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German Pages 284 Year 1982
Strafprozeßordnung
Kommentiert von
Dr. Wilfried Bottke Akad. Rat Universität München
R. Oldenbourg Verlag München
Kommentierte Gesetze herausgegeben von Martin Weigert .Kommentierte Gesetze' sind gegen Nachahmung urheberrechtlich bzw. wettbewerbsrechtlich geschützt.
© 1982 R. Oldenbourg Verlag GmbH, München Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege sowie der Speicherung und Auswertung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben auch bei auszugsweiser Verwertung vorbehalten. Werden mit schriftlicher Einwilligung des Verlages einzelne Vervielfältigungsstücke für gewerbliche Zwecke hergestellt, ist an den Verlag die nach § 54 Abs. 2 Urh.G. zu zahlende Vergütung zu entrichten, über deren Höhe der Verlag Auskunft gibt. Gesamtherstellung: R. Oldenbourg Graphische Betriebe GmbH, München
Vorwort Diese Gesetzestextausgabe versteht sich nicht als wissenschaftlicher Kommentar. Sie will vielmehr den Studierenden zur Lektüre des Gesetzes anregen und ihrem Benutzer das Verständnis durch kurze, in den Text integrierte Informationen erleichtern. Dr. W. Bottke, Akad. Rat, München
StPO
Strafprozeßordnung (StPO) Gesetzesübersicht Erstes Buch. Allgemeine Vorschriften §§ 1 - 1 4 9 Erster Abschnitt. Sachliche Zuständigkeit der Gerichte §§ l - 6 a Zweiter Abschnitt. Gerichtsstand §§ 7 - 2 1 Dritter Abschnitt. Ausschließung und Ablehnung der Gerichtspersonen §§ 2 2 - 3 1 Vierter Abschnitt. Gerichtliche Entscheidungen und ihre Bekanntmachung §§ 3 3 - 4 1 Fünfter Abschnitt. Fristen und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand §§ 4 2 - 4 7 Sechster Abschnitt. Zeugen §§ 4 8 - 7 1 Siebenter Abschnitt. Sachverständige und Augenschein §§ 7 2 - 9 3 Achter Abschnitt. Beschlagnahme, Überwachung des Fernmeldeverkehrs und Durchsuchung §§ 9 4 - H i n Neunter Abschnitt. Verhaftung und vorläufige Festnahme §§ 1 1 2 - 1 3 1 9a. Abschnitt. Sonstige Maßnahmen zur Sicherstellung der Strafverfolgung und Strafvollstreckung § 132 9b. Abschnitt. Vorläufiges Berufsverbot § 132 a Zehnter Abschnitt. Vernehmung des Beschuldigten §§ 1 3 3 - 1 3 6 a Elfter Abschnitt. Verteidigung §§ 1 3 7 - 1 4 9 Zweites Buch. Verfahren im ersten Rechtszug §§ 1 5 1 - 2 9 5 Erster Abschnitt. Öffentliche Klage §§ 1 5 1 - 1 5 7 Zweiter Abschnitt. Vorbereitung der öffentlichen Klage §§ 1 5 8 - 1 7 7 Dritter Abschnitt ( w e g g e f a l l e n ) Vierter Abschnitt. Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens §§ 199—212 b Fünfter Abschnitt. Vorbereitung der Hauptverhandlung §§ 2 1 3 - 2 2 5 a Sechster Abschnitt. Hauptverhandlung §§ 2 2 6 - 2 7 5 Siebenter Abschnitt. Verfahren gegen Abwesende §§ 2 7 6 - 2 9 5 Drittes Buch. Rechtsmittel §§ 2 9 6 - 3 5 8 Erster Abschnitt. Allgemeine Vorschriften §§ 2 9 6 - 3 0 3 Zweiter Abschnitt. Beschwerde §§ 3 0 4 - 3 1 l a Dritter Abschnitt. Berufung §§ 3 1 2 - 3 3 2 Vierter Abschnitt. Revision §§ 3 3 3 - 3 5 8 Viertes Buch. Wiederaufnahme eines durch rechtskräftiges Urteil abgeschlossenen Verfahrens §§ 3 5 9 - 3 7 3 a Fünftes Buch. Beteiligung des Verletzten am Verfahren §§ 3 7 4 - 4 0 6 c Erster Abschnitt. Privatklage §§ 3 7 4 - 3 9 4
StPO
§§1,2
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
Zweiter Abschnitt. Nebenklage §§ 3 9 5 - 4 0 2 Dritter Abschnitt. Entschädigung des Verletzten §§ 4 0 3 - 4 0 6 c Sechstes Buch. Besondere Arten des Verfahrens §§ 4 0 7 - 4 4 4 Erster Abschnitt. Verfahren bei Strafbefehlen §§ 4 0 7 - 4 1 2 Zweiter Abschnitt. Sicherungsverfahren §§ 4 1 3 - 4 1 6 Dritter Abschnitt. Verfahren bei Einziehungen und Vermögensbeschlagnahmen §§ 4 3 0 - 4 4 3 Vierter Abschnitt. Verfahren bei Festsetzung von Geldbuße gegen juristische Personen und Personenvereinigungen § 444 Siebentes Buch. Strafvollstreckung und Kosten des Verfahrens §§ 4 4 9 - 4 7 3 Erster Abschnitt. Strafvollstreckung §§ 4 4 9 - 4 6 3 d Zweiter Abschnitt. Kosten des Verfahrens §§ 4 6 4 - 4 7 3
Erstes Buch Allgemeine Vorschriften [§§1-150]
Erster Abschnitt Sachliche Zuständigkeit der Gerichte [§§ 1 - 6 a ] [Die sachliche Zuständigkeit ist die Verteilung der Strafsachen nach Art und Schwere unter den erstinstanzlichen, unterschiedlich besetzten Gerichten verschiedener Ordnung. Beachte daneben die örtliche Zuständigkeit, § § 7 - 2 1 , sowie die funktionelle Zuständigkeit, z . B . §§ 12511 2,12611 2 und 3,142 1,147 V, 213,221,231 I 2 , 2 3 1 a 11,231 b II, 2381, §§ 21 f, 21g, 176, 177 GVG.]
§ 1 (Bestimmung der sachlichen Zuständigkeit) Die sachliche Zuständigkeit der Gerichte wird durch das Gesetz über die Gerichtsverfassung bestimmt [für das Amtsgericht: §§ 24 - 28 GVG; für das Landgericht: §§ 73- 78 G VG; für das OLG:§
120 GVG; für das Bayerische
Oberste Landesgericht:
§ 9
EGGVG],
§ 2 (Verbindung bei Erhebung der Klage) (I 1 ) [Wae/? § 4] Zusammenhängende Strafsachen [/'. S. von§§ 155,264], die einzeln zur Zuständigkeit von Gerichten verschiedener Ordnung [z. B. Schöffengericht und Strafkammer] gehören würden, können verbunden bei dem Gericht anhängig gemacht werden, dem die höhere Zuständigkeit beiwohnt [z. B. der Strafkammer]. ( 2 ) Zusammenhängende Strafsachen, von denen einzelne zur Zuständigkeit besonderer Strafkammern nach § 74 Abs. 2, §§ 74a, 74c des Gerichtsverfassungsge-
1. Abschnitt. Sachl. Zuständigkeit der Gerichte
§§3-6
SIPO
setzes gehören würden [z. B. Strafkammer als Schwurgericht], können verbunden bei der Strafkammer anhängig gemacht werden, der nach § 74 e des Gerichtsverfass u n g s g e s e t z e s d e r V o r r a n g z u k o m m t [undzwar in folgender Reihenfolge: In erster Linie bei dem Schwurgericht, in zweiter Linie bei der Wirtschaftsstrafkammer, in dritter Linie bei der Strafkammer nach § 74 a G VG. Zur Verbindung von Strafsachen gegen Jugendliche und Erwachsene vgl. § 103 I J G G ] .
(II) Aus Gründen der Zweckmäßigkeit kann durch [gemäß § 304beschwerdefähigen] Beschluß dieses Gerichts die Trennung der verbundenen Strafsachen angeo r d n e t w e r d e n [vorausgesetzt, daß die abzutrennende Tat i. S. von §§ 155, 264 zum Gegenstand hat],
Strafsache
eine
selbständige
§ 3 (Der persönliche und sachliche Zusammenhang) Ein Zusammenhang [/'. S. von § 3] ist vorhanden, wenn eine Person mehrerer Straftaten [i.S. der §§ 155, 264] beschuldigt wird [vgl. nunmehr Nr. 17, 114 RiStBV] oder wenn bei einer Tat mehrere Personen als Täter [§ 25 StGB], Teilnehmer [§§ 26, 27 StGB] oder der Begünstigung [§ 257 SfGß], Strafvereitelung [§ 258 SfGß] oder Hehlerei [§ 259 StGB] beschuldigt werden {vgl. auch §§ 42, 64 OW/'G]. § 4 (Verbindung rechtshängiger Sachen) (I) Eine Verbindung zusammenhängender oder eine Trennung verbundener Strafsachen [vgl. § 2] kann auch nach Eröffnung des Hauptverfahrens ¡vgl. §§ 203, 207] auf Antrag der Staatsanwaltschaft oder des Angeklagten oder von Amts wegen durch gerichtlichen [prinzipiell gemäß § 305 unanfechtbaren] Beschluß angeordnet werden. ( I I ' ) Zuständig für den Beschluß ist das Gericht höherer Ordnung, wenn die übrigen Gerichte zu seinem Bezirk gehören [. beachte die Gleichstellungsklausel des § 209a], ( 2 ) Fehlt ein solches Gericht, so entscheidet das gemeinschaftliche obere G e r i c h t [z.B. der BGH, wenn die beteiligten angehören],
Gerichte
verschiedenen
OLG-Bezirken
§ 5 (Maßgebendes Verfahren) Für die Dauer der Verbindung ist der Straffall, der zur Zuständigkeit des Gerichts höherer Ordnung gehört, für das Verfahren [z. 6. für die notwendige Verteidigung, § 140] maßgebend. § 6 (Prüfung von Amts wegen) Das Gericht hat seine sachliche Zuständigkeit in jeder Lage des Verfahrens [also auch noch in der Revisionsinstanz] v o n A m t s w e g e n [a/so nicht nur bei erhobenem Einwand] z u p r ü f e n [beachte auch §§ 209, 209a, 225a, 269, 270, 328 III, 338 Nr. 4, 355]. [Ist keine Möglichkeit gegeben, den Zuständigkeitsmangel zu heilen, ist das Verfahren nach §§ 206a, 260 III einzustellen.]
StPO
§§ 6 a - 8
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
§ 6 a ( D i e b e s o n d e r e n Strafkammern) ( ' ) D i e [funktionelle] Z u s t ä n d i g k e i t b e s o n d e r e r S t r a f k a m m e r n [Schwurgericht, Wirtschaftsstrafkammer, Staatsschutzstrafkammer, allgemeine Strafkammer] nach d e n V o r s c h r i f t e n d e s G e r i c h t s v e r f a s s u n g s g e s e t z e s (§ 7 4 A b s . 2 , § § 7 4 a , 7 4 c d e s G e r i c h t s v e r f a s s u n g s g e s e t z e s ) p r ü f t das G e r i c h t (w/e die örtliche Zuständigkeit, § 16] bis z u r E r ö f f n u n g d e s H a u p t v e r f a h r e n s [§ 203; wie die Staatsanwaltschaft, § 170, sowohl auf Einwand, § 201 I, als auch] v o n A m t s w e g e n [;im Eröffnungsverfahren verfährt das Gericht nach den §§ 209, 209a], (z) D a n a c h darf es s e i n e [funktionelle] U n z u s t ä n d i g k e i t n u r auf E i n w a n d des A n g e k l a g t e n b e a c h t e n . ( 1 ) D e r A n g e k l a g t e k a n n d e n E i n w a n d n u r bis z u m B e g i n n s e i n e r V e r n e h m u n g z u r S a c h e in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g [$ 243IV 2] g e l t e n d m a c h e n [;zur Behebung des Zuständigkeitsmangels vgl. dann §§ 225 a, 270].
Zweiter Abschnitt Gerichtsstand [§§7-21] [Unter Gerichtsstand versteht man die erstinstanzliche örtliche Zuständigkeit für die Untersuchung und Entscheidung einer Strafsache.] § 7 ( A l l g e m e i n e r Gerichtsstand und Gerichtsstand der Presse u n d des Tatortes) ( I ) D e r [allgemeine örtliche] G e r i c h t s s t a n d [des Tatortes] ist bei d e m G e r i c h t b e g r ü n d e t , in d e s s e n B e z i r k d i e S t r a f t a t [gem. § 9 S f G ß ] b e g a n g e n ist {vgl. dazu Nr. 2 RiStBV], ( I I 1 ) Wird die Straftat durch den Inhalt einer im Geltungsbereich dieses B u n d e s g e s e t z e s erschienenen Druckschrift verwirklicht, s o ist als das nach Absatz 1 zuständige G e r i c h t nur das Gericht anzusehen, in dessen Bezirk die Druckschrift [- das ist jedes Schrift- und Bildwerk, das einen gedanklichen Inhalt hat und massenweise vervielfältigt worden und zur Verbreitung bestimmt ist-erstmals verbreitet wurde und daher] erschienen ist. ( 2 ) Jedoch ist in den Fällen der Beleidigung [§§ 185 ff StGB], s o f e r n die V e r f o l g u n g im W e g e der Privatklage stattfindet [§§ 3 7 4 - 3 9 4 ] , auch das Gericht, in dessen Bezirk die Druckschrift verbreitet worden ist, zuständig, w e n n in diesem Bezirk die beleidigte Person ihren Wohnsitz oder gewöhnlic h e n A u f e n t h a l t hat. [Übernimmt die Staatsanwaltschaft nach § 377 II die Privatklage, so bleibt das Amtsgericht, bei dem die Privatklage erhoben wurde, zuständig.] § 8 (Gerichtsstand d e s Wohnsitzes) ( I ) D e r [örtliche] G e r i c h t s s t a n d ist auch b e i d e m G e r i c h t b e g r ü n d e t , in d e s s e n B e z i r k d e r A n g e s c h u l d i g t e z u r Z e i t der E r h e b u n g d e r K l a g e s e i n e n W o h n s i t z [$§ 7-11 B G S ] h a t [Wahl der Gerichtsstände nach §§ 7, 8: vgl. § 12], (II) Hat der A n g e s c h u l d i g t e [§ 757] keinen Wohnsitz im Geltungsbereich dieses B u n d e s g e s e t z e s , s o wird der Gerichtsstand [subsidiär] auch durch den gewöhnlic h e n A u f e n t h a l t s o r t und, wenn ein solcher nicht bekannt ist, [ersatzweise] durch den letzten Wohnsitz bestimmt.
2. A b s c h n i t t . G e r i c h t s s t a n d
§§9-12
StPO
§ 9 (Gerichtsstand des Ergreifungsortes) D e r G e r i c h t s s t a n d ist [in gleichwertiger Weise, § 12] a u c h bei d e m G e r i c h t b e g r ü n d e t , in d e s s e n B e z i r k d e r B e s c h u l d i g t e [in rechtmäßiger Weise zum Zwecke der Strafverfolgung, z. B. gem. §§ 127, 163b] e r g r i f f e n w o r d e n ist [;auch ein sich freiwillig Stellender wird in diesem Sinne »ergriffen«]. § 10 (Gerichtsstand für Taten auf deutschen Schiffen oder Luftfahrzeugen) (I) Ist d i e S t r a f t a t auf e i n e m Schiff, d a s b e r e c h t i g t ist, d i e B u n d e s f l a g g e zu f ü h r e n , a u ß e r h a l b d e s G e l t u n g s b e r e i c h s d i e s e s G e s e t z e s b e g a n g e n [zur Geltung des deutschen Strafrechts in einem solchen Falle vgl. § 4 StGB], s o ist [in gleichberechtigter Weise, § 12] d a s G e r i c h t z u s t ä n d i g , in d e s s e n B e z i r k d e r H e i m a t h a f e n o d e r [.'] d e r H a f e n im G e l t u n g s b e r e i c h d i e s e s G e s e t z e s liegt, d e n d a s Schiff n a c h d e r T a t z u e r s t erreicht. (II) A b s a t z 1 gilt e n t s p r e c h e n d f ü r L u f t f a h r z e u g e [z. B. Flugzeuge, Hubschrauber, vgl. § 1 II LuftVG], die b e r e c h t i g t sind, d a s S t a a t s z u g e h ö r i g k e i t s z e i c h e n d e r B u n d e s r e p u b l i k D e u t s c h l a n d [Art. 17 des Abkommens über die internationale Zivilluftfahrt] zu führen. § 10 a (Gerichtsstand bei Umweltstraftaten auf d e m M e e r ) Ist f ü r e i n e S t r a f t a t i m S i n n e d e s 28. A b s c h n i t t s d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s [also bei Straftaten gegen die Umwelt gemäß §§ 324-330a StGB], die a u ß e r h a l b d e s G e l t u n g s b e r e i c h s dieses B u n d e s g e s e t z e s i m B e r e i c h des M e e r e s b e g a n g e n w i r d [insbesond e r e Delikte nach §§ 324 I, 326 I Nr. 3, 330 StGB], ein G e r i c h t s s t a n d n i c h t b e g r ü n d e t , s o ist H a m b u r g G e r i c h t s s t a n d ; z u s t ä n d i g e s A m t s g e r i c h t ist d a s A m t s g e r i c h t H a m b u r g [vgl. zu weiteren Fällen der subsidiären Zuständigkeit § 148 III PBergG, § 19 III TiefseebergbauG ]. §11
(Gerichtsstand bei exterritorialen D e u t s c h e n und B e a m t e n im Ausland)
( I 1 ) D e u t s c h e , die d a s R e c h t d e r E x t e r r i t o r i a l i t ä t g e n i e ß e n [vgl. dazu §§ 18-20 GVG], s o w i e die im A u s l a n d a n g e s t e l l t e n B e a m t e n des B u n d e s o d e r e i n e s d e u t s c h e n L a n d e s b e h a l t e n hinsichtlich d e s G e r i c h t s s t a n d e s d e n [letzten] W o h n s i t z , d e n sie im I n l a n d h a t t e n . ( 2 ) W e n n sie e i n e n s o l c h e n W o h n s i t z nicht h a t t e n , s o gilt d e r Sitz d e r B u n d e s r e g i e r u n g als i h r W o h n s i t z . (II) A u f Wahlkonsuln [§ 5 III B S G ] sind diese Vorschriften [wegen ihrer losen Verbindung zur Bundesrepublik Deutschland und ihrer oftmals gegebenen ausländischen Staatsangehörigkeit] nicht a n z u w e n d e n . § 12 (Wahl unter mehrfachen zuständigen Gerichten; Übertragung der Strafsache auf ein anderes Gericht als das ursprünglich zuständige) (I) U n t e r m e h r e r e n n a c h d e n V o r s c h r i f t e n d e r § § 7 bis 11 z u s t ä n d i g e n G e r i c h ten g e b ü h r t [nach dem sog. Prioritätsgrundsatz in allen Zuständigkeitsbereichen] dem d e r V o r z u g , das d i e U n t e r s u c h u n g [gem. § 207] z u e r s t e r ö f f n e t h a t . ( I I ) J e d o c h k a n n [auf Antrag oder von Amts wegen] die U n t e r s u c h u n g u n d E n t -
S t P O §§ 1 3 - 1 5
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
S c h e i d u n g [der Strafsache]
e i n e m a n d e r e n d e r [an sich schon für die Eröffnung
des
Hauptverfahrens] zuständigen Gerichte durch das gemeinschaftliche obere Gericht [nach pflichtgemäßem Ermessen] ü b e r t r a g e n w e r d e n [beachte daneben §§ 225a IV 2, 270, 328 III, 355; § 42 III JGG],
§ 13 (Der ergänzende Gerichtsstand des Zusammenhanges) (I) Für [nach § 3] zusammenhängende Strafsachen, die einzeln nach den Vorschriften der §§ 7 bis 11 zur Zuständigkeit verschiedener Gerichte gehören würden, ist ein Gerichtsstand bei jedem Gericht begründet, das für eine der Strafsachen zuständig ist. (II') Sind mehrere zusammenhängende Strafsachen bei verschiedenen Gerichten [prinzipiell durch Anklage] anhängig gemacht worden, so können sie sämtlich oder zum Teil durch eine den Anträgen der Staatsanwaltschaft entsprechende Vere i n b a r u n g d i e s e r G e r i c h t e [a/so durch Abgabebeschluß und darauf folgenden ÜberStaatsanwaltschafnahmebeschluß, denen übereinstimmende Anträge der beteiligten
ten zugrundeliegen,] bei einem unter ihnen verbunden werden. ( 2 ) Kommt eine solche Vereinbarung [nach pflichtgemäßem Ermessen] nicht zustande, so entscheidet, wenn die Staatsanwaltschaft oder ein Angeschuldigter [§ 757] hierauf [also zur Nachprüfung des Ermessens] anträgt, das gemeinschaftliche Obere Gericht [in nicht beschwerdefähiger We/'se] darüber, ob und bei welchem Gericht die Verbindung einzutreten hat. (III) In gleicher Weise kann [aus Zweckmäßigkeitsgründen] die Verbindung [solange] w i e d e r a u f g e h o b e n w e r d e n [, wie kein Urteil ergangen
ist].
§ 13 a (Der Gerichtsstand der gerichtlichen Bestimmung durch den Bundesgerichtshof) Fehlt es im Geltungsbereich dieses Bundesgesetzes an einem zuständigen Gericht oder ist dieses [bei normalintensiven Bemühungen] nicht ermittelt, so bestimmt der Bundesgerichtshof das zuständige Gericht [, das bereits zur Sachentscheidung befugt sein
muß],
§ 13 b (aufgehoben) § 14 (Streit über die Zuständigkeit zwischen mehreren Gerichten) Besteht zwischen mehreren Gerichten [aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen] Streit über die Zuständigkeit, so bestimmt [auf Anrufung eines dieser Gerichte oder der Staatsanwaltschaft] das gemeinschaftliche obere Gericht [z. B. bei Streit zweier Amtsgerichte
das Landgericht]
d a s [im Beispiel:
^ m f s - ] G e r i c h t , d a s sich d e r
Untersuchung und Entscheidung zu unterziehen hat. [Diese Entscheidung kann nicht durch Beschwerde
angefochten
werden.]
§ 1 5 (Der Gerichtsstand kraft Übertragung bei Verhinderung des zuständigen Gerichts) Ist das an sich zuständige Gericht in einem einzelnen Falle an der Ausübung des
2. Abschnitt. Gerichtsstand
§§16-21
StPO
Richteramtes rechtlich [§§ 22 ff] oder tatsächlich [z. B. bei Naturkatastrophen] verhindert oder ist von der Verhandlung vor diesem Gericht eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu besorgen, so hat das zunächst obere Gericht [das ist das dem verhinderten
übergeordnete,
also für das Amtsgericht
das Landgericht,
für das
Landgericht das OLG, für das OLG der BGH] die Untersuchung und Entscheidung dem gleichstehenden Gericht eines anderen Bezirks [in beschwerdeunfähiger Weise, § 304 I, IV 1,2 1. Halbsatz] zu übertragen. § 16 (Prüfung des Gerichtsstandes durch das Gericht während der verschiedenen Phasen des Strafverfahrens) ( ' ) Das Gericht prüft seine örtliche Zuständigkeit [§§ 7 ff] bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens [§ 207] von Amts wegen. ( 2 ) Danach darf es seine Unzuständigkeit nur auf Einwand des Angeklagten aussprechen [und so die Eröffnung des Hauptverfahrens vorsieh ablehnen, § 210 II], ( 3 ) Der Angeklagte kann den Einwand nur bis zum Beginn seiner Vernehmung zur Sache in der Hauptverhandlung [§ 243 IV 2] g e l t e n d m a c h e n . [Wird jedoch gegen die Versäumung der e r s t e n Hauptverhandlung Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gemäß § 235 gewährt, lebt die Rechtsbehelfsbefugnis des § 16 S 3 wieder auf.]
§§ 17, 18 (weggefallen bzw. aufgehoben) § 19 (Bestimmung der Zuständigkeit bei negativem Kompetenzstreit) Haben mehrere Gerichte, von denen eines das zuständige ist, durch Entscheidungen, die nicht mehr anfechtbar sind [sonst gilt § 14], ihre Unzuständigkeit ausgesprochen, so bezeichnet das gemeinschaftliche obere Gericht [also für zwei Amtsgerichte in einem Landgerichtsbezirk schiedenen Landgerichtsbezirken
das Landgericht, bei Streit zweier Gerichte, die verangehören, das Oberlandesgericht, sonst der BGH]
das zuständige Gericht. § 20 (Fortdauernde Wirksamkeit einzelner Untersuchungshandlungen) D i e e i n z e l n e n U n t e r s u c h u n g s h a n d l u n g e n e i n e s [örtlich, aber auch sachlich
oder
funktionell, argumentum: § 22d GVG] unzuständigen Gerichts sind nicht schon dieser Unzuständigkeit wegen ungültig [,-etwas anderes gilt bei evidenter und völliger Unzuständigkeit],
§ 21 (Untersuchungshandlungspflicht bei örtlicher Unzuständigkeit) Ein [örtlich] unzuständiges Gericht hat sich den innerhalb seines Bezirks vorzunehmenden Untersuchungshandlungen zu unterziehen, bei denen Gefahr im Verz u g ist [;zur Zuständigkeit
der Staatsanwaltschaft
vgl. § 143 II GVG].
StPO
§§22,23
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
Dritter Abschnitt Ausschließung und Ablehnung der Gerichtspersonen [§§ 22-32] [Gerichtspersonen sind Berufsrichter, Schöffen sowie Urkundsbeamte und Protokollführer, § 31. Die Ablehnung von Staatsanwälten ist noch weithin ungeklärt, vgl. aber§ 7 NdsAGGVG sowie § 11 BWAGGVG, die den Ausschluß und die Selbstablehnung von Staatsanwälten regeln.] § 2 2 ( A u s s c h l u ß von Richtern) Ein [Berufs- oder ehrenamtlicher] R i c h t e r ist v o n d e r A u s ü b u n g d e s R i c h t e r a m t e s k r a f t G e s e t z e s [also unabhängig von der Erkenntnis des Ausschlußgrundes und mit der Folge des § 338 Nr. 2] a u s g e s c h l o s s e n , 1. w e n n er s e l b s t d u r c h die S t r a f t a t [unmittelbar in einem Rechtsgut] v e r l e t z t ist [der Angeklagte kann aber nicht durch Beleidigungen während des Strafverfahrens den Richter von der Ausübung des Richteramtes ausschließen]; 2 . w e n n e r E h e g a t t e [§ 11 I Nr. 1 StGB] o d e r V o r m u n d [auch Gegen vormund, § 1792 BGB, nicht aber Pfleger, §§ 1909 ff BGB] d e s B e s c h u l d i g t e n o d e r d e s [unmittelbar durch die Straftat] V e r l e t z t e n ist o d e r g e w e s e n ist [a/so z. B. auch nach Scheidung]; 3. w e n n er m i t d e m B e s c h u l d i g t e n o d e r mit d e m V e r l e t z t e n [nicht aber mit dem Staatsanwalt, Verteidiger, Zeugen oder mit dem Anzeigenden - evtl. Ablehnung wegen Befangenheit-] in g e r a d e r L i n i e v e r w a n d t o d e r v e r s c h w ä g e r t , in d e r S e i t e n linie bis z u m d r i t t e n G r a d v e r w a n d t o d e r bis z u m z w e i t e n G r a d v e r s c h w ä g e r t ist o d e r w a r [vgl. §§ 1589, 1590 BGB; Art. 33 EGBGB]; 4 . w e n n e r in d e r S a c h e [weit auszulegen, nicht erforderlich eine Tat i. S. der §§ 155, 264] als B e a m t e r [nicht im staatsrechtlichen, sondern funktionellen Sinne] d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t , als P o l i z e i b e a m t e r , als A n w a l t des V e r l e t z t e n o d e r als V e r t e i d i g e r t ä t i g g e w e s e n ist; 5. w e n n e r in d e r S a c h e [vgl. oben Nr. 4] als Z e u g e o d e r S a c h v e r s t ä n d i g e r [durch ein Strafverfolgungsorgan in irgendeinem Verfahrensabschnitt angehört und dadurch] v e r n o m m e n ist. § 2 3 ( A u s n a h m s w e i s e g e g e b e n e r Ausschluß w e g e n Mitwirkung an vorangegangenen Entscheidungen) (I) E i n R i c h t e r , d e r bei e i n e r d u r c h ein R e c h t s m i t t e l a n g e f o c h t e n e n E n t s c h e i d u n g m i t g e w i r k t h a t , ist von d e r M i t w i r k u n g b e i der [flec/ifsm/fte/-]Entscheidung in e i n e m h ö h e r e n R e c h t s z u g e k r a f t G e s e t z e s a u s g e s c h l o s s e n [vgl. ferner § 148a II 1; der Rechtsmittelrichter kann dagegen an der erneuten Entscheidung in der TatsachenInstanz mitwirken, ohne daß dies den Ausschluß begründet], ( I I ' ) Ein R i c h t e r , d e r bei e i n e r d u r c h e i n e n A n t r a g a u f W i e d e r a u f n a h m e des V e r f a h r e n s a n g e f o c h t e n e n E n t s c h e i d u n g m i t g e w i r k t h a t , ist von d e r M i t w i r k u n g bei E n t s c h e i d u n g e n i m W i e d e r a u f n a h m e v e r f a h r e n k r a f t G e s e t z e s a u s g e s c h l o s s e n [vgl. § 140a GVG, § 364b], ( 2 ) Ist d i e a n g e f o c h t e n e E n t s c h e i d u n g in e i n e m h ö h e -
3. Abschnitt. Ausschließung und Ablehnung
§§24,25
StPO
ren Rechtszug ergangen, so ist auch der Richter ausgeschlossen, der an der ihr zugrunde liegenden Entscheidung in einem unteren Rechtszug mitgewirkt hat. Die Sätze 1 und 2 gelten entsprechend für die Mitwirkung bei Entscheidungen zur Vorbereitung eines Wiederaufnahmeverfahrens [§§ 359 ff], § 24 (Ablehnung eines Richters wegen Besorgnis der Befangenheit) (I) Ein Richter kann sowohl in den Fällen, in denen er von der Ausübung des Richteramtes kraft Gesetzes ausgeschlossen ist [§§ 22, 23], als auch wegen Besorgnis d e r B e f a n g e n h e i t [ - diese muß nicht tatsächlich gegeben
sein - ] a b g e l e h n t w e r -
den. (II) Wegen Besorgnis der Befangenheit findet die Ablehnung statt, wenn ein G r u n d v o r l i e g t , d e r [bei vernünftiger Würdigung aller Umstände] g e e i g n e t ist, \in einem am Verfahren Beteiligten, z.B. in einem verständigen Angeklagten,] Mißtrauen
gegen die Unparteilichkeit eines Richters zu rechtfertigen. [Solche Gründe sind z. B.: entferntere Verwandtschaft, freundschaftliche Beziehungen zu dem durch die Tat Verletzten, abwertende Urteile des Richters über den Angeklagten u.a.m.]
(III 1 ) Das Ablehnungsrecht steht [dem Nebenkläger, § 397, dem Verfalls-und Einziehungsbeteiligten,
§§ 431, 433, 442 II, dem Antragsteller im
Klageerzwingungsverfah-
ren, § 172 U,] der Staatsanwaltschaft, dem Privatkläger und dem Beschuldigten [nicht dagegen
unmittelbar dem Verteidiger] z u . ( 2 ) D e n z u r A b l e h n u n g B e r e c h t i g -
ten sind auf Verlangen die zur Mitwirkung bei der Entscheidung berufenen Gerichtspersonen namhaft zu machen. § 25 (Letztmöglicher Zeitpunkt der Ablehnung) (I 1 ) Die Ablehnung eines Richters wegen Besorgnis der Befangenheit [gem. § 24 II] ist [grundsätzlich - anders als die Ablehnung wegen eines Ausschließungsgrundes gem. den §§ 22, 23 i. V.m. § 24 I und anders als die unbefristete Selbstableh-
nung gem. § 30-nur] bis zum Beginn der Vernehmung des Angeklagten zur Sache [gem. § 243 IV 2; vgl. auch § 16 S 3], in der Hauptverhandlung über die Revision [§§ 350, 351] bis zum Beginn seiner Ausführungen zur Revision [§ 351 II 1], zulässig. ( 2 ) Alle [zur Zeit der Ablehnung bekannten] Ablehnungsgründe sind [gem. der in §2512 enthaltenen sind sie verwirkt].
Konzentrationsmaxime]
gleichzeitig v o r z u b r i n g e n
\;ansonsten
( I I ' ) Nach diesem Zeitpunkt darf ein Richter [wegen Besorgnis der Befangenheit gem. § 24 II] nur abgelehnt werden, wenn 1. die Umstände, auf welche die Ablehnung [wegen Besorgnis der Befangenheit gem. § 24 II] g e s t ü t z t w i r d [w/'e z. B. eine parteiische Meinungsäußerung des Richters nach Vernehmung des Angeklagten zur Sache], e r s t s p ä t e r e i n g e t r e t e n o d e r [sich zwar vorder Vernehmung des Angeklagten zur Sache ereignet haben, ] d e m z u r
Ablehnung Berechtigten [aber] erst später bekanntgeworden sind und 2. d i e A b l e h n u n g [wegen Besorgnis
der Befangenheit
gem. § 24 II ohne
schuldhaftes
Zögern, d.h.] unverzüglich [gem. § 26 II] geltend gemacht wird. ( 2 ) Nach dem letzten Wort des Angeklagten [gem. § 258 II, III] ist die Ablehnung n i c h t m e h r z u l ä s s i g [;die Ablehnung
darfauch
nicht verspätet sein, vgl. §26a
I Nr. 1],
StPO
§§26-27
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
§ 2 6 (Formelle Bestimmungen über das Ablehnungsverfahren) ( I ) D a s [vor der Hauptverhandlung oder außerhalb eines Verhandlungstermins schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle erklärte oder in der Hauptverhandlung mündlich erklärte und gem. § 273 zu protokollierende oder schriftlich überreichte] A b -
lehnungsgesuch ist bei dem Gericht, dem der Richter [bei der Tätigkeit] angehört, [von der ihn der Ablehnende ausschließen will,] a n z u b r i n g e n ; es k a n n v o r d e r G e schäftsstelle zu Protokoll e r k l ä r t w e r d e n . [Dabei ist der Richter namentlich zu bezeichnen, und die Tatsachen, die die Ablehnung stützen, sind anzugeben.]
(II 1 ) D e r A b l e h n u n g s g r u n d [a/so die Tatsachen, die das Gesuch stützen] u n d in den Fällen des § 25 A b s . 2 die Voraussetzungen des rechtzeitigen Vorbringens sind g l a u b h a f t [= Wahrscheinlichkeitsüberzeugung vom Vorliegen des Ablehnungsgrundes und der Voraussetzungen] zu m a c h e n [; ansonsten wird das Ablehnungsgesuch gem. § 26 I Nr. 2 verworfen], ( 2 ) D e r E i d ist [anders als die eidesstattliche Versicherung von Zeugen] als Mittel d e r G l a u b h a f t m a c h u n g ausgeschlossen. ( 3 ) Z u r G l a u b h a f t m a c h u n g [genügt grundsätzlich die schlichte Erklärung des Beschuldigten nicht, jedoch] k a n n auf das [gem. § 26 III abgegebene] Z e u g n i s des a b g e l e h n t e n Richters Bezug g e n o m m e n werden.
(III) D e r abgelehnte Richter h a t sich über den Ablehnungsgrund dienstlich zu äußern. § 26 a (Verwerfung der Ablehnung eines Richters als unzulässig) (I) D a s Gericht verwirft die A b l e h n u n g eines Richters als unzulässig, wenn 1. die A b l e h n u n g [gem. § 25] verspätet ist, 2 . ein G r u n d z u r A b l e h n u n g [a/so die Umstände, auf welche die Ablehnung
gestützt
wird, vgl. § 25 II Nr. 1] o d e r ein Mittel zur G l a u b h a f t m a c h u n g nicht angegeben w i r d [,ohne daß eine Frist zur Beibringung
eingeräumt werden könnte,] o d e r
3. d u r c h die A b l e h n u n g o f f e n s i c h t l i c h [d. h. ohne weitere Nachforschung
feststellbar]
das V e r f a h r e n nur verschleppt [vgl. §§ 244 III 2 5. Alt., 245 II 3] o d e r nur verfahr e n s f r e m d e [z. B. politische] Z w e c k e verfolgt werden sollen. ( I I ' ) D a s Gericht entscheidet ü b e r die Verwerfung nach Absatz 1, o h n e daß der a b g e l e h n t e R i c h t e r a u s s c h e i d e t [vgl. auch § 29 I zur Vornahme eiliger
Prozeßhand-
lungen]. ( 2 ) Im Falle des A b s a t z e s 1 Nr. 3 bedarf es eines einstimmigen Beschlusses und der A n g a b e der U m s t ä n d e , welche den Verwerfungsgrund ergeben. [Wie jeder andere Verwerfungsbeschluß, so ist auch dieser Verwerfungsbeschluß gem. §§ 34, 28 II zu begründen und zwar auch hinsichtlich der offensichtlichen Verwerfungs-
gründe. ] ( 3 ) Wird ein b e a u f t r a g t e r [vgl. z. B. §§ 173 III, 289, 304 I, 306 III] oder ein ersuchter [§ 157 GVG; z. B. § 289] Richter, ein Richter im vorbereitenden V e r f a h r e n [z. 8. im Ermittlungsverfahren] o d e r ein Strafrichter [§ 25 GVG; §§ 212, 212b I, 407 ff] abgelehnt, so entscheidet er selbst darüber, ob die Ablehnung als unzulässig zu v e r w e r f e n ist [beachte auch §336 S 7].
§ 27 (Inhaltliche Entscheidung über den Ablehnungsgrund) (I) Wird die A b l e h n u n g nicht als unzulässig [gem. § 26] verworfen, so entschei-
3. Abschnitt. Ausschließung und Ablehnung . . . d e t ü b e r [die Frage, ob die Ablehnung
§§28,29
StPO
inhaltlich berechtigt ist, also über] d a s A b l e h -
nungsgesuch das Gericht, dem der Abgelehnte angehört, ohne dessen Mitwirkung. (II) Wird ein richterliches Mitglied der erkennenden Strafkammer [z. ß. der Vorsitzende] abgelehnt, so entscheidet die Strafkammer [§§ 73ff GW3] in der für Entscheidungen außerhalb der Hauptverhandlung [gem. §76 1 GVG] vorgeschrieben e n B e s e t z u n g [im Beispielsfall mit den beiden Berufsrichtern, die in der Hauptverhandlung mitwirken und als drittem Mitglied einem weiteren Richter der Strafkammer],
(III') Wird ein Richter beim Amtsgericht abgelehnt, so entscheidet ein anderer R i c h t e r d i e s e s G e r i c h t s [;wird ein Richter eines einstelligen Amtsgerichts abgelehnt, so entscheidet der nach §22b I GVG bestellte Vertreter]. ( 2 ) E i n e r E n t s c h e i d u n g
[gem. § 27 III 7] bedarf es nicht, wenn der Abgelehnte [Richter beim Amtsgericht] das Ablehnungsgesuch für begründet hält. (IV) Wird das zur Entscheidung berufene Gericht durch Ausscheiden des abgel e h n t e n M i t g l i e d s b e s c h l u ß u n f ä h i g [, ohne daß die Beschlußfähigkeit
durch die Beset-
zung mit einem Vertreter erreichbar ist], so entscheidet das zunächst obere Gericht [§ 22b
GVG bleibt
unberührt],
§ 28 (Unanfechtbarkeit eines stattgebenden Beschlusses; Rechtsmittel wegen eines verwerfenden oder zurückweisenden Beschlusses) (I) Der Beschluß, durch den die Ablehnung für begründet erklärt wird, ist [auch im Rahmen
des § 336] n i c h t a n f e c h t b a r [und nicht
widerrufbar].
(II') Gegen den Beschluß, durch den die Ablehnung [gem. § 26] als unzulässig verworfen oder [gem. § 27] als unbegründet zurückgewiesen wird, ist sofortige Beschwerde [gem. § 377] zulässig. ( 2 ) Betrifft die Entscheidung einen erkennenden R i c h t e r , s o [ist die isolierte Anfechtung des Beschlusses durch sofortige Beschwerde unzulässig; statt dessen] k a n n sie n u r z u s a m m e n m i t d e m U r t e i l [a/so unter Beachtung der Formen und Fristen, die für das Rechtsmittel gegen das Urteil gelten,] a n g e -
fochten werden. § 29 (Grundsatz, daß erst dem ausgeschlossenen oder für befangen erklärten Richter Prozeßhandlungen untersagt sind; unaufschiebbare Amtshandlungen) (I) Ein abgelehnter Richter hat vor [nach h. M. rechtskräftiger] Erledigung des Ablehnungsgesuchs nur solche Handlungen vorzunehmen, die [wie z. B. die Verhängung von Ordnungsmitteln
gem. §177
GVG oder die Erhebung
von Beweismitteln,
de-
nen Verlust droht,] keinen Aufschub gestatten. (II') Wird ein Richter während der Hauptverhandlung abgelehnt und würde die Entscheidung über die Ablehnung (§§ 26 a, 27) eine Unterbrechung der Hauptverhandlung [gem. §§ 228 I, 229] erfordern, so kann [um eine Unterbrechung oder eine sonstige Störung der Hauptverhandlung
zu vermeiden] d i e s e so l a n g e f o r t g e s e t z t
werden, bis eine Entscheidung über die Ablehnung ohne Verzögerung der Hauptverhandlung möglich ist; über die Ablehnung ist spätestens bis zum Beginn des übernächsten Verhandlungstages und stets vor Beginn der Schlußvorträge [gem. §§ 258, 326] zu entscheiden. ( 2 ) Wird die Ablehnung [gem. § 27] für begründet er-
StPO § § 3 0 - 3 3
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
k l ä r t u n d m u ß [wie grundsätzlich wegen § 226 anzunehmen] d i e H a u p t v e r h a n d l u n g n i c h t [wie beim Vorhandensein eines Ergänzungsrichters gem. § 192 II, III GVG ] d e s -
halb [gem. § 228] ausgesetzt werden, so ist ihr nach der Anbringung des Ablehnungsgesuchs liegender Teil zu wiederholen; dies gilt nicht für solche Handlungen, die keinen A u f s c h u b gestatten. ( 3 ) Nach Anbringung des Ablehnungsgesuchs dürfen Entscheidungen, die auch außerhalb der H a u p t v e r h a n d l u n g ergehen können [dassind Beschlüsse
mit selbständiger
Bedeutung-z.
B. gem. §§ 81 II,81a II,81c
V,98,
100, 105, 100b, 111a, 111e, 114, 116, 125, 126, 126a II, 132a], unter Mitwirkung des A b g e l e h n t e n nur getroffen werden, wenn sie keinen Aufschub gestatten [;alle Beweisergebnisse, die in dem mit dem Mangel behafteten Teil der Hauptverhandlung wonnen worden sind, dürfen nicht für die Urteilsfindung verwertet werden],
ge-
§ 3 0 (Selbstablehnung und Ablehnung von Amts wegen) D a s für die Erledigung eines Ablehnungsgesuchs [gem. §§ 96a, 27] zuständige Gericht hat [im Interesse der Selbstreinigung der Justiz] auch dann zu entscheiden, wenn ein solches Gesuch nicht angebracht ist, ein Richter [auch i.S. des § 31] aber von einem Verhältnis [Tatsachen] Anzeige macht, das [gem. § 24] seine A b l e h n u n g rechtfertigen könnte, oder wenn aus anderer Veranlassung Zweifel d a r ü b e r entstehen, ob ein Richter kraft Gesetzes [gem. §§ 22, 23] ausgeschlossen ist [;ein Beschluß, durch den ein Richter wegen Besorgnis der Befangenheit oder wegen eines Ausschließungsgrundes von der Mitwirkung ausgeschlossen wird, ist gem. § 28 I analog unanfechtbar],
§ 3 1 (Erweiterung des Richterbegriffes auf Schöffen und Protokollführer) (I) Die Vorschriften dieses Abschnitts [§§ 22 ff] gelten für Schöffen [§§ 30fl GVG] sowie für U r k u n d s b e a m t e der Geschäftsstelle [§ 153 GVG] und andere [gem. § 168 S 3] als Protokollführer zugezogene Personen entsprechend. ( I I ' ) Die Entscheidung trifft der Vorsitzende. ( 2 ) Bei d e r großen S t r a f k a m m e r [§§ 73ff G VG ] u n d b e i m S c h w u r g e r i c h t [§§ 74 ll,74d, 74e, 76 GVG, sowie beim OLG,
BayObLG und BGH] entscheiden die richterlichen Mitglieder. ( 3 ) Ist der Protokollf ü h r e r einem Richter beigegeben, so entscheidet dieser über die Ablehnung oder A u s s c h l i e ß u n g [;für die Rechtsbehelfe
gilt § 28
entsprechend],
§ 3 2 (weggefallen)
Vierter Abschnitt Gerichtliche Entscheidungen und ihre Bekanntmachung [§§33-41] § 33 (Anhörung der Beteiligten) (I) Eine Entscheidung des Gerichts [- das ist eine Prozeßhandlung, die die materielle oder verfahrensrechtliche Rechtsstellung eines Beteiligten berührt, nicht dagegen eine prozeßleitende Verfügung, die lediglich den Gang des Verfahrens betrifft-],
die im L a u f e einer H a u p t v e r h a n d l u n g ergeht, wird nach [, soweit nichts anderes be-
4. A b s c h n i t t . G e r i c h t l i c h e E n t s c h e i d u n g e n
§§ 33a,34 StPO
stimmt ist, nach pflichtgemäßem richterlichen Ermessen gestalteter] A n h ö r u n g d e r B e t e i l i g t e n [, die hierdurch die Gelegenheit haben sollen, sich zu der richterlich zu entscheidenden Frage zu äußern,] e r l a s s e n . [Als Entscheidung im Laufe der Hauptverhandlung ist z. B. zu nennen der Ausschluß der Öffentlichkeit gem. §§ 172-174 GVG. Beachte aber auch die §§ 232, 233, 398 II, 401 II 2.] ( I I ) E i n e E n t s c h e i d u n g d e s G e r i c h t s , die a u ß e r h a l b e i n e r H a u p t v e r h a n d l u n g e r g e h t , w i r d \wegen der staatsanwaltlichen Mitwirkungspflicht grundsätzlich] n a c h s c h r i f t l i c h e r o d e r m ü n d l i c h e r E r k l ä r u n g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t [§§ 141 ff GVG] e r lassen. [Vgl. aber §§ 125 I, 128 112, 163 112, 165,309 I, die das in § 33 II geregelte Anhörungsrecht der Staatsanwaltschaft wieder einschränken.] ( I I I ) B e i e i n e r in A b s a t z 2 b e z e i c h n e t e n E n t s c h e i d u n g ist e i n a n d e r e r B e t e i l i g t e r [als die Staatsanwaltschaft, also jeder, der durch eigene Willenserklärungen im prozessualen Sinne nach dem Gesetz eine Prozeßrolle ausüben darf, z. B. der Beschuldigte, sein Verteidiger, sein Beistand, der Nebenkläger, der Privatkläger] zu h ö r e n , b e v o r z u s e i n e m N a c h t e i l [materiell-rechtlich oder prozessual relevante] T a t s a c h e n [z. B. die Rechtzeitigkeit des Strafantrages] o d e r B e w e i s e r g e b n i s s e , z u d e n e n er n o c h n i c h t g e h ö r t w o r d e n ist, v e r w e r t e t w e r d e n . ( I V 1 ) Bei [den sog. notwendig überraschenden Maßnahmen, also bei] A n o r d n u n g d e r U n t e r s u c h u n g s h a f t [§§ 112ff], d e r B e s c h l a g n a h m e [§§ 94 ff] o d e r a n d e r e r M a ß n a h m e n [,die den ausdrücklich genannten funktional nahestehen, z.B. nach §§81, 81a, 81c, 102 ff, 132, 134, 453c II 2] ist [trotz Art. 103 I G G ] A b s a t z 3 n i c h t a n z u w e n den, wenn die vorherige A n h ö r u n g den Z w e c k d e r A n o r d n u n g gefährden würde. ( 2 ) V o r s c h r i f t e n , w e l c h e die A n h ö r u n g d e r B e t e i l i g t e n b e s o n d e r s r e g e l n [z.B. § 407 III], w e r d e n d u r c h A b s a t z 3 nicht b e r ü h r t . § 3 3 a (Nachträgliche A n h ö r u n g bei unanfechtbaren B e s c h l ü s s e n ) ( ' ) H a t d a s G e r i c h t in e i n e m B e s c h l u ß [nicht: Urteil] z u m N a c h t e i l e i n e s B e t e i l i g ten T a t s a c h e n o d e r B e w e i s e r g e b n i s s e v e r w e r t e t , z u d e n e n e r n o c h n i c h t [gem. § 33] g e h ö r t w o r d e n ist, u n d s t e h t i h m g e g e n d e n B e s c h l u ß [z. B. aufgrund der §§ 153 II 4, 153a II 4, 201 II, 202 2, 210 I, 270 III 2, 304 III, 348 II] k e i n e B e s c h w e r d e u n d kein a n d e r e r R e c h t s b e h e l f [mag es auch nur ein Antrag nach den §§ 44 ff sein] zu, so hat es, s o f e r n d e r N a c h t e i l [die Beschwer, vgl. §§ 311 II, 311a I] n o c h b e s t e h t , v o n A m t s w e gen o d e r [insbesondere bei versehentlicher Unterlassung der Gewährung des rechtlichen Gehörs] auf A n t r a g d i e A n h ö r u n g n a c h z u h o l e n u n d auf e i n e n A n t r a g z u e n t s c h e i d e n . ( 2 ) D a s G e r i c h t k a n n s e i n e E n t s c h e i d u n g a u c h o h n e A n t r a g [in einer dem Beschwerten günstigen Weise] ä n d e r n . § 3 4 (Begründungspflicht bei anfechtbaren s o w i e antragsablehnenden Entscheidungen) D i e d u r c h ein R e c h t s m i t t e l [d. h. Beschwerde, Berufung und Revision] a n f e c h t b a r e n E n t s c h e i d u n g e n s o w i e die, d u r c h w e l c h e ein [notwendiger] A n t r a g a b g e l e h n t wird, s i n d [im Interesse ihrer Richtigkeit und im Interesse der rechtsfriedenschaffenden Überzeugung des bzw. der Betroffenen] m i t [zweckentsprechenden, also nicht inhaltslosen oder auf leere Redensarten beschränkten] G r ü n d e n z u v e r s e h e n .
StPO
§§ 3 4 a - 3 5 a
1. Buch. A l l g e m e i n e Vorschriften
§ 3 4 a (Fingierter Eintritt der Rechtskraft durch B e s c h l u ß ) Führt nach rechtzeitiger E i n l e g u n g eines Rechtsmittels ein B e s c h l u ß [z. B. nach den §§34611, 349 11, §§79V, 80 III OWiG] unmittelbar die [formelle] Rechtskraft [= Unanfechtbarkeit] der a n g e f o c h t e n e n Entscheidung herbei, s o gilt die R e c h t s kraft als mit Ablauf des T a g e s der Beschlußfassung eingetreten. [Ist gegen die Entscheidung ein befristetes Rechtsmittel - Berufung, Revision, sofortige Beschwerde gegeben und wird sie nicht fristgerecht angefochten, so tritt bereits durch den Fristablaut die Rechtskraft ein, vgl. §§ 316 I, 343 I, 311 II.] § 3 5 ( B e k a n n t m a c h u n g aller gerichtlicher Entscheidungen) ( I I ) [Alle gerichtlichen, also auch rein prozeßleitenden] Entscheidungen, die in A n w e s e n h e i t der davon [günstig oder ungünstig] b e t r o f f e n e n Person ergehen [z, B. die Ablehnung eines Vertagungsantrages gem. § 228], w e r d e n ihr [im Interesse des rechtlichen Gehörs, Art. 103 I GG] durch [z.B. in den §§ 118, 118a, 128, 168c, 168d, 223 f, 265, 233 II, 268 I, II; §§ 54 II, 109 II JGG gesondert geregelte] V e r k ü n d u n g bekanntgemacht. [Die Verkündung erfolgt durch den Richter, bei Kollegialgerichten durch den Vorsitzenden; sie ist u. U. im Hauptverhandlungsprotokoll zu protokollieren, §§ 273, 274, oder bei Terminen außerhalb der Hauptverhandlung in den Akten zu vermerken.] ( 2 ) A u f V e r l a n g e n ist ihr [d. h. der betroffenen Person] eine Abschrift zu erteilen. ( I I I ) A n d e r e E n t s c h e i d u n g e n [als die in § 35 I geregelten] w e r d e n [formstreng insbesondere bei etwaiger Ingangsetzung einer Frist, z.B. §§314 11, 341 II, 34712, 311 II 7] durch Zustellung bekanntgemacht. ( 2 ) Wird durch die B e k a n n t m a c h u n g der Entscheidung [nach den Vorschriften der StPO] keine Frist in Lauf gesetzt, s o genügt f o r m l o s e Mitteilung [z. B. durch einfachen Brief]; dies gilt nicht für die Mitteilung von Urteilen. [Ein der deutschen Sprache nicht mächtiger Ausländer hat dabei Anspruch auf die stets unentgeltliche Übersetzung einer mündlichen Entscheidungsverkündung durch einen Dolmetscher gem. Art. 6 III e EuMRK.] (III) D e m nicht auf f r e i e m F u ß Befindlichen [d. h. dem durch Freiheitsentziehung i. S. des Art. 104 GG behördlich Verwahrten, vgl. auch §§ 148,224 II, 299 S 1,350 III] ist das zugestellte Schriftstück auf Verlangen vorzulesen. [Diese Vorlesung ersetzt die nach den allgemeinen Vorschriften notwendige förmliche Zustellung nicht, sondern setzt sie voraus.] § 3 5 a ( N o t w e n d i g e Rechtsmittelbelehrung) B e i der B e k a n n t m a c h u n g einer Entscheidung [durch Verkündung, gem. §35/7, oder Zustellung, § 35 II 7], die durch ein befristetes Rechtsmittel [d.h. durch sofortige Beschwerde, § 311, Berufung, §§ 312, 314, Revision, §§ 333, 335, 341, oder Gerichtsbeschwerde, § 79 OWiG, bzw. Antrag auf deren Zulassung, §80 OWiG] angefochten w e r d e n kann [also z. B. nicht bei der Bekanntmachung eines freisprechenden Urteiles, es sei denn, es ordnete belastende Nebenfolgen oder Maßregeln an oder enthielte eine Kosten- oder Auslagenentscheidung nach § 467 II u. III], ist der [günstig oder ungünstig] B e t r o f f e n e [ - enger auszulegen als der Begriff des Beteiligten i. S. von § 3 3 - ] über die M ö g l i c h k e i t e n der A n f e c h t u n g [auch soweit sie nicht dem Betroffenen seiberge-
4. Abschnitt. Gerichtliche Entscheidungen
§§36-38
StPO
währt sind] u n d die d a f ü r v o r g e s c h r i e b e n e n F r i s t e n u n d F o r m e n [gerichtlich] zu l e h r e n . [Unterläßt das Gericht pflichtwidrig die Belehrung, so gilt § 44 S 2. Ist der troffene Beschuldigter Im Jugendstrafverfahren, ist § 67 II JGG zu beachten; Staatsanwaltschaft und andere Staatsorgane sind nicht zu belehren. Zur Form der lehrung vgl. §§ 273, 274; §§ 184, 185 GVG; Art. 6 III e EuMRK. ]
beBedie Be-
§ 3 6 (Zustellung und Vollstreckung von Entscheidungen) (I 1 ) D i e [gem. §371 1 nach den §§ 166 bis 213 ZPO zu erfolgende] Z u s t e l l u n g v o n E n t s c h e i d u n g e n [veranlaßt der Amtsgerichtsrichter beim Amtsgericht bzw.] o r d n e t [bei Kollegialgerichten} d e r V o r s i t z e n d e a n . ( 2 ) D i e G e s c h ä f t s s t e l l e [regelmäßig diejenige des Gerichts, vgl. § 37 I 1 i. V. m. §§ 166 ff, 209 ZPO, ausnahmsweise diejenige der Staatsanwaltschaft, vgl. §153 GVG] s o r g t d a f ü r , d a ß d i e Z u s t e l l u n g [in der gesetzlich vorgeschriebenen Form] b e w i r k t [und beurkundet] wird [, um dem Adressaten Gelegenheit zur Kenntnisnahme eines Schriftstücks zu verschaffen und um den Nachweis, daß der Adressat von dem Schriftstück Kenntnis nehmen konnte, zu sichern]. ( I I ' ) [Gerichtliche] E n t s c h e i d u n g e n , d i e [irgendeine Veranlassung erfordern undnach h. M. - in diesem sehr weiten Sinne] d e r V o l l s t r e c k u n g b e d ü r f e n , sind d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t [in deren Eigenschaftals Vollstreckungsbehörde aus Gründen der Prozeßeffizienz] zu ü b e r g e b e n , d i e das E r f o r d e r l i c h e v e r a n l a ß t . [§ 36 I11 ist daher z.B. anzuwenden bei Haft-, Unterbringungsund Vorführungsbefehlen oder Anordnungen gem. den §§ 81a II, 81c V, 981, 100 I, lOOd 11, 105 I, 111 a I, 111 III, 111 n I, sowie Ordnungs- und Zwangsmitteln nach den §§ 51, 70, 77 I, 95 II.] ( 2 ) D i e s gilt nicht f ü r [gerichtliche] E n t s c h e i d u n g e n , w e l c h e [gem. den §§ 169ff GVG im Rahmen der Sitzungspolizei gefällt werden, nach den §§ 176, 179 GVG vollzogen werden und in diesem Sinne] die O r d n u n g in d e n S i t z u n g e n b e t r e f f e n . [Vgl. aber auch § 111 f II u. III 2.] § 3 7 ( V e r w e i s u n g auf d i e Vorschriften der Z P O für d i e D u r c h f ü h r u n g v o n angeordneten Zustellungen) ( I 1 ) F ü r d a s V e r f a h r e n bei [gem. §36 angeordneten] Z u s t e l l u n g e n g e l t e n die V o r s c h r i f t e n d e r Z i v i l p r o z e ß o r d n u n g [§§ 163 bis 213 ZPO, insbesondere § 1701: Vollzug, § 180: Ort der Zustellung, §§ 181 bis 184: Ersatzzustellung, § 188: Zeit der Zustellung] e n t s p r e c h e n d . ( 2 ) A l s N o t f r i s t e n im S i n n e d e s § 187 Satz 2 d e r Z i v i l p r o z e ß o r d n u n g [, für deren Beginn nach § 187 S 2 i. V.m.S 1 ZPO stets der Nachweis einer förmlichen, ordnungsgemäßen Zustellung erforderlich ist,] g e l t e n d i e g e s e t z l i c h e n Fristen. ( I I ) W i r d d i e f ü r e i n e n B e t e i l i g t e n b e s t i m m t e Z u s t e l l u n g an m e h r e r e E m p f a n g s b e r e c h t i g t e [ - Zustellungsadressat ist grundsätzlich die Person, welche die Zustellung angeht oder der Zustellungsbevollmächtigte; § 176 ZPO ist nicht entsprechend anzuwenden - ] b e w i r k t , so r i c h t e t sich die B e r e c h n u n g e i n e r Frist n a c h d e r zuletzt bewirkten Zustellung. § 3 8 ( Z u s t e l l u n g bei unmittelbarer L a d u n g ) D i e bei d e m Strafverfahren beteiligten Personen, d e n e n die Befugnis beigelegt
StPO
§§39-41
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
ist, Z e u g e n u n d S a c h v e r s t ä n d i g e u n m i t t e l b a r zu l a d e n [Angeklagter: §§ 220, 323 I; Privat- und Nebenkläger: §§ 386 II, 397 I; gesetzlicher Vertreter: § 298 II; beachte auch §§ 414 I, 433 I, 440 III, 444 II 2], h a b e n mit d e r Z u s t e l l u n g d e r L a d u n g d e n G e r i c h t s v o l l z i e h e r z u b e a u f t r a g e n . [Dieser stellt gem. § 37 zu und kann ggf. die Post gem. den §§ 194, 195 ZPO bitten, die Zustellung auszuführen. Die Staatsanwaltschaft lädt nicht gem. § 38, sondern selbst gem. § 161 a I.] § 39
(weggefallen)
§ 4 0 (Fingierte Zustellung durch öffentliche B e k a n n t m a c h u n g als ultima ratio) ( I I ) K a n n e i n e Z u s t e l l u n g [einer gerichtlichen Entscheidung] a n e i n e n B e s c h u l d i g t e n [§ 157], d e m e i n e L a d u n g z u r H a u p t v e r h a n d l u n g n o c h nicht [wirksam] z u g e stellt w a r , n i c h t in d e r [gem. § 37 i. V. m. §§ 166 ff ZPO] v o r g e s c h r i e b e n e n W e i s e im I n l a n d b e w i r k t w e r d e n , u n d e r s c h e i n t die B e f o l g u n g d e r f ü r Z u s t e l l u n g e n im A u s l a n d b e s t e h e n d e n V o r s c h r i f t e n [§§ 199 ff ZPO] u n a u s f ü h r b a r o d e r voraussichtlich e r f o l g l o s , s o gilt die Z u s t e l l u n g [einer gerichtlichen Entscheidung - nicht dagegen: von staatsanwaltschaftlichen Ladungen nach § 161a, sonstiger staatsanwaltschaftlicher Mitteilungen wiez. B. in der Anklageschrift, §201 I, wohl aber auch von Strafbefehlen - ] als e r f o l g t , w e n n d e r I n h a l t d e s z u z u s t e l l e n d e n S c h r i f t s t ü c k s [aufgrund eines Gerichtsbeschlusses, § 37 11 i. V. m. § 204 I ZPO] d u r c h ein d e u t s c h e s o d e r a u s l ä n d i s c h e s B l a t t b e k a n n t g e m a c h t w o r d e n ist [, das Gericht vorher mit allen ihm zumutbaren Mitteln andere Zustellungsmöglichkeiten, z. B. die Zustellung an den Pflichtverteidiger, § 145a I, erkundet hat,] u n d seit d e m E r s c h e i n e n d i e s e s B l a t t e s zwei W o c h e n v e r f l o s s e n sind o d e r w e n n d a s z u z u s t e l l e n d e S c h r i f t s t ü c k zwei W o c h e n a n d e r G e r i c h t s t a f e l d e s G e r i c h t s des e r s t e n R e c h t s z u g e s a n g e h e f t e t g e w e s e n ist. ( 2 ) D i e A u s w a h l d e s B l a t t e s s t e h t d e m d i e Z u s t e l l u n g v e r a n l a s s e n d e n B e a m t e n zu. ( I I I ) W a r die L a d u n g zur H a u p t v e r h a n d l u n g d e m A n g e k l a g t e n s c h o n v o r h e r z u g e s t e l l t [, so daß dieser die Gelegenheit hatte, sich weiteres rechtliches Gehör durch Ermöglichung künftiger Zustellungen an ihn zu verschaffen], so gilt e i n e w e i t e r e Z u s t e l l u n g a n ihn, w e n n sie n i c h t in d e r [gem. §37 I 1 i.V.m. §§ 166ff ZPO] v o r g e s c h r i e b e n e n Weise im I n l a n d b e w i r k t w e r d e n k a n n , als e r f o l g t , s o b a l d d a s z u z u s t e l l e n d e S c h r i f t s t ü c k zwei W o c h e n an der G e r i c h t s t a f e l d e s G e r i c h t s d e s e r s t e n R e c h t s z u g e s [ - anderenfalls ist die öffentliche Zustellung unwirksam -] a n g e h e f t e t g e w e s e n ist. ( 2 ) V o n U r t e i l e n u n d B e s c h l ü s s e n w i r d n u r d e r e n t s c h e i d e n d e Teil [also nicht die Entscheidungsgründe] a n g e h e f t e t . [Der Gerichtsbeschluß, durch den die öffentliche Zustellung angeordnet wird, kann gem. §§ 304 I, 304 IV, 305 S 1 angefochten werden.] § 4 1 ( V e r e i n f a c h t e Zustellung an die Staatsanwaltschaft) ( ' ) Z u s t e l l u n g e n [gerichtlicher Entscheidungen] a n d i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t e r f o l g e n [in zulässiger Weise auch] d u r c h V o r l e g u n g d e r U r s c h r i f t [z. B. durch Aktenversendung zwecks Kenntnisnahme] d e s [an sich gem. § 37] z u z u s t e l l e n d e n [und gem. § 37 zustellbaren] S c h r i f t s t ü c k s . ( 2 ) W e n n mit d e r Z u s t e l l u n g d e r L a u f e i n e r Frist b e g i n n t , s o ist [im Interesse der Schaffung eines Beweismittels] d e r T a g d e r V ö r i e -
5. A b s c h n i t t . F r i s t e n u n d W i e d e r e i n s e t z u n g .
§§42,43
g u n g v o n d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t a u f d e r U r s c h r i f t z u v e r m e r k e n . [§ 41 schafft lich ein Wahlrecht für die Art der Zustellung; unberührt bleibt §36 I.]
StPO ledig-
Fünfter Abschnitt Fristen u n d W i e d e r e i n s e t z u n g in d e n v o r i g e n
Stand
[§§ 4 2 - 4 7 ] [ F r i s t e n sind Zeiträume, während deren Verfahrensbeteiligte Prozeßhandlungen vornehmen müssen, wenn sie zulässig bzw. wirksam sein sollen; dabei kann man Erklärungs- und H a n d l u n g s f r i s t e n - z . B . § § 45,172 1,172 II 1,311 II 1,314 1,319 11,341 1,345 I, 346 II, 349 III 2, 409 11 Nr. 7, 439 111, 463 c II - unterscheiden sowie von Fristen zu Terminsvorbereitungen sprechen - z.B. §§ 138d II 2, 212a III 3, 217 I - . Keine Fristen i.S. d e r § § 42ff sind Zeiträume zur Vornahme von Prozeßhandlungen durch ein Justizorgan - z. B. §§ 115 II, 118 V, 118 a IV 2,128 I - . Die Terminologie des Gesetzes ist mitunter unzuverlässig bzw. ungenau, so z. B. in § 121 III 1, in dem fälschlicherweise von »Fristenlauf« gesprochen wird. Keine Fristen sind insbesondere fernerZeitpunkte, in denen Justizorgan und Verfahrensbeteiligte gemeinsam prozessuale Handlungen vorzunehmen haben, so z.B. die V e r n e h m u n g s t e r m i n e - z . B . §§ 133-136, 161 a, 168 c, 168d, 224 I 1, 225, 2 3 3 - , Zu unterscheiden sind schließlich gesetzliche, richterliche und staatsanwaltschaftliche Fristen. G e s e t z l i c h e F r i s t e n - z . B . § § 45,311 11,314 1,343 III 2,43911 1 können nicht verlängert werden; auf sie sind aber die §§ 42ff, insbesondere § 44, anwendbar, es sei denn, daß die gesetzlich angeordnete Frist eine absolute Ausschlußfrist ist, die die Rechtshandlung nach Fristablauf ausschließt- so z. B. die Strafantragsfrist gem.§ 7 7 b S t G B - , R i c h t e r l i c h e F r i s t e n sind Zeiträume, die der Richterfestsetztso z. B. § 123 III, 201 I - ; nach ihrem Ablauf ist, wenn die richterliche Entscheidung ergangen ist, § 44 anwendbar. S t a a t s a n w a l t s c h a f t l i c h e F r i s t e n sind solche, die bei der Staatsanwaltschaft wahrzunehmen sind; hier gelten die§§ 42,43 entsprechend, nicht dagegen § 44, es sei denn, daß es sich bei der staatsanwaltschaftlichen Frist mittelbar um eine gerichtliche handelt wie etwa im Falle des § 172 I 1.] § 4 2 (Berechnung von Tagesfristen) B e i d e r B e r e c h n u n g e i n e r F r i s t , d i e [wie z. B. gem. § 100 II] n a c h T a g e n b e s t i m m t ist, w i r d d e r T a g [beginnend mit 0.00 Uhr] n i c h t m i t g e r e c h n e t , a u f d e n d e r Z e i t p u n k t o d e r d a s E r e i g n i s f ä l l t , n a c h d e m d e r A n f a n g d e r Frist sich r i c h t e n soll. [Für das Ende der Frist gilt § 43 II; nicht dem § 42 unterfällt die 24stündige Ladungsfrist im beschleunigten Verfahren gem. § 212a III 3.] § 4 3 (Berechnung von W o c h e n - und Monatsfristen) ( I ) E i n e [gesetzliche oder richterliche] F r i s t , die n a c h W o c h e n o d e r M o n a t e n b e s t i m m t ist, e n d e t [grundsätzlich] m i t A b l a u f d e s T a g e s d e r l e t z t e n W o c h e o d e r d e s letzten Monats, der durch seine B e n e n n u n g oder Zahl d e m T a g entspricht, an d e m d i e F r i s t b e g o n n e n h a t [ - dies hat zur Folge, daß im Ergebnis wie nach § 42 der Anfangstag nicht mitzählt-]; f e h l t d i e s e r T a g in d e m l e t z t e n M o n a t , s o e n d e t d i e Frist mit d e m Ablauf des letzten Tages dieses M o n a t s .
StPO
§§44,45
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
( I I ) Fällt d a s E n d e e i n e r [Tages-, Wochen- und Monafs-]Frist a u f e i n e n S o n n t a g , e i n e n a l l g e m e i n e n [d. h. staatlich anerkannten, vgl. Art. 140 GG, Art. 139 WRV] F e i e r t a g [a/so nicht einen bloß geschützten] o d e r e i n e n S o n n a b e n d , s o e n d e t d i e Frist mit A b l a u f d e s n ä c h s t e n W e r k t a g e s . [Beachte auch § 34 II EGGVG für die Fristwahrung durch Gefangene, die Maßnahmen nach dem Kontaktsperregesetz unterliegen; beachte ferner § 77b 12 StGB für die Strafantragsfrist.] § 4 4 ( W i e d e r e i n s e t z u n g in d e n vorigen Stand bei schuldloser Fristversäumung) ( ' ) W a r j e m a n d [bei Anwendung der ihm nach seinen persönlichen Eigenschaften und Verhältnissen sowie den konkreten Umständen des Einzelfalles möglichen Sorgfalt] ohne ¡eigenes Vorsatz- oder Fahrlässigkeits-jVerschulden [vgl. auch §2611 EGGVG, § 112 II StVollzG, §6 0 I VwGO, §671 SGG, § 56 I FGO, § 22 II FGG] v e r h i n d e r t , e i n e ¡gesetzliche oder richterliche, bei Gericht zu beachtende prozessuale] Frist [, die keine absolute Ausschlußfrist ist, in formgerechter Weise] einz u h a l t e n , so ist ihm [z. B. auch gegen Versäumung der Frist des § 45] auf [gem. § 300 analog auslegungsfähigen] A n t r a g [§ 45] W i e d e r e i n s e t z u n g in d e n v o r i g e n S t a n d zu g e w ä h r e n [, es sei denn, daß für eine Wiedereinsetzung infolge prozessualer Überholung oder mangels nachteiliger Säumnisfolgen das Rechtsschutzbedürfnis fehlt], ( 2 ) D i e V e r s ä u m u n g e i n e r R e c h t s m i t t e l f r i s t ist als u n v e r s c h u l d e t a n z u s e h e n [Schuldlosigkeitsvermutungl], w e n n die B e l e h r u n g n a c h d e n § § 3 5 a, 3 1 9 A b s . 2 S a t z 3 o d e r n a c h § 3 4 6 A b s . 2 S a t z 3 u n t e r b l i e b e n ist. [Für Verschulden des Verteidigers haftet der Beschuldigte nur, wenn ihm eigenes Mitverschulden anzulasten ist. Privatkläger, Nebenkläger und der Antragsteller im Klageerzwingungsverfahren müssen sich dagegen das Verschulden ihres Vertreters zurechnen lassen; zurechenbar ist auch das Verschulden des Verteidigers im Kostenfestsetzungsverfahren nach § 464 b, im Beschwerdeverfahren nach § 464 III und § 8 III StrEG, da diese Verfahren vermögensrechtlichen Charakter tragen und insoweit § 278 BGB dem Rechtsgedanken nach anwendbar ist.] § 4 5 (Frist und F o r m d e s Wiedereinsetzungsantrages als f o r m e l l e Zulässigkeitsvoraussetzungen) ( I ' ) D e r [hinsichtlich seiner materiellen Voraussetzungen nach § 44 zu beurteilende] A n t r a g a u f W i e d e r e i n s e t z u n g in den v o r i g e n S t a n d ist [schriftlich oder bei Nachholung der versäumten Prozeßhandlung in der für diese vorgeschriebenen Form] binn e n e i n e r W o c h e [zur Berechnung vgl. § 43] n a c h W e g f a l l d e s H i n d e r n i s s e s [für den Antragsberechtigten] b e i d e m G e r i c h t [gem. § 45 II] z u s t e l l e n , bei d e m d i e Frist w a h r z u n e h m e n g e w e s e n w ä r e . ( 2 ) Z u r W a h r u n g d e r Frist g e n ü g t es, w e n n d e r A n t r a g r e c h t z e i t i g b e i d e m G e r i c h t gestellt w i r d , d a s ü b e r d e n A n t r a g e n t s c h e i d e t . [Gegen die Versäumung dieser Frist kann Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gewährt werden.] ( I I I ) D i e T a t s a c h e n z u r B e g r ü n d u n g d e s A n t r a g s [a/so der Sachverhalt, der ein der Wiedereinsetzung entgegenstehendes Verschulden ausschließt,] s i n d b e i d e r A n t r a g s t e l l u n g o d e r i m V e r f a h r e n ü b e r den A n t r a g g l a u b h a f t [d. h. wahrscheinlich ] zu m a c h e n . [Wird der ein Verschulden ausschließende Sachverhalt nicht »glaubhaft« gemacht, ist der Antrag nicht unzulässig - str. —, sondern unbegründet.] ( 2 ) I n n e r h a l b
§§46,47
6. A b s c h n i t t . Z e u g e n
d e r A n t r a g s f r i s t ist d i e v e r s ä u m t e H a n d l u n g n a c h z u h o l e n . [Die kann noch im Beschwerde verfahren gem. § 46 III nachgeholt werden. s c h e h e n [d. h. die versäumte Handlung nachgeholt], s o k a n n [, sofern aussetzungen vorliegen,] W i e d e r e i n s e t z u n g a u c h o h n e [formellen] werden.
StPO
Glaubhaftmachung ] ( 3 ) Ist dies g e alle anderen VorAntrag gewährt
§ 4 6 ( E n t s c h e i d u n g ü b e r d e n A n t r a g auf W i e d e r e i n s e t z u n g ; R e c h t s m i t t e l g e g e n die E n t s c h e i d u n g ) ( I ) U b e r d e n A n t r a g [gem. §§ 44, 45] e n t s c h e i d e t [nicht das Adressatgericht des Wiedereinsetzungsgesuchs, sondern] d a s G e r i c h t , d a s b e i r e c h t z e i t i g e r H a n d l u n g z u r E n t s c h e i d u n g in d e r S a c h e s e l b s t b e r u f e n g e w e s e n w ä r e . [Dies ist bei einem Einspruch das Amtsgericht, §§ 67 S 1, 68 OW/G; § 409 I 1 Nr. 7, bei einem bestimmten Rechtsmittel das Rechtsmittelgericht, bei einem unbestimmt eingelegten Rechtsmittel nach § 335 I das Berufungsgericht, bei Erinnerung gegen einen Kostenfestsetzungsbeschluß, § 464b, der Richter, § 11 II RPflG, sofern er die Wiedereinsetzung und die Erinnerung für begründet hält, sonst das Beschwerdegericht. Die in § 46 I angeordnete Zuständigkeit ist eine ausschließliche.] ( I I ) D i e d e m A n t r a g [nach Anhörung der Beteiligten gem. § 33] s t a t t g e b e n d e E n t s c h e i d u n g [Beschluß] u n t e r l i e g t k e i n e r A n f e c h t u n g [und ist auch unwiderruflich], ( I I I ) G e g e n d i e [nach Gewährung des rechtlichen Gehörs, § 33] d e n A n t r a g [als unzulässig, § 45 I u. II 2, oder, auch bei mangelnder Glaubhaftmachung, § 45 II 1, als unbegründet] v e r w e r f e n d e E n t s c h e i d u n g [Beschluß] ist [auch für die Staatsanwaltschaft gem. § 296] s o f o r t i g e B e s c h w e r d e [§ 311] z u l ä s s i g [, solange der Verwerfungsbeschluß noch nicht rechtskräftig ist. Ein rechtskräftiger Verwerfungsbeschluß kann nur noch widerrufen werden, wenn seine Tatsachengrundlage entfällt], § 4 7 ( K e i n S u s p e n s i v e f f e k t d e s A n t r a g e s auf W i e d e r e i n s e t z u n g in d e n v o r i g e n Stand) (I) D u r c h d e n A n t r a g auf W i e d e r e i n s e t z u n g in d e n v o r i g e n S t a n d w i r d d i e V o l l s t r e c k u n g e i n e r g e r i c h t l i c h e n E n t s c h e i d u n g n i c h t g e h e m m t [, um jeden des Instituts
der Wiedereinsetzung
zu verhindern;
( I I ) D a s [in §45 11 sowie in §§ 45 I 2, 46 I bezeichnete]
G e r i c h t k a n n j e d o c h [nach
einem entsprechenden
Gesuch - wie auch die Vollstreckungsbehörde
geordneten
§ 36 I11, § 451 gem. § 456 - ] e i n e n [einstweiligen]
Behörden,
Mißbrauch
vgl. auch §§ 307, 458 III]. und die ihr überAufschub
der Vollstreckung anordnen.
Sechster Abschnitt Zeugen [§§ 4 8 - 7 1 ] [Die Rechts- und Pflichtenstellung von Zeugen ist in den §§ 4 8 - 7 1 geregelt. Beachte auch Nr. 6 4 - 6 8 RiStBV. Der Zeuge ist als Beweismittel zugleich Beweisverfahrensobjekt, § 244, und Prozeßsubjekt mit eigenen Rechten. Z e u g e ist, wer in einem Prozeß,
StPO
§§48,49
1. Buch. A l l g e m e i n e Vorschriften
der gegen einen anderen gerichtet ist, seine persönlichen Wahrnehmungen über Tatsachen durch Aussage bekunden soll, vgl. RGSt. 52, S. 289, ohne als solches Beweismittel durch eine andere Verfahrensrolle ausgeschlossen zu sein. Der Zeuge ist daher insbesondere von dem Sachverständigen zu unterscheiden. S a c h v e r s t a n d ig er ist, wer im Auftrag des Gerichts kraft seiner Sachkunde dem Gericht bei der Beurteilung einer Beweisfrage durch Ermittlung und Mitteilung von Tatsachen, Erfahrungsregeln oder Schlußfolgerungen im Rahmen des ihm aufgegebenen Beweisthemas hilft. Der Zeuge macht demgegenüber seine Beobachtungen unabhängig von einem Gerichtsauftrag; anders als der Sachverständige ist er prinzipiell nicht auswechselbar. S a c h v e r s t ä n d i g e r Z e u g e , §85, ist, wer über vergangene Tatsachen oder Zustände berichtet, zu deren Wahrnehmung eine besondere Sachkunde erforderlich war; dersachverständige Zeuge ist Zeuge und unterliegt den für den Zeugenbeweis geltenden Regeln, § 85. Z e u g n i s f ä h i g ist prinzipiell jedermann, also auch Schuldunfähige. Nicht zeugnisfähig ist der Beschuldigte, einschließlich des Mitbeschuldigten, d e r - s o die h . M . - g l e i c h zeitig mit einem anderen in demselben Verfahrensabschnitt beschuldigt ist, str. Ein Richter kann Zeuge sein, ist jedoch nach seiner Vernehmung gem. § 22 Nr. 5 von der Ausübung des Richteramts ausgeschlossen und durch seinen Vertreter zu ersetzen, §§ 21 e - g , 70 GVG. Entsprechendes gilt nach der Rechtsprechung auch für den Staatsanwalt. Zeuge kann nicht ein Privatkläger sein; zeugnisfähig ist dagegen der Nebenkläger. Gem. § 161 a I 2 gelten die §§ 4 8 - 7 1 bei der Vernehmung durch den Staatsanwalt entsprechend.]
§ 48 (Ladung des Zeugen unter Hinweis auf mögliche Sanktionen) D i e LadungOsanorcfnung, d. h. Aufforderung durch einen dazu Befugten, ins. durch den Vorsitzenden, §§ 214 I 1, 238 I, aber auch durch den Ermittlungsrichter, § 162, den beauftragten oder ersuchten Richter, §§ 223- 225, 233 II, § 157 GVG, durch die Staatsanwaltschaft, §§ 161 a I 1, 214 III, oder durch den Angeklagten, §§ 220, 323 III, 38, an Beweispersonen, hier:] der Z e u g e n ( - für Sachverständige vgl. § 72, für die Ladung des Angeklagten vgl. §§ 216, 323, des Verteidigers § 218, des Privat- und Nebenklägers §§ 385 I 1, 397 I, des Einziehungs- und Verfallbeteiligten §§ 435 I, 442 I, 442 II 1, des Erziehungsberechtigten und gesetzlichen Vertreters im Jugendstrafverfahren vgl. § 67 II JGG-, in einem nach Zeit und Ort genau bestimmten Termin zu erscheinen, ] geschieht [grundsätzlich] unter H i n w e i s auf die gesetzlichen Folgen des A u s b l e i b e n s [§§ 51, 220 II, u. U. auch unter Bezeichnung der Strafsache in der Ladung. Eine besondere Ladungs form schreibt § 38 für die unmittelbare Ladung vor. Kinder und Jugendliche werden über ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigten geladen. Die Ausführung der Ladungsanordnung obliegt der Geschäftsstelle des Gerichts, § 153 GVG, vgl. für die Hauptverhandlung § 214 I 2. Der Vollzug der Ladungsanordnung ist, sofern nicht § 38 ein anderes vorschreibt, formlos zulässig],
§ 49 (Sondervorschrift für die Vernehmung des Bundespräsidenten) ( ' ) D e r Bundespräsident ist [in Abweichung von den §§ 223, 224 und in s e i n e r W o h n u n g [jedenfalls dann] zu v e r n e h m e n [,wenn er noch ( 2 ) Zur H a u p t v e r h a n d l u n g wird er [in Abweichung von den §§ 214 I, nicht g e l a d e n . ( 1 ) D a s Protokoll über seine gerichtliche V e r n e h m u n g
§ 251 II u. III] im Amte ist], 214 III, 220 I] ist (inAbwei-
6. A b s c h n i t t . Z e u g e n
§§ 50,51
StPO
chung von § 250 S 2] in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g [auch ohne Beschluß nach § 251 IV 1 analog] zu v e r l e s e n . § 5 0 ( V e r n e h m u n g v o n Mitgliedern oberster Staatsorgane) (I) D i e M i t g l i e d e r des B u n d e s t a g e s [Art. 38 ff GG], d e s B u n d e s r a t e s [Art. 51 GG, nicht jedoch der Bundesversammlung, Art. 54 III GG], e i n e s L a n d t a g e s [in Hamburg und Bremen der "Bürgerschaft«, in Berlin des »Abgeordnetenhauses«] oder einer z w e i t e n K a m m e r [, in Bayern der Senat, Art. 40, 41 BayVerf, sowie die in Art. 49 GG erfaßten Personen ] sind w ä h r e n d ihres A u f e n t h a l t e s a m Sitz d e r V e r s a m m l u n g d o r t z u vernehmen. (II) D i e M i t g l i e d e r d e r B u n d e s r e g i e r u n g [d.h. Bundeskanzler und Bundesminister, Art. 62 GG, nicht Staatssekretäre des Bundes] o d e r e i n e r L a n d e s r e g i e r u n g [in Bayern einschließlich der Staatssekretäre, Art. 43 II BayVerf] s i n d an i h r e m A m t s s i t z o d e r , w e n n sie sich a u ß e r h a l b ihres A m t s s i t z e s a u f h a l t e n , a n i h r e m A u f e n t h a l t s o r t zu v e r n e h m e n [und zwar wegen § 50 IV 2 in der Regel durch den Ermittlungsrichter, §§ 162, 169, bzw. durch den beauftragten oder ersuchten Richter, §§ 223, 224], (III) Z u e i n e r A b w e i c h u n g von d e n v o r s t e h e n d e n V o r s c h r i f t e n b e d a r f es f ü r die M i t g l i e d e r e i n e s in A b s a t z 1 g e n a n n t e n O r g a n s d e r G e n e h m i g u n g d i e s e s Organs, f ü r die M i t g l i e d e r d e r B u n d e s r e g i e r u n g d e r G e n e h m i g u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g , f ü r die M i t g l i e d e r e i n e r L a n d e s r e g i e r u n g d e r G e n e h m i g u n g d e r L a n d e s r e g i e rung. [Auf die Sondergenehmigung kann das Mitglied nicht verzichten. ] ( I V 1 ) D i e M i t g l i e d e r d e r in A b s a t z 1 g e n a n n t e n O r g a n e d e r G e s e t z g e b u n g u n d die M i t g l i e d e r d e r B u n d e s r e g i e r u n g o d e r e i n e r L a n d e s r e g i e r u n g w e r d e n , w e n n sie a u ß e r h a l b der H a u p t v e r h a n d l u n g v e r n o m m e n w o r d e n sind, zu d i e s e r nicht g e l a d e n . ( 2 ) D a s P r o t o k o l l ü b e r ihre r i c h t e r l i c h e V e r n e h m u n g [durch den Ermittlungsrichter, §§ 162, 169, bzw. durch den beauftragten oder ersuchten Richter, §§ 223, 224] ist [in Abweichung von § 250 S 2] in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g z u v e r l e s e n . §51
( F o l g e n des pflichtwidrigen und unentschuldigten A u s b l e i b e n s eines Z e u gen)
( I ' ) E i n e m o r d n u n g s g e m ä ß [gem. §§ 48, 214; 220 II, 38 mit Angabe von Ort und Zeit des Termins sowie unter Hinweis auf die Folgen des § 57] g e l a d e n e n [und auf freiem Fuß befindlichen] Z e u g e n , d e r [pflichtwidrig] nicht [zur bezeichneten Terminsstunde am Terminsort in vernehmungsfähiger We/'se] e r s c h e i n t [oder vorzeitig vor der endgültigen Entlassung, § 248, weggeht], w e r d e n [bei ungenügender Entschuldigung, § 51 II] d i e d u r c h d a s [pflichtwidrige und schuldhafte] A u s b l e i b e n v e r u r s a c h t e n K o s t e n [d. h. Gerichtskosten und Auslagen des Angeklagten durch im Kostenfestsetzungsbzw. Kostenansatzverfahren zu konkretisierenden Beschluß] a u f e r l e g t [¡hierauf hat der Angeklagte einen Rechtsanspruch ]. ( 2 ) Z u g l e i c h wird [a/s eine Art obligatorische repressive Unrechtsfolge] g e g e n ihn [durch Beschluß] ein O r d n u n g s g e l d [von mindestens 5 DM und höchstens 1000 DM, Art. 6 I 2 EGStGB; Zahlungserleichterung.en: Art. 7 E G S t G ß ] u n d f ü r d e n Fall, d a ß d i e s e s nicht b e i g e t r i e b e n w e r d e n k a n n [vgl. er-
StPO §52
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
gänzend Art. 8 EGStGB], [ E r s a t z - J O r d n u n g s h a f t [von mindestens einem Tag und höchstens 42 Tagen, Art. 6 II EGStGB] f e s t g e s e t z t . [Allerdings kann analog §4711 OWiG, § 153 von der Ordnungsgeldfestsetzung nach §51 112 bei geringer Schuld und fehlendem öffentlichem Ahndungsinteresse abgesehen werden.] (•') A u c h ist [neben der Kostenauferlegung und der Festsetzung eines Ordnungsgeldes, nicht anstatt!,] d i e z w a n g s w e i s e [und nach § 135 zu bewirkende] V o r f ü h r u n g des Z e u g e n [fakultativ] zulässig [, wenn zu befürchten ist, der Zeuge werde zum nächsten Termin wiederum nicht erscheinen]; § 135 gilt e n t s p r e c h e n d . ( 4 ) I m Falle w i e d e r h o l t e n [pflichtwidrigen und ungenügend entschuldigten] A u s b l e i b e n s [frofz ordnungsgemäßer Ladung werden dem Zeugen noch einmal die durch das Ausbleiben verursachten Kosten gem. § 5 7 / 7 auferlegt. Zusätzlich] k a n n d a s O r d n u n g s m i t t e l [also Ordnungsgeld und Ersatzordnungshaft] n o c h e i n m a l f e s t g e s e t z t w e r d e n [, wobei die Höchstgrenzen gelten, ohne daß die vorangegangenen Festsetzungen in diese eingerechnet werden], ( I I ' ) D i e A u f e r l e g u n g d e r K o s t e n [gem. § 51 17] u n d die F e s t s e t z u n g e i n e s O r d n u n g s m i t t e l s [gem. §51 12 sowie S 4] u n t e r b l e i b e n , w e n n d a s [pflichtwidrige] Ausb l e i b e n d e s [ordnungsgemäß geladenen] Z e u g e n [bis zu dem Zeitpunkt, für den der Zeugezur Vernehmung geladen ist, also] r e c h t z e i t i g [materiell] g e n ü g e n d e n t s c h u l d i g t w i r d . [Strittig ist, ob § 45 II analog anwendbar ist.] ( 2 ) E r f o l g t d i e E n t s c h u l d i g u n g n a c h S a t z 1 n i c h t r e c h t z e i t i g , s o u n t e r b l e i b t die A u f e r l e g u n g d e r K o s t e n [gem. § 5 7 / 7 ] u n d d i e F e s t s e t z u n g e i n e s O r d n u n g s m i t t e l s [nach § 5 7 / 2 ] n u r d a n n , w e n n g l a u b h a f t [vgl. § 26] g e m a c h t [also dem Gericht durch tatsächliche Angaben eine Wahrscheinlichkeitsüberzeugung ermöglicht] w i r d , d a ß d e n Z e u g e n an d e r V e r s p ä t u n g d e r E n t s c h u l d i g u n g k e i n V e r s c h u l d e n t r i f f t . ( ' ) W i r d d e r Z e u g e [auch ohne Entschulsein Zutun] n a c h t r ä g l i c h [durch das Vorbringen einer sachlich genügenden digung] g e n ü g e n d e n t s c h u l d i g t , s o w e r d e n d i e g e t r o f f e n e n A n o r d n u n g e n u n t e r d e n V o r a u s s e t z u n g e n d e s S a t z e s 2 a u f g e h o b e n [, also dann, wenn glaubhaft gemacht wird, daß den Zeugen an der Verspätung der Entschuldigung kein Verschulden trifft], ( I I I ) D i e B e f u g n i s zu d i e s e n [durch beschwerdefähigen, § 304, Beschluß verhängten] M a ß r e g e l n s t e h t [neben dem erkennenden Gericht, in der Hauptverhandlung unter Mitwirkung der Schöffen, §§ 30 I, 77 / GVG] auch d e m R i c h t e r i m V o r v e r f a h r e n [Ermittlungsrichter, §§ 162, 165, 166, 169] s o w i e d e m b e a u f t r a g t e n und e r s u c h t e n R i c h t e r [,im Falle des § 161 a I 1 für die Verhängung von Ordnungsgeld auch der Staatsanwaltschaft, § 161a II,] zu.
§ 5 2 ( Z e u g n i s v e r w e i g e r u n g s r e c h t aus familiären G r ü n d e n ; vgl. Nr. 6 5 R i S t B V ) (I) Z u r V e r w e i g e r u n g d e s Z e u g n i s s e s s i n d [, um die familiären Beziehungen zu stützen, ganz allgemein und unbeschränkt] b e r e c h t i g t [ - zur Glaubhaftmachung des Zeugnisverweigerungsgrundes vgl. § 56 -] 1. d e r [oder die durch formloses, beiderseitiges, ernstgemeintes und im Augenblick der Vernehmung noch bestehendes Eheversprechen] Verlobte des Beschuldigten [§ 157]-, 2. d e r [aufgrund einer formell gültigen Ehe als] E h e g a t t e d e s B e s c h u l d i g t e n [Gelten-
§53 StPO
6. Abschnitt. Zeugen
de], auch w e n n die E h e nicht m e h r b e s t e h t [z. B. für nichtig erklärt wurde, vgl. Art. 33 EGBGB]; 3. w e r mit d e m B e s c h u l d i g t e n [nach BGB, §§ 1589, 1590 BGB, Art. 33 EGBGB] in g e r a d e r Linie v e r w a n d t o d e r v e r s c h w ä g e r t [Beispiel: Die Schwester der Ehefrau des Beschuldigten ist mit diesem verschwägert, nicht jedoch der Ehemann dieser Schwester mit dem Beschuldigten], in d e r Seitenlinie bis zum dritten G r a d v e r -
wandt o d e r bis zum zweiten G r a d verschwägert ist oder war. [Anders als das Adoptiveltemverhältnis begründet das Pflegeelternverhältnis vgl. §11 I Nr. 1b StGB.]
keine
Verwandtschaft,
( I I ' ) [Grundsätzlich haben auch verstandesschwache oder unreife Zeugen ein Zeugnisverweigerungsrecht nach § 52 I.] H a b e n [jedoch] M i n d e r j ä h r i g e [§ 2 BGB]
oder wegen
Geisteskrankheit
[§6 1 BGB; §§645 ff, 661 ZPO[
oder Geistesschwäche
entmündigte
w e g e n [im Einzelfall gegebener]
Personen
mangelnder Ver-
standesreife oder wegen Verstandesschwäche von der Bedeutung des [nach § 52 I Nr. 1-3 begründeten] Zeugnisverweigerungsrechts keine genügende Vorstellung, so dürfen sie nur v e r n o m m e n werden, wenn sie [erstens] zur Aussage [aufgrund ihres »natürlichen« Willens] b e r e i t sind u n d [zweitens] auch ihr gesetzlicher V e r t r e t e r [-eheliche Minderjährige: Eltern, §§ 1626 II, 1627 BGB, aber auch § 1678 BGB; nichteheliche Minderjährige: Mutter, §§ 1705, 1626 II BGB; eheliche Minderjährige nach Ehescheidung: Inhaber des persönlichen Sorgerechtes, § 1671 I BGB; entmündigte gem. Volljährige: bestellter Vormund, § 1789 BGB, u.U. auch Vormundschaftsgericht
§ 1846 BGB -] der V e r n e h m u n g zustimmt. ( 2 ) Ist der gesetzliche Vertreter selbst Beschuldigter [§ 157], so kann er über die A u s ü b u n g des Zeugnisverweigerungsrechts [nach § 52 I] nicht [gem. § 52 II 7] entscheiden; das gleiche gilt für den nicht beschuldigten Elternteil, wenn die gesetzliche V e r t r e t u n g beiden Eltern zusteht. [Ist der gesetzliche Vertreter nach § 52 II 2 verhindert, so kann der Vernehmende Vormundschaftsgericht die Bestellung eines Ergänzungspflegers für den Zeugen tragen, § 1909 1 1 BGB.]
beim bean-
(III') Die zur Verweigerung des Zeugnisses [gem. § 52 I Nr. 1-3] berechtigten Personen, in den Fällen des Absatzes 2 auch deren zur Entscheidung über die Ausübung des Zeugnisverweigerungsrechts befugte Vertreter, sind [vom vernehmenden Richter, Staatsanwalt, § 161a I 2, Polizeibeamten, § 163a V, oder Finanzbeamten, §§ 161a I 2, 163a Vi. V.m.§§385 1,386,399 1,402 I, 404 / 4 0 ] v o r j e d e r [eigenständigen] V e r n e h m u n g [zur Sache, vgl. §§ 69, 243 IV] ü b e r ihr R e c h t [in hinreichender We/'seso] zu b e l e h r e n [, daß sie eine genügende Vorstellung über die Bedeutung des Zeugnisverweigerungsrechts erlangen]. ( 2 ) Sie k ö n n e n d e n [in einer freiwilligen Aussage nach Belehrung stillschweigend liegenden oder ausdrücklich erklärten] V e r z i c h t auf
dieses Recht [sowohl vor als] auch [noch] während der V e r n e h m u n g widerrufen [.ohne daß, vom Fall des § 252 abgesehen, unverwertbar wird],
die bis dahin durchgeführte
Vernehmung
§ 53 (Zeugnisverweigerungsrecht zum Schutze von Berufsgeheimnissen) (I) Zur Verweigerung des Zeugnisses sind ferner [strafprozessual] berechtigt [,nicht: strafprozeßrechtlich
verpflichtet,]
StPO §53
1. Buch. A l l g e m e i n e Vorschriften
1. Geistliche [der christlichen Kirchen und der sonstigen staatlich anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften} über das, was ihnen [objektiv nicht nur nach Auffassung der Beteiligten oder eines der Beteiligten] in ihrer Eigenschaft als Seelsorger [,a/so nicht in anderen Tätigkeitsbereichen,] anvertraut w o r d e n oder b e k a n n t g e w o r d e n ist; 2. [jeder gem. § 138 gewählte oder nach §§ 141, 142 I, 14211, 138clll3, 364 b bestellte] V e r t e i d i g e r [-nicht notwendig Rechtsanwalt, dann § 53 I Nr. 3 - ] d e s B e s c h u l d i g t e n [§ 757] ü b e r das, w a s i h n e n in d i e s e r E i g e n s c h a f t [,sei es auch in einer anderen Strafsache als Verteidiger desselben oder eines anderen Beschuldigten,] a n v e r t r a u t w o r d e n o d e r b e k a n n t g e w o r d e n ist [, es sei denn, daß sie von ihrer Verpflichtung zur Verschwiegenheit entbunden wurden, § 53 II]; 3. R e c h t s a n w ä l t e [§§ 12, 53, 55 BRAGO, nicht jedoch der Rechtsbeistand], Patenta n w ä l t e [§ 79 PatAnwO], N o t a r e [§§ 3, 7 BNotO], W i r t s c h a f t s p r ü f e r [§ 75 WirtschaftsprüferO], v e r e i d i g t e B u c h p r ü f e r [§ 128 I WirtschaftsprüferO], Steuerberater [§ 40 StBerG] u n d S t e u e r b e v o l l m ä c h t i g t e [§ 42 StBerG], [als solche im Inland approbierte oder zur vorübergehenden Ausübung dieses Berufs ermächtigte] Ä r z t e [§§7, 2 II, III BÄO], Z a h n ä r z t e [§ 7 des Gesetzes über die Zahnheilkunde vom 31.1.1952, nicht: Tierärzte, Heilpraktiker, Krankenpfleger], A p o t h e k e r [§§7, 2 BApothO] u n d H e b a m m e n [§ 6 HebG] ü b e r das, w a s i h n e n in d i e s e r [sei es auch dem Geheimnisgeschützten aufgenötigten] E i g e n s c h a f t a n v e r t r a u t w o r d e n o d e r [z. B. in Befassung mit der Sache aufgrund gesetzlicher Vorschriften zwangsweise] b e k a n n t g e w o r d e n ist | ; w i r d der Arzt als Sachverständiger für das Gericht, die Staatsanwaltschaft oder die Polizei tätig, gilt § 53 nicht im Rahmen des betreffenden Verfahrens und des dem Sachverständigen erteilten Auftrages]-, 3 a . Mitglieder [d.h. Leiter und alle sonstigen in einem Dienstverhältnis zu der Beratungsstelle stehenden Personen] oder Beauftragte [d.h. Personen, die dazu bestellt sind, im Auftrag einer Beratungsstelle deren Aufgaben wahrzunehmen, vgl. § 11 I Nr. 2c StGB, z.B. Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter] einer anerkannten Beratungsstelle nach § 2 1 8 b A b s . 2 Nr. 1 des Strafgesetzbuches [= »Schwangerschaftsberatungsstelle«, nicht gleichgestellt: Suchtberatungsstelle, vgl. § 203 I Nr. 4 StGB; Nachweise über die landesrechtlichen Vorschriften hinsichtlich der anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen bei Dreher/Tröndle, StGB, § 218b StGB Rdn. 5J über das, was ihnen in dieser Eigenschaft anvertraut worden oder b e k a n n t g e w o r d e n ist [;außerhalb von anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen haben Sozialarbeiter grundsätzlich kein eigenes Berufsgeheimnisrecht, BVerfGE 33, 367ff]; 4. Mitglieder des B u n d e s t a g e s [Art. 38 ff 6G], eines Landtages [in Bremen und Hamburg: Bürgerschaft; in Berlin: Abgeordnetenhaus] oder einer zweiten K a m m e r [in Bayern: Senat, Art. 40, 41 BayVerf] über Personen, die ihnen in ihrer Eigenschaft als Mitglieder dieser O r g a n e o d e r denen sie in dieser Eigenschaft Tatsachen anZeugnisverweigerungsvertraut haben s o w i e über diese Tatsachen selbst [ - das recht dauert auch nach Beendigung des Mandats fort]; 5. P e r s o n e n , die [in der Absicht einer dauernden oder doch wiederkehrenden tigung] bei der [informationsbeschaffenden] Vorbereitung, [inhaltlich,
Beschäfsprachlich
6. A b s c h n i t t . Z e u g e n
§ 53a StPO
und äußerlich gestaltenden] H e r s t e l l u n g o d e r [der Öffentlichkeit zugänglich machenden] V e r b r e i t u n g v o n p e r i o d i s c h e n D r u c k w e r k e n [d. h. Zeitungen, Zeitschriften und andere Druckwerke, auch Plakate, die in ständiger, sei es auch unregelmäßiger Folge, gleichartig, in sich abgeschlossen und im Abstand von nicht mehr als 6 Monaten erscheinen, vgl. z.B. die Legaldefinition in § 7 IV NW LPresseG] o d e r R u n d f u n k s e n d u n g e n [auch Fernsehen, vgl. Art. 52 des Internationalen Fernmeldevertrages vom 12.11.1965, nicht dagegen Filme, bedenklich wegen Art. 5 I 2 G G ] b e r u f s m ä ß i g |auch nebenberuflich, nicht notwendig: gewerbsmäßig] mitwirken o d e r m i t g e w i r k t h a b e n [ - das Zeugnisverweigerungsrecht und damit das Beschlagnahmeverbot nach § 97 verlöschen nicht mit der Beendigung der Mitarbeitertätigkeit-] ü b e r die |den Strafverfolgungsorganen unbekannte, anonyme] P e r s o n d e s V e r f a s s e r s ¡d. h. geistigen Urhebers des inkriminierten Druckwerkes], Einsend e r s o d e r G e w ä h r s m a n n s von B e i t r ä g e n und [z. B. /Arc/7/V-]Unterlagen sowie ü b e r d i e i h n e n [d.h. den in § 531 Nr. 5a.A. bezeichneten mitwirkenden Personen] i m H i n b l i c k auf i h r e T ä t i g k e i t g e m a c h t e n M i t t e i l u n g e n [a/so nicht im Hinblick auf selbst erarbeitetes Redaktionsmaterial oder ohne Bezug auf die Berufstätigkeit erlangte Informationen], s o w e i t es sich u m B e i t r ä g e , U n t e r l a g e n u n d M i t t e i l u n g e n f ü r d e n r e d a k t i o n e l l e n Teil [nicht: den Inseratenteil der periodischen Druckschrift und des Werbefunks] h a n d e l t . [Lediglich in Ausnahmefällen können Mitarbeiter von Presse und Rundfunk gestützt auf Art. 5 I 2 GG ein über § 53 I Nr. 5 hinausgehendes Zeugnisverweigerungsrecht haben, so z. B. dann, wenn sie den Aufenthaltsort eines namentlich genannten Verfassers verschweigen, um dessen Leben vor den Racheanschlägen von Terroristen zu schützen, Fall »Klein«, BGHSt. 28, 240.] 6. ( a u f g e h o b e n ) (II) [Die in § 53 I Nr. 1, 4 und 5 Genannten dürfen das Zeugnis auch dann verweigern, wenn sie von ihrer Schweigepflicht entbunden wurden.] D i e in A b s a t z 1 N r . 2 bis 3 a G e n a n n t e n d ü r f e n d a s Z e u g n i s nicht v e r w e i g e r n , w e n n sie [von demjenigen, zu dessen Gunsten die Schweigepflicht gesetzlich begründet ist, also von dem materiell über das Geheinnis verfügungsberechtigten Geheimnisgeschützten] von d e r V e r p f l i c h t u n g z u r V e r s c h w i e g e n h e i t [in beschränkbarer und widerruflicher We/se] e n t b u n d e n sind. [Nach Beendigung der beruflichen Tätigkeit gilt § 54 IV entsprechend.]
§ 53 a (Abgeleitetes Zeugnisverweigerungsrecht der Berufshelfer) ( I ' ) D e n in § 5 3 A b s . 1 N r . 1 bis 4 G e n a n n t e n s t e h e n [im Interesse eines effektiven Berufsgeheimnisschutzes] i h r e [berufsmäßig tätigen oder ihre allgemein oder im Einzelfall ausdrücklich oder stillschweigend in sonstiger Weise herangezogenen] Geh i l f e n [z. B. Sprechstundenhilfen, Bürovorsteher, Berufsgehilfen der Steuerberatungsgesellschaft, §§ 32 III, 49 ff StBerG] u n d d i e P e r s o n e n gleich, die z u r V o r b e r e i t u n g auf d e n B e r u f an d e r b e r u f s m ä ß i g e n T ä t i g k e i t t e i l n e h m e n [z. B. Ausbildungsreferendar beim Anwalt], (2) U b e r d i e A u s ü b u n g d e s [abgeleiteten] R e c h t e s d i e s e r H i l f s p e r s o n e n , d a s Z e u g n i s zu v e r w e i g e r n , e n t s c h e i d e n [allein] d i e in § 5 3 A b s . 1 N r . 1 bis 4 G e n a n n t e n , es sei d e n n , d a ß diese E n t s c h e i d u n g [überhaupt nicht, z. B. wegen Todes des Hauptgeheimnisträgers, oder] in a b s e h b a r e r Z e i t [z. B. wegen längerer Krankheit] nicht h e r b e i g e f ü h r t w e r d e n k a n n . [Aussagen, die die nicht verfügungs-
StPO
§§54,55
berechtigten Hilfspersonen ohne die erforderliche trägers abgeben, sind unverwertbar.]
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n Genehmigung
des
Hauptgeheimnis-
( I I ) D i e E n t b i n d u n g v o n d e r V e r p f l i c h t u n g z u r V e r s c h w i e g e n h e i t ( § 5 3 A b s . 2) gilt \ohne Rücksicht auf einen etwaigen vom Hauptgeheimnisträger erklärten Widerspruch, zw.] a u c h f ü r d i e H i l f s p e r s o n e n . § 54 ( A u s s a g e g e n e h m i g u n g für P e r s o n e n d e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t e s ) (I) F ü r d i e V e r n e h m u n g v o n [ ß e r u f e - J R i c h t e r n [auch auf Zeit, Probe oder kraft Auftrags und aller Gerichtsbarkeitszweige], B e a m t e n [im staatsrechtlichen Sinne, vgl. §11 12a StGB und die Legaldefinition des Beamtenverhältnisses in §2 1 BRRG, § 2 I BBG, Art. 2 BayBG] u n d a n d e r e n P e r s o n e n des ö f f e n t l i c h e s D i e n s t e s [d. h. Angestellte, vgl. § 9 BAT zur Schweigepflicht, sowie alle Nichtbeamte und Nichtangestellte, die eine Funktion des öffentlichen Dienstes i. w. S. ausüben, wie z. B. Schiedsmänner, Geistliche bei sozialer Fürsorge oder verwaltender Amtstätigkeit oder Gemeinderatsmitglieder] als Z e u g e n ü b e r U m s t ä n d e , a u f die sich i h r e P f l i c h t z u r A m t s v e r s c h w i e g e n h e i t [für Richter: vgl. §§ 46, 71 DRiG;§ 61 BBG, § 39 BRRG, Art. 2 I BayRiG i. V.m. Art. 69 BayBG; für ehrenamtliche Richter: vgl. § 45 I 2 DRiG; für Beamte: vgl. § 39 BRRG, §§ 61, 62 BBG, die jeweiligen beamtenrechtlichen Länderregelungen, z. B. Art. 69, 70 BayBG; für Soldaten: vgl. § 14 I u. II SoldG; für Angestellte: vgl. § 9 BAT] b e z i e h t [vgl. § 39 I 2 BRRG, §14 12 SoldG], u n d f ü r die [als Verwaltungsakt prinzipiell den §§ 40, 42ff VwGO unterliegende] G e n e h m i g u n g z u r A u s s a g e [vgl. dazu § 39 II bis IV BRRG, §§ 61 II, 62 BBG, §9 11 BAT, § 14 II SoldG] g e l t e n die b e s o n d e r e n b e a m t e n r e c h t l i c h e n V o r s c h r i f t e n . [Der Vernehmende ist durch die §§ 160 I u. II, 244 II verpflichtet, ggf. eine Aussagegenehmigung zu erwirken, vgl. auch Nr. 66 I RiStBV. Allerdings sind Staatsanwaltschaft und Gericht nicht durch die Versagung der Aussagegenehmigung in ihren Rechten verletzt, so daß für sie eine Anfechtungsklage nach § 42 II VwG O ausscheidet. Die Verwertung eines unter Verletzung des in § 54 bzw. den besonderen beamtenrechtlichen Vorschriften erlangten Beweisergebnisses begründet nach h. M. nicht die Revision. ] ( I I ) F ü r d i e M i t g l i e d e r d e r B u n d e s - o d e r e i n e r L a n d e s r e g i e r u n g g e l t e n die f ü r sie m a ß g e b e n d e n b e s o n d e r e n V o r s c h r i f t e n [vgl. z. B. §§ 6 II, 71, 7 II BMinG], ( I I I ) D e r B u n d e s p r ä s i d e n t k a n n [nach seinem eigenen pflichtgemäßen Ermessen] das Zeugnis verweigern, wenn die Ablegung des Zeugnisses dem W o h l des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten würde. ( I V ) D i e s e V o r s c h r i f t e n g e l t e n a u c h , w e n n die v o r g e n a n n t e n P e r s o n e n n i c h t m e h r i m ö f f e n t l i c h e n D i e n s t s i n d , s o w e i t e s sich u m T a t s a c h e n h a n d e l t , d i e sich w ä h r e n d i h r e r D i e n s t z e i t e r e i g n e t h a b e n o d e r i h n e n w ä h r e n d i h r e r D i e n s t z e i t zur K e n n t n i s g e l a n g t s i n d . [Bei einer Aussage ohne Genehmigung kann sich der betreffende Beamte nach § 353b StGB strafbar machen.] § 55 ( A u s k u n f t s v e r w e i g e r u n g s r e c h t eines Z e u g e n bei Selbst- o d e r A n g e h ö r i g e n gefährdung) (I) [Grundsätzlich darf niemand gezwungen werden, gegen sich selbst oder gegen Angehörige auszusagen, vgl. § 258 VI StGB.] J e d e r Z e u g e k a n n [daher] die A u s -
6. A b s c h n i t t . Z e u g e n
§§56,57
StPO
k u n f t auf s o l c h e F r a g e n [ausdrücklich] v e r w e i g e r n , d e r e n [sc/7.; wahrheitsgemäße] B e a n t w o r t u n g i h m selbst o d e r e i n e m d e r in § 5 2 A b s . 1 b e z e i c h n e t e n A n g e h ö r i g e n [se/ e s auch nur mittelbar] die [auf einem Anfangsverdacht für die Verfolgung wegen einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit gründende und nicht zweifelsfrei ausgeschlossene] G e f a h r z u z i e h e n w ü r d e , w e g e n e i n e r S t r a f t a t o d e r e i n e r O r d n u n g s w i d r i g k e i t [nicht ausreichend: disziplinarrechtlich oder ehrengerichtlich] verfolgt zu w e r d e n . [Macht der Zeuge von seinem Auskunftsverweigerungsrecht erst in der Hauptverhandlung Gebrauch, so darf die Verhörperson - nach h. M. - über die Äußerung des Zeugen vernommen werden; § 252 gilt insofern nicht, sehr Str.] (II) D e r Z e u g e ist [durch den vernehmenden Richter, den vernehmenden Staatsanwalt, § 161a, den vernehmenden Polizeibeamten, § 163a V, in Steuerstrafsachen durch den vernehmenden Finanzbeamten, §§ 386 II, 399 I, 402 I, 404 AO i, V.m.§161a bzw. § 163a V, sowie in OWi-Sachen durch den vernehmenden Verwaltungsbeamten, §§ 46 1,46 II, 53 l,550WiGi. V.m. §§ 161a, 163a V] ü b e r sein R e c h t z u r V e r w e i g e r u n g d e r A u s k u n f t [spätestens dann in der erforderlichen und gebotenen We/'se] zu b e l e h r e n [,wenn konkrete Anhaltspunkte für eine Verfolgungsgefahr i.S. von § 55 I gegeben sind. Wird die Belehrung pflichtwidrig unterlassen, so ist nach h. M. die Aussage gleichwohl verwertbar und kann durch Vernehmung der Verhörsperson oder gem. § 251 in die Hauptverhandlung eingeführt werden. Ein Verstoß gegen § 55 begründet nach h.M. nicht die Revision, zw.],
§ 5 6 ( G l a u b h a f t m a c h u n g des Verweigerungsgrundes) ( ' ) D i e T a t s a c h e [= der Sachverhalt], auf d i e d e r Z e u g e d i e V e r w e i g e r u n g d e s Z e u g n i s s e s in d e n F ä l l e n d e r §§ 52, 53 u n d 5 5 s t ü t z t , ist [auch bei Vernehmungen nach § 161a I 2 mit dem Ziel, dem Vernehmenden die Oberzeugung zu vermitteln, die geltendgemachte Tatsache liege wahrscheinlich rar,] auf V e r l a n g e n g l a u b h a f t [vgl. zu § 26] zu m a c h e n . ( 2 ) E s g e n ü g t [anders bei staatsanwaltschaftlichen Vernehmungen, vgl. § 161a 13] d i e eidliche V e r s i c h e r u n g [ § § 6 6 c , 66d, 67] des Z e u g e n . [Vernehmende Polizisten sind nicht berechtigt, die Glaubhaftmachung zu verlangen, da der Zeuge bei ihnen nicht zur Aussage verpflichtet ist.]
§ 5 7 ( V o r b e l e h r u n g v o n Z e u g e n ; vgl. auch Nr. 1 3 0 R i S t B V ) ( ' ) V o r d e r V e r n e h m u n g sind [zum Schutze des Zeugen, so dieh. M„ richtiger Ansicht nach aber auch im Interesse der Wahrheitsfindung] d i e Z e u g e n [in der geeigneten Weise, vgl. Nr. 130 RiStBV] zur W a h r h e i t [= zur Abgabe wahrer Aussagen] zu e r m a h n e n [für die staatsanwaltschaftliche Vernehmung: vgl. § 161a I 2] u n d d a r a u f h i n z u w e i s e n , d a ß sie i h r e A u s s a g e [bei richterlichen Vernehmungen] zu b e e i d e n h a b e n , w e n n k e i n e im G e s e t z b e s t i m m t e o d e r z u g e l a s s e n e A u s n a h m e vorliegt. ( 2 ) H i e r bei s i n d sie ü b e r die B e d e u t u n g d e s E i d e s , d i e M ö g l i c h k e i t d e r W a h l z w i s c h e n d e m E i d mit r e l i g i ö s e r [§ 66c I] o d e r o h n e religiöse [§66cll] B e t e u e r u n g [nicht: §§ 66 c III, 66 d] s o w i e ü b e r d i e s t r a f r e c h t l i c h e n F o l g e n e i n e r u n r i c h t i g e n o d e r u n v o l l s t ä n d i g e n A u s s a g e \§ 153 ff StGB] z u b e l e h r e n . [Verstöße gegen § 57 sind nach h. M. nicht revisibel, zw.]
StPO
§§58-60
1. Buch. A l l g e m e i n e Vorschriften
§ 58 ( E i n z e l v e r n e h m u n g und G e g e n ü b e r s t e l l u n g v o n Z e u g e n ) (I) D i e Z e u g e n sind [im Interesse ihrer Unbefangenheit grundsätzlich]e'mze\n und in A b w e s e n h e i t der später zu h ö r e n d e n Z e u g e n zu v e r n e h m e n [vgl. aber § 80 II]. (II) E i n e G e g e n ü b e r s t e l l u n g [zur Identitätsfeststellung oder zur Klärung widersprüchlicher Aussagen] mit a n d e r e n Z e u g e n oder mit d e m Beschuldigten [vgl. dazu Nr. 18 RiStBV] im Vorverfahren ist zulässig [und kann im Rahmen der Erscheinungspflicht eines Zeugen vor dem Richter oder vor dem Staatsanwalt von diesen, vgl. § 161a I 1 und 2 i. V.m. § 58 II, verlangt werden], wenn es für das weitere Verfahren g e b o t e n erscheint.
§ 5 9 (Prinzip des Einzel- und N a c h e i d e s bei
richterlichen
Vernehmungen)
( ' ) D i e Z e u g e n sind [bei richterlichen Vernehmungen, nicht dagegen bei staatsanwaltschaftlichen Vernehmungen, vgl. § 161a I 3] einzeln und nach ihrer V e r n e h m u n g [.grundsätzlich, Ausnahmen: §§ 60-63, 65, § 49 I JGG, § 48 I OW/'G] zu vereidigen. ( 2 ) D i e V e r e i d i g u n g erfolgt, s o w e i t nichts anderes bestimmt ist [§§ 65, 223 III i. V. m. §§ 66b, 266 II], |durch den Vorsitzenden inprotokollierungspflichtiger Weise, §§ 168a, 273] in der Hauptverhandlung. |Über die Vereidigung entscheidet das Gericht durch Beschluß, wenn eine diesbezügliche Anordnung des Vorsitzenden beanstandet wird, § 238 II. ]
§ 60 ( A b s o l u t e V e r e i d i g u n g s v e r b o t e ) V o n der Vereidigung \gem. § 59] ist [unbedingt]
abzusehen
1. [wegen unwiderleglich vermuteter Einsichtsunfähigkeit] bei Personen, die zur Zeit der V e r n e h m u n g das s e c h z e h n t e Lebensjahr noch nicht v o l l e n d e t haben [§ 187 II BGB; eidesmündig wird der Minderjährige also schon mit Beginn seines 16. Geburtstages] oder |wegen tatsächlicher Einsichtsunfähigkeit bei Personen,] die [nach tatrichterlicher Beurteilung] w e g e n mangelnder Verstandesreife oder w e gen V e r s t a n d e s s c h w ä c h e [dauernd-bei nur zeitweiser Eidesunfähigkeit ist evtl. die Hauptverhandlung zu unterbrechen - ] vom W e s e n und der B e d e u t u n g des Eides keine g e n ü g e n d e Vorstellung haben; 2. [wegen Tatbeteiligungsverdacht] bei Personen, die der Tat [im prozessualen Sinne der §§ 155, 264], w e l c h e d e n G e g e n s t a n d der Untersuchung bildet [/'. w. S. zu verstehen], [als Täter oder Teilnehmer im materiell-strafrechtlichen Sinne, §§ 25 ff StGB] o d e r der B e t e i l i g u n g [ = jede strafbare und in derselben Richtung wie der Beschuldigtenbeitrag wirkende Handlung] an ihr oder der B e g ü n s t i g u n g [§ 257 StGB], Strafvereitelung (§ 258 S f G ß ] oder Hehlerei [§ 259 StGB, zur Zeit des präsumtiven Vereidigungszeitpunkts, sei es auch nur entfernt] verdächtig oder d e s w e g e n bereits [nicht notwendig: rechtskräftig] verurteilt sind. [Über das Vorliegen der von Amts wegen festzustellenden tatsächlichen Voraussetzungen des § 60 entscheidet der vernehmende Richter. Seine Entscheidung ist insoweit nicht revisibel. Mit Revision kann jedoch gerügt werden, daß die Entscheidung nach § 60 auf einer Verkennung der Rechtsbegriffe des § 60 beruht.]
6. Abschnitt. Zeugen
§§61-63
StPO
§ 61 (Fakultatives Absehen von Vereidigung) Von der Vereidigung [gem. § 59] kann nach dem [pflichtgemäßen] Ermessen des Gerichts [ausnahmsweise] abgesehen werden 1. [wegen bedingter Eidesunmündigkeit]bei P e r s o n e n , die z u r Zeit d e r V e r n e h m u n g das sechzehnte, aber noch nicht das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben [§ 187 II BGB]; 2. [wegen möglicher Voreingenommenheit] bei [unmittelbar oder nur mittelbar durch die Tat] V e r l e t z t e n [oder Gefährdeten, weit auszulegen, weiter als in § 22] s o w i e bei
Personen, die im Sinne des § 52 Abs. 1 Angehörige des Verletzten oder des [Mit-Beschuldigten [§ 157] sind; 3. [wegen Entbehrlichkeit] wenn das Gericht der Aussage keine wesentliche B e d e u t u n g b e i m i ß t [ - u. U. muß die Vereidigung bei Änderung der Beurteilung nachgeholt werden - ] u n d [kumulative Voraussetzung!] n a c h s e i n e r U b e r z e u g u n g [= antizi-
pierte Beweiswürdigung] auch unter Eid keine wesentliche Aussage zu erwarten ist; 4. fwegen Unzuverlässigkeit] bei P e r s o n e n , die wegen M e i n e i d s ( § § 154, 155 des S t r a f g e s e t z b u c h e s ) |se/ e s auch noch nicht rechtskräftig, Str., oder nur wegen Versuchs und bloßer Teilnahme, §§ 22, 26, 27, 30 StGB] v e r u r t e i l t w o r d e n sind; 5. |wegen allseitiger Zustimmung] w e n n die S t a a t s a n w a l t s c h a f t [bzw. ihr Sitzungsvertreter, ggf. der Nebenkläger, der in der Hauptverhandlung des Jugendgerichts mitwirkende Beistand, § 69 II JGG], d e r V e r t e i d i g e r u n d d e r A n g e k l a g t e [außer im Falle des § 231 c übereinstimmend, ausdrücklich oder schlüssig, in unwiderruflicher Weise] auf die V e r e i d i g u n g v e r z i c h t e n . [In diesem Falle braucht sich das Gericht zur Bedeutung oder Glaubwürdigkeit der Zeugenaussage nicht zu äußern.]
§ 6 2 (Ausnahmsweise Vereidigung in Privatklageverfahren) [Grundsätzlich besteht nach der StPO ein Vereidigungsgebot, § 59. Demgegenüber gilt im Jugendstraf- und Ordnungswidrigkeitenrecht das Prinzip der Nichtvereidigung, vgl. § 49 I JGG, § 49 I OWiG. Entsprechendes gilt für Privatklagesachen.] I m P r i v a t k l a g e v e r f a h r e n [§§ 374 ff] w e r d e n [in Abweichung von dem Grundsatz der Regelverei-
digung, § 59] Zeugen nur vereidigt, wenn es das Gericht wegen der ausschlaggebenden B e d e u t u n g der Aussage oder zur H e r b e i f ü h r u n g einer wahren Aussage [nach seinem pflichtgemäßen Ermessen] f ü r n o t w e n d i g h ä l t . [Die Vereidigung unterbleibt aber auch in einem solchen Falle, wenn ein absolutes Vereidigungsverbot nach § 60 besteht.)
§ 6 3 (Eidesverweigerungsrecht aus familiären Gründen) Die in § 52 Abs. 1 bezeichneten Angehörigen des Beschuldigten [nicht des Verletzten!] h a b e n das R e c h t , die B e e i d i g u n g des Z e u g n i s s e s [in widerruflicher Weise] zu v e r w e i g e r n ; d a r ü b e r sind sie [in protokollierungsbedürftiger Weise, vgl. §§ 168a II, 273 I, 274] zu b e l e h r e n , [/sf der Angehörige eidesbereit, steht seine Vereidigung im Ermessen des Gerichts, § 61 Nr. 2. Unterbleibt die Belehrung, so ist dies revisibel, §§ 337, 344 II.]
StPO
§§64-66b
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
§ 6 4 ( P r o t o k o l l v e r m e r k b e i Nichtvereidigung) U n t e r b l e i b t die V e r e i d i g u n g e i n e s Z e u g e n [in der Hauptverhandlung und bei kommissarischer Vernehmung als einem antizipierten Teil der Hauptverhandlung, § 233], s o ist [in Ergänzung der §§ 768a, 273 - anders § 4 8 / 2 OWiG.'] d e r [genaue] G r u n d d a f ü r [in einer für die Beteiligten erkennbaren Weise, z. B. durch genaue Angabe der angewandten Gesetzesbestimmung und ihrer Alternative] im P r o t o k o l l a n z u g e b e n . [Für die Vereidigung eines Zeugen außerhalb der Hauptverhandlung begründet § 66a eine Protokollierungspflicht.] § 6 5 ( A u s n a h m s w e i s e V e r e i d i g u n g im vorbereitenden Verfahren) [Im Ermittlungsverfahren werden Zeugen gemäß den §§ 162, 165 u. U. im Zusammenhang mit Entscheidungen nach den §§ 112ff vernommen.] I m v o r b e r e i t e n d e n V e r f a h r e n ist die V e r e i d i g u n g [in Ausnahme von der in § 59 S 2 ausgesprochenen Regel] n u r [dann] zulässig, w e n n 1. G e f a h r im V e r z u g ist [weil ohne sofortige Vereidigung Beweismittelverlust oder das Scheitern weiterer Ermittlungen zu befürchten ist; Beispiel: Der Zeuge liegt im Sterben], 2. d e r E i d als M i t t e l z u r H e r b e i f ü h r u n g e i n e r w a h r e n A u s s a g e ü b e r e i n e n f ü r das w e i t e r e V e r f a h r e n e r h e b l i c h e n P u n k t e r f o r d e r l i c h e r s c h e i n t [z. B. zur Auffindung weiterer Beweise oder Indizien] o d e r 3. d e r Z e u g e v o r a u s s i c h t l i c h [z. B. infolge seines hohen Alters] a m E r s c h e i n e n in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g v e r h i n d e r t sein wird. [§ 65 Nr. 3 erspart eine kommissarische Vernehmung nach den §§ 223, 224. Zur Verlesung der Aussage in der Hauptverhandlung vgl. § 251 I Nr. 2.J § 66
(weggefallen)
§ 6 6 a (Protokollierungspflicht bei Vereidigung außerhalb der Hauptverhandlung) W i r d ein Z e u g e [ausnahmsweise, vgl. § 59 S 2] a u ß e r h a l b d e r H a u p t v e r h a n d l u n g v e r e i d i g t , s o ist [in Umkehrung von § 64] der G r u n d d e r V e r e i d i g u n g [a/s wesentliche Förmlichkeit i.S. von § 168a I] im P r o t o k o l l a n z u g e b e n . [Bei kommissarischer Vernehmung, § 66b, gilt für die Protokollierung § 64, nicht § 66a.] § 6 6 b ( V e r e i d i g u n g bei kommissarischer V e r n e h m u n g ) (I) W i r d ein Z e u g e [ausnahmsweise, vgl. § 59 S 2, außerhalb der Hauptverhandlung] d u r c h e i n e n b e a u f t r a g t e n [vgl. z. B. §§ 173 III, 289, 304 I, 306 III] o d e r e r s u c h t e n [§ 157 GVG, § 289] R i c h t e r v e r n o m m e n , s o e n t s c h e i d e t [nur] z u n ä c h s t d i e s e r ü b e r die V e r e i d i g u n g . [Ober einen Antrag nach § 238 II entscheidet das erkennende Gericht.] ( I I ' ) D i e V e r e i d i g u n g m u ß , s o w e i t sie [auch nur fakultativ gem. §§61,62] zulässig ist [ - unzulässig in den Fällen der Vereidigungsverbote nach §§ 60, 63 - ] , e r f o l g e n , w e n n es in d e m A u f t r a g o d e r in d e m E r s u c h e n d e s G e r i c h t s v e r l a n g t wird. ( 2 ) D e r
§§ 66c, 66d
6. Abschnitt. Zeugen
StPO
v e r n e h m e n d e Richter kann die Vereidigung aussetzen und einer neuen Entschließung des b e a u f t r a g e n d e n oder ersuchenden Gerichts vorbehalten, wenn bei der V e r n e h m u n g [gem. § 66 b II 3 zu protokollierende] Tatsachen hervortreten, die [gem. §§ 61, 62, 60 Nr. 1] zu uneidlicher V e r n e h m u n g berechtigen würden. (") Diese T a t sachen sind in das Protokoll a u f z u n e h m e n . [Eine Entscheidung des beauftragenden oder ersuchenden § 66b III.]
Gerichts
bindet den beauftragten
oder ersuchten
Richter,
vgl.
(III) Die Vereidigung darf nicht erfolgen, wenn die uneidliche V e r n e h m u n g [durch das beauftragende
oder ersuchende
Gericht] v e r l a n g t wird.
§ 66 c (Eid mit religiöser und ohne religiöse Beteuerung sowie mit zusätzlicher Beteuerungformel) (I) Der Eid mit religiöser B e t e u e r u n g wird [nach der Wahl des Zeugen, Art. 4 G G ] in der [nicht im Wortlautprotokollierungspflichtigen] Weise geleistet, d a ß der Richter a n d e n [oder die] Z e u g e n [einzeln oder gemeinsam]
die W o r t e richtet:
»Sie schwören bei G o t t dem Allmächtigen und Allwissenden, daß Sic nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen haben« und [/'e]der [einzelne] Zeuge hierauf die W o r t e spricht: »Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe«. (II) Der Eid o h n e religiöse B e t e u e r u n g wird [nach der Wahl des Zeugen, Art. 4 GG als Garantie der negativen Glaubensfreiheit]
in d e r [nicht im Wortlaut protokol-
lierungspflichtigen] Weise geleistet, daß der Richter an den [oder die] Zeugen die W o r t e richtet: »Sie schwören, daß Sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen haben« und [/'e]der [einzelne] Zeuge hierauf die W o r t e spricht: »Ich schwöre es«. (III) Gibt ein Zeuge an, daß er als Mitglied einer Religions- oder Bekenntnisgemeinschaft eine Beteuerungsformel dieser Gemeinschaft v e r w e n d e n wolle, so k a n n e r [ohne daß der Richter die Zugehörigkeit des Zeugen zur betreffenden Gemeinschaft sowie die Frage, ob die verwandte Beteuerungsformel eine solche der Gemein-
schaft ist, nachprüfen muß] diese d e m Eid anfügen. (IV) Der Schwörende soll bei der Eidesleistung die rechte H a n d erheben. [Gleichwohl ist ein ohne Erheben der rechten Hand geleisteter Eid wirksam. Unerläßlich für die Wirksamkeit des Eides sind nur die Worte »Ich schöre«. Protokollierungsbedürftig i.S. der § 168a I, 273 I ist nur, daß der Zeuge den Eid geleistet hat.]
§ 66 d (Eidesgleiche Bekräftigung der Wahrheit der Aussage) ( I ' ) Gibt ein Z e u g e an, daß er aus Glaubens- oder Gewissensgründen keinen E i d leisten wolle, so h a t e r [ohne daß der Richter die angegebenen
Gründe
nachprü-
fen müßte] die Wahrheit der Aussage [lediglich] zu bekräftigen. ( 2 ) Die Bekräftigung steht d e m Eid gleich [vgl. §155 Nr. 1 SfGß]; hierauf ist der Z e u g e [in der geeigneten We/se] hinzuweisen.
S t P O §§ 6 6 e - 6 8
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
(II) Die Wahrheit der Aussage wird in der Weise bekräftigt, daß der Richter [in nicht im Wortlaulprotokollierungspflichtiger
We/'se] an den Z e u g e n die W o r t e richtet:
»Sie bekräftigen im Bewußtsein ihrer Verantwortung vor Gericht, daß sie nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen haben« und der Zeuge hierauf spricht: »Ja«. [Protokoliierungsbedürftig kräftigt habe; der genaue koliierungsbedürftig. ]
ist lediglich, daß der Zeuge die Wahrheit seiner Aussage beWortlaut der Belehrung und der Bekräftigung ist nicht proto-
(III) § 66 c Abs. 3 gilt entsprechend. § 6 6 e (Eidesleistung durch Stumme) (I ') [Personen, die nach der Oberzeugung
des Richters] S t u m m e [sind, ] l e i s t e n d e n
Eid in der Weise, daß sie die Worte: » Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, daß ich nach bestem Wissen die reine Wahrheit bekundet und nichts verschwiegen habe« niederschreiben und unterschreiben. ( 2 ) Stumme, die nicht schreiben können [aber gleichwohl
eidesfähig
sind, vgl. aber§ 60 Nr. 1], l e i s t e n d e n E i d mit H i l f e e i n e s
[zugezogenen, § 186 GVG] Dolmetschers durch Z e i c h e n .
(II) § 66 c Abs. 2, 3 und § 6 6 d gelten entsprechend. § 67 (Berufung auf einen früher geleisteten Eid) W i r d d e r Z e u g e , n a c h d e m er [als - u. U. sachverständiger - Zeuge, § 85, nicht genügend als Sachverständiger
nach § 79,] eidlich [ = unter Eid, § 66c 1,66c II, oder unter
eidesgleicher Bekräftigung, § 66 d ] v e r n o m m e n w o r d e n ist, in d e m s e l b e n V o r v e r f a h r e n [£>/'s zur Erhebung der Anklage nach §§ 170 I, 212a II 2, der Nachtragsanklage, § 266 II, der Privatklage, § 381, sowie der Antragstellung nach §§ 408 I, 414 II, 440,
444 III] o d e r in d e m s e l b e n H a u p t v e r f a h r e n [, dauernd vom Eröffnungsbeschluß
biszu
dessen
noch-
rechtskräftigem
Ende, also nicht mehr im Wiederaufnahmeverfahren,]
mals v e r n o m m e n , so k a n n der R i c h t e r [nach seinem pflichtgemäßen Ermessen] statt d e r nochmaligen V e r e i d i g u n g d e n [gem. § 57 S 2 und §63 2. HS zu belehrenden]
Zeugen die Richtigkeit seiner Aussage unter Berufung auf den früher geleisteten E i d [formlos, aber in wie die Vereidigung eingeschränkt protokollierungsbedürftiger Weise, vgl. oben Anm. zu § 66b II] v e r s i c h e r n l a s s e n [vorausgesetzt, daß keine Vereidigungsverbote nach den §§ 60, 63 eingreifen und von der Vereidigung nicht gem. den §49 I 1 JGG, § 48 OWiG, §§ 61, 62 abgesehen wird],
§ 68 (Vernehmung des Zeugen über seine Person und hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit) ( ') D i e V e r n e h m u n g [des Zeugen, vgl. aber auch die Trennung der Vernehmung des Beschuldigten in eine Vernehmung zur Person und eine Vernehmung zur Sache
nach den §§ 1361 2, 136 I 3, 136a 1112,24311,243 IV] beginnt d a m i t , daß der [gem. § 57 und u. U. gem. §§ 52 II 1, 55 II, 161a I 2, 163a V zur Wahrheit ermahnte und belehrte]
6. A b s c h n i t t . Z e u g e n
§§68a,69StPO
Z e u g e [in Abwesenheit der später zu hörenden Zeugen, §§ 58, 243 II 1, im Wege der Einzelvernehmung, beachte aber § 58 II, zur Person, nämlich] ü b e r V o r n a m e n [im allgemeinen ausreichend: Angabe des Rufnamens] u n d Z u n a m e n [= Familienname, u. U. auch Geburtsname, vgl. §1111 OWiG], A l t e r [wichtig für§§ 60 Nr. 1, 61 Nr. 1], S t a n d o d e r G e w e r b e [= Beruf, vgl. §1111 OW/G] u n d W o h n o r t [weiter als der Wohnsitz, § 8, unter Einschluß der Wohnung, vgl. §1111 OWiG, zum Zwecke der Identitätsfeststellung] b e f r a g t wird. [Keine zulässige Personalfrage ist die Frage nach der Religion, vgl. Art. 140 GG i. V.m. Art. 136 III WV. Grundsätzlich zulässig ist es dagegen, nach dem Wohnort des Zeugen in richterlicher, staatsanwaltschaftlicher und polizeilicher Vernehmung auch dann zu fragen, wenn hierdurch der Zeuge oder eine andere Person gefährdet werden könnte. ] ( 2 ) B e s t e h t [aufgrund konkreter Tatsachen, kriminalistischer Erfahrungswerte oder der Lebenserfahrung hinreichender] A n l a ß zu d e r B e s o r g n i s , d a ß d u r c h d i e A n g a b e d e s W o h n o r t e s in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g [.'] d e r Z e u g e o d e r eine a n d e r e P e r s o n g e f ä h r d e t wird, s o k a n n [ausnahmsweise] d e r V o r s i t z e n d e [nach seinem pflichtgemäßen Ermessen] d e m Z e u g e n g e s t a t t e n , s e i n e n W o h n o r t nicht a n z u g e b e n . [Andere Zeugen können dagegen u. U. nach dem Wohnort dieses Zeugen gefragt werden.] ("') E r f o r d e r l i c h e n f a l l s sind d e m Z e u g e n [ G e n e r a / - ] F r a g e n ü b e r s o l che U m s t ä n d e , d i e s e i n e |gem. § 261 bedeutsame] G l a u b w ü r d i g k e i t in d e r vorlieg e n d e n S a c h e b e t r e f f e n , i n s b e s o n d e r e ü b e r seine B e z i e h u n g e n [z. B. Verlöbnis, Ehe, Verwandtschaft, Schwägerschaft u.a.m., wichtig auch für die Entscheidungen nach den §§ 52, 55, 61 Nr. 2, 63] zu d e m B e s c h u l d i g t e n o d e r d e m V e r l e t z t e n , v o r z u l e g e n . |D/'e Zeugenvernehmung zur Person ist protokollierungsbedürftig, §§ 168a I, 273 /.] § 6 8 a (Eingeschränkte Zulässigkeit von Fragen nach e n t e h r e n d e n Tatsachen und Vorstrafen) (I) F r a g e n n a c h T a t s a c h e n , die d e m Z e u g e n o d e r e i n e r P e r s o n , d i e i m S i n n e d e s § 52 A b s . 1 sein A n g e h ö r i g e r ist, z u r U n e h r e g e r e i c h e n k ö n n e n [d.h. seinen Anspruch auf soziale Wertschätzung mindern können], sollen [im Interesse des Schutzes des allgemeinen Persönlichkeitsrechtes, Art. 1, 2 II GG, vom Vorsitzenden im Rahmen seiner Sachleitungsbefugnis, § 238 I] n u r gestellt w e r d e n , w e n n es u n e r l ä ß l i c h ist. [Vgl. zum Schutze des allgemeinen Persönlichkeitsrechtes auch den Öffentlichkeitsausschluß nach §172 Nr. 2 GVG sowie die Auferlegung einer Schweigepflicht gem. § 174 III GVG.] (II) D e r Z e u g e soll [vom Vorsitzenden im Rahmen seiner Sachleitungsbefugnis, §238 I, nach pflichtgemäßem Ermessen] n a c h V o r s t r a f e n n u r g e f r a g t w e r d e n [i>eachte§§ 51, 59 BZRG], w e n n i h r e F e s t s t e l l u n g n o t w e n d i g ist, u m ü b e r d a s V o r l i e g e n der V o r a u s s e t z u n g e n d e s § 6 0 N r . 2 o d e r d e s § 6 1 N r . 4 zu e n t s c h e i d e n o d e r u m seine G l a u b w ü r d i g k e i t [z. B. in Frage gestellt durch eine Verurteilung wegen falscher Verdächtigung] zu b e u r t e i l e n . [Bei der Glaubwürdigkeitsprüfung beachte §§51 II, 59 II BZRG.] § 6 9 (Dreiphasige V e r n e h m u n g des Z e u g e n zur S a c h e : 1. Mitteilung d e s U n t e r s u c h u n g s g e g e n s t a n d e s und u. U . der Person des B e s c h u l d i g t e n , 2. Sachbericht, 3 . Verhör) ( I ' ) D e r Z e u g e [hat nicht nur ein Recht, sondern] ist [auch soweit wie möglich] z u
StPO §70
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
veranlassen, das, was ihm von dem Gegenstand seiner Vernehmung bekannt ist, im Zusammenhang [durch eine eigene zusammenhängende Sachdarstellung, den »Bericht«] anzugeben. ( 2 ) V o r seiner Vernehmung ist [keine bloße Ordnungsregel!] dem Zeugen der Gegenstand der Untersuchung und die Person des Beschuldigten, sofern ein solcher vorhanden ist, zu bezeichnen. (II) Zur Aufklärung und zur Vervollständigung der Aussage sowie zur Erforschung des Grundes, auf dem das Wissendes Zeugen beruht, sind [nachdem Bericht des Zeugen] nötigenfalls [im Wege des » Verhörs« J'weitere [ins Detail gehende] Fragen zu stellen. (III) Die Vorschrift des § 1 3 6 a [= Verbot bestimmter Vernehmungsmethoden, wie z. B. Drohen mit sofortiger Verhaftung] gilt für die Vernehmung des Zeugen entsprechend. [§ 69 gilt unmittelbar nur für die richterliche Vernehmung. Für die staatsanwaltschaftliche Vernehmung gilt § 69über§ 161a I 2. Polizeiliche Vernehmung wird aus Sachgründen die in § 69 vorgeschriebenen drei Phasen ebenfalls beachten.] § 7 0 (Grundlose Weigerung des Zeugen, das Zeugnis oder den Eid zu leisten) ( I 1 ) Wird das Zeugnis oder die Eidesleistung [-zur Erzwingung des Erscheinens, vgl. § 51 -] ohne gesetzlichen Grund [§§ 52 bis 55, §§ 60, 63] verweigert \z. B. durch Schweigen oder Leugnen jeglichen IV/ssens], so werden dem Zeugen die durch die Weigerung verursachten Kosten [vgl. § 5)] auferlegt. ( 2 ) Zugleich [also neben der Auferlegung der Kosten] wird gegen ihn [a/s repressive Unrechtsfolge] ein Ordnungsgeld [von mindestens 5 DM und höchstens 1000 DM, vgl. Art. 6 I EGStGB] und für den Fall, daß dieses nicht beigetrieben werden kann, [£rsaiz-]Ordnungshaft [von mindestens einem Tag und höchstens 42 Tagen, vgl. Art. 6 II EGStGB] festgesetzt. [Ist eine Ersatzordnungshaft nicht festgesetzt worden, wandelt das Gericht gem. Art. 6 EGStGB das Ordnungsgeld nachträglich in Ordnungshaft um.] (II) Auch kann zur Erzwingung des Zeugnisses [oder der Eidesleistung] die [Seuge-]Haft [nach pflichtgemäßem Ermessen des Richters als Zwangsmittel durch Beschluß in der Hauptverhandlung - sonst § 70 III - auf Antrag des Staatsanwalts oder nach dessen Anhörung, § 33 I] angeordnet werden, jedoch nicht über die Zeit der Beendigung des Verfahrens in dem Rechtszug, auch nicht über die Zeit von sechs Monaten hinaus. [Ersatzhaft nach § 70 I oder § 51 wird nicht auf die Beugehaft angerechnet. In OWi-Verfahren beträgt die Höchstdauer der Beugehaft 6 Wochen, §4811 OWiG.] (III) Die Befugnis zu diesen Maßregeln steht auch dem Richter im Vorverfahren sowie dem beauftragten und ersuchten Richter zu [, im Ermittlungsverfahren nach Anhörung der Staatsanwaltschaft als »Herrin« des Vorverfahrens], ( I V ) Sind die [nach § 70 I bis III zulässigen] Maßregeln [Ordnungsgeld bzw. Ersatzordnungshaft sowie Beugehaft in ihrem Rahmen ausgeschöpft und daher] erschöpft, so können sie in demselben oder in einem anderen Verfahren, das dieselbe Tat [/. S. der §§ 155, 264] zum Gegenstand hat, nicht wiederholt werden. [Der Beschluß nach § 70 ist gem. § 34 zu begründen; er ist für den Angeklagten im Falle der Unterlassung der Auferlegung der Kosten sowie für die Staatsanwaltschaft und den Zeugen generell beschwerdefähig.]
7. A b s c h n i t t . Sachverständige u n d A u g e n s c h e i n
§§71-73
StPO
§ 71 (Entschädigung von Zeugen) D e r [vom Gericht oder der Staatsanwaltschaft geladene, §§ 161 a I 1, 161a I 2, 214 I, 214 III] Z e u g e w i r d nach d e m Gesetz über die Entschädigung v o n Z e u g e n u n d Sachverständigen [ZSEG] entschädigt. [Hat der Angeklagte die Zeugen selbst geladen, gilt § 220. Für polizeilich vernommene Zeugen vgl. § 11 IV MEPolG. ]
Siebenter A b s c h n i t t Sachverständige u n d A u g e n s c h e i n [§§ 72 bis 93, vgl. auch Nr. 69 bis 72 RiStBV] [ S a c h v e r s t ä n d i g e r ist, wer im Auftrag des Gerichts kraft seiner Sachkunde dem Gericht bei der Beurteilung einer Beweisfrage hilft, indem er entweder dem Gericht wissenschaftliche Theorien mitteilt, Tatsachen feststellt, die nur aufgrund seiner besonderen Sachkunde feststellbar oder beurteilt werden können, oder wissenschaftlich abgesicherte Schlußfolgerungen zieht. Alle Strafverfolgungsorgane können Sachverständige nach ihrem pflichtgemäßen Ermessen je nach Verfahrenslage zuziehen. Im Ermittlungsverfahren sind dies Polizei oder Staatsanwaltschaft. Im gerichtlichen Verfahren ist jeder Sachverständige ausschließlich Gehilfe des Richters, mag er auch von der Staatsanwaltschaft ursprünglich beauftragt sein, vgl. §§ 200 I 2, 214 I, 222 I, 214 III. Auch Beschuldigte und Verteidiger können beantragen, einen Sachverständigen in die Verhandlung einzuführen, §§ 163a II, 201 I, 219, 220 I, 222 I, 244 IV, 245. K e i n S a c h v e r s t ä n d i g e r ist der sachverständige Zeuge, § 8 5 , sowie ein Dolmetscher, §§ 185 ff GVG, Art. 6 III EuMRK. A u g e n s c h e i n s e i n n a h m e bedeutet die sinnliche Wahrnehmung durch Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken zur Gewinnung eines Beweisergebnisses im Strafverfahren, die nicht als Beschuldigten-, Zeugen-oder Sachverständigenvernehmung sowie Urkundenverlesung besonders prozessual geregelt ist.]
§ 72 (Grundsätzliche Verweisung auf die Vorschriften für Zeugen) A u f Sachverständige ist der sechste A b s c h n i t t über Z e u g e n [§§ 48 bis 71, sowie die Zeugenvorschriften außerhalb des 6. Abschnitts, z. B. § 247 I 2, sfr. ] entsprechend anzuwenden [z. B. §§ 48 bis 50, 51 11,51 III, 58 II, 59, 60, 61 Nr. 1 bis 4, 63, 65 bis 66e, 67, 68, 68 a, 69, 70 III, 70 1V], soweit nicht in den nachfolgenden Paragraphen abweichende V o r s c h r i f t e n g e t r o f f e n sind [oder die Funktionsverschiedenheit von Sachverständigen und Zeugen eine Anwendung ausschließt; unanwendbar daher: §§51 I, 58 I, 64, 70 I, 70 / / ] .
§ 73 (Auswahl der zuzuziehenden Sachverständigen durch den Richter) ( I ) [Je nach Beweislage können im gerichtlichen Verfahren mehrere Sachverständige notwendig werden. Zum Sachverständigenbeweis zwingen die §§ 80 a, 81,87 ff, 91, 92, 296a, 414, § 73 JGG.] ( ' ) D i e A u s w a h l der [im Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft und ihren Hilfsbeamten sowie vom Ermittlungsrichter, §§ 162, 169, im Auftrag der Staatsan waltschaft, im Zwischen verfahren von dem Gericht, bei dem die
StPO
§§74,75
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
Sache anhängig ist, § 202, während der Vorbereitung der Hauptverhandlung grundsätzlich vom Vorsitzenden, §§ 219, 221, und in der Hauptverhandlung vom Gericht,
§§ 244 II, 244 IV] zuzuziehenden Sachverständigen und die Bestimmung ihrer Anzahl erfolgt [u. a. unter Beachtung des § 244 II und Zweckmäßigkeitsaspekten] d e n R i c h t e r [vgl, etwa die in Nr. 19 III, 69 bis 72 RiStBV genannten
durch
Gesichtspunkte],
( 2 ) Er soll [vgl. §411 I 2 ZPO] mit diesen eine Absprache treffen, innerhalb welcher Frist die G u t a c h t e n e r s t a t t e t werden k ö n n e n . [Zur Verlängerung der Frist vgl. §224
ZPO
analog.]
(II) Sind f ü r gewisse A r t e n von G u t a c h t e n Sachverständige [durch Verwaltungsakt für ein bestimmtes Sachgebiet] ö f f e n t l i c h b e s t e l l t [nicht notwendig: allgemeine Vereidigung durch die hierzu befugte Behörde, z. B. Industrie- und Handelskammer,
vgl. § 36 I GewO, § 9 7 / 8 HandwerksO], so sollen andere Personen nur dann gewählt w e r d e n , wenn b e s o n d e r e U m s t ä n d e es f o r d e r n . [Die Auswahl des Sachverständigen ist nur durch formlose Rechtsbehelfe angreifbar, nicht aber durch schwerde nach § 304, str. Eine Revision kann i.d.R. lediglich auf die Verletzung § 244 II bzw. § 244 IV, nicht aber auf die des § 73 gestützt werden.]
Bedes
§ 74 (Ablehnung eines Sachverständigen) ( I ' ) Ein S a c h v e r s t ä n d i g e r [nicht: sachverständiger Zeuge, § 85] k a n n aus densel-
ben Gründen, die zur Ablehnung eines Richters
24 I i. V. m. §§ 22 Nr. 1 bis 4, 24 II]
berechtigen, abgelehnt w e r d e n [zur gesetzlichen Ausschließung
vgl. § 87 II 4; zur
Selbstablehnung § 76 I 2], ( 2 ) Ein Ablehnungsgrund kann jedoch nicht daraus entnommen werden, daß der Sachverständige als Zeuge vernommen worden ist. [Ferner ist der Sachverständige nicht deshalb nach h. M. befangen, weil er in den Strafverfolgungsapparatais Beamter integriert ist oder als Gutachter im Auftrag der Polizei oder Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren tätig war, probl.]
(II') Das Ablehnungsrecht steht der Staatsanwaltschaft [dem Nebenkläger, dem Antragsteller nach § 172, Str.], d e m P r i v a t k l ä g e r u n d d e m B e s c h u l d i g t e n z u . ( 2 ) D i e e r n a n n t e n S a c h v e r s t ä n d i g e n s i n d [anders als nach § 24 III 2 unverzüglich nach ihrer Ernennung auch ohne Antrag] d e n z u r A b l e h n u n g B e r e c h t i g t e n [im Interesse der
Vermeidung unnützer Arbeit] n a m h a f t zu machen [vgl. § 222], w e n n nicht b e s o n d e r e U m s t ä n d e [Beschleunigung, Gefahr im Verzug] e n t g e g e n s t e h e n . [Für das Ablehnungsverfahren gelten nicht die §§ 25 ff, insbesondere nicht die Anfechtungsbeschränkung nach § 28. Anstelle des§ 30 gilt § 76. Zuständig für die Entscheidung über den Ablehnungsantrag ist die das Verfahren betreibende Stelle, also im Ermittlungsverfahren die Staatsanwaltschaft, im Hauptverfahren das erkennende Gericht. Dessen verwerfende Entscheidung kann in der Revision gem. § 337 I, nicht gem. § 338 Nr. 3, geprüft werden. ]
(III) Der Ablehnungsgrund ist glaubhaft zu machen; der Eid ist als Mittel der Glaubhaftmachung ausgeschlossen. § 75 (Pflicht zur Erstattung eines Gutachtens) (1) Der zum Sachverständigen Ernannte hat der Ernennung [nur dann] Folge zu leisten, wenn er zur Erstattung von Gutachten der erforderten Art öffentlich be-
7. A b s c h n i t t . S a c h v e r s t ä n d i g e u n d A u g e n s c h e i n
§§76,77
StPO
stellt ist [vgl. § 73 II] o d e r w e n n er die W i s s e n s c h a f t , die K u n s t o d e r d a s G e w e r b e , d e r e n K e n n t n i s V o r a u s s e t z u n g d e r B e g u t a c h t u n g ist, ö f f e n t l i c h z u m E r w e r b a u s ü b t o d e r w e n n er zu i h r e r A u s ü b u n g ö f f e n t l i c h bestellt [z. S. als Universitätsprofessor] o d e r e r m ä c h t i g t [z. B. Ärzte, Privatdozenten aufgrund ihrer venia legendi] ist. (II) Z u r E r s t a t t u n g d e s G u t a c h t e n s ist a u c h d e r v e r p f l i c h t e t , w e l c h e r sich h i e r z u [a/so für diesen speziellen Fall, eine generelle Bereiterklärung genügt nicht] v o r G e richt [oder vor der Staatsanwaltschaft, § 161a I 2] b e r e i t e r k l ä r t hat. § 7 6 (Verweigerungsrecht eines begutachtenspflichtigen Sachverständigen) (I) |Grundsätzlich kann der zum Sachverständigen Ernannte, wenn er nicht gemäß § 75 verpflichtet ist, das Gutachten zu erstatten, den Auftrag ohne Angabe von Gründen ablehnen.] ( ' ) D i e s e l b e n G r ü n d e , die e i n e n Z e u g e n b e r e c h t i g e n , d a s Z e u g n i s z u v e r w e i g e r n [§§ 52 bis 54, nicht § 55], b e r e c h t i g e n e i n e n [gem. § 75 begutachtenspflichtigen] S a c h v e r s t ä n d i g e n z u r V e r w e i g e r u n g d e s G u t a c h t e n s . ( 2 ) A u c h aus a n d e r e n G r ü n d e n [z.B. auf eigenen Wunsch, wegen Arbeitsüberlastung o.a.] k a n n ein Sachverständiger von der Verpflichtung zur Erstattung des G u t a c h t e n s e n t b u n d e n w e r d e n . [Eine Entbindung kann der Sachverständige mangels Beschwer nicht anfechten. Gegen die Verweigerung einer von ihm beantragten Entbindung kann der Sachverständige dagegen Beschwerde einlegen, § 305 S 2.] ( I I I ) F ü r die V e r n e h m u n g v o n R i c h t e r n , B e a m t e n u n d a n d e r e n P e r s o n e n d e s ö f f e n t l i c h e n D i e n s t e s als S a c h v e r s t ä n d i g e g e l t e n die b e s o n d e r e n b e a m t e n r e c h t l i chen Vorschriften. (2) Für die Mitglieder der Bundes- oder einer Landesregierung g e l t e n die f ü r sie m a ß g e b e n d e n b e s o n d e r e n V o r s c h r i f t e n . § 7 7 ( F o l g e n nicht g e n ü g e n d entschuldigten A u s b l e i b e n s oder nicht g e n ü g e n d entschuldigter Weigerung) ( I I ) Im Falle d e s [nicht genügend entschuldigten, vgl. § 51 II 1 analog] N i c h t e r s c h e i n e n s [eines ordnungsgemäß geladenen und dadurch erscheinungspfiichtig gewordenen, begutachtungspflichtigen Sachverständigen]oder d e r [nicht durch § 76gerechtfertigten] W e i g e r u n g e i n e s z u r E r s t a t t u n g des G u t a c h t e n s [gem. § 75] v e r p f l i c h t e t e n S a c h v e r s t ä n d i g e n w i r d d i e s e m [bei nicht genügender Entschuldigung, § 51 II 1 analog] a u f e r l e g t , d i e d a d u r c h v e r u r s a c h t e n K o s t e n z u e r s e t z e n . [Hierdurch entfällt nicht etwa die Begutachtungspflicht. ] ( 2 ) Z u g l e i c h [a/so daneben!] wird g e g e n ihn [a/s repressive Unrechtsfolge] ein O r d n u n g s g e l d [von mindestens 5 DM und höchstens 1000 DM, Art. 6 I EGStGB] f e s t g e s e t z t . ( ' ) Im Falle w i e d e r h o l t e n U n g e h o r s a m s k a n n n e b e n d e r A u f e r l e g u n g d e r K o s t e n d a s O r d n u n g s g e l d [nur] n o c h e i n m a l f e s t g e s e t z t w e r d e n [und zwar auch dann, wenn die Hauptverhandlung nach den §§ 228, 229 wiederholt werden muß, Str.]. (II I ) W e i g e r t sich ein z u r E r s t a t t u n g d e s G u t a c h t e n s [gem. § 75] v e r p f l i c h t e t e r S a c h v e r s t ä n d i g e r , n a c h § 7 3 A b s . 1 Satz 2 e i n e a n g e m e s s e n e Frist a b z u s p r e c h e n , o d e r v e r s ä u m t er [in nicht genügend entschuldigter Weise, vgl. § 51 II 1] d i e a b g e s p r o c h e n e Frist, s o k a n n [ - nicht muß!-] g e g e n ihn ein O r d n u n g s g e l d [von mindestens 5 DM und höchstens 1000 DM, Art. 6 I EGStGB] f e s t g e s e t z t w e r d e n . ( 2 ) D e r F e s t s e t z u n g d e s O r d n u n g s g e l d e s [durch Beschluß] m u ß e i n e A n d r o h u n g u n t e r S e t -
StPO
§§78-80
1. B u c h . A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n
zung einer Nachfrist v o r a u s g e h e n . (3) Im Falle w i e d e r h o l t e r Fristversäumnis k a n n d a s O r d n u n g s g e l d [nur] n o c h e i n m a l f e s t g e s e t z t w e r d e n [;zur Vollstreckung und den Rechtsbehelfen vgl. die Hinweise zu § 57],
§ 7 8 ( R i c h t e r l i c h e L e i t u n g d e s Sachverständigen) [Grundsätzlich ist der Auftraggeber des Sachverständigen verpflichtet und befugt, den von ihm beauftragten rechtsunkundigen Sachverständigen in rechtlicher Hinsicht zu leiten. Von einem richterlichen Auftrag geht § 78 aus, wenn er bestimmt:] D e r R i c h t e r h a t , s o w e i t i h m d i e s e r f o r d e r l i c h e r s c h e i n t , die T ä t i g k e i t d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n zu l e i t e n . [Im Ermittlungsverfahren ist die Staatsanwaltschaft als Auftraggeberin leitungsverpflichtet und befugt. Ist das Verfahren bei Gericht anhängig, ist der Vorsitzende des Gerichts leitungsbefugt und verpflichtet.] § 7 9 ( G r u n d s a t z der N i c h t v e r e i d i g u n g eines Sachverständigen) ( I ) [Grundsätzlich bleibt der Sachverständige unvereidigt.] ( ' ) D e r S a c h v e r s t ä n d i g e k a n n ¡jedoch] n a c h d e m [pflichtgemäßen] E r m e s s e n d e s G e r i c h t s v e r e i d i g t w e r d e n [, wenn besondere Umstände dies als zweckmäßig erscheinen lassen], ( 2 ) A u f A n t r a g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t [, des Privatklägers, §§ 384 I 2, 385 I 1, des Nebenklägers, § 3971, str.], d e s A n g e k l a g t e n o d e r d e s V e r t e i d i g e r s ist er [nach Belehrung, § 57 S 2] z u v e r e i d i g e n [es sei denn, daß ein absolutes Vereidigungsverbot gem. den §§ 72, 60, 63 besteht oder der Vorsitzende verfügt, daß der Sachverständige unvereidigt bleibt, §§ 61, 62], ( I I ) D e r E i d ist n a c h E r s t a t t u n g d e s G u t a c h t e n s z u l e i s t e n [und bezieht sich lediglich auf die Antwort auf die dem Sachverständigen unterbreitete Frage, auf den »Befund", sowie auf die Tatsachen, die der Sachverständige nur aufgrund seiner Sachkunde zuverlässig wahrzunehmen oder festzustellen vermag, die sog. »Befundtatsachen«. Er umfaßt nicht die Personal- und Generalfragen, § 68, sowie Nebentatsachen, die das Gutachten vorbereiten, die die Strafverfolgungsbehörden aber auch aufgrund ihrer Erkenntnismöglichkeiten hätten erlangen können, die sog. »Zusatztatsachen«]; er geht dahin, d a ß der Sachverständige das Gutachten unparteiisch u n d nach bestem Wissen und Gewissen erstattet habe. ( I I I ) Ist d e r S a c h v e r s t ä n d i g e f ü r die E r s t a t t u n g v o n G u t a c h t e n d e r b e t r e f f e n d e n A r t i m a l l g e m e i n e n v e r e i d i g t [vgl. z. B. § 36 I GewO, § 91 I 8 HandwO], so g e n ü g t [vgl. daneben § 67 i. V. m. § 72] die B e r u f u n g auf d e n g e l e i s t e t e n E i d [vgl. zur Protokollierung § 59].
§ 8 0 ( B e s c h a f f u n g weiterer A u f k l ä r u n g ) (I) [Grundsätzlich sind zur prozessualen Tatsachenfeststellung Gerichte, Staatsanwaltschaft und ihre Hilfsbeamten befugt und verpflichtet.] D e m S a c h v e r s t ä n d i g e n k a n n [jedoch] auf sein V e r l a n g e n [oder auch ohne sein Verlangen von seinem Auftraggeber] z u r V o r b e r e i t u n g d e s G u t a c h t e n s d u r c h [richterliche oder staatsanwaltschaftliche] V e r n e h m u n g v o n Z e u g e n o d e r d e s B e s c h u l d i g t e n w e i t e r e A u f k l ä r u n g v e r s c h a f f t w e r d e n .[DerSach verständige kann ferner den Auftraggeber ersuchen, pro-
§§ 80a, 81 StPO
7. Abschnitt. Sachverständige und Augenschein zessuale Zwangsmaßnahmen vorzunehmen, §§ 81, 81 a, 81c, 94 ff, 102 ff.]
um weitere Aufklärung
zu erhalten, z. B.
(II) Zu demselben Zweck kann ihm [auch schon bei der Auftragserteilung] gestattet werden, die A k t e n einzusehen, der [richterlichen oder staatsanwaltschaftlichen] V e r n e h m u n g von Zeugen o d e r des Beschuldigten beizuwohnen [kein eigenes Vernehmungsrecht!] und an sie unmittelbar Fragen zu stellen. [Der Hauptverhandlung darf der nicht anwesenheitspfiichtige Sachverständige, ihm dies der Vorsitzende gem. § 238 I gestattet.]
vgl. § 226, beiwohnen,
wenn
§ 8 0 a (Zuziehung eines Sachverständigen im Vorverfahren einer möglichen freiheitsentziehenden Maßregel der Besserung oder Sicherung) Ist damit zu rechnen, daß die Unterbringung des Beschuldigten [§ 757] in einem psychiatrischen K r a n k e n h a u s , einer Entziehungsanstalt oder in der Sicherungsverwahrung angeordnet werden wird, so soll [i.S. von muß, sfr.J schon im Vorverf a h r e n [im Zwischenverfahren:
§ 202; im Hauptverfahren:
§ 246a; im
Sicherungsver-
fahren: § 414 III] einem Sachverständigen Gelegenheit zur Vorbereitung des in der H a u p t v e r h a n d l u n g zu erstattenden Gutachtens gegeben werden. [Auftraggeber ist die Staatsanwaltschaft. durch Revision gerügt
Verletzung des § 80a kann - anders als die des § 246awerden.]
nicht
[Ab 1. 1.1985 wird § 80a in folgender Fassung gelten: Ist damit zu rechnen, daß die Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus, einer Entziehungsanstalt, einer sozialtherapeutischen Anstalt oder in der Sicherungsverwahrung angeordnet werden wird, so soll schon im Vorverfahren einem Sachverständigen Gelegenheit zur Vorbereitung des in der Hauptverhandlung zu erstattenden Gutachtens gegeben werden.]
§ 81 (Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus zur Beobachtung) (I) Z u r Vorbereitung eines Gutachtens über den psychischen Zustand des Beschuldigten kann das Gericht nach A n h ö r u n g eines Sachverständigen und des Verteidigers a n o r d n e n , d a ß der Beschuldigte in ein öffentliches psychiatrisches Krank e n h a u s gebracht und dort beobachtet wird. ( I I I ) Das Gericht trifft die A n o r d n u n g nach Absatz 1 nur, wenn der Beschuldigte der Tat dringend verdächtig ist. ( 2 ) Das Gericht darf diese A n o r d n u n g nicht treffen, wenn sie zu der B e d e u t u n g der Sache und der zu e r w a r t e n d e n Strafe oder Maßregel der Besserung und Sicherung außer Verhältnis steht. (III) Im vorbereitenden V e r f a h r e n entscheidet das Gericht, das f ü r die E r ö f f nung des H a u p t v e r f a h r e n s zuständig wäre. (IV 1 ) Gegen den Beschluß ist sofortige Beschwerde zulässig. ( 2 ) Sie hat aufschiebende Wirkung. (V) Die Unterbringung in einem psychiatrischen K r a n k e n h a u s nach Absatz 1 darf die D a u e r von insgesamt sechs W o c h e n nicht überschreiten. [Ab 1.1.1985 wird §81 In folgender Fassung gelten: (II) Zur Vorbereitung eines Gutachtens über den psychischen
Zustand des
Beschul-
StPO §81
1. Buch. A l l g e m e i n e Vorschriften
digten kann das Gericht nach Anhörung eines Sachverständigen und des Verteidigers anordnen, daß der Beschuldigte in ein öffentliches psychiatrisches Krankenhaus gebracht und dort beobachtet wird. (2) Das Gericht kann auch anordnen, daß der Beschuldigte in eine sozialtherapeutische Anstalt gebracht und dort beobachtet wird, wenn die Unterbringung in einer solchen Anstalt in Betracht kommt. (II) Vor der Anordnung die Anstalt zu hören.
der Beobachtung
in einer soziattherapeutischen
Anstalt ist
(III V Das Gericht trifft die Anordnung nach Absatz 1 nur, wenn der Beschuldigte der Tat dringend verdächtig ist. (2) Das Gericht darf diese Anordnung nicht treffen, wenn sie zu der Bedeutung der Sache und der zu erwartenden Strafe oder Maßregel der Besserung und Sicherung außer Verhältnis steht. (IV) Im vorbereitenden Verfahren entscheidet das Gericht, das für die Eröffnung des Hauptverfahrens zuständig wäre. (V') Gegen den Beschluß ist sofortige bende Wirkung.
Beschwerde zulässig. (2) Sie hat aufschie-
(VI) Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder in einer sozialtherapeutischen Anstalt nach Absatz 1 darf die Dauer von insgesamt sechs Wochen nicht überschreiten.]
§ 8 1 a (Körperliche U n t e r s u c h u n g d e s Beschuldigten; B l u t p r o b e ) ( I ' ) Eine körperliche U n t e r s u c h u n g [d. h. die sinnliche Wahrnehmung der äußeren oder inneren Beschaffenheit des Körpers, der körperlichen Funktionsfähigkeit und der körperlich bedingten Reaktionen auf bestimmte Einflüsse, z. B. eine Elektrokardiographie sowie die Veränderung der Haar- und Barttracht zur Identifizierung, s f r ] des Beschuldigten [§ 157] darf [von den in § 81a II genannten Personen] zur Feststellung v o n Tatsachen [unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips] angeordnet werden, d i e \ w i e z. B. die Identität, die Verhandlungs- und Schuldfähigkeit] für das Verfahren von B e d e u t u n g sind. ( 2 ) Z u d i e s e m Z w e c k sind [auch] E n t n a h m e n von Blutp r o b e n [a/s Hauptfall körperlicher Eingriffe z. B. zur Feststellung der Frage einer Vaterschaft, § 170 StGB, oder einer Tatzeit-BAK, §§ 315c, 316 StGB, § 24a SfVG] und andere körperliche Eingriffe [d. h. Maßnahmen, die die körperliche Integrität substantiell beeinträchtigen, indem sie in das haut- und muskelumschlossene Innere eingreifen oder dem Körper Stoffe zuführen oder entnehmen, z. B. Urinentnahme], die von e i n e m [approbierten, vgl. §§ 2 I, 2a, 3 BÄO, § 1 ZahnhKG] Arzt [selbständig] nach den R e geln der ärztlichen Kunst [und unter strikter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes ohne aktive Mitwirkung des Beschuldigten] zu U n t e r s u c h u n g s z w e c k e n v o r g e n o m m e n w e r d e n , o h n e Einwilligung d e s Beschuldigten zulässig, wenn kein Nachteil für seine G e s u n d h e i t zu befürchten ist. [Körperliche Eingriffe, die den seelisch-psychischen Zustand des Beschuldigten verändern, sind, auch vorübergehend, ausgeschlossen, so z. B. Hypnose oder Narkoanalyse. Nicht unter § 81 a I fallen die körperlichen Durchsuchungen nach §§ 102, 103, die nicht die Körperbeschaffenheit zu ermitteln suchen, sondern die Existenz von Beweisgegenständen am oder im Körper oder in der getragenen Kleidung.]
7. A b s c h n i t t . S a c h v e r s t ä n d i g e u n d A u g e n s c h e i n
§§ 8 1 b , 8 1 c
StPO
(II) D i e [gem. §81a I notwendige] A n o r d n u n g s t e h t [primär] d e m R i c h t e r [im Vorverfahren: dem Ermittlungsrichter, §§ 162 I, 169; nach Anklageerhebung: dem Gericht, bei dem die Sache rechtshängig ist, §§ 25, 30 II, 76 I GVG; in der Hauptverhandlung: dem erkennenden Gericht, §§ 25, 30 I, 76 II GVG], bei G e f ä h r d u n g d e s U n t e r s u c h u n g s e r f o l g e s d u r c h V e r z ö g e r u n g | = Gefahr im Verzug] a u c h d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t [§ 142 GVG] u n d i h r e n H i l f s b e a m t e n ( § 152 d e s G e r i c h t s v e r f a s s u n g s g e s e t zes) z u . [Zur Begründung und Form vgl. §§ 33, 34; zur Vollstreckung § 36 II 1. Anordnungen der Staatsanwaltschaft und ihrer Hilfsbeamten sind analog § 98 II 2anfechtbar, Str.; Anordnungen des Richters sind grundsätzlich im Rahmen des §305 S 1 beschwerdefähig; beachte aber § 304 IV 2. Blutentnahmen durch Nichtärzte sind nach h.M. grundsätzlich verwertbar. ] § 81 b (Erkennungsdienstliche M a ß n a h m e n g e g e n ü b e r d e m Beschuldigten) S o w e i t es f ü r d i e [repressiven] Z w e c k e d e r D u r c h f ü h r u n g d e s [anhängigen] S t r a f v e r f a h r e n s o d e r f ü r d i e [präventiv-polizeilichen] Z w e c k e des E r k e n n u n g s d i e n s t e s [bei Gelegenheit des Strafverfahrens] n o t w e n d i g ist, d ü r f e n L i c h t b i l d e r und F i n g e r a b d r ü c k e d e s B e s c h u l d i g t e n (§ 157] a u c h g e g e n s e i n e n W i l l e n [also unter Anwendung unmittelbaren Zwanges unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips[ aufg e n o m m e n u n d M e s s u n g e n u n d ä h n l i c h e [, Nichtärzten gemäß § 81 b zustehende] M a ß n a h m e n an i h m v o r g e n o m m e n w e r d e n . (Anordnungsbefugt ist das verfahrensbetreibende Strafverfolgungsorgan, also auch die Polizei, soweit sie das Recht des ersten Zugriffs hat, § 163; §§81 a II, 81 c V gelten nicht. Beachte aber für erkennungsdienstliche Maßnahmen zu repressiven Zwecken § 161 S 2. Beachte ferner § 163b, § 163c.[ §81c
(Untersuchung v o n Nichtbeschuldigten; Z e u g e n g r u n d s a t z ; Spurengrundsatz)
(I) A n d e r e P e r s o n e n als B e s c h u l d i g t e d ü r f e n , w e n n sie [sei es auch nur bei unterstellter Vernehmungsfähigkeit] als Z e u g e n in B e t r a c h t k o m m e n [auch schwer Geisteskranke oder Säuglinge; sog. »Zeugengrundsatz«[, o h n e i h r e E i n w i l l i g u n g [a/so auch durch Anwendung von das Verhältnismäßigkeitsprinzip wahrendem unmittelbaren Zwang] n u r [körperlich, vgl. § 81a I 2] u n t e r s u c h t w e r d e n , s o w e i t zur E r f o r s c h u n g d e r W a h r h e i t f e s t g e s t e l l t w e r d e n m u ß , o b sich a n [nicht: in!] i h r e m K ö r p e r e i n e b e s t i m m t e S p u r o d e r F o l g e e i n e r s t r a f b a r e n H a n d l u n g [z. B. Wunde] b e f i n d e t [sog. "Spurengrundsatz«]. ( I I I ) Bei a n d e r e n P e r s o n e n als B e s c h u l d i g t e n sind [in Abweichung von dem in § 81 c I enthaltenen Zeugen- und Spurengrundsatz und in Anlehnung an den in § 372a ZPO enthaltenen "Aufklärungsgrundsatz« körperliche] U n t e r s u c h u n g e n z u r F e s t s t e l l u n g d e r A b s t a m m u n g [Blutgruppenbegutachtung, serostatistische Zusatzberechnung sowie erbbiologisches-anthropologisches Gutachten] u n d d i e E n t n a h m e v o n B l u t p r o b e n [vgl. oben § 81 a] o h n e E i n w i l l i g u n g d e s z u U n t e r s u c h e n d e n [vgl. oben 81c I] zulässig, w e n n k e i n N a c h t e i l f ü r s e i n e G e s u n d h e i t zu b e f ü r c h t e n u n d d i e M a ß n a h m e z u r E r f o r s c h u n g d e r W a h r h e i t u n e r l ä ß l i c h [und verhältnismäßig] ist. ( 2 ) D i e [körperlichen] U n t e r s u c h u n g e n u n d die E n t n a h m e von B l u t p r o b e n d ü r f e n s t e t s n u r v o n e i n e m [approbierten, vgl. § 81 a] A r z t v o r g e n o m m e n w e r d e n .
StPO § 81 d
1. Buch. Allgemeine Vorschriften
(III 1 ) [Körperliche] Untersuchungen oder Entnahmen von Blutproben können aus d e n gleichen G r ü n d e n wie das Zeugnis [nur gem. § 52, nicht: § 53, 53a, 54, arg.: § 81c III 2 und 3, zw.] verweigert werden. ( 2 ) Haben Minderjährige oder wegen Geisteskrankheit o d e r Geistesschwäche entmündigte Personen wegen mangelnder Verstandesreife o d e r wegen Verstandesschwäche [im Einzelfall] keine genügende V o r s t e l l u n g [von der Bedeutung des Untersuchungsverweigerungsrechtes
nach §81 c
II11 i. V. m. § 52], so entscheidet der gesetzliche Vertreter; § 52 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 3 [Belehrung!] gilt entsprechend. ( 3 ) Ist der gesetzliche Vertreter [als Beschuldigter] von d e r Entscheidung ausgeschlossen (§ 52 Abs. 2 Satz 2) oder aus sonstigen G r ü n d e n an einer rechtzeitigen Entscheidung gehindert [z.B. durch längere Krankheit oder Abwesenheit] und erscheint die sofortige Untersuchung oder Entn a h m e von Blutproben zur Beweissicherung erforderlich [z. B. in Fällen der Kindesmißhandlung], so sind diese [»eiligen•on der Erhebung
der öffentlichen Klage
an] bis zum Ausspruch der Einziehung und, wenn [von der Staatsanwaltschaft, vom Nebenkläger oder vom Angeklagten] eine zulässige B e r u f u n g eingelegt ist, bis zur Beendigung der Schlußvorträge im Berufungsverfahren angeordnet werden. ( V ' ) D e r Beschluß, durch den die Verfahrensbeteiligung angeordnet wird, kann [bei Fehlen seiner prozessualen
Voraussetzungen
zurückgenommen,
jedoch
mangels
Rechtseingriff] nicht angefochten werden. ( 2 ) Wird die Verfahrensbeteiligung abgelehnt oder eine A n o r d n u n g nach Absatz 2 getroffen, so ist [in Abweichung von § 305 S 7] sofortige Beschwerde zulässig. (VI) Erklärt jemand bei Gericht oder bei einer anderen B e h ö r d e schriftlich, daß er gegen die Einziehung des Gegenstandes keine Einwendungen vorbringen wolle, so wird seine Verfahrensbeteiligung nicht angeordnet oder die A n o r d n u n g wieder aufgehoben. [Beachte dann § 439 II Nr. 2.] (VII) Durch die Verfahrensbeteiligung wird [unter Beachtung des rechtlichen Gehörs, Art. 103 1 GG] der Fortgang des Verfahrens nicht aufgehalten. [Vg/. zu §398 /.]
§ 4 3 2 (Anhörung des Einziehungsinteressenten im Ermittlungsverfahren) (I') [Bereits im Ermittlungsverfahren sind auch die Umstände zu klären, die für die Anordnung der Einziehung und des Verfalls relevant sind, §§ 160 III, 442 /.] E r g e b e n
sich im vorbereitenden Verfahren Anhaltspunkte d a f ü r , d a ß jemand als [nicht-beschuldigter] Einziehungsbeteiligter [nach Anklageerhebung] in Betracht kommt, so ist e r [a/s »Einziehungsinteressent« nach Anklageerhebung möglichen
bereits vor der seine Stellung begründenden, erst gerichtlichen Anordnung der Einziehungsbeteiii-
3. Abschnitt. Verfahren bei Einziehungen . . .
§§ 4 3 3 , 4 3 4
StPO
gung, § 431] zu hören, wenn dies ausführbar erscheint. ( 2 ) § 431 Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend. (II) Erklärt derjenige, der als Einziehungsbeteiligter in Betracht kommt, daß er [keine Einwendungen
vorbringen
wolle, § 431 VI, so kann er als Zeuge
vernommen
werden. Erklärt er dagegen, daß er] gegen die Einziehung Einwendungen vorbringen wolle, und erscheint glaubhaft [vgl. zu § 431 I 1], daß er ein Recht an dem Gegenstand hat, so gelten, falls er vernommen wird, [wegen seines Eigeninteresses] die Vorschriften über die Vernehmung des Beschuldigten insoweit entsprechend, als seine Verfahrensbeteiligung in Betracht kommt. [Sowe/f diese Verfahrensbeteiligung nicht in Betracht kommt, kann er als Zeuge vernommen
werden.]
§ 433 (Befugnisse und Pflichten des Einziehungsbeteiligten im Hauptverfahren) (I') Von der Eröffnung des Hauptverfahrens [gem. § 207, und der Anordnung seiner Einziehungsbeteiligung, §431 I 7] an hat der Einziehungsbeteiligte, soweit dieses Gesetz [z. B. in den §§ 436 II, 437 /] nichts anderes bestimmt, [grundsätzlich] die Befugnisse, die einem Angeklagten zustehen [z. B. §§ 220, 243 IV, 296, ohne rechtlich Angeklagter zu sein. Für die Wahrnehmung der Befugnisse prozessuale Verhandlungsfähigkeit aus, zw., a.M.: zivilrechtliche
reicht seine strafGeschäftsfähigkeit
erforderlich], ( 2 ) Im beschleunigten Verfahren [§ 272] gilt dies [sc/7.: die Erlangung der Angeklagtenbefugnisse] vom Beginn der Hauptverhandlung, im Strafbefehlsverfahren vom Erlaß des Strafbefehls an [§§ 407 ff], (II') Das Gericht kann zur Aufklärung des Sachverhalts das persönliche Erscheinen des Einziehungsbeteiligten anordnen [vgl. § 236], ( 2 ) Bleibt der Einziehungsbeteiligte, dessen persönliches Erscheinen angeordnet ist, ohne genügende Entschuldigung aus, so kann das Gericht [nach pflichtgemäßem Ermessen] seine Vorführung anordnen, wenn er unter Hinweis auf diese Möglichkeit durch Zustellung geladen worden ist [vg/. §§ 230 II, 236, 329 IV, 387 III], § 434 (Vertretung durch Rechtsanwalt oder verteidigerfähige Person) ( I 1 ) D e r [mögliche,
§432
1, oder tatsächliche,
§431
11]
Einziehungsbeteiligte
kann sich in jeder Lage des Verfahrens [a/so auch schon im vorbereitenden Verfahren] auf Grund einer schriftlichen Vollmacht durch einen Rechtsanwalt oder eine andere Person, die als Verteidiger gewählt werden kann, vertreten lassen. ( 2 ) Die für die Verteidigung geltenden Vorschriften der §§ 137 bis 139, 1 4 5 a b i s 149 und 218 sind entsprechend anzuwenden. ( I I ) D a s G e r i c h t k a n n [, sobald es mit der Sache durch die Erhebung
der
Anklage
befaßt ist, str. ] dem Einziehungsbeteiligten einen Rechtsanwalt [- beachte § 48 I Nr. 1 BRAO, §§ 95, 97, 100, 102 BRAGebO -] oder eine andere Person, die als Verteidiger b e s t e l l t w e r d e n d a r f , [von Amts wegen, auf Anregung
oder Antrag nach
pflichtgemä-
ßem Ermessen durch Beschluß] beiordnen, wenn die Sach- oder Rechtslage [der Verfahrensbeteiligung] schwierig ist oder wenn der Einziehungsbeteiligte seine Rechte nicht selbst wahrnehmen kann. [Der Beschluß, der die Beiordnung anordnet, ist zurücknehmbar, fechtbar.]
wenn die Voraussetzungen
der Bestellung
entfallen, jedoch
nicht
an-
StPO
§§435,436
6. B u c h . B e s o n d e r e A r t e n d e s V e r f a h r e n s
§ 4 3 5 (Terminsnachricht; Mitteilung der Anklageschrift; H i n w e i s auf Säumnisfolgen) (I) [Der Einziehungsbeteiligte wird nicht wie der Angeklagte, § 216, geladen, da er grundsätzlich nicht zum Erscheinen verpflichtet ist; beachte aber § 433 II. ] D e m E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n [und seinem Vertreter, §§ 434 12, 218, 145a III analog] wird {jedoch] d e r T e r m i n z u r H a u p t v e r h a n d l u n g d u r c h [förmliche, § 37] Z u s t e l l u n g b e k a n n t g e m a c h t ; § 4 0 gilt e n t s p r e c h e n d [nicht dagegen § 217, arg.: § 431 VII], ( I I ) M i t d e r T e r m i n s n a c h r i c h t wird ihm, s o w e i t e r a n d e m V e r f a h r e n beteiligt ist [- vgl. zum nicht obligatorischen Charakter der Soweit-Klausel, § 436 IV 2 - ] , die A n k l a g e s c h r i f t u n d in d e n F ä l l e n d e s § 2 0 7 A b s . 2 d e r E r ö f f n u n g s b e s c h l u ß mitgeteilt. [Zum Strafbefehl vgl. § 438 /.] (III) Zugleich wird der Einziehungsbeteiligte darauf hingewiesen, d a ß 1. [gem. § 436 /] a u c h o h n e ihn v e r h a n d e l t w e r d e n k a n n u n d 2. ü b e r d i e E i n z i e h u n g [gem. § 74e I, II 2und 3 StGB] a u c h i h m g e g e n ü b e r e n t s c h i e d e n wird. § 4 3 6 ( A u s b l e i b e n des Einziehungsbeteiligten in der Hauptverhandlung; B e w e i s anträge; negative und positive Entschädigungsentscheidung; Urteilszustellung) ( I 1 ) B l e i b t d e r [grundsätzlich nicht zum Erscheinen verpflichtete, beachte aber § 433 II, und nicht vertretene] E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e [be/ Beginn] in d e r H a u p t v e r h a n d l u n g t r o t z o r d n u n g s g e m ä ß e r T e r m i n s n a c h r i c h t [nach § 435] a u s [oder entfernt ersieh später], so k a n n o h n e ihn v e r h a n d e l t w e r d e n . ( 2 ) § 2 3 5 [,der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Ausbleiben des Angeklagten erlaubt, ] ist [wegen §431 VII ohne Rücksicht auf Verschulden] nicht a n z u w e n d e n . ( I I ) A u f (im Rahmen seiner Beteiligung, § 431 II, zulässige] B e w e i s a n t r ä g e des E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n z u r F r a g e d e r Schuld d e s A n g e k l a g t e n ist § 2 4 4 A b s . 3 Satz 2, A b s . 4 bis 6 n i c h t a n z u w e n d e n . [Über sie ist nach pflichtgemäßem Ermessen, unbeschadet des § 244 II, zu entscheiden.] ( I I I ' ) [Grundsätzlich entscheiden die Zivilgerichte über die Entschädigung des von einer rechtskräftigen Einziehungsentscheidung Betroffenen, § 74 f StGB. ] O r d n e t d a s G e r i c h t [jedoch] d i e E i n z i e h u n g auf G r u n d v o n U m s t ä n d e n an, d i e e i n e r E n t s c h ä d i g u n g d e s E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n e n t g e g e n s t e h e n , s o s p r i c h t es [von Amts wegen] zugleich a u s , d a ß d e m E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n e i n e E n t s c h ä d i g u n g nicht z u s t e h t . ( 2 ) D i e s gilt nicht, w e n n d a s G e r i c h t [unmittelbar auf Grund der ihm strafprozessual bekannt gewordenen Umstände, vgl. § 431 VII] e i n e E n t s c h ä d i g u n g d e s E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n f ü r g e b o t e n h ä l t , weil es eine unbillige H ä r t e w ä r e , s i e zu v e r s a g e n ; in d i e s e m Fall e n t s c h e i d e t e s zugleich ü b e r die H ö h e d e r E n t s c h ä d i g u n g (§ 7 4 f A b s . 3 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) . (•') D a s G e r i c h t weist d e n E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n z u v o r [,u. U. sogar schon mit der Terminsnachricht, § 435] auf d i e M ö g l i c h k e i t e i n e r s o l c h e n E n t s c h e i d u n g hin u n d g i b t i h m G e l e g e n h e i t , sich zu ä u ß e r n . ( I V 1 ) W a r d e r E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e bei d e r V e r k ü n d u n g d e s U r t e i l s nicht zug e g e n u n d a u c h n i c h t v e r t r e t e n , s o ist ihm [wegen seiner Rechtsmittel- und Nachver-
3. A b s c h n i t t . V e r f a h r e n b e i E i n z i e h u n g e n
§§437,438
StPO
fahrensrechte, vgl. §§ 437, 439, oder seinem zustellungsbevollmächtigten Anwalt, § 145 a analog) d a s U r t e i l \,u. U. öffentlich, §§ 435 12. Halbs., 40 II] z u z u s t e l l e n . [Mit der Zustellung beginnt die Rechtsmittelfrist zu laufen. War der Einziehungsbeteiligte oder sein Vertreter bei der Urteilsverkündung zugegen, läuft die Rechtsmittelfrist ab Verkündung, §§ 433 I 1, 314 II, 341 II.] ( 2 ) D a s G e r i c h t k a n n a n o r d n e n , d a ß T e i l e d e s U r teils, w e l c h e die E i n z i e h u n g n i c h t b e t r e f f e n , a u s g e s c h i e d e n w e r d e n . § 4 3 7 (Nachprüfung des Schuldspruchs i m Rechtsmittelverfahren; F o r m der Entscheidung) (I') ]Nach §§ 433 1 1, 296 hat der beschwerte Einziehungsbeteiligte, § 431 I 1, eine selbständige Rechtsmittelbefugnis, die u. U. durch § 431 II auf den Rechtsfolgenausspruch beschränkt ist. Der Einziehungsbeteiligte soll aber nicht aus vermögensrechtlichen Interessen zu einer unangemessenen Schuldspruchüberprüfung nötigen können.] I m R e c h t s m i t t e l v e r f a h r e n e r s t r e c k t sich [daher] d i e P r ü f u n g , o b die E i n z i e h u n g d e m E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n g e g e n ü b e r g e r e c h t f e r t i g t ist [, soweit sie nicht schon nach § 431 II ausgeschlossen ist], auf d e n S c h u l d s p r u c h d e s a n g e f o c h t e n e n U r t e i l s n u r , w e n n d e r E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e insoweit E i n w e n d u n g e n v o r b r i n g t u n d im v o r a u s g e g a n g e n e n V e r f a h r e n o h n e sein V e r s c h u l d e n z u m S c h u l d s p r u c h nicht g e h ö r t w o r d e n ist. ( 2 ) E r s t r e c k t sich h i e r n a c h die P r ü f u n g a u c h a u f d e n S c h u l d s p r u c h , so legt [auch] d a s [ B e r u / u n g s - j G e r i c h t d i e z u r S c h u l d g e t r o f f e n e n F e s t s t e l l u n g e n z u g r u n d e , s o w e i t n i c h t d a s [zulässige] V o r b r i n g e n d e s E i n z i e h u n g s b e t e i l i g ten e i n e e r n e u t e P r ü f u n g e r f o r d e r t . ( I I ) Im B e r u f u n g s v e r f a h r e n gilt A b s a t z 1 [mit seinen Beschränkungen] nicht, w e n n zugleich auf ein R e c h t s m i t t e l e i n e s a n d e r e n B e t e i l i g t e n ü b e r d e n S c h u l d s p r u c h zu e n t s c h e i d e n ist. (III) Im R e v i s i o n s v e r f a h r e n s i n d die [ f l e c f t f s - j E i n w e n d u n g e n g e g e n d e n S c h u l d spruch innerhalb der Begründungsfrist vorzubringen. ( I V ' ) W i r d n u r d i e E n t s c h e i d u n g ü b e r die H ö h e d e r E n t s c h ä d i g u n g a n g e f o c h t e n , s o k a n n ü b e r d a s R e c h t s m i t t e l [Berufung oder Revision] d u r c h [irrevisiblen, § 333] B e s c h l u ß e n t s c h i e d e n w e r d e n , w e n n die B e t e i l i g t e n [ohne Ausnahme] nicht [formlos] w i d e r s p r e c h e n . ( 2 ) D a s G e r i c h t weist sie z u v o r auf die M ö g l i c h k e i t e i n e s s o l c h e n V e r f a h r e n s u n d d e s W i d e r s p r u c h s hin u n d gibt i h n e n G e l e g e n h e i t , sich [formlos] zu ä u ß e r n . § 4 3 8 (Einziehungsanordnung durch Strafbefehl) (I') [Die Beteiligungs-, §§ 431 I 1, II, 442 I, II 1, und die Einziehungs- bzw. Verfallsanordnung kann auch durch Strafbefehl erfolgen, wenn die Staatsanwaltschaft dies beantragt. ] W i r d [nach oder bei Anordnung der Einziehungsbeteiligung] die Einziehung [oder eine der in § 442 genannten Neben folgen, nicht jedoch die Entschädigungsentscheidung nach §436111,] d u r c h S t r a f b e f e h l a n g e o r d n e t , s o wird d e r S t r a f b e f e h l [nicht nur dem Beschuldigten, sondern] a u c h d e m E i n z i e h u n g s b e t e i l i g t e n [u.U. an seinen Vertreter, §§ 434 12, 145a analog, mit Einspruchsbelehrung, vgl. zu § 409 I Nr. 7] zugestellt. ( 2 ) [Legt der Beschuldigte Einspruch ein, ist dem Beteiligten Nachricht zu geben, § 435 I, III Nr. 1. Auch] § 4 3 5 A b s . 3 N r . 2 gilt e n t s p r e c h e n d . [Das weitere Ver-
StPO
§439
6. Buch. Besondere Arten des Verfahrens
fahren bemißt sich grundsätzlich nach den allgemeinen Vorschriften. Das Ausbleiben in der Hauptverhandlung regelt jedoch nicht § 412, sondern § 436 /.] (II) Ist [z. B. nach Einspruchsrücknahme durch den Beschuldigten] nur über den Einspruch des Einziehungsbeteiligten [aus eigenem Recht, §§ 433 I, 409 I Nr. 7] zu entscheiden, so gelten [bei Nichtanwendung des§430im Interesse der Verfahrensvereinfachung und weil nur noch vermögensrechtliche Streitfragen zu entscheiden sind,] § 4 3 9 Abs. 3 Satz 1 und § 4 4 1 Abs. 2, 3 entsprechend. §439
(Nachverfahren)
(I') [Gemäß § 77 f StGB haben Dritte, die wegen § 74e StGB Rechtsverluste durch ein Strafverfahren erleiden, an dem sie nicht beteiligt waren, Entschädigungsansprüche. Daneben ermöglicht § 439 auch die nachträgliche Beseitigung des Rechtsverlustes.] Ist die Einziehung eines Gegenstandes [ - nicht: des Wertersatzes, §§ 74 c, 76 StGB - oder eine der in § 442 I genannten Neben folgen für alle Beteiligten formell] rechtskräftig angeordnet worden, und macht jemand [vgl. §§ 26, 45] glaubhaft, daß er [als ein vom Verurteilten verschiedener Dritter, mag er auch u. U. bereits am subjektiven Strafverfahren nach § 431 I 1 beteiligt gewesen sein,] 1. zur Zeit der Rechtskraft der Entscheidung ein [dingliches] Recht an dem Gegenstand gehabt hat, das infolge der Entscheidung [durch Maßnahmen i. S. v. $ 74b StGB] beeinträchtigt ist oder [z. B. nach §§ 74b II 2und3, 74e StGB] nicht mehr [zu seinen Gunsten] besteht und 2. ohne sein Verschulden weder im Verfahren des ersten Rechtszuges noch im Berufungsverfahren die Rechte des Einziehungsbeteiligten hat wahrnehmen können, so kann er in einem Nachverfahren [durch einen auf die Einleitung eines solchen Nachverfahrens gerichteten Antrag, § 439 II] geltend machen, daß die Einziehung ihm gegenüber nicht gerechtfertigt sei. ( 2 ) § 3 6 0 gilt entsprechend. ( I I ' ) Das Nach verfahren ist binnen eines Monats [§§ 43,44] nach Ablauf des Tages zu beantragen, an dem der Antragsteller von der rechtskräftigen Entscheidung Kenntnis erlangt hat. ( 2 ) Der Antrag ist [ohne Rücksicht auf Kenntnis oder Nichtkenntnis und ohne die Möglichkeit einer Wiedereinsetzung stets als] unzulässig [zu verwerfen], wenn seit Eintritt der Rechtskraft zwei Jahre verstrichen sind und die Vollstreckung beendet ist. ( I I I ' ) Das [in § 441 Ibestimmte] Gericht prüft [beizulässigem Antrag] den Schuldspruch nicht nach, wenn nach den Umständen, welche die Einziehung begründet haben, im Strafverfahren eine Anordnung nach § 4 3 1 Abs. 2 zulässig gewesen wäre. ( 2 ) Im übrigen gilt § 4 3 7 Abs. 1 entsprechend. ( I V ) Wird das vom Antragsteller [nach §411 I Nr. 1] behauptete Recht nicht erwiesen, so ist der [zulässige] Antrag [a/s] unbegründet [zu verwerfen, Kosten: § 473 I, V Nr. 2. Ist das Recht erwiesen, ist zu prüfen, ob die Einziehung und die Erlöschensanordnung, § 74 e II, dem Antragsteller gegenüber gerechtfertigt ist, vgl. § 439 I 1 a.E. Ist sie gerechtfertigt, wird der Antrag als unbegründet verworfen. Ist sie dem Antragsteller gegenüber ungerechtfertigt, wird sie insoweit aufgehoben, als sie den Antragsteller betrifft].
3. Abschnitt. Verfahren bei Einziehungen
§§440,441
StPO
(V) Vor der Entscheidung kann das Gericht mit Zustimmung d e r Staatsanwaltschaft die A n o r d n u n g der Einziehung a u f h e b e n , wenn das Nachverfahren einen unangemessenen A u f w a n d e r f o r d e r n würde [vgl. § 430]. (VI) Eine W i e d e r a u f n a h m e des Verfahrens nach § 359 Nr. 5 zu d e m Zweck, die Einwendungen nach Absatz 1 geltend zu machen, ist ausgeschlossen. [Möglich ist jedoch Wiederaufnahme nach § 359 I Nr. 1-4.] § 4 4 0 (Selbständiges objektives Einziehungs-, Verfalls- oder Unbrauchbarmachungsverfahren) (I) Die Staatsanwaltschaft [, das Finanzamt, § 401 AO] und der Privatkläger [Privatklageberechtigte, nicht: Nebenklageberechtigte,] können [nach ihrem Ermessen] den Antrag [vgl. § 440 II] stellen, die Einziehung [eines Gegenstandes oder des Wertersatzes oder eine der in § 442 I genannten Neben folgen außerhalb eines gegen einen bestimmten Beschuldigten gerichteten Strafverfahrens in einem] s e l b s t ä n d i g e n Einziehungs- etc. Verfahren, beachte §441] anzuordnen, wenn dies [materiellrechtlich, insbes. gem. § 76a StGB] gesetzlich zulässig und die A n o r d n u n g nach dem Ergebnis der Ermittlungen zu erwarten ist [vgl. § 170 /]. ( I I ' ) [Der Antrag steht der Anklage gleich. ] In dem A n t r a g ist der Gegenstand zu bezeichnen. ( 2 ) Ferner ist anzugeben, welche Tatsachen die Zulässigkeit der selbständigen Einziehung b e g r ü n d e n . Im übrigen gilt § 200 entsprechend. (III) Die §§ 4 3 1 bis 4 3 6 und 4 3 9 gelten entsprechend. [Beachte § 441.] § 4 4 1 (Gemeinsame Vorschriften für Nachverfahren und objektives Einziehungsverfahren) ( I ' ) Die Entscheidung ü b e r die Einziehung im Nachverfahren (§ 439) trifft das [sachlich und örtlich zuständige] Gericht des ersten Rechtszuges, die Entscheidung über die selbständige Einziehung (§ 440) das Gericht, das im Falle der Strafverfolgung einer bestimmten Person [sachlich und örtlich] zuständig wäre. ( 2 ) Für die Entscheidung über die selbständige Einziehung ist [neben dem nach den §§ 7 ff bestimmten Gericht] örtlich zuständig auch das Gericht, in dessen Bezirk der G e g e n stand sichergestellt worden ist. (II) D a s Gericht entscheidet [grundsätzlich, beachte aber§ 441 III, nach schriftlichem, den Regeln des Freibeweises folgendem Verfahren] durch Beschluß, gegen den sofortige Beschwerde [§ 411] zulässig ist. ¡Beachte § 304 IV2 Nr. 5.] ( I I I ' ) U b e r einen zulässigen A n t r a g wird jedoch auf G r u n d mündlicher Verhandlung durch Urteil entschieden, wenn die Staatsanwaltschaft o d e r sonst ein Beteiligter es [form- und fristfrei spätestens vor BeschluBerlaB] beantragt oder das G e richt es [von sich aus] a n o r d n e t ; die Vorschriften über die H a u p t v e r h a n d l u n g [§§ 213 ff, 226 ff] gelten [, soweit sich nicht z. B. aus den §§ 431 II, 436 II, 439 III etwas anderes ergibt,] entsprechend. ( 2 ) Wer gegen das Urteil eine zulässige B e r u f u n g eingelegt hat, kann gegen das Berufungsurteil nicht m e h r Revision einlegen. (IV) Ist [nach zulässigem Antrag auf Grund mündlicher Verhandlung] durch Urteil [§§ 260, 267] entschieden, so gilt § 437 Abs. 4 entsprechend.
StPO §§442,443
6. B u c h . B e s o n d e r e A r t e n d e s V e r f a h r e n s
§ 4 4 2 ( R e c h t s f o l g e n , die der Einziehung gleichstehen) ( I ) V e r f a l l [§§ 73- 73d StGB], V e r n i c h t u n g [§ 74d I 2 StGB], U n b r a u c h b a r m a c h u n g [§ 74d StGB ] u n d B e s e i t i g u n g eines g e s e t z w i d r i g e n Z u s t a n d e s [vgl. z. B. § 30 WZG] s t e h e n i m S i n n e der §§ 4 3 0 bis 4 4 1 d e r E i n z i e h u n g gleich. ( I I ' ) R i c h t e t sich d e r V e r f a l l n a c h § 73 A b s . 3 o d e r § 7 3 a d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s g e g e n e i n e n a n d e r e n als d e n A n g e s c h u l d i g t e n , so o r d n e t d a s G e r i c h t a n , d a ß d e r a n d e r e an d e m V e r f a h r e n beteiligt wird. ( 2 ) E r k a n n s e i n e E i n w e n d u n g e n g e g e n d i e A n o r d n u n g d e s V e r f a l l s im N a c h v e r f a h r e n g e l t e n d m a c h e n , w e n n er o h n e sein V e r s c h u l d e n w e d e r im V e r f a h r e n d e s e r s t e n R e c h t s z u g e s n o c h im B e r u f u n g s v e r f a h r e n i m s t a n d e w a r , die R e c h t e des V e r f a h r e n s b e t e i l i g t e n w a h r z u n e h m e n . ( J ) W i r d u n t e r d i e s e n V o r a u s s e t z u n g e n ein N a c h v e r f a h r e n b e a n t r a g t , so sollen bis zu dessen A b s c h l u ß V o l l s t r e c k u n g s m a ß n a h m e n gegen d e n Antragsteller unterbleiben.
§ 443
(Vermögensbeschlagnahme)
( I ' ) [Gem. § 290 kann das Vermögen eines Abwesenden beschlagnahmt werden, um die Gestellung zu erzwingen.] D a s i m G e l t u n g s b e r e i c h d i e s e s G e s e t z e s b e f i n d l i c h e V e r m ö g e n e i n e s B e s c h u l d i g t e n , g e g e n d e n w e g e n e i n e s V e r b r e c h e n s nach d e n § § 8 1 bis 8 3 A b s . 1, §§ 94, 9 4 A b s . 1, §§ 9 7 a o d e r 100 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s die ö f f e n t l i c h e K l a g e e r h o b e n o d e r H a f t b e f e h l e r l a s s e n w o r d e n ist, k a n n [, um weitere einschlägige Straftaten durch den Beschuldigten oder durch andere Personen zu verhindern, unter Berücksichtigung des Verhältnismäßigkeitsprinzips] mit B e s c h l a g b e legt w e r d e n . ( 2 ) D i e B e s c h l a g n a h m e u m f a ß t a u c h d a s V e r m ö g e n , das d e m B e s c h u l d i g t e n s p ä t e r z u f ä l l t . ( ' ) Sie w i r k t , w e n n sie nicht v o r h e r a u f g e h o b e n wird, bis zur rechtskräftigen Beendigung des Verfahrens. ( I I ' ) D i e B e s c h l a g n a h m e wird d u r c h d e n \jeweilsmit der Sache befaßten] R i c h t e r [nach pflichtgemäßem Ermessen durch anfechtbaren, § 304, Beschluß] a n g e o r d n e t . ( 2 ) B e i G e f a h r im V e r z u g k a n n die S t a a t s a n w a l t s c h a f t ]nicht: ihre Hilfsbeamten, § 152 G V G ] d i e B e s c h l a g n a h m e v o r l ä u f i g a n o r d n e n [, wenn die in § 443 I genannten Voraussetzungen gegeben sind]; d i e v o r l ä u f i g e A n o r d n u n g tritt a u ß e r K r a f t , w e n n sie n i c h t b i n n e n d r e i T a g e n v o m R i c h t e r b e s t ä t i g t wird. ( I I I ) D i e V o r s c h r i f t e n d e r §§ 2 9 1 bis 2 9 3 g e l t e n e n t s p r e c h e n d .
Vierter Abschnitt Verfahren bei Festsetzung von Geldbuße gegen juristische Personen und Personenvereinigungen [§§ 444-448] [Auch juristischen Personen und Personenvereinigungen steht als Nebenbeteiligten das Recht auf rechtliches Gehör zu. Im Strafverfahren regelt, in Ergänzung der§§ 30, 88 OWIG, § 444 die Gewährung des Gehörs.]
7 . B u c h . 1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g § 444
8 444
StPO
(Beteiligung juristischer P e r s o n e n und P e r s o n e n v e r e i n i g u n g e n )
I
Ist i m S t r a f v e r f a h r e n [wegen einer
(I ) Organ
der juristischen
Person
oder zu deren Bereicherung
unter
Straftat,
Verletzung
die ein
vertretungsberechtigtes
der Pflichten
nach Anklagevorwurf
begangen
der juristischen
Person
hat,} als N e b e n f o l g e d e r
T a t d e s A n g e s c h u l d i g t e n ü b e r die F e s t s e t z u n g e i n e r G e l d b u ß e g e g e n eine juristische Person oder §54
eine Personenvereinigung
\z. B. ein
nichtrechtsfähiger
BGB, eine OHG, §§ 105 ff HGB, oder KG, §§ 161 ff HGB]
Verein,
zu entscheiden (§ 3 0
d e s G e s e t z e s ü b e r O r d n u n g s w i d r i g k e i t e n ) , s o o r d n e t d a s G e r i c h t [ v o m Eingang Anklage
bis zu dem in §§ 444 I 2,431
IV bezeichneten
Zeitpunktj
der
deren Beteiligung an
d e m V e r f a h r e n [ k o n s t i t u t i v ] a n , s o w e i t e s d i e T a t b e t r i f f t [vgl. § 431 I 1], ( 2 )
§ 431
A b s . 4 , 5 gilt e n t s p r e c h e n d . ( I I I ) D i e juristische P e r s o n oder die P e r s o n e n v e r e i n i g u n g wird zur H a u p t v e r h a n d l u n g g e l a d e n ; b l e i b t i h r V e r t r e t e r [oder bleiben tungsberechtigten
Organmitglieder]
ihre nur gemeinsam
vertre-
o h n e g e n ü g e n d e E n t s c h u l d i g u n g aus, so k a n n
o h n e sie v e r h a n d e l t w e r d e n . ( 2 ) F ü r ihre V e r f a h r e n s b e t e i l i g u n g g e l t e n im ü b r i g e n d i e § § 4 3 2 b i s 4 3 4 , 4 3 5 A b s . 2 , 3 N r . 1, § 4 3 6 A b s . 2 , 4 , § 4 3 7 A b s . 1 b i s 3 , § 4 3 8 A b s . 1 u n d , s o w e i t n u r ü b e r i h r e n E i n s p r u c h z u e n t s c h e i d e n ist, § 4 4 1 A b s . 2 , 3 s i n n g e m ä ß [Kosten: § 1
(III )
472b],
F ü r d a s s e l b s t ä n d i g e V e r f a h r e n gelten die §§ 4 4 0 , 4 4 1 A b s . 1 bis 3 s i n n -
g e m ä ß . ( 2 ) Ö r t l i c h z u s t ä n d i g ist a u c h d a s G e r i c h t , in d e s s e n B e z i r k d i e j u r i s t i s c h e P e r s o n o d e r d i e P e r s o n e n v e r e i n i g u n g i h r e n Sitz o d e r e i n e Z w e i g n i e d e r l a s s u n g h a t . [Beachte
auch §§ 401, 406 II
§§ 4 4 5 - 4 4 8
AO.)
(weggefallen)
Siebentes
Buch
Strafvollstreckung und Kosten des
Verfahrens
[§§ 4 4 9 - 4 7 3 ]
Erster
Abschnitt
Strafvollstreckung [§§ 449 —463d]
[Ist ein Urteil oder anderes Straferkenntnis.z. B. Stratbefehl, rechtskräftig geworden, ist es vollstreckbar, § 449. Unter Strafvollstreckung versteht die StPO alle Maßnahmen, welche auf die Durchsetzung des Urteilsspruchs bzw. der Straferkenntnls gerichtet sind, also auch auf den Vollzug von Strafen, von Maßregeln der Besserung und Sicherung und sonstiger Anordnungen, z. B. der Einziehung. Die Beitreibung von Geldstrafen gehört zu dieser Strafvollstreckung, während der spezielle Vollzug von Freiheitsstrafe und freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung im StVollzG geregelt ist. Die §§ 440ff werden ferner ergänzt durch die StVollstrO, die JBeitrO und die EBAO. Beachte ferner § § 8 2 f f JGG, § 5 BWVollzO, Art. 5 II EGWStG, § 9 1 §§ 1 ff DAG ]
OWIG,
StPO
§§449-450a
7. Buch. Strafvollstreckung und Kosten
§ 4 4 9 (Vollstreckbarkeit) S t r a f u r t e i l e [oder solchen gleichstehende Erkenntnisse, z.B. nach §§407ff, 460, 462] s i n d [¡soweit sie vollstreckungsbedürftig sind,] nicht vollstreckbar, b e v o r [und insoweit] sie [gegenüber allen Verfahrensbeteiligten wegen Rechtsmittelverlust, z. B. nach Ablauf der Einlegungsfrist formell] r e c h t s k r ä f t i g g e w o r d e n s i n d . [Sie sind, wenn nicht Vollstreckungshindernisse, z. B. §§ 79- 79b StGB, § 455 I, II, bestehen oder Ermessen, §§ 455 III, 456, 456a, 456c II, 459a, eingeräumt ist, zu vollstrecken. Beachte ferner §56 JGG,§406II.]
§ 4 5 0 (Anrechnung inländischer freiheits- und führerscheinsentziehender Maßnahmen, insbes. von Untersuchungshaft) (I) (Gemäß § 51 I StGB ist grundsätzlich eine vor rechtskräftigem Urteil erlittene Freiheitsentziehung auf die Strafe anzurechnen, weil die Einlegung von rechtskrafthinausschiebenden Rechtsmitteln nicht zum Nachteil des Verurteilten ausschlagen soll.] A u f d i e zu v o l l s t r e c k e n d e F r e i h e i t s s t r a f e ist [, wenn und soweit nach § 5 7 / 2 StGB keine Nichtanrechnungsanordnung ergangen ist,] u n v e r k ü r z t die U n t e r s u c h u n g s h a f t [oder ein anderer Freiheitsentzug, vgl. §38b StVollstrO, sfr.] a n z u r e c h n e n [nach §§ 37 ff StVollstrO], d i e d e r A n g e k l a g t e e r l i t t e n h a t , seit er [oder sein Verteidiger, gesetzlicher Vertreter oder Erziehungsberechtigte, §§ 297, 298, § 67 III JGG] auf E i n l e -
gung eines Rechtsmittels verzichtet oder das eingelegte Rechtsmittel zurückgen o m m e n hat [§ 302], oder seitdem die Einlegungsfrist abgelaufen ist, o h n e d a ß er eine E r k l ä r u n g abgegeben hat. (II) H a t nach d e m Urteil eine Verwahrung, Sicherstellung oder Beschlagnahme des Führerscheins auf G r u n d des § 111 a A b s . 5 Satz 2 fortgedauert, so ist diese Zeit unverkürzt auf das F a h r v e r b o t (§ 44 des Strafgesetzbuches) anzurechnen. [Vgl. §§ 69a V, VI StGB, § 463b, §§ 59a, 87 IIa
StVollstrO.]
§ 4 5 0 a (Anrechnung ausländischer Auslieferungshaft) (I') [Gemäß §51 I, III 2 StGB ist eine Freiheitsentziehung, die der Verurteilte vor rechtskräftigem Urteil aus Anlaß der den Verfahrensgegenstand bildenden Tat im Ausland erlitten hat, anzurechnen.] A u f d i e zu v o l l s t r e c k e n d e F r e i h e i t s s t r a f e ist [, wenn keine gerichtliche Nichtanrechnungsanordnung ergeht, § 450 a III] a u c h d i e i m A u s -
land erlittene Freiheitsentziehung anzurechnen, die der Verurteilte in einem Auslieferungsverfahren zum Z w e c k e der Strafvollstreckung erlitten hat. ( 2 ) Dies gilt auch dann, wenn d e r Verurteilte zugleich z u m Zwecke der Strafverfolgung ausgeliefert worden ist. (II) Bei Auslieferung zum Z w e c k e der Vollstreckung m e h r e r e r Strafen ist die im A u s l a n d erlittene Freiheitsentziehung auf die höchste Strafe, bei Strafen gleicher H ö h e auf die Strafe anzurechnen, die nach der Einlieferung des Verurteilten zuerst vollstreckt wird. ( I I I 1 ) D a s [nach §§462, 462a I, II zuständige Vollstreckungs-]Gericht k a n n auf [den u. U. von einer nichtstaatsanwaltschaftlichen Vollstreckungsbehörde, vgl. zu § 451, nach § 39a II StVollstrO angeregten] A n t r a g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t [als Straf-
verfolgungsbehörde]
a n o r d n e n , daß die A n r e c h n u n g ganz oder zum Teil unter-
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
§§451-453
StPO
b l e i b t , w e n n sie im H i n b l i c k auf d a s V e r h a l t e n d e s V e r u r t e i l t e n n a c h d e m E r l a ß d e s U r t e i l s , in d e m d i e d e m U r t e i l z u g r u n d e l i e g e n d e n t a t s ä c h l i c h e n F e s t s t e l l u n g e n l e t z t m a l i g g e p r ü f t w e r d e n k o n n t e n [z. B. wegen eines gewalttätigen Ausbruchs aus der Justizvollzugsanstalt], nicht g e r e c h t f e r t i g t ist. ( 2 ) T r i f f t d a s G e r i c h t e i n e s o l c h e A n o r d n u n g , so w i r d d i e i m A u s l a n d e r l i t t e n e F r e i h e i t s e n t z i e h u n g , s o w e i t i h r e D a u e r d i e S t r a f e nicht ü b e r s c h r e i t e t , a u c h in e i n e m a n d e r e n V e r f a h r e n auf d i e Strafe nicht angerechnet. §451
(Vollstreckungsbehörden)
(I) [Den Gerichten ist die Rechtsprechung anvertraut, § 4 DRiG, Art. 92 GG, der Staatsanwaltschatt die Vollstreckung, vgl. § 36 II 1.] D i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g e r f o l g t [daher gegenüber Erwachsenen und Heranwachsenden, die nicht nach materiellem Jugendstrafrecht behandelt werden, grundsätzlich, Ausnahmen: z.B. § 456c, §§82ff, 110 JGG] d u r c h d i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t [bei den Kollegialgerichten, arg.: § 451 II] als V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [i.d.R. durch den Rechtspfleger, §31 II RPflG] a u f G r u n d e i n e r von d e m U r k u n d s b e a m t e n d e r G e s c h ä f t s s t e l l e [des Gerichts, §§ 13, 14 StVollstrO, selbständig als Organ des Gerichts bei Vollstreckbarkeit, §§ 449, 346 II 2] zu e r t e i l e n d e n , mit d e r B e s c h e i n i g u n g d e r V o l l s t r e c k b a r k e i t v e r s e h e n e n , b e g l a u b i g t e n A b s c h r i f t d e r U r t e i l s f o r m e l [,§ 268 II, des Strafbefehls und urteilsvertretender, Nebenfolgen betreffender Beschlüsse, §§ 437 IV, 438 II, 441 II, 442, 444 II, III], (II) D e n A m t s a n w ä l t e n s t e h t d i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g [in Sachen, deren Aburteilung zur sachlichen Zuständigkeit der Amtsgerichte gehört,] n u r insoweit z u , als d i e L a n d e s j u s t i z v e r w a l t u n g sie i h n e n ü b e r t r a g e n h a t [;ist in Bayern erfolgt]. ( I I I 1 ) D i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t , d i e V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e ist, n i m m t a u c h geg e n ü b e r d e r S t r a f v o l l s t r e c k u n g s k a m m e r [§ 462a I] b e i e i n e m a n d e r e n L a n d g e r i c h t d i e s t a a t s a n w a l t s c h a f t l i c h e n A u f g a b e n w a h r . ( 2 ) Sie k a n n i h r e A u f g a b e n der f ü r d i e s e s G e r i c h t z u s t ä n d i g e n S t a a t s a n w a l t s c h a f t [ai/snahmstve/se] ü b e r t r a g e n , w e n n dies im I n t e r e s s e d e s V e r u r t e i l t e n g e b o t e n e r s c h e i n t u n d die S t a a t s a n w a l t s c h a f t a m Ort der Strafvollstreckungskammer zustimmt. § 452
(Begnadigungsrecht)
(') [Nur] In S a c h e n , in d e n e n i m e r s t e n R e c h t s z u g in A u s ü b u n g von G e r i c h t s b a r k e i t d e s B u n d e s [von den Oberlandesgerichten gem. § 120 I, II G VG] e n t s c h i e d e n w o r d e n ist, s t e h t d a s B e g n a d i g u n g s r e c h t d e m B u n d [genaue/-.- dem Bundespräsidenten oder einer von ihm bestimmten Behörde, Art. 60 II, III G G ] z u . ( 2 ) I n allen a n d e r e n S a c h e n s t e h t es d e n L ä n d e r n zu. [Nach h. M. ist nur der Widerruf eines Gnadenerweises, nicht jedoch seine Gewährung oder Ablehnung gerichtlich nach §§ 40 ff VwGO bzw. §§ 23 ff EGGVG nachprüfbar, sehr Str.] § 4 5 3 (Nachträgliche E n t s c h e i d u n g e n ü b e r Strafaussetzung zur B e w ä h r u n g o d e r Verwarnung mit Strafvorbehalt) ( I ' ) [Gem. § 268a werden die Entscheidungen zu einer im Urteil, § 260 IV 4, angeordneten Strafaussetzung zur Bewährung, § 56 StGB, und Verwarnung mit Strafvorbehalt, § 59 StGB, z. B. hinsichtlich der Bewährungszeit, § 56a StGB, durch Beschluß
StPO
§§ 4 5 3 a - 4 5 3 c
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n
getroffen, der mit dem Urteil zu verkünden ist.] D i e n a c h t r ä g l i c h e n E n t s c h e i d u n g e n , d i e sich auf e i n e S t r a f a u s s e t z u n g z u r B e w ä h r u n g o d e r e i n e V e r w a r n u n g mit S t r a f v o r b e h a l t b e z i e h e n ( § § 5 6 a bis 5 6 g, 58, 59 a, 5 9 b d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) , trifft d a s G e r i c h t [nach Anhörung, vgl. § 453 I 2, i. d. R. erst nach Rechtskraft des Urteils, ausnahmsweise auch schon vorher, §§ 56e, 59a II StGB] o h n e m ü n d l i c h e V e r h a n d l u n g d u r c h [begründungspflichtigen,§ 34] B e s c h l u ß . [§ 453 I 1 ist analog anwendbar, wenn der Beschluß nach §268a berufungsgerichtlich unterblieben ist.] ( 2 ) D i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t [als Strafverfolgungsorgan] u n d d e r A n g e k l a g t e [= Verurteilter, Verwarnter] s i n d z u h ö r e n . [Beachte §53 12 JGG.] ( I I 1 ) G e g e n die E n t s c h e i d u n g e n nach A b s a t z 1 ist [die einfache, durch § 453 II 2 eingeschränkte] B e s c h w e r d e z u l ä s s i g [, § 304, soweit nicht § 453 I 3 die sofortige Beschwerde anordnet]. ( 2 ) Sie k a n n n u r darauf g e s t ü t z t w e r d e n , d a ß e i n e g e t r o f f e n e A n o r d n u n g fz. B. wegen UnVerhältnismäßigkeit] g e s e t z w i d r i g ist o d e r d a ß die B e w ä h r u n g s z e i t n a c h t r ä g l i c h v e r l ä n g e r t w o r d e n ist. ( ' ) D e r W i d e r r u f der A u s s e t z u n g [ § 5 6 / StGB], d e r E r l a ß d e r S t r a f e [§ 56g I StGB], d e r W i d e r r u f d e s E r l a s s e s [§ 56g II StGB], die V e r u r t e i l u n g z u der v o r b e h a l t e n e n S t r a f e [§ 5 9 B I StGB] u n d die F e s t s t e l l u n g [§ 59b II StGB], d a ß es bei d e r V e r w a r n u n g sein B e w e n d e n h a t ( § § 5 6 f , 5 6 g , 5 9 b d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) , k ö n n e n mit s o f o r t i g e r B e s c h w e r d e [§ 37 7] a n g e f o c h t e n w e r d e n . § 4 5 3 a ( N a c h g e h o l t e B e l e h r u n g bei Strafaussetzung zur Bewährung oder V e r warnung mit Strafvorbehalt) ( I ' ) Ist d e r A n g e k l a g t e n i c h t n a c h § 2 6 8 a A b s . 3 b e l e h r t w o r d e n , so w i r d die B e l e h r u n g d u r c h das [gem. § 4 6 2 a ] f ü r die E n t s c h e i d u n g e n n a c h § 4 5 3 z u s t ä n d i g e G e richt e r t e i l t . ( 2 ) D e r V o r s i t z e n d e k a n n mit d e r B e l e h r u n g e i n e n b e a u f t r a g t e n o d e r ersuchten Richter betrauen. (II) D i e B e l e h r u n g soll a u ß e r in Fällen v o n g e r i n g e r B e d e u t u n g m ü n d l i c h erteilt w e r d e n . [Erscheint der Angeklagte nicht, ist er schriftlich zu belehren.] ( I I I ' ) D e r A n g e k l a g t e soll [im Rahmen der Fürsorgepflicht] a u c h ü b e r die n a c h t r ä g l i c h e n E n t s c h e i d u n g e n b e l e h r t w e r d e n . ( 2 ) A b s a t z l gilt e n t s p r e c h e n d . § 4 5 3 b ( Ü b e r w a c h u n g d e s Verurteilten während der Bewährungszeit) (I) D a s [gem. § 462a II zuständige] G e r i c h t ü b e r w a c h t w ä h r e n d d e r B e w ä h r u n g s z e i t [nach Aussetzung der ganzen Strafe, auch Strafrestes, der Vollstreckung freiheitsentziehender Maßregeln der Besserung und Sicherung, §§ 67b, 67c, 67e StGB, oder eines Berufsverbotes, § 70 a StGB ohne Anordnung der Führungsaufsicht, sonst: § 68g I StGB,] die L e b e n s f ü h r u n g d e s V e r u r t e i l t e n , n a m e n t l i c h d i e E r f ü l l u n g von A u f l a g e n u n d W e i s u n g e n s o w i e von A n e r b i e t e n u n d Z u s a g e n . ( I I ) D i e Ü b e r w a c h u n g o b l i e g t d e m für d i e E n t s c h e i d u n g e n n a c h § 4 5 3 z u s t ä n d i g e n G e r i c h t . [Beachte § 56d III StGB.] § 4 5 3 c ( V o r l ä u f i g e M a ß n a h m e n bei zu e r w a r t e n d e m Widerruf) (I) S i n d [u. U. nach Heranziehung
der Gerichtshilfe, § 463d[ h i n r e i c h e n d e G r ü n d e
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
§454 StPO
f ü r d i e [hohe Wahrscheinlichkeits-]Annahme v o r h a n d e n , d a ß die A u s s e t z u n g [der Freiheitsstrafe oder freiheitsentziehenden Maßregel der Besserung und Sicherung, § 463] w i d e r r u f e n wird, s o k a n n d a s [ für die Überwachung der Lebensführung nach § 453 b zuständige, str.) G e r i c h t bis z u r R e c h t s k r a f t d e s W i d e r r u f s b e s c h l u s s e s , u m sich d e r P e r s o n d e s V e r u r t e i l t e n zu v e r s i c h e r n , [unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips] v o r l ä u f i g e M a ß n a h m e n [z. B. Fahndungsmaßnahmen] t r e f f e n , (und schließlich ] n o t f a l l s , u n t e r d e n V o r a u s s e t z u n g e n d e s § 112 A b s . 2 N r . 1 o d e r 2 o d e r w e n n b e s t i m m t e T a t s a c h e n d i e [konkrete] G e f a h r b e g r ü n d e n , d a ß d e r V e r u r t e i l t e erhebliche Straftaten begehen werde, einen [S/c/ierungs-]Haftbefehl erlassen. ( I I ' ) |Mit Rechtskraft des mit der sofortigen Beschwerde, § 453 II 3, anfechtbaren Widerrufsbeschlusses verliert der mit einfacher Beschwerde anfechtbare Sicherungshaftbefehl seine Bedeutung.[ D i e auf G r u n d e i n e s [beschwerdefähigen, § 304] H a f t b e f e h l s n a c h A b s a t z 1 e r l i t t e n e H a f t wird auf die zu v o l l s t r e c k e n d e F r e i h e i t s s t r a f e a n g e r e c h n e t . ( ' ) § 33 A b s . 4 S a t z 1, § § 1 1 4 bis 11S a, § 1 19 g e l t e n e n t s p r e c h e n d . § 4 5 4 ( A u s s e t z u n g des R e s t e s einer zeitigen Freiheitsstrafe, Verfahren, Rechtsmittel) ( I ' ) D i e [bejahende oder verneinende] E n t s c h e i d u n g , o b d i e V o l l s t r e c k u n g d e s R e s t e s e i n e r zeitigen F r e i h e i t s s t r a f e zur B e w ä h r u n g a u s g e s e t z t w e r d e n soll ( § § 5 7 , 5 8 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) , sowie die E n t s c h e i d u n g , d a ß v o r A b l a u f e i n e r [nach § 57 V StGB] b e s t i m m t e n Frist ein s o l c h e r A n t r a g d e s V e r u r t e i l t e n u n z u l ä s s i g ist, t r i f f t d a s [gem. § 462azuständige] G e r i c h t [auf Antrag oder von Amts wegen stets, Str.] o h n e m ü n d l i c h e V e r h a n d l u n g [,u.U. aber nach mündlicher Anhörung] d u r c h B e s c h l u ß . ( 2 ) D i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t , d e r V e r u r t e i l t e u n d die V o l l z u g s a n s t a l t s i n d [schriftlich oder mündlich, beachte aber § 454 I 3 und 4, vom Gericht] zu h ö r e n . ( 3 ) D e r V e r u r t e i l t e ist [vom Gericht oder, sehr str., von nur einem beauftragten Mitglied der mit 3 Richtern besetzten Strafvollstreckungskammer oder einem ersuchten Richter, sehr zw.] m ü n d l i c h zu h ö r e n [;die Angaben des Verurteilten sind aktenkundig zu machen], ( 4 ) V o n d e r m ü n d l i c h e n A n h ö r u n g d e s V e r u r t e i l t e n k a n n [wegen ihrer naheliegenden Bedeutungslosigkeit für die Entscheidung] a b g e s e h e n w e r d e n , w e n n 1. d i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t u n d d i e V o l l z u g s a n s t a l t d i e A u s s e t z u n g b e f ü r w o r t e n u n d d a s G e r i c h t die A u s s e t z u n g b e a b s i c h t i g t [und beschließt], 2. d e r V e r u r t e i l t e i m Z e i t p u n k t d e r b e a n t r a g t e n A u s s e t z u n g n o c h n i c h t d i e H ä l f t e d e r S t r a f e o d e r w e n i g e r als zwei M o n a t e v e r b ü ß t hat [vgl. § 57 II StGB], o d e r 3. d e r A n t r a g unzulässig ist (§ 5 7 A b s . 5 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) . ( I I ' ) G e g e n d i e [zu begründenden, § 34, beschlußförmigen, Aussetzung gewährenden oder versagenden] E n t s c h e i d u n g e n n a c h A b s a t z 1 ist s o f o r t i g e B e s c h w e r d e [§ 37 7] zulässig. [Nebenentscheidungen, die sich auf die Aussetzung beziehen, sind gem. §§ 454 III 1, 453 I11 analog mit der einfachen, beschränkten, § 453 II 2 analog, an2 fechtbar], ( ) D i e B e s c h w e r d e d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t g e g e n d e n B e s c h l u ß , d e r d i e Aussetzung des Strafrestes anordnet, hat aufschiebende Wirkung. (III1) Im übrigen gelten die Vorschriften der §§ 4 5 3 , 4 5 3 a A b s . l , 3 s o w i e d e r §§ 4 5 3 b, 4 5 3 c u n d 2 6 8 a A b s . 3 e n t s p r e c h e n d . ( 2 ) D i e B e l e h r u n g ü b e r d i e A u s s e t z u n g d e s S t r a f r e s t e s w i r d [vom Gericht /'. d. R. nach der Entscheidung, der die
StPO
§§455-456
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n
mündliche Anhörung vorausging,] m ü n d l i c h e r t e i l t ; d i e B e l e h r u n g k a n n [, insbesondere wenn die Entscheidung nicht unmittelbar der mündlichen Anhörung folgte, nach pflichtgemäßem Ermessen] auch d e r Vollzugsanstalt ü b e r t r a g e n w e r d e n . § 4 5 5 ( A u f s c h u b der Vollstreckung einer Freiheitsstrafe bei Vollzugsuntauglichkeit) (I) D i e V o l l s t r e c k u n g e i n e r F r e i h e i t s s t r a f e [oder freiheitsentziehenden Maßregel, § 463] ist [ vor Beginn ihres Vollzugs von der Staatsanwaltschaft als Vollstreckungsbehörde, §§ 455 a, 451, nicht: vom Rechtspfleger, u. U. vom Gericht, § 458 III, in anfechtbarer Weise, § 458 II, 462 III] a u f z u s c h i e b e n , w e n n d e r V e r u r t e i l t e in G e i s t e s k r a n k heit verfällt. [Beachte § 463 IV.] (II) D a s s e l b e gilt bei a n d e r e n K r a n k h e i t e n , w e n n von d e r V o l l s t r e c k u n g e i n e n a h e L e b e n s g e f a h r f ü r d e n V e r u r t e i l t e n zu b e s o r g e n ist. [Beachte § 65 StVollzG] (II) D i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g k a n n auch d a n n a u f g e s c h o b e n w e r d e n , w e n n sich d e r V e r u r t e i l t e in e i n e m k ö r p e r l i c h e n Z u s t a n d b e f i n d e t , bei d e m e i n e s o f o r t i g e V o l l s t r e c k u n g mit d e r E i n r i c h t u n g d e r S t r a f a n s t a l t u n v e r t r ä g l i c h ist. [Zur Unterbrechung nach Vollzugsbeginn bei Vollzugsuntauglichkeit vgl. §§ 45, 46 StVollstrO.] § 4 5 5 a ( A u f s c h u b und U n t e r b r e c h u n g einer Freiheitsstrafe oder freiheitsentzieh e n d e n M a ß r e g e l aus G r ü n d e n der Vollzugsorganisation) (I) D i e V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [vgl. zu § 455 I] k a n n d i e V o l l s t r e c k u n g e i n e r F r e i h e i t s s t r a f e o d e r e i n e r f r e i h e i t s e n t z i e h e n d e n M a ß r e g e l d e r B e s s e r u n g u n d Sic h e r u n g [ohne Einwilligung des Verurteilten vor Beginn des Vollzuges] a u f s c h i e b e n o d e r [nach begonnenem Vollzug] o h n e Einwilligung d e s G e f a n g e n e n u n t e r b r e c h e n , w e n n dies a u s [nicht in der Person des Verurteilten liegenden] G r ü n d e n d e r V o l l z u g s o r g a n i s a t i o n [z.B.] e r f o r d e r l i c h ist [,um eine Überbelegung, § 146 StVollzG, zu vermeiden, beachte § 8 I Nr. 2 StVollzG] u n d ü b e r w i e g e n d e G r ü n d e d e r ö f f e n t l i c h e n Sic h e r h e i t n i c h t e n t g e g e n s t e h e n . [Aufschub- und Unterbrechungsdauer werden auf die Strafzeiten nicht angerechnet.] (II) K a n n die E n t s c h e i d u n g d e r V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e nicht r e c h t z e i t i g e i n g e h o l t w e r d e n , so k a n n d e r A n s t a l t s l e i t e r die V o l l s t r e c k u n g u n t e r d e n V o r a u s s e t z u n gen d e s A b s a t z e s 1 o h n e E i n w i l l i g u n g des G e f a n g e n e n v o r l ä u f i g u n t e r b r e c h e n . [Die Bestätigung der Staatsanwaltschaft, nicht des Rechtspflegers, als Vollstreckungsbehörde ist erforderlich und einzuholen. ] § 4 5 6 (Befristeter A u f s c h u b der Vollstreckung) (I) A u f [vor Beginn des Vollzugs gestellten] A n t r a g d e s V e r u r t e i l t e n k a n n [von der Vollstreckungsbehörde, § 451, nach deren pflichtgemäßem Ermessen] d i e V o l l s t r e c k u n g [aller vollstreckungsbedürftigen Strafen mit Ausnahme der Ersatzfreiheitsstrafe, § 459 f, und vollstreckungsbedürftiger Maßregeln der Besserung und Sicherung mit Ausnahme der Sicherungsverwahrung, § 463 I, IV 3] a u f g e s c h o b e n w e r d e n , s o f e r n durch die sofortige Vollstreckung d e m Verurteilten o d e r seiner Familie erhebliche, a u ß e r h a l b d e s Straf[-vol/streckungs-]zwecks [also der Verwirklichung aller durch Urteil oder urteilsgleiche Erkenntnis festgesetzten Rechtsfolgen der Tat] l i e g e n d e N a c h -
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
§ § 456a, 456c
StPO
teile e r w a c h s e n . [Für Geldstrafe beachte daneben aber §§ 459a, 459c/; für Berufsverbot statt § 456 beachte § 456 c II, III.] ( I I ) D e r S t r a f a u f s c h u b d a r f [vom Strafantrittstag an] d e n Z e i t r a u m von vier M o n a t e n nicht ü b e r s t e i g e n . ( I I I ) D i e B e w i l l i g u n g k a n n an e i n e S i c h e r h e i t s l e i s t u n g [§§ 116 I Nr. 4, 116a, 123, 124 analog, § 462a II] o d e r a n d e r e B e d i n g u n g e n g e k n ü p f t w e r d e n . § 4 5 6 a ( A b s e h e n von Vollstreckung bei Auslieferung und A u s w e i s u n g ) (I) [Gem. § 154b II, III kann die Staatsanwaltschaft von der Erhebung der öffentlichen Klage absehen, wenn der Beschuldigte wegen einer anderen Tat einer ausländischen Regierung ausgeliefert oder aus dem Geltungsbereich der StPO ausgewiesen wird.] D i e [Staatsanwaltschaft als] V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e k a n n von d e r V o l l s t r e k k u n g e i n e r F r e i h e i t s s t r a f e o d e r e i n e r M a ß r e g e l d e r B e s s e r u n g u n d S i c h e r u n g [vorläufig, vgl. § 456a II] a b s e h e n , w e n n der V e r u r t e i l t e w e g e n e i n e r a n d e r e n T a t e i n e r a u s l ä n d i s c h e n R e g i e r u n g a u s g e l i e f e r t o d e r w e n n er a u s d e m G e l t u n g s b e r e i c h d i e ses B u n d e s g e s e t z e s [z.B. in die DDR] a u s g e w i e s e n wird. [Beachte § 17 StVollstrO.] ( I I ' ) K e h r t d e r A u s g e w i e s e n e o d e r d e r A u s g e l i e f e r t e z u r ü c k , so k a n n die V o l l s t r e c k u n g n a c h g e h o l t w e r d e n [,sofern sie noch nicht verjährt ist; beachte § 79a StGB].(2) F ü r die N a c h h o l u n g e i n e r M a ß r e g e l d e r B e s s e r u n g u n d S i c h e r u n g gilt § 6 7 c A b s . 2 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s e n t s p r e c h e n d . [Gegen die Nachholungsanordnung sind Einwendungen nach § 458 II möglich. Die Ablehnung eines Antrags auf Absehen von Vollstreckung nach § 456a I ist gem. §§ 23 ff EGGVG anfechtbar.] § 4 5 6 b (weggefallen) § 4 5 6 c ( A u f s c h u b und A u s s e t z u n g eines Berufsverbotes) (I') [Ein Berufsverbot wird grundsätzlich erst mit rechtskräftigem Urteil ohne Vollstreckungshandlungen wirksam, § 70 IV 1 StGB, es sei denn, daß ein vorläufiges Berufsverbot gem. § 132a angeordnet worden ist.] D a s G e r i c h t k a n n [jedoch schon] b e i E r l a ß des Urteils auf A n t r a g o d e r mit Einwilligung des Verurteilten das Wirksamw e r d e n d e s B e r u f s v e r b o t s d u r c h [mit sofortiger Beschwerde, §§ 456c I 3, 462 III, 311, anfechtbaren] B e s c h l u ß [für maximal sechs Monate, § 456c III 2] a u f s c h i e b e n , w e n n das sofortige W i r k s a m w e r d e n des V e r b o t s für d e n Verurteilten o d e r seine A n g e h ö r i g e n [§ 11 I Nr. 1 StGB] e i n e e r h e b l i c h e , a u ß e r h a l b seines Z w e c k s l i e g e n d e , d u r c h s p ä t e r e s W i r k s a m w e r d e n v e r m e i d b a r e H ä r t e b e d e u t e n w ü r d e . (2) H a t der V e r u r t e i l t e e i n e n g e s e t z l i c h e n V e r t r e t e r , s o ist d e s s e n E i n w i l l i g u n g e r f o r d e r l i c h . ( ' ) § 4 6 2 A b s . 3 gilt e n t s p r e c h e n d . [Auch die antragsablehnende Entscheidung ist mit sofortiger Beschwerde vom Staatsanwalt oder Verurteilten anfechtbar.] (II) D i e [Staatsanwaltschaft, § 451, als] V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e k a n n u n t e r d e n s e l b e n V o r a u s s e t z u n g e n d a s B e r u f s v e r b o t a u s s e t z e n [, wenn das Berufsverbot mit rechtskräftigem Urteil oder nach Ablauf der Aufschubszeit wirksam geworden ist, nach Maßgabe des § 55 II StVollstrO insgesamt max. für sechs Monate, § 456c III 2. Gegen die Entscheidung der Vollstreckungsbehörde sind Einwendungen nach § 458 II möglich].
StPO
§§457,458
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n . . .
(III') D e r A u f s c h u b und die Aussetzung können an die Leistung einer SicherBerufsausübung h e i t o d e r a n a n d e r e B e d i n g u n g e n [, die geeignet sind, die von der drohende Gefahr abzuwenden,} g e k n ü p f t w e r d e n . ( 2 ) A u f s c h u b u n d A u s s e t z u n g d ü r f e n d e n Z e i t r a u m v o n sechs M o n a t e n n i c h t ü b e r s t e i g e n . ( I V ) D i e Z e i t d e s A u f s c h u b s u n d der A u s s e t z u n g w i r d auf d i e f ü r das B e r u f s v e r b o t f e s t g e s e t z t e Frist n i c h t a n g e r e c h n e t . § 4 5 7 (Vorfiihrungs- o d e r H a f t b e f e h l ; Steckbrief) (I 1 ) D i e V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [genauer: der Rechtspfleger, vgl. zu § 4 5 1 ] ist [gem. § 457, §§ 33, 34 StVollstrO] b e f u g t , z u r V o l l s t r e c k u n g e i n e r F r e i h e i t s s t r a f e [nach ihrer pflichtgemäßen Wahl] e i n e n V o r f ü h r u n g s - o d e r H a f t b e f e h l zu e r l a s s e n , w e n n d e r V e r u r t e i l t e a u f d i e an ihn e r g a n g e n e L a d u n g z u m A n t r i t t d e r S t r a f e sich n i c h t gestellt hat o d e r d e r F l u c h t v e r d ä c h t i g ist. ( 2 ) Sie k a n n e i n e n V o r f ü h r u n g s o d e r H a f t b e f e h l [schon bei der Ladung für den Fall erlassen, daß der Verurteilte sich nicht auf die Ladung hin stellen wird, und] a u c h \dann] e r l a s s e n , w e n n ein S t r a f g e f a n g e n e r [unerlaubt aus dem Gewahrsam der Vollzugsanstalt} e n t w e i c h t o d e r sich sonst [unerlaubt] d e m V o l l z u g e n t z i e h t . [Beachte daneben § 87 StVollzG. ] (II) A u c h k a n n v o n d e r V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [,ohne daß ein Haftbefehl vorliegen müßte,] z u d e m s e l b e n Z w e c k ein Steckbrief [vgl. § 131] e r l a s s e n w e r d e n , w e n n d e r V e r u r t e i l t e f l ü c h t i g ist o d e r sich v e r b o r g e n hält. [Gegen die Anordnung nach § 457 ist der Rechtsweg nach §§ 23 ff EGGVG gegeben.] § 4 5 8 (Gerichtliche E n t s c h e i d u n g bei Zweifeln und E i n w e n d u n g e n ) (I) W e n n ü b e r d i e A u s l e g u n g e i n e s S t r a f u r t e i l s o d e r ü b e r d i e B e r e c h n u n g d e r e r k a n n t e n S t r a f e [oder Maßregel, § 463, oder über die Berechnung der Abschiebehaft nach § 16 AusIG] Z w e i f e l e n t s t e h e n , o d e r w e n n [von demjenigen, gegen den vollstreckt wird oder vollstreckt werden soll, gegenüber der Vollstreckungsbehörde[ Einw e n d u n g e n [nicht bloß gegen das »Wie« der Strafvollstreckung, sondern] g e g e n die Z u l ä s s i g k e i t d e r [Maßregel-, § 463, oder] S t r a f v o l l s t r e c k u n g [selbst wegen Gegebenseins eines Vollstreckungshindernisses, z. B. Verjährung,]e.rhoben w e r d e n , so ist [von der Vollstreckungsbehörde] d i e [mit sofortiger Beschwerde vom Einwendungsberechtigten und der Staatsanwaltschaft anfechtbare, § 462 III] E n t s c h e i d u n g d e s [nach §§ 462, 462a zuständigen] G e r i c h t s h e r b e i z u f ü h r e n . (II) D a s [nach §§ 462, 462a zuständige] G e r i c h t e n t s c h e i d e t f e r n e r , w e n n in d e n F ä l l e n d e r § § 4 5 5 , 4 5 6 u n d 4 5 6 c A b s . 2 [bei Übertragung der Vollstreckungsgeschäfte nach § 456 an den Rechtspfleger nach Einholung der Entscheidung der Staatsanwaltschaft, §31 VI RPflG] E i n w e n d u n g e n g e g e n die E n t s c h e i d u n g d e r [Sfaafsanwaltschaft als] V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e e r h o b e n w e r d e n o d e r w e n n die V o l l s t r e k k u n g s b e h ö r d e a n o r d n e t , d a ß a n e i n e m A u s g e l i e f e r t e n o d e r A u s g e w i e s e n e n die Vollstreckung einer Strafe oder einer Maßregel der Besserung und Sicherung n a c h g e h o l t w e r d e n soll, u n d E i n w e n d u n g e n g e g e n d i e s e A n o r d n u n g e r h o b e n w e r den. ( I I I 1 ) [§§109ff StVollzG, § 4 5 9 / 1 sind leges speciales gegenüber § 458; §458 schließt, soweit anwendbar, die§§ 23 ff EGGVG aus.] D e r F o r t g a n g d e r V o l l s t r e c k u n g
§§ 459—459c StPO
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
wird h i e r d u r c h [sc/7.; durch Einwendungen oder Zweifel] nicht g e h e m m t ; d a s G e r i c h t kann jedoch einen Aufschub oder eine U n t e r b r e c h u n g der Vollstreckung anordn e n . ( 2 ) In d e n Fällen d e s § 4 5 6 c A b s . 2 k a n n d a s G e r i c h t e i n e e i n s t w e i l i g e A n ordnung treffen. § 4 5 9 (Vollstreckung der G e l d s t r a f e ) F ü r die V o l l s t r e c k u n g d e r G e l d s t r a f e [, die nicht schon durch Anrechnung einer Freiheitsentziehung als vollstreckt gilt, §5111 StGB, § 39StVollstrO, von Neben folgen, die zu einer Geldzahlung verpflichten, § 459 g II, und gerichtlicher Bußgeldentscheide, §91 OWi'G] g e l t e n [subsidiär] die V o r s c h r i f t e n d e r J u s t i z b e i t r e i b u n g s o r d n u n g [= JBeitrO, der StVoilstrO und der EBAO], soweit d i e s e s G e s e t z nichts a n d e r e s b e stimmt 459a ff], § 4 5 9 a (Zahlungserleichterungen, vgl. § 9 3 O W i G ) (I) N a c h R e c h t s k r a f t d e s U r t e i l s e n t s c h e i d e t | von Amts wegen ] ü b e r die Bewillig u n g von Z a h l u n g s e r l e i c h t e r u n g e n bei G e l d s t r a f e n ( § 4 2 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) die V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e \genauer: i. d. R. der Rechtspfleger, § 31 II RPflG, §1 I Nr. 1 BegrenzungsVO], (II 1 ) D i e V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e k a n n [nach pflichtgemäßem Ermessen] e i n e E n t s c h e i d u n g ü b e r Z a h l u n g s e r l e i c h t e r u n g e n nach A b s a t z 1 o d e r n a c h § 4 2 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s n a c h t r ä g l i c h [u.U. mehrmals] ändern o d e r a u f h e b e n . ( 2 ) D a b e i darf sie [nach pflichtgemäßem Ermessen] von e i n e r v o r a u s g e g a n g e n e n E n t s c h e i d u n g zum N a c h t e i l des V e r u r t e i l t e n n u r auf G r u n d n e u e r T a t s a c h e n o d e r B e w e i s mittel [vgl. §§ 211, 359 Nr. 5] a b w e i c h e n . (III 1 ) E n t f ä l l t die V e r g ü n s t i g u n g nach § 4 2 Satz 2 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s , d i e G e l d s t r a f e in b e s t i m m t e n T e i l b e t r ä g e n zu z a h l e n , so wird dies in d e n A k t e n v e r merkt. (2) Die Vollstreckungsbehörde kann erneut eine Zahlungserleichterung bewilligen. ( I V 1 ) D i e E n t s c h e i d u n g ü b e r Z a h l u n g s e r l e i c h t e r u n g e n e r s t r e c k t sich a u c h a u f die K o s t e n d e s V e r f a h r e n s . ( 2 ) Sie k a n n [nach pflichtgemäßem Ermessen] auch allein hinsichtlich d e r K o s t e n g e t r o f f e n w e r d e n . [Gegen die Maßnahmen des Rechtspflegers ist erst die staatsanwaltschaftliche Entscheidung zu suchen, § 31 VI RPflG. Dagegen sind Einwendungen möglich, §§ 459h, 462 I 1, 462a II.] § 4 5 9 b (Verrechnung v o n Teilbeträgen, vgl. § 9 4
OWiG)
[Freiwillig entrichtete] T e i l b e t r ä g e w e r d e n , w e n n d e r V e r u r t e i l t e [vor oder] bei d e r Z a h l u n g k e i n e B e s t i m m u n g t r i f f t , z u n ä c h s t auf die G e l d s t r a f e , d a n n auf die a n g e o r d n e t e n N e b e n f o l g e n , die z u e i n e r G e l d z a h l u n g v e r p f l i c h t e n , u n d z u l e t z t auf d i e K o s t e n d e s V e r f a h r e n s a n g e r e c h n e t . [§ 459b gilt analog bei zwangsweiser Beitreibung oder Mehrheit von Schuldtiteln. ] § 4 5 9 c (Beitreibung der G e l d s t r a f e , vgl. § 9 5 O W i G ) (I) D i e G e l d s t r a f e o d e r [.falls gem. § 459a Ratenzahlung
gewährt wurde,] d e r
StPO
§§ 459d,459e
Teilbetrag der Geldstrafe § 459 g II] w i r d vor A b l a u f t r i e b e n , w e n n auf G r u n d Vermögens in das Ausland] z i e h e n will.
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n [oder die zu einer Geldzahlung verpflichtende Nebenfolge, v o n z w e i W o c h e n n a c h E i n t r i t t d e r Fälligkeit n u r beigeb e s t i m m t e r [ = konkreter] T a t s a c h e n [z.B. Schaffung des e r k e n n b a r ist, d a ß sich d e r V e r u r t e i l t e d e r Z a h l u n g e n t -
(II) D i e V o l l s t r e c k u n g k a n n u n t e r b l e i b e n , w e n n z u e r w a r t e n ist, d a ß sie in a b s e h b a r e r Z e i t zu k e i n e m E r f o l g f ü h r e n wird. ( I I I ) In d e n N a c h l a ß d e s V e r u r t e i l t e n d a r f d i e [höchstpersönliche] G e l d s t r a f e nicht [, wohl aber die zu einer Geldzahlung verpflichtende Nebenfolge, vgl. § 459 g II] v o l l s t r e c k t w e r d e n [vgl. § 101 OWiG], § 4 5 9 d ( U n t e r b l e i b e n der Vollstreckung einer mit Freiheitsstrafe z u s a m m e n t r e f fenden Geldstrafe) (I) D a s [nach §§ 462 I, 462 a zuständige] G e r i c h t k a n n [nach pflichtgemäßem Ermessen, beachte Art. 3 I G G ] a n o r d n e n , d a ß d i e V o l l s t r e c k u n g d e r G e l d s t r a f e [oder einer Nebenfolge, die zu Geldzahlung verpflichtet, § 459g II] g a n z o d e r z u m Teil u n terbleibt, wenn 1. in d e m s e l b e n V e r f a h r e n F r e i h e i t s s t r a f e [ganz] v o l l s t r e c k t o d e r [teilweise vollstreckt und der Rest gnadenweise oder nach § 57 StGB zur Bewährung ausgesetzt wurde oder ganz] zur B e w ä h r u n g a u s g e s e t z t w o r d e n ist [vgl. § 41 StGB] o d e r 2. in e i n e m a n d e r e n V e r f a h r e n F r e i h e i t s s t r a f e v e r h ä n g t ist u n d d i e V o r a u s s e t z u n gen d e s § 5 5 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s [für eine nachträgliche Gesamtstrafenbildung] nicht vorliegen u n d d i e V o l l s t r e c k u n g d e r G e l d s t r a f e die W i e d e r e i n g l i e d e r u n g d e s V e r u r t e i l t e n e r schweren kann. (II) D a s [nach §§ 462 I, 462a zuständige] G e r i c h t k a n n [nach pflichtgemäßem Ermessen] e i n e E n t s c h e i d u n g n a c h A b s a t z 1 a u c h hinsichtlich d e r K o s t e n d e s V e r f a h rens treffen. § 4 5 9 e ( V o l l s t r e c k u n g der Ersatzfreiheitsstrafe) (I) [Gem. § 43 StGB tritt an die Stelle einer untauglichen Geldstrafe je für einen Tagessatz ein Tag Ersatzfreiheitsstrafe.] D i e E r s a t z f r e i h e i t s s t r a f e wird auf A n o r d n u n g d e r V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [§ 451, §§ 49ffStVollstrO] v o l l s t r e c k t . [Über Einwendungen entscheidet das Gericht, § 459h.] (II) D i e A n o r d n u n g s e t z t v o r a u s , d a ß die G e l d s t r a f e [nach angemessenen Versuchen] nicht e i n g e b r a c h t w e r d e n k a n n o d e r d i e V o l l s t r e c k u n g n a c h § 4 5 9 c A b s . 2 unterbleibt. ( I I I ) W e g e n e i n e s T e i l b e t r a g e s , der k e i n e m v o l l e n T a g F r e i h e i t s s t r a f e e n t s p r i c h t , darf d i e V o l l s t r e c k u n g d e r E r s a t z f r e i h e i t s s t r a f e n i c h t a n g e o r d n e t w e r d e n . [Vgl. §43S2 StGB, beachte aber § 50 II StVollstrO.] ( I V ' ) D i e E r s a t z f r e i h e i t s s t r a f e wird nicht v o l l s t r e c k t , s o w e i t d i e G e l d s t r a f e e n t r i c h t e t o d e r b e i g e t r i e b e n wird o d e r die V o l l s t r e c k u n g n a c h § 4 5 9 d u n t e r b l e i b t . ( 2 ) A b s a t z 3 gilt e n t s p r e c h e n d .
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
§§ 459f-460 StPO
§ 4 5 9 f ( K e i n e Vollstreckung der Ersatzfreiheitsstrafe bei unbilliger Härte) D a s [nach §§ 462, 462 a zuständige] G e r i c h t o r d n e t [von Amts wegen, auf Antrag des Verurteilten oder auf Anregung der Strafvollstreckungsbehörde, §§ 451, 462 II J] a n , d a ß d i e V o l l s t r e c k u n g d e r E r s a t z f r e i h e i t s s t r a f e u n t e r b l e i b t , w e n n [und solange] die V o l l s t r e c k u n g f ü r d e n V e r u r t e i l t e n [wegen seiner persönlichen Verhältnisse] e i n e unbillige H ä r t e [vgl. § 73c I, 74 f II StGB] w ä r e . [Ist die Vollstreckung keine unbillige Härte mehr, kann die Anordnung nach § 459 f widerrufen werden.] § 4 5 9 g (Vollstreckung von N e b e n f o l g e n ) ( I 1 ) Ist d e r V e r f a l l [§ 73d StGB], die E i n z i e h u n g [§ 74e I StGB] o d e r die U n b r a u c h b a r m a c h u n g [§§ 74b, 74d StGB, oder die Vernichtung, z. B. § 30 WZG] e i n e r S a c h e [rechtskräftig] a n g e o r d n e t w o r d e n , s o [geht das Eigentum auf den Fiskus über. Einer Vollstreckung bedarf es nur, wenn die Sache noch nicht im Besitz des Fiskus ist. Daher] wird die A n o r d n u n g [von der Vollstreckungsbehörde in einwendungsfähiger, § 459h, Weise nur] d a d u r c h v o l l s t r e c k t , d a ß d i e [nicht schon im amtlichen Gewahrsam befindliche] S a c h e d e m V e r u r t e i l t e n o d e r d e m V e r f a l l s - o d e r E i n z i e h u n g s b e t e i l i g ten [,die die Sache nicht freiwillig herausgeben,] w e g g e n o m m e n w i r d [vgl. i.e. §§ 6 I Nr. 1, III JBeitrO], ( 2 ) F ü r die V o l l s t r e c k u n g gelten die V o r s c h r i f t e n d e r J u s t i z b e i treibungsordnung. ( I I ) F ü r d i e V o l l s t r e c k u n g von N e b e n f o l g e n , d i e zu e i n e r G e l d z a h l u n g v e r p f l i c h t e n [vgl. z.B. §§ 73 a, 74 c StGB, §111d,§ 57 StVollstrO, § 1 I Nr. 1 EBAO], gelten die § § 4 5 9 , 4 5 9 a, 4 5 9 c A b s . 1, 2 u n d § 4 5 9 d e n t s p r e c h e n d . [Beachte auch § 459h.] § 4 5 9 h ( E i n w e n d u n g e n als spezieller R e c h t s b e h e l f ) U b e r E i n w e n d u n g e n [desjenigen, der durch eine Vollstreckungsmaßnahme beschwert ist,] g e g e n [Maßnahmen des Rechtspflegers entscheidet zunächst die Staatsanwaltschaft als Vollstreckungsbehörde, § 31 VI RPflG. Gegen] d i e E n t s c h e i d u n g e n d e r [Staatsanwaltschaft, §451, a/s] V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [ist grundsätzlich der Rechtsweg zu den Oberlandesgerichten nach den §§ 23 ff EGGVG gegeben, es sei denn, daß § 458 anwendbar ist. Über Einwendungen gegen staatsanwaltschaftliche Entscheidungen] n a c h d e n §§ 4 5 9 a ( / - / / , III 2, u. U. § 459b - § 459h analog], 4 5 9 c , 4 5 9 e u n d 4 5 9 g e n t s c h e i d e t [in Abweichung von § 458, §§ 23ff EGGVG jedoch] d a s [gem. §§ 462 a II, 462 a I 1 I.V. m. § 462 zuständige] G e r i c h t . [Gegen die Entscheidung des Gerichts ist sofortige Beschwerde möglich, § 462 III.] § 4 6 0 (Nachträgliche Gesamtstrafenbildung durch Beschluß) [Gem. §§ 53, 54 StGB wird für mehrere, materiellrechtlich real konkurrierende Taten eine Gesamtstrafe gebildet, wenn sie gleichzeitig in einem Verfahren abgeurteilt werden. Gem. § 55 StGB ist eine Gesamtstrafe auch zu bilden, wenn, bevor eine verhängte Strafe vollstreckt, verjährt oder erlassen ist, die Verurteilung wegen einer Straftat erfolgt, die vor der früheren Verurteilung begangen wurde. ] Ist j e m a n d d u r c h verschied e n e r e c h t s k r ä f t i g e U r t e i l e z u S t r a f e n v e r u r t e i l t w o r d e n , u n d s i n d d a b e i die V o r s c h r i f t e n ü b e r die Z u e r k e n n u n g e i n e r G e s a m t s t r a f e ( § 55 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) [nicht bloß nach Prüfung irrig verneint oder falsch angewandt, sondern völlig] a u ß e r
StPO
§§461-462a
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n
B e t r a c h t g e b l i e b e n , s o s i n d die e r k a n n t e n S t r a f e n [/'. d. R. nach Antrag der Staatsanwaltschaft als Vollstreckungsbehörde] d u r c h eine n a c h t r ä g l i c h e g e r i c h t l i c h e [beschlußförmige, §462] E n t s c h e i d u n g auf e i n e G e s a m t s t r a f e z u r ü c k z u f ü h r e n . [Dies giltauchdann, wenn eine der erkannten Strafen bereits vollstreckt wurde. Der Beschluß ist mit sofortiger Beschwerde anfechtbar, § 462 III.] § 4 6 1 ( A n r e c h n u n g von Krankenhausaufenthalt) (I) Ist d e r V e r u r t e i l t e n a c h B e g i n n der S t r a f v o l l s t r e c k u n g w e g e n K r a n k h e i t in ]ein Anstaltskrankenhaus, § 65 I StVollzG, mit oder gegen seinen Willen gebracht worden, so unterbricht dies den Strafvollzug nicht; die in ihm verbrachte Zeit ist auf die Strafzeit anzurechnen. Ist der Verurteilte nach Beginn der Strafvollstreckung wegen Krankheit in] eine v o n d e r S t r a f a n s t a l t g e t r e n n t e K r a n k e n a n s t a l t [,die nicht dem Vollzug dient, vgl.§ 65 II StVollzG] g e b r a c h t w o r d e n , s o [wird der Strafvollzug faktisch unterbrochen. Gleichwohl] ist die D a u e r des A u f e n t h a l t s in d e r K r a n k e n a n s t a l t in d i e S t r a f z e i t e i n z u r e c h n e n , w e n n nicht d e r V e r u r t e i l t e mit d e r A b s i c h t , d i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g zu u n t e r b r e c h e n , d i e K r a n k h e i t h e r b e i g e f ü h r t [oder simuliert] h a t . ( I I ) D i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t h a t im l e t z t e r e n Falle e i n e E n t s c h e i d u n g d e s [nach § 462a zuständigen] G e r i c h t s h e r b e i z u f ü h r e n . § 4 6 2 (Verfahren bei gerichtlichen Entscheidungen; sofortige B e s c h w e r d e ) ( I I ) D i e n a c h § 4 5 0 a A b s . 3 S a t z 1, §§ 4 5 8 bis 4 6 1 n o t w e n d i g w e r d e n d e n ger i c h t l i c h e n E n t s c h e i d u n g e n trifft d a s G e r i c h t [im Vollstreckungsverfahren nach Gewährung des rechtlichen Gehörs, § 462 II] o h n e m ü n d l i c h e V e r h a n d l u n g d u r c h [mit sofortiger Beschwerde anfechtbaren, § 462 111] B e s c h l u ß [vgl. §§ 453 1 1, 454 1 1], Entscheidungen ( ' ) D i e s gilt auch f ü r die |nach rechtskräftigem Urteil zu treffenden über[ W i e d e r v e r l e i h u n g v e r l o r e n e r F ä h i g k e i t e n u n d R e c h t e (§ 4 5 b d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) , die A u f h e b u n g d e s V o r b e h a l t s d e r E i n z i e h u n g u n d die n a c h t r ä g l i c h e A n o r d n u n g d e r E i n z i e h u n g e i n e s G e g e n s t a n d e s (§ 7 4 b A b s . 2 Satz 3 d e s S t r a f g e setzbuches), die nachträgliche A n o r d n u n g von Verfall oder Einziehung des Werte r s a t z e s (§ 7 6 des S t r a f g e s e t z b u c h e s ) sowie f ü r die V e r l ä n g e r u n g d e r V e r j ä h r u n g s frist ( § 7 9 b d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s ) . ( I I ' ) V o r d e r E n t s c h e i d u n g s i n d [grundsätzlich] d i e S t a a t s a n w a l t s c h a f t u n d d e r V e r u r t e i l t e [letzterer u. U. nach pflichtgemäßem Ermessen sogar mündlich[ zu h ö r e n . [Beachte zur Gerichtshilfe § 463d.[ ( : ) D a s G e r i c h t k a n n [jedoch durch Beschluß] v o n d e r A n h ö r u n g d e s V e r u r t e i l t e n in d e n Fällen e i n e r E n t s c h e i d u n g n a c h § 7 9 b d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s a b s e h e n , w e n n infolge b e s t i m m t e r T a t s a c h e n a n z u n e h m e n ist, d a ß die A n h ö r u n g n i c h t a u s f ü h r b a r ist. [Beachte aber § 33a. ] ( I I I ) D e r B e s c h l u ß ist mit s o f o r t i g e r B e s c h w e r d e [nach §311]
anfechtbar.
§ 4 6 2 a (Funktionell und örtlich zuständige Strafvollstreckungskammer; gerichtliche Zuständigkeiten) (I) ]Um Nachtragsentscheidungen einem besonders erfahrenen Gericht zuzuweisen, werden gem. § 78a GVG u.a. bei den Landgerichten, in deren Bezirk für Erwachsene Anstalten unterhalten werden, in denen Freiheitsstrafen oder freiheitsentziehende
1. A b s c h n i t t . S t r a f v o l l s t r e c k u n g
§ 462a
StPO
Maßregeln der Besserung und Sicherung vollzogen werden, Strafvollstreckungskammern gebildet.] W i r d g e g e n d e n V e r u r t e i l t e n e i n e [Erwachsenen-[Freiheitsstrafe [oder Strafarrest, § 14a WStG, nicht: Jugendstrafe, §82I2JGG, tatsächlich] vollstreckt [d. h. vollzogen], s o ist [ funktionell] f ü r die n a c h d e n § § 4 5 3 , 4 5 4 u n d 4 6 2 [in demselben Strafverfahren, sonst: § 462a IV,] zu t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n d i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g s k a m m e r [örtlich] z u s t ä n d i g , in d e r e n Bezirk d i e S t r a f a n s t a l t liegt, in die d e r V e r u r t e i l t e zu d e m Z e i t p u n k t , in d e m d a s G e r i c h t [von Amts wegen oder auf einen beim zuständigen oder möglicherweise zuständigen Gericht eingegangenen Antrag hin] mit d e r S a c h e b e f a ß t wird, [au f Grund eines au f gesetzlicher Grundlage, § 152 StVollzG, beruhenden Vollstreckungsplanes auf einige Dauer, str. ] a u f g e n o m m e n ist. ( : ) D i e s e [funktionell und örtlich zuständige] S t r a f v o l l s t r e c k u n g s k a m m e r bleibt [grundsätzlich bis zur abschließenden Sachentscheidung zuständig, i. e.str. Sie bleibt darüberhinaus] auch z u s t ä n d i g f ü r E n t s c h e i d u n g e n , die zu t r e f f e n sind, n a c h d e m d i e V o l l s t r e c k u n g e i n e r F r e i h e i t s s t r a f e [z.B. gem. § 4 5 5 a ] u n t e r b r o c h e n o d e r die V o l l s t r e c k u n g d e s R e s t e s d e r F r e i h e i t s s t r a f e z u r B e w ä h r u n g a u s g e s e t z t w u r d e [also z. B. für Entscheidungen nach § 57 III StGB], ( ') D i e S t r a f v o l l s t r e k k u n g s k a m m e r k a n n [nur] e i n z e l n e E n t s c h e i d u n g e n n a c h § 4 6 2 in V e r b i n d u n g m i t § 4 5 8 A b s . 1 an d a s G e r i c h t d e s e r s t e n R e c h t s z u g e s a b g e b e n ; die A b g a b e ist b i n d e n d . [Vgl. § 462a II 2.Halbsatz.[ ( I I 1 ) In a n d e r e n als d e n in A b s a t z 1 [und Abs. IV] b e z e i c h n e t e n F ä l l e n ist [überdie in§ 462a I 3, III, IV 2 und 3, V 1 genannten Fälle hinaus ] d a s G e r i c h t d e s e r s t e n R e c h t s zuges z u s t ä n d i g . ( 2 ) D a s G e r i c h t k a n n |nicht die Entscheidung über die Strafaussetzung selbst, wohl aber j d i e nach § 4 5 3 zu t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n g a n z o d e r z u m Teil an d a s A m t s g e r i c h t a b g e b e n , in d e s s e n Bezirk d e r V e r u r t e i l t e s e i n e n W o h n s i t z o d e r in E r m a n g e l u n g e i n e s W o h n s i t z e s s e i n e n g e w ö h n l i c h e n A u f e n t h a l t s o r t h a t ; die A b g a b e ist |nur für das Gericht, an das abgegeben wurde, ] b i n d e n d [und nicht beschwerdefähig ]. ( I I I ' ) In d e n Fällen d e s § 4 6 0 e n t s c h e i d e t [überdie nachträgliche Gesamtstrafenbildung[ d a s G e r i c h t des e r s t e n R e c h t s z u g e s . ( : ) W a r e n die v e r s c h i e d e n e n U r t e i l e von v e r s c h i e d e n e n G e r i c h t e n e r l a s s e n , so s t e h t die E n t s c h e i d u n g d e m G e r i c h t z u , das auf die s c h w e r s t e S t r a f a r t o d e r bei S t r a f e n g l e i c h e r A r t auf die h ö c h s t e S t r a f e e r k a n n t h a t , u n d falls h i e r n a c h m e h r e r e G e r i c h t e z u s t ä n d i g sein w ü r d e n , d e m G e richt, d e s s e n U r t e i l z u l e t z t e r g a n g e n ist. ( ' ) W a r d a s h i e r n a c h m a ß g e b e n d e U r t e i l von e i n e m G e r i c h t eines h ö h e r e n R e c h t s z u g e s e r l a s s e n , so setzt das G e r i c h t d e s e r sten R e c h t s z u g e s d i e G e s a m t s t r a f e f e s t ; w a r eines d e r U r t e i l e von e i n e m O b e r l a n d e s g e r i c h t i m e r s t e n R e c h t s z u g e r l a s s e n , so setzt d a s O b e r l a n d c s g e r i c h t die G e s a m t s t r a f e fest. ( 4 ) W ä r e ein A m t s g e r i c h t z u r B i l d u n g d e r G e s a m t s t r a f e z u s t ä n d i g und reicht s e i n e S t r a f g e w a l t (nach §§ 24, 25 GW3] n i c h t aus, s o e n t s c h e i d e t die S t r a f k a m m e r d e s ihm ü b e r g e o r d n e t e n L a n d g e r i c h t s . ( I V 1 ) H a b e n [in mehreren, bei verschiedenen Gerichten getrennt geführten Strafverfahren die[ v e r s c h i e d e n e ! / ! ] G e r i c h t e d e n V e r u r t e i l t e n in a n d e r e n als d e n in § 4 6 0 b e z e i c h n e t e n Fällen [der nachträglichen Gesamtstrafenbildung] rechtskräftig zu S t r a f e v e r u r t e i l t o d e r u n t e r S t r a f v o r b e h a l t v e r w a r n t , s o ist [im Interesse der Zuständigkeitskonzentration] nur eines von ihnen für die nach den §§ 4 5 3 , 454 und 4 6 2 zu t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n z u s t ä n d i g . (") A b s a t z 3 Satz 2 u n d 3 gilt [für die
StPO
§ 463
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n . . .
Bestimmung des sachlich zuständigen Gerichts] e n t s p r e c h e n d . ( ' ) In d e n F ä l l e n d e s Absatzes 1 entscheidet die Strafvollstreckungskammer; Absatz 1 Satz 3 bleibt unberührt. ( V 1 ) A n Stelle d e r [nach § 462a I, IV 3zuständigen] S t r a f v o l l s t r e c k u n g s k a m m e r e n t s c h e i d e t [grundsätzlich] d a s G e r i c h t des e r s t e n R e c h t s z u g e s , w e n n d a s U r t e i l von e i n e m O b e r l a n d e s g e r i c h t i m e r s t e n R e c h t s z u g e [gem.§ 120 GVG] e r l a s s e n ist. ( 2 ) D a s O b e r l a n d e s g e r i c h t k a n n [jedoch] d i e n a c h d e n A b s ä t z e n 1 u n d 3 z u t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n g a n z o d e r z u m Teil a n die [nach allgemeinen Regeln an sich zuständige] S t r a f v o l l s t r e c k u n g s k a m m e r a b g e b e n [und so dessen Zuständigkeit begründen], (•') D i e A b g a b e ist [für die Strafvollstreckungskammer] b i n d e n d ; sie k a n n jedoch vom Oberlandesgericht widerrufen werden. ( V I ) G e r i c h t d e s e r s t e n R e c h t s z u g e s ist in d e n F ä l l e n d e s § 3 5 4 A b s . 2 u n d d e s § 3 5 5 d a s G e r i c h t , a n d a s d i e S a c h e z u r ü c k v e r w i e s e n w o r d e n ist, u n d in d e n Fällen, in d e n e n i m W i e d e r a u f n a h m e v e r f a h r e n eine E n t s c h e i d u n g n a c h § 3 7 3 e r g a n g e n ist, d a s G e r i c h t , d a s d i e s e E n t s c h e i d u n g g e t r o f f e n h a t .
§ 4 6 3 (Vollstreckung v o n M a ß r e g e l n der Besserung und Sicherung) (I) D i e [ § § 453 c, 456 a, 456 c, 458 II, III, 456 c II gelten unmittelbar für Maßregeln der Besserung und Sicherung. Die in den §§ 449-462a sonst enthaltenen] V o r s c h r i f t e n ü b e r d i e S t r a f v o l l s t r e c k u n g g e l t e n f ü r die V o l l s t r e c k u n g v o n M a ß r e g e l n d e r B e s s e r u n g u n d S i c h e r u n g [§ 61 S t G B ] s i n n g e m ä ß , s o w e i t [in §463 li~VI,§§ 82 1,110 I JGG, §§ 44, 44a, 53 ff StVollstrO oder in anderen Rechtsvorschriften, namentlich auch des materiellen Rechts] nichts a n d e r e s b e s t i m m t ist. (II) § 4 5 3 gilt a u c h f ü r d i e n a c h d e n §§ 6 8 a bis 6 8 d d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s zu t r e f f e n d e n [nachträglichen] E n t s c h e i d u n g e n [, wenn Führungsaufsicht gerichtlich angeordnet wurde oder von Gesetzes wegen eintrat], ( I I I 1 ) § 4 5 4 gilt a u c h f ü r d i e n a c h § 6 7 c A b s . l , § 6 7 d A b s . 2 , § 6 7 e A b s . 3 , d e n § § 6 8 e , 6 8 f A b s . 2 u n d § 7 2 A b s . 3 d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s zu t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n [,die der Aussetzung eines Strafrestes entsprechen]. ( 2 ) In d e n F ä l l e n d e s § 6 8 e d e s S t r a f g e s e t z b u c h e s b e d a r f es [jedoch[ e i n e r m ü n d l i c h e n A n h ö r u n g des V e r u r t e i l t e n nicht. ( I V ' ) § 4 5 5 A b s . 1 [Aufschub der Vollstreckung bei Geisteskrankheit[ ist n i c h t anz u w e n d e n , w e n n d i e U n t e r b r i n g u n g in einem p s y c h i a t r i s c h e n K r a n k e n h a u s a n g e o r d n e t ist. ( 2 ) Ist d i e U n t e r b r i n g u n g in einer E n t z i e h u n g s a n s t a l t o d e r in d e r Sicher u n g s v e r w a h r u n g a n g e o r d n e t w o r d e n und verfällt d e r V e r u r t e i l t e in G e i s t e s k r a n k heit, s o k a n n d i e V o l l s t r e c k u n g d e r M a ß r e g e l a u f g e s c h o b e n w e r d e n . [§ 463 Abs. IV Satz 2 gilt ab 1.1.1985 in folgender Fassung: Ist die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt, einer sozialtherapeutischen Anstalt oder in der Sicherungsverwahrung angeordnet worden und verfällt der Verurteilte in Geisteskrankheit, so kann die Vollstreckung der Maßregel aufgeschoben werden.[ ( ' ) § 4 5 6 [vorübergehender Aufschub beistrafzweckfremder Vollstreckung] ist nicht a n z u w e n d e n , w e n n d i e U n t e r b r i n g u n g d e s V e r u r t e i l t e n in d e r S i c h e r u n g s v e r w a h r u n g a n g e o r d n e t ist. (V) [Das in] § 4 6 2 [geregelte BeschluBverfahren]
gilt a u c h f ü r d i e n a c h § 6 7
1. A b s c h n i t t . Strafvollstreckung
§§ 463a,463b StPO
A b s . 3, A b s . 5 Satz 2, den § § 6 7 a , 6 7 c A b s . 2, den §§ 6 7 g , 6 9 a A b s . 7 , den §§ 7 0 a und 7 0 b des Strafgesetzbuches zu treffenden Entscheidungen. ( V I ) F ü r die Anwendung des § 4 6 2 a [stehen in Fällen nachträglicher Entscheidungen die freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung der Freiheitsstrafe gleich, § 463 I. Für die Anwendung des § 462a] Abs. 1 steht die [nicht freiheitsentziehendeJ Führungsaufsicht in den Fällen des 6 7 c A b s . 1, des § 6 7 d Abs. 2, 4 und des § 6 8 f des Strafgesetzbuches der Aussetzung des Strafrestes gleich. § 463a
(Befugnisse der Führungsaufsichtsstellen; örtliche Zuständigkeit)
(1) [Gem. §§ 68a, b StGB haben die zur jeweiligen Landesjustizverwaltung gehörenden Aufsichtsstellen die Aufgabe, den Verurteilten zu betreuen und zu überwachen; sie koordinieren die Tätigkeit der verschiedenen staatlichen Stellen, die mit der Strafvollstreckung i. w. S. und der Resozialisation des Verurteilten befaßt sind, vgl. Art. 295 EGStGB.] D i e Aufsichtsstellen (§ 6 8 a des Strafgesetzbuches) können |daher] zur Überwachung des V e r h a l t e n s des Verurteilten und der Erfüllung von W e i sungen von allen öffentlichen B e h ö r d e n [zumutbare] Auskunft verlangen [vgl. zu § 161] und Ermittlungen j e d e r A r t , mit Ausschluß eidlicher V e r n e h m u n g e n , e n t weder selbst [formlos oder förmlich[ v o r n e h m e n oder durch andere B e h ö r d e n im R a h m e n ihrer Zuständigkeit [Aufgaben und Befugnisse} v o r n e h m e n lassen. [Die öffentlichen Behörden sind damit über Art. 35 GG hinaus zur zumutbaren Amtshilfe verpflichtet.} ( I I 1 ) Örtlich zuständig ist die Aufsichtsstelle, in deren B e r e i c h der Verurteilte seinen Wohnsitz hat. ( 2 ) H a t der Verurteilte keinen Wohnsitz im Geltungsbereich dieses G e s e t z e s , so ist die Aufsichtsstelle örtlich zuständig, in deren B e z i r k er seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort hat und, wenn ein solcher nicht b e k a n n t ist, seinen letzten Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort hatte [vgl. zu § 8]. § 4 6 3 b (Beschlagnahme von Führerscheinen und ausländischen Fahrausweisen; eidesstattliche Versicherung) ( I ) Ist [nach rechtskräftiger Anordnung eines Fahrverbots [ein [von einer deutschen Behörde erteilter] Führerschein [für die Dauer des Verbots[ nach § 4 4 A b s . 3 Satz 2 des Strafgesetzbuches amtlich zu verwahren [vgl. § 59a StVollstrO] und wird er [trotz vorheriger Aufforderung] nicht freiwillig herausgegeben, so ist er [durch die Vollstreckungsbehörde, § 4 5 7 ] zu b e s c h l a g n a h m e n . [Die Beschlagnahmeanordnung beinhaltet nach h. M. stillschweigend die Anordnung, § 105 I, die Wohnung des Führerscheininhabers, falls erforderlich, zu durchsuchen, zw. Die Vollstreckung der Einziehung eines deutschen Führerscheins nach Entziehung der Fahrerlaubnis, § 69 III 2 StGB, bemißt sich nach § 459 g I, § 56 StVollstrO.] ( I I ) [Wird gegen den Inhaber eines ausländischen Fahrausweises ein Fahrverbot verhängt, §44 StGB, oder die Fahrerlaubnis entzogen, §§ 69, 69b StGB, so ist das Fahrverbot bzw. die Entziehung der Fahrerlaubnis und die Sperre im Fahrausweis zu vermerken, §§ 44 III 3, 69 b II S i G f l . ] Ausländische Fahrausweise können zur Eintragung eines V e r m e r k s über das F a h r v e r b o t oder über die Entziehung d e r Fahrerlaubnis und die Sperre (§ 4 4 A b s . 3 Satz 3, § 6 9 b A b s . 2 des Strafgesetzbuches)
StPO
§§ 463c, 4 6 3 d
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n
{vorübergehend] b e s c h l a g n a h m t w e r d e n . [Beachte §§ 56 II, 59a IV StVollstrO. Vgl. auch § 111a VI.] ( I I I ' ) D e r V e r u r t e i l t e h a t , w e n n d e r F ü h r e r s c h e i n o d e r d e r F a h r a u s w e i s bei i h m n i c h t v o r g e f u n d e n w i r d , auf [nach erfolgloser Durchsuchung zulässigen] A n t r a g d e r V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e [§ 451] bei d e m A m t s g e r i c h t e i n e e i d e s s t a t t l i c h e V e r s i c h e r u n g ü b e r d e n V e r b l e i b a b z u g e b e n . ( 2 ) § 8 8 3 A b s . 2 bis 4, d i e §§ 8 9 9 , 9 0 0 A b s . 1, 3, 5, d i e §§ 9 0 1 , 9 0 2 , 9 0 4 bis 9 1 0 u n d 9 1 3 d e r Z i v i l p r o z e ß o r d n u n g g e l t e n entsprechend. § 4 6 3 c (Vollstreckung der ö f f e n t l i c h e n Urteilsbekanntmachung) (I) Ist [nach den §§ 103 II, 165, 200 StGB, § 23 I UWG, § 30 II WZG, §111 UrhG, § 49 / / / P a f e n f G J d i e ö f f e n t l i c h e B e k a n n t m a c h u n g der V e r u r t e i l u n g [im Urteil oder im Strafbefehl, § 407 II Nr. 1, rechtskräftig] a n g e o r d n e t w o r d e n , so wird die E n t s c h e i d u n g d e m B e r e c h t i g t e n ],auf dessen Antrag oder Verlangen die öffentliche Bekanntmachung angeordnet wurde, förmlich, § 37] zugestellt [,beachte § 59 StVollstrO, um die in § 463c II genannte Frist in Gang zu setzen], (II) D i e A n o r d n u n g n a c h A b s a t z 1 wird n u r v o l l z o g e n , w e n n d e r A n t r a g s t e l l e r o d e r ein an s e i n e r S t e l l e A n t r a g s b e r e c h t i g t e r [§§ 77 II, III, 165 I 2 und 3 S t G S ] es inn e r h a l b e i n e s M o n a t s [§§ 43, 44 ] n a c h Z u s t e l l u n g der r e c h t s k r ä f t i g e n E n t s c h e i d u n g verlangt. ( I I I ' ) K o m m t d e r V e r l e g e r \,der die Druckschrift veröffentlicht und für ihre Vervielfältigung und Verbreitung sorgt, ] o d e r der [für die Aufnahme des Beitrags und die Gestaltung des periodischen Druckwerkes] v e r a n t w o r t l i c h e R e d a k t e u r e i n e r p e r i o d i s c h e n D r u c k s c h r i f t \vgl. zu § 531 s e i n e r V e r p f l i c h t u n g n i c h t n a c h , eine s o l c h e B e k a n n t m a c h u n g in d a s D r u c k w e r k a u f z u n e h m e n , so h ä l t ihn d a s G e r i c h t auf A n t r a g d e r V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d e d u r c h F e s t s e t z u n g eines Z w a n g s g e l d e s bis zu f ü n f z i g t a u s e n d D e u t s c h e M a r k o d e r v o n Z w a n g s h a f t {vgl. Art. 6 ff EGStGB] bis z u scchs W o c h e n d a z u an. ( 2 ) Z w a n g s g e l d k a n n w i e d e r h o l t f e s t g e s e t z t w e r d e n . ( ! ) § 4 6 2 gilt e n t s p r e c h e n d . ( I V ) F ü r d i e B e k a n n t m a c h u n g im R u n d f u n k gilt A b s a t z 3 e n t s p r e c h e n d , w e n n d e r f ü r die P r o g r a m m g e s t a l t u n g V e r a n t w o r t l i c h e [= verantwortliche Redakteur] s e i n e r V e r p f l i c h t u n g nicht n a c h k o m m t . § 463d
(Gerichtshilfe)
Z u r V o r b e r e i t u n g d e r n a c h d e n §§ 4 5 3 bis 4 6 1 zu t r e f f e n d e n E n t s c h e i d u n g e n k a n n sich d a s \gem. §§ 462, 462a für die Entscheidung zuständige] G e r i c h t o d e r die V o l l s t r e c k u n g s b e h ö r d c [§ 451] d e r G c r i c h t s h i l f e [insoweit nach pflichtgemäßem Ermessen] b e d i e n e n j .als der Auftragsgegenstand zu ihrem Aufgabenbereich gehört. Beachte Art. 294 EGStGB; vgl. zu § 160 III 2],
2. A b s c h n i t t . K o s t e n d e s V e r f a h r e n s
§464
StPO
Zweiter Abschnitt Kosten des Verfahrens [§§464-474] |Die§§ 464-473 regeln vornehmlich die Kosten, die dem Staat aus den einzelnen Strafverfahren erwachsen. Kosten im engeren Sinne sind nach der Legaldefinition des § 464a I 1 nur die Gebühren und Auslagen der Staatskasse. Kosten im weiteren Sinne sind auch die Auslagen eines Beteiligten, für die besondere Regelungen bestehen, vgl. §§ 464a II, 467,467 a, 469-473. Die§§ 4 6 4 - 4 6 4 b regeln das Verfahren der Kostenentscheidung, die §§465ff regeln die Kostentragungspflicht. Zur Sicherung des staatlichen Kostenanspruchs ist nach Erlaß eines auf Strafe ergehenden Urteils dinglicher Arrest möglich, §§ 111 d, 111 e. Beachte auch §§ 127 a, 132.]
§ 4 6 4 (Entscheidung über K o s t e n und n o t w e n d i g e A u s l a g e n d e m G r u n d e nach; sofortige B e s c h w e r d e ) (I) J e d e s (rechtskraftfähige und bei möglicher Rechtskraft verfahrensabschließende] U r t e i l ¡nicht: nach §§ 328 II, III, 354 II, 355], j e d e r S t r a f b e f e h l u n d j e d e e i n e U n t e r s u c h u n g e i n s t e l l e n d e \,d.h. u.U. nur teil-verfahrensabschließende, vgl. §464 11, Prozeß- oder S a c / ? - ] E n t s c h e i d u n g [z.B. nach §§ 153 11, 153a II, 153b II, 204, 206a, 383 II, z.B. nicht: § 153a II, 205] m u ß d a r ü b e r [eine mit sofortiger Beschwerde anfechtbare, § 464 II] B e s t i m m u n g t r e f f e n , von w e m d i e K o s t e n d e s V e r f a h r e n s z u t r a gen sind. ]lst kein Kostentragungspflichtiger vorhanden, fallen sie dem Fiskus zur Last. Die Höhe der Kosten wird nach § 464b, § 46 KG gesondert festgesetzt.] (II) [Grundsätzlich trägt jeder Verfahrensbeteiligte seine Auslagen selber. U.a. die §§ 465 II 3, 467 I, III, IV, 467a, 469-471, 472a, 472b, 473 II-V sehen jedoch die Erstattungspflicht des Fiskus oder eines anderen Verfahrensbeteiligten vor.] D i e E n t s c h e i d u n g d a r ü b e r , w e r [hiernach dem Grunde nach] d i e n o t w e n d i g e n A u s l a g e n t r ä g t , trifft |konstitutiv, str. ] d a s G e r i c h t in d e m U r t e i l o d e r in d e m B e s c h l u ß , d e r d a s V e r fahren abschließt. (III') G e g e n die Entscheidung ü b e r die Kosten und die notwendigen Auslagen [a/s solche] ist ]fur den Beschwerten nicht der gegen die Hauptentscheidung zulässige Rechtsbehelf, sondern die] s o f o r t i g e B e s c h w e r d e [nach §§311, 296 ff, 304 ff] zulässig. [Jedoch erstreckt sich wegen des Zusammenhangs von Sach-und Kostenentscheidung der unbeschränkt eingelegte Rechtsbehelf gegen die Hauptentscheidung auch auf die Kostenentscheidung.](2) D a s B e s c h w e r d e g e r i c h t ist [, um eine Prüfung der Hauptentscheidungsgrundlagen zu vermeiden,] a n die [für die Kosten- und Auslagenentscheidung erforderlichen und vorhandenen] t a t s ä c h l i c h e n F e s t s t e l l u n g e n , auf d e n e n d i e E n t s c h e i d u n g b e r u h t , g e b u n d e n . ( ' ) W i r d g e g e n d a s U r t e i l , s o w e i t es d i e E n t s c h e i d u n g ü b e r d i e K o s t e n u n d die n o t w e n d i g e n A u s l a g e n b e t r i f f t , s o f o r t i g e B e s c h w e r d e u n d im ü b r i g e n B e r u f u n g o d e r R e v i s i o n e i n g e l e g t , so ist [wegen des Zusammenhangs von Haupt- und Kostenentscheidung] das Berufungs- oder Revisionsg e r i c h t , s o l a n g e es mit d e r B e r u f u n g o d e r R e v i s i o n [sachlich] b e f a ß t ist, a u c h f ü r d i e E n t s c h e i d u n g ü b e r die s o f o r t i g e B e s c h w e r d e z u s t ä n d i g .
StPO §§464a-465
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n .
§ 4 6 4 a ( D e f i n i t i o n der K o s t e n u n d notwendigen A u s l a g e n ) ( I ' ) K o s t e n d e s V e r f a h r e n s s i n d [vgl. § 1 GKG] d i e [im Strafverfahren wegen der untersuchten Tat entstandenen[ G e b ü h r e n u n d A u s l a g e n d e r S t a a t s k a s s e [einschließlich der Vergütung des Pflichtverteidigers, § 97 BRAGebO], ( 2 ) Z u d e n K o s t e n g e h ö r e n a u c h d i e d u r c h d i e V o r b e r e i t u n g d e r ö f f e n t l i c h e n K l a g e [zur Ermittlung und Ergreifung des Täters] e n t s t a n d e n e n sowie d i e K o s t e n d e r V o l l s t r e c k u n g e i n e r [rechtskräftig angeordneten, §§ 449 ff] R e c h t s f o l g e d e r T a t . (•') Z u d e n K o s t e n e i n e s A n t r a g s auf W i e d e r a u f n a h m e des d u r c h ein r e c h t s k r ä f t i g e s U r t e i l a b g e s c h l o s s e n e n V e r f a h r e n s g e h ö r e n a u c h d i e zur V o r b e r e i t u n g e i n e s W i e d e r a u f n a h m e v e r f a h r e n s ( § § 3 6 4 a u n d 3 6 4 b ) e n t s t a n d e n e n K o s t e n , s o w e i t [ - Soweit-Satz ist bedeutungslos - ] sie d u r c h e i n e n A n t r a g d e s V e r u r t e i l t e n e n t s t a n d e n s i n d . | Zu den Strafvollzugskosten beachte §§ 50, 199 II Nr. 3 StVollzG, § 10 II JVKostO. ] ( I I ) Z u d e n [für die Wahrnehmung eines berechtigten Schutzinteresses bei vollständiger Beurteilung ex ante] n o t w e n d i g e n A u s l a g e n e i n e s B e t e i l i g t e n g e h ö r e n [beispielsweise kraft gesetzlicher Fiktion] a u c h 1. d i e E n t s c h ä d i g u n g f ü r e i n e n o t w e n d i g e Z e i t v e r s ä u m n i s [, wobei nur die Höhe, Str.] n a c h d e n V o r s c h r i f t e n [zu berechnen ist], d i e f ü r d i e E n t s c h ä d i g u n g von Z e u g e n gelten, und 2. d i e [gesetzlichen] G e b ü h r e n u n d A u s l a g e n e i n e s R e c h t s a n w a l t s , s o w e i t sie nach § 91 A b s . 2 d e r Z i v i l p r o z e ß o r d n u n g zu e r s t a t t e n s i n d . [Beachte auch § 408 AO.] § 4 6 4 b (Festsetzung der H ö h e v o n Kosten und A u s l a g e n ) ( ' ) D i e [ziffernmäßige] H ö h e d e r K o s t e n u n d A u s l a g e n , d i e ein [durch die Kostenund Auslagenentscheidung dem Grunde nach als Berechtigter a u s g e w i e s e n e r ! B e t e i ligter [auf Grund einer gerichtlichen Kosten- und Auslagenentscheidung, i. d. R. nach § 464 II, u.U. aber auch nach §§ 51, 70, 77,81c VI, 138 C VI, 145 IV, 161a II, 177,469, 470, 472b, § 56 GVG] e i n e m a n d e r e n B e t e i l i g t e n z u e r s t a t t e n h a t , wird [außerhalb des Strafverfahrens in einem selbständigen Kosten- und Auslagenfestsetzungsverfahren] auf A n t r a g e i n e s B e t e i l i g t e n d u r c h d e n U r k u n d s b e a m t e n d e r G e s c h ä f t s s t e l l e f e s t g e s e t z t . ( 2 ) A u f A n t r a g ist a u s z u s p r e c h e n , d a ß die f e s t g e s e t z t e n K o s t e n u n d A u s lagen von d e r A n b r i n g u n g d e s F e s t s e t z u n g s a n t r a g s a n mit vier v o m H u n d e r t zu v e r z i n s e n s i n d . ( ! ) A u f d a s V e r f a h r e n und auf die V o l l s t r e c k u n g d e r E n t s c h e i d u n g sind d i e V o r s c h r i f t e n d e r Z i v i l p r o z e ß o r d n u n g [§§ 103ff, 794 1 Nr. 2, 795 ZPO] e n t s p r e c h e n d a n z u w e n d e n . [Gegen den Kostenfestsetzungsbeschluß ist innerhalb von zwei Wochen Erinnerung zulässig, § 464b S 3, § 104 III 2 ZPO, § 21 II RPflG, § 35a. Hilft der Richter der Erinnerung nicht ab, gilt sie als sofortige Beschwerde gegen den Kostenfestsetzungsbeschluß des Rechtspflegers, § 464bS3, §104 III 5 ZPO, entschei§§21 II 4, 11 II 4 und 5 RPflG, über die das Landgericht beschwerdeunfähig det.] § 4 6 5 ( K o s t e n - und Auslagentragungspflicht bei Verurteilung) ( I ' ) D i e K o s t e n d e s V e r f a h r e n s h a t [grundsätzlich] d e r A n g e k l a g t e [.sieht man von § 467 II ab, nur] i n s o w e i t zu t r a g e n , als sie [keinem Dritten, z. B. gem. §§ 51, 70, 77, 81c VI, 145 IV, § 56 GVG, auferlegt sind, kein Fall des § 8 GKG gegeben ist und die 1/er-
2. A b s c h n i t t . K o s t e n d e s V e r f a h r e n s
§§466,467 StPO
fahrenskosten] d u r c h d a s V e r f a h r e n w e g e n e i n e r T a t [/.S. von §264] e n t s t a n d e n sind, w e g e n d e r e n er v e r u r t e i l t [, d. h. schuldig gesprochen wurde und Unrechtsfolgen 61 StGB] g e g e n zu tragen hat,] o d e r eine M a ß r e g e l d e r B e s s e r u n g u n d S i c h e r u n g i h n a n g e o r d n e t wird. ( 2 ) E i n e V e r u r t e i l u n g im S i n n e d i e s e r V o r s c h r i f t liegt a u c h d a n n vor, w e n n d e r [schuldig gesprochene, § 260 IV 4] A n g e k l a g t e m i t S t r a f v o r b e h a l t v e r w a r n t wird |§ 59 S t G B ] o d e r d a s G e r i c h t v o n S t r a f e a b s i e h t . [Dolmetscherkosten hat er gem. Art. 6 llle EUMRK jedoch nicht zu tragen.] ( I I ' ) Sind d u r c h U n t e r s u c h u n g e n z u r A u f k l ä r u n g b e s t i m m t e r b e l a s t e n d e r o d e r e n t l a s t e n d e r U m s t ä n d e |z. 8. der Fahruntüchtigkeit durch Entnahme einer Blutprobe, § 81 a I 2, oder durch Einholung von Sachverständigengutachten] besondere Auslag e n [der Staatskasse] e n t s t a n d e n u n d sind diese U n t e r s u c h u n g e n z u g u n s t e n d e s A n g e k l a g t e n a u s g e g a n g e n , s o hat d a s G e r i c h t die e n t s t a n d e n e n A u s l a g e n teilweise o d e r a u c h g a n z d e r S t a a t s k a s s e a u f z u e r l e g e n , w e n n es unbillig w ä r e , d e n A n g e k l a g t e n d a m i t zu b e l a s t e n . ( ' ) D i e s gilt n a m e n t l i c h d a n n , w e n n d e r ]wegen einer fortgesetzten Tat] A n g e k l a g t e w e g e n e i n z e l n e r a b t r e n n b a r e r T e i l e e i n e r T a t o d e r w e g e n e i n z e l n e r v o n m e h r e r e n G e s e t z e s v e r l e t z u n g e n nicht v e r u r t e i l t wird. ( ' ) D i e S ä t z e 1 u n d 2 gelten entsprechend für die notwendigen Auslagen des A n g e k l a g t e n . ( I I I ) [Gem. § 63 II GKG sind mit Rechtskraft die dem Verurteilten auferlegten Kosten und Auslagen fällig. ] S t i r b t ein V e r u r t e i l t e r v o r e i n g e t r e t e n e r R e c h t s k r a f t d e s U r t e i l s , s o h a f t e t sein N a c h l a ß nicht f ü r d i e K o s t e n . § 4 6 6 (Haftung Mitverurteilter) ( ' ) M i t a n g e k l a g t e , g e g e n d i e [als Tatbeteiligte, Begünstiger, Strafvereiteier oder Hehler, vgl. § 60 Nr. 2, im gleichen oder in einem getrennten Urteil] in b e z u g auf d i e s e l b e T a t [7. S. des § 264] auf S t r a f e e r k a n n t o d e r e i n e M a ß r e g e l der B e s s e r u n g u n d S i c h e r u n g a n g e o r d n e t w i r d , h a f t e n f ü r die [erstinstanzlichen, arg.: § 473] A u s l a g e n [der Staatskasse, § 464a] als G e s a m t s c h u l d n e r . ( 2 ) D i e s gilt n i c h t f ü r die d u r c h d i e T ä t i g k e i t e i n e s [oder mehrerer, § 146, gem. § 140[ b e s t e l l t e n V e r t e i d i g e r s [§§ 97, 99 BRAGebO] o d e r eines D o l m e t s c h e r s [beachte Art. 6 II e EuMRK] u n d d i e d u r c h d i e V o l l s t r e c k u n g , die e i n s t w e i l i g e U n t e r b r i n g u n g [gem. § 126a] o d e r die U n t e r s u c h u n g s h a f t [§§ 112 ff] e n t s t a n d e n e n K o s t e n sowie f ü r A u s l a g e n , die d u r c h U n t e r s u c h u n g s h a n d l u n g e n , die a u s s c h l i e ß l i c h g e g e n e i n e n M i t a n g e k l a g t e n g e r i c h t e t w a r e n , e n t s t a n d e n sind. § 4 6 7 ( K o s t e n - und Auslagentragungspflicht bei NichtVerurteilung) (I) W i r d d e r A n g e s c h u l d i g t e [§ 157, ohne Rechtsfolgenausspruch] freigesproc h e n [§ 267 V, oder wird eine Maßregel der Besserung und Sicherung im Sicherungsverfahren nach § 414 II 3 abgelehnt] o d e r [wird] die E r ö f f n u n g d e s H a u p t v e r f a h r e n s g e g e n ihn [gem. § 204] a b g e l e h n t o d e r [wird] das V e r f a h r e n g e g e n i h n [ - endgültig gemeint-] eingestellt, s o f a l l e n die K o s t e n d e s V e r f a h r e n s [§ 464a I] u n d d i e n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e s A n g e s c h u l d i g t e n [§464all, grundsätzlich, beachte aber § 467 ll-V] d e r S t a a t s k a s s e [des Landes] z u Last [, dem das erstinstanzlich tätig gewordene Gericht angehört], ( I I ' ) [Grundsätzlich hat nur ein Verurteilter oder ein Gemaßregelter
die Kosten zu
StPO § 467 a
7. B u c h . S t r a f v o l l s t r e c k u n g u n d K o s t e n .
tragen, § 465. ] D i e K o s t e n des V e r f a h r e n s , d i e [Jedoch] d e r [unverurteilte und ungemaßregelte] A n g e s c h u l d i g t e d u r c h eine [rechtswidrige und] s c h u l d h a f t e S ä u m n i s [z. B. durch vorwerfbare Versäumung eines Termins oder Nichtmitteiiung eines Entschuldigungsgrundes] v e r u r s a c h t h a t , w e r d e n i h m a u f e r l e g t . ( ' ) D i e ihm insoweit [z. B. durch Ladung von Zeugen zu einem von ihm schuldhaft versäumten Termin ] e n t s t a n d e n e n A u s l a g e n w e r d e n d e r S t a a t s k a s s e nicht a u f e r l e g t . ( I I I ' ) D i e n o t w e n d i g e n A u s l a g e n des A n g e s c h u l d i g t e n w e r d e n d e r S t a a t s k a s s e n i c h t a u f e r l e g t , w e n n d e r A n g e s c h u l d i g t e d i e E r h e b u n g d e r ö f f e n t l i c h e n K l a g e dad u r c h [objektiv] v e r a n l a ß t h a t , d a ß er in e i n e r S e l b s t a n z e i g e [im untechnischen Sinne, nicht erforderlich: durch eine Anzeige nach § 158, bewußt wahrheitswidrig] v o r g e t ä u s c h t h a t , d i e ihm z u r L a s t g e l e g t e T a t b e g a n g e n zu h a b e n . ( 2 ) D a s G e r i c h t k a n n [nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung der Motivation des Angeschuldigten zu seinem kostenintensiven Verhalten] d a v o n a b s e h e n , die n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e s A n g e s c h u l d i g t e n d e r S t a a t s k a s s e a u f z u e r l e g e n , w e n n er 1. d i e E r h e b u n g d e r ö f f e n t l i c h e n K l a g e [bei vorhandenen Verdachtsgründen objektiv] d a d u r c h [mit-¡veranlaßt h a t , d a ß er sich selbst in w e s e n t l i c h e n P u n k t e n [objektiv,str.] w a h r h e i t s w i d r i g o d e r im W i d e r s p r u c h zu s e i n e n s p ä t e r e n E r k l ä r u n g e n b e l a s t e t o d e r w e s e n t l i c h e e n t l a s t e n d e U m s t ä n d e [zumindest bedingt vorsätzlich] v e r s c h w i e g e n h a t , o b w o h l er sich zur B e s c h u l d i g u n g g e ä u ß e r t h a t , o d e r 2. [frofz höchstwahrscheinlich, ohne konkrete Zweifel zutreffenden Anklagevorwurf] w e g e n e i n e r S t r a f t a t n u r d e s h a l b nicht v e r u r t e i l t w i r d , weil ein V e r f a h r e n s h i n d e r n i s [z. B. Verjährung] b e s t e h t . ( I V ) Stellt das G e r i c h t d a s V e r f a h r e n n a c h e i n e r V o r s c h r i f t ein, die dies n a c h s e i n e m E r m e s s e n z u l ä ß t [z. 6. §§ 153 II, 153b II, 153e II], s o k a n n es [nach pflichtgemäßem Ermessen] d a v o n a b s e h e n , d i e n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e s A n g e s c h u l d i g t e n der Staatskasse aufzuerlegen. ( V ) [Der Beschluß, durch den das Verfahren vorläufig nach § 153a II eingestellt wird, enthält keine Kosten- und Auslagenentscheidung, sondern erst der endgültig einstellende Beschluß.] D i e n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e s A n g e s c h u l d i g t e n w e r d e n d e r Staatskasse nicht auferlegt, wenn das Verfahren nach v o r a n g e g a n g e n e r vorläufiger E i n s t e l l u n g ( § 153 a ) e n d g ü l t i g eingestellt wird. [Die Kosten- und Auslagenentscheidung ist unanfechtbar, Str.] § 4 6 7 a (Auslagentragungspflicht bei staatsanwaltschaftlicher und Einstellung)
Klagerücknahme
( I ' ) N i m m t die S t a a t s a n w a l t s c h a f t die [erhobene] ö f f e n t l i c h e K l a g e [/'. d. R. schon vor Eröffnung des Hauptverfahrens, § 156, beachte aber §§ 153c III, 153d 11,411 III 1,in den Fällen der §§ 212 ff bis zur Vernehmung des Angeklagten zur Sache, §§ 212a, 243 IV 1] z u r ü c k u n d stellt sie d a s V e r f a h r e n [endgültig] e i n , so h a t d a s G c r i c h t , bei d e m die ö f f e n t l i c h e K l a g e [richtig] e r h o b e n w a r , auf [frist- und formlosen] A n t r a g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t o d e r d e s A n g e s c h u l d i g t e n [oder seines gesetzlichen Vertreters oder Erziehungsberechtigten, § 67 IJGG] die d i e s e m e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e r S t a a t s k a s s e a u f z u e r l e g e n . ( 2 ) § 4 6 7 A b s . 2 bis 5 gilt s i n n g e m ä ß . ( I I ) D i e e i n e m N e b e n b e t e i l i g t e n (§ 4 3 1 A b s . 1 Satz 1, §§ 4 4 2 , 4 4 4 A b s . 1 Satz
2. A b s c h n i t t . K o s t e n d e s V e r f a h r e n s
§§468-470
StPO
1) [oder§ 431 III] e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n k a n n d a s G e r i c h t in d e n Fäll e n d e s A b s a t z e s 1 S a t z 1 | u n d auch dann, wenn die Staatsanwaltschaft vatkläger,
§ 467a II analog,
den Antrag
etc., §§ 440, 442, zurücknimmt ziehung
etc. gerichtet
sind,]
auf selbständige
und von weiteren
Anordnung
Maßnahmen
absieht,
oder der Prider
Einziehung
die auf die Ein-
a u f A n t r a g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t ],des
Privatklägers,
§ 467a II analog,] o d e r d e s N e b e n b e t e i l i g t e n d e r S t a a t s k a s s e o d e r e i n e m a n d e r e n Beteiligten auferlegen. ( I I I ) G e g e n d i e E n t s c h e i d u n g nach d e n A b s ä t z e n 1 u n d 2 ist d i e s o f o r t i g e B e s c h w e r d e (des ganz oder teilweise
ten nach §311] § 468
erfolglosen
Antragstellers
oder des sonst
Beschwer-
zulässig.
(Straffreierklärung)
Bei w e c h s e l s e i t i g e n B e l e i d i g u n g e n o d e r K ö r p e r v e r l e t z u n g e n wird die V e r u r t e i l u n g e i n e s o d e r b e i d e r ]angeklagter] T e i l e in d i e K o s t e n |ganz oder teilweise] d a d u r c h n i c h t a u s g e s c h l o s s e n , d a ß e i n e r o d e r b e i d e ]trotz rechtswidriger und schuldhafter Tat gem. §§ 199, 233 S f G S ] f ü r s t r a f f r e i e r k l ä r t w e r d e n . ]ln Abweichung von §§ 465 I 2, 465 I 1 kann das Gericht jedoch auch den für straffrei tragung
auferlegen.
Erklärten
keine
Kosten-
]
§ 4 6 9 (Kostentragungspflicht des A n z e i g e n d e n ) ( I ' ) Ist ein, w e n n a u c h n u r a u ß e r g e r i c h t l i c h e s V e r f a h r e n d u r c h e i n e vorsätzlich o d e r l e i c h t f e r t i g ( = grob fahrlässig] w a h r e A n z e i g e ¡im untechnischen
e r s t a t t e t e [in ihrer
Tatsachenbehauptung]
Sinne, nicht notwendig:
un-
Anzeige i.S. von § 158, Str.]
v e r a n l a ß t [oder fortgesetzt] w o r d e n , so h a t das G e r i c h t [beachte § 469 II, durch mit sofortiger
Beschwerde
anfechtbaren,
§ 469 III, Beschluß]
dem Anzeigenden, nach-
d e m er g e h ö r t w o r d e n ist, d i e K o s t e n d e s V e r f a h r e n s u n d d i e d e m B e s c h u l d i g t e n erwachsenen notwendigen Auslagen aufzuerlegen. (2) Die einem Nebenbeteiligt e n (§ 4 3 1 A b s . 1 S a t z 1, § § 4 4 2 , 4 4 4 A b s . 1 S a t z 1) e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n k a n n d a s G e r i c h t [nach pflichtgemäßem
Ermessen ganz oder zum Teil] d e m
A n z e i g e n d e n a u f e r l e g e n . [ K o m m t es zu einem gerichtlichen falschen
Selbstbezichtigung
Verfahren,
gilt bei einer
§ 467 I, III 1. ]
( I I ) W a r n o c h k e i n G e r i c h t [durch Anklageerhebung
oder Antrag auf
Strafbefehl,
str. ] mit d e r S a c h e b e f a ß t , s o e r g e h t die E n t s c h e i d u n g auf A n t r a g d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t d u r c h d a s G e r i c h t , d a s f ü r die E r ö f f n u n g d e s H a u p t v e r f a h r e n s z u s t ä n d i g gewesen wäre. ( I I I ) G e g e n d i e E n t s c h e i d u n g f i n d e t s o f o r t i g e B e s c h w e r d e [§§ 311, 404 II] s t a t t . § 4 7 0 (Kostentragungspflicht des Strafantragstellers) ( ' ) W i r d d a s ]Ermittlungsn a h m e d e s [wirksam
gestellten]
oder G e r i c h t s - j V e r f a h r e n w e g e n [wirksamer] A n t r a g s [im technischen
Zurück-
Sinne der §§ 77, 77d
StGB,
nicht: § 77e StGB], d u r c h d e n es [zur Gänze] b e d i n g t w a r , eingestellt, s o h a t d e r A n t r a g s t e l l e r die K o s t e n [§ 464 a I] s o w i e die d e m B e s c h u l d i g t e n [§§ 157, 464 a II] u n d e i n e m N e b e n b e t e i l i g t e n ( § 4 3 1 A b s . 1 S a t z 1, § § 4 4 2 , 4 4 4 A b s . 1 S a t z 1) e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n zu t r a g e n . ( 2 ) Sie k ö n n e n [bei Ausübung pflichtgemä-
StPO
§§ 471,472a
7. B u c h . Strafvollstreckung und K o s t e n .
ßen Ermessens nach Eröffnung des Hauptverfahrens und Gewährung rechtlichen Gehörs, Art. 103 I GG] d e m A n g e k l a g t e n [§ 157] oder einem Nebenbeteiligten [in der Hauptverhandlung mit dem einstellenden Urteil, § 260 III, oder außerhalb der Hauptverhandlung mit dem Einstellungsbeschluß, § 206a] auferlegt werden, soweit er sich zur Ü b e r n a h m e bereit erklärt, der Staatskasse, soweit es [ausnahmsweise] unbillig w ä r e , die Beteiligten damit zu belasten. § 471
(Kosten und Auslagen im Privatklageverfahren)
(I) [Grundsätzlich gelten, soweit § 471 nichts Abweichendes bestimmt, die§§ 464 ff, an die Stelle des Staatsanwalts und der Staatskasse treten jedoch der Privatkläger und dessen Vermögen.] In e i n e m Verfahren auf e r h o b e n e Privatklage hat der V e r u r teilte grundsätzlich, beachte aber § 471 III, nach gerichtlichem Beschluß, § 464 II,] auch die dem Privatkläger [u.U. schon vor Privatklageerhebung] erwachsenen |für angemessene Rechtswahrung] notwendigen Auslagen \§ 464a //] zu erstatten. ( I I ) Wird die K l a g e gegen den Beschuldigten zurückgewiesen [§ 383 I] oder wird dieser freigesprochen o d e r wird das Verfahren eingestellt [beachte aber § 471 III Nr. 2], so fallen [nach gerichtlichem Beschluß, § 464 II] dem Privatkläger die Kosten des V e r f a h r e n s sowie die dem Beschuldigten erwachsenen notwendigen Auslagen zur Last. [Eine gerichtliche Bindung an eine Kostenvereinbarung zwischen Privatkläger und Beklagten besteht nicht, sehr str. j ( I I I ) D a s Gericht kann [nach seinem pflichtgemäßem Ermessen in allen Rechtszügen durch Beschluß] die K o s t e n des Verfahrens und die notwendigen Auslagen der Beteiligten angemessen verteilen oder nach pflichtgemäßem E r m e s s e n einem der Beteiligten auferlegen, wenn 1. es den [im Eröffnungsbeschluß zum Teil entsprochen hat;
zugelassenen]
A n t r ä g e n des Privatklägers nur
2 . es das V e r f a h r e n nach § 3 8 3 A b s . 2 (§ 3 9 0 A b s . 5) wegen Geringfügigkeit eingestellt hat; 3 . Widerklage |§ 388] e r h o b e n worden ist. ( I V 1 ) M e h r e r e Privatkläger haften [bei gemeinsamer Kostentragungspflicht nach § 471 II, III] als G e s a m t s c h u l d n e r . ( 2 ) Das gleiche gilt hinsichtlich der Haftung mehrerer Beschuldigter für die dem Privatkläger erwachsenen notwendigen Auslagen. § 472
(weggefallen)
§ 4 7 2 a (Kosten- und Auslagentragungspflicht bei Adhäsionsverfahren) (I) [Grundsätzlich sind die Kosten des Adhäsionsverfahrens Kosten des Strafverfahrens, für die die §§ 464 ff gelten, soweit § 472a nichts anderes bestimmt.] Soweit d e m A n t r a g auf Z u e r k e n n u n g eines aus der Straftat erwachsenen Anspruchs stattg e g e b e n wird [§ 403], hat der A n g e k l a g t e [nach gerichtlichem Beschluß, § 464 II] auch die dadurch e n t s t a n d e n e n besonderen Kosten und die notwendigen Auslagen des Verletzten zu tragen. ( I I ' ) Sieht das G e r i c h t von der Entscheidung über den A n t r a g ab [§ 405], wird
2. A b s c h n i t t . K o s t e n d e s V e r f a h r e n s
§§ 472b, 473
StPO
ein Teil d e s A n s p r u c h s d e m V e r l e t z t e n n i c h t z u e r k a n n t ]vgl. § 406 III 2] o d e r n i m m t d e r V e r l e t z t e d e n A n t r a g z u r ü c k [§ 404 IV], s o e n t s c h e i d e t d a s G e r i c h t nach p f l i c h t g e m ä ß e m E r m e s s e n , w e r [wieweit] d i e i n s o w e i t e n t s t a n d e n e n g e r i c h t l i c h e n A u s l a gen u n d die i n s o w e i t d e n B e t e i l i g t e n e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n [ - beachte § 89 BRAGebO -] trägt. ( 2 ) D i e g e r i c h t l i c h e n A u s l a g e n k ö n n e n der S t a a t s k a s s e a u f e r l e g t w e r d e n , s o w e i t es unbillig w ä r e , d i e B e t e i l i g t e n d a m i t zu b e l a s t e n . § 4 7 2 b (Kosten- und Auslagentragungspflicht bei N e b e n b e t e i l i g u n g ) (1') [Grundsätzlich hat die durch eine Nebenbeteiligung, §§ 440, 442, erwachsenen Kosten derjenige zu tragen, dem die Kosten des Verfahrens zur Last fallen. ] W i r d d e r V e r f a l l [§§ 73 ff StGB ], d i e E i n z i e h u n g [§§ 74 ff StGB], d e r V o r b e h a l t d e r E i n z i e h u n g [§§ 74b II, 74d V StGB], die V e r n i c h t u n g , U n b r a u c h b a r m a c h u n g o d e r B e s e i t i g u n g e i n e s g e s e t z w i d r i g e n Z u s t a n d e s [vgl. zu §§ 440,442] a n g e o r d n e t o d e r e i n e G e l d b u ß e g e g e n eine j u r i s t i s c h e P e r s o n o d e r e i n e P e r s o n e n v e r e i n i g u n g f e s t g e s e t z t ]vgl. zu § 44], s o k ö n n e n [jedoch nach pflichtgemäßem Ermessen] d e m N e b e n b e t e i l i g t e n d i e d u r c h seine B e t e i l i g u n g [z. B. durch unbegründete Einwendungen] e r w a c h s e n e n b e s o n d e r e n K o s t e n a u f e r l e g t w e r d e n . [Grundsätzlich muß jeder Nebenbeteiligte, wenn keine besondere Anordnung ergeht, seine Auslagen selbst tragen.] ( 2 ) D i e d e m N e b e n b e t e i l i g t e n e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n k ö n n e n [jedoch], s o w e i t es d e r Billigkeit e n t s p r i c h t , d e m A n g e k l a g t e n , im s e l b s t ä n d i g e n V e r f a h r e n auch e i n e m anderen Nebenbeteiligten auferlegt werden. ( I I ) Wird [gleich aus welchen Gründen] v o n d e r A n o r d n u n g o d e r F e s t s e t z u n g ein e r d e r in A b s a t z 1 S a t z 1 b e z e i c h n e t e n N e b e n f o l g e n a b g e s e h e n , so k ö n n e n d i e d e m Nebenbeteiligten erwachsenen notwendigen Auslagen der Staatskasse oder e i n e m a n d e r e n [Weüen-]Beteiligten [oder dem Privat- oder Nebenkläger oder dem Angeklagten] a u f e r l e g t w e r d e n . § 4 7 3 (Kosten- und Auslagentragungspflicht bei ordentlichen und außerordentlichen R e c h t s b e h e l f e n ) (I) [Ist ein unbeschränktes Rechtsmittel völlig erfolgreich, bemißt sich die Kostenund Auslagenentscheidung des Rechtsmittelgerichts nach den §§ 464, 465, 467, 473 II 2. ] D i e [Ger/cMs-JKosten [i. S. des § 464a /] e i n e s [wirksam vollständig] z u r ü c k g e n o m m e n e n (§ 302] o d e r [völlig] e r f o l g l o s e i n g e l e g t e n R e c h t s m i t t e l s [Berufung, Revision, Beschwerde] t r e f f e n d e n , d e r |bzw. für den der bevollmächtigte Verteidiger] es e i n g e l e g t h a t . ( I I I ) H a t t e im Falle d e s A b s a t z e s 1 die S t a a t s a n w a l t s c h a f t d a s R e c h t s m i t t e l [in vollem Umfang] z u u n g u n s t e n d e s B e s c h u l d i g t e n o d e r e i n e s N e b e n b e t e i l i g t e n ( § 4 3 1 A b s . 1 Satz 1 , § § 4 4 2 , 4 4 4 A b s . 1 Satz 1) e i n g e l e g t , s o sind die i h m ]in der Rechtsmittelinstanz] e r w a c h s e n e n n o t w e n d i g e n A u s l a g e n d e r S t a a t s k a s s e a u f z u e r l e g e n . ( 2 ) D a s s e l b e gilt, w e n n d a s v o n d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t z u g u n s t e n d e s B e s c h u l d i g t e n [§ 296 II] o d e r e i n e s N e b e n b e t e i l i g t e n e i n g e l e g t e R e c h t s m i t t e l [sein Ziel erreicht und daher vollen] E r f o l g h a t . ( I I I ) H a t d e r B e s c h u l d i g t e o d e r e i n a n d e r e r ]anfechtungsberechtigter] Beteiligt e r [außer der Staatsanwaltschaft] d a s R e c h t s m i t t e l [von Anfang an zulässig, vgl.
StPO §473
7. B u c h . Strafvollstreckung und Kosten
§§ 318 S 2, 344 I] auf bestimmte Beschwerdepunkte [hinsichtlich des Spruches wegen einer Tat i. S, des § 264] beschränkt und hat ein solches Rechtsmittel [vollen] E r folg, so [gelten für die Kostentragungspflicht §§ 465 I, 467 I, II. Im übrigen] sind die notwendigen Auslagen des Beteiligten der Staatskasse aufzuerlegen. [Hat ein nachträglich beschränktes Rechtsmittel vollen Erfolg, ist § 473 III mit der Maßgabe anwendbar, daß der Beschuldigte die notwendigen Auslagen tragen muß, die bei einer von vorneherein zulässig beschränkten Rechtsmitteleinlegung vermieden worden wären.] ( I V 1 ) Hat das [unbeschränkt oder beschränkt eingelegte] Rechtsmittel [hinsichtlich einer Tat i.S. von § 264] teilweise Erfolg, so hat das Gericht die G e b ü h r |regelmäßig durch Quotelung] zu ermäßigen und die entstandenen Auslagen teilweise oder auch ganz der Staatskasse aufzuerlegen, soweit es unbillig wäre, die Beteiligten damit zu belasten. ( 2 ) Dies gilt entsprechend für die notwendigen Auslagen der Beteiligten. ( V ) D i e Absätze 1 bis 4 gelten entsprechend für die Kosten und die notwendigen Auslagen, die durch einen Antrag 1 . a u f Wiederaufnahme des durch ein rechtskräftiges Urteil (oder durch einen rechtskräftigen Strafbefehl] abgeschlossenen Verfahrens [§§ 359ff, 373a] oder 2. auf ein Nachverfahren (§ 4 3 9 ) verursacht worden sind. ( V I ) Die Kosten [wegen §§ 1, 40ff GKG: Auslagen anläßlich] der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand fallen dem Antragsteller zur Last, soweit sie nicht durch einen unbegründeten Widerspruch des Gegners entstanden sind. § 474
(weggefallen)
§§ 1 - 6 EGStPO
Einführungsgesetz zur Strafprozeßordnung (EGStPO) [ V o m 1. F e b r u a r 1877, RGBl. S. 346, in der Fassung d e s Gesetzes z u r W i e d e r h e r s t e l l u n g der R e c h t s e i n h e i t v o m 12. S e p t e m b e r 1950, B G B l . S. 455, 629, u n d s p ä t e r e r Ä n d e r u n gen]
§ 1 (Zeitpunkt des Inkrafttretens; räumlicher Geltungsbereich) Die S t r a f p r o z e ß o r d n u n g tritt im ganzen U m f a n g des Reiches gleichzeitig |am 1.10.1879]
m i t d e m G e r i c h t s v e r f a s s u n g s g e s e t z in K r a f t . [Sie gilt heute gem. Art. 6 des
Grundlagenvertrages
zwischen
der DDR und der Bundesrepublik
Deutschland
nur für
diese.]
§ 2 (gegenstandslose (Jberleitungsvorschrift) § 3 (Sachlicher Geltungsbereich) (I) Die S t r a f p r o z e ß o r d n u n g findet auf alle [Verfahren, die auf die Verhängung von Rechtsfolgen
zielen,
die das materielle
Strafrecht
vorsieht,
a/so] S t r a f s a c h e n A n w e n -
dung, welche vor die ordentlichen G e r i c h t e \vgl. §§ 12ff GVG] g e h ö r e n . (II) Insoweit die G e r i c h t s b a r k e i t in Strafsachen, f ü r welche b e s o n d e r e Gerichte zugelassen sind, durch die L a n d e s g e s e t z g e b u n g den ordentlichen G e r i c h t e n übertragen wird, kann diese ein a b w e i c h e n d e s V e r f a h r e n gestatten. \Vgl. § 3 I EGG^G.] (III) Die L a n d e s g e s e t z e k ö n n e n a n o r d n e n , d a ß Forst- u n d Feldrügesachen durch die A m t s g e r i c h t e in e i n e m b e s o n d e r e n V e r f a h r e n , sowie o h n e Z u z i e h u n g von S c h ö f f e n verhandelt und entschieden w e r d e n . [Vgl. z. B. Art. 20, 23, 23a BayFoStG. ]
§ 4 (gegenstandslos) § 5 (Verhältnis zu den Reichsgesetzen) D i e p r o z e ß r e c h t l i c h e n V o r s c h r i f t e n d e r [vor Inkrafttreten findlichen]
R e i c h s g e s e t z e [, die das Verfahren
in Strafsachen
d i e S t r a f p r o z e ß o r d n u n g n i c h t b e r ü h r t . [Spätere Grundsatz
»lex posterior
derogat
ieges priori«
der RStPO betreffen,
Gesetze gehen
in Kraft
be-
J werden durch
der RStPO nach
dem
vor. ]
§ 6 (Landesrechtliche Prozeßvorschriften) (I 1 ) Die prozeßrechtlichen Vorschriften der L a n d e s g e s e t z e [vgl. jetzt Art. 72, 74 Nr. 1 GG] t r e t e n für alle S t r a f s a c h e n , über die g e m ä ß § 3 nach d e n V o r s c h r i f t e n der S t r a f p r o z e ß o r d n u n g zu e n t s c h e i d e n ist, a u ß e r K r a f t , soweit nicht in d e r S t r a f p r o z e ß o r d n u n g a u f s i e v e r w i e s e n ist [vgl. auch §§ 3 II, III, 6 II EGStPO,
§ 11 II
EGGVG,
§ 17a GVG]. ( 2 ) A u ß e r K r a f t t r e t e n i n s b e s o n d e r e die V o r s c h r i f t e n ü b e r die Befugnis zum E r l a ß polizeilicher S t r a f v e r f ü g u n g e n .
EGStPO § 7 (II) Unberührt bleiben landesgesetzliche Vorschriften: 1. über die Voraussetzungen, unter denen gegen Mitglieder eines Organs der Gesetzgebung eine Strafverfolgung eingeleitet oder fortgesetzt werden kann [Art. 46, 49 GG, beachte § 152a
StPO];
2. über das Verfahren bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle, soweit sie auf die Abgabenordnung verweisen [§§385 ff AO], § 7 (Gesetzesbegriff) Gesetz im Sinne der Strafprozeßordnung und dieses Gesetzes ist jede [geschriebene und ungeschriebene, beachte auch Art. 25 G G ] R e c h t s n o r m [vgl. § 337 II StPO, § 25 DRiG, Art. 20 II G G ] .
§ § 8 - 1 2 (gegenstandslose Ubergangsvorschriften)
Sachverzeichnis (Die Ziffern bezeichnen die Paragraphen)
Abgeordnete, Immunität 152 a; Vernehmung von A. 50; Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Abgeordnetenhaus 50, 53 Abhörendes Fernmeldeverkehrs 100a, 100b Ablehnung des beschleunigten Verfahrens 212 b; von Beweisanträgen 244, 245, 246; der Eröffnung des Hauptverfahrens 205, 211; Revision wegen Nichtbeachtung von Ablehnungsgründen 338; eines Richters 24ff.; eines Sachverständigen 74; des Staatsanwalts vor 22; Selbstablehnung 27, 30; eines Urkundsbeamten der Geschäftsstelle 31 Abschluß staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen 169 a Abschrift von beschlagnahmten Briefen 101; von Entscheidungen 35; von Privatklagen 381 Absehen von der Einziehung von Gegenständen 430; von der Strafverfolgung 153 bis 154c; von Strafvollstreckung 4 5 6 a ; von der Vereidigung von Zeugen 60ff. Absolut geringfügige Bagatelltat 153 Abstimmung über Schuldfrage und Bemessung der Strafe 263 Abwendung der Beschlagnahme durch Ausschluß der Vervielfältigung und Verbreitung 111m Abwesende 232 ff., 276ff.; Beschlagnahme des Vermögens 290; sicheres Geleit 295; Verfahren nach Erhebung der öffentlichen Klage 294; vorläufige Einstellung des Verfahrens wegen andauernder Abwesenheit des Angeschuldigten 205; Wiedereinsetzung 235 Abwesenheit des Angeklagten in der Hauptverhandlung 230ff.; des Beschuldigten im Sicherungsverfahren 415; einer Person, deren Anwesenheit das Gesetz vorschreibt, Revisionsgrund 338 Adhäsionsverfahren 403ff.; Kosten im A. 4 7 2 a Adoptiveltern 52 Ärztliches Zeugnis, Verlesung eines ä. Z. 256 Akkusationsprinzip 151 Akten, Einsicht durch Privatkläger 385; Einsicht durch Sachverständige 80; Einsicht durch Verteidiger 147; Übersendung bei Rechtsmittel 320,321, 347, 348; Verweigerung der Herausgabe behördlicher Akten 96 Amtsanwalt, Strafvollstreckung 451 Amtsgericht, Beschlagnahme 98; Entgegennahme von Strafanzeigen 158 Amtshilfe 161 Amtsverschwiegenheit der Beamten 54 Änderung der Anklage 265, 266; des Strafgesetzes, Einstellung des Verfahrens 206 b; keine Änderung des Urteils zum Nachteil des Angeklagten 331, 358, 373 Angehörige, Benachrichtigung bei Festnahme 114b; Durchsuchung mit Zuziehung eines A. 106; Eidesverweigerungsrecht 63; als Sachverständige 76; Vertretung des flüchtigen Angeklagten 286; Zeugnisverweigerungsrecht 52, 55, 56 Angeklagter, Angeschuldigter, Anordnung des persönlichen Erscheinens 236; Anwesenheitspflicht des A. 230, 2 3 1 - 2 3 4 ; Anwesenheitsrecht 230, 2 3 1 - 2 3 4 , 247; Beendigung der Hauptverhandlung ohne A . 231; Begriff 323; Berufungsverfahren 3 2 3 , 3 2 4 ; Bestellungeines Verteidigers für abwesende A. 2 3 1 a ; Beweisanträge 219; Entbindung von der Verpflichtung zum Erscheinen in der Hauptverhandlung 233; Entfernung aus dem Sitzungszimmer 247; Fragerecht 2 4 0 f f . ; in der Hauptverhandlung 243; Hauptverhandlung gegen ausgebliebene A. 232; Kosten des Verfahrens 465; Ladung des A. zur Hauptverhandlung 214ff.; letztes Wort 258, 326, 351; rechtliches Gehör 257; Revisionsverfahren 350, 357; Verfahren gegen flüchtige A . 276 ff.; Verhinderung der Entfernung d. A. aus der Hauptverhandlung 231; Verlesung von früheren Geständnissen 254, 255; vorsätzliche Verhand-
lungsunfähigkeit 2 3 1 a ; Weiterführung der Hauptverhandlung nach Entfernung des A. 2 3 1 b ; Wiederaufnahmeverfahren 359ff.; 369 Anhörung 33, 33 a, 311 a, 4 3 2 Anklage, Änderung 265, 266; Ä u ß e r u n g des Angeklagten zur A. 231 a Anklagebehörde 152 Anklageerhebung, Beschluß auf A. 175 Anklagegrundsatz 151 Anklagesatz in Anklageschrift 200 Anklageschrift, keine A. im beschleunigten Verfahren 2 1 2 a ; Einreichung durch den Staatsanwalt 170, 199, 2 1 2 a ; Inhalt 200; Mitteilung d. A. 201; Privatklage 381 Anlage, Anlagen zum Protokoll, kurzschriftliche Niederschrift über Vernehmung 168a Anordnung, Anordnungen des Berufsverbotes, vorläufige A. 132 a; der Durchsuchung von R ä u m e n 105; der Überwachung des Fernmeldeverkehrs 100a, 100b; der Untersuchungshaft 112; persönlichen Erscheinens 236 Anrechnung ausländischer Auslieferungshaft 4 5 0 a ; inländischer freiheits- und führerscheinsentziehender Maßnahmen 4 5 0 Anschließung des Verletzten als Nebenkläger 395 Antrag auf Erlaß eines Strafbefehls 408; auf Eröffnung der Hauptverhandlung 199 ff.; auf öffentliche Bekanntmachung bei Verurteilung 4 6 3 c ; auf richterliche Entscheidung 172; im Sicherungsverfahren 414; auf Wiederaufnahme 365 ff.; auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand 44, 45 Antragsstraftat, Anzeige 158 Anwaltszwang, notwendige Verteidigung 140ff.; Privatklageverfahren 390; bei Revision 345 Anwesenheitsrechte, im Ermittlungsverfahren 163a, 168c, 168d; in der Hauptverhandlung 226, 2 3 0 - 2 3 4 Anzeige, 158; Kosten unbegründeter A. 469; von einem Leichenfund 159 Apotheker, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Armenrecht des Privatklägers 379 Arrest, Aufhebung auf Antrag des Beschuldigten 111 d; dinglicher A. zur Sicherstellung 111 d; vorrangige Befriedigung 111g; Zuständigkeit für Vollziehung l l l f . Arzt, Sachverständiger 246 a; Untersuchungsbefunde 97; Verlesung ärztlicher Atteste in der Hauptverhandlung 256; Zeugnisverweigerung 53, 53 a; Zuziehung zur chemischen Untersuchung 91, zur Leichenschau 87 Attest, Verlesung in der Hauptverhandlung 256 Aufenthaltsort, Gerichtsstand des A . 8; Maßnahmen zur Sicherstellung der Strafverfolgung bei Fehlen eines A. 132; öffentliche Aufforderung zur Angabe des A. 288; Untersuchungshaft bei Fehlen eines A. 113, 127 a; Verlesung von Protokollen wegen unbekannten A. 251 Aufgaben der Polizei 163 Aufhebung der Beschlagnahme 293, 294, von Druckschriften 111 n; des Haftbefehls 120, 121, 123, 126; eines Urteils in d e m Berufungsrechtszug 328, in dem Revisionsrechtszug 353; des Verteidigerausschlusses 1 3 8 a Auflage während der Bewährungszeit 265 a, 268 a, 453 b; Einstellung des Verfahrens unter A. 153a Aufnahme des Fernmeldeverkehrs auf Tonträger 100a, 100b Aufrechterhaltung des Haftbefehls 115, 118a Aufruf der Zeugen 243 Aufschiebende Wirkung der Beschwerde 307 Aufschub der Strafvollstreckung 4 5 5 , 4 5 5 a; befristeter A. 456; beim Wiederaufnahmegesuch 360; beim Wiedereinsetzungsantrag 47 Aufsichtsstelle für Vollstreckung der Führungsaufsicht, Befugnisse und Zuständigkeit 463 a Augenschein, Ablehnung der Beweisaufnahme 244; Definition vor 72; Einnahme 86, 225;
L e i c h e n ö f f n u n g , L e i c h e n s c h a u 8 7 ; P r o t o k o l l i e r u n g richterlichen A . 86, 2 7 3 ; T e i l n a h m e an richterlichem A . 1 6 8 d ; V e r l e s u n g d e s P r o t o k o l l s ü b e r A . 2 4 9 Ausbleiben d e s A n g e k l a g t e n in der H a u p t v e r h a n d l u n g 2 3 0 bis 232, in der B e r u f u n g s v e r h a n d lung 3 2 9 , 3 3 0 ; d e s Privatklägers 3 9 1 ; des V e r t e i d i g e r s 145; des Z e u g e n 51 Ausdehnung des Verfahrens 266 Ausfertigung des Urteils 2 7 5 Ausführung d e r D u r c h s u c h u n g von R ä u m e n 105 Ausgraben v o n Leichen 8 7 Auskunftsrecht d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t 161 Auskunftsverweigerungsrecht 55 Auslagen 4 6 7 f f . ; D e f i n i t i o n d e r n o t w e n d i g e n A . 4 6 4 a , 4 6 7 ; des Privatklägers u n d des B e schuldigten 4 7 1 Ausland, A n r e c h n u n g von F r e i h e i t s e n t z i e h u n g im A . 4 5 0 a; G e r i c h t s s t a n d bei S t r a f t a t e n 10 ff.; S t r a f t a t im A . 1 5 3 c ; V e r f a h r e n g e g e n e i n e n im A u s l a n d W e i l e n d e n 2 7 6 f f . Ausländer, E n t z i e h u n g der F a h r e r l a u b n i s 4 6 3 b ; u n e n t g e l t l i c h e Ü b e r s e t z u n g f ü r A . 3 5 ; Z u s t e l lung an A . 1 1 6 a Auslandstaten, N i c h t v e r f o l g u n g 153 c Auslegung d e s Urteils 4 5 8 Auslieferung, A b s e h e n von K l a g e e r h e b u n g 1 5 4 b ; A b s e h e n von S t r a f v o l l s t r e c k u n g bei A . 4 5 6 a; F r e i h e i t s e n t z u g im A u s l i e f e r u n g s v e r f a h r e n , A n r e c h n u n g 4 5 0 a Aussage vor Staatsanwaltschaft 1 6 1 a Aussagegenehmigung bei V e r n e h m u n g von P e r s o n e n des ö f f e n t l i c h e n D i e n s t e s 5 4 Aussageverweigerungsrecht, B e l e h r u n g des B e s c h u l d i g t e n 136, 163 a Ausschließung von G e r i c h t s p e r s o n e n 2 2 , 2 3 ; e i n e s R i c h t e r s 2 2 , 2 3 ; eines U r k u n d s b e a m t e n 3 1 ; eines V e r t e i d i g e r s 1 3 8 a - 1 3 8 d Ausschluß d e s B e s c h u l d i g t e n 168 c Aussetzung w e g e n A u s b l e i b e n s des V e r t e i d i g e r s 145; d e r H a u p t v e r h a n d l u n g 2 2 8 ; w e g e n A n hängigkeit einer Zivilklage 2 6 2 ; w e g e n N i c h t e i n h a l t u n g d e r gesetzlichen L a d u n g s f r i s t 2 1 7 ; d e r S t r a f e z u r B e w ä h r u n g 260, 2 6 8 a ; d e r S t r a f v o l l s t r e c k u n g , Widerruf 4 5 3 c; d e r V o l l s t r e k k u n g d e s S t r a f r e s t e s 4 5 4 ; d e s Vollzugs d e s H a f t b e f e h l s 116, 1 1 6 a , 122, 126 Auswahl d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n 7 3 Ausweisung des Beschuldigten aus d e m Bundesgebiet, A b s e h e n v o n K l a g e e r h e b u n g bei A . 154b B e a m t e , F e s t n a h m e r e c h t bei A m t s h a n d l u n g e n 164; G e r i c h t s s t a n d d e r A u s l a n d s b e a m t e n 11; H e r a u s g a b e von A k t e n 9 6 ; als S a c h v e r s t ä n d i g e 7 6 ; V e r n e h m u n g ü b e r D i e n s t g e h e i m n i s s e 54 Beauftragte Richter, B e s c h w e r d e g e g e n b. R . 3 0 4 ; V e r e i d i g u n g v o n Z e u g e n 6 6 b ; V e r n e h m u n g von Z e u g e n o d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n 2 2 3 Bedrohung, Privatklage 3 7 4 Beeidigung d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n 7 9 ; v o n Z e u g e n 57, 5 9 f f . ; Z w a n g s m i t t e l bei u n b e g r ü n d e t e r E i d e s v e r w e i g e r u n g 70 Beeinträchtigung d e s B e s c h u l d i g t e n b e i d e r V e r n e h m u n g 136 a Beerdigung g e f u n d e n e r L e i c h e n 159 Befangenheit des R i c h t e r s 2 4 f f . ; d e s U r k u n d s b e a m t e n 31 Befristung d e r B e s c h l a g n a h m e a n o r d n u n g 11 n Befugnis, Befugnisse des u n z u s t ä n d i g e n G e r i c h t s 21 Beginn staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen 160 Begnadigungsrecht 4 5 2 Begründung d e r B e r u f u n g 317, 3 1 8 ; v o n E n t s c h e i d u n g e n 34; d e r Revision 3 4 4 , 345; d e s Strafurteils 267
Begünstigung, Durchsuchung der Wohnung 102; Nichtbeeidigung der B. verdächtiger Personen 60; Verbindung des Verfahrens gegen sämtliche Teilnehmer 3 Behörde, Herausgabe von A k t e n 96; Verlesung von Zeugnissen einer B. 256 Beisitzer, Fragerecht 240, 241 Beistand, Ehegatte, gesetzlicher Vertreter als B. 149 Beitritt zur Privatklage 375 Bekanntmachung der A u f h e b u n g des Strafurteils 371; aller gerichtlichen Entscheidungen 35; von Beschlagnahme und Arrest 111 e; des Haftbefehls 114a; öffentliche 40 Belehrung über Aussageverweigerungsrecht 136, 163 a; über Fahrverbot 268c, 409; über das Recht zur Zeugnisverweigerung 52, 55, 63, 161a, 163a; über Rechtsbehelf 171; über Rechtsmittel 35 a; über Strafaussetzung zur Bewährung 2 6 8 a, 453 a; über Verwarnung mit Strafvorbehalt 453 a Beleidigung, Anschluß als Nebenkläger 395; durch Druckschriften, Gerichtsstand 7; Kosten bei wechselseitiger B. 468; Privatklage 374 Benachrichtigung bei Beschlagnahme von Postsendungen 101; des abwesenden Beschuldigten 287; von Terminen 168c, 224; von Verhaftung 114b Beratungsstelle für Schwangerschaftsabbruch, nicht der Beschlagnahme unterliegender Gegenstände d e r B. 97; Zeugnisverweigerungsrecht 53 Berichtserstatter im Berufungsverfahren 324; im Revisionsverfahren 351 Berufsausübung, Aufschub und Aussetzung des Berufsausübungsverbots 456 c Berufsverbot, Aufschub und Aussetzung 4 56 c; a; notwendige Verteidigung im Verfahren wegen B. 140; vorläufiges Berufsverbot 132 a Berufung 3 1 2 - 3 3 2 ; Adressat, Form, Frist 314; Anfechtung der Urteile des Strafrichters mit B. 312; auf früheren Eid 67; Ausbleiben des Angeklagten und Wiedereinsetzung 329, 330; Berufungsfrist 314; Inhalt des Berufungsurteils 328; in Privatklageverfahren 390; Rechtfertigung der B. 317, 318; Schlußvorträge 326; in Strafsachen 312 bis 332; Suspensiveffekt 316; Teilanfechtung 3 1 8 , 3 2 7 ; U m f a n g der Prüfung des angefochtenen Urteils 327; Verfahren 323 ff., bei Verspätung und bei Rechtzeitigkeit 319, 320; Verwerfung bei Ausbleiben des Angeklagten 329; Verschärfung des Urteils 331; verspätete B. 319; B. des gesetzlichen Vertreters 330; Verböserungsverbot 331; Wiedereinsetzen in den vorigen Stand und B. 315 Berufungsurteil 328 Beschlagnahme gegen Abwesende 2 9 0 f f . ; von Akten und anderen amtlichen Schriftstücken 96; A n o r d n u n g 111 e; Aufhebung l l l n ; vorrangige Befriedigung 111g; Beschwerde 305; zur Beweissicherung oder Einziehung 94, 95,443; von Briefen 99 ff.; Definition vor 94; von Druckschriften 111 m; bei Durchsuchung 108; des Führerscheins l i l a , 4 6 3 a ; Gegenstand der B. 94; Inventarisierung 109; Notveräußerung von Gegenständen nach Beschlagnahme 1111; von Postsendungen, Zuständigkeit 100; Rechtsmittel 304ff.; Richtervorbehalt 98; Rückgabe 1 1 1 k ; von Schriftstücken bei Abgeordneten 97; des Schriftwechsels des Angeklagten 97; als Sicherstellung, Durchführung 111c; verfahrenssichernde B. vor 94, 94ff.; Verlängerungsbeschluß l l l i ; von Vermögensrechten, Pfändung 111c; vollstreckungssichernde B. vor 94, 111b ff.; Zuständigkeit 111 f. Beschleunigtes Verfahren 212 ff. Beschluß über Einstellung oder Eröffnung des Hauptverfahrens 199, 383; über Eröffnung des Hauptverfahrens 203 ff., 383; Notwendigkeit eines B. 270; über Richterablehnung 27, 28; über Verhandlung in Abwesenheit des Angeklagten 2 3 1 a ; über Zwangsvollstreckung oder Arrestvollziehung, Anfechtung 111g Beschränkung d e r Strafverfolgung 154 a; unzulässige B. der Verteidigung 338; der Zahl der Verteidiger 137 Beschuldigter, Ablehnung des Richters 24, des Sachverständigen 74; Anspruch auf Erstattung von Auslagen im Privatklageverfahren 471; Beeinträchtigung bei Vernehmung 136 a; Begriff 157; Belehrung über Aussageverweigerungsrecht 136, 163a; Benachrichtigung des
abwesenden B. 287; Beobachtung im psychiatrischen Krankenhaus 81; Definition 133; Einlegung eines Rechtsmittels durch verhafteten B. 299; Hinweis auf Änderung der Rechtslage 416; Rechtsmittel gegen Entscheidung 296ff.; richterliche Vernehmung 168c; schriftliche Äußerung 163 a; Verkehr mit Verteidiger 148; Vernehmung des B. 136; Überwachung 148a Beschwerde 304ff.; gegen Auflagenbeschluß 3 0 5 a ; iudex a quo 304; im Klageerzwingungsverfahren 172; keine mündliche Verhandlung 309; Nachverfahren 311a; sofortige B. 201, 231 a, 311; gegen Strafaussetzung zur Bewährung 305 a; kein Suspensiveffekt 307; gegen Überweisungsbeschluß 13b; gegen Verteidigerausschluß 138d; weitere B. 310; Zulässigkeit 304 ff. Beschwerdegericht, Vorbereitung der Entscheidung 308 Beschwerderecht des Verhafteten 115, 115a Beschwerdeschrift 306 Beschwerdesumme 304 beseitigbares Strafverfolgungsinteresse 153 a Besetzung, Mangel ordnungsgemäßer B. als Revisions- und Nichtigkeitsgrund 222 b, 338, 359; Mitteilung der B. 122a; Rügeverfahren 2 2 2 b Besetzungsriige 222 b Besondere Spruchkörper 209 a Besorgnis der Befangenheit 24 ff. Bestellung des Verteidigers 142, 143, 350 Bestimmung des zuständigen Gerichts 13 a, 19 Beteiligte, Anhörung 3 3 , 3 3 a, 311 a; Benachrichtigung von Terminen 224; bei Einziehung von Gegenständen 431 ff. Beteiligung an Straftat, Ausschluß des Verteidigers 138a Beteiligungsanordnung 431 Beugehaft 70 Bewährung, Strafaussetzung zur Bewährung 260, 268 a, 453; Überwachung des Verurteilten 453 b Bewährungsauflagen 265 a, 268 a, 453 b Beweis durch Augenschein 86; gegen Flüchtige 285, 289; in der Hauptverhandlung 238, 244 ff.; durch Sachverständige 72 bis 84; Sicherung des B. 285; im Vorverfahren 163 a, 166, 167; im Wiederaufnahmeverfahren 369; durch Zeugen 48 bis 71 Beweisantrag, Ablehnung 244, 245, 246; verspäteter B. 246 Beweisantragsrecht des Angeklagten 201, 219, 244, 245 Beweisaufnahme im Berufungsrechtszug 323 ff., gegen flüchtigen Angeklagten 289; in der Hauptverhandlung 244ff.; im Privatklageverfahren 384 Beweiserhebung, Anordnung durch Gericht 202 Beweiskraft des Protokolls über Hauptverhandlung 274 Beweismittel, Anordnung der Herbeischaffung 221; Herbeischaffung 214, 219; präsente B. 245; Verspätung 246 Beweissicherung durch Beschlagnahme und Durchsuchung 9 4 , 1 0 2 ; bei flüchtigen Beschuldigten 285; bei Leichenfund 159 Beweiswürdigung, freie 261 Bindung des Berufungsgerichts im Falle der Zurückweisung 358; keine B. des Gerichts an Anträge der Staatsanwaltschaft 206 Blutprobe, Entnahme einer B. 81a, 8 1 c Brief, Beschlagnahme 99 ff. Briefgeheimnis 374 Bundesanzeiger als Bekanntmachungsblatt 291, 292, 371; Bekanntmachung von Beschlagnahme und Arrest 111 e
Bundesgerichtshof, keine Beschwerde gegen Beschlüsse und Verfügungen 304; Bestimmung des zuständigen Gerichts 13 a; Ermittlungsrichter 169; Zuständigkeit für Verteidigerausschluß 138c Bundespräsident, Begnadigungsrecht 452, Vernehmung des B. 49; Voraussetzungen der Zeugnisverweigerung 54 Bundesregierung, Mitglieder als Sachverständige 76; Vernehmung von Mitgliedern der B. 50, 54 Bundestagsabgeordnete, Vernehmung als Zeugen 50; Zeugnisverweigerung 53 Bundeswehr, Durchsuchung von G e b ä u d e n oder Anlagen 105 Bürge, Bürgschaft zur Abwendung der Untersuchungshaft 116a Bürgerschaft 50 Chemiker, Notwendigkeit der Zuziehung 91 Dauer der Untersuchungshaft 121 Dienstgebäude, Genehmigung zur Herausgabe von Schriftstücken 96; Genehmigung zur Vernehmung über Amtsgeheimnisse 54 Dienstliche Äußerung des abgelehnten Richters 26 Diplomaten, Gerichtsstand 11 Disziplinarverfahren, Absehen von Klageerhebung 154 e Dolmetscher vor 72, 259; Zuziehung zur Beeidigung Stummer 66 e Dreiphasige Zeugenvernehmung 69 Drohung, Absehen von der Verfolgung bei D. mit Offenbarung der Straftat 154 c Drucker, Zeungisverweigerungsrecht 53 Druckschriften, Gerichtsstand bei Straftaten 7 Duldung der Entnahme von Blutproben 81 a, 81 c Durchsicht von beschlagnahmten Papieren 110 Durchsuchung, Anordnung 105; Bescheid über die Maßregeln 107; Definition vor 94; Durchsicht von Papieren 110; zur Nachtzeit 104;der R ä u m e verdächtiger Personen 102;bei unbeteiligten Personen 103; Verzeichnis mitgenommener Gegenstände 107; Zuziehung des Inhabers der Räume bei D. 106 Echtheit eines Schriftstücks, Ermittlung durch Schriftvergleichung 93 Ehegatte, Antrag auf Wideraufnahme des Verfahrens 361; Ausschließung als Gerichtsperson 22; Fortführung der Privatklage 393; Zeugnisverweigerungsrecht 52 Eid, Belehrung 57; keine eidliche Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft 161a; Verfahren bei der A b n a h m e 66 c Eidesformel der Sachverständigen 79; der Zeugen 6 6 c Eidesgleiche Bekräftigung 66 d Eidesleistung der Zeugen 66 c; durch Stumme 66 e Eidesmündigkeit 60, 61 Eidesverweigerungsrecht 63, 70 Einlegung der Berufung 3 14 ff. ; der Revision 341 Einsicht der Prozeßakten 80, 147, 385 Einspruch gegen Strafbefehl 409 Einstellung 153— 154e, 170, 383; bei absolut geringfügigen Bagatellsachen 153, bei beseitigbarem Strafverfolgungsinteresse 153 a; bei Auslandstaten 153 c; bei Auslieferung 154b;bei Vermögenskriminalität 153, 153 a; im Revisionsrechtszug 354; in Fällen mutmaßlichen Absehens von Strafe 153 b; in Privatklagesachen 383, 389, 393; Kosten 467, 467 a; in Staatsschutzsachen 153d; durch Urteil 260, 354, 389; von Nebenstraftaten 154; von Teilen einer Tat 154a; wegen Verfahrenshindernis 206 a; wegen weichenden Strafverfolgungsinteresses
154 c; w e g e n zivil- o d e r v e r w a l t u n g s r e c h t l i c h e r V o r f r a g e n vorläufige E i n s t e l l u n g 153 a, 154, 199, 205 Einstweilige Unterbringung, B e s c h w e r d e 305, 3 1 0 ; bei S c h u l d u n f ä h i g k e i t 1 2 6 a E i n w e n d u n g e n gegen V o l l s t r e c k u n g s m a ß n a h m e n 4 5 9 h Einzeleid 5 9 Einziehung, B e s c h l a g n a h m e e i n z i e h b a r e r G e g e n s t ä n d e 9 4 ; v o n G e g e n s t ä n d e n aus S t r a f t a t e n 4 3 0 bis 4 4 3 , 472 b; H a u p t v e r h a n d l u n g g e g e n A b w e s e n d e bei E i n z i e h u n g s s a c h e n 2 3 2 ; R e c h t s f o l g e n , die d e r E. g l e i c h s t e h e n 4 4 2 ; von S a c h e n d u r c h S t r a f b e f e h l 4 0 7 ; Sicherstellung v o n G e g e n s t ä n d e n 111 b f f . Einziehungsverfahren 4 3 0 - 4 4 3 Eltern, F o r t s e t z u n g d e r P r i v a t k l a g e 3 9 3 ; W i e d e r a u f n a h m e a n t r a g in S t r a f s a c h e n 3 6 1 Entbindung d e s A n g e k l a g t e n von d e r V e r p f l i c h t u n g z u m E r s c h e i n e n in der H a u p t v e r h a n d l u n g 233 Entehrende Fragen 6 9 Entfernung d e s A n g e k l a g t e n aus d e r H a u p t v e r h a n d l u n g 2 3 1 b ; des Z e u g e n v o m P r o z e ß g e r i c h t 2 2 3 ; aus d e m Sitzungszimmer 2 4 7 ; V e r f a h r e n bei E. des V e r t e i d i g e r s 145 Entlassung v o n Z e u g e n u n d S a c h v e r s t ä n d i g e n 2 4 8 Entschädigung d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n 8 4 ; des V e r l e t z t e n im S t r a f v e r f a h r e n 4 0 3 bis 4 0 6 c; 4 7 2 a, d e r Z e u g e n 71 Entscheidung, A b ä n d e r u n g z u g u n s t e n d e s B e s c h u l d i g t e n 3 0 1 ; A n o r d n u n g d e r Z u s t e l l u n g d u r c h V o r s i t z e n d e n 36; ü b e r E r ö f f n u n g des H a u p t v e r f a h r e n s 1 9 9 f f . ; ü b e r den Verfall d e r Sicherheitsleistung 124 Entscheidungsgriinde, F e h l e n 3 3 8 Entschuldigung, nachträgliche E. d e s A u s b l e i b e n s 51 Entziehung d e r F a h r e r l a u b n i s l i l a , 2 1 2 b , 2 3 2 , 3 0 5 , 4 0 7 Entziehungsanstalt, ärztlicher S a c h v e r s t ä n d i g e r im S t r a f p r o z e ß 2 4 6 a ; U n t e r b r i n g u n g in E . 2 4 6 a, 3 3 1 ; V o r b e r e i t u n g des S a c h v e r s t ä n d i g e n g u t a c h t e n s 8 0 a Entziehungskur als B e w ä h r u n g s a u f l a g e 2 6 5 a, 2 6 8 a Erforschung von S t r a f t a t e n 163 Ergänzende Ermittlungen im Z w i s c h e n v e r f a h r e n 2 0 2 Ergreifung, D u r c h s u c h u n g z u m Z w e c k e der E . 102, 103; G e r i c h t s s t a n d d e r E. 9 Erkennungsdienstliche M a ß n a h m e n 81 b, 163 b, 163 c Ermächtigung zur Z u r ü c k n a h m e e i n e s R e c h t s m i t t e l s 3 0 2 Ermittlung der Staatsanwaltschaft 160, 161, 1 6 9 a ; Beginn d e r E. 160; U m f a n g d e r E. 160 Ermittlungshilfe 161 Ermittlungsrichter 162, 169 Ermittlungsverfahren 160, 161; A k t e n e i n s i c h t d u r c h V e r t e i d i g e r 147 Eröffnung d e s H a u p t v e r f a h r e n s 9 9 ff., 3 8 3 ; I n h a l t des Beschlusses 2 0 7 ; V o r a u s s e t z u n g e n d e s B e s c h l u s s e s 203 Eröffnungsbeschluß 2 0 3 f f . , 2 0 7 ff., V e r l e s u n g 2 4 3 , Z u s t e l l u n g 2 1 5 Erpreßte 154 c Ersatzfreiheitsstrafe 4 5 9 e, 4 5 9 f Erster Zugriff 163 Ersuchter Richter, B e s c h w e r d e g e g e n d e n e. R. 3 0 4 ; V e r e i d i g u n g von Z e u g e n 66 b ; V e r n e h m u n g von Z e u g e n o d e r S a c h v e r s t ä n d i g e n 2 2 3 Erzwingung d e r ö f f e n t l i c h e n Klage, V e r f a h r e n 171 bis 177 Exhumierung einer b e e r d i g t e n L e i c h e 8 7 Exterritoriale, G e r i c h t s s t a n d d e u t s c h e r E . 11
Fahrerlaubnis, B e s c h l a g n a h m e l i l a , 4 6 3 b ; E n t z i e h u n g l i l a , 2 1 2 b , 2 3 2 , 2 6 7 , 3 0 5 , 4 0 7
Fahrverbot, A n o r d n u n g durch Gericht 407; Belehrung bei F. 268c, 409; Hauptverhandlung ohne Angeklagten 232, 233 Faires Verfahren 265 Fälschung des Protokolls 274 Feiertage, Fristberechnung 43 Fernmeldeverkehr, Überwachung des F. vor 94, 100a, 100b Fesselung in Untersuchungshaft 119 Festhalten zur Identitätsfeststellung 163 b, 163 c Festhaltung wegen Ungebühr 164, des Vorgeführten 135 Festnahme, Steckbrief nach einem entwichenen Festgenommenen 131; von Störern 164; vorläufige F. 127 bis 130 Fiktion der Höherrangigkeit besonderer Spruchkörper 209 a Fingerabdrucke 81 b Flucht des Beschuldigten 276ff.; Fluchtgefahr als Haftgrund 112, 113, 116 Fluchtgefahr als Haftgrund 112, 113, 116 Flugzeuge, Gerichtsstand bei Straftaten in F. 10 Form der Berufung 314; der Revision 341 Fortsetzung der Privatklage durch die Hinterbliebenen 393 Fragen an Zeugen u n d Sachverständige 240 ff. Fragerecht in der Hauptverhandlung 240 Freie Beweiswürdigung 261 Freibeweis zu 244, 251 Freigabe einer Sicherheitsleistung 123 Freiheitsstrafe, Anrechnung der Untersuchungshaft auf F. 450; Aufschub 455, 456; Grundsätze für den Vollzug 454 ff.; Hauptverhandlung ohne Angeklagten 232, 233; Vollstreckung 451, 457 Freispruch, A u f h e b u n g des Haftbefehls 120; Kostenlast 467; im Revisionsrechtszug 354; durch Urteil 260, 267; im Wiederaufnahmeverfahren 371 Fristen, Berechnung 42, 43; Definition vor 42; der Urteilsabfassung 275; für die Berufung 314; für die Beschwerde 311; für die Einlegung der Revision 341; für den Einspruch gegen richterliche Strafbefehle 409; einzelne F. 201, 217; zur Erfüllung von Auflagen und Weisungen 153 a; Erklärungsfrist für den Angeschuldigten 201; zur Fortsetzung der Privatklage 393; für Gutachten 73; für die Begründung der Revision 345; Rechtsmittelfrist für Nebenkläger 401; für Urteilsverkündung 268; Wiedereinsetzung bei Fristversäumung 44, im Berufungsrechtszug 3 2 9 Führerschein 94 Führungsaufsichtsstellen 463 a Gang der Hauptverhandlung 243, 244 ff. Gebrauchsmuster, Privatklage bei Verletzungen 374 Gebrechlichkeit, kommissarische Vernehmung eines Zeugen bei G . 223 Gebührenvorschuß bei Privatklage 3 7 9 a , 390 Gefahr, Befugnisse d e s unzuständigen Gerichts bei G. 21; im Verzug, nächtliche Hausdurchsuchung 104 Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates, Absehen von Strafverfolgung 153d Gefängnis, Unterbringung von Untersuchungshäftlingen 119 Gegenerklärung auf Revisionsschrift, Frist 347 Gegenstand der Urteilsfindung 264 Gegenüberstellung im Vorverfahren 58 Geisteskrankheit, Aufschub der Strafvollstreckung 455; Verlesung des Protokolls über die früheren Aussagen einer in G. verfallenen Person 251
Geisteszustand, U n t e r b r i n g u n g zwecks B e g u t a c h t u n g des G . 81 Geistliche, Z e u g n i s v e r w e i g e r u n g s r e c h t 53, 5 3 a Geld, H i n t e r l e g u n g zur A b w e n d u n g d e r U n t e r s u c h u n g s h a f t 1 1 6 a ; S a c h v e r s t ä n d i g e bei F ä l s c h u n g von G . 92 Geldbuße gegen juristische P e r s o n e n u n d P e r s o n e n v e r e i n i g u n g e n 4 4 4 , 4 7 2 b Geldstrafe, A n o r d n u n g d e r U n t e r s u c h u n g s h a f t bei m i t G . b e d r o h t e n T a t e n 113; B e t r e i b u n g 4 5 9 c; H a u p t v e r h a n d l u n g o h n e A n g e k l a g t e n 2 3 2 , 2 3 3 ; V e r r e c h n u n g bei T e i l b e t r ä g e n 4 5 9 c; Vollstreckung 4 5 9 f f . ; Zahlungserleichterungen 4 5 9 a Geleit, sicheres 2 9 5 G e m e i n d e , A n z e i g e p f l i c h t d e r G e m e i n d e b e h ö r d e n in T o d e s f ä l l e n 159; Z u z i e h u n g von G e m e i n d e b e a m t e n bei D u r c h s u c h u n g e n 105 Gemeinschaftlicher Verteidiger 146 Genehmigung zur A u s s a g e als Z e u g e 5 4 ; des P r o t o k o l l s 2 7 3 Genötigte 154 c Gerichte, B i n d u n g an A n t r ä g e d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t 2 0 6 ; E i n s t e l l u n g n a c h E r ö f f n u n g d e r H a u p t v e r h a n d l u n g 2 0 6 a ; E n t s c h e i d u n g ü b e r Zulässigkeit von F r a g e n 2 4 2 ; Z u s t ä n d i g k e i t für Einwendung gegen Vollstreckung 459 h Gerichtliche Entscheidung 3 3 ff. Gerichtsarzt, V e r l e s u n g v o n G u t a c h t e n 2 5 6 ; Z u z i e h u n g zu L e i c h e n ö f f n u n g e n 87 Gerichtshilfe 160, 4 6 3 Gerichtspersonen, A u s s c h l i e ß u n g und A b l e h n u n g 22 bis 31 Gerichtsstand 7 f f . , d e r b e g a n g e n e n T a t 7; E i n r e d e d e r U n z u s t ä n d i g k e i t 16; d e r E r g r e i f u n g 9 ; d e r E x t e r r i t o r i a l e n 11; bei P r e s s e s t r a f t a t e n 7 ; bei auf Schiffen o d e r F l u g z e u g e n b e g a n g e n e n S t r a f t a t e n 10; Ü b e r t r a g u n g des G . bei V e r h i n d e r u n g d e s z u s t ä n d i g e n G e r i c h t s 15; d e s W o h n s i t z e s 8; f ü r z u s a m m e n h ä n g e n d e S t r a f s a c h e n 13; Z u s t ä n d i g k e i t s s t r e i t i g k e i t e n 14 Gerichtstafel, öffentliche Z u s t e l l u n g 4 0 Gerichtsvollzieher, L a d u n g e n 3 8 Geringfügigkeit, E i n s t e l l u n g des V e r f a h r e n s w e g e n G . 153, 3 8 3 Gesamtstrafe 4 6 0 , 4 6 2 , 4 6 2 a Geschäftsräume, D u r c h s u c h u n g 102 ff Geschäftsstelle, A k t e n ü b e r s e n d u n g 3 2 0 , 3 9 0 ; A u s s c h l i e ß u n g und A b l e h n u n g von U r k u n d s b e a m t e n 31; K o s t e n f e s t s e t z u n g 4 6 4 b; M i t w i r k u n g des U r k u n d s b e a m t e n 26, 168, 2 2 6 , 2 7 1 ff., 2 7 5 ; Z u s t e l l u n g v o n G e r i c h t s e n t s c h e i d u n g e n von A m t s w e g e n 3 6 Geschwister, W i e d e r a u f n a h m e nach d e m T o d e d u r c h G . 361 Gesellschaft des bürgerlichen Rechts, V e r t r e t u n g in d e r P r i v a t k l a g e 374 Gesetzesverletzung, R e v i s i o n 3 3 7 G e s e t z g e b e n d e Versammlung, V e r n e h m u n g d e r Mitglieder 5 0 Gesetzlicher Vertreter, E i n l e g u n g von R e c h t s m i t t e l n 298, 3 3 0 ; P r i v a t k l a g e 374 Geständnis, V e r l e s u n g des P r o t o k o l l s ü b e r ein G . 2 5 4 ; W i e d e r a u f n a h m e d e s V e r f a h r e n s 3 6 2 Geringer Schaden 153 Glaubhaftmachung d e s A b l e h n u n g s g r u n d e s 2 6 , 74; v o n T a t s a c h e n 4 5 ; des Z e u g n i s v e r w e i g e r u n g s g r u n d e s 56 Glaubwürdigkeitsprüfung eines Z e u g e n 68, 6 8 a Glückspiel, D u r c h s u c h u n g des O r t e s 104 Gnadenrecht, Z u s t ä n d i g k e i t 4 5 2 Grundbuch, V e r m e r k d e r B e s c h l a g n a h m e 1 1 1 c Gutachten, m ü n d l i c h e s o d e r schriftliches G. im V o r v e r f a h r e n 82; zweites G . 83 Hafen als G e r i c h t s s t a n d 10 Haft, U n t e r s u c h u n g s h a f t 112 bis 131; Z w a n g s m i t t e l gegen Z e u g e n 7 0 Haftbefehl 114; A u f h e b u n g 120, 121, 123, 126; beim A u s b l e i b e n d e s A n g e k l a g t e n 2 3 6 , 3 2 9 ,
in der Hauptverhandlung 230; Aussetzung des Vollzugs 116, 116a, 122, 126; Bekanntgabe 114 a; Benachrichtigung der Angehörigen 114b; Haftprüfungsverfahren 117 bis 118b, 122; zwecks Vollstreckung einer Freiheitsstrafe 457; Zuständigkeit für Erlaß 125 Haftgrund 112, 113; Katalog 112, 112a; Untersuchungshaft 112; Wiederholungsgefahr 112a Haftprüfungsverfahren 117 bis 118b, 122 Hauptverfahren, Ablehnung der Eröffnung 2 0 4 , 2 0 5 , 2 1 1 , Antrag auf Eröffnung 199; Beweiserhebung vor Eröffnung des H. 202; Entscheidung über die Eröffnung 199 bis 212 b; Eröffnung 203ff., 383; Mitteilung der Anklageschrift an den Angeschuldigten 201 Hauptverhandlung 226 bis 275; Abgabe von Erklärungen des Angeklagten, Verteidigers, Staatsanwalts 257; in Abwesenheit des Angeklagten, Änderung des rechtlichen Gesichtspunktes 265; Anzahl und Dauer der Unterbrechungen 229; Aussetzung wegen verspäteten Beweisantrages 246; Beendigung ohne Angeklagten 231; im beschleunigten Verfahren 212 a; ohne Beschuldigten 415; Durchführung ohne Angeklagten 231 a; bei Einspruch gegen Strafbefehl 411; Entbindung von der Verpflichtung zum Erscheinen 233; Fortsetzung nach Unterbrechung 229; Leitung 238; im Privatklageverfahren 383; Terminsbestimmung 213; Unterbrechung, Aussetzung bei Verteidigerausschluß 138c; Unterbrechung der H. durch Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten 231 a; ununterbrochene Gegenwart in H. 226; Urteil 260; Verbot der Entfernung des Angeklagten 231; Verfahren 243 ff.; Verlesung von Schriftstücken 249; Vorbereitung der H. 213 bis 225; Weiterführung nach Entfernung des Angeklagten 231 b Hauptverhandlungsprotokoll 2 7 1 - 2 7 4 , Beweiskraft 274 Hausdurchsuchung zur Nachtzeit 104 Hausfriedensbruch, Privatklage 374 Hebamme, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Hehler, Durchsuchung 102; Nichtvereidigung des als H. Verdächtigen 6 0 Heilbehandlung als Bewährungsauflage 265 a, 268 a Heimathafen eines Schiffes als Gerichtsstand 10 Hemmung der Rechtskraft durch Rechtsmittel 316, 343; der Vollstreckung 47 Herausgabe von beschlagnahmten Gegenständen an Verletzten 111k Herausgabepflicht bei Beschlagnahme von Gegenständen 95 Herberge, Durchsuchung zur Nachtzeit 104 Hilfspersonen Sachverständiger, Zeugnisverweigerungsrecht 53 a Hinterlegung als Sicherheitsleistung 116a Hinweis auf Bedeutung des Eides 57 Hochverrat, Absehen von Strafverfolgung I53d, 153 c Hypnose 8 1 a , 136 a Identitätsfeststellung 163 b, 163 c Immunität der Abgeordneten 152 a Inquisitionsmaxime 160 instrumenta et producta sceleris 94 Intendant, Zeugnisverweigerungsrecht 53 Jugendlicher, Vereidigung als Zeuge 60, 61 Juristische Personen, Festsetzung einer Geldbuße 444, 472 b Kaution zur Entlassung aus Untersuchungshaft 116a; Verfall 124 Kinder, Leiche eines neugeborenen K. 90 Kirchenbuchauszüge," Verlesung 249 Klage, 151, 155, 1 9 9 - 2 0 1 ; Vorbereitung der K. 1 5 8 - 1 7 7
Klageerhebung, Absehen von K. 153 bis 154c; öffentliche K. 170; Z u r ü c k n a h m e der K. 156; Zuständigkeit zur öffentlichen K. 152 Klageerzwingungsverfahren 172 bis 177; Kosten 177; Sicherheitsleistung 176 Klagerücknahme 156 Kompetenzkonflikte 19 Kommissarische Zeugenvernehmung 223 Konzentrationsgebot 222 b Körperliche Untersuchung 8 1 äff.; des Beschuldigten 8 1 a ; von Nichtbeschuldigten 8 1 c ; von Frauen 8 1 d Körperverletzung, Privatklage 374 Kosten 464 ff.; des Anzeigenden 469; Beschwerdewert 304; Definition 464 a; Festsetzung der H ö h e 464 b; im Klageerzwingungsverfahren 117; bei NichtVerurteilung467; bei Privatklage 471; der Rechtsmittel 473; Sicherheitsleistung des Privatklägers 379; bei Straffreierklärung 468; bei Verurteilung 4 6 5 ; der Z u r ü c k n a h m e des Strafantrags 4 7 0 Kraftfahrzeug, Entziehung d e r Fahrerlaubnis 267, 4 0 7 ; Fahrverbot l i l a , 4 5 0 Krankenhausaufenthalt, A n r e c h n u n g 4 6 1 Krankheit, A u f s c h u b der Vollstreckung 455; von Z e u g e n o d e r Sachverständigen 2 2 3 Kreuzverhör 239 Kriminelle Vereinigungen, A b s e h e n von Strafverfolgung 153 d Kurzschrift, Anlage zum Protokoll 168 a Ladung des Angeklagten 2 1 6 ; durch d e n Angeklagten 220; des Beschuldigten zur Vernehm u n g 133; zur H a u p t v e r h a n d l u n g 214 ff., 232; im Privatklageverfahren 385, 386; unmittelbare L. 38; des Verteidigers 218; des Zeugen und Sachverständigen 48, 72, 323 Ladungsfrist 217, 228, 385; im Privatklageverfahren 385 Ladungsplan 214 Länder, Begnadigungsrecht 4 5 2 Landesjustizverwaltung, Ü b e r t r a g u n g d e r Strafvollstreckung in Amtsgerichtssachen an den Amtsanwalt 451 Landesregierungen, V e r n e h m u n g 50; Verweigerung d e r V e r n e h m u n g 76 Landesverrat, A b s e h e n von Strafverfolgung 153d, 153 c Landesverteidigung, A b s e h e n von Strafverfolgung 153 d Landgerichte, Zuständigkeit 2 0 9 Landtag, V e r n e h m u n g 50; Zeugnisverweigerungsrecht 53 Legalitätsprinzip 152 Leichenschau und -Öffnung 8 7 f f . ; eines U n b e k a n n t e n 159 Leitung der H a u p t v e r h a n d l u n g 238 Letztes Wort des Angeklagten 258, 326, 351 Leumundszeugnis, Unzulässigkeit der Verlesung 256 Lichtbildaufnahmen des Beschuldigten 8 1 b Lokaltermin 8 6 Lügendetektor 136a Luftfahrzeuge, Gerichtsstand bei Straftaten in L. 10 Maßregeln der Besserung und Sicherung 267; Urteil 2 6 0 ; Vollstreckung 4 6 3 Mehrheit bei A b s t i m m u n g e n und Beschlüssen 263 Meineid 359, 362 Mildernde Umstände, Berücksichtigung im Urteil 267 Mindeijährige, Zulassung von Beiständen 149 Minister, V e r n e h m u n g der M. 50 Mißbrauch der Verteidigerrechte, Ausschluß von Verteidigung 138a, 1 3 8 b
Mitteilung nach D u r c h s u c h u n g von R ä u m e n 107 Monat, F r i s t b e r e c h n u n g 4 3 Mord, U n t e r s u c h u n g s h a f t 112 Mündliche Verhandlung ü b e r H a f t b e f e h l 118 bis 118b Nacheid 59 Nachlaß, keine H a f t u n g f ü r die Kosten 4 6 5 ; keine Vollstreckung von G e l d s t r a f e n 4 5 9 c Nachträgliche Beeidigung 5 9 Nachträgliche Entscheidung über eine Gesamtstrafe 460, 462, 4 6 2 a Nachtragsanklage 2 6 6 Nachtzeit, D u r c h s u c h u n g 104 Nachverfahren, E i n z i e h u n g von G e g e n s t ä n d e n 4 3 9 , 4 4 1 ; Kosten 473 Nebenbeteiligung 4 4 0 , 4 4 2 ; Kosten der N. 472 b Nebenfolgen, Vollstreckung 4 5 9 g Nebenklage 3 9 5 bis 4 0 2 ; AnSchlußerklärung 396, 398, 4 0 2 Nebenklageberechtigter 3 9 5 Nebenkläger, R e c h t e des N. 397, 3 9 8 ; Rechtsmittel 399, 401; T o d 4 0 2 nemo tenetur se ipsum accusare 136 N e u e Tatsachen und Beweismittel im Beschwerderechtszug 3 2 3 ; W i e d e r a u f n a h m e 3 5 9 Nichtanzeige von S t r a f t a t e n , A b s e h e n von Strafverfolgung 153 d, 1 5 3 e Nichtvereidigung, P r o t o k o l l v e r m e r k 64; von Zeugen 60 ff. Nichtverfolgung von S t r a f t a t e n 153 bis 1 5 4 c Niederschrift über die H a u p t v e r h a n d l u n g 271 ff. Notar, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 5 3 a Notbeweisaufnahme 166 Nötigung, O p f e r e i n e r N. 154 c Notstaatsanwait 165 Notveräußerung, A n w e n d u n g von Vorschriften d e s Z P O 1111, v o n beschlagnahmten G e g e n ständen 1111 Notwendige Verteidigung 81, 140, 141 Notwendig überraschende Maßnahmen 33 Obduktion, V o r n a h m e 87 ff. Oberlandesgericht, B e s c h w e r d e gegen Beschlüsse und V e r f ü g u n g e n 3 0 4 ; Ermittlungsrichter 169; H a f t p r ü f u n g bei langer D a u e r 122; Revision gegen Urteile 333; Zuständigkeit f ü r Verteidigerausschluß 138 c Objektives Verfahren bei d e r E i n z i e h u n g von G e g e n s t ä n d e n vor 430, 440, 4 4 1 , 4 4 4 Öffentlich bestellter Sachverständiger 73, 75 Öffentliche Bekanntmachung von Strafurteilen 4 6 3 c Öffentliche Blätter, B e k a n n t m a c h u n g der A u f h e b u n g des Strafurteils 371, der B e s c h l a g n a h m e 2 9 1 ff. Öffentliche Klage 151 bis 157; bei Privatklagedelikten 376; V o r b e r e i t u n g 158 bis 177 Öffentliches Interesse bei Privatklagedelikten 376, 377 Öffentliche Zustellung 40 Öffentlichkeit, Revision w e g e n V e r l e t z u n g der Vorschriften ü b e r die ö . 338 Offizialprinzip 152 Opfer einer N ö t i g u n g o d e r E r p r e s s u n g 154 c Opportunitätsprinzip 152, 1 5 3 - 1 5 4 e , 3 7 6 Ordnungsgeld für Z e u g e n bei A u s b l e i b e n 51; bei Zeugnisverweigerung 70 Ordnungshaft für A n g e k l a g t e n in H a u p t v e r h a n d l u n g 2 3 1 b ; für Z e u g e n bei A u s b l e i b e n 51 Ordnungsmittel gegen Sachverständige 7 7
Ordnungs- und Zwangsmittel, Beschwerde gegen 305 Ort der Tat 7 Papiere, Durchsuchung 110 Paragraphenliste 260 Patent, Privatklage bei Verletzungen 374 Patentanwälte, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Person des Vertrauens 114 b, 163 c Personenstandsbuch, Verlesung von Auszügen 249 Personenvereinigungen, Festsetzung einer Geldbuße 444, 472 b Persönliches Erscheinen, Anordnung des p. E. des Privatklägers bzw. des Angeklagten 387 Pfändung als Beschlagnahme 111c Pfarrer, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Pflegeeltern 52 Pflegschaft über Abwesende 292 Pflichtverteidiger, Bestellung 141 bis 143 Photographien des Beschuldigten 81 b Plädoyer des Staatsanwalts und des Verteidigers 258, 326, 351 Politische Straftaten, Absehen von Strafverfolgung 153d Politische üble Nachrede, Privatklage 374 Politische Verdächtigung, Absehen von Strafverfolgung 153 d Polizei, Recht des ersten Zugriffs der P. 163 Polizeibeamte, Ausschließung der als P. tätig gewesenen Gerichtspersonen 22, 31; Beschlagnahme 98; Durchsuchung 98; als Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft 161; Vernehmung der Beschuldigten, Zeugen, Sachverständigen 163 a; vorläufige Festnahme durch P. 127, 127 a Polizeibehörde, Erlaß von Steckbriefen 131; Ermittlungen 158, 159, 163 Post, Beschlagnahme von Postsendungen 99 ff. Postsperre gegen den Beschuldigten 99 Präsente Beweismittel 245 Privatklage 374ff.; Antrag auf richterliche Entscheidung 172; Armenrecht 379; Einstellung 383, 389; Gebührenvorschuß 3 7 9 a , 390; Klagerücknahme 391, 3 9 2 , 3 9 4 ; Kosten 471; ö f fentliche Klage 376, 377; Sicherheitsleistung 379; Vereidigung 52; Verfahren 374 bis 394; Widerklage 388; Zeugeneid 62 Privatklageberechtigter 374; mehrere P. 375 Privatkläger, Ablehnung des Richters 24, des Sachverständigen 74; Anschluß als Nebenkläger 395; Rechtsstellung 385; Rechtsmittel 390; Tod 393, 394 Privatklagetat 374 Protokoll, Beurkundung der Hauptverhandlung 273; Inhalt 168a, 272, 273; Notwendigkeit eines P. 168, 271 bis 274; über richterliche Untersuchungshandlungen 168, 168a; über staatsanwaltschaftliche Untersuchungshandlungen 168b; unstatthafte Verlesung eines P. 252; Verlesung 249 ff., im Sicherungsverfahren 415; Vermerk über Augenscheinbeweis 86, der Nichtvereidigung 64, der Zeugenvereidigung 66 a Protokollführer, Ausschließung und Ablehnung 31 Prozeßgegenstand 155, 264 Prozeßverschleppung, Ablehnung von Beweisanträgen 244, 245 Prüfung der Zuständigkeit des Gerichts von Amts wegen 6 Psychiatrisches Krankenhaus, einstweilige Unterbringung 126a; Unterbringung 2 4 6 a , 331; Unterbringung zur Beobachtung 81; Vorbereitung des Sachverständigengutachtens 80 a, 81 Räume, Durchsuchung 102 ff. Recht des ersten Zugriffs 163
Rechtfertigung der Berufung 317; der Revision 344, 345 Rechtlicher Gesichtspunkt, Veränderung in der Hauptverhandlung 265 Rechtliches Gehör des Angeklagten 257 Rechtsanwalt, Akteneinsicht 147, 385; Ausschließung eines in der Sache schon als R. tätig gewesenen Richters 22; als Verteidiger 138; Vertretung des Privatklägers 378; Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53a Rechtsbehelfe vor 296, 296ff.; Berufung 312ff.; Beschwerde 403ff.; Kosten 473; Revision 333 ff. Rechtsbehelfsbelehrung bei Haftbefehl 115, 115a; in Strafsachen 35a, 171 Rechtskraft, fingierter Eintritt 34 a; formelle zu 34 a; Hemmung durch die Berufung 343; der Strafbefehle 410; als Voraussetzung der Vollstreckbarkeit von Strafurteilen 449 Rechtslehrer, Befähigung zum Verteidiger 138 Rechtsmittel 296 ff.; im Adhäsionsverfahren 406 a; Berufung 312 ff.; des verwahrten Beschuldigten 299; gegen Beschluß über Verhandlung ohne Angeklagten 2 3 1 a ; Beschwerde 304 ff. ; falsche Bezeichnung 300; Frist für Einlegung eines R. durch verhafteten Beschuldigten 299; Nebenkläger 401; im Privatklageverfahren 390; Revision 333 ff.; der Staatsanwaltschaft 296, 301; gegen als unzulässig verworfene Richterablehnung 28; des Verteidigers 297; des gesetzlichen Vertreters 298; Verzicht auf R. 267 Rechtsmittelbelehrung 35 a, 115, 115 a, 171 Rechtsmittelberechtigte 296 Rechtsmittelverzicht 302 Rechtsmittelzurücknahme 302, 303 Rechtsnormen, Revision wegen Verletzung einer R. 337 ff., 344 Redakteur Zeugnisverweigerungsrecht 53 Referendar, Übertragung von Aufgaben des Staatsanwalts 142; als Verteidiger 139, 142 Regelvereidigung 5 9 ff. Revision 333 ff.; Adressat 341; Anträge 344, 345; Begründungspflicht 344, 345; in Privatklagesachen 390; Revisionsfrist 341; Sprungrevision 335; Suspensiveffekt 343; tatrechtliche Verwertung einer R. 346; U m f a n g der Urteilsprüfung 336, 352; Verwerfung wegen Unzulässigkeit 346, 349; Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und R. 342; Wirkung der R. 343; Verböserungsverbot 358; Zulässigkeit 333, 335 Revisionserstreckung 357 Revisionsfrist 341, 342 Revisionsgericht, eigene Sachentscheidung der R. 354 Revisionsgründe 337ff.; absolute 338; relative 337 Revisionsschrift 347 Revisionsverhandlung 350, 351 Richter, als Notstaatsanwalt 165; Anordnung der Beschlagnahme 98, 100, von Beschlagnahme oder Arrest 111 e, von Druckschriften l l l n , der Durchsuchung 105, der Überwachung des Fernmeldeverkehrs 100b; Ausschließung und Ablehnung 22ff.; Befugnis zu Maßregeln gegen ausgebliebene Zeugen und Sachverständige 51; Erlaß eines Haftbefehls 125, 126; Genehmigung zur Aussage als Zeuge 54; Haftbefehl durch R. 114; Revision wegen Mängel in der Person 338; als Sachverständige 76; Untersuchungshandlungen 162, 165 ff.; Vernehmung des Verhafteten 128, 129; Vorbehalt der Haftfestsetzung 161a; Vorführung Festgenommener 115, 115a; Vorführung Festgehaltener 163 c; Wiederaufnahme wegen Mängel in der Person 359; Zwangsmaßregeln gegen Zeugen und Sachverständige 70, 72 Sachbeschädigung, Privatklage 374 Sachliche Zuständigkeit der Gerichte 1 bis 6 Sachverständige 72 bis 84; Ablehnung 74; Akteneinsicht 80; Anwesenheit bei Augenschein
168d; ärztliche S. 2 4 6 a ; Ausschluß vom Richteramt 22; Auswahl 73; Definition vor 48; Entlassung 248; Erscheinungspflicht bei Ladung 161a; bei Geld- oder Wertzeichenfälschung 92; Gutachtererstattungspflicht 75; Kreuzverhör 239; Ladung 219ff.; Namhaftmachung durch Gericht und Staatsanwaltschaft 222; Nichtvereidigung 79; notwendige Zuziehung der S. 87, 91, 93; richterliche Leitung 78; sachverständige Zeugen 85; im Sicherungsverfahren 414, 415; Vereidigung 79; Verweigerungsrecht 76; Zwangsmittel 77 Sachverständige Zeugen 85; Definition vor 4 8 Samstag, Ende der Frist 43 Schadensereignis, Bestimmung des Gerichtsstandes nach dem Ort des Sch. 7 Schadensersatz wegen Zwangsvollstreckung oder Arrest 111g Schadensersatzpflicht des Verletzten 111g, 111h Schiffe, Gerichtsstand für Straftaten auf Sch. 10 Schlußbericht, polizeilicher 163 Schlußvorträge in der Berufung 326; in der Hauptverhandlung 257ff.; in der Revision 351 Schnellrichter 212 ff. Schnellverfahren 212 ff. Schöffen, Ausschließung und Ablehnung 31; Fragerecht 240, 241; Namen der Schöffen im Protokoll 272; Revision wegen Mängel in der Person 338; keine Unterschriften auf Urteil 275; Wiederaufnahme wegen Mängel in der Person 359, 362 Schöffengericht, Berufung gegen Urteile des Sch. 312; beschleunigtes Verfahren 212 ff. Schriftgutachten 93 Schriftstücke, amtliche 96; Begutachtung der Echtheit 93; Beschlagnahme 94, 97ff.; Verlesung 249, 325 Schriftvergleichung, Echtheitsbeweis 93 Schuldfrage, Entscheidung über Sch. 263 Schuldunfähigkeit, Anstaltsunterbringung 126a; des Täters, Sicherungsverfahren 413 Schwägerschaft, Ausschließung von Gerichtspersonen 22, 31; Eidesverweigerungsrecht 63; Verweigerung des Gutachtens wegen Sch. 76; Zeugnisverweigerung 52 Schwurgericht, Privatklage vor dem Sch. 384; Revision gegen die Urteile des Sch. 333 Seelsorger, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Selbstablehnung einer Gerichtsperson 27, 30 Selbständige Anordnung der Einziehung von Gegenständen 440, 441, 444 Selbstbelastungsfreiheit 55 Sendeleiter, Zeugnisverweigerungsrecht 53 Sicheres Geleit 295 Sicherheitsleistung, Aussetzung des Vollzugs des Haftbefehls 116a, 123; im Klageerzwingungsverfahren 176; für die Kosten im Privatklageverfahren 370; Verfall 124 Sicherstellung 94 ff.; durch Beschlagnahme 111c; durch dinglichen Arrest 111 d; von Gegenständen 119bff.; verfahrenssichernde S. 94ff.; vollstreckungssichernde 1 1 1 b f f . Sicherung des Verurteilten, vorläufige Maßnahmen 453 c Sicherungsverfahren 413 bis 4 2 9 c ; Voraussetzungen 413; Wechsel zum Strafverfahren 416 Sicherungsverwahrung, ärztlicher Sachverständiger 246 a; Vorbereitung des Sachverständigengutachtens 80 a Sittlichkeitsverbrechen, Haftgrund 112a Sitzungsprotokoll 271 ff. Sofortige Beschwerde 28, 46, 124, 210, 270, 311, 322; gegen Kostenentscheidungen 464; im Wiederaufnahmeverfahren 372 Sofortverfahren 212 Sonnabend, E n d e der Frist 43 Sonntag, Ende der Frist 43
Sozialtherapeutische Anstalt, Anordnung einstweiliger Unterbringung 126a; Unterbringung zur Beobachtung 81; Vorbereitung des Sachverständigengutachtens 80 a Sprungrevision 335 Staatsanwalt, Abgabe von Erklärungen 257; Antrag auf gerichtliche Entscheidung bei Ablehnung der öffentlichen Klage durch St. 172ff.; Ausschließungeines in der Sache schon als St. tätig gewesenen Richters 22; mehrere St. in der Hauptverhandlung 227; Schlußvortrag (Plädoyer) 258, 326, 351; Übertragung von Aufgaben auf Referendar 142; Vernehmung des Beschuldigten 163 a Staatsanwaltschaft, Ablehnung des Richters 24; Ablehnung des Sachverständigen 74; Absehen von Klageerhebung 153 b, 171; Anfechtung des Beschlusses über Zwangsvollstreckung und Arrest 111g; Anhörung vor Entscheidungen 33, 309; Anordnung der Beschlagnahme 98, von Beschlagnahme oder Arrest 111 e, der Beschlagnahme von Druckschriften l l l n , der Durchsuchung 105; Antrag auf Erlaß von Strafbefehlen 407, 408, auf richterliche Untersuchungshandlung 162; Anzeige bei der St. 158; Ausführung der Zustellung und Vollstreckung von Entscheidungen 36; Durchsicht von beschlagnahmten Papieren 110; Einreichung der Anklageschrift 199, 2 1 2 a ; Einstellung des Verfahrens 170, 1 7 1 , 4 6 7 a ; Erhebung der öffentlichen Klage 152 ff.; Ermittlungen 160, 161; Fragerecht 240 ff.; Gegenwart in der Hauptverhandlung 226; Ladung 214; Leichenschau im Beisein der St. 87; bei Nebenklagen 396, 401; Nichtverfolgung von Auslandstaten 153 c; Notveräußerung 1111; im Privatklageverfahren 376, 377, 389; Protokoll über Untersuchungen 168b; Rechtsmittel 296; Sicherungsverfahren 413; Strafvollstreckung 451 ff.; Vermerk des Ermittlungsabschlusses 169 a; Vorbereitung der öffentlichen Klage 161 a; vorläufige Festnahme 127,127 a; Zurücknahme der Rechtsmittel 302; Zustellung von Entscheidungen 36; Zustellungen an die St. 41 Staatskasse, Tragung der Kosten durch die St. 467, 4 6 7 a , 473; Verfall einer Sicherheit 124 Staatsschutzsachen, Absehen von Strafverfolgung in 153 d Steckbrief 131; für Strafvollstreckung 457 Steuerberater, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 5 3 a Steuerbevollmächtigte, Zeugnisverweigerungsrecht 53, 53 a Stimmenmehrheit für Schuldfrage und Bemessung der Strafe 263 Störung von Amtshandlungen 164 Strafantrag 158; Haftbefehl vor Stellung des St. 130; Kosten bei Zurücknahme 470 Strafanzeige, 158 Strafaufschub bei Wiederaufnahmeantrag 360 Strafaussetzung zur Bewährung 2 6 8 a , 453; Beschwerde 305 a Strafbefehl, Einspruch gegen S. 409, 411; Einziehung durch St. 438; Inhalt 409; Kostenentscheidung 464; Mitteilung an gesetzlichen Vertreter 409; Rechtskraft 410; kein Verböserungsverbot nach Einspruch 411; Wiederaufnahme des Verfahrens 3 7 3 a Strafbefehlsverfahren 407 bis 412; Antrag 407, 408; Zulässigkeit 407 Straferlaß nach Bewährungszeit 4 5 3 Straffrage, Entscheidung über die St. 263 Straffreiheitserklärung, Kosten 468 Strafkammern, Entscheidung über Richterablehnung 27; Revision gegen die Urteile der St. 333; Wirtschaftsstrafsachen 13 b Strafrechtsänderung, Einstellung des Verfahrens 206 b Strafrichter, Berufung gegen Urteile des St. 312, 313; beschleunigtes Verfahren 212 ff.; Erlaß eines Strafbefehls 407 Strafsachen, Kosten des Verfahrens 464 bis 473 Strafverschärfung, Begründung im Urteil 267 Straftaten im Ausland 153 c; gegen ausländische Staaten, Absehen von Strafverfolgung 153 d, 153e; Gerichtsstand 7 bis 21; nach dem Gesetz über unlauteren Wettbewerb, Privatklage 374
Strafurteile, A u s l e g u n g bei Z w e i f e l n 4 5 8 ; V e r l e s u n g 2 4 9 ; V o l l s t r e c k u n g 4 4 9 ff. Strafverfahren, A b s e h e n von K l a g e e r h e b u n g 1 5 4 e ; gegen A b w e s e n d e 2 7 6 bis 2 9 5 ; R e c h t s mittel gegen E n t s c h e i d u n g e n 2 9 6 f f . ; nach Ü b e r g a n g v o n S i c h e r u n g s v e r f a h r e n 4 1 6 Strafverfolgung, B e s c h r ä n k u n g auf e i n z e l n e G e s e t z e s v e r l e t z u n g e n 154 e; M a ß n a h m e n zur Sicherstellung 132; bei politischen S t r a f t a t e n 1 5 3 d Strafvollstreckung 4 4 9 bis 4 6 3 b ; A u f s c h u b o d e r U n t e r b r e c h u n g 4 5 5 a; Begriff vor 4 4 9 ; d e s S t r a f r e s t e s 4 5 4 ; k e i n e H e m m u n g bei W i e d e r a u f n a h m e a n t r a g 3 6 0 , d u r c h W i e d e r e i n s e t zungsgesuch 4 7 ; M a ß n a h m e n z u r S i c h e r s t e l l u n g 132; Z u s t ä n d i g k e i t 4 5 1 ff., 4 6 2 a Strafvollstreckungskammer 4 5 1 ; Z u s t ä n d i g k e i t 4 6 2 a Strafzumessung 2 6 7 Strengbeweis 2 4 4 ff. Stumme, B e e i d i g u n g 6 6 e Subjektives Verfahren vor 4 4 0 Sühneversuch 3 8 0
Tag, B e r e c h n u n g von Fristen nach T . 4 2 Tat 155, 2 6 4 Tätige R e u e bei politischen S t r a f t a t e n 1 5 3 e Tatort, G e r i c h t s s t a n d 7 Tatverdacht, U n t e r s u c h u n g s h a f t 112 Täuschung, V e r b o t d e r T. e i n e s B e s c h u l d i g t e n 136 a Teilnehmer, B e s c h l a g n a h m e d e r K o r r e s p o n d e n z 97; D u r c h s u c h u n g 102; N i c h t b e e i d i g u n g 6 0 Telegramm, B e s c h l a g n a h m e 9 9 ff. Terminsbestimmung zur H a u p t v e r h a n d l u n g 2 1 3 Terroristische Vereinigungen, V e r t e i d i g e r v e r k e h r 148, 148 a T o d des N e b e n k l ä g e r s 4 0 2 ; d e s P r i v a t k l ä g e r s 3 9 3 , 3 9 4 ; V e r l e s u n g von A u s s a g e n v e r s t o r b e n e r Z e u g e n 2 5 1 ; W i e d e r a u f n a h m e nach d e m T o d des V e r u r t e i l t e n 3 6 1 , 3 7 1 Tonträger, Ü b e r w a c h u n g u n d A u f n a h m e d e s F e r n m e l d e v e r k e h r s auf T. 1 0 0 a , 1 0 0 b Totschlag, U n t e r s u c h u n g s h a f t 112 Trennung von S t r a f s a c h e n 2, 4 Überflüssigkeit einer B e w e i s e r h e b u n g 2 4 4 Übertragung d e r Z u s t ä n d i g k e i t 15, 19 Überwachung d e s F e r n m e l d e v e r k e h r s 1 0 0 a , 1 0 0 b ; des V e r u r t e i l t e n w ä h r e n d d e r B e w ä h rungszeit 4 5 3 b Überwachungsmaßnahmen im V e r t e i d i g e r v e r k e h r 148 a Überzeugung, richterliche 2 6 1 Ü b l e Nachrede, Privatklage 3 7 4 Umfang der Beweisaufnahme 245 Umstände, m i l d e r n d e 2 6 7 Unbekannte Leiche 159 Unbrauchbarmachung, V e r f a h r e n 4 4 2 , 4 7 2 b Unechtheit von Urkunden, W i e d e r a u f n a h m e d e s V e r f a h r e n s 359, 3 6 2 Unehre, F r a g e , d e r e n B e a n t w o r t u n g d e m Z e u g e n z u r U. gereicht 6 8 a Ungebühr in d e r Sitzung 164 Universität, o r d e n t l i c h e r R e c h t s l e h r e r an e i n e r d e u t s c h e n U . als V e r t e i d i g e r 138 Unmittelbare Ladung 38; d u r c h d e n A n g e k l a g t e n 2 2 0 ; im P r i v a t k l a g e v e r f a h r e n 3 8 6 Unmittelbarkeitsprinzip 2 5 0 Unterbrechung d e r H a u p t v e r h a n d l u n g 2 2 8 , 2 2 9 , 2 3 1 a , 2 6 6 ; des S t r a f v e r f a h r e n s 145; d e r S t r a f v o l l s t r e c k u n g 360, 4 5 5 a
Unterbringung in Entziehungsanstalt 126a; in psychiatrischem Krankenhaus 81, 2 4 6 a ; in sozialtherapeutischer Anstalt 81; von Untersuchungshäftlingen 119 Unterbringungsbefehl in Strafsachen 126 a Unterredung zwischen dem Beschuldigten und dem Verteidiger 148 Untersagung der Berufsausübung 260 Unterschrift, Protokoll der Hauptverhandlung 271; auf Urteil 275 Untersuchungsgegenstand 155 Untersuchungshaft 112 ff.; Anrechnung 450; Beschwerde 305; Dauer 121; Entscheidung über Fortdauer 2 6 8 b ; Haftprüfungsverfahren 117 bis 118b; Kosten 466; sicheres Geleit 295; Vollzug 119 Untersuchungshandlungen, gerichtliche 162, 165 ff. Unzulässigkeit der Berufung 319, 322; der Revision 346 Unzuständigkeit, Befugnisse eines unzuständigen Gerichts 21; Einwand 16,18; Erklärung der U. durch das Gericht 269, 270, 348; Revision wegen U. 338; Untersuchungshandlungen des Gerichts trotz U. 20 Urheberrecht, Privatklage bei Verletzungen 374 Urkunden, Fälschung 359, 362; Verlesung 249 Urkundsbeamter, Ablehnung oder Ausschließung 31; Anwesenheit bei Hauptverhandlung 226; Niederschrift über die Hauptverhandlung 271 ff. Urkundenbeweis, Form 249; Voraussetzungen 244, 245, 2 5 0 - 2 5 7 Urteil, keine Abänderung des U. zum Nachteildes Angeklagten 331, 358,373; Aufhebung des angefochteten U. im Revisionsverfahren 353; Ausfertigungen, Auszüge 275; im Berufungsverfahren 322; Entscheidung über Untersuchungshaft 2 6 8 b ; Gegenstand des Strafurteils 264; G r ü n d e 267; Inhalt 260; im Revisionsverfahren 349: Verkündung 268, 356; Zustellung 273 Urteilsgriinde 267 Urteilsniederschrift 275 Urteilsverkündung 260, 268
Vater als Beistand 149 Veränderung des rechtlichen Gesichtspunktes, Hinweis des Angeklagten auf V. 265 Verbescheidung des Verletzten 171 Verbindung von Strafsachen 2 bis 5, 13, 237 Verböserungsverbot 301, 331, 358, 373 Verbrechen, notwendige Verteidigung 140; Untersuchungshaft 112 Verdächtiger, Identitätsfeststellung des V. 163b, 163c Verdunkelungsgefahr als Haftgrund 112, 113, 116 Vereidigung 59ff.; Absehen von 60, 61; Form 6 6 c ; von Sachverständigen 79; im vorbereitenden Verfahren 65; von Zeugen 59 ff. Vereidigungsverbot 60 Vereine bei Privatklage 374 Verfahren gegen Abwesende 276ff.; vor dem Revisionsgericht 333ff.; im ersten Rechtszug 151 bis 295; bei Verteidigerausschluß 138d; Wiederaufnahme des V. 359 bis 373 a Verfall der Sicherheitsleistung zur Abwendung der Untersuchungshaft 124; Sicherstellung von Gegenständen l l l b f f . Verfügungsbeschränkungen durch Beschlagnahme 111c Vergehen, Einstellung des Verfahrens 153 a; Strafbefehl 407 Vergiftungsverdacht, Leichenuntersuchung bei V. 91 Verhaftung 112ff.; Benachrichtigung von Angehörigen 114 b; Beschwerde 305, 3 10; Haftbefehl 114, 125; Vorführung nach V. 115, 115a, 128, 129
Verhältnismäßigkeit zwischen Beschlagnahme und Folgen 111m; bei Untersuchungshaft 112, 116, 120 Verhandlung, Durchführung der Hauptverhandlung bei Unfähigkeit des Angeklagten zur V. 231a Verhandlungsleitung 238 Verhandlungsunfähigkeit des Täters, Sicherungsverfahren 413 Verhinderung des zuständigen Gerichts 15 Veijährung, Ruhen 153 a, 154e; der Straftaten 263 Verkündung des Urteils 260, 268, 356 Verleger, Zeugnisverweigerungsrecht 53 Verlesung von Aussagen der Zeugen 250 bis 253; im Berufungsrechtszug 324, 325; von U r kunden und Zeugnissen in der Hauptverhandlung 249, 256; von Urteilen 268, 324 Verletzter, Ausschluß als Nebenkläger 395; Ausschließung des verletzten Richters 22; Entschädigung des V. 403ff., 4 7 2 a ; Privatklage des V. 374; Rückgabe von beschlagnahmten Gegenständen 1 1 1 k ; Vorrang bei Sicherungshypothek 111h Verleumdung, Privatklage 347 Verlobte, als Zeuge 52, 55, 56, 63 Vermögenskriminalität 153, 153 a Vermögensbeschlagnahme 290ff., 443 Vermutung des Verzichts auf Wiedereinsetzung 315, 342 Vernehmung des Angeklagten 238, 243, 324; des Beschuldigten 136, 163 a; Anwesenheit Dritter bei V. durch Richter 168 c; in Anwesenheit des Urkundsbeamten 168; Ausschluß des Beschuldigten 168 c; durch beauftragten oder ersuchten Richter 223; menschenwürdewidrige V. 136a; richterliche V. des Verhafteten 115, 115 a; des Vorgeführten 135; eines vorläufig Festgenommenen 128; von Zeugen 52ff.; von Sachverständigen 72ff., 250ff. Versäumniskosten im Privatklageverfahren 471 Versäumung, unverschuldete V. von Fristen 44 Verschleppung, Absehen von Strafverfolgung 153 d; Maßnahmen gegen V. des Prozesses 26 a Verschwägerte, Ausschließung als Gerichtsperson 22; als Zeugen 52, 63 Versicherung unter Berufung auf den geleisteten Eid 67 Verteidiger, Abgabe von Erklärungen 257; Akteneinsicht 147; Ausschließung als Richter 22; Ausschluß 138a; Begrenzung der Anzahl der gewählten V. 137; Bestellung 117, 142, 143, 231 a, 350, für Wiederaufnahmeverfahren 3 6 4 a , 3 6 4 b ; bei Einlegung und Zurücknahme der Rechtsmittel 297, 302; gemeinschaftlicher V. 146; Ladung 218; mehrere V. 227; Rechtsanwälte und Rechtslehrer als V. 138; Rechtsreferendar als V. 139; im Revisionsverfahren 350; Schlußvortrag 258, 326, 351; Überwachungsmaßnahmen im V.-Verkehr 148 a; Verfahren bei Ausschließung 138d; Verkehr mit dem Verhafteten 148; Vertretung des abwesenden Angeklagten 234; Wahl des V. 137, durch Angehörige 286; Zeugnisverweigerungsrecht des V. 53, 53 a Verteidigung 137 ff.; notwendige V. 140; Revision wegen unzulässiger Beschränkung 338; Z u stellungen an V. 145 a Verteidiger der Rechtsordnung 154 Vertreter des abwesenden Angeklagten in der Hauptverhandlung 234; des flüchtigen Angeklagten 286 Vertretung in anderer Rechtssache durch ausgeschlossenen Verteidiger 138a Vertretungsverbot, Ausschluß des Verteidigers 138äff. Verurteilung in Verfahrenskosten 464 ff. Verwandte, Recht zur Wiederaufnahme des Verfahrens 361 Verwandschaft, Eidesverweigerung wegen V. 63; Verweigerung des Gutachtens wegen V. 76; Zeugnisverweigerung wegen V. 52 Verwarnung mit Strafvorbehalt 268 a, 409, 453, 453 a
Verweigerung des Eides 63; des Gutachtens 76; von körperlicher Untersuchung und Blutprobe 8 1 c ; des Zeugnisses 52 ff., 55, 56 Verweisung d e s Prozesses an das zuständige Gericht 270, 328, 355; bei Unzuständigkeit 13b Verwerfung d e r Ablehnung eines Richters 26 a, 28; des Antrags auf Wiederaufnahme des Verfahrens 368; der Berufung wegen Ausbleibens 329, 391, als unzulässig 319, 322; des Einspruchs gegen Strafbefehl 412; der Revision 346, 349 Verzeichnis d e r beschlagnahmten Gegenstände 107, 109 Verzicht, gesetzlich vermuteter V. auf Wiedereinsetzung 315, 342; auf Rechtsmittel 3 0 2 , 4 5 0 ; auf Zeugenvereidigung 61 Verzinsung von Kosten und Auslagen 464 b Völkermord, Untersuchungshaft 112 Vollmacht im Privatklageverfahren 378, 387; schriftliche V. eines Verteidigers 234, 411, 434 Vollstreckbarkeit des Strafurteils und gleichstehender Erkenntnisse 449 Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen 4 5 9 e ; von Geldstrafen 4 5 9 f f . ; von Gerichtsentscheidungen 36; von Maßregeln der Besserung und Sicherung 463; von Nebenfolgen 4 5 9 g ; der Strafen 4 4 9 ff. Vollstreckungsbehörde 451; Entscheidung über Zahlungserleichterungen von Geldstrafen 4 5 9 a ; Gerichtshilfe 463 d; Strafvollstreckung 4 5 7 Vollstreckungsgericht 458, 462, 462 a Vollzug, Aussetzung des V. des Haftbefehls 116, 116a, 122, 126; der Untersuchungshaft 119 Vollzugsuntauglichkeit 455 Vorbelehrung 57 Vorbereitung d e r Hauptverhandlung 2 13 bis 225; 323; der öffentlichen Klage 158 bis 177; des Sachverständigengutachtens 80 ff. Vorfrage, Fristbestimmung und Einstellung wegen einer zivilrechtlichen oder verwaltungsrechten V. 154d Vorfragenkompetenz 262 Vorführung ausbleibender Zeugen 51; des ausgebliebenen Angeklagten 230, 236, 329, 330, 387, des Beschuldigten 134; des Festgenommenen 115, 115 a; des vorläufig Festgenommenen 128, 129; des Verhafteten vor den Richter 115, 115 a; zum Zwecke der Strafvollstrekkung 457 Vorhalt 253 Vorläufige Einstellung des Verfahrens 154, 199, 205 Vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis l i l a , 305 Vorläufige Festnahme 127, 127a Vormund, Ausschließung als Gerichtsperson 22, 31 Vorsitzender, A n o r d n u n g der Zustellung von Entscheidung 36; Entzug des Fragerechts 241; der Kammer bzw. des Senats 214, 220, 221,228, 23 1, 271; Leitung der Hauptverhandlung 238ff.; Unterrichtung des Angeklagten über Hauptverhandlung 2 3 1 a ; Vernehmung jugendlicher Zeugen 2 4 1 a Vorstrafen, A n g a b e der V. eines Zeugen 68 a Vorverfahren, Begutachtung im V. 82; Haftbefehl 125 Wahlkonsul, Gerichtsstand 11 Wahrheit, Erforschung der W. 160 II, 244 Warenzeichen, Privatklage bei Verletzungen 374 Weisungen als Bewährungsauflage 2 6 5 a , 268a, 4 5 3 b ; Einstellung des Strafverfahrens unter W. 153a Weitere Beschwerde im Strafverfahren 310 Wertpapiere, Hinterlegung zur Abwendung der Untersuchungshaft 116a Wertzeichenfälschung, Begutachtung 92
Widerklage im P r i v a t k l a g e v e r f a h r e n 3 8 8 Widerruf d e r N e b e n k l a g e 4 0 2 ; d e r S t r a f a u s s e t z u n g 2 6 8 a, 4 5 3 c; des Straferlasses 4 5 3 Wiederaufnahme 154, 3 5 9 - 3 7 3 a ; nach A b l e h n u n g s b e s c h l u ß 2 1 1 ; A d d i t i o n s v e r f a h r e n 3 6 8 ; A n t r a g 3 6 6 ; auf A n t r a g d e s P r i v a t k l ä g e r s 3 9 0 ; des E n t s c h ä d i g u n g s v e r f a h r e n s 4 0 6 c; P r o b a t i o n s v e r f a h r e n 3 6 9 ; bei S t r a f b e f e h l ; k e i n S u s p e n s i v e f f e k t 3 6 0 ; nach T o d 3 6 1 ; V e r t e i d i g e r b e s t e l l u n g 364 a, 3 6 4 b; z u g u n s t e n des V e r u r t e i l t e n 3 5 9 , 3 6 3 , 3 6 4 ; z u g u n s t e n d e s A n g e k l a g ten 3 6 2 , 3 6 3 , 3 6 4 Wiederaufnahmegericht 3 6 7 Wiederaufnahmeverfahren, a u s g e s c h l o s s e n e R i c h t e r 2 3 ; K o s t e n 4 6 4 a , 4 7 3 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, K o s t e n 4 7 3 ; f ü r N e b e n k l ä g e r 4 0 1 ; in P r i v a t k l a g e s a c h e n 391 ; bei u n v e r s c h u l d e t e r F r i s t v e r s ä u m u n g 4 4 ; V e r b i n d u n g d e s A n t r a g s auf W . mit d e r B e r u f u n g 315, mit d e r Revision 3 4 2 ; bei V e r u r t e i l u n g in A b w e s e n h e i t 2 3 5 ; in d e n vorigen S t a n d bei schuldloser F r i s t v e r s ä u m u n g 4 4 ff. ; in d e n v o r i g e n S t a n d bei A u s b l e i b e n in der B e rufungsverhandlung 329 Wiederholungsgefahr, H a f t g r u n d 112 a Wirtschaftsprüfer, Z e u g n i s v e r w e i g e r u n g s r e c h t 5 3 , 5 3 a Wirtschaftsstrafsachen, G e r i c h t s s t a n d 13 g; Z u s t ä n d i g k e i t d e s G e r i c h t s 13 b Woche, B e r e c h n u n g 4 3 Wohnsitz als G e r i c h t s s t a n d 8, 11 ; M a ß n a h m e n z u r Sicherstellung d e r S t r a f v e r f o l g u n g bei F e h len eines W. 132; U n t e r s u c h u n g s h a f t bei F e h l e n e i n e s W. 113, 1 2 7 a Wohnung, D u r c h s u c h u n g 102 ff. Zahnarzte, Z e u g n i s v e r w e i g e r u n g s r e c h t 5 3 , 5 3 a Z e u g e n 4 8 bis 71, 1 6 1 a ; A u s b l e i b e n 5 1 ; D e f i n i t i o n vor 4 8 : Eid 6 6 c bis 6 6 e ; E n t l a s s u n g 2 4 8 ; E r s c h e i n u n g s p f l i c h t bei L a d u n g 1 6 1 a ; G e b ü h r e n 7 1 ; G e g e n ü b e r s t e l l u n g 5 8 ; L a d u n g 4 8 , 2 1 9 bis 2 2 1 ; von der M i t w i r k u n g als G e r i c h t s p e r s o n e n ausgeschlossen 2 2 ; N a m h a f t m a c h u n g d u r c h G e r i c h t o d e r S t a a t s a n w a l t s c h a f t 2 2 2 ; O r d n u n g s m i t t e l 51, 7 0 ; s a c h v e r s t ä n d i g e Z . 8 5 ; t a t v e r d ä c h t i g e 60; u n b e e i d i g t zu v e r n e h m e n d e Z . 60, 6 1 ; V e r e i d i g u n g 57, 5 9 ff.; V e r n e h m u n g 6 8 ff., k o m m i s a r i s c h e V e r n e h m u n g durch b e a u f t r a g t e n o d e r e r s u c h t e n R i c h t e r 223, 224, jugendlicher Z. 2 4 1 a Z e u g e n e i d 5 7 , 5 9 f f . , im P r i v a t k l a g e v e r f a h r e n 6 2 ; Verzicht auf Z . 61 Zeugengebühren 71 Zeugnisverweigerung, b e r e c h t i g t e , 5 2 f f . ; g r u n d l o s e Z . 7 0 Zeugnisverweigerungsrecht 52 ff.; d e r B e r a t u n g s s t e l l e f ü r S c h w a n g e r s c h a f t s a b b r u c h 53; d e r P r e s s e 5 3 ; aus familiären G r ü n d e n 5 2 ; G l a u b h a f t m a c h u n g 5 6 ; f ü r H i l f s p e r s o n e n 5 3 a; kein Z . f ü r S o z i a l a r b e i t e r 53; V o r b e l e h r u n g 5 6 ; k e i n e V e r l e s u n g von P r o t o k o l l e n ü b e r f r ü h e r e A u s s a g e n 2 5 2 ; z u m Schutze v o n B e r u f s g e h e i m n i s s e n 53, 5 3 a Zivilprozeßordnung, A n w e n d u n g d e r Z u s t e l l u n g s v o r s c h r i f t 3 7 Zwischenverfahren 1 9 8 - 2 1 1 Zufallsfunde 108 Zulässigkeit d e r B e s c h w e r d e 3 0 4 ff.; von F r a g e n a n Z e u g e n u n d S a c h v e r s t ä n d i g e 2 4 2 ; d e r R e vision 3 3 3 bis 3 3 5 ; der S p r u n g r e v i s i o n 3 3 5 ; d e r W i e d e r a u f n a h m e des V e r f a h r e n s 362 Zurücknahme des A n t r a g s auf E n t s c h ä d i g u n g 4 0 4 ; des E i n s p r u c h s gegen d e n S t r a f b e f e h l 4 1 1 ; d e r ö f f e n t l i c h e n Klage 1 5 3 b , 1 5 3 c , 1 5 6 ; der P r i v a t k l a g e 3 9 1 , 3 9 3 , 3 0 4 ; v o n R e c h t s m i t t e l n 3 0 2 , 3 0 3 ; d e r Revision, K o s t e n 4 7 0 Zurückverweisung in den e r s t e n R e c h t s z u g 3 2 8 ; in d e n z w e i t e n R e c h t s z u g 3 5 4 Z u s a m m e n h a n g von S t r a f s a c h e n , Begriff 3, T r e n n u n g 2 ff. ; V e r b i n d u n g in d e r H a u p t v e r h a n d lung 237 Zuständigkeit f ü r A n t r a g auf W i e d e r e i n s e t z u n g 4 5 ; d e r Aufsichtsstellen 4 6 3 a; f ü r E r ö f f n u n g d e s H a u p t v e r f a h r e n s 2 0 9 ; f ü r H a f t e n t s c h e i d u n g e n 1 2 5 ; sachliche Z . 2 6 9 , 2 7 0 ; d e r Strafvolls t r e c k u n g s k a m m e r 4 6 2 a ; Streit ü b e r Z . 14; f ü r W i r t s c h a f t s s t r a f s a c h e n 1 3 b
Zuständigkeitsvereinbarung 13 Zustellung der Anklageschrift 201; Bevollmächtigung zur Empfangnahme von Z. 116a; von Entscheidungen 35ff.; fingierte 40; im Revisionsrechtszug 343; vereinfachte 41 Zustellungsbevollmächtigte 116a, 132 Zustimmung des Staatsanwalts zur Einstellung des Strafverfahrens 153, 153a Zwangsgeld wegen Unterlassung von öffentlicher Bekanntmachung 463 c Zwangshaft zur Erzwingung des Zeugnisses 70