Technologische Zusammenarbeit von Berliner Unternehmen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas [1 ed.] 9783428484119, 9783428084111


124 63 6MB

German Pages 101 Year 1995

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Technologische Zusammenarbeit von Berliner Unternehmen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas [1 ed.]
 9783428484119, 9783428084111

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Alexander Eickelpasch I Ingo Pfeiffer

Technologische Zusammenarbeit von Berliner Unternehmen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas

~~Deutsches Institut für . Sonderhefte Nr. 155 ~ Wirtschaftsforschung

Technologische Zusammenarbeit von Berliner Unternehmen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas

Von

Alexander Eickelpasch logo Pfeiffer

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Eickelpasch, Alexander: Technologische Zusammenarbeit von Berliner Unternehmen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas - von Alexander Eickelpasch ; lngo Pfeiffer. [Hrsg.: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung] . - Berlin : Duncker und Humblot, 1995 (Sonderhefte I Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung ; 155) ISBN 3-428-08411-X NE: Pfeiffer, Ingo; Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (Berlin): Sonderhefte

Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, D-14195 Berlin, Telefon (0 30) 8 97 89-0- Telefax (0 30) 8 97 89 200 Alle Rechte vorbehalten © 1995 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0720-7026 ISBN 3-428-08411-X

Inhaltsverzeichnis 1. Problemstellung und Untersuchungsauftrag

. . .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . .

11

2. Untersuchungsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

13

3. Verlauf und Repräsentation der Befragung bei Berliner Unternehmen . . . . . . . . . . . . .

15

4. Wirtschaftsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.1. Verarbeitendes Gewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.2. Produktionsnahe Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

5. Ergebnisse der Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5.1. Verarbeitendes Gewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.1. Derzeitige Geschäftsbeziehungen mit Partnern 5.1.2. Perspektiven der Ost-West-Kooperation . . . . 5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen . . . . . 5.2.1. Derzeitige Geschäftsbeziehungen mit Partnern 5.2.2. Perspektiven der Ost-West-Kooperation . . . .

. . . . .. . . . . . . . . in den RMO-Staaten . .. . .. . . . . . .. . . .. .. . . . . . . .. . in den RMO-Staaten . .. . . . . . . . . .. .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

24 24 31 34 34 38

6. Bewertung und Folgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Anhang A - Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Anhang B - Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Verzeichnis der Tabellen im Text Tätigkeitsstruktur und Akademikerquote im verarbeitenden Gewerbe in ausgewählten Großstädten 1991 - Anteil der Beschäftigten an allen Beschäftigten in der Teilregion in vH 0

2

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Felder und Richtung des Technologietransfers bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMOStaaten - Zahl der Angaben 0

4

0

Bedeutung ausgewählter produktionsnaher Dienstleistungsbranchen in ausgewählten Großstädten 1991 - Anteil der Beschäftigten an allen Beschäftigten in der Teilregion in vH 0

3

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Felder und Richtung des Technologietransfers bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - Zahl der Angaben 0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

o

0

21

23

30

40

Verzeichnis der Schaubilder im Text Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe von Berlin 1989 bis 1993 - in 1 000 2

RMO-Staaten, mit denen Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes Geschäftsbeziehungen unterhalten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen 0

3

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen 0

5

0

Art der Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen 0

4

0

0

0

0

0

0

o

0

o

o

o

o

o

o

o

0

o

o

0

o

0

0

0

0

Art der künftigen Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung beabsichtigen 0

0

0

o

0

o

o

o

o

0

19

26

27

29

32

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

7

6

Gewünschte externe Unterstützung für Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

7

RMO-Staaten, mit denen Berliner Dienstleistungsunternehmen Geschäftsbeziehungen unterhalten- in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen . . . . . . 36

8

Art der Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen ... .. . .... . . . . . ...... . . . . . . . . . . . . . . . . .... ... . .. . . . 37

9

Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

10

Artder künftigen Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/ Intensivierung beabsichtigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

11

Gewünschte externe Unterstützung für Berliner Dienstleistungsunternehmen bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .... . . . . . . . . . .... 43

Verzeichnis der Tabellen im Anhang Al

Repräsentativität der schriftlichen Unternehmensbefragung im verarbeitenden Gewerbe in Berlin - Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

A2

Repräsentativität der schriftlichen Unternehmensbefragung im verarbeitenden Gewerbe in Berlin - Beschäftigte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

A3

Beteiligte Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Berlin und deren Beschäftigte - Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

A4

Beteiligung der Unternehmen in ausgewählten Dienstleistungsbereichen in Berlin an der schriftlichen Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

A5

Beteiligte Unternehmen ausgewählter Dienstleistungsbereiche in Berlin und deren Beschäftigte - Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

A6

Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe Berlins und der Bundesrepublik Deutschland 1992- Struktur in vH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

8

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

A7

Betriebe und Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe in Berlin und im Bundesgebiet nach Größenklassen 1992- Struktur in vH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

AS

Entwicklung der Tätigkeitsstruktur und der Zahl der Akademiker im verarbeitenden Gewerbe in ausgewählten Großstädten 1991/1990 - Veränderung der Zahl der Beschäftigten in vH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

A9

Geschäftsaussichten von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes- in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

A 10

Entwicklung ausgewählter produktionsnaher Dienstleistungsbranchen in ausgewählten Großstädten 1991/1990 -Veränderung der Zahl der Beschäftigten in vH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

All

Geschäftsaussichten von Berliner Dienstleistern - in vH aller Dienstleister . . . . . . 60

A 12

Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Geschäftsbeziehungen zu Partnern in RMO-Staaten- in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Al3

Jahr der Aufnahme der Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Al4

Art der Geschäftspartner von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes in den RMO-Staaten -in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Al5

Sitzland der Geschäftspartner aus RMO-Staaten von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

A 16

Art der Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Berlin mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Al7

Umsatz von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes 1992 nach Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

AlS

Ausgewählte RMO-Staaten nach Art der Geschäftsbeziehung mit Berliner Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen mit dem jeweiligen Land unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . 67

Al9

Gründe für den Markterfolg der eigenen Produkte von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes in den RMO-Staaten -in vH aller Unternehmen, die liefern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

9

A20

Gründe für den Bezug von Waren oder Dienstleistungen aus den RMO-Staaten aus Sicht von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes - in vH aller Unternehmen, die beziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

A21

Bedeutung und Richtung von Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

A22

Technische Entwicklungsvorhaben von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

A23

Probleme bei den Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

A24

Derzeitige und künftige Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH . . . . . . . . . . . . 73

A25

Gründe für das Desinteresse von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes an Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung nicht beabsichtigen . . . . . . . . . 74

A26

Art der künftigen Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung beabsichtigen . . . . . . . . . . . . . . . . 75

A27

Gewünschte externe Unterstützung für Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

A28

Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Geschäftsbeziehungen zu Partnern in den RMO-Staaten- in vH aller Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

A29

Jahr der Aufnahme der Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

A30

Art der Geschäftspartner von Berliner Dienstleistungsunternehmen in den RMOStaaten- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . 79

A31

Sitzland der Geschäftspartner aus RMO-Staaten von Berliner Dienstleistungsunternehmen- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . 80

A32

Art der Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

10

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

A33

Umsatz von Dienstleistungsunternehmen in Berlin 1992 nach Regionen

. . . . . . . 82

A34

AusgewählteRMO-Staaten nach Art der Geschäftsbeziehung mit Berliner Dienstleistungsunternehmen- in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen mit dem jeweiligen Land unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

A35

Gründe fiir den Markterfolg der eigenen Produkte von Berliner Dienstleistungsunternehmen in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen, die liefern . . . . . . 84

A36

Gründe fiir den Bezug von Waren oder Dienstleistungen aus den RMO-Staaten aus Sicht von Berliner Dienstleistungsunternehmen - in vH aller Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen beziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

A37

Bedeutung und Richtung von Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . .

86

A38

Technische Entwicklungsvorhaben von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

A39

Probleme bei den Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

88

Derzeitige und künftige Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

89

A40

A41

Gründe fiir das Desinteresse Berliner Dienstleistungsunternehmen an Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten- in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung nicht beabsichtigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

A42

Art der künftigen Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/ Intensivierung beabsichtigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

A43

Gewünschte externe Unterstützung fiir Berliner Dienstleistungsunternehmen bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... . .. . .... . . ... .. . . . 92

1. Problemstellung und Untersuchungsauftrag Der Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen in den Refonnstaaten Mittel- und Osteuropas (RMO-Staaten) und ihre Einbindung in den freien Welthandel wirft schwierige Probleme auf, die diese Länder wohl nicht aus eigener Kraft bewältigen können: Die institutionellen Grundlagen der Gesellschaft sind von Grund auf umzugestalten, und zugleich muß die überwiegend international nicht wettbewerbsfähige Wirtschaft modernisiert werden. Die Länder sind dabei auf alle Hilfen angewiesen, die dazu beitragen, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu stärken und dabei zugleich eigene Ressourcen besser als bisher zu nutzen. Eine herausragende Rolle bei der wirtschaftlichen Erneuerung spielt zweifellos der Transfer von organisatorischem und technischem Wissen aus den westlichen Industrieländern. Dabei gilt es, in den RMO-Staaten vorhandenes wissenschaftliches und technisches Potential zu erhalten und auszubauen. Ein Weg dazu ist die Zusammenarbeit mit westlichen Unternehmen, die zu beitragen kann, produktionstechnisches und organisatorisches Wissen zum gegenseitigen Nutzen auszutauschen. Das Interesse westlicher Unternehmen, sich in den RMO-Staaten zu engagieren, ist in erster Linie wirtschaftlicher Natur: Die Erschließung neuer Märkte bzw. die Wiedergewinnung alter Absatzgebiete stehen im Vordergrund. Die Möglichkeiten hierzu sind allerdings wegen des chronischen Devisenmangels der RMO-Länder begrenzt. Daneben gewinnen diese Länder als Standort für Lohnfertigung und andere Formen der Produktionsverlagerung zunehmend an Bedeutung 1. Wegen politischer Instabilität, nach wie vor unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen sowie bürokratischer und oft auch der sprachlicher Barrieren sind die Risiken für die Unternehmen auf diesen Märkten groß, und viele werden von einem Engagement abgehalten. In dieser Konstellation können unternehmensübergreifende Einrichtungen einen wesentlichen Beitrag zur Risikominderung leisten, indem sie beispielsweise Informationen bereitstellen, Kontakte anbieten oder Zugang zu Expertenwissen ermöglichen. Die Region Berlin weist als Standort für eine derartige Einrichtung zweifellos eine Reihe von Vorteilen auf. Dazu zählt auch die geographische Nähe zu den unmittelbar östlich gelegenen Anrainerstaaten, wenn auch der Faktor "Entfernung" bei verbesserten Kommunikationsund Verkehrswegen an Bedeutung verliert. Wichtiger dürften die traditionellen Beziehungen zur ehemaligen Sowjetunion sein. In Ostberlin und in Teilen von Brandenburg waren viele zentrale Funktionen der DDR-Industrie ansässig, und dort hatten auch viele wissenschaftlich-technische Forschungseinrichtungen ihren Sitz. Mit der deutschen Wirtschafts1 Nach der jüngsten großen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages plant ein Drittel der deutschen Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre Produktionsverlagerungen ins Ausland, vor allem in die RMO-Staaten, vgl. Handelsblatt vom 9. November 1993.

12

1. Problemstellung und Untersuchungsauftrag

und Währungsunion und dem Zusammenbruch des RGW sind zwar die Geschäftsbeziehungen zumeist eingestellt worden. Informelle Kontakte zu den ehemaligen Partnern bestehen aber vielfach noch und können einen nicht zu unterschätzenden Startvorteil beim Aufbau neuer Kooperationsbeziehungen darstellen. Eine solche Entwicklung käme auch dem Standort Berlin zugute: Der Neuaufbau der wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit von Unternehmen aus der Berliner Region mit den RMO-Staaten sowie dessen breite institutionelle Unterstützung kann überregionale Anziehungskraft entfalten. Mit der Profliierung als "Ost-West-Drehscheibe" würden der Region mittelfristig erhebliche Chancen zuwachsen, Standort für die Ost-WestAktivitäten von auswärtigen - wohl vorwiegend ausländischen - Investoren zu werden. Im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie, Berlin, hat das DIW im Frühjahr 1993 eine Bestandsaufnahme der bereits praktizierten technologischen Zusammenarbeit von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes und von Berliner produktionsnahen Dienstleistungsunternehmensowie vonanwendungsnaher Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas erarbeitet. Parallel zur Untersuchung des DIW führte die T.IN.A. (Technologie- und Innovationsagentur Brandenburg GmbH), Frankfurt/Oder zusammen mit dem BWI (Brandenburgisches Wirtschaftsinstitut), Stahnsdorf eine entsprechende Bestandsaufnahme im Land Brandenburg durch. Diese Analysen bildeten die empirischen Grundlagen für eine Konzeption zur "Stärkung der technologischen Zusammenarbeit mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas im europäischen Zusammenhang", die das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, Berlin (IPK) entwarf. Federführung für das gesamte Projekt hatte die BAO BERLIN - Marketing Service GmbH. Konzeption und Ergebnisse der Bestandsaufnahme für Berliner Unternehmen sind im folgenden dargestellt.

2. Untersuchungsansatz Als potentielle Partner für eine technologische Zusammenarbeit kommen nicht alle Branchen und alle Unternehmen gleichermaßen in Frage. Im ersten Untersuchungsschritt wurde daher versucht, diejenigen Bereiche einzugrenzen, die aufgrund ihres Produkt- und Leistungsspektrums, aufgrund ihrer technischen und technologischen Kompetenz und aufgrund ihrer Erfahrungen im Exportgeschäft für einen derartigen Austausch grundsätzlich in Frage kommen. Dies sind vor allem weite Bereiche des verarbeitenden Gewerbes sowie auf eine Reihe von Branchen des Dienstleistungsgewerbes, und zwar solche, die im weiteren Sinne Produktionsdienste erbringen: wirschaftliehe Beratung, lngenieurbüros, Softwareentwicklung, Werbung, Markt- und Meinungsforschung, Aus- und Weiterbildung sowie private Forschungseinrichtungen. Für diese Auswahl wurden zunächst Informationen der amtlichen Statistik ausgewertet. Für das verarbeitende Gewerbe wurde vor allem die monatliche Berichterstattung herangezogen, für die Dienstleistungsbereiche eine Sonderauswertung der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Diese diente auch dazu, Anhaltspunkte für die Technologiekompetenz im verarbeitenden Gewerbe anband der Tätigkeits- und Qualifikationsstruktur zu gewinnen. Repräsentative und differenzierte Informationen über die derzeitigen und künftigen Geschäftsbeziehungen der einzelnen Unternehmen mit Partnern in Mittel- und Osteuropa im allgemeinen sowie über das technologieorientierte Potential im besonderen liegen allerdings weder aus der amtlichen Statistik noch aus anderen Quellen vor. Sie mußten daher originär erhoben werden. Die Datenerhebung wurde als schriftliche Befragung durchgeführt und durch Interviews bei ausgewählten Unternehmen ergänzt. Die standardisierte Befragung umfaßt drei Themenbereiche: Einmal wurden die aktuellen Geschäftsbeziehungen Berliner Unternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten, die damit eventuell verbundenen Probleme sowie die von ihnen in Anspruch genommene Unterstützung von EG, Bund, Land, Kammern, Verbänden etc. erfragt. In diesem Fragenkomplex wurde in Abstimmung mit den Kooperationspartnern Wert gelegt auf eine differenzierte Bestandsaufnahme über Geschäftsbeziehungen jeweils gegliedert nach Ländern und Art der Geschäftsbeziehung sowie über die Kombination dieser beiden Merkmale. Dazu gehören auch Fragen nach den Hemmnissen für den Ausbau oder die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen. Zugleich wurden einige Fragen aufgenommen, die über den Austausch an technischem Wissen Auskunft geben sollen. Diese beruhen auf Selbsteinschätzungen der befragten Unternehmen zum Begriff "Technologie". Dabei geht es einmal um den Stellenwert des "Technikgehalts" von Produkten sowohl bei der Lieferung als auch beim Bezug von

14

2. Untersuchungsansatz

Waren oder Dienstleistungen. Darüber hinaus soll in Erfahrung gebracht werden, ob bei den Geschäftsbeziehungen auch der Austausch von reinem technischen Wissen ("Blaupausen") eine Rolle spielt. Der zweite Block von Fragen thematisiert die Perspektiven der Ost-West-Kooperation. Um das Potential an Unternehmen zu erfassen, die grundsätzlich auf überregionalen Märkten tätig sein können oder wollen, sich derzeit aber nicht für die Märkte in RMOStaaten interessieren, wird auch nach den Gründen dafür gefragt, nicht in Mittel- und Osteuropa aktiv zu werden. Die abschließende differenzierte Frage nach der Art der gewünschten Hilfestellung von EG, Bund, Land, Kammern, Verbänden oder anderen Institutionen soll Anhaltspunkte für den möglichen Aufbau einer Technologie-Transferstelle mit den Staaten Mittel- und Osteuropas bieten. Schließlich wurden Angaben zu Produktspektrum, Beschäftigung, Umsatz, regionaler Absatzstruktur, Gründungsjahr und Geschäftsaussichten erhoben, die sowohl für Zwecke der Repräsentation als auch für die Beschreibung der Wirtschaftsstruktur notwendig sind. Für die beiden untersuchten Wirtschaftsbereiche - verarbeitendes Gewerbe und produktionsnahe private Dienstleistungen - wurde in Abstimmung mit den an der Untersuchung beteiligten Institutionen ein einheitlicher Fragebogen entwickelt, der sowohl für die Befragung der Berliner als auch der Brandenburger Wirtschaft eingesetzt wurde. Dabei war im Interesse der Vergleichbarkeit in Kauf zu nehmen, daß branchenspezifische Besonderheiten nur in engen Grenzen berücksichtigt werden konnten. Vor der Umfrage wurde das Befragungskonzept in Gesprächen mit Unternehmen auf Beantwortbarkeit und Aussagekraft getestet. Die kurze Vorbereitungszeit ließ allerdings nur eine kleine Zahl von Pretests zu. Die Auswahl des Befragtenkreises für die persönlichen Gespräche orientierte sich an der Art des Engagements bzw. des (Des-)Interesses der Unternehmen. Wie sich bereits in Vorgesprächen gezeigt hatte, waren Nachfragen insbesondere bei Konzernunternehmen erforderlich, da aufgrund der komplexen Tätigkeitsstruktur und der unternehmensinternen Arbeitsteilung deren Marktsituation und ihr Osteuropa-Engagement nicht ausschließlich durch eine standardisierte Befragung erfaßt werden konnten.

3. Verlauf und Repräsentation der Befragung bei Berliner Unternehmen Mit der Befragung wurde im April 1993 begonnen. Im Mai und Juni 1993 wurde eine intensive Mahnaktion - erneute Zusendung des Fragebogens sowie telefonische Rückfrage bei größeren Unternehmen durchgeführt. Dies brachte eine erhebliche Steigerung der Zahl der Auskünfte. In die Befragung im verarbeitenden Gewerbe wurden alle Betriebe einbezogen, die im Rahmen der monatlichen Berichterstattung des Statistischen Landesamtes melden. Sie beschäftigen in der Regel 20 und mehr Arbeitnehmer. Im Frühjahr 1993 gab es in Berlin rund 1 450 Betriebe. Zusätzlich wurden ca. 500 Kleinbetriebe der Industrie und des produzierenden Handwerks befragt. Rund 150 Unternehmen der nahabsatzorientierten Konsumgüterbranchen sowie reine Reparaturbetriebe wurden in die Bestandsaufnahme allerdings nicht einbezogen. Die Befragung richtete sich damit an insgesamt etwa 1 800 Unternehmen, 1 200 davon aus dem Westteil der Stadt. Insgesamt liegen gut 500 verwertbare Antworten vor, knapp 400 davon aus den westlichen Bezirken. Damit hat sich ein Drittel der in Frage kommenden Unternehmen beteiligt (Tabellen Al, A3). Die beteiligten Unternehmen beschäftigten Ende März 1993 knapp 106 000 Personen, davon entfallen auf Westberlin vier Fünftel. An der Beschäftigung gemessen, ist damit mehr als die Hälfte der Berliner Industrie erfaßt. Zwischen dem Westteil und dem Ostteil der Stadt zeigen sich keine nennenswerten Unterschiede im Repräsentationsgrad (Tabelle A2) . Insgesamt gesehen ist die Beteiligung an der schriftlichen Erhebung befriedigend; sie bewegt sich im Rahmen der nicht regelmäßigen Umfragen des DIW im (West-)Berliner verarbeitenden Gewerbe. Entscheidend für die Güte der Ergebnisse ist im übrigen nicht allein der Beteiligungsgrad, sondern die Frage, inwieweit die beteiligten Unternehmen die entsprechende Grundgesamtheit verzerrungsfrei abbilden. Anband von Plausibilitätsprüfungen hat sich gezeigt, daß dies grundsätzlich gewährleistet ist. In strikter methodischer Betrachtung handelt es sich allerdings nicht um eine Stichprobenauswahl; eine Generalisierung der Ergebnisse ist also nicht ohne weiteres möglich. Die langen Erfahrungen des DIW mit Befragungen in Berlin zeigen jedoch, daß eine "Teilausschöpfung einer Totalerhebung", wie sie hier vorliegt, ebenfalls verallgemeinerungsfahige Informationen liefert. Gespräche mit Unternehmen lassen allerdings den Schluß zu, daß Antwortausf in der Teilregion in vH -

N

-

g

~ ~

"'

~

'

~

-!"-

-

22

4. Wirtschaftsstruktur

4.2. Produktionsnahe Dienstleistungen Anders als im verarbeitenden Gewerbe liegen für den Dienstleistungsbereich nur wenige Informationen vor. Differenzierte, allerdings wenig zeitnahe Daten stellt die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten- allerdings derzeit noch nur für Westberlin. Diesen Angaben zufolge befindet sich der Berliner Dienstleistungsbereich - ähnlich wie das verarbeitende Gewerbe - derzeit in einer Phase des beschleunigten Strukturwandels. Bis Ende der 80er Jahre noch blieb Westhertin in der Entwicklung des privaten Dieostleistungssektors hinter den westdeutschen Großstädten zurück8 . Mit dem Wegfall der Grenzen haben sich die Standortbedingungen schlagartig gebessert. Damit sind offensichtlich deutliche Impulse auf den Westberliner produktionsnahen Dienstleistungsbereich ausgegangen. 1991 nahm die Zahl der Beschäftigten in den produktionsnahen Dienstleistungsunternehmen9 um 16 vH zu, mit Ausnahme Münchens war dies der stärkste Zuwachs unter den großen westdeutschen Großstädten (Tabelle AlO). Der Besatz mit derartigen Arbeitsplätzen hat sich demzufolge deutlich dem des Durchschnitts anderer Großstädte angenähert. 1991 waren 9 vH der Beschäftigten Westhertins in diesem Bereich tätig, etwa gleich viel wie in den anderen Großstädten. Ein Rückstand besteht allerdings noch in der Branche Rechts- und Wirtschaftsberatung, bei Architektur- und Ingenieurbüros und in der Wirtschaftswerbung (Tabelle 2). Die relativ günstige Situation, in der sich die Berliner Dienstleister befinden, zeigt sich in der Einschätzung der aktuellen Lage dieser Unternehmen. Zwei Fünftel der an dieser Untersuchung beteiligten Dienstleister stufen ihre Geschäftsaussichten als günstig ein, doppelt so viel wie beim verarbeitenden Gewerbe (Tabelle All). Weitere zwei Fünftel gehen von einer recht stabilen Situation aus. Die Lage wird bei Westberliner wie bei Ostberliner Unternehmen gleich günstig eingeschätzt, wobei die beratenden Dienstleister und die Werbeagenturen ein noch günstigeres Bild abgeben. Dabei fällt auf, daß der lokale Markt meist nicht als Triebfeder der Entwicklung angesehen wird. Bei denjenigen, die überregional absetzen - im übrigen Bundesgebiet oder im Ausland - sind die Geschäftsaussichten deutlich günstiger.

8

"Strukturen im Dienstleistungsgewerbe Berlins", a.a.O.

9

Ohne Banken und Versicherungen.

1,3 1,0

1,5 0,2

100,0

0,5 2,0

0,4 1,1

100,0

9,7

9,0

Harnburg

100,0

100,0

1,5 1,1

1,7 1,4

1,8 0,5 100,0

0,5 2,2

0,6 2,7

0,6 1,8

Frankfurt/M.

9,9

Düsseldorf

11,3

9,2

Köln

100,0

2,1 0,5

0,5 1,8

8,8

Stuttgart

Quellen: Bundesanstalt für Arbeit; DIW.

100,0

1,4 0,3 2,0 0,6 4,4 0,5

100,0

0,4 1,2 0,5 1,7 0,7 1,9

100,0

5,7 9,5

Früheres Bundesgebiet

12,0

München

1) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 1991. - 2) Die genannten Städte sowie Bremen, Hannover, Essen, Dortmund und Duisburg.

Alle Wirtschaftshereiche

Produktionsnahe Dienstleistungen darunter: Rechtsberatung Wirtschaftsberatung Architektur- und Ingenieurbüros Wirtschaftswerbung

West-Berlin

Alle westdeutschen Großstädte mit mehr als 500 000 Einwohnern2l

Tabelle 2: Bedeutung ausgewählter produktionsnaher Dienstleistungsbranchen in ausgewählten Großstädten 1991 - Anteil der Beschäftigten an allen Beschäftigten!) in der Teilregion in vH -

w

IV

5. Ergebnisse der Befragung 5.1. Verarbeitendes Gewerbe 5.1.1. Derzeitige Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten Ein wesentliches Ziel der Untersuchung besteht darin, einen Überblick über die laufenden Kontakte der Unternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten zu erarbeiten, soweit diese unter "Technikkooperation" im weitesten Sinne gefaßt werden können. Dazu wurde einleitend nach evtl. bestehenden Geschäftsbeziehungen gefragt. Welcher Art diese sind und welche Rolle technische Fragen dabei spielen, wurde anband mehrerer Zusatzfragen ennittelt. Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den Staaten des ehemaligen RGW unterhält derzeit gut ein Fünftel der beteiligten Berliner Industrieunternehmen - mit knapp der Hälfte der erfaßten Beschäftigung (Tabelle A12). Zwischen den westlichen und östlichen Stadtbezirken bestehen - allein gemessen an der Zahl der bestehenden Geschäftskontakte - kaum Unterschiede. Unternehmer, die Grundstoffe, Produktions- oder Investitionsgüter herstellen, pflegen in stärkerem Maße Austauschbeziehungen mit Osteuropa als die vorwiegend auf den lokalen Markt ausgerichteten Unternehmen des Verbrauchsgüter produzierenden Gewerbes bzw. der Ernährungsindustrie. Aus dieser Verteilung resultieren auch die starken Unterschiede zwischen den Größenklassen: Fast zwei Drittel der Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten unterhalten Geschäftsbeziehungen mit den RMO-Staaten, etwa dreimal so viel wie der Durchschnitt der Industrie. Auffallend dabei ist, daß die Großunternehmen der Grundstoff- und des Investitionsgüterbereichs mit Sitz in den östlichen Stadtbezirken eine derzeit (noch) weitaus stärkere Ausrichtung nach Osteuropa aufweisen als diejenigen in Westberlin. Hierbei handelt es sich vorwiegend um die noch in Treuhandbesitz befindlichen Unternehmen. Eine ganze Reihe von Industrieunternehmen - zwei Fünftel - unterhielt bereits vor dem Mauerfall Geschäftsbeziehungen mit Osteuropa (Tabelle Al3). Überraschenderweise ist der Anteil dieser Unternehmen in Ostberlin niedriger als in Westberlin. Dies beruht zum einen darauf, daß im Zuge des Zusammenbruchs des Ostblock-Wirtschaftssystems Teile der ostdeutschen Industrie, die in Osteuropa aktiv waren, ihre Tätigkeit einstellen mußten. Hinzu kommt aber noch ein statistischer Effekt: Bei einer ganzen Reihe von Ostberliner Unternehmen, die erst in den letzten Jahren Beziehungen aufgenommen haben, handelt es sich um nach der Wende neugegründete oder aus Kombinaten bzw. volkseigenen Betrieben ausgegründete Unternehmen, die nun auf frühere Kontakte zurückgreifen.

S.1. Verarbeitendes Gewerbe

25

Geschäftspartner der Berliner Industrieunternehmen sind in der Regel meist staatliche Unternehmen (Tabelle A14). Darüber hinaus kooperiert immerhin ein Fünftel dieser aktiven Unternehmen mit Forschungseinrichtungen in Osteuropa. Zwischen West- und Ostberliner Unternehmen bestehen hierbei nur marginale Unterschiede. Die wichtigsten Partnerländer sind - gemessen an der Zahl der Geschäftsbeziehungen Polen, gefolgt von der tschechischen Republik, Rußland und Ungarn (Schaubild 2). Innerhalb Rußlands spielt der Großraum Moskau die entscheidende Rolle (Tabelle A15). Mit deutlichem Abstand folgen die slowakische Republik, die Ukraine und Bulgarien. Westberliner Unternehmen sind besonders stark in Polen engagiert, die Ostberliner Industrie ist dagegen häufiger in Rußland, der slowakischen Republik, Bulgarien und Weißrußland vertreten. Die Staaten Mittel- und Osteuropas sind für die Berliner Industrie in allererster Linie als Absatzmarkt interessant: Etwa vier Fünftel der aktiven Unternehmen verkaufen dort ihre Produkte und vielfach werden dabei auch die damit verbundenen Service- und Ingenieurleistungen mitgeliefert (Schaubild 3 und Tabelle A16). Allerdings spielt der Absatzmarkt in den ehemaligen RGW-Ländern für den Durchschnitt der Industrie nur eine nachrangige Rolle. Gemessen am Umsatz des Jahres 1992 nimmt der deutsche Absatzmarkt die hervorragende Stellung ein: Vier Fünftel der Produkte setzen die Unternehmen- ohne Unterschied zwischen den Stadthälften-hier ab (Tabelle A17). Auf die ehemaligen RGWLänder entfallen lediglich 2 vH des Umsatzes. In Ostberlin liegt dieser Anteil (immer noch) bei 15 vH. Auf der Bezugsseite sind die wirtschaftlichen Beziehungen erwartungsgemäß weniger stark ausgeprägt. Aber immerhin ein Drittel der Unternehmen gab an, Waren zu beziehen, und ein Fünftel der Unternehmen läßt dort im Lohnauftrag fertigen. Unterschiede zwischen den Unternehmen aus West- und Ostberlin sind nicht erkennbar. Angaben über das Gewicht dieser Bezüge am gesamten Bezugsvolumen wurden nicht erhoben und sind auch nicht aus der amtlichen Statistik verfügbar. Aus den Gesprächen mit den Unternehmen ergab sich aber, daß die Bezüge aus den RMO-Staaten eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Bemerkenswert ist, daß eine ganze Reihe der Berliner Unternehmen in Osteuropa eigene Unternehmen besitzen, Kontaktbüros oder Joint-ventures unterhalten. Sofern es Ostberliner Unternehmen betrifft, überrascht dies nicht sonderlich. Unerwartet stark sind aber auch bereits die Westberliner Unternehmen in den RMO-Staaten präsent. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es allerdings Unterschiede im Muster der Arbeitsteilung: Polen, die tschechische Republik und Ungarn sind wichtige Absatzmärkte (Tabelle AlS). Polen ist zudem ein interessanter Partner für den Bezug von Waren und als Standort für die Vergabe von Lohnaufträgen attraktiv. Demgegenüber ist der technische Austausch mit Rußland stärker ausgeprägt als mit den anderen RMO-Staaten. Im Rahmen des wirtschaftlichen Austauschs der Berliner Industrie mit den Partnern in Mittel- und Osteuropa spielt der Technologietransfer eine nicht unbedeutende, allerdings auch keine überragende Rolle:

26

5. Ergebnisse der Befragung

Schaubild 2:

RMO-Staaten, mit denen Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes Geschäftsbeziehungen unterhalten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen -

Ungarn

Bulgarien Weißrußland Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen

~3vH

Cj Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

I DIW'93 !

5.1. Verarbeitendes Gewerbe

27

Schaubild 3:

Art der Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen -

Warenlieferungen

83 vH

Warenbezüge Lieferung von Leistungen Service Markterschließung Ingenieurleistungen Aus- und Weiterbildung andere Dienstleistungen Bezug von Dienstleistungen Ingenieurleistungen Lohnfertigung Markterschließung andere Dienstleistungen

Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen

Unterhalt von ... Kooperationsbeziehungen eigenen Unternehmen Kontakten/Kontaktbüros Joint-ventures

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93

28

5. Ergebnisse der Befragung

Dies schlägt sich einmal im "Technikgehalt" der von den Unternehmen gelieferten bzw. bezogenen Waren oder Dienstleistungen nieder. Als Indiz dafür werden hier die Gründe herangezogen, die aus Sicht der Befragten den Ausschlag für den Markterfolg der eigenen Produkte bzw. für den Bezug aus den RMO-Staaten gegeben haben. Demzufolge begründen immerhin drei Fünftel der liefemden Unternehmen ihren Markterfolg mit der hohen Fertigungsqualität ihrer Produkte und zwei Fünftel mit ihrem technischen Vorsprung (Tabelle Al9). Aufallend sind dabei signifikante Unterschiede zwischen den beiden Stadthälften. In Westhertin steht die Fertigungsqualität im Vordergrund, in Ostberlin dagegen sind es die traditionell guten Geschäftsbeziehungen. Deutlich niedriger ist dagegen die Bewertung des "Technikgehalts" auf der Bezugsseite. Für fast alle Unternehmen, die aus den RMO-Staaten beziehen, steht das PreisLeistungs-Verhältnis im Vordergrund (Tabelle A20). Lediglich ein knappes Zehntel bezieht technisch interessante Produkte aus den RMO-Staaten. Bemerkenswert sind auch hier die Ost-West-Unterschiede: In Ostberlin gab immerhin ein Viertel diesen Grund an, in Westhertin war es kaum ein Unternehmen. Abgesehen von dieser Form des "inkorporierten" Technologietransfers betreibt ein nennenswerter Teil der Industrieunternehmen auch den Austausch von "reinem" technischen Wissen: Ein Drittel der betreffenden Berliner Industriebetriebe haben entsprechend geantwortet- in Westhertin ist dieser Anteil etwas höher (Schaubild 4 und Tabelle A21). Fast alle diese Unternehmen liefern bzw. vermitteln Know-how. Hierbei handelt es sich vor allem um die "Lieferung" von Know-how, das unmittelbar in Zusammenhang mit der eigenen Produktion- wie Verfahrenstechniken und Meß- und Steuerungstechnik -oder mit eigenen Produkten steht - wie Medizintechnik, Werkstofftechnik oder Elektrotechnik (Tabelle 3). Zu vernachlässigen ist dagegen der Anteil der Unternehmen, die Know-how beziehen bzw. Wissensaustausch in beide Richtungen betreiben. Entsprechend gering ist auch der Anteil der Unternehmen, die gemeinsam mit Partnern in den RMO-Staaten technische Entwicklungen durchführen - ein Zehntel aller Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen unterhalten (Tabelle A22). Dabei handelt es sich in der Regel um einen Umfang von bis zu fünf Mann-Jahren. Der Wirtschaftsaustausch der meisten Unternehmen - drei Viertel der Befragten - ist von gravierenden Problemen gekennzeichnet. Viele Unternehmen sehen sich gleich einem ganzen Bündel von Problemen gegenüber (Tabelle A23). Die Problemlage der Westberliner Unternehmen unterscheidet sich dabei kaum von denjenigen mit Sitz in Ostberlin: Im Vordergrund stehen die geringe Zahlungsfähigkeit der Abnehmer und die unklaren Zahlungsbedingungen. Aber auch die bürokratischen Hürden und die rechtliche Unsicherheit in den Partnerländern machen vielen Unternehmen zu schaffen. Dies spiegelt sich auch bei der Art der in Anspruch genommenen externen Unterstützung wider. Im Vordergrund stehen die Maßnahmen zur Absicherung von Exportgeschäften (HERMES-Bürgschaften). Zugleich werden auch die Serviceleistungen der Industrie- und

29

5 . 1. Verarbeitendes Gewerbe

Schaubild 4:

Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten -in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen-

nur Bezug von Know-How (2 vH)

nur Lieferung von Know-How

Bezug und Lieferung von Know-How (1 vH)

Technologietransfer ohne Bedeutung

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93 .

5. Ergebnisse der Befragung

30

Tabelle 3:

Felder und Richtung des Technologietransfers bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten - Zahl der Angaben -

Insgesamt

Nur Bezug von Know-how

Nur Lieferung von Know-how

Bezug und Lieferung von Know-how

Planung, Organisation, Logistik

5

0

5

0

Meß- und Steuerungstechnik

3

1

2

0

Automatisierungstechnik

2

0

1

1

Energietechnik

2

0

1

1

Kristallphysik

1

0

1

0

Medizintechnik

3

1

2

0

Umweltschutz-Technik

1

0

1

0

Wärmetechnik

1

0

1

0

Werkstofftechnik

2

0

2

0

Elektrotechnik

6

I

5

0

10

0

10

0

Bautechnik

1

0

1

0

Metallverarbeitung

1

0

1

0

Hochfrequenztechnik

1

0

1

0

Optische Techniken

1

0

1

0

Schienenfahrzeugtechnik

1

0

1

0

41

3

36

2

Verfahrenstechnik

Angaben insgesamt

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

5.1. Verarbeitendes Gewerbe

31

Handelskammer zu Berlin, der BAO-Marketing Service GmbH, von verschiedenen Verbänden (VDMA, ZVEI, BDI), aber auch von staatlichen Stellen (Bundeswirtschaftsministerium, Auswärtiges Amt, BfAI, Osteuropabank) in Anspruch genommen.

5.1.2. Perspektiven der Ost-West-Kooperation Bemerkenswert ist, daß trotz vieler Probleme drei Viertel der in den RMO-Staaten aktiven Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen ausbauen wollen, lediglich ein Zehntel will sich definitiv zurückziehen - offenbar werden die Marktchancen in Mittel- und Osteuropa höher bewertet als die Risiken (Tabelle A24). Zwei Fünftel der Unternehmen wollen auch künftig nicht in Mittel- und Osteuropa aktiv werden. Aber immerhin - ein Viertel dieser Unternehmen beabsichtigt die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen, und zwei Fünftel sind sich noch unschlüssig. Die meisten derjenigen, die in den RMO-Staaten nicht aktiv werden wollen , sind offenbar aufgrund ihrer spezifischen Produkt- und Absatzstruktur daran auch nicht interessiert: Knapp drei Viertel der Befragten produzieren vornehmlich für den deutschen Markt, darunter der überwiegende Teil für den lokalen Markt (Tabelle A25) . Ein weiteres knappes Zehntel ist in einen überregionalen Unternehmensverbund organisatorisch eingebunden. Die wenigsten Unternehmen sehen indes in der Lage der Staaten Mittel- und Osteuropas selbst Hinderungsgründe. Bei Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen ausbauen oder aufbauen wollen, ist eine ähnliche Ausrichtung zu erwarten wie für die bestehenden Kontakte (Schaubild 5). Auch künftig wird der Vertrieb der eigenen Produkte die herausragende Rolle spielen - drei Viertel der Unternehmen schätzen dies für sich so ein. Hinzu kommen Handelsaktivitäten sowie die Nutzung Mittel- und Osteuropas als Bezugsmarkt und Standort für Lohnfertigung bzw. Produktion. Forschungskooperationen werden derzeit kaum angestrebt (Tabelle A26). Von den Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen auf- oder ausbauen wollen, sehen vier Fünftel eine zusätzliche Hilfestellung von außen als sinnvoll an (Tabelle A27) . Aber auch zwei Fünftel derjenigen, die derzeit keine Einschätzung abgeben, erwarten Unterstützung. Auffallend ist, daß nicht in erster Linie finanzielle Hilfen gewünscht werden. Am häuftigsten wird angeregt, den Unternehmen bei der Ausweitung und Aufnahme von Geschäftskontakten behilflich zu sein (Schaubild 6). Dazu gehört auch Unterstützung beim Besuch oder bei der Teilnahme an Messen und Ausstellungen. Bei vielen Unternehmen ist der Kenntnisstand über die Lage in den Staaten Mittel- und Osteuropas unzureichend , sie wünschen sich konkrete Informationen über die sie interessierenden Märkte und über die Abwicklung von Geschäften. Direkte finanzielle Hilfen erwartet ein Viertel der Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen aus- bzw. aufbauen wollen und ein Fünftel derjenigen, die noch keine Einschätzung abgeben. Im folgenden wird eine Reihe typischer Anregungen aufgeführt, die die Unternehmen genannt haben. Im Bereich der nicht-finanziellen Unterstützung sind diese:

5. Ergebnisse der Befragung

32

Schaubild 5:

Art der künftigen Geschäftsbeziehungen von Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes mit Partnern in den RMO-Staaten

- in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung beabsichtigen -

Vertrieb/Absatz der eigenen Produkte

78 vH

Lohnfertigung

Bezug von Vorprodukten/Rohstoffen

L"AIVVVV'I

Handelstätigkeit

Gründung eines Produktionsbetriebes Unternehmen, derzeit bzw. künftig mit Geschäftsbeziehungen

Gründung von Joint-ventures

Forschungskooperation

3 vH

Bezug von Dienstleistungen

2 vH

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93

33

5. 1. Verarbeitendes Gewerbe

Schaubild 6:

Gewünschte externe Unterstützung für Unternehmen des Berliner verarbeitenden Gewerbes bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten -in vH aller Unternehmen-

Ausweitung des Informationsangebots Hilfe bei der Vermittlung von Geschäftskontakten Unterstützung bei Messen und Ausstellungen

30 vH

I'V\/V'v'VV''-1\1'-.1\.ot

andere Hilfen zur Markterschließung Angebote zur Aus- und Weiterbildung

Finanzielle Hilfen

andere Maßnahmen

3 vH

nachrichtlich: Keine Hilfestellung notwendig

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

56 vH

DIW'93

34

5. Ergebnisse der Befragung

Unterstützung bei der "Erschließung" von Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft und des Bundes. Stärkere politische Vertretung bei der Europäischen Gemeinschaft, damit deutsche Unternehmen bei EG-Programmen wie T ACIS oder PHARE besser berücksichtigt werden. Angebote zur Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter im Wirtschaftsrecht des jeweiligen Partnerlandes (Steuerrecht, Zollrecht etc.) und in Sprachen. Angebote zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter für den Geschäftspartner in den RMO-Staaten zur Verbesserung ihres kaufmännischen und Marketing-Wissens. Bereitstellung von Büroräumen in den RMO-Staaten. Angebote zur Nutzung von Telekommunikationseinrichtungen. Finanzielle Förderung wird in folgenden Bereichen gewünscht: Finanzielle Hilfen bei Übersetzungen Ansehubfinanzierung einzelner Pilotvorhaben der Berliner Unternehmen in den RMOStaaten. Generelle Finanzhilfen beim Aufbau eines Vertriebssystems. Absicherung finanzieller Risiken beim Export (vor allem Weiterführung der HERMES verbürgten Kredite) . Bereitstellung von Büroräumen in den RMO-Staaten. Zu beachten ist hierbei, daß einige der vorgeschlagenen Maßnahmen bereits angeboten werden. Dies deutet auf einen Bedarf an Aufklärung hin.

5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen 5.2.1. Derzeitige Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten Von den beteiligten Berliner Dienstleistungsunternehmen unterhält ein Viertel bereits Geschäftsbeziehungen mit den Staaten Mittel- und Osteuropas. Dies sind etwa gleich viel wie in der Industrie. Gemessen an der Beschäftigung liegt der Anteil mit 40 vH allerdings unter dem in der Industrie. Dies kann bei der im Durchschnitt viel kleineren Unternehmensgröße allerdings nicht überraschen. Unterschiede bestehen auch in der regionalen Verteilung. Der Anteil ist in Ostberlin doppelt so hoch wie in Westberlin (Tabelle A28) . Branchenunterschiede sind - abgesehen von dem etwas stärkeren Engagement im Bereich wissenschaftliche Forschung, Bildung - nicht erkennbar. Der weit überwiegende Teil der Berliner Dienstleister - ca. drei Viertel - hat erst im laufenden oder in einem der letzten drei Jahre Geschäftsbeziehungen aufgenommen (Tabelle A29). Dies ist allerdings nicht ohne weiteres als steigendes Interesse an den

5.2. Produktionsnahe Dienstleisrungsuntemehmen

35

Märkten Mittel- und Osteuropas zu werten. Vielmehr spielt dabei das Gründungsjahr der Unternehmen eine Rolle. Geschäftsbeziehungen werden vor allem mit Unternehmen unterhalten (Tabelle A30). Partner sind meist zugleich aber auch Forschungseinrichtungen, Regierungsstellen oder andere öffentliche Einrichtungen - mehr als doppelt so häufig wie in der Industrie. Zwei Drittel der Geschäftspartner der Berliner Dienstleister haben ihren Sitz in Rußland, vorwiegend im Großraum Moskau, aber auch in St. Petersburg und in Sibirien (Schaubild 7). Im verarbeitenden Gewerbe stehen dagegen polnische Partner an erster Stelle. Hinsichtlich der regionalen Struktur des Engagements sind einige Unterschiede zwischen Unternehmen mit Sitz im West- und im Ostteil Berlins erkennbar (Tabelle A31) . Drei Viertel der Ostberliner Dienstleister unterhalten Geschäftsbeziehungen mit russischen Partnern, jeweils gut ein Drittel mit Partnern in Polen, in der tschechischen Republik und in der Ukraine. Bei den Westberliner Unternehmen verteilen sich die Hauptkontakte gleichmäßiger - zu jeweils etwa 50 vH - auf Rußland, Polen und die Tschechische Republik. Im Vordergrund der Aktivitäten steht ähnlich wie bei der Industrie der Absatz der eigenen Leistungen, wie die Lieferung von Service-, Markterschließungs- und Ingenieurleistungen, aber auch von Waren (Schaubild 8 und Tabelle A32). Deutlich höher als in der Industrie ist aber der Anteil derjenigen, die Kontakte oder Kontaktbüros unterhalten. Auch hier gilt wie in der Industrie, daß Westberliner Unternehmen ebenfalls bereits über ein nennenswertes Netzwerk von Kooperationspartnern verfügen. Dennoch ist auch hier das quantitative Engagement in den ehemaligen RGW-Staaten - soweit es die Absatzseite betrifft - noch recht gering. Nur 3 vH des Umsatzes der beteiligten Unternehmen entfallen auf diese Länder. Besonders hoch ist er in der Branche "technische Beratung" (Tabelle A33). In Rechnung zu stellen ist aber, daß der Exportanteil insgesamt nur 7 vH beträgt- ein deutliches Indiz dafür, daß produktionsnahe Dienstleister traditionell überwiegend lokale Kunden bedienen. Zwei Fünftel der Leistungen werden allein in Berlin abgesetzt, hinzu kommt ein wohl nicht unwesentlicher, allerdings im Rahmen der Befragung nicht abgefragter Anteil, der auf das Berliner Umland entfällt. Bemerkenswert ist auch, daß es hinsichtlich der Exportorientierung offensichtlich keinen Zusammenhang mit der Unternehmensgröße gibt. Aus der Differenzierung der Art der Geschäftsbeziehungen, jeweils gegliedert nach einzelnen Ländern ergeben sich keine gravierend neuen Erkenntnisse. Auffallend ist lediglich, daß ein Viertel der betreffenden Unternehmen Kontaktbüros in Rußland unterhält, aber nur ein gutes Zehntel in Polen, in Tschechien oder in der Ukraine (Tabelle A34). Ebenso wie im verarbeitenden Gewerbe, hat der Technologietransfer bei den aktiven Unternehmen ein nicht unbedeutendes Gewicht: Gut zwei Fünftel der Dienstleister gaben an, daß der Markterfolg ihrer Lieferungen und Leistungen in den RMO-Staaten auf technischem Vorsprung beruht - ebenso wichtig sind hohe Produktqualität und bereits bestehende Geschäftsbeziehungen (Tabelle A35) . 3•

36

5. Ergebnisse der Befragung

Schaubild 7:

RMO-Staaten, mit denen Berliner Dienstleistungsunternehmen Geschäftsbeziehungen unterhalten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen -

Rußland Polen

Weißrußland Bulgarien

Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93

5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen

37

Schaubild 8:

Art der Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen -

Warenlieferungen Warenbezüge Lieferung von Leistungen Service Markterschließung Ingenieurleistungen Aus- und Weiterbildung andere Dienstleistungen Bezug von Dienstleistungen Ingenieurleistungen Lohnfertigung Markterschließung andere Dienstleistungen Unterhalt von ...

Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen ~26vH

~

eigenen Unternehmen Kontakten/Kontaktbüros Joint-ventures

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93

38

5. Ergebnisse der Befragung

Während dieses Muster - auch in regionaler Hinsicht - demjenigen in der Industrie ähnelt, sieht es auf der Bezugsseite deutlich anders aus: Zwar hat auch bei den Bezügen der Dienstleister das Preis-Leistungs-Verhältnis oberste Priorität (Tabelle A36) . Allerdings bewertete auch gut ein Viertel der Dienstleister die Bezüge als technisch interessant, ein Sechstel bescheinigt ihnen hohe Qualität. Die Leistungsfahigkeit der Dienstleister drückt sich auch in dem positiven Urteil über die Qualifikationen der dortigen Mitarbeiter aus . Nach Einschätzung der Unternehmen sind es bei den Westberlinern überwiegend die Produktqualität, bei den Ostberlinern hingegen traditionell gute Geschäftsbeziehungen, die den Ausschlag für das "Standing" bei den RMO-Staaten geben. Erwartungsgemäß nimmt der Transfer von Know-how eine wichtigere Rolle ein als in der Industrie: Knapp zwei Drittel der Unternehmen liefern bzw. vermitteln Know-how, und immerhin ein Fünftel bezieht Know-how (Schaubild 9 und Tabelle A37). Bemerkenswert ist auch, daß eine ganze Reihe von Unternehmen gemeinsame technische Entwicklungen betreiben, und zwar im Umfang von bis zu fünf Mann-Jahren (Tabelle A38). Mit 113 Angaben ist die Liste der Technikfelder, in denen Austauschbeziehungen bestehen, länger als beim verarbeitenden Gewerbe (Tabelle 4) . Auch hier gilt allerdings, daß die produktionstechnische Bedeutung der Angaben bzw . der Gruppierungen für Außenstehende vergleichsweise schwierig einzuschätzen ist. Bemerkenswert ist zweierlei: die Dominanz von Planung, Organisation und Logistik (knapp ein Viertel aller Angaben), die Bedeutung von EDV-Software (ein Fünftel aller Angaben) sowie das große Gewicht und die breite Palette der Lieferung von Know-how (vier Fünftel aller Angaben) . Bemerkenswert ist aber auch , daß bei einigen High-techFeldern (Bio-Technik, Optik, Sensorik) bilateraler Austausch stattfindet, die osteuropäischen Partner also hier Stärken einbringen. Die Probleme und Hindernisse, denen sich die Berliner Dienstleister gegenübersehen, sind nicht andere als die der Industrieunternehmen: unklare Zahlungsbedingungen, bürokratische Hemmnisse innerhalb des Landes sowie bei der Grenzabfertigung und rechtliche Unsicherheiten bestimmen das Bild (Tabelle A39). Unterstützung erfuhren die Unternehmen - stärker als im verarbeitenden Gewerbe vorwiegend in Form nicht-finanzieller Hilfen. Hier ist auch die Palette der angesprochenen Institutionen deutlich breiter. Neben der IHK zu Berlin, der BAO, der EG-Beratungsstelle ERIC, den verschiedenen Verbänden, den Berliner Senatsdienststellen sowie den Bundesministerien und -einrichtungenwurden die TVA, BBJ-Consult, die Kernforschungsanstalt Jülich und die Weltbank angesprochen. Finanzielle Hilfen kamen vor allem von der Europäischen Gemeinschaft und der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

5.2.2. Perspektiven der Ost-West-Kooperation Trotz der genannten Probleme besteht auch bei den Dienstleistern Optimismus: Drei Viertel der bereits aktiven Unternehmen wollen ihre Beziehungen ausbauen (Tabelle A40).

39

5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen

Schaubild 9: Technologietransfer bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen -

Technologietransfer ohne Bedeutung

nur Bezug von Know-How (4 vH)

nur Lieferung von Know-How

Bezug und Lieferung von Know-How

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

DIW'93

5. Ergebnisse der Befragung

40

Tabelle 4: Felder und Richtung des Technologietransfers bei Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten - Zahl der Angaben Nur Lieferung von Know-how

23 9 2

4

0 0 0 0 0 1 0 0 0 2 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0

1 0 0 0 0 0 1 3

2 0 0 5 0 2 1 1 0 1 0 1 0 3 3 2 1 2 0 1

113

6

89

36

Insgesamt

Planung, Organisation, Logistik Meß- und Steuerungstechnik Automatisierungstechnik Energietechnik Kristallphysik Lasertechnik Medizintechnik Papierherstellung Reinigungstechnik Software Telekommunikation Umweltschutz-Technik Wärmetechnik Werkstofftechnik Lebensmitteltechnik Verfahrenstechnik Umformtechnik Bautechnik Metallverarbeitung Biotechnologie Optische Techniken Sensorik Recycling Fernerkundung Gefahrenmeldetechnik Motor-, Antriebs-, Fahrzeugtechnik Angaben insgesamt

Bezug und Lieferung von Know-how

Nur Bezug von Know-how

26 11 4

5 1 6 4

1 2 22

5 8

2 3

5 3 1

5 1 3 3 2 1 2 1

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

5 1 1 2 1 2 15 4

6 1 1

5 2 0 4

3 2 2 0 0 4

5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen

41

Von denen, die derzeit keine Geschäftsbeziehungen unterhalten, will ein Drittel aktiv werden, zwei Fünftel sind sich noch unschlüssig. Wie im verarbeitenden Gewerbe ist ein erheblicher Teil derjenigen Dienstleister, die nicht in Osteuropa aktiv werden wollen, auch generell nicht exportorientiert - nach den Ergebnissen der Befragung immerhin rund zwei Drittel der Unternehmen ohne Exportabsichten in den RMO-Staaten (Tabelle A41). Ein weiteres knappes Zehntel von Dienstleistern sieht derzeit dort keine für sie ergiebigen Märkte. Bei der Art der künftigen Geschäftsbeziehung bestehen ebenfalls Parallelen mit der Industrie. Vorrangig geht es um den Absatz der eigenen Leistungen bzw . um Handel (Schaubild 10 und Tabelle A42). Der Bezug von Dienstleistungen oder Kooperationen bei der Forschung werden nur von wenigen Unternehmen ins Auge gefaßt. Zwei Fünftel der Unternehmen halten externe Hilfen für nicht notwendig (Schaubild 11). Wie zu erwarten, ist der Anteil bei solchen Unternehmen höher, die ihre Aktivitäten ausbauen wollen oder Geschäftsbeziehungen planen (Tabelle A43). Von erheblicher Bedeutung ist hierbei immaterielle Unterstützung: Zwei Drittel der Unternehmen, die die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen planen, wünschen Hilfen bei der Vermittlung von Geschäftskontakten. Im übrigen wurde Ausweitung des Informationsangebots und Unterstützung bei Messen und Ausstellungen genannt. Bei denjenigen, die bereits aktiv sind, haben finanzielle Hilfen allerdings ein deutliches Übergewicht: Zwei Drittel von ihnen erachten finanzielle Unterstützung für sinnvoll. Die potentielle Bedeutung von externen Hilfen zeigt sich vor allem bei den Unternehmen, die gegenwärtig unentschlossen sind: Jedes zweite von ihnen hält Hilfen bei der Aufnahme von Geschäftsbeziehungen mit RMO-Staaten für sinnvoll . Für diese wie auch die übrigen Unternehmen stehen finanzielle, aber auch immaterielle Hilfen im Vordergrund. Die Dienstleistungsunternehmen haben ebenfalls detaillierte Vorschläge über eine stärkere Unterstützung gemacht. Im einzelnen sind diese: Bereitstellung von Marktdaten und Anfertigung von Marktanalysen für einzelne Länder/Regionen bzw. finanziellen Hilfen für deren eigene Durchführung. Programme zur Unterstützung des Managements in den Partnerinstitutionen bzw. -unternehmen. Einrichtung von Kontaktstellen/Repräsentanzender RMO-Staaten in Deutschland. Einführung westeuropäischer Normen in den RMO-Staaten. Stärkeres Engagement bei den Behörden in den jeweiligen Partnerländern. Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern der Geschäftspartner in modernen Anwendungstechniken, etwa bei der Metallbearbeitung. Gezielte finanzielle Förderung der potentiellen Kunden in den RMO-Staaten. Förderprogramme ähnlich den AiF-Programmen.

5. Ergebnisse der Befragung

42

Schaubild 10:

Art der künftigen Geschäftsbeziehungen von Berliner Dienstleistungsunternehmen mit Partnern in den RMO-Staaten

- in vH der Unternehmen, die eine Aufnahme/Intensivierung beabsichtigen -

Vertrieb/Absatz der eigenen Produkte

Lohnfertigung

Bezug von Vorprodukten/Rohstoffen

Handelstätigkeit

Gründung eines Produktionsbetriebes Gründung von Joint-ventures

Unternehmen, derzeit bzw. künftig mit Geschäftsbeziehungen

Forschungskooperation

Bezug von Dienstleistungen

2 vH

Quelle: Befragung des OIW vom Frühjahr 1993.

DIW '93

43

5.2. Produktionsnahe Dienstleistungsunternehmen

Schaubild 11 :

Gewünschte externe Unterstützung für Berliner Dienstleistungsunternehmen bei Geschäftsbeziehungen mit Partnern in den RMO-Staaten - in vH aller Unternehmen -

Ausweitung des Informationsangebots Hilfe bei der Vermittlung von Geschäftskontakten

38 vH

Unterstützung bei Messen und Ausstellungen andere Hilfen zur Markterschließung An~ebote zur Aus- und Wetterbildung

Finanzielle Hilfen

andere Maßnahmen

nachrichtlich: Keine Hilfestellung notwendig

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

38 vH

"'""'' '""'

I 1

~----------------------------------------~

44

S. Ergebnisse der Befragung

Auch hier gilt, daß einige dieser Hilfen bereits angeboten werden. Verstärkte Aufkärung über die bereits bestehende Maßnahmen ist also offenbar auch für Dienstleister notwendig. Alles in allem entsprechen diese Befunde denen in der Industrie und zeigen, daß bei entsprechender Unterstützung der Aufbau wirtschaftlich-technischer Kontakte zwischen Berliner Dienstleistern und Partnern in den RMO-Staaten intensiviert werden kann.

6. Bewertung und Folgerungen Die vorliegenden Befunde über die Bereitschaft Berliner Unternehmen, sich im Technologieaustausch mit Partnern in den RMO-Staaten zu engagieren, sind vor dem Hintergrund des derzeit ablaufenden Strukturwandels zu sehen: Das verarbeitende Gewerbe von Berlin befindet sich - im Ost- wie im Westteil - in einer Phase des fundamentalen Umbruchs. Viele Ostberliner Betriebe mußten schließen, andere Teile der zu Zeiten der DDR bestehenden Industrie werden umstrukturiert und schließlich sind auch viele Betriebe neu entstanden. Etliche davon dürften inzwischen wettbewerbsfähig sein. Der Neuanfang wird erschwert durch die Rezession. Sie bereitet auch der Westberliner Industrie große Probleme. Hier kommt hinzu, daß es etlichen Unternehmen (noch) nicht gelungen ist, die vielfach standortgebundenen Kostennachteile (Abbau der Berlinförderung, zu hohe Energiekosten, zu hohe Mieten etc.) durch Rationalisierungsmaßnahmen zu kompensieren. In den RMO-Staaten sind Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur im Umbruch. Da diese Prozesse noch in vollem Gang sind, können Befragungen nach Kooperationsbeziehungen nur vorläufige Ergebnisse zeitigen. Vor diesem Hintergrund ist zunächst beachtlich, daß eine relativ große Zahl von Unternehmen die Zusammenarbeit mit osteuropäischen Unternehmen sowie Institutionen sucht. Bemerkenswert ist ferner, daß die Unterschiede zwischen dem Verhalten Ost- und Westberliner Unternehmen nicht allzu groß sind. Festzuhalten ist im einzelnen, daß es in Berlin ein beachtliches und entwicklungsfähiges Potential für wirtschaftlichen Austausch mit den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas gibt: Ein Viertel der beteiligten Industrieunternehmen und produktionsnahen Dienstleistungsunternehmen unterhält derzeit solche Geschäftsbeziehungen, ein Drittel der Industrieunternehmen und zwei Fünftel der Dienstleistungsunternehmen wollen diese aus- oder aufbauen. Hinzu kommt die Gruppe derjenigen, die die Entwicklung noch nicht absehen. Das Potential für den wirtschaftlichen Austausch dürfte indes tatsächlich größer zu veranschlagen sein, und zwar aus zweierlei Gründen: Die überregional vertretenen Unternehmen haben zumeist ihre zentralen Aktivitäten nicht in Berlin angesiedelt. Bei Auskünften darüber, ob diese Standortpolitik revidiert werden soll, hielten sich die Gesprächspartner verständlicherweise zurück. Die Berliner Zweigbetriebe sind zumeist auf dem regionalen Markt oder als Zulieferer für die alten Länder tätig. Dementsprechend wird der osteuropäische Markt (noch) nicht von Berlin aus bearbeitet. Die für den regionalen Markt tätigen Unternehmen zeigen bisher nur in Ausnahmefemen Interesse am osteuropäischen Markt.

46

6. Bewenung und Folgerungen

Zu berücksichtigen ist auch das im Zeitablauf zunehmende und veränderte Interesse an den RMO-Staaten. Wie ein Vergleich mit der Situation in Westhertin im Jahr 1989 zeigt, hatte ein Sechstel der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes Geschäftskontakte mit Partnern aus den RGW (ohne DDR), ein Viertel wollte diese intensivieren bzw. aufnehmen 10 • Bei den produktionsnahen Dienstleistungsunternehmen hat das Interesse seither noch weitaus stärker zugenommen. Im Vordergrund standen der Absatz eigener Produkte und die Möglichkeiten der Kooperation in der Produktion. Hauptadressaten waren auch damals schon die Sowjetunion, Polen, Ungarn und die Tschechische Republik. Das Potential für die technologische Zusammenarbeit ist indes geringer als dasjenige für den wirtschaftlichen Austausch insgesamt . Das Interesse konzentriert sich heute wie künftig auf den Absatz der eigenen Produkte und auf Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Produktion. Der Austausch von technischem Wissen ("Blaupausen") hat nach den Befunden keine breite Bedeutung. Gleichwohl sollte daraus nicht geschlossen werden, daß die Möglichkeiten zur technologischen Zusammenarbeit derzeit und künftig zu vernachlässigen sind. Zum einen ist zu berücksichtigen, daß die für Berlin dokumentierte Struktur der Formen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit nicht untypisch ist: Bei den Firmen der (alten) Bundesrepublik, die mit Partnern im ehemaligen RGW (ohne DDR) kooperierten, hatte die Kooperation im wissenschaftlich-technischen Bereich ebenfalls nur geringe quantitative Bedeutung 11 • Zum anderen ignoriert eine derartige Sichtweise die Tatsache, daß die Berliner Unternehmen auch Techniktransfer betreiben, indem sie Produkte - insbesondere Investitionsgüter - liefern und im Rahmen von Fertigungsaufträgen kooperieren. Der "Technikgehalt" des hier ermittelten Austauschpotentials ist unter diesem Aspekt weitaus höher zu veranschlagen. Schließlich gibt die Erfassung der Häufigkeiten von Technologien, wie in dieser Befragung allein möglich, die qualitative Dimension der unterschiedlichen Technologien nur sehr unzureichend wieder. Immerhin gibt es eine Reihe von Unternehmen, die im Bereich von Schlüsseltechnologien kooperieren - etwa in der Lasertechnik oder in der Biotechnologie. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen ist es ohne Zweifel sinnvoll, die Berliner Unternehmen bei ihren Bemühungen zu unterstützen, ihr Engagement auf den Märkten in den RMO-Staaten aus- oder aufzubauen - so wie es umgekehrt ebenso wichtig ist, Hilfestellung für die dort neu gewonnenen oder schon bekannten Geschäftspartnern

10 "Berlin im Europäischen Binnenmarkt" , Gutachten des DIW im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie, Berlin, Berlin 1991. 11 Lambrecht, Horst et al., Ost-West-Kooperation - Bestandsaufnahme und Ergebnisse einer Umfrage, DIW-Beiträge zur Strukturforschung, Heft 112, Berlin 1990.

6. Bewenung und Folgerungen

47

anzubieten. Die Befragung hat gezeigt, daß die Berliner Unternehmen - im allgerneinen noch vor direkten finanziellen Hilfen- Interesse an Information und Beratung, etwa über Markt- und Wissenspotentiale sowie an Kontaktvermittlung haben. Deutlich geworden ist damit, daß es dabei - zumindest aus Sicht der Unternehmen - nicht allein um Hilfestellungen beim Austausch von Hochtechnologie gehen kann. Für institutionalisierte Hilfen bietet sich damit ein breites Betätigungsfeld. Konzeptionelle Überlegungen, wie auf diesem Felde weiter vorgegangen werden kann, sind also durchaus notwendig. Bei derartigen Überlegungen sind aber auch noch weitere Aspekte zu bedenken, die in die vorliegende Untersuchung naturgemäß nicht eingehen konnten. Dies betrifft vor allem die Frage, welches Angebotspotential in den RMO-Staaten vorhanden ist und wie es aktiviert werden kann. Ein Weg dazu ist sicherlich, an Ort und Stelle Kontaktmöglichkeiten anzubieten. Zu überlegen ist daher, ob nicht in den Zentren ausgewählter RMO-Staaten oder Regionen Stellen eingerichtet werden sollten, die eine Anlaufstelle für Berliner Unternehmen einerseits und für örtliche Anbieter andererseits bietet. Die beabsichtigte Einrichtung eines sogenannten "Berlin-Hauses" in Moskau durch private Träger geht bereits in diese Richtung. Hinzuweisen ist an dieser Stelle darauf, daß der Gedanke der Vor-OrtUnterstützung auch in die Wirtschaftspolitik anderer Bundesländer Eingang findet. So plant Baden-Württemberg die Gründung mehrerer Industrie- und Handelszentren im südamerikanischen und asiatischen Ausland, die besonders mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit bieten, Büro-, Ausstellungs- und Werkstattflächen günstig anzumieten und bestimmte Dienste, wie Consulting, Übersetzungen und Schreibarten, in Anspruch zu nehmen. Zu berücksichtigen ist aber auch, daß es in anderen Regionen Ostdeutschlands ebenfalls Bemühungen gibt, den wissenschaftlich-technischen Austausch mit den ehemaligen Partnern im Ostblock für zivile Nutzung neu zu beleben. Ein Standort wie Jena, ehemals Zentrum opto-elektronischer Forschung und Produktentwicklung für militärische Zwecke mit einem immer noch intensiven regionalen Kooperationsgeflecht von Personen und Institutionen, ist dafür nur ein Beispiel. Berlin steht mithin auch auf diesem Gebiet im Wettbewerb mit anderen Regionen in Deutschland, aber auch im übrigen Europa. Die Stadt wird sich nur dann einen Vorsprung verschaffen können, wenn sie ihre Technologiepolitik konsequent auf diese Mittlerrolle ausrichtet.

Anhang A

Tabellen

13 4 3

83 51 25 37 35 340

102 941

I 281

s

135

28 42

ss

284

348 96

64

86 134 52

39 41 59 12

64

103 127 193 64

207

12 8

34

OstBerlin

437

I

644

25 63

37 71

WestBerlin 120

I

154

Berlin

Zahl der Betriebe 1>

410

64

28 9 7 7

92

29 43 68 17

201

26

s

53

Berlin

I

319

53

91

II

.

32,0

47,4

1

8 7 7

.

29,2 16,4 25,0 16,7

4 24

28,2 33,9 25 ,9 26,6

31,2

13,5 83,9

34,4

Berlin

26,4

12 14 18 2

52

1 4

ll

OstBerlin

17

I

75

15

so

17 29

149

4 22

42

WestBerlin

Verwenbare Antwonen (Zahl der Betriebe)

Quelle: Befragung des DlW vom Frühjahr 1993.

I

33,9

53,0

28,9 15,7 28,0 18,9

26,4

26,6 33,7 37,3 28,8

34,1

16,0 34,9

35,0

WestBerlin

--

I

Beteiligung in vH

1) Betriebe mit im allgemeinen mindestens zwanzig Beschäftigten im März 1993 laut amtlicher Statistik (ohne Kfz-Handwerk und Bäckereien).

Insgesamt

Nahrungs- und Genußmittelgewerbe

Druck Kunststoffverarbeitung Textilgewerbe Bekleidung

Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe darunter:

Investitionsgüter produzierendes Gewerbe darunter: Stahl- und Leichtmetallbau Maschinenbau Elektrotechnik Feinmechanik/Optik

Grundstoff. und Produktionsgütergewerbe darunter: Steine und Erden Chemische Industrie

Winschaftszweig

Winschaftsgruppe

26,8

31,4

. .

30,8 25,0

26,6

30,8 34,1 30,5 16,7

25,1

8,3 50,0

32,4

OstBerlin

Repräsentativität der schriftlichen Unternehmensbefragung im verarbeitenden Gewerbe in Berlin nach der Zahl der Betriebe

Tabelle Al:

I

I

n

=

~

>

f

VI

0

':

3,2 23 ,7

27,3

4,9

2,3 2,4 11,5 142,4

2,4

2,9

14,7

182,7

Textilgewerbe

Bekleidung

Nahrungs- und Genußmittelgewerbe

Insgesamt

40,3

'

3,2

0,5

0,1

0,3

1,1

3,6

8,0 5,7 12,9 0,5

105,1

86,2

7,6

0,3

0,3 10,6

0,9

1,8

0,9

1,8

4,3

4,0

14,3

15,5

1,7

2,4 8,4 27,3 1,6

4,7 11,6 33,7

18,9

3,0

-

0,0

0,3

1,2

0,1

3,2 6,4

2,3

12,5

51,1

63 ,6

1,2

0,9 10,7

0,1

2, 1

1,0

13,2

OstBerlin

11 ,9

15,3

Berlin

Verwertbare Antworten (Zahl der Beschäftigten in 1 000)

57,5

72,1

10,8

35,4

39,0

58,9

56,9

44,5

35,9 54,0 54 ,9

53,4

76,6

34,8

70,2

Berlin

60,5

65,8

13,1

37,4

40,4

65,4

60,5

48,6 53,4 56,3 49,9

57,5

76,6

50,4

72,0

Beteiligung in vH

1) Betriebe mit im allgemeinen mindestens zwanzig Beschäftigten im Män 1993 laut amtlicher Statistik (ohne Kfz-Handwerk und Bäckereien). Quelle: Statistisches I.Andesamt Berlin; Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

6,1 4,3

7,2

4,6

Druck

15,8 48,4

12,9 21,5 61,3 3,7

Kunststoffverarbeitung

darunter:

Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe

Maschinenbau Elektrotechnik Feinmechanik/Optik

30,1

88,9

119,0

darunter: Stahl- und Leichtmetallbau

Investitionsgüter produzierendes Gewerbe

1,0 1,6

1,8 13,9

3,4

2,8

18,3

15,5

21 ,7

Steine und Erden

I

OstBerlin

Chemische Industrie

darunter:

Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe

VVirtschaftszweig

VVirtschaftsgruppe

Tabelle A2: Repräsentativität der schriftlichen Unternehmensbefragung im verarbeitenden Gewerbe in Berlin nach der Zahl der Beschäftigten

47,1

92,6

-

14,2

23,9

33 ,7

55,5 49,6 11,9

28,1

41,5

74,8

5,7

60,3

OstBerlin

I

>

V>

::>

"

;;;! [

.Ji15->

52

Anhang A - Tabellen

Tabelle A3: Beteiligte Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Berlin und deren Beschäftigte Ber1in Unternehmen Grundstoff- und Produlctionsgütergewerbe

West-Ber1in

I

Bescbäftigte

Unternehmen

I

Bescbäftigte

Ost-Ber1in Unternehmen

I

Beschäftigte

66

15 383

52

13 277

14

2 106

Investitionsgüter produzierendes Gewerbe

257

63 785

179

51 452

78

12 333

Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe

123

15 833

101

14 594

22

1 239

79

10 911

58

7 601

21

3 310

115 159 108

1 247

5 238

43 45

7 643 7 836 13 064 70 884

71 120 86 43 34 36

802 3 965 6 170 6 104 10 211 59 672

44 39 22 12 9 9

445 1 273 1 473 1 732 2 853 11 212

455 38 23 9

97 241 3964 1 113 3 594

383 1 3 3

86 704 27 147 46

72 37 20 6

10 537 3 937 966 3 548

520

5

103 917 1 995

390

86 924

130

5

16 993 1 995

Unternehmen, deren Geschäftsaussichten . . . sind eher günstig etwa gleichbleibend eher ungünstig nicht absehbar

94 220 131 80

28 912 45 713 19 842 11 445

52 161 119 58

22 365 35 803 19 027 9 729

42 59 12 22

6 547 9 910 815 I 716

Unternehmen insgesamt

525

105 912

390

86 924

135

18 988

Nahrungs- und Genußmine1gewerbe Unternehmen mit . .. Beschäftigten 19 10 bis 20 bis 49 50 bis 99 100 bis 199 200 bis 499 500 und mehr Gründungsjahr vor 1990 1990 1991 nach 1991 Unternehmen .. . in privatem Besitz in Besitz der Treubandanstalt

55

Quelle: Befragung des DIW vom Frühjahr 1993.

-

-

711

53

158

38

275

269

23

30 422

41

13

25 117

124

86 151

34 34

33

r

rm

19,7 33,3 35,9

27,8 20,7 25,2 23,9

24,4 22,9 29,0 27,0

34,2

39,2 29,6 33,3

38,2 26,8 17,6

42,9

West- I OstI Berlin Berlin

19,5

40,4

Be

Verwenbare Antwonen (vH)2>

------

1) Erloschene bzw. postalisch nicht zustellbare Unternehmen. - 2) VH der um nicht-verwenbare Antworten bereinigten Zahl der angeschriebenen Unternehmen. - 3) Überwiegend private Weiterbildung. - 4)