Kurzer Lehrgang der hebräischen Sprache: Ein Elementarbuch [2., Aufl. Reprint 2019] 9783111551265, 9783111181813


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German Pages 135 [136] Year 1899

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Table of contents :
Vorwort zur zweiten Auflage
INHALTSÜBERSICHT
Einleitende Bemerkungen
I. Abschnitt: Hebräische Schrift- und Lautlehre
II. Abschnitt: Die Pronomina
III. Abschnitt: Das starke Verbum
IV. Abschnitt: Das schwache Verbum
V. Abschnitt: Das starke Nomen
VI. Abschnitt: Das schwache Nomen
VII. Abschnitt: Hebräisches Lescbuch
VIII. Abschnitt: Deutsch-Hebräisches Übungsbuch
IX. Abschnitt: Vokabularium
Alphabetischer Nachweis der Vokabeln zu den Übungen l-XLIII
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Kurzer Lehrgang der hebräischen Sprache: Ein Elementarbuch [2., Aufl. Reprint 2019]
 9783111551265, 9783111181813

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KURZER LEHRGANG DER

HEBRÄISCHEN SPRACHE. EIN ELEMENTARBUCH VON

W- KARL LUDWIG ONF.NIXHREN

AH CIY.MKASIUM E H N E S T I X Ü M I N

QOTKA.

Z W E I T E , DURCH EIN ÜBUNGSBUCH VERMEHRTE, A U F L A G E DER SCIlUfjHEGELN DER HEBRÄISCHEN GRAMMATIK.

GIESSEN J. RICKER'SCHE

VERLAGSBUCHHANDLUNG 1899.

Alle R e d i t e vorbehalten.

Vorwort zur zweiten Auflage. Die günstige Aufnahme, die meine „Schulregeln" (S. 1—77 dieser 2. Auflage) nicht nur in Privatzuschriften, sondern auch in Fachzeitschriften gefunden haben, ermutigt mich, dem Wunsche mehrerer Herren Fachkollegen entsprechend, dieser 2. unveränderten Auflage nunmehr auch ein Übungsbuch (S. 78ff.) beizugeben 1 ). Beide Teile zusammen führen jetzt den Titel: „ K u r z e r L e h r g a n g der hebr. Sprache. Ein E l e m e n t a r b u c h . " Zwei Ziele muss in. E. der Verfasser eines hebr. Übungsbuches schon von vornherein im Auge haben: die Einübung der Grammatik und die Vorbereitung für die Lektüre des AT. Um beide Ziele gleichmässig zu erreichen, biete ich im hebr. Teile, dem Gange der lebendigen Sprachüberlieferung folgend, die zu analysierenden Formen nur in S ä t z e n , die möglichst unverändert meist dem AT selbst entnommen und so einfach und bekannt sind, dass bei ihnen eben die Erklärung der Formen die Hauptsache bleibt. Zum (wenn möglich, schriftlichen) Übersetzen i n s Hebräische dagegen habe ich nur F o r m e n beigegeben, da der Zweck solcher Übungen auf dem G y m n a s i u m doch nur die Befestigung des eben erlernten Abschnittes aus der Formenlehre, nicht etwa stilistische Ausbildung sein kann. Dagegen dürfte es, wenn Zeit dazu übrig ist, wohl recht nützlich sein, vor längerer Zeit gelesene, vielleicht schriftlich übersetzte, hebräische Sätze retrovertieren zu lassen. ') Für die Besitzer der 1. Aufl. hat die Verlagsbuchhandlung auch eine separate Ausgabe des Übungsbuches veranstaltet.

-

IV

-

Grössere z u s a m m e n h ä n g e n d e Stücke aus clemAT, das sich ja ohnehin jeder Schüler anschaffen muss, sind nicht abgedruckt. Denn diese könnten doch erst n a c h der Durchnahme des VII. Abschnittes gelesen werden; dann ist aber die sprachliche Ausbildung des Schülers auch schon so weit vorgeschritten, dass er ohne Schwierigkeit das AT selbst verstehen kann. Auch u nv o k a l i s i e r t e Texte beizugeben, erschien mir als Luxus, da man bei 2jährigem Kursus froh sein muss, wenn das Verständnis vokalisierter Texte erreicht wird. Wenn man aber derartige Übungen wünscht, so empfiehlt es sich vielleicht, bei der Nachübersetzung gelesener Abschnitte dem Schüler die Genesis von K a u t z s c h oder B a l l oder W e l l h a u s e n s Book of Psalms in die Hand zu geben. Die V o k a b e l n zu den liebr. Lesestücken, die besonders den auf der Schule am meisten gelesenen Büchern, der Genesis und den Psalmen, entnommen und deshalb, wie die grammatischen Regeln, immer von neuem zu repetieren sind, sind alphabetisch geordnet, so dass das Übersetzen, selbst ex tempore, leicht und rasch von statten geht. Ein deutsch - hebräisches Wörterverzeichnis war überflüssig, da die zu den deutsch-hebräischen Übungen nötigen Vokabeln fast immer in dem zugehörigen Abschnitte verzeichnet sind. Schliesslich sei es mir gestattet, Herrn Lic. theol. Dr. E. P r e u s c h e n in Darmstadt, der mich bei der mühevollen Ausarbeitung des Büchleins mehrmals bereitwilligst mit gediegenem Rate unterstützt hat, auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen. G o t h a , am 10. März 1899.

K. L.

INHALTSÜBERSICHT. Die arabischen Ziffern bezeichnen die Seiten, die römischen die Übungen. Einleitende Bemerkungen

1.

I. A b s c h n i t t : H e b r ä i s c h e S c h r i f t - und L a u t l e h r e . § § § § § § § § § § § §

1. Das hebräische Alphabet 4. I. 2. Einige wichtige Konsonantengruppen . . . 5. I. 3. Die Vokalbuchstaben 5. I. 4. Die Vokalschrift 6. I. 5. Das Jlappiq 8. 6. Das Dagescli 8. I. 7. Das Kaphe 9. 8. Das Schwa 9. I. 9. Die Hauchlaute oder litterae gutturales . . l l . XXIII ff. 10. Die Silbe 11. I. 11. Vom Tone 12. I. VIII. 12. n p und 2 T D 15. XLIV.

I I . A b s c h n i t t : Die Pronomina. § 13. Pronomina separata § 14. Pronomina suffixa an Präpositionen

. .

16. VIII. IX. . . 1 8 . VI. IX. XVI.

III. A b s c h n i t t : D a s s t a r k e Verbum. § § § § § § § § § §

15. Eigentümlichkeiten des hebräischen Verbums 21. 16. Bildung der Verbalformen 24. 17. Bildung des Qal der Verba activa 26. II. III. 18. Verba stativa und semipassiva 28. IV. 19. Bildung des Niphal 29. VII. 20. Bildung der Intensivkonjugationen . . . . 29. X. 21. Der Kausativstamm 30. XI. 22. Modi der Aufforderung 31. XII. 23. Die konsekutiven Tempora 32. XII. 24. Suffixa verbi 33. XXII.

IV. A b s c h n i t t : D a s s c h w a c h e V e r b u m . § 25. Verba primae gutturalis § 26. Verba mediae gutturalis § 27. Verba tertiae gutturalis

34. XXIII. 35. XXV. 36. XXVI.



VI



§ 28. Verba [ B 36. § 29. Verba ,V 'B 37. 37. § 30. Verba V"B § 3 1 . Verba N"B ' . . . . 38. § 32. Verba 39. § 33. Verba K "^ 41. § 34. Verba JTJ> 41. § 35. Verba V'J? (und V'J?) 43. § 36. Die Intensivkonjugationen, besonders der Verba J>"J> und V'J> 45. .46. § 37. r r n sein und iTIl leben

XXIX. XXX. XXX f. XXXII. XXXIII f. XXXVI. XXXVII. XXXVIII. XL. XXXV.

V . A b s c h n i t t : D a s s t a r k e Nomen. § § § §

38. 39. 40. 41.

Der Artikel Casus, Genus, Numerus Suffixa nominis ßtammabstufung I. Nomina zweisilbiger Grundform . . . . II. Nomina einsilbiger Grundform (Nomina segolata) III. Zweiradikalige Nomina IV. Feminina auf fl und Dualia

47. 48. 50. 52. 52.

VI. XXIV. V. VI. XIII. XIVf.

52. XVII. XX. 55. XIX. 56. XXI. XXVII.

VI. A b s c h n i t t : D a s schwachc Nomen. § 42. Nomina gutturalia V1?) § 43. Nomina «T^ 44. Nomina § 45. Nomina Vy und § 46. Nomina JTJJ § 47. Nomina anomala § 48. Numeralia

57. 59. 61. 62. 63. 64. 64.

;

Anhang: Verbalparadigmen

.68.

VII. A b s c h n i t t : H e b r ä i s c h e s L e s c b u c h . . 78. VIII. A b s c h n i t t : Deutsch-licbräisches Übungsbuch 103. IX.Abschnitt: Vokabularium 115. Anhang: Alphabetischer Nachweis der Vokabeln

.

.126.

XXIV. X LI f. XLIII. XXXIX. XVIII. XXVIII. XLV.

Einleitende Bemerkungen. 1. Der H e b r ä e r heisst in seiner eigenen Sprache d. h. der aus dem j e n s e i t i g e n Lande Gekommene, nicht, wie Gn 10, 21. 24 angenommen wird, der Nachkomme des Heber P5X)- Unter dem jenseitigen Lande ist wohl das Land jenseit des Jordans, nicht des Euphrats, zu verstehen 1 . So konnten die Israeliten natürlich nur von dem d i e s s e i t des Flusses wohnenden Volke, den Kananäern, genannt werden. Dass dieses Volk sich hierzu eines hebräischen Ausdruckes bediente, beweist, wie auch manches andere, die nahe Verwandtschaft 2 der Hebräer und Kananäer. Wenn trotzdem die Kananäer Gn 10, C als Hamiten (Dn ^ S ) , die Hebräer aber als Semiten (Dt^ bezeichnet werden, so geschieht es vielleicht, weil die Kananäer vom Süden her, vom Persischen Meerbusen, wo nach der Ansicht von Gn 10 lauter Hamiten wohnten, eingewandert sein sollen 3 , vielleicht auch deshalb, weil später zwischen Hebräern und Kananäern heftiger Rassenhass herrschte 4 . Früher nahm man, um die hamitische Abkunft der Kananäer zu ver1 Stade § lb Anm. 2. Nowack, Lehrbuch d. hebr. Archaeologie Bd. I, ß. 100, Anm. 1. 2 Stade § lb. § 13 Anm. § 15a; id., Gesch. des Volkes Israel I, 108f. 3 Herodot 7 , 8 9 : O U T O I 8 E oi (I>oivixes T O JtaXaiöv C I ' Z E O V , U>; auTol XE^OUOI, ¿kI T T ] 'Epoöp-g OaXäsaT), ¿vöeü-tev Sk U T R E P ß A V T E ; TTJ; lopiiji olzloooi T O Ttapa däXasaav. Cf. Herod. I, 1. Anders Justin 18, 3. * Eeuss, das A. T. Bd. III, 231. Stade, Gesch. Israels I, 135. Weber, Weltgeschichte I*, 485 f. Gen 9, 25. Deut 7, Iff. 1



2



teidigen, einen Sprachwechsel entweder der H e b r ä e r 1 oder der K a n a n ä e r 2 an. 2. Als Name der S p r a c h e der Hebräer eignet sich der rednerische Ausdruck bei Jesaia 19, 18: fi?^ = Lippe Kanaans nicht, weil er auch den Dialekt der Phönikier umfasst. Zu eng dagegen ist der erst in späterer Zeit, als der Stamm J u d a auch auf sprachlichem Gebiete als Vorbild diente, gebräuchliche Ausdruck Jüdisch reden" ( n ^ i i T 2 K 18, 2 6 / 8 = Jes 30, 11/3. Neil 13, 24). Die gewöhnliche, im A. T. aber noch nicht vorkommende, Bezeichnung ist daher = hebr. Sprache, da die Israeliten sich selbst im Gegensatze zu anderen Völkern meist 11 nennen, während der Name „Kinder Israels" 32) mehr die Geltung eines religiösen Ehrennamens („Gottesstreiter") hat. 3. Unser Ausdruck „ h e b r ä i s c h " kann nicht unmittelbar von """Dy abgeleitet werden. E r geht vielmehr auf das aramäische = """Hy zurück, woraus zunächst das griech. ¿ßpaiog, dann das lat. hebraeus e n t s t a n d 3 . 4. Man bezeichnet die hebräische Sprache gewöhnlich als einen Zweig des grossen s e m i t i s c h e n Sprachstammes, dessen vornehmste Vertreter die A r a m ä e r , Assyrer, Babylonier, Kananäer, Phönikier, Araber und Äthiopier sind. Diese Bezeichnung, die sich erst seit dem Ende des vorigen J a h r h u n d e r t s in der Wissenschaft eingebürgert h a t , ist n a c h Gn 10 zwar ungenau, da die d o r t genannten Völker „semitischer" Abstammung (\12 D#) weder alle (z. B. nicht die nach Gn 10, 22 „semitischen" Lydier und Elamiter) noch allein (z. B. auch die nach Gn 10, 6 „hamitischen" Kananäer) semitische Sprachen redeten; da aber die Völkertafel nachweislich mehrere I r r t ü m e r enthält (s. o.), so verdient der Name „semitische Sprachen", der ohnehin nichts 1 Böttcher § 28. Reusa, Gesch. des A. T. § 51 u. a. König, Lehrgebäude d. hebr. Spr. Bd. I S. 15. 3 Btade § ld.

2

•weiter bedeutet als „hebräischartige Sprachen", gleichwohl im Gebrauche zu bleiben. 5. Die älteste, noch wenig kalligraphische, hebräische S c h r i f t f ü h r t den Namen "H3JJ 3JT3. Dieser Schrift haben sich die Hebräer nach der Meinung des Talmuds bis zu den Zeiten Esras (tOt!?) bedient, der bekanntlich (Esr 1, 7) im 7. J a h r e de3 NriD^nrnX = Artaxerxes d. i. 458 den „2. Zug" aus dem Exile zurückführte. Nach Ausweis der Münzen ist die althebräische Schrift jedoch noch bis ins 2. J a h r h u n d e r t n. Chr., wenn auch vielleicht spärlich, im Gebrauche gewesen 1 . An ihre Stelle t r a t allmählich, als die Sprache Arams (D^X) sich immer weiter ausbreitete, zunächst wohl im schriftlichen Verkehre, das zur Kursivschrift geeignetere aramäische Alphabet, während die Bibel wolil noch lange mit den alten hebräischen Buchstaben geschrieben wurde. Zur Zeit Christi hatte jedoch auch schon im heiligen Gebrauche die neue Schrift die Oberhand gewonnen, wie sich aus Matth 5, 18 (Sag eb Trap¿X-tiyj 6 oupxvog Kai yj yrn

Ixra

ev rj ,'J.b. tcspyja

ov ßy] TTcipiXO-fl

coro TCV vö,u.ov) ergiebt, wo als kleinster Buchstabe des Alphabets das hingestellt wird; klein ist nämlich 11 nur in der neuen, nicht in der alten Schrift. Nach ihrer Form führt die kalligraphisch ausgebildete aramäische Schrift den Namen J?2np Üliß = Quadratschrift, nach ihrer Herkunft "HltS'X d. i. entweder = assyrische S., weil sie nach der jüdischen Überlieferung Esra aus Babylonien mitgebracht haben soll, oder einfach: syrische d. h. aramäische Schrift (vgl. Siegfried und Stade, hebr. Wörterbuch s. v. IIB^S, e). • Stade S. 26. Reuss S. 539. Nowack I, 286.



4



ERSTER ABSCHNITT. Hebräische Schrift- und Lautlehre. § 1. Das hebräische Alphabet. Wie alle Semiten, so schrieben auch die Hebräer ursprünglich nur die Konsonanten.

Die jetzt gebräuchliche Konsonanten-

schrift umfasst folgende 22 Buchstaben, die von rechts nach links aneinander gereiht werden: Form:

1. 2. 3.

K

spiritus

n

y

4. 5.

Laut:

n

6.

lenis.

Was der Name bedeutet und der Buchstabe in der ältesten Form darstellte:

Name:

Alepli

bh

Betli

gh

Gimel

tili

Daletli

h

He

tu

Waw

Rind ira

Haus Kamel

r tVo* nT

T

Sajin

8.

n

cli

Clieth

n rrn

9.

Ö

t

Teth

rro

10. 11. 12.

b

13.

Ö

14. 15.

J 1 D

0

16.

V

17.

•s

t\

18.

2

V

3

Jod

Wi

Kapli

l

Lanied

III

Mem

n

Nun

s

Samekh

a. Anm.

'Ajin

?

«n

gelindes S

7.

Thür

1

Zeltpflock Waffe

? p

Tf

Hand

•P

hohle Hand

nA

V T

Ochsenstecken Wasser

P TO

ph

P e (Phe)

r» KS

Z, ?

Zade

HS

Fisch Stütze Auge Mund

?

Form:

Laut:

"Was der Name bedeutet und der Buchstabe in der

Name:

ältesten F o r m

19.

p

20.

q,lc

Qopli

11p

Hinterkopf?

r

Resch

Vfn

Kopf

21.

b> &

s, seh

Sin, Sellin

22.

T\

th

Taw

Anm.

darstellte:

Zahn W

Kreuz

Das ]} ist teils Gaumenexplosivlaut, wenn der Luftstrom ge-

waltsam aus den zusammengepressten Stimmbändern hervorbricht, teils Gaumenspirant, wenn der Luftström die schlaff geöffneten Stimmbänder durch Reibung in zitternde Bewegung versetzt. als

spiritus asper

(oder

teils als G a u m e n - i l

lenis),

(LXX:

wie in

7),

K a n hört es daher teils

' E j V j i o ; , p^DS? ' AjAaXsx,

wie in rnfcV

Fo^'j^pa,

HIJ?

Tä^a.

Vgl. Stade § 63b, c.

§ 2.

Einige wichtige Konsonaitteiigriippcn.

1. Lillerac Kamncphez

oder finales: fSJO?, am Endo J* 5) J Q ^J

In der Zeit, wo man die einzelnen Worte noch nicht von einander trennte, trugen besondere Schlusskonsonanten viel zur Erleichterung des Verständnisses bei. 2. Lillerac

Ahaltem oder dilatabiles:

D rfcnx.

Aus der Zeit, wo man die einzelnen Worte noch nicht von einander trennte, stammt die Sitte, die Silbentrennung am Ende der Zeile zu vermeiden und einen etwa noch vorhandenen leeren Raum durch grössere Ausdehnung der genannten Buchstaben zu füllen. 3. LiUerae Bcgadkcphat 4. Litterae

Eheivi

5. Litlerae G. Litterae 7. Lillerae § 3.

oder aspiratae: „

quiescentes:

Dümaph



labiales:

Saszasch



sibilanles:

Ahachä



gutturales'.

fiMlJil ^nS ^QIS J?nnN und oft 1.

Die Vokalbuchstabcn.

Wie in anderen Sprachen (vgl. z. B. die lat. und französische Aussprache von: et, est, plus), so ist auch im Hebräischen die



6



Orthographie der fortschreitenden Lautumwandelung nicht ganz gefolgt.

So kam es, dass die Schrift oft einen Konsonanten

aufwies, wo man einen Vokal sprach, früher aber allerdings einen Konsonanten gesprochen hatte, ßo sprach man z. B . : n t O früher bä'ta, n v ò ì o m

a

y

n s D n t s h » v n n a t 3 M

später bäthä =

venisti

n

kif^löhim,

n

'Obadjähu,

»

Obadja

n

sukkähu,

n

sukkau, sukkó =

n

mäwschäb,

»

mauscbäb, moschab =

n

hüwräd,

11

hùrud =

n

jijtäb,

n

jitiib = bonus erit

n

jäjtib,

ii

jaitib, j è t i b

J)

kelohim =

wie Gott

seine Hütte Sitz

deductus est

bene faciet

Durch diese Verschiedenheit der Schrift und der Aussprache gewöhnte man sich allmählich, die Konsonanten * ) H K als Zeichen für Vokale anzusehen.

Man benutzte sie daher früh-

zeitig überhaupt als V o k a l b u c h s t a b e n (litterae quiescentes 1 , matres lectionis, HiJ'Hjpn f l l ö S ) und genügte so dem mit der Zeit fühlbar gewordenen Bedürfnisse, wichtige Vokale irgendwie anzudeuten. S o bezeichnet: N im I n - und Auslaute fast alle Vokale, jedoch gewöhnlich nur da, w o K früher als Konsonant gestanden hatte. (1 nur im A u s l a u t e Qamez (ä), Segol (se), Z e r e (e), Cholem (6)1 auchda,woniemals ,

im I n - und Auslaute Chireq (1), Segol (se), Zere (e)

1 im In- und Auslaute Cholem (6) und Schureq (ü)

§ 4.

l e i n ""IH als Konson. I gestanden

hatte.

Die VokalschriCt.

Die Bezeichnung

gewisser,

wichtiger Vokale durch die

litterae ^jljNI genügte nach dem Aussterben der Sprache nur in den zu heiligem Gebrauche bestimmten Synagogenrollen.

In

Schulhandschriften dagegen erwies sich die Bezeichnung sämtlicher Vokale zur Erhaltung der richtigen Aussprache als unbe1

Sie „ r u h e n , " weil sie durch keinen V o k a l „ b e w e g t " werden, d. h. selbst

ohne V o k a l stehen.



7



dingt nötig. Da man sich aber inzwischen gewöhnt hatte, den Text des A. T. für heilig und unverletzlich anzusehen, so dass man Vokalbuchstaben nicht mehr einschieben durfte, so erfand man etwa im 7. J a h r h u n d e r t e 1 n. Chr. z w e i t e n s die V o k a l i s a t i o n d u r c h P u n k t e über und unter dem Texte (Punktation). A n m . Wo schon Vokalbuchstaben im Texte standen, erhielt man nun durch Hinzufügung der Punkte natürlich eine doppelte Vokalbezeichnung (scriptio plena), während man die Schreibung ohne Lesemutter als scriptio defectiva bezeichnet. Vergleiche z. B.: plene:

defective: 2 ¡35?^

mit

l&ai

mit

W• I

mit

ftiat

und p ^ t i •nt

Die Punktation erfolgte in den babylonischen Schulen nach einem anderen Systeme als in den palästinischen Schulen z. B. zu Tiberias. Man unterscheidet daher ein b a b y l o n i s c h e s Punktationssystem ("^33 Tlp3) und ein t i b e r i e n s i s c h e s Punktationssystem 0X1365 "Tip}). In unseren Bibeldrucken hat sich das t i b e r i e n s i s c h e P u n k tationssystem Form:

eingebürgert.

Es umfasst folgende Zeichen:

Laut:

Name:

1.

D

ä

Patliach ItflS

2. 3. 4. 5.

Ö ¿ ö p

(1 (d) e e i (und Í)

Qämez Segól ^ ü p Zéré "HS Chireq parvum p*Vn

C. ""D i 7. D ö 8. TD und b ö (ö) 9.

p

10.

ID 1 Stade § 33.

Chireq magnum Qämez chátúph (correptum) Chölem (magnum und parvum)

ü (und «) Qibbüz ú

Schüreq



8



Um die Arbeit des Gedächtnisses zu erleichtern, ist die Vokalisierung

der Vokalnamen meist so v e r ä n d e r t ,

dass im

Namen des Vokals derVokal selbst wenigstens einmal vorkommt. A n m . Das Zeichen T ist ö in unbetonten geschlossenen Silben z. B. ° = JVbi, und solchen, die es gewesen sind, z. B. "'ein Werk, •jVjJB = dein Werk. Vgl. § 10, 3 c.

§ 5.

Das Mappiq.

Um bei der zwiefachen Verwendung der litterac MHS jeden Zweifel auszuschliessen, ob sie als Konsonanten oder als Vokalbuchstaben

zu b e t r a c h t e n

seien,

setzte m a n in sie zur Be-

zeichnung i h r e r konsonantischen N a t u r einen P u n k t ,

Mappiq

genannt ( p ^ O proferens = „Zeichen, das den Buchstaben deutlich (als Konsonanten) hervorzieht"). In unseren Bibeln findet es sich jetloch fast n u r in auslautendem 71,' z. B.: HMD Stute T ihr Pferd,' a b e r : HD1D T t l —ihr Land,' a b e r : iUflN T : - landwärts. § 0. Das Dagcscli. Wie der P u n k t zwischen zwei Konsonanten als W o r t t r e n n e r (s. Inschriften), so ist offenbar der P u n k t im Konsonanten (Dagesch,

tS'Jl) als Silbentrenner

schlusse im Gebrauche gewesen.

naqh konsonantischem

Silben-

Beispiele: Dji^H, WSO^ "©IT,

l ei r n: v. In unseren Bibelausgaben s t e h t ein Silbentrenner in der Regel jedoch n u r : a) wenn die Silbe mit demselben K o n s o n a n t e n beginnt, mit dem die vorhergehende Silbe schliesst. Dagesch Z e i c h e n

der

In diesem Falle ist das

Verdoppelung

und heisst

Dagesch

forte ( p m B t t j oder 133). Beispiele: «130, .TW, ^ n , f i a t f . Kennzeichen: es steht n u r nach Vokalen. b) wenn die Silbe m i t einer nichtaspirierten l i t t e r a DSS'TJ? beginnt.

In diesem Falle ist das Dagesch Z e i c h e n d e r

(ur-

sprünglichen 1 ) A s p i r a t i o n s l o s i g k e i t und heisst -

(HS ! B t t J oder

Beispiele: ^ 3 2 ,

Dageschlene

n t ^ T t A X ; JTfi, r t f i S \

Kennzeichen: es steht n u r nach Konsonanten. Dagesch lene muss also stehen: 1. am Anfange eines Satzes oder Satzteiles, 2. am Anfange eines Wortes, wenn das vorhergehende W o r t , 3. am Anfange einer Silbe, wenn die vorhergehende Silbe mit einem Konsonanten schliesst. A n in. Über Dagesch forte euphonieum a) conjunctivum s. § 13, 3 Anm. 2. b) fnmativum s. § 13, 1. 2 Anm. 1. c) clirimens s. S

§ 7.

Anm. 2 b.

Das Raplie (¡"IS"} == weich).

Das Raphe ist ein Strich über dem Konsonanten und zeigt die Abwesenheit eines Dagesch oder Mappiq an, z. B. 3 , d. h. sprich b/i, nicht b oder Ib. Eigentlich sollte also jeder Konsonant, der kein Dagesch oder Mappiq e r h ä l t , mit einem Raphe versehen werden.

Aber n u r genaue Handschriften setzen es so.

In unseren gedruckten Bibeln steht R a p h e nur dann, wenn ein Konsonant w i d e r E r w a r t e n nicht v e r s t ä r k t , d. h. ohne Dagesch oder ohne Mappiq zu sprechen i s t , z. B.: Ri 16, 28 § 8.

Nu 32, 42, wofür man

rauöb,

Tltf

Tlti*, T& erwartet.

Das Scli e wa.

Auch f ü r die äusserst flüchtigen L a u t e , die beim Aussprechen vokalloser Konsonanten h ö r b a r werden, giebt es in dem hebr. Vokalisationssysteme ein Zeichen ( 0 ) , Sch'tva (N)fi?2 L e e r h e i t ? ) genannt. 1

Mit Unrecht hält Grätz, die mannigfache Anwendung und Bedeutung des Dagesch, in: Monatsschrift f. Gesch. u. Wiss. d. Judentums 1887, Okt. p. 426 ff die aspirierte Aussprache für ursprünglich. 2 Nach Stade § 35b = f D t f Kuhe.



10



Je nachdem der durch das SchVa bezeichnete Vokalanstoss farblos bleibt oder durch das Anklingen eines bestimmten Vokales gefärbt wird, unterscheidet man: I. Sch'iva simplex, d. i. einfaches, farbloses Schewa. Da der durch das Sch°wa simplex bezeichnete farblose Yokalanstoss, je nach der Stellung in der Silbe, mehr oder weniger vernehmbar ist, so zerlegt man dieses wiederum in 2 Abarten: 1. Sch'iva mobile d. i. hörbares Sch e wa am A n f a n g e einer Silbe, als Z e i c h e n eines farblos gewordenen V o k a l e s , z. B.: D1D, HtfJI?. 2. Sch'iva quiescens (J"D d. i. stummes Sch'wa am E n d e einer Silbe, als Z e i c h e n der V o k a l l o s i g k e i t , z . B . A n m . 1. A m Ende eines W o r t e s schreibt m a n Sch'wa quiescens im K a p h Anm

finale 2.

In der Mitte zwischen Scli e wa mobile und S c h c w a

steht das Sch e »va medium, Sch c \va quiescens, S c h e w a mobile,

nur

aus kalligraphischen Gründen, z. B. quiescens

d. i. ein Sch°wa, vor dem, w i e vor einem

kurze Vokale kurz, und nach d e m , wie nach einem aspirierte Konsonanten

aspiriert geblieben sind, z. B.

schreibet, DDriDto eure Stute, b f O t ^ "O^D Israels Könige. ein ursprüngliches S c h c w a mobile,

Es ist

das allmählich durch den Verlust seines

Vokalanstosses fast zu einem quiescms

herabgesunken ist._

II. Sch'iva compositum oder Chateph (^ön), d. i. zusammengesetztes, gefärbtes Sch'wa. Je nach dem anklingenden Vokale nennt man ein solches SchVa compositum: a) Chateph Pathach, z. B. DIN, ,*nb& b) Chateph Segöl, z. B. DV6*K, y t ^ X . c) Chateph Qamez, z. B. Anm.

Die Bezeichnung Chateph P a t h a c h etc. ist abgekürzt 1

n n s i]On SIC' d. i. S c h e w a corripiens Pathach. 1

Stade § 35c.

aus:



§ 9.

11



Die Hauchlaute oder litterae gutturales.

W ö r t e r mit H a u c h l a u t e n zeigen vielfach andere, a b e r a u c h vielfach ä l t e r e Vokale als W ö r t e r ohne H a u c h l a u t e . Diese Abweichungen b e r u h e n s ä m t l i c h : 1. auf der U n f ä h i g k e i t des H e b r ä e r s , die H a u c h l a u t e zu verdoppeln; 2. auf der N e i g u n g

des H e b r ä e r s ,

die H a u c h l a u t e

mit

« - L a u t e n zu v e r b i n d e n ; 3. auf der A b n e i g u n g des H e b r ä e r s , die H a u c h l a u t e m i t e i n f a c h e m S c h ' w a auszusprechen. Daraus folgt: ad 1) S t a t t der V e r d o p p e l u n g t r i t t h ä u f i g E r s a t z d e l i n u n g (icompensatio)

des v o r h e r g e h e n d e n Vokales ein. Dies ist d e r F a l l :

a) s t e t s bei 1, 1)1 f a s t nie bei fl, c) in a b n e h m e n d e r H ä u f i g k e i t bei X, JJ, H. ad 2) V o r h e r g e h e n d e v e r ä n d e r l i c h e

heterogene

Vokale

werden in einen ö - L a u t v e r w a n d e l t ; n a c h u n v e r ä n d e r l i c h e n heterogenen Vokalen (stets lang) wird a m E n d e d e s W o r t e s (ausser vor N) ein

flüchtiger,

geschoben {Pathach furtivum),

nicht silbenbildender a - L a u t einz. B.: TOI Geist, a b e r i n n sein Geist.

ad 3) F ü r einfaches Scli'wa mobile t r i t t s t e t s , f ü r meist

ein Scli'wa compositum

als Hilfsvokal ein.

quiescens

Sollte ein

solches Sch'wa compositum einmal v o r einem e i n f a c h e n stehen, so schreibt m a n f ü r das C h a t e p h den vollen Vokal des C h a t e p h s als Hilfsvokal, z. B . : n.?J>Pl f ü r § 10.

flOgn;

flrfctf.

Die Silbe.

1. J e d e Silbe b e g i n n t m i t einem K o n s o n a n t e n . Anm. Die einzige scheinbare Ausnahme bildet das W a w c o p u l a t i v u m (und). Es lautet nämlich jetzt 1 v o r l i t t e r i s B u m a p h und l i t t e r i s s c h e w a t i s , z . B . : ^ D ^ l l *]D1\ ¡ 1 0 ^ 1 "in. Sonst hat das 1 copulativum sein ursprüngliches P a t h a c h a) gewöhnlich zu S c h e w a verflüchtigt, z. B. nj53"11 p n T .



b) vor

11

12



zu C h i r e q verdünnt, worauf

zu

verschmelzen:

inil.TI VlKtf. c) vor Chateph Pathaoh behalten, vor den übrigen Chatepli in den V o k a l d e s C h a t e p l i s verwandelt: ^ » ' n S J plHS, V ^ K J i H ^ S . d) unmittelbar vor dem Tone, besonders in formelhaften Redensarten, zu CJamez gedehnt: i H i l iHh wüste und leer, D'ibl

Brot und Wasser.

2. Eine Silbe s c h l i e s s t : a) mit einem Vokale oder Vokalanstosse (Seh" wa mobile oder Chateph): o f f e n e Silbe. Z. B.: ATT = lrfH\ b) mit einem Konsonanten mit Sch c wa quiescens: s c h l o s s e n e Silbe. Z. 13.: p a n .

ge-

A m n . Daneben unterscheidet man noch eine h a l b o f f e n e (oder halbgeschlossene) Silbe, an deren Ende ein Konsonant mit Sch°wa medium (s. § 8, I, Aniii. 2) steht.

3. Die V o k a l e sind: a) in offenen Silben jetzt in der Regel lang; z. B.: VPte. b) in betonten geschlossenen Silben bald lang, bald kurz; z. B.: ^S-lfc^, c) in unbetonten geschlossenen Silben nur kurz; z. B.: DJJ3T.

nrte

§ 11.

Vom Tone.

1. Der H a u p t t o n d e r W ö r t e r liegt gewöhnlich auf der l e t z t e n , seltener auf der v o r l e t z t e n Silbe. In jenem Falle nennt man das W o r t Milru (JH^Ö unten betont), in diesem Miiel (^J&ö oben betont). 2. Unmittelbar vor der Haupttonsilbe liebt der Hebräer einen V o r t o n , sodass sich die Stimme stufenweise zum Haupttone hebt. Daher werden unmittelbar vor der Tonsilbe ursprünglich kurze Vokale nicht, wie in den aramäischen Dialekten, verflüchtigt, sondern gedehnt (nach § 10, 3a). Solche Vokale, d. h. gedehnte Vokale vor der Tonsilbe, nennt man V o r t o n vokale.



13



Alle Vortonvokale a b e r sind v e r ä n d e r l i c h , d. h. sie fallen sofort aus, sobald sie a u f h ö r e n , u n m i t t e l b a r vor dem Tone zu stehen, z. B.

er t ö t e t e , a b e r : Dfl^Bp ihr t ö t e t e t .

3. Ein mehr als zweisilbiges W o r t e r h ä l t ausser dem H a u p t tone noch einen N e b e n t o n , der, wenn er bezeichnet wird, durch ein M e t h e g (3ilÜ = Zaum) bezeichnet wird.

W i c h t i g ist seine

Bezeichnung n a m e n t l i c h , wenn ein Sch"wa mobile als quiescens aufgefasst werden k ö n n t e , d. i. bes. in offener A n t e p a e n u l t i m a . Sonst s t e h t Metheg u n t e r a n d e r e m ohne A u s n a h m e vor j e d e m Chateph.

Beispiele: Hfipn sie w a r weise (aber Httpf! Weisheit).

Q1«n der Mensch,

ffin«.

4. Kleinere W ö r t e r , die dem Sinne n a c h eng m i t a n d e r e n verbunden s i n d , w e r d e n mit diesen d u r c h den

Bindestrich

Maqqcpli (^jpÖ V e r b i n d e r ) zu einem Tonganzen v e r b u n d e n , das wie ein W o r t b e t r a c h t e t w i r d ; z. B.: p X n - ^ 3 die ganze Erde, Abrains Vieh. ">. I)ei" H a u p t t o n

d e s S a t z e s r u h t auf der Tonsilbe des

letzten W o r t e s u n d wird liier d u r c h einen, äusserlich dem Metheg gleichenden, senkrechten Strich, Silliiq (p&D Ende), bezeichnet, der jedoch stets m i t dem Versabteiler, Söph päsüq Versande), v e r b u n d e n ist, z. B . : « f l K n .

(pIDS ^ID

Dass als Versabteiler

gerade der D o p p e l p u n k t gewählt wurde, ist offenbar d u r c h gleichzeitige V e r w e n d u n g des einfachen P u n k t e s als W o r t t r e n n e r s (s. Inschriften) b e g r ü n d e t . G. Der H e b r ä e r liebt t r o c h ä i s c h e n S a t z a b s c h l u s s .

Um

einen solchen zu erreichen, werden die in der letzten Tonstelle des Satzes oder eines Satzteiles, die m a n Pausa nennt, stehenden W o r t f o r m e n vielfach a n d e r s als die in f o r t l a u f e n d e r Rede stehenden betont u n d vokalisiert (Abschluss- oder

Pausalformen

opp. Anschlussformen). Als häufigste W i r k u n g e n der P a u s a m e r k e : a) sonst k u r z e V o k a l e werden g e d e h n t : f ü r : ü t: e-ph; ' HPN t t du,' f ü r : nftK. T-

wir t ö t e t e n ,



14



b) sonst zu tonlosem Vokalanstosse verflüchtigte Vokale halten sich als betonte, meist lange, Vollvokale: sie töteten, f ü r : &pj5; sie töten, f ü r : ^tpjT; VT* fiat, f ü r : NT. 7. Was die h e b r ä i s c h e n A c c e n t e in ihrer Gesamtheit anlangt, so bestimmen sie den Vortrag aufs genaueste und vereinigen in sich die Funktionen: a) der I n t e r p u n k t i o n s z e i c h e n , da sie zunächst den heiligen Text in Sinnabschnitte z e r l e g e n ( l o g i s c h e Funktion); b) von K o n s t r u k t i o n s z e i c h e n , da sie innerhalb der Sinnabschnitte zusammengehörige Wörter wieder zu einem Ganzen v e r b i n d e n ( s y n t a k t i s c h e F u n k t i o n ) ; c) der g r i e c h i s c h e n A c c e n t e , da sie meistens zu den Tonsilben der W ö r t e r gesetzt werden ( r h y t h m i s c h e Funktion); d) m u s i k a l i s c h e r N o t e n 1 , da jeder Accent eine ganze musikalische Phrase bezeichnet, wie sie dem Inhalte angemessen ist ( m u s i k a l i s c h e Funktion). 8. Man unterscheidet im A. T. ein p r o s a i s c h e s ( t O "'Pyö) und ein p o e t i s c h e s (ilÖN ''PJtt?) A c c e n t u a t i o n s s y s t e m . Das poetische findet sich n u r in den Büchern: Psalmen, Sprüche, Hiob ( D ^ n n , ^ D , 2T\S). Jedes System zerfällt wieder in t r e n n e n d e (intcllectus dislinctivi D ^ D S ö OVPJK? oder domini und v e r b i n d e n d e (CHSnü fföJKS intellectus conjunctivi oder D^fniÄto servi) Accente. Die wichtigsten t r e n n e n d e n Accente sind: a) Silliiq cum Söph Päsitq (s. o.), z. B.: : p N H Gn 1, 1. b) Alhnäch( , HiflK) in der Mitte des Verses z. B. c) SSqeph (Ö, «¡pj), z. B.: VÜ1 W h HJVn Gn 1, 2." d) 'Ole w'jöred ( j ' TWI H ^ ) entspricht in fY'ÖN dem Athnach, während dieser in n u r kleinere Verse oder die 2. Hälfte grösserer Verse teilt, z. B.: D ^ f ^ und dann "7ÖJJ Ps 1,1. 1

Dass die Accente nicht „zum Z^vecbe einer Notenschrift e r f u n d e n " worden seien, sucht A. Ackermann, der synagogale Gesang, in Winter-Wünsche, jüdische Litteratur Bd. III, S. 492 nachzuweisen.



15



Die wichtigsten v e r b i n d e n d e n Accente sind: a) Münäch ( j t m i ß ) , z. B.: «13. b) Merkhä (], KyVÖ), z. B.: p N H flN] D W l XlK. § 12.

n p und S T D .

1. In alter Zeit legte man wenig Wert auf treue, unverfälschte Uberlieferung der alttestamentlichen Schriften; fast jeder neue Abschreiber wich bald mehr, bald weniger, bald mit Bedacht, bald aus Versehen von seiner Vorlage ab. Das beweist u. a. eine Vergleichung 1) der im A. T. doppelt überlieferten Stücke unter einander, z. B.: Ps. 14 = Ps. 53; Ps. 18 = 2 Sam. 22; 2) des A. T. mit der alexandrinischen Ubersetzung der LXX. Nachdem aber die Schrifteil des A. T. das Ansehen eines offenbarten und heiligen Kanons erlangt hatten, durften etwaige Fehler der Überlieferung, die man früher anstandslos im Texte selbst verbessert h a t t e , höchstens in Anmerkungen angedeutet werden. Diesen Weg schlugen die Masoreten ein. Sobald sie an dem überlieferten Texte einen Anstoss nahmen, machten sie durch einen Ring oder durch einen Stern über der „fehlerhaften" Lesa r t auf die in einer Randbemerkung angegebene „richtige" Lesart a u f m e r k s a m ; die zur R a n d l e s a r t ("Hp legend um) gehörige Vokalisation aber setzten sie stets zur T e x t l e s a r t ( ^ f l ? scriptum). Z. B. lasen die Masoreten Ps. 9, 13. 10, 12 D ^ j y nicht D^JJ?., sondern D'IJJJ., punktierten also im Texte DVJV und verbesserten am Rande D^Üy. Umgekehrt lasen sie Ps. 9, 19 D^JJ? nicht D^JJ?, sondern O^JI?, punktierten also im Texte DMJP und verbesserten am Rande D « ^ . 2. Bei Textlesarten, die h ä u f i g wiederkehren und s t e t s verbessert werden sollen, wäre es überflüssig und zu umständlich gewesen, jedesmal die Randlesart wieder beizuschreiben. Man setzte in solchen Fällen die Randlesart als bekannt voraus



16



und versah einfach das ^ f l ? mit den Vokalen des "Hj?. Eine solche Verbesserung nennt man "Hp perpetuum. So lasen die Masoreten: mn"1 nicht mehr iTliT sondern "'J'iX punktierten also HJiT D^IT

„ „ Dtevr „ n^rp » „ o^ni „ „ „ •ltojfw „ „ i ^ n W Über das "Hj? perpetuum WIH = X\"T s. Stade § 171 Anm. 2.

^V VM

lüymy

ZWEITER ABSCHNITT. Die Pronomina. § 13.

Die Pronomina separat».

1. D a s P r o n o m e n p e r s o n a l e . Sing. 1. c. "OiK, "OS ich P l u r . l . c. UJliX wir 2. m. nriK du (aus ¡UTJK) 2. m. DAX ihr (aus D£f ,?X) 2. f. ]PlK, HJriX ihr 2. f. flK, (aus ^¿-i«) 3. m. X1H er 3. m. DH, HÖH1 sie 3. f. , «VT sie 3. f. JH, I U H 1 sie. 2. D a s P r o n o m e n d e m o n s t r a t i v u m . Sing. m. JTT dieser Plur. c. nipX1 (oder ^>X) diese, f. flXt diese Daneben sind auch die 3. Personen des Pron. pers. als Demonstrativa im Gebrauche, z. B.: XVTTI D"is2 an jenem Tage, aber: Hin DPiTTJ? bis auf diesen Tag. 3. D a s P r o n o m e n i n t e r r o g a t i v u m . "T? wer? HD ("HD2, ,10) was? 4.- D a s P r o n o m e n r e l a t i v u m . Besondere Pronomina (und Adverbia) relativa giebt es nicht. Das Relationsverhältnis wird, wenn es überhaupt durch eine 1

mit Dag. f. euphonicum firmativum. meist mit Dag. f. euphonienm conjunctivum, z. B.: JJ33TID was ist es für ein Gewinn» (Gn 37, 26. Ps. 30, 10). J

Relativpartikel ausgedrückt wird, durch die Nota relationis n.f, 1t) angedeutet; Casus, Genus, Numerus werden, wenu sie nicht selbstverständlich sind, durch zurückweisende (von der Nota relationis gewöhnlich getrennte) Pronomina personalia (separata oder suffixa) bezeichnet. Beispiele: I. R e l a t i v s ä t z e m i t A n d e u t u n g d e s R e l a t i o n s v e r hältnisses durch eine R e l a t i v p a r t i k e l : 1. m i t v o r a n g e h e n d e m B e z i e h u n g s w o r t e (ISS^t? adjektivisch gebraucht = qui): Dt 12, 2: DflK D ^ T DAN BTB3 die Völker, die ihr verdrängen werdet. 1 K 13, 20 u. ö.: N ^ H d e r Prophet, d e n er zurückgeführt hatte. Ho 2, 15: Dr6 Ttppn D^Jjan die Götterbilder, d e n e n sie räuchert. Ps 33, 12: rn^N HUT ItfX Man Heil dein Volke, d e s s e n Gott Jhvh ist. 1 Ii 13, 17: n a fD^H ^Tin der Weg, a u f d e m du gegangen bist. Gn 19, 5: ip^N 1X2 "itfK CtfJNn die Männer, d i e zu dir gekommen sind. Dt 13, 7: n y v üb onns andere Götter, d i e du nicht kennest. Gn 20, 13: HDi^1 «QJ T^'N D1pD ]?->

Suffixa

Schwerbetont

alle übrigen sind levia.

3. I n der V e r b i n d u n g mit Suffixis haben Präpositionen sowohl wie N o m i n a und V e r b a altertümlichere F o r m e n b e w a h r t (vgl. Sonnenschein, aaKsa^topos). Insbesondere h a t sich vor Suffixis ein sonst verloren gegangener vokalischer W o r t a u s l a u t als „Bindevokal" erhalten. 4. Besonders deutlich zeigt sich die E r h a l t u n g eines vokalischen Auslautes an den 3 „praepositioncs 3 in, an, mit

pracfixae"

3 nach Art, wie, gemäss,

b zu, nach-hin, N o t a dativi,



19



die jetzt gewöhnlich mit Sch"wa angeführt werden, ursprünglich aber mit Pathach versehen waren. Uber ihre Vokalisation merke: Unter den Präpsitionen 3, 3, b hat sich das ursprüngliche Pathach a) b) c) in den

gewöhnlich zu S c h e w a verflüchtigt: vor litteris sch"watis zu C h i r e q verdünnt: vor Chateph Pathach erhalten, vor den übrigen Chateph Y o k a l des C h a t e p h s verwandelt: D"1N3, 01X2.

d) in (z. B. üi?) oder unmittelbar vor (schwerer) Tonsilbe (z. B. D3^>, aber zu Qamez gedehnt (Vortonqämez, § 11, 2). 5. In ihrer ursprünglichsten Gestalt zeigen sich die Suffixa, an der P r ä p o s i t i o n 3, die vor Suffixis levibus stets (zu 1'Ö3 4d), vor Suffixis gravibus häufig (zu 1123 4a) erweitert wird und nur in der 1. Person Sing, das Verbalsuffix statt des Nominal1 1 suffixes — aufweist. Die Formen sind: Sing. 1. c. ^"¡DS wie ich 2. m. ^|fD3 2. f. er sie

Ö31D3 wie ihr wie ihr 0,^3, DH3, HörD, DniÜ3 wie sie , JH3* n|H3, wie sie.

6. An den P r ä p o s i t i o n e n b u n d 3 verschmilzt der ursprüngliche Wortauslaut ä mit dem Suffixum stets in den 3. Personen Sing. Also: Sing. 1. c.

"b mir

Plur. ^

2. m. ^b (4a), i. p. ^ (4d, eig. lakä) dir

2. f. (4d, eig. läki 1 ) dir 6. m. t> (aus lahu, lau, lö) ihm

3. f. Tb (aus laha) ihr

(4d) uns

nib (4d) euch

euch

DH^1 ihnen ihnen.

Ebenso lauten die Suffixa an 3 und an der Präposition DJJ mit. Neben auch DI3J?. 1

steht jedoch "Hföy und neben D/IÖJ? findet sich

Beweis: 2 K. 4, 2. Ps. 116, 19. 135, 9 u. a. 2*



7. An der N o t a

20



a c c u s a t i v i J1K, V l N , die vor Suffixis

levibus flK (ITifcQ u n d v o r Suffixis gravibus AN l a u t e t , u n d an der P r ä p o s i t i o n

flX =

mit verschmilzt der

ursprüngliche

W o r t a u s l a u t ä m i t dem Suffixum gewöhnlich auch in den 3. Personen P l u r a l i s . Sing. I . e .

Also:

Vernich

2. f. ijriK

*

^ X mit mir ^ks

3. m. f n ^



3. f. n n a

nfl«

Plur.

ttflK

üflK

D H J ^ , b j i i i (äm =

ahem)Ü^

* jrifc (an = ahen)

U b e r die s y n t a k t i s c h e

Verwendung

der N o t a a c c u -

sativi m e r k e : Sie s t e h t n u r vor determinierten W o r t e n .

Deter-

miniert sind: a) N o m i n a p r o p r i a , b) N o m i n a m i t Artikel, c) N o m i n a m i t Suffixen, d) N o m i n a im s t a t u s constructus, wenn der z u g e h ö r i g e s t a t u s a b s o l u t u s d e t e r m i n i e r t ist. 8. D i e P r ä p o s i t i o n

J p von, aus verbindet sich in i h r e r

einfachen G e s t a l t n u r m i t den Suffixis g r a v i b u s ; vor den ü b r i g e n Suffixis wird sie meist r e d u p l i z i e r t und lautet JÖD.

In beiden

Fällen aber t r i t t zwischen dem a u s l a u t e n d e n J und dem folgenden K o n s o n a n t e n Assimilation ein.

Die Folge der Assimilation i s t

entweder V e r d o p p e l u n g des assimilierenden K o n s o n a n t e n oder E r s a t z d e h n u n g des vorhergehenden Vokals (s. § 9, ad 1). Sing. 1. c. Ä

1

2. m. 2 f.

aus Tipp*

P l u r . UBO aus

i. p., sonst ?JPP,.aus i j i ö p *

D2Ö

^¿D



öbjp*



3. m. ü f p aus IHJBp* 3. f. r u f p

Also:

2



niäp*

QriQ ftp



DH^P*



)rpp*

A n m . Die Formen i|)2D und i j ß ö erklären sich aus falscher Analogie: 3130: 5JDÖ = ^»tf" 1 . ( 1 1 0 ^ . ) : T ! * ? ^ ; l 1 ? 1 ?: I S P = iJDID: TJD1D. 1

Mit Dag. f. euphonicum firmativum im 3.

2

¡1 ist Yokalbuchstabe!



21

9. Die einsilbigen Präpositionen



zu, nach,

""7J? bis zu sind abzuleiten von Verbis T\"b. a b e r ursprünglich Verba in den poetischen F o r m e n \!?X

über,

auf,

Verba Tl"b waren

Dieses u r s p r . ^ h a t sich erhalten und vor Suffixis.

Dahei

sind in Verbindung mit Suffixis diese Präpositionen scheinbar pluralisiert und gehen nach "ÜID (s. u. § 4 0 , 4 ) . %

Qybr,

Also:

Dr-Ij;.

DRITTER ABSCHNITT.

Das starke Verbum. § 15.

Eigentümlichkeilen des hebr. Verbums.

1. In der uns überlieferten Gestalt der hebräischen Sprache sind weitaus die meisten, ursprünglich (wenn nicht durchweg, so doch vielfach) zweikonsonantigen, W u r z e l n zu dreikonsonantigen S t ä m m e n ausgebildet. Die G r a m m a t i k beschäftigt sich allein mit den Stämmen, während die Etymologie auf die Wurzeln zurückgehen muss.

D a jedoch die jüdischen Grammatiker den

Stamm als tíhbf = radix bezeichnen, so n e n n t m a n jetzt die 3 Konsonanten, aus denen jeder Stamm besteht, etwas u n g e n a u litterae radicales und s a g t : I m H e b r ä i s c h e n h a t d e r S t a m m j e d e s V e r b u m s 3 R a d i k a l e (Gesetz der T r i l i t t e r a l i t ä t ) . 2. D i e B e d e u t u n g d e s W o r t e s h a f t e t a n d e n 3 R a dikalen.

Diese mögen vokalisiert s e i n , wie sie wollen, die

Bedeutung des Stammes bleibt dieselbe (z. B . : ^bj? töten,

er tötete,

tötend, tep er mordete, ^Bj? er ward gemordet,

morde), während in den idg. Sprachen jede Ä n d e r u n g der Vokalisation auch eine Änderung der Bedeutung nach sich zieht (z. B.: lab(en), leb(en), lieb(en), lob(en), Laub, Laib, Leib).



22



3. D i e V e r s c h i e d e n h e i t d e r V o k a l e m a c h t v i e l mehr n u r die f e i n e r e n S c h a t t i e r u n g e n d e r B e d e u t u n g s i n n e n f ä l l i g . So erhalten die Verba: a) im P e r f e k t u m nach dem 2. Radikale: a)

ein ö (ü) zum Ausdrucke eines u n v e r ä n d e r l i c h e n u n f r e i w i l l i g e n Zustandes (Verba semipassiva), z. B. ]bj3 klein sein, D'ltj! rötlich sein;

ß) ein e (i) 1 zum Ausdruck eines v e r ä n d e r l i c h e n u n f r e i w i l l i g e n Zustandes (Verba slaliva oder „intransitiva"), z. B. DJH hungern, SDS dürsten, hören. y) ein ä zum Ausdrucke einer f r e i w i l l i g e n Handlung (Verba acllva2 oder „transitiva"), z. B. i>Bj5 töten. b) im I m p e r f e k t u m nach dem 2. Radikale einen Vokal, der dem des Perfektums entgegengesetzt ist, also ein ö (ü) 1 oder e (i) 1 , wenn das Perfektum ein ä, dagegen ein ä, wenn das Perfektum ein e (/) oder ö (ü) hat. c) im A k t i v u m helle, im P a s s i v u m dunkle Vokale, z.B. Diese Unterschiede sind jedoch n u r sehr unvollständig erhalten 3 ). 4. Ein Mangel des hebräischen Verbums ist, dass es k e i n e Z e i t e n ((empora) in unserem Sinne besitzt. Es giebt zwar ein Perfektum und ein I m p e r f e k t u m , aber 1 Semitische 1 und ü werden im Hebräischen durch den Ton zu e und 5 gesteigert. i Böttcher, ausf. Lehrbuch d. hebr. Spr. § 910. 3 „weil in demselben Masse, in dem die Zahl der Empfindungen (a, a), Vorstellungen (a, ß), Anschauungen (a, 7), Urteile (b) wächst, die Neigung und das Vermögen abnimmt, über sie und ihre Unterschiede Buch zu führen: der Arme merkt sich Bild und Jahreszahl der 2 Thalerstücke, die er in einem Strumpfe unter dem Kopfkissen hütet, während dem Eeichen nichts an den Münzzeichen seiner Doppelkronen liegt" (vgl. Lagarde, Übersicht über die im Aram., Arab. und Hebr. übliche Bildung der Nomina p. 8, 9 ff. 6, 26 ff. 83, 5 ff. 194, 1—6).



23



das p f . bezeichnet n u r die v o l l e n d e t e Handlung, das i p f . bezeichnet nur die u n v o l l e n d e t e Handlung. Ob die Handlung in der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft vollendet oder unvollendet sei, lässt sich aus der Verbalform selbst nicht ersehen. 5. Ein grosser Reichtum des Hebr. zeigt sich dagegen darin, dass fast jedes Verbum durch Vokaländerung und konsonantische Bildungszusätze aus dem einfachen Stamme (Qal) verschiedene a b g e l e i t e t e S t ä m m e bilden kann, deren jeder ursprünglich seine aktive und passive „Konjugation" gehabt hat. In den idg. Sprachen findet sich Ahnliches n u r bei wenigen Verben, z. B.: cado caedo, yi'/voßzi yewäcc, trinken tränken. Die jetzt gebräuchlichsten Stämme und Konjugationen sind: I. Off/1 = e i n f a c h e r S t a m m . Die aktive Konjugation hat sich ganz, die passive nur im Pilrticipium erhalten. Bedeutung: er tötete. II. Vom e i n f a c h e n Stamme gebildeter R e f l e x i v s t a m m . Davon findet sich nur die aktive Konjugation Niph'al, die, ursprünglich reflexiv, jetzt auch als Passivum zu Qal im Gebrauche ist. Bedeutung: er tötete sich, liess sich töten, ward getötet. III. I n t e n s i v s t a m m : Er drückt grössere Stärke der Handlung oder grösseren Eifer aus, ist daher oft auch kausativ. E r zerfällt in die beiden Konjugationen: a) Pi'al2 mit aktiver Bedeutung: ^Bp er mordete, l ö ^ lehren (v. l ö b lernen). 1 Qal heisst leicht. Die N a m e n der übrigen Konjugationen sind nichts anderes als die F o r m e n des alten Paradigmas der hebr. Grammatik — thun 2 in diesen N aKonjugationen. c h den häufigen Perfektformen mit Zere, die besonders bei Verbis yi?, JTJJ; K"1? und in pausa vorkommen, auch Fiel genannt. Ygl. ßtade § 386 c.



24



b) PiCal mit ¡massiver Bedeutung:

er ward gemordet.

IV. Vom I n t e n s i v s t a m m e g e b i l d e t e r R e f l e x i v s t a m m . Er spaltet sich in die beiden Konjugationen: a) Hithpa'cil1 mit aktiver und zugleich reflexiver Bedeutung: er ermordete sich. b) Hothpa'al mit passiver und zugleich reflexiver Bedeutung: selten. V. K a u s a t i v s t a m m . Er bedeutet: jmdn zu einer Handlung veranlassen, kann aber auch „innerlich kausativ" 2 sein, sodass veranlassendes und handelndes Subjekt identisch sind. Er zerfällt in die beiden Konjugationen: a) IHph'il mit aktiver Bedeutung er veranlasste zum Töten; TWfin (v. Itìty reich sein) 1. bereichern. 2. reich werden. b) Hoph'al mit passiver Bedeutung: ^BpH er ward zum Töten veranlasst. 6. Unter den Formen des Verbum infinitum weist das Hebräische zwei I n f i n i t i v i auf, einen infinitivus constructus, der dem Infinitive der idg. Sprachen entspricht, und einen infinitivus absolutos. Der infinitivus absolutus hat besonders zwei Aufgaben : a) er dient zur V e r s t ä r k u n g jeder beliebigen Verbalform z. B.: ÍTlDflT JTiö du wirst des Todes sterben;' b) er dient zur V e r t r e t u n g jeder beliebigen Verbalform, besonders in poetischer Sprache, z. B.: TWDl IHÖ r? IDtfl esset§ und trinket, morgen sind wir tot. 16. Bildungdenn der Verbalforiuen. 1. Eine Verbalform stellt im Hebräischen, wie in den übrigen Sprachen, einen ganzen Satz dar, dessen S u b j e k t und P r ä d i k a t zu einem Worte verschmolzen sind,' z. B. èssi. Das i 1 Nach den häufigen Perfektformen mit Zere auch 2 Stade, Lehrbuch der hehr. Gr. § 160 b.

Hithpacl

genannt.



25



P r ä d i k a t ist in dem Verbalstumme enthalten, der den Begriff der Handlung an und für sich bezeichnet, ohne Rücksicht darauf, wo und wann er vorkommt.

Das S u b j e k t wird meist durch

abgekürzte P r o n o m i n a , teilweise auch nur durch Zeichen des Numerus oder des Geschlechtes bezeichnet. 2. W i r d die Subjektsbezeichnung

an

den Stamm

ange-

h ä n g t , so heisst sie A f f o r m a t i v und bezeichnet eine v o l l e n d e t e Handlung ( p f . ) - j wird die Subjektsbezeichnung v o r

den

Stamm gesetzt, so heisst sie P r i i f o r m a t i v und bezeichnet eine u n v o l l e n d e t e Handlung ( i p f . ) . Ist durch das Priiformativ der Numerus oder das Genus des Subjekts noch nicht ausgedrückt, so wird das P r i i f o r m a t i v nach dieser Richtung hin d u r c h A f f o r m a t i v e

ergänzt.

3. Durch Abstreichen der P r ä f o r m a t i v e von den Imperfektformen der zweiten Personen entstehen die I m p e r a t i v f o r m e n . Dabei ist jedoch im Q a l zu beachten: U m diu Aussprache zu erleichtern, versah man den 1. R a dikal in alter Zeit mit einem „ H i l f s v o k a l e " (ü bei ipf. med. ü (ö), ä bei ipf. med. ä). Dieser „ H i l f s v o k a l " hat sich jedoch a) wenn der 2. Radikal seinen V o k a l behält, zu

Sch'wa

mobile verflüchtigt; b ) wenn der 2. Radikal seinen V o k a l verliert, et) vor

einfachem Sch c wa zu C h i r e q ,

chatuph ß)

selten zu

Qamez

verwandelt;

vor zusammengesetztem Sch'wa (Chateph Pathach) als Pathacli

Beispiele: ad a)

erhalten. ^bp d. i. qütul 1 5 ? d. i.

ad a)

käbad

aus H

ibtpp d. i.

qüflü

•H5? d. i.

käbsdi

d. i.

müfki

»

d. i.

schachatü

n

• :

T

ad ß) löHtf

d. i.

qtül

1 3 ? [ n d. i. kbäd •n??^

d. i.

kb'di

löqi^ri

d. i.

schch°tü



26



4. I h r e m T o n g e w i c h t e nach zerfallen die A f f o r m a t i v e in a) unbetonte b) leichtbetonte (vokalische) c) sehwerbetonte

Afformative. J

U n b e t o n t e Afformative werden o h n e w e i t e r e s an den Stamm g e h ä n g t ; l e i c h t b e t o n t e Afformative werfen veränderliche Vokale der l e t z t e n Stammsilbe heraus; s c h w e r b e t o n t e Afformative

werfen

veränderliche

Vokale

der

vorletzten

Stammsilbe heraus. 5. Die P r ä f o r m a t i v e

waren ursprünglich sämtlich mit

kurzen Vokalen, meist mit Pathach, versehen.

Sie verflüchtigen

(beim regelmässigen Verbum): a) v e r ä n d e r l i c h e Vokale des n ä c h s t e n Konsonanten zu S c h ' w a , worauf sie eigenes Pathach zu Cliireq verdiinnen; b) ihr e i g e n e s Pathach zu S c h " w a , wenn der Vokal des nächsten Konsonanten u n v e r ä n d e r l i c h ist oder (vgl. a) wenn ein weiteres Präformativ vorangeht. § 17.

Bildung des Qal der Vcrba adiva.

1. Dem P e r f e k t u m

Q a l liegt die S t a m m f o r m

(eig.

qätälä) zu Grunde, deren beide Vokale als ursprünglich kurze V o k a l e veränderlich sind; das Qamez ist nämlich (nach § 11, 2) erst aus Pathach entstanden, also nur Vortonvokal. Diese Stammform wird zugleich als 3. m. s. gebraucht. Also : 3. m. s.

(I) er tötete (hat getötet).

Durch Anhängung u n b e t o n t e r Afformative werden folgende Formen gebildet: 2. m. s. 2. f.

( I I I ) du, Mann, tötetest.

a. r f e j ? 1

1. c. s. ^ B j J 1. c. pi. 1 n - für 2 iJV =

ct.

ti^ög

2

( I V ) du, Weib, tötetest. (V) ich tötete. ( I X ) wir töteten.

D für 3 durch Attraktion: Stade § 179 a.



27



Durch A n h ä n g u n g l e i c h t b e t o n t e r Afformative ergeben sich folgende F o r m e n : 3. f. s. 3. c. pl.

n ^ B ß 1 (II)

sie t ö t e t e

W p j j 2 (VI) sie t ö t e t e n .

S c h w e r b e t o n t e Afformative h a b e n folgende F o r m e n : 3. m. pl. Drböj? (VII) 3. f. pl. Im Paradigma

ihr, Männer, tötetet

( V I I I ) ihr, W e i b e r , t ö t e t e t . der

hebräischen

Grammatik

werden

die

2. Einen « - L a u t zeigt der erste R a d i k a l a u c h im inf.

abs.

F o r m e n nach den beigesetzten Zahlen geordnet. ^H3J3 (1 = ä), im ptc. act.

(aus qätll) und im ptc.

pass.

Man fasst d e s h a l b diese F o r m e n m i t dem pf. z u r e r s t e n R e i h e Q a l zusammen. 3. D e r s y n t a k t i s c h e Gegensatz des pf. uud ipf. (§ 15, 4) p r ä g t sich a u c h ä u s s e r l i c h in der F o r m aus. D a h e r ist im ipf. (und in der ganzen, davon abgeleiteten, 2. R e i h t : ) der V o k a l des 2. R a d i k a l s (nach § 15, 3 b ) ein ö (ü). F e r n e r sind die S u b j e k t s b e z e i c h n u n g e n (nach § IG, 2) d u r c h P r ä f o r m a t i v e auszudrücken. E n d l i c h wird d u r c h das V o r t r e t e n der P r ä f o r m a t i v e (nach § 16, 5 a) d e r veränderliche V o k a l des 1. R a d i k a l s zu Sch'wa verflüchtigt. D a n a c h ergeben sich f ü r das I m p e r f e k t u m folgende F o r m e n : a) ohne A f f o r m a t i v e : 3. m. s.

^bj?1! I.

3. f. s.

^topn II.

2. m. s. 1. c. s. i . c. pl. 1 2

er t ö t e t (wird töten) sie t ö t e t

I I I . du, M a n n , t ö t e s t ^bj?« V. tejp; X.

ich t ö t e wir t ö t e n .

¡1—, urspr. n - ^ = Zeichen des Fem. urspr.

= Zeichen des nom. pl.: Stade § 323 c.



28

-

b) mit unbetonten Afformativen: 3. f. pl. n ^ b j p i » 1 VII. sie, die Weiber, töten 2. f. pl. H ^ b p f i 1 IX.

ihr, Weiber, tötet,

c) mit leichtbetonten Afformativen: 3. m. pl. VI. sie, die Männer, töten 2. m. pl. Q ^ b p F l VII. ihr, Männer, tötet ^ b p f i 2 IV. du, Weib, tötest. 2. f. s. 4. F ü r den I m p e r a t i v ergeben sich (nach § 16, 3) folgende Formen: 2. 2. 2. 2.

m. s. ^fcSp f. pl. n ^ b j p f. s. m. pl. ¡6lpj3 § 18.

aus ^ b p [ P I. töte, o Mann (zugleich inf. cstr.) „ il$bj?Rl IV. tötet, o Weiber „ II. töte, o Weib „ HI. tötet, o Männer.

Vcrba stativa und semipassiva.

Vgl. § 15, 3 a. Die Verba stativa und semipassiva werden wie folgt konjugiert: 1. Die Verba stativa behalten im pf. das e (j) nur in der 3. m. s.; alle übrigen Formen gehen nach ^öp, sodass für c (?) teils Pathach, teils Sch c wa eintritt. 2. Die Verba semipassiva behalten im pf. das ö («) vor unbetonten Afformativen; vor den schwerbetonten wird es (nach § 10, 3 c) zu Qamez chatuph; vor den leichtbetonten Afformativen fällt es (nach § IG, 4) aus. 3. Das plc. lautet wie die 3. m. s. pf. 4. Im ipf., also auch im imper., tritt (nach § 15, 3 b) Pathach in die Endsilbe; der inf. cstr. aber erhält gewöhnlich Cholem wie t>bp. 1 ¡13 = Zeichen des plur.: Stade § 323 c. a Präf. Fl + Afform. = "Tl[8]: Stade § 553 a.

—. 29 § 19.

-

Bildung des Niplial.

1. U m d a s N i p h a l zu b i l d e n , s e t z t m a n vor die S t a m m f o r m qäläl

(in d e r 2. R e i h e ,

a u s s e r v o r nehmen und geben. Die Formen sind: inf. n n p \ imp. n p , vip, inp, n : o p , ipf. np?, aber Ni. n p ^ i inf. n n 1 , imp. Ufl, — „ )PP. Im pf. werden mit Assimilation des 2. J gebildet die F o r m e n : r u u , i^nj, • r i n j , apri}, uni 4. Die A s s i m i l a t i o n u n t e r b l e i b t besonders bei Verbis II. gutt. und in Pausalformen, z. B.: J H ^ ; n5U"! neben VliP; doch auch DHJ Ni. sich trösten; bereuen. 5. Die A p h a c r e s i s u n t e r b l e i b t bei Verbis iY'b und in den Nebenformen, die mit 5 gebildet werden, z. B.: JYiÜJ, JtÜJ; neben An, neben riya; «fc^i neben fl«^, C. Verba quiescentia. § 29.

Verba

W

'B.

Die Verba mit ursprünglichem 11 an erster Stelle (Verba "'"'"B) lassen: a) im g a n z e n H i p h i l das H noch mit dem urspr. Pathach vortreten, das aber dann mit dem vokalischen 1 zu dem Diphthong ai verschmilzt; in der Aussprache ist daraus allmählich, wie im Französischen, e geworden: ^ÜYI, b) im ipf. Qal das radikale ^ mit dem (durch Verdünnung des urspr. Pathach entstandenen) Chireq der Präformative zu — (i = z/) verschmelzen: § 30.

Verba V'B.

1. Die Verba 1V'B, d. h. Verba, deren 1. Radikal im Anlaute jetzt als s erscheint, urspr. aber ein 1 ist, schliessen sich zur g r ö s s e r e n H ä l f t e in der Bildung der 2. R e i h e Q a l den Verbis W 'B an. Also: B t t ^ B ^ , von trocken sein. ' c. suff. innj?, w n .



38



2. Bei der k l e i n e r n H ä l f t e t r i t t in der 2. R e i l i e Q a l Aphäresis des 1. Radikals ein. Unterm 2. Radikale steht Zere 1 (unter und vor Gutturalen Pathach). Auch die Präformative des ipf. zeigen (festes) Zere 2 . Also: 25?, f O ^ (c. suff. W ? ^ ) von StJ^ wohnen. "

T

Anm.

Hierher gehören —C" wohnen, • f r gebären, TV herabsteigen,

H5P herausgehen, sjijj C^H) gehen, ]!"V wissen, IIT sich vereinigen, sich verrenken.

3. a) sollte, a)

Im I n l a u t e tritt das urspr. 1 wieder ein. Dieses ist: v o k a l i s c h , wenn es mit SchVa quiescens versehen sein und verschmilzt: in der 1. Reihe Jfi. und im ganzen Iii. mit dem urspr. Pathach des Präformativs zunächst zu au, woraus aber in der Aussprache ö geworden ist: ^Eftn; ß) im Ho. mit dem Qibbuz des Präformativs zu w: h) k o n s o n a n t i s c h , wenn es mit einem Vokale versehen ist, und erscheint: «) in der 2. Reihe Ai. als 1: 138^1; ¡3) im Ililhi). 1 oder v i ^ n n , i r n n n (sich als geboren angeben, melden; sich zu erkennen geben). § 31.

Verba K"D.

1. Die grosse Mehrzahl der Verba richtet sich ganz nach den Regeln der Verba I. gutt. Vgl. besonders § 25, 3 b. 2. Eine abweichende Bildung findet sich regelmässig nur bei den 5 Verbis: tau essen, "1QK sprechen, periit, H2S wollen, »"ISN backen. Diese lassen nämlich das 8 a) in a l l e n Formen des ipf. Qal in der Aussprache wegfallen, worauf das ursprüngliche Pathach des Präformativs durch Dehnung (nach § 10, 3 a) und Trübung in Cholem übergeht, 1

d. i. durch den Ton gesteigertes Chireq parvum. Vgl. Qesenius-Kautzsch S. 186 Anm.; ferner Böttcher § 1095, 4 coli. § 462, Lagarde S. 135 f. und Philippi, in ZDMG 46, 168 f. 2



39



während die Endsilbe Pathach, in pausa meist Zere 'lQfcth, 1 doch stets "IDN * und *lßiBpJ, f l ^ d) im Hiphil Chir. magn. f. Chir. p a r v : C p H , D ^ -

^ B p H , ^BpÜ

D a hiernach meist V o k a l e mit 1 (oder ^ s. b ß) als mater lectionis entstehen, so nennt man die hierhergehörigen gewöhnlich V e r b a V'J? (oder A n m . 1.

Erst in hebräischer Zeit sind gedehnt worden Qibbuz und

Cliireq parvum zu Cholem und Zere: a) im jussivus Qal und Hiphil: DjT, 1

Verba

V'J?).

(Dj?n),

Vgl. auch Socin, arab. Grammatik, 3. Aufl. 1894, § 43 Anm.



44



b) vor konsonantischen Afformativen (s. 3 b), c) in den perfectis etativis und semipassivis. 1 Yerba stativa und semipassiya sind z. B.: pf. fltt mortuus est, ÍWD, ÍWD, IflD, ipf. fllD^, inf. cstv. Hiß, abs. MD , ptc. DD, fem. tthö, pl. ni? (DVU? Leute), pf. #13, erubnit, fltfl3,

< n ^ 3 > , ipf. t l ^ , inf. imp. ptc. tf13.

2. V o k a l i s c h e A f f o r m a t i v e werden ohne weiteres angehängt. 3. Vor k o n s o n a n t i s c h e n A f f o r m a t i v e n tritt entweder V e r k ü r z u n g des S t a m m v o k a l s (Qibbuz und Chireq sind freilich im Hebräischen wieder zu tonlangem Cholem und Zere geworden: s. Anm. 1) oder ein Bindevokal ein. V e r k ü r z u n g d e s S t a m m v o k a l s tritt ein: a) stets im pf. Qal: Flöp, b) z. T. im ipf. (und imp.) Qal und Iii.: HJÖpfl, JTjöp, flJÖpfl, A n m . 2. F ü r Ni. pf. und imp. fehlen Beispiele: Böttcher § 1135, 2.

B i n d e v o k a l tritt ein: a ) stets im p f . Ni. und

Iii.:

ß )

Iii.-.

z. T . i m

i p f . Qal

u n d

Dfltölp;, B f l U í p n . n ^ p f l ,

Der Bindevokal ist, wie bei den Verbis JTJJ, für die p e r f e c t a ein betontes 1, für die imperfecta ein betontes . A n m . 3. Ohne Bindevokal werden gebildet ¡"IJKäFl neben J i y i j i n und n t o n (nach n s x o n ) neben n l K ^ n von «13, ferner HriCH und DñDn von TVID.

4. Treten P r ä f o r m a t i v e vor den einsilbigen Stamm, also unmittelbar vor die Tonsilbe, so wird ihr urspr. kurzer Vokal gedehnt (Vortonvokal). Dies ist der Fall: a) im ipf. Qal: DíjT, HD}, 1 So Müller, ZDMG 33, S. 700 4 (vgl. dazu auch Nöldeke, ZDJIG 46, 776); Lagarde 8. 27, 17. Anders Stade § 385e, f.



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b) im pf. N i p h a l : D1pJ, c) im ganzen Hi. u n d Ho.: D^pH, Dpi!"!. Dabei liegt dem pf. und ptc. Hi., sowie einigen halbpassiven imperfectis Qal (z. B. t^D"1., *YM.V)i wo das P r ä f o r m a t i v Zere zeigt, das aus P a t h a c h v e r d ü n n t e Chireq zu G r u n d e . Beim F o r t s c b r e i t e n des Tones fallen diese Vortonvokale, wie überall, weg ausser im Hoplial, das sich auch hierin nach Analogie der V e r b a 1V'Ö r i c h t e t . A n m . 4.

Die pff. der sog. Verba

V

'J? gehören m. E. nach den Er-

örterungen Yon Nöldeke, ZDJIG 37, 525—540, Lagarde a. a. 0 . S. 27, Böttcher § 1143''b nicht in die 8cliu]grammatik.

§ 3G.

Die IntcnsivkonjugaUonen, besonders der Verba JTJJ und r y .

Ausser durch V e r d o p p e l u n g

des m i t t l e r e n

Radikals

(so auch 33D, Tiy, D'.p) werden die Intensivkonjugationen, besonders bei den Vcrbis )) ")) und V'J?, noch auf folgende Weisen gebildet: 1. D u r c h

Wiederholung der ganzen

Wurzel.

Diese a l t e r t ü m l i c h e Bildung (Pilpel, P u l p a l , findet

Hithpalpel)

sich

a) u r s p r . n u r bei Verbis JTJJ: ^JfSX zirpen, J?JRJ?n spotten, n o n o n n zaudern; b) d a n n a u c h bei Verbis V'JJ:

^3^3 mit Lebensmitteln

versorgen. 2. D u r c h W i e d e r h o l u n g

des l e t z t e n

Radikals.

Diese Bildung findet sich: a) u r s p r . n u r bei Verbis V'JJ: DÜl'p, DDIp, DDIpJiri und heisst hier Pölel, Polal, Hithpölel (1 = «); b) d a n n auch bei Verbis JTJ?: 2210, 231D, 3 3 1 f i p n ; c) selten bei anderen Verbis u n d heisst hier Pilel, P u l a l , H i t h p a l e l : )2in g r ü n sein, HJK3 lieblich sein, 1

Qal nach Stade § 486; Niph. nach König I, 499.

welk sein:



46



häufig aber finden sich die Hithpalel-Formen von ¡"ins? sich beugen, anbeten: pf. n j O f ^ i l , W q f i B T l , iinfjtfn, n r i ^ n ^ n » ipfni^nntsta. t

v-:

i- :

apoc. ¡ i n r i ^ / p i ! virwt^ (oder ¡irwt^ ¿ t ) ,

'

3. D u r c h W i e d e r h o l u n g d e r b e i d e n l e t z t e n R a dikale. Diese Bildung findet sich bei einigen starken Verbis und heisst: Pealal, Poalal. Beispiele: "irnnp heftig pochen (vom Herzen), *lQ1ün glühend rot sein. § 37. JTTI sein und ¡TT! leben. "

I T

I T

Besonders zu beachten sind unter den mehrfach schwachen Verbis die Verba ¡TT! und ¡TT!. Merke: 1. Wenn die Gutturalis ein Chateph bekommen muss, so bekommt ¡TTI ein Chateph Segol, ¡TH ein Chateph Pathacli: •ri^n, w n , ¡TTJ; n r r r j , m'^q, r r q . TT

I I

2. Keinen Einfluss hat die Gutturalis nach Präformativen und Präfixen: ¡TTT, Drp\}1, VW, -lNll; aber n\}1, i f ß l . 3. In den apokopierten Imperfekten bewirkt die unwillkürliche Betonung des Hilfschireq unterm 2. Radikale die Verflüchtigung des Präformativvokals: \ T , TT 1 aus \ T , z. B.: 7IK \T1 11« VH es werde Licht, und es ward Licht; ^ S m VT 1 S 10, 24 es lebe der König! 4. Aus der Zeit der Bilitteralität haben sich erhalten: 3. m. s. pf. T! = 2 0 z. B.: Gn 3, 22 3. f. s. pf. r p n = rfljjb Ex l, 16 und das Adjektiv Tl lebendig, f. ¡"PH, als Subst. Tier, Getier, pl. D^H, als Nomen abstractum: das Leben. » In pausa aber \"T, "TP; vgl. § 11, 6 b. § 25, 2 b.



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Y. ABSCHNITT.

Das starke Nomen. § 38.

Der Artikel.

z. B . : D .^- t j? Himmel,j DNßtfn der 1. Der Artikel lautet -H, - i . . , . Himmel. 2. Nach den Präpositionen 3 wird das H des Artikels synkopiert und der Vokal des Artikels unter die Präposition gesetzt, z. B.: DVDB^l im Himmel. 3. Vor Gutturalen richtet sich der Artikel nach den Regeln über die Kompensation (§ 9, ad 1). Jedoch lautet der Artikel H a) vor H und JJ in zweiter Stelle vor dem Tone, b) vor H und n. Beispiele: tftfin, pl. D ^ i O n Kopf; DINn Mensch; D}>n Volk; Kinn, f. K^nn jener, jene, pl. Dnn, Hann; Inn Berg, pl. D^nn; S t a u b ; fyin i. p. ^ m Heer; V ö i . ' p . der lebende;' e HVf t n- Monat, pl. Q u• i TrTit inv ;' ^• nT :nI V Krankheit. 1

Anm. 1. Die Vokalisation des Artikels mit Segol beruht auf der allgemeinen Eegel: Vor Gutturalen mit Qamez und Dag. f. implicitum verwandelt sich Pathacli in 8egol: a) immer vor H; b) vor ¡1 und V gewöhnlich nur in zweiter Stelle vor dem Tone; c) selten vor 1. Beispiele: TIM i. p. VIN meine Brüder, VllN seine Brüder; "IHK unus, estr. "IflK; fint? una, i. p.: TIIIJ; ¡Tin bergwärts; DnJJV Ps. 135, 14 i. p. für DniJV Mitleid haben. Anm. 2. Nicht zu verwechseln ist der Artikel mit dem He i n t e r r o g a t i v u m (H = ne? num? norme!). Dieses lautet: a) gewöhnlich Jl,



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b) H (nach § 9, ad 3) oder 'H vor litteris sch e watis (Dag. f .

euphonicwn

dirimens), c) n vor Gutturalen m i t Qamez oder Chateph Qamez, d) ¡1 vor Gutturalen mit anderen Vokalen. Beispiele ad a ) : i l ^ J ? ^ D O TJ^ßö Gn 37, 8 'Willst du etwa unser König •werden? ad b):

DM NV1 iJ33 n j h S H K3""13n Gn 37, 32 siehe nach, ob es der Rock deines Sohnes ist oder nicht,

ad c):

ran

nsi 1 ? DDSn Ist zu Ende für immer seine Gnade?

ad d): in»t»1?«r 1i•ult