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German Pages 113 [224] Year 1758
in den
Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier.
Mir Melodieen. Berlinbey Christian Friedrich Vvß.
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*
Vorbericht. ' vÄ"K/
■jj D ^7>e Welt kennet bereits einen
Theil von diesen Liedern; und die feinern Leser ha ben so viel Geschmack daran gefunden, daß ihnen eine vollständige und ver besserte Sammlung derselben, ein an-
1 genehmes Geschenk seyn muß. ! )( *
Der
Der Verfasser ist ein gemeiner Solbat, dem eben so viel Heldenmuts) als poetisches Genie zu Theil geworben.
Mehr aber unter den Waffe«, als in j
der Schule erzogen, scheinet er sich 1 eher eine eigene Gattung von Ode ge
macht, als in dem Geiste irgend einer schon bekannteir gedichtet zu haben.
Wenigstens, wenn er sich ein deut-' i scher Horaz zu werden wünschet, kann
1 er nur den Ruhm des Römers, als
ein lyrischer Dichter überhaupt, int' Sinne gehabt haben.
Denn die cha
rakteristischen Schönheiten des Ho
raz, setzen
den feinsten Hofmann
voraus; und wie weit ist dieser von einem
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I
I einem ungekünstelten Krieger unter schieden! Auch mit dem pinbar bat er wei- > ter nichts gemein, als das anhal tende Feuer, und die yt£§/s*tä der Wortfügung. Von dem einzigen Tyrtaus könnte er die heroischen Gesinnungen, den! "! Geitz nach Gefahren, den Stolz für!" das Vaterland zu sterben, erlernt ; haben, wenn sie einem Preussen nicht eben so natürlich wären, als einem, Spartaner. Und dieser Heroismus ist die ganze | 1 Begeisterung unsers Dichters. Es ist! aber eine sehr gehorsame Begeiste)(3 rrmg
rung, die sich nicht durch wilde Sprnn-1
ge und Ausschweifungen zeigt, sondern I die wahre Ordnung der Begebenheiten
zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht. ! :
Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem I poetischen Pompe weis er nichts; und I
«v prahlen und
schimmern scheint er,
weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. Sein Flug aber halt nie einerley Höhe.
Eben der Adler, der vor in
die Sonne sah, laßt sich nun tief her ab, auf der Erde sein Futter zu su
chen; und das ohne Beschädigung seiner
nef Würde.
Antaus, um neue Kräfte
zu sammeln, mußte mit dem Fusse den Boden berühren können.
Sein Ton überhaupt, ist ernsthaft. Nur da blieb er »richt ernsthaft —
wo es niemand bleiben kann.
Derrn
was erweckt das Lachen unfehlbarer,
als grosse mächtige Anstalten mit einer
kleinen, kleinen Wirkung? Ich rede von den drolligten Gemählden des Roßbachischen Liedes.
Seine Sprache ist alter, als die Sprache der
jetztlebenden grösser»
Welt und ihrer Schriftsteller.
Denn
der Landmann, der Bürger, der Sol
dat und alle die nidrigern Stande, die X4 wir
wir das Volk nennen, bleiben in den .Feinheiten der Rede immer, wenig-!
stens ein halb Jahrhundert, zurück. | Auch seine Art zu reimen, und jede i Zeile mit einer männlichen Sylbe zu
schliessen, ist alt.
In seinen Liedern
aber erhält sie noch diesen Vorzug, daß man in dem durchgängig mann-
! sichen Reime, etwas dem kurzen Ab
1
setzen
der
kriegerischen
Trommete
ähnliches zu hören glaubet.
Nach diesen
Eigenschaften also,
wenn ich unsern Grenadier ja mit
Dichtern aus dem Alterthume verglei chen sollte, so müßten es unsere Bar
den seyn. Vos
it,
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4» Vos quoque, qui fort es animas belloque
peremtas Laudibus in longum vates dimittitis aevum,
Plurima fecuri fudiftis carmina Bardi*
Carl der grosse hatte ihre Lieder, so viel es damals noch möglich war, ge 4 sammelt, und sie waren die unschätz barste Zierde seines Büchersaals. Aber woran dachte dieser grosse Beförderer der Gelehrsamkeit, als er alle seine Bücher, und also auch diese Lieder, nach seinem Tode an dm Meistbie thenden zu verkaufen befahl? Konnte )( 5
ein
* LucanuS. >;s
-3= ein römischer Kayser der Armuth kein ander Vermachtniß hinterlassen"? —
O wenn sie noch vorhanden waren! Welcher Deutsche würde sich nicht,
noch zu weit mehrerm darum verste-. hen, als Hickes**?
Ueber die Gesänge der nordischem Skalden scheinet ein günstiger GecJj schick gewacht zu haben. Doch die [« Skalden waren die Brüder der Barden; ♦ Egtnh^rttuin vita Ctrcli M. cap« 33. Similiter & de libris — ttatuit, ut ab bis, qui eos habere vellent, justo pretio rcdimerentur, pietiumque in pauperes erogaretur.
1
** Georg. Hiclteßuf in Grammaticu Franco-T'neodisi4. c. I O utinam jam extaret augusta Caroli M. Bibliotheca , in qua delicias has fuas repofuit Imperator ! O quam lubens , quam jucundus ad extremes Caroli imperii fines proficifeerer, * ad legende antiqua illa, aut Barbara carmina ! j
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den; und was von jenen wahr ist, inuß auch von diesen gelten.
Beyde
folgten ihren Herzogen und Königen
in den Krieg, und waren Augenzeu gen von den Thaten ihres Volks.
Selbst aus der Schlacht blieben sie nicht; die tapfersten und ältesten Krie
ger schlossen ein Kreis um sie, undwa\ ren verbunden sie überall hinzubegleij tert, wo sie den würdigsten Stoffihrer
I künftigen Lieder vermutheten.
Sie
I waren Dichter und Geschichtschreiber I zugleich; wahre Dichter, feurige GeI schichtschreibek.
Welcher Held vor
; ihnen bemerkt zu werden das ©lud
: hatte, dessen Name war unsterblich i s-
I
I so unsterblich, als die Schande des Feindes, den sie fliehen sahen.
|
Hat man sich nun in den kostbaren Ueberbleibseln dieser nrakkey nordischen
Heldendichter, wie sie uns einige dä nische Gelehrte aufbehalten haben*,! umgesehen, und sich mit ihrem Geiste! und ihren Absichten bekannt gemacht; ' hat man zugleich das jüngereGeschlecht I von Barden aus
dem
schwäbi
schen Zeitalter, seiner Aufmerksamkeit
werth geschätzt, und ihre naive Spra che, ihre ursprünglich deutsche Den kungsart studirt: so ist man einiger massen fähig über unsern neuen prens-
fischen * Andrea» Velleju» und Petrus Septimus.
i fischen Barden zu urtheilen.
Ande
re Beurtheiler, besonders wenn sie von derjenigen Klaffe sind, welchen
die französische Poesie alles in allem ist, wollte ich wohl für ihn verbeten
haben.
Noch besitze ich ein ganz kleines Lied von ihm, welches in der Sammlung 4; keinen Platz finden konnte; ich werde «
wohl thun, wenn ich diesen kurzen Vorbericht damit
Er
bereichere.
^schrieb mir aus dem Lager vor Prag:
»Die Panduren lägen nahe an den „Werken der Stadt, in den Hölen der „Weinberge; als er einen gesehen,
„habe er nach ihn hingesungen:" War ih—■g-.gjaxws-—■■■
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Was liegst du, nackender Pandur! Recht wie ein Hund im Loth? Und weisest deine Zähne nur? Und bellst? So beisse doch! Es könnte ein Heransfordrungslied I zum Zweykampf mit einem Panduren ! heissen.
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Ich hoffe übrigens, daß er noch
i nicht das letzte Siegeslied soll gesun' gen haben. Zwar falle er bald oder spat; seine Grabschrift ist fertig: CtV*X.T6$ Kew Müg-ewv s^etTov fovgoy ETrtrot^cVO?.
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Bey
J Eröfnung des Feldzuges 1756.
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Bey Eröfnung des Feldzuges 1756.
! «n Z ®3vicg ist mein Lied! Weil alle Welt
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Krieg will, so sey es Krieg!
Berlin sey Sparta! Preussens Held
Gekrönt Mit Ruhm und Sieg!
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Gern will ich seine Thaten thun; Die Leycr in der Hand,
Wenn meine Nutzen Waffen ruhn. Und hangen an der Wand.
Auch stimm ich hohen Schlachtgesang
Mit seinen Helden an,
Dey Pauckcn und Trompeten Klang,
Zm Lärm von Roß und Mann;
Und
llnb streit', ein tapfrer Grenadier, Von Friedrichs Muth erfüllt! Was acht ich es, wenn über mir Kanonendonner brüllt?
Ein Held fall ich; noch sterbend droht
Mein Säbel in der Hand!
Unsterblich macht der Helden Tod, Der Tod fürs Vaterland!
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Auch
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Auch kömmt man aus der Welt davon. Geschwinder wie der Blitz; Und wer ihn stirbt, bekömmtznmLohn,
2>n Himmel hohen Sih!
Äöenn aber ich, als solch ein Held, Dir, Mars, nicht sterben soll.
Nicht glanzen soll im Sternenzelt:
So leb' ich dem Apoll! So
ido werd aus Friedrichs Grenadier, Dem Schutz,derRuhm desStaats;
So lern er deutscher Sprache Zier, Und werde sein Horatz.
Dann singe Gott und Friederich, Nichts kleiners, stolzes Lied!
Dem Adler gleich erhebe dich. Der in die Sonne sieht! «4
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I — — innres animos in Martin Bella
Versibus exacuo — —r
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Siegeslied nach der Schlacht bey Lowositz, dm itcti Ottobkk i')'6.
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donnerte, da floh der Feind?
Singt, Brüder, singet Gott! Denn Friederich, der Menschenfreund,
Hat obgesiegt mit Gott.
Bey Außig sahen wir den Held; Wie feurig brannten wir,
Zu flehn mit ihm in Siegesfeld! Nun stehen wir es hier.
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§r ging, mit einer kleinen Schaar,
Den SiegeSwcg voran!
Und schlug, wo Feind zu schlagen war, Und macht uns reine Dahn!
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hatten Nacht, er aber nicht.
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Du, hoher Paschkopoll! Sahst ihn, im Helden Angesicht, Den Mars, und den Apoll! Auf
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; 2s«f einer Trommel saß der Held, Und dachte seine Schlacht, 1 Den Himmel über sich zum Zelt,
Und nm sich her die Nacht.
@r dachte: „Zwar sind ihrer viel, „Fast billig ist ihr Spott! „Allein, war ihrer noch so viel, «So schlag ich sie mit Gott!» Da«
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Das dacht er, sahe Morgenroth, Verlangen im Gesicht! Der gute Morgen, den er doch. Wie munter war er nicht!
Spranz auf von seinem Heldensitz, Sprach: „Eh noch Sonne scheint.
„Kommt, Helden! hinter Lowosih, „Zu sehen meinen Feind! Da
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Da kamen, Wilhelm, Bevern, Reith, Und Braunschweigs Ferdinand! Vier grosse Helden, weit und breit Durch ihren Muth bekannt-
Auch drangen andre Helden sich
Den grossen Helden nach.
Zu stehe» neben Friederich, Au horchen, was er sprach!
§rcy, wie ein Gott, von Furcht u. Graus,
Voll menschlichen Gefühls, Steht er, und theilt die Rollen aus
Des grossen Trauerspiels l
Dort, spricht er, stehe Reuterey,
Hier Fußvolk! — Alles steht
Zn grosser Ordnung, Schreckenfrey, Zudem die Soim aufgeht. So
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*So stand, als Gott der Hm erschuf,
Das Heer der Sterne da;
Gehorsam stand es seinem Ruf Zn grosser Ordnung da!
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Die Sonne trat, mit Riesenschritt, Auf ihrer Himmelsbahn
Hervor, daß wir mit ihrem Tritt
Auf einmal vor uns sahn; D
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§in unaufhörlich Kriegcshecr, Hoch über Berg und Thal, Panduren, wie der Sand am Meer,
Kanonen ohne Zahl
I Unb stnzten, Helden wohl erlaubt. Nm einen Augenblick;
Ein Haarbreit schlugen wir das Haupt, Doch keine» Fuß zurück! Denn
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Denn '.var unser Vater ist nicht mehr,
Jedoch er starb ein Held,
Und steht nun unser Siegcsheer, Vom hohm Sternenzelt.
§r gieng voran, der edle Greiß! Voll Gott und Vaterland.
Sein alter Kopf war kaum so weiß. Als tapfer seine Hand.
Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff sie eine Fahn, Hielt sie empor an ihrem Schaft, Daß wir sie alle sahn;
Und sagte: „Kinder, Berg hinan,
„Auf Schanzen und Geschütz.',. Wir folgten Äle, Mann vor Mann,
Geschwinder wie der Blitz. Ach,
Äch! aber unser Batet fiel. Die Fahne sank auf ihn. Ha! welch glorreiches Lebensziel,
Glückseliger Schwerst«!
V | Dein Friederich hat dich beweint, Indem er uns gebot;
Wir aber stürzten in den Feind,
Zu rächen deinen Tod. £»■
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Du, Heinrich, wärest ein Soldat, II
Du fochtest Königlich! Wir sahen alle. That vor That,
Du junger Löw', auf dich!
Der Pommer und der Märker stritt.
Mit rechtem Christen Muth. Roth wardstinSchwerd,aufjedenSchritt
Floß dick Pandurenblut. AuS
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Nus sieben Schanzen jagten wir
Die Mützen von dem Bär. Da, Friedrich, gieng dein Grenadier
Ans Leichen hoch einhex.
I Dacht, in dem mörderischen Kampf,
Gott, Vaterland, und Dich,
j Sah/trefin schwarzemRauch nndDampf, Dich seinen Friederich. Und
I L.
Unb zitterte, warb fenerroth,
Zm kricgrischen Gesicht, (Er zitterte vor Deinem Tob,
Vor seinem aber nicht.)
verachtete die Kugelsaat, Der Stücke Donnerton,
Stritt wütender, that Heldenthat, Bis Deine Feinde floh». Nun
9?un dankt Er Gott für seine Macht, lind singt: Victoria! Und alles Blut aus dieser Schlacht
Fließt nach Theresia.
Und weigert sie auf diesen Tag, Den Frieden vorzuziehn; So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,
Und dann führ uns nach Wien.
Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin den i8ten Junius 17$7.
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Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin den i8ten JuniuZ 1757.
, wie sie, die Geschlagene,
Noch trotzig Rache glühn!
D» fichvt nicht zittern, dmken: Geh, Geh', Preusse! doch nach Wien.
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Auf hohen Felsen stehen sie,
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Zn ihrem Adlernest,
Hohnlachend; Brüder, sehet sie. Sie träumen Siegesfest.
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Sie wollen, hunderttausend Mann, \
Uns überwinden; Ha! Auf, Friedrich, auf! Mit uns hinan! i Mit uns, Victoria!
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Lied nach der Schlacht bey Collin
den izten Junius 17s7.
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Lied nach der Schlacht bey Collin den isten 3u«tuö i 7$ ?.
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s. Lied nach der Schlacht bey Collin, den igtcn Junius 1757. — fz
HerauöfordrnngSlied vor der Schlacht bey Roßbach am 4ten November 1757. — — — — 6i Siegeslied nach der Schlacht tos Roß bach, den sten November 17s7- 6s
4
Siegeslied nach der Schlacht bey Lissa, den ste« December 1757. — 99
; Lied an die Kayserin-Königin nach Wiedererobe» ung dcrStadt Breslau am 19UU December 1757- — 129
L-
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r
Der Grenadier an die
Knegesmuse nach 6tm
Siege bey Zorndorf den - r August »758»
An dir
Kriegesmuse «ach der Niederlage der Russen bey Zorndorf.
** * Vs 7^
g Ä?as sichest du so schüchtern na6)
wir her? Scheut eine Kriegesmuse, die den Held So lies in feine Schlacht beglei tete/
Mit ihm auf Leichen unerschrocken
gieng, A 3
Wie
« Eie Engel Gotte« in Gewitter»
gehn. Ihn einzuholen, wo er war, zu seyn.
Zu forsche»
feine Thaten all.
über
Bon Leich auf Leiche grosse Schritte that; Scheut eine solche Muse Blut zu sehn?
Stimm an, verewige den grossen Tag,
An welchem
Vater Friederich sein
Volk
Errettete,
durch
göttlichen
Ge
sang!
Nimm die venvayste Leyer von der
Wand,
Und mische starken Kriegeston
dar
ein. Und singe! Held, Soldat und Pa triot ,
«4
etc»
Steh um dich her
und höre, lauter
Ohr!
Bewundernd Gottes Thaten,
Frie
drichs Muth,
Wenn
«r
fei»
Vaterland
zu retten
geht. Und lerne Gott und Friederich ver
traun.
Denn standest du, Berlin! nicht halb verzagt, AK
Als
der
Rächer
gekrönte
nur
ver
zog.
Und Mähren uns langsame Sieger, sah?
o
Vsr dritten Augen, Ueberwinder Daun! — Wir? yd« Hirst du lieber andrer Hü-
bius lagen wir unange
Dich nennen? —
zwackt
«r Ki
Y
Sech«
va
I Sechs Wochen lang; und, alle Tau ' ! sende, Die btt beliebetest, durch einen Strich
Im Dsche deiner Thaten, in das Reich "r Der Schatten zu versetzen, lebten j hoch
I Utfb liessen deiner schönen Kayserin
I
> Tockayer, nach der Krieges Arbeit,
I
sich
I
Gllkr I
Gutschmeckcn, tranken auf des Hel den Wohl, Der Friederich ist, nicht Hannibal,
em Glaß; Und
du
rühretest
dich
in deinem
Nest,
jagte
dich
der
tapfere
.Hu
sar, Zn
deine
hochverschanhte
Felsen
burg, Auf welcher du, mit deinem Better Daun, Ein
Ein Graf wie du, der deine Thaten
thut, betrachtend uns, und deinen Hanni-
bal.
Oft" standest, dachtest, nie ersähest, wie Von dir ein Streich ihm ju versehen i
sey.
Du aber, guter alter Marschall!
warst In
SS
Zn
beinern
Frie
Hectqr.
Troja,
drich selbst
Ewigkeit,
Gab deinem Namen
und
schrieb
Ein andrer
deine
Cäsar,
Thaten
an! Doch er und Reich und Moritz waren mehr
Als
Agamemnon,
LTejlor
und
Ulyß, hatten,
ohn
ein
ungeheures
Pferd,
Durch
7 —■—i------------ ■-*—i H — —■
Durch Muth dich überivunden, nicht
durch List,
Wofern nicht Gott der Herr gewollt,
daß wir Ablassen sollten.—
Aochgelobet sey,
Von
uns
und deinem Friederich, 0 Gott!
du auf unsern ebnen Sieges
weg
Ein (vllmütz siclletcst Held,
und einen
Der wie ein braver Mann sich wehrete,
Zn seine hohen Wäll' und Mauren gabst! Den« gabst du eS in unsre Hand, so
war Kein Weg vor uns, als nach dem stol he« Wien, So hätten wir uns allzuweit ent fernt
Von unserm
Vaterlande, Schutz
dessen
Wir sind, nach dir, o Gott! So wäre wohl
Daö Ach und Weh, der Zarmuer, das Geschrey
! Oer Weiber und der Kinder, welche wir Zurück
gelassen hatten, spat
allzu
Uns nach erschollen. Friedrich hätte wohl Deo
Des Vaterlandes Ruf nm Rache nicht Zu rechter Zeit und Stunde da ge hört, Wo
umzukehren war! Darum o Gott!
Sey ewig hochgelobt von uns und ” 2hm,
Dem Züchtiger der Bosheit eines Volks, Das noch zu Menschen nicht gewor den ist. D
Dich
2 ich noch nicht kcinit, daher gezogen kam.
Heißhungriger als ein Heuschrecken Heer, Mit trägem aber giftgem Schnecken gang
Zn sein, o Gott! von dir gesegnet Land, Um
eine
Lebenlose ney
Wüster
Ei» Land des Fluches, eine Steppe, gleich Den
Den Steppen seiner Kayseri» daraus Zn machen. Langstnn zog es so da her. Wie durch fruchtbares Feld in Africa o
Gistvoller grosser Schlangen Heeres zieh»; Da steht auf beyden Seiten ihtes Zugs
Erstorbnes Gras, da steht, so weit umher D -
Als
fr Als
ihre
Bäuche
krichen,
alles
todt.
Von Memel bis «Lüstrin stand Frie
drichs Land To da, verwüstet,
öde, traurig,
todt.
$l(lein der Held vernahm zu rech ter Zeit
In seinem Haus von Leinwand, auf der Bahn Oe^
•s
y
Des Steges,
deinen bangen
schwa
chen Ruf,
0 Vaterland,
zu Gott,
und ihm!
Und stracks A?ar sein Gedank' allein an dich! Er gab ' Dem griffet» Feind ein wenig Lust,
und flog.
Mir
elftem
kleinen
edtem
Helden-
Heer
Dahin,
wo
sein
gequältes
bangcs
Volk
Dz
Ncch
Nach ihm sich umsah; betete für ihn,
Und schwur geheim, in mancher To desangst,
Blieb ihm auch armes mattes Leben nur.
Trotz aller Feindes Wuth, getteu zu seyn Dir, Gott! und deinem Liebling, wel
chem du Zuwieder
aller Welt,
mit
deiner
Macht Stecht
V:
Zr
Recht schaffest, Steg verleyhst.
Da
flog er hin! Kam an tu dir, du Sitz der Musen!
wo I Baumgarten Friedrichs
Weisheit
lehrt; hielt still