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German Pages 199 [206] Year 2007
WVDOG 117 · KAL 2
Daniel Schwemer
Schwemer · Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber Harrassowitz
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Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts 2 WVDOG 117
Harrassowitz Verlag
28.08.2007 16:04:19 Uhr
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts Band 2 Daniel Schwemer Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber
Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 117 Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Assur E: Inschriften
IX Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Orient-Gesellschaft und des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz herausgegeben von Stefan M. Maul
Band 2
2007
Harrassowitz Verlag · Wiesbaden
Daniel Schwemer
Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber
2007
Harrassowitz Verlag · Wiesbaden
Gedruckt mit Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the internet at http://dnb.d-nb.de.
Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz-verlag.de © Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2007 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany ISSN 0342-4464 ISBN 978-3-447-05592-5 e-ISBN PDF 978-3-447-19167-8
Inhaltsverzeichnis Vorwort des Vorsitzenden der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin.......... VII Vorwort des Herausgebers ....................
. IX
Vorwort des Verfassers ............................................................................................................................................................................ XI Einleitung .................................................................................................................................................................................................. 1 Katalog ...................................................................................................................................................................................................... 9 Textbearbeitungen .................................................................................................................................................................................... 21 Nr. 1-7
Maqlû und Verwandtes.............................................................................................................................................. 21
Nr. 8-20
Ritualtexte mit u·burruda-Rubrik.............................................................................................................................. 31
Nr. 21-41
Diverse Beschwörungsrituale zur Heilung von Behexung (vor allem vor ∞ama·) .................................................. 57
Nr. 42-47
Texte mit den Einleitungsformeln ana pi·erti ki·p¬ oder ·umma am∂lu ka·ip ...................................................... 102
Nr. 48-49
Anweisungen zur Herstellung und Anwendung von Heilmitteln gegen Schadenzauber ...................................... 110
Nr. 50-66
Kleinere Fragmente ................................................................................................................................................ 115
Konkordanzen und Index ...................... .
............... 127
Literaturverzeichnis ................................................................................................................................................................................ 131 Kollationsergebnisse .............................................................................................................................................................................. 133 Keilschriftautographien .......................................................................................................................................................................... 135
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Vorwort des Vorsitzenden der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin
Kurz nach dem Erscheinen des ersten Bandes wird bereits der zweite Band der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts vorgelegt. Leider konnte er, bedingt durch den zu Beginn des Jahres 2007 vollzogenen Verlagswechsel, nicht mehr, wie ursprünglich geplant, im Jahr 2006 erscheinen. Das Corpus der Keilschrifttexte aus Assur, die sich mit der Abwehr von Schadenzauber befassen, konnte dank der Arbeiten von Stefan Maul um zahlreiche zuvor unbekannte Fragmente erweitert werden. So ist es möglich, daß Daniel Schwemer hier eine viele neue Texte umfassende Edition der in Assur gefundenen
Rituale und Beschwörungen vorlegt, mit deren Hilfe die unguten Folgen von böswilligen magischen Manipulationen abgewehrt werden sollten. Wir sind dem Autor und dem Herausgeber dieses Buches ebenso zu Dank verpflichtet wie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die die Edition der literarischen Keilschrifttexte aus Assur so tatkräftig fördert. Unser Dank gilt auch Wiebke Meinhold (Forschungsstelle “Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur”, Heidelberg), die die Druckvorlage für diesen Band erstellt hat.
Prof. Dr. Hans Neumann, Vorsitzender der Deutschen Orient-Gesellschaft
Prof. Dr. Beate Salje, Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin
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Vorwort des Herausgebers Bei der systematischen Durchsicht aller Keilschrifttexte aus Assur wurde sehr bald deutlich, daß sich unter den ungelesenen und noch nicht identifizierten Tontafelfragmenten erstaunlich viele Bruchstücke befanden, die zu Tafeln gehören, in denen Verfahren zur Abwehr von Schadenzauber beschrieben sind. Dieser Befund war unerwartet, da nicht wenige in Assur gefundene Keilschrifttexte dieser Art bereits durch die Arbeiten von E. Ebeling und F. Köcher1 bekannt geworden waren. Der Zuwachs an Beschreibungen von Ritualen, mit deren Hilfe Unheil beseitigt oder abgewehrt werden sollte, das auf böswillige magische Manipulationen zurückgeführt wurde, war so groß, daß ein ganzer Band der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts den Ritualen und Beschwörungen gegen Schadenzauber gewidmet werden kann. Das hier präsentierte Textcorpus besteht neben einigen Textvertretern des schon früh bekannt gewordenen umfangreichen, Maqlû (“Verbrennung”) genannten Rituals zur Abwehr von Schadenzauber vor allem aus einer Reihe von kürzer gefaßten, auf einzelnen Tontafeln überlieferten Ritualbeschreibungen. Sie erweitern unsere Kenntnis der altorientalischen Vorstellungen davon, wie Schadenzauber zustande kam, wie er wirkte und wie seine Folgen beseitigt werden konnten, ganz erheblich. Ein beachtlicher Teil dieser Texte stammt aus der Bibliothek des sog. Hauses des Beschwörungspriesters,2 der wir gegenwärtig mehr als 1200 Tontafeln und Tontafelfragmente sicher zuweisen können.
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Die Aufgabe, das hier vorgelegte Corpus der Rituale und Beschwörungen gegen Schadenzauber zu edieren, hatte zunächst Petra Gesche übernommen. Da sie jedoch am 30.9.1999 als Mitarbeiterin der Heidelberger Forschungsstelle ausschied, mußte ein neuer Bearbeiter gefunden werden. Es war daher ein besonders glücklicher Zufall, daß Daniel Schwemer zu dieser Zeit eine Habilitationsschrift über Schadenzauber in Mesopotamien plante und sich gern bereit erklärte, eine Edition der einschlägigen Assur-Texte zu erstellen und als Band der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts vorzulegen. Die hier veröffentlichten Editionen waren Teil der Abhandlung Schadenzauber in Mesopotamien. Quellen und Studien, die Daniel Schwemer im Wintersemester 2004/2005 der Philosophischen Fakultät I der Julius-Maximilians-Universität als Habilitationsschrift vorlegte. Von dieser Arbeit hat das vorliegende Buch erheblich profitiert, insbesondere die Einleitung mit der Darstellung des Schadenzauberglaubens in Mesopotamien und dem Überblick über die Formen der Behandlung von auf Behexung zurückgeführten Leiden. Die Druckvorlagen für die Bände der Reihe Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts werden in der Heidelberger Forschungsstelle erstellt, um bei der Drucklegung unnötige Fehler zu vermeiden. Für den vorliegenden Band hat Wiebke Meinhold diese Aufgabe übernommen. Heidelberg, im April 2007
E. Ebeling, Keilschrifttexte aus Assur religiösen Inhalts Bd. I, WVDOG 28, Leipzig (1915-)1919; ders., Keilschrifttexte aus Assur religiösen Inhalts Bd. II, WVDOG 34, Leipzig (1920-)1923; E. Ebeling, F. Köcher, Literarische
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Stefan M. Maul
Keilschrifttexte aus Assur, Berlin 1953; F. Köcher, Die Babylonisch-assyrische Medizin in Texten und Untersuchungen, Band I-VI, Berlin 1963-1980. Vgl. O. Pedersén, ALA II, 41-76 (N4).
Vorwort des Verfassers Die vorliegende Edition von Abwehrzauberritualen umfaßt einen Großteil der einschlägigen Texte, die bei den älteren deutschen Ausgrabungen in Assur gefunden wurden und sich heute im Vorderasiatischen Museum zu Berlin befinden. Die Bearbeitung dieser Textgruppe wurde mir im Rahmen des Assur-Projektes der Deutschen Orient-Gesellschaft und näherhin des von Prof. Stefan M. Maul initiierten und geleiteten Heidelberger Projektes zu den literarischen Texten aus Assur übertragen. Die Textauswahl basiert wesentlich auf Stefan Mauls Katalogisierung der literarischen Texte aus Assur. Neben bislang unpubliziertem Material wurde auch eine Reihe von Texten eingeschlossen, die schon zuvor E. Ebeling oder F. Köcher in KAR, LKA oder BAM vorgelegt haben. Wo dies nützlich erschien, habe ich Neukopien der jeweiligen Texte angefertigt, andernfalls nur einzelne Kollationsergebnisse dokumentiert. Ausgeschlossen wurden in diesem Band weitestgehend die einschlägigen Assur-Texte, die in den Sammlungen der Archäologischen Museen zu Istanbul aufbewahrt werden, sowie die bereits in Kopie publizierten MaqlûHandschriften, die sinnvollerweise im Rahmen einer Neuedition von Maqlû erneut in der ein oder anderen Form vorgelegt werden sollten. Typisch für das „Corpus“ der Beschwörungen und Rituale gegen Schadenzauber sind zahlreiche Überschneidungen mit anderen, zum Teil verwandten Textgruppen der babylonischassyrischen Heilkunde (medizinische Texte, Gebete, Beschwörungsrituale etc.). Manche Fragmente, die man in den vorliegenden Band hätte einschließen können, werden deshalb von anderen Mitarbeitern des Heidelberger Assur-Projektes in einem der Folgebände vorgelegt werden. Anders als Urkunden oder Briefe können Handschriften literarischer Texte, wenn sie nicht perfekt erhalten sind, sinnvoll nur unter Berücksichtigung aller bekannten Duplikattexte bearbeitet werden. Gleichwohl erschien es wünschenswert, die Rezeption der hier veröffentlichten Tafeln und Fragmente durch die Beigabe von Umschriften und Übersetzungen zu erleichtern, wie sich das bei der Publikation der literarischen Texte aus Uruk durch H. Hunger und vor allem E. von Weiher (SpTU 1-5) so glänzend bewährt hat. So werden in vorliegendem Band zu jedem Text einleitend die jeweiligen mir bekannten Duplikate aufgeführt. Soweit die Kenntnis der Duplikate eine Vervollständigung des bearbeiteten Assur-Manuskriptes erlaubt – und dies ist oft der Fall –, wurde dieses in Umschrift und Übersetzung entsprechend ergänzt. Soweit dies notwendig erschien, habe ich die Ergänzungen im Abschnitt „Bemerkungen“ erläutert und durch Zitate belegt. Alle unpublizierten (und ein Teil der publizierten)
Duplikattexte, die sich in den Sammlungen des British Museum befinden, wurden, soweit sich im Text keine anderen Angaben finden, von mir kopiert; eine Publikation dieser Kopien wird andernorts erfolgen (s.u.). Ermöglicht wurde die vorliegende Edition durch die vorgängige Katalogisierung der Assur-Texte durch Prof. Stefan Maul, die das einschlägige Textmaterial entscheidend vermehrte und eine gesonderte Publikation zu diesem Genre der heilkundlichen Texte sinnvoll erscheinen ließ. Ich schulde Stefan Maul jedoch nicht allein für die vertrauensvolle Übergabe dieser Textgruppe zur Bearbeitung Dank, habe ich doch nicht nur im Rahmen meiner Mitarbeit am Heidelberger Projekt vielfach seinen Rat und seine Hilfe bei der Entzifferung und Deutung der Abwehrzauberrituale in Anspruch nehmen dürfen. Nicht zuletzt hat er vorliegende Edition mehr als einmal kritisch durchgesehen, mich vor manchem Fehler bewahrt und Hinweise auf Duplikat- oder Paralleltexte gegeben. Mein Dank gilt auch den Kollegen am Heidelberger Projekt, insbesondere Dr. Rita Strauß, mit der ich mehrfach Fragmente aus den uns zur Veröffentlichung übertragenen Textgruppen diskutieren konnte. Einblick in ihre noch unveröffentlichte Heidelberger Dissertation gewährte mir Dr. Anais Schuster-Brandis; auch dafür sei gedankt. Der Deutschen Orient-Gesellschaft und dem Leiter des Assur-Projektes der DOG, Prof. Johannes Renger, danke ich für die Erlaubnis, an der Aufarbeitung der Berliner Assur-Texte mitarbeiten zu dürfen. Für die Genehmigung, in ihren Sammlungen arbeiten und einschlägige Materialien publizieren oder zitieren zu dürfen, danke ich Frau Direktor Prof. Beate Salje, Vorderasiatisches Museum, den Trustees des British Museum, London, und dem Direktorium des Anadolu Medeniyetleri Müzesi, Ankara. Für die Unterstützung bei der Arbeit vor Ort danke ich Dr. Joachim Marzahn, Dr. Irving Finkel und Christopher Walker sowie Dr. Rukye Akdo˘gan. Prof. Erle Leichty stellte das Foto eines unpublizierten Fragments aus den Sammlungen des University Museum in Philadelphia zur Verfügung; auch dafür sei gedankt. Prof. Tzvi Abusch, Brandeis University, begann bereits in den 1970er Jahren mit der Vorbereitung eines umfassenden Corpus der Beschwörungsrituale und Heilmittelrezepte zur Therapie von Behexung. Aus der jahrelangen Beschäftigung mit der Textgruppe sind zahlreiche Publikationen hervorgegangen, unveröffentlicht blieb aber ein umfassender Katalog der einschlägigen Texte, der nicht nur einzelne Tafeln und Fragmente,
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sondern auch Joins und Duplikate verzeichnet, die verschiedene Gelehrte, vor allem aber Abusch selbst, über die Jahre identifizieren konnten. Darüber hinaus enthält der „Catalog“ inhaltliche Charakterisierungen der Texte, zu denen meist auch (vorläufige) Umschriften, zum Teil schon in synoptischer Form, vorliegen. Abuschs Arbeit am „Catalog“ profitierte – ähnlich wie schon Gerhard Meiers Maqlû-Edition – erheblich von dem besonderen Interesse, das Friedrich Wilhelm Geers unserer Textgruppe entgegenbrachte; die vorläufigen und daher unveröffentlichten Kopien Londoner, aber auch einiger weniger Berliner Texte aus Geers’ Nachlaß, die dieser im Auftrag des CAD anfertigte, bildeten eine unverzichtbare Fundgrube für die Identifikation einschlägigen Materials. Weiterhin hat Abusch ein umfangreiches Foto-Archiv angelegt, das bei der täglichen Arbeit mit den Texten von unschätzbarem Nutzen ist. Trotz dieser umfangreichen Vorarbeiten schien es Tzvi Abusch und dem Verf. im Jahr 2001 sinnvoll, in Hinsicht auf die Erarbeitung der eigentlichen Edition des „Witchcraft Corpus“ (Arbeitstitel, kurz: WcC) eine Kooperation zu vereinbaren, die eine schrittweise Vorlage des Werkes innerhalb der kommenden Jahre trotz der zeitraubenden Museumsarbeit realistisch erscheinen läßt. Im Rahmen dieser Kooperation genoß ich das Privileg, alle unpublizierten Vorarbeiten Abuschs uneingeschränkt in der täglichen Arbeit am Corpus und an den Assur-Texten nutzen zu können. Auch vorliegender Band verdankt dem Lebenswerk Abuschs deshalb weit mehr als diverse Hinweise im Text auszudrücken vermögen. Darüber hinaus hatten wir während unserer
gemeinsamen Arbeitsphasen mehrfach Gelegenheit, Probleme in den hier vorgelegten Texte ausführlich zu diskutieren. Für all dies sei hier mein aufrichtiger Dank ausgedrückt. Die hier vorgelegte Edition bildete einen Teil der Untersuchung „Schadenzauber in Mesopotamien. Quellen und Studien“, die im Wintersemester 2004/2005 von der Philosophischen Fakultät I der Würzburger Julius-MaximiliansUniversität als Habilitationsschrift angenommen wurde. Es ist geplant, die übrigen Teile dieser Studie teils als eigene Monographie zu veröffentlichen, teils – soweit es sich um Kopien und Editionen von Keilschrifttexten handelt – in das von Tzvi Abusch und dem Verf. vorbereitete „Witchcraft Corpus“ zu integrieren. Die Arbeit an der Habilitationsschrift und damit auch an vorliegendem Band wurde wesentlich während meiner Würzburger Assistentenjahre (2001-2004) geleistet. Zu großem Dank bin ich daher meinem Würzburger Lehrer, Prof. Gernot Wilhelm, verpflichtet, auf dessen Förderung ich mich bei der Arbeit an der Habilitationsschrift stets verlassen konnte. Die von ihm geprägte, kollegiale und forschungsfreundliche Atmosphäre des Würzburger Seminars ermöglichte ein unbeschwertes Arbeiten; seinem Assistenten gewährte er bei allen Belastungen des universitären Alltags, auch ohne Rücksicht auf die eigene Person, immer den notwendigen Freiraum zur Forschung. Ich werde mich immer mit tiefempfundenem Dank an meine Würzburger Jahre erinnern. London, den 18. Oktober 2005
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Daniel Schwemer
Einleitung Schadenzauberglaube in Mesopotamien
Bibliotheken des 1. Jt. v. Chr., hervorzuheben sind neben den königlichen Tafelsammlungen des Assurbanipal in Ninive die Tempelbibliothek des Nabû-Tempels in Nimrud, die Privatbibliotheken assyrischer Gelehrter in Sultantepe (øuzir¬na) und babylonischer Gelehrter im seleukidischen Uruk sowie – nicht zuletzt – die Bibliotheken der alten assyrischen Hauptstadt Assur (dazu ausführlicher im folgenden). Als Handlungsanleitungen, Ausbildungstexte, Nachschlageund Referenzwerke wurden diese Texte im 1. Jt. vor allem von einem Berufsstand geschrieben und genutzt: dem des ®·ipu, des Beschwörers. Ihm zur Seite stand der asû, eigentlich wohl vor allem ein Wundarzt und Heilmittelkundiger; gebildete Vertreter dieses Berufes gehörten jedoch ebenfalls zum engsten höfischen Zirkel und sind vor allem für die Zusammenstellung der großen Pharmaka-Listen verantwortlich. Schließlich übernahm auch der b®rû, der Opferschauer, innerhalb der Heilkunde eine wichtige Rolle, zumal im Bereich der Diagnostik und Prognostik. Wir sehen im 1. Jt. – und auch zuvor – freilich Überschneidungen unterschiedlicher Art zwischen allen drei Berufsgruppen. Wie die in Sultantepe gefundene Bibliothek zeigt, gehörten die einschlägigen Texte aber auch für eine Familie von ·angû zumindest zum Bildungsgut.3 Wohl erst verhältnismäßig spät wurden die Rituale und Rezepte des Abwehrzaubers zu einem eigentlichen Corpus zusammengefaßt und in einer Serie zusammengestellt (die sogenannte(n)
Die Überzeugung, daß bestimmte physische und psychische Leiden ihre Ursache in rituellen Praktiken und manipulierten Substanzen haben, die Menschen in böser Absicht gegen einen ihrer Mitmenschen eingesetzt haben, gehört in allen altorientalischen Epochen zu den unhinterfragten Grundannahmen der babylonisch-assyrischen Heilkunde.1 Man bezeichnete diese illegale Praxis im Akkadischen mit dem Oberbegriff ki·p‚ „Hexerei(en)“, „Schadenzauber“, einem grundsätzlich polemisch gebrauchten Begriff, der immer nur in Bezug auf andere verwendet wird. Darüber hinaus kennt die heilkundlich-religiöse Literatur eine differenzierte Terminologie für verschiedene spezielle Formen der Behexung bzw. des Schadenzaubers, die sich an bestimmten Stellen mit der Terminologie der im allgemeinen nicht mit dem Stigma ki·p‚ behafteten Ritualistik überschneidet.2 Über die Vorstellungen, die man mit der Krankheitsursache ki·p‚ assoziierte, und die Mittel und Wege, wie man der Bedrohung und den von ihr verursachten Leiden Herr werden konnte, informiert ein umfangreiches und vielgestaltiges „Corpus“ von diagnostischen, vor allem aber therapeutischen Texten. Der Großteil der bislang bekannten Texte stammt aus 1
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Die folgenden Ausführungen geben einen knappen, zusammenfassenden Überblick über die Vorstellungen, die sich nach den keilschriftlichen Quellen im alten Mesopotamien mit dem Phänomen „Schadenzauberglaube“ verbanden. Eine ausführliche Darlegung dessen, was hier nur kurz skizziert werden kann, findet sich in den ersten drei Kapiteln meiner noch unveröffentlichten Würzburger Habilitationsschrift, die in überarbeiteter Form als eigene Monographie veröffentlicht werden sollen. Mehr oder weniger detaillierte Überblicksdarstellungen zum Themenkreis „Schadenzauber in Mesopotamien“, deren kritische Diskussion ebenfalls der noch unveröffentlichten thematischen Studie vorbehalten bleiben muß, wurden in jüngerer Vergangenheit von verschiedenen Gelehrten vorgelegt; zu nennen sind insbesondere: T. Abusch, BWiL; ders., MesWi (beachte den Rezensionsartikel von M. Worthington in BiOr 61 [2004] Sp. 259-277); W. Farber, CANE III 1895-1909; M.-L. Thomsen, Zauberdiagnose (beachte folgende Rezensionen: M.J. Geller, BiOr 45 [1988] Sp. 629-632; S.M. Maul, WO 10 [1988] 165-171); dies., Witchcraft and Magic. Dem Oberbegriff ka·®pu „(be)hexen“ in seiner übergreifenden Bedeutung etwa gleichgestellt ist ep∂·u „machen, tun“, das innerhalb bestimmter Kontexte „(Rituale) durchführen“ und dann eben auch „(Schadenzauberrituale) durchführen“, „zaubern“ bedeuten kann. Zu dieser Sonderbedeutung von ep∂·u werden verschiedene Ableitungen gebildet, in denen zum Teil die Bedeutungsambivalenz des Grundwortes fortlebt (z.B. epi·tu „Ritus“, „Zauberei“, anders aber z.B. mu·t∂pi·tu „Zauberin“). Weitere allgemeine Begriffe für Hexerei sind ru¿û und rusû. Für beide Termini lassen sich etymologisch spezifischere Bedeutungen erschließen, die jedoch auf der Ebene der uns überlieferten Texte allem Anschein nach keine Rolle (mehr) spielen (ru¿û zu re¿û, ru¿¿û „begatten, sich über jemanden ergießen, jemanden überwältigen, jemanden behexen“; rusû zu russû „binden“). Typische speziellere Formen des Schadenzaubers sind z.B. zikuruda-zikurudû (vgl.
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nikis bzw. nak®s napi·ti), eine lebensbedrohliche Form des Schadenzaubers (wörtlich: „Kehldurchschneidung“), oder kadabbeda-kadabbedû (vgl. ◊ibit pî), eine Form des Schadenzaubers, die das Sprechvermögen des Opfers im weitesten Sinne beeinträchtigt (wörtlich: „Packen des Mundes“). Bestimmte Ritualtypen wurden offenbar als ambivalent empfunden. Sie finden sich daher zugleich im überlieferten Textcorpus des Beschwörungspriesters und in Listen von Schadenzauberbegriffen. Es handelt sich dabei in erster Linie um Rituale zur Vernichtung von Feinden, Rituale zur Beruhigung des Zorns anderer Menschen sowie Rituale des Liebeszaubers (siehe bereits J.A. Scurlock, AfO 36-37 [1989-90] 109f.). Einen deutlichen Fortschritt im Verständnis der assyrisch-babylonischen Heilberufe könnte m.E. nur eine diachrone Untersuchung der verschiedenen involvierten Berufe erbringen, die zumindest für die früheren Epochen auch den b®rû in die Untersuchung einbezieht und ihren Blick nicht auf das babylonisch-assyrische Material beschränkt, sondern die Adaption der verschiedenen sumerisch-akkadischen Berufsbezeichnungen in den Schrifttraditionen der Randgebiete als Indikator für das Profil der jeweiligen Berufe zum Entlehnungszeitpunkt mitnutzt. Die einseitige Konzentration auf die therapeutischen und diagnostischen Textcorpora des 1. Jt. in der Diskussion um diese Berufsbilder scheint mir – trotz der zahlreichen Beiträge zu dieser Problematik gerade aus jüngerer Zeit – in eine Sackgasse zu führen (vgl. D. Schwemer, THeth 23, 2ff. mit Literaturhinweisen; danach: J.A. Scurlock, Physician passim; B. Böck, AfO 48-49 [2001-2002] 228ff.; S.M. Maul, ‘Lösung vom Bann’, 80-82).
Weise erfolgen, besonders häufig begegnen in den Texten das Verbrennen und die Beerdigung, die eine Bannung des Opfers in die Unterwelt bewirkte. Die Übeltäter zählen die Beschwörungen oft in langen Reihen paarweise auf: Hexer und Hexe, Zauberer und Zauberin, Widersacher und Widersacherin, Prozeßgegner und Prozeßgegnerin etc. Dabei bleibt die Identität der beschuldigten Personen in der Sprache der Beschwörungen immer unbestimmt, auch wenn das zugehörige Abwehrzauberritual die Verwendung von namentlich beschrifteten Ersatzfiguren der Übeltäter vorsieht. Vor der Gottheit gibt man sich als das fromme, unschuldige Opfer, das von nichts weiß. Umgekehrt zeigen Ritualvorschriften, die alternative Bestimmungen geben, je nach dem ob das Opfer seine Schadenzauberer kennt, daß ein Verdacht gegen eine konkrete Person keine Voraussetzung für ein Abwehrzauberritual darstellte.4 Obwohl die Schadenzauberer in der Sprache der Beschwörungen gerne paarweise genannt werden, ist das Stereotyp von Hexe und Feind keineswegs geschlechtsneutral. Die eigentliche Agentin von Hexereien (ki·p‚) ist eine Frau: die Hexe (akkadisch ka··®ptu). Ihr zur Seite steht der männliche ka··®pu, doch begegnet dieser nie allein in den Texten; er führt nur eine Schattenexistenz an der Seite der ka··®ptu, die ihrerseits in farbiger Blumigkeit beschrieben wird. Der männliche Agent des Schadenzaubers, der in den Texten als eigenständige Person auftritt, heißt „Widersacher“ oder „Prozeßgegner“ (akkadisch b∂l am®ti, b∂l dab®bi, b∂l lemutti und ähnlich); ihn begleitet in den paarweisen Reihen die Widersacherin oder Prozeßgegnerin, die genauso blaß bleibt wie der männliche Kompagnon der ka··®ptu. Versucht man die Situation in einen Satz zu fassen, so könnte man sagen: Das Stereotyp des Agenten des Schadenzaubers (ki·p‚) ist primär weiblich geprägt, daneben tritt als männliche Komplementärgestalt diejenige des Feindes vor Gericht oder bei Hofe, der sich ebenfalls des Schadenzaubers bedient. In der Rhetorik der Beschwörungen, die immer alle Eventualitäten berücksichtigen wollen, werden all diese Typen jeweils paarweise, als männliche und weibliche Gestalt genannt, ohne das eigentliche Profil des jeweiligen Stereotyps damit zu verändern. Die grundsätzlich als böser Mitmensch vorgestellte ka··®ptu nimmt in der Beschwörungsliteratur teilweise dämonische Züge an. Darüber hinaus kannte man jedoch auch eigentliche „Hexendämonen“, himmlische Wesen, die auf die Erde hinabsteigen und dort ihr schadenzauberisches Unwesen treiben.5 Das Bild der Beschwörungsliteratur bestätigt ein Blick auf die Informationen über den Schadenzauberglauben in Texten außerhalb des Corpus der heilkundlichen Texte. Altorientalische Gesetzestexte zeigen, daß Schadenzauber als Kapitalverbrechen galt – ein Verbrechen, bei dem man grundsätzlich davon ausging, daß Männer ebenso wie Frauen als Täter in Frage kämen. Briefe und Rechtsurkunden aus verschiedenen altorientalischen Epochen
„u·burruda-Serie(n)“, dazu ausführlicher unten); freilich umfaßte auch dieses Corpus nur einen Teil der vielfältigen heilkundlichen Traditionen, die sich dem Phänomen Schadenzauber widmeten. Viele Abwehrzauberrituale fanden nie Eingang in eine größere Sammlung von Texten, sondern wurden bis in die Spätzeit als Einzeltexte innerhalb verschiedener Kontexte oder isoliert überliefert. Zahlreiche Beschwörungen und kleine Ritualeinheiten waren allerdings innerhalb des Großrituals Maqlû wahrscheinlich schon seit mittelbabylonischer Zeit zusammengefaßt. Andere Sammlungen von Abwehrzauberritualen fanden wohl nie Verbreitung über die jeweilige Bibliothek oder Lokaltradition hinaus. Das heterogene Bild der Überlieferung ist jedoch nicht nur durch die späte und anscheinend nie allgemein akzeptierte Serialisierung des einschlägigen Textmaterials bedingt. Vielmehr entsteht die für unser Textcorpus typische Unübersichtlichkeit auch durch die Vielfalt der therapeutischen und prophylaktischen Methoden zur Heilung und Abwehr von Behexung. Auch die Tatsache, daß die Organisation der heilkundlichen Texte keineswegs durchgängig nach dem Krankheitsverursacher erfolgte, trägt zur Inhomogenität des Überlieferungsbildes bei. So ergeben sich auch immer wieder Überschneidungen zwischen den Texten des Abwehrzaubers und anderen Gattungen der babylonischassyrischen Ritualistik. Die ältere Überlieferung, insbesondere des frühen 2. Jt. und des 3. Jt. v. Chr., ist noch ganz unzulänglich bekannt. Ab der Mitte des 2. Jt. läßt sich eine ausgeprägte Kontinuität der textlichen Überlieferung konstatieren, aber bereits in der altbabylonischen Zeit scheint im wesentlichen das gesamte Spektrum der aus den späteren Epochen bekannten Textgruppen bekannt gewesen zu sein, wobei sich die Gewichte zwischen den einzelnen Gattungen im Laufe des 2. Jt. erheblich verschoben. Die Tatsache, daß bislang voraltbabylonisch keine einschlägigen Beschwörungen nachgewiesen werden können und auch aus altbabylonischer Zeit nur wenige Beschwörungsrituale gegen Schadenzauber erhalten sind, erlaubt nach meinem Dafürhalten keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Entwicklungsgeschichte des Schadenzauberglaubens an sich. Der Schadenzauberglaube artikuliert sich vor allem in den Stereotypen, die sich mit den Übeltätern verbinden. Insbesondere die Beschwörungstexte der Abwehrzauberrituale überliefern ein lebendiges Bild von den Vorstellungsklischees, die man mit den Schadenzauberern assoziierte; in prägnanterer Form begegnen dieselben Stereotypen auch in den diagnostischen Texten und den Diagnosen der Abwehrzauber-Texte. Die Schadenzauberer affizieren und infizieren mit ihren Hexereien den Patienten, packen, befehden, schlagen und zerstören ihn, sie verfolgen den Betroffenen unablässig, sie planen Böses, sind zornig, reden Übles, bezichtigen und verleumden ihr Opfer vor Göttern und Menschen, sie binden den Patienten, knüpfen Knoten. Sie beschmutzen den Patienten, verursachen verschiedene Leiden und Kümmernisse, berauben ihn seiner Potenz und Libido. Sie behexen ihr Opfer mit verunreinigten Substanzen im Essen und im Salböl. Sie haben Rituale gegen den Patienten durchgeführt, Figuren von ihm angefertigt, sie mißhandelt, sich über ihnen gewaschen und sie so besudelt. Die endgültige Zerstörung der Figuren des Opfers durch die Schadenzauberer konnte nach mesopotamischer Vorstellung auf unterschiedliche
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Wichtig sind in diesem Zusammenhang vor allem die hier edierten Fragmente VAT 13711 (Nr. 32) und VAT 13865 (Nr. 57). Der wichtigste Beleg für diese himmlischen Hexen ist die Beschwörung Ittard®ni ana m®ti ka··®p®tu (TCL 6, 49 Vs. 16ff. // unpubl. K 8112 + 9666 lk. Kol. 13’ff.). Von besonderem Interesse ist die Tatsache, daß die sieben himmlischen Hexen dort gleichsam als negatives Gegenbild der himmlischen Töchter des Anu beschrieben werden, die in der Beschwörungsliteratur in aller Regel als heilbringende Mächte gelten (zu den AnuTöchtern siehe die reiche Belegsammlung bei W. Farber, JNES 49 [1990] 299ff., vgl. auch ders., Fs. Borger, 64f.).
zeigen jedoch, daß konkrete Hexerei-Vorwürfe und -Anklagen in aller Regel nur gegen Frauen erhoben wurden. Einen männlichen ka··®pu gibt es außerhalb der Ritualliteratur nicht; dagegen werden Frauen verschiedentlich ki·p‚ „Hexereien“ zur Last gelegt, ein Vorwurf, der meistens im Zuge von Konflikten in überschaubaren sozialen Kontexten laut wird: in Familien, am Königshof oder innerhalb einer Dorfgemeinschaft.6 Insgesamt bleibt die Zahl der Fälle, in denen juristisch gegen eine des Schadenzaubers beschuldigte Frau vorgegangen wird, nach allem, was wir wissen, gering. In aller Regel erwehrte man sich, wenn eine Erkrankung oder Konstellationen im sozialen Umfeld den Verdacht einer Behexung nahelegten, auf ritueller Ebene gegen seine Feinde, auch wenn man recht klare Vorstellungen darüber zu haben glaubte, wer einen selbst mit Schadenzauber bedrohte. Was aber hatten die Frauen, denen ki·p‚, Schadenzauber, zur Last gelegt wurde, getan? Meistens wohl gar nichts; sie wurden Opfer der sozialen Konflikte, innerhalb derer sie so an den Rand gedrängt wurden, daß es zum Schadenzauberverdacht kam. Mehr noch: Kein einziger Text mit einer Anweisung zur Durchführung von ki·p‚ ist bekannt und es wird wohl auch nie ein Text dieser Art gefunden werden. Wie bereits eingangs betont wurde, ist ki·p‚ ein durchweg negativ konnotierter Begriff, der immer nur auf andere, nie aber auf den Sprecher selbst bezogen wird. Dieser Umstand hat gelegentlich zu dem Mißverständnis geführt, die babylonisch-assyrische Welt habe keine aggressiven Rituale gekannt, der Schadenzauber sei in diesen Kulturen eine reine Angstphantasie, Hexer und Hexe letztlich genauso flüchtige Gestalten wie Dämonen.7 So einfach sind die Verhältnisse nun leider nicht. Denn innerhalb des heilkundlichen Textcorpus sind sehr wohl durchweg aggressiv stilisierte Ritualanweisungen überkommen: Beschwörungsrituale zur Vernichtung des persönlichen Feindes, zur Lähmung des Gegners vor Gericht und bei Hofe, zur Besänftigung des Zorns eines anderen gegenüber der eigenen Person. Im weiteren Sinne gehören auch die Anweisungen zum Liebeszauber hierher, die gleichfalls einen anderen Menschen in eine bestimmte Haltung zwingen sollen. All dies inspiriert und fördert die Angstvorstellungen des Schadenzauberglaubens. Doch ein weiteres kommt hinzu: Ein Grundprinzip der Therapie von Behexung besteht in einer gewissen Symmetrie. Bestand die Ursache eines Leidens laut Diagnose darin, daß jemand mittels verunreinigter Speisen oder Getränke, mittels schadenzauberisch wirksamer Kräuter behext worden war, so genügte oft ein Trank oder eine Salbe, um dem Übel beizukommen. War man sich unsicher über die Methode, mittels derer der Schadenzauber 6
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durchgeführt worden war, oder suggerierte das Krankheitsbild, daß gegen das Opfer ein todbringender Figurenzauber durchgeführt worden war, reagierte man entsprechend – und zwar spiegelbildlich: So wie Hexer und Hexe Figuren des Patienten manipuliert, so wie sie die Götter gegen ihn aufgehetzt haben, so stellt man nun Figuren her, die Hexer und Hexe im Ritual vertreten sollen. Diese werden vor ∞ama·, dem Gott des Rechts, präsentiert, man bringt in Gebet und Beschwörung die Anklage gegen die Übeltäter vor und vernichtet dann deren Figuren. Durch das Abwehrzauberritual wendet man den substanzhaft vorgestellten Schadenzauber auf seine Verursacher zurück. Sie werden durch das Miasma vernichtet, das sie selbst ursprünglich in die Welt gesetzt haben, um ihr Opfer zu schädigen. Das Opfer dagegen ist nun frei und triumphiert über seine Übeltäter. Diese spiegelbildliche Struktur macht die Deutung eines Abwehrzauberrituals letztlich auch zu einer Frage der Perspektive. Der im Ritual beschuldigte Schadenzauberer würde sich selbst sicherlich als unschuldiges Opfer bezeichnen. Man darf deshalb davon ausgehen, daß die Beteuerung, der Abwehrzauber werde öffentlich durchgeführt, die gelegentlich in den zugehörigen Gebeten begegnet, oft nicht mehr als eine fromme Redefigur war. In jedem Fall speisten und verstärkten die Rituale des Abwehrzaubers selbst den Schadenzauberglauben. Das spiegelbildliche Verhältnis zwischen Schaden- und Abwehrzauber schließt auch die Durchführung der jeweiligen Rituale vor den Göttern ein; der Schadenzauberglaube artikuliert sich insgesamt in einem durchweg theistischen Kontext. So wie der Patient sich im therapeutischen Ritual hilfesuchend an die Götter wendet, ebenso haben ihn die Schadenzauberer zuvor vor den Göttern verleumdet und so die göttliche Sanktionierung seines Unglücks erreicht. Die Schadenzauberer sind – so die Vorstellung – in der Lage, die (gelegentlich vergöttlichte) ·¬mtu („Schicksal“) des Patienten zum Ungünstigen zu verändern.8 Sie können ihm unheilkündende, schadenzauberische Vorzeichen senden. Die Spannung zwischen dieser performativen Macht, die Schaden- und Abwehrzauber nach babylonisch-assyrischer Vorstellung besaßen, und dem Handeln der Gottheit als freier Person wird durch ein konsequent anthropomorphes Gottesbild gemildert, bleibt aber letztlich bestehen und wird in den Quellen nicht problematisiert.9 8
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Von besonderer Bedeutung sind neben den schon länger bekannten – jedoch nie umfassend zusammengestellten – Texten die von J.-M. Durand in ARM 26/1-2 vorgelegten Texte aus der königlichen Korrespondenz von Mari (Nr. 249, 253, 312, 314, jeweils mit Kommentar). Vgl. F. Graf, Gottesnähe und Schadenzauber 157: „Die assyro-babylonische Welt kennt also die schadende Defixion nur in der Theorie der Magieanklage, die griechisch-römische Welt hingegen praktiziert sie. ... In der babylonischen Gesellschaft erdachte man sich eine Vielzahl von Ritualen des Schadenzaubers, doch aus Angst vor Sanktionen übte man sie nicht aus. ... Als diese Ritualszenarien in eine Gesellschaft gebracht wurden, in der die Sanktionen weit geringer waren ..., war die Versuchung, diese Riten anzuwenden, äußerst groß ...“. Grafs Ausführungen zum babylonischassyrischen Schadenzauberglauben berufen sich vor allem auf M.-L. Thomsen, Zauberdiagnose.
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Der wichtigste Beleg hierfür ist die Beschwörung Maqlû III 104ff. mit dem zugehörigen Ritual, Maqlû Ritualtafel 49ff. (meine Zählung: 49’f.), das inzwischen vollständig wiederhergestellt werden kann. W. van Bimsbergen und F. Wiggermann vertreten dagegen die Hypothese, der Schadenzauber sei nach babylonisch-assyrischer Vorstellung gerade die Form der Ritualistik gewesen, die nicht in das sonst allgemeingültige theistische Weltbild eingebettet gewesen sei („The embedded and therefore acceptable survival of holistic magical power, and the concomitant recognition of the uncertainty of divine, moral rule, imply the peripheral existence of a non-embedded, immoral magic. This immoral and inexcusably non-theistic magic, the black counterpart of ®·ip‚tu, defines witchcraft, at least from the point of view of the centre.“, Magic in History 28). Eine solche Deutung, die angesichts ihrer eleganten Symmetrie zunächst attraktiv erscheinen mag, steht m.E. jedoch im Widerspruch zu den Vorstellungsklischees, die uns in den Texten der Beschwörungsliteratur tatsächlich überliefert sind. Auch der Versuch, die in den Heilungsritualen allenthalben anzutreffende Spannung zwischen der performativer Macht des rituellen Handelns und dem theistischen Weltbild, in das die Rituale eingebettet sind, als Produkt einer Entwicklung zu sehen, innerhalb derer eine ursprünglich nicht-theistisch konzipierte Ritualistik erst sekundär, in einer jüngeren Phase in den theistischen Kontext eingeführt und so überformt worden wäre (vgl. zuletzt M. Worthington, AulaOr 21 [2003] 283), führt m.E. nicht weiter.
Der Schadenzauberglaube bot im Rahmen des altorientalischen Weltbildes eines der wichtigen Deutungs- und Erklärungsmuster für individuelles Leid. Er blieb immer nur eine Deutungsmöglichkeit neben anderen, sei es, daß sie wie der Schadenzauberglaube die Ursache des Leidens außerhalb des Patienten ansiedelten (Dämonenglaube), sei es, daß sie den Patienten selbst oder seine unmittelbare Umgebung schuldhaft oder durch einen unbeabsichtigten Tabubruch in das Geschehen verstrickt sahen. Alle Konzeptualisierungen dieser Art waren, soweit die Texte dies erkennen lassen, in ein theistisches Weltbild eingebettet; die Vorstellung des göttlichen Zorns und der Ferne der Schutzgottheiten spielt deshalb nicht nur im Rahmen des Schadenzauberglaubens eine wichtige Rolle.10 Dessen Besonderheit besteht darin, gesellschaftliche Spannungen, die dem Einzelnen in der Erfahrung des Leids besonders präsent sind, rituell zu artikulieren und zu beseitigen, ohne daß davon das tatsächliche Zusammenleben unmittelbar gestört werden muß. Da er die Schuld für das eigene Leid beim Anderen sucht, besitzt der Schadenzauberglaube aber natürlich auch ein erhebliches Potential zur sozialen Destabilisierung. Dieses kommt jedoch erst voll zum Tragen, wenn die rituelle Bekämpfung der Schadenzauberer selbst als Hexerei delegitimiert und die juristische Verfolgung vermeintlicher Täter notwendiger Teil der „Therapie“ wird. Beide Entwicklungen und ihre inhumanen Folgen blieben fortgeschritteneren Epochen der menschlichen Kulturgeschichte vorbehalten.
Die Behexungsdiagnose kann – insbesondere in den jüngeren Texten (?) – nach der Methode des Schadenzaubers, auf die das jeweilige Leiden zurückgeführt wird, differenziert werden. Dem gegenüber steht eine Tendenz zur Zusammenfassung verschiedener differenzierter Diagnosen in Hinsicht auf hochpotente Rituale. Die Interdependenzen zwischen dem jeweiligen Syndromtyp und der differenzierten Diagnose einerseits, sowie zwischen der indizierten Therapieform und dem diagnostizierten Krankheitsbild andererseits, lassen sich im Einzelfall klar aufzeigen. Auch generelle Tendenzen sind erkennbar, ohne daß wir in der Lage wären, eine diagnostisch-therapeutische Systematik zu rekonstruieren. So werden komplexe Leiden eher mit Figurenzauber, einfache Leib- oder Lungenbeschwerden eher mit schadenzauberischer Vergiftung verbunden; letztere therapiert man zumeist mit Heilmitteln, während man einem schadenzauberischen Figurenzauber spiegelbildlich mit einem Abwehrzauberritual entgegentritt, das sich ebenfalls des Figurenzaubers bedient. Abweichungen von diesen Faustregeln lassen sich mehrfach beobachten, zumal in Texten, die zur ninivitischen u·burruda-Serie (dazu unten) zu gehören scheinen. Das Verhältnis zwischen den beiden therapeutischen Grundstrategien Heilmittel (Arznei) und Beschwörungsritual ist in diesem Sinne zunächst diagnoseabhängig komplementär. Verschiedene Texte zeigen jedoch, daß beide Methoden von Fall zu Fall beim selben Patienten zur Anwendung kommen konnten, in der Regel jedoch in einem zeitlichen Nacheinander, wobei die rituelle Behandlung an erster Stelle stand. Eine regelmäßige, therapeutisch grundsätzlich notwendige Kombination beider Methoden legt das Quellenmaterial nach meinem Dafürhalten nicht nahe.12 Die Heilmittel zur Therapie von Behexung werden meistens in Form von Tränken oder Salben, seltener als trockene Nahrung, im Umhängebeutelchen oder an einer Halskordel verabreicht. Da von Schadenzauber in der Regel Oberbauch und Brustraum betroffen sind, ist es wenig verwunderlich, daß Klistiere u.ä. kaum Verwendung finden (anders etwa die m®m¬tu-Therapie). Eine umfassende Systematik der Pflanzen und Mineralien, die in den Heilmitteln zur Anwendung kommen, läßt sich nicht etablieren, kommentierte Pflanzenlisten und Beschwörungen zeigen aber, daß man bestimmten Pflanzen und Mineralien eine besondere Wirkkraft gegen Schadenzauber zumaß. Die dominante Technik der Beschwörungsrituale des Abwehrzaubers besteht in der Manipulation von Figuren des Hexers und der Hexe. Sie werden vor dem göttlichen Gericht schuldig gesprochen und durch den auf sie rückübertragenen Schadenzauber, den sie ursprünglich selbst gegen den Patienten ins Werk gesetzt hatten, spiegelbildlich zugrunde gerichtet. Die Materialien der Figuren und die Art ihrer Erniedrigung und
Die Therapie von Behexung Die heilkundliche Behandlung von Leiden, die auf Schadenzauber zurückgeführt wurden, ist von den Elementen Symptombeschreibung, Diagnose, Therapie und Prophylaxe bestimmt. Dabei sind unserem Verständnis der Texte in allen Bereichen vor allem auch dadurch Grenzen gesetzt, daß uns die genaue Bedeutung vieler Ausdrücke zur Beschreibung von Symptomen ebenso unzugänglich ist wie die exakte Identifizierung der meisten Pflanzen- und Mineralnamen, die in den Therapieanweisungen begegnen. Schadenzauber galt nicht als Ursache eines einzigen, immer gleich zu beobachtenden Syndroms, sondern konnte sich am Patienten in unterschiedlicher Weise realisieren. Man kann in der Zusammenschau der Symptombeschreibungen jedoch eine begrenzte Zahl von Syndromtypen erkennen. Dabei handelt es sich insgesamt um schwere Krankheitsbilder, die vor allem den Oberbauch und den Brustraum des Patienten betreffen. Bei komplexen Krankheitsbildern schließen die Beschwerden in aller Regel Lähmungs- und Schwächeerscheinungen, Kopfschmerz, Schwindel, Angst- und Verwirrtheitszustände ein. Eine bestimmte Gruppe von Texten hebt vor allem auf psycho-soziale Probleme des Patienten ab. Inwieweit die von den Texten bezeugten Syndrome potentielle Entsprechungen in der Diagnostik der westlichen Schulmedizin besitzen und inwieweit „kulturspezifische Syndrome“ vorliegen, läßt sich im Einzelfall kaum beurteilen. Insgesamt wird man mit beidem rechnen müssen.11 10 11
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Vgl. dazu insbesondere T. Abusch, MesWi 27ff. Selbst der modernen Ethnomedizin bereitet die Unterscheidung zwischen
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tatsächlich kulturgebundenen Syndromen und Leiden, die auf einen objektivierbaren Erreger oder eine kulturunabhängige physiologische oder psychische Fehlfunktion zurückführbar sind, aber gleichwohl eine kulturspezifische Deutung erfahren, im Einzelfall erhebliche Schwierigkeiten (vgl. etwa W.M. Pfeiffer, Kulturgebundene Syndrome). Zu einer anderen Deutung des Verhältnisses zwischen Heilmittel und Beschwörungsritual in der babylonische Heilkunde kommt S.M. Maul aufgrund seiner Analyse eines umfänglichen Rituals gegen m®m¬tu „Bann“ bzw. „Fluch“ (‘Lösung vom Bann’ 79-95, besonders 89f.). Für die (notwendige) ausführlichere Diskussion dieser Problematik ist hier nicht der Ort.
Vernichtung divergieren im einzelnen von Ritual zu Ritual, folgen aber überwiegend festen Grundmustern, die in unterschiedlichen Kombinationen immer wiederkehren. In einer Reihe von Texten ist eine namentliche Beschriftung der Figuren vorgesehen. Die Rituale können von apotropäischen Maßnahmen und Reinigungsriten beschlossen werden, die eine künftige Wiedererkrankung des Patienten verhindern sollen. Zu Beginn der Agenda stehen bei feierlicheren Ritualen die üblichen Opferhandlungen für die angerufenen Gottheiten, denen dann eine Reinigung des Ritualschauplatzes, teilweise auch des Patienten, vorausgeht. Die Beschwörungen stellen vor den Göttern, insbesondere aber vor dem Sonnengott ∞ama·, anklagend das böse Tun von Hexer und Hexe dar, um so deren Verurteilung und damit die Revision des zuvor gegen den Patienten gefällten Verdikts zu erwirken. Sie fassen das rituelle Tun des Patienten ins Wort und explizieren rituelle Gesten. Dabei kann das rituelle Tun in einen größeren kosmisch-mythologischen Zusammenhang gestellt werden.13 Die Bitte um göttliche Hilfe, Dankversprechen und der Lobpreis der jeweiligen Gottheit werden artikuliert. Neben den typischen Gebetsbeschwörungen, die sich direkt an eine Gottheit wenden, begegnen in den Abwehrzauberritualen auch Beschwörungen, die sich auf die im Ritual verwendeten Substanzen beziehen, sowie Texte, die direkt Hexer und Hexe mit Beschuldigungen und Drohungen ansprechen. Neben den typischen „Prozeß-Ritualen“ vor ∞ama·, wie sie auch im vorliegenden Band prominent vertreten sind (vgl. bei Nr. 8ff. und Nr. 21ff.), lassen sich inzwischen eine Reihe unterschiedlicher Abwehrzauberrituale, die von anderen, individuelleren Strukturen geprägt sind, so weit rekonstruieren, daß eine Gesamtinterpretation möglich wird. Dazu gehören beispielsweise eine Gruppe von Texten, in denen Durchstechungsriten mit Dattelpalmdornen eine wichtige Rolle spielen,14 weiterhin ein Ritual, dessen Struktur wesentlich von den Mythen um I·tars Gang zur Unterwelt bestimmt ist,15 ebenso ein eliminatorischer Ritus, der sich die menschliche Gier zunutze macht und das Übel auf einen Geldbeutel überträgt, der von einem zufälligen Passanten auf Nimmerwiedersehen mitgenommen werden soll.16 Schließlich sei ein zikuruda-Ritual erwähnt, das die rituelle Entsorgung eines für diese spezielle Form des Schadenzaubers typischen Zaubermittels mit Hilfe eines aufwendigen Begräbnisrituals bewerkstelligt.17 Die prophylaktischen Maßnahmen, die gegen drohenden Schadenzauber zu Gebote standen, lassen sich nicht überall 13 14
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scharf von den therapeutischen Ritualen und Rezepten abgrenzen. Als Apotropaia dienen neben Salben und seltener auch Tränken vor allem Gebinde unterschiedlicher Art, die dem Klienten um den Hals gelegt werden. So knotete man Pflanzen, die als wirksam gegen Schadenzauber galten, in Kordeln ein, die dem Patienten um den Hals gelegt wurden, nachdem man das Gebinde mit einer Beschwörung besprochen hatte. Daneben stehen Amulettsteinketten unterschiedlichen Typs; gelegentlich werden in den Ketten pflanzliche und mineralische Wirkstoffe kombiniert. Darüber hinaus standen spezielle Rituale zur Verfügung, wenn Vorzeichen von drohender Behexung kündeten. Sie konzentrieren sich entweder auf den rituellen Schutz des Patienten und seines Hauses oder vernichten – sozusagen im Vorgriff, bevor das Unheil vom Patienten (ganz) Besitz ergreifen kann – Hexer und Hexe nach Art eines Abwehrzauberrituals. Prophylaktisch gehalten sind auch viele der Rituale gegen eine zikurudaBehexung, da diese nach babylonischer Vorstellung selbst darin bestehen konnte, daß Hexer und Hexe ihrem Opfer böse Omenanzeiger gesandt hatten. Auch hier kann daher der volle Eintritt der Behexung noch im Vorfeld abgewendet werden. Schließlich können auch normale Abwehrzauberrituale, nicht zuletzt Maqlû selbst, prophylaktisch durchgeführt werden. Das Corpus der Abwehrzaubertexte: Die wichtigsten Texttypen Die klare Scheidung zwischen Beschwörungsritualen und kurzen Rezepten zur Herstellung von Heilmitteln, die von den wenigen bisher bekannten einschlägigen Quellen aus altbabylonischer Zeit suggeriert wird, läßt sich jedenfalls für die jüngere Überlieferung seit dem 13. Jh. nicht aufrechterhalten. Beide Textsorten werden auf Sammeltafeln nebeneinandergestellt; darüber hinaus tradiert man kurze Beschwörungsrituale auch innerhalb der für Rezepte typischen Formulare. Auch bei der Serialisierung der Abwehrzauberrituale in neuassyrischer Zeit spielte die Unterscheidung zwischen Beschwörungsritual (n∂pe·u) und Rezept (bul†u) allem Anschein nach eine untergeordnete Rolle. Trotz solcher Überschneidungen bietet es sich an, das Textmaterial grob entlang dieser Linien zu gliedern und Untergruppen je nach Sachlage anhand von formalen und inhaltlichen Kriterien zu etablieren. Dabei lassen sich die kurzen therapeutischen Texte nach ihrem Einleitungsformular in drei Gruppen aufteilen: Ein erster Typ von Vorschriften beginnt jeweils mit der Formel ·umma am∂lu ka·ip „Wenn ein Mensch behext ist“ (vgl. hier Nr. 47), ein zweiter mit ana pi·erti ki·p¬ „Zur Lösung von Hexerei“ (vgl. hier die Nr. 42-46), ein dritter aber mit einer Symptombeschreibung und kurzen Diagnose (vgl. hier die Nr. 48-49). Thematisch zusammenfassen kann man Therapievorschriften für Impotenz, als deren Ursache man Schadenzauber erkannt hatte. In ähnlicher Weise untereinander sachverwandt sind Texte, die der besonderen Gefährdung von Schwangeren, Gebärenden und Kleinkindern begegnen wollen. Mit zuletzt genannter Gruppe eng verbunden sind Listen von Amulettsteinen, die der Abwehr von Schadenzauber dienen (vgl. hier Nr. 41). Im Bereich der Beschwörungsrituale verdienen die in der Antike mit u·burruda-Rubriken bezeichneten Texte als eigene
Das wichtigste Beispiel für eine solche kosmische Einbettung der Ritualhandlung sind natürlich die ersten Beschwörungen des Maqlû-Rituals. Siehe hier Nr. 22 (VAT 10094 [BAM 334] + VAT 10989) und Nr. 23 (VAT 13611 [LKA 156]) mit den angegebenen Duplikaten, Nr. 34 (VAT 13619) mit den angegebenen Duplikat- und Paralleltexten sowie Nr. 26 (VAT 13699 [LKA 159] + VAT 13849) und Nr. 27 (VAT 14341) mit dem unpubl. Paralleltext K 888 (dazu nun Verf., BaM 37 [2006], im Druck). W. Farber, BID, Hauptritual B; siehe hier Nr. 36 (VAT 14150+). Siehe hier Nr. 24 (VAT 13609 [LKA 154] + VAT 13665 [LKA 155]) und Nr. 25 (VAT 13644 [LKA 157]) mit dem Duplikat K 3394 (∞RT pl. 7) + unpubl. K 9866. BAM 449 (+) 458 Vs. I 20’-II 10 (zum wichtigen Join siehe T. Abusch, RA 78 [1984] 94, übersehen bei M.-L. Thomsen, Zauberdiagnose 42f., B.M. Nasrabadi, Untersuchungen 43f., A. Tsukimoto, Untersuchungen 135ff. [bei letzterem gleichwohl sachlich im wesentlichen richtig gedeutet]).
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Gruppe behandelt zu werden (vgl. hier die Nr. 8-20), obwohl ein und dieselbe Beschwörung je nach Überlieferungs- oder Ritualkontext mit unterschiedlichen Gattungsbezeichnungen versehen werden konnte.18 Ein recht einheitliches Bild der Rituale dieses Typs vermitteln die Tafeln II und III des Großrituals Maqlû. Sie überliefern eine ganze Serie von einander recht ähnlichen, in sich aber eigenständigen u·burruda-Beschwörungsritualen, die innerhalb des Großrituals nach dem Prinzip der magischen Addition hintereinander aufgereiht werden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß als u·11-búr-ru-da bzw. u·burrudû bezeichnete Beschwörungsrituale auch außerhalb von Maqlû in größerer Zahl begegnen. Doch leider stellt sich diese Textgruppe bei näherem Zusehen keineswegs so homogen dar, wie die stereotypen Rubriken, verschiedene Katalogeinträge und das recht einheitliche Bild in Maqlû II und III zunächst vermuten lassen möchten. Die sumerisch gehaltene Rubrik ka-inim-ma u·11-búr-ru-dakam „Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei“19 ist schon in altbabylonischer Zeit einmal belegt; dort folgt sie einer sumerischen Beschwörung gegen eine Hexe (VS 17, 31). Auch in den Handschriften des 1. Jt. begegnen neben akkadischen u·burruda-Beschwörungen sumerische und zweisprachige Texte. Das Corpus dieser jüngeren u·burruda-Texte umfaßt zahlreiche Tafeln und Fragmente, die dem geläufigen Schema Beschwörung – Rubrik – Ritualanweisung folgen. Dabei richten sich die Beschwörungen im Rahmen von Figurenzauber-Ritualen nicht nur – wie v.a. in Maqlû II – an Gira, sondern häufig an ∞ama·; begleiten u·burruda-Beschwörungen die einfache Anwendung bestimmter Heilmittel, sind „Kultmittelbeschwörungen“, in diesem Fall besser: „Heilmittelbeschwörungen“, nicht selten.20 Daneben stehen jedoch andere Texte, die auf eine mehr oder minder detaillierte Symptombeschreibung und Diagnose eine Therapievorschrift folgen lassen; letztere kann die Rezitation einer Beschwörung einschließen, ohne daß dies obligatorisch wäre. Texte solcher Art können neben den Therapievorschriften auch ausführliche Heilmittel-Inventare enthalten, die dann von der summarischen Angabe „Soundsoviel Heilmittel für u·burruda“ beschlossen werden. Unter den Tafeln aus der Bibliothek Assurbanipals in Ninive befinden sich einige wenige Fragmente, deren Kolophone davon zeugen, daß dort eine u·burruda-Tafelserie aufbewahrt wurde, die zumindest 63, in der Regel wohl einkolumnige, Tafeln umfaßte.21 Verschiedene Indizien – nicht zuletzt die Tatsache, 18 19
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daß eine solche u·burruda-Serie in Texten babylonischer Provenienz bisher nicht nachgewiesen werden kann – deuten vielleicht darauf hin, daß diese u·burruda-Serie ähnlich wie die ninivitische namburbi-Serie erst in Ninive selbst eigens für Assurbanipal in dieser Form zusammengestellt wurde.22 In der Bibliothek des Ki◊ir-A··ur in Assur läßt sich eine andere u·burruda-Serie nachweisen, deren einzelne Tafeln offenbar jeweils als soundsovielter nis¿u bezeichnet wurden.23 Das mehrdeutige akkadische Wort nis¿u kann u.a. auch den „Auszug“ aus einem umfänglichen Tafelwerk bezeichnen. Man möchte deshalb nicht von vornherein ausschließen, daß die in Assur nachweisbare u·burruda-Serie von der großen ninivitischen Sammlung im Sinne einer Kurzfassung abhängt. Beide Tafelserien lassen sich aber bislang nicht rekonstruieren, so daß Spekulationen über ihr gegenseitiges Verhältnis gegenwärtig nicht weiterführen können. Das Großritual Maqlû (vgl. hier Nr. 1-7) nimmt allein wegen seines Umfangs eine Sonderstellung ein, basiert aber in wesentlichen Teilen auf der u·burruda-Tradition und stellt sich in seiner Gesamtstruktur trotz seiner Komplexität, trotz der vielen Erweiterungen und Wiederholungen als ein typisches Abwehrzauberritual dar. Neben Maqlû kennen wir eine ganze Reihe anderer recht umfänglicher Rituale, die die Rezitation einer oder mehrerer längerer Beschwörungen einschließen; freilich kommt keiner dieser Ritualtexte in Hinsicht auf den Umfang Maqlû auch nur nahe. Texte dieser Art werden häufig von Symptombeschreibung und Diagnose eingeleitet, daneben begegnen aber ebenso mit ana eingeleitete Indikationssätze; oft fehlt jedes Einleitungsformular. Die meisten umfangreicheren Abwehrzauberrituale wurden offenbar nie in Serien zusammengefaßt, sondern einzeln überliefert und teilweise, wie Stichzeilen zeigen, in den diversen Bibliotheken zu jeweils unterschiedlichen Tafelsammlungen zusammengefügt.24 Eine Reihe von Ritualen richtete sich gegen spezielle Formen der Behexung (etwa zikurudû, vgl. hier Nr. 34-35). Hinzu kommen schließlich Großrituale, innerhalb derer die Abwehr von Schadenzauber nur einen Teilaspekt des Ritualzwecks darstellte, wie dies vor allem für das königliche Reinigungsritual B¬t rimki gut dokumentiert ist. Abwehrzauberrituale aus Assur: Bemerkungen zum hier vorgelegten Textcorpus Für das oben skizzierte Corpus der Abwehrzauberrituale bilden die Textfunde aus Assur neben den königlichen Bibliotheken Ninives nach wie vor die wichtigste in sich weitgehend geschlossene Quellengruppe. Die meisten einschlägigen Texte dürften aus nur einer Bibliothek stammen, deren Überreste man im sogenannten „Haus des Beschwörungspriesters“ fand; freilich läßt
Siehe hier die Bemerkungen zur Beschwörung kúr-kúr bíl bei Nr. 34 (VAT 13619; zu Vs. I 5). Die akkadische Entsprechung zu dieser sumerischen Wendung, ana pi·erti ki·p¬, dient ihrerseits als Einleitungsformel für bestimmte Abwehrzaubertexte (s.o.). Diese akkadische Formel wird jedoch fast nie logographisch geschrieben (einzige Ausnahmen wohl: K 72 (IV R2 59/1) + 3400 + 9648 Rs. 24 und 82-3-23, 103: 1’, vgl. auch BAM 214 Vs. I 10, 14). In der Regel steht das Logogramm U∞11.BÚR.RU.DA für das akkadische Lehnwort u·burrudû „(Ritual) zur Lösung von Hexereien“. Ein typisches Beispiel für eine solche Sammlung von u·burruda-Texten ist etwa die von T. Abusch, Fs. Wilcke, 1-14, vorgestellte Textgruppe. Hierher gehören sicher BAM 438 (einkolumnig, 63. Tafel) und unpubl. BM 128037 (einkolumnig, 53.? Tafel), sehr wahrscheinlich auch CT 51, 194 (einkolumnig, Tafelnummer und Serienbezeichnung nicht erhalten). Alle drei Texte wurden in Hinsicht auf das Corpus der Abwehrzaubertexte vom Verfasser (neu) kopiert.
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Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die Briefe SAA 10, 245 und 255. Zur ninivitischen namburbi-Serie siehe S.M. Maul, BaF 18, 216-221. Siehe hier Nr. 14 (VAT 13641), vgl. auch Nr. 34 (VAT 13619). Diese Art der Zählung begegnet auch sonst in der Bibliothek des Ki◊ir-A··ur; siehe schon H. Hunger, ABK 20. Vgl. hier etwa Nr. 29 (VAT 13702, LKA 158).
sich dies nur für einen Teil der Tafeln und Fragmente anhand der Aufzeichnungen über den jeweiligen Fundort oder anhand der Kolophone endgültig nachweisen.25 Die Bedeutung dieser Privatbibliothek, die nach dem prominentesten der in den Kolophonen vertretenen Schreiber auch kurz die Bibliothek des Ki◊ir-A··ur genannt wird, ist andernorts gebührend hervorgehoben worden.26 Der Großteil der Texte aus dieser Bibliothek, die hier vorgelegt werden, sind wohl, wie dies für den gesamten Bibliotheksbestand gilt, eben dem Ki◊ir-A··ur und seinem Neffen Ki◊ir-Nabû zuzuweisen, stammen also aus der Regierungszeit Assurbanipals oder seiner Nachfolger. Allerdings wurde eine Tafel ihrem Kolophon zufolge von Abuer¬ba, einem Onkel Ki◊ir-A··urs, geschrieben;27 zwei weitere lassen sich dem A··ur-·®kin-·umi zuweisen, der auch sonst in Texten der Bibliothek begegnet.28 Offenbar befanden sich zur Zeit ihrer Zerstörung nur wenige ältere, mittel- oder frühneuassyrische Tafeln im Bestand der Ki◊ir-A··ur-Bibliothek. Auch innerhalb der hier vorgelegten Textgruppe kann ich nur bei ein oder zwei der insgesamt nicht sehr zahlreichen mittelassyrischen Fragmente Hinweise darauf sehen, daß sie zum Bestand der Ki◊ir-A··ur-Bibliothek gehörten.29
Festzuhalten gilt, daß Ki◊ir-A··ur eine durchaus repräsentative Sammlung von Texten aller Genera des Abwehrzaubers besaß, die in seiner Zeit gängig waren. Daß die Organisation der Tafeln in Serien sich von dem aus Ninive Bekannten abhebt, ist angesichts des grundsätzlich unterschiedlichen Charakters der beiden Bibliotheken nicht weiter überraschend.30 Ebensowenig kann es verwundern, daß auch bei der Überlieferung einzelner Texte bisweilen Diskrepanzen zu den aus Ninive bekannten Textversionen deutlich werden; die Schreiber in Assur benutzten eben zum Teil Vorlagen, die anderen Traditionen folgten als die Tafeln, die den Gelehrten in Ninive als Vorlagen dienten.31 Dies gilt nicht zuletzt auch für das Ritual Maqlû, das in Assur allem Anschein nach auch in einer kürzeren Form als der sonst bekannten neuntafligen Version tradiert wurde.32 Unabhängig von der Zugehörigkeit zu verschiedenen Bibliotheken fällt auf, daß sich unter den in Assur gefundenen Abwehrzaubertexten kaum Handschriften babylonischer Provenienz finden – anders als dies etwa bei der Omenliteratur der Fall ist.33 Gleichwohl kann kein Zweifel daran bestehen, daß sich auch die Texte des Abwehrzaubers zum ganz überwiegenden Teil babylonischen Traditionen verdanken.
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Zur Bibliothek des Ki◊ir-A··ur siehe grundlegend O. Pedersén, ALA II 41ff. (N 4). Sicher dieser Bibliothek zuweisen lassen sich innerhalb der hier vorgelegten Textgruppe folgende Nummern: 8, 13, 23-26, 30, 31, 34, 39, 41, 46, 49, 58, 59. Zwei Fragmente gehören zu der von O. Pedersén als N 6 gezählten neuassyrischen Bibliothek (Nr. 4 und 5), eine Tafel zur neuassyrischen Bibliothek N 2 (Nr. 21). Das hier als Nr. 35 edierte mittelassyrische Fragment läßt sich der sogenannten „Bibliothek Tiglatpilesers“ (M 2) zuweisen. Auch wenn man die im weitesten Sinne einschlägigen, hier jedoch nicht berücksichtigten Handschriften mit in den Blick nimmt (darunter vor allem auch Istanbuler Texte), ändert sich am Gesamtbild nichts. Ich zähle für N 4 weitere 55 Fragmente und Tafeln, die zu unserem Genre gehören oder Berührungen mit ihm zeigen; sie sind sämtlich in die neuassyrische Zeit zu datieren (einzige Ausnahme: die spätmittel- oder frühneuassyrische Tafel, die F. Köcher als BAM 316 veröffentlicht hat). Für N 5 sind zwei Texte zu buchen, für N 6 nur ein weiterer. Siehe S.M. Maul, ‘Lösung vom Bann’ 79-82; zu den uns bekannten Gelehrten der Beschwörerfamilie siehe H. Hunger, ABK 19ff., O. Pedersén, ALA II 41ff. sowie die einschlägigen Artikel in PNA (s.v. Babu-·umu-ibni, Abu-er¬ba, Nabû-b∂l·unu, Ki◊ir-A··ur, Ki◊ir-Nabû und A··ur-n®din-a¿¿∂, vgl. auch s.v. A··ur-·®kin-·umi). Siehe Nr. 34 (VAT 13619).
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Siehe Nr. 49 (VAT 13776, zuvor BAM 190) und Nr. 30 (VAT 14030+). Siehe die Bemerkungen zu Nr. 22 (VAT 10094 [zuvor BAM 334] + VAT 10989, mA) und dem Duplikattext Nr. 23 (VAT 13611, zuvor LKA 156). Auch Nr. 45 (VAT 11603, KAR 275, mA) könnte angesichts des Duplikats BAM 317 (nA, N 4: 505) womöglich aus der Bibliothek N 4 stammen. Siehe oben zu den u·burruda-Serien in Ninive und Assur. Hingewiesen sei etwa auf den Text Nr. 24 (VAT 13609 + 13665, zuvor LKA 154, 155), zu dem ein im einzelnen stark abweichender Duplikattext aus Ninive bekannt ist (K 3394 [∞RT pl. 7] + unpubl. K 9866). Vgl. hier insbesondere die Nr. 3-6; ähnliche Handschriften begegnen auch andernorts (vgl. in Nimrud: CTN 4, 92 [Bagdad]; mit CTN 4, 147 [London, koll.] und CTN 4, 145 [verloren] zusammenzuschließen); hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf die mittelassyrischen Fragmente KAR 226 und 269 (vgl. T. Abusch, BWiL 13-44, 77-82). Ich kann im gesamten Corpus der Abwehrzaubertexte, die in Assur gefunden wurden, nur eine einzige im babylonischen Duktus beschriebene Tafel nachweisen: KAR 268 (VAT 10059, koll.), ein Textvertreter von Maqlû VII. Die Tafel, die keiner bestimmten Bibliothek zugewiesen werden kann, datiert m.E. in die frühneubabylonische Zeit.
Katalog Maqlû und Verwandtes 1 VAT 11228 69 ≈ 75 ≈ 18 mm
Großes, hellbraunes Fragment einer beidseitig erhaltenen, einkolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit. Nach dem Fundkontext, der äußeren Erscheinung, dem Duktus (beachte besonders das Zeichen GAR) und dem Inhalt kann es als sicher gelten, daß VAT 13642 und VAT 13654 (hier Nr. 5) Fragmente ein und derselben Tafel sind, ohne daß ein direkter Zusammenschluß möglich wäre (vgl. schon O. Pedersén, ALA II 82). Der Abstand zwischen beiden Fragmenten beträgt auf der Vs. ca. acht Zeilen. Eine Besonderheit der Tafel sind auffällige Varianten im Zeichengebrauch: Der Schreiber verwendet für gewöhnlich ein normales neuassyrisches LU , doch in VAT 13654 Vs. 12’ schreibt er ein „babylonisches“ LU; ähnlich der Befund bei LI: neben neuassyrischem LI (VAT 13642 Vs. 4’, VAT 13654 Rs. 3) findet sich auch die „babylonische“ Form des Zeichens (VAT 13642 Rs. 25’, VAT 13654 Rs. 1, 7f.); weiterhin muß auf BA (VAT 13642 Vs. 11’ vs. Rs. 9’f., 13’) und anscheinend „babylonisches“ GÍR in VAT 13654 Vs. 6’ hingewiesen werden. Schließlich wechseln in beiden Fragmenten die moderne und die archaisierende Schreibweise von GAR und A. Wahrscheinlich sind diese Eigentümlichkeiten als Beeinflussungen des Schreibers durch seine, wohl in einem babylonischen Duktus geschriebene Vorlage zu deuten; inwieweit wir dem Schreiber auch eine bewußte Tendenz zur Archaisierung unterstellen dürfen, bleibt ungewiß. Eine exaktere Datierung dieser – hypothetischen – Vorlage erscheint mir jedenfalls unmöglich.
Maqlû I Fundnummer: Fundort: -
Es handelt sich um ein ockerfarbenes, einseitig erhaltenes Fragment einer frühneuassyrischen, wohl zweikolumnigen Tafel; nur der Beginn von Vs. I ist erhalten. Der erhaltene Text dupliziert Maqlû I 9-22. Das Fragment ähnelt äußerlich VAT 9985 (hier Nr. 3, // Maqlû III), ohne daß ein Zusammenschluß möglich wäre. 2 VAT 11143 36 ≈ 35 ≈ 7 mm
vgl. Maqlû II Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Fragment einer wohl zweikolumnigen Tafel. Das Fragment datiert wahrscheinlich in die neuassyrische Zeit, auch wenn der Duktus gerade bei den komplexeren Zeichen verschiedene Auffälligkeiten zeigt, wie ich sie sonst nicht nachweisen kann. Zu r. Kol. 1’-10’ vgl. Maqlû II 52-57. Aufgrund der Formelhaftigkeit des Textes bleibt jedoch unklar, ob es sich tatsächlich um eine Maqlû-Handschrift handelt. 3 VAT 9985 92 ≈ 103 ≈ 32 mm
Die erhaltenen Textteile auf der Vs. duplizieren Maqlû III 122127 und III 128-139. Mit dem Beschwörungstext werden jeweils in einer Zeile Rubrik und Ritualanweisung gegeben. Die erhaltenen Textteile auf der Rs. duplizieren Maqlû III 187-191 und IV 117-144. Auch hier folgen auf das Ende der Beschwörung Rubrik und Ritualanweisung.
vgl. Maqlû III Fundnummer: Fundort: -
Dunkelbraunes Fragment einer frühneuassyrischen, zweikolumnigen Tafel, nur eine Seite, r. Kol., erhalten, stark verwittert. Zu r. Kol. 1’ff. vgl. Maqlû III 68-77. Es handelt sich wahrscheinlich jedoch nicht um das Fragment einer kanonischen MaqlûTafel. Jedenfalls lassen sich die erhaltenen Spuren in r. Kol. 12’ff. nicht mit Maqlû III 78ff. verbinden. 4 VAT 13642 90 ≈ 67 ≈ 24 mm ALA N 6: 14
5 VAT 13654 65 ≈ 68 ≈ 23 mm ALA N 6: 14
vgl. Maqlû III-IV
vgl. Maqlû III Ass 15426 p hC10IV
Hellbraunes Fragment einer beidseitig erhaltenen, einkolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit. Zur Zusammengehörigkeit mit VAT 13642 (hier Nr. 4) siehe dort.
Ass 15426 p (auf Tf.: „zu 15427“) hC10IV
Die erhaltenen Textteile auf der Vs. duplizieren Maqlû III 148-157
9
(Rs. 20ff.), dann folgt begleitend zur eigentlichen Verbrennung eine weitere Gebetsbeschwörung an ∞ama· (Rs. 25ff.), die in der Rubrik ausdrücklich als u·burruda-Beschwörung zur Verbrennung von Ersatzfiguren qualifiziert wird. Die Tafel wurde zuvor von E. Ebeling als KAR 80 publiziert; eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
und III 158-162. Der Text auf der Rs. schließt mit Maqlû III 163-181 direkt daran an. Mit dem Beschwörungstext werden auf einer Zeile Rubrik und Ritualanweisung gegeben. 6
vgl. Maqlû IV-V
VAT 13672 52 ≈ 64 ≈ 26 mm
Fundnummer: Fundort: -
9
Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment einer wohl einkolumnigen neuassyrischen Tafel.
VAT 9945, 1 85 ≈ 74 ≈ 25 mm
Die erhaltenen Textteile auf der Vs. duplizieren Maqlû IV 76-87 sowie IV 88, die auf der Rs. Maqlû V 12-20 sowie V 21. Mit dem Beschwörungstext werden jeweils in einer Zeile Rubrik und Ritualanweisung gegeben. Das Fragment dürfte dem Format nach zur selben, vom kanonischen Maqlû-Ritual abweichenden Tafelserie gehört haben wie VAT 13642 (+) 13654 (hier Nr. 4, 5). Damit ergäbe sich auch ein Hinweis darauf, daß das Fragment wohl der Bibliothek N 6 zugewiesen werden kann. 7
vgl. Maqlû VII
VAT 13677 52 ≈ 55 ≈ 22 mm
Fundnummer: Fundort: -
Erhalten sind auf der Tafel neben dem Kolophon eine fragmentarisch erhaltene u·burruda-Beschwörung und die zugehörige Ritualanweisung. Nach den Spuren auf der Vs. scheint die gesamte Tafel Rituale dieses Typs geboten zu haben. 10
u·burruda-Beschwörungsrituale
VAT 10572 + 10615 + 10852 87 ≈ 78 ≈ 24 mm Frühere Kopie: KAR 81 (nur VAT 10572)
Auf der Vs. der Tafel ist zunächst das Ende der Maqlû-Beschwörung ·amnu ellu ·amnu ebbu erhalten (// Maqlû VII 38-49). Es folgt durch einen Doppelstrich vom Vorausgehenden abgesetzt eine sonst unbekannte akkadische Beschwörung mit sumerischem Incipit. Die erhaltenen Textteile thematisieren den Überfluß, der durch wasserspendende Götter wie Ea und Enbilulu für das Land hervorgebracht wird, richten sich aber allem Anschein nach an eine Göttin.
Fundnummer: Fundort: -
Braunes, teils geschwärztes Fragment aus neuassyrischer Zeit. Nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen ist erhalten. Es handelt sich um eine nur fragmentarisch erhaltene Sammeltafel mit wohl überwiegend kurzen u·burrudaBeschwörungsritualen, die jedenfalls teilweise der Herstellung von Apotropaia dienten. VAT 10572 wurde zuvor von E. Ebeling als KAR 81 vorgelegt. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Ritualtexte mit u·burruda-Rubrik
VAT 8276 194 ≈ 108 ≈ 21 mm ALA N 4: 139 Frühere Kopie: KAR 80
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer frühneuassyrischen, einkolumnigen Tafel, die beidseitig erhalten ist. Die Vs. ist jedoch über weite Strecken stark abgerieben. Drei weitere kleine Fragmente in derselben Schachtel (VAT 9945, 2-4) erweisen sich als nicht zugehörig. Nach dem Kolophon wurde die Tafel von …-Gula geschrieben.
Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment einer zweikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit. Der u. Rd. läuft dachförmig spitz zu.
8
u·burruda-Beschwörungsritual(e)
u·burruda-Beschwörungsritual
11
Ass 13955 ey hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses
u·burruda-Beschwörungsrituale
VAT 10609 + 11158 (+) 11207 Fundnummer: 106 ≈ 63 ≈ 16 mm, 71 ≈ 40 ≈ 22 mm Fundort: Frühere Kopien: KAR 82 (VAT 10609), KAR 259 (VAT 11207) Hellbraune Fragmente aus der Mitte einer neuassyrischen Tafel. Nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen ist erhalten.
Nahezu vollständig erhaltene, hellbraune Tafel (Kolophon des Ki◊ir-A··ur, 7. Jh.).
Die Fragmente gehören zu einer Sammeltafel mit wohl überwiegend kurzen u·burruda-Beschwörungsritualen. VAT 10609 wurde zuvor von E. Ebeling als KAR 82 veröffentlicht, VAT 11207 als KAR 259. Vgl. auch die Bemerkungen zu VAT 11913 (hier Nr. 55). Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Es handelt sich um ein Ritual gegen Behexung, in dessen Verlauf drei Beschwörungen rezitiert wurden; alle drei werden auf der Tafel vollständig ausgeschrieben. Eine umfangreiche Gebetsbeschwörung an ∞ama· (Vs. 12ff.) rezitiert der Beschwörer zur Präsentation der Ersatzfiguren von Hexer und Hexe. Zu Beginn des Verbrennungsritus, mittels dessen ein Teil der Figuren zerstört wird, spricht man die Beschwörung „Die Fackel erhebe ich“
10
12 VAT 13639 96 ≈ 87 ≈ 27 mm
u·burruda-Beschwörungsritual(e)
Hellbraune, neuassyrische Tafel. In der Schachtel von VAT 13645 befinden sich fünf weitere Fragmente, von denen vier zum Hauptfragment gehören könnten (s. die folgenden Nummern); physische Zusammenschlüsse sind jedoch ausgeschlossen. In der Schachtel von VAT 13692 befindet sich ein weiteres Fragment, das sich mit Punktkontakt rechts außen an Vs. II anschließen läßt und hier mitkopiert wurde. Rs. III und insbesondere Rs. IV sind über weite Strecken stark abgerieben; wo die Lesungen nicht durch Duplikate gesichert sind, kann die Kopie nur vorläufigen Charakter haben.
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel; ein Teil – wohl der Vs. – ist erhalten. Die Rs. ist gewölbt, an der Oberfläche jedoch so stark abgerieben, daß nur stellenweise Spuren einzelner, nicht identifizierbarer Zeichen erkennbar sind; auf eine Kopie der Rückseite wurde daher verzichtet. Die Tafel überliefert ein u·burruda-Beschwörungsritual, das vor ∞ama· durchzuführen ist. Unklar bleibt beim gegenwärtigen Kenntnisstand, ob die zweite erhaltene ∞ama·-Gebetsbeschwörung (Vs. 12’ff.) Teil desselben Rituals war. 13 VAT 13640 83 ≈ 96 ≈ 29 mm ALA N 4: 273
Sammeltafel mit u·burruda-Beschwörungsritualen vor ∞ama·. Die Einzeltexte schreiben die üblichen Vernichtungs- und Waschungsriten vor, bei denen Ersatzfiguren der Schadenzauberer verwendet werden. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
u·burruda-Beschwörungsrituale Ass 13956 g (sic!) hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses
16 VAT 13645, 2 45 ≈ 32 ≈ 11 mm
Hellbraunes Fragment aus neuassyrischer Zeit, das zur linken unteren Ecke einer zweikolumnigen Tafel gehört. Es fehlen ca. 10-20 mm bis zum u. Rd. Das Grabungsfoto (Ph. Ass. 4214, hier S. 155) zeigt, daß links oben ein Teil des Fragments verlorenging. Auf der Rs. ergab sich dadurch kein Textverlust, auf der Vs. ging ein kleines Zusatzstück zu Vs. 8’-11’ verloren; die dort erhaltenen Zeichen sind hier in der Umschrift unterstrichen eingetragen.
VAT 13641 90 ≈ 103 ≈ 24 mm
17
Fundnummer: Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel (s.o. zu Nr. 15). 18
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fragment
VAT 13645, 4 9 ≈ 11 ≈ 5 mm
Ass ..... ct Fundort: -
Fundnummer: Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel (s.o. zu Nr. 15). 19
Fragment
VAT 13645, 5 7 ≈ 14 ≈ 4 mm
u·burruda-Beschwörungsrituale, zumindest zum Teil vor ∞ama·. Der fragmentarisch erhaltene Kolophon suggeriert, daß es sich um den ersten „Auszug“ (nis¿u) einer u·burruda-Serie bzw. -Tafelsammlung handelt. Deren Verhältnis zur ninivitischen u·burrudaSerie bleibt bislang unklar. Auch die übrigen aus Assur bekannten u·burruda-Fragmente erlauben bisher keine Rekonstruktion der vorliegenden u·burruda-Tafelsammlung. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
VAT 13645, 1 + 13692 169 ≈ 112 ≈ 21 mm
Fragment
VAT 13645, 3 17 ≈ 15 ≈ 5 mm
Hellbraunes, teils rötlich gefärbtes, verzogenes Fragment einer neuassyrischen Tafel; Schrift ist nur auf der Rs. erhalten. Ein weiteres kleines Fragment in derselben Schachtel läßt sich nicht an das Hauptfragment anschließen.
15
Fundnummer: Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel (s.o. zu Nr. 15).
Es handelt sich um das Bruchstück einer Sammeltafel mit u·burruda-Ritualen, zum Teil mit ∞ama·-Gebetsbeschwörungen. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 14
Fragment
Fundnummer: Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel (s.o. zu Nr. 15). 20
u·burruda-Beschwörungsritual(e)
VAT 14194 45 ≈ 63 ≈ 19 mm
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: Fundort: -
Braunes Fragment einer neuassyrischen Tafel.
Fundnummer: Fundort: -
u·burruda-Beschwörungsritual(e) vor ∞ama·. Der erhaltene Text dupliziert VAT 13645, 1+ Rs. III 39ff. (hier Nr. 15).
11
mag es sich um das oben genannte Duplikat aus Assur gehandelt haben. Das Fragment wurde zuerst von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 156 veröffentlicht. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Diverse Beschwörungsrituale zur Heilung von Behexung (vor allem vor ∞ama·) 21
Beschwörungsritual vor Marduk
VAT 9727 198 ≈ 112 ≈ 24 mm Frühere Kopie: KAR 26
Ass 1169 hB4V, Graben 16 ALA N 2: 8
24 VAT 13609 + 13665 228 ≈ 96 ≈ 22 mm Frühere Kopie: LKA 154, 155
Nahezu vollständig erhaltene, hellbraune Tafel (wohl frühneuassyrisch oder spätmittelassyrisch). Ritual gegen Behexung mit einer Gebetsbeschwörung an Marduk. Der Text wurde zuvor von E. Ebeling als KAR 26 vorgelegt. Die maßgebliche Bearbeitung verdanken wir W.R. Mayer (OrNS 68 [1999] 145-163). Eine Liste der Duplikate und Marginalien zu Mayers Bearbeitung, die sich aus der Neukopie der Tafel ergaben, finden sich im Bearbeitungsteil dieses Bandes. 22
Fundnummer: Fundort: -
Braunes Fragment einer mittelassyrischen Tafel; nur eine Seite mit Resten von drei Kolumnen ist erhalten. Vielleicht gehörte VAT 10306 (Nr. 50) ursprünglich zur selben Tafel, ein direkter Anschluß ist jedoch ausgeschlossen. Vgl. auch VAT 10991 (Nr. 51) und VAT 11458 (Nr. 52).
Die Tafel bietet den Text nur eines Beschwörungsrituals gegen Schadenzauber, das vor ∞ama· durchgeführt wurde. Der Text hebt mit Symptombeschreibung und Diagnose an. Letztere umfaßt neben Schadenzauber auch Götterzorn. Die Krankheitssymptome werden auch im Gebetstext gegenüber der Gottheit ausführlich beschrieben. Die Ritualhandlungen schließen die üblichen Vernichtungsriten an Ersatzfiguren der Schadenzauberer ein. Dabei wird während der Verbrennung auch eine kurze Anrufung an Gira, das göttliche Feuer bzw. den Feuergott, gesprochen. Sonst in dieser Form nicht belegt ist ein eliminatorischer Ritus, bei dem die Unreinheit des Patienten auf einen mit „Kostbarkeiten“ gefüllten Lederbeutel (k¬su) übertragen wird. Der Lederbeutel wird dann auf der Straße ausgelegt, damit ihn ein unwissender Passant schließlich fortnimmt und so vom Patienten entfernt. Die beiden Fragmente wurden zuerst von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 154 und 155 veröffentlicht. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Die Tafel enthielt ursprünglich wohl eine Sammlung von Ritualen gegen Behexung. Nur eines der in Teilen erhaltenen Rituale läßt sich mit Hilfe der einschlägigen Duplikate weitgehend wiederherstellen. Es handelt such dabei um eine Therapie gegen einen stechenden Schmerz (si¿lu), den die Schadenzauberer angeblich dadurch hervorgerufen haben, daß sie Figuren des Patienten mit dem Dorn einer Dattelpalme durchstachen. VAT 10094 wurde zuerst von F. Köcher als BAM 334 publiziert; die Zusammengehörigkeit mit VAT 10989 erkannte T. Abusch. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 23 VAT 13611 89 ≈ 65 ≈ 24 mm Frühere Kopie: LKA 156
Ass 17722 ce, Ass 17722 a* hD8I ALA N 4: 570, 547
Hellbraune, teils rötlich braune, nahezu vollständige Tafel aus neuassyrischer Zeit. Der Zusammenschluß der beiden Fragmente (siehe schon T. Abusch, MesWi 140 Anm. 55) ist wegen der sekundären Verformung der beiden Fragmente restauratorisch kaum zu vollziehen. Die Fragmente schließen in Vs. 26 mit punktuellem Kontakt direkt zusammen; an der Rs. besteht kein direkter Kontakt, so daß die in der Kopie suggerierte Zeilenzuordnung zwischen den beiden Fragmenten nicht völlig gesichert ist. Auffällig ist die Wiederholung einzelner Wendungen an den Schnittstellen der beiden Fragmente sowohl auf der Vs. als auch auf der Rs. (Vs. 25 „//“ 27, Rs. 30f. „//“ 33f.); die (vom Verf. zeitweise unterhaltene) Annahme, es handele sich bei den beiden Fragmenten nicht um Teile derselben Tafel, sondern vielmehr um Duplikate, erscheint bei Autopsie der Fragmente jedoch sehr unwahrscheinlich. Die Duplikattexte können leider nichts zur endgültigen Klärung beitragen.
Beschwörungsrituale vor ∞ama·
VAT 10094 + 10989 121 ≈ 36 ≈ 34 mm Frühere Kopie: BAM 334 (nur VAT 10094)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Beschwörungsritual vor ∞ama· Ass 17722 c hD8I ALA N 4: 550
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel. Die Rs. ist zu knapp zwei Dritteln erhalten, Reste des Kolophons sind auf dem o. Rd. erhalten.
25 VAT 13644 102 ≈ 93 ≈ 25 mm Frühere Kopie: LKA 157 ALA N 4: 352
Es handelt sich um ein Teilduplikat zu VAT 10094+ (mittelassyrisch, Nr. 22). Ob die vorliegende Handschrift neben dem zu Teilen erhaltenen Ritual noch Raum für weitere Ritualtexte bot, erscheint zweifelhaft. Bestimmte Besonderheiten in der Orthographie (z.B. lúU∞11) suggerieren, daß vorliegender Abschrift unmittelbar eine mittelassyrische Vorlage zugrunde lag. Dabei
Beschwörungsritual vor ∞ama· Ass 13956 da* hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses
Rotbraunes Fragment einer zweikolumnigen Tafel aus dem 7. Jh. mit dem Kolophon des Ki◊ir-A··ur.
12
Der Text, der zuerst von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 157 veröffentlicht wurde, ist ein Duplikat zu VAT 13609+ (Nr. 24, siehe dort). Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 26
schräg zum übrigen Text ein weiteres Fragment sekundär angebacken ist. Die wenigen erhaltenen Spuren lassen keine Entscheidung darüber zu, ob dieser Textteil ursprünglich zur selben oder einer anderen Tafel gehörte. Wenn das Zusatzfragment auch ursprünglich Teil derselben Tafel war, dann gehörte es nach Ausweis der Reste eines Kolophons zu Vs. I bzw. Rs. IV. Dem äußeren Erscheinungsbild und dem Inhalt nach gehörte VAT 14341 wahrscheinlich zur selben Tafel wie VAT 13699+ (hier Nr. 26), auch wenn ein direkter Anschluß nicht möglich ist. Wenn sich eine indirekte Zusammengehörigkeit bestätigte, dürfte VAT 14341 Seite A wohl aus dem obersten Teil von Vs. II, Seite B aber aus dem untersten Teil von Rs. III stammen.
Beschwörungsritual vor ∞ama·
VAT 13699 + 13849 Ass 17722 et, Ass 17722 lt 81 ≈ 72 ≈ 34 mm (VAT 13699), 85 ≈ 70 ≈ 24 mm (VAT 13849) ALA N 4: 582 (nur VAT 13699) hD8I (nur VAT 13699) Frühere Kopie: LKA 159 (nur VAT 13699 Vs.) VAT 13699 ist ein braunes, stark verzogenes und falsch geklebtes Fragment einer zweikolumnigen neuassyrischen Tafel mit ca. 10 mm Lehmauflagerung auf der Rs., VAT 13849 ein hellbraunes, teils rötliches, bestens erhaltenes Fragment derselben Tafel. Wegen der starken sekundären Verformung von VAT 13699 läßt sich der Zusammenschluß physisch nicht durchführen. Der Paralleltext und das Duplikat lassen jedoch keinen Zweifel über die Verteilung von Vs. und Rs. zu: K 888 enthält den gesamten Ritualverlauf in Kurzform; auf O 193 (= RIAA 312, aus Assur) sind Reste des unbeschriebenen unteren Teils von Rs. IV erhalten. Das hier als Nr. 27 edierte Fragment VAT 14341 gehörte womöglich zur selben Tafel; ein direkter Anschluß ist jedoch nicht möglich.
Die wenigen erhaltenen Zeilen auf Seite A und B bieten jeweils Passagen aus Gebetsbeschwörungen, in denen der Beter die von ihm durchgeführten Riten beschreibt. Diese Beschreibungen korrespondieren unmittelbar mit dem, was wir über den Ritualverlauf aus VAT 13699+ // O 193 und aus dem wichtigen Paralleltext K 888 wissen (siehe hier zu Nr. 26). 28 VAT 14161 24 ≈ 29 ≈ 16 mm
VAT 14341 78 ≈ 100 ≈ 29 mm
Ass 17722 eg Fundort: -
Kleines, hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel mit verhältnismäßig langen Zeilen (einkolumnig?).
Die Tafel bot ursprünglich den Text nur eines Rituals zur Heilung von Behexung, innerhalb dessen zunächst zwei Gebetsbeschwörungen vor ∞ama· gesprochen wurden. Darauf folgen mehrere Serien von Verbrennungsriten, innerhalb derer verschiedene Öfen zur Vernichtung der Ersatzfiguren von Hexer und Hexe benutzt werden. Daran schließt sich ein Ritus an, mittels dessen Ersatzfiguren der Schadenzauberer zusammen mit der Dämonin Lama·tu in die Unterwelt gesandt werden; der Passus zeigt starke Ähnlichkeiten mit typischen Lama·tu-Ritualen, wie sie sonst innerhalb des Abwehrzaubers nicht begegnen. Am Ende des Rituals wird eine weitere Gebetsbeschwörung an ∞ama· und schließlich eine Abwehrzauberbeschwörung rezitiert. Das in der abschließenden Beschwörung genannte „Wurfholz“ aus Bronze wird dem Patienten als Apotropaion um den Hals gelegt. Die Rekonstruktion des Ritualverlaufs basiert vor allem auf dem unpublizierten Täfelchen K 888 (s. Verf., BaM 37 [2006], im Druck), das eine Kurzfassung des Gesamtrituals bietet, die wohl in Hinsicht auf eine Durchführung angefertigt wurde. Die Vs. von VAT 13699 wurde zuvor von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 159 vorgelegt. Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 27
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzauberritual vor ∞ama·, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58) 288ff. als „Incantation of the Maqlû Type“ in Bearbeitung vorgelegt hat. Nur ein Teil der Textvertreter enthält die auch hier fragmentarisch erhaltene Indikationenliste zu Beginn des Ritualtextes. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 29 VAT 13702 87 ≈ 77 ≈ 18 mm Kopie: LKA 158
Beschwörungsritual vor ∞ama· Fundnummer: Fundort: -
Grau-braunes, teils rötliches, nur einseitig erhaltenes Fragment einer neuassyrischen Tafel. Das Fragment ist ein Duplikat zu dem großen Abwehrzauberritual vor ∞ama·, das W.G. Lambert in AfO 18 (1957-58) 288ff. als „Incantation of the Maqlû Type“ in Bearbeitung vorgelegt hat. Der erhaltene Text stammt vom Ende der Tafel. Die nur fragmentarisch erhaltene Stichzeile scheint auf das in VAT 8276 (KAR 80, hier Nr. 8) erhaltene Ritual zu verweisen. Da es sich dabei um ein weiteres, in sich geschlossenes Ritual handelt, darf die Stichzeile als Hinweis auf eine Sammlung oder „Serie“ gedeutet werden. Inwieweit diese „Serie“ über Assur hinaus verbreitet war, bleibt ungewiß. Das Fragment wurde bereits von E. Ebeling und F. Köcher als LKA 158 publiziert. Auf eine Neukopie konnte verzichtet
Beschwörungsritual vor ∞ama· Fundnummer: Fundort: -
VAT 14341 ist ein stark abgeriebenes, hellbraunes Fragment einer zweikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit, an das
13
werden; einzelne Kollationsergebnisse und die relevanten Duplikate sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“). 30
Hellbraunes Fragment einer querformatigen neuassyrischen Tafel. Der o. Rd. ist an der äußersten Bruchkante offenbar nahezu erreicht, quer ist die Tafel etwa in der Mitte durchgebrochen. Auf dem Täfelchen war wohl nur ein Beschwörungsritual gegen Schadenzauber verzeichnet. Der Text der Gebetsbeschwörung an ∞ama· wird vollständig ausgeschrieben, aber der Ritualanweisung nachgeordnet. Dieser Umstand und das Format des Täfelchens könnten dahingehend gedeutet werden, daß die Handschrift in Hinsicht auf eine Durchführung des Rituals exzerpiert wurde. Es handelt sich jedenfalls nicht um eine typische „Bibliothekstafel“.
Ritual mit Beschwörung vor dem Ofen
VAT 14030 + 14031 + 14347 + 14370 113 ≈ 98 ≈ 24 mm
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraun-beiges, teils rötliches, stark verzogenes Fragment einer neuassyrischen Tafel. Laut Kolophon handelt es sich um eine Tafel des A··ur-·®kin-·umi (zur Person siehe PNA I/1, 216 mit Lit.).
33
Das fragmentarisch erhaltene Ritual, das mit einer Symptombeschreibung anhebt, läßt sich bisher nur ungenügend wiederherstellen. Die Beschwörung, die im Ritualverlauf vor dem Ofen (tin‚ru) rezitiert wird, begegnet auch als Teil eines Rituals gegen den Feind (b∂l lemutti) aus Assur (A 2720+, siehe hier zu VAT 13909+, Nr. 31). 31
VAT 13624 + 13880 82 ≈ 87 ≈ 22 mm
Zu Beginn der Tafel ist der Anfang einer Gebetsbeschwörung an den Feuergott Gira erhalten, deren Hauptanliegen die Vernichtung der Schadenzauberer ist, die den Klienten behext haben sollen. Auf der Rs. ist das Ende wohl einer weiteren Gebetsbeschwörung erhalten, die von typischen Durchgangsriten am Ritualabschluß begleitet wird. Wahrscheinlich bildet dieser Textteil das abschließende Ritualsegment des Gira-Rituals zu Beginn der Tafel. Ob die folgende sumerische Beschwörung, die über Salböl vor der Salbung des Patienten gesprochen werden sollte, noch zu demselben mehrteiligen Ritual gehörte, läßt sich nicht sicher nachweisen, darf aber doch als wahrscheinlich gelten. Die Salbung könnte dann als unheilabweisender und stärkender Ritus gedeutet werden, der im Anschluß an das eigentliche Abwehrzauberritual durchgeführt wurde.
VAT 13909 + A 375 Ass 13956 cy* 57 ≈ 34 ≈ 16 mm hD8I West, auf dem Fußboden ALA N 4: 350 des assyrischen Hauses Alle Angaben beziehen sich nur auf VAT 13909. VAT 13909 ist ein hellbraunes Fragment aus neuassyrischer Zeit; die Kopie des zugehörigen Istanbuler Fragmentes A 375 wurde anhand des Grabungsfotos (Ph. Ass. 4679 ey) angefertigt. Dieses zeigt allein die Vs. – wohl weil die Rs. vollständig oder jedenfalls weitgehend zerstört bzw. abgerieben ist. Die Zeichen auf dem r. Rd. lassen sich auf dem Foto nur teilweise erkennen. Wo der Rd. wohl weitere Zeichen bietet, sind diese innerhalb der Kopie in Umschrift notiert worden. In der Transliteration sind sie durch Unterstreichung gekennzeichnet. Die Rs. der Tafel ist stark abgerieben, mit Hilfe eines Duplikats könnte die Kopie wohl an der einen oder anderen Stelle vervollständigt werden. Das handliche Format des einkolumnigen Täfelchens gleicht dem von Briefen, wie dies für Auszugstafeln, die in Hinsicht auf eine Durchführung angefertigt wurden, typisch ist.
34
Rituale gegen zikuruda-Schadenzauber und Feind
VAT 13619 71 ≈ 73 ≈ 23 mm
Ass 17722 g Fundort: -
Braunes, einseitig erhaltenes Fragment einer neuassyrischen Tafel (Kolophon des Abu-er¬ba). Dem Erscheinungsbild nach könnte das Fragment ursprünglich zur selben Tafel wie VAT 13640 (hier Nr. 13) gehört haben. Ein direkter Anschluß ist jedoch nicht möglich. Das Vorkommen der zweisprachigen Beschwörung k ú r - k ú r b í l in beiden Fragmenten spricht zudem gegen eine Zusammengehörigkeit.
Die Vs. der Tafel bietet eine Kurzfassung des Rituals gegen den Feind, dessen ausführliche Fassung auf A 2720+ überliefert ist. Dieser gleichfalls in Assur gefundene Istanbuler Paralleltext wurde von E. Ebeling in Umschrift und Übersetzung vorgelegt (ArOr 17/1 [1949] 190-195). In Hinsicht auf den hier vorgelegten Text konnte A 2720+ anhand des Grabungsfotos kollationiert werden. Die Rs. von VAT 13909+ ist fast gänzlich abgerieben. Es handelt sich offenbar um die Kurzfassung eines gegen Schadenzauber gerichteten Rituals.
VAT 13711 68 ≈ 67 ≈ 21 mm
Ass ..... bv, Ass 17721 dz Fundort: -
Hellbraunes Fragment vom oberen Teil einer neuassyrischen Tafel; ein gutes Drittel der Tafel ist erhalten.
Beschwörungsrituale gegen Schadenzauber und Feind
32
Ritual mit Gebetsbeschwörung an Gira
Am Anfang der Tafel steht ein Abwehrzauberritual für den Fall, daß der Feind (b∂l dab®bi) eines Menschen gegen diesen zikuruda-Schadenzauber durchgeführt hat. Die verwendete Beschwörung k ú r - k ú r b í l begegnet auch in verschiedenen anderen Abwehrzauberritualen. In Vs. 17 beginnt durch einen Doppelstrich vom Vorausgehenden abgehoben ein weiteres Abwehrzauberritual, von dem nur die Einleitungsformel erhalten ist. Ob das auf der Rs. erhaltene Ende eines ∞ama·-Rituals (gegen Schadenzauber?) Fortsetzung und Abschluß des in Vs. 17
Beschwörungsritual vor ∞ama· Ass 17721 cb Fundort: -
14
beginnenden Abwehrzauberrituals bildet, bleibt ungewiß. Eine Stichzeile verweist auf eine Folgetafel; die Tafel selbst wird im Kolophon als siebter nis¿u („Auszug“?, vgl. hier zu Nr. 14) bezeichnet. 35
deutende Zeichenreste erhalten. Rs. IV bietet ein Ritual gegen Götterzorn, das genauso auch innerhalb von Traumritualen begegnet, während sich in Rs. V Rezepte gegen Zahnfleischbluten anschließen. Zuletzt sind in Rs. V noch Reste einer Beschwörung erhalten, die so auch in Sammlungen von u·burrudaBeschwörungen begegnet. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Ritual gegen zikuruda-Schadenzauber
VAT 11239 40 ≈ 35 ≈ 15 mm Kopien: KAR 121, BAM 203
Ass 19391 gB5II in Füllschutt ALA M 2: 57
37 VAT 14154 32 ≈ 24 ≈ 8 mm
Kleines, weiß-graues Fragment einer mittelassyrischen Tafel. Es handelt sich um das Fragment einer Tafel, die ursprünglich wohl eine Reihe von Ritualen vor allem gegen die zikuruda genannte Form des Schadenzaubers enthielt. Nur ein Ritual ist zu größeren Teilen erhalten. Wie dies für Texte dieser Gattung typisch ist, wird das Abwehrritual vor demselben Gestirn durchgeführt, vor dem auch der zu bekämpfende Schadenzauber veranstaltet worden sein soll. Für die Paralleltexte, nach denen zumindest Teile des vorliegenden Rituals ergänzt werden können, sei auf die Bearbeitung verwiesen. Das Fragment wurde bereits zweimal in Kopie vorgelegt (E. Ebeling, KAR 121; F. Köcher, BAM 203); auf eine Neukopie konnte hier verzichtet werden. 36
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer mehrkolumnigen neuassyrischen Tafel. Das Bruchstück gehört sicher zu VAT 14150+ (hier Nr. 36), läßt sich aber nicht direkt anschließen. Wahrscheinlich bietet der erhaltene Text den Rest einer u·burrudaBeschwörung, die bei der Herstellung einer Amulettsteinkette gesprochen werden sollte. 38 VAT 14155 34 ≈ 25 ≈ 21 mm
fragmentarisch, womöglich zu Nr. 36 Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment vom Rand einer neuassyrischen Tafel. Das Bruchstück gehört womöglich zu VAT 14150+ (hier Nr. 36), ein direkter Anschluß ist jedoch nicht möglich.
Beschwörungsritual vor I·tar u.a.
VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153 66 ≈ 63 ≈ 18 mm, 194 ≈ 149 ≈ 29 mm
fragmentarisch, zu Nr. 36
Fundnr.: Fundort: -
39
Bei VAT 14150 + 14156 handelt es sich um ein hellbraunes, einseitig erhaltenes Fragment einer dreikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit, bei VAT 14151 + 14152 + 14153 um ein ebenfalls hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment derselben Tafel, an das ein kleines, an VAT 14151 und 14153 anschließendes Zusatzfragment aus der Schachtel von VAT 14151 angefügt werden konnte (ohne eigene Nummer). Zur selben Tafel gehört sicher auch VAT 14154 (hier Nr. 37), womöglich auch VAT 14155 (hier Nr. 38). In beiden Fällen sind direkte Anschlüsse jedoch ausgeschlossen
Ritual gegen Schadenzauber und „Bann“
VAT 13606 + 13753 + 13906 Ass 17722 (VAT 13606) 109 ≈ 92 ≈ 18 mm Ass ..... u (VAT 13753+) ALA N 4: 602 Frühere Kopie: BAM 198 (nur VAT 13753 + 13906) Braunes Fragment einer neuassyrischen Tafel; trotz ähnlicher Handschrift gehört das Fragment wohl nicht zu VAT 14030+ (Nr. 30), ein direkter Anschluß ist jedenfalls ausgeschlossen. Erhalten sind Reste von Ritualen gegen Schadenzauber und „Bann“ (m®m¬tu), die vor der Heilgöttin Gula durchgeführt wurden. VAT 13753 + 13906 wurde bereits von F. Köcher als BAM 198 vorgelegt.
Es handelt sich offenbar um eine Sammeltafel mit Beschwörungsritualen und Rezepten für Heilmittel. Das gemeinsame Interesse der insgesamt recht heterogen wirkenden Sammlung liegt wohl darin, daß für alle bekämpften Leiden als Ursache vor allem Schadenzauber und bzw. oder Götterzorn in Frage kam. In Vs. I-II bietet die Tafel das aus zahlreichen anderen Handschriften bekannte Abwehrzauberritual vor I·tar und Dumuzi (W. Farber, BID „Hauptritual B“), das den Mythos von I·tars Abstieg in die Unterwelt als beglaubigtes Grundmuster für das im Ritual vollzogene Geschehen verwendet. Wie I·tar aus der Unterwelt befreit wird, so wird auch der Patient aus den Fängen des Todes errettet, wie Dumuzi für I·tar in die Unterwelt hinabsteigen muß, so liefert das Ritual die Behexer des Patienten der Unterwelt als Ersatz für diesen aus. Von Vs. III sind nur unbe-
40 VAT 11475 56 ≈ 39 ≈ 19 mm
namburbi-Ritual gegen Schadenzauber Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer amulettförmigen Tafel aus neuassyrischer Zeit. Der o. Rd. ist nicht erhalten, doch liegt der Bruch nicht fern der Oberkante. Auf der Rs. sind Reste eines magischen Diagramms erhalten (siehe dazu S.M. Maul, BaF 18, 175ff.). Erhalten sind wenige Zeilen eines auch aus anderen Handschriften bekannten namburbi-Rituals, das durchgeführt
15
werden konnte, wenn Vorzeichen die unmittelbare Bedrohung des Patienten durch Schadenzauber anzeigten. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. 41
zum Einsatz kommt. Wahrscheinlich verdanken sich diese beiden Abweichungen vom Gewohnten nicht dem Zufall. Die Unkenntnis der zur Anwendung gekommenen Methode des Schadenzaubers dürfte eine Therapie durch ein Heilmittel ausgeschlossen haben. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Schadenzauberprophylaxe bei Schwangeren
VAT 13629 + 13866 70 ≈ 63 ≈ 23 mm
Ass 17721 a?f, Ass 17721 ln (sic?) hD8I
44 Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Hellbraun-beiges Fragment einer zwei- oder dreikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit.
VAT 14052 84 ≈ 55 ≈ 27 mm
Die Tafel überliefert Anweisungen zur Herstellung von Gebinden, die einer von Schadenzauber bedrohten schwangeren Frau um Arme, Beine, Hüften etc. gelegt werden konnten, um diese vor Behexung zu schützen und so eine Fehlgeburt zu verhindern. Über den Gebinden, die auf der Tafel nach dem Prinzip a capite ad calcem angeordnet sind, werden teilweise Beschwörungen gesprochen. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Das rötlich-braune Fragment einer neuassyrischen Tafel schließt wohl indirekt an VAT 14051 (hier Nr. 43) an. Die Schriftreste auf der Rs. sind nicht ganz leicht zu lesen, und die hier gebotene Kopie wird nach der Identifizierung eines Duplikats der Revision bedürfen. Die Gesamtgestalt des Fragments spricht dafür, daß es sich um einen Teil aus dem linken oberen Bereich der Tafel handelt. Das auf der Vs. erhaltene Ritual kann nach mehreren Duplikaten ergänzt werden. Es handelt sich um ein typisches Abwehrzauberritual vor ∞ama·, das von einer Symptombeschreibung und Diagnose eingeleitet wird. Das Miasma wird hier mittels eines Teiges, der zuvor auf dem Oberbauch des Patienten aufgebracht worden ist, auf die Ersatzfiguren von Hexer und Hexe übertragen. Auf der Rs. sind unbedeutende Reste eines ana pi·erti ki·p¬Textes erhalten. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Texte mit den Einleitungsformeln ana pi·erti ki·p¬ oder ·umma am∂lu ka·ip 42 VAT 11015 38 ≈ 58 ≈ 12 mm
Rezept vom Typ ana pi·erti ki·p¬ Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer wohl zweikolumnigen Tafel aus mittel- oder frühneuassyrischer Zeit; nur eine Seite ist erhalten. Eines der erhaltenen Rezepte läßt sich mit Hilfe des Duplikats BAM 161 wiederherstellen. Es handelt sich um Anweisungen zur Herstellung eines Heilmittels gegen übermäßigen und unkontrollierbaren Speichelfluß, als dessen Ursache Schadenzauber festgestellt werden konnte.
45 VAT 11603 27 ≈ 46 ≈ 11 mm Kopie: KAR 275
Ritual vom Typ ana pi·erti ki·p¬ Fundnummer: Fundort: -
Auf dem hellbraunen Fragment sind Textreste auf der rechten Kolumne erhalten; dagegen war die linke Kolumne, soweit erhalten, anscheinend unbeschrieben; es handelt sich demnach wohl um die Rs. der Tafel, die in mittelassyrische Zeit datiert.
43 Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬ VAT 14051 101 ≈ 83 ≈ 28 mm
Ass ..... o Fundort: -
Fundnummer: Fundort: -
Der erhaltene Text dupliziert das oben bei VAT 14051 (Nr. 43) besprochene Beschwörungsritual vom Typ ana pi·erti ki·p¬. Aus Assur liegt mit diesem Fragment der einzige mittelassyrische Textvertreter vor. Das Ritual kann aber auch in Handschriften des 13. Jh. aus Bo˘gazköy nachgewiesen werden. Eine detaillierte Übersicht über die Duplikate findet sich bei der Bearbeitung. Der Text wurde von E. Ebeling als KAR 275 vorgelegt und hier nicht nochmals kopiert.
Es handelt sich um ein braunes, abgeriebenes und verzogenes, nur einseitig erhaltenes Fragment einer zumindest dreikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit. Das äußere Erscheinungsbild und insbesondere auch die Kolumnenbreite sprechen für einen indirekten Zusammenschluß mit VAT 14052 (hier Nr. 44). Ein physischer Join ist nicht möglich. Nur einer der auf der Sammeltafel verzeichneten Einzeltexte läßt sich derzeit aufgrund von Duplikaten vollkommen wiederherstellen. Es handelt sich um ein von der Formel ana pi·erti ki·p¬ eingeleitetes Ritual, das sich von den gängigen Texten dieses Typs einerseits dadurch abhebt, daß die Methode der Behexung ausdrücklich als unbekannt vorausgesetzt wird, andererseits aber zur Bekämpfung der Behexung kein Heilmittel, sondern ein typisches Abwehrzauberritual unter Verwendung von Ersatzfiguren
46 Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬ VAT 14427 68 ≈ 92 ≈ 20 mm Kopien: LKA 160, BAM 140
16
Ass 15325 d hD8I ALA N 4: 475
Es handelt sich um ein weißlich-violettes Fragment einer neuassyrischen Tafel.
Bearbeitung. Der Text wurde von F. Köcher als BAM 193 vorgelegt und hier nicht nochmals kopiert. Einzelne Kollationsergebnisse sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“).
Der erhaltene Text läßt sich mit Hilfe von Duplikaten weitgehend rekonstruieren. Es handelte sich demnach um eine Sammeltafel, die sowohl Beschwörungsrituale als auch Anweisungen zur Herstellung von Heilmitteln gegen Schadenzauber umfaßte. Zu dem in Vs. 7’-Rs. 10 vollständig erhaltenen Ritual siehe bereits oben die Ausführungen zum Duplikat VAT 14052 (Nr. 44). Der Text wurde zunächst von E. Ebeling als LKA 160 vorgelegt; eine Neukopie publizierte F. Köcher (BAM 140). Auf eine nochmalige Neukopie konnte hier deshalb verzichtet werden; einzelne Kollationsergebnisse und die relevanten Duplikate sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“). 47
49 VAT 13776 120 ≈ 91 ≈ 17 mm Kopie: BAM 190
Die Tafel bietet eine Reihe von Rezepten für Tränke von unterschiedlichen Formen von Behexung. Für die Tränke sind zum Teil eine Vielzahl von Ingredienzien vorgesehen, die in derselben Folge aber auch in Duplikat- und Paralleltexten nachgewiesen werden können. Eine detaillierte Zusammenstellung des relevanten Textmaterials findet sich bei der Bearbeitung. Der Text wurde von F. Köcher als BAM 190 vorgelegt und hier nicht nochmals kopiert. Einzelne Kollationsergebnisse sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“).
Fundnummer: Fundort: -
Es handelt sich um ein braunes, einseitig erhaltenes Fragment einer mittelassyrischen Tafel. Die Tafel bot offenbar eine Sammlung von Rezepten zur Herstellung von Heilmitteln für die Therapie von Behexung, die jedenfalls zu einem größeren Teil von der ·umma am∂lu ka·ipFormel eingeleitet wurden. Allerdings lassen sich nur die Rezepte der rechten Kolumne nach Duplikaten rekonstruieren. Der Text wurde zunächst von E. Ebeling als KAR 189 vorgelegt; eine Neukopie publizierte F. Köcher (BAM 208). Auf eine nochmalige Neukopie wurde hier verzichtet; einzelne Kollationsergebnisse und die relevanten Duplikate sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“).
Kleinere Fragmente 50
VAT 10073 + 11014 53 ≈ 127 ≈ 21 mm Kopie: BAM 193
Beschwörungsritual gegen verschiedene Übel
VAT 10306 69 ≈ 45 ≈ 17 mm Frühere Kopie: BAM 335
Fundnummer: Fundort: -
Braunes Fragment einer mittelassyrischen Tafel, bei dem nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen erhalten ist. Ein indirekter Anschluß an VAT 10094+ (BAM 334, hier Nr. 22) ist nicht ausgeschlossen, doch steht einer solchen Annahme zweierlei entgegen: Der nur zweifache Kolumnentrenner (dreifach in VAT 10094+) und die unterschiedliche Schreibweise des Zeichens GÍN.
Anweisungen zur Herstellung und Anwendung von Heilmitteln gegen Schadenzauber 48
Ass 17721 hD8I ALA N 4: 546
Es handelt sich um eine rötlich-braune, nahezu vollständig erhaltene neuassyrische Tafel.
Rezepte vom Typ ·umma am∂lu ka·ip
VAT 10088 48 ≈ 70 ≈ 24 mm Kopien: KAR 189, BAM 208
Rezepte zur Lösung von Schadenzauber
Auf dem kleinen Fragment sind nur die Reste einer Beschwörung mit einer Liste von Krankheitsbezeichnungen erhalten, die nach verschiedenen Duplikaten wiederhergestellt werden kann. Eine Liste der Duplikate findet sich bei der Bearbeitung.
Rezepte zur Lösung von Schadenzauber Fundnummer: Fundort: -
51
Hellbraunes Fragment einer zweikolumnigen Tafel aus mitteloder frühneuassyrischer Zeit. Das Fragment ist beidseitig erhalten, Rs. IV jedoch, soweit erhalten, unbeschrieben.
VAT 10991 52 ≈ 54 ≈ 11 mm Kopie: BAM 325
Die erhaltenen Rezepte werden durchweg von kurzen Symptombeschreibungen mit Schadenzauberdiagnose eingeleitet. Die Beschwerden des Patienten betreffen, wie dies für Leiden mit Schadenzauberdiagnose typisch ist, vor allem den Oberbauch. Die Tränke, die als Heilmittel vorgeschrieben werden, sollen eine Magenentleerung durch Erbrechen bewirken. Eine Übersicht über die Duplikate findet sich bei der
„Medizinbeutel“ gegen Schadenzauber Fundnummer: Fundort: -
Braunes Fragment einer mittelassyrischen Tafel. Das Bruchstück gehörte womöglich zur selben Tafel wie VAT 10094+ (Nr. 22), auch wenn die Zeilen nach der hier gebotenen Rekonstruktion länger gewesen zu sein scheinen. Ein physischer Zusammenschluß ist jedenfalls ausgeschlossen. Der erhaltene Text, der bislang nicht durch Duplikate ergänzt
17
werden kann, gibt Vorschriften zur Herstellung eines mit Pflanzenteilen gefüllten Lederbeutels, der um den Hals getragen gegen Schadenzauber wirksam sein soll. Das Fragment wurde von F. Köcher als BAM 325 vorgelegt und hier nicht nochmals kopiert. Einzelne Kollationsergebnisse sind bei der Bearbeitung verzeichnet (siehe auch unten „Kollationsergebnisse“). 52
Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Fragment einer neuassyrischen Tafel. Es sind wenige fragmentarische Zeilen eines sonst nicht nachweisbaren Abwehrzauberrituals erhalten, innerhalb dessen offenbar eine Lampe eine wichtige Rolle spielt. Die der Ritualanweisung vorausgehende Beschwörung ist bis auf wenige Worte verloren.
Beschwörung (?)
VAT 11458 48 ≈ 40 ≈ 20 mm
58
Fundnummer: Fundort: -
VAT 16447 21 ≈ 27 ≈ 9 mm
Braunes Fragment einer mittelassyrischen Tafel. Es gehörte womöglich zur selben Tafel wie VAT 10094+ (Nr. 22), ein physischer Zusammenschluß ist jedoch ausgeschlossen. 53
Fundnummer: Fundort: -
59
Dunkelbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel, nur einseitig erhalten. In der Schachtel befinden sich insgesamt sechs Fragmente, die womöglich zu einer Tafel gehören könnten (keine physischen Zusammenschlüsse möglich). Ein siebtes Fragment „mediz. Inhalts“ wurde laut Notiz in der Schachtel von F. Köcher 1953 entnommen und unter „VAT 16___“ inventarisiert. Vgl. Nr. 54. 54
Fundnummer: Fundort: -
60
Fundnummer: Fundort: -
Das Fragment bietet Reste einer Kurzfassung des von W. Farber, BID als Hauptritual Ia bearbeiteten Beschwörungsrituals. Angesichts des fragmentarischen Zustands läßt sich schwer abschätzen, in welchem Maße der Text sachlich von der ausführlichen Ritualvorschrift abweicht. 61
Beschwörung, gegen Schadenzauber (?)
VAT 11088 43 ≈ 39 ≈ 15 mm
VAT 14239 19 ≈ 20 ≈ 10 mm
Fundnummer: Fundort: -
VAT 13865 50 ≈ 53 ≈ 18 mm
Beschwörung gegen Schadenzauber Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel.
Braunes Fragment einer neuassyrischen Tafel. 57
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes nur einseitig erhaltenes Fragment einer neuassyrischen Tafel. Bei der erhaltenen Seite handelt es sich wohl um die Rückseite (linker oberer Bereich).
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel, nur einseitig erhalten. Nach äußeren Kriterien könnte das Bruchstück womöglich zu VAT 10609+ (hier Nr. 11) gehören, ein physischer Zusammenschluß ist jedoch ausgeschlossen. 56
Ritual gegen Götterzorn und Schadenzauber
VAT 13957 39 ≈ 46 ≈ 22 mm
Beschwörung (?)
VAT 11913 33 ≈ 65 ≈ 10 mm
Ass 17721 ea hD8I ALA N 4: 539
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel. An den Originalen erscheint ein Zusammenschluß mit VAT 16447 (hier Nr. 58) möglich (Punktkontakt), der jedoch durch das Duplikat zu VAT 16447 nicht erhärtet werden kann.
Dunkelbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel, nur einseitig erhalten. Vgl. Nr. 53. 55
Gebetsbeschwörung an ∞ama· gegen Schadenzauber
VAT 13867 34 ≈ 59 ≈ 24 mm Frühere Kopie: LKA 161
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber
VAT 10571, 5 35 ≈ 21 ≈ 4 mm
Ass 17722 hD8I
Hellbraunes, nur einseitig erhaltenes Fragment einer neuassyrischen Tafel. An den Originalen erscheint ein Zusammenschluß mit VAT 13867 (hier Nr. 59) möglich (Punktkontakt), der jedoch durch das Duplikat Sm 1923 nicht erhärtet werden kann. Die schwungvolle Schrift erinnert an VAT 13639 (hier Nr. 12), ein (direkter) Anschluß ist jedoch auch hier nicht möglich.
Beschwörung, gegen Schadenzauber (?)
VAT 10571, 4 31 ≈ 45 ≈ 3 mm
Gebetsbeschwörung an ∞ama· gegen Schadenzauber
62
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber
VAT 14298 34 ≈ 24 ≈ 9 mm
Ass 17721 ag (über 17771 ag korrigiert) Fundort: -
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel.
18
63
Beschwörungsritual(e), (zum Teil) an Nuska
VAT 11141 57 ≈ 50 ≈ 30 mm
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel mit verworfener Oberfläche. Den erhaltenen Zeilen gingen ein, allenfalls zwei Zeilen bis zum Rd. voraus. Auf der Rs.? sind in Randnähe wohl Spuren von Keilen zu erkennen, ohne daß sich ein Zeichen identifizieren ließe; auf eine Kopie der Rs.? mußte daher verzichtet werden.
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer zwei- oder dreikolumnigen neuassyrischen Tafel. Das Fragment stammt aus dem rechten unteren Bereich der Tafel. 64 VAT 13932 36 ≈ 42 ≈ 19 mm
66
Beschwörung gegen Schadenzauber
VAT 14348 32 ≈ 42 ≈ 13 mm
Fundnummer: Fundort: -
VAT 14338 58 ≈ 49 ≈ 23 mm
Fundnummer: Fundort: -
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel. In der Breite ist in Vs. 1 gut die Hälfte der Tafel erhalten. Der Text auf der Rs. und dem o. Rd. ist, soweit erhalten, in doppeltem Zeilenabstand geschrieben; offenbar handelt es sich aber nicht um einen Kolophon.
Hellbraunes Fragment einer neuassyrischen Tafel. 65
unklar
unklar Fundnummer: Fundort: -
19
Textbearbeitungen
1)
VAT 11228 (Kopie: S. 137)
Maqlû I
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Ockerfarbenes Fragment einer wohl zweikolumnigen Tafel, 69 ≈ 75 ≈ 18 mm; nur eine Seite mit Schriftresten erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 1’-14’ // Maqlû I 9-22 Transliteration: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[qû imtanallu]-u [p¬ja] [upunti] «KA»-ia [iprus‚] [mê ma·t¬-t]i-ia [uma††û] [e-li-l]i «nu»-bu-u [¿idût¬ sipdu] [i-zi-z]a-nim-ma DINGIR.ME∞ GAL.ME∞ [·imâ dab®b¬] [di-n]i «di»-na a-lak-ti [limd®] [∂pu· ◊alam l]úU∞11.ZU-MU u [ka··®pt¬ja] [·a e-pi]·-ia5 u [mu·t∂pi·t¬ja] [a·kun ina KI.T]A-ku-nu-ma a-da-bu-ba [d¬n¬] [a··u i-pu-·]á øUL.ME∞ «i·-te-né-ºa»-[a l® banâti] [·¬ li-m]u-ut-ma ana-ku [lublu†] [ki·p‚·a ru-¿]u-·á ru-su-·[á l‚ pa·r‚] [b¬nu lil]-lil-an-n[i ·a qimmatu ·arû] [gi˙·immaru lip·uran-n]i m[a-¿irat kalû ·®ri] Frg. bricht ab
Übersetzung: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[Fäden füll]en [meinen Mund ganz aus], [haben das Mehl(, die Nahrung)] meines Mundes(,) [abgeschnitten], [haben] mein [Trinkwass]er [vermindert]. Mein [Jubel] ist Klage geworden, [meine Freude Trauer]. [Tre]tet herbei zu mir, große Götter, und [hört meine Klage], sprecht mir [Recht, erfahrt], wie es mir ergangen ist! [Ich habe (je) ein Bild] meines Hexers und [meiner Hexe angefertigt], meines [Zauber]ers und [meiner Zauberin], [habe (sie) un]ter euch (Sternen) [hingelegt] und erhebe nun Anklage [in meiner Sache]: [Weil sie] mir Böses [ta]t, immerzu [nach gar nicht Gutem gegen mich] trachtete, [möge sie ster]ben, und ich [möge leben]! [Ihre Hexereien, ihre Zau]bereien, ihre magischen Manipulatio[nen mögen gelöst sein]! [Die Tamariske, die im Wipfel üppig ist, möge] mich reinigen, [die Dattelpalme, die allem Wind] stand[hält, möge m]ich [lösen], … Frg. bricht ab
21
Bemerkungen: Vs. I 10’:
2)
Die Form i·teneººâ (Gtn Präs.) ist nur im vorliegenden Textvertreter bezeugt, alle anderen Mss. bieten die zu erwartende Form i·teºâ (G Pf.)
VAT 11143 (Kopie: S. 137)
vgl. Maqlû II
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 36 ≈ 35 ≈ 7 mm. Datierung: neuassyrisch(?) Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: r. Kol. 1’-10’ vgl. Maqlû II 52-57 Transliteration: lk. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[ [ [ [ [ [ [
]x -k]ám? ]-◊ab? ]-an -u]· -k]a ] ku?
lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[ ]xx[ [ ]xxx[ «lu» UDUG lem-n[u lu A.LÁ lem-nu] lu GIDIM lem-n[u lu GAL5.LA lem-nu] lu DINGIR lem-n[u lu MA∞KIM lem-nu] lu dDÌM.ME l[u dDÌM.ME.A] lu dDÌM.ME.[LAGAB lu lúLÍL.LÁ (lu munusLÍL.LÁ) lu] ar-da-at [li-li-i (lu li-iº-bu) lu(?)] li-ºi-ib [·a-di-i lu be-en-nu ri-¿u-ut] «d·ul-pa»-[è-a r. Kol. bricht ab
Übersetzung: lk. Kol. r. Kol.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
1’-2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
… oder ein bös[er] utukku-Dämon [oder ein böser alû-Dämon], oder ein bös[er] Totengeist [oder ein böser gallû-Dämon], oder ein bös[er] Gott [oder ein böser Lauerer-Dämon], oder die Lama·tu od[er der Lab®◊u-Dämon], oder der Pack[er-Dämon, der Lilû (oder die Lil¬tu) oder] das [Wind]mädchen, [(oder die liºbu-Krankheit) oder] die liºbu-Krankheit [des Gebirges oder die bennu-Epilepsie, die „Brut-des-] ∞ulpa[ea“ … r. Kol. bricht ab
Bemerkungen: r. Kol.
Zu den Ergänzungen vgl. den parallelen Passus in Maqlû. Die Spuren in r. Kol. 1’-2’ kann ich dem vorausgehenden Text in Maqlû nicht sicher zuordnen (vgl. im folgenden). Auch eine Einordnung der Spuren der lk. Kol. in den Maqlû-Text gelingt vorerst nicht. Das Fragment sollte daher nicht einfachhin als Textvertreter von Maqlû aufgefaßt werden. Die Zeichenformen des Textes sind ungewöhnlich, insbesondere UDUG und DÌM, aber auch da und li fallen auf.
22
1’: 2’:
3)
Lies vielleicht [·a ana l]úÚ[∞ pu-qu-du-in-ni] (vgl. Maqlû II 50). Lies vielleicht [nam-ra-◊]a ku[l-lu-mu-in-ni] (vgl. Maqlû II 51).
VAT 9985 (Kopie: S. 138)
vgl. Maqlû III
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Dunkelbraunes Fragment, 92 ≈ 103 ≈ 32 mm, nur eine Seite, r. Kol., erhalten, stark verwittert. Datierung: frühneuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vgl. Maqlû III 68-77 (// SpTU 3, 74A Vs. II 13-22 // CT 51, 188 Vs. II 1’-4’) sowie Maqlû Ritualtafel 44; vgl. T. Abusch, MesWi 201f. Transliteration: r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
[ ]x[ [an®ku ∂pu·]-«ma» UGU-·u-n[u azz¬z (oder: a◊bat)] [∂telil k]i-ma «d»íd [ina KUR-ia] [∂tebib] «ki»-ma «d»?·a[m?-·i? ina (b¬t) purussêja] [·a ka··®p¬ja (u) mun]usU∞11-MU ·a DÙ-ia [(u) munusDÙ-ti-ia] [dId u] «d?·am?-·u»? ‹na-›?«bal»-kat7!-ta-·u-nu [li·kun‚-ma] [k¬ma] ESIR li-i◊-li-mu pa-[n‚·unu] [l]i-«zu»-bu li-¿u-lu li-i[t-tatuk‚] [u an®]-«ku» GIM díd in[a] KUR-«ia» lu e[l-l∂ku tê ÉN]
10’
KA.INIM.MA U∞11.B[ÚR.RU.DA.KAM]
11’
[D]Ù.DÙ.BI NU NITA u MUNUS ·a ESIR DÙ-u· ÉN [(x-·u) tamannu]
12’-18’
zu fragmentarisch für eine Transliteration, Tf. bricht ab
Übersetzung: r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
[ ]…[ [Ich habe gezaubert] und über si[e triumphiert] (oder: „ihre[n] Schädel [gepackt] “)! [Ich bin rein geworden w]ie der Fluß [in meinem Gebirge], [ich bin strahlend geworden] wie die So[nne durch meinen Gerichtsentscheid] (Variante: am Ort meines Gerichtsentscheides). [Meinen Hexer (und)] meine Hexe, meinen Zauberer (und) [meine Zauberin] [mögen der Flußgott und] der Sonnengott in die Flucht [schlagen]! Schwarz [wie] Bitumen mögen [ihre] Gesich[ter] werden, Sie mögen zertropfen, zerrinnen (und) zerf[ließen], [i]ch aber möge r[ein sein] wie der Fluß i[n] meinem Gebirge!“ [Beschwörungsformel].
10’
Wortlaut (der Beschwörung) zur L[ösung] von Hexerei.
11’
[Ri]tualanweisung dafür: Du machst das Bild eines Mannes und einer Frau aus Bitumen. Die Beschwörung [rezitierst du …mal].
12’-18’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung, Tf. bricht ab
Bemerkungen: r. Kol. 1’: 3’: 4’, 6’:
Nach den Parallelen ist vielleicht ◊a]-b[a-ti-ia zu lesen. Die wenigen Spuren lassen jedoch keine gesicherte Zuordnung zu. Wie die Maqlû-Mss. der Assurbanipal-Bibliothek bietet unser Text ina KUR-ia in r. Kol. 9’, wonach sich die Ergänzung in dieser Zeile richtet. Dagegen hat SpTU 3, 74A ina ·á-di-ia!(e) bzw. korruptes ina ·á-di!(kur)-i. Die Parallelen bieten k¬ma Id – k¬ma namri bzw. Id u namru. Dabei ist namru „der Helle“ nach dem Maqlû-Kommentar KAR 94 Rs. 43f. als Epitheton des Sonnengottes ∞ama· zu verstehen. Die Spuren suggerieren, daß auf unserer Tafel der
23
12’ff.:
4)
Name des Gottes statt seines Epithetons verwendet wurde. Da in Z. 6’ bei dieser Deutung eine Emendation unumgänglich ist, bleibt die Lesung jedoch unsicher. Maqlû III 73-74 sind hier ausgelassen. Die wenigen erhaltenen Spuren erlauben keine Rekonstruktion des Textes, der jedoch sicherlich nicht mit der Beschwörung korrespondiert, die in Maqlû auf Id ellu folgt.
VAT 13642 (Kopie: S. 139)
vgl. Maqlû III-IV
Fundnummer: Ass 15426 p (auf Tf.: „zu 15427“); Fundort: hC10IV; Archivzugehörigkeit: N 6: 14. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer beidseitig erhaltenen, einkolumnigen Tafel, 90 ≈ 67 ≈ 24 mm. Nach Fundkontext, äußerer Erscheinung, Duktus und Inhalt kann es als sicher gelten, daß VAT 13642 und VAT 13654 (hier Nr. 5) Fragmente ein und derselben Tafel sind, ohne daß ein direkter Zusammenschluß möglich wäre (vgl. schon O. Pedersén, ALA II 82). Der Abstand zwischen beiden Fragmenten beträgt auf der Vs. ca. acht Zeilen. Zu den Duktuseigenheiten der beiden Fragmente sei auf den Katalog verwiesen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Das Fragment wurde von G. Meier in seiner Kompositedition von Maqlû bereits berücksichtigt, aber nie separat in Kopie oder Umschrift veröffentlicht. Eine unveröffentlichte Umschrift liegt innerhalb von T. Abuschs synoptischer Edition von Maqlû vor, die hier in Hinsicht auf die Rekonstruktion des Textes dankbar verwendet wurde. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-4’ // Maqlû III 122-127 Vs. 5’ vgl. Maqlû Ritualtafel 52f. (nach meiner Rekonstruktion 51’) Vs. 6’-16’ // Maqlû III 128-139 Vs. 17’ vgl. Maqlû Ritualtafel 54f. (nach meiner Rekonstruktion 52’) Rs. 1’-4’ // Maqlû III 187-191 Rs. 5’ vgl. Maqlû Ritualtafel 59 (nach meiner Rekonstruktion 55’) Rs. 6’-27’ // Maqlû IV 117-144 Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’
[(…) ann¬tu l‚ gi·MÁ.GUR8-·]á? [k¬ma mak‚ru an-n]i-tum «ib-bala-ki-ta» [ki·p‚·a libbalkit‚-ma ana] «mu¿»-¿i-·á u la-ni-·á GIN-ku «di»-in-«·á» li-is-sa-¿i-ip-ma «di»-ni li-·èr
5’
KA.INIM.MA U∞11.BÚR.DA gi·«MÁ».GUR8 IM 2 NU ina ∞[À-·á] ÉN gi·MÁ.GUR8-ia {a-na} d30 «ú»-·e-pi·
6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’
·á ina bi-rit qar-ni-·á «na»-·á-at pi-·èr-«tú» á·-b[u ina l]ìb-bi-·á lúU∞11.[Z]U-MU u munusU∞11.ZU-M[U] á·-bu [ina lìb-b]i-·á e-pi-«·i» u e-pi·-ti á·-bu ina lì[b-bi-·]á sa-¿i-ri u sa-«¿ir-ti» ·á gi·«MÁ.GUR8-·i-na lib»-ba-ti-«iq» [a·al·a] mar-«kás»?-sa{-·i-na} li[b-ba]-ti-iq-ma (sic, lies: lippa†ir-ma) «tar-kul»-[la-·á linnasi¿] a-na MÚRU tam-tim «li»-·[e-◊i-·un‚ti] «·am»-ru-ti a-g[u-u el¬·unu l¬tellû] [I]M-·ú-nu a-«a» [iz¬qam-ma aj i¿¬†®ni] «ina qí»-bi[t dNuska u dGira il¬ dajj®n¬]
17’
K[A.INIM.MA U∞11.BÚR.DA gi·mak‚r l¬·i ·ina ◊alm‚ ina libb¬·a] Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’
á[·-·]u «dan-na»-[tu rittaki URU am®tu a··âkki] «É» a-ma-«tu ú»-b[a-ºa]-k[i ka··®pu u ka··®ptu] e-pi·-ti [u] mu·-t[e-pi·-ti] «bi-li rit-ta-ki»-ma dGI∞.BA[R … ]
5’
«KA.INIM.MA U∞11.BÚR» rit-tu D[Uø?.LÀL?]
6’
ÉN ru-ùº-u-a ka[·-·]á-pat ana-ku pa-·i-r[a-ak]
24
7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’
munusU∞ .ZU ka·-«·á»-pat [K]IMIN munusU∞ .ZU e-la-ma-a-ti «KIMIN» 11 11 munusU∞ .ZU «qu-ta-a-at» KIMIN munusU∞ .ZU su-ta-a-at KIMIN 11 11 munusU∞ .ZU lul-«lu-ba»-at ana-ku pa-·i-«ra»-[a]k 11 munusU∞ .ZU «¿a»-bi-gal-«ba»-at KIMI[N] 11 munusU∞ .ZU «a-gu»-gi-«la-at» [K]IMIN 11 munusU∞ .ZU nar-·in-«da»-at [K]IMIN 11 munusU∞ .«ZU» e·-·e-ba-at [K]IMIN 11 munusU∞ .ZU MU∞.LAø .LAø -at [K]IMIN 11 4 4 munusU∞ .ZU qur-qur-rat KIMIN 11 [mu]nusU∞11.ZU ·i-i-mat ÉR «KÁ-MU» K[I]MIN [munusU]∞11.ZU DUMU.MUNUS URU-«MU» KIMIN [a·pur a-n]a e-reb dUTU-·i!(·i dUTU) NU.ME∞-·i-«na» il-qu-tú-«u»-ni
[·a 7 u 7 munusU]∞11.«ZU» NU.ME∞-·i-na a-n[a] dGI∞.BAR ap-qid [ana ut‚ni ®likti] «a»-·ar-rap-«·i-na-ti» [dGira qumu lúU]∞11.ZU u munus«U∞11».ZU [dGira qulu lúU]∞11.ZU u munus«U∞11».ZU [dGira qum‚·in®ti dGI]∞.BAR qu-lu-«·i»-na-ti [dGira ku·ussin®ti dGira] «a»-ru-u¿-«·i»-na-ti [dGira ·ut®bil·in®ti ezzu dGI∞.BA]R «li»-e¿-ki-na-·i [dGira lul¬mu … -ki-n]a-·i [ka··®pu u ka··®ptu ∂pi·u u e-pi·]-tú Rs. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’
[(…) Dies sei wahrlich ih]r Boot! [Wie dies]es [Boot] hinüberfährt, mögen (auch) [ihre Hexereien hinüberfahren und ü]ber sie kommen! Ihre Rechtssache werde niedergeschlagen, meiner Rechtssache aber möge Erfolg beschieden sein!“
5’
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: Ein Boot aus Lehm, zwei Figuren dar[in].
6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’
Beschwörung: „Mein Boot habe ich {für} Sîn anfertigen lassen! Das zwischen seinen Hörnern Lösung trägt – in ihm sitzen mein Hexer und mei[ne] Hexe, [i]n ihm sitzen mein Zauberer und meine Zauberin, in ihm sitzen mein Behexer und meine Behexerin! [Das Tau] ihres Bootes möge gekappt werden, sein {ihr} Halteseil möge gelöst (!) und [sein] Anlegepflock [herausgerissen werden]! möge [sie] aufs hohe Meer hinaustr[eiben], furchtbare Wog[en sollen sich über ihnen auftürmen], der sie treibende Wind möge nicht [zu mir wehen, so daß sie mich nicht ausspähen] – auf den Befeh[l des Nuska und des Gira, der Richtergötter]!“
17’
Wo[rtlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: Ein Boot aus Teig, zwei Figuren darin]. Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’
(Hexe, … ) w[ei]l [deine Hand] eine Starke [ist, trage ich in der Stadt das Wort gegen dich vor], su[che] ich im Haus das Wort gegen d[ich! Hexer und Hexe], meine Zauberin [und meine] Bezau[berin], bringe deine Hand, und Gir[a … ]!“
5’
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: Eine Hand aus Wa[chs].
6’ 7’ 8’
Beschwörung: „Mein Freund ist eine Hexe, ich aber [bin] der Löser, meine Hexe ist eine Hexe, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine Elamierin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine Gutäerin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine Sutäerin, ich aber bin der Löser,
25
9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’
meine Hexe ist eine Lullubäerin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine øanigalbatäerin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine agugiltu-Zauberin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine nar·indatu-Zauberin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine e··eb‚tu-Ekstatikerin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine Schlangenbeschwörerin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine qurqurratu-Schmiedin, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine, die auf die Wehklage an meinem Tor lauscht, ich aber bin der Löser, meine Hexe ist eine Bewohnerin meiner Stadt, ich aber bin der Löser! [Ich habe (sie)] nach Sonnenuntergang gesandt, ihre Figuren hat man für mich eingesammelt. Die Bilder (meiner) [sieben und sieben H]exen habe ich dem Gira übergeben, [in einem brennenden Ofen] verbrenne ich sie. [Gira, verbrenne] Hexer und Hexe, [Gira, versenge He]xer und Hexe, [Gira, verbrenne sie, Gi]ra, versenge sie, [Gira, hole sie dir, Gira], vernichte sie, [Gira, äschere sie ein! – Der wütende Gir]a möge euch zur Ruhe bringen, [Gira, der Held], möge euch [ … ]! [Hexer und Hexe, Zauberer und Zauber]in: … Rs. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 2’: 6’:
7’: Rs. 4’: 5’:
16’:
25’:
5)
Ein Teil der Mss. schreibt klar die Präsensform ibbalakkit‚, die auch mit der vorliegenden Schreibung gemeint ist. ana fehlt in allen anderen Textvertretern und darf m.E. als korrupte Einfügung gewertet werden. Die Beschwörung bezieht sich auf die flach liegende Mondsichel, die oft als Boot gedeutet wird. Der Mondgott ist daher tatsächlich derjenige, der durch sein himmlisches Erscheinungsbild das Boot gleichsam angefertigt hat. Daß dieses poetische Bild auch einen antiken Schreiber stutzig machen konnte, zeigt unser Text, der sich bemüht, die sperrige Fügung zu glätten, dabei jedoch ihren eigentlichen Sinn verfehlt. ·a zu Beginn der Zeile wirkt unschön und fehlt tatsächlich in allen anderen Textvertretern. Die anderen Mss. weichen am Ende vom hier erhaltenen Text ab: bil¬/® rittaki/kunu-ma ana i·®ti luddi „Bring(t) deine/eure Hand, und ich will sie ins Feuer werfen!“ Wie vorliegende Handschrift genau rekonstruiert werden muß, bleibt daher unklar. Die Materialangabe bei dem zu verbrennenden bzw. zu zerschmelzenden Händchen ist in der Ritualtafel abgebrochen und hier nicht mit letzter Sicherheit ergänzbar. Die vorausgehende Beschwörung wird von der Vernichtung eines Talghändchens begleitet. Man erwartet im Folgeritual eine Wachshand, und die Spuren scheinen eine entsprechende Rekonstruktion des Textes nicht auszuschließen. Der Passus ist nur in vorliegender Handschrift vollständig erhalten. K 2976 Rs. III 8’ (koll.) bietet [ … ] x-e KÁ-ia an®ku p®·ir®k; eine Lesung *[ … ba-k]e-e KÁ-ia ist dort jedoch ausgeschlossen, die Zeichenreste an der Abbruchkante lassen eher an ein Zeichen denken, das auf Winkelhaken und Senkrechten endet (du, u·, nim, qa etc.; nicht ausgeschlossen auch te, ud etc.). In K 2956 Rs. III 22’ (K. Tallqvist, Maqlû II 72) ist nur munusU∞11.ZU ·i-[ … ] erhalten. Die Interpretation der Schreibung ·i-i-mat als ·∂mât ist natürlich nicht unproblematisch; eine andere, semantisch plausible Lesung scheint mir in unserem Textvertreter jedoch nicht möglich. Die Emendation folgt dem Duplikat (dort lin∂¿kin®·i). Zur Form des Zeichens LI vgl. die Variantenform in VAT 13654 (Nr. 5) Rs. 1 u.ö. (anders hier Vs. 4’ u.ö. sowie VAT 13654 Rs. 3 u.ö.).
VAT 13654 (Kopie: S. 140)
vgl. Maqlû III
Fundnummer: Ass 15426 p; Fundort: hC10IV; Archivzugehörigkeit: N 6: 14. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer beidseitig erhaltenen, einkolumnigen Tafel, 65 ≈ 68 ≈ 23 mm. Zur Zusammengehörigkeit mit VAT 13642 (hier Nr. 4) siehe dort. Zu den Duktuseigenheiten der beiden Fragmente sei auf den Katalog verwiesen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Das Fragment wurde von G. Meier in seiner Kompositedition von Maqlû bereits berücksichtigt, aber nie separat in Kopie oder Umschrift veröffentlicht; unveröffentlichte Umschrift T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-9’ // Maqlû III 148-157 Vs. 10’ vgl. Maqlû Ritualtafel 56f. (nach meiner Rekonstruktion 53’) Vs.11’-Rs. 17 // Maqlû III 158-181
26
Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
[ama¿¿a◊ mu¿¿a-k]i «ú-·á-an-ni» †[e-en-ki] [adalla¿ libbaki] ta-ma·-·i-i UZU.M[E∞-ki] [∂pi·tu] «ù» mu·-te-«pi·»-t[ú?] [·amû ana-ku-m]a ul ta-la-ºi-«in»-[ni] «KI-tum ana-ku-ma» ul ta-{ta-}sa-¿[i]-ri-«in»-[ni] «zi-qit GÍR.TAB» ana-ku-ma ul ta-«la-pit»-[i]n-«ni» «si-¿i-il» gi·DÌø ana-«ku»-ma ul ta-kab-bi-si-«in»-n[i] KUR-ú «zaq-ru ana-ku-ma ki·»-pi-«ki» ru-¿u-«ki» ru-se?-«ki»? «up-·á-·e»-ki øU[L.ME]∞ «NU TE»-u-ni ul «i-qar»-rib-u-ni a-a-«·i TU6 ÉN»
10’
KA.INIM.MA U∞11.BÚR ∞IKA SILA LÍMMU Ì.UDU ∞É∞ síkøÉ.M[E.D]A ta-kar-rik
11’ 12’ 13’ 14’
ÉN «rit-tú»-ma rit-tu «rit»-tú dan-na-«te»? ·a LÚ.«U18».LU.ME∞ ·á «ki-ma UR.MAø i◊-ba-tu4 a-me»-lu-ú-«ti»
·á ki-ma «¿u-¿a»-ru is-¿u-pu e†-lu «·á ki-ma ·e-e-ti ú-kat-ti»-mu qar-ra-«du» Vs. endet
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
·á ki-ma ·u-u·-kal-li a-·á-«re»-du i-bar-r[u!] ·á ki-ma gi·-par-ri ik-tú-mu dan-n[u/n[a?] ka·-·á-pi u ka·-·ap-tú rit-tu-ku-nu dGI∞.BAR liq-me dGI∞.BAR li-ku[l] dGI∞.BAR li·-ti dGI∞.BAR li·-ta-bí[l] dGI∞.BAR lil-sa-a «UGU dan»-na-ti rit-tú-ku-n[u] ·á rit-tú-ku-nu e-pu-«·á zu-mur»-ku-nu « dGI∞.BAR li»-i¿-mu[†] li-is-pu-u¿ il-lat-«ku»-nu DUMU dé-a MA∞.M[A∞] qu-tur dGI∞.BAR li-ri-ma pa-ni-ku-nu ki-ma ti-nu-ri ina ¿a-†a-di-ku-nu ki-ma di-qa-ri ina ru-·um-ti-ku-nu [lis-p]u¿¿i-ku-nu-·i {ina} d«GI∞».BAR ez-zu [a-a T]E.ME∞-ni ki·-pi-ku-nu «ru»-¿u-ku-nu lem-nu-t[ú] [e-tel-l]a-a ki-ma {ina} KU6.øI.A ina A.ME∞-«e»-[a] [GIM ∞Aø ina r]u-·um-ti-«ia5» : GIM úIN6.Ú∞ ina ú-·[al-li] [GIM úKI.KAL ina a]-«¿i a»-[tap]-«pi» : G[IM NUM]UN gi·ESI [ina a¿i tâmti] [ellet dI·tar munammerat ·]im-[ti] [u◊ur®t bal®†i u◊◊u-r]a-ku «a»-[na-ku] Rs. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
[Ich schlage dein]en [Schädel, deinen] V[erstand] habe ich verwirrt, [ich verstöre dein Gemüt], du wirst die Kontrolle über [deinen] Körper verlieren. [Zauberin] und Bezauberin! [Der Himmel bin ich]: du kannst mich nicht überwältigen! Die Erde bin ich: du kannst mich nicht behexen! Der Stachel eines Skorpions bin ich: du kannst mich nicht berühren! Der Dorn eines baltu-Dornstrauchs bin ich: du kannst nicht auf mich treten! Ein hochragender Berg bin ich: deine Hexereien, Zaubereien, magischen Manipulationen (und) b[ös]en Machenschaften können sich mir nicht nähern, können mir nicht nahekommen!“ Beschwörungsformel.
10’
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: Eine Scherbe von einer Kreuzung reibst du mit Talg ein; du umwickelst (sie) mit roter Wolle.
11’ 12’ 13’ 14’
Beschwörung: „Hand, ja Hand, starke Menschenhand, die einem Löwen gleich den Menschen packte, die wie eine Vogelfalle über dem Jüngling zuschnappte, die wie ein Fangnetz über den Helden kam, Vs. endet
27
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
die wie ein Kampfnetz den Vornehmen fing, die wie eine Falle den Starken bedeckte! Hexer und Hexe, eure Hand möge Gira verbrennen, möge Gira fressen, möge Gira trinken, möge Gira einäschern. Gira möge gegen eure starke Hand brüllen, euren Leib, der (die Übeltaten) eure(r) Hand durchführte, möge Gira verbrennen, eure Bande möge der Sohn des Ea, der Beschwör[er], zerstreuen, der Rauch des Gira soll euer Gesicht bedecken! Wie einen Ofen durch eure Schadstellen, wie einen Topf durch euren Schlamm möge der wütende Gira euch [zerstr]euen! [Nicht sollen sich] mir nähern eure Hexereien, eure bösen Zaubereien! [Ich werde empor]steigen wie die Fische in meinem Wasser, [wie das Schwein aus meinem S]chlamm, wie das Seifenkraut in der Fluß[aue], [wie das sassatu-Gras am Uf]er des Wassergrabens, w[ie der Sam]e des Ebenholzbaumes [am Meeresufer]! [O reine I·tar, Erhellerin] des Gesch[icks]: [mit Vorzeichnungen, die Leben bedeuten], bin ich (d.h. mein Geschick) [gezeichnet worden]. Rs. bricht ab
Bemerkungen: Vs.: 4’: 5’: 8’: Rs. 6: 10:
6)
Man beachte die assyrischen Formen: talaººînni, tasa¿¿ir¬nni, takabbis¬nni, rittukunu (vgl. auch ¿a†âd¬kunu für ¿i†ât¬kunu). Die anderen Textvertreter haben hier talappat¬nni statt talaººînni. Die anderen Textvertreter haben hier tura¿¿înni statt tasa¿¿ir¬nni. Am Ende besser ru-[s]u-«u»-[k]i? Alle anderen Textvertreter bieten denselben Satz ohne dGI∞.BAR. Die anderen Textvertreter bieten statt ru·umt¬kunu etwa bedeutungsgleiches lu¿ummêkunu. Die (korrupte) Variante mag durch das wenige Zeilen später folgende ru·umt¬ja (hier Rs. 14) veranlaßt worden sein.
VAT 13672 (Kopie: S. 141)
vgl. Maqlû IV-V
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: N 6 (?). Beschreibung: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment einer wohl einkolumnigen Tafel, 52 ≈ 64 ≈ 26 mm. Das Fragment dürfte dem Format nach zur selben, vom kanonischen Maqlû-Ritual abweichenden Tafelserie gehört haben wie VAT 13642 (+) 13654 (hier Nr. 4, 5). Damit ergäbe sich auch ein Hinweis darauf, daß das Fragment wohl der Bibliothek N 6 zugewiesen werden kann. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Das Fragment wurde von G. Meier in seiner Kompositedition von Maqlû bereits berücksichtigt, aber nie separat in Kopie oder Umschrift veröffentlicht; unveröffentlichte Umschrift T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-9’ // Maqlû IV 76-87 Vs. 10’ vgl. Maqlû Ritualtafel 66f. (nach meiner Rekonstruktion 61’) Vs. 11’ // Maqlû IV 88 Rs. 1’-8’ // Maqlû V 11-20 Rs. 9’ vgl. Maqlû Ritualtafel 77 (nach meiner Rekonstruktion 67’) Rs. 10’-11’ // Maqlû V 21-22 Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ÉN attimannu munusU∞11.Z]U ·á ZI.KU5.«RU.DA-a DÙ»-[·á] [l‚ ibru l‚ tap]-pu-u lu-u ∞E∞ «lu»-u it-ba-«ru» [l‚ ub®ru l‚ m®r] URU lu-u ZU-u lu-u la ZU-u [l‚ lúka··®pu l]u-u munusU∞11.ZU lu-u NITA lu-u MUNUS BI [l‚ m¬tu l]u-u TI.LA lu-u lúKUR.GAR.RA-u lu-u sa¿-¿i-ru [l‚ e··ebû(?) l]u-u nar-·in-du-u lu-u MU∞.LAø5-e [l‚ agugillu l]u-u EME KÚR-tum ·á «ina» KUR GÁL-te [mu·¬tu kall®tu kut-t]ùm-tú gi·kak-ku-·ú-«nu li·-·e»-bir-ma
28
9’
[l® ◊al®la l]i-mid-su-nu-«te» TU6 É[N]
10’
[KA.INIM.MA U∞11.BÚR 3 ¿u-◊a]b(?) Ì.UDU «∞É∞ síkøÉ.ME.DA» KI[MIN]
11’
[ÉN n∂rt¬ja ka··®pt¬ja ku]-«·á-pa-ti-ia» Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ÉN mannu pâ iptil] «∞E».[BAR uka◊◊ir] [ana ·amê ki·p¬ ana K]I-«tim bar»-tum e-p[u-u·] [ana úirrî DUMU].M[UNUS] DINGIR.ME∞ GAL.ME∞ DÙ-·ú bar-tú [am®t lemutti] [mannu uqarrib ki-m]a IN.BUBBU la ip-pát-til ∞E.B[AR l® uk!ta◊◊aru] [ana ·amê ki·p¬ ana K]I-tim bar-tum la in-n[é-ppu·u] [ana úirrî m®rat] «DINGIR».ME∞ GAL.ME∞ DÙ-·ú ba[r]-tú a-«mat MUNUS.øUL-tim» [l® i†e¿¿û l® iqarrub‚ DÙ]-·ú bar-tú a-mat MUNUS.«øUL»-ti[m l®] «TE-u-ni» [l® iqarrub‚ni] «a»-a-·i «TU6 ÉN»
9’
[KA.INIM.MA U∞11.BÚR(.DA) pâ t]a-«·ar-rap»
10’ 11’
[ÉN dunn®nu dunn®nu p®ris pu-ru-us-se]-«e»-[ni] [ina ma¿ar dNuska u dGira ·upêlt¬ ·ak-n]a-[at] Rs. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
[Beschwörung: „Wer immer du bist, He]xe, die Lebensabschneidung gegen mich durchführt, [Freund oder Kol]lege, Bruder oder Gefährte, [Zugereister oder Ein]heimischer, ein Bekannter oder ein Unbekannter, [Hexer o]der Hexe, Mann oder Frau, [Toter o]der Lebender, kurgarrû-Kultdiener oder Hausierer, [e··ebû-Ekstatiker], nar·indu-Zauberer oder Schlangenbeschwörer, [agugillu-Zauberer o]der ein Fremdsprachiger, der im Lande ist: [Die Nacht, die ver]hüllte [Braut], möge ihre Waffe zerbrechen!, möge ihnen [Schlaflosigkeit] auferlegen!“ Beschwörungsformel.
10’
[Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: Drei Zweig]e reibst du mit Talg ein; mit roter Wolle ebenso.
11’
[Beschwörung: „N∂rt¬ja ka··®pt¬ja ku]·®p®t¬ja“ Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[Beschwörung: „Wer hätte je Spreu aufgerollt], Ger[ste zusammengebunden], [gegen den Himmel Hexereien, gegen die Un]terwelt Aufstand ins Werk ge[setzt], [wer hätte je an die irrû-Pflanze, die T]o[chter] der großen Götter, Zauberei, Aufstand [(und) böse Rede] [herangebracht? Wi]e Spreu nicht aufgerollt, Gerst[e nicht zusammengebunden wird], [gegen den Himmel keine Hexereien, gegen die Un]terwelt kein Aufstand ins Werk [gesetzt werden], [(wie) sich der irrû-Pflanze, der Tochter] der großen Götter, Zauberei, Aufstand (und) böse Rede [nicht nähern, nicht (an sie) herankommen, (so) sollen Zau]berei, Aufstand (und) böse Rede sich mir [nicht] nähern, [nicht] an mich [herankommen]!“ Beschwörungsformel.
9’
[Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei: D]u verbrennst [Spreu].
10’ 11’
[Beschwörung: „Starker, Starker, der unsere Entsch]ei[dung trifft]! [Vor Nuska und Gira li]e[gt mein Ersatz]! Rs. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 4’:
MUNUS BI ist epigraphisch klar. Eine plausible Deutung der Schreibung entgeht mir. Eine Lesung *sinni·ta·u halte ich für
wenig wahrscheinlich. Eher könnte man sinni·tu ·¬ lesen. Vorzuziehen ist aber sicher die Textvariante mit einfachem l‚ zikaru l‚ sinni·tu, die im Duplikat aus Ninive bezeugt ist.
29
6’: 8’: 10’:
11’:
7)
Der Zeilenanfang ist in keinem der Textvertreter erhalten. Zum Ergänzungsversuch vgl. Maqlû VII 94-100. li··ebir ist sicherlich ein Fehler für li·bir (so in Rm 388 Vs. II 8’ erhalten). Der Ergänzungsversuch am Zeilenanfang folgt dem entsprechenden, ebenfalls nur fragmentarisch erhaltenen Passus der Ritualtafel. Angesichts der parallelen Formulierung in Ritualtafel 57 (meine Rekonstruktion 53’) und in der damit korrespondierenden Rubrik in VAT 13654 (Nr. 5) Vs. 10’ ist sehr wahrscheinlich, daß KIMIN am Zeilenende für takarrik „du umwickelst“ steht. Das Wiederholungszeichen bezieht sich gewiß auf die Rubrik zur vorausgehenden Beschwörung. Nach der kanonischen Fassung von Maqlû wäre dies die erste Beschwörung in Maqlû IV (bi·l¬ bi·l¬). Die dazu gehörige Ritualanweisung ist in der Ritualtafel nur fragmentarisch erhalten, insbesondere das Ende des entsprechenden Passus fehlt. Angesichts des Wiederholungszeichens in unserem Text ist der dort verlorene Textteil vielleicht entsprechend zur vorliegenden Rubrik zu ergänzen. Das Incipit bleibt aufgrund unserer insgesamt immer noch sehr unzureichenden Kenntnis des gesamten Beschwörungstextes ohne sichere Übersetzung.
VAT 13677 (Kopie: S. 142)
vgl. Maqlû VII
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment einer zweikolumnigen Tafel, 52 ≈ 55 ≈ 22 mm; der u. Rd. läuft dachförmig spitz zu. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Vgl. G. Meier, AfO 21 (1966) 78 mit Anm. 37; unveröffentlichte Umschrift T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-10’ // Maqlû VII 38-49 Transliteration: Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[add¬ka ·ipat dEa b∂l Eridu] «d»?[Nin·iku] [a†rud asakku] «a¿-¿a-zu ·u-ru-pu-u» [·a zumr¬ka] [u·atbi q‚lu k]u-ru ni-is-sa-tú ·a pag-r[i-ka] [u·ap·i¿ S]A.ME∞ mì-na-ti-ka NU DU10.G[A.ME∞] [ina qib¬t d]é!-a! MAN! ABZU ina te-e ·á d«é»-[a] [ina ·ipti ·a das]al-lú-¿i ina rik-si GAL-e ·á dg[u-la] [ina q®t¬ p]a-á·-¿a-a-te ·á dnin-tin-ug5-[ga] [u] «d»nin-gìrim «EN» É[N] [id-d]i-·u-ma ana NENNI A NENNI ÉN INIM ·á T[I.LA] [7 AB]GAL ·u-ut eri-du10 li-·ap-·i-¿u SU-[·u (TU6 ÉN)]
11’ 12’ 13’
[x (x)] x DU x (x) a - « r á - z u » ¿ é - e n - s i g 5 - [ x - x ] [AN]-«ú» u KI-tim lim-ma-ag-ru-i[n-ni] [DINGI]R u «LÚ» lim-ma-ag-ru-[in-ni] Ende von Vs. II
Rs. III
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
] x x ki kal x x [ ] x ki x «d»é-a [ ·]á UGU ut-«né-ni-ki» zu-un-[nu ] «A».ME∞ ra-a-di ib-ba-a[n?-nû(?) -t]a-ki ú-rab-bi(-)x [ ] x-ki den-bi-lu-lu na-[ ]-ti øÉ.NUN dé-a x [ i-·]im-ki den-líl KURUM6 KUR x [ ú?-g]a-mir-ki †u¿-du ¿é-gál-[lu ] x du d«nin-líl?» x x-pi·-k[i ]xx[ ]xx[ ]x[ ]x[ Rs. III bricht ab
30
Übersetzung: Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[Ich habe die Beschwörung des Ea, des Herrn von Eridu], des [Nin·iku, über dir gesprochen], [vertrieben habe ich asakku-Dämon], a¿¿®zu-Dämon (und) Schüttelfrost, [die deinen Körper (quälten)], [entfernt habe ich Sprachlosigkeit, Benom]menheit (und) Jammer, die [deinen] Leib (kennzeichneten), [lindernd beruhigt habe ich die] kranken (wörtlich: nicht guten) Sehnen deiner Gliedmaßen, [durch den Befehl] des Ea, des Königs des unterirdischen Ozeans, durch die Beschwörungsformel des E[a], [durch die Beschwörung des As]allu¿i, durch den großen Verband der G[ula], [durch die l]indernden [Hände] der Nintinug[ga] [und] der Ningirim, der Herrin der Be[schwörung]. [(Ea) sprach für ihn], für N.N., den Sohn des N.N., die Beschwörung des Wortes, das Le[ben bedeutet]. [Die sieben Wei]sen von Eridu mögen [seinen] Körper lindernd zur Ruhe kommen lassen!“ (Beschwörungsformel).
11’ 12’ 13’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[Himm]el und Erde mögen [mir] günstig sein, [Go]tt und Mensch mögen [mir] günstig sein! Ende von Vs. II
Rs. III
zu fragmentarisch für eine durchgängige Übersetzung
Bemerkungen: Vs. II 9’: 11’: Rs. III 2:
8)
Die Schreibung id-di-·ú-ma ist vollständig nur in unpubl. A 7876 Rs. VII 13’ erhalten. Die Mehrzahl der Textvertreter fügt vor ·ipat (so syllabisch in K 3247 Vs. I 15’) noch Ea ein. Lies zu Beginn der Zeile etwa [ ÉN ] « a » - r á - z u ! oder [ x ( x ) ] x gu b - b a : ? Die Spuren sprechen gegen eine Lesung *in]a qí-b[it] … .
VAT 8276 (Kopie: S. 143-147)
u·burruda-Beschwörungsritual
Fundnummer: Ass 13955 ey; Fundort: hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses; Archivzugehörigkeit: N 4: 139. Beschreibung: Nahezu vollständig erhaltene, hellbraune Tafel, 194 ≈ 108 ≈ 21 mm, beidseitig erhalten. Datierung: neuassyrisch, Kolophon des Ki◊ir-A··ur (7. Jh.). Frühere Kopie, Bearbeitung: KAR 80. E. Ebeling, MVAG 23/1, 27-34. Weitere Referenzen: M.-J. Seux, HPDBA 396-399 (Üs. von Vs. 12-Rs. 14). Zu den Duplikaten T. Abusch, MesWi 312a mit Verweisen und W.R. Mayer, UFBG 417 (∞ama· 52 und 53). Nachgewiesene Duplikate: unpubl. K 431 + 1853 + 6262 + 6789 + 6996 + 11260 + 13358 + 13813 (+) K 3000 (+) K 7201 + 10819 (+) K 9216 + 17321; unpubl. K 10245; Bu 88-5-12, 95 = BM 78240 (S. Langdon, RA 26 [1929] 39-42, unpubl. Neukopie des Verf.); VAT 13645, 1 + 13692 (hier Nr. 15); VAT 13702 (LKA 158, hier Nr. 29); im einzelnen: Vs. 1 // VAT 13702 Rs. 16’ (Stichzeile) Vs. 5-18 // K 7201+ Vs. I 1’-12’ (vgl. auch unpubl. K 19482) Vs. 12-38 // Bu 88-5-12, 95 Vs. 1-27 Vs. 20-Rs. 3 // K 431+ Vs. I 1’-25’ (mit Varianten) Vs. 40-Rs. 20 // K 10245 Vs. 1’-22’ Rs. 11-22 // K 3000 Vs. I 1’-15’ Rs. 24-37 // K 431+ Vs. II 1’-18’ Rs. 25-37 // VAT 13645, 1+ Vs. I 26’-43’ Rs. 26-37 // Bu 88-5-12, 95 Rs. 1’-18’ Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5
[ DI∞ N]A «SAG».DU-su DAB.DAB-su pa-nu-«u»-·ú NIGIN.ME∞-d[u] [na?-¿]i?-ra-·ú GU7.ME∞-·ú Úø-«·u» i-«·al»-[lu] INIM.«INIM»!.ME∞-·ú im-ta-«na-á·»!-·i ∞À.ME∞-·ú MÚ.MÚ-[¿u] Á.ME∞-·ú ú-·am-ma-m[a-·ú ∞]U[I]I-·ú e-«te-né-◊i-la»-[·ú] GÌRII.BI ú-za[q-qa-ta]-«·ú» ki-◊al-la-·ú up-«ta»-na-†a-r[a]
31
6 7 8 9 10 11
LÚ BI EN D[U11].DU11-·ú ki·-pi NIGIN-·[u] kip-di ø[UL.ME∞ ik-p]u-du-·ú ana ki·-pi ·ú-nu-ti BÚR-r[i] ana IGI dUT[U NÍ]G.[NA ·]imLI GAR-an mi-i¿-¿a BAL-«qí» NU U∞11.«ZU» u munusU∞11.ZU 2 NU IM 2 NU NÍG.SILA11.GÁ 2 NU Ì.UDU 2 NU ESIR 2 NU DUø.LÀL 2 NU gi·EREN 2 NU gi·∞INIG DÙ-u· ina ∞UII-ka ÍL-ma ÉN an-ni-tu 3-·ú ∞ID-nu
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
ÉN dUTU ru-bu-u ·ur-bu-u DI.KU5 dí-gì-gì
mu·-te-·ir gi-mir ka-la! te-né-·e-e-ti pa-·ír AN-e u KI-tim mu-us-si-qú i·-qé-e-ti NUN-ú tíz-qa-ru mu-·im ·i-ma-a-ti EN mut-tar-ru-u ba-ºu-la-a-ti ba-nu-u DINGIR u di·8-tár mu-ud-de-·u-u ma-¿a-zi ina ba-li-ka E∞.BAR AN-e u KI-tim ul KU5-«as» at-ta-ma mu-kin i·-qí-·ú-«nu» dUTU DI.KU re-mé-nu-ú mu-du-ú mim-ma MU-·ú 5 ina UKKIN! DINGIR.ME∞ GAL.ME∞ ·i-ma-«at» qí-bi-su dUTU ina qí-b¬t¬-ka-ma ú-tál-la-da te-né-·e-ti ta-·am ·i-ma-te-·i-na ta-·ar-rak-·i-[n]a-ti dum-qa «i»-ziz-za-ma i[na] pi-ka li-za-[k]ir kit-tu d[i-ni d]i-in E∞.BAR-a-a KU5-us ·i-m[e] Rasur qa-ba-a-«a» d«UTU» [NU].[ME]∞ «an»-nu-ti ·a ina IGI DINGIR-t[i]-ka GAL-t[i] na-·á-a-«ku dUTU at»-ta ZU-u a-na-«ku» NU ZU-«ú» NU EN ik-ki-ia5 u N[I]N «ik»-ki-ia5 NU EN «◊er-ri»-ia5 u NIN ◊er-r[i-ia5] NU EN re-di-ia5 u N[I]N [r]e-di-ia5 ·á ip-·ú bar-«tu» INIM «øUL-tim» e-pu-[·ú-ni] ·a i·-qí!(GÌRII)-ia ina qab-rim «u·»-n[i-l]u {SAøAR.øI.A} mìn-da-«ti-ia» il-qu-[u] e-ti-iq SAøAR.ME∞ GÌRII-[i]a «i·»-bu-·á «·a» ru-uº-ti il-«qu»-u ·[a ·]ar-ta im-lu-·u [·a s]i-sik-ti ib-t[u]-qu ana ø[UL-t]i iz-zi-za-am-ma [·a ·a-na]m «ú-·e20-pi-·á» ·[a ·]á-[nam-m]a ú-·á-¿i-zu-ni [ina NINDA GU7-n]i ina KA∞ N[AG-ni in]a «A».ME∞ «TU5».ME∞-ni [ina Ì.GI∞ ∞É]∞-ni «ù»? [ina mim-ma øU]L «ú»-·[e-bi-l]u-ú-ni [ú-ka·-·i-pu-n]in-ni [ú-lap-pi-t]u-n[i]n-«ni» [ ] S[A].øI.A mi[m-ma lem]-nu T[Ù]M-ni [·a ◊alm¬ja] «ú»-ma·-·i-«lu» ·a ∞UII-[MU GÌ]RII-M[U ik?-mu?]-«u»? [ i◊-b]u-ru «IGIII»-[a]-«a» pe-ta-a-t[im] «i·» [x x (x)] [·a p¬ja(?) qâ i]r-k[u-s]u!(us) EM[E]-M[U] ik-[su-u(?)] [ ] (x) x ina ap-pi-i[a ◊]er-re-«ta ip»-[lu-·u] [ ina?] «É? lú»?[AZLAG? TÚG?]-«MU? i·-·ú»-[u] Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
[ ] x x u·-ni-[lu] [·a ana m¬ti] «ip»-qí-du-ni[n-ni] [ina NINDA di-¿]a GU7-ni ina A.ME∞ a-·á-a NAG-[ni] [x x x] x ina ¿u-ri ip-¿u-u «·a» zi-ku5-[r]u-ta DÙ(-)·a la a «li» [x] [·a? i?-d]u?-ku-nin-ni zi-ku5-ru-da e-pu-·ú-[(nin-)ni] [DINGIR LUGAL ID]IM NUN KI-ia ú-za-an-nu-u «ÍL» lìb-bi-ia i◊-ba-t[u] [lìb-bi KI-i]a ú-ze-nu-u ◊a-al-ta [p]u-«u¿»-pu-¿a-a ni-is-sa-[ta] [a?-dir?-t]a ¿i-pi lìb-«bi» i-·i-[ta] †i-mi-[ta] [¿at-tú p]i-rit-tú «ar»-r[a-tú] di-l[i]p-tú «qú»-l[a ku-r]a NU DU10 lìb-«bi» N[U DU10.G]A «UZU» [GA]R-nu-ni dUTU «an-nu»-[tú ·]ú-nu an-nu-tú NU.ME∞-«·ú-nu» k[i-ma ·u-nu] la G[U]B-[z]u NU.ME∞-·ú-nu na-·á-k[u ina q]í-bit-i-ka ◊ir-t[i ·a N]U KÚR-ru ina IGI-ka a-qal-l[u-·ú-n]u-ti kip-di-·ú-nu ú-t[ar?]-·u-nu-ti dnuska ·ur-bu-«u» [ina D]U .GA-ka li-tal-[lil] ÁII-MU 11
15
GIM an-nam 3-·ú ∞I[D-n]u-«u» NU.ME∞ ·ú-nu-ti ina d[ugSÌLA.G]A[Z]-«e» GAR-an
32
16 17 18 19
Ì KU6 ta-sal-lá¿-·ú-n[u-t]i ina IZI t[a]-«qal»-lu-«·ú»-nu-ti ÉN ÍL di-pa-ra N[U.ME]∞-«ku-nu a»-q[al-lu 3]-·ú ∞ID-nu-ma NU «IM NU» NÍG.SILA11.GÁ ina A.ME∞ ina GÌRII-·ú i-sa-er-·[ú-nu-ti] ina ¿ar-ba-te te-te-m[er] ne-pí-·u an-«na-a ·um-ma» ina dUTU.È ·um-ma ina «d»UTU.∞Ú.A DÙ-u·-ma U∞11 BÚ[R]
20 21 22 23 24
ÉN ÍL «di»-p[a-r]a NU.ME∞-ku-nu GÍBIL ú-tuk-ku ·e-e-du ra-bi-◊u GIDIM ù «mim-ma lem»-[n]u mu-◊a-bit a-me-lu-ti e-pi· ki·-pi «ru»-¿e-e «ru-se»-e NÍG.AK.A øU[L].ME∞ «ina? a?»-m[at?] «dé-a u d»[asa]l-[l]ú-[¿]i dGI∞.BAR qa-mu!(bu)-u liq-mu-ku-nu-·i ¿u-«ú»-la zu-ba u i-ta-at-tú-ka qú-tur-ku-nu li-tel-«li» ina AN-e la-aº-mi-ku-nu «li»-ba-li d·am-·ú lip-ru-us ¿a-a-a-at-ta-ku-nu DUMU dDI∞ ma·-ma·-·u
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
ÉN dUTU NU.ME∞ an-nu-ti ·á ka·-‹·á-›pi-ia5 u ka·-·ap-ti-iá ·á a-a-·i i-te-né-«pu»-·ú-nin-ni at-ta ZU-·ú-nu-«ti»-ma ana-ku NU ZU-·ú-nu-ti ·á UZU.ME∞-iá ú-«za»-qí-tú-nin-ni SAG.KI Rasur -iá ú-◊ab-bi-tú uzuSA-iá ik-su-u pi†-ri-ia5 ú-tab-bi-ku a-¿i-iá ú-◊i-lu ni-i· ∞À-MU i◊-ba-tú ru-uº-ti ub-bi-lu man-ga lu-uº-tú UGU UZU.ME∞-MU it-bu-ku NINDA.ME∞ ka·-·á-pu-ti «GU7»-nin-ni A.ME∞ ka·-·á-pu-ti NAG-nin-ni nap-·al-ti Ú.ME∞ lem-nu-ti ip-·ú-·ú-n[i]n-ni qí-bit KA-ia5 i◊-ba-tú INIM.GAR-MU ú-lam-mì-nu uzuGÚ.SIG4-MU GIM [u]n-«qi» ik-pu-pu uzuGABA id-i-pu ·i-da-a¿ pa-ni-iá it-ba-lu : lip-ti-iá ú-«da»-i-mu
¿a-si-si-ia5 i◊-ba-tú di-ig-li-iá ú-·am-†u-u me-lam-me-ia5 «i·»-[d]u-du dUTU ina IGI-«ka» a-qal-lu-·ú-nu-ti ú-pa†-†ar nap-¿ar lem-né-te-·ú-nu «ú-pa†-†ar ki-◊ir» qí-«bit» ∞À-·ú-nu dUTU ina pi-ka dGI∞.BAR tap-p[u]-ka li-tal-lil i-da-a-a
37
KA.INIM.MA U∞11.BÚR.RU.DA.KAM* ·a NU.ME∞ qa-li-i
38 39
[GI]M SUMUN-·ú ·à-†ir-ma ba-rì †up-pi Iki-◊ir–a·-·[u]r MA∞.M[A]∞ É a·-·ur [DU]MU IdAG–be-sun lúME.ME É A[N.∞ÁR] Ende der Rs.
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
[Wenn] (an) sein(em) Kopf einen Menschen (Krankheit) immer wieder befällt, ihm schwindelt, seine [Nasenlö]cher ihn (vor Schmerz) verzehren, er seinen Speichel ausspu[ckt], er seine Worte stets vergißt, seine Eingeweide aufgeschwollen sind, seine Arme gelähmt sind, seine [Hän]de unbeweglich sind, ihn seine Füße stechend schm[erzen], seine Fußgelenke immerzu schlaff [sind], dann hat diesen Menschen sein Prozeß[ge]gner mit Hexereien umgeben, man hat b[öse] Pläne gegen ihn [geschmie]det. Um diese Hexereien zu lösen, stellst du vor ∞a[ma·] ein [Räuch]er[gefäß mit W]acholder hin. Du libierst mi¿¿u-Bier. Bilder des Hexers und der Hexe, (nämlich) zwei Bilder aus Lehm, zwei Bilder aus Teig, zwei Bilder aus Talg, zwei Bilder aus Bitumen, zwei Bilder aus Trester, zwei Bilder aus Zedernholz (und) zwei Bilder aus Tamariskenholz verfertigst du. Du hebst sie in deinen Händen hoch und sprichst diese Beschwörung dreimal.
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
Beschwörung: „∞ama·, gewaltiger Fürst, Richter der Igigi, der die Gesamtheit aller Menschen recht leitet, der Himmel und Erde löst, die Lose zuteilt, hocherhabener Fürst, der die Schicksale entscheidet, Herr, der die Menschen leitet, der Gott und Göttin erschafft, die Heiligtümer stets gedeihen läßt, ohne dich wird der Entscheid von Himmel und Erde nicht getroffen, du bist es, der ihr Los festsetzt, ∞ama·, erbarmungsvoller Richter, der alles weiß, in der Versammlung der großen Götter findet sein Wort Gehör, ∞ama·, nur auf deinen Befehl hin werden die Menschen geboren. Du entscheidest ihre Geschicke, schenkst ihnen Gutes. Tritt her zu mir, dann möge durch deinen Mund Recht verkündet werden.
33
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
Entscheide [meinen] Rechts[fall], fälle meine Entscheidung, erhöre mein Sprechen! ∞ama·, diese [Bild]er, die ich vor deiner großen Göttlichkeit hochhalte – ∞ama·, du kennst (sie), ich kenne (sie) nicht: Es sind die Bilder des Mannes und der Frau, die gegen mich wüten, die Bilder des Mannes und der Frau, die feindselig gegen mich gesinnt sind, die Bilder des Mannes und der Frau, die mich verfolgen, die [gegen mich] Zauberei, Aufstand (und) Verleumdung ins Werk geset[zt haben], Ritzzeichnungen von mir in einem Grab beerdigten, meine Maße nahmen, einen Dreckklumpen(, der) von meinen Füßen (berührt wurde,) einsammelte(n), die meinen Speichel nahmen, Haar (von mir) ausrissen, meinen Gewandsaum abtrennten, (gegen mich) zum Bö[se]n hintrat(en), [Einen ander]en gegen mich zaubern ließ(en) und einen anderen dazu anstifteten, [mi]ch [mit (verhextem) Brot speisten], mit (verhextem) Bier trän[kten, mi]t (verhextem) Wasser badeten, mich [mit (verhextem) Öl sal]bten und mich [mit allem Bös]en beschickten, mich [behexten], mich [schädigten], Sehnen [ … ], mir al[les Bö]se sch[ickten], [Bilder mir entsprechend] nachformten, [meine] Hände (und) [Fü]ße [ban]den, [ … ] … , meine geöffneten Augen … [ … ], [meinen Mund mit einem Faden bl]ock[ier]ten, meine Zung[e] b[anden], [ … ], durch mei[ne] Nase ein [Le]itsei[l] bo[hrten], [ … im] Haus des [Wäschers] mein [Gewand] aufh[oben], Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
[ … ] beerdig[ten], mich [einem Toten] übergaben, mir [mit Brot die d¬]¿u-Kopfkrankheit zu essen gaben, [mir] mit Wasser die a·û-Kopfkrankheit zu trinken gaben, [ … ] in einem Erdloch einschlossen, Lebensabschneidung durchführten … , [die] mich [zu töten such]ten, Lebensabschneidung [gegen mich] durchführten, [Gottheit, König, Würden]träger (und) Edlen (gegen mich) zürnen ließen, meine Libido pack[ten], [mein eigenes Herz mit mi]r zürnen ließen, mir Streit, [Z]wietracht, Jamm[er], [Trübs]al, Depression, Verwirr[ung], Schwind[el], [Angst, F]urcht, Flu[ch], Schlaflosigkeit, Sprachlos[igkeit, Benommenhei]t, seelisches und leibliches Leiden zufügten: ∞ama·, die[s] sind sie, dies sind ihre Bilder. D[a sie] nicht anw[es]end sind, hebe ich ihre Bilder empor. [Auf] deinen erhabene[n B]efehl hin, [der ni]cht geändert wird, verbrenn[e] ich [si]e vor dir, w[ende] ihre Pläne um. Der gewaltige Nuska möge sich [auf] deinen [Be]fehl hin an meine Seite häng[en]!“
15 16 17
Nachdem du dies dreimal rezi[tiert] hast, legst du diese Bilder in eine Bauchscherbe. Du beträufelst s[i]e mit Fischöl, im Feuer ver[b]rennst du sie. Die Beschwörung „Die Fackel erhebe ich, eure Bilder verbren[ne] ich“ rezitierst du [drei]mal. Das Bild aus Lehm (und) das Bild aus Teig beschmiert er mit seinen Füßen mit dem (Wasch)wasser (seiner Füße). Du vergrä[bst] sie in der Einöde. Dieses Ritual führst du entweder bei Sonnenaufgang oder bei Sonnenuntergang durch, dann sind die Hexereien gelös[t].
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Beschwörung: „Die Fackel erhebe ich, eure Bilder verbrenne ich. Euch, den utukku-Dämon, den ·∂du-Dämon, den Lauerer, den Totengeist und alles Böse, das einen Menschen packen kann, den, der Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen (und) böse Machenschaften durchführt, möge Gira, der Verbrenner, auf G[eheiß] des Ea und des [Asal]lu¿i verbrennen! Zergeht, zerfließt und zertropft! Euer Rauch möge stetig in den Himmel aufsteigen, eure glühende Asche möge die Sonne auslöschen. Der Sohn des Ea, der Beschwörer, möge den Schrecken, der von euch ausgeht, fernhalten.“ Beschwörung: „∞ama·, diese Bilder meines Hexers und meiner Hexe, die immer wieder gegen mich hexen, – du kennst sie, ich aber kenne sie nicht –, die mir in mein Fleisch stachen, meine Schläfen packten, meine Sehnen banden, mein … hinschütteten,
34
28 29 30 31 32 33 34 35 36
meine Arme lähmten, meine Libido packten, meinen Speichel austrockneten, Steifheit und Fäulnis über meinem Körper ausgossen, mich (behextes) Brot essen ließen, mich (behextes) Wasser trinken ließen, mich mit einer Salbe aus übelbringenden Kräutern salbten, die Sprechfähigkeit meines Mundes packten, mich verleumdeten, meine Wirbelsäule wie einen [R]ing bogen, (meine) Brust pressten, das gesunde Aussehen meines Gesichts wegnahmen, meinen Tastsinn betäubten, meine Hörfähigkeit packten, meine Sehkraft verminderten (und) meine strahlende Gesundheit fortschleppten, ∞ama·, sie verbrenne ich vor dir! Ich löse alle ihre Bosheiten, ich löse den Knoten, der auf ihren Befehl und Wunsch zurückgeht. ∞ama·, auf deine Weisung hin möge sich Gira, dein Begleiter, an meine Seite hängen!“
37
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei (zum Ritual) des Verbrennens von Bildern.
38 39
[Gem]äß seiner Vorlage geschrieben und geprüft. Tafel des Ki◊ir-A··[u]r, des Beschwör[er]s des A··ur-Tempels, [des So]hnes des Nabû-b∂ssun, des Beschwörers des A·[·ur]-Tempels. Ende der Rs.
Bemerkungen: Vs. 2:
5:
30:
34: 35: 36: 37: 38: 39:
40:
41: 42: 43: Rs. 1 2: 4-5:
Die Ebeling folgende Ergänzung des Zeilenanfangs hat nun durch Kollation der Stichzeile in LKA 158 Rs. 16’, die sich auf unser Ritual bezieht, erheblich an Wahrscheinlichkeit gewonnen (vgl. die Bemerkungen z.St.; VAT 13702, hier Nr. 29). Allerdings könnte man auch an eine Lesung [·]e-ra-·ú denken; dann müßte in VAT 13702 entsprechend «UZU».[ME∞·ú … ] statt «na»-[¿i-ra-·ú … ] gelesen werden. Die Verwendung des Duals bei ·¬ru wäre jedoch recht ungewöhnlich. Zum Zeilenende vgl. VAT 13609+ Rs. 3 (Nr. 24). Die Ergänzung eines -·u am Zeilenende (so AHw 851a), die aus Raumgründen unwahrscheinlich wirkt, ist grammatisch nicht zwingend erforderlich, wenn man hier den Dtn-Stamm als Durativ-Form zum Dt-Stamm („schlaff werden“, von Gliedern, vgl. AHw, loc. cit.) deutet. Der Schreiber hat den Zeilenanfang als SAøAR GÌRII-ia verlesen und mißverstanden. Das Duplikat Bu 88-5-12, 95 Vs. 19 bietet den korrekten Text: «·á is»-qí-ia ina qab-ri «u·-ni»-lu mìn-da-ti-ia5 «il»-qu-u. Zur Phrase i·/sq¬ja u·nill‚ siehe W.R. Mayer, OrNS 62 (1993) 333 ad 54 mit Lit. Zur Wendung mind®t¬ja ilqû vgl. K 2563+ Vs. 17 (J. Læss™e, BRi Pl. 1) // STT 76 Vs. 17 // STT 77 Vs. 17 // Sm 94 Vs. 2’ (J. Læss™e, BRi Pl. 1). Die Ergänzungen orientieren sich an den Duplikaten. Bu 88-5-12, 95 Vs. 23 bietet: ·á ·á-na[m-m]a «ú-·e»-pi-·u-ni ·á ·ánam-«ma» [ú]-·á-¿i-zu-ni; in K 431+ Vs. I 14’ ist [·a ·a-na]m-ma «ú»-[·∂pi·‚ni ·a ·a-na]m-ma ú-·á-¿[i-zu-ni] erhalten. Die Ergänzungen werden durch beide Duplikate gestützt. Bu 88-5-12, 95 Vs. 25: «ina» [mim-ma] lem-nu ú-·e-bi-lu-«ni»; K 431+ Vs. I 16’: [ina Ì.GI∞ ∞]É∞-ni ·a ina mim-ma lem-ni «ú»-[·∂bil‚ni]. Vgl. K 431+ Vs. I 17’: [ú-ka·-·]i-pu-nin-ni ú-lap-p[i-tu-nin-ni]; in Bu 88-5-12, 95 Vs. 26 nur in Resten erhalten. K 431+ Vs. I 18’: [x x] x sa SA.øI.A mim-m[a … ]. Lies vielleicht [ú-kab-b]i-sa SA.øI.A? Die Spuren an der Abbruchkante suggerieren allerdings eher ein Zeichen wie ∞E]∞ oder DU]G, ohne daß man eine Lesung B]I völlig ausschließen könnte. K 431+ Vs. I 19’: [·á NU].M[E]∞-MU ú-ma·-·i-lu ·á ∞UII-[MU … ]. Die von Ebeling in der Kopie angedeuteten zwei Winkelhaken am Zeilenende sind heute auf der Tafel jedenfalls nicht zu sehen. Gibt Ebelings Kopie tatsächlich einen besseren Erhaltungszustand wieder, ist oben vorgeschlagene Ergänzung obsolet. K 431+ Vs. I 20’: [x x] x ina GI∞ lem-ni i◊-bu-ru IGIII-i[a … ] (Lesung und Deutung unsicher). Am Zeilenanfang könnte man womöglich an eine Ergänzung [k¬ma gi·BA]L denken. In K 10245 Vs. 1’ ist nur das letzte Zeichen der Zeile erhalten: [ … ]-«ú»; womöglich ist diese Spur aber dem Ende von Vs. 39 unserer Tafel zuzuordnen. K 431+ Vs. I 20’ bietet am Zeilenende jedoch ebenfalls ]-ú. Das in unserem Ms. erhaltene I∞ könnte den Beginn einer Verbalform i·-[…] darstellen. Auch eine Lesung SAøAR läßt sich nicht ausschließen: „die meine geöffneten Augen mit Staub [ … ]“. Statt des oben Vorgeschlagenen am Ende vielleicht ik-[ki-su]? Der Zeilenanfang ist teilweise nach den Duplikaten ergänzbar. K 10245 Vs. 2’: [ … q]a-a ir-ku-sú. K 431+ Vs. I 21’: [·a p¬?-i]a qa-a ir-«ku»-su ina EME-i[a … ]-«ú»?. Die Lesung am Zeilenende bestätigt K 10245 Vs. 3’: [ … ◊erre-t]ú ip-lu-·ú. Der Text in K 431+ scheint hier und in den folgenden Zeilen vom vorliegenden Ms. abzuweichen. Die Lesung am Zeilenende bestätigt K 10245 Vs. 4’: [ … i]·-·u-ú. Für den Ergänzungsversuch vgl. VAT 10572+ r. Kol. 9’ // (hier Nr. 10). Diese Zeile korrespondiert mit K 431+ Vs. I 23’ (dort am Zeilenende u]·-ni-lu). Die Ergänzung folgt K 431+ Vs. I 24’. Das Zeilenende und die Ergänzung des folgenden Zeilenanfangs bleiben mir unklar. Ebeling las la-a-li-[ia], [il-t]e-qú-ninni. Doch erwartet man bei lalû keine Plene-Schreibung. Wenn man den Beleg zu lalû stellen würde, wäre wohl auch eine Emendation angeraten: {ina}? la-a-«li»-[ia?] „ … Lebensabschneidung durchführte in der Blüte [meiner] Tage“. Zieht
35
7-9: 13:
18: 20ff.: 22: 27: 32: 35: 38-39:
9)
man das letzte Wort in Rs. 4 zur folgenden Zeile, ist die oben vorgeschlagene Ergänzung wohl hinfällig, die m.E. jedoch besser zu den Spuren und zum Sprachduktus paßt als Ebelings frühere Lesung. Für das Zeilenende in Rs. 4 könnte man alternativ eine Lesung (·a) la-a le-[ºa-a] erwägen, an das sich dann [i-d]u-ku-nin-ni anschlösse: „die mich, den Schw[achen], [zu töten such]ten“. Allerdings legen die Raumverhältnisse die Ergänzung eines weiteren Zeichens zu Beginn von Rs. 5 nahe. Zu den Ergänzungen vgl. schon die früheren Bearbeitungen. Seux möchte zu Beginn von Rs. 9 gi-lít-tú ergänzen, doch aus Raumgründen halte ich ¿at-tú für wahrscheinlicher. Man erwartet kipd¬·unu u·add®·un‚ti „ich lasse sie ihre Pläne aufgeben“ (vgl. bereits Seux, z.St., und die Belege CAD N I 97). Die erhaltenen Spuren nach ú passen jedoch schlecht zu ·ad, bei dem man etwas schräger angesetzte Keile erwartete, auch wenn das Zeichen gelegentlich mit verhältnismäßig waagerecht orientierten Keilen geschrieben wird. Das Duplikat K 3000, das an dieser Stelle nahezu vollständig erhalten, klärt die Lesung endgültig: kip-di-·ú-nu ú-tar-«·ú»-n[u-ti] (Vs. I 4’). Das vorliegende Ms. ist demzufolge entweder ú-t[ar]-·u-nu-ti oder ú-t[ár]-·u-nu-ti zu ergänzen. Statt isaººer·un‚ti bietet K 3000 Vs. I 9’ die schwach gebildete Form isêr·un‚ti. Die Beschwörung Ana··i dip®ra ist ähnlich in Maqlû I 135ff. belegt (dazu T. Abusch, MesWi 128f., vgl. auch Maqlû V 152ff. sowie O 193 [RIAA 312] Rs. III 1’ff., Foto koll.). Im Duplikat K 3000 Vs. I 15’ ist vielleicht zu lesen: [ina] «INIM» dé-a dUTU dasal-lú-¿i dG[IB]IL6 qa-mu-u liq-me-ku-nu-·i. Zu unklarem pi†ru siehe zuletzt CAD P 449f. Vgl. CAD L 201b, anders AHw 554. Wörtlich „den Knoten des Befehls ihres Herzens“. Vgl. H. Hunger, ABK Nr. 203.
VAT 9945, 1 (Kopie: S. 148-149)
u·burruda-Beschwörungsritual(e)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer einkolumnigen Tafel, 85 ≈ 74 ≈ 25 mm, beidseitig erhalten, Vs. über weite Strecken stark abgerieben; drei weitere kleine Fragmente in der Schachtel erweisen sich als nicht zugehörig. Datierung: frühneuassyrisch, Kolophon des …-Gula. Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Vs. Rs.
keine durchgängige Transliteration möglich, vgl. Bemerkungen
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ ] x «ta» x [ [ ] x an x [ [ ] x di-in x [ [ ]-«nam» ·a u· [ [ k]i·? be ni x [ [x]-x-tum ·a be ni i x [x] x x [(x)] x [ «i»-[l]u-ut-ka ra-bi-«tum» liq-me-·[ú?-nu-ti] k[i·-p]u-·ú-nu li-is-su-ú ina zu-u[m-ri-ia]
9’
[KA.I]NIM.MA U∞11.BÚR.RU.DA.[KAM]
10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[DÙ.D]Ù.BI ina É pár-si gi·BAN∞UR! [ta·akkan(?)] [KÉ]∞? tara-kás KI.NE DU.DU [GIN-an(?)] [∞IM?].øI.A ·imLI Rasur te-◊e-en x x x [ [(x)] x ina PI∞10.dÍ[D] ∞UB ZÌ.MA.AD.GÁ x [ [t]a-sár-raq NU ka·-·a-pi u ka·-·ap-tim ina x x x (x) [
15’ 16’ 17’ 18’
GIM SUMUN-·ú SAR-ma ba-rì [·i?]-†ír(??) I!?x-ru–dgu-la «lú»∞AMAN.LÁ «lúA.ZU» a-g[a-a·-gu-u] [DUMU Ix]–«d+EN»? lúAZU «lú»É.MA∞ dBA.«Ú» [DUMU Id]x–KAM lúAZU «lú»É.MA∞ dBA.«Ú»
36
19’ 20’ 21’
[n¬·(?)] «d»MA∞! u dgu-la MU «SAR» NU KÚR x [ [ ] dé-a «EN» x.ME∞ x [ [ ] x x x ·u? x [ Tf. bricht unweit des o. Rd. ab
Übersetzung: Vs.
keine durchgängige Übersetzung möglich, vgl. Bemerkungen
Rs.
1’-6’ 7’ 8’ 9’
keine Übersetzung möglich
Deine große Gö[ttli]chkeit möge s[ie] verbrennen, ihre H[exer]eien mögen aus [meinem] Kör[per] verschwinden!“ [Wort]laut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei.
10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[Ritualan]weisung dafür: In einem abgesonderten Raum [stellst du] einen Tisch [hin]. [Das Ritualarrange]ment bereitest du vor. Ein fahrbares Kohlebecken [stellst du auf]. Du lädst [(verschiedene) Aromat]a (und) Wacholder auf. … [ … ] Du legst [ … ] mit Schwefel. Mit Röstmehl (und) [ … ] [be]streust du (es). Bild(er) des Hexers und der Hexe … [ … ].
15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’
Gemäß seiner Vorlage geschrieben und geprüft. [Schriftst]ück des …-Gula, der Schreiberlehrling, der ju[nge] Arzt, [Sohn des …]-B∂l, des Opferschauers, des Priesters der B®bu, [Sohn des …]-∂re·, des Opferschauers, des Priesters der B®bu. [Bei] Ninurta und Gula ändere meine Inschrift nicht! [ … ] [ … ] Ea, der Herr der … , [ … ] zu fragmentarisch für eine Übersetzung Tf. bricht unweit des o. Rd. ab
Bemerkungen: Vs.: 1’-2’: 3’-11’:
12’-21’:
Rs. 11’: 13’: 16’: 19’: 20’:
Die Kopie der Vs. hat nur vorläufigen Charakter und bedarf nach der Identifikation eines Duplikats gewiß einer durchgehenden Revision. Vielleicht Ende einer kurzen Beschwörung, womöglich an Gira gerichtet (dGIBIL6 in Vs. 1’). Ritualanweisung. Der Anfang ist wohl wie folgt zu rekonstruieren: [DÙ.DÙ.BI ina] «U4 ∞E.GA» ina É pár-«si» K[I SA]R A KÙ.GA [tasalla¿]. In Vs. 6’ sind wohl mutqî „Süßbrote“ genannt, in Vs. 7’ ein adagurru-Gefäß. In Vs. 8’ lies womöglich BAL-q[í]. Vs. 10’ scheint sich auf Figuren von Hexer und Hexe zu beziehen, am Ende der Zeile eventuell Materialangaben ([ … Ì].UDU gi·«e»-re-n[i … ]??). Anfang einer Beschwörung, vielleicht an Gira gerichtet. Der Anfang ist vielleicht [ÉN DINGIR(?) g]a·?-ru d«GIBIL6» DINGIR «KÙ»? zu rekonstruieren. ∞ama· wird in Vs. 13’ und 14’ (dort etwa [ … ·]e-mu-u «qí»-bi[t] dUTU als Epithet des Gira?) genannt. Am Anfang von Vs. 20’ ist man versucht zu lesen: [up-·a]-·e-«e» lem-nu-t[i … ]. Anscheinend liegt hier der erste Kontextbeleg für kin‚nu muttalliku vor, das wir CAD M II 306, CDA 225a folgend als „fahrbares Kohlebecken“ auffassen (anders AHw 33b: „für häufiges Brennen geeignet“). Der Zeilenanfang bezieht sich sicher auf das Anzünden des Feuers. Ergänze am Ende vielleicht ·[imLI]. Oder lies [∞U I]x-ru–dgu-la? Das Zeichen nach KÚR könnte ru sein; KÚR-ru paßt jedoch nicht zum hier rekonstruierten Formular (vgl. dazu H. Hunger, ABK 200, 203). Die Spuren suggerieren ∞IM.ME∞, doch „Herr der Aromata“ wirkt wenig passend. Man könnte an dieser Stelle etwa b∂l ·¬m®ti(NAM.ME∞) erwarten; eine Konfusion zwischen NAM (auch SIM) und ∞IM (anklingend an ·¬m®ti) ist jedenfalls nicht undenkbar.
37
10)
VAT 10572 + 10615 + 10852 (Kopie: S. 150)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes, teils geschwärztes Fragment, 87 ≈ 78 ≈ 24 mm, nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen erhalten. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: KAR 81 (nur VAT 10572). Weitere Referenzen: Zu den Duplikaten für die r. Kol. vgl. bereits SpTU 4, S. 50 zu Nr. 140. Nachgewiesene Duplikate: lk. Kol. 1’-11’ // unpubl. Th 1905-4-9, 72 + 73 Rs. IV 6-14 lk. Kol. 1’-5’ // unpubl. Sm 352 Rs. III 18’-21’ (+) Sm 275 + Rm 329 r. Kol. 1’-15’ // unpubl. Sm 756 Vs. 2’-17’ // SpTU 4, 140 Vs. 11-24 r. Kol. 1’-11’ // unpubl. Rm 252 r. Kol. 2’-8’ r. Kol. 4’-15’ // V. Scheil, RA 22 (1925) 154-156 Rs. 1-13 Vgl. auch AMT 32/1 Rs. 13ff. Transliteration: lk. Kol.
1’
[·¬ †®mât an®ku pa-·i]-«ra-ku»
2’
[KA.INIM.MA U∞11.BÚR.RU.D]A.KÁM
3’ 4’ 5’
[DÙ.DÙ.BI ·¬p®t tukra· ta†ammi úA]N.ø[ÚL.L]Ú [útiskur na4j®niba ú]«AD».[SAG] KÉ∞-ár [·ipta ·al®·¬·u ana mu¿¿i tamannu ina G]Ú-«·ú» GAR-an
6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[ÉN x-x-na-ku gi·gamla mullila ·a il¬ G]AL.ME∞ [ … gi·gamli ma·ma··i mullili ·a il¬] GAL.ME∞ [ … dNingirim b∂let A.G]ÚB.BA «el»-li [ … dMarduk ina qib¬t] dzar-pa-ni-tum [ ] NUMUN?-ia [ ]xx lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
x x x x [x] x «u e-pi·-ti ú»-[pa-á·-·á-ru] \ ru-¿e-e øU[L.ME∞] ina «ma»-¿ar dUTU da-a-a-an U[N.ME∞] ·á ina [Í]D im-lu-ú lu-ú I[M-·á] ·á ina [gi]·IG is-lu-pu lu-ú x [ [·]á ina ¿[u]r-ri i·-du-du lu-ú mu-·á-†[i-·á] «·á» ina SILA i·-bu-·u lu-ú SAøAR GÌR«II»-[·á] ·á ina qaq-qa-ri ik-pu-ru lu-ú r[u-us-sa] ·á ina É.GAR8 i¿-«lu»-·u lu-ú «É»-[sa] ·á ina É lúAZLAG i·-·u-ú lu-ú T[ÚG-sa] ·á ib-tu-qu «lu»-ú TÚG.SÍ[K-·á] ·á ina da-ba-bi TI-«ú lu»-ú d[a-bab-ti KA-·á] u SÍK SAG.[D]U-·á úIGI-lim lim-¿a-«a◊» [TE-sa] [gi]·GAN.øU.«SI» lu-pa-á·-·i-«ra» ki·-[pi-·á] «gi·eli-kul-la li-tir» INIM-sa ana [KA-·á] [u gamlu li-p]a†-†i-ra ki-◊ir qí-bit ∞[À-·a]
16’
[KA.INIM.MA U]∞11.BÚR.DA.K[AM]
17’ 18’ 19’ 20’
[DÙ.DÙ.BI … ] x ·á U4.NÁ.ÀM dugA.GÚB.BA [GIN-an] [ ] «NÍG».NA ·imLI GAR-an KA∞.SA[G BAL-qí] [ ]x[ ] x e? ú«túl?-lal»? [ [ ]x[ r. Kol. bricht ab
38
Übersetzung: lk. Kol.
1’
[Sie ist eine, die zusammenzwirnt], ich (aber) bin [der Löser]!“
2’
[Wortlaut (der Beschwörung)] zur [Lösung von Hexerei].
3’ 4’ 5’
[Ritualanweisung dafür: Du zwirnst Tukra·-Wolle zusammen. An¿ullû]-Pflanze, [tiskur-Pflanze, j®nibu-Stein (und) AD.SAG]-Pflanze verknotest du damit. [Darüber rezitierst du die Beschwörung dreimal]. Du legst (es) ihm [um] den [Ha]ls.
6’ 7’ 8’ 9’ 10’-11’
[Beschwörung: Ich … das Wurfholz, den Reiniger der gr]oßen [Götter], [ … des Wurfholzes, des Beschwörers, des Reinigers der g]roßen [Götter]! [ … Ningirim, die Herrin] des reinen [Weih]wassergefäßes, [ … des Marduk, auf Befehl] der Zarpan¬tu, zu fragmentarisch für eine Übersetzung lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
(Beim Aufgang des Sonnengottes, der meinen Zauberer) und meine Zauberin l[öst], (nämlich ihre) bö[sen] Zaubereien, in der Gegenwart des ∞ama·, des Richters der M[enschen], sei das, was sie aus dem Flu[ß] herausnahm, wahrlich der L[ehm] (für) ihr (eigenes Bild)! Was sie von der Tür wegnahm, sei wahrlich [ihr(e) eigene(s/r) … ], [w]as sie aus der Abfall[gr]ube zerrte, sei wahrlich [ihr (eigenes)] ausgekämmtes Haar, was sie auf der Straße auflas, sei wahrlich der Staub [ihrer (eigenen)] Füße, was sie vom Erdboden aufwischte, sei wahrlich [ihre (eigene)] Sp[ucke], was sie von der Wand abkratzte, sei wahrlich [(von) ihr(em)] Haus, was sie im Haus des Wäschers aufhob, sei wahrlich [ihr (eigenes) Gewand], was sie abtrennte, sei wahrlich [ihr (eigener)] Gewandsa[um], was sie beim Sprechen an sich nahm, sei wahrlich die R[ede ihres (eigenen) Mundes] und das Haar ihres (eigenen) Kopfes! Die „Heilt-tausend“-Pflanze möge [ihre Wange] schlagen, das …-Holz möge [ihre] Hexer[eien] lösen, die elikul[la]-Pflanze möge ihr Wort zu [ihrem Mund] zurückkehren lassen, [und das Wurfholz möge] den Knoten, der auf [ihren] Befehl (und) W[unsch] zurückgeht, lösen!“
16’
[Wortlaut (der Beschwörung)] zur Lösung von Hexerei.
17’ 18’ 19’ 20’
[Ritualanweisung dafür: … ] des Neumondtages [stellst du] das Weihwassergefäß [auf]. [ … ] Ein Räuchergefäß mit Wacholder stellst du hin, [libierst] erst[klassiges] Bier. [ … ] … „Du-machst-rein“-Pflanze [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung r. Kol. bricht ab
Bemerkungen: lk. Kol.: 3’: 6’: r. Kol. 1’: 2’-14’: 8’: 11’f: 13’:
17’:
Die Ergänzungen folgen den oben angegebenen Duplikaten. Die Tukra·- bzw. Tukri·-Wolle begegnet hier das erste Mal in einem jB Text (vgl. sonst die Lexika s.v. tukri·û, tukra·¿u). Lies im Duplikat etwa [ÉN ·á-a]k-na-ku? Nach den oben genannten Duplikaten erwartet man für die erste Zeilenhälfte: ina nap®¿i ·a d∞ama· ·a ∂pi·¬ u ∂pi·t¬ upa··aru ru¿ê·unu lemn‚ti. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. Man beachte, daß im Unterschied zu unserem Ms. und seinen Duplikaten der verwandte Text AMT 32/1 in Rs. 15 ina É i¿-lu-·u bietet. Die Nennung des Kopfhaars überrascht in diesem Zusammenhang. Liegt die Vorstellung zugrunde, daß jemand ein Gespräch dazu nutzen könnte, einerseits das Gehörte später gegen seinen Gesprächspartner zu verwenden, andererseits aber auch dem anderen bei trauter Zwiesprache ein Haar auszuzupfen? Sm 756 Vs. 16’ bietet ebenfalls gi·GAN.øU.SI, SpTU 4, 140 Vs. 22 ist wohl úGAN.ø[U+SI] zu lesen, und auch die Istanbuler Tafel (RA 22) scheint denselben Text zu haben. Die Lesung des Pflanzennamens, der auch innerhalb von Ritualanweisungen begegnet, bleibt nach wie vor unklar (vgl. DAB 239, R.D. Biggs, TCS 2, 30 ad 6 mit Belegen, vgl. weiterhin etwa: AMT 94/7: 7, BAM 434 Vs. I 6’, Rs. V 3, 23 // BAM 435 Rs. V 6, KAR 247 Vs. I? 17’, unpubl. K 8933 Rs. III 6’, unpubl. BM 128037 Rs. 8). Das Zeichen vor ·á gleicht i]na, doch erwartet man ein Substantiv (etwa eine Tageszeit).
39
11)
VAT 10609 + 11158 (+) 11207 (Kopie: S. 151)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraune Fragmente aus der Tafelmitte, 106 ≈ 63 ≈ 16 mm, 71 ≈ 40 ≈ 22 mm, nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen erhalten. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: KAR 82 (nur VAT 10609), KAR 259 (nur VAT 11207). Weitere Referenzen: Duplikate nach Mitteilung T. Abusch, vgl. auch HKL II 57. Nachgewiesene Duplikate: r. Kol. 18’-28’ // ABRT 2, 18 r. Kol. 1’-9’ r. Kol. 18’-25’ // unpubl. K 9467: 5’-12’ Vgl. auch unpubl. K 3661 Rs. 1’ff., PBS 1/1, 13 Vs. 13’ff sowie SpTU 2, 12 Rs. III 28f. Transliteration: lk. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’
[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [
]-«ú» ]x ]x ] ] ? ] x «É» -·ú-n[u] ] x at-ta ] x ub za ] x-na-«am»? ] gi-mir ·e-er-a-ni ] ri x x x ú ]xxx[ ] x «¿u» ]xx[ ]x ]x[ ]x[ ]x ]x[ ]x ]xx[ ] «ku» x [
lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’
[x x] x [ ina qí-bi-«ti»-ku-«nu» [ ki·-pu ka·-«·á»-ap-t[i lem-né-et ka·-·á-ap-t[i ki-ma ◊i-bit-su ti [ iz za? x ud ∞À ·ab x [ «†i»?-i†!?(da)-†a ·i-in-«na»? [ u· ud x ¿a az x [ i-tab-bak pu-u¿-[pu-u¿-¿a(?) ru-¿i(-)·á ina ◊íl-lí x [ i-na gi·∞INIG gi[· ina ·al-·i ·e nu x [ [x g]il ·im x [ [gi·G]I∞IMM[AR ki·-pi te x x [ ka·-·ap-tú x [
17’
KA.INIM.MA [U]∞11.BÚR.RU.D[A.K]ÁM
18’ 19’ 20’
DÙ.DÙ.BI ú[tar-mu· ina p]i-·ú úim-¿ur-a·-ra ina GÙB-·ú d[siris ina ZAG-·ú] ina U[G]U na4AD.BAR *KUR*! el-«li» [(GUB) ina IGI d]UTU ki-a-am DU11.GA
21’
dUTU [útar-mu·
]ix[ ] x la x [ ] ta-ad-d[i-x(-x)] ] TU6 É[N]
ina pi-i]a úim-¿ur-a·-ra ina GÙB-ia
40
22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’
«d»[siris pa-·i-ru ina ZA]G-ia! «na»-·á-a-ku [ina KUR el-li na4A]D.BAR a[z-z]a-az-ku [·a ia-a-·i i-d]a-at øUL-tim GUB-«za» [ki·-pi ru-¿e-e Ú]ø-ú-te le-mu-ut-te [DÙ-·á lu NITA lu MU]NUS lu TI «lu» Ú∞ [·u-ú li-mu-ut-ma ana-k]u lu-úb-lu† [dUTU d+en-líl DINGIR.ME∞ EN te-n]e-«·e-tim at»-ta r. Kol. bricht ab
Übersetzung: lk. Kol. r. Kol.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’
auf ihren Befehl [ die Hexereien der Hex[e das Böse der Hex[e sobald sein Packen … [ … [ … [ … [ sie gießt Zwie[tracht] aus [ ihre Zaubereien im Schatten … [ mit Tamariskenholz, [ … ]holz, [ beim dritten … [ … [ … [Dattel]palm[e … Hexereien … [ … die Hexe [ …
17’
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lös[ung] von [He]xerei.
18’ 19’ 20’
Ritualanweisung dafür: L[upine in] seinem [Mu]nd, „Heilt-zwanzig“-Pflanze in seiner Linken, (den) B[ier(gott) in seiner Rechten]. Auf Basalt, dem reinen Gebirge, [(steht er). Vor] ∞ama· läßt du (ihn) folgendermaßen sprechen:
21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’
„∞ama·, ich trage [Lupine in mein]em [Mund], „Heilt-zwanzig“-Pflanze in meiner Linken, (den) [Bier(gott), den Löser, in] meiner [Rech]ten. Ich st[eh]e deinetwegen [auf dem reinen Gebirge, Ba]salt. [Derjenige, der gegen mich auf die Sei]te des Bösen hingetreten ist, [Hexereien, Zaubereien], böse [Sp]ucke [praktizierte – sei es ein Mann, sei es eine Fr]au, Lebender oder Toter: [Er möge sterben, ic]h [aber] möge leben! [∞ama·, der Enlil der Götter, der Herr der Mensch]en bist du! …
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
]…[ ] … [ ] warf s[ie], ].“ Beschwörungsf[ormel].
r. Kol. bricht ab
Bemerkungen: r. Kol.: 4’: 6’: 10’: 18’-28’: 19’f.: 24’:
Die Übersetzung dieses fragmentarischen Textteils bleibt insgesamt sehr unsicher. lemn∂t ka··®pti – kaum im Sinne von lemnet ka··®ptu „böse ist die Hexe“ zu verstehen. Lies womöglich i◊-◊a-«ab»!?-tú? Am Ende wohl ·ap-l[i oder ·ap-t[u zu lesen. Man erwartet ina ◊illi d‚ri, die fraglichen Zeichenspuren passen aber weder zu du noch zu BÀD besonders gut. Die Ergänzungen folgen den oben genannten Duplikaten, insbesondere ABRT 2, 18. Gegen CAD A II 492b ist ·adî elli wohl nicht attributiv als Herkunftsangabe zu verstehen, sondern dient als appositionelles Epitheton zu atbaru; vgl. die umgekehrte Wortstellung im folgenden Beschwörungstext: [ina ·adî elli a]tbari (erg. nach ABRT 2, 18 r. Kol. 6’). Die Lesung von GUB-za (so auch in K 9467: 11’) als izz¬za ist durch folgende Parallelen gesichert: K 3661 Rs. 7’f. ([… ·a jâ·i], Á øUL-ti iz-zi-za); KBo 9, 47: 17’ // KUB 4, 99: 11’ // VAT 14051 m. Kol. 6’f. (dort iz-zi-zu-nim erhalten) //
41
KAR 275 r. Kol. 4’ (zu dieser Textgruppe siehe hier Nr. 43, 45). Die Form id®t deuten wir als als adverbialen Akk. Pl. zu idu (syllabische Schreibung i-da-at nur hier und in ABRT 2, 18 r. Kol. 6’, sonst Á, zu KBo 9, 47 sogleich). Eine interessante Variante bezeugt PBS 1/1, 13 Vs. 16: ·á [ana i]a-a-·i Á øUL-tim i-pu-·á. Hier wird man id®t (bzw. itti) zu ittu I stellen müssen: „der gegen mich böse Vorzeichen machte“. Dieselbe Variante könnte auch in KBo 9, 47 vorliegen, wo syllabisch it-«ti» geschrieben ist (Verbalform verloren).
12)
VAT 13639 (Kopie: S. 152)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 96 ≈ 87 ≈ 27 mm, Teil wohl der Vs. erhalten, Rs. gewölbt, Oberfläche jedoch stark abgerieben, stellenweise Spuren einzelner, nicht identifizierbarer Zeichen erkennbar (nicht kopierbar). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
[ ] mim-ma l[em-nu [ ] «ki·»-pi(-)·a x [ [x x i-n]a!? SU-MU li·-·á-¿i-«i†»? x x x [x (x)] x x [ [x x i]á-a-·i NENNI TI-ni-ma! ana! ∞U!.M[E]∞ SIG5.ME∞ «·á DINGIR»-[MU] [ù d15-M]U ana ·ùl-me u TI.LA pi-iq-da[n-ni]
6’
[KA.I]NIM.«MA» U∞11.BÚR.RU.DA.[KAM]
7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[KÌ]D.KÌD.BI KÉ∞ ana IGI dUTU KÉ∞ uduSISKUR BAL-qí 2 NU gi[·∞INIG] «2» NU gi·EREN 2 NU Ì.UDU 2 NU DUø.LÀL 2 NU IM 2 NU NÍG.SI[LA11.GÁ] 2 NU DUø.∞E.GI∞.Ì 2 NU ESIR ·a lúU∞11.ZU u munusU∞11.ZU [DÙ-u·] ina? «na»?-[a]p?-†í? øE.øE.ME∞-·ú-nu-ti ina IZI BÍL.ME∞-·ú-nu-[ti] «e-ma» BÍL.ME∞ ÉN ∞I[D-nu]
12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’
[É]N «d»UTU ·a «lú»U∞11.ZU u munusU∞11.ZU na-i-ri ¿a-[me-†u(?)] x x x ¿a-me-†u(-)ti x ki «ib»? sa-ar-ru la-a D[U10?.GA?] x x (x) x x «ra»-á·-bu da-i-ku lem-n[u-ti] x x x x x [x] x x qab-li u4-me la pa-du-u e[†]-lu x [x] x x x x x x x dGI∞.BAR i-¿a-ma-†u ú-¿ab-«ba»?-lu e†-[lu-ti] i-kám-[m]u-u «ar»-da-a-te lúU∞11.ZU u munusU[∞11.ZU] «e»-pi-·i! e-pi·-ti ú-sa-¿i-ru-u-n[i] «·a ib-·u-u a!-mat» MUNUS.øUL-ia ina lìb-bi-·ú-nu BIR-i¿ [ø]UL-·ú-nu dlugal-[x] [mu-s]a-¿i-i¿-·ú-nu ABGAL DINGIR.M[E]∞ dA[MAR.UTU] [ ] x «it»-te-·ú-nu d·à-zu x x x x x x [ [ ]-«·u»-nu dlugal-edin-«na» x [x] x x [ [ a]k-kàs-su x [ [ ] x x «lugal» [ [ ]xx[ [ ]x[ Tf. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’
[ … ] alles B[öse [ … ] ihre Hexereien … [ [ … ] möge [vo]n meinem Körper abgewaschen (oder: abgestreift) werden, … [ [ … ] mich, den N.N., erhalte mich am Leben und vertraue [mich] den guten Händen [meines] Gottes
42
5’
[und mei]ner [Göttin] zu Heil und Leben an!“
6’
[Wort]laut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei.
7’
[Ritu]alanweisung dafür: Du rüstest das Ritualarrangement vor ∞ama· zu, bringst ein Schlachtopfer dar. Zwei Bilder aus Ta[mariskenholz], zwei Bilder aus Zedernholz, zwei Bilder aus Talg, zwei Bilder aus Wachs, zwei Bilder aus Lehm, zwei Bilder aus Tei[g], zwei Bilder aus Trester (und) zwei Bilder aus Bitumen, (Bilder) des Hexers und der Hexe [fertigst du an]. In Naphtha mischst du sie durcheinander. Im Feuer verbrennst du si[e] jeweils. Wenn du sie jeweils verbrennst, re[zitierst] du die Beschwörung.
8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’-26’
[Be]schwörung: „O ∞ama· – (der) brüllende V[erbrenner] von Hexer und Hexe, … (der) Verbrenner … des Lügners, dessen, der nicht g[ut ist], … Furchterregender, der die Bö[sen] tötet, … im Kampf, schonungsloser Sturm, der [ … ] Jün[gl]ing, … Gira verbrennt, (der) die Jü[nglinge] schädigt, die Mädchen bindet – mein Hexer und [meine] H[exe], mein Zauberer (und) meine Zauberin haben mi[ch] behext, (sie), in deren Herzen ein böses Wo[r]t gegen mich vorhanden war: Der das von ihnen ausgehende [B]öse zerstreut, ist Lugal[…], [der] sie [in Sch]recken versetzt, ist der Weise der Götter, M[arduk], [der] ihre [ … ], ist ∞azu, … [ … ], ihr [ … ] ist Lugaledina, … [ … ], [ … i]ch werde gebunden [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung Tf. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 12’ff.: Der Beginn der Beschwörung bleibt über weite Strecken, insbesondere auch in seiner syntaktischen Struktur, unklar. Die Wortwahl des Textes insgesamt erinnert an die Gira-Beschwörung in VAT 13624+ Vs. (hier Nr. 33). Der vorliegende Text richtet sich aber allem Anschein nach an ∞ama·, auch wenn die Epitheta in Vs. 12’-17’ tatsächlich besser zu Gira passen, der in unklarem syntaktischem Zusammenhang in Vs. 16’ genannt wird. 16’f.: Vgl. VAT 13624+ Vs. 6. Hier könnte man sich fragen, ob die Phrase sich bereits auf das Wirken von Hexer und Hexe bezieht; dann wären die Verbalformen pluralisch zu analysieren, nicht wie oben als Subjunktive. 19’: Vgl. SpTU 3, 74A Vs. II 34f. (Maqlû III 89f.).
13)
VAT 13640 (Kopie: S. 153-154, Grabungsfoto: S. 155)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: Ass 13956 g (sic!); Fundort: hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses; Archivzugehörigkeit: N 4:273. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 83 ≈ 96 ≈ 29 mm; gehört zur linken unteren Ecke einer zweikolumnigen Tafel, es fehlen ca. 10-20 mm bis zum u. Rd. Das Grabungsfoto (Ph. Ass. 4214) zeigt, daß links oben ein Teil des Fragmentes verlorenging. Auf der Rs. ergab sich dadurch nur wenig Textverlust, auf der Vs. ging ein kleines Zusatzstück zu Vs. 8’-11’ verloren; die dort erhaltenen Zeichen sind hier in der Umschrift unterstrichen eingetragen. Dem Erscheinungsbild nach könnte das Fragment ursprünglich zur selben Tafel wie VAT 13619 (hier Nr. 34) gehört haben. Ein direkter Join ist jedoch nicht möglich. Das Vorkommen der Beschwörung kúr-kúr bíl in beiden Fragmenten spricht zudem gegen eine Zusammengehörigkeit. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch HKL II 54. Nachgewiesene Duplikate: Rs. IV 14’-17’ // VAT 13641 (hier Nr. 14) Rs. 10’-11’ // VAT 13619 (hier Nr. 34) Vs. 1-2 // A 2720 + 3022 Vs. 25-28 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195) // unpubl. K 8107 Vs. 1-4 // STT 256 Rs. 41-42 (koll.) Rs. IV 14’ // PBS 10/2, 18 Rs. 42’ (Stichzeile, Foto koll.)
43
Transliteration: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[ ]x[ [ miris di·pi Ì.N]UN.NA ·i[mLI? [ ] x na4NÍR na4«ZA».[ [ ] GI.DU8 ana IGI d«GI∞?.BAR?» G[AR?-an? [ ]-mi-ma zìE∞[A] x [ ? [ ] x «GAR -an» NÍG.NA «·im»L[I [ IGI] «d»UTU G[U]B!-su-ma ki a[n? ú [ ta]r-mu· ina KA-·ú úIGI-«NI∞ ina GÙB»-[·ú [2 NU(?) NÍG].SILA11.GÁ Ì.UD[U] «DUø».LÀL x [ [ ] x-ma ina ZAG-«·u» Í[L?]-«·u»?(-)[(nu-ti) ] x x [(x)] ? ? ? ]xx[ ] KÉ[∞] [ ta -k]a -as-su [ [ ](-)·ú-nu-«ti» [ ] x ki x [ ] «NU».ME∞ [·un‚?]-ti [ ] x «UR5».GIM DU11.GA
15’ 16’ 17’
[ÉN [ [
18’ 19’ 20’ 21’
[ [ [ [
] DI.KU5 DINGIR u LÚ at-ta-ma liq-mu-·ú-nu-ti munusU∞11.ZU l]i-[b]al-«ki»-[tu]-«ma» li-is-«su»‹-u› AL.TIL
dgibi]l ? 6
] ana IGI dUTU GIN-an É[N? an-ni-t]u? ana ∞À ∞UB[(-di)] tu]-·ár-rap 7-·ú u 7-«·ú A».ME∞ «BAL»?-[qí?] t]u-·ár-rap [k]i-ma A.«ME∞»? [ ]x[
Vs. I bricht ab
Vs. II
1’ 2’ 3’
x[ x[ x[ Vs. II bricht ab
Rs. III Rs. IV
verloren
1’
[
U]∞11.«ZU ·á» k[u]r-nu-g[i4-a
2’
«KA».[INI]M.MA U∞11.BÚR.«RU.DA».[KAM]
3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’
[KÌD].«KÌD».BI ÚTUL BÁøAR NU AL.∞EG6.GÁ «TI?-qé»? «ESIR» Ì+«GI∞»? ina ∞À ∞UB-di ina IGI dUTU GIN-an NÍG.NA ·imLI «GAR»-[an] «KA∞.SAG» BAL-qí 2 NU gi·EREN 2 NU gi·∞INI[G] [2 NU NÍG.S]ILA11.GÁ 2 NU «IM» 2 NU Ì.UDU 2 NU DUø.LÀL 2 NU ES[IR] [2 NU DUø.∞]E.GI∞.Ì ÉN lem-na-«at» munusU∞11.[Z]U ∞ID-nu [ki-ma ∞]ID-«ú» NU.ME∞ ∞E∞.ME∞ ana ∞À ÚTUL «∞UB-di» [ina ¿u?-◊ab?] gi·MA.NU ta-da-ki-·ú-nu-ti e-ma ∞ID-«ú» [ki?-·]a?-«a»-da ta-¿ap-pi KU∞-·a ta-·á-ra† [x x]-·á [t]a-ma-là¿ munusDÙ-ti munusDÙ.DÙ-ti ∞À-ku-nu ina A.ME∞ ú-na-a¿ [DU11.GA ina Í]D ∞UB-di ÉN KUR-ú li-te-«eº»-ku-nu-·i ∞ID-nu [x x] x ·úm-mu ina bu-re-e ·úm-mu ina É m[u]-«sa-a»-ti «te-qé-ber»
14’ 15’ 16’ 17’
[én k]úr-kúr bíl kúr-kúr i[n-ak] [nak-r]a a-qal-«lu» nak-ra «a-da»-[ki] [kúr-kúr ·u]b-ba «dgibil6» [·ub-ba-bi] [nak-ra] «ú-·am»-[qat ana dgibil6 a-paq-qid] Rs. IV bricht ab
44
Übersetzung: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[ … mirsu-Speise mit Sirup und Butter]schmalz, Wach[older … ] [ … ] Chalzedon, […]-Stein, [ … ] [ … ] ein Tragealtärchen ste[llst du] vor Gira [hin … ] [ … ] und sasqû-Feinmehl [ … ] [ … ] stellst du hin; ein Räuchergefäß mit Wacholder [ … ] [ … vor] ∞ama· läßt du ihn hin[tre]ten und … [ … ] [ … Lu]pine in seinem Mund, „Heilt-zwanzig“-Pflanze in [seiner] Lin[ken, [Zwei Bilder aus T]eig, aus Tal[g], aus Wachs … [ … ] [ … ] und in seiner Rechten h[ebt er] e[s (oder: sie?) empor … ] [ … bind]est du [ … ]…[ … ] knot[est du]. [ … ] sie [ … ]… [ … ] die[se] Bilder [ … ]… [ … ] folgendermaßen sprichst du:
15’ 16’ 17’
[Beschwörung: „ [ … [ …
18’ 19’ 20’ 21’
[ [ [
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
…
].
…
], Richter von Göttern und Menschen bist du. Gibi]l möge sie verbrennen. Meine Hexe sie mögen] sich umwend[en] und verschwinden!“ Beendet.
… … …
] stellst du vor ∞ama· auf. [Dies]e Be[schwörung] rezitierst du hinein. ver]brennst du. Zweimal siebenmal gie[ßt du] Wasser aus. ] verbrennst du. [S]obald [du] das Wasser [ …
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Vs. I bricht ab
Vs. II
1’-3’
Rs. III
zu fragmentarisch für eine Übersetzung verloren
Rs. IV
1’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
2’
[Wort]laut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei.
3’ 4’
[Ritualanwei]sung dafür: Du nimmst einen ungebrannten Topf vom Töpfer. Bitumen (und) (…-)Öl träufelst du hinein (und) stellst (ihn) vor ∞ama· hin. Ein Räuchergefäß mit Wacholder stellst du hin. Du libierst erstklassiges Bier. Zwei Bilder aus Zedernholz, zwei Bilder aus Tamarisken[holz], [zwei Bilder aus Te]ig, zwei Bilder aus Lehm, zwei Bilder aus Talg, zwei Bilder aus Wachs, zwei Bilder aus Bi[tumen], [zwei Bilder aus Tres]ter (fertigst du an). Die Beschwörung „Sie ist böse, die He[x]e“ rezitierst du. [Sobald du rezitiert ha]st, wirfst du diese Bilder in den Topf. [Mit einem] ∂ru-Holz-[Zweig] rührst du sie kräftig durch. Wo immer du rezitierst, zerbrichst du [(ihr) Gen]ick, zerreißt ihren Körper, reißt ihr [ … ] aus. „Meine Zauberin, meine Schadenzauberin, euer Herz beruhige ich mit Wasser!“ [sagst du.] (Dabei) wirfst du (einen Teil der Ritualrückstände) [in den Flu]ß. Die Beschwörung „Der Berg möge euch bedecken!“ rezitierst du. (Dabei) beerdigst du [ … ] entweder unter (wörtlich: in) der Schilfmatte (eines Wäschers) oder in einer Toilette.
5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’-15’ 16’-17’
[Beschwörung: „Den F]eind verbrenne ich, den Feind hebe [ich hoch], [den Feind] lasse ich fa[llen, übergebe (ihn so) dem Gibil]! … Rs. IV bricht ab
Bemerkungen: I 4’: 5’:
Die Lesung der Zeichen nach ana IGI bleibt unsicher. Man erwartete eher ∞ama· an dieser Stelle (vgl. I 7’!). Tatsächlich lassen sich die Spuren nach AN gut mit einer Lesung UTU vereinbaren; doch dann bleibt die Lesung der verbleibenden Zeichenreste unklar. Zu Beginn vielleicht talam]-mi-ma „du umgibst“.
45
8’: 9’: IV 4’: 7’: 9’:
11’-12’: 12’-13’:
14’-17’:
14)
Vgl. VAT 10609+ (hier Nr. 11) r. Kol. 18’f., 21’f. Dementsprechend ist das Ende der Zeile vielleicht dSiris ina imn¬·u zu ergänzen. Lies womöglich «DÙ»!-[u·] „fertigst du an“. Oder lies Ì.«øAB» „ranziges Öl“? Man erwartet, daß die Figuren der Übeltäter im so präparierten Topf verbrannt werden; doch wird ein Verbrennungsritus im folgenden jedenfalls explizit nicht erwähnt. Ich kann die Beschwörung lemnat ka··®ptu (oder lemn®t ka··®pti?) anderweitig nicht belegen. Die Ergänzungen versuchen, den verbliebenen Spuren einen Sinn abzugewinnen, bleiben jedoch äußerst unsicher, zumal die Verwendung von dekû im vorliegenden Kontext ohne Parallelen ist. Wir nehmen an, daß „aufstehen lassen“ hier im Sinne von „durcheinanderbringen“, „kräftig durchrühren“ zu verstehen ist, bedeutet doch dekû auch im allgemeinen „in Bewegung setzen“. In Anlehnung an Maqlû Ritualtafel 181 erwartete man freilich eher ein Verbum in der Bedeutung „schlagen“. Doch kann man vorliegende Form kaum zu dâku stellen; zudem erwartete man im vorliegenden Kontext eher kar®tu oder ma¿®◊u. In der folgenden Beschwörung scheint dekû in der Bedeutung „hochheben“ verwendet zu werden (15’); doch ist es eher unwahrscheinlich, daß sich dieser Text unmittelbar auf das vorausgehende Ritual bezieht. Ich kann die Beschwörung ∂pi·t¬ muppi·t¬ (oder: mu·t∂pi·t¬?) libbakunu ina mê un®¿ anderweitig nicht belegen. Die Beschwörung begleitet offensichtlich die Entsorgung von Ritualrückständen im Fluß. Da ein weiterer Entsorgungsritus folgt, kann es sich hierbei nicht um alle Substitute und ihre Überreste handeln. Ebenso wie die vorausgehende Beschwörung nimmt auch der Text von ·adû lit∂ºkun‚·i unmittelbar Bezug auf die Ritualhandlung, die ein Vergraben der Substitute vorsieht. Die Rohrmatte des Wäschers begegnet in vergleichbarem Kontext – jedoch in umgekehrter Perspektive – auch in Maqlû IV 37: ◊alm¬ja ina burê ·a a·l®ki b‚ra taptâ taqbir® „Mich darstellende Figuren habt ihr beerdigt, indem ihr in der Rohrmatte eines Wäschers ein Loch geöffnet habt.“ Der Sinn dieser Handlung liegt wohl darin, daß das Substitut dauerhaft in der Erde unmittelbar unter einer Rohrmatte deponiert wird, die dem Wäscher als Fläche zum Rubbeln und Pressen der nassen Schmutzwäsche dient. Auf diese Weise sickert das schmutzige Waschwasser stetig auf die Figuren. Bei der Deponierung der Figuren im b¬t musâti, dem „Haus des Dreckwassers“, also eines Aborts und Waschraums, dürfte es nicht bei der Verunreinigung mit Schmutzwasser geblieben sein. Die Phrase ·adû lit∂ºkun‚·i ist aus der Maqlû-Beschwörung ·adû liktumkun‚·i bekannt (V 156ff.), hier ist offenbar eine Variante zu dieser Beschwörung gemeint, die in CTN 4, 92+ Vs. II’ 36-38 bezeugt ist: 36 ÉN KUR-ú li-te-eº-ku-nu-«·i! li»lik-tùm-ku-nu-·[i] 37 «KUR-ú» lik-la-ku-nu-·i 38 [KUR]-«ú dan»-nu i-rat-«ku»-[n]u «li»!-né-eº 39 [ina] «SU-ia» lu tap-«pa†»-†a-«ra»-ma CTN 4, 92+ (vgl. hier Anm. 32) bietet Beschwörungen aus Maqlû V, VI, VII und VIII, die allerdings in anderer Reihenfolge angeordnet sind. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten, vgl. hier die Bemerkungen zu VAT 13641 Vs. 10’ff. (Nr. 14).
VAT 13641 (Kopie: S. 156)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: Ass ..... ct; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes, teils rötlich gefärbtes, verzogenes Fragment, 90 ≈ 103 ≈ 24 mm; Schrift nur auf der Rs. erhalten. Ein kleines Fragment in der Schachtel läßt sich nicht an das Hauptfragment anschließen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch HKL II 54. Nachgewiesene Duplikate: Rs. 10’-13’ // VAT 13619 (hier Nr. 34) Vs. 1-4 // A 2720 + 3022 Vs. 25-32 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195) // unpubl. K 8107 Vs. 1-7 // STT 256 Rs. 41-44 (koll.) Rs. 10’-11’ // VAT 13640 (hier Nr. 13) Rs. IV 14’-17’ Rs. 10’ // PBS 10/2, 18 Rs. 42’ (Stichzeile, Foto koll.) Rs. 15’-16’ Vgl. VAT 13619 Vs. 6ff. (hier Nr. 34), K 8107 Vs. 9ff. Transliteration: Rs.
1’ 2’ 3’
[x x] x [ [x] x [
[
] (?)
[KA].INIM.M[A(?)
46
4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
«ÉN» an-«ni»-t[ú] x-[·u] «∞ID»-[nu [(x)] x ti-nu-«ra»? tara-kás NÍG.[N]A ·[imLI GIN-an(?) «ZÌ» GÚ.NÍG.ø[A]R.RA x x «DUB?-ma?» GÚ.[ [(x) ·]ap?-li [◊]u-ba-ti x x [ [N]U ka·-·[á-p]i «ù NU ka·-·ap»-t[i ]x[ [t]a-za-qáp x x x ka·-·ap-[ti? ]xa[
10’ 11’ 12’ 13’
[É]N k ú r - k ú r b [ í ] l nak-ra a-«qal-lu nak»-ra a-da-ku k ú r - k ú [ r i n - a k ] k [ ú ] r - k ú r « · u b » - b a «nak-ra ú-·am-qat ana dMIN» a-paq-qid d g i b [ i l 6 · u b - b a - b i ] u 4 z i - k u 5 - r u - d a - « m u » u4-mu MIN-«e» ana MIN-·ú ú-tar-ri z i - k u 5 - r u - d [ a - a n g u r - r a ] i n i m d e n - k i ina «a-mat d»é-a u dAMAR.UTU tu6 én dasal-l[ú-¿i]
14’
KA.INIM.MA U∞11.BÚR.«RU.DA.KAM»
15’ 16’
[D]Ù.DÙ.BI 2 NU «Ì.UDU 2» NU DUø.LÀL ·[á] ka·-·á-pi u munus«U∞11.ZU» DÙ-u· [M]U.«NE.NE» i[na MA∞.SÌ]L 150-·ú-n[u] S[AR]-«ár» [ana] «IGI dUTU ta»-dan-·ú-nu-ti
17’ 18’
[
] x [x] x x x [
] x «nu» tu·-ken
unklare Spuren Ende der Rs.
o. Rd.
1 2
[ [
] x x [ni]s?-¿u? ma¿-ru-u ]x
]x[
o. Rd. bricht ab
Übersetzung: Rs.
1’-3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Die[se Beschwö]rung re[zitierst du …]mal. [ [ … ], den Ofen arrangierst du. Ein Räu[cher]gefäß mit W[acholder stellst du hin ki··∂nu-Mehl streust du … [ … [ [Das Bi]ld des He[xer]s und das Bild der He[xe richtest [d]u auf. … der Hex[e
…
10’ 11’ 12’ 13’
Beschwörung: „Den Feind verbrenne ich, den Feind hebe ich hoch, den Feind lasse ich fallen, übergebe (ihn so) dem Gibil! Den Tag meiner Lebensabschneidung verwandle ich in (den Tag) seiner Lebensabschneidung – auf den Befehl des Ea und des Marduk hin!“
14’
Wortlaut (der Beschwörung) zur Lösung von Hexerei.
15’
[Ritu]alanweisung dafür: Du fertigst zwei Bilder aus T[al]g (und) zwei Bilder aus Wachs, (Bilder) des Hexers und der Hexe, an. Ihre [Na]men sch[reib]st du jeweils a[uf] ih[re] linke [Schul]ter. Vor ∞ama· richtest du sie.
16’ 17’ 18’
[
…
]
…
[
…
] … wirfst du dich nieder.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Ende der Rs.
o. Rd.
19’ 20’
[
…
] Erster [Aus]zug.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung o. Rd. bricht ab
Bemerkungen: Rs. 3’:
Man erwartet vor der folgenden Ritualanweisung eine Rubrik. Der hier fragend ergänzte Paragraphenstrich ist auf der Tafel jedoch nicht mehr erkennbar.
47
4’-9’: 10’-13’:
16’:
15)
Der gesamte Abschnitt ist nicht leicht zu lesen und wird nach der Identifikation eines Duplikats revidiert werden müssen. Die Rekonstruktion des Beschwörungstextes wird erst durch die Duplikate möglich, die darüber hinaus zeigen, daß unsere Tafel nicht ganz frei von Fehlern ist: Die Unform a-da-ku wird durch das in K 8107 Vs. 2 erhaltene a-da-ki geklärt. Das kaum lesbare ú-·am-qat findet in VAT 13619 Vs. 2 (ú-·am-«qat») Bestätigung. u4-mu MIN-e wird – neben dem sumerischen Wortlaut unserer Tafel – durch die Variante [ … ZI.KU5.RU.DA]-e-a in K 8107 Vs. 6 eindeutig als ‚m zikurudêja geklärt. Unsere Unform ú-tar-ri wird ibid. logographisch GUR geschrieben und meint also ut®r. In A 2720+ Vs. 30 wird man daher ú-ta-a[r] ergänzen. Der Fehler hier läßt sich vielleicht als ú-tar‹a›r erklären. Für eine synoptische Darbietung aller Mss. muß auf WcC verwiesen werden. Die Lesung wird durch VAT 13619 Vs. 8 und K 8107 Vs. 8 gesichert. Allerdings bieten diese Mss. weit ausführlichere Ritualanweisungen, die sich jedoch untereinander nicht einfach duplizieren (vgl. Nr. 34 zu VAT 13619).
VAT 13645, 1 + 13692 (Kopie: S. 157-161)
u·burruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraune Tafel, 169 ≈ 112 ≈ 21 mm. In der Schachtel VAT 13645 befinden sich fünf weitere Fragmente, von denen vier zum Hauptfragment gehören könnten (s. die folgenden Nr.); physische Joins sind ausgeschlossen. In der Schachtel von VAT 13692 befindet sich ein weiteres Fragment, das sich mit Punktkontakt rechts außen an Vs. II anschließen läßt und hier mitkopiert wurde. Rs. III und insbesondere Rs. IV sind über weite Strecken stark abgerieben; wo die Lesungen nicht durch Duplikate gesichert sind, kann die Kopie nur vorläufigen Charakter haben. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Vgl. W.R. Mayer, UFBG 415, 417 (∞ama· 43, 53), M.-J. Seux, HPDBA 392-394 (Üs. von IV R2 17 Rs. 8-30). Zu den Duplikaten zu KAR 80 siehe T. Abusch, MesWi 312a mit Verweisen; vgl. auch HKL II 228 (dort zitierte 79-7-8, 33, 1904-10-9, 106+, 1904-10-9, 108, K 6032+, K 9377 sind nur für das bilingue ∞ama·-Gebet auf IV R2 17 relevant [koll.]). Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 26’-43’ // VAT 8276 (KAR 80, hier Nr. 8) Rs. 25-37 // unpubl. K 431+(+) Vs. II 2’-18’ (vgl. zu Nr. 8) Vs. I 29’-43’ // Bu 88-5-12, 95 = BM 78240 Rs. 1’-18’ (vgl. zu Nr. 8) Vs. II 33’-III 8 // IV R2 17 Rs. 8-30 (koll.) Rs. III 1-8 // unpubl. Ki 1904-10-9, 108 Rs. 1’-8’ Rs. III 39-43 // VAT 14194 (hier Nr. 20) Vs. 1’-5’ Transliteration: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’
[ ] «a?-pal?-là¿»? x x [ [ da]n?-nu ·á te-«né»-·e-ti [ [·a qib¬ssu mamma NU KÚ]R-rù an-na-·ú mam-ma N[U BAL-u] [ ] x ni a· d·á-ma· ina x [ [ ] x lik-r[u-bu-k]a [ ]-ia [ na-·]á-ku [ ]x[ ] x x [(x) x-a]z-ma [a-a-·i(?) NÍG.AK.A.ME∞] øUL.M[E∞ U]∞11 U∞11 U∞11 NU D[U10.GA D]Ù-·á [NU.ME∞-ia lu ·á I]M lu ·á NÍG.SILA11.GÁ lu ·á Ì.UDU «lu» ·á DUø.LÀL [ ] x lu e-pu-u· lu ú-·e-pi· UR.GI7 lu ú-·á-kil [ ] x «ana ÍD» lu ∞UB-di ina KI-tim lu iq-bir [ ] x x [i]na I.DIB lu it-mir ina É.G[A]R8 lu ip-¿e [ i]s-¿u-ra ú-·á-as-¿i-ra lu lúU∞11.ZU [lu munusU∞11.ZU lu NITA] «lu MUNUS» lu lúÚ∞ lu [l]úTI ep-·e-te-·ú [ ] «ana mu¿»-¿i-·ú u «la-ni»-·ú «lil-li-ku» [ina qí-bit DINGIR-ti-k]a GAL-ti ·á NU KÚR-rù u an-ni-ka k[i-ni] [·á NU BAL-u] «a»-a-·i lu DU8.ME∞-ni a-a-·i «lu» [BÚR-ni(?)] [x x x] x ina KÙ.BABBAR KÙ.SI22 lu-bi-i[b] [x x x] x lu-u·-ta¿-¿a-an UD.DA-k[a] [bu-ul-li]-†[a]n-ni-ma dà-lí-lí-ka lud-lu[l]
22’
[KA.INIM.MA U]∞11.BÚR.RU.DA.KAM
48
23’ 24’ 25’
[KÉ∞(?) ana IGI] «d»UTU tara-kás uduSÍSKUR BAL-qí 2 NU «NÍG».S[ILA11.GÁ] [2 NU Ì.UDU 2] «NU DUø».∞E.GI∞.Ì 2 NU ESIR 2 NU IM 2 N[U DUø.LÀL] [x x x] x A.ME∞ ina mu¿-¿i i-ra-muk-ma ki·-«pi pa-á·-ru»
26’ 27’ 28’ 29’ 30’ 31’ 32’ 33’ 34’ 35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’
[ÉN dUT]U NU.ME∞ an-nu-«ti» ·á lúU∞11.ZU-M[U] «u» munusU∞11.ZU-«MU» [·á a-a-·i] i-te-né-pu-·ú-nin-ni at-ta «DI».KU5 ZU-·ú-nu-ti-ma [ana-ku NU Z]U-·[ú-nu]-«ti» ·a «UZU.ME∞-MU» ú-za-«qí»-tú SAG.KI.ME∞-MU [ú-◊]ab-bi-tú «SA».M[E∞-MU ik-s]u-u pit-ri-ia ú-tab-bi-ku «ÁII»-MU u◊-◊[i-lu ni-i· ∞À-M]U i◊-ba-tú Úø-MU ub-bi-lu [man-g]u lu-uº-tú [UGU UZU.ME∞]-MU it-bu-ku [NINDA].M[E]∞ ka[·-·á-pu-t]i GU7-nin-ni [A.M]E∞ ka[·-·á-pu]-«ti» NAG-nin-ni [rim]-«ki» l[u]-º[u-t]e TU5-nin-ni [nap-·al-ti] «Ú».M[E]∞ øUL.«ME∞» ∞É∞-nin-ni [qí-bit pi]-«ia i◊-ba-tú» INIM.GAR.ME∞-MU ú-lam-mì-nu [GÚ.SI]G4-MU ik-pu-pu!(mu) GABA id-i-pu ·i-da-«a¿ IGI-MU» [it-b]a-lu bu-un-na-ni-iá KÚR-rù lip-ti-ia ú-d[a-ºi-mu] [¿a-si-si-i]a i◊-b[a-t]ú di-ig-li-ia ú-·am-[†u-u] [ME.LÁM-MU i]·-[du]-«du» dUTU ina IGI-ka a-qal-lu-·ú-nu-«ti» [upa††ar nap¿ar lem-né-t]i-·ú-nu ú-pa†-†ar ki-◊ir [libb¬·unu d∞ama· ina pîka dGI∞.BA]R tap-pu-ka li-tal-lal i-da-a-a
43’
[KA.INIM.MA U∞11.BÚR.R]U.DA.KAM ·á NU.ME∞ qa-le-«e»?
44’
[
]xxxx[
]x
Es fehlen drei Zeilen bis zum Kolumnenende
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[x x] x x x [ [x (x)] (x) x ·á ni x [ x [(x) is-¿]u-ra i-·e-º[a dé-a MAN ZU:A[B nap-·á-·á-a-te-·ú-nu [na·par®t∂·unu(?) (…)] rim-ki-·ú-«nu» ú di x [ KA.DAB.B[É.D]A «ZI».[KU5.RU.DA ana mu¿-¿i-·ú‹-nu› lil-l[i-ku øUL-·ú-nu ep-·e-te-[·ú-nu GIM gi·]-«par5»-ri lib-bal-«ki»-[it] li-bar-·ú-nu-ti x [x x] x x x «ÁII-a»-a x [(x)] ina di-ni-ka [(m)i-·a-r]u-tú lul-l[ik]
12’ 13’
«2 NU» DUø.LÀL D[Ù-u· x] x dugLA.øA.A[N] [ ]xx[ ]x[ ] x [(x)] etwa 7 Zeilen verloren
21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’
[x] x x [ «ú»-·e-p[i]-·á x x [ e-nen-na ina IGI-k[a] «ul»?-[ziz? di-ni «di»-ni E∞.BAR-«a-a» [purus lib-bal-kit-ma x x [ ar-kàt-«su-nu» x [ gi·-par5-ru x x [x] x [ a-a is!?(us)-«níq» x x x [ ana iá-a-·i ana x x x x [ ·a DINGIR-MU u «d15-MU» x [
31’ 32’
2 NU DUø.LÀL «DÙ-u·» x [ ] x [x (x)] ∞UB-di ina «IM» KÁ-·ú-«nu Ú∞-¿i» x x x x x [(x)]
33’
«ÉN» al-si-ka dUTU ina qé-reb AN-e K[Ù.ME∞]
49
34’ 35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’ 43’ 44’ 45’ Rs. III
ina GISSU gi·EREN ti-·ab-ma lu ·ak-«na» G[ÌR-ka] ina tu-«pat» ·[i]mLI ri-·u-ka KUR.ME[∞] «¿i-it-bu-◊u ¿a-bi-bu» ZÁLAG-ka nam-ru DÙ UN.ME∞ i-ber-ri sa-¿i-ip ·u-«u·»-kal-la-ka ‹pu¿ur m®t®ti› «dUTU mu»-de-e rag-gi-·ú-nu mu-¿al-liq rag-gi mu·-«te»-·ir NAM.BÚR.BI.ME∞ Á.ME∞ GISK[IM.ME∞] mu-pa-a·-[·]er MÁ∞.GE6.ME∞ pár-da-te mu-sal-lit «qé-e» [lum-ni] e-pi· U∞11 U∞11 U∞11 e-te-[◊]er I[GI-ka] ina «dnisaba» KÙ-ti NU.M[E]∞-·ú-nu a[b-ni] [·a ki]·-pu «e-pu-·ú» ik-pu-du [nullâti] [itgur libba·un‚-ma malû tu··®ti] [izizzam-ma d∞ama· n‚r il¬ rabûti]
1 2 3 4 5 6 7 8
[ina mu¿¿i b∂l ru¿êºa l‚talal an®ku] [il¬ b®n¬ja id®ja lizz¬z] [mu-us-s]u p[i-ia ·ut∂·ur® q®t®ja] «·u-te-·e-ra»-[am-ma b∂lu n‚r ki··at(i) d∞ama· dajj®nu] ‹U4› «ITI MU.AN.NA U4» 1[5.K]AM «U4» [3]0.[KAM lipa††ir‚ kipd¬ja] dé-a u das[a]l-lú-¿i «li»-[pa··ir‚ ki·p¬ja] «pu-u·-·er ki·»-[p]i-ia «pu»-†[ur iº]-«il»-[ti] bul-li†-†a-an-«ni-ma dà-lí-lí»-[ka lud-lul]
9 10
ina UGU NU «ZÌ.DA» x [x x] x [ «3»-·ú ∞ID-nu-ma ∞U«II»-[·ú? DI]B?-m[a U]R5.«GIM» [DU11].«GA»-[ma]
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
«ÉN al-si-ka dUTU» ina qé-reb AN-[e] K[Ù.ME∞] xxx[ ] x «·a» an x x x [ «·a» man-gu [lu-uº-tú] U∞11 U∞11 U∞11 «ú-mal»-[la-an-ni] x «tu» x [x] ·a LÚ.ME∞ «ú»?-x-(x-)[x] «ú-gar»-ra-«an»-ni ú-le-ºa-an-[ni] «ú»-lap-pi-tan-ni KA-MU u EME-MU i◊-«ba»-t[u] «at»-ma-a-a «ú»-ma†-«†u-ú» ZI.KUR5.DA-«a» «KA.DAB.BÉ».DA DÙ-·á KI DINGIR u d15 u L[Ú.ME∞] ú-ze-nu-«in-ni» [x(-x)]-x-«ia»? it-b[u?-ku?] «a»-·u-u[·-t]ú ¿at-tum! x [ x (x) «za»? ab ta x (x) x x [ «ak»?-mis-«ka» ina de-en kit-«ti» ·á «NU» [uttakkaru(?)] [ina] «nàr»-[b]i! ·á dDI∞ MAN ZU:AB NÍG.AK.A.[ME∞ ·á] [ABG]AL DI[NG]IR.«ME∞» d«AMAR».UTU «im»? ◊i nu da x [ «ki»?-i ga·-ru-t[i] lu-·ir munusU∞11.[ZU [m]e·-«re»-[t]i-ia ú-u[b]-«bi-ru» x [ DÙ-u·-ma u·-ziz ina qé-r[eb [ina] «qí»-bit EN EN.EN ·á [ [ m]u-«bal-li†» [
32
wohl 2 Zeilen verloren «ku? lu» [
2 NU IM ina «IGI dUTU GAR-an»-ma x [
33 34 35 36 37
[a]†-bu-u¿-·ú-nu-ti x x [ ep-·e-«ti»-·ú-nu ú x x «im» x [ x x-su-n[u] x ina x(.x).ME∞-ka x [ «A».ME∞ «∞UII-ka ina» mu¿-¿i-·[ú-nu tatabbak-ma k¬am taqabbi(?)]
38 39 40 41
[É]N dUTU ka·-·á-p[u] u «ka·»-[·]ap-tú NU Z[U a-ri-«¿i» NU ZU x x [ lú«KÉ∞»? NU ZU [ dUTU munusU∞ .ZU N[U? ZU? 11
50
42 43
lu-u SU.BIR4k[i-at «lu» gu-«ta»-[at Rs. III bricht ab
Rs. IV
siehe Bemerkungen
Übersetzung: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’
[ … ] fürchte ich … [ … ] [ … st]arker [ … ], der die Menschen [ … ], [dessen Befehl niemand umst]ößt, dessen Zusage niemand änd[ert], [ … ] …, ∞ama·, … [ … ], [ … ] mögen dich an[be]ten, [ … ] meines [ … ], [ … he]be ich hoch, [ … ] … und führte [gegen mich] böse [Machenschaften, He]xereien, Zaubereien, gar nicht g[ute] magische Manipulationen [durch], [Bilder von mir aus L]ehm oder aus Teig oder aus Talg oder aus Wachs [ … ] hat er wahrlich angefertigt (oder) anfertigen lassen, hat (sie) wahrlich einem Hund zu fressen gegeben, [hat (sie) wahrlich … ], hat (sie) wahrlich in den Fluß geworfen, hat (sie) wahrlich in der Erde begraben, [hat (sie) wahrlich … ], hat (sie) wahrlich unter der Türschwelle vergraben, hat (sie) wahrlich in einer Hauswand eingeschlossen, [ … um]gab mich (mit Hexereien), ließ mich (damit) umgeben – sei es ein Hexer [oder eine Hexe, ein Mann] oder eine F[rau], ein Toter oder ein Lebender: seine Machenschaften [ … ] sollen zu seinem eigenen Haupt und zu seinem eigenen Leib ge[hen]! [Durch den Befehl dein]er großen [Göttlichkeit], der unumstößlich ist, und deine fe[ste] Zusage, [die nicht geändert wird], mögen sie für mich getilgt sein, mögen sie von mir [gelöst sein]. [ … ] durch Silber (und) Gold möge ich rein wer[den], [ … ] möge ich mich an dein[er] Hitze wärmen. [Erhal]te mich am Leben, dann will ich dein Lob sing[en]!“
22’
[Wortlaut (der Beschwörung)] zur Lösung von [He]xerei.
23’ 24’ 25’
[Das Ritualarrangement] rüstest du [vor] ∞ama· zu. Zwei Bilder aus T[eig], [zwei Bilder aus Talg, zwei] Bilder aus Trester, zwei Bilder aus Bitumen, zwei Bilder aus Lehm, zwei Bi[lder aus Wachs] [ … ] … . Er wäscht sich mit Wasser darüber, dann werden die Hexereien gelöst sein.
26’ 27’ 28’ 29’ 30’ 31’ 32’ 33’ 34’ 35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’
[Beschwörung: „∞am]a·, diese Bilder mein[es] Hexers und meiner Hexe, [die] immer wieder [gegen mich] hexen, – du, o Richter, kennst sie, [ich aber ke]nne s[ie] nicht –, die mir in mein Fleisch stachen, meine Schläfen [pack]ten, [meine] Sehnen [ban]den, mein … hinschütteten, meine [Arm]e lähm[ten, mein]e [Libido] packten, meinen Speichel austrockneten, [Steif]heit und Fäulnis [über] meinem [Körper] ausgossen, mich be[hextes Bro]t essen ließen, mich be[hextes Wass]er trinken ließen, mich mit sch[mutzig]em [Waschwass]er wuschen, mich [mit einer Salbe] aus übelbringenden Kräutern salbten, die [Sprechfähigkeit] meines [Mundes] packten, mich verleumdeten, meine [Wirbelsä]ule krümmten, (meine) Brust preßten, das gesunde Aussehen meines Gesichts wegnahmen, meine Gesichtszüge (zum Schlechten) veränderten, mich umhertasten ließen, [mei]ne [Hörfähigkeit] pa[ckt]en, meine Sehkraft vermind[erten], [(und) meine strahlende Gesundheit] fort[schle]ppten, ∞ama·, sie verbrenne ich vor dir! [Ich löse alle] ihre [Bosheit]en, ich löse den Knoten, [der auf ihren Wunsch zurückgeht. ∞ama·, auf deine Weisung hin möge Gi]ra, dein Begleiter, an meiner Seite hängen!“
43’
[Wortlaut (der Beschwörung) zur Lö]sung [von Hexerei] (zum Ritual) des Verbrennens von Bildern.
44’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Es fehlen drei Zeilen bis zum Kolumnenende
51
Vs. II
1’-2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[(…)] erstrebte, such[te Ea, der König des unterirdischen Oze[ans, ihre Salben, [ihre Botschaften (…)], ihr Dreckwasser, … [ Mundlä[hmu]ng, L[ebensabschneidung, sollen zu ihn‹en› (zurück)ge[hen, Ihr Böses, (nämlich) [ihre] Machenschaften, möge [wie eine Fal]le über (sie) kom[men], möge sie fangen! [ … ] … […] Durch deinen Rechtsspruch möge ich [Gerechtig]keit erlan[gen]!“ Zwei Bilder aus Wachs fertig[st du an.] … Flasch[e] zu fragmentarisch für eine Übersetzung etwa 7 Zeilen verloren
Rs. III
21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’
anfe[rt]igen ließ, [ habe ich jetzt vor d[ir] auf[gestellt Gewähre mir ein Urteil, [triff] meine Entscheidung! [ möge sich umwenden und … [ ihre Rückseite [ Falle … [ soll sich nicht nähern … [ zu mir, zu … [ meines Gottes und meiner Göttin [ …
31’ 32’
Du fertigst zwei Bilder aus Wachs an. [ … wirfst du. Mit Lehm verschließt du ihre Öffnung
33’ 34’ 35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’ 43’ 44’ 45’
Beschwörung: „Ich rufe dich, ∞ama·, inmitten des r[einen] Himmels! Setze dich nieder im Schatten der Zeder, [deine] F[üße] mögen lagern auf einem Fußschemel aus Wacholder. Die Länd[er] jubeln dir zu, fröhliches Stimmengewirr schwillt an. Nach deinem glänzenden Licht hungert es alle Menschen, dein Netz bedeckt ‹die Gesamtheit der Länder›. ∞ama·, der du ihr Böses kennst, der du das Böse vernichtest, der du die (Gründe für) Löserituale, die Anzeichen (und) Vor[zeichen] in Ordnung bringst, schreckenerregende Träume löst, den Faden [des Bösen] zerschneidest: Denjenigen, der Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen durchführte, habe ich nun v[or dir ge]zeichnet, aus (Mehl,) der reinen Nisaba(,) ha[be ich] ihre Bilder [geformt]. [Diejenigen, die (gegen mich)] Hexereien durchführten, [Niederträchtiges] (gegen mich) planten, [ihr Herz ist verquer, angefüllt sind sie mit bösartigem Gerede]! [Tritt zu mir hin, ∞ama·, Licht der großen Götter],
1 2 3 4 5 6 7 8
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
].“ ] … […] … [(…)]
[freudig möge ich über den Verursacher der gegen mich gerichteten Zaubereien triumphieren], [mein Gott, der mich erschaffen hat, möge mir zur Seite stehen]! [Gewasch]en ist [mein] Mu[nd, meine Hände sind in Ordnung gebracht], leite mich recht, [o Herr, Licht der Gesamtheit, Richter ∞ama·]! ‹Der Tag›, der Monat, das Jahr, der 1[5]. (und) der 3[0]. Tag (des Monats) [mögen die gegen mich gerichteten Pläne lösen], Ea und As[a]llu¿i mögen [die gegen mich gerichteten Hexereien lösen]! L[ö]se die gegen mich gerichteten He[xe]reien, ver[gib meine Sch]u[ld], Erhalte mich am Leben, dann [will ich dein] L[o]b [singen]!“
9 10
Über einem Bild aus Mehl … [ rezitierst du dreimal. Du [ergreifs]t [seine] Hände un[d sprichs]t [fo]lgendermaßen:
11 12
Beschwörung: „Ich rufe dich, ∞ama·, inmitten des reinen Himmels! … [ … ] … [ … ],
52
13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
(diejenige,) die [mich] mit Steifheit (und) Fäulnis, mit Hexereien, Zaubereien (und) magischen Manipulationen an[füllte], … [ … ] der Menschen … [ … ], mich befehdete, [mich] beschmutzte, mich angriff, meinen Mund und meine Zunge packt[e], meine Sprechfähigkeit einschränkte, Lebensabschneidung, Mundlähmung gegen mich durchführte, m[ich] bei Gott und Göttin und bei den Me[nschen] verhaßt machte, [mein]e [ … ] hin[schüttete], Trübsal, Angst, … [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Ich bin vor dir niedergekniet. Durch einen gerechten Rechtsspruch, der nicht [geändert wird], [durch] die Großtaten des Ea, des Königs des unterirdischen Ozeans, (durch) die Zauberkün[ste] [des Weis]en der G[öt]ter, Marduk, … [ … ] möge ich wie die Starken in Ordnung kommen. Meine He[xe, die … ] meine [G]lieder ums[p]annte, [ … ] habe ich angefertigt und (vor dir) aufgestellt. Inmitt[en von … ]. [Auf] den Befehl des Herrn der Herren hin, der [ … ], [ … , d]er [ … ] am Leben erhält, [ wohl 2 Zeilen verloren
32
… [
…
].“
33 34 35 36 37
Zwei Bilder aus Lehm legst du vor ∞ama· hin und [ „[Ich] habe sie geschlachtet, … [ ihre Taten … [ ihre … [ … ] durch deine … [ Das (Wasch)wasser deiner Hände [schüttest du] über ihn[en aus und sprichst folgendermaßen]:
38 39 40 41 42 43
[Be]schwörung: „∞ama·, den Hexe[r] und die He[x]e ke[nne ich] nicht, [ meinen Vernichter kenne ich nicht, [ meinen Knotenknüpfer kenne ich nicht, [ ∞ama·, meine Hexe [kenne ich] n[icht, sei es eine Subar[äerin, sei es eine Gutäer[in, Rs. III bricht ab
Rs. IV
siehe Bemerkungen
Bemerkungen: I 19’: 20’: 23’: 25’: 26’ff.: 34’: 41’f.: 43’: II 5’: 6’: 9’:
Am Anfang ist vielleicht nur an®k‚-ma o.ä. zu ergänzen. Die Zeile nimmt auf einen abschließenden Reinigungsritus Bezug, bei dem der Patient auf Gold oder Silber schaut (vgl. unten zu Nr. 35, VAT 11239: 2’). Am Anfang könnte ein adverbialer Ausdruck gestanden haben, etwa ‚mi·amma „Tag für Tag“ o.ä. Statt riksa ist womöglich pa†¬ra „Tragealtärchen“ zu ergänzen. Lies zu Beginn vielleicht [ta-sad-di-r]a „stellst du in einer Reihe auf“? Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Die Zeile fehlt im Duplikat, vgl. aber Maqlû I 105: rimk¬ luº‚ti urammik‚ºinni. Das Duplikat bietet ki◊ir qib¬t libb¬·unu, wofür hier nicht genügend Raum ist. Eine Lesung qa-li-«i» läßt sich nicht ganz ausschließen. Zum Ergänzungsvorschlag vgl. BAM 214 Rs. V 10’, VAT 13711 (hier Nr. 32) Rs. 7. Man erwartet nach rimk¬·unu einen weiteren entsprechenden Begriff mit -·unu. Die erhaltenen Zeichen lassen freilich eher an eine Verbalform denken. Eine überzeugende Ergänzung entgeht mir. Nach Parallelen erwartet man am Zeilenende libbalkit‚·un‚ti „(ihre Hexereien) mögen über sie kommen“, vgl. etwa K 3360+ Rs. 26’f. // K 2585(+) Vs. 12’f. // UET 7, 19 Rs. 3f.: ki·p¬·unu ru¿û·unu rusû·unu lemn‚ti l® †®b‚ti libbalkit‚·un‚ti, weiterhin: K 3360+ Rs. 43’f. // PBS 1/2, 133 Rs. 11’f. // K 2585(+) Rs. 11f. // PBS 10/2, 18 Rs. 11’-13’: ki·p¬·unu ina ·apl¬ka k¬ma gi·parri libbalkit(‚)[·un‚ti] (ana) ·â·unu lib®r‚·un‚ti (W.G. Lambert, AfO 18 [1957-58] 293: 56f., 294: 73f. [ohne UET-Text, K 3360+ zwischenzeitlich um K 9149 und K 14734 vermehrt, Neukopie des Verf. liegt vor], Neubearbeitung für WcC vorbereitet). Für weitere Parallelen sei auf CAD N I 15a verwiesen. Die Schreibung von gi·parru mit par5
53
33’ff.: 37’: 38’: 39’f.: III 5-8:
5: 10: 12:
13: 14: 22: 24: 25: 27: 32: 34: 40: IV:
16)
begegnet auch in Vs. II 27’ unseres Textes. Die singularischen Formen libbalki[t] und lib®r·un‚ti mögen durch das singularische lumun·unu bedingt sein, dem ep·∂t∂·unu als erklärende Apposition folgt. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. Zur Emendation vgl. das Duplikat. Statt rag-gi-·u-nu bietet das Duplikat rik-si-·ú-nu: „der du ihre Ritualzurüstungen kennst“. Letzteres ist gewiß zu bevorzugen. Der Fehler in unserem Ms. ist durch folgendes mu¿alliq raggi bedingt. Das Duplikat weicht von unserem Text leicht ab: mupa··er namburbê id®ti itt®ti lemn‚ti ·un®ti pard®ti l® †®b®ti. Die Rekonstruktion des Gebetsschlusses wird erst durch unser Ms. möglich, das freilich zu Beginn der Rs. nicht überall leicht zu lesen ist und offenbar auch hier wieder Fehler enthält. Die plausiblen Ergänzungsvorschläge in HPDBA bewähren sich leider nicht. IV R2 17 Rs. 27 bietet: «U4 ITI» MU U4 [1?.KAM*] «U4 15».[KAM* U4] «30.KAM* DU8.ME∞» kip-«di»-[ia]. In Ki 1904-10-9, 108 Rs. 5’ ist nur das Zeilenende erhalten: [ … ] «U4» 30.KÁM DU8.ME∞ kip-di-ia. Statt ∞U«II»-[·ú? DI]B?-m[a] könnte man auch ∞U«II»-[·ú? Í]L?-m[a] „er erhebt seine Hände“ ergänzen. Ist hier etwa schon die Selbsteinführung des Beters zu rekonstruieren? Dann könnte man in der zweiten Zeilenhälfte etwa lesen: [an®ku annanna m®r annanna] ·a DINGIR-·ú «NENNI d15»-[·ú annann¬tu]. Sachlich erwartete man freilich eher die Einführung des Ersatzbildes. Zur Ergänzung der Verbalform vgl. die in CAD M I 211a s.v. mangu gebotenen Belege. Nach tu ist wohl ø[UL] oder «ù» zu lesen. Der Anfang der Verbalform ist vielleicht «ú»-·[a]m-[…] zu rekonstruieren. Man könnte an Formen wie u·am¿iranni oder u·am†û denken. Die Lesung am Zeilenanfang bleibt unsicher. Ist etwa ak-mis ‹IGI›-ka zu lesen? Vgl. aber aktamsakka in K 6034: 4’ (∞RT pl. IX, dazu W.R. Mayer, UFBG 141). Am Ende könnte statt uttakkaru auch innennû zu ergänzen sein. Etwa li!??-◊i NU †a-b[u? Der Zeilenanfang bleibt schwierig und fügt sich in der Form, wie er oben versuchsweise rekonstruiert wurde, nicht gut in die Phraseologie der Gebetssprache ein. Am Ende der vorausgehenden Zeile ist wohl „ihr Bild“ o.ä. zu ergänzen. Lies vielleicht lu!(ku)-úb!(lu)-[lu†]? Auf a†bu¿·un‚ti folgt vielleicht eine weitere Verbalform der 1. Sg., die mit ab/p- oder at/†- beginnt. Für k®◊ir¬ erwartete man eher lúKA.KÉ∞; eben diese Schreibung scheint das Duplikat zu bieten, doch bleibt die Lesung auch dort unsicher. Der Text der gesamten Kolumne ist stark abgerieben, so daß die Kopie nur vorläufigen Charakter besitzt. Rs. IV 1-5 enthielten wohl eine Ritualanweisung, während in 6-15 wiederum eine Beschwörung gegen Hexerei folgt (vgl. «e»-[pi]-«·i»ia5 u e-pi·-ti-ia5 in Rs. IV 12). Die folgende Ritualanweisung beschränkt sich auf zwei Zeilen (Rs. IV 16-17), worauf wieder eine Beschwörung folgt, die in Rs. IV 21 vollständig abbricht.
VAT 13645, 2 (Kopie: S. 162)
Fragment
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Kleines, hellbraunes Fragment, 45 ≈ 32 ≈ 11 mm, womöglich indirekt zu VAT 13645, 1+ gehörig (vgl. Nr. 15). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
] x «ku ma» x [ ] ana a-a-·i [ ] x-·ú ZÚ.LUM.MA i-·á-¿[a†? Z]Ú.«LUM.MA» an-nu-u ·a x [ ] x GI∞IMMAR ·ú-nu(-)x [ GI]∞IMMAR x [ du]gBU[R.ZI.GAL(?)
]x[
54
Bemerkungen: 3’-4’:
17)
Womöglich sind in beiden Zeilen Formen von ·a¿®†u „abziehen“ zu ergänzen, vgl. die Belege in CAD S 376 s.v. sulupp‚ f). In 4’-6’ scheint jedenfalls eine kurze Anrufung gestanden zu haben, die sich auf die in 3’ vorgeschriebene Ritualhandlung bezieht.
VAT 13645, 3 (Kopie: S. 162)
Fragment
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Kleines, hellbraunes Fragment, 17 ≈ 15 ≈ 5 mm, womöglich indirekt zu VAT 13645, 1+ gehörig (vgl. Nr. 15). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’
]-«ka ·á NU» [
2’
] x ∞U.SAR x [
3’
]xxxx[
Bemerkungen: 1’: 2’:
18)
Lies [ … ina qib¬t¬]-«ka ·á NU» [uttakkaru … ] o.ä.? Offenbar handelt es sich um eine Ritualanweisung, die das Aufdrehen eines Palmbaststrickes anordnet (lies «i»-[pa··ar …?).
VAT 13645, 4 (Kopie: S. 162)
Fragment
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Kleines, hellbraunes Fragment, 9 ≈ 11 ≈ 5 mm, womöglich indirekt zu VAT 13645, 1+ gehörig (vgl. Nr. 15). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Nur Spuren erhalten.
19)
VAT 13645, 5 (Kopie: S. 162)
Fragment
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Kleines, hellbraunes Fragment, 7 ≈ 14 ≈ 4 mm, womöglich indirekt zu VAT 13645, 1+ gehörig (vgl. Nr. 15). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Nur Spuren erhalten.
20)
VAT 14194 (Kopie: S. 162)
u·burruda-Beschwörungsritual(e)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 45 ≈ 63 ≈ 19 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-5’ // VAT 13645, 1+ (hier Nr. 15) Rs. III 39-43
55
Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[ ] x N[U? ZU? lú? !? munus? « KA .KÉ∞ NU ZU» [ ]«KA.KÉ∞» [NU ZU(?)] dUTU lúU∞ .[Z]U mu[nusU]∞ .«ZU» [NU ZU(?) (…)] 11 11 lu SU.BIR4k[i]-«at lu» [ lu gu-ta-at lu x x x [ [l]u e-la-ma-at «lu» [nar?]-«·in»?-na-at? [ lu DUMU.MUNUS ·á!?(KUR) KUR!?(·á) ELAM.M[Aki]-«i»(?) lu lu-«lu»?-[ba-at(?)] «lu sa¿-¿i»-ru «lu sa-¿i»-ir-tú l[u dUTU ·á at-ta ti-d[u-u] «a»-n[a-ku-ma l® ¬dû] [·]a U∞11 «U∞11» U∞11 NÍG.A[K.A.ME∞ øUL.ME∞] x [x] x x x x Ende der Vs.
u. Rd.
1 2
[dUTU an-nu]-te ·ú-nu an-nu-te [N]U.ME∞-[·ú-nu] [ki-ma] ·ú-nu ‹NU› iz-za-«zu» N[U.ME∞]-·ú-nu n[a?-·âku? u. Rd. bricht ab
Rs.
1’-2’ 3’ 4’-7’ 8’
zu fragmentarisch für eine Transliteration
[KA.INIM.MA U∞11.B]ÚR.R[U.DA.KAM] zu fragmentarisch für eine Transliteration
[
U]GU-·[ú
Rs. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[ … kenne ich] ni[cht meinen Knotenknüpfer kenne ich nicht, meine Knotenknüpferin [kenne ich nicht], ∞ama·, meinen He[x]er (und) meine [He]xe [kenne ich nicht (…)], sei es eine Subaräerin, sei es eine [ sei es eine Gutäerin, sei es eine … [ [sei] es eine Elamierin, sei es eine [nar]·innu-Hexe, [ sei es eine Tochter des Landes Elam, sei es eine Lullu[bäerin], sei es ein s®¿iru-Zauberer, sei es eine s®¿ertu-Zauberin, sei [es ∞ama·, (diejenigen), die du kenn[st], i[ch aber nicht kenne], [di]e Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen (und) [böse] Mach[enschaften] zu fragmentarisch für eine Übersetzung Ende der Vs.
u. Rd.
1 2
[∞ama·, di]es sind sie, dies sind [ihre B]ilder! [Da] sie ‹nicht› anwesend sind, h[ebe] ich ihre B[ilder] em[por! u. Rd. bricht ab
Rs.
1’-2’ 3’ 4’-8’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[Wortlaut der Beschwörung zur Lö]sung [von Hexerei]. zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 7’: u. Rd.:
Oder lies besser DUMU.MUNUS KUR ·á-nim-ma (schlecht für m®ti ·an¬tim-ma)? Zur Formel vgl. etwa KAR 80 (hier Nr. 8) Rs. 11f.; weitere Belege gibt W.R. Mayer, UFBG 163. Es fehlen zwischen u. Rd. und Rs. allenfalls ein oder zwei Zeilen. Die auf der Rs. erhaltene Rubrik bezieht sich also sicher auf die vorliegende Beschwörung.
56
21)
VAT 9727 (Kopie: S. 163-167)
Beschwörungsritual vor Marduk
Fundnummer: Ass 1169; Fundort: hB4V, Graben 16; Archivzugehörigkeit: N 2: 8. Beschreibung: Nahezu vollständig erhaltene, hellbraune Tafel, 198 ≈ 112 ≈ 24 mm, beidseitig erhalten. Datierung: frühneuassyrisch oder spätmittelassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: KAR 26. E. Ebeling, ZDMG 69 (1915) 96-103 (vgl. B. Meissner, ibid. 412-414). W.R. Mayer, OrNS 68 (1999) 145-163 (mit allen Duplikaten), dort 145f. Verweise auf weitere Lit. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1-11 // AMT 96/7 Vs. 1-13 Vs. 1-15 // Rm 2, 171 Vs. 1-17 Vs. 40-55 // K 5937: 1’-19’ Vs. 53-Rs. 36 // K 3268 + 6033 + 8176 + Rm 85 + Th 1905-4-9, 117 Vs. 1’-Rs. 42 Rs. 16-26 // CTN 4, 186: 1’-18’ Rs. 27-37 // CTN 4, 180 Vs. I 1’-18’ Transliteration und Übersetzung: Siehe W.R. Mayer, art. cit. Bemerkungen: Vs. 1: 25: 27: 45:
48:
Rs. 5: 7: 10:
11: 21:
22: 24: 25: 26: 28:
Am Ende erscheint mir zu erwartendes ∞U GIDIM.MA möglich, wenn man Rasuren, Überschreibungen und Fehler in Vs. 1 in Rechnung stellt. Statt e·-·e-bu ist wohl besser zu erwartendes e·-·e-bu-*u* zu lesen (u über radiertem Zeichen – vielleicht zunächst angesetztes ú?). Wie schon von Mayer gesehen, kommt eine Lesung ta-nam!-[din] am Zeilenende nicht ohne Emendation aus. Daher vielleicht besser: ·á ◊e¿x-ra zu-um-ma-a DAM-ta GÁL-[·i] „die (Frauen), die kinderlos sind, – (für sie) ist ein Ehemann vorha[nden].“ Der Passus nach ana qí-bi-ti-k[u-nu] «at»-kal „auf eu[ren] Befehl habe ich mein Vertrauen gesetzt“ bleibt schwierig. Das erste Zeichen nach ti wirkt, als ob der Schreiber korrigiert hätte. Vielleicht ist ana leqê(TI) m[i]l!?-«ki»-ku-nu az-ziz-ma zu lesen: „ich bin hingetreten, um euren Ratschluß entgegenzunehmen“. Für den Ergänzungsvorschlag bei Mayer erscheint der Raum zu knapp. Auch kann das Zeichen vor der Abbruchkante kaum ir gelesen werden, sondern entspricht viel eher einem e. Die vermeintlichen Winkelhaken des BÚR sind nicht – wie zu erwarten – schräg hintereinander, sondern vielmehr direkt übereinander angeordnet, so daß man wohl «¿e»! lesen kann. Am wahrscheinlichsten ist m.E. daher insgesamt: na-si-¿u ki·-pi «ru!-¿e!-e» [ru-se]-«e» [up]-«·á»-·e-e. Spuren von EN sind vor [GA]L erhalten, ebenso am Ende Spuren von lu-·[á]-p[i]. Lies zu Beginn: [K]A.[I]N[I]M.«MA» D[I]B-ti DINGIR.ME∞. Mayers Lesung am Ende der Zeile scheint mir nicht ohne Emendation möglich: … È [ina mu]¿-¿i GAR-an!(ÉN) {x} (für È-[ak …] ist nicht genügend Raum). Der Fehler mag durch das zu Beginn der nächsten Zeile unmittelbar folgende ÉN provoziert worden sein. Alternativ könnte man eine Lesung … È [ina mu]¿-¿i-·á ÉN «∞ID»?? erwägen, wobei ina mu¿¿¬·a sich dann nur auf die zuvor genannte kippat ¿ur®◊i „Schleife aus Gold(draht)“ beziehen könnte: „ … fädelst du auf. [Üb]er ihr rezitierst du die Beschwörung.“ Eine solche Lösung ist sachlich jedoch kaum annehmbar: das Beschwörungs-Incipit wird erst in der folgenden Zeile zitiert, und die Verwendung der Beschwörung dort auch anderweitig festgelegt. Unklar bleibt freilich auch bei der emendierenden Lesung die Frage, worauf sich ina mu¿¿i beziehen soll. Mayer übersetzt daher fragend: „Du legst (die so gebildete Kette) darauf (d.h. auf die Figur?).“ Angesichts dessen wird eine etwas weitergehende Emendation plausibel, die eine Verwechslung der Zeichenfolge unterstellt: … È [ina mu]¿-¿i-·ú!(GAR) GAR!(·ú)-an {x} (oder am Ende besser: -«·ú»?) „… fädelst du auf. Du legst (die Kette) [au]f ihn (den urdimmu)“. Epigraphisch scheint mir am Zeilenende eine Lesung níg-ak-a bar-bar-r[e-e]· am wahrscheinlichsten. Das Suffix -e· könnte sich dann auf das pluralische Objekt beziehen: „vertreibe die Hexereien!“ Mayer liest fragend i·®tu ina burzigalli l® ◊aripti te†emma (te-†e-ma) „Du hegst Feuer in einer ungebrannten burzigalluSchale“ (te-DI-ma, nach Koll. E. Cancik-Kirschbaum – J. Marzahn). Epigraphisch erscheint mir jedoch das bereits von Ebeling in seiner Kopie angedeutete te-KI-ma wahrscheinlicher, ohne daß man letzte Sicherheit gewinnen könnte. Zudem paßt das Verb †êmu „betreuen, hegen und pflegen“ wenig zum vorliegenden Kontext. Ich möchte deshalb einer emendierenden Lesung te-‹leq-›qé-ma den Vorzug geben, die sich auch mit dem Duplikat vereinbaren ließe (ta-[leq-qé-ma] in K 3268+ Rs. 23): „In einer ungebrannten burzigallu-Schale nimmst du Feuer her. Dann steckst du in zwei Fackeln Zedernholz, Zypressenholz und Süßrohr hinein. …“. «KI».A.dÍD ist sicher. Zu Beginn der Zeile ist wohl nicht genug Raum zur Ergänzung von ÉN. Am Ende der Zeile: ·a†-ra-tú (bei Mayer versehentlich ·a†-ra-tu). Wie das Duplikat K 3268+ Rs. 30 bietet auch unser Ms. [7]-«·ú» a-«na IGI» ab-ri ·á dAMAR.UTU. Die zweite Zeilenhälfte dürfte dementsprechend mit dem Duplikat zu emendieren sein. Man beachte, daß der Schreiber die Zeile offenbar etwas eingerückt hat.
57
31: 33: 36:
22)
Der Passus vor mimma lemna bleibt unklar, scheint aber zu Beginn dem Duplikat CTN 4, 180 Vs. I 9’ zu entsprechen (dort: «ú da»? im? ma). Unser Textvertreter bietet wohl: ú «da? im»? x x ma?. Eine überzeugende Deutung entgeht mir. Lies wahrscheinlich «ú-ki·». Der schräge Bruch vor «TÚG»? la KÙ-ta ist sehr glatt. Wenn man in der Bruchkante einen Winkelhaken erkennen wollte, erschiene eine Lesung «u TÚG» la KÙ-ta nicht ausgeschlossen.
VAT 10094 + 10989 (Kopie: S. 168)
Beschwörungsrituale vor ∞ama·
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 121 ≈ 96 ≈ 34 mm, nur eine Seite mit Resten von drei Kolumnen erhalten. Vielleicht gehörte VAT 10306 (siehe Nr. 50, vgl. schon F. Köcher, BAM 4, xii zu BAM 335) ursprünglich zur selben Tafel, ein direkter Zusammenschluß ist jedoch ausgeschlossen. Vgl. auch VAT 10991 (Nr. 51) und VAT 11458 (Nr. 52). Datierung: mittelassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: BAM 334 (nur VAT 10094, Join T. Abusch). Weitere Referenzen: Duplikate nach Mitteilung T. Abusch, vgl. auch F. Köcher, BAM 4, xii, W.R. Mayer, UFBG 419 (∞ama· 70 und 75), 420 (∞ama· 84). Nachgewiesene Duplikate: Rs. IV 1’-12’ // unpubl. K 3196 + 3344 Vs. 4’-8’ Rs. V 1’-21’ // VAT 13611 (LKA 156, hier Nr. 23) Rs. 13’-24’ Rs. V 19’-26’ // BAM 214 Rs. V 1’-7’ Rs. V 20’f. vgl. unpubl. K 2481 Vs. 11’, unpubl. BM 128037 Rs. 10 Transliteration: Rs. IV
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
«ú»-x-[ ú-zer ?-[ ú-za-x-[ ú-qé-[ an-ni-tú D[U11.GA NU-·u(?)] ÍL-ma [ina IGI dUTU(?)] [k]i-a-am [DU11.GA]
] ] ] ]
dUTU
an-nu-«ú» [◊alm¬] ·á lúU∞11 u [munusU∞11 ¬pu·‚] ana-ku ina ma[¿-ri-ka] a·-k[u-un-·u] «ina an»-[ni-ka rabî] Rs. IV bricht ab
Rs. V
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’
[·aman n‚ni] UG[U-·unu itabbak] [dugA.GÚ]B.BA.A «ana» [UGU-·ú-nu] [T]U5 u ki-«am DU11.GA» [k]i-ma A.ME∞ ·á SU i-·á-«¿a»-†u-ma [k]i·-pu ru-¿u-ú ru-su-ú [s]i-i¿-lu up-·á-·u-u øUL.ME∞ [·]á ina SU-MU GÁL-ú «li-pa-á·»-ra-an-«ni-ma» ana UGU-·ú-nu u ra-ma-ni-«·ú»-nu l[i-t]u-«ur» an-ni-«tú» DU11.GA-ma ina KI-«ti» te-qé-be[r-·]ú-nu-ti NU-·ú ina KA∞.S[A]G i-ma¿-¿a-a¿-ma ÍL-«ma» ana IGI dUTU ki-am DU11.GA dUTU NU-mì an-na-am ·á lúU∞11 ù munusU∞11-tum ina IGI-ka lem-ní· u ·ur-qi· DÙ-·[ú] «d»asal-lú-¿i lip-·ur-·u «dé»-a MAN ZU:AB lu-bi-ib-·u [a]n-ni-tú D[U11].«GA-ma ana ÍD ∞UB-di»-·u
58
20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’
«d»UTU DI.KU5 ki·-·á-a-ti [m]u-du-ú «ka»-la-ma [d]U[T]U ina ba-lu-ka «e»-pi· øI.A [øI].«A» ul DÙ-u· u pa-·ìr [a]n-na-a-ti [ul] «i-pa-·ar» ina ba-«lu-ka» [dUTU an-nu]-«u NU» l[úU∞11-MU] Rs. V bricht ab
Rs. VI
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ [ [ [ [ [ [ [
]x -t]a -t]a ]x ]x ]-il ] x-ta -·]i
Rs. VI bricht ab
Übersetzung: Rs. IV
1’-4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Dies sa[gst du. Sein Bild] hebt er empor und [vor ∞ama·] [spricht er fo]lgendermaßen: „∞ama·, Dies [ist mein Bild], das der Hexer und [die Hexe verfertigt haben]. Vo[r dir] stelle ich [es hin]. Mit [deiner großen] Zustimmung … Rs. IV bricht ab
Rs. V
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’
[Fischöl schüttet er] üb[er ihnen aus]. [Mit (Wasser aus) dem Weih]wassergefäß wäscht er sich ü[ber ihnen] und spricht folgendermaßen: „[W]ie das Wasser von meinem Körper weggewaschen wird, so sollen [H]exereien, Zaubereien, schwarze Magie, [ste]chender Schmerz (und) böse Manipulationen, [di]e in meinem Körper vorhanden sind, von mir gelöst werden und zu ihnen selbst zurückkehren!“ Dies spricht er. Dann vergräbs[t] du [s]ie im Erdboden. Sein Bild (aber) löst er in erstklassigem Bier auf, hebt es empor und spricht dann vor ∞ama· folgendermaßen: „∞ama·, dieses mein Bild, das Hexer und Hexe vor dir in böser Absicht und heimlich verfertigt haben: Asallu¿i möge es lösen, Ea, der König des unterirdischen Ozeans, möge es reinigen!“ [Di]es spricht er. Dann wirft er es in den Fluß.
20’ 21’ 22’ 23’ 24’
„∞ama·, Richter der Gesamtheit, der alles weiß! ∞ama·, ohne dich würde derjenige, der vieles macht, nicht [vie]les machen, der Löser dieser (Übel)
59
25’ 26’
würde [nicht] lösen ohne dich! [∞ama·, die]s ist das Bild [meines] H[exers] … Rs. V bricht ab, Rs. VI zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Bemerkungen:
V 1’ff.: V 6’: V 22’ff.:
23)
Die Ergänzungen in Rs. IV und Rs. V folgen den oben angegebenen Duplikaten; für eine Gesamtbearbeitung des Rituals sei auf WcC verwiesen. Mit „über ihnen“ etc. sind Bilder des Hexers und der Hexe angesprochen. Mit dem in die standardisierte Reihe eingefügten si¿lu ist das eigentliche Leiden benannt, gegen das sich das Ritual richtet. CAD P 238b stellt an-na-a-ti zu arnu/annu „Sünde“ (Pl. gewöhnlich m.) und erwägt für øI.A ohne weiteren Kommentar eine Übersetzung „spells“.
VAT 13611 (Kopie: S. 169)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 17722 c; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4: 550. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 89 ≈ 65 ≈ 24 mm, Rs. zu knapp zwei Dritteln erhalten, Reste eines Kolophons auf dem o. Rd. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: LKA 156. Weitere Referenzen: Duplikate nach Mitteilung T. Abusch, vgl. auch schon W.R. Mayer, UFBG 419 (∞ama· 70 und 75), 420 (∞ama· 84). Nachgewiesene Duplikate: Rs. 1’-9’ // unpubl. K 3196 + 3344 Rs. 1-10 Rs. 13’-24’ // VAT 10094 (BAM 334) + 10989 (hier Nr. 22) Rs. V 1’-26’ Rs. 23’-24’ // BAM 214 Rs. V 1’-3’ Rs. 24’ vgl. unpubl. K 2481 Vs. 11’, unpubl. BM 128037 Rs. 10 Transliteration: Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[◊illi gi·immari ·a mu¿¿i ◊alm¬ja u·a¿¿a† ina mu¿¿i ◊alm¬·unu] «ú»-ta-kap «lu»-m[u-un-·ú-nu ana mu¿¿¬·unu lit‚ra] «ki·»?-[pu-·ú-nu lu(?) p]a-á·-ru ki-su-ia li-pa-«a†-ru-ma? lúU∞11» [munus]«U∞11 lu» sa-¿i-lu «Á.ÚR».ME∞ ·á NU-MU a-pa-†ar «Á.ÚR.ME∞» [·á NU-·ú-nu] «a-ra»-kas «Á»II.ME∞-·ú-nu ka-«sa»-a {·á} GÌRII.«ME∞» ‹·á› NU-M[U a-pa-†ar GÌRII.ME]∞-«·ú»-nu a-ra-kas GÌRII.ME∞-MU lu DU8-ir «Ì» KU6 ana UGU-·ú-nu «ú»-[tab-bak IGI DINGIR] dINANNA «re»-men5-nu-[ti?] lúU∞ u munusU∞ lu ku-«su-ú lu» b[u?-x(-x)]-«ú» ·u‹-nu› 11 11 lu-«ú» ◊u-lu-mu ana-ku «NENNI A NENNI» [ina di]-«ni»-[ka GA]L-«i» UGU-·ú-nu lu-zi-iz «lu KÙ-ku lu» [eb-be-e-k]u lu nam-ra-ku a-na ∞U«II».ME∞ SIG5.ME[∞] «·á DINGIR-MU» u «d15»-M[U] «ana» ·ul-mi u TI.LA pi-iq-da-an-«ni an-ni-ta» DU11.GA-ma
12’ 13’ 14’
·a UGU NU-·ú ú-·á-¿a-a† ina UGU NU.ME∞-·ú-nu ú-ta-kap «Ì» KU6 ina UGU-·ú-nu i-tab-bak dugA.GÚB!(ba).BA-a ana UGU-·ú-nu TU5 ù ki-a-am DU11.GA
15’ 16’ 17’
ki-ma A.ME∞ ·á ZU-ia i-·á-¿a-†u-ma ki·-pu ru-¿u-u ru-su-ú {u} si-i¿-lu up-·á-·u-ú øUL.ME∞ ·á ina ZU-MU GÁL-u li-pa-á·-ra-ni-ma ana UGU-·ú-nu u ra-«ma»-ni-·ú-nu «li»‹-tu›-ur
18’ 19’ 20’
an-«ni-tú» DU11.GA-ma ina KI-ti «te-qé»-b[e]r-·ú-nu-t[i] [◊alam·u ina K]A∞.SAG i-ma¿‹-¿a›-a¿-ma «ÍL-ma» [ana ma¿ar dUT]U ki-am DU11.G[A]
21’ 22’ 23’
[d∞ama· ◊alm¬ an-n]a-«am» ·á lúU∞11 u munusU∞11 ina IGI-ka lem-«ni»-[i·] [u ·urqi· ¬pu·‚ das]al-lú-¿i lip-·ur-·[u] [dEa ·ar ZU:A]B lu-bi-ib-·ú ÉN an-ni-ta DU11.G[A-ma]
24’
[d∞ama· dajj®n ki··®ti] «mu-du»-u k[a-la-ma] Ende der Rs.
60
o. Rd.
25’
[ ... ] x MA∞.MA[∞ ... ] o. Rd. bricht ab
Übersetzung: Rs.
1’
7’ 8’ 9’ 10’ 11’
„ … [Den Blattstachel der Dattelpalme, der im Schädel meiner Figur steckt, ziehe ich heraus], ich stecke (ihn) [in die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Figuren]. Möge das Üb[el, das sie bewirkt haben, zu ihnen zurückkehren, mögen ihre] He[xereien ge]löst sein! Meine Bande mögen gelöst sein, und mein Hexer (und) meine Hexe mögen durchstochen sein! Ich löse die Glieder meiner Figur, die Glieder [ihrer Figuren] binde ich: Ihre Arme (mögen) gebunden sein! Die Beine mei[ner] Figur [löse ich], ihre [Bein]e binde ich: Meine Beine mögen gelöst sein! Ich [gieße] Fischöl über sie [aus. Vor (meinem)] barmherzigen [Gott (und)] (meiner) barmherzigen Göttin mögen mein Hexer und meine Hexe gebunden sein, mögen sie [ … ] sein. S‹ie› mögen geschwärzt sein. Ich, N.N., Sohn des N.N., möge [durch deinen gro]ßen [Entsch]eid über ihnen stehen. Ich möge rein, [hell] (und) strahlend sein. Den guten Händen meines Gottes und mei[ner] Göttin vertraue mich zu Heil und Leben an!“ Dies spricht er und (handelt wie folgt).
12’ 13’ 14’
Was im Schädel seines Bildes steckt, zieht er heraus. Er steckt es in die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Bilder. Er gießt Fischöl über sie aus. Mit (Wasser aus) dem Weihwassergefäß wäscht er sich über ihnen und spricht folgendermaßen:
15’ 16’ 17’
„Wie das Wasser von meinem Körper abgewaschen wird, ebenso mögen Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen, der stechende Schmerz (und) böse Machenschaften, die in meinem Körper vorhanden sind, von mir gelöst werden und zu ihnen selbst zu‹rückkeh›ren!“
18’ 19’ 20’
Dies spricht er. Dann vergräbst du sie im Erdboden. [Sein Bild] (aber) löst er in erstklassigem [Bie]r auf, hebt es empor und spricht dann [vor ∞am]a· folgendermaßen:
21’ 22’ 23’
„[∞ama·, die]ses [mein Bild], das Hexer und Hexe vor dir in böser Absi[cht] [und heimlich verfertigt haben: As]allu¿i möge e[s] lösen, [Ea, der König des unterirdischen Oz]eans, möge es reinigen!“ Diese Beschwörung spricht er.
24’
„[∞ama·, Richter der Gesamtheit], der a[lles] weiß!“
2’ 3’ 4’ 5’ 6’
Ende der Rs.
o. Rd.
25’
[ ... ], Beschwör[er ... ] o. Rd. bricht ab
Bemerkungen: Rs. 1’:
2’: 3’: 4’: 5’-6’:
7’:
Wörtlich: „Den Blattstachel der Dattelpalme des Schädels (oder: der Oberseite) meines Bildes“. Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte stützt sich auf das Duplikat K 3196+ Rs. 1: gi·DÁLA GI∞IMMAR ·á UGU NU-[MU … ]. Der übrige Text läßt sich unschwer in Analogie zur Ritualanweisung in Rs. 12’ rekonstruieren. Die Deutung von UGU als „Schädel“ (statt präpositional ina mu¿¿i bzw. eli) bleibt unsicher. Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte folgt dem Duplikat. Trotz der Schreibung sa-¿i-lu liegt sicher der Stativ sa¿(i)l‚ vor. Die Ergänzung folgt dem Duplikat. Emendation und Ergänzungen folgen dem Duplikat, das hier ausführlicher formuliert und vor „ihre Arme mögen gebunden sein“ noch „meine Arme mögen [gelöst sein]“ einfügt. Auch im folgenden fügt das Duplikat nach „meine Beine mögen gelöst sein“ zusätzlich „ihre Beine mögen gebunden sein“ an (K 3196+ Rs. 4-6). DU8-ir in unserem Text ist sicherlich fehlerhaft für DU8-ra (im Duplikat nicht erhalten). Am Ende der Zeile ist vor ·unu sicherlich eine dem vorausgehenden kussû entsprechende Stativform zu ergänzen. Das Duplikat K 3196+ bietet an der korrespondierenden Stelle in Rs. 8: lu bu-x-[ …, wobei x nach den erhaltenen Spuren ein auf „øI“ beginnendes Zeichen war. So wäre etwa eine Lesung lu pu-u[¿-¿u-ú „sie mögen ein[gesperrt sein]“ möglich; freilich erwartete man im vorliegenden Kontext eher ein Verbum wie kamû „binden“.
61
8’: 17’: 19’-24’: 25’:
24)
Die Ergänzung von ina d¬n¬ka wird durch das Duplikat gestützt. Die Emendation ist durch das Duplikat gesichert. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. Das Zeichen an der Abbruchkante ist vielleicht [ … l]úMA∞.MA[∞ … ] zu lesen, könnte aber auch das Ende eines Personennamens darstellen (etwa […]–«DÙ»?).
VAT 13609 + 13665 (Kopie: S. 170-175)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 17722 ce (VAT 13609), Ass 17722 a* (VAT 13665); Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4: 570 (VAT 13609), N 4: 547 (VAT 13665). Beschreibung: Hellbraune, teils rötlich braune, nahezu vollständige Tafel, 228 ≈ 96 ≈ 22 mm. Der Zusammenschluß (vgl. schon T. Abusch, MesWi 140 Anm. 55) ist wegen der sekundären Verformung der beiden Fragmente restauratorisch kaum zu vollziehen. Die Fragmente schließen in Vs. 26 mit punktuellem Kontakt direkt zusammen; an der Rs. besteht kein direkter Kontakt, so daß die in der Kopie suggerierte Zeilenzuordnung zwischen den beiden Fragmenten nicht völlig gesichert ist. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: LKA 154 (VAT 13609), LKA 155 (VAT 13665). Weitere Referenzen: Zu den Duplikaten vgl. T. Abusch, MesWi 90, 313a u.ö., vgl. auch UFBG 418 (∞ama· 67). Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1-13 // VAT 13644 (LKA 157, hier Nr. 25) Vs. I 1-22 Vs. 40-44 // VAT 13644 Vs. II 1’-6’ Vs. 42-Rs. 40 // K 3394 (∞RT pl. 7) + unpubl. K 9866 Vs. 1’-Rs. 26 Rs. 32-39 // VAT 13644 Rs. III 1’-17’ Rs. 50-o. Rd. 1 // VAT 13644 Rs. IV 1’-4’ Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7
[·umma am∂lu ·®rat mu¿¿¬·u izzâz ·apt®·u] [u◊abbat® uzn®·u i·aggum®(?) ruºussu i]l-la-k[a (x)] «pi·» [ kunuk ki·®d¬·u] [uma¿¿assu GABA].«ME∞»-[·ú] «GU7».[ME∞-·ú SA.G]Ú-«·ú» ·[ag-gu ∞]UII-«·ú u» [GÌRII-·ú] [ú-·a]m-«ma»-[m]a-·ú ú-zaq-qa-t[a-·ú ∞À-·ú e-te]-né-l[a]-a la i-a[r-ru] [zumur·u ·i]m-ma-tum «ú»-[kal mi-na-tú-·]ú it-ta-na-á·-pa-k[a] [x x x x (x)] x ·u k[a? x (x)] «a»-na ZI-e «na-za-az»-zi DU11.DU11 mu-u[q] [NA BI ki·-pi e]p-·u-·[u-ma ina NINDA.M]E∞ ·u-kul ina KA∞.ME∞ «NAG»
8 9 10 11
D]IB?-su DIB-«ti» DINGIR-·ú u d15-·ú «UGU-·ú» GÁL-«·i» [ d [ana DIB-ti DINGIR-·ú] « »[15-·ú NU G]ÁL DINGIR-·ú d1[5-·]ú KI-·ú su-«lu»-[mi] [ki·-pi ep-·ú-·ú sa-¿a-rim-m]a ana DÙ-·ú-nu «◊a-ba-te» ana NA BI ana e-†e-[ri-·ú] [u ga-ma-li-·ú ki·-p]i ·u-nu-«ti» i[n]a SU-·ú ZI-¿[i]
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
[DÙ.DÙ].«BI» ina [G]E6 KI «SAR A KÙ SÙ dugA.GÚB.BA-a» [G]IN-an ana ∞À dugA.GÚB.B[A-e] [gi·∞]INIG «ú»IN6.Ú∞ GI.∞UL.øI gi·GI∞IMMAR.T[U]R gi·E[R]EN gi·∞UR.MÌN «GI» [D]U10.GA [(x)] «TÁL.TÁL» MUN NAGA SI ·imLI ana ∞À ∞[U]B-di ina ·e-rim GIM dUTU È GI.DU8 ana IGI dUTU GIN-an NÍG.NA ·imLI GAR-an KA∞.SAG [B]AL-qí ku·NÍG.DAG! TI-qé ana ∞À ku·NÍG.DAG KÙ.BABBAR KÙ.SI22 URUDU AN.NA A.BÁ[R] [na4G]UG na4ZA.GÌN na4NÍR {*na4NÍR*} na4MU∞.GÍR na4BABBAR.DILI ∞UB-di [2 NU] gi·bi-ni 2 NU gi·ere-ni 2 N[U] Ì.UDU 2 NU DUø.LÀL 2 NU [DU]ø.∞E.GI∞.Ì 2 NU ESIR 2 NU «IM 2» [N]U NÍG.SILA11.GÁ ·á NÍTA u MUNUS DÙ-ma [Á.M]E∞-·ú-nu ana EGIR-·ú-nu ta-kas-«si» ina «IGI dUTU» ina UGU É.GAR8 [x] x gá GAR-an zib-na MU4.MU4-su-nu-ti «nap-pa»-†i ina IGI dUTU LAL-[a◊] [GI∞.ø]UR.ME∞ ·á ZÌ ∞E.GUDud ·á ZÌ ∞E.MU∞5 ·á ZÌ ·eIN.«NU».øA «ZÌ» Á[∞.AN.NA] [ZÌ ·eG]IG ZÌ GÚ.GAL ZÌ GÚ.TUR ZÌ GÚ.NÍG.øAR.RA NIGIN.ME∞-·ú-n[u-ti] [IM.BABBAR NAGA(?) S]I? ina Á.ME∞-·ú-nu GAR-an ku·ÙM[MU] «IM SA5-ma 2 NU» [(x x)] [x x x] (x) x «ana ∞À» ∞UB-di IM.BABBAR NAG[A] «SI» ina Á.ME∞-·ú-n[u GAR-an] [ ] (x) x ne x x x «2 NU» x [ ] x x x [ [∞UB?-d]i? «IM.BABBAR» NAGA SI ina Á-·ú-n[u GAR-an(?) [IGI] d[U]TU GUB-az-«ma ku·NÍG.DAG» ina ∞UII.«ME∞-·ú» Í[L? [ina ∞UI]I-·u ÍL-ma ÉN e n - « n a - a b » d i n g i r - r e - e - « n e ana IGI» dUTU «3-·ú i»-[qa]b-«bi»
62
30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54
[ÉN] «e n » - n a - a b d i n g i r - r e - e - n e n a m - a n - k i - a b i 5 - t a r - « r e » [x x x] x x DINGIR.ME∞ ·á ·i-mat ki·-·at AN-e KI-tim i-·i-mu [◊er-re(?)]-«et»? ki[·]-·at AN-e KI-tim tam-¿u [ina ba-l]i-ka dUTU ul ú-ta·-·á-ru ·u-tuk-ki [DINGIR.ME∞] «·á» nap!-¿ar ki·-·at AN-e KI-tim ul i◊-◊i-nu qut-rin-nu «ù» da-nun-na-ki ul i-ma-¿a-ru ki-is-pu [lú]Ú∞ ul ip-pa-qí-di ana GIDIM kim-ti-·ú [a]-«na» ·ik-nat ZI-tim tu-«·e»-◊i nu-u-ru [tu·]-«te»-·er di-in-·i-na e-li· «u» ·ap-li· [an®ku] I*x-x-x-x-x A Id*UTU–MU–KAM-e· ARAD!-«ka» [·á DING]IR-«·ú» d+«AG» d«15»-·ú «d»KURNUN [·á ki·-pi r]u-«¿e»-e ru-se-«e» NÍG.AK.A.ME∞ øUL.ME∞ NU DU10.GA.ME∞ «i»?-[pu-·u-ni(?)] [u·∂pi·‚ni(?) ana]-«ku NU ZU»-u {ana-ku NU ZU-u} at-ta-ma ti-[de] [ummu mungu zu-u]º-tu si-li-i[º-tu] [·i¿¿at U]ZU.ME∞ x [(x) SA]G.KI GABA SAG.DU †i-mì-tu T[UK.TUK-u] [a¿®-a]-«a» kim-◊a-a-«a» [bir-k]a-a-a GÌRII-a-a ◊u-bu-[ta] [n¬·] lìb-bi-ia bu-u[n?]-«na?-ni»!?-ia ka-su-[u] [mi-na]-ti-ia DUB.DUB-ak «¿u-u◊» GAZ lìb-bi gi-lit-[tú] [pi]-r[i]t-«tú» ¿ur-ba-·ú ar-ta-na-·u-u «a»-ta-nam-da-[ru] [ap]-«ta»-na-la-¿u {*x x x x x x*} KI «∞À»-ia DU11.D[U11-bu] [MÁ∞].«GE6».ME∞ p[a]r-da-a-te a-na-«a†»-†a-lu KI «lú»Ú∞.«ME∞» [x x] x [x] «ru?-·ú»? lìb-bi i-da-«a»-[t]ú-u-a KÚR.KÚR-r[u] [x x x x] x lìb-bi e-ta-na-«á·-·á-·ú» LÙ.LÙ-¿[u] [p®n‚ºa i◊-◊a]-«nun»-du GE∞TUGII-a-a i·-ta-[n]a-sa-a i-[·]ag-gu-m[a] [u i-kab-bi-ta]-«nin-ni» na4KI∞IB GÚ-i[a] ú-ma-¿a-a[◊]-◊a-an-ni [ir®t‚ºa(?)] «GU7.ME∞-nin-ni da-da-nu-ú-a» [·a]g-gu Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
di-ki· U[ZU].«ME∞ ·im»-mat «ri-mu»-t[ú] x [x x ar-ta-n]a-«·u»-[u] UZU.ME∞-[MU] «MÚRU»-a-a bir-«ka»-[a]-a x [x x x x (x x)] x
ki-◊a-l[a-a]-«a» up-ta-na-†a-ra [ana tebî u·uzzi] ù D[U11].DU11 mu-qa-ka Z[I-MU iktenerru] MA∞.SÌLA-«a»-a GU7.ME∞ e-ta-«na-á·»-[·á-·ú ] «SÍK»? UGU-ia ú-za-na-qa-‹pa-›?a[n?-ni ] [·]u?-u◊-lu-ma-a-ni up-ta-na-[†a-ra(?) ] «ina» NÁ-iá ina MÁ∞.GE6.ME∞-a DINGIR [øUL? GIDIM].«ME∞ Ú∞.ME∞ TI.ME∞» mu-da-a-a la mu-da-a-a [®tanammaru] MÁ∞.GE6 am-ma-r[u] la ú-kal u! la ◊ab-ta-k[u ina ·u-u]t-ti Ú∞.ME∞ u·-tab-ru-u lìb-bi m[il-ki †]è-e-mì i·-ta-na-[nu-u] «EGIR»-MU la p[ár-sa-ku at-ma-a-a l]a kul-la-ku [e]-·á-ku á[b-ka-ku …®ku …®ku ina U]∞11 U∞11 U∞11 «NÍG.AK.A».[ME∞] [øU]L.M[E∞ NU DU10.GA.ME∞ lu-ºu]-«ba»-ku lu-u[p-pu-ta-ku] […®ku(?) x]-x-«ku» DINGIR mám-ma NU ZU-u [DINGIR-ut-ka ZU-u(?)] [at]-«ta»-ma ti-de dUTU ana-ku I*x x x [ ]* [aradka a-n]a pu-u·-·ur ki·-pi-ia «U∞11» [U∞11] [na·âku] KÙ.BABBAR KÙ.SI22 URUDU AN.NA A.BÁR na4GUG na4ZA.GÌN «na4NÍR» [na4MU∞.G]ÍR na4BABBAR.DILI dUTU an-nu-ú pu-«¿u»-ú-a [dUTU an-n]u-u di-na-nu-u-a lú«U∞11.ZU» u munus«U∞11».ZU [·a ip·u b]ar-tum INIM øUL-tim «i·»-ku-nu-«ni» a-na øUL-tim [ x x x (x)] x x an-ni-ia ina IGI-ka ár-ni-ia DU8 [ x x x x ] an-ni ¿i-†i!?(«da»?)-ti gíl-la-ti lip-pa-si-is [ x x x x ] x mu ki-«i»? ki·-pi DAB-ni-ma ·á lúU∞11.ZU [ x x x x á]·-·ú ana-ku la «DÙ»-[·ú]-nu-ti ·u-nu ki·-pi NU DU10.ME∞ DÙ-u-ni [dUTU ana-ku lu?] «i»-de-·ú-nu-ti-ma «SI».SÁ-ta lul-lik
27
[KA.INIM.MA ki]·-pi sa-¿a-rim-«ma a-na DÙ-·ú»-nu ◊a-ba-ta
28
[3-·ú ∞ID-tú an-ni-t]ú ∞ID-«ma» e-«ma» ∞ID x [
63
29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51
[ a?-qa]l-«li»-·ú-nu-t[i [·a ki·p¬ øUL.ME]∞ DÙ-u-ni ana [lemutti [ -·un‚?-t]i GIM A.M[E∞ ]xxxx [ ]xxx[ ] x [ ] ·u dUTU [annû l‚ ·a(?) ] k[i·-p]i øUL.ME∞ DÙ-u-ni [ana lemutti(?) ] «GIM» A.«ME∞ ÍD» [(u IM)] «li¿-¿ar»-me-«†u» [li-¿u-lu(?) l]i-«zu-bu ZI-·ú-nu» [li]b-lì 3-·ú DU11.G[A-ma] a? x x x x x [x x x (x)] ∞UII.ME∞-·ú ina IM.BABBAR ina UG[U NU-·]ú-nu LUø-si U[GU NU] Ì.UDU ‹NU› DU[ø.LÀ]L [NU gi·∞INI]G NU «gi·»ere-ni ki-a-«am DU11».GA dUTU [an-nu-ti ·ú-n]u an-nu-ti NU-«·ú-nu» [ana-ku ul Z]U URU a[·]-bu ul ZU É a·-«bu» ul «ZU ·á» U∞11!(ka) DÙ-·ú-ni ina qí-b¬t¬-k[a] [lid-dap]-pi-ru-in-ni dUTU ina di-ni-ka GAL-«e» di-na-ni-ma UGU-·ú-nu lu-zi[z] [·u-n]u li-mu-tu-ma ana-ku lu-ub-lu† ·u-nu «li»-dap-pi-ru-ma ana-ku lu-·i[r] «·u-nu» [l]i-iq-tu-ma ana-ku lu-um-id dGI∞.B[A]R qa-mu-u liq-me-·ú-nu-t[i] «a-na» kur-nu-gi4-a li-·e-ri-is-su-nu-«ti» a-«na» GIDIM a-ra-«le»-e li-ru-·ú-nu-ti um-mu mu-un-gu «zu»-tú «si»-li-iº-tú ·i-¿at UZU.ME∞ «pa»-gar-·ú-«nu» lil-qi ana-ku ARAD-ka «lu»-ub-lu† «lu»-u·-lim-ma nàr-«bi»-ka lu-·á-pi [d]à-lí-lí-ka lud-lu[l] ki·-pi-·ú-nu «SU»-·ú-nu li-kil-lu øU[L]-·ú-nu EGIR-·ú-nu [li]t-tal-lak 3-«·ú» ∞[I]D-tú an-ni-tú ∞ID-ma ESIR KÚM SÙ-·ú-nu-«ti» ina GI.IZI.LÁ ta-[q]àl-lu-·ú-nu-te d 6 qu-mu-·ú-nu-ti gibil6 qu-lu-«·ú»-n[u-t]i 3-·ú an-na-a D[U11].«GA»-ma d[u]gA.GÚB.BA IM.BABBAR NAGA SI TU -«ma» N[U? x x (x)] «ana ÍD ∞UB-di» 5 NU IM ina É te-qé-ber «NU.ME∞» Í[L?-·i? ina ◊∂ri ana ereb(?) d?]UTU PÚ BAD-«te-ma» te-qé-ber ku·NÍG.«DAG» [∂tiqu ina··i(?) ]x[ ]
d[g]ibil
Ende der Rs.
o. Rd.
1
ina KA∞.SAG «NAG» [ Tf. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
[Wenn einem Menschen das Haupthaar zu Berge steht, wenn ... , wenn seine Lippen] [(ihn) schmerzen, seine Ohren dröhnen, sein Speichel l]äuf[t, … , seine Nackenwirbel] [ihm Schmerzen bereiten, seine Bru]st [ihn] vor Schmerz verzehrt, seine Nacken[sehnen] ver[spannt sind], seine Hände und [Füße] [ge]lähmt sind (und) [ihn] stechend schmerz[en], [er fortw]ährend w[ürg]t, (aber) nicht er[brechen kann], [seinen Leib Läh]mung h[ält, sei]ne [Glieder] hingeschüttet [sind], [ … ] … [ … ], er zu schwa[ch] ist, sich zu erheben, zu stehen, zu reden, [dann sind gegen diesen Menschen Hexereien voll]führt worden. Man hat sie ihm [mit Brot] zu essen, mit Bier zu trinken gegeben. [ … ] hat ihn gepackt. Der Zorn seines Gottes (und) seiner Göttin sind gegen ihn entbrannt. [Um den Zorn seines Gottes] (und) [seiner] G[öttin versch]winden zu lassen, seinen Gott (und) sei[ne Göt]tin mit ihm zu versöh[nen], [um die Hexereien, die gegen ihn vollführt wurden, zu wenden], um sie [da]nn diejenigen packen zu lassen, die sie vollführt haben, um diesen Menschen zu ret[ten] [und ihn zu schonen, um] diese [Hexer]eien aus seinem Leib auszureißen: Das zugehörige [Ritual]: In der [Na]cht fegst du den Boden, versprengst reines Wasser, [st]ellst das Weihwassergefäß auf, legst in das (Wasser des) Weihwasserge[fäß](es) [Tama]riske, Seifenkraut, ·al®lu-Rohr, Palmsprößlinge, Zedernholz, Zypressenholz, Süßrohr, ur®nu-Pflanze, Salz, Alkali (und) Wacholder. Am Morgen, sobald die Sonne aufgeht, stellst du vor ∞ama· ein Tragealtärchen auf. Ein mit Wacholder gefülltes Räuchergefäß stellst du hin. Erstklassiges Bier [lib]ierst du. Du nimmst einen Lederbeutel. In den Lederbeutel hinein legst du Silber, Gold, Kupfer, Zinn, Bl[ei], [Kar]neol, Lapislazuli, Chalzedon, mu··aru-Stein (und) pappardilû-Stein.
64
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54
[Zwei Bilder] aus Tamariskenholz, zwei Bilder aus Zedernholz, zwei Bild[er] aus Talg, zwei Bilder aus Wachs, zwei Bilder [aus Tre]ster, zwei Bilder aus Bitumen, zwei Bilder aus Lehm (und) zwei Bilder aus Teig, (Bilder) eines Mannes und einer Frau, verfertigst du. Dann bindest du ihnen ihre [Ar]me auf den Rücken. Vor ∞ama· stellst du sie auf eine (oder: die) Mauer [ …]… . Du bekleidest sie mit Schilfmatte(n). Öfen stellst du vor ∞ama· hin. Du umgibst s[ie] mit [Zeichn]ungen aus arsuppu-Gerstenmehl, aus ·igu·u-Mehl, aus inninnu-Mehl, aus E[mmer]mehl, aus [Weiz]en[mehl], aus Kichererbsenmehl, aus Linsenmehl und aus ki··∂nu-Mehl. [Gips (und) Alka]li legst du an ihre Seiten. Einen Wass[erschlauch] füllst du mit Lehm an. Zwei Bilder [(…)] [ … ] legst du hinein. Gips (und) Alk[ali legst du] an ih[re] Seiten. [ … ] … Zwei Bilder [legs]t [du … ] … [ … ]. Gips (und) Alkali [legst du] an ihre Seite. [ … ]. Er tritt [vor ∞a]ma· hin. Den Lederbeutel he[bt] er mit seinen Händen [empor, … ] hebt er [mit seinen Händ]en empor. Die Beschwörung e n n a b d i n g i r r e n e spricht er vor ∞ama· dreimal: [Beschwörung]: „e n n a b d i n g i r r e n e n a m a n k i a b i t a r r e – [ … ] die Götter, die die Schicksale der Gesamtheit von Himmel und Erde entscheiden, (die) [das Leitsei]l der Gesamtheit von Himmel und Erde halten, [oh]ne dich, ∞ama·, würden die Rohrhütten des Reinigungsrituals nicht freigegeben, alle [Götter] der Gesamtheit von Himmel und Erde röchen keine Rauchopfer und die Unterweltsgötter erhielten keine Totenopfer, der Tote würde nicht einem Totengeist seiner Familie anvertraut. Du läßt [f]ür die Lebenden das Licht aufgehen, gerecht entscheidest du ihren Prozeß droben und drunten. [Ich], … (Name getilgt), der Sohn des ∞ama·-·umu-∂re·, dein Diener, dessen [Go]tt Nabû ist, dessen Göttin Ta·m∂tu ist – [diejenigen, die gegen mich Hexereien, Zau]bereien, magische Manipulationen (und) böse, gar nicht gute Machenschaften v[ollführt haben], [(oder) haben vollführen lassen – i]ch kenne (sie) nicht, du aber kennst (sie)! [Fieber, Steifheit, Schweiß]ausbrüche, siliº[tu-Krankheit], Musk[elschwund], [ … der St]irn, der Brust (und) des Kopfes, Schwindel be[komme ich ständig]. Meine [Arme], Unterschenkel, [Kni]e (und) Beine sind (von der Krankheit) betroff[en], meine Potenz, meine sch[öne Gest]alt sind gebunden. Meine [Glied]er sind hingeschüttet, Melancholie, Angs[t], [Schre]cken und Schauer bekomme ich immer wieder, fürchte mich ständig, [habe immer A]ngst, rede im[merzu] mit mir selbst, sehe fortwährend schreckliche [Träu]me. Mit Toten [ … ] … mein Herz. Meine Vorzeichen sind ungünstig, [ … ], mein Gemüt betrübt sich immer wieder, ist verwirrt. [Mir schwin]delt, meine Ohren drö[h]nen, rau[sc]hen [und sind eine Last] für mich [geworden]. Mei[ne] Nackenwirbel bereiten mir stechende Schmerzen, [meine Brust] verzehrt mich vor Schmerz, meine Nackensehnen sind verspannt. Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Schwellungen, Lähmung, Bewegungslosigkeit (und) [ … bekom]me ich im[mer wieder]. Mein Körper, meine Hüften, meine Knie, [ … ], meine Fußge[len]ke sind immer schlaff. [Um mich zu erheben, zu stehen] oder zu spr[e]chen bin ich zu schwach. [Ich bin immerzu kurz]at[mig]. Meine Schultern verzehren mich vor Schmerz, ich bin stets be[trübt. … ] … ] läßt mir mein Haupthaar immer wieder zu Ber[ge stehen, sind mir [ge]schwärzt (und) immer schl[aff … ]. Wenn ich schlafe, [pflege ich] in meinen Träumen einen [bösen] Gott, [Totengeist]er, Tote, Lebende, irgendwelche Bekannte, [zu sehen]. Einen Traum, den ich sehe, kann ich nicht festhalten und kann (ihn) mir nicht merken. [Im Trau]m erscheinen mir Tote. Mein Gemüt, mein Ver[stand, mein Planungs]vermögen verfremden sich zunehmend, ich kann meine eigenen Angelegenheiten nicht b[eurteilen, kann mein Reden] nicht mehr steuern.
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13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
[Ich] bin verstört, ich bin aus[gestoßen, ich bin … , ich bin … . Von] Hexereien, Zaubereien, magischen Manipulationen und [b]ös[en], gar nicht guten Machenschaften bin ich [gequ]ält und gesch[lagen]. [Ich bin … ], ich bin [ … ]. Kein Gott weiß es, [deine Göttlichkeit aber weiß es], ja du weißt es. O ∞ama·, ich, … (Name getilgt), [dein Diener, hebe], um meine Hexereien, Zaubereien, [magischen Manipulationen] zu lösen, Silber, Gold, Kupfer, Zinn, Blei, Karneol, Lapislazuli, Chalzedon, [mu··a]ru-Stein und pappardilû-Stein empor! ∞ama·, dies diene als mein Ersatz, [∞ama·, die]s diene als mein Stellvertreter! Hexer und Hexe, [die gegen mich Hexerei, Auf]stand und Böses veranlaßt haben, [ … ] zum Bösen! Meine Vergehen [ … ] vor dir, löse meine Sünden! [ … ], mein Vergehen, meine Schuld, mein Frevel seien getilgt. [ … ], (ebenso) wie Hexereien mich gepackt haben, und des Hexers [ … , w]eil sie gar nicht gute Hexereien gegen mich gehext haben, obwohl ich nicht gegen sie g[ehex]t hatte, [möge ich, o ∞ama·], sie kennen und wohlbehalten einhergehen!“
27
[Wortlaut der Beschwörung, um He]xereien zu wenden und sie diejenigen packen zu lassen, die sie vollführt haben.
28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38
Du rezitierst [dies]e [Beschwörung dreimal]; und wo immer du rezitierst, [ … ]. [„ … s]ie [verb]renne [ich [Die] gegen mich [böse Hexereien] vollführten, zum [Bösen [ … si]e. Wie Wass[er … ] … [ … ] … [ … ] … ∞ama·, [dies ist wahrlich derjenige, der … , die] gegen mich böse He[xer]eien vollführten, [zum Bösen … ]. Wie das Flußwasser [(und der Lehm)] mögen sie sich auflösen, [mögen sie zergehen], zerfließen. Ihr Leben [möge] erlöschen!“ Dreimal sprichst du (dies). [Dann] … [ … ]. Seine Hände wäscht er mit Gips (und Alkali, vgl. Dupl.) ü[ber ihr]en [Bildern]. Über den Bildern aus Talg, Wachs, [Tamariskenhol]z (und) Zedernholz spricht er folgendermaßen: „O ∞ama·, [das sind si]e! Das sind ihre Bilder. [Ich ken]ne [(sie) nicht], die Stadt, in der sie wohnen, das Haus, in dem sie wohnen, kenne ich nicht. Sie, die Hexereien gegen mich vollführten, mögen sich auf deinen Befehl hin [entfe]rnen! ∞ama·, entscheide mein Recht durch deinen großen Rechtsspruch: Möge ich über ihnen ste[hen]! [Si]e sollen sterben, ich aber möge leben, sie sollen sich entfernen, ich aber möge gesund werden. Sie sollen zu Ende gehen, ich aber möge zahlreich werden. Gira, der Verbrenner, möge sie verbrennen. Er möge sie in das Land ohne Wiederkehr hinabsteigen lassen, möge sie zu einem Totengeist in der Unterwelt führen. Fieber, Steifheit, Schweißausbrüche, siliºtu-Krankheit (und) Muskelschwund mögen ihre Leiber packen! Ich aber, dein Diener, möge leben und wohlbehalten sein. Dann will ich deine Großtaten verkünden, deinen Lobpreis singen. Ihre Hexereien mögen ihre (eigenen) Körper packen, das von ihnen bewirkte Böse [möge] ihnen (selbst) nachjagen!“
39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51
Dreimal sprichst du diese Besch[wö]rung. Dann beträufelst du sie mit heißem Bitumen und zündest sie mit der Fackel an. „Gibil, verbrenne sie, Gibil, versenge s[i]e!“ Dreimal spr[ich]st du dies. Dann wäschst du ihn mit dem (Wasser aus dem) Weihwassergefäß, Gips und Alkali. Die Bi[lder aus … ] wirfst du in den Fluß. Die Bild(er) aus Lehm beerdigst du im Haus. Die (übrigen) Bilder he[bst du auf. Im unbebauten Land, nach Wes]ten [hin], öffnest du eine Grube und (darin) beerdigst du (sie). Den Lederbeutel [wird ein Passant aufheben … ]. Ende der Rs.
o. Rd.
1
Du gibst ihm Bier zu trinken, [ … Tf. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 1-3:
Die Ergänzungen folgen dem oben aufgeführten Duplikattext. Dabei bleibt die genaue Zeilenaufteilung in unserem Ms. teilweise jedoch unsicher. Die Phrase uzn®·u i·aggum® ist auch im Duplikat großteils ergänzt. SA.GÚ steht hier wohl nicht wie sonst für labânu „Nackensehnen“, sondern für (pluralisches) dâd®n‚ (vgl. Vs. 54 //).
66
3:
6: 8: 9-11: 14: 16:
21:
28: 30-31:
33: 39:
42: 43-45: 46: 52-53: 54: Rs. 1: 3-4: 6:
8-9:
11: 12: 13-15:
17-20: 23: 24f.:
26: 27-29:
Für pluralisches GABA.ME∞ im Sinne von „Brust“ vgl. LKA 88 Vs. 3 (GABA.ME∞-·ú GU7.ME∞-«·ú») und LKA 102 Vs. 20, wo entgegen der Bearbeitung bei R.D. Biggs, TCS 2, 64, nach dem (Biggs unbekannten) Duplikat BAM 369 Rs. 4’ wie folgt zu lesen ist: GABA.ME∞-·ú it-ta-na-[a◊-ra-¿u]. Vgl. weiterhin BAM 90: 9’ // BAM 434 Vs. III 11: GABA.ME∞-·ú IR ∞UB-ú. Man beachte die bisher sonst nicht belegte Infinitivform nazazzu, die man mit dem einmal aB belegten Infinitiv nazuzzu vergleichen möchte; zu den Formen von izuzzu siehe zuletzt J. Huehnergard, Gs. Th. Jacobsen, 161ff. Für mögliche Ergänzungen am Zeilenanfang siehe unten Nr. 25 zu VAT 13644 Vs. I 14. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat VAT 13644. Lies doch wohl entweder ‹ú›«TÁL.TÁL» oder ‹ú›[A∞].«TÁL.TÁL». ku·NÍG.DAG steht hier sicher für sonst gebräuchliches ku·NÍG.NA (k¬su „Lederbeutel“, „Börse“). Beim ersten Mal hat der 4 Schreiber eine Mischung aus NA4 und DAG geschrieben. Zur Verwendung von NA4 anstelle von DAG in der nA Zeit siehe MZL S. 123f. Der umgekehrte Fall liegt anscheinend nur hier vor. Die Zeichenreste am Anfang der Zeile kann ich nicht deuten. Nach ina mu¿¿i ig®r(i) erwartete man am ehesten eine Ortsangabe (westlich, östlich o.ä.); doch das Erhaltene läßt eine entsprechende Lesung nicht zu. Auch an eine Materialangabe könnte man denken; aber eine Lesung NÍG.SILA11.GÁ läßt sich mit den Zeichenspuren an der Abbruchkante nicht vereinbaren; für ZÌ.MA.AD.GÁ bietet die Tafel nicht genug Raum – ganz abgesehen davon, daß Mäuerchen nicht aus Röstmehl gebaut werden. Eine Lesung [ina UG]U PISAN wäre prinzipiell möglich, ergäbe aber auch keinen überzeugenden Sinn. Für die Schreibung ∞UII.ME∞ vgl. hier Rs. 36. Die zweite Zeile der Beschwörung gibt offenbar die Übersetzung des sumerischen Incipits. Als Entsprechung zu sumerisch e n - n a - a b erwartete man eine Befehlsform von bêlu „herrschen“ (etwa b∂l oder l‚ tabêl). Die Zeichenspuren lassen sich damit aber schwerlich vereinbaren. Vgl. AHw 1294a und CAD ∞ III 412b. Hier und in Rs. 16 wurde der Name des Klienten aus unbekannten Gründen getilgt. Die Spuren unter der Rasur entziehen sich einer Lesung. In VAT 9742 (spät-nA) begegnet ein gewisser Nabû-·ar-a¿¿∂·u, Sohn des ∞ama·-·umu-∂re·, unter den Zeugen (vgl. PNAII/2, 872b). Weitere Belege für das Patronym kann ich aus nA Zeit nicht anführen. Die Ergänzung des Zeilenanfangs folgt den Duplikaten. Vgl. auch zu Rs. 43. Die Ergänzungen am jeweiligen Zeilenanfang folgen den Duplikaten. Die Ergänzung am Zeilenanfang ist durch das ebenfalls fragmentarisch erhaltene Duplikat gesichert. Die Ergänzungen am jeweiligen Zeilenanfang sind durch das Duplikat gesichert. Für den Ergänzungsversuch am Zeilenanfang vgl. Vs. 3 mit Duplikat. Die Lesung in der zweiten Zeilenhälfte basiert auf dem Duplikat. Die Ergänzung des Zeilenendes folgt dem Duplikat. Die Ergänzungen werden durch das ebenfalls fragmentarische Duplikat gestützt. AHw 1513b liest […] mu¿¿¬ja ú-za-na-qa-t[u] (zaq®tu Dtn). Doch passen die Spuren vor der Abbruchkante kaum zu einem tu. Das davor erhaltene UGU-ia spricht jedoch dafür, unsere Stelle im Sinne von KAR 267 Rs. 7 // BMS 53 Vs. 9’ zu ergänzen: (Totengeist) ·a … ·ar®t mu¿¿¬ja ú-za-qap-an-ni // uz-za-na-qa-pu. Eine entsprechende Lesung ist hier freilich nicht ohne Emendation möglich. Das Duplikat zu unserer Stelle, K 3394+ Vs. 17’, hilft leider nicht weiter, ist doch nur uz-za-naq[a- … ] erhalten. Zum Symptom vgl. auch Vs. 1. Die Ergänzung GIDIM.ME∞ basiert auf dem Duplikat, ebenso die Ergänzung von ®tanammaru. Die Übersetzung von m‚dâja l® m‚dâja folgt W.R. Mayer, OrNS 58 (1989) 153. Nach DINGIR sind im Duplikat Spuren eines Winkelhakens erhalten, die eine Lesung ø[UL] nahelegen. Man könnte dort wie hier freilich auch DINGIR «u» [d15] lesen. Die Ergänzungen werden durch das Duplikat gestützt, das hier ausführlicher formuliert. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat, das hier eine wesentlich ausführlichere Schilderung der Leiden des Patienten bietet. Die Ergänzung am Zeilenende von Rs. 15 bleibt unsicher, da im Duplikat der unmittelbar vorausgehende Text fehlt. Auf lu-up-pu-ta-ku folgt vielmehr direkt DINGIR-ut-k[a GAL-t]um ZU-u at-ta-ma ZU-u etc. (Vs. 29’). Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Am Ende von Rs. 17 weicht das Duplikat ab: ana pu··ur ki·p¬ja u bal®† napi·t¬ja. Am Anfang ist womöglich arn¬ ·ert¬ zu ergänzen. Der Text bleibt mir weitgehend unklar; das fragmentarisch erhaltene Duplikat scheint streckenweise abzuweichen. Die Lesung ki-i? bleibt sehr unsicher, ki-m[a] erscheint nach den Spuren unwahrscheinlich, für ki-i[◊-ri] ist der Raum wohl zu knapp. Die Ergänzungen am Zeilenanfang folgen dem Duplikat, in dem der Gebetstext noch über drei weitere Zeilen ausgedehnt wird. Die Ergänzungen am Zeilenanfang folgen jeweils dem Duplikat K 3394+, in dem die kurze Ritualanweisung von der folgenden Beschwörung durch einen Paragraphenstrich getrennt ist. Die ersten Zeilen der Beschwörung scheinen dort jedoch zu fehlen, setzt der Text doch im neuen Paragraph mit ∞ama· annû l‚ ·a ein, das wir mit Rs. 32f. unseres Ms. und Rs. III 1’f. des Assur-Duplikats VAT 13644, das hier wieder einsetzt, koordineren wollen.
67
30ff.: 34: 35f.: 37: 38: 40f.: 43:
50: 51:
25)
Mit Rs. 30f. vgl. die Zeilen Rs. 33f., die offenbar parallel strukturiert sind und nach den beiden – freilich ebenfalls fragmentarischen – Duplikattexten teilweise ergänzt werden können. Statt mê n®ri [(…)] bieten die Duplikate mê n®di (VAT 13644 Rs. III 6’) bzw. †¬d n®di (K 3394+ Rs. 20). Am Ende der Zeile sollte nach den Duplikaten der Wasserschlauch erwähnt sein. Zu einer möglichen Rekonstruktion siehe unten zu VAT 13644 Rs. III 7’-8’ (Nr. 25). K 3394+ Rs. 23 bietet statt annûti ·unu die Variante annûtu ∂pi[·‚ºa]. Die Emendation ist durch beide Duplikate (jeweils ki·-pi) gesichert. Formeln dieses Typs sind vielleicht prägnanter „sie sollen sterben, so daß ich lebe(n kann)“ etc. zu übersetzen. Das Begriffspaar qatû – mâdu nimmt wohl auf die Familie bzw. Nachkommenschaft Bezug. Da mungu ein Synonym zu mangu ist, könnte man aufgrund der formelhaften Wendung (ummu) mangu luºtu für eine Emendation von «zu»-tú (nur hier vollständig erhalten) zu lu!-tú argumentieren (vgl. T. Abusch, MesWi 71 Anm. 16); dies erscheint mir jedoch, solange keine Duplikate die Emendation bestätigen, nicht zwingend, zumal in BAM 231 Vs. I 4 die Reihe umma(NE) munga liºba begegnet, die die Formel ebenfalls variiert. Der Ergänzungsvorschlag ist weder durch das ebenfalls fragmentarische Duplikat noch durch wörtliche Parallelen in anderen Texten gesichert (vgl. teilweise schon T. Abusch, MesWi 72 Anm. 19). Die Ergänzung folgt dem Duplikat VAT 13644 Rs. IV 2’ (vgl. hier Nr. 25). Trotz des fragmentarischen Zustands beider Textvertreter scheint mir die gegenseitige Zuordnung gesichert zu sein.
VAT 13644 (Kopie: S. 176-177)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 13956 da*; Fundort: hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses; Archivzugehörigkeit: N 4: 352. Beschreibung: Rotbraunes Fragment, 102 ≈ 93 ≈ 25 mm. Datierung: neuassyrisch, Kolophon des Ki◊ir-A··ur (7. Jh.). Frühere Kopie, Bearbeitung: LKA 157. Weitere Referenzen: Zu den Duplikaten vgl. T. Abusch, MesWi 90, 313a, W.R. Mayer, UFBG 418 (∞ama· 67). Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 1-22 // VAT 13609+13665 (LKA 154 + 155, hier Nr. 24) Vs. 1-13 Vs. II 1’-6’ // VAT 13609+ Vs. 40-44 Vs. II 4’-6’ // K 3394 (∞RT pl. VII) + unpubl. K 9866 Vs. 1’-3’ Rs. III 1’-17’ // VAT 13609+ Rs. 32-39 // K 3394+ Rs. 17-25 Rs. IV 1’-4’ // VAT 13609+ Rs. 50-o. Rd. 1 Transliteration: Vs. I
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
«DI∞» L[Ú S]ÍK UGU-·ú «iz»-[za-az «NUNDUN»-·ú ú-◊ab-«ba»-ta G[E∞TUII-·u i·aggum®(?)] Úø-su il-la-k[a na4KI∞IB GÚ-·ú SÌG.SÌG-su GABA.ME∞-«·ú» G[U .ME∞-·ú] 7 SA.GÚ-·ú ·ag-gu ∞UII-·ú u G[ÌRII-·ú] ú-·am-ma‹-ma›-·ú «ú»-[zaq-qa-ta-·ú] «∞À»-[·ú] «e»-te-né-«la-a» l[a iºarru] [zumur·u ·immatu uk®l] [minât‚·u ittana·pak®] [ ] x x [ [ana tebê G]UB-zi «DU11».D[U11 m‚q] [NA BI ki]·-«pi» ep-«·u-·ú»-m[a] [ina akal¬ ·]u-k[u]l ina KA∞ N[A]G
14 15 16 17 18 19 20
[ x x x ] x x x ·ú (x) x x x (x) [kimilti DINGIR-·]ú u di·8-t[ár-·]ú «UGU-·ú» [iba··i] [a-n]a DIB-ti «DINGIR-·ú» u di·8-tár-[·ú l® ·ub·î] [DINGI]R u di·-tar KI-·ú s[u-lu-mi] [ki·-pi] «ep»-·ú-·ú sa-¿a-rim-ma [ana DÙ]-«·ú»-nu ◊a-[b]a-«ti» [a-na] «e»-†e-ri-·ú u ga-ma-li-·ú [ki·-pi ·]u-nu-ti ina SU-·ú ZI-¿i
21 22
[DÙ.DÙ.BI ina GE6 KI SAR] «A KÙ SÙ» dugA.GÚB.BA GIN-«an» [ana ∞À dugA.GÚB.BA gi·∞INIG] «ú»IN6.Ú∞ GI.«∞UL.øI»
Vs. I bricht ab
68
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
u[p-·á-·e-e lemn‚ti]
NU DU10.«GA».M[E∞ ¬pu·‚ni u·∂pi·‚ni(?)] ana-ku NU [¬dû att®-ma t¬dû]
um-ma mun-g[a zuºta siliºta] ·i-¿at UZU.ME∞ x [ Á[II]-«a-a» [ Vs. II bricht ab
Rs. III
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’
«KA∞».SA[G lu ·á a[r ·a ki·-pi ø[UL.ME∞ ¬pu·‚ni] a-na «øUL»-t[im d·á-ma· u !(·i)-um-«ka» [ezzu lik·ussun‚ti(?)] 4 GIM A.ME∞ ku·ÙM[MU napi·ta·unu libli(?)] «3»-·ú DU11.G[A-ma] k[u]·[Ù]MMU tu-r[a?-aq? q®t¬·u] ina «IM.BABBAR» NAGA SI [ina mu¿¿i ◊alm¬·unu imessi] ina UGU NU N[Í]G.«SILA11».GÁ x [ NU?] ? alla-[ni ki-a-am DU11.GA] d·á-ma· an-n[u-ti ·u-nu] an-nu-ti [NU-·ú-nu] ·a ki·-pi ø[UL!.ME∞ ¬pu·‚ni] a-na «øUL»-[tim izz¬z‚ni(?)] ina qí-«b¬t¬»-[ka lidappir‚ºinni d∞ama·] ina d[i-ni-ka rabê d¬nann¬-ma] Rs. III bricht ab
Rs. IV
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
[ NU?].«ME∞» x [x x] ku· [ k¬sa(?)] «e»?-ti-qu ÍL-·i [ LU]ø? ina KA∞.SAG NAG [ ] x nam ina NE SAR-·ú [U∞11].BÚR.RU.DA.KAM*
6’
[·u]m?-[m]a? LÚ ki·-pi ep-·u-·u
7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
[LI]BIR.RA.BI.GIM AB.SAR «BA.AN.È» [DUB] «I»ki-◊i[r]–[a·-·ur ma·]-«ma·» É AN.∞ÁR [DUMU I]«dPA–bé»-s[ún m]a·-ma· É AN.∞ÁR D[UMU I]«d»BA.Ú–MU–[í]b-ni lúZABAR.DAB.BA «é»-·ár-ra a-na ◊a-bat e-«pe-·i» ¿a-an-«†i· ZI»-[¿a] Ende der Tf.
Übersetzung: Vs. I
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Wenn einem Menschen das Haupthaar zu Berge st[eht, wenn ... ], wenn seine Lippen (ihn) schmerzen, [seine] Oh[ren dröhnen], sein Speichel läuft, [ … ], seine Nackenwirbel ihm Schmerzen bereiten, seine Brust [ihn] vor Sch[merz verzehrt], seine Nackensehnen kraftlos sind, seine Hände und Fü[ße] gelähmt sind (und) [ihn] st[echend schmerzen], er fortwährend würgt, (aber) nicht er[brechen kann], [seinen Leib Lähmung hält], [seine Glieder hingeschüttet sind], [ … ] … [ … ], [er zu schwach ist, sich zu erheben, zu st]ehen, zu reden, [dann sind gegen diesen Menschen Hex]ereien vollführt worden. Man hat sie ihm [mit Brot zu e]ssen, mit Bier zu trinken gegeben.
69
14 15 16 17 18 19 20
[ … ] … [Der Zorn sein]es [Gottes (und) sei]ner Göt[tin] sind gegen ihn [entbrannt]. [U]m den Zorn seines Gottes (und) [seiner] Göttin [verschwinden zu lassen], [seinen Got]t (und) seine Göttin mit ihm zu ver[söhnen], um [die Hexereien], die gegen ihn vollführt wurden, zu wenden, um sie [da]nn diejenigen packen zu lassen, die sie vollführt haben, [um] ihn zu retten und zu schonen, um diese [Hexereien] aus seinem Leib auszureißen:
21 22
[Das zugehörige Ritual: In der Nacht fegst du den Boden], versprengst reines Wasser, stellst das Weihwassergefäß auf, [(legst) in das (Wasser des) Weihwassergefäß(es) Tamariske], Seifenkraut, ·al®lu-Rohr, … Vs. I bricht ab
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
… (die, die gegen mich Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen und) [böse], gar nicht gute Machenschaften [vollführt haben (oder) haben vollführen lassen], – ich [kenne] (sie) nicht, [du aber kennst sie]! Fieber, mung[u-Krankheit, Schweißausbrüche, siliºtu-Krankheit], Musk[elschwund], [ … ], meine Arme, [ … Vs. II bricht ab
Rs. III
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’
Erst[klassiges] Bier [ … ] dies ist wahrlich derjenige, der [ … ] die gegen mich b[öse] Hexereien [vollführten], zum Böse[n … ] ∞ama·, dein [wütender] Sturm [möge sie erreichen]! Wie das Wasser aus dem Wasserschl[auch möge ihr Leben zu Ende gehen!“] Dreimal sprichst du (dies). [Dann] l[eerst] du den Wasserschlauch aus. [Seine Hände] wäscht er mit Gips und Alkali [über ihren Bildern]. Über den Bildern aus Teig, [ … , den Bildern aus] Eichen[holz spricht er folgendermaßen]: „O ∞ama·, da[s sind sie]! Das sind [ihre Bilder]. Sie, die b[öse] Hexereien [gegen mich vollführten], zum Bösen [gegen mich hintraten], mögen sich auf deinen Befehl hin [entfernen! ∞ama·,] [entscheide mein Recht] durch [deinen großen] Re[chtsspruch]: … Rs. III bricht ab
Rs. IV
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
… [ … Die (übrigen) Bild]er [ … [Den Lederbeutel] wird ein Passant aufheben. [ … ] gibst du ihm in Bier zu trinken, du beräucherst ihn [mit … ]. Zur Lösung von [Hexerei].
6’
[We]nn gegen einen Menschen Hexereien durchgeführt wurden.
7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
]
Gemäß der [Vor]lage geschrieben (und) geprüft. [Tafel] des Ki◊i[r-A··ur, des Besch]wörers des A··ur-Tempels, [des Sohnes] des Nabû-b∂s[sun, des Be]schwörers des A··ur-Tempels, des S[ohnes des] B®bu-·umu-[i]bni, des , Bronzeschalenhalters‘ des E·arra. Für die Durchführung eilig ko[piert]. Ende der Tf.
70
Bemerkungen: I 6-13: 14:
15-22: II 1’-6’: III 1’-8’: 5’: 9’-17’: IV 2’: 7’ff.:
26)
Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Man könnte an eine Lesung [DI∞ NA x(-x)-·ú i-ta-n]a-k[a-l]a-·ú «SAG.DU»-[s]u D[IB-su] denken (vgl. VAT 13609+ Vs. 8: D]IB?-su). Doch ist eine erneute Symptomologie nicht unbedingt zu erwarten. Auch müßte man am Zeilenende zumindest ein in das Intercolumnium geschriebenes Zeichen ergänzen. Schreibungen über den Kolumnenstrich scheint der Schreiber aber sonst zu vermeiden. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. Der mit Vs. II 5’ korrespondierende Text in VAT 13609+ Vs. 43 ist wesentlich umfänglicher. Eine sichere Ergänzung des vorliegenden, offenbar knapper formulierenden Ms. ist daher nicht möglich. Der Passus ist in allen drei Mss. nur fragmentarisch erhalten. VAT 13644 ist offenbar stellenweise knapper gefaßt (vgl. Rs. III 6’ // VAT 13609+ Rs. 34f.). Eine vollständige Rekonstruktion des Textes gelingt derzeit nicht. K 3394+ Rs. 19 bietet zu erwartendes dUTU U4-ka; eine Emendation unseres Ms. zu u4!-um-ka ist daher wahrscheinlich (vgl. aber T. Abusch, MesWi 140 Anm. 55, ibid. 126 für eine Übersetzung „your fiery red light“). Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. In Rs. III 10’ erwartete man in der zweiten Zeilenhälfte nach VAT 13609+ Rs. 36 (◊alam) i·k‚ri, die Spuren an der Abbruchkante lassen jedoch keine sichere Ergänzung zu. Das Zeichen alla in Rs. III 11’ bleibt sperrig; nach VAT 13609+ Rs. 37 erwartet man eine Materialangabe (dort er∂ni), daher unser Ergänzungsversuch. Die Ergänzung basiert auf VAT 13609+ Rs. 51. Auch dort ist der Text jedoch nur fragmentarisch erhalten. Vgl. H. Hunger, ABK Nr. 197.
VAT 13699 + 13849 (Kopie: S. 178-179)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 17722 et (VAT 13699), Ass 17722 lt (VAT 13849); Fundort: hD8I (VAT 13699); Archivzugehörigkeit: N 4: 582 (VAT 13699). Beschreibung: Ein braunes, stark verzogenes, falsch geklebtes Fragment mit ca. 10 mm Lehmauflagerung auf der Rs., 81≈ 72 ≈ 34 mm (VAT 13699) und ein hellbraunes, teils rötliches, bestens erhaltenes Fragment (VAT 13849), 85 ≈ 70 ≈ 24 mm. Wegen der starken sekundären Verformung von VAT 13699 läßt sich der Join physisch nicht durchführen. VAT 13849 zeigt eine gewölbte Vs. und eine flache Rs., bei VAT 13699 läßt sich die Tafelgestalt nicht mehr erkennen. Die Duplikate K 888, das den gesamten Ritualverlauf enthält, und O 193, auf dem Reste des unbeschriebenen unteren Teils von Rs. IV erhalten sind, lassen jedoch keinen Zweifel über die Verteilung von Vs. und Rs. zu. Zur selben Tafel gehörte ursprünglich wahrscheinlich auch VAT 14341 (hier Nr. 27, siehe dort). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: LKA 159 (nur VAT 13699 Vs.). Weitere Referenzen: Zum Duplikat CBS 1498 siehe W.G. Lambert apud W.R. Mayer, OrNS 58 (1989) 273. Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 17’-21’ // O 193 (RIAA 312) Vs. II 1-4 (Foto koll.) Vs. II 13’-20’ // unpubl. CBS 1498 Rs. 1’-8’ (Foto koll.) Vs. II 20’-Rs. III 10 „//“ unpubl. K 888 Vs. 3-Rs. 18 Rs. IV 1-10 // O 193 (RIAA 312) Rs. III 5’-11’ Rs. IV 3 „//“ unpubl. K 888 o. Rd. 32 (Stichzeile) Transliteration: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[ ] x x [x x] x x x (x) [ [ ina ?] «pí-i» ta-·[a]k-ka-a[n?-ma?] KÉ∞ x [x] x x x x «DÈ»? lìb-bi NÍG.NA ·ak-nam-m[a x]-x-«an-ni» «e»-nu-«ma mu?-·u»? ina ka-·á-[(a?-)d]i? «a»-·u-u·-tu ¿a-at-ta u pi-rit-tú la a-l[a?-k]a? «TUK».TUK-·i dUTU am-¿ur-ka á·-·ú e-pi-·i øUL-[t]ì-ia dUTU ·á U∞ U∞ U∞ NÍG.AK.A.ME∞ øUL.ME∞ NU [D]U .GA.ME∞ 11 11 11 10 «ZI.KU5».RU.DA-a DÙ-·á ú-·e-pi-·á is-¿u-ra i-[·e-º]a-«a» [ø]UL.GIG mim-ma lem-«nu» DÙ-ma il-pu-tú «zu»-[u]m-ri [SAøA]R.øI.A GÌR!II!(dím).ME∞-ia! i·-bu-·ú Úø il-«qu»-ú [SÍK SA]G.DU-MU im-lu-·u SÍK SU-MU «ú»!-[qa-t]i-pu [mìn-d]a-at la-ni-ia ú-mad-di-[d]u [na-a·-p]a-rat ZI.KU5.«RU».DA-a «i·-pu»-r[a-an-ni] [kip-di l]e[m]-nu-ti ú-kap-pi-d[u]
71
15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’
[ki◊-ri] «·á» le-mut-ti «ú»-kà◊-«◊i»-r[u] [A.ME∞ Z]I.«KU5.RU.DA-ia» i¿-bu-u [NU-MU(?) ina IZ]I i·-ru-pu-«ma» is-¿u-ru ana «A».M[E∞] «∞UB-u»[(-ma)] [ina A.ME∞(?) T]U5? «ú»-kàs-su-u NU.ME∞-ia [itti m¬t‚ti u·-n]i-lu Rasur ina KI-tim iq-bi-ru [ i·]-ku-nu ina bi-ºi-i ·á BÀD ip-¿u-ú [ina askuppati itmiru ana G]IDIM kim-ti-ia ip-qid-du Ende Vs. I
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’
[ ]x[ um-m[a-ri] ba-«a¿»-[ru-ti ak-«sip-·i» ki-is-p[a un-«qí» [K]Ù.BABBAR za-«bab» K[Ù.BABBAR(?) dUTU «ina? IGI?-ka» NU.M[E∞? ki-◊[i]r ka·-·á-«pi» u ka·-«·ap»-ti ú-k[a◊-◊i-ru] M[UNUS.ø]UL ·á ka·-·á {u} -pi-ia u ka·-·[ap-ti-ia] [ki]·-pi-·ú-nu ze-r[u-ti] ·ur-bi a-·i-pu-ti «·á» [ABGA]L «DINGIR».ME∞ dAM[AR.UTU ¬pu·u] dnu-dím-mud ina qí-[bi-t]i-«ka» ◊ir-ti ·[á l® uttakkaru] ù an-ni-ka «ki»-nim ·á NU BA[L-u] «lúU∞11».ZU munusU∞11.«ZU» li-mu-tú-ma ana-k[u lublu†] [dGI∞.B]AR li·-ta-bil k[i·-pi-·u-nu] [EN] at-ta né-kel-me-·u-n[u-ti] ki-◊[i]r ú-kà◊-◊i-ru-ni IGI dUTU ú-[k]à[◊-◊ir] ki-◊[i]r ú-kà◊-◊i-ru-·ú-nu-ti li-«i†-¿u-u»-[·ú-nu-ti] «liq»-ri-bu-·ú-nu-ti li-is-«ni»-qu-·ú-n[u-ti] ina qí-b[i]t dé-a dUTU dGI[∞.BA]R «lu»-ub-[lu†-ma] nàr-bi-ku-«nu» lu-·á-pi dà-«lí»-lí DINGIR-ti-k[u-nu ludlul]
20’ 21’ 22’
3-·ú ∞ID-nu-ma «e-ma ∞ID»-ú BAL-[qí? (…) ut‚na ad‚ga] ti-nu-ra la-a[b-t]a K[I.NE k¬ra u ¿uluppaqqa] a-na IGI dUTU ta-s[a-dir qanê kart‚ti tumalla] Ende Vs. II
Rs. III
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
[2 NU gi]·bi-n[i] 2 «NU gi·»[er∂ni 2 ◊alm¬ qanê 2 ◊alm¬ i◊i 2 ◊alm¬ annaki] [2 NU URU]DU «ina KI.NE NU?» na[p-pa-¿i 7 ◊alm¬ †¬di 7 ◊alm¬ †¬d kullati] «·á» ES[IR] «øE».øE «7» NU «IM».[BABBAR ana ut‚ni tasaddir] [7 N]U «NÍG.SILA11.GÁ ana ti-nu-ri» [tasaddir] [6 N]U AGA[RIN4]!? «6 NU» [BÁP]PIR-«rim»? [ana ad‚gi x ◊alm¬ kupsi ana ¿uluppaqqi] x [N]U «Ì.UDU ·á sa¿-lé-e» ø[E.øE ana labti] [7 NU] «Ì.UDU» [7 NU] DUø.L[À]L «7» [NU ESIR ana k¬ri] [ESIR KÚ]M SÙ-·ú-nu-ti [(…)] [ [
]x[ ]xx[
Rs. III bricht ab
Rs. IV
1 2
[en‚ma t]a-«qal-lu-u 3»-·ú ∞ID-nu-ma [·imGÚR.GÚR] SAR-·ú
3 4 5 6 7 8 9
[ÉN e-pi·]-tú qu-um-qu-ma-ti munusU∞11.ZU nar-·in-da-tú [·a im-l]u-u IM-a-a ina ÍD [mi-n]a tu-ub-ba-li na-p[i]·-ti a-na mal-ki [an®ku] a-na BÚR ki·-pi-ki úIN6.Ú∞ na-·á-ku «ú»[I]GI-lim la ma-¿ir [k]i·-pi-ki [GI∞ B]ÚR ·a na-«da»-a-ti gi·∞E.Ù.SUø5 ·á qa-a·-da-te «ú-pi»-·i li-né-ºu ·á-da! UGU k[i]·-pi-ki úIN6.Ú∞ lim-qut
72
10 11 12
u úIGI-lim lim-¿a◊ TE-ki GI∞ BÚR li[p]-pa-·e-ra INIM.ME∞-k[i] ZUBI ZABAR DU8-er qí-bit ki-◊ir ku-pu-ud ∞À-ki ina qí-bit dé-a dUTU «EN» DI[NG]IR.M[E]∞ «TU6» É[N]
13 14 15 16 17 18 19
ina «túg»GADA tara-[kás] 1-en ZUBI ZABA[R] ÉN 3-·ú ∞ID-nu-ma ina «GÚ-·ú GAR»-[an] NU.ME∞ ·ú-nu-«ti» ana gul-«gul»-lim te-[leq?]-q[é]? ina NÍG.SILA11.GÁ «ZÌ ∞E.MU∞5» KÁ-·ú-«nu» t[e-pe-¿e] [x] ZUBI!? x x di x [ [x x x x] x [x] x x x x [ [ ]xx[ úIGI-lim GI∞ BÚR gi·«∞E».Ù.SUø úIN .Ú∞ 6 5
Rs. IV bricht ab
Übersetzung: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[ … ] leg[st] du [in] den Mund [und] … … […] … Holz[koh]le liegt für mich im Räuchergefäß, [ … ] mich. Bei Einbruch der Nacht überkommen mich stets Traurigkeit, Angst und Schrecken, die nicht ver[gehe]n, ∞ama·, hiermit wende ich mich an dich wegen derjenigen, die Böses gegen mich gemacht haben, ∞ama·, derjenige, der Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen, böse, gar nicht gute Machenschaften (und) Lebensabschneidung gegen mich durchführte, gegen mich durchführen ließ, gegen mich erstrebte, gegen mich aufsuchte, [H]aßzauber, alles Böse gegen mich durchführte und meinen Kö[r]per angriff, [den Stau]b von meinen Füßen auflas, meine Spucke nahm, [Haar von] meinem [K]opf ausriß, Haar von meinem Leib aus[zupf]te, [die Ma]ße meines Körpers nahm, [mir Bot]schaften der Lebensabschneidung schickte, [b]öse [Pläne] schmiedet[e], Böses wirkende [Knoten] knüpfte, [das Wasser] meiner [Leb]ensabschneidung schöpfte, [mein Bild im Feu]er verbrannte, sich dann umwandte (und) es ins Wasser warf, [sich (darüber) mit Wasser wu]sch, (es) fesselte, meine Bilder [mit Toten be]erdigte, (sie) in der Erde begrub, [(sie) … l]egte, (sie) im Abwasserdurchlaß der Stadtmauer einschloß, [unter einer Schwelle vergrub, einem To]tengeist meiner Familie anvertraute, … Ende Vs. I
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
geko[chte] Sup[pen ein Totenop[fer] brachte ich für sie [dar einen Ring aus Silber, ein zababu-Schmuckstück aus [Silber ∞ama·, vor dir [ … ] die Bilder [ (betreffs) des Knotens, den mein Hexer und meine Hexe gekn[üpft haben], (betreffs) des [Bö]sen, das von meinem Hexer und [meiner] He[xe] ausging, (betreffs) ihrer haßerfüllten [Hex]ereien, laß die Beschwörungskunst, die der Weise der Götter, Mar[duk, anwendete], groß sein, Nudimmud, auf deinen erhabenen Be[fe]hl hin, d[er unumstößlich ist], und durch deine feste Zusage, die nicht geän[dert wird], mögen mein Hexer und meine Hexe sterben, und ic[h möge leben]! [Gi]ra möge [ihre] He[xereien] einäschern! Du bist [der Herr], blicke böse auf si[e]! Den Knoten, den sie knüpften, habe ich vor ∞ama· ge[knüpft], die Knoten, die ich für sie geknüpft habe, mögen sich [ihnen] nähern, mögen ihnen nahe kommen, mögen an s[ie] herankommen, ich (aber) möge auf Befe[h]l des Ea, des ∞ama· (und) des Gira le[ben, dann] will ich eure Großtaten verkünden, das Lob eu[rer] Göttlichkeit [singen].“
73
20’ 21’ 22’
Dreimal rezitierst du dies. Wo immer du rezitierst, libi[erst du. (…) Einen Ziegelofen, einen ad‚gu-Brauerofen], einen Backofen, einen Röst[of]en, ein Ko[hlenbecken, einen Schmelzofen und einen Tiegel] rei[hst du] vor ∞ama· auf. [Du füllst (sie) mit zugeschnittenem Rohrstücken]. Ende Vs. II
Rs. III
1 2 3 4 5 6 7 8 9-10
[Zwei Bilder aus Ta]mariskenholz, zwei Bilder aus [Zedernholz, zwei Bilder aus Rohr, zwei Bilder aus Holz, zwei Bilder aus Zinn], [zwei Bilder aus Kupf]er: im Kohlenbecken, das (noch) nicht an[gezündet ist. Sieben Bilder aus Lehm, sieben Bilder aus Lehm von der Lehmgrube], die mit Bitu[men] vermischt sind, sieben Bilder aus Gi[ps reihst am Ziegelofen auf]. [Sieben Bi]lder aus Teig [reihst du] am Back[ofen auf]. [Sechs Bild]er aus M[aische], sechs Bilder aus [Bier]brot: [am ad‚gu-Brauerofen. … Bilder aus Trester: am Tiegel], … [Bi]lder aus Talg, der mit Kresse gemi[scht ist: am Röstofen], [sieben Bilder aus] T[alg, sieben Bilder] aus Wachs, s[ieben Bilder aus Bitumen: am Schmelzofen]. Du beträufelst sie [mit heiße]m [Bitumen]. [(…)] zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. III bricht ab
Rs. IV
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17-19
[Während] du verbrennst, rezitierst du (dies) dreimal; dann beräucherst du ihn [mit kukuru-Pflanze]. [Beschwörung: „Die Zaub]erin ist eine qumqummatu, die Hexe ist eine nar·indatu! Du, [die] den Lehm für mein (Bild) aus dem Fluß heraus nahm, [war]um willst du mein Leben zu den Gottheiten der Unterwelt bringen? [Ich] halte Seifenkraut empor, um deine Hexereien zu lösen, „Heilt-tausend“-Pflanze, die unempfänglich ist für deine [H]exereien, [das „Lö]se[holz]“ der nad¬tu-Priesterinnen, den Zapfen der qadi·tu-Priesterinnen! Möge der Berg die [Za]ubereien umwenden, auf deine H[e]xereien möge das Seifenkraut fallen, und die „Heilt-tausend“-Pflanze möge deine Wange schlagen. Das „Löseholz“ möge de[ine] Worte lösen! Das bronzene Wurfholz möge den Befehl für den Knoten lösen, den du in deinem Herzen geplant hast, auf den Befehl des Ea (und) des ∞ama·, des Herrn der Göt[t]er.“ Beschwörungsfo[rmel]. „Heilt-tausend“-Pflanze, das „Löseholz“, den Zapfen (und) das Seifenkraut bin[dest] du in ein Leintuch ein. Ein bronzenes Wurfholz: du rezitierst die Beschwörung dreimal (darüber). Dann legst du es um seinen Hals. Diese Bilder n[immst] du für einen Totenschädel. Mit Teig aus ·igu·u-Mehl v[erschließt] du ihre Öffnung. zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. IV bricht ab
Bemerkungen: I 2’f.:
4’:
5’: 16’: 19’: 21’: II 4’:
Lesung und Übersetzungsvorschlag bleiben ausgesprochen unsicher; insbesondere die 2. Sg. ta·akkan in Vs. I 2’ überrascht im Kontext des Beschwörungstextes. Auch ob KÉ∞ als Verbalform oder besser als Substantiv aufgefaßt werden sollte, läßt sich ohne Duplikat nicht klären. Wörtlich: „Wenn die Nacht beim Eintreffen ist“. Eine Parallele zu dieser ungewöhnlichen Formulierung fehlt, doch kann ich den Zeichenspuren keine bessere Alternativdeutung abgewinnen. Vergleichen kann man immerhin die gut bezeugte Phrase x ·attu ina ka·®di „als das x. Jahr kam“, wobei hier darauf hinzuweisen ist, daß auch m‚·u in diesem Sinne mit ka·®du verwendet wird (m‚·u ika··adam-ma „bei Einbruch der Nacht“, zu den Belegen s. CAD K 275a). Eine Präposition mit abhängigem Genitiv als Prädikat eines Nominalsatzes ist im Grunde natürlich nicht ungewöhnlich (GAG3 ¶ 126i). Die Lesung la a-l[a-k]a bleibt zweifelhaft. Die Übersetzung basiert auf der Annahme eines adverbialen Ausdrucks l® + Akkusativ, der mit Phrasen wie l® naparkâ „unaufhörlich“, l® m¬na „ohne Zahl“ zu vergleichen wäre. Obwohl nur geringfügige Spuren erhalten sind, kann an der Lesung kaum Zweifel bestehen. Zum Ausdruck vgl. hier zu VAT 14161 Vs. 3 // (Nr. 28), vgl. weiterhin BAM 231 Vs. I 15. Die Ergänzung folgt dem Duplikat. Die Ergänzung folgt dem Duplikat. Die Lesung von za-bab als za-bab bleibt unsicher; vgl. K 888 Rs. 27 (siehe hier zu Nr. 27).
74
14’ff.: 20’-III 8:
IV 1-8: 8: 9: 10: 15:
27)
Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Man beachte, daß der vermeintliche Gtn-Stamm von qer∂bu in Vs. II 17’ (vgl. W.R. Mayer, OrNS 58 [1989] 273) auf einem Kopierversehen basiert, das wiederum auf die fehlerhafte Klebung zurückgeht. Die Ergänzungen folgen K 888; eine Bearbeitung dieses Textes wird Verf. demnächst in BaM vorlegen (vgl. hier zu Nr. 27). Das kleine babylonisch geschriebene Täfelchen bietet auf 33 Zeilen das gesamte Ritual unserer Tafel in Kurzform; die Beschwörungen werden nur mit dem Incipit zitiert. Aus Vs. 1-2 geht hervor, daß unserem Passus zwei ∞ama·Beschwörungen vorausgehen, die hier in Vs. I und II erhaltenen Beschwörungspassagen gehören demnach nicht zu einem Beschwörungstext. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat. Zu i◊i pi·ri vgl. die Bemerkung zu VAT 13776 (BAM 190, hier Nr. 49) Rs. 4. Vgl. Maqlû V 161: ·adû lin∂ºkun‚·i. Das Duplikat bietet ú-pi-·i li-né-eº ‹·á-›da-a (O 193 Rs. III 10’). Die Unform lip-pa-·e-ra (lies lipa··era) wird durch das Duplikat als korrupt erwiesen: GI∞ BÚR li-pa-á·-·i-ru a-ma-ti-ki (O 193 Rs. III 11’). Die Schreibung der Ventivendung mit Zeichen der Cu-Reihe begegnet jB öfter. Statt teleqqe würde man natürlich eher tapaqqid erwarten; die Spuren lassen eine solche Lesung jedoch nicht zu.
VAT 14341 (Kopie: S. 180-181)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Stark abgeriebenes, hellbraunes Fragment einer zweikolumnigen Tafel aus neuassyrischer Zeit, 78 ≈ 100 ≈ 29 mm, an das schräg zum übrigen Text ein weiteres Fragment sekundär angebacken ist (Seiten A2 und B2). Die wenigen erhaltenen Spuren lassen keine Entscheidung darüber zu, ob dieser Textteil ursprünglich zur selben oder einer anderen Tafel gehörte. Wenn das Zusatzfragment auch ursprünglich Teil derselben Tafel war, dann gehörte es nach Ausweis der Reste eines Kolophons (Seite B2) zu Vs. I bzw. Rs. IV. Dem äußeren Erscheinungsbild und dem Inhalt nach gehörte VAT 14341 wahrscheinlich zur selben Tafel wie VAT 13699+ (hier Nr. 26), auch wenn ein direkter Anschluß nicht möglich ist. Wenn sich eine indirekte Zusammengehörigkeit bestätigt, dürfte VAT 14341 Seite A1 wohl aus dem obersten Teil von Vs. II, Seite B1 aber aus dem untersten Teil von Rs. III stammen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: A1 vgl. unpubl. K 888 Vs. 6-Rs. 19 mit Paralleltexten B1 vgl. unpubl. K 888 Vs. 3-Rs. 16, 20-27a mit Paralleltexten Transliteration: A1
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ [ [ [ [ [ [ [
] x x «KIMIN? ·á?» x [ KIMIN] «·á NÍG.SILA11».[GÁ KIMI]N ·á Ì.UDU ·á DUø.L[ÀL øE.øE(?)] ]x[ ] x ·á IM KI.GAR x [x (x)] ] K[IMIN ·á DUø.∞E.GI∞].«Ì» KIMIN ·á AGARIN5 x [x] ] gi·«EREN?? u?? GI» DÙ-ma 3.TA.À[M] ] «ú»-tak-[ki]p mu-·á-†i ú-lab-bi-[i·] pa-ni-·ú-n]u e-rim «na4KI∞IB na4?»[x x] ] x x x ina k[i
Seite A1 bricht ab
A2 B1
Eine durchgängige Transliteration ist mir nicht möglich. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[(x)] x x x [ x x ana-ku la-[ x «nap»?-·á-ti «a»?-[ «ina a-du»-gi «KIMIN ina UDUN» [KIMIN] «ina ki-ri KIMIN ina» la-ab-ti K[IMIN] «ina ¿ul-paq-qí KIMIN ina» KI.NE K[IMIN] x x x x (x) «da-nim ú»-·èr-da-«·u-nu»-t[i] «e-pu-u·-ma DUMU.MUNUS da-nim»-m[a? x (x)] x «ina? qa?-ta?-ti di·-tar DU10.ME∞» [ [ GE∞T]U?II tu[m x] na [ Seite B1 bricht ab
B2
Es handelt sich wohl um Teile des Kolophons; in Z. 2’ ist wohl zu lesen: [(…) LIBIR.RA.BI.GI]M SAR «È DUB» [PN … .
75
Übersetzung:
Der erhaltene Text ist zu fragmentarisch für eine durchgängige Übersetzung. Man vergleiche die unten gebotenen Passagen aus K 888, die mit unserem Text korrespondieren. Durch die Verbalformen der 1. Sg. Prät./Präs. wird deutlich, daß es sich bei den hier erhaltenen Textteilen um Passagen aus den Gebetsbeschwörungen des Rituals handelt (utakkip, ulabbi·, ∂rim, ∂pu·, Präs.: u·erd®·un‚ti). Daß Formulierungen dieser Art im vorliegenden Ritualtext begegnen, zeigt auch VAT 13699 Vs. II 3’-5’ deutlich (siehe hier Nr. 26).
Bemerkungen: A1:
Vgl. den entsprechenden Passus in K 888 (nB) in Transliteration und Übersetzung: Vs.
2 NU gi·∞INIG 2 NU gi·EREN 2 NU GI 2 NU GI∞ 2 NU AN.NA URUDU ina KI.NE «NU»? nap-pa-¿i
8 9
7 NU IM 7 NU IM KI.GAR ·á ESIR øE 7 NU IM.BABBAR ana UDUN ta-sad-dir
10
7 NU NÍG.SILA11.GÁ ana ti-nu-ri MIN
11
«6» NU AGARIN4 6 NU BÁPPIR ana a-du
12
[x NU k]u-up-si ana ¿u-lu-pa-qa
u. Rd. 13 14
[x NU] Ì.UDU ·á KI sa¿-le-«e» [ba]l-lu ana lab-ti
Rs.
15 16
[7 N]U Ì.UDU 7 NU DUø.LÀL 7 NU ESIR «ana» ki-ri ESIR KÚM SÙ-·ú-nu-tú
17 18 19
mu-·á-†i MU4.MU4-su-nu-ti «GU!?-u!? A∞!?» ZÉ UDU.NÍTA pa-ni-·ú-nu te-rim! 3.T[A].«ÀM»!(«a») gi·DÁLA GI∞IMMAR tu-tak-kap-·ú-nu-te
Vs.
B1:
6 7
6 7
Zwei Figuren aus Tamariskenholz, zwei Figuren aus Zedernholz, zwei Figuren aus Rohr, zwei Figuren aus Holz, zwei Figuren aus Zinn, zwei Figuren aus Kupfer: im Kohlenbecken, das (noch) nicht angezündet ist.
8 9
Sieben Figuren aus Lehm, sieben Figuren aus Lehm von der Lehmgrube, der mit Bitumen vermischt ist, sieben Figuren aus Gips reihst du am Ziegelofen auf.
10
Sieben Figuren aus Teig: am Backofen ebenso.
11
Sechs Figuren aus Maische, sechs Figuren aus Bierbrot: am ad‚gu-Brauerofen.
12
[… Figuren aus Tr]ester: am Tiegel.
u. Rd. 13 14
[… Figuren aus] Talg, der mit Kresse [gemi]scht ist: am Röstofen.
Rs.
15 16
[Sieben Fi]guren aus Talg, sieben Figuren aus Wachs, sieben Figuren aus Bitumen: am Schmelzofen. Mit heißem Bitumen beträufelst du sie.
17 18 19
Du umkleidest sie mit ausgekämmtem Haar. Ihre Gesichter bedeckst du mit Spinnweben (und) Schafgalle. Mit einem Blattstachel von einer Dattelpalme stichst du sie drei[mal].
Vgl. den entsprechenden Passus in K 888 (nB) in Transliteration und Übersetzung, soweit er nicht schon oben zu Seite A1 zitiert wurde:
76
Vs.
3 4 5
UDUN a-du-gu ti-nu-ri la-«ab-ti» KI.NE ki-ra u ¿u-lu-pa-qa ana IGI dUTU ta-sad-dir GI.ME∞ kar-tu-tú SA5
… Rs.
Vs.
20 21 22 23 24 25 26 27 27a
3 4 5
gul-gul! NA me-e KÙ.ME∞ TU5!(·u-·inig)
Ì.GI∞ ∞É∞ SÍK BABBAR SÍK SA5 síkZA.GÌN.NA KÉ∞ DUMU.MUNUS AN.NA TU∞-eb 2 NU IM KI.GAR ina TÚG.SÍK-·ú KÉ∞ 2 AN∞E ZÌ.DA(.)KASKAL te-mid gi·GA.ZUM gi·BAL du-di-tú ∞AGAN ·id-di ki-ri-is-si SUM-·i na4KI∞IB GAR-·i túgBAR.SI ¿a·-ma-nu TÚG SU un-qí KÙ.BABBAR za-bab K[Ù!?.BABB]AR!? SUM-·i ki-is-pa
ta-kás-sip-·i
Einen Ziegelofen, einen ad‚gu-Brauerofen, einen Backofen, einen Röstofen, ein Kohlenbecken, einen Schmelzofen und einen Tiegel reihst du vor ∞ama· auf. Du füllst (sie) mit zugeschnittenen Rohrstücken. …
Rs.
B1: 7’:
28)
20 21 22 23 24 25 26 27
Einen Menschenschädel badest du mit reinem Wasser, salbst ihn mit Öl, bindest weiße, rote (und) blaue Wolle daran. Die Anu-Tochter läßt du (darauf, darin, daneben?) sitzen. Zwei Figuren aus Lehm von der Lehmgrube bindest du in seinen Gewandsaum ein. Zwei Esel belädst du mit Proviant. Einen Kamm, eine Spindel, eine Gewandnadel, ein Parfümfläschchen, ein Band (und) eine Haarnadel gibst du ihr. Ein Siegel legst du ihr hin. Ein Kopftuch aus ¿a·m®nu-Wolle, ein Gewand für den Leib, einen Silberring (und) ein zababu-Schmuckstück aus S[ilb]er gibst du ihr. Du bringst das Totenopfer für sie dar.
Offenbar hat der Schreiber zwischen den Zeilen etwas nachgetragen; die Spuren sind insgesamt aber zu unklar, um ohne Duplikat zu einer halbwegs sicheren Lesung zu kommen.
VAT 14161 (Kopie: S. 181)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 17722 eg; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 24 ≈ 29 ≈ 16 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Zur Zusammenstellung der Duplikate vgl. T. Abusch, MesWi 70 Anm. 12. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1-6 // SpTU 2, 19 Vs. 1-10 Vs. 1-4 // K 3360+ (AfO 18, Tf. 13f.) + unpubl. K 9149 + 14734 Vs. 1-6 Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6
[·umma am∂lu ki·p¬ ep·‚·u l‚ ◊alm‚·u ina me]-«e» tem-ru [l‚ ana gulgulli am∂l‚ti paqd‚ … l‚ ina i·®ti ∞]UB!? lu-u ina KI-«tim» q[e]b-[ru] [l‚ mû zikurudê·u ¿ebû ina ma¿ar kakkab¬? naqû?] lu ina NINDA.øI.A ·u-kul lu ina KURU[N.NA] [·aqi l‚ ina ·amni pa·i· l‚ ina ·‚bul®ti ·‚bul ana bullu†¬·u u ·u-zu-b]i-·u ù ki·-[p]i ru-¿e-e [annûti] [ana zumr¬·u l® †e¿ê u l‚ ka··®pi l‚ ka··®pti ·a? ¬pu·‚? k]i·-pi-·á ru-¿e-[e-·á] [sa¿®rim-ma ◊ab®t¬·a ka··®pi u ka··®pti ar¿i· ub-bu-ri]m-ma ina A.[G]A.NU.«TIL».LA [ Frg. bricht ab
77
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6
[Wenn gegen einen Menschen Hexereien durchgeführt wurden, indem entweder Bilder von ihm in Wa]sser versenkt wurden, [oder dem Totenschädel eines Menschen übergeben wurden … oder ins Feuer ge]worfen wurden oder in der Erde begra[ben wurden], [oder das Wasser seiner Lebensabschneidung geschöpft (und) vor den Sternen ausgegossen wurde], oder ihm (behextes) Brot zu essen gegeben wurde, oder ihm (behextes) Bie[r] [zu trinken gegeben wurde, oder (indem) er mit (behextem) Öl gesalbt wurde oder mit (behexten) Geschenken beschickt wurde: Um ihn zu heilen und zu re]tten, und damit [diese] Hexereien (und) Zaubereien [seinem Leib nicht nahekommen, und um Hexer oder Hexerin, die (gegen ihn) zauberten, mit ihren (eigenen) H]exereien (und) [ihren (eigenen)] Zaubereien [zu umgeben und sie zu packen, um Hexer und Hexe rasch zu binde]n und mit Wassersucht [… Frg. bricht ab
Bemerkungen: Vs.: 2: 3: 5:
29)
Die Ergänzungen folgen, soweit sie als sicher angegeben sind, den Duplikaten. SpTU 2, 19 Vs. 3 bietet vor l‚ ◊alm‚·u in er[◊eti qebr‚] die Phrase l‚ ◊alm‚·u ina i·®ti ∞UB.ME∞. Die Spuren in vorliegendem Fragment passen freilich nicht perfekt zu einer Lesung [ … ∞U]B; eine syllabische Schreibung für nadû ist jedenfalls ausgeschlossen. Die Ergänzung von SpTU 2, 19 Vs. 4 als ana IGI M[UL?.ME∞? naqû?] ist von der Tatsache inspiriert, daß zikurudû häufig vor den Sternen durchgeführt wird. Die Ergänzung der Verbalform kann sich auf die Phrase ana kakkab¬ ·am®m¬ mêºa iqqû in Bu 91-5-9, 143 + 176 Rs. 38 berufen (W.G. Lambert, AfO 18 [1957-58] Tf. 15f.). Die Ergänzung [·á DÙ-·ú(?)] am Ende von SpTU 2, 19 Vs. 8 stützt sich auf die etwa parallele Formulierung der Rubrik zur folgenden Beschwörung, die unter anderem von dem unten bearbeiteten Assur-Ms. VAT 13702 (LKA 158) in Rs. 8’-9’ bezeugt wird (s. Nr. 29).
VAT 13702 (Kopie: LKA 158, Kollationen: S. 133)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Grau-braunes, teils rötliches, nur einseitig erhaltenes Fragment, 87 ≈ 77 ≈ 18 mm. Datierung: neuassyrisch Kopie, Bearbeitung: LKA 158. W.G. Lambert, AfO 18 (1957) 288-299. Weitere Referenzen: Zu Duplikaten und Joins nach der editio princeps vgl. T. Abusch, MesWi 70 Anm. 12, 141 Anm. 60, hinzu kommt der Anschluß von unpubl. K 14734 an K 3360+. Nachgewiesene Duplikate: Rs. 1’-7’ // K 3360+ (AfO 18, Tf. 13f.) + K 9149 + 14734 Rs. 51’-58’ // PBS 1/2, 133 Rs. 17’-22’ // PBS 10/2, 18 Rs. 20’-25’ Rs. 8’-9’ // K 3360+ Rs. 59’-60’ // PBS 10/2, 18 Rs. 26’-28’ Rs. 10’-12’ // K 3360+ Vs. 7’-9’ // K 3379 (AfO 18, Tf. 11) + unpubl. Sm 1178 Rs. 10’-11’ Rs. 13’-15’ // K 3360+ Vs. 9’-14’ Rs. 14’-15’ // Sm 1115 (AfO 18, Tf. 11) Rs. 1’-3’ Rs. 16’ // VAT 8276 (KAR 80, hier Nr. 8) Vs. 1 Transliteration: Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
[·unu liktassû]-ma [an®ku l‚·er] [·unu li◊◊abt‚]-ma ana-ku l[u-ta··er(?)] [ina qib¬t¬ka ◊i]r-ti ·á la K[ÚR-ru] [u ann¬ka k]i-nim «·a» [l® innennû] [an®ku (aradka) lublu† lu·lim]-ma nàr-«bi-ka» [lu·®pi] [dal¬l¬ka] ana UN.ME∞ ◊al-mat SAG.D[U ludlul]
78
7’
[d∞ama· ·urbi a-·]i-pu-tú ·á ABGAL DINGIR.ME∞ DÙ-·[ú dMarduk]
8’ 9’
KA.INIM.M[A ana?] ka·-·ap-tu ·a ki·-pi ma-aº-du-[ti ¬pu·u] NIGIN-ma DA[B ·á ru-¿]e-e ·a ru-se-e DÙ-·á ú-·e-pi-·[á ar¿i· ubburi]
10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
ÉN á·-[¿u-u† á·]-¿u-u† á·-ta-¿a† [á·-ta-¿a†]
im-†í-«ia5» [ta-ni]-¿i-ia5 u ta-di-ra-[ti-ia5] «a-a» ú-ºù-«a» mim-ma lem-nu ·á ina SU-[MU] [SA.M]E∞-MU GÁL-ú ana UG[U-ku-nu á·-¿u-u†] [·]á SU-MU ina UGU-ku-nu á·-¿u-u† ·á UZU.M[E∞-MU KIMIN] ·á SA.ME∞-MU KIMIN ·á me·-re-[ti-ia5 KIMIN]
16’
DI∞ NA SAG.[DU-su i◊◊anabbassu p®n‚·u] «NIGIN».ME∞-«du na?»-[¿i?-ra?-·ú GU7.ME∞-·ú] Rs. bricht nach Leerzeile ab
Übersetzung: Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[Sie mögen gebunden werden], [ich] aber [möge gedeihen], [sie mögen gefangen werden], ich aber mö[ge freigelassen werden]! [Auf deinen er]habenen [Befehl] hin, der unum[stößlich ist], [und durch deine fe]ste [Zustimmung], die [nicht geändert wird], [möge ich(, dein Diener,) leben (und) unversehrt sein], dann [will ich] deine Großtaten [verkünden], [dein Loblied] den Menschen, den Schwarzkö[pfigen, singen]! [∞ama·, laß die Besch]wörungskunst, die der Weise der Götter, [Marduk], anwen[dete, groß sein]!“
8’ 9’
Wortlaut der Beschwör[ung, um eine] Hexe, die viele Hexerei[en durchführt hat], (mit ihren Zaubereien) zu umgeben und zu pack[en, um sie, die Zaub]ereien, die magische Manipulationen durchführte (oder) durchführen lie[ß, schnellstens zu binden].
10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
Beschwörung: „Ich habe ab[gestreift, ich habe] abgestreift, nochmals habe ich abgestreift, [nochmals habe ich abgestreift], [Ich habe] meinen Mangel, meine [Müh]sal, [meine] Traurig[keit], Weh (und) Ach, alles Schlechte, das in [meinem] Leib, in meinen [Ader]n vorhanden ist, übe[r euch abgestreift]! [D]as in meinem Leib habe ich über euch abgestreift, das in [meinem] Fleisch [habe ich über euch abgestreift], das in meinen Adern habe ich über euch abgestreift, das in [meinen] Glie[dern habe ich über euch abgestreift]!“
16’
Wenn (an) [sein(em)] Kop[f] einen Menschen [(Krankheit) immer wieder befällt, ihm sch]windelt, [seine] N[asenlöcher ihn (vor Schmerz) verzehren]. Rs. bricht ab
Bemerkungen: Rs. 1’: 2’f., 7’: 8’:
12’: 14’f.: 16’:
Die Ergänzungen folgen im allgemeinen den Duplikaten. Die von Ebeling angedeuteten Spuren vor der Abbruchkante kann ich nicht verifizieren. Zu den Spuren vor der Abbruchkante vgl. das Kollationsergebnis. PBS 10/2, 18 Rs. 26’f. bietet für die erste Hälfte der Rubrik: KA.INIM.MA munusU∞11.ZU ·á ki·-pi ma-aº-du-tú i-pu-[·u], NIGIN-ma ◊a-ba-ti … . K 3360+ Rs. 59’f. ist nur fragmentarisch erhalten, aber wohl wie folgt zu rekonstruieren: KA.INI[M.MA (ana) munusU∞11.ZU] ·á ki·-pi ma-aº-d[u-ti ¬pu·u], NIGIN-ma DA[B … ]. Für eine andere Rekonstruktion des Textes, die jedoch erhebliche Emendationen erfordert, vgl. T. Abusch, BWiL 119f. Anm. 70. Für eine detaillierte Diskussion der insgesamt – nicht zuletzt auch in der zweiten Hälfte – problematischen Rubrik muß auf die Neubearbeitung in WcC verwiesen werden. Zum Zeilenanfang vgl. das Kollationsergebnis. K 3360+ Vs. 11’-14’ hat eine andere Wortstellung: [a]·¿u† ·[a zumr¬ja ina mu]¿¿¬kunu etc. Die Ergänzung der Stichzeile folgt den Anfangszeilen von KAR 80 (hier Nr. 8, s. die Diskussion dort; zu den Spuren am Ende vgl. das Kollationsergebnis).
79
30)
VAT 14030 + 14031 + 14347 + 14370 (Kopie: S. 182-183)
Ritual mit Beschwörung vor dem Ofen
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: N 4. Beschreibung: Hellbraun-beiges, teils rötliches, stark verzogenes Fragment, 113 ≈ 98 ≈ 24 mm. Datierung: neuassyrisch, Kolophon des A··ur-·®kin-·umi. Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Rs. 1’-7’ // A 2720 + 3022 Rs. 13-21 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195, Foto kollationiert) Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
[DI∞ NA ki·-pi(?)] ma-«aº»-du-ti «ep-·ú»-·[um-ma [p®n‚·u i]◊-◊a-nun-du x x [ [·im-ma]-tu u ri-mu-«tu» T[UK.TUK-·i [ IN]IM «i»-qá-bu-u i-m[a·-·i(?) [ ] x x x gu x ùº x [ [ ] x x x-d[a?-t]e? ◊ar [ [ ] «øUL»?-[ti?] [B]ÚR-ma a! x [ [ ] x x [x (x)] an-«nu»-t[i [DÙ.DÙ.BI(?) ] x ·á IM [ [ ]x[ ]x[ [zì]E∞A DUB-aq [ [NÍG.N]A ·imLI GAR-a[n [ ] x tum ú i◊ x [ [ ]xxx[ [ ]x[ [ ]xx[ [ ] «ú» [ Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’
[x x] x x x x x x x x [ «a»-li-ti GIM mun-nab-ti «ul» t[a?[a]l-te-qé-·i-ma ap-ta-«·a»-su ana LUGAL DI[NGIR.ME∞ [a]t-ta-ma LUGAL DINGIR.ME∞ ti-nu-ri a-li-ti ·á [ [a]-li-ti-ma ·á ap-qid-d[a]k-ka lik-sa-a x [ [lu-u(?) g]u-u◊-◊ú-◊a ∞U.SI.ME∞-·ú x [ [ni-i]·-¿i li-i◊-bat-si-ma ina ni·-¿i l[i?[ÉN a]n-ni-ta ana UGU [t]i-nu-ri ∞ID-n[u [ ] x na? ZABAR «DÙ»?-ma KÁ ti-nu-[ri · e [ZÌ ] GU4 ZÌ ∞E.MU∞5 [ZÌ G]Ú.GAL ZÌ G[Ú.TUR [ ] x gi·IG i[◊] x x x «·u» ud mi x [ [ ] x x [(x)]-ba-ti gi·GI∞IMMAR x [ [ z]e-er ka·-«·á»-pi [ [ ] x-ba-ti gi·GI∞IMMAR [ [ z]e-er ka·-·ap-[ti [ ] x pa†-ra-a [ [
] x DIM4.DI[M4
Ende der Rs.
o. Rd.
1 2 3
[·a†ir ba-r]ì IM Ia·-·ur–GAR–«MU» [ [·a a-n]a «dAG» [E]N DINGIR.M[E]∞ [ [ ]x[ o. Rd. bricht ab
80
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5-6 7 8 9 10 11 12 13-17
[Wenn gegen einen Menschen] viele [Hexereien] durchgeführt wurden, und [ [(wenn) ihm sch]windelt, … [ er mehr [und mehr] von [Lähm]ung und Bewegungslosigkeit be[fallen wird, [ … ], er das [Wo]rt, das er spricht, ver[gißt, zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[Um [um
… …
des] Bösen zu [lö]sen und … [ ] … diese [ … ] zu [ …
]:
[Ritualanweisung dafür: … ] aus Lehm [ [ … ]…[ … ]…[ Du streust sasqû-Fein[mehl, [Ein Räucherge]fäß mit Wacholder stellst du auf. [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Die al¬tu [wird] nicht [ … ] wie ein Flüchtling. [I]ch habe sie genommen, ich habe ihn (lies: sie!?) gesalbt(,) für den (oder: dem) König der Gö[tter (…)] [D]u bist der König der Götter, Ofen! Die al¬tu, die [ … ], Die [a]l¬tu, die ich dir überantwortet habe: Gebunden seien … [ … ]. Seine (lies: Ihre!?) Finger [sollen a]bgeschnitten sein! [ … ]. [Durch]fall möge sie packen und durch den Durchfall mö[ge … ].“ Du rezitierst [d]iese [Beschwörung] über dem [O]fen. [ … ] Du machst [ … ] aus Bronze und [ … ] die Öffnung des Ofe[ns] arsuppu-Gersten[mehl], ·igu·u-Mehl, Kichererbsen[mehl], Li[nsen]mehl [ [ … ] Tür … [ [ … ] … der Dattelpalme [ [ … die Sa]at des Hexers [ [ … ] … der Dattelpalme [ [ … die Sa]at der Hexe [ [ … ] sind gelöst [
…
]
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Ende der Rs.
o. Rd.
1 2 3
[Geschrieben (und) gepr]üft. Tafel des A··ur-·®kin-·umi [ [Wer au]f Nabû, den [Her]rn der Götter, [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung o. Rd. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 9: Rs. 1’: 2’:
3’: 4’-7’: 12’-15’: 17’: o. Rd.:
Ergänze vielleicht [DÙ.DÙ.BI NU EN DU11.D]U11 ·á IM [(kullati) teppu· … ] (vgl. A 2720+ Vs. 35f.). Das Duplikat bietet ÉN a-li-ta ¿ab-ta-at a-li-[ta … ] „Beschwörung: , Die al¬tu ist geraubt, die al[¬tu … ]“. Die Spuren auf unserem Fragment lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Ebeling, art. cit., 194f. hatte a-li-ta (hier stets a-li-ti) zu elû („du bist hinaufgezogen“) gestellt; dies kann jedoch schon formal nicht überzeugen. Vielleicht liegt das Fem. zu ®l¬um, ®l®ju „Stadtbewohner“ vor. Man könnte auch an eine anderweitig nicht bezeugte Bezeichnung für die Hexe denken (vgl. etwa el∂n¬tu). Zur Lesung der Zeichen an der Abbruchkante vgl. das Duplikat. Entgegen Ebelings Umschrift bietet wohl auch das Duplikat al-te-qé-·i-«ma» [a]p?-ta-·as?-s[i?. Das Nebeneinander fem. und mask. Bezüge innerhalb des Beschwörungstextes irritiert und bleibt beim derzeitigen Kenntnisstand letztlich unverstanden. Das ebenfalls fragmentarische Duplikat weicht hier stellenweise ab. Lies vielleicht «◊u»-ba-ti gi·immari „Rinde der Dattelpalme“. Man könnte an einen Analogiezauberspruch denken: Wie die Rinde der Dattelpalme …, so möge die Saat des Hexers … . Die Stichzeile kann ich anderweitig nicht nachweisen. Vgl. H. Hunger, ABK Nr. 245, 267 sowie hier Nr. 49.
81
31)
VAT 13909 + A 375 (Kopie: S. 184)
Beschwörungsrituale gegen Schadenzauber und Feind
Fundnummer: Ass 13956 cy*; Fundort: hD8I West, auf dem Fußboden des assyrischen Hauses; Archivzugehörigkeit: N 4: 350 (alle Angaben bezüglich VAT 13909). Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 57 ≈ 34 ≈ 16 mm; die Kopie des Istanbuler Frg. A 375 wurde anhand des Grabungsfotos (Ass. Ph. 4679 ey) angefertigt. Dieses zeigt allein die Vs. – wohl weil die Rs. vollständig oder jedenfalls weitgehend zerstört bzw. abgerieben ist. Die Zeichen auf dem r. Rd. lassen sich auf dem Foto nur teilweise erkennen. Wo der Rd. wohl weitere Zeichen bietet, sind diese innerhalb der Kopie in Umschrift notiert worden. In der Transliteration sind sie durch Unterstreichung gekennzeichnet. Die Rs. der Tf. ist stark abgerieben, mit Hilfe eines Duplikats könnte die Kopie wohl an der einen oder anderen Stelle vervollständigt werden. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vgl. A 2720 + 3022 Vs. 14ff. (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195). Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
2 NU Ì.UDU 2 NU DUø.LÀL 2 NU DUø.∞E.GI∞.Ì 2 NU ESIR ¿ul-pa-qu GI BAR.M[E∞] Ì.«KUR».RA SÙ-·ú-nu-te kib-ri-[tú ana] «∞À» ¿ul-pa-qí ∞UB(-di) ina A.ME∞ «ÍD» tu-na-a¿-·ú-nu-te EGIR-·ú NU «EN DU11».DU11(-·ú) ·á IM KI.GAR DÙ Á-·ú ana EGIR-·[ú GUR] ina na4KI∞IB ∞UBA ·adâ-nu KA-·ú «GÙN» ∞UII-·ú ana U[G]U LUø-si NU EN INIM-MU at-ta 3-·ú «∞ID» NU BI ina ¿ul-pa-qí ∞UB EGIR-·ú DUG NU AL.*∞EG6!*.GÁ GAZ-ma a-li-ta ¿ab-ta-at!
17 18 19
2 NU IM 2 NU Ì.UDU 2 NU DUø.LÀ[L] 2 NU ESIR 2 NU DUø.∞E.GI∞.Ì ina ap-pi GI.IZI.LÁ GAR Ende der Vs.
u. Rd.
1 2
ina ∞À BUR.ZI.GAL i-«na»-a·-·i dGI∞.BAR EN gít-«ma-lu» ∞[I]D Ende des u. Rd.
Rs.
1 2 3
[x] x x [ ina x [x] x [ xxxx[
4 5 6 7 8
al-s[i]-x [
9 10 11 12 13 14
]x[
2 NU.ME∞ x [ ana IGI x x (x) [ A.ME∞ «KÙ».ME∞ [x] x [ LUø-si ki? [x] x [(x)] x [
]x
]x
at-«ti-man-nu munus»?[U∞11?.Z]U? ina IGI x x x x [x] x [ ZÌ.S[U]R.«RA» NI[GI]N-«·u?-nu»?-[ti?] x [ NU ka·-·á-pi x [ xxxx[ x[ Rs. des Anschlußstückes nicht fotografiert
82
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Zwei Bilder aus Talg, zwei Bilder aus Wachs, zwei Bilder aus Trester, zwei Bilder aus Bitumen, ein Räuchergefäß mit geschälten Rohr(stücken). Du beträufelst sie mit Naphtha, legst Schwef[el i]n das Räuchergefäß. Mit Flußwasser löschst du sie. Danach fertigst du ein Bild (seines) Feindes aus Lehm von der Lehmgrube an. Seine Arme [biegst du] auf seinen Rücken. Mit einem Siegel aus ·ubû-Stein (und einem Siegel) aus Hämatit versiegelst du seinen Mund. Seine Hände wäscht er dar[üb]er. Dreimal rezitierst du „Das Bild meines Feindes bist du!“. Du legst dieses Bild in das Räuchergefäß. Danach zerschlägst du ein ungebranntes Tongefäß. Dann (rezitierst du die Beschwörung) al¬ta ¿abtat.
17 18 19
Zwei Bilder aus Lehm, zwei Bilder aus Talg, zwei Bilder aus Wach[s], zwei Bilder aus Bitumen (und) zwei Bilder aus Trester stellst du auf die Spitze einer Fackel. Ende der Vs.
u. Rd.
1 2
In einer burzigallu-Schale hebt er sie empor. „Gira, vollkommener Herr“ re[zi]tierst du. Ende des u. Rd.
Rs.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Bemerkungen: Vs. 5:
10: 11: 13: 16:
u. Rd.: Rs. 4: 9:
32)
Die Vs. der Tafel bietet eine Kurzfassung des b∂l dab®bi-Rituals auf A 2720+, das Ebeling in Umschrift und Übersetzung vorgelegt hat. Parallelen suggerieren, daß GI BAR.ME∞ hier für qanê kart‚ti „zugeschnittene Rohrstücke“ steht (zu den Belegen s. schon Ebeling, art. cit., 195 zu Z. 15). Doch läßt sich BAR als logographische Schreibweise für kar®tu oder kartu anderweitig nicht nachweisen, auch wenn es für semantisch verwandtes sal®tu, ·al®qu etc. steht. In Verbindung mit qanû liegt qalpu „geschält“ als Lesung am nächsten (vgl. CAD Q 66b-67a). Zur Ergänzung am Zeilenende vgl. A 2720+ Vs. 36. bar®mu II „versiegeln“ wird in unserer Textgruppe sonst syllabisch geschrieben. Der Verwendung von GÙN liegt eine Logogrammverwechslung zugrunde (GÙN = bar®mu I „bunt sein“). Den vollen Wortlaut der Beschwörung ◊alam b∂l dab®b¬ja att® gibt A 2720+ Rs. 2-8. Der Text der Beschwörung al¬ta ¿abtat ist in A 2720+ Rs. 13-21 erhalten. VAT 14030+ (oben Nr. 30) bietet in Rs. 1’ff. den Text derselben Beschwörung, allerdings mit der ein oder anderen Variante, deren wirkliches Verständnis der fragmentarische Zustand beider Texte noch verhindert. Zur Beschwörung Gira b∂lu gitm®lu vgl. Maqlû II 19ff. Vgl. Maqlû I 1ff.? Zu Beschwörungen mit dem Incipit attimannu ka··®ptu vgl. Maqlû II 182ff., 206ff.
VAT 13711 (Kopie: S. 185)
Beschwörungsritual vor ∞ama·
Fundnummer: Ass 17721 cb; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer querformatigen Tafel, 68 ≈ 67 ≈ 21 mm. Der o. Rd. ist an der äußersten Bruchkante offenbar nahezu erreicht, quer ist die Tafel etwa in der Mitte durchgebrochen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: -
83
Transliteration:
Vs.
1’
[
2’ 3’
[ [
4’ 5’
[ [
6’ 7’ 8’
[ [ [
9’ 10’
[ [
]x[
]
] x ◊ir ri ] pi pa «pa»? a· ] x x x be
N]U?? «TE»-·ú
] x x x x [x] é na ta t[i]m? ] ti ·u su x x ]xéxxx ]xxxxxx[ ]xx[
]x[
]
]
Ende der Vs.
u. Rd.
1 2 3
] x «zì»E[∞]A [ ] ] x NÍG.NA ·imLI GAR-a[n ] Í]L?-·i-ma ∞ID-tú an-n[i-tú ∞ID-nu]
[ [ [ Ende des u. Rd.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
[ [ [DÙ-·ú ZU [
…
] «an»? ·a «nap»?-[†]a? tu-mal-lu-«u» K]Á?-·ú-nu ina n[a4KI∞]IB ta-ka-nak ·um-ma «·á»!? ina I.DI]B(?) KÁ-·ú te-q[é-b]er ·um-ma ·á DÙ-·ú NU ZU ] x ana UGU «e»-pi-·i-·ú-nu i-tur-ru
[ÉN dUTU mu·-te]-«·er» DINGIR «u LÚ» at-ta-ma dUTU an-nu-ti NU.ME∞ [·a ka··®p¬ja u ka··®pt¬ja at-ta] ZU-·ú-nu-ti-«ma» ana-ku NU «ZU»-·ú-nu-«ti» ·á ki·-pi [ru¿ê rusê up·®·ê (lemn‚ti) NU] DU10.GA.ME∞ nap-·á-[·]á-a-te na-á·-pa-ra-a-te [ DI.BA]LA-a ZI.KU5.RU.DA «KA.DAB.BÉ.DA» [·á-n]e-e [†∂mi ]-ni ù E∞-«ú»-ni ina nàr-b[i dDI∞ MAN ZU:AB(?)] d [up·®·ê ·a Marduk(?) U∞11-·ú-nu U]∞11-·ú-nu U∞11-·ú-nu NÍG.AK.A.ME∞-·ú-[nu (x) x x-·ú?-n]u? [ zi-ku5-ru-d]e-·ú-nu «ù ·i»-nit †è-me-·ú-nu [ [ li-i]◊-ba-tú-«·ú-nu»-[t]i ar-kàt ib [ [ -s]u?-nu-t[i x ] li x [ [ ]xx[ Mit Rs. 14 ist wohl die letzte Zeile der Rs. erreicht, der o. Rd. ist ganz zerstört
Übersetzung: Vs. u. Rd.
1’-10’ 1 2 3
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[ [ [
… …
…
] sa[sq]û-Feinmehl [ ] Ein Räuchergefäß mit Wacholder stellst du hin. [ … ] heb]st du hoch; dann [rezitierst du] die[se] Beschwörung.
Ende des u. Rd.
Rs.
1 2 3 4
[ … ] …, die du mit Na[ph]tha gefüllt hast, [ … ] ihre [Öffnun]g versiegelst du mit einem S[ie]gel. Wenn [du] denjenigen, der [gezaubert hat, kennst,] ver[grä]bst du [ … unter der Schwell]e seiner Tür. Wenn du denjenigen, der gezaubert hat, nicht kennst, [ … ] … werden zu ihrem Urheber zurückkehren.
5 6
[Beschwörung: „∞ama·, … , derjenige, der] Gott und Mensch [recht] leitet, bist du. ∞ama·, dies sind die Bilder [meines Hexers und meiner Hexe. Du] kennst sie, und ich kenne sie nicht, sie, die Hexereien,
84
7 8 9 10 11 12 13-14
[Zaubereien, magische Manipulationen, (böse und) gar nicht] gute [Machenschaften], (schädliche) Salben (und) Botschaften [ … Rech]tsverdrehung, Lebensabschneidung, Mundlähmung, [geistige] [Umnachtung, … ] mir [ … ] und mich (damit) salbten. Durch die Großta[ten des Ea, des Königs des unterirdischen Ozeans], [durch die Zaubermittel des Marduk mögen ihre Hexereien], ihre [Zau]bereien, ihre magischen Manipulationen, ih[re] Machenschaften, [ih]re [ … ], [ … ] die von ihnen bewirkte [Lebensabschnei]dung und die von ihnen bewirkte geistige Umnachtung [ … ] [ … ] sie (selbst) packen! Die Rückseite … [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung Mit Rs. 14 ist wohl die letzte Zeile der Rs. erreicht, der o. Rd. ist ganz zerstört.
Bemerkungen: Rs. 1: 4: 9f.: 10:
33)
Ergänze am Anfang vielleicht dugLA.øA].AN „[ … die Flasch]e, die du mit Na[ph]tha gefüllt hast, …“. Ergänze wohl [ … ep-·e-t]u „[ … die magischen Machenschaf]ten werden zu ihrem Urheber zurückkehren“. Zum Ergänzungsvorschlag vgl. etwa oben VAT 13645, 1+ (Nr. 15) Rs. III 23f. Am Ende könnte womöglich auch NÍG.AK.A.ME∞-·ú-[nu lem-nu-t]i zu lesen sein.
VAT 13624 + 13880 (Kopie: S. 186-187)
Ritual mit Gebetsbeschwörung an Gira
Fundnummer: Ass ..... bv (VAT 13624), Ass 17721 dz (VAT 13880); Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 82 ≈ 87 ≈ 22 mm; ein gutes Drittel der Tafel ist erhalten. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
[ÉN x x] x gap-·u «·á» ∞[Ú]R! DINGIR ga·-[ru x x] x [x x] x la a-di-ru ·ar-ru UR.SAG [x x] «ra·»-[bu da]-«i»-ku e-pi· lum-ni dan-nu um x [ x x [(x) x ø]UL?-ta la pa-du-u la-pí-«it» d[a x (x)] ·am-r[u l]a pa-du-ú dgibil6 ez-z[u] [m]u?-[ta]b?-[b]íl GURU∞ ka-mu-u KI.SIK[IL] NE[NN]I? A? N[ENNI]? [·á? l]a? i-ba-·u-u INIM øUL-ti-ia ina ∞À-«ka» ki·-pi r[u]-¿e-e ru-se-e up-·á-·e-e øUL.ME∞ «DI».[BALA-a K]A.DAB.BÉ.DA øUL.GIG ZI.KU5.RU.DA-a [x x] x e-pu-·a ú-·e-pi-·a [is-¿u-r]a(?) i!(ú)-·e-ºa-am [ ] x x mi-lik-ka dlugal-ir9-r[a] [ ]-x-ka ABGAL DINGIR.ME∞ dAMAR.UT[U] [ ]-x-ka qar-ra-du dnin-·ubu[r] [ ]-x-ka d·à-a·-·a4-m[u] [ ] dlugal-edin-n[a] [ ] x [x].ME∞ de[re]·-[k]i-[gal] [ ] x x [x] x [ Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
[ ] x bu x [ [ ]-ma at-tu-nu [ [ ] x-ma at-tu-nu x [ T]U15?.MAR.TU [ [ [k¬ma qut-r]i li-tel-li a-n[a ·amê] [k¬ma b¬ni Z]I-¿i a-na KI-·ú a-a G[UR-ur]
7’
[KÌD.KÌD.BI GI.I]ZI.LÁ A.GÚB.BA tu·-ba-aº-·u-ma «ana É»-[·ú (SI.SÁ)]
85
8’ 9’ 10’ 11’
[x x] x den-líl ·e-er zi-da [ x x ] d n i b r u ki ¿ é - d a - b é [x x-n]a?-ke4-e-ne urugal-e a-ri-a t[u6] [é]n é-nu-ru
12’ 13’
KÌD.KÌD.BI Ì BUR SIKIL TI-qé ÉN 3-«·ú» ana ∞À ∞ID-ma NA BI ∞É∞-ma TI-u† Leerraum, Ende der Tf.
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
[Beschwörung: „ … ], Mächtiger, der zürnt, gewalt[iger] Gott, [ … ], [ … ], Furchtloser, König, Held [ … ], Furcht[erregender, der] den Übeltäter [tö]tet, Starker, … [ [ … das B]öse, Schonungsloser, der [ … ] angreift, Wilder, [Scho]nungsloser, zürnender Gira, der den Jüngling fortnimmt, das Mädch[en] bindet, (Ich), N.N., der Sohn des N.[N.], gegen den [ke]in böses Wort in deinem Herzen vorhanden ist: Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen, böse Machenschaften, Re[chtsverdrehung, Mu]ndlähmung, Haßzauber (und) Lebensabschneidung führte [ … ] gegen mich durch, ließ ([ … ]) gegen mich durchführen, [wandte sich (ihnen) z]u, erstrebte (sie) gegen mich. Dein(en) Ratschluß [ … ] Lugalirr[a], dein [ … ] der Weise der Götter, Mardu[k], dein [ … ] der Held Nin·ubu[r], dein [ … ] ∞a··am[u], [dein … ] Lugaledin[a], [ … ] die [ … ] der E[re·k]i[gal], zu fragmentarisch für eine Übersetzung Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
7’
[Ritualanweisung dafür]: Du läßt [Fack]el und Weihwassergefäß an ihm vorübergehen. Dann (geht er geradewegs) nach Hau[se].
[ … ] und ihr [ [ … ] und ihr [ [ … der We]stwind [ [Wie Rau]ch soll er zu[m Himmel] stetig aufsteigen, [wie eine entwur]zelte [Tamariske] nicht an seinen Ort zu[rückkehren]!“
8’ 9’ 10’ 11’
„[ … ] Enlil, der rechte Fürst, [ … ] Nippur möge packen (oder: sagen?), [ … ] … in das Grab, die Ödnis.“ Beschwörungsformel.
12’ 13’
Ritualanweisung dafür: Du nimmst reines Öl aus einer Steinschale. Die Beschwörung rezitierst du dreimal darüber, dann salbst du diesen Menschen (damit) und er wird genesen. Leerraum, Ende der Tf.
Bemerkungen: Vs. 1: 4: 5:
Die Lesung stützt sich auf einen in KAR 158 Vs. I? 33’ zitierten Beschwörungsanfang mit teils ähnlichem Wortlaut (bu-kur da-nim ·a e-zi-za DINGIR ga-á·-ra). Am Anfang vielleicht ·arru([L]UGA[L]) «mu»-[x-x lem]utti!(ø]UL-ta), „König, der das Böse … “. Die Lesung la-pí-«it» bleibt unsicher.
86
6:
7: 12-16: Rs. 2’ff.:
7’:
34)
mut(t)abbilu würde man eigentlich eher zu (w)ab®lu Gtn als zu tab®lu D stellen, aber „der den Jüngling versorgt“ paßt schlecht zum folgenden k®mû ardati. In Anlehnung an VAT 13639 Vs. 16’f. (hier Nr. 12) könnte man mu¿abbil e†li erwarten; doch läßt sich eine solche Lesung mit den Spuren schwerlich vereinbaren. Eine Deutung als x x q®lû(BÍL) e†li möchte ich für wenig wahrscheinlich halten, auch wenn man folgendes k®mû dann zu kawû(m) II „verbrennen“ stellen könnte. Die Ergänzung, und damit das Gesamtverständnis der Zeile, bleibt unsicher (vgl. VAT 13639 Vs. 19’). Sinngemäß sind die Zeilen wohl jeweils „Gottheit N.N. schenkte dir deinen …“ zu ergänzen. Oder ist etwa der Hexer angesprochen (vgl. VAT 13639 Vs. 19’ff.)? Vielleicht sind diese Zeilen wie folgt zu rekonstruieren: 2’ [·‚tu liz¬q-a]m-ma at-tu-nu [l® taziqq®ni] 3’ [ilt®nu li-zi-qa-a]m-ma at-tu-nu l[a taziqq®ni] 4’ [·adû KIMIN T]U15.MAR.TU [KIMIN] Dieselbe Formel begegnet in KBo 36, 29 Rs. IV 17’ff. // (dazu D. Schwemer, THeth 23, 99 mit Korrektur von W. Farber, BiOr 57 [2000] 633, vgl. auch K 151 Vs. 25ff. [D. Schwemer, Wettergottgestalten 679ff., 1023f.] // CTN 4, 96 Vs. 18’ff.). Für die Ergänzung des nach ana b¬t¬·u zu erwartenden i··er(SI.SÁ) ist wohl nicht genügend Raum (auf dem Rand eventuell nachgetragen?), so daß man mit einer verkürzten Formulierung rechnen muß.
VAT 13619 (Kopie: S. 188)
Rituale gegen zikuruda-Schadenzauber und Feind
Fundnummer: Ass 17722 g; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: N 4. Beschreibung: Braunes, einseitig erhaltenes Fragment, 71 ≈ 73 ≈ 23 mm. Dem Erscheinungsbild nach könnte das Fragment ursprünglich zur selben Tafel wie VAT 13640 (hier Nr. 13) gehört haben. Ein direkter Join ist jedoch nicht möglich. Das Vorkommen der Beschwörung k ú r - k ú r b í l in beiden Fragmenten spricht zudem gegen eine Zusammengehörigkeit. Datierung: neuassyrisch, Kolophon des Abu-er¬ba. Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch HKL II 54. Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 1-4 // VAT 13641 (hier Nr. 14) Rs. 10’-13’ // A 2720 + 3022 Vs. 25-32 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195) // unpubl. K 8107 Vs. 1-7 // STT 256 Rs. 41-44 (koll.) Vs. I 1-2 // VAT 13640 (hier Nr. 13) Rs. IV 14’-17’ Vs. I 1 // PBS 10/2, 18 Rs. 42’ (Stichzeile, Foto koll.) Vs. I 6ff. vgl. unpubl. K 8107 Vs. 9ff. Transliteration: Vs. I
1
ÉN k ú r - k ú r b í l k ú r - k ú r i n - « a k » :. «nak-ra a»-qa[l-lu nakra adakki]
2
k ú r - k ú r · u b - b a d g i b i l 6 [ · u b ] ? - « b a ? - a ? » - m e · :. n[a]k-ra ú-·am-«qat» [ana dGibil apaqqid]
3
u 4 z i - k u 5 - r u - d a z i - k u 5 - r u - « d a - a - n i » g u r - r a :. u4-«mu» ZI.K[U5.RU.DA-e ana zikurudê·u ut®r]
4
t u 6 - d u 11 - g a i n i m « d e n - k i » - g a - k e 4 :. ina a-m[at dé-a TU6 ÉN]
5
KA.INIM.MA ·um-mu LÚ UGU «EN» D[U11.DU11-·u
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
KÌD.KÌD.BI 2 NU «Ì».U[D]U 2 NU DUø.LÀL ·á «lú»U∞11.ZU u «munus»U∞11.[ZU DÙ-u·] gi·D[ÁL]A gi·GI∞[IMM]AR ana U[G]U-·ú-nu tu-r[a]t-ta «Á»II-·ú-nu ana E[GI]R-·ú-nu [takassi] «MU»-·ú-nu ina M[A]∞.S[Ì]L 150-·ú-nu SAR-ár ana IGI «d»·[á-ma]· [tadân·un‚ti] ÉN an-ni-tu ·á-·ú ana mu¿-¿i-·ú-nu ∞[I]D-nu «SIG4» x x x x x [ ina x-x-·ú-nu ta-sa-¿[a]p-·ú-nu-ti ina «IM» pe-«e KÁ»-·ú-[nu tepe¿¿i] i[na] «na4»KI[∞I]B «KÁ»-·ú-nu ta-«ka-nak» ·e-ra AN.BAR7 u A[N].Ú[SAN
ina m[u]¿-¿i-·ú-nu ta-·ár-rap x x (x) x x x x [ [·um-m]u U4 3.KAM* ·um-mu x x.K[A]M*? «GUR».GUR-«ma» x x x [ [x x] x «gi»? la te x ik ki «lú»?m[ar?-◊u? [x (x)] ·u-a-tu «BAD?-ma» ·um-mu ina bu-«re-e» [·ummu ina b¬t musâti(?)] [te-t]e-me[r]-«ma :»? ina? x x [
87
17 18
[DI∞ NA ki]·-pi ma-«aº-du»-[ti ep·‚·um-ma [x x] x [ Vs. I bricht ab
Vs. II
nicht erhalten
Rs. III
nicht erhalten
Rs. IV
1’ 2’ 3’ 4’
[ ] «u· ri» x x x x x [ [x x] x e-ta-ba i(-)ba-a-bi :. d«UTU ·ip-†i-ka tu·-te»-·[ér]? [(x)] x lem-na ·á te-ze-er-rù a-a ‹a-›mu-ut mu-tu! lem-nu ·á la ·im-ti-i[a] «d»UTU e-te-bi-ib az-za-a-ku ma-¿ar-ka
5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
IGI d·á-ma· 7-·ú tu-·ad-bab-·u-ma 7-·ú KI NU NITA 7-·ú KI NU MUNUS TÚG.SÍK-·ú ta-bat-taq A.GÚB.BA GIN-an ana ∞À A.GÚB.BA UR5-t[ú] úbi-nu úIN.NU.U∞ GI.∞UL.øI úIGI-lim úIGI-NI∞ ú∞AKIRA úKUR.KUR KA A.AB.BA ana ∞À ∞UB-ma ina UL tu·-bat TU5-·u na4AD.BAR PI∞10.dÍD Úø.dÍD ana DÈ KI∞I16 ∞UB-ma i-·èr-ma i-ra-muk-ma i-bal-lu[†]
11’ 12’ 13’ 14’ 15’
é n é - n u - r u z u : a b ¿ a - l a m !? - m a a l - « è » nis-¿u {u} 7-u! GABA.RI gi·LI.«U5» GIM LIBIR.RA.BI «AB»!(sar).SAR ba-r[ì] «DUB» I«AD»–SU lúMA∞.MA∞ BAL.TILk[i] DUMU IdBA.Ú–MU–DÙ lúZABAR.DAB.BA é-·ár-r[a] Ende von Rs. IV
Übersetzung: Vs. I
1
Beschwörung: „Den Feind verbrenne ich, den Feind hebe ich hoch,
2
den Feind lasse ich fallen, übergebe (ihn so) dem Gibil!
3
Den Tag (meiner) Lebensabschneidung verwandle ich in (den Tag) seiner Lebensabschneidung –
4
auf die Beschwörung, den Befehl des Enki hin!“
5
Wortlaut der Beschwörung, wenn ein Mensch über [seinen] Fei[nd
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Das zugehörige Ritual: [Du verfertigst] jeweils zwei Bilder des Hexers und der He[xe] aus Talg (und) aus Wachs. Einen Blattstachel von einer Dattelpalme stichst du in ihren Kopf (jeweils) hinein. Ihre Arme [bindest du] auf ihren Rücken. Ihre Name(n) schreibst du (jeweils) auf ihre linke Schulter. Vor ∞[ama]· [richtest du sie]. Diese Beschwörung r[ezit]iert jener über ihnen. Einen Ziegel … [ … Du bedeckst sie mit ihrem … . Mit einem Gemisch von Lehm und Strohhäcksel [verstopfst du] ih[re] Öffnung. Mit einem Siegel versiegelst du ihre Öffnung. Morgens, mittags und ab[ends verbrennst du ü[b]er ihnen. … [ [Ent]weder drei Tage oder … wendest du jeweils um. Dann … [ [ … ] … . Der Kr[anke Dieses [ … ] öffnest du. Entweder unter (wörtlich: in) der Schilfmatte (eines Wäschers) [oder in einer Toilette] [ver]gräb[st] du es. Dann … [
17 18
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
…
]
[Wenn gegen einen Menschen] viele [Hexer]eien [durchgeführt wurden, und Vs. I bricht ab
Vs. II
nicht erhalten
Rs. III
nicht erhalten
88
Rs. IV
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[…] … – „∞ama·, du fällst deine Urteile gerecht! [ … ] den Bösen, den du haßt! Möge ich nicht zur Unzeit einen bösen Tod sterben! ∞ama·, vor dir bin ich strahlend rein geworden!“
6’ 7’ 8’ 9’ 10’
Vor ∞ama· läßt du ihn (dies) siebenmal sprechen. Dann durchtrennst du seinen Gewandsaum siebenmal mit dem Bild eines Mannes (und) siebenmal mit dem Bild einer Frau. Das Weihwassergefäß stellst du auf. In (das Wasser) dieses Weihwassergefäß(es) legst du Tamariske, Seifenkraut, ·al®lu-Rohr, „Heilt-tausend“-Pflanze, „Heilt-zwanzig“-Pflanze, Bilsenkraut, at®ºi·u-Pflanze (und) Algen. Dann läßt du es über Nacht unter den Sternen stehen. Du badest ihn. Basalt, Schwefel (und) ruºt¬tu-Mineral legst du auf glühende Kohle vom a·®gu-Dorn. Er badet früh am Morgen, dann wird er genesen.
11’ 12’ 13’ 14’ 15’
Enuru-Beschwörung: a b z u ¿ a l a m m a (?) a l e Siebter Auszug. Kopie von einer Wachstafel. Gemäß seiner Vorlage geschrieben und über[prüft]. Tafel des Abu-er¬ba, des Beschwörers von A··ur, des Sohnes des B®bu-·umu-ibni, des Bronzeschalenhalters von E·arr[a]. Ende von Rs. IV
Bemerkungen: I 1-4: 5:
6ff.: 10: 13: 14: 15: 17: IV 1’-4’: 2’: 4’: 10’: 11’: 14’f.:
35)
Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate. Die Duplikate haben jeweils unterschiedliche Rubriken. Während die Beschwörung in VAT 13641 als u·burrudaBeschwörung bezeichnet wird, bietet K 8107 Vs. 8: [KA.INIM.MA] ZI.KU5.RU.DA-a ana ∂pi·i(DÙ) turri(GUR). In A 2720+ wird keine Rubrik gegeben, doch erinnert die Indikation zu Eingang des Textes an die vorliegende Rubrik: DI∞ am∂lu b∂l lemutt¬·u ana … [ … ] … u ·‚ el¬·u ·uzzuzzi (Vs. 1f.). Für Rubriken vom Typ KA.INIM.MA ·umma … vgl. etwa IV R2 59/1+ Rs. 21. Die Ritualanweisung in K 8107 Vs. 9ff. ähnelt dem hier vorliegenden Ritual insgesamt, ohne daß man von einem eigentlichen Duplikattext sprechen kann. So bleibt die Lesung des schlecht erhaltenen Passus vielerorts fraglich. Auch die Kopie muß daher als vorläufig bezeichnet werden. Lies etwa […] ina «UGU SAG»-·ú-nu tasa¿¿ap·un‚ti „du bedeckst sie [mit …] über ihrem Kopf“? Man erwartet eine Angabe ·ummu ‚m‚ x ·ummu ‚m‚ y. Die Spuren nach dem zweiten ·ummu lassen sich ohne Emendation jedoch nicht mit U4 vereinbaren. Lies etwa l® temekki „du sollst nicht vernachlässigen“? Eine solche Wendung käme innerhalb des vorliegenden Kontextes jedoch vollkommen unerwartet. Am Ende ist vielleicht m¬s pî ippu· zu ergänzen; vgl. K 8107 Vs. 16: lúGIG KA.LUø.Ù.DA DÙ-u·. Zum Ergänzungsvorschlag vgl. VAT 13640 Rs. IV 13’ (hier Nr. 13). Vgl. VAT 14030+ Vs. 1 (hier Nr. 30). Es handelt sich vielleicht um eine „zweisprachige“ Beschwörung, deren „Abrakadabra“(?)-Text in Rs. IV 2’ endet, um von einer akkadischen ∞ama·-Beschwörung fortgesetzt zu werden. Oder ist am Ende besser «tu·-te-·e»-e[r] zu lesen? Man beachte die Schreibung von azzaku. Zur Verwendung von ·êru „früh aufstehen“ innerhalb verbaler Koppelungen siehe CAD ∞ II 335a. Ich kann das Incipit der Stichzeile anderweitig nicht nachweisen. Das Zeichen nach ¿a gleicht eher ·im als lam; ist daher besser k u 6 · i m !?- m a zu lesen? Abu-er¬ba, der Sohn des B®bu-·umu-ibni (und damit auch Bruder des Nabû-b∂ssun und Onkel des Ki◊ir-A··ur) war bislang nur aus der Genealogie des A··ur-n®din-a¿¿∂ bekannt (VAT 13830 Rs. 5, siehe PNA I/1, 16b).
VAT 11239 (Kopie: KAR 121, BAM 203)
Ritual gegen zikuruda-Schadenzauber
Fundnummer: Ass 19391; Fundort: gB5II in Füllschutt; Archivzugehörigkeit: M 2: 57 („Bibliothek Tiglatpilesers“). Beschreibung: Weiß-graues Fragment, 40 ≈ 35 ≈ 15 mm. Datierung: mittelassyrisch Kopie, Bearbeitung: KAR 121, BAM 203. Weitere Referenzen: Paralleltexte nach Mitteilung T. Abusch, vgl. auch BAM 4, xxvii; Join zu unpubl. K 8785 nach Mitteilung A. Schuster-Brandis, die den Text in ihrer Dissertation vorlegen wird.
89
Nachgewiesene Duplikate:
Z. 3’ff.
vgl. BAM 361 Rs. 44-48 vgl. BAM 386 Rs. IV 11’-14’ // unpubl. K 3304 + 8785 I 11’-13’ vgl. auch STT 89 Vs. I 52-55
Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
[ ]xx[ [KÙ.SI22(?) øU]∞?.A? tu-kal-la[m-·ú-ma pa·er(?)] [·umma am∂lu ∞À.ME∞-·]u it-te-nen-bi-[†u li·®n·u ittana◊bat] [ina ka-◊a]-«a»-ti NÁ.NÁ-a[l igdanallut] [am∂lu ·‚(?) ana IGI mu]lGÍR.TAB ip-·ú ep-·ú-·u[m ana am∂li ·u®ti(?)] [ina(?) ZI.K]U5.RU.DA KAR-·ú úøA[R.øAR [x x x (x)] ru ub ru SI DÀRA.MA∞.D[À? [x x (x)] x-tim ana IGI mulGÍR.TAB [ [na4URUDU(?) na4]x.SAL.LA na4ka‹-pa-◊u›? SA5 ina tu[r-ri ina ki·®d¬·u ta·akkan(?)] [x x gi]·EREN.NA ù gi·∞UR.MÌN ina Ì.GI[∞ [x (x) ∞É]∞-su ZI.KU5.R[U.DA [ ]x[ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
3’
[Wenn die Eingeweide ein]es [Menschen] immerzu angeschwoll[en sind, seine Zunge (in ihrer Beweglichkeit) dauerhaft gehemmt ist], er [frühmor]gens dazuliegen pfle[gt (und) voller Angst ist], [(dann)] wurden gegen [diesen Menschen vor dem Stern]bild Skorpion Zaubereien durchgeführt. [Um diesen Menschen] [von der Lebensabschn]eidung zu retten: Thy[mian, … ], [ … ] … , Horn eines Reh[s, … ], [ … ] … vor dem Sternbild Skorpion [ … ]. [Eine „Kupfer“-Perle, eine Perle aus s]û-Stein (und) eine Perle aus roter ka‹p®◊u›-Muschel [legst du] an einer Schn[ur um seinen Hals]. [ … ], Zeder(nholz) und Zypresse(nholz) [ … ] in Ö[l]. [ … ] salbst du ihn. Die Lebensab[schneidung
4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
Du zeigs[t ihm rot]glänzendes [Gold, und es ist gelöst].
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
Bemerkungen:
2’:
3’-4’:
5’-6’: 7’:
Die Rekonstruktion des Textes stützt sich auf die oben angeführten Parallelen, die jedoch keine Duplikate zu unserem Fragment darstellen. Es handelt sich vielmehr um Steinlisten, die bestimmte Stein- bzw. Perlengruppen Krankheitserscheinungen zuordnen und darüber hinaus eine kurze Information über die Anwendung geben. Verwandt ist auch ein Passus innerhalb des diagnostischen Textes STT 89, der sich in Vs. I mit zikuruda-Diagnosen beschäftigt. Der Ergänzungsvorschlag stützt sich auf den zikuruda-Text BAM 449 (+) 458 Rs. III 7’: KÙ.SI22 øU∞.A IGI.DU8-ma … pa-·e-er „er blickt auf rotglänzendes Gold, und … es ist gelöst“. Vgl. auch ibid. 12’, 19’, 23’, wobei 12’, 19’ // BAM 455 (+) 467 Rs. V 3’, 15’ (zum Join vgl. T. Abusch, RA 78 [1984] 94, Neukopie des Verf. liegt vor; Sm 1304 [Neukopie des Verf. liegt vor] gehörte jedoch sicher nicht zu derselben Tafel) sowie 19’ // D. Arnaud, SMEA 30 (1992) 245 Nr. 27 Rs. 5’. Die Ergänzungen folgen den Symptombeschreibungen in den oben aufgeführten Parallelen. Die Lesung von [DA]B.DAB-bat bzw. DAB.DAB-át in BAM 361 Rs. 47 bzw. 386 Rs. IV 13’ wird durch die syllabische Schreibung [i]t-ta-[n]a-«a◊»sic!-bat in STT 89 Vs. I 53 gesichert (koll.). In STT 89 wird das Verb nicht nur von der Zunge, sondern auch vom Mund als Subjekt regiert (52: KA-·ú E[M]E-·ú). Die Ergänzungsvorschläge richten sich nach dem üblichen Formular von Diagnose und Indikation, sind jedoch nicht durch die Parallelen abgesichert. Oder lies SI DÀRA.BAR x „Hirschhorn …“? Am Anfang etwa ∞UBub.∞UB?
90
8’: 9’:
10’: 11’:
36)
Am Ende ist doch wohl ta·akkan „legst du hin“ o.ä. zu ergänzen; am Zeilenanfang könnte man an die Angabe einer Tageszeit denken – etwa [ina lilâ]ti oder [ina mu·¬]ti? Die Ergänzungsvorschläge folgen den Parallelen. Die drei Mineralien, die als Amulettperlen verwendet werden, sind nach den Parallelen: na4URUDU, na4·u-u bzw. na4su-u (in K 3304+ I 11’ jedoch na4∞UBA), na4ka-pa-◊u SA5. Unser Text weicht von dieser Reihe nur scheinbar ab: Für den sû-Stein sind lexikalisch die Äquivalente [na4x ] - s a l - l a und na4 zuz ú - s a l - l a belegt (MSL 10, 71: 45f.). Eine der beiden Varianten liegt hier gewiß vor. In Anbetracht der Spuren könnte man womöglich an eine Lesung [na4∞]U.SAL.LA denken. Die dritte „Mineralie“ hat der Schreiber wohl falsch notiert; denn ein roter ◊urru (na4ZÚ, „Obsidian“) begegnet naturgemäß sonst nur lexikalisch (vgl. M.P. Streck, Art. Obsidian, RlA 10 [2003] 8f.). Eine Emendation liegt daher von vornherein nahe und wird durch die Paralleltexte bestätigt. Vor er∂nu (lies gi·EREN-na?) ist wohl ein weiteres Aromaticum oder aber ein Bestandteil von Zeder und Zypresse zu ergänzen. Nach ina ·amni erwartet man tanaddi „legst du“ oder tuballal „mischst du“. Vor tapa··assu bleibt nicht viel Raum. Vielleicht ist die Anzahl der Salbungen zu ergänzen (·al®·¬·u o.ä.), aber auch an die Angabe einer Tageszeit (etwa ina ·∂ri „am Morgen“) könnte man denken.
VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153 (Kopie: S. 189-191)
Beschwörungsritual vor I·tar u.a.
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: VAT 14150 + 14156: Hellbraunes, einseitig erhaltenes Fragment, 66 ≈ 63 ≈ 18 mm. VAT 14151 + 14152 + 14153: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Fragment, 194 ≈ 149 ≈ 29 mm, mit einem an VAT 14151 und 14153 anschließenden Zusatzfragment in der Schachtel von VAT 14151. Zur selben Tafel gehört sicher auch VAT 14154 (hier Nr.37), womöglich auch VAT 14155 (hier Nr. 38). In beiden Fällen sind direkte Anschlüsse jedoch ausgeschlossen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate zu Rs. V 10’-16’ nach Mitteilung T. Abusch (vgl. idem, Fs. Wilcke, 12-14); vgl. W.R. Mayer, UFBG 392 (I·tar 24). Nachgewiesene Duplikate: Vs. I 1’-45’ // W. Farber, BID B 21-36, 1’-29’: Vs. I 1’-15’ // BM 54650 (BID Tf. 19ff.) Vs. I 19’-34’ Vs. I 19’-45’ // LKA 144 Vs. 1’-17’ Vs. I 21’-45’ // KAR 92 Rs. 9-33 Vs. I 21’-40’ // K 9067+ (BID Tf. 23) 5’-22’ Vs. I 22’-45’ // BM 54650 Vs. II 1’-25’ Vs. I 30’-45’ // Rm 247 (BID Tf. 22) Rs. 1’-12’ Vs. II 1’-17’ // W. Farber, BID B 56’-72’: Vs. II 1’-13’ // BM 54650 Rs. III 1’-18’ Vs. II 1’-17’ // LKA 144 Vs. 37’-Rs. 9 Rs. IV 4’-24’ // KAR 253 Rs. IV 34-47 Rs. IV 10’-24’ // LKA 132 Vs. 12’-18’, Rs. 1-6 // KAR 53 Vs. 1’-Rs. 3 Rs. V 3’-7’ // BAM 543 Vs. I 17-19 // CTN 4, 140 Rs. 3-7 // IM 132670 Rs. III 5-11 (N.P. Heeßel – F.N.H. Al-Rawi, Iraq 65 [2003] 221ff.) // STT 279 Vs. 1-5 (koll.) Rs. V 10’-16’ // unpubl. Th 1905-4-9, 72 + 73 Vs. I 20’-24’ // unpubl. Sm 352 Vs. II 16’-21’ (+) Sm 275 + Rm 329 // unpubl. K 8933 Vs. II 3’-12’ (+) K 8079 (Neukopie des Verf., zuvor K.L. Tallqvist, Maqlû II 97) (+) K 8112 (Neukopie des Verf., zuvor ibid. II 96) + unpubl. K 9666 (+) unpubl. K 10358 (+) unpubl. K 12936 Transliteration: Vs. I
es fehlen ca. 20 Zeilen
1’ 2’ 3’ 4’
[ ]xx [(...) u pa··‚ra ana ma¿ar ddumu-z]i «GAR»-an [nignak bur®·i tasarraq x NINDA ZÍ]Z.«A».AN.NA [12 akal tappinni ina pa··‚r] «d15» GAR-an
91
5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’
[x akal tappinni 10 NINDA.GUR4.RA ZÍZ].«A.AN».NA ina g[i]·BA[N∞U]R ddumu-«zi» GAR-an [immera tanakkis uzuZAG].UDU u[z]uME.ø[É] ù uzu·u-me-e [ina pa··‚r dI·tar ta·akkan] «NINDA.Ì.DÉ».A LÀL Ì.NUN.NA GAR.GAR-an [adagurra GIN-a]n KA∞.[S]AG tu-naq-qa [◊alam zikari u sinni·ti ·a †¬di KIMIN ·]á DUø.LÀL «KIMIN ·á NÍG.SILA11.GÁ KIMIN» [·a lipî KIMIN ·a ittî(?) KIMIN ·]á «GI∞» KIMIN «·á GI DÙ»-[u·] [Á.ME∞-·u-n]u «ana» [EG]IR-·ú-nu ta-kàs-«su» [ KUR.NU.G]I te-e◊-◊er d [ -t]im NU BÍ.DU8 «·á» IM DÙ-u· [gu¿la(?)] I[G]I[II] «te»-eq-qí [x x x (x)] x (x) i-na ∞U-·ú tu-·á-á·-·á-·ú [MU.NI ina ZAG-·]ú SAR-ár x (x) NU.ME∞ an-nu-ti ku «su»? [NU lúGIG ·]á IM DÙ-u· i-«na Á-·u» [x x (x) ana IGI(?) dBÍ].DU8 «GUB-su» MU.NI ina ZAG-·u [NENNI A NENNI ·á DINGIR-·ú NEN]NI d15-·ú NENNI-tum SAR-ár [∞U lúGIG DAB-m]a UR5.GIM ú-·ad-ba-ab
21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’ 31’ 32’ 33’ 34’ 35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’ 43’ 44’ 45’
[ÉN elletu dI·tar ·á]-qù-tú ì-lí «dí»-[gì-gì] [∂pi·at anunti ·á-ki-na-a]t tu-q[u-un-ti] [·aru¿tu gít-mal-t]u4 [i·tar®ti] [ina qib¬t¬ki dI·tar u·te··er® ten∂·∂tu] [mar◊u iballu† ®miru p®n¬ki] [ippa††ar eºilta·u i-te-eb]-«bi» á[r-¿i·] [ina qib¬t¬ki dI·tar l® na-†i-l]u im-mar n[u-ra] [i··er dI·tar l® i·aru] a-mi-ru «IGI»-[ki] [an®ku ·umru◊u ma¿arki a]k-«mì»-is «az»-z[iz] [ana dânu· d¬n¬ja di]-pa-rat DINGIR.ME∞ a[s-¿ur]-«ki» [p®n¬ki ®tamar li]p-pa-†ir k[a-s]i-t[i] [l® tumarrê] e-·á-ku u dal-¿[a]-k[u] [k¬ma ·a ina tarkull∂] ma¿-◊u e-«mat» ZI-t[im] [ipi· t]aq-bi-i e-pu-u· [dI·tar l‚ ka·-·]á-[p]u «lu» ka·-«·ap-tum» [·a att¬ ti-d]e-e-ma a-na-ku la i-du-ú [ina rikis ki·p¬] «øUL».GIG ZI.KU5.«RU.DA» [·a ina ma¿r¬ki irku-s]u ALAM.ME∞-ia ina q[a]b-«rim» u·-n[i]-l[u] [ana nak®s napi·t¬ja i]z-[za]-zu ·u-nu ·ar-qi· e-«pu-·ú-ni» [an®ku ·u-pi·] «e-pu»-us-su-nu-ti [ina qib¬t¬ki ◊ir]-«ti» ·á NU KÚR-ru [u ann¬ki ki-n]i ·á [l]a BAL-ú [mimma mala aqabbû] kit-ti «lib-·i» [ina pîki elli l¬◊â] «ba-la-†i» [a¿ulapki at-t]i?-m[a]? «i-la-at DINGIR.ME∞» Vs. I bricht ab, es fehlen ca. 6 Zeilen
Vs. II
es fehlen ca. 20 Zeilen
1’ 2’ 3’
«i»-[na(?) x[ [
4’ 5’ 6’ 7’ 8’
N[U.ME∞ ·ú-nu-ti KI ub (x x)] x «ku? nu?» i·-t[e-ni· isâk·un‚t¬-ma i-n]a «TÚG GE6» ‹i-›·a[p-pak-·u-nu-ti] PI∞10.dÍD [ruºt¬ta q®t¬·u? UGU-·ú]-nu TU5 [◊alam dBÍ.DU8 el¬·unu u]·-za-az-ma «UR5».GIM DU11.GA
9’ 10’
]x ]xxx
«d»[BÍ.DU8 ∂dil b®b KUR.N]U.GI a[t-ta] NU «e»-[pi·-ia u mu·-t]e-«pi·»-[ti-ia]
92
11’ 12’ 13’ 14’
«ma»-[¿ar dI·tar u dDumuzi nadn‚] a-[na a-·a]r «la ta»-[ri tur‚·un‚ti] i[·-t]u qab-rim [aj ¬lûni] M[U?] «d»[n]è-eri11-gal tum-«ma-ta» [·umma illûnim-ma]
15’ 16’ 17’
[a]n-«nam» DU11.GA-ma [ina ma·ak enzi pe◊¬ti p‚¿ti] t[e-es]-sip-·ú-nu-t[i [ ]x[ Vs. II bricht ab, es fehlen ca. 33 Zeilen, Spuren eines weiteren Zeilenanfangs erhalten
Vs. III Rs. IV
1’-8’
zu fragmentarisch für eine Transliteration es fehlen ca. 36 Zeilen
1’ 2’ 3’
[x x (x)] x x [ lu e-pu-u· x [ [(x)] x [
4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
[n]u-u¿ DINGIR-MU ·á t[a?-gu?-gu? el¬ja(?)] «d»1[5]-[M]U ki-·i ·á ta[·-bu-si el¬ja] ◊e-e¿-re-ku-«ma» ana-k[u ] e·-ret DINGIR-MU ul a-m[u]r-[ma ∂tettiq] «as-¿ur»-ka DINGIR-MU ·ab-su su[¿4-¿i-ra p®n¬ka] d15-MU ·á te-zi-zi li-nu-u[¿ kabtassa] [di]ngir-mu sig5-ga [m]u-[un-túm-a] dingir-mu sag-kal pa-è an-[ta-gál] d i n g i r - m u « · e - g a » · e - [ g a jâ·i] «d»m a - [ m ] ú «dingir-ma»-[mú-da-ke4] [dingir-m]u ·e-ga ·e-ga «ù»-[tu-ud-da én]
15’ 16’
[ina UGU gi·M]A.NU ∞ID-n[u-m]a i[na] SA[G]-k[a GAR-an] [úKUR.KUR in]a TÚG.SÍK-ka K[É∞]
17’ 18’ 19’ 20’
[én ¿u-ub-ba ¿u-u]b-ba! [ab-na] [a-ra-te è] a-ra-te «è» [dI∞8.TÁR ina uz-z]i ¿a-am-[mat] [dI∞8.TÁR MIN] dI∞8.TÁR M[IN]
21’
[KA.INIM.MA ·ib-sat dI∞8.TÁR ana L]Ú NU TE-¿[e-e]
22’ 23’ 24’
[DÙ.DÙ.BI s¬ra ig®ri ·a dUT]U.È [teleqqe] [kirb®n †abti ana mu¿¿i tasarraq ·ipta] «7-·ú» ∞I[D-nu] [ina ·∂p¬t er·¬ka ta·akkan-ma N]AM.BÚ[R].B[I]
25’ 26’
[ [
]xxx[ ]xx[
es fehlen wohl 0, allenfalls 1-2 Zeilen
Rs. V
1’ 2’
[ [
] x x úr x x [ ] «gul ku?» tu du¿? be? nu? x [
3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[·umma am∂lu ·inn®·u nu-u·-·]á-ma Ú∞ i-¿i-«il-la» [ana bullu†¬·u Ú.KUR.R]A ·imSES ú·i-«ma»-¿a [∞IM.KÙ.SI22 i]d-ra N[A4] ga-bi-i GAZIsar [·imLI(?) ·¬r] «MA∞.DÀ» øÁD.DU.A «ZÌ» ·ib-ri [i·t∂ni· tasâk SI]M [ina] mi-◊ir ZÚ.ME∞-·ú AN.TA u «KI.TA» ú-†ap-pa
8’ 9’
[·umma am∂lu ·inn®·u nu]-u·-·á únam-ruq-q[u] [ Z]Ú.ME∞-·ú ∞É∞-ma ú-da[n-na-an(?)]
93
10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’
[ÉN ·akn®k‚-ma Úø].«dÍD» DUMU.MUNUS DINGIR.ME∞ GAL.[ME∞] [·a ina bubbuli ki·p¬ u ina nu-bat-t]i U4 7.KAM ú-pa-·á-r[u m®mâti(?)] [m®m¬tu m®m¬tu ullalki m®m¬tu] ·á U8 TUR-·á ◊[ab-tim] [·a enzi t‚ºam¬·a ·a kal-ba]-«ti» mi-r[a-ni-·á] [luqt¬ z∂r ka··®p¬ja u ka··®pt¬ja] [m®m¬tu l‚ ana qiddatim-ma an®ku l‚ ana m®¿irti?] [∂pi·t¬ l‚ ana qabrim-ma an®ku l‚ ana n‚r A]N.T[A.ME∞] T[U6 ÉN]
17’ 18’
[ [
]x[
19’ 20’ 21’ 22’ 23’
[ [ [ [ [
] x ta «ki»? ú ] i x x du -t]u-nu ] x si ]ú
Rs. VI
]xxxx ] x [x]
verloren
Übersetzung: Vs. I
es fehlen ca. 20 Zeilen
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’
[(…) und einen Tisch] stellst du [vor Dumuz]i hin. [Du bestreust ein Räuchergefäß mit Wacholder. … E]mmer[brote] (und) [zwölf tappinnu-Mehl-Brote] legst du [auf den Tisch] der I·tar. [… tappinnu-Mehl-Brote (und) zehn E]mmer[brotlaibe] legst du auf den T[is]ch des Dumuzi. [Du schlachtest ein Schaf. Das Schulter]fleisch, das Fettgewebe und das Bratfleisch [legst du auf den Tisch der I·tar]. Mirsu-Speise mit Sirup und Butterschmalz legst du jeweils hin. [Das adagurru-Libationsgefäß stellst du] auf. Du libierst [erst]klassiges Bier. [Das Bild eines Mannes und einer Frau aus Lehm, ebenso a]us Wachs, ebenso [au]s Teig, ebenso [aus Talg, ebenso aus Bitumen, ebenso au]s Holz, ebenso aus Rohr fertigst du an. Du bindest [ihr]e [Arme] auf ihren [Rück]en. [ … des Landes ohne Wiederke]hr zeichnest du. [ … ] fertigst du ein Bild des Bidu aus Lehm an. [Mit Antimonpaste] schminkst du die A[ug]en. [ … ] läßt du es in seiner Hand tragen. [Seinen Namen] schreibst du [auf se]ine [rechte Seite]. … diese Bilder … . [Ein Bild des Kranken au]s Lehm fertigst du an. Mit seinem Arm [ … . Vor Bi]du stellst du es auf. Seinen Namen schreibst du auf seine rechte Seite (in der Form) [N.N., Sohn des N.N., dessen Gott N.]N. ist, dessen Göttin N.N. ist. [Du ergreifst die Hand des Kranken, un]d er läßt folgendermaßen sprechen:
21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’ 31’ 32’ 33’ 34’
[Beschwörung: „Reine I·tar, Er]habenste unter den Göttern, den I[gigi], [die den Kampf herbeiführt], die Sch[lacht] entbrennen läßt, [Gewaltigste, Vollkommens]te [unter den Göttinnen]! [Auf dein Geheiß, I·tar, ergeht es den Menschen wohl], [der Kranke, der dein Antlitz schaut, wird gesund]. [Seine Schuld wird gelöst], ra[sch erh]ebt [er sich] (vom Lager). [Auf dein Geheiß, I·tar], sieht [der Blind]e das Li[cht], [der, der nicht gesund war, wird gesund, I·tar], wenn er [dein] Antlitz schaut. [Ich bin ganz krank vor dir] niedergekniet, bin (vor dich) hingetr[eten], An dich, [F]ackel der Götter, habe ich mich gewandt, [damit mein Prozeß entschieden wird]; [m]öge meine Bindung gelöst sein, [nachdem ich dein Antlitz geschaut habe]! [Handle ohne Verzug], ich bin verwirrt und verstört. [Gleich einem, der mit Holzpflöcken] geschlagen wurde, ist me[in] Leben geworden. (Dabei) habe ich das getan, [was du zu tun be]fahlst!
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
94
35’ 36’ 37’ 38’ 39’ 40’ 41’ 42’ 43’ 44’ 45’
[I·tar, He]xer oder Hexe, [die du ke]nnst, ich aber nicht kenne, haben [mit einer Zurüstung für Hexereien], Haßzauber (und) Lebensabschneidung, [die sie vor dir zugerüstet] haben, Bilder von mir in ein Grab gel[eg]t. Sie sind [darauf] aus, [mein Leben abzuschneiden]. Sie haben heimlich gegen mich (Rituale) durchgeführt, [ich (aber)] führe [öffentlich] Rituale gegen sie durch! [Auf deinen erhabe]nen [Befehl] hin, der unumstößlich ist, [und durch deine fes]te [Zusage], die [ni]cht geändert wird, möge [alles, was ich sage], Wirklichkeit werden, [aus deinem reinen Mund möge] Leben für mich [strömen], [dein ,Genug!‘] – die Göttin der Götter bist [d]u!“ Vs. I bricht ab, es fehlen ca. 6 Zeilen
Vs. II
es fehlen ca. 20 Zeilen
1’-3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[Diese] Bi[lder zerstößt er] zu[sammen mit …] … [und] sch[üttet sie a]uf ein schwarzes Tuch. Mit Schwefel (und) [ruºt¬tu-Mineral] wäscht er [seine Hände über ih]nen. [Er] stellt [das Bild des Bidu] auf sie hin und spricht folgendermaßen:
9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
„B[idu, der Beschließer des Tores zum Land] ohne Wiederkehr bist d[u]! Die Bilder [meines] Zau[berers und meiner Z]aub[erin] [sind] vo[r I·tar und Dumuzi ausgeliefert]. Z[u dem Or]t ohne Wieder[kehr führe sie fort], a[u]s dem Grab [sollen sie nicht mehr heraufkommen]! B[ei] Nergal seist du beschworen – (wehe), [wenn sie wieder heraufkommen]!“
15’ 16’ 17’
Dies spricht er, und [in das Fell einer weißen Ersatzziege] [sam]melst du sie ein. [ … zu fragmentarisch für eine Übersetzung Vs. II bricht ab, es fehlen ca. 33 Zeilen, Spuren eines weiteren Zeilenanfangs erhalten
Vs. III Rs. IV
1’-8’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung es fehlen ca. 36 Zeilen
1’-3’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
„[Be]ruhige dich, mein Gott, der d[u über mich ergrimmt bist], komm verzeihend zur Hilfe, meine G[öt]tin, die du [über mich erzürnt bist]! Ich bin (noch) jung und ic[h … ]. Das Heiligtum meines Gottes habe ich nicht besu[ch]t, [sondern bin mehrfach (achtlos) vorübergegangen]. (Nun) wende ich mich an dich, mein zürnender Gott, wen[de mir dein Antlitz zu]! Meine Göttin, die du zornig bist, beruhigen möge si[ch ihrsic! Gemüt]. Mein Gott, der Gutes [bringt], mein Gott, der herrlich in Erscheinung tritt, der Er[habene], mein Gott, sei [mir] günstig gesinnt! Mamu, Gott des T[raums], er[schaffe] mir einen günstig gesinnten per[sönlichen Gott]!“
15’ 16’
Du rezitierst (es) [über (einem Stück) ∂]ru-Holz [un]d [legst (es)] ne[ben dein]en Ko[pf]. Du b[indest at®ºi·u-Pflanze a]n deinen Gewandsaum.
17’-18’ 19’ 20’
unübersetzbar („Abrakadabra“-Beschwörung)
„[Meine Göttin ist] herrschaftlich [im Zor]n, [meine Göttin ist herrschaftlich im Zorn], meine Göttin ist herr[schaftlich im Zorn].“
95
21’
[Wortlaut der Beschwörung, damit der Zorn der persönlichen Göttin einem Men]schen nicht naheko[mmt].
22’ 23’ 24’
[Das zugehörige Ritual: Du nimmst Verputz von der ö]stlichen [Hauswand], [Du krümelst einen Klumpen Salz darauf. Die Beschwörung] rezi[tierst du sie]benmal. [Du legst (es) an das Fußende deines Bettes. Dann ist] (dieses drohende Unheil) gelöst.
25’-26’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. IV bricht ab, es fehlen wohl 0, allenfalls 1-2 Zeilen
Rs. V
1’-2’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[Wenn die Zähne eines Menschen lock]er sind und bluten: [Um ihn zu heilen: Am]mi, Myrrhe, Bocksdorn, [Rauschgelb, Sal]peter, Alaun, kasû-Pflanze, [Wacholder], gedörrtes Gazellen[fleisch] (und) ·ibru-Mehl [zerstößt du in eins (und) sie]bst (es). Du legst (es) oben und unten [auf], wo seine Zähne (an das Zahnfleisch) grenzen.
8’ 9’
[Wenn die Zähne eines Menschen lock]er sind: Mit namruqqu-Pflanze, [ … ] reibst du seine [Zä]hne ein und machst (sie) [fest].
10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’-23’
[Beschwörung: „Ich bin hingelegt, (ich), das ruºt]¬tu-Mineral, das Kind der großen Götter, [das am Neumondstag Hexereien und am Ab]end des siebten Tages [Flüche] löst. [Fluch, Fluch, ich reinige dich, Fluch]: (Den Fluch) des Mutterschafs (und) seines ge[packten] Jungen, [der Ziege (und) ihrer Zwillinge, der Hünd]in (und) [ihrer] Wel[pen]! [Picke auf die Saat meines Hexers und meiner Hexe]! [Der Fluch möge flußabwärts, ich aber flußaufwärts (gehen)], [Meine Zauberin möge ins Grab (hinabsteigen), ich aber ins Licht der Ob]erwe[lt (gelangen)!“ Beschwörungs]fo[rmel]. zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. V bricht ab
Rs. VI
verloren
Bemerkungen: I-II: I 8’: 9’f.:
12’: 16’: 45’: II 4’:
14’:
Die Übersetzung folgt im allgemeinen W. Farber, BID 237ff. Farber, BID 227, Tf. 19, liest und kopiert in BM 54650 Vs. I 27’ [serqa? D]UB-qa. Doch ist auch dort [KA∞.SAG tu-n]aqqa zu lesen (koll.). Farber liest in BM 54650 Vs. I 28’ [KIMIN ·a IM].BABBAR. In Übereinstimmung mit unserem Textvertreter ist aber auch dort [KIMIN ·a DUø.LÀ]L zu lesen (koll.). Ein Ersatzbild der Übeltäter aus der reinigenden Substanz Gips ist auch sachlich unwahrscheinlich (vgl. aber unpubl. K 888 Vs. 9!). Unter Berücksichtigung der Raumverhältnisse und des üblichen Formulars ist ·a ittî (ESIR) wohl die wahrscheinlichste Ergänzung in der folgenden Zeile. Farber ergänzt fragend u◊urti. Man könnte vielleicht auch an b®b denken, zumal wenn das zuvor genannte Lehmmäuerchen (BM 54650 Vs. I 15’) etwa die Grenze der Unterwelt darstellen würde. Lies etwa a‹-na›? NU.ME∞ an-nu-ti tu·-‹zas-›?«su» „Du s‹tell›st es in Rich‹tung auf› diese Bilder auf“? Oder am Ende besser tu·-ken!, vielleicht sogar DAB!-su? Auch die Lesung von A nach SAR-ár ist keineswegs gesichert. Die Spuren vor ilat il¬ sind nicht sicher identifizierbar; zu den Varianten in den Duplikaten s. BID 230. Obwohl diese Zeile, deren erste Hälfte in BM 54650 Rs. III 8’ erhalten ist, nunmehr wohl nahezu vollständig vorliegt, kann ich keine sichere Lesung bieten. So bleibt auch Farbers Lesung NU ·ú-nu-ti u!? ku!?-u[p-ra … ] für die erste Zeilenhälfte nach wie vor fraglich. Die Spuren nach ·ú-nu-ti passen nach Koll. (und Farbers Kopie, vgl. auch seinen Kommentar S. 256 ad 59’) am besten zu einem KI, so daß eine Lesung ◊alm¬(NU) ·ú-nu-ti itti(KI) u[b … ] plausibel erscheint; alternativ muß auch eine Deutung als ◊alm¬(NU)-·ú-nu teleqqe(TI-qé) u[b … ] erwogen werden. Die Zeichenspuren in unserem Fragment kann ich trotzdem nicht deuten. Man erwartet eher ZI dNergal, doch ist für eine solche Ergänzung nicht genügend Raum. Auch die oben vorgeschlagene Lesung muß eine enge Schreibung in Rechnung stellen. Alternativ könnte man eine emendierende Lesung ‹ZI› «d»nè-eri11-gal in Erwägung ziehen.
96
IV 4’-24’: 5’: 14’: V 2’: 3’-7’: 4’: 6’:
7’:
10’-16’: 12’f.:
37)
Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate, die zuletzt von S.A.L. Butler, Dreams 287ff. bearbeitet wurden. Zu kâ·u (ki®·um) „helfen, retten“ s. CDA 155b, W. Moran, JAOS 103 (1983) 258. Davon abgeleitet ist wohl formelhaftes k¬·amma „verzeih mir“. Die Duplikate bieten d i n g i r - m u i n i m · e - g a · e - g a ( ù - ) t u - u d - d a . Lies etwa tu-gab-bab „du verbrennst“? Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate. Man beachte die Variantenschreibung [Ú].KU.RA für Ú.KUR.RA in BAM 543 Vs. I 17. Der erste Pflanzenname läßt sich nicht sicher rekonstruieren. CTN 4, 140 Rs. 5f.: GAZIsar Ú.KUR.[RA], [UZU MA∞.DÀ ø]ÁD.DU …; STT 279 Vs. 3: G[AZIsar úx].SIG7 UZU MA∞.DÀ øÁD.A …; BAM 543 Vs. I 18: G[AZIsar x (x)] x UZU MA∞.DÀ øÁD.D[U] …. IM 132670 Rs. III 9f.: ·imLI ∞IM KÙ.SI22 UZU MA∞.DÀ, GAZIsar …. Wörtlich: „Du legst es [auf] die Grenze seiner Zähne oben und unten“. BAM 543 Vs. I 19 ist ina mi-◊[i-ir … ] zu lesen (koll.). Wie mir F. Al-Rawi mündlich mitteilt, sind seiner ersten, anhand des Originals angefertigten Umschrift zufolge auch in IM 132670 Rs. III 10 nach dem mi Spuren von Häkchen zu sehen; demnach wird auch dort ina mi-◊[ir] statt ina GE6 zu lesen sein. Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate, die den Text als u·burruda-Beschwörung ausweisen. Zu den Textvertretern siehe den Katalog bei T. Abusch, Fs. Wilcke, 12-14 (vgl. auch ibid. 8 Anm. 19). Diese Zeilen der Beschwörung bleiben schwierig. Nach der Zeilenaufteilung in Sm 352 und K 8933 ist der syntaktische Einschnitt wohl nach ullalki m®m¬tu zu setzen (wie unser Ms. aber der Umbruch auch in Th 1905-4-9, 72 + 73). Alle erhaltenen Mss. schreiben ◊ab-tim (Sm 352 Vs. II 19’, K 8933 Vs. II 7’), so daß eine Analyse der Schreibung als ◊abt¬ wohl ausgeschlossen werden muß. Denn folgendes luqt¬ wird überall erwartungsgemäß lu-uq-ti geschrieben.
VAT 14154 (Kopie: S. 192)
fragmentarisch, zu Nr. 36
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer mehrkolumnigen Tafel, 32 ≈ 24 ≈ 8 mm; gehört sicher zu VAT 14150+ (hier Nr. 36), läßt sich aber nicht direkt anschließen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: lk. Kol.
1’
[
2’
[KA.INIM.MA U∞11.BÚR.RU(?)].DA.[KAM]
3’ 4’ 5’ 6’
[DÙ.DÙ.BI ] «A.ME∞» A.GÚB.B[A] [ ina? D]UR síkøÉ.ME.D[A] [ta·akkak? ( … ) ÉN an-ni]-tú ∞ID-nu-ma [( … ) ina ki·®d¬·u GA]R-an
7’
[
Í]D DU-ni
[
] x KA-«·u»
8’
] x [x]
Frg. bricht ab
r. Kol.
nur geringfügige Reste zweier Zeilenanfänge
Bemerkungen: 2’: 3’-6’:
Die Ergänzung der Rubrik bleibt unsicher, auch wenn der folgende Ritualtyp gut zu einem u·burruda-Ritual des apotropäischen Typs passen würde. Es handelt sich offenbar um eine Anweisung zur Herstellung einer Amulettkette.
97
38)
VAT 14155 (Kopie: S. 192)
fragmentarisch, womöglich zu Nr. 36
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Rand-Fragment, 34 ≈ 25 ≈ 21 mm; gehört womöglich zu VAT 14150+ (hier Nr. 36), ein direkter Anschluß ist jedoch nicht möglich. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: A
1’ 2’ 3’
] x [x x] dal¬l¬-k]u-nu lud-[lul] ] x SIG5-tú li·-º[a?-al?]
4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
]xx ] «i»?-te-eq ] x-bi-ma k]i-«◊ir» lìb-bi-ka ] x ga ] x «mu» ]x Frg. bricht ab
B
nur geringfügige Reste dreier Zeilenenden
Bemerkungen: A
39)
Es folgen anscheinend zwei Gebetsbeschwörungen unmittelbar aufeinander. Vom ersten Text sind nur Reste der Schlußformeln erhalten. Der zweite thematisiert den Zorn des angerufenen Gottes (Z. 7’).
VAT 13606 + 13753 + 13906 (Kopie: S. 192)
Ritual gegen Schadenzauber und „Bann“
Fundnummer: Ass 17722 (VAT 13606), ..... u (VAT 13753+); Fundort: -; Archivzugehörigkeit: N 4: 602. Beschreibung: Braunes Fragment, 109 ≈ 92 ≈ 18 mm; gehört trotz ähnlicher Handschrift wohl nicht zu VAT 14030+ (Nr. 30), ein direkter Anschluß ist jedenfalls ausgeschlossen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: BAM 198 (nur VAT 13753 + 13906). Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[ ]xx [ -·]ú ∞ID-nu [ e◊emti NA]M.LÚ.U18.LU gi·]bi-i-nu [ [ ] «ú»tar-mu·8 [ ·amm¬(?) a]n-nu-ti [ ] x ¿i [(x)] [x (x)] «na4NUNUZ» n[a4AN].ZAø MUNUS [ina IG]I dgu-l[a] GAR-a[n] [GIM É]N ∞ID-«ú» [∞]É∞.ME∞-su-m[a] [NAM.É]RIM ki·-pu pa-a·-r[u]
12’ 13’ 14’ 15’
[DI∞? NÍG?.G]IG LIBIR.«RA» [NA]M.ÉRIM DAB-·[u] [ina IGI] dgu-la NÍG.NA úKUR.KUR DUB-aq [m]i-i¿-¿a BAL-q[í] ÉN 3-·ú ∞ID-nu-ma BÚR-[ru] Nach Freiraum Ende der Tf.
98
Übersetzung: Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[ ] rezitierst du […]mal. [ ], Menschen[knochen], [ ], Tamariske, [ ], Lupine, [ d]iese [Drogen] [ ]… [ … ] eine eiförmige Perle aus „weiblichem“ [an]za¿¿u-Glas legst du [vor] Gul[a] hin. [Sobald] du [die Be]schwörung rezitiert hast, [s]albst du ihn mehrfach, da[nn] wer[den „Ba]nn“ und Hexereien gelöst sein.
12’ 13’ 14’ 15’
[Wenn] ihn ein altes [Verge]hen, ein „[B]ann“ gepackt halten: [Vor] Gula bestreust du ein Räuchergefäß mit weißer Nieswurz, du libierst [m]i¿¿u-Bier (und) rezitierst die Beschwörung dreimal, dann ist es gelöst.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Nach Freiraum Ende der Tf.
Bemerkungen: Rs. 1’: 7’: 8’: 12’:
40)
Die Zeichenreste ließen ein Lesung [ … du]g∞[AGAN] zu; die Nennung einer Parfümölflasche im vorliegenden Kontext wäre jedoch einigermaßen unerwartet. Vielleicht øE.[øE], also tuballal „du mischst“. Die von Köcher angedeuteten Spuren eines zweiten øI kann ich jedoch nicht (mehr) erkennen. Am Zeilenanfang ist vielleicht ù „und“ zu ergänzen. Oder besser [DI∞ NA G]IG LIBIR.«RA» „[Wenn einen Menschen] eine alte [Krank]heit …“? Weder zu mur◊u lab¬ru noch zu ikkibu lab¬ru kann ich Parallelen nachweisen. Auch eine Ergänzung [DI∞ øUL.GI]G läßt sich nicht völlig ausschließen, obgleich der Raum dafür etwas zu knapp wirkt.
VAT 11475 (Kopie: S. 193)
namburbi-Ritual gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer amulettförmigen Tafel, 56 ≈ 39 ≈ 19 mm; o. Rd. nicht erhalten, Bruch jedoch nicht fern der Oberkante. Auf der Rs. sind Reste eines magischen Diagramms erhalten (dazu S.M. Maul, BaF 18, 175ff.). Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1’-10’ // KAR 35 Vs. 3-12 // KAR 36 + 261 Vs. 2-8 Vs. 1’-6’ // LKA 129 Vs. 4-5 vgl. auch AO 2490 (C. Frank, RA 7 [1909] 24-27) Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[d¬ni p®r]-«is» [pursi mu·¬m ·¬m®ti] [mu◊◊ir GI]∞.øUR.ME[∞ mussik i·q∂ti] [·a ·amê u K]I-tim [att®n‚-ma] [·iptakunu T]I.L[A …-kunu ·al®mu] [epi· pîkunu] «TI»!‹.LA›-m[a ®mirkunu iballu†] [¿®sis-k]u-«nu» SILIM-[im muppaliskunu idammiq] [munakki]-ru lu[m-ni ·®kin‚ dumqi] [mupa··ir‚ U]∞11 U∞11 U[∞11 up·®·ê lemn‚te] [·a am∂l‚te ·]a? lúU∞11 mu[nusU∞11] [e-pi]·-tú m[u]·-te-[pi·-tú] Frg. bricht ab
Übersetzung: Siehe S.M. Maul, BaF 18, 184.
99
Bemerkungen: Die Ergänzungen folgen den oben aufgeführten Duplikaten, die S.M. Maul, BaF 18, 181ff. in Bearbeitung vorgelegt hat.
41)
VAT 13629 + 13866 (Kopie: S. 193)
Schadenzauberprophylaxe bei Schwangeren
Fundnummer: Ass 17721 a?f (VAT 13629), Ass 17721 ln (sic?, VAT 13866); Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4. Beschreibung: Hellbraun-beiges Fragment einer zwei- oder dreikolumnigen Tafel, 70 ≈ 63 ≈ 23 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Duplikate nach Mitteilung A. Schuster-Brandis, die eine Edition der Textgruppe in ihrer noch unveröffentlichten Dissertation vorgelegt hat. // unpubl. K 4727+: 19’-21’ Nachgewiesene Duplikate: Rs. IV/VI? 1’-5’ // unpubl. BM 47904 + 47770: 5’ // unpubl. K 9071: 11’-12’ Rs. IV/VI? 6’-8’ // STT 278 Rs. 22-23 Rs. IV/VI? 6’-11’ // unpubl. K 4727+: 22’-25’ // unpubl. BM 47904 + 47770: 8’-9’ // unpubl. K 9071: 13’-16’ ? Rs. IV/VI 17’ // STT 278 Rs. 24 // unpubl. K 4727+: 26’ // unpubl. BM 47904 + 47770: 10’ // unpubl. K 9071: 17’ Transliteration: Vs. I?
1 2 3
[ [ [
4
[ana munusPE]∞4 ki·-pi NU TE-e
5 6 7 8
[ a?]-«na» DI-mi ∞U.BI.A∞.ÀM x [ ] ina ∞U GÙB-·á GAR-an-[·i] [ÉN ] *x x x u· x* [ [x x] x x x ra lu TU6 «ÉN»
9
[ÉN a]n-ni-tú ∞ID-ma ki·-pi NU TE-·i
]
]xx[ ] «ina» pa-«ni»?-[x(-x)] e NIGIN-ra
10 11 12 13 14 15
[DI∞ munusP]E∞4 ip-·i ep-·u-·i-ma [ana ·a ∞]À-·á ∞UB.∞UB-e [ana ·]a ∞À-·á NU ∞UB-e ∞U.BI.A∞.ÀM [x] na4∞U.U NÍTA ina ∞U GÙB{.GÙB}-·á GAR-an [ÉN] m u n u s i g i k a - k é · k a - k é · - d a k a - k é · k a - k é · - d a TU6 ÉN
16
[É]N an-ni-tú ∞UB-ma ki·-pi NU TE-·i
17 18
[ [
] x x ta rad ]xx
Vs. I bricht ab
Vs. II?
1’ 2’
x[ x[ Vs. II bricht ab
Rs. III/V?
1’ 2’
x[ xx[
100
3’ 4’ 5’ 6’ 7’
dBAD dx
[
EN KALA u x [
la ◊ab x [ ki-«i» [ x[
Rs. III bricht ab
Rs. IV/VI?
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
«KI» N[A4].«ME∞» x x [ la «KU5.KU5»-ma ana pi-·[i-i]r-t[i?-·á??] ina LI.DUR-·á GAR-an PAP 59 NA4.ME∞ ·á MÚRU.ME∞ EN 14 KA.KÉ∞ gi·øAB tak-◊i-ri ·á munusPE∞4
6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
ÚR 15 na4á·-gì-gì na4GUG na4ZA.GÌN na4PA na4ka-pa-◊u na4zi-b¬tu [n]a4∞U.U NÍTA u MUNUS PAP «8 NA4».[M]E∞ ina SÍ[K] GÙN!.A «È»-[a]k k[ap-pa tála-pap 3] «líp»-pi [·á síkøÉ.ME.DA tála-pap] [ina ÚR 15-·á tara-kas]
12’ 13’ 14’ 15’ 16’
[ÚR 150 na4]«PA na4zi-b¬tu na4»BABBAR.DILI [na4?x]-x na4∞U.U MUNUS na4NÍ[R] [na4?x-x n]a4x [PAP] «8 NA4».ME[∞] [ina ba-ru-un-d]i SÍK BABBAR síkZA.G[ÌN.NA È-ak] [3 líp-pi ·á síkøÉ.ME.DA tála]-pap ina ÚR «150»-[·á tara-kas]
17’
[GÌR 15 na4BABBAR.DILI n]a4PA n[a4zi-b¬tu] Ende von Rs. IV/VI
Übersetzung: Vs. I?
1-3
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
4
[Damit sich einer Schwan]geren Hexereien nicht nähern.
5 6 7 8
[ … z]u heilen: ebenso. [ … ] legst du [ihr] um ihre linke Hand. [Beschwörung: „ … ] … [ … ] [ … ] … .“ Beschwörungsfor[mel].
9
Du rezitierst [di]ese [Beschwörung], und Hexereien werden sich ihr nicht nähern.
10 11 12 13 14 15
[Wenn gegen eine Sch]wangere Zaubereien durchgeführt wurden (mit der Absicht), sie ihre [Leibes]frucht verlieren zu lassen: [Damit sie] ihre [Lei]besfrucht nicht verliert: ebenso. […] „männliche(n)“ ·û-Stein(e) legst du um ihre linke Hand. [Beschwörung]: „m u n u s i g i k a k e · k a k e · d a k a k e · k a k e · d a .“ Beschwörungsformel.
16
Diese [Besch]wörung sprichst du, und Hexereien werden sich ihr nicht nähern.
17-18
zu fragmentarisch für eine Übersetzung Vs. I bricht ab
Vs. II?
1’-2’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
Rs. III/V? 1’-7’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
101
Rs. IV/VI?
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
mit den St[ein]en [ trennst du jeweils nicht ab und zu [ihrer] Lö[sung] legst du (es) auf ihren Nabel. Insgesamt 59 Steine für die Hüften, nebst 14 „Knoten“ vom Gerbersumach: Gebinde für eine Schwangere.
6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
Rechter Oberschenkel: a·gigû-Stein, Karneol, Lapislazuli, ajjartu-Koralle, kap®◊u-Muschel, zib¬tu-Stein, „männlicher“ und „weiblicher“ ·û-Stein, insgesamt acht Steine. Auf einen bunten Wollfaden [fä]delst [du (sie)]. Eine F[eder wickelst du ein, (indem) du drei] Wickel [aus roter Wolle wickelst]. [Du bindest es an ihren rechten Oberschenkel].
12’ 13’ 14’ 15’ 16’
[Linker Oberschenkel]: ajjartu-Koralle, zib¬tu-Stein, pappardilû-Stein, […-Stein], „weiblicher“ ·û-Stein, Chalzedon, […-Stein], …-Stein, [insgesamt] acht Steine. [Du fädelst sie auf bunte Wo]lle, weiße Wolle (und) blaue Wolle, [Drei Wickel aus roter Wolle wi]ckelst du. [Du bindest es] an ihren linken Oberschenkel.
17’
[Rechter Fuß: pappardilû-Stein], ajjartu-Koralle, [zib¬tu]-Stein. Ende von Rs. IV/VI
Bemerkungen:
I? 5: 13: 14f.: IV? 1’ff.: 5’:
12’-16’: 17’:
42)
Vgl. neben den oben angegebenen Duplikaten zu Rs. IV im allgemeinen TCL 6, 49 (dazu F. Thureau-Dangin, RA 18 [1921] 161-171), LKA 9 (dazu W. Farber, Schlaf, Kindchen, schlaf! 110f. ¶ 39, vgl. auch ¶ 39A), BAM 363 und KAR 247 Rs.? IV. In BAM 246 ist auch ein Rezept mit umgekehrter Intention überliefert (dazu R.D. Biggs, Fs. Lambert, 11f., vgl. auch G. Beckman – B. Foster, Gs. Sachs, 12 Nr. 9b Rs. 14’). Die Wiederholungszeichen deuten daraufhin, daß unsere Tafel Teil eines mehrtafligen Werkes war (vgl. aber zu Rs. IV 17’). Zu Beginn ist wohl eine Zahl zu ergänzen. Eine ähnliche Beschwörung begegnet in TCL 6, 49 Vs. 15’: ÉN m u n u s k a - k é · k a - k é · - d a k a - k é · !(sag) k a - k é · - d a te ÉN. Ist demnach i g i in unserem Text zu tilgen? Die Ergänzungen folgen den oben angegebenen Duplikaten. In BAM 363 Rs. 9’ begegnet innerhalb einer Liste, die Substanzen für eine Amulettkette zum Schutz einer Schwangeren aufführt, zwischen emesallu-Salz und der „Scherbe von einem Kreuzweg“: 13 ki-◊ir gi·øAB. Man fädelte solche „Knoten“ auf einen Wollfaden auf (vgl. unpubl. K 4727+: 18’ff., bearbeitet in der noch unpublizierten Dissertation von A. SchusterBrandis). Unklar ist, was mit diesen „Knoten“ (vgl. auch STT 72 Vs. 30) eigentlich gemeint ist; womöglich sind es die Früchte des Gerbersumach (¿ûratu), die man auf einen Faden aufzog. Die Ergänzungen folgen der Struktur vergleichbarer Einträge in den Duplikaten, die die ÚR-Abteilung nicht in rechts und links aufteilen. Es handelt sich um eine auf die folgende Tafel verweisende Stichzeile, wenn nicht – entgegen dem äußeren Erscheinungsbild – Vs. und Rs. zu vertauschen sind; die Ergänzungen folgen den Duplikaten.
VAT 11015 (Kopie: S. 194)
Rezept vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer wohl zweikolumnigen Tafel, 38 ≈ 58 ≈ 12 mm; einseitig erhalten. Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Z. 2’-6’ // BAM 161 Vs. II 11’-15’ Transliteration: r. Kol.
1’
[(x)] x x x [
2’ 3’ 4’
[a]na BÚR-ti «ki·-pi ·á ina sa¿-lé-e ·u»-k[ul] «ú»KUR.KUR «úúr-né-e» úNU.LUø.[øA?] [NU]MUN ·[i]mLI NUMUN útu-«lal» ina KA[∞]
102
5’ 6’
LÀL! KUR.RA ba-«lu» pa-tan NAG «KA-·u» [u¿-t]a-«as»-sa-«ma! il»-la-t[u]-«·ú» K[U5-sa]
7’ 8’ 9’
[ana BÚR-ti] «ki·»-pi «·a»? x x [x] x [ [x x úN]AM.TAR NÍTA x [ [ ] x x N[A]G? [ Frg. bricht ab
Übersetzung: r. Kol.
1’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
2’ 3’ 4’ 5’ 6’
[Z]ur Lösung von Hexereien, die (dem Patienten) mit sa¿lû-Pflanze zu essen gegeben wur[den]: Weiße Nieswurz, Minze, nu¿urtu-Pflanze, Wacholder[sa]men, Samen der „Du-machst-rein“-Pflanze läßt du (ihn) in Bie[r] (und) „Berghonig“ auf nüchternen Magen trinken. Sein Mund [wird] (vom Schleim) befreit, und sein Spe[ic]hel wird auf[hören zu fließen].
7’ 8’ 9’
[Zur Lösung] von Hexereien, die … [ … ]: [ … ], „männliche“ [Man]dragora, [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
Bemerkungen: 6’:
43)
Wir verstehen u¿tassa als Dt-Form von ¿esû, das im D-Stamm häufig das Auspressen bzw. Zerhacken von Grünpflanzen bezeichnet (s. M. Stol, Fs. Borger, 344-348). Dem Rezept in BAM 161 Vs. II 16’ff. (// BAM 436 Rs. VI 12’ff. // BAM 282: 1’ff.) wird derselbe Therapieerfolg zugeschrieben, und dort läßt die Symptombeschreibung keinen Zweifel daran, daß Speichelfluß im Übermaß und Verschleimung das Hauptleiden des Patienten darstellen. Den Bedeutungen des Dt-Stamms von ¿esû in den Lexika („ausgepreßt werden“, „bedrängt werden“) ist daher die aus unserem Kontext gewonnene Bedeutung „(von Flüssigkeit, Schleim) befreit werden“ hinzuzufügen.
VAT 14051 (Kopie: S. 194)
Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes, abgeriebenes und verzogenes, nur einseitig erhaltenes Frg. einer zumindest dreikolumnigen Tafel, 101 ≈ 83 ≈ 28 mm; äußeres Erscheinungsbild und Kolumnenbreite sprechen für einen indirekten Join mit VAT 14052 (vgl. Nr. 44). Ein physischer Zusammenschluß ist nicht möglich. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate nach Mitteilung T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: m. Kol. 1’-6’ // KBo 9, 47: 11’-18’ m. Kol. 1’-7’ // KUB 4, 99: 4’-13’ // BAM 317 Rs. 4-8 m. Kol. 4’-7’ // KAR 275 (hier Nr. 45) r. Kol. 1’-6’ Transliteration: lk. Kol. m. Kol.
ganz zerstört
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[a-na] «pí»-[·e-er-ti ki·p¬ ·a l® t¬dû] ALAM ka·-«·a»-[pi u ka··®pti teppu·] ma-¿ar dUTU t[a-dân·un‚ti] Ì.UDU MU4.MU4-«su-nu»-ti ina d[ugSÌLA.GAZ ta·akkan·un‚ti] ta-qal-«lu-·u-nu-ti» dUT[U up¬·‚·unu] ana UGU-·ú-nu li-tu-rù ·[a ana jâ·i idi lemutti] iz-zi-zu-nim NU ana Í[D tanaddi]
103
8’ 9’ 10’ 11’
a-«na» [p]í-·e-er-ti ki·-pi «si? ik?» x [ ki-bal-tu gi·«NAM».TAL «NÍTA» x [ «ù» N[UM]UN úer-gu-«la KA.A.AB».B[A [k]ak-ku-sà tu-·á-«a¿»-ba?-x x [(x)]
12’ 13’ 14’
[DI∞ L]Ú x x x-·ú? «ú»-za-qat x x x [ [x] x x PI∞10.dÍD x x x x [x (x)] [ ] «Ì».GI∞ gi·ER[E]N «øE.øE»? x x [x] x ] x «ú? ga?» [x] x «ú» x x x ] x [n]ir u k[a? x x] x x x ] x x su x x x x [x] ] x útar-mu·8 ú«ak-tam» ] x ra «NAG»?-·ú-ma TI
15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’
]
]xxxx B[Ú]R ]xx
m. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’
x[ ana [ x[ r. Kol. bricht ab
Übersetzung: lk. Kol.
ganz zerstört
m. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[Zur] Lö[sung von Hexereien, deren (Methode) du nicht kennst]: [Du fertigst] ein Bild des Hex[ers und der Hexe an]. Vor ∞ama· ri[chtest du sie]. Mit Talg umkleidest du sie, [legst sie] in eine B[auchscherbe]. Du verbrennst sie: „∞am[a·, ihre Zaubermittel] mögen zu ihnen zurückkehren, (zu ihnen,) di[e gegen mich auf die Seite des Bösen] hingetreten sind!“ Die Bild(er) [wirfst du] in den Fl[uß].
8’ 9’ 10’ 11’
Zur [Lö]sung von Hexereien … [ kibaltu-Stein, „männliche“ Mandragora … [ und S[am]en der ergula-Pflanze, Algen, [ kakk‚su-Gemüse … du [(…)].
12’ 13’ 14’
[Wenn] einen Menschen sein … sticht, … [ […] … , Schwefel, … [ [ … ] mischst du [mit] Zedernöl. …
15’-22’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung m. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’-3’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung r. Kol. bricht ab
Bemerkungen: 1’-7’:
Zu den Ergänzungen siehe die Duplikate.
104
44)
VAT 14052 (Kopie: S. 195)
Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Fundnummer: ..... o; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Rötlich-braunes Fragment, 84 ≈ 55 ≈ 27 mm, wohl indirekt zu VAT 14051, vgl. Nr. 43. Die Schriftreste auf der Rs. sind nicht ganz leicht zu lesen, und die hier gebotene Kopie wird nach der Identifizierung eines Duplikats der Revision bedürfen. Die Gesamtgestalt des Fragments spricht dafür, daß es sich um einen Teil aus dem linken oberen Bereich der Tafel handelt. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Vgl. K. Deller, NABU 1991/75 (Teilbearbeitung der Duplikattexte). // BAM 140 (hier Nr. 46) Vs. 8’-Rs. 6 Nachgewiesene Duplikate: Vs. I?? 1’-15’ Vs. I?? 3’-15’ // KUB 37, 55 + KBo 36, 32 Vs. II 1’-20’ (Neukopie des Verf. liegt vor) Transliteration: Vs. I??
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
[UZU.ME∞-·ú] «ú»-t[ab-ba-tú u a-na MUNUS] [a-la]-«kam la» i-«le-ºi» A[LAM.ME∞-·ú] [·]a [IM] ·u-nu-lu ana «kul»-la-te DU 1 ∞E [KÙ.BABBAR] [1] ∞E KÙ.SI22 ana KI.GAR ∞UB-ma IM ta-·am-ma A[LAM] lúU∞ .ZU u munusU∞ .ZU DÙ-ma ·u[m-·ú-nu] 11 11 ina «a»-¿i-·ú-nu S[A]R-ár ÁII-·ú-nu ana E[GIR-·ú-nu] ina a·-lim ta-kàs-su mu-·á-†i NIG[IN-·ú-nu-ti] Ì.øAB «ana» UGU-·ú-nu tu-ra-«ak ub»-[ga-tum] la ◊a-ri-ip-tum ta-an-na-«·i»-·[ú-nu-ti] «ma»-¿ar dUTU-·i ta-dan-·ú-nu-t[i ina A A.GÚB.BA] «∞U»II-«ka» u GÌRII-ka ana UGU-[·ú-nu ta·a¿¿at] ina zìNÍG.SILA11.GÁ ZÌ ·eGIG NUNU[Z r∂· libb¬·u] [t]u-kap-pár-ma ana UGU-·ú-nu ∞UB-[di ina ma-¿ar dUTU-·i] [ki]-«a-am tu-·ad»-bab-·ú um-ma a[t-ta-ma] [d∞ama· ·ar ·amê u] K[I-ti] Vs. I?? bricht ab
Rs. VI??
zu fragmentarisch für eine Transliteration
Übersetzung: Vs. I??
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
… [(wenn) sein Leib] ver[fällt, und er mit einer Frau] keinen [Geschlechts]verkehr haben kann, sind B[ilder von ihm] aus Lehm beerdigt worden. Du gehst zur Lehmgrube, legst ein Gran [Silber] (und) [ein] Gran Gold in die Lehmgrube, um Lehm zu kaufen. Dann fertigst du (daraus) B[ilder] des Hexers und der Hexe an und schreibst [ihre] Na[men] auf ihre Seiten. Ihre Arme bindest du mit einer Schnur auf [ihren] R[ücken]. Du umwick[elst sie] mit ausgekämmtem Haar. Du übergießt sie mit ranzigem Öl. Mit einem ungebrannten …-Gefäß hebst du s[ie] empor. Vor ∞ama· richtest du si[e. Mit Wasser vom Weihwassergefäß] [wäschst du] deine Hände und Füße über [ihnen]. Mit einem Teig aus Weizenmehl und E[i] reibst du [sein Epigastrium] ab und legst dann (den Teig) auf sie. [Vor ∞ama·] läßt du ihn folgendermaßen sprechen, so (sprichst) d[u (vor)]: „[∞ama·, König des Himmels und der] E[rde], … Vs. I?? bricht ab
Rs. VI??
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
105
Bemerkungen: Vs. I??: 8’f.:
12’: Rs. VI??
45)
Zu den Ergänzungen s. die Duplikate. BAM 140 Rs. 1 bietet ub-ga-tim la-a ◊a-ri-ip-tim, dagegen ist in KUB 37, 55+ Vs. II 11’ wohl ina BU.UR.Z[I.SAL.LA l® ◊aripti] zu lesen (bu-ur-z[i-gal-li … ] oder bu-ur-z[i-sal-li … ] jedoch ebenfalls möglich). Die akkadische Entsprechung zu BUR.ZI.SAL.LA ist (purs¬tu) raqqatu „dünnwandige Schale“. Ist unser ub-ga-tim eine korrupte Form für raqqati und demnach ár-qá-tim bzw. ár-qá-tum zu lesen? Statt zìNÍG.SILA11.GÁ (so auch VAT 14427 Rs. 4, hier Nr. 46) bietet KUB 37, 55+ Vs. II 16 syllabisches ina li-i-·i. Es kann daher kein Zweifel daran bestehen, daß ZÌ hier als Determinativ verwendet wird. Der Text ist weitgehend unklar und ohne nachgewiesenes Duplikat kaum entzifferbar. In Z. 2’ offenbar [ … A]LAM-·ú [ … ], in 5’ vielleicht [ … ] «ÍL»-·ú-n[u-ti … ], in 8’ vielleicht … ∞UB.∞UB …, in 10’ sicher [ana p]i-·e-er-ti ki·-«pi» [ … ].
VAT 11603 (Kopie: KAR 275)
Ritual vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 27 ≈ 46 ≈ 11 mm; Reste der r. Kol. erhalten, lk. Kol., soweit erhalten, anscheinend unbeschrieben, demnach wohl Rs. der Tafel. Datierung: mittelassyrisch Kopie, Bearbeitung: KAR 275. Weitere Referenzen: Publizierte Duplikate nach Mitteilung T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: r. Kol. 1’-6’ // KUB 4, 99: 8’-13’ // BAM 317 Rs. 5-8 // VAT 14051 (hier Nr. 43) m. Kol. 4’-7’ r. Kol. 1’-5’ // KBo 9, 47: 14’-18’ Transliteration: r. Kol.
MU4.MU4-s[u-nu-ti ina dugSÍLA.GAZ ta·akkan·un‚ti]
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
ta-qàl-lu-«·ú-nu»-[ti d∞ama· up¬·‚·unu] [ina] UGU-·ú-nu li-[t‚r‚] [·a a-n]a iá-·i Á ø[UL-tim izz¬z‚ni] [·al®·¬·u D]U11.GA-ma d[ugSÍLA.GAZ] [adi q]í?-l[u?-ti ana n®ri tanaddi]
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
… (Mit Talg) umkleidest du s[ie, legst sie in eine Bauchscherbe]. Du verbrennst si[e: „∞ama·, ihre Zaubermittel] mögen zu ihnen [zurückkehren], (zu ihnen,) [die ge]gen mich auf die Seite des B[ösen hingetreten sind]!“ [Dreimal spr]ichst du (dies). Dann [wirfst du] die B[auchscherbe] [samt dem Ver]bra[nnten in den Fluß].
Übersetzung: r. Kol.
Bemerkungen: 4’:
46)
Die Ergänzungen folgen den oben aufgeführten Duplikaten. Entgegen der Kopie kann an der Lesung a-n]a iá-·i kein Zweifel bestehen. Zur Formulierung vgl. oben die Bemerkungen zu VAT 10609+ (Nr. 11) lk. Kol. 24’.
VAT 14427 (Kopie: LKA 160, BAM 140, Kollationen: S. 133)
Rezepte und Rituale, zum Teil vom Typ ana pi·erti ki·p¬
Fundnummer: Ass 15325 d; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4: 475. Beschreibung: Weißlich-violettes Fragment, 68 ≈ 92 ≈ 20 mm. Datierung: neuassyrisch Kopie, Bearbeitung: LKA 160, BAM 140. Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch K. Deller, NABU 1991/75.
106
Nachgewiesene Duplikate:
Vs. 1’-6’ Vs. 8’-Rs. 6 Vs. 9’-Rs. 11 Rs. 11-14
// unpubl. Th 1905-4-9, 92 Vs. I 4’-6’ // VAT 14052 (Nr. 44) Vs. I? 1’-15’ // KUB 37, 55 + KBo 36, 32 Vs. II 1’-31’ (Neukopie des Verf. liegt vor) // CTN 4, 124 lk. Kol. 7’-11’ (Neukopie des Verf. liegt vor)
Transliteration: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
[ ] x «LÚ» [ [ana pi·erti ki·p¬ b¬ni … ] x GI [ [x x g]i·!?G[I∞IMMA]R? A pa-·i-ri ·á ÍD ina KA∞ [tu·ab·al?] ina i[m∞U.RIN.N]A te-sek-ker ana ∞À ∞UB.∞UB-·u su x x NUMUN ti-ia-[ti] NUMUN úSIKIL NUMUN gi·∞INIG úøAR.øAR úKUR.KUR ta-sàk ina KA∞.[SAG] ina MUL tu·-bat ina ·èr-ti NAG-·u-ma ina ITI 1.KÁM 7-·ú DÙ-u·-ma BÚR-[ir]
7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
DI∞ LÚ SU.ME∞-·ú ·im-ma-tum ú-kal-lu i-te-ne-mi-im-[ma] [U]ZU.ME∞-·ú ú-tab-ba-tú u a-na MUNUS a-la-kám la i-le-ºi [◊alm‚·u] ·á IM ·u-nu-lu ina kul-la-tim DU-ma 1 ∞E KÙ.BABBAR 1 ∞E KÙ.SI22 [ana kullati ∞U]B-«ma» IM ta-·am ALAM U∞11.ZU u munusU∞11.ZU DÙ-u·-ma [·um·unu ina] «a-¿i-·ú-nu» SAR-ár i-di-·u-nu ana EGIR-·u-nu [ina a·li ta-kà]s-«su» mu-·a-†i NIGIN-·ú-nu-ti Ì.øAB Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
[ana UG]U-·ú-nu tu-ra-ak ub-ga-tim la-a ◊a-ri-ip-tim ta-«an»-na-·i-·ú-nu-ti ma-¿ar dUTU ta-danan-·ú-nu-te ina A A.GÚB.BA ∞UII-ka ù GÌRII-ka ana UGU-·ú-nu ta-·á-¿at zìNÍG.SILA .GÁ ZÌ!(ki) GIG NUNUZ SAG ∞À-·ú tu-kap-pár-ma 11 ana UGU-·ú-nu ∞UB-di ina ma-¿ar dUTU ki-a-am tu-·ad-bab-«·ú» um-ma at-ta-ma dUTU MAN AN-e u KI-t[e] da-a-a-an DINGIR u LÚ at-ta-ma dUTU ana iá-ti ki·-pi ru-¿e-«e» ru-si-i up-·a-·e-e NU DU10.ME∞ DÙ-·á NIGIN-ra i-·i-am i·-tú u4-m[i] in[a IG]I-ka!(«·i») DU11.GA lu DU8-ni lu KÉ∞-ma da-li-li-ka lud-[lul] [sebî·u] D[U11.G]A-ma BÚR-i[r]
11 12 13 14
[ana ki·p‚ ru-¿u]-«ú» ru-su-ú up-·á-·ú-u ana LÚ NU T[E-e] [1/2 ·iqil úr-ne]-«e 1» GÍN NU.LUø.øA 1/3 GÍN ¿a-·e-[e] [x ·iqil di·ip ·adî ina 10 G]ÍN [G]E∞TIN ∞[UR in]a IGI dUTU NA[G-·u] [mannu ·a jâ·i is¿uram i-·e-ºa]-a-am x [ Rs. bricht ab
Übersetzung: Vs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[Zur Lösung von Hexereien kochst du Tamariske, … ] … [ … ]-Rohr, [ … ] der Da[ttelpal]me, Wasser, „den Löser aus dem Fluß“, in Bier. Im O[fe]n erhitzt du (es). Du verabreichst es ihm innerlich. Du zerstößt … , Samen der t¬jatu-Pflanze, Samen der sikillu-Pflanze, Tamariskensamen, Thymian (und) weiße Nieswurz. In [erstklassigem] Bier läßt du es über Nacht unter den Sternen stehen. Am Morgen läßt du ihn es trinken. Einen Monat lang tust du (dies) siebenmal, dann ist es gelö[st]. Wenn der Körper eines Menschen von Lähmung befallen ist, er immerzu Fieber hat, sein [L]eib verfällt und er mit einer Frau keinen Geschlechtsverkehr haben kann, [sind Bilder von ihm] aus Lehm beerdigt worden. Du gehst zur Lehmgrube, legst ein Gran Silber (und) ein Gran Gold [in die Lehmgrube], um Lehm zu kaufen. Dann fertigst du (daraus) Bilder des Hexers und der Hexe an und schreibst [ihre Namen auf] ihre Seiten. Ihre Arme [bin]dest du [mit einer Schnur] auf ihren Rücken. Du umwickelst sie mit ausgekämmtem Haar. Mit ranzigem Öl Ende der Vs.
Rs.
1 2
übergießt du sie. Mit einem ungebrannten …-Gefäß hebst du sie empor. Vor ∞ama· richtest du sie.
107
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Mit Wasser vom Weihwassergefäß wäschst du deine Hände und Füße über ihnen. Mit einem Teig aus Weizenmehl und Ei reibst du sein Epigastrium ab und legst dann (den Teig) auf sie. Vor ∞ama· läßt du ihn folgendermaßen sprechen, so (sprichst) d[u (vor)]: „∞ama·, König des Himmels und der Erde, der Richter von Gott und Mensch bist du! (Jemand) vollführte gegen mich Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen (und) gar nicht gute Machenschaften, wandte sich (ihnen) zu, suchte (sie). Von dem Ta[g] an, da ich v[or di]r spreche, mögen sie von mir gelöst sein, mögen sie (an ihn) gebunden sein, dann will ich deinen Lobpreis sin[gen]!“ [Siebenmal] sp[richt e]r (es), dann ist er gelös[t]. [Damit Hexereien, Zau]bereien, magische Manipulationen (und) Machenschaften einem Menschen nicht nahekom[men]: [Einen halben Sekel Minz]e, einen Sekel nu¿urtu-Pflanze, ein Drittel Sekel Thymi[an], [… Sekel „Berghonig“ in zehn Se]kel (frisch) ge[presstem Tr]aubensaft läßt du [ihn v]or ∞ama· trink[en]. „[Wer auch immer sich gegen mich (Hexereien) zugewandt hat, (sie) aufgesucht] hat … [ Rs. bricht ab
Bemerkungen: Vs. 2’f.: 4’: 5’: 9’-12’: 11’-12’: Rs. 1: 8-9: 10: 11-14:
47)
Die Ergänzungen folgen dem Duplikat, das ebenfalls nur fragmentarisch erhalten ist und keine durchweg sicheren Lesungen erlaubt. Zu mû p®·ir n®ri vgl. CAD P 252f. Vgl. das Kollationsergebnis. Die Ergänzung am Zeilenende folgt dem Duplikat. Die Ergänzungen an den Zeilenanfängen folgen den Duplikaten. Vgl. das Kollationsergebnis. Zu Zeilenbeginn so, vgl. die Kopie LKA 160. Zum Problem der Gefäßbezeichnung vgl. oben die Bemerkung zu VAT 14052 Vs. I 8’ (Nr. 44). Zum Zeilenende in Rs. 8 und zum Zeilenanfang in Rs. 9 vgl. das Kollationsergebnis. Die Ergänzung folgt dem Duplikat. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. Zu Rs. 13 vgl. das Kollationsergebnis.
VAT 10088 (Kopie: KAR 189, BAM 208, Kollation: S. 134)
Rezepte vom Typ ·umma am∂lu ka·ip
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: M 2(?). Beschreibung: Braunes, einseitig erhaltenes Fragment, 48 ≈ 70 ≈ 24 mm. Datierung: mittelassyrisch Kopie, Bearbeitung: KAR 189, BAM 208. Weitere Referenzen: Duplikate nach Mitteilung T. Abusch, vgl. auch BAM III, xii. Nachgewiesene Duplikate: r. Kol. 3-5 // KUB 37, 55 + KBo 36, 32 Rs. VI 19’-23’ (Neukopie des Verf. liegt vor) // AMT 85/1 Rs. V 3-4 (+) AMT 86/1 (Neukopie des Verf. liegt vor) r. Kol. 6-9 // AMT 85/1 Rs. V 10-14 (+) AMT 86/1 // K 6586 (bei AMT 85/1) r. Kol. 2’-4’ (Neukopie des Verf. liegt vor) r. Kol. 13-14 // KUB 37, 55+ Rs. VI 24’ff. Transliteration: lk. Kol.
1 2
[ [
]xxx
] AL.TI
3 4 5 6
[ [ [ [
] ∞UB-di ] NÍG.AK.A ] x da ] x tu
7 8 9
[ [ [
] x ub d]u ]x
108
10
[
]x
11 12
[ [
]x ]x
lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1 2
[DI∞] KIMIN GA «U8» MA∞.TAB.BA «Ù».T[U x x x x (x)] u 7-·ú DU11.GA-ma úSIKIL ina GE∞T[IN x x (x)]
3 4 5
úNU.LUø.øA
6 7 8 9
DI∞ KIMIN ¿a-◊a-ab-tú ·a ina SILA ∞UB-at in[a tamgussi tasallaq(?)] ana ∞À KA∞.SAG ∞UB-di ina U4.NÁ.A ana IGI [d∞ama· ta·aqq¬·u k¬am taqabbi(?)] ka·-·ap-ti ki·-pu-ki li-ís-¿[u-r‚nikkim-ma] li-i◊-ba-tu-ki t[a-qabb¬-ma (iballu†)]
DI∞ KIMIN MUN ·imIM.«DU»! ú[øAR.øAR] ina A tara-sà-an in[a kakkab¬ tu·b®t]
ina ·èr-ti tu-sak6 ba-lu pa-[tan ta·aqq¬·‚-ma (iballu†)]
DI∞ KIMIN ú‹a-›nu-nu-tú tu-«bal GAZ» [tanappi NUMUN úBABBAR.øIsar ina [
10 11 12
tu-sak6 ba-lu [pat®n
13 14
xx[
DI∞ KIMIN SI MA∞.[DÀ turrar tasâk
r. Kol. bricht ab
Übersetzung: lk. Kol.
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
r. Kol.
1 2
[Wenn] es sich ebenso verhält: Milch von einem Mutterschaf, das Zwillinge geboren hat, [ … ] und du sagst es siebenmal. Dann [ … ] sikillu-Pflanze in Wei[n
3 4 5
Wenn es sich ebenso verhält: Salz, Nußgras, [Thymian] (und) nu¿urtu-Pflanze weichst du in Wasser ein. Un[ter den Sternen läßt du es über Nacht stehen]. Am Morgen filtrierst du es. [Du läßt es ihn] auf nüchternen Ma[gen trinken, dann (wird er genesen)].
6 7
Wenn es sich ebenso verhält: [Du kochst] eine Scherbe, die auf der Straße lag, i[n einem kleinen Kochtopf]. Du legst (sie) in erstklassiges Bier. Am Neumondstag [läßt du ihn (es)] vor [∞ama· trinken. Folgendermaßen sprichst du]: „Mein Hexe, deine Hexereien mögen sich [zu dir] um[wenden und] dich packen!“ (Das) sa[gst du, und (er wird genesen)].
8 9 10 11 12
Wenn es sich ebenso verhält: Du trocknest, zerstößt (und) [siebst] anun‚tu-Pflanze. [ Portulaksamen in [ filtrierst du. Auf nüchternen [Magen
13 14
Wenn es sich ebenso verhält: [Du dörrst (und) zerstößt] das Horn einer Ga[zelle zu fragmentarisch für eine Übersetzung r. Kol. bricht ab
Bemerkungen: r. Kol. 1: 2: 3-5: 6-9:
Tatsächlich ist die Oberfäche der Tafel vor KIMIN zerstört, so daß sicherlich DI∞ zu ergänzen ist. DI∞ KIMIN steht hier, wie die Duplikate zeigen, für ·umma am∂lu ka·ip. Zu Beginn der Zeile kaum 17-·ú zu lesen. Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate. Zu den Ergänzungen vgl. die Duplikate, die jedoch in Einzelheiten abweichen und im Unterschied zum vorliegenden Ms. im Imperativ formuliert sind. Der genaue Wortlaut der zu ergänzenden Passagen bleibt daher unsicher. Zum Ende von r. Kol. 9 vgl. das Kollationsergebnis.
109
10-12: 13-14:
48)
Vgl. AMT 85/3 r. Kol. 3-4. Die Spuren in r. Kol. 14 lassen sich dem vollständig erhaltenen Text des Duplikats nicht eindeutig zuordnen. Vgl. auch AMT 85/1(+) Rs. V 17f. // K 6586 (bei AMT 85/1) r. Kol. 6’.
VAT 10073 + 11014 (Kopie: BAM 193, Kollationen: S. 134)
Rezepte zur Lösung von Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer zweikolumnigen Tafel, 53 ≈ 127 ≈ 21 mm; beidseitig erhalten, Rs. IV, soweit erhalten, jedoch unbeschrieben. Datierung: mittelassyrisch oder frühneuassyrisch Kopie, Bearbeitung: BAM 193. Weitere Referenzen: Zu den Duplikaten BAM 2, xxi. Nachgewiesene Duplikate: Vs. II 2’-7’ // VAT 13776 = BAM 190 (hier Nr. 49) Vs. 22-26 // AMT 48/2: 1-3 // STT 102 Vs. 7-11 (koll.) Transliteration: Vs. I
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
du x [ 1/ x [ 3 ·i[m
6’ 7’
útu-lal ú[
8’ 9’ 10’
·imGÚR.[GÚR
ina KU∞ EDIN SUR-r[i]? x [ KÚR \ ina Ú∞ e-em LÁ-«id»? [
] TI [(x)]
DI∞ NA SAG.KI-·ú RA-«su-ma» DÙ «UZU».ME∞-·ú [G]U7.ME∞-·ú sà-li-iº «qá»-te-er SAG ∞À-·ú [G]U7-·ú GU7 NAG-ma ut-ta-nar-ra NA BI \ U∞11.ZU! DAB-·ú Ende von Vs. I
Vs. II
1’
[
-m]a TI
2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[·umma am∂lu r∂· libb¬·u rupulta TUK(.ME∞)]-·i SA[G libb¬·u u◊arrap·u akala u mê mu††u UZU].ME∞-·ú tab-«ku» [am∂lu ·‚ ki·p¬ ·‚kul] «ù» NAG ana ·up-·ú-«ri»[(-·u) ú¿a·û] útu-lal ina «KA∞» ∞UB ina UL tu·-bat ina ·e-rim ba-lu pa-tan NAG-·ú BURU8-ma TI úSIKIL 1-ni· «SÚD»
Ende von Vs. II
Rs. III
1 2 3 4 5
DI∞ MIN A.ME∞ mu-un-di NU pa-tan NAG-[·ú-ma? TI?] DI∞ MIN PA úÚKU∞.LAGAB SÚD ina GE∞TIN NAG-·ú BU[RU8?-ma TI(?)] DI∞ MIN 7 ∞[E] na4AN.ZAø ina Ì+GI∞ SÚD NU pa-tan N[AG-·ú] MIN «DI∞ MIN úa»-ri-¿a SÚD ina GE∞TIN NU pa-tan NAG-·ú MIN [DI∞ MIN ] x-na SÚD ina GE∞TIN NAG-·ú MIN
6 7 8
[ [ [
9
[
ú]¿a-·u-u
K]A∞.SAG
]x
] x GAZ
Rs. III bricht ab, Rs. IV, soweit erhalten, unbeschrieben
110
Übersetzung: Vs. I
1’-3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
kukuru-Pfla[nze, reibst du in ein Stück Wildeselleder ein. [
…
„Du-machst-rein“-Pflanze, [ … ]-Pflanze, [ … bandagierst du, [ … ]. Er wird genesen.
… …
] ]. ],
Wenn die Schläfe eines Menschen schmerzt und sein gesamter Leib ihn [vor Sch]merz aufzehrt, er sich krank fühlt (und) depressiv ist, sein Epigastrium ihn [vor Sch]merz aufzehrt, er ißt (und) trinkt, dann (aber) stets erbricht: Diesen Menschen halten Hexereien gepackt. Ende von Vs. I
Vs. II
1’
[
u]nd er wird genesen.
2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
[Wenn das Epigastrium eines Menschen voll von Schleim] ist, [sein Epigastrium ihn brennend schmerzt, er keinen Appetit hat], sein [Körper] schlaff daliegt, wurden [diesem Menschen Hexereien zu essen] und zu trinken gegeben. Um [(ihn)] (die Krankheit) lösen zu lassen: [Thymian], „Du-machst-rein“-Pflanze (und) sikillu-Pflanze zerstößt du zusammen. Du legst es in Bier (und) läßt es über Nacht unter den Sternen stehen. Am Morgen läßt du es ihn auf nüchternen Magen trinken. Er wird erbrechen und genesen. Ende von Vs. II
Rs. III
1 2 3 4 5 6-9
Wenn es sich ebenso verhält: Du läßt [ihn] auf nüchternen Magen Wasser mit mundu-Mehl trinken. [Dann wird er genesen]. Wenn es sich ebenso verhält: Du zerstößt Koloquintenblätter. In Wein läßt du es ihn trinken. Er wird erb[rechen und dann genesen]. Wenn es sich ebenso verhält: Du zerstößt sieben Kö[rner] anza¿¿u-Glas in Öl. Du läßt es [ihn] auf nüchternen Magen [trinken]: Ebenso. Wenn es sich ebenso verhält: Du zerstößt ari¿u-Pflanze. Du läßt es ihn in Wein auf nüchternen Magen trinken: Ebenso. [Wenn es sich ebenso verhält: … ] zerstößt du. Du läßt es ihn in Wein trinken: Ebenso. zu fragmentarisch für eine Übersetzung Rs. III bricht ab, Rs. IV, soweit erhalten, unbeschrieben
Bemerkungen: Vs. I 5’: 7’:
9’:
10’:
Vs. II Rs. III 1
Nach ina ma·ak serr∂mi (sic??) te†erri erwartet man ta◊ammid „du verwendest (es) als Verband“. Die wenigen Spuren, die noch erkennbar sind (vgl. das Kollationsergebnis), lassen sich einer solchen Lesung jedoch schwerlich zuordnen. KÚR wurde, offenbar nachträglich, auf den linken Rand geschrieben. Es handelt sich dabei um eine Randmarkierung: „sie stehen gelegentlich neben Zeilen, die Unsicherheiten oder Schreibfehler erkennen lassen, vielleicht als Kontrollzeichen einer noch erforderlichen Kollation der Vorlage o.ä.“ (W. Farber, Schlaf, Kindchen, schlaf! 22 Anm. 21, s. auch W.G. Lambert, Fs. F.R. Kraus, 216 zu KÚR als Fehlermarkierung). Statt des von Köcher kopierten LÁ-id (ta◊ammid) erscheint mir den Spuren nach auch eine Lesung LÁ-u· (ta◊◊amdu·) möglich (vgl. das Kollationsergebnis); dann könnte man vorausgehendes e-em als ∂m „wo immer“ auffassen. Die oben fragend vorgeschlagene Lesung der Zeile bleibt gleichwohl insgesamt unbefriedigend. sà-li-iº doch wohl zu sal®ºu „krank sein“ (vgl. CAD S 96). ga-te-er möchte ich als Stativ von qat®ru „rauchen“, dann auch „umwölkt, niedergeschlagen sein“ analysieren; angesichts der ungewöhnlichen Schreibung und fehlender Parallelen bleibt dies jedoch sehr unsicher. Zu vergleichen ist jedoch UET 6/2, 410 Rs. 9: [DI∞ (NA) k]a-la SU-·ú G[U7-·]ú-ma s[í]?-li-iº ù ga-te!?-er!? (Kopie: ga-·e-e) S[AG] ∞À-«·ú» i-¿a-«ma†»-su. Trotz der ungewöhnlichen Form des ZU (vgl. das Kollationsergebnis) kann an der Richtigkeit von Köchers Lesung kein Zweifel bestehen. U∞11.ZU steht hier – wie auch in STT 102 Vs. 9 (// AMT 48/2: 3 [dort ki·-pi]) – nicht für ka··®pu, sondern für ki·p‚. Die Ergänzungen in Vs. II 2’-7’ folgen den oben genannten Duplikaten. A.ME∞ mu-un-di entspricht wohl sonst belegtem A NÍG.ÀR.RA (vgl. CAD M II 202).
111
49)
VAT 13776 (Kopie: BAM 190, Kollationen: S. 134)
Rezepte zur Lösung von Schadenzauber
Fundnummer: Ass 17721; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4: 546. Beschreibung: Rötlich-braune, nahezu vollständig erhaltene Tafel, 120 ≈ 91 ≈ 17 mm. Datierung: neuassyrisch, Kolophon des A··ur-·®kin-·umi. Kopie, Bearbeitung: BAM 190. Weitere Referenzen: Zu den Duplikaten vgl. BAM II, xxi, sonst nach Mitteilung T. Abusch. Nachgewiesene Duplikate: Vs. 1-8 // BAM 59: 13-20 vgl. BAM 430 Rs. VI 8-18 und unpubl. BM 42272 Vs. 3-7 (siehe dazu BAM V, xi) Vs. 3-8 // BAM 161 Vs. III 2’-7’ Vs. 4-7 // BAM 431 Rs. VI 1’-5’ Vs. 7-8 // BAM 434 Vs. III 52’-54’ Vs. 9-21 // BAM 59 Vs. 1-12 vgl. BAM 438 Vs. 16-27 // 437 Vs. 1’-6’ vgl. BAM 430 Vs. IV 7’-14’ // 431 Vs. IV 2-19 Vs. 22-26 // BAM 193 (hier Nr. 48) Vs. II 2’-7’ // AMT 48/2: 1-3 // STT 102 Vs. 7-11 (koll., vgl. T. Abusch, MesWi 81) Rs. 1-7 // BAM 434 Rs. IV 3-10 (mit Var.) // BAM 435 Rs. IV’ 11-16 (mit Var.) Rs. 8-12 // BAM 434 Rs. IV 61-69 (mit Var.) Rs. 17-20 // BAM 191 Vs. 1-7 // BAM 192 Vs. 1-7 vgl. E. Ebeling – E. Unger, AfK 1 (1923) 24 Vs. 13-15 Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8
« útar-mu·8» úI[GI]-lim úIGI-NI[∞ ú¿a·û úat®ºi·u(?)] «Ú».KUR.RA úúr-nu-u «úti»-[jatu sa¿lû(?)] «ú»SAG.∞UR úGE∞TIN.KA5.«A» [ú·ibburratu(?) ú…] [NU]MUN úEME-UR.GI7 MU[N eme]-s[al-lim gi·b¬nu] NUMUN gi·bi-nu ·i[mL]I [z∂r ·imbur®·i úazallû] N[U]MUN úA.ZAL.LÁ úI[N].«NU.U∞» [ unbeschrieben ] «Ú» DU10.GA lìb-bi U∞11.BÚ[R.RU.DA NAM.RIM.BÚR] [ina] KA∞ NAG GABA.RI «Iì»-[lí–r∂manni]
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
«ú»tar-mu·8 úIGI-lim úIGI-N[I∞ úsikillu] [ú]«el-kul»-la «·im»B[ULUø úaktam úat®ºi·u] «ú»øA[∞øUR api úlapat armanni aban gabê] [K]A A.[AB.BA únu¿urtu út¬jatu] úø[AR].ø[AR úurnû úsam¬nu ú·ib-bu]r-ra-t[ú] úø[AR].SAG Ú.KUR.RA ú·u-mut-t[a] ∞[E.GA]G gi·DÌø ∞E.GAG gi·KI∞I16 ∞E.GAG «GI».∞UL.ø[I] «gi·»[b]i-nu NUMUN gi·bi-nu úI[N.NU.U∞ NUMUN] úI[N.NU.U∞] gi·«LI» NUMUN gi·LI M[UN] K[Ù.PAD MUN a-ma-n]i ZÚ.LU[M.MA] NUMUN gi·øA.LU.ÚB ·[imMAN.DU úkurkanû] GAZIsa[r] «37» [Ú] U[∞11.BÚR.RU.DA ·a ina q®t¬ ·]u-◊u-[ú] lu-u ina KA∞.SAG lu-[u ina kar®ni l‚] ina A.ME∞ lu-[u ina ·amni] lu-u ina ¿i-qa-a-ti NA[G.M]E∞ [lu ta-bi-l]am ana KA-·ú ∞UB-di
22 23 24 25 26
DI∞ NA SAG ∞À-·ú ru-púl-«ta» TUK-·i SAG lìb-«bi-·ú» «ú»-◊a-rap-·ú NINDA u KA∞ LAL UZU.ME∞-·ú tab-ku NA «BI» [U∞11] [G]U7 u NAG ana ·up-·u-ri ú¿a-·u-u ú«tu»-lal [úS]IKIL 1-ni· SÚD ina KA∞ ∞UB ina «UL» tu·-«bat» [ina ·e]-«rim» NU pa-tan NAG BURU8-ma T[I] Ende der Vs.
112
Rs.
1 2 3 4 5 6 7
«ú»tar-mu·8 úIGI-lim úIGI-NI∞ úSIKIL útu-l[al] «ú»A∞.TÁL.TÁL NUMUN úA∞.TÁL.TÁL ú∞AKIRA úEME-UR.GI7 úNU.LUø.øA úKU.NU.LUø.øA PA úúr-ni-i úøAR.øAR «Úø» A.AB.BA Úø dÍD GI∞ BÚR gi·øA∞øUR GI∞.GI úTÁL.TÁL úkur-ka-nam Ú.KUR.RA úLAL úKUR.KUR úA.ZAL.LÁ 23 Ú U∞ .BÚR.DA 11
[DI∞ N]A ·am-ma GU7 u [N]AG SIG ina KA∞.SAG NAG-·ú-ma TI
8 9 10 11 12
«a»-na LÚ NIGIN U∞11.ZU ·ab-su-·ú-ma ina DÙ «A».[ZU-tim] u MA∞.MA∞-tim ZAL.ZAL!(DÙ.DÙ)-ma NU DU8 úIGI-lim «ú»I[GI-NI∞] útar-mu· únab-ru-qu úøAR.øAR NUMUN [ ] 8 NA4 gab-bi-i 7 Ú.øI.A ∞E∞ GAZ SIM lu in[a KA∞?] lu ina GE∞TIN NU pa-tan NAG-ma T[I]
13 14 15 16
úøAR.øAR úKUR.KUR úIGI-lim úGE∞[TIN.KA .A] 5 Ú.KUR.RA úNU.LUø.øA útu-lal «ú»[ ]
17 18 19 20
DI∞ NA il-la-tú-·ú ina KI.NÁ-·ú lu ina DÙ [‚mi] lu ina DÙ GE6 DU.ME∞-ma NU KU5-sa! «ana KU5»-s[i] úKUR.KUR NA ga[b-b]i-i gi·bi-«i»-[nu ] 4 [g]i·LI gi·GÚR.GÚR 1-ni· «SÚD» ina K[A]∞.S[AG NAG]
21 22 23 24
[GAB]A.RI «†up»-pi LIBIR.[R]A LI[BIR.RA.BI.GIM] [AB.S]AR bà-r[ì DUB] IAN.[∞]ÁR–«GAR–MU» A «I»[ [·a a-n]a «d»[AG?] EN-·ú tak-lu x [ [ ] x [(x)] x dan-«dan» [
gi·LI ·im∞E.LI BABBAR gi·bi-i-[nu]
«11» Ú KA.DAB.BÉ.DA ina KA∞ [NAG]
Ende der Rs.
Übersetzung: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8
Lupine, „He[ilt]-tausend“-Pflanze, „Heilt-zwan[zig“-Pflanze, Thymian, weiße Nieswurz], Ammi, Minze, t¬[jatu]-Pflanze, [Kresse], Porree, „Fuchswein“, [Raute, … ], [Sa]men der „Hundszunge“, [eme]s[allu]-Sal[z, Tamariske], Tamariskensamen, Wach[older, Wacholdersamen, Haschisch], Haschischs[a]men, Se[ifenkraut]: Drogen für das psychische Wohlergehen, zur Lö[sung] von Hexerei [(und) zur Lösung von Bann]. Du gibst (sie) [in] Bier zu trinken. Kopie des I[l¬-r∂manni].
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
Lupine, „Heilt-tausend“-Pflanze, „Heilt-zwan[zig“-Pflanze, sikillu-Pflanze], elkulla-Pflanze, ba[lu¿¿u-Pflanze, aktam-Pflanze, weiße Nieswurz], „[Röhricht]-Apfel“, [„Aprikosen-Rübe“, Alaun], [A]lg[en, nu¿urtu-Pflanze, t¬jatu-Pflanze], Th[y]mia[n, Minze, sam¬nu-Pflanze, R]aut[e], Sa[fr]an, Ammi, rote Be[te], ein[en Spr]oß vom baltu-Dorn, einen Sproß vom a·®gu-Dorn, einen Sproß vom ·al®lu-Ro[hr], [Ta]mariske, Tamariskensamen, Se[ifenkraut], Sei[fenkrautsamen], Wacholder, Wacholdersamen, …-Sa[lz], [am®n]u-Salz, Datte[ln], ¿aluppu-Baum-Samen, R[iedgras(knollen), Gelbwurz], kasû-Pflanze: 37 [Drogen] zur Lö[sung von Hexerei, deren Anwendung be]währ[t ist]. Entweder in erstklassigem Bier od[er in Wein oder] in Wasser od[er in Öl] oder in Dünnbier gibst du (sie) zu trink[en. Oder] du legst (sie) [in Pulverfor]m in seinen Mund.
22 23 24
Wenn das Epigastrium eines Menschen voll von Schleim ist, sein Epigastrium ihn brennend schmerzt, er keinen Appetit hat, sein Körper schlaff daliegt, wurden diesem Menschen [Zaubereien] zu essen und zu trinken gegeben. Um (ihn die Krankheit) lösen zu lassen: Thymian, „Du-machst-rein“-Pflanze,
113
25 26
(und) [s]ikillu-Pflanze zerstößt du zusammen. Du legst es in Bier (und) läßt es über Nacht unter den Sternen stehen. [Am Mor]gen läßt du es ihn auf nüchternen Magen trinken. Er wird erbrechen und gene[sen]. Ende der Vs.
Rs.
1 2 3 4 5 6 7
Lupine, „Heilt-tausend“-Pflanze, „Heilt-zwanzig“-Pflanze, sikillu-Pflanze, „Du-machst-rein“-Pflan[ze], ardadillu-Pflanze, Samen der ardadillu-Pflanze, Bilsenkraut, „Hundszunge“, nu¿urtu-Pflanze, t¬jatu-Pflanze, Minzenblätter, Thymian, „Spucke-des-Meeres“, ruºt¬tu-Mineral, „Löseholz“, „Röhricht-Apfel“, Fenchel, Gelbwurz, Ammi, a·qul®lu-Pflanze, weiße Nieswurz, azallû-Pflanze: 23 Drogen zur Lösung von Hexerei. [Für den Fall, daß einem Me]nschen (Hexereien mit Hilfe von) Kräuter(n) zu essen und zu [tr]inken gegeben wurden, ist es gut. Du gibst (es) ihm in erstklassigem Bier zu trinken, dann wird er genesen.
8 9 10 11 12
Gegen einen Menschen wurden alle (Methoden der) Hexerei zusammen angewendet, und (das Leiden) dauert trotz der Behandlung mit der Ku[nst des Arztes] und der Kunst des Beschwörers an und ist nicht gelöst: „Heilt-tausend“-Pflanze, „He[ilt-zwanzig“-Pflanze], Lupine, nabruqqu-Pflanze, Thymian, [ … ]samen, Alaun: Diese sieben Drogen zerstößt du, siebst du (und) gibst (sie ihm) entweder i[n Bier] oder in Wein auf nüchternen Magen zu trinken, dann wird er ge[nesen].
13 14 15 16
Thymian, weiße Nieswurz, „Heilt-tausend“-Pflanze, „[Fuchswe]in“, Ammi, nu¿urtu-Pflanze, „Du-machst-rein“-Pflanze, [ … ]-Pflanze, Wacholder, „weiße“ Wacholdersamen, Tama[riske]: Elf Drogen gegen Mundlähmung. [Du gibst] (sie) in Bier [zu trinken].
17 18 19 20
Wenn der Speichel eines Menschen auf seinem Bett ununterbrochen – sei es den ganzen [Tag], sei es die ganze Nacht – läuft und nicht aufhört zu fließen: Um (ihn) zu fließen aufhören zu lassen: Weiße Nieswurz, Al[au]n, Tamari[ske, … ], Wacholder (und) kukuru-Pflanze zerstößt du in eins (und) [gibst] (es) in erst[klassigem] B[ie]r [zu trinken].
21 22 23 24
[Ko]pie einer alten Tafel. [Gemäß seiner] Vor[lage] [ge]schrieben (und) geprüft. [Tafel] des A··ur-·®kin-·umi, des Sohnes des [ … ]. [Wer au]f den Gott [Nabû], seinen Herrn, vertraut, [ … ] [ … ] … , der Stärkste der [ … , … ]. Ende der Rs.
Bemerkungen: Vs. 1: 2-3:
4-8: 9-21: 17: 19:
Rs. 4: 7:
Am Ende der Zeile standen zwei weitere Pflanzennamen, die auch im Duplikat verloren sind. Der Ergänzungsvorschlag folgt verwandten Listen wie BAM 434 Vs. III 71’ff. Zum Zeilenanfang vgl. das Kollationsergebnis. Zur Lesung t¬[jatu] vgl. das Kollationsergebnis. Am Ende von Vs. 2 ist wohl ein weiterer Pflanzenname zu ergänzen, am Ende von Vs. 3 wahrscheinlich zwei. BAM 59 bietet zwischen urnû (Ende von Z. 14, hier in Vs. 2) und z∂r li·®nkalbi (Anfang von Z. 17, hier in Vs. 4) gleichfalls Raum für etwa sechs Pflanzennamen. Dabei scheint die Pflanzenreihe stellenweise von derjenigen in vorliegendem Ms. abzuweichen: t¬jatu ist in BAM 59 zu Beginn von Vs. 15 zu ergänzen, darauf folgt […]-lu-u, das wir fragend zu [sa¿]-lu-u ergänzen wollen. úSAG.∞UR, das vielleicht kara·u zu lesen ist (vgl. DAB 90), steht GAZIsar-e, also wohl kasê, gegenüber. kar®n ·∂lebi ist in BAM 59 zu Beginn von Vs. 16 zu ergänzen, worauf dort ·ibburratu und ein weiterer Pflanzenname folgen, von dem nur das Determinativ erhalten ist. Die Ergänzungen folgen den Duplikaten. †‚b libbi in Vs. 7 schreibt BAM 59: 20 nur DU10 lìb-bi, die übrigen Mss. bieten ∞À.DU10.GA. Zu den Lesungen an der Abbruchkante in Vs. 6 und 8 vgl. die Kollationsergebnisse. Die Ergänzungen folgen dem Duplikat und den Paralleltexten mit ihren Duplikaten. Spuren des KÙ sind über der Abbruchkante noch erhalten, vgl. das Kollationsergebnis. Wörtlich: „die in die Hände herausgelassen sind“. Eine Übersetzung „die zur Hand sind“ (CAD A II 371: „to be at hand, to be available“, AHw 909b: „was zur Hand, geeignet ist“) kann kaum das Richtige treffen, wird die Formel doch nicht nur in Bezug auf Materialien, sondern wohl auch in Bezug auf Rituale angewendet (vgl. KAR 26 Rs. 39, hier Nr. 21 mit Lit., wo n∂pe·‚ kaum „Geräte“ meinen kann). Anstatt i◊i pi·ri (GI∞ BÚR) bieten die Duplikate buk®nu (úGAN.NA). Wahrscheinlich steht die buk®nu-Pflanze, die nach dem – vielfach hölzernen – Mörserstößel benannt wurde, stets hinter dem Kunstnamen „Löseholz“. Vgl. das Kollationsergebnis.
114
8:
18: 22: 23:
50)
NIGIN U∞11.ZU steht für nap¿ar ki·p¬, wie das Duplikat zeigt (∞U.NIGIN U∞11.ME∞), vgl. auch oben zu BAM 193 Vs. I 10’ (Nr. 48). nap¿ar ki·p¬ wird hier nach dem Sinn pluralisch konstruiert. ·abs‚·u bedeutet wörtlich „gegen ihn eingesammelt worden sind“, zur Verwendung hier vgl. PBS 1/2, 120 Vs. 5. Für die Lesung am Zeilenende vgl. das Kollationsergebnis. Zur Lesung am Zeilenende vgl. das Kollationsergebnis. Zu den Spuren des Schreibernamens vgl. das Kollationsergebnis; vgl. H. Hunger, ABK Nr. 245, 167 sowie hier Nr. 30. Zur Person siehe auch O. Pedersén, ALA II 46. Zwischen dem Gottesdeterminativ und dem folgenden b∂l¬·u ist tatsächlich nur Raum für ein Zeichen.
VAT 10306 (Kopie: S. 196)
Beschwörungsritual gegen verschiedene Übel
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 69 ≈ 45 ≈ 17 mm; nur eine Seite mit Resten von zwei Kolumnen erhalten, ein indirekter Zusammenschluß mit VAT 10094+ (hier Nr. 22) ist nicht ausgeschlossen, doch steht dieser Annahme zweierlei entgegen: Der nur zweifache Kolumnentrenner (dreifach in VAT 10094+) und die unterschiedliche Schreibweise des Zeichens GÍN. Datierung: mittelassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: BAM 335. Vgl. B. Landsberger, MSL 9, 105f. Nachgewiesene Duplikate: lk. Kol. vgl. STT 138 Rs. 21-27 (koll.) vgl. BAM 338 Rs. 6’-13’ vgl. K 6335 (zit. BAM 4, xii, koll.) vgl. K 8104 (zit. ibid., koll.) vgl. Rm 595 (zit. ibid., koll.) vgl. 82-5-22, 535 (zit. ibid., koll.) Transliteration: lk. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
[ ] x x [x] [liºbu diºu a-sa-ak]-ka [a¿¿azu ·uruppû a-·u]-u·-tu [¿urb®·u li-lu]-«u be-en-na» [ra·ûtu? ◊¬d®nu ¿a-a]-a-[†]a [muk¬l r∂· ø]UL-tim [ummu siliºtu al-l]u-¿ap-pu [liºbu uqqu ·¬qu ·]a-·a-†u [·∂du mi·ittu ra-pa-d]u u GIDIM [lama·tu la-ba-◊]u a¿-¿a-zu [bibbu ek-ke-m]u ek-kem-tu [utukku ra-bi-◊]u ·ag-gi-·ú [·ibbu ·ib†u] ¿a-am-†u [mimma lemnu mu◊abbit a]-«mi»-lu-te [
] x «an» x
lk. Kol. bricht ab
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
x[ «ù»? [ x[ nun [ nun [ ·a [ bu [ x[ r. Kol. bricht ab
Übersetzung: Keine Übersetzung erforderlich, zu den Krankheitsbezeichnungen vgl. die Lexika.
115
Bemerkungen: lk. Kol.:
1’: 5’: 13’: 14’: 15’:
51)
Die Ergänzungen folgen den Paralleltexten BAM 338 und STT 138, die die lk. Kol. weitgehend duplizieren. Da die Reihenfolge der Krankheitsbezeichnungen innerhalb der Beschwörung mur◊u miqtu variieren kann, bleiben die Ergänzungen teilweise im einzelnen fraglich. Man erwartet mur◊u miqtu (liºbu), die Spuren kann ich dem jedoch nicht sicher zuordnen. So doch wohl STT 138 Rs. 22 zu ergänzen: ¿ur-ba-·ú LÍL.LÁ be-en-nu r[a-·ú-tú ◊i]-da-nu ¿a-«a»-[a-†u] mu-kil SAG øULtim; anders BAM 338 Rs. 7’f.: ¿ur-ba-·ú lúLÍL.[LÁ], [be-en-nu ◊]i-da-nu u ¿a-a-a-at-tu. Beachte ¿am†u anstelle von ¿in†u in den Parallelen. Anscheinend verkürzt unser Text am Ende die Liste der Krankheitsbezeichnungen erheblich. Lies BAM 338 Rs. 27’ folgend [ÉN iddi dEa ·ipat dEa ru-tu]m «dé»-[a]? Zur Stelle vgl. auch CAD R 436b.
VAT 10991 (Kopie: BAM 325, Kollation: S. 134)
„Medizinbeutel“ gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 52 ≈ 54 ≈ 11 mm; gehörte womöglich zur selben Tafel wie VAT 10094+ (hier Nr. 22), auch wenn die Zeilen nach der hier gebotenen Rekonstruktion länger gewesen zu sein scheinen. Ein physischer Zusammenschluß ist jedenfalls ausgeschlossen. Datierung: mittelassyrisch Kopie, Bearbeitung: BAM 325. Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
EN?] DU11.D[U11] k[i]·-pi B[ÚR?] [ [ ] úNU.LUø úim-¿[ur-lim] [ ] úim-¿ur-á·-n[a-an] [ ] úDILI úel-kúl-la [ ] «ú»er-kúl-la gi· [ ] ·ur-·a ·á DÌø BABBAR x [x (x)] [ ina] KU∞ munus!Á∞!.GÀR GÌ∞.NU.Z[U] [ina ·erº®n ar-ra-b]i ta-·ap-pi ana I[GI dx (x)] [ ] x x 3-·ú ÉN a[n-n¬ta(?)] [tamannu … ] x ina GÚ-·ú [ta·akkan] [ ] x «bu»? ·u [ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
[Um … des] Prozeß[gegners], Hexereien zu lö[sen]: [ … ], t¬jatu-Pflanze, „Heilt-[tausend]“-Pflanze, [ … ], „Heilt-zw[anzig]“-Pflanze, [ … ], ∂du-Pflanze, elkulla-Pflanze, [ … ], erkulla-Pflanze, [ … ], die Wurzel eines weißen baltu-Dorns [ … ], [ ] nestelst du [in] die Haut eines unbesprung[enen] Zickleins [mit der Sehne einer arrab]u-Maus ein. Vo[r der Gottheit … ] [ ] Dreimal [rezitierst du] die[se] Beschwörung. [ … Du legst (es)] um seinen Hals. zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
Bemerkungen:
1’:
Die Rekonstruktion der Zeilenumbrüche basiert auf Z. 7’f. Allerdings könnte ina ·erº®n auch am Ende von 7’ statt am Anfang von 8’ zu ergänzen sein; in diesem Fall wären die Zeilenumbrüche entsprechend anders anzugeben. Eine Lesung KA.IN[IM.MA] ist aufgrund der fehlenden Paragraphenstriche und der Tatsache, daß sich das erste KA offenbar nicht am Zeilenanfang befindet, recht unwahrscheinlich.
116
5’: 6’: 7’f.: 9’:
52)
Spuren des Ú sind entgegen Köchers Kopie deutlich unterhalb von úDILI zu erkennen. ·á ist über radiertes ∞UR geschrieben. Lies am Ende womöglich øÁD.D[U] „trocken“? munusÁ∞ ist fehlerhaft „DAM“ geschrieben. Zur Ergänzung vgl. bereits CAD ∞ I 490a. Zum Zeilenanfang vgl. das Kollationsergebnis.
VAT 11458 (Kopie: S. 196)
Beschwörung (?)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 48 ≈ 40 ≈ 20 mm; gehörte womöglich zur selben Tafel wie VAT 10094+ (hier Nr. 22), ein physischer Join ist jedoch ausgeschlossen. Datierung: mittelassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[x (x)] x [ i+na ni-pi-[i¿? i+na ni-pi-[i¿? i+na ni-pi-i[¿? «i?+na?» gi-mir x x [ «·u»-um-ka «DU10?.GA?» [ ki-ma a-na «ka» x x [ tu-ul-te-pi-·[u? mi x x ig ri [ x x ru «ku»? x [ Frg. bricht ab
Bemerkungen: Die Form tult∂pi·[u? erinnert an Hexerei-Beschwörungen, dagegen lassen die vorausgehenden Zeichenreste eher an ein Gebet – womöglich an eine Gestirnsgottheit? – denken.
53)
VAT 10571, 4 (Kopie: S. 196)
Beschwörung, gegen Schadenzauber (?)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Dunkelbraunes Fragment, 31 ≈ 45 ≈ 3 mm, nur eine Seite erhalten. In der Schachtel befinden sich insgesamt sechs Fragmente, die teilweise womöglich zu einer Tafel gehören könnten (keine physischen Zusammenschlüsse möglich). Ein siebtes Fragment „mediz. Inhalts“ wurde laut Notiz in der Schachtel von F. Köcher 1953 entnommen und unter „VAT 16___“ inventarisiert. Vgl. die folgende Nr. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
] «be?-lum?» [ ] ki x (x) [ ] x e-«la»?-a [ ]-ke-e a-¿i [ ] x ¿ur r[a i]·?-·a¿-¿a-†u ·u-ú [ ] x me gi·EN.DI ·[a] x [ ] x ÍD BAL u ki·-p[i ] x «a» ud r[a] x x [ Frg. bricht ab
117
Bemerkungen: 6’: 7’: 8’:
54)
Vielleicht ein Analogiezauber: „Wie … abgestreift wird, so soll jener …“? Oder lies EN DI (b∂l d¬ni)? Es liegt offenbar nicht die bekannte Formel l¬bir n®ra libbalkit ·adâ vor; vielleicht „… möge den Fluß überqueren und (seine?) Hexereien …“.
VAT 10571, 5 (Kopie: S. 196)
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Dunkelbraunes Fragment, 35 ≈ 21 ≈ 4 mm, nur eine Seite erhalten. Vgl. Nr. 53. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’
] «ki·»-pi «lu»-[ ] ki·-pi BÚR [ ] x im ni x [ ] úDILI úkur-k[a-nu-u ] «Ú∞» PÉ∞!.SÌLA.GAZ x [ ] x gi·øAB ud mi r[a ni-k]i-is ∞[Aø n]a4GU[G ]x[ Frg. bricht ab
Bemerkungen: 5’: 7’:
55)
Für d®m ¿ulê, das Blut der Spitzmaus, als Ingredienz vgl. etwa W. Farber, Schlaf, Kindchen, schlaf!, 104 ¶ 34: 21. Wenn sich die vorgeschlagene Ergänzung bewährt, wird also ein Stück Schweinefleisch erwähnt.
VAT 11913 (Kopie: S. 196)
Beschwörung (?)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 33 ≈ 65 ≈ 10 mm, nur einseitig erhalten; könnte nach äußeren Kriterien womöglich zu VAT 10609+ (hier Nr. 11) gehören, ein physischer Join ist jedoch ausgeschlossen. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: lk. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
r. Kol.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’
] «KIMIN» ] «KIMIN» a?-q]al-lu-u ]ixxx ]xx[ ni ·i x [ ir-ti x [ e-◊e-en-◊[e-ri mi x x «ú» [ «me·-re-ti-ia5» [
118
6’ 7’ 8’
xxx[ x x ru x [ xx[
Bemerkungen: r. Kol.: 4’: 6’: 7’:
56)
Die Zeilenanfänge erinnern entfernt an Passagen wie Maqlû I 97ff. oder KAR 80 Rs. 26 (oben Nr. 8). Etwa mi-«na»-[t]u-«ú»-[a …? Etwa «∞U» [DIN]GIR.R[A …? Am Anfang könnte man an «MA∞KIM» denken; dann wäre danach ru-¿[u-u … nicht ausgeschlossen.
VAT 11088 (Kopie: S. 197)
Beschwörung, gegen Schadenzauber (?)
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Braunes Fragment, 43 ≈ 39 ≈ 15 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
]x[ ] x ku x k[u? ]-si ana mi-ni x [ ] x-ia e-pi-[·i?-ia? ] x «tu» at-ta-man-n[u ] x g[a]l? ru-qa-at-ma [ ] x ·u t[u]r-«tu» ar-[ratu(?) ] (x) x kur i x x x [ n]in? mar x ia x [ a]t-ta-man-nu at-t[a l]u-u·-[lim? Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’-2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’-9’ 10’ 11’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
] … warum … [ ] meines [ … ], [meines] Zau[berers ] … we[r] auch immer du bist, [ ] … ist fern und [ ] …, Widerruf des Eides, Fl[uch, zu fragmentarisch für eine Übersetzung
w]er auch immer du bist, d[u ich m]öge wohl[behalten sein Frg. bricht ab
Bemerkungen: 7’:
AHw 1373b gibt für t‚rtu die Übersetzung „magische Umwendung von Übeln auf andere“ (vgl. CDA 410), E. Reiner, ∞urpu V 67 u.ö., übersetzt kurz und bündig „retaliation“ (so auch das CAD, vgl. etwa M 354b). Einmal wird t‚rtu in einer Reihe mit ki·p‚ ru¿û rusû, also Hexerei, als zu bannendes Unheil genannt (BAM 438 Rs. 7’f.). Gleichwohl bezeichnet t‚rtu keineswegs etwa einen Gegenzauber aus der Perspektive des Opfers. Vielmehr begegnet der Begriff durchgehend in Verbindung mit m®m¬tu, also dem Eid bzw. dem Fluch, der sich aus einem Eidbruch ergibt. Im Thronfolgevertrag Asarhaddons bezeichnet t‚rta turru – im Parallelismus zu m®m¬ta pa·®ru – die illegitime, magisch-rituelle Aufhebung der mit einem Eidesbruch eingegangenen Selbstverfluchung (SAA 2, 6: 377). Diese Aufhebung selbst bedeutet wiederum einen Tabubruch.
119
57)
VAT 13865 (Kopie: S. 197)
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber
Fundnummer: Ass 17721 ag (über 17771 ag korr.); Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 50 ≈ 53 ≈ 18 mm, nur eine Seite erhalten. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
]
]x[ ] x kip-«di» [ ] i-red?-d[i ] x ud ka·-·ap-t[i unbeschrieben
[
·a K]Á.ME∞-·ú BAD-ú DÙ-«u·» x [ ] x ina UGU gi·BA[N∞U]R x x [ ta?]-lap-pat ZÁLAG GAR-an NINDA.Ì.«DÉ».A L[ÀL Ì.NUN.NA ta?-r]a?-¿a◊ ana IGI ZÁLAG [ zì]E∞A DUB-aq NINDA.Ì.«DÉ.A» [ ina mu¿¿i gi·BAN]∞UR!? GIN-an KA∞.SAG GIN ki-«a-am» ∞[ID? ·umma MU-·]u ti-de MU-·u [x (x)] x [ ·umma] MU-·u l[a t]i-d[e] [·um·u ka]·-«·ap-ti» x [ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
] Pläne [ ] verfol[gt ] … meine Hex[e ] unbeschrieben [ dessen Öffn]ungen geöffnet sind, fertigst du an [ ] auf einen Tisch … [ berü]hrst du, die Lampe stellst du hin. mirsu-Speise mit Si[rup und Butterschmalz wä]schst du. Vor der Lampe [ ] sasqû-Feinmehl streust du, die mirsu-Speise [ ] stellst du [auf den Ti]sch, erstklassiges Bier stellst du hin. Folgendermaßen re[zitierst du: Wenn] du [sein]en [Namen] kennst, [ … ] seinen Namen [ Wenn] du seinen Namen nich[t] ke[nns]t, [ … seinen Namen der H]exe [ Frg. bricht ab
Bemerkungen: 6’: 11’: 12’-13’:
58)
Die Lesung des Zeilenanfangs bleibt mir unklar. Die Transliteration gibt der Vermutung Ausdruck, daß BAD-ú eine Subordinativ-Form darstellt (zu petû?). Das Zeichen vor tuk®n ist KA≈GU, was im vorliegenden Kontext jedoch kaum einen guten Sinn ergibt. Vgl. VAT 13711 Rs. 2-4 (hier Nr. 32).
VAT 16447 (Kopie: S. 197)
Gebetsbeschwörung an ∞ama· gegen Schadenzauber
Fundnummer: Ass 17722; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4. Beschreibung: Hellbraunes, einseitig erhaltenes Fragment, 21 ≈ 27 ≈ 9 mm; an den Originalen erscheint ein Zusammenschluß mit VAT 13867 (hier Nr. 59), möglich (Punktkontakt), der jedoch durch das Duplikat nicht erhärtet werden kann. Die schwungvolle Schrift erinnert an VAT 13639 (hier Nr. 12), ein (direkter) Anschluß ist jedoch nicht möglich.
120
Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: 2’-6’
// unpubl. Sm 1923: 10’-15’ (Identifikation T. Abusch)
Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
]xxx[ ] x bar? at-«ta» E∞.BAR-[a-a purus ] x dUTU GIG ·á DAB-ni [ ina m]i-i¿-ru ·u-t[e-qa-an-ni ] x dUTU ·a lúU∞11.Z[U u ka··®pti ] «ana»-k[u] N[U ¬dû ilu mamma l® ¬dû ]x[ ]xx[ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
] … du. [Fälle mein] Urteil [ ] … ∞ama·, die Krankheit, die mich gepackt hat, [ ] be[freie mich von dem Üb]el, das ich empfangen habe, [ ] … ∞ama·, der Hex[er ] ic[h] ni[cht kenne zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
Bemerkungen: 4’:
59)
Zu me¿ru „das Entgegengenommene“, „die (magische) Infektion (mit einem Übel)“, siehe S.M. Maul, BaF 18, 79 Anm. 78.
VAT 13867 (Kopie: S. 197)
Gebetsbeschwörung an ∞ama· gegen Schadenzauber
Fundnummer: Ass 17721 ea; Fundort: hD8I; Archivzugehörigkeit: N 4: 539. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 34 ≈ 59 ≈ 24 mm; an den Originalen erscheint ein Zusammenschluß mit VAT 16447 (hier Nr. 58), möglich (Punktkontakt), der jedoch durch das Duplikat zu VAT 16447 nicht erhärtet werden kann. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: LKA 161. Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[x (x)] x x [x (x)] x DINGIR.ME∞ x x [ [ina] qí-bi-i[t] DINGIR-MU u d15-MU lis-s[u-u [x x G]ÁL-ú ina É-MU i-dnanna x [ [U∞11] U∞11 U∞11 NÍG.AK.A.ME∞ lem-nu-ti MÁ∞.G[E6.ME∞ [·á ina] SU-MU UZU.M[E]∞-MU u SA.ME∞-MU i[b?-ba-·u-u(?)] [ina S]U-MU lit-su-u i[na S]U-MU li-ri-q[u [l]u-mur GAL-ut-ka «d»·á-ma· ki x [ «·á» x x «i·? ·u» [(x)] x d·á-ma· ·[á? Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’
[…] … […] Götter … [ [Auf] den Befeh[l] meines Gottes und meiner Göttin hin mögen sie sich entfe[rnen! … ] [ … ] in meinem Haus [vor]handen sind, [ … ] jetzt [ … ], [Hexereien], Zaubereien, magische Manipulationen (und) böse Machenschaften, [ … ] Träu[me], [die in] meinem Körper, in meinem Fleisch, in meinen Adern vor[handen sind],
121
6’ 7’ 8’
mögen sich [aus] meinem [Kö]rper entfernen, a[us] meinem [Kö]rper verschwin[den]! [( … )] Deine Majestät will ich schauen, ∞ama·, … [ … , ∞ama·, … [ Frg. bricht ab
Bemerkungen: 5’: 6’:
60)
Der lk. Rd. ist nicht vollständig erhalten, in Z. 8’ läßt sich aber deutlich der Übergang vom Rand zum Zeilenanfang erkennen. Dem Formular nach würde man am Zeilenende ba·û erwarten. Eine Lesung G[ÁL-ú] ist nach den Spuren jedoch weniger wahrscheinlich. Zu lit-su-u vgl. W.R. Mayer, OrNS 56 (1987) 206.
VAT 13957 (Kopie: S. 197)
Ritual gegen Götterzorn und Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 39 ≈ 46 ≈ 22 mm; nur eine Seite mit Schriftzeichen erhalten, wohl Rs., links oben. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Vgl. W. Farber, BID Ia (Hinw. S.M. Maul). Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
[ ]x[ [ ] x GI.IZI.LÁ x [ [ GI∞.É]RIN «ÍL» EGIR-·ú SÍK SA[G.KI-·ú] [TÚG.SÍ]K-«·ú» ina GI∞.«ÉRIN ú»-·á-[aq-qal] [i?-sin-na tu-·e-e]·-·[e]b i[n]-¿i-·ú i-na-a[¿] [ÉN at-t]i «ki-li»-li 3-·ú lúGI[G ∞ID-nu] [EGIR-·ú(?) k]a-«man ·á» IGI dgu-la u GI∞.ÉRIN i?-«sin»-[na ÍL-ma] [ Ì g]u4ÁB≈∞À «KÙ» KU∞ munusÁ∞.GÀR x [ [ ] x «ÍL»-ma ÉN x [ [ ]xx[ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
[ … ] eine Fackel [ … ] [ … Eine Waa]ge hebst du empor. Danach w[iegt] er [sein Haup]thaar (und) seinen [Gewand]saum auf der Waage. [Einen isinnû läßt du Pl]atz nehmen. Er sin[gt] seinen i[n]¿u-Gesang. [Die Beschwörung „Du bis]t Kilili“ [rezitiert] der Krank[e] dreimal. [Danach läßt du] den isin[nû den K]uchen, der vor Gula liegt, und die Waage [mitnehmen]. [ … Fett] von einer reinen Kuh, das Fell eines Zickleins [ [ … ] erhebt er und die Beschwörung [ zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
Bemerkungen:
3’-6’: 5’: 7’-9’: 8’:
Das Fragment bietet Reste einer Kurzfassung des Beschwörungsrituals BID Ia. Angesichts des fragmentarischen Zustands läßt sich schwer abschätzen, in welchem Maße der Text sachlich von der ausführlichen Ritualvorschrift abweicht. Vgl. BID Ia: 18-21. Zur Ergänzung der Variantenform isinnû anstatt des gewöhnlicheren assinnu vgl. Z. 7’. Vielleicht ist dort aber einfach as!-«sin»-[na zu lesen. Vgl. BID Ia: 50-54. Nach den Parallelen erwartet man Ì ÁB KÙ.GA. Die Schreibung [g]u4ÁB≈∞À bleibt mir unklar (für Komposita von áb mit ·à vgl. PSD A II 167b-168a); vgl. aber unpubl. K 8879 + Sm 299 + 499 + 929 +1194(+) Vs. I 11’: … Ì(?) g]u4ÁB≈∞À (sic!) GAR-an (Maqlû Ritualtafel 11 [nach meiner Rekonstruktion 13’]).
122
61)
VAT 14239 (Kopie: S. 197)
Beschwörung gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 19 ≈ 20 ≈ 10 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’
]xxxxx[ ] x ·a ka·-·ap-tu [ ] x ni ti : li-du-ku [ ]-sa [ ] x [x] x [ Frg. bricht ab
62)
VAT 14298 (Kopie: S. 197)
Beschwörungsritual gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 34 ≈ 24 ≈ 9 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’
]xxxx[ ] x ki·-«pu ru»-[¿u-u ] lu x [ ] x na ti x x [ ] x gaz «ta» [ ]xxx[ Frg. bricht ab
Bemerkungen: 3’:
63)
Lies vielleicht lu-u[b-lu† … ].
VAT 11141 (Kopie: S. 198)
Beschwörungsritual(e), (zum Teil) Nuska
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment einer zwei- oder dreikolumnigen Tafel, 57 ≈ 50 ≈ 30 mm. Das Fragment stammt aus dem rechten unteren Bereich der Tafel. Datierung: frühneuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Weitere Referenzen: Vgl. W.R. Mayer, UFBG 406 (Nusku 3). Nachgewiesene Duplikate: r. Kol. 13’ //? KAR 58 Vs. 26 //? LKA 51 Vs. 1 //? BMS 6 Vs. 18 //? AOAT 34, 16 Vs. 1 Transliteration: Vs. I
zu fragmentarisch für eine Transliteration
123
Vs. II
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’
ina x [
·a n[e GI.IZ[I.LÁ ina GI.[IZI.LÁ(?) gi·BAN∞[UR 5 NINDA.ME∞ [ ·á «zi»? x [ «kid? qa?» x [ «NA» BI ina UG[U
13’
d«nuska»
MU SAR?-á[r? ina SAG gi[·?NÁ? dugBU[R.ZI(.GAL)
·ur-[bû
Vs. II bricht ab
Rs. III/V
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’
xx[ ka·-·a-«pi? ù?» [ BAL-qí-ma [ u a-lak-t[a? ana dnuska [ ina ·e-«pi-it» gi·N[Á gi·BAN∞UR ana IGI-·u GAR-[an mu-ut-qé-e GAR-an ·[u? «dugla»-¿a-na ta-[ x x GIN-an x [ u[ ]x Rs. III/V bricht ab
Rs. IV/VI
zu fragmentarisch für eine Transliteration
Bemerkungen: Vs. II 2’: 3’: Rs. III/V:
64)
SAR? hat die Form von KÉ∞. Oder lies ina SAG.D[U … ]?
Die Zeilen vor dem Paragraphenstrich bieten wohl das Ende eines Beschwörungstextes, auch wenn Rs. III 3’ und 5’ eher an eine Ritualanweisung denken lassen. Ab Rs. III 6’ liegt sicherlich eine Ritualanweisung vor.
VAT 13932 (Kopie: S. 199)
Beschwörung gegen Schadenzauber
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 36 ≈ 42 ≈ 19 mm. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’
] x x sum x [
DINIGIR.M]E∞ GAL.ME∞ ik-s[u-u ú-p]aq-qí-du NU.ME[∞-MU ú-k]a◊-◊i-ru TÚG.SÍ[K-MU ibtuq‚ ◊alm¬ja ·]á «IM KI.GAR» DÙ-ni [ ]-su-nu-ti «di-ni» di-ni E∞.BAR-[a-a purus -·]ú-nu-ti-ma UGU-·ú-nu lu-u[z?-ziz?
124
8’ 9’ 10’
]-x-·ú-nu-ti-ma ·u-nu DÙ.DÙ-nin-[ni ]-«·ú-nu-ti» ina ti-«nu»-r[i ]x[ Frg. bricht ab
Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’
zu fragmentarisch für eine Übersetzung
den/der] großen [Götte]r ban[den, über]gaben, Bilder [von mir ver]knoteten, [meinen] Gewandsa[um abrissen, Bilder von mir a]us Lehm von der Lehmgrube anfertigten, [ ] sie! Gewähre mir ein Urteil, [triff] meine Entscheidung! [ ] sie, und ich möge über ihnen ste[hen ] sie, und sie haben gegen mich immerzu gezaubert! [ ] sie, in den Ofe[n zu fragmentarisch für eine Übersetzung Frg. bricht ab
65)
VAT 14338 (Kopie: S. 199)
unklar
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment mit verworfener Oberfläche, 58 ≈ 49 ≈ 23 mm; den erhaltenen Zeilen gingen ein, allenfalls zwei Zeilen bis zum Rd. voraus. Auf der Rs.? sind in Randnähe Spuren von Keilen zu erkennen, ohne daß sich das Zeichen identifizieren ließe; auf eine Kopie der Rs.? wurde verzichtet. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Vs.?
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’
]xxx[ ]-nin-ni [ u]l? i x [ ] x di kam? sag [ ] x x x a-a tar [ ] x x ka ig x [ ] x ku? x x ù? LÚ? x [ ] ∞E.GAG gi· x x x [ ] x at-tú-n[u?] ZI.KU5.RU.D[A ] x ina IGI-k[a] PAD-MU SUM? x [ ] pe· ·u me x x is ku x [ ] it-«ti» da-nu[n-n]a-ki d[ ] x z[i]? «nu»-ú!?-ru x x [ ] x x «sag»? x [ ]xx[ Frg. bricht ab
Bemerkungen: Vs.? 2’, 10’ lassen vermuten, daß ein Gebetstext vorliegt. Die Zuordnung zu unserem Corpus erfolgte aufgrund von Vs. 9’.
125
66)
VAT 14348 (Kopie: S. 199)
unklar
Fundnummer: -; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -. Beschreibung: Hellbraunes Fragment, 32 ≈ 42 ≈ 13 mm; in der Breite ist in Vs. 1 gut die Hälfte der Tafel erhalten. Der Text auf Rs. und o. Rd. ist, soweit erhalten, in doppeltem Zeilenabstand geschrieben; offenbar handelt es sich aber nicht um einen Kolophon. Datierung: neuassyrisch Frühere Kopie, Bearbeitung: Nachgewiesene Duplikate: Transliteration: Vs.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
[ [ [ [ [ [ [ [ [ [
] x x e ma ku «ne»? kil a-na øU[L-ti(?)] ] na x bu u·-te-bi-l[u]? ] x bal te ki tu ma ] x U∞11? la ib-bal-kat-«ma» ] a-ta-mu-ka id x ] te id ri i· ] x te e ta li x ] x lu te ([...]) ] x x x ([...]) ] x ([...])
Vs. bricht ab
Rs.
1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’
[ [ [ [ [ [ [ [
]xxx[ ] x ul ta [x] ] x x x [x] bu ul x x x ] ra-ba-a la ta «ga? ud?» i· x gi]·IG-ma UGU sik-kur-ri «gim» x [x] ] x ni ka ud me i· li ur? x [x] ] x x UN.ME∞ pu-¿ur-·ú-nu la? x [x] ] x x x ·i ¿a gim te? x ·i-na [x x]
Ende der Rs.
o. Rd.
1 2 3
[ [ [
] i· ma? gi im x x nu [x x] ] x ra ·e x ·u ·u-a-tu x [x x] ] x ·im li· bi a kù li [x x]
Ende des o. Rd.
126
Konkordanzen und Index 45 ........................................................................................ VAT 11603 46 ........................................................................................ VAT 14427 47 ........................................................................................ VAT 10088 48 .......................................................................... VAT 10073 + 11014 49 ........................................................................................ VAT 13776 50 ........................................................................................ VAT 10306 51 ........................................................................................ VAT 10991 52 ........................................................................................ VAT 11458 53 .................................................................................... VAT 10571, 4 54 .................................................................................... VAT 10571, 5 55 ........................................................................................ VAT 11913 56 ........................................................................................ VAT 11088 57 ........................................................................................ VAT 13865 58 ........................................................................................ VAT 16447 59 ........................................................................................ VAT 13867 60 ........................................................................................ VAT 13957 61 ........................................................................................ VAT 14239 62 ........................................................................................ VAT 14298 63 ........................................................................................ VAT 11141 64 ........................................................................................ VAT 13932 65 ........................................................................................ VAT 14338 66 ........................................................................................ VAT 14348
Konkordanzen Editionsnummer
Museumsnummer
1 .......................................................................................... VAT 11228 2 .......................................................................................... VAT 11143 3 ............................................................................................ VAT 9985 4 .......................................................................................... VAT 13642 5 .......................................................................................... VAT 13654 6 .......................................................................................... VAT 13672 7 .......................................................................................... VAT 13677 8 ............................................................................................ VAT 8276 9 ........................................................................................ VAT 9945, 1 10............................................................ VAT 10572 + 10852 + 10615 11 ........................................................ VAT 10609 + 11158 (+) 11207 12 ........................................................................................ VAT 13639 13 ........................................................................................ VAT 13640 14 ........................................................................................ VAT 13641 15 ...................................................................... VAT 13645, 1 + 13692 16 .................................................................................... VAT 13645, 2 17 .................................................................................... VAT 13645, 3 18 .................................................................................... VAT 13645, 4 19 .................................................................................... VAT 13645, 5 20 ........................................................................................ VAT 14194 21 .......................................................................................... VAT 9727 22 .......................................................................... VAT 10094 + 10989 23 ........................................................................................ VAT 13611 24 .......................................................................... VAT 13609 + 13665 25 ........................................................................................ VAT 13644 26 .......................................................................... VAT 13699 + 13849 27 ........................................................................................ VAT 14341 28 ........................................................................................ VAT 14161 29 ........................................................................................ VAT 13702 30 ............................................ VAT 14030 + 14031 + 14347 + 14370 31 .......................................................................... VAT 13909 + A 375 32 ........................................................................................ VAT 13711 33 .......................................................................... VAT 13624 + 13880 34 ........................................................................................ VAT 13619 35 ........................................................................................ VAT 11239 36 ............................ VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153 37 ........................................................................................ VAT 14154 38 ........................................................................................ VAT 14155 39............................................................ VAT 13606 + 13753 + 13906 40 ........................................................................................ VAT 11475 41 .......................................................................... VAT 13629 + 13866 42 ........................................................................................ VAT 11015 43 ........................................................................................ VAT 14051 44 ........................................................................................ VAT 14052
Museumsnummer
Editionsnummer
A 375.................................................................................................. 31 VAT 8276 ............................................................................................ 8 VAT 9727 .......................................................................................... 21 VAT 9945, 1 ........................................................................................ 9 VAT 9985 ............................................................................................ 3 VAT 10073 ........................................................................................ 48 VAT 10088 ........................................................................................ 47 VAT 10094 ........................................................................................ 22 VAT 10306 ........................................................................................ 50 VAT 10571, 4 .................................................................................... 53 VAT 10571, 5 .................................................................................... 54 VAT 10572 ........................................................................................ 10 VAT 10609 ........................................................................................ 11 VAT 10615 ........................................................................................ 10 VAT 10852 ........................................................................................ 10 VAT 10989 ........................................................................................ 22 VAT 10991 ........................................................................................ 51 VAT 11014 ........................................................................................ 48 VAT 11015 ........................................................................................ 42 VAT 11088 ........................................................................................ 56 VAT 11141 ........................................................................................ 63 VAT 11143 .......................................................................................... 2 VAT 11158 ........................................................................................ 11
127
VAT 11207 ........................................................................................ 11 VAT 11228 .......................................................................................... 1 VAT 11239 ........................................................................................ 35 VAT 11458 ........................................................................................ 52 VAT 11475 ........................................................................................ 40 VAT 11603 ........................................................................................ 45 VAT 11913 ........................................................................................ 55 VAT 13606 ........................................................................................ 39 VAT 13609 ........................................................................................ 24 VAT 13611 ........................................................................................ 23 VAT 13619 ........................................................................................ 34 VAT 13624 ........................................................................................ 33 VAT 13629 ........................................................................................ 41 VAT 13639 ........................................................................................ 12 VAT 13640 ........................................................................................ 13 VAT 13641 ........................................................................................ 14 VAT 13642 .......................................................................................... 4 VAT 13644 ........................................................................................ 25 VAT 13645, 1 .................................................................................... 15 VAT 13645, 2 .................................................................................... 16 VAT 13645, 3 .................................................................................... 17 VAT 13645, 4 .................................................................................... 18 VAT 13645, 5 .................................................................................... 19 VAT 13654 .......................................................................................... 5 VAT 13665 ........................................................................................ 24 VAT 13672 .......................................................................................... 6 VAT 13677 .......................................................................................... 7 VAT 13692 ........................................................................................ 15 VAT 13699 ........................................................................................ 26 VAT 13702 ........................................................................................ 29 VAT 13711 ........................................................................................ 32 VAT 13753 ........................................................................................ 39 VAT 13776 ........................................................................................ 49 VAT 13849 ........................................................................................ 26 VAT 13865 ........................................................................................ 57 VAT 13866 ........................................................................................ 41 VAT 13867 ........................................................................................ 59 VAT 13880 ........................................................................................ 33 VAT 13906 ........................................................................................ 39 VAT 13909 ........................................................................................ 31 VAT 13932 ........................................................................................ 64 VAT 13957 ........................................................................................ 60 VAT 14030 ........................................................................................ 30 VAT 14031 ........................................................................................ 30 VAT 14051 ........................................................................................ 43 VAT 14052 ........................................................................................ 44 VAT 14150 ........................................................................................ 36 VAT 14151 ........................................................................................ 36 VAT 14152 ........................................................................................ 36 VAT 14153 ........................................................................................ 36 VAT 14154 ........................................................................................ 37 VAT 14155 ........................................................................................ 38 VAT 14156 ........................................................................................ 36 VAT 14161 ........................................................................................ 28 VAT 14194 ........................................................................................ 20 VAT 14239 ........................................................................................ 61 VAT 14298 ........................................................................................ 62 VAT 14338 ........................................................................................ 65 VAT 14341 ........................................................................................ 27 VAT 14347 ........................................................................................ 30 VAT 14348 ........................................................................................ 66
VAT 14370 ........................................................................................ 30 VAT 14427 ........................................................................................ 46 VAT 16447 ........................................................................................ 58
Fundnummer
Editionsnummer
Ass 1169 ............................................................................................ 21 Ass 13955 ey........................................................................................ 8 Ass 13956 g........................................................................................ 13 Ass 13956 cy*.................................................................................... 31 Ass 13956 da*.................................................................................... 25 Ass 15325 d........................................................................................ 46 Ass 15426 p...................................................................................... 4, 5 Ass 17721 .......................................................................................... 49 Ass 17721 a?f .................................................................................... 41 Ass 17721 ag...................................................................................... 57 Ass 17721 cb...................................................................................... 32 Ass 17721 dz...................................................................................... 33 Ass 17721 ea ...................................................................................... 59 Ass 17721 ln ...................................................................................... 41 Ass 17722 .................................................................................... 39, 58 Ass 17722 a*...................................................................................... 24 Ass 17722 c........................................................................................ 23 Ass 17722 g........................................................................................ 34 Ass 17722 ce ...................................................................................... 24 Ass 17722 eg...................................................................................... 28 Ass 17722 et ...................................................................................... 26 Ass 17722 lt ...................................................................................... 26 Ass 19391 .......................................................................................... 35 Ass ..... o ............................................................................................ 44 Ass ..... u ............................................................................................ 39 Ass ..... bv .......................................................................................... 33 Ass ..... ct............................................................................................ 14
Frühere Publikation
Editionsnummer (* = ohne Neukopie, nur Kollation)
BAM 140 = LKA 160 ...................................................................... 46* BAM 190.......................................................................................... 49* BAM 193.......................................................................................... 48* BAM 198............................................................................................ 39 BAM 203 = KAR 121...................................................................... 35* BAM 208 = KAR 189...................................................................... 47* BAM 325.......................................................................................... 51* BAM 334............................................................................................ 22 BAM 335............................................................................................ 50 KAR 26 .............................................................................................. 21 KAR 80 ................................................................................................ 8 KAR 81 .............................................................................................. 10 KAR 82 .............................................................................................. 11 KAR 121 = BAM 203...................................................................... 35* KAR 189 = BAM 208...................................................................... 47* KAR 259 ............................................................................................ 11 KAR 275 .......................................................................................... 45* LKA 154 ............................................................................................ 24 LKA 155 ............................................................................................ 24 LKA 156 ............................................................................................ 23 LKA 157 ............................................................................................ 25 LKA 158 .......................................................................................... 29* LKA 159 ............................................................................................ 26 LKA 160 = BAM 140 ...................................................................... 46* LKA 161 ............................................................................................ 59
128
O. Pedersén, ALA
K 888............................................................................................ 26, 27 K 1853............................................................................................ 8, 15 K 2481.......................................................................................... 22, 23 K 3000............................................................................................ 8, 15 K 3196.......................................................................................... 22, 23 K 3268 .............................................................................................. 21 K 3304................................................................................................ 35 K 3344.......................................................................................... 22, 23 K 3360+ (Lambert, AfO 18, Tf. 13f.) ........................................ 28, 29 K 3379 (Lambert, AfO 18, Tf. 11) .................................................... 29 K 3394 (∞RT pl. 7) ...................................................................... 24, 25 K 3661................................................................................................ 11 K 4727+.............................................................................................. 41 K 5937................................................................................................ 21 K 6033................................................................................................ 21 K 6262............................................................................................ 8, 15 K 6335................................................................................................ 50 K 6586................................................................................................ 47 K 6789............................................................................................ 8, 15 K 6996............................................................................................ 8, 15 K 7201............................................................................................ 8, 15 K 8079................................................................................................ 36 K 8104................................................................................................ 50 K 8107.................................................................................... 13, 14, 34 K 8112................................................................................................ 36 K 8176................................................................................................ 21 K 8785................................................................................................ 35 K 8933................................................................................................ 36 K 9067+ (Farber, BID Tf. 23)............................................................ 36 K 9071................................................................................................ 41 K 9149 ........................................................................................ 28, 29 K 9216............................................................................................ 8, 15 K 9467................................................................................................ 11 K 9666................................................................................................ 36 K 9866.......................................................................................... 24, 25 K 10245................................................................................................ 8 K 10358.............................................................................................. 36 K 10819 ........................................................................................ 8, 15 K 11260.......................................................................................... 8, 15 K 12936.............................................................................................. 36 K 13358.......................................................................................... 8, 15 K 13813.......................................................................................... 8, 15 K 14734........................................................................................ 28, 29 K 17321.......................................................................................... 8, 15 K 19482................................................................................................ 8 KAR 35 .............................................................................................. 40 KAR 36 .............................................................................................. 40 KAR 53 .............................................................................................. 36 KAR 58 .............................................................................................. 63 KAR 92 .............................................................................................. 36 KAR 253 ............................................................................................ 36 KAR 261 ............................................................................................ 40 KBo 9, 47 .................................................................................... 43, 45 KBo 36, 32+ .......................................................................... 44, 46, 47 Ki 1904-10-9, 108 .............................................................................. 15 KUB 4, 99 .................................................................................... 43, 45 KUB 37, 55+.......................................................................... 44, 46, 47 LKA 51 .............................................................................................. 63 LKA 129 ............................................................................................ 40 LKA 132 .......................................................................................... 36 LKA 144 ............................................................................................ 36
Editionsnummer
M 2: 57 .............................................................................................. 35 N 2: 8.................................................................................................. 21 N 4: 139................................................................................................ 8 N 4: 273.............................................................................................. 13 N 4: 350.............................................................................................. 31 N 4: 352.............................................................................................. 25 N 4: 475.............................................................................................. 46 N 4: 539.............................................................................................. 59 N 4: 546.............................................................................................. 49 N 4: 547.............................................................................................. 24 N 4: 550.............................................................................................. 23 N 4: 570.............................................................................................. 24 N 4: 582.............................................................................................. 26 N 4: 602.............................................................................................. 39 N 6: 14.............................................................................................. 4, 5
Index zu den Duplikat- und Paralleltexten Duplikat- bzw. Paralleltext
bei Editionsnummer
82-5-22, 535 ...................................................................................... 50 A 2720 ...................................................................... 13, 14, 30, 31, 34 A 3022........................................................................ 13, 14, 30, 31, 34 ABRT 2, 18 ........................................................................................ 11 AMT 32/1 Rs. 13ff............................................................................. 10 AMT 48/2 .................................................................................... 48, 49 AMT 85/1 .......................................................................................... 47 AMT 86/1 .......................................................................................... 47 AMT 96/7 .......................................................................................... 21 AO 2490 (Frank, RA 7 [1909] 24-27) .............................................. 40 AOAT 34, 16...................................................................................... 63 BAM 59.............................................................................................. 49 BAM 161...................................................................................... 42, 49 BAM 191............................................................................................ 49 BAM 192............................................................................................ 49 BAM 214...................................................................................... 22, 23 BAM 317...................................................................................... 43, 45 BAM 338............................................................................................ 50 BAM 361............................................................................................ 35 BAM 386............................................................................................ 35 BAM 430, 431, 434, 435, 437, 438 .................................................. 49 BAM 543............................................................................................ 36 BM 42272 .......................................................................................... 49 BM 47904 + 47770 ............................................................................ 41 BM 54650 (Farber, BID Tf. 19ff.) .................................................... 36 BM 78240 .................................................................................... 8, 15 BM 128037 .................................................................................. 22, 23 BMS 6 ................................................................................................ 63 Bu 88-5-12, 95 .............................................................................. 8, 15 CBS 1498 .......................................................................................... 26 CTN 4, 124 ........................................................................................ 46 CTN 4, 140 ........................................................................................ 36 CTN 4, 180 ........................................................................................ 21 CTN 4, 186 ........................................................................................ 21 Ebeling – Unger, AfK 1 (1923) 24 .................................................... 49 Ebeling, ArOr 17/1 (1949) 190-195 .......................... 13, 14, 30, 31, 34 Farber, BID Ia .................................................................................... 60 Farber, BID B .................................................................................... 36 IM 132670 (Heeßel – Al-Rawi, Iraq 65 (2003) 221ff.).................... 36 K 431.............................................................................................. 8, 15
129
Maqlû I 9-22 ........................................................................................ 1 Maqlû II 52-57 .................................................................................... 2 Maqlû III 68-77.................................................................................... 3 Maqlû III 122-139................................................................................ 4 Maqlû III 148-181................................................................................ 5 Maqlû III 187-191................................................................................ 4 Maqlû IV 76-88.................................................................................... 6 Maqlû IV 117-144................................................................................ 4 Maqlû V 11-22 .................................................................................... 6 Maqlû VII 38-49 .................................................................................. 7 Maqlû Ritualtafel 11 .......................................................................... 60 Maqlû Ritualtafel 44 ............................................................................ 3 Maqlû Ritualtafel 52-55, 59. ................................................................ 4 Maqlû Ritualtafel 56f. .......................................................................... 5 Maqlû Ritualtafel 66f., 77 .................................................................... 6 O 193.................................................................................................. 26 PBS 1/1, 13 ........................................................................................ 11 PBS 1/2, 133 ...................................................................................... 29 PBS 10/2, 18 .................................................................... 13, 14, 29, 34 IV R2 17 Rs. 8-30 ............................................................................ 15 RIAA 312 .......................................................................................... 26 Rm 85 ................................................................................................ 21
Rm 247 (Farber, BID Tf. 22) ............................................................ 36 Rm 329 ........................................................................................ 10, 36 Rm 595 .............................................................................................. 50 Rm 2, 171 .......................................................................................... 21 Scheil, RA 22 (1925) 154-156 .......................................................... 10 Sm 275 ........................................................................................ 10, 36 Sm 352 ........................................................................................ 10, 36 Sm 756 .............................................................................................. 10 Sm 1115 (Lambert, AfO 18, Tf. 11) ................................................ 29 Sm 1178 ............................................................................................ 29 Sm 1923 ............................................................................................ 58 SpTU 2, 19 ........................................................................................ 28 SpTU 4, 140 ...................................................................................... 10 STT 89................................................................................................ 35 STT 102........................................................................................ 48, 49 STT 138.............................................................................................. 50 STT 256 ................................................................................ 13, 14, 34 STT 278.............................................................................................. 41 STT 279.............................................................................................. 36 Th 1905-4-9, 72 + 73 .................................................................. 10, 36 Th 1905-4-9, 92.................................................................................. 46 Th 1905-4-9, 117................................................................................ 21
130
Literaturverzeichnis Die verwendeten Abkürzungen folgen den in der Assyriologie üblichen Standards; für Verzeichnisse sei auf die einschlägigen Nachschlagewerke (HKL, RlA, CAD, AHw, AfO-Register) verwiesen. Die Abkürzung „WcC“ steht für das „Witchcraft Corpus“ (Arbeitstitel), das T. Abusch und Verf. vorbereiten.
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132
Kollationsergebnisse Nr. 29: VAT 13702 (LKA 158) Rs. 1’
…]-ma
Leerraum
Rs. 2’
…]-ma
Leerraum
Rs. 3’
… ·á la
[ [
Rs. 12’ Rs. 16’
[
-ºù-«a» mim-ma … …] «NIGIN».ME∞-
[
Nr. 46: VAT 14427 (LKA 160, BAM 140) Vs. 4’
te-sek-ker … … ∞UB.∞UB-·u su
Vs. 11’
[·um·unu ina]
Vs. 12’
[ina a·li ta]-
Rs. 8
… i·-tú
Rs. 9
Rs. 13
NUMUN ti-ia-[ti]
--ár mu-·a-†i
DU11.GA …
IGI dUTU …
[x ·iqil di·ip ·adî ina 10]
133
Nr. 47: VAT 10088 (KAR 189, BAM 208) r. Kol. 9
li-i◊-ba-tu-ki
[
Nr. 48: VAT 10073 + 11014 (BAM 193) Vs. I 5’
… EDIN
Vs. I 7’
… LÁ-
Vs. I 10’
… U∞11.
[ [ D DAB-·ú
Nr. 49: VAT 13776 (BAM 190) úI[GI]-lim
Vs. 1
Vs. 2
… úúr-nu-u
Vs. 6
… úA.ZAL.LÁ ú
Vs. 7
… U∞11.
Vs. 8
… GABA.RI
Vs. 17
… NUMUN gi·LI
Rs. 7
…]
Rs. 8
… ina DÙ
Rs. 18
… KU5-sa! «ana»
Rs. 22
[AB.S]AR bà-r[ì DUB] IAN.
[
[ [
[
[ -ma GU7 u … [
A…
Nr. 51: VAT 10991 (BAM 325) Z. 9’
…]
…
3-·ú
134
Keilschriftautographien (Einheitlicher Maßstab 2:1, soweit nicht anders vermerkt.)
1 VAT 11228
Vs. I
5’
10’
2 VAT 11143
5’
5’ 10’
137
3 VAT 9985
5’
10’
15’
138
139
15’
10’
5’
Vs.
4 VAT 13642
5’
Rs.
25’
20’
15’
10’
5 VAT 13654
Vs.
5’
10’
Rs.
5
10
15
140
6 VAT 13672
Vs.
5’
10’
Rs.
5’
10’
141
7
VAT 13677
Vs.
5’
10’
Rs.
5
10
142
143
Vs.
8 Rs.
VAT 8276 (Übersicht 1:1)
144
20
15
10
5
Vs. (Oberer Teil)
VAT 8276
8
145
30
25
35
40
Vs. (Unterer Teil)
VAT 8276
8
146
20
15
10
5
Rs. (Oberer Teil)
VAT 8276
8
147
35
30
25
Rs. (Unterer Teil)
VAT 8276
8
9
VAT 9945, 1
Vs.
5’
10’
15’
20’
148
9
VAT 9945, 1
Rs.
5’
10’
15’
20’
149
10 VAT 10572 + 10852 + 10615
VAT 10572
VAT 10852
5’ 5’
10’ 10’
15’
20’
VAT 10615
150
11 VAT 10609 + 11158 (+) 11207 VAT 11158
5’
10’
15’ 5’
20’ 10’
25’ 15’
VAT 11207 VAT 10609
151
12 VAT 13639
Vs.
5’
10’
15’
20’
25’
152
13 VAT 13640
(I)
Vs.
5’
(II)
10’
15’
20’
153
13 VAT 13640
(IV) Rs.
5’
10’
15’
154
13 VAT 13640 (Ausschnitt aus Grabungsfoto Ph. Ass. 4214, 1,5:1)
Vs.
Rs.
155
14 VAT 13641
Rs.
5’
10’
15’
o.Rd.
156
157
Vs.
VAT 13645,1
VAT 13692
Rs.
VAT 13645, 1 + 13692 (Übersicht 1:1)
15
VAT 13692
VAT 13645,1
158
20’
10’
15’
5’
(I)
(II)
VAT 13645,1
5’
VAT 13692
10’
Vs. (Oberer Teil)
VAT 13645, 1 + 13692
15
159
40’
35’
30’
25’
20’
25’
VAT 13645,1
30’
35’
40’
Vs. (Unterer Teil)
VAT 13645, 1 + 13692
15
160
15
10
5
20
(IV) (III)
20
15
5
10
VAT 13645,1
Rs. (Oberer Teil)
VAT 13645, 1 + 13692
15
161
40
25
20
35
VAT 13692
Rs. (Unterer Teil)
VAT 13645, 1 + 13692
15
19
20
VAT 13645, 5
VAT 14194
Vs.
18
VAT 13645, 4
5’
10’
17
VAT 13645, 3
Rs.
16
5’
VAT 13645, 2
5’
162
163
Vs.
21 Rs.
VAT 9727 (Übersicht 1:1)
164
30
25
20
15
10
5
Vs. (Oberer Teil)
VAT 9727
21
165
55
50
45
40
35
30
Vs. (Unterer Teil)
VAT 9727
21
166
25
20
15
10
5
Rs. (Oberer Teil)
VAT 9727
21
167
35
30
Rs. (Unterer Teil)
VAT 9727
21
22 VAT 10094 + 10989
Rs.
(V) VAT 10989
5’
(VI)
(IV) 10’
VAT 10094
5’
5’
15’
20’
25’
168
10’
23 VAT 13611
Rs.
5’
10’
15’
20’
o.Rd.
25’
169
24 VAT 13609 + 13665 (Übersicht 1:1)
Vs.
VAT 13609
VAT 13665
170
24 VAT 13609 + 13665 (Übersicht 1:1)
VAT 13665
Rs.
VAT 13609
171
24 VAT 13609 + 13665 Vs. (Oberer Teil) VAT 13609
5
10
15
20
25 VAT 13665
30
172
24 VAT 13609 + 13665 Vs. (Unterer Teil)
VAT 13665
30
35
40
45
50
173
24 VAT 13609 + 13665 Rs. (Oberer Teil)
5
10
15
20
25
174
VAT 13665
24 VAT 13609 + 13665 Rs. (Unterer Teil) 25
30 VAT 13609
35
40
45
50
o. Rd.
175
25 VAT 13644
(I)
Vs.
5
(II)
10
15
5’ 20
176
25 VAT 13644
(IV)
Rs.
(III)
5’ 5’
10’
15’
10’
177
178
10’
5’
Vs.
15’
20’
VAT 13849
(I)
26 VAT 13699 + 13849
VAT 13699
(II)
5’
20’
15’
10’
179
15
10
Rs.
5
VAT 13849
(IV)
26 (III)
VAT 13699
VAT 13699 + 13849
5
10
27 VAT 14341
A1
5’
A 2
5’ 180
27 VAT 14341
B2
B1
5’
10’
28 Vs.
5
181
VAT 14161
30 VAT 14030 + 14031 + 14347 + 14370
Vs.
5
10
15
182
30 VAT 14030 + 14031 + 14347 + 14370
Rs.
5’
10’
15’
o. Rd.
183
31 VAT 13909 + A 375
Vs.
Rs. A 375
5
5
VAT 13909
10 10
VAT 13909
15
u. Rd.
184
32
Vs.
VAT 13711
5’
10’
u. Rd.
Rs.
5
10
185
33 VAT 13624 + 13880
Vs.
5
VAT 13880
10
15
VAT 13624
186
33 VAT 13624 + 13880
Rs.
5’
10’
VAT 13880
VAT 13624
187
34
VAT 13619
Vs. (I)
5
10
15
Rs. (IV)
5’
10’
15’
188
189
VAT 14152
VAT 14150
Vs.
VAT 14153
VAT 14156
VAT 14151
36
VAT 14150
Rs.
VAT 14152
VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153 (Übersicht 1:1)
VAT 14153
VAT 14151
36 Vs.
VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153
(III)
(II)
(I)
VAT 14151
5’
VAT 14150
5’
5’
10’ 10’
10’ VAT 14156
15’ 15’
20’ VAT 14150
25’
30’
35’
40’
45’
VAT 14153
VAT 14152
190
5’
36
VAT 14150 + 14156 (+) 14151 + 14152 + 14153
(IV)
(V)
Rs.
VAT 14153
5’
10’
15’
5’ 20’
VAT 14151
10’
15’
20’
25’
191
38
37
VAT 14155
VAT 14154
A
5’ 5’
39
10’
Rs.
B
VAT 13906
5’
VAT 13753
VAT 13606
10’
15’
192
VAT 13606 + 13753 + 13906
41
VAT 13629 + 13866
Vs.? (I) VAT 13866
40
VAT 11475
5
Vs. VAT 13629
10
(II)
5’ 15
10’
Rs.? (IV/VI)
(III/V)
Rs. 5’
5’
VAT 13629
10’ VAT 13866
15’
193
42 VAT 11015
5’
43 VAT 14051
5’
10’
15’
20’
194
195
10’
5’
15’
Vs. (I??)
10’
5’
Rs. (VI??)
VAT 14052
44
50
52
VAT 10306
VAT 11458
5’ 5’ 5’
10’ 10’
53
15’
VAT 10571, 4
5’
54
VAT 10571, 5
55
VAT 11913
5’
5’
5’
196
56
59
VAT 11088
VAT 13867
5’ 5’
10’
60 57
VAT 13957
VAT 13865
5’ 5’
10’ 10’
62 58
5’
VAT 16447
61
VAT 14239
5’
5’
197
VAT 14298
63 Vs.
VAT 11141
(I)
(II)
5’
5’
10’ 10’
Rs.
(IV/VI)
(III/V)
5’
10’
198
65 64
VAT 14338
VAT 13932
5’ 5’
10’ 10’
66
VAT 14348
15’
Vs. 5
10
Rs.
5’
o. Rd.
199