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German Pages 325 [328] Year 1917
Gut und Blut fürs Vaterland Vermögensopfer — Steuerfragen Erhöhung der Volkswirtschaft Bon
Dr. 3. Zastrow a. o. Professor an der Universität Berlin
Berlin 1917
Verlag von Georg Reimer
Druck von Gerhard Stelling, Oldenburg i. Gr.
Vorwort und Einleitung. Die Erörterung der «Deckungsfragen'' hat begonnen. Dah das Reich nach dem Kriege gewaltige Mittel nötig haben wird, um Lasten abzubürden und neue Aufgaben kräftig zu erfüllen, darüber herrscht Übereinstimmung. Ob sie mehr durch Erhöhung bestehender oder durch Einführung neuer Abgaben, mehr durch direkte oder durch indirekte Steuern und Monopole der ver schiedensten Art aufzubringen sind, darüber haben sich einiger maßen feststehende Meinungen noch nicht bilden können. Es scheint vielmehr der allgemeine Eindruck zu sein, daß jeder, der es mit seinen Pflichten für das Vaterland ernst nimmt, sein Steuerprogramm revidieren und manches für zulässig erklären muß, was er früher für unzulässig hielt. Aber unser guter Wille hat bisher noch nicht ausgereicht, um unsere hergebrachten Vorurteile so weit zu überwinden, wie es die Größe der gestellten Aufgabe erfordert. Die neuen Reichsschulden betragen bereits 60 Milliarden Mark. Die 5-N-Verzinsung einer solchen Summe allein erfordert jährlich 3, zusammen mit einem Tilgungsbetrage 3% bis 4 Milliarden Mark. Dazu kommen die Kosten für den Wiederaufbau Ost preußens und des elsässischen Grenzstrichs, die Fürsorge für die Kriegsverlehten und Kriegs - Hinterbliebenen, die Neuaus stattung von Heer und Marine in weitestem Umfange, die Bei hilfen zur Wiederbegründung wirtschaftlicher Existenzen, sowie endlich die Mitwirkung beim Miedereinfahren des Erwerbs lebens in die ungewohnt gewordenen Bahnen der Friedenszelt und des Weltverkehrs. Diesem Iahreserfordernis, das sich auf
6 bis 7 Milliarden Mark und mehr belaufen mag, steht der Anspruch auf Kriegskosten-Entschädigung an unsere Feinde gegenüber. Sie haben wiederholt erklärt, daß die wirtschaftliche Überlegenheit auf ihrer Seite sei. Stellt sich das Kriegsergebnis so, daß die militärische Überlegenheit auf unserer, die wirtschaft liche nach Meinung unserer Feinde auf ihrer Seite ist, so würde die Kriegskosten-Entschädigung an uns als logisch zwingendes Ergebnis herausspringen.
Dennoch können wir mit der Lösung der Deckungsfrage nicht warten, bis wir den genauen Betrag der Summe kennen, dir uns zu decken bleibt. Der Betrag, der uns für jene neuen Aufgaben und manche noch hinzukommenden aufzubringen bleibt, wird in jedem Fall über unsere bisherigen Vorstellungen von finanziellen Lasten hinausgehen. 3a, wenn die Kriegs kosten im engeren Sinn anderweit gedeckt wären, so würden jene anderen Aufgaben nur um so dringlicher und zahlreicher sich melden. Und diese Aufgaben sollen sich melden. Was wir auch für Kriegs-Hinterbliebene und Kriegsbeschädigte tun, es wird nie so viel sein, daß wir, von der Last der Kriegskosten beftett, nicht gern mehr tun werden. Auch den gesund Heimkehrenden, die ihr bürgerliches Leben neu einrichten mässen, werden wir dann gern statt karg bemessener Unterstützung weitherzige Hilfe angedeihen lasten. Und selbst denen, die in keiner Weise hilfsbedürftig sind, die ihren Stolz darein setzen, im Frieden wie im Kriege ihren Mann zu stehen, auch ihnen soll der deutsche Staat, den, aus allen Nöten errettet, wir aus ihren Händen wiederempfangen haben, so heilvoll wie möglich aus gestaltet werden. Sie sollen ein Vaterland wiederfinden, das ihren Kindern die besten Schulen bietet und nicht «Lehrer mangel" nennt, was in Wahrheit nur Mangel an Lehrer gehältern und Lehrerbildungs-Anstalten ist; das den Recht suchenden Gerichte zur Verfügung stellt und nicht Prozesse ver schleppt, weil es an Geld fehlt, genügend Richterstellen zu
schaffen; das imstande ist, eine Wohnungs-, Gesundheits- und Bildungspolitik zu betreiben, um das Leben feiner Bürger und
ihrer Familien stark, freundlich und würdig zu gestalten.
Darum weg mit dem Gedanken, daß wir weniger auf
bringen wollen, wenn die Not uns weniger drängt. Haben wir uns eine ungefähre Vorstellung davon gemacht, was der Krieg
uns gekostet haben, und was die wirtschaftliche Abrüstung zum
mindesten erfordern wird, und sind wir entschloflen, zu leisten, was zu leisten ist: so werden wir dieselbe Leistung desto fteudiger aufbringen, wenn wir wissen, dah die Kriegskosten von be siegten Feinden getragen werden. Denn in vollem Maße kann
dann, was wir aufbringen, dem Zwecke dienen, das gerettete Vaterland seinen Rettern lieb und wohnlich auszugestalten;
es von Ängstlichkeiten zu befreien, die es bisher allzuoft genötigt
haben, FWR., 268—269. Winrich 33. 287. 292. Wirtschaftsfriedliche Zins 35. 86. 88. 106. Vereine 239. 140. 143. 144. 155. Wissenschaft 113. 178. 2921; -bogen Wissenschaftliche Ver 101. 287 l.; -fuß 9. 10. eine 27. Zivilliste 284. Witten 277. Zoll 93. 95. 96. 97. 98. Wittenberg 277. 121. 122. 129. 257. Wittgenstein 50. 287 l. 288 l. 289 r.; Wittstock 263. Witwen 8. 15. 28. 143. -union 298; -verein 94. 121. 144. Zuchtvereine 27. Witze 229. Zucker 94. 96. 100. 119. Wohlleben 222. 128. 203. 254. 274. Wohnung (S. IV.) 145. 198. 275.2871 288l.;-rübe 276. Wohnhäuser 212; -steuer Zufallseinnahmen 140. 291 l. Zufuhrwege 212. Wolfsschlucht 191. Zukunft 170. 171. 176. Wolle 203. 223. Wörishoffer 222. Zündwaren 287 l. Württemberg 40. 43. Zunft s. Innung. 117. 190. 198. 201. Zuschläge 179. 283. 289. Zuwachssteuer 105.110. 287 r. 289 r. 291 l. 293; Wydrinski 27. vgl. Vermögens zuwachs. Zwang 217. Zahnärzte 27. Zwangsgenossenschaften Zeit ist Geld 247. 62; -kartell 197. 202; Zeitlöhne 221; -punkt 231. 247. -syndikat 298; -Voll streckung 162—164. Zeitungsstempel 187. Zweckverbände 61—62. Zeitvergeudung 248. Zwickau 277. Zellstoff 275. Zwischenzinsen 106. Zement 274. 275.
Von dem Buche des Reichstags-Abgeordneten
Dr. Ernst Müller-Meiningen:
Der Weltkrieg und der „Zusammenbruch des Völkerrechts" erschien die vierte, völlig umgearbeitete, bis zur Gegenwart fort geführte Auflage.
Eine Abwehr- und Anklageschrift gegen die Kriegführung des Dreiverbandes in 2 Bänden.
Preis geheftet m. 16.—, in Pappband M. 18.50
Das Werk fand als anerkannt bestes Aufklärungsbuch in der gesamten in ländischen wie in der ausländischen neutralen presse eine völlig übereinstimmende glänzende Beurteilung. (Eine englische Ausgabe der dritten Auflage ist unter dem Titel „Who are the Huna?“ erschienen.
Neu erschien vom gleichen Verfasser ein Werk, das die Aufmerksamkeil aller, die die Wahrheit über die Entstehung des Weltkrieges suchen, im höchster Grade erregen muß:
Diplomatie und Weltkrieg eine kritische Materialiensammlung, zugleich ein politischer Führer durch die Entstehung und Ausbreitung des Weltkrieges, ein Wegweiser durch das Labgrinth der diplomatischen Verhandlungen. Sicherlich ein in seiner Art bisher einzigartiges, für alle politisch Interessierten, d. h. für das ganze deutsche Dol! unentbehrliches Werk.
Vie beiden ersten Bände begleiten die Entwicklung bis zum Februar 1917 das ist bis zu den diplomatischen Vorgängen, die die Ansage des uneingeschränk ten Tauchbootkrieges bei den Neutralen ausgelöst hat. von ihnen ist der erste Band, im Umfange von 635 Seiten, hn März 1917 erschienen, der zweite im September 1917. Der Preis des ersten Bandes ist M. 15.— für das geheftete Exemplar, M. 16.50 in Pappband gebunden, des zweiten M. 18.— geheftet, M. 19.50 in Pappband gebunden.
Verlag von Georg Reimer in Berlin W Io
Mitteleuropa von
Dr. Friedrich Naumann Mitglied des Deutschen. Reichstags
mit „Bulgarien und Mitteleuropa" preis kartoniert M. 3.—. Die unerhörte Wucht des Angriffes von Ost und West bat uns erst die wahre Notwendigkeit und Unentrinnbarkeit des mitteleuropäischen Sundes zur ge schichtlichen hau^tangelegenheit gemacht. Alles, was von Kriegsziel geredet wird, hat nur einest Sinn, wenn Mitteleuropa zustande kommt. Deshalb mutz die Kriegszeit voll sein von mitteleuropäischen Verhandlungen, wir müssen beständig mit den Österreichern, den Ungarn, den polest, den Bulgaren die politische Verbindung zu gewinnen suchen, während unsere Söhne und Brüder in tapferer Treue den. Boden beschützen, auf dem unsere gemeinsame Zukunft erwachsen will und soll. Diesem Zwecke dient das Buch „Mitteleuropa".
Sie Volkswirtschaft Vsterreich-Ungarns
und die Verständigung mit Deutschland von
Dr. Erich pistor
Sekretär der wiener Handelskammer,
preis geheftet M. 3.— , gebunden in papxband M. 3.30 In diesem Buche gibt ein Österreicher, ein mitten int wirtschaft lichen Leben stehender und wirkender Fachmann, eine Darstellung des Standes und der Beziehungen von Landwirffchast, Industrie, §anM und Verkehr in Osterreich-Ungärn und kommt zu dem Schluß — zu dem Kiedrich Naumann in seinem Buche: „Mitteleuropa" von deutscher Seite aus gelangt ist —: „daß eine volle Ausnützung der durch den Krieg günstig gestellten Prä missen nur dann zu erwarten ist, wenn die Völker Österreich-Ungarns und ihre Crwerbsstände die Kraft für die unendlich aussichtsreiche entscheidende Wand lung der Volkswirtschaft aufbringen, d. i. für die weitestgehende wirtschaft liche Verständigung mit Deutschland".
Rriegs- und Hermat-Lhromk von
Dr. Friedrich Naumann
und
Dr. Gertrud Bäumer
Erster Band (August 191$ bis Juli 1915) preis geheftet M. 5.—, gebunden M. Zweiter Band (August 19X5 bis Juli 1916) preis geheftet UL , gebunden M. 9.— Der Lhampagne-Ramerad. 22. Oktober ISIS. Schon jetzt hält uns ein eigenartiges Gefühl gefangen bei der Lektüre dieser unmittelbar unter dem Eindruck der Ereignisse von Tag zu Tag festgehaltenen Aufzeichnungen . . . wir erleben das Überlebte noch einmal, folgen den Spuren des Krieges Schritt für Schritt, sehen die großen Ereignisse herannahen, sich entwickeln und-entladen. Der Text-der deLdhn Chroniken läuft nebeneinander her, so daß der Leser die Ereignisse draußen und daheim ftetS auf einer Seite vor Augen hat.
Verlag von Georg Reimer in Berlin tX> JO