Richtig und falsch: Praktische Endspielkunde [Reprint 2020 ed.] 9783112316641, 9783112305379


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German Pages 85 [88] Year 1962

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsübersicht
I. Warnungstafeln
II. Übergänge
III. Freibauern
IV. Bauernspiele
V. Mattideen
VI. Pattgedanken
VII. Leichtfiguren
VIII. Schwerfiguren
IX. Taktisches
X. Technisches
XI. Kunterbuntes
XII. Kleines Repetitorium
Lösungen der Aufgaben
Namenverzeichnis
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Richtig und falsch: Praktische Endspielkunde [Reprint 2020 ed.]
 9783112316641, 9783112305379

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Richter-Staudte, Richtig

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Richtig und falsch Praktische Endspielkunde von

K . Richter und Dr. H. Staudte

Mit i2j Diagrammen

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung • J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl J. Trübner • Veit & Comp. B E R L I N 1962

© Copyright 1961 by Walter de Gruyter & Co., vorm. G . J . Göschen'sehe Vetlagshandlung, J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung, Georg Reimer, Karl J . Trübner, Veit Sc Comp., Berlin W 30, Genthiner Straße 13. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Heistellung von Mikrofilmen und der Ubersetzung, vorbehalten. — Archiv-Nr. J3 63 61. Printed in Germany. Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin W 30. Umschlag: Rudolf Wiesner, Berlin

Vorwort Das Endspiel in der Schachpartie: vieler Schachfreunde Leid und nur manches Schachfreundes Lustl Dies haben wir beim Durchprüfen zahlreicher Turnierpartien immer wieder feststellen müssen. So glaubten wir, den Versuch unternehmen zu sollen, jenen „Leidgeprüften" etwas unter die Arme zu greifen. Freilich wollten wir nicht ein systematisches Endspiellehrbuch schreiben, was viele Bände im Umfange des vorliegenden gefüllt hätte, sondern wir haben aus der neueren und neuesten Turniergeschichte eine Anzahl von Beispielen zusammengestellt, von denen wir hoffen, daß sie eine gute Medizin gegen den berüchtigten Endspiel-Fehlerteufel darstellen. Natürlich gibt es kein sogenanntes Patentrezept, wie man Endspiele gewinnt, unentschieden hält oder — verliert; daher muß der Endspielpatient, und das sind wir wohl mehr oder weniger alle, seinen eigenen guten Teil zum Gesundwerden beitragen. Wenn er aber unser Büchlein studiert hat, wird er einerseits alle wünschenswerte Klarheit gewonnen haben, daß es gewisse Typen von Endspielstellungen gibt, für die auch eine typische Behandlung angebracht ist; andererseits wird er sich mehr als bisher bewußt werden, daß die Führung von Endspielen den Partnern vergleichsweise mehr Verantwortung auferlegt als die anderen Partiephasen; häufig kommt es im Endspiel auf jeden Zug entscheidend an. Unser Hauptanliegen aber besteht darin, eine ganz bestimmte Erkehntnis zu vermitteln: Nicht nur im Mittelspiel, das von vielen Schachspielern zu Unrecht als das alleinige, „eigentliche" Schach angesehen wird, sondern auch im Endspiel bietet sich Raum und Gelegenheit genug, Erfindungsgabe, Einfallsreichtum und schöpferische Phantasie zu entfalten; sogar die vielgeschmähte Endspieltechnik macht dabei keine Ausnahme 1 Gewiß gehört zur Endspielführung ähnlich wie zur Behandlung der Eröffnungen positives Wissen, aber wo im Leben ist das anders? Und was nützt alles Wissen, wenn wir es gegenüber der verwirrenden Vielfalt der Erscheinungen nicht richtig anzuwenden verstehen? Das Endspiel kann aufregend sein wie ein gutes Kriminalstück. In Ihrer Hand, lieber Schachfreund, liegt es, seinen Spannungsgehalt zu erfassen und danach zu handeln. Wenden Sie allen Scharfsinn, allen Ihren Erfindungsreichtum an: Unversehens werden Sie, der Sie vielleicht geneigt waren, das Endspiel als Sache toten Wissens abzutun, den Endspielkampf lieb gewonnen haben, und der Erfolg wird auf Ihrer Seite seinl Die Verfasser

Inhaltsübersicht Seite

I. Warnungstafeln

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Unglaublich, aber wahr! Falsch gegriffen. Besuch bei einem Mannschaftskampf. Aktive Turmstellung. Wenig Züge—viele Fehler. Mangelnde Erfahrung. Im Eifer des Gefechts. II. Übergänge

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Das günstigere Turmendspiel. Das günstigere Bauernendspiel. Starke Doppelbauern. Zwischen Turm- und Bauernendspiel. Verfehlter Königszug. Erstaunlicher Damenzug. Eine feine Pointe. Der entfernte Freibauer. Springer sind keine Läufer. III. Freibauern

12

Ein gelungener Scherz. Unterschiedliche Freibauern. Um Nasenlänge. Fehler wie im Buche. Versteckter Remisweg. Der Triumph des a-Bauern. Ein Routine-Opfer. Ideale Verbindung. Passives Drohopfer. Eine verborgene Tücke. Weiter und besser. Nur scheinbares Gleichgewicht. Durchbruchsopfer. Auf zwei Bauernhochzeiten. IV. Bauernspiele

20

Vom Gewinn zum Verlust. Falsche Einschätzung. Vielseitiges Remis. Überraschender Zwischenzug. Schwierige Königsmanöver. V. Mattideen

24

Mit Turm und Springer. In der Brettmitte. Zwischen X und Y. Der Chef persönlich. Paradoxes Schachspiel. VI. Pattgedanken

28

Ein Sonderfall. Erstaunliche Pattsetzung. Das Irrlicht. Ein Arbeitsunfall. Wanderung aus dem Patt. Patt-Gold und Blech. VII. Leichtfiguren Die weißen Trümpfe. Die Positionsfalle. Feine Abwicklung. Studienhafter Gewinn. Getrennt marschieren. Von Zweifeln geplagt. Ungünstige Läuferstellung. Nicht ausgenutzter Fehler. Umstrittenes Remis. Heimtückische Falle. Zufall in der Stellung!? Die falsche Wahl. Irrtümer des Glossators. Im stillen Kämmerlein. Der Raumvorteil. Kampf um Einbruchsfelder.

33

Inhaltsübersicht Seite

VIII. Schwerfiguren

45

Tücken der Stellung. Keine Regel ohne Ausnahme. Schöpferisches Turmendspiel. Verschiedene Methoden. Ein unglücklicher Gedanke. Tarraschs Lehrsatz. IX. Taktisches

50

Raffinierte Falle. Ein vermeintlicher Fallstrick. Allerlei Witze. Im Springerbereich. Freibauern müssen laufen. Bemerkenswerte Feinheit. Taktischer Zusammenstoß. Die Nutzanwendung. Der wendige Läufer. „Ungleiche". X. Technisches

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Mut der Verzweiflung. Der „falsche" Läufer. Technisch leichter Gewinn. Komplizierte Technik. Ein Fingerfehler. Technik im Turmendspiel. „In Stellungen dieser Art. " Zwangsläufig und langzügig. XI. Kunterbuntes

66

Aufrollung. Reflexschwächen. Zernierung. Randprobleme. Seitenwechsel. Gleichgewichtslage. Keulenschlag. Zugzwang-Wunder. Bekanntes Muster. Schach-Kniff. XII. Kleines Repetitorium

71

Das Duell. Das goldene Kalb. Der verlagerte Sektor. Patt gegen Matt. Die „falsche" Ecke. Die Blockade. Der Brennpunkt. Die doppelte Wegsperre. Kampf der Damen. Im Zickzackkurs. Lösungen der Aufgaben Namenverzeichnis

VIII

74 76

L Warnungstafeln Zur Einleitung ihres Buches weisen die Verfasser auf einige krasse Fehler hin; sie hoffen, daß der studierende Schachfreund sie in seinen eigenen Partien vermeiden lernt. Am Schlüsse des Buches kann er dann anhand von zehn Aufgaben prüfen, wieweit die Absicht der Verfasser gelungen ist.

mindestens Remis erzielen. 2 . . . . KC7 ( . . . d4) 3. KC5 Kd7(?) 4. Kb5 64 5. Kc4 ¿ 3 ? ? ( . . . Kc6 gewann leicht) 6. Kd3: Kc6 7. KC4. Die Opposition nützt hier dem Weißen nichts, da ihm das Feld unzugänglich ist. j. . . . Kb6 8. Kb4 KC7?? ( . . . Kc6) 9. KC5, und jetzt verlor Schwarz natürlich.

Unglaublich, aber wahr!

Falsch gegriffen

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Ringleb (am Zuge)—N. N . (Hettstedt 1959)

Venkataraman (am Zuge)—Bapiraju (Meisterschaft von Indien i960)

Weiß zieht und — gewinnt!! Tatsächlich gewann Weiß dieses Bauernendspiel. Es geschah 1. KC5 Kb7 ? ?. Schon dies verscherzt den Gewinn, der mit 1. cLj.! ohne Schwierigkeiten zu erzwingen war: 2. KcLj.: Kb6 (Schrägopposition) 3. Kc4 Kc6 4. KcLj. Kb5, und Weiß wird vom Bej abgedrängt. 2. Kb5 ?. Mit 2. Kd6 (£4 3. Key d3 4. KE7: usw. konnte Weiß

Weiß zog 1. d 7 ? ? und erbrachte damit erneut einen Beweis für eine Erscheinung, die wohl jeder von uns schon des öfteren auch an sich hat beobachten können: die berühmte Halluzination! Offensichtlich war Weiß der Meinung, daß bereits die Züge . . . biD, Tbi: Tbi: geschehen waren, und in der Tat hätte dann (nur) der Textzug für Weiß gewonnen. So

1 Richtct-Staudte

aber brachte sich der Führer der W e i ß e n u m den vielleicht w o h l v e r dienten S i e g ; (nur) i . e j hätte den T a g f ü r ihn entschieden. E s f o l g t e i Kf6 2. T b 6 Ke7 3. Tb2: Ke6:; Remis. Besuch bei einem Mannschaftskampf W i r kiebitzten bei einem M a n n schaftskampf der unteren Spielklassen u n d stellten selbst bei langjährigen Turnierspielern z u m wiederholten M a l e eine erschreckende Unsicherheit i m Endspiel fest. G e w i s s e r m a ß e n als Warnungstafeln haben w i r einige Beispiele aufgezeichnet, die lehrreiche Einblicke in die T e c h n i k ermöglichen. D i e N a m e n der Spieler tun in diesem Falle nichts z u r Sache. Ein verschenktes

g i D , b z w . 3 . T e 6 : K e 6 : ! 4. K b 6 : g i D f 5. K b 7 K d 6 6. a 8 D D g z f nebst D a m e n t a u s c h u n d KC5). Statt dessen v e r l o r er mit 1 . . . . T g 6 ? ein w i c h tiges T e m p o . N u n w a r 2. Tc6! stark. Darauf blieb nichts anderes als 2 . . . . Tc6: 3. bc6: Sa8, allein jetzt erwies sich nach 4. Ka6 g2 5. Ift>7 g i D 6. Ka8: die entstehende D a m e als nicht stark g e n u g . R e m i s k o n n t e S c h w a r z freilich leicht h a b e n (hier z. B . mit D b 6 7. cj, DC7:), aber Caissa schlug ihn mit Blindheit u n d so folgte 6 D b i 7. crj D e 4 f 8. Kb8 De8f ? ? ( D b 4 f ! — Remis) 9. c8D u n d Schwarz g a b auf. Aktive

Turmstellung

D e r T u r m g e h ö r t hinter die Freibauern — hinter die eigenen w i e auch hinter die feindlichen!

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Weiß am Zuge Schwarz am Zuge Eine aufregende Situation. T r o t z seiner M e h r f i g u r hat S c h w a r z S o r g e n , denn W e i ß droht mit T c 6 ! fortzusetzen. Schwarz sollte sich aber an seinen K ö n i g erinnern und 1. . . . K f 7! z i e h e n ; auf 2. T c 6 k o n n t e er dann mit 2. . . . g 2 ! erwidern (z. B . 3. T b 6 :

2

W e i ß z o g hier 1 . T c i in dem lobenswerten Bestreben, d e n eigenen Freibauern v o n hinten ( h i ) z u unterstützen u n d ihn so weiterzubringen. D i e s m u ß t e S c h w a r z z u verhindern suchen; g e b o t e n w a r also 1. . . . TcLj. 2. a3 (bei 2. T h i T b 4 : f nebst K g 7 ! hat S c h w a r z die besseren Chancen) 2. . . . TI14! (der T u r m g e h ö r t hinter

die Freibauern, auch hinter die feindlichen!) mit mindestens ausgeglichenem Spiel. Statt dessen geschah i. . . . E S 2. Tgi Kfs 3. KC2 Th6, womit Schwarz die ungünstige Turmstellung (vor dem Freibauern) bekam. Die weitere Folge war sehr lehrreich. 4. T h i . Die günstige Turmstellung! 4. . . . K g s 5. K d 3 KJF5. In der richtigen Erkenntnis, daß nach T h j : 6. Th5 :f KI15: 7. Ke4 usw. das Bauernendspiel verlorengeht. Besser war aber noch K f 4 ! 6. K e 3 Ke6. Mehr leistete e4. 7. Ke4 T f 6 . Auf Kd6 gewinnt K f 5 , und bei K f 6 entscheidet T f i f nebst T f 5 . 8. h6 T f t f 9. K e 3 T f 8 10. h 7 T h 8 1 1 . Ke4 K f 6 1 2 . T h 6 f K g s 1 3 . Ta6: T h 7 : 1 4 . Ke^: T b 7 1 5 . Kd6, und Weiß gewann leicht. Wenig Z ü g e — viele Fehler

folgte 1 . . . . Td6: 2. ed6:f Kd6: 3. K g 6 K e s ? Hier hätte der lehrreiche Durchbruch 3. . . . C4! 4. bc4: a4usw. sofort entschieden, da Schwarz sehr schnell eine Dame bekommt, Weiß aber nicht. 4. Kh6: Kf"4 5. KI15 a4. Jetzt sieht er den Durchbruch, aber nun sollte es nur Remis sein! 6. g t f K g 3 : 7. K g s : ? Nun verliert er doch noch. Nach 7. ba4:! C4 8. 2.5 hätten beide Teile eine Dame bekommen. Jetzt bleibt Weiß um einen Z u g zurück! 7 . . . . ab3: 8. ab3: C4 9. bc4: b3 und Schwarz gewann. Soviele Fehler in so wenigen Zügen!

Mangelnde Erfahrung . . . aber doch noch ein hübscher Einfall!

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Weiß am Zuge

In dieser interessanten Stellung hätte der Abwartezug 1. g j Schwarz vor Probleme gestellt, die 1 a4! im Remissinne löst. Statt dessen zog Weiß 1 . T d 6 ? ? , was natürlich jenseits von Gut und Böse war: denn damit lenkte er unmotiviert in ein verlorenes Bauernendspiel über. Es T*

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| Weiß am Zuge

Dieses Turmendspiel ist für Weiß gewonnen, aber die Gewinnführung setzt immerhin einige Erfahrung voraus. 1 . bs T c s 2. a4 abs:. Schwarz muß tauschen, denn versucht er den König zu nähern, so gewinnt Weiß sehr hübsch mit ba6:! Tas: aby:, und die Umwandlung des Bauern ist nicht aufzuhalten! 3. a b s : ? Ein grober

Fehler, der den Bauern kostet. Er mußte natürlich mit dem Turm nehmen. 3 . . . . b6! 4. Ta4 H>5: 5. Immer noch hatte Weiß Gewinnaussichten; er mußte sich nur zwei verbundene Freibauern schaffen. Dies konnte er hier einfach mit I14! 5. T b i f 6. Kf2 b5 7. Ta6f Kf5 8. Ke3. Jetzt war g4f am chancenreichsten, da sich Kf4 wegen Tf6f verbietet. 8 . . . . T b 3 f 9. Kd4 T£y.. Damitist das Remis klar. 10. g4f EE4 11. T f 6 f Kg$ 12. Tf3:f M3: 13. I14Ü Ein recht feiner Zug, auf den der Führer der Weißen (es sei nun doch verraten, daß es der „unbekannte" Berliner Schachfreund Kähne war!) in der augenblicklichen Lage stolz sein darf. Jeder andere Zug würde gar noch verlieren. So aber erreicht Weiß den Abtausch des feindlichen g-Bauern. 13. . . . Kg4:. Bei gh4: g5 usw. bekommt jeder eine Dame. 14. hg5: Kgy. 15. KC5 Remis. Ein pikanter Schluß. Im Eifer des Gefechts

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saales die Partie aufl Dabei war das Endspiel leicht Remis zu halten: 1. . . . Kf4! 2. Le2 (Falls Lby, so einfach g6 — g5 — g4 usw.) 2 . . . . Ke3 3. L d i Kd2! usw. „Eine Lappalie!" sagte Meister Michel dazu. — „Man muß eben exakt spielen!", replizierte Najdorf. . . . und vor allem: Man muß erkennen, .wann die Grenzen der Möglichkeiten erreicht sind. Sehr viele Spieler suchen zu gewinnen, „wenn nichts mehr drin ist", und spielen dann sozusagen auf Verlust. Eine kleine Tragikomödie ereignete sich auf dem Saarländischen Schachkongreß 1961.

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Kreiser—Willmes (am Zuge)

Najdorf—Camara (am Zuge) (Mar del Plata 1961)

1. . . . Sg8 war keineswegs so harmlos, wie es aussah. Weiß, der an keine Gefahr dachte, zog sorglos 2. Ka6 Kb8 3. a4 Sey! 4. a j ? ? (Gewinnt man so!?) 4. . . . Sd5Ü Nein! Man verliert. Gegen SC7 matt ist kein Kraut gewachsen. Und das Fazit: Mache das Spiel, aber beachte das Gegenspiel!

Schwarz war am Zuge und gab zur Überraschung des ganzen Turnier-

Nicht minder witzig ist der folgende Reinfall.

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Elstner—St. (am Zuge) (Berlin i960)

Altmeister Elstner hatte soeben Kfj—e4 gezogen, scheinbar, um auf dem Damenflügel Beute zu suchen. 1 . . . . K I 1 5 : ? ? 2. Kf5Ü Jetzt zeigt sich eine viel giftigere Pointe! Weiß droht g 4 f . 2. . . . L g 3 3. Der (einzige) Abwartezug, der doch das Matt erzwingt, weil der Läufer ziehen muß. Schwarz gab auf. Man sieht an diesen kleinen Beispielen, wie vielfältig selbst in Endspielen die Mattgefahren sind. *

5

II. Ubergänge Es folgt nun ein Kapitel, das man eigentlich als Abschluß erwarten sollte. Doch der Übergang von einer Endspielart in eine andere ist von häufig geradezu ausschlaggebender Bedeutung: Wie oft hängt nicht das Schicksal der Partie allein von der Entscheidung ab, ob man durch geeignete Abtauschmanöver ein Turmendspiel oder ein Endspiel mit leichten Figuren herbeiführt, oder ob es angezeigt ist, in einem Turmendspiel auf den vom Gegner angebotenen Turmtausch ein- und ins Bauernendspiel überzugehen! Darüber weiß jeder Schachspieler aus eigener Erfahrung etwas zu sagen. Mögen alle diese Fragen auch im Grunde zum Bereich der Endspieltechnik (im höheren Sinne) gehören, der das zehnte Kapitel der Sammlung gewidmet ist, so stellen sie doch einen fest umrissenen Bereich dar, der es ermöglicht, die Problematik anhand einiger Beispiele darzustellen. Das günstigere Turmendspiel Nach i Tei(!) stand Weiß vor einer schwierigen Entscheidung. Sollte er sich auf 2. d 7 T d i 3. Tc2: Tdy: einlassen ? Ivkow beschloß, von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch zu machen, da trotz des Mehrbesitzes einer Figur der Gewinn dieses Endspiels auf außergewöhnliche Schwie-

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Ivkow—Portisch (am Zuge) (Länderkampf Budapest i960)

rigkeiten gestoßen wäre; der weiße Doppelbauer wäre für Angriffshandlungen ungeeignet, und es hätten sich auch Pattmöglichkeiten für Schwarz ergeben. — Nun, diese Überlegungen würden Ivkow nicht davon abgehalten haben, die schwere Aufgabe auf sich zu nehmen, wenn er nicht erkannt hätte, daß ihm der Übergang in ein Turmendspiel — unter Erhaltung des Freibauern — bessere Aussichten bieten würde. So geschah 2. T c 4 f Kh5 ( . . . f4? 3. d7 Tdx 4. gf4: usw. ist natürlich falsch) 3. g4t!« Eine besondere Feinheit, deren Sinn sogleich zutage tritt. 3. . . . fg4:. Schwach wäre 3. . . . Kg6 4. Tc2: Te5: 5. Td2 Te8 6. d 7 Td8 7. T d 6 f , und Weiß gewinnt das Turmendspiel. 4. Tc2: Te5: 5. Td2. Würde Schwarz jetzt 5. . . . Te8 6. d7 Td8 spielen, so käme er nach 7. Td6! in Zugzwang,

— eine Folge der Sperrung des Feldes g4 durch das Bauernopfer im dritten Zuge. — Aber noch gibt Schwarz den Kampf nicht verloren: 5. . . . Teß!. Hieran ist weniger bemerkenswert, daß Schwarz kurz und bündig Matt droht ( . . . g j f nebst . . . Tei oder . . . g4), als vielmehr, daß Weiß mit der „automatischen" Parade 6. g3 nur Remis erreichen würde: 6. . . . Te8 7. dyTd8 8. Td6 Tf8! 9. d8D (oder 9. Tda Td8) 9. . . . T f z f mit Dauerschach. 6. Td5!. Der Bg5 wird gefesselt. 6. . . . Te8 ( . . . K h 4 7. g j f ! ) 7. d 7 Td8 8. Td6!, und Schwarz gab auf. Das günstigere Bauernendspiel

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ein gewonnenes Bauernendspiel durchzusetzen. — Es folgte 2. K g 3 Ta2!. Damit erzwingt Schwarz den folgenden Zug. 3. T f 3 Ta5! (droht . . . T h j ) 4. KI13: T f 5 ! . Das Werk ist getan: Weiß gab auf, da sowohl ein Wegzug des Turms (5. T a j Tf2:) als auch die Fortsetzung 5. Tfs: ef 5: 6. K h 4 Kg6 usw. aussichtslos gewesen wäre. Stände der schwarze König in unserer Stellung auf f8 (wie es in der deutschen Fachpresse verschiedentlich der Fall war), dann wäre das Bauernendspiel unentschieden (6. K h 4 Ke7 — oder . . . f6 7. K g } usw. — 7. Kg5 Ke6 8. f4), und Barcza hätte das Turmendspiel wählen müssen. Starke Doppelbauern

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Mititelu—Barcza (am Zuge) (Budapest i960)

Schwarz sah, daß er den indirekten Tausch der beiden Randbauern nicht vermeiden konnte und daher in Gefahr schwebte, sich auf ein theoretisch unentschiedenes Turmendspiel von zwei gegen einen Bauern einlassen zu müssen. Nach 1 . . . . Ta6: (Abgabezug) fand Barcza aber in der häuslichen Analyse einen überzeugenden Weg, entweder den Gewinn eines Bauern oder den Übergang in

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Barcza—Portisch (am Zuge) (Stichkampf um die Meisterschaft von Ungarn i960)

Portisch versäumte mit 1 . . . . Kd2 ?, was nur zum Remis führte, eine große Gelegenheit; er vertraute zu wenig seinem Doppelbauern! Wie es kam: 2. Kb}!. Vielleicht hatte Portisch auf 2. d6? gehofft. Danach hätte er 2. . . . L a 4 ! gespielt,

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den g-Bauern erobert und die Partie gewonnen. N u n aber erwies sich der Springer als eine genügende Unterstützung des d-Bauern; nach 2. . . . K e 3 3. d6 K f 3 4. Sd5! K g 3 : 5. Sf6 einigten sich die Gegner auf Remis. Es hätte noch folgen können 5. Lc6 6. S h j : f (dazu hat W e i ß gerade noch Zeit!) 6. . . . K f 3 7. Sf6 h6 8. d7 Ldy: 9. Sd7: I15 10. S e 5 f , und der Springer hält den h-Bauern auf. W i e es hätte kommen können: 1. . . . K b z ! 2. d6 a2 3. Sa2: Ka2: 4. K d 5 K b 3 ( . . . L d 7 führt zu derselben Stellung) 5. K e 6 K c 4 6. d7 Ld7: f 7. K d 7 : K d j 8. K e 7 , und dieses Bauernendspiel hielt Schwarz offen-

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Stellving nach 8. K e 7 (Variante)

bar für Remis. In Wahrheit ist es aber für Schwarz glatt gewonnen, w e n n auch nur dank einer studienhaften Feinheit: 8 Ke5 9. K f 7 K f 5 10. K g 7 h4Ü (nach 10. . . . K g 4 11. K h 6 ! wäre die Partie tatsächlich unentschieden) 11. gh4: h y , W e i ß k o m m t u m ein T e m p o zu spät. — Dieses Beispiel eines (unterlassenen) Übergangs in eine andere Endspielart ist besonders lehrreich.

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Zwischen T u r m - und Bauernendspiel

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Füster (am Z u g e ) — A w e r b a c h (Portoroz 1958)

I n (beiderseitiger) Zeitnot beantwortete Füster den letzten schwarzen Z u g . . . b4 mit 1. ab4: ? und nahm damit die Last eines nachteilig stehenden Turmendspiels auf sich. Hätte er sich z u 1. T c 2 l entschlossen, so wäre es an Schwarz gewesen, im Bauernendspiel ein mühseliges Remis zu erstreben: 1. . . . T c z : 2. K c 2 : ba3: 3. ba3: g5 4. fg5: h g 5 : 5. KC3 K g 6 6. K b 4 K h 5 7. Ka4: K h 4 8. K b 5 K h 3 9. a4 K h 2 : 10. a ; g 4 11. f g 4 : fg4: 12. a6 g3 13. a.j gz 14. a8D g i D 15. D h 8 f mit Eroberung des eBauern; Schwarz hätte es dann nicht leicht gehabt. — Es folgte 1 . . • . T b 4 : 2. KC2 T b 3 3. T e 2 . A u c h mit 3. T d 3 hätte W e i ß seine L a g e nicht wesentlich bessern können. Z w a r dürfte sich Schwarz nicht auf den Turmtausch einlassen, aber nach 3 . . . . T b 4 würde W e i ß wahrscheinlich auch dann an seinem isolierten h-Bauern zugrunde gehen, w e n n er mit 4. b 3 die Bauern am Damenflügel beseitigt (4. . . . ab3:f 5. T b 3 : Ta4l), denn der Tausch bringt nicht nur dem Weißen eine gewisse Erleichterung, sondern ver-

größert auch die Bewegungsfähigkeit des schwarzen Turms. 3. . . . Ke7 4. T e i Kf6 5. I13 (schwächt den Bauern noch mehr) 5 . . . . g5 6. fg5:f hg5: 7. Te2 Kg6, und Schwarz siegte durch das Eindringen seines Königs ohne Mühe. Verfehlter Königszug

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Gligoric (am Zuge)—Petrosjan (Kandidatenturnier 1959)

Weiß, der soeben den Bh6 geschlagen hatte, setzte jetzt mit 1. Kg5 fort, einem Zuge, der nach dem übereinstimmenden Urteil der Fachleute durch 1. Kg6! hätte ersetzt werden sollen. Das scheint uns auch richtig zu sein, denn Schwarz hätte dann das Vorrücken des Freibauern bis h 7 nicht verhindern können; Weiß hätte im Ergebnis ein wichtiges Tempo Tf6f 2. Kg5 mehr gehabt, z. B. 1 usw., oder 1. . . . T g j : 2. h6 TI13 3. I17 g j 4. Sg2 (droht Sf4f), oder schließlich 1. . . . b4 2. Tc6fl Kd7 3. Sg4: Tg3: 4. Tc4, in allen Fällen mit Gewinnstellung. 1 . . . . b4 2. Kg4:. Danach entsteht ein Springerendspiel, das dem Schwarzen gute Aussichten auf Remis bietet. Ob nicht anstelle dieser Abwicklung doch 2. Tc6f Kd7 ( . . . K f 7 ? 3. Sfj) 3. Sg 4 : Tg 3 : 4. Tb6

besser gewesen wäre ? I Schwarz hätte es dann u. E. noch schwerer gehabt als in der Partie. 2 . . . . Tg3:f 3. Kg3". bc3: 4. Kf3 SC7. Am besten wäre wohl Schwarz sofort mit dem König auf den h-Bauern losgegangen; auch 4 . . . . Sf6 kam in Betracht. 5. Ke4 Kf6 Kd3 Kg5 7. KC3: Sb5f. Nach diesem Fehlzug — in allerdings schon sehr gefährdeter Stellung — kann Weiß entweder durch Angriffe auf den Springer entscheidende Tempi gewinnen oder ihn in die Wüste verbannen. 8. Kc4 Sa3f. Schwarz wählt die Wüste. 9. ¿05 KI15: 10. b4 Kg5 11.SC4! Sbi 12. Kd4!. Schwarz gab auf. Erstaunlicher Damenzug

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Offenbar ist die Lage von Schwarz gefährdet, — eine Folge des „Lochs" auf a4, durch das der Springer in die schwarze Stellung einzudringen droht. Im Falle des Damentausches würde der Bb6 gar sofort verloren gehen. Andererseits ist auch die weiße Dame in ihrer Beweglichkeit beschränkt, weil sie stets das Feld f 7 , über das die schwarze Königin aktiv zu werden droht, im Auge behalten muß.

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Es geschah i . . . . Dfy!!. Dieser erstaunliche Zug, mit dem Schwarz den Verlust des Bb6 in Kauf nimmt, erzwingt in Wahrheit das Remis, auf das Schwarz sonst allenfalls hätte hoffen können. 2. D f y : f K f y : 3. Sb2 Ke7 4. Sa4 Kd8 5. Sb6: L d i ! . Die Pointe dieses Zuges, der dem Springer den Rückweg abschneidet, besteht darin, daß Schwarz auf 6. Kd2 ohne Besorgnis mit 6. . . . KC7! den Übergang ins Bauernendspiel wählen könnte: Nach 7. K d i : (7. Sa8f Kb7 ändert nichts) 7. . . . Kb6: wäre Weiß nicht in der Lage, sein Übergewicht zu verwerten, da die schwarze Stellung einbruchssicher ist. 6. Sa8 Kc8 7. b6 K b 7 8. SC7 L-a^l. Die Elemente der schwarzen Verteidigung greifen reibungslos und harmonisch ineinander. Der Läuferzug verhindert nicht nur 9. Sb5, was nach 8. . . . Kb6: ? den Bd6 gekostet hätte, sondern bereitet auch die Deckung des Bg6 (und damit die zweite Deckung des BI15!) vor. 9. Se6 Kb6: 10. Sf8 Le8 1 1 . K f 3 KC7 12. g4 Kd8 13. Se6f Key 14. gh5: gh5: 15. Ke3 Ld7; Remis! E i n e feine Pointe

Schmid hatte in häuslicher Untersuchung einen Weg gefunden, der Befreiung aus seinen Schwierigkeiten versprach. Es folgte 1 . . . . h3'.. Verfehlt wäre 1 . . . . Lei ? wegen 2. Td6, wonach Schwarz wegen der Drohung Ld8-j- nebst Lb6 ein wichtiges Tempo verlieren müßte; z. B. 2. . . . b5 3. Te6: nebst Te7f und TI17. 2. L g 5 (2. KI13:? L e i f ) 2. L e i ! 3. Le3:. Nach 3. Tcz Tg3f 4. K h j ( ! ) Tg2 (4. . . . Kc6 5. Te2) 5. Tg2: hg2: 6. Le3 Lg3 7. L g i b5! 8. Kg4 Ley. 9. K f 3 Kc6 10. Kg2: Lf4 usw. wären die Aussichten von Schwarz auf Remis noch besser. 3. . . . Ld2: 4. L g i L e i 5. b3 b5!. Die feine Pointe. Sie ist gegen die Schaffung verbundener weißer Freibauern gerichtet. 6. Kh3: L b 2 7. C4 (7. Ld4? b4! usw.) 7. . . . bc4: 8. bc4: Kc6 (8. . . . L e j : ? 9. Lh2) 9. K g 4 Le5: 10. K f 3 L d 6 1 1 . a4 Kb7 12. Lcy; Remis. *

Der entfernte Freibauer

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Rantanen—L. Schmid (am Zuge) (Schacholympiade München 1958)

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Beni—Weinwurm (am Zuge) (Wien 1959)

Schwarz, der einen Bauern mehr hatte, glaubte, mit i . . . . a5f ? den weißen König zurücktreiben und dann an die Verwertung seines Übergewichts gehen zu können. Um das Schachgebot zu ermöglichen, hatte er sogar auf e4 die Türme getauscht, doch dieser „Übergang" wurde sein Untergang. Es folgte 2. Kb5! S c j f 3. Kb6: Se2:. Also ein zweiter Übergang! 4. Kay. Kf8 5. a4 SC3 6. K b 4 Sa4: 7. Ka4: Ke8 8. Kb5 Kdy. Hier wurde die Partie abgebrochen und später von Schwarz ohne weiteren Kampf aufgegeben; der entfernte Freibauer gewinnt. Statt 1. . . . a5f zu ziehen, hätte Schwarz am besten so schnell wie möglich den König herangeholt: 1. . . . Kf8! (1. . . . a6 ist wegen z. a4 schwächer); Weiß wäre dann nicht auf Rosen gebettet gewesen. — Aber auch nach 6. K b 4 war Schwarz noch nicht verloren, wenn er 6. . . . Se4! gezogen hätte. Spielt Weiß dann 7. a5, so folgt 7. . . . Sd6 8. a6 Sc8 nebst . . . Ke8 usw.; schaltet Weiß aber 7. C5 ein, so betritt der schwarze König mit 7. . . . Ke8 das Quadrat des Freibauern. In beiden Fällen ist ein Gewinn für Weiß zweifelhaft. *

Springer sind keine Läufer

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Strobel—Bachmann (am Zuge) (Pokalturnier Treuen i960)

Weiß hatte zuletzt Sb6—C4 gezogen. Sicherlich war Schwarz erfreut, nun zugreifen zu können. Aber der vermeintliche Fehler erwies sich als gutgetarnte Falle! 1. . . . T c 4 : f ? ? 2. KC4: Se3f 3. KC5 S f i : 4. K b 6 Se3. Der Springer hat sich zu weit vom Kampfgeschehen entfernt, und die Bauern machen das Rennen. So etwas kommt öfter vor, als man vielleicht denkt. Der sonst so tüchtige Springer hat im Endspiel einige Schwächen! 5. K b y : SC4 6. a6 Sd6f 7. K b 6 Sc8f 8. K b 7 Sd6f 9. K b 8 Sb5 10. a7 Sa7: 11. Ka7:. Schwarz gab auf. Ja, Springer können wohl springen, aber nicht laufen!

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III. Freibauern „Die Bauern sind die Seele des Spiels", sagte Philidor, und mit ebensoviel Berechtigung hätte er weiter verkünden können, daß der Freibauer der Beherrscher des Endspiels sei. Um ihn werden die verbissensten Positionskämpfe geführt, die kühnsten Kombinationen erdacht; seine „Forcierung" ist ein Ziel, das zu erreichen auch für den größten Geizkragen am Schachbrett zeitweilige materielle Verluste lohnend erscheinen läßt. Schaffung und Verwertung von Freibauern verdienen daher die besondere Aufmerksamkeit des endspielbeflissenen Schachspielers.

den Scherz x. . . . I14 leisten, was bei seinem Gegner einen kurzen Hoffnungsrausch hervorrief: 2. Se5-j- Kf5! 3. ej. Aber 3. . . . Teil. Weiß gab auf. — Im allgemeinen soll man nicht für die Galerie spielen, denn wie oft haben sich nicht schon solche „prächtigen Gewinnführungen" gegen ihren Erfinder gekehrt! Unterschiedliche Freibauern

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N. N. (am Zuge)—Grob (Fernpartie der „Neuen Zürcher Zeitung" 1958)



Vogt—Wiemer (am Zuge) (Berlin 1959)

In seiner überlegenen Stellung konnte sich Schwarz, anstatt mit 1. . . . Tez prosaisch zu gewinnen,

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Ein gelungener Scherz

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Beide Parteien haben einen Freibauern, aber es hegt auf der Hand, daß der h-Bauer stärker ist als der weiße d-Bauer. Wahrscheinlich ist die weiße Partie nicht mehr zu retten, denn es droht der Vormarsch des Bauern bis hz, sodann . . . Lg3 und . . . g5; z. B. 1. K f j I13! 2. Ld4 hz 3. K g z Lg3

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ist in Zugzwang. Versucht Weiß, nach i. K f j I13 mittels des Bauernopfers 2. f5 eine Auffangstellung aufzubauen, so folgt 2. . . . g f 5 u n d wiederum wird Weiß an Zugzwang zugrunde gehen; z. B. 3. Lf4 (oder 3. LI12 Key usw. mit ähnlichem Spiel) 3 Kf6 4. Lh2 L C 3 ! 5. d6 (5. Kg3 Le5t 6 - Kh 3 : Lh2: 7. Kh Z : Ke5 8. Kg3 Kdj: 9. Kf4 KC4 10. K f j : Kb4 11. Ke4 Ka4:, und Schwarz gewinnt) 5. . . . Ke6 n e b s t . . . Lb4- Überhaupt hat Weiß kein Heilmittel dagegen, daß Schwarz mit dem Läufer die Schräge b8/h2 besetzt; der weiße d-Bauer spielt in der ganzen Auseinandersetzung kaum mehr als eine Statistenrolle. Angesichts dieser betrüblichen Sachlage ist der von Weiß gewählte Zug 1 . f5 objektiv kein Fehler, wenngleich 1. Kf3(!) dem Gegner mehr Schwierigkeiten bereitet hätte. Es folgte 1. . . . gf5:f 2. Kf5:. Auch nach 2. Kf3 wäre Weiß verloren, wie oben ausgeführt. 2. . . . Lg3'. 3. £¿4 Ke7 4. Kg4 Lf4: 5. KJ14:. Nach 5. Kf4: Kd6 6. Kg4 Kd?: käme Weiß zu spät. 5. . . . Kd6. Weiß gab auf. Um eine Nasenlänge In seiner mißlichen Lage wollte Barcza, der in einem früheren Partiestadium ein Remis-Angebot abgelehnt hatte, das Unentschieden mit 1. KI13: aus dem Feuer holen, anstatt mit 1. b j weiter auszuharren. Allerdings wären auch dann seine Rettungsaussichten nur gering gewesen; und zum anderen hat der Textzug wohl auch den psychologischen Grund, daß Barcza nur dann gern Belagerungspartien spielt, wenn er der Belagerer ist.

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tm m //Ami m,bp„ m*m Barcza (am Zuge)—Portisch (Stichkampf um die Meisterschaft von Ungarn 1959)

Es folgte 1. . . . Sb2: 2. Kg3 3. I14 b4 4. ab4: ab4: 5. I15 Sc4 6. h6 Kg6 7. Ld4. Nun gibt es noch einen dramatischen Schluß: 7. . . . Kh6:!. Kann jetzt Weiß nicht noch gerade das Remis erzwingen ?! 8. Kf4 Sd6 9. Ke5 b3 10. Kd6: KI15!. Für einen einzigen Augenblick hat Schwarz Zeit, einen den König dem Schach auf e3 entziehenden und daher . . . e3 drohenden Zwischenzug zu machen; Weiß kommt um ein Tempo zu spät: 1 1 . K c j e3!. Weiß gab auf. Fehler wie im Buche

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SSÜ m M m&m m&m _ mémfmfmf Jayaraman (am Zuge)—Aaron (Indien 1959)

Weiß zog in der Erkenntnis, daß sich sein b-Bauer mit Schachgebot verwandeln würde, i . Tf6:( ? ?) und beging damit einen Fehler, „wie er im Buch steht"! Einmal bedeutete der materialistische Raubzug einen schwerwiegenden Tempoverlust, weil der Turm die c-Linie verließ, und zum anderen bestand keinerlei Veranlassung, den eigenen Freibauern nicht vorzurücken. — Die Strafe folgte denn auch auf dem Fuße: i. ... TC4! 2. b6 c2 3. h-j c i D 4. b8Df Kc2. Was nun? 5. De5:. Nach dem klassischen Vorbild von Wilhelm Busch legte er noch schnell ein Ei . . 5 . . . D d z f 6. K f 3 T c 3 f 7. K g 4 D g 2 f 8. Kf4 D g 3 f 9. Ke4 T e 3 t , . . . und das Ei wurde auf der Turniertabelle verewigt. Wie ist nun die Lage nach 1. b6! zu beurteilen ? In einer Schachzeitschrift lasen wir, daß Weiß nach 1. . . . Tb4 mit 2. Kd3 Td4f 3. Ke2 Tb4 4. Kd3 auf Remis spielen sollte; aber da wies der Schachfreund H. Kermer, Steinbach (Erzgebirge) nach, daß Weiß nach (1. b6 Tb4) mit 2. Tf6:! (also erst jetzt!) gewinnen könne; z. B. 2. . . . C2 3. Tc6 Kb2 (oder 3. . . . TC4 4. h-j Tb4 — 4. . . . c i D 5. b 8 D f , oder 4 Tc6: 5. b8Df Ka4 6. Da8f Kb5 7. Db7f nebst baldigem Kd2 — 5. TC7 Kb2 6. f6 usw. mit Gewinn) 4. f6 c i D 5. T c i : Tb6: 6. T f i ! , und Weiß gewinnt. Gut und schön; aber mit 1. (b6) Tb4 ? macht sich Schwarz im Grunde desselben Fehlers schuldig wieWeiß mit dem Schlagen des f-Bauern in der Partie. Auf 1. b6 muß Schwarz 1. . . . C2! antworten, und danach ist von Gewinn für Weiß nicht mehr die

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Rede. Nach 2. b 7 (2. K d 2 ? T d 4 f nebst . . . Tb4) 2. . . . Tb4 3. TC7 (3. Kd2 Tb 7 : 4. T c 3 f ( ! ) Kb4 5. Tc2: Kb5) 3. . . . Kb2 4. Kd2 erzwingt Schwarz am zweckmäßigsten mit 4. . . . Td4f nebst 5. . . . Tb4 Zugwiederholung. Versteckter R e m i s w e g

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1 1 1 •"" Ullrich (am Zuge)—Mühlmann (Städtekampf Berlin—Leipzig i960)

„Im ersten Augenblick hielt ich meine Stellung für verloren", schrieb Ullrich, „aber dann fand ich den Remisweg!" Weiß vermied den „Verlustweg" 1. Ta2:P Ta2: 2. g8D Th2f und spielte 1 . g8D! Tg8: 2. Kg8: (natürlich erzwungen) 2. . . . C2 3. K g 7 Ke6 4. Kg6 Ke5 5. K g 5 Ke4 6. Kg4 Ke3 7. K g 3 K d j . Noch ein Versuch; auf 7. . . . Kd2 hätte Weiß mit 8. Ta2: das Remis klargestellt. 8. K f 3 KC3 9. K e 3 Kb2 10. Kd2! K a i : 1 1 . K c i ; Patt! Der Trumpf des a-Bauern . . . stach nicht Tal fühlte, daß er seinen a-Bauern als Sturmbock verwenden mußte: Ging er verloren (etwa nach 1. . . .

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Matanovic—Tal (am Zuge) (Portoroz 1958)

Lf5 2. Kb4! nebst K a j ) , so mußten die beiden verbundenen Freibauern ohne besondere Schwierigkeiten für Weiß entscheiden. Daher erscheint Tals Fortsetzung 1. . . . a5 als Anzeichen wohlbegründeter positioneller Verzweiflung und zugleich als die einzige noch mögliche positionelle Chance! 2. Kb2. Um sich dem Bauern über a3 zu nähern. 2. . . . a4(!) 3. bq. Es siegt Matanovics positioneller Stil (Erhaltung der verbundenen Bauern) über die wahrscheinlich noch vorteilhaftere Erwägung, mit 3. ba4: einen weiteren Bauern zu gewinnen. Matanovic gibt im Turnierbuch 3 . . . . Lf5 4. Kb3 Sf4: 5. h4 an, „und Schwarz hat keine gute Fortsetzung". 3. . . . Se3 4. Te6. Nun verzichtet Weiß doch auf die verbundenen Freibauern 1 Im Turnierbuch wird 4. KC3 wegen . . . a3 5. b j S d i f 6. Kd4(z) Lb7 als ungenügend bezeichnet, aber es ist nicht zu sehen, was gegen 6. Kb3 einzuwenden wäre. 4 Sc4:f 5. KC3 L d ; 6. Tg6: Sb6 7. I14 a3. Der a-Bauer ist ein beachtliches Gegengewicht. 8. b5! L.{-j. Raffiniert aber wirkungslos. 9. T g i . Denn von 9. T g 7 ? Sa4f usw. würde

Weiß wenig Freude ernten. 9 . . . . a2 ?. Das ist aussichtslos; mit 9. . . . Sd5f 10. Kb3 Kb6 würde Schwarz u. E . gute Remisaussichten erlangen. 10. Kb2 Kb8 1 1 . T g 7 L b 3 12. T g i L f 7 13. K a i Kc8 14. T g 7 Le8 15. T g 5 Sd7 16. h5 Sf6 17. h6 KC7 18. T g 7 f Kb6 19. Te7. Schwarz gab auf. — In diesem Endspiel kommen die Elemente für den Kampf-zweier Leichtfiguren gegen den von einem Freibauern unterstützten Turm gut zum Ausdruck. E i n Routine-Opfer

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Hedinger (am Zuge)—Dossenbach (Schweiz 1958)

Der letzte schwarze Zug . . . (ob von e 7 oder e6 aus, was uns nicht bekannt ist, spielt keine Rolle) war ein Fehler, der aber von Weiß nicht ausgenutzt wurde. Notwendig wäre . . . a5! gewesen. — Weiß zog 1 . L e 3 , worauf Schwarz sein Versäumnis mit 1. . . . (1. . . . b j ? 2. a5 nebst 3. Lb6) wieder gutmachte. Die Partie endete unentschieden. Als Weiß 1. Le3 ? zog, ließ er sich eine schöne Gelegenheit entgehen, die Bauern am Damenflügel zu forcieren. Mit 1. Lb6:!, einem an sich routine15

mäßigen Durchbruchsopfer, hätte er den Tag für sich entscheiden können: i. . . . Lb6: 2. a5 Ld8 3. b5 ab5: 4. a6, und Weiß gewinnt, da der Läufer nicht beide Bauern aufhalten kann. Ideale Verbindung . . . von Mattangriff und Bauernsturm

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Diesen Zug kann man nicht tadeln, denn nach 3. Ke4 Tf4f 4. Kd3 Td4f stände Weiß aussichtslos. 3. . . . T f 4 4. C5f Kd5: 5. T c d i f T d 4 6. T h f i Tc7 7. Te7 8.113 e4 9. T f 5 f Kc4 10. T c i f Kb3 1 1 . b5 e3 12. c6 bc6: 13. bc6: e2 14. T b 5 f Ka4 15. T s b i ? T e 5 f . Auch mit 15. Tbc5 hätte Weiß das Spiel nicht halten können; Schwarz hatte die beiderseitigen Chancen gut berechnet: 15. . . . T d i 16. T j c 4 f Ka5 17. Tc5f Kb6 18. cj Tcj: 19 TC7: e i D 20. Tyc6f Kb5, und der schwarze König bringt sich auf b3 in Sicherheit. Tarraschs Lehrsatz Offenbar fühlte sich van Scheltinga trotz des Mehrbesitzes eines Bauern in seinem Wohlbehagen derart gestört, daß er Tarraschs berühmtesten Lehrsatz „Türme gehören hinter Freibauern" außer acht lassen zu müssen vermeinte. Vielleicht hat aber bei seinem Zuge 1 . . . . T d 8 ? auch die Freude an der Erhaltung des

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Donner—van Scheltinga (am Zuge) (Beverwijk 1959)

Besitzes mitgespielt. Wie dem auch sei: nach 2. Ta7: Td6: 3. T b 7 war es der falsche Turm, der hinter dem Freibauern stand! Es folgte 3. . . . £5 4. K f 2 £4 5. Ke2 K g 7 6. g3 Th6 7. Kd3 Th2: 8. g4. Nun hat Schwarz gar zwei Bauern mehr, — aber es sind, bei Licht besehen, doch rechte Invaliden. 8. . . . T b 2 9. Ke4 T b 4 f 10. BJ5 h6 1 1 . Tb8 T b l . Einen Bauern muß Schwarz natürlich zurückgeben. 12. Kf4:, und die Gegner schlössen bald Frieden. Wie im Turnierbulletin mit Recht ausgeführt wird, hätte sich Schwarz zu 1 . . . . 85! entschließen sollen, was ihm ausgezeichnete Gewinnaussichten verschafft hätte. Es könnte folgen 2. T b l Kf8 3. Tb6: Ta8l 4. Tc6 (erzwingt den Gegenzug) 4. . . . Ke8 5. TC7 &4 6. Te7f Kd8 7. Tf7: T a j ! . Ob diese Bulletinvariante nun tatsächlich einen zwingenden Gewinn ergibt oder nicht: auf jeden Fall wäre Weiß in schwere Not geraten. Ein Turm hinter einem (eigenen) Freibauern ist schon einen, manchmal auch zwei Bauern wert!

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IX. Taktisches Gewissermaßen im Gegensatz zu dem nächsten Kapitel ( X : Technisches) sind hier mehr „schöpferische" Endspiele aufgeführt, deren Behandlung nicht mit der „ g e w ö h n lichen" Technik erfolgen kann. Idee und Erfindungsgabe sind auch im Endspiel ein Hauptfaktor. (Und Fallen stellen kann man hier auch!)

Ein vermeintlicher Fallstrick

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Raffinierte Falle

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m Ämi • im rßrß m± 2 mk IB Ämm Bronstein—Dr. Filip (Portoroz 1958) In seiner schwierigen L a g e stellte Filip mit 1. . . . S g 4 f 2. K g 3 Se3 eine raffinierte Falle, in die Bronstein mit 3. e5 ? hineinfiel. E s folgte 3. . . . S f i f , und die G e g n e r einigten sich auf ein für Bronstein betrübliches Remis: W e i ß verliert seinen Mehrbauern zurück (4. K h j L d 7 f 5. g4 — oder 4. KI14 SI12: — 5. . . . h j ) . — M i t 3. K f j ! hätte W e i ß seine guten Gewinnaussichten behalten.

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1 kolussi—N. N. (am Zuge) (Bozen i960) A u f die Dauer ist die schwarze Stellung w e g e n der vielen Bauernschwächen und des weißen Freibauern unhaltbar; spätestens wird das Eingreifen des weißen K ö n i g s die Entscheidung bringen. Immerhin war die „ F a l l e " 1 K g 7 ? noch nicht der Weisheit letzter Schluß; Schwarz hätte zunächst etwa 1 . . . h5 versuchen können. M i t 2. &j\ L d y : 3. T b y K f 7 4. Tdy:f Ke6 fiel W e i ß ebenso selbstverständlich in die Falle hinein, w i e er sich mit 5. Sb6 Tb8 6. T g 7 ! Kf6 7. S d 7 f herausarbeitete. Schwarz gab auf. Allerlei Witze D i e Stellung ist eigenartig und steckt voller W i t z e : 1. c6? Lc6:! (2. L a j : ? hz), oder 1. L g 4 Ta6

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Popow (am Zuge)—Fuchs (Sofia 1959)

2. Lf4? Th61 3. Lhi (3. Lh6: h2) 3. . . . Th 4 , oder 1. Ü4(??) T f ? (2. Lg5f KC7), oder (etwas versteckter) 1. Le6? Ta6. Ob sie für Schwarz zu gewinnen ist, könnte wohl nur in harter Analysierarbeit ergründet werden. Weiß jedenfalls sah sich unter den Witzen um; er wählte den letzten und gab (nach i. Le6 ? Ta6!) die Partie auf. Im Springerbereich

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loren. So zog er jetzt — offenbar in Verlegenheit, wie er seine Stellung wieder verstärken könne — „hin und her". 1. . . . Sf3 2. Se6(!). Um die Drohung 2. . . . Tgif(??) brauchte sich Weiß nicht zu kümmern (3. Tgi: Sgl: 4. dy), und 2. . . . eiDf 3. Tei: Sei: 4. dy würde für Schwarz wohl nicht mehr als Remis ergeben haben. 2. . . . Sd2(!). Scheinbare Radosigkeit, aber in Wahrheit eine gefährliche Springerbereichsfalle, die Weiß außer Betracht ließ: 3. d 7 ? ? Se4!. Die Beherrschung dieses Feldes hatte Weiß mit 2. Se6 aufgegeben. 4. I14 (es drohte . . . Sf2=|=) 4. . . . Sf2f 5. Kh2 Sdi!, und Weiß gab auf. — Mit 3. I13 (3. . . . Se4 4. Tei) hätte Stränger wohl Remis erzielen können. Freibauern müssen laufen

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Aloni (am Zuge)—Kirby (Schacholympiade München 1958)

Stränger—Herter (am Zuge) (Berlin i960)

Schwarz hatte sich einige Versäumnisse zuschulden kommen lassen und u. a. einen Bauern auf a2 ver4*

Nichts ist gefährlicher als ein verzweifelter und zu allem entschlossener Gegner! Weiß hatte schon längere Zeit auf Verlust gestanden und sah sich nun der Ausräuberung seines schönen Königsflügels gegenüber. Gerade deshalb, weil der Bg3 und dann seine Nachbarn verloren zu gehen drohten, mag Schwarz den 51

objektiv stärksten und sehr gefährlichen Zug i . g4! unterschätzt und nur als Verzweiflungstat gewertet haben. Schwarz muß darauf sehr vorsichtig operieren; so würde sich z. B. i . . . . LI14: ? nach 2. f s f ! als fehlerhaft erweisen: 2. . . . gf5 : 3. gh5: Lg5 4. K c j f4 5. K b j : f j 6. Ld4, oder 2. . . . Key? 3. c-j Kdy 4. e6f. 1 . . . . hg4: 2. f 5 f !. Die weiße Aktion stützt sich auf die Unbeweglichkeit des schwarzen Königs. 2 . . . . gfy. (erzwungen) 3. I15!. Das war ein prächtiges Beispiel für die Forcierung eines Freibauern. 3. . . . LC5 ?. Hierbei würdigt Schwarz nicht die Tatsache, daß der schwarze König wegen des Bc6 nur ein sehr unsicherer Blockeur ist. 4. h6 g3- Auf die bei 3. . . . 1x5 offensichtlich geplante Fortsetzung 4. . . . Lf 8 würde Weiß mit 5.I17 Lg7 6. C7I Kd7 7. e6f entscheiden. 5.117 g2 6. h8D. Schwarz gab quf. Mit 3. . . . g3 ! (statt der Partiefortsetzung) hätte Schwarz noch gerade gewinnen können: 4. Ke2(!) ¿4 5. h6 6. Kd3: g2 7. h7 g i D 8. h8D Ddi-J- nebst Matt in einigen Zügen.

In dieser Stellung, zu der es im Kampf Indonesien — Tunesien kam, steht Weiß hoch überlegen (Mehrbauer, aktivere Figurenstellung, schwarze Bauernschwächen). Die Stellung ist eben deshalb an sich nicht besonders interessant, aber wir haben sie aufgenommen, weil Weiß durch die Ausnutzung einer „zufälligen" taktischen Möglichkeit dem Kampf sofort ein Ende bereiten konnte. Es geschah 1 . T f 7 f ! . Eine Finesse: Weiß will Tb7 ziehen, jedoch das Entfesselungsmanöver . . . T b l nebst ... Ld3 (f i f ) nicht zulassen. 1 . . . . Ke8. Nach 1. . . . Kg8 2. Tb7f würde Weiß den Läufer gewinnen (3. a4). 2. Tb7 (droht 3. a4) 2. . . . T b l . Bei der Stellung des schwarzen Königs auf e8 hat dieser Endastungsversuch keinen Erfolg mehr: 3. Tb5:!. Schwarz gab auf (3 . . . Tb 5:4. Lc6f). Taktischer Zusammenstoß

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Tan Hoan-Liong (am Zuge)—Kchouk (Schacholympiade Leipzig i960)

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Polugajewsky—Szabó (am Zuge) (Zürich 1959)

Nach einigem Hin- und Herziehen (offenbar Zeitnot) gestattete jetzt Szabö dem Gegner eine interessante Abwicklung. Es geschah 1 . . . .

Lf5(?). Der Läufer ist zwar dem Springer eindeutig unterlegen, aber er übt die bedeutsame Funktion aus, die Verdoppelung der weißen Türme auf der h-Linie jedenfalls solange zu verhindern, als sich Weiß nicht entschließt, den Springer zur Deckung des Punktes e j zu verwenden. Die nun folgende Aktion hat ebenso eine positionelle wie auch eine taktische Begründung; in der Partie kommt es zum taktischen Zusammenstoß. 2. Sb5 T4e7 3. Sd6 T d 8 4. S f ^ f gfy 5. T g h } . Weiß hat dafür gesorgt, daß nicht der Vorder-, sondern der Hintermann den Punkt e3 bewacht. 5. . . . Te4. Dies war der 40. Partiezug. Mit 5. . . . Te6 hätte Schwarz wohl längeren Widerstand leisten können (z. B. 6. Thyj- Kf8 7. Th8f Key 8. Td8: Kd8: 9. Th6 mit überlegener weißer Stellung). 6. T h 7 f Kf8 7. g6l. Ein schöner Gewinnzug! 7. . . . Td6. Falls 7. . . . fg6:, so Turmverlust durch 8. Th8f nebst 9. T j h 7 f , und wenn 7. . . . Td7, so 8. gyf nebst 9. T g 3 . 8. T h 8 f K g 7 9. T 8 h 7 f Kf8 10. T f 7 : f Kg8 11. Tf5*. T4e6. Auf 11. . . . d4 würde Weiß einfach schlagen. 12. Kd3 Tg6: 13. T3I15 d4 14. ed4: T g 3 f 15. Ke4 T b 3 16. T h g 5 f KI17 17. T g 2 TI13 18. T f g 5 T d 7 19. d5 T h i 20. T g i Th2 21. T 5 g 2 Th5 22. £5. Schwarz gab auf. — Nicht oft sieht man ein so harmonisches Zusammenspiel eines Turmpaares! Die Nutzanwendung Es gibt positioneile Remisfallen im Schach; gemeint sind Positionen, die an sich gewonnen sein müßten, es aber auf Grund einer besonderen Eigenart der Stellung nicht sind.

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m m Wß §j m M WA 11 Studie v o n T h . Begheijn („Schakend Nederiand" 1961)

Wir gehen diesmal ausnahmsweise von einer Studie aus, weil hier der Komponist ganz bewußt eine Remisfalle zur Grundlage seiner Gewinnführung nahm: wenn sich nämlich Weiß den Bay holt, marschiert der schwarze König nach f 8 und lacht sich ins Fäustchen; den ,Pattriegel' vermag Weiß nicht mehr zu durchbrechen! In der instruktiven Lösung müssen die beiden weißen Figuren ihre Funktionen austauschen: der König deckt den g-Bauern, der Läufer stoppt den feindlichen a-Bauern! 1. Kb5 Kd4 2. Kc6 Ke5 3. Kd7 Kf6 4. Ke8 35 (oder Kg5 5. Kf8 Kh6 6. Le8 aj 7. Kf71) 5. Rf8 34 6. Kg8 33 7. KI17! Es ging haarscharf um ein Tempo! In Nr. 91 zog Weiß 1. Kc4 ? und verlor. Wäre ihm indessen die eigenartige in der Studie gekennzeichnete Remisstellung bekanntgewesen, so hätte er sicherlich 1. Tgz:!! Lg2: 2. Ka4: L d j 3. K b 4 Ke5 4. KC3 Ke4 5. K d z (. . . über den Rubikon!) 5. . . . Kd4 6. K c i mit Remisschluß gespielt. Da war Schwarz in dem nächsten Schlußspiel (Nr. 92) klüger; allerdings nicht Weiß, der eben dieser Remisfalle zum Opfer fiel.

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6. KC5 Kf8 7. Kb4 Ke7 8. La4: Lf5 9. Lb$ Lg6: 10. a4 Le4 1 1 . Kc5 g5 12. Kd4 usw. Und die Moral? Viel kennen, viel studieren — heißt weniger verlieren! Der wendige Läufer

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Földi (am Zuge)—Gonda (Budapest 1951)

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Kozma (am Zuge)—Honfi (Sofia 1961)

1. a4 ? ? vergab den Gewinn, denn Schwarz antwortete geistesgegenwärtig 1 . . . . La4:ü 2. La4: Kf8 und hatte wieder die bewußte Remisstellung erreicht. Selbst wenn Weiß den Bauern £7 opfert und den schwarzen König in die Ecke drängt, kommt er nicht weiter, x. a4? war also falsch. Was aber war richtig? Nun, der bulgarische Meister Padewsky gab in „Sahs" folgende klare Analyse: 1. Kf4 Lc6 2. Ke5 Lb5 3. Kd4 Lc6 4. KC5 Ldy 5. Kb6 a4

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Prot. Dziobek—v. Scheve (am Zuge) (etwa 1920)

Remis, meinen Sie, weil Schwarz nicht weiterkommt ? Nur gemach! Der wendige Läufer opfert sich, und Schwarz gewinnt ein entscheidendes Tempo. 1 . . . . Kg2 2. Tg8f Lg4Ü 3. Tg4:f Kh3 4. Tg8 ciDf! Aber erst dieses zweite Tempo sichert den Sieg. 5. Kci: hiDf. Mit Schach! Weiß gab auf. Wie M. Milescu herausgefunden hat, zog sich 30 Jahre später ein ähnlicher Läufer nicht so elegant aus der Affäre (s. Nr. 94). Nach 1. . . . Ke4? endete die Partie Remis. Hätte Schwarz aber das vorhergehende Endspiel gekannt, so wäre ihm sicherlich nicht die naheliegende Wendung 1. ... {2 2. Tg8 LbiM 3. Tf8f (Kbi:, f i D f ) 3 L f 5 entgangen. Wegsperre und Tempo-

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N. Borissenko—V. Mezenew (am Zuge) (UdSSR 1950)

O. Smith—A. Sokolsky (Fernpartie, 1958-1960)

lockung kennzeichnen die - studienhaften Läuferbewegungen.

denn darauf hat Schwarz die lehrreiche Antwort 1. . . . L b i ü 2. h8D Th8: 3. Lh8: Kd5Ü. Letzteres ist nötig, um den Abzugsangriff d4—d5f auszuschalten. Und gerade dieser ist es, mit dem Weiß bei richtigem Spiel zum Ziele kommt: 1 . Ta7Ü Ta7: 2. h8D a i D 3. d5f nebst L a i : und leichtem Gewinn. Ein sehr eindrucksvolles Endspiel, für Lehrkurse gut geeignet!

„Ungleiche" Ungleiche Läufer — und ungleiche Freibauern! Weiß am Zuge. Es ist zu überlegen, wie man den eigenen Freibauern verwertet, ohne den gegnerischen zu Worte kommen zu lassen. Das geht nicht mit 1. T g i ?,

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X. Technisches „Der Rest ist Sache der Technik . . . " , schrieb der Wiener Schachmeister Hans Müller zu einer seiner eigenen Partien aus dem Jahre 1927, und dann fügte er den bezeichnenden Nachsatz hinzu: „. . . die sich aber in der vorliegenden Partie als einigermaßen verbesserungsbedürftig erweist". Viele Endspiele erfordern eine hochentwickelte Technik, die durchaus nicht nur darin besteht, endspieltheoretische Kenntnisse richtig anzuwenden, sondern die manchmal einen ganzen Blütenstrauß aus den vielfältigen Bereichen der Schachkunst enthält: Wirksame Aufstellung der eigenen Figuren, Schaffung feindlicher Schwächen, Eindringen in die gegnerischen Bastionen und schließlich Mattangriff oder Holzgewinn. Es ist merkwürdig, daß viele Schachfreunde die Endspieltechnik etwas über die Achsel ansehen oder sie gar mit souveräner Verachtung als bloßes Handwerk abtun, das des Gedankenreichtums und der Erfindungsgabe eines echten Schachspielers eigentlich unwürdig sei. Gehen wir aber den Ursachen dieser Erscheinung näher zuleibe, so werden wir unschwer erkennen, daß die Verfechter einer so martialischen Abwertung der Endspieltechnik im Grunde von einem gesunden Mißtrauen gegen sich selbst erfüllt sind.

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In der Tat ist solches Mißtrauen sehr angebracht, denn es ist nicht jedermanns Sache, eine harmonische Einheit von so verschiedenartigen Dingen wie Wissen und Können zustandezubringen, — aber gerade darauf kommt es im Endspiel an! Manchmal entscheidet in ganzen Endspielphasen jeder einzelne Zug über Sieg, Remis oder Niederlage, oft ist mit der Verwertung eines Endspielvorteils ein beträchtliches Risiko verbunden, und fast stets erfordert die Behandlung von Endspielen größere Sorgfalt als Eröffnung und Mittelspiel; — aber da liegt der Trost schon bereit: Es wäre schlecht um das Königliche Spiel bestellt, wenn nicht auch die Meister hinauf bis zum Großmeister, ja bis zum Weltmeister, im Endspiel zuweilen krasse Fehler begingen! Das versöhnt wieder mit der eigenen Unzulänglichkeit. Mut der Verzweiflung Da Schwarz kaum einen vernünftigen Zug und erst recht keinen vernünftigen Verteidigungsplan hat, sollte Weiß 1. Te8! ziehen und seinen König weißfeldrig zum Kampfplatz führen; Fischer hätte vermutlich in wenigen Zügen aufgeben müssen. Walther aber zog 1 . T a 8 ? Kd6

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B a j , b6, I13 — KC5 L e i , Bh4 (mit Weiß am Zuge) Remis gegeben. Der „ f a l s c h e " Läufer

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Walther (am Zuge)—Fischer (Zürich 1959)

2. Ta6:f (Te8!) 2. . . . Key 3. Te6f K f y : 4. Te5: und entließ damit „um das Linsengericht eines Bauern" (so würde wohl Brinckmann sagen) die feindlichen Figuren aus ihrer verhängnisvollen Fesselstellung. Nach 4. . . . b4 5. dt>4: Lb4: 6. I13 K f 6 7. Tb5 Ld6 hatte er zwar immer noch gute Gewinnaussichten, würdigte aber im weiteren Verlauf nicht genügend das Bemühen des Gegners, den Turmtausch zu erreichen und dann ständig mit dem Opfer des Läufers gegen die weißen Damenflügelbauern zu drohen (denn Weiß hätte dann wieder einmal den falschen Läufer). Fischer ging mit dem Mut der Verzweiflung an seine — objektiv natürlich unlösbare — Aufgabe heran und — hatte Erfolg! 8. Le4 Te8 9. T f 5 f . Besser war wohl 9. Tb6. 9. . . . K g 7 10. L f 3 ? T e i f ! 1 1 . Kc2 T f i . Es ist soweit! 12. T d 5 T f i f ! 13. Td2. Sonst bliebe nur 13. K d i , was aber durch 1 3 . . . . L a j ! widerlegt würde (14. L h j : Tbz:, oder 14. Le2 Lb2:, oder 14. ba3: T£j: 15. a4 TI13: usw.). 13. . . . T d 2 : f 14. Kd2: I14, und nach weiteren 17 Zügen wurde die Partie in der Stellung Ka4, Le8,

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Sii.

Awerbach (am Zuge)—Cardoso (Portoroz 1958)

In dieser leicht gewonnenen Stellung verzichtete Awerbach auf die technisch einfachste Methode 1. T e j f ! K f 7 2. K f 5 , wonach Schwarz so gut wie patt gestanden hätte (der Blokkade- und Zugzwangsexperte Nimzowitsch hätte sich diese Gelegenheit gewiß nicht entgehen lassen!); natürlich war Schwarz aber auch nach 1 . T f 3 ( ? ) mausetot (immer noch!). Es folgte 1 . . . . Te6 2. Te3 K f 7 3. Te6: Ke6:4. g6 hg6:, und jetzt zog Weiß, vermutlich ohne Nachdenken, 5. hg6: ? und ließ damit ein nach dem Turmtausch unversehens aufgetauchtes technisches Problem, nämlich das des „falschen Läufers", außer acht. Auf 5. . . . Lf6! 6. g7 L g 7 : 7. L g 7 : Kd6 8. LC3 KC5 9. KX5 b5 10. La5: ba4: mußte der betrübte Großmeister ins Remis willigen. — Nach 5. h6! wäre die Partie (immer noch) gewonnen gewesen: 5. . . . Lf6 (erzwungen) 6. Lb6: LC3 7. I17 K f 7 8. La5: nebst Lb6 und Vormarsch des a-Bauern.

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Technisch leichter Gewinn . . . unwiederbringlich dahin

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schwer gehabt. Nach dem Textzuge geht die Partie verdientermaßen schnell verloren, ohne daß es auf den Zeitnotfehler im neunten Zuge noch angekommen wäre. 6. . . . Le3 7. I14 h5 8- gh5: g h 5 : 9. T d 3 ( ? ? ) T c i f 10. Ka2 L a 7 : 1 1 . T d 7 Ld4 12. {4 T c 2 13. K a i Td2, und Weiß gab auf. — Ein Schulbeispiel. Komplizierte Technik

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Füster—Fischer (am Zuge) (Portoroz 1958)

Schwarz, der die Eröffnung fehlerhaft behandelt hatte, war froh, wenigstens seinen Bauern zurückerobern zu können. Es geschah 1 . . . . SC5: 2. LC5: Tc8, und jetzt ließ sich Füster zu dem materialistischen Zuge 3. Say: ? ? verleiten, der den Springer in hohe Gefahr brachte. Dabei war es gewiß nicht schwer zu sehen, daß nach 3. Scj! Tcj: 4. Tdi Lh6f 5. Kcz Schwarz in eine hilflose Lage geraten würde: „Weiß (droht) entweder Turmtausch oder Eroberung der schwachen Bauern", und dagegen wäre Schwarz machtlos, „da sich auf dieser Seite nicht nur Turm und Springer befinden, sondern auch der König" (Turnierbuch). Bei der einfachen Stellung hätte Weiß also einen technisch leichten Gewinn erzielt. Mit dem Textzug ist dieser unwiederbringlich dahin! 3. . . . T c 5 : f 4. K b i Lh6 5. T d i Kgj 6. g4(P). Hier war die einzige Möglichkeit gegeben, jedenfalls den Springer zu befreien (6. Td5 T c i f 7. Kaz Tcz); Weiß hätte es aber auch dann recht 58

Cardoso (am Zuge)—Larsen (Portoroz 1958)

Der letzte schwarze Zug war I17—1>5; Weiß antwortete 1 . 84! mit der unfreundlichen Absicht, den schwarzen Damenflügel zu zerstören. Es folgte 1. . . . f6 2. a5 ba5: 3. Ta2 K f 7 4. Ta5: Sd4(!). Schwarz bemüht sich mit Recht, seinem Springer — unter gleichzeitigem Entsatz des bedrohten Ba7 — einen Ausblick nach e5 zu verschaffen. 5. L d i Sc6 6. Ta4 35. Sonst hätte das Vorrücken des b-Bauern bald entschieden. — Weiß hat jetzt eine stark überlegene Stellung erreicht, und der Gegner versucht im folgenden, seinem Stil und wohl auch den Erfordernissen der Lage gemäß, sein Heil in taktischen Verwicklungen. 7. C5 Tad8

8. L e 2 g 4 ! ? 9. S f 4 . D a ß W e i ß der mit . . . g4 ausgesprochenen Einl a d u n g , einen B a u e r n z u g e w i n n e n (fg4: u s w . ) , nicht f o l g t , ist durchaus z u billigen. 9. . . . S e 5 10. Ta.y. d c 5 : 1 1 . T 1 C 5 : T d 2 1 2 . T C 7 ! . W e i ß , der a u c h o h n e A n n a h m e des Bauerno p f e r s einen B a u e r n g e w o n n e n h a t — d a n k der B e m ü h u n g e n des G e g n e r s , u m jeden Preis z u G e g e n s p i e l z u k o m m e n — , steht n u n auf G e w i n n . 1 2 . . . . gf3:13. gf3: Ta8. Erzwungen, da die V e r d o p p e l u n g der T ü r m e auf der siebten R e i h e u n b e d i n g t v e r hindert w e r d e n m u ß t e . 1 4 . T a 8 : L a 8 : 1 5 . K f 2 . G l i g o r i c u n d M a t a n o v i c bezeichnen diesen Z u g i m T u r n i e r b u c h als „ e i n e n kleinen F e h l e r " und s c h l a g e n 15. b 4 n e b s t b5 v o r , d a m i t der Freibauer „ d e m s c h w a r z e n L ä u f e r das F e l d c6 w e g n i m m t " . D i e s e r A n sicht ist b e i z u p f l i c h t e n u n d z w a r u m so m e h r , als sich W e i ß a u c h u n t e r technischen G e s i c h t s p u n k t e n u m den b - B a u e r n k ü m m e r n m u ß : die E r h a l t u n g dieses b e w e g l i c h e n M a c h t f a k t o r s ist der E r o b e r u n g des B h j v o r z u z i e h e n , w e i l i m H i n b l i c k auf die B a u e r n f o r m a t i o n a m K ö n i g s f l ü g e l ein Freibauer auf der b - L i n i e u n g l e i c h stärker ins G e w i c h t fällt als der K o l l e g e auf der Randlinie. — A n t w o r t e t S c h w a r z auf 15. b 4 m i t . . . L c 6 (das Q u a l i t ä t s o p f e r auf ez wäre g e r a d e w e g e n des F r e i b a u e r n nicht z u f ü r c h t e n , u n d auf 1 5 . . . . f 5 w ü r d e 16. T C 5 ! f o l g e n ) , so darf W e i ß z w a r nicht 16. b5 ? z i e h e n (. . . L b 5 : ! nebst ev. . . . S f j : f mit Dauerschach), aber 16. K f i ! klärt die L a g e z u g u n s t e n v o n W e i ß : 16. . . . Tb2 17. SI15: m i t der D r o h u n g f 4 , o d e r 16. . . . h4 17. b5 L d 7 ( e 8 ) 18. S d 5 ; in b e i d e n Fällen w ä r e die E n t s c h e i -

d u n g n i c h t m e h r fern. 1 5 . . . . L c 6 1 6 . SI15: T b 2 1 7 . S g 3 . N i c h t aber 17. f 4 L b j 18. S g j S g 4 f . 1 7 . . . . K e 8 . Schwarz muß nach wie v o r im Schatten k ä m p f e n . 18. I14 L b 5 - A u f . . . K d 8 w ü r d e W e i ß m i t 19. T a 7 T b } : 20. I15 u s w . z i e m l i c h leicht g e -

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11 H H i H H HS s I I 1 1 is H § § X ' l i HS HS ' n M&MH ¡¡¡¡¿II • äE L Up rnxMSU H S S 11 H Stellung nach 18. . . . Lb5

w i n n e n . 1 9 . h.5 ?. H i e r m u ß t e 19. T c j ! geschehen. D e r v o n G l i g o r i c u n d M a t a n o v i c i m Interesse der R e t t u n g des B b j e m p f o h l e n e Z u g 19. T b 7 d a g e g e n w ü r d e n a c h 19. . . . LC4! nicht z u d e m erstrebten Erfolg f ü h r e n : 20. b 4 L e 2 : 21. Se2: S d j f 22. K e j ( K f i T b i f 23. K g 2 T b 2 ) 22. . . . Sb4:, u n d S c h w a r z h a t seine L a g e w e s e n t l i c h verbessert. A u f 19. T c j w ü r d e Schwarz w o h l a m besten . . . S g 6 spielen, aber es l i e g t auf der H a n d , daß W e i ß n a c h 20. K e j ! (20. h j w ä r e s c h w a c h ) 20. . . . L e 2 : 21. Se2: SI14: 22. S f 4 ! u s w . g u t e A u s s i c h t e n auf s i e g b r i n g e n d e V e r w e r t u n g seines F r e i b a u e r n hätte. — D e r B a u e r n v o r s t o ß 19. I15 ist a u c h „ t e c h n i s c h " v e r f e h l t , da er m a n g e l s hinreichender Figurenunterstützung d e n B a u e r n der G e f a h r der E r o b e r u n g , d. h . hier des i n d i r e k t e n A b tauschs aussetzt. — O b sich W e i ß

59

diese schon recht schwerwiegende technische Ungenauigkeit hätte zuschulden kommen lassen, wenn der schwarze König auf fy geblieben wäre? Wahrscheinlich nicht; und so sehen wir das scheinbar rat- und hilflose Manöver . . . Ke8 nebst . . . Lb5 — Züge, die miteinander gar nicht in Einklang stehen — mit der (beabsichtigten ?) psychologischen Begleittendenz verbunden, daß Weiß dem h-Bauern die Bedeutung zumißt, die eigentlich dem b-Bauern zukäme. 19. . . . Le2: 20. Se2: Tb3: 21. TC3. Ja, wenn 21. h6 möglich wäre! Aber dann folgt . . . Tf3:f 22. Kg2 T e j , und Weiß kommt nicht weiter. 21. . . . T b 2 22. Ke3 Kf8 23. Sf4 Kg7 24. Sd5 Kh6. Nach . . . Tb7(?) käme Weiß mit 25. f4 zu einem gefährlichen Angriff. 25. Sey: K h j : 26. Sd5- Schwarz hat jetzt gute Remis-Chancen erlangt. 26. . . . Kg6 27. Sfitf Kg5 28. Sd3 ?.

auch mit einem Springerendspiel der Fall. Aber bei dem vorhandenen Material hätte Weiß, wie mit Recht im Turnierbuch bemerkt wird, 28. Se6f Kg6 29. f4 versuchen können und müssen; Schwarz hätte dann noch eine nicht leichte Aufgabe zu lösen gehabt. Nach dem Textzug folgte noch 28. . . . Sd3: 29. Td3: Kg6 30. Td6 T b 3 f 31. Kf2 K f 7 32. K g 3 Ta3 33. Kg4 f5f! (am klarsten) 34. efy. T a i 35. f6 Ta4j-, Remis. Das war ein zwar nicht einfaches, aber ungewöhnlich lehrreiches Beispiel für die Technik im Endspiel! E i n Fingerfehler

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Dies ist wahrscheinlich eine Folge der Enttäuschung über den unerwarteten Verlauf des Endspiels. Natürlich kann es Weiß nicht entgangen sein, daß das verbleibende Turmendspiel Remis ist. Dasselbe wäre übrigens 60

Denker (am Zuge)— Bernstein (Mannschaftskampf N e w York i960)

Mit 1 . b4! begann Weiß, den Damenflügel aufzulösen, um seinen Mehrbauern zu entdoppeln und einen Freibauern zu schaffen. Es folgte 1 . . . . cb4:. Zu einem für Weiß gewonnenen, wenn auch „technisch noch nicht ganz einfachen" Doppelturmendspiel hätte die objektiv stärkste Fortsetzung 1. . . . Ta2: geführt: 2. bc5:I Lcy. (. . . bcj: 3. Td7) 3 . 1 x 5 : bc5: 4. Tbl. Auch andere

Züge wären für Schwarz erfolglos geblieben: i. . . . Tfb8? 2. U4 Tby 3. Tdej 1, oder 1. . . . Tfc8 2. bc5: Lcy. (.. .bc5: 3. b6Ta2: 4. by, und nun entweder . . . Tb8 5. DI4 Tby: 6. Td8f! Lf8 7. T f 8 : f ! , oder 4 Tf8 5. L f 4 Tb2 6. Tdy Lf6 7. Ld6) 3. LC5: bc5:, und Weiß lenkt mit 4. b6 Tcb8 5. T b l in das Abspiel I. . . . Ta2: ein. — Der Textzug ist die Einleitung zu einer Art Fischzug im Trüben, — und fast hätte Schwarz damit noch einen Remis-Erfolg erzielt! 2. Lb6: Ta2: 3. g3- Hierdurch erschwert sich Weiß seine Aufgabe: 3. Lcy! hätte die Umwandlung des Freibauern gesichert; z. B. 3. . . . b3 4. b6 b2 5. by Tai 6. Tddi. Indessen ist die vorsichtigere und etwas umständlichere Fortsetzung 3. g3, die den Läufer vertreibt, ein weiteres Tempo gewinnt und den Bb4 seiner Deckung beraubt, „technisch einfacher" und keinesfalls zu tadeln. 3. . . . L f 6 4. LC5 Tc8 5. b6 h6 6. Lb4: T b 2 7. Te4 Tb8 8. T b 5 Tby. Die schwarze Auffangstellung ist recht wackelig. 9. TC4! Le7 10. TC7 ?. Hier haben wir einen klaren Fall verbesserungsbedürftiger Technik: Denker beabsichtigte, wie er nach der Partie angab, die Einschaltung von Tc8f, aber, so heißt es in Chess Review, „seine Hand machte den Textzug". 10. . . . Tb6: (erzwungen) I I . Tb6: Tb4: (falls . . . Lb4:?, so 12. Tcb7) 12. Tb4: Lb4:. — Hätte Weiß 10. Tc8f eingeschoben, so stände jetzt der schwarze König auf I17; Weiß könnte den Bf7 schlagen und Schwarz die Partie aufgeben. Nun aber muß sich Weiß noch etwas plagen; — ein Glück für ihn, daß es nur dies ist: wie oft gehen durch

solche „Kleinigkeiten" halbe und ganze Punkte verloren! — Der Rest ist für unser Thema nicht mehr von Belang; es geschah 13. fy La5 14. Tb7 g6 15. K f 2 K g 7 16. K f 3 I15 17. Ke4 LC3 18. TC7 L f 6 19. Kd5 I14 2 °- g4 g5 2 1 • Ke4 gf4: 22. Kf4: L d 4 23. Kf5 L g i 24. h3 Lb6 25. Tdy La5 26. g5 K f 8 27. Td4 L e i 28. Te4, und Schwarz gab auf. Technik i m Turmendspiel

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M Czerniak (am Zuge)—Tarnowski (Schacholympiade München 1958)

Nach 1. Sh 5 (?) c} 2. h7 C2 3. h8D c i D würde Weiß kaum gewinnen können. E r fand aber die hübsche Abwicklung 1 . Se6!, die den Übergang zu einem Turmendspiel mit einem Mehrbauern erzwang: 1 . . . . fe6: 2. fe6: Kd6 3. e j Key: 4. T c y : f Ke6 (4. . . . Kd6 5. Tc4: Th6: 6. Kf5 usw.) 5. hy C3. Bisher war alles erzwungen, aber jetzt suchte Weiß vor dem Schlagen des c-Bauern zunächst die schwarze Königstellung zu verschlechtern; es ging dabei um den Zugang des weißen Königs nach . Hätte Weiß sofort den BC3 genommen, so wäre der Gewinn wohl unmöglich geworden. 6. Tcö-K!).

61

Solche Zwischenschachs gehören zur Technik im Turmendspiel. 6. . . . Ke5(!). Die siebte Reihe durfte der K ö n i g nicht betreten, und nach 6. . . . Kd5 ? wäre das Feld f j unbewacht geblieben. 7. TC3: TI17: 8. T e j f K d 4 (erzwungen) 9. T f j K e 5 10. T e 3 f K d 4 i x . T e 2 T g 7 f 1 2 . K f 4 K d 5 1 3 . T b 2 . Damit gibt Weiß zu erkennen, daß er den in-

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Stellung nach 12. . . . Kd5

direkten Tausch des Ba 2 und des Bf6 anstreben will. Im anderen Fall hätte Weiß vermutlich 13. a.4 gezogen, und das wäre u. E . auch der richtige Z u g gewesen! Die Partiefortsetzung ergibt nämlich nur ein Remisspiel, — das allerdings wie so viele Turmendspiele mit einem Mehrbauern, die theoretisch Remis sind, nicht mit Remis endete. —• Nach 13. a4! Tay (praktisch erzwungen) 14. Te4! wäre Schwarz verloren gewesen: E r kann nicht verhindern (auch nicht mit 14. . . . f j 15. Te5f nebst 16. aj), daß Weiß den K ö n i g nach f 5, den g-Bauern nach g4 und den Turm nach f4 führt, um mit K g 6 den vom Ta6 gedeckten B f 6 zum zweiten Mal anzugreifen. Beantwortet Schwarz K g 6 mit . . . K e j , so schaltet Weiß 62

das Zwischenschach T f j ein. Nach dem Fall des Bf6 (und des Ba4) hätte Schwarz angesichts der günstigen Stellung der gegnerischen Figuren keinerlei Rettungsaussichten. — Eine interessante Frage, die sich in modifizierter Form auch in der Partie noch hätte stellen können, besteht darin, ob Weiß auf 13. a4 Ta7 auch mit 14. Ta2 (14. . . . Ke6 15. a j Ta6 16. Ta4) Gewinnstellung erreicht. Wir neigen dazu, dies zu bejahen, aber Weiß hätte es jedenfalls weit schwerer als nach 14. Te4. — 1 3 . . . . K c 6 . Verfehlt wäre 1 3 . . . . Ta7 14. K f 5 Ta6(3) 15. T d z f . 14. a4 T a 7 1 5 . K f 5 . E s ist zweifelhaft, ob Weiß in dieser Stellung noch etwas Besseres hat: Sowohl nach 15. Ta2 als auch nach 15. Tb4 würde Schwarz 15. . . . T a j antworten, wonach Weiß, da der a-Bauer in dieser Variante nur bis a4 gelangt ist, kaum mehr weiter käme. Der indirekte Bauerntausch ist daher wohl die beste Chance für Weiß. 1 5 . . . . T a 4 : 16. K f 6 : T g 4 1 7 . T b 3 K d 7 ?. Ein schwerer Fehler,

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Stellung nach 17. Tb} der es Weiß gestattet, kostenlos aus seiner im Augenblick passiven Stellung herauszukommen. Richtig war

17. . . . Tg8!, um den vor seinem Bauern stehenden König durch Frontalschachs zu beunruhigen. Dieses Verteidigungssystem verspricht Erfolg, wenn der weiße Mehrbauer die vierte Reihe noch nicht überschritten hat (vgl. auch die Partiestellung Fischer-Sherwin). Zwar steht im vorliegenden Fall der schwarze König sehr weit entfernt, aber nach etwa 18. Td3 Tf8f usw. müßte Weiß, um das Vorrücken des Bauern durchzusetzen, seinen Turm zur Hilfe holen, und das würde die remisverheißende Annäherung des schwarzen Königs zur Folge haben. 18. T b y f K d 6 ? . Selbstverständlich hätte Schwarz hier 18. . . . Ke8 ziehen müssen. Zwar ist das Spiel auch dann für Weiß gewonnen, aber doch nur mit erheblich größerem Aufwand an Sorgfalt und Zeit: 18. . . . Ke8 19. Tg7 Te4 20. Tg8f(!) Kdy 21. g4 T f 4 f 22. K g 5 Ta4 23. Kh6 Key 24. g 5 K f y 25. Tgyf Kf8 26. KI17. Es gelingt dem Schwarzen nicht, seine Hausaufgaben zu machen, die darin bestehen, den König nach g8 und den Turm auf die achte Reihe zu bringen: Weiß gewinnt lehrbuchmäßig. Nach dem Textzug, durch den sich Schwarz freiwillig jeder Möglichkeit begibt, um das Feld g8 zu kämpfen, hat Weiß leichtes Spiel. 19. T g 7 Te4 20. g4 T f 4 f 21. Kg5 T f i 22. Kg6 Ke6 23. g5 T g i 24. Ta7 T g 2 25. Kh6 T g i 26. g6 T h i f 27. K g 7 T g i 28. Kh7 T g 2 29. g7 T h 2 f 30. Kg8 T b 2 31. Ta6f Ke7 32. KI17, und Schwarz gab auf. — In einer Schachzeitschrift fanden wir den Zug 13. Tb2 mit einem Rufzeichen und der Anmerkung versehen: „Danach kann Schwarz die Herbeiführung eines Schulbeispiels

der Gewinnstellung ,Turm und Bauer gegen Turm bei abgeschnittenem schwarzen König' nicht mehr verhindern". Wie wir gesehen haben, gab Weiß gerade mit 13. Tb2 den Gewinn aus der Hand! „ I n Stellungen dieser Art

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Fischer—Sherwin (am Zuge) (Portoroz 1958)

Endspiele mit Turm und Bauer gegen Turm sind oft schrecklich: wenn sie Remis sind, werden sie nicht Remis, und wenn sie nicht Remis sind, werden sie Remis! Davon wissen Meister, Großmeister, ja selbst Weltmeister ein Lied zu singen. Unsere Stellung ist Remis; was ist also natürlicher, als daß Weiß sie gewinnt?! Sherwin zog 1 . . . . Ke6 ?, worauf Fischer zwangsläufig wie folgt gewann: 2. KI14 Ta8 3. g5 T h 8 f 4. Kg4 K e 7 5. g6 T f 8 6. T f 5 Th8 7. K g 5 T h i 8. T f 2 T h 3 9. g 7 T g 3 f 10. Kh6 T h 3 t 1 1 . Kg6 T g 3 f 12. KI17 Th3"j- 13. Kg8, und Schwarz gab auf. Mit 1. . . . Ta8! hätte Schwarz den Beweis erbringen können, daß die Partie für seinen Gegner nicht zu gewinnen war: Auf 2. KI14 wäre 63

. . . Th8f 3. Kg5 Tg8f usw. mit Remis gefolgt, da der Bauer die vierte Reihe noch nicht überschritten hat. Nach 2. g5 aber wäre der Turm nach a4 zurückgekehrt, was den König von dem Bauern abgeschnitten hätte (3. g6 Ta6). Möglich anstelle von 2. (gj) Ta4 wäre übrigens auch 2. . . . Tf8, wie man bei Cheron (Band I, Seite 200) nachlesen kann. Dort findet sich (spiegelbildlich) eine ähnliche Stellung, die sich von der Partie Fischer-Sherwin dadurch unterscheidet, daß der Bauer auf g5 und der schwarze Turm auf 04 steht. Cheron führt aus, daß in Stellungen dieser oder ähnlicher Art der beste Platz für den schwarzen König das Feld e j ist. Zwangsläufig und langzügig

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"mJw mm r lop Laurinat (am Zuge)—Erker (Kiel 1959)

Weiß zog 1 . K e 3 ( ? ? ) und gab damit dem Gegner die Möglichkeit zu einer zwangsläufigen, wenn auch langzügigen Gewinnführung. Bei seinem Zuge erkannte Weiß nicht, daß die Stellung Zugzwangscharakter hat; mit 1. L e i ! hätte er dies klar-

64

stellen können. Zieht Schwarz 1. . . . Ley, um den Läufer über d8 nach a5 zu führen und von dort aus je nach der Stellung des weißen Läufers vernichtend . . . C3 oder. . . b3 zu drohen, so antwortet Weiß 2. Ld2, und Schwarz ist nicht imstande, durch Züge seines Läufers dieselbe Stellung mit Weiß am Zuge herbeizuführen (Weiß zieht zwischen ci und d2 hin und her, und Schwarz hat auf der Schrägen fß/aj nur die beiden Rangierfelder f8 und ey). — Ein weiteres Stellungselement liegt darin, daß Weiß den Vorstoß . . . C3 fast stets mit b3! beantworten kann. Wegen des weißen Freibauern hätte es dann für Schwarz keinen Sinn, den Läufertausch zu erzwingen; andererseits wäre der weiße Läufer in seinen Bewegungen auf der Schrägen ci/h6 frei, da der schwarze Kollege nicht nach a3 gelangen kann. Geht der schwarze Läufer nach ei, so wird er durch Ke2 sofort vertrieben, und macht er Miene, den Bd4 anzugreifen, so kann der weiße König unbesorgt nach d3 gehen (was bei dieser Bauernstellung überhaupt ein empfehlenswertes Verfahren wäre.) —• Eine andere Möglichkeit für Schwarz besteht in dem Vorstoß . . . b 3; der weiße Läufer muß dann sofort nach d2 gehen, um . . . La3 mit LC3! (nicht Lei ? C3!) parieren zu können. — Aus alledem ergibt sich, daß Schwarz ohne Königsbewegungen die Stellung kaum gewinnen kann. Ob unter diesen Umständen im Hinblick auf den weißen Freibauern überhaupt ein Gewinn möglich ist, bleibt zweifelhaft, zumal auch ein Opfer auf e$ (unter günstigen Umständen) nicht zum Erfolge führt.

W i e dem auch sei: N a c h i . K e j w a r W e i ß zwangsläufig verloren. E s folgte i . . . • L h 6 f 2. K e 2 03!. D i e typische Durchbruchsdrohung, zu deren A u s f ü h r u n g Schwarz aber bei 1. L e i ! wahrscheinlich nicht gekommen wäre. 3. bc3: (erzwungen) 3. . . . 4. E d i b 2 5. KC2 Ld2.*. Natürlich vermeidet Schwarz den Tempoverlust 5. . . . b i D ? 6. K b i : Ldz:, wonach 7. K c 2 nebst 04 (7. . . . L e i 8. K d j und 9. C4) z u m Remis

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führen würde. 6. K b 2 : K e 4 7. K b 3 ( ?). Z w a r ist W e i ß in jedem Falle ohne Rettung; aber nach 7. e6 Lg5 8. K c 2 hätte Schwarz das Eindringen seines K ö n i g s nach durch T e m p o z ü g e des Läufers erst erzwingen müssen. 7. . . . K d 3 8. e6 L g 5 9. K b 4 L e 7 f 10. K b 3 L d 6 1 1 . K b 2 K c 4 12. K c 2 L a 3 13. K d 2 K b 3 14. K d 3 Schwarz drängt nun den weißen K ö n i g v o n der D e c k u n g des B c j ab. 15. K d 2 L h 4 16. K d 3 L g 5 . W e i ß gab auf.

65

XI. Kunterbuntes Noch einmal zeigt eine kleine buntgemischte Reihe die vielfältigen Möglichkeiten des Endspiels und den weitgespannten Bogen, der auch diese hochinteressante Partiephase umfaßt. Aufrollung

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Fuchs (am Zuge)—Möhring (Leipzig i960)

Das ist ein einfacher Fall: Weiß hat angesichts seines Mehrbauern, des „schlechten" und zudem unbeweglichen schwarzen Läufers eine Idealstellung, wie sie sich wohl jeder wünschen möchte! Er siegte mit dem für solche Stellungen typischen Aufrollungsmanöver 1. f4f! ef4:f (oder 1. . . . Kf6 2. K g 4 usw.) 2. Kf3 Kg6 3. Kf4: Kf6 4. e5f de5:f 5. Ke4, und Schwarz gab auf, da er im anderen Falle sehr bald seine gesamten Bauern eingebüßt hätte. 66

Reflexschwächen

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Pritchard—O'Kelly (Bognor Regis i960)

Die schwarze Stellung ist im Hinblick auf die schwarzfeldrigen Schwächen der weißen Stellung, die Bauernschwäche b j und die „Reflexschwächen" a4 und C4 so oder so gewonnen, aber mit 1 . . . . g4! erzwang Schwarz eine unmittelbare taktische Entscheidung. Der Gegner sah sich zu 2.113 genötigt, was freilich auch keine Rettung mehr gewährleistete. O'Kelly nutzte die Abwesenheit des Läufers vom Kampfplatz durch die Beseitigung der ReflexBauernschwäche C4 „schlagend" aus, und nach (2. . . . SC4:) 3. hg4: (oder 3. Lg4: Sejf nebst . . . Sg4: und . . . C4I) 3 . . . . Sd2 4. e5 C4! gab sich Weiß geschlagen.

Zernierung

Jetzt ist die oben genannte Stellung erreicht, jedoch mit dem bedeutsamen Unterschied, daß der weiße Turm nicht auf e2, sondern auf f2 steht. Weiß gab auf. In der Tat hätte 7. Kb3 Tb2f 8. Ka3 (erzwungen) 8. . . . Lc3 9. Tf3 Td2: 10. TC3: Tg2: zu einer aussichtslosen Lage geführt.

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Kolarow—Möhring (am Zuge) (Sofia 1959)

Wäre Weiß am Zuge, so könnte er sich mit Sd2 nebst evt. Sf? wieder etwas Luft verschaffen und sogar auf Remis hoffen. Zu seinem Unheil ist jedoch der Gegner an der Reihe, und so wird es dem Glossator nicht schwer, die üblichen Fachausdrücke wie „Zernierung", „Umgehung" und „desolate Stellung" (was ja immerhin vornehmer ist als die nackte Trostlosigkeit) für die weiße Stellung 2u verwenden. — Schwarz machte von der Gunst der Lage vorzüglichen Gebrauch: 1. . . . Ld4! 2. Sd2. Auf jeden anderen Zug würde mindestens ein Bauer verloren gehen; z. B. 2. Tc* Te3 3. Sdz Te2. 2. . . . 3. Kb4 T e j ! . Das ist keineswegs eine überflüssige Feinheit, denn wenn Schwarz sogleich 3. . . . Tc2(?) ziehen würde, könnte sich Weiß mit 4. Kb3 Tb2f 5. KC4! noch verteidigen. Durch das Textmanöver wird der weiße Turm nach f2 gezwungen. 4. Tf2. Der Turmtausch würde den Springer kosten. 4. . . . T d j ! 5. Kc4 (erzwungen, da . . . Lf2: und . . . L c j f drohte) 5. . . . T c j f 6. Kb4 Tc2. j*

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Estraycher—Czerniak (am Zuge) (Israel 1961)

Der weiße König, an den Rand geklemmt, ist natürlich in tödlicher Gefahr. Zwar sind auch die weißen Türme auf der vorletzten Reihe verdoppelt, aber es geht von ihnen im Augenblick keine besondere Wirkung aus. Nun kann freilich Schwarz am Zuge sowohl mit Th2:f als auch etwa mit 1. . . . I15 2. g4 Tf3f 3. Lg3 zunächst nicht viel erreichen. Das brachte ihn auf die verblüffende Idee 1 . . . . g5Ü, um den Läufer abzulenken. Es folgte 2. L g 5 : (Wenn 2. Lb8, so genügt jetzt 2. . . . I15 zum Gewinn: 3. g4 Tf3f 4. Lg3 I14I usw.) 2. . . . I15! Weiß gab auf. Auf 3. g4 setzt T f s f 4. Kh4 TI12: matt. Ein originelles Kombinations-Thema, wie man es nicht alle Tage sieht. 67

(Allerdings weist Großmeister Sämisch auf die Möglichkeit i. . . . g5 2. Tfy:! hin, die Weiß noch manche Remischance offenläßt).

Lied ist aus: Tc8f entscheidet. Schwarz gab sich geschlagen. Eine interessante Stützpunktpolitik!

Seitenwechsel

Gleichgewichtslage

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Kiewahr (am Zuge)—Rathgeber (Stuttgart 1961)

Loose—Conrady (am Zuge) (Trier 1961)

Eine häufig wiederkehrende Situation: der auf der 7. Reihe stehende Freibauer, blockiert vom gegnerischen Turm, ermöglicht als Stütze dem eigenen Turm das Eindringen auf die 8. Reihe. Wenn Schwarz Zeit hat, weicht er der Gefahr durch g7—g6 und K g 7 schleunigst aus. Hier aber glaubte er sich durch seinen „Mehrspringer" genügend gesichert; steht ihm doch auf 1. Ta8? die Antwort Sc6! zur Verfügung. (Nebenbei bemerkt: mehr als Remis bringt diese freilich auch nicht, wenn Weiß mit 2. Ta6 Sd8 3. Ta8 fortsetzt!) Aber Weiß kam nicht mit 1. Ta8? von der „linken", sondern mit 1. TC5Ü von der „rechten" (und gleichzeitig richtigen 1) Seite. Jetzt wird Schwarz das fehlende Luftloch zum Verhängnis; der Springer kann auch nicht mehr eingreifen und das

Drei Bauern für eine Figur sind im Mittelspiel kaum genügend, im Endspiel hingegen steigt der Wert der Bauern ungemein. Und nun gar hier, wo es sich um drei verbundene Freibauern handelt! Man darf aber keine Stellung nach rein schematischen Gesichtspunkten betrachten. Freibauern haben nämlich nur dann einen Wert, wenn sie „laufen" können. Und eben das ist hier nicht der Fall! Die lästige Fesselung des Bf5 hält Schwarz in Atem, bzw. sollte es wenigstens tun. Statt dessen zog Schwarz optimistisch 1. . . . I14 ? ?, wo es doch besser war, mit b6 nebst a5 fatalistisch zu „verharren". Nun erwies sich die Gleichgewichtslage als entscheidend gestört und Weiß gewann mit 2. Tf5:ü T f 5 : f 3. Kg4l leicht. (Schwarz gab auf.) So schnell kann eine Bauernkette entwertet werden!

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T. Skema (am Zuge)—S. Popel (Detroit 1958)

Wohl hat Schwarz die Qualität weniger, aber seine Figuren stehen drohend und es scheint, daß die Schachdrohungen des schwarzen Turmes das Remis sichern. In Wirklichkeit jedoch ist Schwarz total verloren, wie der Glanzzug 1 . Tb2Ü schlagartig erhellt. Da der schwarze Turm nicht flüchten bzw. ausweichen kann, ist 1. . . . Tbi: erzwungen, und dann fallen mit 2. T f j : f nebst Tcy. die eben noch so stolzen Läufer. Schwarz gab auf. Zugzwang-Wunder Der „Pfahl im Fleische" auf g6 war wieder einmal der Held des Tages. Nach 1 . f6! LI13: nahm Weiß nicht zurück (nach 2. KI13: gf6: hätte er nichts), sondern zog sehr interessant 2. De;!!, was Matt durch fg7:f K g 8 De8f usw. droht. Deshalb antwortete Schwarz 2. . . . L d 7 (falls 2. . . . gf6:, so 3. Df6:f Ke8 4. gy! D c j : f 5. KI14!, und der Bauer ist zu stark). Es folgte apart 3. KI14!! (Macht Schwarz die ganze Ohnmacht

Zilin (am Zuge)—Shernow (Halbfinale UdSSR i960)

seiner Lage klar. Nach Erschöpfung der Bauernzüge gerät er in Zugzwang) 3. . . . b6 4. KI15 b5 5. KI14! I15 6. KI15:. Schwarz gab auf. Seine Dame muß das Feld ej bewachen, deshalb darf auch nicht b4 oder c j geschehen; der Läufer muß die eingangs erwähnte Mattdrohung bekämpfen, und auf 6. . . . gf6: entscheidet 7. Df6:f Ke8 8. g7. Eine Delikatesse! Das alles ist allerdings noch halbes Mittelspiel, doch zeigt der Schluß besonders schön die eigenartigen Wirkungen, die ein vollendeter Zugzwang hervorrufen kann. Bekanntes Muster Eine Situation, wie sie schon manches Mal auf dem Schachbrett stand: verbundene Freibauern gegen den Turm! „Normaler" Weise sind sie in diesem Falle (weil weit vorgerückt) dem Turm überlegen. Weiß hat aber eine Gegenchance: die Mattbedrohung des schwarzen Königs, untermischt mit Zwischenschachgeboten. Statt diese wahrzunehmen,

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Schach-Kniff



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Jeder h o l t sich eine D a m e . A b e r w e r dann a m Z u g e ist, k a n n vielleicht die eben entstandene M a d a m des G e g n e r s mit einem „ S c h a c h v o n h i n t e n " (diagonal oder senkrecht) wieder aus der W e l t schaffen. E i n beliebter K u n s t g r i f f dabei ist, den feindlichen K ö n i g erst m i t einem O p f e r in die Schachfalle z u l o c k e n .



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Arulaid (am Zuge)—Gurgenidse (UdSSR 1955)

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g a b er die Partie a u f ! M . Milescu hat nachgewiesen, w i e W e i ß Remis halten k o n n t e : 1 . K d 6 ! K c 8 . N a c h der anderen Seite d e m d r o h e n d e n M a t t auszuweichen, hat w e g e n K f 6 u s w . keinen W e r t . 2. T c i f K b 7 3. T b i f K a 6 4. K c 6 . Jetzt g e h t der T a n z auf d e n L i n i e n weiter. Z w a r k a n n der schwarze K ö n i g nach a2 flüchten u n d damit scheinbar das entscheidende T e m p o g e w i n n e n , aber dann taucht eine neue Achillesferse des schwarzen Spiels auf. 4. . . . K a 5 5. KC5 K a 4 6. K C 4 K a 3 7 . KC3 K a a 8. T f i ü Jetzt nämlich ist g j — g z verhindert, w e i l der B f 2 mit Schach fällt. W e n n S c h w a r z hier den h-Bauern nicht hätte, w ü r d e er sogar n o c h verlieren. (In diesem Falle durfte er eben mit d e m K ö n i g nicht so w e i t laufen, sondern m ü ß t e v o r h e r u m k e h r e n u n d in die Z u g w i e d e r h o l u n g einwilligen.) 8. . . . I15 9. K d 3 h 4 10. K e 3 I13 1 1 . K f 3 g 2 12. T f 2 : f K b 3 13. T g 2 : h g 2 : 14. K g 2 : . Remis. ( D e r K e r n der Rettungsidee u. a. schon bei T ö r n g r e n — N . N . u n d K e r e s — E l i s k a s e s 1938 v o r . Schachfreund braucht sich also an solche „ M u s t e r " z u halten!) 70

kam 1902 Der bloß

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Kondratiew (am Zuge)—Arulaid (Meisterschaft von Estland 1956) D e r Springer eignet sich erfahrungsgemäß wenig zum Aufhalten v o n Freibauern. A l s o opfert er sich Heber m u t i g , u m seiner D a m e d e n W e g z u w e i s e n : 1 . S f y : K g 4 2. e 6 I13 3. S e 5 f K g 3 4. S f 3 » K f 3 : 5. e j h 2 6. e 8 D h i D 7. D a 8 f ! u n d g e w i n n t . M a n versteht nun, w a r u m der s c h w a r z e K ö n i g g e n ö t i g t w u r d e , die D i a g o n a l e a 8 — h i z u verstellen. A l l e diese kleinen „ W i t z e " hat das K u n s t s c h a c h meist v o r w e g g e n o m m e n . M . M i l e s c u weist auf eine Studie v o n L . L o e w e n t o n ( „ R e v i s t a " 1953) hin, in der sogar z w e i Springer g e o p f e r t w e r d e n : K d 8 Se7 S h j Be6 — K c 5 B b 3 . W e i ß gew i n n t d u r c h 1. S d j 1 K d 5 : 2. S f 4 f K e 4 3. S d 3 ! K d 3 : 4. cj b2 5. e 8 D b i D 6. D g 6 f . D i e s e n „ K n i f f " m u ß man sich m e r k e n !

XII» Kleines Repetitorium Mit Originalbeiträgen von G. Bernhardt, Frankenau Es ist zu hoffen, daß der geneigte Leser durch das Studium dieses Buches seine Endspielkenntnisse aufgefrischt und gefestigt hat. Der Senior der deutschen Studienkomponisten, G. Bernhardt in Frankenau, steuert nun zum Abschluß noch 10 Aufgaben bei, die in einfacher Form bestimmte Endspielkenntnisse voraussetzen. Prüfen Sie bitte nach, ob Sie jeweils richtig „im Bilde" sind.

Das goldene Kalb

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Weiß soll also gewinnen. Weshalb geht dies nicht einfach mit i. b6? Andererseits: warum bestehen noch Schwierigkeiten, wenn Weiß i. Kh8: spielt?

Weiß gewinnt mit einem „Tanz um das goldene Kalb" t j . — Aber wie? Schwarz droht doch Le5- Eben das führt auf die Lösung. Der verlagerte Sektor

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Der a-Bauer ist stark, doch kann der Turm mit Schachgeboten stören. Wie entschlüpft ihm der weiße König? Patt gegen Matt

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IV- Weiß macht Remis

Die Bauern nützen Weiß garnichts, da Schwarz Ld5 4= droht. Die Lösung dürfte daher nicht schwerfallen; hauptsächlich gilt es, zum Abschluß den Springer geschickt zu führen. Die „falsche"(! ?) Ecke

Der eingeklemmte schwarze Läufer wird im Hauptspiel eine sichere Beute für Weiß. Allerdings darf dieser dafür nicht etwa den BI17 hergeben. Der Brennpunkt

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Geschickte Ausnutzung der ungünstigen Brennpunktlage des schwarzen Turmes führt zu einem instruktiven Gewinn für Weiß. V . Weiß gewinnt

Die doppelte Wegsperre

Weiß gewinnt trotz der falschen Ecke, doch muß er geschickt manövrieren.

Wie hindert man den schwarzen Läufer daran, die Umwandlung des weißen Freibauern zu stören?

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Die Umwandlung des schwarzen Freibauern ist nicht zu hindern. Also handelt es sich darum, die neuentstandene schwarze Madam zu bekämpfen.

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In einem prächtigen Zickzackkurs schafft der weiße Springer das Remis. Aber es muß eine witzige Einleitung vorangehen.

73

Lösungen der Aufgaben von G. Bernhardt I. Auf i. b6 ? gelingt es dem schwarzen Springer, rechtzeitig heranzukommen: i. . . . Sg6! 2. h~j Seyf 3. Kf8 Sc6 4. Ke8 Ke6 und Schwarz gewinnt. Das wäre also falsch. Richtig ist 1. Kh8:! Kg6! 2. Kg8ü Nur so! Bei 2. b6 ? Kh6! setzt sich Schwarz mit 3. . . . g6! unweigerlich Patt. Diese Gefahr meistert die Textfolge. 2. . . . Kh6 3. Kf8 g6 4. Ke8 Kg7 5. b6. Jetzt ist es soweit. Weiß gewinnt.

II. 1. IM7! droht Mattsetzung durch 2. Kc8! und Ld5, womit also 1. . . . Le5 verhindert ist. Nach 1. . . . Kb7 geht es mit gleichem Ziele weiter: 2. Ke6! L g i 3. Kds! (Falsch ist 3. Ke5 ? wegen Le3l 4. I17 L e i ! 5. h8D Lb2f.) 3. . . . e6f 4. Ke4! und der h-Bauer marschiert ungehindert. Lustig ist, daß Weiß den e-Bauern nicht nehmen darf, wenn er gewinnen will!

III. Weiß beendet die Schachgebote des Gegners, indem er den Schachsektor mithilfe eines Springeropfers von der 2. auf die 4. Reihe verlagert: 1.2q T b 2 f 2. KC7 T c 2 f 3. Kd7 T d 2 f 4. Ke7 Te2f 5. Kf7 Tf2f 6. Kg7 T g 2 f 7. Sg 4 ! T g 4 : t 8. K f 7 T f 4 f 9. K e 7 T e 4 t 10. Kd7 T d 4 f 11. KC7 T c 4 f 12. Kb7, und nach diesem Hin- und Rückmarsch ist Schwarz am Ende, da seinem Turm das Feld b4 verwehrt ist. Weiß gewinnt. 74

IV. Der Mattgefahr begegnet Weiß mit der Pattidee: 1. b3! Lb3: 2. 04 LC4: 3. g 8 D f ! Lg8: 4. Sf7! Lh7. (Lf7: ergibt Patt. Nun aber kommt der Springer gerade zur Verteidigung zurück.) 5. Sg5! Lf5 6. Sf3! (Jetzt hängt h2.) 6.... Le4- Patt.— Falls 6.... Kf3:, so 7. Kh2: Remis. So ist eben Patt oft die letzte Rettung!

V. Hier handelt es sich nach 1. Lg8! Kf8 (sonst I17) 2. LC4: darum, die schwarzen Freibauern zu stoppen und so Schwarz zu einem Königszug zu zwingen, worauf h6—117 entscheidet. Also: 2. . . . g5 3. KC5! Nicht etwa, um den Bb7 zu erobern. Das wäre falsch, denn der Vormarsch der gund f-Bauern würde dann den Läufer ablenken, so daß Schwarz zur Besetzung der Remisecke h8 kommt. Der König schwenkt vielmehr über d4 zu den erwähnten Bauern, die er leicht hält; der Läufer bewacht den b-Bauern, und somit ist alles in bester Ordnung. Weiß gewinnt, ebenso nach 2. . . . b6 3. Le6! g5 4. Kd5'. mit ähnlichen Konsequenzen. Schwarz wird „ausgepunktet."

VI. Schwarz darf nicht zu Ka6 und f 6 — f j kommen. Dies erreicht Weiß mit 1. Le4! £5. (Wenn nämlich 1. . . . Ka6, so die Blockade 2. Lf5! und der weiße König holt sich den

schwarzen Läufer.) 2. L d j ! Jetzt ist Ka6 verhindert und Weiß gewinnt leicht. Die Befreiung 2. . . . b6 scheitert an 3. a6! Den Schluß bildet immer der Königsmarsch nach g8. VIL Die Jagd auf den Turm beginnt (und endet sozusagen!) mit 1 . Le2! T c i ( ! ) (Thi, L f j f ) 2. h 7 Tc8 3. L c 4 f ! Ke4 4. L g 8 d ) 5. h8D d2 6. D h i f und gewinnt. Von elementarer Einfachheit! VIII. 1. b6! (Durchbruch . . .) 1 . . . . ab6: 2. f 4 f ! ( . . . und Sperre!) 2. . . . Kf4: 3. c6 und der doppelt behinderte schwarze Läufer ist gegen die Umwandlung des c-Bauern machdos. Einprägsam und kurz! Falsch wäre 1. f4f ? K f 4 : 2. b6 LC5:!,und Schwarz gewinnt, IX. 1. Sb6f! Der zwecklos im Eck stehende weiße Springer verschafft der späteren Dame ein entscheidendes Angriffsfeld. 1 . . . . ab6: 2. KC7! f2 3. d8D f i D 4. D d 4 f . Weiß ist zuerst am Schachbieten und das ist in solchen Endspielen meist ausschlaggebend. 4. . . . Kb5 5. Db6:f. Vielen Dank an den Springer! 5. . . . Kc4 (oder Ka4 6. D b j f ) 6. Da6f und die schwarze Dame fällt. Unerbittliche Logik. Eine interessante Feststellung zu Nr. I X ergab sich nach Drucklegung: Man kann die ersten beiden Züge auch umstellen, obwohl diese Methode Schwarz eine zusätzliche Verteidigung verschafft und die Lösung daher umständlicher gestaltet: 1. KC7

ii 2. Sb6f Kb5 (2 . . . ab6: führt zur Autorlösung) 3. d8D f i D 4. Dd5f Kb4 (kürzer ist 4 . . . Ka6 5. Dbyf K b j 6. Dc6f nebst Matt) 5. D b j f Kc5 6. D c j f K b j 7. Dc6f nebst Matt. Hier führen also zwei Wege nach Rom, die aber beide nicht des Springeropfers auf b6 entraten können. X. Damit die Annäherung des Springers Erfolg haben soll, muß der schwarze König erst auf ein ungünstiges Feld gelockt werden: 1 . L f i ! K f i : . (Oder r b j 2. LC4! b2 3. La2! mit sofortigem Remis) 2. Sc6! Jetzt treibt der Springer den b-Bauern vor sich her, bis er ihn schließlich durch eine „Gabel" erobert. 2. . . . b3 3. Sa5! b2 4. SC4! Remis, denn dank der trefflichen Einleitung scheitert nun 4. . . . b i D an 5. Sd2f!, und auch 4. . . . b i S bietet nach 5. Sej! keine Gewinnaussichten. Die Zickzackangriffe des Springers sind typisch, und man muß sie sich merken. Dann wird man nicht mehr solchen technischen Fauxpas begehen wie beispielsweise der Führer der weißen Steine in dem nachstehenden Endspiel:

WÁ tm'm'm m

Schulz—Budrich (Berlin 1950)

Er streckte nämlich die Waffen, statt mit 1 . Sb4! (ciD 2. Sd3f) in längst erprobter Weise Remis zu machen . . .

75

Namenverzeichnis (Zahlen = Diagramm-Nummern) Aaltonen 50 Aaron 23, 56 Aloni 87 Alonso 74 Ansorge 70 Arulaid 116, 117 Awerbach 14, 97 Bachmann 19 Bahnk 41 Balanel 39 Bapiraju 2 Barcza 1 1 , 12, 22 Beni 18 Bernhardt I—X Bernstein 102 Bernstein, Dr. 48 Begheijn 90 Bisguier 38, 73 Borissenko 94 Bozdoghina 34 Braunstein 54 Bronstein 40, 8 3 Camara 7 Cardoso 97, 99 Cherubim 77 Conrady 113 Czerniak 103, 1 1 1 Darga 43 Denker 102 Desler 49 Domino 30 76

Donner 42, 82 Dossenbach 26 Drozd 28 Dziobek 93 Eisen 77 Eisinger 79 Elstner 9 Engels 78 Erker 107 Estraycher 1 1 1 Ewald 53

Haygart 65 Hedinger 26 Heilemann 47 Herter 86 Heuäcker 71 Honfi 67, 92 Hortovanyi 61 Hübener 47 Hübner 70 Jayaraman 23 Jaszczuk 59

Irumnow 51 Fiebiger 37 Ivkow 10 Filip 43, 83 Fischer 38,58, 96,98, 106 Kähne 6 Flad 74 Karakas 60 Florian 76 Kchouk 88 Földi 91 Keres 58 Forintos 72 Keto 50 Fuchs 85, 108 Kirby 87 Füster 14, 98 Kiewahr 112 Kluger 52, 76 Kolarow 110 Gilg 55 Kondratiew 1 1 7 Gligoric 15, 16, 27 Kozma 92 Golombek 67 Kreiser 8 Golz 46 Gonda 91 Grob 21 Larsen 32, 99 Grynszpan 59 Laurinat 107 Gurgenidse 116 Lehmann 80 Listow 51 Loose 113 Haag 79 Lutikow 28 Haahr 49

Mardle 31 Matanovic 25 Melanschek 44 Menas 54, 69 Mezenew 94 Mititelu 11 Mohrlok 55 Möhring 108, 110 Mühlmann 24 Najdorf 7 Nautsch 44 Nej 40 Nikolussi 84 Nurmamedow 33 Olafsson 16 O'Kelly 109 Orbaan 63 O'Sullivan 66 Petrosjan 15, 27 Pfeiffer 65 Poethko 37 Polugajewsky 89 Popel 114 Popow 85 Portisch 10, 12, 22, 32 Prameshuber 81 Prins 80, 81 Pritchard 109 Pritchard, Mrs. 31

Rathgeber 112 Rantanen 17 Reicher 75 Reilstab 63 Remus 62 Rieck 36 Ringleb 1 Rödl 78 Roessei 72 Röhrich 71 Schamkowitsch 45 Scheltinga 82 Scheve 93 Schmid 17 Schönmann 29 Schröder 41 Scholze 36 Seppelt 30 Shernow 115 Sherwin 106 Silbermann 29 Sillye 60 Skema 114 Sliwa 35 Smith 95 Smyslow 48 Sokolsky 95 Soos 34 Spanjaard 42 Stanciu 69 Stränger 86

Strobel 19 Szabo 46 Szabö 89 Tal 25, 56 Tan 88 Tarnowski 103 Teschner 35 Theodorescu 75 Tönnemann 62 Trifunovic 57 Tringow 57 Tschukajew 45 Ulbrig 53 Ullrich 24 Vajda 52 Venkataraman 2 Vogt 20 Voiculescu 39 Volovici 33 Walsh 66 Walther 96 Weiland 61 Weinwurm 18 Wiemer 20 Willmes 8 Yepez 73 Zilin 115

ALLES I N E I N E M B A N D ALLES AUF E I N E N BLICK Wer sieb schnell und doch zuverlässig über die Eröffnungen in der Schachpartie orientieren will, ohne sich in weitschweifige Monographien vertiefen zu müssen, findet hier „alles in einem Band und sozusagen auf einen Blick". Letzteres ist natürlich nicht ganz, wörtlich zu nehmen, aber die Verfasser haben sieb mit Erfolg bemäht, die Quintessenz der modernen Eröffnungstheorie in gedrängter Form darzubieten und durch mehr als xoo glänzende Partiebeispiele zu untermauern.

KURT RICHTER RUDOLF TESCHNER

Schacher Öffnungen (Der kleine Bilguer) Theorie und Praxis 3., nach dem neuesten Stand der Theorie verbesserte Auflage. Oktav. Mit mehr als 100 ausgewählten Partien. VI, 210 Seiten. 1961. D M io,8o

WALTER DE GRUYTER & CO. PLANVOLLES SPIEL MAX EUWE

Urteil und Plan im Schach 2., verbesserte Auflage. Oktav. Mit 146 Diagrammen. VIII, 153 Seiten. 1961. D M 8,40

lehrt Dr. Euwe in seinem grundlegenden Werk „Urteil und Plan", dessen zweite Auflage in konzentrierter und doch überzeugender Form den Leser zum selbständigen Denken und Planen erzieht, woran es vielen Spielern auch nach langer Praxis noch mangelt. „Eines der besten Schacbbücher, das ich kenne", urteilte ein bekannter Meisterspieler.

WALTER DE GRUYTER & CO. L E R N E N WIR FALLEN STELLEN? Gewiß; doch mehr noch: Fallen vermeiden, und das ist in der Praxis ungemein wichtig. Die aktuelle Bearbeitung des beliebten Werkes, die der Berliner Meister Teschner vornahm, berücksichtigte die neuesten Erkenntnisse :

EUGÈNE

SNOSKO-BOROWSKI

Eröffnungsfallen

am Schachbrett

5., verbesserte Auflage. Neubearbeitet von R u d o l f Teschner. Oktav. Mit 234 Beispielen und 99 Diagrammen. 128 Seiten. 1961. D M 7,20

DIE

ENDSPIELKUNDE

ist mindestens so schwierig und mehlig wie die Eröffmmgstheorie. Mühe macht das Studieren der beiden Teilgebiete einer Schachpartie freilich in jedem Falle. Aber ohne Fleiß kein Preis\

Mindener Tageblatt: „Wenn sich der Wert dieser Neuerscheinung erst herumgesprochen hat, wird kein emsthafter Turnierspieler mehr darauf verzichten wollen. Wir machen keinen Hehl daraus, daß uns unter der deutschen Nachkriegsliteratur diesen Umfangs kein gleichqualifizierter Fund bekannt ist."

LÖWENFI SCH-SMYSLOW

Theorie der Turmendspiele Ubersetzt aus dem Russischen von Dr. H e i n z L e h m a n n , Berlin. Oktav. Mit 257 Diagrammen. 192 Seiten. 1959. D M 12,80

WALTER DE GRUYTER &

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DAS

WERNER

SPECKMANN

PROBLEMSCHACH

vereinigt Wesensmerkmale des Rätsels, der Kunst und der Wissenschaft. Schachprobleme erschließen sich daher vollständig nur dem, der sie nicht nur zu lösen, sondern auch ihren ästhetischen und geistigen Gehalt zu würdigen weiß.

Strategie im Schachproblem 242 Miniaturen Oktav. Mit 310 Diagrammen. 132 Seiten. 1959. D M 9,20

Züricher Woche : „Der Miniaturliebhaberfindethier reichlich Nahrung. Aber auch die Problemstrategen und Theoretiker können sich daran ergötzen, denn das Verzeichnis der Fachwörter umfaßt drei Zweikolonnige Druckseiten, ein geradezu unglaublicher Inhalt, wenn man bedenkt, daß zur Darstellung eines Themas nur sieben Steine zur Verfügung stehen I"

DEUTSCHE

SCHACHZEITUNG

(Calssa) Die Fachtettutig für jeden Schachspieler die : Deutsche Schachzeitung Interessant — belehrend — unterhaltend1. Die Schach^eitung für jeden! Für jeden etwas, das ist die Devise der Redaktion, die sich nach besten Kräften und mit hervorragenden Mitarbeitern bemüht, die Zeitschrift anregend, unterhaltend und belehrend zu gestalten. Überzeugen Sie sich bitte selbst, ob dies der D E U T S C H E N SCHACHZEITUNG gelungen ist, und fordern Sie ein kostenloses Probeheft an. — K T f m g - U r l r l l k ' i J J . - g . T O Jahresabonnement (10 Hefte zu je 32 und 2 Hefte zu je 48 Seiten) D M 14,—; Einzelhefte je DM 1,50 (bei 48 Seiten je D M 2,—) Gebundene Jahrgänge der Zeitschrift sind zum Preise von je D M 16,80 lieferbar. „ Die D E U T S C H E S C H A C H Z E I T U N G war noch nie so lebhaft und vielseitig wie jetzt." (Prof. Dr. Vidmar) Wenn eine Schachzeitung Erfolg haben soll, muß sie wohl von Experten geschrieben werden, darf aber nicht nur für Experten bestimmt sein.

11 o Jahre Deutsche Schachzeitung verpflichtenl

I

DM },— vergüten wir in bar oder in Verrechnung gegen Schachbiicher unseres Verlages jedem Schachfreund für einen neugeworbenen Abonnentender bisher nicht Bezieher der Deutschen Schach^eitung war und sich zu deren Bezeug auf ein fahr verpflichtet.

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO - B E R L I N W 30