus graubraunem Ton, stark profiliert. 5 cm hoch, 16 cm am Rand, 4 cm an der Standfläche. Unbekannt, wahrscheinlich Thal. II. 4a. Kleines graubraunes Tongefäß mit trichterförmigem Boden, verziert mit zwei Rillen. 8,5 cm hoch, 9,5 cm am Rand. Unbekannt, wahrscheinlich Thal. II. 4b. 5 Scherben eines Gefäßes mit Rillenverzierung. Mehrmals zusammengebundener Bronzedraht, 4 cm Durchmesser. Bronzeblech 28 mm lang, 5 mm breit. Ii. 5. 1934 in der Kiesgrube von J. Ihle-Illerberg gefunden. PI. Nr. 428. Schrifttum: U.W. 1934. 12. Messer aus Bronze. Griffzunge mit Loch. Auf dem Messerrücken Fischgrätenmuster. Entlang der leicht geschwungenen Rückenlinie Punktverzierung (Abb. 19.2). 12,2 cm Gesamtlänge, 4,3 cm Grifflänge. H. 5 a. Zwei durch den Brand verbogene vierkantige Armreife aus Bronze, verziert mit Längsrillen und Rippung der äußeren Kanten. Ungefähr 7 cm Durchmesser. (Abb. 19.8). Ii. 5b. Feingeschlämmter, graubrauner Topf mit Rillenverzierung und kreisförmigen Verzierungen (Abb. 18.1). 13 cm hoch, 16 cm am Rand, 5,5 cm an der Standfläche. H. 5c. Graubraunes Kännchen mit einem Henkel. Zwei Rillen laufen über den Bauch, Hals ist zylindrisch (Abb. 18.2) 10 cm hoch, 9,5 cm am Rand, 3 cm am Boden. H. 5d. Graubrauner Teller ohne Knick im Profil (Abb. 18.4). 5 cm hoch, 16,5 cm am Rand, 4 cm an der Standfläche. H. 5e. Kleiner graubrauner Teller mit Knick im Profil (Abb. 18.3). 4 cm hoch, 13,5 cm am Rand, 2,5 cm an der Standfläche. H. 5f. Reste eines fünften graubraunen Gefäßes. II. 5g. Legende wie oben. Reste eines sechsten, grobwandigen Gefäßes, des Ossuars, in dem die oben genannten Bronzen, Gefäße und Leichenbrand enthalten waren. Auf PI. Nr. 427b, Kiesgrube Gemeinde Thal, wurden von Arbeitern von 1913—1923 N W VIII. 47 dauernd Brandstellen und „schwarze Tassen" beobachtet. Ebenso wurden auf PL Nr. P r e s s m a r , Ulmer Winkel.
10
145
398Va, Kiesgrube Gemeinde Thal, von 1910—1914 Brandstellen und schwarze Scherben gefunden. H a l l s t a t t z e i t : 3 H ü g e l im Ried. Davon liegt 1 Hügel auf PI. Nr. 335, Gemeinde Thal, u n d der zweite liegt auf PI. Nr. 336b, A. Renz-Thal, H a u s Nr. 17. Der dritte Hügel liegt auf der Grenze der beiden Grundstücke (Abb. 105). Die im Museum Dillingen liegenden Tierknochen, Brocken g e b r a n n t e n Lehms, Steine, Eisenschlacken, Bronze, Scherben u n d ein zylindrischer Becher sind mittelalterlich. S c h r i f t t u m : Jahresbericht des Ilist. Vereins Dillingen X V I I I , 1905, S. 188.
N a c h einer Mitteilung im U . W . 1923. 1. wurden bei H a u s Nr. 16 in Thal an der Nordseite Metallklumpen g e f u n d e n . Die U n t e r s u c h u n g ergab 1936, daß auf PL Nr. 21, H. ErtThal (NW V I I I . 47.) im Garten ein 150 m hoher Hügel abgetragen wurde, in dem Metallk l u m p e n u n d „dunkle E r d e " , wie „ B r a n d " zum Vorschein kamen. Ob es sich um Bronze oder Eisen handelte, k o n n t e nicht mehr festgestellt werden. Illerberg mit seinem Rennofen ist nicht weit davon e n t f e r n t . ? L a t e n e ?
Thalfingen NW XV. 49. 1294 Thalfingen; 1337 Talfingen; 1353 Taulfingen; 1402 Thaulfingen. J u n g s t e i n z e i t : Facettierte, schnurkeramische Axt aus dem D o n a u b e t t zwischen Ulm u n d Thalfingen. Germanisches Museum Nürnberg. S c h r i f t t u m : Verz. U l m , Abb. 2b.
Unterelchingen NW XVI. 47. Siehe Oberelchingen.
1581 Underelchingen, vunder
Elchingen.
R ö m i s c h e s : Nach Verzeichnis Ulm, S. 83: 173 St.U. Vespasianus Aureus. I m Oktober 1926 von L a n d w i r t R e m b o l d t auf seinem Grundstück bei Unterelchingen gefunden. Vs.: IMP C A E S A R V E S P A S I A N V S . AVG. Belorbeerter Kopf n. r. R s . : F O R T V N A A V G V S T . F o r t u n a auf einem Altar, in der Linken ein Füllhorn, in der R e c h t e n auf den A l t a r gestützt, ein R u d e r . Cohen I. 380. 172.
Unterfahlheim NW XV. 45. 1525 Osterual, Osterval; 1800 U n t e r f a l e n . N W XV. 45 I - I a l l s t a t t z e i t : 1934 w u r d e auf PI. Nr. 239, Bergäcker, Wegele-Unterfahlheim eine rechteckige, gut geschichtete I - I a l l s t a t t f e u e r s t e l l e aufgedeckt (Abb. 20). S c h r i f t t u m : U . W . 1935.2. Tierknochen und Scherben im Museum Neu-Ulm. Herdstelle m i t Hallstattscherben von verschiedenen Gefäßen. Erkenntlich ist der Boden eines großen, grobwandigen Vorratsgefäßes und Scherben von gewöhnlichem Tongeschirr. R i n d e r z ä h n e von der Feuerstelle.
146
Nach einer Zeichnung von Pfarrer Hg-Straß lagen auf den Äckern vor dem Klassen- N W XIY. 45 hartwalde verschleppte Hügel. Es wären die PL Nr. 106, R. Merkle-Bühl und PI. Nr. 114, A. Vogt-Bühl. Heute nicht mehr sichtbar. Der große im Wald liegende Hügel, der 1831 ausgegraben und 1911 nachgegraben wurde, liegt auf PL Nr. 1061, Bühl, Bez.-Amt Günzburg (Abb. 106). Schrifttum: Raiser ODK II, S. 175, Ziff. 2. Abbildung ODK II. 5, S. 17. - Ohlenschlager S. 59. - Jahresbericht d. Iiist. Ver. Dillingen 1891, S. 81; XXII, 1909, S. 117. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12; 75, S. 164. - Archiv f. Deutsche Geschichte d. Hochstifts Augsburg, 4. Bd., S. 504.
R ö m i s c h e s : D o n a u - S ü d s t r a ß e 6 m breit, und große Materialgrube im Klassenhartwald, NW XIV. 45 PL Nr. 1064, Martinsstiftung Giinzburg. Schrifttum: U.W. 1910. 13; 1911. 5. - Jahresbericht des Iiist. Vereins Dillingen X X I I , 1909, S. 118. - Augsburger Postzeitung' 1909, Nr. 264 (20. Nov.).
Yolkertshofen N W XI. 45 und N W XI. 46. 1470 wird ein Gut zu Volkertshofen erwähnt; 1522 Volkartshofen.
Keine Funde.
Wallenliausen N W X. 43 und NW X. 44. walah Siehe horn 1397,
Name: Walchen = kelto-romanisclie Reste, = Leute mit römischer Lebensführung. Mitteilungen des Museumsver. Weißen1927. 6, S. 67. 1318, 1389 Walnhusen; 1525 Wallenhusen. NW X. 44
H a l l s t a t t z e i t : In nachfolgenden Veröffentlichungen wird von 2 H ü g e l n gesprochen, die im Ort Wallenhausen selbst liegen und später überbaut wurden. Gefunden wurden „Graburnen, Vasen und Urnentriimmer" (Abb. 107). - Raiser ODIC I, S. 93, Fig. 42; II, S. 23; III, S. 92. Koestler, Handbuch II, S. 30. - Ohlenschlager, S. 53. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12. Es konnte festgestellt werden, daß die Hügel auf Pl. Nr. 45a (damals Haus Kleber), 10*
Abb. 107. 2 Hügel im Ort Wallenhausen.
147
Haus Nr. 26, Surdmann, und auf PI. Nr. 39b (damals Ilaus Kalbrecht), Haus Nr. 15, J. Kuhn, dem Wirtshaus gegenüber lagen. R ö m i s c h e s : Nach Raiser ODK III, S. 92/93, Ziegelsteine mit Legions- und Kohortenstempeln und Schwertfragmenten. Funde ? ? ? ?
Weißenhorn NW IX. 45 und NW IX. 46. Name? Drei weiße Horner sind im Wappen der Grafen von Neifen-Marstetten. Miedel, Geschichtsblätter 1913, Nr. 5. - 1000, 1341, 1351 Wizzenhorn; 1338, 1362 Wissenhorn; 1334 Weissenborn; 1356 Weyssenhorn; 1356, 1366 Weizenhorn; 1407 Wyssenhorn. NW VIII.45
H a l l s t a t t z e i t : Ein H ü g e l im Baderholz PL Nr. 2806, Stadt Weißenhorn. Grabungen unbekannt (Abb. 108).
NW IX. 45
5 H ü g e l auf dem Schelmenmättle am Buxheimer Berg PL Nr. 1909, Stadt Weißenhorn. Grabung 1815. Die Hügel waren 1936 nicht mehr feststellbar (Abb. 109). Schrifttum: Intelligenzblatt des Illerkreisesl815, S. 504. - Raiser Viaca, S.50, Taf. I, Fig. 7, lit. b, lit. c und lit. d. Raiser Viaca S. 85. - Raiser ODK III, S. 92. Koestler Handbuch II, S. 30. Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 12. Gefunden wurden Reste von schwärzlichen und rotgebrannten Urnen, Bisenreste und strichverzierte Scherben.
Abb. 108. Hügel im Baderholz bei Weißenhorn.
L a t e n e z e i t : 1909 in Brandschutt in Haus I-Iitz, heute Schulstraße 4, Landwirtschaftliche Schule, eine F i b e l a u s B r o n z e (Abb. 35). Schrifttum: VII. Ber. der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 78. Museum Weißenhorn: N.W./XA5. Lt. 5. Fibel aus Bronze, Nauheimer Typ. 4,5 cm lang. Der am weitest entfernt liegende I-Iiigel, der Hügel am Schelmenmättle, hatte neben vielen oxydierten Eisenstücken ein Stück in Abb. 109. 5 Hügel im Schelmenmättle der Form eines „Streitkolbens". Es wird sich am Buxheimerberg bei Weißenhorn. bei diesem kolbenartigen Eisenstück um den Nacli Raiser Yiaca, S.50. Taf. I, Fig. 7 b. 1880 im Museum Memmingen eingelieferten Eisenbarren handeln. Barren 31 cm lang. Querschnitt: 8 cm :7,5 cm. Gewicht: 6542 g vor der Reduktion, 6177 g nach der Reduktion. Schrifttum: Raiser Viaca, S. 85. - Reinecke, Schwäb. Museum 1926, S. 127. Auf PI. Nr. 1196, Waldabteilung Farrenschopf, Stadt Weißenhorn, wurden am 17. Januar 1938, durch Erwin Mayer in 50 cm Tiefe mit Kohleresten Eisenschlacken im Gewicht von 2270 g gefunden. Wahrscheinlich R e n n o f e n der ausgehenden Latenezeit. R ö m i s c h e s : Im Maxim.-Museum Augsburg liegen folgende Funde von W'eißenhorn ohne Fundberichte, auch bei Raiser nirgends erwähnt: Nr. 196 a. Bronzeteile und zwei nicht lesbare römische Münzen. Die Bronzeteile gehören nicht zu einem Gefäß, sondern sind Teile eines Beschlages, und Bronzeknöpfe.
148
Nr. 196 b Nr. 103. Nr. 211.
Gefäßfragment mit siebartigen Löchern. Handgriff aus Bronze mit Widderkopf, zu einer römischen Bronzepfanne gehörend. 13,6 cm lang. Schrifttum: Schwab. Museum 1925, S. 153, Abb. 26. Römische Glocke aus Bronze. Die Glocke ist rund, niedrig und der obere Teil ist flach, in der Mitte kugelig emporgezogen. Eine Gabel, Löffelbruchstück und zwei Bronzelöffel mit Nr. 211 gehören dem Mittelalter an.
Folgende römische Münzen (ohne genauen Fundplatz) von Weißenhorn liegen im Museum Weißenhorn: Nr. 36. Nr. 37. Nr. 40.
Nr. 41. Nr. 42.
Nr. 43.
A u g u s t u s (27 v . C h r . bis 14 n. Chr.) As. Sehr schlecht erhalten, mit Loch, als Anhänger verwendet. Gegenstempel T I B (erius). Cohen I. 237. V e s p a s i a n (69—79 n.Chr.) As. Gut erhalten. V s . : IMP C A E S A R V E S P A V G COS V I I . Belorbeerter Kopf v. r. R s . : Im Feld S C . Die Hoffnung stehend v. 1. Cohen I. 403. C a r a c a l l a (198—217 n. Chr.). Subaerater Denar. 1909 von Herrn Wörz bei Weißenhorn gefunden. Schlecht erhalten. \ r s.: ANTON IN V S . . . I V S AVG. Kopf v . r . Rs.: R E S T I T V T O R VRBIS. Caracalla stehend v. I. Geprägt 198. 201. Cohen IV. 553. T a c i t u s (275—276 n. Chr.) Antoninian. Schlecht erhalten. V s . : IMP CL T A C I T V S AVG. Kopf mit Strahlenkrone v. r. R s . : P R O V I D E N T I A AVG. Providentia stehend v. 1. Zu Cohen V I . 100. P r o b u s (276—282 n. Chr.) Antoninian. Gut erhalten. 1909 von Herrn Wörz bei Weißenhorn gefunden. V s . : IMP P R O B V S AVG. Kopf mit Strahlenkrone v. r. R s . : V I C T O R I A G E R M . Trophäe mit zwei am Boden sitzenden Gefangenen. Abschnitt unleserlich. Zu Cohen V I . 766. C o n s t a n t i n d. G r o ß e (306/07—337 n.Chr.) Antoninian. Gut erhalten. V s . : IMP C O N S T A N T I N V S P F AVG. Belorberter Kopf v. r. R s . : S O L I I N V I C T O COMITI. Bekrönte Sonne stehend v. 1. Im Feld A X F . Im Abschnitt AS. Cohen V I I . 536.
Dem Schrifttum nach soll gefunden worden sein: Raiser 1829, S. 87: Silbermünze, des Elagabalus. Raiser O D K 1834/35, S. 20: am Wege nach Hegelhofen ein Claudius. Raiser O D K 1836, S. 2 2 : Münze des Constantinus jun. Raiser O D K 1836, S. 21, und Jahresbericht des Hist. Vereins f. Schwaben und Neuburg 1836, S. 21: Münze der Lucilla Augusta. Raiser O D K 1839/40, S. 88, und Jahresbericht des Hist. Ver. f. Schwaben und Neuburg 1839/40, S. 87: eine Münze des Septimius Severus. R . 109.
Nr. 39.
1908 gefunden unter der R o t h bei Neubau Gutter, Obere Mühlstraße 12. Kleines, unverziertes Sigillatagefäß mit einer Marc-Aurel-Münze. Diese Münze hat die Inventarnummer, Weißenhorn Nr. 39. Gefäß: 9 cm hoch, 6,3 cm am Rand, 4,3 cm an der Standfläche. M a r c A u r e l (161—180 n. Chr.) Sesterz. 1908 gefunden mit Sigillatavase, Obere Mühlstraße 12. Schlecht erhalten. V s . : Belorbeerter Kopf v. r. R s . : Göttin mit Füllhorn v. 1. Im Feld S C. Zu Cohen I I I . 360.
1908 wurden römische Funde in dem Hause Raffler, heute Memminger Str. 13, gemacht. Schrifttum: Mitteilungen des Museumsver. Weißenhorn, 1908, Nr. 9 - Deutsche Gaue Sonderheft 74, S. 43. - Augsburger Postzeitung 1908, Nr. 102 (2. Mai). II. R. R. R.
Museum W'eißenhorn: 110. Sichel aus Eisen (Abb. 58.1). 26,5 cm lang. 2 cm größte Breite. 111. Schlüssel oder Haken aus Eisen. 11 cm lang. 112. Lanzenspitze aus Eisen, gedrungene Form. Tülle zusammengebogen (Abb. 58.2). 23 cm lang, 4,5 cm größte Blattbreite, 3 cm Durchmesser der Tülle. 113. Aus der oberen Vorstadt. Blaugrün irisierender Glashals einer Flasche. 9 cm lang, 4 cm am Rand.
149
Nr. 38.
D o m i t i a n (81—96 n. Chr.) As. Schlecht erhalten. 1908 gefunden bei Rai'fler, Memminger Str. 13. Ys.: Belorbeerter Kopf v. r. R s . : IOVI . . . (conse) RYAT. Im Feld S G. J u p i t e r n a c k t v. 1. Cohen I. 302.
V ö l k e r w a n d e r u n g s z e i t : 1911 wurden bei H a u s Beggel, Günzburger Str. 36, 2 S k e l e t t b e s t a t t u n g e n m i t Beigaben aufgedeckt durch Dr. Schmid. S c h r i f t t u m : V I I . Ber. d. Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 78. - Deutsche Gaue Sonderheft 86, S. 80. - Münchner Volkszeitung 1911, 21. Okt. - Ulmer Tagblatt 1911, Nr. 159 (17. Juni). - R o t h t a l b o t e 10. J u n i 1911. Museum W e i ß e n h o r n : 1911 bei H a u s Günzburger Str. 36 in Weißenhorn gefunden. Besitzer Beggel. Von G r a b l : ein Sax aus Eisen (Abb. 68.5). 4 1 c m lang, 5 cm größte Breite. 18. Von Grab 1: Griff eines Messers. 10 cm lang, 2 cm breit. 19. Von Grab 1: silberplattiertes und goldtauschiertes Gürtelbeschläg aus Eisen mit 3 Nietlöchern. (Abb. 67.5) 7,7 cm lang. 28. A^on Grab 2: Langsax aus Eisen (Abb. 68.4). 63,5 cm Gesamtlänge, 22,5 cm Grifflänge, 4 cm größte Breite. 20 a. Grab 2: Von der Schwertscheide 4 Bronzeknöpfe mit gerilltem Bronzedraht umgeben (Abb. 67.4). 2,1 cm Durchmesser des Knopfes ohne D r a h t , 2,5 cm Durchmesser des Knopfes mit D r a h t , 1,8 cm Länge der Niete. 21a. Von Grab 2: silberplattiertes und goldtauschiertes Beschläg; ein Stück des Schnallenscharnieres noch erhalten; drei Bronzenieten (Abb. 67.1). 8,5 cm lang. 21 b. Von Grab 2: sehr zerfallenes Beschläg aus Eisen, silberplattiert und goldtauschiert (Abb. 67.2). 8,3 cm lang. 21 c. Von Grab 2: Gürtelbeschläg aus Eisen, quadratisch, silberplattiert und goldtauschiert. Von 4 Nieten aus Bronze sind noch 2 erhalten (Abb. 67.3). 3,9 cm Seitenlänge. 21 d. Von Grab 2 : Lederreste und ein Unterkiefer.
A. 17. A. A. A. A. A. A. A. A.
Witzighausen NW IX. 47. N a m e : Behausung des Wuzo, Wozelin. Witziishausen.
1481 Witzighausen; 1500 Wutzishausen,
N W I X . 48
H a l l s t a t t z e i t : 3 flache H ü g e l auf P I . N r . 105, Kirchenstiftung Witzighausen (Abb. 110). Grabungen u n b e k a n n t .
N W I X . 47
Der U . W . 1913. 12 meldet die P h o t o eines bei Witzighausen gefundenen Armreifes der Bronzezeit (?). Nicht feststellbar. Außerdem soll bei einem B a u m in der Harnischmauer eine Gonstantinusmünze gefunden worden sein. Verbleib ?
Wullcnstettcn NW IX. 48. N a m e : S t ä t t e des Wullo. 994 wird in den W e t t e n h a u s e r Annalen Wullenstetten erwähnt, es ist aber ein Schreibfehler und sollte Weidenstetten heißen; 1028 Wulenstetten im W ü r t t b g . U r k u n d e n b u c h V, S. 369; 1278 Wulenstetten, U r k u n d e im I-Iauptarchiv München; 1289 W u l e n s t e t t e n ; 1322 Wullensteten; 1333 W a l l e n s t e t e n ; 1343 W u l u n s t e t e n ; 1345 W u l l e n s t e t t e ; 1433 W u e l e n s t e t t e n ; 1476 Wuelestötten; 1480 W u e l e n s t e t t e n ; 1674 Wuelenstetten. N W I X . 48
R ö m i s c h e s : Auf PI. Nr. 55, Stadel Stegmann, Mausers Buschele wurden 1908 zahlreicher W a n d b e w u r f , Tegulaestücke und Holzziegel gefunden. Dem AVandbewurl' nach zu urteilen war es ein besseres Haus, vielleicht eine villa rustica? S c h r i f t t u m : U . W . 1908. 4; 1909. 4; 1915.1. - V I I . Bericht der Rom.-Germ. Kommission 1912, S. 64. - Deutsche Gaue Sonderheft 86, S. 33; 95, S. 11. - Archiv f. Deutsche Geschichte d. Ilochstifts Augsburg 5. Bd., S. 644. - Neu-Ulmer Anzeiger 1910, Nr. 230 (1. Okt.). - Augsburger Abendzeitung 1910, Nr. 295 (26. Okt.).
150
Skizze 2 aus U.W. 1929. 11.
151
Museum Neu-Ulm: R. 191. Viele Tegulae und Hohlziegel. Wandbewurf in: 1. rot, 2. grau mit weißen und grünen Streifen. 3. rot und weiß, 4. gelb, 5. weiß mit roten Streifen, 6. grün mit weißen Streifen, 7. rot mit blaugrün, 8. rot mit gelben Streifen, 9. helles rosa. Die Grabung 1929 auf Mausers Buschele, siehe Skizze 2, ergab einen 5-eckig angelegten Grabenzug mit mittelalterlichen Fundresten. Die auf den südlichen und östlichen Schnitten gefundenen römischen Reste (welche?), gehören zu den oben genannten Funden eines römischen Gebäudes. Auch dürfte der 1914 aufgefundene südliche Doppelgraben, der 1929 zwei durch eine Brandschicht voneinander getrennte Auffüllschichten zeigte, zu der römischen Bauperiode gehören. N W X. 49 u. N W IX. 49
Auf dem Kugelesberg: Grabungen 1910 und 1929. Schrifttum: Neu-Ulmer Anzeiger 1910, Nr. 230 (1. Okt.). - VII. Bericht der Röm.Germ. Kommission 1912, S. 64. Grabung auf dem Kugelesberg 1929: Siehe Skizze 1. Schnitt I: auf PI. Nr. 950, L. Gingele-Wullenstetten, und auf PI. Nr. 948, G. ReileWullenstetten. Graue und rote Keramikreste und verziertes Sigillatastück des 1. Jahrhunderts (?), Ziegelreste. Schnitt I I : auf PI. Nr. 947, A. Kappus-Wullenstetten, und auf PI. Nr. 948. Graue Tonware, Heizkacheln, Fußbodenbelag, Ziegelreste. Schnitt I I I : auf PI. Nr. 947 und PI. Nr. 948. Graue und rote Gefäßreste. Schrifttum: U.W. 1929. 11.
N W XI. 48
Yon Mauers Buschele an führt ein 8—9 m breiter Straßendamm über den Landgraben bis zur Landstraße Ulm-Kempten. Diese Straße wird der Verbindungsweg des römischen Gutshofes auf Mausers Buschele mit der Iller-Nord-Südstraße sein. Der Straßendamm führt über folgende Grundstücke: PI. Nr. 291, Prellesauer „ , , 2 6 7 , M. Kast ,, ,, 268, G. Kaim ,, ,, 269, Kirchenstiftung NW IX. 48. ,, 270, L. Dornacher ,. ,, 271, J. Walcher ,. ,, 272, Kr. Weide ,, ,, 273, J. Hehl ,, 546, A. Spahn ,, ,, 525%, St. Zäh NW IX. 49. ,, ,, 526, J. Häberle In dem Museum Neu-Ulm liegt eine Münze des Vespasian. Siehe U.W. 1909. 6. Neu-Ulm Nr. 9. V e s p a s i a n (69—79 n. Chr.) Sesterz. Schlecht erhalten. 1909 durch Herrn GötzWullenstetten dem Museum Neu-Ulm geschenkt. Vs.: .. .ASIAN AVG PMT. Kopf v . l . Rs.: Stehender Krieger v . l . Cohen I. 419.
NW IX. 48
Nach Raiser Viaca, S. 87, wurde bei Wullenstetten gegen Senden zu eine Münze Constantin d. Gr. gefunden und eine Silbermünze Alexander d. Gr. Verbleib der Münzen? Auf PI. Nr. 972, M. Kast-Wullenstetten, stieß 1909 Bürgermeister Glocker beim Abgraben des Ackers auf 6—8 Gräber, die mit Ziegelsteinen gemauert waren, und gefüllt
152
waren mit Knochen, Kohle und Scherben. Daneben wurden dann 1910 Abi'allgruben mit römischem Kulturschutt gefunden. Schrifttum: U.W. 1909. 4. - Neu-Ulmer Anzeiger 1910, Nr. 230 (1. Okt.). - Brief von Dekan Kolb an Ohlenschlager am 26. Sept. 1902.
Abb. 111. 8 verflachte Hügel im Herrengehau bei Biberberg. N W IX. 48
Nach U.W. 1908. Hausbau von Nr. 41 Waffenfunde gemacht handeln, sondern um
4 und Neu-Ulmer Anzeiger 1910, Nr. 230 (1. Okt.), stand hinter dem (Günzer) und Nr. 42 (Stegmann) ein hoher Hügel, bei dem einige worden sind (NW IX. 48). Bs wird sich um keinen Iiallstatthügel ein Vergleichstück zum Calvarienberg in Oberfahlheim (Burgus?).
Nach U.W. 1909. 6 wurden am Südabhang des Burgberges, zwischen Wullenstetten und Witzighausen, ,,2 Tegulae" und eine römische Münze gefunden.
o
- "f
4
unt. großes y(großer
T
(Jehau. Kopf) Tl.Nr.25.
Abb. 112. Hügel an der Landstraße Wallenhausen—Waldstetten. N W IX. 49 und N W IX. 50
Nach Raiser, Intelligenzbl. 1813, S. 404, und 1814, S. 26, wurde 1813 ein Hügel abgetragen. Bs handelt sich nach Dekan Kolb um den Galgenberg auf PI. Nr. 651, B. GünzerWullenstetten, also um keinen I-Iallstatthügel.
Hügel im Forstbezirk Weißenhorn-Roggenburg. H a l l s t a t t : Bewaldeter Riedel zwischen Osterbach-und Günztal. Lage der Hügelgruppen von Norden nach Süden angegeben. N W XII. 44 Auf PL Nr. 847, A b t s h a l d e , ein hoher Hügel. Zeigt Angrabungsspuren. Gehört zu Bez.-Amt Günzburg, ebenso 5 Hügel im Tannengehau und Ob. Krautgartenholz. N W X I I . 43 Auf PL Nr. 847, S c h l e g e l , 4 Hügel (B.-A. Günzburg). Am 17. Juli 1832 wurde der „innere, größere" Hügel geöffnet durch Revierförster Gaßner, der außer etwas Kohle (Brandgrab), Scherben, nur eine Schüssel aus Ton enthielt. Brief des Revierl'örsters Gaßner aus Bühl, am 20. Nov. 1832. Original bei Apotheker Wetzler in Günzburg. 154
Abb. 113.
2 Hügelgruppen im Großen Kopf zwischen Wallenhausen und Waldstetten.
S c h r i f t t u m : Kaiser O D K I I , S. 5. - Ohlenschlager S. 56. - Koestler H a n d b u c h I I , S. 6. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 11. - Beschreibung des Reviers Bühl. Topogr. K a r t e i Augsburg. Auf PI. Nr. 17, I l e r r e n g e h a u , 8 Hügel, sehr verflacht. (Abb. 111). N W X I . 43 S c h r i f t t u m : Intelligenzblatt des Illerkreises 1815, S. 504. - Raiser Viaca, S. 82. Raiser OD K II, S. 5 (spricht noch von 15 Hügeln); I I I , S. 31. - Ohlenschlager, S. 53/54. - Koestler H a n d b u c h I I , S. 6. - Deutsche Gaue Sonderheft 5, S. 11. Auf PI. Nr. 632, S t o c k e t , Vordere Gemeinde, Gemeinde W a l d s t e t t e n , 45 Hügel. N W X I . 42 Zu B.-A. Giinzburg. S c h r i f t t u m : Raiser O D K I I , S. 5. Auf PL Nr. 25, U n t e r e s g r o ß e s G e h a u = G r o ß e r K o p f , sind Hügel an folgen- N W X. 42 den 3 Stellen (Grabungen u n b e k a n n t ) : 1. Ein einzelner Hügel südlich der S t r a ß e Wallenhausen-Waldstetten, vom Weg aus sichtbar (Abb. 112). 2. Westlich der inneren Kötz 3 Hügel (Abb. 113).
A b b . 114.
Hügel im Aspeng'ehau zwischen Wallenhausen und W a l d s t e t t e n .
155
3. 10 I-Iügel in der V e r l ä n g e r u n g des S t r a ß e n k n i e s W a l l e n h a u s e n - W a l d s t e t t e n ,
östl.
der äußeren K ö t z ( A b b . 1 1 3 ) . S c h r i f t t u m : R a i s e r O D K I I , S . 5. - Ohlenschlager, S . 53 (9 Hügel). |NWX/i2,«.| 4
j
t
;