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German Pages 352 Year 2016
EDITION ANTIKE Herausgegeben von Thomas Baier, Kai Brodersen und Martin Hose
IUSTIN RÖMISCHE WELTGESCHICHTE BAND II
Lateinisch und deutsch
Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Günter Laser unter Mitarbeit von Antonia Jenik
Verantwortlicher Bandherausgeber: Martin Hose Die EDITION ANTIKE wird gefördert durch den Wilhelm-Weischedel-Fonds der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Wissenschaftliche Redaktion und Schriftleitung: Federica Casolari-Sonders (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. © 2016 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Satz: COMPUTUS Druck Satz & Verlag, 55595 Gutenberg Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de ISBN 978-3-534-18147-6 Gesamtnummer Band I–II: ISBN 978-3-534-23312-0 Buchhandelsausgabe Band I–II: ISBN 978-3-534-26751-4 Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich: eBook (PDF): 978-3-534-74169-4 eBook (epub): 978-3-534-74170-0
Inhalt Iustinus / Pompeius Trogus, Weltgeschichte II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Buch 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Buch 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Buch 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Buch 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Buch 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Buch 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Buch 24 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Buch 25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Buch 26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Buch 27 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Buch 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Buch 29 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Buch 30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Buch 31 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Buch 32 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Buch 33 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Buch 34 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Buch 35 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Buch 36 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Buch 37 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Buch 38 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 Buch 39 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Buch 40 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Buch 41 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Buch 42 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Buch 43 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Buch 44 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 Zur Textgestaltung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311
Iustinus / Pompeius Trogus Historiae Weltgeschichte II
PROLOGUS LIBRI XVIII Octavo decimo volumine continentur res a Pyrro Epirota in Italia gestae contra Romanos, postque id bellum transitus eius in Siciliam adversus Carthaginenses. Inde origines Phoenicum et Sidonos et Veliae Carthaginisque res gestae in excessu dictae.
LIBER XVIII 1 (1) Igitur Pyrrus, rex Epiri, cum iterata Tarentinorum legatione additis Samnitium et Lucanorum precibus, et ipsis auxilio adversus Romanos indigentibus fatigaretur, non tam supplicum precibus quam spe invadendi Italiae imperii inductus venturum se cum exercitu pollicetur. (2) In quam rem inclinatum semel animum praecipitem agere coeperant exempla maiorum, ne aut inferior patruo suo Alexandro videretur, quo defensore idem Tarentini adversus Bruttios usi fuerant, aut minores animos Magno Alexandro habuisse, qui tam longa a domo militia Orientem subegit. (3) Igitur relicto custode regni Ptolomeo filio annos XV nato exercitum in portu Tarentino exponit, duobus parvulis filiis, Alexandro et Heleno, in solacia longinquae secum expeditionis adductis. (4) Cuius audito adventu consul Romanus Valerius Laevinus festinans, ut prius cum eo congrederetur, quam auxilia sociorum convenirent, exercitum in aciem educit. (5) Nec rex, tametsi numero militum inferior esset, certamini moram fecit. (6) Sed Romanos vincentes iam invisitata ante elephantorum forma stupere primo, mox cedere proelio coegit, victoresque iam nova Macedonum repente monstra vicerunt. (7) Nec hostibus incruenta victoria fuit. Nam et Pyrrus ipse graviter vulneratus est et magna pars militum eius caesa, maiorem que gloriam eius victoriae quam laetitiam habuit. (8) Huius pugnae eventum multae civitates secutae Pyrro se tradunt. (9) Inter ceteras etiam Locri prodito praesidio Romano ad Pyrrum deficiunt. (10) Ex ea praeda Pyrrus CC captivos milites gratis Romam remisit, ut cognita virtute eius Romani cognoscerent et liberalitatem. (11) Interiectis deinde diebus, cum sociorum exercitus
Vorwort zum 18. Buch Das achtzehnte Buch enthält Folgendes: Die Taten, die Pyrrhos von Epeiros in Italien gegen die Römer vollbrachte, und wie er nach diesem Krieg nach Sizilien übersetzte, um gegen die Karthager zu kämpfen. Im Anschluss sind in einem Exkurs die Ursprünge und die Geschichte der Phönizier sowie von Sidon, Velia und Karthago geschildert.
Buch 18 1 (1) Pyrrhos, der König von Epeiros, wurde erneut von einer Gesandtschaft aus Tarent und zusätzlich von den Samniten und Lukanern, die ihrerseits ebenfalls Hilfe gegen die Römer benötigten, mit Bitten bestürmt. Da ließ er sich verleiten – allerdings nicht so sehr von ihrem demütigen Flehen als vielmehr von der Hoffnung, in den italischen Machtbereich einfallen zu können – und versprach, dass er mit seinem Heer kommen werde.1 (2) Sowie er sich einmal zu dieser Unternehmung entschlossen hatte, trieb ihn das Vorbild seiner Vorfahren zum raschen Handeln, damit es nicht so aussehe, als stünde er seinem Onkel Alexandros2 nach, der ebendiese Tarentiner gegen die Bruttier verteidigt hatte, oder hätte weniger Mut gehabt als Alexander der Große, der in einem Kriegszug so fern von der Heimat den Osten unterwarf. (3) So ließ Pyrrhos seinen fünfzehnjährigen Sohn Ptolemaios3 zum Schutz seines Reiches zurück und schiffte sein Heer im Hafen von Tarent aus. Seine beiden kleinen Söhne Alex andros4 und Helenos5 nahm er mit, um auf dem langen Feldzug einen Trost zu haben. (4) Als der römische Konsul Valerius Laevinus6 von der Ankunft des Pyrrhos hörte, ließ er eilends sein Heer zur Schlacht ausrücken, um gegen ihn zu kämpfen, bevor sich die Hilfstruppen seiner Bundesgenossen versammeln konnten. (5) Auch der König schob das Gefecht nicht auf, obwohl er zahlenmäßig unterlegen war. (6) Die Römer hielten den Sieg bereits in Händen, doch da sahen sie die Elefanten, und dieser noch ungewohnte Anblick ließ sie zuerst erstarren und bald darauf aus der Schlacht weichen. Und so wurden sie, als sie schon Sieger waren, plötzlich durch die unbekannten Ungetüme auf makedonischer Seite besiegt. (7) Doch für die Feinde war es kein unblutiger Sieg. Denn Pyrrhos selbst wurde schwer verwundet und ein großer Teil seiner Soldaten getötet, und so brachte ihm dieser Sieg mehr Ruhm als Freude. (8) Viele Gemeinden ließen sich durch den Ausgang des Kampfes beeinflussen und ergaben sich deshalb Pyrrhos. (9) Neben anderen verrieten auch die Lokrer7 die römische Besatzung und liefen zu Pyrrhos über. (10) Von seiner Beute schickte Pyrrhos 200 gefangene Soldaten nach Rom zurück, ohne ein Lösegeld für sie zu verlangen, damit die Römer nach seiner Tapferkeit nun auch seine Großmut kennenlernen könnten. (11) Als dann nach einigen Tagen das Heer seiner Bun-
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supervenisset, iterato proelium cum Romanis facit, in quo par fortuna priori bello fuit. 2 (1) Interea Mago, dux Karthaginiensium, in auxilium Romanorum cum centum XX navibus missus senatum adiit, aegre tulisse Karthaginienses adfirmans, quod bellum in Italia a peregrino rege paterentur. (2) Ob quam causam missum se, ut, quoniam externo hoste oppugnarentur, externis auxiliis iuvarentur. (3) Gratiae a senatu Karthaginiensibus actae auxiliaque remissa. (4) Sed Mago Punico ingenio post paucos dies tacitus, quasi pacificator Karthaginiensium, Pyrrum adiit speculaturus consilia eius de Sicilia, quo eum arcessi fama erat. (5) Nam Romanis eadem causa mittendi auxilia Karthaginiensibus fuerat, ut Romano bello, ne in Siciliam transire posset, Pyrrus in Italia detineretur. (6) Dum haec aguntur, legatus a senatu Romano Fabricius Luscinus missus pacem cum Pyrro conponit. (7) Ad quam confirmandam Cineas Romam cum ingentibus a Pyrro donis missus neminem, cuius domus muneribus pateret, invenit. (8) Huic continentiae Romanorum simile exemplum isdem ferme temporibus fuit. (9) Nam missi a senatu Aegyptum legati cum ingentia sibi a Ptolomeo rege missa munera sprevissent, interiectis diebus ad cenam invitatis aureae coronae missae sunt, quas illi ominis causa receptas postera die statuis regis inposuerunt. (10) Igitur Cineas, cum turbatam cum Romanis pacem ab Appio Claudio renuntiasset, interrogatus a Pyrro, qualis Roma esset, respondit regum urbem sibi visam. (11) Post haec legati Siculorum superveniunt tradentes Pyrro totius insulae imperium, quae adsiduis Karthaginiensium bellis vexabatur. (12) Itaque relicto Locris Alexandro filio firmatisque sociorum civitatibus valido praesidio in Siciliam exercitum traiecit. 3 (1) Et quoniam ad Karthaginiensium mentionem ventum est, de origine eorum pauca dicenda sunt, repetitis Tyriorum paulo altius rebus, quorum casus etiam dolendi fuerunt. (2) Tyriorum gens condita a Phoenicibus fuit, (3) qui terrae motu vexati relicto patriae solo ad Syrium stagnum primo,
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desgenossen hinzustieß, schlug er noch einmal eine Schlacht gegen die Römer, und dabei herrschte das gleiche Kriegsglück wie im vorangegangenen Kampf. 2 (1) Inzwischen8 war der karthagische Feldherr Mago mit 120 Schiffen ausgesandt worden, um die Römer zu unterstützen. Er kam in den Senat und behauptete, die Karthager bedauerten, dass die Römer mitten in Italien unter einem Krieg zu leiden hätten, der von einem ausländischen König geführt werde. (2) Deswegen habe man ihn, Mago, gesandt, damit die Römer, wenn sie schon von einem auswärtigen Feind angegriffen würden, auch durch auswärtige Hilfstruppen unterstützt würden. (3) Der Senat dankte den Karthagern, schickte aber die Hilfstruppen zurück. (4) Doch Mago trat – wie es punischer Wesensart entsprach – nach wenigen Tagen heimlich an Pyrrhos heran, so als ob er für die Karthager Friedensverhandlungen führen sollte. In Wahrheit wollte er jedoch Pyrrhos’ Pläne bezüglich Siziliens auskundschaften, wohin man den König einem Gerücht zufolge gerufen hatte. (5) Denn ebendas war für die Karthager der Grund gewesen, weshalb sie den Römern Hilfstruppen schickten: Sie wollten Pyrrhos im Krieg gegen die Römer in Italien festhalten, damit er nicht nach Sizilien übersetzen könne. (6) Währenddessen wurde Fabricius Luscinus9 als Gesandter vom römischen Senat losgeschickt und schloss mit Pyrrhos Frieden. (7) Zur Bestätigung dieses Friedens sandte Pyrrhos dann Kineas10 mit reichen Geschenken nach Rom, doch Kineas fand niemanden, der diesen Gaben seine Tür geöffnet hätte. (8) Für diese Zurückhaltung der Römer gab es etwa zur selben Zeit ein ähnliches Beispiel. (9) Denn vom Senat waren Gesandte nach Ägypten geschickt worden und hatten die reichen Geschenke, die König Ptolemaios11 ihnen hatte zukommen lassen, zurückgewiesen. Als man sie nach einigen Tagen zu einem Festmahl einlud und ihnen dafür goldene Kränze sandte, nahmen sie diese nur um des günstigen Vorzeichens willen an und setzten sie dann am folgenden Tag den Statuen des Königs auf das Haupt. (10) Kineas überbrachte nun die Meldung, dass Appius Claudius12 seinen Friedensschluss mit den Römern vereitelt habe. Auf die Frage des Pyrrhos, was Rom denn für eine Stadt sei, antwortete Kineas, es sei ihm als eine Stadt von Königen erschienen. (11) Danach trafen Gesandte aus Sizilien ein und übertrugen Pyrrhos die Herrschaft über die gesamte Insel, die durch ständige Kriege gegen die Karthager verwüstet wurde. (12) Pyrrhos ließ also seinen Sohn Alexandros bei den Lokrern zurück, sicherte die Gemeinden der Bundesgenossen durch eine starke Besatzung und setzte dann sein Heer nach Sizilien über. 3 (1) Da nun die Rede auf die Karthager gekommen ist, muss man einiges über ihren Ursprung sagen und zuvor etwas ausführlicher auf die Geschichte der Tyrier eingehen, die auch ein bedauernswertes Schicksal hatten. (2) Das Volk der Tyrier wurde von den Phöniziern begründet. (3) Als diese unter einem Erdbeben zu leiden hatten, verließen sie ihr Heimatland und siedelten zu-
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mox mari proximum litus incoluerunt, (4) condita ibi urbe, quam a piscium ubertate Sidona appellaverunt; nam piscem Phoenices ‚sidon‘ vocant. (5) Post multos deinde annos a rege Ascaloniorum expugnati, navibus appulsi Tyron urbem ante annum Troianae cladis condiderunt. (6) Ibi Persarum bellis diu varie que fatigati victores quidem fuere, sed adtritis viribus a servis suis multitudine abundantibus indigna supplicia perpessi sunt, (7) qui conspiratione facta omnem liberum populum cum dominis interficiunt atque ita potiti urbe lares dominorum occupant, rem publicam invadunt, coniuges ducunt et, quod ipsi non erant, liberos procreant. (8) Unus ex tot milibus servorum fuit, qui miti ingenio senis domini parvulique filii eius fortuna moveretur dominosque non truci feritate, sed pia misericordiae humanitate respiceret. (9) Itaque cum velut occisos alienasset servisque de statu rei publicae deliberantibus placuisset regem ex corpore suo creari eumque potissimum quasi acceptissimum diis, qui solem orientem primus vidisset, rem ad Stratonem (hoc enim ei nomen erat) dominum occulte latentem detulit. (10) Ab eo formatus, cum medio noctis omnes in unum campum processissent, ceteris in orientem spectantibus solus occidentis regionem intuebatur. (11) Id primum aliis videri furor, in occidente solis ortum quaerere. (12) Ubi vero dies adventare coepit editissimisque culminibus urbis oriens splendere, exspectantibus aliis, ut ipsum solem aspicerent, hic primus omnibus fulgorem solis in summo fastigio civitatis ostendit. (13) Non servilis ingenii ratio visa; requirentibus auctorem de domino confitetur. (14) Tunc intellectum est, quantum ingenua servilibus ingenia praestarent, malitiaque servos, non sapientia vincere. (15) Igitur venia seni filioque data est, et velut numine quodam reservatos arbitrantes regem Stratonem creaverunt. (16) Post cuius mortem regnum ad filium ac deinde ad nepotes transiit. (17) Celebre hoc servorum facinus metuendumque exemplum toto orbe terrarum fuit. (18) Itaque Alexander Magnus, cum interiecto tempore in Oriente bellum gereret, velut ultor
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erst an einem syrischen See, dann direkt an der Meeresküste. (4) Hier gründeten sie eine Stadt, die sie wegen der reichen Fischvorkommen Sidon nannten; denn ‚Fisch‘ heißt auf Phönizisch ‚sidon‘. (5) Nach vielen Jahren wurden die Phönizier dann vom König der Askalonier unterworfen, landeten daraufhin mit ihren Schiffen an einer Küste und gründeten im Jahr vor dem Fall Trojas die Stadt Tyros.13 (6) Als sie dort lange durch Kriege gegen die Perser auf verschiedenste Weise zermürbt wurden, blieben sie zwar siegreich, doch ihre Kräfte waren ausgelaugt, und deshalb mussten sie von ihren eigenen Sklaven, deren Zahl überhandgenommen hatte, schmachvolle Qualen erdulden. (7) Denn die Sklaven zettelten eine Verschwörung an, töteten alle Freien wie auch ihre eigenen Herren und bemächtigten sich auf diese Weise der Stadt. Sie nahmen die Häuser ihrer Herren in Besitz, rissen die Staatsgeschäfte an sich, schlossen Ehen und zeugten Kinder, die genau das waren, was sie selbst nicht waren, nämlich Freie. (8) Unter so vielen Tausenden von Sklaven gab es nur einen einzigen, der sich in seiner Sanftmut vom Los seines greisen Herrn und des kleinen Sohnes rühren ließ und gegenüber seinen Herren keine rohe Grausamkeit, sondern die gebührende Anteilnahme und Mitmenschlichkeit an den Tag legte. (9) Deshalb brachte er sie weg, als wären sie bereits ermordet worden. Dann beratschlagten die Sklaven über die Staatsform und beschlossen, aus ihren eigenen Reihen einen König zu wählen, und zwar denjenigen, der gleichsam den Göttern am liebsten sei und zum Zeichen dafür als Erster die Sonne aufgehen sehe. Von diesem Plan berichtete nun der Sklave seinem Herrn Straton – denn das war sein Name –, der sich in einem Versteck verbarg. (10) Straton unterwies ihn, und als um Mitternacht alle Sklaven gemeinsam auf ein Feld hinausgegangen waren, blickten die Übrigen nach Osten, nur Stratons Sklave schaute als Einziger in Richtung Westen. (11) Das erschien den anderen zuerst widersinnig, im Westen nach dem Sonnenaufgang Ausschau zu halten. (12) Sobald jedoch der Tag anbrach und die aufgehende Sonne auf den Giebelspitzen der Stadt zu schimmern begann, warteten die anderen darauf, dass sie die Sonne selbst sehen könnten; Stratons Sklave aber zeigte als Erster allen Übrigen den Glanz der Sonne auf der höchsten Erhebung der Stadt. (13) Ein solcher Einfall, so meinten sie, entspringe nicht dem Denken eines Sklaven. Deshalb fragten sie, wer sich das ausgedacht habe, und er gestand ihnen alles über seinen Herrn. (14) Da sah man ein, wie weit die Fähigkeiten der Freigeborenen die der Sklaven überstiegen und dass die Sklaven nur boshafter, nicht aber klüger waren. (15) Daher gewährten die Sklaven dem alten Mann und seinem Sohn Gnade, und weil sie glaubten, dass die beiden gleichsam durch göttliches Wirken bewahrt worden seien, wählten sie Straton zu ihrem König. (16) Nach seinem Tod ging die Königsherrschaft auf seinen Sohn und dann auf seine Enkel über. (17) Das Verbrechen der Sklaven erlangte Berühmtheit und galt auf der ganzen Welt als ein Furcht einflößendes Beispiel. (18) Als nach einiger Zeit dann Alexander der Große im Osten Krieg führte, eroberte er, so als wollte er
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publicae securitatis, expugnata eorum urbe omnes, qui proelio superfuerant, ob memoriam veteris caedis crucibus adfixit; (19) genus tantum Stratonis inviolatum servavit regnumque stirpi eius restituit, ingenuis et innoxiis incolis insulae adtributis, ut exstirpato servili germine genus urbis ex integro conderetur. 4 (1) Hoc igitur modo Tyrii Alexandri auspiciis conditi parsimonia et labore quaerendi cito convaluere. (2) Ante cladem dominorum cum et opibus et multitudine abundarent, missa in Africam iuventute Uticam condidere. (3) Cum interim rex Mutto Tyro decedit filio Pygmalione et Elissa filia, insignis formae virgine, heredibus institutis. (4) Sed populus Pygmalioni, admodum puero, regnum tradidit. (5) Elissa quoque Acherbae, avunculo suo, sacerdoti Herculis, qui honos secundus a rege erat, nubit. (6) Huic magnae, sed dissimulatae opes erant, aurumque metu regis non tectis, sed terrae crediderat; (7) quam rem etsi homines ignorabant, fama tamen loquebatur. (8) Qua incensus Pygmalion oblitus iuris humani avunculum suum eundemque generum sine respectu pietatis occidit. (9) Elissa diu fratrem propter scelus aversata ad postremum dissimulato odio mitigatoque interim vultu fugam tacito molitur adsumptis quibusdam principibus in societatem, quibus par odium in regem esse eandemque fugiendi cupiditatem arbitrabatur. (10) Tunc fratrem dolo adgreditur, fingit se ad eum migrare velle, ne amplius ei mariti domus cupidae oblivionis gravem luctus imaginem renovet neve ultra amara admonitio oculis eius occurrat. (11) Non invitus Pygmalion verba sororis audivit, existimans cum ea et aurum Acherbae ad se venturum. (12) Sed Elissa ministros migrationis a rege missos navibus cum omnibus opibus suis prima vespera inponit provectaque in altum conpellit eos onera harenae pro pecunia involucris involuta in mare deicere. (13) Tunc deflens ipsa lugubrique voce Acherbam ciet; orat, ut libens opes suas recipiat, quas reliquerit, habeatque inferias, quas habuerat causam mortis.
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den Angriff auf die Sicherheit aller Bürger ahnden, die Stadt der Sklaven und ließ in Erinnerung an ihr früheres Morden alle Überlebenden aus der Schlacht ans Kreuz schlagen.14 (19) Nur die Familie des Straton ließ er unangetastet und gab dessen Nachkommenschaft die Königsherrschaft zurück. Die Insel selbst wies er freigeborenen und schuldlosen Einwohnern zu, damit sich nach der Ausrottung des Sklavenvolkes ein neues Geschlecht von Stadtbewohnern begründen konnte. 4 (1) Auf diese Weise wurde also unter Alexanders Oberbefehl das Volk der Tyrier begründet und gewann durch Sparsamkeit und Erwerbsstreben schnell an Stärke. (2) Weil die Tyrier vor der Ermordung der Herren durch die Sklaven Vermögen im Überfluss besaßen und einen Bevölkerungsüberschuss hatten, wurde eine Jungmannschaft nach Afrika ausgesandt und gründete dort Utica15. (3) Da starb unterdessen in Tyros König Mutto und setzte seinen Sohn Pygmalion und seine Tochter Elissa16, eine wunderschöne junge Frau, zu seinen Erben ein. (4) Doch das Volk übertrug Pygmalion die Königsherrschaft, obwohl er noch ein kleiner Junge war. (5) Elissa heiratete ihren Onkel Acherbas, einen Priester des Herakles, der den höchsten Rang nach dem König innehatte. (6) Er besaß großen Reichtum, hielt ihn aber versteckt und hatte sein Gold aus Furcht vor dem König nicht seinem Haus, sondern der Erde anvertraut. (7) Davon wussten die Menschen zwar nichts, aber es verbreitete sich dennoch ein Gerücht. (8) Das lockte Pygmalion, und so missachtete er das bei den Menschen geltende Recht und tötete seinen eigenen Onkel, der zugleich sein Schwager war, ohne jede Rücksicht auf die verwandtschaftlichen Beziehungen. (9) Elissa wandte sich wegen dieses Verbrechens lange von ihrem Bruder ab, doch schließlich verbarg sie ihren Hass und zeigte mitunter ein freundlicheres Gesicht. Dabei plante sie jedoch heimlich ihre Flucht und schloss sich mit einigen der einflussreichsten Männer zusammen, die – wie sie vermutete – den gleichen Hass gegenüber dem König und den gleichen Wunsch zur Flucht hegten. (10) Dann trat sie listig an ihren Bruder heran und gab vor, sie wolle zu ihm ziehen, damit ihr in ihrem Wunsch nach Vergessen nicht länger das Haus ihres Gatten den belastenden Gedanken an ihre Trauer wieder aufsteigen lasse und ihr auch nicht weiter die schmerzliche Erinnerung vor Augen stehe. (11) Nicht ungern vernahm Pygmalion die Worte seiner Schwester, glaubte er doch, zusammen mit ihr werde auch das Gold des Acherbas zu ihm kommen. (12) Doch Elissa brachte die Diener, die ihr der König für den Umzug geschickt hatte, zusammen mit ihrem ganzen Reichtum in der Abenddämmerung auf Schiffe, stach in See und zwang die Männer, schwere Säcke voll Sand ins Meer zu werfen, wobei sie so tat, als hätte sie ihr Geld darin einfüllen lassen. (13) Dann rief sie selbst unter Tränen und mit trauriger Stimme Acherbas an und bat ihn, seinen Reichtum, den er ihr hinterlassen habe, gnädig wieder an sich zu nehmen und das als Totenopfer zu behalten, was seinen Tod verursacht habe.
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(14) Tunc ipsos ministros adgreditur; sibi quidem ait optatam olim mortem, sed illis acerbos cruciatus et dira supplicia inminere, qui Acherbae opes, quarum spe parricidium rex fecerit, avaritiae tyranni subtraxerint. (15) Hoc metu omnibus iniecto comites fugae accepit. Iunguntur et senatorum in eam noctem praeparata agmina, atque ita sacris Herculis, cuius sacerdos Acherbas fuerat, repetitis exilio sedes quaerunt. 5 (1) Primus illis adpulsus terrae Cyprus insula fuit, (2) ubi sacerdos Iovis cum coniuge et liberis deorum monitu comitem se Elissae sociumque praebuit pactus sibi posterisque perpetuum honorem sacerdotii. (3) Condicio pro manifesto omine accepta. (4) Mos erat Cypriis virgines ante nuptias statutis diebus dotalem pecuniam quaesituras in quaestum ad litus maris mittere, pro reliqua pudicitia libamenta Veneri soluturas. (5) Harum igitur ex numero LXXX admodum virgines raptas navibus inponi Elissa iubet, ut et iuventus matrimonia et urbs subolem habere posset. (6) Dum haec aguntur, Pygmalion cognita sororis fuga, cum impio bello fugientem persequi parasset, aegre precibus matris deorumque minis victus quievit; (7) cui cum inspirati vates canerent non inpune laturum, si incrementa urbis toto orbe auspicatissimae interpellasset, hoc modo spatium respirandi fugientibus datum. (8) Itaque Elissa delata in Africae sinum incolas loci eius adventu peregrinorum mutuarumque rerum commercio gaudentes in amicitiam sollicitat, (9) dein empto loco, qui corio bovis tegi posset, in quo fessos longa navigatione socios, quoad proficisceretur, reficere posset, corium in tenuissimas partes secari iubet atque ita maius loci spatium, quam petierat, occupat, unde postea ei loco Byrsae nomen fuit. (10) Confluentibus deinde vicinis locorum, qui spe lucri multa hospitibus venalia inferebant, (11) sedesque ibi statuentibus ex frequentia hominum velut instar civitatis effectum est. (12) Uticensium quoque legati dona ut consanguineis
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(14) Danach wandte sie sich direkt an die Diener und sagte, sie für ihren Teil habe sich schon längst den Tod gewünscht, doch ihnen drohten bittere Qualen und grässliche Strafen, da sie den Reichtum des Acherbas, dessentwegen der König einen Verwandtenmord begangen habe, den Händen des habgierigen Tyrannen entzogen hätten. (15) So jagte sie allen Angst ein und ließ sich dann auf ihrer Flucht von ihnen begleiten. Auch Scharen von Ratsherren, die sich für diese Nacht bereitgehalten hatten, schlossen sich ihr an. Sie nahmen die Kultgegenstände des Herakles, dessen Priester Acherbas gewesen war, mit und suchten dann in der Verbannung neue Wohnsitze. 5 (1) Zuerst landeten sie auf der Insel Zypern, (2) wo sich auf göttliche Mahnung der Priester des Jupiter17 mitsamt seiner Gattin und seinen Kindern Elissa als Begleiter und Gefährte zur Verfügung stellte unter der Bedingung, dass ihm wie auch seinen Nachkommen auf ewig das Ehrenamt des Priesters zugestanden würde. (3) Seine Forderung wurde angenommen, da sie offenkundig ein gutes Vorzeichen war. (4) Bei den Zyprern war es Brauch, die Jungfrauen vor ihrer Hochzeit an festgesetzten Tagen zur Prostitution an die Meeresküste zu schicken, damit sie das Geld für ihre Mitgift verdienten und Venus Opfergaben für die Bewahrung der Keuschheit in ihrem weiteren Leben darbrachten. (5) Aus der Schar dieser Jungfrauen ließ Elissa etwa 80 entführen und auf die Schiffe bringen, damit es für die jungen Männer Ehefrauen und für die Stadt Nachkommen gab. (6) Währenddessen hatte Pygmalion von der Flucht seiner Schwester erfahren und sich darauf vorbereitet, die Flüchtige in einem ruchlosen Krieg zu verfolgen. Dann ließ er sich aber, wenngleich nur mit Mühe, durch die Bitten seiner Mutter und die Drohungen der Götter umstimmen und hielt Frieden. (7) Denn Seher verkündeten ihm in Ekstase, es werde nicht ungestraft bleiben, wenn er das Wachstum einer Stadt verhindere, die unter glücklicheren Vorzeichen stehe als der ganze Rest der Welt. So wurde den Flüchtlingen eine Atempause gewährt. (8) Elissa wurde nun in eine afrikanische Bucht verschlagen und brachte die Einwohner dieses Ortes, die sich über die Ankunft der Fremden und den gegenseitigen Tausch von Waren freuten, dazu, mit ihr einen Freundschaftsvertrag zu schließen. (9) Anschließend erwarb sie so viel Land, wie sich mit der Haut eines Ochsens bedecken ließe, damit sich – wie sie sagte – ihre Gefährten, die von der langen Seereise erschöpft seien, bis zu ihrem Aufbruch dort erholen könnten. Dann ließ sie jedoch die Haut in ganz schmale Streifen schneiden und nahm auf diese Weise viel mehr Platz in Beschlag, als sie eigentlich erbeten hatte. Daher erhielt dieser Ort später den Namen Byrsa. (10) Dann strömten Nachbarn aus der umliegenden Gegend zusammen, die in der Hoffnung, Gewinn machen zu können, den Fremden viele Waren mitbrachten. (11) Sie errichteten dort ihre Wohnsitze, und so entstand aus der Ansammlung von Menschen gleichsam eine Art von Bürgerschaft. (12) Auch Gesandte aus Utica brachten ihnen Geschenke,
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adtulerunt hortatique sunt, urbem ibi conderent, ubi sedes sortiti essent. (13) Sed et Afros detinendi advenas amor cepit. (14) Itaque consentientibus omnibus Karthago conditur statuto annuo vectigali pro solo urbis. (15) In primis fundamentis caput bubulum inventum est, quod auspicium fructuosae quidem, sed laboriosae perpetuoque servae urbis fuit; propter quod in alium locum urbs translata, (16) ibi quoque equi caput repertum, bellicosum potentemque populum futurum significans, urbi auspicatam sedem dedit. (17) Tunc ad opinionem novae urbis concurrentibus gentibus brevi et populus et civitas magna facta. 6 (1) Cum successu rerum florentes Karthaginis opes essent, rex Maxitanorum Hiarbas decem Poenorum principibus ad se arcessitis Elissae nuptias sub belli denuntiatione petit. (2) Quod legati reginae referre metuentes Punico cum ea ingenio egerunt, nuntiantes regem aliquem poscere, qui cultiores victus eum Afrosque perdoceat; (3) sed quem inveniri posse, qui ad barbaros et ferarum more viventes transire a consanguineis velit? (4) Tunc a regina castigati, si pro salute patriae asperiorem vitam recusarent, cui etiam ipsa vita, si res exigat, debeatur, regis mandata aperuere, dicentes, quae praecipiat aliis, ipsi facienda esse, si velit urbi consultum esse. (5) Hoc dolo capta diu Acherbae viri nomine cum multis lacrimis et lamentatione flebili invocato ad postremum ituram se, quo sua et urbis fata vocarent, respondit. (6) In hoc trium mensium sumpto spatio, pyra in ultima parte urbis exstructa, velut placatura viri manes inferiasque ante nuptias missura multas hostias caedit et sumpto gladio pyram conscendit (7) atque ita ad populum respiciens ituram se ad virum, sicut praeceperint, dixit vitamque gladio finivit. (8) Quam diu Karthago invicta fuit, pro dea culta est. (9) Condita est haec urbs LXXII annis ante quam Roma; (10) cuius virtus sicut bello clara fuit, ita domi status variis discordiarum casibus agitatus est. (11) Cum inter cetera mala etiam peste laborarent,
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als wären sie Blutsverwandte, und ermunterten sie, dort eine Stadt zu gründen, wo ihnen der Zufall ihre Wohnsitze zugewiesen habe. (13) Und die Afrer waren ebenfalls sehr erpicht darauf, dass die Ankömmlinge blieben (14) So wurde unter allgemeiner Zustimmung Karthago gegründet und für den Boden, auf dem die Stadt stand, eine jährliche Steuer festgesetzt. (15) Als die ersten Fundamente gelegt wurden, fand man einen Ochsenschädel. Das war ein Vorzeichen dafür, dass die Stadt zwar wohlhabend, aber von Mühen geplagt und auf ewig versklavt sein werde. Deshalb verlegte man die Stadt an eine andere Stelle. (16) Dort fand man auch einen Schädel, nun aber den eines Pferdes, und das deutete darauf hin, dass das Volk kriegerisch und mächtig sein werde. Daher erhielt die Stadt hier einen glückverheißenden Sitz. (17) Auf die Kunde von der Gründung einer neuen Stadt strömten dann die Völker zusammen, und so entstanden in kurzer Zeit ein Volk und ein großes Gemeinwesen. 6 (1) Als Karthago durch seine erfolgreichen Unternehmungen aufblühte und vermögend wurde, ließ der Maxitanerkönig Hiarbas zehn einflussreiche Punier zu sich kommen und hielt unter Androhung von Krieg um Elissas Hand an. (2) Weil sich die Gesandten fürchteten, der Königin diesen Bescheid zu überbringen, verhielten sie sich ihr gegenüber so, wie es punischer Wesensart entsprach, und meldeten ihr, dass der König nach jemandem verlange, der ihn und die Afrer eine zivilisiertere Lebensweise lehre. (3) Doch wen könne man finden, der von seinen Verwandten zu Barbaren wegziehen wolle, die wie wilde Tiere lebten? (4) Daraufhin tadelte die Königin die Gesandten, weil sie sich sträubten, zum Wohl des Vaterlandes, dem man doch sogar sein Leben schulde, wenn es die Sache erfordere, ein weniger annehmliches Leben zu führen. Da eröffneten sie ihr, was der König ihnen aufgetragen hatte, und sagten, was sie anderen vorschreibe, das müsse sie selbst tun, wenn sie für die Stadt Sorge tragen wolle. (5) Als die Königin so in die Falle getappt war, rief sie lange unter vielen Tränen und kläglichen Wehrufen den Namen ihres Gatten Acherbas und antwortete zuletzt, sie werde dorthin gehen, wohin ihr eigenes Schicksal und das der Stadt sie riefen. (6) Dafür setzte sie eine Frist von drei Monaten und ließ einen Scheiterhaufen im abgelegensten Teil der Stadt errichten. Dann schlachtete sie viele Opfertiere, als wollte sie den Totengeist ihres Gatten besänftigen und ihm vor ihrer neuen Hochzeit Totenopfer schicken, ergriff ein Schwert und bestieg den Scheiterhaufen. (7) Sie blickte auf ihr Volk nieder und sagte, sie werde nun zu ihrem Gatten gehen, wie man es ihr befohlen habe. Anschließend nahm sie sich mit dem Schwert das Leben. (8) Solange Karthago unbesiegt war, wurde Elissa als Göttin verehrt. (9) Diese Stadt wurde 72 Jahre früher gegründet als Rom. (10) Ihre kriegerischen Leistungen waren berühmt; ihre innenpolitische Stabilität dagegen wurde durch Zwistigkeiten und Vorkommnisse unterschiedlicher Art erschüttert. (11) Als die Bewohner unter anderen Übeln auch an einer Seuche litten, vollzogen sie einen blutrüns-
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cruenta sacrorum religione et scelere pro remedio usi sunt; (12) quippe homines ut victimas immolabant et inpuberes, quae aetas etiam hostium misericordiam provocat, aris admovebant, pacem deorum sanguine eorum exposcentes, pro quorum vita dii rogari maxime solent. 7 (1) Itaque adversis tanto scelere numinibus, cum in Sicilia diu feliciter dimicassent, translato in Sardiniam bello amissa maiore exercitus parte gravi proelio victi sunt; (2) propter quod ducem suum Malchum, cuius auspiciis et Siciliae partem domuerant et adversus Afros magnas res gesserant, cum parte exercitus, quae superfuerat, exulare iusserunt. (3) Quam rem aegre ferentes milites legatos Karthaginem mittunt, qui reditum primo veniamque infelicis militiae petant, tum denuntient, quod precibus nequeant, armis se consecuturos. (4) Cum et preces et minae legatorum spretae essent, interiectis diebus conscensis navibus armati ad urbem veniunt, (5) ubi deos hominesque testati non se expugnatum, sed reciperatum patriam venire, ostensurosque civibus suis non virtutem sibi priore bello, sed fortunam defuisse, (6) prohibitis commeatibus obsessaque urbe in summam desperationem Karthaginienses adduxerunt. (7) Interea Karthalo, Malchi exulum ducis filius, cum praeter castra patris a Tyro, quo decimam Herculis ferre ex praeda Siciliensi, quam pater eius ceperat, a Karthaginiensibus missus fuerat, reverteretur arcessitusque a patre esset, prius se publicae religionis officia executurum quam privatae pietatis respondit. (8) Quam rem etsi indigne ferret pater, non tamen vim adferre religioni ausus est. (9) Interiectis deinde diebus Karthalo petito commeatu a populo cum reversus ad patrem esset ornatusque purpura et infulis sacerdotii omnium se oculis ingereret, tum in secretum abducto pater ait: (10) “ausus ne es, nefandissimum caput, ista purpura et auro ornatus in conspectum tot miserorum civium venire et maesta ac lugentia castra circumfluentibus quietae felicitatis insignibus velut exultabundus intrare? Nusquamne te aliis iactare potuisti? (11) Nullus locus aptior quam sordes patris et exilii infelicis
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tigen und verbrecherischen Opferkult und suchten dadurch Heilung zu erlangen. (12) Denn sie brachten Menschen wie Opfertiere dar, legten unmündige Kinder in einem Alter, das sogar bei Feinden Mitleid erregt, auf die Altäre und erflehten so die Gunst ihrer Götter18 mit dem Blut derer, um deren Leben man die Götter meistens bittet. 7 (1) Wegen dieses so abscheulichen Verbrechens wandten sich die Götter von ihnen ab, und daher verloren die Karthager, als sie nach einem langen, erfolgreichen Kampf auf Sizilien den Krieg nach Sardinien trugen, den größten Teil ihres Heeres und wurden in einer schweren Schlacht besiegt. (2) Deshalb erteilten sie ihrem Feldherrn Malchos19, unter dessen Führung sie einen Teil Siziliens unterworfen und auch gegen die Afrer große Taten vollbracht hatten, den Befehl, mit dem übrig gebliebenen Teil des Heeres in die Verbannung zu gehen. (3) Darüber waren die Soldaten entrüstet und schickten Gesandte nach Karthago, die zuerst um die Erlaubnis zur Rückkehr und um Gnade wegen des unglücklich verlaufenden Feldzuges bitten sollten; dann aber sollten sie ankündigen, die Soldaten würden das, was sie mit Bitten nicht erreichen könnten, mit Waffengewalt durchsetzen. (4) Als nun die Bitten wie auch die Drohungen der Gesandten wirkungslos blieben, bestiegen die Soldaten nach einigen Tagen ihre Schiffe und kamen bewaffnet zur Stadt. (5) Dort riefen sie Götter und Menschen zu Zeugen, dass sie nicht kämen, um ihre Heimat zu erobern, sondern um sie wiederzugewinnen, und dass sie ihren Mitbürgern zeigen wollten, dass es ihnen im vorangegangenen Krieg nicht an Tapferkeit, sondern nur an Glück gemangelt habe. (6) Sie unterbrachen die Versorgung mit Nahrungsmitteln, belagerten die Stadt und versetzten die Karthager dadurch in äußerste Verzweiflung. (7) Unterdessen kam Karthalo, der Sohn des Malchos, des Anführers der Verbannten, am Lager seines Vaters vorbei, während er von Tyros zurückkehrte. Dorthin hatten ihn die Karthager geschickt, damit er den zehnten Teil der Beute, die sein Vater in Sizilien gemacht hatte, Herakles darbrachte.20 Als sein Vater ihn nun herbeirief, gab Karthalo zur Antwort, er werde zuerst den staatlichen Kultpflichten nachkommen und erst später seinen persönlichen familiären Verpflichtungen. (8) Darüber war sein Vater empört, wagte aber trotzdem nicht, sich gewaltsam gegen den Kult zu vergehen. (9) Nach einigen Tagen bat Karthalo dann beim Volk um sicheres Geleit, kehrte zu seinem Vater zurück und zeigte sich allen in seiner prachtvollen Purpurkleidung und mit dem priesterlichen Kopfband. Da nahm ihn sein Vater beiseite und sagte: (10) „Wagst du es etwa, du erbärmlicher Schuft, in diesem Purpur- und Goldschmuck so vielen unglücklichen Bürgern unter die Augen zu kommen und, behängt mit den Symbolen für Frieden und Glück, wie im Freudentaumel in dieses traurige, bekümmerte Lager zu kommen? Konntest du denn nirgendwo sonst, bei anderen Leuten herumprahlen? (11) Gab es keinen passenderen Ort als den, wo dein Vater erniedrigt wird und die Widrigkeiten der unse-
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aerumnae fuerunt? (12) Quid, quod paulo ante vocatus, non dico patrem, ducem certe civium tuorum superbe sprevisti? (13) Quid porro tu in purpura ista coronisque aliud quam victoriarum mearum titulos geris? (14) Quoniam igitur tu in patre nihil nisi exulis nomen agnoscis, ego quoque imperatorem me magis quam patrem iudicabo statuamque in te exemplum, ne quis posthac infelicibus miseriis patris inludat.” (15) Atque ita eum cum ornatu suo in altissimam crucem in conspectu urbis suffigi iussit. (16) Post paucos deinde dies Karthaginem capit evocatoque populo ad contionem exilii iniuriam queritur, belli necessitatem excusat, contentumque victoria sua punitis auctoribus miserorum civium iniuriosi exilii omnibus se veniam dare dicit. (17) Atque ita decem senatoribus interfectis urbem legibus suis reddidit. (18) Nec multo post ipse adfectati regni accusatus duplicis, et in filio et in patria, parricidii poenas dedit. (19) Huic Mago imperator successit, cuius industria et opes Karthaginiensium et imperii fines et bellicae gloriae laudes creverunt.
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ligen Verbannung ertragen muss? (12) Was soll man dazu sagen, dass du, als ich dich noch vor Kurzem rufen ließ, den – ich will gar nicht einmal sagen: eigenen Vater, sondern – Feldherrn deiner Mitbürger voll Hochmut missachtet hast? (13) Und was trägst du überhaupt mit deiner Purpurkleidung und deinen Kränzen da anderes vor dir her als die Ehrenzeichen für Siege, die ich errungen habe? (14) Da du also in deinem Vater nur einen Verbannten siehst, werde auch ich mich eher als Feldherr denn als Vater betrachten und an dir ein Exempel statuieren, damit in Zukunft niemand mehr das traurige Elend seines Vaters verhöhnt.“ (15) Und so ließ er Karthalo in all seiner Pracht in Sichtweite der Stadt an ein hohes Kreuz schlagen. (16) Wenige Tage später nahm er Karthago ein und rief das Volk zu einer Versammlung. Er beklagte sich über die ungerechte Verbannung und führte zu seiner Rechtfertigung an, dass man ihn zum Krieg gezwungen habe. Dann sagte er, er werde sich mit dem Sieg zufriedengeben, wenn diejenigen bestraft seien, welche die Verbannung ihrer unglücklichen Mitbürger zu verantworten hätten; allen anderen aber werde er Gnade gewähren. (17) So ließ er zehn Ratsherren hinrichten und gab dann der Stadt ihre gesetzmäßige Verfassung zurück. (18) Doch kurz darauf legte man ihm selbst zur Last, dass er nach der Königsherrschaft getrachtet habe, und so büßte er für seine beiden schweren Verbrechen, nämlich das an seinem Sohn und das an seinem Vaterland. (19) Ihm folgte Mago21 als Feldherr nach, durch dessen Tatkraft sich der Reichtum der Karthager, ihr Herrschaftsgebiet sowie ihr Kriegsruhm und ihre Ehre mehrten.
PROLOGUS LIBRI XIX Undevicensimo volumine continentur res Carthaginensium in Africa per Sabellum Annonem gestae et in Sicilia, cum Selinuntem et Agragantum et Camerinam et Gelam ceperunt: quo bello Dionysius Syracusanus Siciliae regnum occupavit. Bellum, quod cum eo Poeni per Himilconem gesserunt, qui obsidione Syracusarum exercitum et classem amisit.
LIBER XIX 1 (1) Mago, Karthaginiensium imperator, cum primus omnium ordinata dis ciplina militari imperium Poenorum condidisset viresque civitatis non minus bellandi arte quam virtute firmasset, diem fungitur relictis duobus filiis, Asdrubale et Hamilcare, (2) qui per vestigia paternae virtutis decurrentes sicuti generi, ita et magnitudini patris sucesserunt. (3) His ducibus Sardiniae bellum inlatum; adversus Afros quoque vectigal pro solo urbis multorum annorum repetentes dimicatum. (4) Sed Afrorum sicuti causa iustior, ita et fortuna superior fuit, (5) bellumque cum his solutione pecuniae, non armis finitum. (6) In Sardinia quoque Asdrubal graviter vulneratus imperio Hamilcari fratri tradito interiit, (7) cuius mortem cum luctus civitatis, tum et dictaturae undecim et triumphi quattuor insignem fecere. (8) Hostibus quoque crevere animi, veluti cum duce vires Poenorum cecidissent. (9) Itaque Siciliae populis propter adsiduas Karthaginiensium iniurias ad Leonidam, fratrem regis Spartanorum, concurrentibus grave bellum natum, in quo et diu et varia victoria fuit proeliatum. (10) Dum haec aguntur, legati a Dario, Persarum rege, Karthaginem venerunt adferentes edictum, quo Poeni humanas hostias immolare et canina vesci prohibebantur; (11) mortuorum quoque corpora cremare potius quam terra obruere a rege iubebantur; (12) petentes simul auxilia adversus Graeciam, cui inlaturus bellum Darius erat. (13) Sed Karthaginienses auxilia negantes propter adsidua finitimorum bella ceteris, ne per omnia contumaces viderentur, cupide paruere.
Vorwort zum 19. Buch Das neunzehnte Buch enthält Folgendes: Die Taten der Karthager in Afrika, die sie unter Anno Sabellus vollbrachten, und die in Sizilien, als sie Selinunt, Akragas, Kamarina und Gela einnahmen. In diesem Krieg bemächtigte sich der Syrakusaner Dionysios der Königsherrschaft über Sizilien. Der Krieg, den die Punier unter Himilko gegen Dionysios führten, wobei Himilko bei der Belagerung von Syrakus das Heer und die Flotte verlor.
Buch 19 1 (1) Der karthagische Feldherr Mago führte als Allererster militärische Zucht und Ordnung ein und begründete dadurch die punische Herrschaft. Anschließend stärkte er die Macht des Staates nicht weniger durch die Kunst der Kriegführung als durch seine persönlichen Verdienste. Als er starb, hinterließ er zwei Söhne: Hasdrubal und Hamilkar22. (2) Sie traten in die Fußstapfen ihres verdienstvollen Vaters und wurden so dem Stammbaum wie auch der Bedeutung nach seine Nachfolger. (3) Unter ihrer Führung begann man einen Krieg gegen Sardinien; auch gegen die Afrer kämpfte man, weil sie die seit vielen Jahren fällige Grundsteuer für die Stadt einforderten. (4) In dieser Angelegenheit waren aber die Afrer mehr im Recht und wurden dementsprechend auch mehr vom Schicksal begünstigt. (5) Und so beendete man den Krieg gegen sie durch eine Geldzahlung und nicht durch Waffengewalt. (6) In Sardinien wiederum wurde Hasdrubal schwer verwundet und starb, nachdem er das Kommando seinem Bruder Hamilkar übertragen hatte. (7) Sein Tod war ein bedeutsames Ereignis, zum einen wegen der Trauer der Bürgerschaft, zum anderen wegen der Tatsache, dass Hasdrubal elf Mal die Diktatur bekleidet und vier Mal einen Triumph gefeiert hatte. (8) Der Mut der Feinde wuchs, als wären zusammen mit dem Anführer auch die Kräfte der Punier vernichtet. (9) Deshalb wandten sich die sizilischen Völker wegen der ständigen Übergriffe der Karthager an Leonidas, den Bruder des Spartanerkönigs, und so entstand ein schwerer Krieg, in dem man lange mit wechselndem Erfolg kämpfte. (10) Währenddessen kamen Gesandte des Perserkönigs Dareios nach Karthago und brachten eine Verfügung, in der den Puniern verboten wurde, Menschenopfer darzubringen und Hundefleisch zu essen.23 (11) Der König befahl ihnen außerdem, die Toten zu verbrennen, anstatt sie in der Erde zu bestatten. (12) Zugleich forderten die Gesandten Hilfstruppen gegen Griechenland, gegen das Dareios einen Krieg beginnen wollte.24 (13) Doch die Karthager weigerten sich, Hilfstruppen zu stellen, weil sie beständig mit ihren Grenznachbarn im Krieg lagen. Den anderen Anordnungen leisteten sie dagegen bereitwillig Folge, um sich nicht in allen Belangen widerspenstig zu zeigen.
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2 (1) Interea Hamilcar bello Siciliensi interficitur relictis tribus filiis: Himilcone, Hannone, Gisgone. (2) Asdrubali quoque par numerus filiorum fuit: Hannibal, Asdrubal et Sapho. (3) Per hos res Karthaginiensium ea tempestate regebantur. (4) Itaque et Mauris bellum inlatum et adversus Numidas pugnatum et Afri conpulsi stipendium urbis conditae Karthaginiensibus remittere. (5) Dein, cum familia tanta imperatorum gravis liberae civitati esset omniaque ipsi agerent simul et iudicarent, centum ex numero senatorum iudices deliguntur, (6) qui reversis a bello ducibus rationem rerum gestarum exigerent, ut hoc metu ita in bello imperia cogitarent, ut domi iudicia legesque respicerent. (7) In Sicilia in locum Hamilcaris imperator Himilco succedit, qui cum navali terrestrique bello secunda proelia fecisset multasque civitates cepisset, repente pestilentis sideris vi exercitum amisit. (8) Quae res cum nuntiata Karthagine esset, maesta civitas fuit; omnia ululatibus non secus, ac si urbs ipsa capta esset, personabant, (9) clausae privatae domus, clausa deorum templa, intermissa omnia sacra, omnia privata officia damnata. (10) Cuncti deinde ad portum congregantur egredientesque paucos e navibus, qui cladi superfuerant, de suis percontantur. (11) Ut vero dubia antea spe et suspenso metu, incerta orbitatis expectatione casus suorum miseris eluxit, tunc toto litore plangentium gemitus, tunc infelicium matrum ululatus et flebiles querelae audiebantur. 3 (1) Inter haec procedit inops navi sua imperator sordida servilique tunica discinctus, ad cuius conspectum plangentium agmina iunguntur. (2) Ipse quoque manus ad caelum tendens nunc sortem suam, nunc publicam fortunam deflet; (3) nunc deos accusat, qui tanta belli decora et tot ornamenta victoriarum, quae ipsi dederant, abstulerint; qui captis tot urbibus totiens que hostibus terrestri navalique proelio victis exercitum victorem non bello, sed peste deleverint. (4) Deferre se tamen civibus suis non modica solacia, quod malis eorum hostes gaudere, non gloriari possint; (5) quippe cum ne que eos, qui mortui sunt, a se occisos, neque eos, qui reversi sunt, a se fugatos possint dicere, (6) praedam, quam relictis a se castris abstulerint, non esse
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2 (1) Unterdessen wurde Hamilkar im Krieg gegen Sizilien getötet. Er hinterließ drei Söhne: Himilko, Hanno und Gisgon. (2) Auch Hasdrubal hatte ebenso viele Söhne: Hannibal, Hasdrubal und Sapho. (3) Sie regierten in dieser Zeit den karthagischen Staat. (4) Nun begann man einen Krieg gegen die Mauren25, kämpfte gegen die Numider26 und zwang die Afrer dazu, den Karthagern die Abgaben für die Gründung ihrer Stadt zu erlassen. (5) Als dann diese so mächtige Familie von Befehlshabern zu einer Belastung für die freie Bürgerschaft wurde und diese Männer alle Entscheidungen und Urteile selbst fällten, wählte man aus der Gruppe der Ratsherren 100 Richter. (6) Diese sollten von den Feldherren nach deren Rückkehr aus dem Krieg Rechenschaft über ihre Taten fordern, damit die Feldherren aus Furcht davor das Kommando im Feld nur so führten, dass das in der Heimat geltende Recht und Gesetz gewahrt blieb. (7) In Sizilien trat der Feldherr Himilko27 an Hamilkars Stelle. Nachdem er im Krieg zur See und im Feld erfolgreiche Schlachten geschlagen und viele Gemeinden eingenommen hatte,28 verlor er plötzlich durch den Einfluss eines unheilvollen Gestirns sein Heer. (8) Als das in Karthago gemeldet wurde, war die Bürgerschaft voller Trauer. Überall hallten Wehklagen, geradeso als wäre die Stadt selbst erobert worden. (9) Die Privathäuser und die Tempel der Götter wurden geschlossen, alle Kulthandlungen ausgesetzt und alle privaten Geschäfte eingestellt. (10) Alle Einwohner versammelten sich dann im Hafen und stellten bei den wenigen Überlebenden des Unglücks, die von Bord der Schiffe gingen, Nachforschungen über ihre Angehörigen an. (11) Zuerst herrschten noch zweifelhafte Hoffnung, angespannte Furcht und die nur unbestimmte Vermutung, ein Familienmitglied verloren zu haben. Sobald aber den Unglücklichen das Schicksal ihrer Angehörigen bekannt wurde, konnte man am ganzen Strand das Schluchzen der Trauernden wie auch die Aufschreie und tränenreichen Wehklagen der unglücklichen Mütter hören. 3 (1) Währenddessen verließ der hilflose Feldherr, bekleidet mit dem schmutzigen, ungegürteten Gewand eines Sklaven, sein Schiff, und die Scharen der Trauernden strömten zusammen, um ihn zu sehen. (2) Auch er selbst hob seine Arme zum Himmel und beweinte bald sein eigenes Los und bald das des Staates. (3) Dann klagte er die Götter an, dass sie ihm den herrlichen Kriegsruhm und die vielen glanzvollen Siege, die sie selbst verliehen hatten, wieder entrissen hätten. Nachdem die Karthager so viele Städte eingenommen und die Feinde so oft in einer Feld- oder Seeschlacht besiegt hätten, hätten nun die Götter das siegreiche Heer nicht durch einen Krieg, sondern durch eine Seuche ausgelöscht. (4) Dennoch könne er seinen Mitbürgern den nicht geringen Trost bringen, dass die Feinde sich an ihrem Unglück zwar weiden, nicht aber dessen rühmen könnten. (5) Denn sie könnten ja nicht behaupten, dass sie selbst die Toten erschlagen oder die Heimkehrenden in die Flucht getrieben hätten. (6) Die Beute, die sie aus dem verlassenen Lager der Karthager
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talem, quam velut spolium victi hostis ostentent, sed quam possessione vacua fortuitis dominorum mortibus sicuti caduca occuparint. (7) Quod ad hostes pertineat, victores se recessisse; quod ad pestem, victos. (8) Nihil tamen se gravius ferre, quam quod inter fortissimos viros mori non potuerit servatusque sit non ad vitae iucunditatem, sed ad ludibrium calamitatis. (9) Quamquam ubi miseras copiarum reliquias Karthaginem reduxerit, se quoque secuturum commilitones suos (10) ostensurumque patriae non ideo se in eam diem vixisse, quoniam vellet vivere, sed ne hos, quibus nefanda lues pepercerat, inter hostium exercitus relictos morte sua proderet. (11) Tali vociferatione per urbem ingressus, ut ad limina domus suae venit, prosecutam multitudinem velut postremo adloquio dimisit (12) obseratisque foribus ac nemine ad se, ne filiis quidem, admissis mortem sibi conscivit.
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mitgenommen hätten, sei keine, die sie wie eine Trophäe eines besiegten Feindes zur Schau stellen könnten, sondern allenfalls eine, die sie wie herrenloses Gut an sich genommen hätten, da mit dem zufälligen Tod der vormaligen Eigentümer deren Besitzanspruch erloschen sei. (7) Was die Feinde angehe, seien die Karthager als Sieger heimgekehrt; was die Seuche angehe, dagegen als Besiegte. (8) Doch nichts treffe ihn schwerer als die Tatsache, dass er nicht inmitten seiner tapferen Männer habe sterben können und auch nicht gerettet worden sei, um sich am Leben zu erfreuen, sondern nur, um ein Spielball des Unheils zu sein. (9) Nachdem er nun aber die armseligen Reste seiner Truppen nach Karthago zurückgeführt habe, werde auch er seinen Kameraden folgen (10) und dem Vaterland zeigen, dass er nicht deshalb bis zum heutigen Tag gelebt habe, weil er leben wolle, sondern allein deshalb, um die Männer, die von der schrecklichen Seuche verschont geblieben seien, nicht mitten unter den feindlichen Heeren zurückzulassen und durch seinen eigenen Tod preiszugeben. (11) Unter solchen Klagen betrat er die Stadt, und als er die Schwelle seines Hauses erreichte, entließ er gleichsam mit einer letzten Ansprache die Menge, die ihm gefolgt war. (12) Dann verriegelte er die Türen, ließ niemanden – nicht einmal seine Söhne – zu sich ein und gab sich den Tod.
PROLOGUS LIBRI XX Vicensimo volumine continentur res gestae Dionysii Siculi patris. Ut pulsis Poenis Italica bella sit molitus. Inde repetitae origines Venetorum et Graecorum et Gallorum, qui Italiam incolunt. Deductisque Dionysii rebus ad interitum eius dictae, quas Anno Magnus in Africa gessit.
LIBER XX 1 (1) Dionysius e Sicilia Karthaginiensibus pulsis occupatoque totius insulae imperio grave otium regno suo periculosamque desidiam tanti exercitus ratus, copias in Italiam traiecit, (2) simul ut et militum vires continuo labore acuerentur et regni fines proferrentur. (3) Prima illi militia adversus Graecos, qui proxima Italici maris litora tenebant, fuit; (4) quibus devictis finitimos quos que adgreditur omnesque Graeci nominis Italiam possidentes hostes sibi destinat; (5) quae gentes non partem, sed universam ferme Italiam ea tempestate occupaverant. (6) Denique multae urbes adhuc post tantam vetustatem vestigia Graeci moris ostentant. (7) Namque Tuscorum populi, qui oram Inferi maris possident, a Lydia venerunt, (8) et Venetos, quos incolas Superi maris videmus, capta et expugnata Troia Antenore duce misit, (9) Adria quoque Illyrico mari proxima, quae et Adriatico mari nomen dedit, Graeca urbs est; (10) Arpos Diomedes exciso Ilio naufragio in ea loca delatus condidit. (11) Sed et Pisae in Liguribus Graecos auctores habent; et in Tuscis Tarquinii a Thessalis, et Spina in Umbris; Perusini quoque originem ab Achaeis ducunt. (12) Quid Caeren urbem dicam? Quid Latinos populos, qui ab Aenea conditi videntur? (13) Iam Falisci, Nolani, Abellani nonne Chalcidensium coloni sunt? (14) Quid tractus omnis Campaniae? Quid Bruttii Sabinique? Quid Samnites? (15) Quid Tarentini, quos Lacedaemone profectos spuriosque vocatos accipimus? (16) Thurinorum urbem condidisse Philocteten ferunt; ibique adhuc monumentum eius visitur, et Herculis sagittae in Apollinis templo, quae fatum Troiae fuere.
Vorwort zum 20. Buch Das zwanzigste Buch enthält Folgendes: Die Taten des Dionysios des Älteren von Sizilien. Wie er die Punier vertrieb und Kriege in Italien plante. Im Anschluss sind die Ursprünge der Veneter, der Griechen und der Gallier, die Italien bewohnen, nachgetragen. Die Taten des Dionysios sind bis zu seinem Tod aufgeführt, dann sind die Taten Hannos des Großen in Afrika geschildert.
Buch 20 1 (1) Nachdem Dionysios29 die Karthager aus Sizilien vertrieben und sich der Herrschaft über die ganze Insel bemächtigt hatte, war er der Meinung, dass Müßiggang seiner Herrschaft schade und es gefährlich sei, wenn ein so großes Heer untätig bleibe. Deshalb setzte er seine Truppen nach Italien über, (2) um die Kräfte seiner Soldaten durch ständige Anstrengung zu stählen und zugleich die Grenzen seines Königreiches auszuweiten. (3) Sein erster Feldzug richtete sich gegen diejenigen Griechen, welche die am nächsten gelegenen Küsten des italischen Meeres bewohnten.30 (4) Er besiegte sie, griff dann jeweils ihre Grenznachbarn an und bestimmte all die zu seinen Feinden, die griechischer Abstammung waren und Italien besiedelten. (5) Diese Völker hatten Italien in jener Zeit nicht nur teilweise, sondern nahezu in seiner Gesamtheit in Besitz genommen. (6) Schließlich zeigen auch heute noch, nach so langer Zeit, viele Städte Spuren griechischer Kultur. (7) Denn die tuskischen Völker31, welche die Küste des Tyrrhenischen Meeres besiedeln, kamen aus Lydien (8) und die Veneter32, die wir heute als Anwohner des Adriatischen Meeres sehen, sandte Troia nach seiner Einnahme und Eroberung unter der Führung des Antenor33. (9) Auch Adria34, das dem Illyrischen Meer eng benachbart ist und dem Adriatischen Meer seinen Namen gab, ist eine griechische Stadt. (10) Arpi wurde von Diomedes35 gegründet, der nach der Zerstörung von Ilion durch einen Schiffbruch in diese Gegend verschlagen wurde. (11) Aber auch Pisa36 in Ligurien geht auf griechische Gründer zurück. Tarquinii37 bei den Tuskern und Spina38 in Umbrien leiten ihren Ursprung von den Thessaliern her, die Perusiner39 wiederum von den Achaiern40. (12) Wozu soll ich die Stadt Caere41 erwähnen und die latinischen Völker, die – wie es scheint – von Aeneas42 begründet worden sind? (13) Und sind denn nicht die Falisker, die Nolaner und die Abellaner allesamt Siedler aus Chalkis?43 (14) Was ist mit der Gegend von ganz Kampanien44, den Bruttiern45 und den Sabinern46 sowie den Samniten47? (15) Was mit den Tarentinern48, die – wie wir erfahren haben – aus Sparta kamen und Bastarde genannt wurden? (16) Die Stadt der Thuriner49 soll von Philoktet gegründet worden sein, und bis heute kann man dort sein Grabmal besichtigen sowie im Tempel des Apollon die Pfeile des Herakles, die Troja zum Verhängnis wurden.
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(2,1) Metapontini quoque in templo Minervae ferramenta, quibus Epeos, a quo conditi sunt, equum Troianum fabricavit, ostentant. (2) Propter quod omnis illa pars Italiae Maior Graecia appellata est. (3) Sed principio originum Metapontini cum Sybaritanis et Crotoniensibus pellere ceteros Graecos Italia statuerunt. (4) Cum primum urbem Sirim cepissent, in expugnatione eius L iuvenes amplexos Minervae simulacrum sacerdotem que deae velatum ornamentis inter ipsa altaria trucidaverunt. (5) Ob haec cum peste et seditionibus vexarentur, priores Crotonienses Delphicum oraculum adierunt. (6) Responsum his est finem mali fore, si violatum Minervae numen et interfectorum manes placassent. (7) Itaque cum statuas iuvenibus iustae magnitudinis et in primis Minervae fabricare coepissent, et Metapontini oraculo cognito deorum occupandam manium et deae pacem rati, iuvenibus modica et lapidea simulacra ponunt et deam panificiis placant. (8) Atque ita pestis utrubique sedata est, cum alteri magnificentia, alteri velocitate certassent. (9) Recuperata sanitate non diu Crotonienses quievere. (10) Itaque indignantes in oppugnatione Siris auxilium contra se a Locrensibus latum, bellum his intulerunt. (11) Quo metu territi Locrenses ad Spartanos decurrunt; auxilium supplices deprecantur. (12) Illi longinqua militia gravati auxilium a Castore et Polluce petere eos iubent. (13) Neque legati responsum sociae urbis spreverunt profectique in proximum templum facto sacrificio auxilium deorum inplorant. (14) Litatis hostiis obtentoque, ut rebantur, quod petebant, haud secus laeti, quam si deos ipsos secum avecturi essent, pulvinaria iis in navi conponunt faustisque profecti ominibus solacia suis pro auxiliis deportant. 3 (1) His cognitis Crotonienses et ipsi legatos ad oraculum Delphos mittunt, victoriae facultatem bellique prosperos eventus deprecantes. (2) Responsum prius votis hostes quam armis vincendos. (3) Cum vovissent Apollini decimas praedae, Locrenses et voto hostium et responso dei cognito nonas voverunt
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(2,1) Die Metapontiner50 wiederum stellen im Tempel der Minerva die eisernen Werkzeuge aus, mit denen ihr Ahnherr Epeios51 das trojanische Pferd gezimmert hat. (2) Daher wurde dieser ganze Teil von Italien maior Graecia genannt.52 (3) Doch zu Beginn dieser Städtegründungen beschlossen die Metapontiner zusammen mit den Sybaritanern53 und den Krotoniaten54, die übrigen Griechen aus Italien zu vertreiben. (4) So nahmen sie zuerst die Stadt Siris55 ein und metzelten bei der Erstürmung mitten im Altarbezirk 50 junge Männer nieder, die sich an das Standbild der Minerva klammerten, und auch den Priester der Göttin, der seine priesterlichen Rangabzeichen trug. (5) Als sie deshalb unter einer Seuche und innenpolitischen Unruhen zu leiden hatten, wandten sich zuerst die Krotoniaten an das Orakel von Delphi. (6) Sie erhielten die Antwort, das Unheil werde dann enden, wenn sie Minerva, deren göttliche Hoheit sie entweiht hätten, und die Totengeister der Ermordeten versöhnt hätten. (7) Nachdem die Krotoniaten nun damit begonnen hatten, Standbilder von beträchtlicher Größe für die jungen Männer und insbesondere für Minerva anzufertigen, vernahmen auch die Metapontiner den Orakelspruch der Götter. Und da sie glaubten, sie müssten sich die Gnade der Totengeister und der Göttin als Erste sichern, stellten sie für die jungen Männer steinerne Standbilder von mäßiger Größe auf und besänftigten die Göttin mit Opferkuchen. (8) Auf diese Weise wurde die Seuche bei beiden Völkern eingedämmt, weil sie miteinander gewetteifert hatten – die einen durch Pracht und die anderen durch Schnelligkeit. (9) Nachdem die Krotoniaten ihre Gesundheit wiedergewonnen hatten, hielten sie nicht lange Frieden. (10) Denn sie ärgerten sich darüber, dass die Lokrer den Einwohnern von Siris während der Belagerung Hilfe gegen sie geschickt hatten, und begannen deshalb einen Krieg gegen sie. (11) Verängstigt und erschrocken wandten sich die Lokrer an die Spartaner und baten demütig um Hilfe. (12) Weil den Spartanern ein Feldzug in der Ferne zu beschwerlich war, forderten sie die Lokrer auf, Castor und Pollux56 um Hilfe zu bitten. (13) Und die Gesandten missachteten diese Antwort ihrer Bündnisstadt nicht: Sie gingen in den nächstgelegenen Tempel, brachten ein Opfer dar und flehten die Götter um Hilfe an. (14) Als das Opfer günstig verlief und sie ihre Bitte damit erfüllt glaubten, waren sie so frohgemut, als ob sie die Götter selbst mit nach Hause nähmen. Sie richteten ihnen auf dem Schiff Götterpolster, segelten unter Glück verheißenden Vorzeichen ab und brachten ihren Landsleuten Trost statt Hilfstruppen. 3 (1) Als die Krotoniaten davon erfuhren, schickten auch sie selbst Gesandte zum Orakel nach Delphi und baten um die Gelegenheit zum Sieg und um einen erfolgreichen Ausgang des Krieges. (2) Die Antwort lautete, sie müssten ihre Feinde eher mit Gelübden als mit Waffengewalt besiegen. (3) Nachdem sie nun gelobt hatten, Apollon ein Zehntel der Kriegsbeute zu weihen, erfuhren die Lokrer von dem Gelübde ihrer Feinde wie auch von der Antwort des Gottes und versprachen Apollon daraufhin den neunten Teil der Beute; und
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tacitamque eam rem habuere, ne votis vincerentur. (4) Itaque cum in aciem processissent et Crotoniensium centum viginti milia armatorum constitissent, Locrenses paucitatem suam circumspicientes (nam sola XV milia militum habebant) omissa spe victoriae in destinatam mortem conspirant, (5) tantusque ardor ex desperatione singulos cepit, ut victores se putarent, si non inulti morerentur. (6) Sed dum mori honeste quaerunt, feliciter vicerunt, nec alia causa victoriae fuit, quam quod desperaverunt. (7) Pugnantibus Locris aquila ab acie numquam recessit eosque tam diu circumvolavit, quoad vincerent. (8) In cornibus quoque duo iuvenes diverso a ceteris armorum habitu, eximia magnitudine et albis equis et coccineis paludamentis pugnare visi sunt nec ultra apparuerunt, quam pugnatum est. (9) Hanc admirationem auxit incredibilis famae velocitas. Nam eadem die, qua in Italia pugnatum est, et Corintho et Athenis et Lacedaemone nuntiata est victoria. 4 (1) Post haec Crotoniensibus nulla virtutis exercitatio, nulla armorum cura fuit. (2) Oderant enim, quae infeliciter sumpserant, mutassentque vitam luxuria, ni Pythagoras philosophus fuisset. (3) Hic Sami de Marato, locuplete negotiatore, natus magnisque sapientiae incrementis formatus Aegyptum primo, mox Babyloniam ad perdiscendos siderum motus originemque mundi spectandam profectus summam scientiam consecutus erat. (4) Inde regressus Cretam et Lacedaemona ad cognoscendas Minois et Lycurgi inclitas ea tempestate leges contenderat. (5) Quibus omnibus instructus Crotonam venit populumque in luxuriam lapsum auctoritate sua ad usum frugalitatis revocavit. (6) Laudabat cotidie virtutem et vitia luxuriae casumque civitatium ea peste perditarum enumerabat (7) tantumque studium ad frugalitatem multitudinis provocavit, ut aliquos ex his luxuriatos incredibile videretur. (8) Matronarum quoque separatam a viris doctrinam et puerorum a parentibus frequenter habuit. (9) Docebat nunc has pudicitiam et obsequia in viros, nunc illos modestiam
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dieses Versprechen hielten sie geheim, damit man sie nicht durch weitere Gelübde überbieten konnte. (4) Als sie nun in die Schlacht zogen und aufseiten der Krotoniaten 120 000 Bewaffnete in Stellung gingen, sahen die Lokrer ihre eigene geringe Anzahl – sie hatten nämlich nur 15 000 Mann –, und da verloren sie jede Hoffnung auf den Sieg und vereinbarten, gemeinsam in den sicheren Tod zu gehen. (5) Doch die Verzweiflung entflammte in jedem Einzelnen solchen Mut, dass er sich schon für den Sieger hielt, wenn er nur nicht ungerächt sterben müsse. (6) Und während sie nun ehrenhaft zu sterben suchten, errangen sie glücklich den Sieg, und nichts anderes war der Grund für diesen Sieg als eben ihre Verzweiflung. (7) Als die Lokrer kämpften, kreiste ein Adler ständig über ihrer Schlachtreihe und flog so lange um sie herum, bis sie siegten. (8) An den Heeresflügeln wiederum sah man zwei junge Männer kämpfen: Sie hatten eine andere Bewaffnung als die Übrigen und waren außerordentlich groß, saßen auf weißen Pferden und trugen scharlachrote Mäntel. Und sie waren nur so lange sichtbar, wie der Kampf dauerte. (9) Die Verwunderung über diese Erscheinung vermehrte sich noch dadurch, dass sich die Kunde von dem Kampf mit unglaublicher Geschwindigkeit verbreitete. Denn an demselben Tag, an dem man in Italien kämpfte, wurde in Korinth, in Athen und in Sparta der Sieg verkündet. 4 (1) Danach trainierten die Krotoniaten ihre Kräfte nicht länger und kümmerten sich auch nicht mehr um das Waffenhandwerk. (2) Denn sie verabscheuten das, was sie so unglücklich unternommen hatten, und hätten ihre bisherigen Gewohnheiten zugunsten eines zügellosen Lebens aufgegeben, wenn nicht der Philosoph Pythagoras57 gewesen wäre. (3) Er war auf Samos als Sohn des begüterten Kaufmanns Marathos58 geboren worden und hatte sich immer umfassendere philosophische Kenntnisse angeeignet. Dann war er zuerst nach Ägypten und bald darauf auch nach Babylonien gereist, um den Lauf der Gestirne genau zu erkunden und den Ursprung der Welt zu erforschen, und hatte auf diese Weise größtes Wissen erworben. (4) Nach seiner Rückkehr war er nach Kreta und Sparta gegangen, um die zu dieser Zeit berühmten Gesetze des Minos59 und des Lykurgos60 kennenzulernen. (5) Auf all diesen Gebieten bewandert, kam er nach Kroton und veranlasste das Volk, das in den Luxus abgeglitten war, durch seine Autorität wieder zu einem genügsamen Lebenswandel. (6) Er pries täglich die Tugend, zählte die mit dem Luxus einhergehenden Laster auf und berichtete über den Niedergang derjenigen Gemeinden, die durch dieses Übel zugrunde gegangen waren. (7) Und dadurch weckte er bei der Menge ein solches Streben nach Sparsamkeit, dass man gar nicht glauben konnte, dass manche von diesen Leuten jemals verschwenderisch gewesen seien. (8) Häufig unterwies er auch die verheirateten Frauen getrennt von ihren Männern und die Kinder getrennt von ihren Eltern. (9) Bald lehrte er die Frauen die Keuschheit und den Gehorsam gegenüber ihren Männern, bald die Kinder die Mäßi-
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et litterarum studium. (10) Inter haec velut genetricem virtutum frugalitatem omnibus ingerebat (11) consecutusque disputationum adsiduitate erat, ut matronae auratas vestes ceteraque dignitatis suae ornamenta velut instrumenta luxuriae deponerent eaque omnia delata in Iunonis aedem ipsi deae consecrarent, (12) prae se ferentes vera ornamenta matronarum pudicitiam, non vestes esse. (13) In iuventute quoque quantum profligatum sit, victi feminarum contumaces animi manifestant. (14) Sed CCC ex iuvenibus cum sodalicii iure sacramento quodam nexi separatam a ceteris civibus vitam exercerent, quasi coetum clandestinae coniurationis haberent, civitatem in se converterunt, (15) quae eos, cum in unam domum convenissent, cremare voluit. (16) In quo tumultu sexaginta ferme periere; ceteri in exilium profecti. (17) Pythagoras autem cum annos XX Crotone egisset, Metapontum emigravit ibique decessit; (18) cuius tanta admiratio fuit, ut ex domo eius templum facerent eumque pro deo colerent. 5 (1) Igitur Dionysius tyrannus, quem supra a Sicilia exercitum in Italiam traiecisse bellumque Graecis intulisse memoravimus, expugnatis Locris Crotonienses vix vires longo otio ex prioris belli clade resumentes adgreditur, (2) qui fortius cum paucis tanto exercitui eius quam antea cum tot milibus Locrensium paucitati restiterunt. (3) Tantum virtutis paupertas adversus insolentes divitias habet, tantoque insperata interdum sperata victoria certior est. (4) Sed Dionysium gerentem bellum legati Gallorum, qui ante menses Romam incenderant, societatem amicitiamque petentes adeunt, (5) gentem suam inter hostes eius positam esse magnoque usui ei futuram vel in acie bellanti vel de tergo intentis in proelium hostibus adfirmant. (6) Grata legatio Dionysio fuit. Ita que pacta societate et auxiliis Gallorum auctus bellum velut ex integro restaurat. (7) His autem Gallis causa in Italiam veniendi sedesque novas quaerendi intestina discordia et adsiduae domi dissensiones fuere, (8) quarum taedio cum in Italiam venissent, sedibus Tuscos expulerunt et Mediolanum, Comum, Brixiam, Veronam, Bergomum, Tridentum, Vincentiam condiderunt. (9) Tusci quoque duce Raeto avitis sedibus amissis Alpes occupavere et ex nomine
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gung und das Bemühen um Bildung. (10) Dabei schärfte er allen ein, die Genügsamkeit sei gleichsam die Mutter aller Tugenden. (11) Und schließlich erreichte er durch seine ständigen Vorträge, dass die verheirateten Frauen ihre golddurchwirkten Gewänder und die anderen Insignien ihres Standes als überflüssige Luxusgegenstände ablegten. All das trugen sie zum Tempel der Juno und weihten es der Göttin selbst (12) und zeigten damit deutlich, dass der wahre Schmuck der verheirateten Frauen ihre Keuschheit und nicht ihre Kleidung sei. (13) Wie viel Pythagoras auch bei der Jugend erreichte, wird daran sichtbar, dass er sogar die Halsstarrigkeit der Frauen bezwingen konnte. (14) Doch dann schlossen sich 300 junge Männer durch einen Eid zu einer Art Gemeinschaft zusammen und lebten abgesondert von den anderen Bürgern, als ob sie heimlich verschwörerische Versammlungen abhielten. Dadurch brachten sie die Gemeinde gegen sich auf, (15) und als sie sich in einem Haus versammelten, wollte die Bürgerschaft sie verbrennen. (16) In diesen Wirren kamen etwa 60 Männer ums Leben, die Übrigen gingen in die Verbannung. (17) Pythagoras aber verbrachte 20 Jahre in Kroton; dann wanderte er nach Metapont aus und starb dort. (18) Man zollte ihm solche Bewunderung, dass man sein Haus zu einem Tempel machte und ihn selbst als Gott verehrte. 5 (1) Der Tyrann Dionysios hatte – wie oben erwähnt – sein Heer von Sizilien nach Italien übergesetzt und einen Krieg gegen die Griechen begonnen. Nach der Eroberung von Lokroi griff er die Krotoniaten an, die in der langen Friedenszeit nach der Niederlage im vorherigen Krieg ihre Kräfte gerade erst wiedergewonnen hatten. (2) Doch nun widersetzten sie sich mit wenigen Mann dem großen Heer des Dionysios weitaus tapferer, als sie sich zuvor mit so vielen Tausenden der geringen Zahl der Lokrer widersetzt hatten. (3) Solche Tapferkeit kann Armut gegenüber maßlosem Reichtum aufbringen; und manchmal ist ein unerwarteter Sieg viel gewisser als ein erwarteter. (4) Als Dionysios jedoch gerade im Krieg stand, kamen Gesandte der Gallier, die vor einigen Monaten Rom in Brand gesteckt hatten, zu ihm und baten um ein Freundschaftsbündnis. (5) Sie versicherten ihm, dass sich ihr eigenes Volk mitten unter seinen Feinden befinde und ihm von großem Nutzen sein könne, entweder dann, wenn er in offener Schlacht kämpfe, oder aber im Rücken, wenn die Aufmerksamkeit der Feinde dem Kampf gelte. (6) Die Gesandtschaft war Dionysios willkommen. Daher schloss er ein Bündnis und begann, durch die gallischen Hilfstruppen gestärkt, gleichsam von Neuem einen Krieg. (7) Dass diese Gallier nach Italien kamen und dort neue Wohnsitze suchten, war auf den innenpolitischen Streit und die andauernden Spannungen in ihrer Heimat zurückzuführen. (8) Weil sie dessen überdrüssig waren, kamen sie nach Italien, vertrieben die Tusker aus ihren Siedlungsplätzen und gründeten Mediolanum, Comum, Brixia, Verona, Bergomum, Trient und Vincentia.61 (9) Die Tusker wiederum nahmen nach dem Verlust ihrer angestammten Wohnsitze unter ihrem Anführer Raetus die Alpen
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ducis gentem Raetorum condiderunt. (10) Sed Dionysium in Siciliam adventus Karthaginiensium revocavit, qui reparato exercitu bellum, quod deseruerant, auctis viribus repetebant. (11) Dux belli Hanno Karthaginiensis erat, (12) cuius inimicus Suniatus, potentissimus ea tempestate Poenorum, cum odio eius Graecis litteris Dionysio adventum exercitus et segnitiam ducis familiariter praenuntiasset, conprehensis epistulis proditionis eius damnatur, (13) facto senatus consulto, ne quis postea Karthaginiensis aut litteris Graecis aut sermoni studeret, ne aut loqui cum hoste aut scribere sine interprete posset. (14) Nec multo post Dionysius, quem paulo ante non Sicilia, non Italia capiebat, adsiduis belli certaminibus victus fractusque insidiis ad postremum suorum interficitur.
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in Beschlag und begründeten den Stamm der Raeter62, benannt nach ihrem Anführer. (10) Dionysios wurde durch die Ankunft der Karthager nach Sizilien zurückgerufen, denn sie hatten ihr Heer ergänzt und nahmen den Krieg, den sie zuvor aufgegeben hatten, mit verstärkten Kräften wieder auf. (11) Der Feldherr in diesem Krieg war der Karthager Hanno63. (12) Sein Feind Suniatos, zu dieser Zeit der mächtigste Punier, hatte aus Hass auf Hanno den Dionysios durch einen Brief, der auf Griechisch verfasst war, schon vorher von der Ankunft des Heeres und der Trägheit des Feldherrn vertraulich in Kenntnis gesetzt. Doch der Brief wurde abgefangen und Suniatos wegen dieses Verrats verurteilt. (13) Und der Rat erließ den Beschluss, dass künftig kein Karthager mehr die griechische Schrift oder Sprache erlernen sollte, damit er nicht ohne Dolmetscher mit dem Feind sprechen oder ihm schreiben könne. (14) Und nicht viel später wurde Dionysios, den kurz zuvor weder Sizilien noch Italien hatten fassen können, in ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen besiegt und gebrochen und zuletzt durch eine Intrige seiner eigenen Leute getötet.
PROLOGUS LIBRI XXI Uno et vicensimo volumine continentur haec. Ut in Sicilia Dionysius filius a patre amissum tractarit imperium. Per Dionysius eiectus bellum cum Siculis gessit, donec amissis liberis et fratribus Corinthum . Ut a Timoleonte Carthaginensium bello sit liberata Sicilia mortuoque Sosistratus iterum facta seditione arcessitique ab illo Carthaginenses obsederunt Syracusas. Quo bello Agathocles nanctus imperium est.
LIBER XXI 1 (1) Extincto in Sicilia Dionysio tyranno in locum eius milites maximum natu ex filiis eius, nomine Dionysium, suffecere, (2) et naturae ius secuti, et quod firmius futurum esse regnum, si penes unum remansisset, quam si portionibus inter plures filios divideretur, arbitrabantur. (3) Sed Dionysius inter initia regni avunculos fratrum suorum veluti aemulos imperii sui hortatoresque puerorum ad divisionem regni tollere gestiebat. (4) Quare paulisper dissimulatum animum prius ad favorem popularium conciliandum intendit, excusatius facturus, quod statuerat, si probatus ante omnibus foret. (5) Igitur nexorum tria milia carcere dimittit, tributa populo per triennium remittit, quibuscumque delinimentis potest animos omnium sollicitat. (6) Tunc ad destinatum facinus conversus non cognatos tantum fratrum, sed etiam ipsos interficit, (7) ut, quibus consortium regni debebat, ne spiritus quidem consortium relinqueret, tyrannidem in suos prius quam in exteros auspicatus. 2 (1) Sublatis deinde aemulis in segnitiam lapsus saginam corporis ex nimia luxuria oculorumque valetudinem contraxit, adeo ut non solem, non pulverem, non denique splendorem ferre lucis ipsius posset. (2) Propter quae dum contemni se putat, saevitia grassatur nec, ut pater, carcerem nexis, sed caedibus civitatem replet; (3) ob quae non contemptior omnibus quam invisior fuit. (4) Itaque cum bellum adversus eum Syracusani decrevissent, diu dubitavit, imperium deponeret an bello resisteret.
Vorwort zum 21. Buch Das einundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Wie in Sizilien Dionysios der Jüngere die Herrschaft ausübte, die sein Vater verloren hatte. Als Dionysios durch Dion vertrieben wurde, führte er Krieg gegen die Sizilier, bis er seine Kinder und Brüder verlor, und wanderte dann nach Korinth aus. Wie Sizilien durch Timoleon vom Krieg gegen die Karthager befreit wurde. Als nach seinem Tod erneut ein Aufstand ausbrach, rief Sosistratos die Karthager herbei, und sie belagerten Syrakus. In diesem Krieg erlangte Agathokles die Herrschaft.
Buch 21 1 (1) Nach der Ermordung des Tyrannen Dionysios in Sizilien setzten die Soldaten seinen ältesten Sohn, der ebenfalls Dionysios64 hieß, an seine Stelle. (2) Damit folgten sie dem allgemein gültigen Brauch, doch sie waren auch der Meinung, dass die Herrschaft stabiler sein werde, wenn sie in der Hand eines Einzigen verbliebe, als wenn sie geteilt und an mehrere Söhne vergeben würde. (3) Aber Dionysios wollte am Beginn seiner Königsherrschaft die Onkel seiner eigenen Brüder beseitigen, da er glaubte, sie würden mit ihm um die Macht rivalisieren und die Knaben zu einer Teilung des Reiches auffordern. (4) Für kurze Zeit verschleierte er jedoch seine Absichten und bemühte sich zuerst darum, die Gunst der Bürger zu gewinnen, damit man dann die Ausführung seines Vorhabens eher entschuldigen würde, wenn er zuvor bei allen Anerkennung gefunden hätte. (5) Deshalb entließ er 3000 Häftlinge aus dem Gefängnis, erließ dem Volk für drei Jahre die Abgaben und versuchte, durch jeden nur möglichen Anreiz alle Leute für sich zu gewinnen. (6) Danach beging er das geplante Verbrechen und tötete nicht nur die Blutsverwandten seiner Brüder, sondern auch sie selbst, (7) damit er mit denjenigen, mit denen er die Herrschaft hätte teilen müssen, nicht einmal mehr die Luft zum Atmen teilen musste. Und so begann er die Gewaltherrschaft gegen seine eigenen Angehörigen noch früher als gegen Außenstehende. 2 (1) Als er dann seine Rivalen beseitigt hatte, verfiel er in Bequemlichkeit und entwickelte wegen seines so zügellosen Lebenswandels Fettleibigkeit und ein Augenleiden, sodass er kein Sonnenlicht, keinen Staub, ja nicht einmal das Tageslicht selbst ertragen konnte. (2) Weil er meinte, dass man ihn deshalb verachte, begann er, grausam zu wüten, und überschwemmte nicht, wie sein Vater, das Gefängnis mit Häftlingen, sondern ließ die Bürgerschaft im Blut schwimmen. (3) Deshalb war er bei allen nicht so sehr verachtet als vielmehr verhasst. (4) Als nun die Syrakusaner einen Krieg gegen ihn beschlossen, zögerte er lange, ob er die Herrschaft niederlegen oder sich diesem Krieg stellen sollte.
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(5) Sed a militibus praedam et urbis direptionem sperantibus descendere in proelium cogitur. (6) Victus cum iterato non felicius fortunam temptasset, legatos ad Syracusanos mittit, spondens se depositurum tyrannidem, si mitterent ad eum, quibuscum sibi de pace conveniret. (7) In quam rem missos primores in carcere retinet, atque ita incautis omnibus nec quicquam hostile metuentibus exercitum ad delendam civitatem mittit. (8) Fit igitur in ipsa urbe anceps proelium, in quo oppidanis multitudine superantibus Dionysius pellitur. Qui cum obsidionem arcis timeret, cum omni regio apparatu in Italiam profugit tacitus. (9) Exul Locrensibus sociis acceptus, velut iure regnaret, arcem occupat solitamque sibi saevitiam exercet. (10) Coniuges principum ad stuprum rapi iubebat, virgines ante nuptias abducebat stupratasque procis reddebat, locupletissimos quosque aut civitate pellebat aut occidi imperabat bona que eorum invadebat. 3 (1) Dein cum rapinae occasio deesset, universam civitatem callido commento circumvenit. (2) Cum Reginorum tyranni Leophronis bello Locrenses premerentur, voverant, si victores forent, ut die festo Veneris virgines suas prostituerent. (3) Quo voto intermisso cum adversa bella cum Lucanis gererent, in contionem eos Dionysius vocat; hortatur, ut uxores filiasque suas in templum Veneris quam possint ornatissimas mittant, (4) ex quibus sorte ductae centum voto publico fungantur religionisque gratia uno stent in lupanari mense omnibus ante iuratis viris, ne quis ullam adtaminet. (5) Quae res ne virginibus voto civitatem solventibus fraudi esset, decretum facerent, ne qua virgo nuberet, priusquam illae maritis traderentur. (6) Probato consilio, quo et superstitioni et pudicitiae virginum consulebatur, certatim omnes feminae inpensius exornatae in templum Veneris conveniunt, (7) quas omnes Dionysius inmissis militibus spoliat ornamentaque matronarum in praedam suam vertit. (8) Quarundam viros ditiores interficit, quasdam ad prodendas virorum pecunias torquet. (9) Cum his artibus per annos sex regnasset, conspiratione Locrorum civitate pulsus in
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(5) Doch die Soldaten, die auf Beute und eine Plünderung der Stadt hofften, zwangen ihn, sich auf eine Schlacht einzulassen. (6) Er wurde besiegt und versuchte ein zweites Mal sein Glück, allerdings mit nicht größerem Erfolg. Da schickte er Gesandte zu den Syrakusanern und gelobte, die Gewaltherrschaft niederzulegen, wenn sie Leute zu ihm schickten, mit denen er die Friedensbedingungen vereinbaren könne. (7) Als man dann zu diesem Zweck die führenden Männer zu ihm sandte, hielt er sie im Gefängnis fest. Und während alle arglos waren und keine feindliche Handlung befürchteten, schickte er sein Heer aus, um die Bürgerschaft zu vernichten. (8) So kam es mitten in der Stadt zu einer Schlacht, die unentschieden blieb; doch weil die Stadtbewohner zahlenmäßig überlegen waren, wurde Dionysios vertrieben. Weil er fürchtete, dass man seine Burg belagern könne, floh er mit seinem gesamten königlichen Besitz heimlich nach Italien. (9) Als die Lokrer den Verbannten aufnahmen, besetzte er die Burg, als wäre er der rechtmäßige Herrscher, und wütete in seiner gewohnten Weise. (10) Er ließ die Ehefrauen der einflussreichsten Männer rauben, um sie zu vergewaltigen, entführte Jungfrauen vor ihrer Hochzeit und gab sie ihren Freiern geschändet zurück, vertrieb alle Reichen aus der Gemeinde oder ließ sie töten und riss dann ihre Güter an sich. 3 (1) Sobald es dann keine Gelegenheit zum Raub mehr gab, umgarnte er die ganze Bürgerschaft mit einer schlauen List. (2) Denn einst hatte Leophron, der Tyrann von Rhegion, die Lokrer im Krieg bedrängt, und damals hatten sie gelobt, im Falle eines Sieges am Festtag der Venus die jungen Frauen zu prostituieren. (3) Dieses Versprechen hatten sie jedoch nicht eingelöst, und als sie nun erfolglose Kriege gegen die Lukaner führten, rief Dionysios sie zu einer Versammlung. Er forderte sie auf, ihre Ehefrauen und Töchter in möglichst reichem Schmuck in den Tempel der Venus zu schicken. (4) Dann sollten 100 von ihnen durch das Los ermittelt werden, die das Gelübde des Staates erfüllen und um der kultischen Pflicht willen einen Monat im Bordell verbringen sollten; zuvor sollten jedoch die Männer schwören, keine dieser Frauen anzurühren. (5) Damit das aber für keine der Frauen, die für die Bürgerschaft das Gelübde einlösten, einen Nachteil mit sich bringe, sollten die Lokrer den Beschluss erlassen, dass kein Mädchen heiraten dürfe, bevor jene einen Ehemann hätten. (6) Dieser Plan fand Beifall, weil damit sowohl dem heiligen Schwur als auch der Sittsamkeit der Mädchen Rechnung getragen wurde, und so kamen alle Frauen, aufwendig geschmückt, im Wettstreit miteinander in den Tempel der Venus. (7) Dionysios aber schickte Soldaten hinein, ließ alle berauben und machte den Schmuck der verheirateten Frauen zu seiner persönlichen Beute. (8) Einige Frauen hatten reiche Ehemänner, die dann getötet wurden; andere Frauen wurden gefoltert, damit sie verrieten, wo ihre Männer ihr Geld versteckt hatten. (9) Mit solchen Kniffen herrschte Dionysios sechs Jahre lang; dann wurde er durch eine Verschwörung der Lokrer aus ihrer Gemeinde vertrieben und kehrte nach Si-
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Siciliam redit. (10) Ibi Syracusas securis omnibus post longam intercapedinem pacis per proditionem recepit. 4 (1) Dum haec in Sicilia geruntur, interim in Africa princeps Karthaginiensium Hanno opes suas, quibus vires rei publicae superabat, in occupandam dominationem intendit regnumque invadere interfecto senatu conatus est. (2) Cui sceleri sollemnem nuptiarum diem filiae suae legit, ut religione votorum nefanda commenta facilius tegerentur. (3) Itaque plebi epulas in publicis porticibus, senatui in domo sua parat, ut poculis veneno infectis secretius senatum et sine arbitris interficeret orbamque rem publicam facilius invaderet. (4) Qua re magistratibus per ministros prodita scelus declinatum, non vindicatum est, ne in viro tam potenti plus negotii faceret res cognita quam cogitata. (5) Contenti itaque cohibuisse decreto modum nuptiarum sumptibus statuunt idque observari non ab uno, sed ab universis iubent, ne persona designata, non vitia correcta viderentur. (6) Hoc consilio praeventus iterum servitia concitat statutaque rursus caedium die, cum denuo se proditum videret, timens iudicium munitum quoddam castellum cum XX milibus servorum armatis occupat. (7) Ibi dum Afros regemque Maurorum concitat, capitur virgisque caesus effossis oculis et manibus cruribusque fractis, velut a singulis membris poenae exigerentur, in conspectu populi occiditur; corpus verberibus laceratum in crucem figitur. (8) Filii quo que cognatique omnes, etiam innoxii, supplicio traduntur, ne quisquam aut ad imitandum scelus aut ad mortem ulciscendam ex tam nefaria domo superesset. 5 (1) Interea Dionysius Syracusis receptus, cum gravior crudeliorque in dies civitati esset, iterata conspiratione obsidetur. (2) Tunc deposito imperio arcem Syracusanis cum exercitu tradidit receptoque privato instrumento Corinthum in exilium proficiscitur. (3) Ibi humillima quaeque tutissima existimans
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zilien zurück. (10) Dort nahm er Syrakus durch Verrat wieder ein, da sich alle sicher fühlten, nachdem in der Zwischenzeit so lange Frieden geherrscht hatte. 4 (1) Während dieser Ereignisse in Sizilien setzte unterdessen in Afrika Hanno, der einflussreichste Karthager, sein Vermögen, das größer war als die Mittel des Staates, dazu ein, die Alleinherrschaft zu erlangen. So versuchte er, die Ratsherren zu ermorden und sich dadurch der Königsherrschaft zu bemächtigen. (2) Für dieses Verbrechen wählte er den Festtag, an dem die Hochzeit seiner Tochter stattfand, um seinen ruchlosen Anschlag durch heilige Gelübde leichter verschleiern zu können. (3) Er ließ also ein Festmahl bereitstellen, und zwar für das Volk in den öffentlichen Säulenhallen, für den Rat aber in seinem eigenen Haus, damit er die Becher mit Gift bestreichen, die Ratsherren in größerer Heimlichkeit und ohne Zeugen ermorden und dann, wenn die Bürgerschaft führungslos sei, die Staatsgewalt umso leichter an sich reißen könne. (4) Doch Hannos Diener verrieten dieses Vorhaben an die Beamten, und auf diese Weise wurde das Verbrechen zwar abgewendet, aber nicht bestraft, damit bei der Beteiligung eines so mächtigen Mannes die Enthüllung des Vorhabens nicht noch größere Unannehmlichkeiten verursachte als der Plan an sich. (5) Deshalb gaben sich die Beamten damit zufrieden, dass sie Hanno aufgehalten hatten, und setzten durch einen Beschluss ein Höchstmaß für den Aufwand bei einer Hochzeit fest. Und sie ordneten an, dass das nicht nur von einem Einzigen, sondern von allen eingehalten werden müsse, damit es nicht so aussah, als habe man damit nur eine bestimmte Person bezichtigt, nicht aber die Laster im Allgemeinen berichtigt.65 (6) Nachdem man Hanno durch diese Maßnahme zuvorgekommen war, hetzte er nun die Sklaven auf und setzte erneut einen Termin für die Morde fest. Als er sich wiederum verraten sah, besetzte er aus Furcht vor einem Gerichtsprozess mit 20 000 bewaffneten Sklaven ein befestigtes Kastell. (7) Während er dort die Afrer und den König der Mauren aufzuwiegeln versuchte, wurde er gefangen genommen. Man peitschte ihn mit Ruten, stach ihm die Augen aus, brach ihm Arme und Beine, als ob man an jedem einzelnen Körperteil die Strafe vollziehen wollte, und tötete ihn vor den Augen des Volkes. Seinen von den Schlägen zerfetzten Leichnam nagelte man an ein Kreuz. (8) Auch alle seine Söhne und Blutsverwandten, sogar die unschuldigen, wurden hingerichtet, damit von einem so skrupellosen Geschlecht niemand mehr übrig blieb, der entweder sein Verbrechen nachahmen oder seinen Tod rächen konnte. 5 (1) Unterdessen wurde Dionysios wieder in Syrakus aufgenommen, doch da er sich von Tag zu Tag unerträglicher und grausamer gegenüber der Bürgerschaft verhielt, kam es erneut zu einer Verschwörung, und er wurde belagert. (2) Daraufhin legte er die Herrschaft nieder, übergab den Syrakusanern die Burg mitsamt seinem Heer, nahm sein Privateigentum und ging nach Korinth in die Verbannung. (3) Dort war er der Meinung, ein möglichst primitives Verhalten biete
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in sordidissimum vitae genus descendit: (4) non contentus in publico vagari, sed potare; nec conspici in popinis lupanaribusque, sed totis diebus desidere; (5) cum perditissimo quoque de minimis rebus disceptare; pannosus et squalidus incedere; risum libentius praebere quam captare; (6) in macello perstare; quod emere non poterat, oculis devorare; apud aediles adversus lenones iurgare; (7) omniaque ista facere, ut contemnendus magis quam metuendus videretur. (8) Novissime ludi magistrum professus pueros in trivio docebat, ut aut a timentibus semper in publico videretur aut a non timentibus facilius contemneretur. (9) Nam licet tyranni his semper vitiis abundent, tamen simulatio haec vitiorum, non naturae erat, magisque haec arte quam amisso regali pudore faciebat, expertus, quam invisa tyrannorum forent etiam sine opibus nomina. (l0) Laborabat itaque invidiam praeteritorum contemptu praesentium demere, neque honesta, sed tuta consilia circumspiciebat. (11) Inter has tamen dissimulationum artes ter insimulatus est adfectatae tyrannidis, nec aliter quam dum contemnitur, liberatus est. 6 (1) Inter haec Karthaginienses tanto successu rerum Alexandri Magni exterriti, verentes, ne Persico regno et Africum vellet adiungere, mittunt ad speculandos eius animos Hamilcarem cognomento Rodanum, virum sollertia facundiaque praeter ceteros insignem. (2) Augebant enim metum et Tyros, urbs auctorum originis suae, capta (3) et Alexandria aemula Karthaginis in terminis Africae et Aegypti condita (4) et felicitas regis, apud quem nec cupiditas nec fortuna ullo modo terminabantur. (5) Igitur Hamilcar per Parmeniona aditu regis obtento profugisse se ad regem expulsum patria fingit militemque se expeditionis offert. (6) Atque ita consiliis eius exploratis in tabellis ligneis vacua desuper cera inducta civibus suis omnia perscribebat. (7) Sed Karthaginienses post mortem regis reversum in patriam, quasi urbem regi venditasset, non ingrato tantum, verum etiam crudeli animo necaverunt.
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die größte Sicherheit, und deshalb ließ er sich herab, ein ehrloses Leben zu führen. (4) So gab er sich nicht damit zufrieden, in der Öffentlichkeit bloß herumzulungern, sondern trank auch noch, und es genügte ihm nicht, sich in Garküchen und Bordellen nur sehen zu lassen, sondern er saß dort ganze Tage lang müßig da. (5) Gerade mit den verrufensten Gestalten debattierte er über Nichtigkeiten, lief zerlumpt und schmutzig umher und ließ sich lieber auslachen, als selbst zu lachen. (6) Er stand auf dem Fleischmarkt herum, verschlang das, was er sich nicht kaufen konnte, mit den Augen und prozessierte bei den Ädilen gegen Kuppler. (7) Und all das tat er, um den Anschein zu erwecken, als müsste man ihn eher verachten als fürchten. (8) Zuletzt erklärte er sich noch zum Schullehrer und unterrichtete Knaben auf der Straße, sodass die Menschen, die ihn fürchteten, ihn immer in der Öffentlichkeit sehen konnten, und es denen, die ihn nicht fürchteten, noch leichter fiel, ihn zu verachten. (9) Denn wenngleich Tyrannen solche Laster stets im Übermaß haben, so waren die Laster in seinem Fall nur vorgetäuscht und entsprachen nicht seiner wahren Natur; und er tat dies eher aus taktischen Gründen als deshalb, weil er etwa seine königliche Würde verloren hätte. Denn er hatte erfahren, wie verhasst der bloße Titel ‚Tyrann‘ war, selbst wenn damit keine Macht mehr verbunden war. (10) Deshalb bemühte er sich darum, die Missgunst, die er sich in der Vergangenheit zugezogen hatte, durch die Verachtung, die ihm in der Gegenwart entgegenschlug, zu tilgen, und suchte nicht nach ehrenvollen, sondern nach sicheren Plänen. (11) Trotz dieser Verstellungskünste wurde er gleichwohl drei Mal beschuldigt, die Gewaltherrschaft angestrebt zu haben, und nur deshalb freigesprochen, weil man ihn verachtete. 6 (1) Unterdessen waren die Karthager über den außerordentlichen Erfolg Alexanders des Großen sehr bestürzt und fürchteten, er wolle zusätzlich zu der Herrschaft über Persien auch noch die über Afrika erringen. Daher sandten sie Hamilkar mit dem Beinamen Rhodanos, einen Mann, der durch seine Geschicklichkeit und seine Beredsamkeit unter allen anderen hervorstach, zu Alexander, um seine Absichten auszukundschaften. (2) Denn ihre Furcht vergrößerte sich noch durch die Eroberung von Tyros, der Stadt ihrer eigenen Ahnherren, (3) durch die Gründung von Alexandreia66 als Rivalin für Karthago an den Grenzen von Afrika und Ägypten (4) und durch den Erfolg des Königs, dessen Gier und Glück überhaupt keine Grenzen gesetzt waren. (5) Als Hamilkar nun von Parmenion67 zum König vorgelassen wurde, tat er so, als habe er bei Alexander Zuflucht gesucht, weil man ihn aus seinem Vaterland vertrieben habe, und bot für den Feldzug seine Dienste als Soldat an. (6) Und so spionierte er Alexanders Pläne aus und schrieb für seine Mitbürger alles auf hölzerne Täfelchen auf, die er dann mit unbeschriebenem Wachs überzog. (7) Als Hamilkar jedoch nach dem Tod des Königs in seine Heimat zurückkehrte, töteten ihn die Karthager mit der Begründung, er habe ihre Stadt an den König verschachert, und erwiesen sich damit nicht nur als undankbar, sondern auch als grausam.
PROLOGUS LIBRI XXII Secundo et vicensimo volumine continentur haec. Res gestae Agathoclis: ut a Poenis nanctus imperium bellum cum ipsis gessit, primum in Sicilia; dehinc victus traiecit in Africam, ubi possessa provincia Ophellam regem Cyrenarum interfecit. Ut rursus in Siciliam reversus, occupata totius insulae dominatione, cum revertisset in Africam, amissis copiis solus inde profugit in Siciliam, belloque ibi repetitus et cum Poenis pacem conposuit et dissidentes a se Siculos subiecit.
LIBER XXII 1 (1) Agathocles, Siciliae tyrannus, qui magnitudini prioris Dionysii successit, ad regni maiestatem ex humili et sordido genere pervenit. (2) Quippe in Sicilia patre figulo natus non honestiorem pueritiam quam principia originis habuit, (3) siquidem forma et corporis pulchritudine egregius diu vitam stupri patientia exhibuit. (4) Annos deinde pubertatis egressus libidinem a viris ad feminas transtulit. (5) Post haec apud utrumque sexum famosus vitam latrociniis mutavit. (6) Interiecto tempore, cum Syracusas concessisset adscitusque in civitatem inter incolas esset, diu sine fide fuit, (7) quoniam nec in fortunis, quod amitteret, nec in verecundia, quod inquinaret, habere videbatur; (8) in summa gregariam militiam sortitus non minus tunc seditiosa quam antea turpi vita in omne facinus promptissimus erat; (9) nam et manu strenuus et in contionibus perfacundus habebatur. (10) Brevi itaque centurio ac deinceps tribunus militum factus est. (11) Primo bello adversus Aethnaeos magna experimenta sui Syracusanis dedit. (12) Sequenti Campanorum tantam de se spem omnibus fecit, ut in locum demortui ducis Damasconis sufficeretur, (13) cuius uxorem adulterio cognitam post mortem viri in matrimonium recepit. (14) Nec contentus, quod ex inope repente dives factus esset, piraticam adversus
Vorwort zum 22. Buch Das zweiundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Die Taten des Agathokles: Wie er durch die Punier die Herrschaft erlangte und gegen sie Krieg führte, zuerst in Sizilien. Als er besiegt wurde, setzte er dann nach Afrika über, wo er die Provinz in seinen Besitz brachte und Ophellas, den König von Kyrene, ermordete. Wie er wieder nach Sizilien zurückkehrte und sich der Alleinherrschaft über die gesamte Insel bemächtigte. Als er nach Afrika zurückkehrte, verlor er seine Truppen und floh von dort alleine nach Sizilien. Dort wurde er wieder in einem Krieg angegriffen, schloss Frieden mit den Puniern und unterwarf die Sizilier, die von ihm abgefallen waren.
Buch 22 1 (1) Agathokles68, der Tyrann von Sizilien, der – was seine Bedeutung anging – zum Nachfolger des Dionysios des Älteren wurde, gelangte aus unbedeutendem und niederem Stand zur Königswürde. (2) Er wurde nämlich in Sizilien als Sohn eines Töpfers geboren, und sein Lebenswandel in der Jugend war nicht ehrenhafter als seine ursprüngliche Abkunft. (3) Denn er hatte einen auffallend wohlgestalteten, schönen Körper und verdiente lange Zeit seinen Lebensunterhalt damit, dass er sich sexuell missbrauchen ließ. (4) Als er dann dem Jugendalter entwachsen war, galt sein Verlangen nicht mehr Männern, sondern Frauen. (5) Nachdem er bei beiden Geschlechtern in Verruf geraten war, änderte er seine Lebensweise und verlegte sich auf Räuberei. (6) Nach einiger Zeit kam er nach Syrakus, wurde in die Bürgerschaft aufgenommen und lebte mitten unter den anderen Stadtbewohnern. Doch lange hatte keiner Vertrauen zu ihm, (7) denn er schien weder ein Vermögen zu besitzen, das er hätte verlieren, noch einen guten Ruf, den er hätte ruinieren können. (8) Schließlich verpflichtete er sich als einfacher Soldat zum Kriegsdienst, und damit wurde sein gegenwärtiges Leben ebenso unruhig, wie es früher schimpflich gewesen war. Agathokles war zu jeder Untat mehr als bereit, (9) denn er galt als ein tatkräftiger Mann und zugleich in Versammlungen als ein äußerst gewandter Redner. (10) Daher wurde er bereits nach kurzer Zeit Zenturio und anschließend Militärtribun. (11) In seinem ersten Krieg gegen die Anwohner des Ätna lieferte er den Syrakusanern herausragende Beweise für sein Können. (12) Im folgenden Krieg gegen die Kampaner weckte er in allen so große Hoffnungen auf seine Fähigkeiten, dass sie ihn an die Stelle des verstorbenen Feldherrn Damas69 setzten. (13) Mit dessen Gattin hatte Agathokles bereits ein ehebrecherisches Verhältnis gehabt, und nach dem Tod ihres Mannes heiratete er sie. (14) Und weil es ihm nicht genügte, dass er von einem mittellosen plötzlich zu einem reichen Mann geworden war, betrieb er Seeräuberei gegen
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patriam exercuit. (15) Saluti ei fuit, quod socii capti tortique de illo negaverunt. (16) Bis occupare imperium Syracusarum voluit, bis in exilium actus est. 2 (1) A Morgantinis, apud quos exulabat, odio Syracusanorum primo praetor, mox dux creatur. (2) In eo bello et urbem Leontinorum capit et patriam suam Syracusas obsidere coepit, (3) ad cuius auxilium Hamilcar, dux Poenorum, inploratus depositis hostilibus odiis praesidia militum mittit. (4) Ita uno eodemque tempore Syracusae et ab hoste civili amore defensae et a cive hostili odio inpugnatae sunt. (5) Sed Agathocles cum videret fortius defendi urbem quam oppugnari, precibus per internuntios Hamilcarem exorat, ut inter se et Syracusanos pacis arbitria suscipiat, peculiaria in ipsum officia sui repromittens. (6) Qua spe inpletus Hamilcar societatem cum eo mutuae potentiae iungit, ut quantum virium Agathocli adversus Syracusanos dedisset, tantum ipse ad incrementa domesticae potentiae recuperaret. (7) Igitur non pax tantum Agathocli conciliatur, verum etiam praetor Syracusis constituitur. (8) Tunc Hamilcari expositis insignibus Cereris tactisque in obsequia Poenorum iurat. (9) Deinde acceptis ab eo V milibus Afrorum potentissimos quosque ex principibus interficit, (10) atque ita veluti rei publicae statum formaturus populum in theatrum ad contionem vocari iubet contracto in gymnasio senatu, quasi quaedam prius ordinaturus. (11) Sic conpositis rebus inmissis militibus populum obsidet, senatum trucidat, (12) cuius peracta caede ex plebe quoque locupletissimos et promptissimos interficit. 3 (1) His ita gestis militem legit exercitumque conscribit, quo instructus finitimas civitates nihil hostile metuentes ex inproviso adgreditur, (2) Poenorum quoque socios permittente Hamilcare foede vexat. Propter quod querelas Karthaginem socii non tam de Agathocle quam de Hamilcare detulerunt, (3) hunc ut dominum et tyrannum, illum ut proditorem arguentes, a quo infestissimo hosti fortunae sociorum interposita pactione
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seine eigene Heimat. (15) Allein das rettete ihn, dass seine Gefährten nach der Gefangennahme auch unter der Folter seine Beteiligung leugneten. (16) Zwei Mal wollte er die Herrschaft über Syrakus an sich reißen, zwei Mal wurde er in die Verbannung geschickt. 2 (1) Die Morgantiner70, bei denen er in der Verbannung lebte, wählten ihn aus Hass auf die Syrakusaner zuerst zum Prätor und bald darauf zum Feldherrn. (2) In diesem Krieg nahm er die Stadt Leontinoi71 ein und begann, seine Heimat Syrakus zu belagern. (3) Als sich die Syrakusaner flehentlich an den punischen Feldherrn Hamilkar72 wandten, ließ dieser Feindschaft und Hass beiseite und schickte der Stadt Schutztruppen zur Unterstützung. (4) So wurde Syrakus zu ein und derselben Zeit von einem Feind mit der Zuneigung, die einem Bürger ansteht, verteidigt und von einem Bürger mit dem Hass, den ein Feind pflegt, angegriffen. (5) Als Agathokles jedoch sah, dass die Stadt mit größerer Tapferkeit verteidigt als belagert wurde, bat er Hamilkar durch Unterhändler eindringlich, zwischen ihm und den Syrakusanern die Vermittlungen für einen Friedensvertrag zu übernehmen; und er versprach, dass er Hamilkar dafür außerordentliche Gefälligkeiten erweisen werde. (6) Von einer solchen Hoffnung erfüllt, schloss Hamilkar mit Agathokles ein Bündnis mit dem Inhalt, dass sie gegenseitig ihre Herrschaft stützen würden und Hamilkar zur Vermehrung seiner Macht in der Heimat ebenso viele Truppen bekommen würde, wie er Agathokles gegen die Syrakusaner überlassen hätte. (7) So gewann Agathokles nicht nur den Frieden, sondern wurde auch als Prätor in Syrakus eingesetzt. (8) Anschließend ließ er die Kultgegenstände der Ceres herbeiholen, berührte sie und schwor vor Hamilkar den Puniern Gehorsam. (9) Nachdem Agathokles dann von Hamilkar 5000 Afrer erhalten hatte, ließ er die einflussreichsten der führenden Männer töten (10) und das Volk zu einer Versammlung ins Theater rufen, so als ob er die Staatsordnung neu gestalten wollte. Den Rat hatte er ins Gymnasion73 kommen lassen unter dem Vorwand, er wolle zuerst noch einige Angelegenheiten regeln. (11) Als er so seine Vorbereitungen getroffen hatte, schickte er Soldaten hinein, hielt das Volk im Theater fest und ließ die Ratsherren niedermetzeln. (12) Er richtete ein Blutbad an und tötete dann auch aus dem Volk die Reichsten und Entschlossensten. 3 (1) Nach diesen Taten hob er Soldaten aus und stellte ein Heer auf. Damit gerüstet, griff er die benachbarten Gemeinden, die keine feindliche Handlung befürchteten, unversehens an und (2) quälte mit Hamilkars Einverständnis auch die Bundesgenossen der Punier auf schändliche Weise. Daher beschwerten sich die Bundesgenossen in Karthago nicht so sehr über Agathokles als vielmehr über Hamilkar. (3) Dem Agathokles warfen sie vor, er sei ein Gewaltherrscher und ein Tyrann, dem Hamilkar dagegen, er sei ein Verräter, da er mit dem gefährlichsten Feind ein Abkommen geschlossen und ihm auf diese Weise die
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donatae sint; (4) si cui ab initio Syracusae in pignus societatis sint traditae, urbs semper Poenis infesta et de imperio Siciliae Karthaginis aemula, nunc insuper civitates sociorum eidem titulo pacis addictas. (5) Denuntiare igitur se haec brevi ad ipsos redundatura ac propediem sensuros, quantum mali non Siciliae magis quam ipsi Africae adtulerint. (6) His querelis senatus in Hamilcarem accenditur, sed quoniam in imperio esset, tacita de eo suffragia tulerunt et sententias, priusquam recitarentur, in urnam coniectas obsignari iusserunt, dum alter Hamilcar, Gisgonis filius, a Sicilia reverteretur. (7) Sed haec callida commenta Poenorum et sententias inauditas mors Hamilcaris praevenit, liberatus que est fati munere, quem per iniuriam cives inauditum damnaverant. (8) Quae res Agathocli adversus Poenos occasionem movendi belli dedit. (9) Prima igitur illi cum Hamilcare, Gisgonis filio, proelii congressio fuit, a quo victus maiori mole reparaturus bellum Syracusas concessit. (10) Sed secundi certaminis eadem fortuna quae et prioris fuit. 4 (1) Cum igitur victores Poeni Syracusas obsidione cinxissent, Agathocles, quod se neque viribus parem neque ad obsidionem ferendam instructum videret, super haec a sociis crudelitate eius offensis desertus esset, statuit bellum in Africa transferre, (2) mira prorsus audacia, ut, quibus in solo urbis suae par non erat, eorum urbi bellum inferret, qui sua tueri non poterat, inpugnaret aliena victusque victoribus insultaret. (3) Huius consilii non minus admirabile silentium quam commentum fuit. Populo hoc solum professus invenisse se victoriae viam; animos illi tantum in brevem obsidionis patientiam firmarent, vel cui status praesentis fortunae displiceret, dare se ei discedendi liberam potestatem. (4) Cum mille sescenti discessissent, ceteros ad obsidionis necessitatem frumento et stipendio instruit; L tantum secum talenta ad praesentem usum aufert, cetera ex hoste melius quam ex sociis paraturus. (5) Omnes deinde
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Güter der Bundesgenossen überlassen habe. (4) Von Anfang an sei Syrakus diesem Mann als ein Unterpfand für das Bündnis ausgeliefert gewesen, eine Stadt, die den Puniern stets feindlich gesinnt sei und mit Karthago um die Herrschaft über Sizilien rivalisiere. Nun aber seien ihm unter dem Deckmantel des Friedensvertrages darüber hinaus auch noch die Gemeinden der Bundesgenossen zugesprochen worden. (5) Deshalb würden sie den Karthagern ankündigen, dass all das Unheil in Kürze über sie selbst hereinbrechen werde und sie schon sehr bald spüren würden, welch großes Leid sie nicht Sizilien, sondern vielmehr Afrika selbst zugefügt hätten. (6) Diese Beschwerden brachten den Rat gegen Hamilkar auf, doch weil dieser das Kommando innehatte, stimmten sie nur im Geheimen über ihn ab und ließen die Abstimmungsergebnisse vor der Verlesung in einem Gefäß sammeln und versiegeln, bis der andere Hamilkar, Gisgons Sohn, von Sizilien zurückgekehrt wäre. (7) Aber dieser schlaue Einfall der Punier und die Aussetzung der Urteilsverkündung waren überflüssig, weil Hamilkar vorher starb. Und so wurde Hamilkar, den die Bürger widerrechtlich ohne Anhörung verurteilt hatten, durch das Geschenk des Schicksals freigesprochen. (8) Dieser Vorfall gab Agathokles die Gelegenheit, gegen die Punier einen Krieg anzuzetteln. (9) Seine erste Schlacht war ein Gefecht mit Hamilkar, Gisgons Sohn. Agathokles wurde von ihm besiegt und zog sich nach Syrakus zurück, um den Krieg mit einer größeren Streitmacht wieder aufzunehmen. (10) Doch im zweiten Kampf widerfuhr ihm dasselbe Schicksal wie im ersten. 4 (1) Als die siegreichen Punier nun Syrakus durch einen Belagerungsring einschlossen, sah Agathokles, dass er weder ihren Streitkräften gewachsen noch so weit ausgerüstet war, dass er die Belagerung auf sich nehmen konnte. Weil ihn darüber hinaus auch noch seine Bundesgenossen, die über seine Grausamkeit aufgebracht waren, im Stich gelassen hatten, beschloss er, den Krieg nach Afrika zu verlegen (2) – und das zeugte von ganz besonderer Waghalsigkeit: Einen Krieg gegen die Stadt der Leute zu beginnen, denen man auf dem Boden der eigenen Stadt nicht gewachsen war, in fremden Besitz einzufallen, während man den eigenen nicht schützen konnte, und als Besiegter die Sieger zu verhöhnen. (3) Dass Agathokles diesen Plan geheim halten konnte, war nicht weniger erstaunlich als die Tatsache, dass er überhaupt erst einen solchen Einfall gehabt hatte. Dem Volk gegenüber verkündete Agathokles lediglich, dass er einen Weg zum Sieg gefunden habe; sie sollten nur stark genug sein, die Belagerung noch kurze Zeit zu ertragen. Wer jedoch mit der momentanen unglücklichen Lage unzufrieden sei, dem gebe er die Erlaubnis und Möglichkeit, sich zu entfernen. (4) 1600 Menschen gingen weg; die anderen versorgte er mit Getreide und Sold, wie es für die Belagerung erforderlich war. Nur 50 Talente nahm er zum sofortigen Gebrauch mit, alles Übrige wollte er sich lieber vom Feind als von seinen Bundesgenossen verschaffen. (5) Dann schenkte er allen
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servos militaris aetatis libertate donatos sacramento adigit eosque et maiorem partem ferme militum navibus inponit, ratus exaequata utriusque ordinis condicione mutuam inter eos virtutis aemulationem futuram; ceteros omnes ad tutelam patriae relinquit. 5 (1) Septimo igitur imperii anno comitibus duobus adultis filiis, Archagatho et Heraclida, (2) nullo militum sciente, quo veheretur, cursum in Africam dirigit, cum omnes aut in Italiam praedatum se aut in Sardiniam ituros crederent. Tunc primum exposito in Africae litore exercitu consilium suum omnibus aperit. (3) Quo in loco Syracusae positae sint ostendit, quibus aliud nullum auxilium superesset, quam ut hostibus faciant, quae ipsi patiantur. (4) Quippe aliter domi, aliter foris bella tractari. Domi ea sola auxilia esse, quae patriae vires subministrent; foris hostem etiam suis viribus vinci, deficientibus sociis et odio diuturni imperii externa auxilia circumspicientibus. (5) Huc accedere, quod urbes castellaque Africae non muris cinctae, non in montibus positae sint, sed in planis campis sine ullis munimentis iaceant, quas omnes metu excidii facile ad belli societatem perlici posse. (6) Maius igitur Karthaginiensibus ab ipsa Africa quam ex Sicilia exarsurum bellum, coituraque auxilia omnium adversus unam urbem nomine quam opibus ampliorem, et quas non adtulerit vires, inde sumpturum. (7) Nec in repentino Poenorum metu modicum momentum victoriae fore, qui tanta audacia hostium perculsi trepidaturi sint. (8) Accessura et villarum incendia, castellorum urbiumque contumacium direptionem, tum ipsius Karthaginis obsidionem, (9) quibus omnibus non sibi tantum in alios, sed et aliis in se sentient patere bella. (10) His non solum Poenos vinci, sed et Siciliam liberari posse; nec enim moraturos in eius obsidione hostes, cum sua urgeantur. (11) Nusquam igitur alibi facilius bellum, sed nec praedam uberiorem inveniri posse; nam capta Karthagine omnem Africam Siciliamque praemium victorum fore. (12) Gloriam certe tam honestae militiae tantam in omne aevum futuram, ut terminari nullo tempore oblivionis silentio possit, ut dicatur
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Sklaven im wehrfähigen Alter die Freiheit, ließ sie den Fahneneid schwören und mit der Mehrheit seiner Soldaten an Bord der Schiffe gehen, denn er war der Meinung, dass eine rechtliche Gleichstellung der beiden Stände sie zum gegenseitigen Wettstreit um Tapferkeit anspornen würde. Alle anderen ließ er zum Schutz der Heimat zurück. 5 (1) Im siebten Jahr seiner Herrschaft nahm er also in Begleitung seiner beiden erwachsenen Söhne Archagathos74 und Herakleides75 Kurs auf Afrika, (2) ohne dass auch nur ein einziger der Soldaten wusste, wohin er segelte. Alle glaubten nämlich, man fahre entweder nach Italien zum Plündern oder nach Sardinien. Erst als Agathokles das Heer an der afrikanischen Küste ausgeschifft hatte, eröffnete er allen seinen Plan. (3) Er zeigte ihnen auf, in welcher Lage sich Syrakus befand, für das es nun keine andere Hilfe mehr gebe als ebendie, den Feinden genau das zuzufügen, was die Syrakusaner selbst erleiden müssten. (4) Schließlich führe man Kriege in der Heimat auf andere Weise als in der Fremde: In der Heimat habe man nur die Hilfsmittel, die das Vaterland aus eigenen Kräften zur Verfügung stellen könne; in der Fremde dagegen könne der Feind sogar durch seine eigenen Kräfte besiegt werden, wenn seine Bundesgenossen von ihm abfielen und sich aus Unmut über seine lang andauernde Herrschaft nach Hilfe von außen umsähen. (5) Außerdem seien die Städte und Festungen in Afrika nicht von Mauern umgeben und auch nicht auf Bergen errichtet, sondern lägen ohne jede Befestigung in ebenem Gelände ungeschützt; und deshalb ließen sich alle ganz leicht zu einem Kriegsbündnis veranlassen, weil sie ihre Zerstörung befürchteten. (6) Daher werde für die Karthager unmittelbar in Afrika ein größerer Krieg entbrennen als in Sizilien; von überall her würden Hilfstruppen gegen diese eine Stadt, deren Ruhm größer sei als ihre tatsächliche Macht, zusammenströmen, und die Streitkräfte, die er selbst nicht mitgebracht habe, werde er sich von dort nehmen. (7) Auch die plötzliche Furcht der Punier werde für den Sieg von nicht geringer Bedeutung sein, da eine solche Kühnheit ihrer Feinde sie bestürzen und ängstigen werde. (8) Hinzu kämen noch der Brand von Höfen, die Plünderung von widerspenstigen Festungen und Städten und dann die Belagerung von Karthago selbst. (9) All das werde die Karthager spüren lassen, dass nicht nur sie selbst gegen andere, sondern auch andere gegen sie Krieg führen könnten. (10) Auf diese Weise sei es möglich, nicht nur die Punier zu besiegen, sondern auch Sizilien zu befreien. Denn die Feinde würden sich nicht mit der Belagerung von Sizilien aufhalten, wenn ihr eigener Besitz in Bedrängnis gerate. (11) Folglich ließe sich nirgendwo anders ein leichterer Krieg oder eine reichere Beute finden. Denn nach der Einnahme Karthagos würden ganz Afrika und Sizilien die Belohnung für die Sieger sein. (12) Der Ruhm, den ein so ehrenvoller Feldzug mit sich bringe, werde sicherlich für alle Ewigkeit so groß sein, dass er zu keiner Zeit dem namenlosen Vergessen anheimfallen könne. Und man werde sagen, sie seien die
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eos solos mortalium esse, qui bella, quae domi ferre non poterant, ad hostes transtulerint ultroque victores insecuti sint et obsessores urbis suae obsederint. (13) Omnibus igitur forti ac laeto animo bellum ineundum, quo nullum aliud possit aut praemium victoribus uberius aut victis monumentum inlustrius dare. 6 (1) His quidem adhortationibus animi militum erigebantur, sed terrebat eos portenti religio, quod navigantibus sol defecerat. (2) Cuius rei rationem non minore cura rex quam belli reddebat adfirmans, si prius quam proficiscerentur factum esset, crediturum adversum profecturis prodigium esse; nunc, quia egressis acciderit, illis, ad quos eatur, portendere. (3) Porro defectus naturalium siderum semper praesentem rerum statum mutare, certumque se esse et florentibus Karthaginiensium opibus et laboribus adversisque rebus suis commutationem significari. (4) Sic consolatis militibus universas naves consentiente exercitu incendi iubet, ut omnes scirent auxilio fugae adempto aut vincendum aut moriendum esse. (5) Dein cum omnia, quacumque ingrederentur, prosternerent, castella villasque incenderent, obvius ei fuit cum XXX milibus paganorum Hanno, (6) sed proelio commisso duo de Siculis, tria milia de Poenis cum ipso duce cecidere. (7) Hac victoria et Siculorum animi eriguntur et Poenorum franguntur. (8) Agathocles victis hostibus urbes castellaque expug nat, praedas ingentes agit, hostium multa milia trucidat. (9) Castra deinde in quinto lapide a Karthagine statuit, ut damna carissimarum rerum vastitatem que agrorum et incendia villarum de muris ipsius urbis specularentur. (10) Interea ingens tota Africa deleti Poenorum exercitus fama occupatarumque urbium divulgatur. (11) Stupor itaque omnes et admiratio incessit, unde tanto imperio tam subitum bellum, praesertim ab hoste iam victo; admiratio deinde paulatim in contemptum Poenorum vertitur. (12) Nec multo post non Afri tantum, verum etiam urbes nobilissimae novitatem secutae ad Agathoclem defecere frumentoque et stipendio victorem instruxere.
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einzigen Menschen, welche die Kriege, die sie in der Heimat nicht bestehen konnten, zu den Feinden getragen, aus freiem Entschluss die Sieger verfolgt und die Belagerer ihrer eigenen Stadt belagert hätten. (13) Also müssten alle tapfer und frohgemut den Krieg beginnen, denn kein anderer könne ihnen entweder im Falle eines Sieges einen größeren Lohn bringen oder im Falle einer Niederlage ein herrlicheres Denkmal setzen. 6 (1) Von diesen anfeuernden Worten ließen sich seine Soldaten zwar ermutigen, doch das Vorzeichen, dass auf ihrer Fahrt eine Sonnenfinsternis76 eingetreten war, versetzte sie in abergläubische Furcht. (2) Der König erklärte dieses Phänomen nicht weniger ausführlich als den Krieg. Er behauptete, wenn die Sonnenfinsternis vor ihrer Abfahrt stattgefunden habe, dann würde er wohl glauben, dass sie ein ungünstiges Vorzeichen für die Abfahrenden sei; da sie sich nun aber erst nach ihrer Abfahrt ereignet habe, gelte das Vorzeichen denen, zu denen sie segelten. (3) Außerdem bringe die Verfinsterung natürlicher Gestirne stets einen Wechsel der gegenwärtigen Verhältnisse mit sich, und er sei sich sicher, dass damit für die blühende Macht der Karthager einerseits wie auch für ihre eigenen Mühen und Schwierigkeiten andererseits eine Veränderung angezeigt werde. (4) So beschwichtigte er seine Soldaten und ließ unter der Zustimmung des gesamten Heeres die Schiffe allesamt in Brand stecken, damit alle wussten, dass ihnen damit das Mittel zur Flucht genommen war und sie demnach entweder siegen oder sterben müssten. (5) Als sie dann alles vernichteten, was auf ihrem Weg lag, und Festungen und Höfe in Brand setzten, trat ihnen Hanno mit 30 000 Landbewohnern entgegen. (6) Man schlug eine Schlacht, und dabei fielen 2000 Sizilier und 3000 Punier mitsamt ihrem Feldherrn. (7) Dieser Sieg hob den Mut der Sizilier und brach den der Punier. (8) Nach seinem Sieg über die Feinde eroberte Agathokles Städte und Festungen, schleppte gewaltige Beute fort und metzelte viele Tausend Feinde nieder. (9) Anschließend schlug er fünf Meilen vor Karthago sein Lager auf, damit man den Verlust des wertvollsten Besitzes, die Verwüstung der Felder und den Brand der Höfe direkt von den Mauern der Stadt aus sehen konnte. (10) Unterdessen verbreitete sich in ganz Afrika die ungeheuerliche Kunde von der Vernichtung des punischen Heeres und der Besetzung der Städte. (11) Da wurden alle von Staunen und Verwunderung ergriffen, woher denn gegen ein so großes Reich so plötzlich ein Krieg entstehen könne, zumal von einem Feind, der bereits besiegt worden war. Und allmählich schlug dann die Verwunderung in Verachtung für die Punier um. (12) Und nicht viel später trugen nicht nur die Afrer, sondern auch die angesehensten Städte der neuen Situation Rechnung, liefen zu Agathokles über und versorgten den Sieger mit Getreide und Sold.
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7 (1) His Poenorum malis etiam deletus in Sicilia cum imperatore exercitus velut quidam aerumnarum cumulus accessit. (2) Nam post profectionem a Sicilia Agathoclis in obsidione Syracusarum Poeni segniores redditi ab Antandro, fratre regis Agathoclis, occidione caesi nuntiabantur. (3) Itaque cum domi forisque eadem fortuna Karthaginiensium esset, iam non tributariae tantum ab his urbes, verum etiam socii reges deficiebant, amicitiarum iura non fide, sed successu ponderantes. (4) Erat inter ceteros rex Cyrenarum Ophellas, qui spe inproba regnum totius Africae amplexus societatem cum Agathocle per legatos iunxerat pactusque cum eo fuerat, ut Siciliae illi, sibi Africae imperium victis Karthaginiensibus cederet. (5) Itaque cum ad belli societatem cum ingenti exercitu ipse venisset, Agathocles blando adloquio et humili adulatione, cum saepius simul cenassent adoptatusque filius eius ab Ophella esset, incautum interficit (6) occupatoque exercitu eius iterato Karthaginienses omnibus viribus bellum cientes magno utriusque exercitus sanguine gravi proelio superat. (7) Hoc certaminis discrimine tanta desperatio inlata Poenis est, ut, nisi in exercitu Agathoclis orta seditio fuisset, transiturus ad eum Bomilcar, dux Poenorum, cum exercitu fuerit. (8) Ob quam noxam in medio foro a Poenis patibulo suffixus est, ut idem locus monumentum suppliciorum eius esset, qui ante fuerat ornamentum honorum. (9) Sed Bomilcar magno animo crudelitatem civium tulit, adeo ut de summa cruce veluti de tribunali in Poenorum scelera contionaretur, (10) obiectans illis nunc Hannonem falsa adfectati regni invidia circumventum, nunc Gisgonis innocentis exilium, nunc in Hamilcarem, patruum suum, tacita suffragia, quod Agathoclem socium illis facere quam hostem maluerit. (11) Haec cum in maxima populi contione vociferatus esset, expiravit. 8 (1) Interea Agathocles profligatis in Africa rebus, tradito Archagatho filio exercitu in Siciliam recurrit, nihil actum in Africa existimans, si amplius Syracusae obsiderentur. (2) Nam post occisum Hamilcarem, Gisgonis filium, novus eo a Poenis missus exercitus fuerat. (3) Statim
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7 (1) Zu diesem Unglück der Punier kam, gleichsam als Höhepunkt ihrer Not, noch hinzu, dass auch in Sizilien das Heer mitsamt seinem Feldherrn vernichtet wurde. (2) Denn es traf die Meldung ein, dass die Punier nach dem Aufbruch des Agathokles aus Sizilien bei der Belagerung von Syrakus nachlässiger geworden und deshalb von Antandros77, dem Bruder des Königs Agathokles, vernichtend geschlagen worden seien. (3) Als nun die Karthager in der Heimat wie auch in der Fremde das gleiche Schicksal erlitten hatten, fielen nicht mehr nur die tributpflichtigen Städte von ihnen ab, sondern auch die verbündeten Könige. Denn ihr Maßstab für das, wozu man in Freundschaftsbündnissen berechtigt ist, war nicht die Treue, sondern nur der Erfolg. (4) Unter diesen Königen war auch Ophellas, der König von Kyrene, der in seiner skrupellosen Erwartung schon die Herrschaft über ganz Afrika in Händen zu halten glaubte. Deshalb hatte er durch Gesandte ein Bündnis mit Agathokes geschlossen und mit ihm vereinbart, dass nach dem Sieg über die Karthager dem Agathokles die Herrschaft über Sizilien, ihm selbst dagegen die über Afrika zufallen solle. (5) So kam er in eigener Person mit einem riesigen Heer, um am Krieg teilzunehmen. Agathokles unterhielt sich liebenswürdig mit ihm und schmeichelte ihm unterwürfig; sie speisten öfter zusammen und Ophellas adoptierte den Sohn des Agathokles. Als Ophellas nun unvorsichtig geworden war, tötete Agathokles ihn, (6) übernahm sein Heer und besiegte die Karthager, die mit allen Kräften den Krieg wieder aufnahmen, abermals in einer schweren und für beide Heere sehr blutigen Schlacht. (7) Dieser Entscheidungskampf versetzte die Punier in solche Verzweiflung, dass der punische Feldherr Bomilkar78 mitsamt seinem Heer zu Agathokles übergelaufen wäre, wenn nicht in dessen Heer eine Meuterei ausgebrochen wäre. (8) Wegen dieses Vergehens wurde Bomilkar von den Puniern mitten auf dem Marktplatz ans Kreuz geschlagen, damit derselbe Ort, an dem er zuvor mit Ehrungen ausgezeichnet worden war, nunmehr seine Bestrafung bezeugte. (9) Doch Bomilkar ertrug die Grausamkeit seiner Mitbürger mit solcher Tapferkeit, dass er sogar noch von dem hohen Kreuz herab wie von einem erhöhten Amtssessel aus eine Rede über die Verbrechen der Punier hielt. (10) Dabei warf er ihnen vor, dass Hanno der falschen Anschuldigung, er trachte nach der Königsherrschaft, zum Opfer gefallen sei, außerdem die Verbannung des unschuldigen Gisgon und die geheime Abstimmung gegen seinen Onkel Hamilkar, weil dieser den Agathokles lieber zu ihrem Bundesgenossen als zu ihrem Feind habe machen wollen. (11) Das schrie er vor einer großen Volksmenge laut hinaus und hauchte dann sein Leben aus. 8 (1) Als Agathokles unterdessen sein Vorhaben in Afrika zu Ende gebracht hatte, übergab er seinem Sohn Archagathos das Heer und kehrte eilends nach Sizilien zurück, denn er war der Meinung, in Afrika sei nichts gewonnen, wenn Syrakus weiterhin belagert werde. (2) Nach dem Tod von Gisgons Sohn Hamilkar hatten die Punier nämlich ein neues Heer dorthin geschickt. (3) Unmittel-
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igitur primo adventu eius omnes Siciliae urbes auditis rebus, quas in Africa gesserat, certatim se ei tradunt, atque ita pulsis e Sicilia Poenis totius insulae imperium occupavit. (4) In Africam deinde reversus seditione militum excipitur, nam stipendiorum solutio in adventum patris dilata a filio fuerat. (5) Igitur in contionem vocatos blandis verbis permulsit: stipendia illis non a se flagitanda esse, sed ab hoste quaerenda; communem victoriam, communem praedam futuram. (6) Paulum modo adniterentur, dum belli reliquiae peraguntur, cum sciant Karthaginem captam spes omnium expleturam. (7) Sedato militari tumultu interiectis diebus ad castra hostium exercitum ducit, ibi inconsultius proelium committendo maiorem partem exercitus perdidit. (8) Cum itaque in castra fugisset versamque in se invidiam temere commissi belli videret pristinamque offensam non depensi stipendii metueret, concubia nocte solus a castris cum Archagatho filio profugit. (9) Quod ubi milites cognovere, haud secus, quam si ab hoste capti essent, trepidavere, bis se a rege suo in mediis hostibus relictos esse proclamantes, salutemque suam desertam ab eo esse, quorum ne sepultura quidem relinquenda fuerit. (10) Cum persequi regem vellent, a Numidis excepti in castra revertuntur, conprehenso tamen reductoque Archagatho, qui a patre noctis errore discesserat. (11) Agathocles autem navibus, quibus reversus a Sicilia fuerat, cum custodibus earundem Syracusas defertur, (12) exemplum flagitii singulare, rex exercitus sui desertor filiorumque pater proditor. (13) Interim in Africa post fugam regis milites pactione cum hostibus facta, interfectis Agathoclis liberis Karthaginiensibus se tradidere. (14) Archagathus cum occideretur ab Arcesilao, amico antea patris, rogavit eum, quidnam liberis eius facturum Agathoclem putet, per quem ipse liberis careat. Tunc respondit satis habere se, quod superstites eos esse Agathoclis liberis sciat. (15) Post haec Poeni ad persequendas belli reliquias duces in Siciliam miserunt, cum quibus Agathocles pacem aequis condicionibus fecit.
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bar bei der Ankunft des Agathokles ergaben sich ihm im Wettstreit sofort alle sizilischen Städte, denn sie hatten von den Taten gehört, die er in Afrika vollbracht hatte. Und so vertrieb er die Punier aus Sizilien und bemächtigte sich der Herrschaft über die ganze Insel. (4) Als er dann nach Afrika zurückkehrte, empfingen ihn seine Soldaten mit einer Meuterei, da sein Sohn die Auszahlung des Solds bis zur Ankunft des Vaters aufgeschoben hatte. (5) Deshalb berief Agathokles die Soldaten zu einer Heeresversammlung und besänftigte sie mit gewinnenden Worten: Ihren Sold müssten sie nicht von ihm fordern, sondern beim Feind suchen; der Sieg werde Gemeingut sein, und so werde es auch die Beute sein. (6) Sie sollten sich nur noch ein wenig anstrengen, bis der restliche Krieg beendet sei, denn sie wüssten doch, dass die Einnahme von Karthago die Erwartungen aller erfüllen werde. (7) So beendete er die Meuterei der Soldaten und führte nach wenigen Tagen das Heer zum Lager der Feinde. Dort schlug er jedoch unüberlegt eine Schlacht und verlor dadurch den Großteil seines Heeres. (8) Er flüchtete in sein Lager, sah aber, dass sich der Unmut der Soldaten über den leichtsinnig ausgetragenen Kampf gegen ihn kehrte, und fürchtete überdies ihren früheren Groll wegen des nicht ausgezahlten Solds. Deshalb floh er um Mitternacht alleine, nur in Begleitung seines Sohnes Archagathos, aus dem Lager. (9) Sobald die Soldaten davon erfuhren, waren sie so ängstlich, als hätte der Feind sie gefangen genommen. Sie riefen laut, dass ihr eigener König sie zwei Mal mitten unter den Feinden zurückgelassen und ihre Sicherheit hintangesetzt habe, während er doch nicht einmal ihre Bestattung hätte vernachlässigen dürfen. (10) Als sie ihren König verfolgen wollten, wurden sie von den Numidern abgefangen und kehrten in ihr Lager zurück. Zuvor hatten sie jedoch noch Archagathos, der sich in der Nacht verirrt hatte und so von seinem Vater getrennt worden war, ergreifen können und ins Lager zurückgebracht. (11) Agathokles aber fuhr auf den Schiffen, mit denen er von Sizilien zurückgekehrt war, in Begleitung ihrer Wachmannschaften nach Syrakus. (12) Das war ein einzigartiges Beispiel von Ehrlosigkeit: Ein König, der sein Heer verließ, und ein Vater, der seine Söhne verriet. (13) Inzwischen schlossen in Afrika die Soldaten nach der Flucht des Königs einen Vertrag mit den Feinden, töteten die Kinder des Agathokles und ergaben sich den Karthagern. (14) Als Archagathos von Arkesilaos, einem vormaligen Vertrauten seines Vaters, getötet wurde, fragte er ihn, was Agathokles seiner Meinung nach wohl den Kindern desjenigen antun werde, der ihn selbst kinderlos gemacht habe. Da gab Arkesilaos zur Antwort, ihm genüge das Wissen, dass seine Kinder die des Agathokles überlebten. (15) Danach sandten die Punier ihre Feldherren nach Sizilien, um den restlichen Krieg zu beenden, und mit ihnen schloss Agathokles zu gerechten Bedingungen Frieden.
PROLOGUS LIBRI XXIII Tertio et vicensimo volumine continentur haec. Ut Agathocles domita Sicilia bellum in Italia Bruttiis intulit. Repetitae inde Bruttiorum origines. Omnibus subactis rex seditione filii exheredati ac nepotis oppressus interiit. Inter peregrinos deinde milites eius et Siculos bellum motum, quae causa Pyrrum, regem Epiri, in Siciliam adduxit. Bella, quae Pyrrus cum Poenis et Mamertinis ibi gessit, et a Sicilia reversus in Italiam victusque proelio a Romanis revertit Epirum.
LIBER XXIII 1 (1) Agathocles, rex Siciliae, pacificatus cum Karthaginiensibus partem civitatium a se fiducia virium dissidentem armis subegit. (2) Dein quasi angustis insulae terminis clauderetur, cuius imperii partem primis incrementis ne speraverat quidem, in Italiam transcendit, exemplum Dionysii secutus, qui multas Italiae civitates subegerat. (3) Primi igitur hostes illi Bruttii fuere, quia et fortissimi tum et opulentissimi videbantur, simul et ad iniurias vicinorum prompti. (4) Nam multas civitates Graeci nominis Italia expulerant; (5) auctores quoque suos Lucanos bello vicerant et pacem cum his aequis legibus fecerant. (6) Tanta feritas animorum erat, ut nec origini suae parcerent. (7) Namque Lucani isdem legibus liberos suos quibus et Spartani instituere soliti erant. (8) Quippe ab initio pubertatis in silvis inter pastores habebantur sine ministerio servili, sine veste, quam induerent vel cui incubarent, ut a primis annis duritiae parsimoniaeque sine ullo usu urbis adsuescerent. (9) Cibus his praeda venatica, potus aut lactis aut fontium liquor erat. Sic ad labores bellicos indurabantur. (10) Horum igitur ex numero L primo ex agris finitimorum praedare soliti, confluente deinde multitudine sollicitati praeda cum plures facti essent, infestas regiones reddebant. (11) Ita que fatigatus querelis sociorum Dionysius, Siciliae tyrannus, sexcentos Afros ad
Vorwort zum 23. Buch Das dreiundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Wie Agathokles nach der Unterwerfung Siziliens in Italien einen Krieg gegen die Bruttier begann. Im Anschluss sind die Ursprünge der Bruttier nachgetragen. Als der König alle unterworfen hatte, stürzten ihn sein enterbter Sohn und sein Enkel in einem Aufstand, und er kam dabei um. Dann brach zwischen seinen ausländischen Söldnern und den Siziliern ein Krieg aus, und das führte Pyrrhos, den König von Epeiros, nach Sizilien. Die Kriege, die Pyrrhus dort gegen die Punier und die Mamertiner führte. Als er von Sizilien nach Italien zurückkehrte, wurde er von den Römern in der Schlacht besiegt und kehrte nach Epeiros zurück.
Buch 23 1 (1) Nachdem Agathokles, der König von Sizilien, mit den Karthagern Frieden geschlossen hatte, unterwarf er mit Waffengewalt die Gruppe der Städte, die im Vertrauen auf ihre eigenen Kräfte von ihm abgefallen war. (2) Dann fühlte er sich von den engen Grenzen der Insel gewissermaßen eingeschränkt, obwohl er doch ganz zu Beginn nicht einmal hatte hoffen dürfen, auch nur einen Teil dieses Herrschaftsgebietes zu erlangen. Deshalb setzte er nach Italien über und folgte damit dem Beispiel des Dionysios, der viele italische Städte unterworfen hatte. (3) Agathokles’ erste Feinde waren nun die Bruttier79, denn sie galten damals als die Tapfersten und Reichsten, zugleich auch als Leute, die schnell zu Übergriffen auf ihre Grenznachbarn bereit waren. (4) Sie hatten nämlich viele Bürgerschaften, die von den Griechen gegründet worden waren, aus Italien vertrieben (5) und auch ihre eigenen Ahnherren, die Lukaner80, im Krieg besiegt und zu günstigen Bedingungen mit ihnen Frieden geschlossen. (6) Sie waren so kampfeslustig, dass sie sogar das Volk, von dem sie abstammten, nicht schonten. (7) Die Lukaner erzogen ihre Kinder nach denselben Regeln wie die Spartaner. (8) Denn von frühester Jugend an lebten sie in Wäldern unter Hirten, ohne dass Sklaven sie bedienten und ohne ein Gewand, das sie hätten anziehen oder auf das sie sich hätten legen können, damit sie sich von den ersten Lebensjahren auf fernab vom Stadtleben an Abhärtung und Sparsamkeit gewöhnten. (9) Ihre Nahrung war das, was sie auf der Jagd erbeuteten, ihr Trank entweder Milch oder Quellwasser. So wurden sie für die Entbehrungen im Krieg abgehärtet. (10) Zuerst unternahmen nun 50 dieser Jugendlichen regelmäßige Beutezüge auf die Felder ihrer Grenznachbarn; dann aber strömte eine größere Menge zusammen, ihre Zahl nahm zu, weil die Beute die Menschen anlockte, und so machten sie die ganze Gegend unsicher. (11) Als Dionysios, der Tyrann von Sizilien, deshalb von seinen Bundesgenossen mit Beschwerden bestürmt worden war, hatte er 600 Afrer geschickt, um die Lukaner in ihre Schranken zu
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conpescendos eos miserat; (12) quorum castellum proditum sibi per Bruttiam mulierem expugnaverunt ibique civitatem concurrentibus ad opinionem novae urbis pastoribus statuerunt Bruttiosque se ex nomine mulieris vocaverunt. (13) Primum illis cum Lucanis, originis suae auctoribus, bellum fuit, (14) qua victoria erecti cum pacem aequo iure fecissent, ceteros finitimos armis subegerunt tantasque opes brevi consecuti sunt, ut perniciosi etiam regibus haberentur. (15) Denique Alexander, rex Epiri, cum in auxilium Graecarum civitatium cum magno exercitu in Italiam venisset, cum omnibus copiis ab his deletus est. (16) Quare feritas eorum successu felicitatis incensa diu terribilis finitimis fuit. (17) Ad postremum inploratus Agathocles spe ampliandi regni a Sicilia in Italiam traiecit. 2 (1) Principio adventus opinione eius concussi legatos ad eum societatem amicitiamque petentes miserunt. (2) Quos Agathocles ad cenam invitatos, ne exercitum traici viderent, et in posterum statuta eis die conscensa navi frustratus est. (3) Sed fraudis haud laetus eventus fuit, siquidem reverti eum in Siciliam interiectis paucis diebus vis morbi coegit, (4) quo toto corpore conprehensus per omnes nervos articulosque umore pestifero grassante velut intestino singulorum membrorum bello inpugnabatur. (5) Ex qua desperatione bellum inter filium nepotemque eius regnum iam quasi mortui vindicantibus oritur; occiso filio regnum nepos occupavit. (6) Igitur Agathocles, cum morbi cura et aegritudo graviores essent et inter se alterum alterius malo cresceret, desperatis rebus uxorem suam Theoxenam genitosque ex ea duos parvulos cum omni pecunia et familia regalique instrumento, quo praeter illum nemo regum ditior fuit, navibus inpositos Aegyptum, unde uxorem acceperat, remittit timens, ne praedonem regni sui hostem paterentur. (7) Quamquam uxor diu, ne ab aegro divelleretur, deprecata est, ne discessus suus adiungi nepotis parricidio posset et tam cruente haec deseruisse virum quam ille inpugnasse avum videretur. (8) Nubendo se non prosperae tantum, sed omnis
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weisen. (12) Doch die Lukaner eroberten die Festung der Afrer, die eine Frau namens Bruttia an sie verraten hatte. Und als dort auf die Kunde von der Entstehung einer neuen Stadt Hirten zusammenkamen, gründeten sie eine Bürgerschaft und nannten sich nach der Frau Bruttier. (13) Ihren ersten Krieg führten die Bruttier gegen die Lukaner, ihre eigenen Ahnherren. (14) Dass sie dabei einen Sieg errangen, ermutigte sie, und so schlossen sie mit den Lukanern einen Frieden, bei dem sie gleichberechtigt waren. Anschließend unterwarfen sie die anderen Grenznachbarn mit Waffengewalt und gewannen innerhalb von kurzer Zeit so große Macht, dass sie sogar für Könige als gefährlich galten. (15) Als dann Alexandros, der König von Epeiros, zur Unterstützung der griechischen Gemeinden mit einem großen Heer nach Italien kam, wurde er mit all seinen Truppen von den Bruttiern vernichtet. (16) Dieser glückliche Erfolg stachelte ihre Kampfeslust an, und so versetzten sie lange Zeit ihre Grenznachbarn in Schrecken. (17) Schließlich wurde Agathokles um Hilfe angefleht und setzte in der Hoffnung, sein Reich vergrößern zu können, von Sizilien nach Italien über. 2 (1) Anfangs jagte die Kunde von seiner Ankunft den Bruttiern Furcht ein, und so schickten sie Gesandte zu ihm, die um ein Freundschaftsbündnis baten. (2) Agathokles lud sie zum Mahl ein, damit sie nicht sahen, wie sein Heer übersetzte. Dann beraumte er ihnen einen Termin für den folgenden Tag an, bestieg ein Schiff und hielt sie dadurch hin. (3) Aber diese Täuschung ging nicht glücklich aus, denn nach wenigen Tagen zwang ihn eine schlimme Krankheit, nach Sizilien zurückzukehren. (4) Diese Krankheit befiel den ganzen Körper, eine verderbliche Flüssigkeit wanderte durch alle Nerven und Gelenke, und Agathokles wurde gewissermaßen in einem Krieg bekämpft, den die einzelnen Glieder im Inneren seines Körpers ausfochten. (5) Weil keine Hoffnung mehr für ihn bestand, brach ein Krieg zwischen seinem Sohn und seinem Enkel aus, die beide seine Königsherrschaft beanspruchten, als wäre er bereits tot. Dabei wurde der Sohn ermordet, und der Enkel bemächtigte sich der Herrschaft. (6) Als nun die Sorge wegen der Krankheit und auch das Leiden selbst zunahmen und beide Übel sich gegenseitig verstärkten, da verzweifelte Agathokles. Deshalb ließ er seine Gattin Theoxene81 und die beiden kleinen Söhne, die er mit ihr hatte, mitsamt dem ganzen Geld, der Dienerschaft und dem königlichen Hausrat – davon besaß er mehr als jeder andere König – an Bord der Schiffe bringen und schickte sie nach Ägypten, woher seine Frau stammte. Denn er fürchtete, dass sie unter den Feindseligkeiten des Thronräubers zu leiden hätten. (7) Gleichwohl bat seine Frau lange darum, man möge sie nicht gewaltsam von dem Kranken losreißen, damit man ihre Abreise nicht mit dem Vatermord des Enkels in eine Reihe stellen könne und es dann so aussehe, als habe sie dadurch, dass sie ihren Mann verlassen habe, ebenso grausam gehandelt wie der Enkel, indem er seinen Großvater bekämpft habe. (8) Durch die Heirat sei sie mit Agathokles eine Gemeinschaft nicht nur für glückliche, son-
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fortunae inisse societatem, nec invitam periculo spiritus sui empturam, ut extremos viri spiritus exciperet et exequiarum officium, in quod profecta se nemo sit successurus, obsequio debitae pietatis inpleret. (9) Discedentes parvuli flebili ululatu amplexi patrem tenebant; ex altera parte uxor maritum non amplius visura osculis fatigabat. Nec minus senis lacrimae miserabiles erant. (10) Flebant hi morientem patrem, ille exules liberos; hi discessu suo solitudinem patris, aegri senis, ille in spem regni susceptos relinqui in egestate lugebat. (11) Inter haec regia omnis adsistentium fletibus tam crudelis discidii inpleta resonabat. (12) Tandem finem lacrimis necessitas profectionis inposuit et mors regis proficiscentes filios insecuta est. (13) Dum haec aguntur, Karthaginienses cognitis, quae in Sicilia agebantur, occasionem totius insulae occupandae datam sibi existimantes magnis viribus eo traiciunt multasque civitates subigunt. 3 (1) Eo tempore et Pyrrus adversus Romanos bellum gerebat, (2) qui inploratus a Sicilia in auxilium, sicuti dictum est, cum Syracusas venisset, rex Siciliae sicut Epiri appellatur. (3) Quarum rerum felicitate laetus Heleno filio Siciliae velut avitum (nam susceptus ex filia Agathoclis regis erat), Alexandro autem Italiae regnum destinat. (4) Post haec multa secunda proelia cum Karthaginiensibus facit. (5) Interiecto deinde tempore legati ab Italicis sociis venere nuntiantes resisti Romanis non posse deditionemque futuram, nisi subveniat. (6) Anxius tam ambiguo periculo incertusque, quid ageret vel quibus primum subveniret, in utrumque pronus consultabat; (7) quippe instantibus hinc Karthaginiensibus, inde Romanis periculosum videbatur exercitum in Italiam non traicere, periculosius a Sicilia deducere, ne aut illi non lata ope aut hi deserti amitterentur. (8) In hoc aestu periculorum tutissimus portus consiliorum visus est omnibus viribus decernere in Sicilia et profligatis Karthaginiensibus victorem exercitum transponere
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dern für alle Zeiten eingegangen; und deshalb werde es sie gerne auch unter Gefahr für ihr eigenes Leben erkaufen, den letzten Hauch ihres Mannes aufzufangen und den Dienst der Bestattung, den nach ihrem Aufbruch niemand an ihrer Stelle übernehmen werde, mit der Ergebenheit vollziehen, die sie ihm als seine Gattin schuldig sei. (9) Bei der Abreise umarmten die kleinen Jungen ihren Vater unter kläglichen Schluchzern und hielten sich an ihm fest; auf der anderen Seite überschüttete die Gattin ihren Ehemann, den sie nicht wiedersehen sollte, mit Küssen. Und die Tränen des alten Mannes waren nicht weniger bemitleidenswert. (10) Die Kinder beweinten ihren sterbenden Vater und er seine verbannten Kinder; sie trauerten darüber, dass ihr Vater, ein kranker alter Mann, nach ihrer Abfahrt einsam sein würde, und er darüber, dass seine Kinder, die seit ihrer Geburt darauf hatten hoffen dürfen, einst die Königsherrschaft zu übernehmen, nun in Armut zurückblieben. (11) Inzwischen erfüllten die Klagen der Umstehenden über eine so grausame Trennung den ganzen Palast mit lautem Widerhall. (12) Endlich drängte die Zeit zum Aufbruch und machte den Tränen ein Ende; und unmittelbar nach der Abreise der Söhne trat der Tod des Königs ein. (13) Währenddessen hatten die Karthager von den Ereignissen auf Sizilien erfahren, und weil sie glaubten, dadurch sei ihnen die Gelegenheit gegeben, sich der ganzen Insel zu bemächtigen, setzten sie mit gewaltigen Streitkräften dorthin über und unterwarfen viele Städte. 3 (1) Zu dieser Zeit führte Pyrrhos Krieg gegen die Römer. (2) Ihn hatte – wie bereits erwähnt – Sizilien um Hilfe gebeten, und als er nun nach Syrakus kam, wurde er zum König von Sizilien wie auch von Epeiros ausgerufen. (3) Voll Freude über diese glücklichen Ereignisse wies er die Herrschaft über Sizilien seinem Sohn Helenos zu, als wäre sie dessen Erbe – denn die Mutter des Helenos war eine Tochter des Königs Agathokles –, die Herrschaft über Italien dagegen seinem Sohn Alexandros. (4) Danach schlug Pyrrhos viele erfolgreiche Schlachten gegen die Karthager. (5) Nach einiger Zeit kamen dann Gesandte von den italischen Bundesgenossen mit der Meldung, dass sie den Römern keinen Widerstand leisten könnten und sich ergeben müssten, wenn er ihnen nicht zu Hilfe komme. (6) Es beunruhigte Pyrrhos, dass nun auf zwei Seiten Gefahr drohte, und er war unschlüssig, was er tun oder wem er zuerst helfen sollte. Da er zu beiden Möglichkeiten geneigt war, überlegte er reiflich. (7) Denn wenn auf der einen Seite die Karthager und auf der anderen die Römer drohten, erschien es ihm gefährlich, das Heer nicht nach Italien überzusetzen, aber sogar noch gefährlicher, es aus Sizilien abzuziehen; dadurch, so fürchtete er, würde er nämlich entweder die eine Gruppe verlieren, weil er ihr keine Hilfe gebracht hätte, oder aber die andere, weil er sie im Stich gelassen hätte. (8) Den sichersten Hafen in dieser Flut von Gefahren bot ihm – so glaubte er – von all seinen Plänen nur der folgende: Mit allen Kräften in Sizilien um die Entscheidung zu kämpfen und nach der Niederwerfung der Karthager das siegreiche Heer nach
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in Italiam. (9) Itaque conserto proelio cum superior fuisset, quoniam tamen a Sicilia abiret, pro victo fugere visus est; (10) ac propterea et socii ab eo defecerunt et imperium Siciliae tam cito amisit, quam facile quaesierat. (11) Sed nec in Italia meliore felicitate usus in Epirum revertitur. Admirabilis utriusque rei casus in exemplum fuit. (12) Nam sicut ante secunda fortuna rebus supra vota fluentibus Italiae Siciliaeque imperium et tot de Romanis victorias adstruxerat, ita nunc adversa velut in ostentationem fragilitatis humanae destruens, quae cumulaverat, Siciliensi ruinae naufragium maris et foedam adversus Romanos pugnam turpemque ab Italia discessum adiecit. 4 (1) Post profectionem a Sicilia Pyrri magistratus Hiero creatur, (2) cuius tanta moderatio fuit, ut consentiente omnium civitatium favore dux adversus Karthaginienses primum, mox rex crearetur. (3) Huius futurae maiestatis ipsa infantis educatio quasi praenuntia fuit. (4) Quippe genitus erat patre Hieroclito, nobili viro, cuius origo a Gelone, antiquo Siciliae tyranno, manabat, (5) sed maternum illi genus sordidum atque adeo pudibundum fuit. (6) Nam ex ancilla natus ac propterea a patre velut dehonestamentum generis expositus fuerat. (7) Sed parvulum et humanae opis egentem apes congesto circa iacentem melle multis diebus aluere. (8) Ob quam rem responso aruspicum admonitus pater, qui regnum infanti portendi canebant, parvulum recolligit omnique studio ad spem maiestatis, quae promittebatur, instituit. (9) Eidem in ludo inter coaequales discenti lupus tabulam in turba puerorum repente conspectus eripuit. (10) Adulescenti quoque prima bella ineunti aquila in clipeo, noctua in hasta consedit. (11) Quod ostentum et consilio cautum et manu promptum regem que futurum significabat. (12) Denique adversus provocatores saepe pugnavit semperque victoriam reportavit. (13) A Pyrro rege multis militaribus donis donatus est. (14) Pulchritudo ei corporis insignis, vires quoque in homine admirabiles fuere. (15) In adloquio blandus, in negotio iustus, in imperio moderatus, prorsus ut nihil ei regium deesse praeter regnum videretur.
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Italien überzusetzen. (9) Daher begann er eine Schlacht und war Sieger, doch weil er trotzdem aus Sizilien abzog, sah es so aus, als wäre er wie ein Besiegter auf der Flucht. (10) Deshalb fielen die Bundesgenossen von ihm ab, und so war die Geschwindigkeit, mit der er die Herrschaft über Sizilien verlor, ebenso groß wie die Leichtigkeit, mit der sie erworben hatte. (11) Aber auch in Italien hatte er kein größeres Glück und kehrte deshalb nach Epeiros zurück.82 Der erstaunliche Ausgang beider Unternehmungen war beispielhaft: (12) Denn wie zuvor das Glück jedes Vorhaben des Pyrrhos hatte so verlaufen lassen, dass seine kühnsten Wünsche noch übertroffen wurden, und ihm die Herrschaft über Italien wie auch über Sizilien und so viele Siege über die Römer verliehen hatte, ebenso riss jetzt das Unglück, als wollte es die menschliche Vergänglichkeit aufzeigen, das nieder, was es aufgehäuft hatte. Denn es fügte dem Verlust von Sizilien noch einen Schiffbruch zur See, einen schimpflichen Kampf gegen die Römer und einen schmählichen Abzug aus Italien hinzu. 4 (1) Nach dem Abzug des Pyrrhos aus Sizilien wurde Hieron83 zum leitenden Beamten gewählt. (2) Er verhielt sich so maßvoll, dass er unter der einhelligen Zustimmung aller Gemeinden zuerst zum Feldherrn gegen die Karthager und dann zum König gewählt wurde. (3) Auf diese künftige Herrscherwürde deutete schon seine Erziehung im Kindesalter gewissermaßen voraus. (4) Denn sein Vater war Hierokleitos, ein Adliger, dessen Abstammung auf Gelon84 zurückging, der vor langer Zeit als Tyrann über Sizilien geherrscht hatte. (5) Dagegen war Hierons Abkunft mütterlicherseits niedrig und sogar beschämend. (6) Er war nämlich von einer Dienerin geboren und deswegen von seinem Vater ausgesetzt worden, so als ob er eine Schande für sein Geschlecht wäre. (7) Doch während der Kleine nun ohne jede menschliche Hilfe dalag, häuften Bienen Honig rings um ihn auf und ernährten ihn damit viele Tage. (8) Deshalb prophezeiten Wahrsager, dem Kind werde eine Königsherrschaft angekündigt. Auf die Weisung dieses Spruches hin nahm der Vater den Kleinen wieder auf und erzog ihn mit allem Eifer dazu, die ihm verheißene Herrscherwürde zu erwarten. (9) Während Hieron nun in der Schule mit Gleichaltrigen lernte, erschien plötzlich in der Schar der Knaben ein Wolf und entriss ihm die Schreibtafel. (10) Und als Hieron im Jugendalter an seinen ersten Kriegen teilnahm, ließen sich ein Adler auf seinem Schild und ein Käuzchen auf seiner Lanze nieder. (11) Dieses Vorzeichen deutete an, dass er ein besonnener Ratgeber, ein tapferer Kämpfer und ein König sein werde. (12) Schließlich kämpfte er oft gegen Männer, die ihn herausforderten, und errang dabei stets den Sieg. (13) König Pyrrhos verlieh ihm viele militärische Auszeichnungen. (14) Hieron war auffallend schön und besaß für einen Menschen erstaunliche Kräfte. (15) Im Gespräch war er gewinnend, im Handeln gerecht und in der Ausübung seines Kommandos maßvoll, sodass ihm nichts zu fehlen schien, was zu einem König gehört – mit Ausnahme eines Königreiches.
PROLOGUS LIBRI XXIV Quarto et vicensimo volumine continentur haec. Bellum, quod inter Antigonum Gonatam et Antiochum Seleuci filium in Asia gestum est. Bellum, quod Ptolomaeus Ceraunus in Macedonia cum Monunio Illyrio et Ptolomaeo Lysimachi filio habuit, utque Arsinoen sororem suam imperio Macedonicarum urbium exuit, ipse cum Belgio Gallorum duce congressus interiit. Repetitae inde Gallorum origines, qui Illyricum occuparunt; atque ut ingressi Graeciam Brenno duce Delphis victi deletique sint.
LIBER XXIV 1 (1) Dum haec in Sicilia geruntur, interim in Graecia dissidentibus inter se bello Ptolomeo Cerauno et Antiocho et Antigono regibus (2) omnes ferme Graeciae civitates ducibus Spartanis, velut occasione data ad spem libertatis erectae, missis invicem legatis, per quos in societatis foedera alligarentur, in bellum prorumpunt (3) et, ne cum Antigono, sub cuius regno erant, bellum coepisse viderentur, socios eius Aetolos adgrediuntur, (4) causas belli praetendentes, quod consensu Graeciae sacratum Apollini Cirraeum campum per vim occupassent. (5) Huic bello ducem deligunt Area, qui adunato exercitu urbes sataque in his campis posita depopulatur, quae auferri non poterant, incendit. (6) Quod cum e montibus conspicati pastores Aetolorum essent, congregati admodum quingenti sparsos hostes ignorantesque, quanta manus esset, quoniam conspectum illis metus et incendiorum fumus abstulerat, consectantur trucidatisque admodum novem milibus praedones in fugam verterunt. (7) Reparantibus deinde Spartanis bellum auxilium multae civitates negaverunt, existimantes eos dominationem, non libertatem Graeciae quaerere. (8) Interea inter reges bellum finitur; nam Ptolomeus pulso Antigono cum regnum totius Macedoniae occupasset, pacem cum Antiocho facit adfinitatemque cum Pyrro rege data ei in matrimonium filia sua iungit.
Vorwort zum 24. Buch Das vierundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Den Krieg, der zwischen Antigonos Gonatas und Antiochos, dem Sohn des Seleukos, in Kleinasien ausgetragen wurde; den Krieg, den Ptolemaios Keraunos in Makedonien gegen den Illyrer Monunios und gegen Ptolemaios, den Sohn des Lysimachos, führte. Wie er seiner eigenen Schwester Arsinoe die Herrschaft über die makedonischen Städte raubte und im Kampf gegen den Gallierführer Belgius umkam. Im Anschluss sind die Ursprünge der Gallier, die Illyrien besetzten, nachgetragen. Wie sie unter der Führung des Brennus in Griechenland einfielen und in Delphi besiegt und vernichtet wurden.
Buch 24 1 (1) Während dieser Ereignisse auf Sizilien hatten sich unterdessen in Griechenland die Könige Ptolemaios Keraunos85, Antiochos86 und Antigonos87 entzweit und standen im Krieg.88 (2) Dadurch wurden beinahe alle griechischen Städte unter der Führung der Spartaner dazu ermutigt, auf die Freiheit zu hoffen, als wäre ihnen jetzt eine günstige Gelegenheit gegeben. Deshalb schickten sie gegenseitig Gesandte, durch die sie sich zu gemeinsamen Bündnissen verpflichteten, und stürzten sich in den Krieg. (3) Und damit es nicht so aussah, als hätten sie gegen Antigonos, dessen Herrschaft sie unterstanden, einen Krieg begonnen, griffen sie seine Bundesgenossen, die Aitoler, an. (4) Als Vorwand für den Krieg diente ihnen dabei, dass die Aitoler89 das kirrhaische90 Gebiet, das nach einhelliger Überzeugung aller Griechen dem Apollon heilig war, gewaltsam besetzt hätten. (5) Für diesen Krieg wählten sie Areus91 zum Feldherrn, der mit dem vereinigten Heer die Städte und die Saaten in diesem Gebiet plünderte und alles in Brand steckte, was man nicht wegtragen konnte. (6) Als die aitolischen Hirten das von den Bergen aus sahen, schlossen sich etwa 500 von ihnen zusammen. Sie verfolgten die Feinde, die sich zerstreut hatten und gar nicht wussten, wie groß ihre Schar war, weil ihnen die Furcht und der Rauch von den Bränden die Sicht nahmen, metzelten etwa 9000 nieder und schlugen die Räuber in die Flucht. (7) Als dann die Spartaner den Krieg wieder aufnahmen, verweigerten ihnen viele Städte ihre Hilfe, denn sie glaubten, dass die Spartaner die Vorherrschaft über Griechenland und nicht etwa seine Freiheit anstrebten. (8) Unterdessen endete der Krieg zwischen den Königen. Denn Ptolemaios vertrieb Antigonos und bemächtigte sich der Herschaft über ganz Makedonien. Dann schloss er Frieden mit Antiochos und trat in eine verwandschaftliche Beziehung zu König Pyrrhos, mit dem er seine Tochter92 vermählte.
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2 (1) Exinde externo metu deposito inpium et facinorosum animum ad domestica scelera convertit insidiasque Arsinoae, sorori suae, instruit, quibus et filios eius vita et ipsam Cassandreae urbis possessione privaret. (2) Primus ei dolus fuit simulato amore sororis matrimonium petere; aliter enim ad sororis filios, quorum regnum occupaverat, quam concordiae fraude pervenire non poterat. (3) Sed nota scelerata Ptolomei voluntas sorori erat. (4) Itaque non credenti mandat velle se cum filiis eius regni consortium iungere; cum quibus non ideo se armis contendisse, quoniam eripere his regnum, sed quod id facere sui muneris vellet. (5) In hoc mitteret arbitrum iuris iurandi, quo praesente apud deos patrios quibus vellet obsecrationibus se obligaret. (6) Incerta Arsinoe, quid ageret; si mitteret, decipi periurio, si non mitteret, provocare rabiem fraternae crudelitatis timebat. (7) Itaque plus liberis quam sibi timens, quos matrimonio suo protecturam se arbitrabatur, mittit ex amicis suis Dionem; (8) quo perducto in sanctissimum Iovis templum veterrimae Macedonum religionis Ptolomeus sumptis in manus altaribus, contingens ipsa simulacra et pulvinaria deorum inauditis ultimisque execrationibus adiurat, (9) se sincera fide sororis matrimonium petere nuncupaturumque se eam reginam neque in contumeliam eius se aliam uxorem aliosve quam filios eius liberos habiturum. (10) Arsinoe postquam et spe inpleta est et metu soluta, ipsa cum fratre conloquitur, cuius vultus et blandientes oculi cum fidem non minorem quam ius iurandum promitterent, reclamante Ptolomeo filio fraudem subesse in matrimonium fratris concedit. 3 (1) Nuptiae magno apparatu laetitiaque omnium celebrantur. (2) Ad contionem quoque vocato exercitu capiti sororis diadema inponit reginam que eam appellat. (3) Quo nomine in laetitiam effusa Arsinoe, quia, quod morte Lysimachi, prioris mariti, amiserat, recepisset, ultro virum in urbem suam Cassandream invitat, cuius urbis cupiditate fraus struebatur. (4) Praegressa igitur virum diem festum urbi in adventum eius indicit, domos,
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2 (1) Als Ptolemaios damit von außen keine Gefahr mehr drohte, ging er in seiner frevelhaften Skrupellosigkeit dazu über, Verbrechen an seiner eigenen Familie zu planen, und spann eine Intrige gegen seine Schwester Arsinoe93, um ihren Söhnen das Leben und ihr selbst ihren Besitz, die Stadt Kassandreia94, zu rauben. (2) Seine erste List bestand darin, Liebe für seine Schwester zu heucheln und um ihre Hand anzuhalten. Denn er konnte an die Söhne seiner Schwester, deren Reich er an sich gerissen hatte, nur dann herankommen, wenn er Eintracht vortäuschte. (3) Doch die verbrecherische Neigung des Ptolemaios war seiner Schwester bekannt. (4) Als sie ihm daher keinen Glauben schenkte, ließ er ihr sagen, dass er ihren Söhnen die Mitregentschaft überlassen wolle; er habe nicht deshalb mit Waffengewalt gegen sie gekämpft, weil er ihnen die Herrschaft entreißen, sondern weil er sie ihnen zum persönlichen Geschenk machen wolle. (5) Zu diesem Zweck solle Arsinoe jemanden schicken, damit dieser den Eid des Ptolemaios bezeuge; und in Gegenwart dieses Zeugen werde er, Ptolemaios, sich dann selbst vor den heimischen Göttern mit jedem von ihr gewünschten Schwur binden. (6) Arsinoe war unschlüssig, was sie tun sollte: Denn sie fürchtete, entweder durch einen Meineid getäuscht zu werden, wenn sie jemanden sandte, oder aber den Zorn ihres grausamen Bruders herauszufordern, wenn sie niemanden sandte. (7) Weil sie um ihre Kinder mehr Angst hatte als um sich selbst und der Meinung war, dass sie diese durch ihre Heirat schützen könne, schickte sie Dion, einen ihrer Vertrauten. (8) Man führte ihn in den hochheiligen Tempel des Jupiter, den die Makedonen seit ältester Zeit verehrten. Dann legte Ptolomaios seine Hände auf die Altäre, berührte die Götterbilder selbst sowie die Götterpolster und schwor unter völlig unbekannten und entsetzlichen Selbstverwünschungen, (9) dass er aufrichtig und ehrlich um die Hand seiner Schwester anhalte; er werde sie zur Königin ernennen und sie nicht dadurch in ihrer Ehre kränken, dass er eine andere Frau oder andere Kinder als ihre eigenen Söhne haben werde. (10) Nachdem Arsinoe dadurch Hoffnung geschöpft und ihre Furcht verloren hatte, führte sie selbst mit ihrem Bruder eine Unterredung. Und weil seine Miene wie auch seine zärtlichen Blicke nicht weniger Aufrichtigkeit versprachen als sein Eid, willigte sie in die Ehe mit ihrem Bruder ein, obwohl ihr Sohn Ptolemaios laut ausrief, hinter dem ganzen Plan stecke eine Tücke. 3 (1) Die Hochzeit wurde mit großem Prunk und unter allgemeiner Freude gefeiert. (2) Ptolemaios rief auch das Heer zu einer Versammlung, setzte seiner Schwester ein Königsdiadem auf und rief sie zur Königin aus. (3) Arsinoe war außer sich vor Freude über diesen Titel, denn sie glaubte, das wiederbekommen zu haben, was sie mit dem Tod ihres vorigen Gatten Lysimachos95 verloren hatte. Daher lud sie ihren Gatten von sich aus in ihre Stadt Kassandreia ein, ebendiese Stadt, nach der er so gierte und für die er die Intrige überhaupt erst angezettelt hatte. (4) Arsinoe reiste nun vor ihrem Gatten dorthin und bestimmte den Tag seiner Ankunft zu einem Festtag für die Stadt. Sie ließ die Häuser, die
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templa ceteraque omnia exornari iubet, aras ubique hostiasque disponi; (5) filios quoque suos, Lysimachum sedecim annos natum, Philippum triennio minorem, utrumque forma insignem, coronatos occurrere iubet. (6) Quos Ptolomeus ad celandam fraudem cupide et ultra modum verae adfectionis amplexus osculis diu fatigat. (7) Ubi ad portam ventum est, occupari arcem iubet, pueros interfici. Qui cum ad matrem confugissent, in gremio eius inter ipsa oscula trucidantur (8) proclamante Arsinoe, quid tantum nefas aut nubendo aut post nuptias contraxisset. Pro filiis saepe se percussoribus obtulit, frequenter corpore suo puerorum corpora amplexata protexit vulneraque excipere, quae liberis intendebantur, voluit. (9) Ad postremum etiam spoliata funeribus filiorum scissa veste et crinibus sparsis cum duobus servulis ex urbe protracta Samothra ciam in exilium abiit eo miserior, quod mori ei cum filiis non licuit. (10) Sed nec Ptolomeo inulta scelera fuerunt; quippe diis inmortalibus tot periuria et tam cruenta parricidia vindicantibus brevi post a Gallis spoliatus regno captusque vitam ferro, ut meruerat, amisit. 4 (1) Namque Galli abundante multitudine, cum eos non caperent terrae, quae genuerant, CCC milia hominum ad sedes novas quaerendas velut ver sacrum miserunt. (2) Ex his portio in Italia consedit, quae et urbem Romanam captam incendit, (3) et portio Illyricos sinus ducibus avibus (nam augurandi studio Galli praeter ceteros callent) per strages barbarorum penetravit et in Pannonia consedit; (4) gens aspera, audax, bellicosa, quae prima post Herculem, cui ea res virtutis admirationem et inmortalitatis fidem dedit, Alpium invicta iuga et frigore intractabilia loca transcendit. (5) Ibi domitis Pannoniis per multos annos cum finitimis varia bella gesserunt. (6) Hortante deinde successu divisis agminibus alii Graeciam, alii Macedoniam omnia ferro prosternentes petivere, (7) tantusque terror Gallici nominis erat, ut etiam reges non lacessiti ultro pacem ingenti pecunia mercarentur. (8) Solus rex Macedoniae Ptolomeus
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Tempel und alles andere schmücken und überall Altäre und Opfertiere verteilen. (5) Und sie forderte ihre Söhne, den sechzehnjährigen Lysimachos und den um drei Jahre jüngeren Philippos, die beide auffallend hübsch waren, dazu auf, Ptolemaios bekränzt entgegenzugehen. (6) Um seine List zu verbergen, umarmte Ptolemaios sie mit einer leidenschaftlichen Zuneigung, die zu übertrieben war, um echt zu sein, und überschüttete sie lange mit Küssen. (7) Sobald man aber zum Tor kam, befahl er seinen Leuten, die Burg einzunehmen und die Knaben zu töten. Diese flüchteten sich zu ihrer Mutter und wurden in ihren Armen mitten unter ihren Küssen abgeschlachtet. (8) Arsinoe schrie dabei laut, welchen schrecklichen Frevel sie denn mit oder nach ihrer Hochzeit begangen habe. Mehrfach bot sie den Mördern an, sie selbst anstelle ihrer Söhne zu töten; immer wieder umarmte sie die Knaben, um sie mit ihrem eigenen Körper zu decken, und wollte die Wunden abfangen, die ihren Kindern zugefügt wurden. (9) Zuletzt nahm man ihr sogar die Möglichkeit, ihre Söhne zu bestatten, und zerrte sie mit zerrissenem Gewand und zerrauften Haaren nur in Begleitung von zwei Sklaven aus der Stadt. Da ging sie nach Samothrake96 in die Verbannung und war umso unglücklicher, als sie nicht gemeinsam mit ihren Söhnen hatte sterben dürfen. (10) Doch für Ptolemaios blieben die Verbrechen nicht ungesühnt: Denn die unsterblichen Götter rächten so viele Meineide und so grausame Verwandtenmorde; und deshalb wurde Ptolemaios kurz danach von den Galliern seiner Königsherrschaft beraubt und gefangen genommen und verlor, wie er es verdient hatte, sein Leben durch das Schwert. 4 (1) Als die Gallier nämlich einen Bevölkerungsüberschuss hatten und die Länder, in denen sie geboren waren, sie nicht mehr fassen konnten, schickte man wie einen ‚heiligen Frühling‘97 300 000 Leute aus, die sich neue Wohnsitze suchen sollten. (2) Ein Teil von ihnen ließ sich in Italien nieder, nahm dann die Stadt Rom ein und steckte sie in Brand;98 (3) ein anderer Teil ließ sich von den Vögeln führen – denn die Gallier verstehen sich besser als alle anderen auf die Kunst, den Vogelflug zu deuten – und drang in die illyrischen Buchten ein. Dabei vernichteten sie die Barbaren und ließen sich dann in Pannonien99 nieder. (4) Sie waren ein wildes, kühnes und kriegerisches Volk. Als Erste nach Herakles überquerten sie die unbezwungenen Gipfel der Alpen und die wegen ihrer Kälte unbewohnbaren Gebiete – eine Tat, die den Mut des Herakles bewunderungswürdig und seine Unsterblichkeit glaubhaft erscheinen ließ.100 (5) Dort unterwarfen die Gallier die Pannonier und führten viele Jahre lang verschiedene Kriege gegen ihre Grenznachbarn. (6) Ermutigt durch ihren Erfolg, teilten sie sich dann in mehrere Heerestrupps auf und zogen teils nach Griechenland, teils nach Makedonien, wobei sie alles mit dem Schwert niederstreckten. (7) Und allein der Begriff ‚Gallier‘ jagte allen einen solchen Schrecken ein, dass sogar Könige, die nicht angegriffen wurden, freiwillig mit einer gewaltigen Geldsumme den Frieden erkauften. (8) Nur der Makedonenkönig Ptolemaios blieb ohne
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adventum Gallorum intrepidus audivit eisque cum paucis et incompositis, quasi bella non difficilius quam scelera patrarentur, parricidiorum furiis agitatus occurrit. (9) Dardanorum quoque legationem XX milia armatorum in auxilium offerentem sprevit, addita insuper contumelia actum de Macedonia dicens, si, cum totum Orientem soli domuerint, nunc in vindictam finium Dardanis egeant; (10) milites se habere filios eorum, qui sub Alexandro rege stipendia toto orbe terrarum victores fecerint. (11) Quae ubi Dardano regi nuntiata sunt, inclitum illud Macedoniae regnum brevi inmaturi iuvenis temeritate casurum dixit. 5 (1) Igitur Galli duce Belgio ad temptandos Macedonum animos legatos ad Ptolomeum mittunt offerentes pacem, si emere velit; (2) sed Ptolomeus inter suos belli metu pacem Gallos petere gloriatus est. (3) Nec minus ferociter se legatis quam inter amicos iactavit, aliter se pacem daturum negando, nisi principes suos obsides dederint et arma tradiderint; non enim fidem se nisi inermibus habiturum. (4) Renuntiata legatione risere Galli, undique adclamantes brevi sensurum, sibi an illi consulentes pacem obtulerint. (5) Inter iectis diebus proelium conseritur; victi Macedones caeduntur; (6) Ptolomeus multis vulneribus saucius capitur; caput eius amputatum et lancea fixum tota acie ad terrorem hostium circumfertur. (7) Paucos ex Macedonibus fuga servavit; ceteri aut capti aut occisi. (8) Haec cum nuntiata per omnem Macedoniam essent, portae urbium clauduntur, luctu omnia replentur: (9) nunc orbitatem amissorum filiorum dolebant, nunc excidia urbium metuebant, nunc Alexandri Philippique, regum suorum, nomina sicuti numina in auxilium vocabant; (10) sub illis se non solum tutos, verum etiam victores orbis terrarum extitisse; (11) ut tuerentur patriam suam, quam gloria rerum gestarum caelo proximam reddidissent, ut opem adflictis ferrent, quos furor et temeritas Ptolomei regis perdidisset, orabant. (12) Desperantibus omnibus non votis agendum Sosthenes, unus de Macedonum principibus, ratus contracta iuventute
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Furcht, als er von der Ankunft der Gallier hörte, und trat ihnen, getrieben von den Furien, den Rächerinnen des Verwandtenmordes, mit wenigen, ungeordneten Truppen entgegen, als wäre es ebenso leicht, Kriege zu führen, wie Verbrechen zu begehen. (9) Er wies sogar eine Gesandtschaft der Dardaner101 ab, die ihm 20 000 Bewaffnete zur Unterstützung anbot, und setzte überdies noch die beleidigende Aussage hinzu, es sei um Makedonien geschehen, wenn sie, die alleine den ganzen Osten bezwungen hätten, nun zum Schutz ihrer Grenzen die Dardaner bräuchten. (10) Als Soldaten habe er die Söhne derer, die unter König Alexander auf der ganzen Erde siegreich Kriegsdienst geleistet hätten. (11) Als diese Worte dem Dardanerkönig gemeldet wurden, sagte er, das berühmte Königreich Makedonien werde in Kürze durch die Unbesonnenheit eines unreifen Jünglings zu Fall kommen. 5 (1) Um die Gesinnung der Makedonen zu erkunden, schickten die Gallier nun unter der Führung des Belgius102 Gesandte zu Ptolemaios und boten ihm Frieden an, wenn er ihn erkaufen wolle. (2) Doch Ptolemaios prahlte vor seinen Leuten, dass die Gallier aus Furcht vor einem Krieg um Frieden bäten. (3) Und nicht weniger übermütig als bei seinen Vertrauten brüstete er sich vor den Gesandten, er werde ihnen nur dann Frieden gewähren, wenn sie ihre führenden Männer als Geiseln stellten und ihre Waffen ablieferten; denn er werde ihnen nur dann Glauben schenken, wenn sie unbewaffnet seien. (4) Als diese Botschaft überbracht wurde, lachten die Gallier und riefen auf allen Seiten, Ptolemaios werde schon bald merken, ob sie ihm in ihrem oder in seinem Interesse den Frieden angeboten hätten. (5) Nach einigen Tagen wurde eine Schlacht geschlagen; die Makedonen wurden besiegt und niedergemetzelt; (6) Ptolemaios erlitt viele Verwundungen und wurde gefangen genommen. Man schlug ihm den Kopf ab, steckte ihn auf eine Lanze und trug ihn zur Abschreckung der Feinde auf dem ganzen Schlachtfeld herum. (7) Nur wenige Makedonen konnten sich durch Flucht retten; die Übrigen wurden entweder gefangen genommen oder getötet. (8) Als das in ganz Makedonien gemeldet wurde, schloss man die Tore der Städte, und alles war von Kummer erfüllt. (9) Die Makedonen trauerten darüber, dass sie nach dem Verlust ihrer Söhne kinderlos waren, fürchteten den Untergang ihrer Städte und riefen die Namen ihrer Könige Philipp und Alexander, als könnten diese ihnen wie Gottheiten zu Hilfe kommen. (10) Unter deren Herrschaft seien sie nicht nur sicher, sondern sogar Sieger über die ganze Welt gewesen. (11) Sie baten Philipp und Alexander, ihre eigene Heimat zu schützen, die sie durch ihre ruhmvollen Taten bis in den Himmel gehoben hätten, und ihnen in ihrer Not Hilfe zu bringen, nachdem sie die wahnwitzige Unbesonnenheit ihres Königs Ptolemaios ins Verderben gestürzt habe. (12) Während nun alle verzweifelten, war Sosthenes103, einer der einflussreichsten Makedonen, der Meinung, dass sich das Handeln nicht nur auf Beten beschränken dürfe. Deshalb versammelte er die jungen Männer, wies
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et Gallos victoria exultantes conpescuit et Macedoniam ab hostili populatione defendit. (13) Ob quae virtutis beneficia multis nobilibus regnum Macedoniae adfectantibus ignobilis ipse praeponitur, (14) et cum rex ab exercitu appellatus esset, ipse non in regis, sed in ducis nomen iurare milites conpulit. 6 (1) Interea Brennus, quo duce portio Gallorum in Graeciam se effuderat, audita victoria suorum, qui Belgio duce Macedonas vicerant, indignatus parta victoria opimam praedam et Orientis spoliis onustam tam facile relictam esse, ipse adunatis CL milibus peditum et XV milibus equitum in Macedoniam inrumpit. (2) Cum agros villasque popularetur, occurrit ei cum instructo exercitu Macedonum Sosthenes; sed pauci a pluribus et trepidi a valentibus facile vincuntur. (3) Itaque cum victi se Macedones intra muros urbium condidissent, victor Brennus nemine prohibente totius Macedoniae agros depraedatur. (4) Inde quasi terrena iam spolia sorderent, animum ad deorum inmortalium templa convertit, scurriliter iocatus locupletes deos largiri hominibus oportere. (5) Statim igitur Delphos iter vertit, praedam religioni, aurum offensae deorum inmortalium praeferens; quos nullis opibus egere, ut qui eas largiri hominibus soleant, adfirmabat. (6) Templum autem Apollinis Delphis positum est in monte Parnasso, in rupe undique inpendente; ibi civitatem frequentia hominum fecit, qui admiratione maiestatis undique concurrentes in eo saxo consedere. (7) Atque ita templum et civitatem non muri, sed praecipitia, nec manu facta, sed naturalia praesidia defendunt, prorsus ut incertum sit, utrum munimentum loci an maiestas dei plus hic admirationis habeat. (8) Media saxi rupes in formam theatri recessit. Quamobrem et hominum clamor et si quando accedit tubarum sonus, personantibus et resonantibus inter se rupibus multiplex audiri ampliorque, quam editur, resonare solet. Quae res maiorem maiestatis terrorem ignaris rei et admirationem stupentibus plerumque adfert. (9) In hoc rupis amfractu media ferme montis altitudine planities exigua est, atque in ea profundum terrae
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die Gallier, die noch im Siegestaumel waren, in ihre Schranken und verteidigte Makedonien gegen Plünderung durch die Feinde. (13) Wegen dieser Verdienste, die er sich durch seine Tapferkeit erworben hatte, wurde er vielen Adligen, die nach der Königsherrschaft über Makedonien trachteten, vorgezogen, obwohl er selbst kein Adliger war. (14) Und als das Heer ihn zum König ausrief, brachte er persönlich die Soldaten dazu, ihm nicht als König, sondern nur als Feldherrn die Treue zu schwören. 6 (1) Inzwischen hatte Brennus104, unter dessen Führung ein Teil der Gallier nach Griechenland geströmt war, vom Sieg seiner Landsleute gehört, die unter der Führung des Belgius die Makedonen besiegt hatten. Weil er entrüstet war, dass sie nach ihrem Sieg die reiche Beute mit all dem Raubgut aus dem Osten so leichtfertig zurückgelassen hatten, zog er selbst 150 000 Fußsoldaten und 15 000 Reiter zusammen und fiel in Makedonien ein. (2) Während er nun Felder und Höfe verwüstete, trat ihm Sosthenes mit einem gerüsteten makedonischen Heer entgegen. Doch die Wenigen wurden von den Vielen und die Ängstlichen von den Starken mit Leichtigkeit besiegt. (3) Als sich nun die besiegten Makedonen hinter ihren Stadtmauern in Sicherheit gebracht hatten, verwüstete der siegreiche Brennus die Felder von ganz Makedonien, ohne dass ihn jemand daran hinderte. (4) Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den Tempeln der unsterblichen Götter zu, als ob irdische Beute schon zu gering für ihn wäre, und machte den albernen Scherz in seiner Torheit, die reichen Götter müssten den Menschen etwas schenken. (5) Deshalb schlug er sofort den Weg nach Delphi ein und stellte damit die Beute über die Ehrfurcht vor dem Göttlichen und das Gold über das Bedenken, die unsterblichen Götter zu kränken. Er behauptete, die Götter bräuchten keinen Reichtum, da sie ihn ja üblicherweise an die Menschen verschenkten. (6) Der Tempel des Apollon in Delphi liegt auf dem Berg Parnassos105, auf einer Klippe, die nach allen Seiten steil überhängt. Dort bildete sich eine Bürgerschaft aus den vielen Menschen, die voller Bewunderung für diesen erhabenen Ort von überall her zusammenkamen und sich auf diesem Felsen ansiedelten. (7) Und so schützen den Tempel und die Gemeinde nicht Mauern, sondern jäh abfallende Felsen und nicht von Menschenhand gemachte, sondern natürliche Befestigungen, sodass sich nicht eindeutig entscheiden lässt, ob das Bollwerk des Ortes oder die Erhabenheit des Gottes hier mehr Ehrfurcht erregt. (8) In der Mitte weicht die Felsklippe etwas zurück und bildet eine Art Theaterrund. Deshalb hört man die Rufe von Menschen und den gelegentlich hinzukommenden Klang von Trompeten vervielfacht und auch lauter, als der ursprüngliche Schall tatsächlich war, weil die Felswände hallen und untereinander widerhallen. Das vergrößert meist bei den Menschen, die ein solches Phänomen nicht kennen, die Furcht vor dem erhabenen Ort und ruft Verwunderung und Staunen hervor. (9) In diesem Felsenrund befindet sich etwa auf halber Höhe des Berges eine schmale Ebene und in ihr ein tiefes Loch in der
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foramen, quod in oracula patet, ex quo frigidus spiritus vi quadam velut vento in sublime expulsus mentes vatum in vecordiam vertit inpletasque deo responsa consulentibus dare cogit. (10) Multa igitur ibi et opulenta regum ac populorum visuntur munera quaeque magnificentia sui reddentium vota gratam voluntatem et deorum responsa manifestant. 7 (1) Igitur Brennus cum in conspectu haberet templum, diu deliberavit, an confestim rem adgrederetur an vero fessis via militibus noctis spatium ad resumendas vires daret. (2) Aenianum et Thessalorum duces, qui se ad praedae societatem iunxerant, amputari moras iubebant, dum inparati hostes et recens adventus sui terror esset; (3) interiecta nocte et animos hostibus, forsitan et auxilia accessura, et vias, quae tunc pateant, obstructum iri. (4) Sed Gallorum vulgus ex longa inopia, ubi primum vino ceterisque commeatibus referta rura invenit, non minus abundantia quam victoria laetum per agros se sparserat, (5) desertisque signis ad occupanda omnia pro victoribus vagabantur. Quae res dilationem Delphis dedit. (6) Prima namque opinione adventus Gallorum prohibiti agrestes oraculis feruntur messes vinaque villis efferre. (7) Cuius rei salutare praeceptum non prius intellectum est, quam vini ceterarumque copiarum abundantia velut mora Gallis obiecta auxilia finitimorum convenere. (8) Prius itaque urbem suam Delphi aucti viribus sociorum permunivere, quam Galli vino velut praedae incubantes ad signa revocarentur. (9) Habebat Brennus lecta ex omni exercitu peditum sexaginta quinque milia; Delphorum sociorumque non nisi quattuor milia milites erant, (10) quorum contemptu Brennus ad acuendos suorum animos praedae ubertatem omnibus ostendebat statuasque cum quadrigis, quarum ingens copia procul visebatur, solido auro fusas esse plusque in pondere quam in specie habere praedae adfirmabat.
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Erde, das zur Verkündung der Orakel offensteht. Aus dem Loch wird ein kalter Lufthauch von einer unbekannten Kraft wie von einem Wind in die Höhe getrieben. Er versetzt die Seherinnen in Ekstase, erfüllt sie mit göttlicher Kraft und zwingt sie, den Ratsuchenden Antworten zu erteilen. (10) Dort sind auch viele wertvolle Geschenke von Königen und Völkern zu sehen, und sie bestätigen durch ihre Pracht die Dankbarkeit derjenigen, die ihre Gelübde einlösen, und die Antworten der Götter. 7 (1) Als Brennus nun den Tempel erblickte, überlegte er lange, ob er sein Vorhaben sofort in Angriff nehmen oder aber seinen vom Marsch erschöpften Soldaten die Frist von einer Nacht geben sollte, damit sie wieder zu Kräften kommen konnten. (2) Die Anführer der Ainianer106 und der Thessalier107, die sich ihm angeschlossen hatten, um einen Anteil an der Beute zu erhalten, forderten ihn auf, die Rast zu verkürzen, solange die Feinde noch nicht vorbereitet seien und ihnen der Schreck über ihre eigene Ankunft noch in den Gliedern säße. (3) Wenn man dagegen die Nacht verstreichen ließe, dann bekämen die Feinde Mut, vielleicht auch Hilfstruppen, und die Straßen, die jetzt passierbar seien, würden versperrt werden. (4) Doch als die einfachen gallischen Soldaten nach den langen Entbehrungen entdeckt hatten, dass es hier auf dem Land reichlich Wein und andere Lebensmittel gab, hatten sie sich über diesen Überfluss nicht weniger gefreut als über den Sieg und sich auf den Feldern zerstreut. (5) Und so verließen die Gallier ihre Feldzeichen und streiften umher, um alles in Besitz zu nehmen, als wären sie bereits Sieger. Dieser Umstand verschaffte den Einwohnern von Delphi einen Aufschub. (6) Denn bei der ersten Kunde von der Ankunft der Gallier hatten, so heißt es, Orakelsprüche den Bauern untersagt, Ernteerträge und Wein von ihren Höfen fortzuschaffen. (7) Wie nützlich diese Vorgabe war, verstand man erst dann, als die Menge an Wein und anderen Vorräten die Gallier gleichsam aufgehalten hatte und in dieser Zeit die Hilfstruppen der Grenznachbarn zusammenkommen konnten. (8) Durch die Streitkräfte ihrer Bundesgenossen verstärkt, befestigten die Einwohner von Delphi nun vollends ihre Stadt, bevor die Gallier, die ihren Wein so geizig hüteten wie eine Beute, zu den Feldzeichen gerufen werden konnten. (9) Brennus hatte 65 000 aus dem gesamten Heer ausgewählte Fußsoldaten bei sich; die Soldaten der Einwohner von Delphi und ihrer Bundesgenossen waren nur 4000 Mann. (10) Voller Verachtung für sie zeigte Brennus all seinen Leuten die reiche Beute, um sie anzustacheln, und behauptete, die Standbilder mit den Viergespannen, die man in großer Zahl von Weitem sehen konnte, seien aus massivem Gold gegossen und daher sei die Beute ihrem tatsächlichen Gewicht nach noch größer als nach dem bloßen Augenschein.
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8 (1) Hac adseveratione incitati Galli, simul et hesterno mero saucii, sine respectu periculorum in bellum ruebant. (2) Contra Delphi plus in deo quam in viribus deputantes cum contemptu hostium resistebant scandentesque Gallos e summo montis vertice partim saxo, partim armis obruebant. (3) In hoc partium certamine repente universorum templorum antistites, simul et ipsae vates sparsis crinibus cum insignibus atque infulis pavidi vecordesque in primam pugnantium aciem procurrunt. (4) Advenisse deum clamant, eumque se vidisse desilientem in templum per culminis aperta fastigia, (5) dum omnes opem dei suppliciter inplorant, iuvenem supra humanum modum insignis pulchritudinis; comitesque ei duas armatas virgines ex propinquis duabus Dianae Minervaeque aedibus occurrisse; (6) nec oculis tantum haec se perspexisse, audisse etiam stridorem arcus ac strepitum armorum. (7) Proinde ne cunctarentur diis antesignanis hostem caedere et victoriae deorum socios se adiungere summis obsecrationibus monebant. (8) Quibus vocibus incensi omnes certatim in proelium prosiliunt. (9) Praesentiam dei et ipsi statim sensere, nam et terrae motu portio montis abrupta Gallorum stravit exercitum et confertissimi cunei non sine vulneribus hostium dissipati ruebant. (10) Insecuta deinde tempestas est, quae grandine et frigore saucios ex vulneribus absumpsit. (11) Dux ipse Brennus cum dolorem vulnerum ferre non posset, pugione vitam finivit. (12) Alter ex ducibus punitis belli auctoribus cum decem milibus sauciorum citato agmine Graecia excedit. (13) Sed nec fugientibus fortuna commodior fuit, siquidem pavidis nulla sub tectis acta nox, nullus sine labore et periculo dies; (14) adsidui imbres et gelu nix concreta et fames et lassitudo et super haec maximum pervigiliae malum miseras infelicis belli reliquias obterebant. (15) Gentes quoque nationesque, per quas iter habebant, palantes velut praedam sectabantur. (16) Quo pacto evenit, ut nemo ex tanto exercitu, qui paulo ante fiducia virium etiam deos contemnebat, velut ad memoriam tantae cladis superesset.
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8 (1) Diese Behauptung spornte die Gallier an, und weil sie außerdem auch noch vom Wein, den sie am Vortag getrunken hatten, berauscht waren, stürzten sie sich in den Krieg, ohne auf die Gefahren zu achten. (2) Dagegen zählten die Einwohner von Delphi mehr auf den Gott als auf ihre eigenen Kräfte, leisteten den Feinden voller Verachtung Widerstand und überschütteten die Gallier, die den Berg erklommen, vom hohen Gipfel aus mit einem Hagel von Steinen und Geschossen. (3) Als nun beide Seiten so kämpften, liefen plötzlich die Priester aus allen Tempeln und zugleich auch die Seherinnen selbst mit offenen Haaren in ihren priesterlichen Rangabzeichen und Kopfbändern ängstlich und wie von Sinnen in die vorderste Kampflinie. (4) Der Gott selbst sei gekommen, so riefen sie; und sie hätten gesehen, wie er durch die offenen Dachgiebel in seinen Tempel herabgesprungen sei, (5) während alle demütig um die Hilfe des Gottes gefleht hätten, ein junger Mann von übermenschlicher Größe und auffallender Schönheit. Und als Begleiterinnen seien ihm zwei bewaffnete Jungfrauen aus den beiden benachbarten Tempeln der Diana und der Minerva entgegengeeilt. (6) Und das hätten sie nicht nur gesehen, sondern sie hätten auch das Sirren des Bogens und das Klirren der Waffen gehört. (7) Daher forderten sie die Bewohner von Delphi unter inständigen Beschwörungen auf, sie sollten nicht zögern, den Feind zu töten, wenn ihnen die Götter im Kampf vorangingen, und sich als Verbündete der Götter ihrem Sieg anzuschließen. (8) Von diesen Worten ließen sich alle entflammen und stürmten um die Wette in die Schlacht. (9) Und sofort spürten auch sie die unmittelbare Gegenwart des Gottes, denn ein Erdbeben riss einen Teil des Berges ab und streckte das gallische Heer nieder; und seine dicht gedrängten Kampftruppen wurden zersprengt und stürzten nicht ohne Verluste der Feinde bergab. (10) Dann folgte ein Sturm, der Hagel und Kälte mit sich brachte und dadurch die Verwundeten hinwegraffte. (11) Der Anführer Brennus selbst konnte die Schmerzen seiner Wunden nicht ertragen und nahm sich mit dem Dolch das Leben. (12) Der andere Anführer bestrafte diejenigen, die den Krieg angezettelt hatten, und zog sich mit 10 000 Verwundeten im Eilmarsch aus Griechenland zurück. (13) Doch auch auf der Flucht war ihnen das Schicksal nicht gnädiger, weil sie in ihrer Angst keine einzige Nacht unter einem festen Dach verbrachten und keinen einzigen Tag ohne Mühsal und Gefahr erlebten. (14) Unaufhörlicher Regen, der bei Frost in Schnee überging, Hunger, Erschöpfung und zudem die Schlaflosigkeit als das schlimmste Übel rieben die elenden Überlebenden dieses unseligen Krieges auf. (15) Und auch die Stämme und Völker, durch deren Gebiet sie zogen, verfolgten die versprengten Gallier, als wären sie eine Jagdbeute. (16) So kam es, dass von einem so großen Heer, das noch vor Kurzem im Vertrauen auf seine eigenen Kräfte sogar die Götter verachtet hatte, niemand am Leben blieb, der gleichsam diese entsetzliche Niederlage in Erinnerung hätte rufen können.
PROLOGUS LIBRI XXV Quinto et vicensimo volumine continentur haec. Ut Antigonus Gallos delevit, deinde cum Apollodoro, Cassandreae tyranno, bellum habuit. Ut Galli transierunt in Asiam bellumque cum rege Antiocho et Bithunia gesserunt: quas regiones Tyleni occuparunt. Ut Pyrrus ex Italia reversus regno Macedoniae Antigonum exuerit, Lacedaemona obsederit, Argis interierit; filiusque eius Alexander Illyricum cum rege Mitylo bellum habuerit.
LIBER XXV 1 (1) Inter duos reges, Antigonum et Antiochum, statuta pace cum in Macedoniam Antigonus reverteretur, novus eidem repente hostis exortus est. (2) Quippe Galli, qui a Brenno duce, cum in Graeciam proficisceretur, ad terminos gentis tuendos relicti fuerant, ne soli desides viderentur, peditum XV milia, equitum tria milia armaverant (3) fugatisque Getarum Triballorumque copiis Macedoniae inminentes legatos ad regem miserunt, qui pacem ei venalem offerrent, simul et regis castra specularentur. (4) Quos Antigonus pro regali munificentia ingenti apparatu epularum ad cenam invitavit. (5) Sed Galli expositum grande auri argentique pondus admirantes atque praedae ubertate sollicitati infestiores, quam venerant, revertuntur. (6) Quibus et elephantos ad terrorem velut invisitatas barbaris formas rex ostendi iusserat, naves onustas copiis demonstrari, (7) ignarus, quod, quibus ostentatione virium metum se inicere existimabat, eorum animos ut ad opimam praedam sollicitabat. (8) Itaque legati reversi ad suos omnia in maius extollentes opes pariter et neglegentiam regis ostendunt; (9) referta auro et argento castra, sed neque vallo fossave munita; et quasi satis munimenti in divitiis haberent, ita eos omnia officia militaria intermisisse, (10) prorsus quasi ferri auxilio non indigerent, quoniam auro abundarent. 2 (1) Hac relatione avidae gentis animi satis ad praedam incitaban tur; (2) accedebat tamen et exemplum Belgi, qui non magno ante tempore
Vorwort zum 25. Buch Das fünfundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Wie Antigonos die Gallier vernichtete und dann gegen Apollodoros, den Tyrann von Kassandreia, Krieg führte. Wie die Gallier nach Kleinasien zogen und gegen König Antiochos wie auch gegen Bithynien Krieg führten. Welche Gebiete die Tylener besetzten. Wie Pyrrhos aus Italien zurückkehrte und Antigonos der Königsherrschaft über Makedonien beraubte, Lakedaimon besetzte und in Argos umkam. Und wie sein Sohn Alexandros den Illyrischen Krieg gegen König Mitylos führte.
Buch 25 1 (1) Nachdem die beiden Könige Antigonos und Antiochos Frieden geschlossen hatten und Antigonos daraufhin nach Makedonien zurückgekehrt war, erhob sich plötzlich ein neuer Feind gegen ihn. (2) Denn die Gallier, die der Anführer Brennus bei seinem Aufbruch nach Griechenland zum Schutz der Grenzen ihres Stammesgebietes zurückgelassen hatte, wollten nicht als Einzige untätig erscheinen und hatten deshalb 15 000 Fußsoldaten und 3000 Reiter bewaffnet. (3) Als sie die Truppen der Geten108 und Triballer109 in die Flucht geschlagen hatten und dann Makedonien bedrohten, schickten sie Gesandte zum König, die ihm gegen eine Geldzahlung den Frieden anbieten, zugleich aber auch das Lager des Königs auskundschaften sollten. (4) Antigonos lud sie mit der Freigebigkeit, wie sie einem König ansteht, zum Mahl ein und veranstaltete dafür ein ungeheuer aufwendiges Bankett. (5) Doch die Gallier bewunderten die gewaltigen Mengen von Gold und Silber, die dabei aufgestellt waren, und weil die üppige Beute sie lockte, waren sie bei ihrer Rückkehr noch feindseliger als bei ihrer Ankunft. (6) Der König hatte befohlen, ihnen zur Einschüchterung die Elefanten zu zeigen, weil er glaubte, dieser Anblick sei für Barbaren ganz ungewohnt; und außerdem ließ er sie noch die Schiffe mit all seinen Truppen sehen. (7) Dabei ahnte er nicht, dass er durch die Zurschaustellung seiner Macht, durch die er ihnen Furcht einzujagen glaubte, gleichsam nur ihre Gier nach einer so reichen Beute weckte. (8) So kehrten die Gesandten zu ihren Landsleuten zurück, übertrieben alles und berichteten vom Reichtum, zugleich aber auch von der Nachlässigkeit des Königs. (9) Sein Lager quelle über von Gold und Silber, sei aber nicht durch einen Wall oder Graben gesichert. Und als ob ihr Reichtum ihnen hinlänglichen Schutz böte, hätten sie alle militärischen Pflichten unterlassen, (10) geradeso als ob sie der Hilfe von Waffen aus Eisen nicht bedürften, da sie ja Gold im Überfluss hätten. 2 (1) Dieser Bericht genügte, um das habgierige Volk zu einer Plünderung anzustacheln. (2) Hinzu kam aber auch noch das Vorbild des Belgius, der vor
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Macedonum exercitum cum rege trucidaverat. (3) Itaque consentientibus omnibus nocte castra regis adgrediuntur, qui praesentiens tantam tempestatem signum pridie dederat, ut omnibus rebus ablatis in proxima silva taciti se occultarent. Neque aliter servata castra quam quod deserta sunt, (4) siquidem Galli, ubi omnia vacantia nec sine defensoribus modo, verum etiam sine custodibus vident, non fugam hostium, sed dolum arbitrantes diu intrare portas timuerunt. (5) Ad postremum integris et intactis munimentis scrutantes potius quam diripientes castra occupaverunt. (6) Tunc ablatis, quae invenerant, ad litus convertuntur. Ibi dum naves incautius diripiunt, a remigibus et ab exercitus parte, quae eo cum coniugibus et liberis confugerant, nihil tale metuentes trucidantur, (7) tantaque caedes Gallorum fuit, ut Antigono pacem opinio huius victoriae non a Gallis tantum, verum etiam a finitimorum feritate praestiterit. (8) Quamquam Gallorum ea tempestate tantae fecunditatis iuventus fuit, ut Asiam omnem velut examine aliquo inplerent. (9) Denique neque reges Orientis sine mercennario Gallorum exercitu ulla bella gesserunt, neque pulsi regno ad alios quam ad Gallos confugerunt. (10) Tantus terror Gallici nominis et armorum invicta felicitas erat, ut aliter neque maiestatem suam tutam neque amissam recuperare se posse sine Gallica virtute arbitrarentur. (11) Ita que in auxilium a Bithyniae rege invocati regnum cum eo parta victoria diviserunt eamque regionem Gallograeciam cognominaverunt. 3 (1) Dum haec in Asia geruntur, interim in Sicilia Pyrrus a Poenis navali proelio victus ab Antigono, Macedoniae rege, supplementum militum per legatos petit (2) denuntians, ni mittat, redire se in regnum necesse habere incrementa rerum, quae de Romanis voluerit, de ipso quaesiturum. (3) Quod ubi negatum legati retulerunt, dissimulatis causis repentinam fingit profectionem. (4) Socios interim parare bellum iubet, arcis Tarentinae custodiam Heleno filio et amico Miloni tradit. (5) Reversus in Epirum statim fines Macedoniae invadit; cui Antigonus cum exercitu occurrit victusque proelio in fugam vertitur. (6) Atque ita Pyrrus Macedoniam
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nicht langer Zeit das makedonische Heer mitsamt seinem König niedergemetzelt hatte. (3) Daher kamen alle Gallier überein, in der Nacht das Lager des Königs anzugreifen. Doch der hatte einen solchen Ansturm bereits im Voraus geahnt und daher am Vortag den Befehl erteilt, alles wegzuschaffen und sich heimlich im nächstgelegenen Wald zu verbergen. Und so wurde das Lager nur dadurch gerettet, dass man es verließ. (4) Denn als die Gallier alles verlassen und nicht nur ohne Verteidiger, sondern sogar ohne Wachposten sahen, da glaubten sie nicht, dass die Feinde geflohen seien, sondern hielten das für eine List und waren deshalb lange Zeit zu ängstlich, um durch die Tore einzutreten. (5) Schließlich ließen sie die Befestigungen unversehrt und unangetastet und nahmen das Lager in Besitz, wobei sie es jedoch eher nur durchsuchten als tatsächlich plünderten. (6) Dann schleppten sie weg, was sie gefunden hatten, und wandten sich zur Küste. Während sie dort allzu unvorsichtig die Schiffe plünderten, wurden sie von den Ruderknechten und dem Teil des Heeres, der mitsamt seinen Ehefrauen und Kindern dort Zuflucht gesucht hatte, niedergemetzelt, ohne dass sie etwas Derartiges befürchtet hatten. (7) Und das Blutbad an den Galliern war so groß, dass die Kunde von diesem Sieg Antigonos den Frieden verschaffte, nicht nur mit den Galliern, sondern auch mit seinen wilden Grenznachbarn. (8) Gleichwohl gab es in dieser Zeit so viele junge Gallier, dass sie wie ein Schwarm über ganz Kleinasien hereinbrachen. (9) Und so führten die Könige des Ostens keine Kriege ohne ein gallisches Söldnerheer, und wenn sie aus ihrer Herrschaft vertrieben wurden, nahmen sie zu niemand anderem Zuflucht als zu den Galliern. (10) Der Schrecken, der vom Volk der Gallier ausging, war so groß und ihr Kriegsglück so unerschütterlich, dass die Könige glaubten, sie könnten ohne die Tapferkeit der Gallier ihre Königsmacht weder sichern noch nach einem Verlust wiedererlangen. (11) Daher rief der König110 von Bithynien111 die Gallier zu Hilfe, und nach dem Sieg teilten sie das Königreich mit ihm und nannten dieses Gebiet Gallograecia112. 3 (1) Während dieser Ereignisse in Kleinasien wurde unterdessen Pyrrhos in Sizilien von den Puniern in einer Seeschlacht besiegt.113 Deshalb bat er Antigonos, den König von Makedonien, durch Gesandte um Verstärkung (2) und kündigte an, dass er, wenn Antigonos die Soldaten nicht schicke, in sein Königreich zurückkehren müsse und den Gebietszuwachs, den er auf Kosten der Römer habe erringen wollen, auf Kosten des Antigonos erwerben werde. (3) Als die Gesandten berichteten, Antigonos habe seine Bitte abgelehnt, täuschte Pyrrhos einen plötzlichen Abzug vor, ohne die wahren Gründe zu enthüllen. (4) Er befahl seinen Bundesgenossen, sich währenddessen zum Krieg zu rüsten, und übertrug die Bewachung der Burg von Tarent seinem Sohn Helenos und seinem Vertrauten Milon. (5) Dann kehrte er nach Epeiros zurück und fiel sofort in das makedonische Gebiet ein. Antigonos trat ihm mit einem Heer entgegen, wurde aber in der Schlacht besiegt und wandte sich zur Flucht.114 (6) So nahm
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in deditionem accepit et veluti damna amissae Siciliae Italiaeque adquisito Macedoniae regno pensasset, relictum Tarenti filium et amicum arcessit. (7) Antigonus autem cum paucis equitibus, fugae comitibus, repente fortunae ornamentis destitutus amissi regni speculaturus eventus Thessalonicam se recepit, ut inde cum conducta Gallorum mercennaria manu bellum repararet. (8) Rursus ab Ptolomeo, Pyrri filio, funditus victus; cum septem comitibus fugiens non iam reciperandi regni spem, sed salutis latebras ac fugae solitudines captat. 4 (1) Igitur Pyrrus in tanto fastigio regni conlocatus iam nec eo, ad quod votis perveniendum fuerat, contentus Graeciae Asiaeque regna meditatur. (2) Neque illi maior ex imperio quam ex bello voluptas erat, nec quisquam Pyrrum, qua tulisset imperium, sustinere valuit. (3) Sed ut ad devincenda regna invictus habebatur, ita devictis adquisitisque celeriter carebat. Tanto melius studebat adquirere imperia quam retinere. (4) Itaque cum copias Chersoneso transposuisset, legationibus Atheniensium et Achaeorum Messeniorumque excipitur. (5) Sed et Graecia omnis admiratione nominis eius, simul et rerum adversus Romanos Poenosque gestarum adtonita adventum eius expectabat. (6) Primum illi bellum adversus Spartanos fuit; maiore mulierum quam virorum virtute exceptus et Ptolomeum filium et exercitus partem robustissimam amisit; (7) quippe oppugnanti urbem ad tutelam patriae tanta multitudo feminarum concurrit, ut non fortius victus quam verecundius recederet. (8) Porro Ptolomeum filium eius adeo strenuum et manu fortem fuisse tradunt, ut urbem Corcyram cum sexagesimo ceperit, idem proelio navali quinqueremem ex scapha cum septimo insiluerit captamque tenuerit, (9) in oppugnatione quoque Spartanorum usque in mediam urbem equo procucurrerit ibique concursu multitudinis interfectus sit. (10) Cuius corpus ut relatum patri est, dixisse Pyrrum ferunt aliquanto tardius eum, quam timuerit ipse vel temeritas eius meruerit, occisum esse.
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Pyrrhos die Kapitulation Makedoniens an. Und als ob er die Einbußen, die er durch den Verlust von Sizilien und Italien erlitten hatte, nun durch den Gewinn des Königreiches Makedonien wieder ausgeglichen hätte, ließ er seinen Sohn und seinen Vertrauten kommen, die er in Tarent zurückgelassen hatte. (7) Antigonos aber, den Glück und Ruhm plötzlich verlassen hatten, zog sich mit einigen wenigen Reitern, die ihn auf der Flucht begleiteten, nach Thessalonike zurück, von wo er die weiteren Entwicklungen in seinem verlorenen Reich beobachten wollte, um dann mit einer gallischen Söldnerschar den Krieg wieder aufzunehmen. (8) Er wurde aber zum zweiten Mal völlig besiegt, nun von Ptolemaios, dem Sohn des Pyrrhos. Als er mit nur sieben Begleitern floh, hatte er nicht mehr die Hoffnung, seine Königsherrschaft wiederzugewinnen, sondern suchte nur nach rettenden Schlupfwinkeln und einsamen Fluchtwegen. 4 (1) Nachdem Pyrrhos nun eine so hohe Machtposition erreicht hatte, war er schon nicht mehr zufrieden mit dem, was er sich eigentlich bestenfalls hätte wünschen können, und trachtete in Gedanken bereits nach der Königsherrschaft über Griechenland und Kleinasien. (2) Die Ausübung der Macht bereitete ihm nicht weniger Vergnügen als der Krieg, und niemand konnte Pyrrhos standhalten, wohin auch immer er seine Herrschaft ausdehnte. (3) Doch während er als unbesiegbar galt, wenn es darum ging, Königreiche niederzuwerfen, verlor er im Gegenzug auch schnell wieder, was er besiegt und erworben hatte: So viel erfolgreicher waren seine Bemühungen, die Herrschaft zu gewinnen, als die, sie zu bewahren. (4) Als er nun seine Truppen auf die Chersones übersetzte, empfingen ihn Gesandtschaften der Athener, der Achaier und der Messenier. (5) Aber auch ganz Griechenland war voll staunender Bewunderung für ihn und zugleich auch für seine Taten gegen die Römer und die Punier und erwartete seine Ankunft. (6) Sein erster Krieg richtete sich gegen die Spartaner. Dabei traten ihm die Frauen mit größerer Tapferkeit entgegen als die Männer, und er verlor seinen Sohn Ptolemaios wie auch den stärksten Teil seines Heeres. (7) Denn während er die Stadt bestürmte, lief ihm eine so große Zahl an Frauen entgegen, um ihre Heimat zu beschützen, dass er weniger durch Tapferkeit besiegt wurde als vielmehr sich aus Ehrgefühl zurückzog. (8) Sein Sohn Ptolemaios soll so tatkräftig und tapfer gewesen sein, dass er mit nur 60 Mann die Stadt Korkyra115 einnahm, bei einer Seeschlacht mit nur sieben Mann von einem Kahn auf einen Fünfruderer sprang, ihn kaperte und besetzte (9) und dass er bei der Erstürmung von Sparta auf seinem Pferd bis in die Stadtmitte vorausgaloppierte und dort von der zusammenströmenden Volksmenge getötet wurde. (10) Als man seinen Leichnam zu seinem Vater brachte, soll Pyrrhos gesagt haben, Ptolemaios sei weitaus später getötet worden, als er selbst es befürchtet oder die Verwegenheit seines Sohnes es verdient habe.
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5 (1) Repulsus ab Spartanis Pyrrus Argos petit; ibi dum Antigonum in urbe clausum expugnare conatur, inter confertissimos violentissime dimicans saxo de muris ictus occiditur. (2) Caput eius Antigono refertur, qui victoria mitius usus filium eius Helenum cum Epirotis sibi deditum in regnum remisit eique insepulti patris ossa in patriam referenda tradidit. (3) Satis constans inter omnes auctores fama est nullum nec eius nec superioris aetatis regem conparandum Pyrro fuisse, raroque non inter reges tantum, verum etiam inter inlustres viros aut vitae sanctioris aut iustitiae probatioris visum fuisse, (4) scientiam certe rei militaris in illo viro tantam fuisse, ut cum Lysimacho, Demetrio, Antigono, tantis regibus, bella gesserit, invictus semper fuerit, (5) Illyriorum quoque, Siculorum Romanorumque et Karthaginiensium bellis numquam inferior, plerumque etiam victor extiterit; (6) qui patriam certe suam angustam ignobilemque fama rerum gestarum et claritate nominis sui toto orbe inlustrem reddiderit.
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5 (1) Nachdem die Spartaner Pyrrhos zurückgedrängt hatten,116 zog er nach Argos. Dort versuchte er, Antigonos zu überwältigen, der sich in der Stadt verschanzt hatte, und während Pyrrhos im dichtesten Getümmel mit allem Ungestüm kämpfte, wurde er von einem Stein, den man von der Mauer warf, tödlich getroffen. (2) Seinen Kopf brachte man zu Antigonos, doch Antigonos ließ als Sieger Milde walten: Er schickte Pyrrhos’ Sohn Helenos, der sich ihm mit den Epeiroten ergeben hatte, in sein Königreich zurück und übergab ihm die Gebeine seines noch unbestatteten Vaters, damit er sie in die Heimat zurückbringen konnte. (3) Bei allen Schriftstellern heißt es in hinlänglicher Übereinstimmung, dass kein König aus diesem oder einem vergangenen Zeitalter mit Pyrrhos vergleichbar gewesen sei und dass es nur selten jemanden gegeben habe – nicht nur unter Königen, sondern auch unter berühmten Männern –, der ein tugendhafteres Leben geführt oder sich durch größere Gerechtigkeit bewährt habe. (4) Und dieser Mann habe so große militärische Fähigkeiten besessen, dass er gegen die mächtigen Könige Lysimachos, Demetrios117 und Antigonos Kriege geführt habe und dabei stets unbesiegt geblieben sei. (5) Auch aus den Kriegen gegen die Illyrer, die Sizilier, die Römer und die Karthager sei er niemals als Unterlegener, sondern meist sogar als Sieger hervorgegangen. (6) Und so habe er ohne jeden Zweifel sein kleines und unbedeutendes Vaterland durch seine ruhmreichen Taten und seinen berühmten Namen auf der ganzen Welt bekannt gemacht.
PROLOGUS LIBRI XXVI Sexto et vicensimo volumine continentur haec. Quibus in urbibus Graeciae dominationem Antigonus Gonatas constituerit. Ut defectores Gallos Megaris delevit regemque Lacedaemonium Area Corinthi interfecit, dehinc cum fratris sui Crateri filio Alexandro bellum habuerit. Ut princeps Achaiae Aratus Sicuonem et Corinthum et Megara occuparit. Ut in Syria rex Antiochus cognomine Soter altero filio occiso, altero rege nuncupato Antiocho decesserit. Ut in Asia filius Ptolomaei regis socio Timarcho desciverit a patre. Ut frater Antigoni Demetrius occupato Cyrenis regno interiit. Ut mortuo rege Antiocho filius eius Seleucus Callinicus regnum acceperit.
LIBER XXVI 1 (1) Post mortem Pyrri non in Macedonia tantum, verum etiam in Asia Graeciaque magni bellorum motus fuere. (2) Nam et Peloponnensii per proditionem Antigono traditi; (3) et variante hominum partim dolore, partim gaudio, prout singulae civitates aut auxilium de Pyrro speraverant aut metus sustinuerant, ita aut cum Antigono societatem iungebant aut mutuis inter se odiis in bellum ruebant. (4) Inter hunc turbatarum provinciarum motum Epiorum quoque urbs ab Aristotimo principe per tyrannidem occupatur. (5) A quo cum multi ex primoribus occisi, plures in exilium acti essent, Aetolis per legatos postulantibus, coniuges liberosque exulum redderet, primo negavit, (6) postea, quasi paeniteret, proficiscendi ad suos potestatem omnibus matronis dedit diemque profectionis statuit. (7) Illae, quasi in perpetuum cum viris exulaturae, pretiosissima quaeque auferentes, cum ad portam quasi uno agmine profecturae convenissent, omnibus rebus spoliatae in carcerem recluduntur, occisis prius in gremio matrum parvulis liberis, virginibus ad stuprum direptis. (8) Hac tam saeva dominatione stupentibus omnibus princeps eorum Hellanicus, senex et liberis orbus, ut qui nec aetatis nec pigneris
Vorwort zum 26. Buch Das sechsundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Über welche griechischen Städte Antigonos Gonatas seine Vorherrschaft errichtete. Wie er die abtrünnigen Gallier in Megara vernichtete, den Spartanerkönig Areus in Korinth tötete und dann gegen Alexandros, den Sohn seines eigenen Bruders Krateros, Krieg führte. Wie Aratos, der führende Mann der Achaier, Sikyon, Korinth und Megara eroberte. Wie in Syrien König Antiochos mit dem Beinamen Soter den einen seiner beiden Söhne hinrichten ließ, den anderen namens Antiochos zum König ernannte und dann verstarb. Wie in Kleinasien der Sohn des Königs Ptolemaios zusammen mit seinem Verbündeten Timarchos von seinem Vater abfiel. Wie Demetrios, der Bruder des Antigonos, sich der Königsherrschaft über Kyrene bemächtigte und umkam. Wie nach dem Tod des Königs Antiochos sein Sohn Seleukos Kallinikos die Königsherrschaft erhielt.
Buch 26 1 (1) Nach dem Tod des Pyrrhos herrschten nicht nur in Makedonien, sondern auch in Kleinasien und Griechenland große kriegerische Unruhen. (2) Die Peloponnesier wurden Antigonos nämlich durch Verrat ausgeliefert. (3) Und bei den Menschen herrschten unterschiedliche Gefühle, teils Kummer und teils Freude. Denn je nachdem, ob die einzelnen Gemeinden entweder Hilfe von Pyrrhos erhofft oder Furcht vor ihm gehabt hatten, schlossen sie nun entweder ein Bündnis mit Antigonos oder stürzten sich aus gegenseitigem Hass in den Krieg. (4) Während solche Auseinandersetzungen die Provinzen erschütterten, brachte Aristotimos118, der führende Mann bei den Epeiern119, die Stadt in seine Gewalt und errichtete eine Tyrannenherrschaft. (5) Nachdem er viele der vornehmsten Männer getötet und noch mehrere in die Verbannung getrieben hatte, forderten die Aitoler durch Gesandte, er möge die Gattinnen und Kinder der Verbannten gehen lassen. Zuerst lehnte er diese Forderung ab, (6) später aber gab er, als ob er seine Entscheidung bereute, allen verheirateten Frauen die Erlaubnis, zu ihren Angehörigen zu gehen, und setzte einen Termin für die Abreise fest. (7) Die Frauen nahmen jeweils ihren wertvollsten Besitz mit, weil sie glaubten, sie müssten mit ihren Ehemännern für immer in der Verbannung leben. Als sie sich dann beim Stadttor versammelten, um gleichsam als Gruppe gemeinsam aufzubrechen, nahm man ihnen ihre ganze Habe ab und sperrte sie ins Gefängnis. Zuvor hatte man noch die kleinen Kinder in den Armen ihrer Mütter getötet und die jungen Mädchen weggezerrt, um sie zu vergewaltigen. (8) Von dieser so grausamen Gewaltherrschaft waren alle wie betäubt. Doch der einflussreiche Mann Hellanikos, ein Greis, der seine Kinder verloren hatte und somit weder wegen seines Alters noch wegen seiner Nachkommen
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respectu timeret, contractos domum fidissimos amicorum in vindictam patriae hortatur. (9) Cunctantibus privato periculo publicum finire et deliberandi spatium postulantibus arcessitis servis iubet obserari fores tyrannoque nuntiare, mitteret, qui coniuratos apud se conprehenderet; obiectans singulis se, quia liberandae patriae auctor esse non possit, desertae ultorem futurum. (10) Tunc illi ancipiti periculo circumventi honestiorem viam eligentes coniurant in tyranni necem, atque ita Aristotimus quinto quam tyrannidem occupaverat mense opprimitur. 2 (1) Interea Antigonus cum multiplici bello et Ptolomei regis et Spartanorum premeretur novusque illi hostis Gallograeciae exercitus adfluxisset, in speciem castrorum parva manu adversus ceteros relicta adversus Gallos totis viribus proficiscitur. (2) Quibus cognitis Galli, cum et ipsi se proelio pararent, in auspicia pugnae hostias caedunt, quarum extis cum magna caedes interitus que omnium praediceretur, non in timorem, sed in furorem versi sperantesque deorum minas expiari caede suorum posse, coniuges et liberos suos trucidant, auspicia belli a parricidio incipientes. (3) Tanta rabies feros animos invaserat, ut non parcerent aetati, cui etiam hostes pepercissent, bellumque internecivum cum liberis liberorumque matribus gererent, pro quibus bella suscipi solent. (4) Itaque quasi scelere vitam victoriamque redemissent, sicut erant cruenti ex recenti suorum caede, in proelium non meliore eventu quam omine proficiscuntur; (5) siquidem pugnantes prius parricidiorum furiae quam hostes circumvenere, obversantibusque ante oculos manibus interemptorum omnes occidione caesi. (6) Tanta strages fuit, ut pariter cum hominibus dii consensisse in exitium parricidarum viderentur. (7) Post huius pugnae eventum Ptolomeus et Spartani victorem hostium exercitum declinantes in tutiora se recipiunt. (8) Antigonus quoque ubi eorum discessum videt, recenti adhuc ex priore victoria militum ardore bellum Atheniensibus infert. (9) In quo
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besorgt sein musste, versammelte seine treuesten Freunde in seinem Haus und forderte sie auf, das Vaterland zu befreien. (9) Als sie nun zögerten, unter persönlicher Gefahr die allgemeine Gefahr zu beseitigen, und Bedenkzeit forderten, rief Hellanikos seine Sklaven herbei und befahl ihnen, die Türen zu verriegeln und dem Tyrannen zu melden, er solle Männer schicken, die bei ihm Verschwörer festnehmen sollten. Dann sagte er vorwurfsvoll zu jedem Einzelnen seiner Freunde, er selbst werde, wenn er schon nicht die Befreiung des Vaterlandes veranlassen könne, wenigstens dafür Rache nehmen, dass man es im Stich gelassen habe. (10) Da sich die Freunde nun von zwei Seiten durch Gefahr bedroht sahen, entschieden sie sich für den ehrenvolleren Weg und verschworen sich zur Ermordung des Tyrannen. Und so wurde Aristotimos im fünften Monat, nachdem er sich der Tyrannenherrschaft bemächtigt hatte, gestürzt. 2 (1) Unterdessen wurde Antigonos von einem Krieg an mehreren Fronten, nämlich gegen König Ptolemaios120 einerseits und gegen die Spartaner andererseits, bedrängt, und überdies war noch ein Heer aus Gallograecia als neuer Feind herbeigeströmt. Da ließ Antigonos gegen die anderen eine kleine Schar zurück, um den Anschein zu erwecken, als hätte er ein Lager, und zog mit allen Streitkräften gegen die Gallier. (2) Die Gallier erfuhren davon, und während sie sich selbst auf das Gefecht vorbereiteten, schlachteten sie Opfertiere, um Vorzeichen für den Kampf einzuholen. Als nun aus den Eingeweiden dieser Opfertiere ein großes Blutbad und der Untergang aller prophezeit wurden, verfielen die Gallier nicht in Furcht, sondern in Wahnsinn. Und weil sie hofften, die Drohungen der Götter durch die Ermordung ihrer eigenen Angehörigen sühnen zu können, schlachteten sie ihre Ehefrauen und Kinder ab und begannen so den Krieg mit Verwandtenmord. (3) Solche Raserei hatte die Wilden befallen, dass sie die Generation nicht schonten, die sogar die Feinde geschont hätten, und einen mörderischen Krieg gegen ihre Kinder und die Mütter ihrer Kinder führten, für die man gewöhnlich Kriege auf sich nimmt. (4) Und als ob sie durch dieses Verbrechen ihr Leben und den Sieg erkauft hätten, zogen sie nun, so wie sie waren, nämlich noch blutbespritzt von der Ermordung ihrer Angehörigen, in die Schlacht. Doch der Ausgang war nicht günstiger als das Vorzeichen: (5) Denn im Kampf wurden sie von den Furien, den Rächerinnen des Verwandtenmordes, noch schneller umzingelt als von den Feinden und allesamt niedergemetzelt, während ihnen die Totengeister der Ermordeten vor Augen schwebten. (6) Das Blutbad war so entsetzlich, dass es den Anschein hatte, als wären die Götter gemeinsam mit den Menschen übereingekommen, die Verwandtenmörder zu vernichten. (7) Nach dem Ausgang dieser Schlacht wichen Ptolemaios und die Spartaner dem siegreichen Heer der Feinde aus und zogen sich in sicherere Gebiete zurück.121 (8) Sobald Antigonos sie abziehen sah, begann er einen Krieg gegen die Athener, solange seine Soldaten wegen des zuvor errungenen Sieges noch in glühender Begeisterung waren. (9) Während
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cum occupatus esset, interim Alexander, rex Epiri, ulcisci mortem patris Pyrri cupiens fines Macedoniae depopulatur. (10) Adversus quem cum reversus a Graecia Antigonus esset, transitione militum destitutus regnum Macedoniae cum exercitu amittit. (11) Huius filius Demetrius, puer admodum, absente patre reparato exercitu non solum amissam Macedoniam recipit, verum etiam Epiri regno Alexandrum spoliat. (12) Tanta vel mobilitas militum vel fortunae varietas erat, ut vicissim reges nunc exules, nunc reges viderentur. (3,1) Igitur Alexander, cum exul ad Acarnanas confugisset, non minore Epirotarum desiderio quam sociorum auxilio in regnum restituitur. (2) Per idem tempus rex Cyrenarum Magas decedit, qui ante infirmitatem Beronicen, unicam filiam, ad finienda cum Ptolomeo fratre certamina filio eius desponderat. (3) Sed post mortem regis mater virginis Arsinoe, ut invita se contractum matrimonium solveretur, misit, qui ad nuptias virginis regnumque Cyrenarum Demetrium, fratrem regis Antigoni, a Macedonia arcesserent, qui et ipse ex filia Ptolomei procreatus erat. (4) Sed nec Demetrius moram fecit. Itaque cum secundante vento celeriter Cyrenas advolasset, fiducia pulchritudinis, qua animis placere socrus coeperat, statim a principio superbus regiae familiae militibusque inpotens erat studiumque placendi a virgine in matrem contulerat. (5) Quae res suspecta primo virgini, dein popularibus militibusque invisa fuit. (6) Itaque versis omnium animis in Ptolomei filium insidiae Demetrio conparantur, cui, cum in lectum socrus concessisset, percussores inmittuntur. (7) Sed Arsinoe audita voce filiae ad fores stantis et praecipientis, ut matri parceretur, adulterum paulisper corpore suo protexit. (8) Quo interfecto Beronice et stupra matris salva pietate ulta est et in matrimonio sortiendo iudicium patris secuta.
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Antigonos durch diesen Krieg in Anspruch genommen war, verwüstete unterdessen Alexandros, der König von Epeiros, das makedonische Gebiet, weil er den Tod seines Vaters Pyrrhos rächen wollte. (10) Antigonos kehrte von Griechenland zurück, um gegen Alexandros zu kämpfen, doch seine Soldaten liefen zum Feind über und ließen ihn im Stich. Und so verlor er mit seinem Heer auch die Herrschaft über Makedonien. (11) Sein Sohn Demetrios122, der noch ein Jüngling war, stellte in Abwesenheit seines Vaters ein neues Heer auf und eroberte nicht nur das verlorene Makedonien zurück, sondern raubte Alexandros sogar die Königsherrschaft über Epeiros. (12) So groß war der Wankelmut der Soldaten oder die Launenhaftigkeit des Schicksals, dass man sehen konnte, wie im Wechsel bald Könige zu Verbannten und bald Verbannte zu Königen wurden. (3,1) Daher wurde Alexandros, der als Verbannter bei den Akarnanen123 Zuflucht gesucht hatte, nicht weniger auf den Wunsch der Epeiroten als durch die Hilfe seiner Bundesgenossen wieder in seine Königsherrschaft eingesetzt. (2) Zur selben Zeit starb Magas124, der König von Kyrene. Bevor er krank geworden war, hatte er seine einzige Tochter Berenike mit dem Sohn seines Bruders125 Ptolemaios verlobt, um die Streitigkeiten mit Ptolemaios zu beenden. (3) Doch nach dem Tod des Königs wollte Arsinoe126, die Mutter der jungen Frau, die gegen ihren Willen geschlossene Vermählung auflösen. Deshalb sandte sie Boten aus, die Demetrios127, den Bruder des Königs Antigonos, aus Makedonien herbeiholen sollten, damit er die junge Frau heiratete und die Herrschaft über Kyrene übernahm. Demetrios seinerseits war von einer Tochter des Ptolemaios geboren worden. (4) Nun zögerte er nicht und kam bei günstigem Wind schnell nach Kyrene. Doch im Vertrauen auf seine Schönheit, an der seine Schwiegermutter Gefallen gefunden hatte, verhielt er sich gleich von Beginn an hochmütig gegenüber der königlichen Familie und herrisch gegenüber den Soldaten. Und sein Bemühen, zu gefallen, galt nicht mehr der Jungfrau, sondern ihrer Mutter. (5) Das erweckte zuerst den Verdacht der jungen Frau und dann den Hass des Volkes und der Soldaten. (6) Daher wandte sich die allgemeine Gunst dem Sohn des Ptolemaios zu, und man bereitete ein Attentat auf Demetrios vor. Als er sich ins Schlafgemach seiner Schwiegermutter zurückgezogen hatte, schickte man Mörder hinein. (7) Arsinoe vernahm aber die Stimme ihrer Tochter, die an der Tür stand und den Befehl gab, ihre Mutter zu verschonen; und deshalb deckte sie den Ehebrecher noch kurze Zeit mit ihrem eigenen Körper. (8) Doch zuletzt wurde Demetrios getötet, und so bestrafte Berenike den Ehebruch ihrer Mutter, ohne ihre Pflichten als Tochter zu verletzen, und folgte bei der Wahl ihres Gatten der Entscheidung ihres Vaters.128
PROLOGUS LIBRI XXVII Septimo et vicensimo volumine continentur haec. Seleuci bellum in Syria adversus Ptolomaeum Tryphonem: item in Asia adversus fratrem suum Antiochum Hieracem, quo bello Ancurae victus est a Gallis: utque Galli Pergamo victi ab Attalo Zielan Bithunum occiderint. Ut Ptolomaeus Adaeum denuo captum interfecerit, et Antigonus Andro proelio navali Sophrona vicerit. Ut a Callinico fusus in Mesopotamia Antiochus insidiantem sibi effugit Ariamenen, dein postea custodes Tryphonis: quo a Gallis occiso Seleucus quoque frater eius decessit, maioremque filiorum eius Apaturius occidit.
LIBER XXVII 1 (1) Mortuo Syriae rege Antiocho, cum in locum eius filius Seleucus successisset, hortante matre Laodice, quae prohibere debuerat, auspicia regni a parricidio coepit; (2) quippe Beronicen, novercam suam, sororem Ptolomei, regis Aegypti, cum parvulo fratre ex ea suscepto interfecit. (3) Quo facinore perpetrato et infamiae maculam subiit et Ptolomei se bello inplicuit. (4) Porro Beronice, cum ad se interficiendam missos didicisset, Daphinae se claudit. (5) Ubi cum obsideri eam cum parvulo filio nuntiatum Asiae civitatibus esset, recordatione paternae maiorumque eius dignitatis casum tam indignae fortunae miserantes auxilia ei omnes misere. (6) Frater quoque Ptolomeus periculo sororis exterritus relicto regno cum omnibus viribus advolat. (7) Sed Beronice ante adventum auxiliorum, cum vi expugnari non posset, dolo circumventa trucidatur. Indigna res omnibus visa. (8) Itaque [cum] universae civitates [quae defecerant, ingentem classem conparassent, repente] exemplo crudelitatis exterritae simul et in ultionem eius, quam defensuri fuerant, Ptolomeo se tradunt, (9) qui nisi in Aegyptum domestica seditione revocatus esset, totum regnum Seleuci occupasset. (10) Tantum vel illi odium parricidale scelus vel huic favorem indigne peremptae mors sororis adtulerat.
Vorwort zum 27. Buch Das siebenundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Den Krieg des Seleukos in Syrien gegen Ptolemaios Tryphon; ebenso den Krieg in Kleinasien gegen seinen eigenen Bruder Antiochos Hierax, in dem er in Ankyra von den Galliern besiegt wurde. Wie die Gallier in Pergamon von Attalos besiegt wurden und den Bithynier Ziaëlas töteten. Wie Ptolemaios den Adaios zum zweiten Mal gefangen nahm und töten ließ; und wie Antigonos den Sophron in der Seeschlacht bei Andros besiegte. Wie Antiochos von Kallinikos in Mesopotamien vernichtend geschlagen wurde, wie er dem Ariamenes entkam, der ihm auflauerte, und später dann den Wachen des Tryphon. Wie er von den Galliern getötet wurde und auch sein Bruder Seleukos starb und Apaturios den älteren seiner Söhne tötete.
Buch 27 1 (1) Als nach dem Tod des Antiochos129, des Königs von Syrien, sein Sohn Seleukos an seine Stelle trat, begann er auf die Aufforderung seiner Mutter Laodike, die ihn eigentlich daran hätte hindern müssen, seine Herrschaft mit einem Verwandtenmord: (2) Denn er ließ seine Stiefmutter Berenike, die Schwester des Ptolemaios, des Königs von Ägypten, zusammen mit seinem kleinen Bruder, den Berenike geboren hatte, töten. (3) Durch dieses Verbrechen befleckte er sich mit Schande und verstrickte sich in einen Krieg130 gegen Ptolemaios. (4) Als Berenike erfuhr, dass man Mörder gegen sie ausgesandt hatte, verschanzte sie sich in Daphina131. (5) Sobald in den Gemeinden Kleinasiens gemeldet wurde, dass Berenike mit ihrem kleinen Sohn belagert werde, schickten alle ihr Hilfstruppen. Denn sie erinnerten sich an das Ansehen ihres Vaters und ihrer Vorfahren und bemitleideten sie wegen ihrer unglücklichen Lage und ihres unverdienten Loses. (6) Auch Berenikes Bruder Ptolemaios war entsetzt über die Gefahr, in der seine Schwester schwebte, verließ sein Königreich und eilte mit all seinen Streitkräften herbei. (7) Doch noch vor der Ankunft der Hilfstruppen wurde Berenike, da man sie mit Waffengewalt nicht bezwingen konnte, durch eine List überwältigt und ermordet. Das fanden alle empörend. (8) Über ein solches Beispiel von Grausamkeit entsetzt, ergaben sich alle Städte dem Ptolemaios, um die Frau zu rächen, die sie hatten verteidigen wollen. (9) Und wenn Ptolemaios nicht wegen eines Aufstandes in seiner Heimat nach Ägypten zurückgerufen worden wäre, hätte er das ganze Königreich des Seleukos eingenommen. (10) Solchen Hass hatte sich Seleukos durch den verbrecherischen Verwandtenmord zugezogen, und solche Gunst hatte dagegen dem Ptolemaios der Tod seiner schändlich ermordeten Schwester eingebracht.
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2 (1) Post discessum Ptolomei Seleucus cum adversus civitates, quae defecerant, ingentem classem conparasset, repente velut diis ipsis parricidium vindicantibus orta tempestate classem naufragio amittit; (2) nec quicquam illi ex tanto adparatu praeter nudum corpus et spiritum et paucos naufragii comites residuos fortuna fecit. (3) Misera quidem res, sed optanda Seleuco fuit; siquidem civitates, quae odio eius ad Ptolomeum transierant, velut diis arbitris satisfactum sibi esset, repentina animorum mutatione in naufragi misericordiam versae imperio se eius restituunt. (4) Laetus igitur malis suis et damnis ditior redditus veluti par viribus bellum Ptolomeo infert, (5) sed quasi ad ludibrium tantum Fortunae natus esset nec propter aliud opes regni recepisset, quam ut amitteret, victus proelio non multo quam post naufragium comitatior trepidus Antiochiam confugit. (6) Inde ad Antiochum fratrem litteras facit, quibus auxilium eius inplorat oblata ei Asia intra finem Tauri montis in praemium latae opis. (7) Antiochus autem cum esset annos XIV natus, supra aetatem regni avidus occasionem non tam pio animo, quam offerebatur, adripuit, sed latronis more fratri totum eripere cupiens puer sceleratam virilemque sumit audaciam. (8) Unde Hierax est cognominatus, quia non hominis, sed accipitris ritu in alienis eripiendis vitam sectaretur. (9) Interea Ptolomeus cum Antiochum in auxilium Seleuco venire cognovisset, ne cum duobus uno tempore dimicaret, in annos X cum Seleuco pacem facit; (10) sed pax ab hoste data interpellatur a fratre, qui conducto Gallorum mercennario exercitu pro auxilio bellum, pro fratre hostem imploratus exhibuit. (11) In eo proelio virtute Gallorum victor quidem Antiochus fuit, sed Galli arbitrantes Seleucum in proelio cecidisse in ipsum Antiochum arma vertere, liberius depopulaturi Asiam, si omnem stirpem regiam extinxissent. (12) Quod ubi sensit Antiochus, velut a praedonibus auro se redemit societatemque cum mercennariis suis iungit.
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2 (1) Als Seleukos nach dem Abzug des Ptolemaios eine riesige Flotte gegen die Gemeinden gerüstet hatte, die von ihm abgefallen waren, erhob sich plötzlich ein Sturm, als wollten die Götter selbst den Verwandtenmord bestrafen, und Seleukos verlor seine Flotte durch einen Schiffbruch. (2) Und von seinem ungeheueren Aufgebot ließ ihm das Schicksal nichts anderes übrig als seinen nackten Leib, sein Leben und einige Gefährten, die den Schiffbruch überlebt hatten. (3) Dieses Ereignis war zwar bedauerlich, aber für Seleukos trotzdem wünschenswert: Denn die Gemeinden, die aus Hass auf ihn zu Ptolemaios übergelaufen waren, änderten plötzlich ihre Gesinnung, als ob ihnen durch das Urteil der Götter Genugtuung geleistet wäre, bemitleideten ihn wegen des Schiffbruchs und unterstellten sich wieder seiner Befehlsgewalt. (4) So war er voller Freude über sein Unglück und durch seine Einbußen noch reicher geworden. In der Meinung, er sei nun den Kräften des Ptolemaios gewachsen, begann er einen Krieg gegen ihn. (5) Doch als wäre Seleukos nur dazu geboren, ein Spielball der Fortuna zu sein, und hätte die Machtmittel seines Königreiches nur deshalb zurückbekommen, um sie wieder zu verlieren, wurde er nun in der Schlacht besiegt und floh mit nicht mehreren Begleitern als nach dem Schiffbruch voller Angst nach Antiocheia. (6) Von dort aus schickte er seinem Bruder Antiochos132 einen Brief, in dem er ihn um Hilfe anflehte und ihm für den Fall, dass er ihn unterstützen würde, den Teil Kleinasiens im Gebiet des Taurosgebirges als Belohnung anbot. (7) Antiochos war zwar erst 14 Jahre alt, doch seine Gier nach der Herrschaft war größer, als es für dieses Alter üblich ist. Deshalb ergriff er die Gelegenheit, aber nicht so sehr aus brüderlicher Zuneigung, wie sie ihm angeboten worden war, sondern weil er wie ein Räuber seinem Bruder das ganze Reich entreißen wollte. Und so legte er bereits als Jüngling die verbrecherische Dreistigkeit eines erwachsenen Mannes an den Tag. (8) Daher erhielt er den Beinamen Hierax, weil er sein Leben nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Habicht damit fristete, fremdes Gut an sich zu reißen. (9) Unterdessen erfuhr Ptolemaios, dass Antiochos dem Seleukos zu Hilfe kam, und um nicht gleichzeitig gegen beide kämpfen zu müssen, schloss er einen zehnjährigen Frieden mit Seleukos. (10) Doch der Frieden, der Seleukos von seinem Feind zugestanden worden war, wurde von seinem eigenen Bruder gebrochen. Denn Antiochos, den Seleukos um Unterstützung angefleht hatte, nahm nun ein gallisches Söldnerheer in Dienst und brachte Krieg statt Hilfe und erwies sich als Feind statt als Bruder. (11) In der Schlacht war Antiochos dank der Tapferkeit der Gallier zwar siegreich, doch weil die Gallier glaubten, Seleukos sei im Kampf gefallen, kehrten sie ihre Waffen gegen Antiochos selbst. Denn sie meinten, sie könnten Kleinasien umso ungehinderter verwüsten, wenn sie die ganze königliche Familie ausgelöscht hätten. (12) Als Antiochos das bemerkte, kaufte er sich von ihnen wie von Räubern mit Gold frei und schloss ein Bündnis mit seinen eigenen Söldnern.
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3 (1) Interea rex Bithyniae Eumenes sparsis consumptisque fratribus bello intestinae discordiae quasi vacantem Asiae possessionem invasurus victorem Antiochum Gallosque adgreditur. (2) Nec difficile saucios adhuc ex superiore congressione integer ipse viribus superat. (3) Ea namque tempestate omnia bella in exitium Asiae gerebantur: uti quisque fortior fuisset, Asiam velut praedam occupabat. (4) Seleucus et Antiochus fratres bellum propter Asiam gerebant, Ptolomeus, rex Aegypti, sub specie sororiae ultionis Asiae inhiabat. (5) Hinc Bithynus Eumenes, inde Galli, humiliorum semper mercennaria manus, Asiam depopulabantur, cum interea nemo defensor Asiae inter tot praedones inveniebatur. (6) Victo Antiocho cum Eumenes maiorem partem Asiae occupasset, ne tunc quidem fratres perdito praemio, propter quod bellum gerebant, concordare potuerunt, sed omisso externo hoste in mutuum exitium bellum reparant. (7) In eo Antiochus denuo victus multorum dierum fuga fatigatus tandem ad socerum suum Ariamenem, regem Cappadociae, pervehitur. (8) A quo cum benigne primum exceptus esset, interiectis diebus cognito, quod insidiae sibi pararentur, salutem fuga quaesivit. (9) Igitur cum profugo nusquam tutus locus esset, ad Ptolomeum hostem, cuius fidem tutiorem quam fratris existimabat, decurrit memor, vel quae facturus fratri esset vel quae meruisset a fratre. (10) Sed Ptolomeus non amicior dedito quam hosti factus adservari eum artissima custodia iubet. (11) Hinc quoque Antiochus opera cuiusdam meretricis adiutus, quam familiarius noverat, deceptis custodibus elabitur fugiensque a latronibus interficitur. (12) Seleucus quoque iisdem ferme diebus amisso regno equo praecipitatus finitur. Sic fratres quasi et germanis casibus exules ambo post regna scelerum suorum poenas luerunt.
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3 (1) Nachdem sich nun die beiden Brüder durch den Krieg und ihre familiäre Zwietracht entzweit und aufgerieben hatten, wollte unterdessen Eumenes133, der König von Bithynien, den gleichsam herrenlosen Besitz Kleinasien an sich reißen und griff daher den siegreichen Antiochos und die Gallier an. (2) Und er konnte sie ohne Schwierigkeiten überwinden, weil sie noch vom vorherigen Gefecht geschwächt, seine eigenen Kräfte dagegen unverbraucht waren. (3) In dieser Zeit führte man alle Kriege zum Verderben Kleinasiens: Denn sowie einer die Oberhand gewann, besetzte er Kleinasien, als wäre es seine Beute. (4) Die Brüder Seleukos und Antiochos führten Krieg wegen Kleinasien, und auch Ptolemaios, der König von Ägypten, gierte unter dem Vorwand, seine Schwester zu rächen, nach Kleinasien. (5) Hier wurde Kleinasien von dem Bithynier Eumenes geplündert, dort von den Galliern, die stets als Söldnerschar aufseiten der Unterlegenen kämpften, und unter so vielen Räubern fand sich kein Einziger, der Kleinasien verteidigt hätte. (6) Nach dem Sieg über Antiochos hatte Eumenes Kleinasien zum Großteil besetzt, doch die Brüder konnten sich nicht einmal dann einig werden, als der Lohn, um den sie Krieg führten, verloren war, sondern kümmerten sich nicht um den äußeren Feind und nahmen zu ihrem gegenseitigen Verderben den Krieg wieder auf. (7) In ihm wurde Antiochos erneut besiegt. Viele Tage lang war er auf der Flucht und kam schließlich erschöpft zu seinem Schwiegervater134 Ariamenes, dem König von Kappadokien. (8) Von ihm wurde er zunächst freundlich aufgenommen, erfuhr dann aber nach einigen Tagen, dass man ein Attentat auf ihn vorbereitete, und suchte deshalb sein Heil in der Flucht. (9) Da nun für ihn als Flüchtling kein Ort sicher war, kam er Hilfe suchend zu seinem Feind Ptolemaios, der ihm – wie er meinte – eine bessere Gewähr für seine Sicherheit bieten würde als sein eigener Bruder. Denn er dachte daran, was er selbst seinem Bruder antun würde oder was er von diesem verdient hätte. (10) Ptolemaios aber verhielt sich nun, da Antiochos sich ihm ergab, ihm gegenüber nicht freundlicher als damals, da er sein Feind gewesen war, und ließ ihn in strengster Haft bewachen. (11) Doch durch die Hilfe einer Prostituierten, mit der er vertraulichen Umgang pflegte, täuschte Antiochos die Wachen und entkam somit auch von dort, wurde aber auf der Flucht von Räubern getötet. (12) Etwa zur selben Zeit135 verlor auch Seleukos seine Herrschaft und starb nach einem Sturz vom Pferd. So waren die Brüder gleichsam auch im Schicksal brüderlich vereint: Beide waren verbannt, nachdem sie zuvor die Herrschaft innegehabt hatten, und büßten so für ihre Verbrechen.
PROLOGUS LIBRI XXVIII Octavo et vicensimo volumine continentur haec. Ut mortuo rege Epiri Alexandro Laodamiam Epirotae occiderint. Dictique in excessu Basternici motus. Ut rex Macedoniae Demetrius sit a Dardanis fusus: quo mortuo tutelam filii eius Philippi suscepit Antigonus, qui Thessaliam et in Asia Cariam subiecit et adiutis Achaeis contra regem Spartanum Cleomenem cepit Lacedaemona: amisso que regno Cleomenes Spartanus confugit Alexandriam atque ibi interiit. Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta.
LIBER XXVIII 1 (1) Olympias, Pyrri Epirotae regis filia, amisso marito eodemque germano fratre Alexandro cum tutelam filiorum ex eo susceptorum, Pyrri et Ptolomei, regnique administrationem in se recepisset, Aetolis partem Acarnaniae, quam in portionem belli pater pupillorum acceperat, eripere volentibus ad regem Macedoniae Demetrium decurrit (2) eique habenti uxorem Antiochi, regis Syriae, sororem filiam suam Phthiam in matrimonium tradit, ut auxilium, quod misericordia non poterat, iure cognationis obtineret. (3) Fiunt igitur nuptiae, quibus et novi matrimonii gratia adquiritur et veteris offensa contrahitur. (4) Nam prior uxor, velut matrimonio pulsa, sponte sua ad fratrem Antiochum discedit eumque in mariti bellum inpellit. (5) Acarnanes quoque diffisi Epirotis adversus Aetolos auxilium Romanorum inplorantes obtinuerunt a Romano senatu, ut legati mitterentur, (6) qui denuntiarent Aetolis, praesidia ab urbibus Acarnaniae deducerent paterenturque liberos esse, qui soli quondam adversus Troianos, auctores originis suae, auxilia Graecis non miserint. 2 (1) Sed Aetoli legationem Romanorum superbe audivere, Poenos illis et Gallos, a quibus tot bellis occidione caesi sint, exprobrantes (2) dicentesque
Vorwort zum 28. Buch Das achtundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Wie nach dem Tod des Alexandros, des Königs von Epeiros, die Epeiroten Laodameia töteten. In einem Exkurs sind die Unruhen bei den Basternern geschildert. Wie Demetrios, der König von Makedonien, von den Dardanern vernichtend geschlagen wurde. Nach seinem Tod übernahm Antigonos die Vormundschaft für seinen Sohn Philippos. Antigonos unterwarf Thessalien und Karien in Kleinasien, unterstützte die Achaier gegen den Spartanerkönig Kleomenes und nahm Lakedaimon ein. Nach dem Verlust seiner Königsherrschaft floh der Spartaner Kleomenes nach Alexandreia und kam dort um. In einem Exkurs ist der Illyrische Krieg dargestellt, den die Römer gegen Teuta führten.
Buch 28 1 (1) Olympias, die Tochter des Königs Pyrrhos von Epeiros, hatte nach dem Verlust ihres Brudergemahls Alexandros die Vormundschaft für die Söhne Pyrrhos und Ptolemaios, die sie mit ihm hatte, und auch die Regierung des Königreiches übernommen. Als die Aitoler ihr den Teil Akarnaniens136 entreißen wollten, den der Vater der unmündigen Knaben als Anteil an der Kriegsbeute erhalten hatte, wandte sich Olympias an Demetrios, den König von Makedonien. (2) Und obwohl er bereits die Schwester137 des Antiochos, des Königs von Syrien, zur Frau hatte, vermählte Olympias ihre eigene Tochter Phthia mit ihm, um seine Hilfe, die sie durch einen bloßen Appell an sein Mitgefühl nicht erreichen konnte, dann aufgrund des Rechts, das ihr als einer Verwandten zustand, zu erhalten.138 (3) Also wurde die Hochzeit gefeiert, und damit gewann Demetrios Gunst infolge seiner neuen Ehe, zog sich aber vonseiten seiner vorherigen Ehe auch Ungnade zu. (4) Denn seine frühere Gattin ging, als hätte ihr Mann sie verstoßen, aus eigenem Antrieb zu ihrem Bruder Antiochos139 und trieb ihn zum Krieg gegen ihren Ehemann. (5) Die Akarnanen ihrerseits hatten kein Vertrauen zu den Epeiroten und flehten deshalb die Römer um Hilfe gegen die Aitoler an. Sie erreichten beim römischen Senat, dass er Gesandte schickte, (6) die den Aitolern die Weisung überbringen sollten, ihre Besatzungstruppen aus den akarnanischen Städten abzuziehen und diejenigen in Freiheit leben zu lassen, die einst als Einzige den Griechen keine Hilfstruppen gegen die Trojaner, ihre eigenen Ahnherren, geschickt hätten.140 2 (1) Doch die Aitoler hörten die römische Gesandtschaft nur mit Hochmut an. Dabei verwiesen sie vorwurfvoll auf die Punier und die Gallier, von denen die Römer in so vielen Kriegen niedergemetzelt worden seien, (2) und sagten,
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prius illis portas adversus Karthaginienses aperiendas, quas clauserit metus Punici belli, quam in Graeciam arma transferenda. (3) Meminisse deinde iubent, qui quibus minentur. (4) Adversus Gallos urbem eos suam tueri non potuisse captamque non ferro defendisse, sed auro redemisse; (5) quam gentem se aliquanto maiore manu Graeciam ingressam non solum nullis externis viribus, sed ne domesticis quidem totis adiutos universam delesse, sedemque sepulcris eorum praebuisse, quam illi urbibus imperioque suo proposuerant; (6) contra Italiam trepidis ex recenti urbis suae incendio Romanis universam ferme a Gallis occupatam. (7) Prius illis igitur Gallos Italia pellendos quam minentur Aetolis, priusque sua defendenda quam aliena appetenda. (8) Quos autem homines Romanos esse? Nempe pastores, qui latrocinio iustis dominis ademptum solum teneant, (9) qui uxores, cum propter originis dehonestamenta non invenirent, vi publica rapuerint, (10) qui denique urbem ipsam parricidio condiderint murorumque fundamenta fraterno sanguine adsperserint. (11) Aetolos autem principes Graeciae semper fuisse et sicut dignitate, ita et virtute ceteris praestitisse; (12) solos denique esse, qui Macedonas imperio terrarum semper florentes contempserint, qui Philippum regem non timuerint, qui Alexandri Magni post Persas Indosque devictos, cum omnes nomen eius horrerent, edicta spreverint. (13) Monere igitur se Romanos, contenti sint fortuna praesenti nec provocent arma, quibus et Gallos caesos et Macedonas contemptos videant. (14) Sic dimissa legatione Romanorum, ne fortius locuti quam fecisse viderentur, fines Epiri regni et Acarnaniae depopulantur. 3 (1) Iam Olympias filiis regna tradiderat, et in locum Pyrri, fratris defuncti, Ptolomeus successerat, (2) qui cum hostibus instructo exercitu obvius processisset, infirmitate correptus in itinere decedit. (3) Olympias quoque gemino funerum vulnere adflicta aegre spiritum trahens non diu filiis supervixit. (4) Cum ex gente regia
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die Römer müssten ihre Tore, welche die Furcht vor dem Punischen Krieg verschlossen habe, zuerst für einen Feldzug gegen die Karthager öffnen, bevor sie ihre Waffen nach Griechenland tragen dürften. (3) Dann forderten sie die Römer auf, zu bedenken, wer hier wem drohe. (4) Die Römer hätten ihre eigene Stadt nicht gegen die Gallier schützen können und sie nach der Einnahme nicht mit Waffen aus Eisen verteidigt, sondern mit Gold freigekauft. (5) Als jedoch ebendieses Volk mit einer bedeutend größeren Schar nach Griechenland eingedrungen sei, hätten sie, die Aitoler, es zur Gänze vernichtet und dabei nicht nur auf ausländische Streitkräfte verzichtet, sondern nicht einmal die Unterstützung aller heimischen gehabt. Und so hätten sie den Galliern den Ort, den diese sich schon für ihre Städte und ihr Reich ausgemalt hätten, nur als Platz für ihre Gräber gegeben. (6) Dagegen sei Italien fast in seiner Gesamtheit von den Galliern besetzt, weil die Römer wegen des Brandes ihrer Stadt, der sich erst vor Kurzem ereignet hatte, immer noch vor Angst zitterten.141 (7) Daher sollten sie erst die Gallier aus Italien vertreiben, bevor sie den Aitolern drohten, und erst ihren eigenen Besitz verteidigen, bevor sie nach einem fremden trachteten. (8) Und was seien die Römer denn überhaupt für Menschen? Doch wohl Hirten, die nur das Land besäßen, das sie den rechtmäßigen Besitzern durch Raub weggenommen hätten, (9) Hirten, die wegen ihrer unehrenhaften Abkunft keine Ehefrauen hätten finden können und sie deshalb mit staatlicher Gewalt geraubt hätten142 (10) und die außerdem ihre eigene Stadt durch Verwandtenmord gegründet und die Fundamente ihrer Stadtmauern mit Bruderblut bespritzt hätten143. (11) Dagegen seien die Aitoler stets die Ersten in Griechenland gewesen und hätten größere Würde und Tapferkeit besessen als die Übrigen. (12) Schließlich seien sie die Einzigen, welche die Makedonen stets verachtet hätten, als diese die Weltherrschaft innehatten und auf dem Höhepunkt ihrer Macht standen, die König Philipp nicht gefürchtet und die Verfügungen Alexanders des Großen auch noch nach seinen Siegen über die Perser und die Inder, als alle bereits bei der Erwähnung seines Namens erschauderten, miss achtet hätten. (13) Daher gäben sie den Römern den guten Rat, sich mit dem gegenwärtigen Schicksal zufriedenzugeben und nicht diejenige Kriegsmacht herauszufordern, die – wie sie selbst sehen könnten – die Gallier getötet und die Makedonen geringgeschätzt habe. (14) So entließen sie die römische Gesandtschaft. Und damit es nicht so aussah, als seien sie im Reden tapferer als im Handeln, verwüsteten sie das Gebiet des Königreiches Epeiros und Akarnanien. 3 (1) Schon hatte Olympias ihren Söhnen die Herrschaft übertragen und war Ptolemaios144 an die Stelle seines verstorbenen Bruders Pyrrhos145 getreten. (2) Während Ptolemaios mit einem gerüsteten Heer gegen die Feinde ausrückte, wurde er krank und starb auf dem Marsch. (3) Olympias ihrerseits war durch den doppelten schmerzlichen Verlust völlig gebrochen, siechte dahin und überlebte ihre Söhne nicht lange. (4) Als aus dem königlichen Geschlecht
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sola Nereis virgo cum Laodamia sorore superesset, Nereis nubit Geloni, Siciliae tyranni filio, (5) Laodamia autem, cum in aram Dianae confugisset, concursu populi interficitur. (6) Quod facinus dii inmortales adsiduis cladibus gentis et prope interitu totius populi vindicaverunt. (7) Nam et sterilitatem famem que passi et intestina discordia vexati externis ad postremum bellis paene consumpti sunt. (8) Milo quoque, Laodamiae percussor, in furorem versus nunc ferro, nunc saxo, in summa dentibus laceratis visceribus duodecima die interiit. (9) His in Epiro gestis interim in Macedonia Demetrius rex relicto filio Philippo, parvulo admodum, decedit, (10) cui Antigonus tutor datus accepta in matrimonium matre pupilli regem se constitui laborat. (11) Interiecto deinde tempore cum seditione minaci Macedonum clausus in regia teneretur, in publicum sine satellitibus procedit, (12) proiectoque in vulgus diademate ac purpura dare haec eos alteri iubet, qui aut imperare illis nesciat aut cui parere ipsi sciant; (13) se adhuc invidiosum illud regnum non voluptatibus, sed laboribus ac periculis sentire. (14) Commemorat deinde beneficia sua: ut defectionem sociorum vindicaverit, ut Dardanos Thessalosque exultantes morte Demetrii regis conpescuerit, ut denique dignitatem Macedonum non solum defenderit, verum et auxerit. (15) Quorum si illos paeniteat, deponere imperium et reddere illis munus suum, quia regem quaerant, cui imperent. (16) Cum populus pudore motus recipere eum regnum iuberet, tam diu recusavit, quoad seditionis auctores supplicio traderentur. 4 (1) Post haec bellum Spartanis infert, qui soli Philippi Alexandrique bellis et imperium Macedonum et omnibus metuenda arma contempserant. (2) Inter duas nobilissimas gentes bellum summis utrimque viribus fuit, cum hi pro vetere Macedonum gloria, illi non solum pro inlibata libertate, sed etiam pro salute certarent. (3) Victi Lacedaemonii non ipsi tantum, verum etiam coniuges liberique magno animo fortunam tulere. (4) Nemo quippe in acie saluti pepercit,
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dann nur noch die Jungfrau Nereis und ihre Schwester Laodameia146 übrig waren, heiratete Nereis Gelon, den Sohn des Tyrannen von Sizilien;147 (5) Laodameia aber wurde bei einem Volksaufstand getötet, obwohl sie am Altar der Diana Zuflucht gesucht hatte.148 (6) Diese Freveltat bestraften die unsterblichen Götter durch ständiges Unglück für den Stamm und den Untergang nahezu des gesamten Volkes. (7) Denn die Menschen litten unter ausbleibenden Ernten und Hunger, wurden von innenpolitischen Zwistigkeiten erschüttert und zuletzt durch auswärtige Kriege beinahe aufgerieben. (8) Milon, Laodameias Mörder, verfiel dagegen dem Wahnsinn, denn er zerfetzte bald mit einem Schwert, bald mit einem Stein und zuletzt mit seinen Zähnen sein eigenes Fleisch und starb am zwölften Tag. (9) Nach diesen Ereignissen in Epeiros starb unterdessen in Makedonien König Demetrios und hinterließ seinen noch kleinen Sohn Philippos149. (10) Zu dessen Vormund wurde Antigonos ernannt, der die Mutter seines Mündels heiratete und dann darauf hinarbeitete, selbst als König eingesetzt zu werden. (11) Nach einiger Zeit wurde er dann durch einen bedrohlichen Aufstand der Makedonen im Königspalast eingeschlossen. Da trat er ohne seine Leibwächter an die Öffentlichkeit, (12) warf sein Königsdiadem und sein Purpurgewand mitten in die Menge und forderte die Menschen auf, das einem anderen zu übergeben, der ihnen nicht zu befehlen verstehe oder dem sie selbst zu gehorchen verstünden. (13) Er habe die so beneidenswerte Herrschaft bisher nicht von ihrer vergnüglichen, sondern nur von ihrer mühevollen und gefährlichen Seite kennengelernt. (14) Anschließend rief er ihnen seine Verdienste in Erinnerung: Wie er den Abfall ihrer Bundesgenossen bestraft und die Dardaner und Thessalier, die über den Tod des Königs Demetrios jubelten, in ihre Schranken gewiesen habe – kurzum: Wie er das Ansehen der Makedonen nicht nur verteidigt, sondern auch noch vermehrt habe. (15) Falls ihnen diese Leistungen nicht genügten, werde er seine Befehlsgewalt niederlegen und ihnen sein Amt zurückgeben, da sie ja einen König suchten, den sie beherrschen könnten. (16) Als ihn nun das Volk beschämt aufforderte, die Königsherrschaft wieder zu übernehmen, weigerte er sich so lange, bis man ihm die Rädelsführer des Aufstandes zur Hinrichtung ausgeliefert hatte. 4 (1) Danach begann er einen Krieg gegen die Spartaner, die während Philipps und Alexanders Kriegen als Einzige die Herrschaft der Makedonen und ihre von allen gefürchtete Kriegsmacht verachtet hatten. (2) Der Krieg zwischen diesen beiden hoch angesehenen Völkern wurde nun auf beiden Seiten mit größter Anstrengung geführt, denn die einen kämpften für den früheren Ruhm der Makedonen, die anderen nicht nur für ihre ungeschmälerte Freiheit, sondern auch um ihr Überleben. (3) Die Lakedaimonier wurden besiegt,150 doch nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Frauen und Kinder ertrugen heldenmütig ihr Los. (4) Denn keiner schonte in der Schlacht sein Leben, keine Frau
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nulla amissum coniugem flevit, filiorum mortem senes laudabant, patribus in acie caesis filii gratulabantur, suam vicem omnes dolebant, quod non et ipsi pro patriae libertate cecidissent. (5) Patentibus omnes domibus saucios excipiebant, vulnera curabant, lassos reficiebant; (6) inter haec nullus in urbe strepitus, nulla trepidatio, magisque omnes publicam quam privatam fortunam lugebant. (7) Inter haec Cleomenes rex post multas hostium caedes toto corpore suo pariter et hostium cruore madens supervenit (8) ingressusque in urbem non humi consedit, non cibum aut potum poposcit, non denique armorum onus deposuit, (9) sed adclinis parieti, cum IV milia sola ex pugna superfuisse conspexisset, hortatus, ut se ad meliora rei publicae tempora reservarent, (10) tum cum coniuge et liberis Aegyptum ad Ptolomeum proficiscitur, a quo honorifice exceptus diu in summa dignatione regis vixit. (11) Postremo post Ptolomei mortem a filio eius cum omni familia interficitur. (12) Antigonus autem caesis occidione Spartanis fortunam tantae urbis miseratus a direptione milites prohibuit veniamque his, qui superfuerunt, dedit (13) praefatus bellum se cum Cleomene, non cum Spartanis habuisse, cuius fuga omnis ira eius finita sit; (14) nec minori sibi gloriae fore, si ab eo servata Lacedaemon, a quo solo capta sit, proderetur. (15) Parcere igitur solo urbis ac tectis, quoniam homines, quibus parceret, non superfuissent. (16) Nec multo post ipse decedit regnum que Philippo pupillo, annos quattuordecim nato, tradidit.
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weinte um ihren verlorenen Gatten, alte Männer rühmten den Tod ihrer Söhne, Söhne priesen ihre Väter glücklich, wenn sie in der Schlacht getötet worden waren, und alle bedauerten ihr eigenes Geschick, dass nicht auch sie selbst für die Freiheit des Vaterlandes gefallen seien. (5) Alle öffneten ihre Häuser und nahmen Verwundete auf, behandelten die Wunden und erfrischten die Erschöpften. (6) Und dabei gab es in der Stadt keinen Lärm und keine ängstliche Unruhe, und alle trauerten mehr über das Schicksal des Staates als über ihr persönliches. (7) Währenddessen kam König Kleomenes151 herbei, der viele Feinde getötet hatte und am ganzen Leib von seinem wie auch ebenso von ihrem Blut triefte. (8) Er betrat die Stadt, setzte sich aber nicht auf den Boden nieder, verlangte weder Speise noch Trank und legte auch seine schweren Waffen nicht ab, (9) sondern lehnte sich nur an eine Wand. Als er sah, dass nur viertausend Mann den Kampf überlebt hatten, forderte er sie auf, sich für die besseren Zeiten aufzusparen, die der Staat erleben werde. (10) Dann reiste er mit seiner Gattin und seinen Kindern nach Ägypten zu Ptolemaios, der ihn mit allen Ehren aufnahm. Dort lebte Kleomenes lange und genoss die größte Hochachtung des Königs. (11) Zuletzt aber wurde er mit seiner ganzen Hausgemeinschaft nach dem Tod des Ptolemaios von dessen Sohn getötet.152 (12) Nachdem Antigonos nun die Spartaner vernichtend geschlagen hatte, verspürte er Mitleid mit dieser so bedeutenden Stadt wegen ihres unglücklichen Geschicks. Daher hielt er seine Soldaten von der Plünderung ab und gewährte den Überlebenden Gnade. (13) Zuvor schickte er noch voraus, dass er den Krieg gegen Kleomenes und nicht gegen die Spartaner geführt habe und nun mit der Flucht des Kleomenes sein ganzer Zorn auf ihn verebbt sei. (14) Und es werde ihm nicht geringeren Ruhm einbringen, wenn man über ihn berichte, dass er, der Lakedaimon als Einziger habe einnehmen können, es auch bewahrt habe. (15) Er schone also den Boden der Stadt und die Häuser, da ja keine Menschen überlebt hätten, die er schonen könne. (16) Und nicht viel später starb Antigonos selbst und übergab die Königsherrschaft seinem Mündel Philippos, das vierzehn153 Jahre alt war.
PROLOGUS LIBRI XXIX Undetricensimo volumine continentur haec. Res gestae Philippi regis adversus Dardanos et Aetolos, repetitaeque inde Creticae origines, post cuius insulae societatem Philippus cum Illyriis et Dardanis et rursus Aetolis bello congressus est adiuvantibus Aetolos Romanis: quo finito intulit Attalo bellum.
LIBER XXIX 1 (1) Isdem ferme temporibus prope universi orbis imperia nova regum successione mutata sunt. (2) Nam et in Macedonia Philippus mortuo Antigono, tutore eodemque vitrico, annorum XIV regnum suscepit; (3) et in Asia interfecto Seleuco inpubes adhuc rex Antiochus constitutus est; (4) Cappadociae quoque regnum Ariarathi, puero admodum, pater ipse tradiderat; (5) Aegyptum patre ac matre interfectis occupaverat Ptolomeus, cui ex facinoris crimine cognomentum Philopator fuit. (6) Sed et Spartani in locum Cleomenis suffecerunt Lycurgum. (7) Et ne qua temporibus mutatio deesset, apud Karthaginienses quoque aetate inmatura dux Hannibal constituitur, non penuria seniorum, sed odio Romanorum, quo inbutum eum a pueritia sciebant, fatale non tam Romanis quam ipsi Africae malum. (8) His regibus pueris tametsi nulli senioris aetatis rectores erant, tamen in suorum quisque maiorum vestigia intentis magna indoles virtutis enituit. (9) Solus Ptolomeus, sicut scelestus in occupando, ita et segnis in administrando regno fuit. (10) Philippum Dardani ceterique omnes finitimi populi, quibus velut inmortale odium cum Macedonum regibus erat, contemptu aetatis adsidue lacessebant. (11) Contra ille submotis hostibus non contentus sua defendisse ultro etiam Aetolis bellum inferre gestiebat. 2 (1) Quae agitantem illum Demetrius, rex Illyriorum, nuper a Paulo, Romano consule, victus supplicibus precibus adgreditur iniuriam Romanorum querens,
Vorwort zum 29. Buch Das neunundzwanzigste Buch enthält Folgendes: Die Taten des Königs Philippos gegen die Dardaner und die Aitoler. Im Anschluss sind die Ursprünge der Kreter nachgetragen. Nach dem Abschluss eines Bündnisses mit dieser Insel führte Philippos einen Krieg gegen die Illyrer, die Dardaner und wieder gegen die Aitoler, wobei die Römer die Aitoler unterstützten. Nach der Beendigung dieses Krieges griff er Attalos an.
Buch 29 1 (1) Etwa zur selben Zeit vollzog sich in beinahe allen Reichen auf der ganzen Welt ein Wandel, weil neue Könige die Nachfolge antraten. (2) Denn in Makedonien übernahm Philippos nach dem Tod seines Vormundes und Stiefvaters Antigonos im Alter von 14 Jahren die Königsherrschaft; (3) in Kleinasien wurde nach der Ermordung des Seleukos154 dann Antiochos155, der noch ein Jüngling war, als König eingesetzt; (4) die Herrschaft über Kappadokien wurde dem Ariarathes, der erst ein Kind war, von seinem eigenen Vater übertragen;156 (5) Ägypten hatte Ptolemaios157 an sich gerissen, der zuvor seinen Vater und seine Mutter ermordet hatte und wegen dieses frevelhaften Verbrechens den Beinamen Philopator trug. (6) Und die Spartaner setzten Lykurgos158 an die Stelle des Kleomenes. (7) Und damit in dieser Zeit nirgendwo ein Wechsel unterblieb, wurde wiederum bei den Karthagern Hannibal159 trotz seines unreifen Alters als Feldherr eingesetzt, nicht etwa weil es keine älteren Männer gegeben hätte, sondern wegen seines Hasses auf die Römer. Dieser Hass, so wusste man, erfüllte ihn seit seiner Kindheit und war ein verhängisvolles Unglück nicht so sehr für die Römer als vielmehr für Afrika selbst. (8) Diese Kindkönige hatten zwar keine Regenten im höheren Alter, doch jeder bemühte sich, in die Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten, und dabei wurden ihre großen Begabungen und Fähigkeiten deutlich. (9) Nur Ptolemaios war in der Ausübung seiner Herrschaft ebenso träge, wie er bei ihrer Übernahme verbrecherisch gewesen war. (10) Die Dardaner und alle anderen Nachbarvölker, die gleichsam einen unsterblichen Hass gegen die makedonischen Könige hegten, verachteten Philippos wegen seines jugendlichen Alters und forderten ihn ständig heraus. (11) Er aber trieb die Feinde zurück und gab sich dann nicht damit zufrieden, dass er seinen Besitz verteidigt hatte, sondern wollte sogar von sich aus einen Krieg gegen die Aitoler beginnen. 2 (1) Als er darüber nachdachte, wandte sich Demetrios160, der König der Illyrer, der vor Kurzem von dem römischen Konsul Paullus161 besiegt worden war, mit demütigen Bitten an ihn. Er beklagte sich über die Übergriffe der Römer,
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(2) qui non contenti Italiae terminis, imperium spe inproba totius orbis amplexi, bellum cum omnibus regibus gerant. (3) Sic illos Siciliae, sic Sardiniae Hispaniaeque, sic denique totius Africae imperium adfectantes bellum cum Poenis et Hannibale suscepisse; (4) sibi quoque non aliam ob causam, quam quod Italiae finitimus videbatur, bellum inlatum, quasi nefas esset aliquem regem iuxta imperii eorum terminos esse. (5) Sed et ipsi cavendum exemplum esse, cuius quanto promptius nobiliusque sit regnum, tanto sit Romanos acriores hostes habiturus. (6) Super haec cedere se illi regno, quod Romani occupaverint, profitetur, gratius habiturus, si in possessione imperii sui socium potius quam hostes videret. (7) Huiuscemodi oratione inpulit Philippum, ut omissis Aetolis bellum Romanis inferret, minus negotii existimantem, quod iam victos eos ab Hannibale apud Trasimenum lacum audierat. (8) Itaque ne eodem tempore multis bellis detineretur, pacem cum Aetolis facit, non quasi alio bellum translaturus, sed ut Graeciae quieti consulturus, quam numquam in maiore periculo fuisse adfirmabat, (9) siquidem consurgentibus ab Occidente novis Poenorum ac Romanorum imperiis, quibus una haec a Graecia atque Asia sit mora, dum inter se bello discrimen imperii faciunt; ceterum statim victoribus transitum in Orientem fore. 3 (1) Videre se itaque, ait, consurgentem in Italia nubem illam trucis et cruenti belli; videre tonantem ac fulminantem ab occasu procellam, quam in quas cumque terrarum partes victoriae tempestas detulerit, magno cruoris imbre omnia foedaturam. (2) Frequenter Graeciam ingentes motus passam, nunc Persarum, nunc Gallorum, nunc Macedonum bellis, sed omnia illa levia fuisse existimaturos, si ea, quae nunc in Italia concurrat manus, extra terram illam se effuderit. (3) Cernere se, quam cruenta et sanguinaria inter se bella utri que populi et viribus copiarum et ducum artibus gerant, quae rabies finiri solo partis alterius interitu sine ruina finitimorum non possit. (4) Feros igitur victorum animos minus quidem Macedoniae quam Graeciae timendos, quia et
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(2) die sich nicht mit den Grenzen Italiens zufriedengäben, in ihrer skrupellosen Erwartung schon die Herrschaft über die ganze Welt in Händen zu halten glaubten und deshalb gegen alle Könige Krieg führten. (3) So trachteten sie nach der Herrschaft über Sizilien, über Sardinien und Spanien und dann über ganz Afrika, und daher hätten sie den Krieg gegen die Punier und Hannibal unternommen. (4) Auch gegen ihn hätten sie einen Krieg begonnen, und zwar einzig und allein aus dem Grund, dass sie in ihm einen Grenznachbarn Italiens sähen, so als ob es ein Frevel sei, wenn an den Grenzen ihres Reiches ein König lebe. (5) Doch damit biete er für Pyrrhos ein Beispiel für das, wovor dieser sich in Acht nehmen müsse: Denn in dem Maß, wie das Reich des Philippos leichter zugänglich und berühmter sei als das seine, würden die Römer auch bitterere Feindschaft gegen ihn hegen. (6) Darüber hinaus bot er Philippos an, sein Reich, das die Römer besetzt hätten, an ihn abzutreten, denn es werde ihm lieber sein, wenn er seinen Bundesgenossen und nicht seine Feinde im Besitz seiner eigenen Herrschaft sähe. (7) Mit einer solchen Rede veranlasste er Philippos, von den Aitolern abzulassen und einen Krieg gegen die Römer zu beginnen. Dabei glaubte Philippos, das bereite weniger Schwierigkeiten, hatte er doch gehört, dass die Römer bereits von Hannibal beim Trasimenischen See besiegt worden seien162. (8) Um nicht zur selben Zeit durch mehrere Kriege gebunden zu sein, schloss er Frieden mit den Aitolern und tat dabei so, als wollte er nicht etwa den Krieg in ein anderes Land tragen, sondern in Griechenland für Ruhe sorgen, das – wie er behauptete – nie zuvor in größerer Gefahr geschwebt habe. (9) Denn im Westen erhöben sich die neuen Reiche der Punier und der Römer, und sie würden sich ausschließlich während der Zeit von Griechenland und Kleinasien fernhalten, in der sie gegenseitig einen Entscheidungskrieg um die Vorherrschaft führten; die Sieger aber würden dann sofort in den Osten marschieren. 3 (1) Daher sehe er, so sagte er, wie sich in Italien die Wolke eines schaurigen und blutigen Krieges zusammenballe; er sehe ein Unwetter mit Donner und Blitz von Westen heraufziehen, das vom Siegessturm in alle möglichen Erdteile getrieben werde und dort alles mit einem Sturzregen von Blut besudeln werde. (2) Oft habe Griechenland gewaltige Erschütterungen hinnehmen müssen, in den Kriegen bald gegen die Perser, bald gegen die Gallier und bald gegen die Makedonen, doch sie würden meinen, all das sei leicht zu ertragen gewesen, wenn jene Schar, die sich jetzt in Italien ansammle, aus diesem Land herausfluten werde. (3) Er sehe, welch blutige und mörderische Kriege beide Völker mit der Menge ihrer Truppen und den Fähigkeiten ihrer Feldherrn163 gegeneinander austrügen; und eine solche Raserei könne nicht durch den Untergang der gegnerischen Partei allein beendet werden, ohne dass dabei auch die Grenznachbarn mit ins Verderben gerissen würden. (4) Nun müsse sich Makedonien vor den wilden Siegern zwar weniger fürchten als Griechenland, weil es weiter ent-
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remotior et in vindictam sui robustior sit; (5) scire tamen se eos, qui tantis viribus concurrant, non contentos hoc fine victoriae fore, metuendumque sibi quo que certamen eorum, qui superiores extiterint. (6) Hoc praetexto finito cum Aetolis bello nihil aliud quam Poenorum Romanorumque bella respiciens singulorum vires perpendebat. (7) Sed nec Romani, tametsi Poeni et Hannibal in cervicibus erant, soluti metu Macedonico videbantur; (8) quippe terrebat eos et vetus Macedonum devicti Orientis gloria et Philippus studio Alexandri aemulationis incensus, quem promptum in bella industriumque cognoverant. 4 (1) Igitur Philippus, cum iterato victos a Poenis Romanos didicisset, aperte hostem se his professus naves, quibus in Italiam exercitum traiceret, fabricare coepit. (2) Legatum deinde ad Hannibalem iungendae societatis gratia cum epistulis mittit, (3) qui conprehensus et ad senatum perductus incolumis dimissus est, non in honorem regis, sed ne dubius adhuc indubitatus hostis redderetur. (4) Postea vero, cum Romanis nuntiatum esset in Italiam Philippum copias traiecturum, Laevinum praetorem cum instructis navibus ad prohibendum transitum mittunt. (5) Qui cum in Graeciam traiecisset, multis promissis inpellit Aetolos bellum adversus Philippum suscipere. Philippus quoque Achaeos in Romanorum bella sollicitat. (6) Interea et Dardani Macedoniae fines vastare coeperunt, abductisque XX milibus captivorum Philippum a Romano bello ad tuendum regnum revocaverunt. (7) Dum haec aguntur, Laevinus praetor iuncta cum Attalo rege societate Graeciam populatur. Quibus cladibus perculsae civitates auxilium petentes Philippum legationibus fatigant; (8) nec non et Illyriorum reges lateri eius haerentes adsiduis precibus promissa exigebant. Super haec vastati Macedones ultionem flagitabant. (9) Quibus tot tantisque rebus obsessus, cui rei primum occurreret, ambigebat; omnibus tamen propediem auxilia se missurum pollicetur, non quia facere posset, quae promittebat, sed ut spe inpletos in societatis iure retineret. (10) Prima tamen illi expeditio adversus Dardanos fuit, qui absentiam eius aucupantes
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fernt sei und mehr Kraft habe, um sich selbst zu schützen. (5) Doch er wisse gleichwohl, dass Menschen, die mit so gewaltigen Kräften aufeinanderprallten, sich nicht damit begnügen würden, dass ihr Sieg hier ende, und so müsse auch er den Kampf mit denjenigen fürchten, die sich letztendlich als die Überlegenen erwiesen hätten. (6) Als Philippos unter diesem Vorwand den Krieg gegen die Aitoler beendet hatte, nahm er nur noch die Kriege zwischen den Puniern und den Römern in den Blick und wog die Kräfte jeder einzelnen Partei genau ab. (7) Doch auch die Römer schienen nicht ohne Furcht vor den Makedonen zu sein, obwohl ihnen die Punier und Hannibal im Nacken saßen. (8) Denn der frühere Ruhm der Makedonen, den Osten bezwungen zu haben, und der brennende Ehrgeiz des Philippos, Alexander nachzueifern, versetzten sie in Schrecken, und sie hatten erfahren, dass Philippos kampfeslustig und energisch war. 4 (1) Als Philippos nun erfuhr, dass die Römer zum zweiten Mal von den Puniern besiegt worden waren, erklärte er sich offen zu ihrem Feind und begann mit dem Bau von Schiffen, auf denen er sein Heer nach Italien übersetzen wollte. (2) Anschließend schickte er einen Gesandten mit Briefen zu Hannibal, um ein Bündnis mit ihm zu schließen. (3) Der Gesandte wurde aber abgefangen und vor den Senat geführt, der ihn jedoch unbehelligt wieder entließ, allerdings nicht aus Ehrerbietung gegenüber dem König, sondern um nicht einen noch unentschlossenen Feind zu einem entschlossenen zu machen. (4) Doch als den Römern später gemeldet wurde, Philippos sei im Begriff, seine Truppen nach Italien überzusetzen, sandten sie den Praetor Laevinus164 mit einer kriegsbereiten Flotte aus, um den Übergang zu verhindern. (5) Laevinus setzte nach Griechenland über und brachte durch viele Versprechungen die Aitoler dazu, einen Krieg gegen Philippos zu unternehmen. Philippos wiederum wiegelte die Achaier zu Kriegen gegen die Römer auf. (6) Unterdessen begannen auch die Dardaner, das makedonische Gebiet zu verwüsten, und führten 20 000 Gefangene weg. Dadurch wurde Philippos vom Krieg gegen die Römer zurückgerufen, um sein eigenes Reich zu beschützen. (7) Währenddessen schloss der Praetor Laevinus165 ein Bündnis mit König Attalos und verwüstete Griechenland. Diese Verluste erschütterten die Gemeinden schwer, und deshalb bestürmten sie Philippos durch Gesandtschaften und baten um Hilfe. (8) Doch auch die illyrischen Könige166 wichen nicht von Philippos’ Seite und forderten in unablässigen Bitten die Erfüllung seiner Versprechen. Darüber hinaus verlangten die Makedonen, deren Gebiete verheert worden waren, nach Rache. (9) Als Philippos nun mit diesen vielen wichtigen Anliegen bedrängt wurde, war er unschlüssig, welcher Not er zuerst Abhilfe leisten sollte. Dennoch versprach er allen, er werde in den nächsten Tagen Hilfe schicken – nicht etwa weil er seine Versprechen hätte erfüllen können, sondern um den Menschen Hoffnung zu geben und sie auf diese Weise in ihren Bündnisverpflichtungen zu halten. (10) Sein erster Feldzug richtete sich gegen die Dardaner, die auf seine Abwesenheit lau-
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maiore belli mole Macedoniae inminebant. (11) Cum Romanis quoque pacem facit, contentis interim bellum Macedonicum distulisse. Philopoemeni, Achaeorum duci, quem ad Romanos sociorum animos sollicitare didicerat, insidias praetendit. Quibus ille cognitis vitatisque desciscere ab eo Achaeos auctoritate sua coegit.
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erten und Makedonien mit einer noch größeren Kriegsmacht drohten. (11) Er schloss auch Frieden mit den Römern, die sich damit zufriedengaben, dass der Krieg gegen die Makedonen einstweilen aufgeschoben war.167 Als Philippos erfuhr, dass Philopoimen168, der Anführer der Achaier, seine Bundesgenossen dazu anstiften wollte, auf die Seite der Römer zu wechseln, bereitete er ein Attentat auf ihn vor. Weil Philopoimen aber davon Kenntnis erhielt, konnte er dem Anschlag entgehen und brachte dann durch seinen Einfluss die Achaier dazu, von Philippos abzufallen.
PROLOGUS LIBRI XXX Tricensimo volumine continentur haec. Ut mortuo Ptolomaeo Tryphone filius eius Philopator Antiochum regem vicit Raphiae, ipse amore Agathocleae corruptus decessit relicto filio pupillo, in quem cum Philippo rege Macedonum consensit Antiochus. Philippi deinde gesta in Asia, cum movisset Attalo bella: a quibus reversus bellum habuit cum ducibus Romanis Sulpicio et Flaminino, a quibus victus; pax. Transitus deinde ad res Antiochi, qui post regnum acceptum persecutus defectores in Mediam Molonem, in Asiam Achaeum, quem obsedit Sardibus, pacata superiore Asia Bactris tenus in bella Romana descendit.
LIBER XXX 1 (1) Philippo in Macedonia magnis rebus intento in Aegypto Ptolomei diversi mores erant; (2) quippe regno parricidio parto et ad necem utriusque parentis caede etiam fratris adstructa, veluti rebus feliciter gestis luxuriae se tradiderat, regisque mores omnis secuta regia erat. (3) Itaque non amici tantum praefecti que, verum etiam omnis exercitus depositis militiae studiis otio ac desidia corrupti marcebant. (4) Quibus rebus cognitis Antiochus, rex Syriae, vetere inter se regnorum odio stimulante repentino bello multas urbes eius oppressit ipsamque Aegyptum adgreditur. (5) Trepidare igitur Ptolomeus legationibus missis, quoad vires pararet, morari Antiochum. (6) Magno deinde exercitu in Graecia conducto secundum proelium facit, spoliassetque regno Antiochum, si fortunam virtute iuvisset. (7) Sed contentus reciperatione urbium, quas amiserat, facta pace avide materiam quietis adripuit revolutusque in luxuriam occisa Eurydice, uxore eademque sorore sua, Agathocliae meretricis inlecebris capitur, (8) atque ita omissa magnitudine nominis ac maiestatis oblitus noctes in stupris, dies in conviviis consumit.
Vorwort zum 30. Buch Das dreißigste Buch enthält Folgendes: Wie nach dem Tod des Ptolemaios Tryphon sein Sohn Philopator König Antiochos in Raphia besiegte, sich dann selbst durch die Liebe zu Agathokleia zugrunde richtete und starb. Er hinterließ einen unmündigen Sohn, gegen den Antiochos gemeinsam mit dem Makedonenkönig Philippos vorging. Dann die Taten des Philippos in Kleinasien, als er Kriege gegen Attalos anzettelte. Nach der Rückkehr aus diesen Kriegen führte er einen Krieg gegen die römischen Feldherren Sulpicius und Flamininus, von denen er besiegt wurde; der Friedensschluss. Dann der Übergang zu den Taten des Antiochos, der nach seinem Herrschaftsantritt die Abtrünnigen verfolgte, und zwar Molon nach Medien und Achaios nach Kleinasien, wo er ihn in Sardeis belagerte. Als Antiochos das nördliche Kleinasien bis nach Baktra befriedet hatte, ließ er sich auf Kriege gegen die Römer ein.
Buch 30 1 (1) Während Philippos in Makedonien damit beschäftigt war, große Taten zu vollbringen, führte Ptolemaios in Ägypten ein ganz anderes Leben. (2) Denn er hatte sich die Königsherrschaft durch Verwandtenmord verschafft und neben seinen beiden Eltern auch noch zusätzlich seinen Bruder169 ermordet. Anschließend hatte er sich, als wären das erfolgreiche Leistungen gewesen, dem Luxus ergeben, und der ganze Königshof hatte sich den Gewohnheiten des Königs angepasst. (3) Daher richteten sich nicht nur seine Vertrauten und Statthalter, sondern auch das ganze Heer, das den fleißigen Kriegsdienst aufgab, durch Untätigkeit und Nichtstun zugrunde und versanken in Trägheit. (4) Als Antiochos, der König von Syrien, davon erfuhr, stachelte ihn der Hass, den beide Königreiche seit alter Zeit gegen einander hegten, an und daher warf er in einem plötzlichen Krieg viele Städte des Ptolemaios nieder und griff Ägypten selbst an. (5) Deshalb geriet Ptolemaios in große Unruhe, schickte Gesandtschaften aus und versuchte auf diese Weise, Antiochos aufzuhalten, bis er Streitkräfte gerüstet hätte. (6) Dann warb er in Griechenland ein großes Heer an und schlug eine erfolgreiche Schlacht170. Und er hätte Antiochos seines Königreiches beraubt, wenn er sein Glück noch durch persönlichen Einsatz unterstützt hätte. (7) Doch er begnügte sich mit der Rückeroberung der verlorenen Städte, schloss Frieden und ergriff begierig die Gelegenheit zu weiterem Müßiggang. Er verfiel wieder in sein zügelloses Leben, ermordete seine Schwestergemahlin Eurydike171 und ließ sich von den Reizen der Hure Agathokleia erobern. (8) Und so dachte er nicht mehr an die Größe, die mit dem Namen Ptolemaios verbunden war, vergaß seine königliche Würde und verschwendete die Nächte mit sexuellen Ausschweifungen und die Tage mit Gelagen.
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(9) Adduntur instrumenta luxuriae, tympana et crepundia; nec iam spectator rex, sed magister nequitiae nervorum oblectamenta modulatur. (10) Haec primo laborantis regiae tacita pestis et occulta mala fuere. 2 (1) Dehinc crescente licentia iam nec parietibus regiae domus contineri meretricis audacia potest, (2) quam proterviorem sociata cum Agathocle fratre, ambitiosae pulchritudinis scorto, cotidiana regis stupra faciebant. (3) Accedebat et mater Oenanthe, quae geminae subolis inlecebris devinctum regem tenebat. (4) Itaque non contentae rege iam etiam regnum possident, iam in publico visuntur, iam salutantur, iam comitantur. (5) Agathocles regis lateri iunctus civitatem regebat, tribunatus et praefecturas et ducatus mulieres ordinabant; nec quisquam in regno suo minus poterat quam rex ipse, (6) cum interim relicto quinquenni ex Eurydice sorore filio moritur. Sed mors eius, dum pecuniam regiam mulieres rapiunt et imperium inita cum perditissimis societate occupare conantur, diu occultata fuit. (7) Re tamen cognita concursu multitudinis et Agathocles occiditur et mulieres in ultionem Eurydices patibulis suffiguntur. (8) Morte regis, supplicio meretricum velut expiata regni infamia legatos Alexandrini ad Romanos misere orantes, ut tutelam pupilli susciperent tuerenturque regnum Aegypti, quod iam Philippum et Antiochum facta inter se pactione divisisse dicebant. 3 (1) Grata legatio Romanis fuit causas belli adversus Philippum quaerentibus, qui insidiatus temporibus belli Punici fuerat. (2) Huc accedebat, quod Poenis et Hannibale superatis nullius magis arma metuebant, reputantibus, quantum motum Pyrrus parva Macedonum manu in Italia fecisset, quantas que res Macedones in Oriente gessissent. (3) Mittuntur itaque legati, qui Philippo et Antiocho denuntient, regno Aegypti abstineant. (4) Mittitur et M. Lepidus in Aegyptum, qui tutorio nomine regnum pupilli administret. (5) Dum haec aguntur, interim legationes Attali regis et Rhodiorum iniurias Philippi
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(9) Hinzu kam das, was zu Orgien gehört: Handpauken und Kastagnetten.172 Und der König blieb nicht mehr nur Zuschauer, sondern führte das schändliche Treiben an und spielte zum Zeitvertreib auf einem Saiteninstrument. (10) Das waren zu Beginn das nur heimliche Verderben und die noch verborgenen Übel des leidenden königlichen Hofes. 2 (1) Dann aber nahm die Zügellosigkeit zu, und die Dreistigkeit der Hure beschränkte sich nicht mehr auf das Innere des Königspalastes. (2) Ihr täglicher intimer Umgang mit dem König, zu dem sie auch ihren Bruder Agathokles173, einen aufreizend schönen Prostituierten, beizog, machte sie immer unverschämter. (3) Außerdem war da noch ihre Mutter Oinanthe, die den König durch die Verführungskünste ihrer beiden Kinder völlig in der Hand hatte. (4) Dann gaben sich die Frauen nicht mehr nur mit dem König zufrieden, sondern eigneten sich auch schon die Königsherrschaft an, zeigten sich schon in der Öffentlichkeit, ließen sich huldigen und umgaben sich mit einem Gefolge. (5) Agathokles wich nicht mehr von der Seite des Königs und regierte den Staat; die Frauen vergaben Tribunate, Präfekturen und Kommandostellen. Und niemand hatte weniger Einfluss in seinem eigenen Reich als der König selbst. Da verstarb er plötzlich und hinterließ einen fünfjährigen Sohn174, den seine Schwester Eurydike geboren hatte. (6) Aber sein Tod wurde lange verheimlicht, während die Frauen das königliche Vermögen plünderten, sich mit den größten Verbrechern zusammenschlossen und versuchten, die Herrschaft an sich zu reißen.175 (7) Doch der Betrug wurde entdeckt, und es kam zu einem Volksaufstand, bei dem Agathokles getötet und die Frauen zur Rache für Eurydike ans Kreuz geschlagen wurden. (8) Als nun durch den Tod des Königs und die Hinrichtung der Huren die Schande des Königreiches gleichsam gesühnt war, schickten die Alexandriner Gesandte zu den Römern mit der Bitte, die Vormundschaft für die Waise zu übernehmen und das Königreich Ägypten zu beschützen, das – wie sie sagten – Philippos und Antiochos nach Abschluss eines gegenseitigen Vertrages bereits untereinander aufgeteilt hätten. 3 (1) Den Römern war die Gesandtschaft willkommen, denn sie suchten Gründe für einen Krieg gegen Philippos, der in der Zeit des Punischen Krieges gegen sie auf der Lauer gelegen hatte. (2) Hinzu kam, dass sie nach dem Sieg über die Punier und Hannibal niemandes Kriegsmacht noch mehr fürchteten, bedachten sie doch, welche Erschütterung Pyrrhos mit seiner kleinen makedonischen Schar in Italien ausgelöst hatte und welche Leistungen die Makedonen im Osten vollbracht hatten. (3) Daher schickten sie Gesandte, die Philippos und Antiochos die Weisung überbringen sollten, sich vom Königreich Ägypten fernzuhalten. (4) Sie sandten auch M. Lepidus176 nach Ägypten, der in der Rolle eines Vormunds die Königsherrschaft des Mündels verwalten sollte. (5) Unterdessen kamen Gesandtschaften des Königs Attalos und der Rhodier nach Rom,
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querentes Romam venerunt. Quae res omnem cunctationem Macedonici belli senatui eximit. (6) Statim igitur titulo ferendi sociis auxilii bellum adversus Philippum decernitur, legionesque cum consule in Macedoniam mittuntur. (7) Nec multo post tempore fiducia Romanorum tota Graecia adversus Philippum spe pristinae libertatis erecta bellum ei intulit; atque ita cum undique rex urgeretur, pacem petere conpellitur. (8) Dehinc cum expositae condiciones pacis a Romanis essent, repetere sua et Attalus et Rhodii et Achaei et Aetoli coepere. (9) Contra Philippus adduci se posse, ut Romanis pareat, concedebat; ceterum indignum esse Graecos a Philippo et Alexandro, maioribus suis, victos et sub iugum Macedonici imperii subactos veluti victores leges pacis sibi dicere, quibus prius sit servitutis ratio reddenda quam libertas vindicanda. (10) Ad postremum tamen petente eo indutiae duorum mensium datae, ut pax, quae in Macedonia non conveniebat, Romae a senatu peteretur. 4 (1) Eodem anno inter insulas Theram et Therasiam medio utriusque ripae maris spatio terrae motus fuit, (2) in quo cum admiratione navigantium repente ex profundo cum calidis aquis insula emersit. (3) In Asia quoque eadem die idem motus terrae Rhodum multasque alias civitates gravi ruinarum labe concussit, quasdam solidas absorbuit. (4) Quo prodigio territis omnibus vates cecinere, oriens Romanorum imperium vetus Graecorum ac Macedonum voraturum. (5) Interim a senatu repudiata pace Philippus in societatem belli Nabim tyrannum sollicitat. (6) Atque ita cum in aciem exercitum instructis e diverso hostibus produxisset, hortari suos coepit referendo Persas, Bactros Indosque et omnem Asiam Orientis fine a Macedonibus perdomitam; (7) tantoque hoc bellum fortius quam illa sustinendum, quanto sit imperio libertas carior. (8) Sed et Flamininus, Romanus consul, relatione rerum recentissime gestarum suos stimulabat in proelium, ostendendo hinc Karthaginem cum Sicilia, inde Italiam et Hispaniam Romana virtute perdomitas. (9) Ne Hannibalem quidem
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die sich über die Übergriffe des Philippos beschwerten. Das nahm dem Senat alle Bedenken vor einem Krieg gegen Makedonien. (6) Sofort beschloss man also unter dem Vorwand, den Bundesgenossen Hilfe zu bringen, einen Krieg gegen Philippos und schickte zusammen mit dem Konsul Legionen nach Makedonien. (7) Und nicht viel später setzte ganz Griechenland gegen Philippos sein Vertrauen auf die Römer, ließ sich von der Hoffnung, die frühere Freiheit wiederzugewinnen, ermutigen und griff Philippos an. So wurde der König von allen Seiten bedrängt und dazu gezwungen, um Frieden zu bitten. (8) Als die Römer nun die Friedensbedingungen nannten, begannen Attalos, die Rhodier, die Achaier und die Aitoler, ihren Besitz zurückzufordern. (9) Philippos hingegen räumte ein, er könne sich dazu bewegen lassen, sich den Römern zu fügen. Doch es sei entwürdigend, dass die Griechen, die doch von seinen Vorfahren Philipp und Alexander besiegt und unter das Joch der makedonischen Herrschaft gezwungen worden seien, ihm nun wie Sieger die Friedensbedingungen diktierten. Schließlich müssten sie doch viel eher darüber Rechenschaft ablegen, wie sie in die Knechtschaft geraten seien, als nun ihre Freiheit zu beanspruchen. (10) Zuletzt wurde ihm dennoch auf seine Bitte ein zweimonatiger Waffenstillstand gewährt, damit er den Frieden, der in Makedonien177 nicht zustande kam, in Rom vom Senat erbitten konnte. 4 (1) Im selben Jahr178 gab es zwischen den Inseln Thera und Therasia mitten im Meer, in gleicher Entfernung von beiden Küstenlinien, ein Seebeben, (2) bei dem zur Verwunderung der Seeleute plötzlich mit einem Schwall warmen Wassers eine Insel179 aus der Tiefe auftauchte. (3) Auch in Kleinasien erschütterte am selben Tag dasselbe Beben Rhodos und viele andere Gemeinden, verursachte durch die einstürzenden Gebäude schwere Schäden und verschlang manche Städte sogar ganz. (4) Dieses Vorzeichen versetzte alle in Schrecken, und die Seher verkündeten, das aufstrebende römische Reich werde das alte griechische und makedonische Reich verschlingen. (5) Unterdessen hatte der Senat das Friedensgesuch abgelehnt, und daher wiegelte Philippos den Tyrannen Nabis zu einem Kriegsbündnis auf. (6) Als Philippos nun sein Heer zur Schlacht ausrücken ließ und die Feinde ihm gegenüber Aufstellung nahmen, begann er, seine Soldaten anzufeuern. Dabei erinnerte er sie daran, dass die Makedonen die Perser, die Baktrianer, die Inder und ganz Asien bis an die Grenze des Orients bezwungen hätten. (7) Diesen Krieg müsse man jedoch mit weitaus größerer Tapferkeit auf sich nehmen als die vorherigen, da ja die Freiheit so viel wertvoller sei als die Vorherrschaft. (8) Doch auch der römische Konsul Flamininus spornte durch die Erwähnung der jüngst vollbrachten Taten seine Soldaten zur Schlacht an, indem er ihnen vor Augen hielt, dass auf der einen Seite Karthago zusammen mit Sizilien und auf der anderen Seite Italien und Spanien durch die Tapferkeit der Römer unterworfen worden seien. (9) Und keinesfalls dürfe man Hannibal für unbedeutender halten als
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Alexandro Magno postponendum, quo Italia pulso Africam ipsam, tertiam partem mundi, superaverint. (10) Sed nec Macedonas veteri fama, sed praesentibus viribus aestimandos, (11) quia non cum Alexandro Magno, quem invictum audiant, nec cum exercitu eius, qui totum Orientem devicerit, bellum gerant, (12) sed cum Philippo, puero inmaturae aetatis, qui regni terminos adversus finitimos aegre defendat, et cum his Macedonibus, qui non ita pridem praedae Dardanis fuerint. (13) Illos maiorum decora, se suorum militum commemorare. (14) Non enim alio exercitu Hannibalem et Poenos et totum ferme Occidentem, sed his ipsis, quos in acie habeat, militibus subactos. (15) His adhortationibus utrimque concitati milites proelio concurrunt, alteri Orientis, alteri Occidentis imperio gloriantes, ferentesque in bellum alii maiorum suorum antiquam et obsoletam gloriam, alii virentem recentibus experimentis virtutis florem. (16) Sed Macedonas Romana Fortuna vicit. (17) Fractus itaque bello Philippus pace a Flaminino consule petita nomen quidem regium retinuit, sed omnibus Graeciae urbibus, velut regni membris extra terminos antiquae possessionis, amissis solam Macedoniam retinuit. (18) Offensi tamen Aetoli, quia non ex arbitrio eorum Macedonia quoque adempta regi et data sibi in praemium belli esset, legatos ad Antiochum mittunt, qui eum adulatione magnitudinis in Romana bella spe societatis universae Graeciae inpellerent.
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Alexander den Großen; trotzdem hätten sie ihn aus Italien vertrieben und anschließend Afrika selbst, also ein Drittel der Welt, besiegt. (10) Aber auch die Makedonen dürfe man nicht nach ihrem früheren Ruhm, sondern nur nach ihren gegenwärtigen Kräften beurteilen: (11) Denn schließlich führten die Römer den Krieg nicht gegen Alexander den Großen, der – wie sie gehört hätten – unbesiegbar gewesen sei, und auch nicht gegen sein Heer, das den ganzen Osten bezwungen habe, (12) sondern bloß gegen Philippos, einen unreifen Jüngling, der nur mit Mühe die Grenzen seines Königreiches gegen seine Nachbarn verteidigen könne, und gegen diejenigen Makedonen, die vor gar nicht so langer Zeit noch eine Beute der Dardaner gewesen seien. (13) Die Makedonen könnten die Ruhmestaten ihrer Vorfahren anführen, er dagegen die seiner eigenen Soldaten. (14) Denn Hannibal, die Punier und nahezu der gesamte Westen seien nicht von irgendeinem anderen Heer unterworfen worden, sondern von ebendiesen Soldaten, die er nun vor sich in der Schlachtreihe stehen habe. (15) Von solchen Anfeuerungen wurden die Soldaten auf beiden Seiten angestachelt und trafen in der Schlacht aufeinander. Dabei rühmten sich die einen, dass sie die Herrschaft über den Osten, und die anderen, dass sie die über den Westen errungen hätten; und die einen brachten den alten und schon vergangenen Ruhm ihrer Vorfahren für diesen Krieg in Anschlag, die anderen die jüngst erbrachten Beweise ihrer Leistungsfähigkeit, die in voller Blüte stand. (16) Doch die römische Fortuna siegte über die Makedonen.180 (17) So wurde Philippos durch den Krieg gebrochen und bat den Konsul Flamininus um Frieden. Er durfte zwar weiterhin den Königstitel führen, verlor aber alle griechischen Städte, die gleichsam als Gliedmaßen seines Reiches außerhalb der Grenzen seines ehemaligen Besitzes gelegen hatten, und behielt nur Makedonien. (18) Trotzdem waren die Aitoler ungehalten, weil man nicht, wie es ihr Wunsch gewesen war, dem König auch noch Makedonien abgenommen und es ihnen als Lohn für den Krieg zugewiesen hatte. Daher schickten sie Gesandte zu Antiochos, die ihn zu Kriegen gegen die Römer veranlassen sollten, indem sie ihm wegen seiner großen Macht schmeichelten und in ihm die Hoffnung weckten, ganz Griechenland werde sich mit ihm verbünden.
PROLOGUS LIBRI XXXI Uno et tricensimo volumine continentur haec. Bellum, quod cum Lacedaemonio Nabide Titus Flamininus et Philopoemen dux Achaeorum gessit. Item bellum, quod cum Antiocho in Achaia per Acilium consulem et in Asia per Scipionem gestum est, denique Hannibalis ad regem a Carthagine fuga. Bellum cum Aetolis gestum per eundem Acilium, qui Antiochum Graecia expulerat.
LIBER XXXI 1 (1) Mortuo Ptolomeo Philopatore, rege Aegypti, contemptaque parvuli filii eius aetate, qui in spem regni relictus praeda etiam domesticis erat, Antiochus, rex Syriae, occupare Aegyptum statuit. (2) Itaque Phoenicen ceterasque Syriae quidem, sed iuris Aegypti civitates cum invasisset, legatos ad eum senatus mittit, qui denuntiarent ei, abstineret regno pupilli postremis patris precibus fidei suae traditi. (3) Quibus spretis interiecto tempore alia legatio supervenit, quae omissa pupilli persona civitates iure belli factas populi Romani in integrum restitui iubebat. (4) Abnuenti bellum denuntiatum, quod ille facile susceptum infeliciter gessit. (5) Eodem tempore et Nabis tyrannus multas Graeciae civitates occupaverat. (6) Igitur senatus, ne uno tempore duplici bello Romanae vires detinerentur, scripsit Flaminino, si ei videatur, sicuti Macedoniam a Philippo, ita et Graeciam a Nabide liberet. (7) Ob quam causam imperium ei prorogatum. Terribile quippe Antiochi bellum Hannibalis nomen faciebat, quem aemuli eius occultis mandatis cum Antiocho inisse societatem apud Romanos criminabantur, (8) negantes eum aequo animo sub legibus vivere adsuetum imperio et inmoderata licentia militari; semperque taedio quietis urbanae novas belli causas circumspicere. (9) Quae etsi falsa nuntiata fuissent, apud timentes tamen pro veris habebantur.
Vorwort zum 31. Buch Das einunddreißigste Buch enthält Folgendes: Den Krieg, den Titus Flamininus und Philopoimen, der Anführer der Achaier, gegen den Lakedaimonier Nabis führten; ebenso den Krieg, der gegen Antiochos geführt wurde, und zwar in Achaia durch den Konsul Acilius und in Kleinasien durch Scipio. Dann Hannibals Flucht aus Karthago zum König. Der Krieg gegen die Aitoler durch ebendiesen Acilius, der Antiochos aus Griechenland vertrieben hatte.
Buch 31 1 (1) Nach dem Tod des Ptolemaios Philopator, des Königs von Ägypten, wurde sein hinterbliebener kleiner Sohn, der darauf hoffen durfte, die Herrschaft zu übernehmen, wegen seines Alters verachtet und war sogar für die Dienerschaft eine leichte Beute. Aus diesem Grund beschloss Antiochos, der König von Syrien, Ägypten einzunehmen. (2) Und so fiel er in Phönizien und die anderen Gemeinden ein, die zwar in Syrien lagen, aber ägyptischer Oberhoheit unterstanden. Da schickte der Senat Gesandte zu ihm, die ihm die Weisung überbringen sollten, sich vom Königreich des Mündels fernzuhalten, das der Vater in seinem letzten Wunsch der Obhut Roms anvertraut habe. (3) Weil Antiochos sich um diese Anordnung nicht kümmerte, traf nach einiger Zeit181 eine zweite Gesandtschaft ein und forderte ihn, ohne die Person des Mündels auch nur zu erwähnen, dazu auf, die Gemeinden, die nach dem Kriegsrecht an das römische Volk gefallen waren,182 wieder in ihren früheren Status zu versetzen. (4) Als Antiochos das ablehnte, wurde ihm der Krieg erklärt, den er leichtfertig auf sich nahm, dann aber unglücklich führte. (5) Zur selben Zeit183 hatte auch der Tyrann Nabis viele griechische Gemeinden eingenommen. (6) Damit nun die römischen Kräfte nicht gleichzeitig durch einen Zweifrontenkrieg gebunden wären, schrieb der Senat an Flamininus, er solle, falls ihm das richtig erscheine, Griechenland von Nabis befreien, so wie er auch Makedonien von Philippos befreit habe. (7) Deshalb wurde das Kommando des Flamininus verlängert.184 Der Krieg gegen Antiochos erschien deshalb besonders schrecklich, weil im Zusammenhang mit ihm der Name Hannibals fiel, den seine Rivalen in heimlichen Berichten bei den Römern beschuldigten, er sei ein Bündnis mit Antiochos eingegangen. (8) Und sie behaupteten, Hannibal könne nicht ruhig unter dem Gesetz leben, weil er an die Kommandogewalt und die maßlose militärische Willkür gewöhnt sei. Und da er des friedlichen Lebens in der Stadt überdrüssig sei, halte er stets nach neuen Gründen für einen Krieg Ausschau. (9) Diese Meldungen waren zwar falsch, doch in ihrer Angst hielten die Leute sie für wahr.
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2 (1) Denique senatus metu perculsus ad speculandos actus Hannibalis legatum in Africam Cn. Servilium mittit eique tacitis mandatis praecipit, ut, si posset, eum per aemulos eius interficeret metuque invisi nominis tandem populum Romanum liberaret. (2) Sed res Hannibalem non diu latuit, virum ad prospicienda cavendaque pericula paratum nec minus in secundis adversa quam in adversis secunda cogitantem. (3) Igitur cum tota die in oculis principum legatique Romani in foro Karthaginiensium obversatus in supremum fuisset, adpropinquante vespere equum conscendit et rus suburbanum, quod propter litus maris habebat, ignaris servis iussisque ad portam revertentem opperiri, contendit. (4) Habebat ibi navem cum remigibus occulto sinu litoris absconditam; erat et grandis in eo agro pecunia praeparata, ut, cum res exegisset, nec facultas fugam nec inopia moraretur. (5) Lecta igitur servorum iuventute, quorum copiam Italicorum captivorum numerus augebat, navem conscendit cursumque ad Antiochum dirigit. (6) Postera die civitas principem suum ac tum temporis consulem in foro expectabat. (7) Quem ut profectum nuntiatum est, non aliter quam si urbs capta esset, omnes trepidavere exitiosamque sibi fugam eius ominati sunt. (8) Legatus vero Romanus, quasi iam bellum inlatum Italiae ab Hannibale esset, tacitus Romam regreditur trepidumque nuntium refert. 3 (1) Interim in Graecia Flamininus iuncta cum quibusdam civitatibus societate Nabidem tyrannum duobus continuis proeliis subigit et gravibus pacis legibus fractum velut exsanguem in regno relinquit. (2) Sed libertate Graeciae restituta deductisque ab urbibus praesidiis, cum Romanus exercitus in Italiam reportatus esset, velut vacua rursus possessione sollicitatus multas civitates repentino bello invasit. (3) Quibus rebus exterriti Achaei, ne vicinale malum etiam ad se serperet, bellum adversus Nabidem decernunt ducemque praetorem suum Philopoemenem, insignis industriae virum, constituunt, (4) cuius in eo bello tanta virtus enituit, ut opinione omnium Flaminino, Romano imperatori, conpararetur.
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2 (1) Schließlich schickte der Senat, von Furcht erschüttert, Cn. Servilius als Gesandten nach Afrika, um Hannibals Handeln auszukundschaften, und befahl ihm in einem Geheimauftrag, er solle – wenn möglich – Hannibal durch seine Rivalen töten lassen und das römische Volk endlich von seiner Furcht vor diesem verhassten Namen befreien.185 (2) Aber das blieb Hannibal nicht lange verborgen, war er doch ein Mann, der darauf vorbereitet war, Gefahren vorauszusehen und sich vor ihnen in Acht zu nehmen, und der im Glück mit Unglück und ebenso im Unglück mit Glück rechnete. (3) Als er nun den ganzen Tag bis zum letzten Augenblick vor den Augen der führenden Männer und des römischen Gesandten auf dem Marktplatz von Karthago verbracht hatte, bestieg er bei Einbruch des Abends ein Pferd und ritt zu seinem Landgut, das sich in der Nähe der Meeresküste befand. Seine eigenen Sklaven wussten davon nichts, denn er hatte ihnen befohlen, am Stadttor auf seine Rückkehr zu warten. (4) Bei dem Gut war auch ein Schiff mit Ruderknechten, das versteckt in einer verborgenen Meeresbucht lag. Hannibal hatte zudem eine bedeutende Geldsumme auf seinem Besitz bereitgelegt, damit sich, wenn die Lage es erforderte, eine eventuelle Flucht nicht dadurch verzögern würde, dass entweder das Mittel oder das Geld dazu fehlten. (5) Mit einer ausgewählten Gruppe von jungen Sklaven, deren Zahl sich noch durch eine Schar gefangener Italiker186 vergrößerte, bestieg er also sein Schiff und fuhr zu Antiochos. (6) Am folgenden Tag erwartete die Gemeinde ihren führenden Mann, der zu dieser Zeit auch ihr Konsul war,187 auf dem Marktplatz. (7) Als die Meldung von seiner Abreise eintraf, liefen alle ängstlich umher, geradeso als wäre ihre Stadt erobert worden, und prophezeiten, dass seine Flucht ihnen allen Verderben bringen werde. (8) Der römische Gesandte aber kehrte heimlich nach Rom zurück, als hätte Hannibal bereits einen Krieg gegen Italien begonnen, und überbrachte die beunruhigende Nachricht. 3 (1) Unterdessen schloss Flamininus in Griechenland ein Bündnis mit einigen Gemeinden, unterwarf den Tyrannen Nabis in zwei aufeinanderfolgenden Schlachten und ließ ihn, durch die harten Friedensbedingungen gebrochen und gleichsam ausgeblutet, in seinem Reich zurück. (2) Doch als die Freiheit Griechenlands wiederhergestellt188, die Besatzung aus den Städten abgezogen und das römische Heer nach Italien zurückgebracht war, ließ sich Nabis durch den gleichsam wieder herrenlos gewordenen Besitz verlocken und überfiel viele Bürgerschaften in einem plötzlichen Krieg. (3) Dadurch gerieten die Achaier in Schrecken, und damit sich dieses Übel aus der Nachbarschaft nicht auch bei ihnen einschleiche, beschlossen sie einen Krieg gegen Nabis und machten ihren Prätor Philopoimen, einen außerordentlich tatkräftigen Mann, zum Feldherrn. (4) Seine Leistungen in diesem Krieg waren so auffallend, dass er nach allgemeiner Ansicht mit dem römischen Feldherrn Flamininus verglichen werden konnte.
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(5) Eodem tempore Hannibal, cum ad Antiochum pervenisset, velut deorum munus excipitur, (6) tantusque eius adventu ardor animis regis accessit, ut non tam de bello quam de praemiis victoriae cogitaret. (7) Sed Hannibal, cui nota Romana virtus erat, negabat opprimi Romanos nisi in Italia posse. (8) Ad hoc sibi centum naves et decem milia peditum, mille equitum poscebat, promittens hac manu non minus bellum, quam gesserit Italiae, restauraturum (9) et in Asia regi sedenti aut victoriam de Romanis aut aequas pacis condiciones relaturum; (10) quippe et Hispanis bello flagrantibus ducem tantum deesse, et Italiam notiorem sibi nunc quam pridem fuisse; sed nec Karthaginem quieturam sociamque se ei sine mora praebituram. 4 (1) Cum regi consilia placuissent, mittitur Karthaginem unus ex comitibus Hannibalis, qui in bellum cupidos hortetur Hannibalemque cum copiis adfuturum nuntiet; nihil dicat partibus nisi animos Karthaginiensium deesse: Asiam et vires belli et sumptum praebituram. (2) Haec cum perlata Karthaginem essent, nuntius ipse ab inimicis Hannibalis conprehenditur perductusque in senatum cum interrogaretur, ad quem missus esset, Punico ingenio respondit se ad universum senatum missum; nec enim opus hoc singulorum, sed universorum esse. (3) Dum multis diebus deliberant, an eum Romam ad purgandam publicam conscientiam mittant, tacitus conscensa nave ad Hannibalem revertitur. Quo cognito Karthaginienses ultro rem Romam per legatum deferunt. (4) Romani quoque legatos ad Antiochum misere, qui sub specie legationis et regis apparatum specularentur et Hannibalem aut Romanis mitigarent aut adsiduo conloquio suspectum invisum que regi redderent. (5) Itaque legati cum Ephesi convenissent Antiochum, mandata ei senatus tradunt. (6) Dum responsum expectant, omnibus diebus adsidui circa Hannibalem fuere dicentes timide eum a patria recessisse, cum pacem Romani non tam cum re publica eius quam cum eo factam summa fide custodiant; (7) nec bella eum Romanorum magis odio quam patriae amore gessisse, cui ab optimo quoque etiam spiritus ipse debeatur. Has enim publicas inter populos, non privatas inter duces bellandi causas esse. Inde res gestas eius laudare.
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(5) Zur selben Zeit war Hannibal zu Antiochos gekommen und wurde wie ein Geschenk der Götter aufgenommen. (6) Seine Ankunft versetzte den König in solche Begeisterung, dass er nicht so sehr an den Krieg als vielmehr an die Belohnungen im Falle eines Sieges dachte. (7) Aber Hannibal, der die Fähigkeiten der Römer kannte, sagte, dass man sie ausschließlich in Italien bezwingen könne. (8) Zu diesem Zweck forderte er für sich 100 Schiffe, 10 000 Fußsoldaten und 1000 Reiter. Er versprach, dass er mit dieser Schar einen neuen Krieg beginnen werde, der nicht geringer sei als derjenige, den er damals in Italien geführt habe, (9) und dem König, der in aller Ruhe in Kleinasien bleiben könne, entweder den Sieg über die Römer oder günstige Friedensbedingungen verschaffen werde. (10) Denn den Hispanern, die schon darauf brannten, Krieg zu führen, fehle nur ein Anführer, und Italien sei ihm nun besser bekannt als früher. Aber auch Karthago werde sich nicht ruhig verhalten und sich ihm unverzüglich als Bundesgenossin anbieten. 4 (1) Dem König gefielen diese Pläne, und so sandte man einen von Hannibals Begleitern nach Karthago, der alle Kampfbegierigen zum Krieg anfeuern und melden sollte, Hannibal werde mit Truppen kommen. Er sollte sagen, dass auf ihrer Seite nur noch der Mut der Karthager fehle; denn Kleinasien werde die Streitkräfte und auch die Mittel für den Krieg bereitstellen. (2) Als diese Meldung nach Karthago kam, fingen Hannibals Feinde den Boten ab, führten ihn vor den Rat und fragten ihn, zu wem er geschickt worden sei. Da antwortete er – wie es punischer Wesensart entsprach –, er sei zum ganzen Rat geschickt worden; denn diese Angelegenheit betreffe nicht nur Einzelne, sondern alle. (3) Während sie nun viele Tage lang überlegten, ob sie den Gesandten nach Rom schicken sollten, um den Staat vom Vorwurf der Mitwisserschaft zu befreien, bestieg er heimlich ein Schiff und kehrte zu Hannibal zurück. Als die Karthager davon erfuhren, machten sie von sich aus durch einen Gesandten in Rom Meldung von dem Sachverhalt. (4) Die Römer wiederum schickten Gesandte zu Antiochos, die unter dem Deckmantel der Gesandtschaft die Vorbereitungen des Königs auskundschaften und Hannibal entweder mit den Römern aussöhnen oder durch ständige Gespräche dem König verdächtig und verhasst machen sollten. (5) Und so trafen die Gesandten in Ephesos mit Antiochos zusammen und übermittelten ihm die Weisungen des Senats. (6) Während sie auf eine Antwort warteten, hielten sie sich jeden Tag immer in Hannibals Nähe auf. Dabei sagten sie, er sei allzu furchtsam gewesen, als er seine Heimat verlassen habe, da doch die Römer den Frieden, den sie nicht so sehr mit seinem Staat als vielmehr mit ihm selbst geschlossen hätten, mit höchster Redlichkeit wahrten. (7) Außerdem habe er die Kriege weniger aus Hass auf die Römer als vielmehr aus Liebe zu seiner Heimat geführt, der doch gerade die Besten sogar das eigene Leben schuldeten. Denn das seien allgemeine Gründe für einen Krieg zwischen Völkern und nicht persönliche Motive für einen Krieg zwischen Heerführern. Daher hießen sie seine Taten gut.
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(8) Quarum sermone laetus saepius cupidiusque cum legatis conloquebatur, ignarus quod familiaritate Romana odium sibi apud regem crearet. (9) Quippe Antiochus tam adsiduo conloquio reconciliatam eius cum Romanis gratiam existimans nihil ad eum, sicuti solebat, referre, expertemque totius consilii et veluti hostem proditoremque suum odisse coepit. Quae res tantum apparatum belli cessante imperatoria arte corrupit. (10) Senatus mandata fuerant, contentus terminis Asiae esset, ne ipsis Asiam ingrediendi necessitatem inponeret. Quibus spretis non accipiendum bellum statuit, sed inferendum. 5 (1) Dicitur, cum frequenter de bello consilium remoto Hannibale habuisset, tandem eum vocari iussisse, non ut ex sententia eius aliquid ageret, sed ne per omnia sprevisse videretur, omnibusque perrogatis postremum interrogasse. (2) Quo ille animadverso intellegere se professus est, non quia egeat consilio, sed ad supplendum numerum sententiarum se vocatum; tamen et odio Romanorum et amore regis, apud quem solum tutum exilium sibi relictum sit, se viam gerendi belli edisserturum. (3) Veniam deinde libertati praefatus nihil se aut consiliorum aut coeptorum praesentium probare ait, neque sedem belli Graeciam sibi placere, cum Italia uberior materia sit; (4) quippe Romanos vinci non nisi armis suis posse nec Italiam aliter quam Italicis viribus subigi; siquidem diversum ceteris mortalibus esse illud et hominum et belli genus. (5) Aliis bellis plurimum momenti habere priorem aliquam cepisse occasionem loci temporisque, agros rapuisse, urbes aliquas expugnasse; cum Romano, seu occupaveris prior aliqua seu viceris, tamen etiam cum victo et iacente luctandum esse. (6) Quam ob rem siquis eos in Italia lacessat, suis eos opibus, suis viribus, suis armis posse vincere, sicut ipse fecerit. (7) Sin vero quis illis Italia velut fonte virium cesserit, proinde falli ac si quis amnes non ab ipsis fontium primordiis derivare, sed concretis iam aquarum molibus avertere vel exsiccare velit. (8) Haec et secreto
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(8) Hannibal freute sich über eine solche Rede und unterhielt sich daraufhin häufiger und bereitwilliger mit den Gesandten, ohne zu ahnen, dass er durch den vertrauten Umgang mit den Römern die Abneigung des Königs gegen sich erregte. (9) Denn Antiochos glaubte, dass Hannibal sich durch seine unablässigen Unterredungen mit den Römern ausgesöhnt habe, und begann deshalb, ihm – anders als bisher – nichts mehr mitzuteilen, ihn von jeder Planung auszuschließen und ihn wie seinen persönlichen Feind und Verräter zu hassen. Das machte den ganzen Rüstungsaufwand zunichte, weil ein geschickter Feldherr fehlte. (10) Die Weisungen des Senats hatten gelautet, Antiochos solle sich mit dem Gebiet Kleinasien zufriedengeben, damit er die Römer nicht dazu zwinge, in Kleinasien einzumarschieren. Antiochos kümmerte sich jedoch nicht um diese Anordnung und beschloss, nicht erst dann zurückzuschlagen, wenn er angegriffen werde, sondern selbst zuerst loszuschlagen. 5 (1) Nachdem er häufig in Hannibals Abwesenheit über den Krieg beratschlagt hatte, ließ er ihn – so heißt es – schließlich doch noch herbeirufen, aber nicht, um in irgendeinem Punkt nach Hannibals Vorschlägen zu handeln, sondern nur, damit es nicht so aussah, als habe er ihn in jeder Hinsicht übergangen. Und er soll Hannibal erst als Letzten, nach der Befragung aller anderen, um seine Meinung gefragt haben. (2) Hannibal bemerkte das und erklärte, er erkenne nun, dass man ihn nicht deshalb gerufen habe, weil man seinen Rat brauche, sondern nur deshalb, damit er die Zahl der Meinungen vervollständige. Trotzdem werde er aus Hass auf die Römer und aus Zuneigung zum König, der ihm als Einziger noch einen sicheren Verbannungsort biete, den Weg aufzeigen, wie der Krieg zu führen sei. (3) Dann bat er gleich im Voraus um Nachsicht für seinen Freimut und sagte, dass er keine der gegenwärtigen Planungen oder Unternehmungen gutheiße und dass ihm Griechenland als Kriegsschauplatz nicht zusage, weil Italien reichere Mittel biete. (4) Die Römer könnten nämlich nur durch ihre eigenen Waffen besiegt und Italien ausschließlich durch italische Streitkräfte unterworfen werden. Denn die Art der Leute und der Kriegführung sei dort völlig anders als bei den übrigen Menschen. (5) In anderen Kriegen sei es von größter Bedeutung, als Erster einen örtlichen oder zeitlichen Vorteil zu erringen, Felder zu plündern und Städte zu erobern; mit einem Römer dagegen müsse man, ob man nun schon vor ihm ein Gebiet besetzt oder ihn besiegt habe, auch dann noch ringen, wenn er schon besiegt und niedergeworfen sei. (6) Deshalb könne man die Römer, wenn man sie in Italien angreife, mit ihren eigenen Mitteln, ihren eigenen Kräften und ihren eigenen Waffen besiegen, so wie er es selbst getan habe. (7) Wenn aber jemand vor ihnen aus Italien und damit gleichsam von der Quelle ihrer Kräfte weiche, dann begehe er einen ebensolchen Fehler wie jemand, der Flüsse nicht direkt am Ursprung ihrer Quellen ableiten, sondern sie erst nach der Vereinigung der Wassermassen umlenken oder austrocknen wolle. (8) Dafür habe er sich auch
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se censuisse ultroque ministerium consilii sui obtulisse, et nunc praesentibus amicis ideo repetisse, ut scirent omnes rationem gerendi cum Romanis belli, eosque foris invictos, domi fragiles esse. (9) Nam prius illos urbe quam imperio, prius Italia quam provinciis exui posse; quippe et a Gallis captos et a se prope deletos esse; neque umquam se victum prius quam terris eorum cesserit; reverso Karthaginem statim cum loco fortunam belli mutatam. 6 (1) Huic sententiae obtrectatores amici regis erant, non utilitatem rei cogitantes, sed verentes, ne probato consilio eius primum apud regem locum gratiae occuparet. (2) Et Antiocho non tantum consilium quam auctor displicebat, ne gloria victoriae Hannibalis, non sua esset. (3) Omnia igitur variis adsentationum adulationibus corrumpebantur, nihil consilio vel ratione agebatur. Rex ipse per hiemem in luxuriam lapsus novis cotidie nuptiis deditus erat. (4) Contra Acilius, Romanus consul, qui ad hoc bellum missus erat, copias, arma ceteraque bello necessaria summa industria parabat, civitates socias confirmabat, dubias inliciebat; nec alius exitus belli quam adparatus utriusque partis fuit. (5) Ita que prima belli congressione cum cedentes suos rex cerneret, non laborantibus auxilium tulit, sed fugientibus se ducem praebuit castraque ditia victoribus relinquit. (6) Deinde cum in Asiam praeda Romanis occupatis fugiendo pervenisset, paenitere neglecti consilii coepit revocatoque in amicitiam Hannibale omnia ex sententia eius agere. (7) Interim nuntiatur ei Livium, Romanum ducem, cum LXXX rostratis navibus ad bellum navale a senatu missum adventare; quae res spem illi restituendae fortunae dedit. (8) Itaque priusquam sociae civitates ad hostes deficerent, decernere navali proelio statuit, sperans cladem in Graecia acceptam nova posse victoriae gloria aboleri. (9) Tradita igitur Hannibali classe proelium committitur. Sed neque Asiani milites Romanis neque naves eorum pares rostratis navibus fuere; minor tamen clades ducis sollertia fuit.
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schon unter vier Augen ausgesprochen und von sich aus seine Dienste zur Ausführung dieses Plans angeboten; und jetzt habe er es in Gegenwart der Vertrauten des Königs wiederholt, damit nun alle wüssten, wie man gegen die Römer Krieg führen müsse und dass sie auswärts unbesiegbar, in der Heimat aber schwach seien. (9) Denn man könne ihnen eher ihre Stadt als ihre Herrschaft und eher Italien als ihre Provinzen wegnehmen. Sie seien ja von den Galliern erobert und von ihm selbst beinahe vernichtet worden. Und sie hätten ihn niemals besiegt, ehe er sich aus ihren Ländern zurückgezogen habe; doch nach seiner Rückkehr nach Karthago habe sich zusammen mit dem Kriegsschauplatz sofort auch das Kriegsglück geändert. 6 (1) Die Vertrauten des Königs widersetzten sich dieser Meinung. Denn sie sahen nicht darauf, was der Sache diente, sondern hatten nur Bedenken, dass Hannibal, wenn sein Plan gebilligt würde, beim König in höchster Gunst stehen werde. (2) Antiochos wiederum missfiel nicht so der Plan als vielmehr derjenige, der ihn ausgedacht hatte, denn er fürchtete, dass der Ruhm für den Sieg dann Hannibal und nicht ihm selbst zufallen werde. (3) So wurde nun alles verdorben, weil die Vertrauten dem König mit verschiedenen Schmeicheleien beipflichteten, und nichts geschah plan- oder sinnvoll. Der König selbst war den ganzen Winter hindurch dem Luxusleben verfallen und gab sich täglich neuen Hochzeitsfeierlichkeiten hin. (4) Dagegen bereitete der römische Konsul Aci lius189, der für diesen Krieg ausgesandt worden war, mit größtem Einsatz Truppen, Waffen und alle anderen kriegsnotwendigen Dinge vor, bestärkte die verbündeten Gemeinden in ihrer Treue und versuchte, die noch unentschlossenen auf die Seite der Römer zu ziehen. Und so entsprach der Ausgang des Krieges den Vorbereitungen auf beiden Seiten. (5) Als nun der König im ersten Gefecht190 des Krieges seine Soldaten weichen sah, brachte er ihnen in ihrer Not keine Hilfe, sondern setzte sich an die Spitze der Flüchtenden und überließ den Siegern das reich ausgestattete Lager. (6) Während die Römer dann mit der Beute beschäftigt waren, gelangte er auf seiner Flucht nach Kleinasien. Da reute es ihn, dass er den Ratschlägen keine Beachtung geschenkt hatte, und er schloss wieder Freundschaft mit Hannibal und richtete sich bei all seinen Handlungen nach dessen Meinung. (7) Inzwischen wurde ihm gemeldet, dass der römische Feldherr Livius191, den der Senat mit 80 Rammschiffen zu einem Seegefecht ausgesandt hatte, sich nähere. Dieser Umstand gab Antiochos die Hoffnung, er könne sein Glück neu aufleben lassen. (8) Daher beschloss er, in einer Seeschlacht die Entscheidung zu suchen, bevor die verbündeten Gemeinden zu seinen Feinden überliefen, und hoffte, die in Griechenland erlittene Niederlage durch den Ruhm eines neuen Sieges auslöschen zu können. (9) So wurde Hannibal die Flotte anvertraut und die Schlacht geschlagen. Doch weder waren die Soldaten Kleinasiens den Römern noch ihre Schiffe deren Rammschiffen gewachsen; aber dank der Geschicklichkeit des Feldherrn waren die Verluste nicht so schwerwiegend.192
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(10) Romam nondum opinio victoriae venerat et idcirco in consulibus creandis suspensa civitas erat. (7,1) Sed adversus Hannibalem ducem quis melius quam Africani frater crearetur, cum vincere Poenos opus Scipionum esset? (2) Creatur igitur consul Lucius Scipio, eique datur legatus frater Africanus, ut intellegeret Antiochus non maiorem fiduciam se in Hannibale victo quam Romanos in victore Scipione habere. (3) Traicientibus in Asiam Scipionibus exercitum iam utrubique profligatum bellum nuntiatum est, victumque Antiochum terrestri, Hannibalem navali bello invenerunt. (4) Primo igitur adventu eorum legatos pacem petentes Antiochus ad eos mittit peculiare donum Africano ferentes filium ipsius, quem rex parvo navigio traicientem ceperat. (5) Sed Africanus privata beneficia a rebus publicis secreta esse dixit, aliaque esse patris officia, alia patriae iura, quae non liberis tantum, verum etiam vitae ipsi praeponantur. (6) Proinde gratum se munus accipere privatoque inpendio munificentiae regis responsurum. Quod ad bellum pacemque pertineat, nihil neque gratiae dari neque de iure patriae decidi posse respondit. (7) Nam neque de redimendo filio umquam tractavit nec senatum de eo agere permisit, sed, ut dignum maiestate eius erat, armis se recepturum dixerat. (8) Post haec leges pacis dicuntur: ut Asia Romanis cederet, contentus Syriae regno esset, naves universas, captivos et transfugas traderet sumptumque omnem belli Romanis restitueret. (9) Quae cum nuntiata Antiocho essent, nondum ita victum se esse respondit, ut spoliari se regno pateretur, bellique ea inritamenta, non pacis blandimenta esse. 8 (1) Igitur cum ab utrisque bellum pararetur ingressique Asiam Romani Ilium venissent, mutua gratulatio Iliensium ac Romanorum fuit, Iliensibus Aenean ceterosque cum eo duces a se profectos, Romanis se ab his procreatos referentibus; (2) tantaque laetitia omnium fuit, quanta esse post longum tempus inter parentes et liberos solet. (3) Iuvabat Ilienses nepotes suos Occidente et Africa domita Asiam ut avitum regnum vindicare, optabilem Troiae ruinam
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(10) Die Kunde vom Sieg war noch nicht nach Rom gedrungen und deshalb war die Bürgerschaft bei der Wahl der Konsuln unschlüssig. (7,1) Aber wen hätte man eher zum Feldherrn gegen Hannibal wählen können als den Bruder des Africanus, da es doch die Aufgabe der Scipionen war, die Punier zu besiegen? (2) Also wählte man Lucius Scipio193 zum Konsul und teilte ihm seinen Bruder Africanus194 als Legaten zu, damit Antiochos erkannte, dass sein Vertrauen auf den besiegten Hannibal nicht größer war als das Vertrauen der Römer auf den siegreichen Scipio. (3) Während die Scipionen ihr Heer nach Kleinasien übersetzten, traf die Meldung ein, dass der Krieg an beiden Fronten schon entschieden sei. Und sie erfuhren, dass Antiochos im Feld und Hannibal zur See besiegt worden war.195 (4) Daher schickte Antiochos unmittelbar bei ihrer Ankunft Gesandte zu ihnen, die um Frieden baten und Africanus als besonderes Geschenk seinen Sohn196 brachten, den der König gefangen genommen hatte, als er mit einem kleinen Boot übersetzte. (5) Doch Africanus197 sagte, persönliche Gefälligkeiten hätten mit öffentlichen Angelegenheiten nichts zu tun; die Pflichten eines Vaters seien das eine, die Rechte des Vaterlandes das andere, und sie hätten nicht nur vor den Kindern, sondern auch vor dem eigenen Leben den Vorrang. (6) Daher nehme er das Geschenk dankbar an und werde auf eigene Kosten die Großzügigkeit des Königs vergelten. Was dagegen Krieg und Frieden angehe, dürfe man – so gab er zur Antwort – in keinem Punkt irgendwelchen Begünstigungen Raum geben oder das Recht des Vaterlandes beschneiden. (7) Tatsächlich führte Africanus niemals Unterhandlungen, um seinen Sohn zurückzukaufen, und gestattete auch dem Senat nicht, darüber zu verhandeln, sondern sagte, wie es seiner Würdenstellung angemessen war, dass er seinen Sohn durch Waffengewalt zurückgewinnen werde. (8) Danach wurden die Friedensbedingungen genannt: Kleinasien sollte den Römer zufallen, und Antiochos sollte sich mit dem Königreich Syrien zufriedengeben, alle Schiffe, Gefangenen und Überläufer ausliefern und den Römern die gesamten Kriegskosten erstatten. (9) Als Antiochos das übermittelt wurde, antwortete er, noch sei er nicht so sehr besiegt, dass er sich sein Königreich rauben lasse, und diese Bedingungen würden nur zum Krieg reizen, nicht aber zum Frieden verlocken. 8 (1) So wurde also auf beiden Seiten zum Krieg gerüstet. Als die Römer in Kleinasien einmarschierten und nach Ilion kamen, beglückwünschten sich die Einwohner von Ilion und die Römer gegenseitig, wobei die Einwohner von Ilion daran erinnerten, dass Aeneas und mit ihm die anderen Anführer von ihrer Stadt aufgebrochen seien, die Römer hingegen daran, dass sie von ebendiesen Männern abstammten. (2) Und bei allen herrschte solche Freude, wie wenn sich Eltern und Kinder nach einer langen Zeit der Trennung wiedersehen. (3) Die Einwohner von Ilion waren begeistert, dass ihre Nachfahren den Westen und Afrika bezwungen hatten und nun Kleinasien wie ein ererbtes Königreich beanspruchten. Und sie sagten, der Untergang Trojas sei zu wünschen gewesen,
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fuisse dicentes, ut tam feliciter renasceretur. (4) Contra Romanos avitos lares et incunabula maiorum templaque ac deorum simulacra inexplebile desiderium videndi tenebat. (5) Profectis ab Ilio Romanis Eumenes rex cum auxiliis occurrit, nec multo post proelium cum Antiocho commissum. (6) Cum in dexteriore cornu pulsa legio Romana maiore dedecore quam periculo ad castra fugeret, M. Aemilius, tribunus militum, ad tutelam castrorum relictus armare se milites suos et extra vallum progredi iubet strictisque gladiis fugientibus minari morituros dicens, ni in proelium revertantur, infestioraque sua quam hostium castra inventuros. (7) Adtonita tam ambiguo periculo legio comitantibus commilitonibus, qui fugere eos prohibuerant, in proelium revertitur, magnaque caede edita initium victoriae fuit. Caesa hostium L milia, capta XI. (8) Antiocho pacem petenti nihil ad superiores condiciones additum, Africano praedicante, Romanos neque, si vincantur, animos minuere neque, si vincant, secundis rebus insolescere. (9) Captas civitates inter socios divisere, muneri Romano aptiorem Asiam quam possessioni voluptariae iudicantes; quippe victoriae gloriam Romano nomini vindicandam, opum luxuriam sociis relinquendam.
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damit es so glücklich wiedergeboren werden konnte. (4) Die Römer dagegen hegten ein unstillbares Verlangen, die Häuser ihrer Ahnen, die Wiege ihrer Vorfahren und die Tempel und Heiligtümer der Götter zu sehen. (5) Als die Römer von Ilion aufbrachen, stieß König Eumenes198 mit Hilfstruppen zu ihnen, und nicht viel später wurde eine Schlacht199 gegen Antiochos geschlagen. (6) In ihr wurde eine römische Legion auf dem rechten Flügel zurückgedrängt und flüchtete zum Lager, wobei jedoch die Schande, die sie damit auf sich luden, größer war als die tatsächliche Gefahr. Der Militärtribun M. Aemilius200, den man zum Schutz des Lagers zurückgelassen hatte, befahl daraufhin seinen Soldaten, sich zu bewaffnen, vor den Wall zu marschieren und den Flüchtenden mit gezückten Schwertern zu drohen. Dabei rief er, sie würden sterben, wenn sie nicht in die Schlacht zurückkehrten, und schon merken, dass ihr eigenes Lager gefährlicher sei als das der Feinde. (7) Voller Bestürzung, dass ihr nun von zwei Seiten Gefahr drohte, kehrte die Legion in Begleitung ihrer Kameraden, die sie an der Flucht gehindert hatten, in die Schlacht zurück und richtete ein großes Blutbad an. Und so nahm der Sieg seinen Anfang. 50 000 Feinde wurden getötet und 11 000 gefangen genommen. (8) Als Antiochos um Frieden bat, wurden ihm keine zusätzlichen Friedensbedingungen zu den vorherigen auferlegt, und Africanus hob nachdrücklich hervor, dass die Römer weder bei einer Niederlage den Mut sinken ließen noch bei einem Sieg infolge ihres Glückes überheblich würden. (9) Die Römer teilten die eroberten Gemeinden unter ihren Bundesgenossen auf, weil sie meinten, dass sich Kleinasien besser dazu eigne, ein Geschenk der Römer zu sein als ein Besitz, der nur dem Vergnügen diene. Denn das römische Volk solle den Ruhm des Sieges für sich in Anspruch nehmen, die üppigen Reichtümer aber den Bundesgenossen überlassen.
PROLOGUS LIBRI XXXII Secundo et tricensimo volumine continentur haec. Defectio ab Achaeis Lacedaemoniorum et Messeniorum, qua Philopoemen interiit. Romanorum in Asia duce Manlio adversus Gallos bellum. Regis Philippi propter ablatas sibi civitates alienatus in Romanos animus, et ob hoc alter filiorum Demetrius occisus, concitatique ab eo Basternae transire conati in Italiam. Inde in excessu dictae res Illyricae: ut Galli, qui occuparant Illyricum, rursus redierunt in Galliam: originesque Pannoniorum et incrementa Dacorum per Burobusten regem. In Asia bellum ab rege Eumene gestum adversus Gallum Ortiagontem, Pharnacem Ponticum et Prusian, adiuvante Prusian Hannibale Poeno. Res gestae Hannibalis post victum Antiochum et mors. Mortuo Seleuco filio Magni Antiochi successit regno frater Antiochus.
LIBER XXXII 1 (1) Aetoli, qui Antiochum in bella Romana inpulerant, victo eodem soli adversus Romanos et viribus inpares et omni auxilio destituti remanserunt; (2) nec multo post victi libertatem, quam inlibatam adversus dominationem Atheniensium Spartanorumque inter tot Graeciae civitates soli retinuerant, amiserunt. (3) Quae condicio tanto amarior illis, quanto serior fuit, reputantibus tempora illa, quibus tantis Persarum opibus domesticis viribus restiterint, quibus Gallorum violentiam Asiae Italiaeque terribilem Delphico bello fregerint; quae gloriosa recordatio maius desiderium libertatis augebat. (4) Dum haec aguntur, medio tempore inter Messenios et Achaeos de principatu primo dissensio, mox bellum ortum est. (5) In eo nobilis Achaeorum imperator Philopoemen capitur, non quia pugnando vitae pepercerit, sed, dum suos in proelium revocat, in transitu fossae equo praecipitatus a multitudine hostium oppressus est. (6) Quem iacentem Messenii seu metu virtutis seu verecundia dignitatis interficere ausi non fuerunt. (7) Itaque laeti velut in illo omne bellum confecissent, captivum per universam civitatem in modum triumphi
Vorwort zum 32. Buch Das zweiunddreißigste Buch enthält Folgendes: Den Abfall der Lakedaimonier und der Messenier von den Achaiern, bei dem Philopoimen umkam. Den Krieg der Römer in Kleinasien gegen die Gallier unter der Führung des Manlius. König Philippos entfremdete sich den Römern wegen der Städte, die man ihm weggenommen hatte; deshalb ließ er den einen seiner beiden Söhne, Demetrios, hinrichten und wiegelte die Bastarner auf, die versuchten, nach Italien überzusetzen. Im Anschluss ist in einem Exkurs die illyrische Geschichte geschildert: Wie die Gallier, die Illyrien besetzt hatten, wieder nach Gallien zurückkehrten; die Ursprünge der Pannonier und der Machtgewinn der Daker unter ihrem König Burobustes. In Kleinasien der Krieg des Königs Eumenes gegen den Gallier Ortiagon, den Pontier Pharnakes und gegen Prusias, wobei Prusias von dem Punier Hannibal unterstützt wurde. Hannibals Taten nach der Niederlage des Antiochos und sein Tod. Nach dem Tod des Seleukos, des Sohnes von Antiochos dem Großen, folgte ihm sein Bruder Antiochos in der Herrschaft nach.
Buch 32 1 (1) Die Aitoler, die Antiochos zu den Kriegen gegen die Römer getrieben hatten, blieben nach seiner Niederlage allein gegen die Römer zurück, ohne deren Kräften gewachsen zu sein und ohne jede Unterstützung. (2) Und nicht viel später wurden sie besiegt und verloren ihre Freiheit, die sie als Einzige unter so vielen griechischen Gemeinden unvermindert gegen die Vorherrschaft der Athener und der Spartaner bewahrt hatten.201 (3) Diese Situation war umso schmerzlicher für sie, als sie erst recht spät eintrat. Denn die Aitoler dachten an jene Zeiten, als sie sich mit ihren eigenen Streitkräften der gewaltigen persischen Macht202 widersetzt und den wilden Ansturm der Gallier, der Kleinasien und Italien in Schrecken versetzte, im Delphischen Krieg gebrochen hatten. Diese ruhmreiche Erinnerung vermehrte ihre große Sehnsucht nach Freiheit nur noch. (4) Unterdessen erhob sich zwischen den Messeniern und den Achaiern zuerst eine Meinungsverschiedenheit über und bald darauf ein Krieg um die Vorherrschaft. (5) In diesem Krieg wurde Philopoimen, der berühmte Feldherr der Achaier, gefangen genommen, nicht etwa weil er im Kampf sein Leben geschont hätte, sondern weil er bei der Überquerung eines Grabens vom Pferd stürzte, während er seine Leute in die Schlacht zurückrief, und dann von der feindlichen Menge überwältigt wurde. (6) Als er auf dem Boden lag, wagten die Messenier nicht, ihn zu töten, sei es nun aus Furcht vor seiner Tapferkeit, sei es aus Achtung vor seinem Rang. (7) Voller Freude, als hätten sie mit seiner Gefangennahme den gesamten Krieg beendet, führten sie ihren Gefange-
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circumduxerunt effuso obviam populo, ac si suus, non hostium imperator adventaret, (8) nec victorem Achaei avidius vidissent, quam victum hostes viderunt. Igitur eundem in theatrum duci iusserunt, ut omnes contuerentur, quem potuisse capi incredibile singulis videbatur. (9) Inde in carcerem ducto verecundia magnitudinis eius venenum dederunt, quod ille laetus, ac si vicisset, accepit, quaesito prius, an Lycortas, praefectus Achaeorum, quem secundum a se esse scientia militari sciebat, incolumis effugisset. Quem ut accepit evasisse, non in totum dicens male consultum Achaeis expiravit. (10) Nec multo post reparato bello Messenii vincuntur poenasque interfecti Philopoemenis pependerunt. 2 (1) Interea in Syria rex Antiochus, cum gravi tributo pacis a Romanis victus oneratus esset, seu inopia pecuniae conpulsus seu avaritia sollicitatus, qui sperabat se sub specie tributariae necessitatis excusatius sacrilegia commissurum, adhibito exercitu nocte templum Elymaei Iovis adgreditur. (2) Qua re prodita concursu incolarum cum omni militia interficitur. (3) Romae, cum multae Graeciae civitates questum de iniuriis Philippi, regis Macedonum, venissent et disceptatio in senatu inter Demetrium, Philippi filium, quem pater ad satisfaciendum senatui miserat, et legatos civitatium esset, turba querelarum confusus adulescens repente obticuit. (4) Tunc senatus verecundia eius motus, quae probata etiam antea, cum obses Romae esset, omnibus fuerat, causam illi donavit. Atque ita modestia sua Demetrius veniam patri, non iure defensionis, sed patrocinio pudoris obtinuit, (5) quod ipsum decreto senatus significatum est, ut appareret non tam absolutum regem quam donatum filio patrem. (6) Quae res Demetrio non gratiam legationis, sed odium obtrectationis conparavit. (7) Nam et apud fratrem Perseum aemulatio illi invidiam contraxit, et apud patrem nota absolutionis causa offensae fuit, indignante Philippo plus momenti apud senatum personam filii quam
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nen wie in einem Triumphzug durch die ganze Gemeinde, und das Volk strömte ihm entgegen, als wäre sein eigener und nicht der feindliche Feldherr angekommen. (8) Die Achaier hätten keine größere Begeisterung gezeigt, wenn sie ihn als Sieger gesehen hätten, als nun die Feinde zeigten, die ihn als Besiegten sahen. Daher ließen sie ihn in ein Theater bringen, damit alle den Mann betrachten konnten, dessen Gefangennahme jedem Einzelnen kaum glaubhaft erschien. (9) Von dort führten sie ihn ins Gefängnis und gaben ihm aus Ehrfurcht vor seiner hohen Würde ein Gift, das er so freudig nahm, als hätte er den Sieg errungen. Zuvor fragte er jedoch, ob Lykortas203, der Präfekt der Achaier, der – wie er wusste – nach ihm selbst die größten militärischen Fähigkeiten besaß, unversehrt habe fliehen können. Als er erfuhr, Lykortas sei entkommen, antwortete er, dann stehe es um die Achaier nicht ganz so schlecht, und starb. (10) Und nicht viel später wurde der Krieg wieder aufgenommen; dabei wurden die Messenier besiegt und büßten so für die Tötung des Philopoimen. 2 (1) In Syrien waren unterdessen für König Antiochos, den die Römer besiegt hatten, die im Friedensvertrag festgelegten Abgaben eine schwere Belastung.204 Weil ihn entweder der Geldmangel dazu trieb oder die Habsucht dazu verleitete, nahm er ein Heer und überfiel in der Nacht den Tempel des Elymaiischen Jupiter. Dabei hoffte er, dass er mit dem Vorwand, die Abgaben bezahlen zu müssen, seinen Frevel besser entschuldigen könne. (2) Das Vorhaben wurde jedoch verraten, und so fand er bei einem Aufstand der Einwohner zusammen mit seiner ganzen Truppe den Tod. (3) In Rom hatten sich viele griechische Gemeinden eingefunden, um sich über die Übergriffe des Makedonenkönigs Philippos zu beschweren. Als im Senat zwischen Demetrios, dem Sohn des Philippos, den sein Vater zu seiner Rechtfertigung in den Senat geschickt hatte, und den Gesandten der Gemeinden eine Debatte im Gang war, brachte die Vielzahl der Beschwerden den jungen Mann aus der Fassung und ließ ihn plötzlich verstummen. (4) Der Senat war von seiner Anständigkeit gerührt, die auch schon vorher während seines Aufenhalts als Geisel in Rom bei allen Anerkennung gefunden hatte, und ersparte ihm den Prozess. Und so erlangte Demetrios durch seine persönliche Bescheidenheit Gnade für seinen Vater, nicht etwa weil er das Recht in Anspruch genommen hätte, ihn zu verteidigen, sondern weil er durch seine Verlegenheit Fürsprache für seinen Vater einlegte. (5) Das wurde im Senatsbeschluss angedeutet, sodass der Anschein entstand, als sei nicht so sehr der König freigesprochen als vielmehr der Vater seinem Sohn zuliebe begnadigt worden. (6) Das brachte Demetrios aber keinen Dank für seinen Gesandtendienst, sondern nur Hass und Missgunst ein. (7) Denn er zog sich den Neid seines Bruders Perseus205 zu, der mit ihm rivalisierte, und sein Vater sah in der Anmerkung bei dem Freispruch einen Grund, sich gekränkt zu fühlen. Philippos war nämlich empört, dass die Person seines Sohnes beim Senat größeres Gewicht gehabt hatte als das An-
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auctoritatem patris ac dignitatem regiae maiestatis habuisse. (8) Igitur Perseus perspecta patris aegritudine cotidie absentem Demetrium apud eum criminari et primo invisum, post etiam suspectum reddere; nunc amicitiam Romanorum, nunc proditionem patris ei obiectare. (9) Ad postremum insidias sibi ab eo paratas confingit, ad cuius rei probationem inmittit indices, testes subornat et facinus, quod obicit, admittit. (10) Quibus rebus conpulso ad parricidium patre funestam omnem regiam facit. 3 (1) Occiso Demetrio sublatoque aemulo non neglegentior tantum Perseus in patrem, verum etiam contumacior erat, nec heredem regni, sed regem gerebat. (2) His rebus offensus Philippus inpatientius in dies mortem Demetrii dolebat, tunc et insidiis circumventum suspicari, testes indicesque torquere. (3) At que ita cognita fraude non minus scelere Persei quam innoxia Demetrii morte cruciabatur, peregissetque ultionem, nisi morte praeventus fuisset. (4) Nam brevi post tempore morbo ex aegritudine contracto decessit, relicto magno belli apparatu adversus Romanos, quo postea Perseus usus est. (5) Nam et Gallos Scordiscos ad belli societatem perpulerat, fecissetque Romanis grave bellum, nisi decessisset. (6) Namque Galli bello adversus Delphos infeliciter gesto, in quo maiorem vim numinis quam hostium senserant, amisso Brenno duce pars in Asiam, pars in Thraciam extorres fugerant. (7) Inde per eadem vestigia, qua venerant, antiquam patriam repetivere. (8) Ex his manus quaedam in confluente Danuvii et Savi consedit Scordiscosque se appellari voluit. (9) Tectosagi autem, cum in antiquam patriam Tolosam venissent conprehensique pestifera lue essent, non prius sanitatem recuperavere quam aruspicum responsis moniti aurum argentumque bellis sacrilegiisque quaesitum in Tolosensem lacum mergerent, (10) quod omne magno post tempore Caepio, Romanus consul, abstulit. Fuere autem argenti pondo centum decem milia, auri pondo quinquies decies centum milia. (11) Quod sacrilegium causa excidii Caepioni exercituique eius postea fuit. Romanos quoque Cimbrici belli tumultus velut ultor sacrae pecuniae insecutus est. (12) Ex gente Tectosagorum non mediocris populus praedae dulcedine Illyricum repetivit spoliatisque
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sehen des Vaters und die Würde des königlichen Ranges. (8) Als Perseus nun den Unmut seines Vaters sah, verleumdete er Demetrios in dessen Abwesenheit täglich vor Philippos und machte ihn dadurch zuerst verhasst, später dann sogar verdächtig. Denn er machte ihm bald die Freundschaft zu den Römern und bald den Verrat an seinem eigenen Vater zum Vorwurf. (9) Zuletzt gab er vor, dass Demetrios ein Attentat auf ihn geplant habe, und brachte zum Beweis Informanten bei, stiftete Zeugen an und beging auf diese Weise selbst das Verbrechen, das er seinem Bruder unterstellte. (10) Dadurch trieb er seinen Vater dazu, den eigenen Sohn zu töten, und versetzte den ganzen Königshof in Trauer. 3 (1) Nach der Hinrichtung des Demetrios und der Beseitigung seines Rivalen verhielt sich Perseus gegenüber seinem Vater nicht nur rücksichtsloser, sondern auch trotziger und benahm sich so, als wäre er nicht bloß der Erbe des Reiches, sondern bereits der König. (2) Darüber war Philippos gekränkt und bedauerte den Tod des Demetrios von Tag zu Tag heftiger. Dann hegte er den Argwohn, Demetrius sei einer Intrige zum Opfer gefallen, und ließ die Zeugen und Informanten foltern. (3) Und als er auf diese Weise von der Intrige erfuhr, quälte ihn das Verbrechen des Perseus nicht weniger als die unverdiente Hinrichtung des Demetrios, und er hätte Rache geübt, wenn ihn nicht zuvor der Tod ereilt hätte. (4) Denn nach kurzer Zeit zog er sich durch den Kummer eine Krankheit zu und starb. Er hinterließ beträchtliche Mittel für einen Krieg gegen die Römer, die später von Perseus verwendet wurden. (5) Philippos hatte auch die skordiskischen Gallier206 zu einem Kriegsbündnis veranlasst und hätte einen schweren Krieg gegen die Römer geführt, wenn er nicht verstorben wäre. (6) Die Gallier waren nach ihrem so unglücklich geführten Krieg gegen die Einwohner von Delphi, in dem sie mehr die Kraft der Gottheit als die der Feinde zu spüren bekommen hatten, und nach dem Verlust ihres Anführer Brennus heimatlos teils nach Kleinasien und teils nach Thrakien geflüchtet. (7) Von dort kehrten sie auf demselben Weg, auf dem sie gekommen waren, in ihre alte Heimat zurück. (8) Eine Schar von ihnen siedelte sich beim Zusammenfluss von Donau und Savus207 an und ließ sich Skordisker nennen. (9) Die Tektosagen208 dagegen waren in ihre alte Heimat Tolosa209 gekommen und dort von einer tödlichen Seuche befallen worden. Und sie gewannen ihre Gesundheit nicht eher zurück, als bis sie sich durch die Sprüche von Wahrsagern ermahnen ließen und das Gold und Silber, das sie durch Krieg und Tempelraub gewonnen hatten, im Tolosensischen See versenkten. (10) All das nahm nach langer Zeit der römische Konsul Caepio210 an sich. Es handelte sich um 110 000 Pfund Silber und 1,5 Millionen Pfund Gold. (11) Dieser Frevel war dann der Grund für den späteren Untergang des Caepio und seines Heeres. Und die Römer wurden vom Schrecken des Kimbernkrieges heimgesucht, als wollte er für das geheiligte Geld Rache nehmen. (12) Vom Stamm der Tektosagen kehrte eine nicht unbedeutende Schar wegen der verlockenden Beute nach Illyrien zurück, plün-
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Histris in Pannonia consedit. (13) Histrorum gentem fama est originem a Colchis ducere, missis ab Aeeta rege ad Argonautas, raptores filiae, perse quendos; (14) qui ut a Ponto intraverunt Histrum, alveo Savi fluminis penitus invecti vestigia Argonautarum insequentes naves suas umeris per iuga montium usque ad litus Adriatici maris transtulerunt, cognito quod Argonautae idem propter magnitudinem navis priores fecissent; (15) quos ut avectos Colchi non reppererunt, sive metu regis sive taedio longae navigationis iuxta Aquileiam consedere Histrique ex vocabulo amnis, quo a mari concesserant, appellati. (16) Daci quoque suboles Getarum sunt, qui cum Orole rege adversus Bastarnas male pugnassent, ad ultionem segnitiae capturi somnum capita loco pedum ponere iussu regis cogebantur ministeriaque uxoribus, quae ipsis ante fieri solebant, facere. Neque haec ante mutata sunt, quam ignominiam bello acceptam virtute delerent. 4 (1) Igitur Perseus, cum imperio Philippi patris successisset, omnes has gentes adversum Romanos in societatem belli sollicitabat. (2) Interim inter Prusiam regem, ad quem Hannibal post pacem Antiocho a Romanis datam profugerat, et Eumenen bellum ortum est, quod Prusias Hannibalis fiducia rupto foedere prior intulit. (3) Namque Hannibal, cum ab Antiocho Romani inter ceteras condiciones pacis deditionem eius deposcerent, admonitus a rege in fugam versus Cretam defertur. (4) Ibi cum diu quietam vitam egisset invidiosumque se propter nimias opes videret, amphoras plumbo repletas in templo Dianae, quasi fortunae suae praesidia, deponit (5) atque ideo nihil de illo sollicita civitate, quoniam velut pignus opes eius tenebat, ad Prusiam contendit, auro suo statuis, quas secum portabat, infuso, ne conspectae opes vitae nocerent. (6) Dein, cum Prusias terrestri bello ab Eumene victus esset et proelium in mare transtulisset, Hannibal novo commento auctor victoriae fuit; quippe omne serpentium genus in fictiles lagoenas coici iussit medioque proelio in naves hostium mittit. (7) Id primum Ponticis ridiculum visum, fictilibus dimicare, qui ferro nequeant. Sed ubi serpentibus coepere naves
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derte die Istrier211 aus und ließ sich in Pannonien212 nieder. (13) Das Volk der Istrier, so heißt es, stammt von den Kolchern ab, die König Aietes ausgesandt hatte, um die Argonauten213, die Entführer seiner Tochter, zu verfolgen. (14) Als die Kolcher vom Schwarzen Meer in den Hister gelangten, fuhren sie auf dem Fluss Savus bis ins Landesinnere, folgten den Spuren der Argonauten und trugen dann ihre Schiffe auf ihren Schultern über die Bergpässe bis zur Küste des Adriatischen Meeres; denn sie erfuhren, dass die Argonauten ebendas wegen der Größe ihres eigenen Schiffes bereits vor ihnen getan hatten. (15) Doch die Argonauten waren schon abgesegelt, und als die Kolcher sie nicht mehr finden konnten, ließen sie sich entweder aus Furcht vor ihrem König oder aus Überdruss an der langen Seereise bei Aquileia nieder und wurden nach dem Fluss, auf dem sie vom Meer weggefahren waren, Istrier genannt. (16) Die Daker214 wiederum sind Nachkommen der Geten215. Als sie unter ihrem König Oroles schlecht gegen die Bastarner216 gekämpft hatten, wurden sie zur Strafe für ihre Trägheit auf Befehl des Königs dazu gezwungen, beim Schlaf den Kopf dort niederzulegen, wo normalerweise die Füße liegen, und ihren Ehefrauen die Dienste zu erweisen, die vorher üblicherweise ihnen selbst erwiesen wurden. Und das änderte sich nicht eher, als bis sie die Schmach, die sie sich im Krieg zugezogen hatten, durch Tapferkeit getilgt hatten. 4 (1) Als nun Perseus seinem Vater Philippos in der Herrschaft nachfolgte, wiegelte er alle diese Völker zu einem Kriegsbündnis gegen die Römer auf. (2) Unterdessen erhob sich zwischen König Prusias217, zu dem Hannibal geflüchtet war, nachdem die Römer Antiochos den Frieden gewährt hatten, und Eumenes ein Krieg. Im Vertrauen auf Hannibal brach Prusias den Vertrag und griff als Erster an. (3) Als die Römer von Antiochos zusätzlich zu den anderen Friedensbedingungen auch die Auslieferung des Hannibal gefordert hatten, hatte sich Hannibal auf die Warnung des Königs zur Flucht gewandt und war nach Kreta gekommen.218 (4) Dort hatte er lange ein friedliches Leben geführt, sah dann aber, dass er wegen seines allzu großen Reichtums verhasst war. Da hinterlegte er mit Blei gefüllte Amphoren im Tempel der Diana, als ob er auf diese Weise seinen Besitz schützen wollte. (5) Und als nun die Bürgerschaft deshalb seinetwegen nicht mehr beunruhigt war, da sie ja sein Vermögen gleichsam als Unterpfand hatte, reiste er zu Prusias. Sein Gold hatte er in Statuen, die er mitnahm, eingießen lassen, damit sein Reichtum nicht offen sichtbar war und sein Leben gefährdete. (6) Als Prusias dann im Feld von Eumenes besiegt wurde und das Gefecht auf das Meer verlegte, verschaffte ihm Hannibal durch einen neuen Einfall den Sieg. Denn er ließ Schlangen aller Art in tönerne Henkelgefäße stecken und mitten in der Schlacht auf die Schiffe der Feinde schleudern. (7) Das erschien den Bewohnern von Pontos zuerst völlig lächerlich, mit Gefäßen aus Ton um die Entscheidung zu kämpfen, wenn man es mit Waffen aus Eisen nicht könne. Sobald sich aber die Schiffe mit den Schlangen zu
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repleri, ancipiti periculo circumventi hosti victoriam cesserunt. (8) Quae ubi Romam nuntiata sunt, missi a senatu legati sunt, qui utrumque regem in pacem cogerent Hannibalemque deposcerent. Sed Hannibal re cognita sumpto veneno legationem morte praevenit. (9) Insignis hic annus trium toto orbe maximorum imperatorum mortibus fuit, Hannibalis et Philopoemenis et Scipionis Africani. (10) Ex quibus constat Hannibalem nec tum, cum Romano tonantem bello Italia contremuit, nec cum reversus Karthaginem summum imperium tenuit, aut cubantem cenasse aut plus quam sextario vini indulsisse (11) pudicitiamque eum tantam inter tot captivas habuisse, ut in Africa natum quivis negaret. (12) Moderationis certe eius fuit, ut, cum diversarum gentium exercitus rexerit, neque insidiis suorum militum sit petitus umquam neque fraude proditus, cum utrumque hostes saepe temptassent.
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füllen begannen, sahen sich die Soldaten von zwei Seiten in Gefahr gebracht und überließen dem Feind den Sieg. (8) Als diese Ereignisse in Rom gemeldet wurden, schickte der Senat Gesandte, die beide Könige zum Frieden zwingen und die Auslieferung Hannibals fordern sollten. Doch Hannibal erfuhr davon, nahm Gift und starb, noch bevor die Gesandtschaft ankam.219 (9) Dieses Jahr war deshalb außergewöhnlich, weil in ihm die drei größten Feldherren der ganzen Welt starben: Hannibal, Philopoimen und Scipio Africanus. (10) Es ist allgemein bekannt, dass Hannibal weder zu jener Zeit, als er Italien im Donner seines Krieges gegen Rom erzittern ließ, noch dann, als er nach Karthago zurückgekehrt war und die oberste Amtsgewalt innehatte, im Liegen speiste oder sich mehr als einen halben Liter Wein genehmigte (11) und dass er inmitten so vieler gefangener Frauen so zurückhaltend war, dass jeder seine afrikanische Abkunft bestritten hätte. (12) Und er war so maßvoll, dass seine Soldaten, obwohl sich die von ihm geführten Heere aus verschiedenen Völkern zusammensetzten, niemals ein Attentat auf ihn verübten oder ihn durch Betrug verrieten, während die Feinde beides oft versucht hatten.
PROLOGUS LIBRI XXXIII Tertio et tricensimo volumine continentur haec. Ut cum Perse Philippi filio, rege Macedonum, Romani bellum gesserint: quo capto deleta est Epiros. Achaicae civitates ab unitate corporis deductae, inter Achaeos et Lacedaemonios certamine orto. Bellum rursus in Macedonia gestum a Romanis cum Pseudophilippo.
LIBER XXXIII 1 (1) Minore quidem rerum motu Romani Macedonicum quam Punicum bellum gesserunt, sed tanto clarius, quanto nobilitate Macedones Poenos antecesserunt; quippe cum gloria Orientis domiti, tum et auxilio omnium regum iuvabantur. (2) Itaque Romani et legiones plures numero conscripserunt et auxilia a Masinissa, rege Numidarum, et ceteris omnibus sociis acciverunt; et Eumeni, regi Bithyniae, denuntiatum, ut bellum summis viribus iuvaret. (3) Perseo praeter Macedonicum invictae opinionis exercitum decennis belli sumptus a patre paratus in thesauris et horreis erat. Quibus rebus inflatus oblitus fortunae paternae veterem Alexandri gloriam considerare suos iubebat. (4) Prima equitum congressio fuit, qua victor Perseus suspensam omnium expectationem in favorem sui traxit; (5) misit tamen legatos ad consulem, qui pacem peterent, quam patri suo Romani etiam victo dedissent, inpensas belli lege victi suscepturus. Sed consul P. Licinius non minus graves quam victo leges dixit. (6) Dum haec aguntur, metu tam periculosi belli Romani Aemilium Paulum consulem creant eique extra ordinem Macedonicum bellum decernunt; qui cum ad exercitum venisset, non magnam moram pugnae fecit. (7) Pridie, quam proelium consereretur, luna nocte defecit, id portentum Perseo omnibus praesagantibus finemque Macedonici regni portendi vaticinantibus. 2 (1) In ea pugna M. Cato, oratoris filius, dum inter confertissimos hostes insig niter dimicat, equo delapsus pedestre proelium adgreditur. (2) Nam cadentem
Vorwort zum 33. Buch Das dreiunddreißigste Buch enthält Folgendes: Wie die Römer gegen den Makedonenkönig Perseus, den Sohn des Philippos, Krieg führten. Nach der Gefangennahme des Perseus wurde Epeiros zerstört. Die achaiischen Gemeinden lösten sich aus dem gemeinsamen Bund, nachdem es zwischen den Achaiern und den Spartanern zum Streit gekommen war. Der neue Krieg, den die Römer in Makedonien gegen Pseudophilippos führten.
Buch 33 1 (1) Der Makedonische Krieg brachte für die Römer geringere Erschütterungen mit sich als der Punische,220 aber umso größeren Glanz, da die Makedonen berühmter waren als die Punier. Denn ihnen nützte zum einen der Ruhm, den Osten bezwungen zu haben, und zum anderen die Unterstützung aller Könige221. (2) Daher hoben die Römer mehrere Legionen aus und ließen Hilfstruppen von dem Numiderkönig Masinissa und allen anderen Bundesgenossen kommen. Auch Eumenes, der König von Bithynien, erhielt den Befehl, den Krieg mit allen Kräften zu unterstützen. (3) Perseus hatte außer dem makedonischen Heer, das als unbesiegbar galt, in den Schatzkammern und Speichern die Mittel für einen zehnjährigen Krieg, die noch sein Vater vorbereitet hatte. Darauf war er sehr stolz, vergaß deshalb das Schicksal seines Vaters und forderte seine Soldaten auf, an Alexanders altehrwürdigen Ruhm zu denken. (4) Zuerst erfolgte ein Reitergefecht222, aus dem Perseus als Sieger hervorging und daraufhin all diejenigen, die noch unentschlossen abwarteten, dazu brachte, ihn zu begünstigen. (5) Trotzdem schickte er Gesandte223 zum Konsul, die um den Frieden bitten sollten, den die Römer seinem Vater sogar noch nach dessen Niederlage gewährt hätten. Und er erklärte sich bereit, die Kriegskosten zu übernehmen, wie es für einen Besiegten die Regel sei. Doch der Konsul P. Licinius224 nannte Friedensbedingungen, die nicht weniger hart gewesen wären, wenn Perseus tatsächlich besiegt worden wäre. (6) Währenddessen wählten die Römer aus Furcht vor einem so gefährlichen Krieg Aemilius Paullus225 zum Konsul und übertrugen ihm außerhalb der Reihe den Oberbefehl im Makedonischen Krieg. Als er zum Heer kam, schob er den Kampf nicht lange auf. (7) In der Nacht, bevor die Schlacht ausgetragen wurde, gab es eine Mondfinsternis.226 Dabei ahnten alle, dass dieses Vorzeichen dem Perseus galt, und prophezeiten, dass es das Ende der makedonischen Königsherrschaft ankündige. 2 (1) In dieser Schlacht227 stürzte M. Cato228, der Sohn des Redners, vom Pferd, als er im dichtesten Feindesgetümmel hervorragend kämpfte, und setzte dann das Gefecht zu Fuß fort. (2) Denn bei seinem Sturz hatte ihn eine Einheit der
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manipulus hostium cum horrido clamore veluti iacentem obtruncaturus circumsteterat; at ille citius corpore collecto magnas strages edidit. (3) Cum ad unum opprimendum undique hostes convolarent, dum procerum quendam petit, gladius ei e manu elapsus in mediam cohortem hostium decidit; (4) ad quem recuperandum umbone se protegens inspectante utroque exercitu inter hostium mucrones sese inmersit recollectoque gladio multis vulneribus exceptis ad suos cum clamore hostium revertitur. Huius audaciam ceteri imitati victoriam peperere. (5) Perseus rex fuga cum decem milibus talentum Samothraciam defertur, quem Cn. Octavius ad persequendum missus a consule cum duobus filiis, Alexandro et Philippo, cepit captumque ad consulem duxit. (6) Macedonia a Carano, qui primus in ea regnavit, usque Perseum XXX reges habuit. Quorum sub regno fuit quidem annis DCCCCXXIV, sed rerum non nisi CL duobus annis potita. (7) Ita cum in dicionem Romanorum cessisset, magistratibus per singulas civitates constitutis libera facta est legesque, quibus adhuc utitur, a Paulo accepit. (8) Aetolorum universarum urbium senatus cum coniugibus et liberis, qui dubia fide fuerant, Romam missus, ibique, ne in patria aliquid novaret, diu detentus, aegreque post multos annos legationibus civitatium senatu fatigato in patriam quisque suam remissus est.
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Feinde unter schrecklichem Gebrüll umstellt, als wollte sie ihn in Stücke hauen, während er am Boden lag. Er aber raffte sich rasch auf und richtete ein großes Blutbad an. (3) Die Feinde eilten nun von allen Seiten herbei, um diesen einen Mann zu überwältigen, und als Cato einen hochgewachsenen Gegner angriff, glitt ihm das Schwert aus der Hand und fiel mitten in die Kohorte der Feinde. (4) Um es wiederzuholen, deckte er sich mit seinem Schild und tauchte vor den Augen beider Heere in die Menge der bewaffneten Feinde hinein. Dann nahm er sein Schwert wieder an sich und kehrte unter dem Geschrei der Feinde mit vielen Wunden zu seinen eigenen Leuten zurück. Seine Kühnheit nahmen die anderen zum Vorbild und errangen so den Sieg. (5) König Perseus floh mit 10 000 Talenten und kam nach Samothrake. Cn. Octavius229, der vom Konsul zu seiner Verfolgung ausgesandt wurde, nahm Perseus mitsamt seinen beiden Söhnen Alexandros und Philippos gefangen und führte den Gefangenen vor den Konsul. (6) Makedonien hatte von Karanos, der als Erster in diesem Land herrschte, bis zu Perseus insgesamt 30 Könige. Deren Herrschaft unterstand es 924 Jahre lang, doch die Vorherrschaft hatte es nur 152 Jahre lang inne. (7) Als es nun unter römische Oberhoheit kam, wurden Beamte für die einzelnen Städte eingesetzt; Makedonien wurde befreit und erhielt von Paullus die Gesetze, die es noch heute anwendet.230 (8) Aus allen aitolischen Städten wurden die Ratsherren, an deren Treue Zweifel bestanden, zusammen mit ihren Ehefrauen und Kindern nach Rom geschickt und dort lange festgehalten, damit sie in der Heimat keinen Umsturz planen konnten. Und erst nach vielen Jahren, in denen Gesandtschaften der Gemeinden den Senat bestürmten, entließ man jeden widerwillig in seine Heimat.231
PROLOGUS LIBRI XXXIV Quarto et tricensimo volumine continentur haec. Bellum Achaicum, quod Romani per Metellum et Mummium gessere, quo diruta est Corinthos. Bellum regis Eumenis cum Gallograecis et in Pisidia cum Selegensibus. Res, quas gessit Syriae rex Antiochus, et rex Aegypti Ptolomaeus Epiphanes. Ut mortuo Ptolomaeo relicti ab eo filii duo Philometor et Euergetes primum cum Antiocho habuere bellum, quod per Romanos finitum est, deinde inter se, quo maior est expulsus, restitutoque Romani inter fratres regna diviserunt. Ut mortuo Antiocho rege Syriae Demetrius cognomine Soter, qui Romae fuerat obses, clam fugit occupataque Syria bellum cum Timarcho Medorum rege habuit Ariarathe rege Cappadocum. Repetitae inde origines regum Cappadocum. Ut habita inter Ariarathen et Orophernem regni certamina. Ut mortuo rege Asiae Eumene suffectus Attalus bellum cum Selegensibus habuit et cum rege Prusia.
LIBER XXXIV 1 (1) Poenis ac Macedonibus subactis Aetolorumque viribus principum captivitate debilitatis soli adhuc ex Graecia universa Achaei nimis potentes tunc temporis Romanis videbantur, non propter singularum civitatium nimias opes, sed propter conspirationem universarum. (2) Namque Achaei, licet per civitates veluti per membra divisi sint, unum tamen corpus et unum imperium habent singularumque urbium pericula mutuis viribus propulsant. (3) Quaerentibus igitur Romanis causam belli tempestive Fortuna querelam Spartanorum obtulit, quorum agros Achaei propter mutuum odium populabantur. (4) Spartanis a senatu responsum est, legatos se ad inspiciendas res sociorum et ad iniuriam demendam in Graeciam missuros; (5) sed legatis occulta mandata data sunt, ut corpus Achaeorum dissolverent singulasque urbes proprii iuris facerent, quo facilius et ad obsequium cogerentur et, si quae urbes contumaces essent, frangerentur. (6) Igitur legati omnium civitatium principibus Corinthum evocatis decretum senatus recitant, quid consilii habeant, aperiunt; (7) expedire
Vorwort zum 34. Buch Das vierunddreißigste Buch enthält Folgendes: Den Achaiischen Krieg, den die Römer durch Metellus und Mummius führten und in dem Korinth zerstört wurde; den Krieg des Königs Eumenes gegen die Gallogriechen und in Pisi dien gegen die Selegenser. Die Taten, die König Antiochos in Syrien und Ptolemaios Epiphanes, der König von Ägypten, vollbrachten. Wie nach dem Tod des Ptolemaios seine beiden hinterbliebenen Söhne Philometor und Euergetes zuerst einen Krieg gegen Antiochos führten, den die Römer beendeten, und dann einen Krieg gegeneinander, in dem der ältere Sohn vertrieben wurde. Die Römer setzten ihn wieder ein und teilten das Königsreich unter den Brüdern auf. Wie nach dem Tod des Antiochos, des Königs von Syrien, Demetrios mit dem Beinamen Soter, der sich als Geisel in Rom aufgehalten hatte, heimlich floh, Syrien besetzte und Krieg gegen den Mederkönig Timarchos sowie den Kappadokierkönig Ariarathes führte. Im Anschluss sind die Ursprünge der Kappadokierkönige nachgetragen. Wie sich zwischen Ariarathes und Orophernes Streitigkeiten um die Königsherrschaft erhoben. Wie nach dem Tod des Eumenes, des Königs von Kleinasien, Attalos ihm nachfolgte und gegen die Selegenser sowie gegen König Prusias Krieg führte.
Buch 34 1 (1) Die Punier und die Makedonen waren unterworfen und die Kräfte der Aitoler durch die Gefangenschaft ihrer einflussreichsten Männer geschwächt. Daher hielten die Römer zu dieser Zeit in ganz Griechenland nur noch die Achaier für allzu mächtig, nicht etwa weil die einzelnen Gemeinden zu große Macht besessen hätten, sondern weil alle im Einklang miteinander handelten. (2) Denn obwohl die Achaier in mehrere Gemeinden und damit gleichermaßen in Glieder aufgeteilt sind, haben sie trotzdem einen einzigen Körper und eine einzige Herrschaft und wehren Gefahren, die den einzelnen Städten drohen, gegenseitig mit ihren Streitkräften ab. (3) Als nun die Römer einen Grund für einen Krieg suchten, bot ihnen Fortuna zur rechten Zeit die Beschwerden der Spartaner, deren Felder die Achaier aus gegenseitigem Hass verwüsteten. (4) Die Spartaner erhielten vom Senat die Antwort, er werde Gesandte nach Griechenland schicken, um die Verhältnisse bei den Bundesgenossen zu prüfen und den Übergriffen ein Ende zu machen.232 (5) Doch die Gesandten erhielten den Geheimauftrag, den Bund der Achaier aufzulösen und den einzelnen Gemeinden die Unabhängigkeit zu verleihen, damit man sie leichter zum Gehorsam zwingen und, falls manche Städte widerspenstig sein sollten, diese brechen könne. (6) So riefen die Gesandten die führenden Männer aller Gemeinden nach Korinth, verlasen den Senatsbeschluss und eröffneten ihnen ih-
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omnibus dicunt, ut singulae civitates sua iura et suas leges habeant. (8) Quod ubi omnibus innotuit, veluti in furorem versi universum peregrinum populum trucidant; (9) legatos quoque ipsos Romanorum violassent, ni audito tumultu trepidi fugissent. 2 (1) Haec ubi Romam nuntiata sunt, statim senatus Mummio consuli bellum Achaicum decernit, qui extemplo exercitu deportato et omnibus strenue provisis pugnandi copiam hostibus fecit. (2) Sed Achaei veluti nihil negotii Romano bello suscepissent, ita apud eos neglecta et soluta omnia fuere. (3) Itaque praedam, non proelium cogitantes et vehicula ad spolia hostium reportanda adduxerunt et coniuges liberosque suos ad spectaculum certaminis in montibus posuerunt. (4) Sed proelio commisso ante oculos suorum caesi lugubre his spectaculum et gravem luctus memoriam reliquerunt. (5) Coniuges quoque liberi que eorum de spectatoribus captivi facti praeda hostium fuere. (6) Urbs ipsa Corinthus diruitur, populus omnis sub corona venditur, ut hoc exemplo ceteris civitatibus metus novarum rerum inponeretur. (7) Dum haec aguntur, rex Syriae Antiochus Ptolomeo, maiori sororis suae filio, regi Aegypti, bellum infert, segni admodum et cotidiana luxuria ita marcenti, ut non solum regiae maiestatis officia intermitteret, verum etiam sensu hominis nimia sagina careret. (8) Pulsus igitur regno ad fratrem minorem Ptolomeum Alexandream confugit participatoque cum eo regno legatos Romam ad senatum mittunt, auxilium petunt, fidem societatis inplorant. Movere senatum preces fratrum. 3 (1) Mittitur itaque legatus Popilius ad Antiochum, qui abstinere illum Aegypto aut, si iam incessisset, excedere iuberet. (2) Cum in Aegypto eum invenisset osculumque ei rex obtulisset (nam coluerat inter ceteros Popilium Antiochus, cum obses Romae esset), tunc Popilius facessere interim privatam amicitiam iubet, cum mandata patriae intercedant; (3) prolatoque senatus decreto et tradito,
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ren Plan. (7) Sie sagten, es komme allen zugute, dass jede einzelne Gemeinde ihre eigenen Rechte und ihre eigenen Gesetze habe. (8) Als das allen bekannt wurde, gerieten sie gleichsam in Raserei und metzelten die gesamte ausländische Einwohnerschaft nieder. (9) Und sie hätten sich auch an den römischen Gesandten selbst vergriffen, wenn diese nicht ängstlich geflohen wären, sobald sie von dem Aufruhr hörten. 2 (1) Als das in Rom gemeldet wurde, übertrug der Senat sofort dem Konsul Mummius233 den Oberbefehl im Achaiischen Krieg. Mummius brachte sogleich das Heer nach Griechenland, traf tatkräftig alle Vorkehrungen und bot dann den Feinden eine Gelegenheit zum Kampf. (2) Doch bei den Achaiern wurde alles nachlässig und ungeordnet gehandhabt, als ob sie mit dem Krieg gegen die Römer etwas ganz Nebensächliches auf sich genommen hätten. (3) Sie dachten nur an die Beute, aber nicht an die Schlacht und führten deshalb Wagen mit, um das bei den Feinden gemachte Beutegut nach Hause zu bringen. Außerdem schickten sie ihre Ehefrauen und ihre Kinder auf die Berge, damit sie den Kampf wie ein Schauspiel ansehen konnten. (4) Doch als man die Schlacht schlug, wurden die Achaier vor den Augen ihrer Angehörigen getötet, und so boten sie ihnen ein trauriges Schauspiel und hinterließen ihnen nur die bedrückende Erinnerung an ihren Schmerz. (5) Ihre Frauen und Kinder wurden von Zuschauern zu Gefangenen und waren die Beute ihrer Feinde. (6) Die Stadt Korinth selbst wurde zerstört und die ganze Bevölkerung in die Sklaverei verkauft, um durch dieses Beispiel die anderen Gemeinden von einem Umsturz abzuschrecken. (7) Währenddessen griff Antiochos234, der König von Syrien, Ptolemaios235, den älteren Sohn seiner eigenen Schwester, den König von Ägypten, an. Ptolemaios war sehr bequem und durch seine täglichen Ausschweifungen so verweichtlicht, dass er nicht nur die mit seinem königlichen Rang einhergehenden Pflichten vernachlässigte, sondern wegen seiner übermäßigen Fettleibigkeit auch überhaupt keine menschlichen Empfindungen hatte. (8) Als er nun aus seiner Königsherrschaft vertrieben wurde, floh er zu seinem jüngeren Bruder Ptolemaios236 nach Alexandreia und teilte das Reich mit ihm. Dann schickten sie Gesandte nach Rom zum Senat, baten um Hilfe und flehten ihn an, die Bündnistreue zu wahren. Der Senat ließ sich durch die Bitten der Brüder erweichen. 3 (1) Daher wurde Popilius237 als Gesandter zu Antiochos geschickt, der ihm den Befehl erteilen sollte, sich von Ägypten fernzuhalten oder, falls er bereits dort eingefallen sei, es wieder zu räumen. (2) Popilius traf Antiochos in Ägypten an, und der König küsste ihn zur Begrüßung, denn als Antiochos sich als Geisel in Rom aufgehalten hatte, hatte er Popilius neben anderen hoch in Ehren gehalten. Doch Popilius forderte ihn auf, die persönliche Freundschaft einstweilen beiseite zu lassen, wenn Aufträge des Vaterlandes dazwischenkämen. (3) Er holte den Senatsbeschluss hervor und händigte ihn Antiochos aus.
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cum cunctari eum videret consultationemque ad amicos referre, ibi Popilius virga, quam in manu gerebat, amplo circulo inclusum, ut amicos caperet, consulere eos iubet nec prius inde exire, quam responsum senatui daret, aut pacem aut bellum cum Romanis habiturum. (4) Adeoque haec asperitas animum regis fregit, ut pariturum se senatui responderet. (5) Reversus in regnum Antiochus decedit relicto parvulo admodum filio, (6) cui cum tutores dati a populo essent, patruus eius Demetrius, qui obses Romae erat, cognita morte fratris Antiochi senatum adiit: obsidem se vivo fratre venisse, quo mortuo cuius obses sit, se ignorare. (7) Dimitti igitur se ad regnum petendum aequum esse, quod, sicut iure gentium maiori fratri cesserit, ita nunc sibi, qui pupillum aetate antecedat, deberi. (8) Cum se non dimitti animadverteret a senatu, tacito iudicio tutius apud pupillum quam apud eum regnum futurum arbitrante, specie venandi ab urbe profectus Ostiis tacitus cum fugae comitibus navem conscendit. (9) Delatus in Syriam secundo favore omnium excipitur, regnumque ei occiso pupillo ac tutoribus traditur. 4 (1) Eodem fere tempore Prusias, rex Bithyniae, consilium cepit interficiendi Nicomedis filii, quem a se ablegatum, studens minoribus filiis, quos ex noverca eius susceperat, Romae habebat. (2) Sed res adulescenti ab iis, qui facinus susceperant, proditur hortatique sunt, ut crudelitate patris provocatus occupet insidias et in auctorem retorqueat scelus. Nec difficilis persuasio fuit. (3) Igitur cum accitus in regnum patris venisset, statim rex appellatur. (4) Prusias regno spoliatus a filio privatusque redditus etiam a servis deseritur. (5) Cum in latebris ageret, non minore scelere, quam filium occidi iusserat, a filio interficitur.
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Und als Popilius sah, dass Antiochos zögerte und die Beratung über diese Angelegenheit seinen Vertrauten übertrug, da zog er mit dem Stab, den er in der Hand hielt, einen so großen Kreis um den König, dass er auch dessen Vertraute miteinschloss. Dann forderte er sie auf, sich zu beraten und den Kreis nicht eher zu verlassen, als bis Antiochos dem Senat eine Antwort gegeben hätte, ob er nun Krieg oder Frieden mit den Römern haben werde. (4) Dieses barsche Verhalten brach den Mut des Königs, sodass er antwortete, er werde dem Senat gehorchen. (5) Nach der Rückkehr in sein Königreich verstarb Antiochos und hinterließ seinen noch kleinen Sohn. (6) Als für diesen vom Volk Vormunde bestimmt wurden, erfuhr sein Onkel238 Demetrios239, der sich als Geisel in Rom aufhielt, vom Tod seines Bruders240 Antiochos und suchte den Senat auf. Er sagte, er sei noch zu Lebzeiten seines Bruders als Geisel nach Rom gekommen; nach dessen Tod wisse er allerdings nicht, für wen er noch Geisel sein solle. (7) Es sei also nur recht und billig, ihn zu entlassen, damit er die Königsherrschaft für sich verlangen könne, denn wie diese nach dem bei allen Völkern üblichen Brauch seinem älteren Bruder zugefallen sei, so gebühre sie nun ihm, da er älter sei als das Mündel. (8) Er merkte aber, dass der Senat ihn nicht entlassen würde, war dieser doch insgeheim der Meinung, es sei sicherer, wenn die Herrschaft in den Händen des Mündels läge und nicht in den seinen. Da verließ Demetrios unter dem Vorwand, er wolle auf die Jagd gehen, die Stadt und bestieg heimlich mit einigen Leuten, die ihn auf seiner Flucht begleiteten, in Ostia ein Schiff. (9) Als er nach Syrien kam, nahm man ihn unter allgemeiner Begeisterung auf und übertrug ihm nach der Ermordung des Mündels wie auch der Vormunde die Königsherrschaft. 4 (1) Etwa zur selben Zeit fasste Prusias241, der König von Bithynien, den Entschluss, seinen Sohn Nikomedes242 zu töten. Er hatte ihn weggeschickt und in Rom untergebracht, weil er seine jüngeren Söhne bevorzugte, die er mit der Stiefmutter des Nikomedes hatte. (2) Doch die Leute, welche die Untat ausführen sollten, verrieten dem jungen Mann den Plan und forderten ihn auf, er solle, da ihn die Grausamkeit seines Vaters dazu herausgefordert habe, dem Attentat zuvorkommen und das Verbrechen auf seinen Urheber zurücklenken. Und es war nicht schwer, ihn zu überreden. (3) Als Nikomedes nun auf Aufforderung in das Reich seines Vaters kam, rief man ihn sofort zum König aus. (4) Pru sias wurde von seinem eigenen Sohn seiner Königsherrschaft beraubt und zum Privatmann gemacht und sogar von seinen Sklaven verlassen. (5) Er lebte in einem Versteck, wurde dann aber von seinem Sohn getötet – und das war kein geringeres Verbrechen als sein eigener Befehl zur Ermordung seines Sohnes.
PROLOGUS LIBRI XXXV Quinto et tricensimo volumine continentur haec. Bellum piraticum inter Cretas et Rhodios: seditio Cnidiorum adversus Ceramenses. Ut adversus Demetrium Sotera subornatus est Alexander tamquam genitus Epiphane Antiocho; quo bello victus Demetrius invisum stultitia Alexandrum bello vicit adiuvante Ptolomaeo Philometore, qui eo bello interiit. Ut deinde orta Demetrio bella sint cum Diodoto Tryphone expulsus que a Tryphone regno Syriae Demetrius. Repetit inde superioris Asiae motus factos per Araetheum et Arsacen Parthum.
LIBER XXXV 1 (1) Demetrius occupato Syriae regno novitati suae otium periculosum ratus ampliare fines regni et opes augere finitimorum bellis statuit. (2) Itaque Ariarathi, regi Cappadociae, propter fastiditas sororis nuptias infestus fratrem eius Orophernen per iniuriam regno pulsum supplicem recepit, datumque sibi honestum belli titulum gratulatus restituere eum in regnum statuit. (3) Sed Orophernes ingrato animo inita cum Antiochensibus pactione, offensis tunc Demetrio, pellere ipsum regno, a quo restituebatur, consilium cepit. (4) Quo cognito Demetrius vitae quidem eius, ne Ariarathes metu fraterni belli liberaretur, pepercit, ipsum autem conprehensum vinctum Seleuciae custodiri iubet. (5) Nec Antiochenses indicio territi a defectione destiterunt. (6) Itaque adiuvantibus et Ptolomeo, rege Aegypti, et Attalo, rege Asiae, et Ariarathe Cappadociae bello a Demetrio lacessiti subornant Balam quendam, sortis extremae iuvenem, qui Syriae regnum velut paternum armis repeteret, (7) et ne quid contumeliae deesset,
Vorwort zum 35. Buch Das fünfunddreißigste Buch enthält Folgendes: Den Piratenkrieg zwischen den Kretern und den Rhodiern; den Aufstand der Knidier gegen die Keramenser. Wie Alexandros als Gegenkönig zu Demetrios Soter aufgestellt wurde, als wäre er ein Sohn des Antiochos Epiphanes. In diesem Krieg wurde Demetrios besiegt und kam ums Leben. Wie dann der ältere seiner beiden Söhne, Demetrios, den wegen seiner Torheit verhassten Alexandros im Krieg besiegte, und zwar mithilfe der Unterstützung des Ptolemaios Philometor, der in diesem Krieg umkam. Wie dann für Demetrios Kriege gegen Diodotos Tryphon entstanden und Demetrios von Tryphon aus dem Königreich Syrien vertrieben wurde. Im Anschluss trägt Trogus die Unruhen im nördlichen Asien nach, die durch Araitheos und den Parther Arsakes ausgelöst wurden.
Buch 35 1 (1) Nachdem sich Demetrios der Königsherrschaft über Syrien bemächtigt hatte, glaubte er, am Beginn seiner Regierung sei Untätigkeit für ihn gefährlich, und beschloss daher, durch Kriege gegen seine Grenznachbarn sein Herrschaftsgebiet auszuweiten und seine Macht zu vermehren. (2) Er war Ariarathes243, dem König von Kappadokien, feindlich gesinnt, da dieser es verschmäht hatte, die Schwester des Demetrios zur Frau zu nehmen. Deshalb nahm Demetrios den Bruder des Ariarathes, Orophernes, auf, der unrechtmäßig aus dem Königreich vertrieben worden und mit demütigen Bitten zu ihm gekommen war. Demetrios beglückwünschte sich, dass ihm damit ein ehrenhafter Vorwand zum Krieg gegeben war, und beschloss, Orophernes wieder in seine Herrschaft einzusetzen. (3) Doch Orophernes erwies sich als undankbar, denn er schloss mit den Einwohnern von Antiocheia, die Demetrios damals gegen sich aufgebracht hatte, einen Vertrag und fasste den Entschluss, gerade denjenigen aus seiner Königsherrschaft zu vertreiben, der ihn selbst wiedereinsetzen wollte. (4) Als Demetrios davon erfuhr, schonte er zwar Orophernes’ Leben, damit Ariarathes nicht von der Furcht vor einem Krieg mit seinem Bruder befreit wurde, ließ Orophernes selbst aber gefangen nehmen, in Haft setzen und in Seleukeia244 bewachen. (5) Die Einwohner von Antiocheia aber ließen sich durch die Enthüllung ihres Vorhabens weder in Furcht versetzen noch von ihrem geplanten Abfall abbringen. (6) Als sie daher von Demetrios zum Krieg herausgefordert wurden, stifteten sie mit der Unterstützung des Ptolemaios, des Königs von Ägypten, des Attalos, des Königs von Kleinasien, und des Ariarathes von Kappadokien einen gewissen Balas245, einen jungen Mann von niedrigster Abkunft, dazu an, die Königsherrschaft über Syrien mit Waffengewalt zurückzufordern, als hätte sie seinem Vater gehört. (7) Und damit die Schmach vollkommen war,
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nomen ei Alexandri inditur genitusque ab Antiocho rege dicitur. (8) Tantum odium Demetrii apud omnes erat, ut aemulo eius non vires tantum regiae, verum etiam generis nobilitas consensu omnium tribueretur. (9) Igitur Alexander admirabili rerum varietate pristinarum sordium oblitus totius ferme Orientis viribus succinctus bellum Demetrio infert victumque vita pariter ac regno spoliat. (10) Quamquam nec Demetrio animus in propulsando bello defuit. Nam et primo proelio hostem fugavit et regibus bellum restituentibus multa milia in acie cecidit. (11) Ad postremum tamen invicto animo inter confertissimos fortissime dimicans cecidit. 2 (1) Initio belli Demetrius duos filios apud Gnidium hospitem suum cum mag no pondere auri commendaverat, ut belli periculis eximerentur et, si ita fors tulisset, paternae ultioni servarentur. (2) Ex his maior, Demetrius, annos pubertatis egressus audita Alexandri luxuria, quem insperatae opes et alienae felicitatis ornamenta velut captum inter scortorum greges desidem in regia tenebant, auxiliantibus Cretensibus securum ac nihil hostile metuentem adgreditur. (3) Antiochenses quoque veterem patris offensam novis meritis correcturi se ei tradunt; sed et milites paterni favore iuvenis accensi prioris sacramenti religionem novi regis superbiae praeferentes signa ad Demetrium transferunt. (4) Atque ita Alexander non minore impetu fortunae destructus quam elatus primo proelio victus interficitur; deditque poenas et Demetrio, quem occiderat, et Anti ocho, cuius mentitus originem fuerat.
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gab man Balas den Namen Alexandros und behauptete, er stamme von König Antiochos ab. (8) So groß war bei allen der Hass auf Demetrios, dass man unter allgemeiner Zustimmung seinem Rivalen nicht nur königliche Macht, sondern auch edle Abstammung verschaffte. (9) Alexandros durfte also durch eine erstaunliche Wendung des Geschicks seinen früheren niederen Stand vergessen und war mit den Mitteln beinahe des gesamten Ostens ausgestattet. So begann er einen Krieg gegen Demetrios, besiegte ihn und raubte ihm das Leben und zugleich auch die Königsherrschaft. (10) Gleichwohl fehlte es Demetrios nicht an Kampfesmut, als er den Krieg abzuwehren suchte. Denn im ersten Gefecht schlug er den Feind in die Flucht, und als die Könige den Krieg wieder aufnahmen, tötete er viele Tausende in der Schlacht. (11) Zuletzt aber fiel er, jedoch mit ungebrochenem Mut, während er mit größter Tapferkeit im dichtesten Getümmel kämpfte. 2 (1) Zu Beginn des Krieges hatte Demetrios seine beiden Söhne zusammen mit einer großen Menge Gold einem Gastfreund aus Knidos246 anvertraut, damit sie den Kriegsgefahren entzogen seien und, falls es der Zufall so fügen sollte, bewahrt würden, um ihren Vater zu rächen. (2) Der ältere von ihnen, Demetrios247, war bereits den Jahren der Pubertät entwachsen. Er hörte nun von den Ausschweifungen des Alexandros, den der unverhoffte Reichtum und die Kostbarkeiten, die ein anderer durch seinen Erfolg erworben hatte, mitten unter Scharen von Prostituierten tatenlos im Königspalast gleichsam gefangen hielten. Da griff Demetrios ihn mit der Unterstützung der Einwohner von Kreta an, während Alexandros sich sicher fühlte und keine feindliche Handlung befürchtete. (3) Auch die Einwohner von Antiocheia ergaben sich Demetrios, um durch neue Verdienste die vormalige Kränkung, die sie seinem Vater zugefügt hatten, wieder gutzumachen. Aber auch die Soldaten seines Vaters schenkten dem jungen Mann in flammender Begeisterung ihre Gunst, zogen es angesichts des Hochmuts des neuen Königs vor, ihren früheren Diensteid zu wahren, und übergaben Demetrios ihre Feldzeichen. (4) Und so wurde Alexandros durch einen Schicksalsumschwung vernichtet, der nicht geringer war als derjenige, der ihn emporgehoben hatte. Er wurde in der ersten Schlacht besiegt und erschlagen und leistete auf diese Weise sowohl dem Demetrios, den er getötet hatte, als auch dem Antiochos, als dessen Sohn er sich ausgegeben hatte, Buße.
PROLOGUS LIBRI XXXVI Sexto et tricensimo volumine continentur haec. Ut Trypho pulso Syria Demetrio captoque a Parthis bellum gessit cum fratre eius Antiocho cognomine Sidete. Ut Antiochus interfecto Hyrcano Iudaeos subegit. Repetita inde in excessu origo Iudaeorum. Ut rex Asiae Attalus Caenos Thracas subegit successoremque imperii Attalum Philometora reliquit. Mortuo denique Philometore regno Asiae occupato bellum cum Romanis gessit, quo captus est.
LIBER XXXVI 1 (1) Recuperato paterno regno Demetrius et ipse rerum successu corruptus vitiis adulescentiae in segnitiam labitur tantumque contemptum apud omnes inertiae, quantum odium ex superbia pater habuerat, contraxit. (2) Itaque cum ab imperio eius passim civitates deficerent, ad abolendam segnitiae maculam bellum Parthis inferre statuit; (3) cuius adventum non inviti Orientis populi videre et propter Arsacidae, regis Parthorum, crudelitatem et quod veteri Macedonum imperio adsueti novi populi superbiam indigne ferebant. (4) Itaque cum et Persarum et Elymaeorum Bactrianorumque auxiliis iuvaretur, multis proeliis Parthos fudit. (5) Ad postremum tamen pacis simulatione deceptus capitur traductusque per ora civitatium populis, qui desciverant, in ludibrium favoris ostenditur. (6) Missus deinde in Hyrcaniam benigne et iuxta cultum pristinae fortunae habetur. (7) Dum haec aguntur, interim in Syria Trypho, qui se tutorem Antiocho, Demetrii privigno, substitui a populo laboraverat, occiso pupillo regnum Syriae invadit. (8) Quo diu potitus tandem exsolescente favore recentis imperii ab Antiocho, puero admodum, Demetrii fratre, qui in Asia educabatur, bello vincitur, rursusque regnum Syriae ad subolem Demetrii revertitur. (9) Igitur Antiochus memor, quod et pater propter
Vorwort zum 36. Buch Das sechsunddreißigste Buch enthält Folgendes: Wie Tryphon nach der Vertreibung des Demetrios aus Syrien und dessen Gefangennahme durch die Parther einen Krieg gegen dessen Bruder Antiochos248 mit dem Beinamen Sidetes führte. Wie Antiochos nach der Ermordung des Hyrkanos die Juden unterwarf. Im Anschluss ist in einem Exkurs der Ursprung der Juden nachgetragen. Wie Attalos, der König von Kleinasien, die thrakischen Kainer unterwarf und den Attalos Philometor als Nachfolger für seine Herrschaft hinterließ. Nach dem Tod des Königs Philometor bemächtigte sich dann sein Bruder Aristonikos der Königsherrschaft über Kleinasien und führte einen Krieg gegen die Römer, in dem er gefangen genommen wurde.
Buch 36 1 (1) Nachdem Demetrios die Königsherrschaft seines Vaters wiedergewonnen hatte, verdarb auch ihn sein eigener Erfolg, und die Laster der Jugend ließen ihn in Bequemlichkeit verfallen. So zog er sich bei allen wegen seiner Untätigkeit in demselben Maß Verachtung zu, wie sein Vater wegen seines Hochmuts Hass erweckt hatte. (2) Als deshalb die Gemeinden überall von seiner Herrschaft abfielen, beschloss er, einen Krieg gegen die Parther zu führen, um den Schandfleck der Trägheit zu tilgen. (3) Seine Ankunft sahen die Völker des Ostens nicht ungern, denn wegen der Grausamkeit des Partherkönigs Arsakides249 und weil sie an die frühere Herrschaft der Makedonen gewohnt waren, ertrugen sie den Hochmut des gegenwärtig herrschenden Volkes nur mit Widerwillen. (4) So wurde Demetrios durch Hilfstruppen von den Persern, den Elymaiern250 und den Baktrianern unterstützt und schlug die Parther in vielen Schlachten. (5) Doch zuletzt wurde er durch falsche Friedensverhandlungen getäuscht und gefangen genommen. Man führte ihn vor aller Augen durch die Gemeinden und stellte ihn vor den abtrünnig gewordenen Völkern zur Schau, um ihre Gunst für ihn lächerlich zu machen. (6) Anschließend sandte man ihn nach Hyrkanien251, wo er freundlich behandelt wurde und ein Leben führen durfte, das seinem früheren Rang entsprach. (7) Währenddessen hatte sich in Syrien Tryphon252 darum bemüht, dass das Volk ihn als Vormund für Antiochos, den Stiefsohn des Demetrios, einsetzte. Dann ermordete er sein Mündel und bemächtigte sich der Königsherrschaft über Syrien. (8) Als er sie lange Zeit innegehabt hatte, schwand schließlich die Begeisterung für die neue Herrschaft, und er wurde von Demetrios’ Bruder Antiochos, der noch ein Jüngling war und in Kleinasien erzogen wurde, im Krieg besiegt. Und so fiel die Königsherrschaft über Syrien wieder an die Nachkommenschaft des Demetrios zurück. (9) Antiochos erinnerte sich nun daran, dass man seinen Vater wegen
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superbiam invisus et frater propter segnitiam contemptus fuisset, ne in eadem vitia incideret, recepta in matrimonium Cleopatra, uxore fratris, civitates, quae initio fraterni imperii defecerant, summa industria persequitur, domitasque rursus regni terminis adicit; (10) Iudaeos quoque, qui in Macedonico imperio sub Demetrio patre armis se in libertatem vindicaverant, subegit. Quorum vires tantae fuere, ut post hunc nullum Macedonum regem tulerint domesticisque imperiis usi Syriam magnis bellis infestaverint. 2 (1) Namque Iudaeis origo Damascena, Syriae nobilissima civitas, unde et Assyriis regibus genus et reginae Samiramidi fuit. (2) Nomen urbi a Damasco rege inditum, in cuius honorem Syri sepulcrum Arates, uxoris eius, pro templo coluere, deamque exinde sanctissimae religionis habent. (3) Post Damascum Azelus, mox Adores et Abrahames et Israhel reges fuere. (4) Sed Israhelem felix decem filiorum proventus maioribus suis clariorem fecit. (5) Itaque populum in decem regna divisum filiis tradidit, omnesque ex nomine Iudae, qui post divisionem decesserat, Iudaeos appellavit colique memoriam eius ab omnibus iussit, cuius portio omnibus accesserat. (6) Minimus aetate inter fratres Ioseph fuit, cuius excellens ingenium fratres veriti clam interceptum peregrinis mercatoribus vendiderunt. (7) A quibus deportatus in Aegyptum, cum magicas ibi artes sollerti ingenio percepisset, brevi ipsi regi percarus fuit. (8) Nam et prodigiorum sagacissimus erat et somniorum primus intellegentiam condidit, nihilque divini iuris humanique ei incognitum videbatur, (9) adeo ut etiam sterilitatem agrorum ante multos annos providerit; perissetque omnis Aegyptus fame, nisi monitu eius rex edicto servari per multos annos fruges iussisset; (10) tantaque experimenta eius fuerunt, ut non ab homine, sed a deo responsa dari viderentur. (11) Filius eius Moyses fuit, quem praeter paternae scientiae hereditatem etiam formae pulchritudo commendabat. (12) Sed Aegyptii, cum scabiem et vitiliginem paterentur, responso moniti eum cum aegris, ne pestis ad plures serperet, terminis Aegypti pellunt. (13) Dux igitur exulum factus sacra Aegyptiorum furto abstulit, quae repetentes armis Aegyptii
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seines Hochmuts gehasst und seinen Bruder wegen seiner Trägheit verachtet hatte. Um nicht in dieselben Laster zu verfallen, nahm er deshalb Kleopatra, die Gattin seines Bruders, zur Frau und verfolgte mit größtem Eifer die Gemeinden, die zu Beginn der Herrschaft seines Bruders von ihm abgefallen waren, bezwang sie und gliederte sie wieder in sein Reichsgebiet ein. (10) Er unterwarf auch die Juden, die zwar unter makedonischer Herrschaft gestanden, dann aber unter seinem Vater Demetrios mit Waffengewalt ihre Freiheit erkämpft hatten. Ihre Macht war so groß, dass sie nach ihm keinen makedonischen König mehr anerkannten, sondern eigene Befehlshaber hatten und Syrien in schweren Kriegen unsicher machten. 2 (1) Der Ursprung der Juden liegt in der Gegend von Damaskus253, der berühmtesten Stadt in Syrien, woher auch die assyrischen Könige und die Königin Samiramis stammten. (2) Die Stadt erhielt ihren Namen von König Damaskos254, zu dessen Ehren die Syrer das Grab seiner Gattin Arate als Tempel verehrten und sie selbst seither als eine hochheilige Göttin betrachten. (3) Nach Damaskos herrschten Azelos, bald darauf Adores, Abrahames und Israhel255 als Könige. (4) Doch Israhel hatte das Glück, zehn Söhne zu haben, und gewann deshalb größeren Ruhm als seine Vorfahren. (5) Er teilte nun das Volk in zehn Königreiche auf und übertrug sie seinen Söhnen. Und alle nannte er Juden nach Juda, der nach der Teilung gestorben war, und erließ den Befehl, dass alle das Andenken dessen in Ehren halten sollten, dessen Anteil allen zugefallen war. (6) Der jüngste der Brüder war Joseph256. Weil seine Brüder seine herausragende Begabung fürchteten, nahmen sie ihn heimlich gefangen und verkauften ihn an ausländische Kaufleute. (7) Als diese ihn nach Ägypten brachten, lernte er dort durch seine Geschicklichkeit magische Künste und war in kurzer Zeit selbst beim König sehr beliebt. (8) Denn er konnte Vorzeichen scharfsinnig auslegen und begründete als Erster die Deutung von Träumen. Und nichts innerhalb der göttlichen und menschlichen Ordnung schien ihm unbekannt, (9) sodass er sogar viele Jahre im Voraus sah, dass die Äcker keine Früchte tragen würden. Und ganz Ägypten wäre in einer Hungersnot zugrunde gegangen, wenn nicht der König auf Josephs Rat hin durch einen Erlass befohlen hätte, Feldfrüchte für viele Jahre einzulagern. (10) Joseph lieferte so überzeugende Beweise für seine Kunst, dass es so aussah, als hätte nicht ein Mensch, sondern ein Gott die Weissagungen gegeben. (11) Josephs Sohn war Moses257, den neben den Kenntnissen, die er von seinem Vater geerbt hatte, auch seine körperliche Schönheit auszeichnete. (12) Doch als die Ägypter an Krätze und Hautflechte litten, vertrieben sie auf die Weisung eines Orakelspruches Moses zusammen mit den Kranken aus dem ägyptischen Gebiet, damit die Seuche nicht noch mehrere Menschen befiel. (13) So wurde er zum Anführer der Verbannten, stahl die ägyptischen Kultgegenstände und nahm sie mit. Als die Ägypter diese mit Waffengewalt zurückholen wollten, wurden sie
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domum redire tempestatibus conpulsi sunt. (14) Itaque Moyses Damascena, antiqua patria, repetita montem Sinam occupat, in quo septem dierum ieiunio per deserta Arabiae cum populo suo fatigatus cum tandem venisset, septimum diem more gentis Sabbata appellatum in omne aevum ieiunio sacravit, quoniam illa dies famem illis erroremque finierat. (15) Et quoniam metu contagionis pulsos se ab Aegypto meminerant, ne eadem causa invisi apud incolas forent, caverunt, ne cum peregrinis conviverent; quod ex causa factum paulatim in disciplinam religionemque convertit. (16) Post Moysen etiam filius eius Arruas sacerdos sacris Aegyptiis, mox rex creatur; semperque exinde hic mos apud Iudaeos fuit, ut eosdem reges et sacerdotes haberent, quorum iustitia religione permixta incredibile quantum coaluere. 3 (1) Opes genti ex vectigalibus opobalsami crevere, quod in his tantum regionibus gignitur. (2) Est namque vallis, quae continuis montibus velut muro quodam ad instar castrorum clauditur (spatium loci ducenta iugera; nomine Aricus dicitur); (3) in ea silva est et ubertate et amoenitate insignis, siquidem palmeto et opobalsameto distinguitur. (4) Et arbores opobalsami similem formam piceis arboribus habent, nisi quod sunt humiles magis et in vinearum morem excoluntur. Hae certo anni tempore balsamum sudant. (5) Sed non minor loci eius apricitatis quam ubertatis admiratio est; quippe cum toto orbe regionis eius ardentissimus sol sit, ibi tepidi aeris naturalis quaedam ac perpetua opacitas inest. (6) In ea regione latus lacus est, qui propter magnitudinem aquae et inmobilitatem Mortuum Mare dicitur. (7) Nam neque ventis movetur resistente turbinibus bitumine, quo aqua omnis stagnatur, neque navigationis patiens est, quoniam omnia vita carentia in profundum merguntur; nec materiam ullam sustinet, nisi quae alumine illinatur. (8) Primum Xerxes, rex Persarum, Iudaeos domuit; postea cum ipsis Persis in dicionem Alexandri Magni venere diuque in potestate Macedonici imperii subiecti Syriae regno fuere. (9) A Demetrio cum descivissent, amicitia Romanorum petita primi omnium ex Orientalibus libertatem acceperunt, facile tunc Romanis de alieno largientibus.
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durch Stürme gezwungen, nach Hause zurückzukehren. (14) Dann kam Moses in die Gegend von Damaskus, die alte Heimat, zurück und besetzte den Berg Sinai258. Als er mit seinem Volk sieben Tage lang ohne Nahrung durch die Wüsten Arabiens gezogen war und endlich erschöpft zu dem Berg kam, bestimmte er den siebten Tag, der nach der Stammessitte ‚Sabbat‘ hieß, für alle Zeit zu einem heiligen Fasttag, weil dieser dem Hunger und dem Umherirren ein Ende gemacht hatte. (15) Und da die Menschen sich erinnerten, dass man sie aus Furcht vor Ansteckung aus Ägypten vertrieben hatte, hüteten sie sich davor, mit Fremden zusammenzuleben, um nicht aus demselben Grund bei den Einwohnern verhasst zu werden. Und was zunächst aus einem triftigen Anlass geschah, das wandelte sich allmählich zu einer kultischen Lehre. (16) Nach Moses wurde auch sein Sohn Arruas259 zum Priester für die ägyptischen Heiligtümer und bald darauf zum König gewählt. Und seit dieser Zeit besteht bei den Juden stets der Brauch, dass ihre Könige zugleich auch Priester sind. Durch deren Gerechtigkeit, verbunden mit der Beachtung der Kultbräuche, gewannen die Juden unglaubliche Stärke. 3 (1) Der Reichtum des Volkes erwuchs aus den Steuern für Balsam, der nur in dieser Gegend wächst. (2) Denn es gibt ein Tal, das von einer ununterbrochenen Gebirgskette wie von einer Mauer nach Art eines Lagers umschlossen wird; der Ort hat eine Fläche von zweihundert Joch und heißt Aricus260. (3) In diesem Tal steht ein Wald, der bemerkenswert fruchtbar und schön ist, denn ihn schmücken Palmen- und Balsampflanzungen. (4) Die Balsambäume ähneln in ihrer Form der Pechföhre, sind niedriger und werden wie Weinstöcke angepflanzt. Zu einer bestimmten Jahreszeit sondern sie Balsam ab. (5) Doch die milde Sonnenwärme an diesem Ort ist nicht weniger erstaunlich als seine Fruchtbarkeit. Denn während im ganzen Umkreis dieses Gebiets die Sonne glühende Hitze verbreitet, weht dort ein lauer Wind, und es gibt ständig natürlichen Schatten. (6) In dieser Gegend liegt ein großer See, der wegen seiner Ausdehnung und seiner unbeweglichen Wasserfläche Totes Meer genannt wird. (7) Der Wind versetzt ihn nämlich nicht in Bewegung, weil das Erdpech, das alles Wasser zum Stehen bringt, dem Wirbelwind widersteht. Und der See lässt sich nicht zu Schiff befahren, weil alles Leblose in die Tiefe sinkt; er trägt auch kein Holz, außer wenn es ist mit Alaun261 bestrichen ist. (8) Zuerst bezwang der Perserkönig Xerxes die Juden; später kamen sie zusammen mit den Persern selbst unter die Herrschaft Alexanders des Großen und waren unter der Oberhoheit des makedonischen Reiches lange dem Königreich Syrien unterworfen. (9) Als sie von Demetrios abfielen, suchten sie die Freundschaft der Römer und erhielten als Erste unter allen Völkern des Ostens ihre Freiheit, denn es fiel den Römern damals leicht, fremden Besitz zu verschenken.
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4 (1) Per eadem tempora, quibus in Syria regni mutatio inter novos reges alternabatur, in Asia rex Attalus florentissimum ab Eumene patruo acceptum regnum caedibus amicorum et cognatorum suppliciis foedabat, nunc matrem anum, nunc Beronicen sponsam maleficiis eorum necatas confingens. (2) Post hanc scelestam violentiae rabiem squalidam vestem sumit, barbam capillumque in modum reorum submittit, non in publicum prodire, non populo se ostendere, non domi laetiora convivia inire aut aliquod signum sani hominis habere, prorsus ut poenas pendere manibus interfectorum videretur. (3) Omissa deinde regni administratione hortos fodiebat, gramina serebat et noxia innoxiis permiscebat, eaque omnia veneni suco infecta velut peculiare munus amicis mittebat. (4) Ab hoc studio aerariae artis fabricae se tradit, cerisque fingendis et aere fundendo procudendoque oblectatur. (5) Matri deinde sepulcrum facere instituit, cui operi intentus morbum ex solis fervore contraxit et septima die decessit. Huius testamento heres populus Romanus tunc instituitur. (6) Sed erat ex Eumene Aristonicus, non iusto matrimonio, sed ex paelice Ephesia, citharistae cuiusdam filia, genitus, qui post mortem Attali velut paternum regnum Asiam invasit. (7) Cum multa secunda proelia adversus civitates, quae metu Romanorum tradere se eidem nolebant, fecisset iustusque iam rex videretur, Asia Licinio Crasso consuli decernitur, (8) qui intentior Attalicae praedae quam bello, cum extremo anni tempore inordinata acie proelium conseruisset, victus poenas inconsultae avaritiae sanguine dedit. (9) In huius locum missus Perpenna consul prima congressione Aristonicum superatum in potestatem suam redegit Attalicasque gazas, hereditarias populi Romani, navibus inpositas Romam deportavit. (10) Quod aegre ferens successor eius M’. Aquilius consul ad eripiendum Aristonicum Perpennae, veluti sui potius triumphi munus esse deberet, festinata velocitate contendit. (11) Sed contentionem consulum mors Perpennae diremit. (12) Sic Asia Romanorum facta cum opibus suis vitia quoque Romam transmisit.
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4 (1) Zur selben Zeit, als in Syrien die Königsherrschaft im Wechsel auf immer wieder neue Könige überging, befleckte in Kleinasien König Attalos262 die blühende Herrschaft, die er von seinem Onkel Eumenes erhalten hatte, durch die Morde an seinen Vertrauten und die Hinrichtungen seiner Verwandten. Dabei gab er vor, dass sie durch ihre Machenschaften seine alte Mutter und dann seine Verlobte Berenike getötet hätten. (2) Nach diesen frevelhaften und wahnsinnigen Gewaltausbrüchen legte er ein schmutziges Gewand an und ließ Bart und Haare wachsen, wie es Angeklagte tun. Er ging nicht mehr in die Öffentlichkeit, zeigte sich nicht mehr seinem Volk, hielt zu Hause keine fröhlichen Festmähler mehr ab und verhielt sich in keinem Punkt mehr so, wie es für einen gesunden Menschen charakteristisch ist, sodass es geradezu so aussah, als leistete er den Totengeistern der Ermordeten Buße. (3) Dann vernachlässigte er die Regierung seines Reiches, grub Gärten um, säte Pflanzen an und vermischte dabei schädliche und unschädliche wild durcheinander. All das tränkte er mit Gift und schickte es seinen Vertrauten als ein besonderes Geschenk. (4) Nach dieser Beschäftigung widmete er sich dann der Herstellung von Bronzekunstwerken und hatte seine Freude daran, Wachs zu modellieren und Bronze zu gießen und zu formen. (5) Anschließend beschloss er, seiner Mutter ein Grabmal zu errichten, doch während er sich mit dieser Aufgabe befasste, zog er sich durch die Sonnenhitze eine Krankheit zu und starb am siebten Tag. In seinem Testament wurde damals das römische Volk als sein Erbe eingesetzt. (6) Doch es gab von Eumenes noch einen weiteren Sohn: Aristonikos263, der nicht einer rechtmäßigen Ehe entstammte, sondern von einer Geliebten aus Ephesos, der Tochter einer Zitherspielerin, geboren worden war und nach dem Tod des Attalos Kleinasien in Besitz nahm, als hätte er das Reich von seinem Vater geerbt. (7) Als Aristonikos viele erfolgreiche Schlachten gegen die Gemeinden geschlagen hatte, die sich ihm aus Furcht vor den Römern nicht ergeben wollten, und bereits der rechtmäßige König zu sein schien, wurde Kleinasien dem Konsul Licinius Crassus264 übertragen. (8) Weil Crassus jedoch mehr auf die attalidische Beute als auf den Krieg bedacht war und am Ende des Jahres mit ungeordneter Schlachtreihe ein Gefecht schlug, wurde er besiegt und bezahlte mit seinem Blut für seine unüberlegte Habgier. (9) An seiner Stelle sandte man den Konsul Perpenna265. Er überwand Aristonikos im ersten Gefecht, brachte ihn in seine Gewalt und ließ die attalidischen Schätze, die das römische Volk geerbt hatte, auf Schiffe verladen und nach Rom bringen. (10) Darüber ärgerte sich sein Nachfolger, der Konsul M´. Aquilius266, und eilte mit größter Geschwindigkeit herbei, um Perpenna den Aristonikos zu entreißen, denn er war der Meinung, dass Aristonikos eher das Geschenk für seinen Triumphzug sein müsse. (11) Doch mit Perpennas Tod endete der Streit der Konsuln. (12) So wurde Kleinasien das Eigentum der Römer und sandte zusammen mit seinem Reichtum auch seine Laster nach Rom.
PROLOGVS LIBRI XXXVII. Septimo et tricensimo volumine continentur haec. Repetitis regum Ponticorum originibus, ut ultimum Mithridaten Eupatora series imperii deducta sit, atque ut ingressus ille regnum subegit Pontum et Paphlagoniam, priusquam in bella Romana descendit. Dictaeque in excessu regum Bosporanorum et Colchorum origines et res gestae.
LIBER XXXVII 1 (1) Capto Aristonico Massilienses pro Phocaeensibus, conditoribus suis, quorum urbem senatus et omne nomen, quod et tunc et antea Antiochi bello infesta contra populum Romanum arma tulerant, deleri iusserat, legatos Romam deprecatum misere veniamque his a senatu obtinuere. (2) Post haec regibus, qui adversus Aristonicum auxilia tulerant, praemia persoluta: Mithridati Pontico Syria maior, filiis Ariarathis, regis Cappadociae, qui eodem bello occiderat, Lycaonia et Cilicia datae. (3) Fidiorque populus Romanus in socii filios quam mater in liberos fuit; quippe hinc parvulis auctum regnum, inde vita adempta. (4) Namque Laodice ex numero sex filiorum, quos virilis sexus ex Ariarathe rege susceperat, timens, ne non diutina administratione regni adultis quibusdam potiretur, quinque parricidali veneno necavit; (5) unum parvulum sceleri matris cognatorum custodia eripuit, qui post necem Laodices (nam propter crudelitatem eam populus extinxerat) solus regno potitus est. (6) Mithridates quoque repentina morte interceptus filium, qui et ipse Mithridates dictus est, reliquit; (7) cuius ea postea magnitudo fuit, ut non sui tantum temporis, verum etiam superioris aetatis omnes reges maiestate superaverit bellaque cum Romanis per XLVI annos varia victoria gesserit, (8) cum eum summi imperatores, Sylla, Lucullus ceterique, in summa Cn. Pompeius ita vicerit, ut maior clariorque in restaurando bello resurgeret damnisque suis terribilior redderetur. (9) Denique ad postremum non vi hostili victus, sed voluntaria morte in avito regno senex herede filio decessit.
Vorwort zum 37. Buch Das siebenunddreißigste Buch enthält Folgendes: Die Ursprünge der pontischen Könige sind nachgetragen. Wie die Reihe der Machthaber bis zu ihrem letzten, nämlich Mithridates Eupator, führte. Wie er die Herrschaft antrat und Pontos und Paphlagonien unterwarf, bevor er sich auf Kriege gegen die Römer einließ. In einem Exkurs sind die Ursprünge und Taten der bosporanischen und der kolchischen Könige geschildert.
Buch 37 1 (1) Nach der Gefangennahme des Aristonikos hatte der Senat den Befehl erteilt, die Stadt und das ganze Volk der Phokaier zu vernichten, weil sie damals wie auch schon zuvor im Krieg gegen Antiochos feindselig die Waffen gegen das römische Volk ergriffen hatten. Doch die Massilienser schickten Gesandte nach Rom, um für die Phokaier, ihre Ahnherren, Fürbitte einzulegen, und erreichten, dass der Senat ihnen Gnade gewährte. (2) Danach wurden an die Könige, die gegen Aristonikos Hilfe geleistet hatten, Belohnungen verteilt: Mithridates267 von Pontos erhielt Syria maior268, die Söhne des Ariarathes269, des Königs von Kappadokien, der in ebendiesem Krieg gefallen war, bekamen Lykaonien270 und Kilikien. (3) Und das römische Volk erwies den Söhnen seines Bundesgenossen größere Treue als die Mutter ihren eigenen Kindern: Während nämlich die Römer den kleinen Kindern das Königreich vergrößerten, nahm ihnen die eigene Mutter das Leben. (4) Denn Laodike hatte sechs Söhne von König Ariarathes empfangen. Weil sie nun fürchtete, dass die Regierung des Reiches nicht mehr länger in ihren Händen liegen werde, wenn die Söhne erwachsen seien, tötete sie fünf von ihnen skrupellos durch Gift. (5) Nur ein einziger kleiner Sohn wurde durch wachsame Verwandten vor dem Verbrechen der Mutter bewahrt, und er allein bemächtigte sich nach Laodikes Ermordung – wegen ihrer Grausamkeit hatte das Volk sie nämlich getötet – der Königsherrschaft. (6) Auch Mithridates wurde plötzlich vom Tod hinweggerafft und hinterließ einen Sohn, der ebenfalls Mithridates hieß.271 (7) Dieser erlangte später solche Macht, dass er größeres Ansehen hatte als alle Könige nicht nur seiner eigenen Zeit, sondern auch aus der Vergangenheit, und 46 Jahre lang mit wechselndem Erfolg gegen die Römer Kriege führte. (8) Dabei konnten ihn die wichtigsten Feldherren, nämlich Sulla272, Lucullus273 und die anderen, vor allem aber Cn. Pompeius274 stets nur so weit besiegen, dass er sich bei der Wiederaufnahme des Krieges noch mächtiger und berühmter erhob und durch seine Verluste noch furchterregender wurde. (9) Zuletzt wurde er dann nicht durch Feindesgewalt besiegt, sondern starb als alter Mann durch Selbstmord in seinem ererbten Königreich und hinterließ einen Sohn als Erben.
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2 (1) Huius futuram magnitudinem etiam caelestia ostenta praedixerant. (2) Nam et eo, quo genitus est anno, et eo, quo regnare primum coepit, stella cometes per utrumque tempus LXX diebus ita luxit, ut caelum omne conflagrare videretur. (3) Nam et magnitudine sui quartam partem caeli occupaverat et fulgore sui solis nitorem vicerat; et cum oreretur occumberetque, IV horarum spatium consumebat. (4) Puer tutorum insidias passus est, qui eum fero equo inpositum equitare iacularique cogebant; (5) qui conatus cum eos fefellissent supra aetatem regente equum Mithridate, veneno eum appetivere. (6) Quod metuens antidota saepius bibit et ita se adversus insidias exquisitis tutioribus remediis stagnavit, ut ne volens quidem senex veneno mori potuerit. (7) Timens deinde, ne inimici, quod veneno non potuerant, ferro peragerent, venandi studium finxit, quo per septem annos neque urbis neque ruris tecto usus est, (8) sed per silvas vagatus diversis montium regionibus pernoctabat ignaris omnibus, quibus esset locis, adsuetus feras cursu aut fugere aut persequi, cum quibusdam etiam viribus congredi. (9) Quibus rebus et insidias vitavit et corpus ad omnem virtutis patientiam duravit. 3 (1) Ad regni deinde administrationem cum accessisset, statim non de regendo, sed de augendo regno cogitavit. (2) Itaque Scythas invictos antea, qui Zopyriona, Alexandri Magni ducem, cum XXX milibus armatorum deleverant, qui Cyrum, Persarum regem, cum CC milibus trucidaverant, qui Philippum, Macedonum regem, fugientem fecerant, ingenti felicitate perdomuit. (3) Auctus igitur viribus Pontum quoque ac deinceps Cappadociam occupavit. (4) Cum de Asia tractaret, tacitus cum quibusdam amicis regno profectus universam nemine sentiente pervagatus est omniumque urbium situm ac regiones cognovit. (5) Inde in Bithyniam transcendit et quasi dominus Asiae opportuna quaeque victoriae suae metatus est. (6) Post haec in regnum, cum iam perisse crederetur, reversus est invento parvulo filio, quem per absentiam eius soror uxorque Laodice enixa fuerat. (7) Sed inter gratulationem post longam peregrinationem adventus sui et filii geniti veneno periclitatus est,
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2 (1) Seine künftige Bedeutung hatten sogar himmlische Wunderzeichen vorhergesagt. (2) Denn sowohl im Jahr seiner Geburt als auch in dem seines Herrschaftsantritts leuchtete beide Male ein Komet siebzig Tage lang so hell, dass der ganze Himmel in Flammen zu stehen schien. (3) In seiner Größe bedeckte er nämlich ein Viertel des Himmelsraums, sein Glanz war heller als der Sonnenschein, und sein Aufgang und Untergang dauerte jeweils vier Stunden. (4) Als Knabe hatte Mithridates unter den Nachstellungen seiner Vormunde zu leiden, die ihn auf ein wildes Pferd setzten und ihn zwangen, zu reiten und Wurfspeere zu schleudern. (5) Als ihre Versuche fehlschlugen, weil Mithridates sein Pferd besser beherrschte, als man es bei seinem Alter hätte erwarten können, verübten sie einen Giftanschlag auf ihn. (6) Aus Angst davor nahm Mithridates des Öfteren Gegengifte ein und stählte sich durch die Suche nach immer noch sichereren Mitteln so gut gegen Attentate, dass er als alter Mann nicht einmal dann an Gift sterben konnte, als er es selbst wollte. (7) Weil er anschließend fürchtete, dass seine Feinde das, was sie mit dem Gift nicht vermocht hatten, mit dem Schwert vollenden könnten, täuschte er eine Leidenschaft für die Jagd vor und wohnte sieben Jahre lang weder in der Stadt noch auf dem Land in einer festen Unterkunft. (8) Stattdessen streifte er durch die Wälder und übernachtete in verschiedenen Bergregionen, ohne dass irgendjemand wusste, an welchen Orten er sich aufhielt. Er machte es sich zur Gewohnheit, im Lauf vor wilden Tieren zu fliehen oder sie zu verfolgen und mit einigen sogar seine Kräfte im Kampf zu messen. (9) Dadurch entging er Anschlägen und härtete seinen Körper dazu ab, alles ertragen zu können, was Kraft und Mut verlangte. 3 (1) Als Mithridates dann die Regierung seines Königreiches übernahm, war sein erster Gedanke nicht, das Reich zu regieren, sondern es zu vergrößern. (2) Deshalb bezwang er mit ungeheurem Erfolg die zuvor unbesiegten Skythen275, die Zopyrion, einen Heerführers Alexanders des Großen, mitsamt seinen 30 000 Bewaffneten vernichtet, den Perserkönig Kyros zusammen mit seinen 200 000 Soldaten niedergemetzelt und den Makedonenkönig Philippos in die Flucht geschlagen hatten. (3) Als sich Mithridates’ Streitkräfte nun vergrößert hatten, besetzte er auch Pontos und anschließend Kappadokien. (4) Während er dann sein Augenmerk auf Kleinasien richtete, reiste er heimlich mit einigen Vertrauten aus seinem Königreich ab, streifte, ohne dass jemand es bemerkte, durch das ganze Land und lernte die Lage aller Städte und die Gegenden kennen. (5) Von dort zog er weiter nach Bithynien und steckte, als wäre er schon der Herr über Kleinasien, im Geist alle Gebiete ab, die für einen Sieg günstig wären. (6) Danach kehrte er in sein Königreich zurück, als man ihn schon für tot hielt, und fand dort einen kleinen Sohn vor, den seine Schwestergemahlin Laodike in seiner Abwesenheit zur Welt gebracht hatte. (7) Doch während man Mithridates zu seiner Rückkehr nach der langen Reise und zur Geburt seines Sohnes beglückwünschte, geriet er durch einen Giftanschlag in
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siquidem Laodice soror, cum perisse eum crederet, in concubitus amicorum proiecta, quasi admissum facinus maiori scelere tegere posset, venenum advenienti paravit. (8) Quod cum ex ancillis Mithridates cognovisset, facinus in auctores vindicavit. 4 (1) Hieme deinde adpetente non in convivio, sed in campo, nec in avocationibus, sed in exercitationibus, nec inter sodales, sed inter coaequales aut equo aut cursu aut viribus contendebat. (2) Exercitum quoque suum ad parem laboris patientiam cotidiana exercitatione durabat, atque ita invictus ipse inexpug nabilem exercitum fecerat. (3) Inita deinde cum Nicomede societate Paphlagoniam invadit victamque cum socio dividit. (4) Quam cum teneri a regibus senatui nuntiatum esset, legatos ad utrumque misit, qui gentem restitui in pris tinum statum iuberent. (5) Mithridates, cum se iam parem magnitudini Romanorum crederet, superbo responso hereditarium patri suo regnum obvenisse respondit; mirarique se, quod, cum ei relata controversia non fuerit, sibi referatur. (6) Nec territus minis Galatiam quoque occupat. (7) Nicomedes, quoniam se tueri iure non poterat, iusto regi redditurum respondit. (8) Atque ita filium suum mutato nomine Pylaemenen, Paphlagonum regum nomine, appellat et, quasi stirpi regiae reddidisset regnum, falso nomine tenet. (9) Sic ludibrio habiti legati Romam revertuntur.
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Gefahr. Denn seine Schwester Laodike hatte geglaubt, er sei ums Leben gekommen, und sich dann dadurch erniedrigt, dass sie Affären mit Freunden eingegangen war. Deshalb mischte sie nun, so als ob sie das begangene Unrecht durch ein noch größeres Verbrechen verschleiern könnte, für Mithridates bei seiner Ankunft ein Gift. (8) Doch Mithridates erfuhr davon durch die Mägde und bestrafte die Verantwortlichen für das Verbrechen. 4 (1) Als dann der Winter kam, maß er sich nicht beim Gelage, sondern auf freiem Feld, nicht bei Zerstreuungen, sondern bei Übungen und nicht mit seinen Gefährten, sondern mit Gleichaltrigen im Wettstreit zu Pferd, im Lauf oder im Kampf. (2) Auch sein Heer härtete er durch tägliche Übung dazu ab, die gleiche Anstrengung zu ertragen; und so hatte er, der selbst unbesiegbar war, auch das Heer unschlagbar gemacht. (3) Dann schloss er ein Bündnis mit Nikomedes und fiel in Paphlagonien ein, besiegte es und teilte es mit seinem Bundesgenossen. (4) Als dem Senat gemeldet wurde, dass das Land in der Hand der beiden Könige sei, schickte er zu beiden Gesandte, die ihnen befehlen sollten, das Volk wieder in seinen früheren Verfassungszustand zu versetzen. (5) Da Mithridates glaubte, er sei der römischen Macht schon gewachsen, gab er die hochmütige Antwort, das Reich sei seinem Vater als Erbe zugefallen; und er wundere sich, dass man darüber nun mit ihm einen Streit beginne, während man doch mit seinem Vater keinen begonnen habe. (6) Und ohne sich von den Drohungen einschüchtern zu lassen, besetzte er auch noch Galatien276. (7) Nikomedes konnte dagegen keinen Rechtsanspruch zu seiner Verteidigung vorbringen, und deshalb antwortete er, er werde das Reich dem rechtmäßigen König zurückgeben. (8) Dann gab er seinem eigenen Sohn einen anderen Namen und nannte ihn Pylaimenes, wie üblicherweise die paphlagonischen Könige hießen. Auf diese Weise tat er so, als hätte er dem Königsgeschlecht die Herrschaft wiedergegeben, behielt sie aber unter falschem Namen selbst. (9) So wurden die Gesandten zum Besten gehalten und kehrten nach Rom zurück.
PROLOGUS LIBRI XXXVIII Octavo et tricensimo volumine continentur haec. Ut Mithridates Eupator occiso Ariarathe Cappadociam occuparit victoque Nicomede et Maltino Bithyniam. Ut mortuo Ptolomaeo Philometore frater eius Physcon accepto regno Aegypti seditiones populi, deinde bellum cum uxore sua Cleopatra et cum rege Syriae Demetrio habuit. Inde repetitum, ut Demetrius captus sit a Parthis et frater eius victo in Syria Tryphone bellum Parthis intulerit, qui cum exercitu suo deletus est.
LIBER XXXVIII 1 (1) Mithridates parricidia nece uxoris auspicatus sororis alterius Laodices filios, cuius virum Ariarathen, regem Cappadociae, per Gordium insidiis occiderat, tollendos statuit, nihil actum morte patris existimans, si adulescentes paternum regnum, cuius ille cupiditate flagrabat, occupassent. (2) Igitur dum in his cogitationibus versatur, interim Nicomedes, rex Bithyniae, vacuam morte regis Cappadociam invadit. (3) Quod cum nuntiatum Mithridati fuisset, per simulationem pietatis auxilia sorori ad expellendum Cappadocia Nicomeden mittit. (4) Sed iam Laodice per pactionem se Nicomedi in matrimonium tradiderat. (5) Quod aegre ferens Mithridates praesidia Nicomedis Cappadocia expellit regnumque sororis filio restituit, egregium prorsus factum, ni subsecuta fraus esset; (6) siquidem interiectis mensibus simulat se Gordium, quo ministro usus in Ariarathe interficiendo fuerat, restituere in patriam velle sperans, si obsisteret adulescens, causas belli futuras, aut, si permitteret, per eundem filium tolli posse, per quem interfecerat patrem. (7) Quod ubi Ariarathes iunior moliri cognovit, graviter ferens interfectorem patris per avunculum potissimum ab exilio revocari, ingentem exercitum contrahit. (8) Igitur cum in aciem eduxisset Mithridates peditum LXXX milia, equitum X milia, currus falcatos sexcentos, nec Ariarathi auxiliantibus finitimis regibus minores copiae essent, incertum belli
Vorwort zum 38. Buch Das achtunddreißigste Buch enthält Folgendes: Wie Mithridates Eupator nach der Ermordung des Ariarathes Kappadokien besetzte und nach dem Sieg über Nikomedes und Malthinus dann Bithynien. Wie nach dem Tod des Ptolemaios Philometor sein Bruder Physkon die Königsherrschaft über Ägypten erhielt, sich Volksaufständen gegenübersah und danach einen Krieg gegen seine eigene Gattin Kleopatra sowie gegen Demetrios, den König von Syrien, führte. Im Anschluss ist nachgetragen, wie Demetrios von den Parthern gefangen genommen wurde und sein Bruder nach dem Sieg über Tryphon in Syrien einen Krieg gegen die Parther begann. Dabei wurde er mitsamt seinem Heer vernichtet.
Buch 38 1 (1) Mithridates hatte seine Verwandtenmorde mit der Hinrichtung seiner Gattin begonnen. Dann beschloss er, die Söhne seiner anderen Schwester, Laodike277, deren Gatten Ariarathes, den König von Kappadokien, er bereits mithilfe des Gordios durch ein Attentat hatte töten lassen, zu beseitigen. Denn er glaubte, durch den Tod des Vaters sei nichts gewonnen, wenn die jungen Männer die väterliche Königsherrschaft ergriffen, nach der er so leidenschaftlich verlangte. (2) Während er sich also mit solchen Überlegungen befasste, fiel unterdessen Nikomedes, der König von Bithynien, in Kappadokien ein, das mit dem Tod des Königs herrenlos geworden war. (3) Als Mithridates das gemeldet wurde, schickte er in geheuchelter brüderlicher Zuneigung seiner Schwester Hilfstruppen, um Nikomedes aus Kappadokien zu vertreiben. (4) Doch Laodike hatte sich bereits durch einen Vertrag mit Nikomedes vermählt. (5) Darüber war Mithridates verärgert, vertrieb deshalb die Besatzungstruppen des Nikomedes aus Kappadokien und gab dem Sohn seiner Schwester die Königsherrschaft zurück. Und das wäre eine ganz vortreffliche Tat gewesen, wenn nicht unmittelbar darauf eine Tücke gefolgt wäre. (6) Denn nach einigen Monaten gab Mithridates vor, er wolle Gordios, dessen Dienste er für die Ermordung des Ariarathes in Anspruch genommen hatte, in seine Heimat zurückbringen. Dabei hoffte er, dass er entweder, wenn der junge Mann sich dieser Absicht widersetzte, Gründe für einen Krieg haben werde oder, wenn er es zuließe, den Sohn durch denselben Mann beseitigen lassen könne, durch den er, Mithridates, schon den Vater hatte töten lassen. (7) Als der junge Ariarathes von diesem Vorhaben erfuhr, war er empört, dass gerade sein Onkel den Mörder seines Vaters aus der Verbannung zurückrief, und zog ein riesiges Heer zusammen. (8) Mithridates ließ 80 000 Fußsoldaten, 10 000 Reiter und 600 Sichelwagen zur Schlacht ausrücken, doch Ariarathes besaß nicht weniger Truppen, weil die benachbarten Könige ihn unterstützten. Da Mithridates nun die Unwägbarkeiten eines Krie-
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timens consilia ad insidias transfert (9) sollicitatoque iuvene ad conloquium, cum ferrum occultatum inter fascias gereret, scrutatore ab Ariarathe regio more misso curiosius imum ventrem pertractanti ait: caveret, ne aliud telum inveniret, quam quaereret. (10) Atque ita risu protectis insidiis sevocatum ab amicis velut ad secretum sermonem inspectante utroque exercitu interficit; regnum Cappadociae octo annorum filio inposito Ariarathis nomine additoque ei rectore Gordio tradidit. 2 (1) Sed Cappadoces crudelitate ac libidine praefectorum vexati a Mithridate deficiunt fratremque regis, et ipsum Ariarathen nomine, ab Asia, ubi educabatur, revocant, (2) cum quo Mithridates proelium renovat victumque regno Cappadociae expellit. Nec multo post adulescens ex aegritudine collecta infirmitate decedit. (3) Post huius mortem Nicomedes timens, ne Mithridates accessione Cappadociae etiam Bithyniam finitimam invaderet, subornat puerum eximiae pulchritudinis, quasi Ariarathes tres, non duos filios genuisset, qui a senatu Romano paternum regnum peteret. (4) Uxorem quoque Laodicen Romam mittit ad testimonium trium ex Ariarathe susceptorum filiorum. (5) Quod ubi Mithridates cognovit, et ipse pari inpudentia Gordium Romam mittit, qui senatui adseveret puerum, cui Cappadociae regnum tradiderat, ex eo Ariarathe genitum, qui bello Aristonici auxilia Romanis ferens cecidisset. (6) Sed senatus studio regum intellecto, aliena regna falsis nominibus furantium, Mithridati Cappadociam et Nicomedi ad solacia eius Paphlagoniam ademit. (7) Ac ne contumelia regum foret ademptum illis, quod daretur aliis, uterque populus libertate donatus est. (8) Sed Cappadoces munus libertatis abnuentes negant vivere gentem sine rege posse. Itaque rex illis a senatu Ariobarzanes statuitur. 3 (1) Erat eo tempore Tigranes rex Armeniae, obses Parthis ante multum temporis datus, nec olim ab eisdem in regnum paternum remissus. Hunc Mithridates mire ad societatem Romani belli, quod olim meditabatur, perlicere
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ges fürchtete, änderte er seine Pläne und stellte Ariarathes eine Falle. (9) Er lud den jungen Mann zu einem Gespräch ein und trug dabei, verborgen in seinem Untergewand, einen Dolch. Ariarathes schickte, wie es königlicher Brauch ist, einen Mann, der Mithridates durchsuchen sollte. Als dieser den Unterleib des Mithridates etwas zu sorgfältig abtastete, sagte Mithridates, er solle sich in Acht nehmen, dass er nicht etwa eine andere Waffe finde als diejenige, die er suche. (10) So verbarg er sein geplantes Attentat hinter einem Scherz, rief Ariarathes wie zu einer geheimen Unterredung von seinen Vertrauten weg und tötete ihn vor den Augen beider Heere. Dann übertrug er die Herrschaft über Kappadokien seinem eigenen achtjährigen Sohn278, gab ihm den Namen Ariarathes und wies ihm Gordios als Regenten zu. 2 (1) Als jedoch die Kappadokier unter der Grausamkeit und Willkür ihrer Statthalter zu leiden hatten, fielen sie von Mithridates ab und riefen den Bruder des Königs, der ebenfalls Ariarathes279 hieß, aus Kleinasien zurück, wo er erzogen wurde. (2) Mit ihm nahm Mithridates den Kampf wieder auf, besiegte ihn und vertrieb ihn aus dem Königreich Kappadokien. Und nicht viel später starb der junge Mann an einer Krankheit, die er sich durch seinen Gram zugezogen hatte. (3) Nach dessen Tod fürchtete Nikomedes, dass Mithridates auch in das benachbarte Bithynien einfallen könne, nachdem ihm bereits Kappadokien zugefallen war. Deshalb stiftete er einen außergewöhnlich schönen Knaben dazu an, vom römischen Senat das väterliche Königreich zu fordern, so als ob Ariarathes drei und nicht nur zwei Söhne gehabt hätte. (4) Nikomedes sandte auch seine Gattin Laodike nach Rom, die bezeugen sollte, dass sie drei Söhne von Ariarathes empfangen hatte. (5) Sobald Mithridates davon erfuhr, schickte auch er selbst mit der gleichen Unverfrorenheit Gordios nach Rom, der dem Senat versichern sollte, dass der Knabe, dem er die Königsherrschaft über Kappadokien übertragen hatte, ein Sohn desjenigen Ariarathes sei, der im Krieg gegen Aristonikos den Römern Hilfe gebracht habe und dabei gefallen sei. (6) Doch der Senat durchschaute die Bestrebungen der Könige, die mit falschen Namen fremde Königreiche stehlen wollten, und nahm daher Mithridates Kappadokien und – zu seinem Trost – auch Nikomedes Paphlagonien wieder weg. (7) Und um die Könige nicht dadurch zu beleidigen, dass man ihnen etwas nahm, was man dann anderen gab, schenkte man beiden Völkern die Freiheit. (8) Doch die Kappadokier lehnten das Geschenk der Freiheit ab und sagten, ihr Volk könne nicht ohne einen König leben. Daher setzte der Senat Ariobarzanes280 als ihren König ein. 3 (1) Zu dieser Zeit herrschte Tigranes281 als König in Armenien, der vor langer Zeit den Parthern als Geisel gestellt, aber vor Kurzem von ihnen in sein väterliches Königreich zurückgeschickt worden war. Diesen König wollte Mithridates unbedingt zu einem Bündnis für den Krieg gegen Rom verlocken, den
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cupiebat. (2) Nihil igitur de offensa Romanorum sentientem per Gordium inpellit, ut Ariobarzani, segni admodum, bellum inferat, et ne quis dolus subesse videatur, filiam suam ei Cleopatram in matrimonium tradit. (3) Primo igitur adventu Tigranis Ariobarzanes sublatis rebus suis Romam contendit, atque ita per Tigranen rursus Cappadocia iuris esse Mithridatis coepit. (4) Eodem tempore mortuo Nicomede etiam filius eius, et ipse Nicomedes, regno a Mithridate pellitur, qui cum supplex Romam venisset, decernitur in senatu, ut uterque in regnum restituantur; in quod tum missi M’. Aquilius et Mallius † Malthinus legati. (5) His cognitis Mithridates societatem cum Tigrane bellum adversus Romanos gesturus iungit, pactique inter se sunt, ut urbes agrique Mithridati, homines vero et quaecumque auferri possent, Tigrani cederent. (6) Post haec Mithridates intellecto, quantum bellum suscitaret, legatos ad Cimbros, alios ad Gallograecos et Sarmatas Bastarnasque auxilia petitum mittit. (7) Nam omnes has gentes Romanum meditabundus bellum variis beneficiorum muneribus iam ante inlexerat. Ab Scythia quoque exercitum venire iubet omnemque Orientem adversus Romanos armat. (8) Non magno igitur labore Aquilium et † Malthinum Asiano exercitu instructos vincit, quibus simul cum Nicomede pulsis ingenti favore civitatium excipitur. (9) Multum ibi auri argentique studio veterum regum magnumque belli apparatum invenit, quibus instructus debita civitatibus publica privataque remittit et vacationem quinquennii concedit. (10) Tunc ad contionem milites vocat eosque variis exhortationibus ad Romana bella sive Asiana incitat. (11) Quam orationem dignam duxi, cuius exemplum brevitati huius operis insererem; quam obliquam Pompeius Trogus exposuit, quoniam in Livio et in Sallustio reprehendit, quod contiones directas pro sua oratione operi suo inserendo historiae modum excesserint. 4 (1) Optandum sibi fuisse ait, ut de eo liceret consulere, bellumne sit cum Romanis an pax habenda; (2) quin vero sit resistendum inpugnantibus, ne eos quidem dubitare, qui spe victoriae careant; quippe adversus latronem, si nequeant
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er schon seit Langem plante. (2) Deshalb brachte er Tigranes, dem gar nicht bewusst war, dass er dadurch die Römer gegen sich aufbringen würde, mithilfe des Gordios dazu, einen Krieg gegen den recht bequemen Ariobarzanes zu beginnen. Und damit es nicht so aussah, als steckte dahinter eine List, vermählte Mithridates seine Tochter Kleopatra mit Tigranes. (3) Unmittelbar bei der Ankunft des Tigranes packte Ariobarzanes seinen Besitz zusammen und eilte nach Rom. Und so stand Kappadokien über Tigranes wiederum unter der Oberhoheit des Mithridates. (4) Zur selben Zeit starb Nikomedes, und sein Sohn, der auch Nikomedes282 hieß, wurde ebenfalls von Mithridates aus seinem Königreich vertrieben. Als er demütig bittend nach Rom kam, wurde im Senat beschlossen, dass beide Könige wieder in ihre Herrschaft eingesetzt werden sollten; zu diesem Zweck schickte man M´. Aquilius und Mallius Malthinus283 als Gesandte. (5) Als Mithridates davon erfuhr, schloss er ein Bündnis mit Tigranes, um gegen die Römer Krieg zu führen. Und sie vereinbarten miteinander, dass die Städte und das Land dem Mithridates, die Menschen und alles bewegliche Gut dagegen dem Tigranes zufallen sollten. (6) Weil Mithridates wusste, welch schweren Krieg er hier entfesselte, schickte er danach Gesandte zu den Kimbern284, wieder andere zu den Gallogriechen, den Sarmaten285 und den Bastarnern286, um sie um Hilfstruppen zu bitten. (7) Denn alle diese Stämme hatte er schon zuvor, als er über den Krieg gegen die Römer nachdachte, durch verschiedene Geschenke und Gefälligkeiten für sich gewonnen. Auch aus Skythien ließ er ein Heer kommen und bewaffnete den ganzen Osten gegen die Römer. (8) Daher bereitete es ihm keine große Mühe, Aquilius und Malthinus, die nur ein Heer aus Kleinasien hatten, zu besiegen. Er vertrieb sie und zugleich auch Nikomedes und wurde dann von den Gemeinden mit ungeheurer Begeisterung empfangen. (9) Dort fand er große Mengen an Gold und Silber, die frühere Könige eifrig zusammengetragen hatten, und beträchtliche Mittel für den Krieg. Damit ausgestattet, erließ er den Gemeinden ihre öffentlichen und privaten Schulden und gewährte ihnen Steuerfreiheit für fünf Jahre. (10) Anschließend rief er seine Soldaten zu einer Versammlung und stachelte sie mit verschiedenen Ermunterungen zu den Kriegen gegen die Römer oder eher gegen Kleinasien an. (11) Diese Rede verdient es meines Erachtens, dass man sie im Wortlaut in dieses knappe Werk einfügt. Pompeius Trogus hat sie in indirekter Rede abgefasst, denn er tadelt bei Livius und Sallust, dass sie direkte Reden in ihrem persönlichen Stil in ihr Werk eingefügt und damit die der Geschichtsschreibung gesteckten Grenzen überschritten haben. 4 (1) Mithridates sagte, es wäre für ihn wünschenswert gewesen, dass man darüber hätte beraten dürfen, ob man mit den Römern Krieg oder Frieden haben wolle. (2) Dass man allerdings Angreifern Widerstand leisten müsse, das bezweifelten nicht einmal diejenigen, die keinen Sieg erhoffen könnten. Denn jeder ziehe sein Schwert gegen einen Räuber – wenn schon nicht für sein Le-
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pro salute, pro ultione tamen sua omnes ferrum stringere. (3) Ceterum quia non id agitur, an liceat quiescere non tantum animo hostiliter, sed etiam proelio congressis, consulendum, qua ratione ac spe coepta bella sustineant. (4) Esse autem sibi victoriae fiduciam, si sit illis animus; Romanosque vinci posse cognitum non sibi magis quam ipsis militibus, qui et in Bithynia Aquilium et † Malthinum in Cappadocia fuderint. (5) Ac si quem aliena magis exempla quam sua experimenta moveant, audire se a Pyrro, rege Epiri, non amplius quinque milibus Macedonum instructo fusos tribus proeliis Romanos. (6) Audire Hannibalem sedecim annis Italiae victorem inmoratum, et quin ipsam caperet urbem, non Romanorum illi vires restitisse, sed domesticae aemulationis atque invidiae studium. (7) Audire populos transalpinae Galliae Italiam ingressos maximis eam plurimisque urbibus possidere et latius aliquanto solum finium, quam in Asia, quae dicatur inbellis, idem Galli occupavissent. (8) Nec victam solum dici sibi Romam a Gallis, sed etiam captam, ita ut unius illis montis tantum cacumen relinqueretur; nec bello hostem, sed pretio remotum. (9) Gallorum autem nomen, quod semper Romanos terruit, in partem virium suarum ipse numeret. Nam hos, qui Asiam incolunt, Gallos ab illis, qui Italiam occupaverant, sedibus tantum distare, (10) originem quidem ac virtutem genusque pugnae idem habere; tantoque his acriora esse quam illis ingenia, quod longiore ac difficiliore spatio per Illyricum Thraciamque prodierint, paene operosius transitis illorum finibus quam ubi consedere possessis. (11) Iam ipsam Italiam audire se numquam, ut Roma condita sit, satis illi pacatam, sed adsidue per omnes annos pro libertate alios, quosdam etiam pro vice imperii bellis continuis perseverasse; (12) et a multis civitatibus Italiae deletos Romanorum exercitus ferri, a quibusdam novo contumeliae more sub iugum missos. (13) Ac ne veteribus inmoremur exemplis, hoc ipso tempore universam Italiam bello Marsico consurrexisse, non iam libertatem, sed consortium imperii civitatisque
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ben, so doch wenigstens für seine Rache. (3) Doch es gehe nun nicht mehr darum, ob man sich ruhig verhalten dürfe, wenn man nicht nur in Gedanken, sondern auch schon in der Schlacht feindlich aneinandergeraten sei. Deshalb müsse man jetzt beratschlagen, auf welche Weise und mit welchen Aussichten sie die begonnenen Kriege auf sich nehmen könnten. (4) Er selbst sei zuversichtlich, dass sie siegen würden, wenn sie nur den Mut dazu hätten. Und dass man die Römer besiegen könne, sei ihm nicht besser bekannt als gerade den Soldaten, die Aquilius in Bithynien und Malthinus in Kappadokien aus dem Feld geschlagen hätten. (5) Falls sich jemand aber von fremden Beispielen mehr beeindrucken lasse als von eigenen Erfahrungen, so habe er, Mithridates, gehört, dass Pyrrhos, der König von Epeiros, mit einem Heer von nicht mehr als 5000 Makedonen die Römer in drei Gefechten niedergeworfen habe. (6) Er habe auch gehört, dass Hannibal sich sechzehn Jahre lang als Sieger in Italien aufgehalten habe und ihn an der Einnahme der Hauptstadt nicht etwa die römischen Streitkräfte, sondern nur die parteilichen Bestrebungen der Rivalen und Neider in seiner Heimat gehindert hätten. (7) Er habe zudem gehört, dass Völker aus dem transalpinen Gallien in Italien eingefallen seien und es in ihrem Besitz hätten, weil sie dort die größten und meisten Städte bewohnten; und dieses Gebiet sei weitaus größer als jenes, das die gleichen Gallier im sogenannten unkriegerischen Kleinasien in Beschlag genommen hätten. (8) Man habe ihm weiterhin gesagt, dass die Gallier Rom nicht nur besiegt, sondern sogar eingenommen hätten, sodass den Römern nur der Gipfel eines einzigen Hügels geblieben sei; und nicht durch Krieg, sondern gegen eine Bezahlung hätten sie den Feind zum Abzug veranlasst. (9) Das Volk der Gallier aber, das den Römern stets Schrecken eingejagt habe, zähle er selbst nun zu seinen eigenen Streitkräften. Denn diese Gallier, die Kleinasien bewohnten, unterschieden sich von jenen, die Italien besetzt hätten, nur durch ihren Wohnort; (10) sie hätten aber denselben Ursprung, dieselbe Tapferkeit und dieselbe Kampftaktik. Und die Gallier aus Kleinasien seien deshalb so viel wilder als diejenigen aus Italien, weil ihr Marsch durch Illyricum und Thrakien länger und schwieriger gewesen sei; dabei sei es beinahe mühsamer gewesen, diese Gebiete zu durchqueren, als welche zur Besiedelung in Besitz zu nehmen. (11) Er habe auch gehört, dass Italien selbst seit der Gründung Roms von dieser Stadt niemals hinreichend befriedet worden sei, sondern dass alle Jahre hindurch ständig die einen für ihre Freiheit, andere wiederum sogar für einen Wechsel der Vorherrschaft andauernd und ohne Unterbrechung Kriege geführt hätten.287 (12) Und es werde berichtet, dass römische Heere von vielen italischen Gemeinden vernichtet und von einigen in einer ganz neuen Form der Demütigung unter ein Joch geschickt worden seien.288 (13) Um aber nicht bei alten Beispielen zu verweilen: Zu ebendieser Zeit habe sich ganz Italien im Marserkrieg289 erhoben und fordere nicht mehr nur seine Freiheit, sondern die Teilhabe an der Herrschaft und am Bürgerrecht. (14) Der Krieg mit den italischen Grenznachbarn
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poscentem; (14) nec gravius vicino Italiae bello quam domesticis principum factionibus urbem premi, multoque periculosius esse Italico civile bellum. (15) Simul et a Germania Cimbros, inmensa milia ferorum atque inmitium populorum, more procellae inundasse Italiam; (16) quorum etsi singula bella sustinere Romani possent, universis tamen obruantur, ut ne vacaturos quidem bello suo putet. 5 (1) Utendum igitur occasione et rapienda incrementa virium, ne, si illis occupatis quieverint, mox adversus vacuos et quietos maius negotium habeat. (2) Non enim quaeri, an capienda sint arma, sed utrum sua potius occasione an illorum. (3) Nam bellum quidem iam tunc secum ab illis geri coeptum, cum sibi pupillo maiorem Phrygiam ademerint, quam patri suo praemium dati adversus Aristonicum auxilii concesserant, gentem quam et proavo suo Mithridati Seleucus Callinicus in dotem dedisset. (4) Quid, cum Paphlagonia se decedere iusserint, non alterum illud genus belli fuisse? Quae non vi, non armis, sed adoptione testamenti et regum domesticorum interitu hereditaria patri suo obvenisset. (5) Cum inter hanc decretorum amaritudinem parendo non tamen eos mitigaret, quin acerbius in dies gerant, non obtinuisse. (6) Quod enim a se non praebitum illis obsequium? Non Phrygiam Paphlagoniamque dimissas? Non Cappadocia filium eductum, quam iure gentium victor occupaverat? (7) Raptum tamen sibi esse victoriae ius ab illis, quorum nihil est nisi bello quaesitum. (8) Non regem Bithyniae Chreston, in quem senatus arma decreverat, a se in gratiam illorum occisum? Tamen nihilo minus inputari sibi, si qua Gordius aut Tigranes faciat. (9) Libertatem etiam in contumeliam sui a senatu ultro delatam Cappadociae, quam reliquis gentibus abstulerunt; dein populo Cappadocum pro libertate oblata Gordium regem orante ideo tantum, quoniam amicus suus esset, non obtinuisse. (10) Nicomeden praecepto illorum bellum sibi intulisse; quia ultum
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bringe die Stadt Rom allerdings nicht schwerer in Bedrängnis als die innenpolitischen Parteiumtriebe der führenden Politiker; und so sei der Bürgerkrieg viel gefährlicher als der Italische.290 (15) Zugleich hätten auch die Kimbern aus Germanien, unzählige Tausendschaften wilder und grimmiger Völker, Italien wie ein Sturm überflutet. (16) Selbst wenn die Römer die Kriege gegen diese Feinde jeweils einzeln ertragen könnten, so würden sie dennoch durch alle zusammen erdrückt, sodass er glaube, sie würden für den Krieg gegen ihn selbst nicht einmal Zeit haben. 5 (1) Daher müsse man die Gelegenheit nützen und die Streitkräfte noch schneller verstärken, damit er nicht – falls man sich jetzt ruhig verhalte, während die Römer anderweitig in Anspruch genommen seien – dann bald größere Schwierigkeiten im Kampf gegen sie habe, wenn sie unbeschäftigt seien und Frieden hätten. (2) Denn es erhebe sich nicht mehr die Frage, ob man überhaupt zu den Waffen greifen müsse, sondern nur noch, ob man das zu einer Gelegenheit tue, die für sie selbst oder aber für die Römer günstig sei. (3) Schließlich hätten die Römer schon zu dem Zeitpunkt einen Krieg gegen ihn begonnen, als sie ihm, während er noch ein unmündiges Kind gewesen sei, Phrygia maior weggenommen hätten, das sie seinem Vater als Belohnung für seine Hilfe gegen Aristonikos zugestanden hatten; und dieses Volk habe außerdem Seleukos Kallinikos seinem Vorfahren Mithridates291 als Mitgift gegeben. (4) Als die Römer ihm dann den Befehl zum Rückzug aus Paphlagonien erteilt hätten – sei das nicht eine andere Form von Krieg gewesen? Dieses Land sei seinem Vater nicht durch Gewalt und auch nicht durch den Einsatz von Waffen, sondern als Erbe zugefallen, weil er testamentarisch adoptiert worden und dann die Linie der einheimischen Könige erloschen sei. (5) Bei all diesen kränkenden Beschlüssen habe er die Römer trotz seines Gehorsams dennoch nicht milde stimmen und es deshalb auch nicht erreichen können, dass sie sich nicht von Tag zu Tag gehässiger verhielten. (6) In welchem Punkt habe er ihnen denn nicht gehorcht? Habe er nicht Phrygien und Paphlagonien freigegeben? Habe er nicht seinen Sohn aus Kappadokien abgezogen, das er nach dem bei allen Völkern üblichen Brauch als Sieger besetzt habe? (7) Und dennoch sei ihm das Recht des Siegers von gerade den Menschen entrissen worden, die doch alles nur durch Krieg erworben hätten. (8) Habe er nicht Chrestos, den König von Bithynien, gegen den der Senat Krieg beschlossen hatte, töten lassen, um ihnen einen Gefallen zu tun? Und trotzdem werde nichtsdestoweniger ihm all das angelastet, was Gordios oder Tigranes täten. (9) Und nur um ihn zu beleidigen, habe der Senat Kappadokien von sich aus die Freiheit geschenkt, die sie doch allen anderen Völkern genommen hätten.292 Als dann das Volk der Kappadokier statt der ihm angebotenen Freiheit Gordios als König erbeten habe, habe es sich nur deshalb nicht durchsetzen können, weil Gordios sein Vertrauter sei. (10) Nikomedes wiederum habe auf die Weisung der Römer einen Krieg
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ierit se, ab ipsis ventum obviam in eo; et nunc eam secum bellandi illis causam fore, quod non inpune se Nicomedi lacerandum, saltatricis filio, praebuerit. 6 (1) Quippe non delicta regum illos, sed vires ac maiestatem insequi, neque in uno se, sed in aliis quoque omnibus hac semper arte grassatos. (2) Sic et avum suum Pharnacen per cognitionum arbitria succidaneum regi Pergameno Eumeni datum; (3) sic rursus Eumenen, cuius classibus primo in Asiam fuere transiecti, cuius exercitu magis quam suo et Magnum Antiochum et Gallos in Asia et mox in Macedonia regem Perseum domuerant, (4) et ipsum pro hoste habitum eique interdictum Italia, et quod cum ipso deforme sibi putaverant, cum filio eius Aristonico bellum gessisse. Nullius apud eos maiora quam Masinissae, regis Numidarum, haberi merita; (5) huic inputari victum Hannibalem, huic captum Syphacem, huic Karthaginem deletam, hunc inter duos illos Africanos tertium servatorem urbis referri: (6) tamen cum huius nepote bellum modo in Africa gestum adeo inexpiabile, ut ne victum quidem patris memoriae donarent, quin carcerem ac triumphi spectaculum experiretur. (7) Hanc illos omnibus regibus legem odiorum dixisse, scilicet quia ipsi tales reges habuerint, quorum etiam nominibus erubescant, aut pastores Aboriginum aut aruspices Sabinorum aut exules Corinthiorum aut servos vernasque Tuscorum aut, quod honoratissimum nomen fuit inter haec, Superbos; atque ut ipsi ferunt conditores suos lupae uberibus altos, (8) sic omnem illum populum luporum animos inexplebiles sanguinis atque imperii divitiarumque avidos ac ieiunos habere. 7 (1) Se autem, seu nobilitate illis conparetur, clariorem illa conluvie convenarum esse, qui paternos maiores suos a Cyro Darioque, conditoribus Persici regni, maternos a magno Alexandro ac Nicatore Seleuco, conditoribus imperii Macedonici, referat, seu populus illorum conferatur suo, earum se gentium
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gegen ihn begonnen, und weil er dann ausgezogen sei, um sich zu rächen, seien sie ihm entgegengetreten. Und so biete ihnen jetzt die Tatsache, dass er sich nicht ungestraft von Nikomedes, dem Sohn einer Tänzerin, habe zerfleischen lassen, einen Grund, gegen ihn Krieg zu führen. 6 (1) Denn die Römer bestraften Könige nicht wegen ihrer Vergehen, sondern hätten es nur wegen ihres Vermögens und ihrer Würde auf sie abgesehen; und sie hätten nicht nur gegen ihn allein, sondern auch gegen alle anderen immer auf solche Weise gewütet. (2) So sei auch sein Großvater Pharnakes durch willkürliche gerichtliche Entscheidungen als Nachfolger für den pergamenischen König Eumenes eingesetzt worden.293 (3) Und so sei es wiederum auch mit Eumenes: Die Römer hätten auf seinen Flotten zum ersten Mal nach Kleinasien übergesetzt und eher durch sein Heer als durch ihr eigenes zuerst Antiochos den Großen, dann die Gallier in Kleinasien und bald darauf König Perseus in Makedonien bezwungen. (4) Dann aber hätten sie sogar Eumenes selbst als Feind betrachtet und ihm den Zugang nach Italien untersagt. Und weil sie der Meinung gewesen seien, es wäre wohl doch zu unehrenhaft, gegen ihn selbst einen Krieg zu führen, hätten sie stattdessen einen gegen seinen Sohn Aristonikos geführt. Niemandes Verdienste besäßen bei ihnen größere Geltung als die des Masinissa294, des Numiderkönigs: (5) Ihm schreibe man zu, dass Hannibal besiegt, Syphax295 gefangen genommen und Karthago zerstört worden sei; ihn nenne man neben den beiden Africani den dritten Retter der Stadt. (6) Und dennoch hätten die Römer eben erst in Afrika gegen seinen Enkel einen so unerbittlichen Krieg geführt, dass sie es ihm nicht einmal nach seiner Niederlage aus Achtung vor dem Andenken seines Vorfahren ersparten, das Gefängnis und das Schauspiel des Triumphzuges erleben zu müssen. (7) Einen solchen Hass gegenüber allen Königen hätten sie zur Regel erhoben, und zwar deshalb, weil sie selbst nur solche Könige gehabt hätten, dass sie schon bei der bloßen Erwähnung ihrer Namen vor Scham erröten müssten: Hirten der Aboriginer296, sabinische Wahrsager, korinthische Verbannte, tuskische Sklaven und Sklavensöhne oder – was unter all dem noch der ehrenhafteste Name gewesen sei – die Superbi 297. Und wie ihre Ahnherren ihrer eigenen Erzählung nach durch die Zitzen einer Wölfin genährt worden seien, (8) so besitze dieses ganze Volk das Wesen von Wölfen, denn es habe unstillbaren Durst nach Blut und giere und hungere nach Macht und Reichtum. 7 (1) Wenn er selbst sich aber hinsichtlich seiner Abstammung mit ihnen vergleiche, dann sei er vornehmer als dieses zusammengelaufene Gesindel, denn er könne seine Vorfahren väterlicherseits auf Kyros und Dareios, die Gründer des persischen Reiches, und mütterlicherseits auf Alexander den Großen und Seleukos Nikator298, die Begründer der makedonischen Herrschaft, zurückführen. Wenn er nun das römische Volk mit seinem eigenen vergleiche, dann gehöre er
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esse, quae non modo Romano imperio sint pares, sed Macedonico quoque obstiterint. (2) Nullam subiectarum sibi gentium expertam peregrina imperia; nullis umquam nisi domesticis regibus paruisse, Cappadociam velint an Paphlagoniam recensere, rursus Pontum an Bithyniam, itemque Armeniam maiorem minorem que; quarum gentium nullam neque Alexander ille, qui totam pacavit Asiam, nec quisquam successorum eius aut posterorum attigisset. (3) Scythiam duos umquam ante se reges non pacare, sed tantum intrare ausos, Darium et Philippum, aegre inde fugam sibi expedisse, unde ipse magnam adversus Romanos partem virium haberet. (4) Multoque se timidius ac diffidentius bella Pontica ingressum, cum ipse rudis ac tiro esset, Scythiae praeter arma virtutemque animi locorum quoque solitudinibus vel frigoribus instructae, per quae denuntiaretur ingens militiae periculum ac labor. (5) Inter quas difficultates ne spes quidem praemii foret ex hoste vago nec tantum pecuniae, sed etiam sedis inope. (6) Nunc se diversam belli condicionem ingredi. Nam neque caelo Asiae esse temperatius aliud, nec solo fertilius nec urbium multitudine amoenius; magnamque temporis partem non ut militiam, sed ut festum diem acturos bello dubium facili magis an uberi, (7) si modo aut proximas regni Attalici opes aut veteres Lydiae Ioniaeque audierint, quas non expugnatum eant, sed possessum; (8) tantumque se avida expectat Asia, ut etiam vocibus vocet: adeo illis odium Romanorum incussit rapacitas proconsulum, sectio publicanorum, calumniae litium. (9) Sequantur se modo fortiter et colligant, quid se duce possit efficere tantus exercitus, quem sine cuiusquam militum auxilio suamet unius opera viderint Cappadociam caeso rege cepisse, qui solus mortalium Pontum omnem Scythiamque pacaverit, quam nemo ante transire tuto atque adire potuit. (10) Nam iustitiae atque liberalitatis suae ne ipsos milites quin experiantur testes refugere et illa indicia habere, quod solus regum omnium non paterna solum, verum etiam externa regna hereditatibus propter munificentiam adquisita possideat, Colchos, Paphlagoniam, Bosphorum.
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zu den Stämmen, die nicht nur der römischen Herrschaft ebenbürtig seien, sondern sich auch der makedonischen entgegengestellt hätten. (2) Keines der ihm unterworfenen Völker habe Fremdherrschaft erfahren müssen; niemals hätten sie anderen als einheimischen Königen gehorcht, mochte man nun an Kappadokien oder an Paphlagonien denken oder wiederum an Pontos oder Bithynien und ebenso an Armenia maior und minor299. Keines dieser Völker habe entweder der berühmte Alexander, der ganz Asien befriedet habe, oder einer seiner Nachfolger und ihrer Nachkommen angerührt. (3) Skythien hätten vor ihm selbst nur zwei Könige, nämlich Dareios und Philipp, zwar nicht zu befrieden, immerhin aber zu betreten gewagt; und nur mit Mühe hätten sie sich einen Weg zur Flucht aus demjenigen Land gebahnt, aus dem nun ein Großteil seiner eigenen Streitkräfte gegen die Römer komme. (4) Mit weitaus größerer Angst und geringerem Zutrauen habe er die pontischen Kriege begonnen: Denn er selbst sei damals noch ein unerfahrener Rekrut gewesen, und Skythien sei nicht nur durch seine Kriegsmacht und die Tapferkeit seiner Bewohner, sondern auch noch durch die Ein öden und die Kälte geschützt gewesen, was für den Feldzug erhebliche Gefahren und Mühen habe erwarten lassen. (5) Und bei all diesen Schwierigkeiten habe man nicht einmal hoffen können, beim Feind Beute zu machen, weil er ständig umherstreifte und nicht nur kein Vermögen, sondern nicht einmal einen festen Wohnsitz besaß. (6) Jetzt aber beginne er einen ganz anders gearteten Krieg: Denn es gebe kein milderes Klima als das in Kleinasien, keinen fruchtbareren Boden und keine schönere Ansammlung von Städten. Und so würden sie den Großteil ihrer Zeit nicht wie einen Feldzug, sondern wie einen Festtag erleben, in einem Krieg, bei dem es sich nicht entscheiden lasse, ob er weniger Schwierigkeiten oder mehr Beute mit sich bringe, (7) falls sie denn von den Schätzen des Attalidenreiches in unmittelbarer Nähe oder den alten Reichtümern aus Lydien und Jonien gehört hätten, die sie nun auf ihrem Zug nicht erobern, sondern nur in Besitz nehmen müssten. (8) Und Kleinasien erwarte ihn so sehnsüchtig, dass es ihn sogar laut herbeirufe: Solchen Hass auf die Römer hätten bei diesen Völkern die Raubgier der Prokonsuln, der Wucher der Steuerpächter300 und die Rechtsverdrehungen bei den Prozessen erregt. (9) Sie sollten ihm nur tapfer folgen und bedenken, was ein so großes Heer bewirken könne, wenn er es anführe: Schließlich habe er doch – wie sie gesehen hätten – ohne die Unterstützung auch nur eines einzigen seiner Soldaten allein durch seine eigene Leistung den König von Kappadokien getötet und sein Land besetzt und als einziger Mensch ganz Pontos und Skythien befriedet, das zuvor niemand in Sicherheit durchziehen und betreten konnte. (10) Was nun seine Gerechtigkeit und Großzügigkeit angehe, so scheue er sich nicht davor, dass man seine Soldaten als Zeugen befrage, und er habe das als Beweis, dass er als einziger von allen Königen nicht nur die Königreiche besitze, die er von seinem Vater erhalten habe, sondern auch auswärtige, die er wegen seiner Freigebigkeit als Erbschaften bekommen habe, wie das Reich der Kolcher, Paphlagonien und den Bosporos.
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8 (1) Sic excitatis militibus post annos tres et XX sumpti regni in Romana bella descendit. (2) At in Aegypto mortuo rege Ptolomeo ei, qui Cyrenis regnabat, Ptolomeo per legatos regnum et uxor Cleopatra regina, soror ipsius, defertur. (3) Laetus igitur hoc solo Ptolomeus, quod sine certamine fraternum regnum recepisset, in quod subornari et a matre Cleopatra et favore principum fratris filium cognoverat, ceterum infestus omnibus, statim ubi Alexandriam ingressus est, fautores pueri trucidari iussit. (4) Ipsum quoque die nuptiarum, quibus matrem eius in matrimonium recipiebat, inter apparatus epularum et sollemnia religionum in conplexu matris interficit atque ita torum sororis caede filii eius cruentus ascendit. (5) Post quod non mitior in populares, qui eum in regnum vocaverant, fuit, siquidem peregrinis militibus licentia caedis data omnia sanguine cotidie manabant; ipsam quoque sororem filia eius virgine per vim stuprata et in matrimonium adscita repudiat. (6) Quibus rebus territus populus in diversa labitur patriamque metu mortis exul relinquit. (7) Solus igitur in tanta urbe cum suis relictus Ptolomeus, cum regem se non hominum, sed vacuarum aedium videret, edicto peregrinos sollicitat. (8) Quibus confluentibus obvius legatis Romanorum, Scipioni Africano et Spurio Mummio et L. Metello, qui ad inspicienda sociorum regna veniebant, procedit. (9) Sed quam cruentus civibus, tam ridiculus Romanis fuit. Erat enim et vultu deformis et statura brevis et sagina ventris non homini, sed beluae similis. (10) Quam foeditatem nimia subtilitas perlucidae vestis augebat, prorsus quasi astu inspicienda praeberentur, quae omni studio occultanda pudibundo viro erant. (11) Post discessum deinde legatorum (quorum Africanus, dum inspicit urbem, spectaculo Alexandrinis fuit) iam etiam peregrino populo invisus cum filio, quem ex sorore susceperat, et cum uxore, matris paelice, metu insidiarum tacitus in exilium proficiscitur contractoque mercennario exercitu bellum sorori pariter ac patriae infert. (12) Arcessitum deinde maximum a Cyrenis filium, ne eum Alexandrini contra
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8 (1) So ermutigte er seine Soldaten und ließ sich 23 Jahre nach seinem Herrschaftsantritt auf die Kriege gegen die Römer ein. (2) In Ägypten trug man nun nach dem Tod des Königs Ptolemaios301 demjenigen Ptolemaios, der in Kyrene herrschte,302 durch Gesandte das Königreich und Königin Kleopatra, seine eigene Schwester, als Gattin an. (3) Ptolemaios freute sich nur darüber, dass er ohne Kampf die Herrschaft seines Bruders erhalten hatte, in die – wie er erfahren hatte – die Mutter Kleopatra mit Unterstützung der einflussreichsten Männer den Sohn seines Bruders drängen wollte. Sonst war er jedoch allen feindlich gesinnt, und sobald er Alexandreia betreten hatte, ließ er sofort diejenigen Männer niedermetzeln, die den Knaben begünstigt hatten. (4) Am Tag der Hochzeit, an dem er die Mutter des Jungen zur Frau nahm, ermordete er auch ihn303 selbst während der Vorbereitungen für das Festmahl und der feierlichen Riten in den Armen seiner Mutter und begab sich, so wie er war, noch blutbespritzt vom Mord an ihrem Sohn, in das Ehebett seiner Schwester. (5) Danach verhielt er sich gegen die Bevölkerung, die ihn in die Königsherrschaft berufen hatte, nicht milder, denn er erlaubte seinen ausländischen Söldnern das willkürliche Morden, und so flossen täglich überall Ströme von Blut. Er verstieß auch seine Schwester, nachdem er ihre jungfräuliche Tochter vergewaltigt und geheiratet hatte.304 (6) Voller Entsetzen über diese Ereignisse zerstreute sich das Volk in verschiedene Richtungen, verließ aus Angst vor dem Tod die Heimat und ging in die Verbannung.305 (7) Als Ptolemaios nun in einer so großen Stadt allein mit seinem Gefolge zurückblieb und sah, dass er nicht mehr über Menschen, sondern nur über leer stehende Häuser herrschte, versuchte er, in einer öffentlichen Bekanntmachung Fremde herbeizulocken. (8) Während diese herbeiströmten, traf er sich mit den römischen Gesandten Scipio Africanus, Spurius Mummius und L. Metellus, die gekommen waren, um die Verhältnisse in den Königreichen der Bundesgenossen zu prüfen.306 (9) Doch so blutrünstig Ptolemaios gegenüber seinen Mitbürgern war, so lächerlich war er für die Römer. Denn er hatte ein hässliches Gesicht, war von eher kleinem Wuchs und ähnelte mit seinem dicken Bauch keinem Menschen, sondern einem Vieh. (10) Diese Hässlichkeit wurde noch verstärkt durch ein hauchdünnes, durchsichtiges Gewand, geradeso als ob durch einen solchen Kunstgriff das zur Schau gestellt werden sollte, was ein anständiger Mann mit aller Anstrengung hätte verbergen müssen. (11) Nach der Abreise der Gesandten – Africanus war bei der Besichtigung der Stadt von den Alexandrinern wie ein Wunder angestaunt worden – war Ptolemaios dann sogar schon bei der fremden Bevölkerung verhasst und ging deshalb aus Furcht vor einem Attentat zusammen mit dem Sohn, den er mit seiner Schwester hatte, und mit seiner Gattin, der Nebenbuhlerin ihrer eigenen Mutter, heimlich in die Verbannung. Dort zog er ein Söldnerheer zusammen und begann einen Krieg gegen seine Schwester und zugleich auch seine Heimat. (12) Anschließend ließ er seinen ältesten Sohn aus Kyrene kommen und ermordete ihn, damit die Alex
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se regem crearent, interficit. Tunc populus statuas eius et imagines detrahit. (13) Quod factum studio sororis existimans filium, quem ex ea susceperat, interficit, corpusque in membra divisum et in cista conpositum matri die natalis eius inter epulas offerri curat. (14) Quae res non reginae tantum, verum etiam universae civitati acerba et luctuosa fuit tantumque maerorem festivissimo convivio intulit, ut regia omnis repentino luctu incenderetur. (15) Verso igitur studio principum ab epulis in exequias membra lacera populo ostendunt et, quid sperare de rege suo debeant, filii caede demonstrant. 9 (1) Finito luctu orbitatis Cleopatra, cum urgeri se fraterno bello videret, auxilium a Demetrio, rege Syriae, per legatos petit, cuius et ipsius varii et memorabiles casus fuere. (2) Namque Demetrius, sicut supra dictum est, cum bellum Parthis intulisset et multis congressionibus victor fuisset, repente insidiis circumventus amisso exercitu capitur. (3) Cui Arsacides, Parthorum rex, magno et regio animo misso in Hyrcaniam non cultum tantum regium praestitit, sed et filiam in matrimonium dedit regnumque Syriae, quod per absentiam eius Trypho occupaverat, restituturum promittit. (4) Post huius mortem desperato reditu non ferens captivitatem Demetrius, privatam etsi opulentam vitam pertaesus, tacitus in regnum fugam meditatur. (5) Hortator illi et comes Callimander amicus erat, qui post captivitatem eius a Syria per Arabiae deserta ducibus pecunia conparatis Parthico habitu Babyloniam pervenerat. (6) Sed fugientem Phrahates, qui Arsacidae successerat, equitum celeritate per conpendiosos tramites occupatum retrahit. (7) Ut est deductus ad regem, Callimandro quidem non tantum venia, verum etiam praemium fidei datum, Demetrium autem et graviter castigatum ad coniugem in Hyrcaniam remittit artioribus que custodiis observari iubet. (8) Interiecto deinde tempore, cum fidem illi etiam suscepti liberi facerent, eodem amico comite repetita fuga est, sed pari infelicitate prope fines regni sui deprehenditur ac denuo perductus ad regem ut invisus a conspectu submovetur. (9) Tunc quoque uxori et liberis donatus
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andriner ihn nicht als Gegenkönig aufstellen konnten. Da riss das Volk seine Statuen und Standbilder nieder. (13) Weil er glaubte, das sei auf Betreiben seiner Schwester geschehen, ermordete er den Sohn, den er mit ihr hatte, und ließ seinen Leichnam gliedweise zerstückeln, in eine Kiste legen und seiner Mutter an ihrem Geburtstag während des Festmahls überreichen. (14) Diese Tat war nicht nur für die Königin, sondern auch für die gesamte Bürgerschaft schmerzlich und traurig und brachte solche Betrübnis über das fröhliche Bankett, dass der ganze Königspalast in plötzlicher Trauer versank. (15) Die führenden Männer wandten sich also unmittelbar vom Festmahl den Bestattungsvorbereitungen zu, zeigten dem Volk die zerteilten Glieder und machten anhand der Ermordung des Sohnes deutlich, was sie selbst von ihrem König zu erwarten hätten. 9 (1) Als Kleopatra ihre Trauer über den Verlust ihres Kindes abgelegt hatte und sah, dass ihr Bruder sie durch einen Krieg in Bedrängnis brachte, erbat sie durch Gesandte Hilfe von Demetrios, dem König von Syrien, dessen eigenes Schicksal ebenfalls wechselhaft und erwähnenswert war307. (2) Denn als Demetrios – wie oben erwähnt – einen Krieg gegen die Parther begonnen hatte und in vielen Gefechten siegreich gewesen war, wurde er plötzlich in einem Hinterhalt umzingelt, verlor sein Heer und wurde gefangen genommen. (3) Der Partherkönig Arsakides308 sandte ihn in königlicher Großmut nach Hyrkanien und ermöglichte ihm nicht nur einen königlichen Lebenswandel, sondern vermählte auch seine Tochter mit ihm und versprach, ihm die Königsherrschaft über Syrien, die Tryphon in seiner Abwesenheit an sich gerissen hatte, wiederzugeben. (4) Nach dem Tod des Arsakides verlor Demetrios die Hoffnung, dass er jemals zurückkehren würde. Und weil er die Gefangenschaft nicht mehr ertrug und auch seines Leben als Privatmann – mochte es auch noch so prächtig sein – überdrüssig war, dachte er heimlich über eine Flucht in sein Königreich nach. (5) Ermutigt und begleitet wurde er von seinem Vertrauten Kallimandros, der nach der Gefangennahme des Demetrios Führer gemietet hatte und in par thischer Kleidung von Syrien aus durch die Wüsten Arabiens nach Babylon gelangt war. (6) Doch Phraates309, der Arsakides nachgefolgt war, holte mit seinen schnellen Reitern den Flüchtenden auf Abkürzungen ein und brachte ihn zurück. (7) Als man Kallimandros vor den König führte, schenkte dieser ihm nicht nur Gnade, sondern auch noch eine Belohnung für seine Treue; Demetrios dagegen tadelte er heftig, sandte ihn zu seiner Gattin nach Hyrkanien zurück und ließ ihn in noch strengerer Haft bewachen. (8) Als dann einige Zeit vergangen war und man Demetrios mehr vertraute, weil er inzwischen Kinder hatte, floh er in Begleitung desselben Vertrauten zum zweiten Mal. Doch er hatte ebensolches Pech wie zuvor, denn er wurde nahe an der Grenze seines eigenen Königreiches ergriffen und wieder vor den König geführt, der ihn nun wie eine verhasste Person aus seinen Augen verbannte. (9) Doch auch dann begnadigte man ihn seiner Frau und seinen Kindern zuliebe, schickte ihn nach Hyrkanien,
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in Hyrcaniam, poenalem sibi civitatem, remittitur talisque aureis in exprobrationem puerilis levitatis donatur. (10) Sed hanc Parthorum tam mitem in Demetrium clementiam non misericordia gentis faciebat nec respectus cognationis, sed quod Syriae regnum adfectabant usuri Demetrio adversus Antiochum fratrem, prout res vel tempus vel fortuna belli exegisset. 10 (1) His auditis Antiochus occupandum bellum ratus exercitum, quem multis finitimorum bellis induraverat, adversus Parthos ducit. (2) Sed luxuriae non minor apparatus quam militiae fuit, quippe octoginta milia armatorum secuta sunt trecenta lixarum, ex quibus cocorum pistorum maior numerus fuit. (3) Argenti certe aurique tantum, ut etiam gregarii milites auro caligas figerent proculcarent que materiam, cuius amore populi ferro dimicant. (4) Culinarum quoque argentea instrumenta fuere, prorsus quasi ad epulas, non ad bellum pergerent. (5) Advenienti Antiocho multi orientales reges occurrere tradentes se regnaque sua cum execratione superbiae Parthicae. Nec mora congressioni fuit. (6) Antiochus tribus proeliis victor cum Babyloniam occupasset, Magnus haberi coepit. Ita que ad eum omnibus populis deficientibus nihil Parthis reliqui praeter patrios fines fuit. (7) Tunc Phrahates Demetrium in Syriam ad occupandum regnum cum Parthico praesidio mittit, ut eo pacto Antiochus ad sua tuenda a Parthia revocaretur. Interim, quoniam viribus non poterat, insidiis Antiochum ubique temptabat. (8) Propter multitudinem hominum exercitum suum Antiochus per civitates in hiberna diviserat, quae res exitii causa fuit. Nam cum gravari se copiarum praebitione et iniuriis militum civitates viderent, ad Parthos deficiunt et die statuta omnes apud se divisum exercitum per insidias, ne invicem ferre auxilia possent, adgrediuntur. (9) Quae cum nuntiata Antiocho essent, auxilium proximis laturus cum ea manu, quae secum hiemabat, progreditur. In itinere obvium regem Parthorum habuit, adversus quem fortius quam exercitus eius
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in die Gemeinde, in der er seine Strafe verbüßen musste, zurück und schenkte ihm goldene Würfel, um ihm dadurch seinen kindischen Leichtsinn vorzuhalten. (10) Diese Milde und Nachsicht der Parther gegenüber Demetrios entsprang jedoch nicht etwa einem angeborenen Hang des Volkes zum Mitleid oder der Rücksichtnahme auf die verwandtschaftlichen Beziehungen, sondern war nur darauf zurückzuführen, dass sie nach der Königsherrschaft über Syrien trachteten und Demetrios gegen seinen Bruder Antiochos benutzen wollten, je nachdem, wie es die Sachlage, die Zeitumstände oder das Kriegsglück erforderlich machen sollten. 10 (1) Als Antiochos das hörte, glaubte er, den Krieg als Erster beginnen zu müssen, und führte ein Heer, das er in vielen Kämpfen gegen seine Grenznachbarn abgehärtet hatte, gegen die Parther. (2) Dabei traf man allerdings für die Schwelgerei nicht weniger aufwendige Vorbereitungen als für den Kriegszug. Denn 80 000 Soldaten wurden begleitet von 300 000 Trossmitgliedern, die mehrheitlich Köche und Bäcker waren. (3) Außerdem gab es Silber und Gold in solcher Menge, dass sogar die einfachen Soldaten ihre Stiefel mit Goldnägeln beschlugen und auf diese Weise dasjenige Material mit Füßen traten, nach dem die Völker so sehr gieren, dass sie sogar mit Waffen aus Eisen darum kämpfen. (4) Die Küchengeräte wiederum waren aus Silber, geradeso als ob man zu einem Festmahl und nicht zu einem Krieg aufbräche. (5) Viele Könige des Ostens kamen Antiochos bei seiner Ankunft entgegen, gaben sich und ihre Königreiche in seine Hand und verfluchten den Hochmut der Parther. Und man schob das Gefecht nicht auf. (6) Nachdem Antiochos in drei Schlachten siegreich gewesen war und Babylon eingenommen hatte, begann man, ihn ‚den Großen‘ zu nennen. Daher liefen alle Völker zu ihm über, und so verblieb den Parthern nur noch das Gebiet, das sie von ihren Vätern geerbt hatten. (7) Dann schickte Phraates Demetrios mit einer parthischen Schutztruppe nach Syrien, damit er die Königsherrschaft an sich riss und Antiochos dadurch zum Schutz seines eigenen Besitzes aus Parthien zurückgerufen würde. Unterdessen versuchte Phraates, Antiochos überall aus einem Hinterhalt anzugreifen, weil er es offen mit seinen Streitkräften nicht vermochte. (8) Wegen der großen Anzahl der Soldaten hatte Antiochos sein Heer auf Winterlager in einzelne Gemeinden verteilt, und das war der Grund für seinen Untergang. Sobald sich nämlich die Gemeinden durch die Lieferung von Lebensmitteln und die Übergriffe der Soldaten belastet sahen, liefen sie zu den Parthern über und griffen alle an einem vereinbarten Termin den jeweils bei ihnen untergebrachten Teil des Heeres hinterhältig an, damit die Soldaten sich nicht gegenseitig zu Hilfe kommen konnten. (9) Als Antiochos das gemeldet wurde, wollte er denen in seiner unmittelbaren Nähe Hilfe bringen und rückte mit der Schar, die mit ihm selbst im Winterlager gewesen war, aus. Auf dem Marsch trat ihm der Partherkönig entgegen, und Antiochos kämpfte mutiger als sein gan-
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dimicavit. (10) Ad postremum tamen, cum virtute hostes vincerent, metu suorum desertus occiditur, cui Phrahates exequias regio more fecit filiamque Demetrii, quam secum Antiochus advexerat, captus amore virginis uxorem duxit. (11) Paenitere deinde dimissi Demetrii coepit; ad quem retrahendum cum turmas equitum festinato misisset, Demetrium hoc ipsum metuentem iam in regno missi invenerunt frustraque omnia conati ad regem suum reversi sunt.
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zes Heer gegen ihn. (10) Zuletzt aber siegten die Feinde durch ihre Tapferkeit, und Antiochos wurde getötet, weil seine eigenen Leute ihn aus Furcht im Stich ließen. Phraates gewährte ihm ein königliches Begräbnis und nahm die Tochter des Demetrios, die Antiochos mit sich geführt hatte, zur Frau, weil er sich in das Mädchen verliebt hatte. (11) Dann reute es ihn, dass er Demetrios entlassen hatte, und deshalb sandte er eilig einen Reitertrupp aus, um ihn zurückzuholen. Weil Demetrios jedoch ebendas befürchtet hatte, fanden ihn die ausgesandten Männer schon in seinem Königreich vor und kehrten nach allen möglichen vergeblichen Versuchen zu ihrem König zurück.
PROLOGUS LIBRI XXXIX Nono et tricensimo volumine continentur haec. Ut extincto a Parthis Antiocho Sidete frater eius Demetrius dimissus regnum Syriae recepit subornatoque in bellum adversus eum Alexandro Zabineo interiit: filiusque eius Antiochus Grypos victo Zabinaeo regnum occupavit: dehinc cum fratre suo Antiocho Cyziceno bellum in Syria Ciliciaque gessit. Ut Alexandria mortuo rege Ptolomaeo Physcone filius eius Ptolomaeus Lathyros accepto regno expulsus est a matre Cyprum et in Syria bello petitus ab eadem suffecto in locum eius fratre Alex andro, donec occisa per Alexandrum matre recepit Aegypti regnum. Ut post Lathyrum filius Alexandri regnarit expulsoque eo suffectus sit Ptolomaeus Nothus. Ut Syriam Iudaei et Arabes terrestribus latrociniis infestarint, mari Cilices piraticum bellum moverint, quod in Cilicia Romani per Marcum Antonium gesserunt. Ut in Syria Heracleo post mortem regis occuparit imperium.
LIBER XXXIX 1 (1) Antiocho in Parthia cum exercitu deleto frater eius Demetrius obsidione Parthorum liberatus ac restitutus in regnum, cum omnis Syria in luctu propter amissum exercitum esset, (2) quasi Parthica ipsius ac fratris bella, quibus alter captus, alter occisus erat, prospere cessissent, ita Aegypto bellum inferre statuit, regnum Aegypti Cleopatra socru pretium auxilii adversus fratrem suum pollicente. (3) Sed dum aliena adfectat, ut adsolet fieri, propria per defectionem Syriae amisit, siquidem Antiochenses primi duce Tryphone execrantes superbiam regis, quae conversatione Parthicae crudelitatis intolerabilis facta erat, mox Apameni ceteraeque civitates exemplum secutae per absentiam regis a Demetrio defecere. (4) Ptolomeus quoque, rex Aegypti, bello ab eodem petitus, cum cognovisset Cleopatram, sororem suam, opibus Aegypti navibus inpositis ad filiam et Demetrium generum in Syriam
Vorwort zum 39. Buch Das neununddreißigste Buch enthält Folgendes: Wie nach der Vernichtung des Antiochos Sidetes durch die Parther sein Bruder Demetrios entlassen wurde, die Königsherrschaft über Syrien zurückgewann und umkam, als Alexandros Zabinaios zum Krieg gegen ihn angestiftet wurde. Der Sohn des Demetrios, Antiochos Grypos, besiegte Zabinaios und bemächtigte sich der Königsherrschaft; dann führte er gegen seinen Bruder Antiochos Kyzikenos in Syrien und Kilikien Krieg. Wie in Alexandreia nach dem Tod des Königs Ptolemaios Physkon sein Sohn Ptolemaios Lathyros die Königsherrschaft erhielt und von seiner Mutter nach Zypern vertrieben wurde. Und wie er in Syrien von ihr im Krieg angegriffen wurde, nachdem sie seinen Bruder Alexandros an seine Stelle gesetzt hatte, bis die Mutter schließlich von Alexandros getötet wurde und Ptolemaios die Königsherrschaft über Ägypten zurückerhielt. Wie nach Lathyros der Sohn des Alexandros herrschte und vertrieben wurde und Ptolemaios Nothos an seine Stelle trat. Wie die Juden und die Araber Syrien durch Raubzüge zu Lande unsicher machten und die Kilikier zur See einen Piratenkrieg anzettelten, den die Römer in Kilikien durch Marcus Antonius führten. Wie sich in Syrien Herakleon nach dem Tod des Königs der Herrschaft bemächtigte.
Buch 39 1 (1) Nachdem Antiochos mitsamt seinem Heer in Parthien vernichtet worden war, wurde sein Bruder Demetrios aus der Geiselhaft bei den Parthern entlassen und wieder in seine Königsherrschaft eingesetzt. Während nun ganz Syrien über den Verlust des Heeres trauerte, (2) beschloss Demetrios, so als ob seine Kriege gegen die Parther und die seines Bruders, in denen der eine gefangen genommen und der andere getötet worden war, erfolgreich ausgegangen wären, einen Krieg gegen Ägypten zu beginnen. Denn seine Schwiegermutter Kleopatra versprach ihm die Königsherrschaft über Ägypten als Belohnung, wenn er ihr gegen ihren Bruder Hilfe brächte. (3) Doch während Demetrios nach fremdem Besitz trachtete, verlor er, wie es gewöhnlich geschieht, seinen eigenen, weil Syrien von ihm abfiel. Denn die Einwohner von Antiocheia verfluchten den Hochmut des Königs, der durch den Umgang mit den grausamen Parthern unerträglich geworden war, und sagten sich in Abwesenheit des Königs unter der Führung des Tryphon als Erste von Demetrios los; bald darauf taten dies auch die Einwohner von Apameia und die anderen Gemeinden, die ihrem Beispiel folgten. (4) Ptolemaios wiederum, der König von Ägypten, der von Demetrios im Krieg angegriffen wurde, erfuhr nun, dass seine eigene Schwester Kleopatra die Schätze Ägyptens auf Schiffe verladen hatte und zu ihrer Tochter sowie zu ihrem Schwiegersohn Demetrios nach Syrien geflohen war. Da
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profugisse, inmittit iuvenem quendam Aegyptium, Protarchi negotiatoris filium, qui regnum Syriae armis peteret. (5) Conposita fabula, quasi per adoptionem Antiochi regis receptus in familiam regiam esset, nec Syris quemlibet regem aspernantibus, ne Demetrii superbiam paterentur, nomen iuveni Alexandri inponitur auxiliaque ab Aegypto ingentia mittuntur. (6) Interea corpus Antiochi interfecti a rege Parthorum in loculo argenteo ad sepulturam in Syriam remissum pervenit, quod cum ingenti studio civitatum et regis Alexandri ad confirmandam fabulae fidem excipitur. Quae res illi magnum favorem popularium conciliavit omnibus non fictas in eo, sed veras lacrimas existimantibus. (7) Demetrius autem victus ab Alexandro, cum undique circumstantibus malis premeretur, ad postremum etiam ab uxore filiisque deseritur. (8) Relictus igitur cum paucis servulis cum Tyrum religione se templi defensurus petisset, navi egrediens praefecti iussu interficitur. (9) Alter ex filiis, Seleucus, quoniam sine matris auctoritate diadema sumpsisset, ab eadem interficitur; alter, cui propter nasi magnitudinem cognomen Grypos fuit, rex a matre hactenus constituitur, ut nomen regis penes filium, vis autem omnis imperii penes matrem esset. 2 (1) Sed Alexander occupato Syriae regno, tumens successu rerum, spernere iam etiam ipsum Ptolomeum, a quo subornatus in regnum fuerat, superba insolentia coepit. (2) Itaque Ptolomeus reconciliata sororis gratia destruere Alexandri regnum, quod odio Demetrii viribus suis adquisierat, summis opibus instituit. (3) Mittit igitur ingentia Grypo auxilia et filiam Tryphaenam Grypo nupturam, ut populos in auxilium nepotis non societate tantum belli, verum etiam adfinitate sua sollicitet. (4) Nec res frustra fuit. Nam cum omnes Grypum instructum Aegypti viribus viderent, paulatim ab Alexandro deficere coepere. (5) Fit deinde inter reges proelium, quo victus Alexander Antiochiam profugit. Ibi inops pecuniae, cum stipendia militibus deessent, in templo Iovis solidum ex auro signum Victoriae tolli iubet, facetis iocis sacrilegium circumscribens; nam Victoriam commodatam sibi ab Iove esse dicebat. (6) Interiectis deinde
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stiftete er einen jungen Ägypter310, den Sohn des Kaufmanns Protarchos, dazu an, die Königsherrschaft über Syrien mit Waffengewalt zu fordern. (5) Man erfand eine Geschichte, derzufolge der junge Mann von König Antiochos adoptiert und in die königliche Familie aufgenommen worden war. Und weil die Syrer jeden Beliebigen als König genommen hätten, um nur den Hochmut des Demetrios nicht ertragen zu müssen, gab man dem jungen Mann den Namen Alexandros und schickte ihm riesige Hilfstruppen aus Ägypten. (6) Inzwischen traf der Leichnam des getöteten Antiochos ein, den der Partherkönig in einem silbernen Sarg zur Beisetzung nach Syrien geschickt hatte, und wurde unter ungeheurer Anteilnahme von den Gemeinden wie auch von König Alexandros empfangen, der seiner Geschichte mehr Glaubwürdigkeit verleihen wollte. Das brachte Alexandros große Gunst bei seinen Landsleuten ein, weil alle glaubten, seine Tränen seien nicht falsch, sondern echt. (7) Demetrios aber wurde von Alexandros besiegt, und als er auf allen Seiten vom Unglück bedrängt wurde, verließen ihn zuletzt sogar seine Frau und seine Kinder. (8) So blieb er mit wenigen Sklaven allein zurück und fuhr nach Tyros, um sich dem heiligen Schutz des Tempels anzuvertrauen. Doch als er vom Schiff an Land ging, wurde er auf Befehl des Präfekten getötet. (9) Der eine seiner beiden Söhne, Seleukos311, griff ohne die Erlaubnis seiner Mutter nach dem Königsdiadem und wurde deshalb von ihr getötet; der andere, der wegen seiner großen Nase den Beinamen Grypos312 trug, wurde von seiner Mutter als König eingesetzt, allerdings nur in der Form, dass der Sohn den Königstitel besaß, die Mutter aber die gesamte Herrschaftsgewalt. 2 (1) Als Alexandros sich jedoch der Königsherrschaft über Syrien bemächtigt hatte, schwoll durch diesen Erfolg sein Stolz, und er begann, Ptolemaios selbst, durch den er überhaupt erst zur Herrschaft gelangt war, in frechem Hochmut zu verachten. (2) Deshalb versöhnte sich Ptolemaios wieder mit seiner Schwester und setzte all seine Kräfte daran, die Königsherrschaft des Alexandros zu vernichten, die dieser nur wegen seines eigenen Hasses und durch seine eigenen Mittel hatte gewinnen können. (3) Daher schickte er Grypos gewaltige Hilfstruppen und seine Tochter Tryphaina als Gattin, um die Völker nicht nur durch ein Kriegsbündnis, sondern auch durch eine verwandtschaftliche Bindung mit ihm selbst zur Unterstützung seines Enkels zu bewegen. (4) Und diese Maßnahmen waren nicht erfolglos. Als nämlich alle sahen, dass Grypos mit den ägyptischen Streitkräften ausgerüstet war, begannen sie allmählich, von Alexandros abzufallen. (5) Dann kam es zwischen den Königen zu einer Schlacht, in der Alexandros besiegt wurde, worauf er nach Antiocheia flüchtete. Dort fehlte es ihm an Geld, und als die Soldaten keinen Sold mehr hatten, ließ er aus dem Jupitertempel das Standbild der Victoria aus massivem Gold herausholen und bemäntelte seinen Frevel mit einem geistreichen Scherz: Denn er sagte, Jupiter selbst habe ihm Victoria zukommen lassen. (6) Nach einigen Tagen ließ er
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diebus, cum ipsius Iovis aureum simulacrum infiniti ponderis tacite evelli iussisset deprehensusque in sacrilegio concursu multitudinis esset in fugam versus, magna vi tempestatis oppressus ac desertus a suis a latronibus capitur; perductus que ad Grypum interficitur. (7) Grypos porro recuperato patrio regno externis que periculis liberatus insidiis matris adpetitur. Quae cum cupiditate dominationis prodito marito Demetrio et altero filio interfecto huius quoque victoria inferiorem dignitatem suam factam doleret, venienti ab exercitatione poculum veneni obtulit. (8) Sed Grypos praedictis iam ante insidiis, veluti pietate cum matre certaret, bibere ipsam iubet; abnuenti instat; postremum prolato indice eam arguit, solam defensionem sceleris superesse adfirmans, si bibat, quod filio obtulit. Sic victa regina scelere in se verso veneno, quod alii paraverat, extinguitur. (9) Parta igitur regni securitate Grypos octo annis quietem et ipse habuit et regno praestitit. (10) Natus deinde illi est aemulus regni, frater ipsius Cyzicenus, eadem matre genitus, sed ex Antiocho patruo susceptus, quem cum veneno tollere voluisset, ut maturius armis cum eo de regno contenderet, excitavit. 3 (1) Inter has regni Syriae parricidales discordias moritur rex Aegypti Ptolomeus, regno uxori et alteri ex filiis, quem illa legisset, relicto; videlicet quasi quietior Aegypti status quam Syriae regnum esset, cum mater altero ex filiis electo alterum hostem esset habitura. (2) Igitur cum pronior in minorem filium esset, a populo conpellitur maiorem eligere. Cui prius quam regnum daret, uxorem ademit conpulsumque repudiare carissimam sibi sororem Cleopatram minorem sororem Selenen ducere iubet, non materno inter filias iudicio, cum alteri maritum eriperet, alteri daret. (3) Sed Cleopatra non tam a viro repudiata quam a matre divortio viri dimissa Cyziceno in
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dann das unermessliche schwere goldene Standbild des Jupiter selbst heimlich wegschleppen. Doch er wurde bei diesem Tempelraub ertappt, als die Menge zusammenlief, und wandte sich zur Flucht. Anschließend überraschte ihn ein gewaltiger Sturm, seine Leute ließen ihn im Stich und Räuber nahmen ihn gefangen. Er wurde dann zu Grypos geführt und getötet. (7) Als Grypos schließlich die von seinem Vater ererbte Königsherrschaft wiedererlangt hatte und von auswärtigen Gefahren befreit war, verübte seine Mutter ein Attentat auf ihn. Sie hatte in ihrer Gier nach der Herrschaft ihren Gatten Demetrios verraten und einen ihrer beiden Söhne ermordet. Nun bedauerte sie, dass durch den Sieg des anderen ihr eigener Rang gemindert wurde, und bot Grypos deshalb einen Becher mit Gift an, als er gerade von einer Übung kam. (8) Doch man hatte Grypos schon im Voraus von dem Anschlag unterrichtet und deshalb tat er so, als wollte er mit seiner Mutter in einen Wettstreit treten, wer gegenüber dem anderen mehr Ehrerbietung zeige, und forderte sie auf, selbst zu trinken. Als sie sich weigerte, drängte er sie. Schließlich ließ er den Informanten herbeikommen und beschuldigte sie. Dabei sagte er, es gebe für sie nur diese eine Möglichkeit, sich gegen die Anklage zu verteidigen: Selbst zu trinken, was sie ihrem Sohn angeboten hatte. So wurde die Königin überwunden, das Verbrechen kehrte sich gegen sie selbst, und sie starb durch das Gift, das sie für einen anderen gemischt hatte. (9) Als Grypos nun seine Königsherrschaft gesichert hatte, hatte er selbst acht Jahre lang Frieden und verschaffte ihn auch seinem Reich. (10) Dann erhob sich gegen ihn ein Rivale um die Herrschaft, nämlich sein eigener Bruder Kyzikenos313, der von derselben Mutter geboren, aber von Antiochos, dem Onkel des Grypos, gezeugt worden war. Grypos wollte Kyzikenos durch Gift beseitigen lassen, doch dadurch stachelte er ihn nur dazu an, noch früher mit Waffengewalt mit ihm um die Königsherrschaft zu streiten. 3 (1) Während dieser mörderischen Zwietracht im Königreich Syrien starb Ptolemaios, der König von Ägypten, und hinterließ die Herrschaft seiner Gattin und demjenigen seiner beiden Söhne, den sie selbst auswählen würde. Ganz offensichtlich war er der Ansicht, dass in Ägypten dann friedlichere Zustände herrschen würden als im Königreich Syrien, wenn die Mutter den einen ihrer Söhne gewählt hätte und danach den anderen zum Feind haben würde. (2) Nun war die Mutter zwar mehr dem jüngeren Sohn314 zugeneigt, wurde aber vom Volk dazu gezwungen, den älteren315 zu wählen. Ehe sie ihm jedoch die Königsherrschaft übertrug, nahm sie ihm seine Gattin weg, denn sie zwang ihn, seine innig geliebte Schwester Kleopatra zu verstoßen,316 und befahl ihm anschließend, seine jüngere Schwester Selene317 zu heiraten. Mit dieser Entscheidung verhielt sie sich wahrlich nicht wie eine gute Mutter gegenüber ihren Töchtern, da sie ja der einen den Gatten entriss und ihn der anderen gab. (3) Kleopatra war aber weniger von ihrem Gatten verstoßen als vielmehr von ihrer Mutter zur Scheidung von ihrem Mann gezwungen und weggeschickt worden. Deshalb hei-
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Syria nubit, eique ne nudum uxoris nomen adferret, exercitum Cypri sollicitatum velut dotalem ad maritum deducit. (4) Par igitur iam viribus fratris Cyzicenus proelium committit ac victus in fugam vertitur. (5) Tunc Antiochiam Grypos, in qua erat Cyziceni uxor Cleopatra, obsidere coepit, qua capta Tryphaena, uxor Grypi, nihil antiquius quam sororem Cleopatram requiri iussit, non ut captivae opem ferret, sed ne effugere captivitatis mala posset, quae sui aemulatione in hoc potissimum regnum invaserit hostique sororis nubendo hostem se eius effecerit. (6) Tunc peregrinos exercitus in certamina fratrum adductos, tum repudiatam a fratre contra matris voluntatem extra Aegyptum nuptam accusat. (7) Contra Grypos orare, ne tam foedum facinus facere cogatur. A nullo umquam maiorum suorum inter tot domestica, tot externa bella post victoriam in feminas saevitum, quas sexus ipse et periculis bellorum et saevitiae victorum eximat; (8) in hac vero praeter commune bellantium fas accedere necessitudinem sanguinis; quippe ipsius, quae tam cruente saeviat, sororem equidem germanam esse, suam vero consobrinam, liberorum deinde communium materteram. (9) His tot necessitudinibus sanguinis adicit superstitionem templi, quo abdita profugerit, tantoque religiosius colendos sibi deos, quo magis his propitiis ac faventibus vicisset; tum neque occisa illa virium se quicquam Cyziceno dempturum, nec servaturum reddita. (10) Sed quanto Grypos abnuit, tanto muliebri pertinacia accenditur, rata non misericordiae haec verba, sed amoris esse. Itaque vocatis ipsa militibus mittit, qui sororem confoderent. (11) Qui ut in templum intraverunt, cum evellere eam non possent, manus amplexantis deae simulacrum praeciderunt. Tunc Cleopatra execratione parricidarum mandata violatis numinibus ultione sui decedit. (12) Nec multo post repetita proelii congressione victor Cyzicenus uxorem Grypi Tryphaenam, quae paulo ante sororem interfecerat, capit eiusque supplicio uxoris manibus parentavit.
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ratete sie in Syrien Kyzikenos, und um ihm nicht nur den bloßen Titel ‚Gattin‘ mitzubringen, wiegelte sie auf Zypern das Heer auf und führte es ihrem Mann gewissermaßen als Mitgift zu. (4) Da Kyzikenos nun also den Kräften seines Bruders gewachsen war, schlug er eine Schlacht, wurde aber besiegt und wandte sich zur Flucht. (5) Dann begann Grypos, die Stadt Antiocheia zu belagern, in der sich Kleopatra, die Gattin des Kyzikenos, aufhielt. Nach der Einnahme der Stadt war es das dringlichste Anliegen der Tryphaina, der Gattin des Grypos, ihre Schwester Kleopatra suchen zu lassen. Das tat sie aber nicht, weil sie der Gefangenen Hilfe bringen wollte, sondern nur deshalb, damit Kleopatra die Unannehmlichkeiten der Gefangenschaft ja nicht erspart blieben, da sie doch – wie Tryphaina glaubte – allein aus Rivalität mit ihr in gerade dieses Königreich gekommen sei und sich durch die Hochzeit mit dem Feind ihrer Schwester auch zu ihrer Feindin gemacht habe. (6) Außerdem machte Tryphaina ihrer Schwester zum Vorwurf, dass sie fremde Heere in die Kämpfe der Brüder hineingezogen habe und nach ihrer Verstoßung durch den Bruder gegen den Willen ihrer Mutter außerhalb von Ägypten eine Ehe eingegangen sei. (7) Dagegen bat Grypos, Tryphaina solle ihn nicht dazu zwingen, eine so abscheuliche Tat zu begehen. Kein einziger seiner Vorfahren habe jemals in so vielen innenpolitischen und auswärtigen Kriegen nach dem Sieg gegen Frauen gewütet, die doch gerade durch ihr Geschlecht den Gefahren des Krieges und der Grausamkeit der Sieger enthoben seien. (8) Im besonderen Falle dieser Frau aber kämen zu jenem allgemeingültigen Gesetz, an das sich alle Krieger hielten, auch noch die Blutsbande hinzu: Denn die Frau, gegen die Tryphaina so grausam wüte, sei ihre leibliche Schwester, seine Cousine und die Tante der gemeinsamen Kinder. (9) Zusätzlich zu diesen so zahlreichen verwandtschaftlichen Beziehungen führte er noch seine Ehrfurcht vor dem Tempel an, in dem sich Kleopatra auf ihrer Flucht verborgen hatte, und sagte, er müsse die Götter mit umso größerer Achtung ehren, je mehr sein Sieg auf ihrer Gnade und Gunst beruhe. Außerdem werde er die Kräfte des Kyzikenos in keiner Weise verringern, wenn er Kleopatra töte, und sie auch nicht unvermindert bewahren, wenn er ihm Kleopatra zurückgebe. (10) Doch je ausdrücklicher Grypos sich weigerte, desto heftiger entbrannte Tryphaina in weiblicher Hartnäckigkeit, glaubte sie doch, diese Worte seien nicht ein Zeichen von Mitleid, sondern von Liebe. Daher rief sie selbst Soldaten zusammen und sandte sie aus, um ihre Schwester zu ermorden. (11) Die Männer betraten den Tempel, und als sie Kleopatra nicht herauszerren konnten, hackten sie ihr die Hände ab, während sie sich an das Standbild der Göttin klammerte. Da verfluchte Kleopatra die Mörder, trug den entweihten Gottheiten auf, sie zu rächen, und starb. (12) Und als nicht viel später der Kampf durch eine Schlacht wieder aufgenommen wurde und Kyzikenos siegreich war, nahm er Tryphaina, die Gattin des Grypos, die kurz zuvor ihre Schwester hatte ermorden lassen, gefangen und brachte durch ihre Hinrichtung den Totengeistern seiner Gattin ein Sühneopfer dar.
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4 (1) At in Aegypto Cleopatra cum gravaretur socio regni, filio Ptolomeo, populum in eum incitat, abductaque ei Selene uxore eo indignius, quod ex Selene iam duos filios habebat, exulare cogit, arcessito minore filio Alexandro et rege in locum fratris constituto. (2) Nec filium regno expulisse contenta bello Cypri exulantem persequitur. Unde pulso interficit ducem exercitus sui, quod vivum eum e manibus emisisset, quamquam Ptolomeus verecundia materni belli, non viribus minor ab insula recessisset. (3) Igitur Alexander territus hac matris crudelitate et ipse eam relinquit, periculoso regno securam ac tutam vitam anteponens. (4) Cleopatra vero timens, ne maior filius Ptolomeus a Cyziceno ad recuperandam Aegyptum auxiliis iuvaretur, ingentia Grypo auxilia et Selenen uxorem nupturam hosti prioris mariti, mittit (5) Alexandrumque filium per legatos in regnum revocat; cui cum occultatis insidiis exitium machinaretur, occupata ab eodem interficitur spiritumque non fato, sed parricidio dedit; (6) dig na prorsus hac mortis infamia, quae et matrem toro expulit et duas filias viduas alterno fratrum matrimonio fecit et filio alteri in exilium acto bellum intulit, alteri erepto regno exitium per insidias machinata est. 5 (1) Sed nec Alexandro caedes tam nefanda inulta fuit. Nam ubi primum conpertum est scelere filii matrem interfectam, concursu populi in exilium agitur revocatoque Ptolomeo regnum redditur, quod neque cum matre bellum gerere voluisset neque a fratre armis repetere, quod prior possedisset. (2) Dum haec aguntur, frater eius ex paelice susceptus, cui pater Cyrenarum regnum testamento reliquerat, herede populo Romano instituto decedit. (3) Iam enim fortuna Romana porrigere se ad orientalia regna, non contenta Italiae terminis, coeperat. Itaque et ea pars Libyae provincia facta est; postea Creta Ciliciaque piratico bello perdomitae in formam provinciae rediguntur. (4) Quo pacto et Syriae et
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4 (1) In Ägypten aber empfand Kleopatra ihren Mitregenten, ihren Sohn Ptolemaios, als eine Last. Daher wiegelte sie das Volk gegen ihn auf und nahm ihm seine Gattin Selene, was umso empörender war, als er mit ihr bereits zwei Söhne hatte. Dann zwang Kleopatra ihn, in die Verbannung zu gehen,318 ließ ihren jüngeren Sohn Alexandros kommen und setzte ihn anstelle seines Bruders als König ein. (2) Doch sie begnügte sich nicht damit, ihren Sohn aus dem Königreich verjagt zu haben, und deshalb verfolgte sie ihn im Krieg, während er auf Zypern in der Verbannung lebte. Als er von dort vertrieben wurde, ließ sie den Anführer ihres eigenen Heeres hinrichten, weil er Ptolemaios lebend aus seinen Händen hatte entkommen lassen. Dabei hatte sich Ptolemaios nur aus Scheu vor einem Krieg gegen seine eigene Mutter von der Insel zurückgezogen und nicht etwa deshalb, weil seine Kräfte zu gering gewesen wären. (3) Alexandros war nun über diese Grausamkeit seiner Mutter entsetzt und verließ sie, weil er ein sorgloses und sicheres Leben einer gefahrvollen Königsherrschaft vorzog. (4) Kleopatra aber fürchtete, dass ihr älterer Sohn Ptolemaios von Kyzikenos mit Hilfstruppen unterstützt werden könnte, um Ägypten wiederzugewinnen. Deswegen schickte sie Grypos gewaltige Hilfstruppen und Selene als Ehefrau, die somit den Feind ihres früheren Gatten heiraten sollte.319 (5) Außerdem rief Kleopatra ihren Sohn Alexandros durch Gesandte in das Reich zurück, doch als durch einen geheimen Anschlag sein Verderben plante, kam er ihr zuvor und tötete sie. Und so starb sie, nicht durch die Fügung des Schicksals, sondern durch Muttermord. (6) Einen so schmachvollen Tod hatte sie wahrlich verdient, hatte sie doch ihre eigene Mutter aus dem Ehebett verdrängt, ihre beiden Töchter zu Witwen gemacht, indem sie diese abwechselnd mit deren Brüdern verheiratet hatte, ihren einen Sohn erst in die Verbannung getrieben und dann einen Krieg gegen ihn begonnen und dem anderen Sohn erst die Königsherrschaft entrissen und dann durch ein Attentat seinen Untergang geplant. 5 (1) Doch auch für Alexandros blieb der so frevelhafte Mord nicht ungesühnt. Denn sobald bekannt wurde, dass der Sohn seine Mutter verbrecherisch getötet hatte, wurde er durch einen Volksaufstand in die Verbannung getrieben. Man rief Ptolemaios320 zurück und gab ihm die Königsherrschaft wieder, weil er weder mit seiner Mutter hatte Krieg führen noch von seinem Bruder mit Waffengewalt seinen vormaligen Besitz hatte zurückfordern wollen. (2) Währenddessen setzte sein Bruder321, der Sohn einer Geliebten, dem sein Vater in seinem Testament die Königsherrschaft über Kyrene vermacht hatte, das römische Volk zu seinem Erben ein und verstarb. (3) Denn schon hatte das Glück der Römer begonnen, sich auf die Königreiche des Ostens auszudehnen, weil es mit den Grenzen Italiens nicht mehr zufrieden war. Daher wurde auch dieser Teil Libyens zu einer Provinz; später wurden Kreta und Kilikien im Piratenkrieg bezwungen und ebenfalls in den Status einer Provinz versetzt.322 (4) Auf diese Weise gerieten die Königreiche Syrien und Ägypten
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Aegypti regna Romana vicinitate artata, quae incrementa de finitimis bellis quaerere solebant, adempto vagandi arbitrio vires suas in perniciem mutuam converterunt, (5) adeo ut adsiduis proeliis consumpti in contemptum finitimorum venerint praedaeque Arabum genti, inbelli antea, fuerint; (6) quorum rex Herotimus fiducia septingentorum filiorum, quos ex paelicibus susceperat, divisis exercitibus nunc Aegyptum, nunc Syriam infestabat magnumque nomen Arabum viribus finitimorum exsanguibus fecerat.
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in engste Nachbarschaft zu den Römern. Sie hatten gewöhnlich durch Kriege gegen ihre Grenznachbarn einen Gebietszuwachs erworben, doch als ihnen nun die Möglichkeit zur freien Bewegung genommen war, verwendeten sie ihre Kräfte darauf, sich gegenseitig zu vernichten. (5) Und das ging so weit, dass sie sich in ständigen Schlachten aufrieben, dann allmählich von ihren Grenznachbarn verachtet wurden und schließlich zur Beute der Araber323, eines zuvor unkriegerischen Volkes, wurden. (6) Deren König Herotimos teilte im Vertrauen auf seine 700 Söhne, die er von seinen Nebenfrauen hatte, seine Heere auf und griff bald Ägypten und bald Syrien an. Und so hatte er das Volk der Araber groß gemacht, weil die Kräfte seiner Grenznachbarn ausgeblutet waren.
PROLOGUS LIBRI XL Quadragensimo volumine continentur haec. Ut mortuo Grypo rege Cyzicenus cum filiis eius bello congressus interiit, hi deinde a filio Cyziceni Eusebe extinctaque regali Antiochorum domo Tigranes Armenius Syriam occupavit, quo mox victo Romani abstulere eam. Ut Alexandriam post interitum Ptolomaei Lathyri substituti sint eius filii: alteri data Cypros, cui P. Clodii rogatione Romani abstulerunt eam; alter seditione flagitatus Alexandriae Romam profugit belloque per Gabinium gesto recepit imperium: quo mortuo successit filius, qui cum sorore Cleopatra certamine insumpto et Pompeium Magnum interfecit et bellum cum Caesare Alexandriae gessit. Ut successit eius regno soror Cleopatra, quae inligato in amorem suum M. Antonio belli Actiaci fine extincxit regnum Ptolomaeorum.
LIBER XL 1 (1) Mutuis fratrum odiis et mox filiis inimicitiis parentum succedentibus cum inexpiabili bello et reges et regnum Syriae consumptum esset, ad externa populus auxilia concurrit peregrinosque sibi reges circumspicere coepit. (2) Ita que cum pars Mithridatem Ponticum, pars Ptolomeum ab Aegypto arcessendum censeret occurreretque, quod et Mithridates inplicitus bello Romano esset, Ptolomeus quoque hostis semper fuisset Syriae, (3) omnes in Tigranen, regem Armeniae, consensere, instructum praeter domesticas vires et Parthica societate et Mithridatis adfinitate. (4) Igitur accitus in regnum Syriae per X et VII annos tranquillissimo regno potitus est; neque bello alium lacessere neque lacessitus inferre alii bellum necesse habuit. 2 (1) Sed sicut ab hostibus tuta Syria fuit, ita terrae motu vastata est, quo centum septuaginta milia hominum et multae urbes perierunt. Quod prodigium
Vorwort zum 40. Buch Das vierzigste Buch enthält Folgendes: Wie Kyzikenos nach dem Tod des Königs Grypos mit dessen Söhnen im Krieg kämpfte und umkam; wie die Söhne daraufhin von Eusebes, dem Sohn des Kyzikenos, vernichtet wurden; wie der Bruderkrieg wieder aufgenommen und das königliche Geschlecht der Antiochi ausgelöscht wurde und dann der Armenier Tigranes Syrien besetzte. Bald darauf wurde er besiegt, und die Römer nahmen ihm Syrien weg. Wie in Alexandreia nach dem Tod des Ptolemaios Lathyros seine Söhne an seine Stelle traten. Dem einen wurde Zypern übertragen, doch auf Antrag des P. Clodius nahmen die Römer es ihm weg; der andere floh nach Rom, als bei einem Aufstand in Alexandreia seine Auslieferung gefordert wurde, und erhielt durch einen von Gabinius geführten Krieg die Herrschaft zurück. Nach seinem Tod folgte ihm sein Sohn nach, der mit seiner Schwester Kleopatra in Streit geriet, Pompeius Magnus tötete und in Alexandreia einen Krieg gegen Caesar führte. Wie seine Schwester Kleopatra ihm in der Herrschaft nachfolgte, die M. Antonius durch Liebe an sich fesselte und mit dem Ende des Krieges von Actium die Königsherrschaft der Ptolemaier auslöschte.
Buch 40 1 (1) Durch den gegenseitigen Hass der Brüder und bald darauf durch ihre Söhne, die als Nachfolger ihrer Eltern auch deren Feindseligkeiten übernahmen, wurden die Könige und auch das Königreich Syrien in einem unerbittlichen Krieg aufgerieben. Deshalb suchte das Volk nach Zuflucht und Hilfe von außen und begann, nach fremden Königen Ausschau zu halten, die bei ihm herrschen sollten. (2) Da meinte nun ein Teil, man müsse Mithridates von Pontos herbeiholen, ein anderer aber, Ptolemaios von Ägypten. Dem stand jedoch entgegen, dass Mithridates in einen Krieg gegen die Römer verwickelt und Ptolemaios seinerseits immer ein Feind Syriens gewesen war. (3) Daher einigten sich alle auf Tigranes, den König von Armenien, der nicht nur durch seine heimischen Streitkräfte, sondern auch durch ein Bündnis mit den Parthern und durch die Verwandtschaft mit Mithridates gestützt wurde. (4) Also wurde er in das Königreich Syrien gerufen und hatte 17 Jahre lang in tiefstem Frieden die Herrschaft inne. Denn er musste keinen anderen zum Krieg herausfordern und auch gegen keinen anderen einen Krieg beginnen, weil er etwa selbst her ausgefordert worden wäre.324 2 (1) So war Syrien zwar sicher vor Feinden, doch es wurde durch ein Erdbeben verwüstet, bei dem 170 000 Menschen umkamen und viele Städte zugrunde gingen. Die Wahrsager versicherten, dieses Vorzeichen kündige einen
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mutationem rerum portendere aruspices responderunt. (2) Igitur Tigrane a Lucullo victo rex Syriae Antiochus, Cyziceni filius, ab eodem Lucullo appellatur. (3) Sed quod Lucullus dederat, postea ademit Pompeius, qui poscenti regnum respondit ne volenti quidem Syriae, nedum recusanti daturum se regem, qui X et VII annos, quibus Tigranes Syriam tenuit, in angulo Ciliciae latuerit, victo autem eodem Tigrane a Romanis alieni operis praemia postulet. (4) Igitur ut habenti regnum non ademerit, ita quo cesserit Tigrani, non daturum, quod tueri nesciat, ne rursus Syriam Iudaeorum et Arabum latrociniis infestam reddat. (5) Atque ita Syriam in provinciae formam redegit, paulatimque Oriens Romanorum discordia consanguineorum regum factus est.
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Wechsel der Verhältnisse an. (2) Und tatsächlich wurde Tigranes von Lucullus besiegt und Antiochos325, der Sohn des Kyzikenos, von eben diesem Lucullus zum König von Syrien ausgerufen. (3) Doch was Lucullus verliehen hatte, das nahm Pompeius später wieder weg. Denn als Antiochos die Königsherrschaft verlangte, gab Pompeius ihm zur Antwort: Er werde nicht einmal auf Syriens Wunsch, geschweige denn gegen dessen Willen diesem Land einen König geben, der sich während der 17 Jahre, in denen Tigranes Syrien in seinem Besitz gehabt habe, in einem Winkel Kilikiens326 versteckt gehalten habe, jetzt aber, nachdem besagter Tigranes von den Römern besiegt worden sei, den Lohn fordere, den ein anderer durch seine Mühe errungen habe. (4) Er, Pompeius, habe dem Antiochos die Herrschaft damals, als er sie noch besaß, nicht weggenommen, und ebenso werde er sie ihm auch jetzt, nachdem Antiochos sie Tigranes überlassen habe, nicht wieder geben, damit er in seiner Unfähigkeit, das Land zu beschützen, nicht wieder zulasse, dass Syrien von den Raubzügen der Juden und der Araber unsicher gemacht werde. (5) Und so versetzte Pompeius Syrien in den Status einer Provinz, und allmählich wurde der Osten wegen der Zwietracht der blutsverwandten Könige zu römischem Besitz.
PROLOGUS LIBRI XLI Uno et quadragensimo volumine continentur res Parthicae et Bactrianae. In Parthicis ut est constitutum imperium per Arsacem regem. Successores deinde eius Artabanus et Tigranes cognomine Deus, a quo subacta est Media et Mesopotamia. Dictusque in excessu Arabiae situs. In Bactrianis autem rebus ut a Diodoto rege constitutum imperium est: deinde quo repugnante Scythicae gentes, Saraucae et Asiani, Bactra occupavere et Sogdianos. Indicae quoque res additae, gestae per Apollodotum et Menandrum, reges eorum.
LIBER XLI 1 (1) Parthi, penes quos velut divisione orbis cum Romanis facta nunc Orientis imperium est, Scytharum exules fuere. (2) Hoc etiam ipsorum vocabulo manifestatur, nam Scythico sermone exules ‚parthi‘ dicuntur. (3) Hi et Assyriorum et Medorum temporibus inter Orientis populos obscurissimi fuere. (4) Postea quoque, cum imperium Orientis a Medis ad Persas translatum est, veluti vulgus sine nomine praeda victorum fuere. (5) Postremo Macedonibus triumphato Oriente servierunt, (6) ut cuivis mirum videatur ad tantam eos felicitatem per virtutem provectos, ut imperent gentibus, sub quarum imperio veluti servile vulgus fuere. (7) A Romanis quoque trinis bellis per maximos duces florentissimis temporibus lacessiti soli ex omnibus gentibus non pares solum, verum etiam victores fuere; (8) quamquam plus gloriae sit inter Assyria et Medica Persicaque memorata olim regna et opulentissimum illud mille urbium Bactrianum imperium emergere potuisse quam longinqua bella vicisse, (9) praeterea cum gravibus Scythicis et vicinalibus bellis adsidue vexati variis periculorum certaminibus urgerentur. (10) Hi domesticis seditionibus Scythia pulsi solitudines inter Hyrcaniam et Dahas et Areos et Sparnos et Margianos furtim occupavere. (11) Fines deinde non intercedentibus primo finitimis, postea etiam prohibentibus in tantum protulere, ut non inmensa tantum ac profunda camporum, verum etiam praerupta collium montiumque ardua occupaverint. (12) Ex quo fit, ut Parthiae pleraque finium
Vorwort zum 41. Buch Das einundvierzigste Buch enthält die parthische und baktrische Geschichte. Wie König Arsakes bei den Parthern ein Reich gründete. Dann seine Nachfolger Artabanos und Tigranes mit dem Beinamen ‚der Gott‘, der Medien und Mesopotamien unterwarf. In einem Exkurs ist die Lage Arabiens beschrieben. In der baktrischen Geschichte, wie König Diodotos ein Reich gründete. Dann besetzten skythische Stämme, die Sarauken und die Asianer, trotz seines Widerstandes Baktra und das Land der Sogdianer. Auch die Taten der Inder, die ihre Könige Apollodotos und Menandros vollbrachten, sind hinzugefügt.
Buch 41 1 (1) Die Parther, in deren Händen nun die Herrschaft über den Osten liegt, als ob sie mit den Römern die Welt aufgeteilt hätten, waren skythische Verbannte. (2) Das zeigt sich auch an der Bezeichnung für dieses Volk, denn ‚Verbannte‘ heißt auf Skythisch ‚parthi‘. (3) Die Parther waren zur Zeit der Assyrer und der Meder unter allen Völkern des Ostens das unbekannteste. (4) Auch später, als die Herrschaft über den Osten von den Medern auf die Perser überging, wurden sie wie ein namenloses Volk die Beute der Sieger. (5) Schließlich waren sie den Makedonen untertan, als diese über den Osten triumphierten. (6) So muss man sich darüber wundern, dass sie durch ihre Tapferkeit solchen Erfolg hatten, dass sie schließlich über diejenigen Völker herrschen konnten, unter deren Herrschaft sie einst gleichsam nur eine Sklavenschar gewesen waren. (7) Die Römer forderten die Parther auf dem Höhepunkt ihrer Macht durch ihre größten Feldherren in drei Kriegen heraus, und als einziges von allen Völkern waren ihnen die Parther nicht nur ebenbürtig, sondern sogar noch überlegen.327 (8) Gleichwohl erlangten sie dadurch, dass sie unter den einst hochberühmten Königreichen der Assyrer, der Meder, der Perser und jenem wohlhabenden Reich der Baktrianer mit seinen Tausend Städten überhaupt erst emporsteigen konnten, sicherlich größeren Ruhm als dadurch, dass sie lang andauernde Kriege siegreich zu überstehen vermochten. (9) Schließlich wurden sie ständig von schweren Kriegen gegen die Skythen und andere Grenznachbarn heimgesucht und gerieten durch verschiedene gefährliche Kämpfe in Bedrängnis. (10) Sie wurden infolge von innenpolitischen Aufständen aus Skythien vertrieben und nahmen dann heimlich die Einöden zwischen Hyrkanien, den Dahern, den Areiern, den Sparnern und den Margianern328 in Beschlag. (11) Dann weiteten sie, zuerst ohne jedes Einschreiten ihrer Grenznachbarn, später auch gegen deren Widerstand, ihr Gebiet so sehr aus, dass sie nicht nur unermesslich weite und tiefe Ebenen, sondern auch steile Hänge und schroffe Berge besetzten. (12) Daher kommt es, dass in den meisten Teilen
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aut aestus aut frigoris magnitudo possideat, quippe cum montes nix, campos aestus infestet. 2 (1) Administratio gentis post defectionem Macedonici imperii sub regibus fuit. (2) Proximus maiestati regum probulorum ordo est; ex hoc duces in bello, ex hoc in pace rectores habent. (3) Sermo his inter Scythicum Medicumque medius et utrisque mixtus. (4) Vestis olim sui moris; posteaquam accessere opes, ut Medis perlucida ac fluida. Armorum patrius ac Scythicus mos. (5) Exercitum non, ut aliae gentes, liberorum, sed maiorem partem servitiorum habent, quorum vulgus nulli manumittendi potestate permissa ac per hoc omnibus servis nascentibus in dies crescit. Hos pari ac liberos suos cura et equitare et sagittare magna industria docent. (6) Locupletissimus ut quisque est, ita plures in bella equites regi suo praebet. Denique Antonio bellum Parthis inferenti cum L milia equitum occurrissent, soli CCCC liberi fuere. (7) Comminus in acie proeliari aut obsessas expugnare urbes nesciunt. Pugnant aut procurrentibus equis aut terga dantibus; saepe etiam fugam simulant, ut incautiores adversum vulnera insequentes habeant. (8) Signum his in proelio non tuba, sed tympano datur. Nec pugnare diu possunt; ceterum intolerandi forent, si quanta his est impetus vis, tanta et perseverantia esset. (9) Plerumque in ipso ardore certaminis proelia deserunt ac paulo post pugnam ex fuga repetunt, ut, cum maxime vicisse te putes, tunc tibi discrimen subeundum sit. (10) Munimentum ipsis equisque loricae plumatae sunt, quae utrumque toto corpore tegunt. Auri argentique nullus nisi in armis usus. 3 (1) Uxores dulcedine variae libidinis singuli plures habent, nec ulla delicta adulterio gravius vindicant. (2) Quamobrem feminis non convivia tantum virorum, verum etiam conspectum interdicunt. (3) Carne non nisi venatibus quaesita vescuntur. (4) Equis omni tempore vectantur; illis bella, illis convivia, illis publica ac privata officia obeunt; super illos ire, consistere, mercari, colloqui. Hoc denique discrimen inter servos liberos que est, quod servi pedibus, liberi non nisi equis incedunt. (5) Sepultura
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Parthiens entweder brütende Hitze oder eisige Kälte herrscht, da auf den Bergen der Schnee und auf den Feldern die Gluthitze lastet. 2 (1) Die Regierung des Volkes lag nach dem Abfall von der makedonischen Herrschaft bei Königen. (2) Der Stand der Ratsherren hat nach den Königen den höchsten Rang inne; er stellt im Krieg die Feldherren und im Frieden die Politiker. (3) Die parthische Sprache steht in der Mitte zwischen Skythisch und Medisch und ist ein Gemisch aus beidem. (4) Einst hatten die Parther einen eigenen Kleidungsstil; seit sie aber zu Reichtum gekommen sind, tragen sie wie die Meder durchsichtige, wallende Gewänder. Die Art ihrer Bewaffnung ist wie bei ihren Vorfahren und den Skythen. (5) Ihr Heer setzt sich nicht, wie bei anderen Völkern, aus Freien, sondern zum Großteil aus Sklaven zusammen, deren Schar von Tag zu Tag wächst, weil niemand sie freilassen darf und deshalb alle von Geburt an Sklaven bleiben. Die Sklavenkinder lehren sie mit gleicher Sorgfalt und ebenso großem Eifer wie ihre eigenen Kinder das Reiten und das Bogenschießen. (6) Je reicher einer ist, desto mehr Reiter stellt er seinem König für die Kriege. Als Antonius einen Krieg gegen die Parther begann329 und sie ihm mit 50 000 Reitern entgegentraten, waren darunter nur 400 Freie. (7) Sie verstehen nicht, in der Schlachtreihe Mann gegen Mann zu kämpfen oder Städte zu belagern und zu erobern. Stattdessen kämpfen sie, indem sie entweder im Galopp heranreiten oder fluchtartig wieder wegreiten; oft täuschen sie auch eine Flucht nur vor, damit ihre Verfolger sich dann weniger vor Verwundungen in Acht nehmen. (8) In der Schlacht wird das Signal bei ihnen nicht mit der Trompete, sondern mit einer Trommel gegeben. Sie sind auch nicht fähig, lange zu kämpfen, doch man könnte ihnen keinen Widerstand leisten, wenn ihre Ausdauer ebenso groß wäre wie ihre Wucht beim Angriff. (9) Meist verlassen sie mitten in der Hitze des Gefechts die Schlacht und nehmen kurz darauf unmittelbar aus der Flucht den Kampf wieder auf, sodass man gerade dann, wenn man schon gesiegt zu haben glaubt, den Entscheidungskampf bestehen muss. (10) Sie schützen sich und ihre Pferde durch Schuppenpanzer, die jeweils den ganzen Körper bedecken. Niemand verwendet Gold oder Silber, außer bei seinen Waffen. 3 (1) Jeder Einzelne hat mehrere Ehefrauen, weil verschiedene Arten von Lust sie reizen, und sie bestrafen kein Vergehen strenger als Ehebruch. (2) Deswegen untersagen sie ihren Frauen nicht nur die Teilnahme an Gastmählern mit Männern, sondern auch deren bloßen Anblick. (3) Fleisch verzehren sie nur, wenn sie es erjagt haben. (4) Sie nutzen ständig Pferde zur Fortbewegung; auf ihnen kommen sie zu Kriegen, zu Gastmählern und zu ihren öffentlichen und privaten Verpflichtungen; sie reisen, verweilen, feilschen und unterhalten sich auf dem Pferderücken. Das ist letztlich der Unterschied zwischen Sklaven und Freien: Sklaven bewegen sich zu Fuß, Freie nur auf Pferden. (5) Bestattungen
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vulgo aut avium aut canum laniatus est; nuda demum ossa terra obruunt. (6) In superstitionibus atque cura deorum praecipua omnibus veneratio est. (7) Ingenia genti tumida, seditiosa, fraudulenta, procacia; quippe violentiam viris, mansuetudinem mulieribus adsignant. (8) Semper aut in externos aut in domesticos motus inquieti, natura taciti, ad faciendum quam ad dicendum promptiores; proinde secunda adversaque silentio tegunt. (9) Principibus metu, non pudore parent. In libidinem proiecti, in cibum parci. (10) Fides dicti promissi que nulla, nisi quatenus expedit. 4 (1) Post mortem Alexandri Magni cum inter successores eius Orientis reg na dividerentur, nullo Macedonum dignante Parthorum imperium Staganori, externo socio, traditur. (2) Postea diductis Macedonibus in bellum civile cum ceteris superioris Asiae populis Eumenen secuti sunt, quo victo ad Antigonum transiere. (3) Post hunc a Nicatore Seleuco ac mox ab Antiocho et successoribus eius possessi, a cuius pronepote Seleuco primum defecere primo Punico bello L. Manlio Vulsone M. Atilio Regulo consulibus. (4) Huius defectionis inpunitatem illis duorum fratrum regum, Seleuci et Antiochi, dis cordia dedit, qui dum invicem eripere sibi regnum volunt, persequi defectores omiserunt. (5) Eodem tempore etiam Theodotus, mille urbium Bactrianarum praefectus, defecit regemque se appellari iussit, quod exemplum secuti totius Orientis populi a Macedonibus defecere. (6) Erat eo tempore Arsaces, vir sicut incertae originis, ita virtutis expertae. (7) Hic solitus latrociniis et rapto vivere accepta opinione Seleucum a Gallis in Asia victum, solutus regis metu, cum praedonum manu Parthos ingressus praefectum eorum Andragoran oppressit sublatoque eo imperium gentis invasit. (8) Non magno deinde post tempore Hyrcanorum quoque regnum occupavit, atque ita duarum civitatium imperio praeditus grandem exercitum parat metu cum Seleuci et Theodoti, Bactrianorum regis. (9) Sed cito morte Theodoti metu liberatus cum filio eius, et ipso Theodoto, foedus ac pacem fecit, nec multo post cum Seleuco rege
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bestehen im Allgemeinen darin, dass der Leichnam von Vögeln oder Hunden zerrissen wird; erst die blanken Knochen setzen sie in der Erde bei. (6) Bei kultischen Zeremonien und der Verehrung der Götter sind alle besonders ehrfürchtig. (7) Das Volk ist von Natur aus aufbrausend, aufrührerisch, betrügerisch und frech; denn Ungestüm halten sie für eine typisch männliche, Sanftmut dagegen für eine typisch weibliche Eigenschaft. (8) Stets sind sie zu außenoder innenpolitischer Unruhe geneigt und rastlos, von Natur aus schweigsam und eher zum Handeln als zum Reden bereit; daher hüllen sie Erfolge wie Misserfolge in Schweigen. (9) Ihren Fürsten gehorchen sie aus Furcht, nicht aus Achtung. Bei der Sexualität sind sie unmäßig, bei der Ernährung dagegen bescheiden. (10) Wort und Versprechen halten sie nur dann, wenn es ihnen einen Vorteil bringt. 4 (1) Als nach dem Tod Alexanders des Großen die Königreiche des Ostens unter seinen Nachfolgern aufgeteilt wurden, hielt kein Makedone die Herrschaft über die Parther für seiner würdig, und so wurde sie Staganor, einem ausländischen Bundesgenossen, übertragen. (2) Als sich die Makedonen später im Bürgerkrieg spalteten, folgten die Parther mit den anderen Völkern des nördlichen Kleinasiens Eumenes; nach seiner Niederlage liefen sie zu Antigonos über. (3) Nach ihm kamen sie in den Besitz des Seleukos Nikator und bald darauf in den des Antiochos und seiner Nachfolger. Von seinem Urenkel Seleukos330 sagten sie sich zum ersten Mal während des Ersten Punischen Krieges im Konsulat des L. Manlius Vulso und des M. Atilius Regulus331 los. (4) Dieser Abfall blieb für sie ungestraft wegen der Zwietracht der beiden königlichen Brüder Seleukos und Antiochos332, die sich gegenseitig die Herrschaft entreißen wollten und deshalb auf eine Verfolgung der Abtrünnigen verzichteten. (5) Zur selben Zeit fiel auch Theodotos333, der Statthalter der Tausend baktrischen Städte, ab und ließ sich zum König ausrufen; diesem Beispiel folgten alle Völker des ganzen Ostens und sagten sich von den Makedonen los. (6) Zu dieser Zeit lebte Arsakes334, ein Mann, dessen Abstammung unbekannt, dessen Tapferkeit aber wohl bewährt war. (7) Er lebte gewöhnlich von Raubzügen und Diebstahl, und als er die Kunde vernahm, Seleukos sei von den Galliern in Kleinasien besiegt worden, war er von der Furcht vor dem König befreit und fiel mit einer Räuberschar ins Gebiet der Parther ein. Er stürzte ihren Statthalter Andragoras, beseitigte ihn und riss die Herrschaft über das Volk an sich. (8) Nicht lange danach bemächtigte er sich dann auch noch der Königsherrschaft über die Hyrkaner, und als er nun die Macht über zwei Staaten innehatte, rüstete er aus Furcht vor Seleukos und vor dem Baktrianerkönig Theodotos ein großes Heer. (9) Doch durch den Tod des Theodotos wurde er rasch von dieser Furcht befreit und schloss mit dessen Sohn, der ebenfalls Theodotos hieß, ein Bündnis und einen Friedensvertrag. Nicht viel später kämpfte er gegen König Seleukos, der zur
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ad defectores persequendos veniente congressus victor fuit; (10) quem diem Parthi exinde sollemnem velut initium libertatis observant. 5 (1) Revocato deinde Seleuco novis motibus in Asiam dato laxamento reg num Parthicum format, militem legit, castella munit, civitates firmat; (2) urbem quoque nomine Daram in monte Apaorteno condit, cuius loci ea condicio est, ut neque munitius quicquam esse neque amoenius possit. (3) Ita enim et praeruptis rupibus undique cingitur, ut tutela loci nullis defensoribus egeat, et soli circumiacentis tanta ubertas, ut propriis opibus expleatur; (4) fontium ac silvarum ea copia est, ut et aquarum abundantia inrigetur et venationum voluptatibus exornetur. (5) Sic Arsaces quaesito simul constitutoque regno non minus memorabilis Parthis quam Persis Cyrus, Macedonibus Alexander, Romanis Romulus matura senectute decedit, (6) cuius memoriae hunc honorem Parthi tribuerunt, ut omnes exinde reges suos Arsacis nomine nuncupent. (7) Huius filius et successor regni, Arsaces et ipse nomine, adversus Antiochum, Seleuci filium, centum milibus peditum et XX milibus equitum instructum mira virtute pugnavit; ad postremum in societatem eius adsumptus est. (8) Tertius Parthis rex Priapatius fuit, sed et ipse Arsaces dictus. Nam sicut supra dictum est, omnes reges suos hoc nomine, sicuti Romani Caesares Augustosque, cognominavere. (9) Hic actis in regno XV annis decessit relictis duobus filiis, Mithridate et Phrahate. Quorum maior Phrahates, more gentis heres regni, Mardos, validam gentem, bello domuit nec multo post decessit pluribus filiis relictis, (10) quibus praeteritis fratri potissimum Mithridati, insignis virtutis viro, reliquit imperium, plus regio quam patrio deberi nomini ratus potiusque patriae quam liberis consulendum. 6 (1) Eodem ferme tempore, sicut in Parthis Mithridates, ita in Bactris Eucratides, magni uterque viri, regna ineunt. (2) Sed Parthorum fortuna felicior ad summum hoc duce imperii fastigium eos perduxit. (3) Bactriani autem per varia bella iactati non regnum tantum, verum etiam libertatem amiserunt, siquidem Sogdianorum et Arachotorum et Drancarum et Areorum Indorumque bellis fatigati ad postremum ab invalidioribus Parthis velut exsangues oppressi sunt. (4) Multa tamen Eucratides bella magna virtute gessit,
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Verfolgung der Abtrünnigen gekommen war, und war siegreich. (10) Diesen Tag feiern die Parther seither alljährlich als den Beginn ihrer Freiheit. 5 (1) Als Seleukos dann durch neue Unruhen nach Kleinasien zurückgerufen wurde und Arsakes dadurch eine Phase der Erholung gegönnt war, ordnete er die Verhältnisse im parthischen Reich, hob Soldaten aus, legte Befestigungen an und sicherte die Gemeinden. (2) Er gründete auch eine Stadt namens Dara auf dem Berg Apaortenon, und es gibt wohl keinen anderen Platz, der besser befestigt oder schöner wäre als dieser. (3) Denn er wird von schroffen Felswänden auf allen Seiten so eingeschlossen, dass man keine Verteidiger zum Schutz des Ortes benötigt, und der Boden in der Umgebung ist so fruchtbar, dass die Stadt ausreichend durch eigene Mittel versorgt werden kann. (4) Es gibt so viele Quellen und Wälder, dass dort Wasser im Überfluss strömt und für die Freuden der Jagd gesorgt ist. (5) Als Arsakes nun seine Königsherrschaft erworben und zugleich auch eingerichtet hatte, starb er in hohem Alter und war bei den Parthern nicht weniger berühmt als Kyros bei den Persern, Alexander bei den Makedonen und Romulus bei den Römern. (6) Die Parther ehrten sein Andenken dadurch, dass sie seit jener Zeit all ihren Königen den Namen Arsakes gaben. (7) Arsakes’ Sohn und Nachfolger in der Königsherrschaft, der ebenfalls Arsakes335 hieß, kämpfte mit bewundernswerter Tapferkeit gegen Antiochos336, den Sohn des Seleukos, mit seinen 100 000 Fußsoldaten und 20 000 Reitern; zuletzt wurde Arsakes von Antiochos in ein Bündnis aufgenommen. (8) Der dritte König bei den Parthern war Phriapatios, doch auch er wurde Arsakes genannt337. Denn sie bezeichneten – wie oben erwähnt – all ihre Könige mit diesem Namen, so wie die Römer die ihren Caesares und Augusti nennen338. (9) Phriapatios starb nach fünfzehnjähriger Herrschaft und hinterließ zwei Söhne, Mithridates und Phraates. Der ältere von ihnen, Phraates339, war nach dem Brauch des Volkes der Erbe des Königreiches. Er unterwarf den starken Stamm der Marden im Krieg, starb aber nicht lange danach und hinterließ mehrere Söhne. (10) Doch diese überging er und übertrug die Herrschaft seinem Bruder Mithridates340, einem Mann von herausragenden Charaktereigenschaften. Denn Phraates glaubte, dass man eher seiner Stellung als König denn seiner Rolle als Vater verpflichtet sei und deshalb mehr für das Vaterland als für die eigenen Kinder sorgen müsse. 6 (1) Etwa zur selben Zeit wie Mithridates bei den Parthern trat Eukratides341 bei den Baktrianern seine Königsherrschaft an, und beide waren bedeutende Männer. (2) Doch das Schicksal der Parther war günstiger und führte sie unter der Herrschaft des Mithridates zum Höhepunkt ihrer Macht. (3) Die Baktrianer dagegen wurden durch verschiedene Kriege erschüttert und verloren nicht nur ihre Herrschaft, sondern auch ihre Freiheit. Denn sie wurden durch die Kriege gegen die Sogdianer, die Arachoten, die Dranken, die Areier und die
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quibus adtritus cum obsidionem Demetrii, regis Indorum, pateretur, cum CCC militibus LX milia hostium adsiduis eruptionibus vicit. Quinto itaque mense liberatus Indiam in potestatem redegit. (5) Unde cum se reciperet, a filio, quem socium regni fecerat, in itinere interficitur, qui non dissimulato parricidio, velut hostem, non patrem interfecisset, et per sanguinem eius currum egit et corpus abici insepultum iussit. (6) Dum haec apud Bactros geruntur, interim inter Parthos et Medos bellum oritur. Cum varius utriusque populi casus fuisset, ad postremum victoria penes Parthos fuit. (7) His viribus auctus Mithridates Mediae Bacasin praeponit, ipse in Hyrcaniam proficiscitur. (8) Unde reversus bellum cum Elymaeorum rege gessit, quo victo hanc quoque gentem regno adiecit imperiumque Parthorum a monte Caucaso multis populis in dicionem redactis usque flumen Euphraten protulit. (9) Atque ita adversa valetudine adreptus, non minor Arsace proavo, gloriosa senectute decedit.
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Inder ausgelaugt und zuletzt von den eigentlich schwächeren Parthern überwältigt, als wären sie ausgeblutet. (4) Dennoch führte Eukratides viele Kriege mit großer Tapferkeit. Das schwächte ihn, doch als er unter einer Belagerung durch den Inderkönig Demetrios342 zu leiden hatte, machte er ständig Ausfälle und besiegte so mit seinen 300 Soldaten 60 000 Feinde. Im fünften Monat war er dann befreit und brachte Indien in seine Gewalt. (5) Als er von dort zurückkehrte, wurde er unterwegs von seinem eigenen Sohn, den er zum Mitregenten ernannt hatte, getötet. Dieser verheimlichte den Vatermord nicht, sondern fuhr, als hätte er einen Feind und nicht den eigenen Vater getötet, mit seinem Wagen durch dessen Blut und ließ den Leichnam unbestattet liegen. (6) Während dieser Ereignisse bei den Baktrianern brach unterdessen zwischen den Parthern und den Medern ein Krieg aus. Bei beiden Völkern traten unterschiedliche Ereignisse ein, doch zuletzt lag der Sieg bei den Parthern. (7) Durch diesen Machtzuwachs gestärkt, betraute Mithridates Bakasis mit dem Oberbefehl über Medien und brach selbst nach Hyrkanien auf. (8) Nach seiner Rückkehr von dort führte er Krieg gegen den König der Elymaier343, besiegte ihn und gliederte auch dieses Volk in sein Reich ein. Und so dehnte er das parthische Reich vom Berg Kaukasus bis zum Fluss Euphrat aus, indem er viele Völker seiner Macht unterwarf. (9) Dann wurde er von einer Krankheit ergriffen und starb ruhmreich im Alter, nicht weniger berühmt als sein Urgroßvater Arsakes.
PROLOGUS LIBRI XLII Secundo et quadragensimo volumine continentur Parthicae res. Ut praefectus Parthis a Phrate Himerus Mesenis bellum intulit et in Babylonios et Seleucenses saeviit: utque Phrati successit rex Mithridates cognomine Magnus, qui Armeniis bellum intulit. Inde repetitae origines Armeniorum et situs. Ut varia conplurium regum in Parthis successione imperium accepit Orodes, qui Crassum delevit et Syriam per filium Pacorum occupavit. Illi successit Phrates, qui et cum Antonio bellum habuit et cum Tiridate. Additae his res Scythicae. Reges Tocharorum Asiani interitusque Saraucarum.
LIBER XLII 1 (1) Post necem Mithridatis, Parthorum regis, Phrahates filius rex statuitur, qui cum inferre bellum in ultionem temptati ab Antiocho Parthici regni Syriae statuisset, Scytharum motibus ad sua defendenda revocatur. (2) Namque Scythae in auxilium Parthorum adversus Antiochum, Syriae regem, mercede sollicitati cum confecto bello iam supervenissent et calumnia tardius lati auxilii mercede fraudarentur, dolentes tantum itineris frustra emensum, cum vel stipendium pro vexatione vel alium hostem dari sibi poscerent, superbo responso offensi fines Parthorum vastare coeperunt. (3) Igitur Phrahates, cum adversus eos proficisceretur, ad tutelam regni reliquit Himerum quendam pueritiae sibi flore conciliatum, qui tyrannica crudelitate oblitus et vitae praeteritae et vicarii officii Babylonios multasque alias civitates inportune vexavit. (4) Ipse autem Phrahates exercitum Graecorum, quem bello Antiochi captum superbe crudeliterque tractaverat, in bellum secum ducit, inmemor prorsus, quod hostiles eorum animos nec captivitas minuerat et insuper iniuriarum indignitas exacerbaverat. (5) Ita que cum inclinatam Parthorum aciem vidissent, arma ad hostes transtulere
Vorwort zum 42. Buch Das zweiundvierzigste Buch enthält die parthische Geschichte: Wie Himeros, den Phraates als Statthalter bei den Parthern eingesetzt hatte, einen Krieg gegen die Mesener begann und gegen die Babylonier und die Seleukenser wütete. Wie König Mithridates mit dem Beinamen ‚der Große‘ Phraates nachfolgte und einen Krieg gegen die Armenier begann. Im Anschluss sind die Ursprünge und die Lage der Armenier nachgetragen. Wie bei den Parthern nach der Abfolge mehrerer verschiedener Könige Orodes die Herrschaft erhielt, der Crassus vernichtete und durch seinen Sohn Pakoros Syrien besetzte. Ihm folgte Phraates nach, der gegen Antonius und gegen Tiridates Krieg führte. Im Anschluss folgt die skythische Geschichte. Die asianischen Könige der Tocharer und der Untergang der Sarauken.
Buch 42 1 (1) Nach dem Tod des Partherkönigs Mithridates wurde sein Sohn Phraates344 als König eingesetzt. Er beschloss, einen Krieg gegen Syrien zu beginnen, um sich für den Angriff des Antiochos auf das Parthische Reich zu rächen, wurde dann aber durch Unruhen bei den Skythen zur Verteidigung seines eigenen Besitzes zurückgerufen. (2) Denn die Skythen waren durch die Aussicht auf Sold dazu verlockt worden, die Parther gegen Antiochos, den König von Syrien, zu unterstützen, trafen aber erst ein, als der Krieg bereits beendet war. Als man sie daher unter dem Vorwand, sie hätten zu spät Hilfe gebracht, um ihren Sold betrog, bedauerten sie, dass sie den so weiten Weg vergeblich gemacht hatten, und verlangten, man solle ihnen entweder den Lohn für ihre Mühe oder aber einen anderen Feind geben. Sie wurden jedoch durch eine hochmütige Antwort beleidigt und begannen daraufhin, das parthische Gebiet zu verwüsten. (3) Daher zog Phraates gegen sie aus und ließ zum Schutz seines Königreiches einen gewissen Himeros zurück, den er wegen dessen blühender Jugend zu seinem Freund gemacht hatte. Himeros verhielt sich nun so grausam wie ein Tyrann, vergaß seine vorherigen Lebensumstände wie auch die Tatsache, dass er nur das Amt eines Stellvertreters innehatte, und quälte die Babylonier und viele andere Gemeinden rücksichtslos. (4) Phraates wiederum führte ein griechisches Heer, das er im Krieg gegen Antiochos gefangen genommen und anschließend hochmütig und grausam behandelt hatte, mit sich in den Krieg. Dabei dachte er gar nicht daran, dass sich die Feindseligkeit der Griechen durch die Gefangenschaft nicht verringert, sondern durch die entwürdigenden Übergriffe sogar noch vermehrt hatte. (5) Als die Griechen nun sahen, dass die Schlachtreihe der Parther ins Wanken geriet, liefen sie mit ihren Waffen zum Feind über und
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et diu cupitam captivitatis ultionem exercitus Parthici et ipsius Phrahatis regis cruenta caede exsecuti sunt. 2 (1) In huius locum Artabanus, patruus eius, rex substituitur. Scythae autem contenti victoria depopulata Parthia in patriam revertuntur. (2) Sed et Artabanus bello Tochariis inlato in bracchio vulneratus statim decedit. (3) Huic Mithridates filius succedit, cui res gestae Magni cognomen dedere; quippe claritatem parentum aemulatione virtutis accensus animi magnitudine supergreditur. (4) Multa igitur bella cum finitimis magna virtute gessit multosque populos Parthico regno addidit. (5) Sed et cum Scythis prospere aliquotiens dimicavit ultorque iniuriae parentum fuit. (6) Ad postremum Artoadisti, Armeniorum regi, bellum intulit. (7) Sed quoniam in Armeniam transitum facimus, origo eius paulo altius repetenda est. (8) Neque enim silentio tantum regnum praeteriri fas est, cum fines eius post Parthiam omnium regnorum magnitudinem superent, (9) siquidem Armenia a Cappadocia usque mare Caspium undecies centum milia patet, sed et in latitudinem milia passuum septingenta porrigitur. (10) Condita est autem ab Armenio, Iasonis Thessali comite, quem cum perditum propter insig nem periculosamque regno suo virtutem Pelias rex cuperet, denuntiata militia in Colchos abire iubet pellemque arietis memorabilem gentibus reportare, sperans interitum viri aut ex periculis tam longae navigationis aut ex bello tam profundae barbariae. (11) Igitur Iason divulgata opinione tam gloriosae expeditionis, cum ad eum certatim principes iuventutis totius ferme orbis concurrerent, exercitum fortissimorum virorum, qui Argonautae cognominati sunt, conparavit. (12) Quem cum magnis rebus gestis incolumem reduxisset, rursum a Peliae filiis Thessalia magna vi pulsus cum ingenti multitudine, quae ad famam virtutis eius ex omnibus gentibus cotidie confluebat, comite Medea uxore, quam repudiatam miseratione exilii rursum receperat, et Medo, privig no ab Aegeo, rege Atheniensium, genito, Colchos repetivit socerumque Aeetam regno pulsum restituit. 3 (1) Magna deinde bella cum finitimis gessit captasque civitates partim reg no soceri ad abolendam superioris militiae iniuriam, qua filiam eius Medeam
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nahmen so durch ein blutiges Gemetzel am Heer der Parther wie auch an König Phraates selbst die lang ersehnte Rache für ihre Gefangenschaft. 2 (1) An die Stelle des Phraates als König trat sein Onkel Artabanos. Die Skythen aber gaben sich mit dem Sieg zufrieden, verwüsteten Parthien und kehrten in ihre Heimat zurück. (2) Artabanos begann einen Krieg gegen die Tocharer345, wurde dabei aber am Arm verwundet und starb sofort. (3) Ihm folgte sein Sohn Mithridates346 nach, dem seine Taten den Beinamen ‚der Große‘ einbrachten. Denn in seinem brennenden Eifer, sich zu beweisen, errang er durch seinen Heldenmut größeren Ruhm als seine Vorfahren. (4) So führte er mit großer Tapferkeit viele Kriege gegen seine Grenznachbarn und gliederte viele Völker in das Partherreich ein. (5) Aber auch mit den Skythen kämpfte er mehrmals erfolgreich und rächte das seinen Vorfahren zugefügte Unrecht. (6) Zuletzt begann er einen Krieg gegen den Armenierkönig Artoadistes347. (7) Doch da wir nun auf Armenien gekommen sind, muss sein Ursprung ein wenig ausführlicher nachgetragen werden. (8) Denn man darf ein so bedeutendes Reich nicht stillschweigend übergehen, besitzt es doch von allen Königreichen mit Ausnahme von Parthien die größte Fläche. (9) Armenien erstreckt sich nämlich von Kappadokien bis zum Kaspischen Meer über mehr als 1100 Meilen und dehnt sich in der Breite 700 Meilen aus. (10) Es wurde von Armenios gegründet, einem Begleiter des Thessaliers Jason, den König Pelias348 wegen seiner außerordentlichen Fähigkeiten, durch die sein eigenes Reich bedroht war, vernichten wollte. Daher trug Pelias ihm einen Feldzug auf und befahl ihm, zu den Kolchern zu reisen und das bei allen Völkern berühmte Widderfell zu holen. Dabei hoffte er, dass der Mann umkommen werde, entweder durch die Gefahren einer so langen Seereise oder durch einen Krieg im entlegensten Barbarenland. (11) Jason verbreitete nun die Kunde von einer so ruhmreichen Unternehmung, und als die angesehensten jungen Männer aus nahezu der ganzen Welt um die Wette zu ihm kamen, stellte er ein Heer der tapfersten Helden auf, die man Argonauten349 nannte. (12) Jason brachte dieses Heer nach großen Taten unversehrt zurück, wurde dann aber von den Söhnen des Pelias mit großer Gewalt erneut aus Thessalien vertrieben. Inzwischen war wegen des Rufes, den Jason sich durch seine Verdienste erworben hatte, täglich eine riesige Menschenmenge aus allen Völkern zusammengeströmt. Mit dieser Menge und in Begleitung seiner Frau Medeia – Jason hatte Medeia verstoßen, dann aber wieder aufgenommen, weil er sie wegen ihrer Verbannung bedauerte – und seines Stiefsohnes Medos, der vom Athenerkönig Aigeus abstammte, kehrte Jason zu den Kolchern zurück. Dort setzte er seinen Schwiegervater Aietes, der aus der Herrschaft vertrieben worden war, wieder in sie ein. 3 (1) Danach führte Jason schwere Kriege gegen seine Grenznachbarn. Einen Teil der eingenommenen Gemeinden gliederte er in das Königreich sei-
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abduxerat et filium Aegialeum interfecerat, adiunxit, partim populis, quos secum adduxerat, adsignavit (2) primusque humanorum post Herculem et Liberum, qui reges Orientis fuisse traduntur, eam caeli plagam domuisse dicitur. (3) Populis quibusdam Erygium et Amphistratum, aurigas Castoris et Pollucis, duces adsignavit. (4) Cum Albanis foedus percussit, qui Herculem ex Italia ab Albano monte, cum Geryone extincto armenta eius per Italiam duceret, secuti dicuntur, quique memores Italicae originis exercitum Cn. Pompei bello Mithridatico fratres salutavere. (5) Itaque Iasoni totus ferme Oriens ut conditori divinos honores templaque constituit, quae Parmenion, dux Alexandri Magni, post multos annos dirui iussit, ne cuiusquam nomen in Oriente venerabilius quam Alexandri esset. (6) Post mortem Iasonis Medus aemulus virtutis eius in honorem matris Mediam urbem condidit regnumque ex nomine suo Medorum constituit, sub cuius maiestate Orientis postea imperium fuit. (7) Albanis vicinae Amazones sunt, quarum reginam Thalestrim concubitum Alexandri petisse multi autores prodidere. (8) Armenius quoque, et ipse Thessalus, unus de numero ducum Iasonis, recollecta multitudine, quae amisso Iasone rege passim vagabatur, Armeniam condidit, (9) a cuius montibus Tigris fluvius modicis primo incrementis nascitur; interiecto deinde aliquanto spatio sub terras mergitur, atque ita post quinque et XX milia passuum grande iam flumen in regione Sophene emergit ac sic in paludes Euphratis recipitur. 4 (1) Igitur Mithridates, rex Parthorum, post bellum Armeniae propter crudelitatem a senatu Parthico regno pellitur. (2) Frater eius Orodes, cum regnum vacans occupasset, Babyloniam, quo Mithridates confugerat, diu obsidet et fame coactos in deditionem oppidanos conpellit. (3) Mithridates autem fiducia cognationis ultro se in potestatem Orodis tradit. (4) Sed Orodes plus hostem quam fratrem cogitans in conspectu suo trucidari iussit. Post haec bellum cum Romanis gessit Crassumque imperatorem cum filio et omni exercitu Romano delevit. (5) Huius filius Pacorus missus ad persequendas Romani belli reliquias magnis rebus in Syria gestis in Parthiam patri suspectus revocatur, quo absente exercitus Parthorum relictus in Syria a Cassio, quaestore
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nes Schwiegervaters ein, um das Unrecht zu tilgen, das er ihm im vergangenen Feldzug zugefügt hatte, als er seine Tochter Medeia entführt und seinen Sohn Aigialeus350 getötet hatte; den anderen Teil wies er denjenigen Völkern zu, die er mit sich hergebracht hatte. (2) Und er soll als erster Mensch nach Herakles und Liber, die der Überlieferung nach Könige des Ostens waren, diesen Teil der Welt unterworfen haben. (3) Einigen Völkern teilte er Erygios und Amphistratos, die Wagenlenker des Castor und des Pollux, als Anführer zu. (4) Er schloss ein Bündnis mit den Albanern351, die Herakles aus Italien vom Albanerberg gefolgt sein sollen, als er nach der Tötung des Geryon dessen Herden durch Italien führte. In Erinnerung an ihren italischen Ursprung begrüßten die Albaner das Heer des Cn. Pompeius im Mithridatischen Krieg als Brüder. (5) Und so stiftete nahezu der gesamte Osten Jason als seinem Gründer göttliche Ehren und Tempel, die Parmenion352, ein Befehlshaber Alexanders des Großen, viele Jahre später abreißen ließ, damit im Osten der Name keines anderen Menschen mehr verehrt würde als der Name Alexanders. (6) Nach Jasons Tod gründete Medos, der sich mit ihm an Tatkraft messen wollte, zu Ehren seiner Mutter die Stadt Media und errichtete das Königreich der Meder353, die er nach sich selbst benannte. Unter der Oberhoheit dieses Reiches stand später die Herrschaft über den Osten. (7) Den Albanern sind die Amazonen benachbart, deren Königin Thalestris – wie viele Schriftsteller berichten – den Beischlaf mit Alexander erbat. (8) Armenios wiederum, der selbst ein Thessalier und einer aus der Gruppe von Jasons Anführern war, versammelte die Menge, die nach dem Tod ihres Königs Jason überall umherzog, und gründete Armenien. (9) In Arme niens Bergen entspringt der Fluss Tigris, der sich zu Beginn nur mäßig verbreitert; nach einer beträchtlichen Wegstrecke verschwindet er unter der Erdoberfläche, taucht nach 25 Meilen in der Gegend Sophene wieder auf, wo er bereits ein großer Strom ist, und wird so in die Sümpfe des Euphrat aufgenommen. 4 (1) Der Partherkönig Mithridates354 wurde nun nach dem Krieg gegen Armenien wegen seiner Grausamkeit vom parthischen Rat aus der Königsherrschaft vertrieben. (2) Sein Bruder Orodes riss die unbesetzte Herrschaft an sich. Dann belagerte er Babylon, wohin Mithridates geflüchtet war, lange Zeit, hungerte die Stadt aus und zwang auf diese Weise die Stadtbewohner schließlich zur Kapitulation. (3) Mithridates gab sich im Vertrauen auf seine verwandtschaftliche Beziehung freiwillig in die Hand des Orodes. (4) Doch Orodes sah in ihm mehr den Feind als den Bruder und ließ ihn vor seinen Augen abschlachten. Danach führte er Krieg gegen die Römer und vernichtete den Feldherrn Crassus mitsamt seinem Sohn und dem ganzen römischen Heer. (5) Orodes’ Pakoros wurde ausgeschickt, um den restlichen Krieg gegen die Römer abzuschließen, und dann nach großen Taten in Syrien nach Parthien zurückgerufen, weil er den Argwohn seines Vaters erregt hatte. In Abwesenheit des Pakoros wurde das parthische Heer, das er in Syrien zurückgelassen hatte, von Cassius,
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Crassi, cum omnibus ducibus trucidatur. (6) His ita gestis non magno post tempore Romanis inter Caesarem Pompeiumque civile bellum oritur, in quo Parthi Pompeianarum partium fuere et propter amicitiam cum Pompeio bello Mithridatico iunctam et propter Crassi necem, cuius filium in partibus Caesaris esse audierant, quem ultorem patris victore Caesare futurum deliberabant. (7) Ita que victis partibus Pompeianis et Cassio et Bruto auxilia adversus Augustum et Antonium misere, et post belli finem rursum Pacoro duce inita cum Labieno societate Syriam et Asiam vastavere castraque Ventidi, qui post Cassium absente Pacoro exercitum Parthicum fuderat, magna mole adgrediuntur. (8) Sed ille simulato timore diu continuit se et insultare Parthos aliquantisper passus est. Ad postremum in securos laetosque partem legionum emisit, quarum impetu fusi Parthi in diversa abiere. (9) Pacorus cum fugientes suos abduxisse secum legiones Romanas putaret, castra Ventidi, veluti sine defensoribus, adgreditur. (10) Tum Ventidius reliqua parte legionum emissa universam Parthorum manum cum rege ipso Pacoro interficit; nec ullo bello Parthi umquam maius vulnus acceperunt. (11) Haec cum in Parthia nuntiata essent, Orodes, pater Pacori, qui paulo ante vastatam Syriam, occupatam Asiam a Parthis audierat victoremque Pacorum Romanorum gloriabatur, repente filii morte et exercitus clade audita ex dolore in furorem vertitur. (12) Multis diebus non adloqui quemquam, non cibum sumere, non vocem mittere, ita ut etiam mutus factus videretur. (13) Post multos deinde dies, ubi dolor vocem laxaverat, nihil aliud quam Pacorum vocabat; Pacorus illi videri, Pacorus audiri videbatur, cum illo loqui, cum illo consistere; interdum quasi amissum flebiliter dolebat. (14) Post longum deinde luctum alia sollicitudo miserandum senem invadit, quem ex numero XXX filiorum in locum Pacori regem destinet. (15) Multae paelices, ex quibus generata tanta iuventus erat, pro suis quaeque sollicitae animum senis obsidebant. (16) Sed fatum Parthiae fecit, in qua iam quasi sollemne est reges parricidas haberi, ut sceleratissimus omnium, et ipse Phrahates nomine, rex statueretur.
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dem Quaestor des Crassus, zusammen mit all seinen Anführern niedergemetzelt. (6) Nicht lange nach diesen Ereignissen brach bei den Römern der Bürgerkrieg zwischen Caesar355 und Pompeius356 aus, in dem die Parther auf der Seite der Pompeianer standen, zum einen wegen des Freundschaftsvertrages, den sie im Mithridatischen Krieg mit Pompeius geschlossen hatten, zum anderen wegen der Tötung des Crassus. Denn sie hatten gehört, dass Crassus’ Sohn auf Caesars Seite stand, und dachten bei sich, dass er für seinen Vater Rache nehmen würde, wenn Caesar siegen sollte. (7) Als nun die pompeianische Partei besiegt war, schickten die Parther Cassius357 und Brutus358 Hilfstruppen gegen Augustus359 und Antonius360. Nach dem Ende des Krieges gingen sie, wieder unter der Führung des Pakoros, ein Bündnis mit Labienus361 ein, verwüsteten Syrien und Kleinasien und griffen mit gewaltiger Kriegsmacht das Lager des Ventidius an, der nach Cassius in Abwesenheit des Pakoros das parthische Heer geschlagen hatte. (8) Ventidius aber gab vor, sich zu fürchten, hielt sich lange zurück und ließ sich eine Weile lang von den Parthern verspotteten. Als sie schließlich sorglos und fröhlich waren, ließ er einen Teil der Legionen gegen sie ausrücken, unter deren Ansturm sich die Parther zerstreuten und in verschiedene Richtungen versprengten. (9) Pakoros glaubte nun, dass seine Männer auf der Flucht die römischen Legionen mit sich fortgelockt hätten, und griff das Lager des Ventidius an, weil er meinte, es werde nicht verteidigt. (10) Da ließ Ventidius den restlichen Teil seiner Legionen ausrücken und tötete die gesamte parthische Schar mitsamt ihrem Prinzen Pakoros. Und in keinem anderen Krieg erlitten die Parther jemals eine größere Niederlage. (11) Das wurde Parthien gemeldet. Dort hatte Orodes, der Vater des Pakoros, kurz zuvor noch gehört, dass die Parther Syrien verwüstet und Kleinasien besetzt hatten, und rühmte sich, dass Pakoros der Sieger über die Römer sei. Als er nun jedoch plötzlich vom Tod seines Sohnes und vom Untergang des Heeres erfuhr, wandelte sich sein Schmerz in Wahnsinn. (12) Viele Tage lang sprach er mit niemandem, nahm keine Nahrung zu sich und gab keinen Laut von sich, sodass es so aussah, als wäre er sogar stumm geworden. (13) Viele Tage später, als der Schmerz seine Zunge gelöst hatte, rief er dann nur den Namen des Pakoros; er glaubte, Pakoros zu sehen und zu hören, mit ihm zu sprechen und neben ihm zu stehen. Manchmal wiederum betrauerte er ihn unter Tränen wie einen Toten. (14) Nach langem Kummer befiel dann eine andere Sorge den bemitleidenswerten Greis, nämlich die Frage, welchen aus der Schar seiner 30 Söhne er anstelle des Pakoros zum König bestimmen sollte. (15) Die vielen Nebenfrauen, die eine so große Zahl von jungen Männern zur Welt gebracht hatten, bedrängten den alten Mann, weil jede für ihre eigenen Kinder vorsorgen wollte. (16) Doch das Schicksal Parthiens, wo es gleichsam bereits üblich ist, Vatermörder als Könige zu haben, sorgte dafür, dass der schlimmste Verbrecher von allen, der ebenfalls Phraates362 hieß, als König eingesetzt wurde.
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5 (1) Itaque statim, quasi nollet mori, patrem interfecit; fratres quoque omnes XXX trucidat. Sed nec in filiis cessant parricidia. (2) Nam cum infestos sibi optimates propter adsidua scelera videret, ne esset, qui nominari rex posset, adultum filium interfici iubet. (3) Huic Antonius propter auxilium adversus se et Caesarem latum bellum cum sedecim validissimis legionibus intulit, sed graviter multis proeliis vexatus a Parthia refugit. (4) Qua victoria insolentior Phrahates redditus, cum multa crudeliter consuleret, in exilium a populo suo pellitur. (5) Itaque cum magno tempore finitimas civitates, ad postremum Scythas precibus fatigasset, Scytharum maxime auxilio in regnum restituitur. (6) Hoc absente regem Parthi Tiridaten quendam constituerant, qui audito adventu Scytharum cum magna amicorum manu ad Caesarem in Hispania bellum tunc temporis gerentem profugit, obsidem Caesari minimum Phrahatis filium ferens, quem neglegentius custoditum rapuerat. (7) Quo cognito Phrahates legatos statim ad Caesarem mittit, servum suum Tiridaten et filium remitti sibi postulat. (8) Caesar et legatione Phrahatis audita et Tiridatis postulatis cognitis (nam et ipse restitui in regnum desiderabat, iuris Romanorum futuram Parthiam adfirmans, si eius regnum muneris eorum fuisset) neque Tiridaten dediturum se Parthis dixit, neque adversus Parthos Tiridati auxilia daturum. (9) Ne tamen per omnia nihil a Caesare obtentum videretur, et Phrahati filium sine pretio remisit et Tiridati, quoad manere apud Romanos vellet, opulentum sumptum praeberi iussit. (10) Post haec finito Hispaniensi bello, cum in Syriam ad conponendum Orientis statum venisset, metum Phrahati incussit, ne bellum Parthiae vellet inferre. (11) Itaque tota Parthia captivi ex Crassiano sive Antoni exercitu recollecti signaque cum his militaria Augusto remissa. (12) Sed et filii nepotesque Phrahatis obsides Augusto dati, plusque Caesar magnitudine nominis sui fecit, quam armis facere alius imperator potuisset.
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5 (1) Daher tötete er sofort seinen Vater, so als ob dieser nicht von alleine sterben wollte; auch alle 30 Brüder363 ließ er abschlachten. Und selbst vor seinen eigenen Söhnen machten die Verwandtenmorde nicht Halt. (2) Denn Phraates sah, dass ihm die Adeligen wegen seiner ständigen Verbrechen feindlich gesinnt waren, und damit niemand mehr übrig blieb, den man zum Gegenkönig ernennen konnte, ließ er seinen erwachsenen Sohn töten. (3) Antonius begann wegen der Unterstützung, die Phraates gegen ihn selbst und gegen Caesar geschickt hatte, mit sechzehn starken Legionen einen Krieg gegen ihn, doch er wurde in vielen Schlachten schwer zermürbt und floh aus Parthien. (4) Dieser Sieg machte Phraates noch dreister, und weil er viele grausame Maßnahmen traf, wurde er von seinem eigenen Volk in die Verbannung getrieben. (5) Nachdem er nun lange Zeit die benachbarten Gemeinden und zuletzt die Skythen mit Bitten bestürmt hatte, wurde er schließlich wieder in seine Königsherrschaft eingesetzt, in erster Linie durch die Unterstützung der Skythen. (6) In seiner Abwesenheit hatten die Parther einen gewissen Tiridates364 zum König ernannt. Sobald dieser von der Ankunft der Skythen hörte, floh er mit einer großen Schar von Vertrauten zu Caesar, der zu diesem Zeitpunkt gerade in Spanien Krieg führte.365 Dabei brachte er Caesar den jüngsten Sohn des Phraates als Geisel, den er hatte entführen können, weil man ihn zu nachlässig bewacht hatte. (7) Als Phraates davon erfuhr, schickte er sofort Gesandte zu Caesar und verlangte, dass man ihm seinen Sklaven Tiridates und seinen Sohn zurückschicke. (8) Caesar hörte die Gesandtschaft des Phraates an und nahm die Forderungen des Tiridates zur Kenntnis. Denn auch Tiridates selbst wollte wieder in seine Königsherrschaft eingesetzt werden und versicherte, Parthien werde der römischen Oberhoheit unterstehen, wenn seine eigene Herrschaft das Geschenk der Römer sei. Dann verkündete Caesar, er werde weder Tiridates den Parthern ausliefern noch Tiridates Hilfstruppen gegen die Parther geben. (9) Damit es nun aber nicht so aussah, als hätten sie in keinem Punkt etwas bei Caesar erreicht, sandte Caesar Phraates seinen Sohn ohne Lösegeld zurück und ordnete an, dass Tiridates, so lange wie er bei den Römern bleiben wolle, reiche Mittel zur Verfügung gestellt wurden. (10) Als Caesar dann nach dem Abschluss des Spanischen Krieges nach Syrien kam, um die Verhältnisse im Osten zu ordnen, bekam Phraates Angst, dass Caesar einen Krieg gegen Parthien beginnen wolle. (11) Daher ließ er in ganz Parthien die Kriegsgefangenen aus den Heeren des Crassus und des Antonius zusammentreiben und sandte zusammen mit ihnen auch die Feldzeichen an Augustus zurück. (12) Doch auch die Söhne und Enkel des Phraates wurden Augustus als Geiseln gestellt, und so bewirkte Caesar durch seinen berühmten Namen mehr, als ein anderer Feldherr mit Waffengewalt hätte bewirken können.
PROLOGUS LIBRI XLIII Tertio et quadragensimo volumine continentur origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium. Origines deinde Liguriae et Massiliensium res gestae.
LIBER XLIII 1 (1) Parthicis orientalibusque ac totius propemodum orbis rebus explicitis ad initia Romanae urbis Trogus veluti post longam peregrinationem domum revertitur ingrati civis officium existimans, si, cum omnium gentium res gestas inlustraverit, de sola tantum patria taceat. (2) Breviter igitur initia Romani imperii perstringit, ut nec modum propositi operis excedat nec utique originem urbis, quae est caput totius orbis, silentio praetermittat. (3) Italiae cultores primi Aborigines fuere, quorum rex Saturnus tantae iustitiae fuisse dicitur, ut neque servierit quisquam sub illo neque quicquam privatae rei habuerit, sed omnia communia et indivisa omnibus fuerint, veluti unum cunctis patrimonium esset. (4) Ob cuius exempli memoriam cautum est, ut Saturnalibus exaequato omnium iure passim in conviviis servi cum dominis recumbant. (5) Ita que Italia regis nomine Saturnia appellata, et mons, in quo habitabat, Saturnius, in quo nunc veluti ab Iove pulso sedibus suis Saturno Capitolium est. (6) Post hunc tertio loco regnasse Faunum ferunt, sub quo Euander ab Arcadiae urbe Pallanteo in Italiam cum mediocri turba popularium venit, cui Faunus et agros et montem, quem ille postea Palatium appellavit, benigne adsignavit. (7) In huius radicibus templum Lycaeo, quem Graeci Pana, Romani Lupercum appellant, constituit; ipsum dei simulacrum nudum caprina pelle amictum est, quo habitu nunc Romae Lupercalibus decurritur. (8) Fauno uxor fuit nomine Fatua, quae adsidue divino spiritu inpleta veluti per furorem futura praemonebat. Unde adhuc, qui inspirari solent, fatuari dicuntur. (9) Ex filia Fauni et Hercule, qui eodem tempore extincto Geryone armenta, victoriae praemia, per Italiam ducebat, stupro conceptus Latinus procreatur. (10) Quo tenente regnum Aeneas ab Ilio
Vorwort zum 43. Buch Das dreiundvierzigste Buch enthält die Ursprünge der frühen Bewohner von Latium, die Lage der Stadt Rom und ihre Geschichte bis zu Tarquinius Priscus. Im Anschluss die Ursprünge von Ligurien und die Geschichte der Massilienser.
Buch 43 1 (1) Nachdem Trogus die parthische und die orientalische Geschichte sowie nahezu die gesamte Weltgeschichte dargelegt hat, kehrt er zu den Ursprüngen der Stadt Rom und damit wie nach einer langen Reise nach Hause zurück. Er glaubte nämlich, er werde sich bei seiner Aufgabe als ein undankbarer Bürger erweisen, wenn er die Leistungen aller Völker vorgestellt hätte und dann einzig und allein über seine Heimat schwiege. (2) Deshalb streift er kurz die Anfänge des römischen Reiches, um einerseits das Maß des geplanten Werkes nicht zu überschreiten, andererseits aber den Ursprung der Stadt Rom, der Hauptstadt der ganzen Welt, nicht stillschweigend zu übergehen. (3) Die ersten Bewohner Italiens waren die Aboriginer. Ihr König Saturnus366 soll so gerecht gewesen sein, dass unter seiner Herrschaft weder jemand Sklave war noch jemand Privateigentum besaß, sondern alles der gemeinsame und unteilbare Besitz aller war, so als ob alle nur ein einziges Vermögen hätten. (4) Zur Erinnerung an dieses Beispiel wurde verfügt, dass an den Saturnalien alle Menschen gleichberechtigt sind und sich überall bei den Festmählern die Sklaven gemeinsam mit ihren Herren zum Mahl niederlegen. (5) Nach diesem König wurde Italien daher Saturnia genannt und der Berg, auf dem er wohnte, Saturnius. Darauf befindet sich heute das Capitolium, als wäre Saturnus von Jupiter aus seinem Wohnsitz vertrieben worden. (6) An dritter Stelle nach Saturnus soll Faunus367 geherrscht haben, während dessen Regierung Euander368 mit einer kleinen Schar von Landsleuten aus der arkadischen Stadt Pallantion nach Italien kam. Faunus wies ihm großzügig Felder und den Berg, den Euander später Palatium nannte, zu. (7) An dessen Fuß errichtete Euander einen Tempel für Lykaios, den die Griechen Pan und die Römer Lupercus nennen. Das Kultbild des Gottes selbst ist nackt und nur mit einem Ziegenfell bedeckt, und in dieser Kleidung läuft man heute in Rom an den Luperkalien369 herum. (8) Faunus hatte eine Gattin namens Fatua, die immer von göttlichem Geist erfüllt war und wie in Verzückung die Zukunft vorhersagte. Daher verwendet man auch jetzt noch das Wort fatuari, wenn Menschen in Ekstase geraten. (9) Von der Tochter des Faunus und von Herakles, der zur selben Zeit nach der Tötung des Geryon370 dessen Herden, den Lohn für seinen Sieg, durch Italien führte, stammte Latinus371 ab, der bei einer Vergewaltigung gezeugt worden war. (10) Während Latinus die Königsherrschaft innehatte, kam Aeneas nach
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Troia a Graecis expugnata in Italiam venit statimque bello exceptus, cum in aciem exercitum eduxisset, ad conloquium vocatus tantam admirationem sui Latino praebuit, ut et in societatem regni reciperetur et Lavinia in matrimonium ei data gener adscisceretur. (11) Post haec commune utriusque bellum adversus Turnum, regem Rutulorum, propter fraudatas Laviniae nuptias fuit, in quo et Turnus et Latinus interiere. (12) Igitur cum Aeneas iure victoriae utroque populo potiretur, urbem ex nomine uxoris Lavinium condidit. (13) Bellum deinde adversus Mezentium, Etruscorum regem, gessit, in quo cum ipse occidisset, in locum eius Ascanius filius successit, qui Lavinio relicto Longam Albam condidit, quae CCC annis caput regni fuit. 2 (1) Post multos deinde huius urbis reges ad postremum Numitor et Amulius regno potiti sunt. (2) Sed Amulius cum vi aetate potiorem Numitorem oppressisset, filiam eius Ream in perpetuam virginitatem, ne quis vindex regni virilis sexus ex gente Numitoris oriretur, demersit, addita iniuriae specie honoris, ut non damnata, sed sacerdos electa videretur. (3) Igitur clausa in luco Marti sacro duos pueros, incertum stupro an ex Marte conceptos, enixa est. (4) Quo cognito Amulius multiplicato metu proventu duorum pueros exponi iubet et puellam vinculis onerat, ex quorum iniuria decessit. (5) Sed Fortuna origini Romanae prospiciens pueros lupae alendos obtulit, quae amissis catulis distenta ubera exinanire cupiens nutricem se infantibus praebuit. (6) Cum saepius ad parvulos veluti ad catulos reverteretur, rem Faustulus pastor animadvertit subtractosque ferae inter greges pecorum agresti vita nutrivit. (7) Martios pueros fuisse, sive quod in luco Martis enixi sunt sive quod a lupa, quae in tutela Martis est, nutriti, veluti manifestis argumentis creditum. Nomina pueris alteri Remo, alteri Romulo fuere. (8) Adultis inter pastores de virtute cotidiana certamina et vires et pernicitatem auxere. (9) Igitur cum latrones a rapina pecorum industrie frequenterque submoverent, Remus ab isdem latronibus captus veluti ipse esset, quod in aliis prohibebat, regi offertur; crimini datur, quasi
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der Eroberung Trojas durch die Griechen von Ilion nach Italien und wurde sofort kriegerisch empfangen. Als Aeneas sein Heer zur Schlacht ausrücken ließ, wurde er zu einer Unterredung gerufen und erregte bei Latinus so große Bewunderung, dass er als Mitregent an der Königsherrschaft beteiligt wurde, Lavinia372 als Gattin erhielt und als Schwiegersohn angenommen wurde. (11) Danach führten Aeneas und Latinus gemeinsam einen Krieg gegen Turnus373, den König der Rutuler374, der um die Ehe mit Lavinia betrogen worden war. Dabei kamen sowohl Turnus als auch Latinus ums Leben. (12) Aeneas bemächtigte sich nun nach dem Recht des Siegers der Herrschaft über beide Völker und gründete die Stadt Lavinium375, benannt nach seiner Gattin. (13) Dann führte er einen Krieg gegen den Etruskerkönig Mezentius376, in dem er selbst fiel. An seine Stelle trat sein Sohn Ascanius377, der Lavinium verließ und Alba Longa378 gründete, das 300 Jahre lang die Hauptstadt des Königreiches war. 2 (1) Nach vielen Königen, die über diese Stadt herrschten, erhielten dann schließlich Numitor und Amulius die Königsherrschaft.379 (2) Doch Amulius stürzte Numitor, der wegen seines Alters die höhere Stellung innehatte, und zwang dessen Tochter Rea380 zu ewiger Jungfräulichkeit, damit aus dem Geschlecht des Numitor kein männlicher Nachfolger hervorgehe, der die Herrschaft beanspruchen könnte. Dabei verlieh er diesem Unrecht den Anschein, es wäre eine Ehre, sodass es so aussah, als wäre Rea nicht verurteilt, sondern als Priesterin381 auserwählt worden. (3) Sie wurde also in einem Hain eingeschlossen, der dem Mars geweiht war, und brachte später zwei Knaben zur Welt, wobei ungewiss war, ob sie diese durch eine unerlaubte Beziehung oder etwa von Mars selbst empfangen hatte. (4) Als Amulius davon erfuhr, vervielfachte sich durch die Geburt der zwei Knaben seine Furcht, und er befahl, die Kinder auszusetzen und das Mädchen in Ketten zu legen – ein Unrecht, an dem sie starb. (5) Doch Fortuna wachte über den Ursprung Roms und führte den Knaben eine Wölfin zum Säugen zu. Die Wölfin hatte ihre Jungen verloren, und weil sie ihre prallen Zitzen leeren wollte, bot sie sich den Kindern als Amme an. (6) Sie kehrte dann häufiger zu den Kleinen zurück, als wären es ihre eigenen Jungen, und das bemerkte der Hirte Faustulus382. Er nahm dem wilden Tier die Kinder weg und zog sie mitten unter den Viehherden groß, wo er das Leben eines Bauers führte. (7) Man glaubte, als ob man dafür unumstößliche Beweise hätte, dass die Knaben die Söhne des Mars gewesen seien – entweder weil sie im Hain des Mars zur Welt gekommen oder weil sie von einer Wölfin, die unter dem Schutz des Mars steht, gesäugt worden waren. Der Name des einen Knaben war Remus, der des anderen Romulus. (8) Als sie erwachsen waren, verglichen sie täglich im Wettstreit mit den anderen Hirten ihre Fähigkeiten und vermehrten so ihre Kräfte und ihre Schnelligkeit. (9) Während sie nun häufig voller Tatkraft Räuber abwehrten, die das Vieh stehlen wollten, wurde Remus von ebendiesen Räubern gefangen und vor den König geführt, als ob er selbst
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greges Numitoris infestare solitus esset. Tunc a rege Numitori in ultionem traditur. (10) Sed Numitor adulescentia iuvenis permotus et in suspitionem expositi nepotis adductus, cum eum nunc liniamentorum filiae similitudo, nunc aetas expositionis temporibus congruens anxium tenerent, repente Faustulus cum Romulo supervenit; a quo origine cognita puerorum facta conspiratione et adulescentes in ultionem maternae necis et Numitor in vindictam erepti regni armantur. 3 (1) Occiso Amulio regnum Numitori restituitur et urbs Romana ab adules centibus conditur. (2) Tunc et senatus centum seniorum, qui patres dicti sunt, constituitur; tunc et vicinis conubia pastorum dedignantibus virgines Sabinae rapiuntur, finitimisque populis armis subiectis primo Italiae et mox orbis imperium quaesitum. (3) Per ea tempora adhuc reges hastas pro diademate habebant, quas Graeci ‚sceptra‘ dixere. Nam et ab origine rerum pro diis inmortalibus veteres hastas coluere, ob cuius religionis memoriam adhuc deorum simulacris hastae adduntur. (4) Temporibus Tarquinii regis ex Asia Phocaeensium iuventus ostio Tiberis invecta amicitiam cum Romanis iunxit; inde in ultimos Galliae sinus navibus profecta Massiliam inter Ligures et feras gentes Gallorum condidit, magnasque res, sive dum armis se adversus Gallicam feritatem tuentur sive dum ultro lacessunt, a quibus fuerant antea lacessiti, gesserunt. (5) Nam que Phocaeenses exiguitate ac macie terrae coacti studiosius mare quam terras exercuere: piscando mercandoque, plerumque etiam latrocinio maris, quod illis temporibus gloriae habebatur, vitam tolerabant. (6) Itaque in ultimam Oceani oram procedere ausi in sinum Gallicum ostio Rhodani amnis devenere, (7) cuius loci amoenitate capti, reversi domum referentes, quae viderant, plures sollicitavere. (8) Duces classis Simos et Protis fuere. Itaque regem Segobrigiorum, Nannum nomine, in cuius finibus urbem condere gestiebant, amicitiam petentes conveniunt. (9) Forte eo die rex occupatus in apparatu nuptiarum Gyptis filiae erat, quam more gentis electo inter epulas genero nuptum
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das getan hätte, woran er andere gehindert hatte. Man beschuldigte ihn, er raube immer wieder die Herden des Numitor. Dann überantwortete ihn der König dem Numitor zur Bestrafung. (10) Doch Numitor war gerührt von der Jugend des Mannes, und ihn beschlich der Verdacht, es handle sich bei ihm um seinen ausgesetzten Enkel. Denn die Ähnlichkeit seiner Züge mit denen seiner Tochter und auch sein Alter, das mit dem Zeitpunkt der Aussetzung zusammenpasste, beunruhigten Numitor. Plötzlich kam unvermutet Faustulus mit Romulus dazu und unterrichtete Numitor über die Herkunft der Knaben. Dann verschworen und bewaffneten sie sich, die jungen Männer, um den Tod ihrer Mutter zu rächen, und Numitor, um die ihm entrissene Herrschaft zurückzufordern. 3 (1) Amulius wurde getötet und die Herrschaft an Numitor zurückgegeben; die jungen Männer gründeten die Stadt Rom.383 (2) Dann wurde ein Senat aus hundert älteren Männern, die man patres nannte, eingerichtet;384 dann wurden auch die jungen Sabinerinnen geraubt, weil die Grenznachbarn es für unwürdig hielten, Ehen mit Hirten zu schließen. Die benachbarten Völker wurden mit Waffengewalt unterworfen, und so errang man die Herrschaft zuerst über Italien und dann über die ganze Welt.385 (3) In dieser Zeit hatten die Könige anstelle des Königsdiadems immer noch Lanzen, welche die Griechen ‚sceptra‘ nannten. Denn von Anbeginn der Zeit an verehrten die Vorfahren Lanzen als unsterbliche Götter, und zum Gedenken an diese kultische Verehrung werden noch heute den Kultbildern der Götter Lanzen beigegeben. (4) Zur Zeit des Königs Tarquinius segelte eine Jungmannschaft der Phokaier386 aus Kleinasien in die Tibermündung und schloss einen Freundschaftsvertrag mit den Römern. Von dort brach sie mit ihren Schiffen zu den äußersten Buchten Galliens auf und gründete Massilia inmitten der Ligurer und der barbarischen gallischen Stämme. Die Phokaier vollbrachten große Taten, während sie sich entweder mit Waffengewalt gegen die wildenGallier schützten oder von sich aus diejenigen herausforderten, von denen sie zuvor herausgefordert worden waren. (5) Denn die Phokaier waren durch ihr kleines und ödes Land gezwungen, ihren Lebensunterhalt eher auf dem Meer als auf dem Land zu suchen. So fristeten sie ihr Leben durch Fischerei, Handel und meist auch durch Seeräuberei, die zu jener Zeit als ruhmvoll galt. (6) Deshalb wagten sie sich bis zur entferntesten Küste des Ozeans vor und kamen dabei zum gallischen Meerbusen387 an der Mündung des Flusses Rhône. (7) Die Schönheit des Ortes bezauberte sie, und als sie nach Hause zurückkehrten und berichteten, was sie gesehen hatten, lockten sie noch mehrere Menschen an. (8) Die Anführer der Flotte waren Simos und Protis. Sie suchten nun den König der Segobrigier388 namens Nannus auf, in dessen Gebiet sie eine Stadt gründen wollten, und baten um einen Freundschaftsvertrag. (9) Gerade an diesem Tag war der König zufällig mit den Vorbereitungen für die Hochzeit seiner Tochter Gyptis
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tradere illic parabat. (10) Itaque cum ad nuptias invitati omnes proci essent, rogantur etiam Graeci hospites ad convivium. (11) Introducta deinde virgo cum iuberetur a patre aquam porrigere ei, quem virum eligeret, tunc omissis omnibus ad Graecos conversa aquam Proti porrigit, qui factus ex hospite gener locum condendae urbis a socero accepit. (12) Condita igitur Massilia est prope ostia Rhodani amnis in remoto sinu, velut in angulo maris. (13) Sed Ligures incrementis urbis invidentes Graecos adsiduis bellis fatigabant, qui pericula propulsando in tantum enituerunt, ut victis hostibus in captivis agris multas colonias constituerint. 4 (1) Ab his igitur Galli et usum vitae cultioris deposita ac mansuefacta barbaria et agrorum cultus et urbes moenibus cingere didicerunt. (2) Tunc et legibus, non armis vivere, tunc vitem putare, tunc olivam serere consuerunt, adeo que magnus et hominibus et rebus inpositus est nitor, ut non Graecia in Galliam emigrasse, sed Gallia in Graeciam translata videretur. (3) Mortuo rege Nanno Segobrigiorum, a quo locus acceptus condendae urbis fuerat, cum regno filius eius Comanus successisset, adfirmante quodam regulo, quandoque Massiliam exitio finitimis populis futuram, opprimendamque in ipso ortu, ne mox validior ipsum obrueret. (4) Subnectit et illam fabulam: canem aliquando partu gravidam locum a pastore precario petisse, in quo pareret, quo obtento iterato petisse, ut sibi educare eodem in loco catulos liceret; ad postremum adultis catulis fultam domestico praesidio proprietatem loci sibi vindicasse. (5) Non aliter Massilienses, qui nunc inquilini videantur, dominos quandoque regionum futuros. (6) His incitatus rex insidias Massiliensibus struit. Itaque sollemni Floraliorum die multos fortes ac strenuos viros hospitii iure in urbem misit, plures sirpeis latentes frondibusque supertectos induci vehiculis iubet, (7) ipse cum exercitu in proximis montibus delitescit, ut, cum nocte a
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beschäftigt, die er nach dem Stammesbrauch mit einem Schwiegersohn vermählen wollte, der erst während des Mahls ausgewählt würde. (10) Als nun alle Freier zur Hochzeit geladen waren, bat man auch die Griechen als Gäste zum Festmahl. (11) Dann wurde die junge Frau hereingeführt und von ihrem Vater aufgefordert, demjenigen Mann Wasser zu reichen, den sie als Gatten auswähle. Da ging sie an allen anderen vorbei, wandte sich den Griechen zu und reichte Protis das Wasser, der damit vom Gast zum Schwiegersohn wurde und von seinem Schwiegervater einen Platz für eine Stadtgründung erhielt. (12) Und so wurde Massilia dicht bei der Mündung des Flusses Rhône in einer abgelegenen Bucht wie in einem Winkel des Meeres gegründet. (13) Doch die Ligurer waren neidisch auf das Wachstum der Stadt und zermürbten die Griechen durch ständige Kriege. Die Griechen hingegen setzen sich so ausgezeichnet gegen die Gefahren zur Wehr, dass sie die Feinde besiegen und viele Siedlungen in den eingenommenen Gebieten gründen konnten. 4 (1) Von ihnen lernten nun die Gallier, als sie ihre barbarische Art abgelegt und bezähmt hatten, ein zivilisierteres Leben zu führen, Felder zu bestellen und Städte mit Mauern zu umgeben. (2) Dann gewöhnten sie sich auch daran, nach Gesetzen statt nach dem Recht der Waffen zu leben, Weinreben zu beschneiden und Olivenbäume zu pflanzen. Und die Menschen und ihre Leistungen standen in so glänzendem Licht, dass es so aussah, als wäre nicht Griechenland nach Gallien ausgewandert, sondern Gallien nach Griechenland übertragen worden. (3) Nach dem Tod des Segobrigierkönigs Nannus, der den Platz für die Stadtgründung zur Verfügung gestellt hatte, folgte ihm sein Sohn Comanus in der Königsherrschaft nach. Da behauptete ein Stammesfürst, Massilia werde einmal die benachbarten Völker ins Verderben stürzen und müsse deshalb noch in seiner Entstehung ausgelöscht werden, damit es nicht bald noch stärker sei und Comanus selbst erdrücke. (4) Er fügte auch folgende Erzählung hinzu: Einst habe eine trächtige Hündin von einem Hirten einen Ort erbettelt, an dem sie ihre Jungen zu Welt bringen könne. Als sie den Platz erhielt, habe sie eine weitere Bitte an den Hirten gerichtet, nämlich dass er ihr erlauben möge, ihre Jungen an ebendiesem Ort aufziehen. Nachdem die Jungen schließlich ausgewachsen waren, habe die Hündin, gestärkt durch die Hilfe ihrer Familie, das Eigentumsrecht an diesem Ort für sich in Anspruch genommen. (5) Und nicht anders würden die Massilienser, die jetzt den Eindruck erweckten, als wären sie nur Hausgenossen, irgendwann einmal die Herren des Gebiets sein. (6) Durch diese Worte ließ sich der König aufhetzen und plante einen Anschlag auf die Massilienser. So schickte er – wozu er nach der Gastfreundschaft berechtigt war – am Festtag der Floralien389 viele tapfere und tatkräftige Männer in die Stadt und ließ auf Wagen noch mehrere hineinbringen, die unter Binsen verborgen und mit Laub bedeckt waren. (7) Er selbst versteckte sich mit seinem Heer auf den nahen Bergen, um dann, wenn die zuvor erwähnten Männer in der
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praedictis apertae portae forent, tempestive ad insidias adesset urbemque somno ac vino sepultam armatis invaderet. (8) Sed has insidias mulier quaedam regis cognata prodidit, quae adulterare cum Graeco adulescente solita in amplexu iuvenis miserata formae eius insidias aperuit periculumque declinare iubet. (9) Ille rem statim ad magistratus defert; atque ita patefactis insidiis cuncti Ligures conprehenduntur latentesque de sirpeis protrahuntur. (10) Quibus omnibus interfectis insidianti regi insidiae tenduntur. Caesa cum ipso rege hostium septem milia. (11) Exinde Massilienses festis diebus portas claudere, vigilias agere, stationes in muris observare, peregrinos recognoscere, curas habere, ac veluti bellum habeant, sic urbem pacis temporibus custodire. (12) Adeo illic bene instituta non temporum necessitate, sed recte faciendi consuetudine servantur. 5 (1) Post haec magna illis cum Liguribus, magna cum Gallis fuere bella, quae res et urbis gloriam auxit et virtutem Graecorum multiplicata victoria celebrem inter finitimos reddidit. (2) Karthaginiensium quoque exercitus, cum bellum captis piscatorum navibus ortum esset, saepe fuderunt pacemque victis dederunt, (3) cum Hispanis amicitiam iunxerunt, cum Romanis prope ab initio conditae urbis foedus summa fide custodierunt auxiliisque in omnibus bellis industrie socios iuverunt. Quae res illis et virium fiduciam auxit et pacem ab hostibus praestitit. (4) Cum igitur Massilia et fama rerum gestarum et abundantia opum et virium gloria virente floreret, repente finitimi populi ad nomen Massiliensium delendum velut ad commune extinguendum incendium concurrunt. (5) Dux consensu omnium Catumandus regulus eligitur. Qui cum magno exercitu lectissimorum virorum urbem hostium obsideret, per quietem specie torvae mulieris, quae se deam dicebat, exterritus ultro pacem cum Massiliensibus fecit, (6) petitoque, ut intrare illi urbem et deos eorum adorare liceret, cum in arcem Minervae venisset, conspecto in porticibus simulacro deae, quam per quietem viderat, repente exclamat illam esse, quae se nocte exterruisset, illam, quae recedere ab obsidione iussisset. (7) Gratulatus que Massiliensibus, quod animadverteret eos ad curam deorum inmortalium
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Nacht die Tore geöffnet hätten, rechtzeitig zu seinem Anschlag hinzuzustoßen und mit seinen Kriegern in die Stadt einzufallen, die in Schlaf und Trunkenheit versunken sei. (8) Doch dieser hinterlistige Plan wurde von einer Frau verraten, die mit dem König verwandt war und eine Affäre mit einem jungen Griechen hatte. Als sie in seinen Armen lag, bekam sie Mitleid mit dem schönen jungen Mann, enthüllte ihm den Anschlag und forderte ihn auf, die Gefahr abzuwenden. (9) Er meldete die Angelegenheit sofort den Beamten. Als nun der Anschlag aufgedeckt war, verhaftete man alle Ligurer und zog die Versteckten unter den Binsen hervor. (10) Man tötete sie alle und lockte dann den hinterhältigen König selbst in einen Hinterhalt. (11) 7000 Feinde wurden mitsamt dem König getötet. (11) Seit dieser Zeit verschließen die Massilienser an Festtagen ihre Tore, stehen Wache, lassen Posten auf den Mauern Ausschau halten, mustern Fremde genau, sind aufmerksam und bewachen in Friedenszeiten die Stadt so, als ob man sich im Krieg befände. (12) So sehr werden dort gute Gepflogenheiten bewahrt, nicht nur wenn die Zeiten es erfordern, sondern weil die Massilienser das richtige Handeln gewohnt sind. 5 (1) Danach führten die Massilienser schwere Kriege gegen die Ligurer und auch gegen die Gallier. Das mehrte den Ruhm der Stadt, und wegen ihrer zahlreichen Siege erlangte die Tapferkeit der Griechen bei den Grenznachbarn Berühmtheit. (2) Als dann Fischerboote gekapert wurden und deshalb ein Krieg ausbrach, schlugen die Massilienser auch oft die karthagischen Heere und gewährten den Besiegten Frieden. (3) Mit den Spaniern schlossen sie einen Freundschaftsvertrag; mit den Römern hatten sie beinahe von Beginn der Stadtgründung an ein Bündnis, das sie in größter Treue bewahrten, und unterstützten ihre Bundesgenossen in allen Kriegen eifrig mit Hilfstruppen. Das vermehrte ihr Vertrauen auf ihre Kräfte und sicherte ihnen den Frieden mit ihren Feinden. (4) Als nun Massilia wegen seiner glorreichen Taten, seines übergroßen Reichtums und seiner ruhmvollen, starken Macht in höchster Blüte stand, liefen plötzlich die benachbarten Stämme zusammen, um das Volk der Massilienser zu vernichten, als ob sie einen für alle bedrohlichen Brand löschen wollten. (5) Zum Anführer wählte man unter allgemeiner Zustimmung den Stammesfürsten Catumandus. Während er nun mit einem großen Heer ausgewählter Männer die Stadt der Feinde belagerte, erschreckte ihn in einem Traum die Erscheinung einer furchterregenden Frau, die sagte, sie sei eine Göttin. Deshalb schloss Catumandus von sich aus Frieden mit den Massiliensern. (6) Anschließend bat er darum, ihre Stadt betreten und ihre Götter anbeten zu dürfen. Als er zur Burg der Minerva kam und in den Säulengängen das Kultbild der Göttin sah, die er im Traum erblickt hatte, rief er plötzlich laut, sie selbst sei es, die ihn in der Nacht erschreckt und ihm befohlen habe, sich von der Belagerung zurückzuziehen. (7) Und er beglückwünschte die Massilienser, weil er – wie er sagte – selbst erfahren hatte, dass sie in der Obhut der unsterb-
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pertinere, torque aureo donata dea in perpetuum amicitiam cum Massiliensibus iunxit. (8) Parta pace et securitate fundata revertentes a Delphis Massiliensium legati, quo missi munera Apollini tulerant, audiverunt urbem Romanam a Gallis captam incensamque. (9) Quam rem domi nuntiatam publico funere Massilienses prosecuti sunt aurumque et argentum publicum privatumque contulerunt ad explendum pondus Gallis, a quibus redemptam pacem cognoverant. (10) Ob quod meritum et immunitas illis decreta et locus spectaculorum in senatu datus et foedus aequo iure percussum. (11) In postremo libro Trogus: maiores suos a Vocontiis originem ducere; avum suum Trogum Pompeium Sertoriano bello civitatem a Cn. Pompeio percepisse, (12) patruum Mithridatico bello turmas equitum sub eodem Pompeio duxisse; patrem quoque sub C. Caesare militasse epistularumque ac legationum, simul et anuli curam habuisse.
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lichen Götter stünden. Dann weihte er der Göttin eine goldene Halskette und schloss mit den Massiliensern auf ewig einen Freundschaftsvertrag. (8) Nachdem nun der Frieden gewonnen und die Sicherheit fest begründet war, kehrten Gesandte der Massilienser aus Delphi zurück, wohin man sie geschickt hatte, um Apollon Geschenke zu bringen. Dabei hörten sie, dass die Gallier die Stadt Rom eingenommen und in Brand gesteckt hatten. (9) Als sie das in ihrer Heimat meldeten, hielten die Massilienser Staatstrauer und trugen Gold und Silber aus Staats- und Privatbesitz zusammen, um zu ergänzen, was zu der Summe noch fehlte, für die – wie sie erfahren hatten – die Römer von den Galliern den Frieden erkauft hatten. (10) Wegen dieses Verdienstes gewährte man ihnen durch einen Beschluss Steuerfreiheit, wies ihnen bei den Spielen Zuschauerplätze unter den Senatoren zu und schloss mit ihnen einen Bündnisvertrag, in dem sie gleichberechtigt waren. (11) Am Ende des Buches führt Trogus aus, dass seine eigenen Vorfahren von den Vokontiern abstammen und sein Großvater Trogus Pompeius im Krieg gegen Sertorius390 von Cn. Pompeius391 das Bürgerrecht erhalten habe; sein Onkel habe im Krieg gegen Mithridates unter ebendiesem Pompeius die Reitertruppen angeführt, und sein Vater wiederum habe unter C. Caesar Kriegsdienst geleistet und die Aufsicht über die Korrespondenz, die Gesandtschaften wie auch zugleich über das Amtssiegel geführt.
PROLOGUS LIBRI XLIV Quarto et quadragensimo volumine continentur res Hispaniae et Punicae.
LIBER XLIV 1 (1) Hispania sicuti Europae terminos claudit, ita et huius operis finis futura est. (2) Hanc veteres ab Hibero amne primum Hiberiam, postea ab Hispalo Hispaniam cognominaverunt. (3) Haec inter Africam et Galliam posita Oceani freto et Pyrenaeis montibus clauditur. (4) Sicut minor utraque terra, ita utraque fertilior. Nam neque ut Africa violento sole torretur, neque ut Gallia adsiduis ventis fatigatur, sed media inter utramque hinc temperato calore, inde felicibus et tempestivis imbribus in omnia frugum genera fecunda est, adeo ut non ipsis tantum incolis, verum etiam Italiae urbique Romanae cunctarum rerum abundantia sufficiat. (5) Hinc enim non frumenti tantum magna copia est, verum et vini, mellis oleique. Nec ferri solum materia praecipua, sed et equorum pernices greges. (6) Sed nec summae tantum terrae laudanda bona, verum et abstrusorum metallorum felices divitiae. Iam lini spartique vis ingens, minii certe nulla feracior terra. (7) In hac cursus amnium non torrentes rapidique, ut noceant, sed lenes et vineis campisque inrigui, aestuariis quoque Oceani adfatim piscosi, plerique etiam divites auro, quod in balucibus vehunt. (8) Uno tantum Pyrenaei montis dorso adhaeret Galliae, reliquis partibus undique in orbem mari cingitur. (9) Forma terrae prope quadrata, nisi quod artantibus freti litoribus in Pyrenaeum coit. Porro Pyrenaei montis spatium sexcenta milia passuum efficit. (10) Salubritas caeli per omnem Hispaniam aequalis, quia aeris spiritus nulla paludium gravi nebula inficitur. Huc accedunt et marinae aurae undique versus adsidui flatus, quibus omnem provinciam penetrantibus eventilato terrestri spiritu praecipua hominibus sanitas redditur. 2 (1) Corpora hominum ad inediam laboremque, animi ad mortem parati. Dura omnibus et adstricta parsimonia. (2) Bellum quam otium malunt;
Vorwort zum 44. Buch Das vierundvierzigste Buch enthält die spanische und punische Geschichte.
Buch 44 1 (1) Wie Spanien das Gebiet von Europa begrenzt, so soll es auch den Schluss dieses Werk bilden. (2) Die Vorfahren nannten das Land zuerst Hiberien nach dem Fluss Hiberus392, später Hispanien393 nach dem Hispalus. (3) Spanien liegt zwischen Afrika und Gallien und wird von den Fluten des Ozeans und vom Pyrenäengebirge umschlossen. (4) Es ist zwar kleiner als diese beiden Länder, aber dafür fruchtbarer als beide. Denn es wird weder wie Afrika von der Sonnenglut versengt noch wie Gallien von beständigen Winden geplagt, sondern hat gewissermaßen eine Mittelstellung zwischen beiden. Durch gemäßigte Wärme einerseits und günstige, zeitlich passende Regenfälle andererseits bringt es alle Arten von Früchten in solcher Fülle hervor, dass der Überfluss an Nahrungsmitteln nicht nur für die Einwohner selbst, sondern auch für Italien und für die Stadt Rom ausreicht. (5) Hier gibt es nämlich nicht nur eine große Menge an Getreide, sondern auch an Wein, Honig und Öl. Und man findet nicht nur den Rohstoff Eisen in vorzüglicher Qualität, sondern auch Herden schneller Pferde. (6) Doch nicht nur die Güter an der Erdoberfläche sind bemerkenswert, sondern auch der ergiebige Reichtum an verborgenen Metallen. Hier wächst sehr viel Flachs und Pfriemengras, und sicherlich bringt auch kein Land mehr an Mennige hervor. (7) In diesem Land fließen die Ströme nicht reißend und wild, sodass sie Schaden anrichten würden, sondern langsam, und sie bewässern Weingärten und Felder. Wo sie in den Ozean münden, sind sie sehr fischreich, die meisten sogar reich an Gold, das sie als Goldsand mit sich führen. (8) Nur durch den Gebirgsrücken der Pyrenäen ist Spanien mit Gallien verbunden, an den übrigen Seiten ist es ringsum überall vom Meer umgeben. (9) Die Form des Landes ist nahezu quadratisch, nur auf die Pyrenäen hin läuft es spitzer zu, weil die Meeresküsten das Land einengen. Das Pyrenäengebirge dehnt sich dann über 600 Meilen weit aus. (10) In ganz Spanien herrscht das gleiche gesunde Klima, weil die Luft nicht durch schwere Nebel von Sümpfen verunreinigt wird. Hinzu kommt, dass in alle Richtungen ständig eine Meeresbrise weht, welche die ganze Provinz durchdringt, die Ausdünstung des Erdbodens mit Schwung wegbläst und dadurch den Menschen außerordentliche Gesundheit verleiht. 2 (1) Die Menschen sind körperlich dazu in der Lage, Hunger und Anstrengung zu ertragen, und von ihrem Wesen dazu bereit, den Tod auf sich zu nehmen. Alle üben harte, strenge Sparsamkeit. (2) Sie ziehen den Krieg der Muße
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si extraneus deest, domi hostem quaerunt. (3) Saepe tormentis pro silentio rerum creditarum inmortui; adeo illis potior taciturnitatis cura quam vitae. (4) Celebratur etiam bello Punico servi illius patientia, qui ultus dominum inter tormenta risu exultavit serenaque laetitia crudelitatem torquentium vicit. (5) Velocitas genti pernix, inquies animus: plurimis militares equi et arma sanguine ipsorum cariora. (6) Nullus in festos dies epularum apparatus. Aqua calida lavari post secundum Punicum bellum a Romanis didicere. (7) In tanta saeculorum serie nullus illis dux magnus praeter Viriatum fuit, qui annis decem Romanos varia victoria fatigavit; adeo feris propiora quam hominibus ingenia gerunt. Quem ipsum non iudicio populi electum, sed ut cavendi scientem declinandorumque periculorum peritum secuti sunt. (8) Cuius ea virtus continentiaque fuit, ut, cum consulares exercitus frequenter vicerit, tantis rebus gestis non armorum, non vestis cultum, non denique victum mutaverit, sed in eo habitu, quo primum bellare coepit, perseveraverit, ut quivis gregarius miles ipso imperatore opulentior videretur. 3 (1) In Lusitanis iuxta fluvium Tagum vento equas fetus concipere multi auctores prodidere. Quae fabulae ex equarum fecunditate et gregum multitudine natae sunt, qui tanti in Gallaecia ac Lusitania et tam pernices visuntur, ut non inmerito vento ipso concepti videantur. (2) Gallaeci autem Graecam sibi originem adserunt; siquidem post finem Troiani belli Teucrum morte Aiacis fratris invisum patri Telamoni, cum non reciperetur in regnum, Cyprum concessisse atque ibi urbem nomine antiquae patriae Salaminam condidisse; inde accepta opinione paternae mortis patriam repetisse, (3) sed cum ab Eurysace, Aiacis filio, accessu prohiberetur, Hispaniae litoribus adpulsum loca, ubi nunc est Karthago Nova, occupasse; inde Gallaeciam transisse et positis sedibus genti nomen dedisse. (4) Gallaeciae autem portio Amphilochi dicuntur. Regio cum aeris ac plumbi uberrima, tum et minio, quod etiam vicino flumini nomen dedit. (5) Auro quoque ditissima,
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vor; wenn sie keinen auswärtigen Feind haben, suchen sie einen in der Heimat. (3) Schon oft sind Spanier unter der Folter gestorben, weil sie die Geheimnisse, die man ihnen anvertraut hatte, nicht preisgeben wollten; so viel wichtiger ist ihnen die Verschwiegenheit als ihr eigenes Leben. (4) Man rühmt auch die Leidensfähigkeit jenes Sklaven im Punischen Krieg, der seinen Herrn gerächt hatte und danach unter der Folter jubelnd lachte und durch seine heitere Fröhlichkeit über die Grausamkeiten der Folterknechte triumphierte. (5) Das Volk ist rasch und flink und hat ein unruhiges Wesen; den meisten Spaniern sind Schlachtrösser und Waffen teurer als ihr eigenes Blut. (6) An Festtagen gibt es keine aufwendigen Bankette. Die Spanier haben nach dem Zweiten Punischen Krieg von den Römern gelernt, in warmem Wasser zu baden. (7) Im Verlauf so vieler Jahrhunderte gab es bei ihnen keinen großen Anführer außer Viriatus394, der die Römer zehn Jahre lang mit wechselndem Erfolg zermürbte; so viel ähnlicher ist ihre Natur den wilden Tieren als den Menschen. Diesem Mann folgten sie nicht etwa, weil er durch die Entscheidung des Volkes gewählt worden wäre, sondern weil er sich in Acht zu nehmen wusste und geschickt darin war, Gefahren auszuweichen. (8) Er war so charakterfest und selbstbeherrscht, dass er nach seinen zahlreichen Siegen über konsularische Heere trotz seiner großen Taten weder die Art seiner Bewaffnung und Kleidung noch seine Lebensweise änderte und seine äußere Erscheinung demnach weiterhin genau dieselbe war wie damals, als er zuerst den Kampf begonnen hatte, sodass jeder einfache Soldat reicher zu sein schien als der Feldherr selbst. 3 (1) Bei den Lusitanern395 nahe dem Fluss Tagus werden – so haben es viele Schriftsteller überliefert – die Stuten durch den Wind befruchtet. Diese Erzählungen entsprangen der Fruchtbarkeit der Stuten und der Vielzahl der Herden, denn man sieht in Gallaecia und Lusitanien so große und schnelle Scharen, dass nicht zu Unrecht der Anschein entsteht, als wären sie vom Wind selbst gezeugt worden. (2) Die Callaeci396 machen eine griechische Abkunft für sich geltend. So behaupten sie, dass Teuker397 nach dem Ende des Trojanischen Krieges wegen des Todes seines Bruders Aiax398 seinem Vater Telamon verhasst gewesen und nicht mehr in sein Königreich aufgenommen worden sei. Da habe er sich nach Zypern begeben und dort eine Stadt gegründet, die er nach seiner alten Heimat Salamis genannt habe. Von dort habe er, als er die Kunde vom Tod seines Vaters vernommen habe, wieder in seine Heimat zurückkehren wollen. (3) Doch Eurysakes, der Sohn des Aiax, habe ihm den Zutritt verwehrt, und darum sei er an den spanischen Küsten gelandet und habe sich des Gebiets bemächtigt, wo jetzt Neukarthago399 liegt. Von dort sei er nach Gallaecia weitergezogen, habe hier seinen Wohnsitz errichtet und das Volk nach sich benannt. (4) Ein Teil der Bevölkerung von Gallaecia heißt Amphilochier. Das Gebiet hat sehr ergiebige Vorkommen an Erz und Blei, besonders aber an Mennige, die auch dem benachbarten Fluss seinen Namen gegeben hat400. (5) Auch an Gold ist es sehr
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adeo ut etiam aratro frequenter glebas aureas excidant. (6) In huius gentis finibus sacer mons est, quem ferro violari nefas habetur; sed si quando fulgure terra proscissa est, quod in his locis adsidua res est, detectum aurum velut dei munus colligere permittitur. (7) Feminae res domesticas agrorumque culturas administrant, ipsi armis et rapinis serviunt. (8) Praecipua his quidem ferri materia, sed aqua ipso ferro violentior; quippe temperamento eius ferrum acrius redditur, nec ullum apud eos telum probatur, quod non aut Birbili fluvio aut Chalybe tinguatur. (9) Unde etiam Chalybes fluvii huius finitimi appellati ferroque ceteris praestare dicuntur. 4 (1) Saltus vero Tartessiorum, in quibus Titanas bellum adversus deos gessisse proditur, incoluere Curetes, quorum rex vetustissimus Gargoris mellis colligendi usum primus invenit. (2) Huic cum ex filiae stupro nepos provenisset, pudore flagitii variis generibus extingui parvulum voluit; sed per omnes casus Fortuna quadam servatus ad postremum ad regnum tot periculorum miseratione pervenit. (3) Primum omnium cum eum exponi iussisset et post dies ad corpus expositi requirendum misisset, inventus est vario ferarum lacte nutritus. (4) Deinde relatum domum in tramite angusto, per quem armenta commeare consueverant, proici iubet, crudelis prorsus, qui proculcari nepotem quam simplici morte interfici maluit. (5) Ibi quoque cum inviolatus esset nec alimentis egeret, canibus primo ieiunis et multorum dierum abstinentia cruciatis, mox etiam suibus obiecit. (6) Itaque cum non solum non noceretur, verum etiam quarundam uberibus aleretur, ad ultimum in Oceanum abici iussit. (7) Tum plane manifesto quodam numine inter furentes aestus ac reciprocantes undas, velut nave, non fluctu veheretur, leni salo in litore exponitur, (8) nec multo post cerva adfuit, quae ubera parvulo offerret. Inde deni que conversatione nutricis eximia puero pernicitas fuit; interque cervorum greges diu montes saltusque haud inferior velocitate peragravit. (9) Ad postremum laqueo captus regi dono datus est. Tunc et liniamentorum similitudine
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reich, sodass man sogar mit dem Pflug häufig goldene Schollen aus dem Erdreich hervorholt. (6) Im Gebiet dieses Volkes befindet sich ein heiliger Berg, und es gilt als Frevel, ihn mit Eisen zu verletzen. Wenn die Erde aber einmal durch einen Blitz gespalten wird, was in dieser Gegend ständig vorkommt, dann darf man das dabei freigelegte Gold aufsammeln, als wäre es das Geschenk eines Gottes. (7) Die Frauen kümmern sich um den Haushalt und die Bestellung der Felder, die Männer widmen sich dem Waffenhandwerk und der Räuberei. (8) Der Rohstoff Eisen ist bei ihnen von vorzüglicher Qualität, das Wasser aber noch kräftiger als Eisen selbst. Denn wenn man Eisen darin eintaucht, wird es noch härter. Und keine Waffe findet ihre Billigung, wenn sie nicht in den Flüssen Birbilis401 oder Chalybs eingetaucht worden ist. (9) Aus diesem Grund bezeichnet man auch die Menschen, die in der Nähe dieses Flusses leben, als Chalyber und behauptet, dass ihr Eisen besser sei als das der anderen.402 4 (1) Die Waldschluchten der Tartessier403, in denen der Überlieferung nach die Titanen404 ihren Krieg gegen die Götter geführt haben, wurden von den Kureten405 bewohnt, deren frühester König Gargoris als Erster die Technik erfand, Honig zu sammeln. (2) Als ihm nach einer Affäre seiner Tochter ein Enkel geboren wurde, schämte er sich über diesen Fehltritt und wollte den Kleinen auf verschiedene Arten beseitigen.406 Doch der Knabe wurde in allen Fällen gewissermaßen von Fortuna bewahrt und gelangte zuletzt zur Königsherrschaft, weil die vielen Gefahren Mitleid erregten. (3) Zuallererst ließ Gargoris ihn aussetzen und sandte nach einigen Tagen jemanden aus, um den Leichnam des ausgesetzten Knaben zu suchen. Doch als man den Kleinen fand, hatten ihn wilde Tiere mit Milch genährt. (4) Man brachte ihn nach Hause, und daraufhin ließ Gargoris ihn auf einen schmalen Pfad legen, auf dem gewöhnlich die Rinderherden entlangzogen. Gargoris war wahrlich ein grausamer Mann, da er seinen Enkel lieber tottrampeln lassen als einfach nur umbringen wollte. (5) Weil der Knabe aber auch hier unverletzt blieb und es ihm nicht an Nahrung fehlte, warf Gargoris ihn zuerst Hunden vor, die viele Tage lang nicht gefüttert worden waren und unter quälendem Hunger litten, dann sogar Schweinen. (6) Als der Kleine nicht nur keinen Schaden erlitt, sondern sogar an den Zitzen einiger Tiere gesäugt wurde, ließ Gargoris ihn zuletzt in den Ozean werfen. (7) Da wurde der Knabe – jetzt ganz offenkundig durch das Wirken einer Gottheit – inmitten der tosenden Flut und der wogenden Gezeiten wie auf einem Schiff und nicht wie auf einer Welle dahingetragen und bei leichtem Seegang an der Küste abgesetzt. (8) Und nicht viel später fand sich eine Hirschkuh ein, die dem Kleinen ihre Zitzen darbot. Durch den Umgang mit dieser Amme erlangte der Knabe dann außergewöhnliche Behändigkeit und streifte inmitten der Hirschrudel mit nicht geringerer Geschwindigkeit lange durch Berge und Waldschluchten. (9) Schließlich wurde er in einem Fallstrick gefangen und dem König zum Geschenk gemacht. Da erkannte Gargoris an den ähnlichen Zügen
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et notis corporis, quae inustae parvulo fuerant, nepos agnitus. (10) Admiratione deinde tot casuum periculorumque ab eodem successor regni destinatur. (11) Nomen illi inpositum Habidis, qui ut regnum accepit, tantae magnitudinis fuit, ut non frustra deorum maiestate tot periculis ereptus videretur. Quippe et barbarum populum legibus vinxit et boves primus aratro domari frumentaque sulco quaerere docuit et ex agresti cibo mitiora vesci odio eorum, quae ipse passus fuerat, homines coegit. (12) Huius casus fabulosi viderentur, ni et Romanorum conditores lupa nutriti et Cyrus, rex Persarum, cane alitus proderetur. (13) Ab hoc et ministeria servilia populo interdicta et plebs in septem urbes divisa. (14) Mortuo Habide regnum per multa saecula ab successoribus eius retentum. In alia parte Hispaniae, quae ex insulis constat, regnum penes Geryonem fuit. In hac tanta pabuli laetitia est, ut, nisi abstinentia interpellata sagina fuerit, pecora rumpantur. (15) Inde denique armenta Geryonis, quae illis temporibus solae opes habebantur, tantae famae fuere, ut Herculem ex Asia praedae mag nitudine inlexerint. (16) Porro Geryonem ipsum non triplicis naturae, ut fabulis proditur, fuisse ferunt, sed tres fratres tantae concordiae extitisse, ut uno animo omnes regi viderentur, nec bellum Herculi sua sponte intulisse, sed cum armenta sua rapi vidissent, amissa bello repetisse. 5 (1) Post regna deinde Hispaniae primi Karthaginienses imperium provinciae occupavere. (2) Nam cum Gaditani a Tyro, unde et Karthaginiensibus origo est, sacra Herculis per quietem iussi in Hispaniam transtulissent urbemque ibi condidissent, invidentibus incrementis novae urbis finitimis Hispaniae populis ac propterea Gaditanos bello lacessentibus auxilium consanguineis Karthaginienses misere. (3) Ibi felici expeditione et Gaditanos ab iniuria vindicaverunt et maiore iniuria partem provinciae imperio suo adiecerunt. (4) Postea quoque hortantibus primae expeditionis auspiciis Hamilcarem imperatorem cum maiore manu ad occupandam provinciam misere, qui magnis rebus gestis, dum fortunam inconsultius sequitur, in insidias deductus occiditur. (5) In huius locum
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und den Malen am Körper, die man jenem als kleines Kind eingebrannt hatte, seinen Enkel. (10) Er war voller Verwunderung über seine zahlreichen Erlebnisse und Gefahren und bestimmte ihn dann zu seinem Nachfolger in der Herrschaft. (11) Man gab dem Knaben den Namen Habis. Als er die Königsherrschaft erhielt, errang er solche Bedeutung, dass es den Anschein erweckte, als hätten ihn die erhabenen Götter nicht grundlos so vielen Gefahren entrissen. Denn er verpflichtete sein unzivilisiertes Volk, nach Gesetzen zu leben, und lehrte es als Erster, Rinder für das Pflügen zu zähmen und Getreide in Furchen anzubauen. Und aus Abneigung gegen das, was er selbst erlitten hatte, zwang er die Menschen dazu, tierische Nahrung aufzugeben und sich von leichterer Kost zu ernähren. (12) Seine Erlebnisse würden märchenhaft erscheinen, wenn nicht überliefert würde, dass auch die Gründer des römischen Volkes von einer Wölfin und der Perserkönig Kyros von einer Hündin gesäugt worden seien407. (13) Habis untersagte seinem Volk Sklavendienste und verteilte die Bevölkerung auf sieben Städte. (14) Nach seinem Tod hatten seine Nachkommen viele Jahrhunderte lang die Königsherrschaft inne. In einem anderen Teil Spaniens, der aus Inseln besteht, lag die Königsherrschaft in den Händen des Geryon. In diesem Gebiet ist das Futter so üppig, dass das Vieh platzen würde, wenn man die Fütterung nicht unterbräche und es hungern ließe. (15) Deshalb waren nun die Herden des Geryon – in jener Zeit galten Herden als die einzige Form von Reichtum – so berühmt, dass diese große Beute Herakles aus Kleinasien anlockte. (16) Geryon selbst wiederum soll keine drei Körper besessen haben, wie es in den Mythen überliefert wird, sondern es sollen drei Brüder gewesen sein, die so einträchtig gewesen seien, dass es so aussah, als hätten sie alle nur einen gemeinsamen Willen. Und sie hätten Herakles nicht aus eigenem Antrieb angegriffen, sondern erst, als sie sahen, dass ihre Herden geraubt wurden, das Verlorene in einem Kampf zurückgefordert. 5 (1) Nach den spanischen Königen bemächtigten sich dann die Karthager als Erste der Herrschaft über die Provinz.408 (2) Denn die Gaditanen409 hatten auf die Aufforderung einer Traumerscheinung die Heiligtümer des Herakles aus Tyros, woher auch die Karthager stammen, nach Spanien gebracht und dort eine Stadt gegründet. Weil die spanischen Nachbarvölker neidisch auf das Wachstum der neuen Stadt waren und deshalb die Gaditanen zum Krieg reizten, schickten die Karthager ihren Blutsverwandten Hilfe. (3) Dort beschützten sie in einem erfolgreichen Feldzug die Gaditanen vor Unrecht und begingen selbst noch ein größeres Unrecht, als sie einen Teil der Provinz ihrem eigenen Herrschaftsgebiet angliederten. (4) Durch die glücklichen Unternehmungen ihres ersten Feldzuges ermutigt, sandten sie auch später ihren Feldherrn Hamilkar mit einer noch größeren Schar aus, um die Provinz in Besitz zu nehmen. Er vollbrachte große Taten, ließ sich dann aber allzu unbesonnen von seinem Glück leiten und wurde in einen Hinterhalt gelockt und getötet. (5) An seiner Stelle schickte man
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gener ipsius Asdrubal mittitur, qui et ipse a servo Hispani cuiusdam ulciscente domini iniustam necem interfectus est. (6) Sed maior utroque Hannibal imperator, Hamilcaris filius, succedit, siquidem utriusque res gestas supergressus universam Hispaniam domuit. Inde Romanis inlato bello Italiam per annos sedecim variis cladibus fatigavit, (7) cum interea Romani missis in Hispaniam Scipionibus primo Poenos provincia expulerunt, postea cum ipsis Hispanis gravia bella gesserunt. (8) Nec prius perdomitae provinciae iugum Hispani accipere potuerunt, quam Caesar Augustus perdomito orbe victricia ad eos arma transtulit populumque barbarum ac ferum legibus ad cultiorem vitae usum traductum in formam provinciae redegit.
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seinen Schwiegersohn Hasdrubal, der seinerseits ebenfalls getötet wurde, und zwar von dem Sklaven eines Spaniers, der die ungerechtfertigte Hinrichtung seines Herrn rächte. (6) Ihnen folgte Hannibal, der Sohn des Hamilkar, als Feldherr nach, doch er war größer als sie beide: Denn er vollbrachte noch herrlichere Taten als die beiden und bezwang ganz Spanien. Von dort aus begann er einen Krieg gegen die Römer und zermürbte Italien im Verlauf von 16 Jahren durch verschiedene Niederlagen. (7) Da sandten unterdessen die Römer die Scipionen nach Spanien und vertrieben zuerst die Punier aus der Provinz; später führten sie auch gegen die Spanier selbst schwere Kriege. (8) Und nicht eher waren die Spanier bereit, die Unterwerfung der Provinz hinzunehmen und das Joch auf sich zu nehmen, als bis Caesar Augustus nach der Eroberung der Welt seine siegreichen Waffen auch gegen sie kehrte, das barbarische und wilde Volk durch Gesetze zu einem zivilisierteren Lebenswandel veranlasste und das Land in den Status einer Provinz versetzte.
Anmerkungen Sofern nicht eigens herausgehoben, beziehen sich alle angegebenen Jahreszahlen auf die vorchristliche Zeit. 1 2 3 4 5 6 7
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Vgl. Plut. Pyrrh. 13,12f. Der Krieg in Süditalien, der durch die „PyrrhosSiege“ bekannt geworden ist, dauerte von 280 bis 274. Alexandros I., König der Molosser 342–330, Bruder der Olympias. Er wurde 334 von den Tarentinern eingeladen, um gegen süditalische Stämme zu kämpfen. Ca. 295 als Sohn des Pyrrhos I. und der Antigone geboren. Er eroberte 274 Korfu und fiel 272 beim Rückzug aus dem Krieg gegen Sparta. Alexandros II. wurde 294/3 als Sohn des Pyrrhos I. und der Lanassa geboren. Er herrschte von 272 bis ca. 250 als König über Epeiros. Zeitweise büßte er die Herrschaft über Epeiros ein. Sohn des Pyrrhos I. und der Birkenna. P. Valerius Laevinus, cos. 280. Er erlitt bei Herakleia eine Niederlage gegen Pyrrhos I. Besiedelt war das Gebiet um Lokroi bereits seit dem Neolithikum; vermutlich 679/8 wurde die Stadt von griechischen Siedlern gegründet. Ab 282 war ein römischer Posten in der Stadt stationiert, der aber 280 Pyrrhos I. ausgeliefert wurde. 278 ließ Pyrrhos seinen Sohn Alexandros II. in Lokroi zurück. Als Kroton gefallen war, wechselten die Lokrer die Seiten, weshalb Pyrrhos 276 die Stadt zurückeroberte. 272 schlossen die Lokrer ein Bündnis mit Rom und stellten Schiffe zur Verfügung. Das Angebot erfolgte 279. C. Fabricius Luscinus; cos. 282, 278; cens. 275. Er verhandelte 280 mit Pyrrhos I. über die Freilassung der Kriegsgefangenen von Herakleia. Trotz des Scheiterns der Verhandlungen ließ Pyrrhos die Gefangenen 279 frei. Für seine militärischen Leistungen 278 erhielt Luscinus einen Triumphzug. Ca. 350–277. Er flankierte Pyrrhos’ I. militärische Leistungen durch diplomatisches Geschick; s. Plut. Pyrrh. 15,3. Gemeint ist Ptolemaios II. Philadelphos. Ap. Claudius Caecus; cens. 312; cos. 307, 296. Er sprach sich 280 gegen Friedensverhandlungen mit Pyrrhos I. aus (Plut. Pyrrh. 19). Diese Rede wurde als erste in Rom schriftlich überliefert. Siedlungsspuren und Handelsbeziehungen sind zwar für das 2. Jt. belegt; allerdings dient der Bezug auf den Trojanischen Krieg und damit die vermeintliche Gründung um 1200 v. Chr. der Einbindung in den Kontext der griechisch-römischen Kultur. Im Jahr 332.
Anmerkungen
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15 Die Gründung Uticas als älteste phönizische Kolonie im heutigen Tunesien reicht zurück bis ca. 1000 v. Chr. Um 400 v. Chr. wurde Utica von Karthago abhängig und stand auch im 2. Punischen Krieg aufseiten Karthagos. Im 3. Punischen Krieg hielt es jedoch zu Rom und entging so nicht nur der Zerstörung, sondern wurde auch Verwaltungssitz für die Provinz Africa. 16 Mythische Gründerin von Karthago, angeblich zwischen 814 und 812, in der lateinischen Literatur meist Dido genannt. Interessant ist, dass der Autor auf die Verbindung mit dem Aeneas-Mythos (Verg. Aen. IV) verzichtet. 17 Vermutlich ein Priester des Baal. 18 Gemeint ist der Gott Moloch. 19 Historisch muss umstritten bleiben, ob Malchos, der vermeintliche Vater des Karthalo, tatsächlich im 6. Jh. militärische Leistungen mit wechselndem Erfolg erbracht hat oder ob in seiner Person unterschiedliche Aspekte eines innenpolitischen Machtkampfs zusammenfallen. 20 Karthalo soll als Priester des Melqart 10 % der Beute nach Tyros gebracht haben. 21 Auch Magos Identität bleibt unklar. Weil seine Söhne Hamilkar und Hasdrubal sein sollen (s. Iust. 19,1,2), Hdt. 7,165 aber Hanno als Hamilkars Vater angibt, könnte hier ein Irrtum des Iustinus vorliegen. 22 Karthagischer Stratege ca. 500–480. Er erlitt eine Niederlage im Kampf um Himera. 23 Die hier genannte Gesandtschaft ist sonst nicht überliefert und sicherlich unhistorisch. Zum einen waren die Perser bei religiösen Fragen tolerant; zum anderen wird an keiner anderen Stelle den Karthagern unterstellt, sie verzehrten das Fleisch von Hunden, die immerhin bei den Persern heilig waren. Burde, Universalgeschichtsschreibung 66, geht davon aus, Trogus habe diese Notiz eingefügt, um die Macht des persischen Reiches und seinen Einfluss auch außerhalb seiner eigentlichen Grenzen zu demonstrieren. 24 Der Perserkönig Dareios I. (522–486) führte 490 Krieg gegen Athen, weil es 499 die griechischen Poleis im Jonischen Aufstand unterstützt hatte. 25 Die Mauren bewohnten in etwa das Gebiet des heutigen Marokko und den westlichen Teil Algeriens. 26 Die Numider siedelten im Gebiet zwischen dem heutigen östlichen Algerien und Libyen. 27 Himilko hatte seit 407/6 den Oberbefehl über die Truppen in Sizilien inne. Nach der Eroberung von Akragas, Gela und Kamarina hinderte ihn 405 eine Seuche an erfolgreichen Kämpfen gegen Syrakus. Nachdem er einen Friedensvertrag mit Dionysios I. geschlossen hatte, übernahm er 397 erneut das Kommando. Diesmal gelang es ihm zwar, ins Stadtge-
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Anmerkungen
biet einzudringen, doch erneut zwang ihn eine Seuche zum Abbruch des Krieges. Bei seinem Rückzug ließ er einen Teil seiner Truppen zurück und beging in der Heimat Selbstmord. Sehr summarische Zusammenfassung von insgesamt vier Kriegen mit Dionysios I. von Syrakus (430–367) zwischen 410 und 367. Dionysios I. bemühte sich, möglichst ganz Sizilien unter seine Kontrolle zu bekommen. Die Kämpfe in Italien dienten dazu, Gefahrenquellen für seine Herrschaft an potentiellen Fronten zu unterdrücken. Mit den Lokrern verbündete er sich 399. 388 schlug er ein Bündnis süditalischer Gemeinden unter der Führung von Kroton. Mit der Eroberung von Rhegion 387/6 sicherte er die Straße von Messina. In einem weiteren Krieg gegen Karthago (382–374), in dem die Karthager ein Bündnis mit den süditalischen Gemeinden suchten, nahm er 379 Kroton ein und schlug 375 die Karthager auf Sizilien, musste aber nach einer Niederlage gegen sie bei Kronion die Einflusssphäre der Karthager im Osten der Insel anerkennen. Während eines weiteren Krieges gegen die Karthager ab 368 verstarb er (367). Damit sind die Einwohner der Stadt Rhegion gemeint, die 387 von Dionysios I. erobert und zerstört wurde. Die Frage nach der Herkunft der Etrusker ist wohl nicht zu klären. Hellanikos (FGrH 4 F 3, Dion. Hal. ant. 1,28,3) und Antikleides (FGrH 140 F 21, Strab. 5,2,4) gingen davon aus, dass sie Pelasger waren, die aus der Ägäis stammten; Herodot (1,94) meinte, sie stammten aus Lydien; Dion. Hal. ant. 1,30 hielt sie für Autochthone. Die in Nordostitalien siedelnden Veneter sollen nach der Überlieferung antiker Historiographen aus Kleinasien eingewandert sein; ihre kulturellen Hinterlassenschaften aus dem 9. Jh. zeigen jedoch eine deutliche Nähe zu mitteleuropäischen Kulturen. Das Schicksal Antenors wird sehr unterschiedlich dargestellt: Die Griechen sollen ihn bei der Eroberung Trojas verschont haben, anschließend ist er nach Strab. 12,3,8, Liv. 1,1, Verg. Aen. 1,242ff. mit den Enetern – was wegen der Ähnlichkeit des Namens mit den Venetern in Verbindung gebracht wurde – in Italien eingewandert. Von den Sikulern und den Liburnern gegründete Stadt im Westen der Adriaküste. Der sagenhafte Held Diomedes kehrte nach herausragenden Taten in seine Heimat Argos zurück, wo er seine Frau untreu fand und bis nach Italien weiterzog. Hier soll ihn König Daunos in Apulien aufgenommen haben. Diomedes gründete angeblich mehrere Städte, darunter Arpi, und wurde dort besonders verehrt. Siedlungsspuren reichen zurück bis in die Bronzezeit; gleichwohl galt Pisa als griechische, etruskische oder ligurische Gründung. Die Verbin-
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dung mit Griechenland könnte aus der Namensgleichheit mit Pisa auf der Peloponnes resultieren. Funde belegen eine Besiedlung seit dem 13. Jh. Viele lokale Produkte sind seit dem 8. Jh. nach Griechenland exportiert und gleichzeitig Waren aus dem östlichen Mittelmeerraum importiert worden, sodass die etruskische Stadt hierdurch möglicherweise einen griechischen Eindruck vermittelte. Ende des 6. Jhs. an der Mündung des Spines gegründet. Die Stadt trieb regen Handel mit den Venetern und mit Griechenland. Siedlungsspuren der umbrischen Siedlung sind bis ins 9. Jh. nachweisbar. Volksstämme, die ursprünglich auf der nördlichen Peloponnes und in Südostthessalien siedelten. Zwischen 720 und 670 erfolgte eine umfangreiche Kolonisation im italischen Raum. Ab 324 setzten die Makedonenkönige ihren Einfluss durch, der ab 275 gelockert werden konnte. Roms Unterstützung führte dazu, dass der Achaiische Bund 191–146 die gesamte Peloponnes umfasste; allerdings wurde die Peloponnes 146 der Provinz Macedonia unterstellt. Die südetrurische Stadt soll nach einhelliger antiker Überlieferung von den Pelasgern gegründet worden sein, einem Volk, das im nordwestlichen Kleinasien und erst seit dem Ende des 2. Jts. auch in Nordgriechenland siedelte und angeblich die Trojaner unterstützt hatte. Somit handelt es sich nicht eigentlich um ein griechisches Volk. Der Wunsch nach Bezügen zum griechischen Kulturraum sorgte für das Entstehen lokaler Kulte, die sich auf Aeneas bezogen, oder dafür, dass antike Schriftsteller Gründungsmythen ausschmückten. Hellanikos (FGrH F84, Dion. Hal. ant. 1,72,1f.) führte auch die Gründung Roms auf Aeneas zurück. Die Kultur der Falisker zeigt deutliche Nähe zu Latinern und Etruskern. Der Wohlstand und das Bevölkerungswachstum von Chalkis auf Euboia sorgten in der Tat für Koloniegründungen in Italien, allerdings waren dies neben Abella z. B. Rhegion und Messana; ob tatsächlich auch Nola, ist unklar. Tatsächlich gehen viele Stadtgründungen, etwa die von Cumae, auf die griechische Kolonisation des 8. Jhs. zurück. Die Bruttier waren ein italischer Stamm, der von den Lukanern abstammte. Sie verwendeten ursprünglich das griechische Alphabet, häufig die oskische Sprache und nahmen offensichtlich einige Gewohnheiten der süditalischen Völker an, deren sie sich bisweilen im Krieg erwehren mussten. Zur Herkunft der Sabiner, die eine oskisch-umbrische Sprache pflegten, gab es bereits in der Antike mehrere Theorien; Cn. Gellius (HRR fr. 10) hält die Spartaner für ihre Vorfahren.
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47 Strab. 5,4,12 behauptet, die Samniten hätten sich in einem ver sacrum von den Sabinern gelöst; s. a. Festus 519. 48 Tarent wurde 706 als einzige Kolonie Spartas in Süditalien gegründet. 49 Nach der Quelle Thuria benannten die Athener die dort 444/3 gegründete Kolonie Thurioi bei Sybaris. Schnell kam es mit Tarent zum Streit um das Gebiet von Siris bis zur gemeinsamen Gründung von Herakleia 433/2. Die genannten Kulte wurden auch in römischer Zeit gepflegt. 50 Angeblich wurde Metapont bereits von Nestors Pylioi nach ihrer Rückkehr aus Troja gegründet (Strab. 6,1,15), dann aber noch einmal zu Beginn des 7. Jhs. durch Siedler aus Kroton und Sybaris. 51 Epeios, der bisweilen als eher zurückhaltend-feige dargestellt wird, soll das hölzerne Pferd gebaut und anschließend auch in ihm gesessen haben (Hom. Od. 8,493; Verg. Aen. 2,264); auch Lagaria bei Thurioi beanspruchte, über die Werkzeuge zu verfügen. 52 Magna Graecia bezeichnet den von Griechen besiedelten Süden Italiens; insofern entspricht der hier verwendete Komparativ maior der geographischen Überdehnung bis nach Etrurien, ohne dass Iustinus hierdurch der Siedlungsgeschichte gerecht werden kann. 53 Siedlungsspuren, darunter auch mykenische, finden sich seit der Bronzezeit; seit der Eisenzeit sind Handelsbeziehungen nach Griechenland belegt. Gegründet wurde Sybaris 720 von Achaiern aus Elis. Der Konflikt mit Kroton führte 510 zur Zerstörung der wohlhabenden Stadt. 444 wurde an gleicher Stelle Thurioi neugegründet. 54 Ca. 733 von Achaiern gegründet. Die Expansion führte zur Zerstörung von Siris im 6. Jh. und Sybaris 510. Am Ende des 6. Jhs. gründete Pythagoras hier eine Schule. Im 5. Jh. versuchte Kroton, die Gründung eines Bundes mit Sitz in Herakleia zu erreichen. 55 Angeblich eine Gründung der Trojaner, historisch belegt aber erst durch Siedler aus Kolophon um 670. Nach der Zerstörung durch Kroton und Sybaris blieb das Stadtzentrum offensichtlich besiedelt und war die Keimzelle für Herakleia, das 433 als Kolonie von Tarent und Metapont gegründet wurde. 56 Zwillinge, die als Söhne Jupiters galten. Ihr Kult kam offensichtlich in Lakonien auf. Obwohl ihre Gegner in der Regel andere mythische Figuren waren, ging man davon aus, ihre Hilfe auch in einer Schlacht erlangen zu können. Die Spartaner benannten ihren Angriffsmarsch nach Kastor. In Rom wurde der Kult mit der Auseinandersetzung am lacus Regillus heimisch, in dessen Folge 484 ein Tempel für die Dioskuren auf dem forum Romanum eingeweiht wurde. 57 Die Überlieferung zu Pythagoras ist nicht eindeutig; wahrscheinlich sind mehrere Geschichten in einer Person zusammengefasst worden. Nach langen Wanderjahren soll der um 570 geborene Pythagoras 530 nach Kro-
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ton gekommen sein, wo er durch seine Bildung und Rhetorik politischen Einfluss gewann, bis er 510 nach Metapont umzog. Seine Beteiligung an dem erwähnten Geheimbund bleibt unklar. Bereits in der Antike war er wegen seiner mathematischen Kenntnisse hochberühmt. Herakl. fr. 17 und Hdt. 4,95,1 geben Mnesarchos als Vater an. Minos ist der mythische Sohn Jupiters und Europas. Als erster Mensch überhaupt soll er als König von Kreta Gesetze aufgestellt haben, die wegen ihrer hohen Qualität – Jupiter selbst half Minos durch seine Anleitung bei der Abfassung – angeblich auch von Lykurgos übernommen worden sind. Noch in der Unterwelt fungierte Minos nach antiker Vorstellung als Richter. Lykurgos wird von antiken Schriftstellern dem 11. bis 8. Jh. zugeordnet. Auf weiten Reisen lernte er verschiedene Gesetze und Verfassungsformen kennen und soll mit der Großen Rhetra die politische Ordnung Spartas verfasst haben. Nachdem die Bürger ihren Eid auf die Verfassung abgelegt hatten, soll er nach Delphi aufgebrochen sein und dort Selbstmord verübt haben. Mediolanum wurde zu Beginn des 4. Jhs. durch die gallischen Insubrer gegründet und war ihr Hauptort. Weitere wichtige Orte waren das – bereits im 12. Jh. von Ligurern besiedelte – Gebiet um Comum sowie Ticinum. Seit 225 widersetzten sich die Insubrer den Römern, unterstützten Hannibal und hielten den Karthagern bis 203 die Treue. Zu Beginn des 2. Jhs. legitimierten die Erfolge über die Insubrer 197, 196 und 194 Triumphzüge. Brixia war der Hauptort der Cenomanni, die auch im bereits bestehenden Verona ihren Einfluss durchsetzten. Der etruskische Ursprung der Raeti wird häufig unterstellt (Plin. nat. 3,133). Wahrscheinlich handelt es sich um mehrere Stämme, die eine gemeinsame Göttin Reitia verehrten und im 6. Jh. durch regen Handel in intensiveren Kontakt zu den Etruskern traten. Im 4. Jh. verstärkten sich die gallischen Einflüsse. Drusus und Tiberius unterwarfen 15 ihr Gebiet. Karthagischer Stratege 368– ca. 362. Er wurde wegen seiner Erfolge auf Sizilien und in Afrika teilweise auch als Hanno der Große bezeichnet. Dionysios II.; ältester, 396 geborener Sohn Dionysios’ I. Er regierte ab 367 und schloss im folgenden Jahr Frieden mit den Karthagern. Interne Auseinandersetzungen mit seinem Schwager Dion führten dazu, dass er 355 Zuflucht bei den Lokrern nehmen musste. Währenddessen wurde Dion durch Kallippos entmachtet, was zu innenpolitischer Instabilität führte, sodass Dionysios 347 erneut die Herrschaft übernehmen konnte. Iustinus irrt sich in der Dauer der Verbannung, die er mit sechs Jahren bemisst. 344 musste sich Dionysios dem Timoleon beugen und nach Korinth in die Verbannung gehen.
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65 Anspielung auf die Bemühungen römischer Senatoren, durch Beschränkung des Aufwandes etwa durch die lex Oppia von 215 oder die lex Orchia de cenis von 171 das inneraristokratische Gleichgewicht zu wahren. Seel, Weltgeschichte 134, geht davon aus, dass „die zitierte Trogusstelle für den römischen Leser den Charakter verschlüsselter Aktualität“ gehabt habe. 66 3331 gegründete Mittelmeerstadt (Strab. 17,1,6ff.). 67 Geb. ca. 400, ermordet 330. Als fähiger General war er auf dem Feldzug Alexanders des Großen v. a. für die Infanterie zuständig. 68 Agathokles wurde 361/60 in Thermai auf Sizilien geboren. Sein Vater Karkinos stammte aus Rhegion und hatte unter Timoleon in Syrakus das Bürgerrecht erhalten. Um 330 wurde Agathokles nach Timoleons Tod als Gegner der Herrschaft der 600 verbannt. In der Folge unterstützte er u. a. Rhegion, das von Syrakusanern belagert wurde, so erfolgreich, dass die Herrschaft der 600 gestürzt wurde. Kurzfristig kehrte er daraufhin nach Syrakus zurück. Als aber die Herrschaft der Oligarchie wiederhergestellt war, stellte er eigenmächtig Truppen gegen Syrakus auf. Den Karthager Hamilkar, der ursprünglich mit Syrakus verbündet war, konnte Agathokles für sich gewinnen, sodass er nach Syrakus zurückkehrte und 319/8 dort Stratege wurde. 316/5 beseitigte er die Oligarchie und errichtete eine Tyrannis. In den anschließenden Feldzügen kämpfte er gegen diejenigen Poleis, die Oligarchen aufgenommen hatten. Nachdem Hamilkar vermitteln konnte, kam es 314 zu einem Friedensvertrag, wobei dieser für Karthago die Vorherrschaft westlich des Halykos sicherte. Agathokles drang nach Vertragsbruch in Karthagos Einflussbereich ein und wurde 311 am südlichen Himeras vernichtend geschlagen. Während die Karthager nunmehr nach Syrakus zogen, setzte Agathokles nach Afrika über, um Karthago anzugreifen und damit die karthagischen Truppen auf Sizilien zum Abzug zu nötigen. Seit 309 wurde er von Ophellas unterstützt, der 322/1 von Ptolemaios I. Soter als Stratege gegen Kyrene ausgesandt worden war und dann Statthalter von Kyrene wurde. Ziel des Ophellas war es, in Nordafrika ein eigenes Reich zu gründen. Nach der Ermordung des Ophellas folgten seine Truppen Agathokles. 308/7 zog sich Agathokles allerdings nach Sizilien zurück, da inzwischen die Akragantiner viele Griechenstädte gewonnen hatten, die sie in der Abwehr des Agathokles unterstützten. 306 wurde der Halykos als Grenze erneut etabliert. 305 hatte Agathokles das griechische Sizilien nahezu vollständig unter seine Kontrolle gebracht und nahm 305 den Königstitel über die Insel an. Zu Beginn des 3. Jhs. versuchte er, die Vorherrschaft über Süditalien zu gewinnen. 289/8 starb er während der Vorbereitungen zu einem neuen Krieg gegen Karthago. 69 Während des Krieges gegen Akragas war Damas Stratege und ernannte Agathokles zum Chiliarchen. Nach seinem Tod heiratete Agathokles
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dessen Witwe, wodurch er zugleich dessen großen Besitz erlangte (vgl. Diod. 19,3,1–2). Seit 560 siedelten Griechen in dieser bereits seit dem 11. Jh. bewohnten Gegend. 450 kam Morgantina in die Hände von Syrakus, wurde 424 an Kamarina abgetreten und schließlich 397 von Dionysios erobert. Die Stadt im Osten Siziliens wurde 729 von Siedlern aus Naxos gegründet. 427 baten die Einwohner die Athener um Hilfe gegen Syrakus; seit 424 unterstand Leontinoi Syrakus. Timoleon beseitigte die Oligarchie und siedelte die Einwohner nach Syrakus um. 311 unterdrückte Agathokles einen Aufstand in Leontinoi. Der Tyrann Herakleides bot Pyrrhos I. die Stadt als Stützpunkt an; 214 wurde sie von den Römern besetzt. Karthagischer Stratege. Er griff 318 und 315 in die Auseinandersetzungen in Syrakus gegen Agathokles ein. Es ist unwahrscheinlich, dass er selbst die Hilfe des Agathokles für einen eigenen Griff zur Macht suchte. Nachdem er den Frieden vermittelt und so die Position des Agathokles gestärkt hatte, führten die Klagen verbannter Syrakusaner in Karthago zu Hamilkars Absetzung und Verurteilung. Gymnasien waren repräsentative öffentliche Anlagen, die ursprünglich für sportliche und musische Anlässe gebaut worden waren. Als funktional zusammengehöriges Konglomerat waren sie aus verschiedenen architektonischen Elementen zusammengesetzt, die sich auch wegen des Raumes, den sie einnahmen, für größere Versammlungen eigneten. 308/7 erhielt Archagathos das afrikanische Kommando, ohne über ausreichende militärische Erfahrung zu verfügen, sodass er in Tunes eingeschlossen wurde. Die Soldaten erschlugen ihn, weil Agathokles durch seine Flucht nach Sizilien einen Teil des Heeres preisgegeben hatte; Diod. 20,57–61. 68. Herakleides sollte Ophellas von Kyrene durch seine Anwesenheit vortäuschen, er befinde sich in Sicherheit, und wurde sogar von ihm adoptiert. Datiert wird diese vollständige Sonnenfinsternis auf den 15. August 310. Bruder des Agathokles. Er erhielt 310 den Rang eines Aufsehers über Syrakus. Später schrieb er eine Geschichte über den Afrikafeldzug; Diod. 20,4,1; 21,16,5. Karthagischer Stratege 310–308 und Hamilkars Neffe; Diod. 20,10. 12. 44. Die Bruttier waren ein italisches Volk, das von den Lukanern abstammte. Ihr Name soll auf den lukanischen Begriff für Sklaven bzw. Rebellen zurückgeführt werden können; Diod. 16,15; Strab. 6,1,4. Bis zu ihrem Aufstand 357/6 sollen die Bruttier im Dienst der Lukaner als Hirten und Köhler gearbeitet haben. Angriffe u. a. des Agathokles wehrten sie erfolgreich ab. Mit Pyrrhos I. und Hannibal widersetzten sie sich den Römern, was zu empfindlichen Landeinbußen in der Folgezeit führte.
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80 Die süditalischen Lukaner sollen von den Samniten abstammen und sich im 5. Jh. im Gebiet der heutigen Basilikata niedergelassen haben. Ihre Niederlage gegen Dionysios II. (366) führte schließlich 357 zum Abfall der Bruttier. 326 kam es zu einem ersten Bündnis mit Rom, das aber nur bis 317 Bestand hatte. Trotz der Eroberung durch die Römer 298 waren die Lukaner keine zuverlässigen Bundesgenossen, denn sie schlossen sich teilweise sowohl Pyrrhos I. als auch später Hannibal an. 81 Theoxene hatte Agathokles ca. 295 geheiratet; ihre Motive bleiben unklar. Die Rückkehr nach Ägypten erfolgte 289. 82 Als Pyrrhos I. nach drei Jahren nach Italien zurückehrte, wurde er 275 bei Beneventum unter M’. Curius Dentatus geschlagen. 83 Hieron II. wurde 306 geboren und bewährte sich unter Pyrrhos I. (278– 276). 275/4 sicherte er mit Söldnern und Bürgern Syrakus, wobei er in der Position eines Strategen wie ein König herrschte. 269 erhielt er den offiziellen Königstitel, als er die Mamertiner besiegt hatte. Seit der Intervention der Römer für die Mamertiner, gegen die Hieron 264 erneut einen Krieg angezettelt hatte, unterstützte er die Römer, um so sein Herrschaftsgebiet im östlichen Teil Siziliens gegen die Karthager zu sichern. 84 Gelon herrschte, gestützt auf Adlige und Söldner, ca. 491–478 über Gela und seinen Herrschaftsbereich im Osten Siziliens, wozu seit 485 auch Syrakus zählte. Nachdem er Syrakus zu seinem Verwaltungsmittelpunkt erhoben hatte, überließ er Gela seinem Bruder Hieron I. 480 siegte er bei Himera über die Karthager unter Hamilkars Führung. 85 Ptolemaios Keraunos, Sohn des Ptolemaios I. Soter und der Eurydike. Allerdings war er von der Thronfolge ausgeschlossen. 281 ermordete er Seleukos I. Nikator, der ihn bei sich aufgenommen hatte. Nachdem ihn das Heer des Seleukos zum König ausgerufen hatte, siegte er über Antigonos II. Gonatas, schloss Frieden mit Antiochos I. Soter, fiel aber 279 im Kampf gegen die Gallier, die in den Balkan eingefallen waren. 86 Antiochos I. Soter übernahm 281 nach der Ermordung seines Vaters Seleukos I. Nikator die Herrschaft über das Seleukidenreich. Im folgenden Jahr kam es zum syrischen Erbfolgekrieg, in dem er seinem Schwager und Schwiegersohn Antigonos II. Gonatas Makedonien überlassen musste. Anfang Juni 261 verstarb Antiochos, nachdem er zuvor von Eumenes I. besiegt worden war, woraufhin Pergamon seine Selbstständigkeit erlangte. 87 Antigonos II. Gonatas herrschte von ca. 276 bis 239 als König über Makedonien, nachdem er bei Lysimacheia die Gallier besiegt hatte und damit als Herrscher anerkannt war. Nach dem Tod des Pyrrhos I. herrschte er über Makedonien und Thessalien. In der Peloponnes bestimmte er die politischen Entscheidungen mit, konnte aber den allmählichen Machtverlust Makedoniens nicht aufhalten.
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88 Diese Kriege resultierten aus dem Versuch der Diadochen, nach dem Tod Alexanders des Großen 323 das plötzliche Machtvakuum durch eigene Reiche zu füllen. 89 367/6 formierte sich ein Bündnis aitolischer Gemeinden zu einem Koinon, das in der Folgezeit durch wechselnde Bündnisse seine Existenz zu sichern versuchte. Am Ende des 4. Jhs. zogen mehrfach Heeresverbände durch Aitolien, sodass die Aitoler wichtige strategische Punkte besetzten, wozu auch Delphi gehörte. Mit ihrem Sieg über die Galater bei Kallipolis 279 und über die Boiotier 245 gelang es, das Koinon als Machtfaktor in Griechenland zu etablieren, bis die Invasion des Antigonos III. Doson 228 und schließlich das wachsende Interesse Roms seit 212 den Niedergang einleiteten. 90 Kirrha war Delphis Hafenstadt. 91 Areus I., spartanischer König 309– ca. 265. Er versuchte 281, sich die Niederlage des Antigonos II. Gonatas zunutze zu machen, um die Vormacht Makedoniens zurückzudrängen. Im Anschluss kämpfte er auf Kreta und bewahrte zusammen mit Antigonos Sparta vor Pyrrhos I. Im Chremonideischen Krieg fiel er schließlich, nachdem er ein Bündnis gegen Antigonos zustande gebracht hatte. 92 Möglicherweise ein Irrtum Iustins, da die Gemahlin des Pyrrhos I. nicht die Tochter des Ptolemaios Keraunos war, sondern die Stieftochter des Ptolemaios I. Soter. Ihr Name war Antigone und sie heiratete Pyrrhos 298. 296 kam der gemeinsame Sohn Ptolemaios zur Welt, anschließend Olympias. Antigone selbst verstarb wahrscheinlich im folgenden Jahr. 93 Arsinoe II. Philadelphos, die Tochter des Ptolemaios I. Soter, wurde ca. 316 geboren und um 300 mit Lysimachos verheiratet. Nach seinem Tod 281 flüchtete sie in die Festung Kassandreia. Offensichtlich in der Hoffnung, ihre Kinder Ptolemaios, Philippos und Lysimachos besser beschützen zu können, ging sie die Ehe mit Ptolemaios Keraunos ein, dessen Vater ebenfalls Ptolemaios I. war. Ptolemaios Keraunos brachte jedoch die jüngeren Söhne um und ließ Arsinoe nach Samothrake in die Verbannung gehen. Als Ptolemaios Keraunos 279 gestorben war, ging sie nach Ägypten, wo sie spätestens 274 ihren Bruder Ptolemaios II. Philadelphos heiratete. 268 verstarb sie. 94 316 von Kassandros an der Stelle der vormaligen korinthischen Kolonie Poteidaia gegründete Stadt. Nach dem Tod des Kassandros 298 wechselte die Stadt mehrfach den Besitzer. Auf den Tod des Ptolemaios Keraunos 279 folgte eine Erhebung der Einwohner, die zur Schreckensherrschaft des Apollodoros führte. 276 nahm Antigonos II. Gonatas die Stadt ein. 95 Lysimachos wurde 361 geboren. Er entstammte dem makedonischen Hochadel und zeichnete sich als General Alexanders des Großen in mehreren Kriegen aus. Nach Alexanders Tod mühte er sich immer wieder,
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die makedonische Vorherrschaft zu sichern. 305 erhielt er den Königstitel, heiratete 300 Arsinoe II. Philadelphos und machte Lysimacheia zu seiner Hauptstadt. Um 284 erlangte er die Herrschaft über Makedonien. Weil Arsinoe offensichtlich ihren ältesten Sohn Ptolemaios zum Thronanwärter machen wollte, beschuldigte sie Lysimachos’ Sohn Agathokles der Verschwörung. Lysimachos ließ ihn umbringen. Einige Offiziere flohen zu Seleukos I. Nikator, der die Gelegenheit ergriff, Kleinasien zu besetzen. In der Schlacht gegen Seleukos bei Kurupedion 281 fiel Lysimachos schließlich. Die Insel wurde vor allem durch Siedler aus Lesbos um 700 besiedelt. Ab 340 unterstand sie zunächst der Herrschaft der Makedonen, doch wechselten sich Seleukiden, Ptolemaier und Antigoniden als Besitzer ab. Das ver sacrum entsprang einer großen Not, deren durch ein Opferritual abgeholfen werden sollte. Eine Gemeinschaft, die ein ver sacrum durchführen wollte, gelobte, alle während des folgenden Frühjahrs geernteten Pflanzen und geborenen Lebewesen – und damit auch Menschen – zu opfern, wobei die Menschen nicht getötet wurden. Sobald sie volljährig waren, mussten sie die Gemeinschaft verlassen und sich an anderer Stelle Wohnsitze suchen; s. Dion. Hal. ant. 1,26; Liv. 5,34,2f.; Fest. 519f. Ursprünglich handelte es sich um ein italisches Ritual, das z. B. auch die Sabiner praktizierten; es in Rom umzusetzen, war nach Liv. 22,10,1 ungewöhnlich. Ein Zusammenhang zwischen dem ver sacrum und der griechischen Kolonisation gilt als unwahrscheinlich; entsprechend ist auch die Anwendung auf die Gallier zunächst eine interpretatio Romana. Unbestritten erfolgte ein hohes Maß an Migration auch bei den Galliern, und zwar oft in der Verbindung von Migration und Landnahme, bis es erneut zu Wanderungsbewegungen kam. Allerdings wurde diese Migration nicht nach den Regeln des ver sacrum durchgeführt. Unter der Führung des Brennus sollen 390 die Senonen die Römer erst an der Allia geschlagen, dann Rom besetzt und geplündert haben. Nur den kapitolinischen Hügel konnten die Römer – angeblich dank der Unterstützung von Gänsen – halten. Der Abzug der Gallier aus der Stadt musste gegen die Zahlung von 1000 Pfund Gold erkauft werden. Fortan quälte die Römer der metus Gallicus, sodass das Bedürfnis, Rom weit räumig zu beschützen, zu einem wesentlichen Element römischer Außenpolitik wurde. Landschaft nördlich und östlich der Donau. Nachdem Herakles an der Grenze von Libyen und Europa, an der Straße von Gibraltar, zwei Säulen als Kennzeichen seiner äußersten Fahrten errichtet hatte, zog er angeblich über die Pyrenäen und Alpen in die Gegend von Rom, bezwang dort Cacus und kehrte dann zu Eurystheus zurück.
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101 Für seine militärischen Qualitäten bekannter illyrischer Stamm, über den die Makedonen 335 die Vorherrschaft errungen hatten. Allerdings widersetzte er sich seit 284. 229 besiegte er Demetrios II. Die Römer annektierten das Gebiet 29/8. 102 Vgl. Paus. 10,19,5–7. 103 Der makedonische Adelige Sosthenes füllte das Machtvakuum, das nach der Niederlage und der Ermordung des Ptolemaios Keraunos entstanden war. Ptolemaios’ Bruder Meleagros behauptete sich nur zwei Monate auf dem Thron der Makedonen, aber auch sein Nachfolger Antipatros vermochte der Bedrohung durch die Gallier nicht Herr zu werden, sodass er von Sosthenes verdrängt wurde. Als strategos reorganisierte Sosthenes das makedonische Heer, bis 277 Antigonos II. Gonatas die Königsherrschaft antrat. 104 Brennus war der Anführer der galatischen Tolistobogen, die 279 in Griechenland einfielen und bis Makedonien zogen. Nach einer ersten Niederlage bei den Thermopylen wurden die Gallier 279/8 bei Delphi geschlagen. Nach dem Selbstmord des Brennus führte sein Nachfolger Akichorius die Überlebenden nach Thrakien. 105 Der Parnassos ist ein Zentralmassiv in Mittelgriechenland mit vielen Gipfeln, von denen der Lykeri mit 2457 m der höchste ist. Wegen der Nähe zu Delphi wurde das Massiv als heilig angesehen. 106 Kleiner Stamm, der mit den Myrmidonen und den phthiotischen Achaiern verwandt war und an den Seitentälern des Spercheios siedelte. Seit ca. 344 unter makedonischer Vorherrschaft, nach 272 unter der der Aitoler und mit diesen in die makedonischen Kriege gegen die Römer am Ende des 3. Jhs. verwickelt. 107 Nordgriechischer Stamm, der zwischen Makedonien und Epeiros siedelte. Zusammengeschlossen im Thessalischen Bund, konnten die Thessalier bis 272 ihre Eigenständigkeit bewahren, kamen dann allerdings unter makedonische Herrschaft und litten unter den Heereszügen der genannten Auseinandersetzungen. Nach der Freiheitserklärung des T. Quinctius Flamininus 196 kam es noch einmal zu einem Wiederaufleben des Thessalischen Bundes, der auch nach der Eingliederung in die Provinz Macedonia 148 bestehen blieb. 108 Thrakische Stämme, die südlich der Donau siedelten und berühmt waren für ihre Reiter, die in griechischen Heeren zum Einsatz kamen. 313 verbündeten sie sich mit westpontischen Kolonien gegen Lysimachos, der sie schließlich besiegen konnte. Die Gallier versehrten ihr Herrschaftsgebiet offensichtlich kaum. 45 n. Chr. wurden sie der Provinz Moesia eingegliedert. 109 Illyrischer oder thrakischer Stamm an der Donau, der 336 von Philipp II. unterworfen wurde. Nach dem Einfall der Gallier 280/79 kämpfte er auch
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in deren Heer, wurde aber 277 von Antigonos II. Gonatas bei Lysimacheia geschlagen. Gemeint ist Nikomedes I., der 280–255/3 regierte. Zuerst kämpfte er gegen Antiochos I. Soter und verbündete sich 280/78 mit Antigonos II. Gonatas. Zu dieser Zeit trat er Teile von Yalova an Ptolemaios II. Philadelphos ab. 277 besiegte Nikomedes seinen Bruder Zipoithes mit der Unterstützung der Tolistobogen, Trokmoer und Tektosagen als Söldner. Diese Gallierstämme wurden üblicherweise als Galater bezeichnet. Landschaft in Nordwest-Kleinasien; seit ca. 430 politisch geeint. Die Expansion zu Beginn des 3. Jhs. führte nach dem Sieg über Lysimachos 282 zum Konflikt mit Antiochos I. Soter. Bithynien fiel 74 nach dem Tod des Nikomedes IV. Philopator als Erbschaft an Rom. Römische Bezeichnung für das Siedlungsgebiet der Galater in Kleinasien. Zu Beginn des 3. Jhs. wurden gallische Stämme, die sich auf der Wanderschaft befanden, offensichtlich als Hilfstruppen der Bithynier zum Kampf gegen die Seleukiden nach Kleinasien geholt. 189/8 wurden die Gallogriechen durch Cn. Manlius Vulso besiegt. Vgl. Plut. Pyrrh. 24. 275/4 hatte sich Pyrrhos I. nach Epeiros zurückgezogen. Zusammen mit seinem Sohn Ptolemaios und mit der Hilfe gallischer Söldner gelang es ihm 273, Antigonos II. Gonatas aus Makedonien zu verdrängen. Anschließend zog er mit Ptolemaios und Helenos gegen die Peloponnes. Bis 303 war Korkyra, das heutige Korfu, das in mythologischer Hinsicht für die Heimat der Phaiaken gehalten wurde, selbstständig, obwohl es nur zwei bzw. acht Kilometer vom griechischen Festland entfernt ist. 228 ergab sich der illyrische Posten den Römern, wodurch erstmals eine griechische Stadt zum römischen Herrschaftsbereich zählte. Diese Leistung ging vor allem auf den Spartanerkönig Areus I. (309–265) zurück, der in geschickter Bündnispolitik Spartas Eigenständigkeit gegenüber Antigonos II. Gonatas sichern konnte. Gemeint ist Demetrios I. Poliorketes, geb. 337/6, der Vater des Antigonos II. Gonatas. 294 wurde er König von Makedonien, verlor die Herrschaft allerdings 288, nachdem Pyrrhos I. und Lysimachos in Makedonien eingefallen waren. Aristotimos errichtete seine Tyrannis 271/70 offensichtlich mit Zustimmung des Antigonos II. Gonatas. Er wurde nach der Erhebung des Kyllon ermordet, obwohl er in einem Tempel Zuflucht gesucht hatte; vgl. Paus. 5,5,16, 14,11; Plut. mor. 250f.–253f. Die Epeier galten als das älteste Volk in Elis, dem nordwestlichen Teil der Peloponnes. Gemeint ist der 308 geborene Ptolemaios II. Philadelphos, wie Ptolemaios Keraunos ein Sohn des Ptolemaios I. Soter. Um seinen Einfluss
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in Griechenland zu verstärken, schloss er mit den tonangebenden Poleis wie Athen und Sparta ein Bündnis, angeblich in der Absicht, deren Autonomie zu beschützen. Antigonos II. Gonatas sah seinen Einfluss gemindert, sodass es ca. 268/7–263/2 zum Chremonideischen Krieg kam. Dieser Krieg ist nach Chremonides benannt, weil er in Athen den Antrag gestellt hatte, ein Bündnis mit Sparta und weiteren Gemeinden zu schließen. Antigonos blieb siegreich und stationierte bis 255 Truppen in Athen. Vermutlich fiel Areus I. beim Kampf um Korinth (265); vgl. Paus. 3,6,4; Plut. Agis 3,7. Gegen Demetrios II., der 239 die Nachfolge des Antigonos II. Gonatas übernahm, verbündeten sich die Aitoler mit den Achaiern. Seine Vermählung mit Phthia, der Tochter des Alexandros II., führte dazu, dass er die Epeiroten gegen die Aitoler verteidigte. 229 verstarb Demetrios, als sein Sohn Philippos V. acht Jahre alt war. Stamm im westlichen Mittelgriechenland. Magas (320– ca. 250) eroberte für Ptolemaios I. Soter um 301 Kyrene zurück und verwaltete es anschließend. Um 279 strebte er nach Unabhängigkeit, nahm nach dem Tod des Ptolemaios den Königstitel an, heiratete eine Tochter des Antiochos I. Soter namens Apama und griff schließlich Ptolemaios II. Philadelphos an. Kurz vor seinem Tod änderte er seine Strategie und verheiratete seine Tochter Berenike II. mit Ptolemaios III. Euergetes. Die Vermutung, dass Magas durch Ptolemaios I. Soter adoptiert worden ist, sodass Ptolemaios II. Philadelphos sein Stiefbruder geworden wäre, geht offensichtlich auf die engen Beziehungen zwischen den beiden Männern zurück, ist aber kaum wahrscheinlich. Offensichtlich ein Irrtum, denn die Gattin des Magas hieß Apama. Demetrios Kalos, Sohn des Demetrios I. Poliorketes und der Ptolemais, war zugleich ein Halbbruder des Antigonos II. Gonatas. Er wurde von Apama – Arsinoe bei Justin –, deren Ehemann Magas um 250 verstorben war, nach Kyrene gerufen, um ihre Tochter Berenike II. zu heiraten. Magas hatte vorgehabt, sie mit Ptolemaios III. Euergetes zu vermählen. Die Ehe mit Demetrios sicherte insofern die Unabhängigkeit von Kyrene, allerdings ließ Berenike ihren Ehemann ermorden, weil der ein Verhältnis mit seiner Schwiegermutter Apama hatte. Anschließend ging Berenike die Ehe mit Ptolemaios ein. Sie heiratete 246 Ptolemaios III. Euergetes, den 284 geborenen Sohn des Ptolemaios II. Philadelphos. Gemeint ist Antiochos II. Theos, der seit 267 – nach der Hinrichtung seines älteren Bruders Seleukos – zusammen mit seinem Vater Antiochos I. Soter regierte und 261 die Herrschaft übernahm. In seiner Regierungszeit führte er den 2. Syrischen Krieg. Nachdem er sich von Laodike ge-
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trennt hatte, heiratete er Berenike I. Phernephoros, die Tochter des Ptolemaios II. Philadelphos. 246 bestimmte er seinen ältesten Sohn Seleukos II. Kallinikos zum Nachfolger. Gemeint ist der 3. Syrische Krieg (246–241). Die überlieferte Form Daphinae scheint ein Lokativ zu Daphina zu sein. Seel, Weltgeschichte 527f., ist der Meinung, Daphne sei die richtigere Schreibweise zu Daphinae. Daphne war eine Vorstadt von Antiocheia, der Hauptstadt Syriens. Sie zeichnete sich durch einen 301 gestifteten Tempel des Gottes Apollon aus. Nach Seels Meinung weihte Seleukos den Tempel, um zu verdeutlichen, dass ihn dieser Gott gezeugt hatte, um eine Analogie zum Verhältnis von Apollon zu Daphne anzudeuten. Dies ist freilich nicht ganz überzeugend, weil sich Daphne dem Werben Apollons so stark widersetzt haben soll, dass sie sich lieber in einen Baum verwandeln ließ, als Opfer seiner Begierde zu werden; Ov. met. 1,547–552. Antiochos Hierax, geb. um 256, war ein Sohn des Antiochos II. Theos. Während des 3. Syrischen Krieges zwang 242/1 seine Mutter Laodike seinen älteren Bruder Seleukos II. Kallinikos, ihn als Mitregenten einzusetzen und ihm Kleinasien zuzugestehen. 240–236 führte Antiochos einen Bruderkrieg gegen Seleukos und schlug ihn mit der Unterstützung der Galater bei Ankyra, unterlag aber seinerseits mehrfach Attalos I. von Pergamon, sodass er Kleinasien aufgeben musste. Schließlich fiel er 226 in Thrakien im Kampf gegen die Galater. Tatsächlich war Eumenes I. nicht König von Bithynien, sondern er herrschte über Pergamon. Er siegte 262/1 bei Sardeis (Strab. 13,4,2) über Antiochos I. Soter und wahrte seine Selbstständigkeit durch hohe Tributzahlungen an die Gallier. Auf Kosten Syriens konnte Eumenes seinen Herrschaftsbereich ausweiten, nannte sich aber nicht König. Gemeint ist hier offensichtlich Attalos I. Soter, geb. 269, der Eumenes 241 nachfolgte und bis 197 über Pergamon herrschte. Nachdem er weitere Tributzahlungen an die Gallier abgelehnt hatte, schlug er sie bei Pergamon. Diesen militärischen Erfolg propagierte er als Schutz der griechischen Kultur vor den Barbaren. Nachdem er auch noch Antiochos Hierax besiegen konnte, legte er sich den Beinamen Soter sowie den Königstitel zu. Ariarathes III., der Sohn des Ariamenes, war mit der Schwester des Antiochos Hierax verheiratet. Gemeint ist das Jahr 226. Landschaft im westlichen Mittelgriechenland am Ionischen Meer; im Norden Epeiros, im Westen den Aitolern benachbart. Sie hieß Stratonike. Diese Hochzeit um 240 war eindeutig ein politischer Schachzug, durch den Makedonien, das bisher ein Gegner der Epeiroten war, zur Schutzmacht gegen die Aitoler wurde.
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139 Weil ihr Bruder Antiochos II. Theos spätestens 246 gestorben war, traf Stratonike um 239 in Antiochia auf Seleukos II. Kallinikos, der sie umbringen ließ, als sie einen Aufstand anzettelte. 140 Hom. Il. 2,484–877 nennt die Akarnanen nicht in seinem Schiffskatalog. 141 Anspielung auf die Besetzung Roms unter Brennus. 142 Anspielung auf den unhistorischen Raub der Sabinerinnen, der auf die Vermischung der Römer und Sabiner zurückgeht. Offensichtlich kam es neben einer friedlichen Integration der sabinischen Führungsschicht und der Aufnahme ihrer Klienten – wie im Falle der Claudier zu Beginn der Republik – auch zu Auseinandersetzungen einzelner Gruppen um Siedlungsplätze und Herrschaftsansprüche, als sich das römische Herrschaftsgebiet ausdehnte. Hieraus entstand die Fiktion eines Frauenraubes, vgl. z. B. Flor. epit. 1,1,11f. 143 Vgl. Flor. epit. 1,1,8. Die Geschichte der Zwillingsbrüder Romulus und Remus geht auf eine frühere mündliche Tradition zurück, da Remus literarisch erst in der zweiten Hälfte des 3. Jhs. bei Fabius Pictor erscheint. Remus soll den Plan verfolgt haben, eine Stadt namens Remuria auf dem Aventin zu gründen. Nach seiner Niederlage bei der Vogelschau soll er die von Romulus gezogene Furche zur Gründung Roms auf dem Palatin übersprungen haben, woraufhin ihn sein Bruder oder einer von dessen Anhängern umgebracht haben soll. Hierin wird in mythischer Ausschmückung der Kampf um die Vorrangstellung am Beginn der römischen Geschichte deutlich. 144 Ptolemaios war Mitregent seines Bruders Pyrrhos II. Mit dem Tod des Ptolemaios kurz nach dem seines Bruders war die Macht von Epeiros endgültig gebrochen. 145 Pyrrhos II. war der Enkel des gleichnamigen Königs von Epeiros und regierte von 252–234. 146 Paus. 4,35,3 nennt sie Deidameia. 147 Diese Hochzeit der Tochter des Pyrrhos II. fand um 233/2 statt. 148 Im Rahmen des Aufstandes der Epeiroten gegen die Herrschaft der Aia kiden 231. 149 Nach dem Tod des Demetrios II. (229) wurde Antigonos III. Doson der Vormund des 238 geborenen Philippos V. und übte bis zu seinem Tod 221 im Kampf gegen die Illyrer die Königsherrschaft über die Makedonen aus. Philippos taktierte bis zu seinem Tod 179 – ebenfalls in einer Schlacht – so unglücklich, dass er sich der Vermutung aussetzte, Operationen gegen Rom vorzubereiten. Den 220 ausgebrochenen Krieg gegen die Aitoler beendete er 217 offensichtlich in der Absicht, von Hannibals Erfolgen zu profitieren. Der Vertrag, den er mit Hannibal geschlossen hatte, wurde in Rom bekannt und führte zum 1. Makedonischen Krieg. Der Frieden von Phoinike 205 sicherte Philippos’ illyrische Eroberun-
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gen. Doch schon 200 brach der 2. Makedonische Krieg aus, weil Philippos zusammen mit Antiochos III. Megas Gebietszuwächse zu Lasten der Ptolemaier suchte, dabei aber in Rom Ängste vor seinem zunehmenden militärischen Potential schürte. In diesem Krieg propagierte T. Quinctius Flamininus die Freiheit der griechischen Städte, die er nach dem Sieg über Philippos bei Kynoskephalai 197 bei den Isthmien 196 wirksam in Szene setzen konnte. Philippos musste nicht nur seinen Sohn Demetrios als Geisel stellen, sondern auch Griechenland und Illyrien räumen sowie eine hohe Kriegsentschädigung zahlen. Nach dem Krieg unterstützten Senatskommissionen immer wieder diejenigen, die sich mit Beschwerden gegen Philippos an den Senat gewendet hatten. 222 gelang es Antigonos III. Doson, den Spartanerkönig Kleomenes III. zu besiegen. Kleomenes III. regierte 235–222. 227 beseitigte er das tradierte Doppelkönigtum (Plut. Kleom. 6–11) offensichtlich in der Hoffnung, eine eigenständige Monarchie auf der Peloponnes zu etablieren. Trotz der Ausweitung des Bürgerrechts auf Perioikoi und der Mobilisierung von Heloten reichte das militärische Potential nicht, Antigonos III. Doson Widerstand zu leisten. Kleomenes’ Flucht zu Ptolemaios III. Euergetes diente wohl dazu, dessen Unterstützung gegen Antigonos zu gewinnen. Dies jedoch blieb vergeblich, sodass er sich 219 selbst tötete oder umbringen ließ; Plut. Kleom. 33–37. Nicht ganz zu Unrecht machte sich Kleomenes III. Hoffnung, Ptolemaios III. Euergetes werde ihn unterstützen. Bereits 243 war Ptolemaios Hegemon in einem Bündnis mit den Achaiern gegen Makedonien; 229 erhielten die Aitoler seine Hilfe gegen Antigonos III. Doson; 226 stellte er sich offen auf Spartas Seite. Möglicherweise unterließ Ptolemaios – und nach seinem Tod 221 sein Sohn Ptolemaios IV. Philopator – weitere Hilfe wegen des 4. Syrischen Krieges, den Antiochos III. Megas 221 mit seinem Angriff auf Syrien ausgelöst hatte. Nach Pol. 4,5,3. 24,1 war er 17 Jahre alt. Zunächst folgte auf Seleukos II. Kallinikos 227 Seleukos III. Soter, der hier gemeint ist und während des Feldzuges gegen Attalos I. Soter von Pergamon 224 durch einen Giftanschlag ermordet wurde. Antiochos III. Megas, Sohn des Seleukos II. Kallinikos, wurde 222 nach Diod. 29,2 im Alter von 19 Jahren König und kämpfte zunächst in Medien gegen Molon. 221 eröffnete er den 4. Syrischen Krieg gegen Ptolemaios IV. Philopator. 217 unterlag er ihm bei Raphia, was zum Verlust der Anfangserfolge in Südsyrien führte. Im 5. Syrischen Krieg (ca. 202–195) gegen Ptolemaios V. Epiphanes gelang es ihm, vor allem Koilesyrien und Iudaia zu gewinnen. In den folgenden Jahren sammelte er die Unterstützung derer, die mit Roms immer deutlicher werdenden he-
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gemonialen Rolle unzufrieden waren, und zog zusammen mit Hannibal 192 in Griechenland ein, was zum Krieg mit den Römern führte. Nach Niederlagen bei den Thermopylen 191 und Magnesia 190 musste er im Frieden von Apameia 188 alle Gebiete westlich und nördlich des Taurus aufgeben, abrüsten sowie hohe Kriegsentschädigungen zahlen. Gerade die Zahlungen belasteten ihn so sehr, dass er 187 einen Baal-Tempel bei Susa plündern wollte. Hierbei wurde er erschlagen. Auf Ariarathes III. folgte 220 sein Sohn Ariarathes IV. Eusebes. Ptolemaios IV. Philopator wurde 245/4 als Sohn des Ptolemaios III. Euergetes und der Berenike geboren; 221 bestieg er den Königsthron. Der Autor spielt auf den Euphemismus an, dass der Vatermörder hier als jemand bezeichnet wurde, der seinen Vater liebte. Während seiner gesamten Regierungszeit wurde ihm ein Primat seines Privatvergnügens nachgesagt; z. B. Pol. 5,34. Nach dem Tod des Kleomenes III. erhielt Lykurgos wahrscheinlich infolge eines antimakedonischen Putsches, an dem er auch selbst beteiligt war, 220/19 die Königswürde. Bis 217 waren seine Expansionsbestrebungen wenig erfolgreich und führten dazu, dass er mehrfach flüchten musste. Nach dem Frieden von Naupaktos 217 festigte er seine Herrschaft und verdrängte sogar seinen Mitkönig Agesipolis. Der 247/6 geborene Sohn des Barkiden Hamilkar Barkas lebte bis 224 wohl in Spanien und Karthago. 237 begleitete er seinen Vater nach Iberien, nachdem er im Alter von neun Jahren feierlich geschworen hatte, ein Feind der Römer zu sein; Liv. 35,19. 224 wurde er Unterfeldherr seines Schwagers Hasdrubal. Nach dessen Tod 221 riefen ihn die Streitkräfte zum Strategen für Libyen und Iberien aus, was dann in Karthago bestätigt wurde (Pol. 3,13,3f.; Liv. 21,3,1). Zu diesem Zeitpunkt war Hannibal also immerhin 26 Jahre alt. Beim Kampf gegen die Keltiberer provozierte er das Eingreifen der Römer durch die Belagerung von Saguntum, die insgesamt acht Monate andauerte. Während dieser Zeit schickte der römische Senat vergeblich Gesandte nach Neukarthago und schließlich nach Karthago. Als Hannibal in das Gebiet nördlich des Ebro expandierte, forderten die Römer wiederum vergeblich Hannibals Auslieferung und erklärten den Karthagern den Krieg. Mit 38 000 Mann, 8000 Reitern sowie einigen Elefanten erreichte Hannibal noch im Oktober 218 Nordita lien. Offensichtlich wollte Hannibal Rom als Mittelmacht erhalten und scheute deswegen den direkten Angriff, nachdem er die Römer am Ticinus, beim Trasumenischen See und bei Cannae geschlagen hatte. Die süditalischen Völker hielten überwiegend zu Rom; zudem wichen die Römer zunächst direkten Gefechten aus, sodass sich der Stellungskrieg in die Länge zog. Weil die Römer zunehmend die Oberhand gewannen, zog sich Hannibal 203 nach Karthago zurück, konnte aber die Niederlage
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bei Zama 202 nicht verhindern. 195 flüchtete Hannibal vor einer römischen Untersuchungskommission aus Karthago nach Ephesos, später nach Kreta, Armenien und Bithynien. Als eine römische Gesandtschaft seine Auslieferung von König Prusias verlangte, beging Hannibal Selbstmord. Demetrios Pharios diente der illyrischen Königin Teuta als Statthalter auf Korfu. Während des Feldzuges der Römer gegen Korfu (230–226) verriet er 229 die Insel und erhielt im Gegenzug den nördlichen Teil von Illyrien. Weil er der Meinung war, nicht hinreichend bedacht worden zu sein, stiftete er 222 Unruhen, wurde dann aber von L. Aemilius Paullus geschlagen und floh zu Philippos V. von Makedonien. 214 wurde er getötet. L. Aemilius Paullus; cos. 219, 216. Er erhielt für seine Leistungen in Illyrien einen Triumph. Während seines zweiten Konsulats fiel er in der Schlacht von Cannae. Im Jahr 217. Gemeint sind Hannibal und Q. Fabius Maximus Verrucosus Cunctator. M. Valerius Laevinus; cos. 220, 210. Er erhielt 215 die Aufgabe, Italien gegen Philippos V. zu schützen. Zwischen 214 und 210 operierte er erfolgreich in Griechenland und gewann die Aitoler für ein Bündnis mit Rom. 210–206 war er Statthalter auf Sizilien. Hier ist eher an P. Sulpicius Galba Maximus zu denken; cos. 211, 200. Er hatte 211–205 den Oberbefehl über Griechenland inne und übte ihn recht brutal aus; s. Liv. 27,29–33; 28,5–8; Pol. 9,42. Gemeint ist wohl Demetrios Pharios. Durch den Frieden von Phoinike 205. Von Polybios verklärter achaiischer Staatsmann (253–182), der viele bedeutende Siege erringen konnte und die Truppen der Achaier reorganisierte, sodass sie u. a. 201 und 192 Nabis und 188 Sparta besiegten. Der Versuch, die politische und militärische Bedeutung der Achaier zu stärken, führte zwangsläufig zu einem Konflikt mit Rom. Ptolemaios IV. Philopator ließ seinen jüngeren Bruder Magas ermorden; Pol. 5,34,1. Gemeint ist der Sieg bei Raphia im Juni 217. Er führte zum Friedensschluss im Oktober; Pol. 5,79–86. Pol. 5,83,3 überliefert Arsinoe als ihren Namen. Liv. 39,10,7 ist der Meinung, durch den Lärm dieser Instrumente werde die bei Orgien getriebene Unzucht übertönt. Dies zeigt zumindest, dass im römischen Denken derartige Musik als verdächtig eingestuft und damit abgelehnt wurde. Die vorhandenen antiken Darstellungen des Agathokles zeichnen ein durchweg negatives Bild dieses Mannes, der zuerst Mundschenk des Ptolemaios III. Euergetes war und dann enger Vertrauter des Ptolemaios IV. Philopator. Wahrscheinlich hatte er einen großen Anteil am Sieg bei Ra-
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phia. Im folgenden Jahr wurde er Alexanderpriester und 204 Vormund des Ptolemaios V. Epiphanes. 203 wurde er gestürzt. Dabei kamen auch seine Schwester Agathokleia und die Mutter Oinanthe um. Der 210 geborene Ptolemaios V. Epiphanes wurde bereits im November 205 Mitregent, nach dem Tod seines Vaters Ptolemaios IV. Philopator 204 Alleinherrscher. Auseinandersetzungen innerhalb des Adels führten dazu, dass die Vormundschaft häufig wechselte. Hinzu kam der Vertrag zwischen Antiochos III. Megas und Philippos V. zur Aufteilung des Ptolemaierreiches, der dazu führte, dass Antiochos im Mai 202 den 5. Syrischen Krieg eröffnete und 199 beinahe in Ägypten eingefallen wäre. Zugleich griff Philippos den ptolemaischen Besitz in Europa und Kleinasien an. Im Frieden von 195 verlor Ptolemaios bis auf Zypern und Kyrene alle Außenbesitzungen. Um 180 wurde Ptolemaios ermordet, als er vorhatte, gestützt auf die finanziellen Mittel der Oberschicht, einen weiteren Syrischen Krieg zu führen. Die Frauen fälschten nach Pol. 15,25,5 das Testament des Königs. M. Aemilius Lepidus; cos. 187, 175. Er war 201 jüngstes Mitglied einer Gesandtschaft, die nach Griechenland und Ägypten reiste. Dabei überbrachte er Philippos V. das Ultimatum des Senats (Liv. 31,2,1–4, 18,1– 4). RRC 419/2 weist ihn als tutor regis aus. Weil tatsächlich in Nikaia in Lokris verhandelt wurde, App. Mac. 8, fanden die Gespräche staatsrechtlich nicht in Makedonien statt. Das Jahr bleibt unklar. Die Verhandlungen, die im vorangegangenen Text dargestellt werden, fanden 198/7 statt. Plin. nat. 2,202 legt das Erdbeben ins Jahr 197/6. Bei Eusebius S. 202 fand es bereits 199/8 statt. Die Insel hieß Hiera oder Automate; s. Euseb. S. 202; Plin. nat. 2,202. Gemeint ist die Schlacht von Kynoskephalai. Im Jahre 196. Gemeint sind diejenigen Gemeinden in Thrakien und Karien, die ursprünglich Philippos V. unterstanden hatten; s. Liv. 33,38. Im Jahr 195. T. Quinctius Flamininus war im Alter von ca. 30 Jahren Konsul des Jahres 198. Sein imperium wurde für 197 prorogiert, sodass er den Krieg mit der Schlacht von Kynoskephalai abschließen konnte; Konsul war er dabei jedoch nicht. Cn. Servilius Caepio, cos. 203; zu diesem Auftrag auch Liv. 33,47,6–49,4. Boerma, Kommentar 69ff., vermutet überzeugend, dass es sich bei den captivi um transfugae, also um Überläufer handelte, da die Kriegsgefangenen eher ein Hindernis bei der Flucht gewesen wären, die Überläufer hingegen selbst ein großes Interesse hatten, nicht in die Hände der Römer zu geraten.
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187 Nach der Niederlage gegen die Römer bei Zama im Herbst 202 blieb Hannibal weiterhin Stratege der Karthager, bis die Römer seine Abberufung 200/199 erzwangen. Allerdings wurde er 196 zum Sufeten gewählt und stabilisierte die Staatseinnahmen durch strenge Kontrollen bei der Steuereinziehung. Innenpolitische Gegner suchten Hannibal aus seiner Position zu drängen mit der Unterstellung, er strebe ein Bündnis mit Antiochos III. Megas an. Zu seiner Flucht s. a. Liv. 33,47–49. 188 Gemeint ist die Proklamation des T. Quinctius Flamininus bei den Isthmischen Spielen 196. 189 M’. Acilius Glabrio schlug während seines Konsulats 191 Antiochos III. Megas bei den Thermopylen. 190 Die erste Auseinandersetzung erfolgte bei den Thermopylen. 191 C. Livius Salinator, cos. 188. Er kommandierte die Flotte bereits 199– 198 im 2. Makedonischen Krieg. 191 erhielt er als Praetor das Flottenkommando gegen Antiochos III. Megas und besiegte ihn bei Ephesos. 190 gewann er König Prusias I. den Lahmen von Bithynien für ein Bündnis gegen Antiochos. Liv. 36,42,1 nennt 50 Schiffe, mit denen Livius aus Rom gekommen sei. Dank der Hilfe der Bundesgenossen sei die Flotte auf 81 Schiffe angewachsen; Liv. 36,42,2. 6–8. Zusammen mit den Schiffen des Eumenes II. Soter, die sich ihm anschlossen, verfügte er sogar über 105 Schiffe; Liv. 36,43,13. 192 Liv. 37,23f. stellt dar, dass Hannibal in einer Seeschlacht gegen die Rhodier mitkämpfte und auf seinem Flügel erfolgreich war; erst die Flucht der Übrigen habe ihn mit fortgerissen. Problematisch ist, dass man die Schlacht nicht genau verorten kann; vermutlich fand sie bei Korykos statt. 193 L. Cornelius Scipio Asiagenes war der jüngere Bruder des P. Cornelius Scipio Africanus, an dessen Feldzügen er 207–202 als Legat teilnahm. 191 nahm er am Kampf gegen Antiochos III. Megas unter M’. Acilius Glabrio teil und erhielt für 190 den Konsulat mit dem Oberkommando für den weiteren Krieg. Diesmal begleitete ihn der ältere Bruder als Legat; s. a. Liv. 37,1,7–10. Nachdem der Frieden 189 geschlossen war, kehrte er nach Rom zurück und feierte 188 einen Triumph. Für seine Leistungen erhielt er das cognomen Asiagenes. Im folgenden Jahr klagten ihn innenpolitische Gegner der Bestechung durch Antiochos an, 187 erreichten sie seine Verurteilung. Die Intervention des Volkstribunen Tib. Sempronius verhinderte jedoch die Zahlung der Geldstrafe. 194 P. Cornelius Scipio Africanus’ politische Laufbahn begann insofern ungewöhnlich, als er 210 nach dem Tod seines Vaters und Onkels ein imperium consulare in Spanien erhielt, ohne zuvor die Praetur oder den Konsulat bekleidet zu haben. Bereits 209 gelang ihm die Eroberung von Neukarthago. Er wurde nach weiteren Erfolgen für 205 zum Konsul gewählt und setzte gegen senatorischen Widerstand die Landung römischer
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Truppen in Afrika 204 durch. Der Sieg bei Zama 202 führte das Ende des 2. Punischen Krieges herbei, für Scipio war er zugleich die Grundlage seines Triumphes in Rom und seines cognomen Africanus. Die Führungsschicht in Rom sah durch seinen Erfolg allerdings das inneraristokratische Gleichgewicht bedroht, sodass Africanus 194 trotz seines Konsulats nicht den Oberbefehl für den Krieg gegen Antiochos III. Megas erhielt. Als er zusammen mit seinem Bruder ab 190 gegen Antiochos vorging, dürfte ein großer Teil der Kriegsführung von ihm ausgegangen sein. Nach ihrer Rückkehr nach Rom folgten jahrelange Auseinandersetzungen mit innenpolitischen Gegnern, die ihnen Bestechung durch Antiochos oder Veruntreuung der Beute vorwarfen; Liv. 38,50–53. Der 184 eingeleitete Prozess wurde eingestellt, als sich Africanus auf sein Landgut in Kampanien zurückzog, wo er 183 verstarb. Zu Land erlitt Antiochos III. Megas eine vernichtende Niederlage bei den Thermopylen 191. Die Seeoperationen leitete der verbannte Rhodier Polyxenidas, der gleichfalls 191 bei Korykos geschlagen wurde. Zwar gelang es ihm im folgenden Jahr, die rhodische Flotte beim samischen Panormos zu vernichten, doch er verlor selbst die Hälfte seiner Schiffe bei Myonnesos; Liv. 36,41–45; 37,27–30. L. Cornelius Scipio, der älteste Sohn des P. Cornelius Scipio Africanus, geriet 192 in Gefangenschaft. Weil Africanus nicht Konsul war, dürfte sein Bruder Lucius diese Antwort gegeben haben. Gemeint ist Eumenes II. Soter, der älteste Sohn des Attalos I. Soter, der ab 197 regierte und propagandistisch wie die Römer das Argument betonte, den Griechen die Freiheit zu bringen. Zugunsten von Pergamon unterstützte er die Römer im Kampf gegen Antiochos III. Megas v. a. 191 bei der Seeschlacht von Korykos, der Überquerung des Hellespont und 189 bei der Schlacht bei Magnesia; Pol. 21,3b, 8; Liv. 34,26,11. 29,4. 30,7; 35,13,6ff. 17,1; 36,42,6–43,4; 37,39ff. 53,13. Der Frieden von Apameia 188 brachte Pergamon große Teile des bisherigen seleukidischen Kleinasiens ein und führte damit zu einer erheblichen Stärkung seiner Bedeutung. Gemeint ist die Schlacht von Magnesia 190; Liv. 37,38–44. Zu dieser Leistung des M. Aemilius Lepidus, Sohn des gleichnamigen Konsuls 187, auch Liv. 37,43,1–3. Obwohl die Aitoler zunächst versuchten, mit den Römern zusammenzuarbeiten – etwa durch ihre Teilnahme an der Schlacht von Kynoskephalai 197 – und dabei auch Zugeständnisse erhielten wie 212/1 die Zusicherung ut Acarnaniam Aetoli haberent (Liv. 26,24,11), führten Interessensgegensätze dazu, dass sie 189 unter Gebietsverlusten ein Bündnis mit Rom eingehen mussten, in dem sie sich zudem zu Reparationsleistun-
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gen verpflichteten. Der hierdurch verursachte wirtschaftliche Zusammenbruch führte zu Unruhen und erneuten Auseinandersetzungen mit Rom. 167 wurden die tonangebenden Romgegner aus Aitolien entfernt und das Gebiet noch weiter beschnitten, sodass es politisch bedeutungslos wurde. Die Aitoler nahmen allerdings gar nicht am Kampf gegen die Perser teil. Tonangebender Politiker der Achaier (ca. 190–168), Vater des Polybios, der unter Zugeständnissen an Rom die Autonomie der Achaier zu bewahren versuchte. Die Abgaben betrugen nach Plut. Aem. 7,2 15 000, nach Eutr. 4,4,3 10 000 Talente. Letzter König von Makedonien 179–168, Sohn Philippos’ V. Er bemühte sich, das geschwächte Makedonenreich wiederherzustellen. Vor allem die Agitation des Eumenes II. Soter führte aber zum 3. Makedonischen Krieg 172, der 168 bei Pydna mit Perseus’ Niederlage gegen L. Aemilius Paul lus endete. Die zuvor geschlossenen Bündnisse ergaben keine verlässliche Unterstützung des Feldzuges. Perseus musste seine Königsherrschaft aufgeben, kam in Alba Fucens in Haft und starb einige Jahre danach. Gallischer Volksstamm, der illyrische und thrakische Elemente aufwies und bei der Mündung der Savus in die Donau siedelte. Zu Beginn des 3. Jhs. fiel er zusammen mit anderen gallischen Stämmen in Griechenland ein. Ab der Mitte des 2. Jhs. kam es immer wieder zu Konfrontatio nen mit römischen Truppen. Rechter Nebenfluss der Donau in Südpannonien. Gallischer Volksstamm der Volcae, der ursprünglich im Raum zwischen Thüringen und Nordost-Bayern siedelte und z. T. seit dem 4. Jh. nach Südosteuropa zog. Die Tektosagen gehörten zum Heeresverband des Brennus. Nach dessen Niederlage zogen sie 278 zurück in den Norden in Richtung Thrakien. Hauptort der volkischen Tektosagen, 106 nach Widerstand gegen Rom vom Konsul Q. Servilius Caepio erobert und seit diesem Zeitpunkt Bestandteil der Gallia Narbonensis. Q. Servilius Caepio, cos. 106. Er plünderte Tolosa und bemächtigte sich dabei des Schatzes, den die Tektosagen 271 bei der Plünderung des Apollon-Tempels in Delphi gewonnen hatten. Auf dem Weg nach Massilia ging das Gold verloren. Wegen des Verdachts der Unterschlagung wurde Caepio 104 angeklagt, was offensichtlich folgenlos blieb. Trotz der Frage, wo das Gold geblieben war, erreichte Caepio eine Verlängerung seines Kommandos als Prokonsulat gegen die Kimbern für das folgende Jahr. Weil er nicht bereit war, sich dem ranghöheren Konsul Cn. Mallius Maximus zu unterstellen, endete die Schlacht bei Arausio 105 in einer militärischen Katastrophe. Caepio wurde das Kommando entzogen, er
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wurde aus dem Senat ausgestoßen und 103 des Hochverrats angeklagt. Der Verurteilung entging er durch freiwillige Verbannung nach Smyrna. Bereits im 11. Jh. siedelten die Istrier – ein Sammelbegriff für mehrere miteinander verwandte Stämme – auf einer Halbinsel an der nördlichen Adria. Ihre Piraterie führte zu einem ersten Eingreifen römischer Truppen 221, dann zur Gründung von Aquileia 181. 178/7 eroberten die Römer das Stammesgebiet. Landschaft zwischen Donau und Savus. Die Pannonier bildeten einen Stammesverband, der von illyrischen Einflüssen geprägt war, wobei der Name auch auf nichtgallische Stämme im selben Siedlungsgebiet übertragen wurde. Im Wesentlichen war Pannonien das Gebiet, das sich nördlich an Illyricum anschloss. Seit 119 kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen römischer Truppen mit pannonischen Verbänden. Befriedet werden konnte das Gebiet erst 9/10 n. Chr. Die Argonauten sind mythische Helden, die Jason geholfen haben sollen, das Goldene Vlies, das Fell des Widders, mit dem einst Phrixos und Helle geflohen waren, von den Kolchern zu Pelias zu bringen. Auf dieser Fahrt lernte Jason Medeia kennen, die Tochter des Königs Aietes, die ihm auch half, das Fell zu erringen. Die Fahrt mit der Argo und die Flucht vor Aietes bot antiken Schriftstellern die Chance, eine Reise durch viele Teile der Welt zu entwerfen und auf diese Weise unterschiedliche Gründungsmythen miteinander zu verknüpfen. Die zu verschiedenen Zeiten variierten Fassungen dienen mitunter der Herrscherpanegyrik, so die des Valerius Flacchus. Stammesverband nördlich der unteren Donau. Bezeichnung für thrakische Stämme, die seit der Steinzeit südlich der unteren Donau und im Hinterland griechischer Kolonien an der Schwarzmeerküste siedelten. Die Römer kamen militärisch erst 72/1 in Kontakt mit den Geten, als M. Terentius Varro Lucullus Verbündete von Mithridates VI. Eupator im Westen des Schwarzen Meeres angriff. Germanischer Stamm, der bis zum 3. Jh. von der Weichsel zum Donaudelta wanderte. Möglicherweise hatte Philippos V. sie als Bundesgenossen gewonnen. 88 waren sie Verbündete von Mithridates VI. Eupator. Prusias I. der Lahme, ca. 230–182. Er zeigte während seiner gesamten Regierungszeit eine feindliche Haltung gegenüber Pergamon. Im 1. Makedonischen Krieg kämpfte er im Bund mit Philippos V. gegen Attalos I. Soter und erhielt von Philippos dafür Myrleia und Kios. Wenngleich er nicht am Krieg des Antiochos III. Megas teilnahm, forderten die Römer die Abtretung von Phrygien an Eumenes II. Soter. Im Krieg gegen Eumenes 188–183 leitete Hannibal die bithynische Flotte. Die Abtretung von Phrygien ließ sich allerdings nicht verhindern.
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218 Die Flucht führte ihn 189/8 erst nach Kreta, dann über Armenien bis 186 nach Bithynien; Nep. Hann. 9–10. 219 183 traf eine römische Gesandtschaft unter Führung des T. Quinctius Flamininus bei Prusias I. dem Lahmen ein und forderte Hannibals Auslieferung. Daraufhin brachte sich Hannibal durch Gift in Libyssa um; Liv. 39,51; Nep. Hann. 12. 220 Gemeint ist der 3. Makedonische Krieg im Vergleich zum 2. Punischen Krieg. 221 Tatsächlich waren es nur zwei Könige, die Perseus zu Hilfe kamen: Kotys, der König der Odrysen, und Gentius, der König der Illyer; Liv. 42,29,11f. 222 Es handelte sich um die Schlacht am Peneios 171; Liv. 42,57–61. 223 Zu den Mitgliedern der Gesandtschaft s. Pol. 27,8,5. 224 P. Licinius Crassus, cos. 171. Er hatte den Oberbefehl gegen Perseus erhalten; Liv. 42,32,1–5, 58,12. Obwohl er eine verlustreiche Niederlage am Kallinikos erlitten hatte, forderte er die Kapitulation seines Gegners; Pol. 27,8,7–10. 225 L. Aemilius Paullus; ca. 228–160; cos. 182, 168. Er errang seinen ersten großen Erfolg als Propraetor 190 in Spanien durch einen Sieg über die Lusitaner. In seinem Konsulat sicherte er sich durch einen Sieg über die Ligurer einen Triumph und übernahm in seinem zweiten Konsulat den Oberbefehl im 3. Makedonischen Krieg, den er im Juni mit der Schlacht von Pydna abschloss; Liv. 44,30–46. Dank der enormen Beute konnte in den folgenden Jahren auf die Erhebung direkter Steuern in Rom verzichtet werden. 226 Am 22. Juni 168. 227 Gemeint ist die Schlacht von Pydna. 228 Gemeint ist M. Porcius Cato Licinianus, 168 legatus, der älteste Sohn des M. Porcius Cato. 229 Cn. Octavius, cos. 165. 168 war er Praetor und im Krieg gegen Perseus für die Flotte zuständig. Die Gefangennahme des Perseus sicherte ihm 167 einen triumphus navalis. 230 Nach dem Krieg wurde Makedonien in vier Regionen aufgeteilt, die untereinander in keinerlei Kontakt (commercium, conubium) stehen durften, was 150–148 zu einem Aufstand führte und in der Folge zur Einrichtung einer Provinz. 231 Bis 150 mussten 1000 Achaier in Rom bleiben, darunter Polybios. 232 Verantwortlich für den Untergang der Achaier waren im Wesentlichen Diaios und Kritolaos, die zum damaligen Zeitpunkt den Bund leiteten. Menalkidas aus Sparta konnte mit der Führung der Achaier keine Einigung über Bestechungsvorwürfe und Kapitalgerichtsbarkeit erzielen, sodass beide 149/8 zum römischen Senat reisten. Weil der aber keine Entscheidung traf, trugen Achaier und Spartaner den Streit militärisch aus.
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In diesem Zusammenhang kamen auch Sympathisanten Roms zu Schaden, sodass der Senat die Bestrafung der Schuldigen forderte und damit selbst in den Krieg eingriff. L. Mummius Achaicus, cos. 146. Er sammelte bereits in Spanien militärische Erfahrung. Nach einer Niederlage 153 gelang ihm ein Sieg über die Lusitaner, weswegen ihm 152 ein Triumphzug bewilligt wurde. In seinem Konsulat besiegte er die Achaier am Isthmus; allerdings vollendete er nur, was Q. Caecilius Metellus Macedonicus nahezu zum Abschluss gebracht hatte. Er eroberte und plünderte Korinth, die Einwohner verkaufte er in die Sklaverei. Als Prokonsul 145 regelte er die Neuordnung der Provinz. Anschließend feierte er in Rom einen Triumph. Antiochos IV. Epiphanes war der jüngste Sohn Antiochos’ III. Megas. 189–175 befand er sich als Geisel in Rom, wurde dann gegen Demetrios I. Soter ausgetauscht und erlangte den Königstitel. Im 6. Syrischen Krieg (170–168) gegen seinen Neffen Ptolemaios VI. Philometor gelang es ihm, Zypern und Teile Ägyptens zu erobern. Er musste diese Gebiete aber wieder räumen, weil er durch ihre Besetzung in Konflikt zu Rom geriet. 164 verstarb er auf einem Feldzug in Armenien. Ptolemaios VI. Philometor, geb. 186, regierte – allerdings durch Vormunde – seit 181. Kurz nach Beginn des 6. Syrischen Krieges wurde er für volljährig erklärt, nachdem seine Vormunde eine Samtherrschaft mit seiner Frau Kleopatra II. und seinem Bruder Ptolemaios VIII. Euergetes eingerichtet hatten. Allerdings bemühte sich sein Onkel Antiochos IV. Epiphanes um die Vormundschaft über ihn. Die römische Intervention für Ptolemaios 168 führte zwar zum Rückzug des Antiochos, intensivierte aber die Abhängigkeit gegenüber Rom. Bis zu seinem Tod 145 bemühte er sich, Syrien seinem Reich wieder einzugliedern. Die Anspielung auf seine Fettleibigkeit ergab sich aus der Herrschaftsbezeichnung Tryphon, die im hellenistischen Raum ein Lob auf die Herrschaftspracht darstellte. Ptolemaios VIII. Euergetes, ca. 182/1–116. Er regierte in einer Samtherrschaft mit seinem Bruder Ptolemaios VI. Philometor und dessen Ehefrau Kleopatra II. Zwar wurde er 164/3 vertrieben, versuchte aber mehrfach, Zypern als Herrschaftsgebiet zu gewinnen. 145 gelang es ihm, nach dem Tod seines Bruders Ptolemaios VI. die Königswürde Ägyptens zu erhalten. Zudem heiratete er seine Schwester Kleopatra, die zuvor mit seinem Bruder verheiratet war, und seine Stieftochter Kleopatra III. C. Popilius Laenas, cos. 172 und 158. Er zwang Antiochos IV. Epiphanes in Eleusis in der Nähe von Alexandreia, Ägypten zu räumen; Pol. 29,11,1–10. Er war nicht der Onkel, sondern vielmehr der Vetter des Mündels. Demetrios I. Soter, Sohn des Seleukos IV. Philopator, hielt sich aufgrund des Friedens von Apameia als Geisel in Rom auf, ohne als Thronfolger
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vom Senat anerkannt zu werden. 162 floh er aus Rom und ließ seinen minderjährigen Vetter Antiochos V. Eupator, den der römische Senat als König anerkannt hatte, ermorden. In Iudaia konnte sich Demetrios durchsetzen und innenpolitisch für Ruhe sorgen, weshalb er den Beinamen Soter erhielt. Seine Schwester Laodike, die Witwe des Perseus, konnte er hingegen nicht mit Ariarathes V. Eusebes vermählen. 151/50 kam Demetrios um, nachdem Attalos II. Philadelphos den vermeintlichen Sohn des Antiochos IV. Epiphanes, Alexandros Balas, als Thronfolger präsentiert hatte. Antiochos IV. war nicht sein Bruder, sondern vielmehr sein Onkel. Gemeint ist Prusias II. der Jäger, König von Bithynien 182–149. Zunächst unterstützte er – anders als sein Vater Prusias I. der Lahme – Eumenes II. Soter. Trotz seiner Ehe mit der Schwester des Perseus hielt er sich als Bundesgenosse Roms aus dem 3. Makedonischen Krieg heraus. Seinen Sohn Nikomedes II. Epiphanes wollte er ermorden, damit ein Sohn aus seiner zweiten Ehe hätte Thronfolger werden können. Weil Nikomedes aber rechtzeitig gewarnt worden war, sicherte er sich die Unterstützung von Attalos II. Philadelphos, gegen den Prusias 156–154 Krieg geführt hatte mit dem Ziel, Pergamon einzunehmen, und ging seinerseits gegen seinen Vater vor. Prusias war in den Zeus-Tempel in Nikomedeia geflüchtet und wurde dort umgebracht. Nikomedes II. Epiphanes war 156 von Prusias II. dem Jäger nach Rom geschickt worden. Dem von seinem Vater geplanten Anschlag konnte er entgehen. Nach der Ermordung seines Vaters regierte er bis 128/7. Ariarathes V. Eusebes herrschte 163–130 über Kappadokien. Wegen seiner Bindung zu Rom heiratete er nicht die Schwester des Seleukiden Demetrios I. Soter, weshalb sich Demetrios dem Bruder des Ariarathes, Orophernes, zuwandte. Mit römischer Billigung erhielt Orophernes 157/6 einen Teilbereich Kappadokiens zur Herrschaft, konnte aber dann vertrieben werden. 150 beteiligte sich Ariarathes am Sturz des Demetrios und fiel 130 auf römischer Seite beim Kampf gegen Aristonikos. Am rechten Tigrisufer 60 km nördlich von Babylon gelegene, um 300 von Seleukos Nikator gegründete Stadt. Alexandros I. Balas wurde um 158 als Thronanwärter und vermeintlicher Sohn des Antiochos IV. Epiphanes ausgegeben, war tatsächlich aber ohne vornehme Herkunft. Es gelang ihm zwar dank großer Unterstützung, Demetrios I. Soter um die Herrschaft zu bringen. Doch 146 verlor er seinerseits die Herrschaft und wurde im folgenden Jahr ermordet. Dorische Stadt in Karien. Demetrios II. Theos, Sohn des Demetrios I. Soter, geb. um 160. Er kämpfte seit 147 in Syrien gegen Alexandros I. Balas und wurde dabei von Ptolemaios VI. Philometor unterstützt, der ihm seine Tochter Kleopatra Thea zur Frau gab. Nach dem Sieg 145 kam wegen seines offensichtlich
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despotischen Regierungsstils innenpolitische Unruhe auf, sodass er Jerusalem räumen musste. In den folgenden Jahren kämpfte er gegen den Partherkönig Mithridates I. Arsakes VI., der in Babylonien eingedrungen war, und geriet dabei um 139 in Gefangenschaft. In diesem Zusammenhang musste er die parthische Prinzessin Rhodogune heiraten. Nachdem Phraates I. König geworden war, brach Demetrios 129 auf, um seinen Bruder Antiochos VII. Euergetes von seinem Krieg gegen die Parther abzubringen. Nach dem Tod des Antiochos verblieb Demetrios als Herrschaftsgebiet nur noch Nordsyrien und Kilikien. Um seiner Schwiegermutter Kleopatra II. zu helfen, brach er – allerdings erfolglos – zu einem Krieg gegen Ptolemaios VIII. Euergetes auf. 126 wurde er bei Damaskus von Alexandros II. Zabinas, der von Ptolemaios unterstützt wurde, besiegt und ermordet. Antiochos VII. Euergetes war in Side aufgezogen und wurde daher auch Sidetes genannt. Er hatte 138 nach der Gefangennahme seines Bruders Demetrios II. Theos die Königsherrschaft übernommen und setzte sich innenpolitisch bis 134 durch. 129 kam er im Krieg gegen die Parther um, die er 130 aus Babylonien und Medien hatte vertreiben können. Nach dem Tod Arsakes’ II. 191 wurde der Name Arsakes zur Bezeichnung aller Nachfolger bis zum Ende des Partherreiches. Hier ist Mithridates I. Arsakes gemeint. Bewohner einer Landschaft im heutigen Südwesten des Iran. Fruchtbare Region im heutigen Iran im Südosten des Kaspischen Meeres. Den Titel ‚Tryphon‘ legte sich Diodotos aus Kasiane zu. Als Stratege des Demetrios I. Soter lief er zu Alexandros I. Balas über. 145 erhob er dessen Sohn als Antiochos VI. Epiphanes zum König, den er 142 oder 139 beseitigen ließ, um dann selbst als König zu herrschen. Nachdem er von Antiochos VII. Euergetes 138 oder 136/5 besiegt worden war, beging er in Apameia Selbstmord. Das hohe Ansehen der Stadt resultiert aus ihrem hohen Alter – belegt ist sie in Inschriften bis ins 13. Jh. – und ihrer Lage an wichtigen Handelswegen, weshalb sie sich wirtschaftlich trotz Verwüstungen oder Tributen nach Angriffen stets zügig erholen konnte. Angeblich begleitete Damaskos Dionysos nach Asien. In Syrien errichtete er dem Gott ein Heiligtum, das wie eine Hütte aussah, woher sich der Name der Stadt ableitete. Inschriftlich belegt ist der Name Israel seit dem 13. Jh. Allerdings sind bis zum 10. Jh. sowohl Israel als auch Juda Begriffe mit politischer, geographischer, ethnischer und theologischer Bedeutung. Juda bezeichnete das südliche Gebiet in Palästina; dass sich der Name von einer Person ableitet, ist reine Fiktion. Nördlich davon lag Israel. Die überlieferte Geschichte über die Ursprünge des jüdischen Volkes mitsamt den hier genannten
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Gründervätern ist allerdings weniger als historischer Bericht zu verstehen, sondern als eine Darstellung familiärer Beziehungen, in die historische Erfahrungen eingearbeitet sind und die nach der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier 587/6 sowie vor dem Hintergrund dieses staatlichen Zusammenbruchs und des Exils in Babylon abgefasst worden ist. Die Geschichte um Joseph sollte offensichtlich nicht als historischer Bericht, sondern als Erzählung die Möglichkeiten des Individuums im Vergleich zum göttlichen Walten verdeutlichen. Zu diesem Zweck sind historische Gegebenheiten und ägyptische Vorlagen ausgeschmückt worden. Historisch an den Begebenheiten, die mit Moses in Verbindung gebracht werden, ist die ägyptische Wurzel seines Namens, die auf das Ende des 2. Jt.s. verweist. Die Ausschmückung seines Lebens lässt eine sichere historische Verortung nicht zu. Möglicherweise hat er eine Gruppe nicht-ägyptischer Zwangsarbeiter um 1200 aus Ägypten geführt. Der Berg bezeichnet v. a. in theologischer Hinsicht den Bund, der zwischen Jahwe und Israel geschlossen wurde. Gemeint ist Aaron. Gemeint ist die Gegend um Jericho. Der hier beschriebene Hain ist eine Oase. Salze der Schwefelsäure. Gemeint ist Attalos III. Philometor, geb. 171. Er war der Sohn des Eumenes II. Soter und der Neffe des Attalos II. Philadelphos und herrschte 138–133 über Pergamon. Dabei ging er vor allem seinem Hobby nach, Giftpflanzen zu kultivieren. Nach dem Tod seiner Mutter und seiner Verlobten verdächtigte er seine Freunde des Mordes und ließ sie deswegen ermorden. Aristonikos, der uneheliche Sohn des Eumenes II. Soter oder auch des Attalos II. Philadelphos, war nicht einverstanden, dass die Römer Pergamon erbten, und bewaffnete in einem sozialrevolutionären Aufruhr sogar Sklaven. P. Licinius Crassus, cos. 131. Er erlitt im Krieg gegen Aristonikos in Leukai eine Niederlage, wurde gefangen genommen und ließ sich durch einen thrakischen Wächter töten. Gemeint ist M. Perperna, cos. 130. Ihm gelang es, Aristonikos in Stratonikeia zu besiegen und zur Hinrichtung nach Rom bringen zu lassen. Er starb noch vor der Rückfahrt 129 in Pergamon. M’. Aquilius, cos. 129. Er beendete den Aristonikos-Aufstand. 126 konnte dank seiner Planungen die Provinz Asia eingerichtet werden. Gemeint ist Mithridates V. Euergetes, König von Pontos ca. 152–120. Tatsächlich handelte es sich nicht um Syria maior, sondern um Phrygia maior (vgl. Iust. 38,5,3). Phrygien, ein Gebiet in Zentralanatolien, war seit 116 Bestandteil der römischen Provinz Asia. Sie wurde unter Dio-
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cletian in mehrere kleinere Provinzen aufgeteilt, darunter in die größere, westliche Phrygia I Pacatiana und die etwas kleinere, östliche Phrygia II Salutaris. Gemeint ist Ariarathes V. Eusebes, der 130 umgekommen war. Gebiet im mittleren Kleinasien; seit dem Vertrag von Apameia 188 unter der Herrschaft des Eumenes II. Soter von Pergamon; 25 der Provinz Galatia zugeordnet. Nachdem Mithridates V. Euergetes infolge eines Attentats in Sinope 120 zu Tode gekommen war, regierten zunächst Laodike, Mithridates VI. Eupator und sein jüngerer Bruder Chrestos. Allerdings ließ Mithridates 116/5 seine Mutter und seinen Bruder ermorden. L. Cornelius Sulla Felix; cos. 88, 80. Er führte den 1. Mithridatischen Krieg (89–85), weil Mithridates VI. Eupator nach dem Tod des Nikomedes III. Euergetes 94 statt des Thronfolgers dessen Bruder Sokrates Chrestos zum Nachfolger und Bithynien von sich abhängig machen wollte. Nachdem M’. Aquilius 90 die von Mithridates vertriebenen Könige Nikomedes IV. Philopator nach Bithynien und Ariobarzanes I. Philorhomaios nach Kappadokien zurückgeführt hatte, sorgte er dafür, dass Nikomedes Mithridates angriff. In einem Gegenangriff brachte Mithridates Kleinasien in seine Gewalt. Nach dem „Blutbefehl von Ephesos“ 88 wurden angeblich 80 000 Italiker umgebracht; außerdem fielen zwei Heere des Mithridates in Griechenland ein und setzten u. a. in Athen eine Führung ein, die Mithridates’ Ziele vertrat. 87 setzte Sulla nach Epeiros über, eroberte 86 Athen und schlug die feindlichen Heere in Chaironeia und Orchomenos. 85 schloss Sulla, gedrängt durch die innenpolitische Entwicklung in Rom, einen Friedensvertrag ab, der Mithridates auf Pontos beschränkte. L. Licinius Lucullus, 117–57/56, cos. 74. Er erhielt im 3. Mithridatischen Krieg (74–67) den Oberbefehl, den er bis zu seiner Ablösung durch Pompeius 66 ausübte. 73/2 konnte er das belagerte Kyzikos befreien und löste die Flucht des Mithridates VI. Eupator zu Tigranes II. aus. 70 eroberte er Sinope, 69 die armenische Hauptstadt Tigranokerta, weil Tigranes Mithridates nicht ausliefern wollte. Die Meuterei der überforderten Soldaten und der Widerstand der publicani gegen die maßvolle Schuldenpolitik des L. Licinius Lucullus führten zur Übertragung des Kommandos auf Cn. Pompeius Magnus. Nachdem Nikomedes III. Euergetes von Bithynien verstorben war und sein Reich gemäß seinem Testament den Römern zugefallen war, erklärte Mithridates VI. Eupator das vorgelegte Testament für gefälscht und setzte einen gewissen Nikomedes IV. Philopator als abhängigen Regenten ein, den der römische Senat nicht anerkannte. Zudem nahm Mithridates Kontakt mit Romgegnern im gesamten Mittelmeerraum auf. Nach
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der erfolglosen Belagerung von Kyzikos 73/2 zog er sich nach Pontos zurück und floh schließlich zu Tigranes II. In dieser Zeit verlor Mithridates Pontos zunächst an die Römer, eroberte es aber 68/7 wieder zurück. 66 übernahm Cn. Pompeius Magnus das Kommando und besiegte Mithridates bei Nikopolis. Mithridates floh nach Phanagoreia und nahm sich nach der Ermordung seines Sohnes Machares und dem Aufstand seines anderen Sohnes Pharnakes 63 das Leben. Sammelbegriff für Stämme, deren Siedlungsgebiet nördlich und nordwestlich des Schwarzen Meeres lag. Zentralanatolische Landschaft, deren Namen durch die eingewanderten gallischen Tolistobogen, Tektosagen und Trokmoier geprägt worden ist; 25/4 als römische Provinz eingerichtet. Die um 140 geborene Laodike war die älteste Tochter des Mithridates V. Euergetes. Nach der Ermordung ihres Gatten Ariarathes VI. Epiphanes durch ihren Bruder Mithridates VI. Eupator um 111 regierte sie in der Vormundschaft für ihren Sohn Ariarathes VII. Philometor, den Mithridates um 100 ermordete. Während sich Mithridates mit Nikomedes III. Euergetes um Kappadokien stritt, heiratete sie Nikomedes. Allerdings ließ Mithridates ihren Sohn töten, woraufhin Laodike nach Rom flüchtete. Sie ließ sich von einem Jungen begleiten, den sie als leiblichen Sohn des Ariarathes VI. und damit als legitimen Thronerben ausgab. Es handelte sich um Ariarathes IX. Eusebes, der schließlich 86 bei einem Feldzug in Thessalien starb. Gemeint ist Ariarathes VIII. Gemeint ist Ariobarzanes I. Philorhomaios, der 96/5 zum König Kappadokiens gewählt worden war. Der um 140 geborene Tigranes II., Sohn des Armenierkönigs Tigranes I., wurde um 120 nach einem verlorenen Krieg den Parthern als Geisel übergeben und von ihnen erst 95 wieder freigelassen. Im Gegenzug hierfür musste er ein Gebiet von 70 Tälern abtreten, konnte diese aber bis 87 zurückerobern. 95 heiratete er Kleopatra, die Tochter des Mithridates VI. Eupator, und nahm 71 seinen Schwiegervater, der im 3. Mithridatischen Krieg zu ihm geflüchtet war, bei sich auf. Trotz der Invasion siegreicher römischer Truppen konnte er seine Herrschaft bis 55 bewahren. Nikomedes IV. Philopator, König von Bithynien ca. 94–74. Er kehrte 92 mit der Unterstützung des M’. Aquilius nach Bithynien zurück, nachdem er wegen der Unterstützung des Mithridates VI. Eupator für seinen Halbbruder Sokrates Chrestos nach Rom hatte fliehen müssen. Im Gegenzug griff er Mithridates’ Truppen an, erlitt aber 88 eine Niederlage und flüchtete erneut nach Rom. Unter L. Cornelius Sulla Felix wurde er 84 wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Als Erben seines Reiches setzte er das römische Volk ein.
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283 Der Legat ist sonst nicht bekannt. Möglicherweise hat sich der Autor verschrieben. 284 Die germanischen Kimbern wurden wahrscheinlich durch eine Sturmflutkatastrophe zur Abwanderung von Jütland gezwungen. Auf der Suche nach einem neuen Siedlungsraum fielen sie in Italien ein, wurden dann aber durch C. Marius 101 bei Vercellae vernichtend geschlagen, sodass hier die Kimmerier gemeint sein müssten, ein Nomadenvolk, das im 7. Jh. aus dem iranischen Raum nach Kleinasien eingedrungen war. 285 Iranischer Nomadenstamm. 286 Germanischer Stammesverband, der bis zum 2. Jh. von der Weichsel nach Thrakien vorgedrungen war. 287 Stark vereinfachte Darstellung zweier Probleme der republikanischen Geschichte: Zum einen strebten die Plebejer nach politischer Partizipation. Diese Entwicklung, die 494 mit der Entstehung des Volkstribunats begann und bis zur lex Hortensia 287 andauern sollte, die Beschlüssen der Plebejer bindende Gesetzeskraft für den gesamten populus verlieh, wurde in der Annalistik vor dem Hintergrund der Unruhen der späten Republik zu Ständekämpfen ausgemalt. Zum anderen ging es um die politische Integration der Latiner bzw. Italiker, die nach dem vollen Bürgerrecht – mit den damit verbundenen Modalitäten der Abstimmung in den Volksversammlungen – und der Bekleidung der höchsten politischen Ämter strebten, was schließlich 91–87 zum Bundesgenossenkrieg führte. 288 Nach der Niederlage gegen die Samniten bei den Caudinischen Schluchten 321 unter den Konsuln T. Veturius Calvinus und Sp. Postumius Albinus mussten die römischen Soldaten unbewaffnet durch ein Joch gehen, was als große Schande empfunden wurde. 289 Der mittelitalische Volksstamm stand zwar bereits seit 308 in freundschaftlichen Beziehungen zu Rom, als ihm die Römer gegen die Samniten halfen. Doch als Urheber des Bundesgenossenkrieges gab er dem Krieg seinen Namen: bellum Marsicum. 290 Anspielung auf die Versuche römischer Politiker, durch das Verfolgen optimatischer oder popularer Ziele die Masse für sich zu gewinnen. Zeitgenössische Schriftsteller tadelten das öffentliche Austragen der Gegensätze, s. Sall. Iug. 41 zum mos partium et factionum. 291 Gemeint ist Mithridates II., der Ururgroßvater des Mithridates VI. Eupator. Er heiratete Laodike, die Schwester des Seleukos II. Kallinikos und erhielt Phrygien als Mitgift. 292 Nachdem Mithridates VI. Eupator seine Schwester Laodike, die nach der Ermordung ihres Gatten Ariarathes VI. Epiphanes durch Gordios über Kappadokien herrschte, und Nikomedes III. Euergetes vertrieben hatte, setzte er als Herrscher zunächst Ariarathes VII. Philometor ein. 101 ließ er ihn umbringen, um seinen eigenen Sohn als Ariarathes IX. Eusebes unter
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der Vormundschaft des Gordios einzusetzen. Der römische Senat erklärte Kappadokien hingegen für frei, ließ aber die Adligen Ariobarzanes I. Philorhomaios zum König wählen. 95/4 vertrieb ihn Tigranes II., 90 und 89 Mithridates. 66 führte ihn Cn. Pompeius Magnus schließlich zurück. Gemeint ist Pharnakes I., der Pontos von 185–154 regierte und 182–179 den Pontischen Krieg gegen ein Bündnis mehrerer benachbarter Herrscher wie Eumenes II. Soter und Ariarathes IV. Eusebes führte. Offensichtlich unter römischer Leitung führten einzelne Friedensverträge zum Abschluss des Krieges, der Pharnakes nicht den erhofften Kriegsgewinn sicherte. Nach dem 3. Makedonischen Krieg wollte Rom andererseits auch Pergamon unter seinem erfolgreichen König Eumenes nicht als Großmacht bestehen lassen. Eumenes konnte die Senatoren offensichtlich nicht von seiner Loyalität überzeugen, denn sie versuchten, seinen Bruder Attalos II. Philadelphos zum König zu machen. Als das erfolglos blieb, erklärten sie die Galater 166 für frei, obwohl diese von Eumenes unterworfen worden waren. Mithridates VI. Eupator legt die Verwandtschaftsverhältnisse zwar nicht dar, deutet aber an, dass Pharnakes offenbar statt des Attalos die Herrschaft hätte übernehmen können. Zunächst kommandierte Masinissa (230–148) im Dienst der Karthager die numidischen Reiter in Spanien gegen die Römer. Nach der Schlacht von Ilipa 206 sicherte er Scipio seine Unterstützung gegen die Karthager zu. Nachdem er sich als Nachfolger seines Vaters Gaia bei den Numidern durchgesetzt hatte, unterstützte er die Römer 202 bei Zama mit seiner Reiterei; Pol. 15,14. Im Gegenzug erkannte Rom seine Herrschaft über Numidien an; Liv. 30,44,11. In den folgenden Jahren setzte er Karthago mit Gebietsansprüchen zu, die Rom stets als legitim anerkannte und so Masinissa den Anstoß zum 3. Punischen Krieg (149–146) geben ließ. Masinissas positive Darstellung ist darauf zurückzuführen, dass er mit Scipio verbunden war und einen griechisch-römischen Lebenswandel in Numidien einführte. Um die Herrschaft in Numidien zu übernehmen, musste sich Masinissa zunächst gegen Syphax durchsetzen, der bei den westnumidischen Masaesyliern herrschte und ihn aus Numidien drängte. Mithilfe des C. Laelius gelang es Masinissa, Syphax zu besiegen und gefangen zu nehmen; Liv. 30,3–12. Bezeichnung für die frühesten Einwohner von Latium. Nach dem letzten römischen König L. Tarquinius Superbus, der wegen seiner hochmütigen Lebensweise 509 vertrieben wurde. Sein cognomen erhielt er erst später. Die spätere literarische Gestaltung seiner Untaten folgt der Tyrannentopik. Seleukos I. Nikator, ca. 355–281. Zusammen mit seiner iranischen Frau Apama war er Stammvater der Seleukiden. Nach dem Tod Alexanders
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des Großen 323 übernahm er das Amt des chiliarchos, 320 die Satrapie Babylonien, aus der heraus er in ständigem Bemühen um Territorialgewinn das Seleukidenreich begründete. Das südlich des Kaukasus gelegene Armenien gliedert sich in Armenia minor, das westlich vom Euphrat liegt, und das östliche Armenia maior. Seit 188 waren es getrennte Königreiche. Publicani pachteten eine Provinz, in der sie Steuern eintreiben wollten, und zahlten dem römischen Staat im Voraus die Pachtsumme. Von besonderer Bedeutung war die Provinz Asia, die 62 allein 40 Millionen HS der in allen Provinzen zusammen eingetriebenen 200 Millionen HS einbrachte. Zwar wurde der Staat auf diese Weise von einem öffentlichen Verwaltungsapparat befreit; andererseits versuchten die Gesellschaften der publicani immer wieder, ihren Gewinn zu Lasten der Provinzbewohner zu maximieren. Rückgriff auf Iust. 34,2,7. Gemeint ist Ptolemaios VI. Philometor, der 145 verstorben war. Gemeint ist Ptolemaios VIII. Euergetes. Gemeint ist Ptolemaios VII. Neos Philopator, der um 145 im Alter von ca. 8 Jahren ermordet wurde. Ptolemaios VIII. Euergetes heiratete zusätzlich zu seiner Schwester Kleo patra II. seine Nichte und Stieftochter Kleopatra III. Um 140 putschte der Sohn des Athamanenkönigs Galestes, dem Ptolemaios VIII. Euergetes die Pfründe genommen hatte. Galestes sammelte in Griechenland weitere Verbannte um sich, während Ptolemaios Anhänger in Alexandreia zu gewinnen versuchte. Diese Reise erfolgte 140/39. Anknüpfung an den bereits in Iust. 35,2,2 eingeführten Demetrios II. Theos. Als Herrscher 171–139 auch Mithridates I. Arsakes genannt. Er begründete das Partherreich. Gemeint ist Phraates II. Alexandros II. Zabinas besiegte 125 Demetrios II. Theos bei Damaskus, setzte sich aber nicht durch und verlor schließlich die Unterstützung des Ptolemaios VIII. Euergetes. Um 123 wurde er durch Antiochos VIII. Epiphanes besiegt und hingerichtet. Gemeint ist Seleukos V. Eigentlich Antiochos VIII. Epiphanes. 125–121 regierte er gemeinsam mit seiner Mutter Kleopatra Thea, dann zwang er sie zum Selbstmord. 124/3 heiratete er Kleopatra Tryphaina und besiegte Alexandros II. Zabinas dank der ägyptischen Unterstützung 123. Antiochos IX. Philopator, der in Kyzikos erzogene Sohn des Antiochos VII. Euergetes. Seit ca. 115 kämpfte er gegen Antiochos VIII.
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Epiphanes und gewann in dieser Auseinandersetzung Koilesyrien. 95 starb er während des Krieges gegen Seleukos IV. Philopator. Kleopatra III. versuchte 116, Ptolemaios X. Alexandros zum Mitregenten zu erheben; immerhin wurde er Stratege auf Zypern und legte sich 114 den Königstitel zu. 110–109 war er einige Monate lang Mitregent seiner Mutter, endgültig aber erst im Herbst 107. 101 ließ er seine Mutter ermorden. Nach inneren Unruhen floh er 88 aus Ägypten nach Myra und starb im selben Jahr in einer Schlacht bei Zypern. Ptolemaios IX. Philometor, auch Lathyros genannt, wurde am 18.2.142 geboren. Wegen der Unterstützung des Heeres wurde er 116 in die Herrschaft aufgenommen, allerdings zusammen mit seiner Mutter. Nachdem es zum Bruch mit seiner Mutter gekommen war, floh er 107 nach Zypern. Die Vertreibung seines Bruders Ptolemaios X. Alexandros gab ihm 88 die Möglichkeit, nach Ägypten zurückzukehren, wo er sich unter territorialem Verlust etablieren konnte. Belastend für ihn blieb, dass sein Bruder bei der Bitte um römische Unterstützung Ägypten testamentarisch den Römern vermacht hatte. Ptolemaios IX. Philometor musste sich 116/5 von Kleopatra IV. trennen. Das Heer, das sie in Zypern sammelte, stellte sie Antiochos IX. Philopator, den sie 115 heiratete, in Syrien zur Verfügung. Nach ihrer Niederlage 112 ließ Kleopatra Tryphaina sie durch Antiochos VIII. Epiphanes ermorden. Gemeint ist Kleopatra V. Selene, geb. um 140. Im Herbst 108 musste Ptolemaios IX. Philometor für kürzere Zeit nach Kyrene fliehen; in dieser Zeit wurde Kleopatra V. an der Herrschaft beteiligt. Nachdem Ptolemaios zurückgekommen war, machte Kleopatra III. ihren Einfluss geltend. Ptolemaios musste im Herbst 107 nach Zypern flüchten und ließ hierbei Kleopatra V. in Alexandreia zurück. Kleopatra V. wurde 103 mit dem Seleukidenherrscher Antiochos VIII. Epiphanes verheiratet, nach dessen Tod 96 mit seinem Nachfolger Antiochos IX. Philopator, bereits im folgenden Jahr mit ihrem Stiefsohn Antiochos X. Eusebes. Gemeint ist Ptolemaios IX. Philometor. Der nach 154 geborene Ptolemaios Apion war der Sohn von Ptolemaios VIII. Euergetes und vielleicht einer Frau namens Eirene. Trotz des Testaments seines Vaters herrschte Ptolemaios IX. Philometor bis 108 über die Kyrenaia. Das Erbe, das den Römern möglicherweise als Dank für politische Unterstützung bereits 96 zugefallen war, führte erst 74 zur Einrichtung der Provinz Creta et Cyrenae. Q. Caecilius Metellus Creticus, cos. 69, eroberte Kreta 69–67 und fügte es der Kyrenaia, die bereits seit 74 Provinz war, hinzu, sodass eine Doppelprovinz entstand. Den Piratenkrieg führte Cn. Pompeius Magnus aufgrund der lex Gabinia 67; s. Flor. epit. 1,41,7ff. 42,4.
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323 Erstmals im 9. Jh. erwähnter Volksstamm. Die 106 eingerichtete Provinz Arabia entsprach dem vormaligen Königreich der Nabatäer. 324 Tigranes II. gewann um 83 die Herrschaft über Syrien und konnte sie bis zu seiner Niederlage gegen Pompeius 66 behaupten. Völlige Ruhe herrschte gleichwohl deswegen nicht, weil Kleopatra V., die sich teilweise in Ptolemais aufhielt, 80 mit dem Herrschaftsbeginn des Ptolemaios XII. Theos Thronansprüche für ihre Kinder anmeldete. Diese wies der römische Senat 75 zurück. Tigranes ließ Kleopatra schließlich 69 ermorden. 325 Der zum König ausgerufene Antiochos XIII. Philadelphos Asiaticus war nicht der Sohn, sondern der Enkel des Antiochos IX. Philopator. Als letzter seleukidischer König herrschte er bis zu seiner Absetzung durch Cn. Pompeius Magnus 64 über einige syrische Provinzen. 326 Gemeint ist die Kommagene, das Gebiet zwischen dem Euphrat und dem Tauros-Gebirge. 327 Durch die Feldzüge gegen Mithridates VI. Eupator gelangten auch die Parther ins römische Blickfeld. L. Licinius Lucullus schloss 69, Cn. Pompeius Magnus 66 Verträge mit den Parthern, sodass der Euphrat zur Grenze zwischen den Mächten wurde. Der Triumvir M. Licinius Crassus fiel 54 ins Partherreich ein, erlitt aber bei Karrhai 53 eine vernichtende Niederlage. 51 und 41 starteten die Parther Gegenoffensiven und fielen in römisches Gebiet ein, bis P. Ventidius Bassus 38 Pakoros bei Gindaros schlagen konnte. Phraates IV. Arsakes gab 20 die bei der Niederlage des Crassus und in den folgenden Auseinandersetzungen erbeuteten Feldzeichen zurück und ließ die gefangenen Römer frei. Bis 62 n. Chr. hielt der hierbei geschlossene Frieden. 328 Landschaft im östlichen Iran, in die Orodes II. 53 nach der Niederlage des Crassus 10 000 römische Kriegsgefangene verschleppt haben soll. 329 Im Jahr 36, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. 330 Seleukos II. Kallinikos war der Urenkel von Seleukos I. Nikator, sodass sich der Relativsatz nicht auf Antiochos bezieht. 331 Beide waren 256 Konsuln, sodass dieses Ereignis nicht Seleukos II. Kallinikos, der erst ab 246 herrschte, sondern seinen Vater Antiochos II. Theos betraf. 247 waren sie Zensoren. Luther, defectio 12, hält die Verwechselung der Abkürzungen cens. und coss. für einen Lesefehler des Trogus oder seiner Quelle in vorgefundenen Beamtenlisten. Die Erwähnung des ersten Abfalls nimmt nach Luthers Meinung die Beseitigung des Andragoras durch Arsakes I. während der Regierung des Seleukos vorweg. 332 Gemeint sind Seleukos II. Kallinikos und Antiochos Hierax, die 240–236 einen Bruderkrieg führten. 333 Eigentlich Diodotos. Die hellenistischen Satrapen Diodotos I. Soter und Diodotos II. strebten seit 246 nach der Unabhängigkeit Baktriens von den Seleukiden. Seleukos I. Nikator hatte um 300 in Verträgen mit indi-
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schen Fürsten das im heutigen Afghanistan gelegene Gebiet gesichert, das Alexander der Große um 329 bei der Verfolgung des baktrischen Satrapen Bessos erworben hatte. Arsakes I. ließ sich 247 als Anführer der Parner, mit denen er um 250 in die Astauene eingefallen war, in Assak krönen. Um 238 eroberte er das Gebiet der Parther und Hyrkanien, womit er zugleich das Partherreich gründete. Arsakes II. wurde von Antiochos III. Megas, dem Sohn des Seleukos II. Kallinikos, um 208 unterworfen. Nach seinem Tod wurde die Bezeichnung Arsakes für die nachfolgenden Könige eingeführt. Gemeint ist Antiochos III. Megas. Er nahm als erster Partherkönig (191–176) den Titel Arsakes an. Zur Datierung der Titel s. Aelius Spartianus SHA Ael. 2,1f. Zum Begriff Caesar, eigentlich das cognomen der gens Iulia, das nach der Adoption des Octavius Gentilnomen und dann Namenszusatz der Herrscher wurde, führt er aus: nihil habet in sua vita memorabile, nisi quod primus tantum Caesar est appellatus, non testamento, ut antea solebat, neque eo modo, quo Traianus est adoptatus, sed eo prope genere, quo nostris temporibus a vestra clementia Maximianus atque Constantius Caesares dicti sunt quasi quidam principum filii virtute designati augustae maiestatis heredes. In der Zeit Hadrians wurde es also offensichtlich üblich, die designierten Nachfolger des Herrschers Caesares zu nennen. Zum Titel Augustus findet sich Folgendes, SHA Ael. 5,12f.: Eius est filius Antoninus Verus, qui adoptatus est a Marco, vel certe cum Marco et cum eodem aequale gessit imperium. Nam ipsi sunt, qui primi duo Augusti appellati sunt, et quorum fastis consularibus sic nomina praescribuntur, ut dicantur non duo Antonini, sed duo Augusti. Am 16. Januar 27 wurde erstmals der Augustus-Titel verliehen, R. Gest. div. Aug. 34. Per Testament erbte Tiberius den Titel von Octavianus. Marcus Aurelius, der seit März 161 als M. Aurelius Antoninus Augustus in der Nachfolge Hadrians herrschte, ließ seinen Adoptivbruder L. Verus, der 161–169 regierte, noch 161 zum Augustus erheben, womit es erstmals zwei Augusti gab. Phraates I. bezwang 176/1 den in Armenien ansässigen Stamm der Marden. Mithridates I. Arsakes folgte seinem Bruder Phraates I. in der Herrschaft (171–139) nach, weitete das Herrschaftsgebiet aus und hielt den Versuchen des Demetrios II. Theos stand, seinen verlorenen seleukidischen Besitz zurückzuerobern. Eukratides I. Megas stürzte um 170, im Auftrag seines Vetters Antiochos IV. Epiphanes, Demetrios I. von Baktrien und Indien. Um 150 wurde er von seinem Sohn ermordet.
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342 Der baktrische König Demetrios I. drang nach 184 nach Indien vor, dessen er sich als Erbschaft bemächtigte, fiel dann aber 170 im Kampf gegen Eukratides. 343 Bewohner einer südwestiranischen Landschaft. In der Mitte des 2. Jhs. versuchten sich die Elymaier aus der Vorherrschaft der Parther zu befreien. Die weiterhin als Könige bezeichneten Regenten genossen einige Privilegien, unterstanden aber weiterhin den Parthern. 344 Phraates II. herrschte ca. 139–127 als Partherkönig. 129 besiegte er Antiochos VII. Euergetes, der seit 130 vormaligen seleukidischen Besitz zurückerobern wollte. Zur Unterstützung hatte Phraates Skythen angeworben, die aber zu spät erschienen. Weil Phraates ihnen den vereinbarten Sold nicht zahlen wollte, kam es zu Gefechten, in deren Zusammenhang er 127 umkam. 345 Skythisches Nomadenvolk, das östlich des Parthergebiets siedelte. 346 Mithridates II. Arsakes der Große herrschte als Partherkönig 124/3–88/7. Seine herausragenden Leistungen bestanden vor allem im Kampf gegen skythisch-massagetische Stämme zu Beginn seiner Herrschaft, gegen Hyspaosines von Charakene 121, Armenien 120, Antiochos X. Eusebes und Demetrios III. Eukairos. 347 Artavasdes I., König von Armenien 160–120, Vater Tigranes’ I. 348 Sagenhafter König von Iolkos. 349 S. Iust. 32,3,13. 350 Sonst auch Apsyrtos genannt; Diod. 4,45. 351 Der italische Ursprung der Albaner ist fiktiv. Vermutlich setzten römische Historiker durch falsche etymologische Ableitungen Zusammenhänge zwischen den Bewohnern von Alba Longa bzw. der Umgebung des mons Albanus und den Albanoi im heutigen Dagestan voraus. 352 Geb. um 400. Er diente bereits unter Philipp II. und leitete unter Alexander dem Großen die Infanterie. Trotz großer Erfolge wurde er 330 auf Alexanders Befehl ermordet; möglicherweise drohte eine Konkurrenz um die Macht. 353 Die erstmals 835 erwähnten Meder waren ein westiranischer Volksstamm. Herodot 7,62,1 behauptet, dass er nach Medeia benannt sein soll. 354 Gemeint ist Mithridates III., der ab 60 regierte und von seinem jüngeren Bruder Orodes II. ermordet wurde. 355 Nachdem C. Iulius Caesar (100–44) 58–51 Gallien erobert hatte, plante er, sich 49 um ein zweites Konsulat zu bewerben. Solange Cn. Pompeius Magnus mit seiner Tochter Iulia verheiratet war, konnte Caesar darauf hoffen, dass Pompeius ihm eine Bewerbung in Abwesenheit ermöglichte. Nach Iulias Tod aber wandte sich Pompeius dem Senat zu, sodass sich Caesar zur Rettung seiner dignitas zum Marsch auf Rom und damit zum Bürgerkrieg gegen Pompeius und den Senat entschied. Der Bürgerkrieg
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dauerte bis 45 an und erstreckte sich über den gesamten Mittelmeerraum. Trotz seiner herausragenden Leistungen und der Milde, die er gegenüber seinen Gegnern bewies, gelang es Caesar nicht, sich ins Senatskollektiv einzugliedern. Eine angemessene Stellung konnte nicht gefunden werden; im Gegenteil, die Diktatur, die er 49 für 11 Tage, 48 für ein Jahr, 46 für 10 Jahre und 44 schließlich auf Lebenszeit erhalten hatte, nährten die Befürchtungen, er wolle als Alleinherrscher regieren, und führten zu seiner Ermordung an den Iden des März 44. 356 Als M. Licinius Crassus 53 in Karrhai gefallen war, sah der Senat seine Chance, Cn. Pompeius Magnus (106–48) zum Bündnispartner gegen C. Iulius Caesar zu machen. Tatsächlich leitete Pompeius die Räumung Italiens 49, als Caesar aus Gallien zurückkehrte. Nach einem Sieg bei Dyrrhachion unterlag Pompeius bei Pharsalos und flüchtete nach Ägypten, wo er umgebracht wurde. 357 C. Cassius Longinus war während des Partherfeldzugs unter M. Licinius Crassus 53 Proquaestor. Nach der Niederlage führte er die Reste des Heeres nach Syrien und verteidigte die Provinz gegen Angriffe der Parther. Dabei gelang ihm 51 ein Sieg über Osakes. Während des Bürgerkrieges gegen C. Iulius Caesar leitete er für Pompeius die Flotte. 47 von Caesar begnadigt, war er zunächst zur Untätigkeit verurteilt. Im Rahmen der Ermordung Caesars 44 soll er auch für die Ermordung des M. Antonius plädiert haben. Nachdem das 2. Triumvirat geschlossen worden war, vereinigte er sich im November 43 mit M. Iunius Brutus in Smyrna. Anfang 42 trafen die beiden in Sardeis zusammen, um von hier aus Richtung Philippi zu ziehen, wo sie in zwei Schlachten im Oktober/November besiegt wurden. Die Unklarheit des Kampfverlaufes führte dazu, dass sich Cassius von seinem Freigelassenen Pindarus töten ließ. Cassius hatte zuvor Q. Labienus Parthicus mit dem Auftrag losgeschickt, Hilfstruppen zu holen. Nachdem dieser allerdings von der Niederlage bei Philippi gehört hatte, begab er sich zu den Parthern, um sie zu einem Angriff auf Antonius zu veranlassen. 358 Der ca. 85 geborene M. Iunius Brutus stellte sich im Bürgerkrieg gegen C. Iulius Caesar auf die Seite des Cn. Pompeius Magnus. Nach Pompeius’ Niederlage bei Pharsalos im August 48 floh er zunächst und wechselte die Fronten, als er von Caesar begnadigt worden war. Nachdem Caesar sich im Februar 44 zum Diktator auf Lebenszeit hatte ernennen lassen, kam es zum Bruch, und Brutus scheint den wesentlichen Anstoß zu Caesars Ermordung gegeben zu haben. Im April zog er sich aus Rom, im August aus Italien zurück und sammelte in Griechenland Truppen. Der Senat übertrug ihm und C. Cassius Longinus im September Creta et Cyrenae als Provinzen.
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359 Augustus („der Erhabene“) war der Ehrentitel des C. Octavius (63 v. Chr.– 14 n. Chr.), der von C. Iulius Caesar in seinem Testament adoptiert worden war. Nach Caesars Ermordung ließ Octavius sich C. Caesar nennen, sicherte seine eigene Position durch ein Heer, das er aus den Veteranen seines Adoptivvaters aufstellte, und verfolgte dessen Mörder. Zusammen mit M. Antonius und M. Aemilius Lepidus bildete er ein Triumvirat mit diktatorischen Vollmachten (43–33), das durch die lex Pedia legitimiert war. 36 entmachtete er Lepidus; Antonius nahm sich nach dem Fall von Alexandreia 30 das Leben. Am 16. Januar 27 wurde der Titel Augustus für C. Octavius beschlossen. Zuvor hatte er am 13. Januar in seinem siebten Konsulat seine außerordentlichen Vollmachten niedergelegt, wodurch er die Republik wiederhergestellt zu haben schien. Allerdings behielt er auch weiterhin die Kontrolle über die Heere durch ein befristetes, aber immer wieder verlängertes imperium proconsulare, also den Oberbefehl über die in den Provinzen stationierten Truppen. Erst 23 legte Augustus den Konsulat nieder, erhielt aber im Gegenzug die besonders bei der Masse beliebte tribunicia potestas auf Lebenszeit, sodass er selbst vor Volk und Senat Gesetzesanträge stellen und gegen missliebige Anträge interzedieren konnte. 19 übernahm er ein imperium consulare, das ihm weitere Ehrenrechte zugestand. Seine Position war noch erhabener, als er 12 zudem pontifex maximus und 2 pater patriae wurde. Abgesehen von den beiden Konsulaten, die Augustus 5 und 2 bekleidete, um seine Neffen und potentiellen Nachfolger C. und L. Caesar in den Senat einzuführen, hielt er sich an die Trennung von Amt und Amtsgewalt, sodass sein Prinzipat neben der Republik bestehen konnte. Allerdings ragte Augustus so sehr durch seine Ehren hervor, dass an eine Wiederherstellung der Republik nicht mehr zu denken war. 360 M. Antonius, geb. 82, cos. 44. Er nahm im Rahmen des 2. Triumvirats zusammen mit Octavian den Kampf gegen die Caesarmörder auf. Er entschied 42 das Gefecht bei Philippi. Im Anschluss plante er bereits einen Feldzug gegen die Parther, wurde aber durch innenpolitische Schwierigkeiten zurückgehalten. 36 führte er einen – allerdings verlustreichen – Partherkrieg. Nachdem er 42 Armenien erobert hatte, wies er König Artavasdes II. die Verantwortung für seinen misslungenen Feldzug gegen die Parther zu und veranstaltete anschließend in Alexandreia einen Triumphzug, bei dem der König wohl auf Weisung der Kleopatra VII. Thea hingerichtet wurde. 361 C. Cassius Longinus hatte Q. Labienus Parthicus Ende 43 mit dem Auftrag losgeschickt, Hilfstruppen beim Partherkönig Orodes II. zu erbitten. Nach der Schlacht bei Philippi unternahm Labienus zusammen mit Pakoros einen erfolgreichen Angriff auf die Triumvirn, der ihn 41 über Syrien bis nach Phrygien führte. Dabei ließ er sich als imperator Parthi-
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cus feiern (Strab. 14,2,24), nachdem er L. Decidius Saxa besiegt hatte. P. Ventidius Bassus leitete 39 die Gegenoffensive ein, in deren Zusammenhang Labienus in Kilikien hingerichtet wurde. Gemeint ist Phraates IV. bzw. Arsakes XV., der um 38 die Herrschaft antrat und 20 den Frieden mit Rom schloss, in dessen Zusammenhang die erbeuteten Feldzeichen und die Kriegsgefangenen zurückgegeben wurden. Außerdem erkannte er die Vorherrschaft der Römer in Armenien an. Das ist nicht richtig gezählt, da Phraates IV. Arsakes selbst einer der 30 war. Tiridates erhob sich 32/1 gegen Phraates IV. Arsakes, der daraufhin zunächst fliehen musste, dann allerdings mit der Unterstützung skythischer Hilfstruppen erfolgreich um seinen Thron kämpfte. Im Mai 25 setzte sich Phraates endgültig durch und zwang nun Tiridates zur Flucht auf römisches Gebiet. Dass er selbst bis nach Spanien reiste, ist kaum anzunehmen. Er schickte wohl eher einen Gesandten zu Augustus, um ihn um Unterstützung zu bitten. Nachdem Saturnus durch Jupiter entthront worden war, soll er nach Latium geflüchtet sein. Deswegen galt Italien als Saturnia tellus, der er Ackerbau, Gesetze und Münzwesen brachte. Weil man glaubte, dass ihm das Kapitol geweiht war, erhob sich an dessen Fuß bereits in archaischer Zeit ein Altar, bei dem 497 ein Heiligtum errichtet wurde. In ihm wurden Gesetze und Verträge sowie der Staatsschatz aufbewahrt. Weil sein Kult an eine Frühzeit ohne Stände und gesellschaftliche Differenzierung erinnerte, feierte man bei den Saturnalien am 17. Dezember ausgelassen gemeinsam mit der ganzen Hausgemeinschaft, machte u. a. auch Sklaven Geschenke und zog statt der Toga bequemere Kleidung an. Faunus, der Urkönig der Aboriginer, galt als römischer Gott des Bereichs außerhalb der Stadt, als Gott der wilden Natur, weshalb sein Heiligtum außerhalb des Pomeriums lag. Nach dem 13. Februar, dem Tag, als 194 sein Tempel geweiht worden war, folgten am 15. Februar die Luperkalien, als deren Gott er ebenfalls galt. Bereits Ennius verband Fauni mit vates (ann. 207), und als Gott weissagender Stimmen (fari; Varro ling. 7,36) wurde er auch als Fatuus, Fatuclus bezeichnet (Serv. Aen. 6,775). Weibliches Gegenstück zu Faunus war seine Frau oder Tochter Fauna. Der aus Arkadien stammende Euander war nach Paus. 8,43,1ff. ein Sohn des Hermes und der Tochter der weissagenden Carmenta aus Pallantion. Bereits 60 Jahre vor dem Trojanischen Krieg soll er nach Italien gekommen sein, sei es wegen eines Volksaufstandes, sei es, weil seine Eltern ermordet worden waren (Serv. Aen. 8,51). Nachdem er von Faunus freundlich aufgenommen worden sein soll, gründete er angeblich eine Siedlung auf dem Palatin, die er nach dem arkadischen Pallantion benannte; Pol.
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6,11a. Zusammen mit Herkules soll er den Herkuleskult an der ara maxima begründet haben; den Aeneas unterstützte er bei seiner Ankunft gegen die Latiner. Er selbst, dessen Grab sich auf dem Palatin befinden soll, erhielt einen Kult an der porta Trigemina; Dion. Hal. 1,32,2. Der Mythos zeigt deutlich das Bemühen, Rom in einen übergreifenden mythisch-historischen Kontext zur griechischen Welt zu stellen. Jeweils am 15. Februar in Rom für Faunus gefeiertes Fest, das mit einem Ziegen- oder Bocksopfer am Palatin seinen Ausgang nahm. Nach dem Opfer am Lupercal bestrich man zwei jungen Männern mit den noch blutverschmierten Messern die Stirn und wischte das Blut mit Wolle, die in Milch getränkt war, wieder ab. Diese luperci liefen anschließend nackt – abgesehen von einem Lendenschurz – vom Lupercal über das forum, die via sacra und um den Palatin; Varro ling. 5,15; Plut. Rom. 21,6; Fest. 75f.; Ov. fast. 2,425–452. Dass sie dabei Frauen schlugen, verweist auf den archaischen Charakter des Festes, der offensichtlich einem Fruchtbarkeitsritual entsprang. Als zehnte Tat besiegte Herakles den am westlichen Ende der bewohnten Welt lebenden Geryon, der eine besondere Rasse roter Rinder hütete. Das eigentliche Abenteuer bestand in der Reise zu ihm, da er in der Gegend des heutigen Cadiz gelebt haben soll. Die Herkunft der mythischen Figur des Latinus unterscheidet sich in griechischen und lateinischen Quellen: Hesiod theog. 1011ff. hält ihn für einen Sohn des Odysseus und der Kirke. Servius Aen. 12,164 greift den Gedanken auf und lässt Latinus Rom gründen, das er nach seiner Schwester Rhome genannt haben soll. Bei Iustinus zeichnet sich eine weitere Überlieferung ab, derzufolge Latinus der Sohn des Herkules und der Tochter des Faunus bzw. einer Hyperboreerin war, die Faunus nach der Abreise des Herkules geheiratet hat; Dion. Hal. 1,43,1. Bei Vergil Aen. 7,47 schließlich ist er der Sohn des Faunus und der Marcia. Die Suche nach der Identität reflektiert wiederum das Bemühen, griechische und lateinische Sagenstränge zu kombinieren. Nach der römischen Überlieferung war Lavinia die Tochter des Latinus, die nach dem Tod ihres Bruders sogar Thronerbin wurde; Verg. Aen. 7,50ff. Eigentlich war sie Turnus als Ehefrau versprochen, heiratete dann aber Aeneas nach seinem Sieg über den Rivalen. Nach ihr benannte Aeneas die neue Stadt Lavinium; Verg. Aen. 12,194. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Erzählungen um Lavinia immer weiter ausgestaltet. Bei Plut. Rom. 2 war sie die Großmutter von Romulus und Remus. Die Taten dieses mythischen Königs der Rutuler aus Ardea werden in unterschiedlichen Traditionen verklärt. Ursprünglich soll er zusammen mit Latinus bzw. nach dessen Tod mit Mezentius gegen Aeneas gekämpft haben; Cato orig. fr. 9–10. Andererseits soll er gegen Latinus und Aeneas
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gekämpft haben, weil Latinus seine Tochter Lavinia erst ihm, dann aber Aeneas versprochen hatte. Volksstamm im südlichen Latium, dessen Herkunft teilweise auf Ardeias, einen Sohn des Odysseus und der Kirke, zurückgeführt wurde. Die latinische Stadt geht auf eine eisenzeitliche Siedlung zurück und war so bedeutend, dass sie im ersten Vertrag zwischen den Römern und den Karthagern erwähnt wurde; Pol. 3,22. Etruskischer König bzw. Herrscher über Caere während des 7. Jhs. Vermutlich verklärten römische Annalisten rückprojizierend die Mezentier bereits zu Gegnern in ihrer frühesten Geschichte, als sie im 4./3. Jh. gegen sie kämpften. Üblicherweise gilt Ascanius als Sohn des Aeneas und seiner trojanischen Ehefrau Kreüsa, die Italien nicht erreichte. Der Name Ascanius könnte ihm nach der Ankunft in Italien verliehen worden sein. Zuvor soll er Ilus geheißen haben, wodurch sich der Name Iulus erklärt; Verg. Aen. 1,267. Die Überlieferung kennt neben einem älteren Ascanius als Sohn der Kreüsa einen jüngeren als Sohn der Lavinia; Liv. 1,3,2. Tatsächlich scheint Alba Longa eine bedeutende latinische Stadt gewesen zu sein, bevor sie im 7. Jh. in Abhängigkeit zu Rom geriet. Eine Gründung durch Ascanius ist fiktiv. Die Brüder sollen Söhne des Albanerkönigs Procas gewesen sein. Nach der Überlieferung zwang Amulius seinen älteren Bruder, ihm die Königsherrschaft zu überlassen, und dessen Tochter Rea Silvia, Vestalin zu werden. Er war verantwortlich für die Aussetzung von Romulus und Remus, die ihn schließlich umbrachten und Numitor als König wieder einsetzten; Liv. 1,3,10ff. Ursprünglich scheint man Rea Silvia, die erstmals bei Naevius erwähnt wird, für eine Tochter des Aeneas gehalten zu haben; Serv. Aen. 1,273. 6,777. Während sie in der Tradition übereinstimmend nach ihrer Vergewaltigung durch Mars die Zwillinge Romulus und Remus zur Welt bringt, ist sie anschließend entweder eingesperrt und durch ihre Söhne befreit oder vom Flussgott Tiber geheiratet worden, als sie von Amulius im Fluss ertränkt werden sollte. Die Priesterinnen der Vesta, einer vermutlich aus dem sabinischen Raum stammenden Göttin, mussten ihren Dienst als Jungfrauen versehen. Der Rundtempel der Vesta auf dem forum, der u. a. der Aufbewahrung des palladium diente, sollte nur den Vestalinnen zugänglich sein. Sechs Vestalinnen, die zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr zu diesem Dienst ausgewählt wurden, kümmerten sich 30 Jahre lang vor allem um das heilige Feuer. Verletzungen der Jungfräulichkeit führten zur Todesstrafe. In der Überlieferung finden sich zwei Versionen, wie Faustulus Ziehvater der Zwillinge wurde. Wie auch bei Liv. 1,4,6f. soll Faustulus die Kinder
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selbst entdeckt haben. Bei Dion. Hal. 84,2 übergibt ihm als Oberhirten ein anderer Hirt die Knaben Romulus und Remus. 383 Vermutlich geht die sagenhafte Gründung Roms im Anschluss an eine Vogelschau auf eine ältere mündliche Tradition zurück. Literarisch belegt ist Romulus als Stadtgründer erst seit der 2. Hälfte des 4. Jhs. Vor allem in der griechischen Literatur finden sich zahlreiche Versuche, Romulus in den bestehenden literarisch-historischen Kontext zu integrieren. Der Gründungsmythos ist bis in Ciceros Zeit offen für Hinzufügungen und unterschiedliche Deutungen. Besonders während der Späten Republik wurden Romulus’ Alleinherrschaft, der von ihm geplante Raub der Sabinerinnen und sein Brudermord in der Propaganda verwendet. Am Ende seines Lebens soll Romulus zum Gott Quirinus geworden sein. 384 Gemäß der historiographischen Tradition soll Romulus selbst aus 100 Senatoren, den tonangebenden Familienoberhäuptern, den Senat gebildet haben, Cic. rep. 2,23; Liv. 1,8,7. Die Nachfahren der patres, die einen erblichen Adelsstand bildeten, wurden als patricii bezeichnet. Die übrigen Einwohner unterstanden den zugleich als patroni dienenden Patriziern als clientes, Cic. rep. 2,16. In dieser vereinfachenden Sicht spiegelt sich die gesellschaftliche Differenzierung im Gefolge der Stadtgründung Roms und in Latium. Die patres standen dank ihrer Führungskraft und ihres Reichtums an der Spitze einer gentilizischen Ordnung, wobei ihnen die verfügbaren Mittel ermöglichten, bedürftigen Bürgern mit Rat und materieller Leistung zur Seite zu stehen. Zugleich konnten sie ein selbstbewusstes Gegengewicht zur Königsgewalt bilden. Zu diesem Zweck war es durchaus nützlich, mächtige Zuwanderer wie die Claudier aufzunehmen und das Patriziat nicht zu früh abzuschließen. Die Spannungen zwischen Patrizieren und Plebejern in den Ständekämpfen reflektieren das Bemühen energischer Aufsteiger, nicht zuletzt aufgrund militärischer Leistungskraft und einer entsprechenden materiellen Grundlage an der staatlichen Macht teilzuhaben; gleichwohl sind sie in den Auseinandersetzungen der Späten Republik als Rückprojektion gegenwärtiger Verhältnisse stark übertrieben worden. 385 Der unhistorische Raub der Sabinerinnen geht auf die Vermischung der Römer und der Sabiner, eines zentralitalischen Volkes, zurück. Neben der friedlichen Integration der sabinischen Führungsschicht, etwa der Claudier, und ihrer Klienten scheint es in der Folge der römischen Expansion auch zu Auseinandersetzungen einzelner Gruppen um Siedlungsplätze und Herrschaftsansprüche gekommen zu sein. Dass dem ein Plan zugrunde gelegen haben soll, bewusst die Weltherrschaft zu erlangen, ist freilich fiktiv und erklärt sich aus der rationalisierenden Annalistik, welche die Expansion der res publica Romana aus der Rückschau bewertete. Erst in diesem Rückblick scheint das schrittweise, manchmal gar zögerliche
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Ausweiten des Herrschaftsgebietes und die Einrichtung von Provinzen einem Plan gefolgt zu sein. Tatsächlich aber war sich die Führungsschicht durchaus bewusst, dass es ein Risiko für die gleichmäßige inneraristokratische Machtverteilung darstellte, neue Kommandoposten einzurichten. Als erfahrene Seeleute betrieben die Einwohner von Phokaia, einer ionischen Stadt an der Westküste Kleinasiens, Handel mit nahezu der gesamten bekannten Welt. Im Rahmen der Kolonisation gründeten die Phokaier u. a. Velia und Aleria in Italien sowie um 600 das hier erwähnte Massilia, das sich zu einer der größten Städte des westlichen Mittelmeeres entwickelte. Bis 537 verfügte Massilia über Stützpunkte in Spanien, die es aber nach der Niederlage gegen die Karthager in Aleria abtreten musste. Gute Beziehungen zu Rom erwiesen sich von beiderseitigem Vorteil, da Massilia den Weg von Italien nach Spanien sicherte und römische Truppen auch für Massilia bedrohliche Gegner abwehren konnten. Gemeint ist die Südküste Frankreichs. Im Mündungsbereich der Rhône siedelnder ligurisch-gallischer Volksstamm. Gemeint ist das griechische Frühlingsfest, die Anthesteria, bei denen der Wein, der im Herbst in Fässer gefüllt worden war, freigegeben wurde. Bisweilen kam es neben kultischen Feiern und gemäßigtem Weinkonsum zum Wetttrinken. Das Fest endete mit karnevalesken Elementen, in denen die Weltordnung kurzfristig umgekehrt wurde. Beim ausgelassen gefeierten römischen Blütenfest, den Floralia, die Ende April/Anfang Mai auch in Teilen Italiens begangen wurden, wurde mit Blumen- und Getreideprozessionen kultisch die Fruchtbarkeit der Felder gefeiert. Q. Sertorius versuchte sich 80–73 in Spanien eine Machtbasis zu verschaffen, um das sullanische Italien zurückzuerobern. 76/5 verbündete er sich mit Mithridates VI. Eupator. Cn. Pompeius Magnus (106–48) stellte L. Cornelius Sulla Felix 83 die Veteranen seines Vaters für die Eroberung Roms zur Verfügung. Bereits während Sullas Diktatur erhielt Pompeius immer wieder Kommandogewalten, die dessen Versuchen, die Verfassung zu konsolidieren, zuwiderliefen, da eigentlich nur Konsuln und Praetoren militärische Unternehmen leiten sollten. Hierzu hatte Pompeius allerdings noch nicht das festgelegte Mindestalter erreicht. Konsequenterweise erreichte Pompeius entgegen den Vorschriften zum cursus honorum 70 als erstes Amt den Konsulat. Vermutlich der spätere Grenzfluss zwischen karthagischem und römischem Einflussgebiet. Als Hispania galt seit dem 1. Jh. die gesamte iberische Halbinsel. Der östliche Teil wurde im Zusammenhang mit einem Aufstand der Turdetanen und einiger Stämme im Iberus-Tal, zu deren Niederwerfung M. Porcius Cato geschickt worden war, um 195 in zwei römische Provinzen aufge-
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teilt: Hispania citerior und ulterior. Der westliche Teil Lusitania wurde erst 27 zur Provinz gemacht. Dass sich Rom bewusst in Spanien engagieren wollte, macht die Erhöhung von vier auf sechs Praeturen 197 deutlich, sodass für die spanischen Gebiete Führungspersonal bereitgestellt werden konnte. Viriatus führte von 147–139 einen Bandenkrieg gegen die römische Besatzung, wobei er durch Siege gegen C. Vetilius 147 und C. Plautius 146 große Teile der spanischen Provinzen in seine Gewalt brachte. Als Q. Fabius Maximus Servilianus 140 eine empfindliche Niederlage erlitten hatte, wurde im Rahmen eines Friedensvertrages Viriatus zeitweise als amicus populi Romani anerkannt. Noch im selben Jahr gelang Q. Servilius Caepio die Wiederaufnahme des Krieges. Im folgenden Jahr ließ er Viriatus durch seine eigenen Landsleute umbringen. Gallischer Volksstamm, der im Gebiet etwa des heutigen Portugals siedelte. Erstmals erwähnt wurden die gallischen Callaeci bei App. Ib. 300 im Zusammenhang mit den keltiberischen Kriegen 183–181. Nach seinem Sieg 136 erhielt D. Iunius Brutus das cognomen Callaicus. Endgültig wurden die Callaeci aber erst 19 unter Augustus unterworfen. Teuker, ein Insasse des hölzernen Pferdes, soll ein Halbbruder des Aiax gewesen sein. Weil er dessen Tod nicht gerächt hatte, wies ihn sein Vater Telamon ab. Daraufhin soll Teuker die Hafenstadt Salamis im östlichen Zypern gegründet haben. Aiax galt als einer der bedeutendsten Helden vor Troja. Er holte den Leichnam des Achilles zurück, während Odysseus die Trojaner zurückhielt. Allerdings wurde er wahnsinnig, als er Odysseus im Streit um die Rüstung des Achilles unterlag, und beging Selbstmord. Carthago nova wurde nach dem 1. Punischen Krieg von Hasdrubal ca. 225 als karthagischer Verwaltungsmittelpunkt in Spanien gegründet. 218 brach Hannibal von dieser Stadt zu seinem Feldzug gegen Rom auf. 209 nahm P. Cornelius Scipio Africanus den Ort ein. Entgegen der hier geäußerten Vermutung leitet sich der Name des Flusses Minius nicht von minium ab, was Zinnober oder Mennige bedeuten kann. Nach der Birbilis bzw. der Salo, heute Xalon, oder einem ihrer Nebenflüsse wurde die gallische Siedlung Bilbilis benannt. Auch Mart. 1,50,12 stellt die stählende Wirkung des Flusswassers heraus. Die Chalyber wurden für ihre Technik der Eisenverarbeitung so sehr geschätzt, dass man ihnen die Erfindung des Eisens zuschrieb. Als ihre Heimat galt die Nordküste des Schwarzen Meeres. Hier allerdings geht es um den Chalybs in Spanien, der möglicherweise nach dem dort gefundenen Metall benannt ist.
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Anmerkungen
403 Südspanischer Volksstamm hauptsächlich im unteren Tal des Guadalquivir und um Huelva. 404 Nach ihrem Aufstand gegen Zeus wurden die Titanen, die alten Götter, in den Tartaros verbannt. 405 Mythische Wesen, die den kleinen Zeus vor seinem Vater Kronos geschützt haben sollen, indem sie mit ihren Speeren auf ihre Schilde schlugen und dadurch das Weinen des Kindes übertönten. An zahlreichen Plätzen im Mittelmeer lässt sich ihre Verehrung nachweisen, da sie häufig als Bindeglied genutzt wurden, um lokale Kulte in einen größeren Kontext einzubetten. 406 Diese Erzählung über das ausgesetzte Königskind findet sich nur bei Iustinus. 407 Vgl. Hdt. 1,107–121. 408 237 besetzte Hamilkar Barkas, gestützt auf phönizische Niederlassungen, die seit ca. 600 angelegt worden waren, das südliche und östliche Küstengebiet. 409 Gades, heute Cádiz, wurde als phönizische Siedlung um 1100 auf der damaligen Insel Erytheia gegründet. Hamilkar und Mago nutzten die Stadt wahrscheinlich als Ausgangspunkt. Heiligtümer des Herakles befanden sich auf der 18 km südlich liegenden Insel Santi Petri. Vor dem Tempel standen zwei Säulen, die auch als ‚Säulen des Herakles‘ bezeichnet wurden.
Zur Textgestaltung Der lateinische Text folgt im Wortlaut der Ausgabe von O. Seel (Stuttgart 1972), die abweichenden Stellen basieren in den überwiegenden Fällen auf der elektronischen Textfassung von Marie-Pierre Arnaud-Lindet (2003). Die restlichen Abweichungen sind zur besseren Übersicht in einer weiteren Gruppe aufgeführt und gehen auf eigene Konjekturen der Übersetzer (Buch 18–44: Laser) zurück. Buch, Kapitel XVIII 1,10 XVIII 3,3 XVIII 3,12 XVIII 6,6 XIX 3,7 XX 1,7 XX 5,6 XXI 1,2 XXI 4,7 XXII 3,4 XXII 4,2 XXII 4,5 XXII 5,12 XXII 6,3 XXII 7,7 XXIII 2,2 XXIII 3,10 XXIII 3,12 XXIV 5,12 XXIV 6,2 XXIV 6,5 XXIV 8,16 XXV 1,2 XXV 2,6 XXV 4,2 prol. XXVI XXVI 2,11 XXVIII 2,7 XXIX 1,6 XXIX 1,11
Seel etiam patrio spectantibus instructa pertinet Namque Ita arbitrantur lacerum sicut et qui adegit oblivionis esse rex his socii adtraxerat principibus Macedonum trepidi solent vel armaverunt Nunc quicquam habuit recepit illis om. suffecerant ultro
Arnaud-Lindet et patriae exspectantibus exstructa pertineat Namque Itaque arbitrabantur laceratum si cui qui adigit oblivionis silentio se esse dux eis et socii adstruxerat Macedonum principibus et trepidi soleant velut armaverant Tunc quisquam habuerit recipit illis post prius suffecerunt ultro etiam
308 Buch, Kapitel XXIX 4,11 XXX 2,4 XXX 4,8 XXX 4,18 XXXI 2,3 XXXI 2,4 XXXI 3,1 XXXI 3,3 XXXI 4,2 XXXI 4,4 XXXI 4,6 XXXI 6,7 XXXI 7,5 XXXI 8,8 XXXII 1,6 XXXII 4,3 XXXIII 2,8 XXXIV 1,5 XXXIV 3,4 XXXVI 1,10 XXXVI 2,1 XXXVI 2,2 XXXVI 3,7 XXXVI 4,1 XXXVII 4,5 XXXVIII 1,8 XXXVIII 3,6 XXXVIII 4,7 XXXVIII 4,10 XXXVIII 6,1 XXXVIII 7,6 XXXVIII 7,10 XXXVIII 8,2 XXXVIII 10,2 XXXIX 2,3 XXXIX 2,6 XXXIX 3,1 XXXIX 3,10
Zur Textgestaltung
Seel discedere contenti gestarum recentissime arbitrio rus urbanum naves absconditas reliquit vicinum relata redderent regi eum timide in secreta animis minui Quem Messenii iacentem poscerent per traicerentur austeritas haec ex regina Samirami Atarathes incrustatur necatam mirari se X auxilium pluribusque eorum saepe ubere regum Atque per luxuriam verum et perductus regno Aegypti tanto soror
Arnaud-Lindet desciscere contentae recentissime gestarum ex arbitrio rus suburbanum navem absconditam relinquit vicinale perlata regi redderent timide eum ad secreta esse animos minuere Quem iacentem Messenii deposcerent post frangerentur asperitas hunc et reginae Samiramidi Arates illinatur necatas mirarique se X milia auxilia plurimisque illorum semper uberi regum omnium At luxuriae verum etiam perductusque regno tanto
Zur Textgestaltung
Buch, Kapitel XXXIX 5,1 XXXIX 5,4 XL 1,1 XL 1,4 XL 2,3 prol. XLI XLI 1,5 XLI 1,8 XLI 1,10 XLI 1,12 XLI 2,6 XLII 2,8 XLII 2,8 XLII 2,9 XLII 3,8 XLII 4,6 XLIII 1,11 XLIII 2,9 XLIII 4,2 XLIII 4,8 XLIII 5,12 XLIV 2,3 XLIV 4,4 XLIV 4,14 XLIV 5,4 XLIV 5,6
Seel qui facto reges sibi X et VIII X et VIII regnante Postremum est † Sparnos nix et campos occurrerent regnum tantum fines sed condit non deliberabant fuit nuptias et velut tunc et adsolita et fortior domum et quae manu magna Et
Buch, Kapitel Seel XXII 2,1
Murgantinis
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Arnaud-Lindet quod pacto sibi reges X et VII X et VII repugnante Postremo sit Sparnos nix, campos occurrissent tantum regnum fines eius sed et condidit deliberabant nuptias fuit veluti tunc solita ac potior domum in quae maiore manu Sed Abweichungen aus anderen Quellen Morgantinis (Laser)
Register Zur erleichterten Verwendung werden im Folgenden Textstellen aus den Prologen und den Epitoma in einem gemeinsamen Register aufgelistet. Abdalonymus (König von Sidon) 11,10,8. Abellani 20,1,13. Aborigines 38,6,7; 43,1,3. Abrahames (König der Juden) 36,2,3. Abydus 2,13,5. 8. Acarnanes 26,3,1; 28,1,5. Acarnania 28,1,1. 6, 2,14. Ace prol. 10. Acesines 12,9,1. Achaei prol. 28; prol. 31; prol. 32; prol. 33; 20,1,11; 25,4,4; 29,4,5. 11; 30,3,8; 31,3,3; 32,1,4. 5. 8. 9; 34,1,1. 2. 3. 5, 2,2. Achaemenes (Statthalter von Ägypten, Sohn des Dareios I. [= Darius 1]) prol. 3. Achaeus (Statthalter und König von Kleinasien) prol. 30. Achaia prol. 26; prol. 31. Achaicae civitates prol. 33. Achaicum bellum prol. 34; 34,2,1. Acherbas (Gatte der Dido/Elissa) 18,4,5. 11. 13. 14. 15, 6,5. Acheron/Acherusius amnis 12,2,3. 14. Achilles (griechischer Heros im Trojanischen Krieg) 17,3,3. Acilius (M´. Acilius Glabrio; cos. 191; römischer Feldherr gegen Antiochos III. [= Antiochus 3]) prol. 31; 31,6,4. Actiacum bellum prol. 40. Adaeus (König von Thrakien) prol. 27. Adaspii 12,5,9. Adores (König der Juden) 36,2,3. Adrastei campi 11,6,10. Adrestae 12,8,9. Adria 20,1,9. Adriaticum mare 20,1,9; 32,3,14. Aeacidae 11,3,1, 4,5; 12,15,1, 16,3; 17,3,19. Aeacidas (König der Molosser, Sohn des Arrybas [= Arrybas und Arybbas]) 14,5,9, 6,3; 17,3,16. Aeetes (König von Kolchis) 32,3,13; 42,2,12. Aegaeae 7,1,10. Aegeadae 7,1,10. Aegeus (König von Athen) 2,6,14. 15; 42,2,12.
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Register
Aegialeus (Sohn des Aietes [= Aeetes]) 42,3,1. Aegyptii 1,9,2; 2,1,5. 6. 13. 21; 13,6,19; 36,2,12. 13. Aegyptium bellum prol. 10; 6,6,3. Aegyptium mare 2,1,19. Aegyptius iuvenis (= Alexandros II. Zabinas [= Alexander 11]) 39,1,4; s. a. Alexander 11. Aegyptus prol. 1; prol. 3; prol. 10; prol. 34; prol. 38; prol. 39; 1,1,6, 9,1; 2,1,7. 16. 20, 3,14; 3,6,6; 6,2,1; 11,11,1. 13; 13,4,10, 6,13. 16. 18; 15,1,5, 2,6. 7; 17,2,9; 18,2,9; 20,4,3; 21,6,3; 23,2,6; 27,1,2. 9, 3,4; 28,4,10; 29,1,5; 30,1,1. 4, 2,8, 3,3. 4; 31,1,1; 34,2,7, 3,1. 2; 35,1,6; 36,2,7. 9. 12. 15; 38,8,2; 39,1,2. 4. 5, 2,4, 3,1. 6, 4,1. 4, 5,4. 6; 40,1,2. M. Aemilius (M. Aemilius Lepidus, römischer Militärtribun, Sohn des M. Aemilius Lepidus [= M. Lepidus]) 31,8,6. Aemilius Paulus (L. Aemilius Paullus; cos. 182, 168; römischer Feldherr im 3. Makedonischen Krieg) 33,1,6, 2,7. Aeneas (trojanischer Heros, Ahnherr der Römer) 20,1,12; 31,8,1; 43,1,10. 12. Aenianes 24,7,2. Aeolia 14,1,6. Aeolicae urbes prol. 1. Aeolides insulae 4,1,11. Aeropus (Aeropos I., König von Makedonien, Sohn des Philippos I. [= Philippus 1]) 7,2,5. Aethiopia 1,2,8. Aethnaei 22,1,11. Aetna 4,1,5. 11. 14. Aetoli prol. 29; prol. 31; 12,2,7; 13,5,1. 6; 24,1,3. 6; 26,1,5; 28,1,1. 5. 6, 2,1. 7. 11; 29,1,11, 2,7. 8, 3,6, 4,5; 30,3,8, 4,18; 32,1,1; 33,2,8; 34,1,1. Afri 18,5,13, 6,2, 7,2; 19,1,3. 4, 2,4; 21,4,7; 22,2,9, 6,12; 23,1,11. Africa prol. 19; prol. 20; prol. 22; 12,2,2, 13,1; 13,4,10, 7,2. 3. 5; 15,1,5; 18,4,2, 5,8; 21,4,1, 6,3; 22,3,5, 4,1, 5,2. 5. 6. 11, 6,10, 7,4, 8,1. 3. 4. 13; 29,1,7, 2,3; 30,4,9; 31,2,1, 8,3; 32,4,11; 38,6,6; 44,1,3. 4. Africani duo (= P. Cornelius Scipio Africanus [= Scipio Africanus 1] und P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus [= Scipio Africanus 2]) 38,6,5. Africanus s. Scipio Africanus. Africum regnum 21,6,1. Agamemnon (griechischer Heros im Trojanischen Krieg, König von Mykene) 17,3,7. Agathoclea (Geliebte des Ptolemaios IV. [= Ptolomeus 4], Tochter der Oinanthe [= Oenanthe]) prol. 30; s. a. Agathoclia. Agathocles 1 (Tyrann und König von Syrakus) prol. 21; prol. 22; prol. 23; 22,1,1, 2,5. 6. 7, 3,2. 8, 4,1, 6,8. 12, 7,2. 4. 5. 7. 10, 8,1. 11. 13. 14. 15; 23,1,1. 17, 2,2. 6, 3,3. Agathocles 2 (Sohn des Lysimachos [= Lysimachus 1]) prol. 17; 17,1,4. Agathocles 3 (Vertrauter und Politiker des Ptolemaios IV. [= Ptolomeus 4], Sohn der Oinanthe [= Oenanthe]) 30,2,2. 5. 7. Agathoclia (Geliebte des Ptolemaios IV. [= Ptolomeus 4], Tochter der Oinanthe [= Oenanthe]) 30,1,7; s. a. Agathoclea.
Register
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Agenor (Vater des Peithon [= Pithon]) 13,4,21. Agensonae 12,9,2. Agesilaus (Agesilaos II., König von Sparta, Bruder des Agis II. [= Agis 1]) prol. 6; 6,2,4. 7. 17, 3,1. 8, 4,9. 13, 5,6, 7,9. Agis 1 (Agis II., König von Sparta, Bruder des Agesilaos II. [= Agesilaus]) 5,2,5. Agis 2 (Agis III., König von Sparta, Sohn des Archidamos III. [= Archidamus]) 12,1,4. 7. 10. Agraeus (Sohn des Apollon [= Apollo] und der Kyrene [= Cyrene 2]) 13,7,7. Agragantum prol. 19. Aiax (griechischer Heros im Trojanischen Krieg, Sohn des Telamon) 44,3,2. 3. Alba Longa 43,1,13. Albani 42,3,4. 7. Albanus mons 42,3,4. Alcetas (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Bruder des Perdikkas [= Perdicca 3/Perdiccas]) 13,6,15, 8,10. Alcibiades (athenischer Feldherr im Peloponnesischen Krieg) 4,4,3. 4; 5,1,1, 2,1. 4. 5, 3,1. 6. 9, 4,6. 9. 18, 5,2. 4. 7, 6,1, 8,12. Alexander 1 (Alexandros I. Philhellen, König von Makedonien, Sohn des Amyntas I. [= Amyntas 1]) 7,2,13. 14, 3,4, 4,1. Alexander 2 (Alexandros II., König von Makedonien, Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Eurydike [= Eurydice 1]) 7,4,5. 8, 5,1. 4. Alexander 3 Magnus (Alexander III. der Große, Sohn Philipps II. [= Philippus 2] und der Olympias [= Olympias 1]) prol. 10; prol. 11; prol. 12; prol. 13; prol. 14; prol. 15; prol. 17; 1,2,9; 2,3,4, 4,32. 33; 7,2,4, 4,5; 9,1,8, 4,5, 5,9, 7,1. 3. 5, 8,2. 11. 15; 10,3,6. 7; 11,1,7, 3,4. 5. 8, 4,10, 5,10, 6,11. 12, 7,15, 8,6, 9,2. 13. 14. 15, 10,8. 9. 10, 11,1. 3. 6. 11, 12,1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 11, 13,1. 8, 14,5. 11, 15,3. 7. 10. 13. 14; 12,1,1. 6. 7. 10, 2,1. 3. 16, 3,1. 8, 4,7, 5,1. 5, 7,9, 8,2. 4. 7. 13, 9,1. 7, 10,8, 12,12, 15,1, 16,1; 13,1,1. 5. 10. 13, 2,1. 5. 7. 8. 10, 3,1, 4,3. 4. 6. 10, 5,1. 2. 7. 9, 6,4. 10. 11. 12; 14,1,7. 8, 2,6. 7. 10, 4,12. 17. 19, 5,9. 10, 6,11. 13; 15,1,1. 3, 2,3. 14, 3,3. 7. 13. 15, 4,6. 7. 12. 19; 16,1,12. 13. 17, 2,5; 17,1,9, 2,2, 3,14; 18,1,2, 3,18, 4,1; 21,6,1; 24,4,10, 5,9; 28,2,12, 4,1; 29,3,8; 30,3,9, 4,9. 11; 33,1,3; 36,3,8; 37,3,2; 38,7,1. 2; 41,4,1, 5,5; 42,3,5. 7. Alexander 4 (Alexandros IV., Sohn Alexanders des Großen [= Alexander 3] und der Roxane) 13,6,10. Alexander 5 (König in Indien, Sohn Alexanders des Großen [= Alexander 3] und der Kleophis [= Cleophis]) 12,7,10. Alexander 6 Molossus (Alexandros I., König von Epeiros, Sohn des Neoptolemos [= Neoptolemus 1]) prol. 8; prol. 12; 8,6,4; 9,6,1, 7,7; 12,1,4, 2,1. 11, 3,1; 13,6,4; 17,3,14; 18,1,2; 23,1,15. Alexander 7 (Alexandros II., König von Epeiros, Sohn des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) prol. 25; prol. 28; 18,1,3, 2,12; 23,3,3; 26,2,9. 11, 3,1; 28,1,1. Alexander 8 (König von Makedonien, Sohn des Kassandros [= Cassander] und der Thessalonike [= Thessalonice]) 16,1,2. 5. 8. 10. Alexander 9 (König von Korinth und Euboia, Sohn des Krateros [= Craterus]) prol. 26.
314
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Alexander 10 (Alexandros I. Balas, König von Syrien) prol. 35; 35,1,7. 9, 2,2. 4; s. a. Balas. Alexander 11 Zabinaeus (Alexandros II. Zabinas, König von Syrien, Sohn des Protarchos [= Protarchus]) prol. 39; 39,1,5. 6. 7, 2,1. 2. 4. 5; s. a. Aegyptius iuvenis. Alexander 12 (Ptolemaios X. Alexandros I. Theos Philometor, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7] und der Kleopatra III. [= Cleopatra 4]) prol. 39; 39,4,1. 3. 5, 5,1. Alexander 13 Pheraeus (Tyrann von Pherai) prol. 6. Alexander 14 (Sohn des Perseus [= Perses/Perseus]) 33,2,5. Alexander 15 Lyncesta (Schwiegersohn des Antipatros [= Antipater 1]) 11,2,2, 7,1; 12,14,1. Alexandrea 1 (in Ägypten) 11,11,13; 34,2,8; s. a. Alexandria. Alexandrea 2 (Alexandreia Eschate am Tanais) 12,5,12. Alexandri 13,1,15. Alexandri duo (= Alexander der Große [= Alexander 3] und Alexandros I. Molossus [= Alexander 6]) 9,6,3. Alexandria prol. 28; prol. 39; prol. 40; 13,4,11; 21,6,3; 38,8,3; s. a. Alexandrea 1. Alexandrini 30,2,8; 38,8,11. 12. Alpes 20,5,9; 24,4,4. Amadas (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,12,8. Amazones 2,1,3, 4,11. 18. 20. 21. 33; 12,3,5; 42,3,7. Ambigerus (König in Indien) 12,10,2. Amphictyonides (König von Athen) 2,6,9. Amphilochi 44,3,4. Amphipolitana arx 14,6,13. Amphistratus (Wagenlenker des Castor und des Pollux) 42,3,3. Amulius (König von Alba Longa) 43,2,1. 2. 4, 3,1. Amyntas 1 (Amyntas I., König von Makedonien) 7,2,13, 3,2. 3. 4. 9, 4,1. Amyntas 2 (Amyntas III., König von Makedonien, Sohn des Menelaos [= Menelaus 1]) 7,4,3, 5,5, 6,2. Amyntas 3 (Sohn des Perdikkas III. [= Perdicca 2]) 12,6,14. Amyntas 4 (Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2]) 9,5,8. Amyntas 5 (Statthalter von Baktrien) 13,4,23. Anaxarchus (Philosoph) 12,13,5. Anaxilaus (Tyrann von Rhegion) 4,2,4. Ancura prol. 27. Andragoras 1 (Statthalter bei den Parthern unter Alexander dem Großen [= Alexander 3]) 12,4,12. Andragoras 2 (Statthalter bei den Parthern unter Seleukos II. [= Seleucus 2]) 41,4,7. Andromacha (Gattin des Hektor [= Hector]) 17,3,6. Andros prol. 27. Anno 1 Magnus (Hanno der Große, karthagischer Feldherr gegen Dionysios I. [= Dionysius 1]) prol. 20; s. a. Hanno 2. Anno 2 Sabellus (Hanno Sabellus, karthagischer Feldherr gegen Nordafrika) prol. 19.
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Antander (Bruder des Agathokles [= Agathocles 1]) 22,7,2. Antenor (Trojaner, Anführer der Veneter) 20,1,8. Antigenes (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,12,8. Antigonus 1 (Antigonos I. Monophthalmos, Diadoche) prol. 14; prol. 15; 13,4,14, 6,8. 9, 8,10; 14,1,1. 9. 12, 2,1. 4, 3,1. 11, 4,5. 15. 19. 20, 5,3; 15,1,2. 6. 9, 2,10. 15, 4,1. 21. 22; 41,4,2. Antigonus 2 Gonatas (Antigonos II. Gonatas, König von Makedonien, Sohn des Demetrios I. Poliorketes [= Demetrius 1) prol. 24; prol. 25; prol. 26; prol. 27; 17,2,10. 13; 24,1,1. 3. 8; 25,1,1. 4, 2,7, 3,1. 5. 7, 5,1. 2. 4; 26,1,2. 3, 2,1. 8. 10, 3,3. Antigonus 3 (Antigonos III. Doson, König von Makedonien, Sohn des Demetrios Kalos [= Demetrius 6]) prol. 28; 28,3,10, 4,12; 29,1,2. Antiochenses 35,1,3. 5, 2,3; 39,1,3. Antiochi (Dynastie) prol. 40. Antiochia 15,4,8; 27,2,5; 39,2,5, 3,5. Antiochus 1 Soter (Antiochos I. Soter, König des Seleukidenreiches, Sohn des Seleukos I. [= Seleucus 1]) prol. 17; prol. 24; prol. 25; prol. 26; 17,2,10. 13; 24,1,1. 8; 25,1,1; 41,4,3. Antiochus 2 (Antiochos II. Theos, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos I. [= Antiochus 1]) prol. 26; 27,1,1; 28,1,2. 4. Antiochus 3 Magnus (Antiochos III. Megas, König des Seleukidenreiches, Sohn des Seleukos II. [= Seleucus 2]) prol. 30; prol. 31; prol. 32; 29,1,3; 30,1,4. 5. 6, 2,8, 3,3, 4,18; 31,1,1. 7, 2,5, 3,5, 4,4. 5. 9, 6,2, 7,2. 3. 4. 9, 8,5. 8; 32,1,1, 2,1, 4,2. 3; 37,1,1; 38,6,3; 41,5,7. Antiochus 4 Epiphanes (Antiochos IV. Epiphanes, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos III. [= Antiochus 3]) prol. 32; prol. 34; prol. 35; 34,2,7, 3,1. 2. 5. 6; 35,1,7, 2,4. Antiochus 5 (Antiochos VI. Epiphanes Dionysos, König des Seleukidenreiches, Sohn des Alexandros I. Balas [= Alexander 10] und der Kleopatra Thea [= Cleopatra 7]) 36,1,7. Antiochus 6 Sidetes Magnus (Antiochos VII. Euergetes, König des Seleukidenreiches, Sohn des Demetrios I. Soter [= Demetrius 3]) prol. 36; prol. 39; 36,1,8. 9; 38,9,10, 10,1. 5. 6. 7. 8. 9. 10; 39,1,1. 5. 6, 2,10; 42,1,1. 2. 4. Antiochus 7 Grypos (Antiochos VIII. Epiphanes Philometor Kallinikos, König des Seleukidenreiches, Sohn des Demetrios II. Theos [= Demetrius 4] und der Kleopatra Thea [= Cleopatra 7]) prol. 39; prol. 40; 39,1,9, 2,3. 4. 6. 7. 8. 9, 3,5. 7. 10. 12, 4,4. Antiochus 8 Cyzicenus (Antiochos IX. Philopator, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos VII. [= Antiochus 6] und der Kleopatra Thea [= Cleopatra 7]) prol. 39; prol. 40; 39,2,10, 3,3. 4. 5. 9. 12, 4,4; 40,2,2. Antiochus 9 (Antiochos X. Eusebes Philopator, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos IX. [= Antiochus 8]) 40,2,2; s. a. Eusebes. Antiochus 10 Hierax (Mitkönig des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos II. [= Antiochus 2] und der Laodike [= Laodice 2]) prol. 27; 27,2,6. 7. 8. 9. 11. 12, 3,1. 4. 6. 7. 11; 41,4,4. Antiochus 11 (Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2]) 13,4,17; 15,4,3. 8. Antiopa/Antiope (Königin der Amazonen, Schwester der Oreithyia [= Orithyia]) 2,4,20. 21. 23.
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Antipater 1 (Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2] und Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche) prol. 12; prol. 13; 9,4,5; 11,7,1; 12,1,4. 8, 12,9, 14,1; 13,2,14, 4,5. 18, 5,8. 12. 13. 15, 6,5. 7. 9. 15, 8,2. 5; 14,2,4, 4,11; 16,1,14. Antipater 2 (König von Makedonien, Sohn des Kassandros [= Cassander] und der Thessalonike [= Thessalonice]) 16,1,1. 7. 19, 2,4. M. Antonius 1 (cos. 99; römischer Feldherr gegen die Seeräuber in Kilikien) prol. 39. M. Antonius 2 (cos. 44; römischer Triumvir und Duumvir) prol. 40; prol. 42; 41,2,6; 42,4,7, 5,3. 11. Apameni 39,1,3. Apaortenon 41,5,2. Apaturius (Mörder des Seleukos III. [= Seleucus 3]) prol. 27. Apis 1,9,2. Apollo 2,12,8; 3,4,14; 8,1,8; 9,7,13; 13,7,7; 15,4,3. 8; 20,1,16, 3,3; 24,1,4, 6,6; 43,5,8; s. a. Apollo Delphicus. Apollo Delphicus 3,3,10; s. a. Apollo. Apollodorus (Tyrann von Kassandreia) prol. 25. Apollodotus (König in Indien) prol. 41. Apollonia 15,2,1. Apollonienses 9,2,1. Apuli prol. 12; 12,2,5. 7. 8. 9. 10. 11. Aquileia 32,3,15. M’. Aquilius 1 (cos. 129; römischer Feldherr gegen Aristonikos [= Aristonicus]) 36,4,10. M’. Aquilius 2 (cos. 101; römischer Feldherr im 1. Mithridatischen Krieg) 38,3,4. 8, 4,4. Arabes prol. 39; 39,5,5. 6; 40,2,4. Arabia prol. 41; 13,4,10; 36,2,14; 38,9,5. Arachossi/Arachoti 13,4,22; 41,6,3. Araetheus (Statthalter im nördlichen Kleinasien) prol. 35. Arate (Gattin des Damaskos [= Damascus]) 36,2,2. Aratus 1 (Politiker und Feldherr des Achaiischen Bundes) prol. 26. Aratus 2 (Spartaner) 3,4,8. Araxes 1,8,2. Arbaces/Arbactus (Statthalter von Medien und Begründer des medischen Reiches) prol. 1; 1,3,2. 6. Arcades 6,6,6. 7. Arcadia 13,7,10; 43,1,6. Arcesilaus 1 (Statthalter von Mesopotamien) 13,4,23. Arcesilaus 2 (Vertrauter des Agathokles [= Agathocles 1]) 22,8,14. Archagathus (Sohn des Agathokles [= Agathocles 1]) 22,5,1, 8,1. 8. 10. 14. Archelaus (Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Gygaia [= Gygaea]) 7,4,5. Archidamus (Archidamos III., König von Sparta, Sohn des Agesilaos II. [= Agesilaus]) prol. 12; 6,6,8.
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Archon (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Babylonien) 13,4,23. Arei 13,4,22; 41,1,10, 6,3. Areus (Areus I., König von Sparta) prol. 26; 24,1,5. Argeus (König von Makedonien, Sohn des Perdikkas I. [= Perdicca 1]) 7,2,2. 5. Argi prol. 25; 5,9,4; 13,5,10; 25,5,1. Argolica bella prol. 3. Argonautae 32,3,13. 14; 42,2,11. Argyraspides prol. 14; 12,7,5; 14,2,6. 7, 3,7. Ariamenes 1 (Ariamenes I., König von Kappadokien) prol. 27; 27,3,7. Ariamenes 2 (Sohn des Dareios I. [= Darius 1]) 2,10,2. 4. 6. Ariarathes 1 (Ariarathes I., König von Kappadokien) prol. 13; 13,6,1. Ariarathes 2 (Ariarathes IV. Eusebes, König von Kappadokien) 29,1,4. Ariarathes 3 (Ariarathes V. Eusebes Philopator, König von Kappadokien, Sohn des Ariarathes IV. [= Ariarathes 2]) prol. 34; 35,1,2. 4. 6; 37,1,2. 4; 38,2,5. Ariarathes 4 (Ariarathes VI. Epiphanes Philopator, König von Kappadokien, Sohn des Ariarathes V. [= Ariarathes 3]) 38,1,1. 6, 2,3. 4. Ariarathes 5 (Ariarathes VII. Philometor, König von Kappadokien, Sohn des Ariarathes VI. [= Ariarathes 4] und der Laodike [= Laodice 4]) prol. 38; 38,1,7. 8. 9. Ariarathes 6 (Ariarathes VIII., König von Kappadokien, Sohn des Ariarathes VI. [= Ariarathes 4]) 38,2,1. Ariarathes 7 (Ariarathes IX. Eusebes Philopator, König von Kappadokien, Sohn des Mithridates VI. [= Mithridates 3]) 38,1,10. Ariaretes (Sohn des Artaxerxes II. [= Artaxerxes 2]) 10,1,1. Aricus 36,3,2. Ariobarzanes 1 (Ariobarzanes I. Philorhomaios, König von Kappadokien) 38,2,8, 3,2. 3. Ariobarzanes 2 (Statthalter des Hellespont) prol. 10. Aristaeus 1 (König in Arkadien, Sohn des Apollon [= Apollo] und der Kyrene [= Cyrene 2]) 13,7,7. 10. Aristaeus 2 (Gründer von Kyrene, Sohn des Grinos [= Grinus]) 13,7,1; s. a. Battos. Aristides (athenischer Politiker und Feldherr in den Perserkriegen) 2,15,16. Aristonicus (Sohn des Eumenes II. [= Eumenes 2] oder des Attalos II. [= Attalus 2]) prol. 36; 36,4,6. 9. 10; 37,1,1. 2; 38,2,5, 5,3, 6,4. Aristoteles (Philosoph) 12,6,17, 16,8. Aristotimus (Tyrann von Elis) 26,1,4. 10. Armenia prol. 10; 38,3,1; 40,1,3; 42,2,7. 9, 3,8, 4,1; s. a. Armenia maior und Armenia minor. Armenia maior 38,7,2; s. a. Armenia und Armenia minor. Armenia minor 38,7,2; s. a. Armenia und Armenia maior. Armenii prol. 42; 10,3,4; 11,13,7; 42,2,6. Armenius (Begleiter des Jason [= Iason 1], Begründer des armenischen Reiches) 42,2,10, 3,8. Arpi 20,1,10.
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Arridaeus 1 (Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Gygaia [= Gygaea]) 7,4,5. Arridaeus 2 (Philippos III. Arridaios, König von Makedonien, Sohn Philipps II. [= Philippus 2] und der Philinna [= Larissaea saltatrix und Larissaeum scortum]) prol. 14; 9,8,2; 12,15,9; 13,2,8. 11, 3,1, 4,2. 6, 6,10; 14,5,1. 9, 6,13. Arruas (König der Juden, Sohn des Moses [= Moyses]) 36,2,16. Arrybas (König der Molosser, Bruder des Neoptolemos [= Neoptolemus 1]) 7,6,11; 8,6,4. 7; s. a. Arybbas. Arsaces 1 (Arsakes I., Begründer des Partherreiches) prol. 41; 41,4,6, 5,5. 6, 6,9. Arsaces 2 (Arsakes II., König der Parther, Sohn des Arsakes I. [= Arsaces 1]) 41,5,7. Arsaces 3 (Phriapatios Arsakes, König der Parther) 41,5,8; s. a. Priapatius. Arsaces 4 (Mithridates I. Arsakes VI., König der Parther, Sohn des Phriapatios [= Priapatius]) prol. 35; s. a. Arsacides und Mithridates 4. Arsacides (= Mithridates I. Arsakes VI., König der Parther, Sohn des Phriapatios [= Priapatius]) 36,1,3; 38,9,3. 6; s. a. Arsaces 4 und Mithridates 4. Arses (Artaxerxes IV. Arses, König der Perser, Sohn des Artaxerxes III. [= Ochus]) prol. 10. Arsinoa/Arsinoe 1 (Arsinoe II. Philadelphos, Tochter des Ptolemaios I. [= Ptolomaeus/ Ptolomeus 1]) prol. 17; prol. 24; 17,1,4, 2,7; 24,2,1. 6. 10, 3,3. 8. Arsinoe 2 (Gattin des Magas) 26,3,3. 7. Artabanus 1 (Artabanos I., König der Parther, Sohn des Phriapatios [= Priapatius]) prol. 41; 42,2,1. 2. Artabanus 2 (Mörder des Xerxes I.) prol. 3; 3,1,2. 5. 7. 8. 9. Artaphernes (Statthalter von Sardeis, Bruder des Dareios I. [= Darius 1]) 2,10,9. Artaxerxes 1 (Artaxerxes I. Longimanus, Sohn des Xerxes I.) prol. 3; 3,1,3. 6. 7. Artaxerxes 2 Mnemon (Artaxerxes II. Mnemon, Sohn des Dareios II. [= Darius 2]) prol. 5; prol. 9; prol. 10; 5,8,13, 11,1. 2. 4. 7. 8. 9; 6,1,2, 6,1; 10,1,1, 2,2. 7. Artemisia (Königin von Halikarnassos) 2,12,23. Artoadistes (Artavasdes I., König von Armenien) 42,2,6. Arybbas (König der Molosser, Bruder des Neoptolemos [= Neoptolemus 1]) prol. 8; s. a. Arrybas. Ascalonii 18,3,5. Ascanius (Gründer von Alba Longa, Sohn des Aeneas) 43,1,13. Asdrubal 1 (karthagischer Feldherr gegen Sardinien und Nordafrika, Sohn des Mago [= Mago 1]) 19,1,1. 6, 2,2. Asdrubal 2 (karthagischer Feldherr gegen Nordafrika, Sohn des Hasdrubal [= Asdrubal 1]) 19,2,2. Asdrubal 3 (karthagischer Feldherr in Nordafrika und Spanien, Schwiegersohn des Hamilkar Barkas [= Hamilcar 5]) 44,5,5. Asia prol. 2; prol. 5; prol. 6; prol. 10; prol. 16; prol. 24; prol. 25; prol. 26; prol. 27; prol. 28; prol. 30; prol. 31; prol. 32; prol. 34; prol. 36; 1,4,2, 8,1; 2,2,1, 3,1. 15. 16. 17, 4,14. 16. 26, 5,12, 14,7. 9; 3,6,13; 4,3,5; 5,2,2, 4,6, 5,2, 6,2; 6,1,1. 4, 2,7. 17, 4,9, 5,6, 9,7; 9,5,8; 11,1,5, 5,4. 5, 6,1. 14, 7,4, 9,5, 10,4, 14,6; 12,2,2, 16,5; 13,6,13; 14,5,3; 15,1,6; 16,2,1, 3,9; 25,2,8, 3,1, 4,1; 26,1,1; 27,1,5, 2,6. 11, 3,1. 3. 4. 5. 6; 29,1,3, 2,9; 30,4,3. 6; 31,3,9, 4,1.
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10, 6,6, 7,3. 8, 8,1. 3. 9; 32,1,3, 3,6; 35,1,6; 36,1,8, 4,1. 6. 7. 12; 37,3,4. 5; 38,2,1, 4,7. 9, 6,3, 7,2. 6. 8; 41,4,7, 5,1; 42,4,7. 11; 43,3,4; 44,4,15; s. a. Asia maior und Asia superior. Asia maior 15,4,1; s. a. Asia und Asia superior. Asia superior prol. 30; prol. 35; 41,4,2; s. a. Asia und Asia maior. Asiana bella 38,3,10. Asiana expeditio tertia 2,5,1. Asiani prol. 41. Asiani reges prol. 42. Aspasia (Geliebte Kyros’ des Jüngeren [= Cyrus 2] und Gattin des Artaxerxes II. [= Artaxerxes 2]) 10,2,2. Assyria regna 41,1,8. Assyrii prol. 1; 1,1,4, 2,13, 3,6, 10,15; 2,3,18; 41,1,3. Assyrii reges 36,2,1. Asteropaeus (Trojaner, Sohn des Pelegonos [= Pelegonus]) 7,1,5. Astyages (König der Meder) prol. 1; 1,4,1. 7, 6,8. 10. 16. Atheas (König der Skythen) prol. 9; 9,2,1. 3. 5. 7. 10. Athenae prol. 2; prol. 5, 2,6,6. 9. 14, 7,1, 12,11, 15,7. 9. 10; 3,6,4; 4,4,1; 5,1,1, 3,7, 4,7, 7,4, 8,7. 8; 6,3,11, 5,8. 10; 8,4,2; 9,4,5; 13,5,7; 17,3,11; 20,3,9. Atheniense bellum 5,11,6. Athenienses prol. 2; prol. 3; prol. 4; prol. 5; prol. 6; 2,4,26. 29, 5,13, 6,1. 16. 17. 19. 21, 7,7. 8. 12, 8,1. 2, 9,7. 8, 12,1. 12. 17, 14,2. 10, 15,1. 8. 16; 3,2,1. 3, 5,4. 5, 6,2. 4. 5. 6. 8. 10. 12. 13, 7,4; 4,3,4. 7, 4,10. 11, 5,1; 5,1,1. 4. 6. 8. 9, 2,2. 3. 6. 9, 3,2. 4, 4,2. 6, 5,3. 4, 6,4. 9, 7,3, 8,3. 4, 9,3. 12, 10,1. 6. 8; 6,1,1. 8, 3,5. 6. 9, 4,1. 3. 6, 5,1. 4, 9,1; 7,6,6; 8,1,11, 2,8, 4,1. 6; 9,1,3, 3,4. 5. 8. 9, 4,4; 11,2,7, 3,3, 4,9. 11; 13,5,1. 6. 8. 10. 11. 12. 14, 6,9; 16,3,9. 10, 4,3; 25,4,4; 26,2,8; 32,1,2; 42,2,12. M. Atilius Regulus (cos. 267, 256; römischer Feldherr im 1. Punischen Krieg) 41,4,3. Atropatos (Statthalter von Media minor) 13,4,13. Attalicum regnum 38,7,7. Attalus 1 (Attalos I. Soter, König von Pergamon) prol. 27; prol. 29; prol. 30; 29,4,7; 30,3,5. 8. Attalus 2 (Attalos II. Philadelphos, König von Pergamon, Sohn des Attalos I. [= Attalus 1]) prol. 34; prol. 36; 35,1,6. Attalus 3 Philometor (Attalos III. Philometor Euergetes, König von Pergamon, Sohn des Eumenes II. [= Eumenes 2]) prol. 36; 36,4,1. 6. Attalus 4 (Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2], Schwiegersohn des Parmenion [= Parmenio/Parmenion]) 9,5,8, 6,5. 6, 7,3; 12,6,14. Attalus 5 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 13,3,2. 7. Atthis (Tochter des Kranaos [= Cranaus]) 2,6,8. Attici fines 3,7,2; 5,9,6. Audariatae 15,2,1. Augusti (Titel) 41,5,8. Augustus s. Caesar Augustus.
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Autuchus (Sohn des Apollon [= Apollo] und der Kyrene [= Cyrene 2]) 13,7,7. Azelus (König der Juden) 36,2,3. Babylon/Babylonia 1 (Stadt) prol. 1; 1,2,7, 10,15. 16; 11,12,1; 12,10,1. 7, 13,1. 3. 4. 6; 13,1,1; 15,4,11; 38,9,5, 10,6; 42,4,2. Babylonia 2 (Gebiet) 1,7,4; 20,4,3. Babylonii prol. 42; 1,7,3; 13,4,23; 42,1,3. Bacasis (Statthalter von Medien) 41,6,7. Baccabasus (Befehlshaber des Xerxes I.) 3,1,5; s. a. Bagabaxus. Bactra prol. 30; prol. 41. Bactri 30,4,6; 41,6,1. 6; s. a. Bactriani. Bactriana bella prol. 12. Bactriana ulterior 13,4,19. Bactrianae res prol. 41. Bactrianae urbes 41,4,5. Bactriani 1,1,9; 2,1,3; 12,5,13; 13,4,23; 15,4,11; 36,1,4; 41,4,8, 6,3; s. a. Bactri. Bactrianum imperium 2,3,6; 41,1,8. Bagabaxus (Befehlshaber des Xerxes I.) prol. 3; s. a. Baccabasus. Balas 35,1,6; s. a. Alexander 10. Barce 12,10,6. Barsine (Geliebte Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 11,10,2; 13,2,7; 15,2,3. Bastarnae/Basternae prol. 32; 32,3,16; 38,3,6. Basternici motus prol. 28. Battos (Gründer von Kyrene, Sohn des Grinos [= Grinus]) 13,7,1. 2. 6. 11; s. a. Aristaeus 2. Belgius (Anführer der Galater gegen die Makedonen) prol. 24; 24,5,1, 6,1; 25,2,2. Bergomum 20,5,8. Beroa (Gattin des Glaukias [= Glaucias]) 17,3,19. Beroe 1,7,7. Beronice 1 (Berenike I. Phernephoros, Tochter des Ptolemaios II. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 2]) 27,1,2. 4. 7. Beronice 2 (Berenike II., Tochter des Magas und der Arsinoe [= Arsinoe 2]) 26,3,2. 8. Beronice 3 (Verlobte des Attalos III. [= Attalus 3]) 36,4,1. Bessus (Statthalter von Baktrien, Mörder des Dareios III. [= Dareius 3]) 12,5,10. Birbilis 44,3,8. Bithunia/Bithynia prol. 16; prol. 25; prol. 38; 25,2,11; 27,3,1; 33,1,2; 34,4,1; 37,3,5; 38,1,2, 2,3, 4,4, 5,8, 7,2. Boeoti prol. 3; s. a. Boeotii. Boeotia 2,14,3. 9; 8,1,5. Boeotii 3,6,10; 6,5,2; 8,4,4; 16,3,4; s. a. Boeoti. Boeotium bellum prol. 6. Bomilcar (karthagischer Feldherr gegen Agathokles [= Agathocles 1]) 22,7,7. 9. Borsipa 12,13,4. Bosphorus 38,7,10.
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Bosporani reges prol. 37. Bottia 7,1,3. Brennus (Anführer der Galater gegen Delphi) prol. 24; 24,6,1. 3, 7,1. 9. 10, 8,11; 25,1,2; 32,3,6. Brixia 20,5,8. Brundisium 3,4,12; 12,2,7. Bruttia (Verräterin) 23,1,12. Bruttii prol. 23; 12,2,1. 12. 13; 17,3,15; 18,1,2; 20,1,14; 23,1,3. 12. Brutus (M. Iunius Brutus, Mörder des Caesar [= C. Caesar]) 42,4,7. Bubares (Befehlshaber des Dareios I. [= Darius 1], Schwiegersohn des Amyntas I. [= Amyntas 1]) 7,3,7. 9, 4,1. Bucephale 12,8,8. Burobustes (König der Daker) prol. 32. Byrsa 18,5,9. Byzantii prol. 6. Byzantium prol. 9; 9,1,2, 2,10. Cadusi/Cadusii prol. 10; 10,3,2. Caeni Thraces prol. 36. Caepio (Q. Servilius Caepio; cos. 106; römischer Feldherr gegen die Kimbern) 32,3,10. 11. Caere 20,1,12. C. Caesar (C. Iulius Caesar; cos. 59, 48, 46–44; Triumvir und Diktator) prol. 40; 42,4,6; 43,5,12. Caesar Augustus (C. Octavius, später Augustus; cos. 43, 33, 31–23, 5, 2; Triumvir und Princeps) 42,4,7, 5,3. 6. 7. 8. 9. 11. 12; 44,5,8. Caesares (Titel) 41,5,8. Callimander (Vertrauter des Demetrios II. Theos [= Demetrius 4]) 38,9,5. 7. Callinicus s. Seleucus 2. Callisthenes (Philosoph) 12,6,17; 7,2; 15,3,3. 6. Cambyses 1 (Kambyses I.) 1,4,4. Cambyses 2 (Kambyses II., König der Perser, Sohn des Kyros II. [= Cyrus 1]) prol. 1; 1,9,1. 17. Camerina prol. 19. Campani 22,1,12. Campania 20,1,14. Candaules (König der Lyder) 1,7,14. 19. Capitolium 43,1,5. Cappadoces prol. 34; 13,6,1; 38,2,1. 8, 5,9. Cappadocia prol. 14; prol. 17; prol. 38; 2,4,2; 11,8,5; 13,4,16, 6,10; 27,3,7; 29,1,4; 35,1,2. 6; 37,1,2, 3,3; 38,1,1. 2. 3. 5. 10, 2,2. 3. 5. 6, 3,3, 4,4, 5,6. 9, 7,2. 9; 42,2,9. Caranus 1 (König von Makedonien, Ahnherr des makedonischen Königshauses) prol. 7; 7,1,7; 33,2,6. Caranus 2 (Sohn Philipps II. [= Philippus 2] und der Kleopatra II. [= Cleopatra 1]) 11,2,3.
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Caria prol. 11; prol. 28; 13,4,15, 6,14. Carmani 13,4,23. Carthaginenses prol. 18; prol. 19; prol. 21; s. a. Karthaginienses. Carthago prol. 18; prol. 31; s. a. Karthago. Caspium mare 42,2,9. Cassander (König von Makedonien, Sohn des Antipatros [= Antipater 1]) prol. 14; prol. 15; prol. 16; 12,14,6; 13,4,15. 18; 14,5,3. 4. 8, 6,2. 4. 6. 11. 13; 15,1,2. 3. 4. 5, 2,1. 12. 15. 17, 4,24; 16,1,1. 15. 16, 2,5; 17,3,20. Cassandrea prol. 25; 24,2,1, 3,3. Cassius (C. Cassius Longinus, Mörder des Caesar [= C. Caesar]) 42,4,5. 7. Castor (Bruder des Pollux) 20,2,12; 42,3,3. Catheani 12,8,9. Catinienses 4,3,4. 5. 7. Cato (M. Porcius Cato Censorius; cos. 195, römischer Politiker und Schriftsteller) praef. 5. M. Cato (M. Porcius Cato Licinianus, römischer Legat im 3. Makedonischen Krieg, Sohn des M. Porcius Cato Censorius [= Cato]) 33,2,1. Catumandus (Anführer der Gallier gegen Massilia) 43,5,5. Caucasus 12,5,9; 13,4,21; 41,6,8. Cecrops (König von Athen) 2,6,7. Cedrossi 13,4,22. Ceramenses prol. 35. Ceraunos (Sohn des Klearchos [= Clearchus]) 16,5,11. Ceraunus s. Ptolomaeus/Ptolomeus 10. Ceres 5,1,1; 22,2,8. Chaeronea prol. 9. Chalcidenses 20,1,13. Chalcidia 8,3,6. Chalcidicae urbes prol. 8. Chalybes 44,3,9. Chalybs 44,3,8. Chaones 17,3,6. Chariades (athenischer Feldherr gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,3,6. Charillus (Sohn des Polydektes [= Polydectes]) 3,2,5. Charybdis 4,1,13. Chersonensos/Chersonesos 9,1,7; 17,1,1; 25,4,4. Chii prol. 6. Chion (Verschwörer gegen Klearchos [= Clearchus], Schüler des Platon) 16,5,12. Chorasmi 12,6,18. Chrestos (König von Bithynien) 38,5,8. Cilices prol. 39. Cilicia prol. 39; 11,11,1; 13,4,12, 6,16; 37,1,2; 39,5,3; 40,2,3. Cimbri 38,3,6, 4,15.
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Cimbricum bellum 32,3,11. Cimon (athenischer Politiker und Feldherr des Attisch-Delischen Seebundes, Sohn des Miltiades) 2,15,18. Cineas (Diplomat des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 18,2,7. 10. Cirraeus campus 24,1,4. Ap. Claudius (Ap. Claudius Caecus; cos. 307, 296) 18,2,10. Cleadas (thebanischer Gefangener) 11,4,1. Clearchus (Tyrann von Herakleia) prol. 16; 16,4,4. 6. 17. 20, 5,18. Cleomenes 1 (Kleomenes III., König von Sparta) prol. 28; 28,4,7. 13; 29,1,6. Cleomenes 2 (Erbauer von Alexandreia [= Alexandrea 1 und Alexandria]) 13,4,11. Cleonymus (spartanischer Feldherr gegen Korkyra und Italien) prol. 15. Cleopatra 1 (Gattin Philipps II. [= Philippus 2]) 9,7,2. 12. Cleopatra 2 (Tochter Philipps II. [= Philippus 2] und der Olympias [= Olympias 1]) 9,6,1; 13,6,4; 14,1,7. Cleopatra 3 (Kleopatra II., Tochter des Ptolemaios V. [= Ptolomaeus 5]) prol. 38; 38,8,2. 3, 9,1; 39,1,2. 4. Cleopatra 4 (Kleopatra III., Tochter des Ptolemaios VI. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 6] und der Kleopatra II. [= Cleopatra 3]) 39,4,1. 4. Cleopatra 5 (Kleopatra IV., Tochter des Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7] und der Kleopatra III. [= Cleopatra 4]) 39,3,2. 3. 5. 11. Cleopatra 6 (Kleopatra VII. Thea Philopator, Königin von Ägypten, Tochter des Ptolemaios XII. [= Ptolomaeus 9]) prol. 40. Cleopatra 7 (Kleopatra Thea, Tochter des Ptolemaios VI. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 6] und der Kleopatra II. [= Cleopatra 3]) 36,1,9. Cleopatra 8 (Tochter des Mithridates VI. [= Mithridates 3]) 38,3,2. Cleophis (Königin in Indien, Geliebte Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,7,9. 11. Clitos 1 (Kleitos der Schwarze, Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2] und Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,6,3. 10. Clitos 2 (Kleitos der Weiße, Flottenbefehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) prol. 14; 12,12,8; 13,6,16. P. Clodius (P. Clodius Pulcher; tr. pl. 58) prol. 40. Cnidii prol. 35. Cnidos prol. 6; prol. 9. Cocalus (König von Sizilien) 4,2,2. Codomannus 10,3,3. 4; s. a. Darius 3. Codrus (König von Athen) 2,6,19, 7,1. Coenus (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Susiana) 13,4,14. Colchi 2,6,14; 32,3,13. 15; 38,7,10; 42,2,10. 12. Colchi reges prol. 37. Comanus (König der Segobrigier, Sohn des Nannus) 43,4,3. Cometes (Magier, Mörder des Mergis, Bruder des Oropastes [= Oropasta/Oropastes]) 1,9,7.
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Comum 20,5,8. Conon (athenischer Flottenbefehlshaber) prol. 9; 5,5,4, 6,1. 10; 6,1,7. 9, 2,11. 12, 3,2. 4. 10, 4,5, 5,6. 8. Corcyra prol. 15; 25,4,8. Corinthiacum bellum prol. 6. Corinthii 5,10,12; 38,6,7. Corinthos/Corinthus prol. 3; prol. 21; prol. 26; prol. 34; 9,5,1; 11,2,5; 13,5,10; 20,3,9; 21,5,2; 34,1,6, 2,6. Cranaus (König von Athen) 2,6,8. Crassus 1 (M. Licinius Crassus; cos. 70, 55; Triumvir) prol. 42; 42,4,4. 5. 6. Crassus 2 s. Licinius. Crateros (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche) prol. 13; 12,12,9; 13,2,14, 4,5, 6,9. 15. Craterus (Befehlshaber von Euboia und Attika, Sohn des Krateros [= Crateros]) prol. 26. Creta 3,3,12; 20,4,4; 32,4,3; 39,5,3. Cretenses/Cretes prol. 35; 35,2,2. Creticae origines prol. 29. Crisaeum bellum prol. 3. Critias (Mitglied der Dreißig Tyrannen in Athen, Onkel des Platon) 5,9,15. Croesus (König der Lyder) prol. 1; 1,7,3. 5. 7. 9. 10. 14. Croto/Crotona 20,4,5. 17. Crotonienses 20,2,3. 5. 9, 3,1. 4, 4,1, 5,1. Cufites 12,8,10. Curetes 44,4,1. Cyclopes 4,2,2. Cydnus 1 (bei Tarsus in Kilikien) 11,8,3 Cydnus 2 (in Assyrien) 11,14,4. Cynegirus (athenischer Soldat) 2,9,16. Cyprii 18,5,4. Cypros/Cyprus prol. 9; prol. 15; prol. 39; prol. 40; 6,1,7; 15,1,5; 18,5,1; 39,3,3, 4,2; 44,3,2. Cyras 13,7,5. Cyrenae/Cyrene 1 (Stadt) prol. 22; prol. 26; 13,6,20, 7,1. 2. 11; 22,7,4; 26,3,2. 3. 4; 38,8,2. 12; 39,5,2; s. a. Quirenae. Cyrene 2 (Tochter des Hypseus, Geliebte des Apollon [= Apollo]) 13,7,7. Cyrus 1 (Kyros II. der Große, Begründer des Perserreiches, Sohn des Kambyses I. [= Cambyses 1]) prol. 1; 1,5,1. 8. 10, 6,9. 16, 7,1. 2. 4. 10. 11. 13, 8,1. 3. 6. 8. 10. 13. 14, 9,15, 10,14; 2,3,3, 10,7; 12,5,12; 37,3,2; 38,7,1; 41,5,5; 44,4,12. Cyrus 2 (Kyros der Jüngere, Sohn des Dareios II. [= Darius 2]) prol. 5; prol. 9; 5,5,1, 11,1. 2. 3. 5. 6. 7. 9. 10; 6,1,3; 10,2,2. Cyzicenus s. Antiochus 8. Daci prol. 32; 32,3,16. Daedali montes 12,7,9.
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Dahae 12,6,18; 41,1,10. Damascena 36,2,1. 14. Damascon (syrakusanischer Feldherr) 22,1,12. Damascus (König der Juden, Gatte der Arate) 36,2,2. 3. Danuvius 32,3,8. Daphina 27,1,4. Dara 41,5,2. Dardani prol. 28; prol. 29; 8,6,3; 11,1,6; 24,4,9; 28,3,14; 29,1,10, 4,6. 10; 30,4,12. Dardanus rex 24,4,11. Darius 1 (Dareios I., König der Perser, Sohn des Hystaspes) prol. 1; prol. 2; 1,10,6. 8. 9. 13. 16. 22. 23; 2,3,2, 5,9, 9,7. 8, 10,1. 4. 5, 12,5; 7,3,1, 4,1; 19,1,10. 12; 38,7,1. 3. Darius 2 Nothus (Dareios II. Nothos, König der Perser, Sohn des Artaxerxes I. [= Artaxerxes 1]) prol. 9; 5,1,7, 2,5, 5,1, 8,7, 11,1. Darius 3 (Dareios III. Kodomannos, König der Perser) prol. 10; prol. 11; 10,3,5; 11,4,12, 6,8. 15, 8,1. 6, 9,1. 8. 9. 12. 14. 15, 10,1. 4. 5, 12,1. 3. 5. 14, 13,3. 7. 10, 14,3, 15,1. 3. 5; 12,1,1, 3,3, 5,10. 11, 10,9; 13,1,5. s. a. Codomanus. Darius 4 (Sohn des Xerxes I.) 3,1,3. 4. Darius 5 (Sohn des Artaxerxes II. [= Artaxerxes 2]) 10,1,1. 2. 4, 2,3. Datis (Befehlshaber des Dareios I. [= Darius 1]) prol. 2. Deceleicum bellum prol. 5. Deidamia (Tochter des Aiakides [= Aeacidas]) 14,6,3. Delos 3,6,4. Delphi 1 (Orakelstätte) prol. 24; 2,11,8, 12,8. 13; 3,4,14, 5,4; 8,1,8; 13,7,2; 16,3,4; 17,3,7; 20,3,1; 24,6,5. 6; 43,5,8. Delphi 2 (Bewohner von Delphi) 24,7,5. 8. 9, 8,2; 32,3,6. Delphica oracula 12,2,3; s. a. Delphicum oraculum. Delphicum bellum 32,1,3. Delphicum oraculum 3,3,11; 6,2,4; 20,2,5; s. a. Delphica oracula. Demaratus (König von Sparta) 2,10,13. Demetrius 1 (Demetrios I. Poliorketes, Sohn des Antigonos I. [= Antigonus 1]) prol. 15; prol. 16; 15,1,6. 8, 2,6. 7. 10, 4,22. 24; 16,1,5. 6. 8. 19, 2,1. 2. 6, 3,1; 17,2,10; 25,5,4. Demetrius 2 (Demetrios II., König von Makedonien, Sohn des Antigonos II. [= Antigonus 2]) prol. 28; 26,2,11; 28,1,1, 3,9. 14. Demetrius 3 Soter (Demetrios I. Soter, König von Syrien, Sohn des Seleukos IV. [= Seleucus 4]) prol. 34; prol. 35; 34,3,6; 35,1,1. 3. 4. 6. 8. 9. 10, 2,1. 4; 36,1,8. 10, 3,9. Demetrius 4 (Demetrios II. Theos Nikator Philadelphos, König von Syrien, Sohn des Demetrios I. Soter [= Demetrius 3]) prol. 35; prol. 36; prol. 38; prol. 39; 35,2,2. 3; 36,1,1. 7. 8; 38,9,1. 2. 4. 7. 10, 10,7. 10. 11; 39,1,1. 3. 4. 5. 7, 2,2. 7. Demetrius 5 (Demetrios I., König von Baktrien und Indien) 41,6,4. Demetrius 6 (Demetrios Kalos, König von Kyrene, Sohn des Demetrios I. Poliorketes [= Demetrius 1]) prol. 26; 26,3,3. 4. 6. Demetrius 7 (Demetrios Pharios, König der Illyrer) 29,2,1.
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Demetrius 8 (Sohn des Philippos V. [= Philippus 4]) prol. 32; 32,2,3. 4. 6. 8, 3,1. 2. 3. Demophoon (König von Athen, Sohn des Theseus) 2,6,15. Demosthenes 1 (athenischer Feldherr gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,4,11, 5,2. 8. 10. 11. Demosthenes 2 (athenischer Redner und Politiker) 11,2,7; 13,5,9. Dercylides (spartanischer Feldherr gegen die Perser) prol. 6; s. a. Hercylides. Deucalion (König von Thessalien, Begründer des Menschengeschlechts) 2,6,7. 11. Deus s. Tigranes. Diana 24,8,5; 28,3,5; 32,4,4. Dido (Gründerin und Königin von Karthago, Tochter des Mutto) 11,10,13; s. a. Elissa. Diocles (Sohn des Peisistratos [= Pisistratus]) 2,9,1. Diodorus (Söldnerführer und Befehlshaber von Ephesos) prol. 17. Diodotus 1 (Diodotos I. Soter, Statthalter und König von Baktrien) prol. 41; s. a. Theodotus 1. Diodotus 2 Trypho (Befehlshaber des Demetrios I. Soter [= Demetrius 3] und König des Seleukidenreiches) prol. 35; prol. 36; prol. 38; 36,1,7; 38,9,3; 39,1,3. Diomedes (griechischer Heros im Trojanischen Krieg, Gründer von Arpi und Brundisium) 12,2,7; 20,1,10. Dion 1 (sizilischer Politiker und Feldherr) prol. 21. Dion 2 (Vertrauter der Arsinoe II. [= Arsinoa/Arsinoe 1]) 24,2,7. Dionysius 1 pater/prior (Dionysios I., Tyrann von Syrakus) prol. 19; prol. 20; 5,8,7; 20,1,1, 5,1. 4. 6. 10. 12. 14; 21,1,1; 22,1,1; 23,1,2. 11. Dionysius 2 filius (Dionysios II., Tyrann von Syrakus, Sohn des Dionysius I. [= Dionysius 1]) prol. 21; 21,1,1. 3, 2,8, 3,3. 7, 5,1. Dionysius 3 (Tyrann von Herakleia, Sohn des Klearchos [= Clearchus]) prol. 16. Discordia 12,15,11. Dodonaeus s. Iuppiter. Domini XXX (die Dreißig Tyrannen in Athen) 5,10,2; s. a. Rectores XXX und Tyranni XXX. Doricetes (König von Thrakien) 16,1,19; s. a. Dromichaetes. Doricus populus prol. 3; s. a. Dorienses. Dorienses 2,6,16. 20, 8,5. s. a. Doricus populus. Dotames (Statthalter von Paphlagonien und Kappadokien) prol. 10. Drancae 12,5,9; 13,4,22; 41,6,3. Dromichaetes (König von Thrakien) prol. 16; s. a. Doricetes. Ecbatana 12,1,3. Edessa 7,1,7. 10. Eleusina 2,6,12; 5,10,4. 7. Eleusina sacra 2,8,1 Elis 5,1,2. Elissa (Gründerin und Königin von Karthago, Tochter des Mutto) 18,4,3. 5. 9. 12, 5,2. 5. 8, 6,1; s. a. Dido. Elymaei 36,1,4; 41,6,8.
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Elymaeus s. Iuppiter. Emathia (früherer Name Makedoniens) 7,1,1. 7. Emathion (König von Makedonien) 7,1,1. Epaminonda (thebanischer Feldherr) 6,4,4, 7,1. 11, 8,1, 9,7; 7,5,3; 16,4,3. Epeos (Erbauer des trojanischen Pferdes) 20,2,1. Ephesia paelex (Geliebte des Eumenes II. [= Eumenes 2]) 36,4,6. Ephesus 2,4,15; 31,4,5. Epigoni (Nachkommen der Soldaten Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,4,11. Epii 26,1,4. Epiphanes 1 s. Antiochus 4. Epiphanes 2 s. Ptolomaeus 5. Epiros/Epirus prol. 8; prol. 16; prol. 23; prol. 28; prol. 33; 8,6,4; 9,6,1, 7,5. 7; 12,1,4, 2,1. 4; 14,5,9; 16,2,2; 17,2,11, 3,1. 15; 18,1,1; 23,1,15, 3,2. 11; 25,3,5; 26,2,9. 11; 28,2,14, 3,9; 38,4,5. Epirotae prol. 28; 17,3,3. 21; 25,5,2; 26,3,1; 28,1,5. Epirotici reges prol. 17. Epirus s. Epiros. Erechtheus (König von Athen) 2,6,12. Erygius (Wagenlenker des Castor und des Pollux) 42,3,3. Etrusci 43,1,13; s. a. Tusci. Euagoras (Euagoras I., König von Zypern) prol. 9; prol. 10; 5,6,10. Euander (arkadischer Heros, Gründer einer Siedlung auf dem Palatin) 43,1,6. Eucratides (Eukratides I. Megas, König von Baktrien und Indien) 41,6,1. 4. Euergetae 12,5,9. Euergetes s. Ptolomaeus/Ptolomeus 7. Eumenes 1 (Eumenes I., König von Pergamon) 27,3,1. 5. 6. Eumenes 2 (Eumenes II. Soter, König von Pergamon, Sohn des Attalos I. [= Attalus 1]) prol. 32; prol. 34; 31,8,5; 32,4,2. 6; 33,1,2; 36,4,1. 6; 38,6,2. 3. Eumenes 3 (Kanzler und Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche, Statthalter von Kappadokien und Paphlagonien) prol. 13; prol. 14; 13,4,16, 6,14, 8,3. 4. 5. 6. 8. 9; 14,1,1. 9. 10, 2,2. 4. 5. 8, 3,4. 11. 12, 4,21; 15,1,1; 41,4,2. Eupator s. Mithridates 3. Euphrates 11,12,10; 12,13,4; 41,6,8; 42,3,9. Europa 2,4,14; 7,1,6; 11,1,5, 5,5, 9,5; 12,16,5; 16,2,1; 44,1,1. Europus (König in Europa) 7,1,6. Eurydice 1 (Gattin des Amyntas III. [= Amyntas 2]) 7,4,5. 7, 5,4. Eurydice 2 (Gattin des Philippos III. Arridaios [= Arridaeus 2]) 14,5,1. 9. 10. Eurydice 3 (Tochter des Lysimachos [= Lysimachus 1]) 16,2,4. Eurydice 4 (Schwestergemahlin des Ptolemaios IV. [= Ptolomeus 4]) 30,1,7, 2,6. 7. Eurylochus (Vertrauter Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,6,14. Eurymedon (athenischer Flottenbefehlshaber gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,4,11, 5,7.
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Euryone (Tochter des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Eurydike [= Eurydice 1]) 7,4,5. Eurysaces (Sohn des Aiax) 44,3,3. Eusebes (Antiochos X. Eusebes Philopator, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos IX. [= Antiochus 8]) prol. 40; s. a. Antiochus 9. Fabricius Luscinus (C. Fabricius Luscinus; cos. 282, 278; römischer Gesandter an Pyr rhos I. [= Pyrrus 2]) 18,2,6. Falisci 20,1,13. Fatua (Gattin des Faunus) 43,1,8. Faunus (König der Aboriginer) 43,1,6. 8. 9. Faustulus (Pflegevater des Romulus und des Remus) 43,2,6. 10. T. Flamininus (T. Quinctius Flamininus; cos. 198; römischer Feldherr im 2. Makedonischen Krieg und gegen Nabis) prol. 30; prol. 31; 30,4,8. 17; 31,1,6, 3,1. 4. Floralia 43,4,6. Fortuna 1,9,23; 13,1,15; 27,2,5; 34,1,3; 43,2,5; 44,4,2; s. a. Fortuna Romana. Fortuna Romana 30,4,16. Gabinius (A. Gabinius; cos. 58; römischer Politiker) prol. 40. Gaditani 44,5,2. 3. Galama 15,1,6. Galatia 37,4,6; s. a. Gallograecia. Gallaeci 44,3,2. Gallaecia 44,3,1. 3. 4. Galli prol. 20; prol. 24; prol. 25; prol. 26; prol. 27; prol. 32; 6,6,5; 20,5,4. 6. 7; 24,3,10, 4,1. 3. 8, 5,1. 2. 4. 12, 6,1, 7,4. 6. 7. 8, 8,1. 2. 9; 25,1,2. 5, 2,4. 7. 8. 9, 3,7; 26,2,1. 2; 27,2,10. 11, 3,1. 5; 28,2,1. 4. 6. 7. 13; 29,3,2; 31,5,9; 32,1,3, 3,6; 38,4,7. 8. 9, 6,3; 41,4,7; 43,3,4, 4,1, 5,1. 8. 9; s. a. Galli Scordisci und Gallicum nomen. Galli Scordisci 32,3,5; s. a. Galli und Scordisci. Gallia prol. 32; 12,13,1; 43,3,4, 4,2; 44,1,3. 4. 8; s. a. Gallia transalpina. Gallia transalpina 38,4,7; s. a. Gallia. Gallicum nomen 24,4,7; 25,2,10; s. a. Galli. Gallicus sinus 43,3,6. Gallograeci prol. 34; 38,3,6. Gallograecia 25,2,11; 26,2,1; s. a. Galatia. Gangaridae 12,8,9. Gargoris (König der Kureten) 44,4,1. Gaza prol. 15. Gela prol. 19. Gelon 1 (Tyrann von Sizilien) 23,4,4. Gelon 2 (Sohn des Hieron II. [= Hiero]) 28,3,4. Germania 38,4,15. Geryon (mythischer Riese, Widersacher des Herakles [= Hercules 1]) 42,3,4; 43,1,9; 44,4,14. 15. 16. Getae 25,1,3; 32,3,16.
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Gisgo 1 (karthagischer Feldherr gegen Nordafrika, Sohn des Hamilkar [= Hamilcar 1]) 19,2,1. Gisgo 2 (karthagischer Feldherr gegen Timoleon, Vater des Hamilkar [= Hamilcar 4]) 22,3,6. 9, 8,2. Gisgo 3 (karthagischer Feldherr) 22,7,10. Glaucias (König der Illyrer) 17,3,19. Gnidius hospes (Gastfreund des Demetrios I. Soter [= Demetrius 3] 35,2,1. Gobryas (Vertrauter des Dareios I. [= Darius 1]) 1,9,22. Gonatas s. Antigonus 2. Gordie 11,7,3. Gordius 1 (König von Phrygien) 11,7,4. 5. 12. Gordius 2 (kappadokischer Adeliger im Dienst des Mithridates VI. [= Mithridates 3]) 38,1,1. 6. 10, 2,5, 3,2, 5,8. 9. Gorgias (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,12,8. Graeca origo 44,3,2. Graecae civitates 23,1,15. Graecae historiae praef. 1. Graeci praef. 3; prol. 3; prol. 5; prol. 20; 2, 2,14, 4,26. 31, 6,15, 12,9. 21, 13,5, 14,4. 6. 8, 15,18; 5,1,8, 2,11, 11,10; 6,6,4. 10, 9,6; 7,1,7; 11,9,4, 11,12, 14,11; 13,5,17; 20,1,3. 11, 2,3, 5,1; 28,1,6; 30,3,9, 4,4; 42,1,4; 43,1,7. 10, 3,3. 10. 11. 13, 5,1. Graecia prol. 2; prol. 9; prol. 12; prol. 13; prol. 15; prol. 24; prol. 26; prol. 31; 1,7,9. 10; 2,4,19, 6,10, 10,12. 19, 11,1. 6, 12,19, 13,3. 6, 14,1, 15,13. 14; 3,1,1, 2,1. 4, 4,2, 6,4; 4,3,5, 4,8. 12; 5,1,5, 2,12. 13, 4,17, 6,6, 8,4, 9,3; 6,4,4, 6,1. 2. 3. 5, 9,7; 7,4,1; 8,1,1. 4, 2,8. 9, 4,3. 4. 7; 9,1,1, 3,6. 7. 11, 4,2, 5,1. 2, 6,1; 11,2,5. 10, 3,9, 5,6, 14,11; 12,1,4. 6, 14,2; 13,4,5, 5,1. 2. 3. 8. 17, 6,9; 14,5,1. 5. 8; 15,1,5; 16,3,9; 19,1,12; 24,1,1. 2. 4. 7, 4,6, 6,1, 8,12; 25,1,2, 4,1. 5; 26,1,1, 2,10; 28,2,2. 5. 11; 29,2,8. 9, 3,2. 4, 4,5. 7; 30,1,6, 3,7, 4,17. 18; 31,1,5. 6, 3,1. 2, 5,3, 6,8; 32,1,2, 2,3; 34,1,1. 4; 43,4,2. Graecia maior 20,2,2. Graecum nomen 20,1,4; 23,1,4. Graecus adulescens (Retter der Massilienser) 43,4,8. Grinus (König von Thera) 13,7,2. Grypos s. Antiochus 7. Gygaea (Gattin des Amyntas III. [= Amyntas 2]) 7,4,5. Gyges (König der Lyder) 1,7,17. Gylippus (spartanischer Feldherr in Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,4,7. 10, 5,9. Gyptis (Tochter des Nannus) 43,3,9. Habis (Enkel des Gargoris) 44,4,11. 14. Haemus 7,4,1. Halicarnasus 2,12,23. Hamilcar 1 (karthagischer Feldherr gegen Sizilien und Nordafrika, Sohn des Mago [= Mago 1]) 4,2,7; 19,1,1. 6, 2,1. 7.
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Hamilcar 2 Rodanus (karthagischer Gesandter an Alexander den Großen [= Alexander 3]) 21,6,1. 5. Hamilcar 3 (karthagischer Feldherr gegen Agathokles [= Agathocles 1]) 22,2,3. 5. 6. 8, 3,2. 6. 7, 7,10. Hamilcar 4 (karthagischer Feldherr gegen Agathokles [= Agathocles 1], Sohn des Gisgon [= Gisgo 2]) 22,3,6. 9, 8,2. Hamilcar 5 (Hamilkar Barkas, karthagischer Feldherr im 1. Punischen Krieg und in Spanien) 44,5,4. 6. Hammon 1,9,3; 11,11,7. 13; 12,11,6, 15,7; 13,4,6; s. a. Iuppiter Hammon. Hannibal 1 (karthagischer Feldherr gegen Nordafrika, Sohn des Hasdrubal [= Asdrubal 1]) 19,2,2. Hannibal 2 (karthagischer Feldherr im 2. Punischen Krieg, Sohn des Hamilkar Barkas [= Hamilcar 5]) prol. 31; prol. 32; 29,1,7, 2,3. 7, 3,7, 4,2; 30,3,2, 4,9. 14; 31,1,7, 2,1. 2. 8, 3,5. 7, 4,1. 2. 3. 4. 6, 5,1, 6,2. 6. 9, 7,1. 2. 3; 32,4,2. 3. 6. 8. 9. 10; 38,4,6, 6,5; 44,5,6. Hanno 1 (karthagischer Feldherr gegen Nordafrika, Sohn des Hamilkar [= Hamilcar 1]) 19,2,1. Hanno 2 (Hanno der Große, karthagischer Feldherr gegen Dionysios I. [= Dionysius 1]) 20,5,11; s. a. Anno 1. Hanno 3 (Hanno der Hochverräter, karthagischer Politiker) 21,4,1; 22,7,10. Hanno 4 (karthagischer Feldherr gegen Agathokles [= Agathocles 1]) 22,6,5. Harpagus 1 (Vertrauter und Befehlshaber des Astyages) 1,4,6, 5,6. 7, 6,8. Harpagus 2 (Schatzmeister Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 13,5,9. Hector (trojanischer Heros, Sohn des Priamos [= Priamus]) 17,3,6. Helenus 1 (trojanischer Seher, Sohn des Priamos [= Priamus]) 17,3,6. Helenus 2 (Sohn des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 18,1,3; 23,3,3; 25,3,4, 5,2. Hellanicus (Verschwörer gegen Aristotinos [= Aristotinus]) 26,1,8. Hellespontus prol. 10; prol. 14; 5,4,17; 17,1,1. Hephaestion (Befehlshaber und Freund Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,12,11. Heraclea 1 (in Phthiotis) 13,5,8. Heraclea 2 (Herakleia Pontika am Schwarzen Meer) prol. 16; 16,3,3. 7. Heracleenses 16,3,9. 10. 11, 5,18. Heracleo (König in Syrien) prol. 39. Heracleoticae origines prol. 16. Heraclides (Sohn des Agathocles [= Agathocles 1]) 22,5,1. Hercules 1 (griechischer Heros, Sohn des Jupiter [= Iuppiter]) prol. 3; 2,4,18. 21. 23. 25; 9,2,10; 11,4,5; 12,7,12. 13, 9,2; 14,2,9; 16,3,4; 17,3,4; 20,1,16; 24,4,4; 42,3,2. 4; 43,1,9; 44,4,15. 16. Hercules 2 (Melquart, tyrischer Stadtgott) 11,10,10; 18,4,5. 15, 7,7; 44,5,2. Hercules 3 (Sohn Alexanders des Großen [= Alexander 3] und der Barsine) 11,10,3; 12,15,9; 13,2,7; 14,6,2; 15,2,3. Hercylides (spartanischer Feldherr gegen die Perser) 6,1,2; s. a. Dercylides. Hercynion (König von Ägypten) 6,2,1.
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Herotimus (König der Araber) 39,5,6. Hiarbas (König der Maxitaner) 18,6,1. Hiberia (früherer Name Spaniens) 44,1,2. Hiberus 44,1,2. Hierax s. Antiochus 10. Hiero (Hieron II., Tyrann und König von Syrakus, Sohn des Hierokleitos [= Hieroclitus]) 23,4,1. Hieroclitus (sizilischer Adeliger) 23,4,4. Himera 4,3,1. Himerus (Statthalter bei den Parthern) prol. 42; 42,1,3. Himilco (karthagischer Feldherr gegen Dionysios I. [= Dionysius 1], Sohn des Hamilkar [= Hamilcar 1]) prol. 19; 19,2,1. 7. Hippias (Tyrann von Athen, Sohn des Peisistratos [= Pisistratus]) 2,9,2. 6. 21. Hippolochus (Mitglied der Dreißig Tyrannen in Athen) 5,9,15. Hippolyte (Amazone) 2,4,23. Hippolytus (Sohn des Theseus und der Hippolyte) 2,4,24. Hispalus 44,1,2. Hispani 31,3,10, 43,5,3; 44,5,7. 8. Hispania prol. 44; 29,2,3; 30,4,8; 42,5,6; 44,1,1. 2. 10, 3,3, 4,14, 5,1. 2. 6. 7; s. a. Hispaniae. Hispaniae (= Hispania citerior und Hispania ulterior) 12,13,1; s. a. Hispania. Hispaniense bellum 42,5,10. Hister 2,5,10; 9,2,11; 32,3,14. Histri/Histriani 9,2,1. 2; 32,3,12. 13. 15. Hostanes (Vertrauter des Dareios I. [= Darius 1]) 1,9,14. Hydaspes 13,4,20. Hyperides (athenischer Redner) 13,5,10. Hypseus (König von Thessalien) 13,7,8. Hyrcani 1,6,16; 13,4,23; 41,4,8. Hyrcania 12,3,4; 36,1,6; 38,9,3. 7. 9; 41,1,10, 6,7. Hyrcanus (Johannes Hyrkanos I., jüdischer Hohepriester) prol. 36. Hystaspes (Statthalter bei den Persern) 1,10,6. Ianthyrus (König der Skythen) 2,5,8. Iason 1 (thessalischer Heros, Anführer der Argonauten) 42,2,10. 11, 3,5. 6. 8. Iason 2 Pheraeus (Tyrann von Pherai) prol. 6. Ilienses 31,8,1. 3. Ilium 11,5,12; 20,1,10; 31,8,1. 5; 43,1,10. Illyricae res prol. 32. Illyrici reges prol. 8. Illyrici sinus 24,4,3. Illyricum prol. 15; prol. 24; prol. 32; 32,3,12; 38,4,10. Illyricum bellum prol. 25; prol. 28; 12,16,6. Illyricum mare 20,1,9.
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Illyrii prol. 7; prol. 29; 7,2,6. 7. 12, 4,6, 5,1, 6,7; 9,7,5; 11,1,6, 9,4; 17,3,18; 25,5,5; 29,2,1, 4,8. Indi 1,2,9; 12,7,10. 11, 8,1, 10,6; 13,4,21; 15,4,18; 28,2,12; 30,4,6; 41,6,3. 4. India prol. 15; 12,7,4. 12; 13,4,19, 5,2; 15,3,11, 4,12. 20; 41,6,4. Indica bella prol. 12. Indicae res prol. 41. Indus 12,10,5; 13,4,20. Inferum mare 20,1,7. Iollas (Mundschenk Alexanders des Großen [= Alexander 3], Sohn des Antipatros [= Antipater 1]) 12,14,6. 9. Iones/Ioni 2,5,12. 13, 12,1. 3. 25; s. a. Ionii. Ionia 5,4,17, 5,1; 38,7,7. Ionicae urbes prol. 1. Ionii 5,2,9; s. a. Iones/Ioni. Ioseph (Sohn des Israhel) 36,2,6. Iphicrates (athenischer Feldherr) 6,5,2. Ismenias (thebanischer Politiker) 5,9,8. Israhel (König der Juden) 36,2,3. 4. Italia prol. 1; prol. 12; prol. 15; prol. 17; prol. 18; prol. 20; prol. 23; prol. 25; prol. 32; 3,4,11; 4,1,1. 7. 16; 12,1,4, 2,1. 2. 4. 5. 16, 13,1; 17,2,13. 15, 3,15; 18,1,1, 2,1. 5; 20,1,1. 4. 5, 2,2. 3, 3,9, 5,1. 7. 8. 14; 21,2,8; 22,5,2; 23,1,2. 4. 15. 17, 3,3. 7. 8. 11. 12; 24,4,2; 25,3,6; 28,2,6. 7; 29,2,2. 4, 3,1. 2, 4,1. 4; 30,3,2, 4,8. 9; 31,2,8, 3,2. 7. 8. 10, 5,3. 4. 6. 7. 9; 32,1,3, 4,10; 38,4,6. 7. 9. 11. 12. 13. 14. 15, 6,4; 39,5,3; 42,3,4; 43,1,3. 5. 6. 9. 10, 3,2; 44,1,4, 5,6. Italica bella prol. 20; s. a. Italicum bellum. Italica origo 42,3,4; s.a. Italicae origines. Italicae origines prol. 12; s. a. Italica origo. Italicum bellum 38,4,14; s. a. Italica bella. Italicum mare 20,1,3. Iudaei prol. 36; prol. 39; 36,1,10, 2,1. 5. 16, 3,8; 40,2,4. Iudas (Sohn des Israhel) 36,2,5. Iunius mensis 12,16,1. Iuno 20,4,11. Iuppiter 11,7,4. 11. 13. 15; 16,5,8; 18,5,2; 24,2,8; 39,2,5. 6; 43,1,5; s. a. Iuppiter Dodonaeus und Iuppiter Elymaeus und Iuppiter Hammon. Iuppiter Dodonaeus 12,2,3; 17,3,4; s. a. Iuppiter und Iuppiter Elymaeus und Iuppiter Hammon. Iuppiter Elymaeus 32,2,1; s. a. Iuppiter und Iuppiter Dodonaeus und Iuppiter Hammon. Iuppiter Hammon 11,11,2; s. a. Hammon und Iuppiter und Iuppiter Dodonaeus und Iuppiter Elymaeus. Karthaginienses 4,2,6; 5,4,5; 11,10,12; 12,13,1; 18,2,1. 3. 4. 5. 11, 3,1, 7,6. 7. 19; 19,1,1. 9. 13, 2,3. 4; 20,1,1, 5,10; 21,4,1, 6,1. 7; 22,5,6, 6,3, 7,3. 4. 6, 8,13; 23,1,1, 2,13, 3,4. 7. 8, 4,2; 25,5,5; 28,2,2; 29,1,7; 31,2,3, 4,1. 3; 43,5,2; 44,5,1. 2; s. a. Carthaginenses.
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Karthago 11,10,13. 14; 18,5,14, 6,1. 8, 7,3. 16; 19,1,10, 2,8, 3,9; 21,6,3; 22,3,2. 4, 5,8. 11, 6,9, 8,6; 30,4,8; 31,3,10, 4,1. 2, 5,9; 32,4,10; 38,6,5; s. a. Carthago. Karthago Nova 44,3,3. Karthalo (karthagischer Priester, Sohn des Malchos [= Malchus]) 18,7,7. 9. Labienus (Q. Labienus Parthicus, Gesandter des Cassius an Orodes II.) 42,4,7. Lacedaemon prol. 25; prol. 28; 2,10,15, 15,4; 3,3,12; 4,4,10; 5,1,3, 7,2, 10,6; 6,7,2; 20,1,15, 3,9, 4,4; 28,4,14; s. a. Sparta. Lacedaemonii prol. 5; prol. 6; prol. 9; prol. 12; prol. 32; prol. 33; 2,9,8, 10,13, 11,7, 15,2. 9; 3,2,1. 3, 5,3. 4. 8. 15, 6,2. 4. 5. 8. 10, 7,1. 5. 11; 4,3,5, 4,6; 5,1,4. 7. 8, 2,3. 4. 8. 10, 3,8. 9, 4,1. 3. 6, 5,1, 7,1, 8,6, 9,4. 14, 10,12. 13, 11,6; 6,1,1. 4, 2,1. 4. 17, 3,11, 4,1. 5. 6. 7. 8. 9, 5,1. 6. 8. 10, 6,3. 6. 8, 7,1; 8,1,4. 5. 11, 4,6. 9; 9,1,3, 5,3; 11,2,7; 12,1,7; 28,4,3; s. a. Spartani. Laches (athenischer Feldherr gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,3,6. Laevinus 1 (M. Valerius Laevinus; cos. 220, 210; römischer Feldherr im 2. Makedonischen Krieg) 29,4,4. 7. Laevinus 2 s. Valerius. Lamachos/Lamachus (athenischer Feldherr gegen Herakleia und Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,4,3. 4. 9; 16,3,10. Lamiacum bellum prol. 13. Lampeto (Königin der Amazonen) 2,4,12. Lamponius (athenischer Feldherr gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,3,5. Lanassa (Enkelin des Herakles [= Hercules]) 17,3,4. Laodamia (Tochter des Pyrrhos II. [= Pyrrus 3]) prol. 28; 28,3,4. 5. 8. Laodice 1 (Gattin des Antiochos [= Antiochus 11]) 15,4,3. 6. Laodice 2 (Gattin des Antiochos II. [= Antiochus 2]) 27,1,1. Laodice 3 (Gattin des Ariarathes V. [= Ariarathes 3]) 37,1,4. 5. Laodice 4 (ältere Tochter des Mithridates V. [= Mithridates 2], Gattin des Ariarathes VI. [= Ariarathes 4]) 38,1,1. 4, 2,4. Laodice 5 (jüngere Tochter des Mithridates V. [= Mithridates 2], Schwestergemahlin des Mithridates VI. [= Mithridates 3]) 37,3,6. 7. Laomedon (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Syrien) 13,4,12. Larissa 7,6,9. Larissaea saltatrix (= Philinna, Geliebte Philipps II. [= Philippus 2]) 9,8,2; s. a. Larissaeum scortum. Larissaeum scortum (= Philinna, Geliebte Philipps II. [= Philippus 2]) 13,2,11; s. a. Larissaea saltatrix. Lathyros/Lathyrus s. Ptolomaeus/Ptolomeus 8. Latini populi 20,1,12. Latini prisci prol. 43. Latinus (Sohn des Herakles [= Hercules 1]) 43,1,9. 10. 11. Lavinia (Tochter des Latinus) 43,1,10. 11. Lavinium 43,1,12. 13.
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Leonatus (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Phrygia minor) 13,2,14, 4,16, 5,14. 15. Leonida/Leonidas (Leonidas I., König von Sparta) 2,10,16, 11,2. 5. 9; 19,1,9. Leonides (Verschwörer gegen Klearchos [= Clearchus], Schüler des Platon) 16,5,12. Leontini 22,2,2. Leontiscus (Sohn des Ptolemaios I. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 1]) 15,2,7. Leophron (Tyrann von Rhegion) 21,3,2. Leosthenes (athenischer Feldherr im Lamischen Krieg) 13,5,12. M. Lepidus (M. Aemilius Lepidus; cos. 187, 175; römischer Gesandter an Ptolemaios V. [= Ptolomaeus 5] und Philippos V. [= Philippus 4]) 30,3,4. Leuctra prol. 6. Liber pater 12,7,6; 14,2,9; 42,3,2. Libya 1,1,5; 39,5,3. P. Licinius (P. Licinius Crassus; cos. 171; römischer Feldherr im 3. Makedonischen Krieg) 33,1,5. Licinius Crassus (P. Licinius Crassus Dives Mucianus; cos. 131; römischer Feldherr gegen Aristonikos [= Aristonicus]) 36,4,7. Ligures 20,1,11; 43,3,4. 13, 4,9, 5,1. Liguria prol. 43. Livius 1 (C. Livius Salinator; cos. 188; römischer Flottenbefehlshaber im 2. Makedonischen Krieg und gegen Antiochos III. [= Antiochus 3]) 31,6,7. Livius 2 (T. Livius, römischer Geschichtsschreiber) 38,3,11. Locrenses/Locri 18,1,9, 2,12; 20,2,10. 11, 3,3. 4. 7, 5,1. 2; 21,2,9, 3,2. 9. Lucani prol. 12; 12,2,12. 13; 18,1,1; 21,3,3; 23,1,5. 7. 13. Lucullus (L. Licinius Lucullus; cos. 74; römischer Feldherr im 3. Mithridatischen Krieg) 37,1,8; 40,2,2. 3. Lupercalia 43,1,7. Lupercus 43,1,7; s. a. Lycaeus und Pan. Luscinus s. Fabricius. Lusitani 44,3,1. Lusitania 44,3,1. Lycaeus 43,1,7; s. a. Lupercus und Pan. Lycaonia 37,1,2. Lycia 13,4,15, 6,14. Lycortas (Politiker und Feldherr des achaiischen Bundes) 32,1,9. Lycurgus 1 (spartanischer Gesetzgeber) 3,2,4. 5; 20,4,4. Lycurgus 2 (König von Sparta) 29,1,6. Lydi prol. 1; 1,7,3. 11. 14. Lydia prol. 1; 1,7,4; 5,1,7, 5,1; 13,4,15; 20,1,7; 38,7,7. Lyncesta s. Alexander 15. Lyncestae 11,2,2.
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Lysander (spartanischer Flottenbefehlshaber im Peloponnesischen Krieg) 5,5,1, 7,1, 8,6; 6,4,6. 10. Lysias (athenischer Redner) 5,9,9. Lysimachia 17,1,2. Lysimachus 1 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche, König von Thrakien und Makedonien) prol. 15; prol. 16; prol. 17; prol. 24; 13,4,16; 15,1,2. 4, 2,12. 17, 3,1. 6. 8. 10. 13. 14, 4,24; 16,1,7. 19, 2,1. 4, 3,1. 2; 17,1,2. 3. 8. 10, 2,1. 4. 5. 6; 24,3,3; 25,5,4. Lysimachus 2 (Sohn des Lysimachos [= Lysimachus 1] und der Arsinoe II. [= Arsinoa/ Arsinoe 1]) 24,3,5. Macedones prol. 10; prol. 30; prol. 33; 6,9,6; 7,2,6. 7. 12; 9,2,3. 4, 3,3. 9, 6,4; 11,1,10, 2,8. 9, 6,11, 9,5. 10, 11,12. 13, 13,5. 8, 14,1; 12,7,2. 3, 8,3, 10,10, 12,3. 4. 5. 9; 13,1,7. 14, 2,9, 3,9; 14,1,1. 5, 5,10, 6,2. 7; 17,2,13, 3,16; 18,1,6; 24,2,8, 5,1. 5. 7. 12, 6,1. 2. 3; 25,2,2; 28,2,12. 13, 3,11. 14, 4,1. 2; 29,1,10, 3,2. 8, 4,8; 30,3,2, 4,4. 6. 10. 12. 16; 32,2,3; 33,1,1; 34,1,1; 36,1,3. 10; 37,3,2; 38,4,5; 41,1,5, 4,1. 2. 5, 5,5. Macedonia prol. 14; prol. 15; prol. 16; prol. 17; prol. 24; prol. 25; prol. 28; prol. 33; 2,5,12; 6,9,7; 7,1,1. 5. 7. 11. 12, 3,1. 2, 4,1. 3, 6,1. 2. 4; 8,1,3, 2,1, 3,6. 9, 6,3. 5; 9,2,16, 5,7; 11,5,2. 5, 7,1. 2; 12,1,4, 2,3, 4,5, 5,5, 6,14, 14,5, 15,6; 13,1,12. 15, 4,5, 5,16, 6,6. 9. 11. 13. 17; 14,5,1. 8. 9; 15,1,5, 2,2. 3. 5, 3,1, 4,25; 16,1,7. 9. 11. 17. 18. 19, 2,2. 3. 4, 3,2; 17,2,5, 3,20; 24,1,8, 4,6. 8. 9. 11, 5,8. 12. 13, 6,1. 3; 25,1,1. 3, 3,1. 5. 6; 26,1,1, 2,9. 10. 11, 3,3; 28,1,1, 3,9; 29,1,2, 3,4, 4,6. 10; 30,1,1, 3,6. 10, 4,17. 18; 31,1,6; 33,2,6; 38,6,3. Macedonicae origines prol. 7. Macedonicae res prol. 6. Macedonicae urbes prol. 24. Macedonici reges 12,3,8. Macedonicum bellum 29,4,11; 30,3,5; 33,1,1. 6. Macedonicum imperium 30,3,9; 36,1,10, 3,8; 38,7,1; 41,2,1. Macedonicum regnum 15,4,10; 16,1,6, 2,1; 33,1,7. Maeotis 2,1,19. Magabasus (Befehlshaber des Dareios I. [= Darius 1]) 7,3,1. 7. Magas (König von Kyrene) 26,3,2. Magnus 1 s. Alexander 3. Magnus 2 s. Anno 1. Magnus 3 s. Antiochus 3. Magnus 4 s. Antiochus 6. Magnus 5 s. Mithridates 5. Magnus 6 s. Philippus 2. Magnus 7 s. Cn. Pompeius. Magnus 8 s. Ptolomaeus/Ptolomeus 1. Mago 1 (karthagischer Feldherr und Politiker) 18,7,19; 19,1,1. Mago 2 (karthagischer Flottenkommandant gegen Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 18,2,1. 4.
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Malchus (karthagischer Feldherr gegen Sardinien, Vater des Karthalo) 18,7,2. 7. Mallius Malthinus/Maltinus (römischer Gesandter an Mithridates VI. [= Mithridates 3]) prol. 38; 38,3,4. 8, 4,4. Mamertini prol. 23. Mandri 12,9,3. Manlius (Cn. Manlius Vulso; cos. 189; römischer Feldherr gegen die Galater) prol. 32. L. Manlius Vulso (L. Manlius Vulso Longus; cos. 256, 250; römischer Feldherr im 1. Punischen Krieg) 41,4,3. Mantinea prol. 6. Marathon prol. 2; 2,15,18. Marathonia pugna 2,11,2, 12,12. Marathonii campi 2,9,9. Maratus (Vater des Pythagoras) 20,4,3. Mardi 12,3,4; 41,5,9. Mardonius (Befehlshaber des Xerxes I.) 2,13,1. 4, 14,1. 5. 7. 8. Margiani 41,1,10. Mars 2,4,13; 3,6,9; 43,2,3. 7. Marsicum bellum 38,4,13. Martesia (Königin der Amazonen) 2,4,12. 16. Martii pueri (= Remus und Romulus) 43,2,7; s. a. Remus und Romulus. Masinissa (König der Numider) 33,1,2; 38,6,4. Massilia 43,3,4. 12, 4,3, 5,4. Massilienses prol. 43; 37,1,1; 43,4,5. 6. 11, 5,4. 5. 7. 8. 9. Mauri 19,2,4; 21,4,7. Maxitani 18,6,1. Medea (Tochter des Aietes [= Aeetes]) 2,6,14; 42,2,12, 3,1. Medi prol. 1; prol. 34; 1,3,2. 6, 5,9, 6,6. 7. 16. 17, 7,2; 41,1,3. 4, 2,4, 6,6; 42,3,6. Media 1 (Stadt) 42,3,6. Media 2 (Gebiet) prol. 30; prol. 41; 41,6,7; s. a. Media maior und Media minor. Media maior 13,4,13; s. a. Media 2 und Media minor. Media minor 13,4,13; s. a. Media 2 und Media maior. Medica regna 41,1,8. Mediolanum 20,5,8. Medius (Vertrauter Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,13,7; s. a. Thessalus. Medus (Sohn des Aigeus [= Aegeus] und der Medeia [= Medea]) 2,6,14; 42,2,12, 3,6. Megara prol. 26; 2,8,3; 13,5,9. Megarenses 2,7,7. 12, 8,1. 3. Meleager (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 13,2,6, 3,2, 4,5. Menalippe (Amazone) 2,4,23. 25. Menander 1 (Menandros I. Soter, König in Indien) prol. 41. Menander 2 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Lydien) 13,4,15.
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Menelaus 1 (Sohn des Amyntas I. [= Amyntas 1] bzw. des Alexandros I. Philhellen [= Alexander 1]) 7,4,3. Menelaus 2 (Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Gygaia [= Gygaea]) 7,4,5. Menelaus 3 (Bruder des Ptolemaios I. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 1]) 15,2,7. Mergis (Sohn des Kyros II. [= Cyrus 1]) 1,9,4. 9. 10. Meseni prol. 42. Mesopotamia prol. 27; prol. 41; 13,4,23. Messania bella prol. 3. Messenia 3,4,1. Messenii prol. 32; 3,4,1. 4, 5,1. 13, 6,1. 5. 8. 10; 25,4,4; 32,1,4. 6. 10. Metapontini 12,2,12; 20,2,1. 3. 7. Metapontum 20,4,17. Metellus (Q. Caecilius Metellus Macedonicus; cos. 143; römischer Feldherr gegen die Achaier) prol. 34. L. Metellus (L. Caecilius Metellus Calvus; cos. 142; römischer Gesandter an Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7]) 38,8,8. Mezentius (König der Etrusker) 43,1,13. Micalus (Sklave des Anaxilaos [= Anaxilaus]) 4,2,5. Mida (König von Phrygien, Sohn des Gordios [= Gordius 1]) 7,1,11; 11,7,14. Milo 1 (Vertrauter und Feldherr des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 25,3,4. Milo 2 (Mörder der Laodameia [= Laodamia]) 28,3,8. Miltiades (Militiades der Jüngere, athenischer Feldherr in den Perserkriegen) 2,9,10, 15,18. Mindarus (spartanischer Flottenbefehlshaber im Peloponnesischen Krieg) 5,4,1. Minerva 2,6,9; 20,2,1. 4. 6. 7; 24,8,5; 43,5,6. Minithyia (Königin der Amazonen) 2,4,33; s. a. Minythyia und Thalestris. Minos (König von Kreta und Gesetzgeber) 20,4,4. Minythyia (Königin der Amazonen) 12,3,5; s. a. Minithyia und Thalestris. Mithridates 1 (Mithridates II., König von Pontos) 38,5,3. Mithridates 2 (Mithridates V. Euergetes, König von Pontos, Sohn des Pharnakes I. [= Pharnaces]) 37,1,2. 6. Mithridates 3 Eupator (Mithridates VI. Eupator Dionysos der Große, König von Pontos, Sohn des Mithridates V. [= Mithridates 2]) prol. 37; prol. 38; 37,1,6, 2,5, 3,8, 4,5; 38,1,1. 3. 5. 8, 2,1. 2. 3. 5. 6, 3,1. 3. 4. 5. 6; 40,1,2. 3. Mithridates 4 (Mithridates I. Arsakes VI., König der Parther, Sohn des Phriapatios [= Priapatius]) 41,5,9. 10, 6,1. 7; 42,1,1; s. a. Arsaces 4 und Arsacides. Mithridates 5 Magnus (Mithridates II. Arsakes VIII. der Große, König der Parther, Sohn des Artabanos I. [= Artabanus 1]) prol. 42; 42,2,3. Mithridates 6 (Mithridates III., König der Parther) 42,4,1. 2. 3. Mithridates 7 (Statthalter von Lykaonien und Kappadokien) 16,4,7. 8. 9. Mithridaticum bellum 42,3,4, 4,6; 43,5,12. Mitylus (König der Illyrer) prol. 25. Mnemon s. Artaxerxes 2.
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Molon (Statthalter von Medien) prol. 30. Molossi 7,6,10. 11; 14,5,9; 17,3,2. Molossus s. Alexander 6. Monunius (König der Illyrer) prol. 24. Morgantini 22,2,1. Mortuum mare 36,3,6. Mothona/Mothone prol. 7; prol. 8; 7,6,14. Moyses (Sohn des Joseph [= Ioseph]) 36,2,11. 14. 16. Mummius (L. Mummius Achaicus; cos. 146; römischer Feldherr gegen die Achaier) prol. 34; 34,2,1. Sp. Mummius (römischer Gesandter an Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7]) 38,8,8. Munychia prol. 14. Mutto (König von Tyros) 18,4,3. Mycale 2,14,7. Myrtale (Jugendname der Olympias [= Olympias 1]) 9,7,13. Nabis (König von Sparta) prol. 31; 30,4,5; 31,1,5. 6, 3,1. 3. Nandrus (König in Indien) 15,4,16. Nannus (König der Segobrigier) 43,3,8, 4,3. Nearchus (Flottenbefehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Lykien und Pamphylien) 13,4,15. Neoptolemus 1 (König der Molosser, Sohn des Tharybas bzw. des Alketas I.) 7,6,10; 17,3,14. Neoptolemus 2 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3]) prol. 13; 13,6,15, 8,3. 5. 8. Nereis (Tochter des Pyrrhos II. [= Pyrrus 3]) 28,3,4. Nicaea 12,8,8. Nicanor (Befehlshaber von Munychia) prol. 14. Nicator s. Seleucus 1. Nicias (athenischer Feldherr gegen Sizilien im Peloponnesischen Krieg) 4,4,3. 4, 5,4. 8. 11. Nicomedes 1 (Nikomedes II. Epiphanes, König von Bithynien, Sohn des Prusias II. [= Prusias 2]) 34,4,1. Nicomedes 2 (Nikomedes III. Euergetes, König von Bithynien, Sohn des Nikomedes II. [= Nicomedes 1]) prol. 38; 37,4,3. 7; 38,1,2. 3. 4. 5, 2,3. 6, 3,4. Nicomedes 3 (Nikomedes IV. Philopator, König von Bithynien, Sohn des Nikomedes III. [= Nicomedes 2]) 38,3,4. 8, 5,10. Nilus 2,1,20. Ninias (König der Assyrer, Sohn des Ninos [= Ninus] und der Samiramis) 1,1,10, 2,11. Ninus (König der Assyrer) prol. 1; 1,1,4. 7, 2,1. 10; 2,3,18. Nolani 20,1,13. Nomius (Sohn des Apollon [= Apollo] und der Kyrene [= Cyrene 2]) 13,7,7. Nothus 1 s. Darius 2. Nothus 2 s. Ptolomaeus 9.
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Numidae 19,2,4; 22,8,10; 33,1,2; 38,6,4. Numitor (König von Alba Longa) 43,2,1. 2. 9. 10, 3,1. Nysa 12,7,6. Occidens 12,2,1; 13,5,7; 29,2,9; 30,4,14. 15; 31,8,3. Oceanus 12,7,4, 9,1, 10,1. 4, 13,1; 43,3,6; 44,1,3. 7, 4,6. Ochus (Artaxerxes III. Ochos, Sohn des Artaxerxes II. [= Artaxerxes 2]) prol. 10; 10,1,1, 3,1. 5. Cn. Octavius (cos. 165; römischer Flottenbefehlshaber im 3. Makedonischen Krieg) 33,2,5. Oenanthe (Mutter des Agathokles [= Agathocles 3] und der Agathokleia [= Agathoclea und Agathoclia]) 30,2,3. Olympiacus mercatus 13,5,3; s. a. Olympicum/Olympium certamen. Olympias 1 (Tochter des Neoptolemos [= Neoptolemus 1]) prol. 14; 7,6,10. 11; 8,6,4. 5; 9,5,9, 7,1. 2. 7. 9. 13; 11,11,3. 5; 12,2,1, 14,3, 16,2; 13,6,4. 11; 14,5,1. 9. 10, 6,1. 5. 6. 9; 15,1,3, 2,4; 17,3,14. Olympias 2 (Tochter des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 28,1,1, 3,1. 3. Olympicum/Olympium certamen 7,2,14; 12,16,6; s. a. Olympiacus mercatus. Olympus 7,4,1. Olynthii 7,4,6; 8,3,10. Olynthos/Olynthus prol. 8; 2,14,1. Onomarchus (Politiker und Feldherr des Phokischen Bundes) 8,1,14. Ophellas (König von Kyrene) prol. 22; 22,7,4. 5. Orchomenii 11,3,8. Orestes (Sohn des Agamemnon) 17,3,7. Oriens 1,1,8, 8,1; 2,1,16; 5,1,9; 7,1,4; 11,5,9, 10,6; 12,2,1, 7,4; 13,5,1; 14,2,9, 4,19; 15,1,6, 3,2, 4,7. 10. 21; 18,1,2, 3,18; 24,4,9, 6,1; 25,2,9; 29,2,9, 3,8; 30,3,2, 4,6. 11. 15; 33,1,1; 35,1,9; 36,1,3; 38,3,7; 40,2,5; 41,1,1. 3. 4. 5, 4,1. 5; 42,3,2. 5. 6, 5,10. Orientales 36,3,9. Orientales reges 38,10,5. Orientales res 43,1,1. Orientalia regna 39,5,3. Orithyia (Königin der Amazonen, Tochter der Martesia) 2,4,17. 20. 26. 31. Orodes (Orodes II., König der Parther) prol. 42; 42,4,2. 3. 4. 11. Oroles (König der Geten) 32,3,16. Orontes (Statthalter von Armenien) prol. 10. Oropasta/Oropastes (Magier, Bruder des Kometes [= Cometes]) 1,9,9. 10. Orophernes (Teilkönig von Kappadokien, Sohn des Ariarathes IV. [= Ariarathes 2]) prol. 34; 35,1,2. 3. Orpheus (thrakischer Sänger) 11,7,14. Ortiagon (Anführer der Galater) prol. 32. Ostia 34,3,8. Oxyartes (Statthalter bei den Parapamenern, Vater der Roxane) 13,4,21. Pacorus (Sohn des Orodes II.) prol. 42; 42,4,5. 7. 9. 10. 11. 13. 14.
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Paeones prol. 7. Paeonia 7,1,5. Palatium 43,1,6. Pallanteum 43,1,6. Pamphylia 13,4,15. Pan 43,1,7; s. a. Lupercus und Lycaeus. Panasagorus (Sohn des Sagylos [= Sagylus]) 2,4,28. Pandosia 12,2,3. 14. Pannonia 24,4,3; 32,3,12. Pannonii prol. 32; 24,4,5. Paphlagones prol. 10; 37,4,8. Paphlagonia prol. 10; prol. 37; 13,4,16, 6,14; 37,4,3; 38,2,6, 5,4. 6, 7,2. 10. Parapameni 12,5,9; 13,4,21. Parimae 12,5,9. Parmenio/Parmenion (Befehlshaber Philipps II. [= Philippus 2] und Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 9,5,8; 11,8,5, 10,4, 13,2; 12,1,3, 5,3, 6,14; 21,6,5; 42,3,5. Parnassos 24,6,6. Partheniae 3,4,7. 17. Parthi prol. 36; prol. 38; prol. 39; prol. 42; 2,1,3; 11,15,1; 12,4,12; 13,4,23; 36,1,2. 3. 4; 38,3,1, 9,2. 3. 10, 10,1. 6. 8. 9; 39,1,1. 6; 41,1,1, 2,6, 4,1. 7. 10, 5,5. 6. 8, 6,1. 2. 3. 6. 8; 42,1,1. 2. 5, 4,1. 5. 6. 8. 10. 11, 5,6. 8. Parthia 12,3,1; 38,10,7; 39,1,1; 41,1,12; 42,2,1. 8, 4,5. 11. 16, 5,3. 8. 10. 11. Parthica bella 39,1,2. Parthicae res prol. 41; prol. 42; 43,1,1. Parthicum imperium 2,3,6. Parthicum regnum 41,5,1; 42,1,1, 2,4. Paulus 1 (L. Aemilius Paullus; cos. 219, 216; römischer Feldherr gegen die Illyrer) 29,2,1. Paulus 2 s. Aemilius. Pausanias 1 (König von Sparta) 5,10,6; 6,4,7. Pausanias 2 (spartanischer Feldherr in den Perserkriegen) 2,15,14. 16; 9,1,3. Pausanias 3 (Mörder Philipps II. [= Philippus 2]) prol. 9; 9,6,4. 7, 7,2. 8. 10; 12,6,14. Pelasgi 7,1,3. Pelegonus (König von Paeonien) 7,1,5. Pelias (König von Jolkos) 42,2,10. 12. Pelion 13,7,7. Pelopidas (thebanischer Feldherr des Boiotischen Bundes) 6,9,7. Peloponnenses/Peloponnensii/Peloponnesii prol. 3; 3,6,5; 4,4,12; 26,1,2. Peloponnesus 13,5,10. Penthesilea (Königin der Amazonen) 2,4,31. 32. Perdicca 1 (Perdikkas I., König von Makedonien) 7,2,1. Perdicca 2 (Perdikkas III., König von Makedonien, Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Eurydike [= Eurydice 1]) 7,4,5, 5,6. 8.
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Perdicca 3/Perdiccas (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche, Bruder des Alketas [= Alcetas]) prol. 13; 12,15,12; 13,2,5. 13. 14, 3,7. 8, 4,1. 5. 7. 13, 6,1. 8. 10. 15. 16, 8,1. 2. 10; 14,1,1, 4,11; 15,1,1. Pergamum prol. 27; 13,2,7. Pericles (athenischer Politiker) 3,6,12, 7,4. 7. 9. Perinthos prol. 8; prol. 9. Perpenna (M. Perperna; cos. 130; römischer Feldherr gegen Aristonikos [= Aristonicus]) 36,4,9. 10. 11. Persae prol. 1; prol. 2; prol. 11; 1,4,4. 14, 5,8. 10, 6,3. 10. 13, 7,1, 8,11, 9,11. 18, 10,5. 11. 21; 2,3,2, 5,9, 9,7. 13. 20, 11,4, 12,1. 12. 26, 14,7, 15,13; 3,1,1, 2,1; 5,1,7, 2,11, 5,1, 8,7. 13, 11,1; 6,1,1, 2,13, 3,4. 7, 5,9. 10, 6,1; 7,3,1. 3. 4, 4,2; 8,2,8; 9,5,5. 8; 10,1,1. 2, 3,7; 11,2,7, 3,9. 10, 4,12, 5,6, 6,8. 11, 9,4. 8. 10. 11, 13,3. 5, 14,1. 7, 15,2; 12,2,2, 3,8. 10, 4,1. 12, 12,1; 13,3,9, 4,23; 16,3,9; 18,3,6; 19,1,10; 28,2,12; 29,3,2; 30,4,6; 32,1,3; 36,1,4, 3,8; 37,3,2; 41,1,4, 5,5; 44,4,12. Persepolis 1,6,3; 11,14,10. Perses/Perseus (König von Makedonien, Sohn des Philippos V. [= Philippus 4]) prol. 33; 32,2,7. 8, 3,1. 3. 4, 4,1; 33,1,3. 4. 7, 2,5. 6; 38,6,3. Persica bella prol. 9. Persica militia 15,4,6. Persica origo 13,2,9. Persica regna 41,1,8. Persicae res prol. 9; prol. 10. Persici praefecti prol. 6. Persici reges 16,3,9. Persicum bellum 3,6,4. 10; 11,2,6, 5,1. Persicum regnum prol. 1; 11,14,10; 21,6,1; 38,7,1. Perusini 20,1,11. Peucestes (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter bei den Persern) 13,4,23. Phalantus (Anführer der spartanischen Parthenier, Sohn des Aratos [= Aratus 2]) 3,4,8. 12. 18. Pharnabazus (Statthalter von Daskyleion) 5,4,1; 6,1,2. 4. Pharnaces (Pharnakes I., König von Pontos) prol. 32; 38,6,2. Phasis 2,2,1. Pheraeus 1 s. Alexander 13. Pheraeus 2 s. Iason 2. Philadelphus s. Ptolomaeus/Ptolomeus 2. Philippus 1 (Philippos I., König von Makedonien, Sohn des Argeus) 7,2,5. Philippus 2 Magnus (Philipp II. der Große, König von Makedonien, Sohn des Amyntas III. [= Amyntas 2] und der Eurydike [= Eurydice 1]) prol. 7; prol. 8; prol. 9; 6,9,7; 7,4,5, 5,1. 2. 9, 6,12. 13; 8,1,3, 2,1. 3. 5. 8, 3,1. 8. 10. 15, 4,5. 10, 5,1. 2. 6; 9,1,1. 5, 2,1. 3. 5. 10. 14, 3,1. 2. 7. 8, 4,1, 5,1, 6,3. 4. 7. 8, 7,4. 10. 12, 8,1. 16. 19; 11,1,1, 3,1, 4,5, 5,1, 11,3. 4. 9;
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12,1,7, 4,1, 5,2, 6,2. 3. 4, 8,13; 13,1,13, 2,8, 3,1, 6,12; 14,6,3; 15,4,3; 16,1,12. 17; 24,5,9; 28,2,12, 4,1; 30,3,9; 37,3,2; 38,7,3. Philippus 3 (Philippos IV., König von Makedonien, Sohn des Kassandros [= Cassander] und der Thessalonike [= Thessalonice]) 15,4,24; 16,1,1. Philippus 4 (Philippos V., König von Makedonien, Sohn des Demetrios II. [= Demetrius 2] und der Phthia) prol. 28; prol. 29; prol. 30; prol. 32; prol. 33; 28,3,9, 4,16; 29,1,2. 10, 2,7, 3,8, 4,1. 4. 5. 6. 7; 30,1,1, 2,8, 3,1. 3. 5. 6. 7. 9, 4,5. 12. 17; 31,1,6; 32,2,3. 7, 3,2, 4,1. Philippus 5 (Sohn des Lysimachos [= Lysimachus 1] und der Arsinoe II. [= Arsinoa/Arsinoe 1]) 24,3,5. Philippus 6 (Sohn des Perseus [= Perses/Perseus]) 33,2,5. Philippus 7 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter bei den Parthern) 13,4,23. Philippus 8 (Arzt Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 11,8,5. 6. Philippus 9 (Mundschenk Alexanders des Großen [= Alexander 3], Sohn des Antipatros [= Antipater 1]) 12,14,6. 9. Philippus 10 (Vater des Antigonos I. [= Antigonus 1]) 13,4,14. Philippus 11 (Bruder des Lysimachos [= Lysimachus 1]) 15,3,12. Philoctetes (Freund des Herakles [= Hercules 1]) 20,1,16. Philomelus (Feldherr des Phokischen Bundes) 8,1,8. 12. Philometor 1 s. Attalus 3. Philometor 2 s. Ptolomaeus/Ptolomeus 6. Philopator s. Ptolomeus 4. Philopoemen (Politiker und Feldherr des Achaiischen Bundes) prol. 31; prol. 32; 29,4,11; 31,3,3; 32,1,5. 10, 4,9. Philotas 1 (Befehlshaber Alexander des Großen [= Alexander 3], Sohn des Parmenion [= Parmenio/Parmenion]) 12,5,3, 6,14. Philotas 2 (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Kilikien) 13,4,12, 6,16. Philoxenus (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Kilikien) 13,6,16. Phocaeenses 37,1,1; 43,3,4. 5. Phocense bellum prol. 8; s. a. Sacrum bellum. Phocenses 8,1,4. 5. 8. 10, 2,4, 4,4. 5. 6, 5,1; 11,3,8; 16,3,5. Phoenice 15,1,5; 31,1,2. Phoenices prol. 18; 18,3,2. 4. Phrahates 1 (Phraates I., König der Parther, Sohn des Phriapatios [= Priapatius]) 41,5,9. Phrahates 2 (Phraates II., König der Parther, Sohn des Mithridates I. [= Arsaces 4 und Arsacides und Mithridates 4]) 38,9,6, 10,7. 10; 42,1,1. 3. 4. 5; s. a. Phrates 1. Phrahates 3 (Phraates IV. Arsakes XV., König der Parther, Sohn des Orodes II.) 42,4,16, 5,4. 6. 7. 8. 9. 10. 12; s. a. Phrates 2. Phrataphernes (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Hyrkanien) 13,4,23.
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Phrates 1 (Phraates II., König der Parther, Sohn des Mithridates I. [= Arsaces 4 und Arsacides und Mithridates 4]) prol. 42; s. a. Phrahates 2. Phrates 2 (Phraates IV. Arsakes XV. König der Parther, Sohn des Orodes II.) prol. 42; s. a. Phrahates 3. Phryges 11,7,9. Phrygia 11,7,14; 13,6,14; 38,5,6; s. a. Phrygia maior und Phrygia minor. Phrygia maior 11,7,3; 13,4,14; 38,5,3; s. a. Phrygia und Phrygia minor. Phrygia minor prol. 14; 11,7,3; 13,4,16; s. a. Phrygia und Phrygia maior. Phthia (Tochter des Alexandros II. [= Alexander 7] und der Olympias [= Olympias 2]) 28,1,2. Phyle 5,9,6. Physcon s. Ptolomaeus/Ptolomeus 7. Piales (Sohn des Pyrrhos [= Pyrrus 1]) 17,3,8. Piraeus 5,8,5. Piraticum bellum prol. 39; 39,5,3. Pisae 20,1,11. Pisandrus (spartanischer Flottenbefehlshaber gegen die Perser) 6,3,1. 8. Pisidia prol. 34. Pisistratus (Tyrann von Athen) prol. 2; 2,8,2. 4. 6. Pitho (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Media maior) prol. 13; 13,4,13, 8,10. Pithon (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter bei den Indern, Sohn des Agenor) 13,4,21. Plataeae 2,12,11. Plataeenses 2,9,9; 11,3,8. Platon (Philosoph, Neffe des Kritias [= Critias]) 16,5,13. Plynos (skytischer Verbannter) 2,4,1. Poediculi 12,2,12. Poeni prol. 19; prol. 20; prol. 22; prol. 23; 18,6,1; 19,1,1. 8. 10; 20,5,12; 22,2,3. 8, 3,2. 4. 7. 8, 4,1, 5,7. 10, 6,6. 7. 10. 11, 7,1. 2. 7. 8. 9, 8,2. 3. 15; 25,3,1, 4,5; 28,2,1; 29,2,3. 9, 3,6. 7, 4,1; 30,3,2, 4,14; 31,7,1; 33,1,1; 34,1,1; 44,5,7. Pollux (Bruder des Castor) 20,2,12; 42,3,3. Polydamas (Vertrauter des Parmenion [= Parmenio/Parmenion]) 12,12,8. Polydectes (König von Sparta) 3,2,5. Polyperchon (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Diadoche, Statthalter von Griechenland und Makedonien) prol. 14; prol. 15; 12,10,1, 12,8; 13,6,9, 8,5. 7; 14,5,1. 3; 15,1,1. Pompeianae partes 42,4,6. 7. Cn. Pompeius Magnus (cos. 70, 55, 52; Triumvir) prol. 40; 37,1,8; 40,2,3; 42,3,4, 4,6; 43,5,11. 12. Pompeius Trogus 1 (römischer Geschichtsschreiber) praef. 1; praef. 2; praef. 3; 38,3,11; 43,1,1, 5,11.
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Pompeius Trogus 2 (Großvater des Pompeius Trogus [= Pompeius Trogus 1]) 43,5,11. Pontica bella 38,7,4. Pontici 32,4,7. Pontici reges prol. 37. Ponticum mare 2,1,19; 13,4,16; s. a. Pontus 1. Pontus 1 (Meer) 2,2,1, 4,26; 16,3,4; 32,3,14; s. a. Ponticum mare. Pontus 2 (Gebiet) prol. 2; prol. 12; prol. 16; prol. 37; 1,1,6; 12,2,16; 16,3,7; 37,3,3; 38,7,2. 9. Popilius (C. Popilius Laenas; cos. 172, 158; römischer Gesandter an Antiochos IV. [= Antiochus 4]) 34,3,1. 2. 3. Porus (König in Indien) 12,8,1. 5. Praesidae 12,8,9. Priamus (König von Troja) 17,3,6. Priapatius (Phriapatios Arsakes, König der Parther) 41,5,8; s. a. Arsaces 3. Priscus s. Tarquinius. Protarchus (ägyptischer Kaufmann, Vater des Alexandros II. Zabinas (= Alexander 11) 39,1,4. Protis (Flottenführer der Phokaier) 43,3,8. 11. Prusias 1 (Prusias I. der Lahme, König von Bithynien) prol. 32; 32,4,2. 5. 6. Prusias 2 (Prusias II. der Jäger, König von Bithynien, Sohn des Prusias I. [= Prusias 1]) prol. 34; 34,4,1. 4. Pseudophilippus (Philippos VI., König von Makedonien, vorgeblicher Sohn des Perseus [= Perses/Perseus]) prol. 33. Ptolomaei (Dynastie) prol. 40. Ptolomaeus/Ptolomeus 1 Magnus (Ptolemaios I. Soter I., Diadoche, König von Ägypten) prol. 15; prol. 16; 12,10,3; 13,2,11, 4,10, 6,13. 18, 8,1; 15,1,2. 4. 5. 6. 7, 2,6. 7. 11. 15, 4,1. 24; 16,2,1. 7; 17,2,6. 15?; 26,3,3. Ptolomaeus/Ptolomeus 2 Philadelphus (Ptolemaios II. Philadelphos, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios I. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 1]) prol. 16; prol. 26; 18,2,9; 26,2,1. 7, 3,2. 6. Ptolomaeus/Ptolomeus 3 Trypho (Ptolemaios III. Euergetes I. Tryphon, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios II. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 2]) prol. 27; prol. 30; 27,1,2. 3. 6. 8, 2,1. 3. 4. 9, 3,4. 9. 10; 28,4,10. 11. Ptolomeus 4 Philopator (Ptolemaios IV. Philopator, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios III. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 3] und der Berenike II. [= Beronice 2]) prol. 30; 29,1,5. 9; 30,1,1. 5; 31,1,1. Ptolomaeus 5 Epiphanes (Ptolemaios V. Epiphanes, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios IV. [= Ptolomeus 4]) prol. 34. Ptolomaeus/Ptolomeus 6 Philometor (Ptolemaios VI. Philometor, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios V. [= Ptolomaeus 5]) prol. 34; prol. 35; prol. 38; 34,2,7; 35,1,6; 38,8,2. Ptolomaeus/Ptolomeus 7 Euergetes Physcon (Ptolemaios VIII. Euergetes II. Physkon, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios V. [= Ptolomaeus 5]) prol. 34; prol. 38; prol. 39; 34,2,8; 38,8,2. 3. 7; 39,1,4, 2,1. 2, 3,1.
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Ptolomaeus/Ptolomeus 8 Lathyros/Lathyrus (Ptolemaios IX. Philometor Soter II. Lathyros Physkon, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7] und der Kleopatra III. [= Cleopatra 4]) prol. 39; prol. 40; 39,4,1. 2. 4, 5,1; 40,1,2. Ptolomaeus 9 Nothus (Ptolemaios XII. Theos Neos Dionysos Philopator Philadelphos Auletes, König von Ägypten, Sohn des Ptolemaios IX. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 8] und der Kleopatra V. [= Selene]) prol. 39. Ptolomaeus/Ptolomeus 10 Ceraunus (Ptolemaios Keraunos, König von Thrakien und Makedonien, Sohn des Ptolemaios I. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 1]) prol. 17; prol. 24; 17,2,4. 6. 13. 14. 15?; 24,1,1. 8, 2,3. 8, 3,6. 10, 4,8, 5,1. 2. 6. 11. Ptolomeus 11 (König von Epeiros, Sohn des Alexandros II. [= Alexander 7] und der Olympias [= Olympias 2]) 28,1,1, 3,1. Ptolomaeus/Ptolomeus 12 (Sohn des Lysimachos [= Lysimachus 1] und der Arsinoe II. [= Arsinoa/Arsinoe 1]) prol. 24; 24,2,10. Ptolomeus 13 (Sohn des Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 18,1,3; 25,3,8, 4,6. 8. Punicae res prol. 44. Punicum bellum 28,2,2; 30,3,1; 33,1,1; 44,2,4; s. a. Punicum bellum primum und Punicum bellum secundum. Punicum bellum primum 41,4,3; s. a. Punicum bellum und Punicum bellum secundum. Punicum bellum secundum 44,2,6; s. a. Punicum bellum und Punicum bellum primum. Pydna prol. 14; 14,6,2. 4. Pygmalion (König von Tyros, Sohn des Mutto) 18,4,3. 4. 8. 11, 5,6. Pylaemenes (Sohn des Nikomedes III. [= Nicomedes 2]) 37,4,8. Pyrenaei montes 44,1,3; s. a. Pyrenaeus und Pyrenaeus mons. Pyrenaeus 44,1,9; s. a. Pyrenaei montes und Pyrenaeus mons. Pyrenaeus mons 44,1,8. 9; s. a. Pyrenaei montes und Pyrenaeus. Pyrridae 17,3,3. Pyrrus 1 (Sohn des Achilles) 17,3,3. 4. 13. Pyrrus 2 (Pyrrhos I., König von Epeiros) prol. 16; prol. 17; prol. 18; prol. 23; prol. 25; 16,2,2, 3,1. 2; 17,2,11. 15, 3,17; 18,1,1. 7. 8. 9. 10, 2,4. 5. 6. 7. 10. 11; 23,3,1, 4,1. 13; 24,1,8; 25,3,1. 6. 8, 4,1. 2. 10, 5,1. 3; 26,1,1. 3, 2,9; 28,1,1; 30,3,2; 38,4,5. Pyrrus 3 (Pyrrhos II., König von Epeiros, Sohn des Alexandros II. [= Alexander 7] und der Olympias [= Olympias 2]) 28,1,1, 3,1. Pythagoras (Philosoph) 20,4,2. 17. Quadringenti (Rat der Vierhundert in Athen) 5,3,7. Quirenae prol. 13; s. a. Cyrenae/Cyrene 1. Raeti 20,5,9. Raetus (Anführer und Ahnherr der Raeter) 20,5,9. Raphia prol. 30. Rea (Tochter des Numitor) 43,2,2. Rectores XXX (die Dreißig Tyrannen in Athen) 5,8,5. 9; s. a. Domini XXX und Tyranni XXX.
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Regini 4,3,1. 2; 21,3,2. Regium 4,1,7. Regulus s. Atilius. Remus (Sohn der Rea) 43,2,7. 9. Rhodanus 43,3,6. 12. Rhodii prol. 6; prol. 15; prol. 35; 30,3,5. 8. Rhodus prol. 15; 11,11,1; 30,4,3. Riphaei montes 2,2,1. Rodanus s. Hamilcar 2. Roma prol. 34; prol. 40; prol. 43; 18,1,10, 2,7. 10, 6,9; 20,5,4; 30,3,5. 10; 31,2,8, 4,3, 6,10; 32,2,3. 4, 4,8; 33,2,8; 34,2,1. 8, 3,2. 6, 4,1; 36,4,9. 12; 37,1,1, 4,9; 38,2,4. 5, 3,3. 4, 4,8. 11; 43,1,7; s. a. Romana urbs. Romana bella prol. 30; prol. 37; 30,4,18; 32,1,1; 38,3,10, 8,1. s. a. Romanum bellum. Romana origo 43,2,5. Romana urbs 6,6,5; 24,4,2; 43,1,1, 3,1, 5,8; 44,1,4; s. a. Roma. Romanae res praef. 1. Romani praef. 1; prol. 17; prol. 18; prol. 23; prol. 28; prol. 29; prol. 32; prol. 33; prol. 34; prol. 36; prol. 39; prol. 40; 2,3,5; 12,2,12; 17,2,13, 3,22; 18,1,1. 6. 10. 11, 2,1. 5. 8. 10; 23,3,1. 5. 7. 12; 25,3,2, 4,5, 5,5; 28,1,5, 2,1. 6. 8. 13. 14; 29,1,7, 2,2. 5. 6. 7. 9, 3,6. 7, 4,1. 4. 5. 11; 30,2,8, 3,1. 7. 8. 9, 4,4; 31,1,7, 3,7. 9, 4,4. 6. 7. 9, 5,2. 4. 8, 6,6. 9, 7,2. 8, 8,1. 4. 5. 8; 32,1,1, 2,1. 8, 3,4. 5. 11, 4,1. 2. 3; 33,1,1. 2. 5. 6, 2,7; 34,1,1. 3. 9, 3,3; 36,3,9, 4,7. 12; 37,1,7, 4,5; 38,2,5, 3,2. 5. 7, 4,1. 4. 5. 6. 9. 12. 16, 7,3. 8, 8,8. 9; 40,2,3. 5; 41,1,1. 7, 5,5. 8; 42,4,4. 6. 11, 5,8. 9; 43,1,7, 3,4, 5,3; 44,2,6. 7, 4,12, 5,6. 7. s. a. Romanum nomen und Romanus populus Romanum bellum 18,2,5; 29,4,6; 32,4,10; 34,2,2; 38,3,1. 7; 40,1,2; 42,4,5. s. a. Romana bella Romanum imperium 38,7,1; 43,1,2. Romanum nomen 31,8,9. s. a. Romani und Romanus populus. Romanus legatus (= Cn. Servilius Caepio [= Cn. Servilius]) 31,2,3. 8; s. a. Cn. Servilius. Romanus populus 31,1,3, 2,1; 36,4,5. 9; 37,1,1. 3; 39,5,2. s. a. Romani und Romanum nomen. Romulus (Gründer von Rom, Sohn der Rea) 41,5,5; 43,2,7. 10. Roxane (Tochter des Oxyartes, Gattin Alexanders des Großen [= Alexander 3]) 12,15,9; 13,2,5. 9. 14; 14,6,2; 15,2,5. Rutuli 43,1,11. Sabbata 36,2,14. Sabellus s. Anno 2. Sabinae virgines 43,3,2. Sabini prol. 12; 20,1,14; 38,6,7. Sacrum bellum prol. 8; s. a. Phocense bellum Sagylus (König der Skythen) 2,4,27. Salamina 1 (Insel) 2,7,7.
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Salamina 2 (Stadt) 44,3,2. Salaminium fretum 2,12,18. Sallustius (C. Sallustius Crispus, römischer Geschichtsschreiber) 38,3,11. Samiramis (Königin der Assyrer, Gattin des Ninos [= Ninus]) 1,1,10; 36,2,1. Samnites prol. 12; 18,1,1; 20,1,14. Samos 20,4,3. Samothracia 24,3,9; 33,2,5. Sandrocottus (König in Indien) prol. 15; 15,4,13. 20. Sapho (karthagischer Feldherr gegen Nordafrika, Sohn des Hasdrubal [= Asdrubal 1]) 19,2,2. Saraucae prol. 41; prol. 42. Sardanapallus (König der Assyrer) prol. 1; 1,3,1. 4. Sardes prol. 30; 14,1,7. Sardinia 12,13,1; 18,7,1; 19,1,3. 6; 22,5,2; 29,2,3. Sarmatae 38,3,6. Saturnalia 43,1,4. Saturnia (früherer Name Italiens) 43,1,5. Saturnius mons (früherer Name des kapitolinischen Hügels) 43,1,5. Saturnus (König der Aboriginer) 43,1,3. 5. Satyrus (Tyrann von Herakleia, Bruder des Klearchos [= Clearchus]) prol. 16; 16,5,18. Savus 32,3,8. 14. L. Scipio (L. Cornelius Scipio Asiagenes; cos. 190; römischer Feldherr gegen Antiochos III. [= Antiochus 3], Bruder des P. Cornelius Scipio Africanus [= Scipio Africanus 1]) prol. 31; 31,7,2. Scipio Africanus 1 (P. Cornelius Scipio Africanus; cos. 205, 194; römischer Feldherr im 2. Punischen Krieg, Bruder des L. Cornelius Scipio [= L. Scipio]) 31,7,1. 2. 4. 5, 8,8; 32,4,9. Scipio Africanus 2 (P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus; cos. 147, 134; römischer Feldherr im 3. Punischen Krieg und gegen Spanien, Sohn des L. Aemilius Paullus [= Aemilius Paulus]) 38,8,8. 11. Scipiones 1 (= L. Cornelius Scipio [= L. Scipio] und P. Cornelius Scipio Africanus [= Scipio Africanus 1]) 31,7,1. 3. Scipiones 2 (= L. Cornelius Scipio [= L. Scipio] und P. Cornelius Scipio Africanus [= Scipio Africanus 1] und P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus [= Scipio Africanus 2) 44,5,7. Scolopitus (skythischer Verbannter) 2,4,1. Scordisci 32,3,8; s. a. Galli Scordisci. Scylla (Meeresungeheuer) 4,1,13. Scythae 1,8,1. 2. 7. 8, 10,23; 2,1,1. 5. 10. 13. 14. 21, 3,8. 9. 12. 14. 16, 4,1. 27, 5,1. 4. 8; 9,2,1. 2. 4. 7. 9. 11. 13. 14; 12,2,16; 37,3,2; 41,1,1; 42,1,1. 2, 2,1. 5, 5,5. 6. Scythia prol. 2; prol. 9; 1,1,6, 8,3; 2,1,19, 2,1, 3,2, 4,27, 5,10; 7,3,1; 9,1,9, 2,1, 3,1; 12,1,4; 38,3,7, 7,3. 4. 9; 41,1,10. Scythica bella prol. 1; 9,2,10; 41,1,9. Scythicae gentes prol. 41.
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Scythicae res prol. 9; prol. 42. Segobrigii 43,3,8, 4,3. Selegenses prol. 34. Selene (Kleopatra V. Selene, Tochter des Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7] und der Kleopatra III. [= Cleopatra 4]) 39,3,2, 4,1. 4. Seleucenses prol. 42. Seleucia 35,1,4. Seleucus 1 Nicator (Seleukos I. Nikator, Diadoche, König des Seleukidenreiches, Sohn des Antiochos [= Antiochus 11] und der Laodike [= Laodice 1]) prol. 15; prol. 16; prol. 17; prol. 24; 13,4,17; 15,1,4, 4,1. 5. 6. 20. 21. 24; 16,2,1. 6; 17,1,7. 10, 2,2. 10; 38,7,1; 41,4,3. Seleucus 2 Callinicus (Seleukos II. Kallinikos, Sohn des Antiochos II. [= Antiochus 2] und der Laodike [= Laodice 2]) prol. 26; prol. 27; 27,1,1. 9, 2,1. 3. 9. 11, 3,4. 12; 38,5,3; 41,4,3. 4. 7. 8. 9, 5,1. 7. Seleucus 3 (Seleukos III. Soter Keraunos, Sohn des Seleukos II. [= Seleucus 2]) 29,1,3. Seleucus 4 (Seleukos IV. Philopator, Sohn des Antiochos III. [= Antiochus 3]) prol. 32. Seleucus 5 (Seleukos V., Sohn des Demetrios II. Theos [= Demetrius 4] und der Kleopatra Thea [= Cleopatra 7]) 39,1,9. Selinus prol. 19. Seres 13,4,20. Sertorianum bellum 43,5,11. Cn. Servilius (Cn. Servilius Caepio; cos. 203; römischer Gesandter nach Karthago) 31,2,1; s. a. Romanus legatus. Sestos 5,4,1. Sibi 12,9,2. Sibyrtius (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Arachosia und Gedrosia) 13,4,22. Sicania (früherer Name Siziliens) 4,2,1; s. a. Trinacria. Sicheos 13,4,23. Sicilia prol. 18; prol. 19; prol. 21; prol. 22; prol. 23; 3,7,16; 4,1,1. 16, 2,1. 6, 3,5. 6, 4,3. 8. 12, 5,2; 5,1,1. 4, 4,5. 17, 8,7; 12,2,2, 13,1; 18,2,4. 5. 12, 7,1. 2; 19,1,9, 2,7; 20,1,1, 5,1. 10. 14; 21,1,1, 3,9, 4,1; 22,1,1. 2, 3,4. 5. 6, 5,6. 10. 11, 7,1. 2. 4, 8,1. 3. 11. 15; 23,1,1. 11. 17, 2,3. 13, 3,2. 3. 7. 8. 9. 10. 12, 4,1. 4; 24,1,1; 25,3,1. 6; 28,3,4; 29,2,3; 30,4,8. Siciliense bellum 19,2,1. Siculae res prol. 4. Siculi prol. 21; prol. 22; prol. 23, 18,2,11; 22,6,6. 7; 25,5,5. Sicuon/Sicyon prol. 3; prol. 26; 13,5,10. Sidetes s. Antiochus 6. Sidon prol. 10; prol. 18; 18,3,4. Sidonia 11,10,8. Simos (Flottenführer der Phokaier) 43,3,8. Sina 36,2,14. Siris 20,2,4. 10.
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Sociale bellum prol. 6. Sogdiani prol. 41; 12,5,13; 13,4,23; 41,6,3. Sol 10,2,4. Solon (athenischer Gesetzgeber und Politiker) 2,7,4. 9; 3,2,4. Sophene 42,3,9. Sophocles (athenischer Tragödiendichter und Feldherr) 3,6,12. Sophron (Flottenbefehlshaber des Ptolemaios II. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 2]) prol. 27. Sosistratus (Anführer der Oligarchie der Sechshundert in Syrakus) prol. 21. Sosthenes (makedonischer Feldherr gegen die Galater) 24,5,12, 6,2. Soter 1 s. Antiochus 1. Soter 2 s. Demetrius 3. Spargos (Pflegemutter des Kyros II. [= Cyrus 1]) 1,4,14. Sparni 41,1,10. Sparta 3,4,5, 7,5; s. a. Lacedaemon. Spartani prol. 6; 2,10,14, 11,2. 5. 8. 11. 16, 15,5. 7. 12. 13; 3,2,5. 7, 3,12, 4,8, 5,5. 6, 6,11. 13; 5,2,13, 8,3. 4; 6,5,7, 7,10; 9,1,3; 12,1,4; 14,5,6; 19,1,9; 20,2,11; 23,1,7; 24,1,2. 7; 25,4,6. 9, 5,1; 26,2,1. 7; 28,4,1. 12. 13; 29,1,6; 32,1,2; 34,1,3. 4; s. a. Lacedaemonii. Spina 20,1,11. Staganor (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Sogdiana) 13,4,23; 41,4,1. Stasanor (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Areia und Drangiana) 13,4,22. Statira (Tochter des Dareios III. [= Darius 3]) 12,10,9. Straton (König von Tyros) 18,3,9. 15. 19. Sugambri 12,9,3. Sulpicius (P. Sulpicius Galba Maximus; cos. 211, 200; römischer Feldherr im 2. Makedonischen Krieg) prol. 30. Suniatus (Karthager, Widersacher Hannos des Großen [= Anno 1 und Hanno 2]) 20,5,12. Superbi (Dynastie) 38,6,7. Superum mare 4,1,1; 20,1,8. Susa 11,14,9. Susiana gens 13,4,14. Sybares (Statthalter bei den Persern, Vertrauter des Kyros II. [= Cyrus 1]) 1,6,2, 7,1. Sybaritani 20,2,3. Sylla (L. Cornelius Sulla Felix; cos. 88, 80; Diktator) 37,1,8. Syphax (König der Numider) 38,6,5. Syracusae prol. 4; prol. 19; prol. 21; 5,4,17; 21,3,10, 5,1; 22,1,6. 16, 2,2. 4. 7, 3,4. 9, 4,1, 5,3, 7,2, 8,1. 11; 23,3,2. Syracusani 4,3,4. 5. 7, 4,1. 6. 12, 5,6; 5,4,5; 21,2,4. 6, 5,2; 22,1,11, 2,1. 5. 6. Syri 1,2,13; 36,2,2; 39,1,5. Syria prol. 10; prol. 26; prol. 27; prol. 34; prol. 35; prol. 36; prol. 38; prol. 39; prol. 40; prol. 42; 11,10,6; 13,4,12; 27,1,1; 28,1,2; 30,1,4; 31,1,1. 2, 7,8; 32,2,1; 34,2,7, 3,9; 35,1,1.
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6; 36,1,7. 8. 10, 2,1, 3,8, 4,1; 38,9,1. 3. 5. 10, 10,7; 39,1,1. 3. 4. 6, 2,1, 3,1. 3, 5,4. 6; 40,1,1. 2. 4, 2,1. 2. 3. 4. 5; 42,1,1. 2, 4,5. 7. 11, 5,10; s. a. Syria maior. Syria maior 37,1,2; s. a. Syria. Syrium stagnum 18,3,3. Tagus 44,3,1. Tamyris (Königin der Skythen) 1,8,2. 9. Tanais 12,5,12. Tanaus (König der Skythen) 1,1,6. Tarentina arx 25,3,4. Tarentini 3,4,11. 13; 12,2,1; 17,2,13, 3,22; 18,1,1. 2; 20,1,15; s. a. Tarentini veteres. Tarentini veteres 3,4,12; s. a. Tarentini. Tarentinus portus 18,1,3. Tarentum prol. 17; 25,3,6. Tarquinii 20,1,11. Tarquinius Priscus (L. Tarquinius Priscus, König von Rom) prol. 43; 43,3,4. Tarsus 11,8,3. Tartessii 44,4,1. Taurus 11,8,2; 27,2,6. Taxiles (König in Indien) 13,4,20. Tectosagi 32,3,9. 12. Telamon (König der Insel Salamis) 44,3,2. Teucer (Sohn des Telamon, Gründer der Stadt Salamis) 44,3,2. Teuta (Königin der Illyrer) prol. 28. Thalestris (Königin der Amazonen) 2,4,33; 12,3,5; 42,3,7; s. a. Minithyia und Minythyia. Thara 11,15,1. Tharybas (König der Molosser) 17,3,9. 13. Thebae 5,9,4; 6,9,7; 7,5,3; 11,3,6. 10, 4,5. Thebana arx 8,1,5. Thebani 3,6,10; 5,9,8, 10,12; 6,4,3. 8, 6,7. 10, 7,1. 9. 11, 8,2. 13; 7,5,2; 8,1,4. 9. 10. 12, 2,1. 3, 4,9; 9,3,5, 4,6; 11,3,7. 8; 16,4,3. Themiscyrii campi 2,4,2. Themistocles (athenischer Politiker und Feldherr in den Perserkriegen) 2,9,15, 12,1. 12. 14. 19. 25, 13,6, 14,11, 15,4. 8. Theodotus 1 (Diodotos I. Soter, Statthalter und König von Baktrien) 41,4,5. 8. 9; s. a. Diodotus 1. Theodotus 2 (Diodotos II., König von Baktrien, Sohn des Diodotos I. [= Diodotus 1 und Theodotus 1]) 41,4,9. Theoxena (Gattin des Agathokles [= Agathocles 1]) 23,2,6. Thera 13,7,2. 3; 30,4,1. Theramenes (Mitglied im Rat der Vierhundert und Mitglied der Dreißig Tyrannen in Athen) 5,9,2. Therasia 30,4,1.
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Thermodon 2,4,2. Thermopylae 2,11,2; 8,2,8, 4,12. Theseus (König von Athen, Sohn des Aigeus [= Aegeus]) 2,4,23. 24, 6,14. 15. Thespiades 2,12,11. Thespienses 11,3,8. Thessali 7,6,8; 8,2,1, 4,4; 11,3,1. 2; 20,1,11; 24,7,2; 28,3,14. Thessalia prol. 2; prol. 6; prol. 8; prol. 28; 2,6,11; 7,6,8; 8,3,12; 13,7,7. 8. 9; 42,2,12. Thessalonica 25,3,7. Thessalonice (Tochter Philipps II. [= Philippus 2]) 14,6,3. 13; 16,1,1. Thessalus (= Medios [= Medius]) 12,14,7. 8; s. a. Medius. Thraces 7,2,6; 11,1,6, 9,4; 16,1,19. Thracia prol. 8; 7,3,1; 8,3,12. 14; 13,4,16; 16,3,3; 32,3,6; 38,4,10. Thrasybulus (athenischer Politiker und Feldherr) 5,9,6. 13, 10,1. Thurii 12,2,15. Thurini 20,1,16. Tiberis 43,3,4. Tigranes Deus (Tigranes II., König von Armenien) prol. 40; prol. 41; 38,3,1. 3. 5, 5,8; 40,1,3, 2,2. 3. 4. Tigris 42,3,9. Timarchus 1 (Tyrann von Milet) prol. 26. Timarchus 2 (Statthalter und König der Meder) prol. 34. Timoleon (sizilischer Feldherr gegen die Karthager) prol. 21. Timotheus (athenischer Politiker und Feldherr, Sohn des Konon [= Conon]) 16,4,3. Tiridates (König der Parther) prol. 42; 42,5,6. 7. 8. 9. Tisaphernes 1 (Befehlshaber des Dareios I. [= Darius 1]) prol. 2. Tisaphernes 2 (Statthalter von Lydien) 5,1,7, 2,5. 8. 14, 5,1; 6,1,2. 3. 7. Titanes 44,4,1. Tleptolemus (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter bei den Karmaniern) 13,4,23. Tochari/Tocharii prol. 42; 42,2,2. Tolosa 32,3,9. Tolosensis lacus 32,3,9. Trasimenus lacus 29,2,7. Triballi 9,3,1; 11,2,8; 25,1,3. Tridentum 20,5,8. Trinacria (früherer Name Siziliens) 4,2,1; s. a. Sicania. Triptolemus (König von Eleusis) 2,6,12. Troas (Tochter des Neoptolemos [= Neoptolemus 1]) 7,6,11. Trogus s. Pompeius Trogus. Troia 12,2,7; 20,1,8. 16; 31,8,3; 43,1,10. Troiana tempora 17,3,3. Troiani 2,6,15; 28,1,6.
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Troianum bellum 2,4,31; 7,1,5; 11,5,12; 44,3,2. Tryphaena (Kleopatra Tryphaina, Tochter des Ptolemaios VIII. [= Ptolomaeus/Ptolomeus 7]) 39,2,3, 3,5. 12. Trypho 1 s. Diodotus 2. Trypho 2 s. Ptolomaeus/Ptolomeus 3. Turnus (König der Rutuler) 43,1,11. Tusci prol. 1; 20,1,7. 11, 5,8. 9; 38,6,7; s. a. Etrusci. Tyleni prol. 25. Tyranni X (die Zehn Tyrannen in Athen) 5,10,7. 8. Tyranni XXX (die Dreißig Tyrannen in Athen) prol. 5; 5,8,9, 9,1. 10. 15, 10,4. 8; s. a. Domini XXX und Rectores XXX. Tyrii 11,10,10. 12. 13; 18,3,1. 2, 4,1. Tyros/Tyrus 11,10,10; 18,3,5, 4,3, 7,7; 21,6,2; 39,1,8; 44,5,2. Tyros/Tyrus Vetus 11,10,11. Tyrtaeus (spartanischer Dichter) 3,5,5. 9. Umbri 20,1,11. Utica 18,4,2. Uticenses 18,5,12. Valerius Laevinus (P. Valerius Laevinus; cos. 280; römischer Feldherr gegen Pyrrhos I. [= Pyrrus 2]) 18,1,4. Velia prol. 18. Veneti prol. 20; 20,1,8. Ventidius (P. Ventidius Bassus; cos. suff. 43; Feldherr gegen die Parther) 42,4,7. 9. 10. Venus 1,10,7; 18,5,4; 21,3,2. 3. 6. Verona 20,5,8. Vezosis (Sesostris, König von Ägypten) 1,1,6; 2,3,8. Victoria 5,4,10; 39,2,5. Vincentia 20,5,8. Viriatus (Anführer der Lusitaner gegen die Römer) 44,2,7. Vocontii 43,5,11. Vulso s. Manlius Vulso. Xerxes (Xerxes I., König der Perser) prol. 2; prol. 3; 2,10,3. 10. 12. 13. 18, 11,2. 19, 12,5. 8. 13. 19. 23, 13,1. 7, 15,14. 15. 17. 20; 3,1,1; 7,4,1; 36,3,8. Zabinaeus s. Alexander 11. Zielas (König von Bithynien) prol. 27. Zopyrion (Befehlshaber Alexanders des Großen [= Alexander 3], Statthalter von Thrakien) prol. 12; 2,3,4; 12,1,4. 5, 2,16; 37,3,2. Zopyrus (Vertrauter des Dareios I. [= Darius 1]) 1,10,15. Zoroastres (König von Baktrien) 1,1,9.
Informationen zum Buch Edition Antike Herausgegeben von Thomas Baier, Kai Brodersen und Martin Hose Die Edition Antike bietet zweisprachige Leseausgaben wichtiger Texte der antiken Literatur mit modernen Übersetzungen und in einer zeitgemäßen Ausstattung. Autoren und Werke werden eingangs kurz vorgestellt. Ein knapper Sachkommentar am Ende des Bandes erleichtert die Lektüre und das Verständnis der Texte. Thomas Baier ist Professor für Klassische Philologie (Latinistik) an der Universität Würzburg. Kai Brodersen ist Professor für Antike Kultur und war von 2008 bis 2014 Präsident der Universität Erfurt. Martin Hose ist Professor für Klassische Philologie (Gräzistik) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Umschlaggestaltung: Peter Lohse, Heppenheim
Informationen zum Autor Der römische Geschichtsschreiber Marcus Junianus Justinus verfasste wahrscheinlich zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. die Kurzfassung einer umfangreichen Universalgeschichte aus augusteischer Zeit. Über Justin selbst ist nichts bekannt. Seine ›Römische Geschichte‹ ist aber von großer Bedeutung für die sonst nicht überlieferte ›Historiae Philippicae‹ von Pompeius Trogus, eine Ergänzung zur römischen Geschichte des Livius. Die universale Konzeption des Werkes hat sehr stark auf die Spätantike und das Mittelalter gewirkt. Mit dieser zweisprachigen Ausgabe liegt Justins Weltgeschichte erstmals wieder neu ins Deutsche übersetzt vor. Günter Laser ist Lateinlehrerund Fachleiter in Latein amStudienseminar Bocholt. Antonia Jenikist Klassische Philologin und arbeitet anihrer Dissertation im Fach Latinistik (LMU München).