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German Pages 124 Year 2015
InldusionjExklusion
Sina Farzin (M.A.) ist Fellow an der Graduate School of Social Sciences, Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Sozialtheorie, Gesellschaftstheorie und Systemtheorie.
SrNA FARZIN
Inklusion/Exklusion Entwicklungen und Probleme einer systemtheoretischen Unterscheidung
[transcript]
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Inhalt
Einleitung .. ................................ .. ... ... ........................... ....................
7
I. Psychische und soziale Systeme .............................................. 1. Autopoiesis und Sinn: gemeinsame Grundlage psychischer und sozialer Systeme ............................ ................ 2. Strukturelle Kopplung und Interpenetration ......................... 3. Inklusion/Exklusion ................................................................... 4. Individuum und Gesellschaft .................................................... 5. Polykontexturale Adressen und Individualisierung durch Inklusion ........................................................................... 6. Zusammenfassung ......................................................................
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II. InklusionjExklusion in der modernen Gesellschaft .......... 1. Inklusion und funktionale Differenzierung ............................ 2. Exklusion und funktionale Differenzierung ........................... 3. Funktionale Differenzierung und soziale Ungleichheit ........ 4. Inklusionsvermittlung und funktionale Differenzierung ..... 5. Inklusion/Exklusion in der Weltgesellschaft .......................... 6. Zusammenfassung ......................................................................
14 19 22 24 32 37
39 40 49 60 67 75 85
111. Die Form Inklusion .................................................................. 1. Der Begriff der Form ................................................................... 2. Die Asymmetrie der Form Inklusion ....................................... 3. Implizite und explizite Exklusion ............................................. 4. Inklusion/Exklusion in sozialen Systemen ............................. 5. Der Mensch in sozialen Systemen ............................................ 6. Zusammenfassung ......................................................................
89 90 94 98 100 103 107
Abschließende Betrachtung .......................................................... 109
Literaturverzeichnis ........................................................................ 115
Einleitung
>>Inklusion bedeutet, daß alle Funktionskontexte für alle Teilnehmer des gesellschaftlichen Lebens zugänglich gemacht werden[ ... ].>Inklusion liegt [... ] immer dann vor, wenn ein autopoietisches psychisches System, das auf der Basis von Bewußtheit operiert, seine Eigenkomplexität zum Aufbau sozialer Systeme zur Verfügung stellt.Der Mensch kann nicht kommunizieren; nur die Kommunikation kann kommunizieren. >underclass>autopoietische WendeEs gibt also keine >bewußten Kommunikationenkommunikatives Denken< (Empfinden, Wahrnehmen) gibt.«7 Aus diesen Grundannahmen leitet sich eine der, folgt man der Rezeption innerhalb und außerhalb der Sozialwissenschaft, kritischsten Konsequenzen der Systemtheorie ab. Psychische Systeme werden als strikt außersoziale Phänomene behandelt. Soziale Systeme und Bewusstsein gehen nicht nur an keiner Stelle ineinander auf, auch die Möglichkeit einer gemeinsamen Schnittmenge oder wechselseitigen Kontrolle entfällt.S Alles Soziale kann nur auf Kommunikation zurückgeführt werden, nie auf Bewusstsein und somit auch nie auf Menschen. >>Gedankenarbeit ist Gedankenarbeit in jeweils einem Bewusstsein und Kommunikation ist Kommunikation im sozialen System [... ]. Beide Operationen mögen gleichzeitig verlaufen und von einem Beobachter 5 I Luhmann, Niklas: Intersubjektivität und Kommunikation: unterschiedliche Ausgangspunkte soziologischer Theoriebildung, in: ders.: Soziologische Aufklärung 6, S. 169-188, hier S. 165. 6 I Ebd. 7 I Luhmann, N.: Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 30. 8 I Daraus ergeben sich erhebliche Verschiebungen und Neudefinitionen für zentrale Begriffe der Soziologie wie Handlung oder Steuerung, die an dieser Stelle nicht nachgezeichnet werden können. Siehe einführend Baraldi, ClaudiojCorsi, G./Esposito, E.: GLU -Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999 und Luhmann, Niklas: Einführung in die Systemtheorie. Heidelberg: Cari-Auer-Systeme Verlag 2003.
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I
INKLUSION/EXKLUSION
als Einheit gesehen werden.[ ... ] Es kommt nie zu einer Verschmelzung, auch nicht zu einer Dauersynchronisation, einem Aneinanderklebenbleiben der einmal integrierten Systeme.