Speisenbereitung im Haushalt mit Elektrizität oder Gas [Reprint 2019 ed.] 9783486767759, 9783486767742

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German Pages 63 [64] Year 1933

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Table of contents :
Vorwort
Inhalts-Verzeichnis
Literatur-Verzeichnis
Untersuchung vom Verbraucherstandpunkt aus
I. Energiekosten
II. Heizwert, Wirkungsgrad und Äquivalenzzahl
III. Verdampfungsverluste
IV. Zubereitungs- und Bedienungszeit, Bequemlichkeit
V. Nährwert und Schmackhaftigkeit der Speisen
VI. Hygiene
VII. Beschaffungskosten, Lebensdauer und Instandhaltungskosten
VIII. Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit der Lieferung, Sicherheit gegen Gefahr
Zusammenfassung der Ergebnisse
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Speisenbereitung im Haushalt mit Elektrizität oder Gas [Reprint 2019 ed.]
 9783486767759, 9783486767742

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im Haushalt mit Elektrizität oder Gas von

Dr. rer. oec. Rudolf Tautenhahn Technischer Diplom-Volk wirt

Mit 31 Abbildungen

M Ü N C H E N U N D B E R L I N 1933

VERLAG YON R . O L D E N B O U R G

Preis für 1 — 5 Stücke je M. 2.-, für 6—15 Stücke j e M. 1.80, für 16—30 Stücke je M. 1.70, für 31 und mehr Stücke je M. 1.60.

Vorwort. Seit einigen Jahren stehen die Elektrizitätswerke und Gaswerke in einem scharfen Wettbewerb um die Energieversorgung des Haushalts. »Elektrizität in jedem Gerät« und »Elektrizität im Kochgerät« sowie »Elektrizität im Warmwassergerät« sind die Werbeworte der Elektrizitätswerke, während die Gaswerke dem Verbraucher zurufen »Koche, brate, backe, bade nur mit Gas!« Der Konkurrenzkampf zwischen den Vertretern der beiden Energiearten hat zum Teil sehr heftige Formen angenommen. Behauptung steht gegen Behauptung 1 ) und in der Fachpresse wird bisweilen vom »technischen Bruderstreit «2) gesprochen. Hingewiesen sei auf die zum Teil sehr polemischen Erörterungen über die Elektrowärmeversorgung der Siedlung Römerstadt in Frankfurt a. M., die schließlich eine ausführliche Denkschrift der zuständigen städtischen Ämter notwendig machten, welche dann wiederum von der Frankfurter Gasgesellschaft scharf kritisiert wurde. Schließlich geht die Schärfe der Auseinandersetzungen ganz besonders aus dem Text und der Notwendigkeit der folgenden Vereinbarung 3 ) hervor, die zwischen den Spitzenverbänden der deutschen Gaswerke und der deutschen Elektrizitätswerke im Mai 1931 abgeschlossen wurde. V e r e i n b a r u n g . Von dem lebhaften Wunsch geleitet, im Wettbewerb von Gas und Elektrizität für die Zukunft scharfen gegensätzlichen Bekundungen vorzubeugen, haben die Vorstände des Deutschen Vereines von Gas- und Wasserfachmännern e. V. und der Vereinigung der Elektrizitätswerke e. V. die folgende Vereinbarung getroffen: »Der Deutsche Verein von Gas- und Wasserfachmännern und die Vereinigung der Elektrizitätswerke verständigen sich dahin, daß sie selbst sich in ihrer Propaganda gegenseitiger Angriffe, mittel»Der Werbeleiter« 1930, Sondernummer S. 10. ) Dgl. S. 8. 3 ) »Technische Monatsblätter für Gasverwendung« 1931, Heft 9, S. 129.

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barer und unmittelbarer, enthalten und ihren Einfluß auf die ihnen nahestehenden Organisationen in gleichem Sinne ausüben werden. Das gleiche gilt für Ausstellungen.« Unsere Bitte ist, daß allgemein nach dieser Richtlinie verfahren wird. Berlin, im Mai 1931. Der Vorsitzende des Deutschen Der Vorsitzende der VerVereins von Gas- und Wassereinigung der Elektrizitätsfachmännern e. V. werke e. V. H. M ü l l e r . Jahncke. Durch die vorstehend wiedergegebene Vereinbarung sind wohl die äußeren Formen des Wettbewerbes, wenigstens in Deutschland, gemildert, aber nicht seine Ursachen beseitigt worden, die in folgendem begründet sind. Das Gas ist die ältere Energieart, die der jüngeren Schwester Elektrizität in den letzten Jahrzehnten schon auf verschiedenen Absatzgebieten in beträchtlichem Umfang Platz machen mußte. So ist das Gas in der Hausbeleuchtung immer mehr durch die Elektrizität verdrängt worden, während es sich in der großstädtischen Straßenbeleuchtung verhältnismäßig gut behaupten konnte. Auf dem Gebiet der Kraftversorgung setzte sich der Elektromotor in einem solchen Ausmaße durch, daß der Gasmotor zur Zeit in Deutschland nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Auf Grund dieser Entwicklung ist zur Zeit die Wärmeversorgung, und zwar besonders des Haushalts, das Hauptabsatzgebiet der Gaswerke. Etwa 75% der gesamten Gasabgabe entfallen auf den Haushaltverbrauch und zwar ganz überwiegend für Kochen und Warmwasserbereitung. So heißt es in dem Bericht 1 ) von Oberingenieur Albrecht zur zweiten Weltkraft-Konferenz: »Das Rückgrat der Einnahmen des Gaswerkes ist nach wie vor das Haushaltgas.« Die Elektrizitätswerke erblickten in der Kochstromlieferung bis vor wenigen Jahren ein wenig aussichtsreiches Absatzgebiet. Auf Grund von Forschungen der letzten Jahre ist hier aber eine grundlegende Wandlung eingetreten. Die Elektrizitätswerke versprechen sich jetzt von der Haushaltwärmeversorgung eine bessere Ausnutzung ihrer Anlagen. Außerdem hoffen sie, hierdurch einen Ausgleich für die in den letzten Jahren eingetretenen starken Rückgänge des industriellen Stromabsatzes zu erzielen, der das Hauptabsatzgebiet der Elektrizitätswerke darstellt und auf den im Jahre 1925 80 % 2 ) der gesamten Stromabgabe der deutschen öffentlichen Werke entfielen. So führte auf einer der Gesamtbericht zur 2. Weltkraftkonferenz Band 2, Ber. Nr. 7. ) »Wirtschaft und Statistik« 1927, Heft 11, S. 497.

2



5



Elektrowärmeversorgung des Haushalts gewidmeten Sondertagung der Vereinigung der Elektrizitätswerke, Berlin, im November 1931 der Geschäftsführer Dr. Passavant u . a . aus 1 ): »Bezüglich der Elektrowärme ringt sich auch international immer mehr die Erkenntnis durch, daß es das wichtigste Gebiet ist, das die Elektrizitätswirtschaft überhaupt bearbeiten kann, welches ihr eine Ausnützung ihrer Anlagen verspricht, die auf anderem Wege überhaupt nicht zu erreichen ist. Wir in Deutschland haben j a besonders die Aufgabe, durch das Eindringen der Elektrizität in den Haushalt der breiten Schichten unserer Bevölkerung einen Ersatz zu schaffen für die leider außerordentlich zurückgegangene Industriebelastung, von der wir nicht wissen, wann und ob sie wieder auf die frühere Höhe hinaufsteigen wird.« Eine Entscheidung über die zweckmäßigste Form der Wärmeversorgung des Haushalts rührt somit an die Existenzbedingungen beider Wirtschaftszweige. Aus dieser grundsätzlichen Bedeutung erklärt sich daher auch in großem Umfang die Heftigkeit des in dieser Frage geführten Konkurrenzkampfes. Die Entscheidung darüber, ob dem Gas oder der Elektrizität der Vorrang zukommt bzw. in welchem Umfang sie nebeneinander bestehen werden, wird vor allem davon abhängen, wieweit die beiden Energiearten sowohl vom Standpunkt des Verbrauchers, als auch von dem der W'erke aus für die Wärmeversorgung des Haushalts besonders geeignet sind. Diese Frage ist zur Zeit noch nicht geklärt. Wohl liegen zahlreiche Arbeiten vor, doch werden diese, da sie überwiegend von Elektrizitätswerks- oder von Gaswerksvertretern stammen, schon aus diesem Grunde von der Gegenseite meist als einseitig und tendenziös bezeichnet und abgelehnt. Es besteht somit ein Mangel an objektiven und von neutraler Stelle durchgeführten Untersuchungen. Infolgedessen soll nachstehend der Versuch gemacht werden, einen Beitrag zur Klärung dieser Frage zu geben, und zwar soll besonders die Energieversorgung zur Speisenbereitung im Haushalt untersucht werden. In Anbetracht der stark auseinandergehenden Meinungen über die hier zu behandelnden Fragen mag der Versuch, einen Beitrag zur Klärung zu geben, ziemlich kühn erscheinen. Wenn sich der Verfasser doch hierzu entschlossen hat, so ist dies auf folgende Gründe zurückzuführen: Das zu untersuchende Gebiet ist, da es sowohl wirtschaftliche als auch technische Fragen umfaßt, besonders zur Bearbeitung durch einen technischen Volkswirt geeignet. Ferner hat der Verfasser durch eigene mehrjährige Tätigkeit in der Elektrizitäts- und Gaswirtschaft die Über') »Fortschritte in der Elektrifizierung des Haushalts« 1931. S. 5.



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zeugung von der dringenden Notwendigkeit einschlägiger, objektiver Untersuchungen gewonnen, und weiter ist er zu dieser Arbeit unmittelbar von zahlreichen Elektrizitäts- und Gaswerken aufgefordert worden, die ihr Interesse an einer von jeder Parteilichkeit freien Untersuchung bekundet haben. Schließlich waren die Voraussetzungen zur Durchf ü h r u n g der hier unentbehrlichen, eigenen praktischen Haushalt-Ermittlungen in vielerlei Hinsicht besonders günstig, nicht zuletzt auch infolge der dankenswerten, umfassenden Mitarbeit der Frau des Verfassers. Der Verfasser nimmt hier noch Gelegenheit, zahlreichen deutschen und Schweizer Werken und Werksverbänden für die oft sehr umfangreiche Unterstützung bestens zu danken. Besonders seien hier die Akt.-Ges. Sächsische Werke, Dresden, die Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke A.-G., Abteilung Gaswerke, Der Gasverbrauch, G. m. b. H., Berlin, und die Vereinigung der Elektrizitätswerke e. V., Berlin, genannt. Ganz besonders sei auch deutschen und Schweizer Hochschulprofessoren, insbesondere Herrn Prof. Dr. Gehrig und Herrn Prof. Dr. Pauer, Dresden, für Anregung und Beratung ergebenst gedankt. Leipzig.

Dr. rer. oec. Rudolf Tautenhahn.

Inhalts-Verzeichnis. Seite

Vorwort Inhalts-Verzeichnis Literatur-Verzeichnis

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Untersuchung vom Verbraucherstandpunkt aus Zusammenfassung der für den Verbraucher wichtigen Gesichtspunkte

12 12

I. Bnergiekosten II. Heizwert, Wirkungsgrad und Äquivalenzzahl A. Heizwert B. Wirkungsgrad 1. Definition des Wirkungsgrades und Möglichkeit seiner Ermittlung 2. Wärmeerzeugung und Geräte a) Wärmeerzeugung b) Geräte

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heran, unterteilt in zwei verschiedene Gruppen, je nachdem, ob außer dem Kochherd ein Warmwasserapparat zur Verfügung steht oder nicht, ordnet nach Personenzahl je Familie, rechnet den Verbrauch je Kopf und Tag aus, ermittelt dann an Hand graphischer Auftragungen ausgeglichene Werte und k o m m t zu den Ergebnissen, die vorstehend auf Seite 27 zusammengefaßt sind. Die am Ende der Tabelle vorgenommene Umrechnung der Äquivalenzziffer von Schweizer Steinkohlengas mit 4300 kcal Heizwert in deutsches Mischgas von 3500 kcal ist unter Zugrundelegung des Verhältnisses 3500:4300 erfolgt. Dies ist zwar nicht ganz exakt, da eine Heizwertverringerung des Steinkohlengases durch Wassergaszusatz infolge der dann höheren Nutzwirkung der Flamme nicht auch eine entsprechende Verringerung der nutzbaren Wärme zur Folge h a t ; für die hier untersuchten Verhältnisse d ü r f t e aber doch die gewählte einfache Umrechnung als genügend anzusehen sein. In ähnlicher Weise wie Harry geht auch Blum (siehe oben) vor, der die Verbrauchsziffern der mit elektrischen Herden und Heißwasserspeichern ausgestatteten Siedlung Römerstadt in F r a n k f u r t a. M. ermittelt und ihnen den Gasverbrauch von ähnlichen, mit Gas bewirtschafteten Siedlungsgruppen gegenüberstellt und hierbei auf Übereinstimmung hinsichtlich Wohnungsgröße und sozialer Zusammensetzung achtet. Das an die Siedlungen gelieferte Gas hat einen oberen Heizwert von 4100 kcal, ist also als Normalgas anzusprechen. Da in den gasbewirtschafteten Siedlungswohnungen nur der Gesamtgasverbrauch erfaßt werden konnte, beziehen sich die Blumschen Äquivalenzzahlen auf den Gesamtverbrauch für Speisen- und Warmwasserbereitung. Sie betragen bei 3-Zimmer-Wohnungen 4,3 bis 4,1, bei 5-Zimmer-Häusern 3,5 bis 2,6, und zwar nehmen sie mit zunehmender Personenzahl, ähnlich wie bei den Härryschen W 7 erten, ab. Die in Fachkreisen sehr bekannt gewordene Veröffentlichung von Dr. Müller und Dipl.-Ing. Mörtzsch (siehe oben) ist methodisch ähnlich wie die Härrysche Arbeit aufgebaut und stützt sich auch weitgehend auf Härrysche Werte. Beim Stromverbrauch werden deutsche Zahlen angegeben, während für den Gasverbrauch die von Härry in der Schweiz gefundenen Zahlen unter entsprechender Heizwertumrechnung herangezogen werden. Dr. Müller und Dipl.-Ing. Mörtzsch finden in Küchen, in denen Plattenherde zur Speisenbereitung und zur W'armwasserbereitung für die Küche verwendet werden, bei vierköpfigen Familien eine durchschnittliche Äquivalenzzahl von etwa 2,2 und unter Verwendung von Sparherden sogar von unter 2. Die Blumschen Ergebnisse sind von Elektrizitätswerken und besonders von Dr. Müller und Dipl.-Ing. Mörtzsch, dem speziellen Sachverständigen der Vereinigung der Elektrizitätswerke e. V., Berlin, an-

— 29 — gegriffen worden 1 ). B e a n s t a n d e t wurde vor allem, daß B l u m einen zu kurzen Zeitabschnitt herangezogen hat, daß zur Zeit der Ermittlungen die Haushaltungen in der Römerstadtsiedlung mit den elektrischen Einrichtungen noch nicht richtig v e r t r a u t waren, und ganz besonders, daß nur Gesamtwärmeverbrauchszahlen und nicht nach Warmwasserbereitung und Speisenbereitung getrennte Verbrauchsziffern verglichen wurden. Die Untersuchungen von Harry und von Müller und Mörtzsch sind wiederum von den Gaswerken und ihren Spitzenverbänden und besonders von Dipl.-Ing. Blum 1 ), den der Gasverbrauch G. m. b. H., Berlin, inzwischen als Mitarbeiter angestellt hatte, und von Dr. Ströhn 2 ), S t ä d t i sches Gaswerk S t u t t g a r t , angegriffen worden. Hierbei wurde u. a. darauf hingewiesen, daß Härry die verschiedene Intensität der B e n u t z u n g von Gas- bzw. Elektroherden während der Wintermonate nicht genügend beachtet hat, und daß der unterschiedliche U m f a n g der Warmwasserbereitung auf Gas- und auf elektrischen Herden nicht entsprechend berücksichtigt ist. Weiter wurde besonders kritisiert, daß Müller/Mörtzsch deutsche Stromverbrauchszahlen mit Schweizer Gaskonsumziffern trotz verschiedenem L e b e n s s t a n d a r d vergleichen. F ü r die an den Härryschen Ermittlungen beanstandete ungenügende Berücksichtigung der verschiedenen Gebrauchsintensität sucht B l u m durch Vergleich der Strom- und Gasverbrauchsziffern den Nachweis 3 ) zu führen. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, daß Härry nur unzulängliche Angaben über den zahlenmäßigen U m f a n g der in den verschiedenen Haushaltgruppen vorhandenen Kohlenherde und über das A u s m a ß ihrer Mitverwendung macht, obwohl diesem Gesichtspunkt eine ganz besondere B e d e u t u n g zukommt. Bei den in der obenstehenden Tabelle zusammengefaßten Gruppen ist hierüber angegeben bei A. 1.

870 Haushaltungen für 639 nichts, » 231, daß keine andere Kochgelegenheit besteht,

A . 2. 1125 Haushaltungen nichts, B . 1.

436 Haushaltungen, daß teilweise Öfen vorhanden sind, in denen im Winter gekocht wird,

B . 2.

647 Haushaltungen für 555 nichts, » 92, daß Kohlenherde sind und benutzt werden.

vorhanden

»Der Elektro-Markt« 1929, Nr. 22, 27, 33, 34, 35, 36, 37 und 1930, Nr. 13, .sowie »Das Gas- und Wasserfach« 1929, Heft 47. 2) »Das Gas- und Wasserfach« 1929, S. 1130. 3 ) »Das Gas- und Wasserfach« 1929, Heft 47, S. 1161.

— 30 — Diese l ü c k e n h a f t e und ungenaue E r f a s s u n g des V o r h a n d e n s e i n s und der M i t b e n u t z u n g von Kohlenherden d ü r f t e a u c h durch die große Zahl der e r f a ß t e n Haushaltungen k a u m ausgeglichen werden und stellt somit einen erheblichen Mangel der Härryschen E r m i t t l u n g e n dar. Z u s a m m e n f a s s e n d ist festzustellen, d a ß die F r a g e der Äquivalenzziffer auch auf Grund der vorstehend näher erörterten d r i t t e n U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e bisher noch nicht geklärt ist. U m den G r ü n d e n f ü r die erheblichen Unterschiede der bisher erm i t t e l t e n Ergebnisse nachzugehen, erscheint es notwendig, z u n ä c h s t einmal die in einem H a u s h a l t v o r k o m m e n d e n Betriebsverhältnisse zu untersuchen. 2. H a u s h a l t - B e t r i e b s V e r h ä l t n i s s e . Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen dem Energiebedarf f ü r Speisenbereitung und Warmwasserbereitung. Bei dem ersteren bestehen zwar auch zwischen wirtschaftlich gleichgestellten und gleich großen Haushaltungen mit einigermaßen übereins t i m m e n d e r Lebensweise erhebliche Unterschiede, doch halten sie sich i m m e r h i n in solchen Grenzen, d a ß hier evtl. ein a n n ä h e r n d e r Durchs c h n i t t s v e r b r a u c h angegeben werden k a n n . Beim W a r m w a s s e r v e r b r a u c h t r e t e n dagegen auch zwischen an und f ü r sich einander entsprechenden H a u s h a l t u n g e n ganz enorme Unterschiede auf, so d a ß hier die E r m i t t l u n g von Durchschnittsziffern unmöglich ist. Diese großen Unterschiede erklären sich daraus, d a ß zwar weniger f ü r den m e n g e n m ä ß i g umgrenzten W a r m w a s s e r b e d a r f f ü r Kochzwecke, wohl aber f ü r das Geschirraufwaschen, Scheuern, Reinigen, Baden, Körperwaschen u. dgl. in den einzelnen H a u s h a l t u n g e n ganz außerordentlich verschiedene W a r m w a s s e r mengen v e r b r a u c h t werden. Infolgedessen erscheint es notwendig, bei Vergleichsuntersuchungen den E n e r g i e v e r b r a u c h f ü r die Speisenbereitung und f ü r die W a r m w a s s e r b e r e i t u n g g e t r e n n t zu ermitteln, was auch bei verschiedenen der schon e r w ä h n t e n Arbeiten (siehe S. 23) in mehr oder minder g e n ü g e n d e m A u s m a ß e geschehen ist. A'ur auf diese Weise sind d a n n auch die jeweiligen praktischen Haushaltverhältnisse durch entsprechende K o m b i n a t i o n der beiden Verbrauchsgruppen e r f a ß b a r . Eine g e t r e n n t e U n t e r suchung empfiehlt sich auch aus dem Grunde, weil zwischen Gas- u n d elektrischen Warmwasserbereitern größere grundsätzliche Unterschiede bestehen, als bei Kochern und H e r d e n (siehe S. 17—23). Ü b e r die Verhältnisse der W a r m w a s s e r b e r e i t u n g mit S t r o m u n d m i t Gas gehen die Ansichten zwar auch ziemlich auseinander, doch ist hierüber ein grundsätzlicher Streit bisher n u r in geringem U m f a n g e e n t s t a n d e n , zumal hier W i r k u n g s g r a d e r m i t t l u n g e n möglich sind (siehe S. 16).

— 31 — Aus der großen Reihe von Arbeiten ü b e r die W a r m w a s s e r b e r e i t u n g m i t elektrischen u n d mit Gasgeräten, und zwar u n t e r V e r w e n d u n g sowohl von Kochern und Herden als auch von speziellen W a r m w a s s e r b e r e i t e r n sei hier ganz besonders auf die U n t e r s u c h u n g von Dipl.-Ing. Mörtzsch über die Wirtschaftlichkeit elektrischer Heißwasserspeicher, bei der auch Vergleiche mit Gaswarmwasserbereitern gezogen werden, hingewiesen. In dieser Arbeit wird als Äquivalenzziffer bei Zugrundelegung von Speichern von .301 3,0 bis 3,7, 5 0 1 3,4 bis 4,0. 8 0 1 4,1 bis 4,5 ermittelt. Bei der Speisenbereitung ist das Gleichwertigkeitsverhältnis zwischen Strom u n d Gas, wie schon angegeben, ganz besonders u m s t r i t t e n . Eine K l ä r u n g k a n n n u r durch praktische H a u s h a l t v e r s u c h e gefunden werden, wobei die n a c h s t e h e n d e n F a k t o r e n , die den Kochenergieverbrauch besonders beeinflussen und in den einzelnen H a u s h a l t u n g e n oft r e c h t verschieden liegen, zu beachten und genau zu fixieren sind: 1. Speisenfolge, 2. Bedienung, 3. Leistungsfähigkeit, A r t und G ü t e der b e n u t z t e n Geräte u n d Gefäße, 4. Vorhandensein und Grad der M i t b e n u t z u n g sonstiger Herde u n d Geräte, 5. Personenzahl, 6. W i r t s c h a f t l i c h e Stellung, 7. Lebensgewohnheiten, 8. Speisemenge, 9. Geographische Lage, 10. Jahreszeit u n d T e m p e r a t u r . U n t e r Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte wurden im eigenen H a u s h a l t des Verfassers praktische E r m i t t l u n g e n vorgenommen, u m einen K l ä r u n g s b e i t r a g zur Frage der Äquivalenz zwischen S t r o m u n d Gas bei der Speisenbereitung zu gewinnen. 3. P r a k t i s c h e

Haushaltuntersuchungen.

a) Gegebene

Verhältnisse.

Zu den o b e n g e n a n n t e n , besonders wichtigen speziellen Verhältnissen ist bei den v o r g e n o m m e n e n U n t e r s u c h u n g e n folgendes zu b e m e r k e n : Z u 1. F ü r die U n t e r s u c h u n g e n wurde eine irgendwie besondere Speisenfolge nicht zusammengestellt. Es wurde vielmehr täglich eine den mitteldeutschen, bürgerlichen Lebensverhältnissen entsprechende K o s t zubereitet, worüber näheres in den weiter u n t e n angegebenen Tabellen, a u s g e f ü h r t ist.

— 32 — Z u 2. E i n e gleichmäßige, verständnisvolle u n d sorgfältige Bedien u n g der G e r ä t e w a r in d e m p r a k t i s c h ü b e r h a u p t möglichen A u s m a ß d a d u r c h erreicht, d a ß die H a u s f r a u nicht n u r auf G r u n d eigener längerer P r a x i s im G e b r a u c h v o n Gas- u n d a u c h elektrischen H e r d e n sowie W a r m w a s s e r b e r e i t e r n schon e r f a h r e n war, sondern sich a u ß e r d e m im G e b r a u c h von G a s g e r ä t e n u n t e r r i c h t e n ließ u n d f e r n e r a n e i n e m besonderen K u r s u s ü b e r das elektrische Kochen t e i l n a h m . W e i t e r w a r die H a u s f r a u in keiner Weise f ü r die eine oder a n d e r e E n e r g i e f o r m eingen o m m e n , sondern o b j e k t i v eingestellt. Auch f ü r das D i e n s t m ä d c h e n , das i m Kochen d u r c h a u s b e w a n d e r t u n d bei der D u r c h f ü h r u n g des Kochbetriebes m i t beteiligt w a r , gilt — abgesehen v o n einer S p e z i a l a u s b i l d u n g — E n t s p r e c h e n d e s wie f ü r die H a u s f r a u , u n d v o r allem w a r auch bei ihm Gewähr für Überwachung und gewissenhaftes und verständnisvolles A r b e i t e n gegeben. Z u 3. Eine Ü b e r e i n s t i m m u n g der Geräte und Gefäße w a r ebenfalls weitgehend erreicht. V e r w e n d e t w u r d e n ein elektrischer H e r d m i t 3 H o c h l e i s t u n g s p l a t t e n n e b s t B r a t - u n d Backofen sowie ein ebenfalls mit B r a t - u n d B a c k r ö h r e a u s g e s t a t t e t e r Gasherd m i t 4 Kochstellen, von denen a b e r n u r 3 b e n u t z t w u r d e n (siehe Anlagen I, I I , III). Der G a s h e r d , F a b r i k a t M e u r e r - P r o m e t h e u s , der bereits 3 J a h r e lang im B e t r i e b w a r u n d ein halbes J a h r vor A u f n a h m e der Versuche l e t z t m a l i g d u r c h g e s e h e n worden war, w u r d e w ä h r e n d der g e s a m t e n D a u e r der E r m i t t l u n g e n weder gereinigt noch reguliert. Der elektrische Herd, F a b r i k a t A E G , e n t s p r a c h den n e u e s t e n a n elektrische Kochgeräte zu stellenden A n f o r d e r u n g e n u n d w u r d e a u c h schon v o r A u f n a h m e der eigentlichen U n t e r s u c h u n g e n regelmäßig b e n u t z t . Die näheren technischen D a t e n ü b e r die beiden Herde sind n a c h s t e h e n d angegeben. Verwendete Geräte. I. E l e k t r i s c h e r H e r d , F a b r i k a t A E G , L i s t e n - N r . 243003, mit 3 K o c h p l a t t e n und u n t e n liegender B r a t r ö h r e , o h n e W ä r m e r a u m . Kochplatten. Durehmesser in c m

Zahl

1 2

I

1

22 18

K e g e l s t u f e n in W a t t

|

i

S t u f e 3I

Stufe 2

1800 1200

1400 900

!

Stufe 1

300 225

Bratröhre. Zahl

1

R e g e l u n g in W a t t

I n n e n m a s s e in c m Höhe

23

Tiefe

1

48

Breite

33

Stufe 3

l Oberhitze . . i Unterhitze. . 1 Gesamthitze .

750 750 1500

Stufe 2

380 750 ; 1130

Stufe 1

280

— 33 — II. G a s h e r d , F a b r i k a t Meurer-Prometheus, Listen-Nr. 472G, mit 4 1 ) Kocherbrennern, unten liegender Bratröhre und offenem Wärmeraum. Kocherbrenner. Gasverbrauch") in 1/h

Zahl

Vollbrand

41)

Kleinstellung

430 — 450

50 — 80

Bratröhre. Zahl

Innenmasse in cm Höhe

Tiefe

Breite

23

50

34

Ciasverbrauch 2 ) bei Vollbrand in 1/h

Unterbrenner Oberbrenner

800 600

Für die elektrischen Kochplatten wurde Elektro-Spezialgeschirr, und zwar zum Teil Aluminium (Fabrikat Fißler) und zum Teil Silitstahl (Fabrikat Württembergische Metallwarenfabrik) verwendet. Hierbei wurde, wie es beim elektrischen Kochen unbedingt erforderlich ist, auf Übereinstimmung von Topf- und Plattendurchmesser stets geachtet. — Für den Gasherd wurden, wie allgemein üblich, teils Aluminium- und teils Emaillegeschirr sowie eiserne Bratpfannen benutzt. Auf optimale Topfgröße wurde, wie es im praktischen Küchenbetrieb üblich ist, nur in gewissem Ausmaße Rücksicht genommen. Die genauen Geschirrdaten sind nachstehend angegeben. Verwendetes Geschirr. I. F ü r e l e k t r i s c h e n Art

Material

Topf

Fissler Aluminium, Bodenstärke 10 mm

WMF-Silitstahl E Tiegel mit Stiel Platte

Porzellan

Herd.

Gewicht in g

Durchmesser in cm

Inhalt in Liter

1030 1160 1355 1470 1355 2480

18 18 18 22 18 22

1,5 2,5 3,5 2,5 2,0 5

1235 1540

19/24 oval 25 X 41

Davon während der Dauer der Ermittlungen nur 3 in Betrieb genommen. ) Bezogen auf Normalgas von 4300 W E H0 und normalen Strömungsdruck von etwa 50 bis 60 mm. 2

T a u t e n h a h n , Kochen.

3

— 34 — II. F ü r

Gasherd.

Art

Material

Gewicht in g

Durchmesser in cm

Inhalt in Liter

Topf

Aluminium

165 355 355 530 660 2605

14 20 20 20 18/22 oval 20 X 27

1.75 3 3 2 3,5 3,5

815 1440

17/24 oval 25 X 39

» »

>>

» Bratpf. Tiegel mit Stiel Platte

» »

Emaille »

Eisen »

Porzellan

F ü r die erforderliche W a r m w a s s e r b e r e i t u n g , die im R a h m e n dieser Arbeit nicht u n t e r s u c h t werden soll, standen ein J u n k e r s G a s a u t o m a t , ein Progas-Durchlauferhitzer und ein elektrischer 50-1-Ablaufheißwasserspeicher zur V e r f ü g u n g . Z u 4. A u ß e r den genannten Herden w u r d e n f ü r die Speisenbereitung andere Geräte nicht b e n u t z t . Ein in der K ü c h e stehender E t a g e n heizofen diente lediglich der Raumheizung. Z u 5. Täglich wurde, sowohl auf dem elektrischen als auch auf dem Gasherd, u n t e r genauester Beachtung der Gleichmäßigkeit f ü r 4 bis 5 Personen gekocht, w o r ü b e r auf S. 35 und 36 Näheres a u s g e f ü h r t ist. Z u 6. u n d 7. In der wirtschaftlichen Stellung und den Lebensgewohnheiten, die als »bürgerlich« zu bezeichnen sind, t r a t e n w ä h r e n d der Dauer der E r m i t t l u n g e n keine Ä n d e r u n g e n ein. Z u 8. Hinsichtlich der Speisemenge m u ß t e , da es bei jedem Kochprozeß auf den E n d e f f e k t a n k o m m t , auf Gleichheit am Ende des Kochprozesses g e a c h t e t werden. E n t s p r e c h e n d e E r m i t t l u n g e n , über die u n t e r I I I , S. 48ff., Näheres ausgeführt ist, ergaben, daß, v o n kleinen Unterschieden abgesehen, im allgemeinen bei gleichen K o c h z u t a t e n auch a m Ende des Kochprozesses eine Gleichheit zu verzeichnen ist. Infolgedessen wurde m i t gleichen Z u t a t e n m e n g e n gearbeitet. Z u 9. Der O r t der Versuche war Dresden. Z u 10. Die insgesamt vorgenommenen E r m i t t l u n g e n f a n d e n in den Monaten O k t o b e r 1930 bis März 1931 s t a t t . Die speziellen U n t e r suchungen, über die in den weiter u n t e n stehenden Tabellen Näheres ausgeführt ist, f a n d e n v o m 23. II. bis 21. I I I . 1931, also zu einer Zeit s t a t t , in der täglich die Etagenzentralheizung in Betrieb war. b) Durchführung

der

Untersuchungen.

Die f ü r die E x a k t h e i t der E r m i t t l u n g e n wichtige Voraussetzung der Verwendung genauer Meßinstrumente war d a d u r c h erfüllt', d a ß die Akt.Ges. Sächsische Werke, Dresden, die elektrischen und die Dresdner Gas-, Wasser- u n d Elektrizitätswerke A.-G., Dresden, die Gasinstalla-

— 35 — tionen ausführen und hierbei neu geeichte Meßinstrumente einbauen ließen. F ü r jede einzelne Kochplatte, für die elektrische Bratröhre und den Heißwasserspeicher war zur getrennten S t r o m v e r b r a u c h s m e s s u n g je ein besonderer Zähler angebracht (s. Anlage IV). Ferner waren mehrere Gasmesser installiert und an dem Verteilungsrohr des Gasherdes ein Zwischenventil eingebaut, so daß auch eine getrennte Messung des Gasverbrauches der offenen Kochstellen und des B r a t ofens möglich war. Bei dem Versuch, entsprechend der auf Seite 26 genannten zweiten Untersuchungsmethode ein bestimmtes K o c h p r o g r a m m hintereinander mit Strom und mit Gas gleichmäßig durchzuführen, ergaben sich verschiedene Schwierigkeiten. Zunächst konnte die Gleichmäßigkeit der Zutatenmenge sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht genau eingehalten werden; beispielsweise wurde an einem elektrischen Kochtage ein Fisch von b e s t i m m t e m Gewicht zubereitet, während am G a s k o c h t a g ein genau entsprechender Fisch nicht zu erhalten w a r ; einmal war ein Stück Fleisch zart und saftig, das andere Mal wies das Fleisch wohl dasselbe Gewicht auf, war aber zäh und mußte infolgedessen länger gekocht bzw. gebraten werden, was eine höhere Energiezufuhr bedingte. — Weiter traten auch Veränderungen in der Zahl der versorgten Personen durch vorübergehende Abwesenheit oder durch Gäste ein, was im praktischen Kochbetrieb verschiedene Zutatenmengen zur Folge hatte. — Schließlich ergaben sich auch erhebliche Schwankungen der R a u m temperatur dadurch, daß die Küche — die Ermittlungen fanden in der kalten Jahreszeit s t a t t — oft ungleichmäßig durchwärmt war und daß die Fenster während des Kochens einmal weit geöffnet wurden und das andere Mal geschlossen blieben, was verschiedene Abkühlungsverluste zur Folge hatte. Wenn auch die einzelnen auftretenden Schwierigkeiten vielleicht nicht als besonders schwerwiegend anzusprechen waren, mußte doch a u s ihrer Gesamtheit die Schlußfolgerung gezogen werden, daß der zunächst eingeschlagene Weg zu dem erstrebten Ziel nicht führen konnte. Somit ergab sich die Notwendigkeit zur Herbeiführung bestmöglicher Bedingungsgleichheit, die täglich zu bereitenden Gerichte gleichzeitig sowohl auf dem elektrischen als auch auf dem Gasherd zuzubereiten. Eine Halbierung der für die gegebene Haushalt-Personenzahl von 4 Erwachsenen und 1 Kind erforderlichen Speisenmenge war zwar durchführbar, doch wäre dann die Hälfte der Speisemenge je für sich ziemlich klein gewesen und hätte vor allem nicht, worauf besonders zu achten war, dem Verbrauch eines deutschen Durchschnittshaushaltes entsprochen. Infolgedessen wurde unter B e a c h t u n g der derzeitigen großen Not unter den Arbeitslosenfamilien täglich für eine vierköpfige Erwerbslosenfamilie mit gekocht. Da aber diese Erweiterung der Personenzahl

— 36 — die allein schon durch die genauen Abwägungen und Instrumentenablesungen gegebene Erschwerung des Haushaltes nachträglich noch weiter sehr stark vergrößerte, wurden die Ermittlungen auf die Zubereitung des Mittagessens beschränkt, obwohl hierdurch der Wert der Ermittlungen unbedingt vermindert wurde. Beim praktischen Kochbetrieb wurde derart vorgegangen, daß für durchschnittlich 9 Personen — für 6 Erwachsene und für 3 Kinder im Alter von 3, 8 und 10 Jahren — bzw., wenn durch Besuch oder Reise die Personenzahl größer oder kleiner war, für die sich dann ergebende Gesamtpersonenzahl Nahrungsmittel eingekauft und zubereitet wurden. Irgendwelche Qualitätstrennung fand nicht statt, sondern die gesamte Rohspeisemenge wurde genau halbiert und, mit genau gleichen Zutaten versehen, je zur Hälfte auf dem elektrischen und auf dem Gasherd, also je für reichlich 4 Personen, zubereitet. Über die einzelnen Gerichte, die Zutaten, die benützten Herdteile, Material und Größe des Kochgeschirrs, Verdampfungsverluste und Energieverbrauch wurde genau Protokoll geführt. Bei verschiedenen Speisen wurde noch eine Unterteilung nach Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, Kompott u. a. m. vorgenommen. Die genauen Angaben über die Ermittlungen von 4 Wochen sind in den Tabellen auf Seite 38 bis 41 zu finden. Der untere Heizwert des bei den Kochversuchen verwendeten Gases wurde wie folgt ermittelt: Der obere Heizwert betrug laut Angabe des Gaswerkes der Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke A.-G. bei 0° und 760 mm QS 4200 kcal, der untere Heizwert also 3780 kcal. In den Tagen vom 23. II. bis 21. III. 1931, in welcher Zeit die aufgezeichneten Kochermittlungen stattfanden, wurden 1200 Uhr mittags, also zur Hauptkochzeit, folgende Barometerstände festgestellt bzw. vom Gaswerk Dresden-Reick angegeben: B a r o m e t e r s t ä n d e v o m 23. II. b i s 21. III. 1931, 1200 U h r m i t t a g s . 23. 24. 25. 26. 27. 28. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

II. II. II. II. II. II. III. III. III. III. III. III. III.

754 m m QS » 758,5 » » 758,5 » » 748,5 » » 748,5 •> » 735,0 » » 733,0 » 748,5 » » 750,0 » » 750,0 » » 757,0 » » 749,5 » )) 746,0 »

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8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

III. III. III. III. III. III. III. III. III. III. III. III. III. III.

744,5 mm QS » 742,5 » » 741,0 » » 739,5 » » 740,5 » 747,0 » » 746,0 » 750,0 » » 751,5 » » 757,5 » » 758,5 « 0 757,0 » » 758,0 » 753,0 »

Als Mittelwert während der gesamten Versuchszeit ergab sich somit ein Barometerstand von 749,0 mm QS. Der Fließdruck des Gases wurde des öfteren ermittelt und betrug durchschnittlich etwa 68 mm Wassersäule, also 5 mm QS. Durch Addition von atmosphärischem Druck und Gasfließdruck ergab sich somit ein durchschnittlicher Gesamtdruck von 754,0 mm QS. Die Gastemperatur wurde täglich gemessen und belief sich im Mittel auf rd. 15° C. Da nach den Gasreduktionstabellen bei einem Gesamtdruck von 754,0 mm QS und einer Temperatur von 15° C der Reduktionsfaktor 1,082 ist, betrug der tatsächliche untere Heizwert 3780 kcal: 1,082 = rd. 3500 kcal. Auf diesen unteren Heizwert je m 3 Gas, der weitgehend den in Deutschland durchschnittlich vorliegenden Verhältnissen entspricht, beziehen sich die weiter unten angegebenen Gasverbrauchs- und Äquivalenzziffern. c)

S. nächste Seiten!

Ermittlungsergebnisse.

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