Königgrätz, die Ursache eines preussisch-französischen Krieges. Der Krieg ist unvermeidlich, Preussen hat alle Aussicht zu triumphieren


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German Pages 33 Year 1867

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Königgrätz, die Ursache eines preussisch-französischen Krieges. Der Krieg ist unvermeidlich, Preussen hat alle Aussicht zu triumphieren

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7 Königgrätz ,

die

eines

Ursache

preussisch - französischen

Krieges .

Der Krieg ist unvermeidlich.

Preussen

hat

Aussicht

alle

zu

triumphiren .

Von

Hugo Heyn.

K

WIEN.

Verlag

von

Eduard

1867.

Hägel.

ry

3

Gribt Tibt es Krieg Luxemburg's wegen ? Oder kann die Luxemburger Angelegenheit auf friedlichem Wege erledigt werden ? Dies sind seit Wochen die Tagesfragen in ganz Heute

Europa ,

in allen

hat man

Schichten

Gründe

zur

der

Bejahung

Gesellschaft. der ersten ,

morgen zur Bejahung der zweiten Frage , je nach den momentanen Kundgebungen der die politische Tagesgeschichte beherrschenden Diplomatie. Selbst die Tagespresse ist durchweg schwankend in Beantwortung obiger Fragen, auch sie lässt sich durchweg , trotz alles bereits Erlebten , durch diplomatische Aeusserungen und Manoeuvres bestimmen ,

den

leiten

und

Krieg

für

irreleiten ,

heute

unvermeidlich ,

dazu

morgen ,

denselben für umgehbar zu erklären . Sind obige Fragen wirklich so schwer zu scheiden? Wir wollen nachforschen . Wir wollen die in Betracht kommenden Personen und Dinge einmal schart anschauen und zusehen , welcher präcise Schluss aus ihnen zu ziehen ist , bezüglich der Frage: Führt der Luxemburger Streit unumgänglich zum Kriege zwischen Preussen und Frankreich, oder ist eine friedliche Schlichtung desselben möglich? 1*

4

Zweimal schon erkämpfte die französische Nation die republikanische Freiheit. Aber trotz der Bäche des dafür hingegebenen Blutes , gelang es zweimal einem klugen , berechnenden Manne , die Bürgerfreiheit zu vernichten und den Despotismus dafür einzusetzen. Sonderbar ! Napoleon I. führte den französischen Namen auf dem Schlachtfelde zu grossen Ehren , und die grosse Nation vergass die Tage der Freiheit und huldigte dem grossen General . Der Neffe ist minder gross , doch schlau , und es erinnerte sein Name Volk und Armee an die glorreichen Jahre , die Frankreich unter dem Onkel durchlebt , und auch er bezwang die Freiheit. Zwar trachtete man oft nach seinem Leben , aber der siegreiche Sturm auf die Wälle Sebastopol's , die Tage von Magenta und Solferino erlahmten die Hand auch des exaltirtesten Republikaners . Frankreich's Volk hat entschieden Hang zur Freiheit , aber es ist noch mehr ruhmsüchtig. Das Bewusstsein , die mächtigste , gefürchtetste Nation Europa's zu sein , übertäubt jedes edlere Gefühl ; die Glorie auf dem Schlachtfelde ist ihm mehr werth als bürgerliche Freiheit.

So ward zweimal der

Despotismus auf längere Zeit möglich. Freilich, wehe dem Despoten Frankreich's , welcher nicht vermag , der nationalen Eitelkeit genügende Nahrung zu geben ; wehe dem Unterdrücker der

französischen Volksfreiheit , der durch unglückliche Kriege , schwache Politik den ererbten Ruhm der grossen Nation verdunkelt ! Wehe selbst dem französischen Cäsar , welcher nicht verhindern kann , dass noch ein anderes grosses Volk des Erdtheiles sich mit Kriegsruhm schmückt und an Macht zunimmt , so dass es zweifelhaft oder gar unwahrscheinlich wird , dass Frankreich

noch die erste Macht ,

Armee noch die beste der Welt sei !

die französische

5 Der Sinn der Freiheit ist nicht aus den Herzen der Franzosen geschwunden , er schläft nur. Die Verletzung der Nationaleitelkeit durch denjenigen, dessen Joch man sich fügte , weil man Gloire von ihm erwartete , weckt ihn , und der heissblütige , beleidigte Gallo- Franke bereit ,

ist dann schnell

zu

energischer That

in solchem Falle mit um so mehr Erfolg ,

als

die Armee das specifische , concentrirte Franzosenthum und der speciell verletzte , entehrte Theil der Nation ist. Sie hängt dem Herrscher enthusiastisch an , der sie

zu Sieg und Ehren führt ,

zurückgesetzt , blamirt gefühlt ,

aber ,

wenn sie sich

hat sie immer ihren

Kriegsherrn stürzen und die Freiheit erkämpfen helfen. Kaiser Napoleon III Louis versprach Gloire ; er brachte Gloire durch siegreiche Kriege und dadurch, dass er Frankreich wieder zur gefürchtetsten Macht Europa's erhob , - und er festigte seine Dynastie. Dann kam freilich die unglückliche Mexikanische Speculation . Diese war aber nicht verhängnissvoll genug , um allein ein Schwanken seiner Herrschaft herbeizuführen . Preussen

und

Oesterreich

eroberten

Schleswig-

Holstein , ohne vorher Frankreich um Erlaubniss zu fragen. Aber dieser relative Machtzuwachs beeinträchtigte die Ueberlegenheit Frankreich's noch lange nicht. Im Jahre 1866 aber siegte die preussische Armee bei Münchengrätz , Trautenau etc. und bei Sadowa in solch' glänzender Weise über dieselbe Armee , die sieben Jahre früher von Frankreich's Heer nur mühsam bewältigt werden konnte, verbreitete das sonst so verachtete Preussen seine Macht über einen LänderComplex , welcher dem Gebiete Frankreich's an Grösse nahezu gleichkommt, und bildete es sich eine bewaff-

Macht,

nete

welche die französische auch an Zahl

weit übertrifft . Dass Napoleon , indem er diese Machtentwicklung , die er hätte verhindern können , zuliess , einen grossen politisch-strategischen Fehler begangen, sieht man nicht nur ausserhalb Frankreich's ein. Frankreich sagt sich : Durch Deines Kaisers Schuld bist Du nicht mehr die mächtigste Nation des Erdtheils , ist Dir ein Nebenbuhler erwachsen ; die Armee speciell fühlt , dass durch der Napoleonischen Regierung Unterlassungssünden sich ein in jeder Beziehung ebenbürtiges Heer , das sich jedenfalls noch kriegstüchtiger als das französische zu sein dünke , heranbilden konnte, weiss , dass sie auch von der Welt nicht mehr für die erste der Armeen gehalten wird und dass ihr altes Ansehen nur durch einen für sie siegreichen Zweikampf mit Preussen wieder hergestellt werden kann . Die beleidigte Ehre der Nation und namentlich der Armee verlangt

Genugthuung .

Diese

zu

gewähren ,

daran

hängt der Bestand der Napoleonischen Dynastie . Seit Königgrätz und Nikolsburg musste deshalb der Kampf gegen Preussen beschlossen sein . Die Niederwerfung Preussen's sollte aber nicht sofort versucht werden . Das war dem Kaiser denn doch zu gefährlich . Zuvor wollte er die Armee nach

den im preussisch -österreichischen Kriege gemachten Erfahrungen reorganisiren . Erst sollte die Armee durch die allgemeine Wehrpflicht vergrössert und ihre Durchschnitts -Intelligenz durch dieselbe gehoben und die Feuerwirkung der Infanterie , durch Bewaffnung mit Hinterladungsgewehren , verdreifacht werden . Dann erst sollte der Rachetanz beginnen , der Frankreich's diplomatische Scharten der drei letzten Jahre wieder auszuwetzen und dem Kaiser und der Armee nie geahnte Gloire und Genugthuung zu bringen bestimmt gewesen wäre.



7

Der Nebenbuhler des französischen Kaisers , der Mann , der , in so kurzer Zeit ,

Preussen zu so ge-

waltiger Stellung erhoben und die politische Befähigung des ,,zweiten December" so stark verdunkelt, kennt so gut als dieser selbst das Wesen des Napoleonismus und sieht ein, dass , unter den neuesten Verhältnissen , Fortdauer der Napoleonischen Herrschaft und Demüthigung Preussen's identische Begriffe sind , indem der Selbsterhaltungstrieb den Kaiser zum Krieg bis auf's Messer gegen Preussen zwingt.

Graf Bismark ist sich der vor

theilhaften Stellung Preussen's Frankreich gegenüber zu sehr bewusst , als dass er Letzteres fürchten könnte. Aber

er weiss , dass Frankreich eine tüchtige Armee besitzt , die nach vollführter Reorganisation und Neubewaffnung noch tüchtiger sein wird , dass sich daher die Siegeschancen Preussen's mit der Verschiebung des Krieges nothwendig vermindern müssen. Während es demnach Bismark's Aufgabe ist ,

Frankreich baldmöglichst zum Losschlagen zu zwingen, besteht die Napoleon's darin , den Kampf zu verschieben , womöglich bis zur Beendigung seiner militärischen Vorbereitungen. Gelänge dies der französischen Diplomatie , so hätte dadurch der Leiter der preussischen Politik, auf diplomatischem Felde , eine bedeutende Niederlage erlitten. Alles deutet aber darauf hin , dass für diesen Staatsmann die Zeit der politischen Niederlagen,

}

wenn sie überhaupt je über ihn hereinbrechen sollte , noch nicht gekommen ist , während kein Unbefangener mehr bezweifeln kann , dass sein kaiserlicher Gegner nicht mehr im Zenithe seines Ruhmes und Glückes steht. Zudem ist es immer leichter gewesen , einen Krieg zu provoziren , wehren .

als

sich

eines solchen zu er1

Die Luxemburger Frage , behaupten wir , ist deshalb von Bismark geschaffen worden. Luxemburg gehört dem Könige von Holland und war zu gleicher Zeit deutsches Bundesgebiet ; nach

Auflösung des deutschen Bundes durch Preussen kam es in eine komische Situation , da , nach wie vor , die Festung Luxemburg von aus preussischem Militär bestehenden deutschen Bundestruppen besetzt blieb. Man kennt eine darauf bezügliche hingeworfene Gelegenheitsäusserung Bismark's , dahin gehend ,,,dass Luxemburg , in Folge der Auflösung des deutschen Bundes , eigentlich Totaleigenthum des Königs von Holland geworden sei ." Napoleon schloss schon vor dieser eusserung, vielleicht auch erst nachdem er durch dieselbe ermuthigt worden , im Geheimen einen Kaufvertrag mit Holland ab , um eines schönen Tages , wenn die preussische Garnison abgezogen , seine Rothhosen rasch einrücken und von der Grenzfestung Besitz nehmen zu lassen. Dieser Erwerb wäre , wenn auch kein in Betracht kommender Machtzuwachs , doch so etwas Aehnliches wie eine provisorische Entschädigung Frankreichs für die preussischen Annexionen gewesen , und hätte der verletzten Eitelkeit der Franzosen einstweilen etwas geschmeichelt , indem man dann glauben konnte. vor Frankreich das Preussen hindere aus Furcht Französischwerden Luxemburgs nicht ; er wäre ein Beruhigungsbissen gewesen. Man hätte zur kaiserlichen Regierung wieder Vertrauen gefasst und hoffnungsvoll der weiteren Zukunft entgegengesehen . Als der Kaufvertrag officiell wurde , betonte Bismark plötzlich , und jedenfalls zum Entsetzen Napoleons ,

dass Preussen die Festsetzung Frankreich's in Luxemburg nimmermehr dulden , dass , schon aus Rücksicht

aufdie deutsch- nationale Strömung, Preussen keinen Fuss breit deutschen Bodens an Frankreich abtreten könne. Wenn man auch nicht mit Bestimmtheit annehmen darf, dass fraglicher Kaufvertrag in Folge der erwähnten Bismark'schen Aeusserung abgeschlossen wurde , so ist doch als sehr wahrscheinlich anzusehen , dass dicselbe das Offiziellwerden desselben zur Folge hatte, -indem Napoleon sie für baare Münze hielt , - und Preussen Gelegenheit gab, die französischen Ansprüche so furchtlos , provozirend und deshalb verletzend zu beantworten. Napoleon ist in eine ihm von Bismark gestellte Falle gegangen . Seinen Ansprüchen auf Luxemburg entsagen , den Kaufvertrag rückgängig machen , hiesse jetzt , der Welt seine Furcht vor Preussen darlegen , wäre eine neue eminente Niederlage für ihn . Klug genug , um Preussen's energische Absichten zu durchschauen , ist er ; er beschleunigte deshalb seitdem seine Rüstungen auf's Evidentischste. Das Offenkundigwerden . derselben wird Preussen , das im Geheimen schon seit Langem kriegerische Vorbereitungen treffen wird , zu ebenso öffentlichen und schleunigen Rüstungen etc. veranlassen, und der Beginn eines grossen Krieges liegt dann vollständig in Bismark's Hand. Ein Ultimatum von preussischer Seite , betreffs der französischen Rüstungen , wird möglicher Weise das diplomatische Schlussmanoeuvre sein.

Also drei Momente sind es , die fraglichen Krieg , und zwar in der nächsten Zukunft . als unumgänglich erscheinen lassen: 1. Die

durch

die

glänzende

Machtent-

faltung Preussen's gekränkte Eitelkeit des französischen Volkes und namentlich der französischen Armee.

F

10

2. Der Umstand , dass die Napoleonische Dynastie nur so lange auf sicheren Bestand rechnen kann , als sie Frankreich als erste Macht , speciell die französische Armee als die beste der

:

Welt , erhält. 3. Der Umstand , als der Krieg zwischen Frankreich und Preussen , Letzterem

so sicherer den Sieg bringt , je früher er zu Stande kommt. Vielleicht wäre

noch eine vierte Ursache des

Krieges zu ergründen! Die Weltgeschichte zeigt uns , dass fast immer, wie das Feldherrn- auch das staatsmännische Genie mit

grossem Ehrgeize

verbunden ist.

Ein deutscher

Staatsmann kann gegenwärtig im Auge der Nation, wie der Welt , nichts Grösseres vollbringen , als die Einheit des grossen Vaterlandes herzustellen und Deutschland zu dem ihm gebührenden Rang des auch politisch ersten und mächtigsten Volkes des Erdtheils zu erheben . Die gewaltige Kraft, welche Preussen durch die bewunderungswürdige Niederwerfung Oesterreichs bewährte, unterwarf ihm den Norden Deutschlands und machte den Süden nachgiebig , unterwürfig und anschlüssig. Der Beruf Preussens zur politischen und militärischen Führerschaft Deutschlands , wenigstens unter den gegebenen Verhältnissen , lag durch die errungenen Erfolge zu klar am Tage. Frankreich war von jeher die bedeutendste Macht Europa's. Seine Politik war , namentlich unter des jetzigen Kaisers Regierung ,

immer die tonangebende :

seine Armee die als bestorganisirte und leistungsfähigste angesehene und die ruhmreichste. Russland, England , Oesterreich und Italien waren von Frankreich nach der

11

Reihe ,

direct

oder

indirect ,

gedemüthigt

worden.

Deutschland , das grosse , volkreiche , intelligente Deutschland fürchtete seit 1859 ein Gleiches und seine Verkleinerung. Europa tanzt , wie Napoleon pfeift, " Frankreich unter einem Napoleon III sagte man. Louis galt der Welt schon als unfehlbar in der Politik und unüberwindlich auf dem Schlachtfelde. Die Bewältigung des schon so oft diplomatisch und militärisch besiegten Oesterreich liess Preussen schon die nördliche Hälfte Deutschlands unter seinen Scepter bringen und den deutschen Süden sich ihm zuneigen. würde

Um wie viel mehr Glanz und Ruhm aber

die

Besiegung

und

Demüthigung

des

sonst

immer siegreichen , ruhmbedeckten , bisher so gefürchteten napoleonischen Frankreich um den preussischen Staat , seine Armee und politische Leitung , werfen ?! Im Sturm würden die deutschen Südstaaten sich

militärischen und diplomatischen Unterwerfung entschliessen . Die Einheit Deutschlands würde bald ein Factum und die Festigung des absolutistischen Systems Bismark's

vorläufig sicher sein. Erfahrungsgemäss auch Deutschlands Volk den politischen und kriegerischen Erfolg zu bewundern und < wenigstens für eine Zeit sich demselben demuthvoll zu weiss

unterwerfen . Was lässt uns bezweifeln , dass Graf Bismark ein Mann von diplomatischem und politischem Genie , von aussergewöhnlicher Energie und mächtigem Ehrgeize ist , der seinen Namen durch Herstellung der deutschen Einheit und der Deutschland gebührenden Machtstellung, als den des grössten deutschen Staatsmannes , in die Blätter der Geschichte eintragen will ?! Halb hat er das Werk bereits vollbracht. Dass ihm auch der weitere Schritt gelinge , hat so viel Wahr-

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scheinlichkeit für sich, dass man sich wundern müsste, wenn dieser denkende und unternehmende Kopf ihn nicht von Haus aus beabsichtigen sollte. Bismark ist allerdings ,

wie wir erläutert haben,

von Napoleon zum Kriege gezwungen ;

:

aber wir be-

haupten daneben : Der siegreiche Krieg gegen Frankreich ist auch ein Factor in Bismark's politischem Programm ; er ist schon seit Jahren gewollt und systematisch vorbereitet. Seine Armee prüfte und schulte er. in Folge dessen, im Kampfe, zuerst gegen das winzige Dänemark , dann gegen das mächtige , krieggewohnte Oesterreich , er fand in ersterem die Einleitung des zweiten , in dem zweiten die Einleitung des dritten Krieges , des bevorstehenden gegen Frankreich ; er vergrösserte ausserdem durch jene Kriege das Machtgebiet Preussen's und die Zahl seiner Soldaten , schaffte sich auch in den deutschen Südstaaten Verbündete , -um schliesslich auch dem grossen Frankreich, mit seiner tapfern , geübten , kriegserfahrenen und sieggewohnten Armee, in jeder Beziehung gewachsen zu sein. Man könnte zwei Einwendungen machen , welche . wenn sie berechtigt wären, den für Preussen glücklichen Ausgang des Krieges als unwahrscheinlich , mindestens als sehr zweifelhaft, daher die besprochene Bismark'sche Politik als waghalsig oder erscheinen liessen .

gar als

Abenteurerthum

Man könnte erstens an der wirklichen Ueberlegenheit des preussischen Heeres zweifeln und sagen : Was nützt alle gut ausersonnene Politik , wenn das unberechenbare Schlachtenglück die letzte Entscheidung bringen soll. Zweitens könnte man auf die Möglichkeit eines Bündnisses Frankreich's mit einer oder mehreren anderen Grossmächten hinweisen und so Einschüchterung,

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resp. Besiegung , Preussen's, als nicht ausser aller Berechnung liegend , hinstellen. Auf die erstere Einwendung antworten wir : Grosse Staatsmänner, grosse politische Strategen , die, beiläufig bemerkt, nur in solchen Staaten auftauchen , die sich Armeen ersten Ranges erfreuen , besitzen die Gabe, die ausschlaggebenden Kräfte aller Art der einzelnen Staaten richtig und scharf aus ihren thatsächlichen Aeusserungen abzuschätzen uud gegenseitig abzuwägen ; sie besitzen , wenn sie nicht selbst gleichzeitig grosse Feldherren sind, doch praktischen militärischen Blick, mindestens die Fähigkeit , das militärische Genie in Anderen zu erkennen. Und , da Niemand die Wichtigkeit der militärischen Machtentfaltung des Staates für die Politik klarer ist , als ihnen , werden sie Alles dafür aufbieten , die befähigtsten militärischen Köpfe in die einflussreichsten, gewichtigsten militärischen Stellungen zu bringen. Ein und dieselbe Armee ist deshalb nothwendig eine andere unter einem grossen einem unbedeutenden Politiker.

als unter

Grosse politische Strategen haben ein Programm , einen Plan, einem Bauwerk vergleichbar, in welchem jede Action , jeder Krieg ein unbedingt nothwendiges Glied ist , ein Stein im Bauwerke. Einen bestimmten Krieg wollen sie , als zur Durchführung ihres Planes nothwendig, schon jahrelang vorher. Sie sind deshalb im Stande, denselben auf alle mögliche Weise vorzubereiten und sich dadurch den Erfolg zu sichern . Sie lassen . durch gebildete ,

scharfsinnige

Offiziere

die

Taktik,

Bewaffnung und die anderen Eigenschaften der zukünftig feindlichen Armee erkunden und die eigene danach zweckmässig umformen ; lassen durch ihre Strategen das Terrain des zukünftigen Kriegsschauplatzes studiren ; organisiren im Voraus , bei Aufwendung grosser

14

Geldsummen , ein Kundschafter- und Spionir- System in des zukünftigen Feindes Land. Grosse Staatsmänner, grosse politische Strategen sind deshalb so lange unbedingt im Vortheile ,

auch in militärischer Hinsicht,

über ihre Gegner ,

als sie die Initiative in der Hand haben. Wird ihnen unerwartet ein Krieg aufgedrungen,

dann sind ihnen wichtige militärische Vortheile entwunden. Napoleon III. wird in diesem Jahre einen Beleg zu dieser Behauptung geben. Er ist diesmal nicht der Ueberrascher , der Zwinger , sondern der Ueberraschte, der Gezwungene . Bismark provozirt den Krieg , wenn auch mittelbar von Napoleon dazu genöthigt. Bismark ist ein grosser politischer Stratege und wird den Krieg nach Möglichkeit vorbereitet haben. Wie unter den europäischen Staatsmännern Napoleon der gewaltigste Gegner ist , den sich Bismark suchen könnte , so ist allerdings auch die französische Armee diejenige , welche dem preussischen Heere am ehesten gewachsen wäre . In einem Kriege zwischen diesen beiden Armeen wird es , mehr als in jedem andern Falle , vor Allem auf die Güte der Armeen an und für sich und die Art ihrer Führung ankommen. Wir wollen kurz und schlagend untersuchen , welcher Schluss aus der Beschaffenheit der beiden fraglichen Heere und

ihren bisherigen praktischen Leistungen auf den Ausgang des bevorstehenden Kampfes zu ziehen ist und zusehen, ob die Erreichung der angegebe-

nen Ziele der Bismark'schen Politik wirklich so problematisch sind. Welches sind die entscheidenden Momente im Kriege ? Zahl , Organisation, Bewaffnung, Durchschnittsintelligenz, Ehrgefühl und Armeebewusstsein , Taktik und strategische Leitung.

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An Zahl ist unbedingt die Preussen zu Gebote stehende Armee , namentlich durch den Beistand Süddeutschlands ,

der französischen überlegen ,

die noch

nicht auf der allgemeinen Wehrpflicht beruht. Die Organisation beider Armeen ist erwiesener Maassen eine vortreffliche, wenn auch verschiedene . Die Artillerie beider Armeen ist bekanntlich mit trefflichen und bewährten gezogenen und Hinterladungsgeschützen ausgerüstet. Die Bewaffnung der Infanterie ist entschieden auf preussischer Seite vortheilhafter. Die preussische Infanterie besitzt das Zündnadelgewehr seit fast 2 Jahrzehnten, hat also Musse gehabt, ihre Tactik nach dem Charakter dieses Gewehres umzuändern , hat dieselbe bereits auf dem Schlachtfelde erprobt und als vortrefflich befunden. Was auch dagegen gesagt werden möge ,

wir lassen nicht von der

Ueberzeugung, dass das kolossale Schnellfeuer, welches die Hinterladungswaffe ermöglicht , von gewaltigstem Einfluss ist .

auf den Ausgang der Schlachten und Kriege

Es ermöglicht eine tactische Ueberlegenheit über

den Vorladungsgegner , die wir fast mit jener der ersten Handfeuerwaffen , Armbrust, Spiess und Lanze gegenüber, vergleichen möchten . Es liegt so nahe. Merkwürdiger Weise aber bedurfte es eines staaterschütternden , blutigen praktischen Beweises, ehe die Erkenntniss der Vortheile der

Hinterladungs- Infanteriewaffe in den massgebenden Und doch gibt es noch

Kreisen anerkannt wurde. Zweifler.

Die Siege der Türken an der Donau im J. 1853 , der Franzosen in den drei folgenden Jahren auf der Krimm und 1859 in Italien hatten die Köpfe verwirrt und das Infanteriegewehr als Feuerwaffe verachten gelehrt. Allerdings hatte dort das Bajonnet zum Siege

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verholfen , das rasche , rücksichtslose Daraufgehen mit gefälltem Gewehre. Daraus aber den Schluss zu ziehen : „ Die Kugel ist eine Thörin , das Bajonnet allein ist weise , gleich viel welchem Gewehre

sie

angehören, "

ist

unlogisch .

Logisch

allein ist der Schluss : „Das gezogene und glatte Infanterie gewehr mit Vorderladung ist als Schusswaffe nicht zerstörungskräftig genug, um den kühnen, raschen, energischen Bajonnetangriff Dass

dies

abschlagen

zu

können."

auch dem Hinterladungsgewehre ,

welches

6 Schüsse in der Minute ermöglicht , nicht gelingen sollte , dieser Schluss ist unberechtigt und sonderbar. Was dort zum Siege, führt hier gerade zur Niederlage. Die Vortheile des Hinterladungsgewehres bestehen aber nicht allein in dem doppelten , dreifachen Menschenverlust ,

den man damit dem Gegner beibringt,

sondern noch weit mehr in der durch die imposanten Erfolge des Kleingewehrfeuers bewirkten Entmuthigung und Demoralisation des Feindes und in der durch dieselbe Ursache erzeugte Hebung des Muthes, der Kampflust und des Unternehmungsgeistes unter den eigenen. Truppen. Der Krieg von 1866 in Böhmen zeigt dies. schlagend. Die zahllosen gefangenen , unverwundeten Oesterreicher! Das kecke, furchtlose, rasche und unternehmende Auftreten der Preussen hatte zur Ursache vor Allem:

das Bewusstsein der immensen Vortheile

der Infanteriewaffe , welches die ganze Armee , vom gemeinen pommer'schen Musketier bis zu Steinmetz und Moltke, elektrisirte. Ohne solchen Schwung, solche Siegeszuversicht sind grosse Siege auch undenkbar. Das grösste militärische Genie des Jahrhunderts freilich erkannte schon vor 60 Jahren die Bedeutung

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des Schnellfeuers.

Die Idee der Hinterladung ist Na-

poleon's I. Geist entsprungen. Durch seinen Techniker, Hauptmann Pauli , überkam sie dem bei demselben in Arbeit stehenden Schlossergesellen Dreysse , dem späteren Erfinder des preussischen Zündnadelgewehres. Die französische Infanterie wird bis zum Beginne des Krieges

höchstens

zum dritten Theile mit

der

Chassepot'schen Hinterladungswaffe versehen sein, und dieser kleinere Theil wird , da ohne Einschulung , die Vortheile dieses Gewehres nur halb ausbeuten können. Die Hinterladungswaffe der Infanterie erheischt sowohl Ausbildung im Schiessen als auch eine

eine subtile

möglichst gründliche Ausnutzung der Defensive im Detail des Gefechtes. Der französische Nationalcharakter aber hat noch zu keiner Zeit viel Talent zum guten und ruhigen Schiessen offenbart ; der französische Soldat wird , seines einmal nicht zu ändernden Temperamentes wegen, immer zum Bajonnetangriff drängen und niemals im Stande sein , die Vortheile der Hinter. ladung in dem Maasse auszunutzen ,

wie der weniger

exaltirte , kaltblütigere deutsche Soldat. Diese Vortheile der Waffe wird also die preussische Infanterie auch dem grössten Theile der französischen gegenüber haben , und selbst den im Besitz des Chassepotgewehres befindlichen Corps und Jägerbataillonen wird sie überlegen sein, erstens , weil die Franzosen, sich auf diese Waffe einzuüben , noch nicht die Zeit hatten und zweitens , weil sich der Charakter des französischen Soldaten weniger zur Ausnutzung einer Handfeuerwaffe eignet ,

zumal die Betonung des

Feuergefechtes im directen Widerspruche steht mit den historischen Ueberlieferungen der französischen Armee. Die Durchschnittsintelligenz ist unstreitig weit höher im preussischen Heere.

Denn die franzö-

2

18

sische Recrutirungsweise zieht die Jugend der gebildeteren Stände noch nicht zum Kriegsdienste , wie die preussische . Und ausserdem steht das deutsche Volk im Durchschnitt auf einer höheren Bildungsstufe als das französische. Freilich , es besitzt der französische Soldat eine Eigenschaft, welche für kriegerische Zwecke die Schulbildung einigermassen zu ersetzen ,

hie und

da zu überflügeln im Stande ist . Es ist die dem gallofränkischen Stamme angeborene Findigkeit, welche in dem Soldaten durch vernünftige Erziehungsweise noch ganz besonders ausgebildet wird. In wie weit dieser französische Vorzug jenen preus-

sischen im Kriege zu ersetzen vermag, wird vorläufig schwer festzustellen sein. Das militärische Ehrgefühl und das Armee bewusstsein sind zwei der bedeutendsten Momente bei Schätzung der Güte einer Armee. Es sind die mächtigsten Hebel zur Aufrechterhaltung der bedingungslosen Unterordnung, sowie der Tapferkeit und Hingebung. Sie bilden den hauptsächlichsten Kitt, der einen Haufen bewaffneter und uniformirter Männer erst zur Armee macht. Die französische Armee besass fast zu jeder Zeit diese beiden Eigenschaften in vortrefflichem Grade. Und bis vor Kurzem mochte dieselbe in dieser Beziehung , durch ihre unausgesetzt ruhmreiche Geschichte, selbst der preussischen weit überlegen sein, auch aus dem Grunde, als in der französischen Armee das Ehrgefühl des gemeinen Soldaten durch Erziehung und manneswürdige Behandlung systematisch gehoben wird. Der gemeine preussische Soldat wird zwar immer noch von seinem unmittelbaren Vorgesetzten etwas ,,en canaille" behandelt ; aber die Kriegsgeschichte der Jetzten 3 Jahre hat sein militärisches und persönliches

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Ehrgefühl gehoben und das preussische Armeebewusstsein , welches schon seit 1813 immer bedeutend war, vielleicht auf eine Stufe mit dem französischen gebracht. Die Tactik , d. i. die Fechtweise.

Die Fechtweise der Reiterei ist nicht entscheidungbringend. Sie wird wie die der durchaus wichtigen. Artillerie in beiden Armeen dieselbe sein. Welche Rolle das vielbesprochene neue französische Geschütz spielen wird , entscheidet die Zukunft. Die Hauptwaffengattung ist das Fussvolk. Reiterei, Artillerie. und Genie sind dessen Gehilfen, in beiden Armeen so ziemlich nach denselben Grundsätzen . Die Taktik der Infanterie ist die bedeutungsvollste . Wie wir oben bei Besprechung der Bewaffnung gesehen haben, macht die Hinterladungswaffe eine überlegene Infanterietaktik möglich, die sehr leicht zu erklären ist : Kleinere Infanteriemassen mit Hinterladungsgewehren können weit grösseren mit Vorladungsgewehren durch ihr Schnellfeuer , vernunftmässig angewendet , lange Zeit die Stange halten . Eine Abtheilung Hinterladungsinfanterie kann daher , einer gleich grossen Abtheilung Vorladungssoldaten gegenüber, namentlich bei gleichzeitiger grosser Sparsamkeit im Tirailliren , eine mehr Masse zur siegentmehr als hinlängliche Masse scheidenden Fassung des Gegners in die Flanken und den Rücken erübrigen, im Kleinen wie im Grossen . Im Grossen springt dieser Vortheil noch um so klarer in die Augen, als im Gefecht alle unwesentlichen. Punkte und solche , leichte

deren Terrainbeschaffenheit eine

Vertheidigung

durch Wenige zulassen , bei Hinterladung erst recht nur schwach besetzt zu werden brauchen. -- Die Hinterladungsinfanterie der Preus-

sen

decimirt sogar im Retiriren den nachrückenden 2*

20

Feind und bringt ihn dadurch zum Stehen und Weichen. -Solcher Infanterie gegenüber sind Kavallerieangriffe gar nicht mehr am Platz. Die Bedeutung dieser Waffengattung reduzirt sich , der Hinterladungswaffe gegenüber , noch mehr. Die Bedienungsmannschaft der Geschütze hat in den preussischen Zündnadeljägern, die sich den Batterien bis auf 600 Schritte nähern, sich zerstreuen und so gut als möglich decken , ein ruhiges Schnellfeuer auf sie unterhalten, einen sehr gefährlichen Gegner, zumal ,

da diese Jägerabtheilungen in ihrer

dünnen, zertreuten Stellung keine Zielscheibe für die Geschütze darbieten. Eine rasche Entmannschaftung ganzer feindlichen Batterien liegt nicht ausser der Möglichkeit. Die Oesterreicher können Manches über die tactische Ueberlegenheit

der Preussen erzählen,

namentlich, dass sie in jedem Gefechte in Flanke und Rücken genommen und dadurch zum Rückzuge gezwungen wurden. Viele Fachleute haben sich über diesen Umstand gewundert, ohne die Ursache zu erfassen, trotzdem diese so nahe liegt. Die Taktik, welche die Oesterreicher so glänzend überwand, wird auch den Franzosen gegenüber am Platze sein, deren Gefechtsweise die österreichische

von 1866 abgelauscht war. Die Franzosen sind wenigstens augenblicklich nicht im Stande , sie nachzuahmen, weil ihnen die Vorbedingungen dazu abgehen : Waffe Uebung und Neigung. Zwar gibt es auch in tactischer Beziehung gegen jedes Gift ein Gegen gift. Dieses will aber gefunden sein, wird aber nur gefunden durch militärische Genies. Hat Frankreich solche oder ein solches ? Mit absolutem „ Nein ! " zu antworten, wäre Vermessenheit. Wir antworten desshalb nur : Der Krimmkrieg und der italienische Feldzug zeigten wohl tüchtige Generale, aber kein militärisches Genie.

21

Beide Feldzüge der Franzosen haben speciell auch kein bedeutendes strategisches Talent aufgezeigt. Der französische Flankenmarsch , welcher der

Schlacht von Magenta voranging,

war nichts weniger

als ein strategisches Meisterstück, denn der Zweck dieses Manoeuvres, die Schlacht von Magenta, war ein sehr lauer Sieg , konnte , einem tüchtigeren Feldherrn gegenüber, sogar eine derbe Niederlage werden . Diesen Sieg hatte Napoleon nicht seiner strategischen Leitung, sondern der tactischen Güte seiner Truppen zu verdanken . Ebenso war Solferino nur ein tactischer Sieg, und zwar ein nicht viel weniger schwächlicher als der von Magenta. Strategisch und deshalb entscheidend konnte der von Magenta werden , wenn es Napoleon gelang, sein ganzes oder den grössten Theil seines Heeres dem rechten . Flügel der Oesterreicher auf einmal entgegenzuwerfen und ein oder zwei Drittel ( Zobel und Centrum) des österreichischen Heeres mit dieser Uebermacht zu erdrücken. Der linke Flügel (Benedek) hätte

dann auch nicht

entwischen können . Der Krieg wäre dann schon mit dieser Schlacht entschieden gewesen, bedeutender, als es in Wirklichkeit,

selbst mit Solferino war.

Nicht

die Strategie des französischen Generalstabes, sondern die tactische Kraft der französischen Armee , d . i. die durch die

Summe ihrer

Eigenschaften ( Organi-

sation , Bewaffnung. Tapferkeit, Fechtweise etc.) erzeugte Vernichtungs- und Stosskraft , 1859er Feldzuge .

errang

die

Die Gelehrten sind noch sehr uneinig

Siege im darüber,

welchen Siegesantheil die strategische Leitung der preussischen Armee, und welchen die ihr innewohnende tactische Kraft im vorjährigen Kriege hatte. Hier ist nicht der Platz , diese Frage zu entscheiden . Dass der preussischen Armee eine ganz gewaltige tactische Force

77

22

innewohnt, eine bei weitem gewaltigere als der französischen, zeigt Königgrätz . Auch ein rein tactischer Sieg. Denn hier hatte Benedek , und zwar mit be wundernswerther Schnelligkeit , seine sämmtlichen Corps concentrirt, seine ganze Macht beisammen. Etwa 313 % der preussischen Armee

vermochten derselben

vom

frühen Morgen bis etwa Nachmittags 2 Uhr die Stange zu halten. Dann erschienen die andern 2 der Preussen auf dem Schlachtfelde , waren bald in Flanke und Rücken und stellten sofort die gewaltige Niederlage der Oesterreicher her.

Aus dem Siege bei Königgrätz

dürfen wir mit Recht schliessen , dass, von allen europäischen Armeen , gegenwärtig das preussische Heer die bei weitem grösste tactische Stärke besitzt. Man muss aber auch zugeben, dass es eine tüchtige strategische Leistung war , das Corps Clam-Gallas und die Sachsen mit Uebermacht zu überrumpeln und zu erschüttern und durch den famosen concentrischen Marsch der 3 preussischen Armeen den Plan Benedek's zu durchkreuzen und denselben dabei in der Weise zu überraschen , dass seine sämmtlichen Corps einzeln geschlagen und, durch die gefühlte tactische Ueberlegenheit der Preussen , schon damals entmuthigt wurden , Leistungen, denen die moderne französische Armee nichts an die Seite zu stellen hat. Die Erfolge der Preussen werden noch merkwürdiger und bewundernswerther, wenn man bedenkt, dass Gyulai jedenfalls ein weniger befähigter und von den Soldaten weniger geliebter Führer war, als Benedek und, dass die Preussen noch so gut wie keine unmittelbare Kriegserfahrung hatten. Bevor wir unsere vergleichende Betrachtung resumiren, erlaube man uns noch einige Worte über die Schlacht bei Königgrätz hinzuzufiigen, die zwar, streng

23

genommen ,

nicht hierher gehören,

aber

doch durch

das, was wir oben über diese Schlacht sagen mussten , veranlasst sind und Manches des bereits Gesagten erläutern werden : Die Schlachten der letzten Decennien, namentlich wiederum Magenta und Solferino , hatten mehrere militärische Denker schon zu der Ansicht verleitet, in unserer Zeit, bei der gleichmässigen Vollkommenheit aller

Heere ,

seien

grosse, entscheidende

Schlachten

nicht mehr zu erringen . Königgrätz zeigte endlich einmal wieder einen gewaltigen Sieg und bewies , dass auch in unsrer Zeit noch ein bedeutender Unterschied in der

Vollkommenheit der Armeen

bestehe.

Diese Differenz der beiden im Kampfe begriffenen Heere war , wie sich in genannter Schlacht herausstellte, so bedeutend, dass es unbestritten feststeht, dass, wollte Benedek siegen , er dies vor Königgrätz , vor der Vereinigung der 3 preussischen Armeen , möglich machen musste. Er musste diese 3 Korps einzeln mit Uebermacht erdrücken, d. h. , er musste strategisch siegen. Nach jener Vereinigung war es zu spät. Da hätte kein Eugen , kein Radetzky mehr helfen können . Eine kolossale tactische Ueberlegenheit paralysirt und überwindet sogar , bis zu einem gewissen Grade, ein bedeutenderes Feldherrntalent. Wir haben also nachgewiesen , dass bei einem Kriege zwischen Preussen und Frankreich , in der nächsten Zukunft , Ersteres in bedeutendem Vortheile ist, indem 1. seine Armee zahlreicher ist , 2. seine ganze Infanterie eine weit vortheilhaftere Feuerwaffe besitzt und auf diese vorzüglich eingeübt ist ,

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3. die Durchschnittsintelligenz Heeres bedeutend höher ,

seines

4. aus in 2. und 3. genannten Gründen die tactische Kraft der preussischen Armee , wie auch die der jedes andern überlegen und 5. der preussische

Erfahrung lehrt , Heeres eminent

Generalstab

zu be-

strategischen Leistungen fähig ist , als der französische es wenigstens 1859 noch war.

deutenderen

Wir fügen aber hinzu, dass , aller Wahrscheinlichkeit nach, die in Aussicht gestellten Niederlagen der Franzosen nicht so entscheidend sein werden, als es die der Oesterreicher im vorigen Jahre zwar : 1. weil, mit einem

waren und

orte, die französische Armee in

jeder Beziehung, neben der preussischen, die beste, vollkommenste , 2. weil die französische Armee sogar in Vielem, wenn auch weniger Hauptsächlichem, voraus ist.

der preussischen

Wir nennen nur flüchtig : die zweckmässige Uniformirung , das treffliche Verpflegungswesen, die practischen Verwaltungs- und Lager-Einrichtungen, die Erziehungs- und Behandlungsweise des gemeinen Mannes und das daraus hervorgehende hohe Ehr- und Selbstgefühl desselben ; die natürliche Findigkeit, körperliche Gewandtheit, Frugalität, Kriegslust des Seldaten ; der demokratische Geist, das freie Avancement und die Kameradschaftlichkeit. 3. Weil die französische Armee die Erfahrungen des letzten

Feldzuges ,

bezüglich der Organi-

25 sation und Neubewaffnung , schon so gut als es ihr in der kurzen Zeit möglich war, benutzt hat und ihre Generale die bezüglich der Führung gemachten suchen werden.

Erfahrungen

anzuwenden ver-

Die preussische Armee wird aber trotzdem immer noch in vortheilhaftester Lage sein. Nichts weniger als wahrscheinlich ist es deshalb, dass Bismark's Politik, durch etwaige Ueberlegenheit der Franzosen auf dem Schlachtfelde, durchkreuzt würde . -

Untersuchen wir nun die zweite Einwendung, die Möglichkeit eines Bündnisses Frankreich's mit einem oder mehreren anderen mächtigen Staaten gegen Preussen. Russland? Russland's Politik

concentrirt

sich

seit Langem im Oriente. Die Erwerbung zunächst der Balkanischen Halbinsel , die allmähliche Zerstörung des Osmanischen Reiches ist ihr Ziel. Russland's Gebiet soll Asien von 2 Seiten immermehr umspannen und allmählich verschlingen . Vor 13 Jahren machte es einen unzweideutigen Versuch, und es war Frankreichs Militärmacht, die damals Russland's Pläne

vereitelte.

Russland musste deshalb die Realisirung seiner Pläne bis zu einer Zeit aufschieben, wo Frankreich mit einer andern Macht verwickelt sein würde. Dieser Moment wird demnächst kommen , und , da die orientalische Frage bereits

wieder angeregt,

so ist der

Bestand

eines preussisch -russischen Bündnisses oder Vertrages als wahrscheinlich anzunehmen. Diese Freundschaft zeigte sich schon während der letzten polnischen Insurrection, wo Preussen an der Ostgrenze einen Cordon zog

und alle

lieferte, stigte.

eingefangenen Polen an Russland aus-

während

Oesterreich die Insurgenten begün-

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England ? England, diese altersschwache, revolutionsschwangere Geldsackrepublik , hat seine Interessen sodann im Oriente zu verfechten. Ostindien ist in Gefahr , wenn die orientalische Politik Russlands Fortschritte macht. Schon war eine indische Revolution, 1857 , von den Russen angestiftet. Die englische See -Macht im hinteren mittelländischen Meer würde

ausserdem, durch die Eroberung der Balkan-

Halbinsel von Seiten Russland's, bedeutend geschwächt werden. Und im Uebrigen hat England jedenfalls ein Ueberhandnehmen der französischen Macht eher zu fürchten, als eine Machterweiterung Preussens . Oesterreich?, Oesterreich sammelt und kräftigt sich . Es bedarf dazu des Friedens. Ungezwungen wird es sich in keinen Krieg einmischen .

Die französisch-

deutsche Verwicklung erlegt Oesterreich keinen Zwang zur kriegerischen Dazwischenkunft auf. Zudem hat es keine natürliche Zuneigung zum Napoleonischen Frankreich. Wohl aber werden die orientalischen Wirren seine Einmischung erfordern . Schon jetzt ist ihm Rus-land ein gefährlicher Nachbar, um wie viel mehr aber erst dann , wenn Russland von 3 Seiten den österreichischen Kaiserstaat umspannte, bei der grossen russischen Neigung aller Südslaven und den panslavistischen Gelüsten des Czaarenreiches ! Die Walachei kann leicht ein

Kriegsschauplatz

werden. Sollte deshalb jene Generalstabskarte dieses Landes nach Petersburg ausgewandert sein? Sollte sich Italien verleiten lassen, gegen den Staat, der ihm uneigennützig Venetien eroberte, Partei zu ergreifen, zu Gunsten einer Regierung, die ihm die Lombardei nur gegen Abtretung Savoyen's abliess und jederzeit einen schmählichen, entehrenden Druck auf Italien ausübte ? Wir können es nicht glauben.

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Sollten die drei scandinavischen Reiche, Schweden , Norwegen , Dänemark , reich abschliessen ?

eine Allianz mit Frank-

Die Scandinavier hassten allerdings die ,,deutschen Anmassungen"

auf der jütländischen Halbinsel . Aber die Idee der dänisch- ,

die grossscandinavische Idee ,

schwedisch-norwegischen Union, existirt in den Herzen dieser Nordgermanen. Und man fühlt jetzt , dass die Losreissung Schleswig- Holstein's, des nicht scandinavischen Gebietes, von Dänemark, diese Idee der Realisirung einen grossen Schritt näher gebracht hat. Man sieht auch ein, das Deutschlands Interessen den GrossScandinavismus eher zu unterstützen als ihm entgegen zutreten erheischen.

Die übrigen europäischen Staaten sind zu unbedeutend, als dass ihre Parteinahme einen erwähnenswerthen Machtzuwachs bringen könnte. Dagegen machen wir auf folgenden Umstand aufmerksam : Russland verkaufte vor Kurzem seine nordamerikanischen Besitzungen an die Vereinigten Staaten. Sollte dieser Act vielleicht ein Symptom eines geheimen russisch-amerikanischen Bündnisses sein ? Würde vielleicht eventuell Amerika mit einer Flottenmacht sich in die europäischen Händel mischen und gegen die

eng-

lische oder zugleich auch gegen die französische Flotte agiren ? Wer weiss ! Die vereinigten Staaten und Grossbritannien waren von jeher Antipoden ; Frankreich hatte vor einigen Jahren feindselige Absichten gegen die grosse Republik des Westens verrathen. Schon begünstigte die Regierung der Vereinigten Staaten die Fenier, nicht unmöglich ,

dass

sie gelegentlich noch offener

und thatsächlicher ihren Hass gegen das Inselreich auslassen , nicht unmöglich , dass sie sodann auch denen mit ihrer imposanten Seemacht beistehen wird ,

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welche den Mann zu demüthigen oder gar zu stürzen unternehmen , welcher der Republik vor Kurzem so gefährlich hätte werden können. Dies sind zwar nur Vermuthungen, aber doch keine Unmöglichkeiten.

Preussen

hat also keineswegs eine übermächtige

Allianz zu befürchten.

Graf Bismark hat in jeder Beziehung richtig gerechnet. Die Verwirklichung seiner Absichten hat alle Aussicht. Warum stellt sich aber Bismark, bei dieser klaren. Sachlage und den grossen Vortheilen auf seiner Seite. noch immer so zahm und friedlich ? Die Diplomatie eines jeden Staates, der einem Kriege entgegengeht, sucht die Schuld der Friedensstörung auf den Gegner zu wälzen, namentlich dem eigenen Volk die Ueberzeugung beizubringen, dass das Vaterland vom Gegner gezwungen werde, sich seiner Haut zu wehren. Dieses Bestreben hat darin seine Ursache,

dass

die Kriege mit dem Gute und Blute des

Volkes geführt werden und die ökonomische Wohlfahrt desselben in jeder Weise beeinträchtigen, ein muthwilliger Krieg deshalb leicht Unzufriedenheit und Aufruhr erwecken könnte .

Selbst Russland,

Oesterreich,

England, Frankreich befolgten immer diesen Grundsatz, trotzdem diese Mächte mit ihren Söldnerheeren, allenfalls noch einen muthwilligen

Krieg

führen durften.

Wie

viel mehr Grund hat aber Preussen's Diplomatie, dem eigenen Volke ihre friedlichen Absichten zu beweisen, bei dem nichts weniger als kriegerischen Charakter des norddeutschen Volkes, seiner hohen industriellen Entwicklung und vor Allem seiner allgemeinen Wehrpflicht und seinem Landwehrsystem !

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In keinem Staate greift ein Krieg verhängnissvoller in die wirthschaftlichen und Familien- Verhältnisse ein als in Preussen, resp. Norddeutschland. Die Friedensmiene Bismark's ist deshalb nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar unerlässlich , wenn er eine aggressive Politik verfolgen will. Er versteht sie meisterhaft zu fingiren. In dem Augenblicke, wo wir diese Zeilen schreiben, hören wir von der Wahrscheinlichkeit eines europäischen Congresses erzählen, welcher die Luxemburger Angelegenheit entscheiden soll . Der Kongressschwindel trieb sein Unwesen vor jedem europäischen Kriege seit 1853. Der Kongress kam aber niemals zu Stande , weil er von den Grossmächten nicht ernstlich gewollt wurde. Er wurde immer in Vorschlag gebracht von dem dritten Napoleon, um den Gegner einzuschläfern , für sich aber Zeit zur Vollendung der Rüstungen zu gewinnen . Diesmal liegt dieselbe Absicht sehr klar am Tage.

Sollte

sammentreten, unverrichteter

der

Congress

wirklich formell zu-

so sind wir überzeugt , dass er auch Sache auseinandergehen wird , da , wie

wir gesehen , eine vorläufige friedliche Schlichtung des Streites, nicht im Interesse Preussen's und Russland's liegt, diese sich deshalb nicht durch die andern Mächte majorisiren lassen werden und Frankreich verletzende, demüthigende Forderungen Preussen's nicht erfüllen kann Die Konferenz kann vielleicht den Luxemburger

Streit formell schlichten, aber nicht den durch denselben in Fluss gebrachten Antagonismus der beiden Militärstaaten beseitigen , der zum Kriege führen muss . Bismark wird übrigens bald Mittel und Wege erfinden müssen, den Kampfverschiebungsversuchen seines Gegners ein Ende zu machen. Schon ist es hohe Zeit ! Vorstehend unsere Ansicht über die Situation . Wir halten den Krieg für gewiss ; den Sieg Preussen's

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für noch mehr als wahrscheinlich ; sind überzeugt , dass sich die ganze Bismark'sche Politik auf die , vorläufig diplomatische und militärische , Einheit Deutschlands concentrirt, und zwar mit glücklichstem Erfolg. Wer hätte je geglaubt, dass der Mann des Eisens. den Deutschland seit Vater Arndt's Zeiten erwartete. ein Stockaristokrat ,

ein Junker sein würde . Dass es

einem Manne vorbehalten sei ,

das grosse Werk der

Einigung Deutschland's und seiner Erhebung zur bedeutendsten Macht des Kontinents zu vollbringen , der immer im diametralen Gegensatze zu allen volksthümlichen und deutschnationalen Bestrebungen gestanden. der immer den Vollblutaristokraten und den Verächter des Volkes herausgekehrt, hätte man niemals gedacht. Wer weiss aber, ob ein Mann von andern als absolutistischen Grundsätzen und von einem andern gesellschaftlichen Standpunkt als Bismark sich den realen Einfluss in der politischen Leitung des Staates und die positive Macht hätte verschaffen können, die zur Ausführung eines so grossen Werkes nothwendig ist ; wer weiss ob Europa von vornherein einen Andern als einen Aristokraten und Junker so ruhig hätte gewähren lassen! Uns will es scheinen, dass, auf anderem als revolutionären Wege, nur einem Aristokraten und Absolutisten, natürlich wenn sich derselbe der nöthigen allseitigen Geistes- und Charakter-Fähigkeiten erfreut, gelingen könne, die Einigung Deutschland's zu verwirklichen.

Die Pointe der Bismark'schen Erfolge ist jedenfalls der von Napoleon begangene politisch -strategische Fehler des Gewährenlassens Preussen's im Jahre 1866 . Dadurch allein konnte dieser Staat zu einer Machtvollkommenheit gelangen , die ihn Frankreich mindestens ebenbürtig , den Thron der Bonaparte's wankend

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macht.

Vor den ersten preussischen Siegen wäre es

Frankreich möglich gewesen, Preussen aus der Reihe der Grossmächte zu tilgen. Die Volksstimme in ganz Deutschland , sogar ein Theil der preussischen Armee (Reserve und Landwehr) , war entschieden gegen den Krieg. Bei einer damaligen Einmischung Frankreich's in die Deutschen Angelegenheiten, zu Gunsten der Mittel- und Klein- Staaten, wäre das deutsche Volk gegen den gallischen Eindringling nicht aufgestanden . Man hätte die französische Invasion als rächende Nemesis apathisch hingenommen und sich der Demüthigung und Bestrafung des verhassten Bismärkerthums gefreut , zumal , wenn Kaiser Napoleon als uneigennütziger Friedenshersteller gekommen wäre. Mit dem ersten Siege war diese günstige Situation verändert , die jetzige stellt.

Macht

Preussen's

schon

so ziemlich herge-

Dieser verhängnissvolle faux pas Napoleon's lässt sich . bei der politischen Befähigung dieses Mannes , nur durch die Annahme erklären , dass er, nicht an dem für Oesterreich siegreichen Ausgang des Krieges gezweifelt, mindestens keine so imposante Kraftentfaltung der preussischen Armee für möglich gehalten , dass er Bismark und die preussische Armee unterschätzt hat. Womöglich beabsichtigte er den Retter des preussischen Staates, natürlich gegen Vergütung am Rheine, zu spielen. Dass Bismark, um sich der Neutralität Frankreich's zu versichern , demselben bestimmte Versprechungen von Gebietsabtretungen gemacht habe, ist nicht unwahrscheinlich. Bei der Bedeutung der französischen Neutralität für die preussische Action, in der sicheren Voraussicht , nach Vollführung derselben , Frankreich mehr als gewachsen zu sein, und zwar auf die Dauer, so dass

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er dann sein Wort brechen könne , ohne Frankreich's Rache fürchten zu müssen , durfte der preussische Premier derlei Versprechungen machen. Was aus Napoleon und aus Frankreich, nach einer Besiegung durch Preussen , werden wird ? Diese Frage wollen wir die Zukunft beantworten. lassen.

Drack von Carl Finsterbeck