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German Pages 9 [16] Year 1927
Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften Stiftung Heinrich Lanz
Mathematisch - naturwissenschaftliche Klasse *) Jahrgang 1!>21 erschien im Verlage buchhandlung in Heidelberg. Im
Verlag
von
Walter
de Gruyter
Verlagshandlung
— J. Guttcntag,
Mehner
J. Trübner
— Karl
A b t e i l u n g A.
2. 3.
1.
Carl
Winters
& Co. vormals
G. J.
Verlagsbuchhandlung
— Veit &• Comp.,
Berlin
Universitäts
Göschen'sch —
Georg
erschienen:
Mathematisch-physikalische Wissenschaften. Jahrgang
1.
von
1922.
OSKAR. Neue Summationsmethoden und Entwieklungen nach Polynomen. Reichsmark 0-80 PERHON, OSKAR. Über transzendente Funktionen auf RiEMANNschen Flächen. Reichsmark 0 ' 6 0 BALDUS, RICHARD. Uber die singulären Punkte reeller Parameterkurven. Reichsmark 0 5 0
PERRON,
J a h r g a n g 1923. Mitteleuropäische Meeresströmungen der Vorzeit.
DEECKE, W .
Reichs-
mark 0 ' 6 0 2.
Die L ü s c h e Cyklide und die InversionsReichsmark 0 ' 4 0 PERRON, OSKAH. Über Gleichungen ohne Affekt. Reichsmark 0 ' 4 0 LIEBMANN, HEINRICH. Beiträge zur Inversionsgeometrie III. Reichsmark 0 ' 4 0 KRATZERT, J. Beitrag zur Kenntnis des Andesins von Bodenmais. Reichsmark 0 - 5 0 LIEBMANN,
HEINRICH.
krümmung.
3. 4.
5.
J a h r g a n g 1924. und A . BERTHO. Einwirkung von Stickstoffkohlenoxyd und von Stickwasserstoffsäure unter Druck auf aromatische Kohlenwasserstoffe. Reichsmark 0 - 5 0 2 . LIEBMANN, HEINRICH. Umkehrung des Variationsproblems der ebenen Affingeometrie. Reichsmark 0 ' 6 0 3 . SALOMON, WILHELM. Die Intensitäten alluvialer und diluvialer geologischer Vorgänge und ihre Einwirkung auf die pliocäne Rumpffläche des Kraichgaues und Odenwaldes. Reichsmark 1"20 4. H E F F T E R , L. Zur absoluten Geometrie. Reichsmark 0-60 5 . VAN W E R V E K E , L. Über die Entstehung der lothringischen Lehme und des mittelrheinischen Lößes. Reichsmark 1-50 1.
T H . CüRTius
[Fortsetzung siehe 3. ümschlagsseite.J *) Bestellungen a u f solche V e r ö f f e n t l i c h u n g e n der m a t l i . - n a t u r w . Klasse, welche f r ü h e r im V e r l a g v o n Carl W i n t e r s U n i v e r s i t ä t s b u c h l i a n d l u n g in H e i d e l b e r g e r s c h i e n e n sind, n i m m t aucli der Verlag W a l t e r de G r u y t e r & Co., Berlin, e n t g e g e n .
Sitzungsberichte der H e i d e l b e r g e r A k a d e m i e der Wissenschaften Stiftung Heinrich. Lanz Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1927. 7. Abhandlung.
=s
Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre Von
Adolf Mayer
Vorgelegt in der Sitzung vom 19. Mai 1927:
Berlin
und L e i p z i g
1927
W a l t e r d e G r u y t e r & Co. v o r m a l s G. J. G ö s c h e n ' s c h e V e r l a g s l i a n d l u n g / J. G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g I G e o r g R e i m e r / K a r l J. T r ü b n e r / V e i t & C o m p .
Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre? Es gibt ja eigentlich keine naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre und kann keine geben, in dem Sinne, wie es — wenn auch nur für die mehr elementaren Dinge — eine naturwissenschaftliche Ästhetik gibt.1) Denn die erstgenannte, ursprünglich eine Schöpfung des englischen Geistes, hat von jeher zu den Naturwissenschaften in einem freundschaftlichen Verhältnisse gestanden, was ja natürlich ist, da sie ganz auf den ökonomischen Nutzen loßsteuert, wobei die letzteren vortreffliche Ratgeber sind; und überdies war in England die Kastenordnung der Disziplinen niemals so strenge wie in dem systematischeren Deutschland. Man kann hier keine neue Wissenschaft schaffen, auch nicht von der allerelementarsten Entwicklungsstufe, wie das bei der Ästhetik, die solange ausschließlich philosophische Wege ging, vielleicht der Fall ist. Dennoch ist aber in der Volkswirtschaftslehre die auch hier bestehende naturwissenschaftliche Grundlage der in ihr behandelten gütererzeugenden Vorgänge des öfteren stark vernachlässigt worden und also auch hier reichlich Gelegenheit, von der Naturwissenschaft aus ergänzend oder erklärend einzugreifen, gar nicht zu reden von der spezifisch logischen Stählung des Geistes, die der Beschäftigung mit naturwissenschaftlicher Forschung eigentümlich ist. Ich bitte also die mehr der Symetrie mit meiner früheren Mitteilung gewählte Überschrift wegen im Sinne der folgenden, richtigeren deuten zu wollen, wodurch die Angelegenheit auf das persönliche Gebiet hinübergefühxt und der Schein einer Überheblichkeit vermieden wird. Es handelt sich freilich in der folgenden Zusammenstellung um keine bloße Sammlung stofflich wenig zusammenhängender Zufälligkeiten, sondern es läuft, und ich hoffe, daß dies erkannt werden wird, durch das alles als roter Faden: der Versuch der Entwicklung des sozialen Gewissens, wodurch allein eine endgiltige Lösung der vielbesprochenen „sozialen Frage" möglich erscheint. ») Vgl. Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. 1927. 6. Abh.
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ADOLF
MAYER:
Meine B e z i e h u n g e n zur V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e . 1. Die alte Wirtschaftslehre unterschied als Produktionsfaktoren: K a p i t a l , A r b e i t und als Drittes: den B o d e n oder die N a t u r . Diesen dritten Faktor suchte man um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zu beseitigen und ihn mit dem Kapital zu einer Gruppe zu vereinigen. In meiner Schrift: D a s D ü n g e r k a p i t a l u n d der R a u b b a u , die im Jahre 1869 erschien, versuchte ich diesen dritten Faktor aufzuspalten in ein Kapital der Pflanzennährstoffe, das sich dem übrigen Kapital zugesellt, und: die S o n n e n s t r a h l e n , die einen ganz anderen, monopolartigen Charakter zeigen und einen wesentlichen Bestandteil des Produktionsfaktors Boden ausmachen. Diese Auffassung ist unbestritten, wiewohl nicht ausdrücklich in den Bestand der Volkswirtschaftslehre aufgenommen1), erscheint aber dessenungeachtet von erheblicher Bedeutung, weil sie die naturwissenschaftliche Erklärung dafür gibt, warum der Produktionsfaktor: B o d e n seinen ganz besonderen, monopolartigen Charakter zu bewahren suchte, der bis in die Grundsätze der Besteuerung und der Bodenpolitik seine weithin sichtbaren Kreise zieht. Das Maß des Bodenwertes nach Fläche (und nicht nach Gewicht der dort vorhandenen Schätze an Nährstoffen) ist noch ein Abbild dieses lange übersehenen Verhältnisses, da diese Fläche zugleich ein Maß ist der mit dem Boden erwerbbaren Prioritätsrente an Sonnenstrahlen. Es ist mithin eine für die Volkswirtschaftslehre ganz unumgängliche Notwendigkeit, volle Einsicht in dies Verhalten zu gewinnen, eine Einsicht, die bisher nur durch die übliche kastenmäßige Einteilung der Wissenschaften in naturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche versäumt wurde. 2. Im Jahre 1875 schrieb ich eine Abhandlung in die „Deutsche Warte" S. 641—689, betitelt: Der S o z i a l i s m u s , seine G r u n d i d e e u n d seine I r r t ü m e r , und einen zweiten: K a r l Marx, der Theoretiker des modernen Sozialismus, ebenda S. 577—588. Die erstgenannte größere Abhandlung schließt mit den Worten: „Jedenfalls ist es hohe Zeit, daß die Gebildeten, von denen doch schließlich die aufopfernste Initiative zu hoffen ist, sich einigen über die berechtigten Punkte in dem wirren Begehren der ungeduldigen Massen, damit die schwierige, allmählich vorzunehmende, Neuorganisation der Arbeit beginnen kann, und damit wenigstens die bestehenden Gegensätze durch ein gemeinschaftliches Bewußtsein gemildert werden. Nie') Vgl. a. A. M.: D i e Q u e l l e n d e r w i r t s c h a f t l i c h e n A r b e i t i n d e r N a t u r . 1875 u. Lehrb. d. Agrikulturchemie, II. Düngerlehre, die zwei letzten Vorlesungen.
Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre ?
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mand kann sagen, ob dadurch die soziale Revolution, welche in einer oder der anderen Weise unvermeidlich erscheint, noch abgewendet werden kann" usw., während in der anderen Abhandlung die Unzulänglichkeiten des gaiiz in Hegelscher Philosophie verstrickten oder wenigstens seine Anhängerschaft darin verstrickenden kaltherzigen Führers nachzuweisen versucht wurde. 3. Im Jahre 1881 erschien von meiner Hand die Schrift: Der Kapitalismus in der Gelehrtenwelt, worin eine dem wirtschaftlichen Kapitalismus ähnliche Erscheinung in den Zuständen der deutschen Universitäten nachzuweisen versucht wurde. 4. Im gleichen Jahre wurde „im neuen Reiche" S. 273 eine Abhandlung veröffentlicht, in der auf die Gefahren einer Ausbreitung des öffentlichen Unterrichts über den Bedarf hinaus, wodurch ein gelehrtes Proletariat erzeugt würde, hingewiesen wurde. Auf denselben Gegenstand bin ich noch einmal später 1917 in dem Monatsblatte: Die soziale Kultur S. 193 unter dem Titel: Unser System des Einjährigendienstes zurückgekommen. 5. 1888 erschien gleichfalls als selbständige Schrift und gleichzeitig in holländischer Übersetzung in Zeitschriften und gedruckten Gutachten mein: Zur Begründung von Schutzzöllen in Sonderheit für die Landwirtschaft. In dieser Schrift wurde (vielleicht zum ersten Male) der Gedanke an einen allgemeinen Schutzverband Europas gegen die überseeischen Länder ausgesprochen. Weitere Veröffentlichungen: 6. Holland und die Holländer in: Grenzboten III, 1905, S. 505. Eine Studie ohne weitere politische Tendenz. 7. Über die Grundsätze des.Spiels und der Spekulation in: Gewinntheorien beim Spiele, Die Gegenwart 1907, S. 308, wobei wohl einige neue Gesichtspunkte aufgestellt worden sind. Derselbe Gegenstand unter dem Titel: Spiel um Gewinn und Versicherung gegen Schaden, Güldenkammer 1915, S. 745. 8. Über die Dienstmädchenfrage in „Der Arbeiterfreund", 1906, S. 43. 9. Holland als Kolonialmacht: Deutsche Rundschau, Nov. 1906. Hierin die holländischen Kolonisationsmethoden besprochen. 10. P o t e n t i e l l und Aktuell: Die Gegenwart 1906, S. 5. Eine Plauderei, die das volkswirtschaftliche Gebiet berührt. 11. Über eine Umkehrung des von Thünenschen Gesetzes. Zeitschr. f. Sozialwissenschaft 1909, XVIII. 12. Die Frauenfrage: Zeitschr. f. Sozialwissenschaft 1909, S. 1. Siehe auch: Die Familie a. d. Gesichtspunkt der Arbeitsteilung: Der Volkserzieher 13, S. 70.
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Adolf Mayeb:
13. Die O r g a n i s a t i o n der A r b e i t a u s d e m G e s i c h t s p u n k t der p e r s ö n l i c h e n B e f r i e d i g u n g , Magdeburg 1908. Eine soziale Monographie mit positiven Vorschlägen, dem Taylor-Systeme oder der Rationalisierung der Arbeit entgegengesetzt, doch aber mit derselben unter Umständen zu vereinigen. Es wird nämlich vorgeschlagen, in die fabrikmäßige Arbeit eine gewisse Abwechslung zu bringen, soweit sich dies mit den Zwecken der Produktion in Übereinstimmung bringen läßt, nach dem alten Erfahrungssatze: variatio delectat. 14. Die W e r t u n g des L u x u s . Drei Artikel in Zeitschr. f. Sozialwissenschaft 1909, S. 226. Auch hier wird das soziale Gewissen wach zu erhalten versucht gegenüber dem Eigennutz der vielleicht nur zufällig herrschenden Klasse, und jedenfalls sind einige neue Gesichtspunkte zur Beurteilung gewonnen. Das Ergebnis ist in kurzen Worten, daß Luxus an und für sich und als Güterverbrauch über das Nützliche hinaus immer ein wirtschaftliches Übel bedeutet (sehr im Streite mit der Behandlung dieses Gegenstandes seitens der deutschen offiziellen Lehre), daß aber im Ziehen der Grenzlinie zwischen Luxus und wirtschaftlich Nützlichem liberal verfahren werden muß, so daß der K o m f o r t und auch der P o m p vom eigentlichen schädlichen Luxus in scharfer Linie geschieden werden. Denn K o m f o r t erleichtert die Produktion der sich dieser Erleichterung Bedienenden, und P o m p gibt den zum Nutzen der ganzen Gesellschaft nötigen Autoritäten das die Ausübung ihrer Pflichten nötige Ansehen. Die Abhandlung fand Beachtung, wurde sogar der Grundlage zu einer Rektoratsrede gewürdigt.1) Dennoch ist nichts von den Resultaten in die Lehrbücher übergegangen. Es war dem Nichtfachmanne unmöglich aufzukommen gegenüber der SOMBART sehen Luxustheorie, die auf Grund tiefgehender aber einseitiger Studien zu entgegengesetzten Resultaten gelangte. SOMBART lieferte in seinem Buche den Nachweis, daß bei dem Übergange der Gesellschaft zur kapitalistischen Erzeugungsweise die Luxusgewerbe historisch eine große Rolle spielen, wie er früher die Beteiligung der Judenschaft an diesem Vorgange in ein grelles Licht stellte. Mit der ethisch-sozialen Bedeutung des Luxus hat das nichts zu tun, war aber bei der autorativen Stellung des „berufenen" Fachmannes wohl geeignet, die Blicke von der wahren Bedeutung der Erscheinung abzulenken. 15. Über den Erfolg der Reform der Pachtgesetzgebung in England. Referat nach dem Berichte einer holländischen Kommission. Zeitschr. f. Sozialwissenschaft 1909, 12, S. 1. *) Anton Koch, Tübingen. 1914.
Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre ?
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16. Die A r b e i t s f r e u d i g k e i t als U n t e r r i c h t s p r i n z i p in: Das humanistische Gymnasium 1909, S. 228. 17. A b r a h a m K u y p e r : Die Studierstube 1908, S. 395. Der protestantische Gegenreformator auch als Politiker geschildert. 18. P o m p : Das Magazin 1910, S. 90. Hier wird die wirtschaftliche Bedeutung des P o m p s auseinandergesetzt und dieser deutlich vom L u x u s geschieden. 19. E i n i g e B e m e r k u n g e n zur S t a t i s t i k : Deutsche landw. Presse 1912. Eine Besprechung des Verhältnisses der statistischen Zahlen zur Freiheit des Willens. 20. Die einzige L ö s u n g der sozialen F r a g e : Die Studierstube 1912, S. 480. Eine Widerlegung der Theorie des: Geld unter die Leute bringen und eine Empfehlung der ethischen Lösung der sozialen Frage, welchem Gegenstände* noch mehrere Veröffentlichungen und das zweitletzte Kapitel meines 1906 erschienenen Buches: Los vom Materialismus gewidmet ist. Siehe auch: Reichtum und soziale Gerechtigkeit, Monatsschrift f. christl. Sozialreform 1911, S. 342. 21. Der J u d e i n m i t t e n der d e u t s c h e n K u l t u r : Der Volkserzieher 1914, 17, Nr. 9. 22. V e r t e i l u n g der G ü t e r und E n t w i c k e l u n g der K u n s t : Nord und Süd 1912, S. 277. 23. Zur C h a r a k t e r i s i e r u n g des P r o f i t s : Begriffliche Scheidung des Profits vom Verdienste. Soziale Kultur 1911, Aug.-Sept., S. 29. • 24. A d e l t die A r b e i t ? : Zeitschr. f. Jugenderziehung 1911, Miszellen. Einschränkung der hierin enthaltenen Behauptung. 25. B l e i b e n d e W i r k u n g des Vergänglichen. Plauderei mit wirtschaftlichen Folgerungen: Deutsche landw. Presse 1911. Unter dem Striche. 26. Die D a m e : Der Volkserzieher 13, Nr. 20. Ebenso. 27. R e g u l a t o r i s c h u n d K u m u l a t i v : Deutsche landw. Presse 1913. Untej dem Strich. Ebenso. 28. Der K a p i t a l i s m u s in der R u h m e s h a l l e . Überhebung des blos technisch Verdienstlichen durch die Kapitalkraft der Industrie. Güldenkammer 1913, S. 507. 29. F r a u e n s t i m m r e c h t : Soziale Kultur 1913 S. 641. Eine kritische Besprechung der Vor- und Nachteile. 30. Zur P s y c h o l o g i e des Spiels: Nord und Süd 1913, S. 202. 31. Der soziale C h a r a k t e r des g r o ß e n K r i e g e s : Soziale Kultur 1914, Okt., S. 36. 32. D a s S y s t e m der englischen P o l i t i k : ebenda 1912, Dez., S. 44.
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Adolf Mayer:
33. A u t o r i t ä t u n d I n d i v i d u a l i s m u s : Nord und Süd 1914, S. 32. 34. S c h ä d l i c h k e i t des P a z i f i s m u s : Studierstube 1915, S. 97. 35. P o l i t i s c h e M o r a l : Die Studierstube 1915, S. 241. Derselbe Gegenstand später nochmals behandelt unter dem Titel: E i n z e l s e e l e u n d K o l l e k t i v s e e l e : Preuß. Jahrb. 1925, 202, S. 335. 36. Gold a l s W e r t m a ß u n d d a s e n g l i s c h e G o l d m o n o p o l : Soziale Kultur 1915, Dez., S. 725. 37. Ü b e r die s o z i a l e B e d e u t u n g des W o h n e n s : Soziale Kultur 1916, S. 337. 38. Z u r P s y c h o l o g i e des S c h l a g e r s : Soziale Kultur 1917, S. 94. 39. Die P r e s s e a l s F e i n d des P a r l a m e n t a r i s m u s : Die Wirklichkeit 1917, S. 93. 40. U r s a c h e n v ö l k i s c h e n A u f s t i e g s u n d N i e d e r g a n g s : Die Studierstube 1917, S. 482. 41. Z u r W ü r d i g u n g d e r k ö r p e r l i c h e n A r b e i t : ebenda 1918, Jan., S. 1. 42. D e r Sieg d e r L ü g e : Konservative Monatsschrift 1919, S. 201. 43. K r i e g , K a p i t a l i s m u s u n d S o z i a l i s m u s : Zeitschr. f. Sozialwissenschaft 1919, S. 585. 44. D e u t s c h e r u n d a n g e l s ä c h s i s c h e r V e r s t a n d : Konservat. Monatsschr. 1920, 2. Märzheft, S. 363. 45. Z u r T h e o r i e d e r P r e i s b i l d u n g : Soziale Kultur 1921, S. 1. 46. D e m o k r a t i e u n d S k l a v e n t u m : Deutschlands Erneuerung VI, 1922. 47. S e x u a l p o l i t i k b e i v e r s c h i e d e n e n N a t i o n e n : Zeitschr. f. Sexualwissenschaft 1924. Zettel und Einschlag der Mehrzahl dieser Schriften ist, wie schon gesagt, die Entwickelung des s o z i a l e n G e w i s s e n s im modernen Menschen im Gegensatze zum Liberalismus der alten Nationalökonomie und zu deren Gipfel, wie er sich etwa im Amerikanismus zeigt. Deswegen konnten auch Fragen, die auf das Gebiet der Politik hinüberstreifen, in manchen dieser Veröffentlichungen nicht ganz ausgeschlossen werden, da ja aijch der sozialdemokratische Lösungsversuch derselben auf dieses Gebiet hinüberschlägt, indem ja eben die Ausdehnung des Wahlrechts auf zu politischem Urteil wenig befähigte Volksschichten die demokratische Weise ist, dergleichen Fragen zu lösen. Erst wenn man hier eine Grenze setzt und damit dem ungezügelten Parlamentarismus einen Riegel vorschiebt, ist eine wahrhaft ethische Lösung der sozialen Frage möglich. Diesen Zustand konnte ich aber nur anstreben und nicht voraussetzen. Erst wenn es gelungen sein wird, das Recht zum Streike das jetzt zu politischen Zwecken mißbraucht wird, innerhalb vernünftige:
Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre ?
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Grenzen zu bannen, wird es vielleicht möglich sein, diese Dinge wissenschaftlich säuberlich, d. h. ganz unberührt von der Leidenschaft des täglichen Geschehens zu behandeln. Dieser Weg ist bisher nur von e i n e r europäischen Nation mit äußerem Erfolge betreten, nämlich in Italien unter Mussolini. In England wird er von Regierungswegen,versucht. Der deutsche Stahlhelm scheint nicht kräftig genug, es den Schwarzhemden gleich zu tun. Also überall Fragezeichen, und einstweilen wird es in der Welt beim leidigen Politisieren bleiben. Dies zu meiner Entschuldigung. Erst wenn der Streik, an den man sich schon als an ein erlaubtes Kampfmittel gewöhnt hat, als in seinem Wesen seinem eigenen Zwecke ins Gesicht schlagend und also als typisch unsozial erkannt ist, erst wenn man auch dem Luxus gegenüber eine ähnliche ablehnende Stellung gewonnen haben wird, ist eine endgültige Lösung der sozialen, bis dahin eine jede Volkseinheit bedrohenden Frage, möglich. Das ist wissenschaftlich erweisbar und sollte über dem Zanke der Parteien stehen. Also — zum Schlüsse noch einmal zusammenfassend — das sind nach meiner Weise zu sehen die beiden Angelpunkte der großen weltbewegenden sozialen Frage: Einerseits die billige B e s c h r ä n k u n g des S t r e i k r e c h t s der A r b e i t e n d e n , durch welche diese in die ihr Urteilsvermögen weit übersteigende Lage versetzt worden sind, den Preis ihrer Leistung einseitig nach ihren Lebensansprüchen festzusetzen und andererseits die lässige H a l t u n g der V e r b r a u c h e n d e n zum P r o b l e m e des L u x u s , der, wenn nicht nach billigen sozialen Gesichtspunkten eingeschränkt — immer wieder den Löwenanteil des Arbeitsproduktes zu verschlingen droht und auf diese Weise die Frage einer praktischen Lösung entzieht. Vernünftige Schranken auf beiden Seiten sind unumgänglich, und mir will es scheinen, als ob die zur Zeit herrschende, mehr juristisch als naturwissenschaftlich orientierte Volkswirtschaftslehre diese wichtigen Gesichtspunkte etwas aus den Augen verloren habe.
6.
KIIILL,
WOLFUANU.
Die verschiedenen Arten
der
Hauplidealringe.
Reichsmark 0 ' 5 0 ROESER, ERNST. Übergang von der nichteuklidischen Streckentrigonometrie zur Winkelmessung. Reichsmark 0 - 3 0 8. WELLSTEIN, JULIUS. Zur Differentialgeometrie der isotropen Kurven. Reichsmark l - 5 0 9. E W A R U D O L F . Die geodynamischen Erscheinungen des krystallinen Odenwaldes als Beispiel einer geoisostatischen Ausgleichsschwingung. Reichsmark T 5 0 10. VOELCKER, ILSE. Über eine ganz junge Verwerfung bei Rauenberg im Kraichgau. Reichsmark 0 ' 3 0 11. LIERMAW , HEINRICH. Die Aufschließung von Ditferentialinvarianten Reichsmark 0 - 5 0 7.
Abteilung E. Biologische Wissenschaften. Jahrgang 1.
1923.
KOSSEL, A. und R. E. GROSS. Über die Darstellung und quantitative Bestimmung des Arginins. Reichsmark 0 - 3 0 Von Jahrgang l ab findet die Trennung in Abteilung A und B nicht mehr statt.
J a h r g a n g 1925. Zur absoluten Geometrie I I , Reichsmark 0 - 5 0 2. ROESER, ERNST. Die komplementären Figuren der nichteuklidischen Ebene. Reichsmark 0 - 5 0 3. F L A U T , K U N O . Neuer Beweis f. d. Zuordnung von rechtwinkligem Dreieck und Spitzeck in der hyperbolischen Elementargeometrie. Reichsmark 0 3 0 4. SAI.OMON, W I L H E L M . Beobachtungen über Harnische. Reichsmark 0 7 0 5. LOEWY, A. Beiträge zur Algebra. 1 — 4 . Reichsmark L- — 6 . HELLFACH, W I L L Y . 2 . Mitteilung zur Physiognomik der deutschen Volksstäinme. Reichsmark 0 - 3 0 7. LOEWY, ALFRED. Neue elementare Begründung und Erweiterung der Galoisschen Theorie. Reichsmark 2 - — 8. C a m u s , T H E O D O R und B E R T I I O , A L F R E D . Einwirkung von Stickstoffkohlenoxyd und von Stickstoffwasserstoffsäure unter Druck auf aromatische Kohlenwasserstoffe. Reichsmark 0 4 0 9. ROESER, ERNST. Die gnomonische Projektion in der hyperbolischen Geometrie. Reichsmark 0 - 7 0 10. RASCH, G. Uber die Ausnützung der Gezeiten des Meeres zur Energiegewinnung. Reichsmark 0 - 8 0 11. SAI.O.MON, W I L H E L M . Magmatische Hebungen. Reichsmark l - 2 0 12. PÜTTF.R, A. Altersbestimmungen an Drachenbäumen von Tenerife. Reichsmark 0"90 13. VOLK, O T T O . Über geodätische rhombische Kurvennetze auf krummen Flächen, insbesondere auf Flüchen konstanter Krümmung. Reichsmark 1 - 1 0 14. [{OESER, E R N S T . Die Fundamentalkonstruktion der hyperbolischen Geometrie. Reichsmark 1'40 15. RICES, L. und RÜOER-HAAS, P. Palaeosemaeostoma geryonides v. Huene sp., eine sessile Meduse aus dem Dogger von Wehingen in Württemberg und Medusina liasica nov. sp., eine Coronatenähnliche Meduse aus dem mittleren Lias von Hechingen in Württemberg. Reichsmark 1'50 1.
IIEFFTF.R,
LOTHAR.
J a h r g a n g 1926. Theorie und Anwendung der verallgemeinerten Abelschen Gruppen. Reichsmark L - 70 2 . KLERS, GEOKG. Über periodisch wachsende tropische Baumarten. Reichsmark 1*20 3 . M C I J J E R , M A X . Uber die Oberfläche von Flächenstücken. Reichsmark 1 ' 2 0 4 . E R N S T , M A X . Über Anlagen von Organen, die nicht zur Ausbildung gelangen. Reichsmark 0 ' 5 0 5. E R N S T , E M I L . Die optischen Eigenschaften des Andesins von Bodenmais. Reichsmark 1-10 6. LIERMANN, W I L H E L M . Leichengeburt bei Ichthyosauriern. Reichsmark 0-90 7 . K L E E S , G E O R G . Über die Längenperiode der Internodien. Reichsmark 2'40 1.
KIU;IX,
WOLFGANG.
8 . JOST, L . u n d v. URISCII, G . 9. 10. 11. 12. 13.
Zur Windefrage.
Reichsmark
080
Gibt es Gesteine, die für bestimmte Erdperioden charakteristisch sind? Reichsmark 0 ' 3 0 ROESER, ERNST. Der reelle Übergang zwischen den beiden nichteuklidischen Geometrien und ihrem Parallelenbegriff. Reichsmark 1 ' 2 0 SALOMON, W I L H E L M . Kugelförmige Absonderung. Reichsmark 0 ' 8 0 SALOMOX, W I L H E L M . Felsenmeere und Blockstreuungen. Reichsmark 0 ' 8 0 SALOMON, W I L H E L M . Die Gruppendefinitionen in der Paläontologie. Reichsmark 0 ' 9 0 J a h r g a n g 1927. SALOMON,
WILHELM.
ALFRED. Neue elementare Begründung und Erweiterung der Galoisschen Theorie. Reichsmark L - 60 2 . LIERMAXX, H E I N R I C H . Rhombische Geradennetze im Raum. Reichsmark l - — 3 . VOLK, O T T O . Über geodätische Dreiecksnetze auf Flächen konstanten Krümmungsmaßes. Reichsmark 1-80 4. F Ü T T E R , A . Chemische Reizwirkung und Giftwirkung. Mit einem mathematischen A n h a n g : Ein Diffusionsproblem vonE.TREFFT/.. Reichsm.2-40 5. REMBS, EDFARD, Die Verbiegung des verlängerten Rotationsellipsoids. Reichsmark l'GO 6. MAYER, ADOLF. Naturwissenschaftliche Ästhetik. Reichsmark 0 " 9 0 7. MAYER, ADOLF. Naturwissenschaftliche Volkswirtschaftslehre. Reichsmark 0.80.
1.
LOEWY,
Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch.-naturwissenschaftliche Klasse Abteilung A Über den Zusammenhang zwischen der Struktur und den morphologischen Merkmalen des Diamanten. 1924. Reichsmark 3 ' 5 0 13. REINMUTII, K A R L . Die Hörschel-Nebel, nach Aufnahmen der KönigstuhlSternwarte. 1926. Reichsmark 20" — 14. SALOMON, W I L H E L M . Die Erbohrung der Heidelberger Radium-Sol-Therme und ihre geologischen Verhältnisse. 1927. Reichsmark 8 - —
12.
MOHR,
ERXST.
Druck: Hermana Bühlaus Nachfolger Hof-Buchdrackerei G.m.b.H. Weimar.