Katalogisierung nach den RAK-WB: Eine Einführung in die Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken [6th enl. and updated Edition] 9783110964974, 9783598116261


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German Pages 331 [332] Year 2003

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Table of contents :
1. Der Alphabetische Katalog
1.1 Aufgaben
1.2 Grundlegende Begriffe
1.3 Äußere Form
2. Einheitsaufnahme und bibliographische Beschreibung
2.1 Einheitsaufnahme
2.2 Bibliographische Beschreibung
3. Eintragungen unter Personennamen
3.1 Haupt- und Nebeneintragungen unter Verfassern
3.2 Verfasser nicht auf der Haupttitelseite genannt
3.3 Nebeneintragungen unter sonstigen beteiligten Personen
3.4 Sammlungen
3.5 Ansetzung von Personennamen
4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln
4.1 Haupteintragungen unter Sachtiteln
4.2 Ansetzung von Sachtiteln
4.3 Einheitssachtitel
5. Fortlaufende Sammelwerke
5.1 Zeitungen, Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen
5.2 Schriftenreihen mit Zählung der Teile
5.3 Schriftenreihen ohne Zählung der Teile
5.4 Unterreihen
5.5 Fortlaufende Beilagen
6. Begrenzte Sammelwerke
6.1 Begrenzte Sammelwerke ohne übergeordneten Titel
6.2 Begrenzte Sammelwerke mit übergeordnetem Titel
6.3 Werke eines Verfassers in Verbindung mit Texten über ihn
7. Mehrbändige begrenzte Werke
7.1 Mehrbändige begrenzte Werke mit Stücktitelaufnahmen für die Teile
7.2 Mehrbändige begrenzte Werke ohne Stücktitelaufnahmen für die Teile
7.3 Mehrbändige begrenzte Werke in übergeordneten Gesamtwerken
7.4 Mehrbändige begrenzte Werke mit Abteilungen
8. Eintragungen unter Körperschaftsnamen
8.1 Begriff der Körperschaft
8.2 Ansetzung von Körperschaftsnamen
8.3 Urheber und sonstige beteiligte Körperschaften
8.4 Haupt- und Nebeneintragungen unter Körperschaften
9. Neben- und Paralleltitel
9.1 Nebentitel
9.2 Paralleltitel
9.3 Sonderfälle von Neben- und Paralleltiteln
10. Sonderfälle von Haupt- und Nebeneintragungen
10.1 Bildbände und Bilderbücher
10.2 Kunstbände, Werke über bildende Künstler und Ausstellungkataloge
10.3 Hochschulschriften
10.4 Gesetze und Kommentare
10.5 Bearbeitungen
10.6 Loseblattausgaben
10.7 Schulbücher
10.8 Nebeneintragungen unter nicht beteiligten Personen
10.9 Berichterstatter und Gesprächspartner
10.10 Reports und Normen
11. Besonderheiten der bibliographischen Beschreibung
11.1 Zusätze zum Sachtitel
11.2 Ausgabenbezeichnung
11.3 Erscheinungsvermerk
11.4 Kollationsvermerk
11.5 Fußnoten
11.6 ISBN, ISSN und Key title
12. Ordnung der Eintragungen
12.1 Ordnungeinheiten
12.2 Ordnungsregeln
13. Anlagen
13.1 Schemata zur bibliographischen Beschreibung
13.2 Kurzbezeichnungen
13.3 Sprach- und Schriftbezeichnungen und ihre Abkürzungen
13.4 Liste der verbindlichen Abkürzungen in der bibliographischen Beschreibung
13.5 Liste der Bundesstaaten der USA und ihrer Abkürzungen
13.6 Liste von Nachschlagewerken für die Feststellung der Gebräuchlichkeitverschiedener Namen bzw. Namensformen von Personen (Prioritätenliste)
14. Kategorisieren der Katalogdaten für den maschinenlesbaren Katalog
15. Register
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Katalogisierung nach den RAK-WB: Eine Einführung in die Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken [6th enl. and updated Edition]
 9783110964974, 9783598116261

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Klaus Haller · Hans Popst

Katalogisierung nach den RAK-WB Eine Einführung in die Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken

6., durchgesehene und aktualisierte Auflage

K · G -Saur München 2003

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

θ

Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed on acid-free paper

Alle Recht vorbehalten / All Rights Strictly Reserved Κ. G. Saur Verlag G m b H , München 2003 Printed in the Federal Republic of Germany

Dieses Werk - oder Teile daraus darf nicht vervielfältigt, in Datenbanken gespeichert oder in irgendeiner Form - elektronisch, photomechanisch, auf Tonträger oder sonstwie - übertragen werden ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags. Fotosatz: preXtension GbR, Grafrath Druck/Binden: Strauss Offsetdruck GmbH, Mörlenbach ISBN 3-598-11626-8

Vorwort

In die vorliegende sechste Auflage dieser Einführung in die „Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken (RAK-WB)" ist der aktuelle Regelwerksstand eingearbeitet. Die Ergänzungslieferungen 3 (1998) und 4 (2002) zur zweiten überarbeiteten Auflage der RAK-WB betreffen vor allem die Behandlung der Präfixe, der Verwandtschaftsbezeichnungen und des Attributs Sankt, soweit sie in Personennamen, Körperschaftsnamen und Sachtiteln vorkommen. Diese Änderungen sind eine Angleichung an die Anglo-American Cataloguing Rules, Second Edition. Die alte Rechtschreibung wurde aus praktischen Gründen beibehalten. Die Anlage dieser Einführung hat sich bewährt und ist gleich geblieben. Der Vorlage (z.B. Wiedergabe der Haupttitelseite) werden im allgemeinen die Lösung mit allen Eintragungen und der erläuternde Text gegenübergestellt. Die einschlägigen Paragraphen des Regelwerks werden im Text jeweils in Klammern angegeben. Bei den Lösungen wird die Form für den Listenkatalog bevorzugt dargestellt, die Besonderheiten des Kartenkatalogs gegebenenfalls erwähnt. Auf die Belange der maschinenlesbaren Katalogisierung in OnlineDatenbanken wird eingegangen, soweit es die Regeln nahelegen. Beispiele von Aufnahmen mit den Kategorien des „Maschinellen Austauschformats für Bibliotheken" in der Version 2 (MAB2) sollen helfen, die Grundbegriffe der gefelderten Erfassung zu verstehen. Die Kapitel 1 bis 10 bauen aufeinander auf. Die Kapitel 11 (Besonderheiten der bibliographischen Beschreibung), 12 (Ordnung der Eintragungen) und 13 (Anlagen) sind mit fortschreitender Kenntnis der Regeln heranzuziehen. Die Einführung ist vor allem für die Ausbildung der Bibliothekare gedacht. Sie eignet sich aber auch für die Fortbildung und das Selbststudium. Allen Kolleginnen und Kollegen, die uns durch Anregungen, Hinweise und Rezensionen geholfen haben, sei herzlich gedankt. Ebenfalls gedankt sei dem Verlag K. G. Saur, der in entgegenkommender Weise und sehr rasch diese Auflage ermöglicht hat. München im Mai 2003

Klaus Haller · Hans Popst

5

Inhalt

1.

Der Alphabetische Katalog

ll

1.1 1.2 1.3

Aufgaben Grundlegende Begriffe Äußere Form

12 14 16

2.

Einheitsaufnahme und bibliographische Beschreibung . . . .

18

2.1 2.2

Einheitsaufnahme Bibliographische Beschreibung

18 21

3.

Eintragungen unter Personennamen

26

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5

Haupt-und Nebeneintragungen unter Verfassern Verfasser nicht auf der Haupttitelseite genannt Nebeneintragungen unter sonstigen beteiligten Personen Sammlungen Ansetzung von Personennamen

26 32 34 38 48

Tabelle 1: Bestimmte und unbestimmte Artikel Tabelle 2: Ansetzung von modernen Personennamen mit Präfixen Tabelle 3: Präfixe in Personennamen

70 71 72

4.

Eintragungen unter und mit Sachtiteln

74

4.1 4.2 4.3

Haupteintragungen unter Sachtiteln Ansetzung von Sachtiteln Einheitssachtitel

74 78 90

Tabelle 4: Einheitssachtitel von deutschen klassischen Anonyma Tabelle 5: Verfasser und Einheitssachtitel biblischer Werke

100 102

5.

Fortlaufende Sammelwerke

104

5.1 5.2 5.3 5.4 5.5

Zeitungen, Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen Schriftenreihen mit Zählung der Teile Schriftenreihen ohne Zählung der Teile Unterreihen Fortlaufende Beilagen

104 110 114 116 124

6.

Begrenzte Sammelwerke

126

6.1 6.2 6.3

Begrenzte Sammelwerke ohne übergeordneten Titel Begrenzte Sammelwerke mit übergeordnetem Titel Werke eines Verfassers in Verbindung mit Texten über ihn

126 130 140 7

Inhalt

7.

Mehrbändige begrenzte Werke

142

7.1 7.2 7.3 7.4

Mehrbändige Mehrbändige Mehrbändige Mehrbändige

142 144 150 152

8.

Eintragungen unter Körperschaftsnamen

158

8.1 8.2 8.3

Begriff der Körperschaft Ansetzung von Körperschaftsnamen Urheber und sonstige beteiligte Körperschaften

158 161 180

Tabelle 6: Entscheidung über die Haupteintragung

185

Haupt- und Nebeneintragungen unter Körperschaften

186

9.

Neben- und Paralleltitel

224

9.1 9.2 9.3

Nebentitel Paralleltitel Sonderfälle von Neben- und Paralleltiteln

224 226 233

10.

Sonderfälle von Haupt- und Nebeneintragungen

238

10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 10.8 10.9 10.10

Bildbände und Bilderbücher Kunstbände, Werke über bildende Künstler und Ausstellungkataloge . . . Hochschulschriften Gesetze und Kommentare Bearbeitungen Loseblattausgaben Schulbücher Nebeneintragungen unter nicht beteiligten Personen Berichterstatter und Gesprächspartner Reports und Normen

238 244 250 254 258 260 262 264 268 270

8.4

begrenzte begrenzte begrenzte begrenzte

Werke Werke Werke Werke

mit Stücktitelaufnahmen für die Teile . . . ohne Stücktitelaufnahmen für die Teile . . in übergeordneten Gesamtwerken mit Abteilungen

11.

Besonderheiten der bibliographischen Beschreibung

274

11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6

Zusätze zum Sachtitel Ausgabenbezeichnung Erscheinungsvermerk Kollationsvermerk Fußnoten ISBN, ISSN und Key title

274 276 277 282 286 290

12.

Ordnung der Eintragungen

292

12.1 12.2

Ordnungeinheiten Ordnungsregeln

292 297

13.

Anlagen

306

13.1 13.2

Schemata zur bibliographischen Beschreibung Kurzbezeichnungen

306 309

8

Inhalt 13.3 13.4 13.5 13.6

Sprach- und Schriftbezeichnungen und ihre Abkürzungen Liste der verbindlichen Abkürzungen in der bibliographischen Beschreibung Liste der Bundesstaaten der USA und ihrer Abkürzungen Liste von Nachschlagewerken für die Feststellung der Gebräuchlichkeit verschiedener Namen bzw. Namensformen von Personen (Prioritätenliste)

310 311 315

316

14.

Kategorisieren der Katalogdaten für den maschinenlesbaren Katalog 319

15.

Register

326

Abkürzungen

EA GA HE NaE NaVw NE OB OG

Einheitsaufnahme Gesamtaufnahme Haupteintragung Namenseintragung Namensverweisung Nebeneintragung Ordnungsblock Ordnungsgruppe

OH OW PsaH SaH STA Vw Vw/NE

Ordnungshilfe Ordnungswort Pauschaler Siehe-auch-Hinweis Siehe-auch-Hinweis Stücktitelaufnahme Verweisung Verweisung anstelle einer Nebeneintragung 9

1. Der Alphabetische Katalog Bibliothekskataloge sind Verzeichnisse des Sammelgutes von Bibliotheken. Zum Sammelgut gehören neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen auch andere Dokumente, z.B. Landkarten, Graphik, Mikroformen, Filme, Tonträger, Spiele, Videos, Dias, CD-ROMs. Stellvertretend für die verschiedenen Formen und Arten des Sammelgutes wird im folgenden das Wort „Buch" verwendet. Bibliothekskataloge verzeichnen und erschließen den Bestand. Ein Buch wird in einem Katalog verzeichnet, indem es nach bestimmten Kriterien beschrieben wird. Diese Beschreibung des Buches, die bibliographische Beschreibung, ist im allgemeinen die Grundlage für alle Kataloge einer Bibliothek. Ein Buch wird in einem Katalog erschlossen, indem es unter bestimmten formalen oder inhaltlichen (sachlichen) Ordnungsmerkmalen bzw. Suchbegriffen nachgewiesen wird. Kataloge, welche die bibliographischen Beschreibungen der Bücher nach formalen Merkmalen ordnen bzw. erschließen, bezeichnet man als Formalkataloge; Kataloge, welche die bibliographischen Beschreibungen der Bücher nach inhaltlichen Merkmalen ordnen, bezeichnet man als Sachkataloge. Der Alphabetische Katalog ist ein Formalkatalog. Die formalen Merkmale, nach denen die bibliographischen Beschreibungen in Listen- und Kartenkatalogen geordnet werden, sind Namen von Personen, Namen von Körperschaften und Sachtitel, die in Verbindung mit den Titeln der Bücher vorkommen. Bei der Ordnung dieser Merkmale ist die alphabetische Form maßgeblich. Deshalb wird dieser Katalog allgemein als „Alphabetischer" Katalog bezeichnet. Die Bezeichnung als „Verfasserkatalog" ist nicht ganz zutreffend, da die Nachweise für die Bücher nur zum Teil die Namen von Verfassern betreffen. Der Bestand der Bibliothek wird im Alphabetischen Katalog durch die Namen und Sachtitel, in bestimmten Fällen auch durch einen Ersatz für den Sachtitel (z.B. Formalsachtitel, Sammlungsvermerk) erschlossen. Der Bestand einer Bibliothek wird sowohl durch die Aufstellung der Bücher als auch durch die Kataloge erschlossen. Unabhängig von der Art der Buchaufstellung kann ein Buch nur an einer Stelle aufgestellt werden, d.h. das Buch kann durch die Aufstellung nur unter einem Gesichtspunkt (nach einem formalen, inhaltlichen oder sonstigen Merkmal) nachgewiesen und erschlossen werden. In einem Katalog dagegen kann ein Buch unter mehreren Gesichtspunkten nachgewiesen und erschlossen werden. Der Katalog einer Bibliothek hat die Aufgabe, auf den Standort jedes Buches hinzuweisen. Zu diesem Zwecke enthalten die Katalogeintragungen auch die Standortnummern (Signaturen). Die Signatur gehört zu den besitzerspezifischen Daten, denen die bibliogaphischen Daten gegenüberstehen. Im Gegensatz zum Katalog enthalten die Eintragungen einer Bibliographie keine besitzerspezifischen Angaben. Da der Alphabetische Katalog im wesentlichen vom Titel der Bücher ausgeht, werden seine Probleme u.a. durch Art, Funktion und Gestalt der Titel sowie durch Art und Tradition des Zitierens von Literatur bestimmt.

11

1. Der Alphabetische Katalog

1.1 Aufgaben Der Alphabetische Katalog einer Bibliothek hat zunächst die Aufgabe nachzuweisen, ob eine bestimmte Ausgabe eines Werkes vorhanden ist. Er hat ferner die Aufgabe, in dem durch die Regeln gegebenen Umfang nachzuweisen, a) welche Werke eines bestimmten Verfassers oder Urhebers, b) welche Ausgaben eines bestimmten Werkes vorhanden sind (§ 101). - Um die so formulierten Aufgaben zu verstehen, müssen zunächst einige Begriffe geklärt werden. Als Werk wird eine geistige Schöpfung (Einzelwerk) bezeichnet, die als Veröffentlichung in einer oder mehreren Ausgaben erschienen ist. Auch die Gesamtheit von mehreren geistigen Schöpfungen (Sammlung oder Sammelwerk), die als Veröffentlichung in einer oder mehreren Ausgaben erschienen ist, wird als Werk bezeichnet (§ 3,1 und 2). Als Ausgabe wird die Gesamtheit der bibliographisch identischen Exemplare bezeichnet, die bei der Veröffentlichung eines Werkes entstanden sind. Verschiedene Auflagen eines Werkes gelten als verschiedene Ausgaben. Auch gekürzte Ausgaben, Teilausgaben und Auszüge eines Werkes gelten als Ausgaben eines Werkes (§ 2). Als Verfasser werden die Personen bezeichnet, die - allein oder gemeinschaftlich - ein Werk oder Teile eines Werkes erarbeitet haben, auch wenn sie in dem Werk und seinen Ausgaben nicht oder nicht ausdrücklich als Verfasser genannt sind (§ 16). Als anonymes Werk wird ein Werk bezeichnet, dessen Verfasser weder genannt noch ermittelt sind (§ 17). Im Sinne der Regeln gelten u.a. auch gemeinschaftliche Werke von mehr als drei Verfassern sowie Zeitschriften, Zeitungen und Schriftenreihen als anonyme Werke. Als Urheber werden die Körperschaften bezeichnet, die - allein oder gemeinschaftlich - ein anonymes Werk oder Teile eines solchen Werkes erarbeitet oder veranlaßt und herausgegeben haben (§ 18). In der Katalogisierungspraxis ist es oft recht schwierig, die Aufgaben des Alphabetischen Kataloges zu erfüllen, da manche Werke mehr als einen Verfasser bzw. Urheber haben, manche Verfasser bzw. Urheber mehr als einen Namen haben, manche Namen in mehr als einer Form vorkommen und manche Werke mehr als einen Sachtitel haben. Bei der Katalogisierung geht man zunächst von den Angaben in der Vorlage aus; in einem bestimmten Umfang müssen aber auch bibliographische Ermittlungen durchgeführt werden. Als Vorlage wird das zu katalogisierende und im Katalog nachzuweisende Exemplar einer Ausgabe eines Werkes bezeichnet (§ 1). Als erste Aufgabe bezeichnen die Regeln den Nachweis einer bestimmten Ausgabe eines Werkes. Diese Aufgabe setzt voraus, daß vorrangig Nachweise unter solchen Namen und Sachtiteln gemacht werden, die im Zusammenhang mit der Vorlage vorkommen. - Beispiel: Vorlage: Das Nibelungenlied Nachweis unter: (Das) Nibelungenlied Vorlage: Das Lied der Nibelungen Nachweis unter: (Das) Lied der Nibelungen Die zweite Aufgabe verlangt eine bestimmte Stelle bzw. eine einheitliche Form des Namens im Katalog, über die alle Nachweise für einen bestimmten Verfasser bzw. Urheber als eine Informationseinheit auffindbar sind. - Beispiel: 12

1.1 Aufgaben 1. Vorlage: M. Tullii Ciceronis de natura deorum libri tres 2. Vorlage: Cicerón, De la nature des dieux 3. Vorlage: Cicerone, Sulla natura degli dei Einheitlicher Nachweis unter: Cicero, Marcus Tullius Nach den Regeln sind in bestimmten Fällen auch Nachweise unter Personen und Körperschaften zu machen, die nicht als Verfasser bzw. Urheber gelten. Die zweite Aufgabe bezieht sich zwar vorrangig auf Verfasser und Urheber, sie schließt jedoch auch Nachweise unter sonstigen beteiligten Personen und Körperschaften (im Sinn von Auffindungshilfen) ein. - Beispiel: Vorlage: Das Nibelungenlied Kritisch herausgegeben und übertragen von Ulrich Pretzel 1. Nachweis unter: Nibelungenlied 2. Nachweis unter: Pretzel, Ulrich Die dritte Aufgabe verlangt eine bestimmte Stelle bzw. einen einheitlichen Suchbegriff im Katalog, über den alle Nachweise für die Ausgaben eines bestimmten Werkes als eine Informationseinheit auffindbar sind. - Beispiel: 1. Vorlage: 2. Vorlage: 3. Vorlage: 4. Vorlage: 5. Vorlage: Einheitlicher

Das Nibelungenlied Der Nibelunge Nôt The Song of the Nibelungs Das Lied der Nibelungen La Canzone dei Nibelunghi Nachweis unter: Nibelungenlied

Bei Werken, die nur unter dem Namen des Verfassers bzw. Urhebers nachzuweisen sind, werden die verschiedenen Ausgaben eines Werkes nur unter dem Namen zusammengeführt. - Beispiel: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Boll, Boll, Boll, Boll, Boll, Boll, Boll,

Heinrich: Heinrich: Heinrich: Heinrich: Heinrich: Heinrich: Heinrich:

Ansichten eines Clowns Das Brot der frühen Jahre The Clown Ende einer Dienstfahrt Gruppenbild mit Dame Opinioni di un clown Der Zug war pünktlich

Der 1., 3. und 6. Nachweis beziehen sich auf Ausgaben des Werkes „Ansichten eines Clowns". Dazwischen sind - jeweils nach ihrem alphabetischen Ordnungswert - Nachweise von Ausgaben anderer Werke eingeordnet. Nach den Regeln werden die Nachweise nur für bibliographisch selbständige Einheiten gemacht. Dies ist eine zwar nicht ausdrücklich genannte, aber sehr wichtige Einschränkung bei den Aufgaben des Alphabetischen Kataloges. Die Konsequenz dieser Einschränkung soll an zwei Beispielen aufgezeigt werden. Erstes Beispiel: In dem Buch „Offensive Demokratie. Versuch einer rationalen Orientierung. Herausgegeben von Gerd Langguth" ist unter anderen der Beitrag „Heinz-Jürgen 13

1. Der Alphabetische

Katalog

Prangenberg. Krise der Sozialen Marktwirtschaft?" enthalten. Der Katalog enthält aber nur einen Nachweis unter dem Titel des Buches; er enthält keine Nachweise unter den einzelnen Beiträgen, deren Titel nur im Inneren des Buches genannt sind. Zweites Beispiel: Die Zeitschrift „Die Musikforschimg" enthält in Heft 2 des 32. Jahrganges 1979 den Aufsatz „Musikalischer Satz und Orchesterklang im Werk von Hector Berlioz. Von Rudolf Bockholdt". Der Katalog enthält nur einen Nachweis unter dem Titel der Zeitschrift mit Angabe der vorhandenen Bände (Jahrgänge); er enthält jedoch keine Nachweise der in der Zeitschrift enthaltenen Aufsätze. - Man spricht hier von bibliographisch unselbständigen Einheiten, da in solchen Fällen nicht ohne die übergeordnete bibliographische Einheit zitiert werden kann. Beispiel für das Zitat des Zeitschriftenaufsatzes (gemäß den Sonderregeln für die Katalogisierung unselbständiger Werke, RAK-UW): Bockholdt, Rudolf: Musikalischer Satz und Orchesterklang im Werk von Hector Berlioz // In: Die Musikforschung. - 32 (1979). - S. 122 - 135

1.2 Grundlegende

Begriffe

Im Alphabetischen Katalog werden bibliographisch selbständige Einheiten nachgewiesen und erschlossen. Als Vorlage dient beim Katalogisieren jeweils das Exemplar einer Ausgabe eines Werkes. Ein Werk kann ein Einzelwerk, eine Sammlung oder ein (begrenztes oder fortlaufendes) Sammelwerk sein. Als Einzelwerk wird eine in sich abgeschlossene geistige Schöpfung bezeichnet, die in einem oder mehreren Teilen selbständig oder als Bestandteil einer Sammlung bzw. eines Sammelwerkes unselbständig erschienenen ist. Auch einzelne Artikel, Aufsätze, Briefe und dergleichen, gelten als Einzelwerke (§4,1). Als Sammlung wird eine Vereinigung von mindestens zwei Einzelwerken oder Teilen von mindestens zwei Einzelwerken desselben Verfassers in einer Veröffentlichung bezeichnet, die in einem oder mehreren Teilen erschienen ist, und zwar unabhängig davon, ob die Einzelwerke vom Verfasser selbst oder von einer anderen Person bzw. Körperschaft vereinigt worden sind (§ 5,1). Als Sammelwerk wird eine Vereinigung von mindestens zwei Einzelwerken oder Teilen von mindestens zwei Einzelwerken in einer ein- oder mehrteiligen Veröffentlichung bezeichnet, die nicht von demselben Verfasser stammen (§ 6,1). Ein Sammelwerk kann begrenzt oder fortlaufend erscheinen (§ 6,3). Einzelwerke, Sammlungen und begrenzte Sammelwerke werden als begrenzte Werke bezeichnet (§ 3,3). Arten von Werken nach der Anzahl von Verfassern und Werken: Anzahl der Verfasser —*

ein Verfasser

mehrere Verfasser

ein Werk

Einzelwerk

gemeinschaftliches Werk

mehrere Werke

Sammlung

Sammelwerk

Anzahl der Werke 4

Die Alphabetische Katalogisierung geht aus vom Titel der Bücher. Begrifflich sind dabei Titel, Sachtitel, Zusatz zum Sachtitel und Verfasserangabe zu unterscheiden. 14

1.2 Grundlegende Begriffe Als Sachtitel wird eine sachliche Benennung eines Werkes und einer Ausgabe eines Werkes bezeichnet (§ 20,1)· Als Zusatz zum Sachtitel werden Erläuterungen, Erweiterungen oder Einschränkungen der sachlichen Benennung bezeichnet, die im Zusammenhang mit einer sachlichen Benennung des Werkes genannt sind (§ 21). Als Titel eines Werkes bzw. einer Ausgabe wird bezeichnet a) der Sachtitel zusammen mit der Verfasserangabe, d.h. mit der Angabe der Verfasser, Urheber und sonstigen beteiligten Personen und Körperschaften; b) der Sachtitel allein, wenn für das Werk bzw. die Ausgabe keine Verfasser, Urheber und sonstigen beteiligten Personen oder Körperschaften genannt oder ermittelt sind (§ 22). - Beispiele: Abraham A. Moles Kunst & Computer Unter Mitarbeit von Marie-Luce André Herausgegeben von Hans Ronge

= Verfasserangabe = Sachtitel

Robert Hess Das etruskische Italien Entdeckungsfahrten zu den Kunststätten und Nekropolen der Etrusker

= Verfasserangabe = Sachtitel

Amperland Heimatkundliche Vierteljahresschrift für die Landkreise Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck

= Sachtitel

= Verfasserangabe

= Zusatz

= Zusatz

Als Verfasserwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, welche die Haupteintragung unter einem Verfasser erhält (§35,1). Verfasserwerke können Einzelwerke, Sammlungen, gemeinschaftliche Werke von zwei oder drei Verfassern oder in bestimmten Fällen begrenzte Sammelwerke sein. Als Urheberwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, welche die Haupteintragung unter einem Urheber erhält (§ 35,2). Urheberwerke sind anonyme Werke, die einen oder mehrere Urheber haben, die im Sachtitel des anonymen Werkes genannt oder zum Sachtitel zu ergänzen sind. Als Sachtitelwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, welche die Haupteintragung unter einem Sachtitel erhält (§ 35,3). Sachtitelwerke sind anonyme Werke, die keinen Urheber haben oder deren Urheber weder im Sachtitel genannt, noch zu ihm zu ergänzen sind. Personen und Körperschaften können auch, ohne Verfasser bzw. Urheber zu sein, als Mitarbeiter, Bearbeiter, Herausgeber, Redakteure, Ubersetzer, Illustratoren, Kommentatoren, Verfasser von Vor- und Nachworten, Anreger, Auftraggeber, Förderer, Kongreßveranstalter usw. an einem Werk oder einer Ausgabe eines Werkes beteiligt sein. Sie werden als sonstige beteiligte Personen und Körperschaften bezeichnet (§ 19). Darüber hinaus können im Zusammenhang mit einem Titel auch Personen und Körperschaften genannt sein, die an dem betreffenden Werk oder einer seiner Ausgaben nicht beteiligt sind. Beispiele dafür sind gefeierte Personen bei Festschriften und Adressaten bei Briefausgaben.

15

1. Der Alphabetische Katalog

1.3 Äußere Form Der Alphabetische Katalog kann in Karteiform (Kartenkatalog), in Buch- oder Mikroform (Listenkatalog) oder in maschinenlesbarer Form (Online-Katalog) geführt werden (§ 104). Im Kartenkatalog wird jede Eintragung auf einer besonderen Karte verzeichnet. Reicht der Platz auf einer Karte (Grundkarte) nicht aus, wird die Eintragung auf weiteren Karten (Folgekarten) fortgesetzt. Grundkarte und Folgekarten sind durch Wiederholung mindestens des ersten Ordnungsblockes (z.B. des Verfassernamens) auf den Folgekarten sowie durch Numerierung zu verknüpfen (§ 105). Zweckmäßigerweise werden die Karten nur auf der Vorderseite beschrieben. Als Format hat sich das sogenannte internationale Format mit 7,5 mal 12,5 cm durchgesetzt, das man auch als Bibliotheksformat bezeichnet. Im Listenkatalog werden im allgemeinen mehrere Eintragungen auf einer Seite verzeichnet. Die identischen Ordnungsblöcke mehrerer Eintragungen (z.B. mehrere Eintragungen unter einem bestimmten Verfassernamen) können durch eine einmalige Überschrift ersetzt werden (§ 106). In Bibliotheken, die ihre Kataloge mit Hilfe der Datenverarbeitung führen, können Listenkataloge als Mikrofiche-Katalog (auch COM-Katalog; COM = Computer output on microfiche) hergestellt werden. Der Text der Katalogeintragungen ist auf den Fiches im Format A6 in Spalten von links nach rechts in verkleinerter Form angeordnet. Sie können nur mit Hilfe eines entsprechenden Lesegrätes gelesen werden. Im Online-Katalog werden die Katalogdaten maschinenlesbar bereitgehalten. Für den nur lesenden Zugriff wird der Katalog in der Regel als OPAC (= Online public access catalogue; Benützerkatalog) angeboten. Die Suchstrategie unterscheidet sich grundsätzlich von der konventionellen Suche in einem Karten- oder Listenkatalog. Bei der konventionellen Suche geht es darum, im Katalog aufgrund der jeweiligen Katalogregeln eine bestimmte Alphabetstelle zu suchen, an der ein bestimmter Titel eingeordnet sein muß, wenn er im Katalog nachgewiesen ist. Bei der Online-Suche geht es darum, den Computer in der Form eines Dialoges zu veranlassen, durch Eingabe von Suchbegriffen den gewünschten Titel in der Datenbank zu suchen und das Ergebnis der Suche auf dem Bildschirm anzuzeigen. Die Anzeige kann je nach Zahl der Treffer und Art des Suchbegriffs eine Titelaufnahme im Vollformat, ein Hinweis auf die Zahl der Treffer, eine Liste einschlägiger Suchgriffe („Index") oder eine Liste von Titelaufnahmen im Kurzformat sein. Anders als in Karten- und Listenkatalogen haben die Ordnungsregeln und die Regeln für die Haupteintragung für die Suche im Online-Katalog eine untergeordnete Bedeutung. Beispiel für die Suche eines Titels im Online-Katalog: Gesuchter Titel: Ludwig Harig Ordnung ist das ganze Leben München Hanser 1986

16

Suchbegriffe: Verfassername „Harig+Ludwig" oder Sachtitel „Ordnung ist das ganze Leben" oder Wörter aus dem Sachtitel (Stichwörter) „Ordnung-I-Leben" oder Stichwörter und Erscheinungsjahr „Leben+Ordnung-I-1986" oder

1.3 Außere

Form

Stichwörter und Erscheinungsort „ Leben+ganze+München" oder Familienname und Stichwort „Harig+Ordnung" oder Familienname und Verlag „Harig+Hanser" und andere Kombinationen Die Suche unter dem Sachtitel, die Suche unter Stichwörtern (das sind Wörter aus allen Teilen der Titelaufnahme, vorwiegend jedoch aus Sachtiteln und Zusätzen zum Sachtitel) und die Kombination der verschiedenen Suchbegriffe sind die neue Qualität des Online-Katalogs. An die Stelle der Ordnungsregeln tritt also die sinnvolle Kombination von Suchbegriffen. Je nach Auswahl der Suchbegriffe kann die Treffermenge kleiner oder größer sein.

17

2. Einheitsaufnahme und bibliographische Beschreibung Das Erstellen der Eintragungen im Alphabetischen Katalog wird als alphabetische Katalogisierung (auch Titelaufnahme) bezeichnet. Die alphabetische Katalogisierung umfaßt im wesentlichen a) die Beschreibung des Buches (bibliographische Beschreibung) und b) das Festlegen der Namen und/oder Sachtitel, unter denen die Eintragungen in das Alphabet eines Karten- oder Listenkataloges einzuordnen bzw. unter denen die Eintragungen suchbar sind. Der für die Einordnung und Wiederauffindung maßgebliche Name und/oder Sachtitel wird als Kopf bezeichnet. In Online-Katalogen ist es üblich, neutral von Suchbegriffen zu sprechen. Der vollständigste Nachweis für eine vorhandene Ausgabe ist die Haupteintragung (§ 182,1). Nach den Regeln wird die Haupteintragung unter dem Namen einer Person (Verfasser) oder unter dem Namen einer Körperschaft (Urheber) oder unter einem Sachtitel gemacht. Man unterscheidet demnach Verfasser-, Urheber- und Sachtitelwerke (§ 35). Jede Ausgabe eines Werkes erhält im allgemeinen eine Haupteintragung und die erforderliche Anzahl von Nebeneintragungen (§ 181,3). Nebeneintragungen sind zusätzliche Nachweise für eine Ausgabe (§183,1). Im Online-Katalog ist es nicht mehr sinnvoll, von Haupt- und Nebeneintragungen zu sprechen, da es nur einen Datensatz gibt, der alle Suchbegriffe (also alle für Haupt- und Nebeneintragungen vorgeschriebenen Ordnungsblöcke) enthält. Für die Namen von Personen und Körperschaften werden in der Regel eigene Namenssätze angelegt, die jeweils aus der Ansetzungsform und den zugehörigen Verweisungsformen bestehen. Ein Namenssatz ist gegebenenfalls mit mehreren sogenannten Titelsätzen maschinell verknüpft. Im Bereich der alphabetischen Katalogisierung gibt es Normdateien, die ausschließlich Namenssätze enthalten, beispielsweise die GKD („Gemeinsame Körperschaftsdatei") und die PND („Personennamendatei").

2.1 Einheitsaufnahme Die Einheitsaufnahme bildet die Grundlage für die Haupt- und Nebeneintragungen im Alphabetischen Katalog (§ 108). Die Einheitsaufnahme enthält (§ 114): a) die bibliographische Beschreibung der Vorlage, b) die für die Einordnung notwendigen Angaben, das sind - der Kopf für die Einordnung als Haupteintragung, - die Nebeneintragungsvermerke und die Verweisungsvermerke. Die Einheitsaufnahme wird auch für die Eintragungen in den anderen Katalogen verwendet. In Kartenkatalogen können Kopien der Einheitsaufnahme für den Standortkatalog (als Köpfe dienen die Signaturen), den Systematischen Katalog (als Köpfe dienen die Notationen) und den Schlagwortkatalog (als Köpfe dienen die Schlagwörter) zugrundegelegt werden. Andere Eintragungsarten (z.B. Verweisungen und Siehe-auch-Hinweise) können jedoch nicht aus den Kopien der Einheitsaufnahme erstellt werden.

18

2.1

Einheitsaufnahme

Beispiel für eine Einheitsaufnahme, die als Haupteintragung verwendet wird:

Kopf

Bibliographische Beschreibung

73.12576

*

Signatur

*

Bondy. Francois: Deutschland und Frankreich : Geschichte einer wechselvollen Beziehung / François Bondy ; Manfred Abelein. - 1. Aufl. - Düsseldorf [u.a.] : Econ-Verl., 1973. - 293 S. ISBN 3-430-11001-7 NE: 2. Verf.

NebeneintragungsverinerJc

Beispiel für eine Einheitsaufnahme, die als Nebeneintragung verwendet wird:

Zusätzlicher Kopf für die Nebeneintragung

w 73.12576 Abelein, Manfred: Deutschland und Frankreich Bondv. François : Deutschland und Frankreich : Geschichte einer wechselvollen Beziehung / François Bondy ; Manfred Abelein. - 1. Aufl. - Düsseldorf [u.a.] : Econ-Verl., 1973. - 293 S. ISBN 3-430-11001-7 NE: 2. Verf.:

19

2. Einheitsaufnahme und bibliographische Beschreibung In elektronisch hergestellten Listenkatalogen werden die Eintragungen für die gewünschten Katalogarten aus den Datensätzen der Einheitsaufnahmen per Programm erzeugt. In Listenkatalogen kann die Einheitsaufnahme für Nebeneintragungen auch verkürzt werden (§ 183, Anm. 1). Solche verkürzte Nebeneintragungen bestehen aus dem Kopf der Nebeneintragung und den gekürzten Angaben der Einheitsaufnahme (einschließlich der Signatur). - Beispiele: Abelein, Manfred: Deutschland und Frankreich Bondy, François: Deutschland und Frankreich. - 1. Aufl. - Düsseldorf [u.a.], 1973 Signatur: ... Pretzel, Ulrich [Hrsg.] -ι Das-i Nibelungenlied. - Stuttgart, 1973 Signatur: ... Hass, Hans-Egon [Hrsg.] Hauptmann, Gerhart: —;Der-i neue Christopherus. - Berlin, 1965 Signatur: ... Eine andere Möglichkeit sind Verweisungen anstelle von Nebeneintragungen. Der erste Teil der Verweisung anstelle von Nebeneintragungen besteht bei einteiligen Nebeneintragungen aus dem ersten bzw. einzigen Ordnungsblock der Nebeneintragung, bei zweiteiligen Nebeneintragungen aus den beiden Ordnungsblöcken der Nebeneintragung. Der zweite Teil kann aus dem einzigen Ordnungsblock der Haupteintragung oder aus den beiden Ordnungsblöcken der Haupteintragung bestehen (§ 190,2 und 3). - Beispiele: Pretzel, Ulrich [Hrsg.] —> -ι Das -ι Nibelungenlied Abelein, Manfred: Deutschland und Frankreich —» Bondy, François: Deutschland und Frankreich Hass, Hans-Egon [Hrsg.] —> Hauptmann, Gerhart: —ι Der—> neue Christopherus In Online-Katalogen wird der gefundene Datensatz in der Regel in Form der Einheitsaufnahme (mit dem Kopf der Haupteintragung) angezeigt, und zwar wahlweise in einem Vollformat oder einem definierten Kurzformat im Sinne einer verkürzten Aufnahme. Das Vollformat kann auch in verschiedenen Formen angeboten werden, zum Beispiel ISBD-Format, kategorisierte Form (mit Feldnummern) oder formularartig (mit einleitenden Wendungen wie „Autor", „Titel", „Impressum").

20

2.2 Bibliographische Beschreibung

2.2 Bibliographische Beschreibung Das Schema der bibliographischen Beschreibung besteht aus folgenden acht Gruppen, die im allgemeinen in nachstehender Reihenfolge aufgeführt werden (§ 114,a): 1. Sachtitel- und Verfasserangabe 1.1 Hauptsachtitel 1.2 Zusätze zum Sachtitel 1.3 Verfasserangabe 2. Ausgabebezeichnung 3. Erscheinungsvermerk 3.1 Erscheinungsort 3.2 Verlag 3.3 Erscheinungsjahr 3.4 Druckort 3.5 Druckerei 4. Kollationsvermerk 4.1 Umfangsangabe 4.2 Illustrationsangabe 4.3 Angabe von Begleitmaterial 5. Gesamttitelangabe 6. Fußnoten 7. Internationale Standardbuchnummer (ISBN) bzw. Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke (ISSN) und Key title, Reportnummer, Normnummer und dgl. 8. Aufführung der Bände Die bibliographische Beschreibung ist ein Schema, nach dem die bibliographischen Daten einer Vorlage zu erfassen sind. Es gibt an, welche Daten in die bibliographische Beschreibung aufzunehmen und in welcher Reihenfolge diese Daten aufzuführen sind. Im konkreten Einzelfall kommen jedoch nicht zu allen acht Gruppen der bibliographischen Beschreibung Daten vor; so bleibt häufig die 2., 5., 6., 7. und 8. Gruppe unbesetzt.

2.2.1 Zeichensetzung und Zeilengestaltung Vor den Bestandteilen der bibliographischen Beschreibung werden im allgemeinen bestimmte Zeichen (Deskriptionszeichen) gesetzt, jedoch nicht vor dem ersten Bestandteil der 1., 6., 7. und 8. Gruppe. Vor und nach jedem dieser Zeichen wird ein Spatium gesetzt, ausgenommen sind Punkt und Komma; diese erhalten nur ein Spatium danach. Runde Klammern gelten als ein Deskriptionszeichen: Vor der aufgehenden und nach der schließenden Klammer wird je ein Spatium gesetzt (§ 121,1). Die Gruppen der bibliograpischen Beschreibung werden durch folgende Deskriptionszeichen getrennt: Vor der Ausgabebezeichnung, vor dem Erscheinungsvermerk, vor dem Kollationsvermerk und vor der Gesamttitelangabe steht jeweils Punkt, Spatium, Gedankenstrich, Spatium (. - ). Jede Gesamttitelangabe wird in runde Klammern ohne abschließenden Punkt gesetzt. Vor den anderen Gruppen steht kein Deskriptionszeichen (vgl. § 121,2). 21

2. Einheitsaufnahme und bibliographische

Beschreibung

Der Text der bibliographischen Beschreibung wird unabhängig von der Zeilengestaltung der Vorlage im allgemeinen fortlaufend geschrieben. Auf neuer Zeile beginnen jedoch die Gruppe der Fußnoten, die Gruppe der ISBN und die Gruppe der Bandaufführung. Aus Gründen der besseren Übersicht kann auch jede einzelne Bandaufführung auf neuer Zeile beginnen (§ 119). - Schema für die Gruppen der bibliographischen Beschreibung: Sachtitel- und Verfasserangabe. - Ausgabebezeichnung. - Erscheinungsvermerk. - Kollationsvermerk. - (Gesamttitelangabe) Gruppe der Fußnoten Gruppe der ISBN Gruppe der Bandaufführungen

Innerhalb der Gruppen sind u.a. folgende Deskriptionszeichen zu setzen (vgl. § 122): a) Vor dem ersten Zusatz zu einem Sachtitel steht Spatium, Doppelpunkt, Spatium ( : ); vor jedem weiteren Zusatz zu demselben Sachtitel steht Spatium, Semikolon, Spatium (;)· b) Vor dem ersten Wort der Verfasserangabe steht Spatium, Schrägstrich, Spatium ( / ). c) Vor dem Verlag steht Spatium, Doppelpunkt, Spatium ( : ); vor dem Erscheinungsjahr steht Komma, Spatium (, ). d) Vor der Illustrationsangabe steht Spatium, Doppelpunkt, Spatium ( : ). e) Vor der Angabe von Begleitmaterial steht Spatium, Pluszeichen, Spatium ( + ). f) Vor der Bandzählung innerhalb der Gesamttitelangabe steht Spatium, Semikolon, Spatium ( ; ). g) Vor jeder weiteren Fußnote steht Punkt, Spatium, Gedankenstrich, Spatium (. - ).

Für den Kopf, die Nebeneintragungs- und Verweisungsvermerke gelten folgende Besonderheiten (§§ 1 7 5 - 180): a) Der Kopf der Haupteintragung steht in der Einheitsaufnahme im allgemeinen vor der bibliographischen Beschreibung. Der erste Ordnungsblock wird durch Unterstreichung, Fettdruck oder dgl. hervorgehoben. In Kartenkatalogen wird der Kopf meist unterstrichen, in Listenkatalogen meist etwas nach links herausgerückt oder durch Fettdruck hervorgehoben. Nach dem Namen eines Verfassers oder eines Urhebers wird ein Doppelpunkt gesetzt (: ). b) Die Nebeneintragungsvermerke (NE-Vermerke) werden im allgemeinen nach der bibliographischen Beschreibung angegeben. Sie beginnen auf neuer Zeile, eingeleitet durch „NE:". Mehrere NE-Vermerke werden fortlaufend geschrieben und durch Semikolon, Spatium (; ) voneinander getrennt. In Online-Katalogen kann auf die Angabe von NE-Vermerken verzichtet werden, wenn die Eintragungen anderweitig zu ersehen sind. c) Ein Verweisungsvermerk (Vw-Vermerk) wird im Anschluß an die NE-Vermerke angegeben. Für das Formale gilt das Entsprechende wie bei den NE-Vermerken. In OnlineKatalogen kann auf die Angabe von Vw- und NE-Vermerken verzichtet werden, wenn die Eintragungen anderweitig zu ersehen sind. 22

2.2 Bibliographische

Beschreibung

Schema für die formale Gestaltung der Einheitsaufnahtne (bei Verfasser- und Urheberwerken): Kopf in Ansetzungsform: Sachtitel : erster Zusatz ; weiterer Zusatz / Verfasserangabe. Ausgabebezeichnung. - Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungsjahr. - Umfangsangabe : Illustrationsangabe + Angabe von Begleitmaterial. - (Gesamttitel ; Bandzählung) Erste Fußnote. - Weitere Fußnote. - Letzte Fußnote ISBN oder ISSN Aufführung des ersten Bandes Aufführung des zweiten Bandes Aufführung des letzten Bandes NE: Hinweis auf die erste NE; Hinweis auf eine weitere NE Oder: Kopf in Ansetzungsform: Sachtitel : erster Zusatz ; weiterer Zusatz / Verfasserangabe. Ausgabebezeichnung. - Erscheinungsort : Verlag, Erscheinungsjahr. - Umfangsangabe : Illustrationsangabe + Angabe von Begleitmaterial. - (Gesamttitel ; Bandzählung) Erste Fußnote. - Weitere Fußnote. - Letzte Fußnote Anders als die Deskriptionszeichen sind die Satzzeichen (Interpunktionszeichen) im Text der bibliographischen Beschreibung zu behandeln. Innerhalb von Sachtiteln, Zusätzen zu Sachtiteln, Ausgabebezeichnungen sowie Namen in der Verfasserangabe und im Erscheinungsvermerk werden die Satzzeichen der Vorlage im allgemeinen beibehalten. Sie können jedoch weggelassen bzw. verändert werden, und Satzzeichen können eingefügt werden, wenn es für das Verständnis oder die Übersichtlichkeit erforderlich ist. Sowohl nach einem Abkürzungspunkt als auch nach Weglassungspunkten als letzten Zeichen entfällt der Punkt als Teil des Deskriptionszeichens (§ 120). - Alle vorkommenden Deskriptionszeichen sind in den Schemata zur bibliographischen Beschreibung dargestellt (vgl. Teil 13.1).

2.2.2 Informationsquellen Die für die Einheitsaufnahme notwendigen Angaben werden übernommen (§ 115,1): a) von der Haupttitelseite der Vorlage, b) von der Rückseite der Haupttitelseite, der Vortitelseite, dem Kolophon (am Schluß des Buches), dem Umschlag, dem Rücken (auch bei einer Mappe oder Kapsel) sowie von allen anderen in der Vorlage enthaltenen Seiten mit Titelangaben, c) von den übrigen Teilen der Vorlage (z.B. Vorwort, Nachwort, Text, Beilagen), d) von Quellen außerhalb der Vorlage (z.B. Bibliographien). Bestandteile der Vorlage sind die durch einen Verleger oder Herausgeber in einem Band, einer Mappe, Kapsel und dgl. vereinigten Teile. Zur Vorlage gehört auch das Begleitmaterial (beispielsweise Lösungshefte, Schallplatten, Karten), das gesondert beigefügt ist. Lose Schutzumschläge, Schutzkartons und dgl. sind nicht Teil der Vorlage (vgl. § 107).

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2. Einheitsaufnahme

und bibliographische

Beschreibung

Als primäre Informationsquellen gelten (§ 115,3): a) für Sachtitel- und Verfasserangabe die Haupttitelseite, b) für Ausgabebezeichnung und Erscheinungsvermerk die Haupttitelseite und die oben unter b genannten Informationsquellen, c) für Kollationsvermerk und Gesamttitelangabe die gesamte Vorlage, d) für Fußnoten, ISBN bzw. ISSN und Key title, Reportnummer, Normnummer und dgl. die gesamte Vorlage und andere Quellen, e) für die Bandangabe (Bandbezeichnung und -zählung) bei der Aufführung der einzelnen Bände die gesamte Vorlage, f) für Kopf, Nebeneintragungs- und Verweisungsvermerke die gesamte Vorlage und andere Quellen. Alle nicht der entsprechenden primären Quelle entnommenen Angaben werden in eckige Klammern gesetzt (§ 115,4). Als Titelseiten werden die Seiten der Vorlage bezeichnet, die nach ihrer Gestaltung die Aufgabe haben, zum Titel gehörende Angaben zu bringen. Sind die Angaben zu einem Titel auf einander gegenüberliegende Seiten verteilt, bilden diese zusammen eine Titelseite (§ 25). Sind die Angaben zu einem Titel auf verschiedene, nicht einander gegenüberliegende Seiten der Vorlage verteilt, gilt diejenige als Haupttitelseite, auf welcher der Sachtitel steht. Von mehreren Titelseiten mit unterschiedlichen Fassungen des Titels gilt als Haupttitelseite a) diejenige, die durch ihre typographische Gestaltung hervorgehoben ist, b) wenn keine hervorgehoben ist, diejenige, welche die vollständigsten Angaben zur Beschreibung der Vorlage enthält, c) bei mehreren gleichwertigen die erste. Bei gegenüberliegenden Titelseiten mit unterschiedlichen Fassungen des Titels gilt im allgemeinen die rechte als Haupttitelseite. Eine Umschlagseite wird nur dann als Haupttitelseite angesehen, wenn Titelseiten im Innern der Vorlage ungeeignet sind (§ 26).

2.2.3 Schriftart und Schreibweise Die Einheitsaufnahme wird in lateinischer Schrift geschrieben, unabhängig von der Schriftart der Vorlage. Andere Schriftarten werden umgeschrieben (transliteriert). Bei umgeschriebenen Schriftarten wird die Schriftart der Vorlage in einer Fußnote angegeben, z.B. „In kyrill. Sehr.", „In arab. Sehr.", „In griech. Sehr." (§ 116). Schreibung und Orthographie der Vorlage werden in der bibliographischen Beschreibung im allgemeinen beibehalten. Druckfehler und typographische Besonderheiten werden jedoch außer in Sachtiteln, Personen- und Körperschaftsnamen ohne Kennzeichnung berichtigt bzw. in der heute üblichen Schreibweise wiedergegeben (§117,1 und 2). Akzente und diakritische Zeichen werden nach Möglichkeit ergänzt. Spatien der Vorlage werden gemäß den Ansetzungsbestimmungen behandelt; Bindestriche werden ohne Kenntlichmachung ergänzt oder weggelassen. Klammern der Vorlage werden im allgemeinen durch runde Klammern wiedergegeben (§ 117,4 und 5). Für die Groß- und Kleinschreibung gelten, unabhängig von der Typographie der Vorlage, im allgemeinen die Rechtschreiberegeln der betreffenden Sprache. In Zweifelsfällen richtet man sich nach der Vorlage. Mit großem Anfangsbuchstaben werden im allgemeinen geschrieben: das erste Wort eines Sachtitels (auch eines zitierten Sachtitels), einer Angabe einer Unterreihe, Abteilung oder fortlaufenden Beilage; alle Wörter, die nach Punkt, Aus24

2.2 Bibliographische

Beschreibung

rufe- oder Fragezeichen stehen; außerdem in Eigennamen, Körperschaftsnamen und geographischen Namen alle Wörter außer Artikeln, Präpositionen und Konjunktionen im Innern der Namen, sofern diese nicht mit dem folgenden Namensbestandteil ein Ordnungswort bilden (§ 117,6). Ist die Wiedergabe der Zeichen der Vorlage bei Verwendung des sogenannten bibliothekarischen Zeichensatzes (DIN 31628) in maschinenlesbaren Katalogen nicht möglich (etwa bei mathematischen und naturwissenschaftlichen Formeln), muß ein geeigneter Ersatz oder Hinweis gewählt werden, nämlich Spatien, Weglassungspunkte, „[Formel]" und dergleichen. Ziffern jeder Art, Zahlzeichen (z.B. Sternchen) und bestimmte Zahlwörter werden im allgemeinen durch arabische Ziffern wiedergegeben. Zahlwörter und römische Ziffern werden jedoch in Sachtiteln, sachlichen Benennungen, Zusätzen zu Sachtiteln und sachlichen Benennungen sowie in Namen und Formeln in der Form der Vorlage übernommen. Ordnungszahlen werden im allgemeinen nach der Vorlage wiedergegeben. Hochgestellte kleine Buchstaben bei Ordnungszahlen werden im Sachtitel auf gleicher Zeile wiedergegeben, sonst durch Punkt ersetzt (§ 124).

2.2.4 Abkürzungen In der bibliographischen Beschreibung werden im allgemeinen abgekürzt (§ 125,1): a) die häufiger vorkommenden Wörter nach der Liste in Teil 13.4, sofern die Abkürzungen nicht zu MißVerständnissen führen können; b) die Sprachbezeichnungen nach der Liste in Teil 13.3; c) die Bundesstaaten der USA nach der Liste in Teil 13.5. Nicht abgekürzt werden jedoch in der bibliographischen Beschreibung (§ 125,3): a) Wörter in Sachtiteln und sachlichen Benennungen; b) Wörter in Zusätzen zu Sachtiteln und sachlichen Benennungen; c) Personennamen, ausgenommen Adelstitel; d) zu Sachtiteln zu ergänzende und in der Verfasserangabe aufzuführende Körperschaftsnamen.

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3. Eintragungen unter Personennamen 3.1 Haupt-

und Nebeneintragungen

unter

Verfassern

Haupttitelseite

Grundlagen der Atomphysik Eine Einführung in das Studium der WeKenmedianik und Qyantenstatistik Von

Dr. phil. Hans Adolf Bauer ProtoMT M 4er TccMKfan Hodadnile uad 4er Univcnkh In Wim Vierte, umgearbeitete und bedeutend erweitert* A u f l a g e Mit 244 Tcxtabbildurtfrn

Wien Springer-Verlag 1951

Umfang: X X , 631 Seiten Graphische Darstellungen und zahlreiche Abbildungen

3.1 Haupt- und Nebeneintragungen unter Verfassern EA:

Bauer, Hans Adolf: Grundlagen der Atomphysik : eine Einführung in das Studium der Wellenmechanik und Quantenstatistik / von Hans Adolf Bauer. - 4., umgearb. und bed. erw. Aufl. - Wien : Springer, 1951. - X X , 631 S. : zahlr. III., graph. Darst.

Ein Werk eines Verfassers erhält im allgemeinen die Haupteintragung unter dem Verfasser (§601,1). Der Name des Verfassers wird im Kopf der Einheitsaufnahme in Ansetzungsform wiedergegeben. Personen der Neuzeit aus Staaten mit europäischen Sprachen werden im allgemeinen unter ihrem Familiennamen in einer ersten Ordnungsgruppe und unter ihren mit Komma nachgestellten Vornamen in einer zweiten Ordnungsgruppe angesetzt (§312). Die Vornamen werden im allgemeinen in der von der betreffenden Person selbst gebrauchten Anzahl, Reihenfolge und Form angesetzt (§ 320,1). Zum Begriff „Ordnungsgruppe" vgl. Teil 12.1.4. Zur Ansetzung der Personennamen vgl. Teil 3.5. In der ersten Gruppe der bibliographischen Beschreibung wird die Sachtitel- und Verfasserangabe angegeben: - Hauptsachtitel (hier „Grundlagen der Atomphysik") - Zusatz zum Sachtitel (hier „eine Einführung in das Studium der Wellenmechanik und Quantenstatistik"; vgl. dazu Teil 11.1) - Verfasserangabe (hier „von Hans Adolf Bauer"). Diese wird in der Form der Vorlage einschließlich der einführenden und verbindenden Wendungen übernommen (§ 137,1). Personalangaben einschließlich der Adelstitel werden im allgemeinen ohne Kennzeichnung weggelassen (§ 139,1). In der zweiten Gruppe wird die Ausgabebezeichnung im Wortlaut der Vorlage unter Berücksichtigung der Abkürzungsregeln wiedergegeben (hier „4. umgearb. und bed. erw. Aufl."; vgl. dazu Teil 11.2). In -

der dritten Gruppe wird der Erscheinungsvermerk angegeben (vgl. dazu Teil 11.3): Erscheinungsort (hier „Wien") Verlag (hier „Springer") Erscheinungsjahr (hier „1951")

In der vierten Gruppe wird der Kollationsvermerk angegeben (vgl. dazu Teil 11.4): - Umfangsangabe (hier „XX, 631 S.") - Illustrationsangabe (hier „zahlr. 111., graph. Darst."). Ein eingedruckter Beigabenvermerk (hier „Mit 244 Textabbildungen") bleibt im allgemeinen unberücksichtigt (§ 152,3).

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3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

Horst Krüger

Zeitgelächter Ein deutsches Panorama

Hoffmann und Campe

Rückseite der Haupttitelseite

2. Auflage, 8. bii 18. Tarnend 1973 © Hoffmann und Cuspe Verlag, Hamburg 1973 Geaetzt au· der Korpul Wal bäum-Antiqua Sata und Dnicfc SiiddeutaÀe Verlagwiftalt, Ludwigtburg Einband Großbudibinderei Siflcxii, Künzellau |»N 3-455Ό4013-6 ' Printed in Germany

U m f a n g : 2 5 5 Seiten 28

3.1 Haupt- und Nebeneintragungen unter Verfassern EA:

Krüger, Horst: Zeitgelächter : ein deutsches Panorama / Horst Krüger. - 2. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 1973. - 255 S. ISBN 3-455-04013-6

Die Namen von Verfassern werden meistens entweder im Kopf der Titelseite oder im Anschluß an den Sachtitel bzw. den Zusatz zum Sachtitel durch eine verbindende Wendung angegeben. Die häufigste verbindende Wendung im Deutschen ist „von". Fremdsprachige Entsprechungen sind: af (im Dänischen, Norwegischen und Schwedischen), by (im Englischen), par (im Französischen), di (im Italienischen), door (im Niederländischen), por (im Portugiesischen und Spanischen). Als Verfasser gilt auch eine Person, die eine Bibliographie, einen Katalog, ein Wörterbuch, ein Werkverzeichnis oder dergleichen zusammengestellt und nicht lediglich redaktionell bearbeitet hat (§ 601, Anm. 3). Personen, die eine Ausgabe eines Werkes lediglich bearbeitet, herausgegeben, redigiert, übersetzt, illustriert oder kommentiert haben, gelten als sonstige beteiligte Personen (vgl. § 19). - Beispiele: Bayerische Barockprediger Ausgewählte Texte und Märlein bisher ziemlich unbekannter Skribenten des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts Besorgt von Georg Lohmeier Vorwort von Abt Hugo Lang O.S.B. [Lohmeier und Lang sind nicht Verfasser.] Chinesische Gespenstergeschichten herausgegeben und übersetzt von Adrian Β aar [Baar ist nicht Verfasser.] Der Name des Verfassers wird auch dann als Bestandteil der Verfasserangabe aufgeführt, wenn die vorliegende Namensform eines einzigen Verfassers, von der Umstellung abgesehen, mit der Ansetzungsform übereinstimmt. Die Ausgabebezeichnung wird im Wortlaut der Vorlage unter Beachtung der Regeln für Zeichensetzung, Ziffern und Abkürzungen übernommen. Auf die Angabe der neben einer Auflagenbezeichnung genannten Zählung nach Tausenden wird verzichtet (§ 141,1 und 7; vgl. dazu Teil 11.2). Die Angabe der Internationalen Standardbuchnummer wird eingeleitet durch „ISBN". Ihre einzelnen Teile (Gruppennummer, Verlagsnummer, Titelnummer und Prüfziffer) werden durch Bindestriche voneinander abgegrenzt (§ 164,1; vgl. dazu Teil 11.6).

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3. Eintragungen unter

Personennamen

Haupttitelseite

François Bondy Manfred Abelein

Deutschland und Frankreich Geschichte einer wechselvollen Beziehung

Econ Verlag Düsseldorf · Wien

Rückseite der Haupttitelseite ι . A u f l a g e ¡>75 C o p y r i g h t © 1973 b y E c o o V e r l a g G m b H , Düsseldorf und Wien Aile

Redite

der

Verbreitung,

audi

durch

Film,

Funk,

Fernsehen,

mediaoisdie W i e d e r g a b e , auszugsweisen Na Geschichte des Karl Steinhauser / [Peter Höhenberg]. - W i e n : Europ. Verl., 1963. - 159 S. N E : HST

Ein Werk, dessen Verfasser nicht auf der Haupttitelseite genannt, sondern einer anderen Stelle der Vorlage entnommen oder anderweitig ermittelt ist, erhält die Haupteintragung unter dem Verfasser. Unter dem Titel der Haupttitelseite wird eine Nebeneintragung gemacht. Entsprechendes gilt für ein gemeinschaftliches Werk von zwei oder drei Verfassern, bei dem die Verfasser nicht auf der Haupttitelseite genannt sind (§ 604). Auf die Nebeneintragung unter dem Sachtitel wird im NE-Vermerk durch die Kurzbezeichnung „ H S T " (Hauptsachtitel) hingewiesen. Als Kopf der Nebeneintragung ist im vorliegenden Beispiel also „ - ι Die-i Geschichte des Karl Steinhauser" anzugeben. Bei Nebeneintragungen unter Sachtiteln - wie im vorliegenden Beispiel - handelt es sich stets um einteilige Nebeneintragungen. Das bedeutet: Nebeneintragungen unter Sachtiteln haben keinen zweiten Ordnungsblock. Bei der Ordnung der Eintragungen werden die bestimmten und unbestimmten Artikel in allen Deklinationsformen und die ihnen in derselben Sprache gleichlautenden Zahlwörter und Pronomina am Anfang eines Sachtitels übergangen, auch wenn sie apostrophiert oder mit dem folgenden Wort durch Bindestrich verbunden sind (§ 822,1). Bei apostrophierten oder mit dem folgenden Wort durch Bindestrich verbundenen Artikeln, die am Anfang einer Ordnungsgruppe bei der Ordnung übergangen werden, wird nach dem Apostroph bzw. Bindestrich ein Spatium gesetzt (§ 131,2). Bestandteile, die bei der Ordnung übergangen werden, bzw. die für die Ordnung zu berücksichtigenden Bestandteile können gekennzeichnet werden. Im folgenden werden die bei der Ordnung zu übergehenden Teile durch paarig gesetzte Nichtsortierzeichen (wie sie in maschinenlesbaren Katalogen üblich sind) gekennzeichnet. - Beispiele: -ι Dem-i Teufel aufs Maul geschaut [ = Artikel] -ι Eine-i Schwalbe macht noch keinen Sommer [ = Zahlwort] —ι Eine—ι der denkwürdigsten Episoden [ = Artikel] —ι Das—ι kann ich auch [ = Pronomen] - ι L ' - i arpa festante [ = apostrophierter Artikel]

Aber: —iL'—i oca e l'anitra [ = apostrophierter Artikel am Anfang; keine Ubergehung im Innern] The harder we run [ = Adverb, das nicht übergangen wird] In konventionellen Katalogen kann der Ordnungsbeginn des Sachtitels auch durch Unterstreichen des ersten Buchstabens des ersten Ordnungswortes gekennzeichnet werden. Beispiel: Die Geschichte des Karl Steinhauser Die Artikel einiger Sprachen mit lateinischer Schrift sind in Tabelle 1 (Bestimmte und unbestimmte Artikel; S. 68) zusammengestellt.

33

3. Eintragungen unter Personennamen

3.3 Nebeneintragungen

unter sonstigen

beteiligten

Personen

Haupttitelseite

G E R H A R T HAUPTMANN

DER NEUE CHRISTOPHORUS ROMAN

Aus dem Nachlaß herausgegeben und mit einer Einßihrung versehen von Hans-Egon Hass

PROPYLÄEN VERLAG BERLIN

Kolophon O 1965 by Verlag Ullstein GmbH. Frankfurt/Main-Berlin Printed in Germany, Berlin West 1963 Gedruckt im Druckhaus Tempelhof Für diese Ausgabe stellte Benvenuto Hauptmann dasGerhart Hauptmann-Archiv, Ronco, zur Verfügung

Umfang: 262 Seiten 34

3.3 Nebeneintragungen EA:

unter sonstigen beteiligten

Personen

Hauptmann, Gerhart: -i Der-i neue Christopherus : Roman / Gerhart Hauptmann. Aus dem Nachlaß hrsg. und mit einer Einf. vers, von Hans-Egon Hass. Berlin : Propyläen-Verl., 1 9 6 5 . - 2 6 2 S. NE: Hrsg.

Bei begrenzten Werken wird unter dem auf der Haupttitelseite, der Rückseite der Haupttitelseite oder einer anderen Titelseite (besonders hervorgehobenen bzw. zuerst) genannten Herausgeber im allgemeinen eine Nebeneintragung gemacht. Bei Verfasserwerken wird sie jedoch nur dann gemacht, wenn die sonstige beteiligte Person einen wesentlichen Anteil an der vorliegenden Ausgabe hat. Das ist anzunehmen, wenn eine sonstige beteiligte Person eine Sammlung, ein begrenztes Sammelwerk oder eine Ausgabe der klassischen oder schönen Literatur herausgegeben hat (vgl. § 603,1). In der Verfasserangabe sind auch die sonstigen beteiligten Personen und Körperschaften, die eine Nebeneintragung erhalten, aufzuführen (§ 136,1). Sind mehrere Personen mit verschiedener Funktion und ohne verbindende Wendungen genannt, so werden sie in der Verfasserangabe durch Punkt, Spatium (. ) getrennt (§ 140,1). Im Kopf der Nebeneintragung wird dem Namen einer sonstigen beteiligten Person eine Funktionsbezeichnung in eckigen Klammern hinzugefügt (§ 185,2), z.B. [Bearb.], [Hrsg.], [Ubers.]. Diese Funktionsbezeichnungen werden (ohne die eckigen Klammern) auch als Kurzbezeichnungen im NE-Vermerk verwendet. Im vorliegenden Beispiel sieht die Nebeneintragung so aus: Hass, Hans-Egon [Hrsg.] Hauptmann, Gerhart: -i Der-i neue Christopherus : Roman / ... Funktionsbezeichnungen haben keine Bedeutung für die Ansetzung der Namen oder die Ordnung der Eintragungen. In maschinenlesbaren Katalogen wird auf Funktionsbezeichnungen meistens verzichtet. Nebeneintragungen unter sonstigen beteiligten Personen werden einteilig gemacht, soweit nicht Einzelbestimmungen anderes vorschreiben (§ 603,2). Bei einer einteiligen Nebeneintragung unter einem Namen bildet der Name den ersten Ordnungsblock und der erste Ordnungsblock der Haupteintragung den zweiten Ordnungsblock. Handelt es sich bei der Haupteintragung um ein Verfasser- oder Urheberwerk, so bildet der zweite Ordnungsblock der Haupteintragung den dritten Ordnungsblock der Nebeneintragung. Im vorliegenden Beispiel ergibt sich also folgende Einordnung für die Nebeneintragung: 1. OB = Hass, Hans-Egon 2. OB = Hauptmann, Gerhart 3. OB = ι Der—ι neue Christopherus Wenn es wegen der Titelfassung zweckmäßig erscheint, werden unter sonstigen beteiligten Personen zusätzlich zweiteilige Nebeneintragungen gemacht (§ 603,2). - Beispiel: Vorlage: Joseph Pritz Wegweiser zur Theologie Briefe Anton Günthers an Johann Nepomuk Ehrlich [Pritz ist der Herausgeber der Briefe Günthers.]

Einheitsaufnahme: Günther, Anton: Wegweiser zur Theologie : Briefe Anton Günthers an Johann Nepomuk Ehrlich / [Hrsg.]: Joseph Pritz. - ... NE: Ehrlich, Johann Nepomuk [Adressat]; Hrsg. ; Hrsg. :

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3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

Jacob Balde

Carmina Lyrica Recognovit annotationibusque illustravit

P. Benno Müller

1977 Georg Olms Verlag Hildesheim · New York

O

Rückseite der Haupttitelseite D e m N a c h d r u c k liegt d a s E x e m p l a r d e r H e r zog A u g u s t B i b l i o t h e k W o l f e n b ü t t e l z u g r u n d e . S i g n a t u r : Li. 201 D a s F o r m a t d e s N a c h d r u c k s ist k l e i n e r als d a s der Vorlage.

Nachdruck der Ausgabe Rrgensbufg 1884 Printed in Germany Herstellung: Strauss Sc Cramer G m b H . 6945 Herschberg II ISBN 3 487 06236 4

Umfang: XVIII, 466, 144 Seiten Gegenüber der alten Titelseite ein Porträt des Verfassers

36

3.3 Nebeneintragungen unter sonstigen beteiligten Personen EA:

Balde, Jakob: Carmina lyrica / Jacob Balde. Recogn. annotationibusque ill. Benno Müller. - Nachdr. der Ausg. Regensburg 1884. - Hildesheim [u.a.] : Olms, 1977. - XVIII, 466, 144 S. : 111. ISBN 3-487-06236-4 N E : Hrsg.

Vw:

Balde, Jacob —* Balde, Jakob

Unter einem Nachdruck oder Reprint versteht man einen unveränderten Neudruck einer früheren Ausgabe eines Werkes, wobei das Druckbild der früheren Ausgabe durch fotografische oder ähnliche Techniken übernommen wird. In der Regel erhält ein Nachdruck ein neues Titelblatt, gegebenenfalls zusätzlich zum ursprünglichen Titelblatt. - Bei Nachdrukken wird die Ausgabebezeichnung mit Hinweis auf die frühere Ausgabe verkürzt angegeben (§ 141,8). Als Hinweis auf die frühere Ausgabe wird deren Erscheinungsort und Erscheinungsjahr aufgeführt, soweit nötig mit der verbindenden Wendung „Nachdr. der Ausg. ...". Diese Angaben müssen gegebenenfalls ermittelt werden. - Der Verfassername ist im maßgeblichen Nachschlagewerk unter „Balde, Jakob" zu finden. Zur Verweisung von der vorliegenden Namensform „Balde, Jacob" vgl. Teil 3.5. Wird unter einer sonstigen, nur an der vorliegenden Ausgabe beteiligten Person eine Nebeneintragung gemacht, so wird die Person auch dann als Bestandteil der Ausgabebezeichnung angegeben, wenn diese in der Vorlage fehlt und zu ergänzen ist (§ 142,2; vgl. auch Teil 11.2). - Beispiel: Soto, Domingo —ι de—ι : Summulae / Dominicus Soto. - [Nachdr. der Ausg. Salamanca 1554] / hrsg. und mit einem Vorw. von Wilhelm Risse. - ... NE: Hrsg. Hat der Nachdruck keine eigene Titelseite, so sind die Angaben zur Ausgabebezeichnung und zum Erscheinungsvermerk für die vorliegende Ausgabe in der Regel in einem Kolophon am Ende des Buches zu finden. - Beispiel: Vorlage: [Angaben auf der Haupttitelseite:] Historie derer Buchhändler, wie solche in Alten und Mitlern Zeiten gewesen. Aus tüchtigen Nachrichten zusammen getragen von Christian Schöttgen, Die andere und vermehrte Auflage. Nürnberg und Altdorff bey Johann Daniel Taubers seel. Erben 1722. [Angaben im Kolophon:] Reprint der Originalausgabe 1722 nach dem Exemplar des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Bücherei Leipzig Ausgabe für K. G. Saur München • New York · London · Paris ISBN 3-598-07223-6 EA:

Schöttgen, Christian: Historie derer Buchhändler, wie solche in Alten und Mitlern Zeiten gewesen / aus tüchtigen Nachrichten zusammen getragen von Christian Schöttgen. - Reprint der Orig.-Ausg. Nürnberg [u.a.] 1722. - München [u.a.] : Saur, 1985. - 59 S. : 111. ISBN 3-598-07223-6 37

3. Eintragungen

unter

Personennamen

3.4 Sammlungen Haupttitelseite

LUDWIG THOMA

äiusgeipäfylfe Ï S e r f e IN EINEM BAND

MIT EINEM GELEITWORT VON EUGEN ROTH

R. PIPER & C O VERLAG MÜNCHEN

Rückseite der Haupttitelseite: „© R. Piper & C o Verlag, München 1966" Umfang: 645 Seiten

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3.4 Sammlungen EA:

Thoma, Ludwig: Ausgewählte Werke : in einem Band / Ludwig Thoma. - München : Piper, 1966. - 645 S. N E : Verf.: [Sammlung]

Eine Sammlung erhält die Haupteintragung unter dem Verfasser mit dem Hauptsachtitel (§621,1)· Sie erhält eine Nebeneintragung unter dem Verfasser mit dem Sammlungsvermerk, wenn sie einen generellen oder gemischt-generellen übergeordneten Sachtitel hat (§ 622,a). Als generelle Sachtitel werden Sachtitel bezeichnet (§ 622, Anm. 2), a) die aus einer oder mehreren Bezeichnungen für eine bibliographische oder literarische Gattung bestehen (z.B. Werke, Dramen, Erzählungen und Novellen), b) und die gegebenenfalls nur noch den Namen des Verfassers (z.B. Goethes Werke, Dramen Schillers), c) einen Bezug auf einen Abschnitt seines Lebens (z.B. Jugendschriften, Alterswerk, Dramen aus der mittleren Schaffensperiode, Briefe aus den Jahren 1810 - 1835), d) eine Umfangsangabe (z.B. Gesammelte Werke, Ausgewählte Schriften, Dreizehn Erzählungen), e) und/oder die Namen von Adressaten (z.B. Goethes Briefe an Schiller) enthalten. Als gemischt-generelle Sachtitel werden Sachtitel bezeichnet (§ 622, Anm. 3), bei denen der Gattungsbegriff durch eine nähere inhaltliche Bestimmung ergänzt wird (z.B. Ausgewählte philosophische Schriften, Schillers historische Werke, Abenteuerromane, Liebesgeschichten, Vorträge über die Religion). Als Sammlungsvermerk wird das Wort „Sammlung" ohne abschließenden Punkt in eckigen Klammern angesetzt (§ 516). Bei der Ordnung der Eintragungen unter einem bestimmten Personennamen gehen die Nebeneintragungen mit einem Sammlungsvermerk den übrigen Eintragungen voran (§817,1). Nicht als Sammlung, sondern als Einzelwerk gilt eine Ausgabe von Gedichten sowie ein Werk, das im wesentlichen aus Schöpfungen oder Abbildungen von Schöpfungen eines bildenden Künstlers besteht. Ist es zweifelhaft, ob ein Einzelwerk oder eine Sammlung vorliegt, wird angenommen, daß es sich um ein Einzelwerk handelt. Sind einem Einzelwerk eines Verfassers nur Beigaben desselben Verfassers, wie z.B. Vor- oder Nachworte, Anmerkungen, Anhänge usw., beigefügt, so liegt keine Sammlung vor (§ 5,2 und 3).

39

3. Eintragungen

unter

Personennamen

Haupttitelseite Dcutadt von Guido G. Meister

Haupttitelseite rechts

Albert Camus Gesammelte Erzählungen

Rowohlt Rückseite der Haupttitelseite: „Einmalige Sonderausgabe 1966. © Rowohlt Verlag GmbH. Reinbeck bei Hamburg, 1966" Umfang: 250 Seiten

40

3.4 Sammlungen EA:

Camus, Albert: Gesammelte Erzählungen / Albert Camus. Dt. von Guido G. Meister. - Einmalige Sonderausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1966. - 250 S. Aus dem Franz. übers. N E : Verf.: [Sammlung ]; Übers.

Zur Unterscheidung verschiedener Sammlungen eines Verfassers in verschiedenen Sprachen wird dem Sammlungsvermerk bei Übersetzungen im allgemeinen die betreffende Sprachbezeichnung als Ordnungshilfe - in Winkelklammern innerhalb der eckigen Klammern - hinzugefügt (§522,1). Liegt eine Sammlung in der Originalsprache vor, so wird keine Ordnungshilfe hinzugefügt. Bei mehrsprachigen Ausgaben mit dem Text in der Originalsprache wird dem Sammlungsvermerk ebenfalls keine Sprachbezeichnung als Ordnungshilfe hinzugefügt (§ 519,1). Als Sprachbezeichnung wird die Sprache gewählt, in welcher die Sammlung vorliegt. Dabei wird eine Abkürzung der deutschen Benennung der betreffenden Sprache als einheitliche Bezeichnung verwendet (vgl. dazu Teil 13.3). - Zur Fußnote „Aus dem Franz. übers." vgl. Teil 4.3. Ist bei einem begrenzten Werk kein Herausgeber genannt, so wird gegebenenfalls unter dem auf der Haupttitelseite, der Rückseite der Haupttitelseite oder einer anderen Titelseite (besonders hervorgehobenen bzw. zuerst) genannten Redakteur bzw. Übersetzer eine Nebeneintragung gemacht. Bei Verfasserwerken wird diese Nebeneintragung jedoch nur dann gemacht, wenn die sonstige beteiligte Person einen wesentlichen Anteil an der vorliegenden Ausgabe hat. Das ist zum Beispiel anzunehmen, wenn die sonstige beteiligte Person eine Ausgabe der klassischen oder schönen Literatur übersetzt hat (vgl. § 603,1). Für die Ordnung von Eintragungen mit Sammlungsvermerken gilt (§817): a) Bei Eintragungen unter einem Personennamen gehen die Nebeneintragungen mit Sammlungsvermerken den übrigen Eintragungen voran. b) Sammlungsvermerke ohne Ordnungshilfen haben den Vorrang vor Sammlungsvermerken mit Ordnungshilfen. Sammlungsvermerke mit Ordnungshilfen werden nach den Ordnungshilfen geordnet. c) Stimmen die Sammlungsvermerke ohne oder mit den gleichen Ordnungshilfen überein, so wird nach den Ordnungsblöcken der Sachtitel geordnet. - Ordnungsbeispiel: Schiller, Friedrich -i von-i : [Sammlung] Ausgewählte Werke. - Leipzig, 1920 [Sammlung] Briefe. - Berlin, 1892 [Sammlung] Dramen. - Moskau, 1942 [Sammlung] Erzählungen. - Leipzig, 1963 [Sammlung] Gesammelte Werke. - Leipzig, 1913 [Sammlung] Gesammelte Werke. - Berlin, 1957 [Sammlung (engl.)] - i T h e - i dramatic works. - London, 1901 [Sammlung (engl.)] Selected works. - London, 1910 [Sammlung (franz.)] Oeuvres. - Bruxelles, 1965 [Sammlung (franz.)] Oeuvres dramatiques. - Paris, 1821 [Sammlung (ital.)] Tre drammi della libertà. - Firenze, 1949 Ausgewählte Werke. - Leipzig, 1920 Balladen. - München, 1964 -i Die-i Braut von Messina. - Stuttgart, 1912 41

3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

HEINRICH

UND

BÖLL

SAGTE

KEIN EINZIGES WORT ENDE EINER

DIENSTFAHRT

00 Dcutschcr Büchcrbuml Stuttgart

Rückseite der Haupttitelseite LlzrnuuSftabr fur dir Mitglirjrr dn Drulhhrn Büchfrbuntlet Stuttgart H-iinKir* Munchrn ® 1SSJ. !"»"> bv VerljR Kirprnhvui-r h Wut. h k.iln Berlin Gn«mih«r>trIlunK Friedrich r\jMei. Rrgentburg -04112/9-

Umfang: 387 Seiten Erscheinungsjahr ermittelt: 1974 42

3.4 EA:

Sammlungen

Boll, Heinrich: Und sagte kein einziges Wort. Ende einer Dienstfahrt. Heinrich Boll. - Stuttgart [u.a.] : Dt. Bücherbund, [1974]. - 387 S. N E : Verf.: [Sammlung]

Hat eine Sammlung keinen übergeordneten Sachtitel, so erhält sie die Haupteintragung mit dem Sachtitel des besonders hervorgehobenen bzw. zuerst genannten Werkes als Hauptsachtitel; mit dem Sammlungsvermerk wird eine Nebeneintragung gemacht (§621,3; 622,b). Als beigefügtes Werk wird ein Werk bezeichnet, das als zweites oder weiteres in einer Ausgabe eines anderen Werkes (Sammlung oder Sammelwerk) ohne einen übergeordneten Titel erschienen ist und auf deren Haupttitelseite genannt ist oder in deren Innern eine eigene Titelseite hat (§ 15). Von den auf der Haupttitelseite genannten Sachtiteln beigefügter Werke wird bei Sammlungen der besonders hervorgehobene bzw. zuerst genannte nach den Angaben des für die Haupteintragung maßgeblichen Werkes und nach Punkt, Spatium (. ) in der Sachtitel- und Verfasserangabe angegeben. Weggelassene, auf der Haupttitelseite genannte Sachtitel beigefügter Werke werden durch „[u.a.]" angedeutet (vgl. die §§ 122,f und 126,4). Nach den Angaben für das beigefügte Werk steht vor dem ersten Zusatz zur gesamten Vorlage sowie vor dem ersten Wort der Verfasserangabe zur gesamten Vorlage Punkt, Spatium (§ 122,b und e). - Beispiel: Vorlage: GUSTAV L E U T E L T Hüttenheimat Die Könighäuser Das Zweite Gesicht Drei Romane aus dem Isergebirge

Einheitsaufnahme: Leutelt, Gustav: Hüttenheimat, -i D i e - . Könighäuser [u.a.]. Drei Romane aus dem Isergebirge. Gustav Leutelt. - ... N E : Verf. : [Sammlung]

Sind die Sachtitel beigefügter Werke nicht auf der Haupttitelseite genannt, so wird bei Sammlungen ein Sachtitel als Fußnote angegeben. Diese wird eingeleitet durch „Enth. außerdem:", wenn nur ein beigefügtes Werk enthalten ist, bzw. durch „Enth. außerdem u.a.:", wenn zwei oder mehr beigefügte Werke enthalten sind (§ 162,8,a). Enthält eine Ausgabe von Werken eines Verfassers auch Einzelwerke, die für sich nicht als Sammlung gelten (z.B. Gedichte, Abbildungen der Werke eines bildenden Künstlers), so wird sie wie eine Sammlung behandelt. - Beispiele: Vorlage: Hugo von Hofmannsthal Gedichte und kleine Dramen

Einheitsaufnahme: Hofmannsthal, Hugo -i v o n - i : Gedichte und kleine Dramen / Hugo von Hofmannsthal. - . . . N E : Verf.: [Sammlung]

Albrecht Dürer Texte und Bilder

Dürer, Albrecht: Texte und Bilder / Albrecht Dürer. - ... N E : Verf.: [Sammlung]

43

3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

FRIEDRICH SCHILLER Eine Gabe zum

Schiller-Jubiläum

Einleitung und Auswahl von Edgar Hcderer

V E R L A G M. L U R Z

MÜNCHEN

Rückseite der Haupttitelseite Erlauterungen: D r . Karl S t o A e r . Di« Abbildungen stammen aui dera Sdiiller-Nationalmuscum der Landeibilditelle

Württemberg (22 Aufnahmen), Litclotte

Düueldorf,

Englert

Günter

Frankfurt,

und

aui

dem

Marbadi. Strelow

Verlagiardüv.

Alle Redite vorbehalten. Mundten 1959 S a » und D r u t à : Verlagianiialt Manx A C , Mündica Budibindcreiarbcuen : Induitriebvdibinderei S d t i f e r & Co., Mundten Kludice»; P. B r u A a a n n , Mündtea

Umfang: 64 Seiten; danach 12 ungezählte, beidseitig bedruckte Tafeln (mit 47 Abbildungen).

44

3.4 Sammlungen EA:

Schiller, Friedrich: Friedrich Schiller : eine Gabe zum Schiller-Jubiläum / Einl. und Ausw. von Edgar Hederer. - München : Lurz, 1959. - 64 S., [12] Bl. : zahlr. III. NE: Verf.: [Sammlung]; Hrsg.; HST

Hat eine Sammlung einen Sachtitel, der nur aus dem Namen des Verfassers besteht, so wird unter dem Verfasser eine Nebeneintragung mit dem Sammlungsvermerk gemacht (§ 622,c). In der Verfasserangabe wird auf die Aufführung von Verfassern und Urhebern, die im Sachtitel oder im Zusatz zum Sachtitel genannt sind, verzichtet (§ 136,2,b). Ein Verfasserwerk, dessen ein bis drei Verfasser auf der Haupttitelseite nur im Sachtitel genannt sind und zur Sachaussage gehören oder dessen Sachtitel nur aus den Namen der ein bis drei Verfasser besteht (vgl. dazu Teil 4.2.2.), wird im allgemeinen nach den in Teil 3.1 genannten Regeln behandelt. Unter dem Sachtitel wird eine Nebeneintragung gemacht, wenn aus dem Sachtitel die Verfasserschaft nicht eindeutig hervorgeht (§ 605). - Beispiele:

Vorlage:

Einheitsaufnahme:

Shakespeare Das Schönste aus seinem Werk Herausgegeben und eingeleitet von Charles Waldemar

Shakespeare, William: Shakespeare : das Schönste aus seinem Werk / hrsg. und eingel. von Charles Waldemar. - ... Aus dem Engl, übers. NE: Verf.: [Sammlung ]; Hrsg.; HST

Aber: Kleines Heine-Brevier

Heine, Heinrich: Kleines Heine-Brevier. - . . . NE: Verf.: [Sammlung]

Hat eine Sammlung einen übergeordneten spezifischen Sachtitel, so wird keine Nebeneintragung mit dem Sammlungsvermerk gemacht. Als spezifische Sachtitel bezeichnet man Sachtitel, die weder generell noch gemischt-generell sind. Dazu rechnet man auch Sachtitel wie „Die Sultansrose und andere Erzählungen" sowie Sachtitel, die den Namen des Verfassers als Teil der Sachaussage enthalten. - Beispiele:

Vorlage:

Einheitsaufnahme:

THEODOR STORM Es waren zwei Königskinder Novellen

Storm, Theodor: Es waren zwei Königskinder : Novellen / Theodor Storm. - ...

Werner Bergengruen Die Sultansrose und andere Erzählungen

Bergengruen, Werner: —ι Die—ι Sultansrose und andere Erzählungen / Werner Bergengruen. - ...

Marx on Economics Edited and translated by Robert Freedman

Marx, Karl: Marx on economics / ed. and transi, by Robert Freedman. - ... Aus dem Dt. übers. NE: Hrsg.

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3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

Günter Grass

Theaterspiele

Luchterhand

Rückseite der Haupttitelseite Alle Redite vorbehalten. © 1970 by Hermann Luditvrhand Verlag, Neuwied und Berlin.

Umfang: 409 Seiten

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Hochwasser Onkel, Onkel Nodi zehn Minuten bis Buffalo Die bösen Ködie Die Plebejer proben den Aufsund Davor

3.4 Sammlungen EA:

Grass, Günter: Theaterspiele / Günter Grass. - Neuwied [u.a.] : Luchterhand, 1970. - 409 S. Enth. u.a.: Hochwasser. Onkel, Onkel N E : Verf.: [Sammlung]

Hat eine Sammlung einen übergeordneten Sachtitel, so wird die Haupteintragung unter dem Namen des Verfassers mit dem übergeordneten Sachtitel als Hauptsachtitel gemacht (§621,2). Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um einen übergeordneten generellen Sachtitel, weil der Sachtitel nur aus einem Gattungsbegriff besteht. Als enthaltenes Werk wird ein Werk bezeichnet, das in einer Ausgabe eines Werkes (Sammlung oder Sammelwerk) mit einem übergeordneten Titel erschienen ist und auf dessen Haupttitelseite genannt ist (§14). Im vorliegenden Beispiel sind die Sachtitel von sechs enthaltenen Werken auf der Haupttitelseite genannt. - Von den Titeln enthaltener Werke werden zwei in einer Fußnote angegeben. Die Fußnote wird eingeleitet durch „Enth. :", wenn nicht mehr als zwei enthaltene Werke vorliegen, bzw. durch „Enth. u.a.:", wenn mehr als zwei enthaltene Werke vorliegen (§ 162,8,a). In der Fußnote entfällt bei Titeln enthaltener und beigefügter Werke einer Sammlung die Verfasserangabe (§ 158,3). Vor der Angabe eines weiteren Titels innerhalb derselben Fußnote steht Punkt, Spatium (§ 158,1, Abs. 2). - Beispiel einer Sammlung mit zwei enthaltenen Werken: Vorlage: T H E O D O R FONTANE ZWEI ROMANE Irrungen, Wirrungen Effi Briest

Einheitsaufnahme: Fontane, Theodor: Zwei Romane / Theodor Fontane. - ... Enth. : Irrungen, Wirrungen. Effi Briest NE: Verf.: [Sammlung]

47

3. Eintragungen unter

Personennamen

3.5 Ansetzung von Personennamen 3.5.1 Grundregeln Eine Person, unter deren Namen mehrere Eintragungen gemacht werden, wird im allgemeinen unter demselben Namen und in derselben Namensform angesetzt (vgl. §301,1). Die Ausnahme, daß dieselbe Person unter verschiedenen Namen anzusetzen ist, bezieht sich auf Personen des 20. Jahrhunderts, die sowohl unter ihrem wirklichen Namen als auch unter einem oder mehreren Pseudonymen publiziert haben (vgl. § 308,3). Eine Person wird unter dem von ihr selbst gebrauchten Namen in der von ihr gebrauchten Namensform angesetzt, wenn sich nicht eine andere Benennung durchgesetzt hat oder nach den Regeln eine Ausnahme zu machen ist (§ 302,1). Für Personen des 20. Jahrhunderts kann in der Regel angenommen werden, daß es sich bei dem auf der Haupttitelseite - insbesondere von originalsprachigen Ausgaben - genannten Namen um den von der betreffenden Person selbst gebrauchten Namen in der von ihr gebrauchten Namensform handelt. Die Bestimmungen des Regelwerkes gehen davon aus, daß gleichnamige Personen im allgemeinen auch gleich angesetzt werden. - Beispiel: 1. Vorlage: Zeitliche Austrittsbeschränkungen in Tarifverbänden Thomas Mann Berlin, 1995 2. Vorlage: Thomas Mann Library research models New York, 1993 3. Vorlage: Thomas Mann Der Zauberberg Roman Frankfurt am Main und Hamburg, 1967 Ansetzung des Verfassernamens jeweils: Mann, Thomas Der Sachtitel und die sonstigen bibliographischen Angaben zeigen, daß es sich nur bei der dritten Vorlage um eine Ausgabe des bekannten Schriftstellers Thomas Mann (1875-1955) handelt. In einem maschinenlesbaren Katalog mit einer Personennamendatei können für mehrere gleichnamige Personen unterschiedliche Namensätze (Namenseintragungen) angelegt werden, um insbesondere sehr bekannte Personen von anderen gleichnamigen Personen unterscheiden zu können. Die Ausnahmen, gleichnamige Personen durch die Ansetzung zu unterscheiden, betreffen vor allem Namen, denen Beinamen und andere unterscheidende Elemente als „Ordungshilfe" hinzugefügt werden (vgl. § 311), nämlich a) biblische Namen, Beispiel: Paulus (Apostolus) b) altgriechische, altrömische und byzantinische Namen (vgl. Teil 3.5.5), Beispiel: Andron (Alexandrinus), Andron (Historiáis) und Andron (Teius) b) sonstige Namen des Altertums, c) Namen des Mittelalters (vgl. Teil 3.5.3), Beispiel: Bernardus (Claraevallensis) und Bernardus (de Waging) 48

3.5 Ansetzung von Personennamen d) Namen von Fürsten und Mitgliedern von Fürstenhäusern (vgl. Teil 3.5.4), Beispiel: Louis (France, Roi, XI.) und, Louis (France, Roi, XVI.) e) Namen von Päpsten und geistlichen Würdenträgern (vgl. Teil 3.5.4), Beispiel: Pius (Papa, X.) und Pius (Papa, XII.) f) Namen von sehr bekannten Personen, die regelmäßig mit unterscheidenden Zusätzen zitiert werden. Beispiel: Cranach, Lucas (der Altere) und Cranach, Lucas (der Jüngere) Um die Eintragungen unter dem Namen einer Person auffinden zu können, wird von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namen und Namensformen im allgemeinen verwiesen. Von nicht vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namen bzw. Namensformen wird verwiesen, wenn sie allgemein bekannt sind (§ 301,2). Eine Verweisung besteht aus zwei Teilen, und zwar a) der Angabe dessen, wovon verwiesen wird, und b) der Angabe dessen, worauf verwiesen wird. Beide Teile werden im allgemeinen durch die Abkürzung „s." (für „siehe") verbunden. Anstelle von „s." kann auch die ausgeschriebene Form oder ein Pfeil (->) verwendet werden (§ 188,1). Es wird empfohlen, den zweiten Teil einer Verweisung auf neuer Zeile, eingeleitet durch „s." oder Pfeil (-») zu beginnen ($ 188,3). Ist eine Person unter verschiedenen Namen bzw. Namensformen bekannt, ohne daß der von ihr selbst gebrauchte Name bzw. die von ihr selbst gebrauchte Namensform überliefert ist, so wird der besser beglaubigte oder gebräuchlichere Name bzw. die besser beglaubigte oder gebräuchlichere Namensform angesetzt. Welcher Name als der besser beglaubigte oder gebräuchlichere gilt bzw. welche Namensform als die besser beglaubigte oder gebräuchlichere gilt, wird im betreffenden Nachschlagewerk festgestellt (§ 303). Die Liste der zu verwendenden Nachschlagewerke („Prioritätenliste") ist in Teil 13.6 wiedergegeben. Hat eine Person ihren Namen oder die Form ihres Namens geändert oder führt eine Person gleichzeitig mehrere Namen oder Namensformen, so wird sie im allgemeinen unter dem Namen bzw. der Namensform angesetzt, die sich durchgesetzt hat. Ist nicht festzustellen, welcher Name bzw. welche Namensform sich durchgesetzt hat, so wird sie unter dem am häufigsten vorkommenden Namen bzw. der am häufigsten vorkommenden Namensform, im Zweifelsfall unter dem zuerst vorliegenden Namen bzw. der zuerst vorliegenden Namensform angesetzt. Welche Benennung einer Person sich durchgesetzt hat, wird im betreffenden Nachschlagewerk festgestellt (§ 304,1). - Beispiele: Vorlagen: [bis 1854:] Paul Bötticher [später:] Paul de Lagarde und Paulus Antonius de Lagarde [Nachschlagewerk PND: Lagarde, Paul de]

Ansetzung: Lagarde, Paul —ι de—ι Vw von: Lagarde, Paulus Antonius Vw von: Bötticher, Paul

Marie Luise Mumelter [= Mädchenname] Marie Luise Thurmair [= Ehename ab 1950]

Thurmair, Marie Luise Vw von: Mumelter, Marie Luise

ι de-

49

3. Eintragungen unter

Personennamen

Namen von Personen, deren ursprüngliche Form nicht in lateinischer Schrift geschrieben wird, werden nach den entsprechenden Tabellen der Regeln umgeschrieben. Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Transliterationen oder Transkriptionen wird verwiesen (§306,1). - Beispiele: Vorlagen: Alexis G. C. Sawides und Αλέξη ζ Γ. Κ. Σαββίδη ζ

Ansetzung: Sabbides, Alexës G. K. Vw von: Sawides, Alexis G. C.

Teng Hsiao-ping [= Wade-Giles-Umschrift]

Deng, Xiaoping [= Pinyin-Umschrift] Vw von: Teng, Hsiao-ping

Hat eine Person, die vor dem 20. Jahrhundert gelebt hat, auch oder nur unter einem oder mehreren Pseudonymen geschrieben, so wird sie im allgemeinen unter ihrem wirklichen Namen angesetzt. Von den Pseudonymen wird verwiesen, wenn sie vorliegen (§ 308,1). Beispiel: Vorlage: Jakob Corvinus [= Pseudonym von Wilhelm Raabe; 1831-1910] Ansetzung: Raabe, Wilhelm Verweisung von: Corvinus, Jakob [Pseud.] Ist eine Person, die vor dem 20. Jahrhundert gelebt hat, jedoch unter ihrem Pseudonym oder einem ihrer Pseudonyme sehr viel bekannter oder ist ihr wirklicher Name nicht zu ermitteln, so wird sie unter dem Pseudonym bzw. ihrem bekanntesten Pseudonym angesetzt. Vom wirklichen Namen und den weniger bekannten Pseudonymen wird verwiesen, wenn sie vorliegen (§ 308,2). - Beispiel: Vorlage: Jean Paul [Im Vorwort ist der wirkliche Name genannt: Johann Paul Friedrich Richter] Ansetzung: Paul, Jean Verweisung von: Richter, Johann Paul Friedrich [Wirkl. Name]

50

3. Eintragungen unter Personennamen Haupttitelseite

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9tit i etalil |1U)tn un» 11 $01 ti Fak. Vw von: Aus'mWeerth, Ernst Zur Mühlen, Heinrich -i von-i Vw von: Mühlen, Heinrich —ι von zur-i Fak. Vw von: ZurMühlen, Heinrich —ι von Vande Kamp, Hans Peter Vw von: Kamp, Hans Peter -i vande—ι Fak. Vw von: VandeKamp, Hans Peter Le Fort, Gertrud —ι von—ι Vw von: Fort, Gertrud —ι von le—ι Fak. Vw von: LeFort, Gertrud —ι von —ι

3.5 Ansetzung von

Personennamen

Für Staaten mit englischer Sprache gilt (§ 314a,3): Präfixe am Anfang eines Namens (stets fremden Ursprungs) werden in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. - Beispiele: Vorlage: Christopher La Farge

Victor Wolfgang von Hagen

Vera von der Heydt

Walter de la Mare

George Washington de Long

Ansetzung: La Farge, Christopher Vw von: Farge, Christopher —ι la—ι Fak. Vw von: LaFarge, Christopher Von Hagen, Victor Wolfgang Vw von: Hagen, Victor Wolfgang —ι von —ι Fak. Vw von: VonHagen, Victor Wolfgang Von der Heydt, Vera Vw von: Heydt, Vera —ι von der—ι Vw von: Der Heydt, Vera —ι von—ι Fak. Vw von: VonDerHeydt, Vera De la Mare, Walter Vw von: Mare, Walter —i de la—ι Vw von: La Mare, Walter —ι de—r Fak. Vw von: DeLaMare, Walter De Long, George Washington Vw von: Long, George Washington —ι de—> Vw von: Washington de Long, George Fak. Vw von: DeLong, George Washington

Für Staaten mit französischer Sprache gilt (§ 314a,5): Präpositionen am Anfang eines Namens werden im allgemeinen nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt; bei Namen belgischer und luxemburgischer Staatsbürger werden sie jedoch in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. - Beispiele: Vorlage: Louis de Broglie Édouard d'Albert Alexandre Marius de Sterio [Luxemburger]

Ansetzung: Broglie, Louis —ι de —ι Albert, Edouard —ι d'—> De Sterio, Alexandre Marius Vw von: Sterio, Alexandre Marius —ι de—ι Fak. Vw von: DeSterio, Alexandre Marius

Ein Artikel oder eine Verschmelzung von Präposition und Artikel am Anfang eines Namens oder Präfixe am Anfang eines Namens niederländischen oder flämischen Ursprungs werden in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. - Beispiele: Vorlage: Jean de la Fontaine

Jean-Baptiste du Bos

Ansetzung: La Fontaine, Jean —ι de —> Vw von: Fontaine, Jean —i de la—ι Fak. Vw von: LaFontaine, Jean -i deDu Bos, Jean-Baptiste Vw von: Bos, Jean-Baptiste —ι du—ι Fak. Vw von: DuBos, Jean-Baptiste 59

3. Eintragungen

unter

Personennamen

Louis-René des Forets

Andrée l'Héritier Maxence van der Meersch

Louis-Michel Van Loo

Des Forets, Louis-René Vw von: Forets, Louis-René —ι des -ι Fak. Vw von: DesFôrets, Louis-René L'Héritier, Andrée Vw von: Héritier, Andrée —11* —ι Van der Meersch, Maxence Vw von: Meersch, Maxence —ι van der—i Vw von: Der Meersch, Maxence —ι van —ι Fak. Vw von: VanDerMeersch, Maxence Van Loo, Louis-Michel Vw von: Loo, Louis-Michel -1 van-i Fak. Vw von: VanLoo, Louis-Michel

Für Staaten mit italienischer Sprache gilt (§314a, 6): Präfixe am Anfang eines Namens werden im allgemeinen in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. - Beispiele: Vorlage: Francesca von Metz

Eduardo de Filippo

Evaristo Felice dall'Abaco

Ansetzung: Von Metz, Francesca Vw von: Metz, Francesca -ι von-i Fak. Vw von: VonMetz, Francesca De Filippo, Eduardo Vw von: Filippo, Eduardo —ι de—ι Fak. Vw von: DeFilippo, Eduardo Dall'Abaco, Evaristo Felice Vw von: Abaco, Evaristo Felice —τ dall' -i

Die Präfixe d', da, de, de', degli, dei, de li oder di am Anfang von Namen von Personen, die vor dem 19. Jahrhundert gelebt haben, werden jedoch nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. - Beispiel: Vorlage: Lorenzo di Credi [1537gestorben]

Ansetzung: Credi, Lorenzo —ι di—τ

Weitere Regeln (für Staaten mit russischer, niederländischer, portugiesischer und spanischer Sprache) können Tabelle 2 (Ansetzung von modernen Personennamen mit Präfixen) entnommen werden. Die am häufigsten vorkommenden Präfixe sind in Tabelle 3 (Präfixe in Personennamen) zusammengestellt. Das Attribut Sankt (und seine Entsprechungen in anderen Sprachen) wird nach dem überwiegenden Gebrauch der betreffenden Person ausgeschrieben oder abgekürzt in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. Verwiesen wird a) von der Schreibung mit Bindestrich, wenn das Attribut Sankt in ausgeschriebener Form unverbunden mit dem folgenden Namensbestandteil angesetzt wird, b) vom Namen mit der ausgeschriebenen Form des Attributs Sankt, wenn die abgekürzte Form angesetzt wird, c) von der Form mit dem Attribut Sankt am Ende der Ordnungsgruppe der Vornamen, wenn das Attribut in abgekürzter Form vorliegt, 60

3.5 Ansetzung von

Personennamen

d) vom Namen mit der abgekürzten Form, wenn diese vorliegt, aber die ausgeschriebene Form angesetzt wird (§317). - Beispiele: Vorlage: Eugène de Saint-Denis Antonio Sant'Elia Evaristo San Cristóval Alexander St. Goar Charles Augustin Ste. Beuve und [überwiegender Gebrauch] Charles Augustin Sainte-Beuve

Ansetzung: Saint-Denis, Eugène -ι de -ι Sant'Elia, Antonio San Cristóval, Evaristo Vw von: San-Cristóval, Evaristo St. Goar, Alexander Vw von: Sankt Goar, Alexander Vw von: Goar, Alexander St. Sainte-Beuve, Charles Augustin Vw von: Beuve, Charles Augustin Ste. Vw von: Ste. Beuve, Charles Augustin

Beispiele für das Attribut Sankt in anderen Sprachen: Sä [nicht zu verwechseln mit dem häufig vorkommenden portugiesischen Familiennamen Sä], Santa, Säo (portugiesisch) Saint (englisch) Saint, Sainte (französisch) San, Sant', Santa, Santo (italienisch) San, Santa, Santo (spanisch) Sint (niederländisch) Szent (ungarisch) Eine Verwandtschaftsbezeichnung am Anfang oder am Ende eines Familiennamens wird vorlagegemäß als Bestandteil des Familiennamens angesetzt. Sie gilt als eigenes Ordnungswort, es sei denn, sie ist mit dem folgenden oder vorangehenden Namensbestandteil in ununterbrochener Buchstabenfolge geschrieben oder durch ein Zeichen verbunden, dem kein Spatium vorangeht oder folgt. - Liegt die irisch-schottische Verwandtschaftsbezeichnung „Mac" als „Mc", „Mc" oder „M'" vor, so wird von der Namensform mit „Mac" verwiesen. Von Verwandtschaftbezeichnungen am Ende eines Familiennamens wird verwiesen. Dabei werden die übergangenen Namensbestandteile an das Ende der Ordnungsgruppe der Vornamen gestellt. Wird eine Verwandtschaftsbezeichnung am Anfang eines Familiennamens unverbunden bzw. verbunden angesetzt, so kann von der Form mit der Verwandtschaftsbezeichnung und dem Familiennamen als einem bzw. als zwei Ordnungswörtern verwiesen werden (§ 316). - Beispiele: Vorlage: Daniel John O'Connor Constantine Fitz Gibbon Desmond Fitz-Gerald Justin M'Carthy

Ansetzung: O'Connor, Daniel John Fitz Gibbon, Constantine Fak. Vw von: FitzGibbon, Constantine Fitz-Gerald, Desmond Fak. Vw von: Fitz Gerald, Desmond M'Carthy, Justin Vw von: MacCarthy, Justin 61

3. Eintragungen

unter

Bernard McArthur

Pierre Mac Orlan José Alves Sobrinho Barbara McCloy Leech

Personennamen McArthur, Bernard Vw von: MacArthur, Bernard Fak. Vw von: Mc Arthur, Bernard Mac Orlan, Pierre Fak. Vw von: MacOrlan, Pierre Alves Sobrinho, José Vw von: Sobrinho, José Alves Leech, Barbara McCloy Vw von: Leech, Barbara MacCloy Vw von: McCloy Leech, Barbara Vw von: MacCloy Leech, Barbara Fak. Vw von: Mc Cloy Leech, Barbara Fak. Vw von: Mac Cloy Leech, Barbara

Beispiele für Verwandtschaftsbezeichnungen in europäischen Namen sind: De, Í, Mag, Mhic, Mhig, Ni, Nie, Nig, Ó, O', Ua, Ui (irisch) Mac, Kurzformen: Mc, M c , M' (irisch-schottisch) Fitz (normannisch) A\ Ab, Ap (walisisch) Ker, Kurzform: K' (bretonisch) Filho, Junior, Neto, Sobrinho (brasilianisch) Abu, Ben, Ebn, Ibn, Umm (arabisch) Bar (aramäisch) Ter (armenisch) Ben, Bin, Bint (hebräisch) In russischen Namen kommen die orientalischen Verwandtschaftsbezeichnungen Ogly, Uly, Zade vor, die meist mit Bindestrich dem Familiennamen angehängt sind. Als zusammengesetzte Namen (Doppelnamen usw.) gelten Familiennamen, die aus mehreren Wörtern (ausgenommen Präfixe, Verwandtschaftsbezeichnungen und das Attribut „Sankt") bestehen. Sie können entweder unverbunden oder durch Bindestriche, Präfixe oder Konjunktionen verbunden sein (§ 318,1). Im allgemeinen werden alle Teile eines zusammengesetzten Namens in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt (§ 318,2). Ist nach den Regeln ein zusammengesetzter Name in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen, so wird vom zweiten und von allen weiteren Hauptbestandteilen des zusammengesetzten Namens verwiesen. Die bei der Verweisung übergangenen Teile des zusammengesetzten Namens werden an das Ende der Ordnungsgruppe der Vornamen gestellt. Das gilt auch für apostrophierte Präfixe am Anfang von zweiten und weiteren Hauptbestandteilen des Namens, die nach den Regeln nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen sind. Der Verweisung wird die Ansetzungsform zugrundegelegt; dabei werden die nachgestellten Teile formal wie Vornamen behandelt (§ 319,1). Sind die Teile eines zusammengesetzten Namens, die nach den Regeln in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen sind, unverbunden (d.h. ohne Bindestriche, Konjunktionen oder Präfixe als eigene Ordnungswörter dazwischen) anzusetzen, so kann von der Form mit Bindestrich verwiesen werden (§ 319,3). - Beispiele: 62

3.5 Artsetzung von Personennamen Vorlage: [Deutschsprachige Staaten:] Wilhelm Meyer-Lübke Hanna Axmann von Rezzori Theodor Meyer zum Gottesberge

Lulu von Strauß und Torney

Ansetzung: Meyer-Lübke, Wilhelm Vw von: Lübke, Wilhelm MeyerAxmann von Rezzori, Hanna Vw von: Rezzori, Hanna Axmann —τ von—ι Meyer zum Gottesberge, Theodor Vw von: Zum Gottesberge, Theodor Meyer Vw von: Gottesberge, Theodor Meyer —ι zum—ι Fak. Vw von: ZumGottesberge, Theodor Meyer Strauß und Torney, Lulu -i von—ι Vw von: Torney, Lulu von Strauß —< und-i

[Frankreich:]

Antoine-François Prévost d'Exilés

Henri Etienne Sainte-Claire Deville

Jean de la Taille de Bondaroy

[Spanien:] Federico Garcia José Angel GarcíaLorca de Cortazar y Ruiz

Prévost d'Exilés, Antoine-François Vw von: Exiles, Antoine-François Prévost -.d'-i Sainte-Claire Deville, Henri Etienne Vw von: Deville, Henri Etienne Sainte-Claire Fak. Vw von: Sainte-Claire-Deville, Henri Etienne La Taille de Bondaroy, Jean -i de-i Vw von: Taille de Bondaroy, Jean —ι de la—ι Vw von: Bondaroy, Jean de la Taille —ι de—ι Fak. Vw von: LaTaille de Bondaroy, Jean ι de ι Fak. Vw von: Bondaroy, Jean de LaTaille -ι de-i Garcia Lorca, Federico Vw von: Lorca, Federico Garcia Fak. Vw von: Garcia-Lorca, Federico Garcia de Cortazar y Ruiz de Aguirre, José Angel Vw von: Cortazar y Ruiz de Aguirre, José Angel García -i de -ι Vw von: Ruiz de Aguirre, José Angel García de Cortazar -i y -ι Vw von: Aguirre, José Angel García de Cortazar y Ruiz -i de-ι

Steht ein Bindestrich innerhalb zusammengesetzter Familiennamen zwischen zwei oder mehreren Namen, von denen einer nicht als ein Ordnungswort anzusetzen ist, so ist bei der Ansetzung hinter dem Bindestrich stets ein Spatium zu setzen (§ 318,2). - Beispiele:

63

3. Eintragungen unter Personennamen Vorlage: Siegfried Miiller-von Hagen [Deutscher] Kurt Miiller-Sankt Georgen [Deutscher]

Ansetzung: Müller- von Hagen, Siegfried Vw von: Hagen, Siegfried Müller—ι von —ι Müller- Sankt Georgen, Kurt Vw von: Sankt Georgen, Kurt MüllerFak. Vw von: Müller-Sankt-Georgen, Kurt Fak. Vw von: Sankt-Georgen, Kurt Müller-

Hat eine Person selbst nur den letzten Teil ihres zusammengesetzten Namens als Familiennamen gebraucht oder ist sie unter dem letzten Teil bekannter, so wird nur dieser in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. Diejenigen Teile des zusammengesetzten Familiennamens, die nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen sind, werden an das Ende der Ordnungsgruppe der Vornamen gestellt (§ 318,3). Ist nach den Regeln ein anderer als der erste Teil eines zusammengesetzten Namens in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen, so wird vom ersten und allen bei der Ansetzung nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens berücksichtigten Hauptbestandteilen des zusammengesetzten Namens verwiesen (§ 319,2). - Beispiele: Vorlage: Friedrich de la Motte-Fouqué [Deutscher]

Hermanus Neubronner van der Tuuk [.Niederländer]

Ansetzung: Fouqué, Friedrich de la MotteVw von: La Motte-Fouqué, Friedrich —t de —ι Vw von: Motte-Fouqué, Friedrich —i de la—ι Fak. Vw von: LaMotte-Fouqué, Friedrich -ι de-i Tuuk, Hermanus Neubronner —ι van der—ι Vw von: Neubronner van der Tuuk, Herma-

Für manche Staaten (Brasilien, Bulgarien, Irland, Portugal, Spanien, Ungarn) gibt es Ausnahmen bei der Ansetzung der zusammengesetzten Namen (§ 318,4). - Für Portugal und Brasilien gilt: In der Ordnungsgruppe des Familiennamens wird nur der letzte Teil eines zusammengesetzten Namens angesetzt (§ 318a, a und d). Steht zwischen den Teilen des zusammengesetzten Namens ein Bindestrich, so werden sie in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt. Das gilt auch für Teile, die einen einheitlichen Begriff bilden. Beispiele: Vorlage: Joaquim Teófilo Fernandes Braga [Portugiese]

Joäo Oliveira Martins [Portugiese] Aurelio Buarque de Holanda Ferreira [Brasilianer]

64

Ansetzung: Braga, Joaquim Teófilo Fernandes Vw von: Fernandes Braga, Joaquim Teófilo Fak. Vw von: Fernandes-Braga, Joaquim Teófilo Martins, Joäo Oliveira Vw von: Oliveira Martins, Joäo Fak. Vw von: Oliveira-Martins, Joäo Ferreira, Aurélio Buarque de Holanda Vw von: Buarque de Holanda Ferreira, Aurélio

3.5 Ansetzung von

Camilo Castelo Branco [Portugiese] Jeronimo Corte Real [Portugiese]

Personennamen

Vw von: Holanda Ferreira, Aurélio Buarque -.de-. Fak. Vw von: Buarque de Holanda-Ferreira, Aurélio Fak. Vw von: Holanda-Ferreira, Aurélio Buarque —. de—. Castelo Branco, Camilo Corte Real, Jeronimo

Nach der Grundregel werden die modernen Familiennamen in der Form angesetzt, die in dem Staat üblich ist, dessen Bürger die Person ist. Ist die Staatsbürgerschaft einer Person nicht feststellbar, oder ist die Person staatenlos, so wird ihr Name in der Form angesetzt, die in dem Staat üblich ist, dessen Sprache sich die Person überwiegend bedient (§ 313). Zur Feststellung der Staatsbürgerschaft einer Person anhand der Vorlage sind die folgenden Kriterien heranzuziehen (§313,5, Anm.): a) Sprache des Werkes, bei Ubersetzungen die Sprache des Originals, b) Erscheinungsort, bei Übersetzungen der Erscheinungsort der Originalausgabe, c) sprachliche Herkunft des Familiennamens, d) sprachliche Herkunft des Vornamens. Weist die Mehrzahl der Kriterien auf eine bestimmte Staatsbürgerschaft hin, so ist diese für die Ansetzung maßgebend. Bei Gleichgewicht der vier Kriterien ( 1 : 1 : 1 : 1 oder 2 : 2) wird das unter a) genannte Kriterium herangezogen. - Beispiel: Vorlage: Horst de la Croix Military considerations in city planning. Oslo 1972 Kriterien: Sprache des Werkes = englisch Erscheinungsort = norwegisch Familienname = französisch Vorname = deutsch Ansetzung (nach den Regeln für Staaten mit englischer DeLaCroix, Horst

Sprache):

3.5.3 Namen des Mittelalters Als Personen des Mittelalters gelten die nach 500 und vor 1501 gestorbenen. Personen des Mittelalters werden im allgemeinen unter ihren persönlichen Namen (Taufnamen) angesetzt. Beinamen werden als Ordnungshilfe hinzugefügt. Familiennamen werden gegebenenfalls wie Beinamen behandelt. Die Namen und die Beinamen werden in der Sprache angesetzt, in der die Person überwiegend geschrieben hat, im Zweifelsfall in der Sprache des Landes, in dem sie überwiegend gewirkt hat (§332,1 und 2). Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namen bzw. Namensformen wird verwiesen, ebenso von den 65

3. Eintragungen unter

Personennamen

Hauptbestandteilen der Beinamen, die nicht ohne weiteres als solche erkennbar sind, und von Familiennamen. Dabei werden die übergangenen Namensbestandteile mit Komma nachgestellt und bilden eine weitere Ordnungsgruppe (§ 332,3 und 6). - Beispiele: Vorlage: Wolfram von Eschenbach Thomas Becket Thomas von Aquin Albert der Große Petrus Abaelardus Oswald von Wolkenstein Dante Alighieri

Ansetzung: Wolfram (von Eschenbach) Thomas (Becket) Vw von: Becket, Thomas Thomas (de Aquino) Vw von: Thomas (von Aquin) Albertus (Magnus) Vw von: Albert (der Große) Petrus (Abaelardus) Vw von: Abaelardus, Petrus Oswald (von Wolkenstein) Vw von: Wolkenstein, Oswald -i von-i Dante (Alighieri) Vw von: Alighieri, Dante

Sind verschiedene Beinamen überliefert, so wird der gebräuchlichste gewählt. Ist ein Beiname in verschiedenen Formen überliefert, so wird für die Ansetzung eine präpositionale einer adjektivischen und eine adjektivische einer genitivischen Form vorgezogen. Von den persönlichen Namen mit den nicht berücksichtigten Beinamen bzw. Beinamensformen wird verwiesen, wenn sie vorliegen (§ 332,5). - Beispiele: Vorlagen: Caterina da Genova und Caterina Adorni Ansetzung: Caterina (da Genova) Verweisung von: Caterina (Adorni) Vorlagen: Nicolaus Cusanus und Nicolaus de Cusa Ansetzung: Nicolaus (de Cusa) Verweisung von: Nicolaus (Cusanus) Sind jedoch Personen des Mittelalters unter ihrem Beinamen bzw. Familiennamen bekannter, so werden sie unter diesem angesetzt. Die persönlichen Namen werden mit Komma nachgestellt und bilden eine weitere Ordnungsgruppe. Vom persönlichen Namen mit dem Beinamen bzw. Familiennamen als Ordnungshilfe wird verwiesen (§ 333). - Beispiele: Vorlage: Giovanni Boccaccio Ansetzung: Boccaccio, Giovanni Verweisung von: Giovanni (Boccaccio) Vorlage: Konrad Bömlin Ansetzung: Bömlin, Konrad Verweisung von: Konrad (Bömlin) Die aus der Bibel stammenden, mit I bzw. J und nachfolgendem Vokal beginnenden Namen in latinisierter Form werden einheitlich mit J angesetzt. Die verschiedenen Formen des persönlichen Namens „Johannes" („Ioannes", „Iohannes", „Johannes", „Joannes") werden im Deutschen und Lateinischen stets als „Johannes" angesetzt (§ 327,4). - Beispiele: 66

3.5 Ansetzung von Personennamen Vorlage: Jacobus de Benedictis Ansetzung: Jacopone (da Todi) Verweisung von: Jacobus (de Benedictis) Vorlage: John of Ford Ansetzung: Johannes (de Forda) Verweisung von: John (of Ford)

3.5.4 Namen von Fürsten, Mitgliedern von Fürstenhäusern und Päpsten Regierende Fürsten und Mitglieder regierender Fürstenhäuser werden im allgemeinen unter ihren persönlichen Namen angesetzt. Den persönlichen Namen werden als Ordnungshilfe das Territorium, der Fürstentitel und die Zählung (stets in dieser Reihenfolge) beigefügt. Die Namen, die Territorien und die Fürstentitel werden im allgemeinen in der Sprache des regierten Landes und in der heute gebräuchlichsten Form angesetzt. Zählungen werden in römischen Ziffern angesetzt. Hat ein Fürst mehrere Territorien regiert, so wird seinem Namen das im betreffenden Nachschlagewerk für die Einordnung gebrauchte Territorium mit dem dazugehörenden Titel als Ordnungshilfe beigefügt. Ist der Name im betreffenden Nachschlagewerk nicht zu finden, so wird das Territorium mit dem dazugehörenden ranghöchsten Titel, bei Ranggleichheit das zuerst regierte und bei gleichem Regierungsbeginn das größere Territorium als Ordnungshilfe beigefügt. Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namensformen wird verwiesen (vgl. §337). Ist ein regierender Fürst oder ein Mitglied eines regierenden Fürstenhauses auch mit Beinamen bekannt, so wird vom persönlichen Namen mit dem Beinamen als Ordnungshilfe verwiesen (§ 338,1). - Beispiele: Vorlage: Kurfürst Albrecht III. von Brandenburg Ansetzung: Albrecht (Brandenburg, Kurfürst, III.) Vorlage: Kaiser Maximilian I. Ansetzung: Maximilian (Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.) Vorlage: Kaiser Wilhelm I. Ansetzung: Wilhelm (Deutsches Reich, Kaiser, I.) Vorlage: Philipp II. von Spanien Ansetzung: Felipe (España, Rey, II.) Verweisung von: Philipp (Spanien, König, II.) Vorlage: Ludwig XI. von Frankreich Ansetzung: Louis (France, Roi, XI.) Verweisung von: Ludwig (Frankreich, König, XI.) Vorlage: Kaiser Franz Joseph [= Kaiser von Osterreich und König von Ungarn] Ansetzung: Franz Joseph (Osterreich, Kaiser, I.) 67

3. Eintragungen unter Personennamen Vorlage: Queen Victoria [= Königin von Großbritannien und Kaiserin von Indien] Ansetzung: Victoria (Great Britain, Queen) Vorlage: Friedrich der Große Ansetzung: Friedrich (Preußen, König, II.) Verweisung von: Friedrich (der Große) Geistliche Fürsten des Römisch-Deutschen Reiches der Neuzeit werden unter ihren persönlichen Namen angesetzt. Territorium, geistlicher Titel und Zählung werden in dieser Reihenfolge als Ordnungshilfe hinzugefügt. Namen, Territorien und Titel werden in der im Deutschen gebräuchlichsten Form angesetzt. Als geistliche Fürsten des RömischDeutschen Reiches gelten bis 1806 geistliche Kurfürsten, Fürsterzbischöfe, Erzbischöfe, Fürstbischöfe und Bischöfe, nicht jedoch Abte und Pröpste. Für geistliche Kurfürsten und Fürsterzbischöfe wird der Titel „Erzbischof", für Fürstbischöfe der Titel „Bischof" verwendet (vgl. § 341a). Sonstige geistliche Würdenträger, Ordensmitglieder, Heilige und Selige werden im allgemeinen wie Personen ihrer Zeit behandelt (vgl. § 342). - Beispiele: Vorlage: Johann Philipp von Schönborn [= Fürstbischof von Würzburg, Herzog von Franken, Erzbischof und Kurfürst von Mainz] Aber: Dietrich von Moers [gestorben 1463, Erzbischof und Kurfürst von Köln] Roman Giel von Gielsberg [gestorben 1673, Fürstabt von Kempten]

Ansetzung: Johann Philipp (Mainz, Erzbischof) Vw von: Schönborn, Johann Philipp —ι von —ι

Dietrich (von Moers) Vw von: Moers, Dietrich -i von—ι Giel von Gielsberg, Roman Vw von: Gielsberg, Roman Giel -> von-i

Päpste werden unter der lateinischen Form ihres Papstnamens angesetzt. Dem Papstnamen werden als Ordnungshilfe die Bezeichnung „Papa" und die Zählung in römischen Ziffern hinzugefügt (§ 341,1). Vom vorpäpstlichen Namen und von Namensformen, die von der Ansetzung abweichen, wird verwiesen, wenn sie vorliegen (§ 341,2). - Beispiel: Vorlage: Johannes XXIII. [Im Vorwort: Angelo Roncalli] Ansetzung: Johannes (Papa, XXIII.) Verweisung von: Roncalli, Angelo

68

3.5 Ansetzung von Personennamen 3.5.5 Altgriechische, byzantinische und altrömische Namen Altgriechische Personen werden unter ihrem persönlichen Namen angesetzt. Beinamen werden als Ordnungshilfe hinzugefügt. Die Namen und Beinamen werden in latinisierter Form angesetzt. Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namensformen wird verwiesen, ebenso von Beinamen, die nicht leicht als solche erkennbar sind (§ 328). - Beispiele: Vorlage: Aischylos Sokrates Homer Dionysios der Perieget

Ansetzung: Aeschylus Vw von: Aischylos Socrates Vw von: Sokrates Homerus Vw von: Homer Dionysius (Periegeta) Vw von: Dionysios (der Perieget)

Zur Ansetzung der Verfasser biblischer Werke vgl. Tabelle 5. Byzantinische Personen werden unter ihrem persönlichen Namen (Taufnamen) angesetzt. Beinamen werden als Ordnungshilfe hinzugefügt, auch wenn sie den Charakter von Familiennamen angenommen haben. Die Namen und die Beinamen werden in latinisierter Form angesetzt. Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namen bzw. Namensformen wird verwiesen, ebenso von Beinamen, die nicht leicht als solche erkennbar sind (§ 331). - Beispiele: Vorlage: Johannes Chrysostomus Theodoras Prodromos

Ansetzung: Johannes (Chrysostomus) Theodorus (Prodromus) Vw von: Theodoros (Prodromos) Vw von: Prodromos, Theodoros Vw von: Prodromus, Theodorus

Altrömische Personen werden unter ihrem gebräuchlichsten Namen angesetzt. Ist der erste Name der gebräuchlichste, so bildet er allein die erste Ordnungsgruppe. Weitere Namen werden wie Beinamen als Ordnungshilfe hinzugefügt. Gehen dem gebräuchlichsten Namen andere Namen voraus, so bildet er zusammen mit etwaigen folgenden Namen die erste Ordnungsgruppe. Die vorangehenden Namen werden mit Komma nachgestellt und bilden eine weitere Ordnungsgruppe. Die Namen und Beinamen werden in ihrer lateinischen Form angesetzt (§ 329,1 - 4). Von vorliegenden, von der Ansetzung abweichenden Namensformen wird verwiesen. Von Beinamen wird verwiesen, wenn sie nicht leicht als solche erkennbar sind, ebenso von zweiten und weiteren Bestandteilen, wenn es sich um weniger bekannte Namen handelt (§ 329,5 und 6). - Beispiele: Vorlage: Martianus Capeila

Ansetzung: Martianus (Capeila) Vw von: Capella, Martianus 69

3. Eintragungen unter Personennamen Ammianus Marcellinus

Ammianus (Marcellinus) Vw von: Marcellinus, Ammianus Horatius Flaccus, Quintus Vw von: Horaz Cicero, Marcus Tullius Minucius Felix, Marcus Vw von: Felix, Marcus Minucius Festus, Sextus Pompeius Vw von: Pompeius Festus, Sextus

Horaz Marcus Tullius Cicero Marcus Minucius Felix Sextus Pompeius Festus

Tabelle 1 : Bestimmte und unbestimmte Artikel Sprache

Bestimmte Artikel

Unbestimmte

Dänisch

de, den, det

en, et

Deutsch

das, dem, den, der, des, die

ein, eine, einem, einen, einer, eines

Englisch

the

a, an

Französisch

1', la, le, les

un, une

Italienisch

gli, i, il, Γ, la, le, li, lo

un, un', una, uno

Niederländisch

d', de, den, der, des, het, 's, 't

een, eene, eener, eens, ene, 'η

Norwegisch

de, den, det

ei, en, et

Portugiesisch

a, as, o, os

um, urna, umas, uns

Schwedisch

de, den, det

en, ett

Spanisch

el, la, las, lo, los

un, una, unas, unos

Ungarisch

a, az

egy

70

Artikel

3.5 Ansetzung von Personennamen Tabelle 2: Ansetzung von modernen Personennamen mit Präfixen Sprache des Staates, dessen Bürger die Person ist

Art der Präfixe

Deutsch

Artikel (germanische Sprachen) Artikel (romanische Sprachen) Präposition Verschmelzung Präfixe mit „und" verbunden Artikel (französisch) Präposition (französisch)

Französisch

Ansetzungsregel

-

+ -

+ -

+ Bei Belgiern werden jedoch alle Präfixe in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt.

Englisch Italienisch

Verschmelzung (französisch) Niederländische Präfixe Sonstige Präfixe Alle Präfixe Alle Präfixe

+ + wie im Ursprungsland

+ + Bei Personen, die vor dem 19. Jahrhundert gelebt haben, werden jedoch folgende Präfixe nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt: d', da, de, de', degli, dei, de li, di.

Russisch Alle Präfixe Niederländisch Alle Präfixe

+ Bei Belgiern werden jedoch alle Präfixe in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt.

Portugiesisch Spanisch

Alle Präfixe Artikel (spanisch; alleinstehend)

-

+ In Chile wird jedoch der alleinstehende spanische Artikel nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens angesetzt.

Präposition (spanisch) Präposition und Artikel (spanisch) Verschmelzung (spanisch)

-

-

Erläuterung: + Die Präfixe sind in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen. - Die Präfixe sind nicht in der Ordnungsgruppe des Familiennamens anzusetzen. 71

3. Eintragungen unter Personennamen Tabelle 3: Präfixe in Personennamen Präfix

Sprachliche Herkunft und Art A = Artikel Ρ = Präposition V = Verschmelzung

Präfix

Sprachliche Herkunft und Art A = Artikel Ρ = Präposition V = Verschmelzung

am auf dem auf den auf der aufm aus dem aus den aus der aus'm d' d' d' d' da da dagli dai dal dall' dalla dalle das de de de ...i de' de de de de la de la de las deli de los degli dei del del

dt. V dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. V dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. V franz. Ρ ital. Ρ niederländ. A portug. Ρ ital. Ρ portug. V ital. V ital. V ital. V ital. V ital. V ital. V portug. V franz. Ρ ital. Ρ ital. V ital. V niederländ. A portug. Ρ span. Ρ franz. Ρ und A span. Ρ und A span. P. und A ital. Ρ und A span. Ρ und A ital. V ital. V ital. V span. V

dell' della delle dello den der des di do dos du

ital. V ital. V ital. V ital. V niederländ. A niederländ. A franz. V ital. Ρ portug. V portug. V franz. V ital. A niederländ. A dt. V dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. Ρ und A niederländ. V franz. A ital. A franz. A ital. A span. A span. A franz. A franz. A ital. A ital. A span. A niederländ. Ρ und A niederländ. Ρ und A niederländ. Ρ und A niederländ. A niederländ. A niederländ. V niederländ. V niederländ. V niederländ. Ρ

72

gli het im in dem in den in der in't ['

J' la la la las le les li lo los op de op den op der 's 't ten ter thor tot

3.5 Ansetzung von

Personennamen

Präfix

Sprachliche Herkunft und Art A = Artikel Ρ = Präposition V = Verschmelzung

Präfix

Sprachliche Herkunft und Art A = Artikel Ρ = Präposition V = Verschmelzung

uit den van van de van den van der van het vande vanden vander van't ver vom von von dem

niederländ. Ρ und niederländ. Ρ niederländ. Ρ und niederländ. Ρ und niederländ. Ρ und niederländ. Ρ und niederländ. V niederländ. V niederländ. V niederländ. V niederländ. V dt. V dt. Ρ dt. Ρ und A

von den von der von zu

dt. Ρ und A dt. Ρ und A dt. Ρ und Ρ (auch verbunden die Konjunktion dt. Ρ und V (auch verbunden die Konjunktion dt. Ρ und V (auch verbunden die Konjunktion dt. Ρ dt. V dt. V

A A A A A

von zum

von zur

zu zum zur

durch „und") durch „und") durch „und")

73

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln 4.1 Haupteintragungen unter Sachtiteln Haupttitelseite

GRUNDRISS DER GESCHICHTE DER DEUTSCHEN ARBEITERBEWEGUNG

(ff DIETZ

VERLAG

BERLIN

Rückseite der Haupttitelseite 3. Auflage Dietz Verlag GmhH. Berlin - 1. Auflage I M I Printed io the German Democratic Republic Alle Rechte vorbehalten - Lizenznummer 1 Getamtgestaltunf : D i e u Entwurf GciamtherneMungT Neuei Deutidiland E S 5 C t ( « Β β) · E V P 2 . 0 0

Umfang: 303 Seiten Erscheinungsjahr ermittelt: 1963

74

4.1 Haupteintragungen unter Sachtiteln EA:

Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. - 3. Aufl. - Berlin: Dietz, [1963], - 303 S.

Ein anonymes Werk erhält die Haupteintragung unter dem Sachtitel, a) wenn das Werk keinen Urheber hat, b) wenn es einen Urheber hat, aber nach den Regeln die Haupteintragung nicht unter diesem Urheber erhält (§ 696,1). Die Haupteintragung, die eine Ausgabe eines Werkes nach den Regeln unter einem Verfasser, unter einem Urheber oder unter einem Sachtitel erhält, wird im allgemeinen mit bzw. unter ihrem Hauptsachtitel gemacht (§ 701,1). Als Hauptsachtitel gilt im allgemeinen der Sachtitel, der auf der Haupttitelseite steht (§ 27,2). Wird die Haupteintragung unter dem Hauptsachtitel gemacht, so wird im allgemeinen kein Kopf hinzugefügt (§ 175,1). Der für die Haupteintragung maßgebliche Sachtitel wird bei Sachtitelwerken als erster und einziger Ordnungsblock durch Unterstreichung, Fettdruck oder dergleichen hervorgehoben (§ 176,2). Als anonymes Werk wird ein Werk bezeichnet, dessen Verfasser weder genannt noch ermittelt sind (§17). Als anonyme Werke im Sinne der Regeln gelten auch diejenigen Werke, die nach besonderen Vorschriften wie anonyme Werke zu behandeln sind. Beispiele für Werke, die im allgemeinen als anonyme Werke gelten, sind a) gemeinschaftliche Werke von mehr als drei Verfassern (vgl. dazu das nächste Beispiel), b) begrenzte Sammelwerke mit übergeordnetem Titel (vgl. dazu Teil 6.2), c) fortlaufende Sammelwerke (vgl. dazu Teil 5), d) Bildbände und Bilderbücher (vgl. dazu Teil, 10.1), e) Loseblatt-Ausgaben (vgl. dazu Teil 10.6), f) Schulbücher allgemeinbildender Schulen (vgl. dazu Teil 10.7), g) Ausstellungs- und Museumskataloge sowie Museumsführer (vgl. dazu Teil 10.2), h) Verfassungen von Gebietskörperschaften und völkerrechtliche Verträge (vgl. dazu Teil 8.4.4).

75

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln Haupttitelseite rechts

Einführung in die MikroÖkonomie Von

Dr. Edwin von Böventer o. Professor für Volkswirtschaftslehre

Dipiom-Voikswirt Manfred Betz Dr. Jörg Beutel Dr. Gerhard Illing Dr. Heimo Jürgen John Dr. Robert KoU Dr. Rudolf Matzka Universität München 4., überarbeitete und erweiterte Auflage

R. Oldenbourg Verlag München Wien

Haupttitelseite links

Oldenbourgs Lehr- und Handbücher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Rückseite der Haupttitelseite: „© 1986 R. Oldenbourg Verlag GmbH, München ... ISBN 3-486-20093-3" Umfang: VI, 332 Seiten. Viele graphische Darstellungen

76

4.1 Haupteintragungen unter Sachtiteln EA:

Einführung in die MikroÖkonomie / von Edwin von Böventer ... - 4 . , Überarb. und erw. Aufl. - München [u.a.] : Oldenbourg, 1986. - VI, 332 S. : zahlr. graph. Darst. - (Oldenbourgs Lehr- und Handbücher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) ISBN 3-486-20093-3 N E : Verf.

Ein gemeinschaftliches Werk von mehr als drei Verfassern wird wie ein anonymes Werk behandelt (§601,3). Da im vorliegenden Beispiel das Werk keinen Urheber hat, wird die Haupteintragung unter dem Sachtitel gemacht. Bei einem gemeinschaftlichen Werk von mehr als drei Verfassern wird unter dem besonders hervorgehobenen bzw. zuerst genannten eine Nebeneintragung gemacht, wenn er auf der Haupttitelseite, der Rückseite der Haupttitelseite oder einer anderen Titelseite genannt ist. Bei Urheberwerken wird diese Nebeneintragung zweiteilig gemacht (§ 602,2). Den Namen von Verfassern wird (anders als bei sonstigen beteiligten Personen) keine Funktionsbezeichnung hinzugefügt. Bei begrenzten Werken wird unter dem auf der Haupttitelseite, der Rückseite der Haupttitelseite oder einer anderen Titelseite (besonders hervorgehobenen bzw. zuerst) genannten Herausgeber im allgemeinen eine Nebeneintragung gemacht. Ist kein Herausgeber genannt, so wird gegebenenfalls unter dem auf der Haupttitelseite, der Rückseite der Haupttitelseite oder einer anderen Titelseite (besonders hervorgehobenen bzw. zuerst) genannten Redakteur bzw. Übersetzer eine Nebeneintragung gemacht (vgl. § 603,1 ; zur Ausnahmebestimmung bei Verfasserwerken vgl. Teil 3.3; zur Behandlung von Illustratoren vgl. Teil 10.1, von Bearbeitern vgl. Teil 10.5). Zur Angabe eines Gesamttitels (hier „Oldenbourgs Lehr- und Handbücher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften") vgl. Teil 5.3. In der Verfasserangabe wird auf die Aufführung von Personen und Körperschaften, die keine Eintragung erhalten, im allgemeinen verzichtet. Sie werden durch drei Punkte angedeutet, wenn eine Person oder Körperschaft mit derselben Funktion angegeben wird (§ 136,3). Beispiel: Vorlage: Recht und Sittlichkeit Alfons Auer Alfred Gläßer Johannes Gründel Otfried Höffe Peter Huizing Arthur Kaufmann Dietmar Mieth Georg Teichtweier Herausgegeben von Johannes Gründel

Einheitsaufnahme: Recht und Sittlichkeit / Alfons Auer ... Hrsg. von Johannes Gründel. - ... NE: Verf.; Hrsg.

77

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln

4.2 Ansetzung von Sachtiteln Der Sachtitel wird im allgemeinen in der vorliegenden Form angesetzt (§ 501). In bestimmten Fällen ist es jedoch im Hinblick auf die Ordnung der Eintragungen notwendig, den Sachtitel in einer anderen als der vorliegenden Form anzusetzen. Zur Ansetzung des Sachtitels in mehreren Ordnungsgruppen vgl. die Teile 5.4, 5.5 und 8.4.6.

4.2.1 Artikel am Anfang des Sachtitels Die bestimmten und unbestimmten Artikel in allen Deklinationsformen sowie die ihnen in derselben Sprache gleichlautenden Zahlwörter und Pronomina am Anfang jeder Ordnungsgruppe werden bei der Ordnung übergangen, auch wenn sie apostrophiert oder mit dem folgenden Wort durch Bindestrich verbunden sind (§ 822). Diese Artikel werden als Teil des Sachtitels angegeben. Zur Kennzeichnung von bei der Ordnung zu übergehenden Bestandteilen durch Nichtsortierzeichen vgl. Teil 3.2. Die Artikel der wichtigsten europäischen Sprachen sind in Tabelle 1 zusammengestellt. - Beispiele: Dahn, Felix: -i Ein-i Kampf um Rom: ein historischer Roman / .... —ι Der-i Born Judas: Legenden, Märchen und Erzählungen / .... Bei apostrophierten oder mit dem folgenden Wort durch Bindestrich verbundenen Artikeln, die am Anfang einer Ordnungsgruppe bei der Ordnung übergangen werden, wird nach dem Apostroph bzw. Bindestrich ein Spatium gesetzt (§§ 131,2; 203,3). - Beispiel: Bolongaro-Crevenna, Hubertus: -i L'-i arpa festante : die Münchner Oper 1651 - 1825

4.2.2 Namen von Verfassern und Urhebern Enthält der Sachtitel grammatisch mit diesem verbundene Namen von Personen oder Körperschaften, die Verfasser bzw. Urheber oder sonstige beteiligte Personen oder Körperschaften sind, so werden sie als Bestandteil des Sachtitels angegeben. Sind jedoch die Namen von ein bis drei Verfassern durch „von" oder eine entsprechende fremdsprachige Wendung angeschlossen, so gelten sie nicht als grammatisch verbunden (§ 128,2). Im Sachtitel enthaltene Namen von ein bis drei Verfassern eines (gemeinschaftlichen) Werkes werden im allgemeinen nicht als Teil des Sachtitels angesetzt (§ 502,3). Sind für die Ansetzungsform des Hauptsachtitels am Anfang oder am Ende stehende Bestandteile nur wegzulassen, so wird im allgemeinen ein Ansetzungssachtitel gebildet. Dieser wird in eckige Klammern gesetzt und dem vorliegenden Hauptsachtitel vorangestellt. Es können aber auch die wegzulassenden Bestandteile oder (beispielsweise in Kartenkatalogen) der Beginn des zu ordnenden Sachtitels gekennzeichnet werden (§§ 131,1 und 177,2). - Beispiele: Ansetzungssachtitel: Uhland, Ludwig: [Gedichte und Dramen] Uhlands Gedichte und Dramen. - ... 78

4.2 Ansetzung von Sachtiteln Kennzeichnung der bei der Ordnung wegzulassenden Teile: Uhland, Ludwig: —i Uhlands-i Gedichte und Dramen. - ... Kennzeichnung des Beginns des zu ordnenden Sachtitels: Uhland, Ludwig: Uhlands Gedichte und Dramen. - ... Ansetzungssachtitel: Shakespeare, William: [ -i The - ¡ complete works] The complete works of William Shakespeare / ed. with a glossary by W. J. Craig. - ... oder: Shakespeare, William: -i The-i complete works -i of William Shakespeare -i / ed. with oder: Shakespeare, William: [The complete works] The complete works of William Shakespeare / ed. with ... Ansetzungssachtitel: Johannes (Alexandrinus): [Commentarla in librum de sectis Galeni] Iohannis Alexandrini commentarla in librum de sectis Galeni / recognovit et adnotatione crit. instruxit C. D. Pritchet. oder: Johannes (Alexandrinus): —ι Iohannis Alexandrini—> commentarla in librum de sectis Galeni / recognovit et adnotatione crit. instruxit C. D. Pritchet. - ... oder: Johannes (Alexandrinus): Iohannis Alexandrini commentarla in librum de sectis Galeni / recognovit et adnotatione crit. instruxit C. D. Pritchet. - ... Die Namen von ein bis drei Verfassern werden jedoch als Teil des Sachtitels angesetzt, wenn sie a) gleichzeitig Bestandteil der Sachaussage, b) im Innern des Sachtitels genannt sind. In Zweifelsfällen wird angenommen, daß die Namen der Verfasser zur Sachaussage gehören (§ 502,3). - Beispiele: Goethe, Johann Wolfgang -i von-i : Goethe als Mensch : eine Auswahl aus Goethes Sprüchen, Tagebüchern, Briefen und Gesprächen / [hrsg.] von Herrmann Krüger-Westend. - ... Goethe, Johann Wolfgang -i von-i : Briefe von Goethe an Lavater aus den Jahren 1774 - 1783 / hrsg. von Heinrich Hirzel. - ... Heine, Heinrich: Heine-Briefe / ges. und hrsg. von Hans Daffis. - ... Im Sachtitel enthaltene Namen von Urhebern werden stets als Teil des Sachtitels angesetzt (§ 502,4; vgl. dazu Teil 8.4.1). - Beispiele: American Medical Association: Journal of the American Medical Association : JAMA. Verein Deutscher Ingenieure: VDI-Zeitung. - ... Vorbemerkung: In den folgenden Beispielen der Teile 4.2.3 und 4.2.4 wird bei der Darstelleung der Ansetzungsform darauf verzichtet, den am Anfang des Sachtitels stehenden Artikel bzw. den Beginn des zu ordnenden Sachtitels zu kennzeichnen. 79

4. Eintragungen

unter und mit

Sachtiteln

4.2.3 Abkürzungen In Sachtiteln werden Abkürzungen im allgemeinen vorlagegemäß angesetzt (§201,1)· Beispiele: Vorlage = Ansetzung: Das St.-Annen-Museum in Lübeck Unterwegs mit Dr. Thiessen Festschrift für Prof. Max Müller Steht am Anfang eines Sachtitels (auch nach einem bei der Ordnung zu übergehenden Wort) in einer der bekannteren Sprachen eine gewöhnlich in aufgelöster Form gesprochene Abkürzung, so wird bei Verfasser- und Urheberwerken mit und bei Sachtitelwerken unter dem Sachtitel mit der aufgelösten Abkürzung eine Nebeneintragung gemacht (vgl. § 714,2). - Beispiele: Vorlage = Ansetzung: Ansetzung in Nebeneintragungen: Die Hl.-Kreuzkirche in Bludenz Die Heilig-Kreuzkirche in Bludenz St. Blasien Sankt Blasien S. Maria dell'Anima Santa Maria dell'Anima Dr. Jekyll and Mr. Hyde Doctor Jekyll and Mr. Hyde gez. Dr. Meyers Gezeichnet Dr. Meyers No. four Canadian Hospital Number four Canadian Hospital Art. 86 E W G V Artikel 86 E W G V McDowell und seine Kompositionen MacDowell und seine Kompositionen Unter bzw. mit dem Sachtitel mit der aufgelösten Form wird jedoch bei abgekürzten Vornamen vor Familiennamen, Abkürzungen von juristischen Wendungen bei Körperschaftsnamen, Abkürzungen von Maß und Münzeinheiten, Folgen von Initialen und ähnlichen Buchstabenfolgen keine Nebeneintragung gemacht (vgl. § 714,2). - Beispiele: Vorlage = Ansetzung: E. T. A. Hoffmann als Musiker und Musikschriftsteller Der V E B Landmaschinenbau Torgau Die D M als internationale Reservewährung Folgen von Initialen und ähnliche Buchstabenfolgen sowie Folgen von Einzelbuchstaben, die keine Abkürzungen sind, werden im allgemeinen ohne Spatium angesetzt (§ 202,3, Abs. 1). - Beispiele: Vorlage = Ansetzung: Die N A T O in der Krise StVO und Bußgeldkatalog Das kleine ABC der Futterpflanzen Bei mehreren aufeinanderfolgenden Initialen- und ähnlichen Buchstabenfolgen, die in der Vorlage durch Spaden voneinander getrennt sind, werden diese Spatien jedoch mit angesetzt (§202,3, Abs. 2). - Beispiele:

80

4.2 Ansetzung von Sachtiteln Vorlage = Ansetzung: ArchG N W [ = Nebentitel von „Architektengesetz Nordrhein-Westfalen"] Das Bamberger Blockbuch Inc. typ. Ic 144 der Staatsbibliothek Bamberg [Zur Behandlung von Zahlen vgl. Teil 4.2.4] Abkürzungspunkte bei Folgen von Initialen und ähnlichen Buchstabenfolgen werden bei der Ansetzung im allgemeinen weggelassen, es sei denn, daß sie nach der in der betreffenden Sprache geltenden Rechtschreibung beibehalten werden müssen (§202,3, Abs. 3). Im Deutschen steht der Punkt nach Abkürzungen, die in der Regel aufgelöst gesprochen werden, beispielsweise Dr. (für: Doktor), Frankfurt a.M. (für: Frankfurt am Main), usw. (für: und so weiter); bei Abkürzungen, die nicht aufgelöst gesprochen werden, steht im allgemeinen kein Punkt, beispielsweise B G B (für: Bürgerliches Gesetzbuch), Kripo (für: Kriminalpolizei), UdSSR (für: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken). Ohne Punkt werden fachliche und innerbetriebliche Abkürzungen geschrieben, auch wenn sie aufgelöst gesprochen werden, beispielsweise B M F T (für: Bundesminister für Forschung und Technologie), JArbSchG (für: Jugendarbeitsschutzgesetz).

4.2.4 Zahlen, Symbole, sonstige Zeichen Zahlen, Symbole und sonstige Zeichen werden in Sachtiteln im allgemeinen vorlagegemäß angesetzt (§206,1, Abs. 1). - Beispiele:

Vorlage = Ansetzung: Die drei ??? und das Bergmonster Rudolf II. und seine Zeit Essen und Trinken von Α - Ζ Das Praxisbuch zu D O S 4.0 Die A X 20 im Büro Stehen sie am Anfang eines Sachtitels (auch nach einem bei der Ordnung zu übergehenden Wort) in einer der bekannteren Sprachen, so wird bei Verfasser- und Urheberwerken mit und bei Sachtitelwerken unter dem Sachtitel mit der aufgelösten Form eine Nebeneintragung gemacht (vgl. § 714,2). Bei der Ansetzung der aufgelösten Form ist in Zweifelsfällen die Sprache des Textes maßgebend (§ 206,3). - Beispiele:

Vorlage = Ansetzung:

Ansetzung für

Nebeneintragungen:

8mal Wassersport Achtmal Wassersport 41 Spaziergänge Einundvierzig Spaziergänge in Reinickendorf und Wedding in Reinickendorf und Wedding 259 X Kunst in der Kulturregion Zweihundertneunundfünfzigmal Kunst in Osnabrück der Kulturregion Osnabrück [Da das Malzeichen in der Form „ X " in maschinenlesbaren Katalogen nicht zur Verfügung steht, wird zur Wiedergabe der Vorlage der Buchstabe „x" mit je einem Spatium davor und danach verwendet.] 5 · 20 Jahre leben Fünf . 20 Jahre leben

und

Fünfmal 20 Jahre leben 81

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln [Da das Malzeichen als mittelzeiliger Punkt in maschinenlesbaren Katalogen nicht zur Verfügung steht, wird zur Wiedergabe der Vorlageform ein Punkt mit je einem Spatium davor und danach verwendet.] 5 -Minuten-Diktate Fünf-Minuten-Diktate Der § 37a Abs. 3 GWB als Waffe - , Der-, Paragraph 37a Abs. 3 GWB als gegen die Kampfpreisunterbindung Waffe gegen die Kampfpreisunterbindung I er Mai Premier Mai [Wiedergabe: 1er Mai] Bei der Ansetzung von Zahlen in nicht aufgelöster Form werden Spatien und Zeichen, die in der Vorlage nur zum Zwecke besserer Lesbarkeit innerhalb einer Zahlzeichenfolge gesetzt worden sind, bei der Ansetzung weggelassen (§206,2). - Beispiel: Vorlage: 100 000 Tatsachen aus allen Wissensgebieten Ansetzung: 100000 Tatsachen aus allen Wissensgebieten Ansetzung der Nebeneintragung: Hunderttausend Tatsachen aus allen Wissensgebieten Die Zahlen 100 bzw. 1000 werden in den Sprachen, in denen der Gebrauch schwankt, als hundert, hundred usw. bzw. tausend, thousand usw. (nicht einhundert bzw. eintausend), die Zahlen von 1100 bis 1999 nach dem geläufigsten Gebrauch als Hunderter oder Tausender angesetzt. Im Deutschen werden die Zahlen 1100 bis 1999 stets als Hunderter angesetzt (§ 206,3). Sind bei der aufgelösten Form mehrere Sprech- oder Schreibweisen möglich, so werden unter bzw. mit jeder dieser Formen Nebeneintragungen gemacht. Das gilt jedoch nicht für die Zahlen 100 bis 199 und 1100 bis 1999 im Deutschen (§ 714,2, Abs. 2). - Beispiele: Vorlage = Ansetzung: 1984 [= Titel eines englischen Buches]

1975 - l'année de la femme

1000 PS und mehr 1999 oder der Geist in der Flasche

Ansetzung für Nebeneintragungen: Nineteen hundred and eighty-four und Nineteen eighty-four Mil neuf cent soixante-quinze - l'année de la femme und Dix-neuf cent soixante-quinze - l'année de la femme Tausend PS und mehr Neunzehnhundertneunundneunzig oder der Geist in der Flasche

Für die Zeichen „&" und „ + " als Konjunktion wird die Nebeneintragung unter bzw. mit dem Sachtitel mit der aufgelösten Form auch dann gemacht, wenn sie unmittelbar nach dem ersten Ordnungswort bzw. der ersten zu ordnenden Zahl stehen (vgl. § 714,2). - Beispiele: Vorlage = Ansetzung: Kunst & Computer F O O D & NUTRITION STRETCH & RELAX [Text deutsch] Steine + Mineralien 82

Ansetzung für Nebeneintragungen: Kunst und Computer Food and Nutrition Stretch und Relax Steine und Mineralien

4.2 Ansetzung von Sachtiteln Einzelne Buchstaben aus nichtlateinischen Alphabeten werden jedoch, auch in Fachwörtern, in aufgelöster Form angesetzt (§206,1, Abs. 3). - Beispiele: Vorlage: Dietary ω3 and ω6 fatty acids Der Nachweis von a - und ß-Furanonen in thermischen Aromen

Ansetzung: Dietary omega 3 and omega 6 fatty acids —ι Der—ι Nachweis von Alpha- und Beta-Furanonen in thermischen Aromen

4.2.5 Wörter und Wortfolgen mit Apostrophen, Strichen und sonstigen Zeichen Unabhängig von der Vorlage werden Apostrophe nach der geltenden Rechtschreibung der betreffenden Sprache mit einem vorangehenden oder einem nachfolgenden Spatium bzw. ohne Spatium angesetzt. Dabei ist zu beachten, daß in den romanischen Sprachen apostrophierte Präpositionen, Artikel und Verschmelzungen von Präposition und Artikel im allgemeinen ohne Spatium nach dem Apostroph angesetzt werden (§203,1). - Beispiele: Vorlage: Photographer's yearbook D'un siècle à l'autre Ew'ger Friede Who's who

Ansetzung: Photographer's yearbook D'un siècle à l'autre Ew'ger Friede Who's who

Gedankenstriche sowie nicht aufgelöste Striche als Symbole und Zeichen werden unabhängig von der Vorlage mit einem vorangehenden und einem nachfolgenden Spatium angesetzt (§203,2, Abs. l,a). - Beispiele: Vorlage: GOETHE A M T L I C H U N D POLITISCH

Ansetzung: Goethe - amtlich und politisch

Vorwärts-auf-marsch!

Vorwärts - auf - marsch!

Schrägstriche werden in Sachtiteln im allgemeinen durch Spaden, Kommata, Gedankenstriche, falls nach der geltenden Rechtschreibung erforderlich, durch Bindestriche ersetzt. Schrägstriche zwischen nicht aufgelösten Zahlen werden jedoch beibehalten und ohne Spatium angesetzt (§ 203,2, Abs. 3). Die Bestimmung soll eine Verwechslung des Deskriptionszeichens Spatium, Schrägstrich, Spatium (vor allem bei der Bildung von Ordnungsgruppen) mit Schrägstrichen in vorliegenden Formen verhindern. - Beispiele: Vorlage: E/MJ Die Stadt Halle/Saale Programmieren mit PL/1 Dear Scott/Dear Max Das Jahr 1870/71

Ansetzung: E MJ -i Die-i Stadt Halle, Saale Programmieren mit PL 1 Dear Scott - Dear Max -ι Das-, Jahr 1870/71

Bindestriche - mit Ausnahme von Ergänzungsbindestrichen - und alle anderen Striche (z.B. Streckenstriche, Gegenstriche) werden unabhängig von der Vorlage im allgemeinen ohne Spatium angesetzt (§203,2, Abs. l,b). - Beispiele: 83

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln Vorlage: Berlin-Treptow griechisch-orthodox Der Sankt Lorenz-Strom Die Robert Bosch Stiftung Strecke Köln-München Kollisionsfall Sophie - Hohenstaufen

Ansetzung: Berlin-Treptow griechisch-orthodox -i Der-i Sankt-Lorenz-Strom - i D i e - i Robert-Bosch-Stiftung Strecke Köln-München Kollisionsfall Sophie-Hohenstaufen

Steht jedoch ein Binde-, Strecken- oder Gegenstrich zwischen zwei oder mehreren Begriffen, von denen einer nicht als ein Ordnungswort anzusetzen ist, so ist hinter dem Binde-, Strecken- oder Gegenstrich bzw. dem sonstigen Strich stets ein Spatium zu setzen (§ 203,2, Abs. 2). - Beispiele: Vorlage: Bad Dürkheim-Leistadt Stuttgart-Bad Cannstatt Schiffslinienkarte Atlantischer Ozean-Pazifischer Ozean

Ansetzung: Bad Dürkheim- Leistadt Stuttgart- Bad Cannstatt Schiffslinienkarte Atlantischer Ozean- Pazifischer Ozean

Ergänzungsbindestriche werden mit einem vorangehenden oder einem folgenden Spatium angesetzt (§203,2, Abs. l,c). - Beispiele: Vorlage: Gemüseanbau und -ernte Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Ansetzung: Gemüseanbau und -ernte Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Unabhängig von der Vorlage werden sonstige Zeichen (z.B. Klammern, Anführungszeichen, Doppelpunkte) nach der für die betreffende Sprache geltenden Rechtschreibung oder den sachlichen Gegebenheiten mit einem vorangehenden und/oder einem folgenden Spatium bzw. ohne Spatium angesetzt (§ 203,4). - Beispiele: Vorlage: Halle (Saale) Schillers „Ode an die Freude" So is(s)t Europa Livet av Joh:s Bengtson

Ansetzung: Halle (Saale) Schillers „Ode an die Freude" So is(s)t Europa Livet av Joh:s Bengtson

4.2.6 Präfixe und Verwandtschaftsbezeichnungen Eigennamen, Körperschaftsnamen und geographischen Namen mit Präfixen und Verwandtschaftsbezeichnungen werden in Sachtiteln vorlagegemäß angesetzt. - Beispiel: Vorlage: Walter de la Mare A study of his poetry

Ansetzung: Walter de la Mare

Feststehende, zu einem geographischen Namen gehörende Präfixe und Verwandtschaftsbezeichnungen von Personennamen, mit denen geographische Namen gebildet sind, werden im allgemeinen in der vorliegenden Form des Sachtitels angesetzt (§208,3). - Beispiele: 84

4.2 Ansetzung von Vorlage: Der Ärmelkanal und Le Havre Die Stadt El Dorado The Mac Donald Islands Die Mac Donald Inseln Die De Long-Inseln

Sachtiteln

Ansetzung: -ι Der-ι Ärmelkanal und Le Havre -ι Die -i Stadt El Dorado -i The -i Mac Donald Islands -i Die -i Mac-Donald-Inseln —ι Die—ι De-Long-Inseln

Unverbundene Artikel am Anfang eines Sachtitels werden bei der Ordnung nicht übergangen, wenn sie fester Bestandteil eines Eigennamens sind (§ 822,1). - Beispiele: Vorlage: Den Haag, die Residenzstadt der Niederlande Los Angeles und Umgebung

Ansetzung: Den Haag, die Residenzstadt der Niederlande Los Angeles und Umgebung

4.2.7 Wortzusammensetzungen Wortzusammensetzungen, deren Teile nach der geltenden Rechtschreibung bzw. dem gewöhnlichen Gebrauch der betreffenden Sprache entweder in ununterbrochener Buchstabenfolge geschrieben oder durch Bindestriche verbunden werden, sind, wenn ihre Teile in vorliegenden Sachtiteln unverbunden nebeneinander stehen, mit Bindestrichen anzusetzen (§204,1). Die Bindestriche werden ohne Kenntlichmachung ergänzt (vgl. § 117,4). Unter bzw. mit der vorliegenden Form wird keine Nebeneintragung gemacht (vgl. § 714,l,c Anm.). - Beispiele: Vorlage: Kindlers Universal Bibliothek Die C. G. Jung-Forschung Buchbinder ABC BODENSEE HEFTE

Ansetzung: Kindlers Universal-Bibliothek —ι Die —ι C.-G.-Jung-Forschung Buchbinder-ABC Bodensee-Hefte

4.2.8 Band- und Umfangsangaben Bandangaben (Bandbezeichnung und/oder Bandzählung) am Anfang, im Innern oder am Ende des Sachtitels werden nicht als Teile des Sachtitels angesetzt. Wörter am Anfang oder Ende des Sachtitels, die nur den Umfang eines Werkes nach Bänden, seine Einteilung oder sein Verhältnis zu anderen Teilen desselben Werkes angeben, werden ebenfalls nicht als Teile des Sachtitels angesetzt. Der Kasus der von weggelassenen Bestandteilen grammatisch abhängigen Wörter wird dabei gegebenfalls geändert (§502,1). Die Weglassungen gegenüber der Vorlage werden in Sachtiteln durch drei Punkte (...) gekennzeichnet (vgl. § 123,1). - Beispiele: Vorlage: Bericht über das 59. Geschäftsjahr Jahresbericht 1990 Continuano Bullarii Romani

Ansetzung: Bericht über das ... Geschäftsjahr Jahresbericht ... Bullarium Romanum 85

4. Eintragungen

unter und mit

Sachtiteln

Aber: Die fünf Bücher der Weisung verdeutscht von Martin Buber

-i Die -i fünf Bücher der Weisung

Steht eine Umfangsangabe am Ende des Sachtitels, so wird sie abgetrennt und als Zusatz zum Sachtitel behandelt, wenn sich durch die Abtrennung der Kasus der grammatisch abhängigen Wörter des verbleibenden Sachtitels nicht ändert (§ 128,8). - Beispiel: Vorlage: Hans Christian Andersen Sämtliche Märchen in zwei Bänden

Einheitsaufnahme: Andersen, Hans Christian: Sämtliche Märchen : in zwei Bänden / Hans Christian Andersen. - ...

4.2.9 Wörter des Sachtitels, die beim Zitieren leicht übergangen werden Enthält ein Sachtitel Wörter, die beim Zitieren leicht übergangen werden bzw. die wegen ihrer typographischen Gestaltung als nicht zum Sachtitel gehörend aufgefaßt werden könnten, so wird bei Sachtitelwerken unter der um diese Wörter verkürzten Form eine Nebeneintragung gemacht (§ 714,3). Beim Zitieren werden häufig am Anfang stehende Vornamen übergangen, ebenso Eigennamen (z.B. Namen von Begründern und Herausgebern), wenn der folgende Teil des Sachtitels für sich allein aussagekräftig ist, sowie Zahlen am Anfang von Sachtiteln. - Beispiele: Vorlage: Justus Liebigs Annalen der Chemie

Einheitsaufnahme: Justus Liebigs Annalen der Chemie. N E : Liebigs Annalen der Chemie; Annalen der Chemie

Monograph Series on M I N E R A L DEPOSITS

Monograph series on mineral deposits. N E : Mineral deposits

Collection „Culture savante"

Collection „Culture savante". - ... N E : Culture savante

1975 - l'année de la femme

365 Gedanken zum Glück

86

1975 - l'année de la femme. N E : Mil neuf cent soixante-quinze - l'année de la femme; Dix-neuf cent soixante-quinze l'année de la femme; -i L ' - i année de la femme 365 Gedanken zum Glück. - ... N E : Dreihundertfünfundsechzig Gedanken zum Glück; Gedanken zum Glück

4.2 Ansetzung von Sachtiteln 4.2.10 Abgrenzung von Sachtitel und Zusatz zum Sachtitel Mehrere grammatisch verbundene Angaben zur sachlichen Benennung eines Werkes werden im allgemeinen als ein Sachtitel angegeben, und zwar auch dann, wenn sie auf mehreren Zeilen nicht fortlaufend geschrieben und/oder typographisch voneinander abgehoben sind. Als grammatisch verbunden gelten auch Angaben in Form appositioneller Gefüge und verkürzte Sätze (§ 128,6, Abs. 1). - Beispiele: ZIRKUS WEISS-BLAU oder weißblaues Zirkusschariwarium Sachtitel: Zirkus weiß-blau oder weißblaues Zirkusschariwarium Vorlage:

FESTSCHRIFT 25 Jahre Realschule Völklingen Sachtitel: Festschrift 25 Jahre Realschule Völklingen Vorlage:

Jahres- und Datumsangaben (z.B. 1882-1982; vom 29.5 - 1.6.1981) am Anfang oder am Schluß sowie Angaben in bildlichen oder graphischen Darstellungen gelten jedoch nicht als Sachtitel bzw. als dessen Bestandteile, es sei denn, sie sind ein wesentlicher Teil der Sachaussage (§ 128,6, Abs. 3). - Beispiele:

Vorlage:

Sachtitel:

BAYERNS POSTWERTZEICHEN 1 8 4 9 - 1920

Bayerns Postwertzeichen

Beschlüsse der Vollversammlung der Bischöfe der Diözesen Deutschlands vom 6. November 1964

Beschlüsse der Vollversammlung der Bischöfe der Diözesen Deutschlands

Aber: 15. Juli 1927. Die verwundete Republik Österreichs Weg ins Dollfuß-Schuschnigginterregnum

15. Juli 1927 - Die verwundete Republik

Jahresangaben gelten als wesentlicher Teil der Sachaussage und als Teil des Sachtitels, wenn die Titelfassung aus a) einem Wort und einer Jahreszahl oder b) mehreren Wörtern und einer Jahreszahl oder c) einem Wort und mehreren Jahreszahlen besteht. Sie gelten jedoch als Zusatz zum Sachtitel, wenn die Titelfassung aus d) mehreren Wörtern und mehreren Jahreszahlen oder e) dem Namen einer Person und mehreren Jahreszahlen besteht. Datumsangaben gelten nicht als wesentlicher Teil der Sachaussage, sondern als Zusatz zum Sachtitel. - Beispiele:

Vorlage:

Sachtitel:

FRANKRIJK1981-1986

Frankrijk 1981 - 1986 87

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln Johann Adolf Hasse 1699-1783

Johann Adolf Hasse

Desgleichen werden Zusätze, die durch „mit", „nebst", „anläßlich", „aus Anlaß" oder entsprechende fremdsprachige Wendungen eingeleitet werden, nach Möglichkeit nicht als Teil des Sachtitels angegeben (§ 128,6, Abs. 3). - Beispiel: Vorlage: Predigten für das gemeine Volk nebst einer Vorrede von sitdicher Bildung an die Seelsorger

Sachtitel: Predigten für das gemeine Volk

Angaben, zwischen denen ein Doppelpunkt oder Gedankenstrich steht, gelten im allgemeinen als Sachtitel und Zusatz zum Sachtitel. Solche Angaben gelten jedoch als ein Sachtitel, wenn die erste Angabe allein keine ausreichende sachliche Benennung ergibt. Im Zweifelsfall gelten sie als ein Sachtitel (§ 128,6, Abs. 4). - Beispiele: Vorlage: FOOD & NUTRITION: CUSTOMS & CULTURE

Sachtitel: Food & Nutrition

Der gefährliche Traum: ATOMKRAFT

Der gefährliche Traum: Atomkraft

88

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln

4.3 Einheitssachtitel Haupttitelseite

AGATHA CHRISTIE

DIE SCHNEEWITTCHENPARTY ROMAN

SCHERZ BERN MÖNCHEN WIEN

Umfang: 239 Seiten Auf der letzten bedruckten Seite: „Einzig berechtigte Übertragung aus dem Englischen von Hiltgunt Grabler. Titel des Originals: „Hallowe'en Party" ... Erste Auflage 1971."

90

4.3 Einheitssachtitel Christie, Agatha: -ι Die-ι Schneewittchenparty : Roman / Agatha Christie. [Einzig berecht. Übertr. aus dem Engl, von Hiltgunt Grabler]. - 1. Aufl. - Bern [u.a.] : Scherz, 1971.-239 S. Einheitssacht.: Hallowe'en party (dt.) NE: Übers. Die Haupteintragung, die eine Ausgabe eines Werkes nach den Regeln unter einem Verfasser, unter einem Urheber oder unter einem Sachtitel erhält, wird im allgemeinen mit bzw. unter ihrem Hauptsachtitel gemacht (§ 701,1). Die Ausnahmen betreffen Verfassungen von Gebietskörperschaften (vgl. Teil 8.4.4) sowie Ausgaben von Texten zu musikalischen Kompositionen (z.B. Opernlibretti). Um alle Ausgaben eines Werkes mit unterschiedlichen Sachtiteln (z.B. Sachtitel der Originalausgabe und Sachtitel einer Ubersetzung) identifizieren und in bestimmten Fällen an einer Stelle im Katalog nachweisen zu können, wird im allgemeinen ein Sachtitel (in der Ansetzungsform) als Einheitssachtitel für das Werk bestimmt (§504,1). Zum Einheitssachtitel wird im allgemeinen der Sachtitel der ersten vollständigen Ausgabe in der Originalsprache des Werkes bestimmt (§ 505,1). Ein Einheitssachtitel wird u.a. für Werke der neueren Zeit, die aus europäischen Sprachen übersetzt sind, bestimmt, bei Verfasser- und Urheberwerken jedoch nur dann, wenn der Einheitssachtitel in der Vorlage genannt oder ohne besonderen Aufwand zu ermitteln ist (§ 504,2,f). Bei Verfasser- und Urheberwerken wird unter bzw. mit dem Einheitssachtitel keine Nebeneintragung gemacht. Der Einheitssachtitel des für die Haupteintragung maßgeblichen Werkes wird als Fußnote angegeben, sofern nicht unter bzw. mit ihm die Haupteintragung gemacht wird. Die Fußnote wird durch „Einheitssacht.:" eingeleitet; es folgt der Einheitssachtitel in der Ansetzungsform, gegebenenfalls mit einer Sprachbezeichnung als Ordnungshilfe (vgl. § 161,1). Für die Sprachbezeichnung als Ordnungshilfe gelten sinngemäß die gleichen Regeln wie bei den Sammlungen (vgl. Teil 3.4).

91

4. Eintragungen unter und mit Sachtiteln Haupttitelseite

CLAUDB C CRAWFORD

DAS LEBEN IST HALB SO SCHWER

ETHEL C . C O O L E »

C C TRILLINCSHAM

EMERY STOOPS

EIN FRÖHLICHER RATGEBER FÜR JUNCE MENSCHHN

Β A RTM AN Ν V - ERLAG

Ρ k E C II Ii Ν / KU I. Ν

Rückseite der Haupttitelseite Titel der amerikanischen Ausgabe: LtVINC YOUR U F E Croup Guidance In Study, School, Life, and Community Living Copyright 1953 by D. C. Heath and Company Second Edition Ins Deutsche übertragen von Heinz Kronen

Alle Redite der deutschen Ausgabe vorbehalten durch Bartinann-Verlag GmbH, Frethen/Köln 195T Herstellung: Druckerei Paulsen u. Janßen, Hamburg-Lokstedt SthutzUmschlag : Walter Glelnig

Umfang: 327 Seiten

92

4.3 Einheitssachtitel EA:

-ι Das-i Leben ist halb so schwer : ein fröhlicher Ratgeber für junge Menschen / Claude C. Crawford ... [Ins Dt. übertr. von Heinz Kronen]. - Frechen/Köln : Bartmann, 1957. - 327 S. Einheitssacht.: Living your life (dt.) N E : Verf.; Übers.; EST

Wird die Haupteintragung unter dem Hauptsachtitel gemacht und ein Einheitssachtitel bestimmt, so wird unter dem Einheitssachtitel eine Nebeneintragung gemacht (§704,1). Im Nebeneintragungsvermerk wird die Kurzbezeichnung „EST" verwendet; gegebenenfalls wird die Sprachbezeichnung als Ordnungshilfe hinzugefügt. Ein Einheitssachtitel wird bestimmt (§ 504,2) a) bei Verfassungen von Gebietskörperschaften und völkerrechtlichen Verträgen (vgl. dazu Teil 8.4.4); b) bei Ausgaben von Texten zu musikalischen Kompositionen; c) bei heiligen Schriften, klassischen liturgischen Werken und Glaubensbekenntnissen; d) bei Gesetzen, Verordnungen, Erlassen und dergleichen Werken von Gebietskörperschaften und Reügionsgemeinschaften sowie sonstigen Verlautbarungen der Katholischen Kirche; e) bei Werken des Altertums, des Mittelalters und der frühen Neuzeit (als Ende der frühen Neuzeit gilt das Jahr 1550); f) bei Werken der neueren Zeit, die aus europäischen Sprachen übersetzt sind, bei Verfasser· und Urheberwerken jedoch nur dann, wenn der Einheitssachtitel in der Vorlage genannt oder ohne besonderen Aufwand zu ermitteln ist; g) bei Werken der neueren Zeit, die aus außereuropäischen Sprachen übersetzt sind, wenn der Einheitssachtitel in der Vorlage genannt oder ohne besonderen Aufwand zu ermitteln ist; h) bei sonstigen Werken, die in zahlreichen Ausgaben erschienen sind. Ist bei einem übersetzten Werk die Originalsprache aus der sonstigen bibliographischen Beschreibung nicht ersichtlich, so wird sie in einer Fußnote angegeben, soweit sie ohne besonderen Aufwand zu ermitteln ist (§ 162,7). Die Fußnote lautet „Aus dem ... übers.". Als Sprachbezeichnung wird die in Teil 13.3 angegebene einheitliche Bezeichnung verwendet. Die Originalsprache ist in der Regel ersichtlich, wenn ein Einheitssachtitel in einer bekannten Sprache (z.B. deutsch, englisch, französisch) anzugeben ist. - Beispiel: Vorlage: F. van der Meer Altchristliche Kunst

Einheitsaufnahme: Meer, Frits -τ van der-ι : Altchristliche Kunst / F. van der Meer. - ... Einheitssacht. : Oudchristelijke kunst Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg) 167

8. Eintragungen unter Körperschaftsnamen 8.2.7 Übergehungsverweisungen Stehen am Anfang eines Körperschaftsnamens (auch nach einem bestimmten oder unbestimmten Artikel) Gebietskörperschafts- bzw. andere Zugehörigkeitsadjektive, von Titulaturen abgeleitete Adjektive bzw. Adverbien oder sonstige (auch substantivische) Bestandteile, die erfahrungsgemäß beim Zitieren leicht übergangen werden, so wird von den um diese Bestandteile verkürzten Namensformen verwiesen. Diese Bestimmung gilt auch für Verweisungsformen (§411,10). - Beispiele zu Gebietskörperschaftsadjektiven: Offizielle Form: Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft Ansetzung: Stuttgarter Straßenbahnen-Aktiengesellschaft Verweisung von: Straßenbahnen-Aktiengesellschaft (Stuttgart) [Bei der Verweisung ist „(Stuttgart)" als Ordnungshilfe hinzuzufügen, weil es sich um eine ortsgebundene Körperschaft handelt und durch die Ubergehung des Gebietskörperschaftsadjektivs der Sitz der Körperschaft nicht mehr zu erkennen ist.] Um regionale Begriffe verkürzte Namensformen nicht ortsgebundener Körperschaften, von denen verwiesen wird, erhalten im allgemeinen den regionalen Begriff in substantivischer Form als Ordnungshilfe (§ 417,a, Abs. 2). - Beispiel: Offizielle Form: Bayerischer Stenographenverband Ansetzung: Bayerischer Stenographenverband Verweisung von: Stenographenverband (Bayern) Eine in der Ordnungshilfe hinzugefügte Region wird nach den Ansetzungsbestimmungen für Gebietskörperschaften (vgl. dazu Teil 8.2.9) angegeben (§ 420). - Beispiel: Offizielle Form: American Library Association Ansetzung: American Library Association Verweisung von: Library Association (United States) Andere Zugehörigkeitsadjektive, die erfahrungsgemäß beim Zitieren leicht übergangen werden, sind z.B. „federal", „kommunal", „national", „regional", „staatlich", „städtisch" und deren Entsprechungen in anderen Sprachen (§ 411,10, Anm. 1). - Beispiele: Offizielle Form: Staatliches Museum für Naturkunde [Sitz: Stuttgart] Ansetzung: Staatliches Museum für Naturkunde (Stuttgart) Verweisung von: Museum für Naturkunde (Stuttgart) Offiziele Form: National Gallery of Scotland [Sitz: Edinburgh] Ansetzung: National Gallery of Scotland (Edinburgh) Verweisung von: Gallery of Scotland (Edinburgh) Von Titulaturen abgeleitete Adjektive bzw. Adverbien sind z.B. Fürstlich, Kaiserlich, Royal und andere fremdsprachige Entsprechungen. - Beispiel: Offizielle Form: Royal Aeronautical Society Ansetzung: Royal Aeronautical Society Verweisung von: Aeronautical Society 168

8.2 Ansetzung

von

Körperschaftsnamen

Stehen am Anfang eines Körperschaftsnamens mehrere zu übergehende Bestandteile verschiedener Art, so wird mehrfach verwiesen. - Beispiel: Offizielle Form: Königlich-Preußische Gesellschaft für Bildende Künste Ansetzung: Königlich-Preußische Gesellschaft für Bildende Künste Verweisungen von: Preußische Gesellschaft für Bildende Künste Gesellschaft für Bildende Künste {Preußen) Sonstige Bestandteile, die erfahrungsgemäß beim Zitieren leicht übergangen werden, sind z.B. das Wort „state" sowie substantivisch am Anfang von Körperschaftsnamen genannte Namen von Gebietskörperschaften (§ 411,10, Anm. 2). - Beispiele: Offizielle Form: State Historical Society of Wisconsin Ansetzung: State Historical Society of Wisconsin Verweisung von: Historical Society of Wisconsin Offizielle Form: New York Institute of Technology Ansetzung: New York Institute of Technology Verweisung von: Institute of Technology (New York, NY) Offizielle Form: Massachusetts Historical Society Ansetzung: Massachusetts Historical Society Verweisung von: Historical Society (Massachusetts) Auf die Verweisung wird verzichtet, wenn nach der Ubergehung der übrige Name nur noch aus einem oder mehreren Gattungsbegriffen besteht (§ 411,10, Anm. 3). - Beispiel: Offizielle Form: Deutsche Bücherei [Sitz: Leipzig] Ansetzung: Deutsche Bücherei (Leipzig) Keine Verweisung von „Bücherei (Leipzig)" Stehen am Anfang eines Körperschaftsnamens (auch nach einem bestimmten oder unbestimmten Artikel) Titulaturen, Verwandtschaftsbezeichnungen und/oder Vornamen vor einem Familiennamen, so wird von den um diese Bestandteile verkürzten Namensformen verwiesen. Diese Bestimmung gilt auch für Verweisungsformen (§ 411,11). - Beispiele: Offizielle Form: Dr. Karl Remeis-Sternwarte, Bamberg Ansetzung: Dr.-Karl-Remeis-Sternwarte (Bamberg) Verweisungen von: Karl-Remeis-Sternwarte (Bamberg) Remeis-Sternwarte (Bamberg) Doktor-Karl-Remeis-Sternwarte (Bamberg) Offizielle Form: Gebr. Böhler und Co., Düsseldorf Ansetzung: Gebr. Böhler und Co. (Düsseldorf) Verweisungen von: Böhler und Co. (Düsseldorf) Gebrüder Böhler und Co. (Düsseldorf) Offizielle Form: C. G. Jung-Institut [Sitz: Zürich] Ansetzung: C.-G.-Jung-Institut (Zürich) Verweisung von: Jung-Institut (Zürich) 169

8. Eintragungen unter

Körperschaftsnamen

Steht am Anfang eines Körperschaftsnamens (auch nach einem bestimmten oder unbestimmten Artikel) ein Familienname, der mit Präfixen (Präpositionen, Artikel und Verschmelzungen aus Präpositionen und Artikeln) beginnt, so wird von der um diese Bestandteile verkürzten Namensform verwiesen. Diese Bestimmung gilt auch für Verweisungsformen (§ 411,13). - Beispiel: Offizielle Form: Von der Heydt-Museum, Wuppertal Ansetzung: Von-der-Heydt-Museum {Wuppertal) Verweisung von: Heydt-Museum (Wuppertal) Stehen in der Mitte oder am Ende eines Körperschaftsnamens Familiennamen, so wird bei Firmen unter Umstellung der voranstehenden Namensbestandteile verwiesen. Nicht umgestellte und umgestellte Namensbestandteile bilden in diesem Falle zusammen eine Ordnungsgruppe (§411,12). - Beispiel: Offizielle Form: Druckerei Robert Bechauf, Bielefeld Ansetzung: Druckerei Robert Bechauf (Bielefeld) Verweisung von: Bechauf, Druckerei Robert (Bielefeld)

8.2.8 Mehrere offizielle Namen einer Körperschaft Führt eine Körperschaft gleichzeitig offizielle Namen in verschiedenen Sprachen, so wird im allgemeinen für die Ansetzung der Name in derjenigen Sprache gewählt, der in der Reihe deutsch, englisch, französisch, russisch, lateinisch, spanisch, italienisch am weitesten vorn steht (§ 406,1). Von den bei der Ansetzung nicht berücksichtigten offiziellen Namen einer Körperschaft wird stets verwiesen (§ 411,9). - Beispiel: Offizielle Formen: Vereinigung Schweizerischer Bibliothekare Association des bibliothécaires Suisses Associazione dei bibliotecari Svizzeri Ansetzung: Vereinigung Schweizerischer Bibliothekare Verweisungen von: Association des Bibliothécaires Suisses Associazione dei Bibliotecari Svizzeri Bei neueren internationalen Körperschaften wird jedoch die englische Namensform gewählt, wenn diese bekannter als die deutsche ist (§ 406,3). Als „neuere" internationale Körperschaften im Sinne dieser Regel gelten Körperschaften, für die in einer der Ausgaben des „Yearbook of international organizations" (Bruxelles 1948 ff.) eine englische Namensform festzustellen ist. Daß die englische Namensform bekannter als die deutsche ist, wird dann angenommen, wenn es sich um internationale Körperschaften mit Beteiligung englischsprachiger Nationen handelt. - Beispiele: Offizielle Formen: Association of European Journalists Association des journalistes Européens Vereinigung Europäischer Journalisten [Alle drei Namensformen stehen im „Yearbook"; eine britische Vereinigung ist zusammen mit anderen Mitglied der europäischen Vereinigung·] 170

8.2 Ansetzung von

Körperschaftsnamen

Ansetzung: Association of European Journalists Verweisungen von: Association des Journalistes Européens Vereinigung Europäischer Journalisten Offizielle Formen: Internationales Eisen- und Stahlinstitut International Iron and Steel Institute Institut International du Fer et de l'Acier Ansetzung: International Iron and Steel Institute Verweisungen von: Internationales Eisen- und Stahlinstitut Institut International du Fer et de l'Acier

8.2.9 Gebietskörperschaften Gebietskörperschaften werden im allgemeinen unter ihrem offiziellen Namen in der amtlichen Sprache des betreffenden Gebietes angesetzt (§ 440,1 und 3). - Beispiel: Offizielle Form: Milano Ansetzung: Milano Ist jedoch für eine Gebietskörperschaft in ihrem Bereich eine geographische oder eine andere konventionelle Benennung bzw. eine Folge von Initialen oder ähnliche Buchstabenfolge gebräuchlich, so wird diese anstelle des offiziellen Namens verwendet (§ 440,2), im allgemeinen ebenfalls in der amtlichen Sprache des betreffenden Gebietes (§440,3). Von vorliegenden Benennungen, die bei der Ansetzung nicht berücksichtigt wurden, wird verwiesen. Von nicht vorliegenden offiziellen Namensformen und von einer nicht vorliegenden Benennung in deutscher Sprache, die bei der Ansetzung nicht berücksichtigt wurden, wird, wenn möglich, verwiesen (§440,5). - Beispiele: Offizielle Form: Republik Österreich Ansetzung: Osterreich Verweisung von: Republik Osterreich Vorlageform: United States Ansetzung: United States Verweisungen von: United States of America Vereinigte Staaten Vorlageform in kyrillischer Schrift: CCCP [Transliteriert: SSSR] Ansetzung: SSSR Verweisungen von: Sojuz Sovetskich Socialisticeskich Respublik Sowjetunion Hat eine Gebietskörperschaft mehrere amtliche Sprachen, so wird für die Ansetzung im allgemeinen der Name in derjenigen Sprache gewählt, die in der Reihe deutsch, englisch, französisch, russisch, lateinisch, spanisch, italienisch am weitesten vorn steht (§§406,1 und 440,4). - Beispiel:

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8. Eintragungen unter Körperschaftsnamen Offizielle Formen: Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération Suisse Confederazione Svizzera Ansetzung: Schweiz Verweisungen von: Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération Suisse Confederazione Svizzera Bei Teilungen und Zusammenschlüssen von Gebietskörperschaften werden die früheren und späteren Einheiten getrennt angesetzt, auch wenn ihre für die Einordnung maßgeblichen Namen gleich lauten (§445,1). Gleichnamige Gebietskörperschaften verschiedener Ausdehnung oder verschiedener geographischer Lage werden durch kurz gefaßte Zusätze möglichst in der Originalsprache als Ordnungshilfe unterschieden (§ 446,1). - Beispiele: Offizielle Form: Deutsche Demokratische Republik Ansetzung bis zum Beitritt zur Bundesrepublik: Deutschland (DDR) Verweisungen von: Deutsche Demokratische Republik DDR Verweisung: Deutschland (DDR) Später —» Deutschland Offizielle Form: Bundesrepublik Deutschland Ansetzung bis zum Beitritt der DDR: Deutschland {Bundesrepublik) Verweisungen von: Bundesrepublik Deutschland BRD Ansetzung seit dem 3. Oktober 1990: Deutschland Verweisung: Deutschland (Bundesrepublik) Später —» Deutschland Gliedstaaten und Verwaltungsbezirke, deren Namen mit einem die Art der Einheit bezeichnenden Ausdruck beginnt (z.B. Kanton, Regierungsbezirk, Kreis), werden unter dem um diesen Ausdruck verkürzten Namen angesetzt, es sei denn, daß der Rest des Namens nicht für sich allein bestehen kann. Von den übergangenen Bezeichnungen wird ein pauschaler Siehe-auch-Hinweis gemacht (§ 441,1). - Beispiele: Offizielle Form: Regierungsbezirk Unterfranken Ansetzung: Unterfranken PsaH: Regierungsbezirk ... —» auch unter dem Körperschaftsnamen ohne diese Bezeichnung Offizielle Form: Département du Nord Ansetzung: Département du Nord [„Nord" allein ist nicht als Gebietskörperschaft zu erkennen.] Bei Gliedstaaten und Verwaltungsbezirken, die von anderen gleichnamigen Gebietskörperschaften unterschieden werden sollen, wird gegebenenfalls der bei der Ansetzung der Ordnungsgruppe übergangene, die Art der Einheit bezeichnende Ausdruck in der Originalsprache als Ordnungshilfe hinzugefügt (§ 447,2). Bei Ortsnamen werden unterscheidende Angaben über die Art der Gebietskörperschaft, z.B. „Stadt", „City", „Ciudad" und dgl. nicht hinzugefügt (§ 447,1). - Beispiele: 172

8.2 Ansetzung von

Körperschaftsnamen

Offizielle Form: Landkreis Darmstadt Ansetzung: Darmstadt (Landkreis)) PsaH: Landkreis ... —* auch unter dem Körperschaftsnamen ohne diese Bezeichnung Offizielle Form: Darmstadt Ansetzung: Darmstadt Bei Ortsnamen, die von anderen gleichnamigen Gebietskörperschaften unterschieden werden sollen, wird nur der charakterisierende Fluß, Berg, Ort usw. ohne Präposition und Artikel und ohne die Angabe „Kreis", „Kanton" usw. in der Originalsprache als Ordnungshilfe hinzugefügt (§447,1). - Beispiele: Offizielle Form: Neustadt bei Coburg Ansetzung: Neustadt (Coburg) Offizielle Form: Neustadt an der Donau Ansetzung: Neustadt