Römische Baukunst 3406529208


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Römische Baukunst
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Henner von Hesberg RÖMISCHE BAUKUNST

Henner von Hesberg

RÖMISCHE BAUKUNST

Verlag C. H. Beck

Mit 59 Abbildungen im Text Dieser Band ist Bestandteil von Beck's Archäologischer Bibliothek, h erausgegeben von Professor H a ns von Steuben. ISBN 3 406 52920 8 © Verlag C. H. Beck oHG, München 2005

Gesetzt aus d er New Baskerville im Ve rlag C. H. Beck Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm Gedruckt auf alte rungsbeständige m Papi er (hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff) Printed in Germany

www.beck.de

IN ERINNERUNG AN MEINEN AKADEMISCHEN LEHRER HEINRICH DRERUP

INHALT

Vorbe m e rkung Einl e itun g

10

11

1. PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE 1. BAUMATE RIA LI EN

16

19

Königsze it und früh e Re publik (6. und 5. Jh. v. Chr.) - Die mittle re Re publik (4. und 3. Jh. v. Chr.) - Die späte Re publik (2. u.

1.

Jh.

v. Chr.) - Das Zeitalter d es Augustus und d er iulisch-cl audisch e n Dynastie (31 v. Chr. - 64 n. Chr.) - Die mittle re Kaiserze it und di e Severer (64 n. Chr. - 235 n . Chr.) - Spätantike (235 n. Chr. bis zum Tod Theoderichs 526 n . Chr.) 2.

BAUORNAMENT UND SCHMUCK

32

Zum Bed e utungsge h alt römischen Arch ite kturde kors - Königszeit und früh e Re publik- Mittle re und sp äte Re publik- Frühe Kaiserze it - Mittle re Kaise rzeit - Späta ntike

II.

ßAUAUFGABEN UND ßAUTYPEN

63

1. STADTKULTUR UND D URCH B AUTEN GEGLIEDE RTES L AN D

2.

Dm B EFESTIGUNGEN D ER

STÄDTE UND D ES R E I CH ES -

D E R WUNSCH NAC H SICHERHEIT

3· TEMPELBAUTEN -

63

71

DIE TRADIERUN G DES RIT UALS

78

Te mpel als Ze ntre n d e r Städte - Ein Beispiel : d e r Casto rte mpe l auf d e m Forum Romanum - Die Ph ase n römisch e r Te mpelbaukunst Die Funktionen d es Te mpels

4.

ßAUTEN D ES POLITIS C H EN LEBENS - DIE STRUKTURIERUNG DER ÖFFENTLICHKEIT

108

Tagungsge bäude d es Senats ( Curia) - Versammlungs- und Abstimmun gsgebäude der Volksversamm lung ( Comitiurn) - Ve rwaltungsge bäude für Magistrate und Amtsträger 5. BAUTEN DES GESCHÄFTSLl':BENS -

DIE FREIHEIT DES R AUMES

11 5

Läden (Tabernae) - Ha llen 6.

EH RENMONUMENTE, BÖGEN UND VOT I VEDER EINZELNE UND DIE GEMEINSCHAFT

126

7.

BASILIKEN - BRENNPUNKTE ÖFFENTLICHEN LEBENS

8.

BAUTEN FÜR SCHAUSTELLUNGEN UND SPIELE-TEMPORÄRE UND DAUERHAFTE INSTALLATIONEN

130

142

C irc us- und Stad ionbauten - Theater -Amphitheater

9. THERMEN

UND GYMNASIEN -

DIE TÄGLICHEN KOSTEN EINER ARCHITEKTUR

169

Thermen - Gymnasien - Bibliotheken 10. BRUNNEN, NYMPHÄEN, LATR I NEN -WOHLBEFINDEN UND Luxus

11. BAUTEN DER INFRASTRU KTUR- DIE ALLMACI-IT DER TECHNIK

12. WOHNHÄUSER UND GRABMONUMENTEPRIVATSPHÄRE UND ÖFFENTLICI-IKEIT

191

183

187

III. ERBAUER UND NUTZNIESSER 1.

DIE ÜRGANISATION

204

DER BAUVORHABEN -

QUALITÄT UND RATIONALISIERUNG

204

2. AUFTRAGGEBER - GESELLSCHAFTLICHE REPUTATION

3· ARCHITEKTEN

UND BAULEUTE -

PRAXIS UND INTELLEKTUELLE LEISTUNG

4.

BESUCHER UND NUTZNIESSER

Schlußbemerkung

244

ANHANG

Anmerkungen Bibliographie

253

276

Abbildungsverzeichnis Register

286

282

233

225

213

RÖMISCHES BAUWESEN .

. . . Es waren nur Sekunden, die Ulrich vor dieser Kirche stand, aber sie wuchsen in rLie Tiefe und preßten sein Herz mit dem ganzen Urwiderstand, den man ursprünglich gegen diese zu Millionen Zentnern Stein verhärtete \.¾lt, gegen diese erstarrte Mondlandschaft des Gefühls hat, in die man willenlos hineinversetzt wurde. Es mag sein, daß es den meisten Menschen eine Annehmlichkeit und Unterstützung bedeutet, die Welt bis auf ein paar persönliche Kleinigkeiten fertig vorzufinden, und es soll in keiner \.¾ise in Zweifel gezogen werden, daß das im Ganzen Beharrende nicht konservativ, sondern auch das Fundament aller Fortschritte und Revolutionen ist, obgleich von einem tiefen, schattenhaften Unbehagen gesprochen werden muß, das auf eigene Faust lebende Menschen dabei empfinden . . . . Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften (Hamburg 1970) 130.

VORBEMERKUNG Die Arbeit an der vorliegenden Schrift begann vor fünfzehn J a hren und war von e iner Fülle von unterschiedlichen Krisen und Hemmnissen b egleitet. Vor all em hatte n sie ihren Grund in d er Aufgabe, e in im Material, aber auch in der Proble mste llung unerme ßlich scheinendes Thema in di e vorgegebene Form zu bringen. Zwar war der Band von W. Müller-Wiener, Griechisches Bauwese n in der Antike, schon 1988 e rschie n e n , aber e r e rwies sich als Vorbild nur bedingt geeignet, zumal es für die römische Architektur - a nd e rs als für die griechische - schon eine große Zahl von einführe nde n We rke n gibt. Zusätzliche Anforderungen, di e sich aus dem a kade misch en Tagesbetrieb ergabe n, kam e n hinzu . Andererseits bin ich dankba r, daß ich e in Fre ise m es ter für den Abschluß der Arbeit nutze n konnte. Daß nun ein Ende erre icht wurde , ve rdanke ich d em fre undli ch en, aber steten Drängen von Hans von Steuben und anschließend Stefan von der Lahr, die offenbar nie die Geduld ve rlo ren und m erkwürdige rwe ise auch die Zuversicht ze igte n , daß die Arbeit zum Abschluß kommen werde. Ihn en gil t mein großer Dank. Fern er hätte sich das Projekt ohne e n ergische Hilfe von seiten von Birge Takats, die mich bei der Abschrift und Gestaltung des Textes unterstützte , und von Amira Smadi und Philipp Groß, die eine Reih e von Vorlagen für den Abbildungsteil schufen , nicht verwirklicht. Ferner halfen mit Ideen, Diskussionen und Kritik Nadine Burkhardt, Werner Eck, Adolf Hoffmann, Bernd Manuwald und Paul Zanker.

EINLEITUNG

«Willst Du mi t so viele n Großbaute n für di e Wasse rve rso rgung Ro m s di e nutzlosen Pyramide n (in Ägypte n) ve rgle ich e n o d e r d ie viele n überflü ssige n , aber durch ihre n Ruhm gefe ie rte n We rke d e r Griech e n ?» Sex tus Fro ntinus sch rieb diesen Sa tz in ein e r Abh a nd lun g übe r di e Wasserle itun ge n Ro m s (Aqu. 16) an d e r We nde vo m

1.

zum 2. Jh . n . Chr. unter Kaise r Traj a n . Was auf

d e n ers te n Blick wi e die recht pe rsö nlich e Meinung e in es e in zeln e n rö mischen Amtsträge rs klingt, erwe ist sich als Auffass un g, di e zu min dest in d e r Ka iserzeit Allgem eing ut bild ete . Die d am als gefaßte n Urte il e un d We rtkatego ri e n wirke n bis h e ute nach. De nn ih re n Ruhm e rhi elt d ie rö mische Archi tektur vorwiegend aus ihre m p raktisch e n Nu tze n. N ie zuvo r gab es in d e r a n tike n We lt e in de ra rt d ichtes Netz a n solide n Straße n , Brü cke n und H afe n a nlage n , Wasserleitunge n und Kan äle n mit so große n Ka pazitä te n und ni e mals auch so vie le Speich e rbaute n (Abb. 3a) , Bad eanl agen (Abb. 49 ) und Ma rkth a ll e n (Abb. 37) . Angesichts d er Au to rität g ri echisch e r Kun st, we lch e di e Angehörigen der rö misch e n Führun gsschi ch te n a ne rka nnten, besaß d as Diktum d es Frontin in se in e r p ole misch e n We ndun g gege n di e ägyptisch e und griechische Archite ktur - ge m e in t sind doch offen ba r d e re n Sa kralbau te n - ge rad e zu provoka nte Züge , d a d e m Au to r d er Nu tze n all ein d e n investie rte n Aufwa nd rech tfertigte. Fü r di e rö misch e n Ze itge nosse n zä h lte allerdings d e r p rakti sch e Nutze n nicht a ls e in zige r We rt, wi e a nde re H inwe ise belege n . Vitruv, d er in a ugusteischer Ze it le be nde Auto r e in es T ra ktats übe r die Archi te ktu r, be to n te in d e m Vorwo r t zum e rste n Buch se in es Werkes, das Impe rium Ro m a n tun bed ü rfe n eben de m Te rrito rium d e r Provin ze n auc h e be nso öffe ntli ch e r Bau te n zu r Erhöhung se in es An se h e n s (egregias auctorilates aedijiciorum publicorum) . Archite ktur u n d ih re We rke gewa nn e n d a mi t im rö misch e n Se lbstve rstä ndnis als Be leg

11

EINLEITUNG

eigener kultureller Stärke überragende Bedeutung. Geradezu fixiert darauf, betonten die römischen Autoren imm er wieder diesen Gedanken. So untersch iedliche Manifestationen wie Caesars Rheinbrücke (Bell. gall. 4,17) standen nach zeitgenössischen Kommentaren ebenso für die Würde des römischen Volkes wie die Sitzreihen des Circus Maximus unter Trajan (Plin., paneg. 51,3) . Um so hämischer mußten angesichts derartiger Bewertungsmaßstäbe die Worte des Historikers Tacitus - immerhin auch Mitglied des römischen Senats - wirken, das hölzerne Amphitheater des Nero auf dem Marsfeld gehöre mit all seiner Pracht nicht in die bleibende Überlieferung der Geschichtsschreibung, sondern in die Tageszeitung (ann. 13,31, 1). Der römische Annalist T. Livius zählte nicht allein die kriegerischen Taten der römischen Amtsträger auf, sondern räum te deren Bautätigkeit in Rom und Italien breiten Platz in seinem Geschichtswerk ein. Die Summe dieser Leistungen verstand er als sichtbares Zeichen römischer Überlege nheit über alle ihre Gegner.' Eine we itere Facette fügte sei n Zeitgenosse Vitruv hinzu. Er wurde nicht müde, den eigenständigen Beitrag Italiens auf dem Gebiet der Baukunst zu betonen: den tuskanischen Tempel , bedeutende, aus Rom stammende Baumeister wie Cossutius und Mucius und eigene Bautechniken , die vorteilh after als die der Griechen waren. Dadurch relativierte er die griechische Überlegenheit." Zwei Generationen später in der Zeit der flavischen Kaiser (69-96 n. Chr.) pries Plinius in einer rhetorisch mitreißenden Darlegung (n.h. 36,101) die Stadt Rom als größte Ansammlung von kostbaren Bauten. Der Circus Maximus, die Basilica des Aemilius Paullus am Forum Romanum, das Forum des Augustus und das Templum Pacis des Vespasian galten ihm als Weltwunder, die mit anderen Bauten zusammen eine zweite Welt (mundus alius) ausmachten. An diesen Gedanken knüpfte in antoninischer Zeit ( 138

bis 192 n . Chr.) Aelius Aristides in seiner Lobrede auf Rom (7-9) an. Sparta und Athen habe man nicht ansehen können , über welche Gebiete sie herrschten, denn das eine sei dafür als Stadt zu klein, das andere zu groß gewesen. Rom aber entspreche in seiner überwältigenden Größe dem Imperium Roman um, und das veranschauliche am besten di e Höhe der Bauten in de r Stadt. In der Fläche ausgebreitet würden sie ganz Italien bedecken. Die Werke der Architektur setzten die Größe Roms durch die Zeiten hindurch am eindrucksvollsten um. Kein anderes Medium erreichte ein e vergleichbar emphatische und allumfassende Wirkung. 3 Versteht man unter Architektur Veränderungen im natürlichen Umfeld 12

EINLE IT UNG

des Menschen durch Konstn1ktio11en , hatte es zuvor in keine r a nde re n Kultur e in e d e rart dichte Folge von Eingriffe n gegebe n. Überall dort, wo Röm e r aufta uchte n, gestalte ten sie ihre Umwelt durch ihre baulichen Aktivitäten tiefgreifend n e u. Gewiß bauten au ch die Griechen oder andere Völke r vor ihnen Städte , aber e rst di e Römer ve rbande n sie untereinander konsequent mit e in em Netz von Straße n , pflaste rten durchgeh e nd Plätze und Straßen im Inne rn der Siedlungen, führten auf Aquädukte n Wasse r h eran und definie rten im a rchitektonisch e n Aufwand ihre eigene und die kolle ktive Ex istenz ste ts ne u. Ke in e Truppe d e r antiken Welt h atte vor d e n Röm e rn an j ed e m Abe nd ihres Ma rsch es e in Lager aufgesch lagen, von eie rn Fremde m e in ten, daß es e in er Stadt glich (Polyb. 6,31,10) . Bezeichnende rweise e nthi e lte n römisch e Bilde r aller Gattungen, cl. h. Reliefs oder Gemälde, im Gegensatz zu g1~iechische n , vielfach Wied e rgaben von Architekture n zur Schilde run g d es Gesch ehe ns. Soziale Inte raktion e n vollzoge n sich vorwi ege nd in ein e m d e rart defin ierten Raurn.4 Frühere Kulture n h a tten ke in so all gege nwärtiges Spektrum differe n zie rte r Formen ausgeprägt. Römische Ideo logie konzentri e rte d e n We rt der Baute n auf ihre n Nutze n für d ie Gemeinschaft, ihr Ausse h e n und damit verbunden ihre Ausstrah lung (auctoritas) . Der Aspekt d es Nutze ns gewann seine überzeugende Kraft aus eiern Ans pruch auf allumfassende Präse nz und stete Dauer. Architektur konnte im Prinzip all es le isten und unte r Kontroll e halte n, das Zusammen leb e n der Mensch e n, di e unbotmäßi gen Kräfte d e r Natur und daraus e rwachse ne Bedrohungen und sch ließlich di e Kontinuitä t d e r Gemeinschaft, d e nn d e n Baute n sch ri e b man ewige Dau e r zu. Alle diese Sch lagworte wurden in vi e le n Brechunge n imme r wi eder von römisch e n Autoren und auch in den Inschrifte n , also dire kt d e r Öffe ntlichkeit gegenüber th e ma tisi e rt, damit aber zugl eich das römische Selbstwertgefüh l übe r die unmitte lbar pra ktisch e Nutzfunktion mit d e n Baute n emotional ve rschmolze n und mit ihm gestärkt. Unter di ese r Perspektive, als ein Medium von allgemein verbindlich er Kraft, konnte Architektur e in e übe rrage nd e Bed eutung im Selbstbewußtse in der Röm er gewinnen. Sie ve rmitte lte d e n Bewohnern ein Gefüh l d e r Sich e rheit und ve rkörpe rte durch ihre Dim e nsion und Daue rhaftigke it d ie Würde und Autorität d es Re ich es. Die ideologisch gefärbte Proj e ktion übe rging viele Schattenseite n. De nn die Bauten di e nte n ke in eswegs nur d e m Nutzen und d e r Geme in schaft alle r Römer und gabe n desh alb au ch ni cht all e in d e r Auctoritas d es Reich es Aus-

EINLEITUNG

druck . Vielmehr ve rband sich mit d e r römisch e n Architektur durchaus di e Vorstellung e in es un e ndliche n priva te n Luxus mit riesigen Wohnpalästen und a usged e hnte n Gartenanlagen, für we lche die Übernahme d er genannten Werturte ile eine Mißachtung des Gemeinsinns bede ute te . Vor diesem Hinte rgrund n a hm e n die Äußerungen römisch e r Autoren biswe il e n geradezu einen b eschwöre nde n Ton an, doch in e rste r Lini e d e m Ge m einwohl zu di e n e n und e rst an zweiter Stelle priva te Interessen zu be rücksi chtige n. We nn also die Archite ktur im offiziell e n Selbstverständnis als sichtbares Zeichen römisch e r Kultur d efini e rt wurde, ve rbarg sich dahinter d e nnoch e in e Füll e wide rstre itender Kräfte und Interessen. 5 Römisch e Archite ktur bestimmte in d e r umfasse nden Prägung d er äußere n Welt in hohe m Maße das Selbstwertgefühl ihre r Be nutzer. Sie ve rstärkte di e Vorstellung von Überlegenheit d e r eige n e n Kultur über frühere und fre mde Kulture n und verlieh d e n eigenen Lebe nsformen eine positive Qualität, d e nn sie gab d e r Le benswe ise und d e n damit ve rbunde nen Rituale n d es Alltags und d er Festtage e rst d e n passe nde n Ra hm e n. Eine Analyse d er architektonischen Gestaltungsweise n eröffnet folglich entscheidende Einblicke in römisch e Mentalität in ihrer Abhängigke it von unte rschiedli ch e n Faktoren und ihrer Veränderung. Unter di esem Blickwinkel kann römisch e Archite ktur d e m mode rne n Be trachte r die Befindlichke it einer Gesellschaft vermitte ln , d e re n Bewegungsräum e sie zu ihrer Zeit äußerlich marki e rte und in ihre r Bed e utung d efini e rte und d e re n Wertvorstellunge n sie auf vielfältige Weise Ausdruck gab. In d e r Modeme wurde Architektur gerne als ein e der wichtigste n und typ ischen Formen d e r Selbstdarstellung d e r «Röm e r » sch lechthin verstanden, wob ei vielfach der Kontrast zu d en «Griech e n » unterstrichen wurde. Als h e rvorstechende Züge schätzten sowohl

J.

Burckhardt wie A. Speer an ihr das

«Streb e n n ach Unvergänglichkeit», andere be tonte n die Nüchternheit ihre r äußeren Gestalt, alle Autoren sind sich abe r übe r die zentrale Bed e utung d e r Architektur inn e rhalb d er römisch e n Kultur e inig.6 Um di e historisch e Bed e utung d e r römische n Architektur j e nseits einer allgem e ine n Kulturkritik zu e rschließen und ihre Zeugnisse zum Sprechen zu bringen, wurden in d er bish erigen

Forschung

unte rschiedlich e

Wege

gewählt.

Die

ve rschi ed e n e n

Bauforme n und -type n sind e ige ntlich alle in jüngster Zeit be hande lt worde n, ferner li egt e ine große Zahl von Studien zu dekorativen De tails vor, z.B. zu Kapitell- oder Gebälkformen. In aller Regel wird in di ese n Untersuchungen das

E I NLE IT UNG

Material in seiner Entwicklung gesehen. Es bes timmt also e in diachroner Ansatz die Betrachtung, die Methoden sind typologische Ordnung und Re ihung nach stilistischen Kriterie n. Daneben fehlt es nicht a n Gesamtdarstellungen, se ien sie in umfasse nde Kunstgeschichten einge bettet wie di e Abhandlung von F. Rako b oder a uf die Architektur b eschrä nkt wie das inzwisch e n schon klassisch e Werk von A. Boethius und J.B. Ward-Perkins oder neuerdings von

P. Gros .7 Sie gli ed e rn das Material nach Epochen, le id e n aber biswei le n gattungsbedingt an d e r Konzentration auf die Aspekte d er Formgesch ichte . Schließlich komm e n di e Vorlage n von Baute n in den Grabungspublikationen hinzu, in denen d er Befund die Grundlage d er Analyse abgibt. Neben diesen Studie n versuchen and e re Formen von Unters uchunge n a us den Perspektiven einer allge m e inen Kulturgeschichte h e raus ein e Zusammenfassu ng zu schaffen. Darin bildet di e Architektur nur eine n Tei l d er Gesamthe it der künstle rische n Medie n. [n diese r Art hat P. Zanker die Ze it des Au gustus behandelt, in a nde re r We ise S. Price die Verbindun g vo n Archite ktur und Ritual. 8 Neben e ine r synchronen Verknüpfung unte rschiedlich e r Überli eferungsstränge, d ie vor alle m d ie kommunikative Funktion d er Med ie n e rsch ließt, um damit di e m entale Befindli chke it ein e r Epoch e zu beschre ib e n , bietet die Komp lexitä t e in es urban e n Gebildes ähnlich e Mögli chke iten. Di e vom Vesuvausbruch 79 n . Chr. verschüttete n Städte Pompeji und Hercu laneum sind in e ine m bestimmte n Zustand fixi e rt und d eswege n re izvo ll e Studie n obj e kte, weil sie die dichte Fü lle von unterschiedliche n Aussageträgern in röm ische r Stadtgestaltung eindrucksvol l vor Augen führen. Sie ze igen Zusammen hänge und e rlaube n Einblicke in vielfach als n e be nsächli ch a ngesehene Bere ich e, z.B. die Al ltagsgeschichte.r1 Al lerdings m a ngelte es la nge Zeit an einer darauf abgestimmten Grabungstechnik, wie sie z.B. im Bereich d er provinzialrömisch e n Archäologie übli ch ist. 10 H ie r führte n in jüngster Zeit wiederum Befunde wie u. a. Sette Finestre (Italie n) , Augst o d e r Sagalassos um nur e inige Beispiele aus unterschied lich e n Regio n e n zu n e nne n -we iter. 11 Eine Darstellun g römisch e n Bauwesens muß also auf diesen Vorarbe iten a uf~ bauen, ka nn sie aber nur ausschnittwe ise berücksichtigen.

I. PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

Es ist nicht in j ed e m Fall le icht festzulege n , auf we lch e n Bau das Prädika t «römisch » sinnvo ll angewa ndt we rd e n ka nn. Dies gilt besonde rs für d e n Beginn und d as Ende, d . h. di e Zeiträume vo m 8 .-4. Jh . v. Chr. und vo m 4.- 6. Jh. n . Ch r., e be nso abe r für Gre n zregione n d es rö mische n Re ich es od e r ge n ere ll für d esse n von griechisch e r Kultur ge prägte n O ste n. De nn a nde rs als in di ese r Kultur, in d er se it d em 7 .Jh. v. Chr. die Fo rm d es in mo num e nta le m Ste inbau gefaßte n Ringh all e nte mpe ls mit d e r dorisch e n od e r io nisch e n Ordnun g d e r Archite ktur ihr e ige nes Gepräge gab , fe hlte n in Ro m vergl eichba re Ersch e inungen. Die äuße re Ges talt d e r Baute n ähne lte vie lme h r j e n e r in ande re n Städte n Mittelitalie ns. Deshalb gab sich rö mi sch e Archi te ktur zunächst we niger in Ein zelfor m e n zu erke nne n, sonde rn in d e r Bed e u tung, die die Baute n Rom selbst verlie h e n. Sch o n a m Ende d e r a rch aisch e n Ze it, d . h. a m E nde d es 6 . Jh s. v. Chr., h o be n im Ve rgleich mi t d e n e truskisch e n Städ te n im No rde n und d e n Städ te n La tiums im O ste n und Süde n e in ze ln e Baute n di e b esonde re Stellun g Roms h e rvor. In de r unmitte lba re n Um ge bun g, abe r selbst in ganz Mitteli talie n fe hlte n solche m onum e ntale n We rke wie d e r Te mpel für die kapitolinisch e Trias, d. h . fü r Jupite r, Juno und Min e r va (Abb. 23) od e r d e r große Abwasserkan al d er Cloaca Maxima (Abb. 5a). Re in äuße rlich besaß die Stad t a m Unterlauf des T ibers allein durch ihre Lage zwisch e n ve rschi ed e n e n Völke rschafte n ein e integrie re nde Kraft, di e po litisch o ffe nba r du rc h Aristokra tie und Kö nige geprägt wurd e . Di e bun te Mischun g d e r Bevö lke rung, d ie Positio n im Gre n zge biet und die d a raus e rwachse n de politisch e und wirtschaftlich e Macht mochte n die un geh e u re n An stre n gunge n förd e rn , d e ne n m a n sich mit d e n e rwähn te n Baute n unterzog. 10

P E RI ODEN RÖMI SC HER A R C HI T EKT U R GESC HI C HT E

Äh nlich e Proble m e d e r Definiti o n bringt die Be trachtung d e r Situa tio n in der Sp ätan tike mi t sich . Bau te n bes timmte n in ihre r Gestaltung im h oh e n Maße die Vo rgänge von Kommunika ti o n , Bewegung und Ve rso rgun g und fixierte n sie wie ein Ri tual als sich wied e rh ole nde H a ndlunge n d e r Be nutzer. Solch e Ge pfl ogenh eite n h abe n ih r eige n es Le be n. Als e twa Kaise r Th eodosi us I. im J a hr 397 n . Chr. die öffentlich e Ausübung d e r p agan e n (heidnisch e n) Kulte ve rbot, wurde dieser Vo rga ng nicht übe r Nach t und ni cht vö llig überrasch e nd vollzoge n , und e r fa nd au ch ni ch t in d e m Ende d e r Kultha ndlunge n se in e n Abschluß , d e nn viele Te mpe l existie rte n we ite r. Das Pa n th e on Roms (Abb. 28) e twa weih te e rst ca. 200 J a hre spä ter Papst Bo ni faz II. in ein e Kirche (609 n. Chr.) um . Pagan e Vors tellunge n b ewahrte n aber auch die Baute n fü r Sch auspi ele, in d e n e n n och im 5 . und 6 .Jh . Aufführun ge n sta ttfande n un d die d eswege n re novi e rt und ausgeschmückt wurde n . Auch T h e rme n a nlage n, die Fora und Plätze b lie be n in Rom zum Te il bis ins 6 . .J h . in Funktion . Was abe r m achte in d e n ge na nn te n Le b e nsbereich e n d as typisch römisch e Eleme n t aus? Ein e befri edige nde An two rt sch eint a nges ichts d e r vie lfä ltige n Konzep te rö mische r Lebe nsku ltur kaum m öglich zu sein . ' 3 Inne rh alb d es skizzierte n Zeitraums vo m 7 . Jh . v. Chr. bis zum 5. bis 6 . Jh. n. Ch r. setze n sich e in zeln e Pe ri od e n n ach d e n e rwähn te n Krite ri e n d e utlich vonein a nde r ab. De r besse re n Ve rständig ung halbe r se i d esh alb e in kn a ppe r Überblick vo rangeste llt, d e r h auptsächlich die Gestaltungswe ise n in Ro m und in Italie n b e rücksichtigt. In d e n P rovinze n d es Re iches be h aupte te n sieb selbst nach d er Erobe rung durch die Rö m e r hä ufig traditio ne lle Forme n , die durch lokal a nste he nde Ma te rialie n und Technike n ihre r Bea rbe itung, abe r au ch ein h eimisch e Bilde r und O rn a m e nte ge prägt wa re n. Eine Unte rglied e rung d e r Geschichte d e r rö mi sche n Archi te ktur hilft, di e verschied ene n Faktore n d es Baue n s in ihre r gege nse itige n Beding th e it wä hre nd d e rj ewe ilige n Ze itabschni tte un d in d e n ve rschied e n e n Regio ne n zu ve rste h e n . Gewandelt h abe n sich die Mate riali e n , Sta nd und Ausbildun g d e r We rkl e ute und Archite kten , di e Ansprüch e a n d e n De ko r, d ie Vo rste ll unge n von der urba n e n und räu m li ch e n Einbindun g d e r Baute n , ihre Bed e utung für d ie Bevö lke run g und vie le rl e i Din ge me h r. Die a ngesp roc he ne n Te ilbe reich e bed in ge n sich aber im Ganze n. Mit d er Ersch lie ßung der Ste inbrü ch e im Sie dlungsge bi e t Ro ms z.B. am Sü dostabha ng d es Ka pito lshüge ls, a m Palatin und ande rswo wurde beque m e in Mate ri al gewo nn e n , d as aufgrund se in e r vulkanisch bedin gte n Ko nsiste n z e h er brü chi g blie b und für bestimmte Aufgab e n

PERIODEN RÖMISCHER ARCHIT E KTURGESCHICHTE

wie dünn e Säul e n und Ge bälke nicht geeign e t war. De r Rückschluß a be r, d aß a lle in d esh alb konstruktive Teile in d e r früh e n Archite ktur Ro ms - z. B. a m Te mpel für die ka pitolinische Tri as und di e Dioskure n (Castor und Pollux) aus Ho lz ausgeführt wurde n, wäre gewiß ve rfe hlt, d e nn and e rnorts impo rtie rte ma n be i Bed a rf gee ign e te Baustoffe . Epoche n sind Konstrukte, die sich a n d e r Vorh e rrschaft bestimmte r Ve rhalte ns- o d e r Gestaltungswe ise n ori e nti e re n . Ein e Vo rstellung vo n d e m H abitus und d e m Stil ein es solch e n Ze itabschnitts gewinnt man nur in d e r kritisch e n Prüfun g und d e r vorsichtigen Summie run g d e r ve rschi ed e n e n übe rliefe rte n Ze ug nisse und De nkm äle r. ' 4 Grundsätzlich wäre n zweie rl ei Arte n d e r Ann ä he run g möglich . Deduktiv g inge m a n von Epoch e ngre nze n aus, wie sie die historisch e Entwi cklung n a h e legt, und prüfte, wie di e Mo num e nte d as dadurch gegebe ne Bild e rgä nzte n und e rweite rte n , induktiv abe r b estimmte ma n die De nkmäl e r und nähm e si e als Grundl age e in e r De finition e ines solch e n Zeitabschnitts. '" In d e r bish e rige n Erforschun g d e r Antike gesch a h d as gl eich zeitig von be ide n Se ite n und führte zu e in e m ste te n Ausgle ich d e r Me inunge n. Vo n d e n allge m e ine n historisch e n Gegebe nh eite n h e r lasse n si ch ski zzenhaft fünf Abschnitte unte rte ilen: Königsze it und früh e Re publik (6.- 5 . Jh . v. Chr. ), di e Phase d e r mittl e re n (4 .-3 .Jh. v. C hr.) und die d e r spä te n Re publik (2.-1.Jh. v. Chr.) , die d e r früh e n und mittle re n Kaise rze it (1.- 2 ..Jh.n. Chr.) , in d e r die H e rrschaft d es Augustus ein e besonde re Bed e utung besitzt, und die Späta n tike, in d e r sich als zwei Einh e ite n d es Übe rga ngs die Perio d e d es 3. Jhs. und die d es 4. bis 6 . .Jhs. n. Chr. abzeichne n . Re in äuße rlich schli e ße n si ch e inzeln e Ep och e n durch unte rschiedli ch e für di e Baute n ve rwe nde te Ma te ri ali e n , Technike n d e r Errichtung und d e r Gestaltungsweise d e r Gesamt- wie d e r Ein zelform e n zusamme n. De re n Summ e m ac ht die j ewe ils spezifische Qualität d er Baute n in ihre m j ewe ilige n ze itlich e n Umfe ld aus. So reizvo ll e ine Ko n ze ntrati o n auf die ein zeln e n Epoch e n wä re, um im Ko ntrast die verschied e n e n Qualitä te n in ihre r m e ntalitä tsgeschi chtliche n Bed e utung h e rau szuste ll e n , so schwer fällt e in e Be trach tungsweise, di e syn chron all e Fa kto re n zusa mm e n sie h t. Deshalb se ie n Mate ria lie n und De kor a n e rste r Ste lle in e in e m diach ro n e n Durch gan g be trachte t.

1.

ßA UMAT E RIALI EN

Im 6.Jh . v. Chr. e ntstande n di e e rste n, aus Quade rn gefügten Steinbauten in Rom. Zuvor bilde te Holz d as Baumaterial, oder man führte Wände aus Flech twerk und Le hm auf: Die in di ese r Technik e rri chtete n Hütte n d es 9. und 8. Jhs. lage n verstreut auf dem Palatin oder einige n weiteren Hüge ln Roms und bestimmten schlechthin das Ausse h e n d er Sied lun ge n in Latium . Von d ieser Gestaltungsweise führte ke in Weg zu d e r spätere n Monumentalarchitektur. 16 Der Schmuck d er Bauten bli e b äußerst sch licht und besta nd woh l vielfach nur aus in d e n Le hmputz gekratzten oder gem alte n Ornamenten. Erst in d e r Königszeit, d. h. im 6 . Jh. v. Chr., brachen di e röm ischen Baule ute vor Ort in größeren Mengen Steinquadern aus graubraun e m Tuff (Cape llaccio). Er bild e te mit e inige n Varianten d as bevorzugte Material sogar noch im 5. Jh . v. C hr. und die nte für Tempelpodien und Fundamentierungen, für d ie Auskle idung von Zisterne n und Abwasserle itunge n (Cloaca Max im a) und für aufge h e nde Mauern (Abb. 5a). Da die Schichten im Steinbru ch H öhen von ca. 30 cm besaße n, wurden nur Blöcke von m ax im a l d iese n Abmessunge n gewonn e n (opus quadmtum). Monume ntalitä t hie lt sich in diese n Grenze n , aber imm e rhin e rre ichte der Unte rbau d es Jupiterte mpels auf d e m Kapito l die Höh e von ca. 3 m (Abb. 23). Das aufge h e nd e Mauerwerk bestand ne ben dem genannten Steinmate rial aus Lehmziegeln - bisweilen wohl im Fachwerkve rba nd od er mit e ingefügten Holzstützen. Hin zu kamen Säul en und Dachaufbauten aus Holz. Übe r konstruktive Details ist nur wen ig bekannt. Die Cloaca Maxima wurde in e in zeln en Abschnitten offe nbar in archaisch anm ute nde r Bauweise mit e in em falsch en Gewölbe, d. h . in h orizonta l gesch ichteten, j ewe il s vorgeschobenen Platten gesch lossen.

1

7

Die Gro ßbaute n

lündarn e nti e rte man in durchgehenden Stein lage n , so daß Roste e ntstande n, d ie sich in der Verkla mm erung der Mauerzüge gege nseitig stab ilisierte n . 18 Nach der Ein äsch eru n g der Stadt durch die Gall ier 387 v. Ch r. wurde Rom d e r Überl ieferung nach (Liv. 5,55,3ff.) angeblich vollständ ig neu, aber rasch und un geregelt e rbaut. Als Material dient in d er Ze it der m ittleren Republik der Tuff von Fidenae und der von den Grotte Oscure bei Veji, beides Städ te nördlich von Ro m. Der Wandel im Baumaterial belegt zugle ich das Ausgre ife n

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PERIODEN RÖMISCH E R ARCHITEKTURGESCHICHT E

Roms in di ese Regio n , wo 396 v. Chr. die e truskisch e Stadt Veji e robe n wurde . Die Brüche lage n nicht weit e ntfe rnt vom Tibe r, d e r so e ine n be que m e n Tra nspo rtweg bo t. Das n e u e Mate rial e rlaubte, be i größe re r Festigkeit fast d o ppelt so hohe Blöcke h e rzustelle n wie zuvor. Das gelblich e Steinmate rial mit schwa rze n Einschlüssen fand a n sta rk be laste te n Be reich e n d e r Baute n Ve rwe ndung und wurde vorwiege nd nach sta tisch e n Krite ri e n eingese tzt. '9 De nn als Füllmate ri al o d e r für we nige r kompa kte Priva tbaute n bli eb we ite rhin d e r Capellacc io in Gebrauch , für Ve rkl e idungen griff m a n zude m auf d e n glatte n und feste re n Monteve rde-Tuff zurück. Übe rhaupt mußte das Bewußtsein um die ve rschied e n e n Qualitä te n d es Mate rials sich in j e n e n Jahrhunde rte n e n tsch eide nd ausge prägt h ab e n , d e nn au ch die tradi e rte n , we nige r gute n Steinsorte n wurde n späte r imm e r n och für Fundam e ntie run ge n ve rwa ndt. Das in d e r Masse aufwe ndigste Bauwe rk nach d e m Gallie rsturm bildete gewiß di e ca.

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Kilom e te r la nge Stadtmaue r, di e aus regelmäßige n Lagen von

ca . 60 c m hohe n Blöcke n geschichte t und mit e in em hoh e n Erdwall - d e m Agge r- hinte rfütte rt war (soge na nnte se rvia nisch e Maue r, Abb. 19a). Sie läßt in ihre r Unterteilung in einze ln e Arbe itsabschnitte und mit d e m Syste m von Steinm e tzzeich e n auf eine ausge klügelte Organisa tion d e r umfangreich e n Arbeite n schließe n. "' Die Art d es Maue rbaus - nun in d e r Qualitä t p e rfe ktionie rt - übe rtruge n die Siedl e r d a nn in die früh e n Koloni es tädte, z.B. in d as ca . 330 v. Chr. gegründe te Osti a . In a nde ren Städte n Mittelitali e ns - u. a. auch in den von Rom aus betrie ben e n Ne ugründun ge n - besta nde n di e Befesti gungs- und Te rrassie rungsmaue rn aus große n polygon al (vi e leckig ) be h au e n e n und e ntsprech e nd gefügte n Blöcke n , die m e ist vor Ort ge broch e n wurde n (Abb. 4 a und b) . In se ine r urtümli ch e n Art galt diese Technik la nge Zeit in d e r Forschung als die älteste , und die früh es te n , n och se hr roh ve rke ilte n Ma ue rn ge höre n ta tsächlich zu Arllage n d es 6 .Jhs. v. Chr. in Etrurie n und La tium. In d e r spä te re n , auf Ve rfein e rung d es polygone n Ne tzes a ngelegte n We ise wa re n die me iste n Maue rn der Städte Etruri e ns, Umbrie ns und Latiums errichte t, sogar socke lartige Podi e n wi e im südlich vo n Rom ge lege n e n Segni a m Te mpel d e r Iuno Mon eta aus d e m 3 .Jh . v. Chr. 2 1 So lch e Maue rn wurd e n selbst noch im 2.Jh. v. Chr. gebaut. Eine weite re Neu e rung, die in d e r Folgezeit die römisch e Bauweise von Grund auf revoluti o nie rte , ste llte Maue rwe rk mit Mö rtel als Binde mittel d a r. Di e früh este n Belege d es 3. Jh s. v. Chr. sta mm e n aus römisch e n Koloni estäd-

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B AU M ATE RIALIE N

Le n wie Cosa o d e r Alba Fu ce ns in d e n Abruzze n , in d e ne n j eweils lokale TradiLio n e n fe hl e n . So wird sich die Technik trotz Ma ngels a n Belege n spä teste ns im 3. Jh . v.Chr. in Rom ausge prägt h abe n .22 Zu Beginn d es 2. Jhs. j ed e nfalls ko nnte m a n die Technik ( ojJus caementicium) schon m eiste rhaft nutze n. Mörtel ste llt ein e Mischung aus Kalk und Sa nd d a r. Kalk wurde vor Ort gebrannt. Se ile n sind die Produktionsstä tte n e rhalte n. Ein gutes Be ispi el für ein e n wohl vom Militä r angelegte n Kalkofe n bi e te t Ive rsh e im in d e r Eife l. 2 3 Kalk konnte m it Beimischunge n wie Pozzuol a n e rd e, di e man aus Campa ni e n importie rte , in sein er Qualitä t als Binde mittel so ve rbessert we rde n , d aß e r au ch unte r Wasse r abba nd. Vo m Ausseh e n d e r Bauten in Mittelitalie n im 5. und 4. Jh. v. Chr. ve rmitLe ln di e e rhalte n e n Reste nur ein dürftiges Bild. Da runte r fe hle n m e ist in Stein ausgeführte Bauteile wie Base n od e r Ka pitell e, abe r d ie vorh a nde n e n Trom m eln aus Stein e rforde rn solche n Schmuck. Rom bot d e n g riechisch e n Gesa ndte n , die es in diese r Ze it sch o n h äufi ger besu chte n , gewiß eine n b el're mdlich e n Eindruck. Abe r mit seine r Mau e r, seine n übe r fünfzig Te mpe ln , dem Circus Maximus, d e n Tabe rn e n a m Forum , d e n viele n e rbe ute te n We rke n und seine n reich e n Priva thäuse rn übe rtraf es bei we ite m a ll e Städte Mittelitalie ns. Die Zeit d e r spä te n Re publik ke nnze ic hn e te e in e Füll e vo n Ne u e run ge n in Ma te ria l, Technik und De kor. Vo n nun a n ko mmt d e r gräulich-dunkle Pe pe rin aus d e n Albane r Be rge n ode r se ine Va ria n te n aus Gabii und spä ter, se it d e m 2 . Jh.

v. Chr. , d e r beigefarbe ne und se hr feste Trave rtin aus d e r Gege nd von

T ivoli als Bauma te rial auf. 2 4 Wi e zuvor beim Grotta-Oscura-Tuff und spä te r beim Ma rmor aus Luni h a tte m a n in Ro m d as Ma te ri al vor se in e r m asse nhafte n Ve rwe ndung a n Baute n ve re in zelt für b eso nde re Zwecke wi e In schrifte n, Base n und Sarko phage ge nutzt. Di e n euartige n feste n Ma te rialie n erm ögli chte n di e Bewältigun g neu e r Bauaufgabe n: vo n Bögen , Wasserleitunge n , Brücke n- und Straße ntrasse n und gen e rell von große n Gewölbe n für Unte rbaute n (Substruktio ne n). Vo r alle m eröffn ete di e nun ausgeklüge lte Technik, mit Gußm aue rwe rk zu bau e n , n e u e, zuvor unbe ka nnte Möglichkeite n. 193 b zw. 174 v. Chr. e ntsta nde n a m Tibe r d ie bis d a hin größte n Gewölbeanlage n (Porticus Aemilia) d e r Antike vo n 487 m Länge und go m Ti efe (Abb. 3a). Ihre Wä nde besaße n eine Auße nhaut vo n unrege lmäßig geformte n klein e n Stein e n , die durch die Gußm asse im Inn e rn geh alte n wurde und als eine Art ve rlore n e Sch alun g di e nte ( OjJus lncertu m,

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PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

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ABB. 3. Großbau te n aus G ußm aue rwe rk d e r re publika nisch e n Zeit (m a ßstabg leich): a . Ro m , Po rti cus Ae mi lia (Grundriß und Re kon strukti o n) ; b . Ti vo li , He iligtum d es He rcul es Vic to r; c. Te rrac ina, Heiligtum d es Jupite r An x ur; cl. Palestrin a, He ilig tum d e r Fo rtun a .

Abb. 4c ). Di e n eb e n eina nde r li ege nde n Ka mme rreih e n d e r H all e e mpfin gen ihr Licht aus Dachfe nstern , ein e Lösun g, die a n m o d e rne Industri earchite ktur e rinn ert. Die Bauwe ise spa rte auch d adurch Koste n , d aß sich die Ge rüste in d e n unte re ina nder gle ich e n Räum e n durch geh e nd in de rselbe n Weise e ntsprech e nd ve rwe nde n li eße n . In d e m Areal e rrichte te n die römisch e n Beamte n in rasch e r Folge imme r n e u e Sp eich e rbaute n und stellte n dadurch d ie Ve rsorgung Roms mit Le b e nsmitteln und Luxusgüte rn sich e r. 0 5 Im

2.

und 1.Jh . v. Chr. beflügelte di e n e ue Technik die Ph a ntasie von Bau-

h e rre n und Archite kte n , und es e ntstande n j e n e ri esige n Anlage n , b ei d e re n Anblick die Zeitgenosse n zwe ife lte n , ob nicht di e Na tur unte 1jocht we rde und ihre Größe völlig übe rtri e be n sei, kurzum be i d e re n Bau sich sta rke moralisch geprägte Zweifel einste llte n. In d e r Ta t zog sich das H eiligtum d e r Fortuna in Palestrina mit seine m System von Te rrasse n , Tre ppe nwege n und Plä tze n hin-

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ßAU M A T E RI A LI EN

te r de r e igen tlich e n Stadt d e n Be rg e mpor und bildete ein e Ar t künstlich e r Staffage (Abb. 3d). Andere Heili gtümer wie das d es He rkul es vor d e n Tore n vo n Tivoli überspannte n Straßen und schufen auf diese Weise ein e n e uartige, räum li ch übe rrage nde Präsenz (Abb. 36). Nicht me h r d er Bau ord ne te sich de r Straße zu, sonde rn die Straße ve rschwand in e ine m Tunnel unte r d e n r iesenh afte n Substruktione n. Das Hei ligtum des Jupite r Anxur e rhob sich auf e in em System von Gewölbe re ih e n auf d e r Anhöh e oberh alb Te rracinas behe rrschend übe r d e m Meer (Abb. 3c) . Zah lre ich e Ville n wären hie r a nzure ihe n , für die mit ihre n Sockeln d as gle ich e g il t (Abb. 54d). Um e in e n einh e itli ch en Baugrund h e rzuste ll e n , h ä tte n m e ist Planie rungsarbeite n gere icht. D ie Gestaltung m it d e n n e ue n Möglichke ite n d es Opus Caementicium in Fo rm von oft noch übereinande r gestaffelte n Boge nre ihe n ve rli e h n ach auße n hin d iese n An lage n ihr aggressives, gegen d ie Natur gewa ndtes Gepräge. De nn di e Bogenre ih e n übe rwa nde n so uve rän all e Unebe nh e ite n d es Ge lä nd es und schufe n zugl e ich noch a ls Läde n oder Magazin e nutzbare Räumlichke ite n. 26 Die Form d e r ble ibe nd e n , n ach außen sich tbaren Verscha lung d es Opus Cae menticium änderte sich im Ve rl auf der spätre publika nisch e n Ze it ras ch . Waren es zu Beginn unregelmäß ig rohe Ste in e von Faustgröße, d ie h aup tsächli ch d ie Gußmasse von auße n verd eckte n, so wurd e n sie bis zum Ende d es 1.

Jhs. v. C hr. immer rege lm äß ige r ( ojnlS quasi reticulatum, Abb . 4f) und e r-

gaben d as n e tzartige Muster d es OjJus R eticulaturn (Abb. 4g) . Man hat die Entwicklung als Rationalisi e rung d e r Baum aß na hme n verstanden, d e nn di e rege lmäßig be haue n e n Ste ine h ä tte n auch ungele rnte Arbe iter am Bau schichte n könn e n ."7 Di ese Erklä rung läßt offen , warum es zwe ihundert J a hre dauerte, bis man di e j a im Grund e re lativ einfach durchführbaren Verbesserungen vo rn a hm. Gewiß bestimmte n zusätzli ch wen iger ratio nale Momente die Art und We ise d e r Gesta ltun g. Die regelm äßige Fügung e rweckte den Eindruck e in er festen Mauer, und di ese Qua lität wollten di e Unte rn e hm e r ohne Zweifel ihre n Kunden verm itte ln , obwohl obj e ktiv di e e ine Art der Fügu ng d e r a nde re n kaum nachsta nd , da di e Stärke d e r Mau e rn vor alle m auf der Festigke it d e r G ußmasse im Inn e rn be ruhte . Noch zur Ze it d es Augustus p läd ie rte Vitruv (2,8) als Architekt für das alte rtümli ch e (anliquum) Ojms lncertum (Abb. 4e) und gegen d as Re tikulat. Seine Argumentation e rlaubt e in e n Einb lick in di e Motivationen, d ie zu d e n Veränd e rungen führte n. Das lnce rtum bi lde nicht so le icht Risse, d ie sich im Retikul at e ntlan g den Fugen weit ausbre ite n konnten. Dafür se h e di eses besse r aus. De n Auftraggebern wird e ntge-

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PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

b.

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ABB. 4. Übe rbli ck übe r Maue ra rte n (sch e ma tisi e rt): a . und b. Polygo nalmaue rwe rk; c. G ußm a ue rwe rk mit Hol zve rsch alung ; d. Schnitt durch e ine Maue r mit Gußke rn und Steinve rsch alun g; e . Incertum ; f Quas ire tikul a t; g. Re tikula t; h . Testace um ; i. Lista tum.

ge n alle r Be te u e rung e inzelne r Arc hite kte n das Re tikulat als fest gefügt und d a mit stabil e r e rschie n e n se in. Diese Diskre pa nz zwisch e n Sein und Schein , zwische n Qualitä t d es Ma te rials, d e r Festigkeit in sein e r Ve rlegung und dem H a ng zum schöne n Schein wurde von Vitruv in seine n Ausführunge n übe r

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BAUMATERIALIEN

Mauerwerk vielfach th ematisiert, die allgemeine Entwicklung war aber au ch auf gefälliges Aussehen b edacht. Welche Bedeutung d er äußeren Erscheinung d es Mauerwerks zugemessen wurde, wird vielfältig d eutli ch. Am Ka pitolste mpel vom Te rracina z.B. e rze ugte n die Werkleute durch d e n regelmäßigen Wechsel von h ell e n und dunklen Ste in e n im Retikulat e in Schachbrettmuster, das abe r durch d e n Stucküberzug d e r Wände verdeckt wurde und später d e n antiken Besuch ern gar nicht m e hr sichtbar war. 28 Offenbar so ll te d ie Mauer schon im Roh zusta nd e in e bestimmte ästhetisch e Qualität e nth alten, die vor alle m ihre Festigke it zum Ausdruck brachte. Aus ä hnli ch en Übe rlegunge n übernahm z. B. Herodes d e r Große für se in en Winterpalast in J erich o diese Bauwe ise, und andere Bauherre n im Osten des Römisch en Re iches sch lossen sich vereinze lt se in em Vorbi ld an . Obwoh l also di e Technik dort völlig fremd war, verband man mit ihr ansch ein e nd wese ntli ch e, nicht a lle in technisch begründba re Qualitäten . De nn andernfalls h ätten traditionell e Bauweisen ausge re icht, wie die Fü lle d e r übrige n erhalte ne n Baute n le ich t bezeugt. 2 9 In der Schlacht vo n Actium (31 v. Chr.) un te rlagen Kleopatra und Antonius dem künftigen Herrscher der Welt Octavia n Augustus. Dieses Datum gilt als Wendepunkt in der römischen Geschi ch te. In der Baukunst führte die augusteisch e Zeit ni cht zu völlig neuen Konstruktionsweisen_. In sgesamt abe r zeichnete sich e in Be müh e n um ein e gesteige rte Festigke it und Quali tät ab . In der Verschalung der Cae m e nticium-Mauern setzte sich e in regelm äßiges Retikulat durch, wie es zum Beispiel a m Mauso le um d es Kaisers a uf dem Marsfeld in Rom belegt ist (Abb. 4g) , während a n den etwa gle ichzeitig erri chtete n Teilen des Hauses des Augustus auf dem Palatin die Steine e h e r noch in tradition ell e n Formen zu seh en sind .~0 Die Fundamentierungen vo n Tempeln , z.B. an dem des Mars Ulto r a uf dem Augustusforum (Abb. 57), legte ma n auße rordentlich solide an . Auf all e n Feldern entstand e n Ko nstrukti o ne n , die e in neues Formen bewußtse in verraten.!l' Technisch e p e rfe kte Konstruktionen bot das 7 v. C hr. e ingewe ihte Diribitorium auf d em Marsfe ld , wo die Stimm e n aus d e n Wah le n ausgezä hlt wurden (Abb. 25c) . Es soll die weiteste freitragende Holzdeckenkonstruktion d er Antike besessen h aben. Ein e r d er 30 m langen und fast 50 c m dicken Balke n aus Lärch en h olz wurde als ein Verweis auf die technische Leistung in dem h allenartige n Bau selbst ausgeste ll t. In der Zeit des Augustus wußten die Architekten d ie vorhandenen Technike n m e iste rh aft zu handh abe n und g in ge n dabei viel-

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PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

ABB. 5. Gewö lbe und Bögen: a. Rom, Cloaca Maxima.

fach an die Grenzen des Möglichen. Aquädukte wie der Pont du Gard bei Nimes (Abb. 5b) oder Brücken wie die über den Guadiana vor d en Toren Meridas in Spanien belegen e indrucksvoll diese FähigkeitenY Dennoch machten den großen Wandel der augusteische n Zeit in der Arch itektur vor allem das neuartige Ornament und ei n e konzentrierte Raumdisposition aus, die zu ein er ganz eigenständigen Architektursprache führten. Sie hob frühere Antagonismen und Widersprüche auf. Italische und griechische Formen verschmolzen zu einer Einheit, die die früheren Gegensätze hinfällig erscheinen ließ. Die Tempel der mitte l- und spätaugusteischen Zeit, d. h. der J ahrzehnte vor der Zeitenwende bis zum Tode des Herrschers 14 n. Chr. , verdankten ihre Außenwirkung den hohen Marmorsäuien mit korinthischen Standardtypen an Kapitellen und den steinernen Giebeln mit figürlichem Schmuck (Abb. 15a. 26). Da nun mit einer gewissen Einheitlichkeit a lle Tempel der wichtigsten Staatsgötter aus Marmor errichtet waren und mit der korinthischen Ordnung zugleich die aufwendigste Form zeigten, gli chen sie sich untereinander in ihrem Wert an . Spannungen und Gegensätze zwischen den unterschiedlichen Formen und Materialien und ihrerTraditionsbindung, wie sie die Zeit der späten Republik kennzeichneten, gab es nun nicht mehr. Die Vereinheitlichung von Material und Form auf höchstem Niveau nahm der aggressiven Konkurrenz der Stifter ihren Stachel, d a nun nach e iner allgemein verbindlichen Norm allemal das Bestmögliche gebaut wurde.3~ In der Zeit nach Augustus gewannen gebrannte Ziegel als Baumaterial an Bedeutung. Die Ziegeleien lieferten alle möglichen Produkte, in republikanisch er Zeit beispielsweise produzierten e ine ganze Reihe lokale r Ziegele ien in

BAUMATERIALIEN

ABB. 5. Gewölbe und Böge n: b. 1mes, Po n t du Garcl.

Itali e n spezielle Form ele m e nte für Säulen und Thermenbauten. Abe r seit dem

1. Jh.

n. Chr. e rse tzte das Ma te rial zun e hm e nd d ie üblich e Re tikulatve r-

kleidung d es Caem e nticiumke rn es (o/Jus testaceum, Abb. 4 d und h). Wi ed e rum h and elte es sich um d e n be ka nnte n Vorga ng. Ein te ures Material, das zuvor led igli ch für spezielle, stark be las tete Teile Verwendung fand, setzte sich zune hm e nd durch. Offe nbar versprachen sich di e Auftraggeber davo n m e hr Sicherh eit. Als e rste n Großbau Roms li eß Tiberius 20-23 n. Chr. für di e Praetorianer am Ra nd e d e r Stadt das Lage r in Ziegelmauerwerk ausführe n (Abb. 6a ). Die Wallmauer von insgesamt ca.

1

600 rn Lä nge und e in e r Höh e von ca. 4 ,50 rn

war auf d e r Außenseite durchgeh e nd mit Ziegeln verkle id e t, besaß inne n aber e ine Se rie vo n Kamm e rn a us Re tikulat. Die als solider a ngese h e n e Technik wurde also auße n eingese tzt. Die Ziegelverkleidung bestand dabe i aus dreieckigen Keilen, die aus ca. 4 cm dicken, quadratischen Platten geschnitte n wurden .34

In der Folgezeit e ntsta nd aus d e r Ko mbin ation von Re tikul atfl äch e n und Ziegelstre ife n eine Art vorgeblendetes Fachwerk ( opu.s mixtum) , das wi e üblich auf die Außenseite d e r gegossenen Wänd e beschrä nkt bli eb. Erst seit d e r Zeit Do mitia ns ve rstärkte man die Mauern zusätzli ch mit durch ge h e nd e n Lage n von Bipedales (= 2 römisch e Fuß) , d . h. a n d e n Außenseiten 60 x 60c m m essende n Ziegelplatten. Sie tragen h äufig Stempel d er Ziegeleien, die sich über d ie Nennung d e r Namen und se lten e inm al d er Konsuln ziemlich exakt und biswe il e n auf das J a hr genau da ti e re n lasse n und ihrerse its Aufschlüsse übe r d ie ze itlich e Einordnung d e r Bauten und auch d e r Bauvo rgän ge vermitteln.

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

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ABB. 6, Rom, ausgede hnte Ziege lbauten (maßstabgleich): a. Praetorianerlager; b. Palatin, Flavierpalast.

So ließ sich das Pantheon in sein e r heute sichtbaren Gestalt den ersten Regierungsjahren des Hadrian ( 117-138 n. Chr., Abb. 28) zuordnen, in den Palastbauten Domitians (81-96 n. Chr.) auf dem Palatin erwies sich die Domus Flavia gegenüber dem Stadion am Wohntrakt der Domus Augustana als der frühere Teil (Abb. 6b), der vor 92 n. Chr. abgesch lossen war,35 Die gestempelten Ziegel geben ferner Umbauten und Reparaturen zu erkennen, am Pantheon aus severischer Zeit (Septimus Severus 193-211 n. Chr.) und auf dem Palatin aus hadrianischer und severischer Zeit.36 Die statischen Qualitäten des neuen Materials ermöglichten vorher ungeahnte Konstruktionen , die man als zweite Revolution - nach der Einführung des Opus Caementicium - der römischen Architektur ve rstanden hat. Aus mehreren Wänden kompon ierte Mauerzüge trugen Tonnengewö lbe mit Spannweiten von fast 30 Metern wie in der sogenannten Aula Regia (der königlichen Halle) im Domitianspalast auf dem Palatin oder Kuppeln von über

ßAU MATERIAL! E N

40 m Durchm esse r wie im Pantheon Hadrians (Abb. 6b. 28). Diese Leistungen be ruhten auch auf einer umsichtige n Ve rte ilung von schwere n und leichLe n Baumate rialie n in d e n Gewölben , die im Scheitel nur noch aus e ine r Kappe aus Bimssteinlapilli bestanden und dere n Stabilisierung durch Ziegelbände r e rfolgte , durch e ingefügte Amphore n leichte r wurde ode r auch durch in einande r gesteckte Tonröhre n.37 Di e e ntwe rfe nde n Baumeiste r wußten ihre Erfahrung souve rän für di e ne ue n Aufgaben zu nutze n. Sie schufe n Kuppeln vielfältigster Gestalt, di e d e n e inzelnen Räum e n ein ganz individuelles Ge präge verliehe n und dadurch die Bes uch e r faszini e rte n. Die unte rschiedlich e n Säle d e r Villa Hadrians in Tivoli überraschen mit ein e r Fülle von Lösunge n, e be nso wi e di e e twa gl e ichze itig e ntstanden e n The rme nbaute n von Baiae (Abb. 47). Abe r auch in d e r Bele uchtung ände rte sich d e r Geschmack. Man gab h ell durchle uchte te n Räume n mit große n Fe nste rn d e n Vorzug, e in e Aufgabe, die z. ß. in den Therme n nicht le icht zu lösen war. Nach d e n e rhalte n e n Befund e n z. B. in d e n Ze ntralLhe rme n von Pompeji (Abb. 46d), d e n Forumsth e rm e n von Ostia und vi ele n a nde re n m e hr gab es riesige Fe nste röffnunge n - späte r vor all e m in d e n große n Kaise rth e rm e n Roms (Abb. 4 9) .½8 Offe nbar h a t m a n d as Ziegelmate ri a l in d e n Provinze n unterschi edlich aufge nomm e n , wie übe rhaupt viele r ~gional begre nzte Sonde rform e n zu un te rsche id e n sind. In Obe ritali e n ware n schon in auguste isch e r Ze it Sta dtmaue rn aus diese m Mate rial errichte t worde n , z.B. in Turin. Besonde rs im Bere ich der Militärarchitektur d e r Legionslage r und d e r von ihn e n ve rsorgte n Bauvorhabe n b egegn e n nach der Mitte d es 1.Jhs. n. Chr. Zi egel in zun e hme nde r HäufigkeitYJ Im Oste n d es Re iches hingege n wa ndte man das Ma te rial nur zöge rnd an, währe nd tradition e lle Konstruktionsform e n vie lfach beibehalte n wurde n. Erst se it trajanisch e r Ze it (98-117 n. C hr.) gewann es zune hme nd an Be lie btheit. Als einer d e r erste n Baute n in diese r Region wurd e n di e Wände hinte r d e r Marmorfassad e d e r vo n Ti. Iulius Ce lsus Pol e maeanus gestifte te n Bibliothe k in Eph esos mit Zi ege ln ausgeführt (Abb. 51) .,1° Im Briefwechse l mit Trajan be ri chte t Plinius dj . a ls Statthalte r von Bithynie n von eine m Archite kte n , d e r se in e n Konkurre nte n wege n d e r Art d es Maue rbaus kritisie rte (e p. 10 ,39). De nn di e fast 6 ,50 m dicke n Wänd e aus Opus Cae me nticium in d e m Th e rm e ngymnasion von Nikom edia konnte n n ach Meinung d es Wid e rsachers die Gewölbe nicht trage n , we il si e nicht mit Zi ege ln ve rkl e id e t wa re n. Im Prinzip abe r stützt d e r Caem e nticiumke rn d e n Aufbau . De r

PERIODEN RÖMISCHER ARCHIT E KT U RGESCHICHT E

Archite kt ließ sich also vo n d er sch einbar besse re n Qualitä t d e r n e u e n Technik bl e nd e n. Unte r d e n H e rrsch e rn d e r seve risch e n Dynastie ( 193-2 35 n. Chr.) wurde di e Zi egelproduktion in d e r Umgebung Roms zun e hme nd staatlich kontrollie rt, und sie na hm mit d e m le tzte n Herrsch e r d e r Dynastie ein d e utli ch es Ende. Die Th e rm e n d es Ca raca ll a, di e nach Aussage d e r Zi ege lste mpe l im ze ntrale n Teil um ca. 21 2 n. Chr. abgeschlosse n ware n (Abb. 4 96) , bilde te n e in le tztes Ze ugnis für eine e ige nstä ndige , wohl zur Durchführung d es Großbaus e igens ausgewe ite te Produktio n. Die umgeb e nd e n Hall e n stellte n noch Heliogabal und Seve rus Alexa nde r fe rtig, abe r danach wurde n so gut wi e ke in e Zi ege l m e hr produzi e rt. Vi e lme hr g riff man b e i d e n Ko nstruktion e n d es 3 . Jhs. n. Chr. a uf alte Bestände von Zi egeln ode r auf Ma te ri al vo n Baute n zurück, di e m a n nied e rl egte . Selbst di e Stadtmaue r, die Aurelian (270-275 n. Chr. , Abb. 19b) zur Ve rte idigung Roms errichte n li eß , b estand zum großen Tei l aus d e ra rtige n Spolie n , und d e r Be itrag aus ze itgle ich produzi e re nde n Ziege le ie n bli e b ge ring. Erst für die Th e rme n d es Di o kl e tia n (erbaut zwisc he n 298- 305 n. Chr. , Abb. 4 9c) o rganisie rte n di e He rrsch e r e in e n e ue Zi egelproduktio n , di e wi ed e rum in ko nsta ntinisch e r Zeit, d.h. ca. 330 n . Chr. , ihr Ende n a hm. Imm e r wied e r gab es ve rein zelte Produkti o n sschübe, sogar noch unte r Th eod e rich d e m Große n (4 74- 526 n. Chr.), abe r es h a nde lt sich um b egre n zte Me nge n.41 Mögliche rweise als Fo lge d es Rückgangs d e r Zi ege lproduktion prägte sich zu Beginn d es 4 .Jhs. als Ve rkle idung d es Cae m e nti ciumke rn es e in e n e uartige Mischung vo n Ziegel- und Tuffste inschichte n aus. De ra rtige Ve rbindun ge n gab es sch o n zuvo r, aber nun wechseln Stre ife n und Bä nde r ( OjJus Vitt aturn o d er Listaturn, Abb. 4 i) von e twa fa ustgroße n Steinb rocke n mit Ziegell age n. De nn och galt di e rein e Ziege lve rkle idun g o ffe nba r als h öh e rwertig, d e nn die Maue rn d e r Kirch e nbaute n d es 4. und 5 .Jhs. in Ro m , z.B. San Giova nni in Latera n o (Abb. 40a) , sind mit Ziegeln ve rkle ide t, währe nd für di e Fundame nte vi elfac h die Mischtechnik gewä hlt wurde. Auch die aureli a nisch e Sta dtmaue r (Abb. 19 6) höhte ma n un te r Maxe ntius zu Beginn d es 4 .Jhs. und an d e n Tore n und Türm e n unte r Ho no rius zu Beginn d es 5 .Jhs. n.Chr. in Zie geln auC so daß sich die e inze lne n Ph ase n im h eutige n E rsch e inun gsbild d e r Mau e r kaum von ein a nde r abh e be n .'!" Sch o n in au gusteisch e r Ze it e ntstande n übe rkuppelte Säle mit ein e m Durchmesser vo n übe r 21 m. Eine Th e rme n a nlage a n d e n H ä nge n von Baiae

B AUMA T E RIALI EN

in d e r Näh e von Neapel z.B . h at ihr Ze n trum in eine m solch e n kre isrunde n Ra um , d e m soge n a nnte n Te mpio di Me rcurio (Abb. 4 7) , und d as Laconic um de r T h e rm e n d es Agrippa auf d e m Ma rsfeld d a rf ma n ä hnlich e rgä nze n . Se it d ieser Ze it m e hrte n sich in d e n rö misch e n Baute n un gewö hnlich e Lösunge n rür Kuppeln , e in e n e u e Qualitä t e rhie lte n di e Bestre bunge n abe r e rst in d e r m ittle r e n Kaise rze it. Die technisch e n Vorausse tzunge n wurde n d abe i bis in die Spätantike hine in stä ndig ve rbesse rt, nicht zule tzt weil sich au ch di e ästhe tisch e n Anforde runge n ä nde rte n. So gelang es in d e r mittl e re n Kaise rzeit, du rch die Ze ntrie rung d e r Ge rüste regelmäßige Kuppelfo rme n o hn e größere Ve rfo rmunge n im Gewölbe zu schaffe n . Dab e i stabilisi e rte n di e Baule ute die Kup p eln zusätzlich durch eine n Strahle nkra nz eingelegte r Zi egelrippe n , ab e r auch wie zuvor durch Abstufunge n d e r Ma te riali e n. Auf di ese We ise ko nnte n sie in di e Gewölbezon e zusätzlich Fe nster e infüge n , welch e die Be le uchtungsverh ältnisse im Inn e rn d e r Baute n d e utlich ve rände rte n. Sta tt durch eine Ö ffnu ng im Sch e ite l ka m d as Licht durch e in e Re ih e vo n Ö ffnunge n vo n d e n Se ite n h e r und ve rli e h d e n Mosaike n o d er Ma rmo rde ko ra tio n e n d es Inn ere n e rst ihre n stra hl e nde n Gla nz. Zu gleich n a hme n die Baute n in ihre n Gesamtprop o r tio n e n an H öh e zu , de r Raum ei ndru ck wu rd e durch di e Steige run g des Volum e ns re ich e r und feie rli ch e r.4:l Seit d e m

2.

Jh. n . Ch r. wu rd e auf diese m Feld mi t n e ue n Ko nstruk tio ns-

technike n expe rime n tie rt. De nn für d ie Kuppe ln ve rwa ndte ma n zun e hm e nd To nrö hre n , di e in e ina nde r gesteckt Kre ise o d e r Kuppe lko mpa rtim e nte e rgabe n und d a mit e in e verl o re n e Ve rsch alun g d e r d a rauf gefüllte n G ußm asse bi lde te n. Seit d e m 4. Jh. n . C hr. di e nte n die Rö hre nko nstruk tio ne n unmi tte lba r als Gewölbe. Sie hi e lten allein durch die Binde mi ttel zwisch e n d e n Rö h re n zusamm e n , wurde n d adurch leichte r, alle rdings auch gege n Witte rung a n fä lliger, so d aß sie m e ist mi t ein e r e ige ne n Ziegelübe rdachung geschü tzt wurde n .'14

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

2. BAUORNAMENT UND SCHMUCK

Nach modern e n Vorstellungen setzt sich die Erscheinung architektonischer Werke aus zwei weitgehend voneinander unabhängige n Teilen der Gestaltung zusammen. Die Räume und die volumenbildenden Körper werden von dere n Grenzen , d . h. den Böden, d e n Wänden, Stützenreihen und Dekke n bestimmt, wobei zusätzliche Elemente wie Rampe n , Treppen oder Staffelunge n d er Einzelelemente, aber auch die Lichtführung, Akustik und Faktoren, die das Raum e rl ebnis ausmach e n , hinzukommen. Diesem Skelett, das aus ganz unte rschi ed lichen Materialien und Formen bestehen kann , wird der Dekor aufgesetzt, der die Fläch e n und zentralen Punkte schützt, gliedert und schmückt. Im Grunde käme Architektur nach Überzeugung einzelner radikaler Architekturkritiker der Neuzeit ohne Dekor aus. Soweit ging man in der Antike nicht. Im Bereich d er römischen Rechtsprechung z.B. unterschied m a n zwischen instrumentum und ornamentum, d. h. zwischen unte rschiedlich e n Arten von Zusätzen. Zum instrumentum zählten di e Gegenstände des Haushalts: Möbel, Geräte, Geschirr und auch Türen , zum ornamentum die fest mit d e r Architektur verbundenen Installation e n wie z.B. die Hypokauste n (Fußbode nh eizungen), die Inkrustationen der Böden und Wände aus kostbaren Marmorplatten, d e r Wandputz, die Gärten und Springbrunnen. Sie di e nten d e r voluptas, d. h. d em Vergnügen, durften aber d e nnoch z.B. bei Erbstreitigkeiten nicht einfach herausgerisse n und veräußert werden. Die ästhetischen Normen und Vorstellungen von der Einheit d e r Gebäude prägten in diesem Fall die juristische n Normen.4!\ In der Praxis sah es anders aus. Römische Machthaber plünde rte n in den eroberte n oder d e n von ihne n abhängigen Gebieten di e Gebäude und deckten dabei z.B. die marmorne n Ziegelplatten des Tempels der He ra bei Kroton ab oder rissen figürliche Elfenbeinreliefs an den Türen des Tempels d er Athena in Syrakus h eraus (Cic.,Verres 2,4,123ff.). Aus d e n Giebeln von Tempeln Griechenlands entfe rnte man noch in augusteischer Zeit bisweilen Skulpture n und schaffte sie nach Rom oder übernahm später se it d em 3.Jh. n. Chr. a us stadtrömischen Bauten Marmorreliefs für di e Ausstattung von Böge n, unter denen der des Konstantin zweifellos das be ka nnteste Beispiel darstellt.1li

BAUO R NAMENT UND SC H MUC K

Die Eige n a rt d es De ko rs ha t sich im Lauf d e r römisch e n Geschichte grundlegend gewa nde lt. Zu Beginn , im 6 . und 5. Jh. v. Chr. , d o minie rte n einh eimisch e italisch e Ges taltun gsprinzipi e n die Ausführun g un d wurde n d a nn zun e hmend in mittel- und spätre publikanisch e r Zeit um ne u e, unte ri talisch e o d e r m utte rlä ndisch-griechisch e Ele m e nte be re ich e rt. In d e r früh e n Ka ise rze it bilde te sich e in umfasse nd n e ues System a us, d as m a n wegen se in e r Einzele lem e n te a ls ko rinthisch e O rdnung bezeich ne n kö nnte und d as sich in wese ntliche n Züge n bis in die Späta ntike hin e in be haupte te . Der Aussta ttun g d e r Baute n ge h ö rte n se hr unte rschi edli ch e Te il e a n . Neb e n d e n eige ntlich e n a rchite kto nisch ge bunde n e n Orn a m e nte n wie d e n Profill e iste n , d e n Base n , Kapite lle n , Kasse tte ndecke n und Dachra ndabschlüsse n kam de r Schmuck d e r Fläch e n hinzu , z.B. di e un terschied li ch e n Arte n d e r Fußböd e n od er d e r Wa ndverkle idunge n . In diese Syste m e wurde n auch a ll e möglich e n we ite re n Ele m e nte integrie rt: Wasse rspi ele , mech a nisch e E inric htungen , Vo rhä nge, Pfla n ze n , Sta tue n und vi e les ande re m e hr. Die Füll e d e r E rsch ein unge n kö nn e n di e fo lge nde n Be m e rkunge n so mit nur a nde ute n , wobei die Orn a me nte d e r e ige ntlich e n Archite kturte il e hi e r im Ze ntrum ste h e n soll e n . In e ine m se in e r Gedi chte (2,3 1) be ri chte te d e r in a uguste isch e r Ze it lebende Di chte r Properz, e r wäre vo n d e r Einweihun gsfeie r d es 28 v. Chr. geweih te n Te mpels für Apo llo n auf d e m Pa la tin zurückgeke hrt. Von d e r Gesa mte rsch einung d e r An lage e rfahre n wir a us se ine n Wo rte n nich ts, nur d aß Säule n aus kostbare m h o niggelbe n numidisch e n (n o rdafrika nisch e n ) Ma rmo r d ie Hall e n d es Bezirkes truge n , d aß d azwisch e n Fi gure n d e r Töchte r d es Dan aos sta nde n, we iterhin e in Altar mit Statue n vo n vi e r Küh e n - We rke n d es attisch e n Bildhau e rs Myro n - und e in Ma rmorbild d es Apo ll o n. Die Mitte nahm d er Te mpel aus h e ll e m Marm o r e in , und d esse n Gie be l be krö n te d e r Wage n d es He lios. Die Tü re n zeigte n a us Elfe nbein gefe rtig te Reli efs: di e N ied e rl age d e r Kelte n vor De lphi und d ie Tö tung der Niobid e n . In be ide n Fälle n h a tte Apo llon die H ybris d e r Me nsch e n bestraft, ,17 Auch we nn di e d emo n strativ zur Sch au gestellte Spo ntaneitä t d e r Äuße run ge n gewiß nu r e in Stilmittel d es Dich te rs bilde t, dürfte p rinzipi e ll Archi te ktur in di ese r We ise wahrge n o mme n worde n se in , wie zahllose we ite re Hinwe ise in d e r a ntike n Lite ratur belege n . De n Eindru ck bestimmte n e inzelne kostba re Archite kturteile, also vo rwiege nd Säule n , Gie be l und T üre n und d azwi sch e n Sta tu e n . He utzutage wäre ein Archite kture rl e bnis wohl stä rke r vo n E indrücke n ab-

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PERIOD EN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

strakter Werte, beispielsweise d es Raumes und d e r Disposition d er Te ile b estimm t oder auch von d e r Qualität d e r Ausführung. Dazu äußerten sich die antiken Quellen sehr selten. Vielme hr ve rsuchte n schon die Auftraggeber, d ie Erwartungen zu erfülle n. Als C. Plinius pla nte, e in auf se ine n italisch e n Gütern gelegenes Heiligtum der Ceres zu e rneue rn , forderte er seinen Architekten Mustius brieflich ( e p. 9,39) auf, vier Marmorsäulen zu kaufe n - die Art übe rli eß er ihm-, Marmorpla tte n , um Fußboden und Wände zu verkleide n , und ein ne u es Kultbild, we il d as alte aus Holz durch die Zeit verstümmelt wäre. Merkwürdig be rührt d a rin d e r pragm a tisch e Ton. Aus unse rer Sicht würde n wir e rwarte n , daß der Auftragge be r zunächst die allgemeinen Vorstellungen d e r Planung e ntwürfe und zugleich einem bes timmte n De kor d e n Vorzug gäbe. Plinius aber inte ressierte sich nur eingeschränkt für diese Fragen, in welch e r Ordnung d er Temp e l gebaut we rde n sollte und damit in welch e m Orname ntsystem, sondern in e rste r Linie für das Mate rial. Wa r es beschafft, e rledigte d er Architekt d e n Rest. Zahllose Nachrichte n bezeuge n für römisch e Auftraggeber e ine ve rgle ichbare H altung. De r Wert ein es Gebäudes m aß sich in kostba re n Einzelte ile n, und d a runter vor alle m an d er Me nge , Größe und Ste insorte d e r Säu le n . Schon Cicero versuchte , eine Steuer, die speziell auf Säulen e rhobe n wurde (ad Att. 12,21 , 1) , zu umge he n , und Seneca richtete zornige Schmähungen (e p. 86,6) gegen d e n Prunk in den Badegebäuden d e r Freigelasse n e n . Der Aufaand äußerte sich dort vor allem in d e r Fülle von Standbild e rn und Säulen , die nichts truge n , sondern nur als Ornament aufgestellt ware n, um d e n erbrachten Aufwand zu d emonstrieren. Säule n bildete n fo lglich für di e Zeitgenossen trotz oder gerade au ch wegen der Kritik den ze ntrale n We rt römischer Archite ktur. Eine a nde re Qualität machte das Material a us. Darunter schätzte man die verschiedenartige n und -farbigen Marmore und die a nde re n aus dem Osten importie rten Sorten von Hartgesteinen am höchste n. Darunter war nach d e m Preisedikt d es Kaisers Diokletian (284-305 n. Chr.) d er violett gesprenke lte Marmor von Synnada (Pavonazzetto ) a m teuersten, weil er die längsten Transportwege zu Lande e rford erte. Die Vorgänge d es Abbaus, d es sehr umfangreich e n H a ndels und d er Bearbeitung sind gut unters ucht1 weniger die Frage d e r Ve rwendung. Offenbar ve ränderte sich auch d as Inte resse a n bestimmten Steinsorten. In der Spätantike e twa erfreute sich d e r rote' Porphyr aus Ägypten großer Beliebtheit.4 8

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BAUORNAM ENT UND SCHMU C K

Die Ästhetik des römischen Ornaments folgte derartigen Erwartungen. Die Schäfte der Säulen e rhie lten einen besonderen Platz im Gesamtzusammenhang d e r Archite ktur. Vielfach standen sie auf Podesten, traten über Ve rkröpfungen aus dem Kontinuum der Wände hervor und wirkten durch ihre gla tte, vielfach polierte Auße nfläche ohne Kanneluren, wodurch das verwend e te Material unmittelbar erkennbar und in sein e m Wert sichtbar wurde. Oft handelte es sich auch um 15-20 m lange Schäfte aus einem Stück. Damit präg1cn sich Gestaltungsprin zipi e n aus, die sich deutlich von griechisch e r ArchiLe ktur, aber auch von modernen Vorstellungen abh oben. Die Wirkung sollte ganz dinglich übe r d e n materielle n Aufwand erzielt werden und erst im Zusammenhang damit auch über die Machart sowie über die De tailgestaltung des Säulenschmucks und der Ornamente.'19 Ein Teil des Arch itekturschmucks besaß keine unmitte lbar verständli che inhaltliche Konnotation . Di e Gestalt von Kapitell en, Gesimsen, Profilform e n . und dergle ichen bewe rteten di e Baumeiste r fo lgli ch nicht am Inhalt d e r Darste llung, sonde rn an d e r Konve ntion. Vitruv z. B. (4,2,5) wa ndte sich vehement gegen die Übernahme von Tropfen pla tte n in d as G ieb elgesims d e r dorischen Tempe l, da diese Lösung an griec hische n Baute n nicht begegne te, und e benso gegen Rohrste nge l anstelle von Säulen in d e r Wandmal e re i ( 7 ,5,3 ). In seine n Urte il en orientierte e r sich an zwe i Insta nze n: d e r griech ischen Tradition und d e m Vorbild in d e r Natur. Dennoch mußte se lbst e r e rke nn e n, daß neuartige Ornam e nte e ntstande n (4, 1, 12) und daß die Strenge se in er Systematik etwa vor der griechisch-korinthisch e n Ordnung ve rsagte, für die es zwar e in Kapitell , aber ke in e eige n e n Gebälkformen gab. Obwohl e r nun e in e rse its ein e Ve rmischung dorisch e r und ionischer Gesim se able hnte (4,2,5) , plädierte e r andererse its nicht für e in e dritte e igenständige Lösung, sondern für ein e Ve rbindung der korinthische n Säu len e ntwed er mit dorisch e r oder mit io nisch e r Ordnung. Die Systematik barg also viele Wide rsprüch e in sich, und die Praxis sah anders aus als das Bemühen, Gestaltun gsprinzipien e in er Theorie e ntsprech e nd zu klären ."" Wi e man mit Ornamenten umging, und wie man sie wählte, ve ranschaulich e n vor allem di e erh alte ne n Befunde. Einige Verfahre nsweise n , nach denen die römisch e n Baumeister Ornam e nte schufen, seien als Beispie le vorgeführt. De r Fundus bestand aus den existierende n Formen . Zunächst griffen di e Ve rfe rtiger d e r Terrakotte n auf etruskisch-italische Vorbild e r zurück (Abb. 23b) , später flosse n auch griechisch e Ornamente ein. Für d e n Ste inbau bot die griechische Baukunst e in gro-

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PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

ABB. 7. Rom, Porta Maggiore, Bossensäulen.

ßes Reservoir an Vorbildern. Die Art der Übernahme reichte bis zu regelrechter Kopie, z.B. einzelner Teile der Bauten auf d er Akropolis, am Forum des Augustus in Rom oder später an den großen Propyläen, die unter Antoninus Pius

( 138-16! n. Chr.) in Eleusis errichtet wurden.5 1 Späterhin, nachdem sich in der Marmorarchitektur Roms als dem Zentrum des Imperium eine eigene Sprache etabli ert hatte, ah mte man den Schmuck ihrer Bauten in Italien und den Provinzen nach. Zu einem unter Claudius (41-54 n . Ch r.) errichteten Stadttor in Ravenna, der sogenan n ten Porta Aurea, gehörten Kapitelle, die als einzige überraschenderweise denen des unter Augustus gebauten Apollontempels auf dem Marsfeld im Aufbau glichen. Der Grund für die Übernahme wird aus dem Kontext nicht erkennbarY Demgegenüber begünstigten die klassizistischen Tendenzen der hadrianischen Zeit ihrerse its wiederum diverse Rückgriffe auf frühere augusteische Vorlagen. Die Differenzierung von Bauaufgaben führte in der römischen Architektur stärker als zuvor in der griechischen zu ein er Stufung in der Qualität der Formen. Die Verkleidung der Substruktionen oder die Außenseite reiner Nutzbauten wie der Speicher enthielten en tweder nur e infach e, gerade ange- ' deutete Schmuckelemente, oder die Teil e wurden mit Absicht nicht vollstän-

ßA UO R NAMl':N T UND SCHMUCK

dig ausgearbeite t, d. h. sie blie be n in Bosse. Prominente Be ispie le dafür boten die Bauten claudische r Zeit (Abb. 7). Dabei gewann das Bosse nwe rk e in e e ige nständige Ästhetik, die das Defizit d e r mangelnde n Ausarbeitung in e in e demonstrativ vorgeführte Qualität umse tzte , in der der Kontrast zwischen der angedeute te Form der Bauteil e und d e n rohen Steinblöcke n ein e n besondere n Reiz gewann .53 Aus unseren Erfahrungen heraus rechn e n wir vi elfach mit e h e r unbewußte n Tradi e runge n und Konventione n , aber es gibt vie le H inwe ise darauf, d aß die Verwendung von b estimmte n Schmuckmotiven durchaus überlegt erfolgte und vielfach von h eftige n Diskussion e n b egle itet war. Plinius (n.h. 36,189) beri chtet über di e Mosaiken an Wä nde n und Decke n als Erfindunge n, die e rst jüngst erfolgte n , und b ee nde t seine Da rl egung mit d e r Aussage, daß Agrippa gewiß se in e Thermen damit ausgestaltet hätte, wenn es nur schon e rfunden gewesen wäre. Im De kor ware n vie le Botschafte n e nthalten, etwa die Mitteilung, daß an unte rge ordn e te n Baute n oder Bauabschnitte n kein übe rmäßiger Aufwand getrieben wurde. Neue Formen gewanne n die H a ndwerke r auch aus d e r Übertragung von Mustern anderer Gattungen in Stein. In Etrurien, so a m Tempe l vo n Fi esole, übertrug man z.B. di e Formen d es dorisch e n Gebälks, das zuvor für d e n Te rrakottaschmuck d e r Te mpel verwendet worden war, wi ed e r zurück in d e n Stein , obwohl man eigentlich dire kt auf di e dorischen Vorbild e r in Griechenland hätte zurückgreifen könne n J>4 Offe nbar hatte n sich di e Konve ntionen im Vers tändnis d es Ornam e nts d e rart durch die Gestaltung d e r Te rra kottave rkleidungen eingespie lt, daß man auch b e i d e r Rückübe rtragung in Stein davo n ni cht abging. In dieser Weise ist es möglich, e ine ganze Re ih e von «Dialekten » in d e r Formensprache römischer Architektur zu unte rsch eide n. Sie wirkten aufgrund lokale r Traditionen für längere Zeit in Itali e n und d e n Provinzen, im Oste n sogar bis in die Spätantike fort, sie e n tstande n ab e r auch zum Teil ers t n e u, z.B. in d e n Grenzprovinzen im Weste n ."" Di e Eige n art d e r a rchitekto nisch e n Zeich e nsprach e, d. h. vor all e m d e r Ornamentik, hing also h auptsäch lich an den lokale n Traditionen im Wahrn e hm e n und im Ve rständnis d es Orname nts. Sie konnte n sich j eweils ändern, wenn mit ein e r n e ue n Formensprache auch ein e ne ue Aussage e rstrebt wurde. Di e Marmorbauten auf d e r ibe rischen Halbinse l, di e dort seit augusteischer Zeit e ntstande n, verdrängten in d e n Städten, in d e n e n sie das Stadtbild be h e rrschte n , bald die a nderen Traditionen.5 6 Das galt we nige r für di e kle in e n Städte, in d e ne n fo lglich noch bis in claudische Zeit (41-54 n. Chr.) und später Ornam e nte begegn e-

37

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURG E SCHICHTE

b.

a.

----------

0

2m

ABB. 8. Pompeji, Restauri erun ge n nach d em Erdbe be n vo n 62 n. Chr.: a . Apollonh eiligtum ; b. Stabiane r Therm en.

te n , die auf d e n e rste n Blick an di e Zeit d e r Re publik e rinn e rte n. Ve rgle ichb a re Kontraste prägte n auch die Archite ktur in d e n Städte n No rdafrikas, z. B. in Caesa rea und Le ptis Magn a .57 Mit ein e r übe rgre ife nde n , übe rall im Imperium Romanum ide ntisch e n Forme nsprach e ist d esh alb nicht zu rechn en. Im Oste n d es Reiches b e h a upte te sich ohne hin e in Verstä ndnis, d as imm e r wied e r auf die tradie rte n Forme n zurü ckgriff. Die Konve ntione n e rhi elte n ihre Kraft aus d e n Erwartunge n und Wünsch e n von Auftragge be rn und Publikum und d e n Traditione n in d e r Gestaltung d e r Orna m e nte . De nnoch gab es vie lfach d ezidie rte Entsch eidunge n für e in e bestimmte Gestaltungswe ise. Nachde m z.B. ein sta rkes Erdbe be n 62 n . Ch r. die m eisten d e r Baute n in Pompeji schwe r besch ädigt h a tte , e rn e u e rte m a n die H all e n im Apollonheiligtum ke in eswegs in ihre r alte n Form , obwohl die We rkstücke noch vo rhande n wa re n , sonde rn gestaltete si e grundlege nd n e u (Abb. Sa ) . 58 Als Vorbild die nte n Muste r d e r Stuckde kora ti o n e n von Häusern , d e nn die Folge d e r Me tope n und Tri glyph e n e rse tzte m a n durch Se rie n von Bildfelde rn mit Greife n o d e r Schwän e n . Ve rschi ed e ne Fakto re n m ochte n di e Entsch e idung begün stigt h ab e n . An anderen Baute n , z. B. d e n sog. Stabian e r T h e rm e n (Abb. Sb) und a m Isiste mpel ve rfuh r m a n ähnlich ,,,9 und fern e r wa r viell eicht d as tradition elle Ma te ri al für di e d o risch e O rdnung zu ä rmli ch und die Ordnung selbst ni cht m e hr zeitge mä ß. Wi e au ch imme r, die Auftragge be r wünschte n offe nsichtlich eine n gänzlich n e ue n Schmuck, d e r mit d e r · alte n Traditio n brach und sich in se ine r Aussage unmittelba r auf d e n Te mpelinhabe r bezog. De r se m a ntisch e Geh alt d e r Orna m e nte läßt si ch wohl d eshalb e rst e nt-

B AU O RNA M ENT UN D S C HM UC K

schlüss eln , we nn m a n die Voraussetzunge n für dere n Auswahl und Gestaltung unmitte lbar am Ort und in ihrer Entste hungszeit in die Übe rlegunge n e inbezi e ht. Gle ich es gilt für das Ve rständnis d e r Gesamtfo rm e n. So stützt sich die Inte rpre tation römisch e r Kuppeln als ein Abbild d es Himme lsgewölbes wese ntlich auf eine Be m e rkung d es Cassius Dio (53,2 7) zum Panth e on (Abb. 28). Er ve rsucht d esse n Name n , d e r vorge blich auf alle (pan) Götter (theon) ve rweist, von d e r kre isrunde n Ges talt d es Ge bäudes her als Gle ichnis

d es Kosm os zu e rkläre n . Obwohl we ite re Be lege fe hl e n , m ag es im a ntike n Bau Hinwe ise - z.B. Ste rn e nde kor in d e n Kasse tte n - gege be n habe n , die e ine so lch e De utung für d e n a ntike n Be trachte r unte rstütze n. Umge ke hrt hat man abe r gewiß nicht j ed e Kuppel in e ine r Th e rmena nlage od e r in a nde re m Zusa mme nha ng als Abbild d es Himm els ve rsta nde n , sehr wohl ab e r Flachdecke n mit Ste rn e nde kor ode r d e r Angabe d es Zodiakalkre ises (de r Tie rkre isze ich e n im Ve rl auf d es Jahres) z.B. in Te mpe ln.Go Ein zwe ite r Be re ich d es Bauschmu cks umfaßte di e Embl e me od e r Bilde r, d e re n inhaltli ch e Aussage leichte r ve rstä ndlich ist. Bei ihre r Gestaltun g ka m es auf ein e stimmige Ve rbindung zwisch e n Ge bäudefunktion und Bildinhalt a n. Wied e rum können wir Vitruv mit e in e r Geschichte aus oeine m An e kdote nschatz ziti e re n (7 ,5 ,6) , di e a nge bli ch auf d e n Math e ma tike r Likynos in Tral les zurückg ing. De r wi es in e in e r De batte d e r dortige n Vo lksve rsa mmlung, in d e r es um di e ri chtige Ve rwe ndung abstra kte r Ornam e nte ging, d a rauf hin , daß die Bürge r vo n Alabanda sich in d e r falsc hen Aufste llung von Sta tue n läche rlich ge macht hätte n . Sie h ä tte n nämlich im Gymnasi o n - e in e m Ort für di e Le ibese rtüchtigung - Sta tue n von Amtsp e rso n e n und auf d e r Ago ra - d e m große n ö ffe ntli ch e n Pl a tz d e r Ge m einde - Sta tue n von Sportle rn a ufgestellt. Man kö nnte di e Übe rli e fe rung als Gezänk zwisch e n griechisch e n Städte n abtun , we nn sie nicht eindrucksvoll e in kulturell es Mißve rständnis zwi sch e n Röme rn und Gri ech e n be legte. De nn in d e n griechisch e n Städte n wa r di e Art d er ge n a nnte n Aufste llun g durch aus sinnvoll , d a di e Amtsinhabe r di e Gymn asie n förd e rte n und d eswege n dort durch Statue n gee hrt wurde n. Di e Spo rtl e r ih re rseits e rhie lte n Statue n auf d e r Ago ra, we il sie be i a ll gem e ing ri echisc he n Spi ele n durch ihre Siege d e n Ruhm ihre r He im a tstädte m e hrte n. Für di e Gri ech e n ga b d e r Aspe kt d e r E hrung d e n Ausschlag für d e n Ort d e r Aufste llung d e r Sta tue n , für die Röm e r fi el diese r Aspe kt weg, und di e Statue n ge rie te n zu Bilde rn, die lediglic h di e Funktion d e r a rchite ktonisch gefaßte n Be re ich e mit ihre r Präse n z übe rh ö hte n.

39

PERIOD E N RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

In d e r Tat sch mü ckten seit d er auguste isch e n Ze it (27 v. Chr.-1 4 n. Chr.) Bilde r von Athle te n und vo n He il- und Wasse rgottheite n The rm e n b aute n , die d e r Muse n , von Ap oll , Dio nysos und Ath e na di e T h eate r. 61 Hinzu ka m e n Bildnisse de r Stifte r, vo n Mitglied e rn d es Kaiserhauses und vo n viele n Gottheite n , zun ehme nd auch Hinwe ise auf lokale Myth e n od e r Götte r. 62 Hie r e tablie rte sich eine Zuordnung von Bau und Schmuck, wie sie n e be n a nde re n Autore n Vitruv ve rtra t. Bed e nke n e rh obe n si ch in diese m Syste m gegen die Pracht d e r Ausstattung und biswe ile n gege n die mangelnde Mo rali tät d e r Bilde r (Prop. 2

,6,33ff.) . Di eser Widers ta nd ve rsch ärfte sich im christli ch eingefärbte n

Mili e u d e r Spätantike . De r im 5 . Jh. n. Chr. le be nde Dich te r Sido nius Ap ollin a ris (e p . 2 , 2 ,6) lo bte a n d e m Schmuck d es Bades se in er Villa, daß die sch ä ndlich e n Gestalte n von unbe kleide te n Athle te n o d e r Sch auspi ele rn - die, wie geze igt, nach antiker Tradition zur Aussta ttung ge paßt h ä tten - fe hlte n . Sta tt d esse n lüden e ini ge Epigramm e d e n Bes uch e r zur Besinnung ein. Das Medium d e r Bilde r mi t ihre r sinnlich e n Di chte und Nä h e wa r folglich e iner abstrakte n Form d es Schmuckes gewich e n. Das Ersch e inungsbild d er Te mpel und d e r übrigen ö ffe ntlich e n Ge bäude Ro ms im 6 . und 5. Jh . v. Ch r. bes timmte n bunt be malte Te rra ko ttave rkleidunge n (Abb. 2 3 b) . Se lbst die hö lze rn e n Stütze n umschl osse n Tonröhre n , di e unte n in Base n und obe n a n Ka p ite lle n e nde te n und somit Säule n dorisch e r Ordnung ä hnelte n. Dabe i h e rrschte n rote und g rün e, weiße und schwa rze E rdfa rbe n vor.Pro mine nte Baute n wie die Te mpel ode r au ch a nde re Gebäud e a uf d e m Forum Roma num e rhielte n Ve rkle idunge n aus be malte n Te rra kotte n . Me ist handelte es sich um ko nve ntion elle De ko ra tio n e n, die a nde rswo in Latium ode r in Etrurie n in diese r Ze it wied e rke hrte n. Unte r d e n Them e n überwoge n Gelagebilde r, Reiterzü ge und Ti e rfri ese, die in durchge h e nde r Reihun g d e r Pla tte n a n unte rschi edli ch e n Baute n aufta uchte n. Einze lne Be ispiele , z. B. ein Kriege rto rso vom Esquilin, b estä tige n fe rn e r die Üb e rlieferu ng, d aß n e b e n lo kale n Werkstä tte n au ch Ko roplaste n (To nbildne r) aus Gri ech e nland herbeigezoge n wurde n ,63 von d e n e n uns Gorgasos und Damophilos n a m e ntlich be ka nnt sind , die d e n Te mpel d e r Ceres, d es Libe r und d e r Libe ra a uf d e m Aventin schmückte n (Plin., n .h. 35, 154) . Die Baute n h ä tte n trotz alle m auf eine n griechisch e n Besu ch e r bun t, fragil und e in we ni g bi zarr gewirkt, Besu ch er aus d e n Nachba rstädte n Roms hätte n sich hin gege n nur wenig gewunde rt. Unte r d e n Orn am e nte n e rfre ute n sich an d e n Gebälkve rkle idungen

B AUO R NAMENT UN D S C H MUCK

Schuppe nmuste r, Blattreihe n und einfac h e Mäande r große r Be li e bth eit. Sie be to nte n die Fläche n und we rte te n die einzelne n Partie n d es Aufbaus d adurch auf: sie gliede rte n abe r nur eingeschrä nkt in solch e Teile, die die Last truge n , und a nde re, die laste te n , wie es d e n griechisch e n Säul e nbau ke nnze ichne te. Große und kostbare Figure n wie Reli efs aus Te rra ko tta e rschie n e n wie einzeln hinzugefügte Zusä tze im Gesamtaufbau, ohne d aß die j eweilige n Schmu ckteile unmitte lbar eina nde r bedingte n und umschlosse n . Ge ra hmte Bildfe lder wi e die Gieb el ode r Me to p e n d es griechisch e n Te mpe ls gab es n icht. 6 4 Di ese Art d es Archite kturde ko rs wa r zwe ifelsohne du rc h die Ko nve ntio n e n der Regio n bedingt, di e in a rcha isch e r Zeit durch di e etruskisch e n Städte getrage n wurde. Sie gab zu gle ich e in e m ande re n Ve rständnis d e r Funktio n d e r Geb äude Ausdruck . De nn de r in d e r g ri echisch en Stadt e rri chte te Te mpel sollte d au e rh afte n Besta nd h abe n , wie e s d e n m ächtige n Ste inquad e rn d e r Wände , d e n Säule n und d e r Formgebun g unmittelba r abzulese n wa r. Die Te mpe l d e r italisch e n Städte se tzte n eine gan z a nde re Vo rstellung um , sie b esaße n ein Geburtsda tum und ware n bei d e r Ve rgängli chke it d es Ma te ria ls auf ste te Erne ue rung a n gewiesen. Di e Daue rhafti gkeit m a nifestie r te sich nicht unmittelbar im Ersch einun gsbild d es bauli ch e n Gefü ges, so nde rn in d e r Bindung a n d e n Ort. Bezeichne nderweise sta nde n die Te mpel auf m ächtigen Po di e n , die zusätzlich durch starke Profile gefa ßt wurde n , obgle ich e in solche r Auf~ wand b e i d e r Funda m e ntie rung wege n d e r le ichte n Aufbaute n a nde rs als b e i d e n griechisch e n Te mpe ln gar ni cht notwe ndig gewese n wä re. Vo n ihre r Bede utung h e r abe r prägte die Ges ta lt d e r Te mpe l in dieser Epoch e wi ed e rum d ie d e r übrige n öffe ntli ch e n Baute n. 6., Mit d e m 4 . Jh . v. C hr. müsse n d ie rö mi sch e n Baum e iste r zune hm e nd Fo rm e n d e r Steina rchi tektu r übe rn omme n h ab e n , di e in d e r f ür die Röm e r n ächstgelege n e n Kultur Gro ßgri ech e nla nds ihre Ausprägun g e rfa hre n h atten . Di e Hinweise ble ibe n zwa r spä rlich und für sich ge n o mm e n we ni g aussagekräfti g, legen abe r in d e r Summe ein e n solche n Entwi cklungssprung nahe . In d e r

2.

H älfte d es 4. Jh s. n ä mli ch e rhielte n in Ro m ve rdie nte Magistra te

Säule nmonume nte zu ihre r Ehrung. E in es d e r e rste n für C. Mae nius sta nd bald n ach 318 v. Chr. in d e r Näh e des Co mitium, d en n e r hatte a ls Ce nso r d as Fo rum n e u gestalte t. Di e h oh e Säule trug wahrsche inlich e ine Sta tue d e r Min e rva und bilde te ein e b eachtlich e Kon struktio n mit mass ive m Unte rbau . In e twa j e n e r Zeit e rrichte te n Mitglie d e r d e r Familie d e r Minucii zu Ehre n 41

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

e in es ihrer Vorfahren eine Säule außerhalb der zwischen Aventin und T iber gelegenen Porta Trigemina, die dessen Leistung für die Getreideversorgung Roms hervorhob. Das Monument bildeten 135-134 v. Chr. geschlagene Münzen ab. Die Säule endete in einem Kapitell, das Beispielen in Städten Unteritaliens entsprach. Weitere Säulenmonumente schon aus der ersten Hälfte des 3. Jhs. v. Chr. schlossen sich daran an. In ihrer Intention gli chen sie gleichzeitig entstandenen Ehrenmonumenten der griechischen Welt. In j edem Fall diente in dieser Gattung die griechische Steinarchitektur als Vorbild. 66 Die wenigen Bodenfunde verm itteln freilich das Bild einer ärmlichen Stadt. Von den zah llosen in der Literatur überlieferten Gemälden, Statuen und Ausstattungsgegenständen ist kaum etwas erhalten. Möglicherweise waren die Gemälde wie in den Gräbern der Zeit direkt auf den Putz aufgetragen. Allein drei Basen im Hei ligtum von San Omobono (Abb. 24a), die vielleicht der Sieger von 264 v. Chr. über die etruskische Stadt Volsinii, der Konsul M. Fulvius, aufstellte, veranschaulichen unmittelbar die Präsentation des Beuteguts - in diesem Fall von zweitausend Bronzestatuen. Die Ränder der symmetrisch im Heiligtum verteilten Basen säumten dichte Reihen mit insgesamt 30-40 Statuen.67 Andere werden in den Tempeln hinzugekommen sein. Daß arch itektonische Ornamentformen anders als bisher eingesetzt und wahrgenommen wurden, belegen aber auch die Sarkophage und Urnen jener Zeit, an denen ionische Kapitelle, griechische Traufsimen - eine Art Regenrinne an den Längsseiten der Dächer - und andere neuartige Elemente aur tauchten. Am Ende des 4. Jhs. schmückte Q. Fabius Pictor den Tempel der SaJus auf dem Quirinal mit Gemälden (Plin., n.h. 35, 19), woraus folgt, daß spätestens dessen Innenraum aufwendiger als bisher gestaltet wurde . Die reliefgeschmückten oder bemalten Terrakottap latten bi ldeten weiterhin das wichtigste Mittel, um Bauten zu schmücken und hervorzuheben. In Rom selbst zeugen davon wenige Fragmente vom Tempel C am Largo Argentina (Abb. 24b). Sie entsprachen den üblichen , in Mittelitalien verbreiteten Formen. Bisweilen zog auch vergold ete Bronze die Blicke an , wie die Verkleidung der Aedicula (tempelartiger Schrein) für Concordia auf der Graecostasis dem Versammlungsort der Gesandten aus der griechischen Welt - des Comitium und die am Dianatempel in Nemi. Gerade für diese Zeit divergiert die Überlieferung zwischen den Schriftquellen mit Hinweisen auf den reichen Schmuck der Bauten , vor allem der Tempel, und den archäologisch faßbaren Materialien extrem.68

42

BAUORNAMENT UND SCHMUCK

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ABB. 9. Cori, Tempel der Stadt (maßstabgleich): a. dorischer Tempel; b. Tempel von S.Oliva (Ordnung unbestimmt); c. korinthischer Tempel der Dioskuren.

Bei allen Unsicherheiten darf man erwarte n, daß die römischen Auftraggeber die griechischen Vorbilder kan nte n. Wie der Sarkophag des L. Co rn elius Scipio Barbatus aus der Grablege dieser Gens (Familie des senatorischen Adels) an der Via Appia le hrt, verstanden die ortsansässigen Steinmetzen die Vorlagen auch recht exakt - untermischt mit e igener Formensprache - zu imitieren. Dennoch bauten sie die Tempel mit hölzernen Gebälken und applizierte n allenfalls die Ornamente der dorischen Ordnung darauf als Terrakottaschmuck, wodurch das System di eser Ordnung am Quirinustempel e in e völlig neue Qualität erhielt und in seine einzelnen Elemente zerlegt eine e igentümlich abstrakte Qualität gewann. 69 Die Quellen und die archäologischen Überreste vermitteln den Eindruck, daß mit d em

2. Jh.

v. Chr. in rasch e r Folge eine Fülle von Dekorationsformen

übernommen wurde. In eine r kle inen Stadt Latiums wie Cori wählten die Ma-

43

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE

gistrate für ihre Tempel die dorische (Abb. 9a) und die korinthische Ordnung (Abb. 9c) . Ein dritter Tempel besaß Säulen mit Figuralkapitellen, welche die Köpfe von Gottheiten als Schmuckmotive in ihrem Aufbau einschlossen (Abb. 9b). Ähnlich verfuhr man in anderen Städten; im Heiligtum der Fortuna in Palestrina dienten die Ordnungen dazu, die Wirkung der einzelne n Bauabschnitte für den Besucher in ihrer Qualität zu steigern. Nach dorischen und ionischen Säulen der Hallen auf den unteren Terrassen folgten korinthische auf den oberen (Abb. ua-e). In Rom sah es gewiß nicht anders aus. Hier experimentierten die Stifter sogar mit exquisiten Materialien, z.B. wenn Cn. Octavius in seiner nach 168 v. Chr. errichteten Halle auf dem Marsfeld die Säulen mit Kapitellen aus Bronze ausstattete.7° Die Periode der späten Republik, also etwa des 2. und 1.Jhs. v. Chr., führte vor allem im Bereich des Baudekors zu einem e ntsch eidenden Umbruch. Überall lenkte die Ausführung der Wunsch, d en griechischen Bauten an Qualität gleichzukomm en und deren Standards zu halten. Allerdings gab es e inheimische Traditionen, und dieses Spannungsfeld versuchte man mit unterschiedlichen Lösungen

zu überbrücken.

Ein gutes Beispiel für die

kontinuierliche Ausschmückung bietet - wie erwähnt - der Tempel der kapitolinischen Trias (Abb. 23). Die Aedilen von 193 v. Chr. aus der Familie der Aemilier hängten aus Bußgeldern bezahlte goldene Schilde im Giebel des Tempels auf (Liv. 35, 10) , die Aedilen des folgenden Jahres stellten ein vergoldetes Viergespann auf dem Kapitol auf und schmückten di e Cella des Tempels oberhalb des Kultbildschreins mit 12 goldenen, wiederum aus Bußgeldern finanzierten Schilden (Liv. 35,41) . 179 v. Chr. li eß der Censor M. Aemilius Lepidus Wände und Säulen neu stuckieren, und die Statuen, Schilde und Feldzeichen, die vor den Säulen standen oder an ihnen aufgehängt waren , wurden bei dieser Gelegenheit entfernt (Liv. 40,51,3). Die Säulenreihen erhielten so e ine neue ästhetische Wirkung, die sich trotz einh eim ischer Bauweise an griechischen Standards orientierte. Offenbar verlieh man zugleich der Dokumentation der Siege in Gestalt von langen Inschrifte n gegenüber den Waffenweihungen sublimeren Ausdruck, denn L. Aemilius Regillus, wiederum aus der Familie der Aemi li er, der Antiochos III. von Syrien entscheidend geschlagen hatte, durfte ebenfalls 179 v. Chr. über der Tür des Tempels eine detaillierte Schilderung seiner Kriegstaten anbringen (Liv. 40,52,7). Wenig später erhielt der Boden der Cella Schmuck aus rautenförmigen Steinplatten (scutulatum, Plin. n.h. 36, 185) und 142 v. Chr. sein e Decke e inen Gold-

44

BAUORNAMENT UND SCHMUCK

ABB.

10.

Rom , Forum Rom anum , Tabularium.

überzug (Plin. n.h. 33,57 ) - be ide Male angeblich die ersten Beispiele für die jeweilige Schmuckform in Rom. Nach dem Brand von 83 v. Chr. schaffte Sulla sogar Marmorsäulen aus Athen für den Neubau h eran und Q. Lutatius Catulus, dem vom Senat di e Bauaufsicht übertrage n war, lie ß di e bronze n e n Dachziegel vergolden (Plin. a.O. ) . Eine we itere Überlieferung wirft e in Licht a uf die Konflikte, die um die Gestaltung der Bauten e ntste h e n konnte n . Catulus hatte vor, d e n Platz um d e n Tempel niedriger zu legen , um n ach g ri echisch e m Muster di e Besucher auf ein e r Stufenfolge in das Inn e re d e r Cella zu führe n . Zugleich hätte n sich die Gesamtproportionen ausgeglich e n , die ja die Steigerung der Säulenhöhe über demselben Grundriß beeinträchtigt h atte. Der Plan ließ sich nicht verwirklichen, da um die Fundamente des Tempe ls h e rum seit alte rs h e r Gruben für Votive (Weihgaben) lage n , die nicht zerstö rt werden durften.7' In allen Bereichen d er Bauten gewann der Dekor a n Qualität. Mosaiken und in Steinplatten gelegte Muster (opus sectile) löste n einfach e Böden aus gestampftem festen Estrich ab, in den Wandverkleidungen überwogen die illusionistisch en Effekte der Malerei, und die Decken e rhie lten reiche Vertäfelungen aus Kassettenschmuck mit variantenreichen Ornamenten. Das Verhä ltnis zu den griechischen Vorbildern charakterisierte d ab ei Distanz und Nähe. Viele Motive d es Wandaufbaus und vor allem der Gestaltung der architektonisch en Details an Säulen und Gebälken wurden unmitte lbar übernom m e n ,

45

PERIODEN RÖMISCHER ARCHITEKTURGESCHICHTE 11. Kapitellformen (maßstabgleich), Palestrina, Heiligtum der Fortuna: a und b. dorische Kapitelle; c. ionisches Kapitell; d. ita lisch-korinthisches Kapitell; e . korinthisches Normalkapitell; f. Mahdia, Schiffsfund , Kapitell mit Gre ifenprotomen ; g. Paes tum , Tempel am Forum; Figuralkap ite ll.

ABB.

d. f. e. C.

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a.

b.

g.

zugleich aber in vorher unbekannte Zusammenhänge gestellt. So e rhie lten e infach e Bogenreihen durch die Vorblendung e in er Säulenarchitektur Schmuck und den Ausdruck e in er eigenen Stabilität, die traditionell die Säulenordnung beinhaltet. Di e Semantik griechischer Architekturformen sollte damit römische Muster neu interpretieren. Diese Motive verliehen dem Tabularium - dem Archiv zur Aufbewahrung öffentlicher und privater Urkunden - , das ebenfalls Catulus im Auftrag Sullas am Ende des Forums errichtet h atte, se in e unverwech se lbare Würde (Abb.

10) -7"

Schon der Ausbau des Tempels der kapitolinischen Trias war von grundlegend neuen ästhetischen Quali täten geprägt (Abb. 23) , die vor a ll em im Material zum Ausdruck kamen. Ein zelne Teile j ener Bauten der späten Republik wurden nun in Marmor ausgeführt, z.B. die Türschwellen , einzeln e Felder im Fußboden und auch Säu le n oder Gebälke . Der Marmor be dingte eine neue, ausschließlich griech isch geprägte Formensprache. Es gab keinen einzigen trad itione llen Kapitell typ, z.B. unter den italisch-korinthischen Kapitellen oder den Figuralkapitellen, dessen Formen in Marmor übertragen wurden (Abb. ud und g). Umgekehrt wurden andere, z.B. die Kapitelle mit Greifenprotomen a ls Schmuck (Abb.

11 f),

so g ut wie immer aus Marmor verfertigt. Sie

signalisierten damit dem Betrachter in Form und Materia l, daß sie aus dem Osten importiert waren. In Marmor wurden zunächst wohl auch für die meisten korinthischen Normalkap itelle hergestellt (Abb. u e und 12a), deren Form allerd ings in Italien ansässige Handwerker sehr rasch in einhe imische Materiali en übertrugen. 73 Den marmornen Rundtempel am Tiber in Rom ze ichnete n korinthische

BA U OR N AM EN T UN D S c l-lM UC K

ABB. 12. Rom , Rundte mpe l am T iber, km-inthisch e Normalka pite ll e : a aus d e r Ze it um 100 v. Chr.; b . Re para turkapitell vo n 2 0 - 3 0 n. Chr.

a.

Normalkapitelle aus, d e n e twa gleich zeitige n Rundte mpe l in Tivoli italischkorinthisch e Kapite lle, obwohl es sich nach d e n übrige n Form e n ke ineswegs um eine n rückständige n Bau hande lte (Abb. 12) .74 Vielm e hr wi ese n die Fülle und d er Variante nreichtum d e r Archite kturde kora tion auf se in e ambivale nt lesba re Aussage. Entwed e r e r folgte d e n m o d e rne n Strömunge n, und die Ausstrahlung be ruhte auf formal e n Qualitä te n , ode r e r bezog se in e Würde a us d e n Tradition e n . Im Kompromiß ve re inte man beide Qualitä te n m eist m ehr schlecht als recht. Di e Gie belfe lde r de r Te mpel wurde n nun nach griechisch e m Muste r zum e rsten Mal mit vollständige n Sku lpture n g ruppe n geschmückt. Das beste Be isp ie l in Rom sind die große n Te rrako ttafigure n von e in e m son st unbe ka nn te n Bau a n d e r Via di S. Grego ri o im Tal zwisch e n Pala tin und Caelius .7~ Ein e r Ve rsammlung von Götte rn im Ze ntrum führe n rö misch e Amtsträge r und ihr Pe rso nal von beide n Seite n Ti e re zum Opfe r zu . Die prach tvo ll e n h e lle nistisch e n Sta tue n wohl d es 2.Jhs. v. Chr. besitze n nur e in e n Ma nge l: si e sind aus To n ve rfe rtigt, und e in e n Besuch e r aus d e m gri echisch e n Oste n hätte zuti efst übe rrascht, d aß nebe n d e n Ma rmorte mpe ln zugle ich d e ra rtige Gestaltun gswe ise n m öglich ware n . Kurios wa r nicht nur das Mate rial. Te mpel wie j e ne r, d e r für Juno, die Ga ttin d esJupite r, in Gabii e rri ch te t word e n wa r, oder a nd ere Bau te n in Etrurie n belege n , daß Ste insäul e n mit io nisch e n od e r korinthisch e n Kapitelle n e in Holzge bälk mit traditio n elle r Te rra ko tta-Ve rkl e idun g ve rbande n 76 od e r ande rnorts diese Ve rkleidung griechisch e Fo rm e n übe rn a hm. Di e Misc hform e n mußte n be i Ma rmo rsäul e n wie a m Te mpel für die ka pitolinisch e Trias besonde rs kraß wirke n, d a d e n Gie bel offe nbar Holzko nso le n in Fo rm geschnitzte r Adle r truge n. De r Archite kturde kor d e r Re publik wide rse tzt si ch ko nve ntione ll e n I' Stärker als j e in d e r griechi sche n Arch ite ktur e rgab sich aus de r Eigenständigkeit d e r Bauherre n und e in e r starke n sozio-po litisch e n Strukturie run g d e r röm isch e n Gesellschaft, mit der a uch di e Wertvorstellun ge n a us dem politisch e n Raum d e r Res Publi ca abgele ite t wurde n , e in e nges Abhängigke itsverhältnis zwisch e n Auftraggeber und Archi tekten . Me tellus e ngagierte He rmodor aus Sala mis, C. Mucius wird von Vitruv in e n ger Zusa mm e na rbe it mit Marius gesehe n (7 praef 17) , Catulus besch äftigte L. Co rn elius, Nero h atte a ls Baum eister seiner Domus Aurea di e Architekten R. Severus und Ce le r gewo nn e n , Domitian d e n Rabirius, Trajan versich e rte sich d e r Hilfe d es Apoll odor von Dam askus, und so li e ße sich di e Re ih e fortsetze n. Ein Arch itekt d es e igenen Ve rtraue ns gehörte also offenbar in di e Umgebung von Angehörigen d e r Nob ilität, und wie sich di ese Verhältnisse im e inzeln e n gestaltete n, geben di e Briefe C iceros und Plinius' des Jünge re n zu e rke nnen. Wenn frei li ch

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Bau-

ha ndwe rke r wohl als Sklave n im Di e nst e in e r ein zeln e n Person standen und

ERB A UER UND NUTZNIESS E R

für M.L. Crassus (Plut. Cras. 2) im Akko rd Mi e tsh äuser wied erh ers te ll te n , läßt sich zwa r dara n erm esse n , welch e n Umfan g d as Gesch äft mit d e r Bausp e kulation bisweile n e rreichte, d och ebe nso sich e r ka nn ausgeschlossen we rde n , d aß von diese r Art d es Baue ns innovative Impulse ausgegange n se in we rde n. And e rerseits muß es re n o mmie rte Unte rne hme r gegeb e n h abe n . Ande rs wäre kaum zu ve rste h e n, wa rum die H a te rier mit d e n Bi ld e rn in ihre m Grabbau a n d e r Via Pre n estina in Ro m mit j e n e n Baute n prunkten , a n d e ren Errichtung sie be teiligt ware n .452 Von Bed e utung war die Beteiligung a n d e m Bauvo rh abe n , nicht d esse n Gestaltung. Schwie rige r n och ist d er Anteil d e r H a ndwe rke r an Ko nze pti o n und Ausführun g zu be urteile n . Inwieweit etwa d e n H a ndwe rke rn ein Gestaltungsspie lraum blie b, ob sie gar wegen ihre r besonde rs o ri gin elle n Entwürfe von De kor in Die n st ge n omm e n wurde n , läßt sich nur e ra hne n .4 53 Wa hrsch einlich trafe n wied e rum Archite kt bzw. Unte rn e hm e r (reclemptor) und Bauhe rr ge me insa m di e Wa h l zwisch e n bestimmte n We rkstä tte n , mit d e n e n sie bes timmte Au sführungsqualitä te n verba nde n. Die Qualifika tio n d er Mitarbe ite r varii e r te, wie a n d e n Gebäude n ablesbar, seh r sta rk. Die Baute n d es Mili tärs wirken oft rech t grob , soweit es die Stein metzarb eit b etrifft; d ara n kö nnte n also unge le rn te Kräfte b e teiligt gewesen sein . De m ca. 19 km lan ge n Maue rring d es Au re li a n (Abb. 1gb) hingege n sie h t m an kaum a n , d aß e r in se iner e rste n Phase inn e rh alb vo n ca. fün f J a hre n e rrichtet we rde n ko nnte.454

4.

B ESUC H E R UND NUTZNIESS E R

J ed e Arch ite ktur richte t sich an Besu ch e r oder Nutzer. Die aktue lle Forschung sie ht in d er Antwort der Frage, wer di ese ware n und we lch e Wirkung die a rchite ktonisch gestaltete Umgebung auf sie a usübte, e in es ihre r ze ntrale n Anliege n. Wie sich e in st ein Besuch er d e n Baute n ge nä h ert oder in d e re n Räumen bewegt hat, und vor alle m , wie er von solch e n Formen d es Umgangs mittelbar oder unmitte lbar geprägt wurd e, läßt sich selbst für jüngere Zeiten kaum m e hr in der n otwe ndigen Ko mpl exität erh ell e n. Für die Re ko nstruktio n di ese r Vorgänge spie le n unte rschi edli ch e Faktoren eine e ntsch e ide nde Roll e , so etwa, o b es sich um e in ze itge nössisch es Bauwerk oder e ines d er Vergangenhe it ha ndelt, wer d esse n Erbauer ist, vor all e m abe r das Gesch lecht, das Alter, di e Zugehörigkeit zu e in e r sozialen Gruppe und die Bildung d er Personen, die Zugang zu dem Gebäude h abe n oder gar in dessen Besitz sind. Es ist unmögli ch , sich von d er Vorste llung m o d e rn e r Ve rh a lte nsweisen in solche n Situation e n fre izum ach e n, aber vie le Bauten wie Tempe l, Th erm e n oder selbst Wohnh äuse r e ntzie h e n sich durch die aus ihrer Kultur bed in gte Eigenart völlig unsere n Erfa hrun ge n. De n Um ga ng mit Gebäud e n und in Verbindung d am it mit Bewegungsfo rm e n und Verhaltensmustern muß ma n für die Antike e rst mühsam e rschlie ße n; be i diese m Versu ch könn e n literarisch e o d e r epigrap hisch e Quellen besch e ide n e Hinweise bi ete n . So legten Inschrifte n zu beide n Se ite n des Zugangs zum Bezirk der Artem is in Magnesia oder auch in den Säulenzwischenräumen in Ephesos die Plätze fes t, welche die e inzeln e n Besuchergruppen oder Berufsverein e, beispielsweise di e Akroba te n , b ei Prozessione n od er Festen e inn e hm e n sollten (Abb. 5gb) _4r,r, Doch se lbst unmitte lbare Handlungsanweisungen, di e sich bisweilen an Bauten finden, sind in ihrer Aussage und Funktion nicht unbed in gt e indeutig. So orie nti erte sich in T h eate rn und vor alle m Amphith eate rn der Besucher a n Inschrifte n od e r Numerie run gen, die ihn zu sein e m Platz führe n sollten. Sie standen weithin sichtbar a uf Eingän ge n , Brüstungen oder Stufenrei hen, verm ittelte n abe r eige ntlich e rst d em, d er a m Ziel angekomme n war, die Gewißhe it, sich ni cht verla ufen zu h abe n. Erst dort las man - so etwa im Amphitheater von Pozzuoli über dem Durchgang die Numm er des Cuneus - des keilförmigen Sitzp la tzsegme n ts d er Zuschauerränge. Di ese Angaben von Nummern ko nnte n den

233

ERBAUER UND NUTZNIESSER

ABB. 59. Schrifte n im Straße nbild: a . Pompeji, Stra ße mit Dipinti ; b. Magn esia, Markie rung d e r Standplätze für Prozession e n zu be ide n Seite n eines Weges vor d e m Eingan g zum Arte mishe iligtum.

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In unse re m Zusamme nha ng in te ressie r t h e u te vor all e m di e Frage, wi e weit d as Ve rhalte n d e r plebs 'Urbana auf di e Auswahl , di e Ges taltun g und d e n Erh alt der Baute n dire kt od er indire kt Einfluß na hm. Bautä tigke it im ö ffe n tlich e n Be re ich war wo hl ni cht ausschließlich ein E rgebnis vo n Sach zwänge n .

BESU C HER UND NUTZNIESSER

Neben den Anlagen zur Versorgung der römischen Bevölkerung gehörten in Rom zunächst bis zur Regierungszeit Trajans die Errichtung der Fora und Paläste zu den besonders wichtigen Aufgaben der Kaiser - später galt das gleiche für die Thermen. We nn ein so großer unstillbarer Bedarf von Anfang an bestanden hätte, wäre auch ein Ausbau parallel in allen Bereichen möglich gewesen. So spiegelten sich in der Geschichte d e r Bautätigke it zugleich die Intentionen der Auftraggeber und die Mentalität ihrer Zeit wider, in welchen Konste llation e n sie be re it ware n, auf bes timmte Bedürfnisse e inzugehen und welche zugleich e her zurückgestellt wurden. Di e Bauten e rfüllte n also nicht unmitte lbar Forderungen d e r /Jlebs urbana, die dadurch in ihren Wünsch e n befriedigt wurde.Jedenfalls schweigt die Überlieferung übe r e ntsprech e nde Äuße runge n. Eher vermitte lten die Aktivitäten d e n Eindruck, Vieles ve rlaufe ganz se lbstläufig oder sei auch um e ines spektakulären Effekts willen ins Werk gesetzt word e n.,166 Überdies ware n die schönsten Bauten nur dann von Nutzen, wenn sie ihren Aufgaben gerecht wurde n. Das aber hing weniger von d e r Architektur als von ihren Betre ibern ab. Nirgendwo wird das so de utlich wie bei den Versorgungsbauten. Mit ihrer Errichtung glänzten die Mitglieder der politischen Führungsschicht Roms - vor all e m die Censoren -während d e r Zeit der Re publik seit dem

2.

Jh. v. Chr. Erstes übe rragendes Beispiel bilde te die Porticus

Aemilia am Tiber (Abb. 3a), e in Speiche rbau mit unge heuren Ausmaßen. Eine Füll e ähn licher Anlage n folgte. In d e r Kaise rze it wurden systematisch d ie Häfen von Rom ausgebaut bis hin zur An lage Trajans, di e noch h e ute mit ihrer klar gegli ed e rten sechseckigen Grundform d e n Besuch e r in ihre n Bann zieht. Ausgedehnte Speicherbauten umgabe n sie von all e n Seiten. Ein zuge höriges System von Ve rteilungsplätzen in vergl e ichbare r arch ite ktonisch e r Ausstattung, wofür die Horrea (Magazin- und Verkaufsbauten) des Agrippa ne be n dem Forum Romanum nur als eines d e r möglich e n Be ispiele genannt seie n, symbolisierten breite n Bevölke rungsschichte n in Rom , daß di e gesellschaftlich e Elite über ihr Wohl wachte. Alle diese Baute n möge n auf die Bevö lkerung Roms b e ruhige nd gewirkt habe n , gleichsam wie das stein e rn e Ve rsprech e n für ihre gerege lte Versorgung mit Getre ide . Entscheidend blieb frei li ch die pe rfekte Organisation d e r Transporte selbst. Nichts wirkt im Zweife lsfall provozi ere nder als ri esige Spe icherbauten ohne Inhalt, und die Bevölke rung wäre in Zeiten d er Not gewiß schnell bereit gewesen, di e Speicher zu stürmen.467 Das äußere Erscheinungsbild der Bauten gab unübe rsehbar und auf Dau e r

239

ERBAUER UND NUTZNIESSER

d e r tätigen Fürsorge Ausdruck. Di e Errichtung von Baute n war deshalb unve rzichtbarer Bestandteil öffentlich wahrnehmba re n Handelns der führend e n Elite und d e r Kaise r. Wichtig war es neben d e n genannte n p raktischen Aspekten, di e zentrale Qualität auch visuell eindrucksvoll und nachhaltig präge nd h e rvorzuhebe n . Dies führte n e twa die monume ntal auf Boge nstellunge n angelegten Leitunge n vor Augen, die allein in dieser Gestalt di e Ve rsorgung mit einer Fülle von Wasser a nzeige n . In ganz anderer Form galt es für die Therm e n, d e re n unübe rsch aubare Menge schöner Räume für j ed e n Geschmack eine n angemessenen Aufenthaltsort bot. Das System der p e rfe kte n Ver- und Entsorgung zählte zu d e n h e rausrage ndste n Errungenschaften römischer Architektur, mit der sie sich d e utlich gegen frühere und auch zeitgenössisch e griechische Städte abse tzte. Zu diesem Programm gehörten ab e r auch wirkungsvolle Maßnahme n des Brandschutzes - beispielsweise die Gründung von Feuerwehren, e ntsprechende Gesetze und b au lich e Maßnahmen.468 Bauwerke stellen also nicht nur bloße, aus bestimmte n Ma te rialien gefertige Gebilde dar, sondern sie sind in e in komplexes System von realen Leistungen und mit d e n Sinnen wahrnehmbaren Botsch aften e inge bette t, das ihre Wahrn e hmung und ihr Erleben begle itete. Von d er Dichte de r Vorgä nge, di e damit verbunden waren, können wir uns kaum noch e ine Vorstellung m ach e n. Über d e n Nutzen von Bauproj e kte n wurde sicherlich unte r sehr ve rschied e n e n Gesichtspunkten imm e r wied e r'gesprochen. De r Bedarf a n n e ue n Ba uten und ihre Akzeptanz stellten sich wohl oft erst in langwi erigen Prozessen h e raus, zumal die Reaktione n auf solche Vorh aben ganz unterschiedlich motiviert waren. Zur Begeiste rung d es Volkes ko nnte der Widerstand d e r Standesmitglieder d es Bauherren kontrastieren , die sich gegen die Vorhaben wa ndte n , wie es im Fall der Basilika d es M. Porcius Cato bezeugt ist, aber auch d e r um ge ke hrt Fall ist d e nkbar, wie es während d er Plan unge n d es Dion von Prusa zu einer n e uen Halle deutlich wurde. Di e Gründe wechselten j e nach aktueller Lage, politischen Interessen und Vorurteilen d es Standes. Bei der Art d er Überlieferung fällt es schwer zu e rm essen, wie es in der Realität aussah . In der Zeit d er späten Republik galt e in Verstoß gegen die althe rgebrachte n Sitten als problematisch, die z.B. sch o n übe rschritten wurden, wenn man griechische Muster übe rna hm oder zu sehr in priva te Proj e kte investie rte.4 6 9 In d er Ka iserze it bewe rte te man andere Eigenschaften der Bauten als anstößig: bei d en Stiftungen d er Kaiser, wenn sie ihre Person d amit zu sehr in den Mittelpunkt rückten, z.B. durch die Größe der Anlage wie

ßESUCI-IER UND NUTZNIESSER

be i dem Villenpalast d es Nero in Rom ; durch di e Fülle vo n Porträtstatuen, die Plinius an Domitian b e klagt (Paneg. 52), oder durch die Erwähnung der Nam en be i led iglich wiederhergestellten Bauten. Es hing viel von d er Sensibilität für die politisch e Situatio n ab.47° Augustus z.B. le hnte es ab, im Pantheon d es Agrippa (Abb 28) gottesähn lich verehrt zu werden, und andere Maßnahmen, mit denen e r reguliere nd e ingre ift, sin d be kannt. All e diese Argumente wurden öffentlich geäußert und sind uns e ntspreche nd aus d e m Blickwinkel eine r Partei - meist d e r Senatoren - überliefert. Wir wüßten nu r ge rn e, ob nicht d as Volk es in viele n Fällen ganz a nders sah und über die märchenhaften Parks der Domus Aurea des Nero, in denen es ze itweilig lustwandeln konnte , nicht begeiste rt war. Mögl ich e rweise war ihm auch di e Zahl der Statuen e in es Kaisers od e r die Art d e r Vere hrung ziem lich gle ich gültig, solange die Versorgung gewährleiste t bli e b . Insofe rn übe rnimmt unse r Blick auf die Wirkung der Architektur oft die a ntike Übe rlieferung mit d e r Sicht d e r führe nde n Vertreter d er römischen Gese llschaft und ist dadurch sehr e ingeschränkt. E in e Antwort könnte mit Vorbehalt aus der Reakti on auf Bauten abzuleiten se in. So li eße sich aus republikanischer Zeit ein e große Zahl a n Bauten nennen, die aus politischen Gründen niede rge risse n wurden. Das Haus d es Cicero h a tte n 58 v. Chr. di e Banden des C lodius geplünd e r t und in Brand gesetzt. Später h atte m a n a ngeblich die verwertba re n Bauteile, d a runte r Säule n aus Marmor, e ntnomme n , und schließlich schlug Clod ius e ine n Teil des G rundstücks dem He ilig tum der Libe rtas, der Freiheitsgöttin, zu. Einja hr später ke hrte C icero aus der Verbannung zurück und versuchte, sein Eigentum wiederzugewinnen. In e iner Rede vor dem Senat führt er nun a n e in er Stelle all e diejenigen auf, denen ihr Haus zu Recht zerstört wurde, weil sie nach der Königsherrschaft gestrebt hatten (de domo sua 10 1 ). Es wurden aber auch Häuser wegen allzu großen Luxus der Ausstattung nied ergerissen, unter Augustus das des Vedius Po llio, allerd ings nicht als Strafe. Vielmehr war es dem Princeps aus der Erbm asse zugefallen, und so konnte er e in Exe mpel gegen den private n Bauaufwand statui e ren (Ovid , fast. 6,642). Auf dem Ge lä nde e ntstand die Po rti cus der Livia, ein dem Volk zugängli ches, prunkvolles Garte nperistyl mi t Brunnen und Läden.47' Aber wie leicht zu seh en, h a ndelte es sich um politisch gesteuerte Aktionen, nicht um spontane aus dem Volk hervorgegangene Reaktionen. Bestenfalls versprach e n sich die j ewei ls verantwortli ch en Akteure, im Sinn e e ines Wunsches des Volkes zu handeln , um auf diese Weise ihr gesellschaftli ch es Prestige zu steigern .

ERBAUER UND NUTZNJESSER

De r unmittelbare Wide rsta nd d es Vo lkes drückte sich auf ande re n Wege n aus. So war die römisch e Ple bs nach d e r Ermordung ihre Vorkä mpfe rs, d es Tribune n C. Gracchus 121 v. Chr. höchst e rbittert. Als nun auch noch d e r Konsul d es Jahres d e n Te mpel der Eintracht (Concordia) n e u e rrichte n lie ß , wurde dies nicht als Ange bot zur Versöhnung, sonde rn als Zeich e n von Übe rhe blichkeit ged e ute t. So schri e b ein Unbekannte r unte r die We ihin schrift des Te mp els den Ve rs: Ein We rk d es Wa hnsinns schuf d e n Te mpel d e r Eintracht (Plut. C.Gracch.17,6) . Be rühmt ist auch ein e Episode aus d e r Kaise rzeit, die sich unte r Domitia n zutrug. Offe nbar h a tte j e n e r Kaiser übe rall in Rom für si ch d e ra rt vie le Ehre nböge n e rrichte n lasse n , daß ein Unbe kannte r d a rauf schrie b: Es ist ge nug (Sue t. , Dom . 13 ) . Be ide Male e nthi e lte n die Aufschrifte n ein e n deutliche n Wortwitz - d as ein e Mal im Kontrast von gri echisch AjJo-noia und Homo-noia, lateinisch dis-cordia und con-cordia (Wa hnsinn, Entzwe iung gege nübe r Eintracht) und d as a nde re im Spiel von la t. arcus (Boge n) und griech. arhei (es ist ge nug) . Deswege n wurden diese Se nte nze n wohl auch übe rliefe rt, ab e r es existie rte n sich e r viele a nde re so lche r Aufschriften , di e nicht übe rliefe rt wurde n. Um Ne ro zu ve rhöhne n , schrie be n Unbe ka nnte im Jahr 68, als d e r Aufsta nd des Vindex in Gallien ausge broch e n wa r, a n di e Säulen d es Th eate rs in Neap el: sogar die Hähne hat e r durch se in Singe n geweckt, wied e rum e in Wortspiel, in d e m gallus Hahn und Gallie r bed e ute t (Suet. Ne r. 4 5). Durch d e n 'tlire kte n Wide rstand des Volkes wurde kein Proj e kt ve rhinde rt ode r ein e Verhalte nsweise im Zusamm e nhang mit ein e m Ge bäude geände rt. Vi elm e hr gabe n imm e r die in d e n politisch e n Orga n e n gefaßte n Entscheidunge n , Geldproble m e o d e r politisch e Ve rände runge n d e n Aussch lag.'"" Die Akzeptanz eines Ge bäudes in d e r Bevölke rung ze igt sich vor all e m daran , wi e lange es e rhalte n und ge pflegt wurde. Mit Ruine n ode r ve rlasse n e n Gebäude n müsse n wir aber zu alle n Zeite n rechne n, nicht e rst in d e r Spätantike. So gab es in Rom be ispielsweise be reits a m Ende d es 2. Jhs . v. Chr. lee rsteh e nde Balnea (Plut. C.Gracch . 16,4 ) , und in Po mpeji e rri chte te man in d er Zeit d es Augustus auf d e n Theate rth e rm e n e in H aus.47:1 Einfach e od e r au ch ze rstörte Baute n wurden b ei Gelege nheit n e u ge nutzt od e r umgestalte t. Offe nba r zie mlich bald n ach Errichtung d e r Koloni estadt Aosta legte m a n e in Vie rtel Wohnhäuser nieder und baute darübe r das Theate r. Umge ke hrt schloß in Ta rragon a a m End e d es 2.Jhs. n . Chr. das Th eate r sein e Pforte n . Hie r e n ts ta nd e n Wohnhäuse r_,17,1Das Bild d e r Stadt wechselte, d a d as Inte resse d e r Bewohn e r a n

ßE SUC IIER UN O NU T ZN I ESS ER

ih re n Baute n wechselte. Das galt in gle ich e r We ise für Gebäude, in d e n e n Kult ausge übt wurde . Pausanias beschre ibt e twa in se ine r Rundre ise durch Griech e n la nd aus d e m 2.Jh . n . Chr. ein e große Zahl von Te mpe ln als Ruin e n , di e offe nbar d e m Volk d e r Pflege und H eiligung nicht we ite r we rt schi e n e n . Die Frage, welche Ge bäude für die Stadt und ihre Bevö lke rung a m wi chtigste n wa re n , spitzte sich n ach Ka tas troph e n , die zu ein e r Ze rstö run g d e r Bausubsta n z füh r te n , beso nde rs zu . Nach d e m ve rhee re nde n E rdbe be n vo n 6 2 n. Chr. wurd e n in Po mpeji zunäch st die Wo hnge bäude und die T h e rm e n , abe r etwa au ch durch e in e n Fre ige lasse ne n , d e r ihn im Name n se ines sech sj ä hrige n So hn es e rri ch te t ließ , d e r Te m pe l d e r Isis wi ed e rh e rgeste ll t. Einige Bau te n wie die Bas ilika wurde n zun ächst ga n z aufgege be n . An d e n wichtigste n Te mpe ln d e r Stadt, d e m Kapitol auf d e m Forum und d e m Ve nuste mpe l o be rhalb d es Sarno , h a tte man abe r se lbst zum Ze itpunkt d e r e ndgü ltige n Ve rschüttung d e r Stadt 79 n. Chr. noch n icht wi ed e r mit größe re n Restaurie rungsarbeite n b ego nn e n .'17,; Für d e n E rha lt und die Pfl ege eines Ba us ko nnte n ganz un te rschi edlich e Mo tive d e n Aussch lag ge be n. Boge nmo nume nte in Ro m besaße n beispie lswe ise e in e e min e nt politisch e Bed e utun g, wa re n auf d ie Le istun g e in es Kaise rs bezoge n und ve rlo re n d esh alb n ach d esse n Regie run gszeit ihre Bed e utung. Desh alb ko nnte n sie se it d e m 3 . .Jh. n . C hr. n ied e rgelegt und für d e n Boge n ein es spä te re n Kaise rs ne u verwe nde t we rd e n.,176 Durch e in e n solch e n Um gan g mit Bauwe rke n wird e be nso di e We rtschätzun g d e utlich , wie sie si ch zahlre ich e n Hinwe ise n e ntn e hm e n läß t, di e Pausa n ias in se in e n Angabe n zu e inze lne n in Ruine n liegende n Tempe ln bi ete t. Wi e m a n mi t d e n Ruin e n umg in g ob ma n sie wie d e n Ares te mpel Attikas a uf d e r a th e ni sch e n Agora in n e u e r Prac h t e rste h e n o d e r e be n we ite r ve rfa ll e n li eß-, regelte sich ü be r d as Bedürfn is d es Vo lkes, di e Notwe ndigke it in d e r Stadte ntwicklun g, abe r na türli ch nicht zul e tzt übe r die Initi a tive und d as priva te E ngage m e nt e in es Bauh e rre n. Doch we r auch imm e r Aufträge ve rgab, sah sich e inge bund e n in e in e übe rgreife nd e, oft ausufe rnde Diskussio n , die nach Ve rstä ndi gung übe r Sinn , We rt u nd Funktio n d es ge p lante n Bauwe rks stre bte . Si e ho b a n im Mo m e nt d e r Beka nn tgabe e in es solch e n Pla ns, begleite te sei n e Realisie run g und e bbte auch ni cht ab , we nn das Gebäude sta nd od er sch o n wied e r im Ve rfa ll begriffe n war. Besuche r und Be nutze r d e r Baute n g in ge n also nicht spo nta n in diese Gebäude , sonde rn ware n durch e be nj e n e Fo rm e n d es Umgangs sch o n ge prägt un d in ihrer Wa hrne hmun g e ingestimmt.

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SCHLUSSBEMERKUNG

Wie eingangs d argelegt, wurde n Bauwerke se it j eh er als wese ntliche r Ausdruck römischer Kultur verstande n . Vielfach versuchte man , ihre Eige nart im Kontrast zur griechisch e n Architektur zu bestimmen . In alle r Regel suchte man dabei die Antwo rt in eine m fa ktisch e n Unte rschied , also e twa d arin , d aß di e Baute n e n ts prech end d e r gewachsen en politische n Bed eutung d es römische n Reiches größer und übe rrage nder ware n. Zugleich wies man d a raufhin , d aß in ihrer Gestaltung ein Ekle ktizismus zu beobachte n sei, wie e r bei d en Baute n d er Griech en fe hle, od er m an betonte strukturelle Unterschied e, wobei d e n Griech en ein stärkeres Bewußtsein für die plastische Form besch einigt wurd e, d en Römern ein Streben n ach räumlich e r Gestaltung.



Eine solche Art d er Betrachtung e nthält die me ist uneingestanden e Vorausse tzung, daß es so e twas wie die «Röme r » gab , und d amit e ine Qualität, welche die Bewohn er inne rhalb ihres Reiches bei alle r Viefalt im einze ln en übe rgreife nd ausze ichnete und sie gegen andere Völker außerhalb abse tzte. Diese Qualität wird sich historisch und auf die ve rschied en e n Räum e be zoge n nur relativ bes timmen lasse n , d e nn sie besaß zu Beginn d e r hi er be trachteten Entwicklung in d e r Kö nigszeit völlig andere Züge als in d e n folgend en Pe riode n od er am Ende d er Antike, und ein Einwohn er Ro ms sah sie anders als e in Bürger eine r Stadt an d er Periphe ri e d es Re ich es ode r gar ein Bewohne r d es Land es.

In d em hier be trachte ten Rahmen wurden die We rke d er Architektur als zentrale r Bestandteil d er Kultur verstande n , in d e m zum eine n d as Bewußtse in d e r Zusamm enge hörigkeit ein en Ausdruck fand , zum andere n die Forme n d es Zusammenle be ns gestaltete. Die Bauten bilde te n also in vielfältiger Weise Grundlage und Gegenstand der Kommunikation und d es Selbstve r-

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SC HL USSBE MERK UNG

stä ndnisses inne rhalb d er rö misch e n Gesellsch aft. We nn m a n in di esem Zusam m e nha n g d as Motto a m Anfa n g unse rer Übe rlegunge n aufgreift, h a t es in de r Antike wo hl ni e m a nde n gegeb e n , d e r unte r d e r Masse d e r gebaute n Welt im Sinn e R. Musils die e igen e Existe n z als allzusta rk d etermini e rt e mpfunde n h ä tte. Da rin m a nifesti e rt sich vielme hr ein d e r Mode m e eigen es Ve rhältnis d es ein zelne n zur Gem einsch aft. Abe r e in aktu elle r Asp e kt rö misch e r Baukunst ist die ko mplexe Gestaltung d e r We lt. Die a rchite kto nisch e Formung m e nschlich er Le be nswelt ist allgege nwärtig, und Archite ktur schre ibt wie kaum e in a nde res Med ium di e Verh ältnisse fest, d a sie Ort und Ze it bestimmt u nd mi t ih ne n Ged a nke n und Ve rh alte n smuster. Dadurch verm ag sie Si ch erh e it zu ve rmi tteln , sola n ge sie mi t intakte n Ve rhältnissen einh erge h t. Aus di ese r Pe rsp e ktive h at zunäch st di e m a te rie lle Verdinglichung große Bede utung, so die ve rschi ede n e n Mate ri alie n und ihre Bearbe itung. Römisch e Ba ul e ute wußte n mit gro ße r Umsicht, di e j ewe ils beste h e nde n Möglichke ite n zu nu tze n . In d e r Kaise rze it sta nde n viele Möglichke ite n zur Verfügung. Gleich es g ilt für die Ausbildun g p assende r Schmuckforme n, die m e ist vo n griechisch e n Vo rbilde rn e n tle hnt d e m eige n e n Bed arf fl exibel a n gep aßt wu rd e n . Archi tektur d efini e rt zu all e n Zeite n Le be nszusamme nh ä nge, und diese wi ed e rum wurde n in d er rö misch e n Kultur vor all e m in d e r Stadt geprägt. Die Städte bild ete n d as Rückg ra t des Imperium Rom a num und hi elte n e in geogra phisch h e terogen es Areal wie d as d es Mittelmeerraumes mit d e n a ng re nze nd e n Lä nde rn in vergle ich swe ise einh e itli ch e r Fo rm zusamme n , sie wa re n abe r au ch fl exibe l, um lo kale n Beso nde rhe ite n Raum zu gebe n . Regio n a le Unterschie de und Gem e insam keite n hi e lte n sich die Waage. Ein Bürge r des Re iches, abe r au ch e in Fre mder hä tte di e Funkti o nszusamme nh ä n ge ein e r Stadt aus d e r Gestaltu ng d er Bau te n o h ne größe re Anstre ngunge n n achvollzie h en kö nn e n . Die Städ te ba nde n auße rh alb ihre r Maue rn e in Netz weiter e r Siedlunge n und la ndwirtschaftli ch er Betrie be an sich . Die Gren zen d es Reich es sich e rte ein komplexes militärisch es Syste m mit d e n ihm e igen e n Lage rn u n d Bau te n. Diese n un terschiedlich e n Anforde run ge n e ntsp rach e in große Fülle a n ve rschi ed e n e n Type n von Archite kture n , die in d e n vo rige n Abschni tten ein zeln vo rges tellt wurde n . Dabe i h a ndelt es sich ni cht ledigli ch um die Sich e run g p ra ktisch e r Bedürfnisse wie Schutz vor Witte run g, Sich e rung vo r Fe inde n od e r die Sich e run g d e r Gewinnung und Distributi on d e r n o twe ndige n Nahrun g, sonde rn we it m e h r um ein vielschichtiges Syste m d e r Ve rstä ndi-

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gung innerhalb d e r Gesellschaft, die in diese n Bauten le bte . An Eigenart und Ve ränderunge n d e r e inzeln e n Bautypen , ihrer unterschiedliche Präsenz im Stadtbild ode r auch in den anderen Zusamm e nhänge n lasse n sich Eigenart und Veränderungen der Gesellschaft insgesamt abl ese n. De r Weg d er Be trachtung, wi e er hi e r e in geschlagen wurde, ve rsuchte in d e r Konzentration auf e inzelne Eigenschaften , Bautype n oder auch auf die Isoli e rung auf einzeln e Gruppen von Pe rson e n , die unterschiedlich an Gestaltun g und Wahrn e hmung der Bauten beteiligt waren , d e r Ko mpl ex ität d er Vorgänge, abe r auch d e m Gang d e r Erforschung d e r verschiedenen Phänome n e gerecht zu we rde n. Einzelne Aspekte wurde n d eswegen zunächst isolie rt betrachtet. Er trug damit d e r Überlieferung Rechnung, di e für die Antike auße rordentlich lü cke nhaft ist. J edes Bauwe rk muß e rst aus d e n erhalte n e n Teilen re konstrui ert werden, wobei vi e le Qualitäten ohnehin nur unte r besonde re n Bedingungen zu re konstruie re n sind, etwa di e Farbigkeit, die Ausstattung mit mobil e n , le icht vergänglichen Gegenständen oder auch d e r a n Festtagen zugefügte Schmuck a n Girlanden und Stoffen. Vor allem aber ist di e Überlieferung völlig willkürli ch , und gerade We rke von ze ntraler Bedeutung sind uns oft nicht mehr e rhalten . Einer d e r leite nden Aspekte d e r Betrachtung war dabe i, daß Architektur nicht allein in Gestalt eines Bauwe rks vorhanden ist, sondern j e nse it~ seiner mate rie lle n Existenz e ine lange Folge von Tätigkeiten bindet, di e für sein\rerständnis ebenso wichtig sind. Schon im Vorfe ld e rforde rt es umfasse nde Planung und das Zusammenwirken verschiedener Personen, um das Zie l zu ve rwirklichen . Für das Verständnis e in e r bestimmte n Epoche könnten d abei gerade auch die nicht verwirklichten Proj e kte von Bed e utung sein. In d er Folge bedarf gerade e in Bauwe rk stärker als Statuen oder Kunstwerke im öffentlichen Raum eine r dauerh afte n Unterhaltung und inte nsive n Pflege, wenn es e in er bestimmten Funktion gerecht werden soll. Dazu wurden in d e r Antike unterschied liche Lösungen e ntwickelt. Mehr als be i anderen Gattungen d e r Kunst ist di e angemessene Ve rsorgung und Nutzung e in e d e m e ige ntlich e n Werk kompl e m e ntä re Kategorie. Ein Theater o hn e Aufführungen h at seinen Sinn verloren, was ni cht bedeutet, daß es mit se in e n Mauern nicht a nd e rweitig noch ve rwe nde t we rde n könnte. In d e n e inzelne n Abschnitten wurde versucht, n eben d e n e ige ntlich e n Bautyp en d erartige Aspekte herauszuste lle n. Deshalb wurde ein bestimmte r Bautypus mit j ewe ils ein e r d e rartige n Katego rie wie d e m Aufwand d e r Ve ranstaltun-

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ge n in d e n Gebäude n ode r d e n Kos te n d es Unte rh alts th e ma tisie rt. Abe r natürli ch be n ö tige n all e Baute n , Tempel wie Th eate r ode r T h e rm e ngebäude gen auso wie di e priva te n Baute n , eine a nge m esse n e Nu tz ung und e in e n dau e rh afte n Unte rhalt, da si e im Geb rauch abge nutzt od e r ne ue n Vorste llunge n ge mäß a nge paßt we rde n sollten , und ein e Ausschmückun g, die d e m j ewe ilige n An laß d e r Nutzung a n gem esse n war.J ed e r Bau schuf zu d e n Pe rson e n, die ihn be trate n ode r auch nu r ansch aute n, e in bestimmtes Ve rh ältnis und legte d a mi t e ntsprech e nde Ve rh alte nswe ise n n a h e . Ein e solch e Be trachtungswe ise führt sc hn e ll d azu , di e a ngesproch e n e n Ve rh alte nsmuste r als a ll ge me in m e n schli ch zu ve rste h e n. Es soll te abe r ni cht Le be n vor d e r Kulisse rö misch e r Bau ten beschrie be n we rd e n , sonde rn di e Qualitäte n , we lch e rö misch e Baute n in spezifisch e r und unve rwechselba re r Weise auszeichn e te n , mit d e n e n sie ihr Um fe ld präge nd bestimmte n und da mit das Zusa mm e n leb e n d e r Me nsch e n gesta lte te n . Ba uwe rke sind abe r zu all e n Ze ite n nur a ls Teil ein es ko mplexe n Syste ms und e in es umfasse nde n Diskurses ve rstä ndli ch , in d e m alle Ko mpo n e nte n berü cksichtigt se in müßte n . Unte r di ese m Blickwinkel wä re es lo hn e nd , di e bish e r betrachte te n Ko mpo n e nte n wi ed e r in d e n ve rschi ed e n e n Pe ri od e n zu verein e n , we ni ge r im Sinne ein e r Bestimmun gsle hre , so nde rn e h e r als Audruck e in e r d e r j eweilige n Zeit spezifisch e n Me ntalität und da mit zugleich von Ve rh alte nswe ise n , in d e r di e Me ntali tä t ihre r Ausdruck find e t. Al le rdin gs würd e nun ein solch es Unte rfange n d e n gegebe n e n Ra hm e n spre nge n, d e nn d ab e i müßte n d ie Übe rlegunge n we it übe r ein e rein e Betrachtun g d e r e inze ln e n Baute n ausgre ife n und in e in e a llge m e ine Kulturgeschi chte e in gebe tte t we rd e n. In d e r Kö nigsze it e twa ist das Be müh e n zu spüre n , in d e n Sa kralbaute n ein e absolute Ste ige run g zu e rre ich e n und da mit d e m ko ll e ktive n Se lbstwe rtgefühl Ausdruck zu ge be n. De m di e nte au ch die Regelun g d e r städti sch e n Zon e n durch di e Unte rte ilun g in Räume unte rschiedli che r Bed e utun g in d e r Stadt, e twa durch d e n Bau d e r Cloaca Maxim a. Di ese Anstre ng unge n sin d abe r erst zu ve rste h e n im Ve rgle ich mit and e re n Städte n d e r nä h e re n Umgebun g Mi tte li tali e ns und all ge me in im Mi tte lm ee rraum , mit d e r po liti sch e n und gesellsch aftli ch e n Situa tio n in Ro m selbs_t und d e r d a mit ve rbund e n e n un te rschiedli ch e n Instrum e nta lisie run g d e r Baute n , di e zum e in e n als Ausdru ck e in es m o na rchi sch e n He rrsch aftsa nspruch s, abe r auch als ge m e in sam e Le istun g ve rsta nde n we rd e n ko nnte n . Letzlich also ist di e Bautä tigke it nur a us

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SCHLUSSB EMERKUNG

d e r Situ a tion d e r Ze it insgesamt zu ve rste h e n. Dabei läßt sich d e r Prozeß zum e in e n als ein ste te r Fortschritt begreife n, in d e m die an d e n Bauvorhabe n beteiligte n Pe rson e n es imm e r besse r ve rstande n , ihre Resourcen zu nutze n und auf diese Weise imm e r größe r und d au e rhafte r zu bau e n. Gerad e abe r e in Blick in die rö misch e Baukunst d e r Zeit d e r Re publik le hrt, d aß eine d e rartige Vorste llung vie le Ersch einunge n ni cht e rklärt. De nn in dieser Zeit ist d er lite ra risch e n Üb e rlieferung, abe r auch d e n a rch äologisch e n Ze ugnisse n abzul ese n , wie se hr unte rschi edli ch e Ko n zep te - e twa di e italisch e Traditio n mit d e n n eu e n gri echisch e n Fo rme n - im Wide rstre it sta nd e n und auch im p o litisch e n Ka mpf ge nutzt wurde n. Unte r ä hnlich e m Blickwinkel müß te j ed e Ep och e j e nseits d e r hie r gebo te n e n Einzelbe trachtun ge n als Einh eit verstand e n werde n , wobe i sich di e bisweile n se hr m ech a nisch e n Unte rteilunge n , welch e n ach Materialie n o d e r b estimmte n histo risch e n Einschnitte n vorgen om m e n wurde n , als fragwürdig e rwe ise n. In d e r Re publik etwa zeichn e t sich d e utli ch e in e zun e hme nd e Viefalt ve rschied e n er Ide nti täte n ab, intern d er Pa trizie r und Pl e bej e r, die gleichsam verschi ed e n e Bau te n und Traditione n d es Bau e ns für sic h ve reinnahm e n. Zun e hm e nd a rtikuli e re n die Mi tglied e r d e r Führungsschi chte n ihre n Anspruch auf po litisch e Führun g übe r die Baute n , wobei auch hier wi ed e r in diesem Prozeß verschi ed e n e Phase n fes tzustelle n sind , di e que r durch alle hie r betrachte te n Gattun gen geh en , etwa we nn im 4 . und 3. Jh. v. Chr. di e Te mpe l ein bevo rzugtes Medium 'tler Selbstda rstellung bilde n , im

2.

und 1.Jh. v. Chr. die Platzan lagen , o d e r für di e

Aedile n die prunkvoll e n te m po rä r e rrichteten Bühne ngebäude . In diesem Kli ma ein e r sich ste ige rnde n Ko nkurre n z müß ten gleich e rweise private Baute n wie Ville n und H äuser mit ihre m biswe ile n atem b e rau be nde n Prunk einb ezoge n we rde n . Insgesamt ko nnte n a n dieser Stelle nur e in ze ln vorgeste llte Fallbeispie le Einbli cke vermi tte ln . Neben Rom aber stre b te n d ie Städte in Ita lie n mi tsam t ih re n gesellsch aftlich e n Führungsschichte n e be n falls n ach eigen e n Form e n der Selbstdarste llun g, wodurch sich insgesamt d as h e te roge n e Ersch einungsbild d e r Architektu r jen er Zeit nu r noch steigerte, d a j eweils individ uelle oder regio n ale Traditi o n e n und I nteressen hi nzu kame n. In sgesamt d e fini e r te n sich d ie Gem ein sch aften primär als po li tisch e Einh e ite n , mi t sta rke r Be to nung ih re r Auto n o mie. Das beto nte n zum eine n die Stadtma ue rn als Zeich e n d e r Ve rte idig ung und die Tempel als Zeich e n d e r Bindun g a n die Götte r. Bau te n , die entsprech e nde Fu n ktio n e n besaße n , ware n also d urch wegs in alle n Städ ten

SCHLUSSBEMERKUNG

vorhanden, Vergnügungsbauten hingege n seltener und wie di e Theater vielfach auch kontrollie rt in ein e n sakrale n Kontext eingebunden. In d e r Bautätigkeit d e r Zeit der Republik bild e te sich eine Eigenheit aus , welche in der Folge e in e n Grundzug römischer Arch itektur schl echthin bilde t, die große Manigfaltigkeit der Gestaltung. Sie war nicht nur durch die individuell unterschiedliche n Zi ele der Auftraggeber bestimmt, sondern vor alle m auch durch region a l un terschiedliche Ausprägungen der Gesellschaft und ihres j eweiligen Gemeinschaftsgefüh ls. Alle diese Aktivitäten führte n zu ein e r schnelle n Fre isetzung von n e uen Bautechnike n und auch zu e in e r unbe kümmerte n Übernahm e oder Entwicklung n e ue r Formen, di e wie e in e «Revoluti on» wirke n könnte . All erdings hand elt es sich dabei um eine n Gru ndzu g in d e r hie r be trachtete n Gesch ichte der römisch e n Archite ktur, in d e r langsame Ve rände run gen und schne ll e Umbrüch e immer wi ed e r zu finden sind. Darüber hinaus ließen si ch a n d e n Bauten auch unte rschiedlich e politische Forme n der Organisation e rke nn e n , wobei gar nicht so sehr di e Rege ln d er Ve rfassung d e n Aussch lag gaben, sondern die Bed e utung d e r jeweiligen lnstitution en in ihre r Zeit. So verschwinden z.B. di e Ve rsammlungsge bäude d er Volksve rsammlung n ach d e m

1.

Jh. v. Chr., obwohl di e Volksversam mlung

se lbst a ls e in politisch es Organ erhalte n bleibt. Andererseits komm e n e twa Amph itheater als Baute n auf, obwohl es schon geraume Ze it zuvor Glad ia tore nspiele und Tierh e tze n gegeben hatte . Offensichtlich e rhi elten diese Veranstaltungen in ihrer Gese llschaft e in e n n e ue n Stelle nwe rt. Dabe i wäre es re izvoll , di ese n Gesamthaushalt in d e n Verände runge n d er Institution e n und ö ffe ntlich en Einri chtunge n in ih rer Gesamtheit zu verfo lge n , sowe it sie d e n bau li ch en Um setzungen in bestimmte Bauty pe n abzul ese n sind. [n der Kaiserzeit wurden di e Impulse in gewisser Hinsicht vom Kaise r mo nopolisi ert. Die großen Bauvorhabe n in Rom, die n e ua rtige n Fora, di e Thermen oder das Amph ith eate r, verdankten ihre Existenz e in ze ln e n He rrschern, währe nd Initiative n von Mitgli ed e rn der Senatsarisktokratie oder der führe nde n Gesellschaftssch ichte n in Rom zumindest im öffentli ch e n Be re ich nur noc h a n d e utlich untergeo rdn e te r Stelle zu finde n waren. Damit ä nd e rte sich grundlege nd di e Bed e utung d er Baute n. Rom e ntwicke lte sich mit diesen zentrale n Proj e kte n sehr viel e inde utiger als zuvor zum Vorbild, ablesbar in d e r Gestalt d e r Bauforme n und ihres De kors, aber auch daran , daß nur dort d e r Palast d es Kaise rs stand. Es ist bezeichnend, daß sich so etwas wi e e in e

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SCHLUSSBEMERKUNG

e nge Korresponde nz d e r Form e n abze ichn e t und di e Fo ra und Th e rm e n e in e n ve rgleichbare n Fo rme n a ppara t übe r lange Zeiträum e be ibe halte n , daß sie abe r auch für Italie n und di e Provinze n stärke r ein Vo rbild abge b e n. Mit diese n Ersche inungen geht eine d e utlich e Verände rung d e r Präse nz im öffe ntlich e n Le be n e inh e r. Währe nd in d e r Zeit d e r Re publik di e Mitglied e r d e r führend e n Fa milie n Roms darum konkurrie rte n , d e n öffe ntlich e n Raum zu be h e rrsch e n und d eswe ge n dort mit ihre n Baute n präse nt zu sein , ware n sie nun in völli g a nde re r Weise dara n be te iligt. J e weils Se nat und Volk von Rom als Gesa mth e it we ihte n d e m Kaise r Ehre nde nkm äle r wie e twa di e Boge nmonum e nte. De ra rtige Ve rände runge n prägte n au ch di e priva te n Baute n , in d e n e n n e ue Leitbild e r a n Bed e utung gewa nn e n . Schon imm e r hatte di e philosophische, an gri echisch e n Vorbild e rn o ri e nti e rte Muße (otium) für die Gestaltung d e r Vill e n ze ntral e Bed e utung besesse n . Auf d e m La nd zogen sich di e Mitglied e r d e r führe nd e n Schichte n Roms zurück. Diese r Aspe kt gewann in d e r Kaise rze it zusätzli ch an Bed e utung, da nun zum e ine n di e nach auße n gewa ndte Konkurre n z um politisch e Macht ihre Bed e utung ve rlore n ha tte und damit zugle ich auch di e re ich e n Stadth äuse r mit Marmorsäule n und ri esige n Grabm äle r vo m Zusc hnitt d es Mo num e ntes d e r Caec ilia Me tell a . Di e Konkurre nz wurde vi e lm e hr im Be reich d e r Muße ausge trage n , in Di chtung und ande re n geisti ge n Be tätigunge n , und übe rdi es auf ganz a nde re m Feld in den Landstädte n Itali e ns und d e r Provinze n , wo di e Mitgli ed eT- d e r Führungsschichte n als Patron e wirkte n. Abe r d a raus e ntwi cke lte sich ein e a nd e re Art d e r Konkurre nz , die d a rauf bedacht wa r, ihre n Nutzni eße rn Ante il an d e n Ann e hmlichke ite n d e r Hauptstadt zu ve rl e ih e n. Imm e r wied e r ist zu seh e n , wi e d as Vo rbild Ro ms in vi elfältige n Brechun ge n imiti e rt wurde . Da mit wurde n abe r au ch imm e r wied e r di e Übe rl ege nh eit Roms und sein e Ste llun g als Ze ntrum d es Reich es und Si tz d es Kaise rs b e to nt. In d e r Späta ntike wurde n diese Position e n fraglich , was wied e rum we itreich e nde Konsequ e n ze n in d e r Baukunst n ach si ch zog. Rom ve rlor seine beh e rrschende Stellun g, da die Ka ise r sich in ihre n Aktivitäte n nicht mehr a uf Rom konzentrie rte n und im Syste m d e r Te trachie ve rschied e n e Städte wi e Niko m edia, Th essalonike, Maila nd ode r Trie r Sitz d e r He rrsch e r we rde n ko nnte n . Damit abe r ve rl o r di e kor responi e re nd e Kraft vo n H auptstadt und Kaise r ih re Bed e utung. Di e n e ue n H e rrsch e r muBte n ihre r Bed e utung am Ort ihres Wirke ns e ine a nge m essen e und glaubh afte m edi ale Wirkung ve rl e ih e n. Di e n e u e n Ze ntre n e rhi elte n infolged esse n ein e n e ua rtige Architek tur, di e

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d e n Rahm e n abgab für die stä rke r auf d as bildh aft inszenie rte Ritual höfisch e r Form , in d e m die H e rrsch e r m it große m Pomp agie rte n. Spä te r ze rfi el das Re ich in zwe i Te ile mit Konstantino p el und Rom als Hauptstädte n. Damit ab e r b il d e te n sich für die Entwicklung d e r Archite ktur ne u a rtige Impulse aus, d a nun wie d e rum die ve rsch ied e n e n Be reich e sich unte rschi edl ich a rtikulie rte n . Am Kirch enbau, abe r au ch an d e r Bauorn a m e ntik läßt es sich d e utlich ablese n. De nn das C hriste ntum, d as seit Ko nsta ntin an e rkann t wa r und d esse n Institutio n e n öffe ntli ch Förde rung e rfuhre n , brachte n e u e übe rgreife nd e We rtvo rstellunge n ein . Die Vielfalt d e r alte n Kulte wich zun e hm e nd n e ue n Fo rme n d e r Kultausübung. Hinzu ka m e n sta rke Ve rä nde rungen im politisch e n und soziale n Le be n , d as zun e hm e nd vo n christlich e n Institutio n e n bestimmt wurde. Alle di ese Ersch e inunge n fand e n ihre Entsprechung in d e n Stadtbild e rn , in d e n e n die alte n p o litisch e n Einrichtunge n und auch die traditione lle n Orte soziale r Inte rakti o n in d e r Öffe ntlichkeit, wie di e Fo ra, die T h erm e n und di e Baute n für Sch auste llungen , ihre Bed e utung schrittweise e inbüßte n und die Kirch e nbaute n und die mit.ihne n ve rbunde ne n ze ntrale Bed e utung gewa nn e n. In a lle n hie r a n gesproch e n e n Ph ase n wurde das Ve rhältn is zwisch e n Ze ntrum und Pe riph e rie, zwisch e n d e n führe nde n Gesellsch aftsschi chte n und de r Bevölke run g d es Re ich es und die Bindung a n lokale Tradi tio n e n und e in übe rg re ife ndes Gem e inschaftsgefühl j ewe ils n e u d e fini ert. Die Baute n schufe n d abe i rein pra ktisch , aber auch in ihre r Ko nzep tio n und in ihre r Bindung a n di e Ve rgan ge nh eit e in e n sta rke n Zusamm e nh alt. Er wurd e dad urch erre ich t, d a ß Distan ze n ve rkürzt wurd e n , E ntfe rnun ge n le ichte r zu übe rbrükke n ware n , d aß abe r au ch Unterschi ed e und Ansprüch e etwa in d e r po litisch e n O rganisa tio n od e r im religiösen Le be n e in e n Ausgle ich fa nde n. In d e n beschri e be n Ph ase n traf m a n übera ll im Re ich auf vergle ichbare Verh ältnisse, de re n Varianten du rch ä hnli ch e Disp os iti o n e n d es Raum es und d ie Gestaltun g d er Baute n le ichte r zu begre ife n ware n . Fü r die Hande lnd e n ga lte n ve reinh e itlich e nd e Bedingun ge n. De r stete Umga ng mi t d erse lbe n Archite ktur, der sich mi t Erinn e runge n un terschi edlich e r Dim e nsio n ve rba nd , ve rknü pfte, unmitte lba re r auf d ie Le be nspraxis bezoge n als a nde re Fo rm e n künstle risch e r Gesta ltun g, di e ve rschiede n e n Bereich e vo n Erfa hrun g mi t d e n Erfo rd e rnisse n und Ansprü ch e n d er e igen e n Ze it. In d e n ve rschied e n e n Arte n des Raumes e rgabe n sich so im m e r n eu e Bez üge zu m po li tisch e n Le be n , zu d e n

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Familie n und soziale n Gruppie runge n inn e rhalb des Staatswese ns, zu reli giöse n und kulturge bunde n e n Fo rm e n d e r Ge m ein schaft. Der Blick auf die rö misch e Archite ktur ka nn d as Ve rstä ndnis für h e uti ge Archi tektur e rleichte rn . Auch h e ute versu ch e n wir, vor all e m mit Hilfe vo n Bau te n im öffe ntlich e n Raum Zentre n zu sch affe n und ihn in sein e r Eige n a rt festzulegen , unse re Vorste llunge n d a rin zu bündeln und gege n a nde re abzuse tze n . Man d e nke nur a n bes timmte Tre nds wie di e Aufwe rtung d e r industri e lle n Zo n e n in d e n Städ te n o d er auch a n di e Gestaltun g Be rlins als n e uer Hauptstadt. Wir e n twickeln d abei eb e nfalls eine ko mpl exe Sp rach e, die sich nicht a ll ein aus Raumform e n und De finiti o n e n ihre r Gre nze n zusamm e nsetzt, so nde rn auch au s d e re n Ko mpositio n und Reaktio n auf di e ve rschi ed ene n Fo rme n vo rha nde n e r Strukture n , di e n a türlich e n Gegebe nh e ite n und auf sch o n beste h e nde Bau te n. Imme r wi ed e r erfo rde rt d e r Umga ng mit de n Baute n ein e kritisch e Ausein a nde rse tzung, d a ihre Existe n z allzu le ich t ve rfüh rt, in ihne n Garante n e iner gesich e rte n in d ividue lle n od er ko lle k tive n Ex isten z zu seh e n . Die Ause in a n dersetzung ist aber au ch n otwe ndi g, um ne ue n und d e r j ewe ili gen Ze it a nge m esse n e n Fo rm e n d es Zusam m e nleb e ns Ausdruck zu ge be n. In diese m Sinn läßt sich di e rö misch e Baukunst als ein eind r ucksvo lles Be ispiel ve rste h e n , wie ein e fü r un s fre mde und fe rn e Gesellsch aft. sich in ihre n Baute n e inri chte te und zugle ich au ch von ihn e n ge prägt wurde.

ANHANG

ANMERKUNGEN

K. Gast, Die zenso risch en Bauberich te bei Livius und di e römischen Bauinschriften, 1965, 14ff.; Gros, Architecture et societe, 11 ff.

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Zu Coss utius: E. Rawso n , PBSR 43, 1975, 36ff. H . vo n Hesberg, in: Vitruv-Koll. Darmstadt 1982, 1984, 123ff. Den Wide rstand gegen fremde Arch itekten formu lieren au ch ande re Autoren. Zum Topos de r Vergängli chkeit d er Pyramiden: Ho raz, Od. 3,30, 1-3 u. Mart. 8,36, 1-3. Drerup, Römisch e Arch itektur als Symbol, 18J ff.; A. De mandt, in: Palast und Hütte, Koll. Be rlin , Hrsg. D. Papenfuss - V.M. Strocka, 1979, 53 ff. Vgl. H . Pete rsma nn, Die Urbanisie rung d es röm. Re iches im Licht de r late inische n Sprache, Gym nas iu m 96, 1989, 406ff. G. Fuchs, Arch itekturdarste llunge n auf römisch en Münzen , 1969, 92ff; M. Torelli , Typology and Structure ofRoman Histo ri cal Reliefs, 198 2, 72ff.;J. Maier, Archite ktur im römisch e n Relief, 1985, 54ff. ; J. Deckers, Darstellun g der chri stli ch en Stadt, Mitt.Rom 95, 1988, 303ff. ; St. Lehmann , Myth ologische Prach tre liefs, 1996 , 82ff. 185f. ; E. La Rocca, L'affresco co n veduto di citta da! colle Oppio, in : Romani za tion and th e C ity, Hrsg. E. Fentress, 2000, 57 ff. ; D. Quante-Sch öttler, Ante aedes - Darste ll un g vo n Archite ktur in römische n Reliefs, 2002 . Von de r sozialisiere nden Kraft römisch er Archi tektur spricht auch Tac., Agric. 21. H. von Hesbe rg, in : Bathron, Festsch rift I-1. Dre rup , 1988, 185ff. Vgl. di e Beiträge im Kongreßband: Les «bourgeoisies» muni cipales italie nn es aux II" e t Jcr siecles av. J. C. 1981, Hrsg. M. Cebeillac-Gervaso ni, 1983. J. Burckh ardt, Cice ron e, 1855, hie r zitiert n ach d e r Ausgabe Gesamm elte We rke IX, 10ff. Vgl. K. Christ, Saeculum 14, 1963, 96. Vgl. die lange und me ist un ter ku lturkritischen Aspekten geführte Diskussion um di e Kontraste von gri echischer und rö mischer«Form» . G. Kaschnitz von We inberg, Mitt.Rom 59, 1944, 89ff. ; ders., Mittelmeerische Ku nst, Ausgewäh lte Schriften 3, 1965, 4 79ff.; A. von Gerkan , Gri echische und röm ische Architektur, Bonn erjb. 152, 1952, 23f.; E. Buschor, Technisch es Se hen, 1952 (Neudruck 1979) 10ff.; Drerup, Römisch e Architektur als Symbol 181ff. Vgl. auch di e Be iträge in d em Kongreßband : E.G. Schmidt (Hrsg.), Griech e nla nd und Rom , Koll. J e na 1988, 1996. Rakob , Propyläen Kunstgesch. 2, 15 2ff. ; Boethius - Ward-Perkins, Roman Arch itectu re, 1970; Gros, Mo nume nts publics, 1996.

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Zanke r, Aug ustus, 1974; P1·ice, Rituals , 1984. Vgl. auch R.H. Darwall-Sm ith , Empe ro rs ancl Architec tu re : a Study of Flav ia n Rom e, 1996. P. Za nker, Pompeji , Stadtbil d e r a ls Spiegel von Gese llsch aft und He rrschaftsform , Tr ierer Winck.Pr. , 1988; B. Be rgmann, Rom an House as Memory T heate r, ArtBu ll. 76, 1994, 225ff; A. Wa ll ace-Hadrill , Houses and Society in Pompeii and Herculaneum , 1994; R. Laure nce, Roman Pompe ii - Space and Socie ty, 1994. Vgl. unter za hll osen ande re n Be ispiele n d ie Grabun ge n der Badea nlage n im Legionslager von Cae rl eo n (Wa les) : .J.D. Zie nki ewicz, T h e Legionary Fo rtress Baths a t Cae rleo n , 1986. A. Ca ra nd ini (H rsg.), Settefinestre - una villa sc hi avistica nell 'Etruria Rom a na, 3 Bde . 1985. Zu Augst vgl. die bisher erschi e ne nen über 20 Bände der Forschun gen in Augst, zu Sagalassos zu le tzt: M. Waelkens -J Poblom e, Sagala sos IV, Ac ta Arc haeologica Lova n e nsia 9, 1997. F. Coa re lli , II Foro Roma no I u . 2, 1983- 1985; F. Prayon , in : Bathron, Festschrift Drerup, 1988, 33 1ff; La grande Ro ma d e i Tarquini , Ausst. Rom 1990; F. Kolb, Rom, 1995, 74 f. 130[ H. Bauer, in: LTUR 1, 1993 , 288ff. (Cloaca Maxima). The Transformation of U rbs Roma in late Antiq uity, Kali. Rom 1997, H rsg. W.V. Harris, 1999; Epoche nwande l) Kunst und Ku ltur zwische n Antike und Mitte lalter, Hrsg. H.A. Bauer- N. Zimm e rmann, 200 1. T. H ölscher, Klassische Archäo logie - Grundwi sse n , 2002, 3 1ff. In d e r deutsc hsprac hi gen Literatur hat ma n z. B. lange Zeit das Te rrassen he iligtum der Fortuna Primigenia in Pal estrina in di e Zeit nac h 70 v. Chr. gesetzt und es a ls ein Siegesmon u ment Su ll as nach der Eroberung d e r Stadt versta nde n . Inschriften wi e Bauformen sp rechen hin gegen für e ine Entsteh un g am Ende des 2 . .Jhs. v. Chr. Zur Kontrove rse vgl. di e Beiträge von F. Coarelli , 1-1. Drerup, Th. Kra us und F. Rakob in : He ll e nismus in Mitte litalie n I u. 2, Ko ll. Göttinge n 1974, Hrsg. P. Zanker, 1976, 21ff F. Coarell i, in : Les «Bourgeoisi es» municipa les ita lie nn es aux 11 ° et In siecles av. .J. C. , Koll. Neape l 1981 , 1983, 217ff. Zu den Anfä ngen: Civilt,1 de l Lazio Primitivo, Ausst. Rom 1976, 143 ff. ; Enea nel La zio, Archeologia e m ito , Ausst. Rom 198 1, 109ff.; CJ Sm ith , .Jo urn .Rom.Arch. 7, 1~94, 285ff. Anders a ls im griechi sc he n Ku lturraum sind in Italien Übe rgä nge zwische n de r Arc hitek tur des 9. und 8 ..Jhs. un d d e n monum e ntalisie rten Formen des 7. und 6 . .Jh s. v. Chr. wen iger de utli ch auszumachen . F. Prayo n , Früh e trusk ische Grab- und Hausa rchi tektur, 22. Erg.H. Mitt.Rom, 1975, 127f. Kapitol:.J.W. Stamper, Hephaistos 16- 17, 1998-99, 107ff.; A. Mura Somell a, Bull. Com. 102, 200 1, 403f. Abb. 9f. Cloaca Max ima : H . Baue r, in : LTUR 1, 1993, 288 ff Lugli , Tecnica ed ili zia, 1957 , 245ff; E. Gj e rstad, Early Ro me 3, 1960, 27ff. 98ff Lugli , Tecnica edilizia, 253ff. G. Säfl u nd , Le mura di Roma repubblicana, 1932 ; Roma Medio Rep ubbli ca no , Ausst. Rom 1973 , 7ff.; M. Mi ll e r, Befestigungsan lagen in Ita li en vom 8.-3 . .Jh . v. Ch r. , 1995 , 106ff. Lugli, Tecn ica ed ilizia, 19Ei7, 54ff; P. Fontaine , Cites e t e nce intes de l'Omb1·ie a n tiq ue, 1990; R. Delbrü ck, Das Kap itoliu m von Sign ia, 1903, 14 ff Lugli , Tecnica edilizia, 1957, 363ff; 1-1.0. Lamprec ht, Opus Caeme nti cium 4, 1993 , 33f. Hrsg. 1-1.G. Horn , Die Römer in Nordrhe in-Weslfale n, 1987, 159ff. Lugli , Tecn ica edilizia, 1957, 302ff. Gros, Architecture et societe, 11 ff ; Ada m , Constructi on Ro maine , 137ff; F. Rakob , in : Hellenismus in Mittelitali e n , Ko ll. Gö ttinge n , 366ff.; G. Ga tti, Bu ll. Co m. 1934, 123 ft: Taf. 1ff.; F. Coare lli , Porticus Aem ilia, in: LTUR 4, 1999, 11 6f.; d e rs ., Horrea Ga lba na , in: LTUR3 , 1996,4off

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Sa ll. , Ca t. 20, 11 ; H. Laute r,J a hrb.d.Inst. 94 , 1979, 39off; F. Coare lli , in: Les «Bourge oisies» municipales itali e nn es aux Il"et Jcrs ie cles av..J.C. , Kol l. Neape l 198 1, 1983, 217ff. Coa re ll i, Pap.B1·it. Sc hoo lRome 45, 1977, 1ff. M. Pfänner, J a hrb.d.lnst. 104, 1983, 173ff. S. Auri gemma-A. Bian chini- A. De Santis, Circeo-Terracin a -Fondi , 1960, 26ff Taf. 8 f. Viele ande re Beispiele li eße n sich aus d e n Ves uvstädte n ode r a nd e rswoher nenn e n. E. Netzer, Hasmon ea n a nd He rodi a n Palaces at .Je ri cho, 2001, 23 1ff. ; King Herod 's Drea m , Caesarea on th e Sea, Hrsg. K.G. H o ll um u. a., 1988, 1ooff. Allgeme in für den Oste n: F.W. Deichm an n , Mitt.Rom 86, 1979, 474.ff; M. Medri, in: Constructio ns p ubliq ues et p rogramm es edi litaires e n Grece, Kol l. Athe n , BCH Su ppl. 39, 200 1, 15 ff. Lugli, Tecnica edili zia, 1957, 426f[ So ist be i e ine m Bau wie d e m Te mpel d es Mars Ultor auf de m Forum d es Aug ustus d as Fundame nt aufwe nd ige r als an a nd e re n ze itgleich e n Te mpeln gestaltet. Techni sche E1·ford e rn isse gab es da für ni ch t. .J. Gan ze n , De r Mars-U ltor-Tempe l auf dem Augustu sforum in Ro m , 1996, 84ff. Cass . Dio . 55,8; Plin. n .h. 16,20 1; 36 , 102; G . Fabre u . a., L'acqu educ de Nimes et le Pont d e Ga rd 199 1, 39 ff 3 18ff.; C. La rna c - F. Ga rrig ue , L 'acqu edu c du po nt du Ga rd , 1999; .J.M . Alva rez Martinez, E I pue nte Ro ma n o d e Me rid a, 1983; A. Nün ne richAsm us, in: De nkmäle r d e r Röm e rzeit, Hispan ia Am iqua, 1993, 139ff Abb. 65 Taf. 42f. P. Gros , Aurea Te mp la, 1976, 79ff; Za nke r, Aug ustus, 1987 , 107ff. I.A. Ri chm o nd , Pa p.Brit.SchoolRom e 10, 1927, 14 ff ; Lugli , Tecn ica edili zia, 1957, 52 9ff ; Bla ke , Co nslru ction in ltaly from T ibe rius Lhroug h Lh e Flavians, 1959, toff.; T. Hele n , Organization of Roman Bri c k P roducti on, 1975 ; M. Steinby, in: Cittä e a rchi tettura ne ll a Ro ma Impe ri ale , 10 . Suppl Ana l. Rom. 1983 , 219ff.; M. Pfänne r H. vo n Hesbe rg, .Ja hrb.d.In st.. 103, 1988, 476-484; M.L. Sement illi , Bull. Co m. 9 1, 1986 , 366ff. Abb. 57 . I-1. Bl oc h , I boll i late ri zi e la storia edil izia Ro m a na, 1968, 27ff 2 11 ff. Ein b li ck in de n Betri e b von Ziege leie n ve rmitteln Grabun ge n in de n Provin ze n : 1-l .-G. Horn (H rsg.), Rö m e r in No rdrh e in-Wes tfa le n , 174f. Lugli, Tecn ica edili zia, 1957, 514Jf. 59off; Blake, Co nstructio ns from Nerva through th e Anto nin es, 1973, 8ff; Bloc h, Bolli late ri zi, 1968, 27 ff 211fl ; M. Ste inby, Ziege lste mpe l vo n Ro m , in: RE Suppl. XV, 1978, 1489ff. ; G. Brndrihb, Ro m a n Bri ck a nd Ti le, 1987, 34ff Boethius - Ward Perk ins, Etrusca n and Rom a n Arc hi tecture, 1970, 226ff; 1-1. Finsc n , Domus Flavia sur le Palatin: Au la Regia - Bas ilica, 1962, 22 ff.; K. De Fin e Li cht. T h e Rotund a in Rom e, A SLUdy o f 1-lad ri a n 's Pa nth eo n , 1966; Storz, To nrö hre n. 1-l. Kä hl er, l-l adrian und seine Vill a be i T ivo li , 1950, 13 ilI ; F. Rakob , Mitt.Rom 95 , 1988, 2571T; R. Günth e r, Wand, Fenster und Licht in de r Trie re r Palastaul a, 1968 , 33 ff. ; E. La Rocca , M. u. A. d e Vos, Gu ida a rch eo logica di Pompei, 1976, y>7; D. Kre nke r, Di e Tr ie re r Ka ise rth e rm e n , 1929, 324ff Lugli , Tecni ca ed ili zia, 1957, _534ff.; G. Mansue ll i, Urba nisti ca e a rchite uura del la Cisalpina ro ma na , Coll.Latomus 111 , 197 1, 12 off.;.J. Szil,1gyi, Ziegelstempel (M ili tiir) , RE XA, 1972 , 433ff. Vgl. auch di e Beitriige in: A. McWh irr (Hrsg.) , Ro m a n Bri ck a nd Ti le, BAR lnt.Ser. 68 , 1979, 97II Zu regio nale n Sonderfo rm e n vgl. all e in scho n Po mp ej i: K. Pete rse, Stein fac hwerk in Pompeji , 1999. F.W. De ichmann , Min.Rom 86, 1977 , 473 ff. ; W. Wil be rg u. a ., Die Bib li o th e k, Forsch. in Ep h esos I, 1953, 35 Abb. 73; F. Hu elJe r, Ep hesos, Ge baute Geschi chte, 1997 , 78f. Vgl. all geme in zur Bewe rtun g und Ube rtragung tec hni sche r Errun ge nscha fi.e n: 0. Stoll , Römisch es Hee r und Gese llschaft, 200 1, 395 f[ L. Cassa ne lli u. a ., Le mura di Roma , 1974, 35 ff.; M. Todd, T he Wa lls o f Rom e, 1978 , 29ff, Ste inby, Ziegelste mpel, 1515ff; H . Bloch , Mitt.Rom 66, 1959, 196f.

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Lugli, Tec ni ca edilizia, 1957, 633ff. San Giova nni: R. Krauth eim er u. a. , The early Christian Basilicas of Ro me, Corpus Basilicarum Christiana rum Rom ae 5, 1977, 35 ff. F. Rakob, Mitt.Rom 95, 1988, 257ff. ; J J. Rasch , Architectura 15, 1985, 117ff., d ers. , Jahrb.d.lnst. 106, 1991 , 3 11 ff.; M. Rosello -A. d 'Ambrosio, Baiae - Misen um, Forma Italiae 1, 14, 1989 , 63ff. Storz, Tonröhre n 39ff. H. von Hesbe rg, in: Gri ech enland und Rom , Koll. J ena 1988, Hrsg. E.G. Schmidt, 1996, 273ff. M. Pape, Gri echisch e Kunstwe rke aus Königsbe ute und ihre öffentliche Aufstellun g in Ro m, 1975, 53ff.; E. La Rocca, Am azzonomachia - le sculture fron to nale del Te mpi o di Apollo Sos ia nnus, 1985, 21ff.; H.P. Orange - A. von Ge rka n, De r spätantike Bilde rschmuck des Konstantinsboge ns, 1939, 16iff. ; Arco di Constantino, Hrsg. P. Pensabe ne - C. Pane lla , 1998, 13ff. P. Zanker, in: Cittä e archite ttura nella Rom a Imperi ale , 10 . Suppl. Anal.Ro m . 1983 , 21ff. ; M. To mei, Mitt.Rom 107, 2000, 7ff. R. Gnoli , Marmora Roman a, 1971 ; H. Mielsch , Buntmarmore aus Rom im Antikenmuse um Berlin , 1985 ;].B. Ward Perkins, in: The Seaborne Co mm erce o f Anci ent Rom e: Studi es in Archae ology and Histo1·y, Ka li. Rom 1979, Hrsg.J.W. d 'Arms - E. C. Kopff, Mem.Am.Accad.Rom e, 1980 , 325ff. ; J.Th. Pena, Journ .Rom.Arch. 2, 1989, 126ff. (Transport von Säule n) ; D. Bacincini Leotardi , Marmi di cava rinvenuti a Ostia, Scavi di Ostia 10,1979 , 35f. ; M. Maischb erge r, Marmo r in Rom , Palilia 1 , 1997, 71ff. H . vo n Hesbe rg„ in: He lle nismus in Mittelitalie n , Kali. Gö ttingen , 1976, 4 3 9. 454-; J.B. Ward-Pe rkin s, Mem.Am.Accad.Ro me 36, 1980, 331ff. B. Wesenbe rg, Beiträge zur Rekonstruktion gr iechisch er Lite ratur nach literarischen Quellen , 9. Be ih. Mitt.Ath en , 1983, 164ff.; G. Sauron , Quis d e um, 1994, 4 86 ff. Vgl. auch di e vo n P. Gros ko mm en tierte Ausgabe: Vitruve, De l'a rchitecture 1-1 0 , 1990-99 . P. Zanke r, Forum Augustum, 1968 , 7ff.; V Kockel, Archäo l.Anz. 1991 , 28 1ff. ; D.G. Giraud, Die gro ßen Propyläe n des He iligtums in Eleusis, 1991 (griech.) . Vgl. auch D. Wille rs, Hadrians panh ell enisch es Programm , 1990 , 68ff. H. Kähl e r, Mitt.Rom 50, 1935 , 192-193 Abb. 16; G. Tosi, La Porta Aurea di Ra~ nna, Mitt.Rom 93, 1986, 441ff. 46! f. Taf 153 . Vgl. aus hadrianischer Zeit u. a . De lphinkapitelle : von Me rcklin , Figuralka pite lle, 212ff Nr. 519ff. Lugli , La tecnica ed ili zia Rom ana 21off. Taf. 51f. ; H . von Hesbe rg, in: Die Regie run gszeit d es Kaise rs Claudius, Koll. Fre iburg 1991 , Hrsg. VM. Strocka, 1994, 256[ Zu röm . Bosse n: H. Lau te r, Mitt.Rom 89, 1982, 447ff. ; P. Li li enstolpe , Studies in Roman Architecture 2000, Kap. 4 (o hn e Paginierung) . H . von Hesbe rg, Die Aufn ahm e d er d o risch en Ordnung in Etruri e n , in: Die Aufnahm e fre mde r Kulture inflüsse in Etruri e n , Ka li. Ma nnh e im 1980, Hrsg. F.W. von Hase -F. Prayon, 198 1, 189ff. Vgl. z. B. H . Kähl er, Die röm. Kapitelle d es Rh e in gebietes, 1939; J.B. Wa rd Pe rkin s, J o urn .Ro m .Stud. 60, 1970, 1ff.; Ch . Ertel, Rö misch e Ar chite ktur in Ca rnuntum , 1991 . P. Zanker, in: Stadtbild und Ideologie , Koll. Mad rid 1987, Hrsg. W. Trillmi ch u. P. Zanker, 1990, 2off H. vo n Hesberg, in : Stad tbild und Ideologie, Ko ll. Madrid 1987 , Hrsg. W. Trillmich u. P. Zan ke r, 1990, 341ff. Taf. 33ff. Vgl. M. Trunk, Mitt.Madrid 39 , 1988 , 151ff. Caesa rea : P. Pensabe n e , Les ch apiteaux de Ch e rchel, 3i:mc Suppl. Bull . Archeol. Alge ri e n , 1982 . A. Mau , Po mpeji in Lebe n und Kunst 2, 1908 , 79f Abb. 35 . H . Esch ebach , Die Stabiane r The rme n in Pompeji , 1979, 71 f. Taf. 23; 0. Elia , Le pitture del tempio di Iside, Monum enti d ell a pi ttura anti ca 3,3- 4 , 194 1, 5fL Taf. 7; P. Hoffmann , De r Isis-Tempel in Po mpeji , 1993, 4 8ff. ; All a ri ce rca di Iside, Ausst. Neapel 1992 , 3ff.

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Nr. 1605 (T. Dohrn ) . Vgl. j e tzt di e Ausste llun g: Gli d e i di te rracotta, Ka pito linische Musee n , Hrsg. L. Ferrea, 2002. Auch a nde re Tempel d e r Zeit wiesen solch e n Schm uck auf, z. B. der Tempel C vom La1-go Argentin a: C. March e tti-Lon g hi , Bull.Com. 60, 1932 , 3ooff Abb. 15f.; de rs. , Me m .Pont.Acc. 3, 1932-33, 133 f[ 19off. M. Alm agro-Go rbea (Hrsg.), EI sa ntua rio d e .Juni e n Gabii , 1982 , 62fI 184ff. Abb. 17. Cosa: F.E. Brown , The Te mpel of the Arx, Cosa 2, Me m .Am.Accad. Rome 26, 1960, 182 ff. Zu d e n Holzkonsol e n: Tac., hist. 3,71; H. von Hesbe rg, Konsol e nge isa des H ell enismus und d e r früh e n Kaise rze it, 24. Erg.H . Min.Rom , 1980, 132. 137 Anm. 66 1. Laute r-Bufe, Sike li otisc h-korin thisc he Kapite ll e , 1987, 86ff. ; H. von Hesbe rg, in: L'a rt deco ratif, a. 0. 18ff.; .J.P. Adam, Le te mpl e de Portunus au Fo rum Boa1·ium , 1994, 45-49 Abb. 37 . Zu Podienprofi le n vgl. di e in Anm. 65 gena nme Arbeit von Shoe. Ionische Kapitell e: M. Napoli , II capite ll o ioni co a Pompe i, in: Pompeiana, 1950, 23off. Abb. 1ff. A. Andren, Arc hitec tural Ten-acottas from Etrusco-Ita li a n Te mpl es, 1940; A.W. Bo rbe in , Ca mpanareli efs, 14. Erg.H. Min.Rom 1968, 2ofI; MJ. Strazzu ll a, Le terraco t.t.e arc hite tto ni ch e d ell a Ve ne tia Ro ma na, 1987 , 15 fI U. Eco , Einführun g in di e Se miotik, 1972 , 298ff Am d e utli chste n ze igt sich di e Entwicklung in den soge n a nnte n No rmalka pitell en d e r korimhische n Ordnung, W.D. He ilm eye r, Korimhische Normalka pitell e, 16. Erg.H. Mitt.Rom , 1970, 33 ff TaL 3ff. Sie wird abe r auch in a nde re n Be re iche n ornam e ntale r De koration d e utlich , H .V. Cain , Rö misch e Marm o rka nde labe r, 1985 , 5 ff. ; G. Sc hörne r, Römische Rankenfriese, 199_5 , 15 ff. M. Wilson J o nes, .Jo urn .Rom.Arch. 2, 1989, 35 ff. ; de rs. , Pap.Brit.School Ro m e 44, 1989, 106ff.; P. Gros, Maisons, palais, villas e t tom beaux, L'a rchitec ture roma in e 2, 200 1, 47olf. R.A. Tybout, Aedific io rum figura e - Unte rsuchun ge n zu de n Arch ite kLUrda rstellunge n des früh e n zwe ite n Stil s, 1989, 25ff. 78ff. 215 ff. ; R. Ling, Roma n Paiming, 199 1, 23ff. Den Wa nd e l im Orn a m e ntsyste m könn e n besse r e rhalte ne bzw. re ko nstrui e rba re Archite kturkompl exe ve rd e utli ch e n , z. B. im Ve rgle ich zwisc he n dem Apo ll o-Sosia'tliusTempel, A. Viscogli os i, II te mpio d i Apo ll on ,in Circa, e la form azion e de! lin g uaggio a rchite tto ni co a ug usteo, 1996, 139ff , mit d e m d es Mars Ultor, .J. Ganzen, De r Ma rsUltor-Tempe l auf d e m Auguswsfo n1m in Rom , 1996, 215 ff. H. von Hesbe rg,.Jahrb.d.lnsl. 107 , 1992, 144-fL H . vo n H esbe rg, Öste rrJ a hrh. 53 , 198 1-82 , 43 ff. ; Ch . Se hre ite r, Schmu ckbase n , Kölne rjb. 28, 1995, 16 1ff. ; W.U . Gans, Korinthische Kapitell e , 1992 , 194fl All ge me in: G . Sauron , Quis De um ?, 1994, 485 ff B. Wesenberg, .Jahrb.d.Insl. 99, 1984, 16 1ff Abb. 1 ff ; Ch. Sehreite r, Kö ln e r .J b . 28 , 1995 , 16 1ff. Ein e indru cksvoll es Be ispi e l bi e te t d e r He rkul estempe l am T ibe r, desse n Ka pitell e in Form e in es Löwe nskalps a nge legt sind: von Me rcklin , Figw-a lkap itell e , 1962 , 278 Abb. 128f. G.A. Mansue lli , II m o num e nto a ug usteo de l 27 a. Chr. , Arte Ant ica e Mocl e rn a, 8-9, 1960, 28 Abb. 13a; von Hesbe rg, Kon so le nge isa des Hell e n ism us un d de r früh e n Kaiserze it, 1980, 205 Taf. 30. Vgl. auch d ie Ad le rkonso le n in d e r Bühn e nfront des T heaters von Aphrod isias. 1 . de Chaise m a rtin - D. Theodoresc u, Rech erc h es prelimin aires sur le fro ns scaenae , Ap hrodisias Pa pe rs 2, 199 1, 45 ff. Abb. 10; D. Th eocloresc 11 , Reche rches prelim in aires sur le frons scae nae , Aphrocl isias Pape rs 3, 1996 , 127 fL Ab b.4f. Zur Semantik d es Arch ite kturornaments in he ll e nisti sche r Ze it: H. von 1-Iesberg, Forme n private r Re präse nta tion in cle1· Baukunstei es 2. und 1. _Jhs. v. Chr. , 1994, 9 1ff. Apo llo n-Pa latinus-Tempel: G. Ca re tto ni , La zona aug ustea cle l Pala tin o , Re ncl.Pont.Accacl

A N MERKU NGEN

39, 1966- 67, 71 ff Abb. 1of; Ma th ea-Fö rtsc h , Ra nke npfe il e r un d-pilasle r, 144f. Nr. 12 6 Ra 1. Ara Pacis: H .P. L' Orange, Ac ta archaeol. e tart.hi st. 1, 1962, 7ff. Taf. 1ff; E. Simon , Ara Pac is Augustea , 1967, 12f. Ta f. 4 f.; vgl. auch G. Sauron , Quis De um ?, 1994, 514ff. Abb. 13 . 89 Zu d e n Ra nke n: Schö rn e r, Ra nke nfri ese, 1995, 118 ff.; Math ea Fö rtsc h , Ra nke npfe il e r und -p il aste r, 1999, 17ff. Zum La re nalta r: T. Hölsche r, Staa tsd e nkm al und Publikum , Xe ni a 9 , 1984, 27ff. Abb. 45 . Maison Caree : R. Amy - P. Gros, La Maiso n Caree d e Nim es, 1979, 55ff. Taf. 17. 68fl. 90 Zu d e n Karya tide n: P. Zanke r, Forum Au g ustum 1968, 12ff. Abb. 2,'jff; E. Schmidt, Gesc hi chte d e r Ka ryat id e n , 1982, 102 ff (mit alte rn a tive r De utun g); B. Wese nbe rg, .Jahr.d .lnst. 99, 1984, 17 2ff. 9 1 W. Trillmich , in: Stadtbild und Id eo logie, Koll . Madrid 1987, Hrsg. W. Tri II mich u . P. Za nke r, 1990, 299ff. D. Boschung, in: P. Noe lke (Hrsg.), Ro ma ni sa ti o n und Resiste n z, Koll. Kö ln 2001 , 2003, 1rr 92 He ilm eye r, Nonn alka pite ll e, 43 f. Taf. 10 (Te mpel d e r Fo nun a Aug usta in Po mpeji ); H. von 1-lesbe rg, in: Stad tbild und Id eo log ie, a . 0. 353 ff. Ta f. 37fl. ; H. Heinrich , Subtili tas No va rum Scalptura rum - Unte rsuchun ge n zur Orname nt ik ma rmorn e r Ba ug li ed e r de r späte n Re publik und früh e n Kai se rze it in Campani e n , 200 2, 45 fT. 93 .J.B. Wa rd Pe rkins, .Journ.Ro m.Stud. 60 , 1970, 1 ff. ; P. Pe nsabe ne , Les chap iteaux de Ch e rch el, 3'""" Suppl. Bull . Arch eo l. Alge ri e n , 1982 . 94 Freybe rge r, Stadtrömische Kapite ll e, 1990 , !)4ff. 9:i Leo n , Bauo rn a me ntik d es Traja nsforum s, 1971 , 21off. 238 fI Taf. 87; Pfa nn e r, Titusboge n , 1983, 19 f. 43 [ Abb. 8 . 96 F.W. De ichma nn , Min.Ro m 5:i, 1940 , 11 4ff. ; de rs., Wandsys te m e, Byza nl.Ze itsc hr. 59, 1966, 33411 Zu Spo li e n: P. Pe nsabe ne - C. Pa ne lla, Reimpi ego e proge u azio ne arc hite tlo ni ca ne i m o num e nli l.a rd o-a nli c hi a Ro ma, Re nd .Po nl.Acc. 66, 1993-94 , 111 ff. 97 F.W. De ichm a nn , Rave nn a - 1-lauptsladt d es spätanlike n Abe ndl a ndes II , 1974, 127 ff. 98 G. Nie mann , De r Pa last Di ocle ti a ns in Spa lato , t910 , 44ff. Abb. 54- Ta f. 7ff. ; F.W. De ichm a nn , Früh chrislli ch e Kirche n in Ro m, 19 48 , 25 ff.l:c1f. 5 f'f. 99 Ka utzsch , Ka p ite llstudi e n , 1936;.J. Kram e r, Spätantike korinthi sc he Säulcnka pitell e in Ro m , 1997 ; M. De nn e rt, Mitte lbyza ntinisc he Ka pite ll e, Asia Minor Studi e n 25, 1997; Spä tantike und byza n tinische Bausku lptur, Ko ll. Ma in z 1994 , Hrsg. U. Pesc hlow S. Möllers, 1998 . Vgl. auch R. Eiswirth , Hi e ron ymus Ste llun g zu Lite ra tur und Kun st, 19!'>:i, 53 ff. (Able hnun g _j egliche n Schmu cks) . 100 R. Kautzsc h , Ka pite llstudi e n , 1936, 5 ff. ; Ch . Strube, .Jb.Ant. Chrisl. '..!6, 1983, 59ff. (Qas r Ibn Wa rda n ); Th. Zo llt, Ka pite ll plastik Ko nst.a 11tin o pels vo rn 4 . bis 6 .Jh . n. Chr. , As ia Min o r Studi e n 14 , 1994. 101 Zu Aug ustus und d essen Ern e ue run gs progra mm für Ro m: Za nke r, Aug ustu s, 1987, 107 ff Inschrifte n z.B. für Ath e n und Messe ne : L. Mi geo lte, BC I-1 109, 1985; P. Balclassari, in: Co nstru cti o ns publiqucs c l prog ramm es edi li taires e n Grcce, Ko ll . Ath e n , BC H Suppl. 39, 20 0 1, 401 ll ; M. Ho rste r, Bauinsc hrifte n rö mi sch e r Kaise r, Histori a Ein ze lsc hrift 1.57, 20 0 1, 6oolL 10 2 Ra ko b- I--l e ilmeye r, Rundte mpe l, 19 ff. Taf. 26 . Auch de r be nac hbarte soge na nnte Po rLunuste mpe l wurd e vielfach re pa ri e rt:.) .P. Adam , Le te mp le de Po nunu s a u Fo rum ß oa rium , 1994, .53 ff. Abb. 40[ 103 L. Q uili ci - Sl. Quilici G igli, Vill e d e ll 'ag ro Cosa no , Riv.ls t.A rch . 23, 1~)76, 11 ff. A. Ca ra ndini , Hrsg., Settefin estre- Una vill a sc hiavisti ca 2, 1985, 11 ll Abb. 1 u . 4. 104 vo n Pe tri kovits, Inn e nba ute n , 3.5 ff.; M.A. Sp e ide l u. H. vo n Hes be rg, in : Das Militiir als Kulturtriige r in rö mi sche r Ze it, 1999, 7.5 ff. 87 ff. 10.5 E.T. Sa lm o n , Ro ma n Colo ni za ti o n unte r th e Re publi c 1969, 7olf. ; 1-1. vo n Hes be rg,

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Mitt.Ro m 9 2, 1985, 127ff. Abb. 1ff.; F. Zevi, in: O sti a Revisited , Koll. Rom , 1986, 86ff. All ge mein di e Be iträge in: Dial.di Arch. 6, 1988, 117ff. C.S. Somme r, in: Lad enburg, Hrsg. H. Probst, 1998, 135 ff. De r Aspe kt wurde bishe r ni cht syste mati sch unte rsucht. Vgl. di e vielfä ltige n Äuße runge n be i Vi truv, 5, 1, 1 (Märkte); 5,7, 1 (Thea te r ); 6,7 , 1 (Häuse r ). G. J equi e r, Les te mpl es ptole maiques et rom ains, L'a rchitec ture et la deco rati o n d ans l'a ncien Egypte , 192 4 ; F. Daum as, in: Das alte Ägypte n , Hrsg. C. Va nd ersleyen , Pro pyl. Kunstg. 15, 1975, 196ff.; S. Cauvill e, Le templ e de De nd era , 1990 ; D. Arno ld , Die Te mpe l Ägypten s, 1992 , 26ff. 91 ff. 164ff. ; d ers. , Temp les of th e Last Ph araos , 1999, 225ff. A. Greni e r, L'urbanisme, Manu el d 'a rch eologique Gallo-romaine 3, 1958, 403 ff.; 4, 1960, 55 1ff ; R. Bed o n - R. Ch evallie r - P. Pi no n , L'architec ture e t les villes en Gaul e ro main e, Arc hitec ture et urbanism e, 1988, 11 9ff. ; I. Faude t, Les temples d e traditi on celtique en Gaul e Ro ma in e, 1993; N. Roymans -T. De rks (Hrsg.), De te mpel vo n Empe l, 1994 , 4 8 ff ; M. Altjoh ann , in: Provin zialrö misc he Forschun ge n , Festschrift G. Ulbe rt, 1995, 169ff.; Th. Lo büsch er, Tempe l- und Thea terbau in de n Tres Ga lliae und de n ge rmanisch e n Provin ze n , 2002, 47ff. CJ. Classe n , Di e Stadt im Spiegel de r Desc ri tio nes und Laud es Urbium , 1986; D. G. O rr, in: Graeco-Roman U rba nism , 1983, 93 ff. Vgl. auch S. Pan zram, Stadtbild und Elite : Tarraco, Co rduba und Augusta Eme rita zwische n Republik und Spätanti ke, 200 2' 33 ff. Vgl. di e Insc hrifte n auf d em Pflaste r d er Prozessio nss traße vo n Magnesia am Mäander, di e die Plätze d er Zuschauergrupp e n festlege n (Abb. 59b ): 0. Bingö l, Magn esia a .M ., 1998 , 4 1f. E. Fe ntress, Cosa in th e Empire: th e unm akin g ofa Roman Town ,J o urn.Ro m .Arch . 7, 1994, 209ff. Die Basilika wurde fre ilich währe nd d er neroni sch en Zeit in e in Th ea ter um gewa nd elt. H . Kyri eleis, in : He lle nismus in Mittelitali en , 43 1ff. ; Gros, Architecture e societe, 57 ff. E.S. Ra mage, in: Graeco-Roma n U1·ba nism , 1983 , 6i ff. E. Boeswillwa ld - R. Cagnat- A. Ba llu, Timgad , Un e cite africain e, 1905 . R. Lauren ce, Roman Pompe ii , 1994, 2off. 133ff. Vgl. di e Beiträge im Koll oquiun'I: Die römisch e Stadt im 2.Jh. n. Chr., De r Funktionswandel d es öffe ntli che n Raum es, H rsg. HJ. Schalles, H. vo n Hesberg, P. Zanke r, Xante n 1990, Xanten er Be ri chte 2, 1992 . St. J o hn so n , Late Roman Fm·tifica ti on , 1983, 31ff. T.E . Gregory, in : Graeco-Roman Urbanism , 138ff.; Bauer, Stad t, Platz und Denkm al, 38ff. 81ff. 148ff.; M. White, Th e Social Origins ofChristia n Architec ture, 1996. M. Todd , Th e Wa lls of Rom e , 1978 , 21ff.; G. Pisani Sartorio, in: LTU R 3, 1996, 29off. s. v. muri Aureli ani. Bra nds, Stadtto re, 1988, 143 ff. 163ff. R. Man cini , Le mura Aurelian e di Rom a, 200 1. Zu Ro m vgl. F. Ko lb, Rom , 1995, 4ooff. G. De Ben editti s - M. Gaggiotti - M. Matte ini Chi ari , Saep in o, Guida agli scavi a1·cheologici, 1984, 27ff.; F. Re becchi , in: Les e n ceintes augustee n nes, 129ff. ; A. Colluto , Mura e citta n ella Transpadana Ro man a, 1996, 43ff. L. ß erge r, Führer durch Augusta Rauri ca 6 , 1998, 42 ff. Pompeji: A. Maiuri , Mo n.Ant. 33, 1930, 161 ff. Xan te n : 1. und. 2 . Arbeitsberi cht, Coloni a Ulpia Tra ia na, H rsg. G. Precht, 1978, 7ff. Abb. 2ff. ; U. He imbe rg - A. Rieche , Die rö mische Stadt, 1998, 53ff. Kähl er,J ahrb.d.lnst. 57, 1942, 1ff.; P. Barocelli, Au gusta Prae to ri a, Fo rm a Italiae 11 , 1, 1948 , JOOff. Abb. 1. E. Gose u. a. , Die Porta Nigra in T1·ie r, 1969; W. Karn app, Die Stadtm aue r von Resafa in Syri en , 1976 . F. Noack- K. Le hmann-Hartl ebe n , Baugeschi chtli che Untersuchun ge n am Stadtrand

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T. Dohrn, frühzeit des «Tempi um Tuscan icum », Rend.Pont.Acc. 50, 1977-78 , 9 1ff.

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A. Maiuri , Anfiteatro Flavio Puteolano, 1955, 59 . Aufschluß re ich sin d auch di e Hinweise in den Akten der Fratres Arvales für das Amphitheatrum Flavium in Rom: CIL Vl 20fj9; R. Rea , in: Amfiteatro Flavio, 1988, 29f. Ch . Kunst, Römische Wohn- un d Le benswelten - Quellen zur Gesc hi ch te der römisc he n Stadt, 2000, 42ff. B. Sn ell , Mitt.Athen 5 1, 1926, 159ff (Tou riste n d er Antike im Poseidontempel von Sunion); M. Langner, Antike Graffi ttize ichnunge n , 2001, 3 1ff. 91 II 1-1. Ge ist, Pompeja nische Wandinschriften , 1936; W. Krenke l, Pompej a nisc he Inschrifte n , 1962 . Vgl. die Inschrifte n für Prostituie rte a uf dem Grabma l d es Aulus 1-Iirtius a uf dem Marsfeld: A. Degrassi, Rend.Po nt.Acc. 19, 1942-43, 3891I Abb. 1ff. V. Kockel, Mitt.Rom 90, 1983 , 447 f. ;.J.W. Crowfoot- K.M. Ke nyon - E.L. Suken ik, The Buildings of Samaria, Samaria Sebaste 1, 1942 , 44ff. (Graffitti im Stad ion); M. Langner, Antike Graffittizeichnungen, 2001 , 4 _5 ff 11 4fT 0. 1-löckmann , Mitt.Ist. 46, 1996, 2!')2 (D idyma io n ). Vgl. a uch R. Laurence, Roman Pompeii-Space and Society, 1994, !') I ff. Köb , Stadtzen trum, 255ff. Besonders g ut sind sie in Pompej i zu e rkennen : V. Spinazzola, Pompei all a lu ce degli scavi nu ovi d i vi a d e ll 'Abbo nda nza 1, 19!')3, XXIIIff. Abb. Vlf 173 11 Abb. 213 . 222; Th. Fröhlich , Lararien- und Fassadenbi lder in den Vesuvstädten , 32. Erg.1-1. Min.Rom, 199 1, 21 dI Sie werden soga r in d e m Bi ld von d er Sch lägerei im Amphitheater wied e rgegebe n: P. Kruschwitz, Gymn as ium J06, 1999, 23 1ff. Die Bettler schli efe n in den Vorhallen der öffen lli che n Gebäud e, .Jo h an nes Chrysostomos, Ausführungen zu Alm osen: 0. Plassmann , Das Almosen be i.Johann es Chrysostomos, 1960, 12f. So auch die Kritik des Tac itus, ann. 13,3 1, 1, a m Amph ith eater des Nero. G. Gatti, Bull.Com. 62, 1934, 126ff Vgl. die Ep isode unter Nero, de r trotz Zerstörung e in es großen Te il es der Getre ide fl otte die Pre ise sichert, Tac., ann. l!') ,2!'). Zum Brandschutz: G. Hermansen , Ostia, Aspects of Roman City Life, 1982 , 207ff.; R. Sablayro ll es, Libe rtinus miles - Les co ho rtes de vigiles, 1996, 24ff. 249ff. Vgl. di e Auseinandersetzung zw ische n Calo d. Ä. be im Bau se ine r Basilika: Nünn eric hAsmus, Basi lika, 1994, 6 f. Vgl. das Grabma l des Scipio Africanus, das e r sich wohl vor 183 v. Chr. bei se in e r Vi ll a be i Lite rn um e rri chte n li e ß: von Hesbe rg, Grabbaute n , 1992, 23 . Horster, Bauinschriften , 200 1, 2611 P. Zanker, Augustus und di e Macht der Bilder, 1987, 14 1ff. ; C. Pane ll a, in: LTUR 4, 1999, 127ff Genere ll bietet di e Zeil der Republik mit ihrem Klima intens iver Ause in andersetzungen ein e Fülle vo n Belegen , aus denen hervorge ht, daß Bauproj e kte gestoppt oder vö lli g verändert wurden, während in de r Ka iserze it einzeln e An lagen von spek tak ul äre m Ch a rakter wi e di e Domus Aurea des Nero ode r die ri esige Reite rstatue des DomiLi an auf dem Forum Roman um beseitigt wurden. A. Maiuri , Not.Scav. 19!')0, 20 1. P. Barocelli , Augusta Praetoria , Forma Italiae XI 1, 1948, 167fC Abb. u. P.M. Berges, in: EI teatro en la 1-Iispan ia Roma na, Koll . Merida 1980, 1982, 115ff.;.J.M . Arbe loa i Ri gau, Ta 1-ragona Romana, 1993, 23. Zanker, Pompeji, 6off. 133 ff. Vgl. zu Cosa: E. Fentress,.Journ.Rom.Arch. 7, 1994, 20911 1-1.P. Laubseh e r, Arcus Novus und Arcus Claud ii , Zwe i Triumphböge n an d e r Via Lata in Rom, Nachr.Göttin gen, 1976, 69ff; P. Pensabene - C. Panella, Arco di Costantin o, 1998; M.L. Confono -A. Melucco Vaccaro u. a., Adria no e Costantin o , le du e fas i dell'arco n ell a valle del Colosseo, 2001, 11ff.

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BIBLIOG RA PHI E

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23 , 25 T hessalo n ike 199, 250 T ibe r 16, 20, 42, (i2, 104, 124, 145 , 225, 2

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'f'ibur s. 'J'ivoli T imgad (Al ge rie n ) 69 , 70 Abb. 17, 74 - Curia 11 0 - Fo rum 69, 70 Abb. r7 - No rdth erme n 177 Abb. 48b - O stthe rm e n 177 Abb. 4 8b - Südth e rm e n 177 Abb. 4 8b -Te mpel a m Fo rum 102 - Te mp el d e r ka pito linisc he n Tr ias 102 - T hea te r 69 - Ze ntralth e rm e n 177 Abb. 48b T ivo li , H eili g tum d es He rcu les Victo r 22 Abb. 3 b, 23, 11 6 , 196 - Lad e na nl age n 116, 11 7 Abb. ]2(1. - Rund te mpe l 47, 9 1 -Ste inbrü che 21 - Via Tiburtina 11 6 - Villa d es Had ri a n 29, 196, 199, 200 - Villa des Quintili us Va rus 196 T ri e r 199 , 250 - Basi lika, Aula 138 - Po rta N ig ra 7J Abb. 20c, 74 -Te m pel 6 im Altbachta l 105 Abb. 3 or Turi n 72 - Stad tma ue r 29 Tyros, Kirche 6 1

ANHANG

Veji 20 - Grotte Oscure, Steinbruch 19 Verona, Amphitheater 168 - Porta dei Leoni 71, 73 Abb. 20b, 74 -Tempel am Forum 102

ViaAppia 43,

106,

139, 148, 185, 187, 199,

202

Via Flam inia 74 Xanten 72 Abb. I8b, 73, 77

PERSONENREGISTER

Ae lius Aristides (Redn e r) 12, 69, 74, 100, 219 Ae milie r (Fa mili e) 44, 123 Ae milius Le pidus, M . 104 Ae milius Le pidus, M . 44, 15 1 Ae mili us Paullu s, L. 12, 90 Ae milius Regillus, L. 44 Ae mi lius Scaurus, M. 216 Afran ius ( Di ch ter) 143 Agri ppa 37, 92, 96, 11 2, 122, 145 , 158, 169, 170, 175, 185, 194,2 11 ,2 17,2 19,22 1, 222,239 Alexa nder de r Gro ße 225 Am brosius (B isc ho f vo n Ma il a nd 374-397) 107 Anti ochos III . vo n Syri e n 44 Anti ochos IV. Ep iph a nes 90 An to ninu s Pius (Ka ise r 138- 161) 36, 150 An to niu s, C. 215 Anto niu s, M. 25, 104 Apo ll odo r vo n Damaskus (Archite kt) 227, 23 1 Apul eius (D ichte r) 63, 155 , 156 Ascra nus 222 Atticus, T. Po m po nius 204,2 16,2 17,230 Aug ustinus (B ischof vo n Hippo Regius 395-430) 16 1 Aug ustu s (Ka iser 27 v. Ch r. - 14 n. Ch r.) 18, 23,26,36,49,55,56,67,68,72,75, 78, 79 , 82 , 93, 98 , 104, 122, 123 , 127 , 143, 145, 146, 147, 148, 156, 161 , 166, 195, 198,202,205,2 19,22 1,222,24 1, 242 Aurelia n (Kaise r 270-2 75) 30, 7 1 Aure lius Symm ac hus , Q. 107

Be iisar 187 Boni fa tiu s II. (Pa pst 530-532) 17 Burckh a rdt,.Jaco b 14 Caecilius Me tellus De lma ti c us, L. 82 Caecilius Metellus Macedo ni c us, Q. 87, 121, 214,23 1 Caesa r, C . lulius 12, 5 1, 67, 68, 75 , 92 , 94, 108 , 11.2, 121, 143, 145, 146, 16 1, 197 , 200,205 ,2 16,2 17,2 19 ,225 Calig ul a (Kai se r 37-41) 75, 82, 148, 149 , 165 , 196 Calp urnius Siculus 165, 238 Ca millus 98 Caracall a (Ka ise r 2 11 -2 17 ) 169 Ca tilin a 206 Cato , M. Po rcius (d . Ä. ) 130,2 14 , 2 17,240 Cato, M. Po rcius (d .J. ) 130, 13 1 Cele r (Archite kt) 231 C ice ro , M. Tullius 34, 82, 157 , 200 , 204, 205,206,2 10,2 16,2 17,2 19,22 1,223, 226,228,229,230,23 1,24 1 Cla udius ( Kaise r 4 1-54) 36, 143, 146 , 158, 188, 190,2 20 C laudius Pu lch e r,Appius 215,2 17 Claudiu s Vitali s 225 C lodius Pul cher, P. 205, 2,p Co rn e lier (Fam ili e) 43 Co rn e lius Len tulus Spinth er, L. 216 Corn e lius Scipio Ae mili a nus Afri ca nus (Num a ntinus) , P. 199 Co rn e lius Scipio Afri ca nus, P. 224 Corn e lius Scipi o Ba rba tus, L. 43 Co rn e lius Scipio Nas ica Corc ulum , P. 15 1 Corn elius Scipio, L. 98

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ANHANG

Cornclius, L. (Archite kt) 23 1 Cossu tius (Ar chi te kt) 12, 90 Cyrus (Archite kt) 226

Kl eo patra 25 Konsta n tin (Ka ise r 306-337) 60, 68 , 137, 138, 139, 148, 16 1' 167, 179, 25 1

Damophilos (Tonbi ldner und Maler) 40 De inok ra tes (Arch itekt) 225 Diokletian (Ka iser 284-305) 34, 97, 108,

Li cinius Crassus, C. 195 Li cinius Crass us, M. 205 Licinius Crass us, M. 232 Lic ini us Murena, L. 215 Likynos (Math e matike r) 39 Livia (Gema hlin des Augustus) 123, 146 Livin e ius Regulus 164 LiviusAndronicus (D ichter) 15 1 Lutatius Catulus, Q. 4.5 , 46, 120,2 15, 22 1, 23 1

149 Dion Chrysostomos 66, 75,2 18, 224, 240 Diphilos (Archite kt) 229 Domitia n (Ka iser 8 1-96) 28, 68, 82, 147, 150,2 10,222,23 1,24 1,242 Drusus 82

Elagabal (Ka ise r 218-222) 30, 148 Eumach ia 123, 126 Eusebios (Bischofvon Ka isa re ia [Caesa rea Maritima] 303-313) 6 1,2 19 Fabius Pictor, Q. 42 Flavius, C n. 101 Fonta na , Ca rl o 148 Fronlinus, S. lulius 224 Fromo, M. Cornelius (Redner) 226, 227, 228 Fulvius Flacc us, M. 42,2 13 Fu lvius Flaccus, Q. 214 Furius Ca millus, L. 1oo Ga le rius (Ka ise r 305- 3 11) 97 Gorgasos (To nbildn e r) 40 Gracchen (s. auch untnSemfnmzi-us) 90 Gregor d e r Große (Papst 590-604) 111

Mae niu s, C. 4 1 Marc Aure l (Ka ise r 161 - 180) 226 Marcellus, M. 99 Marius, C. 50, 99, 23 1 Marius, M. 157 Martia l (D ichte r) 197 Max e nliu s (Kaiser 306- 3 12) 30, 97 , I06, 135 , 137 Minucicr (Fami li e) 4 1 Muc ius (A rchite kt) 12, 50, 231 Munatius Planc us, L. 98 Mustius (Archite kt) 34 Myron (B il dhaue r) 33 Nero (Ka iser 54- 68) 12, 63 , 68, 143, 145, 146 , 147, 149, 158, 165, 166, 169, 195 , 198 , 200, 207 , 220,225 , 23 1,24 1,242 Nerva (Ka iser 96- 98) 198 Nonius Daws (Vermessungs in geni e ur) 226

H adrian (Kaiser 11 7- 138) 28, 29, 96, 150, 167 , 220,222,227

Hetiogabal s. Elagnbal H crmodo ros aus Salamis (A,·ch itekt) 89r., 231 H e rod es de r Große 25, 136, 188 Hon orius (Papst 625-638) 30, 111 H oratius Pu lvi llus 213 Horaz (Dichter) 188, 236 H ygie nus Firmus, C. 235 lu li an (Ka iser 360-363) 182 lulius Celsus Pole ma ea nus, T i. 29, 18 1 Junius, P. 210 Justinian (Ka iser 527-565) 161

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Oärwian s. Augustus Octavius, Cn . 44, 121 Odoakc r (Kön ig476-483) 168 Pallad io, Andrea 179 Perse usvon Makedoni en 12 1 Pe tre ius, M. 215 Petrus 139 Phidias (Bi ldh aue r) 90 Philippus Arabs (Ka ise r 244-249) 167 Plinius Caccilius Secundus, C. (d ..J. ) 29 , 34, 109, 147, 148, 180, 198, ',!.07, 209, 2 11 , 219,220,222,224, 230,23 1,24 1 Pob li cius Hil a rius, M. 104 Pompej us 67 , 80, 9 1, 121, 122, 152 , 154, 156 , 216 , 220,22 1,224, 230

PERSO NEN REG !STER

Po pidiusAmpliatus, N. 104 Po rcius Licinus, L. 91 Postu mius Albus Regille nsis , A. 80 Prax ite les (Bildhauer) 90 Primus 235 Prope rz (Di chte r) 196 Publius Co rn elius (Arch itekt) 225 Pyrrhus 215 Pyth eos (Arc hite kt) 226 Quintilianus, M. Fabius 218 Rabirius (A rchite kt) 23 1 Scaurus 154 Scipionen (s. n-uch -unler Comt:lim) 90 Scribonius Curio , C. 216 Sempron ius Gracchus, C. 187, n3, 242 Sempron ius Gracchus, Ti. 214 Seneca 196 SeptimiusSeverus (Kaise r 193-2 11 ) 28, 136 , 185 Severus Alexa nde r (Kaiser 222-235) 30, 148 Severus, R. (A rchite kt) 23 1 Speer, Albe rt 14 Statilius Taurus, T. 165 Sulla, L. Co rn elius 45, 4-6, 67 , 7 1, l09, 120, 162,22 1

Tarquinius Priscus, L. (Kö nig 6 16-578) 14-6, 213 Theoderich de r Große (Kö ni g 493-526) 30, 60, 14-6 Th eodosiu s I. (Kaiser 379- 395) 17 , 82 , 106, 149, 161 Tiberius (Kaiser 14-37) 27, 72, 82, 143, 164, 200,2 19, n5 Tiridates (Köni g von Armenien) 158 Titus (Kaise r 79-81) fi8, IOLJ., 150, 166 Trajan (Kaiser 98- 117 ) 11 , 12, 29, 68 , 69 , 75, 147, 180, 185, 187 , 188 , 2 11 ,220, 222,227,23 1, 239 Trimalch io 224, 227 Tu llius Cicero, Q. 228 Vale ntinian II. (Kaise r 375-392) 107 Ved ius Pol li o, P. 24 1 Ve rres, C. 82,2 10 Vespasian (Kaise rfi9-79) 12, 83 , IOLJ., 114 , 12 2, 166,2 19 Vind ex 242 Vitruv (A rch ite kt und Architck tmsc hriftstell e r) 11 , 12, 23 , 24 , 35, 39, 4-0, 50, 55, !'j6, 7 1, 79, 110, 1:W, 13 2 , 133, 147 , 1!'i3 , 174 , 19 1, 19 2 , 206 , 207 , 209,2 18,225 , 226 , 228 ,

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