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German Pages 509 [512] Year 2019
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ausgaben deutscher literatur des xv. bis xviii. jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
j oh ann rist, s ämtl ic he wer k e
De Gruyter
johann rist sämtliche werke Herausgegeben von
alfred noe und hans-gert roloff
elfter band dichtungen 1653–1660
De Gruyter
ISBN 978-3-11-062156-3 e-ISBN (PDF) 978-3-11-062177-8 Library of Congress Control Number: 2019948518 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: SatzBild, Sabine Taube, Kieve Druck: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com
Unterthänigste Lobrede An […] H. Christian Ludowig Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg 1653
Unterthnigste Lobrede /
An Den Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frsten und herren
H. Christian Ludowig /
Hertzogen zu Braunschweig und Lneburg &c.
Als Seine Frstliche Gnade Jhr HochFrstliches Beilager hielte / Mit Der auch Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frstin und Fralein Frulein
Dorotheen /
Hertzogin zu Schleswig / Holstein / Stormarn und Der Dith-
marschen / Grfin zu Oldenburg und Delmenhorst / Welches Glklich vollenzogen auf der Frstlichen Residentz Zelle / am 9. Tage des Weinmonats / Jm 1653. Jahre / Aus unterthnigster Schldigkeit Gehohrsamst aufgesetzet aufgesetzet und bergeben Von
Johann Rist.
Hamburg / Gedrukt bei Jakob Rebenlein.
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LAss’ itz / du reicher Herbst / in grosser Menge fliessen Die Frchte / welch uns oft Ein Fredenfest versssen / Lass’ alles / was das Land / Feld / Gahrt’ und Weinberg trgt / Ja was der Weideman auf grhner Heid’ erlegt Uns itz zu dienste sein: Lass’ auch die Wlder geben Viel groß- und kleines Wild: Komm’ edler Saft der Reben Du kstlichs Traubennaß / du ssses Erdenbluht / Komm’ eiligst und erquikk’ uns allen Hertz und Muht. Jhr Wiesen schikket Vieh’ / Jhr Flsse / last den Fischen Kein Wasser / das wir Sie bald finden / wen wir tischen / Bring’ her du frische Luft der Vgel manche Schaar / Ja Himmel / krhne Selbst mit Ghte dises Jahr. Fragt Einer Mich warum? Wollan / Jch wils erzehlen; Es wird ein grosser Held Sich disen Herbst vermhlen / Gleich itz tritt auß dem Fried’ in Einem Libeskrieg Der hochgebohrner Frst’ / Herr Christian Ludowig. O theres Sachsenbluht / O Preiß der tetschen Helden / Erlaube Mir / das Jch mg’ aller Welt vermelden Was vielen schon bewust von deiner Trefligkeit Und hohem Tugendruhm’ / O Ruhm und Licht der Zeit! Jch muß O Grosser Frst’ / allein zu deinen Ehren Die Frede / welch’ uns schafft diß hohe Fest / vermehren / Jch muß auch ja den Sieg aufs beste schreiben an / Den itz davon gebracht der kleine Libesmann / Und das m so viel mehr / diweil du stets getrachtet Nur frei zu leben und sehr weinig hast geachtet Der lib’ Ergetzligkeit / biß das des Himmelß Schluß Dich nun bereichert hat mit grossem Uberfluss’ Und ein so theres Pfand dir glklich zugefhret Weit aus dem Norden her / daß Jederman itz sphret Es sei doch wahr / so bald Ein Frst die Libesbahn Betritt / den heiss’ es recht: Der Himmel hats gethan. Ja freilich komt Ein Werk / woran so viel gelegen Nicht durch der Menschen Witz; der Hchste schikt den Segen
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Gleich wie den klahren Tau von Seiner Wohnstatt her / Drm fget Sichs durch Gott und nicht von ohngefehr. Jst Einer noch so kek und herrisch von Gemhte / Jst Einer noch so hoch und Edel von Geblhte / Kan Einer noch so stark der Lib’ entgegen stehn / Wen nur der Himmel wil / so muß eß doch geschen. Hie wird ein Frstenkind so weinig ausgeschlossen Als der geringste Baur: So bald die Zeit verflossen / Die Gott bestimmet hat / so wird das Hertz verstrikt Und durch Ein Ehgemahl mit kescher Lib erquikt. Zwahr / Lugnen kan mans nicht / Es hlt die frische Jugend Das frei sein / treflich hoch / ja schtzet es fr Tugend / Man spricht: Was acht’ Jch doch ein zahmgebornes Thier? Wier ziehen ia das Wild denselben billich fr / Jst nicht ein freier Hirsch fr andern hoch zu preisen? Als der Sein eigner Herr / darf niemand Dienst’ erweisen / Springt het im Wald’ herm und Morgen auf der Saat / Erfhret gntzlich nicht / waß Knechtschaft auf Sich hat / Er darf nicht allemahl auß Einem Bache trinken / Bald geht Sein schneller Lauff zur rechten / bald zur lincken / Bald wehlt Er disen Fluß / bald Jennes Brnnelein / Darf Einer Hind’ allein nicht so verbunden sein / Die Freiheit ist Sein Schatz / die Freiheit heist Sein Leben / Die Freiheit kan Jhm stets so viel Vergngung geben Ja machen Jhn so reich / daß Er auch nicht einmahl Ein Gast zu sein begehrt im Kniglichen Sahl. So schliesset mancher zwahr: Man kans auch nicht verneinen / Die Freiheit wird gelibt von grossen und von kleinen / Jmmittelst wird Ein Hirsch / wen Er ins Garn gebracht Durch Eine sanfte Hand doch gleichwol zahm gemacht: Daß Einhorn ist frwahr viel strker noch zu schtzen Als ein befreiter Hirsch / es kan sehr hart verletzen Den khnsten Jger / der Jhm nach dem Leben steht / Wen der gleichwol bewehrt zu Feld’ und Walde geht / Es trotzet auf Sein Horn / es schnabet wie die Bhren / Es wirft die Schenkel so / das Einer solte schwehren
Unterthänigste Lobrede
Es wer’ ein starkes Ross / ein edelmhtigs Pferd / Nur das Ein langes Horn die Stirn Jhm’ hat bewehrt. Der Jndianer zwahr vermeinet es zu fangen Vermittelst Spiess und Pfeil / Er schleichet mit Verlangen Dem schnsten Wilde nach / Ach aber / Seine Kunst / Sein Lauren / List und Macht ist alzumahl msonst / Das Thier springt auf Jhn zu / Ja stost in vollen Lauffen Durch Seiner Schenckel Kraft den Jger bern Hauffen / Es wirft Jhn in die Luft mit grimmigen Geschrei / Ja bricht Jhm oft zuletst das Hertz im Leib entzwei; Noch wird diß starke Thier gefangen und verstrikket / Jm Fall es einmahl nur Ein Jungfralein erblikket / Das schn ist von Gesicht’ und wol auf Saiten spielt / Nur dises ist der Pfeil / der Jhm zum Hertzen zielt. So leichtlich kan diß Thier durch Jungfruliches singen Und Einen sssen Tohn Jn Dienstbahrkeit Sich bringen / Waß weder Spieß noch Pfeil vermag / daß kan geschen Durch Frendligkeit / die Sich an Weibern lsset sehn. Wird nun ein solches Thier / das in der Whsten wohnet / Daß ohne Rede lebt / das keines Menschen schonet / Das unvernunfftig ist / bezwungen dergestalt / Wie solt Ein tapfrer Held nicht fhlen die Gewalt Die mehr als irdisch heist? Laß / therer Frst / Mich preisen Dein treverlibtes Hertz / laß Mich der Welt erweisen / Wie rhmlich du gethan / daß du den fsten Sinn Bezwungen hast und nun des Nordens halb Gttinn’ Als deinen reichsten Schatz von gantzer Seele libest / Ja dich / du tapfrer Held / Jhr gahr fr eigen giebest / Diß ist der Tugend Kraft / hierin besteht Jhr Reich / Das stets Sie suchet daß / waß bloß Jhr Selber gleich. Diß kan nicht anders sein: Du bist von solchen Helden Entsprossen / daß Jch kaum derselben Ruhm zu melden Auf dißmahl fhig bin. Bring’ Einer auf die Bahn / Was Brunschwig-Lneburg / waß Hessen hat gethan? Jch weiß / eß wird die Welt ohn’ hechlen bald bekennen / Das dise Huser ja fr allen sind zu nennen
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Der tapfren Sachsen Ruhm / trotz sei dem bleichen Neid’ / Erfahrung spricht ia selbst / waß Jhr fr Lete seid! Solt’ / Hochgebohrner Frst / Jch krtzlich nur erzehlen Des Herren Vatters Lob / Jch wrde gar nicht fehlen / Wen Jch gleich sagte / daß Sein ritterlicher Muht Uns Tetschen das gethan / waß noch unß Guhtes thut. Nun pflegt der starke Lo kein schwaches Lam zu zegen / Der Eichbaum lst Sich nicht als Eine Weide begen / Der Weinstok bringt auch ja nicht Distelkopf’ herfr / Da hat Ein Jeglichs Ding Sein’ Ordnung und Gebhr Ahrt lsset nicht von Ahrt. Auch du hast deine Jugend O Hertzog / fohrtgebracht in Fassung solcher Tugend / Die deinen Heldenmuht und hohen Frstenstand Auch nun fast aller Welt gemachet wol bekant. Wie / wen Ein Muhtigs Pferd muß seines Gleichen sehen Nach dem gestekten Ziel’ in vollem Rennen gehen Und daß / so bald der Lauf ist rhmlich vollenbracht / Es fein zu rkke trabt / und zwahr mit sondrem Pracht / Als denn kan solch ein Ross Sich lnger nicht enthalten / Es stampfet / wiehert / springt / es will die Luft durchspalten
Und gar nichts minder sein / es schamet / rauchet / schwitzt Trgt Seinen Reter fohrt / der Jhm’ im Sattel sitzt / Wen die Trompetter kaum zum rennen aufgeblaßen / So fliegen schon die Mhn’ / Ein Dampf geht aus der Nasen / Der gleichsahm ferig ist / Ja Kopf und Brust wird heiß / Es sucht das edle Thier fr Jennem Ruhm und Preiß; So hast du grosser Frst nie wollen mssig gehen / Du liessest deinen Muht schon in der Kindheit sehen / Die Tugend war der Ring / nach welchem du gezielt / Verstand das war dein Ball / womit du hast gespielt. Du sahest dein Geschlecht Ein hohes Lob gewinnen / Du wahrest nicht zu klein waß grosses zu beginnen / Du hieltest deinen Lauf in Einer solchen Bahn / Worin die Lasterzunft ist gntzlich abgethan.
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Verharr’ auf solchem Pfad’ / O Meiner Sachsen Wonne / Du rechtes Heldenkind / du Lnebrger Sonne / Verharr’ in solchem Lauff / Jch weiß / du rennest fohrt / Biß du gefunden hast den viel erwnschten Ohrt. Jch sehe wie du bist noch Tag fr Tag bemhet Um Ein recht Frstlichs Lob / daß schon so herlich blet / Das Sein Geruch die Welt frlngst hat angeflt / Es wird der Tugendruhm doch nimmermehr verhlt. Gleich wie der edle Falk / im Fall’ Er Sich sol schwingen Hoch in die Luft hinauf / begehrt fr allen Dingen Zu finden Seinen Raub / der Jhm zur Jeden Frist Viel liber als der Schatz des reichsten Kresus ist / Er siehet in die Sonn’ / Er breitet Seine Flgel Recht tapfermhtig aus / fleugt ber Berg’ und Hgel Dem Stoltzen Reiger nach / der immer hher steigt Und bald zur rechten / bald zur linken Hand Sich neigt / Jhm folgt der khne Falk und trachtet Jhn zu fllen / Der Reiger mag Sich noch so stark und mhtig stellen / Er kriegt doch Stss’ auf Stss’ / und wen es gleich geschicht Wie manches mahl zusehn / daß Jhn der Reiger sticht / So wird Er doch nicht lass’ / Sein Feind der mag es treiben So lang er immer kan / der Sieg muß Jhm doch bleiben / Er bringt den Raub davon / der Falke triumphirt / Die Bete legt Er frisch dahin / wo Sichs gebhrt / Sein Herr bet Jhm die Hand / Er heist Jhn gleich wilkommen / Daß frisch gefangne Wild wird frlich angenommen / Des edlen Falken Ahrt und Tugend hoch gerhmt / Er Selber wird belohnt / wie solches Sich geziemt. So hast du therer Frst auch immer bei der Erden Gesuchet deinen Ruhm / du mstest Himlisch werden / Die Tugend schwebt’ empoor / dein Hertz das flog’ Jhr nach / Es achtete nicht viel der Arbeit Ungemach / Dein treflicher Verstand kont ohne Mh’ erkennen / Daß man mit Mh’ und Fleiß nach Ehren msse rennen /
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Nicht in der Lasterbahn / Ach Nein / wer Seinen Lauf Beglkken wil / der steig’ am Ehrenberg’ hinauf Und suche da den Raub der allerschnsten Tugend: Diß hast du schon gewust in deiner zahrten Jugend Und ncht allein gewust / du hast es auch gethan / Da stehet ja das Werk / und nicht der blosse Wahn Wie wol bei manchen / der so trefflich weiß zu schwatzen Von Seiner Thaten Ruhm und sind doch kahle Fratzen / Nein / Christian Ludowig hat Einen andern Sinn / Er heisset die Vernunfft des Lebens Meisterin. O selig ist der Frst / der Sich von Jhr regiren Und auf den Gldnen Pfad der Weißheit lsset fhren / Ja der so kluge Let’ allein lst m Sich gehn / Das Seiner Lnder Heil auf Jhnen fst kan stehn! Es ist das grosse Licht der Sonnen gleich mgeben Mit hellen Faklen / welch’ m Jhren Krper schweben Und wahrten fleissig auf / wodurch zur Jeden Zeit Mit Lust vergrssert wird des Phebus Herligkeit; Du Lnebrger Sonn’ hast so viel schne Lichter / So manchen tapfern Geist / so manchen klugen Richter Zu Hof und anderswoh / daß man mit Wahrheit sagt: Seht / diser ist Ein Herr / dem Witz und Kunst behagt: Und solches ist zwahr viel / doch wrd’ es pltzlich fallen / Wen du des Hchsten Wohrt nicht liessest rein erschallen Jn deinen Lndern / Ach! diß heist der therste Schatz / Wo Gottes Kirchlein hat an vielen Ohrtern Platz. Ja / Grosser Frst / Jch weiß / daß so viel tausend Seelen / Die du beherschest / nicht gerathen in die Hhlen Des Jhrthums / welcher sonst so manchen schnel beraubt Der Seeligkeit / dieweil man groben Lgen glaubt Und ist der Wahrheit Feind. Nein Herr / dein’ Unterthanen Die lssest du mit Fleiss und grossem Ernst ermahnen Durch solche Lehrer / die den Pfad der Wahrheit gehn Und auf dem Wohrt allein als Einem Felsen stehn.
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Hiedurch wird Gottes Ehr’ und unser Glaub’ erhalten / Hiedurch kanst du dein Amt / O tapfrer Frst / verwalten Ja stehen dergestalt den Unterthanen fr / Das alles hat im Land’ Ahrt / Ordnung und Gebhr. Wo Gottesfurcht regirt / da wird auf allen Wegen Auch mit Verwunderung gesphrt des Hchsten Segen / Ja / wo des HErren Wohrt behlt den freien Pass / Da grhnet wie der Palm der HErr und Untersass’. Jch mein’ / O Herzog / das dis klhrlich sei zu merken An dir und deinem Volk’: Jch wil von Gottes Werken Zwahr schweigen dises mahl / diß gleichwol ist bekant: Glkselig Herr bist du / glkselig ist dein Land. Jtz komt Ein nees Glk / daß schwehrlich zu vergleichen Den andern / die dennoch auch Jhren Zwek erreichen Doch nicht wie dieses thut; Ja / wolgetroffne Wahl! Der Himmel hat dich Selbst mit Einem Ehgemahl’ O therer Frst / bedacht / in welches Er gegossen Was Er nur kstlichs hat / diß Fralein ist entsprossen Von Kniglichem Bluht’ / es komt nicht ohngefehr Wie mancher wol gedenkt / auß unserm Norden her / Es folgt der Sonnen nach / welch’ auch von unß geschieden Fr Sechszehn Wochen schon und nunmehr laft ins Sden / Ey kaltes Dennemark / Ey traurigs Cimberland / Sind beide Sonnen den von Ech itz abgewand? Jsts mglich das der Mohn die Sonne nach Sich ziehen Ja gahr besitzen kan? Muß den die Sonne fliehen Weit ber Meer und Strhm’ allein dem Mohnden zu? Ja Luna / dieser Schein versetzet dich in Ruh’ Und uns in Tunkelheit. Jch knte schier errahten Diß wrde so gescheen / demnach die Menschen bahten Um warmen Sonnenschein / das nicht so stets verhllt / Der Himmel stnd’ und man die Scheren hett’ erfllt. Waß wird eß aber sein? Man wil das Fest begehen / Und ist kein Mohndenlicht m dise Zeit zu sehen /
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Auch sind die Tage kurtz / kalt / tunckel / schlipfrig / nass / Da weinig Sonnenschein / und trb’ ohn Unterlass? Ey was bemh’ Jch Mich? Es ist sehr wol erwogen / Daß man biß in den Herbst diß Fest hat aufgezogen / Jst doch der Sternen Glantz nie schner / als bei Nacht / Der Faklen Schein wird hell durch Tunkelheit gemacht. Man kan in dir / O Zell’ / m dise Zeit beschauen Die Sonne / Mohnd und Stern’ / O welch Ein Glantz von Frauen! Vor allen Prangt herfr die Frstin Dorothe’ Ein Wunder der Natur / die nunmehr in der Eh’ An Jhrem libsten Schatz’ / als Sein Gemahl wil kleben / Sie kan der Sonnen gleich so schne Strahlen geben / Das Sie den vollen Mohn erleuchtet und erquikt / Jm fall’ Er Sie mit Lust in heisser Lib’ anblikt. Da kan man ferner sehn die Frstliche Planeten / Welch’ alle Finsterniss durch Jhren Schein ertdten / Es glntzet berall des Frsten Hochzeit-Sahl Von Lichtern / die da stehn bei Hof’ in grosser Zahl. Doch fehlet hie der Glantz der theren Nordersonnen Des Grossen Friderichs / und welch’ Er lieb gewonnen Sophi Amalien / der tapfren Kniginn / Die dich versorgen itzt mit reichem Liebsgewinn’ O tre verlibter Frst / in deme Sie dir schikken / Was dein bemhtes Hertz sol tausendmahl erquikken / Des Himmels there Gab’ / Ein schnstes Engelein / Wie knte doch die Gunst von Jhnen grsser sein? Lob Sei dir Friederich / du Held von Gott erkohren / Der gantzen Norderwelt zum Heil und Trost gebohren / Du Grosser Knig du / Lob sei dir Friderich / Daß du so hoch gelibt hast Christian Ludowich. Lob sei dir Kniginn / durch alle Welt gepriesen / Das du so gndig hast auch dises mahl erwiesen Dein Schwesterliches Hertz: Kom stetes Glck und Blh’ Auf Knig Friderich und Seiner Amaly: Hier thut die Klt’ auch nichts: Jst Jemand / welchen friehret Jn diser Burg / wo selbst der libe Fer regiret /
Unterthänigste Lobrede
Der ist gewiß kein Mensch / wo Amor hat die Macht Zuthun / was Jhm gebhrt / da brennt es Tag und Nacht. Was kan die trbe Luft / waß kan die Nsse schaden / Wen Christian Ludowig mit Flammen gantz beladen Die Wolken heller macht / als Perlen und Saphir? Geht doch der libe Fer auch Diamanten fr? Was ist man viel besorgt / daß Flora schon entwichen / Die Bluhmenwrgerin dagegen komt geschlichen? Spricht Frulein Dorothe Ein libes-whrtlein nur / Was gilts / es ndert Sich gahr pltzlich die Natur / Und solte gleich daß Land uns keine Bluhmen geben / So werden in der Luft viel tausend Bluhmen schweben / Doch / weil diß Frstenkind in kescher Libe ringt / So wett’ Jch / daß der Herbst von neen Kruter bringt / Den / was bemht Sich nicht / den Frsten aufzudienen / Den Frsten / welche gleich den Loorbeerbumen grhnen / Die weder Blitz / noch Keil / noch Frost / noch Reiff verletzt / Wovon den Kaisern wird Ein Krntzlein aufgesetzt Als Jhren Dichtern auch? Jtz seh’ Jch / wie Sich lenket Der Vater Albion / als welchen es gleich krnket / Das Er auf Zelle nicht kan nehmen Seinen Lauff Und wahrten da mit Lust den Grossen Frsten auf. Jmmittelst spielet Er am Harrebrger Strande / Ja schleichet glimpflich fohrt an dem beglkten Lande / Das Ein so theres Paar in Seinem Schoss’ itz hlt / Was wunder / daß dem Flss’ auch diser Schatz geflt? Die Weser thuts Jhm nach / Sie lst die grhne Wellen Die vielmahls zornig sind / nicht gahr zu hoch geschwellen Noch strtzen auf die Saat / Sie tantzet gleich mit Lust / Als wer’ Jhr dises Fest so wol als uns bewust. Ja beide Flss’ / O Herr / sind eifrig zu empfangen / Was aus dem grossen Meer in Jhren Schlund gegangen Mit vollen Seglen komt / Sie wnschen diß allein / Daß aller Schatz fr dich mg’ her gefhret sein. Laß Spanien / deine Frcht’ in grosser Menge kommen / Wir haben deinen Wein und Opfel schon vernommen /
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Gib / Frankreich / deinen Schmuk / send’ Holland / deine Zier / Laß schauen / waß das Reich von Tzina bring’ herfr / Man wird / was Tetschland uns durch Gottes Ghte schenket Auch reichlich setzen auf: Was Holstein itz gedenket / Das Seinen theren Schatz / die Frstin Dorothe Dort von den Zimbern her weit ber Flss’ und See Nach Zell geschikket hat / da muß Jch itz von schweigen Und Meine Feder nur zu dir / O Hertzog / neigen Und deinem schnen Land’ / als dem zur Jeden frist An deinem Glkk’ O Held / so viel gelegen ist / Das alle Vlker in den Frstenthmern schreien: Gib Christian Ludowig / O Himmel / das Gedeien Daß unß erhalten muß: Ach schtze fr Gefahr / Fr Krieg / Fr Hertzeleid daß there Frsten Paar. So wnschet Lneburg die Statt der Alten Sachsen / Wo das berhmte Saltz / wo Kalk / wo Steine wachsen / Dein Berg / der Neben Jhr hoch in die Luft Sich schwingt / An welches Fuss’ Ein Keil und steter Hammer klingt / Der zeiget dir dein Glk / durch welches du wirst schweben Als Er / dem Himmel nah’ und deinem Volke geben Ein friedlichs Regiment / damit es sorgen frei Stets unter dir / O Held / als Einem Baume sei. So Jauchtze nun / O Land / so Jauchtzet Alt’ und Junge / So Jauchtze Lneburg / so Jauchtz in vollem Schwunge Du hocherhabnes Zell / daß solche Let’ itz hlt / Die fast zu nennen sind Ein Auszug tetscher Welt. Jhr Musikanten auf / und last die Saiten klingen / Jhr Kapellisten komt / wier wollen fredig singen Zu Lobe disem Paar / daß nunmehr wol vergngt Durch Gottes Wundertrieb zusammen ist verfgt. Auf Jhr Trompetter / Auf / steht / blaset in die Wette / Bald folgt ein frlichs Spiel / bald tantzet man Ballette / Bald rennet man zum Ring’ und bald wird Ein Turnir Gehalten / wo man ficht mit lantzen und Rappir /
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Bald geht das Ferwerck an / wo die Raketten sausen / Wo Schwrmer schneien schier und die Karthaunen brausen / Wo Rder / Bilder und Tussaken sprtzen Fer / Wo Kuglen brllen auch im nassen Ungeher / So mehret Sich die Lust von Einer Nacht zur andern / Doch endlich ist es Zeit / das wir nach Hause wandern Und lassen wol vergngt diß Frstlichs Paar in Rust / Zu schmekken fohrt und fohrt der keuschen libe Lust. Laß Hchster / Fried’ und Fred’ in Jhren Zimmern schweben / Laß Christian Ludowig und sein Gemahl erleben Der Kinder / Kindes Kind / schenk’ Jhnen reiche Frucht Mit Zierd’ und Kraft begabt / das Selbig’ in der Zucht Die dir gefllig sei / so klglich werd’ erhalten / Damit Sie dermahleinst auch fruchtbahrlich verwalten Jhr hohes Regiment / und Ja des Vattern Geist Jn solchem blikk’ herfr / der unvergleichlich heist. Gib endlich alles Heil / dem herlichen Geschlechte Von Brunschwig-Lneburg / beschirm durch deine Rechte Diß weltberhmtes Hauß. Ach Herr / dein Antlitz seh’ Auf Christian Ludowig und Seine Dorothe. Diß bleibt nun unser Wundsch: O Himmel laß gelingen Was wir von dir begehrt! Lass’ unsre Bitte dringen Durch Luft und Wolken hin / daß stets voll Lib’ und Ruh’ Jhr Frstlichs Leben sei / sprich du dein Ja dazu!
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Die Triumphirende Liebe / umgeben
Mit den Sieghafften Tugenden /
Jn einem Ballet
Auff dem Hochfrstlichem Beylager /
Des Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frsten und Herrn /
H. Christian Ludowigs /
Hertzogen zu Brunswig und Lneburg etc. Gehalten / mit Der auch
Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frstin und Frulein / Frulein
DOROTHEA/
Hertzogin zu Schleszwig / Hollstein / Stormarn und der Dittmarschen / Grfin zu Oldenburg und Delmenhorst etc.
Auff der Frstlichen Residentz Zelle vorgestellet Am 12. Tage des Weinmonats Jm 1653. Jahre.
Hamburg /
Gedruckt bey Jacob Rebenlein.
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Erstlich ist zu mercken / Daß / wenn das gantze Ballet mit seinen in Kupfer gestochenen Figuren und untergesetzeten Teutschen Versen von dem Ceremonien-Meister / den frnehmsten Herren und FrawenZimmer mit gebhrender Reverentz ist berliefert worden / das alsobald darauf die Fama oder das Gerchte auftritt und verlieset den allgemeinen Jnhalt des Ballets mit nachfolgenden Worten: MErcket auf Jhr Tugendliebende Hertzen / und habet gahr fleissig acht auf das jenige / was Euch gleich jtzt bei dieser hochansehn lichen Versamlung zu sehen und zu hren / auf das nachdencklichste soll frgestellet werden. Ermuntert Eure Augen / nicht nur des Leibes / sondern vielmehr des Gemhtes / damit Jhr die eigentliche Beschaffenheiten Menschliches Lebens und Wandels / welche im gegenwrtigen Ballet klhrlich werden vorgezeiget / Euch vernnfftig zu Gemhte fhren / und dabei des jenigen mget erinnern / welches zu Einem frtrefflichem und sehr ntzlichem Unterrichte in allgemeinen Leben uns mercklich kan dienen. Der nhest-angelegene Wald / welchen Jhr vor Euch sehet / ist mit lauter grimmigen Bhren angefllet / welche in Jhren abscheulichen / tieffen und tunkeln Hlen / auf Menschen und Thiere Jmmerhin lauren / dieselbe Jmmerlich zerreissen / und sich mit Jhrem Fleisch / Knochen und Jngeweide ernhren / auch so grausahm / wtend und unbndig sind / daß sie durch Jhr blosses Anschauen dem Menschen eine tdliche Furcht injagen. Nichts destoweniger bezeuget doch die Lehrmeisterin aller Dinge / die Erfahrung / daß eben diese grausahme wilde Thiere und Bhren durch Menschlichen Fleiß / Arbeitsamkeit und gute Auffsicht dermassen zahm gemachet / und dergestalt knnen abgerichtet werden / daß sie Jhre angeborne wilde und grausame Natur / wo nicht gantz und gar ablegen / gleichwol in so weit ndern / daß sie den
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Menschen hinfre nicht mehr beschdigen / sondern denselben / als Jhren Herren und Meister erkennend / so sehr frchten / daß sie auch auf sein zusprchen und winken / Jhme alsobald einen gahr willigen / ja fast Menschlichen Gehorsam erweisen / und zu Zeiten das jenige lernen / was manches mal denen / mit gesunder Vernunft begabten Menschen zu begreiffen / viel zu schwer flt; Gestalt Jhr gleich jtzo nicht ohn Verwunderung anschauen werdet / welcher massen etliche dieser grimmigen Bhren / durch des klugen Meisters hand abgerichtet / aus dem Walde sich herfr thun / nach dem Schalle der Trompetten und Pauken fein richtig tantzen / und dadurch ffentlich werden bezeugen / daß auch die grausamste Thiere mit der Zeit bndig zu machen / und daß Sie Jhre angeborne wilde Untugenden abzulegen / knnen unterwiesen werden. Was soll Jch aber sagen von dem alleredelsten Geschpf den vernnftigen Menschen? Hat man Sich nicht hchlich zuverwundern / ja darber userst zuentrsten / daß / ob zwar dieselben allein vor allen Thieren mit der herlichen Vernunft / als gleichsam einer Strale Gttlicher Natur / dadurch sie das Gute von dem Bsen / die Tugenden von den Lastern unterscheiden knnen / nebenst andern vielen trefflichen Eigenschafften Leibes und Gemthes sehr hoch begabet / ber alle andere Thiere auf Erden / in der Luft und im Wasser lebende / dieselbe zu zhmen / zu unterrichten / und zu Jhrem Nutzen zugebrauchen / die Beherschung erlanget / dennoch dessen ungeachtet / der Treffligkeit Jhrer Natur diese Schmach an thun / und sich den verfluchten Lastern dergestalt ergeben / daß sie weder mit gutem noch bsem von denselben knnen abgezogen / und auf den rechten Pfad der edelsten Tugend gefhret werden. Die wilden und unbndigen Thiere kan man endlich zhmen / etliche mit Liebkosen und freundlichen Worten / etliche mit harter Straffe / Peitschen und Schlgen: Die verwildete Menschen aber lassen sich weder durch freundliches bitten / noch hartes schelten oder zorniges Zusprchen aus der verfluchten Lasterbahn leiten / und befinden sich die Untugenden nicht nur in einem / sondern in allen Stnden / bey Geistlichen und Weltlichen / bey Stat- und
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Hofeleuten / bey Gelehrten und Ungelehrten / bey Soldaten und Advokaten / bey Brgern und Bauren / bey Kauf- und Handwerksleuten / und in Summa / bey allerhand Ahrt der MenschenKinder auf Erden / massen dises alles / durch gegenwrtiges Ballet in geziemender Ordnung / bey diser hchstlblichsten Zusammenkunft soll frgestellet werden. Seid munter / Jhr Tugendlibende / und lasset Euch immittelst nicht verdriessen dises eitle Weltwesen zu sehen / zu hren / zubetrachten und in eurem Hertzen zuverachten / Jedoch gnnet Mir / daß Jch zu Ehren der Tugenden / welche in disem Ballet das hßliche Geschwrm der Laster zu Jhrem unsterblichem Ruhm werden verjagen und aus dem Felde schlagen / ein kurtzes Liedlein mge erklingen lassen.
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Loblied der Tugenden. 1. ALs Herkules im Zweifel war / Was pfades Er Sich solt’ erkiesen / Da hat Ein wiederwrtigs Paar Jhm augenbliklich Sich erwiesen / Das Eine war der Tugend Bild / Das ander hieß das Laster wild. 2. Bald ward Er hie / bald ward Er dort Gelokket / Jhnen nachzugehen / Hier fiel ein Wink / dort kahm ein Wohrt / Es war Ein schner Streit zu sehen / Den Jede blieb auf Jhrem Wahn / Zu bringen Jhn nach Jhrer Bahn. 3. Was solte nun der tapfer’ Held Auf beider Bitt’ und Lokken machen?
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Jhm ward ein grosses vorgestelt / Er stund und berwog die Sachen / Sprach endlich: Nun / dieweil Jch muß / Folg’ Jch der Tugend auf den Fuss. 4. O Tugend / deine Trefligkeit Kan nimmer gnug gepriesen werden! Hinweg Jhr Laster diser Zeit / Hinweg du schwartzer Schaum der Erden / Jhr Laster / Euch verfluch’ Jch gantz und folge nach der Tugend Glantz. 5. Die Tugend strahlt vom Himmel her / Die Tugend ist Ein Gttlichs Wesen / Der Tugend flt kein Ding zu schwehr / Durch Tugend an der Mensch genesen / Jhr Laster Euch verfluch’ Jch gantz und folg’ allein der Tugend Glantz. 6. Die Tugend ist der Seelen Zier / Welch’ uns biß an die Sonn’ erhebet Die Laster schnden fr und fr Was in und an dem Menschen klebet / Jhr Laster / Euch verfluch’ Jch gantz und folg’ allein der Tugend Glantz. 7. So sprach der Held / und was Sein Mund Gesagt / das wolt’ Er vollenbringen / Er / der an Muht und Bluht gesund / Fieng an die Laster zu bezwingen So treflich / daß die weite Welt Sein Lob biß an Jhr End’ erhlt.
Die Triumphirende Liebe
8. Ein Jeder sei wie Herkules Stets frisch die Laster zu bekriegen / Was gilts / hlt Er Sich Jhm gemß / Ob Er nicht ritterlich wird siegen Und als Ein tapfrer Tugendsmann Bald gahr Sich schwingen Himmelan?
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Erster Aufzug. DEr Bhren Grausahmkeit lst endlich Sich bezwingen / Seht / wie Sie nach dem Tact so zier- und knstlich springen Wie? das Ein grimmigs Thier noch bndig werden kan / Und der so kluge Mensch nimt keine Bessrung an?
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Ander Aufzug. Der Demon der Laster. Welcher alle Untugenden / bei allen Stnden der Welt infhret / JCh bin der Hllengast / der so viel Laster fhret Jn alle Stnd’ / auch so / das jeden fast berhret Mein Sndlicher Betrug. Schaut was zu diser frist Fr eine schne Zunft von mir frhanden ist.
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Dritter Aufzug. Geistlicher mit Seinen Dreien Lastern /
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DAß Jch nicht weltlich bin / Bezeuget diß mein Kleid / Jedoch nach meinem Sinn’ Jst groß der Unterscheid / Nicht heg’ Jch fohrt und fohrt Recht Geistliche Gedancken / Oft macht ein weltlichs Wohrt Mein Geistlich sein / sehr wanken.
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Heuchelei. FRom zu scheinen / schn zu gleissen / und doch als ein grimmigs Thier Schlechte Schflein gantz zerreissen Wnsch’ Jch tglich mit Begier / Anders sagen als Gedencken / Jst ein Stk von Meinem Rnken.
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Ketzerei.
JCh kehre / mische / dreh’ und zerre was geschriben Durch die / so Gottes Geist hat sonderlich getriben / Dadurch verfhr’ Jch viel’ und freue Mich gahr sehr / Wen alles nur gereicht zu Meinem Nutz’ und Ehr’ / Jmmittelst heist Mein Reim: Schlag’ / haue / wrge / brenne / Ja tobe dergestalt / daß alle Welt erkenne / Daß Jch durch solche Macht gahr recht die Ketzerei Des Jrthums Mutter und der Wahrheit Feindin sei.
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Eigensinnigkeit. ES sol und muß so sein / Jch wil ja Niemand fragen / Nach Meinem Kopf’ allein Sol dises Mir behagen / Nur Mein / kein fremdes Wohrt Muß in der Lehre taugen / Drm bleib’ Jch fohrt und fohrt Auf Meinen fnftzen Augen.
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Vierter Aufzug. StaatsPerson.
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HJnweg du schlechtes Volk / das keine Welt verstehet / Jch bin es / der Ein Land so wol regieren kan / Das Seine Herligkeit schier an den Himmel gehet / Und dises weiß allein ein rechter Staatesmann Noch Jennes Welschen Lehr’. Jch bitt’ / Jhr Herren / sehet / Was fr Ein’ edle Schaar hngt Meiner Klugheit an:
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Fnfter Aufzug. Ehrgeitz. EHre such’ Jch Tag und Nacht Solt es auch Mein Leben gelten / Es ist Ehre / welch’ es macht / Daß Jch leide gahr kein schelten / Nur nach Ehre drst’ ich sehr / Alles muß Mir Ehr’ erweisen / Ey / so komt denn mehr und mehr Meinem Nahmen hoch zu preisen.
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Tyrannei. ES muß Gewalt Mir alles das erhalten / Was meinen Sitz kan machen starck und fest / Es heist Gewalt / daß / was Mich herschen lst / Gewalt und Grim die lass’ Jch eifrigst walten.
MeinEid.
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WAs Schreiben / was sagen / was eidlich versprchen? Jch halt’ es fr ehrlich / Gelbde zu brechen / Was Briefe / was Siegel? O nichtige Riegel! Nur schlechten leichtglubigen Leuten zu schwehren. Doch nimmer zu halten ist stets mein Begehren.
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Sechster Aufzug. Der Hofeman. 1. JCh weiß mich zu schikken Mitt hflichen bkken / Jch zkke den Huht / Wens keiner sonst thut / Nun hab Jch erlanget Die Gnade des Frsten / Da viele nach drsten / Was wunder das Meine Courage so pranget? 2. Drauf lustig im Leben / Was kan es viel geben /
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Daß man Sich hlt frisch Jm Bett’ und zu Tisch’? Hei lstig zu singen. Auf welsche Manier / Und nach dem Klavier Die beste Couranten zu tantzen und springen.
Der Schmeichler.
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REinhart hat Mich unterwiesen / Reinhart / der mit Schwntzen lauft / Welch’ Er weit und breit verkauft / Wird ja billich hoch gepriesen / Den Herr Reinhart ist ein Mann / Der Euch alle tumlen kan.
Die Misgunst. JCh brenne schier fr Neid / Jch gnne kaum das Leben Den Leuten / welchen sonst der Himmel hat gegeben Gesundheit / Ehr’ und Guth. Jch schwehr’ es sonder Schertz: Die Misgunst frist Mir ab Mein’ Adern / Bluht und Hertz.
Falscheit und Betrug.
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WEn Jch die Welt mit liegen Fein ahrtig mag betriegen / So lach’ Jch selbst bei mir / Jst Einer der Mir glaubet / Der wird gahr bald beraubet / Des Seinen mit Manir / Betrug hat Mich umgeben Und falsch sein / heist Mein Leben.
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Siebender Aufzug. Soldat. HEraus! diß Mein Gewehr bleibt nimmer in der Scheiden / Drm / wil man Meiner Hahr / so komm’ Jch bald mit Freuden / Wen man die Tromlen rhrt / wen man Trompetten blst / Wen man nur Mrser und Karthaunen brausen lst. So lachet Mir Mein Hertz. Mein Einziges Behagen Jst / mit der strksten Macht Mich frisch herm zu schlagen / Alarm / alarm / alarm! Mein Muht ist gantz erhitzt / So / das Mein tapfrer Leib fr Khnheit Flammen schwitzt.
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Achter Aufzug. Unbarmhertzigkeit.
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MOrden / Rauben / Martern / brennen / Kinder von einander trennen / rger als der Tefel sein / Ja zu Dienste der Bellonen / Keines Menschen Leib verschonen / Das heist Meine Lust allein / Grausamlich tyranisiren Macht Mich freudig jubeliren.
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Ungerechtigkeit. BEi Mir gilt gahr kein Recht / Jch acht auch kein Geschlecht’ / Es komm’ Herr oder Knecht / Dieweil nur der durchdringt / Der frisch Geschenke bringt Und stets von Golde singt / Durch Frendschafft / Hass und Geld Wird oft das Recht gefelt / So gehts in aller Welt.
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Auffschneider.
JCh blitze wie die Luft / Jch donnre wie der Himmel / Jch mach’ in aller Welt solch Einen Kriegsgetmmel / Das Mars / der tolle Mars von gantzer Seel erschrikt / Jm fall’ Er Mein Gewehr und tapfre Faust erblikt. Jch pfleg’ Ein gantzes Heer oft in die Flucht zu jagen / Ja manches Regiment zu wrgen und zu schlagen / Was? Solt’ Ein solcher Held sich frchten fr dem Streit / Der itzt die Hlle selbst zu strmen ist bereit?
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Neunter Aufzug. Advokat.
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ES muß das Recht mit sonderm Fleiss’ auf Erden Durch kluge Let’ allein erhalten werden / Ein Jeder hat nicht selber den Verstand / Zu schtzen Sich und Seine Sach’ im Land’ / Ein Mann / der wol im Rechten ist erfahren / Kan vielen oft Leib / Ehr’ und Guht bewahren.
Medicus oder Artz. WAs ist Ein Mensch / der immer krank / Sein Leben muß verschliessen / So / daß Er weder Kost noch Trank
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Mag fruchtbahrlich geniessen? Zwahr / der ist elend und geplagt / Kan doch gahr bald genesen / Wen Er den klugen Artzt nur fragt Der vieler Heil gewesen.
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Kauffman. HAndlen / kauffen und verkauffen / Jn der Welt hermme lauffen / Bald zu Wasser / bald zu Lande / Nutzet treflich Jedem Stande / Wo die Kaufmanschaft recht blet Und die Nahrung nach Sich ziehet / Da kan mancher noch auf Erden Reich und wol beghtert werden.
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Handwerksman. DEr Handwerksmann muß Jedem Dienst’ erweisen / Sein’ Arbeit ist deswegen hoch zu preisen / Er ist es / der Schier allen helffen kan / Man sehe nur die Kleidermacher an / Die Schuster auch / die Tpfer / Schmiede / Tischer / Die Glser und die Gerber / Weber / Fischer / Das Glk ist selbst den Handwerksleten hold / Woher komt dis? Jhr Bodem ist von Gold.
Brger. KEin besser Leben ist / als hinter festen Mauren Die Nahrung treiben und daselbst im Friede lauren / Ach! Elend ist der Baur / Ein Brger hat den Preiß / Als der bei Jederman Sich fein zu schikken weiß.
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Baur.
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JA wol / Jhr Maurenscheisser / Es ist in Erem Stand’ Und in der Statt viel heisser Als auf dem platten Land’ / Jch fhr’ Ein besser Leben Als Jhr Betrieger thut / Mein Feld das kan Mir geben Brod / Bier / Fleisch / Guht und Muht.
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Zehender Aufzug. Der Geitz. GEld / Geld / Geld / Geld: So ruff’ Jch von dem Morgen Bis in die Nacht / Mein Leben heist nur sorgen / Gold ist Mein Gott / die beste Lust auf Erden Stets reicher und Ja wol beghtert werden / Geld / Geld / Geld / Geld / sol Meine Seel erfreen / So lang ich noch Geld / Geld / Geld / Geld / kan schreien.
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Auffruhr.
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NUr Jederman verhetzen / Das Land in Unglk setzen / Heist Meine Freud’ und Lust. Der Fried ist Mir zu wider / Des Zancks und Zweitrachts Lieder Sind Mir allein bewust / Drauff greiffet bald zur Wehr’ und horcht nach fremden Sachen / Ja strmet / whtet / tobt / wir wollen Aufruhr machen.
Wollust.
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LUstig zu fressen / zu sauffen / zu schlingen / Lustig zu singen / zu tantzen / zu springen / Lustig zu spielen / Lustig zu fhlen / Lustig muß Bachus mit Ceres ja sein / Lustig die Venus mit Beiden allein.
Betrug.
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DA schleich Jch her / Knt’ ohngefehr Die Leut’ Jch nur betriegen / So wolt’ Jch Mich Recht suberlich Begeben auff das Ligen / Kein’ andre Lust Jst Mir bewust Als nur durch Trigereien / Bald werden groß / Dazu sich bloß Der Hinderlist erfreen /
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Einfalt. UNd was bekmr’ Jch Mich Um andrer Lete Sachen? Mein Thun hlt doch den Stich / Die Welt mag meiner lachen: Jch bleibe stets in Meinem Sinn So dum als Jch gewesen bin.
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Unbestndigkeit. SOlt’ Jch Eines Sinnes bleiben / Solt’ Jch stets Ein Kaufman sein? Solt’ Jch Brief und Bcher schreiben / Solt’ Jch akkern nur allein? Solt’ Jch reiten Solt’ Jch fechten: Solt’ Jch hetzen solt’ Jch rechten? Solt Jch Sein das negste Jahr Der Jch heut und gestern war? Ach nein! Ach nein! Ach nein! Bald geb’ Jch Einen Bauren / Bald Einen Edelman / bald wohn’ Jch negst der Mauren / Bald bin Jch ein Soldat / bald gahr ein geistlich Mann / O Selig ist der Mensch / der stets Sich ndern kan!
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Elfter Aufzug. Erster Narr.
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JA Pfaffe / liber Pfaffe / Du rechter Hechelaffe / Wilt du noch sein geehrt? Kanst du die Schfflein fhren / Kanst du Sie recht regieren / Und bist kaum halb gelehrt? Was Wolf / was Eselskopf / was sol man mit dir machen? Es muß ein schlechter Gek auch erer Tohrheit lachen.
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Ander Narr. STatisten / Hofeschrantzen / Euch lass’ Jch immer tantzen / Soldat tritt auch herbei: Sol Jch den Ehrgeitz fragen / Sol Jch die Wahrheit sagen Von List und Trannei? Jch mein’ / Jhr lasset Euch zu Sndenschlaven machen / Bin zwahr Ein schlechter Gek / muß gleichwol Eurer lachen.
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Erste Nrrin. SEht / wie der Monsieür Advocat So manchen Brief in Hnden hat / Wie laurt Er auf das Geld! Seht / wie der Artz Sich stelt! Ach schauet / wie der Kaufman luft Und Sich mit triegen berhufft! Ja Sind Mir das nicht schne Sachen / Worber auch Ein Gek muß lachen?
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Andere Nrrin. EY du verlogner Handwerksmann / Du Brger / Baur komt auch heran: Wie / das Betrug und List Er einzigs Absehn ist? So quhlet Jhr Ech ohne Ruh’ Und habt doch keinen Danck dazu / Hinweg mit Eren eitlen Sachen / Worber auch ein Gek muß lachen.
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Zwlfter Aufzug. Ein guhter Geist / oder Engel. Nachdem Eine gahr liebliche Jnstrumental-Music gemachet worden / so fhet der guhte Geist / welcher nur gehret / nicht aber gesehen wird / folgendes Liedelein fredig an zu singen / nach welches voll endung alsobald die Guardinen werden geffnet / und der guhte Geist augenbliklich herfr springet und tantzet. Lied. 1. ENdlich hab’ Jch obgesieget Und den Preiß davon gebracht / Seht / die Laster sind bekrieget Und zu Schlaven gantz gemacht /
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Freudig hab’ Jchs jtz gewaget Und die lose Zunft veriaget / Daß Sie nicht mehr wohn’ alhier / Edle Tugend komm’ herfr. 2. Hechelei du must entfliehen Samt der Eigensinnigkeit / Ketzerei must’ auch abziehen / List und Ehrgeitz lauffen weit / MeinEid / Schmeichler und Tyrannen Kont’ Jch bald von hinnen bannen / Misgunst herschet nicht mehr hier / Edle Tugend tritt herfr. 3. Falschheit ist fr weinig Stunden Samt dem Geitz’ hinweg geiagt / Untre wird nicht mehr gefunden / Wer ist nun der Lgen sagt? Wollust ist durch Mich vertriben Und das wanckelbahre liben Herschet ferner nicht mehr hier / Edle Tugend geh’ herfr. 4. Tugend tritt mit deinen Kindern Widrm fredig auf den Platz / Laster sollen dich nicht hindern / Komm’ und zeig’ uns deinen Schatz / Der die tetsche Welt sol zieren / Hete wirst du triumphiren / Drm du schnste Himmelszier Edle Tugend tritt herfr.
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Dreizehnder Aufzug. Hier gehet hervor der Kohr der Tugenden. 1. Frsichtigkeit.
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DJe Welt ist vol Betrugs / Ein Jeder muß bei zeiten Sich nehmen wol in acht / ja merken schon von weiten Was Jhn betreffen kan. Drm seh’ Jch fr Mich hin Und schau auch hinter Mich: Frsichtig ist Mein Sin. Es kan Frsichtigkeit dem Menschen gahr nicht schaden / Wen nur das Hertz Jhm nicht mit Falschheit ist beladen / Drm trau und traue doch den Leten nicht zu viel / Wer dieses recht versteht / ist Meister auf dem Spiel.
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2. Gerechtigkeit. MEin Schwehrt das lass’ Jch blinken / Kein Ansehn gilt bei Mir / Jch weiß von keinem hinken / Thu Recht / ist Mein Begier / Die Wage muß nicht sinken Noch gehen nach Gunst herfr / Jch kenne gahr kein schminken / Recht / Recht heist Mein Gebhr.
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3. Mssigkeit. HJnweg du stte Schwlgerei / wer klug ist / wird Sein Leben / Das ohne das ist kurtz genug / der Mssigkeit ergeben / Die Mssigkeit / des Lebens Sul erhlt Leib / Seel’ und Geist Auch so / daß / der Sich Jhr ergibt / den Lastern sich entreist.
4. Strke. WEr stark und tapfer ist / wen Jhn das Glk wil plagen / Jn mancherley Gefahr / der darf ja nicht verzagen Auch in der hchsten Noht; drch Strk’ und Tapferkeit Wird mancher Junger Held aus Noht und Tod befreit.
5. Bestndigkeit. PAkke dich du loses wanken / Leichter Muht ist Mir verhast / Wanken schaffet nichts als zanken / Zanken bringt die schwerste Last / Felsen bleiben / wen gleich gehen Gegen Sie Wind / Blitz und Fluht / Ja so fst sol auch bestehen Mein behertzter Luenmuht.
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6. Auffrichtigkeit.
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JHr Heuchler / trollet Euch / Jch hass’ Ein falsches gleissen Und lose Triegerei / zwo Zungen kenn’ Jch nicht / Ein ungetrees Hertz das wolt Jch gern zerreissen / Jm fall’ es nicht gedenkt / so / wie die Zunge spricht / Jch mag durchaus kein Freund der Hechelmuler heissen / Nur Teutsch und Redlich sein bleibt ewig Meine Pflicht.
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Vierzehnder Aufzug. Aldieweil die Tugenden noch stehen auf dem Platze / erscheinet Cupido gantz freudig / und tantzet mitten unter Jhnen.
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1. JCh habe viel Hertzen bezwungen / Drm komm’ Jch mit Freden gesprungen / Doch fhr’ Jch was nees im Sinn’: Ey sprchet nicht: Amor muß gehen / Das Knbelein kan ja nicht sehen: Still! wisset Jhr / wer Jch auch bin? 2. Jhr Helden / Jhr Damen / Jhr Frauen / Jhr sollet noch Wunder het schauen / Fnff Sinne die fehlen Mir nicht / Bald wil Jch mit Frstlichen Hertzen So freundlich / so libereich schertzen Biß daß man zu Lobe Mir spricht: 3. Die Libe kan Krigen und Siegen / Zwo Sinnen Jn Einen fein fgen So treflich / das alle Welt sagt: Komm’ Amor du Hertzen-aufschliesser / Komm’ eiligst du schmertzenverssser / Du bist Es / der allen behagt.
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Fnfzehnder Aufzug. JNdeme Cupido auftrit / folgen Jhm auf dem Fuesse zwei Hertzen / deren eins von der rechten / das ander von der lincken Seiten des Schauplatzes herkommet / diese beide Hertzen / gleich wie Sie oben in Flammen stehen und brennen / Als ruhen Sie unten auf Bluhmen / Rosen und Kruteren. Bald darauf werden Sie von den Tugenden mgeben / und geschiehet durch den Cupido die Vereinigung in Einem Augenblikke / also / daß das grsseste Hertz Sich ffnet gegen dem Schauplatze oder Theatro / und das kleinere gahr geschwinde in das ander hinein fhret / alsdenn brennen die Hertzen nicht mehr / sondern fangen an oben zu grhnen und Lorbeeren- Oel- und Palmzweige / auch schne Blumen und Rselein auszustossen / so bald aber die Vereinigung geschehen / so reteriren Sich erstlich die Tugenden / und nach Jhnen Cupido desgleichen / das Hertz aber bleibt immer stehen und blet fohrt und fohrt strker. NUn hat die kesche Flamm’ Jhr rechtes Ziel erreichet / Nun ist diß Hertzenpaar durch ssse Lib’ erweichet / Nun blet Hertz in Hertz / die Palmen gehen herfr / Auch lst der Bluhmen Pracht Sich schauen mit Begier / O zweimahl seligs Hertz / das alle Welt muß preisen / Wer kan doch Ehre gnug dir Frstenhertz erweisen? Ja / wolgepaartes Hertz / dein Ruhm sol weiter gehn / Als wo die Venus pflegt bald frh / bald spht zu stehn.
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Sechszehnder Aufzug. Hier fnet Sich der Himmel / und fhret ein Engel herunter / Jedoch also / daß Er in der Luft gleichsahm bleibet schweben / singet darauf folgendes Lob- und Fredenlied / zu Ehren dieser hohen Vereinigung / demnach nunmehr Zwei in Eins / und Eins in Zwei so glklich sind verbunden. 1. FUrstlichs Paar / vol kescher Flammen / Durch des Allerhchsten Hand
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Liblich jtz gefgt beisammen / Hoch gesegnet sei dein Stand / Zwei in Eins und Eins in Zwei mach’ aus zweien glklich Drei. 2. Therer Stam der alten Sachsen / Printz der tetschen Tapferkeit / Du wirst grhnen / blhen / wachsen Hoch gepriesen weit und breit / Deiner Tugend Zierd’ und Glantz Trgt schon itz den Lorbeerkrantz. 3. Glklich mss’ es dir ergehen / So das deiner Zweige Blht’ Alle Jahr Sich lasse sehen Schn von Leib und von Gemht’ / Ein so hohes Frstenhauß Hat was grosses Ja voraus. 4. Nebel / Sonnenschein und Regen / Tau des Himmels / warme Zeit Bringe dir Glk / Heil und Segen Zur gewnschten Fruchtbarkeit / Zwei in Eins und Eins in Zwei Mach’ aus Zweien glklich Drei. 5. Fried’ umzingle deine Grntzen / Fried’ erfreue deinen Muht / Fried’ umhalse dich mit Krntzen / Fried’ entznde LibesGluht / Daß die Zwei in Eins bald drei Ja die Frucht der Frsten sei.
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6. Mars der tolle Menschenwrger / Dessen Bluhtgefrbtes Schwehrt Frsten / Edle / Bauren / Brger Hinzurichten oft begehrt / Mss’ / O Held / Sein Mordgesicht Deinen Lndern zeigen nicht! 7. Liebe wil Sich nur verpflichten / Liebe das so ssse Kind Seine Wohnung aufzurichten Dort / wo sie verbunden sind / Ein paar Tublein wird man sehn Stets fr Eurem Wagen gehn. 8. Frsten / die von Tugend blen / Knnen aller Gunst an Sich Gleich verborgner weise ziehen / Frstlichs Paar / Jch stelle dich Allen zum Exempel fr / Jederman der sieht nach dir. 9. Wie der Himmel dich gegeben O Du Lneburger Held / So gibt Er auch Dir daneben Deine Frstin / die der Behlt Welch’ Er stets Sein Perlein hiess / Kaum aus Seinen Armen liess. 10. Dise Frstinn’ ist die Sonne / Die das frische Norden schikt /
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Christian Ludwigs Freud’ und Wonne / Welch Jhm Hertz und Seel’ erquikt / Dennemark dein’ edle Bluhm Bleibt hinfohrt der Sachsen Ruhm. 11. Schnste Frstin / dein Gemhte Heist der Tugend Auffenthalt / Kniglich ist dein Geblhte / Himlisch bist du von Gestalt / Glksburg schenket uns Sein Glk / Der Natur Jhr Meisterstk. 12. O Jhr Frstlichen zwei Libe / Amor schreiet berlaut: Daß man keine Zeit verschiebe Weder Brutigam noch Braut / Biß bald knftig Eins in Zwei Mach’ aus Zweien frlich Drei. 13. Brennet den in sssen Flammen / Brennet / wie die Sonne thut / Weil Ech hat gefgt zusammen Himmel / Libe / Muht und Bluht / Brennet so / das Eins in Zwei Mach’ aus Zweyen glklich Drei. 14. Glk / Gesundheit / langes Leben O Du Frstlichs Heldenpaar / Wolle dir der Himmel geben Und dich fristen manches Jahr / Alle Welt ruft ins gemein / Diser Wunsch mss’ Amen sein.
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Siebenzehnder Aufzug. Nach deme dieses Lied abgesungen und der Engel widrm gen Himmel gefahren / komt auf dem Platz der Hirten Gott Pan / begleitet von den Waldgtteren / nebenst etlichen Schfferen und Schfferinnen / welche frlich zusammen dantzen / Dise Waldgtter und Schffer haben von Pfeiffen / Schalmeien und dergleichen Jnstrumenten Jhre sonderbahre Music. 1. O Frliche Stunden! Wir haben gefunden Ein Frstliches Paar Durch Libe verknpfet Drm tantzet und hpfet Ohn’ alle Gefahr Laß hren / laß klingen / Pan deine Schalmeien / Auf daß wir uns alle von Hertzen erfreen. 2. Die Schflein und Ziegen Sind voller vergngen / Es lachet das Feld / Die kesche Schffrinnen Sind frediger Sinnen Jm Hirtengezelt’ / Jhr Schffer seid lustig / Pan blst die Schalmeien / Wir wollen uns alle von Hertzen erfreen.
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3. Wir Satyren springen / Wir Nympfehn besingen Die libliche Zeit / Last Pfeiffen und Trummen Jtz klingen und brummen Durch frendlichen Streit / Glk zu den Verlibten / drauf blaset Schalmeien / Wir wollen uns alle von Hertzen erfreen.
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Achzehnder Aufzug. Mercurius. Stehet in der Mitte und fhet an zu tantzen / wen solches geschehen / berreichet Er das Haupt Cartel den Cavalliren und Damen / und / nach deme Er hierauf noch ein weinig getantzet / verschwindet Er pltzlich / worauf das grosse Ballet von den Rmischen Helden zu tantzen wird angefangen.
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GUhte Zeitung bring’ Jch mitt / Bald wird man was Nees hhren / Doch ist dieses Meine Bitt’ Euch die Freude zu vermehren: Habt itz acht / Jhr werdet sehn Grosse Helden fr Ech stehn.
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Grosse Helden / welcher Ruhm Sich biß an die Wolken schwinget / Und des Frauenzimmers Bluhm’ / Eilet daß Jhr Selbes bringet / Auf dem schnsten Ehrenthron / Gnade sei Mein Bohtenlohn. Alhier folget das Cartel des grossen Ballets / welches nicht straks durch den CeremonienMeister anfnglich mit bergeben / sondern zuletst durch den Mercurium absonderlich ist ingehndiget worden / welches aber an dem Ohrte kan beigebunden werden.
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CARTEL Des grossen Ballets / Welches von den Rmischen Helden wird getantzet. WAs gestalt unter allen Vlckern / welche den weiten Erdkrys bewohnen / die edle Rmer / den schändlichen Lastern Iederzeit hertzlich feind gewesen / dieselben asserst gemeidet und verfolget; Hingegen aber die hochpreisliche Tugenden vor Jhren hhe sten Schatz gehalten / und denselben mit allen Vermgens-Krften nachgetrachtet; Solches wird Ein Iedweder / dessen Gemht nicht von Neid / und Mißgunst ingenommen / freiwillig bekennen mssen. Weltkndig und bekant ist es / daß Unsere tapfere / hchst rhmliche Vorfahren Sich keine Mhe / Sorge und Arbeit Iemahls verdrießen lassen / keine Gefahr gescheet / Ja Leib / Guht und Bluht allemahl willig dargeben und aufgeopfert / damit Sie nicht allein den Nahmen tugendhaffter Lete fhren / sondern Sich auch in der That Eines solchen Ruhms wrdig erweisen mchten. Den / wohin ist nicht erschollen des Horatius Cocles und der Clœlien tapferkeit? Des Mutius Scævola bermenschliche Standhaftigkeit? Des Fabius Maximus Bestndigkeit? Des Curius und Fabricius Großmchtigkeit in Verachtung Gold und Geldes? Des Afrikanischen Scipio Mßigkeit? Des Curtius und der Decien unvergleichliche Libe des Vaterlandes? Und ander dergleichen unsterbliche Tugendexempel mehr? Wir / aus Einen so edlen / Tugendhaften Volke entsprossene Ritter / haben uns ebenmßig auf der Tugendbahn zu wandeln / und durch deren Ubung einen unsterblichen Ruhm zuerwerben / Iederzeit eiferigst angelegen seyn lassen. Alß wir nun mit sonderbahrer Erfreung vernommen / das die abscheliche Laster / welche sonsten bei allen Stnden der Welt sich inzudringen / unterstanden / von disem Ohrte gntzlich vertrieben und verjagt / und hingegen die lbliche Gesellschafft der herlichen Tugenden daselbst ingefhret worden / in deren mitten der kleine / aber doch gewaltiger Cupido ein so grosses / fast mit Menschlichen Sinnen unbegreifliches Wunderwerk verrichtet / in dem Er zwei Hertzen in Eines / und Eines in
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zwei sichtbahrlicher Weise vereiniget und verbunden / das auch der Himmel selbst dadurch in Verwunderung gerahten / ein sonderbahres Vergngen daraus schpfen / zu dessen Bezegung Sich ffenen / und vermittelst eines anmhtigen Himlischen Lobgesangs diese wundersame herliche Vereinigung preisen mssen: So haben wir uns / aus tragender sonderbahren Tugendbegierde / und damit unser Lob und Ruhm dises Ohrtes noch ferner bekant werden mchte / nicht enthalten knnen / uns anhero zuverfgen / und unsere Dienste bei Einer so denkwrdigen Fgns anzubieten. Jmmassen wir unß dan hiemit anheischig machen / das wir hinfro die verjagte und vertriebene Laster nach asersten unsern Krften und Vermgen weiters verfolgen / und von diesem Ohrte abhalten / die schnen liebreichen Tugenden aber krftiglich schtzen / fohrt pflantzen und erhalten wollen / alles zu dem Ende / damit die hochwundersahm verbundene ein Hertz in zweien / und zwei in Eins / samt den hocherwnscheten / liebreichen und Ntzlichen Frchten / welche der freygebige Himmel daraus entspriessen lassen wird / in angenehmer Ruhe / und bestndigem Wolergehen erhalten / allerselbsterwnscheten Glkseligkeit viele und lange Jahre / zu hhester Jhrer Ergetzung geniessen / und Jhren Lebenslauff darin erfrelich zubringen mgen. Gegeben auf der Frstlichen Residentz Zelle / am 12. Octo bris / 1653. Furius Camillus. Fabricius. P. Valerius Poblicola. Horatius Cocles. M. Valerius Corvinus. Scipio Africanus. Marcus Curtius. T. Q. Flaminius. Mutius Scævola. Quintus Cicinnatus. Paulus Æmilius. M. Coriolanus.
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Folgen die Melodeien der Lieder / welche in disem Ballett werden gesungen. Die Melodei des Ersten Liedes.
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Die Melodei des andern Liedes.
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Die Melodei des dritten Liedes.
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Nahmen der Personen so das Ballet getantzet: Vier Springer.
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2. Charle du Plessis. 5
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3. Hanß Christoff von Zigeser. Ludwig G: von Heim. Johan Otto von Mandelschloh. Egidius Christoffer von Ltzow. 4. M: Du Haj DantzMeister.
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5. Hanß Joachim / Freyherr von Stein. Baltzer Burchart von Thienen. Christoffer Jrgen von Honstett.
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6. Hanß Christoff von Ziegeser. Martin von Reichou: Egidius Christoff von Ltzou. Ernst von Wolffen. 7. M: Ville Longue Fechtmeister.
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8. Charle du Plessis. Anthon Gnther von Harling / M: Van den Hoecke DantzMeister.
9. Bodo von Alten. Ludwig G: von Heim. Johan Otto von Mandelschloh. Martin von Reichou. Johan Wilhelm von dem Busche. Baltzer Burchart von Thienen. 10. Hanß Joachim Freyherr von Stein. Jobst Herman von Haxhausen. Philipp von Donup. Engelke Christoff von Koppelou. Jasper von Pentz. Der Junge Lenthe. 11. Charle du Plessis. Anthon Gnther von Harling. Van den Hoecke DantzMeister. M: Du Haj. DantzMeister.
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12. M: Van den Hoecke DantzMeister. 13. Christian von der Wense. Philip von Donup. Jobst Herman von Haxhausen. Jasper Pentz. Ernst von Wolffen. Christoff Jrgen von Honstedt. Der Junge Wangenheim.
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Die Triumphirende Liebe 14. M: Du Haj. DantzMeister.
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15. Anthon Gnther von Harling. Charle du Plessis Martin von Reichow. Egidius Christoff von Ltzow. M: Van den Hoecke DantzMeister. 16. Grand Ballet. Christian Ludwig / Hertzog zu Braunschwig und Lneburg. Georg Wilhelm Hertzog zu Braunschwig vnd Lneburg. Johan Friederich Hertzog zu Braunschwig vnd Lneburg.
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Ernst Augustus Hertzog zu Braunschwig und Lneburg. Friederich Schenck von Winter stett. F. B. L. Statthalter. Henrich Herman Oynhausen Landdrost. Le Comte de Montelbano. Ludwig Schenck von Winterstett. Capitain. Friederich Josua von Butzow Oberschenck. Hanß Christoff von Zigeser. Haubtman. Statz Ludwig Werpup Cammer Juncker. Hans Adam von Hammerstein / Hoffmeister.
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Johann Rist
Die Triumphirende Liebe
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Unterthänigste Glükwünschung und Lob-Rede An Den […] Herrn Friderich Wilhelm Marggraffen zu Brandenburg 1655
Unterthnigste Glkwnschung und Lob-Rede / An Den Durchluchtigsten Frsten und Herrn /
Herrn Friderich Wilhelm /
Marggraffen zu Brandenburg / des Heiligen Rmischen
Reichs ErtzKmmerer und Churfrsten / zu Magdeburg / in Preussen / zu Glich / Cleve / Berge / Stettin / Pommern / der Cassuben / Wenden: Auch in Schlesien / zu Crossen und Jgerndorff Hertzogen / Burggraffen zu Nrnberg / Frsten zu Halberstadt und Minden / Graffen zu der Marck und Ravensberg / Herrn zu Ravenstein / etc. etc.
Seinen Gndigsten Churfrsten und Herrn / Als auch / an Die Durchluchtigste Frstinn und Frau /
Frau Lovysa /
Geborne Printzeßinn von Uranien / vermhlete Churfür-
stinn zu Brandenburg / zu Magdeburg / in Preussen / zu Glich / Cleve / Berge Stettin / Pommern / der Cassuben / Wenden: Auch in Schlesien / zu Crossen und Jgerndorff Hertzoginn / Burggrfinn zur Nrnberg / Frstinn zu Halberstadt und Minden / Grfinn zu der Marck und Ravensberg / Frau zu Ravenstein / etc. etc.
Seine Gndigste Churfrstinn und Frau /
Als Jhre Churfürstl. Durchluchtigkeiten / Beiderseits / wie auch deroselben unterschiedliche Grosse Frstenthmer und mchtige Landschafften / von dem Allerhchsten GOTT / mit einem Jungen / gesunden und wolgestalten Chur-Printzen und Landes-Herrn / allergndigst wurden angesehen / beseligt und verehret /
Welches hchstglcklichst geschehen / auf dero Churfrstlichem Residentz-Schloß zu Berlin / zwischen Neun und zehn Vhren / vormittages / am sechsten Tage des Hornungs / im 1655. Jahre / Aus unterthnigster Schuldigkeit / auffgesetzet / und allergehorsamst bersendet / von
Johann Rist /
Predigern des heiligen / gttlichen Wortes zu Wedel / an der Elbe / Rmischer / Kaiserlicher Majestt Pfaltz- und Hof-Grafen / wie auch von deroselben Kaiserlichen Hofe aus / Edelgekrnten Poeten.
BERLJN / Gedruckt bey Christoff Runge / im selbigem Jahre
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STeh Morgenrhte / steh! laß deine Strahlen dringen Durch Huser von Metall / die keine Macht kan zwingen / Ja / die nur Fürsten sind zum Auffenthalt gesetzt / Und / welcher Herligkeit kein Blitz noch Sturm verletzt. Steh Himmelsfakkel / steh! Ermuntre dich zu schauen Den Brandenburger Zweig / wodurch sich wird erbauen So manches Frstenthum / daß unbeerbet lag Und traurig rieff zu Gott deßwegen Nacht und Tag. Steht helle Lichter / steht! Jhr flammende Rubinen Bemercket / daß auch uns ein Gldner Strahl erschienen / Ein Strahl von Gott geschenkt: Der zwar noch zrtlich glimt / Doch gleichwol manches Land durch seinen Glantz innimt. Europa ligt entzkt / gantz Teutschland schwebt in Freuden / Es wil sein tapfres Volk mit sondrem Pracht itzt kleiden / Doch schikket es zuvor viel tausent Luffer aus / Und lsset das Gercht itzt blassen Hauß bey Hauß. O Wunderwechsel / der kaum findet Seines gleichen! Es muß die Traurigkeit der frohen Zeit nun weichen / Jtzt muß die lange Furcht durchaus zu rkke stehn / Demnach wir unsern Wunsch (Gott lob!) erfllet sehn. Du grosses Brandenburg / du Haubt so vieler Lnder / Du gleichsam kleine Welt / die niemals wird behender Gesehen / als nur bloß auff Tafflen von Papier / Zwar / stark ist deine Macht / du Selbst auch voller Zier: Dein tapfrer Churfrst war und ist mit solchen Gaben Von Himmel selbst beschenkt / daß alle Vlcker haben An Jhm ein trefflichs Bild der Tugend / welch allein Die Gtter dieser Welt lßt gar vereinigt seyn. Ja Fridrich Wilhelm / wie du selbst bist her gekommen Von Grossen Knigen: So hast du zugenommen An Kniglicher Macht / an Weißheit / Ehr und Gut / Daß alle Welt itzt rhmt das Brandenburger Blut
Unterthänigste Glückwünschung und Lob-Rede
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Dein rechtes Heldenblut! Ja Herr / du bist geboren Dem Teutschen Reich zum Preiß: Es haben sich verschworen Jn dir / o theurer Frst / Gnad und Barmhertzigkeit / Der sich Gerechtigkeit verknüpfft zur jeden Zeit. Jm kmpffen bist du khn / im Rahten / klug von Sinnen / Es geh auch / als es wil / so kanst du doch gewinnen Jm Friede durch Verstand / im Krieg durch tapffren Muht / Das beydes (recht gebraucht) schafft Wolfahrt / Ehr und Gut. Der Scepter steht dir an so treflich / das auff Erden Kein Andrer solt / als Du / desselben Fhrer werden / Drm machen dich / o Herr / der Zepter und das Schwert Durch Tugend fein gepaart / fr tausent Frsten wehrt. Louysa / dein Gemahl / dein Schatz / dein Ausserkohrne / Der Außzug der Natur / die Schn und Hochgeborne / Der Princeßinen Kron / Europens Diamant Wird unsre Pallas und dein eintzigs Hertz genant. Lovysa tritt doch auff! Laß alle Welt dich schauen / Tritt auf du Wunderwerk und Spiegel aller FRauen / Es stirbt ja nimmermehr der Sonnen gldner Schein: Wie kan dein Tugendglantz doch den verborgen seyn? Uranien / dein Witz und grosse Heldenthaten / Die ferner durchs Gercht auf Erden sind gerahten / Als wo das PhebusLicht muß auf und nieder gehn / Die werden Ewiglich fr alle Wetter stehn. Laß Niederland dein Thun / laß Jndien das preisen / Was deine Trefligkeit der Mißgunst selbst kan weisen / An dich Uranien / wird wol so lang gedacht / So lang in dieser Welt sich scheiden Tag und Nacht. Wollan / diß theure Paar der grossen Frsten / lebet Zwar wol zur solchen Zeit / da Teutschland widrum schwebet Jn Ruh und Sicherheit: Ein jeder baut das Land Durch seines Obern Schutz im neuen Friedens-Band. Glckseligs Brandenburg / samt allen deinen Kindern / Wenn deine Wolfahrt nicht ein eintzigs solte hindern!
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Ein Erbe fehlet dir / ein Printz / der von Natur Der klugen Mutter gleicht / und folget in der Chur Dem tapfren Vater nach: Drum war ein stetigs fragen: Wird Frau Lovysa nicht ein junges Herrlein tragen? Ach GOtt! Solt unser Frst verlassen diese Welt / Wo finden wir nach jhm / doch widrum einen Held / Der so behertzt / so fromm / so mild so klug im Rahten / So liebreich / so gerecht? Du Preiß der Potentaten / Du grosser Churfrst / du / wenn wird es doch geschehn / Daß wir dein Ebenbild im jungen Printzlein sehn? Die wehrte Priesterschafft ließ nimmer ab zu bten / Nie sahe die Gemein Sie von den Kantzlen treten / Sie htte den zuvor von GOttes milder Hand Hertzinniglich begehrt / dis hohe Gnadenpfand. Den Priestern folgten nach viel tausent frommer Hertzen / Jn heisser Andacht / ja / sie bahten Gott mit Schmertzen / ER wolle gnädiglich diß grosse Frsten Paar Gesegnen und die FRucht behten fr Gefahr. Wollan / der Wunsch gelang! Der HErr ließ in dem Mäjen Diß Werk / diß grosse Werk so treflich wol gedejen / daß Dorotheen Tag / des Hornungs sechstes Licht Zum ersten uns ließ sehn ein Printzlichs Angesicht. Willkommen ssser PRintz / willkommen Dorothee du theure Gottes Gab: O Frucht der keuschen Ehe / Du Wunderschnstes Kind / der Himmel lacht dich an / die Sonne wincket dir / bald jauchtzet jedermann! Dein grosser Vater hat die Zeitung kaum vernommen / da ließ ER fr den Thron ds Allerhchsten kommen Ein hertzlichs Dank-Gebät. Es werden seine Jahr Auch nur durch diesen Blik verdoppelt gantz und gar. Die schwache Mutter kan auch mitten in den Schmertzen O liebstes Printzlein / dich / von gantzer Seelen Hertzen / Sie siehet das Geschenk vom Himmel jhr bescheert So wol vergnget an / daß Sie dafr begehrt Auch keine Kaiserinn der grossen Welt zu werden / Sie lobet Jhre Pein / Sie rhmet die Beschwerden
Unterthänigste Glückwünschung und Lob-Rede
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Der sehnlichen Geburt. So schmekket seine Lust Diß grosse Frstenpaar / das nunmehr im bewust! Der Hoff / die Hohen Leut / und was von Menschen lebet / Ja / durch diß weite Reich zu Land und Wasser schwebet / Die jauchtzen dergestalt / das selbst die Lufft erklingt / Zumaln ihr Lobgesang durch alle Wolcken dringt. * Seht hier den Altar stehn: Seht dort den Rauch aufsteigen Von mancherley Gewrtz: Seht hie das Weib sich neigen (Jch meine Dich / o Mark!) zu senden aus der Welt Ein Opfer / das allein dem Hchsten wol geflt! Sie spielt ein neues Lied. GOtt / dir sey Lob gesungen / Demnach nun unser Wunsch so trefflich wol gelungen / Das so viel Länder auch / o HErr / ihr lebenlang Von Hertzen bringen dir Lob / Ehre / Preiß und Dank. Das grosse Mrkervolk muß innigst sich erfreuen Und seinem Printzen itzt treuwilligst unterstreuen Violen / die der Mrtz lsst schiessen schon herfr / Dieweil der Frhling itzt thut auf die BlumenThr. Jch sehe Schlesien nach dieser Zeitung fragen / Und gleichsam in die Händ hierber freudigst schlagen / Sein Crossen / Jgerndorff und andre Länder mehr Betrachten dieses Glk und rhmen sich der Ehr. Jch sehe dort fr Lust das reiche Preussen springen Und zu des Printzen Lob an allen Ekken singen: Wie sind doch Glich / Clev und Berg so hoch erfreut! Sie danken billich GOtt / und warlich kluge Leut Erkennen gar zu wol / wie viel an diesem Segen / Der ein so grosses Volk beseligt / sey gelegen
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Magdeburg Diß weiß auch ( ) Nrenberg dis weiß das Pommerland /
Das wolgeschtzet wird durch seiner Frsten Hand. Hiezu kmmt Minden / ja Kassuben / sambt den Wenden / Und was noch etwan sonst an tausent Ort und Enden Als Mark und Ravensberg / das Fruchtbar Halberstadt Samt Ravenstein / und was stets ein Verlangen hat
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O zarter Printz / nach dir! Dies’ alle sind vergnget Du Frstliches Kind / durch dich / dieweil es GOtt gefget Nach jhres Hertzen Wunsch: Jtz geht ein heller Schall Voll Dankens / Jauchtzens und Lobsingens berall! Untadelicher Fürst der du den Zepter führest Und deine Land und Chur so treflich wol Regirest / Daß gantz Europa dich und deine Thaten rhmt / Vergnne mir nur bloß / daß ich / was mir geziemt Gehorsamst leisten mg: HErr / laß auch mich den Segen Jn Unterthänigkeit fr deinen Thron itzt legen / Laß deinen Rstigen doch auch zu seinem Theil O Hocherluchter Frst / dir wnschen Glk und Heil: Wollan du Heldenblut / du Churfürst sonder gleichen / Der Himmel msse dir mit voller Mahße reichen Glck / Leben / Wolfahrt / Sieg / o Grosser Friderich Du Preiß des Teutschen Reichs / GOtt selber schtze dich! Lovysa / Churfrstinn / o Außbund aller Schnen / Die wahre Gottesfurcht / Verstand und Demuth krnen / Princeßinn / welche so durch Tugend ist geschmckt / Daß sie das Laster-Heer Hoch-Frstlich unterdrkt / Es msse dir das Glck nie von der Seite weichen / Lufft / Wasser / Erd und Gluth / die sollen stets dir reichen Gesundheit / Ehr und Gut: Dein Augen werden sehn Der Kinder Kindes Kind in schnster Blte stehn! Ja du Durchluchtigs Paar / von Knigen entsprossen / Jn welcher edlen Geist der Himmel hat gegossen Den Antheil seiner Schtz / o Paar von GOtt erwehlt / Bleib in der Welt / bis daß man siebenhundert zehlt. Jhr aber / ssser Printz / der Welt zur Lust geboren / Von GOtt in Mutterleib auch schon zu Chur erkohren / Jhr allerliebstes Kind / des theuren Vaters Sohn / Der wehrten Mutter Pfand / und vieler Lnder Kron / Euch wünsch ich Gottes Gnad / Euch wnsch ich allen Segen / Den unser Schpfer kan auf junge Printzen legen /
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Die von so hohem Blut entsprossen / knfftig zwar Sind fhig auch das Land zu schtzen für Gefahr Wen Krieg fürhanden ist: Jm Fried auch wol Regiren Ein Volk / das kaum man zehlt. Jhr / Printzlein / werdet fhren Den Zepter unsers Reichs / dem Kaiserthum zur Ruh Vnd Euch zur Herrligkeit / GOtt gebe Glk dazu! Sein’ Allmacht woll Euch ja den Weg der Wolfahrt bahnen / Daß Eurer Thaten PReiß den Ruhm so vieler Ahnen Weit bertreffen mg. O Himmel kans geschehn / So laß uns diesen Printz zehn Jahre / zehnmal sehn! Jmmittelst neig ich mich / Jhr Brandenburger Helden Zum Schatten Eurer Fß: Ey laßt doch Risten melden Von Eures Hauses Pracht / und nehmt Hochgndigst hin / Was diese Faust Euch gibt / so lang ich Rstig bin.
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*Anmerckung ber diese Worte und folgende Reimzeilen:
Seht hier den Altar stehn / seht dort den Rauch auffsteigen Von mancherley Gewrtz / u. s. w.) Jn diesen Worten und folgenden / etwan acht Reimzeilen / wird absonderlich gesehen auf das erste / der unterschiedlichen Sinnebilder / welche / empfangenem Gndigstem Befehl zu folge / ich auff die glckliche Geburt / des hchstverlangeten / und endlich von GOTT erbtenen Jungen Chur-Printzen zu Brandenburg / habe erfunden und aufgezeichnet: Jn welchem Sinnenbilde ein wol geschmcktes Altar zu sehen / worauff ein Rucher-Gefß gestellet / aus welchem der Rauch hinauff zu GOtt steiget / dessen heiliger Name יהוחaus Einer hellen Wolken herfr blikket. Fr dem Altar sitzet ein prchtiges Weibesbild auf den Knien / (die hochlbliche Chur-Brandenburg bedeutend) welche auch hinauf gen Himmel siehet / und zugleich auf der Harffe spielet. Das Chur-Brandenburgische Wapen ist ihr zur Seite gestellet / und heisset die Vmbschrifft dieses Emblematis / oder Sinnebildes also: Unserm GOtt sei Lob gesungen / Weil der Wunsch so wol gelungen. Auf der anderen Seiten lassen sich sehen / zwo Bume / ein grosser Palmbaum / und ein kleiner Oranienbaum / auff des Palmbaums Gipfel stehet der Chur-Hut. Zwischen diesen beiden Bumen / in der Mitte / befindet
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Johann Rist
sich eine Jungfrau / welche einen Krantz von Rosen auf dem Hubte trget / Vnten / am Saum jhres Rokkes stehet der Name DOROTHEA, (den an diesem Tage sind beides Jhre Churfrstl. Durchluchtigkeit / als auch der Junge Churprintz geboren.) Dieses Weibesbild hlt in ihrer rechten Hand / gegen dem Palmbaum / einen Zepter / und in jhrer linken Hand / gegen dem Oranienbaum einen kleinen Chur-Hut. Die mbschrifft oder berschrifft dieses Sinnenbildes / ist folgende: Beid auf diesen Tag gebohren Und von GOtt zur Chur erkohren.
Depositio Cornuti 1655
DEPOSITIO CORNUTI, Das ist:
Lus t- oder Freden -
Sp i e l / Welches bey Annehmung und
Bestttigung eines Jungen Gesellen / der die Edle Kunst der Buchdrukkerei redlich hat außgelernet / ohne einige Aergernisse kan frgestellet / vermittelst / welches auch knfftiger Zeit / Junge angehende Personen / nach Verfliessung Jhrer Lehr-Jahre / zu Buchdrukker-Gesellen knnen ernennet / bestttiget / an- und auffgenommen werden.
Auff freundliches Ansuchen und sonderbahres Begehren / wie denn
auch der hoch- und weitgerhmten Buchdrukker Kunst zu unvergnglichen Ehren / wolmeinentlich abgefasset von
Johann Rist /
Und von einer gantzen Kunst- und Ehrliebenden Lneburgischen Gesellschafft zum Druck befrdert /
Jm Jahr M. DC. LV.
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Johann Rist
Personen dieses Lustspiels:
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Der Vorredner. Der Herr Depositor. Sein Knecht. Der Cornut oder Horntrger. Die Zeugen. Der Lehrmeister. Der Nachredner.
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An die smtliche / Ehrenveste / Kunsterfahrne und wolbenamte Drukker-Verwandte / Der frtrefflichen und Weltberhmten / H. Sternischen Buchdrukkerei / in der Hochlblichen Stadt Lneburg / Seine samt und sonders viel-geehrte Herren und liebwerthe Freunde. Hochgeehrte Herren / vielgeliebte Freunde! SJe werden zweifels frei sich annoch gnstig zuentsinnen wissen / welcher gestalt sie fůr weinig Wochen / durch ihren treu-fleissigen Herren Correctorem, meinen sonders liben und sehr wehrten Freund / mich schrifftlich lassen ersuchen / daß / demnach sie gesinnet weren / einen Jungen Menschen / der die Edle Buchdrukker-Kunst bey ihnen gelernet / unnd seine Lehr-Jahre nunmehr zum Ende gebracht / mit alten und wolblichen Ceremonien oder Gebruchen / zu einem Gesellen zumachen / denselben aber (wie man so wol auff hohen Schulen / als in lblichen Buchdrukkereien redet) vorher erstlich zu deponiren / oder die Hrner hinwegzunehmen / Jch in deme / dazu frlngst verfrtigtem schlechtem Spiele / welches Sie mir / wie es dazumahl anderswo gedrukket und nur von gemeinen Pritschreimen ist zusammen gesetzt / haben bersendet / nur die Vor- und Nachrede nderen / dabenebenst auch die gute Lehren / welche der Præceptor oder Schulmeister dem neuen Gesellen giebet / (welche gleichwol in dem gedruktem Spiele alzumahl wiedersinnisch oder verkehrt / gleich wie dort bei dem Grobianus / sind gesetzet) recht deutlich geben und verstndlich erklhren mchte / mit dem brigen wolten und msten sie sich / so gut sie immer kndten / behelffen. Demnach ich nun / so wol dem Correctori als auch ihnen / denen smtlichen Kunstreichen Drukkerverwandten / vorbemelde ten / Hochlblichen Sternischen Drukkerei in einer solchen Sache / welche den unsterblichen Ruhm diser Edlen Kunst frnemblich angehet und betrifft / gerne dienen wollen massen ich den das begehrte gantz und gahr gendert und ihnen schlenigst zu-
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geschikket; Hat solche meine geringe Arbeit ihnen dergestalt wolgefallen / daß sie zum andern male durch Wolgedachten Herren Correctorem, bey mir Schrifftlich anhalten lassen / ich die Feder auff das neue ansetzen unnd daß gantze Werk / vom Anfange biß zum Ende / in eine gahr andere und neue Form giessen mchte / denn es ia sonst nur Stk- und flikwerk seyn und bleiben wrde. Ob nun wol meine Zeit sehr edel / meine Geschffte vielfltig / und meine unschuldige Feder dem Boßhafften Urtheil der Mißgnstigen Neidhmmel und verfluchten Paßquillanten leider! leider / alzuviel unterworffen. So habe ich doch mit verfrtigung dises kleinen Schauspieles / allen Gelehrten und Kunstlibenden zu verstehen geben wollen / wie hoch und hertzlich ich diese aller Edelste Kunst der Buchdrukkerey schtze / ehre / lobe und liebe / Gott gebe auch / was deroselben Burische Verchter / unvernnfftige Sptter / ia grobe Rltzen / Narren und Phantasten / dagegen gnurren oder murren: Solche Leute verachten sich nur selber durch ihr jmmerliches Eselgeschrey / ia sie geben ffentlich an den Tag / daß Sie von den allerherlichsten Knsten eben so viel wissen oder verstehen als die ungeschliffene Esel vom sßklingendem Lautenspielen. So wollen demnach die smptliche Kunsterfahrne und wolbenamte Anverwante der mehrbesagten / Weltberhmten / Sternischen Buchdrukkerei / dieses von ihnen so freundlich begehrtes / als von mir willig gesetztes kleines Schauspiel gnstig auff- und annehmen / und sich dabey versichert halten / daß Jch aller rechtgeschaffenen Buchdrukkereien / so wol aussen / als innerhalb Teutschlandes / sonderlich aber der hochlblichen Sternischen (als welche meinen geringen Namen durch manches Land und Herrschafft hat bekand gemacht) theur erworbenen Ruhm / die gantze Zeit meines Lebens eiferigst fortzusetzen / handzuhaben und zuvermehren / mir eusserstes Fleisses wolle angelegen sein lassen / befehle uns inzwischen dem starken Schutze deß allerhchsten Gottes von gantzem Hertzen / unaussetzlich verbleibend
Depositio Cornuti
Geschrieben zu Wedel am 4. Tage deß Augustmonats / Jm 1654. Jahre.
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Meiner vielgeehrten Herren und sehr wehrten lieben Freunde
Gantz ergebener und getreuster Rist.
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An seinen gahr zu fleissigen Auffwahrter den verlogenen Buben / Meister Hmmerling.
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MEin Schatten / (Denn also werde ich dich hinfhro nennen) Dieweil / gleich wie der Schatten dem Liechte oder der Sonnen alle Augenblick auff dem Fusse folget / Also mein mißgnstiger Hmmerling / mit seinem Liegen und Verlumbden / zu Tage unnd Nacht hinder mir her wischet / Mein Schatten / sage Jch / hier wirstu abermahl Ursache und Anlaß suchen und nehmen / deinem Alten Gebrauche nach / Mich Unschldigen / hinter meinem Růcken / Ehrendiebischer weise zu schmhen / und vielen Leuten diese gifftige Wohrte in die Ohren zu blasen: Sehet doch / was nun gutes aus Risten wird! Nun kan er einen ahrtigen Depositorem abgeben / nun wird Er auch Buchdrukkergesellen helffen mit machen: Vielleicht wird dieses auch mit in Seinem Kiserlichen Diplomate, Freiheits- oder Gnaden-Briefe / Krafft welches Jhme / nach deme Er zu einem Comite-Palatino / oder Kiserlichem Pfaltz- und HoffGrafen allergndigst ist erklhret und bestttiget / die Macht und Gewalt gegeben worden / daß Er Doctores, Licentiatos, Magistros, Poeten / Baccalaureos knne und mge machen / setzen und ordnen / sein begriffen: Hat er denn nun in Theologicis, Chymicis, Historicis, Poeticis, Mathematicis, und andern herrlichen Wissenschafften / in welchen er sich ja sonst fast stndlich pflegt zu ben / nichtes mehr knnen finden / daß ihme dienlich were / Dieweil Er nun ein solches lustiges possenspiel hat mssen schreiben? Aber / auf diese deine Beschldigung hre auch meine Erklrung / du leichtfertiger Schmhevogel / du Ehrendiebischer Verleumbder / Rist wird dir antwohrten als ein Ehrlicher Mann / soltest du auch rasend darber werden. Jch finde ja freilich / in mancherlei guten Wissenschafften annoch genug zu lernen / freilich habe ich in meinem hohen Ampte / auch sonsten andere Geschffte genug zu verrichten: Jch setze / krhne und ordne auch zu zeiten Kiserliche / gute Poeten / Jch
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mache Kiserliche Notarios, offene Schreiber und Richter / ich verleihe Wapen und Zeichen / schreibe unterschiedliche Bcher / habe bei so vieler und mancherlei saurer Arbeit Meine Lust an denen Dingen / welche zu der Artznei / Chymischen und anderen Knsten gehren / bemhe Mich aber mit solchen Sachen nit alle Stunden / nit alle Augenblick; Nein Mein Schatten! Zu diesem mahle habe Jch redlichen und Kunsterfahrnen Leuten willigst dienen / und der gantzen Welt die Herrligkeit und Frtreffligkeit der alleredelsten Kunst der Buchdrukkerey fr die Augen stellen sollen und wollen: Und / wolte Gott / daß ich diese Knigin aller anderen Knste nur gar biß an den Himmel knte erheben! Frwar Meister Hmmerling / du rechter unntzer Lotterbube / Jch wolte es m deinent willen nicht unterlassen. So habe ich nun in diesen Hundestagen / da man ja sonst die liebe Zeit mit Sauffen / spatzieren fahren / spielen / Panketieren und derogleichen Eitelkeiten offt unntzlich pfleget zu zubringen / auff freundliches bitten und Ansuchen der jenigen / welchen zu dienen / Jch mich stets verpflichtet halte / einmal etwas lustiges wollen dichten und schreiben / nach deme Jch mit ernstlichen und traurigen Dingen mich nur allzuviel habe bemhet: Jch habe ja / O du elender Schlngel und Phantast / du verlogener Meister Hmmerling / allhier nicht von dem Arkadischen Saktrger / oder deinem Bruder Esel geschrieben / wie der grosse Heinsius gethan hat / Jch habe auch ja das Zipperlein nicht gerhmet / wie der gelehrte Pirkhammer / noch den TeufelsKopff Nero gelobet / wie der Knstler Kardanus / noch die dumme Ganß erhoben / wie der hochverstndige Skaliger / noch der gifftigen Spinnen ein Loblied gesetzet / wie der weitsehende Aldovrandus / noch deinem Vettern dem Hasen eine Ehrengedchtnisse verfrtiget / wie der vielwissende Jtaliner Strotza / noch den Koth gepriesen wie der Redner Majoragius. Sondern ich habe der aller edelsten und frtrefflichsten unter den Knsten / der / vom Himmel uns gegebenen theuren Buchdrukkerey das Wohrt geredet / unnd gleichwol in diesem Freudenspiele alles das jenige außgemustert und an die Seite gesetzet / was etwan Christlichen Ohren
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und Hertzen rgerlich mchte fallen / wie solches der Augen schein klhrlich giebet. Wil demnach schließlich / aus gutem und getreuen Hertzen / dich meinen Schatten / sonst Meister Hmmerling der Verlogene genant / bestes Fleisses gewarnet haben / du wollest zu diesem Mahle mit deinem Lsterern unnd tadelen etwas inne halten / und zurcke bleiben / dann du es in Warheit / nicht etwan allein mit Mir / sondern mit einem grossen Hauffen frtrefflicher / braver Leut und erfahrner Knstler wirst zu thun haben / und sey du nur versichert / daß dafern die Herrn Buchdrucker dich nur einmal recht unter ihre Presse kriegen / Sie dir deinen gifftigen NatternKopff dergestalt werden zudrcken und zerquetschen / daß du hinfůhro als ein Lahmer / ohnmchtiger Phantast / beydes sie und mich wol wirst zu frieden lassen mssen. Und dieses nun sey dir zur Warnung gesaget / Jnmittelst bleibe der du bist / nemlich ein leichtfertiger loser Schmhevogel und Pasquillant / deme wir zwar wndschen / daß er sich bekehre und bessere / daß es aber geschehen solte / schwerlich von ihme knnen gluben oder hoffen / sintemahl die Zeit nunmehr da ist / da der gerechter Himmel seine unermeßliche Boßheit auch einmahl hrtiglich wird abstraffen. Unterdessen werde ich den Tugendliebenden zur Frede / dir aber und deinem gantzen Anhange oder verfluchtem Geschwrm zum Trotz leben und sterben / aller guten Knste und rhmlicher Wissenschafften bestndigster Liebhaber / und unter den hochloblichen Fruchtbringenden der Rstige.
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Anfnglich tritt auff eine Person / welche die Vorrede verrichtet / welche Vorrede / wann sie mit einer lieblichen Stimme und deutlichen Wohrten / in eine Clavicimbel / Laute / Theorbe / Pandor / Viol. di gamba, oder dergleichen Musicalisches Jnstrument s olte gesungen werden / eine sonderbahre Anmuthigkeit wrde er wecken.
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Diese Vorrede ist begriffen in nachfolgendem kurtzen Liede: 1. WJe reich und glklich sind wir heut’ / Jn dem alhie so libe Leut’ / Erscheinen / das zu sehen / Was die Verwandten unsrer Kunst Gereitzet durch erworbne Gunst / Bald werden hie begehen! Jhr Herren / merkt nur erstlich an / Was euch vielleicht ergetzen kan! 2. Schwebt auch was hhers in der Welt Als Weißheit / der noch Gold und Geld / Noch Schtze sind zu gleichen? Ach nein! Verstand und Wissenschafft Die knnen durch besondre Krafft Den Himmel selbst erreichen / Den Himmel / der die Klugheit gibt Und die Gelehrte trefflich libt. 3. Frwahr / es ist kein edler Schatz Als Knste / die den hchsten Platz Mit Fug’ und Recht verdienen /
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Diß weiß ja der Gelehrten Schaar / Die kan und mag sich offenbahr Zu zegen diß erkhnen / Hinweg mit aller Ehr’ und Macht / Die Kunst nicht hat zu wege bracht! 4. Du Himlische Buchdrukkerei Von welcher alle Lnder frei Mit Wahrheit mssen singen / Daß du durch deinen hohen Glantz Zu deiner Ehr’ und Liebe gantz Die Hertzen kanst bezwingen / Du bist die Wunderschne Magd / Ja Pallas-Kind / daß uns behagt! 5. O Kunst / der nichts zu gleichen ist / Die Kirche kan zu keiner Frist Hier ohne Dich bestehen / Was acht Jchs Rahthauß / Kantzelei / Was Schppenstuhl / was Schreiberei / Wo du dich nicht lst sehen? Du bist der Knste Kniginn / Ja selbst der Weißheit Meisterinn: 6. Daß Advokaten sind gelehrt / Daß man den Artzt hlt hoch und wehrt / Daß man die Lehrer libet / Daß mancher voll von Pallas Brunst Sich in der Spraach- Meß- Rechenkunst Und tausend andern bet / Daß Menschen knnen Menschen sein / Das schafft die Drukker-Kunst allein.
Depositio Cornuti
7. Wer Bcher schreibt / wer knstlich singt / Wer sich durch alle Welt schier schwingt So / daß Er wird gepriesen / Der danke diß der Drukker Schaar / Die Krafft der Kunst Jhn offenbahr Erst hat der Welt erwiesen / Drum wir auch stets zusammen sehn Gelehrt’ und Drukker Herren stehn. 8. Gleich wie nun beide / wolgepaart Vexiren fast nach einer Art Die gahr zu freche Jugend / Jn dem Jhr wird gebildet fr Der Laster Schaum / der Weißheit Zier / Dazu der Lohn der Tugend / So wird dergleichen Werk auch nun Hieselbst die Schaar der Drukker thun. 9. Jtz sol Euch werden frgestelt Ein Junger Mensch / der in der Welt Noch weinig zwahr gesehen / Jedoch die Kunst nach unsrer Weiß’ Erlernet hat mit hchstem Fleiß’ Und Ehrlich kan bestehen / Drauff wird er nun durch unser’ Hand Gebracht in den Gesellen-Stand. 10. Verzeihet uns / im Fall Euch nicht / Jhr Freund’ / ein gngen itz geschicht / Wenn ihr diß werdet schauen / Verdenkt uns auch kein Wohrt im Schertz /
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Es bleibt doch redlich unser Hertz / Das mgt ihr khnlich trauen / Wir bleiben Euch zur jeden Zeit Zu dienen widrum gantz bereit. Gehet ab. Hie wird ein Stcklein musiciret / oder Trompeten geblasen.
Nun wird an dem Lust-Spiel der Anfang gemacht. Der Herr Depositor komt auff den Platz / gehet mit Ernsthafftem Gesichte und Sitten auff und nieder spatziren / fhet endlich also an zu reden:
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WAs mags wohl fr ein’ Ursach sein / Daß alles hie so nett und rein Jm Hause wird gefunden? Wo lufft doch dieses Volck jtz her / Es komt ja nicht von Ungefehr Voraus in dieser Stunden? Jedoch / Daß ichs erfahre recht / So wil ich ruffen meinem Knecht’ / Er kans villeicht wol sagen: Wo bist du mein Herr Urian? Komm’ eiligst zu mir auff den Plaan / Jch muß dich etwas fragen.
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Knecht Ja Heer Munsr / nu kahm’ Jk recht Uht minen Winkel tho juw krupen / Und will als een getrer Knecht / Frisk heel und halff herm mit supen.
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Depositor Es ist mir gahr zu woll bewust / Daß Sauffen nur ist deine Lust / Jch will ein anders wissen? Sag’ an / warm es hie so fein Geschmkket und das Volk herein Zu kommen ist geflissen? Knecht Dat weht Jk nicht / doch rk Jk wol / Dat hier een heslik Beest moht wesen / Jd stinket / als de grffste Knoll / Und makt uns althomahl bald gresen! Depositor Mich dnkt es selber / das ein Thier Sich halte nicht gahr fern von hier / Doch riech’ Jchs nur von weiten / Jmmitelst geh’ hinaus auffs Feld Und sieh’ / ob alles sei bestelt Von unsern Arbeits Leuten? Knecht Dat will Jk dohn / min leeve Heer / Jk loep all fohrt / Ade Munsr! Depositor spricht zu den Zuschauern. Da geht der Grillenfnger hin / Gahr wunderlich steht ihm sein Sinn / Jch halt’ er sey geschossen / Bald ist er klug / bald ist er Gek / Bald weltzet er sich gar im Drekk’ Und macht mir manchen Possen.
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[Der Knecht bringt den Cornuten / oder den Gehrnten Gesellen / worauff die Musikanten alsobald anfangen zu spielen.] HJlff Gott! was ist das fr ein Thier? Es ist kein Bok / kein Hirsch / kein Stier / Sag’ an / wer hats gefangen? Es sihet wunder seltzam auß / Mit ihm zu halten einen Strauß Trag’ ich schier ein Verlangen. Knecht Ja hrt doch ins / als Jk wull gahn Jnt Feld / do quam de Quajer schnuven / Jk dacht: Hier is id Tid toh schlaan / Knn’ Jk hn bringen in de Kluven / Jk kreeg hn fast: Se dumme Dwaaß / Wo hebb Jk di dat Fell thorehten / Pfi! Dusend Krankt / wo stinkt dat Aaß Als hadd’ id in de Brook gescheten! Depositor Frwahr / es soll mich wundern noch / Wie man diß Thier wird nennen doch? Jch kan mich kaum drin finden. Der Kopff ist hart / der Bauch ist weich / Die Hrner sind dem Teuffel gleich / Du must es fster binden. Knecht Wo? kenne Jy dt Beest noch nicht? Jk sperd’ id strax by siner Nesen Dartho dem finem Angesicht / Jd mst’ een Broer Cornute wesen.
Depositio Cornuti
Depositor Cornut? O Knecht was soll das sein / Sinds Esel / Rehbkk’ oder Schwein / Was soll man damit machen! Gib du doch Raht Herr Urian / Ob man vielleicht auff diesem Plaan Des Thierleins knne lachen? Knecht Wat? Lachen? Seht dt Beest ins an / Jdt hefft so grote lange Schaken / Wat gelts / efft he nicht danssen kan Und einen frischen Ups
rung maken? Jß he en Geest efft Spkerie / So kan he jo gewiß wol lesen / Ja singen / dartho spelen frie / De Geester plegt sß klook tho wesen. Depositor Ja / das ist recht: Nun spring herm Du Wunderthier die Quer und krm’. [Die Musikanten spielen lustig auff.] Knecht Dat is een Schelm / se / wo he geit / Als wold’ he in de Bcksen kakken! Wo suer dat hm dat dansen steit! Jck moht em beter kieln de Hakken / Frisk mine Schwep’ han lustig kho / Jck wil di dat Fallirum singen / Hei / hei / hei / hei / so / so / so / so / Nu kan de Deef all frisker springen. Depositor Mein Knecht / du hast es wolgemacht / Daß mir das Hertz im Leibe lacht /
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Du bist ein guter Meister / Der durch das Peitschen Lob gewan Und als ein Held bezwingen kan Die hpfende Waldgeister. 115
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Knecht Dat is wol wahr min Heer Monsr / Man daar moht noch wat mehr in wesen. [Zu dem Cornuten.] Kum nger heer und giff Gehr / Kanstu nich singen effte lesen? Wo steistu doch du Galgendeeff Und lst de grohte Schnuten hengen? Flugks heer und liß mek dissen Breef / Eft’ ick will dik dat Gatt versengen. Cornutus, oder Horntrger. Wie soll ich doch lesen nach eren Verlangen / Mein! Bin ich doch nimmer zur Schulen gegangen. [Knecht verwundert sich.] Ey hrt doch / wat de Dfel deit / He kan nich lesen / und kan spreken Up Hochdtsch / seht doch / wo he steit / Als wen hm wil de Rgge breken / Du plumpe Flegel liß mi dat / Du darffst di man so dum nich stellen / Und list du mi nich recht dit Blat / So gev Jk di wat Mulmarschellen / [Der Cornut lieset.] Ein loser Schelm / ein schlimmer Knecht / Und leichter Bub’ heiß’ ich mit Recht.
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Depositor. Jch weiß es wol / daß du der bist / Kein Wort hieran gelogen ist. Knecht Ja Munsr Meister / denkt doch man / Wat vr een Beest wie Deponeeren! Wat gelts / wo he nich schriven kann? Laht usk wat nger toh hm kehren / Dat Hrner Volk dat sht so nicht / Tovren knn he kuhm ins lesen / Nu lv’ Jk dat de Bosewicht Wol heel mag een Vrreder wesen. Depositor Wollan / du mein getrester Knecht / Du redest mehr den all zu recht / Wir wollens bald erfahren / Nim du die rechter Tasch in acht / Biß ich die Link’ hab auffgemacht Den wird sichs offenbahren. [Knecht langet auß des Cornuten Taschen einen Brieff herfr / und spricht mit Verwunderung:] J! dat dik nu de Qualm nich schlah Kanst du nich Lesen / ook nich Skriven? Se / Matz van Kappadozia / So moht Jk di de Schnuhten wriven. [Der Depositor lieset die Uberschrifft des Briefes / welche also lautet:] Dem Ehrenvesten / vielachtbahren und Kunstreichen Jungen Gesellen / Herrn N. N. meinem Hertzallerliebsten Seelichen zubehndigen.
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[Knecht gibt ihm ein brave Maulschelle / sprechend:] Hrt Meister / dsse Flegelskop De lett sik nhmen een Gesellen / Darvr moht Jk dem Dudendop Een halff stieg’ Ohrfiegn mehr tohstellen. Depositor Ja wol Gesell! ein Hrnerman / Der kaum die Stiefeln putzen kan / Wer mag dich doch so liben! Doch dieser Brieff sehr wol gestalt / Der sol es mir entdekken bald Er ist sehr fein geschriben. [Der Herr Depositor verlieset den Brieff ffentlich:] MEin allerliebstes Hertz / mein Hoffnung / Freud’ und Leben / Dem’ ich biß in den Todt mich eintzig hab’ ergeben / Seid tausent mahl gegrst von erer Schfferinn / Welch ihren Lucidor liebt auß getreuem Sinn’. Ach allerliebste Seel / ich leid in meinem Hertzen Um euch so manch Plag: Jch fhle tausend Schmertzen Und tausend noch dazu: mein Geist ist Traurens voll Jch sterb’ / im Fall ich euch nicht schleunigst kssen soll. Kein Mensch in dieser Welt / kan meine Lieb’ ermessen / Ach ssser Schatz habt ihr den meiner gantz vergessen? Bedencket doch / wie viel und offt Jhr mich erquikt / Wen wir so Mund an Mund und Brust an Brust gedrkt. Nun hr’ ich leider / daß man euch wird Deponiren / Ach außerwehltes Hertz / was sol doch das vexiren? Diß wolt ich gern fr euch und noch was mehr außstehn / Solt’ ich euch nur gesund in meinen Aermlein sehn. Unmglich ist es mir / ohn euch mein Schatz / zu leben / Jhr knnet mir allein die hchste Wollust geben. Jhr seid mein Auffenthalt / mein Zukkermndelein / Ach / mchtet ihr doch bald an meiner Seiten sein! Ach / htet euch mein Kind / daß ihr ia nicht verlieret
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Das / was mich trsten soll / wen man euch Deponiret / Mein Schad’ / O libstes Hertz / wer’ hie ia gahr zu groß / Wenn ich nur ruhen solt / in ewrer weichen Schoß. Jmmitelst komt doch bald / ich will und muß euch sehen / Damit / wenn es mir solt’ auff Frauen Ahrt ergehen / Jhr zu Gevattern doch dieselben schnell erwehlt / Die beyde wir fr Freund’ und Gnner lngst gezehlt. Jch zweiffle nicht mein Hertz / ihr werdet schleunigst kommen / Denn ihr / O ssser Trost / habt so mich eingenommen Durch ere Freundlichkeit / daß ich er Liebelein Auch nach dem Tod’ annoch wil unzertrennlich seyn. Die / welche diß geschriben / Kan zwahr getreulich lieben / Darff aber sich nicht nennen Man mchte sie sonst kennen. Nachschrifft. Mein Allerlibstes Ding / Jch schikk’ euch disen Ring / Daß ihr zu mir euch lenket Und stets an mich gedenket.
[Knecht verwundert sich ber die Mahsse sehr / und spricht:] O Dusend Krankt / nu weht Jk nicht Wat Jk skal seggen efft gedenken? Du Flegelskop / du Bsewicht / Skulst du di na de Damens lenken? Bist du de Fine Junffern Knecht Mit diner Plumpen schwarten Nesen? Neen / als Jk my besinne recht / Plegt io de Dvel so tho wesen. Depositor Ja / schner Buhler von Gestalt / Du Huhrentrekker / sag’ jtz bald
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Woher Du bist gekommen? Bekenn’ auch ferner rund und frei / Was endlich dein’ Handthierung sei / Was du dir frgenommen? 240
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Cornutus. Jch habe die Buchdrukkerei die werthe Kunst gelernet / Und Mich durch diese Wissenschafft vom Unverstand entfernet. Knecht Du Schwinepilß / Du Lgenvatt / Heht datt: O Gott / Jk kan nich lesen? Och / Jk verstah io nich een Blatt Und wult een Drkkgeselle wesen? Depositor Die Drkker hlt man hoch und wehrt / Viel’ unter ihnen sind gelehrt Als die der Kunst nachstreben / Denn / Kunst und Tugend machen klug / Drm hoff’ Jch / werdest du genug Mir Antwort knnen geben. [Hier knnen Jhm / so wol von dem Herrn Depositore, als auch dem Knechte / allerhand seltzahme und kurtzweilige Fragen auffgegeben werden / welches sich alles viel besser in ungebundener als in gebundener Rede thun lsset.] Depositor Wollan ich hoffe mit der Zeit Sol Er noch geben woll Bescheid / Man muß ihn mehr Probiren. Sag’ an du Thier von Wilder Ahrt / Jn diser Freunde Gegenwahrt / Kanst du nicht Musiciren?
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Knecht Ey so myn Heer laht dat an gahn Jk mag dat Tg so gern mit hren / Wen daar de Studioren stahn Und mit den Schnuten klappereren Uht eenen korten langen Book / Dat heel bemahlet iß mit Staaken / Ey latsk mit dsem Lmmel ook Een wolgekaaket Leedken maaken. [Hie singen Sie alle denn zusammen ein possirliches Lied / knnen Eines erwehlen / welches Jhnen zum besten angenehm und gefellig / nur daß es den Zuhrern nicht rgerlich sei.] Knecht Dat klingt wol uht der mahten schn / Tmag eenen fren inner Pansen / Mcht’ Jk hier mine Wbken sehn / Se skul wol lustig darna danssen / Nu frag’ Jk / eft min Hornemann / Ook heft gelehrt tho degen Spehlen / Jn Kahrten / Tarrlen by der Kann’ Un fin tho winnen ahne Stehlen?
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Depositor Mein Knecht / schlag’ jtz nur lustig auß / [Knecht versteht es unrecht / und gibt dem Cornuten eine lustige Maulschelle / spricht:] Nims hin / den disen stach dein Dauß. [Der Cornut wil es zu Sich nehmen / so schlget Jhm der Knecht auff die Finger / sprechend:] Seht Meister / wo de Galge wint / He moht io falsk efft unrecht spehlen.
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Depositor Wer zweiffelt dran? Man ist nicht blind / Es kan frwahr nicht fehlen. Doch bring die Wrffel auch herfhr Zu spihlen m ein Krglein Bier Was gilts / da kan Er zehlen? Nun Knecht / wirff aus / doch in der hast. [Der Knecht wirfft den Cornuten / mit der Bank gantz und gahr ber einen hauffen / sagend:] Kanst du nicht sitzen du Knadast. Depositor spricht zum Cornuten: Wirff fohrt / du spielest gahr behend’ / Cornutus saget im spielen: Ach hette doch das Spiel ein End!
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[Der Knecht schlgt ihn abermahl auff die Finger / sprechend:] Neen / du kanst spelen als een Held / Mi dnkt du must de Tarlen knipen / Dat skl mi kosten all min Geld / Darvr must du mi behter pipen. Depositor Dieweil ich sphre gahr zu woll / Daß du bist aller Schalkheit voll So muß ichs anders machen / Horch Knecht / dieweil man ihn nun kennt / So lang herfhr mein Jnstrument Und vielgebrauchte Sachen / Wir mssens schrffer fangen an / Du wirst dich halten als ein Mann Den Flegel zu behauen /
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Du bist ja mein getreuster Knecht / Drauff setze nun die Bank zu recht’ Und las was lustigs schauen. Knecht Ja / ia min allerleveste Heer / Hier hebb’ Jk iuwe dulle Snaken / Na dssen Wark verlangt mi sehr / Wy wilt dt Hltien dnner maken. [Sie beide legen ihn auff die Bank / und werffen ihn damit gantz m und m.] Depositor Hau mit der Bindaxt lustig drauff Die Knollen / Ast’ und Bork zu hauff / Jch wil das andre schlichten / Laß ia nichts hkrigs an ihm sein / So kan ich mit der Meßschnur fein Den Klotz in Ordnung richten. Knecht Hier is noch veel tho schniden aff / Pfy / wat snd dat vr lumpen Saken! Nun wil Jk die du rechte Laff’ Ook dinen Kop tohr Bossel maken. Depositor Gib mihr geschwind den Zirkel her / Faß an / Er liegt gantz in die quehr’. [Knecht wirfft ihn abermahl mit der Bank gantz m und m / sprechend:] Seht ins wo falt de grave Knull / Dat ook dat heele Huhs moht drhnen /
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Wo nu Cornute / bistu dull / Du must hier noch wol behter sthnen? Depositor Wolan es muß das grobe Schwein / Mit sonderm Fleiß behobelt sein / Knecht hilff mihr lustig machen. Knecht Ja Heer / Jk wil frisck bi ik stahn Und dssen Lmmel so toh schlahn / Dat alle Lde skhlen Lachen.
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[Er wirfft ihn abermahl gantz m und m.] Depositor Nun muß auch der Schlicht-Hbel dran Zu putzen unsern Hrneman.
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Knecht Hier Meister is de Bohsel io / Man segt / wor will wi nu hiertho De Negen schmukke Kegels kriegen? Depositor Da weiß ich Raht / die wollen wir Auff etwas sondere Manier Auß seinen Fingern fgen. Doch mit dem Raspel ohn Verdruß Man ihm die Ngel putzen muß Den Junkern zu vergngen. [Sie befeilen dem Cornuten die Finger.]
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Depositor Nun mag er wiedrum einst auffstehn / Knecht / laß uns einen Schinken sehn Den soll der Rltz zerlegen / Denn / weil er Courtisiren kan / So wird der Horngezierte Mann Die Fust’ auch knnen regen. [Der Cornut greiffet zwahr zu / der Knecht aber schlgt ihn heslich auf die Finger / sprechend:] Se plumpe Rekel / wat is dat? Kanst du di slvest noch nicht kennen / Gripst du tohm ersten in dat Fatt’? Vorwahr / dat moht Jk dyk affwennen. Depositor Nun ist es wahrlich hohe Zeit / Daß wir mit sondrer Hfflichkeit Den saubern Bahrt ihm putzen / Den / weil er soll zur Jungfern gehn / So muß die Scheer’ auch fertig stehn / Daß Hahr ihm weg zu stutzen. Knecht Watten hundert Sk’ hefft dsse Knull Jn siner groten Flabben steken? Pfy! welken Tahn! den hohst’ Jk vull / Wo den min Heer nicht will uhtbreken. Depositor Mach’ auff das Maul du Hrnerman / Laß sehn / ob ich dir helffen kan / Hier find’ ich tolle Sachen / Ein Zahn / der ist schier Ellen-lang Knecht / gib mir eilends her die Zang’ / Jch muß jhn krtzer machen.
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Knecht Nu hebb’ Jk all min lifske dag’ Ook solken Hauer nicht gekeken / Ey Meister / helpt hm van der Plag’ / Jk wil mit riten / spliten / breken. Depositor Nun ist herauß der bse Zahn / Gib die Pomad’ her mein Compan / Den Bahrt ihm’ anzustreichen. Auff daß den schnen Jungfern Knecht Ein Jeder mg ansehen recht / Die Hund’ ihn auch beseichen. Knecht Jy schmukken Derens verlefft iuk nicht Jn dssen Stankfatt ut der maten / He is wat plump und mchte licht Van achtern eenen gliden lahten / Depositor Nun ist es Zeit mein liber Knecht / Das wir in diser Stund’ ihm recht Den Knebel-Bahrt Balbieren / Wollan / gebrauche du die Scheer / Mihr aber gib das Messer heer / Daß wir den Rltzen zieren. Knecht Dat Hahr is hm io liden dull / Tiß hart als Stroh / wol kan dat wriven? Und skal hm likers kruß und krull Natrlik als een Kohschwantz bliven / Jk wil hm flechten sienen Top Dartoh de schwarten Thn’ hm staken /
Depositio Cornuti
Doch erstlich wask’ Jk hm den Kop / Drup skhr Jk hm de Bakkenknaken. Depositor Bist du deß putzens noch nicht satt? Du machst den Tlpel gahr zu glatt / Wir knnen ihm nicht gleichen / Ja Nikkel / bey den Damen hier Vermgen Wir mit unser Zier Das Wasser ihm nicht reichen. [Knecht setzet ihm den Huht wieder auff / und stekket ihm die Ringe an die Finger.] Nu puff Jk hm dat Hahr toh recht / So kan de Flhtz den Speigel fragen / Eft he nicht si de schmukste Knecht / De wehrdig enen Ring toh dragen / Den hm sin leffken hefft geschikt / Drup moht man hm de Pritsche singen. So werd sin mhre Gatt verquikt / Dat he kan als een Rambok springen. Depositor Gahr recht! diß kan nicht anders sein / Drauff singen wir ein Liedelein Und pritschen ihn mit Freuden / Wann dieses alles nun geschehn / So wird man bald daß ende sehn / Und folgends frlich scheiden. Knecht Nu heffst du kregen dienen Lohn / Seeg’ an wult du so mehr ook dohn?
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Cornutus Jch wil mich bemhen / hinfhro zu leben So tugendlich / daß es mir Ehre sol geben. Depositor Nun Hrnertrager / sag’ alhier Waß du zuletzt begehrst von mir?
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Cornutus Mein sehnlichs Wnschen ist allein / Ein Ehrlicher Gesell zu sein. Knecht Dartoh bist du geschikt so fin / Als unser Mmen Kavenschwin.
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[Depositor schlgt ihm mit dem Beile den Huht vom Kopffe / und spricht:] Da liegt nun deines Hubtes Krohn’ / Und hiemit hast du deinen Lohn / Doch must du mir erst schwehren / Du wollest / was zu dieser frist Von uns dir widerfahren ist / Zu rechen nie begehren! [Depositor spricht ihme den Eyd vor / der Cornut redet ihm nach wie folget:]
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Depositor An dieser Stelle schwehr’ Jch / Cornut An diser Stelle schwehr’ Jch / Depositor Mein bahres Geld verzehr’ Jch / Cornut Mein bahres Geld verzehr’ Jch / Depositor Nur diß / nichts mehr begehr’ Jch / Cornut Nur diß / nichts mehr begehr’ Jch.
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[Depositor gibt ihm eine rechtschaffene Maulschelle / und spricht:] Und damit hast du dein Gebhr / Diß solst du schließlich noch von Mir Hinfohrt von niemand leiden / Nun beichte deine Missethat Und merk auff guhte Lehr’ und Raht / So kanst du frlich scheiden. Knecht Nu / use Brderei is uht / Jk moht man dem Præceptor ropen De mag ook bruken sine Schnuht’ Hrt / goten Dach / Jk moht weg Lopen. [Gehet ab.] [Depositor an die zuschauer:] Dafern sich etwan an der Stell’ Auch finden solt’ ein guht Gesell / Der uns von nhten hette / Der spreche nur: wir sind bereit / Mit gleicher Mh und Hffligkeit / Zu bringen ihn zu Bette. [Gehet auch ab.] Hierauff treten die erbetene Zeugen herzu / foderen den Lehrmeister auff den Platz / welcher unverzglich erscheinet / und also spricht: Jhr Herren / wehrte Freund’ ich wnsch euch Glk und Segen / Hilff GOtt! was hier zuthun? Jst etwas dran gelegen / Daß ihr auff disen Tag begehret mich zusehn? Sag an / ob Jch vileicht euch kan zu dienste stehn? [Die Herrn Gezeugen antworten:] Ja Herr / weil diser Junger Knecht /
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Nach unsern Sitten hat sein Recht Gantz willig ausgestanden / So bitten wir ohn’ Heucheley / Daß ihr ihn wollet machen frei Von der Cornuten Banden / Besprengt ihn doch mit Wasser woll Und lehrt ihn wie er leben soll. Lehrmeister. Ja wol / das soll geschehn / doch muß er mir erst sagen Sein bels thun / und den Gesellen-Nahmen tragen. [Der nuhnmehr Deponirter Cornut bekennet dem Lehrmeister seine Untugenden mit nachfolgenden Worten:] MEin Herr woll’ unbeschwert was ich ihm sag’ / anhren / Und merken das was ich mißtahn von Jugend auff / Durch bse Buben ließ ich leider mich bethren / Daß ich den Lastern offt gegnnet ihren Lauff! Jch thte niemand guts / wen ich nur knte machen Viel Unfugs / schlieff ich nicht: Jch war grob / tlpisch / faul / Wen alles bel gieng / so must ich hertzlich lachen / Sah’ ich des andern Glk / so hieng mir schon das Maul: Als ich nun meine Jahr’ im lehrnen außgestanden / Da ward ich trefflich stoltz / flugs wolt ich sein ein Held / Der andre machen kont’ auß Ubermuht zu schanden / Ob gleich kein schlechter Thier als ich war in der Welt. Bei schnen Mgdelein ließ ich mich tglich finden / Da lffelt’ ich sehr grob / wie das mein Brieff erzehlt / Jmmittelst fieng mein Geld an pltzlich zu verschwinden / So / daß es Mir zuletst an Mittlen offt gefehlt. Wenn andre Mich nur Herr / auch wol Monsieur genennet / So meint’ ich also fohrt / ich wer’ ein grosser Mann / Der sich fr Ubermuht kaum selber hat gekennet / Drauff fieng ich hier und dort viel loser Hndel an / Jch achtete noch Kunst / noch Zucht / noch Witz / noch Lehre /
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So / daß Mir Hrner auch zuletst gewachsen sind / Doch Jenner Meister / den Jch lebenszeit drob ehre / Hat wunderlich befreit davon Mich armes Kind. Drauff hat er Mich gemacht zum ehrlichen Gesellen / Wie diese wehrte Zunfft dasselb’ hat angesehn / Nun werd ich Meine Zeit hinfhro so bestellen / Daß Jch damit fr Gott und Menschen kan bestehn.
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[Auff angehrte diese freiwillige Bekntnisse antwohrtet der Lehrmeister / und gibt Jhme nachfolgende schne Unterweisung.] 1. ES ist Mir lieb zu hren / Daß du nach Ruhm und Ehren Zu trachten bist bedacht / Nachdem du hast erlitten / Was Drukkerrecht und Sitten Dir dißfalls mitgebracht. 2. Zwahr hastu Mir geklaget / Und teutsch heraus gesaget / Wie manche Bberei / Du vor der Zeit begangen / Jtz trgest du Verlangen / Davon zu werden frei. 3. Wollan / Jch wil dich lehren / Wie du dich mssest kehren Zur Tugend gantz allein / Und meiden die Gebrechen / Drauff wil ich frlich sprechen / Du solst Geselle seyn.
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4. So hre nun von Hertzen / Jch will mit dir nicht schertzen Es trifft dein eignes Heil: Jch wnsch auff diser Erden / Daß dir bald mge werden Ein guter Herr zu theil. 5. Und wenn du den bekommen / So such’ auch dessen Frommen / Beschwehr’ Jhn nicht zu sehr / Daß er dich solle kleiden Jn kstlichs Tuch und Seiden Allein zu deiner Ehr’. 6. Es wil dir nicht gebhren Aus Hochmuht zu stoltzieren / Zu schmhen andre Leut’ Und lstern hintern Rkken / Von solchen losen Stkken Sei gntzlich du befreit. 7. Thue nicht wie mancher kahler / Großsprecher / Flucher / Prahler / Der sich der Kunst zwahr rhmt / Bleibt doch ein Narr im Grunde / Wiewol ers mit dem Munde Possierlich gnug verblhmt. 8. Die Lgen must du hassen Und das begierlich fassen /
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Was rhmlich ist und wahr / Ach hhte dich fr spielen / Denn Spielen das hat vielen Gebracht Noht und Gefahr. 9. Lieb’ Hfligkeit in Sitten / Und wo man dich wird bitten Aus Freundschaft hin zu Gast / Magst du dich zwahr ergetzen / Doch oben an nicht setzen / Das thut nur ein Knadast. 10. Du must dich sauber halten / Zufoderst bei den Alten / Nicht fressen als ein Schwein Mit dem beschmierten Rssel Stets haben in der Schssel Das schmutzig’ Hndelein. 11. Sey mssig auch im trinken / Laß nicht das Glßlein sinken Biß in die finstre Nacht / Dein Schertzen laß fr allen Dir nicht zu viel gefallen / Hab’ auf dein Reden acht. 12. Nicht bald heiss’ einen liegen / Wilt du nicht Stsse kriegen / Schilt / Schmh’ und schlage nicht / Nach Frauen und Jungfrauen Must du zu viel nicht schauen / Sei nicht auf Sie verpicht.
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13. Wirk’ embsig wie die Bienen / Und was du kanst verdienen Das nim und ja nicht mehr / Wer schwehr was kan erwerben / Der kan auch leicht verderben / Jm Fall’ Er sufft zu sehr. 14. Du hast auch nicht zu gaffen / Wie die verliebten Affen / Nach deines Herren Weib’ / Auch nicht nach seinen Kindern / Es sol dich auch nicht hindern Der Magd Jhr schner Leib. 15. Du solst durch falsches Schwetzen / Nicht an einander hetzen Die Herrschafft und Gesind’ / Auch nicht / wenn die Gesellen Still’ eine Red’ anstellen / Es plaudern nach geschwind. 16. Dein Maul must du bezwingen / Nicht an einander bringen Die Bursch durch leichte Wohrt / Auch keinen drum vertreiben / Daß du nur mgest bleiben / Und andre mssen fohrt. 17. Der Arbeit dich befleisse / Doch so / daß es nicht heisse:
Depositio Cornuti
Der ist des Herren Mann / Der schmeichlen / heuchlen / liegen / Ja Jederman betriegen Mit losen Wohrten kan. 18. Von Tugendhafften Leuten Lass allzeit dich begleiten / Fleg ja der bsen Schaar / Denn / wer mit losen Kunden / Sich schleppet alle Stunden / Der lafft frwahr Gefahr. 19. Vergiß ja nicht zu hren / Was Gottes Diener lehren / Bleib’ aus der Kirche nicht / Wer Gott stets hat fr Augen / Der wird alsdenn auch Taugen Wenn ihn das Cretz anficht. 20. Pflicht’ allzeit bey dem Rechten Die Wahrheit zu verfechten / Waß du versprichst / das halt’ Und hhte dich fr borgen / Denn borgen schafft nur sorgen Und macht gahr selten alt. 21. Wirst du nun ferner Wandern Von Einer Stadt zur andern / So sei darauff bedacht Daß du dich fein bekleidest Und keinen Mangel leidest An Einer saubern Tracht.
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Johann Rist
22. Ein Kerl / dem schier in Bissen Die Kleider sind zurissen / Jst gahr in schlechtem wehrt / Er wird gesetzt dahinden / Und keiner ist zu finden / Der Jhn in Dienst begehrt. 23. Nun / waß Jch dich gelehret Und man itz angehret / Demselben folg’ auch fein / So wird deß hchsten Segen Auff allen Deinen Wegen Stets mb und bei dir sein. Hierauff nun begehret der Lehrmeister von denen dazu erbehtenen Gezeugen zu wissen / was sie dem neuen Gesellen fr einen Namen wollen geben / und als er denselben von ihnen verstanden / besprenget er ihn mit Wasser / Jedoch also / daß es niemand Ergerniß kan bringen / so bald nun solches geschehen / treten die smtlichen Zeugen zu / und berreichen dem neuen Gesellen ihre Geschenke / worauff ihme von der gantzen anwesenden Gesellschafft Glk und Heil zu disem seinem neuen Stande gewndschet / und die gantze Handlung frlich wird beschlossen. Nun folget die Person / welche die Abdankung thun muß / welche entweder wie die Pallas / oder auch wie ein schnes Weibesbild / ein Buch und Presse in Jhren Hnden haltend / wodurch die edle Kunst der Buchdrkkerei wird frgebildet / knte bekleidet oder außgeputzet werden / dise hlt gegen die Zusehere nachfolgende Rede: JHr Herren Freund’ und Gst’ / Jhr Frauen und Jungfrauen / Demnach es Ech geliebt / diß Spielwerck anzuschauen / So sagen wir dafr Ech allen hertzlich Dank / Ja rhmen solche Gunst auch unser lebenlang.
Depositio Cornuti
Ein rechtes Schauspiel zwahr habt Jhr hie nicht gesehen / Wie sonst wol fr der Zeit in dieser Stadt geschehen / Die Meinung hat es auch mit unserm Handel nicht / Jmmittels tragen wir die feste Zuversicht / Dieweil wir den Gebrauch / der von den lieben Alten / Auff uns geerbet ist / auch dieses mahl behalten / Jhr werdet ohne falsch uns allen gnstig seyn / Und mercken nur den Zweg / worauff wir gehn allein. Die werthe Drkkerkunst / vom Himmel uns geschenket / Hat tausend mahl verdient / daß alle Welt sich lenket Nach Jhrer Treffligkeit / auch Jhr zu liebe thut / Das / was ergetzen kan Hertz / Leben Seel und Muht. Diß zegen nicht nur Wir; Das Hupt der Welt / der Kiser / Der so viel Krohnen trgt und so viel Loorberreiser / Der liebet diese Kunst / Er rhmet sie so sehr / Als wens ein Knigreich / ja gantz Europa wer’. O grosser Ferdinand / Dir haben wirs zu dancken / Daß diese there Kunst in Jhrer Hoheit-Schranken Annoch erhalten wird: Dir wnschet alle Welt: Leb’ ewig / ewig wol du rechter Wunderheld / Die grosse Knige / Die Gtter dieser Erden / Die tapfre Frsten / die so hoch erhaben werden / Die klgste Geister / die man findet weit und breit / Erweisen dieser Kunst Lieb’ und Gewogenheit. Was rhm’ Jch aber viel von Menschen / die vergehen? Gott selber hat die Kunst mit Gnaden angesehen / Gott hat Sie groß gemacht / Gott hat in dieser Bahn Der Welt / viel’ hohe Ding’ / allein durch sie gethan: Dein Werk / HErr / sei gelobt / Dein Nam’ / HErr sei gepriesen / Du hast der Christenheit so grosse Lieb’ erwiesen Durch diese there Kunst / daß auch der klgste Mann Derselben Herrligkeit nie gnug außsprechen kan. Du hast dein heiligs Wort durch Selbig’ außgebreitet / Du hast solch ein Schatz durchs Drukken zubereitet /
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Johann Rist
Der nicht zu schtzen ist. Ach GOtt wie manche Seel’ Jst durch ein Buch befreit aus des Verderbers Hhl’. O Schpffer / reich von Gt’ O Vater groß von Gnaden / Bewahre doch hinfohrt die Kunst sampt uns fr Schaden. Die Drukkerherren und was Jhnen anverwant / Beschtze krfftiglich durch deine Heldenhand. Laß Sie Dein heiligs Wohrt zu deinen Ehren drkken Und uns zur Seeligkeit in alle Welt ausschikken / Erhalt’ und segne du die Kunst doch fort und fort / So wollen wir o Gott / dich preisen hier und dort. Jhr Herren aber samt den Frauen und Jungfrauen / Demnach es euch geliebt uns willig zuzuschauen / Seid alle sehr bedankt / den solche Gegenwahrt Hat Eure guhte Gunst uns klrlich offenbahrt. Dafern Euch nun diß Spiel nicht gntzlich hat gefallen / So wissen wir vorhin schon dises / daß man allen Nicht kan behglich sein / die Zeit / welch’ alles lehrt / Kan schaffen / daß diß Spiel wird’ anderwerts vermehrt. Jmmittelst lebet woll und seid uns ia gewogen / Die Hoffnung Eurer Gunst hat uns noch nie betrogen / Wir bleiben euch zu Dienst’ und zwahr zur ieden frist / So lang’ ein einzigs Buch annoch zu lesen ist. ENDE
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Zugabe. Lob- und Ehrenlied / Zum Unsterblichen Ruhm / der alleredelsten Buchdrukkerkunst.
LEbe / schwebe gldne Kunst / Gott wird deinen Ruhm dir mehren / Ja mit Seiner Gnad’ und Gunst Dich / trotz allen Neidern / ehren / Liecht der Knste deiner Zier Gehen gahr kein’ andre fr. 2. Preiset doch der Himmel dich Gleichsam als ein’ Erdensonne / Nennet Dich auch prchtiglich Hoher Frsten Freud’ und Wonne / Liecht der Knste / deiner Zier Gehen sonst kein’ andre fr.
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3. Wie dem schnsten Diamant Wegen Seiner hellen Strahlen Dieses Lob wird zuerkandt / Daß er kaum sei zu bezahlen So kan niemand deiner Zier Andre Knste ziehen fr.
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4. Schauet / was Buchdrukkerei / Von den Teutschen erst erfunden Fr ein edles Kleinoht sei / Das man billig alle Stunden /
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Johann Rist
Preiset wegen Seiner Zier / Dem kein’ andre gehen fr.
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5. Laß die Neider noch so sehr Dieser Kunst entgegen streben / Jhr’ Erbauung’ / Nutz und Ehr Muß doch ber alles schweben / Pracht der Knste / Deiner Zier Gehen gahr kein’ andre fr. 6. Wie der klahre Morgenstern Ost und Westwarts Sich lst sehen So sol auch der Knste Kern Alle Theil der Welt durchgehen / Daß man sag’: O dieser Zier Ziehe ja kein anders fr. 7. Lebe / schwebe gldne Kunst / Laß auch Mich dein Lob vermehren / Und aus teutscher Liebesbrunst Gahr biß in Mein Grab dich ehren / Wahrlich / Deiner Himmels Zier Geht kein Pracht auff Erden fr. Wer das / was wol gemeint / zum rgsten deuten wil / Der bleib’ ein Narr fr sich / wir lachens in der Still.
J. Rist.
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PROLOGUS. Mehrentheils genommen auß H. M. Phil. Cæs. gebundener Lobrede. JHr Herren hochgeehrt / und Freunde allzugleich / Jhr Frauen Lobes werth / Jungfrauen Tugendreich / Euch wndsch ich allensampt / Glck / Heyl / und Gottes Segen / Zu allem Euren Thun / auff allen euren Wegen / Mit angeheffter Bitt / daß alle / die zusehen Dem Spiel an diesem Orth / es mgen recht verstehen: Denn wir nicht seyn bedacht / Comædien zu spieln / Nein unser KunstGebrauch dahin mit nicht thut zieln. Wir wollen ietzo nur an diesem Orth vorstellen / Die unsre Kunst gelernt / und machen zu Gesellen / Drumb gebet still Gehr / und deut es bel nicht / Wir bleiben Euch zu Dienst / hin wieder stets verpflicht. Was ich mehr reden sol: Diß alles bleibt verschwiegen Von mir auff dieses mahl: Jch lasse mir gengen / Wenn ich nur reden mag nach Zierligkeit von dir / Du edle Drcker-Kunst. Drmb / Clio / meine Zier / Geruhe doch Entsatz und Worte zuzuschicken / Wann mir der Mund besteht: Ach / laß mich doch erblicken Dein Gttlich Angesicht / Dir fleh ich noch einmahl Gib / daß ich zieren mag mit Reden diesen Saal. Kompt nun und hrt mir zu / ihr trefflichen Auinnen / Komm Lneburg heran und hre mein Beginnen / Laß deine Schiffe stehn am blancken Auen Strom / So lange / biß ich das / was noch Athen und Rom / Wie hoch sie flgen / trotzt / ursprnglich dir entdecket / Die Edle Drcker-Kunst / vor der der Pabst erschrecket Auff seiner Siebenburg / Lasst eurer Presse Ruh / Jhr edlen Drcker ihr / und hrt ein wenig zu / Merckt / merckt auff meine Wort / weil ich vornehmlich preise
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Die Gtter-gleiche Kunst und ihren Ursprung weise / Die euch zu Ehren setzt / die euch berhmet macht / Die alle Knstler trotzt und reisst hin aus der Nacht Zur grauen Ewigkeit. Diß Lob laßt euch gefallen / Das durch daß Teutsche Reich noch jtzo thut erschallen / Und das mb desto mehr / weil ehrmals diß gethan Vorhin in dieser Stadt / merkt auff nun fang ich an. ALs vierzehn hundert Jahr und viertzig war verflossen / Nach unser Christ-Geburt / war Gott der HErr entschlossen / Sein Wort zu breiten aus / Es war fast auff der Bahn / Den Huß im Geiste sah / der theure Wunder-Schwan. Der Kyser Albrecht starb der Ander so genennet / Drauff Friederich der Dritt als Kyser ward erkennet Jm ebenselben Jahr ward uns die Drckerey Von Gott geschenckt / daß sie der Knste Mutter sey. O Frstin aller Kunst / Du aller Lehrer Amme / Durch dich hat Gott gezeigt im Dunckeln seine Flamme / Die Fackel seines Worts. Wer hat dich dann erdacht? Wer hat ein solches Werck mit kluger Hand gemacht? Und wo ist das geschehn? Jsts Phidias gewesen? Der Knstler von Athen? von dem man noch kan lesen / Daß er Minerven Bild neun Klafftern hoch gemacht Aus Gold und Helffenbein und in das Schild die Schlacht / Der Amazonen Grub? Sol man es dir zumessen – Lysippus / weil nur dir dein Knig ist gesessen Sein Bild zu bilden ab? Praxiteles vielleicht / Jn dessen Venus sich / dem sonsten keines gleicht / Ein Jngling hat verliebt? Hats Dedalus erfunden? Der sonst das Labyrinth zur unglckhafften Stunden Jhm selbst und seinem Sohn / in Creta hat gemacht / Daraus er widermb mit Flgeln ward gebracht / Die Kunst ihm angesetzt? Hastu es dann ersonnen / Perillus / oder wie? hat sich von dir entsponnen Egeus / diese Kunst? ists Alcman ein Poet / Der erste / der ein Lied von Liebes-Lust anfht?
Depositio Cornuti
Dem man so embsig folgt? Sol Palamedes lehren Die schne Drcker-Kunst / von dem wir sehn und hren / Daß er daß ABC geordnet auff ein Schild? Jsts denn Pyrgoteles / der Alexanders Bild Jn Perlen graben mag? Nein / nein / hier ist es keiner / Die Teutschen bergehn die Griechen und Lateiner. Schweig Anagallis still / die du dein Ebenbild / Das Ballen-Spiel erdacht / Erdichte was du wilt / Du frische Thymele / den Deutschen msst ihr weichen Jhr knstler von Athen / Jhr Griechen msst verbleichen / Du grosses China du / du rhmest dich mbsonst / Auch hast du / Franckreich / nicht erfunden diese Kunst. Jhr Niederlnder ihr / lasst euer Harlem schweigen / Auch Welschland kan uns nicht den Urerfinder zeigen. Kompt / nehmt uns dieses Lob / Johannes Guttenberg / Ein Mann von edlem Stamm bringt auff das Drckerwerck / Zu Myntz im Deutschen Reich: Er hilfft mit scharffen Sinnen Was Peter Schfer hier und Faust zu erst beginnen / Was sonst Hans Mntelin zu Straßburg hat erdacht / Und (wie man wil) von dar Hans Gnse-Fleisch gebracht An vorermelten Ort / Den billich wir erkennen Vor unsre Schreiber-Stadt und Kiriath-Sepher nennen / Weil da der erste Pfeil auß Dinten ward gemacht / Weil sie die Drcker-Kunst zum ersten außgebracht / Daß sie nunmehr bey uns so schn und herrlich blhet / Da Guttenberg sich erst so trefflich hat bemhet / Er macht erst breite Schrifft und bracht es auch so weit / Daß mit Verwunderung man drauff in kurtzer Zeit Gedruckte Schrifften laß. Nun werden tausend Bogen Jn einer Tages-Frist auch eher abgezogen / Wenn nur die Schrifft gesetzt. Gieng deine Schreyberey Athen und Rom so fort? Da du in Wachs und Bley Annoch die Zeit verderbt? Giengs auch so wohl von statten / Jhr Alten / wann ihr schriebt / was euch gelehret hatten Die Weisen von Athen? was Cicero / Lucan /
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Johann Rist
Was Aristoteles / der Mantuaner Schwan Und der von Sulm euch lehrt? O nein / ihr stoltzen Griechen / Wie weiß ihr jmmer seyd / nun mcht ihr euch verkriechen / Seht / seht der Deutsche schreibt so viel auff einen Tag / Als einer unter euch im Jahre schreiben mag. Wie elend war es nur: Jhr schriebt auff Wachs und Rinden Bis endlich einer kam und wies’ euch armen Blinden Papier und Pergamen. Der Reiche kont’ allein Was lernen dazumahl und Bcher kauffen ein Um einen solchen Wehrt: Wer solt itzt wol bezahlen Dier Triphon deinen Kraam / nun darffstu nicht mehr Pralen Du grosser Gordian / du Tullius und Du Tyrannion schleuß nur die Bcher-Schrnke zu. Was war zu Heidelberg? wie viel geschriebne Sachen / Was Bcher waren da? die manchen traurig machen Durch ihren Untergang? der Wald der Weißheit weicht Jn Constantinus Stadt: Alphonsus auch verbleicht. Der Deutsche zeigt itzt mehr durch sein so schnes Drcken / Das ihm gegeben ward durch GOTTes hohes Schicken: Die Bcher werden mehr. Die Edle Drckerey / Geht nun durch alle Welt / und steht den Knsten bey. Rom weiß itzt auch davon / dahin sie mit sich fhrte Zum ersten Ulrich Hahn und ihren Nutzen sphrte. Jn Franckreich hat zu erst Sixt Rssinger gedruckt / Jst also diese Kunst in kurtzen fort geruckt. Viel Frsten haben sie so sehr und hoch geliebet / Und diese schne Kunst mit eigner Hand gebet: Es hat sie Friederich der Dritte so erhht / Daß auch der Drcker-Standt fast gleich dem Adel steht. Er lsset ihnen zu / vor andern Gold zu tragen / Begndigt sie so sehr und setzt sie auff den Wagen Des adlichen Triumpffs / wie irgend einen Held / Der seinen starcken Feind mit Ehr und Ruhm geflt: Gibt ihnen freye Macht den offnen Helm zu fhren / Ein Adler muß zur Pracht deß Setzers Wapen zieren /
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Weil er sich schwingt empor / nimpt Adlers-Flgel an Und fleucht mit mancher Schrifft zur grauen Lebensbahn Der Unvergngligkeit. Dem Drucker ist gegeben Der nimmer-schwache Greyff / und dann ein Ball darneben / Den er nach Druckers-Art in seinen Klauen fhrt / Und so gantz adelich die Wapen-Felder ziert. So wird ihr Standt verehrt. Sie werden von den Alten Wie von den Jungen auch sehr lieb und wehrt gehalten / Deß Druckers Hauß und Hoff ist frey in mancher Stad / Daß mit Gelehrten er offt gleiche Freyheit hat. Diß hat das Hupt der Welt vor zweymahl hundert Jahren Aus lauter Gnad und Gunst euch lassen wiederfahren / Frst Friedrich Wilhelm auch von Sachsen hielt euch werth / Ein eigne Druckerey zu haben er begehrt: Nam Drucker auff sein Schloß / ließ schne Schrifften giessen / Und seine Gnad’ und Gunst den Drukkern auch geniessen. Viel Frsten wolten sehen / was Faust und Guttenberg Vor eine schne Kunst und knstlich Wunder-Werck Zu Meyntz herfr gebracht. Der Pabst auch selbst erstarrte Vor diesem Feder-Kiel / frnemlich da er knarrte Jn Luthers Schrifft so sehr / daß auch gantz Rom erschrack / Und hrte seinen Knall. O seelig ist der Tag / Da diese Schreiberey zum ersten ist erfunden / Die Wunder-Feder die! o seelig sein die Stunden / Da Faust und Guttenberg zum ersten mahl gedacht Auff diese Schreibe-Kunst! o seelig ist die Nacht / Die Schlaffloß gieng vorbey. Es muste so geschehen / Weil Gott es lngst zuvor der Wunder-Gott versehen: Es solte Luthers Lehr in aller Welt ausgehn Durch dise schne Kunst und voll im blhen stehn. Die Biblien seyn nun verdeutschet und gedrcket Daraus die Himmels-Lehr uns offenbahr anblicket / So vor verborgen lag / man wuste nichts von ihr / Biß endlich Luther kam und brachte sie herfhr. Die Bcher brechen aus / die vor verschwiegen lagen /
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Durch unsre Drckerey: Sie ist der rechte Wagen / Der aus der Sterbligkeit die edlen Geister fhrt Dahin / wo niemand stirbt / wo man die Sternen rhrt O edle Druckerey! Wo wolte man die Stunden Nur immer bringen zu / wenn du nicht werst erfunden: Durch dich itzt manches Buch ein ieder lesen mag / Das vor verborgen war und schaute nicht den Tag / Das kmmet her von dir. Nun kan ein ieder lesen / Was Aristoteles und Tullius gewesen / Wie weise Plato sey und was er uns gelehrt / Wie sehr Severus auch den Flaccus hat geehrt Und sich vor ihm gefrcht: Wie hoch Trajan erhoben Den jungen Plinius: Was dieser pflegt zu loben / Und jener strafft und schilt. Die edle Wissenschafft Der Weisen von Athen / so lngsten hingerafft / Die lebet noch durch Dich / und wird auch nun wol bleiben / So lange du bestehst. Was wir noch jetzo schreiben / Das wird den untergang auch niemahls sehen nicht / So lange Druckerey / der Tugend Glantz und Licht / Noch funckelt auff der Welt. Ein Pferd siht bald von fernen / Den Feind und reisst hindurch! so reisst sich zu den Sternen / Durch alle Sterbligkeit mit uns die Druckerey / Macht unsern Nahmen groß und steht den Knsten bey. Ein Adler / wann er sich bey khler Lufft geschwungen Zur rothen Sonnen hin / trgt nachmahls seine Jungen Auch eben so hinauff / zu schrffen ihr Gesicht / Daß sie gantz unverwandt das klare Wolcken-Licht Auch knten schauen an: So werden wir getragen Auch durch die Drucker-Kunst nach unserm Wolbehagen / Wo Phbus uns bestrahlt / zur blancken Himmels-Bahn: Sie schwinget sich empor / nimmt Adlers Flgel an Und fhrt uns aus der Nacht. Die sehr-verborgnen Sachen / Die manchen Freud und Lust bey schwerem Unmuth machen / Die lieset man durch Sie. Die Albern werden klug / Die Blinden sehen nun den schrecklichsten Betrug.
Depositio Cornuti
Drumb soll man ehren die / die unsre Druckereyen Befrdern noch ietzund / auff die sich manche freuen: Die aus der Niedrigkeit gedencken da hinan / Wo man betreten kan die Sternen-liechte Bahn Der unvergngligkeit. Man solte dir zu Ehren / Du edler Guttenberg / dein edles Werck vermehren / Man solte noch itzund mit Gold in Demand-Stein Dein Lob und deine Kunst / wie billig / schreiben ein. Wo ist dein Denckmahl dann? Wo ist die Ehren-Seule? Wo ist die Ehren-Schrifft? Jch sehe keine Zeile / Kein Denck-Mahl ist auch hier kein Zeichen seh ich nicht / Das dier ein eintzig Mensch zu Ehren auffgericht / Wann einer diese Kunst gezeigt vor vielen Jahren / Da noch Athen und Room in vollem Wachsthum waren / So htte man sein Bild wohl gahr zum Gott gemacht Und zu dem Tempel hin mit Hertzens-Lust gebracht. Wie htten diesen wohl die Sindier geehrt / Der ihnen diese Kunst die Drcker-Kunst / gelehrt? Sie htten ihm gewiß was sonderlichs erdacht / Und bey der andern Welt ein ewigs Lob gemacht. Was aber thut man dir? Nun ob dir gleich zu Ehren Diß alles nicht geschehn / so kan man doch noch hren Dein Lob in aller Welt / daß du ein Gttlich Werck Uns habest auffgebracht / du edler Guttenberg. Es wird auch wol dein Lob / weil Menschen seyn / bekleiben / Dein Name nicht vergehn / so lange man wird schreiben / So lang’ uns ein Mangnet die Zeit und Stunde sagt Und zeigt wo Wind und Fluth daß schwache Schiff hinjagt Auch wol bey finstrer Nacht. Man wird an dich gedencken / So offt man alle Mh und Sorgen wird versencken Jn manches schnes Buch / so lang in vollem Schein Die gldne Sonne steht / wird deine Kunst auch seyn. Nun weil mein schwaches Schiff den sichern Hafen sihet / So werff ich Ancker ein / und bin itzund bemhet Zu enden mein Gedicht auff dessen Namens Ehr /
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Johann Rist
Der uns gefhret hat und fhrt ie mehr und mehr. Hier denck ich auff dein Lob und dieses zu beschreiben / Soll itzt und immerfort mein Geist bemhet bleiben / Was ist der Druckerey doch irgend vorzuziehn / Der edlen Druckerey / durch die die Knste blhn / O GOtt du Quell der Kunst: du Gnaden-Vater Du / Dir dancken wir an itzt und loben immerzu Dein grosses Gnaden-Werck: daß Du uns hast gewiesen Die edle Drucker-Kunst / die noch nicht gnug gepriesen So als sie wrdig ist: hast sie zweyhundert Jahr Erhalten und noch mehr / Du hast uns hell und klar Durch sie dein Wort geschenckt. Ach! Vater / laß doch scheinen Die Fackel deines Worts; Erhalte sie den Deinen Noch ferner hell und klar. Erzeig uns deine Gunst / Laß blhen fr und fr die edle Drcker-Kunst. Daß dein Wort rein und klar / durch sie werd außgebreit Noch ferner in der Welt / biß an die Ewigkeit.
Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene Florabella 1656
Des Edlen
DA F N JS
aus Cimbrien besungene
Florabella. Mit gantz neuen und anmuhtigen Weisen hiebevor außgeziert und hervorgegeben
Anitzo aber mit verschiedenen schnen Stckchen vermehret und zum Truck befordert.
Hamburg /
Jn Verlegung Christian Guth Buchhndlers im Thumb /
Gedruckt bey Michael Pfeiffern. Jm Jahr 1656.
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Florabella
Vorrede An den auffrichtigen / wollwollenden und gnstigen Deutschen Leser. ES fhret der gnstige Leser annoch in unabflliger Gedchtns / was massen vor gar wenig Jahren fnfftzig Stkke von des Edlen und hochberhmten Herrn Dafnis aus Cimbrien unterschiedlichen Weltlichen Lust- Ehr- und keuschen Liebes Liederen / dern Theils Herr Dafnis selbst erfunden / Theils aber aus dem Jtalinisch- Spanisch- und Frantzsischen ins Deutsche versetzet / durch ffentlichen Truck ans Tageliecht gekommen. Weil nun die untrgliche Erfahrung gewiesen / daß vielen Liebhaberen dero Poetisch- und Musicalischen Sachen daran ein grosses gengen geschehen; So hat der Verleger gut gefunden / sothane Lieder wiederumb unter die Presse zugeben / Jmmassen dieselbige dem gemeinen wollgesinneten Deutschen Leser zu fernern Dienst- und Gefallen gegenwertig mitgetheilet werden / dero ungezweiffelten Zuversicht gelebend / weiln der Verleger noch andere zwey undzwantzig zuvor nicht herauß gekommene sehr schne Stklein (unter welchen sieben sein / die ob wolermeltem Herrn Dafnis / die ůbrigen aber einigen anderen edlen Geistern unter den Poeten und Componisten in die Feder geflossen) mit bewilligung des niemahls genug belobten und geehrten Herrn Dafnis hinzugethan / es werde der guthertzige Leser ihm das gantze Wercklein desto lieber sein- auch die hirunter gehabte Mhe und gute intention sich nicht anders als wohlgefallen lassen. Hiemit wolle er Freund-dienstlich gegrůsset / und zu allem selbst erwnschten wolergehen der hohen Obacht Gottes befristlich ergeben sein.
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Johann Rist
JOANNES RISTIUS per anagr. O TU ES IRIS, ANNIS. Nil mirum, benè quòd radiant Tua carmina, Risti, Nam IRIS ES, O TU! ANNIS fulgida perpetuis.
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Aliter JOANNES RISTIUS per anagr. VOS RISIT INANES. Ristius in vestris oculis est spina, Maligni, Sæpe enim INANES VOS haud carmine RISIT inani.
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S. J. P.
Florabella
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Lied-Weiser Nach Ordnung des ABC. A
Auf! auf ihr Dichter allzumahl 2. Allerschnste daß ich dich 18. Als Dafnis einst betrbet saß 19.
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Bin ich denn blind o Galathe 3.
D
Daß du die Schnst’ auf Erden bist 4. Du frecher Geist der du 6. Daß der Neid so grausamlich 33. Du hartes Hertz 58 Der Æthna brennt so grausahm nicht 21. Der Frling tritt heran 31 Dafnis wolt sich unterwinden 52. Du Sonnenheller Diamant 57. Der treue Schffer Tityrus 68. Dafnis der ging gar betrbet 69.
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E
Edle Htten sey gegrsset 34. Es ist lang genug geklaget 38.
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F
Florabella liebstes Leben 7 Florabella meine Schne 17. Florabella schnste Bluhm 46. Florabella meine Freude 51.
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Hinweg du Schlaff / 9. Himmel dir sei Lob gesungen 12.
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Johann Rist
Heist das / die Zeit wird kommen 24 Hinweg Melanckoley 43. Hin ist der Tag / 47.
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Junges Hertz wilt du dein Leben 8. Jst denn nun der Schluß gemacht 13. Jtz da die Lufft so gar 26. Jhr Alabaster Handelein 29. Jst dann die Schuld so groß 30. Jch meinte daß das Lieben 32.
K
Kan denn meiner Thrnen Fluth 53 Kein grsser Narr ist weit und breit 59.
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Laß seufzen / laß klagen 50. Lustig zu Felde mit Pferden etc. 54 Liebstes Hertz ich bin betrbet 60. Lebt auch ein Mensch auf dieser 64.
M
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Mein’ Hoffnung blht 15. Muß ich denn in stetem Klagen 37. Mein Edle Fillis bistu gleich 45. Muß ich denn mein Junges Leben 56.
N
Nun bekenn ich endlich frey 23.
O
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O mehr als gldner Tag 5. O selige Seufzer 28. Ob gleich Hertzliebste Schfferin 40.
Florabella
Ob gleich zu dieser argen Zeit 41.
O der hochbetrbten Zeit 61 O Sonne meiner Sinnen 63. O edles Perlein dieser Zeit 70. O Eitelkeit / du Pest der Jugend 71
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P
Perlemund mein hchste Freude 10. Perlemund du treues Hertz 39. Printzessin aller Schnen 48.
R
Rosabella liebstes Leben 44. Rosabella Glantz der Tugend. 66. Rosiminde meine Lust 11. Roselie du Preiß der Schferinnen 72.
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S
Soll denn mein behertzter Muht 14. Steh du schnste MorgenSonne 16. Schnste darff ich das nicht nehmen 22. Schnste Sonnen / welcher Licht 27. So hat nun alle Frligkeit 35. Schnste Schfferin sag an 49. Spielet sanfft ihr schlanken Zweige 62.
T
Toller Neid vermeinest du 55
V
Verliebte Mitgesellen 42. Vnter euch ihr Schfferinnen 67.
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Johann Rist
W
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Wer sich / sein Hertz und Leben 1. Wie kans doch immer mglich sein 36. Wenn meine Trbsahl solte wehren 20. Wenn ich dein Armlein Galathe 25. Wunder / Wunder / Wunderding 65.
Florabella
Das erste Lied. Die besiegte Liebe. Auf gndiges Begehren einer HochGrfflichen Person frgestellet und besungen.
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Johann Rist
Florabella
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2. Sol in den besten Tagen Sich einer plagen Mit Liebes Fantasei / Ja sol man suchen nicht Jn seiner frischen Jugend
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Johann Rist
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Witz / Hffligkeit und Tugend So bleibt der Mensch verpicht Auff lauter Triegerei.
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3. Mich soll hinfohrt das Lieben Nicht mehr betrben Noch quehlen mir mein Hertz Mit selbst gemachter Pein / Jch will das ssse Leiden Von gantzer Seele meiden Frei wil ich allzeit sein / So bleib ich sonder Schmertz.
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4. Jch will mich nicht mehr sehnen Noch auch mit Thrnen Nach dem geliebten sehn / Die gute Zeit ist hinn / Jn der ich selbst mich plagte Und alle Lust verjagte Durch Lieb’ auß meinem Sinn / Jtz sol mirs besser gehn. 5. Ein tapffrer Muht kan siegen Jn Liebes Kriegen / Kan selbst bezwingen sich / Verstand der macht ihn frei / Daß er der Liebe lachet / Und sich zum Meister machet Der schweren Schlaverei / Ja lebet ruhiglich.
Florabella
6. Solt’ ich mich selber krnken Und stets gedenken An das / was mich verzehrt? Solt’ ich mein Henker seyn? Solt’ ich mit Gifft mich speisen / Solt’ ich noch lieblich preisen Die bittre Liebes Pein? So wer’ ich spottens wehrt. 7. Der ist ein Thor zu nennen / Der sich lst brennen Und in der Flamm’ erliegt: Wer klug und muhtig ist / Wird allzeit frei gefunden / Jch selbst hab’ berwunden Der Liebe Macht und List. Mein Hertz hat obgesiegt.
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Johann Rist
Die vollenkommene Florabella Außfhrlich besungen unter dem Namen der Schfferin Chloris.
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2. O Chloris deine Treffligkeit Hat nirgends ihres gleichen / Jch seh’ O Perlein dieser Zeit
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Die Sonne selbst dir weichen / Denn ihre Schnheit muß vergehn Wenn sich der Tag verlieret / Dein Antlitz aber lsst sich sehn Bei Tag und Nacht gezieret. 3. Du suchest nicht was irrdisch heist Und nur den Leib erquikket / Dein Geist der liebet allermeist Den Himmel der dich zkket / Denn / weil du lauter Himlisch bist So spottest du der Erden / Du Chloris kanst in schneller Frist Ein’ halbe Gttin werden. 4. Du liebest was dein treues Hertz Verbunden ist zu lieben / Dich quehlet deß geliebten Schmertz Dich ngstet sein Betrben / Wenn er ein frlichs Leben fhrt Pflegst du darob zu lachen / Du gehest mit wenn er spatziert / Kanst ihm viel Frede machen. 5. Betracht’ ich deinen schnsten Leib / Der ewig werth zu leben / Den dir o vollenkomnes Weib Der Himmel hat gegeben / So schließ ich / daß Helenen Pracht Den sie gefhrt auff Erden / Der manchen Schlaven hat gemacht / Vor dir muß tunckel werden.
Florabella
6. Dein’ Hahr verbinden Hertz und Muht Der allerstrcksten Helden / Was soll ich von der Sternen Gluht Der schnsten uglein melden? Der uglein die mit ihrer Zier Des Febus Glantz nicht weichen / Der hellen Faklen / welch auch mir Biß an die Seele reichen. 7. Wen zwinget nicht dein Zukkermund / Wenn er die Lippen reget? Dein Znglein macht die Hertzen wund / So bald sichs nur beweget / Wie lieblich schmekt dein Honigtau Von lauter Nektars Flssen / Jm Fall o allerschnste Frau Man einmahl dich mag kssen. 8. Der Schwanen Halß / die schnste Sel Des reinen Hauptes glntzet / Die Brst’ ein außerlesnes Theil Des Leibes / das begrntzet Die hellen Glieder / welche schier Der Augen Licht verblenden / Ja machen / daß man mit Begier Nach ihnen sich muß wenden. 9. Dein’ Hndlein / welche Milch und Schnee So manchen Tag beschmen / Die Lufft und Erde / Fer und See Gefangen gleichsahm nehmen / Bezeugen / daß ein Trkiß Schein
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Gantz herrlich sich lst schauen Jn seinem weissen Helffenbein An dir o Preiß der Frauen. 10. Dein Kelchen heist die Nachtigal Mit ihrem Singen schweigen / O Chloris deiner Lieder Schall Kan Hertz und Ohren neigen / So / daß man sitzet gantz entzkt Dich Englein anzuhren / Bald wird die Seel hinweg gerkt / Wer wolte dich nicht ehren. 11. Dein Reden / schweigen / lachen / gehn / Dein zrnen / schelten / loben / Dein schlaffen / wachen / sitzen / stehn / Jst dergestalt erhoben / Daß Jch o Chloris jederzeit Von Hertzen muß bekennen / Du seist die Vollenkommenheit Der gantzen Welt zu nennen. 12. Ach! gnne mir du Weiber Preiß Daß Jch vor allen Dingen Dein Tugend-Lob mit hchstem Fleiß’ Jn Demuht mag besingen / Denn / weil ich nicht so wrdig binn / Dich / schnste Frau zu lieben / So laß doch meinen treen Sinn Zu rhmen dich / sich ben.
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Dafnis verweiset der hochmhtigen Galatheen ihren grossen Stoltz und Unbestndigkeit.
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2. Mein Augen / die du tausendmahl Mit Lust zu kssen pflagest / Die bringen nunmehr lauter Quahl Dir / wie du flschlich sagest: Was vormahls war ein Diamant
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Jst nun geworden Stein und Sand O Tadelichs Beginnen Der wankelbahren Sinnen
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3. Die Hnde / so dein rohter Mund Mit Sefftzen pflag zu drkken / Die reissest du zu dieser Stund’ Auch gern in tausend Stkken Und weil ich hochbetrbter Mann Dir gahr nicht mehr gefallen kan So wnschest du mein Leben Dem Tod’ hinweg zu geben.
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4. Du pflagest / was ich vor der Zeit Betrieben / sehr zu loben Dein hochgerhmte Freundligkeit Hat all mein Thun erhoben Jch war dir hertzlich lieb und wehrt Nun hat Sich alles umgekehrt / Kaum darff Jch bei dir stehen Kaum wilt du mich ansehen. 5. Bedencke / wie du Tag und Nacht So trefflich hast gepriesen Die Lieder / welch’ ich dir gemacht / Jn denen ich erwiesen Ohn alle List und Hechelei Daß keine dir zu gleichen sei Jn ihrem Thun und Wesen Daß magst du nicht mehr lesen. 6. Fast alles was vor kurtzer Frist Dir trefflich wolgefallen /
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Was dir zum Ruhm geschrieben ist / Vergleichest du mit Gallen / Ja was noch nelich Zucker war Jst dir nun Wermuht gantz und gahr / Das mein’ Jch mag wol heissen Der Untre Sich befleissen. 7. Nun sphr’ Jch daß die gantze Welt Absonderlich im Leben Den Meineid nur vor Kurtzweil hlt Wie der Poet geschrieben / Das zeget dein verkehrter Sinn O Galathe du Schfferinn Die du vor weinig Wochen Dich noch so hoch versprochen. 8. Doch diß Versprechen wilt du nicht Gewehren mir hinwieder Du trotzest auff dein Angesicht Und Schnheit deiner Glieder Ach! poche nicht / des Leibes Pracht Verschwindet offt in einer Nacht / Bestand in Liebes Sachen Pflegt Weiber schn zu machen. 9. Teusch immerhin / o Galathe Wehl’ einen groben Hirten Der dich frwahr mit Ach und Weh’ Hernachmahls wird bewihrten / Ob Hochmuht und ein falscher Raht Dein Hertz gleich itz verblendet hat Wird Dafnis bei den Heerden Dennoch geliebet werden.
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Der auffrichtiger / keuscher Liebhaber / begehret von der Schnsten nur bloß seine Freyheit wiederum zu erhalten.
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2. Bist du darmb so klug gemacht Daß mich nur schnel ins Grab sol bringen Dein Mndlein / daß so Freundlich lacht / Daß es die Felsen knte zwingen / Bist du so schn Und kanst noch sehn
Florabella
Jn deiner Liebe mich zu brennen / Sol ich dich meinen Tod nicht nennen. 3. O grausam Unbarmhertzigkeit Die durch mein Unglk sich ergetzet! O Ruberin der Edlen Zeit Die mich ins tunkle Grab versetzet! Was wirds denn sein / Wenn mich die Pein Umb deinet willen hingerichtet / Ja Dafnis fr der Zeit vernichet? 4. O ssser Mund / war das dein Will Als du so lieblich mich geksset / Da wir uns hertzten in der Still Auch so daß ich mich selbst vermsset O lokke Brod Du schafst den Tod Drm Schnste still’ itz mein Verlangen / Du weist wie hart ich bin gefangen. 5. Laß deiner Perlen Hnde Pracht So mir geraubt mein halbes Leben / Ja mich zum Schlaven hat gemacht / Mir meine Freiheit wieder geben Ja ssser Mund Du kanst zur Stund Jn hchster Lust mich wieder sehen / Sprichst du nun Ja / so wirds geschehen.
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Als ihm einsmahlen die bertreffliche Schnheit Seiner vollenkommenen Rosiminden etwas freier zu betrachten ward vergnnet.
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2. Mein’ Augen freet Ech / Es ist in vielen Jahren Kein Glk Ech wiederfahren Das dieser Stunde gleich / Jn der Sich alles das lest finden Was herrlich ist an Rosiminden. 3. Wie daß mir mein Gesicht Jst gleichsahm gahr verdunkelt?
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Ei sehet wie doch funkelt Das wunderschne Licht Das sich hellscheinend lsset finden An meiner sssen Rosiminden. 4. Schaut hier den Helffenbein Der Alabaster Hnde Ach! wo ich mich hinwende / Da lst ein solcher Schein Der bermenschlich ist sich finden An meiner Gttin Rosiminden. 5. Hinweg du Nimfen Pracht / Hier hat Sich außgelassen Was kaum die Welt kan fassen / Nun lst der Liebe Macht Den treen Dafnis recht empfinden Den schnsten Glantz von Rosiminden. 6. Weg Helena / dein Leib Darff auff den Sieg nicht hoffen / Hier hat dich bertroffen Das allerschnste Weib / Auff Erden ist doch nicht zu finden Die Sich vergleicht der Rosiminden. 7. Gewnschter gldner Tag / Jn dem’ ich hab’ erlanget Die Sonnen gleichlich pranget / Ach! gib mir daß ich mag All Augenblik die Rosiminden Jn solcher Lieb’ und Schnheit finden.
Florabella
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An den mißgnstigen Neidhart / Welcher die tregepflegte Ehrenlibe zwischen ihme und seiner schnsten Phillis bßlich verleumbdete / worber Er die Phillis auf das freundlichste trstet. Nach dem Frantzsischen des Theophils / welches Anfang ist: un fier Demon qui me menasse De son triste & funest accent, Contre mon amour innocent. Gronde la haine & la disgrace &c.
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2. Wie darffst du dich doch unterstehen Du scheltens wrdige Natur Der Fillis Gttliche Figur Mit schelen Augen anzusehen? Es kochet gleich in mir mein Bluht O Fillis daß mein Hertz sich krnket Wenn es das unrecht nur bedenket Das deinem Pracht der Neider thut. 3. Seither’ ich deine Klag’ erhret Verliehr’ ich allen Fried und Ruh Mein Thrnenbach nimt stndlich zu Dieweil mich Lieb und Schmertz bethret / Ja / der zu Bett’ ich liegen muß Mir trumet stets wie daß ich sehe Die Parcen / und mit ihnen gehe Zu Schiff’ auff Acheronten Fluß. 4. Verzeihe mir daß ich dich meide O Fillis das schafft meine Pein Man solte mir barmhertzig seyn Dieweil ich sonder Schuld itz leide / Jch sterb’ im Fall du stirbst mit mir Denn darzu hat das Glk auff Erden Mich lassen deinen Diener werden Daß ich nur sterben soll mit dir.
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Dafnis Klaaglied An seine zwahr berschne / aber dabenebenst Felsenharte Florabellen / Etlicher mahssen auß dem Paradis d’Amour.
2. Hre doch mein traurigs Singen O du Wunderwerk der Welt / Dafnis / der dich nicht kan zwingen / Jst es der dich hher hlt / Als ein Englein daß die Nacht Durch sich selbst zum Schlaven macht. 3. Ach! ich brenn’ im sssen Leiden Jch vergeh’ in Liebes-Pein / Deine Schnheit die zu meiden Muß mein tunckles Grabmahl seyn Jch verschmacht’ / ich schwind’ / ich schwitz Als ein Grßlein in der Hitz. 4. Hast du denn gantz kein Erbarmen Allerschnstes Hertz mit mir / Wilt du mich gleich nie marmen / Trag’ ich dennoch stets mit dir Und mit deiner Hartigkeit Viel erbarmen / Quahl und Leid. 5. Ach! Mein Leben mein Verlangen Mein’ Ergetzung meine Lust Meiner Seelen Krohn’ und Prangen / Meine Gttinn meine Lust Ach! ist denn aus deinem Sinn Lieb’ und Tre’ itzt gantz dahin?
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6. Tag und Abend / Nacht und Morgen / Schnheit / Reichthum / Ehr’ und Guht Frlich leben / nimmer sorgen Quhlt nur alles meinen Muht / Wann nicht du zu ieder Frist Florabella bei mir bist.
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Er vermahnet die zchtige Jugend / daß Sie nur ein Hertz / und dasselbe keusch und bestndig liebe.
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2. Wer wol Lieben wil / Lieb’ eine / Mehr denn Ein ist schon zuviel / Eine lieben oder keine Gibt frwar das beste Spiel Weg mit denen / welche Sorgen Wie sie mgen alle Morgen Treiben neen Schertz / Ach / Jhr falsches Hertz / Bleibet warlich unverborgen.
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3. Jhr verliebte lasset fahren Den verfluchten Wanckelmuht / Seht / wie sich die Vglein paaren / Schaut nur was die Lerche thut / Da wird Eins an Eins verbunden / Untre wird gahr nicht gefunden / Reiner Liebe Kraft Die viel Nutzen schaft Hat hie falsch sein berwunden. 4. Drm so schmkket ere Jugend Rhmlich mit Bestndigkeit / Diß ist ja die schnste Tugend / Welch’ Ech fr den Neid befreit / Htet Euch fr leichtem Wancken / Denn von Wancken kmmt das Zancken Drm so liebe schlecht Wil man lieben recht Und hab’ einerlei Gedancken. 5. Diß mein Hertz sol Einen lieben / Einen und sonst keinen mehr / Ja von Tugend angetrieben / Dißfals suchen Ruhm und Ehr’ / Untre strtzet ins verderben / Tre sein kan den Preiß erwerben / Drm so wil auch Jch Lieben festiglich Eine nur und redlich sterben.
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Dafnis rhmet die Vortreffligkeit seiner Florabellen / ber alles preiset er die Sssigkeit ihrer Lippen.
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2. O Schloß der Vollenkommenheit / O schnster Spiegel dieser Zeit / Wer kan dich wrdig gnug erheben? Die Felder / Wlder / Berg’ und Thal Die schnsten Blmlein allzumahl Versamlen sich dir Lob zu geben / O hochgepriesner Lippensafft Wie sß und stark ist deine Krafft.
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3. Wer kan dein Englisch Angesicht / Wer kan der schnsten Augenlicht Betrachten und ihr nicht erweisen Jn Demuht Ehr’ und Hffligkeit Du Krohn der Nimfen dieser Zeit / Wie selig ist der Mensch zu preisen / Dem deiner sssen Lippen Safft Das Leben gibt durch ihre Krafft. 4. Jch armer Schffer neige mich O schnstes Hertz zu bitten dich / Daß ich itz khnlich mge nennen Mich / Florabella deinen Knecht / Jch will von dir mit hchstem Recht O vollenkomnes Bild bekennen / Daß deiner Lippen ssser Safft Geb’ auch dem Himmel selber Krafft. 5. O wie so selig wrd’ ich seyn Auch mitten in der Liebe Pein / Drfft’ ich nur einmahl frendlich kssen / Der Perlen Hnde Milch und Schnee / Ja Schnste weil ich dich nicht seh’ Ach! So wird Dafnis sterben mssen / Es sei denn daß dein Lippen Safft Geb’ einmahl meiner Seelen Krafft.
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An die Tugendreiche Perlemund. Als Sich dieselbe Seiner Liebe unwrdig achtete:
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2. Schau’ ich gleich das Kleid der Erden / Kruter / Bluhmen / Laub und Graß Ja was tglich noch kan werden / Wnsch’ ich doch ohn unterlaß Schnste / dich nur stets zu sehen /
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Ja mit Thrnen anzuflehen / Daß in meiner Liebe-Pein Du mir wollest gndig seyn.
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3. Aber du lst mich verzagen / Der ich doch so hoch dich ehr’ Jch muß hren deine Klagen / Dafnis liebet gar zu sehr! Ja du wilt vor allen Dingen / Daß ich selber mich soll zwingen / Hat nun Lieb erzrnet dich / Ach! vergib mirs gndiglich.
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4. Perlemund / dir mag ichs danken Daß ich so verliebet binn / Daß auff dich ohn’ alles Wanken Jch gerichtet meinen Sinn / Du mein Leben hast gerhret Meine Seel’ / und mich gefhret Auff den sssen Liebe-Plan. Sag’ / hab’ ich zu viel gethan? 5. Perlemund du Preiß der Jugend Perlemund mein hchstes Guht Deine Schnheit / Witz und Tugend Zwingen mir den frischen Muht Daß ich dir mein Hertz muß biethen / Sagst du noch ich soll mich heten Gantz in dich verliebt zu seyn? Perlemund die Schuld ist dein.
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Dafnis klgliches Abscheids-Lied. Als er seine liebste Rosiminde so traurig verlassen muste.
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2. Jst es mglich / daß ich kan Deinen Abscheid sehen? Nein / mein Sterben geht heran Es ist bald geschehen / Meines Hertzen Sonn’ und Licht Wil itz schleunig von mir weichen /
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Rosimind’ es fehlet nicht Dafnis wird den Tod erreichen. 3. Finsterniß mgebe mich. Thrnen mssen netzen Meine Wangen jmmerlich Weil ich mich soll letzen Mit der schnsten / die mein Hertz Mir so gahr hinweg genommen / Ach! wenn werd (o grosser Schmertz!) Rosimind’ ich zu dir kommen? 4. Dieser Fluß soll Zege seyn Daß ich tre geliebet / Aber / o des Scheidens Pein Die mich itz betrbet / Meine Seele schwimt im Bluht’ Ach! was Marter muß sie leiden / Weil mein allerhchstes Guht Pltzlich wil von hinnen scheiden! 5. Erd’ und Himmel / Fer und Meer / Schauet doch mich armen / Welches Noht ist gahr zu schwehr Hilfft denn kein Erbarmen? Jst mein Grab denn schon bestelt Daß mich endlich sol befreien / Ei so wil ich in der Welt Nichts als Rosiminde schreien.
Florabella
6. Rosiminde guhte Nacht Dafnis muß itz schliessen / Scheiden ist es / daß mich macht Thrnen Bluht vergiessen / Rosimind’ und muß ich noch Mich m deinent willen krnken / Ja mein Schatz / so will ich doch / Wenn ich sterb’ an dich gedenken.
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Lob deß Hofelebens.
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2. Nelich als ich angesehen Grosser Lete Stand und Pracht / Wust’ ich kaum wie mir geschehen / Denn ich htt’ es nie gedacht / Daß so grosse Schlaverei Bei der Frsten Hfen sei. 3. Heisset das in Fred und Ehren Seine Jahre bringen zu? GOTT! wie lst man sich bethren / Jst doch weder Rast noch Ruh’ An den Hfen / wo man sich / Plagen muß so jmmerlich.
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4. Wann der Hofeman wil essen Muß Er erstlich auff die Jagt / Da der Mahlzeit wird vergessen Und nur an das Wild gedacht / Ach da murren Magn und Mund / Hungrig ist man als ein Hund. 5. Wann der Hofeman wil Schlaffen / Muß Er fr der Taffel stehn Hat er nhtigs gleich zu schaffen / Muß Er doch nach Hofe gehn / Bittet Jhn ein Freund zu sich / Spricht der Frst: Jch fodre dich. 6. Wann der Hofeman wil schreiben Was sein eignes Werk betrift / Ruft der Juncker: Last das bleiben / Man wird heut’ ein ander Schrift Jn Pokalen setzen auff / Bruder schehr herauf und sauff’. 7. Ei du feines Hofeleben! Solt’ ein Mensch / der witzig ist Dir den hchsten Preiß nicht geben Da du doch so jmrich bist? Ei daß solchem Ungemach Edle Seelen lauffen nach.
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8. Recht das heist zu Hofe lauffen Und zu Hof’ ein Jger seyn / Tag und Nacht zu Hofe sauffen Den geschmirten SchwefelWein / Wachen / Hoffen / Hnisch sehen / Daß heist recht zu Hofe gehen. 9. O wie selig ist zu schtzen Der in seinem Httelein Auf gut Schfrisch sich ergetzen Und sein eigner Herr kan seyn / Essen da was GOtt beschert / Werden nie durch Zank beschwehrt / 10. Himmel dir sei Lob gesungen Daß Jch der bin / der Jch bin / Auch annoch fein ungezwungen Leben kan nach meinem Sinn / Aller Hfe Glantz und Pracht Sing’ und sag’ ich gute Nacht.
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Dafnis sehnliches Klag-Lied Wegen der gahr zu langen Abwesenheit seiner allerschnsten Florabellen.
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2. Kan ich sonder Augen sehn? Kan ich ohne Fsse gehn? Kan ich noch im Leben Ohne dich mein Leben seyn Und im Glkke schweben? Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein.
3. Trauren mir das Hertz abfrist Weil du nicht mehr bey mir bist O du schnste Sonne / Stetig Grmen nimt mich ein
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Klag’ ist meine Wonne Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 4. Must du denn o Schfferinn Deine Schnheit geben hinn Abgelegnen Feldern? Dafnis muß verlassen seyn Klagend in den Wldern? Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 5. Sol mich denn erleuchten nicht Deiner Schnsten Augen licht / Das mich hat entzndet Und mein Hertz nun bringt in Pein Weil es dich nicht findet Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 6. Florabella meine lust: Jst mein Schmertz dir nicht bewust Den ich stets muß leiden Weil ich dich mein Engelein Jtz so gahr muß meiden Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 7. Jst es Dafnis denn nicht wehrt Daß er deiner Gunst begehrt Ja dich hoch verehret
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Daß sein trees Hertz allein Deinen Ruhm vermehret Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 8. Keine Stunde geht dahin Daß nicht mein betrbter Sinn Jn sich selbst gedenket: Ach wenn hrt doch auff die Pein Die mich armen krnket Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 9. Lieben und geniessen nicht Seiner Schnsten Angesicht Jst ein stetigs Sterben Solch ein Hertz von Stahl und Stein / Lsset mich verderben Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 10. Thrnen send’ ich ohne Zahl Dir o meiner Seelen Quahl Dir o Preiß der Schnen Laß doch deiner Augen Schein Dafnis nicht verhhnen Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 11. Florabella richte recht Ob dein untergebner Knecht
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Lnger dich soll meiden Oder durch der Liebe Pein Bald den Tod erleiden Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein. 12. Wenn es dir denn so geflt Ei so scheid’ ich aus der Welt Daß ich deinen Willen O du schnstes Engelein Pltzlich mg’ erfllen Ach Schatz erbarm dich mein / Ach Schatz erbarm dich mein.
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Guhte Nacht Florabella Als Dafnis etliche sonderbahre Zeichen Weiblicher Unbestndigkeit an Jhr versphrte.
2. Soll dein unbeweglichs Hertz Angst und Schmertz Lassen mich ohn Ende fhlen?
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Wilt du denn allein an Mir Fr und fr Dein erhitztes Mhtlein khlen?
3. Florabella gib bericht Ob Jch nicht Dein Beginnen soll verfluchen? Und Mir einen treuern Sinn Zum Gewinn Deiner falschen Liebe suchen? 4. Hartes Hertz erinre dich / Wie du Mich Hast vor dieser Zeit geliebet /
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Ja wie deine Seel’ und Mund Manche Stund’ Umb den Dafnis sich betrbet. 5. Hab’ ich dich nicht stets geehrt Und so wehrt Als mein eignes Hertz gehalten? Ach! wie komst du denn dazu / Daß du nu Lssest alle Lieb’ erkalten? 6. Hab’ Jch nicht mit gantzer Macht Tag und Nacht Deinen Preiß herauß gestrichen? Ei so sag’ itz ohne List Wie du bist Doch so bald von Mir gewichen? 7. Kanst du Mich verachten noch Und dem Joch Deiner stoltzen Seel’ ergeben? Der ich doch aus Lieb’ und Gunst Durch die Kunst Deinen Ruhm mach’ ewig leben. 8. Kan denn Dafnis Preiß und Ehr Dir nicht mehr Wie vor dieser Zeit gefallen? Der doch manchem in der Welt So geflt Der gelobet wird von allen.
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9. Nun wollan so gnne mir / Daß ich dir Gute Nacht itz mge sagen / Und mein Leben in der Ruh Bringen zu Sonder Unmuht / Sorg’ und Klagen. 10 Die Verachtung ist zu groß / Daß ich bloß Deine Gegenwahrt soll meiden / Florabella deine Gunst Jst msunst / Dafnis kan den Spott nicht leiden. 11. Nun mein Hertz / bleib’ unbewegt / Wenn sich regt Des Verliebens Angedenken / Dafnis soll nicht mehr den Muht Noch sein Bluht Durch das falsche Lieben krnken. 12. Stoltzer Sinn der kriegt zu Lohn Spott und Hohn Untre muß die Straff’ ertragen / Florabellen wendigs Hertz Wird mit Schmertz Allzu spht ihr Unglk klagen.
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Die verlohrne Fillis wird ihrem getresten Liebhaber mit Freden wieder gegeben. Etlicher mahssen auß dem Frantzsischen deß Theophils: Mon esperance refleurit Mon mauvais destin pert courage, Aujourd’huy le soleil me rit, Et le ciel me fait bon visage.
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2. Die Zeit nimt all mein Elend hinn Mein Trauren muß sich binden lassen Befriedigt ist mir Hertz und Sinn / Weil ich kan meine Fillis fassen. 3. Verzeihe mir / daß mich verdroß O Himmel! daß du nicht erhret Mein Flehen / es war viel zu groß Die Liebe / so mich gantz bethret.
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4. Jtz rhm’ ich deine Grausamkeit / Jtz weiß ich daß ich dir behage / Die Kron und Frstin dieser Zeit Verschaffet / daß ich nicht mehr klage. 5. Mein Hoffnung blht / die Fillis lebt Des Himmels Schikkung ist vergangen / Mein Leib und Seel in freden schwebt / Drauff kß’ ich Fillis ssse Wangen.
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Er wnschet die Gegenwahrt der Delien / zusamt Jhren jungen Lmmerchen.
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2. Delia springt aus dem Bette Wenn Auroren klarer Schein Und die schnelle Vgelein Lieblich schreien in die Wette Mit erhabner Stimm’ und Brust Delien zur Ehr’ und Lust. 3. Himmel / Sonne / Flsse / Wlder / Vgel / Thiere / Berg’ und Thal Ruffen sehnlich alzumahl Komme doch in unsre Felder /
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Delia du Weiber Pracht / Groß ist deiner Schnheit Macht.
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4. Laß auß Liebe mit dir lauffen Deiner zahrten Lmmer Schaar / Laß sie hpffen Paar bey Paar / Und vermehren unsern Hauffen / Komm’ O Schnste / komm’ unnd sprich / Wehrter Dafnis ksse mich. 5. Ja dis klingt in Dafnis Ohren Ssser als der Lauten Thon / Delia so sei mein Lohn / Sprach Er: Daß du mich erkohren / Mir geschicht von Hertzen wol / Wenn ich bald dich kssen sol. 6. Schnste Hirtin / ssses Leben / Du bist freundlich / frisch und klug / Meinen Augen Jung genug / Dafnis hat sich gantz ergeben / Dich zu lieben ohne List / Sprich / daß du sein eigner bist. 7. Nun so bleib’ Jch stets der deine / Delia du helles Licht / Welches Glantz mein Hertz zubricht / Du verbleibst auch ja der meine / Himmel sprich hierzu dein Ja / Dafnis Schatz / heist Delia.
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Dafnis versichert die Florabellen seiner ewig bestndigen Liebe / Etlicher mahssen nach dem Jtalianischen Amarylli mia bella.
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2. Florabella Preiß der Frauen / ich weiß daß ich frwahr Nicht kan erreichen / Ein Bild daß dir zu gleichen / Ach du bist schn / ja schner als die Sonne / Schn bist du meine Wonne / Drm wird auch Dafnis vom Himmel angetrieben / Florabella / Florabella Florabella / tre zu lieben. 3. Florabella deinen Gaben / welch’ bermenschlich sind / Muß dienstbahr werden Die Lufft / Fer / Meer und Erden / Was edel heist / was groß von Witz und Tugend / Verehret deine Jugend / Drm wil auch Dafnis sein Lebenlang sich ben / Florabella / Florabella Florabella tre zu lieben. 4. Florabella du kanst zwingen mein Hertz wie dirs geflt Ja du kanst machen Mich seftzen / weinen / lachen / Ach laß mich doch dein Huld’ und Gnad’ erwerben / Dein Schlave will ich sterben / Denn meiner Seelen bleibt ewig eingeschrieben / Florabella / Florabella Florabella muß ich lieben.
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Eines frembden Schffers Klag-Lied / Worin er betrauret / Daß seine / ihme ehmals versprochene Amarillis mit einem alten Coridon ihr junges Leben msse zubringen.
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2. Deine Schnheit und Verstand Deine Zucht und Tugend / Hat mein Hertz zu dir gewand O du Preiß der Jugend Als ich deine Treffligkeit O du Perlein dieser Zeit Einmahl nur erblikket / Ward ich schnell verstrikket.
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3. Glaube doch O ssser Mund Was dein Schffer schweret Tugend ist der Liebe grund Daß er dein begehret Tugend die dich Edel macht Hat mich in diß Joch gebracht Daß ich dir mein Leben Mich so gahr ergeben. 4. Billig liebt mein treer Sinn Solch ein Edle Krone Denn du schnste Schfferinn Gibst mir ja zu lohne Gegenlieb’ und wahre gunst Solches mehret meine brunst / Weil du dich mir schenkest Und zu mir dich lenkest. 5. Aber / O der bittern Lust Die mich grausam quhlet / Ach / mir ist ja wol bewust Daß du bist vermhlet / Weiß ich doch daß Coridon Dich / O meine Fred und Wonn! sich schon lngst verpflichtet Und mein Glck vernichtet. 6. Solt du denn O Schfferinn Deine Zeit und Tage Bringen mit dem Alten hinn? O der schweren Plage!
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Soll dein Honigssser Mund Der die Hertzen macht gesund / Ja mir gibt das Leben / Jenem Ksse geben? 7. Soll der alte Coridon Deiner stets geniessen? Solches wrd’ O schnste Sonn Hefftig mich verdriessen / Soll das Glk denn stetiglich Amarillis ber dich Coridon den Alten Frlich lassen walten. 8. Gleich und gleich das stehet wol Schier in allen Sachen / Sagt doch was ein Alter soll Mit der Jungen machen? Alter Kß und frisches Brod Jst wol guht in Hungers noth Aber altes Lieben Schaffet nur Betrben. 9. Solch ein Mund vol Honigsaft Lieblich außgezieret! Gibt den Jungen Hertzen kraft Wenn Er sie berhret / Aber ein verlebter Mann Der nicht recht mehr kssen kan Soll sich nur bemhen Jn sein Grab zu ziehen.
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10. Amarillis meine Zier Was ist doch zu hoffen? Weil michs unglck fr und fr Leider hat getroffen / Mir ist so von Hertzen bang / Ach / dein Alter lebt zu lang / Und lst mit betrben Uns vergeblich lieben. 11. Seht er ist von Stahl und Stein Weiß von keinen schmertzen Milch und butter / bier und wein Schmekket ihm von hertzen / Trauren geht ihn gar nicht an Weil sein Mund noch lachen kan Und viel Kurtzweil fhren Ja den Tod vexieren. 12. Lieben wir denn gahr msunst / O du Preiß der Frauen Will der Himmel seine Gunst Uns nicht lassen schauen? Komt denn nie der gldne Tag Daß ich dich marmen mag Und dein Mndlein drkken Tirsis mg erquikken? 13. Ach! ich muß verzweiflen schier Deines Alten leben / Du der Schfferinnen Zier Kan nichts anders geben
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Als ein Hoffnung ohne Krafft Hoffnung die nur schmertzen schafft / Hoffnung die mich plaget / Ja das Hertz abnaget. 14. Manchem hilfft der bittre Tod Durch ein sanfftes scheiden Aus der schweren Liebes noht / Krnet ihm mit freden / Aber meiner grossen pein Wil Er nicht barmhertzig seyn / Dieses Alten leben Wird den Tod mir geben. 15. Amarillis meine Lust Meine Fred und Wonne / Meines hertzen fried und rust Meiner augen Sonne Schliessen wir gleich unsre Zeit Jn der hchsten Traurigkeit Und in tausend schmertzen Lieb ich doch von hertzen.
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Als Dafnis einsmahlen gantz unversehner Weise / von zweien frtrefflichen Schfferinnen in seinem Schffer Httlein ward besuchet.
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2. Jn dem’ erblikt er fr sich stehn Zwei schne Nimfen reich von Gaben / Kaum wust er was ihm war geschehn / Sie fingen an sein Hertz zu laben / Jhr reden das war Honig-sß Sie fhrten treffliche Geberden / Den Hinden gleich die schnelle Fß’ / Jhr Leib ein Wunderwerk der Erden. 3. Ach! rieff der Schffer / seh’ ich nicht Bluminden treten in mein Zimmer / Bluminden meiner Augen licht / Der ich frwahr vergesse nimmer Jst Silvia nicht auch alhier Bluminden Fred’ und eintzigs Leben? Ach ja / der Schfferinnen Zier Seh’ ich fr meinen Augen schweben. 4. O lieblichs Paar O Nimfen Preiß O Frede meiner Traurgedanken / Erscheinet ihr auff mein Geheiß / So werdet ihr ja nimmer wanken / Daß jhr zu meinen Htten geht / Werd’ ich in alle Birken schreiben / So lang’ ein Baum im Walde steht / Wil Dafnis er getrester bleiben. 5. Bluminde deine Treffligkeit Hat lngst den hchsten Preiß erhalten / Drum bitt’ ich / laß nach dieser Zeit Dein lieben nimmermehr erkalten /
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Bluminde deiner Glieder Pracht Vom Himmel selber dir gegeben Der mich zum Schlaven hat gemacht / Muß unauffhrlich vor mir schweben. 6. Bluminde bleibe doch bei mir Samt Silvia der Kron der Frommen / Bin ich doch hertzlich gern bei dir Warum wilt du zu mir nicht kommen? Laß lechten bald dein Agelein Mein hochbetrbtes Hertz zu strken / Fhl ich nur ihren klahren Schein / So kan ich pltzlich Hlffe merken. 7. Belobtes Paar was eilest du Zu lassen meine Schffer-Htten? Verlanget dir schon nach der Ruh’? Ach Hertz so muß ich Thrnen schtten / Erlaubet vor dem Scheiden doch / Daß Dafnis einmahl ech mag kssen Eh sein betrbtes Hertze noch Jn tausend Stkke wird zerrissen. 8. Ade Bluminde meine Sonn’ Ade du Tempel aller Tugend / Ade mein’ Hertzen Fred und Wonn’ Samt Silvia der Krohn der Jugend / Ohn ech kan ich doch nimmer leben Nemt mein getrees Hertz mit hin / Mein Seelichen soll m ech schweben So lang’ ich Dafnis heiß’ und bin.
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Er versichert die wunderschne Rosiminde nochmahlen seiner unendlichen Bestndigkeit.
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2. Jch kan nicht mit der Liebe spielen Wie mir das blinde Glk oft thut / Wil einer recht auf Tugend zielen Der mach’ erst fest den schwachen Muht / Wer lieben wil / und doch nicht stehn Als eine Sul von Marmorsteinen / Der wird sein Elend fr sich sehn Viel eh’ als Er es selbst wird meinen / Drm Rosiminde glub’ es mir / Mein Seelichen hngt gantz an dir. 3. Laß alle Klffer hnisch sausen / Jch weiß doch gleichwol wer du bist / Es sol der Neider grimmigs brausen Bewegen mich zu keiner frist / Daß Jch mein Schatz so liederlich Zu lieben dich solt’ unterlassen / Jch spre wie du liebest mich / Ach Gott! Wie knt Jch dich denn hassen / Nein Rosiminde / glaub’ es mir / Mein Seelichen hngt gantz an dir. 4. Wenn mehr denn hundert tausend Plagen Sich wieder mich verschwrn zugleich / Wolt’ Jch doch nimmermehr verzagen Noch in der Liebe werden weich / Ja Schnste du wirst Wunders voll So grosse Tre bei mir versphren / Daß keiner mir sich gleichen sol / Nur ich werd allen Preiß wegfhren / Drm Rosiminde glaub es mir / Mein Seelichen klebt gantz an dir.
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5. Kein Menschenkind daß dich kan sehen Tritt jemahls unverliebt von dir / Demnach in dir versamlet stehen / Der schnsten Gaben Schtz und Zier / Du bist des Himmels Meisterstk’ Ein rechtes Wunder unsrer Zeiten / Du bist es die mein Ehr’ und Glk Allein durch Tugend kan außbreiten / Drm Rosiminde glaub’ es mir Mein Seelichen klebt gantz an dir /
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6. Wolan / last uns denn ewig ben Bestndigkeit und rechte Tre / Dein lieben kan mich nicht betrben / Denn unser Tre wird tglich ne / Drauf schwehr ich itz mein Augen-Licht / Daß Jch zu Dienste dir wil leben. Biß mir mein mattes Hertz zubricht Und Jch der Welt Ade muß geben / Doch Rosiminde glaub es mir / Daß Jch auch sterbend kleb’ an dir.
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Die hochedle Dorilis ist doch nichtes anders als ein stetsbrennendes durchdringendes Fer. Zum Theil aus dem Spanischen.
2. Es brennet nicht so ungeher O Dorilis der Sonnen Fer
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Als deiner klahren Augen licht Mein junges Leben mir zubricht Der Sonnen kan ich noch entgehn; Dir aber muß ich stille stehn Die Sonne brennet mich bei Tag’ Und du bei Nacht mit grosser Plag’ 3. Es ist kein End’ an meiner Pein Jch kan doch nirgends sicher seyn / Bin ich bei dir / so brenst du mich Schau ich dich nicht so fhl’ ich dich Leg’ ich des Abends mich zur Ruh’ Ach! liebes Fer das dekt mich zu / Erwach’ ich denn von Trhnen naß Die vorig Hitz ist eben das. 4. Fahr ich zu Wagen ber Land So fhl’ ich bald im Hertzen Brand Steig’ ich zu Pferd’ und reise fohrt Es weiß die Lieb auch solchen Ohrt Wil ich studiren? Ach! msunst Jch schreib’ auch mitten in der Brunst Ja fahr’ ich ber See und Flß’ Entbrenn’ ich doch o Dorilis. 5. Wie bist du nur so grausahm wild Mein allerschnstes Himmel-bild? Sag’ an / warm ich in der Hitz Erdulden muß solch Fer und Blitz? Doch weil ich hochbetrbter Mann Stets sterb’ und doch nicht sterben kan / So laß doch deiner Augen schein Auff einmahl meinen Wrger seyn.
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Dafnis bittet seine erzrnte Florabellen / Daß sie in ihrem eifrigen Muhte ihme doch nur gezwungene Ksse wolle geben.
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2. Laß mich bald’ dein Aglein kssen Die zwo Diamanten sind / Wilt du nicht so wirst du mssen Florabelle ssses Kind / Dein vor Gold gepriesnes Hahr Und die Rosenrohte Wangen Will ich mit Gewalt mfangen Gantz nicht scheend die Gefahr. 3. Liebstes Hertz du must bedenken Was du Dafnis schuldig bist Tausend Ksse must du schenken Wenn er wil zur ieden Frist Drm so hertze deinen Sohn Denn dieweil er in den Wiesen Florabelle dich gepriesen / Ei so zahl’ ihm seinen Lohn. 4. Ach wie magst du das versagen Einem / der dich trelich liebt / Ja der durch sein schmerzlich Klagen Tglich sich dem Tod’ ergiebt? Nein / ich merk’ es gahr zu wol / Keiner darff dein Lieben nennen Wenn er dich gleich siehet brennen / Wo er dich gewinnen sol. 5. Nun du magst dich immer stellen Bß und zornig wie du wilt Dafnis wirst du doch nicht fellen Florabelle schnstes Bild /
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Zank’ und ksse doch nur bald: Sagst du nein / du Preiß der Frommen Muß ich dir was nher kommen Und dich kssen mit Gewalt. 6. Zrne nicht mit meinen Hnden Daß sie sich auff mein Befehl Etwas schneller zu dir wenden Anzufassen deine Kehl’ / Ach! das enge Mund an Mund Und das Honigssse Stippen Auff den rosenfarben Lippen / Machet mir mein Hertz gesund. 7. Unterdessen sei zu frieden Daß ich / in dem LiebesFer Lauter Ksse stets mag schmieden / Die du hlst so mchtig ther / Wilt du nicht so schwer ich dir / Wenn du mich gleich wrdest beissen Ja mit Nglen gantz zureissen Kß’ ich dich doch fr und fr. 8. Halte dich nur hart und muhtig Jn der keschen Liebe-brunst / Schlage mich gantz wund und bluhtig All dein Arbeit ist msunst / Ach! es bringt mir sssen Schmertz Wenn du so dich pflegst zu wehren Ei denn muß ich erst begehren Florabellen gantzes Hertz.
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9. Nun das ist ein lustigs Kriegen / Ja das ist ein lieber Streit / Da wir beide knnen siegen Jn der hchsten Frendligkeit Ach! mir ist alsdann so wol Wenn du dich nur stelst zu wieder / Und ich deine zahrten Glieder Schier gezwungen kssen soll.
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Dafnis beklaget die Eitelkeit der Liebe und verweiset der Florabellen ihre Hrtigkeit und Wankelmuht.
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2. Hier ist Leben / hier ist Tod / Hier ist Honig / hier ist Galle / Hier vergleicht man sich dem Balle / Hier ist Hoffnung / hier ist Noht / Hier ist Lust von kurtzer Zeit / Hier ist Wnschen / hier ist Sehnen / Hier sind Seftzen / hier sind Thrnen / Hier ist Fred in Traurigkeit.
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3. Doch von meiner Liebe Pein Florabelle du mein Leben Kanst du selber Kundschafft geben / Und mein treer Zege seyn: Denn ich / was so manchen Tag Meine Seel’ hat ausgestanden Jn den harten Liebes-Banden / Ferner nicht erzehlen mag. 4. Gleichwol schnste lst du mich Jn dem Trauren schier verderben / Der ich doch bereit zu sterben Stets gewesen bin vor dich / Alles was so manches Jahr Mein getrees Hertz im lieben Dir zu Diensten hat getrieben / Hilfft mich letzlich nicht ein Hahr. 5 Ach was hatt’ ich damahl Ehr’ Als du schwurest meine Sonne / Daß dein Hertzen-Fred und Wonne Keiner sonst als Dafnis wer? Aber seht vor kurtzer Zeit Jst im sssen Liebes-Orden Dem Gemht erfllet worden Schier mit Unbestndigkeit. 6. Florabelle bist du doch Schnee und Hagel zu vergleichen Eiß muß deiner Klte weichen Jch sol gleichwol brennen noch?
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Jch sol unbeweglich sein Und Dich biß ans Ende lieben Du hingegen wilt betrben Mich biß in den Tod hinnein 7. Du mein Schatz befiehlest zwar Jch sol keine Nimfen kennen / Ja fast gahr kein andre nennen Als allein dich immerdar / Jst denn dieses meine Pflicht Die Mich lieben / zu verlassen / Die Mich loben / stets zu hassen / Ach! das thust du selber nicht. 8. Wer erkennet dieß vor Recht Daß Jch fst bei der sol stehen Die Mich kaum mehr mag ansehen Ja mich hlt als einen Knecht? Florabelle wirst du Mir Deine Gunst wie vor zu neigen / Wil Jch Dir hinwieder zeigen Tre und Glauben fr und fr. 9. Unterdessen sag’ Jch frei Daß das bitter-ssse lieben Da so viel ist von geschrieben Sei nur lauter Schlaverei / Da ist quhlen Tag und Nacht Wil Jch einmahl friedlich leben Muß Jch Dir mit sefftzen geben Florabelle guhte Nacht.
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Er versichert eine muht / Bluht- und TugendEdle Schfferinn / Daß / Ob Sie gleich sehr weit von Jhm geschieden msse leben / Er doch Jhrer frtreflichen Gaben und unvergleichlichen Eigenschafften nimmermehr knne noch wolte vergessen.
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2. Jawol! Jch hab’ erfahren Gerad das Wiederspiel / Seit wir geschieden waren / Gedenk’ Jch gar zu viel An mein getrestes Hertz / Denn dich Lisetta meiden Heist recht ein Seelen Scheiden Und bittrer Todeschmertz 3. Sprich nicht: wir sind getrennet / Sein Lieben ist geschehn Nein! die du mich gekennet / Ja klglich hast gesehn
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Jns Hertz schier deinem Knecht’ / Erinnre dich der Dinge / Von welchen Jch itz singe / Du wirst mir geben Recht
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4. Jst auch ein Bild gewesen Jn dieser grossen Welt Daß Jch so gar erlesen Ja mir so hoch gestelt Als du mein Ander Jch. So mß’ ohn’ einigs Schonen Astreen Schwehrt mir lohnen Hertzliebste / grausahmlich. 5. Hab’ Jch dich nicht geehret So viel als einer kann? Hab’ Jch nicht stets vermehret Dein Lob bei Jedermann? Hab’ Jch nicht manche Pein Um dich / mein Schatz ertragen / Wie knt’ itz mein Behagen So schnell vergessen sein. 6. Unmglich kans geschehen Die Lieb’ ist viel zu stark Man wird den Dafnis sehen Noch eh’ in seinem Sark’ Und auff der Todtenbahr Als ihn / o Preiß der Jugend Vergessen deiner Tugend / Welch’ Jhm ein Zunder war.
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7. Bist du gleich weit entsessen Von mir du treflichs Weib / Kan ich doch nie vergessen Solch einen schnen Leib / Nie werd’ Jch Sorgenloß Mein Hertz von dir abtrennen / Daß ewig dich wird nennen Von Gaben reich und groß. 8. Dein gehen / reden / lachen / Dein frisch und traurig sein / Dein hflichs minen machen / Dein lieblichs Mndelein / Dein ssser LippenTau / Dein kssen / klopfen / Schertzen Stelt dich ja meinem Hertzen Stets fr du schnste Frau. 9. Heist das: Die Zeit wird kommen / Wenn wir geschieden sind Und ich von dir genommen / Wird Dafnis gahr geschwind’ Auß lieben machen Schertz. Ach! Sprich nicht so vermessen / Verflucht sei das vergessen / Du bleibst mein liebstes Hertz.
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Dafnis Klaglied / Abgesungen vor der Ruhesttte seiner Galatheen / als sie mit entblsseten Armen so hart und feste schlieff / daß er auch ihren sssen Oden nicht einmahl knte vermerken. Nach dem Frantzsischen: Quand tu me vois baiser tes bras Que tu poses nuds sur tes draps, Bien plus blanc que le linge mesme: Quand tu sens ma bruslante main Se pourmener dessus ton sein, Tu sens bien Cloris que je t’ayme.
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2. Wie man sich in der Andacht kehrt Gen Himmel / so kanst du ja ziehen Mein’ Augen gegen dir / verehrt Von Mir itz Gttinn auf den Knien / Doch tausend Wnsche die nichts schaffen Verdrkken itz Mein mattes Hertz / All mein Ergetzung laß’ ich schlaffen Mit dir / und wach’ allein im Schmertz. 3. Die Lust zu ruhen hindert dich Mit liebes Augen Mich zu schauen / Mich deinen Diener sssiglich Du Wunderwerk der schnsten Frauen Die Freiheit ist dir gantz benommen / Dein Geist ist auf den Schlaff verpicht / Man hrt aus deinem Mndlein kommen Auch den geringsten Seftzer nicht. 4. Die Rose riecht von weitem wol / Die Sonne lst noch Strahlen schiessen / Der Mohn und was Jhn ziehen sol Die Nimfen / welch’ im Wasser fliessen / Die Gratien nur angestrichen / Ein Steinern Bild auf seiner Huht Die rauschen / gegen dir verglichen Mehr als dein ssses Mndlein thut. 5. Drm sefftz’ ich Galathe nach dir / Und als ich bey mir selbst bedenke / Wie deiner klahren Augen Zier So hart itz schlfft / drob ich mich krnke /
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So schrei ich: Himmel kanst du halten Solch’ eine Schnheit gantz allein Und stets mit ihr in Liebe walten / So wird mein Elend grausahm seyn.
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Dafnis wnschet ein besseres Wetter / Auff daß er desto ehender zu seiner Florabellen mge kommen. Mehrentheils aus dem Jtalinischen.
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2. Hr’ auff zu regnen doch o Himmel! laß dich zwingen / Verendre dich / und fhr’ uns klahre Lufft heran / Daß meine Florabell’ ich einmahl schauen kan / So will ich dir zu Dank / so will ich dir zu Dank ein frlichs Liedlein singen.
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3. Jhr Winde hret auff so grausahmlich zu brllen / Jst erem Toben denn gesetzet gar kein Ziel? Verkriechet ech nur bald / ihr hindert alzuviel / Die / welche mich allein / die / welche mich allein mit Freden kan erfllen. 4. Was bitt’ ich aber viel den Himmel und die Sonne? Was fleh’ ich doch den Wind? was zrn’ ich mit der Lufft? Was schadet mirs / ob gleich ein starker Donner pufft Wenn ich nur kssen mag / wenn ich nur kssen mag mein allerschnste Wonne. 5. Sie heist die rechte Sonn’ / jn welcher gldnen Strahlen Jch mein betrbtes Hertz mit Lust erfrischen kan / Sie lechtet weit und breit / wenn sie nur komt heran So kan ihr ssser Mund / so kan ihr ssser Mund mir alles Hertzleid zahlen. 6. Sie hindert Wind und Sturm / sie dempffet Schnee und Regen / So bald sie geht hervor / wird Lufft und Himmel klahr / Sie schaffet stille Zeit / sie herschet gantz und gahr / Wer wolte sich denn nicht / wer wolte sich denn nicht zu ihren Fssen legen.
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7. Kom allerschnstes Hertz / ich warte bei den Flssen Auff dich so manchen Tag / ach kom doch bald zu mir / Jch sefftze Nacht und Tag o liebste Kind nach dir Kom laß dich tausendmahl / kom laß dich tausentmahl von deinem Dafnis kssen.
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Auff die wunderschne Augen Seiner Florabellen.
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2. Schnste Sterne / welcher Glantz Dieses grosse Rund durchleuchtet / Wenn die Sonn’ am Abendtantz
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Mit den Wellen sich befechtet / Ach warm verbrennet ihr Dafnis Hertz daß ech so liebet / Dafnis Hertz daß sich betrbet Wegen eurer hohen Zier? 3. Edlers ist nichts in der Welt / Als ihr beide Diamanten / Welcher Schnheit wol geflt Auch des Himmels Anverwanten / Daß ihr aber steinern seid / Und dennoch so lieblich fakkelt / Ja so Hertzerfrelich wakkelt / Diß bringt nichts als Hertzeleid. 4. Flammend’ Aglein lasset ab Meine Seele zu verbrennen / Msset ihr denn seyn ihr Grab / Soll ich meinen Sark ech nennen? Raffet ihr mich nun dahin / Saget was ihr denn gewonnen Diamanten Sterne Sonnen / Wenn ich schon vergraben bin? 5. Florabella liebstes Hertz Rette mich aus diesen Nhten / Muß mich denn der Liebe Schmertz Durch ein schn paar Augen tdten / Wol! Jch sterb’ und bin bedacht Diese Nachschrifft nur zu haben Dafnis ward / der hie vergraben / Drch zwei Sonnen mgebracht.
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Eines ungewissen / Dafnis rhmet / daß Er seine Dorinden mit Thrnen endlich zur Gegen-Liebe bewogen. Auß dem Jtalianischen / O ben sparsi sospiri etc.
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2. Mein sefzen wird Jauchzen / mein weinen wird lachen / Mein Trauren wird freuen / mein Schlaffen wird wachen / Es ist mir gelungen / Jch habe bezwungen Der harten Dorinden Jhr felsernes Hertz / Nun lach’ Jch der Thrnen / und spotte dem Schmertz.
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3. Ach brennet nur immer Jhr feurige Sinnen / Dorinde die wird Euch noch lieber gewinnen / Mein trauriges Hoffen Hat endlich getroffen Ein frliches Ende / o Himlische Lust / Nun ist mir kein seufzen / kein Trauren bewust. 4. Die Thrnen die vormahls Jch huffig vergossen / Die Perlenweis ber die Wangen geflossen / Die knnen von neuen Mich armen erfreuen / Durch diese bezwang Jch Dorinden Gemht / Das gleichsahm von Gttlichen Tugenden blht. 5. Nun wil Jch Dorinden noch hefftiger lieben / Jhr Angesicht ist mir ins Hertze geschrieben / Dorinde / mein Leben / Jch wil mich ergeben / Bis endlich die Sonne verlieret den Schein / Dein treuster / bestndigster Dafnis zu sein. 6. O selige seufzer / o glckliche Thrnen! O frliches weinen! o liebliches sehnen! Nun ist mir geglcket / Was offtmahls bedrcket Die traurige Sinnen / so vormahls betrbt / Weil nunmehr die Schnste Dorinde mich liebt.
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Auff die Lilien weisse Perlen Hnde Seiner allerliebsten Florabellen.
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2. Wie darffst du Diamant so groß An ihrem schnsten Finger prangen / Wie darffst du doch von Scham so bloß Diß außerwehlte Bild mfangen?
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Das mir durch seltner Tugend Preiß Mein treues Hertz verstrikket hat / Entfrbe dich mit gantzem Fleiß’ / Entfrbe dich / das ist mein Raht. 3. Die Perlen sind ja Spottens wehrt So diese Hndlein wollen zieren / Weil niemand ihren Glantz begehrt Den sie bey dieser Haut verlieren / Die weisser ist als Milch und Schnee / Die Perlein scheinen schwartz dafr / Jhr Hndlein wenn ich ech nur seh’ Jn solchem Pracht / erzittr’ ich schier. 4. Wenn ech das Gold mringet hat / So dnket mich gantz herrlich schimmern Zwo Lilien im gldnen Drat Gesetzet fr der Frsten Zimmern Die Perlenmutter-Negel sind Dem hellpolirten Silber gleich / O wunderschnes Tugend Kind Du bist von Gaben gahr zu reich / 5. Jhr Hndlein als ich einen Kuß Fr weinig Tagen ech gegeben / Empfand ich einen berfluß Der Frede / welch’ erhlt mein Leben / Thut das ein Kuß / was wird es seyn Wenn Florabella mir vertraut Mit ihren schnsten Hndelein Wird klopffen meiner Wangen Haut?
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6. Hilfft Gott daß ich so glklich bin / Daß mich die Perlen Hnd’ mfangen / Frwahr so kan mein frischer Sinn Mit dieser Gunst fr alles prangen / Geschicht es nicht / so bitt’ ich ech Jhr Hndlein sphret meine Noht / Seid erem Dafnis nicht zu weich / Zerreist sein Hertz biß auff den Tod.
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Dafnis bittet die erzrnete Florabellen sehr demhtig m Verzeihung seines begangenen Fehlers.
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2. O rechter Leen-muht! Wie magst du den erwrgen / Der Leib / Kunst / Ehr’ und Guht Dir willig stelt zum Brgen? Wie kanst du schnstes Engelein So bermssig grausahm seyn / Denselben zu verfluchen / Der deine Gunst muß suchen?
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3. O starker Himmels Blitz! O Donner meines Lebens / O unvergleichlich Hitz Jst denn mein Wunsch vergebens? Wie kanst du doch so grausamlich O Florabelle quhlen mich! Hr auff in diesen Nhten Mich tausendmahl zu tdten. 4. Soll aber ja mein Bluht Durch deinen Grim erkalten / So wil ich deinen Muht und Eifer lassen walten / Reiß du mit deiner Perlen Hand Mein Hertz aus mir der Liebe Pfand / Wirst du das selbst verderben / So will ich fredig sterben.
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Dafnis Klage ber die Dorilis / Daß sie zur schnen Frlingszeit in allen Dingen gerade das Widerspiel halte.
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2. Es ffnet sich die Erd’ und giebet an den Tag Das / was zur Winter-Zeit schier gahr verborgen lag; Du schnste Dorilis verriegelst Hertz und Sinn / Daß ich nicht bleiben darff wor ich gewesen binn. 3. Die Flsse die zuvor gestanden wie der Stahl / Die lassen Sich itzund beschiffen alzumahl; Du schnste Dorilis gefrerest auff das ne / Ja dich erweichet nicht mein offt-bewehrte Tre.
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4. Die Vglein stimmen an bei dieser Frlings Zeit / Und singen frh und spht mit hchster Liebligkeit! Du schnste Dorilis bist zornig fr und fr / Und eifferst manchen Tag / doch sonder Schuld / mit mir. 5. Die Nacht wird wiedrm kurtz / der liebe Tag wird lang / Der Febus eilet nicht zu seinem Untergang; O schnste Dorilis das wil mit dir nicht seyn / Du gibst mir kurtze Fred’ und wiedrm lange Pein. 6. Die Bluhmen so bei uns im Feld’ und Gahrten stehn Sind aus dermahssen fein und lieblich anzusehn; Du schnste Dorilis verbirgst mir dein Gesicht’ Und gnnest mir so gahr die Rosen-wangen nicht.
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7. Jtz da der Himmel lacht / gibt unser Land herfr Das / was erfreen kan den Menschen und die Thier; Du schnste Dorilis sag’ an zu dieser Frist / Warm du nicht so klahr gleich wie der Himmel bist? 8. Sind itz die Flsse weich / die Vglein freen sich / Die Bluhmen kriechen aus gezieret wunderlich / O schnste Dorilis was ist denn dir geschehn / Daß Dafnis deinen Schmuk nicht auch also mag sehn? 9. Sag’ an wie geht diß zu? sag’ an was ist dein Ziel / Daß du so gntzlich hlst itzund das Wiederspiel? Was gilts Jch weiß es schon: Wenn nun der Herbst trit ein / So wilt du Dorilis alsdann der Frling sein.
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Eines ungewissen / Dafnis verlachet der Liebe Eitelkeit.
2. Darm ich auch mein Leben Der Liebe Tirannei / So willig hab’ ergeben /
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Ach grosse Schlaverei! Jch gab mein Hertz und Sinn Ohn eintzigs klug bedenken / Das macht die Seele krnken / Der Schnsten Chloris hin.
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3. Die Liebe fing mit Spielen So lieblich bei mir an / So daß Jchs auch mit vielen Nicht gnugsahm preisen kan / Jch meinte gantz und gar / Daß mein betrbtes Leben Mit lauter Lust mgeben Und berflossen war.
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4. Mein Hertz war vol von Freuden Und blind von sssigkeit /
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Jch sphrte gar kein Leiden / Es war noch vor der Zeit. Mein unerfahrner Muht / Der suchte nichts / als lieben / Das itzund Mich getrieben Jn solche Feuers-gluht. 5. So bald Jch nun gefangen War durch der Liebe Macht / Da fhlt’ Jch ein Verlangen Das Mich dazu gebracht / Das Jch / o Eitelkeit / Mich selber hart verschrieben Nur Chloris fst zu lieben Jn alle Ewigkeit. 6. Es branten meine Glieder Mehr als des Feuers Krafft / Die Augen schossen nieder. Und gossen Thrnen saft / Der ber mein Gesicht / Gleich weisse Perlen rante / Und mehr als Feuer brante / So schont die Liebe nicht! 7. Doch so viel tausend Thrnen Die Jch mit Pein vergoß / Und das bedrckte sehnen / Das aus der Seelen floß Bedauchte Mier zu sein Ein Wundersss vergngen Da sich besammen fgen Der Liebe Lust und Pein.
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8. Als aber Jch versphrte Wie daß der Liebe Brand Viel Unglk mit sich fhrte Das Mier noch unbekand. Da fand ich triegerei / Da fand ich falsches Hoffen Mein lieben hat getroffen Ein End / und Jch bin frei. 9. Nun wil Jch das verfluchen Was Mier am liebsten war / Ein ander Narr mag suchen Sein’ eigne Todtenbahr Nun Chloris lebe wol Jch wil nicht lnger lieben Und meinen Geist betrben Nur Angst und Sorgen vol.
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Dafnis Klaglied ber die neidische Mißgunst An seine hertzallerliebste Florabellen.
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2. Jst doch unsrer Liebe Grund Ssser Mund Ehr’ und Tugend stets gewesen / Ja du schnste Weiber Zier Mit Begier Hab’ ich dich allein erlesen / Dich mein Leben / dich mein Licht / Deines gleichen fand ich nicht. 3. Wie der gldnen Sonnen Glantz Pfleget gantz Dieser Erden Bau zu schmkken /
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So kan deiner Tugend Schein Engelein Mir Hertz / Seel’ und Muht entzkken / Ach wie knt’ es doch geschehn unverliebet dich zu sehn? 4. Glaube mir / o ssses Hertz / Daß der Schmertz / Den ich stets m dich muß leiden / Gahr zu bitter ist und groß / Weil ich bloß Florabella dich muß meiden / Gahr zu hefftig gehts mich an / Daß ich dich nicht sprechen kan. 5. Mißgunst deine Grausahmkeit / Pest der Zeit / Hat mir alles Glk geraubet / Schnde Mißgunst trit herfr / Gnne mir Was dem Bettler ist erlaubet / Laß mich meine Liebste sehn / Oder bald zu Grabe gehn. 6. Liebstes Hertz / wenn werd’ ich doch Dieses Joch Gahr von meinen Schultern legen? Ach / wenn kompt die gldne Zeit / Daß der Neid Seinen Gifft nicht mehr darff regen? Ach / wenn komt der ssse Tag / Daß ich eins dich kssen mag?
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7. Meine Liebe wanket nicht / Du mein Licht Liebest mich auch gleicher massen / Jst die Mißgunst schon bedacht Tag und Nacht Dich und mich zu trennen lassen / Wollen wir doch ohne Sche Lieben biß ins Grab getre /
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Als er die prchtige Feldhtten seiner allerschnsten und auß gahr hohem Stande entsprossenen Schfferin Rosemund einsmahlen von ferne sahe.
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2. Edle Frstinn meiner Sinnen / Wehrter Preiß der Schfferinnen / Wann gibst du mir einen Blikk / Daß ich stille mein Verlangen / Weil ich bin so hart gefangen Durch der sssen Liebe Strikk’? Ach! wenn komt die wehrte Stund’ Einst zu kssen Rosemund?
Florabella
3. Wenn mich deine Lippen netzen / Knnen sie mein Hertz ergetzen / Daß es gleich vor Freden springt Honig ist auff deiner Zungen / Wenn mein Wunsch mir ist gelungen Daß sie mir viel Wollust bringt Ach! wenn komt die liebe Stund’ Einst zu kssen Rosemund. 4. Muß ich sitzen / muß ich gehen / Muß ich liegen / muß ich stehen / Muß ich bei Geselschafft seyn / Muß ich sefftzen / mß ich lachen / Muß ich schlaffen / muß ich wachen / Muß ich wandlen gahr allein / Seh’ ich doch zur ieden Stund Dich mein edle Rosemund. 5. Wirst du mir mein liebstes Leben Mehr denn tausend Ksse geben / und mir bleiben stets getre: So will ich mit sssen Weisen Dich von gantzer Seele preisen / Denn so will ich sorgen frei Lieben dich aus Hertzen grund Allerschnste Rosemund.
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Dafnis sehnliches Klaglied / An seine unvergleichliche Florabellen / Als er ihres erfreulichen Anblikkes so manchen lieben Tag ward beraubet.
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2. Wie kanst du doch mein’ Augenlust So manchen Tag mich meiden? Es ist dir ja sehr wol bewust
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Mein unauffhrlichs Leiden / Ach schaue doch Wie mich das Joch Der bittren Lieb’ erstikket / Wenn werd’ ich einst erquikket? 3. Wenn wirst du mir barmhertzig seyn Du Frstinn aller Schnen? Wenn wird dein klahrer Augenschein Mit rechter Gunst mich krhnen? Wenn werd’ ich dich Wenn wirst du mich Befreit von Liebes Schmertzen Jn tausend Freden hertzen? 4. Jch wnsche zwahr den gantzen Tag Mein liebstes Lieb zu sehen / Jch sefftze stets / daß ich nicht mag Jn deinem Zimmer stehen / Ach! wie viel Nacht Hab’ ich gewacht Ja mich gequhlt mit Sorgen Biß an den lichten Morgen! 5. Wo bleibt doch nun mein frischer Muht / Wo bleibt mein fredigs Singen? Ja wol! Mein Hertz das kocht im Bluht / Es will zu stkken springen / Die letzte Zeit Jst nicht mehr weit / Jn der ich noch kan schauen Den Außbund aller Frauen.
Florabella
6. Doch soll in meiner schweren Pein / Wenn ich nun werd’ abscheiden / Mein letzter Trost noch dieser seyn Daß ich den Tod muß leiden um dich mein Hertz / Da Fred’ und Schmertz Zuletzt bezeugen werden Du seist die Schnst’ auff Erden:
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Johann Rist
Eines ungewissen / Dafnis VerzweiflungsLied / ber seine unglkselige Liebe. Auß dem Jtalinischen / Com’ esser puo, ch’ in petto humano etc.
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2. Wie kan es sein das solche Treu / Und so bestndigs lieben / Das Jch frwahr ohn allen Scheu Astræa stets betrieben / Nicht solte beugen deinen Sinn / Jch sende so viel sehnen Und bitterssse Thrnen / O schnstes Leben / zu dir hin. 3. Ach / glaube das die schwere Rach’ Astræa nicht wird lassen / Dich ewiglich zu folgen nach Bis sie dich eins wird fassen / Und straffen dein verfluchtes Hertz / Das meiner pflag zu lachen / Und so viel Pein zu machen / Nein treues lieben ist kein Schertz.
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4. O Himmel warum muß Jch doch Zum berfluß noch leben / Und stets in diesem Liebes Joch Vol Angst und Sorgen schweben? Bin Jch den blas zur Quahl und Pein Auff diese Welt gebohren / Jn der Jch das verlohren Was mir am liebsten pflag zu sein. 5. Mein armes Leben lebt nicht mehr / Mein Geist ist schon erstorben / Die Liebe drckt mich gar zu sehr / Ob wol Jch nichts erworben Als Hoffen / sefzen / Angst und Noht / Das sind der liebe Gaben / Damit Jch mich muß laben / Und letzlich folget gar der Tod. 6. Ach bittrer Tod erwrge mich Und reiss mich von der Erden / Damit Jch nur so grausahmlich Nicht darf gequhlet werden. Und ber deine Grausamkeit Astraea wil Jch schreien / Was gilts? Es wird dich reuen Noch bald in einer kurtzen Zeit.
Florabella
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Dafnis schmertzliche Klage / ber die grosse Unglkseligkeit seiner Liebe /
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2. Muß ich denn die Zeit erleben Da mir alles wird versagt / Auch von der / der ich gegeben Was so mancher hat behagt? Muß mich denn in Liebes-Nhten / Die mich solt artzeneyen / tdten? Ei so sag’ ich / daß die Tre Aus der Welt entlauffen sei.
Florabella
3. Wahrlich Dafnis du magst singen Von der Liebe Bitterkeit / Die mir anders nichts kan bringen Als nur unmuht / Zank und Streit / Besser wer’ es dir gewesen Daß du nimmer das gelesen / Was dein Schatz so manchen Tag Dir aus Gunst zu schreiben pflag. 4. Hast du doch ihr zu gefallen Dich verpflichtet also fohrt Zu entziehen dich von allen Die dir gaben guhte Wort: Aber nun du dich ergeben Jhrem Willen nach zu leben Als ein Schlav’ und treer Knecht / Achtet sie dich viel zu schlecht. 5. Nun das heisset sich verbinden Seiner Liebsten gahr zu schwehr / Wohrte fliegen mit den Winden ber Sand und ber Meer / Meine will noch sein geliebet / Wenn sie mich gleich so betrbet Daß mir auch mein Hertz schier bricht: Jch sol lieben / sie mich nicht. 6. Solte meiner Galatheen Diß im Grabe seyn bewust / Solte diß von weiten sehen Delia mein alte Lust /
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Solten andre diß erfahren Die mich noch vor weinig Jahren Mehr geliebet als schier sich / Ach! Sie weinten noch um mich. 7. Viel auch meiner wrden lachen Sagen: Mir sei recht geschehn Weil ich mich in Liebes Sachen Nicht was besser vorgesehn / Thrlich heist es mit Beschwerden Einer Schnheit Diener werden / Die nach dir so weinig fragt / Lieb ich offt zu spht beklagt. 8. Was vor Mittel sind vorhanden / Daß ich aus der Schlaverei / und den schweren Liebes-Banden Einmahl endlich werde frei? Reiß’ ich aus / so wird sie klagen / Bleib’ ich denn / so wird sie sagen: Sehet wie er mit Verdruß Meiner Gnade leben muß! 9. Spott muß ich zum Schaden haben / Meine Schnste lachet noch / unter ihren edlen Gaben Find’ ich diesen Mangel doch / Daß sie mit den Dingen spielet / Die sie selber mir befiehlet / Alle Sachen gehn ihr recht / Wenn sie Herr ist / ich ihr Knecht.
Florabella
10. Helffet mir / ich bin verstrikket Jn der Liebe manchen Tag / Wehe mir / daß ich erblikket Meine selbst erwehlte Plag / Ach! ich muß ohn Hoffnung sterben / Strengigkeit lst mich verderben / Doch es sei so lang es sei / Sterben macht mich endlich frei.
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Dafnis Fredenlied Wegen der getreen und hertzlichen Liebe / mit welcher ihme seine allerschnste Florabella war beigethan.
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2. Was vor Thorheit hatt’ mfangen Mein sonst unbeweglichs Hertz / Daß es quhlt ein steter Schmertz / Daß es brante vor Verlangen / Der itz jauchtzet / der bin ich / Florabelle liebet mich. 3. Weg mit jenner Galatheen / Die mich nicht mehr zwingen kan / Fillis seh’ ich gahr nicht an /
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Flora muß von weitem stehen / Der itz pochet / der bin ich / Florabelle liebet mich.
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4. Jch bin aus der Schlaven Orden Gantz entwichen / ich bin frei Von der Liebe Tirannei / Jch bin Herr und Meister worden / Der nun herschet / der bin ich / Florabelle liebet mich. 5. Schmen mag ich mich von Hertzen / Daß ich meinen frischen Muht Durch der falschen Liebe Gluht Strtzen ließ in tausend Schmertzen / Der itz singet / der bin ich / Florabelle liebet mich. 6. Florabell’ hab’ ich gegeben Diß mein Hertz zum Opffer hin / Florabell liegt mir im Sinn / Jch wil ihren Preiß erheben / Der sie rhmet / der bin ich / Florabelle liebet mich. 7. Florabell das Licht der Schnen / Die der Sonnen hnlich steht Die vor alle Weiber geht / Will ihr treer Dafnis krnen / Der sie preiset / der bin ich / Florabelle liebet mich /
Florabella
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Treuhertziges Trost-Lied Als ein redlicher Schffer erzehlte / daß die hochedle Perlemund m ihres getresten Dafnis Willen sehr heisse Thrnen hatte vergossen.
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2. Ach! was ist dir doch geschehn / Daß du Thrnen must vergiessen / Die mir an die Seele gehn / Die mein Augen machen fliessen? Thrnen sind es sonder Wahn / Ach! wer hat dir Leid gethan? 3. Solte deiner Augen licht / Das der Sterne Pracht beschmet / Mein Gemht erfreen nicht / Welches Lieb’ und Hoffnung zhmet /
Florabella
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Solten deine schnste Wangen Liebste nur mit Thrnen prangen? 4. Nein du ssse Perlemund Dein Betrben muß sich legen / Deine Thrnen machen wund Mir mein Hertz von deinent wegen / Laß dein Antlitz frlich scheinen / Jch / mein Leben / ich wil weinen. 5. Deiner Thrnen heisses Naß Kß’ ich Schnste mit Verlangen / Welches flest ohn’ unterlaß ber deine zahrte Wangen / Meine Thrnen will ich sprengen / Und mit deinen gantz vermengen. 6. Ach! Mein Hertz das schwimt im Bluht Perlemund um deinent willen / Perlemund mein hchstes Guht / Kanst du meine Pein nicht stillen / Ei so wil ich Thrnen giessen / Daß sie gleich wie Strme fliessen. 7. Perlemund mein’ hchste Zier Ewig wil ich Dafnis lieben / Dieses Liedlein haben dir Liebes Thrnen zugeschrieben / Wnschen will ihm nicht gelingen / Ach! Mein Hertz wil gantz zerspringen.
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Eines ungewissen / Dafnis beklaget sein Unglkk / daß Er von seiner Rosiminde muß entfernet leben.
2. Mein Kind! wie lang ist mir die Zeit Und weile seider dem geworden / Als Jch mit grosser Traurigkeit Erst trat in der betrbten Orden
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Jn welchem Jch dir sagen must’ Ach lebe wol mein ander leben Du meines Hertzens hchste Lust / Mein Seelichen sol m dich schweben / Biß das die Zeit eins komt heran / Da Jch dich wieder schauen kan. 3. Du weist es wie der letzte Grueß / Jst an das Hertze mir gegangen / Wie fast die Seele mit dem Kuß / Auf deinen Lippen blieb behangen / Es starrete mein Angesicht / Die Augen waren schier gebrochen / Gleich einem welchem vor Gericht Ein strenges Urtheil ist gesprochen / Ach / Ach wenn kmt die Zeit heran / Die alles wieder ndern kan. 4. Und als Jch kaum mehr sehen kundt Die letzten spitzen eurer Wlder / Da sprach mein halb erblichner Mund / Nun grnet wol Jhr lieben Felder Die Jhr mich liesset manches mahl / Erquickung / Trost und Leben finden / Wenn mich die grosse Liebes Quahl Trieb / als ein Hirschlein in den Grnden / Es kmt die Zeit noch wol heran / Daß Jch euch wieder schauen kan. 5. Ja wenn mein hochbetrbtes Hertz / Bisweilen noch daran gedencket Wie wir vor diesen / wenn der Mertz
Florabella
Viel tausend schner Blhmlein schencket / Jn ungefrbter Lieb’ und Lust / Die Bluhmen unsrer Jugend brechen Wenn wir / wie dir wol ist bewust / So lieblich mit einander sprechen / So denk’ Jch / Ach / wenn geht es an / Das Jch das wieder haben kan? 6. Nun Rosiminde lebe wol / Auf das dein Dafnis auch mag leben / Der / (wie ein treuverliebter sol /) Sein Leben dier hat gantz ergeben / Und sage nur nach diesem frei / Wo Dafnis dir wird untre werden / Das keine Redligkeit und Tre Mehr sei zu finden auf der Erden Ach khm die Zeit nur bald heran / Da Jch dir diß bezeugen kan.
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Den Schfer Dafnis bekmmert durchaus kein Unglk noch Widerwertigkeit / als dieses eintzige / daß er nemlich der hocherwnscheten Gesellschafft seiner allerliebsten Florabellen muß entbehren.
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2. Ein schwacher Leib ist meine Plag’ / Als der dazu geschaffen / Daß er viel leiden sol bei Tag’ und in der Nacht nicht schlaffen / Da muß ich hin und her gedenken / und so mein armes Leben krnken / Doch acht’ ich nichts; Mein Kretz allein Jst sonder Florabell zu seyn. 3. Bekmmerniß und steter Schmertz / Deßgleichen kaum zu finden / Verdrkken offt mein mattes Hertz / Daß es mit Furcht muß binden Die Zung / und so die Noht verschweigen / Ja niemand meinen Jammer zeigen / Doch acht’ ich nichts; Mein Kretz allein Jst sonder Florabell zu seyn. 4. Ob gleich der Himmel tunkel steht / Ob gleich die Winde sausen / Ob gleich das Meer zum Land’ eingeht / und seine Wellen brausen / Ob gleich die Zeit uns das verdringet / So lauter Fred’ und Wollust bringet / Klag ich doch nichts: Mein Kretz allein Jst sonder Florabell’ zu seyn. 5. Ob schon der Fried’ ist ausgejagt / und weit von uns verschoben / Ob Mars schon alle Lnder plagt Mit unerhrtem Toben:
Florabella
Ob gleich der Krieg das gahr verzehret / Was Menschen samt dem Vieh’ ernehret / Klag’ ich doch nichts: Mein Kretz allein Jst sonder Florabell zu seyn. 6. Getreue Lieb ist viel zu stark / Daß sie sich ließ verdringen Durch Krankheit / ja den Todten-sark / Samt tausend andern Dingen / Angst / Kriege / Wetter und Gedanken / Die machen mir mein Hertz nicht wanken / Jch liebe fst; Mein Kretz allein Jst sonder Florabell zu seyn. 7. Beschau’ ich gleich die gantze Welt / Lufft / Wasser / Fer und Erden / Find’ ich doch nichts das mir geflt / Jch kan nicht frlich werden / Warm? Mein Schatz ist mir benommen / Jch kan hinfohrt nicht zu ihr kommen / O Zeit! O Glk / hilff mir allein Bei meiner Florabell zu seyn.
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An seine verliebte Mitgesellen. Auß dem Frantzsischem deß Herren von Rossett / welches also anfhet: O trouppe vagabonde Plus que le flot de l’onde Qui roule incessament’, Ce bel astre du monde ne respand sa clarté, que pour moy seulement.
Florabella
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2. Jhr lindert ere Schmertzen Durch Hoffnung / so die Hertzen Betrieget ffentlich / Jch sag es sonder Schertzen Astreen schnster Glantz der strahlt allein auff mich.
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3. Jch weiß zwar daß ihr Lachen / und frendlichs Whrter machen Euch gibt so manchen Stich / Ja wol! verlohrne Sachen / Astreen schnster Glantz der strahlt allein auff mich.
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4. Sie pflegt es zu bedenken / Das keine sonst kan lenken Als sie / mein Hertz zu sich / Jhr aber laufft mit Rnken / Drm strahlet auch allein Astreen Glantz auff mich.
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5. Die Liebe brennt mein Leben / Welch’ ihre Flamm gegeben / und die kan wunderlich Jn ihr selbst wiedrm kleben / Drm strahlet auch allein Astreen Glantz auff mich.
6. Astree laß mit Freden Jn den begrnten Heiden Nur Dafnis kssen dich / Zeig’ allen die mich neiden / O Schnste / das dein Glantz nur strahl’ allein auff mich
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Dafnis Erinnerungs-Lied An seinen alten gewissen Frend / Daß er sich durch Verlemdung und Mißgunst von ihme nicht wolle abspnstig machen lassen.
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2. Muß gleich ein bittrer Schmertz Mein arme Seel itz weiden / und jmmerlich durchschneiden Diß mein getrees Hertz!
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Muß gleich in tausend Sorgen Jch offt bekmmert seyn / Was gilts / ob sich nicht morgen Wird lindren meine Pein? . Jst het ein tunkler Tag / Daran die Winde sausen / Daran die Wasser brausen / So / daß man zittern mag / Wolan / laß immer rasen Das auffgeschwelte Meer / Laß alle Winde blasen / Dort geht die Sonne her! 4. Die Lufft wird wiedrm klahr / Der Regen ist vergangen / Des Febus Strahlen prangen / Vorbei ist die Gefahr / Mein unglk lufft zum Ende / Die Hoffung sagt mir zu / Daß Dafnis soll behende Empfinden wiedrm Ruh? 5. Hat mich das blinde Glk Jn dieser Zeit verlassen / Ja mssen mich itz fassen Desselben lose Tkk? Ei wol / es wird sich enden Ja meiner Seelen Leid / Vielleicht sich morgen wenden Jn lauter Frligkeit.
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6. Was gilts / ob nicht mein Feind / Der Mich itz so beschweret / Ja Mir Mein Hertz verzehret / Noch wird Mein bester Freund? Jch weiß wenn nun die Lgen Recht kommen an den Tag So wird sichs besser fgen Als Jch mirs wnschen mag. 7. Laß doch mein ander Jch Die Neider uns nicht trennen / Die sich zwar Frende nennen und dennoch hassen dich / Sie wolten gern dich scheiden Von Mir o liebstes Kind / Die Mißgunst kan nicht leiden / Daß wir verbrdert sind. 8. Gedenke doch der zeit / Da wir verbunden waren Jn den verflosnen Jahren Mit hchster Einigkeit: Wie lst du nun denn rauschen Den Eifer so gefehr? Man soll nicht leicht vertauschen Den Frend von alters her. 9. Wolan / Jch zweifle nicht / Du werdest eins mdenken und mich nicht lnger krnken / Diß ist der Freundschafft Pflicht /
Florabella
Laß uns doch die bewahren Ohn arg und hechelei / Denn wirstu bald erfahren Wie tre dein Diener sei. 10. Mein Hofnung lebe wol / Leb allzeit sonder hassen / Jch will mich zwingen lassen Als ein Vertrauter soll. Frwahr du hast besessen Mein Hertz / Muht / Seel und Sinn / Dein wil Jch nicht vergeßen So lang Jch Dafnis bin.
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An die vollenkommene Rosabella.
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2. Rosabella mein Verlangen Mich hat deiner Hnde Pracht Dir zum Schlaven lngst gemacht Deiner Wangen rhtlichs prangen / Macht / das Jch bestrzt muß stehn Edles Bild dich anzusehn. 3. Deiner Aglein helles funklen Sind die rechen Liebes Pfeil Die verwunden in der Eil Wie der Abendstern im tunklen / So hat deiner Augen licht / Seines gleichen nirgends nicht.
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4. Deine Rosafarbe Lippen / Deines Mndleins ssser Safft Gibt den matten Hertzen Krafft / Durch das Wunderssse stippen / Honig / Zukker / Nectar / Wein / Knnen nicht so lieblich sein. 5. Darff man etwas weiter gehen / Und / o allerschnstes Weib / Deinen vollenkomnen Leib Mit verwunderung besehen / Ei so nent man sonder Tk Dich des Himmels Meisterstk 6. Deines Halses / deiner Hnde Deiner runden Brste Zier / Machen / das ich mit Begier / Liebstes Hertz mich zu dir wende / Wie das Eisen wunderlich Zum Magnetstein kehret Sich. 7. Rosabella meine Frede / Laß die grosse Liebespein Nicht so gar vergeblich sein / Die Jch deinentwegen leide / So will Jch zu jeder Zeit Preisen deine Treffligkeit.
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Dafnis preiset die treffliche Vollenkommenheit seiner Fillis / und sefftzet nach ihrer angenehmen Gegenwart mit sehr schmertzlichem Verlangen.
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2. Was wunder ist es / daß Jch dich So tre und hertzlich liebe? Was wunder ist es / daß Jch mich m dich so sehr betrbe? Bin Jch doch gantz Durch deinen Glantz Jn der Verliebten Orden Ein armer Schlave worden.
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3. O wehrte Fillis Meine Noth Jst nimmer aus zusprechen / Seh’ Jch dich nicht / so bin Jch Tod / Mein Hertz will Mir zerbrechen / Dein’ Hfligkeit Die weit und breit Gantz herrlich wird gepriesen / Hat Mich dazu verwiesen / 4. Verbirgst du dich / so heist wol recht Mein Leben ohne Leben / Und gleichwol hab’ Jch als ein Knecht Mich dir zu Dienst’ ergeben / So daß Mein Guht / Ja Ehr’ und Bluht Vor dich mein Hertz auf Erden Ein Opfer noch soll werden. 5. Jch weiß zwar daß Jch frlich kan m deinet willen sterben; Schau jedoch deinen Dafnis an / Der klglich soll verderben Dieweil Er muß (O harte Buhß’!) Jtz abgesondert meiden Die / welch’ ihm kehrt sein Leiden: 6. Du schnstes Bildniß der Natur / Du Wunderwerk der Erden / Du mehr denn himlische Figur Wenn soll ich frlich werden?
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Wenn komt die Stund’ O Zukkermund! Daß Dafnis bei den Flssen Dich tausendmahl darff kssen? 7. Erbarm dich mein O Schfferinn / Erhalte mir mein Leben / Daß ich den Wrger zum Gewinn Durch Liebes-zwang muß geben / Kom ssses Hertz Damit mein Schmertz Und unvergleichlichs Leiden Verwandelt werd’ in Freden. 8. Jmmittelst Fillis send’ ich dir Viel tausend heisser Trhnen / Der ich muß Schnste fr und fr Nach dir mich klglich sehen: Komst du denn nicht Mein edles Licht Mir frendlich zuzusprechen / Ach Hertz! so must du brechen.
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Außfhrliche Beschreibung Der bertrefflichen Eigenschafften seiner unvergleichlichen Florabellen.
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2. Florabella Licht der Zeit / Keine Bluhm’ ist dir zu gleichen / Deiner Zierd’ und Treffligkeit Mssen alle Nimfen weichen. 3. Florabella dein Verstand / Welcher himlisch ist zu schtzen / Samt dem heissen LiebesBrand Knnen tdlich mich verletzen.
Florabella
4. Florabella ssser Mund Grosses Wunderwerk der Erden / Dafnis kan allein gesund Durch dein lieblichs Kssen werden. 5. Florabella du mein Hertz / Florabella mein Behagen / Stille meiner Seelen Schmertz / Den ich stets m dich muß tragen.
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6. Florabella klahres Licht Welches mir mein Hertz genommen / Deines gleichen find’ ich nicht / Ach wenn werd ich zu dir kommen? 7. Florabella gnne mir Deiner Augen gldne Strahlen / Welcher Schnheit / Glantz und Zier Mehr als Diamanten prahlen. 8. Florabella deine Stirn / Welcher Helffenbein muß weichen / Zeget das auch dein Gehirn Grosse Sachen knn’ erreichen. 9. Florabella wenn ich dich Nur ein Augenblik muß meiden / Ach! so fhl ich Todes stich’ / Himmel! was muß Dafnis leiden!
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10. Florabella therer Schatz / Weil du mir in deinem Hertzen Gnnest den erwnschten Platz / Fhl’ ich nimmer Todes Schmertzen. 11. Florabella schnste Zier / Weil du hinderst mein Verderben / Ssses Lieb so glaube mir / Wil auch ich dein Dafnis sterben.
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Als der bekmmerte Dafnis bei hellem Mondenschein durch die Felder und Wlder einhergieng / Traurige Nachtklage / An die sßschlafende Florabellen.
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2. Jch geh ins weite Feld hinein Mit tausend Lichtern berstrahlet / und sehe / wie des Mohnden Schein Den Erdenkreiß im tunklen mahlet / Es ist doch alles trefflich still / Jch hre nichts als Frsche schreien / Kan doch von unmuht nicht befreien Mein Hertz / das gantz zerspringen wil. 3. Jch sehe bei des Mohnden Licht Die Htten meiner Schfferinnen / Die mir zu liebe wachet nicht / und dennoch zwinget meine Sinnen / Sie machet mich der Schmertzen voll / und weiß doch selber nicht von Schmertzen / Jch leide Quahl in meinem Hertzen / Sie aber ruhet sanfft und woll. 4. Sie hat der zahrten Hnde Schnee Fein Kretzweiß auff der Dekke liegen / Das weiß ich / ob ichs gleich nicht seh / Auch mich nicht darff zu ihr verfgen / Sie blaset eine ssse Lufft Aus ihrem rosenfarben Munde / Jch aber fhl in dieser Stunde / Wie mir mein Hertz vor ngsten pufft. 5. Der Augen Blitz verbirgt sich zwahr / Dieweil ihr Hublein sich geschlossen / und gleichwol werden mit Gefahr Viel starker Pfeil herus geschossen /
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Mein Lieb schont auch im Schlaffe nicht / Sie ruhet und kan doch im schweigen Mir Armen solche Strk erzeigen / Daß mir mein Hertz dadurch zerbricht. 6. Mein Hirtin siehet zwahr im Traum Den armen Dafnis vor ihr schweben Sehr hoch betrbt / und will doch kaum Ein frendlichs Wohrt demselben geben / Ach Schnste merk auff meine Pein / Kan ich dich wachend nicht bewegen / So laß mich wenn du dich must legen und lieblich trumest bei dir seyn. 7. Wirff dich herm und kehre doch Dein Antlitz gegen mich verliebten / Ach allerschnste / schlffst du noch? Vernimst du nicht mich hochbetrbten? Nein / nein / ich bin zu weit von dir / unmglich ist es dich zu sehen / Wie? kan es denn auch nicht geschehen / Ein Sefftzerlein zu senden mir? 8. Du heller Mohn zieh mich hinauff / und laß mich dir zur Seiten schweben / Was gilts? du hemmest bald den Lauff / Wenn ich dir zeige dort mein Leben? Du strahlest recht auff ihr Gezelt / Ach ksse nicht die Purpurwangen / Nur schaue doch im Schlaffe prangen Das schnste Bild der gantzen Welt.
Florabella
9. Was sagst du / komm ich nicht zu dir? Nein / nein / du wilt allein betrachten Der Florabellen Wunderzier / Du wilt an ihrer Brust benachten / Ach! daß ich nicht der Mohn kan seyn! Jch wolt in deinem Zimmer bleiben / Mein Lieb / es solte mich vertreiben Kein Schlaff / noch klahrer Sonnen-schein. 10. Hilfft denn mein Wnschen nirgends zu / Darff ich mich lnger hier nicht sumen / So wil ich dich in stiller Ruh Auff deinem Lager lassen trumen / Du wehrtes Httlein guhte Nacht / Jch gehe durch die Wlder klagen / Ach Florabella laß mirs sagen / Wenn du mit Freden bist erwacht.
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An die allerbertreflichste Schfferinn Florabellen.
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2. Als einst der Himmel wolte / Daß man beschauen solte (Frwahr daß hchste Glk!) Sein schnstes Meisterstkk / Hat Er / du Licht der Zeit Fr tausend andre Sachen Dich erstlich wollen machen Mit grosser Herrligkeit. 3. Nun kan er selbst stets schauen Den Außbund aller Frauen Das Wunderwerk der Welt / So meine Seel’ erhlt Ja solte diß mein Hertz’ Der Erden sich entziehen
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So wrden von mir fliehen Lust / lachen / Fred und Schertz.
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4. Du Frstinn aller Frommen / Wie kontest du doch kommen Von schlechten Menschen her? Dir flt ja nichts zu schwehr / Es kan dein edler Geist Mit tausend schnen Dingen Mein Hertz so gahr bezwingen / Daß es dich Himlisch heist. 5. Ey solt Jch denn mein Leben Nicht deiner Gnad’ ergeben / Wenn sie mich schon betrbt? Ein Narr / der dich nicht liebt; Ja wr’ es mir bewust / Jch solt’ auch Morgen sterben / Und nur m dich verderben / Liebt’ Jch dich doch mit Lust. 6. Du bist zu reich von Gaben / Ach / solt’ Jch ewig haben Nur deine Gnad’ und Huld! Doch du bist sonder Schuld Und sterb ich gleich fr Pein / Wirst du doch ohne Schertzen Mein therster Schatz im Hertzen O Florabella sein.
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Dafnis bittet die Galathee / Daß sie auff ihrer Reise ohne unterlaß an ihn gedenken / und doch bald wieder zu ihm kehren wolle.
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2. Verfluche solchen Schertz O du mein liebstes Hertz / Ach leid’ es nimmermehr Mein Schatz / das bitt’ ich sehr /
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Zwahr trau ich dir die Falschheit gahr nicht zu / Ob gleich mein Geist stets lebet sonder Ruh’ / Als der wol weiß / was ein verliebter Mann / Der voller Argwohn ist / erdlden kan. 3. Bin ich gleich nicht so schn Von aussen anzusehn / und hab’ ich in der Welt Nicht so viel Guht und Gelt / Als mancher Narr und ungeschikter Knoll / Der klug ist / wenn er Lete schinden soll / So hab’ ich doch ein Hertz das Tugend liebt / Und vor den Geitz der Weißheit sich ergiebt. 4. Jmmittelst zweiffl’ ich nicht O du mein schnstes Licht / Daß / wenn ich bin allein / Du doch wirst bey mir seyn / Und ob du gleich geflohen bist von mir / So folg’ ich doch mein Schatz / das schwer ich dir / Es ist kein Ohrt so heimlich oder still’ / An dem’ ich dich nicht endlich finden will. 5. Erwehlest du den Wald / Da komm’ ich zu dir bald / Geflt dir denn die See? Jch folg’ auch Galathe / Jst gleich kein grosses Schiff alsdenn zur Hand / So schwimm’ ich fohrt / und komm’ auch so zu Lan Verbirgst du dich in einem tieffen Tahl? So folg’ ich dir mein Leben abermahl.
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6. Kein Hagel ist so schwehr / Kein Donner so gefehr / Kein Ungestm so groß / Die klte nie so bloß / Es brennet nie so stark der Hunde Stern / Daß ich dich nicht will suchen in der fern / Denn was der Welt sonst so gefhrlich ist / Das nimt die Lieb’ hinweg in schneller Frist. 7. Was flegst du denn noch viel? Wilst du durch dieses Spiel O Galathee sehn / Ob Dafnis werde stehn Jm Unglk / und erdulden auch die Pein? Ach! liebstes Hertz / er will dein Schlave seyn: Begehrest du sein zeitlichs? Ehr und Guht? Nim alles hinn / dazu sein heisses Bluht. 8. Komm hertzen Galathe / Komm / daß ich wieder seh’ Alhier dein Angesicht / Ach komm und sume nicht / Du bist schon manchen lieben Tag von mir / Gedenke / wie ich sefftzen muß dir / Du hast nun gnug versuchet einen Mann / Der anders nicht / als trelich lieben kan
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Dafnis rhmet sich seiner erworbenen Freyheit / und spottet der wankelmhtigen Falsetten.
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2. Was solt’ ich mich grmen derselben zur Lust / Die schndlich gebrochen / was sie mir geschwohren Es ist mir ein treer Gemhte bewust / Der bleichen Falsetten zum Trotze gebohren Das glntzet und prahlet Wie Febus so klahr Durch sie wird bezahlet Falsette frwahr.
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3. Was wrd’ es mir helffen / ein grimmiges Thier m Gnade zu bitten mit klglichem Flehen / Durch solches zu stillen der Liebe Begier / Welch’ ihrer Gedanken kein Ende kan sehen Was solt’ ich viel plagen Den fredigen Sinn? Nein / sefftzen und klagen Fahrt allzumahl hinn. 4. Auff! Meine Kitarre laß hren ein Stkk / Auff! Meine Gesellen wir wollen itz singen / Wie gahr nicht zu frchten das thrichte Glk’ / Es kan uns noch ntzen / noch Schaden zubringen / Das Glk’ und die Liebe (Phy rasender Schmertz!) Sind Narren und Diebe / Man prfe sein Hertz 5. Auff! lustige Lieder erquikket den Muht / Verlachet die nrrische LiebesGedanken / Befreiet seyn / heisset das edelste Guht / Befreyet seyn / lsset die Sinne nicht wanken / Wir wollen besingen Den tapfferen Geist / Der Mnnlich kan zwingen Was lieben nur heist 6. Jch spotte mit aller erdichteten Zier / Jch schtz’ es vor Tollheit in Liebe zu leben / Doch / eine muß haben ein Rimchen bey mir Falsetten zu trotzen / und Stiche zugeben
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Sonst bin ich befreiet Der Nrrischen Pein Es hat mich gereet Verliebet zu seyn. 7. Laß immer hin klagen / wer lachen nicht kan / Laß safftzen / laß schreien die thrichte Sinnen / Mein’ Hoffnung die dringet mit Freden heran / Sie lsset mich endlich mit Ehren gewinnen / Mich der ich gekrieget Jn Jammer und Noht / Hab’ endlich gesieget / Mein Trauren ist tod
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Dafnis versichert seine hertzallerliebste Florabellen / seine trebestndige Liebe auch bei ihrer Absonderung zu erhalten.
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2. Florabella mein Verlangen / Ob ich gleich die Rosen-Wangen Leider nicht mehr kssen kan / Und darob mich muß betrben / Wil ich dennoch trelich lieben / Biß mein Sterben komt heran / Alles / alles fleucht zwahr hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn.
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3. Florabella meine Sonne Meiner Seelen Lust und Wonne / Meines Lebens Auffenthalt / Weil ich leider unverschuldet Grosse Schmertzen hab’ erduldet / Werd’ ich schier vor Trauren alt / Zeit und Tage gehen zwahr hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn. 4. Hat das Glk uns schon verlassen / Werd’ ich dich doch nimmer hassen / Weg mit aller Triegerei / Weg mit dem was falsch zu nennen / Alle Welt sol noch bekennen / Daß dein Schffer redlich sei / Laß die Zeiten fliegen hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn. 5. Was der Pittschafft eingegraben / Pflegt im Wachs sein Bild zu haben Stellet auch kein anders fr / Du bist durch der Liebe Schmertzen Jngegraben meinem Hertzen Florabella meine Zier / Laß die Zeiten fliegen hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn. 6. Keine Tage / keine Stunden Werden in der Welt gefunden / Da ich deiner nicht gedenk’ / Hoffnung fristet mir mein Leben /
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Hoffnung die mir Trost kan geben / Wenn ich meine Sinnen krenk’ / Alles / alles flegt zwahr hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn. 7. Ach dein Schffer muß mit Thrnen Sich nach Florabella sehnen. Alles aber gahr msunst / Dieses ist sein hchstes Leiden / Daß der bleiche Neid will scheiden Hertzvertrauter Liebe Gunst / Glk und Neid lauff’ immer hinn / Du verbleibst mir doch im Sinn. 8. Florabella dein Versprechen / Weiß ich / wirst du nimmer brechen / Halte fest an deiner Pflicht / Solte gleich der Klooß der Erden berall zermalmet werden / Wanket doch dein Schffer nicht / Alles / alles fahr itz hinn / Du bleibst meine Schfferinn!
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Eines ungewissen / Deß verliebten Dafnis / unbesonnenes Bluhmen lesen.
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2. Dafnis ging in einen Garten Da viel schne Blhmelein / Mancherlei Geschlecht und Arten Jederzeit zu finden sein / Er kam zu der schnsten Rosen / Lilien / Ngelein / Zitlosen Aber es gefiel ihm kein’. 3. Hier hat Er sein Glck in Hnden / Gleichwol ließ Er sein Gesicht Von der Liebe so verblenden Und vergass all seiner Pflicht / Den Er brach von den bekanten belriechenden Mordanten / Seht / was thut die Liebe nicht!
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4. Diese Bluhm war sein Behagen Fr den andern in der Welt / Dieses Blhmlein wil ich tragen (Sprach Er) heim in mein Gezelt / Jch wil sie ins Wasser setzen Und mich tglich dran ergetzen / Weil sie mir so wol geflt. 5. Aber / leider weit gefehlet / Dieser Handel ging nicht an / Dises ist es / das ihn quhlet / Weil daraus nicht werden kan / Niemand konte sie vertragen / Jhr Geruch kont’ alle jagen / O da war Er bel dran. 6. Da bedacht’ Er erst die Thrnen / Die Er wenn er manchesmahl Nach dem Blhmlein muste sehnen / Fliessen lassen ohne Zahl / Ach sprach er / verbotnes lieben / Jst nur nichtes als betrben / Ja die grste Hertzensquahl. 7. Kan ich es denn nicht erlangen / Kan und sols denn nicht geschehn? Dich mein Blhmlein zu mfangen / Dich fr Augen stets zu sehn: Sol ich dich denn nicht berhren / Noch in meine Htten fhren? Ach Jch muß fr Leid vergehn.
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8. Doch was wil ich endlich machen / Denn es war zu khn gewagt? Viele werden meiner lachen / Wenn man jhnen dieses sagt / Das ich in den Bluhmen lesen So verblendet bin gewesen / Lieb’ ist oft zu spht beklagt.
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Deß fast gahr verzweiffelten Dafnis letzte Klage / an seine grausame und unbarmhertzige Fillis. NB. Dieses Lied ist fast gantz und gahr auß dem Spanischen bergesetzet.
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2. Jst ein Weib gleich noch so klug Thrnen sind doch stark genug Jhren Sinn zu zwingen: Nur mit dir (o grosser schmertz!) Fillis / du verstoktes Hertz / Will mirs nicht gelingen. 3. Komst du denn von Leen her? Oder hat ein wilder Bhr Dich im Wald ernehret? Daß so manche liebe Zeit
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Deine Streng und Grausamkeit Meinen Tod begehret. 4. Schaue / wie ich vor dir steh / Wie ich bitte / wie ich fleh / Wie die Thrnen fliessen / Wie ich muß ohn unterlaß Meiner Augen ferigs Naß Gantz msonst vergiessen! 5. Such ich doch in meiner Brunst Anders nichts / als Lieb und Gunst Meiner Tre zugeben / Drm mein Schatz besinne dich / Raube nicht so jmmerlich Mir mein junges Leben. 6. Gnne mir doch / daß ich frei / Strenge Fillis / bei dir sei Dich nur zu mfangen / Dieses / Schnste / bitt ich bloß / Ach! es ist doch gahr zu groß Dafnis sein Verlangen. 7. Hilfft mir denn kein Sefftzen nicht / Sefftzen / da mein Hertz durchbricht / Daß im Bluht itz badet / Ach wie greulich! daß dein Sinn Den verjaget von dir hinn / Der dir nie geschadet.
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8. Meine Wangen trieffen gantz / Meiner Augen heller Glantz Jst so gahr verschwunden / Bist du denn kein Mensch nicht mehr Fillis / daß du mich so sehr Qulest alle Stunden? 9. Stein und Felsen / Holtz und Fer / Ja ein schrecklichs ungeher Lst sich noch bezwingen: Aber meiner Thrnen Meer Kan von dir / was ich begehr / Nicht zu Wege bringen. 10. Nun muß ich in meiner Pein Gantz von dir verstossen seyn / Nun! ich muß abscheiden: Guhte Nacht du ssser Ohrt / Guhte Nacht nun muß ich fohrt / O was Quahl und Leiden! 11. Treibst du mich denn so von dir / Daß ich gantz und gahr nicht sphr Einer Frendschafft Zeichen? Kan denn meiner Seelen schmertz Dein recht Diamanten Hertz Gntzlich nicht erweichen? 12. O du Himmel sieh auff mich Daß ich itz so jmmerlich Muß von Fillis gehen!
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O du Hertz von Stahl und Stein Kanst du Dafnis Todes Pein Ohn Empfindung sehen? 13. Nun du lst in dieser Noht Einen gahr zu harten Tod Deinen Dafnis sterben / Fillis dein verstokter Sinn Stosset mich zum Grab itz hinn / Daß ich muß verderben. 14. Doch was hast du denn gethan / Wenn ich in der Todes-bahn Pltzlich muß entschlaffen? Harte Fillis / glebe mir / ungezweiffelt folgen dir Wol-verdiente Straffen / 15. Dafnis / den du umgebracht / Wird dich plagen Tag und Nacht / Es wird vor dir schweben Sein erbleichtes Angesicht / Das dich knt erweichen nicht / Als es war im Leben. 16. Denn so wirst du klagen sehr / Daß dein Dafnis nun nicht mehr Jn der Welt zu finden / Ach! wie werd ich denn so bald Grausahm / frech und ungestalt Dir die Zunge binden.
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17. Denn so wird mein bleicher Mund / Der dich hie so manche Stund Klglich hat gebehten / Dir zur bittren Straf und Pein Offt in deinem Kammerlein Vor dein Lager treten. 18. Denn so wird er sprechen: Schau Fillis / du verstokte Frau / Was du nun betrieben? Schau itz / wie du hast erwrgt Dafnis / der sich hoch verbrgt Treulich dich zu lieben! 19. Denn so wird ein Thrnen-bach / Sefftzen / Winseln / Weh und Ach / Mehren deine Schmertzen: Aber alles viel zu spaht / Schaffe drum bei Zeiten Raht Fillis meinem Hertzen.
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Deß Ehrliebenden Floridans lustiges Herbst- und Liebes Lied.
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2. Lustig zu Walde mit Jgern und Hunden / Biß man ein flchtiges Hirschlein gefunden / Suchet mit Winden Hasen und Hinden Habt ihr gefangen / so stellet ech mild / Floridan ksset vor Freden sein Wild. 3. Lustig zum Garten mit Krben und Skken / Frchte zu brechen nehmt Leitern und stkken / Schttelt die Zweige Biß auff die Neige / Floridan liebet vor allen die Nuß / Solche zu brechen ist sonder Verdruß.
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4. Lustig zu Wasser mit Resen und Netzen / Karpffen und Hechte die sollen ergetzen Bellende Magen Hungrige Kragen / Fllet mit Krebsen den ledigen Bauch / Floridan angelt nach altem Gebrauch. 5. Lustig zur Auen mit Bchsen und Stangen Aenten und Schnepffen und Lerchen zu fangen / Schrffet den Nagel / Schiesset mit Hagel / Floridan ist es im Beitzen geglkt / Daß er ein liebliches Tublein berkt. 6. Lustig zum Reben die Trauben zu schneiden / Presset die rhtliche Beere mit Freden / Jauchtzet und singet / Hpffet und springet / Preiset die Klter mit frlichem Tohn / Floridan schmekket den Lippen-wein schon. 7. Lustig zu Felde / zum Walde / zuen Reben / Lustig zum Garten / zum Wasser daneben / Lustig zur Auen / Lustig zur Frauen / Lustig zur Taffel und lustig zur Bank / Lustig im Leben und nimmermehr krank. 8. Lustig zu schlaffen und lustig zu wachen / Lustig zu tantzen und lustig zu lachen / Lustig zu ziehlen /
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Lustig zu spielen / Lustig zur Feder und lustig zum Schwehrt / Lustig zu Wagen und lustig zu Pferd.
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9. Lustig zu trinken und lustig zu essen / Lustig vor allen Gott nimmer vergessen / Lustig im Hertzen / Lustig zu schertzen. Lasset uns lstig mit Floridan seyn / Floridan lustig mit Fillis allein.
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Der Tugendliebende Dafnis Trotzet die neidische Mißgunst.
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2. Nein / es ist dir viel zu schwehr Einen Menschen zu verderben / Dessen Wunsch ist und Begehr Jn der Tugend Schooß zu sterben. 3. Tugend ist mein erste Lust / Tugend soll die letste bleiben / Tugend wil ich in die Brust / Ja mir gahr ins Hertze schreiben. 4. Tugend kan mich fr den Neid und der Mißgunst wol bewahren /
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Lsterer / du magst dein Leid Samt dem dreen wol erspahren. 5. Gottes Lieb’ und Menschen Gunst Wnsch ich mir vor allen Dingen / Dieser zwahr durch Lehr’ und Kunst / Jennes durch mein glubigs Singen.
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6. Ei / was kan mich denn das Glk und die Mißgunst viel betrben? Mir erscheint ein Himmelsblik / Hier sind Frsten die mich lieben. 7. Neidhard / lstre noch so sehr / Fluche Dafnis unverschuldet / Wisse / daß er noch wol mehr Khn und hertzhafft hat erduldet. 8. Meine Feder setz’ ich an Dich zu pochen / Gott zu loben / Gott der mich beschtzen kan Wider aller Feinde Toben. 9. Kunst / immittelst sol dich noch Bleiche Mißgunst gantz vertreiben / Sterb’ ich gleich / so werd’ ich doch Durch die Tugend ewig bleiben. Feder
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Eines ungewissen / Dafnis beklaget / daß Er von seiner Sylvia muß entfernet leben.
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2. Jch pflag selig mich zu schtzen / Wenn Jch mich / o meine Zier / Kundt’ an deiner Lieb’ ergetzen / Als ich da noch war bei dir / Als Jch dich noch kunt’ umfangen / Und in deinen Armen prangen / Ja bekssen deinen Mund / Der mir hat mein Hertz verwund. 3. Aber nun muß ich bekennen / Daß ich armer Schfferknecht / Unglkselig sei zu nennen / Und das billig und mit Recht /
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Nun Jch dich nicht mehr kan schauen Edles Perlein der Jungfrauen / Der Jch hab’ Hertz / Muht und Sinn Nur auff dich gerichtet hin.
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4. Weid Jch gleich in fremden Feldern / Da mehr Schfferinnen sein / Als bei Euch in euren Wldern / Komstu doch mein Engelein / Nimmermehr auß meinem Hertzen / Darin du durch Liebes Schmertzen / Ohne Falsch und ohne List Ewig ingeschrieben bist. 5. Weil ich leben werd’ auff Erden Sol in meine keusche Seel Keine sonst gedrcket werden / Als die Jch mir itz erwehl /
Ja die Jch schon lngst vor diesen Hab fr andern mich erkiesen Daß sie sol durch Jhre Gunst Leschen meine Liebes Brunst. 6. Sylvia du meine Wonne Ach wenn komt einmahl der Tag / Da Jch meiner Seelen Sonne Deinen Leib umarmen mag. Da wir werden / wie wir pflegen / Wieder Mund an Mndlein legen / Dar ich sage du bist mein / Sylvia und Jch bin dein.
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7. Keine Stunde kan zerrinnen / Ja kein Augenblick vergeht / Da mir nicht in meinen Sinnen / Meine Schfferinne steht. Dich seh’ Jch / mein Licht und Leben / Auch des Nachtes vor mich schweben / Wenn sonst in erwnschter Ruh’ / Andre thun die Augen zu. 8. Nun was dienet viel geklaget / Hoffnung / Hoffnung ist allein / Die mir aus dem Hertzen jaget / Alle Schmertzen / alle Pein. Jch in des wil mich verschreiben Ewig dir getreu zu bleiben / Du / mein Schatz / bleib’ auch so mir / Tre gewogen fr und fr.
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Auff das schne Diamantringlein Welches ihm seine allerliebste Florabella ehemals hat geschenket.
2. Ja schner Stein du bist mir lieb / Als welchen durch der Tugend trieb Die Florabella mir geschenket /
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Ach! Florabella glube mir / Es schaffet dieses Ringleins Zier Daß Dafnis stets an dich gedenket. 3. Mein Hertz / wie kan es anders seyn / Daß / wenn ich diesen klahren Schein Des Diamanten recht betrachte / Jhn nicht vergleichen solte gantz Der allerschnsten Augen Glantz / Den ich an dir sonst himlisch achte? 4. Ja wie man in der gantzen Welt Die Diamanten hher hlt Als alle Stein’ ins Gold versetzet; So bist du schnste Schfferinn Der Schatz allein / der meinen Sinn Fr alles in der Welt ergetzet. 5. Wie Florabella? weist du wol Warum ein eintzigs Steinlein soll und keine sonst hie stehn zusammen? Du bloß allein bist meine Lust / Du kanst allein in meiner Brust Entznden kescher Liebe Flammen.
6. O ssser Ring / o lieber Ring O mir ein angenehmes Ding Von wegen der / die dich getragen! Sie macht dich schn; denn Gold und Stein Die knnen nicht so kstlich sein / Daß sie mir sonder sie behagen.
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7. Dir / Florabella / dank’ ich sehr und schwehre daß du mehr und mehr Durch diesen Stein in mir wirst strahlen / und wenn ich dich nicht schauen kan / Wil ich diß Ringlein greiffen an / und kssen es zu tausendmahlen.
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KlagLied ber die gahr zu grosse Hrtigkeit einer Galatheen / unter dem Namen deß Schffers Delio.
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2. Soll ich von dir O meine Zier Ach! Ach! So gahr verlassen leben? Soll ich denn selber tdten mich /
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Jmmittelst aber grausahmlich Jn diesem Jammer schweben / Daß ich an dir mag kleben.
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3. Soll deine Gunst Jn meiner Brunst Ach! Ach! Mir keine Gnad’ erzeigen / So wnsch’ ich / daß der bleiche Tod Mich rette bald aus dieser Noht / und mache meinem Leiden Ein Ende durch sein Scheiden. 4. Es ist gewagt / Es ist gesagt Ach! Ach! Mein Lieb ich muß von hinnen / Jch weiß gewiß mein hchster Schatz Hab ich in deinem Hertzen Platz / So machet diß Beginnen Dein Augenbchlein rinnen.
5. Kom Galathe Damit ich seh’ / Ach! Ach! Nur deiner Augen Strahlen / Die mein betrbtes Hertz frwahr Verbrennet haben itz schier gahr; Doch kan mich leicht bezahlen Dein Mund zu tausend mahlen.
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Dafnis Klaglied uber der Weiber Unbestndigkeit / welche bei ihme hat verursachet / daß er ihnen hinfhro nicht mehr trauen wolle.
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2. Gleich wie der Wind im Augenblik Aus Osten laufft ins Westen; So pltzlich geht die Gunst zurk Auch offt bei diesen Gsten / Ja die noch gestern Abend spatt Mit Eiden sich verpflichtet hatt Dein Liebstes Hertz zu sterben / Sucht morgen dein Verderben.
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3. Gleich wie die Flss’ im Winter offt Stehn gantz mit Eiß bezogen / Auff welchen mancher unverhofft Wird jmmerlich betrogen / Dieweil es Wasser ist und Dunst; So leichtlich bricht auch Weiber Gunst / Der gestern ward gepriesen Wird morgen abgewiesen. 4. Sehr lieblich schalt der Lautenklang / Schn ist Aprillen Wetter / Gantz rein der Nachtigal Gesang / Sß riechen Rosenbletter; Noch hher schtz ich Frauen Gnad / Ach aber gahr zu grosser Schad; Es pfleget mit den Stnden Diß alles zu verschwinden.
5. Jch wil hinfort kein Gek mehr sein und falschen Weibern glauben / Als die nur durch der Liebe Schein Der Freiheit uns berauben / Wollan die Kett’ ist schon entzwei / Fahr hin mein Schatz nun bin ich frei / Hinfohrt wil ich den Frauen Jn Ewigkeit nicht trauen.
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Eines ungewissen / Er bittet seine Rosiminde m Gegenliebe.
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2. Mein verliebtes Hertz begehret Was es krnket und verzehret / Ja Jch sag es sonder Scheu / Freier leben mag auff Erden Nicht fr mich gefunden werden Als die ssse Schlaverei. Ach Rosiminde liebstes Kind / Wie hastu mir doch so geschwind Durch deine Zier und Himmels Pracht Auch bittre Dinge seß gemacht.
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3. Wiltu meines Lebens Leben / Das Jch sol vor dier hingeben Was Jch hab’ an Ehr und Guht / Ei das ist wie nichts zu schtzen / Jch wil in die Schantze setzen Auch mein Leben / Muht und Bluht / Ach glaube mir mein ander Hertz / Dein Dafnis redet sonder Schertz / Dein Dafnis / welcher anders nicht / Als / wie sein Hertz es meinet / spricht. 4. Bin Jch gleich kein Herr des Landes / Bin Jch gleich nicht hohes Standes / Oder Adel von Geblht: Hir ist meine frische Jugend / Die nur suchet Lehr und Tugend / Und mein redliches Gemht / Das auch ein Weiser hher hlt Als alle Gter dieser Welt / Ja dieses ist / durch welches man / Auch nach dem Tode leben kan. 5. Was Jch pfleg’ am meisten ben Das ist recht von Hertzen lieben Und dabei bestndig sein / Wiltu nun es auch so machen / So hab’ Jch die besten Sachen Allerliebstes Engelein Dein Dafnis schweret nochmahls hier / Sein Leben steht allein bei dir / Drm Schnste soll Er nicht vergehn / So laß’ Jhm wahre Liebe sehn.
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Dafnis hertzliches Klaglied / Als er von seiner allervollenkommensten Florabellen einen ber die mahsen traurigen Abscheid muste nehmen.
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2. Ach wie trelich hast du doch Florabella mich geliebet / Ja mein Schatz / du libest noch / Ob es dich gleich sehr betrbet Daß der Neid getrennet hat Unsre tre verknpfte Hertzen / Welche nun fr bittern Schmertzen Wissen weder Trost noch Raht
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3. Florbell’ / in dem du mir Tausend Ksse pflagst zu geben Fhlt’ ich Schnste fr und fr Ein fr mich erwnschtes Leben / Honig / Nektar / Zukker / Wein Pflag dein ssser Mund zu schenken / Was soll aber ich gedenken Nun es muß geschiden sein! 4. Mit was Freden pflagst du mich Florabella zu begrssen / Ja du wustest krfftiglich Mir mein Leiden zu versssen / Pflag sich nicht dein edler Sinn Jmmer fohrt nach mir zu sehnen? Ach / wie flossen deine Thrnen / Kahm ich nicht so pltzlich hin. 5. Kahm ich denn / so ward ich bald Dergestalt von Dir empfangen / Daß das Kssen laut erschalt’ Und sich frbten unsre Wangen / Da war Liebe / da war Lust / Da war hertzlich sich erfreen / Da war drkken sonder scheen Mund an Mund / und Brust an Brust. 6. Bald erstarrt’ ich wunders voll Deine Schnheit zu betrachten / Du hergegen pflagst mich wol ber Frsten hoch zu achten /
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Dafnis war dein Trost und Licht / Florabella war mein Leben / Tglich must’ ich dich erheben / Diß war dein’ und meine Pflicht. 7. Aber o der bsen Stund’ Als der Neid uns hiesse trennen Hertz und Augen / Brust’ und Mund / Wolt uns keinen Kuß mehr gnnen / Jch war Tod / du sonder Bluht / Jch erkltet / du gestorben / Beide schienen wir verdorben Sehet doch was Liebe thut! 8. Hundert tausend guhte Nacht Florabella Preiß der Erden / Mein Versprechen hab’ in acht / Nimmer wil ich treloß werden. Du / du bleibest meine Sonn’. Jch dein Dafnis sonder Schertzen / Laß uns tauschen mit den Hertzen / Auff! wir mssen doch davon.
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An die Zweige der dikken Bume / Unter welchen sich Dafnis auffhielte / als er seine vielerwnschete Florabellen einen schnen Wald mit grossem Pracht sahe herein treten.
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2. Zweiglein / sauset in die Wette Gleichsahm einen Lobgesang Eh’ die Schnste geht zu Bette Und man hrt der Frsche Klang / Denn wil ich die Stimm’ auch schwingen Florabellen zu besingen.
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3. Neiget ech doch bald’ ihr Eichen Gahr zur Erden mit Begier / Florabellen seh’ ich schleichen Hinter jenem Busch herfr / Ach! was trag’ ich groß Verlangen Florabellen zu empfangen! 4. O du schnster Tag im Lentzen Febus machet dich zwahr rein / Nun ich aber sehe glntzen Florabellen Agelein / Wirst du schner als die Sonne / Eile doch mein Hertz und Wonne! 5. Ja / sie komt mit sanften Schritten / Denket / welch’ ein Himmels Pracht! Dikker Wald / laß dich erbitten / Oeffne dich mit gantzer Macht / Denn so wil ich nher treten Florabellen anzubehten.
Florabella laß mich knien Nur fr deiner Majestat / Dafnis wil nur vollenziehen Was er dir versprochen hat / Laß’ ihn / soll er nicht verderben Schnste / deinen Schlaven sterben.
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Dafnis versichert seine zwahr abwesende / aber iedoch allergetreste Florabella ungefrbter Standhafftigkeit in ihrer beiderseits auffrichtigen Ehrenliebe.
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2. Jch habe dir / mein Leben / So gntzlich mich ergeben / Daß ich auch bin bereit Mich Armen selbst zu hassen / Ja gahr die Welt zu lassen Fr deine Treffligkeit. 3. O Schnste Florabelle / Jch sitz’ an dieser Stelle So manchen lieben Tag /
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Jch sitz’ in tieffen Sorgen / Laß Abends als den Morgen Erschallen meine Klag’.
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4. Jch fhl’ in meinem Hertzen Auch wol dein’ eigne Schmertzen / So / daß der Libe Gluht / Das Fer der Edlen Geister Wird meiner Seelen Meister Und wunder an mir thut. 5. Doch wil ich dapfer stehen / Wenn ich nur dich kan sehen Und deiner Augen Licht / Sie mehren meine Flammen / Sie fgen uns zusammen Krafft treer Libe Pflicht. 6. Diß ist mein Trost im Leiden / Daß auch der Feinde neiden Uns gahr nicht trennen kan / Wie du nun bleibst bestendig / So werd’ auch ich nicht wendig Komt gleich der Tod heran. 7. Du Frstinn’ aller Frauen Wenn wir einander schauen / So denk’ in deinem Sinn / Wie Florabellen Leben Dem Dafnis ist ergeben / So nem’ ich Seins auch hin.
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8. Ja / nim es meine Schne / Welch’ ich so fredig krhne Mit lauter Ehr’ und Ruhm / Kein Unfall soll uns trennen / Auch sterbend wil ich nennen Dich meiner Seelen Bluhm.
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Eines ungewissen / Dafnis betrbtes Klaglied / ber die Grausamkeit seiner Astræen.
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2. Jch seuffze bei der Nacht im tunkeln / Wenn alles schlfft in ssser Ruh / Und wenn die bleichen Sterne funkeln Schliess’ ich die Augen nimmer zu / Die Augen welche Thrnen giessen / Die gleich / wie Wasser von mir fliessen / Ach sprich geflt dirs denn so wol / Das Jch so klglich sterben sol?
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3. Wird denn der helle Tag gebohren Der alles wieder Leben macht / So ist mein Leben doch verlohren / Jch sphre nichts / als finstre Nacht / Jch irre durch die wste Wlder / Und ruffe dich durch alle Felder / Ach sprich / geflt dirs denn so wol / Das ich unschldig sterben sol. 4. Jch schneide schier in allen Bumen / Und schreibe stets ins feuchte Sand / Das / was mir pflegt von dir zu trumen / Wie dir / mein Leben ist bekant. Ach wiltu noch nicht unterlassen Astræa / deinen Knecht zu hassen? Ach sprich / geflt dirs denn so wol / Das ich erbrmlich sterben sol? 5. Was hilfft mich denn bestndig Liben / Wenn du ein Hertz von Felsen hast / Und wilt nur Tirannei verben An den / der dich ins Hertz gefast? O Grimmigkeit / o bittres lieben Jn dessen ja ich bin getrieben / Ach sprich / geflt dirs denn so wol / Das ich in Unschuld sterben sol? 6. O eitles hoffen ohn geniessen / Mein bittrer Tod ergreifft mich schon / Nun seh ich recht / das Thrnen giessen Nur sei getreuer Liebe Lohn.
Florabella
Astræa laß mich deine Wangen / Doch nur ein eintzigsmahl mfangen; Erfreue mich nur einmahl wol / Wofern ich lnger leben sol.
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An seinen unverstndigen Meister Hmmerling / Welcher sich einbildete / daß alle die erdichtete Namen der Schfferinnen / wahrhaffte und von dem Dafnis hochgehaltene WeibesBilder weren.
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2. Ja / diß kan ncht anders sein / Dafnis ist durch LibesPein An dem linken Ohr entzndet / Hmmerling hat das ergrndet / Hmmerling das Haubt der Narren Der so gahr verstehet nicht Was nur heiss’ Ein Kunst Gedicht / Wil doch immer mit drein schnarren. 3. Hmmerling der redet wahr / Solten nicht ein zwantzig Paar Der begabten Schfferinnen Jhren Dafnis lib gewinnen? Der Sie niemals zwahr gesehen / Gnnet ihnen doch den Preiß / Weil Er ihre Nahmen weiß / Welch’ in vielen Bchern stehen. 4. Fillis komt auß Frankreich her / Perlemund weit bers Meer / Florabell’ aus Welschen Landen / Galathe’ ist da gestanden Wo Diana pflag zu baden / Rosimind’ ist Spannisch gahr / Lilliet / hat hundert Jahr’ Und wol mehr auf Sich geladen. 5. Wer’ es nicht ein feines Stk / Sein Gewissen / Ehr und Glk So gahr liederlich verschertzen? Nein / man nimt diß mehr zu Hertzen
Florabella
Als die Venus Narren pflegen / Namen sind es und nichts mehr / Dafnis suchet Kunst und Lehr Auß der Sprachen Grund zu legen. 6. Ronsard und der Theophil Fhrten ihn zu diesem Ziel / Auch Petrarch hat ihm gewiesen Wie die Tugend wird gepriesen / Hat Er nun die Schfferinnen Schon gerhmet? Ei wollan Tugend trieb ihn / welche kan Auch Ein steinern Hertz gewinnen. 7. Wunder / wunder / wunder Ding / Daß der Meister Hmmerling Der sonst wol bekante Hase Geht davon mit Einer Nase Lnger / als des Dafnis Prgel / So recht! Nunmehr wirds geschehn Dafnis Lider werden stehn Ewig auff der Musen Hgel.
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Eines ungewissen / Er muß und wil die schne Rosabella lieben.
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2. Unter allen Schfferinnen Hat bishero keine nicht Knnen diß mein Hertz gewinnen / Aber deiner Augen licht / Welches stundlich mich bestrikte / Als ich erstmahls dich erblikt / Macht / daß ich / Hertz / Muht und Sinn Hab’ auff dich gerichtet hin. 3. Zrne nicht mein liebstes Leben / Das ich darff so khne sein / Und nach deiner Liebe streben /
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Ach die Schuld ist ja nicht mein / Deiner Schnheit mag ichs danken / Das ich sonder alles wanken Dein ergebner Diener bin Allerschnste Schfferinn. 4. Deine Schnheit kan ja blenden / Alle / die nur ungefehr / Jhre Augen auff dich wenden Wenn du prchtig trist daher Pfleget gleich der Neid zu toben Muß Er doch gezwungen loben / Deinen hochbegabten Sinn / Tugend Edle Schfferinn. 5. Nun mein Hertz ist nicht von Steinen / Das durch solche Himmelspracht / Als an dir man siehet scheinen / Es nicht wrde weich gemacht Da sich solche Gaben finden / Ach! wem solten die nicht binden Hertz und Seele / Muht und Sinn / Allerlibste Schfferin. 6. Bin ich denn / o Glantz der Erden / Deiner Liebe gleich nicht wehrt / Kan mir schon das Glck nicht werden / Das / die so mein Hertz begehrt / Mchte mein Verlangen stillen / Wil ich dennoch wieder Willen Dich / o Schnste Schfferin / Lieben / weil Dafnis bin.
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Eines ungewissen / Florana behlt den Preiß vor allen.
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2. Wie der Sonnen gldnes strahlen / Aller andern Sternen Pracht / Die den Himmel bunt bemahlen Gantz und gar zu Schanden macht Luna muß sich eiligst pakken / Alle zeigen sie den Nakken / Wenn der Sonnen gldne Zier / Trit aus Jhrem Ort’ herfr. 3. So kan der Floranen prangen / Also kan auch Jhr Gesicht /
Florabella
Also knnen Jhre Wangen / (Wie die Sonn der Sternen Licht) Aller Nymphen Zier verdunkeln / Jhrer Schnsten Auglein funkeln / Macht / daß sie beschattet stehn / Und beschmet untergehn. 4. Neulich hastu Schnste mssen Deinen wundersssen Mund / Vielmahl von mir lassen kssen / Der die Hertzen macht gesund. Ja ich hab’ in selber Stunden Auch nicht weniger empfunden / Galathe / zur Abendzeit / Deiner Lippen sssigkeit. 5. Aber Galathe halt’ innen / Es komt deine Sssigkeit Nicht bei dieser Schfferinnen / Nein / o nein / das fehlet weit. Jhr kanstu dich nicht vergleichen / Ja fast nicht das Wasser reichen / Jhrer Lippen ssser Saft Gibt fr allen andern Krafft. 6. O wie selig ist zu schtzen / Den dies Nectar ssse Naß Dermahleins wird stets ergetzen / Jch frwar bekenne das / Welchen ihres Mndleins drkken Nicht kan alsobald entzkken / Und durch Liebe nehmen ein / Der muß mehr als steinern sein.
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Eines ungewissen / Der Schffer Tityrus beklaget sich / wegen der Abwesenheit seiner Rosillis.
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2. Jezt heisset mein verhngnis mich Jn abgelegnen Feldern leben / Doch sol mein Hertz / das einig sich Rosillis hat zu Dienst’ ergeben / Von seiner Treue nimmer weichen / Jhr hohe Tannen und ihr Aichen / So lang’ ihr smptlich werdet stehn / Sol auch ihr Name nicht vergehn.
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3. Des Morgens / wenn des Titans Licht Wird durch den feuchten Nebel dringen / Sol ihr zu Ehren ein Gedicht Auff meiner Schfferpfeiff’ erklingen / Bis Echo in den Wsteneien / Wird nichtes als Rosillis schreien / Rosillis meine Freud’ und Ruh / Rosillis / Ach wo bleibestu? 4. Ja wol! wo bleibestu? die Zeit Und auch das Glck hat uns getrennet / O Ausbund aller treffligkeit / Ob schon mein Hertz kein Scheiden kennet / Ja solten wir / wie wol zu trauen / Einander nimmer wiederschauen / Sol dennoch liebstes Engelin / Dein nimmermehr vergessen sein. 5. Jch scheue keine Seegefahr / Noch andre wiederwertigkeiten Jch frchte keine MrderSchaar / Mag deine Gunst mich nur begleiten Mein treues ungefrbtes Hertze / Jst muhtig / mitten auch im Schmertze / So lang’ ich Schnste Schfferin / Jn deiner Gunst und Gnade bin.
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Eines ungewissen / Dafnis beklaget sich / daß Er der Liebe seiner Chloris nicht geniessen kan.
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2. Ach / sprach Er in tieffen Schmertzen / und in hchstberbten Sinn Wo ist meine Schfferin Chloris die du meinem Hertzen Schaffest so viel Angst und Pein / Mchtestu doch bei mir sein. 3. Mchten auch so unsre Leiber / Eins von andern sein bekst Wie mein Hertz an deinem ist O du Ausbund aller Weiber / Ach so wrd mir Hlff geschehn / Mir / der Jch sonst muß vergehn.
Florabella
4. Kan ich denn nicht zu dir kommen / Bin Jch doch / o meine Zier / Noch nicht so gar weit von dir Gleichwol wird mir das benommen / Was fr alles in der Welt Meinen matten Geist erhlt. 5. Was ich schmekke / was ich sehe / Was ich fhle was ich hr / Nichts erfreuet mich nunmehr / Ob ich lieg’ / und ob ich stehe Meine Seel hat keine Ruh / Denn mein Schmertz nimt immer zu. 6. Du nur meines Lebens Leben / Bist es die mir helffen kan / Ei / was fehlet denn daran / Daß du mir das nicht magst geben Das mich hat in Noht gebracht und auch wieder leben macht. 7. Selig seid ihr Fisch zu schtzen / Die des klugen Himmels Raht Jn das Meer gesetzet hat / Da ihr sicher fr den Ntzen / Da ihr frei von allem Leid / Jmmer frisch und frlich seid.
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8. Selig die ihr in den Lfften / Habt das freie Lufftgezelt Euch zur freiheit auserwehlt / Selig / die ihr in den Klfften / Jedes Thier mit seinem Paar / Kont verbringen eure Jahr. 9. Ach der einmahl mchte wissen / Wie doch muß zu Muhte sein Einem freien Fischelein / Daß da lebet in den Flssen / Daß da weiß von keiner Noht Bis es fhlet seinen Tod. 10. Nichts als seufftzen / nichts als Flehen / Nichts als Angst / und bitrer Schmertz / Quhlet mein verliebtes Hertz / Sterben / und doch nicht vergehen Jst mr leider gar nicht neu / Ach mein Leid ist mancherlei. 11. Halt betrbte Seel halt’ innen / Halt und komme nicht zu weit Jn der schnden Traurigkeit. Hemme die zerstrte Sinnen / berwinde / wie ein Mann / Das was man nicht ndern kann.
Florabella
12. Nichtes als gedltig Leiden Jst der beste Raht hiebei / Ach! o bittre Artzenei / Dieses weiß ich / daß das Scheiden Mich betrbten endlich doch Lsen wird von diesem Joch. 13. Kan ich dir sonst nichtes geben Meiner Seelen Herscherin / Ei so nim die Sefftzer hin Dafnis / dem du gibt’s das Leben / Jst und bleibt dein treuer Hirt / Weil Er Dafnis heissen wird.
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Eines ungewissen / Thyrsis beklaget die Unglkseligkeit seiner Liebe / an die schnste Rosillis.
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2. Jch liebe dich von Hertzen Grund / Das wil ich gern bekennen / Ach mchte nur dein ssser Mund Mich auch den deinen nennen. Ach knt’ es sein / Das mir allein / Rosillis / liebstes Leben / Du mchtest dich ergeben 3. Jch zweifle gar an deiner Gunst Und gegenlieb mit nichten Bin ich gleich nicht von grosser Kunst / Und weiß nicht viel zu dichten / Ein Schfferknecht / Nur schlecht und recht / Der nicht mit sssen Weisen Dich Schnste / gnug kan preisen.
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4. So trau ichs dir doch nimmer zu / Daß du in steten Flehen Mich wrdest lassen sonder Ruh Jn solcher Pein vergehen / Sonst wrd ich dich Gantz grausamlich Hernach zu jeden Tagen Fr alle Welt verklagen. 5. Ach! aber Ach! das falsche Glck Das wil mirs nicht zugeben / Es bet itzo seine Tck’ An mein betrbtes Leben / Das saget Nein / Es kan nicht sein / Drm muß ich dich verlassen / und selbst mein Leben hassen 6. Ei sol und muß es denn so sein / Was dienet viel geklaget / Ob schon mein Hertz in seiner Pein Nach niemand anders fraget / Als bloß nach dir / O Schnste Zier! Befreit mich doch das Scheiden / Zu letzt von allem Leiden. 7. Solt’ aber etwa ferner noch Dem Himmel es behagen / Daß ich diß schwere Liebes Joch Noch lnger mste tragen.
Florabella
So wird das Licht Doch kommen nicht / Das ich nicht dein gedencke / und harte seufftzer schencke. 8. Wer weiß auch / obs geschehen wird / Daß ich sol sehen mssen / Wie etwa dich / ein fremder Hirt / O Schnste wrde kssen? O nein das kan Nicht gehen an / Viel ehr wil ich bei Zeiten Mein Grabmahl mir bereiten. 9. Jmmittelst Schnste / lebe wol und weil Jch in den Wiesen / Wie ein verbundnes Hertze sol Dich immer hoch gepriesen / Laß deinem Knecht Daß letzte Recht / Daß er verdienet bleiben / und so die Grab-Schrifft schreiben. 10. Hier liegt ein Schffer / welcher pflag Zu weiden bei den Flssen / Er hat geliebet / aber Ach! Er kont’ es nicht geniessen. Das bracht’ ihm Noht / Ja gar den Tod / und muß nach seinem Willen / Jetzt dieses Grab erfllen.
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Betrachtung aller weltlichen Eitelkeiten Welche vielmahls wider die wahre Tugend streiten /
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2. Schau Liebster an Was doch ein Mensch im Leben Erhalten kan / Dem anders nichts gegeben Als Angst und Noht / Zu letzt der Tod / Diß ist der Schluß von allen Sachen / Der uns o Pein! Das End’ allein Nach allem Eitlen Thun muß machen. 3. Was ist das Gelt? Die Quahl der schlechten Hertzen / Was ist die Welt Ein Zuchthauß voller Schmertzen / O Menschen Kind Der du geschwind Diß alles must so bald verlassen / Warm wilt du Die sichre Ruh Des andern Lebens doch so hassen. 4. Was ist die Lieb? Ein Tand der Edlen Geister / Ein Hertzen-Dieb / Ein unverschmter Meister / Ein Thoren Kampf / Ein rechter Dampf / Der schleunig muß hieselbst vergehen / Ein Narren Strik Das sonder Glk Jn Trauren muß allzeit bestehen.
Florabella
5. O Eitelkeit! Du rechte Pest der Jugend / O schnelle Zeit! Du Mrderin der Tugend Du bleibest doch Ein schweres Joch Den Menschen Kindern auf der Erden / Denn was nur lebt / Was fleucht und schwebt / Muß lauter Staub und Aschen werden.
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Eines ungewissen / Dafnis preiset die Schnheit seiner Roselie.
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2. Das deiner Augen glantz mich so verletzet / Macht / daß die Schnheit sich darein gesetzet / Darm auch deine blikkelein Als Ursprung vieler Schmertzen / Die allerstrksten Pfeile sein Jn meinem jungen Hertzen. 3. Ach zrne nicht mit mir / weil ich es wage / Und alles frei herauß von Hertzen sage Die Lieb hat mir mein Hertz verwundt Es wil vor Liebe brechen / Die Liebe legt mir in den Mund Was meine Zung muß sprechen.
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4. Wer knte dich / o ssses Kind / ansehen / Und unverliebet wieder von dir gehen / Von dir / o Himlische Figur / Jn welcher ist gesetzet / Das alles / was sonst die Natur / Fr lauter Himlisch schtzet. 5. Jch kan mich deiner Gunst nicht wrdig nennen Doch dieses / Schnste / wollestu mir gnnen / Das dein getreuster Diener mag Forthin fr allen Dingen Dein hohes Lob zu Nacht und Tag Auß gantzer Macht besingen. ENDE.
Dennemark ein Erbkönigreich 1660
Dennemark ein Erbknigreich / Das ist /
Allerunterthnigste Glkwnschung / nebenst wahrhaffter / Historischer Erzehlung / An Den Durchluchtigsten / Grosmchtigsten Frsten und Herren / Herren
Friederich den Dritten /
Zu Dennemark / Norwegen / der Wenden
und Gohten Knig / Hertzogen zu Schleswig / Holstein /
Stormaren und der Dithmarsen / Grafen zu Oldenburg und Delmenhorst / Seinen allergndigsten Knig und Herren / Welcher Gestalt / dero Kniglichen Majesttt / wie auch allen Deroselben Kniglichen Erben und Nachkommen / Mnnlicher und Frulicher Lineen / das Knigreich Dennemark / als ein freies Erbreich / von dero smtlichen / Allergehohrsamsten Stnden und Unterthanen / allerunterthnigst ist bergeben und aufgetragen /
Zu Bezeugung Seiner / und aller Aufrichtigen / Gott- und Jhren
Knig treulibenden Holsteiner / hertzinniglichen / deswegen geschpften Freude / Aus allerunterthnigster Schuldigkeit / aufgesetzet und hervor gegeben Von
Johann Rist /
Sechs und zwantzig Jhrigem Prediger / zu Wedel an der Elbe / dero Rmischen Kiserlichen Majestt verordentem Pfaltz-HoffGrafen / Frstlicher Durchleuchtigkeit zu Meklenburg / bestaltem Raht.
Lneburg / Gedrukt durch die Sterne / Im Jahr Christi / 1660.
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DU treflichster Monarch im Norden / welches Thaten Durch Gottes Beistand sind so treflich wol gerahten / Das nicht Europa nur / besondern alle Welt Dich preiset fr und fr / Dich / unsern Zimberheld. Verzeih’ es deinem Knecht’ / und zwahr bei solchen Ehren / Das Ich auch kommen darf / getreulichst zu vermehren Dein hchstverdientes Lob / verzeih’ es deinem Knecht’ O grosser Friderich / der Ich itzt schlecht und recht Bedacht bin / Schriftlich an das offne Licht zu geben Das / was Dich ewig kan / Du theurer Held / erheben / Ich sehe ja / was sonst von vielen wird gethan: Nun aber bin auch Ich Dein treuster Unterthan / Ich hr’ / und les’ / und weis / was neulich ist geschehen / Da man Dich auf dem Thron der Herligkeit gesehen / Da dir das gantze Reich ward erblich zugebracht / Ein bergrosses Werk / vom Himmel selbst bedacht! Frwahr / dis komt von Gott / der den Gesalbten libet / Der stets Ihm hat vertraut / der Knigreiche gibet Dem tapfren Friderich / als der fr kurtzer Frist Durch jenne Kriegesgluht so scharf gelutert ist. Da heist es nun wol recht: Auf Weinen folgt das Lachen / Auf Regen Sonnenschein. Es ndern sich die Sachen So wunderlich / das auch ein Kind und Jedermann Des Allerhchsten Hand itz wrklich spren kann. War nicht die Noht so gros / das Alles schien verlohren? Man rief uns tausend mahl recht schmertzlich in die Ohren: Nun ists m uns geschehn / das Reich ist schon dahinn / Ach! klagt’ ich bei mir selbst / das ich geboren binn / Den grossen Jammer itz mit Trhnen anzuschauen! Wem solte lnger hie zu leben / nur nicht grauen? Mus den ein solches Reich / das wir wol eh’ gesehn In grosser Herligkeit / itz grausahm untergehn?
Dennemark ein Erbkönigreich
O grosser Friderich / vom Himmel uns gegeben / Wir sorgten stndlich ja fr dein so theures Leben / Auch lag all’ Augenblik die tapfre Kniginn / Der Printz / sein Bruder und die Frulein uns im Sinn? O Knigliches Haus! Sol das dir wiederfahren Was mancher itz beklagt / so kan ich nimmer spahren Die Trhnen / die mein Kleid / und zwahr ohn’ unterlass In dieser grossen Noht und Trbsahl machen nass? In meiner eignen Angst / als mich der Feind mgeben / Zu bringen grimmiglich mich Armen m mein Leben / Da mir ein Tartar schon hatt’ an den Hals gesetzt Den Sbel / der mich doch lies damahls unverletzt / Da meine Brust ward oft durch ein Stileht getroffen / Ja / da nichts weinigers / als Rettung war zu hoffen / Da man mir Weib und Kind wolt’ eiligst richten hinn / Da Bluht und Raub und Tod schien eintzig mein Gewinn / Da mich die Plnderung so grausahm muste krnken / Da kont’ ich nur an GOtt / und nur an Dich gedenken Du theurer Friderich. Ja / was ist Dir geschehn / Als man den starken Feind fr deiner Thr gesehn? Du wurdest Tag und Nacht bestrmet und beschossen / Die grosse Statt war schwach / die Strmer unverdrossen / Granaten / Kugeln / Schroht und was nur fllen kan / Erfllten gantz die Luft und pochten Stndlich ann. Noch blibest du behertzt mit deinem Helden Hauffen / Als welchem oft die Macht der Feinde must’ entlauffen / Die schlugest du zu rckk / und hast also gekriegt Daß in der hchsten Noht du rhmlichst obgesiegt. Was zeih’ ich aber mich / die Sachen zu beschreiben / Welch’ ehe Freud’ und Lust / als Traurigkeit vertreiben? Es ist das Kriegen an die Seite ja gelegt / Und nun an dessen statt ein herlichs Fest gehegt / Ein Fest / desgleichen nie bei Dennemark gesehen / Ein Fest / an welchem ein so grosses Werck geschehen /
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Das aller Dichter Witz und Kunst zu diser Frist Es zu beschreiben recht / noch viel zu weinig ist. Dis sind ja Gottes Werk / und nicht nur Menschen Sachen / GOtt ist allein der Mann / der nderung kan machen / Voraus im Regiment: GOtt ists / der uns ergetzt / Der Knig Friderich auf Seinen Trohn gesetzt. GOtt ist es / der den Krieg auch ber uns lies kommen / GOtt ist es / der den Krieg hat wiedrum hinn genommen / GOtt ist es / der uns oft bis gahr zur Hllen fhrt / Und widrum bald heraus / wie man itz klhrlich sphrt. Wie / wen der Himmel sich zur Frhlingszeit verhllet Mit einer schwartzen Wolk’ / und Boreas so brllet / Das oft die Bchen kaum fr seiner Macht bestehn / Wen Blitzen auf den Blitz / wen Schlg’ auf Schlge gehn / Wen Feur die Luft erfllt / wen starke Donner knallen / Wen Oeolus dazu sein Heulen lst erschallen / Wen grosse Hagelstein’ auch strmen auf das Feld / Ja gleichsahm zu vergehn sich neigt die gantze Welt; Den zittern Menschen / Thier’ und was in Lften schwebet / Auch was in Wassern schwimt / samt allem / was nur lebet / Der Mensch luft schnel ins Haus / das Vieh zum tunklen Stall’ / Ein Vglein in die Luft fr solchem Uberfall / Des Himmels Feste bebt / den alles ist mfangen Mit Blitz und Tunkelheit / man wahrtet mit Verlangen / Was Endlich werden woll’ aus diser Hagelfluht / Aus disem Donner / der uns zwinget Muht und Bluht? Bald aber ists gethan / das Wetter wil sich enden / Der Blitz lst pltzlich nach / es fht sich an zu wenden Der Wind nach Osten hin / der Donner hret auf / Die Wolken lassen ab von ihrem schnellen Lauff’ / Es flt kein Trpflein mehr / das Dunkle mus verschwinden / Des Hagels weisse Dekk’ ist nirgends mehr zu finden / Das Feld steht widrum grhn / die zahrte Blhmelein Die richten sich empohr: Der Sonnen gldner Schein
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Erleuchtet alle Welt: Das Dach des Himmels pranget Viel heller als Saffier / der Vogel Schaar erlanget Itz widrum Freiheit / in die weite Luft zu gehn / Die Menschen kan man selbst im Nu verndert sehn / Und / das ichs krtzlich schreib’: Es mus der Kloos der Erden Nach solchem Wetter fast wie neu gebohren werden / Den / was man gleichsahm sah’ ertdtet / bleich und kalt / Wird widrum in der Eil sehr schn und wolgestalt: So gieng es auch mit uns: Es war die FriedensSonne / Der allertheurste Schatz / der Menschen Freud’ und Wonne Uns gahr hinweg gerafft: An statt der Einigkeit War nichts zu finden / als ein Bluhtgefrbter Streit / Ein Ungewitter kahm uns leider / aus dem Norden / Das anders nichts gebracht / als Rauben / Brennen / Morden / Man hrte lauter nichts / als nur TrompettenSchall / Als Trumlen / Paukken / Stkk und Bchsen berall / Die konten grausahmlich / fast wie der Donner spielen / Die Mrser sahe man auf hohe Schlsser zielen / Die Knigliche Statt empfand ein Hagelschaur / Da schwehrlich fr bestund / Wall / Brustwehr / Erd’ und Maur / Die Nacht gab tausend Blitz’ aus schreklichen Karthaunen / Wofr so mancher Held und Ritter must’ erstaunen / Es tummelten bald frh’ / bald spht sich Ross und Mann So grimmig / das kein’ Hand es recht beschreiben kann. In Summa / dises war ein solches Ungewitter / Das uns das Leben macht’ als Gall’ und Wermuht bitter / Demnach wir auf dem Land’ auch nicht ein Stndelein Fr unsrer Feinde Trutz gesichert konten sein. Schaut aber / was geschah’! In dem der Knig kmpfet Mit seiner Helden-Schaar / und fein gemhlich dmpfet Dis Wetter / das uns schier verschwemmet grausahmlich / Da wendet sich das Blatt / die Zeiten ndern sich / Die Luft wird widrum klahr / das Kriegen wird verkehret In Fried’ und Einigkeit: Was sich zuvor emphret /
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Wird sanfter als ein Lamm / der MenschenFeind mus fohrt / Und Jedermann der komt nun widrum an den Ohrt Den er zuvor bewohnt. Nun / GOtt sei hoch gepriesen / Der uns so grosse Gnad’ in diser Zeit erwiesen / Nicht aber uns allein: Nein / das was itz geschehn An unserm Friderich / ist wrdig zu besehn. Ihr Vlker / komt herzu: Wir wollen das betrachten / Was man absonderlich mus hoch und Schtzbahr achten / Ja / was der grosse GOtt in diser Lebensbahn An unserm Knig und den Seinen hat gethan. Es war ein schner Tag / desgleichen kaum gewesen In disem gantzen Herbst / und / wie man pflegt zu lesen Im Almanach / so bleibt die Zeit uns wol bekant / Sie wird von Alters her Sanct Lukas Tag genant / An disem ward bedacht durch Gottes sondre Ghte Des Knigs Friderichs recht himlisches Gemhte / Kraft welches Er die Welt hat klhrlich lassen sehn / Das auch in hchster Noht ein Held kan tapfer stehn. Die grosse Ritterschafft / die Geistligkeit / die Brger / Der Landmann und was sonst dem starken Menschenwrger In diser Kriegesgluht mit Noht entgangen war / Erwogen treflich wol die grausahme Gefahr / In welcher Sie gestekt: Sie sehen an die Thaten Der alten Knige / wodurch eh’ wol gerahten Dem gantzen Knigreich / aus welcher hohen Stamm Ihr Grosser Friderich erst Seinen Uhrsprung namm. Sie rhmten billig hoch / wie Ritterlich gefochten Der Knig / als die Feind in Ihrem Lager pochten Und strmeten die Statt mit solcher Grausahmkeit / Das man dergleichen nie gehret weit und breit. Sie glaubten sicherlich / wen Erblich solte fhren Ihr Herr das Regiment / das man den wrde sphren Gahr bald viel grsser Lib’ und Neigung / als vorhinn / Drauf ward aus viler Hertz ein Hertz / ein Muht / ein Sinn /
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Die Stnde traten auf / Sie fiengen an zu bitten Die hohe Majesttt mit angenehmen Sitten / Das Knig Friderich in Gnaden doch allein Ihr Erbherr / Knig / Frst und Vatter wolte sein? Der Knig / als Er dis recht klglich hat betrachtet Und blos fr Gottes Werk / als es auch war / geachtet / Stund dises endlich zu / ja nam in Gnaden an / Was durch des Himmels Raht begehrt itz jederman. Hierauf nun ward gar bald der Handel vollenzogen / Recht fr des Knigs Schloss / woselbst man hat gepflogen Viel’ Herligkeit: Es ward ein Schauplatz aufgemacht Mit rohtem Tuch bedekt / da den nicht schlechten Pracht Man disen Tag gesehn: Den / erstlich war gestellet Hie das LeibRegiment / das manchen Feind gefellet / Gleich fr dem Schauplatz stund die tapfre Brgerschaft Zwlf schner Fhnlein stark / so vielmahls ihre Krafft In der Belgerung mit grossem Muht erwiesen / Weswegen Sie mit Recht auch ewig wird gepriesen / Den / wer in solcher Noht nur Heldenthaten thut / Dem bleibt ein ewigs Lob / der tapfren hchstes Guht. Zur Seiten war mit Lust die Reuterei zu schauen / Wofr dem starken Feind’ auch vielmahls pflag zu grauen / Wobei da Fusvolk stund / das manchen harten Streit Mit Ruhm gehalten hat in jenner Kriegeszeit. Drauf kahm die Ritterschafft mit Pauken und Trompetten So herlich auf den Platz / das man schier drfte wetten / Das alte Heldenvolk der Rmer lebt’ aufs neu / Weil alles hie geschah aus wahrer Lib’ und Treu. Die Hoffmarschallen und Heerholden musten fhren Die prchtig’ Ordnung / da man klhrlich konte sphren Mit was fr Hertzens Lust dis hohe Werk geschehn / Demnach da lauter nichts / als Eintracht war zu sehn. Die Bluhtfahn’ hat Herr Krabb’ hie freudig vorgetragen / Man sahe ferner / wie Herr Rantzou mit Behagen Des Reiches Apfel trug / und den das Schwehrt Herr Troll / Den Zepter Herr Pasberg / wie sichs den schikte wol.
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Der Herr Reichskantzler / der von Uhren trug fr Allen Die gldne Krohn / dem Reich’ und Knig zu gefallen / Drauf Seine Majesttt / zusamt der Kniginn Mit grosser Herligkeit und Ehren zog dahinn. Der Printz / sein Bruder und die Printzessinnen liessen Sich negst den Eltern sehn: Sie solten auch geniessen Des hohen Glkkes und hinfhro Gross und klein Auf jeden Sterbensfall des Reiches Erben sein. Der Knig / sein Gemahl und Kinder liessen tragen Den Himmel ber sich / von welchem man kan sagen: Das er von Silber und von Sammit schn gemacht Durch sechszehn Edle ward gahr prchtig fohrtgebracht. Die klugen ReichesRht’ / als auch das Frauenzimmer Folgt’ hie fein sittig nach / da war ein solch Geschimmer / Als wen der Sternen Heer am hohen Himmelshaus Im Fall’ ein heller Luft / lst seine Strahlen aus. Die Herren Geistliche / der hohen Schuhl Verwante / Der vielen Sttt’ / als auch des Landvolks Abgesante Die folgten ordentlich: Es war mit Lust zu sehn Den Knig und sein Reich daselbst versamlet stehn. Bald hat der Knig sich auf seinen Trohn gesetzet Zusamt der Kniginn / die Printzen hoch geschtzet Die namen ihren Sitz zur Rechten / das ja fein Die Printzessinnen zu der Linken knten sein. Das Frauenzimmer und die ReichesRht daneben Die haben ordentlich zur Seite sich begeben / Schnell ward es Alles still / drauf hrte man mit Ruh An Kantzlers statt hieselbst dem Herren Ritzen zu / Der redete gahr schn / und als dis aus gewesen / Da ward von Ihm der Eyd den Stnden frgelesen / Der Eyd / den Edelleut’ und Priester auf dem Plaan / Die Brger und zuletst das Landvolk gern gethan. Drauf Si dem Knig und der Kniginn die Hnde Geksset allzumahl. So Glklich lief zum Ende Dis hochgeschtzte Werk / das gleich zu diser Fahrt Mit sonderbahrer Freud’ und Pracht beschlossen ward.
Dennemark ein Erbkönigreich
Drauf hrte man viel Stkk’ und Musquetaden knallen / Die Tromlen / Pauken und Trompetten frisch erschallen / Der Schauplatz und das Tuch ward alles preis gemacht Und pltzlich durch das Volk zerstkt und weg gebracht. Auch Jhre Majestt die haben angerichtet Ein Knigliches Mahl dem Volk / das sich verpflichtet Zur Unterthnigkeit. Der Erbherr zwahr war froh / Jedoch sein Volk vielmehr / als welches Er also Begndigt / das es Ihm nie gnugsahm konte danken / Drum wolt’ Er Ewiglich von seiner Treu nicht wanken / Da rief man berlaut: O Knig Friderich Du Erbherr dises Reichs / der Himmel segne Dich Er lass’ in tausend Glied’ aus Dir uns Herscher schauen Als Erben Beiderseits fr Mnner und fr Frauen / Den Alles / was von dir / O Held / entsprossen ist / Behersche dises Reich gantz frei zur jeden Frist. So ward in Dennemark dis grosse Werk vollendet / So hat sich (wie man sagt) das Rad und Blatt gewendet / Der vor verpflichtet war / lebt nunmehr gntzlich frei / Wer merket nicht / das dis von GOtt verordnet sei? Den / Lib’ und Einigkeit die kommen sonder zweifel Von dem / der ewig libt: Die Zweitracht ist vom Teufel / Der doch dis hohe Werk mit aller seiner Macht Nicht sthren knt’ / ob wol der Neid es kaum gedacht. Die Fama floh’ herm / und lies gahr laut erschallen Den Ausgang diser Sach’ / an welcher trug Gefallen Ein grosses Theil der Welt / das Gott von Hertzen libt / Das Dir / O Friderich / den hchsten Ruhm itz gibt. Wie grslich sind auch wir in Holstein itz erfreuet! Wo man mit lauter Stimm’ an allen Ekken schreiet: Gelobt sei GOtt der Herr / der itz nach seinem Raht Den liben Knig so gahr reich gesegnet hat. Gelobt sei GOtt der Herr / der auch des Knigs Kinder So herlich hat gemacht / das Selbige nicht minder Die Knigliche Krohn’ / im Fall’ es Gottes Hand So schikken wrd’ hieselbst stets tragen mit Bestand.
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Gelobt sei GOtt der Herr / der nach dem Kriegsgetmmel Des Knigs Haus gebaut / ja der von seinem Himmel Auf Dennemark gesehn / der den Gesalbten libt Und Ihm’ ein festes Reich nach vilem Trbsal gibt. Gelobt sei GOtt der Herr! Frwahr / nun kan man merken / Wie herlich das er hilft / wie mchtig er kan strken Was schwach und jamrich war. Gelobt sei GOtt der HErr / So schreit der Edelmann / so ruft der Prediger / So spricht die Brgerschaft / so sagt der Baur im Lande / So schreien Jung’ und Alt’ am schnen Elbestrande / So ruft gantz Dennemark / so ruft die Norderwelt / So ruft das weite Meer / so ruft der breite Behlt / So gibt hievon Bescheid das Bergichte Norwegen / Das alte Knigreich / itz preist es disen Segen / Womit des Knigs Haus so wunderschn geschmkt Und in dem FriedensJahr aufs herlichst ist beglkt. Die Zeitung ist auch gahr nach Island hinn gelauffen / Das sich drob sehr erfreut: Da siehet mann mit Hauffen Das Volk zusammen gehn: Da spricht ein jeder frei: Wie Dennemark nun gahr ein Erbreich worden sei. Da hlt man Freudenfest / als sonst auch ist geschehen Im gantzen Knigreich / und dis mus ferner gehen / Den Knig Friderich hat gahr ein weites Land / Wie den Gelehrten ist von langer Zeit bekant. Ich zweifle gntzlich nicht / man werd’ in Grhnland wissen Von disem grossen Werk: Es ist doch stets geflissen Das flchtige Gercht in alle Theil der Welt Zu streuen aus / was sich in Wahrheit so verhlt Wiewol es oft auch fehlt. Ich weis / man wird noch sagen Von diser Herrligkeit / wo Phebus seinen Wagen Vier Monaht oft verbirgt / so / das die lange Nacht Die Menschen lebendig als wie vergraben macht. Dis NordAmerica gehrt zu deinen Reichen Du grosser Friderich / wo weisse Bhren schleichen /
Dennemark ein Erbkönigreich
Wo manches WallRoss tobt / Ja wo zu finden ist Das Einhorn / welches nicht fr gahr zu langer Frist Herr Hinrich Mller uns durch Schiff hat lassen bringen / Wovon man billig solt’ ein sonders Liedlein singen Dem wehrten Mann zum Ruhm: Doch mus zu disem mahl Ich schweigen / bis mir wird ein ander Freudenstrahl Entznden das Gemht. Ich wolte dis nur schreiben / Wie weit die Fama werd’ ihr stetig’ Arbeit treiben Von disem hohen Werk. Auf meine Feder / auf / Und gnne meiner Faust den Flgel-schnellen Lauf / Las sie dis grosse Werk in alle Lnder bringen / Las mein’ Uranien davon mit Freuden singen Und wnschen Glk und Heil dem Grossen Friderich / Ja / der dis hertzlich thut / O Knig / der bin Ich. Zufoderst dank’ ich GOtt / der dises so gefget / Das itz dem Knig’ und uns allen wol genget / Ja Gott den preis’ ich hoch / der dises so geschikt / Das nun das Gantze Reich gantz herlich ist erquikt. Gesegnet mssen sein / die durch Ihr’ hohe Gaben Und sonderbahre Treu dis Werk befodert haben / Ich zweifle nicht / das GOtt / der Knig / und die Krohn’ Ins knftig’ Ihrer Mh’ und Redligkeit den Lohn Als Gnade / Dank und Ehr’ aufs beste schenken werden / Es mss’ Euch wol ergehn / Ihr tapfre Leut’ / auf Erden / Und / wen Ihr schon der Welt gegeben guhte Nacht / So wird doch Eurer Treu wol ewiglich gedacht. Der Himmel mus zuletst Eur’ edle Wohnung bleiben / Aus welcher weder Zeit noch Neid Euch kan vertreiben / Fahrt Ihr nur immer fohrt Dem Grossen Friderich Zu dienen / als Jhr thut / Eur Lob bleibt Ewiglich. Immittelst wil auch ich / sampt meinen Anverwanten / Auch Freunden / Brdern und mit allen Landsbekanten Ersuchen unsern GOtt / das er ein starker Schutz Des Knigs wolle sein / das keiner Feinde Trutz
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Johann Rist
Den theuren Friderich / den wir viel hher schtzen Als alles Guht der Welt / nicht knn’ hinfohrt verletzen / O Jesu / walte Du / stets ber diesen Held Mit deiner Gnad’ und Lib’ / auf das die Norderwelt In stetserwnschter Ruh’ / in Fried’ und Wolfahrt lebe / Doch nach der HimmelsLust fr allen eifrigst strebe / Den alles / was die Welt so hoch zu liben pflegt / Bleibt doch nur Staub und Dampf / wen man ins Grab uns legt. Las ferner dir / O GOtt / in Gnaden sein befohlen Die schnste Kniginn / Dir ist ja nicht verhohlen / Wie Sie den Knig samt den Unterthanen libt / Wie rhmlich das sie lebt / und nur die Sanftmuht bt. Der Erbprintz / grosser GOtt / das Wohnhaus hoher Tugend Bleib’ unter deinem Schutz’ in Seiner frischen Jugend / Herr / gib Ihm deinen Geist / Kraft / Klugheit und Verstand / Das Seiner sich erfreu das gantze Zimberland. Sein Bruder / Herr Georg / ein Hertzog / dessen Gaben Sehr grosse Hoffnung schon der Welt gemachet haben / Der wachs’ auch freudig fohrt. HErr / lass’ ihn dir allein Zur Lust dem hohen Haus’ / hin stets befohlen sein. Die Printzessinnen All / aus Knigen gebohren / Jn Tugend / Hfligkeit und Schnheit auserkohren / Die halt’ / O treuer GOtt / in deiner Gnadenhuht / Das Sie nur liben dich / Ihr allerhchstes Guht Und knftig in der Welt nach deinem Raht erfreuen Das hchste Frsten-Bluht / das Dennemark mit Treuen Und wahrer Libe meint. Ihr Schnste Sonnen Ihr / Ihr Printzessinnen geht / lebt / blhet fr und fr. Erhre meinen Wunsch du treuer Menschenhhter / Ich weis / du gibst uns Dis / dazu der Seelen Ghter / Es breitet sich schon aus dein heller Gnadenschein / Vermehr’ ihn / grosser GOtt / wir wollen Dankbahr sein. ENDE.
Nachwort Editionskriterien Alle Texte werden im Wortlaut der jeweiligen Erstausgabe unter Berücksichtigung der vom Drucker am Ende aufgelisteten Errata wiedergegeben. Es erfolgt lediglich die zusätzliche Korrektur von offenkundigen Druckfehlern (auch in der Seiten- und Verszählung), eine Auflösung der drucktechnischen Abkürzungen (Tilden, Abbreviaturen der Endungen u. ä.; z. B. auch dz zu daß bzw. das, wz zu was oder d’ zu der) und eine moderate Vereinheitlichung der Schriftgestaltung (z. B. Verzicht auf Unterscheidung zwischen rundem s und Schaft-s, Verzicht auf unterschiedliche Schriftgrößen und Hervor hebungen durch Fettdruck). Die Großschreibung am Versanfang und bei bestimmten Wörtern (wie GOtt oder HErr) wird übernommen. Der Text in deutscher Druckschrift wird recte, alle Passagen in lateinischer Druckschrift innerhalb von deutschen Texten werden in Kapitälchen wiedergegeben, fremdsprachige Ganztexte hingegen recte abgedruckt. Die Paginierung der Vorlage wird in spitzen Klammern im Text vermerkt, bei Absatzwechsel an die letzte vorhergehende Zeile angefügt. Die unterschiedlichen Formen der Silbentrennung bleiben unberücksichtigt, weil ohnehin eine neue Trennung gewählt werden muss; auch die durch verschiedene Striche markierten Zusammensetzungen von Wörtern werden vereinheitlicht in der modernen Form (-) wiedergegeben. Offensichtliche Auslassungen werden durch die in spitze Klammern gesetzten Ergänzungen korrigiert. Eventuelle andere Korrekturen werden in den Eingriffen der Herausgeber dokumentiert.
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Textüberlieferung Unterthänigste Lobrede An […] H. Christian Ludowig Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg Diese Lobrede erscheint ohne Jahreszahl bei Jakob Rebenlein in Hamburg zum Anlass der darin gefeierten Vermählung von C hristian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (1622–1665) mit Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1636–1689) am 9. Oktober 1653. Der Druck im Format 2° (ca. 26 × 18 cm) besteht aus dem Titelblatt, einem Porträtkupfer des Herzogs und 5 unpaginierten Blättern Text. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3410, Nr. 68; VD17 23:269736Y. Das einzige bekannte Exemplar aus der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Sign. N 8.2° Helmst. (8), dient als Grundlage der Ausgabe.
Die Triumphirende Liebe Dieses Textbuch zu einem Festballett erscheint ohne Nennung des Autors erstmals im Format 2° (ca. 29 x 21 cm) bei Johann und Heinrich Stern in Lüneburg, vermutlich im Oktober 1653, unmittelbar zum Anlass der darin gefeierten Vermählung von Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (1622–1665) mit Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1636–1689) mit einer Aufführung am 12. Oktober 1653 in der fürstlichen Residenz Celle: Die Triumphirende Liebe / | umgeben | Mit den Sieghafften Tugenden / | Jn einem Ballet / | Auff dem hochfrstlichem Beylager / | Des Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frsten und | Herrn / | H. Christian Ludowigs / | Hertzogen zu Brunswig und Lneburg / etc. | Gehalten / mit Der auch | Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frstin und Frulein / | Frulein | DOROTHEA / | Hertzogin zu Schleszwig / Hollstein / Stormarn und | der Dittmarschen / Grfin zu Oldenburg | und Delmenhorst etc. | Auff der Frstlichen Resi-
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dentz Zelle | vorgestellet | Am 12. Tage des Weinmonats | Jm 1653. Jahre. | Lneburg / | Bei Johann und Heinrich / denen Sternen / | Gebrderen. Der Druck besteht aus dem Titelblatt, 35 unpaginierten Blättern mit Text und zahlreichen begleitenden Illustrationen, sowie 6 Faltkupfertafeln, 19 Notenseiten und einem abschließenden Emblem-Kupferstich. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3410, Nr. 69; VD17 23:292107H. Exemplare: UB Göttingen, Sign. 2 P DRAM III, 765 (unvollständig); GWLB Hannover, Sign. C 15694:2; HAB Wolfenbüttel Textb. 4° 49 und Textb. 4° 4 (beide unvollständig). Die Unterschiede zu dem unten beschriebenen Nachdruck in Hamburg bestehen in den 16 zusätzlichen Notenseiten der vier Stimmlagen der Ballettmusik am Ende des Bandes, einer fallweise etwas anderen Seitengestaltung, orthographischen Varianten im Text (für signifikante Abweichungen s. Varianten) sowie dem Fehlen der ersten Illustration mit dem das Werk präsentierenden Autor. Laut Georg Linnemann (Celler Musikgeschichte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Celle 1935, S. 24–46, mit leicht modernisiertem Text des Balletts sowie zahlreichen Abbildungen) ließ Herzog Christian Ludwig davon 120 Exemplare als Präsent für die Festgäste drucken. Aus den Archiven geht hervor, dass Rist vom Herzog 200 Reichstaler Honorar für das Libretto und nochmals 519 Rt. vermutlich für den Hamburger Kupferstecher August John und den ungenannten Komponisten ausbezahlt bekam. Für den Druck der Stiche erhielt die Kupferdruckerei von Margarete Steuerheld, der Witwe des im Jahr zuvor verstorbenen Franz Steuerheld (Steuerholt), in Altona 118 Rt., während der nicht näher bezeichnete Buchbinder 115 Rt. verrechnete (Linnemann: Celler Musikgeschichte, S. 44). Kulturgeschichtlich bemerkenswert sind auch die Umstände der Darbietung des Festballetts: „Zur Aufführung wurde ein besonderes ‚Balletthaus‘ aus Holz errichtet. Es stand schon im Juli fertig da, damit die Proben rechtzeitig beginnen konnten. Die Ausgaben für Zimmerer- und Tischlerarbeiten betrugen 760 Rthlr. Die Beleuchtung des Hauses durch ‚gläserne‘ Lampen wird in den Akten besonders
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erwähnt.“ (Linnemann: Celler Musikgeschichte, S. 44, wo in der Folge zahlreiche weitere Details zu Perücken, Masken, Musikern und Tänzern beschrieben werden.) Vermutlich kurz nach der Aufführung erfolgt ein ebenso anonymer Nachdruck bei Jakob Rebenlein in Hamburg, der wahrscheinlich für den Verkauf an eine breitere Öffentlichkeit bestimmt war. Dabei wurde der Text neu gesetzt, woraus sich kleine Verschiebungen in der Seitengestaltung ergeben; die Illustrationen wurden aber offenkundig aus Lüneburg übernommen. Auf Grund seiner besseren Textqualität dient dieser Druck hier als Basis der Ausgabe. Bibliogr. Nachweis: VD17 23:633659B. Exemplare: LBS Halle-Merseburg, Sign. 78 M 385(2) (Emblem-Kupferstich fehlt); HAB Wolfenbüttel, Sign. Textb. 4° 50. Das hier verwendete Exemplar ist jenes der HAB Wolfenbüttel, wo auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels der Vermerk steht: „ebenfalls unvollständig (vgl. 4° 49, Lüneburger Druck).“ Dieser Hinweis bezieht sich auf die oben erwähnten zusätzlichen Notenseiten, wobei nicht sicher ist, ob diese wirklich verloren gegangen sind oder gar nicht Teil dieses Nachdrucks waren. Sie werden jedenfalls hier nicht mit abgedruckt, weil sie nur musikgeschichtlich von Interesse sind und bei Linnemann (Celler Musikgeschichte, S. 45f.) beschrieben werden. Es handelt sich bei diesem Werk um eine bemerkenswert innovative Übertragung der französischen Gattung des Ballet de cour, das ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts von französischen Tanzmeistern in den deutschen Sprachraum gebracht und in höfische Festivitäten eingegliedert wird (vgl. Hans-Georg Hofmann: Höfisches Zeremoniell und Repräsentation im mitteldeutschen Singballett des 17. Jahrhunderts, in: Musik als Spiegel der Lebenswirklichkeit im Barock, hg. von Günter Fleischhauer u. a. Blankenburg 2001, S. 125–140), wobei unklar bleibt, ob nur der Text Rist zuzuschreiben ist oder sogar die gesamte Konzeption der Aufführung auf ihn zurückgeht (vgl. Marie-Thérèse Mourey: Rists Tanz- und Balletinventionen. Das Celler Hochzeits-Ballet Die Triumphirende Liebe (1653), in: Johann Anselm Steiger / Bernhard Jahn (Hg.): Johann Rist (1607–1667).
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rofil und Netzwerke eines Pastors, Dichters und Gelehrten. Berlin, P Boston 2015, S. 231–262). Das Werk besteht aus einem Vorwort mit anschließendem Loblied der Tugenden, 18 Ballett-Aufzügen mit Szenenanweisungen, vorzutragenden Gedichten und zwei weiteren Liedern, einem beschreibenden Cartel des großen Schlussballetts, drei Notenseiten zu den Liedern sowie einem Personenverzeichnis der mitwirkenden Tänzer. Die Texte weisen einen großen Formenreichtum nicht nur im Wechsel zwischen beschreibenden Prosaabschnitten und von den auftretenden Personen vorgetragenen Liedern auf. Rist macht hier in den Gedichten von sehr unterschiedlichen Versarten und Reimschemata Gebrauch, um den einzelnen Figuren ihre spezifische Ausdrucks weise zu verleihen. Nicht nachvollziehbar ist die in zahlreichen Katalogen und in älterer Literatur zu findende Zuschreibung der Musik zu dem Ballett an den langjährigen Braunschweiger Hofkomponisten Stephan Körner, was Mourey (Rists Tanz- und Balletinventionen, S. 236) auch deshalb mit Recht bezweifelt, weil sie für ihn ein Todesdatum 18 Monate vor der Aufführung nennt. Wie der biographisch kaum fassbare Körner zu dieser Ehre kam, ist schwer verständlich, denn Linnemann stellt klar fest: „Leider ist der Name des Komponisten im umfangreichen Aktenmaterial nicht zu finden.“ (Celler Musikgeschichte, S. 43) Aus diesem Grund erwägt er eine Zuschreibung an zwei Komponisten aus Rists engerem Freundeskreis, die auch für Vertonungen zahlreicher anderer Texte des Autors verantwortlich sind: Johann Schop (ca. 1590–1667, Organist in Hamburg) oder Michael Jacobi (1618– 1663, Kantor in Lüneburg). Hofmann (Höfisches Zeremoniell, S. 137, Anm. 37) hingegen nennt als möglichen Komponisten Kaspar Förster d. J. (1616–1673), der 1652–55 als Kapellmeister am dänischen Hof wirkt und damit auch zum Bekanntenkreis von Rist zählt. Die 23 (bzw. 24 im Hamburger Nachdruck) auf bzw. gefaltet zwischen den Textseiten platzierten Kupferstiche waren ursprünglich bei dem Braunschweiger Hofkupferstecher Konrad Buno (1613– 1671, latinisiert für Baun) bestellt, der laut Linnemann (Celler Musikgeschichte, S. 44) während der Arbeit erkrankte, so dass der
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zu dieser Zeit offenbar in Hamburg oder Altona lebende Kupferstecher August John (1602–nach 1678) über Vermittlung Rists am 28. Juli mit der Fertigstellung von 15 Illustrationen beauftragt wurde (vgl. Günter Dammann: Johann Rist auf zwei Fürstenhochzeiten: Glückstadt 1643 und Celle 1653, in: Johann Anselm Steiger / Bernhard Jahn (Hg.): Johann Rist (1607–1667). Profil und Netzwerke eines Pastors, Dichters und Gelehrten. Berlin, Boston 2015, S. 71– 108; hier S. 98). Von Buno, der die Summe von 134 Reichstalern bezog, sind das z weite und dritte Bühnenbild sowie der abschließende Emblem-Kupferstich signiert. Das Lemma des Emblems SINCERE ET CONSTANT, eine französische Version der lateinischen Devise des Herzogs Sincere et constanter, steht in der Bildmitte; das Icon besteht aus einem Grashügel, auf dem inmitten von feurigen Strahlen ein Salamander liegt, auf den sich die Aussage der zweiten Strophe des Epigramms bezieht; links unten steht mit Löwenfell bekleidet und mit Keule und Fackel bewaffnet Herkules, dessen Tugend und Tapferkeit Gegenstand der ersten Strophe des Epigramms sind; er bekämpft die im rechten unteren Bereich abgebildete, feuerspeiende Hydra, die laut dritter Strophe zu Pulver verbrennen wird. Die 24 Originalkupferplatten der Drucke Lüneburg und Hamburg lagern zusammen mit Material von Hermann Conring (Helmstedt 1653) heute im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover (Dep. 84 B Nr. 558/1-4). Die Stiche werden hier in ihrer Größe unserer Ausgabe angepasst. Drucktechnisch interessant ist die Verwendung von ä (schändlichen auf S. 71, Z. 2) neben dem üblichen Sonderzeichen.
Unterthänigste Glükwünschung und Lob-Rede An Den […] Herrn Friderich Wilhelm Marggraffen zu Brandenburg Dieser Glückwunsch an Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620–1688) und Luise Henriette von Oranien (1627–1667) erscheint zur Geburt von Kurprinz Karl Emil (1655–1674) am
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16. Februar 1655 (die Angabe 6. Februar auf dem Titelblatt entspricht dem Datum vor der Kalenderreform). Der Druck im Format 2° (ca. 26 × 18 cm) besteht aus dem Titelblatt und 3 unpaginierten Blättern Text. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3411f., Nr. 71 A; VD17 23:269844V. Das einzige bekannte Exemplar aus der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Sign. N 8.2° Helmst. (13), dient als Grundlage der Ausgabe. Drucktechnisch interessant ist die Verwendung von ä (z. B. gnädiglich auf S. 86, V. 83) und ü (z. B. Churfürstinn auf dem Titelblatt, S. 83) neben den üblichen Sonderzeichen.
Depositio Cornuti Der 1655 in Lüneburg bei den Gebrüdern Stern erschienene Druck besteht aus 20 unpaginierten Blättern und zwei Notenseiten im Oktav-Format und wurde nach einem weniger vollständigen Exemplar (ohne Prologus und ohne Notenseiten) von Karl Theodor Gaedertz in dem Artikel „Johann Rist und sein Depositionsspiel“ (in: Akademische Blätter I.7-8/9, 1884, S. 385–412 und 441–470) bzw. in dem Sonderdruck mit Textausgabe „Gebrüder Stern und Ristens Depositionsspiel“ (Lüneburg 1886) beschrieben. Mit dem kulturgeschichtlichen Kontext des Initiationsspiels beschäftigt sich Thomas Rahn (Das Freudenspiel als Ritualvorlage. Rists Depositio Cornuti Typographici, in: Johann Anselm Steiger / Bernhard Jahn (Hg.): Johann Rist (1607–1667). Profil und Netzwerke eines Pastors, Dichters und Gelehrten. Berlin, Boston 2015, S. 263–280), der sich allerdings auf die Ausgabe von Gaedertz und die Folgeausgabe von 1714 stützt. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3413, Nr. 73.1 (aber mit fehlerhaftem Titel). Das einzige bisher in den Verzeichnissen nicht erfasste Exemplar aus der Houghton Library der Harvard University (dort unter Philipp von Zesen verzeichnet) dient als Grundlage der Ausgabe.
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Die Aufführung von Rists Depositio Cornuti fand vermutlich 1654 zur Gesellenweihe des jungen Johann Heinrich Stern im Haus der Gebrüder Stern in Lüneburg statt (vgl. Hans Dumrese: Der Sternverlag im 17. und 18. Jahrhundert. In: Hans Dumrese/Friedrich Carl Schilling: Lüneburg und die Offizin der Sterne. Lüneburg 1956, S. 1–132, hier S. 79 und 127f.). Die dabei zum Einsatz gekommenen und im Text erwähnten Postulatsgeräte (ein farbig bemaltes Breitbeil aus Holz, ein hohler Schinken aus Papiermaschee mit einem Schlitz, eine Säge, ein Zirkel, zwei Äxte aus Holz und der Cornutenhut, eine gelb grüne Kappe mit Hörnern aus Pappe) wurden in der von Stern’schen Druckerei aufbewahrt, sind in der Ausgabe von Gaedertz 1886 in einer Bildtafel am Ende des Bandes abgebildet und befinden sich heute nach Schenkung durch Georg von Stern im Lüneburger Museum. Wie Rist am Beginn seiner Zuschrift erklärt, wurde er von der ihm freundschaftlich verbundenen Familie, für die er bereits zahlreiche Ehrengedichte verfasst und in Sammlungen (Sämtliche Werke, Bd. VIII, S. 363–366, Bd. X, S. 376–383, S. 387–390, S. 427–436, S. 714f.) veröffentlicht hatte, gebeten, ein ihm überreichtes älteres Depositionsspiel inhaltlich und metrisch zu überarbeiten. Es handelt sich dabei um DEPOSITIO CORNUTI, ZU LOB VND EHREN Der Edlen, Hochlöblichen vnd Weitberhümbten Freyen Kunst Buch druckerey, IN KURTZE REIMEN VERFASSET (o. O., vermutlich 1621) des Danziger Buchdruckers Paulus de Vise (vgl. die moderne Ausgabe von Arno Schmidt in Danzig 1925). Rist entschließt sich allerdings zu einer kompletten Umarbeitung der Materie nach eigenen Vorstellungen, vor allem metrischer und sprachlicher Natur (der Knecht spricht Niedersächsisch). Der Druck von 1655 besteht nach der Titelseite aus der Personenliste, der dreiseitigen Zuschrift (Inc.: SJe werden zweifels frei), der zweiseitigen Invektive gegen Meister Hämmerling (Inc.: MEin Schatten), der 10-strophigen Vorrede (Inc.: Anfnglich tritt auff), der eigentlichen Handlung (Inc.: Nun wird an dem Lust-Spiel) mit den Szenen zwischen Depositor, Knecht und Cornuten, worin der Brief an den Cornuten (Inc.: MEin allerliebstes Hertz) verlesen und
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der Cornut malträtiert wird, dem Auftritt der Zeugen (Inc.: Hierauff treten), dem Bekenntnis des Cornuten (Inc.: MEin Herr woll’ unbeschwert), der 23-strophigen Unterweisung durch den Lehrmeister (Inc.: ES ist Mir lieb), der Weihe des Gesellen (Inc.: Hierauff nun begehret der Lehrmeister), der Abdankung (Inc.: Nun folget die Person), der 7-strophigen Zugabe bzw. Lob- und Ehrenlied (Inc.: Lebe / schwebe), der dazugehörigen Notenseite, einer Notenseite von Michael Jacobi zur Vorrede und schließlich dem siebenseitigen Prolog. Dieser mit einer anderen Blattzählung angefügte Prolog ist ein Mosaik aus Philipp von Zesens Gebundene[r] Lob-Rede Von der Hochntz- und Lblichen zweyhundert-Jhrigen Buchdrückerey-Kunst (Hamburg: Jakob Rebenlein 1642). Wörtlich werden daraus nach einer modifizierten Einleitung die folgenden Verse von Zesen übernommen: 54–180, 269–276 und 299–388. Das bisher in der Forschung unbekannte Exemplar aus Harvard ist darüber hinaus kulturhistorisch bemerkenswert, weil es offensichtlich von einem Buchdrucker als Handbuch verwendet wurde: Auf der Innenseite des Vorderdeckels sind ein mit Johann beginnender Besitzvermerk sowie der lateinische Spruch Omnia cum Deo et nihil sine eo (Alles mit Gott und nichts ohne ihn) zu finden, die allerdings weitgehend mit einem Bibliotheks-Exlibris überklebt wurden. Auf dem vorletzten Blatt des Exemplars sind als Vorbesitzer eingetragen: Gustav Schumann 1872. Ludolf Unverzagt 1875. Wilhelm Blumenberg 1875. Im gedruckten Teil haben zwei verschiedene Hände handschriftlich vier Korrekturen bzw. Zusätze angebracht, welche in den Varianten (3) und den Eingriffen (1) dieser Ausgabe ausgewiesen werden. An den Druck der Depositio angebunden wurden 15 unpaginierte Blätter, von welchen zehn mit Handschriften unterschiedlicher Hände beschrieben sind. Die ersten und letzten Blätter dieses Teils enthalten drucktechnische Details wie Berechnungen, Anordnungen von Seiten auf einem Druckbogen sowie Hinweise darauf, in welcher Form und Verpackung die bedruckten Bögen die Offizin verlassen. Dazwischen liegen fünf Seiten mit drei längeren Sinngedichten: das erste, Drei Engel mögen dich umschweben, stammt von Karl
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M üchler (Gedichte. Berlin 21802, S. 121–123), das zweite, Dir ein Blümchen heut zu pflücken, und das dritte, Noch strebt die Knospe nicht aus frischer Fülle, konnten bisher nicht zugeschrieben werden. Am Ende dieses handschriftlichen Teils finden sich zwei Notizen verschiedener Hände, deren Einordnung unklar scheint: 1) Für 400 Lottorielose auf ein Quartblattblä… sind 2 Thaler bezahlt. 2) Für 30–50 Karten, ohne den Werth derselben 1 Thaler. Folgeausgaben DEPOSITIO | CORNUTI | TYPOGRA-|PHICI, | Das ist: | Lust1672a oder Freu-|den-Spiel / | Welches bey Anneh-|mung vnd Bestttigung ei-|nes Jungen-Gesellen / der die Edle | Kunst der Buchdruckerey redlich hat außgelernet / ohne | einige Aergernsse kan agiret vnd | frgestellet werden. | Zum Erstenmahl gedruckt in Lneburg | in der SternischenDrucke rey. | Anjetzo aber von etlichen Kunst-liebenden vermehret | vnd nachgedruckt. | Ynßprugg / Jm Jahr Christi / 1672. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3414, Nr. 73.2; VD17 32:678459A. Das hier verwendete Exemplar liegt in der HAAB Weimar (Sign. O 9:193 [b]). Der Druck aus 24 unpaginierten Blättern im Oktavformat besteht nach dem Titelblatt aus der leicht modifizierten Personenliste, einer Notenseite mit der ersten Strophe der Vorrede, einer hinzugefügten Vorrede des Vice-Knechts, dem Prolog, der eigentlichen Handlung mit den Szenen zwischen Depositor, Knecht und Cornuten, worin der Brief an den Cornuten verlesen und der Cornut malträtiert wird, dem Auftritt der Zeugen, dem Bekenntnis des Cornuten, der 23-strophigen Unterweisung durch den Lehrmeister, der Weihe des Gesellen, der Abdankung und der 7-strophigen Zugabe bzw. Lob- und Ehrenlied. Der Verfasser des Werkes ist in dieser Ausgabe durch das Fehlen der Zuschrift an keiner Stelle mehr genannt; ebenso anonym bleibt die hinzugefügte Vorrede des Vice-Knechts.
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Die ursprünglich niedersächsischen Passagen des Knechts werden hier in eine hochdeutsche Version übertragen, die auf der Basis der folgenden Ausgabe 1672b, welche insgesamt einen vollständigeren Text aufweist, mit den entsprechenden Abweichungen in den Varianten abgedruckt wird. Inhaltlich bemerkenswert sind Korrekturen im Text an konfessionell kritischen Stellen im Prolog, wo vom Papst, von Hus und von Luther die Rede ist. Diese Abweichungen werden im Verzeichnis der Varianten dokumentiert. DEPOSITIO | CORNUTI | TYPOGRA-|PHICI, | Daß ist: | Lust1672b oder Freu-|den-Spiel / | Welches bey Annehmung und | Besttigung eines Jungen-Gesellen / | der die Edle Kunst der Buchdruckerey redlich hat | außgelernet / ohne eini ge Ergernsse kan frgestellet / | vermittelst / welches auch knfftiger Zeit / Junge an-|gehende Persohnen / nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre / | zu Buchdrucker-Gesellen knnen ernennet / | bestetiget / an- und auffgenommen | werden. | Auff Freundliches Ansuchen und sonderbares Bege-|ren / wie denn auch der Hoch- und Weitgerhmten Buchdru-|cker-Kunst zu unvergnglichen Ehren / wolmey-| nentlich abgefasset | Von | Johann Rist. | Zum Erstenmahl gedruckt in Lneburg | in der Sternischen-Druckerey. | Anjetzo aber in Tbingen in der Heinischen | Druckerey. | Jm Jahr M DC LXXII. Bibliogr. Nachweis: Es handelt sich auch bei diesem Druck um eine bisher bibliographisch nicht erfasste Ausgabe. Das einzige bekannte und hier verwendete Exemplar ist jenes der WLB Stuttgart, Sign. d.D. 8° 9911. Der Druck aus 24 unpaginierten Blättern im Oktavformat besteht nach dem Titelblatt aus der Personenliste, der Zuschrift, der Invektive gegen Meister Hämmerling, einer hinzugefügten Vorrede des Vice-Knechts, dem Prolog, der 10-strophigen Vorrede mit einer Notenseite, der eigent lichen Handlung mit den Szenen zwischen Depositor, Knecht und Cornuten, worin der Brief an den Cornuten verlesen und
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Nachwort
der Cornut malträtiert wird, dem Auftritt der Zeugen, dem Bekenntnis des Cornuten, der 23-strophigen Unterweisung durch den Lehrmeister mit einer kleinen Hinzufügung am Ende, der Weihe des Gesellen und der Abdankung. Der Verfasser des Werkes ist in dieser Ausgabe aus der von Rist unterschriebenen Zuschrift von 1655 und der Invektive gegen Meister Hämmerling zu erschließen; anonym bleibt die hinzugefügte Vorrede des Vice-Knechts. Die ursprünglich niedersächsischen Passagen des Knechts werden auch hier in Hochdeutsch übertragen, was in den Varianten nachzulesen ist. DEPOSITIO CORNUTI | TYPOGRAPHICI, | Das ist: | Lust1677 oder Freuden-|Spiel / | Welches bey Annehmung und Bestetigung | eines Jungen-Gesellen / der die Edle Kunst der Buch-|druckerey redlich hat außgelernet / ohne eini ge Aergernsse kan | frgestellet / vermittels / welches auch knfftiger Zeit / Junge an-|gehende Personen / nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre / zu Buch-|drucker-Gesellen knnen ernennet / bestetiget / an- und auff-|genommen werden. | Auff freundliches Ansuchen und sonderbares | Begehren / wie denn auch der Hoch- und Weitgerhm-|ten Buchdrucker-Kunst zu unvergnglichen Ehren / | wolmeinentlich abgefasset | Von | Johann Rist. | Zum Erstenmahl gedruckt in Lneburg. | Anjetzo aber zu der Niederschsischen Rede die Hoch-Teut-|sche anbey gesetzt; und mit schnen Liedern vermehret / | und also wiederumb zum Druck | befrdert. | Franckfurt am Mayn / | Druckts Johann- Georg Drullmann. | Jm Jahr Christi 1677. Der mit dem Jahr 1677 datierte Druck von 31 unpaginierten Blättern im Oktav-Format, in den einige Ziervignetten eingefügt sind, erscheint als Anhang zu dem Druckerhandbuch von Johann Ludwig Viëtor: Neu-auffgesetztes Format-Büchlein, hg. von Jacob Redinger (Frankfurt a. M. 1679). Diese Art der Verwendung von Rists Werk bildet in der Folge die Grundlage zahlreicher weiterer Ausgaben.
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Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3414, Nr. 73.3; VD17 23:725657U und VD17 1:065419V; Exemplare: SB Berlin, Sign. An 2503; UB Frankfurt a. M., Sign. N.libr. 1319; SUB Göttingen, Sign. 8 P DRAM III,897; SUB Hamburg, Sign. Scrin A/896; UB Heidelberg, Sign. G 5639 RES und F 7796 RES; HAB Wolfenbüttel, Sign. Xb 9934; UB Basel, Sign. UBH BE VIII 22:2; NB Bern, Sign. GMFB 1070. Für die Varianten wird hier das Exemplar der SUB Göttingen verwendet. Der Druck besteht nach der Titelseite aus der Zuschrift von 1655, der Invektive gegen Meister Hämmerling, der Personenliste, der hinzugefügten Vorrede des Vice-Knechts, dem Prolog, der 10-strophigen Vorrede mit einer Notenseite, der eigentlichen Handlung mit den Szenen zwischen Depositor, Knecht und Cornuten, worin der Brief an den Cornuten verlesen und der Cornut malträtiert wird, dem Auftritt der Zeugen, dem Bekenntnis des Cornuten, der 23-strophigen Unterweisung durch den Lehrmeister, der Weihe des Gesellen, der Abdankung, der 7-strophigen Zugabe bzw. Lob- und Ehrenlied mit der dazugehörigen Notenseite, sowie drei weitere mit Initialen signierte Zugaben, von welchen die beiden ersten jeweils eine Notenseite enthalten. Die Ausgabe enthält die niedersächsischen Passagen des Knechts von 1655, gefolgt von der hochdeutschen Version in Klammer. 1684 DEPOSITIO | CORNUTI TY-|POGRAPHICI, | Das ist: | Lustoder Freu-|den-Spiel / | Welches bey Annehmung und Be-|stttigung eines Jungen-Gesellen / der die | Edle Kunst Buchdrückerey redlich hat aus-|gelernet / ohne eini ge Aerger nsse kan | agiret und frgestellet werden. | Zum erstenmal gedruckt in Lneburg in der | Sternischen Druckerey. | Anjetzo aber zusammen getragen / vermehret | und nachgedruckt | von | Daniel Michael Schmatzen / der Edlen | Kunst Buchdruckerey Verwandter. | Sultzbach / | Gedruckt bey Johann Holsten / | Anno M DC LXXXIV.
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Der aus 20 unpaginierten Blättern im Oktav-Format bestehende Druck bildet den Anhang zu dem Druckerhandbuch von Daniel Michael Schmatz: Neu-vorgestelltes […] Format-Buch (Sulzbach: Johann Holst 1684). Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3414, Nr. 73.4. Exemplare: ThULB Jena, Sign. 8 Hist.lit.IX,6(5); UB Leipzig, Sign. Bö B III 528; UB Wien I-202.712A. Für die Varianten wird hier das Exemplar der UB Wien verwendet. Der Druck besteht nach der Titelseite aus der leicht modifizierten Personenliste, der 10-strophigen Vorrede, der hinzugefügten Vorrede des Vice-Knechts, dem Prolog, einem hinzugefügten weiteren Prolog, der eigentlichen Handlung mit den Szenen zwischen Depositor, Knecht und Cornuten, worin der Brief an den Cornuten verlesen und der Cornut malträtiert wird, dem Auftritt der Zeugen, dem Bekenntnis des Cornuten, der 23-strophigen Unterweisung durch den Lehrmeister, der Weihe des Gesellen, der Abdankung, einer hinzugefügten weiteren Abdankung und der 7-strophigen Zugabe bzw. Lob- und Ehrenlied. Die Ausgabe enthält die hochdeutschen Passagen des Knechts, gefolgt von der niedersächsischen Version von 1655. DEPOSITIO | CORNUTI | TYPOGRAPHICI, | Das ist: | Lust1714 oder Freuden-|Spiel / | Vermittelst welches junge angehende Personen / | so die Edle Kunst der Buchdruckerey redlich ausgelernet / | nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre / zu Buchdrucker-|Gesellen besttiget / an- und auffgenommen / und ohne | einige Ærgerniß dabey vorgestellet wer-|den kan. | Auf freundliches Ansuchen / und sonderbahres | Begehren / wie dann auch der Hoch- und weit-|gerhmten | Buchdrucker-Kunst | Zu unvergng lichen Ehren / wohl-meynentlich abgefasset | von | Johann Rist. | Zum Erstenmahl gedruckt in Lneburg. | Anitzo aber aufs neue neben der Nieder-Schsischen Rede | die Hoch-
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teutsche gesetzt / und zum Druck | befrdert. | LUBECK / bey Samuel Struck. | Jm Jahr Christi / 1714. Der aus 48 Seiten im Oktav-Format bestehende Druck erscheint als Anhang zu Samuel Struck: Neu-verfassetes […] Format-Buch (Lübeck/Leipzig: S. Struck 1715) und enthält am Ende eine Zugabe von Andreas Tscherning. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3414f., Nr. 73.5; VD18 11488018. Exemplare: SLUB Dresden, Sign. Technol.B.654,1; ULB Halle, Franckesche Stiftung; ThLUB Jena, Sign. 8 Hist.lit.IX,6(3). 1721 DEPOSITIO | CORNVTI TYPOGRAPHICI, | Das ist: | Lustund Freuden-Spiel / | vermittelst welchem junge Personen / | so | die Edle Buchdrucker-Kunst | redlich erlernet / | nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre / zu Buchdrucker-Gesellen | bestttiget und auffgenommen werden / | Auf freundliches Ansuchen / und sonderbares Begehren / wie auch der hoch- und weitgerhmten Buchdrucker-Kunst | zu unvergleichlichen Ehren / A. 1654 wolmeinend verabfasset | von | Johann Rist. Der aus 20 unpaginierten Seiten im querliegenden Quart- Format bestehende Druck erscheint als Anhang zu Johann Heinrich Gottfried Ernesti: Die wol-eingerichtete Buchdruckerey (Nürnberg: Johann Andreä Endters E rben 1721) und enthält am Ende eine Zugabe von Andreas Tscherning. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3415, Nr. 73.6; VD18 1479909X-007. Exemplare: SB Bamberg, Sign. 22/ JH.H.I.q.12; SB Berlin, Sign. 50 MA 46525; GWLB Hannover, Sign. Bu 2791; UB Leipzig, Sign. Typogr.152; SB Regensburg, Sign. 999/4Art.38; HAB Wolfenbüttel, Sign. M: Bd 310; ÖNB Wien, Sign. *44.V.166. DEPOSITIO | CORNUTI | TYPOGRAPHICI, | Das ist: | Lust1724 oder Freuden-|Spiel / | Vermittelst welches junge angehende Personen / | so die Edle Kunst der Buchdruckerey redlich ausgelernet / | nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre /
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zu Buchdrucker-|Gesellen besttiget / an- und auffgenommen / und ohne | einige Ærgerniß dabey vorgestellet wer-|den kan. | Auf freundliches Ansuchen / und sonderbahres | Begehren / wie dann auch der Hoch- und weit-|gerhmten | Buchdrucker-Kunst | Zu unvergnglichen Ehren / wohl-meynentlich abgefasset | von | Johann Rist. | Zum Erstenmahl gedruckt in Lneburg. | Anitzo aber aufs neue neben der Nieder-Schsischen Rede | die Hochteutsche gesetzt / und zum Druck | befrdert. | Lübeck und Leipzig / bey Johann Nicolaus Thun. 1724. Der aus 48 Seiten im Oktav-Format bestehende Druck erscheint als Anhang zu J. N. Tscherning: Neu-verbessertes […] Format-Buch (Lübeck: J. N. Thun 1724). Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3415, Nr. 73.7. DEPOSITIO | CORNVTI TYPOGRAPHICI, | Das ist: | Lust1733 und Freuden-Spiel / | vermittelst welchem junge Personen / | so | die Edle Buchdrucker-Kunst | redlich erlernet / | nach Verfliessung ihrer Lehr-Jahre / zu Buchdrucker-Gesellen | bestttiget und auffgenommen werden / | Auf freundliches Ansuchen / und sonderbares Begehren / wie auch der hoch- und weitgerhmten Buchdrucker-Kunst | zu unvergleichlichen Ehren / A. 1654 wolmeinend verabfasset | von | Johann Rist. Der aus 16 unpaginierten Seiten im querliegenden Quart- Format bestehende Druck erscheint als Anhang zu Johann Heinrich Gottfried Ernesti: Die wol-eingerichtete Buchdruckerey (Nürnberg: Endter 1733). Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3415, Nr. 73.8; VD18 14798921-007. Exemplare: SB Bamberg, Sign. 22/ Techn.q.3; UB Augsburg, Sign. 221/AN 25800 E71; LB Detmold, Sign. Bf 110; UB Erlangen, Sign. H00/4 BBLGRIII 3; SA Hamburg, Sign. U 222/0002; MA Hamburg, Sign. Gra.1.10-1; ThLUB Jena, Sign. 4 Hist.lit.IX,7; BSB München, Sign. Cod.icon. 370; SB Regensburg, Sign. 999/4Art.39; HAB Wolfenbüttel, Sign. M: Bd 312 und Wt 125.
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1743 DEPOSITIO | CORNVTI | TYPOGRAPHICI | Oder | Handlungen, | Welchem mit denjenigen Personen, so die | edle Kunst-Buchdruckerei redlich gelernet, nach | Verfliessung ihrer Lehr-Jahre, zu Kunst-|Gliedern besttiget, an- und aufgenom-|men werden, | in gebundener und ungebundener Rede | vor Augen gestellet. | Personen sind, | Der Vorredner, Der Depositor, Sein Knecht, | Der Cornut, Zwey Zeugen, Lehrmeister, | und Nachredner. | Leipzig 1743. Der aus 62 Seiten im Oktav-Format bestehende Druck erscheint als Anhang zu Christian Friedrich Geßner: Der in der Buchdruckerei wohl unterrichtete Lehr-Junge (Leipzig: C. F. Geßner 1743). Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3416, Nr. 73.9; VD18 14610566-001. PB Amberg, Sign. 999/Technol. 61; SB Bamberg, Sign. 22/JH.Techn.o.12; UB Augsburg, Sign. 02/ IX.4.8.195; SB Berlin, Sign. An 460, An 460, An 460 und Bibl. Diez oct. 10019; SUB Göttingen, Sign. 8 HLL I,598; ULB Halle, Franckesche Stiftung; GWLB Hannover, Sign. Ba-A 508; UB Heidelberg, Sign. F 7653-45 RES; ThLUB Jena, Sign. 8 Hist.lit. IX,16(2-3) und 8 Hist.lit. IX,10(1-2); BSB München, Sign. Typ. 20 t; UB München, Sign. 0014/W 8 H.lit.113; SB Passau, Sign. S nv/Ya (b) 23; HAB Wolfenbüttel, Sign. M: Bd 464; NB Bern, Sign. GMFB 952 Res. Der fallweise in Katalogen ebenfalls der Ausgabe 1743 zugeordnete Titel DEPOSITIO | CORNVTI | TYPOGRAPHICI, bestehend aus 22 Seiten im Oktav-Format (VD18 11820446; SB Berlin, Sign. An 2531) erschien ohne Zweifel in einem anderen Zusammenhang, der aber wegen fehlender Daten nicht geklärt werden konnte. Es folgen bis in das 20. Jahrhundert zahlreiche Faksimile-Nachdrucke bzw. Neudrucke der verschiedenen Ausgaben in unterschied licher Zusammensetzung, in der Regel bei bibliophilen Vereinigungen und in Ausbildungsstätten für Buchdrucker und Graphiker, wodurch diesem Text von Johann Rist ein ungewöhnliches Nach leben beschieden ist.
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Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene Florabella Diese Sammlung wird erstmals auf Initiative von Peter Meyer (ca. 1620–1677), Komponist und Ratsmusikus in Hamburg, und auf dessen Kosten 1651 bei Jakob Rebenlein in Hamburg gedruckt und laut Aussage in der Vorrede privat vertrieben. Der in einem einzigen bekannten Exemplar erhaltene Druck im Format 8° besteht aus 110 unpaginierten Blättern mit Text und Noten. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3405, Nr. 59.1. Exemplar: Biblioteka Jagiellońska Kraków, Sign. Berlinka Yi 1106 (d. h. ehemals SB Berlin, Sign. Yi 1106). Dieses Exemplar dient hier als Basis für Beschreibung und Varianten. Laut Aussage von Meyer in seiner Widmung an Vincent Möller, Jurist und schwedischer Diplomat, und an Eberhard Möller, Domherr in Hamburg, sowie in seiner Vorrede stammen alle Texte von Rist. Allerdings gesteht der Herausgeber ein, sie nicht von ihm direkt bezogen, sondern aus anderen Quellen ohne Wissen des Verfassers zusammengetragen zu haben. Die erste Strophe der 50 Lieder ist nicht in Gedichtform abgedruckt, sondern nur unter den Noten der beiden Stimmen Cantus und Bassus, fallweise nur unter Cantus zu lesen. Ab dem zweiten Lied, mit Ausnahme von Nr. 6, reichen die Titel der einzelnen Stücke immer über beide Notenseiten. Die Texte einiger Lieder sind in zwei Spalten gesetzt. Bis auf fünf mit J. R. = Johann Rist signierte Notenseiten (s. unten) wurde die Musik von Meyer selbst für die Sammlung komponiert. Es werden hier nur Widmung und Vorrede dieser Erstausgabe abgedruckt, weil der Aufbau des Werks sich ab der zweiten erweiterten Ausgabe 1656 beträchtlich ändert. Es sind nämlich hier nur 50 der endgültig 72 veröffentlichten Lieder enthalten. Die folgende Konkordanz ordnet der Nummer der Erstausgabe immer die Nummer ab der zweiten Ausgabe zu: Nr. 1 = 1, 2 = 2, 3 = 3, 4 = 5, 5 = 6, 6 = 7, 7 = 9, 8 = 10, 9 = 11, 10 = 13, 11 = 14, 12 = 15, 13 = 17, 14 = 18, 15 = 19, 16 = 21, 17 = 22, 18 = 23, 19 = 25, 20 = 26, 21 = 27, 22 = 29, 23 = 30, 24 = 31, 25 =
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33, 26 = 34, 27 = 35, 28 = 37, 29 = 38, 30 = 39, 31 = 41, 32 = 42, 33 = 43, 34 = 45, 35 = 46, 36 = 47, 37 = 49, 38 = 50, 39 = 51, 40 = 53, 41 = 54, 42 = 55, 43 = 57, 44 = 58, 45 = 59, 46 = 61, 47 = 62, 48 = 63, 49 = 65, 50 = 71.
Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene
Florabella. Mit gantz neen und anmuhtigen Weisen außgeziert und hervorgegeben von
Peter Meiern. Bei demselben am Pferdemarckt fr dem Alsterthor zu bekommen.
Hamburg / Gedrukt bei Jacob Rebenlein / in Verlegung des Autoris, Jm Jahre 1651.
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Dem HochEdlen / Gestrengen und Vesten Herren / H. Vincent Mller / Dero Knigl: Majestt zu Schweden wolbestalten Hoffraht und Residenten / meinem sonders hochgeneigtem Herren und grossen Gnner Wie auch Dem WolEhrwrdigen / WolEdlen / vesten und hochbenamten Herren H. Eberhart Mllern / Des hohen Stifftes zu Hamburg lteren Domherren und Structuario, meinem sonders hochgeehrten Herren und mchtigen Befoderer. HochEdler / Gestrenger und Vester Herr Resident / WolEhrwrdiger / WolEdler / Vester und hochbenahmter Herr / Großgnstige / vielvermgende Gnner und hochwehrte Patronen,
DAß der Mensch von dem grundgtigem GOtt zu keinem andern Ende mit der herrlichen Wissenschafft der edlen Musik sei beseeligt und begabet / als daß er erstlich damit den Schpfer aller Dinge lobe und preise / und ihm fr alle Wohlthaten hertzlich danke: daß er auch frs ander seinem Nechsten so wohl in Traurigkeit und Betrbnß / als in Fred und Frligkeit diene. Solches ist gantz ohnlegbar / und kan so wohl aus heiliger Schrifft / als auch dem Leben der Gottseeligen lieben Alten sattsahm erwiesen und dargethan werden. Jch / fr meine Person / als der ich mich in dieser edlen Kunst von Jugend auff fleissig gebet / habe unlngst etliche / allein zur Lust und Ergetzligkeit wol dienende Musikalische Stkke auffgesetzet und verfrtiget. Denn / nachdem ich von des edlen
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imbrischen Dafnis lieblich gesetzeten Lust- und Ehren-Liedern C eine gute Anzahl durch die dritte Hand an mich gebracht / so habe ich dieselbe (zwahr ihme unwissend) mit gantz neen Weisen außzieren und derselben fnfftzig Stkke allen Musiklibenden zu sonderbahrem Gefallen in ffentlichen Drukke heraus geben wollen. Wenn ich aber von glaubwrdigen Leten vernommen / daß beides Ere HochEdle Gestrengigkeit / wie auch Ere Wol Ehrwrde WolEdle Gunsten (gleich wie sie dem Geblhte nach einander verwand sind / also auch in der Liebe zur Tugend und allen lblichen Knsten sich untereinander gahr sehr gleichen / ja die edle Musik nicht nur lieb und wehrt halten / sondern auch eigen hndig auszuben wissen / und sonst ihre andere hohe Eigenschafften iedermnniglich bekand sind / und trefflich hoch gerhmet werden) wozu noch dieses komt / daß mein hochgeehrter Herr Resident nebenst ihrer hochweisen und hochgelehrten Gunsten Herr Wolffgang Merer meine erste Geistliche Concerten mit großgnstigen Hnden willig auff- und angenommen / wofr ich mich zum aller unterdienstlichsten bedanke. Als habe ich mich ferner wollen erkhnen / diese nee von mir gemachte Melodeien / welcher Texte der edleste Dafnis aus Cimbrien / alle selber soll gesetzet haben / Eer HochEdlen Gestreng: und WolEhrwrden / WolEdlen Gunsten unterdienstlich und demhtig zuzuschreiben / der gntzlichen Zuversicht / sie nicht allein dieses mein Bchlein ihnen hochgnstig werden gefallen lassen: Sondern auch (demnach fast weltkndig / daß beide meine großgeehrte Herren / des mehr wolerwhnten Herren Dafnis grosse Gnner und hochvertraute Frende sind) Mein khnes Verfahren / daß ich ohn sein Wissen und Willen gedachte Lieder / die er zu seiner Lust und Liebe zu Sprachen / guhten Theils aus dem Welschen / Frantzsischen und Spanischen soll gesetzet haben / in ffentlichen Drukk kommen lassen / großgnstig werden helffen entschldigen / angesehen gedachter Lieder schon etliche durch seine eigne Haußgenossen bereits unter die Lete gebracht / da sich denn etliche unwrdige grobe Gesellen / mit dieses Edlen Schwahnens Federen haben zieren / und bißweilen
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ein Lied / daß sie zuvor nicht einmahl gesehen / fr das ihrige ausgeben drffen. Zuverhhten nun / daß diese schne Lieder nicht also herm geschleppet / und offt gahr flschlich abgeschrieben / fr anderer Lete Arbeit ausgeruffen werden / habe ich alle die jenige / welche ich von mehr wolgedachten des edlen Herrn Dafnis weltlichen Liederen hin und wieder bekommen knnen / in dieses Buch zusammen bringen / und Eer HochEdlen Gestreng: und WolEhrwrden WolEdlen Gunsten gleichsahm fr eigen in Demuht bergeben wollen / nochmahlen unterdienstlich bittend / sie meine guhte Intention dieses falles ansehen / und meine hochgeneigte Herren und Befoderer seyn und bleiben wollen / welche sonderbare Gnade ich mit allen meinen Krfften und Vermgen hinwieder zu verdienen / mir usserst wil angelegen seyn lassen / mahssen ich ohne das bin und verbleibe Hamburg den 21 des Weinmonats 1651. Eer HochEdlen Gestrengigkeit und Eer WolEhrwrden WolEdlen Gnsten Dienstlich verpflichter gehorsahmster Knecht Peter Meier.
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Vorrede An den Kunst und Tugendliebenden Tetschen Leser. GRoßgnstiger Kunst und Tugendliebender Tetscher Leser / nachdeme vor weniger Zeit von des edlen hochberhmten Herrn Dafnis aus Cimbrien unterschiedlichen weltlichen Lust- Ehr- und keschen Liebes Liedern (deren Theils Herr Dafnis selbst erfunden / etliche aber aus dem Jtalinisch: Spanisch: und Frantzsischen ins Tetsche versetzet) ich etliche nach gerade / zwahr durch die ander und dritte Hand berkommen / und also 50. Stk derselben mit Fleiß zusammen gelesen / mir aber sehr wol wissend / daß hochgedachter Herr Dafnis der weltlichen Sachen wegen seiner vielfltigen und beraus herrlichen Geistlichen Arbeit / mit welcher er die meiste Zeit fast berflssig belstiget / nichts mehr achtet / und gleichwol Jammer und Schad seyn solte / daß solche schne und sehr wol gesetzte weltliche Lust- und Ehrn-Lieder vergraben bleiben / und allen Kunst- und Tugendliebenden Gemhtern zur Lust und Ergetzligkeit nicht an den Tag kommen solten. Als hab ich mich der Khnheit unternehmen wollen / solche beraus schne Lieder mit gantz neen und noch ohnbekandten Melodeien / ohn etliche wenige / die zuvor schon ihre Weisen gehabt / und ich solche mit Fleiß nicht habe endern wollen (wiewol ich auf alle gantz nee gesetzet) zu setzen und unter meinem Nahmen in ffentlichen Druk heraus kommen zu lassen / hoffe ungezweiffelt / mehrgedachter Herr Dafnis dieser wegen nicht zrnen / sondern es mir großgnstig verzeihen / und sich meine gute Meinung vielmehr wolgefallen lassen wird. Solte ich nun vernehmen / daß dir diese meine zwahr geringe / iedoch aber wol gemeinete arbeit / großgnstig gefallen wird / kan ins knfftig dergleichen ein mehrers folgen. (Und nachdeme / ich dieses Werklein / auff meine Unkosten zum Druk befodert / weil sonsten keine gute Verlegere vorhanden gewesen / als fge dem großgnstigen auffrichtigen Tetschen Leser hiebenebenst frendlichst zu wissen / daß allhier in Hamburg / bei mir / am Pferdemarkt vor der Alsterthor / wie auch bei Johannes Wideman in Herr Casten Buschs Behausung in
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der grossen Reichenstrassen / gute / von mir mit sonderem Fleisse bergesehene und gecorrigirte Exemplaria fr einen billichen Preiß zu bekommen / so etwan aber an anderen Orthen solten und mchten Exemplaria verkaufft werden / selbe sind ohne mein Wissen und Willen wider alle Billigkeit nachgedrukt / also nicht bergesehen / noch gecorrigirt / derohalben ohne allen Zweiffel sehr falsch und niemand darmit gedienet / wolle derowegen ein iedweder dafr auffs frendlichste gewarnet seyn.) Thue dich hiemit negst Wndschung aller zeitlich- und ewigen Wolfahrt GOttes gndigem Schutz zu allem glkseligen Wolergehen / mich aber (negst GOTT) deiner beharrlichen guten Gunst trelichst empfehlen / und verbleibe Dein Jederzeit auffrichtiger und Dienst ergebener Peter Meier.
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Folgeausgaben Diese vermehrte Ausgabe erscheint 1656 im Verlag Christi1656 an Guth in Hamburg, gedruckt von Michael Pfeiffer, im Format 8° mit Titelkupfer und 152 unpaginierten Blättern Text und Noten. Wie bereits ausgeführt, handelt es sich um eine wesentlich erweiterte Ausgabe (Titelkupfer und 22 neue Lieder, vgl. die Konkordanz S. 454f.) mit einer sicherlich größeren Reichweite, weshalb sie als Basis der vorliegenden Edition dient. Die Ausgabe 1656 und alle Folgeausgaben werden von einem literarhistorisch bemerkenswerten Titelkupfer, das rechts unten mit J H signiert ist und zu unterschiedlichen Interpretationen Anlass gibt (vgl. Volker Klostius: Fremdsprachige Modelle, in: Johann Anselm S teiger/Bernhard Jahn (Hg.): Johann Rist (1607–1667). Profil und Netz werke eines Pastors, Dichters und Gelehrten. Berlin, B oston 2015, S. 109–136), eingeleitet: Auf dem Musenberg, in dessen Hintergrund sich Pegasus vom Helikon in die Luft erhebt, sitzt der Laute spielende Apollo, der auf seiner rechten und linken Seite von Jacob Cats (1577–1660), Francesco Petrarca (1304–1374), Joost van den Vondel (1587–1679), Pierre de Ronsard (1524–1585), Lope de Vega (1562–1635) und Théophile de Viau (1590–1626) umgeben ist. Die kleine männliche Figur ohne Namen vor Viau könnte Jacques Vallée Des Barreaux (1599–1673) sein, ein zweitrangiger, ebenso freizügiger Autor wie Viau, Freund von Louis Guez de Balzac und René Descartes, unter anderem auch erster Liebhaber der berühmten Marion de Lorme (auf die er einige Verse schreibt), an den Viau während seiner Verfolgung und Gefangenschaft nach 1622 eine Plainte de Théophile à son ami Tircis richtet, worin er sich zu Unrecht über den geringen Beistand des sehr intimen Freundes während seiner schweren Zeit beklagt und worauf dieser mit einer kurzen Réponse de Tircis à la plainte de Théophile prisonnier (Paris 1623) antwortet. Am Fuß
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des Musenberges nimmt der namentlich bezeichnete Martin Opitz einen sichtlich ebenso geadelten Kollegen (sie tragen beide einen Degen, Zeichen ihres Standes als Pfalzgrafen nach der kaiserlichen Dichterkrönung) bei der Hand, um ihn zum gemeinsamen Aufstieg zu ermuntern. Es ist also der Moment gekommen, wo auch die deutschen Dichter, nämlich Opitz und die ohne Zweifel Rist darstellende Gestalt, endlich emporgehoben werden und ihren verdienten Platz unter den anerkannten Vorbildern einnehmen. Als kleiner Scherz kann noch interpretiert werden, dass somit die Dichtergestalten rund um Apollo insgesamt neun sind und also die Anzahl der Musen erreicht haben. Die Sammlung wurde durch den Verleger um 22 Lieder erweitert, nämlich Nr. 4, 8, 12, 16, 20, 24, 28, 32, 36, 40, 44, 48, 52, 56, 60, 64, 66, 67, 68, 69, 70 und 72. Allerdings sind laut Vorrede (S. 149, Z. 17) 15 der 22 hinzugefügten Lieder nicht von Rist. Einen Hinweis darauf gibt der Zusatz „Eines ungewissen“ vor dem Titel, der bei 14 Liedern (Nr. 28, 32, 36, 40, 52, 56, 60, 64, 66, 67, 68, 69, 70 und 72) zu finden ist. Damit müssten von den restlichen acht (Nr. 4, 8, 12, 16, 20, 24, 44 und 48) sieben von Rist sein. Zu den fremdsprachigen Vorlagen von Rists Liedern vgl. Klostius: Fremdsprachige Modelle (w.o.) und Alfred Noe: Die romanischen Literaturen in den Paratexten zu Johann Rists Werken, in: A. Noe / H. G. Roloff (Hg.): Die Bedeutung der Rezeptionsliteratur für Bildung und Kultur der Frühen Neuzeit (1400–1750). Beiträge zur Sechsten Arbeitstagung in St. Pölten (Mai 2019). Bern u. a. 2020 (in Druck). Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3405, Nr. 59.2; VD17 23:249064H. Exemplare: LB Coburg, Sign. Cas A 3258; ULB Halle, Sign. AB 50342; GWLB Hannover, Sign. a7, A-S8; UB Leipzig, Sign. 8-B.S.T.587; HAAB Weimar, Sign. 14, 6:9[a]; HAB Wolfenbüttel, Sign. Lo 6460; ZB Zürich, Sign. 6.UG 25.231; KB Kopenhagen, Sign. 54, -245 8°; BL London (unvollst.). Als Basis der Ausgabe dienen die Exem-
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plare der LB Coburg, Sign. Cas A 3258, und der HAAB Weimar, Sign. 14, 6:9[a]. Wegen des veränderten Aufbaus, der in den Folgeausgaben so übernommen wird, und der ohne Zweifel größeren Verbreitung dieser erweiterten Ausgabe dient sie als Basis der vorliegenden Edition, welche sich auf die Exemplare in Coburg und Weimar stützt. Es wurden allerdings Korrekturen während des Druckvorgangs durchgeführt, denn Weimar hat S. 316, V. 25, snei, Coburg sein, im Titel von Nr. 62 (S. 383) Weimar grossan, Coburg grossem. Insgesamt ist das Exemplar in Coburg im Text verlässlicher, manche Passagen erscheinen allerdings im Exemplar Weimar klarer im Druck. Die erste Strophe ist im Original nicht in Gedichtform abgedruckt, sondern unter den Noten zu lesen und wird daher hier immer aus den Notenseiten transkribiert. Fallweise Abweichungen im Text zwischen den Singstimmen Cantus und Bassus werden in den Varianten dokumentiert. Bei orthographischen Differenzen wird der Lesart der hohen Stimme (Cantus) der Vorzug gegeben. Bei offenkundigen Fehlern (z. B. Nr. 54, Cantus Floridon – Bassus Floridan, S. 355, V. 6) wird stillschweigend die korrekte Form übernommen. Die Texte der Lieder sind fallweise zweispaltig gesetzt. Ab dem zweiten Lied, mit Ausnahme von Nr. 7, reichen die Titel der einzelnen Stücke immer über beide Notenseiten, werden aber hier mit dem gesamten Titel an den jeweiligen Beginn gesetzt. Die Nummern der Lieder sind auf den reproduzierten Notenseiten zu finden. Signierte Notenseiten: J. R. = Johann Rist Nr. 6, 14, 47, 53 und 54. Des Edlen | DAFNJS | aus Cimbrien | besungene | Florabel1666 la. | Mit gantz neuen und anmuhti-|gen Weisen hiebevor außgeziert | und hervorgegeben | Anitzo aber mit verschiedenen | schnen Stckchen vermehret und | zum Truck befordert. | Hamburg / | Jn Verlegung Christian Guth | Buch-
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Nachwort
hndlers im Thumb / | Gedruckt bey Michael Pfeiffern. | Jm Jahr 1666. Weitgehend seitengleicher Nachdruck von 1656 (mit gleicher Bogenfolge) im Format 8° mit Titelkupfer und 152 unpaginierten Blättern, aber mit neuen Notenseiten, denn einzelne Überschriften enthalten neue Fehler: z. B. Nr. 13 Aawesenheit, Nr. 15 Theophis. Der Text wurde neu gesetzt, wobei fallweise zwar offensichtliche Druckfehler korrigiert werden (z. B. S. 192, V. 25, sevn 1656 in seyn 1666 oder S. 201, V. 65, Seleen 1656 in Seelen 1666), weniger offensichtliche aber übernommen: z. B. S. 168, V. 50, Leben anstatt Lieben, wie der Reim und die Ausgabe 1651 vorgeben, oder S. 199, V. 11, im anstatt mein. Das gilt besonders für den irrtümlich wiederholten Vers Ob gleich das Meer zum Land’ eingeht auf S. 304, V. 27. Das oben (1656) beschriebene Titelkupfer wurde leicht verändert, denn es fehlt die Überschrift VERMEHRETE FLORABELLA; statt dessen liest man in der Mitte des Musenbergs, unter Apollo, nun Daphnis Florabella. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3406, Nr. 59.3; VD17 547:644427P. Exemplare: UB Erfurt / FB Gotha, Sign. Ilf II 8° 05239 (01); SUB Göttingen, Sign. 8 P GERM II, 7261; SUB Hamburg, Sign. Scrin A/1676; GWLB Hannover, Sign. Lh 4665; BSB München, Sign. Mus.pr. 109 und Sign. P.o. germ. 1168 ys. Für die Varianten dient das Exemplar der SUB Hamburg als Basis. Des Edlen | DAFNJS | auß Cimbrien | besungene | Florabel1677 la. | Mit gantz neuen und anmuhti-|gen Weisen hiebevor außgeziert | und hervorgegeben | Anitzo aber mit verschiedenen | schnen Stckchen vermehret und | zum Druck befordert. | Hamburg / | Gedruckt bey Michael Pfeiffern / | Jm Jahr 1677. Seitengleicher Nachdruck von 1666 (mit gleicher Bogenfolge) im Format 8° mit Titelkupfer und 152 unpaginierten Blättern. Einzelne Zeilen des Titelblattes in Rot. Es erfolgt
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zwar fallweise eine Korrektur der oben beschriebenen Fehler von 1666, aber insgesamt scheint auf Grund einiger neuer gravierender Fehler die Qualität des Textes geringer als 1666. Das oben (1666) beschriebene Titelkupfer wurde nochmals leicht verändert durch die Hinzufügung des Namens Rist oberhalb der entsprechenden Figur rechts unten. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3406, Nr. 59.4. Exem plar: StB Leipzig, Sign. II. 5. 8, das als Basis für die Varianten dient.
Dennemark ein Erbkönigreich Dieses Fürstenlob erscheint 1660 in Lüneburg bei den Gebrüdern Stern nach dem von Friedrich III. (1609–1670) einberufenen Reichstag, der am 13. Oktober 1660 Dänemark zum Erbreich in männlicher und weiblicher Linie sowie den König für völlig souverän erklärt hat. Der Druck im Format 2° (ca. 29 x 18 cm) enthält nach dem Titelblatt vier unpaginierte Blätter Text. Die Ziervignette im unteren Bereich des Titelblatts stellt die beflügelte Fama dar, welche in eine mit der linken Hand erhobene und mit einem den Titel tragendes Schriftband geschmückte Trompete bläst und in der rechten Hand eine weitere Trompete trägt. Bibliogr. Nachweis: Dünnhaupt S. 3421, Nr. 90; VD17 23:673423P. Exemplare: SLUB Dresden, Sign. Hist. Dan. 53; HAB Wolfenbüttel, Sign. 52.1 Qu. 2° (4); KB Kopenhagen. Als Basis dient das Exemplar der HAB Wolfenbüttel.
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Nachwort
Varianten und Eingriffe der Herausgeber In diesem Verzeichnis werden Auslassungen und Hinzufügungen innerhalb des Textes, alle den Aufbau des Werkes sowie alle möglicher Weise den Sinn des Textes verändernde Abweichungen zwischen den einzelnen Ausgaben mit Seiten- und Zeilenverweis dokumentiert. Nicht aufgenommen werden daher offenkundige Druckfehler, die üblichen Varianten in der Orthographie (z. B. zwischen doppeltem s und scharfem s, doppelten Konsonanten und Verwendung bzw. Position von stummen h), in den Reklamanten, im Seitenumbruch oder in der Schriftgestaltung. Sehr wohl aufgenommen werden Abweichungen in der Morphologie (z. B. mssen – msten) und in der Zeichensetzung, die durch einen anderen Aufbau des Satzes andere Interpretationen des Textes erlauben könnten.
Unterthänigste Lobrede An […] H. Christian Ludowig Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg Eingriffe 3 aufgesetzet] aufgesetzer [aus Respekt vor der Titelseite wird nicht in die Wiederholung eingegriffen] 15 351 Tussaken] Tassken [nach: Praxis artolloriae pyrotechnica. Vollenkommene Vnterweisung wie Raketen / FeuerWasser- Sturm-Kugel / Granaten / Pech-Sturm-Krntze / und allerhand Lust und Ernsthaffte Feer-werke zubereiten. Erster Theil. Osnabrck: Tilman Bucholtz 1660, S. 28] 15 352 auch] anch
Die Triumphirende Liebe Varianten in der ersten Ausgabe Lüneburg 1653 19 Ballet] Ballet / 19 Lneburg] Lneburg /
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21 Erstlich ist zu mercken] Erstlich zu mercken 50 4 Schlaven] Slaven 71 15 Clœlien] Cloclien Eingriffe 44 5 Zancks] Zancks72 4 anmhtigen] ammhtigen
Unterthänigste Glükwünschung und Lob-Rede An Den […] Herrn Friderich Wilhelm Marggraffen zu Brandenburg Eingriffe 85 45 Ausserkohrne] Aussenkohrne 85 48 Pallas] Pallast
Depositio Cornuti Varianten 1672a Innsbruck, 1672b Tübingen, 1672 für beide Ausgaben (in der Transkription von 1672b, weil sie die vollständigere Version ist), 1677 Frankfurt a. M., 1684 Sulzbach 94 1 Der Vorredner.] Monsieur Sausewind. Der Vorredner. 1672a, 1677, 1684 94 7 Der Nachredner.] Epilogus, oder Abdanckungsredner. 1672a, 1684 95 Drukker] Druckerey 1672b 96 H.] Herren 1677 95 20 geben] gegeben 1672b 95 23 Drukkerverwandten] Druckerey-Verwandten 1672b 95 23 vorbemeldeten] vorbemeldter 1672b, 1677 95 24 Sternischen Drukkerei] Herrn Sternischen Buchdruckerey 1672b
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96 6 sonst nur] nur 1672b, 1677 96 20 Lautenspielen] Lauten-Spiel 1672b 96 22 Sternischen] Herren Sternischen 1672b 96 26 aussen /] ausser- 1672b 96 27 Sternischen] Herren Sternischen 1672b 98 24 hre auch] hre 1672b, 1677 99 5 mit] mir 1672b 99 12 rechter] recht 1672b 99 34 alles] alle 1672b, 1677 100 1 mchte fallen] fallen mchte 1672b, 1677 100 6 Lsterern] Lstern 1672b, 1677 100 24 bestndigster] bestndiger 1672b, 1677 100 24 den] denen 1672b, 1677 101 1 welche] so 1672, 1677, 1684 101 8 ergetzen] erfreuen 1672b, 1677 101 15 der] den 1684 102 22 zegen] zeigen 1672, 1677 102 38 lst] lss’st 1672, 1677 103 64 die] der 1672b, 1677 104 79 zur jeden] zu jeder 1672b, 1677 104 81–82 Hie wird ein Stcklein musiciret / oder Trompeten geblasen.] drauff wird ein Stcklein musicirt. 1672a 104 81–82 fehlt in 1684 104 4 eiligst] eylends 1672a, 1684 104 17–20 Ja Heer [Ja / ja 1672a, 1684] Meister [Ja wol mein Herr 1677] / nun komb ich recht / Auß meinem Winckel hergelauffen / Vnd will als ein getreuer Knecht / Frisch tapffer mit herumber sauffen. 1672, 1677, 1684 105 29–32 Das weiß ich nicht doch riech ich wol / Das hier ein greulichs [garstigs 1672a, 1684] Thier muß seyn / Es stincket als der grbste Knoll / Vnd macht ein grossen Gestanck [Stanck 1672a, 1684] herein. 1672, 1677, 1684
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105 34 selber] selbsten 1672a, 1684 105 41–42 Ja / ja mein Herr [Ja / ja Meister 1672a, 1684] das will ich thun / Ade Monseur [Adie / glck zu / 1672a, 1684] ich lauffe nun. 1672, 1677, 1684 105 47 Bald ist er klug / bald ist er Gek /] Bald hat er viel / bald wenig List / 1672a, 1684 105 48 Drekk’] Mist 1672a, 1684 106 50 Gehrnten Gesellen] Horntrger 1672a, 1684 106 53 kein Bok / kein Hirsch] kein Hirsch / kein Bock 1672b 106 59–66 Ja hrt doch / als ich jetzt wolt geh’n Auffs Feld da kam diß Thier gelauff’n / Jch dacht hier ist nicht lang zu steh’n / Es mcht mich rennen bern Hauff’n / Doch faßt ichs tapffer bey der Nas / Htt ihm auch bald das Fell zerrissen / Pfui tausend kranckt wie stinckt das Aaß / Als htt es in die Hosen gschissen [Hosn geschmissn 1672a, 1684]. 1672, 1677, 1684 107 75–78 O! kennet ihr das Thier noch nicht / Es trifft an seiner Nasen ein / Darzu an seinem Angesicht / Daß es muß ein Cornute seyn. 1672, 1677, 1684 107 87–94 Was lachen / seht diß Thier recht an / Es hat so grosse lange Bein Was gilts ob es nicht tantzen kann / Auff sonderbahr Mannier allein / Jst es ein Gspenst und schrecken-Geist / So wird es auch wol lesen knn’n. Ja singen / spihlen allermeist / Die Geister pflegt man Klug zunenn’n / 1672, 1677, 1684 107 98 spielen lustig] spihlen 1672, 1684
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107 100–107 Das ist ein Schelm / siech [seht 1672a, 1684] wie er geht / Als wolt er in die Hosen cacken [machen 1672a, 1684] / Wie schn daß ihm sein Tantzen steht / Jch muß ihn treffen auff die Hacken [Daß einer mchte drber lachen / 1672a, 1684] Hau Lustig zu du Peitsche mein / Jch will ihm das Fallirum singen / Hei / hei / hei / hei / so / so muß seyn Nun kan der Dieb / viel besser springen. 1672, 1677, 1684 108 116–124 Ja Herr [Ja / ja 1672a, 1684] Meister das ist wol wahr / Doch muß in ihm was anders steck’n / Er soll mir auff der Stelle dar / Sein Singen / Lesen auch endeck’n / [Zu dem Cornuten. 1677] Du Raben-Aas wie stehst du nun / Als kndtest du kein Wort nicht sprech’n / Den Brief mir lesen solst du thun / Sonst will ich dir den Ars zerbrech’n. 1672, 1677, 1684 108 129–136 Ey hrt doch was der Teuffel tht [Vnrath thut 1672a, 1684] / Er kan nicht lesen und kan sprechen / [Er sagt / er kan gar nichtes lesen / 1672a, 1684] Auff hochteutsch / seht doch wie er steht [Redt aber Hochteutsch trefflich gut / 1672a, 1674] Als wenn ihm wolt der Rcken brechen / [Das ist nur ein Cornutisch Wesen. 1672a, 1684] Du Flegel liß mir diß zur Stund / Du darffst dich auch so thumb nicht stell’n / Vnd list du mir nicht recht jetzund /
Nachwort
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So gib ich dir ein paar Maulschell’n / 1672, 1677, 1684 109 142 gelogen] erlogen 1672, 1677, 1684 109 144–151 Ja Monsieur [Ja wol mein 1672a, 1684] Meister denckt doch man [nur 1672a, 1684] / Was vor ein Thier wir deponiern / Was gilts ob er nicht schreiben kann / [Er schreibet richtig nach der Schnur. 1672a, 1684] Wir wollen ihn noch mehr probirn / Das Hrner-Volck das sieht so nicht / Zuvor hat er nicht lesen knnen / Nun glaub ich daß der Bsewicht / Sey ein Verrther wol zunennen. 1672, 1677, 1684 109 161–164 Ey! daß dich nun der Butz nicht schlah / Kanst du nicht lesen auch nicht schreiben / Sieh Matts von Kapadocia / So muß man [ich 1672a, 1684] dir die Nasen reiben. 1672, 1677, 1684 109 165 Depositor] Herr Depositor 1677 110 171–174 Hrt Meister / dieser Flegels-Kopff Der lßt sich nennen ein Gesell’n / Darvor muß ich dem losen Tropff Ein paar Ohrfeigen mehr zustell’n. 1672, 1677, 1684 110 195 wird] will 1684 110 203 Ach / htet euch mein Kind / das ihr ia nicht verlieret] Ach allerliebster [liebster 1672a] Schatz solt ich euch gantz und gar verliehren / 1672, 1677 111 204 Das / was mich trsten soll / wen man euch Deponiret] Vnd ohn euch leben / wenn man euch wird deponiern / 1672, 1677 111 206 ewrer] eurem 1677, 1684 111 212 so mich] mich so 1672, 1677, 1684 111 219 Nachschrifft.] P. S. 1672, 1677, 1684
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111 224 verwundert] wundert 1672, 1677, 1684 111 225–232 O tausend kranckt nun weiß ich nicht / Was ich soll sagen und gedencken / Du Flegels-Kopff du Bsewicht / Solst du dich nach den [an die 1672a, 1684] Damen lencken [hencken 1672a, 1684] / Bist du der schne Jungfern-Knecht / An deiner Nasen thu ich meinen / Weil ich mich jetzt besinne recht / Das auch die Teuffel also scheinen. 1672, 1677, 1684 111 235 Huhrentrekker] Huhrenjger 1672a, 1684 112 244–247 Du Lgen-Maul / du lange Weil / Heißt das ich werd nicht lesen knnen / Ach ich versteh / ja keine Zeil / Vnd wilst dich ein Buchdrucker nennen. 1672, 1677, 1684 112 252 machen] machet 1672b, 1677 113 267–274 Ey so mein Herr laß [last 1672a, 1684] das angehn / Es thut so schn und herlich klingen / Wann die Studenten umbher stehn / Vnd mit den krummen Mulern singen / 1672, 1677, 1684 Auß einem kurtz und langen Buch / 1672b, 1677 [Auß einem Buche kurtz vnd lang / 1672a, 1684] Das gantz bemahlet ist mit Stangen. 1672, 1677, 1684 Laßt uns mit disem Lmmel auch / 1672b, 1677 [Du Lmmel mach vnß auch ein Gesang / 1672a] [Du Lmmel mach uns ein Gesang / 1684] Ein wunderseltzamb Lied anfangen. 1672b, 1677 [Dann darnach hab ich groß verlangen. 1672a, 1684] 113 275 alle denn] denn alle 1672a, 1684
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113 279–286 Das geht wol auß der massen schn / Ja Meister das thut trefflich klingen / Mcht ich hier meine Grten [Greta 1672a, 1684] sehn / Sie solt fein lustig darnach springen / Nun frag ich ob der Hrner-Man / Jn seinem spihlen nicht thut fehlen / Ob er auch wrffeln / und karten kann / Vnd fein gewinnen ohne stehlen. 1672, 1677, 1684 113 289 und gibt] gibt 1672 113 292 Jhm] ihn 1672, 1677, 1684 113 294–285 Seht Meister wie der Schelm gewinnt / Er muß gewiß sehr vnrecht spihlen. 1672, 1677 [Er muß gewiß die Karten stehlen. 1684] 114 298 frwahr] gewiß [handschriftliche Korrektur in 1655, Ex. Harvard] 114 299 herfhr] herein 1672, 1684 114 300 Bier] Wein 1672, 1684 114 305 Knadast] Phantast 1672, 1677, 1684 114 312–315 Nun kanst du [du kanst 1672a, 1684] spihlen als ein Held / 1672, 1677, 1684 Mich dnckt du kanst die Wrffel knippen / 1672b, 1677 [Du machst mir eines auß der Taschen / 1672a, 1684] Das soll mich kosten all mein Geld / 1672, 1677, 1684 Darvor must du mir besser pipen. 1672b, 1677 [Darvor will ich dich besser waschen. 1672a, 1684] 115 330–333 Ja / ja mein allerliebster Herr / Hier hab ich ewre dolle Sachen / Nach diesem Werck verlangt mich sehr / Wir woll’n das Hltzlein dnner machen. 1672, 1677, 1684
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115 334 ihn] ihm 1672a, 1684 115 334 gantz m und m] umb und umb 1672, 1684 115 344–347 Hier ist noch viel zu schneiden ab / Pfui / was seynd das vor Lumpen-Sachen / Nun will ich dir du rechter Lap / Auch deinen Kopff zur Kugel machen. 1672, 1677, 1684 115 353–356 Seht doch wie fllt der grobe Knoll / Das auch das gantze Haus mcht krach’n / Wo [Wie 1672a, 1684] nun Cornute bist du toll / Jch will dirs noch viel anderst mach’n / 1672, 1677, 1684 116 362–364 Ja Herr ich will frisch bey euch stahn / [Ja Meister / ich wills gut probieren / 1672a, 1684] Vnd diesen Lmmel so zuschlahn [curriren 1672a, 1684] / Das alle Leute sollen lachen. 1672, 1677, 1684 116 370–372 Meister nun ist die Kugel hier / Sag [Sagt 1672a, 1684] an wo wollen denn nun wir / Die schne neue Kegel krig’n. 1672, 1677, 1684 116 371 Man segt] Sgt man 1684 116 376 fgen] kriegen 1672a, 1684 116 377 dem] der 1672, 1677, 1684 117 390–393 Sieh plumper Flegel was ist das? [Sieh grober Flegel was machst du? 1684] Kanst du dich selber noch nicht kennen / [Du thust dich auch so gar nicht schmen / 1672a] [Thust du dich auch so gar nicht schmen / 1684] Greiffst du zum ersten in das Faß / [Greiffst du zum aller ersten zu / 1684] Frwar ich muß dirs abgewhnen. 1672, 1677, 1684 117 396 wir] mir 1672b
Nachwort
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117 398 zur] zun 1672b; zu 1677 117 400 weg] ab 1672b 117 402 Watten] Watt 1684 117 402–405 Was hundert kranckt hat dieser Knoll / Jn seinem Maul / er wird uns beiss’n / Pfui welch ein Zahn / den hust ich voll / Wann ihn mein Herr nicht thut außreiss’n. 1672, 1677, 1684 118 414–417 Nun hab ich all mein lebe Tag / Auch solchen Zahn niemahls gesehn / Ey Meister helfft jhm von [der 1672a, 1677, 1684] Plag / Jch will frisch tapffer bey euch stehn. 1672, 1677, 1684 118 426–429 Jhr schnen Dam’n [Dames Jch bitt 1672a, 1684] verliebt euch nicht Jn diesen Stinckbock auß der massen / 1672b, 1677 [Jn diesen schn geputzten Knaben 1672a, 1684] Er ist sehr grob und mchte leich / 1672b, 1677 [Leicht wurd er brechen seine Pflicht / 1672a, 1684] Von hinden einen streichen lassen / 1672b, 1677 [Daß ihr wurd was zu richten haben. 1672a] [Daß ihr wird was zu riechen haben. 1684] 118 438–445 Sein Haar sicht wunder seltzam auß / Es ist sehr hart wer kan es reiben / Vnd soll doch gleichwol krumb und krauß / Natrlich wie ein Kuh-Schwantz bleiben / Jch will ihm flechten einen Zopff / Darzu die schwartzen Zhne scheuren / Doch erstlich wasch ich ihm den Kopff / Vnd will jhn [ihm 1672a, 1684] also gantz verneuren. 1672, 1677, 1684 118 442 sienen] eenen 1684
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Nachwort
119 454 die Ringe an die Finger] den Ring an den Finger 1672, 1677, 1684 119 455–462 Nun butz ich jhm das Haar zurecht / So kan der Narr den Spiegel fragen / Ob er nicht sey der schnste Knecht / Der wrdig einen Ring zutragen / Den jhm seyn Liebste hat geschickt / Drauff muß man ihm die Pritsche singen / So wird sein weicher Arsch [der Hinder auch 1672a, 1684] erquickt / Daß er kan als ein Rehbock springen / 1672, 1677, 1684 119 459 Den] Dem 1684 119 471–472 Dein Lohn hast jetzt bekommen nun / Sag an wilt du noch mehr so thun. 1672b, 1677 Nun hat man dir all deinen Lohn gegeben / Wilst du so Cornutisch hinfro noch leben? 1672a Hier hast du deinen verdienten Lohn / Sag an wilt du auch mehr so thun. 1684 120 483–484 Darzu bist du geschickt so fein / Wie meiner Mutter grosses Schwein / 1672, 1677, 1684 120 493 ihm nach] nach 1672b, 1677 ihm nach wie folget] nach 1672a 121 510–513 Nun unser spihl das hat ein End / Jetzt will ich den Præceptor bringen / Daß er sein Ampt verricht behend / Ein guten Tag jetzt will ich springen. 1672, 1677, 1684 121 518 hette] hatte 1672b 121 530 Gezeugen] Zeugen 1672a, 1684 122 536 der] den 1672a, 1684 122 537 Besprengt ihn doch mit Wasser] Beehrt ihn mit den kran tzen [handschriftliche Korrektur in 1655, Ex. Harvard] 122 537 ihn doch] doch ihn 1672b
Nachwort
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122 548 knte] konte 1672b, 1684; kunte 1677 122 553 ein] der 1672a, 1677, 1684 122 564 achtete noch] achtet weder 1672, 1677, 1684 123 576 Ruhm] Zucht 1672a, 1684 123 585 trgest du] aber trgst 1672b, 1677 125 628 Knadast] Phantast 1672, 1677, 1684 127 682 lafft] leydt 1672, 1677, 1684 128 706 in] zu 1672b 128 714 Gezeugen] Zeugen 1672a, 1684 128 715 wollen geben] geben wollen 1672, 1677, 1684 128 717 bringen / so bald] bringen / und spricht dreymal Jch Confirmiere und besttige dich im Namen der gantzen Gesellschafft N. [N. Veneris, Cereris, Bacchi, Per Pocula, Poculorum; 1672b, 1677] Sobald 1672, 1677, 1684 129 731 Jhr hie] jhr 1672b 129 747 Ferdinand] Leopold 1672, 1684 129 764 zubereitet] zugebreitet 1672b 130 766 befreit] gefreit 1677 130 768 sampt] und 1672, 1684 130 776 geliebt] beliebt 1672 130 784 noch] ja 1672b 130 785 zur ieden] zu jeder 1672a, 1684 131 ] Das Erste. 1. 1677, 1684 131 2 dir mehren] vermehren 1677 132 43–45 Unterschrift und Spruch fehlen in 1672a, 1684; Unterschrift fehlt in 1672b, Spruch fehlt in 1677 132 45 ein Narr] einer 1672b 135 H.] Herrn 1672a, 1684 135 7 nicht seyn] seynd nicht 1672a, 1684; sind nicht 1672b, 1677 135 10 Die] Der 1672a 135 14 mir] mich 1672b, 1677 135 21 trefflichen Auinnen] Kunst beliebte Sinnen 1672b, 1677
480
Nachwort
135 22 Lneburg] – – komb 1672a, 1684; Tbingen 1672b; Franckfurt 1677 135 23 Schiffe] Fltze 1672b 135 23 Zusatz 1677: NB. Diese drey Reim-Zeilen mssen allzeit nach jedes Orts Gelegenheit verndert werden: Als zum Exempel hier in der lblichen Reichsstadt Franckfurt am Mayn mgen sie also gebraucht werden: 135 23 Auen] – – 1672a, 1684; Necker- 1672b; Mayne- 1677 135 25 trotzt] trotz 1672, 1677, 1684 vor der der Pabst erschrecket] Die vormals war ver 135 26 decket / 1672a, 1684 Auff seiner Siebenburg] Jetzt ist sie offenbar 1672a, 135 27 1684 136 37 war] warn 1672, 1677, 1684 136 39 Es war fast auff der Bahn /] Er wolt entdecken dar 1672a, 1684 136 40 Den Huß im Geiste sah / der theure Wunder-Schwan.] Durch die Buchdruckerey / was vor verborgen war. 1672a, 1684 137 85 vorermelten] vorbemeldtem 1672a 137 98 gelehret] gelehrnet 1672a, 1684 139 153 Der Pabst auch selbst] Daß mancher auch 1672a, 1684 139 155 Luthers] mancher 1672a, 1684 139 155 daß auch gantz Rom] derselb auch gantz 1672a, 1684 139 163 Luthers] Gottes 1672a, 1684 139 165–168 fehlt in 1672a, 1684 142 256 Ewigkeit.] Ewigkeit. Amen. [handschriftlicher Zusatz in 1655, Ex. Harvard] 142 256 Ewigkeit.] Ewigkeit. Gehet ab. 1684
Nachwort
481
Zusätze 1672a, 1684 Deß Vice-Knechts oder Monsieur Sausewinds / lcherliche Vorred. So dieser sein Ampt verricht / wird ein Stcklein musiciert / darnach kompt der rechte Prologus auff den Platz / vnd thut seine Vorred. etc. 1672b
VICE-Knecht Oder MONSIEUR Sausewind / Welcher in einen bossierlichen Kleyd zu erst aufftritt und thut eine lcherliche Vorrede. So dieser sein Ampt verricht / wird ein Stcklein musiciert / darnach kompt der rechte Prologus auff den Platz / und thut seine Vorrede etc. Wann aber kein VICE-Knecht vorhanden / kan dieses wol außbleiben. Monsieur Sausewindt.
1672, 1677, 1684 TVgendsame / Ehrenreich / Liebe Herrn und Freund zugleich / Wie auch Kunstreiche Frauen / Vnd Hochgelehrt’ Jungfrauen / Es ist zwar nicht / Darauff gericht / Daß wir hie wll’n Comœdien spiel’n /
482
Nachwort
Sondern gemacht / Vnd wol bedacht / Daß G’rechtigkeit / Wie auch G’wonheit / Von Alters her / Gemacht zur Lehr / Zur Ehr und Gunst / Der Edlen Kunst / Welch / wie man list / Ein Mutter ist / Vnd Conservatrix, Auch Propagatrix, Wie Elnspiegel in seinem Buch / Jm ersten und im andern such / Er schreibt gar viel mit seiner Hand / Aber nirgend ist es bekandt / Der Bacchus mit seinen Thaten / Thut auch zu diesen Sachen rathen / Er gieng an Orthen mancherley / Wo was zufressen und Sauff’n sey / Da war Bacchus ein braver Held / Mir seine Weiß / gar wohl gefllt / Er setzet [setzte 1684] sich gern oben an / Jch dieses auch nicht lassen kann / Die Mgdlein hat er gern bey sich / Es ist mir auch so wunderlich / Das Glßlein ließ er offtmahls sincken / Jch mag auch so gar gerne trincken / Bacchus aß gern Lecker-Bissen / Darzu bin ich auch geflissen / Diß alles Bacchi Thaten sind / Vnd ich heiß Monsieur Sausewind. Dann er lag stets im Luder / Jn Summa / ich bin sein Bruder /
Nachwort
Doch in die Badstub unverduß / Jch nun gar schnell hin eylen muß / Allda laß ich mich erst putzen / Vnd hernacher mein Bardt stutzen / Wann ich dann komme auß dem Bad / Jch euer Lieb und Andacht lad / Zu einem wohlbereiten Tisch / Darauff ist weder Fleisch noch Fisch / Denn ich htt es bald vergessen / Sie sollen auch mit uns essen / Esst ihr gern Aepffel oder [vnd 1672a, 1684] Bier’n / Was sonst gibt zuschnabelier’n / Vnd was Delicat von Mandel / Zucker-Brodt und Zucker-Kandel / Oder was sonst gibt zu lecken / Mßt ihr daß Maul in Sack stecken / Doch will ich hierzu nicht fluchen / Es sind ungebackne Kuchen / Von Krebsen-Blut und Mcken-Schmaltz / Von Rosen-Fett ohn Bier und Saltz / Dieses zusammen disteliert / Hernacher auff kein Brodt geschmiert / Eine Kanne ohne Brantenwein / Wird alles schon beysamen seyn / Diß hab’n euer Lieb vernommen / Wann sie wollen zum Essen kommen. [Libro 1. Paragravo 2, Verso 3. 1672b, 1677] [Gehet ab. 1684]
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484
Nachwort
1677 weitere drei Zugaben:
Das Ander.
Jn dieser beygesetzten / oder in der Melodey des 8. Psalmens.
2. Es hat uns der Chineser aufgerucket / Er htte eh viel Bcher außgedrucket / Als Mntelin / Hans Gansfleisch / Guttenberg. Jm Teutschen-Land erfunden Druckerwerck. 3. Bey ihm ist nicht gegossne Schrifft zu finden / Sein Bilderwerck schneid er in Bchne Rinden / Und drucket ab Figuren mancherley, Nur Ziffer seynd Chineser Druckerey. 4. Der Welsch auch nicht hat dieses Thun erfunden / Kein Frantzman sich zu drucken unterwunden / Auch Harlem treugt / daß Lorentz Jans in ihr Hab aufgebracht der Knste Kunst und Zier. 5. Es hat die Welt dem Straßburg diß zu dancken / Sein hoher Thurn besiht der Stdte Schrancken / Sein grob Geschtz bestrcket Wacht und Macht / Und Mntelin erneurt der Straßburg Pracht.
Nachwort
6. Der hat zuvor aus Holtze Wort geschnitten / Mit einem Drat am End / und in der Mitten Sehr hart verfasst / gesetzet nach der Reih / Und so versucht die Kunst der Druckerey. 7. Biß Guttenberg und Gansefleisch sind kommen Hinab nach Myntz / da hat sie zugenommen / Und ist von Tag zu Tag die Drucker-Kunst Gestiegen hoch durch milde Himmels-Gunst. 8. Auf / Teutscher auf / erfreu dich deiner Ehren / Die Druckerey muß deinen Ruhm vermehren / Sie trget Dich von dieser Erden-Zelt Sehr hoch hinauff biß an der Sternen Feld. 9. Jhr Drucker auf / last uns dem HErren singen / Und an der Preß ein Freuden-Lied erklingen / Er hats gethan / daß wir stehn nach der Reih / Mit Hertzens-Lust in dieser Druckerey. 10. Der Setzer setzt die Zeilen recht und eben / Er thut sie aus dem Winckelhacken heben Hin in das Schiff / nach kurtz verwichner Frist Die gantz Colum zum Drucken fertig ist. 11. Dann wird die Preß vom Drucker zugezogen / Er druckt im Tag fast bey drey tausend Bogen / Jn einem Jahr wird nicht so viel geschriebn Als wann ein Mond die Presse wird getriebn.
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Nachwort
12. Jhr Setzer nun / vergesst auch nicht das Netzen / Dann wer da netzt / kan allzeit besser setzen / Gleich wie kein Fisch im Trucknen wird geruckt / So wird kein Druck im Trucknen gut gedruckt. J. M. K.
Das dritte.
2. So singen wir mit Freuden-Schall Auch unsern Adler an / Und die Schutz-Gtter berall / Die was an uns gethan. Der Adler fleugt / und bersteigt Sein gantz Geschlecht / Zu hegen rechtes Recht. Tichtet all ihr Tichter tichtet / Richtet all ihr Richter richtet / Richtet auff / des rechten Rechtes Lauff.
Nachwort
3. So singen wir mit Freuden-Schall All unsre Schwanen an / Und preisen was GOTT berall / An uns durch sie gethan. Der Schwan ist weiß / hat Strck und Preiß; Viel Jungen bringt / Und mit den (a) Federn singt. Singet all ihr Schwanen singet / Bringet all ihr Jungen bringet / Bringet Ehr und Preiß je mehr und mehr.
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a Besiehe Frantzen Thierbuch aus Nazianzen.
4. So singen wir mit Freuden-Schall An unsern Sachsen-Schwan / Und preisen / was GOTT berall / An uns durch ihn gethan. Das ist der Schwan / den Huß sagt an / Er sang und schrieb’ / Und ungebraten blieb; Schreibet all ihr Schreiber schreibet / Treibet all ihr Lehrer treibet / Treibet fort / das reine GOttes Wort. 5. So singen wir mit Freuden-Schall An den Poeten-Schwan / Und seiner Federn Schall und Hall / Und seine Sieges-Fahn: Sein ssser Klang / und Lobgesang Den Neid veracht / Und Tod und Grab verlacht. Singet all ihr Schwanen singet / Schwinget eure Fahnen schwinget: Gans und Schwan sind Schreibern zugethan.
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Nachwort
6. So singen wir mit Freuden-Schall Die Gnse-Federn an / Und preisen / was GOtt berall An uns durch sie gethan. Die Gans ist reich / ihr Bett ist weich / Jhr Nest ein Heer / Der Federn noch viel mehr / Dadert all ihr Gnse dadert / Hadert all ihr Lumpen hadert / Hadert starck / zum Schrifft- und Feder-Marck. 7. So singen wir mit Freuden-Schall Die Kruter-Feder an / Und preisen / was GOTT berall An ihr und uns gethan. Der Blmlein Safft und Steine Krafft Vertreiben Gifft Durch weiser Aertzte Schrifft. Schreibet all ihr Aertzte schreibet / Treibet all ihr Blmlein treibet / Treibet aus die Seuchen aus dem Hauß. 8. So singen wir mit Freuden-Schall Die Schreiber selber an / Und was die Feder berall An Ehren hat und kan: Die Schreiber-Kunst hat Preiß und Gunst / Bey arm und reich / Wenn mans verbirget gleich / Schreibet all ihr Schreiber schreibet; Treibet euer Handwerck treibet Treibets fort / alhier und aller Ort.
Nachwort
9. So singen wir mit Freuden-Schall Der Drucker Wapen an / Und was ihr Greiff uns berall Zu guter letzt gethan. Der Greiff ist hell / und starck und schnell / Schatz- und Gold-reich Wenn mans ihm raubet gleich. Greiffet all ihr Greiffen greiffet / Huffet all ihr Schtze huffet / Ewre Schrifft / Gold und Geld bertrifft. 10. So singen wir mit Freuden-Schall Auch die Buchdrucker an / Und preisen / was GOTT berall An ihrer Schrifft gethan. Der Setzer setzt / ein Knabe netzt / Ein Drucker kan So viel als tausend Mann. Setzet all ihr Setzer setzet / Netzet all ihr Netzer netzet / Netzet frisch / der Drucker drucket risch. 11. So singen wir mit Freuden-Schall Auch die Liebhaber an / Die unser Feder berall / Auffrichtig zugethan. Die Feder lehrt / nehrt und vermehrt / Die Feder lebt / Erhebt und oben schwebt / Liebet all ihr lieben liebet / Ubet all ihr Christen bet Reine Lehr / zu GOttes Preiß und Ehr.
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Nachwort
12. Gelobet sey der Teutschen GOTT / Der aller Heyden Greul Aus unsern Landen außgerott Zu seiner Kirchen Heyl. Er geb uns Ruh / und Fried dazu / Und auch hinfort Sein theuer werthes Wort: Amen / O HErr JEsu / Amen / Amen / Amen / deinem Namen Sey bereit / Lob / Ehr / und Herrligkeit.
Das Vierdte.
M. M. R.
Jn der Melodey: Ach Amarillis hast du dann / etc. 1. DJe Mutter aller Knste frey / hab ich gar oft gelesen / ist die edle Kunst-Druckerey / sie ist ein ntzlich Wesen / ja Gottes Gab / vom Himmel ab / oft sollen wir drum loben / den grossen Gott hchst oben. 2. Jhr Kunstverwandten freut euch sehr / der gantze Drucker-Orden; danckt Gott / und gebt ihm alle Ehr / die solche Knstler worden / ihr habt das Lob / es weists die Prob / fr andern Knsten allen / niemand laß ihms mißfallen.
Nachwort
3. Der Setzer fertig und bereit / sein Arbeit thut antretten / die Schrifften in die Ksten streut / man drfft bald darauff wetten / nicht jedes Wort / komm an sein Ort / dieweil er sehr thut eilen / recht legt er ab die Zeilen. 4. Drauf fngt er an zusetzen fort / was ihm wird frgegeben / aus den Ksten bald da / bald dort / in Winckelhacken eben / von dem ins Schiff / mit Vortheils-Griff / weiß ers zusamm zu bringen / und mit der Schnur verschlingen. 5. Die Columnen nach Art und Zier / er ordentlich thut schiessen / auff ein Setz-Bret / nach Kunst-Gebr / daß ihm nicht bringt Verdriessen / genannt die Steg / auff alle Weg / bequem er thut anrcken / so muß sichs recht wohl schicken. 6. Dann nimmt er eine eisern Rahm / ber die Form zu legen / und schraubt darmit die Schrifft zusamm / kein Buchstab kan sich regen /
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492
Nachwort
jetzt rufft er nu / dem Drucker zu / ders in die Preß soll rucken / und einen Druck abdrucken. 7. Dem Author wird der zugeschickt / ihn fleissig zu durchgehen / wann er was falsch darinn erblickt / alsbald im bersehen / schreibt ers in Rand / wie es bekandt / biß all Fehl sind notiret / dann wird es corrigiret. 8. Die Form wird nun zur Preß gebracht / vom Drucker zugerichtet / wann das Register recht gemacht / daß ihm nichts werd vernichtet; Rufft er frisch auff / mit Ballen drauff / die Form ist zugeschlossen / trag auff / sey unverdrossen. 9. Feucht Papier sticht er fleissig ein / in spitzige Puncturen / es hat das ober Rmelein / Creutz-Mittel-Steg und Schnuren: bald in dem falln / thut ers verschnalln; den Deckel niderlsset / und schne Drcke presset.
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Nachwort
10. Wann die Auflag ihn Zahl nun hat / Die Form wird ausgetragen / man setzt sie in ein Laugen-Bad / und thut sie siedheiß zwagen / nach Waschens-Brauch / mit Wasser auch / muß man sie wol begiessen / die Asch rein abzufliessen. 11. So wird die Kunst getrieben fort / biß ein Werck geht zu Ende / wie es hier steht von Wort zu Wort / gar hurtig und behende: Setz’r / Drucker ihr habt Lob dafr / um euer Mh und Gaben / die Kunst ist werth zu haben. ENDE 1684
Ein andere Prologi.
M. S.
Edle / Wol-Ehrenveste Herren. Wie auch Tugendbegabte Frauen und Jungfrauen. Hchsterwnschte Spectatores, Allerseits freundlichst beehret und bewillkommet! DJeser Saal / den wir jetzund werden betretten / wird ein SchauSpiel ihren gnstigen Augen frstellen / nicht zwar ein Spiel von sonderbarlicher Ergetzlichkeit einer anstndigen anmuthigen Comœdien / welche Augen und Ohren ihrer beliebigen Gegenwart wird annehmlich machen und belustigen knnen. Nein / eine solche haben sie hier nicht zugewarten. Unsere Intention und
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Nachwort
Vorhaben ist allein dahin gemeint / der Lblichen Kunst Buchdruckerey / ein Gesellen / ein Mitglied / nach altem wolhergebrachten Teutschen Kunst-Gebrauch zu Ehren und Redligkeit zu bringen / anzunehmen und zu bestttigen. Bitten derowegen uns zu beehren / und diesem unserm Actu mit gedultigem Zuschauen und Gehr biß zum Ende beyzuwohnen. Unsere liebe alte Teutsche Vorfahren / denen allein / vor allen andern Nationen / diese Drucker-Kunst ist zu erst von oben herab geschencket worden / haben dieses ihr herrlich Geschenck / diese Nutzenschafferin / als eine geflgelte Gttin / deren Haupt mit einer Lorbeer-Cron bewunden / deren Hnde mit einem Horologio und einem Buch / deren Fsse auf den Kugelrunden Erdkreiß / ja dem Todt selbsten / triumphirend stehend / figuriret und abgemahlet. Diese ihre Explication ist so schn als sie eintrefflich. Dann gemahlet hat sie die Tafel der Poesi. Das Buch bedeutet ihre Mhe und Arbeit. Das Horologium die gewisse Zeit ihrer Ankunfft. Ferner tritt sie mit einem Fuß den Tod / mit dem andern stehet sie auf der runden Kugel / dann sie frchtet nicht den Tod / und (trutz Ignorantz) herrschet sie ber die gantze Welt. Mit ihren Flgeln durchschneidet sie die Wolcken / und giebt zu erkennen ihre Glori / dann sie flieget durch alle Welt / und machet / daß die unterschiedliche Secula æternisiren ihr Gedchtniß. Das ist die herrliche Gttin / die nimmer genugsam gepriesene Gutthterin / an deren Wercken niemals einiger Verdruß geschpffet wird. Dannenhero dem Weltberhmten Herrn Risten sonderlich beliebet / zu ihrem Lob / also wolklingend zu reimen: [Hier werden die Strophen 5–6 aus der Vorrede, S. 102, V. 33–48, zitiert.] Dieses schne Elogium giebt gnugsam zu erkennen / wie nutzbarlich diese Kunst jedem Stand / beydes geistlichem und welt lichem / diene und Befrderung gebe. Bringt demnach mit sich unser / von Kaysern und Knigen begnadigt- und bestttigte alte wolhergebrachte Kunst-Gebrauch / offtgemeldter Gutthterin auch zu Ehren / diese Deposition vor-
Nachwort
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zunehmen / durch diese etwas raue / doch denen Herrn Literatis wolbekandte Manier / der Unart und Grobheit dieses Cornuti Abschied zu geben / in Tugendhafften Sitten und Leben anzuweisen / zu aller Redlichkeit anzufrischen / und in den Ehrlichen Gesellen- Stand mit uns einzuverleiben. Wollen also / mit Erbittung ihrer ferneren Gedult / hiermit den Anfang machen. Geht ab. [Nach dem Verlesen des Briefs:] Ein anderer. MEinen freundlichen Gruß und willigen Dienst von Grund meines Hertzens / benebenst aller Wolergehung / wnsche ich meinem vielgeliebten und sehr werthen Vertrauten / wann es ihme / meinem hochwerthen Schatz noch wol thte gehen / wre es mir eine hertzliche und beraus annehmliche Freude zu vernehmen und zu hren / den ich in meinem Hertzen so sehr liebe / daß ich keine Stund ohne Schmertzen mehr leben kan in Frlichkeit / es wre dann / daß ihr mein liebster Schatz bey mir wret: Ach wie wird mir doch die Zeit so gar lang / und geschicht meinen jungen Hertzen so weh! Daß ich euch so lange nicht gesehen / auch nicht wissen kan / wie es doch mchte zugehen / ob ihr mein hchster Schatz meiner gntzlichen vergessen / (welches ich euch doch nicht zutrauen will) und euch vielleicht eine andere zu Sinne kommen / und besser gefallen thut / dann ich / Ach! So mste ich gewiß lichen fr grossen Hertzleid sterben. Es wird euch aber ja noch wol wissend seyn / wie ihr das nechste mal zu Nachts bey mir in meiner Kammer gewesen / und mir mit Mund und Hand die ehliche Lieb und Treu versprochen / mich auch freundlich umpfahend gehertzet / und mir meine zarte Brste geksset und gedrcket / will geschweigen was sonst weiter geschehen / welches euch meinem Schatz noch wol bewust seyn wird / auch nicht verhoffen will / daß ihr meiner soltet gantz und gar vergessen haben. Nun ist mir zu Ohren kommen / welches ich mit grossen Unmuth hren muß / daß ihr euch wolt lassen deponiren und zu einen Gesellen machen / so befrchte ich / man mchte euch meinentwegen
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Nachwort
sehr vexiren / welches mir einen grossen Verdruß bringen solte / jedoch muß ich solches leiden. Ach! Mchte ich doch jetzund bey meinem liebsten tausend Schatz und schnsten Engel seyn / wie ist doch meinen jungen Hertzen so wol / wann ich nur von euch hre; Jhr seyds allein / der mich erfreuen kan / mein hchster und vertrautester Schatz: Jhr seyd der jenige / der alle meine Trbseeligkeit / Unmuth und Traurigkeit in grosse Freude wenden kan! Jhr seyd mein tausend schnstes Lieb / welchem ich so manchen Liebes-Kuß und Druck gegeben / auch verhoffend noch geben werde. Benebenst wollet ihr auch freundlich gebetten seyn / daß ihr euch ja fleissig htet / damit ihr nicht zu grossem Unheil und Schaden kommet / und das / so mich erfreuen soll / etwan mchte zerstossen oder verletzet werden / oder wol gar verlieren / wann man euch deponiren thut / sondern euch / so viel mglich / aufs beste frsehen und hten / damit euch / meinem Schatz / kein Leid wiederfahre / und wenn es mglich wre und mir anstnde / alle Stß und Ungemach fr euch leiden / ertragen und ausstehen wolte / wolte auch gerne hingehen und zusehen / so befrchte / ich wrde solches nicht anschauen knnen / dann ich vor Hertzleid sterben mste. Endlich / so bitte ich euch / ihr wollet doch bald (nach Verrichtung eures Gesellenstandes) zu mir kommen / damit ich grndlichen erfahren mge / wie es euch ergangen / im Fall mir etwan / ber solchen traurigen Zustand / mchte wehe geschehen / wie es bißweilen pfleget zuzugehen / wir uns mit einander bereden mchten / wem ihr zu Gevattern bitten solt / ich verhoffe eure Ankunfft bald / und befehle euch in die Obhut des Hchsten / der wolle euch frisch und gesund ersparen. P. S. Mein Tausend-Schatz und Engelein / Hier send ich euch ein Ringelein / Bitt wollet mein dabey gedencken / Und euch zu keiner andern lencken.
Eure Ungenandte Doch wolbekandte.
Nachwort
Ein andere Abdanckung.
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Hochgeehrte Herren / Wie auch Tugendgezierte Frauen und Jungfrauen. ALle diese huldreiche Wolgewogenheit und Favor, welche wir wegen ihrer schtzbar-geleisteter Gegenwart genossen / als da sie diesem unserm geringen Schau-Spiel / biß zu dessen Ausgang / beharrlich beygewohnet / verbindet uns nach Gebhr hinwiederum allerseits zu ihrem willigen Dienst und Aufwrtigkeit bestes Fleisses. Wir bedancken uns zum hchsten der gnstig erzeigten Ehr / haben solche hohe Gunst unser Lebenlang zu rhmen. Was aber allhier vorgangen / daß besser und geschickter htte vorgestellt werden knnen / wird von ihnen verhoffentlich im besten vermercket seyn / als auf den Zweck unsers von Alters hergebrachten Lblichen Drucker-Gebrauchs / welcher dann einig und allein dahin sich lencket / wie alle die jenige / durch solche Ceremonien von uns aufgenommene Neue Gesellen / von einiger verhasten Untugend / Grobheit und Vermessenheit ausgesetzet / hingegen in belobter Tugend / Kunstmssiger Erbarkeit / Zucht und Redlichkeit / und gleichsam zu einem neuen Leben geruffen / auf- und eingenommen werden. Und dieses ists / was wir jetzo nutzliches und erbauliches / durch vorgangenes Spiel / verrichtet haben. Denen nun diese Deposition in etwas mißfallen / und vielleicht verdrßlich gewesen / wollen uns dißmal gnstig vor entschuldiget halten / dann uns wol wissend / daß allen und jeden es recht zu machen / eine Unmglichkeit ist / soll doch ein andermal fleissiger und genauer / nach Mensch-Mglichkeit / in Acht genommen und verbessert werden. Jmmittelst lebet wol / und seyd uns ja gewogen / Die Hoffnung eurer Gunst hat uns noch nie betrogen / Wir bleiben euch zu Dienst / und zwar zu jeder Frist / So lang ein eintzigs Buch annoch zu lesen ist.
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Nachwort
Eingriffe 107 104 Frisk] Firsk [auf Basis 1677] 108 126 lesen] singen [auf Basis 1672, 1677] 110 198 Aermlein] Armelein [auf Basis 1672, 1677] 116 361 Knecht] Depositor 116 376 fgen] bringen [wegen des Reims und handschriftlicher Korrektur in 1655, Ex. Harvard]
Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene Florabella Varianten 149 5 Jtalinisch] Jtalinischen 1666, 1677 151 ABC] Alphabets 1651 151 6 du] du mir dreest 1651 151 21 Schlaff /] Schlaff / hinweg du Nacht 1651 152 25 Tag] Tag / die Nacht bricht an 1651 152 34 klagen] klagen wer lachen nicht kan 1651 152 35 etc.] und Wagen 1651 152 38 blht] blht die Fillis lebt 1651 153 53 Eitelkeit / du Pest der Jugend] Eitelkeit! 1651 167 19 reissest] riessest 1651 168 65 Teusch] Teutsch 1666, 1677 180 34 Quhlt] Quhlet 1666, 1677 201 53 hrt] hret 1666 207 4 Mich] Macht 1666, 1677 221 120 ich doch] ich dich doch 1666, 1677 225 45 Agelein] Aglein 1666 226 1 WEnn meine Treu nicht solte wehren] WEnn meine Trbsal solte wehren Bassus 1656, Bassus 1666, Bassus 1677 227 6 Zu schenken dir mein Ehr’ und Leben /] Zu schenken dir mein Hertz und Leben / Bassus 1656, Bassus 1666, Bassus 1677 228 32 verschwrn] verschwren 1666, 1677
Nachwort
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230 1 grausam nicht] grausamlich Cantus 1666, Cantus 1677 233 2 Da] Das 1666 242 2 Wenn] Daß Bassus 1656, Bassus 1666, Bassus 1677 243 10 Gerad] Grad 1666, 1677 246 Frantzsischen] Frantzsischen des Herren Theophil 1651 246 blanc que] blanque 1677 252 12 welche mich] welchem ich 1677 253 5 liebe] lieben Bassus 1656, Bassus 1666, Bassus 1677 268 17 wiedrm] wiederm 1666, 1677 273 4 der] die 1666, 1677 282 14 Joch] Hoch 1677 286 37 Hoffen] Hopffen 1677 289 21 wer’] werd’ 1677 293 11 es] er 1677 296 15 Mein] Meine 1677 299 12 weile] weil 1666, 1677 303 6 dich tglich nur] nur tglich dich 1651, Bassus 1656, Bassus 1666, Bassus 1677 320 51 den] dem 1651 338 11 treer] theer 1666, 1677 339 43 Rimchen] Rumchen 1651 341 3 Weiß] Was Bassus 1666, Bassus 1677 357 35 Preiset] Presset 1666, 1677 360 13 den] dem 1651 385 28 Oeffne] Oeffene 1677 404 3 Warnau] warmen 1666, 1677 412 8 solcher] falscher 1666, 1677 414 32 alle] aller 1666, 1677 Eingriffe 152 23 152 26 153 63 153 64
kommen] wiederkommen dein] mein Frligkeit] Frmmigkeit 49] 24
500
Nachwort
154 70 36] 11 154 72 Wenn] Wennn 172 etwas] rtwas 181 Jugend / daß Sie nur ein Hertz / und dasselbe keusch] Jugend / Sie nur ein Hertz / und dasselbe daß keusch 186 23 Lippen Safft] Lippen-Safft 189 18 ich] ich ich 192 25 seyn] sevn 199 11 mein] im [auf Basis von 1651] 201 65 Seelen] Seleen 201 67 Augen Schein] Augen-Schein 220 77 ist] ist ist 245 58 und] und und 250 4 Betrbter] Bertrbter 252 13 viel] viei 265 30 Liebe Pfand] Liebe-Pfand 268 14 und spht mit] mit spht und 268 23 Gesicht] Geschicht 270 14 eintzigs] eintziges [wegen des Verses] 278 14 Liebe Strikk’] Liebe-Strikk’ 285 20 Bis] Dis [auf Basis von 1666 und 1677] 288 13 Liebes-Nhten] Liebes-Nohten [wegen des Reims] 298 Unglkk] Unglukk 304 26 Ob gleich die Winde sausen /] Ob gleich das Meer zum Land’ eingeht / [auf Basis von 1651] 311 24 Sonne] Sonnd 311 39 morgen wenden] morgeniwenden 312 48 fgen] fgrn 327 17 Mohnden Licht] Mohnden-Licht 342 9 Verlangen] Vrrlangen 343 25 das] das das 343 36 Liebe Schmertzen] Liebe-Schmertzen 344 47 flegt] fleget [wegen des Verses] 344 48 verbleibst] verbliebst
Nachwort
346 15 352 52 361 22 364 37 365 62 375 28 378 44 381 32 382 52 387 13 396 21 405 12 414 44
501
Er] er Er Thrnen Meer] Thrnen-Meer und] nnd vor] vkr getreu] gertreu Rosenbletter] Rosenbleteer auch] anch nicht] uicht gnnen] gnnen [wegen des Reims auf Basis von 1651] Schnste] Schonste niemals] niemasls Rosillis] Rosiillis Nach] Noch
Dennemark ein Erbkönigreich Keine Varianten. Keine Eingriffe.
Abbildungsnachweis S. 2:
S. 4: S. 18: S. 20: S. 20: S. 26–27: S. 28: S. 29: S. 30:
S. 32: S. 33: S. 35: S. 37: S. 38:
Titelseite aus: Johann Rist, Unterthnigste Lobrede An Den Durchluchtigen / Hochgebohrnen Frsten […] H. Christian Ludowig / Hertzogen zu Braunschweig und Lneburg &c. […], Hamburg [1653] Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, N 8.2° Helmst. (8), Bl. )( jr Kupfer aus: Ebenda, Bl. )( jv Titelseite aus: Johann Rist, Die Triumphirende Liebe / umgeben Mit den Sieghafften Tugenden / Jn einem Ballet / […], Hamburg [1653] Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Textb. 4° 50 Ceremonien-Meister [oder der Dichter] aus: Ebenda, Bl. A ijr Fama aus: Ebenda, Bl. Br [Bühnenbild 1] aus: Ebenda, Einleger nach Bl. C Bhren (Erster Aufzug) aus: Ebenda, Bl. C ijr Der Demon der Laster (Ander Aufzug) aus: Ebenda, Bl. Dr Geistlicher mit Seinen Dreien Lastern (Dritter Aufzug) aus: Johann Rist, Die Triumphirende Liebe / umgeben Mit den Sieghafften Tugenden / Jn einem Ballet […], Lneburg [1653] Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Xb 4 °4, Bl. D ijr StaatsPerson (Vierter Aufzug) aus: Ebenda, Bl. Er Ehrgeitz (Fnfter Aufzug) aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, Bl. E ijr Der Hofeman (Sechster Aufzug) aus: Dass., HAB Xb 4° 4, Bl. Fr Soldat (Siebender Aufzug) aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, Bl. F ijr Unbarmhertzigkeit (Achter Aufzug) aus: Dass., HAB Xb 4 °4, Bl. Gr
Abbildungsnachweis
S. 40: S. 43:
503
Advokat (Neundter Aufzug) aus: Ebenda, Bl. G ijr Der Geitz (Zehender Aufzug) aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, Bl. Hr S. 46: Narren (Elfter Aufzug) aus: Ebenda, Bl. H ijr S. 48–49: [Bühnenbild 2] aus: Ebenda, Einleger nach Bl. H ij Ein guhter Geist / oder Engel (Zwlfter Aufzug) aus: S. 50: Johann Rist, Die Triumphirende Liebe / umgeben Mit den Sieghafften Tugenden / Jn einem Ballet […], Lneburg [1653] Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Textb. 4° 49, Bl. Jr S. 52: Kohr der Tugenden (Dreizehender Aufzug) aus: Ebenda, Bl. J ijr S. 55: Alldieweil die Tugenden noch stehen auf dem Platze / erscheinet Cupido […] (Vierzehender Aufzug) aus: Ebenda, Bl. Kr S. 58: Hier fnet Sich der Himmel / und fhret ein Engel herunter / […] (Sechszehender Aufzug) aus: Dass., HAB Xb 4 °4, Bl. Lr S. 62: […] der Hirten Gott Pan / begleitet von den Waldgtteren / […] (Siebenzehnder Aufzug) aus: Ebenda, Bl. Mr S. 66–67: [Bühnenbild 3] aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, Einleger nach Bl. L ij S. 68: Mercurius (Achzehender Aufzug) aus: Dass., HAB Xb 4 °4, Bl. Nr Römische Helden aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, EinleS. 70: ger nach Bl. N Die Melodei des Ersten Liedes aus: Dass., HAB Xb 4 °4, S. 73: Bl. Or Die Melodei des andern Liedes aus: Ebenda, Bl. Ov S. 74: Die Melodei des dritten Liedes aus: Ebenda, Bl. O ijr S. 75: Sincere et constant aus: Dass., HAB Textb. 4° 50, S. 78: Einleger nach Bl. S ij
504 S. 82:
S. 92:
S. 133: S. 134:
Abbildungsnachweist
Titelseite aus: Johann Rist, Unterthnigste Glkwnschung und Lob-Rede / An Den […] Herrn Friderich Wilhelm / Marggraffen zu Brandenburg […], Berlin [1655] Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, N 8.2° Helmst. (13) Titelseite aus: Johann Rist, Depositio Cornuti, Das ist: Lust- oder Freden-Spiel / Welches bey Annehmung und Bestättigung eines Jungen Gesellen / der die Edle Kunst der Buchdrukkerei redlich hat außgelernet / […], o.O. 1755 Houghton Library, Harvard University, TypTS 620.55.320 Notenseite aus: Ebenda, zwischen Bl. viij und )( Notenseite aus: Ebenda, zwischen Bl. viij und )(
Frontispiz und Titelseite aus: Johann Rist, Des Edlen Dafnjs aus Cimbrien besungene Florabella. Mit gantz neuen und anmuhtigen Weisen hiebevor außgeziert und hervorgegeben Anitzo aber mit verschiedenen schnen Stckchen vermehret und zum Truck befordert, Hamburg 1656 Landesbibliothek Coburg, Cas A 3258 urn:nbn:de:bvb:70-dtl-0000023123 Titelseite aus: Ebenda S. 146: S. 156ff.: Notenseiten aus: Ebenda, Bl. Av, A ijr, A iijv, A iiijr, A vjr, A vijv, A viijv, Br, B ijv, Biijr, B iiijv, Bvr, B vjr, B vijv, B viijr, Cv, C ijr, C iijv, C iiijr, C vv, C vjr, C vijv, C viijr, Dv, D ijr, D iijv, D iiijr, D vv, D vjr, D vijv, D viijr, Ev, E ijr, E iijv, E jvr, E vv, E vjr, E vijv, E viijr, Fv, F ijr, F iijv, F jvr, F vv, F vjr, F vijv, F viijr, Gv, G ijr, G iijv, G jvr, G vv, G vjr, G vijv, G viijr, Hv, H ijr, H iijv, H jvr, H vv, H vjr, H vijv, H viijr, Jv, J ijr, J iijv, J iiijr, J vv, J vjr, J vijv, J viijr, Kv, K ijr, K iijv, K jvr, K vv, K vjr, K vijv, K viijr, Lv, L ijr, L iijv, L jvr, S. 145:
Abbildungsnachweis
505
L vv, L vjr, L vijv, L viijr, Mv, M ijr, M iijv, M jvr, M vv, M vjr, M vijv, M viijr, Nv, N ijr, N iijv, N iiijr, N vv, N vjr, N vijv, N viijr, Ov, O ijr, O iijv, O jvr, O vv, O vjr, O vijv, O viijr, Pv, P ijr, P iijv, P jvr, P vv, P vjr, P vijv, P viijr, Qv, Q ijr, Q iijv, Q jvr, Q vv, Q vjr, Q vijv, Q viijr, Rv, R ijr, R iijv, R iiijr, R vv, R vjr, R vijv, R viijr, Sv, S ijr, S iijv, S jvr, S vv, S vjr, S vijv, S viijr S. 424: S. 456:
Titelseite aus: Johann Rist, Dennemark ein Erbknigreich / Das ist / Allerunterthnigste Glkwnschung / An […] Friederich den Dritten / […], Lneburg 1660 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 52.1 Qu. 2° Titelseite aus: Johann Rist, Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene Florabella. Mit gantz neen und anmuhtigen Weisen außgeziert und hervorgegeben von Peter Meiern […], Hamburg 1651 Biblioteka Jagiellońska Kraków, Berlinka Yi 1106
Inhalt Unterthänigste Lobrede An […] H. Christian Ludowig Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg (1653) . . . . . . . . 1 Die Triumphirende Liebe (1653) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Unterthänigste Glükwünschung und Lob-Rede An Den […] Herrn Friderich Wilhelm Marggraffen zu Brandenburg (1655) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Depositio Cornuti (1655) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Des Edlen Dafnis aus Cimbrien besungene Florabella (1656) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Dennemark ein Erbkönigreich (1660) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423
Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502