Neue Reimereien des alten Grünrocks aus der Pfalz: Hochdeutsch und in heimischer Mundart [Reprint 2019 ed.] 9783111622255, 9783111245119


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German Pages 208 Year 1898

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Table of contents :
An den freundlichen Leser
Inhalt
Der Erinnerung an vergangene Zeiten
Den Grünröcken in's Stammbuch
Jagdgeschichten
Pälzische G'schichte
Sonstiger Ulk
Soldatenlieder
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Neue Reimereien des alten Grünrocks aus der Pfalz: Hochdeutsch und in heimischer Mundart [Reprint 2019 ed.]
 9783111622255, 9783111245119

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von demselben Verfasser und in demselben Verlage:

Lieder und Reimereien eines altert Grünrocks aus der Pfalz. 8°. VIII, 200 5. 1896. Broschirt 2.—. In Leinwand gebunden JL 2.50. „Diese Lieder und Reimereien zeugen in ihrem ernsten Teil von einem tiefen Gemüt, während sie in dem heiteren Teil, welcher übrigens den ernsten bedeutend überwiegt, von einem urwüchsigen Humor und froher Laune diktiert sind. Wir können das betreffende Werk allen lieben Weidgenossen nur warm empfehlen und sind wir überzeugt, daß es niemand ohne Befriedigung aus der Hand legen wird." St. Hubertus 1896 S. 416. „Mit wahrem Vergnügen nahmen wir das vorliegende Büchlein zur Hand, um es zu durchblättern.. . Ney's gerade und offene Weise zu sprechen und zu schreiben, sein schlagender Witz und un­ verwüstlicher Humor sind zu gut bekannt, als daß man nicht seinen gesammelten Liedern und Reimereien ein spezielles Interesse ent­ gegengebracht hätte. Man erwartete unwillkürlich etwas Beson­ deres und hat sich thatsächlich nicht getäuscht . . Centralblatt f. d. gesamte Forstwesen 1896 Heft 8 u. 9. „Ein prächtiges Büchlein, das sich gewiß in der schönen, lustigen, sonnigen Pfalz, aber auch darüber hinaus viele Freunde erwerben wird; liefert es doch den Beweis vom unverwüstlichen pfälzischen Humor und andererseits von dem in der Pfalz jederzeit bewiesenen Patriotismus und der innigen Anhänglichkeit an die alte Heimat . . Pfälzische Presse 1896, 3. Sept. „Liebe zum theueren Vaterlande, Liebe zum schönen Wald und Liebe zum edlen Weidwerk, ein tiefernstes, offenes Gemüth einer­ seits und unverwüstliche, heitere und urwüchsige Laune, meist verbunden mit treffender Schärfe und schlagendem Witze, anderer­ seits kennzeichnen in reichem Wechsel die einzelnen reizenden Stücke, durch welche wir alle dem verdienstvollen Verfasser zu großem Danke verpflichtet sind." Österr. Forst- und Jagdzeitung 1897 S. 221.

ennereren des

alten Grünrocks aus der Pfalz.

Hochdeutsch und

in heimischer Mundart von

Carl Eduard Ney.

Straßburg. Verlag von Karl 3. Trübner. 1696.

SÄ. Du SÄont«C$auteg, Vtraßdurg.

Rn den freundlichen Leser. Wieder fmb"s nur Reimereien, Nicht Gedichte, die ich biete. Meistens sind sie lustigen Inhalts, Jagdgeschichten und dergleichen, wie ich da und dort sie auflas Oder wohl auch selbst erlebte. Brachte meuchlings sie in Verse, wenn mir nichts Gescheidt'res oblag, Beispielsweise auf langer Bahnfahrt. Kundige merken's an dem Versmaaß. Eigner Spaß war Zweck der Uebung, Doch auch andern Leuten machten Sie Vergnügen, wie sie sagten, wie die Verse älter'n Datums, Die dem Publikum ich anbot. harmlos sind sie all die Scherze Und ich halt" das für 'nen Vorzug In der Zeit, in der wir leben. Insbesondere stnd"s die Pfälzer, Die sich solcher Scherze freuen. Schrieb drum meist in ihrer Mundart, Ihnen widm" ich auch dies Büchlein. Mög" es allzeit Freunde finden In der schönen Pfalz am Rheine!

Inhalt. Seite

Der Erinnerung an vergangene Zeiten -



O Jugendzeit, 0 Burschenzeit........................................3 Der Kaiserdom zu Speier................................................5 Festlied zum 22. März 1897...... An die Braut beim zweiten Ausmarsch nach Frankreich Festlied zur Enthüllung des Denkmals für die Gefallenen des Aschaffenburger 8. C. von 1870/71 ...

1—14

8 10 13

Den Grünröcken in's Stammbuch.................................. 15—34 Forstliche Spruchreime...............................................................17 Die XIX. Versammlung des Elsaß-Lothringischen Forst­ vereins ....................................................................................... 24 Kraft geschonter Jugend...................................................... 26 Die forstliche Vorlehre...............................................................29

Jagdgeschichten...........................................................................35—80 Jagdgigerl............................................................................... 37 Dem Ligebenedikt sein Hektor.............................................. 39 Dem Ligebenedikt sein Fuchsjagd...................................... 42 Der groß Bichseranze...............................................................46 Em Zuckerbäckersritz sein Schwenningerkur ... 49 Mer muß sich zu helfe wisse.............................................. 54 Sunndagsjägerei..............................................................59 Em Wälsche sein Wildsaujagd...............................................67 Die Elwetritschejagd....................................................

pälzische G'schichte....................................................81—134 Die Em Der Der Die Der Die

mitteleiropäisch' Zeit.......................................................83 Huwermütter sein Kercheg'sang.......................................85 Hosseknopp.......................................................................90 Bismarckhannes...............................................................95 Wassergläser.....................................................................100 nei' Frack.....................................................................104 Erfinnung vum Schefferecht.................................... 113

74

VIII

Em For Die Em

Seite Parre fein sechs Predigte............................................... H6 die Verloosung angetanst..............................................120 Zahnberscht'......................................................................125 Rothe sein Pischtolemensnr...................................... 128

Sonstiger Ulk....................................................................... 135-192 Wasgenelnb nnd Forstparthie.............................................. 137 Lewensweisheit....................................................... • . 139 Planze- un Briefmarkesammle.............................................. 142 Awer hen!............................................................................. 147 Die Mode..............................................................................150 Wer heitzetag nit lige kann . . . . . .154 Die net Orthographie.............................................................. 158 Mnsikhächelei..............................................................................162 Vnn der gute alte Zeit.......................................................166 G'snnder Sport...................................................................... 171 Die Jwerberdnng vnn de Kinner.......................................175 Des schwer Gepäck.............................................................. 180 Einem Getäuschten...............................................................183 Der Brave trinkt niemals allein.......................................185 Schmerzensrnf ans Metz.......................................................188 Neues Schafskopflied...............................................................191 Soldatenlieder

....

193—200

Le Roi et ses chasseurs............................................... 195 Marschlied für das Königlich Bayerische 4. InfanterieRegiment, König Wilhelm von Württemberg . . 198

Der Erinnerung an vergangene Zeiten.

L Jugendzeit, o Vurschenzrit!

O Jugendzeit, o Burschenzeit, Wie weit, wie weit, wie himmelweit Bist du verweht, verflogen! Die Augen klar, die Herzen warm, Mit bestem Freunde Arm in Arm, So ward die Welt durchzogen. O Jugendkraft, o Burschenkrast Voll warmer Jugendleidenschaft Und ftohen Muths die Herzen! Kein Berg zu hoch, kein Fluß zu breit Und wir zu Streichen stets bereit Und stets geneigt zu Scherzen! O Jugendlust, o Burschenlust! Was kümmert' uns der Bücherwust, WaS ©ritten uns und Sorgen? Kein Ulk zu groß, zu toll kein Spaß! Herrscht Ebbe in der eig'nen Kass', So konnt' der Wirth ja borgen.

4

O Jugenddurst, o Burschendurst, Wenn du uns in die Kehle fuhrst, War das ein flottes Kneipen! Kein Bier zu stark, kein Wein zu schwer, Kein Faß zu groß, wir tranken's leer, Kein Tröpfchen durfte bleiben. O Jugendblut, o Burschenblut, O kampfesfreud'ger Jugendmuth, War das ein mannhaft Fechten! Kein Arm zu stark, zu scharf kein Speer! Trat einer nah' der Burschenehr', Bei uns kam er zum Rechten. O Jugendblut, o Burschenkrast, O alte Jugendleidenschast, Was ist aus euch geworden? O Burschendurst, o Jugendblut, O allzeit kampfbereiter Muth, Euch miss’ ich allerorten! Nur du, o alte Burschentreu', Bleibst in uns Alten ewig neu Und nie sollst du erkalten! Darin, ist auch die Jugendzeit Verweht so weit, so himmelweit, Verbleiben wir die Alten.

5

Drr Kaiserdom |u Speier. Zu Speier an dem Rheine Steht ein gewalt'ger Dom, Der Dom der deutschen Kaiser An Deutschlands Kaiserstrom. Acht deutsche Kaiser ruhten In seiner Kaisergrust, Kein Wunder, daß umwehet Ihn deutsche Kaiserluft. WaS immer je begegnet Dem Kaiser und dem Reich, An ihm ist's heimgegangen, War sein Geschick zugleich. Er hat ihn mitgekämpfet Den Mesenkamps mit Rom, An seines Kaisers Seite Als deutscher Kaiserdom. Als starb der vierte Heinrich, Vom Papst in schwerem Bann, Fing seine Kaiserglocke Bon selbst zu läuten an.

6

Von selbst sein Sünderglöcklein Gab jähen schrillen Ton Als das Geschick ereilte Den pflichtvergess'nen Sohn. Als durch Verrath der Kleinen Der Kaiser Macht entschwand, Da standen seine Mauern Vom Erbfeind ausgebrannt. Sie standen als ein Denkmal Versunk'ner Kaiserpracht, Ringsum die schönen Lande Ein Grabmal deutscher Macht. Sie mahnten die Geschlechter An Kaiserrecht und Pflicht, Verblassen sollt' im Volke Die Kaisersehnsucht nicht. Wie hat den Dom der Franke Gefürchtet und gehaßt, Als durch des Reiches Ohnmacht Am Rhein er Fuß gefaßt! Er hat in alle Winde Der Kaiser Asch' zerstreut, Als Steinbruch seine Mauern Dem Untergang geweiht. Verwehen mit der Asche Aus deutscher Kaisergrust, Verschwinden mit den Mauern Sollt' deutsche Kaiserlust.

7

Vergebens war dies Wollen! Am deutschen Kaiserstrom Ist herrlich neu erstanden Der deutsche Kaiserdom. Und mit ihm ist erblühet, Gewachsen und gedieh'n Das alte Kaisersehnen, Das längst erstorben schien. Mit Macht ergrifs's die Geister, Mit Wucht schuf es sich Raum, Zur Wahrheit mußte werden Der alte Kaisertraum. Als kaum der Bau vollendet. War auch der Traum erfüllt, Das tausendjähr'ge Sehnen Des deutschen Volks gestillt. Es steht nach heißem Kampfe In nie geseh'ner Pracht, Als stärkster Hort des Friedens Des deutschm Kaisers Macht. Und dem zum Zeugniß raget Am Rhein der Kaiserdom, Der Dom der deutschen Kaiser An Deutschlands Kaiserstrom.

8

Festlied jum 22. Bttätj 1897. Stngweise: Aus Feuer ward der Geist geschaffen.

Wo heute deutsche Männer tagen, Wo heut' man deutsche Lieder singt, Wo heute deutsche Herzen schlagen, Wo nur ein deutscher Laut erklingt, Denkt, Kaiser, Dein das Vaterland Vom Weichsel- bis zum Moselstrand. Des Kaisers denkt es, der geschaffen Das heiß ersehnte deutsche Reich, Des Schöpfers unser's Volks in Waffen, Des Heeres, dem kein zweites gleich. Dein, Kaiser, denkt das Vaterland Vom Weichsel- bis zum Moselstrand. Es denkt deS unbesiegten Helden, Des Siegers in manch heißer Schlacht, Der Achtung schuf in allen Welten Für deutschen Volkes Riesenmacht. Dein, Kaiser, denkt das Vaterland Vom Weichsel- bis zum Moselstrand.

9 Des Fürsten denkt es, der dem Frieden Die letzte Lebenskraft geweiht, Des Greises, der je zu ermüden Im Dienst des Volks, hatt' keine Zeit. Dein, Kaiser, denkt das Vaterland Vom Weichsel- bis zum Moselstrand. Die Treue, die dereinst wir Alten Gelobet Dir in großer Zeit, Dem Werke Dein woll'n wir sie halten, Gehorsam unser'm heil'gen Eid. So denket Dein das Vaterland Vom Weichsel- bis zum Moselstrand. Und unsre Kinder heute schwören: Was Du einst schufst, es bleibt besteh'n. Des Kaisers Werk, den All' verehren, Es kann und darf nicht untergeh'n. Vom Weichsel- bis zum Moselstrand Denkt so das ganze Vaterland.

10

Mn die Braut beim zweiten Musmarsch nach Frankreich. (Weihnachten 1870.)

O zürne nicht, Geliebte, wenn ich heute Zur Weihnachtszeit, wo alle Welt sich freut, Durch meinen Brief Dir jähen Schmerz bereite, Nicht Ehrgeiz ist's, 's ist Pflicht, die mir gebeut, Wenn nochmals ich zum wildm Kampfe ziehe Weit in de- Erbfeinds Wunderland hinein. O daß der Schöpfer Dir den Trost verleihe, Denn dieser Brief, er kann der letzte sein. Nicht leicht ward mir's, Du Gute, Ja zu sagen, Als man mich frug, ob ich auch marschbereit. Ich dachte Dein, gedachte deiner Klagen, Ich dacht' der langen freudenleeren Zeit, Die Deiner harrt, wenn in des Kriegs Gefahren Ein güt'ger Himmel mich beschützet nicht. Dacht' Deiner Lieb', der treuen, süßen, wahren, Und doch! ich sprach es, born es rief die Pflicht.

11

Wohl sind zerschmettert Frankreichs Heere, Der wälschc Boden raucht von wälschem Blut. Doch nicht gezündet hat die harte Lehre, Noch ist gebändigt nicht der Übermuth DeS grimmen Feindes, der der Völker Frieden AuS Ländergier so lange schon bedroht. Noch steht Paris und wagt'S, uns Trotz zu bieten, Und mehr als je thut es zu kämpfen noth. Erst wenn die tolle Stadt, der's wilde Morden DeS Kriegs erscheint als leck'rer Zeitvertreib» Des grimmen Krieges Opfer selbst geworden Und seinen Jammer fühlt am eig'nen Leib, Erst wenn von uns'rer Macht sie so getroffen, Daß sie den Frieden nicht mehr stören kann, Erst dann ist dauernd Frieden zu erhoffen Mit diesem Volk für uns, erst dann. Und diesen letzten Schlag mit Wucht zu führen, Bedarfs der Mitthat eines jeden Mann's, Der fähig ist, die scharfe Wehr zu tragen, Zu führen sie zum Schutz' des Vaterlands. Bei diesem letzten Kampf zurückzubleiben Ist nicht erlaubt dem waffentücht'gen Mann. Für immer gilt's, den Franzmann zu vertreiben Von deutscher Erd', da bleib' zurück, wer kann! Ich kann es nicht. Zur zweiten Heimath Zur Zeit der größten Und heut' des holden

Wir haben ja erkoren uns das Elsaßland, Schmach vom Reich' verlorm Friedens Unterpfand.

12

Um unser Beider eigenstes Geschicke Wird d'rum gekämpft. Nicht könnt' dem braven Mann Jn's Aug' ich schau'n dereinst mit freiem Blicke, Hätt' bis zuletzt ich da nicht mitgethan. Und auch Dir selbst, so möcht' ich, Traute, fragen, Wär' nicht verächtlich stets der starke Mann, Der wo es gilt, das Höchste noch zu wagen, Auch nur ein Weilchen feige zaudern kann? Und ist dem so, so mußt' Du recht mir geben, Wenn ich gehandelt, so wie ich's gethan. Beschützen wird der güt'ge Gott mein Leben, Denn er verläßt ja nicht den deutschen Mann. Und will es daS Geschick, daß doch ich falle, So tröst' Dich Gott! Du hast dann selbst gebracht Das größte Opfer, das die Bräute alle Der Todten brachten für Alldeutschlands Macht. Kehr' aber ich zurück, kannst stolz Du sagen: Gegründet haben selbst wir unser Glück, Soviel an uns. Drum, Liebchen, laß das Klagen! Ich glaub' es fest. Ich kehr' Dir heil zurück.

13

Festlied zur Enthüllung des Denkmals für die Gefallenen des Dfchastrnburger G. C. von 1870/71 (am 7. Oktober 1897). Singweise: Einer Farbe, einem Glauben.

Einem Ideale dienen Alle wir und immerdar, Ob Huberten, ob Arminen, Ob Hercynia's Burschenschaar. Haben auch die blanken Klingen Sich gekreuzt viel tausendmal, Wo es Großes gilt vollbringen, Sind ein Bund wir allzumal. Uns vereinigt eine Lehre, Schwuren All' in Freundes Hand Treu' dem Freunde, Treu' der Ehre, Ew'ge Treu' dem Vaterland. Aufgerichtet dem zum Zeugen Sei dies Denkmal fernster Zeit, Zeuge, daß wir niemals weichen, Gilt's gehorchen unser'm Eid! Dieses Denkmal unser'n Brüdern, Bluteszeugen großer Zeit, Schwurgetreuen Bundesgliedern Jst's in Dankbarkeit geweiht.

14 Ihrem Eid des jungen Lebens Opfer brachten froh sie dar. Gott sei Preis, daß nicht vergebens, Nicht umsonst dies Opfer war! Wenn die Becher überschäumten, Schwärmten sie von Kaiserpracht Und was hoffend einst sie träumten, Allen Dank, es ist vollbracht. Deutschlands Volk, so lang geschieden, Einte sich zum neuen Reich Und an Ruhm in Krieg und Frieden Ist ihm auch nicht eines gleich. Was geraubt dereinst dm Vätern In der Zeit der schlimmsten Noth, Unser ist's und was die Fedem Einst verdarbm, wandelt' Gott. Unser sind die alten Stätten Deutscher Arbeit, deutschm Ruhms, Und kein Feind wird je betreten Mehr die Schwell' des Heiligthums. Um der Brüder Treu' zu ehren, Treu' der größten Ehren werth, Mit dem Kaiser laßt's uns schwören, Schwörm auf da- Burschenschwert: Was erstritten, die da waren, Was erkämpft in Todesnoth, Woll'n wir unser'm Volk bewahren Treu wie sie, bis in den Tod.

Den Grünröcken in's Stammbuch.

17

Forstliche Spruchreime. Für des Waldes Schicksal ist Sicher nichts verkehrter, Al- wenn zum Verwalter wird Ihm ein Buchgelehrter. *

* *

Ist der Forstmann Nichts als Jäger, Bringt das Wild den Jungwuchs um. Haßt er aber gar das Jagen, Geht dem Wald erst recht es krumm. *

* *

Wer beim Waldgang Wasser trinkt. Muß eS wieder schwitzen. Wer's versteht, verspürt den Durst Auf das Bierbanksitzen. *

* *

Thut der Förster zu viel kneipen, Hat der Holzdieb freie Bahn. Doch viel schlimmer haust im Walde, Wer das Trinken gar nicht kann. *

* *

Forstmann nennt sich mancher Fant, Weil die Prüfung er bestanden, Und doch ward in solcher Hand Schon der schönste Wald zu Schanden.

18

Manch Einer glaubt im Walde, Was er noch nie geseh'n, Das sei darum auch niemals In seinem Wald gescheh'n. *

* *

Die Leute, die den Wald Am gründlichsten verleimen, Nicht selten in der Schreibstub' Nie eine Frist versäumen. *

* *

Sieht Einer 'ne Eich' heut' Johannistrieb' treiben, Gleich meint er, er müßt' auch Ein Buch d'rüber schreiben. *

* *

Den Wald schnell zu Geld machen Mit Kunst und Genie, Ist leitender Grundsatz Der Reinertragstheorie. *

* *

Bestände begründen, Ist manchmal recht leicht. Des Waldes Erziehung Den Meister zeigt. *

* *

„Was einem Schmied ganz gut bekommt, Bekommt dem Schneider nicht so balde." Wohl nirgmds paßt so gut die Regel, Wie für die Wirthschaft in dem Walde.

19

Gar Mancher lebt im Walde Schon eine Ewigkeit Und ist, ihn auch zu kennen, Entfemt noch himmelweit. *

* *

Bist du in fremdem Walde, Sei sparsam mit dem Rath! Denn oft, was deinem frommet, Dem fremden Walde schad't. * *

*

Das Schlimmste, was dem Walde Kann überhaupt passieren, Ist wenn der Förster anfängt Zu generalisieren. *

* *

Ich hab' vielleicht int Walde Schon Mancherlei gelernt, Doch je ihn auszulernen, Bin weit ich noch entfernt. *

* *

Fünfzig Jahre zu spät 'raus Die Protzen und Borsten, Das heißt heutzutage Man plänterdurchforsten. *

* *

Milliarden Insekten Thun dem Wald nicht so schaden» Als ein einz'ger Verwalter, Ist schlecht er berathen.

20 Gar Mancher ist Meister Im Pflanzen und Sä'n Und läßt das Geschaffne Zu Gmnde dann geh'n. *

*

*

Reine Buchenverjüngung Ausflicken mit Heistern, Das heißt man mit Blödsinn Die Faulheit verkleistern. *

*

*

Wer nicht nutzet ein Mastjahr Bei Buche und Eich', Der macht seinen Waldherrn Ganz sicher nicht reich. *

* *

DaS Wie versteht mancher, Wie selten ein Mann Beim Pflanzen und pfuscht doch, Verpaßt er das Wann. *

* *

Sind Einem durch Dummheit Kulturen mißrathen, Hat immer da- Wetter Verschuldet den Schaden. *

* *

Was mit Saat und mit Jährling' Erreichen er kann, Das macht nicht mit Lohden Ein kundiger Mann.

21

Zum Kahlschlug ein Forstmann? 's ist wahrlich zum Lachen, Das kann mit 'nem Holzknecht Ein Gärtner ja machen. *

*

*

Das Unterholz hauen, Die Protzm belassen, DaS nennt man durchforsten, Ich nenn' es verprassen. *

* *

Wer Fichten und Tannen Gleichalterig mischt, Zieht ästige Fichten, Aber Tannen giebt's nicht. *

*

*

Will als Stümper der Forstmann Kollegen sich zeigen, So pstanz' er als Treibholz Nur Fichten zu Eichen. *

* *

Bis jetzt ist das Forstfach Bon Schmusern noch rein. Ist gnädig der Himmel, Wird's immer so sein. *

*

*

Auch titelsauber das Forstfach Ist früher gewesen. Jetzt kann vom Geheimen Oberforstrath man lesen.

22

Gar viel kann man lernen, Sieht man, wie man's macht. Doch mehr lernt man häufig, Ward's anders vollbracht. *

* *

Frei der Kopf und warm der Fuß, Ist der Eiche Hochgenuß. *

* *

Wächst nicht von Jugend Kopffrei die Lärche, Geht sie zu Grunde Und wird zum Zwerge. *

* *

„Weitständige Pflanzung Vermehret die Mafien." Doch, wird sich das Schundzeug Verwerthen auch lasten? *

* *

Wird die Buche im Mischwald Im Drucke gehalten, So wird sie den Boden Stets fruchtbar erhalten. Doch kommt sie zur Herrschaft, Dann, ähnlich dem Sozen, Verdrängt sie die Ander'« Wird selber zum Protzen.

23 „06 Stieleich', ob Traubeich', 's ist alles egal". So sagt man, doch wahr ist's Ein anderes Mal. *

*

*

Natürlich verjüngen, Das muß ja gelingen, Ist gepflegt nur der Boden. Doch da wird getrieben So hüben wie briiben, Was Gott nur verboten. *

* *

Mit teilten Beständen Erreicht man oft viel. Doch auf eine Karte Setzt der Narr nur sein Spiel. *

* *

Die Eich' ohne Zweifel Ist König im Walde. Doch ohne ein Schattholz Verkümmert sie balde.

24

Zur XIX. Versammlung des Elsaß-Lokhringischen Forstvrrrins. Singweise: Wohlauf, die Lust geht frisch und frei.

Heut' haben wieder massenhaft Wir Holz gehackt, gespalten, Und über And'rer Wissenschaft Gar streng Gericht gehalten. Gekämpft mit überzeugtem Ton Ward um die liebm Taxen. Jetzt ist's genug. Ich fühl' sie schon Zum Hals heraus mir wachsen. WaS Wichtiger'm sei'n drum geweiht Die Stunden, die uns bleiben! ES ist ja allerhöchste Zeit, GescheidtereS zu treiben. Galt'S vorhin, in dem Kampf' den Feind Zum mind'sten nicht zu schonen, So gilt eS jetzt, was uns vereint, Mt Nachdruck zu betonen.

25 Jet»' Wort vom Dienst, jed' Wort von Jagd Sei strengstens brum verboten, Dem Gegner aber heut'ger Schlacht Die Freundeshand geboten! Denn, ist uns auch im heißen Streit Manch scharfes Wort entflogen. So bleiben wir doch alle Zeit In Freundschaft uns gewogen. Das ist es ja, was unser Fach Von ander'n unterscheidet, Und was an uns man hundertfach Bewundert und beneidet. Es ist der Geist der Einigkeit, Den alle Grünen pflegen, Die Freundschaft, die zu jeder Zeit Wir Alle sorglich hegen. Und was uns bindet, was vereint, Das ist die Lieb' zum Walde. Der Wald ist unser Herzensfreund Für Junge, wie für Alte. Und ihm zu Ehren allzumal Laßt uns die Becher heben. Der Wald, der Liebling unsrer Wahl, Der Wald, der Wald soll leben!

26

Kraft geschonter Jugend. Singweise: Keinen Tropfen im Becher mehr.

In der guten alten Zeit Waren zwar die Försterleut' Muster nicht der Tugend, Doch bierehrlich waren sie Stellten ihren Mann, und wie! Kraft geschonter Jugend. Als Studenten ihren Durst Stillten sie und völlig Wurst War die Zahl der Seidel. Manche schöne Winternacht Haben kneipend sie durchwacht, War auch leer der Beutel.

Auch gestrebt ward hie und da, Aber immer, wenn's geschah, Ward d'rin Maß gehalten. Dadurch ward der Kopf geschont Und's Gehirn, das d'rinnen thront, Blieb gesund den Alten.

27 Heut' der jüngste Forstmann hat, 's ist erschrecklich in der That, Magen schon und Nerven. Ein gehör'ger Umtrunk kann Sinnt solchen Förstersmann Unter'« Tisch schon werfen.

Ganze trinken giebt's nicht mehr, Halbe wird schon riesig schwer, Können'- nicht vertragen. Junger Wein, der wirkt sogleich, Wie daS schlimmste Teufelszeug, Auf den armen Magen.

Daran schuld ist offenbar, 's ist unglaublich, aber wahr, Übermäß'ge Tugend. Denn mit lauter Studium Brachten sie die Zeit herum Ihrer blühenden Jugend.

Gingen ja sie auf die Kneip', Tranken niemals sie beileib' Irgend einen zweiten. Einen Kater mußten ja, Bei dem Ernst der Studia Ängstlich sie vermeiden.

28 Lobe mir die alte Zeit, Wo der Forstmann war gescheidt Und mit Wollust zechte. Denn es ist der Förstersmann, Der nichts mehr vertragen kann, Sicher nicht der echte.

29

Die forstliche Vorlehre.

Da streiten sich die Leut' — und wie Um'S Studium unfrei Fach'!, Der eine will nur Theorie, Der and're schwärmt für „Prax". Mir scheint: 'S ist hier, wie überall, Und 's Sprichwort hat ganz Recht: Im Grunde ist eS ganz egal, So wie man'! macht ist'S schlecht. Ich selber in der Borlehr' war, Gelt' nicht für ungeschickt. Doch andern ist es wunderbar Auch ohne sie geglückt. Und wieder and're lernen's nie Und dann zumeist nur schlecht, Ganz gleich, ob nur die Theorie, Ob „Prax" den Grund gelegt. Wer vorher in der Praxis war Und dann zur Hochschul' kommt, Dem ist sofort dort manches Kar, Was andern noch nicht frommt.

30 Er hat's bequemer und mir scheint Das ganz unzweifelhaft, Wenn in dem Lehrherrn sich vereint Praxis und Wissenschaft. Doch hat er in dem Praxisjahr Viel Schulweisheit verschwitzt, Und oft geschieht's, daß er sogar Kein Sitzfleisch mehr besitzt. Er schwänzet drum 's Kollegium Mehr, als ihm nützlich ist, Treibt lieber sich im Wald herum. Wenn man dort jagt und schießt. Ist gar der Lehrherr ein Kameel, Dann geht erst recht es Kumm, Der Lehrling bleibt dann ohne Fehl In praxi herzlich dumm; Das Sitzfleisch bis zur letzten Spur Ist gänzlich aufgezehrt, Verlernt hat er das Lernen nur, Sonst ward ihm nichts gelehrt. Beim Gymnasiast dagegen ist Das Sitzfleisch unversehrt, Wenn schön dann der Professor liest, Er bess'res nicht begehrt; Er höret ihn mit Leidenschaft Und strebt mit Energie, Er strotzt nur so von Wissenschaft Und schwänzt Kollegia nie.

31 So sagt man in der Theorie, Und mancher glaubt es auch, Doch wahr ist's selten oder nie, 's ist nicht Studentenbrauch; Und wer es glaubt, der ganz und gar Vergißt den alten Satz: „Wer neun Jahr' im Gymnasium war, Hat herzlich satt die Hatz'." Es fällt ihm nicht im Traume ein, Wie mancher Schlaukops meint, So ganz unbändig brav zu sein, So mir es mind'stens scheint. Die Freiheit liebt er unbegrenzt, Nach Freiheit nur er strebt, Ein Studio, der noch nie geschwänzt, Der hat auch nie gelebt. Und langweilt gar der Hörer sich, Gähnt oft er im Kolleg, Zum Wirthshaus nimmt dann sicherlich Der bravste seinen Weg; Und ist es dort ein wenig nett, Was vielfach man erlebt, Das beste Sitzfleisch dann, ich wett', Nur an der Bierbank klebt. Man sieht, 's ist falsch, wie man es treibt. Geschwänzt wird so wie so; Es stets 'ne alte Wahrheit bleibt: Es schwänzt der Studio,

32

Gleichviel, ob vom Gymnasium Er gleich zur Hochschul' kam, Ob er den Weg zum Studium Durch Vorlehr' listig nahm. Und das ist weiter kein Malheur, 's ist vielmehr trefflich so; Wer nie geschwänzt, wird nie, ich schwör', Ein Forstmann comme il saut. Denn was man in dem Wald gebraucht, Ist nicht der Bücherheld, Und wer zum Forstmann irgend taugt, Sich nur im Wald gefällt. Verhaßt ist ihm der Bücherkram, Die Tinte, da- Papier; Wenn die zur Hand er jemals nahm, Geschah'- nicht aus Plaisir. Er that's, wie man auch Medicin Gebrauchet, wenn man muß; Daß er sie brauchet, ist für ihn Fürwahr kein Hochgenuß. Der Bücherheld, gesteh' ich gern, Ist oft ein MordSgenie; Doch unser'm Walde bleib' er fern! Denn Forstmann wird er nie. Ich kenne manchen solchen Wicht, Gelehrt, daß 's nur so raucht, Doch alles das versteht er nicht, Was man im Walde braucht.

33 Jed' Käferloch sieht er am Schaft, Am Blatte jede Galt', Er hat vor lauter Wissenschaft Die Augen überall; Doch was er soll, das sieht er nicht, 9?ur Bäume, nicht Bestand, Er sieht nicht, was dem Forst gebricht, Bor Körnern nicht den Sand. Erklären kann er alles zwar, Doch machen kann er's nie; Der liebe Gott den Wald bewahr' Bor solchem Forstgenie! Bewahren mög' er aber auch Bor Pflegern ihn der Art, Die sich nach altem Handwerksbrauch Das Studium ganz erspart! Nur braucht's nicht auf der Schul' zu sein, Denn wer zum Forstmann taugt, Der holt auch noch im Walde ein, Was er im Wald' gebraucht; Wird's ihm vielleicht auch etwas schwer, So ist's nicht minder wahr: Tie Schulbank machet nimmermehr Zum Forstmann offenbar. Doch wer zum Forstmann 's Zeug besitzt, Der hat auch Energie, Er lernt zurück, was er verschwitzt, Verbummeln wird er nie.

34 Wer aber nicht schon von Natur Dazu geschaffen ist, Der bleibt int Wald ein Stümper nur Trotz aller Bücherlist. Drum sag' ich nochmals wie zuvor: 's ist gleich, wie man studiert! Wer Thor ist» bleibet eben Thor, Wie er es auch probiert. Geboren wird das Forstgenie, Ich bleibe stets dabei, Ob Borlehr', ob nur Theorie, 's ist alles einerlei.

Iagdgeschichten.

37

Jagdgigerl. Stngweise: überall bin ich zu Hause.

Ein ganz unsympathisch Wesen Jst'S mir's Gigerl überall, Wo ich einem auch begegne, Ekel packt mich allemal. Schnöder Rückfall ist es ja In die Art vom Urpapa. Find' ich aber gar bei Jägern Dies verdammte Gigerlthum Dreht fich mir das Herz im Leibe Gleich im Purzelbaum herum. Denn dort ist es nicht nur dumm, Nein, es bringt auch Menschen um. Glacehandschuh' bei dem Nachbar Geben Grund schon zum Verdacht, Daß der Mann, wenn irgend möglich, Feuer in die Linie macht. Trägt sein Hut die Spielhahnzier, Dann paß' auf, ich rath' es dir.

38 Ist sein Anzug nach der Mode Bis in's kleinlichste Detail, Schleunigst vor dem ersten Treiben Solchem Nachbar ja enteil'! Hasen schießt er zwar vorbei, Doch die Knochen dir entzwei. Ist auch noch der Flintenriemen Gar von schöner Hand gestickt, Darfst so lang' du gar nicht säumen Bist du nicht total verrückt. Hast du nicht verteufelt Glück, Kehrst du lebend nicht zurück. Wenn darum selbst auf der Straße Mir ein Gigerl wenig paßt, Ist beim Jagen solch ein Scheusal In der Seele mir verhaßt. Denn dort bringt das Gigerlthum Selbst die besten Jäger um.

Drm Ligebenrdikt sein Hektor. Alle Ferschter sin bekanntlich In dem Lige aarig g'schickt, Awer besser kann's doch keener, Wie der Ligebenedikt. Ob er vun de Elwetritsche, Ob vun Auerhahne red't, 's is als wie gedruckt geloche, Doch geloche is es nett. B'sunners scheeft sin sei- G'schichte, Wo er vun de Hund verzehlt, Dann, so Hund wie seine, secht er, Gibt's halt nimmeht uff der Welt. Daß seift Hihnerhund die Hinlle Selwer uf der Speis'kaart steht, Des ist kaam weht zu verwunn're Un 's is aa keeft Selteheet. Eweso isch's nix Besunners Un ich sinn nix Extra's drin, Daß seift Hektor stellt die Jude, Wann se zoologisch sin.

40 Aach daß der kann unterscheide Bei de Jude Hersch un Bär, IS nadierlich, 'S wär'e Wunner, Wann er nit so pfiffig wär'. Nei isch's «wer, wie seift Hektar Wann er steht, des Wild markiert, Un ob's Hase oder Flugwild Mit de Ohre demonschtriert. Steht er Hinkle oder Wachtle, Rihrt sich gar nix am Behang, Wann en aach die Micke ploge Voll' zehft Minutte lang. Hot er awer in de Riewe Hase vor sich in der Ras', Stellt die Ohre steif er ufrecht Grad wie so e alter Has'. Neier isch's noch, wie der Hektor Mit der Ruth' die Hinkle zählt. So was dhut mer nit erlewe Gar zu oft uf dere Welt. Isch's nur een's, do fahrt nur eeftmol Mit seift'm Schwanz er hift un her, Sin es zwee, do mecht er's zweemol, Do is weiter nix dermehr. Aach bei dreie oder viere Mecht er's uf die nämlich Art, Scheeft isch's awer wie des Hunde! Sich bei meht die Ärwet spart.

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Sin es finf, bo schlecht en Hooke Er als wie e reemisch Vau Mt bet Ruth', 's is nit zu glaawe, Wie bes Dhierche is so schlau. Sin es sechse, werb zum Hooke Noch e Eenser hi-gebreht. Un so fort, so lang nit weiter, Wie uf neiü, bes Zähle geht. Bei zehü Hinkte molt ber Hektor Mit ber Ruth e reemisch Ix, Grab wie e latein'sche Zehner, Weiter awer mecht er nix. Erscht bei elfe werb ber Eenser Wieber wie bei sechs gemolt. Un so weiter bis us zwanzig, Wo sein Ix er wieberholt. Korz, e Jagbhunb wie ben Hektor Gibt's nit in ber ganze Palz. Minb'schtens bhut's ber Ben'bikt sage Unb ber glaabt's aach allefalls. Awer ob's bie Ann're glaawe, Des is schun e ann'ri Frog, Wer en selwer gut bhut kenne, Der verzählt's gewiß nit noch.

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Dem Ligebenedikl sein Fuchsjagd.

Bun dem Benedikt seift'm Hektor Haw ich eich schun letscht verzehlt. For die G'schicht Hot in de Vorstand Ihn der Jagdvereift gewählt. Dann ladeinisch muß mer kenne Will mer lumme do enetft Un dem Jagdvereiü seift Vorstand Derf aach nit empfindlich seift. Dann der derf sich gar nit muckse, Wammer Zweifel sich erlaabt Ult tnttt seine Jagdgeschichte Alles nit uf eeftmol glaabt. Unser Benedikt iS dorin Wie e Engel jo so gut. Mehrschtens iS er schun zufridde, Wann die Hälft mer glaawe dhut Ult gar manchmal secht er seltner, IS er grad so recht im Zug, Daß e Bertel em ze glaawe IS schun weht fascht wie genug.

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Domit «wer is bewisse, Daß er for die Stell aach daugt Un er kann sunscht aach noch ebbe?, Was mer in dem Vorstand braucht. Des is sell: als echtem Ferschter Mecht's em aach keeü bissel Noth, Wann em eeümol aach feist Lige Nit uf's erschte Mol geroth. Immer weeß er sich ze helfe, Wann beim Lige mer'n verwischt. Als Beweis will ich verzehle Eich e selbschterlebte G'schicht. Sitzt er do am Sunndag Mvrge In der Sunn beim Schoppe Weiü Un versetzt uns Jagdgeschichte Un die folgend owedreiü: „Geschtert hab mit meine Deckel Ich meist Fuchsbai abgeschbiert. Herrgott hawe do die Hundle In dem Schluppe excelliert! Un wie haw ich mit mein'm Zwilling Do geschosse! 's war famos! Arider, eier Benediktel Wor do wider eeümol groß. Kumm ich do mit meine Hundche An de Bau im Meisedahl. 's sin e ganze Masse Rohre, Ich glaab fufzehü an der Zahl.

44 Schun vun weitem hen die Deckel Angezoche wie nit g'scheidt, Hen mich beinoh umgerisse Mit der Lein' in ihrer Schneid. Wie ich an de Bau bin summe, War ich merklich ademlos. Ich de Zwilling kaam gelade, Geht aach schun des Jage los. Jan, jau, jau, so heert im Bode Mer die Waldin' ganze schun. Jau, jau, jau, so mecht der Waldmann Sechzig Meter weit dervun. Jetzt gilt's awer ufgebasse! Haw ich do for mich gedenkt. Schnell de Zwilling an de Backe! Dann de Fichs' werd heit nix g'schenkt. Richtig fahre aus drei Rohre Aach drei Fichs' uf eetlmol raus. Baus! Do leit aach schun der eene, Baus! beim zweite is es aus. Nochmol bauf! do „halt mein Liewer"! Fall' ich do em in die Red', „Erscht werd noch emol gelade, Dreimal schießt e Zwilling net". Doch meist Benedikt secht ruhig: „Alter Freind, du bischt nit g'scheidt» Wann drei Fichs' uf ee-mol kumme, Hot zum Lade mer keett Zeit".

45 Ich war baff. Dann so zn ltge, IS doch ärger, als sich'S schickt. Hoscht bctfVtt Name nit gestohle, Alter Ligebenedikt!

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Der groß Vichseranje. Daß der Mayer, unser Ferschter 's Lige treibt als freie Kunscht, Js bekannt, dann Ligemayer Heeßt mer doch nit umesunscht. Redt er vun de alte Zeite, Ligt er immer wie verrickt Un er treibt's beinah noch ärger, Wie der Ligebenedikt. „Heit zu Dag" verzehlt er kerzlich, „Jsch's nix mehr mit dere Jagd. Wie ich jung war, Hot des Jage Doch Bergnige noch gemacht. Geh zum Beispiel amme Marge, FreidagS war's um halwer vier, Mit meitl'm alte Bichseranze Ult der Bichsflint' in's Revier. Kummt uf eestmol draus am Steilberg, 's war noch nit' mol Bichselicht, Hinner e paar Buchehecke Ebbes Rothes mer in'S G'sicht. Wie ich histguck', war's wahrhaftig E mordsmäß'ger Sechserbock. Ich nit faul, brenn' g'schwind e Küchel Uf feist feierrote Rock.

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Kaam haw ich en ufgebroche Un en in de Ranze g'schteckt, Heer' ich aach schun aus der Dickung, Wie'S do raschelt, kracht un kneckt. Trab, trab, trab, summt do e Keiler, Wie e Scheierdor so groß Uf dem Wechsel in der Dickung Kerzegrad schun uf mich los. Ich loss' krache. Baus! do lait er. Ufgebroche war er glei. Als neift in de Bichseranze! Do war weiter nix derbei. Weiter bersch ich, finf Minute Hot es meist Seel nit gewährt, Steht e Hersch wahrhaftig vor mer, Sechzehü Ende sicher werth. Ich drick los. Drei lange Fluchte Mecht un do lait er schun. Blattschuß! grad wie abgezerkelt! Alle- in're Bertelstunn!" „Ich nemin schnell for mich ze stärke Roch e Schlickes Brannteweitl Un steck in de Bichseranze Aach de Hersch jetzt noch eneift". So verzehlt er uns im Wirthshaus Un glei geht des Ulke los. „Dunnerwetter", secht do Eener, „War der Bichseranze groß"!

48 „Freilich war's fetfl winzig Däschel, Me ihr Junge se jetzt draht", Secht bobruf der Ligemayer, „'s war e richt'ge Dobelad. Mit dem Hersch, bo war der Ranze Wie gestriche ewe voll". Alter Mayer, so zu lige Js sogar for mich ze doll.

49

Em ZuckerbSckrrfritz sein Schwrningerkur. Meiner Seel, keeü scheener Handwerk Gibt's wie des vum Privatje, Dhun Eeil'm manchmal aach die Finger Bun dem Kupoüschneide weh. Fei- zu esse, gut je mache Un je drinke gut un viel Un herbei gar nix je schaffe, Des is Alles, was wer will. Un doch hot's drei große Fehler. Erschtens is des Handwerkszeig, For's geheerig zu bedreiwe, Sindlich dheier, sag ich eich. Dann es löschte die Babiere, Wo mer braucht, e Heedegeld. Wär des nit, do wäre nächschtens Nix wie Rmtje uf der Welt. Zweitens isch's nit leicht for Manche, Dodtjeschlage sich die Zeit. Zeitunglese werd mer lädig Un zum Kaarte braucht mer Leit, Wo's aach kenne un wo sinne Ganze Mittäg dadraü Spaß, Nix je Heere, als wie „Solo", »Herz is Dmmp", „ich spiel", „ich baß".

50 Endlich, un des iS des Ärgschte, Werd mer viel ze dick derbei Un des is nit uügefährlich, Uükummod isch's newebei. Dann es zieht e richt'ger Schmeerbauch Allerhand Moleschte noch. Nur die Schuh sich anzezieche Is for Dicksäck schun e Plog. Kumme se dann Hill zum Dokter, Do secht der uf jede Fall: „Do helft nix, wie viel Bewegung, Sunscht holt eich der Kuckuck ball. All des Fett, des kummt vum Drinke. Wasser isch's un weiter nix. Wann Ihr drum geheerig schwitze, Braucht's keeü Abedeekersbichs Un zum Schwitze gibt's nix bessers, Wie des Jage meiner Seel. Des werd eich den Speck verdreiwe Un des grindlich ohne Fehl'." Ob der Dick' »vor Bäcker, Schneider. Is dem Dokter eenerlee Jedem Dicke werd's verschriwe, Is er eetlmol Privatje. Doher kummt's, daß so viel Mensche, Wo vum Jage nix versteh'«, Us der Jagd erum jetzt stolpre, For ze ärg're Unserer-'».

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Dobei hilft des Jagdmmlaafe Denne Dicke nur zum Dhäl Un bemerkt bei richt'ge Dicksäck Mehrschtedhäls des Gegedhäl. So isch'S kerzlich wider gange So me gute Freind vun mir. Zuckerbäcker, war er friher, Namens Fritz, nit weit vun hier. Seit er's G'schäft dhut nimmeht dreiwe Js er fett als wie e Ool, Wie e Dampfmaschin' dhut schnaufe Er beim Laufe allemol. Er is aach zum Dokter gange Amme scheene Nachmittag; Der verschreibt ent selbschtverständlich Des Rezept vum Jage aach. Un so geht meist Fritz jetzt däglich Seit sechs Woche uf die Jagd Vorschriftsmäßig ufgedunnert. Meiner Seel, es is e Pracht. Ouittegeele Jagdgamasche, Rothe Juchtelederschuh', Dunkelgrine Sammetbuxe Un e brauni Jopp derzu, E Tyrolerhut nadierlich Mit 'me große Spielhahftstoß Un e Rucksack uf em Buckel Wie seift Schmeerbauch fascht so groß,

52 Drin im Rucksack drei Budelle For de allererschte Dorscht Un zwee große Fleeschpaschtete Mit me Kilo feini Worscht, All des uf zwee krumme Beenche Mihsam grad noch balaüfirt! 's is feest Mensch, den so e Allblick Nit zu Freededhräne rihrt. Dritthalb Centner wiegt er selwer, Zwanzig Pfund feist Handgepäck. Damit schwitzt mer, 's is feest äßunner. Sich e Masse Speck eweg. Un doch dhut's die Dhat beweise, Magrer werd er nit bethet. Reell, er werd vielmehr viel fetter Bei der Sort vun Jägerei. Dann beinah in jedem Dreiwe Werd der Rucksack ufgemacht Un gespult noch Leiweskräfte Bis zum Allbmch fascht der Nacht. Is es Owend, iS der Rucksack BiS zum Bode ausgeleert Un meist Fritz geht dann in's Werthshaus Wie for Rentje sich's geheert. Un do loht er sich serwiere Was er geern eßt, unser Fritz, Erbsesupp un Hasepesfer Un e Mass' Kartoffelschnitz. 's is for mich e MordSvergnige,

53 Zuzegucke, wie's ent schmeckt Un mit wellem Wohlbehage Er die Soos vom Leffel schleckt. Selbschtverständlich werd zum Esse Aach e Liter Weilt gepetzt Un dodruf for die Verdauung Storkebier noch drufgesetzt. Dovult drinkt for jeden Schoppe, Wo er uf der Jagd verschwitzt, Er zum wenigschte zwee Liter, Wann er uf der Bierbank sitzt. Bei dem Lewe will der Schote Mager werte durch die Jagd! Was bei Dag er weg dhut schwitze, Wachst em doppelt in der Nacht. Guter Fritz, ich mecht der rothe: Steck nur ball des Jage uf, Dreibscht'S uf die Weis' noch drei Woche Blatschte noch vun selwer uf!

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Mer muß sich ze helfe wisse. Wann keett Mensch Eeü'm meht will glaawe, Js des grad nit aügenehm, Awer manchmal dhut's nix schade Uit bringt Bortet iwerdem. Als Beweis will ich verzehle Eich e Sückel aus der Palz. Wen'- betrifft, werd nit verrathe, Rothe kennt er's allefalls. Hersch ze schieße, war verbotte Dort pardu vor dreißig Johr, Siwemol de Werth vum Wilpert Mußt' mer bleche doderfor. Iwerdem wer'n eiügezoche Noch die Keschte un's Gewehr Un do kann feest Mensch behaupte, Daß die Herschjagd wolsel wär'. Doch des G'setz war leicht ze halte, Dann seit ewig langer Zeit Hot mer dort keeü Hersch gesehe. 's Hot feeft gerne weit un breit.

55 Ee-mol awer Hot e Achter Doch sich in die Palz oererrt, Korz vor betn in Hohenecke Als die Kerwe g'feiert werd. Alle nowle Leit von Laut're Geh'n dort hi- seit alter Zeit Un do braucht wer halt viel Wilpert, Dann sie esse gut, die Leit'. 's hawe drum sechs Forstgehilfe Un Aktuar' sich ufgemacht Un im Wald vun Hohenecke Mit enanner rumgejagt. Henrich hawe zwee geheeße, Kaarl sogar im Ganze drei Un als Sechster war e Rother, Julius glaab' ich, noch derbei. 's ee-mol hen die Kaarl gedriwe Un die Ann're stehe vor. 's anner Mol die Henrich dreiwe For die Kaarel doderfor. Mit de Rehbeck un de Hase Hot die G'schicht ganz gut geklappt Un am Owend hen en Haufe Wilpert se beisamme g'habt. In dem allerletzschte Dreiwe War'n die Kaarl an der Reih' Un sie stehn uf gute Wechsel Roh beisamme alle drei.

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Schwarz bet Eeft un blond bet Annet, Alle zwee ganz hibsch und nett, Doch bet Dtitt e Mordskrakehler Un betbet gewaltig fett. Do uf eeftmol laaft betn Schwarze, Der steht bo un denkt an nix, Uf seift'm Wechsel oft bet Achter Uf zehü Schritt bteet fot die Bichs'. Et drillt los und schießt em richtig Aach die Küchel glatt uf's Blatt. DeS Betbott, e Herfch je schieße, Hot et ganz vergesse g'hatt. Et ganz stolz, tust bei die Ann're, Fot ze sehft seift Helbebhat. „Scheute G'schichte", kreischt bet Rothe, „Jetzt iS betet guter Rath". „Seift breihunbett dreißig Gille Koscht bet Hetsch dich ganz gewiß, Grab so viel, wie die Besoldung Bun uns Fotstgehilfe iS". Merklich hen die Fotstgehilfe 'S ganze Joht nit weht gehatt Un aach so viel nur die alte. Nowel war er nit, bet Staat. „Außerdem werd bet die Bichsflint Bum Gericht noch kunfiSciert Un als Kapitalverbrecher Werfcht du in de Lischte g'fihrt.

57 Dann die G'schicht, die werd verhannelt Owe beim Bezirksgericht." Herrgott, was for Judeängschte Hot meift schwarzer Kaarl do g'kriegt! Doch die ann're G'hilfe sage: „Mer verrothe dich jo nit. Do de Hersch, den loht mer liche, Nur's Geweih, des nemschte mit." Dodruf secht der Kaarl ganz richtig: „Wann der Kugelschuß nit wär', Kennt des gehft, doch am Kaliwer Kennt e jeder meist Gewehr. Werd der Hersch dann später g'funne, Kumm' ich doch noch an die Latt'. Zudem wär's for all des Wilpert. Offe g'stanne, merklich schad." „Narrebosse!" secht e Henrich, „Do der Hersch, der werd verlegt Un die Sticker dann in Lautre Ofsekunnig ausgelegt. Jweral dhun mer's verzehle, Un des gibt e Heedespaß. Glaawe dhut's uns doch heft Deiwel, Dann heft Mensch glaabt uns jo was." Un so hen's dann aach die Sechse Uftgenirt minann gemacht. Wo se's immer aach verzehle, Jwral wer'n se ausgelacht.

58 „Jo! e Hersch bei Hohenecke! Wer des gloobt, des is e Narr. Ihr habt's Wilpert summe lasse Aus em Spessart offebar." Alle Leit bun Kaiserslaut're Hen so g'saat utt aach gedenkt. Dann for dumm hot dort gegolte, Wer de Sechse Glaawe schenkt. Beime alte Owerferschter Hängt noch heit des Herschgeweih, Wann er's aftguckt, Hot noch immer Er e Mordspläsir derbei. Un er denkt: „'s Hot doch seift Gutes Denne Jäger ihr Lateift. Kennt ich's nit, do wär die Bichsflint Un's Geweih längscht nimmeht weift. Hätt' ich nit so viel geloche, Hätte se's am End geglaubt Utt ich hätt dervuft de Schade Un de Spott noch zudem g'habt. So is mer's ganz gut gegange, Bun der Straf war ich befreit Und das Wilpert war ze brauche, In der bettelarme Zeit." Also denkt er. Aus em Keller Holt er sich e gute Weift; „Sich ze helfe muß mer wisse, Hoch, de Jäger ihr Lateift!"

59

Srmndagsjägerei. Wie ich jung war, Hot mer's Jage Noch gelernt als große Kunscht, Awer for die heit'ge Jäger Js des Alles eibet Dunscht. Jagdscheiülöse, Flintekaafe, Mit der Flint spaziere gehü, Damit iS der Jäger fertig, Wie die Leit en heit verstehü. Wie des Wilpert all dhut lewe, Wann's gesetzt werd, wann es balzt, Braucht keeü Jäger weht ze wisse. Uf die Jagd werd doch gewalzt. Bun der Bersch un mm dem Aüstand Hen die Leitcher keeü Idee Un nit Eener kann mehr kreise Bei dem allerscheenschte Schnee. So e Jäger stellt nadierlich, Wann er uf de Aüstand geht, Dort sich hiü, wo ganz geheerig In de Wald der Wind tteift weht. Geht er bersche, uf ent Bode Sieht er nit des drucke Laab Un er finnt's dann uübegreiflich, Schreckt der Bock un springt dann ab.

60

Blatte dhut er schun im Juni Mt 'me meeglischt laute Blatt. Ganz nadierlich sin zur Blattzeit Alle Beck schun längscht verblatt't. Uf der Hihnerjagd, bo sucht er Mit ent Wind die Felder ob, Durch die scheenschte Riweäcker Sooft er durch im schärfste Trab. Steh'n dann schun uf hunnert Meter Junge Hihner vor em uf, Werd der Hihnerhund gebrichelt Un gehaue, nix wie druf! All des dhät mich nit bekimm're, Dann ich brauch nit mitzegeh'tt Und es mecht nur ihne Schade, Wann se'S Jage nit versteh-. Uf der Dreibjagd iS es «wer Mir durchaus nit eenerlee, Dhu' ich dort so Jägdler treffe. Dann mer sieht dann Allerlei. Werter wie Fasaneruthe, Rehbocksherner, Hasebeeü, Herschbeck, Sauschwänz, schwer verwundet, Heert mer do vun Groß und Klee-. Doch aach des is zu vertrage, Dhut's aach arg de Ohre weh Bumme weidgerechte Jäger. Doch aach sunscht: o Jemine!

61

Schun beim Stelldicheift am Marge Werd gekrische un gelacht Ult des Wild uf dausend Meter Mit Gewalt schun hoch gemacht. Uf em Weg zum erschte Dreiwe Werd viel lauter noch geschwätzt Un der letschte Fuchs im Jage Schonungslos enaus gehetzt. Aach ihr Jagdhund aftzeleine, Fallt so Jäger gar nit eift Un die laafe ganz nadierlich Mitte in die Dreiwe ntift. „Hektar", dhut do Eener kreische, „Kummschte her du Rawevieh" Un der Armer peist seift'm Köter, Awer summe dhut der nie. Werd dann aftgestellt des Dreiwe, Werd for Lärm erscht recht gesorgt Un gedrillt, weil aach nit Eener Orntlich uf seift Num'ro horcht. Js mer glicklich aftgekumme Un sitzt ruhig uf seift'm Steiß, Heeßt's: „Zurick, ich hab mich leeder Jo geerrt mit dere Schneiß." Schun halb withig geht mer weiter Un iS endlich an seift'm Platz, Mit dem Hund beim linke Nochber Geht schun wider oft die Hatz.

62 „Gusch dich, Hundsvieh, gottverdammtes!" Kreischt der Mann un haut des Oos, Un des loßt dann for die Brichel Seift fidelschtes Heile los. Die drei Nochbre uf der Rechte Stehn inzwische bei enann Un verzehle Jagdgeschichte, Wo feeft Deiwel glaawe kann. Hot der Drieb längscht aftgefange, Dappt e Jeder uf seiü'n Stand Un setzt dort sich uf seiü'n Jagdstuhl. Aach die Flint' werd jetzt gespannt. „Gott sei Dank, jetzt sin se ruhig", Dentt wer, doch do erd mer sich. Ruhig seift, is for so Jäger Jo e Plog', 's is ferchterlich. Dann selbscht uf em beschte Wechsel Fehlt de Leitcher immer was. So zum Beischpiel for ze schieße Brauche se e breeti Gaß. Daß an ihrem Platz feeft do is, Merke se erscht noch der Hand Und sie wechS'le, die zu sinne, Noch a Paar Mol ihren Stand. Hen se endlich dann gefunne, Was se suche, uftgefähr, Summt en dort erscht noch e Äschtel Oder sunscht was in die Quer.

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Des werd dann noch abgebroche, Nit geschnitte, wie sich's g'heert, Ult des g'schieht erscht, wann die Dreiwer Mer schun deitlich summe heert. Js e Fuchs jo noch im ®reime, Mecht er selbstverständlich kehrt Utt des allerdummschte Hasel Hot's nadierlich aach geheert. Doher kummt's, daß beinah Alles In dem Dreiwe geht zerick. Bei so Nochb're Hot nadierlich In der Front mer wenig Glick. Dhut seift Num'ro mer verdansche, For die Leitcher los zu seift, Fallt mit ann're Sunndagsjäger Mer im nächschte Dreiwe neift. Kummt e Has' doher gehoppelt, Schieße se uf hunnert Schritt Spitz vun vorne em entgege. Der mecht Kehrt dann alle Ritt. Rausgelosse werd der nächschte Uf die Schneiß dann ganz gewiß Un uf den werd erscht geschosse, Wann er in der Linie is. Hoschte Bech, do wer'n die Knoche Der verschösse korz un kleeft Un du kannscht vun Glick noch sage, Kriegscht die Schrot du nur in's Beeft.

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Kummt c Hasel jo dir selwer Un du loscht es orntlich raus, Hot betft Nochberschitz gewechselt Schnell de Stand in dere Paus'. Und du hascht, wann du willst dricke. Dem seift Knoche us em Korn, Un hernoch schieschte berneroc In der Hitz vor lauter Zorn. Ist des Dreiwe nach voriwer, Kummt betft Nochber linker Hand Uf dich zu, die Flint am Buckel Noch gelobe un gespannt, Un die Windung guckt nadierlich Kerzegrad der uf die Bruscht Un do wenn die Leit behaupte, So ze jage wär e Lascht! Un des is noch lang nit Alles, Was mer do erlerne kann, Dann de Finger grad ze halte, Des kann feeft so Jägersmann. Regt sich ebbes in der Dickung Vor en, werd halt dmfgeknallt, Emerlee, ob Hund, ob Hase Oder Geeße, wann's nur fallt. Hm e Küchel se gelobe, Schieße se in's Dreiwe neift, Daß mer so kennt Mensche dreffe. Fallt de Leitcher gar nit etft.

65 Uf e Sau mit Dunscht ze schieße, Mecht en aach keeü bissel Noth Un uf hunnertdreißig Meter Schieße se mit Haseschrot. Heu se uf e Wild geschosse, Werd der Hund glei drufgesetzt Und so rottn die nächschte Dreiwe Schun im Voraus durchgehetzt. Ob des Wild aach is getroste, Des isch ganz egal derbei. Dann e echter Sunndagsjäger Schießt, so meent er, nie verbei. Is e Hund nit glei ze haroe, Mecht er's wider umgekehrt, Is des Wild noch fortgeloffe, Guckt er mehrscht nit noch der Fährt. Guckt er doch, so dhut er's immer, Eh' des Dreiwe is zu End, Un verdreibt so's Wild fetft’m Nachbar, Dem es sunscht wär zugerennt. Schweißfährt suche un aach sinne, Des is awer zweeerlee, Un e richt'ger Sunndagsjäger Find't se nur im diese Schnee. Doch am Aüschuß zu erkenne, Wo des Wild getroffe is, Des kann so e Sunndagsjäger Seebet nit, des is gewiß.

66 Un so kummt's, daß manch Stick Wilpert Schmählich Eeü'm verlöre geht, Weil vun Blattschluß und vun „weidwund" So e Jäger nix versteht. Un mit so Leit soll mer jage? Meiner Seel, des kann ich nit, Wann so Sunndagsjäger summe, Do mecht Unsereens nit mit. Viewer henk ich an de Rachel Roch des Jage ganz un gar. Dhät mer sunscht die Krenk aüärg're Bei so Jäger, des is klar.

Ein WSlschr sein Wildfaujagd. Gar nit weit vun Kaiserslautre, Mitte drin im Pälzerwald, Lait e Forschthaus. Ich kenn Niemand, Dem's dort nit ganz riesig g'fallt. Awer's Hot e kleene Fehler, SBeift werd dort nit mehr verzappt, Wenigsten- nit meht for Jeden, Wann er noch so gut berappt. Nit als ob des Weiftverzappe Jetzt dort nit mehr needig wär', Awer'S dhut im Forschthaus wohne Jetzt e grausam hoher Herr. ForschtamtSvorschtand dhut mer'n heeße, Un for so Eeft'n schickt sich'S nit, SBeift in Schoppe zu verkaafe. Dem seift Stand bringt des so mit. In de gute alte Zeite War deS annerscht, als wie jetzt, Ich hab selbscht manch gute Droppe For meift Geld dort noch gepetzt.

68 DomolS Hot e Owerferschter In dem ForschthauS noch gewohnt Un for den war'S vorgeschriwe Wertschast halte, wann sich's lohnt. Un es Hot sich lohne misse, Daß der Mann dort Werthschaft halt, Dann mer hätt verdorschte kenne Ohne des in sellem Wald. Korz un gut, der Owerferschter, Wo dort war zu meiner Zeit, War aach Werth.

Un was for Eener!

's gibt feest’n bess're weit und breit. Ausgezeichnet war des Esse, Aach der Weist war ganz famos Un aach sunscht war uf dem ForschthauS For die Gäscht noch Manches loS. War'S e Dam', meist Owerferschter War dann mehrschtenS mordsgalant Un Hot zum Spazierefahre Glei seist'n Braune astgeschpannt. War'S e Herr un Freind vum Jage, Hot meist Owerferschter flott, Ihm erlaabt, e Bock ze schieße. Wann er en getroste hot. Daß er nit zu viel dhut treffe, Dofor freilich war gesorgt, Dann der Owerferschter Hot em Schun die richtig Flint geborgt.

69 Eeümol war dort aach e Wälscher Kurgascht noch zur Winter-zeit. 's war e richtiger Bariser, Mole kennt' ich en noch heit. Ligesage Hot der lernte Wie drei Ferschter erschter Klass', Alle- Hot der Mann schun g'schosse, Selbscht sechs Lewe ohne Spaß.

Mir hen zwar Duft seine G'schichte Nit e eenzig Wort geglaabt, Doch mit SchambeS se ze gieße, Hen mer gietigscht ihm erlaabt.

Un so Heere am e Owend Mir dem Wälsche wider zu Bei dem SchambeS, do uf eeümol Kummt der Ferschter noch derzu. „Spurschnee lait", so dhut er sage, „Un der Himmel werd schun bloo, Marge frih, do kann mer mache Dmm e Kreisgang, comme il saut."

Dodruf secht der Owerferschter Zu dem kleene Wälsche schlau: „Wette Se e Korb Champagner? Marge schieße Se e Sau."

70 Der schlagt eift. Mir hm begösse Mit dem Schambes noch die Jagd. Wie er fort war, hen mer awer Alles Neet'ge ausgemacht. Daß er uf e Sau dhut schieße, Des zu mache, war nit schwer, Fraglich war'- nur mit dem Dresse Ob de- aach zu mache wär'. Saue schieße iS bekanntlich For e Neiling gar nit leicht Und als Schitz Hot sich der Wälsche Noch bis dohiil nit gezeigt. Un doch Hot er se geschosse, WmigschtenS Hot er'S geglaabt, Un er Hot e MordSvergnige An dem Schuß noch zudem g'habt. An dem nächschte Marge wäre Saue richtig eingekreeSt, Extra war'n se unS vun Sterne In der Nacht noch zugeree-t.

'S war e ziemlich kleeni Dickung, Wo die Saue sin gesteckt Un glei Hot der Owerserschter Aach feift’n Plan schun ausgeheckt.

71 Borne uf de beschte Wechsel Stellt er unser'n Wälsche oft Un for dem ze sekundiere Noch zwee Ann're newedraft. Mich, sowie de Forschtufseher Hot er dozu ausgewählt Un sich selbscht mit alle Ann're Runderum laut aftgeschtellt.

Deßmol hot aach de- Maneewer AusnahmSweis ganz gut geklappt Un eK summt e Wildsau richtig Bei meift'm Wälsche aftgetrabt.

Zweemol hot er druf geschosse, Doch gedhaft Hot er er nix, Glei druf awer Heer ich krache Bei seift'm Nochber links die Bichs. Noch zehft Schritt Hot se gelegt, 's Hot keeft Härche mehr gezuckt. Deßmol hot der Forschtufseher Nit beim Dricke noch gemuckt.

Guter Roth, der war jetzt dheier. Wer der Schitz war, des war llar Un doch Hot viel draft gelegt, Daß es grad meift Wälscher war.

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Doch en echte deitsche Jäger Bringt des nit aus seiü'm Concept. Zu der Wildsau hab meiü'n Wälsche Ich mit Hurrah hiügeschleppt. „Wer die Wildsau do Hot g'schosse, Sehe mer mit Leichtigkeit, Dann die Kugel, die dhut mache 's greescht Loch uf der Eiüschußseit. Wann uf Ihren Schuß se fort is, Do beweist des nit die Spur. Wo die Kugel naus dhut gehe, Mecht se e kleeü Löchel nur." So haw ich ganz laut gekrische, Daß es jeder Ann're heert Ult am End nit werd verrothe, Daß die G'schicht iS umgekehrt. Un die Ann're hen's verstanne Un ganz heemlich nur gelacht, Dofor awer Komplimente Unser'm Wälsche all gemacht. Dann es war deS Loch, des große, Uf meiü'm Wälsche seiner Seit Un der iS in feift'm Verginge Rumgehupst als wie nit g'scheidt. Zwanzig Franke Hot de Dreiwer Er sofort als Trinkgeld g'schenkt Un dem Forschtufseher Hot er Glei sei- Uhrkett abgehängt,

73 Doch mir selbscht hen in Champagner Fortgekneipt bis in die Nacht. So viel Spaß Hot unser'm Wälsche Teller Meeschterschuß gemacht. Manchmal brüst mich des Gewisse, Fallt mer des Geschichte! etft, Dann der Schote war beschummelt Jo um seiü'n Champagnerwein. Doch ich glaab, ich kann mich treeschte. Dem hot's meiN Seel nix geschabt, Un mir selbscht hen for Champagner Sellemols nix iwrig g'hat. Zudem hätt em jo die Wahret Nit emol Pläsir gemacht. So kann er mit Stolz verzehle Heit noch vun der Wildsaujagd, Dann der Kopp vun dere Wildsau Hängt bei ihm jetzt ausgestoppt. Besser isch's, er dhut's nit wisse, Daß er damit war gefoppt. Ihm war wohl un uns war Wähler, Was is schlimm dann doderbei? Dummer Wälscher, muschte wette Aach mit Pälzer Jägerei?

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Die Elrvetritschejagd.

Wer Langweil Hot, der mecht manchmal Die allerdummschte G'schichte. Ja, ich kenn Leit, die fange als AuS Langweil oft, ze dichte. Nutl dhut manch ForfchthauS ganz elleeft Im wilde Wald draus liege. 's is dmm keeü Wunner, wann die Leit Dort aach als Langweil kriege. Sie breitet dann das dummschte Zeig, For sich ze unnerhalte, Un des die Junge nit elleett, Nee-, deckmols aach die Alte. Aach Owerferschter dhun do mit Bei denne NarrenSbosse, Ja ich kenn Eeft'n» der Hot dodrin De Bogel abgefchoffe. For seift drei Buwe Hot der Mann E Theolog sich g'halte, Der sollt' deS Lehramt im Ladeift Bei dmne Kerl verwalte.

75 Verflixte Buwe wäre die, Viel g'scheidter, wie der Parre, Ult hm en drum in jeder ©turnt Gehalte for e Narre. Der Owerferschter antet Hot Dodraü sogar Vergnige. Ich muß des leeder zugesteht. Ich will jo heit nit lige. Er feintet Hot sogar derzu Gar oft das Zeiche gerne Un Hot den Parre arg geuhzt Un aügesohlt dernewe. Geloche Hot der Mann manchmol Die Sunn »um Himmel runner, Meill Parre antet hot's geglaabt, Me an e biblisch Wunuer. So Hot er aach emol verzählt Bun denne Elwetritsche, Die dhäte Nachts in seill'm Revier In Mass' entrn als ritsche. Doch wär's e aarig schwere Sach', Des Viechzeig aach ze fange. Die allergreeschte G'scheidtheit d'hät Zu bete Jagd nit lange. Des allererscht Erforderniß Wär' Uüschuld bei dem Jäger, Erwachse mißt er aach schun sei-, So secht der Ligesäger.

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Un so Leit wäre brau» im Walb Jo heit ze Dag recht feite, Die Griüreck bhäte mehrschtetheels For brauchbar bo nit gelte. Dann berft bet Jägersmann beileib Keeü'n Has noch g'schosse hawe, Die Elwetritsche bliewe sunscht Vor lauter Angscht im Grawe. „Do wär jo ich bet richtig Mann", Dhut druf der Parre sage, „Wer in meiü Uüschulb Zweifel setzt, Dem geh' ich an be Krage. Un was be» Schieße anbelangt, Kann ich meist Wort bruf gerne, Ich hab feeft Hasel umgebrocht Noch in meiü'm ganze Lewe." Der Owerferschter secht bobruf: „Do wolle mer's prowiere, Mit so me Mann, bo kenne mer's Heit Nacht jo schun riskiere. Sie werte uf be Wechsel g'setzt, Mir Ann're bhun bann breiwe, Die Haaptsach awer is es bann, Daß Sie hibsch sitze bleiwe. Die Elwetritsche, bie sin schlau, Wann Sie sich nur bewege Do is bie ganze G'schicht for nix, 's betf nix sich an en rege."

77 Mein Parre war do glei herbei, Dann Elwetritsche fange, Des war vun friher Jugend schun Sein allergreescht Verlange. Daß so e Vieh es gar nit gibt, Js ihm nit eiügefalle, Er hot'S for so e Riesemolch In seiner Dummheit g'halle. Um halwer elf Nachts sin se loS, Den Parre ze poschtiere. Es war e Kält', for sich die Nas' Geheerig ze betfriere. Am nächschte Kreizweg uf e Stuhl, Do dhun se hiü eit hocke Un gewen ent en Sack herzu Voll große Köherbrocke. Den Sack, so Hen se zu em g'saht, Mißt orntlich uf er halte. Dann sin se fort und fange aü, Ze hrettoe in he Halde. Im Atifang hen se in dem Wald Mit Fleiß ganz laut gekrische, Dann awer sin se meiselstill Jn's Forschthaus nunner g'schliche. Do henn se dann e Fasset Bier Mit nanner ausgeblose, Der Parre awer uf seiü'm Stuhl, Den hen se hocke losse.

78 Zwee ©turnt hot's sicherlich gewährt, Bis daß se fertig wäre, Sie hen sich halwer schepp gelacht Bun wege unser'm Parre. Dann sin se wieder in de Wald» For Dreiwer zu markiere

Und for de Parre jetzt erscht recht Geheerig aktzefihre. Der halt inzwische uf fetft'm Stuhl Den Sack ganz krampfhaft offe, Die Elwetritsche käme schun, So dhut er alsfort hoffe. „Herr Parre, Achtung! Ufgebaßt!" Heert er die Ann're kreische, ,.E ganzes Rudel kummt do alt, Ich Heer se deitlich schleiche. Sind sie gescheidt, do misse mir DeS Lumpevieh verwische." Un immer lauter werd gekloppt Un noch viel meht gekrische.

Mein Parre Hot vor Ufregung Am ganze Leib gezittert, Dann daß die ihn nur foppe dhun, Des Hot er nit gewittert. Er meent vielmehr, wie er des heert. Er mißt de Sack jetzt drehe,

79 So daß die Mindung butt seiü'm Sack Noch betttte hitl dhut sehe. Nadierlich is ent do enetft Keeil Elwetritsch gelöste, Weil's iwerhaapt jo keene gibt, De- sag' ich jetzt ganz oste. Der Owerferschter awer Hot Die Sach jetzt so gedrechselt, Er fahrt der Parre witig aü: „Sie hen de Platz gewechselt! Die Elwetritsche hen des aach Nadierlich merke miste Un sin brütn noch der anner Seit Mit nanner ausgerisse. Sie wäre sunscht glei haufeweis In Ihren Sack gefahre. Jetzt sin se futsch. DeS kommt doher, Daß Sie nit ruhig wäre. Doch 'S g'schieht tuet Recht. Was brauch ich Leit uf Jagde einzelade, Wo nit zwee Stund lang ruhig sin? Jetzt hawe mer de Schade." So Hot er g'saat. Der Parre Hot -Gegreint vor lauter Schrecke Un hot's aach jetzt noch nit gemerkt, Daß ihn der Mann dhut necke.

80 De Buwe awer Hot die G'schicht Gemacht e Mordsvergnige, For die isch's jo e Hauptpläsir, De Lehrer dratlzekriege. Ob's awer g'scheidt »um Alte war, Des mecht ich doch bestreite. Ich dhät bei meine Kinner doch So schlechte Späß nit leide.

pälzische G'schichte.

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Dir mitteleiroxäisch' Zrik. Der Meier in der Unnerstadt, Des is e Mordskrakehler, Heert mer uf den, bo is die Welt Voll Uftfinn nur un Fehler. An Allem hot der Piffikus E Hut voll auszesetze. Am allerärgschte «wer doch Schännt er uf neie G'setze. Wann er auch nix dervuü versteht, Er dhut drall kritisiere Un weil e jedes Kind des weeß, Dhut Manches ent kassiere. Dann summt e neies G'setz eraus, Stuppt Alles an meill'm Meier Un der fallt immer do druf neill, 's is stets die nämlich Leier. So Hot er's domols aach gemacht, Wie de- Gesetz is lumme, Die mitteleiropäisch' Zeit Wär bei uns angenumme. „Was?" kreischt er do, „do is die Palz Halt wider neill gefalle, E so Gesetz des losse mir For keell'n Preis uns gefalle.

84 Was kimm're die Berliner uns Un was die Helle Sachse? Die Haaptsach' is, daß in der Palz E guter Weill dhut wachse. Doch damit Hot es jetzt geschellt. Wann mir des G'setz dhun b'halte, Do wachst fttft g'scheidter Droppe meht An uns're scheenschte Halde. Dann is des G'setz mol eiägefihrt, Do geht beim scheenschte Wetter Die Sunn' e halb Stund später uf, Potz heilig Dunnerwetter! E halwi Stund an jedem Dag, De- Hot was ze bedeite! Ihr Baure," secht er, „so was derf Keetl Pälzer Rebmann leide. Grad um die erschte Morgesunn Woll'n uns die Fritzche bringe. Die Morgesunn! ihr liewe Leit, Des ders eit nit gelinge, Dann sunscht werd unser Pälzer Weit), Wie Moselweitl, so sauer. Un dann adje, du scheene Palz, Adje, du Wingertsbauer!" So Hot er g'sagt. Mir hen gelacht E halwi Stund noch Note. Meitl liewer Meier, du bischt doch E ganz verrickter Schote.

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Em Huwermiller fein Kercheg'sang. Bon de Ferfchter dhut mer sage, Sie geh n feite in die Kerch Un gar manchem fromme Parre Kummt die Mode iwerzwerg. Un doch muß ich felwer sage, Ich geh liwer in de Wald, Brauch feest Predigt dort ze Heere Un des is es, was mer g'fallt. Nit als ob ich mich dhert ferchte Bor dem Parre seist'm Gericht. Gott bewahr! Ich hab nur Ängfchte, Daß der Mann die Kehr nit kriegt. Muß ich jo e Predigt Heere, Haw ich dodrrfor meist Fraa. Jn's Gewisse Eest'm ze rede, De- versteh'st die Weiwer aa. Draus im Wald gebt'- aach keest Orgel, Nur die Begel werre laut. Unser Herrgott hot m felwer Sich als Tempel ufgebaut. Un der Tempel is viel fcheener, Wie der allerfcheenschte Durm, Gottesfriede dhut drin herrsche, Gottesfriede rund und um.

86 So e Wald vun alte Buche Oder Daune, der iS scheeft, Scheener sicher, wie e Haufe Bun behau'ne alte Steeft, Oder gar wie nackte Maure Nur gedüncht in Grau un Weiß, Voll gebutzte Menschekinner, Wo mol fromm dhun ausnahmsweis. Un die Mensche dhun mich steere Winsch ich eeftmol fromm ze seift, Weil ich glaab, sie dhäte denke, Ich wärs numme for de Schrift. Wie fe selbscht oft nur dhun summe, Weil es halt so Mode is Un die Fremmigkeit nur heechle Anner Leit zum Ärgerniß. Jedefalls meift'm Herrgott beichte. Kann ich nur im Wald for mich. Anner Leit sin do nit netig, Sie sin heechschtens hinnerlich. Un wie ich, so denkt fascht Jeder Vun der ganze grift Gemeeft. Fromme Ferfchter sin drum feite, Wie die Parre fe verstehft. Un vun dere Sort vun Ferschter IS der Huwermiller nach. In der Kerch, do dhut mer'n sehe Numme ame Keenigsdag.

87 Aach an benne Däg, do klimmt er Nur meist, weil er halt muß. Daß er muß. deS steert em immer An so Feschte de Grnuß. Um so meht frät sich der Kischter, Awer s' dhut mer merklich läd, Ich muß offe rauS es sage, 's is die reiüschte Schadefräd. Dann der Ferschter dhut m uhze Als mit seiner Fremmigkeit Un behaupt, die wär' nit ächter Wie bei ihm un anner Leit. In die Kerch, do ging er aach nur, Weil er ewe Kischter wär', Wann er derst, ging er viel liewer In de Wald, so gut wie er. Sieht meist Kischter drum de Ferschter In der Kerch am Keenigsdag, Dhut er'm immer 's G'sangbuch bringe. Weil er weeß, daß er's nit mag. Un er bringt's em immer extra, So daß jeder Mensch eS sieht: In die Kerch bringt unser Ferschter Nit emol e G'sangbuch mit. Grad so Hot er's aach gedriwe An dem letschte Keenigsdag Un deS dhut de Ferschter ärg're. Dann e Mensch is der jo aach.

88 In der Wuth, do dhut er sage Laut, so daß es Jeder heert: „Loßt mich gehst mit eire Lieder, Die sin jo feest Heller werth. Meist Gesangbuch isch's Kommersbuch Un aach dodraus fing ich nur, Wann ich voll bin, un des bin ich Heit feest Bissel, nit die Spur."

In der Kerch hen do de Weiwer All gehorcht, als rote nit g'scheidt. „Schlechte Chrischte sin die Ferschter," Sage seitdem alle Leit. Un der Ferschter muß es Heere, Singt im Werthshaus er emol: „Heit iS unser Huroermiller Wider wie gewehnlich voll. Dann er dhut's jo sehnet sage, 's wär ganz gege seist Natur, Nichtem nur e Vers ze singe. Wann er voll is, singt er nur."

Dadurch aroer is dem Ferschter 's WerthshauSgehst fascht ganz verläd't Un deS war ent doch seist Lebdag Noch em Wald seist greeschte Fräd.

89 Des geschieht dem Huwermiller Meiner Meenung noch ganz recht. Warum mecht die Kerchelieder In der Kerch er selwer schlecht? In der Kerch hen selbscht die Weiwer, Wann 's ne noch so wenig g'fallt, Stillzeschweige. Dort ze schelte Hot der Parre nur Gewalt. Ferschter awer derfe schänne Nur im Werthshaus un im Wald. Merk der'-, alter Huwermiller, Un des grindlich, awer bald!

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Der Hoffeknopp.

E Bauer wohnt in unser'm Dorf, Des is feest armer Schlucker. Im Gegedhäl, er Hot viel Bimbs Un is e arger Mucker. Wann's lait't, do geht er in die Kerch', Er schwänzt keest'n Kunvendickel. Nur Ebbe- Hot eit als gekreppt: 's loscht jedesmal e Nickel. Dann Mode war's in unser'm Dorf E Deller histzestelle Un do kann Jeder, was mer gebt, Gut sehe uit aach zähle. Dmm Hot er als e reicher Mann E Nickel misse gewe, Dann wen'ger gewe, gibt's do nit. DeS ärgert ett jo ewe. Er iS jo geizig, wie verrickt, E richt'ger Kimmelspalter, Un dobei wann's an'S Geld em geht, Aach piffig for seist Alter.

91 Er Hot drum letscht zum Parre g'saat „Der Deller, der mecht eidel. Er mecht EeA'n stmnze mit seiü'm Geld, Ich bin for Klingelbeitel." Meitl Parre Hot im Atlfang noch E bisselche gezawelt, Zu guter Letscht iS «wer doch Er uf de Leim gekrawelt Und seit dem letschte Sunndag is Der Klingelbeitel Mode. Wie Hot meist Bauer sich gefrät, Daß des cm war gerothe! E Doppelnickel Hot vor Fräd Er Morgens losse springe, Doch weeß er's in der Middagskerch' Schun wider einzebringe. Gepredigt Hot e Missionär Von ixmte arme Heede Un hot do allerlee verzehlt Vun ihre Eegeheete. „Als Herrgott dhun fe", Hot er g'saat, „E Fetischholz verehre." Es wär' dmm allerheechschte Zeit Die Leitcher ze bekehre. Dann sunscht, do mißte in der Hell' Die arme Kerl all brotzle, DeS ging' doch nit un mißt mer fe Jn's Chrischtedhum neift hotzle.

92 Er selwer wär drum hiftgereest, Ihr Seele loszekaafe, Un richtig hätte hunnert schun Bei ihm sich löste banse. E bissel Menschefresserei Wär zwar noch in der Mode, Doch hätt' er die schun mit Erfolg Bei seine Leit verbotte. Die Wilde hätte Aftfangs auch Zwee Weiwer sich noch g'halte. Doch wär' auch des jetzt abgeschafft, Besunners bei de Alte. Doch Ebbes hätt' bis jetzt dorchaus Er nit erreeche kenne. An Kleeder kennte sich die Leit Halt als noch nit gewehne. Sie hätte nit mol Hemder oft Un nur am Sunndag Morge, Do dhäte se, so Hot er g'sagt, Bei ihm e Schorz sich borge. Doch hätt' er Hoffnung, hot er g'saat, Un's dhät em noch gerothe, Daß bei de Weibsleit wenigschtens Die Hemder werte Mode. Un wann mer die umsunscht betörn’, Do ließ' sich Alles daafe. Dann selwer hätte se keeft Geld For Hemder sich ze kaafe.

93 Mer sollt' an reiche Spende drum ES jo nit loffe fehle. Der Deiwel wär dann aftgefihrt Uit all die arme Seele, Wo ohne Daaf in Deiwels Kich All mißte ncift gerothe, For dort minann, 'S wär merklich schad'. In Ewigkeit ze brote. Die ganz Gemeeft war aarg gerihrt, Geflmnt Hot fascht e Jeder, Der Kimmelspalter vornedraft Mitsammt seiü'm kleme Peter. Doch wie der Klingelbeitel summt, E Knopp von seine Hoffe Hot er mit Fleiß geheerig laut Eneift daun blotze loffe. Seift Peter Hot des glei gemerkt, So sin se halt die Krntze, Un uf cm Heemweg hot er g'frogt: „Was soll der Knopp dann nutze? Der Parre hot's jo deitlich g'saat, Daß se keeft Hoffe drage. Was solle mit dem Hoffeknopp Die arme Kerl dann mache?" Do secht der Alt: „E Hoffeknopp Dhät ich mer nit erlaawe, Wann's eener war, do mißt ich mich Jo aarg vergriffe hawe."

94 Der Peter awer, der Hot g'saat: „Ach was, des sin jo Bosse, Des Portmonnä hoscht du im Sack Jo ruhig stecke koste. Dogege war der Hosseknopp Jo in betft'm Weschtesäckel. Du hoscht en extra neiügeschteckt Jn's allerhinnerscht Eckel. Un lote wer scheint, do war des aach Ganz g'scheidt un ganz verschtännig. For so was gibt e Bauersmann Am beschte herzlich wennig. E g'scheidter Kerl, der sorgt for sich Un nit for wilde Heede. Mer liest's jo alle Däg im Blatt, Die Landwerthschaft geht pleete." So hot er g'saat. Ich hab gedenkt: „Aus dir kann noch was werre. Grad wie die Alte klage dhun, Dhun jetzt die Junge plärre. Jetzt miste for die Landwerthschast Sogar die Mlde leide. 's is Zeit, daß deS ball annerfch werd, Dann funscht gebt's beese Seite.“

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Der Vismarckhannes.

Der Hannes is e Deiwelskerl, For Alles fascht ze brauche, Wann aach die beese Welt behaupt't, Er dheet nit arg viel bange. Es is jo wohr, er Hot emol E paar Däg misse brumme. Doch war do gar nit viel derbei, Die G'schicht' is so gesummt: Der Hannes kann's als Patriot Halt absolut nit Heere, Wann Eener unsern Bismarck dhut Nit noch Gebihr verehre. De Gegner dhut durch dick un dinn Er dann die Wohret sage Un so bassiert's em als ernol, Daß en die Leit verklage. Gewehniglich geschieht em nix, Weil aach die Ann're schelte, Un dadurch dhut seift Schännerei For ufgewoge gelte. Un zudem dhut er an so Däg Als schun mim frihe Morge Bis in die dunkel Nacht eneift For milde Umständ sorge.

96

Doch sellemols, bo is em des Halt nit so gut gerothe, Aach Hot er gar zu adrig g'schännt litt Hot gedrillt noch Rote. Vun Paffeknecht Hot er gerebt Un nach vun Krämerseele, ltn daß des e Beleib'gung is. Des kann keeü Mensch verhehle. Die Scheffe hen en bobrum aach Verknorrt for's arge Schänne Zu fufzehü Mark. Die Hot meid Hans Grab nit bezahle kenne. Er hot brum numme subsidiär, Des muß mer nämlich misse, Dobrunne in betn Raubebusch Drei Däg lang brumme misse. Un weil er for de Bismarck hot Drei Däg im Loch gesesse, Do hen en halt die anner Leit De Bismarckhans geheeße. Er Hot sich nit viel b'raus gemacht. Un des Hot em geschient: Fünf Märkte amme eenz'ge Dag, Mehr lammet nit verdiene. Un dazu noch de Glorienscheiü, Als Märtyrer ze gelte For unser'n Bismarck! Meiner Seel', Do lohnt sich's doch, bas Schelte.

97 Bei uns nadierlich Hot der Mann An Achtung nix verlöre. Im Gegendhäl, er zählt seitdem Erscht recht jetzt zu de Wahre. Dann er is sunscht e braver Mann, Gewissehast un ehrlich ltn Jemand mit 're bess're Schwart Finnt mer im Städte! schwerlich. Bei jeder Wahl derf er drum jetzt Der Zeddeldräger mache. Mer hot's nit needig meiner Drei Den Mann ze iwerwache. Die scheenschte Redde laßt er los, Die blihendschde Gedanke Un werd als liweral gewählt, Dem Hannes isch's ze danke. Drum hot aach bei der Bismarckspend' Die Lischt er 'rumgedrage. Wer do hot Alles subskriwiert, Is meist Seel kaam zu sage! Die ärgschte Geizhäls hen geblecht Un oft ganz nette Summe. Des Hot der Hannes fertig g'kriegt Un des is so gekumme: Ganz owedrast uf bete Lischt', Do schreibt er e paar Dame, Glei hinnedruf mit zwanzig Mark» Do steht seist eegner Name.

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Die amtet Leit hen do gedenkt: „Wann der so viel dhut schreiwe, Do muß ich's nach, mer kann doch nit Ganz bei de Letschte bleiwe." Sie hen's dem Hannes nach bezahlt, Wann aach mit schwerem Herze, Dann Manchem mecht des feeft Pliisir, Sich so in Koschte sterze. Dem Hannes awer haw ich g'saat: „Kennt Ihr dann des bezahle? Habt Ihr dann schun so viel verdient Seit uns're letschte Wahle?" Do secht er: „Nee-, ich hab keeü Geld. Wär' sunscht nit rumgeloffe Un was ich dofor vun eich krieg', Des is schun lang versöffe. Un zahle wolle ohne Geld, Des sin jo RarrenSbosse. Wann awer ich for Bismarck aach Mich gern dheet henke lasse, Do geht deS heit zu Dag nit meht, Dann'- Brumme iS jetzt Mode, Durch Brumme kann mer heit nur noch Seiü Lieb zu ihm verrathe. Drum, was des Zahle anbelangt, So lass' ich des de Bratze. Meill Beidrag werd die nächschte Woch In vier Däg abgesotze."

99 Ich muß gesteh- un sag eS geern: Die Antwort Hot mer g'falle. Der Hannes iS halt doch der bescht Bun alle Liwerale. For Bismarck bleche iS kee- Kunscht For Leit, wu ebbes hawe. Doch sitze for en, des beweist Noch Opfermuth un Glaawe. De gute Wille Hot gezeigt Der Hannes ohne Zweifel, Daß er nit derf, iS sei- Profit. E g'scheidter armer Deiwel!

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Die Wassergläser.

Mancher redt als manchmal Werter, Wo er gar nix derber denkt. Hinnenoch da wer'n se «wer Ihm zum Ulke angehängt. So hab schun e Menschealter Ich e liewe Kamerad, Auguscht heeßt er un is ledig Un des is wahrhaftig schad. Ohne Zweifel hätt' er gerne E famose Ehemann, Dann er g'heert zu de Solide, Kneipt er aach als dann und wann. Der Hot for e Jahrer dreißig Ausgefproche so e Wort Un mit dem dhun heit noch uhze Gute Fremd ihn immer fort. Immer dhun se's repetiere, Wann se'n sehe, wo's aach is, Sich zur Fräd un, wie se glaawe, Deckmols ihm zum Aergerniß.

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Alle Seit, wo was verstehe, Bum e gute Droppe Weift Kehre, wann se's mache kenne, Im Borbeigehft bei em etft. „Was for Weiü derf ich der bringe?" Js dann stets seift erschte Frag. Erscht wann die Frag iS erledigt, Kumme dann die ann're noch: Wie's Teft'm geht, was mer dhut dreiwe, Wie viel Kinner als mer Hot, Alles des werd erscht erertert, Wammer Glas schun vor sich Hot. Daß mer kennt was Ann'res wolle, Wie zuerscht e gut Glas Weift, Des zu denke, fallt meift'm August Nit emol beim Träme eist. Eeftmol awer is doch Eener Zu em kumme, Namens Fritz, Der war dorch un dorch verlechert Bun der withig große Hitz, Un verlangt, wie ihn meift August Noch seift'm Trinkbegehre frogt, 's allererscht e groß Glas Wasser, Weil der Dorscht en zu arg plogt. Dodruf dhut meift August sage: „Do bischt an der letze Schmied', Dann ich hab jo Wassergläser, Liewer Fremd, bis jetzt noch nit.

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Selwer dhu ich jo fetft brauche Un was sunscht bei mir verkehrt, Finnt e gute Pälzer Droppe Ganz elleest des Drinke werth. Doch weil Du's bischt, kriegscht de Wasser, Mecht Der's Wassertrinke Spaß, Doch serwiere kann ich's tobet Dir nur in der Kaffeetaff." Un so Hot er dann des Waffer In der Taff' em vorgesetzt. Hinnenoch do hen se awer Noch e guti Flasch gepetzt. Die Beschicht' ganz zu verschweige Hot meist Fritz keest'n Anlaß g'hat Un nit lang Hot es gedauert, Weeß se aach die ganze Stadt. Awer jetzt do dhut se kenne Beinoh Alles in der Palz, Un meist August Hot des Uhze For seist Lebdag uf em Hals. Wo er histkummt, kreischt glei Eener, Un des is em schauderhaft: „Auguscht, hascht de Wassergläser Dir inzwische angeschafft?" Liewer Freind, ich muß der sage, Wann des Froge dich geniert, Ganz elleest bischt du drast schullig, Geb de Leit» was en gebihrt.

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Schenk' de Wassergläserfroger Nix wie pures Wasser cift! Un de Ann're, mir zum Beischpiel, Geb »um allerbeschte Weift! Hätt'scht dem Fritz nur Wasser gerne, Wär er sicher still gewest. Er war dann jo der Geuhzte Un wär ruhig abgereest. So hoscht du em in der Gutheit Aach noch Ausles' vorgesetzt. Wunnert's dich bei so'me Droppe, Wann er's später Hot verschwätzt? Wer will Ruh' vor Uhzer hawe. Der muß selbscht e Uhzer seift Un schenkt Leit, wo als en uhze, Wasser eift for gute Weift. Un ich glaab', daß selles Mittel Aach noch heit zu Dag was batt, Gebscht de Master nur de Uhzer, Werr'n se ball des Uhze satt. Kerner frogt noch Wasiergläser Liewer Freund, dich nochher mehr. Dann es fallt des Wafferdrinke Richt'ge Pälzer aarig schwer. Un so geern die Leit aach uhze, Liewer drinke se doch Weift, Un beim Wasterdrinke uhze, Fallt en aach im Draam nit eift.

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Der nei Frack. Wenn Eener gar zu sparsam iS, Do kann's em leicht begegne, Daß ihm's uf eeftmot malterweis Dhut in die Bud' neift regne. So isch's me gute Freind vun mir, Kaarl heeßt er, kerzlich gange. Was feile G'schicht en Hot gelöscht, Dhät noch vor Manches lange. Forschtmeeschter is er imme Dorf Ganz weit im Weschtrich hinne. Keeft Schneider und feest Metzger is In fettem Dorf zu sinne. Doch fihlt er sich dort riesig wohl Jetzt schun seit lange Johre. Dann hohe Herre hawe sich Noch feite Hill verlöre Ult was dort sunscht noch wohne dhut, Dhut Allerlee sich schenke, An was die Mensche in de Stadt E Haufe Geld dhun henke. Zum Beischpiel gibt's keeü Staatsbesuch' Im Frack un int Cylinder, Un Hänsching zieht mer dort nur oft Im allerdickschte Winter.

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So kummt's, daß sich meiü guter Kaarl Keeft'n Frack Hot mache lasse Seit meht wie finf e dreißig Johr. Er braucht jo nit die Bosse. Un grad so alt is aach seift Schlot Un damit isch's verrathe: Sie wäre alle beede nit Meht noch der nei'schte Mode. Des Hot er aach recht gut gewißt. „Was braucht mer draft ze liche! Mer braucht jo in dem kleene Nescht Des Zeig nit aftzezieche Un kann sich dort des viele Geld For all den Uftsinn schenke." So secht er als, doch decknwls kummt's Ganz annerscht, wie mer denke. E scheene Freitag hockt er recht Gemithlich bei seift'm Schoppe Un denkt an nix, wie anner Leit In ann're Reck ze foppe. Do kummt der Briefbot reiftgeschneit, 's war Owmds um halb siewe, Un bringt meift'm Kaarl e große Brief Un dodrin war geschriewe, Am Dienstag Marge sollt' emol Zum Präsident er summe Un zwar im Frack. „E Ausred' werd Darchaus nit aftgenumme."

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Meiit guter Kaarl, der iS feeft Fremd Bun denne Staatsbesuche Un dhät am liebschte aach um dm Sich ganz zu dricke suche. Doch secht er ob, bo mißt er jo Im Brief geheerig lige Un domit is der Präsidmt So leicht nit drall ze kriege, Uit zudem Hot der Herr meill'm Kaarl Gedhall schun manche G'falle. 's batt Alles nix, er muß halt Hill, Dhut's noch so schwer ent falle. Uf eellmol fallt seilt Frack em eilt Un aach der alt Cylinder. Doch treescht't er sich. „Die ännert mer", So dmkt meist alter Sinder. Doch in der Nacht, bo isch'S em doch Im Kopp erum gegange, Wie des mit bete Aennerei Vielleicht wär anzufange. Am frihe Morge noch im Hemd Dhut er die Angschtröhr' hole Un stilpt se for em Spiegel uf. E Bild war'S for ze mole! Er Hot aach noch de Frack browiert, Wie er war allgezoche, Noch Peffer un noch Naphthalin Hot der ganz laut geroche. Doch in meill'm Kaarl hot er geweckt



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So allerhand Gesichte, An Polka Hot er do gedenkt Un nach an Pänderspiele. Dann wie der nei war, war er jung Un Meeschter bei de Mädle Un manche Liebschaft Hot er drin Verstanne eiüzefädle. Jetzt iS er alt. Keeü Mädel weht Dhut viel sich um en kimmre. Un hätt' er sunscht sich nit versorgt, Do mißt er fascht verkimmre. Keeü Wunner, daß dem alte Borsch ES do noch Hot geschiene, Der Frack un der Cylinderhut Dhun'S Aenn're noch verdiene. Er Hot se sorgsam eiügepackt, Wie allerfeinschte Waare, Un iS dermit mit Extraposcht Uf Lautere gefahre. Um zwee Uhr MiddagS iS er dort Aach richttg aügekumme Un Hot dort -'schwind e gute Fremd Zum Schneider mitgenumme. Dott packt er die Bescheerung aus Un frogt, was wär ze mache. Der Schneider «wer un der Freind Die platze fascht vor Lache. Am Frack war's Duch noch nagelne:, So weit war's gar nit iwel,



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Doch Hofs e ganz verdächt'ge Glanz Wie frisch gewichste Stiewel. Die Aermel «wer eng wie Darm, Zweehandebreet der Krage, Die Zippel spitz, die Tallje korz, Sie reicht kaam bis zum Mage. Aach seid Cylinder war dorchaus Keed Bissel abgedrage, Doch die Fa;on war schauderhaft, Des muß e Jeder sage. Fascht kniehoch war des Ungedhim Un owe zweemol bietet, Als wie am Kopp, aach war der Rand Ganz platt gebigelt liider. Käm' er mit dem Hut in die Stadt, Dhät Alles nooch em laafe, Un wär's grad Fastnacht, dhäte sich Die Leit sogar drum raafe. Aach mit der Aennerei vum Frack So wäre des so Sache, Mer lennt aus spitze Zippel doch Keeü breete Zippel mache.

Mit schwerem Herze hat meid Kaarl Sich iwerzeige lasse. Nur fragt er, ob nit wenigstens Mer brauche kennt' die Hoffe. „Aach des geht nit", hen die ent g'saht, „Ihr Glanz is iwerdriwe.

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's iS ewig Schad, daß grad der Glanz Nit Mode is gebliwe." Des war meift'm gute Kaarl fadal. E ganze Aftzug kaafe, Is ent zu viel, for eeftmol mit Zum Präsident ze hose. Doch helft en aller Straibe nix Un nix all seift Gezappel. Er muß halt draft un beißt drum aach Reift in dm saure Appel. Er b'schtellt e feine Frackaftzug Bis Mondag b'stimmt ze lisfre, Frogt aber erscht, wie hoch hernoch Die Koschte sich beziffre. Der Schneider secht: „for neinzig Mark Kennt ich en recht gut mache, Doch muß mer for die Sunndagsruh' Wohl noch e Zuschlag drage. Wie viel, des weeß ich feintet nit, Ich muß die G'selle frage, Der Sundagsärwet sin die Leit Jo heit nit meht gewoge." Er Hot die G'selle aach gefragt Un werd mit denne eenig. So dreißig Märkte Extralohn Hen die gemeent, wär wmig. Meift Kaarl hot die aach zugesagt, Heit helft en jo keeft Spare, Un is bedribt mit seiner Kutsch

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Schnell wieder heemgefahre. Doch secht beim Fortgeht! noch der Mann: „Am Sunndag um halb viere, Do misse mer erscht noch emol De Frack schert! anbrowiere," Am ann're Dag dhut's so meift’m Kaarl E zwetteS Fuhrwerk löschte Un is dermit um halber vier In kaufte uf seitl'm Poschte. Der Frack war richtig anbrowiert, Do geht er in de Schwane Un zu seitl'm Unglick dresst er dort E Masse Beterane. Er selwer war jo Offizier Im Krieg vun Anno siebzig. Un Alle-, was den mitgemacht, Des Hot sich geern und liebt fich. Meitl Kaarl Hot drum in seiner Freed Champagner springe loffe Un Hot domit de- Wiederseht! Geheerig aach begosie. De Wage Hot er heimgeschickt Un iS in Lautre bliwe Un Hot dort noch die halwe Nacht So allerhand gedriwe. Am Mondag Morge wacht er uf, Do war'S schun halwer elfe. For heemzefahre war'S zu spät. Do dhut em nix mehr helfe.

111 Er muß jo «matte mit Geduld, Bis fertig sin seift Kleeder, Sunscht mache die Geselle bloo. So isch'S jo Mode lüdet. Um sechse summt dann aach der Frack, Die West' un aach die Hoffe Un fitzen em, es war e Staat, Gerad rote aftgegoffe. Uf hunnert zwanzig Märkte dhut Die Rechnung sich belaufe Un jetzt muß er e Klapphut noch Un weiße Hünsching kaafe. Des dhut er aach un legt sich dann Vor lauter Steiget schlafe, Am annre Marge aroet dhut Der Kellner en noch strafe. Champagner for fascht verzig Mark, Weift for e Sticker achte, Acht Mark for Frihstick außerdem Un for des Jwernachte. So Hot die Rechnung do gelaust Un 's war sogar noch billig. Mein Kaarlche Hot aach die bezahlt, Wann aach nit aarig willig. Er packt seift Siwesache eift Un fahrt bermit uf Speiet Un denkt herbei: die dumm Geschicht Summt doch gewaltig dheier. Doch wie er auspackt, nei Malör!

112 Do dhut die West em fehle. Nadierlich fangt meist Kaarel oft, Vun Neiem zu krakehle. Doch batt des nix, die West war halt In Lautere gebliwe. Mit vieler Mih Hot er noch eeft Beim Schneider ufgedriwe. Finf Mark Hot der derfor verlangt, For eeftmol se ze biege. Keeft Werte! Hot in seiner Wuth Der Kaarl meht kenne sage. Fascht uf zweehunnert verzig Mark Belasse sich seift Speese For Weste, Frack, for Hos' un Hut Un for die Extraschäse. Er war drum aach beim Präsident Durchaus nit liwenswerdig Un bringt keeft eenzig Kompliment Bei denne Dame fertig. Die hen en dofor aftgeguckt Fascht wie e Missedhäter. Ihm awer war des aarg fadal Als altem Schwereneeter. Des summt dervuft, meist liewer Fremd, Daß zu viel Du willscht spare. 's siehrt mehrschtedhälS zum Gegedhäl, Du hoscht'S jo jetzt erfahre.

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Die Gesinnung vum Schefferechk. Do secht mer als, was gut heit is Käm' Alles vun de Preiße. Daß des aach manchmal annerscht is. Des will ich eich beweise. Des Schesferecht zum Beischpiel is In unsrer Palz etfunne. Lang eh' mer nur Hot b’raft gedenkt Im Preißeland dodrunne. Dodrunne sag' ich ganz expreß Un nit in Preiße drowe, Wie's bei de Leit jetzt Mode is, Wo Norddeitschland nur lowe. Seiü Lebdag is doch unne des, Wo'S Wasser hiü dhut laafe. Wer des nit weeß, der soll sich halt En ann're Lehrer kaafe. Noch Preiße laaft vun uns der Rheiü Un deßhalb lait des unne, Un wer sich uf die Landkaart steift, Hot's Pulver nit erfunne.

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Doch um uf die Erfinnerei Bum Schefferecht ze summe, So Heu die Preiße die for sich In Aüspruch jo genumme. Un doch haw ich vor dreißig Johr Als Scheff schun's Urtel g'sproche. 's war keime Pälzer Landgericht, 's is merklich nit geloche. Sechs Jude wäre «-geklagt: Ihr sufzeh-jähr'ge Sinnet Die hätte uf der letschte Kerb Gedanzt beim Schwane-Sinner. „Mein Jtzig user Hot gedanzt“, Secht nun de Jude Eener, „($ eeüzig Solo sellemols, 's war noch derzu e f(eener.“ „Was Solo Hot er auch gedanzt?" Dhut druf der Richter froge, „Solo! Ei du allmächt'ger Gott! Wie kann er so was woge? Solo is e Ereiguiß jo Grundgit'ger Elemente. Wie wär'n mir Alte doch so froh, Wann mir's noch leischte kennte.“ Er schneid't dezu e bees's Gesicht Und loßt die Aage rolle. „Ich wert eich weise“, Hot er g'sagt, „Was riet Buwe solle.“



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Do sieht er mich im Eckel stehü, Die Neigierd dhut en ploge. „Was fang' ich mit dem Jtzig aft?" So dhut er jetzt mich froge. Do sag' ich btuf: „Wann absolut Sie Antwort dhun verlange, So meeit’ ich halt, es dhät e Strof Bun dreißig Kreizer lange". Do bätscht metft Richter in die Hätid': „Des hen se gut getroffe, For dreißig Kreizer dhu hiermit Ich jetzt den Jtzig strofe." So Hot er g'saat un domit war Des Urtel aach gesproche Gerad wie jetzt, nur Hot'- Gericht Sich nit zerickgezoge. Bor aller Welt Hot er mich g'frogt Un haw ich Antwort gewe. Ja, so e feines Landgericht Sieht mer nit oft im Lewe.



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Em Parre sein sechs Predigte.

Hinne in dem diefschte Weschtrich Lait e Derfel wunnerscheeft. Awer norm is dort der Bode, Bettelarm aach die Gemeeft. Bettelarm iS aach der Parre,

's iS halt nur e AftfangSstell', Jeder sucht sich fortzemache Un zwar immer meeglichst schnell. Un doch war vor lange Johre Dort e Parre verzig Johr. Daß er is so lang gebliewe, Selwer konnt' er nix derfor. Hunnertmol uf ann're Stelle Hot der Mann sich fortgemeld't, Doch nit eeftmol hot's geholfe, Keeft Gemeeft Hot eit gewellt. Aach seift eeg'ne Kerchekinner Hawe nix derfor gekennt, Hunnertmol hen se nach Speier Dessentwege sich gewendt.

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Immer Hot mer ne geschriewe, Leeder wär nit eeü Partei, Wo den Parre wär ze brauche, Jetzt im Aageblick grad frei. Endlich awer hen die Baure Des Geschreibsel lädig kriegt Un uf Syrier sin se g'fahre Ihrer drei ganz Mvergnigt. 's war der Borgemeeschter sehnet, Zwee vum Presbyterium Un in Speier dhun se stiffle Nus uf's Konsistorium. Wie se wäre aägenumme, Sin se neiü zum Präsident. Un dem dhun se glei versich're, Daß es so nit bleiwe kennt'. „Schun seit zwanzig Johr dhut bitte Schriftlich unser Kercherath, Unsern Parre zu versetze, Doch umsunscht", so hen se g'saat. „'s iS ball nimmeht'auszehalte, So e Parre iS e Schand For die Kerch, im ganze Weschtrich Js des alle Leit bekannt." Ganz verwunnert dhut do horche Uf des Wort der Präsident. „'s iS e Schand, so dhut ihr sage, Sagt doch, wa» er domit meent?



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Dhut der Parre vielleicht drinke Oder iS er sunscht nix nutz? Dhut vielleicht er Schulde mache Oder bleibt er Eigennutz?" „9Zeeft, Herr Rath, 's is noch viel ärger", Secht druf Eener mm de drei, „Ich kann'- meiner Seel nit sage, 's is zu aarig, meiner Drei!" Jetzt hot Alles wisse wolle Unser guter Präsident, Un verlangt vun denne Baure, Daß mer em die Sinde nennt. Endlich secht der Borgemeeschter Un fallt beinah uf die Knie: „Unser Parre i» keeil Siffer, Er is nur e Stickel Vieh. Gut un brav in jeder Hinsicht, Awer dumm wie Bohnestroh. Wann er fort wär, wär'n mir Baure All minanner herzlich froh. Dann sei- ganzer Predigtvorrath, Wo er halt Johr aus, Johr rill. Des sin sechse un meht gehe In seiil'n dumme Kopp nit neiil. Un so kummt's, daß ausewennig Jedes Kind die Predigt kann, Wo grad an die Reih' dhut summe Un erscht recht e jeder Mann."

119 Dodmf summt dann glei die Antwort: „Sagt die erscht wer eeürnol herKennt er die, kann ich verspreche^ Kurnrnt er fort bei meiner Ehr'." Richtig Hot meist BorgemeeschterNit e Wort dervuü gemißt, Un die Ann're hen des nämlich Vnn sich sage aach gemißt. Druf der Präsident mit Lache: „Guckt, der Parre Hot ganz recht„ Dann for was e neii mache, Kennt die alte ihr so schlecht? Wißt er eeni ausewennig, Dann stellt eich mer wider vor 5 Vorderhand kann eier Parre Ruhig bleiwe, des is klar." Abgeschowe sin die Baure Un hen schnell sich heemgemacht. Awer heit noch mit dem Parre Wer'n se iw'ral ausgelacht. Ob se jetzt die Predigt kenne, Froge heit noch alle Leit, Wo emo! in's Derfel klimme Heit noch, noch so langer Zeit. Un willscht Prigel du der hole, Red' vum Konsistorium In dem Derfel! Kannscht druf zähle, Haue dhun se dich halb krumm.

For die Vrrloosung angekaafk. Em Schwanewerth seift jungt Fraa, Js kerne vun de Beese, Die G'scheidtheit awer Hot se nit Gerad mit Sessel g'fresse. Im Gegendhäl, sie dhut manchmol Ganz dumme G'schichte mache Un gebt dadurch de anner Leit Gelegeheit zum Lache. Ihr scheenschtes Stickel awer doch Js kerzlich vorgeknmme. Ihr Mann, der Hot se dummer Weis' Uf Straßburg mitgenumme. E Ausstellung war dort im Gang Vun alle Fabrikate, Bum Metzer Land un vun der Palz, Bum Elsaß un vun Bade. Die Fraa, die Hot do arg geguckt. Hergott» war des e Wese! Maschine war'n do ausgestellt Un Schnaps aus de Vogese, Figure, Farwe, Baamwollzeig, Weilt, eiügemachte Beere,

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Paschtete, Kanne, Nähts un Duch, Kapuze un Gewehre, Klaviere, Bänder, Portmonnä, Rewolwer, Wärscht und Reche, Bierfässer vun drechunnert Ohm, Herschfänger, Hasse, Wäge, Madamehit un Parapli» Korsette, Sättel, Wage, Kronleichter, Käs un Fuhrmannsschuh, 's is metft Seel nit ze sage. Un an de scheenschte Sache war, An Bilder, wie an Bese, „For die Verloosung aügekaaft" In fettem Druck ze lese. Des Sätzel is der gute Fraa Im Kapp emtit gegange. Bei der Verloosung eeft Gewinn, Des war ihr greescht Verlange. Sie Hot e ganze Haufe Geld For Loose springe lasse Un hot de ganze Dag geredt Vun nix, wie vum Berloose. Noch Us em Weg zur Eisebahü, Do heert mer se als sage: „For die Verloosung aügekaaft Sin doch die scheenschte Sache."

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Dort Hot mit ihrem Mann se noch E Scheppelche geblose Un Hot zeletscht e Raischel kriegt, Wann aach keens vun de große. Kaam sitzt se drum im Kuppeh drin, Schnarcht se aus Leiweskräfte. Jnzwische schwätzt der Schwanewerth Mit Ann're vun Geschäfte. Uf eeümol awer fangt die Fraa Im Schlof oft, aarg ze stehne, Un schluckst im Traam als for sich hiü, Die Backe naß vun Dhräne. Do Hot ihr Mann se ufgeweckt: „Was hoscht de dann ze klage? Du bischt doch hoffentlich nit krank? Hoscht du's vielleicht im Mage?" Do dhut die Fraa noch halb im Schlof Bor alle Leit verzehle: „Neeü, Gott sei Dank, ich bin nit krank Un's d'hut mer gar nix fehle. Doch haw ich aarig schwer geträmt, Ich bin vor Angscht fascht g'schtorwe. Die ganz Pläsir an dere Rees' Hot mir der Traam verdorwe. Ich hab geträmt, e Ausstellung Wär hier vun scheene Nase, Do wäre mer halt hergereest Mit Vett're un mit Base.

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Der Unkel Fritz hätt' richtig nach De erschte Preis gewänne, De zwette hätt' die Lisbeth kriegt Bun Frankendhal dodrunne. Ich selbscht hätt' «wer nix gekriegt, Wie ehrende Erwähnung. Und doch hab ich die scheenschte Ras, 's is aller Leit ihr Meenung." Do secht ihr Mann: „Wie kann der dann Der Traam am Herze liege? In Wirklichkeit dheescht doch nur du De erschte Preis jo kriege." „Des weeß ich jo", secht druf die Fraa, „Ich grein nit dessentwege. Doch was ich sunscht noch hab gehörnt, Des dhut so ns mich rege. Ich hab gehörnt, 's is meiner Seel Ganz schrecklich b’raft ze denke, Des Komitee hätt' an meist Ras' E Zettel lofse henke, „For die Verloosung astgekaast", So war do druf geschriwe. Noch der Verloosung, was wär' do For mich noch iwrig bliwe? Gefalle soff’ ich mer des nit, Die hen nix ze diktiere, Ich soff’ mer meist Gesicht doch nit Vun denne verschimpfiere."

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So Hot se g'saat utt heert herbei Nit uf mit ihrem Greine. De Ann're «wer Hot beS nit So traurig wolle scheine. Im Gegendhäl, die sin geplatzt Beinah vor lauter Lache. „For die Verloosung aügekaast". So dhun se alsfort mache. Un lebt die Fraa noch hunnert Johr An die Rees' werd se denke. „For die Verloosung aügekaaft!" Der Spruch bleibt an er henke.

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Die Zahnberscht'. Unser junge Owerferschter Sin bekanntlich feine Herr'n Un ich mißt gewaltig lige, Wollt' ich sage, ich seh's geern. Awer liwer is mer doch noch. All des Affedings vun heit, Wie de Ferschter ihr Maniere Aus der gute alte Zeit. Recht massiv, war erschte Regel Bei de Leit vum alte Schlag. Gradheit Hot des domols g'heeße, Schweinerei heeßt's heit zu Dag. Hab vun denne alte Kunne Manchen noch recht gut gekmnt, Wann aach mehrscht vor lange Johre Als Elev' un als Student. So erinnr' ich mich, wie Eener, 's war am Owend noch 're Jagd, In dem Werthshaus Hot uns Junge Deiwelmäßig schlecht gemacht.

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„Wann mer heit", Hot er gekrische, „Mit sei-'m G'hilf e Waldtour macht, Muß mer'ne uf finfe b'stelle, Will mer gehü um halwer acht. Kummt mer dann, do is er sicher Schun zwee Stund lang aus em Bett. Awer fertig, Pros't die Mahlzeit! Is er nit. Mecht Toilett'! Wie ich jung war, Hot gepiffe Uns der Owerferschter nur. Keeü Minut' Hot es gedauert, War'n mer schun in Positur. Aus em Bett rau-, in die Hoffe Un die Stiffel wie der Wind! Rock all, Hut uf! Des is gange, Wie der Deiwel so geschwind. Dann e Schnäpse! noch gepiffe, Eeümol in die Finger g'spauzt Un dermit durch's Schießaag g'fahre! Eh der Waldmann dreimal gauzt, War mer fertig. Dunnerwetter! So isch's gange sellemols. Heit muß ich zwee Stund lang waarte Uf die G'hilfe, Deiwel hol's! Dann die faule Kerl sin fertig, Wammer fort roifl, beinah nie. Rechte Sai sin se wahrhaftig. Selbscht e Zahüberfcht brauche die!"



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Ich brauch' nix derzu zu setze, Gott sei Dank! Des is herbei! In de gute alte Zeite War doch recht viel Schweinerei.

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Ein Nöthe sein Pischiolemensur. 's gibt iw'ral fielt, die sin so dumm, Daß alle Seit je necke, Un in dem allerbrävschte Mann Die Luscht ze uhze wecke. So hab en Ferschter ich gekennt, Ich will en Rother nenne, Mit dem seiü'm Schädel hätt' mer leicht E Wand eifttenne kenne. Der is uf's allerdummschte Zeig Beim Uhze neitlgefalle, Hot noch so aarg mer'n aügesohlt, Er hot's for wohr gehalle. So Hot zum Beispiel er's geglaubt, Wie Eener dhut verzehle, Weil uf ent Lauterspringer Weiher dhät Mer so viel Ente fehle, Do dhäte drin jetzt alle Fisch An Bleivergiftung sterwe, Weil all das neiügeschoss'ne Blei Des Wasser dhät verderwe. Er hot's geglaabt, wie Einer Hot Ihm eeümol vorgeloche, Als Scharfsgerichtsrath roerre jetzt Scharfrichter allgesproche.

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Manchmal war mir zu arg der Ulk, Wo sich seift Kamerade Erlaabt mit ihm. Ich hab geglaubt, 's kennt seiner G'sundheit schade. So hat meift Rother sich emol Im Werthshaus voll gefuselt Un iS hernoch am WerthShausdisch Allmählich eiftgeduselt. Was mache do seift gute Freind? Sie packen en ant Krage Un dhun en g'schwind voll, wie er war. Raus uf de Kerchhof drage Un singe dort e Requiem, Bis daß er uf duht wache Un meent, daß er begrawe werd, For en noht auSzelache. E anner Mol hen se'm im Schlof Dr Schnurrbart aftgesiegelt Am WerthShausdisch un hinnenoch Die Sttlwedhir verriegelt. Wie er dann in der späte Nacht Ufwacht vor lauter Friere, Do hängt er fescht un kann de Kopp Nit vun dem WerthSdisch rihre. Ich hab gar manchmal räsonnirt Daß die'S so arg dhun dreiwe Un an dem arme, dumme Kerl In eeft’m Stick dhun sich reiwe.

130 „Dann for die Dummheit kann er nix, Die is em aftgebore, Drum laßt en", haw ich als gesaat, „Doch eeftmol uftgeschore." Doch Hot des Alles nix gebatt, Ja ich muß frei bekenne, Ich selwer hab schun's erschte Mol Es aach nit losse kenne. Er war emol vun fetter Sort Wo Eeü'n zum Uhze bringe, Un schun seift Aftzng Hot gelangt, Zum Ulke Eeft'n ze zwinge. 's war beime Pälzer Sängerfescht, Wo ich en hab getroffe. Im grine Frack mit geele Knepp Is er do rumgeloffe. E geele West, e Ferschterhut Un großkarrierte Hasse, E rothes Halsduch noch derzu! Do soll mer's Uhze losse! Seitdem is mer die folgend G'schicht Erscht glaabhast un verständlich, Die mer mit ihm Hot ufgefihrt. Vun Hau- aus war se schändlich. Es war'n emol in Bermesenz Die Forschtleit mit de Dame Bei irgend're Gelegeheit Gemiethlich all beisamme.

131 MeiA Rother Hot do flott busfiert Un Kumplimente g'schnitte. Do secht e Forstgehilf zu ihm, Des dhät er sich verbitte. Des Frailein, wo er do bussiert, Des wär' nix for de Rothe, Des Mädel wär' zu gut for ihn, Im Gute dhät er's rothe. Die Ann're Heu en do gepuppt, Dofor mißt er sich räche, Dann so e Schmach, die kennt mer nur Mt Blut erunner wüsche. MeiA Rother hot'S dann aach gemacht, Wie die'S em hen beföhle, Un schickt dem beese Forschtgehilf E Ford'rung uf Pischtole. Am ann're Morge sin se nauS, Er mit e Paar Bekannte, Un dreffe do de Forschtgehilf, Sowie die Sekundante Die messe die Mensur glei ab, Dhun die Pischtole lade, Doch dhun se nix wie Pulver netft’ Damit se jo nix schade. Dem Rothe hen se awer g'saat, Daß er zuerscht sollt schieße; Des Recht dhät als Beleidigter Er zweifellos genieße.

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Uf das Kummando „los" loßt's aach Meill Rother richtig knalle. Do dhut aach schun der Forschtgehilf Hill uf de Buckel falle Uit aus der Bruscht raus dhut des Blut In großem Böge spritze. Der Rothe selwer atm fangt Bor Angscht oft, Blut zu schwitze. Die Ann're hen do zu cm g'saat: „Jetzt mach dich uf die Socke! Dann geht der etft, do muscht e Johr Du in der Feschtung hocke." Er laaft aach, was er laafe kann Bis in das Elsaß niwer. Un wer betbet war, lacht noch heit, Wann er als drall denkt, driwer. Dann wie er fort war, iS der Gchilf Ganz luschtig ufgesprunge Un Hot sich halwer dodt gelacht, Daß der Streech war gelunge. E Blos voll Blut war in seill'm Hemd Versteckelt, nit geloche, Un uf de Schuß, do hot er die Im Falle ufgestoche. Die ganz Gesellschaft is hernoch Uf Bermesens gezoche Un Hot dort noch e mancher Flasch Fidel de Hals gebroche. Am Owend awer hen fe erfcht

133 Dem Rothe niwer g'schriewe Er derst zerick, der Forstg'hilf wär Jetzt iwer'm Grawe driwe. So Späß Hot mer vor verzig Johr Noch ruhig kenne mache; Dann sellemols do war mer froh For jeden Stoff zum Lache. Mer hot's de Attentäter aach So iwel nit genumme. Heit dhät's en awer, glaab ich fascht, Doch herzlich schlecht bekumme. Heit is mer gar nit ufgelegt Meht for so Albernheite. Doch domolS Han se Spaß gemacht, So änn're sich die Zeite.

Sonstiger Ulk.

Wasgenrlub und Forfiparthie.

WaSgenclub und Forstparthie, Gute Freunde waren sie, Hofft', sie würden'- bleiben. Doch damit wär' eS vorbei, Sollt' der Club die Kleckserei So noch weiter treiben. Grün war einst der Wasgenwald, Jetzo soll er mit Gewalt Alle Farben zeigen. Denn der Club aus Malbegier, Läßt mit bunter Farbe schier Jeden Baum bestreichen. Schwarz und weiß, das ging' ja noch, Blau und Rosa thun jedoch Schlecht zum Walde paffen. Und selbst Gelb wird hingeschmiert, Das gewiß den Wald nicht ziert. Könnt' er das nicht lassen?

138 Dabei macht er nicht allein Doppelstriche groß und Kein, Nein, auch Doppelbogen! Roth und gelb und grün und blau. Roth und weiß und gelb und grau. Werden sie gezogen. Wasgenclub, ich sage frei: Hört nicht auf die Schmiererei, Wehe dem Vereine! Denn die Liebe schwindet bald, Hält der Club nicht rein den Wald, Rein nicht Schaft' und Steine.

139

Lrivrnswrishrit.

Mer kann'S uf bete dumme Welt Keell'm Mensch meht recht jetzt mache. Wie mer's aach mecht, mer werd geschännt, 's is meiner Seel zum Lache. E Jedes Hot an anner Leit In eeft’m Stick ze korgiere. Wen des geniert, der dauert mich. Mir geht's nit an die Niere. Geht mer gebutzt un glatt frisiert. Wie's heit zu Dag is Mode, Glei iS mer e Bumadehengscht, E Gigerl un e Schade. Un geht mer eeüfach, wie's Eeü'm baßt Und dhut bequem sich drage: „Der dragt sich aach nit noch sei-'m Stand" So dhun die Leit dann sage. Mecht mer bet der Gesellschaft mit Un loßt als ebbed springe, Glei heeßt's: „Den werd des Lewe noch In Schwulitäte bringe."

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Un streckt inet sich noch seiner Deck Un sorgt scher- for sei- Alter, schofler Kerl!" so heeßt es dann, richt'ger Kimmelspalter." Drinkt mer de Annre ehrlich noch, Dieweil mer'S kann verdrage, Heeßt'S glei: „Der thut doch all sei- Geld Noch durch die Gorgel jage." Un dhut mer'S nit, weil's Ee-'m nit baßt, So viel uf ee-mol drinke, Do heeßt's: „Der batzig Kerl dhut wohl Sie meht wie Ann're dinke." Redt Eener laut, wie's in der Palz Halt Mode is un Regel, Do hört mer glei: „Der Kerl, der kreischt, E Krischet isch's, e Flegel." Redt Eener «wer recht befolgt, Weil er kee- Stimm hot läder, Do sage glei sei- gute Freind, Er wär e Leisetreter. Secht mer zu Allem mhig ja, Heeßt's glei: „'s is kee- Charakter, Er dreht de Mantel noch em Wind Un iS e Mord-kalfakter." Un secht mer nee-, do werd mer glei Verkrische als Krakehler Un werd als Scheisal hi-gestellt Bei seine Reichsdagswähler.

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Korz, mag mer's mache, wie mer will, Geschalte werd mer immer Un gibt mer uf deS Schelte acht, Mecht mer die Sach' nur schlimmer. Drum mach' ich'S so, wie mir's juscht g'fallt, Nit annerscht um's Verrecke. Wem's nit behagt, der mag sich halt E Stecke! derzu stecke!

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Planxe- un Vrirftnarkrsammle. Geh' ich im Wald mit junge Leit Am Sunndag als spaziere, Do mach ich mer als geern de Spaß Die zu examiniere. Ich sinn do oft e UAkenntniß In ganz eeüfache Sache, Wo schrecklich is. Ich dhu mer oft Gedanke driwer mache. E Dannebaam dhut »un re Ficht Nur feite Eener kenne. En Ahorn awer kann feest Mensch Jetzt richtig mehr benenne. E Linde- un e Haselheck Kann Seenet unnerscheide, Un Niemand hot meht e Idee Bum Name »un de Weide. Kaum Eener kennt de Unnerschied Bun Jff un Hagebuche. Am Heedekraut dhun se defor Als Heedelbeere suche. Was gar e Baam for Blithe Hot, Ob grine, geele, rothe, Ob Kätzche oder Zwitterblith, Kann Keener Eest'm verrothe.

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Un eweso kennt Keener mehr Die Kraiter, wo dort sprieße. Un mancher Hot mer Labkraut schun Als Maiweiükraut gewiese. Holt mer im Wald e Orchidee Un setzt se in e Hase, Als neie Zierplanz kann mer die So junge Leit verkaafe. Un grad so is es aach im Feld. Ja do isch's fascht noch schlimmer, Dann Weize, Hawer, Gerscht un Korn Verwechsle die fascht immer. E Acker voller Hedderich Dhun se als Reps bewunn're, Un daß der im September blieht, Des dhut se nit verwunn're. Un erscht mit denne Schmetterling! 's weeß Keener, wie se heeße; Un noch viel wen'ger weeß e Mensch, An was die Raupe fresse. E Käfer kenne, gibt's nit mehr, Maikäfer ausgenumme. Korzum, in der Beziehung g'heert Fascht alles zu de Dumme. Ich muß gesteh'-, ich kann die Leit Vun Grund aus nur bedaure. Ihr Kinner sin mol iw'ler draü, Wie bei de dummschte Baure.

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Die Kleene froge jo so geeilt, Sie wolle sich belehre Un sin so froh, wann Eener kann En Alles schee- erkläre. Es mecht ne All e Rieseschpaß, Wann fe was Neies sinne. Im Spiele dhun fe uf die Weis' E scharfe Blick gewinne, Im Spiel gewehne se sich draü, Die Aage uf ze halte Un die Natur um sich erum Alsfort im Aag zu b'halte. Un was se Heere, bleibt en aach Schee- im Gedächtniß henke, So lerne spielend se im Wald Des Gucke un das Denke. Doch wann der Vater des nit kann, Do mache se ihr Glosse Un waS beinah' noch schlimmer is. Sie dhun des Frage loste. Un mit dem Froge heert aach uf Die Luscht an bene Sache. Was soll'n fe, wann's kee- Mensch erklärt Sich aach die Mih noch mache? Die Kinner werre denkfaul so Un sin for nix ze brauche. Jsch's do e Wunner, wann se dann Im Lewe naht nix dauge?

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Des summt bereust, daß Ämter meht Dhut heit bodanisiere. Des allerscheenscht' Herbarium Dhut die Leit jo nit rihre. E Briefmarksammlung dhun derfor Die Kinner all sich lege; Un dhüteu se des neweher, Do hätt' ich nix dergege. Doch nix wie Marke un so Zeig, Ich muß es frei bekenne, Ze sammle, kann ich meiner Seel Als Utlsinn nur benenne. Schun, daß die Herne Buwe als Mit Marke Hannel dreiwe, Des will mer gar nit in de Kopp; 's dhät bester unnerbleiwe. Es lerne so die Kinner schun Enanner sich beschummle, Statt draus im Wald in frischer Luft Sich omtlich rumzetummle. Zudem kann sich e selt'ne Mark E reicher Bu nur kaafe, E selt'ne Plauz kann Jeder sich, Wo fleißig is, verschaffe. So kummt's dann daß die Reiche nur Was G'scheidtes z'sammebringe, Un domit dhut des Brotzedhum Aach in die Kinner dringe. Un weiter dhut's de Unnerschied

146 33tut arm un reich verschärfe, Un des sin Sache, wie ich glaab, Wo doch nit bleiwe derfe. Un deßhalb sag ich noch emol, Es wär doch zehü mol g'scheidter. Die Kinner sammle Planze sich, Wie Marke un so weiter. Des Planzesammle is gesund, Es schärft Verstand un Aage Un dhut mit kleene Portmonnä Sich aach ganz gut verdrage. Beim Markesammle awer dhut Mer all des nit erwerwe Un gar nit feite fihrt's dezu, Die Kinner zu verderwe. E Hanne! isch's un weiter nix Gar oft bei denne Kinner, Drum weg dermit! Was Gutes steckt Gewehnlich nit dehinner.

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Awer hen! Deckmols heert mer, daß e Pälzer 's Maul nit orntlich halte kann, Un's is wahr, for recht ze schänne, Js er grad der richtig Mann. Gilt's die Ann're anzelige, Kann er rede wie e Buch Un for mmer Leit ze uhze, Finnt er Werter grad genug. 's fehlt em niemals aach an Worte, Hannelt sich'S um Politik, Un for G'fchichte ze verzehle, Hot erfcht recht er viel Geschick. Aach seift gute Fremd ze lowe, Bringt er fertig, wann er wA, Un die gute Freind nit do sin, Un er redt dann gern un viel. Awer se in'S G'sicht ze lowe, Wann's em ernscht iS awer nur, Js em ganz un gar uftmeeglich. 's wär ganz gege seift Nadur.

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Dann der Pälzer summt beim Rede Immer in Berlegeheet, Wann's um's Herz cram em schwul is Un'S em an die Niere geht. So zum Beischpiel is seift Vorrath An Vokawle aarig fleeft, G'fallt em ebbes ganz besunners, Heechschtens secht er: „Awer heft!" Un selbscht die zwee kleene Wertche Bleiwe stecke em im Hals, Wann er ohredief verliebt is. 's is halt so in bete Palz. Mädel! Wann der drum e Pälzer Jo e Lieb'erllärung mecht Un er braucht derzu viel Werter, Nemm en nit. Er iS nit echt. Bleibt er «wer deckmols stecke, Meent er's ehrlich ganz gewiß, Wann de g'scheidt bischt, dhuscht en nemtne, Falls er sunscht was orntlich'S iS. Und du kannscht ganz ohne Sorge Mit dem Mann uf'S RothhauS gehft, Hot er beim Zuerstbegegne Nix gemißt» als: „Awer heft!" Des beweist: Du dhuscht em g'falle. Me sunscht nix uf bete Welt, Un ganz sicher bischt du's sehnet, Wo em g'fallt un nit dein Geld.

149 Wann dann später nix ze sage Er in deiner G'sellschast totest, Helf ent noch, dann ohne Zweifel Zs feist Lieb dam kochend heeß. Wann die Ann're dann eich Beede Als vergniegte Brautleit sehn, Frät's eich aach, wann die dann sage Ganz verdattert: „Kroet heit!"

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Dir Mode. Der Mensch stammt vun de Affe ab, So sage die Doktore, Un wann ich aach nit Alles glaab Vun denne Professore, So scheint mer'S doch, sin se aach sunscht Im Lewe manchmal Schote, Sie hawe Recht, dann des beweist Des Affedings, die Mode. Die Affe mache Alles noch, Was se ze sehe kriege. Des weeß jed Kind, keetl'm annre Dhier Mecht des so viel Bergniege. Un ihne noch sin meeschterhast Die Mensche aach gerothe. Was Mode iS, werd nochgemacht, Js noch so dumm die Mode. Das Frihstick werd jetzt mehrschtedheels Um zwelfe ei-genumme, Zum Middageffe awer derf Mer erscht um sechse summe.

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Wer glaubt, daß des e Uüsinn is, Dem is nit meht ze rothe. Der Hot keeft'n Scheift und feeft Idee Vun unstet neisch'te Mode. Wann Fisch mer in Gesellschaft eßt, Detf mer feeft Messet nemme. Des schickt sich net. Wer's dennoch dhut. Muß vor de Leit sich schämme. Des Messer is for's Fleesch nur do, For Schinke un for Brote, Der Fisch, der werd mit Brod verroppt. Dann so verlangt's die Mode. Gibscht du beim Esse offne Weift, Muscht Mosel du der kaafe, Un wann er aach so sauer is, Daß dir die Aage laafe. Er is zwar dheier wie verrickt Un oft geschmiert noch Note. Doch batt des nix, dann Moselweift Is jetzt jo in der Mode. Wer heit sich neie Sessel sooft, Derf jo nit dodruf achte, Daß se kummod sin, Gott bewahr. Sie sin nur zum Betrachte. Die Haaptsach is, daß stilgerecht Die Sessel sin gerothe, Ze sitze braucht mer jo nit druf Un uftbequem is Mode.

152 Die Farwe vun de Kanapee Un Borhäng sin verschösse, Als hätt' de Stoff mer in der Sunn' Lehü Johr lang liege loffe. Des ist jo wischt, doch dhut des nix Bei denne dumme Schote, 's sieht aus wie alt, un alter Kram Js jetzt jo in der Mode. In alter Zeit de Zimmerschmuck Hot ausgesucht e Kenner. Jetzt henkt mer alte Deller hiü, Je wischter, desto schenner! Dozu babier'ne Paraplie, Wo meeglich feirig rothe. Wem's nit gefallt, der dauert mich, Der kennt jo nit die Mode. Die Schnorresspitz', die derf beileib Jetzt henke nit noch unae, Steil ufwärtS mit der Schnorrbartbind Werd fe enuf gebunne. Die Hoffe sin meischt viel ze weit, Die Reck ze korz gerothe, Die Hemdekrage ellehoch, So will es heit die Mode. Un erscht die Weibsleit, krieg die Krenk! Was soll mer do viel sage. Bor verzig Johr die Krinolin', Turnir' dann, Stuartkrage,



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Un jetzt die Schinkeärmel erscht! Du liewer Gott, was Schote! Bei bemte fihrt des Regiment Schun gar nix, wie die Mode. Drum sag ich jetzt halt noch emol: Sie hawe Recht, die Dokter. Der Aff, der steckt noch heit in uns, In unser'm Blut, do hockt er. Er is drall Schuld, daß mir noch heit Nochäffe all noch Note Des dumm'schte Zeig, und de- beweist Des Affedings, die Mode.

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Wer heihekag nit lige Kann. Wer heitzetag nit lige kann Un nur was wahr is, secht, Vun dem heeßt's glei bei alle Leit: „Erziehung herzlich schlecht." E Mann vun Bildung schickt sich neift, Aach wann's em gar nit g'fallt. Weil Wahres er nit sage derf, Nanu, da ligt er halt. Mecht mer bei Jemand Staatsbesuch Un der is nit derheem, Do mecht des doch e Mordspläsir Gewehnlich Unsereeü'm. Doch wann mer's secht, do gelt mer glei Als holpriger Kumpan. „Bedau're sehr", mer sage muß Als feiügebild'ter Mann. Mecht Seiler dann de Gegeb'such Un summt Eeü'm recht verkehrt, Do denkt mer als: „Der Deiwel hol', Den Kerl, wo mich do steert." Doch sage dhut mer, Hot mer aach E Bissel Bildung nur: „Recht atlgenehm, Sie steere mich Wahrhaftig nit die Spur."

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Doch Hot mer gar ze viel ze dhuü Un weeß nit eist noch aus, Do secht mer sicher zu der Mahd: „Ich bin heit nit ze Haus! Daß ich derheem bin, sag' nur nit De Leit, wo summe heit." For Jedermann jo immer Hot Der Mann vun Bildung Zeit. Js mer bei anner Seit ze Disch Un's Esse schmeckt EeA'm nit, Weil's halt nix dangt, do eßt mer doch Als Mann vun Bildung mit, Un kammer's nit, weil's gar nit rutscht, Do schitzt mer Zahüweh vor. Daß 's Eeü'm nit schmeckt, des secht mer nit, Do bin ich gut derfor. Halt Eener e recht lange Red Un schwätzt nur Blech derbei, Do secht mer sicher vor sich hiü: „Ich wollt, es wär vorbei." Doch wann der Mann noch lang nit is Mit seiner Red zu End, Bätscht mer als Mann vun Bildung doch Geheerig in die Händ. Singt Eene Ee-'in e Arie vor Recht falsch un ohne Stimm, Do flucht mer withig vor sich Hill Un stehnt vor Wuth un Grimm.



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Als Mann vun Bildung «wer ruft, Heert die dann endlich uf, Da capo iner mit lauter Stimm' Un Nascht dann, nix wie braf! Kummt Eener mit 're Sammellischt For irgend e Concert, E Ball, e Esse, wo viel loscht Un is vielleicht nix werth, Als Mann vun Bildung secht mer dann: „Es dhut mer merklich läd, Berhinnert bin ich an dem Tag, Sie lumme halt ze spät." Korzum, e Mann vun Bildung redt Geloche, wie gedruckt, Un dhut er's nit, so gilt er bald For schofel oder g'schuckt. So isch's halt jetzt uf bete Welt. Wann des so weiter geht, Do werd der Sinn vun jedem Wort Noch ganz erumgedreht. Was schwarz is, heeßt mer nochher weiß, Was bloo is, quittegeel, Bun scharfe Sinne redt mer dann, Is Eener daab und scheel. Is Cmer dumm wie Bohnestroh, So heeßt mer'n e Genie Un jeder merklich g'scheidte Kerl Is dann e Stickel Bieh.

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Wer Dorscht Hot, der secht späterhift „Bringt mer beileib keeft Steift!“ Un wer verliebt is, secht zum Schatz: „Ich mecht drift Mann nit seift“. Verreese heeßt dann: bleib derheem, DeS Esse: Hungerei, Gestank heeßt awer Wohlgeruch Un Wohret Ligerei. Is erscht die Welt emol soweit, Werd wieder wohr geredt, Nur weil bis dohift weht keeft Mensch De wohre Sinn verschteht. Grad wann mer orntlich lige will, Als feiftgebild'ter Mann, Secht mer die Wohret uftbewußt, Weil mer keeft Deitsch meht kann.

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Die nei Orthographie.

Mich Hot die dumm Orthographie Meist Lebdag viel geärgert. Denn wie mer red't, so schreibt mer nit, 's Hot sich so eistgebergert. Bei uns isch's freilich nit so aarg, AlS wie in ann're Sännet. Doch neierdings heeßt's aach bei uns: „Je dummer, um so schenner!" E nagelnei Orthographie Hen kerzlich se erfunne, Un unser Kinner wer'n dermit Jetzt alle Dag geschunne. DaS Teha hen se abgeschafft, Doch's aha is gebliwe. Do wär doch die Berbesserei Viel g'scheidter unnerbliwe. Dann wammer was verbess're will, G'heert'S grindlich doch bedriwe. Zum Beischpiel dürft mer's Wertet g'sund Mit x doch numme schreiwe. Nation mit z, mit F des Vieh,



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Mit zwee n ausewennig, Mit ä die Fräd, mit P die Palz, DeS wär doch noch verstännig. Doch neeft, so hen se's nit gemacht Die neie Schriftgelehrte. Sie sin un bleiwe immer noch Aach dodrin die Verkehrte. DeS i e hen fe eingeführt, Des t z stehe loste, Des eha, des soll fortbestehü. Was sin des doch for Bosse? Ganz recht Hot drum der Feldschitz g'hat, Dem hen se Quetsche g'schtohle, Un's bringt en in Verlegeheit, Wie er'S Hot schreiwe solle. Jn's Protokoll Hot Beere drum Er g'schriwe korz entschlösse, Un wie der Quetschedieb bobruf Hot Zeige lade loste, For zu beweise, daß im Bann Dhun gar keeü Beere wachse, Do Hot mit Recht er ausgesaat: „Des sin jo alles Faxe, Geschtohle Hot er Quetsche jo, Doch kann's der Deiwel schreiwe, Ich hab drum Beere eiügesetzt Un dobei muß es bleiwe."

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Ult recht Hot aach der Richter g'hat, Wo Hot das Urtel g'schproche: „Gibt's dort aach nit eeft’n Beerebaam» So war's doch nit geloche, Dann „Zwetschgen" gibt's nit in der Palz, Es bleibt bei denne Beere. Weil Quetsche mer nit schreiwe kann, Kann's Eeü'm fttft Mensch verwehre, Statt Quetsche Beere oder Riss' Jn's Protokoll zu setze. Verbotte is der Obstdiebschtahl, So steht's in de Gesetze." Er Hot die Frevler aa verknorrt, 's war Eener vun de Alte» Un de- mit Recht» er Hot sich halt Nit an de Wortlaut g'halte. Doch d'hät die net Orthographie E bisselche was dauge, Do hätt er nit als Salomo Do ufzudrede brauche. Nur ebbes Gute- Hot se doch For deitsche Reichstag-wähler: Was heit in Bayre Regel is, In Preiße isch's e Fehler. In Wirteberg tut in der Schweiz Werd wider annerscht g'schriwe. Korzum, in jedem Ländel isch's Jetzt annerscht vorgeschriwe.

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Mer kann drum schreiwe, wie wer will, Krell Mensch derf sich beklage. In Bayre, daß es preißisch iS, Kann mer jo immer sage. Un wann des aach die Eenigkeit Bum Reich dhut schlecht beweise, So kann ich'S doch, weil aarg bequem» So ganz nit bummer weise. Uf eell Art is es immer recht, Kann mer des Dings nur lese. Ja mit der nei Orthographie J'schs doch e eige Wese!

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Musikhächelei. Kumm' ich ceftmos in's Concert. Muß ich immer lache, Wann ich seh, was do die Leit All vor Faxe mache. Aüdacht dhut, wie in der Kerch, Uf de G'sichter dhrone, Jnnewennig awer dhut Mehrscht was Ann'res wohne. Sieht die Leit mer flichtig aü, Sollt mer merklich meene, Musikkenner wär'n se all, Un des gar feest kleene. Kummt emol e falscher Ton, Dhun se z'sammefahre Un an keener scheene Stell Mit ent Beifall spare. Guckt mer awer ganz genau, Dhut mer's deitlich fihle, Wie se all mit eenem Aag Noch 'me Kenner schiele Oder vielmehr noch 'me Mann, Wo se dofor halte, Weil er 's Amt als Kritikus Dhut im Blatt verwalte.

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Nickt der Mann dort mit em Kopp, Wann aach nur e roetmtg, Klatscht sofort die ganz Gemecü Riesig kunstverstännig. Schittelt «wer der de Kopp, Weil's is nit gerothe, Machen's em mit Schnellkraft nach All die Musikschote. Un aach sunscht dhun dort die Leit Mit de G'sichter lige. Aißerlich do hächle se All e Mordsvergnige, Jnnewennig awer dhut Mancher bei sich denke: „Heert der Kerl noch nit bald uf? Mecht eit beinah' henke." Im Concert erscheine doch Viel nur, weil's is Mode, Awer nit, for in der Hitz Stunde lang ze brote. Zudem will tner aach emol Schwätze mit Bekannte Un dobei do steeren Eeü'n Nur die Musikante. Dauert's lang, bleibt aach feeft Zeit, For ze kritisiere, Wie die Ann're sin gebutzt Un se sich frisiere.

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Un des is die Haaptsach doch, Bsunners for die Dame Bei e jeder Vorstellung, Wie aach is ihr Name. Gege's End vun jedem Stick Heert mer leis drum stehne Un mer sieht ball do, ball dort E verkniffnes Gähne. Uf de Stihl, do dhun se aach Hi- un her als ricke, Un e Mancher kann de Schlof Ganz nit unnerdricke. Dorum denkt, wann's fertig is. Fascht e Jedes heemlich: „Gott sei Dank!" doch sage se Merschtens ganz vernehmlich: „So e scheene Owend mecht Ich noch oft erlewe, EbbeS Scheen'res, wie Musik, Kann's doch gar nit gewe." Uf em Heemweg dhun se noch Sich derfor erwärme Un vun Scheenheit der Musik Mit enanner schwärme. Bei der Hälft' is awer doch All die Fräd gehächelt Un ich glaab, selbst domit is Aach noch arg geschmächelt.

165 Dann genau dieselbe Leit Dhun beim Spiele schwätze, Dhut in Scene mer Musik Jme Werthshaus setze, Un sie dhun sich nit die Bahn Um die Musik kimm're, Eenerlee, ob falsch, ob seift, All die Geige wimm're. Voraus awer geht hervor: 's dhut en nix draft liege Un sie hächle im Concert Nur des Mordvergnige. Hächelei werd iweral Uf der Welt gedriewe, Doch die Mufikhächelei Werd doch iwerdriwe.

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Vun der gute alte Zeit. Heer ich heit die Seit als fas'le Vun der gute alte Zeit, Juckt'S mich immer fe ze frage: Was war besser dann, wie heit? War vielleicht die Jugend bräver, Hot se weniger gelumpt? Hot se nit so viel geliewelt Oder nit so viel gebumpt? Gott bewahr! Ja ich muß sage, Wann ich mer's bei Licht betracht', Wie mir selwer jung noch wäre, Hemmer'S schlimmer noch gemacht, Wann aach nit mit Liewle, Bumpe, Doch im Drinke ganz gewiß Un im Ganze will mer's scheine, Daß mer jetzt solider is. War'n vielleicht die Alte besser? Hen se meht wie jetzt geschafft? Reell, dann sich zur Ruh ze setze, War ihr hechschte Seideschaft. Wie mir schaffe bis in'S Alter, Hot mer's nit vor fufzig Johr. Damals war mer viel bequemer, Als wie jetzt, bin gut derfor.

167 War im Hanne! mer solider Bei de Alte? Gott bewahr! Wann mer heit aach viel heert schelte, War's doch schlechter offebar. Heit zum Beischpiel heert mer klage, Daß der Weiß oft wär gedaast, Awer was for Zeig hot friher Mer de Leit for Weiä verkaaft! Hot vielleicht mer in de Lüde Bess'res kriegt for gutes Geld? Gott bewahr! Die deitsche Waare War'n die schlechtschte in der Welt. Made in Germany dhut gelte Als Empfehlung heit zu Dag. Jweral, bei alle Völker Js jo des die ärgschte Klag. Sin die G'schäfte besser gange? Hot verdient mer domols mehr? Kee- Gedanke! aus ent Bode Schieße jetzt die Millionär. Mehr Procente hen gedrage Jo die G'schäfte, des is wohr, Doch's Geschäft is seitdem worre Zehümol greeßer doderfor. Hot vielleicht mer die Beamte Besser als wie heit bezahlt? Gott bewahr! Dann bettelmäßig War wahrhaftig der Gehalt.

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Ärwet sinnt, war des leichter Sellemols for arme Leit? Gott bewahr! ES war viel schlechter In der gute alte Zeit. Dann wer merklich heit will schaffe, Findt meht Ärwet, wie er mag. Sellemols hot's Ärwet gewe Lang noch nit for alle Dag. War for Arbeitsinvalide Besser dann wie heit gesorgt? Neeü, verhung're hen se kenne, Hot feest Mensch en meht geborgt. Uf de Bettel angewisse Ware all die arme Seit. War vielleicht des aügenehmer, Wie deS Markeklewe heit? Hot vielleicht in fette Zeile Besser mer, wie jetzt, gelebt? Gott bewahr, so kann ich sage» Dann ich hab's noch selbscht erlebt. Brauchscht die Haiser nur ze sehe, Wo sin sellemols gebaut, Un nur an des Bier ze denke, Wo mer domols hot gebraut. Ware die G'setze domols besser? War der Berger vielleicht frei? Keeü Gedanke! Dann allmächtig War domols die Bolizei.

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Der ihr allergreescht Bergnige War die Demokratejagd, Un die ärgschte Denunziante Hen die scheenscht Karrjär gemacht. Un zuletscht, war's e Bergnige, Deitscher seift zu feilet Zeit? Schun ze rede war verbotte Bun der deitsche Einigkeit. Preiße, Bayre, Sachse, Hesse, Des ze seift, war Eeft'm erlaabt, Awer Deitscher, war Verbote Sellemols Eeft'm iwerhaapt. Unser beschte Patriote Hen se aus der Palz gehetzt Un e Haufe growe Brider Uns derfor in's Ländel g'setzt. Deitscher seift, hot fascht gegolte For e Schund in aller Welt, Un dabei in jedem Ländel Sinnet Recht un anner Geld! Wie isch's heit? Der deitsche Name Js geehrt im fernschte Land, Un es is e jeder Deitscher Stolz jetzt uf seift Vaterland. Gleiches Geld un gleiche Rechte, Wohlstand, Fortschritt iweral. Zwische jetzt un alte Zeite, Wem fallt do noch schwer die Wahl?

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Neett, die gute alte Zeite, Gott sei Dank, sie sin vorbei Un feeft Mensch mit g'sunde Sinne Winscht se wider sich herbei. Dhut mer annerscht vun en denke, Kummt's doher: mer war noch jung Un der Jugend dhut nur bleiwe Gutes in Erinnerung. Daß mer selwer alt sin worre, Jsch's efleefl, was uns jetzt fehlt. Doch die Zeit for unser Jugend Hen mer, meist Seel, schlecht gewählt!

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G'sunder Sport.

Wann mer heit die Seit dhut Heere, Sollt mer mente, uf der Welt Wär nix leichter heit ze sinne Wie e großer Haufe Geld. Was de Seit Pläsir dhut mache, Was gesund un Mode is, Werd gemacht.

Die lumpig Geldfrog

Ir derbei keeü Hinnerniß. So zum Beischpiel heeßt's im Summer: „Wohiü gehe mer uf'S Sand?" Daß mer geht, is felbschtverständlich, Nit ze gehit, wär' jo e Schand. Dann er muß jo Nerve hawe, Was e bissel ebbes isch, Un for die in Ruh ze bringe, Gibt's nur Een's, die Summerfrisch. Un wie mit de Summerfrische Jsch's mit jedem ann're Sport. Is er g'sund un dhut viel löschte Plauzt er sich schun weiter fort.

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G'sund zum Beispiel is des Radle, G'sund aach deS Lautennisspiel, G'sund is weiter aach des Rud're, Dhut mer's dreiwe gut un viel. Awer doch muß ich mich froge, Ob des Alles Jedem frummt Un e Jedem, wo's dhut dreiwe, Uf die Dauer gut bekummt. Mir will scheine, daß des Alles Nur for den Mann ebbeS daugt, Wo's aach Hot un beim Bergnige Nit uf'S Geld ze sehe braucht. Wer hernoch muß wieder spare, Was er Hot zu viel verdutzt, Dem werd durch die g'sunde Sache Mehrschtedhäls nit viel genutzt. Ganz besunners» wrr's am Wohne Un am Esse spare muß, Der, behaupt' ich, zahlt zu dheier An seiit'm Leib den Hochgenuß. Dann des is doch bootet Uüsinn, Wie es heit e Mancher mecht, For sich wieder g'sund ze mache, Lebt dreivertel Johr mer schlecht. Um die G'schichte all ze dreiwe, Wo heit gelte for gesund, Bringt er erscht de Kerper kinschtlich Mit Gewalt ganz uf de Hund.

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Un die hen noch ann're Fehler. Wann mer's selbscht vielleicht noch kann. Weil mer dhut viel Geld verdiene, Awer später, wie isch's dann? Mit dem Rad'le un dem Rud're Werd e Masse Zeit versaimt Un «er die nit aus dhut nutze, Der is heit zu Dag geleimt. Ganz besunnerS sin's die Buwe, Wo ich dobei hab im Aag. Daß zu viel se lerne misse, Is heit allgemeiü die Klag'. Dreiwe drum se, wie's is Mode, Dag for Dag den g'sunde Sport Kumme se, ich mecht druf wette, In der Schul' so leicht nit fort. Dobei dhun se sich gewehne A» e Lewe, wo viel loscht, Die Maschin', for's zu verdiene. Bleibt en awer eiügeroscht't. Eweso sin aach die Mädle, Wo for so was hen viel Zeit, Doch als Hausfraa nur ze brauche, Wann e reicher Mann se freit. For sich selwer zu ernähre, Hen se nit genug gelernt Un sie sin. e kleene Haushalt Gut ze fihre, weit entfernt. Daß se dann die gesunde Sache

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Aach noch sinne scheeü un g'sund. Des bezweifi' ich. Mir will scheine, Jetzt schun treibt mer's viel zn bunt. G'sund sin all die Sportgeschichte Ganz gewiß for alle Leit', Wer'n se mit Vernunft gedriwe Un nur in der freie Zeit. Awer alle Dag se dreiwe, Js for Leit nur mit viel Geld Aach gesund. For alle Ann're Js es domit schlecht bestellt.



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Die Iwerberdung mm de Kirntet.

Vun Jwerberdung dhut mer heit Der Kinner alsfort Heere. Die Schinnerei dhät in der Schul, So secht mer, sich vermehre. Wie dhäte doch die Leitcher all Voll Mißvergnige gaffe, Wann unser Jugend schaffe mißt, Wie mir hen misse schaffe! Der jetzig Katechismus Hot Nur hunnert u» zehn Froge. Bun Biwelsprich sin unnedraü Kaam hunnert angezoche. Auswennig lerne gibt's kaam meht, Bun Psalme, Kerchelieder, Bun Keenigsname, Biwelsprich, Bum Joseph seine Brider, Un dozu noch die biblisch G'schicht Mt Saul und de Prophet«. Wann die e Kind heit ustekäm, Wie die dann kreische dhäte! In unserm Katechismus war'n Dreihunnert dreißig Froge, Bei jeder Frog drei Biwelsprich, 's is merklich nit geloche.

176 Dozu zweehunnert Liedervers, Psalme, e vertel hunnert, Die war'n schun in der Chrischtelehr', Ze lerne, mir verdunnert. Un grad so war's auch in der Schul', Ja do war's fascht noch schlimmer. Denkt nur an all die Keenigreich Un all die Herzogdhimer! Un's Rechne erscht mit Pund un Loth, Mit Gulde, Kreizer, Pennig! Bun bete Mih, wo des gekoscht, Weeß unser Jugend wennig. In sechzig Kreizer 's Guldegeld Js sellemols verfalle Un's Pund in zwee un dreißig Loth. Was wäre des for Zahle! Der Fuß in zwelf Zoll eiügedeelt Un annerschtwo in zehne! Mit dere Rechnung kummt emol Bei Eeü'm vun unsre Kleene! Damit hen in der vierte Klasse Im Kopp mer schun gerechnet, Heit braucht mer schun Babier derzu Un dann werd'- noch verrechnet. Domols hot uns feeft Menschekind For iwerberdet g'halte» Un sin die Buwe dann vun heit

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WaS besi'reS, wie mir Alte? Sie misse heit doch länger nit Drin in der Schulstub schwitze. Im Gegendhäl, sie brauche nit So lang» wie mir, ze sitze. Dann heit zu Dag werd viel geturnt, Wann's heeß iS, frei gegewe. WaS wäre mir so froh gewes't, Wann's deS bei uns hätt' gerne.

Un aach in dem Gymnasium Kann ich dorchauS nit sinne, Daß heit mer dort die Buwe dhut Meht als wie friher schinne. Mer lernt vielleicht e bissel meht, Die Prifung iS aach schwerer, Doch Hot mer jetzt aach anner Leit, Wie mir gehat, als Lehrer.

Die mehrschte hen fascht nix gedhaü Als wie uns iwerheere, WaS mir hen auSwennig gelernt. DeS hen se g'heeße: Lehre. Vun Sinn un Inhalt war fetft Red, Vun nix wie Syndaxregle Und die Hot weltlich mer gelernt, For sich recht eiüzeschmächle.



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Heit dhun de Sinn se in der Schul' De Buwe doch erkläre Ult iwer Wertlichochserei Kann Keener sich beschwere. Hot Eener do e bissel Gritz, Do muß er vorwärts summe, Un wem se fehlt» g'heert in der Schul Bun vornreill nit genumme. Er is jo nur e Hinnerniß For all die ann're Kinner, Un hinner betn, was der dort lernt, Steckt doch nix Recht's derhinner. Wer heit zu Dag 's Gymnasium dhut 9Ht spielend absolviere, Der dhut am allerbeschte drall, Halt gar nit ze studiere. Dann Dummkepp dhun ihr Lewe lang Jo doch nur Dummkepp Meinte. E Wohldhat isch's for die doch nit, De- Studium zu bedreiwe. Se Meinte ewig hinne drall Un kriege kleene Poschte, Bun denne mer nit lewe kann, 'S isch schad for all die Koschte. Un zudem dhun se g'scheidte Kerl 'S Avallcement verderwe Un dauge doch ihr Lewe nix Im Amt, bis daß se sterwe.

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In Handwerk kennte sie vielleicht Bas ganz Erträglich's letschte, Zun Studium awer sin se nix. Beib, Schuschter, bei deiü'm Leischte! Bcm's Studium Beschwerde mecht, Dr soll es lasse bleiwe, Ul »er sich vor em Lerne fercht, Dr soll was Ann'res dreiwe.

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Des schwer Gepäck. Der Owerferschter Spitzig dhut Hechscht feite nur betteefe. Am beschte g'fallt's em halt deheem, Des licht so in seiü'in Wese. Die Uftmujj kann er namentlich Mit dem Gepäck nit leide. Des Jwernachte dhut er drum Am liehschte ganz vermeide. Manchmal, da muß er awer doch In saure Äppel beiße Un dhut mit beefe Werter dann Geheerig um sich schmeiße. Vun dumme Bosse schwätzt er dann, Bun Bleedsinn un dergleiche; Korzum er dhut als Witherich Sich jedesmal dam zeige. Sei- Fräa, die laßt sich awer nit Das Recht zur Ufficht nemme, Dann wann dem Mann was fehle dhäf,

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Do mißt jo sie sich schämme. Sie fragt en drum e jedes Mol, Ob er Hot nix vergesse. Sie weeß es jo, er sorgt for nix. Wie for de Dorscht un's Esse. Besunners needig is des dann, Wann's gilt ze iwernachte. Dann was mer do for Sache braucht, Dodruf dhut der nit achte. De Kamm, de Schwamm, e frisches Hemd Loßt er gewehnlich liege, E groß Gepäck, des mecht em halt, Ze trage feeft Vergniege. „Was braucht mer aach", so secht er als, „So viel erum ze drage? Genau genumme langt jo doch E frischer Hemderkrage." Doch batt's em nix. Seift Fraa, die dhut Schun for des Neet'ge sorge. So hot se's letschthin nach gemacht, 's war am e Sunndag Morge. Meift Spitzig wollt' mit gute Freind De ganze Rheift enunner. Daß die en dozu hen gebracht, War schun e halwes Wunner. Es Hot en halwer schun gereit, Doch war's emol versproche, Drum muß er mit. Do fangt seift Fraa Halt wieder oft, ze frage.

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„Hoscht aach betft Zahftberscht eingepackt?" So dhut se zu em sage. Do werd der Mann fuchsdeifelSwild: „Wann so viel ich soll trage, Do steck die Rees' ich Kernet uf", Dhut druf der Spitzig kreische, „Als Packdhier haw ich doch keeü Luscht, Mich ann're Leit ze zeige". Un hätten en seift gute Fremd Nit noch am Wort genumme, Do wär der Mann aach deSmol nit De Rheift enunner lumme. So is er mit, doch uf der Rees' Heert er nit uf ze schelte. Jsch's do e Wunner, wann er jetzt Dhut for e Krischet gelte? Dodraft is nur die Zahnberscht schuld, 'S iS meiner Seel zum Lache. Ja, 'S hängt de Leit ihr Renommee Oft an ganz kleene Sache.

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Einem Getäuschten. ES hat wieder Orden geregnet Und Du hast keinen gekriegt, Kannst wieder es gar nicht begreifen, Woran das denn eigentlich liegt. Wahr ist's ja, nach Deinen Verdiensten Da wärst Du schon längst an der Reih' Und hättest zum Hals heraushängen Der Orden schon mindestens zwei. Ich kann mit Bestimmtheit versichern: Dein Wirken erkennet man an. Doch wann man Dich einst dekorieret, Das stehet auf anderem Plan. Den Orden so leicht ja im Lande Kein höh'rer Beamter entgeht, Doch geht es genau nach dem Alter, Auf Deutsch: nach der Anciennität. Und darnach bist Du mit Nichten Zum höheren Orden heran, Du hast noch gewaltig viel Borleut' Und giltst noch als jüngerer Mann.

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Sind diese einmal dekorieret. So kommest auch Du an die Reih'. Ob stramm Du, ob lahm bei der Arbeit Ist dabei ganz einerlei. Sie haben zwar wenig geleistet Und machen sich's Leben bequem, Doch, Freund, bei der Ordensvertheilung Da ftaget man niemals nach dem. Avancement aber mit nichte»

Erfolgt nach der Anciennität. „Darüber", du sagst'S ja, „im Lande Ein eigener Grundsatz besteht. Nicht sucht man für höhere Stellen, Die selber zu schaffen gewöhnt. Ein Weiser läßt And're sich plagen, Die sind ja darin nicht verwöhnt. Und Weise bekanntlich sind nöthig, Um gut zu regieren die Welt. Man hat dmm von jeher die Weisen Auf die höheren Posten gestellt." Ist richtig Dein eigener Lehrsatz, So handle doch selber damach Und lauf' nicht leichtsinniger Weise Den schwierigsten Arbeitm nach! Laß Ander'» dies reine Vergnügen Und eig'ne den Kunstgriff Dir an, Hoch über dem Ganzen zu schweben! Dann bist Du der kommende Mann.

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Der Brave trinkt niemals allein. Erwiderung an Frau E. U.

Ob einsam, ob zu Zweim am besten schmeckt der Wein, Ob er am besten mundet mit Bielen im Verein? So stellest Du die Frage im scherzenden Gedicht. Darauf muß ich Dir sagen, das ist die Streitfrag' nicht. Daß mir ein gutes Tröpfchen behaget auch allein. Das irgendwie zu leugnen, fällt mir im Traum nicht ein. Daß es die Grillen scheuchet, wer zweifelt dran int Land? Als bester Sorgenbrecher ist längst der Wein bekannt. Und doch bleib' ich beim Ausspruch: es trinkt ein braver Mann Niemals den Wein alleine. Auf's Wort kommt hier es an. Bom Trinken nicht Betrinken, sprach ich in dem Gedicht, Einsam kann sich betrinken, doch trinken kann man nicht. Denn wer int Glase suchet „Vergessen und Berzeih'n", Bei dem ist Zweck der Uebung Betrinken nur allein. Er wird mit voller Absicht benebelt und bezecht Und wird er ganz betrunken, ist ihm das eben recht. So trieb's der Rüdesheimer, wenn er beim Weine saß Und Tag für Tag die Liebste im tollen Rausch vergaß. Er war im Sichvergessen gewiß ein Krastgenie. Doch Trinken, Hochverehrte, nennt man dies Treiben nie.

186 Beim Trinken ist das Trinken Selbstzweck und einz'ges Ziel, Nur das verleiht der Handlung, Vollinhalt und Gefühl. Wer trinkt, will nicht vergessen; er suchet in dem Glas Nur höh're wahre Weisheit. In vino veritas! Wer sich versteht auf's Trinken, der wird wohl nie bekneipt, Er bleibet hell im Kopfe, wie lange er's auch treibt. Du wirst bei jedem Glase ihn weiser werden seh'n Und wenn er was vergisset, ist's das Nachhausegeh'n. Und all die Weinesweisheit verduftet alsobald, Wenn nicht im Freundeskreise ihr Echo wiederhallt. Drum haben alle Braven getrunken im Verein, Es durft' der Welt die Weisheit ja nicht verloren sein. Daß einst der Zwerg Perkeo das Heidelberger Faß Für sich allein geleeret, halt' ich für schlechten Spaß. Denn daß die Herrn Studenten nicht wacker mitgezecht, Wer daran wagt zu zweifeln, kennt die Studenten schlecht. Denn wo's was gibt zu trinken, fehlt niemals der Student Und nicht umsonst feuchtfröhlich Altheidelberg man nennt. Der einst es hat besungen, das ist ja allbekannt, Hat „aus dem Engern" selber die Lieder einst benannt. Und daß der Rodensteiner den Wein alleine trank, Wer ernstlich das behauptet, der spricht ihm nicht zu Dank. „Selb zwanzig" und „selb sieben" die Dörfer er verkneipt', Allein saß er beim Dünnbier, wie Scheffel selbst beschreibt.

187 Und gar der König von Thule trank einsam nie den SBcitt, Selbst als er kam zu sterben, lud er Gesellschaft ein. Er trank „beim Königsmahle, die Ritter um ihn her" Zum allerletzten Male und dann keinen Tropfen mehr. Du siehst, die bravsten Trinker, sie tranken nie allein, Beim wahren, echten Trinken kann man nicht einsam sein. Man schlürft, um sich zu trösten, wohl einsam an dem Wein, Doch trinken, wirklich trinken, das kann man nicht allein.

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Schmerrensruf aus Metz. Singweise: Wohlauf die Lust geht frisch ui

O hochwohlweise Polizei, Hab' doch mit uns Erbarmen! Mt unstet Nachtruh' ist's vorbei, Hilfst du uns nicht, uns Armen. Just in der besten Schlafenszeit Läßt's Mlitär sich hören. Das heißt doch mit Beharrlichkeit Die Nachtruh' meuchlings stören. Manch tapf'rer Hauptmann wirklich glaubt, Weil selbst er darf nicht schlafen, Sei es für ihn nicht unerlaubt, Die ander'» Leut' zu strafen. Er läßt, ist'- auch noch dunkle Nacht, Das Spiel mit Schnellkraft rühren, Als wenn die deutsche Heeresmacht Nicht anders könnt' marschieren. Ist's gar ein ganze- Bataillon, Wird gleich ein Marsch geschmettert, Wie mancher Metzer hat drob schon Gezetert und gewettert!

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Kaum ist man wieder eingenickt Und fängt just an zu schnarchen, Kommt's zweite auch schon angerückt, Die Nachtruh' einzusargen. Läßt Einer sonst in dunk'ler Nacht Als Sänger sich noch hören, Wird gleich ein Protokoll gemacht Für nächtlich Ruhestören. Doch für die Trommeln bist du taub Und hörst nicht den Spektakel. O Polizei, wie, mit Verlaub, Erklärst du das Mirakel? Warum läßt du dem Hauptmann nicht Ein Protoköllchen schmieden Und dem Major nicht vom Gericht Die Blaserei verbieten? Der Nachtruh' ist es ganz egal, Bon wem sie ward gestöret, Und Ruh' den Bürgern allzumal In dunk'ler Nacht gehöret. Es thut auch nicht nur da- Civil Sich schwer darob beklagen, Das Militär mit Zorngefühl Hörst du das Gleiche sagen. Es hör'n ja Nachts die Dudelei Nur die mit Wohlgefallen, Die halb bekneipt erst halber drei Vergnügt nach Hause wallen.

190 O liebe, gute Polizei, Laß nicht mehr mit dir spaßen. Verbiete doch die Dudelei! Dmn sonst wird fort geblasen. Und thust du's nicht, so schlage drein Ein heilig Donnerwetter! O Polizei, du Liebste mein, Sei du der Nachtruh' Retter.

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Neues Schafskopflird. Siugwetfe: Wohlauf die Lust geht frisch und rein.

Ihr Schafskopfspieler kommt herbei. Zu rufen und zu „obfen", Die Ander'n mögen anderswo Mit Politik sich mopsen. Wir sind fidel und ulken gern In unser's Spieles Pausen. Führwahr, es ist ein Gaudium, Zusammen so zu Hausen. Was kümmert uns die Politik Und was des Hofes Schranzen? Wir fürchten nicht das Publikum Und nicht einmal die Wanzen. Wir spielen, obfen, wie's uns g'fällt, Wir färbeln und wir trumpfen, Wird von den Wanzen noch so sehr Darüber auch „geschumpfen". Die Damen, Ober auch genannt, Steh'n hoch in unsrer Achtung, Die Kön'ge aber strafen wir Hohnlächelnd mit Verachtung. Mag man lebend'ge Kön'ge auch Gewaltiglich verhimmeln, Die Kartenkön'ge dienen nur Zum Reizen und zum Wimmeln.

192 Wir sind bei aller Königstreu' Im Spiel d'rum Demokraten, Und wer bei unS die Kön'ge schont, Der kommt gar bald zu Schaden. Wie für die Minnesänger sind Für uns die Damen Herren, Mag auch gar mancher Hagestolz Sich arg dagegen sperren. Galant ist d'rum das Schafskopfspiel, Kein and'res d'rin ihm gleichet, Kein Wunder dmm, daß es den Sinn Der Damenwelt erweichet. Wer Schafskopf spielt, den liebet sie, Wie wir sie estimiren, Und wer das Spiel am besten kann, Der spielt es gleich mit Bieren. Für alte Herr'n ist das zwar viel, Doch hat das nichts zu sogen, Im Spiel kann'- auch ein alter Herr Einmal mit Bieren wagen. Das macht die Alten wieder jung, Könnt' eS was Schön'reS geben? Das wunderschöne Schafskopfspiel, Die SchafSköps' sollen leben!

Soldatenlieder.

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Le Boi et ses Chasseurs. Dem rheinischen JLgerbataiHon Nr 8 gewidmet. Singweise: Strömt herbei ihr vötterschaaren.

Bringt ein Hoch den rhein'schen Jägern Bon dem achten Bataillon! Frisch als Jungen, brav als Männer Kennt sie die Geschichte schon. Schlugen ruhmreich blut'ge Schlachten, Fremd ist ihnen ganz la peur. Dreimal hoch soll'n darum leben Le Roi et ses chasseurs! Bon Waghäusel, Rinnthal, Durlach, Muggensturm und Kuppenheim Trugen vor bald 50 Jahren Blut'gen Ruhm sie siegreich heim; Im Gefecht von Hühnerwasser Wahrten sie die Kriegerehr'. Dreimal hoch soll'n darum lebm Le Roi et ses chasseurs!



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Münchengrätz trug neuen Lorbeer Unser'« tapfer'« Bataillon, Und eS trug gar große Ehren Dann bei Königsgrätz davon. Doch den höchsten Ruhm ihm brachten Gravelotte und St. Hubert. Dreimal hoch soll'« darum leben Le Roi et ses chasseurs!

Bei Frescaty und bei Peltre, Champelferm', Mercy le Haut Stand es kämpstnd in der Borwacht, Seines Siegesruhmes froh. Und es sah die Waffen strecken Bazaine's riesengroßes Heer. Dreimal hoch soll'n darum leben Le Roi et ses chasseurs!

Immer kämpfend zog's dann weiter Durch die ganze Picardie Und nahm Theil am Siegeszuge Nach der schönen Normandie. Bei Ouesnel und Maison blanche Sieger blieb'- im Kampfe schwer. Dreimal hoch soll'n darum leben Le Roi et ses chasseurs!

197 Vequemont, Daours und Billers An der Hallue sind bekannt Als die Zeugen seiner Thaten Heut' noch im Normannmland. Bapaume, Tilloy und Ligny Künden seine Jägerehr'. Dreimal hoch soll'n darum leben Le Roi et ses Chasseurs! Ruhm dem Bataillon auch brachten Saint Quentin und Calaincourt. Ueberall der Feind geschlagen. Wo es nur dazwischen fuhr! Immer siegreich in den Schlachten, Ist ihm unbekannt la peur. Dreimal hoch soll'n darum leben Le Roi et ses chasseurs!

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Marschlied für das Königlich Bayerische 4. Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg. singweise: Wohlauf, die Lust geht frisch und frei.

Wir sind das vierte Regiment. Sind kreuzfidele Jungen. Manch lustiger Soldatenstreich Ist herrlich uns gelungen. Die Emmerlinge nennt man uns, Weil gelb einst war der Kragen. Heut' ist er rot, doch gerne wir Den alten Namen tragen. Die Mädchen sind uns üb'rall gut. Wir sind ja gute Kerle. Und unser Mädchen schätzen wir, Wie Edelstein und Perle. Ein richtiges Soldatenblut Hält seinen Schatz in Ehren, In Ehren aber einen Kuß Kann niemand uns verwehren.

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Für unser leiblich' Wohlergeh'n Thut unser Hauptmann sorgen Und müßt' er schließlich auch das Geld Für die Menage borgen. Die Leberknödel sind famos, 's gibt nirgendwo die gleichen, Und wenn man noch vielmehr bekam', Der Appetit würd' reichen. Kein and'res deutsches Regiment Kann so, wie wir, marschieren, Und flotter, als wir Emmerling', Kann keines exerzieren. Ruft drum dereinst das Vaterland, Verfteh'n wir auch zu fechten Und fängt der Wälsche Händel an, Bei uns kommt er zum Rechten. Wenn unser Oberst es befiehlt, Sind wir sofort zur Stelle Und wenn er will, so holen wir Den Teufel aus der Hölle. Mag dann wohl auch im heißen Kampf' Manch einer von uns fallen, Was thut's? Der Tod für's Vaterland, Der schönste ist's von allen. Umsonst steht unser Regiment Ja nicht an Deutschlands Grenze, Es winken ihm dort Siegesruhm Und stolze Ruhmeskränze.



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Und wenn dereinst im Vaterland' Sie Friedensfeste feiern, Der Emmerlinge denkt man dann, Gedenkt der vierten Bayern. Und Emmerlinge bleiben wir, Wir kreuzfidelen Vierer. Ein Hoch darum dem Regiment! Hoch alle seine Führer! Es kann im ganzen Deutschen Reich Ein schöneres nicht geben. Den Emmerlingen drum ein Hoch! Die Vierer sollen leben!