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German Pages [2316] Year 2009
böhlau
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR NEUERE GESCHICHTE ÖSTERREICHS Band 103/1-4 KOMMISSION FÜR NEUERE GESCHICHTE ÖSTERREICHS Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr. Brigitte Mazohl Stellvertretender Vorsitzender: em. Univ.-Prof. Dr. Helmut Rumpier Mitglieder: Univ.-Prof. Dr. Ernst Bruckmüller Univ.-Prof. Dr. Karl Brunner em. Univ.-Prof. Dr. Moritz Csáky Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes em. Univ.-Prof. Dr. Fritz Fellner Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Garms-Cornides Univ.-Prof. Dr. Margarete Grandner Univ.-Prof. Dr. Hanns Haas em. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Häusler em. Univ.-Prof. Dr. Ernst Hanisch Univ.-Prof. Dr. Gabriele Haug-Moritz Dr. Michael Hochedlinger Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt em. Univ.-Prof. Dr. Grete Klingenstein Univ.-Prof. Dr. Alfred Kohler Univ.-Prof. Dr. Christopher Laferl Gen. Dir. Hon. Prof. Dr. Lorenz Mikoletzky Dr. Gernot Obersteiner Dr. Hans Petschar Univ.-Prof. Dr. Reinhard Stauber em. Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh Univ.-Prof. Dr. Arno Strohmeyer Univ.-Prof. Dr. Arnold Suppan em. Univ.-Prof. Dr. Ernst Wangermann Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer Sekretär: Dr. Franz Adlgasser Die in den Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs gemachten Aussagen sind die der jeweiligen Verfasser, nicht die der Kommission.
EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG ZWISCHEN WIEN UND TRIEST DIE TAGEBÜCHER DES GOUVERNEURS KARL GRAF ZINZENDORF 1776-1782
4 Bände
Herausgegeben und bearbeitet von Grete Klingenstein, Eva Faber und Antonio Trampus
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR
Gedruckt mit der Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Covergestaltung: Judith Mullan Coverabbildung: Ansicht der Stadt und des k.k. Freyhafens von Triest, 1796/98
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-205-77792-2 Das Werk ist urheberrechdich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, der Wiedergabe im Internet und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2009 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co. KG, Wien · Köln · Weimar http://www.boehlau.at http://www.boehlau.de Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefreiem Papier Druck: Primerate k. f. t., Budapest
EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG ZWISCHEN WIEN UND TRIEST DIE TAGEBÜCHER DES GOUVERNEURS KARL GRAF ZINZENDORF
1776-1782
Erster Band
KARL GRAF
ZINZENDORF
ERSTER GOUVERNEUR VON TRIEST,
1776-1782
E I N F Ü H R U N G IN SEINE T A G E B Ü C H E R
Grete Klingenstein
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR
Inhalt
Geleitwort Fritz Fellner
Vorwort
3
Einführung 1. Wege der Zinzendorf-Forschung 1 . 1 . D A S TAGEBUCH UND DER TAGEBUCHSCHREIBER
Das Tagebuch Ein Porträt des Tagebuchschreibers
11 13
1 . 2 . D A S SCHICKSAL DES NACHLASSES
Der Nachlaß Die Anfänge der Zinzendorf-Forschung Die Kommission für Neuere Geschichte Österreichs
22 25 32
1 . 3 . EIN NEUER BEGINN UM 1 9 7 0
Ein „unerforschter Planet" Die Stellung Zinzendorfs in den Strömungen der europäischen Aufklärung
38 41
1 . 4 . DER R U F DER KULTURWISSENSCHAFTEN
Die Tagebücher als Fundus der Musik- und Theatergeschichte Rousseau und Zinzendorf Zinzendorf als Leser und Reisender
44 47 49
1 . 5 . DIE GROSSE HERAUSFORDERUNG
Das Problem einer Edition Das Vorhaben „Europäische Aufklärung zwischen Wien und Triest' 1 . 6 . FAZIT
52 56 58
2. Einblicke in die Tagebücher 1776 bis 1782 2 . 1 . Z u INHALT UND FORM DER TAGEBÜCHER
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2 . 2 . W I E ZINZENDORF GOUVERNEUR WURDE
Bürokratie und Modernisierung Die ersten Besuche in Triest, 1766 und 1771 Das Ende des Kommerzienhofrats, 1775/76 Vom Quieszenten zum Gouverneur
65 67 69 75
2 . 3 . TRIEST: EINE TOPOGRAPHISCH-STATISTISCHE ANNÄHERUNG
Die Stadt und das „ Gebiet" Die Altstadt Die Neu- oder Theresienstadt Die Piazza grande und die Piazza piccola Der Hafen, die Molen und die Lazarette Infrastruktur und Industrie Straßen, Straßen, Straßen
83 87 89 94 96 99 104
2 . 4 . TRIEST REGIEREN
Ämter und Maximen Politik der kleinen Schritte Toleranz: der Fall der Lutheraner
107 119 129
2 . 5 . DER TAGESABLAUF IN TRIEST
Der Morgen und der Vormittag Besucher zu Mittag Der Nachmittag und der Abend
145 150 156
2 . 6 . DER TAGESABLAUF IN W I E N
Wiener Beziehungen Die Geschäfte des Vormittags In Gesellschaft zu Mittag und zu Abend
2.7. AUFREISEN Von Wien nach Triest und retour Sommer in Kärnten Ein Ausflug nach IStrien Abschied von den Krainer Kommenden und Fahrt nach Zengg Venedig
158 166 169
176 177 183 190 191 194
2 . 8 . RÜCKKEHR NACH WIEN
Rückkehr nach Wien Hoffnungen und Enttäuschungen Die Verwaltungspläne des Kaisers Herrschertadel Herrscherlob „Zur besonderen Verwendung" In der Nähe des Kaisers Abberufung und Neubeginn
199 200 203 205 210 212 213 215
3. Bibliographie Grete Klingenstein, Eva Faber, Antonio Trampus 3 . 1 . QUELLEN, KARTEN UND DARSTELLUNGEN
3.1.1. Quellen 3.1.2. Ungedruckte Karten 3.1.3. Gedruckte Quellen und Darstellungen
219 221 222
4. Zeittafel
301
5. Illustrationen 5.1. Liste der Illustrationen, 1. bis 3. Band 5.2. Bildbeschreibung und -nachweis, 1. Band
310 311
6. Register
315
Geleitwort Zu Beginn der 1970er Jahre regte Hans Wagner als Mitglied der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs an, die Tagebücher Zinzendorfs zu edieren. Krankheitshalber konnte er die Arbeiten an der von ihm geplanten Auswahledition „Aus den Jugendtagebüchern, 1747, 1752 bis 1763" nicht mehr begleiten; bearbeitet von Maria Breunlich und Marieluise Mader erschien diese im Jahr 1997. Nach der Neuplanung in der Mitte der achtziger Jahre ist nunmehr die integrale Edition der Tagebücher Zinzendorfs das wichtigste Forschungsprojekt der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Demnach sollten die sogenannten Reisetagebücher, die die Zeit von 1764 bis 1775 umfassen, als erstes in Angriff genommen werden. Tatsächlich wurde Anfang der neunziger Jahre mit der Bearbeitung der Reise nach England, Schottland und Irland, 1768, begonnen. Diese Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen, und Gleiches gilt für die Reise von Wien via Innsbruck und das Allgäu durch die Schweiz bis Genf, 1764. Etwa zur gleichen Zeit, Anfang der neunziger Jahre, eigab es sich, daß auch mit der Bearbeitung der Tagebücher 1776 bis 1782 begonnen werden konnte. Sie umfassen Zinzendorfs Gouverneurszeit in Triest samt seinen Dienstreisen nach Wien, seinen Ausflügen nach Venedig, Görz und Istrien und seinen Kommenden- und Freundschaftsbesuchen in Kärnten und Krain. Praktische, arbeitstechnische Erwägungen legten es im Lauf der Zeit jedoch nahe, diese mehrere Jahre umfassenden Tagebücher als eine geschlossene Einheit vor den beiden Reisetagebüchern zu veröffentlichen. Auch waren inhaltliche Kriterien für die vorzugsweise Veröffentlichung der Tagebücher 1776 bis 1782 maßgeblich. Sie bieten nämlich ein lebendiges Bild des Alltags in all seinen Facetten, von der hohen Politik in Krieg und Frieden und den adeligen Salons in Wien angefangen bis zu Amtsführung, Wirtschaft, Seefahrt, Geselligkeit, Oper und einfachen Leuten in Triest. Die Tagebucheintragungen gestatten einen umfassenden Einblick in die Vernetzungen der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Donau und Adria, sie sind ein Grundgerüst für vielfaltige prosopographische Forschungen und zeigen auch, wie die Rezeption der europäischen Diskurse über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, die schönen Künste und die Wissenschaften in die alltägliche Lebensführung des Gouverneurs eingebettet war. Die mit der Veröffentlichung der Tagebücher 1776 bis 1782 vorgelegten Bände bestätigen von ihrem Gehalt her die Richtigkeit jener Entscheidung, welche die Kommission in der Mitte der achtziger Jahre mit ihrem Votum gegen eine Auswahledition und für eine Volledition der Tagebücher getroffen hat. Die hier vorliegende Publikation ist somit wegen ihrer inhaltlichen Aussagen als Quelle für die Geschichte des 18. Jahrhunderts von unschätzbarem Wert. Darüber hinaus ist sie in der methodischen Durchführung als Edition von exemplarischer Bedeutung für die Weiterführung des großen Vorhabens, die Tagebücher der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Der handschriftliche Text ist mit großer Präzision in eine Druckfassung umgesetzt, wobei die Schreibung weitgehend normalisiert wird und die äußere Gestaltung durch Übersichtlichkeit besticht. Der forschungsintensive Index mit integriertem Glossar erleichtert den Zugang zu den Tagebüchern und bereitet diese in mustergültiger Weise fur eine Vielfalt von Disziplinen auf. Die reichhaltigen Illustrationen und Karten stellen eine willkommene Beigabe dar. Den beiden Text-Bänden ist ein Einleitungsband vorangestellt. Dieser begnügt sich nicht, wie üblich, mit der Darlegung der Editionsgrundsätze und mit einer Bestandsaufnahme der bisherigen Zinzendorf-Forschung. Vielmehr zeigt diese Einleitung auch in eindrucksvoller Weise, wie aus den reichen und doch knappen Aufzeichnungen des Tagebuchs eine Geschichte der gesellschaftlichen Wirklichkeit mit ihren geistigen und politischen Strömungen entstehen kann. Das von der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs in vier Bänden vorgelegte Tagebuch des Gouverneurs Karl Graf Zinzendorf könnte und sollte ein Wegweiser für die Fortführung dieses Editionsunternehmens sein — ja ich möchte festhalten: eigentlich nicht nur fur das Projekt der Zinzendorf-Tagebücher, sondern auch für die anderen Vorhaben der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Fritz Fellner
Fu tutto il merito del Conte Carlo di Zinzendorf d'aver dato moto ai più estesi ingrandimenti di questo Paese. L'industria fu da Lui sciolta dai laccj, che la tenevano oppressa. Fù Egli che seppe far uso di quei mezzi secreti che sono atti ad invitare il commercio. Sempre attivo il suo spirito d'altro non si occupava se non dei vantaggi di questa Piazza. Lo spettacolo del mare era un vasto campo alle sue riflessioni: un Orizonte aperto donava maggior estensione alle sue idee, e la sua immaginazione agitata da oggetti tutti grandiosi portava l'anima sua alle più sublimi richerche. Durante il suo governo viddesi un fermento di speculazioni agitare gli spiriti, e familiarizarli
coi
più vasti progetti... Trieste conserva sempre viva la memoria di un uomo, che un' anima benefica, un cuore pieno di zelo, e disinteresse reso avevano la delizia comune. Es war alles das Verdienst des Grafen Karl von Zinzendorf, die größten
Entwicklun-
gen in diesem Land in Gang gebracht zu haben. Er befreite die Industrie von den Banden, die sie gefesselt hatten. Er war es, der von jenen geheimen Mitteln, die den Handel beleben, Gebrauch zu machen wußte. Das betriebsame Meer war seinen Überlegungen ein weiter Raum: ein offener Horizont ließ seine Ideen weit ausgreifen, und seine Vorstellungskraft, von großartigen Zielen beflügelt, führte seinen Geist zu den erhabensten, der Nachforschung würdigen Gegenständen. Während seiner Regierung sah man, wie sich aller Köpfe ein fruchtbringender
Geschäftsgeist bemächtigte und
diese mit den größten Vorhaben vertraut machte... Trie st wird immer die Erinnerung an einen Mann lebendig halten, dessen wohltätige Seele, Herz voll Eifer und Uneigennützigkeit allen zum Vergnügen
gereichten.
Antonio Giuliani, Riflessioni politiche sopra il prospetto attuale della Città di Trieste (Vienna 1785) 56-58. [Übersetzung von Grete Klingenstein]
Vorwort Der Name des Karl Grafen Zinzendorf (1739-1813) ist mit seinen Tagebüchern untrennbar verbunden, die er von 1747/1752 bis zu seinem Lebensende führte. Die meisten kennen ihn und sein in französischer Sprache geschriebenes Tagebuch jedoch nur vom Hörensagen. Sein Metier — Manufakturen, Handel, Zölle, Steuern, Finanzen und nicht zuletzt die Staatsrechnungskontrolle — sind in Österreich nie im Brennpunkt des historischen Interesses gestanden. Er selbst drängte sich nicht an die Öffentlichkeit, weder zu Zeiten Maria Theresias als Kommerzienhofrat und Gouverneur von Triest, 3
Vorwort
noch zu Zeiten Josephs II. als Rechnungshofpräsident und Vorsitzender von zwei der wichtigsten Kommissionen, nämlich der Kommission für die Steuerreform und jener für die Abschaffung der Robot. Als Staatsrat und Minister diente er in beratender Funktion Kaiser Leopold II. und dessen Sohn Franz II. /I. Er selbst machte nur zögernd Versuche, als Autor an die Öffentlichkeit zu treten, wiewohl er unendlich viel schrieb — Briefe, große Berichte über die von ihm bereisten Länder, Expertisen zu brennenden Wirtschaftsfragen und eben die Tagebücher. Es verwundert daher nicht, daß sein Bild in der Geschichte bis heute ziemlich blaß geblieben ist. Oft wird er mit seinem älteren Bruder Ludwig, dem Gründer des österreichischen Rechnungshofes, oder mit seinem Onkel, dem sächsischen Herrnhuterbischof Nikolaus Ludwig, verwechselt, oder man gibt ihm den Namen Sinzendorf, eines im 17. und 18. Jahrhundert in hohen Staatsämtern tätigen Geschlechts aus Niederösterreich. Der Ruf des Tagebuches ist allerdings alt; ihn begründete die Rousseau-Forschung und die Musik- und Theaterwissenschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bis heute liegen in einer wissenschaftlichen Ausgabe aber nur Ausschnitte aus seinen Jugendtagebüchern (1747/1752-1763) vor. Alles andere sind Bruchstücke, die den eigentlichen Wert dieses außergewöhnlichen Zeitdokuments und Selbstzeugnisses kaum erahnen lassen. Man übertreibt nicht, wenn man Zinzendorfs Tagebuchwerk den berühmten Memoiren des Duc de Saint-Simon (1675-1755) an die Seite stellt, sie mit dem von 1757 bis 1808 geführten Tagebuch des Giuseppe Bencivenni Pelli (17291808), des Direktors der Uffizien in Florenz, oder mit den von 1880 bis 1937 reichenden Tagebüchern des Harry Graf Kessler vergleicht.1 Unser Vorhaben ist bescheidener als es diese großen Editionsunternehmungen sind. Die sogenannten Triest-Tagebücher umfassen die Zeit vom 31. Mai 1776 bis 11. Februar 1782, immerhin etwas mehr als fünfeinhalb Jahre. Doch handeln die Tagebücher nicht nur von Triest allein; sie dokumentieren auch die Aufenthalte des Gouverneurs in Wien, die insgesamt fast ein ganzes Jahr ausmachen, und seine Ausflüge nach Venedig und in Randzonen der Aufklärung, nämlich nach Kärnten, Krain,
1 Die Memoiren des Duc de Saint-Simon wurden erstmals zwischen 1879 und 1929 wissenschaftlich bearbeitet und stehen seither in mehreren Ausgaben zur Verfügung. Von den Tagebüchern des Bencivenni Pelli kann man seit kurzem die Jahre von 1759 bis 1773 in einer Online-Edition einsehen, welche die Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze gemeinsam mit der Deputazione di Storia e Patria di Toscana aufbereitet hat. Die zweite Tranche dieses Tagebuches soll bald folgen. Das Tagebuch des Grafen Harry Kessler, eines deutschen Diplomaten, Weltreisenden und „homme de lettres", wurde von 1994 bis 1999 vollständig transkribiert. Im Jahre 2004 erschien als erstes der zweite Band (1892-1897) der für den Druck geplanten Edition; es folgten, in unregelmäßiger Reihe, noch 2004 der vierte (1906-1914), 2006 der sechste (1916-1918) und 2007 der siebente Band (1918-1923). Es sind Teile einer sukzessive erscheinenden Ausgabe, die den vollständigen, diplomatisch getreu wiedergegebenen Text und ein vorläufiges Register enthält. Auf diese Weise soll das Tagebuch durch den Druck einer frühzeitigen wissenschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht werden, bevor eine CD-ROM mit dem vollständigen, lesbaren Text in Gestalt einer diplomatischen Edition mit erweitertem Register erscheinen wird.
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Vorwort
Istrien und in die kroatische Militärgrenze. So enthält denn unsere Edition zwar nur einen Teil, allerdings einen besonders wichtigen im Leben Zinzendorfs und seiner Epoche. Außerdem enthält sie — im Gegensatz zu allem, was bisher veröffentlich worden ist — den kompletten Text der Tagebücher. Es liegt somit die erste integrale Edition von mehr als fünf Bänden des Zinzendorfschen Tagebuches vor. Man kann nunmehr das Tagebuch in die Hand nehmen und darin lesen oder auch nur nachschlagen, ohne größere oder kleinere Textlücken in Kauf nehmen zu müssen. Es ist uns bewußt, daß bei einer kompletten Transkription manche Eintragungen in das Tagebuch von manchem Leser als gänzlich unbedeutende, alltägliche Kleinigkeiten angesehen werden, und sich die Frage stellt, ob denn wirklich alles, wie etwa Zinzendorfs Bemerkung über den Stoff und die Farbe eines Damenkleides und die Angabe der Arznei bei Erkältung und Durchfall, akribisch transkribiert und veröffentlicht werden müsse. Wir haben uns jedoch für die Aufnahme solcher Stellen entschieden, nicht nur, weil sie zum Hair des Tagebuches beitragen. Wichtiger noch erscheint uns das Anliegen, durch eine lückenlose Edition die Inhalte des Tagebuches vollständig zu erfassen und der Fachwelt als Grundlage für eine wissenschaftliche Prüfung und Nutzung zu übergeben, weil derartiges überhaupt zum ersten Mal geschieht. Oder sollten wir etwa auf die Personennamen verzichten, die Graf Zinzendorf nicht müde wird, tagaus tagein zu erwähnen? Oder auf die Liste seiner Briefpartner? Gewiß, manche mögen die Vielzahl der Namen für gänzlich unwichtig halten, anderen jedoch liefert die Zinzendorfsche Namensliste das prosopographische Grundgerüst für eine Rekonstruktion von Personen verbänden, Problemkreisen und Handlungsketten in Politik, Wirtschaft und Kultur. Unter solchen Umständen braucht man noch nicht zu befürchten, den Tagebuchschreiber unter einer zu akribischen Edition seines Tagebuches zu begraben. Es kann ja nicht vorausgesetzt werden, daß der Tagebuchschreiber selbst schon hinreichend bekannt sei. Die Zinzendorfschen Tagebücher umfassen ohne Unterbrechung einen Zeitraum von etwas mehr als sechzig Jahren. Der Tagebuchschreiber ist somit Chronist einer langen, erreignisreichen Epoche, die von der Mitte des 18. Jahrhunderts über den Siebenjährigen Krieg und den Bayerischen Erbfolgekrieg, die Amerikanische und die Französische Revolution bis zum Niedergang Napoleons reicht. Der Graf ist ein genauer Beobachter der kosmopolitischen Adels-, Hof- und Militärgesellschaft in den Metropolen Europas, der er selbst angehörte, und auch jener Schichten, mit denen er aufgrund seiner Ämter und Reisen zu tun hatte: in den Regional- und Lokalverwaltungen tätige Adelige und Bürgerliche, Kaufleute und Handwerker, Bankiers und Manufakturbesitzer, Bergleute, Ingenieure, Schiffsbauer, Kapitäne, Offiziere, Kirchenmänner, Vertreter der freien Künste und Wissenschaften, darunter Berühmtheiten von Weltrang, und nicht zuletzt Reisende. Doch Zinzendorf ist nicht nur ein Zeitchronist, der seinem Tagebuch die Menschen und Begebenheiten seiner täglichen Wahrneh-
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Vorwort
mung und Erinnerung, gewissermaßen die Außenwelt, zur Aufbewahrung für kommende Zeiten anheimgibt. Das Tagebuch enthält viel mehr als dies. Im Pietismus erzogen, vertraute Karl Graf Zinzendorf schon als Kind und Jugendlicher seine religiösen Gefühle dem Tagebuch an. Diese Gewohnheit setzte er als Erwachsener fort und, ohne Gott zu vergessen, drang er über die Wahrnehmung seiner Herzensregungen zur Erforschung seiner eigenen Gefühlswelt vor. So sind die Tagebücher zugleich jene Sphäre, in der sich der Schreiber als Individuum im Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft selbst zu finden und durch das Rousseausche Leitwort als „citoyen" zu definieren suchte. Auch finden sich im Tagebuch Notizen über Lebenssituationen wie Liebe, Heirat, Geburt, Tod und Trauer, deren Sentimentalität durch eine realistische Beschreibung vielfach wie gebannt scheint. Zinzendorf war selbst auch einer der großen Reisenden seines Jahrhunderts, und so bilden die Reisetagebücher von 1764 bis 1775 eine geschlossene Einheit innerhalb der Tagebuchserie. Der geographische Horizont reicht von Schottland bis Siebenbürgen, von Lissabon bis Sankt Petersburg und Stockholm. Er umfaßt somit ganz Europa, ausgenommen das Osmanische Reich. Nur wenigen seiner Reisen ist bisher jene Aufmerksamkeit zuteil geworden, die sie verdienen. Dem Zinzendorfschen Reiseunternehmen kommt deswegen eine besondere Bedeutung zu, weil es, mehrere Zwecke vereinigend, sich schwer einem der bekannten Typen der Reiseforschung — nicht der adeligen Kavaliers-, nicht der bürgerlichen Bildungs- und auch nicht der Kommerzialreise — zuordnen läßt. Am Beginn seiner Reisen vierundzwanzig Jahr alt, stand Zinzendorf als Mitglied des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses 1763/1764 ja bereits im Staatsdienst, als seine jugendliche Reiselust, Neugierde und Wißbegier durch Intervention seines älteren Bruders Ludwig und dessen Freunde von Staatskanzler Wenzel Anton von Kaunitz für einen „nützlichen", nämlich politischen Zweck eingesetzt wurden: Karl von Zinzendorf hatte den Auftrag, sich Kenntnis von den Wirtschaftsverhältnissen der europäischen Mächte zu verschaffen. Dabei standen dem reisenden Kommerzienrat durch Empfehlungen aus höchsten Kreisen der Politik und Wirtschaft und durch seine international verzweigte Verwandtschaft die Türen in den Hauptstädten, Handelszentren, Industriebezirken und Häfen Europas offen. Er hatte Zugang zu den Höfen, sprach mit führenden Politikern, Wirtschaftsfachleuten und Technikern, beschaffte sich einschlägige Druckwerke und schriftliche Informationen und besichtigte nicht nur die Schauplätze der hohen Politik, sondern auch Fabriken, Bergwerke, Kanäle, Hafenanlagen, Krankenanstalten und Bildungseinrichtungen. Als ein den Musen und den Wissenschaften zugewandter Mann suchte er auch die Stätten der Künste und Wissenschaften auf. Die geographischen Daten vermittelten ihm aktuelle Reisebeschreibungen und Landkarten, und vieles erfuhr er mündlich von Einheimischen, insbesondere von Postmeistern. Seine Beobachtungen faßte er in umfangreichen Länderberichten zusammen, die er als Nachweis seiner Erkundungen, als Referenz für die weitere Fi-
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Vorwort
nanzierung seiner Reisen und zur Wegbereitung seiner beruflichen Zukunft an den Staatskanzler sandte, der die Berichte an den Staatsrat und an die Kaiserin weiterleitete. War er in Wien, so überreichte er seine Elaborate persönlich der hohen Frau. Dieses Schriftgut bildet somit eine eigene Kategorie des Zinzendorfschen Oeuvres. Die hier edierten Tagebücher aus Zinzendorfs Gouverneurszeit in Triest umfassen einen kompakten Lebensabschnitt von fast sechs Jahren. Das Gouvernement an der südlichen Peripherie der Monarchie war nämlich Zinzendorfs erster Einsatz in einer exekutiven Funktion. Triest besaß durch die seit 1719 zum Zwecke des Handels gewährten Freiheiten eine Sonderstellung im Herrschafts-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge der Monarchie. Das 1776 neu geschaffene, auf den aufstrebenden Hafen zugeschnittene Gouverneursamt diente dem Mitregenten Joseph II. als eine Art von Probe für die von ihm im großen Rahmen der Monarchie beabsichtigten Verwaltungsreformen. In Triest, wo es keine Stände und keine Zünfte gab, leitete der Gouverneur die Wende vom Merkantilismus zum Liberalismus ein - noch bevor er sich 1778 mit dem epochemachenden Werk Adam Smiths vertraut machte. Man kann deshalb den Informationswert der Tagebücher aus dieser Periode nicht hoch genug ansetzen. Zum einen widerspiegeln sie die politischen und wirtschaftlichen Interessen und deren Kräftespiel von den untersten lokalen Ebenen bis zu den höchsten Entscheidungsinstanzen in der Haupt- und Residenzstadt Wien. Zum anderen dokumentieren sie ausführlich die intensive, die Gouverneurstätigkeit begleitende und unterstützende Lektüre von Druckwerken aus den Zentren des europäischen Verlagswesens. So sind Normen, Handlungsweisen und Denkmuster — eben all das, was man als „politische Kultur" bezeichnet — wesentliche Inhalte der Tagebücher von 1776 bis 1782. Einen zusätzlichen Reiz bilden die Landschaften, Städte und Dörfer zwischen Donau und Adria samt ihren Einwohnern als Gegenstände einer höchst sensiblen und zugleich überaus präzisen Wahrnehmung. Die vorliegende Edition ist in vier Bände gegliedert. Der erste Band mit dem Titel „Karl Graf Zinzendorf, erster Gouverneur von Triest, 1776-1782" dient zur Einführung in die Tagebücher. Der erste Abschnitt trägt den Titel „Wege der Zinzendorf-Forschung"; er enthält eine historiographische Bestandsaufnahme und kritische Sichtung der in höchstem Maße zersplitterten Zinzendorf-Forschung von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in unsere Tage. Das zweite Kapitel, „Einblicke" genannt, geleitet den Leser in die Werkstatt der Edition. Der Titel „Einblicke" soll das Fragmentarische anzeigen, das unserem Versuch anhaftet, zum ersten Mal forschend in die Tagebücher Zinzendorfs einzudringen. Die Absicht ist es, an ausgewählten Themen zu zeigen, was die polyvalenten, für viele Fachgebiete trächtigen Tagebücher eigentlich „herzugeben" vermögen, wenn man sich ihnen mit konkreten Fragestellungen nähert. Dabei geht es nicht nur um die Persönlichkeit des Tagebuchschreibers, sondern auch — und gerade — um dessen „Verortung" in den geistigen Strömungen seiner Zeit, um seine beob-
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Vorwort
achtende und beurteilende Teilhabe und seine eigene Mitwirkung am Zeitgeschehen. Mancher Leser wird enttäuscht sein, in dieser Einführung nichts über Seefahrt und die Anfange der österreichische Überseeunternehmungen zu erfahren, wiewohl die Tagebücher darüber reichlich berichten. Dieses Thema ist in der älteren Forschung schon aufgegriffen worden. Abgesehen davon, war der Gouverneur von Triest selbst daran nicht direkt beteiligt, denn Zustimmung und Unterstützung lagen bei höchsten Personen und Regierungsstellen in Wien. Den Anfang des zweiten Teils der Einführung machen kurze Ausführungen zu Inhalt und Form der Tagebücher. Daran schließen sich Erörterungen über die besonderen institutionellen Umstände, unter denen der gerade arbeitslos gewordene Kommerzienhofrat im Februar/März 1776 zum Gouverneur von Triest auserwählt wurde. Es folgt ein Rundgang durch Stadt und Hafen zur Zeit von Zinzendorfs Gubernium; es ist eine topographisch-statistische Aufnahme jenes Ortes, welcher als einziger Hafen der Landmacht Österreich seit 1719/1749 gewissermaßen eine „creatio ex nihilo" — eben eine „Erfindung" — war. Im vierten Kapitel, das mit „Triest regieren" überschrieben ist, kann man dem Gouverneur gleichsam über die Schulter schauen und zusehen, wie er für die Stadt mit einem neuen, monokratischen Regierungsaufbau Schritt um Schritt eine Deregulierung herbeiführt, vor allem im Verkehrswesen und bei Gütern des Massenkonsums. Als Beispiel für den Umgang der Regierung mit den in Triest niedergelassenen Nichtkatholiken wird der Fall der seit circa 1720 in Triest sich ansiedelnden, aus freien Reichsstädten stammenden Lutheraner präsentiert. Diese erhielten 1778, drei Jahre vor dem Toleranzpatent Josephs II., durch Zinzendorfs Intervention bei Maria Theresia das Recht zur öffentlichen Religionsausübung und somit die Gleichstellung mit den in der Stadt lebenden Juden, Griechisch-Orthodoxen und Armeniern. Zwei Kapitel sind dem Alltagsleben gewidmet, das eine dem Tagesablauf in Triest, das andere den Vorkommnissen in Wien. Das gesellschaftliche Ambiente, das den Gouverneur in Triest umgibt, zeichnet sich durch bürgerliches Unternehmertum, patrizischen Lebensstil gepaart mit Weltoffenheit aus. Jene Kreise der kosmopolitischen Hofgesellschaft, in denen Zinzendorf in Wien verkehrt, führen in den Salons bemerkenswerter Damen Gespräche über die heimische Politik und das Weltgeschehen, und aus den Reihen der Bürokratie treten Männer der zweiten Ebene als Initiatoren und Mitarbeiter wichtiger Reformvorhaben hervor. Von Zinzendorfs Dienst-, Kommenden-Inspektions-, Kultur- und Freundschaftsreisen im Donau-Alpen-Adria-Raum und von deren Begleitumständen handelt das siebente Kapitel. Der achte und letzte Abschnitt führt nach Wien zurück; er steht ganz im Zeichen der Ambivalenz, die das persönliche Verhältnis des Wirtschaftsfachmanns Zinzendorf, der Joseph II. unentbehrlich ist, zum Alleinherrscher kennzeichnet. Der zweite und der dritte Band enthalten in einer weitgehend diplomatischen Transkription den integralen Text der Tagebücher samt den jährlichen Korrespon8
Vorwort
denzlisten. Der zweite Band bietet die Tagebücher vom 31. Mai 1776 bis 31. Dezember 1778, der dritte Band jene vom 1. Jänner 1779 bis 11. Februar 1782. Dabei wird auf einen großen Anmerkungsapparat mit Hinweisen auf das weitverzweigte zusätzliche Quellenmaterial verzichtet. Dem zweiten Band ist eine ausführliche Erörterung über die Grundsätze der Edition beigegeben. Angesichts der außerordentlichen Fülle von Personen, geographischen Namen, Sachbegriffen und Lektürematerial enthält der vierte Band einen umfangreichen Index, in den ein Glossar integriert ist.2 Dieser Index soll den unterschiedlichen Fachgebieten von der Musikforschung bis zur „gender history" die Lektüre und Benützung der Zinzendorfschen Tagebücher erleichtern. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, daß nachfolgende Editionen Zinzendorfscher Tagebücher, insbesondere jene seiner Tätigkeiten in Wien, von diesem neu erschlossenen Datenmaterial profitieren können. Nach Vorliegen weiterer Editionen von Tagebüchern ist an deren Präsentation auch als CD-ROM bzw. als Online-Edition mit entsprechend erweiterten Suchwerkzeugen gedacht. Man wird allerdings wegen der heutzutage noch beschränkten Dauerhaftigkeit dieser medialen Instrumente auf Editionen in Druck wohl nicht ganz verzichten können. Mehrere Institutionen haben die Editionsarbeiten ermöglicht: in Wien das Haus-, Hof- und Staatsarchiv als Aufbewahrungsstätte des Nachlasses Zinzendorf, das Deutschordenszentralarchiv als das Schatzhaus biographischer Dokumente des Karl Grafen Zinzendorf, das Finanz- und Hofkammerarchiv als das Hauptarchiv für Kommerz-Angelegenheiten, die Österreichische Nationalbibliothek, die Bibliothek der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Bibliothek des Rechnungshofes der Republik Österreich, die Albertina und das Museum Wien; in Graz die Universitätsbibliothek, insbesondere deren Sondersammlungen und Mediathek, das Steiermärkische Landesarchiv, die Steiermärkische Landesbibliothek und die Abteilung Botanik des Landesmuseums Joanneum; in Triest das Archivio di Stato, die Biblioteca Civica „Attilio Hortis" und die Musei Civici di Storia ed Arte; in Görz/Gorizia das Archivio di Stato und in Laibach/Ljubljana das Arhiv Republike Slovenije. Ohne den fachlichen Rat und die uneigennützige Hilfe einer Vielzahl von Personen im In- und Ausland hätte die Edition, vor allem deren Indexband, nicht gedeihen und die Illustrationen — vielfach Erstveröffentlichungen — nicht herbeigeschafft können. Wir danken in Wien Theophil Antonicek, Leopold Auer, Christoph Augustynowicz, P. Bernhard Demel, Boguslaw Dybas, Klaus Faber, Elisabeth Garms-Cornides, William D. Godsey jr, Gerhard Gonsa, Wolfgang Häusler, Michael Hochedlinger, Sonja Horn, Herbert Hutterer, Hans Pawlik jr., Ines Peper, Robert Rill, Claudia Römer, Christian Sapper, Andrea Seidler, Friedrich Vogel, Johann Weissensteiner, Renate Ze2 Eva Faber hat errechnet, daß insgesamt 8.978 Betreffe erfaßt und forschend erläutert werden, davon 4.212 Personen, 2.015 geographische Namen, 1.197 Sachbegriffe, 1.164 Druckwerke, 110 Opem und Ballette und 280 Theaterstücke. Die Zahl der Querverweise beläuft sich auf 4.607 Einträge.
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Vorwort
dinger und Gilbert Zinsler; in Graz Heribert Aigner, Herwig Ebner, Kurt Faber, Harald Heppner, Hildegard Kremerst, Gernot Kocher, Eveline Krummen, Hans Lambauer, Josef-Horst Lederer, Christa Müller, Gernot P. Obersteiner, Heinrich Pfandl, Bozica Prunc-Kiticic, Marlies Raffler, Bruno Speri und Michaela Wolf; in Klagenfurt Werner Drobesch, Claudia Fräss-Ehrfeld und Peter Trapper; in Rosegg, Kärnten, Emanuel Prinz von und zu Liechtenstein; in Salzburg Gerhard Croll, Sibylle Dahms, Hans Goebl und Ernst Wangermann; in Zwettl Friedel Moll, P. Franz Schuster und Charlotte Ziegler; in Triest Silvano Cavazza, Ugo Cova, Bianca Cuderi, Pierpaolo Dorsi, Adriano Dugulin, Paolo lands, Roberto Pavanello und Lorenza Resciniti; in Görz/Gorizia Antonella Gallarotti und Donatella Porcedda; in Florenz Renato Pasta und Orsola Gori; in Pisa Antonella Alimento; in Budapest Janos Kalmár und Krisztina Kulcsár; in Agram/Zagreb ¿eljko Holjevac; in Freudenthal/ Bruntàl, Tschechien, TomáS Niesner; in Athen Olga Katsiardi-Hering; in Moskau Sergej Karp, Olga Khavanova und Victor Voichyshyn; in Cambridge, England, Derek Beales; in Northampton, Massachusetts, Lois Dubin; in Athens, Georgia, Dorothea Link; in Ottawa, Kanada, Beate Stock; und in Osdorf, Deutschland, Friedrich Graf Baudissin-Zinzendorf. Derek Beales, Elisabeth Garms-Cornides, Fritz Fellner, Roberto Pavanello, Ernst Wangermann, Elmar Walter und Helmut Watzlawick unterzogen das Manuskript des ersten Bandes einer kritischen Durchsicht, wofür ihnen mein aufrichtiger Dank gebührt. Hanna Begusch' feinem Stilgefühl verdanken die in der Einführung enthaltenen Sätze so manche Verbesserung. Zusätzlich zu ihren Aufgaben als Mitherausgeberin unterzog sich Eva Faber der mühevollen Arbeit des Formatierens sämtlicher Bände. Dafür und für die Erstellung des Registers des ersten Bandes sei ihr herzlich gedankt. Das Institut für Geschichte der Universität Graz hat seit dem Beginn der —durch private und finanzielle Umstände oftmals unterbrochenen — Editionsarbeiten seit den frühen neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts Eva Faber, Hanna Begusch, Elisabeth Fattinger, Andrea Harrich und der Unterzeichneten eine Heimstätte geboten. Dafür gebührt ihm und seinen Leitern Alfred Ableitinger, Herwig Ebner, Paul W . Rothf und Käthe Sonnleitner Anerkennung und Dank. In ihren Anfängen wurde diese Edition durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Wien, unterstützt. Ihre Entstehung und langjährige Finanzierung verdankt sie aber der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs und dem unablässigen Engagement ihres Vorsitzenden Fritz Fellner. Schließlich sei hier der ungarischen Historikerin Éva H. Balázsf besonders gedacht, war sie es doch, die durch ihr reiches Fachwissen, gepaart mit aufmunternden Worten, den Editionsarbeiten immer wieder neuen Schwung verlieh.
Graz, im Mai 2008
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Grete Klingenstein
Einführung
1. Wege der Zinzendorf-Forschung
1 . 1 . D A S TAGEBUCH UND DER TAGEBUCHSCHREIBER
Das Tagebuch Mit dem Tagebuch des Johann Karl Christian Heinrich Grafen von Zinzendorf und Herrn von Pottendorf (1739-1813) hat es eine besondere Bewandtnis. Der Graf, mit dem Rufnamen Karl, führte es von seiner Kindheit in Sachsen, von 1747/52, an Jahr für Jahr bis zu seinem Tod in Wien am 4. Jänner 1813, einen Tag, bevor er 74 Lebensjahre vollendet hätte. Ein sogenanntes Geistliches Diarium von 1747 bis 1761 und von 1799, zwei Schreibalmanacht aus den Jahren 1758 und 1759, ein Schreibjournal von 1760 und vier weitere Bände, nach Rousseauschem Vorbild Confessions genannt, ergänzen die Serie der Tagebücher.1 Sie stellen wahrlich ein autobiographisches Monument dar, das Zeugnis von mehr als sechs Jahrzehnten gibt. Derartiges sucht man vergebens innerhalb der Grenzen der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert. Zumindest hat die Forschung bis heute nichts zutage gefördert, was diesen Tagebüchern durch Dauer, Dichte, Fülle und Reichtum an Informationen und Intensität von Fremd- und Selbstbeobachtung und Selbstreflexion gleichkäme. Am ehesten kann man es mit dem durch seine Edition längst bekannten Tagebuch des Johann Josef Fürsten Khevenhüller-Metsch (1706-1776) vergleichen.2 Doch ist das
1-Reinöhl, Nachlaß Zinzendorf. Unter der Rubrik „Tagebücher" (im folgenden TB) findet man folgende Bände: Bd. 1: Journaux 1752-1757; Bd. 2: Geistliches Diarium 1747-1761, 1799, beiliegend Diarium 1747; Bd. Schreibalmanach 1758, 1759; Bd. 5: Schreibjournal 1760; Bd. 6-57: TB 1761-1813; Bd. 58: Anhang; Bd. 59-63: Confessions (Bd. 2-5, Bd. 1 fehlt) und Behelfe; Bd. 64: Auszüge Karajans (aus Bd. 59-63); Bd. 65-71 : Auszüge Karajans aus Bd. 1-11, 1747-1766; Bd. 72-74: Systematisch geordnete Auszüge Karajans (aus Bd. 1-11, 59-63); Bd. 75: Systematisches Orts- und Personenverzeichnis Karajans zu Bd. 64-71; Bd. 76: Alphabetisches Orts- und Namenverzeichnis Karajans: zu Bd. 6471. 2 Khevenhüller-Metsch und Schiitter (Hg.), Aus der Zeit Maria Theresias. In der Edition (1908-1925, 1972) fehlen die Jahre 1750-51, 1760-1763 und 1768-1769. Offenbar sind die Originaltagebücher verloren gegangen. Herrn Prof. Gerhard Croll, Salzburg, verdanke ich die Kenntnis von zeitgenössischen Auszügen aus dem Tagebuch, welche auch die fehlenden Jahre enthalten. Er hat sie im Zuge seiner Gluck-Studien im Familienarchiv Kaunitz im Mährischen Landesarchiv, Brünn, aufgefunden: Moravski Zemski Archiv, G 436. Zur Tradition des Tagebuchschreibens in der Familie Khevenhüller seit dem 16. Jahrhundert siehe Breunlich-Pawlik, Die Aufzeichnungen des Sigmund Friedrich Grafen Khevenhüller (1690-1742).
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Einführung
Khevenhüllersche Tagebuch ganz anders geartet, weil es aus der Sicht eines der höchsten Hofchargen, des Oberstkämmerers und späteren Obersthofmeisters, vom politischen und gesellschaftlichen Alltag am Wiener Hof und auch von Familienereignissen der Khevenhiiller zwischen 1742 und 1776 berichtet. Zinzendorf jedoch notiert, was er selbst durch alle Stationen seines Lebens hindurch Tag für Tag erlebt: was er von morgens bis abends tut und läßt, wohin er geht, fährt und reitet, welchen Personen er begegnet, mit wem er redet, was er hört, sieht, liest und schreibt, was er denkt und fühlt. Präzision und Kürze der Aufzeichnungen, die bei der ersten Lektüre den Eindruck eines ununterbrochen dahin fließenden Stromes von Namen, Daten und Fakten erwecken, sind die hervorstechenden Merkmale des durchgehend in französischer Sprache geschriebenen Tagebuches. Eingestreut sind deutsche, italienische, englische, lateinische und griechische Wörter und Sätze. Hans Wagner (1921-1990) hat 1972 als erster erkannt, daß das tägliche Schreiben aus einer im mütterlichen Pietismus verankerten Übung des Kindes hervorging, sich selbst in einem Geistlichen Diarium Rechenschaft vor Gott zu geben.3 Schon der Großvater Georg Ludwig (1662-1700), der mit Philipp Jakob Spener (1635-1705), einem der Gründerväter des Pietismus, befreundet war, führte von seinem 16. Lebensjahr an ein Tagebuch.4 Der heranwachsende Karl begann dann, die sich mehrenden Tagesaktivitäten und damit die Personen, denen er begegnete und, was natürlich ist, auch seine eigenen Stimmungen aufzuzeichnen. Man kann gut beobachten, wie die Eintragungen mit der Ausweitung des Lebenshorizontes umfangreicher werden. Im Lauf der Jahre kehrte er immer wieder wie zur Selbstvergewisserung und Selbstkontrolle, zur Auffrischung des Gedächtnisses und auch zum Vergnügen zu früheren Bänden des Tagebuches zurück.5 Gelegentlich korrigierte er einzelne Wörter oder fügte neue ein, manchmal strich er Wörter und auch ganze Sätze durch oder machte sie unleserlich, wobei es sich meistens um Liebesangelegenheiten handelt. Auch kommt es vor, daß er später, wann immer er ein einschlägiges Buch in die Hand nahm, zwischen den betreffenden Zeilen Titel und auch Seiten notierte, als ob es sich bei seinem Tagebuch um ein wissenschaftliches Werk handelte. Vertrauten Personen gab er einzelne Tagebücher zum Lesen. Schließlich liegt vor uns die bis 1803 führende, in deutsch verfaßte Selbstbiographie, in welcher der Verfasser, sich selbst als eine dritte Person betrachtend, sein Leben distanziert als einen vor sich liegenden Gegenstand objektiviert.6 Laut Tagebucheintragung vom 20. April 1777 begann er seinen Lebensbericht schon mit 25 Jah-
3 Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit, XV. 4 Breunlich und Mader (Hg.), Aus den Jugendtagebüchern, 8. 5 So greift er etwa am 17. März und 13. April 1777 zum Jahr 1766 und am 19. Dezember 1780 zu 1767 und 1769. 6 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 165-272.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
ren am 6. März 1764 und führte diesen bis zur Spanien-Reise 1767 fort. Erst am 23. Februar bzw. 20. April 1777 griff er wieder zu diesen autobiographischen Blättern, um in den folgenden Tagen davon eine Reinschrift anzufertigen und Ergänzungen vorzunehmen. Das Tagebuch verdient allein wegen seines über sechzig Jahre sich erstrekkenden Zeitraums und wegen seiner Geschlossenheit als ein Erinnerungswerk von aussergewöhnlich langer Dauer unsere Aufmerksamkeit. Seine einzigartige Qualität aber gewinnt es durch die außerordentliche Persönlichkeit des Schreibers. Nicht hier in dieser Einleitung, sondern zu einem späteren Zeitpunkt soll auf das Geistliche Tagebuch und die Confessions eingegangen werden.
Ein Porträt des
Tagebuchschreibers
Von Karl Graf Zinzendorf sei hier nur soviel erwähnt als es bei einer Vorstellung üblich ist, so daß man sich ein erstes Bild von seiner Person machen kann. Geboren am 5. Jänner 1739, entstammt er einer wenig begüterten Familie von ursprünglich niederösterreichischer Herkunft. Sein Urgroßvater Maximilian Erasmus (1633-1672) war als Protestant aus Niederösterreich nach Nürnberg emigriert, und der schon erwähnte Großvater Georg Ludwig diente, in Dresden erzogen, dem Kurfürsten von Sachsen in diplomatischen Missionen, so auch in Wien. Sein Vater Friedrich Christian (16971756) war ein Halbbruder jenes Nikolaus Ludwig (1700-1760), der als Gründer und Bischof der pietistischen Herrnhuter Brüdergemeine bis heute vor allem wegen der außereuropäischen Missionen eine weltberühmte Gestalt ist.7 Der Vater war ein grosser Freund der Natur und der Philosophie, jedoch kein guter Ökonom. Die Familie, die in Gauernitz bei Dresden lebte, war arg verschuldet. Die Mutter Christiana Sophie, geb. Gräfin Callenberg (1703-1775), vermittelte ihren Kindern ihr strenges, ja düsteres Gottes- und Weltbild, das der Liebesethik der Herrnhuter diametral entgegengesetzt war. Aus der ersten Ehe des Vaters mit Dorothea Juliana Amalia Gräfin Polheim (1700-1727) überlebten drei Halbgeschwister, nämlich Ludwig Friedrich Julius, genannt Ludwig (1721-1780), den wir noch näher kennenlernen werden, ferner der in sächsischen Diensten stehende Maximilian Erasmus (1722-1780), und Karls Lieblingsschwester Susanna Magdalena Elisabeth (1723-1785) 8 , die schöne Gemahlin des
7 Über die Familiengeschichte der Zinzendorf informieren Breunlich und Mader (Hg.), Jugendtagebücher 3-12. Ausführliche genealogische Tabellen finden sich in Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien. Eine vorzügliche Darstellung von Nikolaus Ludwigs Wirken liefert Beyreuther in seiner dreibändigen Biographie und in Geschichte des Pietismus, 177-288, ferner Meyer in Brecht und Deppermann (Hg.), Der Pietismus im 18. Jahrhundert, 1. Kap. Zur Missionstätigkeit in Europa und Nordamerika siehe Gillespie and Beachy, Pious Pursuits. 8 Herrn Dr. Dr. Friedrich Graf von Baudissin-Zinzendorf, Osdorf, danke ich für die elektronische Übermittlung des Porträts von Susanna Magdalena Elisabeth Gräfin Baudissin.
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Einführung
Heinrich Christoph Graf Baudissin (1709-1786), des Militärgouverneurs von Dresden und Königstein. Aus der zweiten Ehe stammten die Brüder Adolf Christian Heinrich (1728-1770), der in Gauernitz lebte, Friedrich August (1733-1804), der im militärischen und diplomatischen Dienst des Kurfürsten von Sachsen stand, Friedrich Christian Gottlob (1737-1762), und drei Schwestern. Die älteste war Henriette, mit vollem Namen Sofie Charlotte Friederica Henriette (1734—1815). Sie heiratete zu Ende des Siebenjährigen Krieges in Dresden Josef Graf Canto d'Yrles (1731-1797), einen kaiserlichen Offizier römisch-katholischen Glaubens, der später in der Bukowina und in Galizien stationiert war. Loide, eigentlich Johanna Loide Eleonora Amalia (17361782),9 war mit Hektor Heinrich Graf Kornfail und Weinfelden (1729-1773), einem kursächsischen Kammerherrn und Hauptmann, vermählt. Maria Josefa Louise Alexandra Constantia (1742-1817) findet man im Tagebuch unter dem Namen „Constance". Sie heiratete 1785 Ludwig Traugott von Burgsdorf (1744-?). Von Juni 1757 bis Anfang 1761 erhielt Karl an der Universität in Jena, das zu Sachsen-Weimar-Eisenach gehörte, eine gründliche Einführung in die Rechts-, Geschichts-, Kamerai- und Naturwissenschaften. Von seinen Lehrern sei hier als einziger der später in Frankfurt an der Oder wirkende Kameralist Joachim Georg Darjes (1714— 1791) hervorgehoben. Im Milieu Jenas und des benachbarten Erfurt, wo in der kurmainzischen Verwaltung reformorientierte Kameralisten tätig waren, erhielt das im Elternhaus zugrunde gelegte Interesse für Landwirtschaft und Botanik seine wissenschaftliche Fundierung.10 Zinzendorfs Hinneigung zur Physiokratie hat hier ihre Wurzeln. Man kann von dieser Jenenser Konstellation nicht genug Aufhebens machen, denn auch Johann August Schlettwein (1731-1802), der von Zinzendorf hoch geschätzte „deutsche Hauptphysiokrat", und Johann Georg Schlosser (1739-1799), der Schwager Goethes und Autor des 1771 erschienenen Katechismus der Sittenlehre flir das Landvolk, schöpften als Studenten in Jena aus diesen Quellen. Zinzendorf nahm auch Italienisch-, Englisch-, Mal- und Klavierunterricht, während ihn, wie damals üblich, Deutsch, Latein, Französisch und wegen der Hochschätzung des Urchristentums auch etwas Griechisch und Hebräisch schon im Elternhaus gelehrt worden waren. Das soll einstweilen genügen, um Karls familiäre Herkunft und Studien anzuzeigen. 9 Der Name Loide ist dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus entnommen, siehe 2Timl: 5. Loide, oder Lois, war Timotheus' Großmutter, seine Mutter hieß Eunike. Alle drei gaben Zeugnis ungeheuchelten Glaubens. 10 Zu den Studien Graf Karls siehe Auszüge bei Breunlich-Mader (Hg.), z. B. 29. März, 18. April, 3. Juni und 19. Oktober 1758. Zur Bedeutung der Universität Jena siehe Steinmetz, Geschichte der Universität Jena 1,4. Kap.; Städtische Museen Jena (Hg.), Lesen und Geselligkeit; Krause, Praktische Aufklärung? Joachim Georg Darjes; Bauer und Müller, Joachim Georg Darjes (1714-1791); Müller, Joachim Georg Darjes und die Erfurter Kameralisten; Marwinski, Der Deutschen Gesellschaft zu Jena ansehnlicher Bücherschatz; Neuper (Hg.), Das Vorlesungsangebot an der Universität Jena von 1749 bis 1854. Für die Wintersemester 1757/58 und 1760/61 und für die Sommersemester 1758 bis 1760 sind keine Verzeichnisse vorhanden, umso wichtiger sind Zinzendorfs Aufzeichnungen.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
Als jüngstem Sohn der verschuldeten Familie stand ihm im eigenen, vom Krieg zerstörten Vaterland Sachsen eine unsichere Zukunft bevor. So folgte er Anfang Februar 1761 der Einladung seines um 18 Jahre älteren Halbbruders Ludwig nach Wien. Dieser gab Karls Leben seit den Universitätstagen Orientierung und Halt, wie die Korrespondenz der Brüder zeigt. 11 Von Graf Ludwig soll hier nur das Wichtigste mitgeteilt werden. Im Militärstand wollte dieser nicht bleiben. Als er noch nicht zwanzig Jahre alt war, konnte man absehen, daß er als ältester der Gauernitzer Söhne einmal der Erbe des Fideikommisses Enzesfeld des katholischen Familienzweiges in Niederösterreich werden könnte, denn am 2. Jänner 1738 war dessen Besitzerin Maria Antonia Josefa Fürstin Montecuccoli (1672-1738) ohne Erben verstorben, 12 und der nächste in der Nachfolge war der ebenfalls kinderlose 77jährige Ludwig Graf Zinzendorf (1661-1742), der kommandierende General in Mähren. In Erwartung des nur Katholiken vorbehaltenen Fideikommisses konvertierte Ludwig 1739 noch in Dresden, und tatsächlich konnte er 1742/43 das Erbe antreten. Die Erträge des Besitzes waren gering. Auch Ludwig häufte Schulden an, um seinen Aufstieg und Lebensunterhalt in Wien zu finanzieren und um als Senior der Familie nach dem Tod des Vaters, 1756, seinen familiären Verpflichtungen gegenüber seinen Brüdern nachzukommen. Gleich nach seiner Ankunft in Wien wurde der Neuankömmling bei der Installierung der ersten Loge „Aux Trois Canons" am 17. September 1742 in den Freimaurerbund aufgenommen. 13 Drei Jahre später, 1745, gehörte Ludwig schon zur Entourage des zur Krönung nach Frankfurt reisenden Franz Stephan von Lothringen (17081765). Nach einem einjährigen Studium in Leipzig, 1746/47, und nach einer Tätigkeit im Rechts- und Wirtschaftsapparat der niederösterreichischen Stände findet man ihn von 1750 bis 1753 als Wirtschaftsfachmann und Übersetzer im Gefolge des kaiserlichen Botschafters Wenzel Anton von Kaunitz (1711-1794) in Paris. Es war die Fürstin Maria Anna Eszterházy de Galántha, eine geborene Lunati-Visconti (1713-1782), die ihm als Gönnerin 1749 die Wege zu Kaunitz geebnet hatte. In Paris befaßte er sich mit den neuesten Publikationen, die in England, Frankreich und Spanien zu Wirtschaftsfragen erschienen. 14 Daß Kaunitz den Kontakt zu den Wirtschaftsfachleuten im engeren und weiteren Umfeld der Madame de Pompadour pflegte, ist bekannt. Man weiß jedoch nicht, mit welchen Steuer- und Tabakpächtern, Großhändlern, Manufakturisten 11 DOZA, Karl an Ludwig: Hs. 52 (1756-1766), Hs. 53 (1767-1769), Hs. 54 (1770-1774), Hs. 55 (1775-1780); Ludwig an Karl: Hs. 63 (1756-1765), Hs. 64 (1765-1768), Hs. 65 (1768-1770), Hs. 66 (1771-1774), Hs. 67 (1775-1778). Siehe Ludwigs Porträt in Bd. 3, Abb. 7. 12 Deren Mutter war Maria Susanna Eleonore (1644-1704) aus der Karlsbachschen Linie der Zinzendorf. Mit Ludwig Graf Colloredo verheiratet, verwandelte diese Enzesfeld in einen Fideikommiß der Familie Zinzendorf. Ihre Tochter Maria Antonia Josefa heiratete 1690 Leopold Wilhelm Fürst Montecuccoli. Siehe Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, Tafel IX und X. 13 Museumsverein Schloß Rosenau (Hg.), Österreichische Freimaurerlogen, 73f., Nr. 35. 14 Klingenstein, Between Mercantilism and Physiocracy; Meysonnier, La Balance et l'Horloge; Perrot, Une histoire intellectuelle. Siehe HHStA, Hs. Suppl., 961-W 923, fol. 200-221v.
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und Bankiers Ludwig damals in Paris und im Atlantikhafen Lorient verkehrte. Es waren nicht wenige Damen und Herren, die sich nach mehr als 15 Jahren, als Karl jeweils während einiger Monate in den Jahren 1767,1768 und 1769 in Paris weilte, an den älteren Bruder erinnerten.15 Über Brüssel, London und Dresden kehrte Ludwig 1753 nach Wien zurück, trat seinen Dienst als Hofrat im Directorium in publicis et cameralibus an und reiste 1755 in diplomatischem Auftrag nach Rußland, Schweden und Dänemark. Auf diese Weise ermöglichte Kaunitz seinem Protégé, der immerhin schon mehr als dreißig Jahre zählte, sich die für höhere Posten unerläßlichen Kenntnisse fremder Länder anzueignen. Seine tristen Vermögensverhältnisse erlaubten es ihm jedoch nicht, einen Gesandtschaftsposten anzunehmen.16 Mit Wirtschaftsgutachten und Übersetzungen blieb er all die Jahre ein enger Berater und Mitarbeiter des Staatskanzlers. Als hochkarätiger Finanzexperte war Graf Ludwig 1761 gerade im Begriff, nach französischem Vorbild eine Rechnungskontrolle für die Staatsfinanzen einzurichten, als er seinen jüngsten Bruder unter seine Fittiche nahm. So betrat Karl am 7. Februar 1761 Wiener Boden. Zu Neujahr 1762 wurde Ludwig zum Präsidenten der neu errichteten Hofrechenkammer ernannt.17 Die 1761 eingesetzte Ständische Kreditdeputation war seine Erfindung, um mit Hilfe der österreichischen und böhmischen Stände den Staatskredit zur weiteren Finanzierung des Krieges zu sichern, und auch das sogenannte Staatsinventarium, das eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben des Staates gewährte, geht auf sein Konto. Nach seinen Plänen erfolgte damals auch die Emission des ersten Papiergeldes in Mitteleuropa, der sogenannten Bancozettel. Als 1773 die viel befehdete Hofrechenkammer der Hofkammer untergeordnet wurde, trat Ludwig zurück und wurde zum Staatsminister im Staatsrat ernannt.18 Es ist offenkundig, daß der arrivierte Bruder den jüngeren zu seinem politischen Gehilfen und Nachfolger heranziehen wollte.19 Selbst zwar ein Protégé des Staatskanzlers, verfügte Ludwig als Zugereister und einziger Vertreter seines Geschlechts in Wien über keine familiären Verbindungen.20 Nach einem Jahr, am 24. März 1762, ge15 TB, 4. Jänner-17. Mai 1767, 9. November-31. Dezember 1768, 1. Jänner-25. April 1769 für die Aufenthalte in Paris. DOZA, Hs. 64, Brief Ludwigs an Karl, 11. Februar 1767: „Je n'aurai pas imaginé qu'après quinze ans un étranger ... pouvait encore exister dans la mémoire de ses connaissances". 16 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 69f., der Brief Ludwigs an Kaunitz datiert vom 21. Oktober 1756. Ludwigs Mémoire über Rußland in: Ktintzel (Hg.), Österreichische Acten zur Vorgeschichte des Siebenjährigen Krieges, 678-726. 17 Dickson, Finance and Government 2, chapter 4. Szabo, Kaunitz and enlightened absolutism, 83-99. 18 Ludwigs Tätigkeit wurde von Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf, administrateurs des finances, erstmals bearbeitet. Eine einbändige Kurzfassung dieser an der Sorbonne verteidigten zweibändigen Thèse von 1991 erschien 1996 unter dem Titel Aristocrates et grands commis à la Cour de Vienne. 19 DOZA, Hs. 64, Brief Ludwigs an Karl, Wien, 2. Jänner 1765: Ludwig äußert zum ersten Mal seine Absicht und fügt den Ausspruch Josephs II. hinzu, „warum richten Sie nicht Ihren Bruder ab ?" 20 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 69f., Abdruck eines Briefes Ludwigs an Kaunitz, 21. Okt. 1756.
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lang es ihm, bei der Reorganisation des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses seinem Bruder einen Posten zu verschaffen. Dessen Vorsitzender war Philipp Joseph Graf Sinzendorf (1726-1788), ein Komtur des Malteserordens, der seine ersten Erfahrungen in der Triestiner Intendanz gesammelt hatte. Dieser wurde der Mentor des jungen Zinzendorf. Eine Karriere in der damals sich rasch ausweitenden Wirtschaftsverwaltung vor Augen und verlockt durch die Aussicht auf ausgedehnte Reisen, willigte der Fünfundzwanzigjährige im März 1764 in seine Konversion ein. Als Ludwig 1764 in die Familie des Obersthofmarschalls Joseph Adam Johann Nepomuk Fürsten Schwarzenberg (1722-1782), einheiratete und — wie es sich später herausstellte — vergeblich auf männlichen Nachwuchs hoffte, riet er dem gänzlich unbemittelten Bruder, seinen Lebensunterhalt im Dienste des Hauses Österreich durch den Eintritt in den Deutschen Orden dauerhaft abzusichern. Bis dahin war der Ältere nämlich für die Unterhaltskosten des Jüngeren aufgekommen, hatte ihm doch der bischöfliche Onkel Nikolaus Ludwig 1756 nach dem Tod des Vaters, wie bereits erwähnt, das Seniorat der Familie und somit die Verantwortung für die unversorgten Brüder überlassen. So wurde Karl im Streben nach Sicherheit und Selbständigkeit 1765 Novize und 1770 Ritter des Deutschen Ordens, dies allerdings unter der schmerzlichen Bedingung der Ehelosigkeit. Von 1763 bis 1775 unternahm Karl Reisen durch sämtliche Länder Europas, jene der österreichischen Monarchie miteingeschlossen. Der große Förderer dieses Reiseunternehmens war Ludwigs Freund Friedrich von Binder (1708-1782), der engste Mitarbeiter des Staatskanzlers. Die Anregung dazu gab ursprünglich Philipp Joseph Graf Sinzendorf. 21 Es bedurfte allerdings Kaunitz' Fürsprache bei Maria Theresia, daß der stille, strebsame und aufrichtige Kommerzienrat von der Kaiserin die Erlaubnis und die Mittel dazu erhielt. Ausgenommen war das Osmanische Reich, das den Absolventen der von Kaunitz 1753/54 gegründeten Orientalischen Akademie vorbehalten war. Als Leistungsnachweis verfaßte der Graf umfangreiche Berichte, die der Kaiserin, dem Kaiser, dem Staatskanzler und dem Staatsrat unterbreitet wurden. Dieses gewaltige, von einer einzelnen Person durchgeführte Unternehmen zu Zwecken der vergleichenden und angewandten Wirtschafts- und Politikforschung kannte im damaligen Europa seinesgleichen nicht. 22 Man kann davon nicht genug Aufhebens machen. Als er 1766 in Florenz weilte, erhielt er am 21. Juni das Hofdekret vom 5. Juni, das ihn zum Hofrat bei er Kommerzienhofkommission, der seit 1746 bestehenden Zentralstelle für Handel und Manufakturen, beförderte. 23 Nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden, 1770, wurde er am 2. Oktober zum Hofrat bei der Hofrechenkammer ernannt und Mitglied
21 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473, Konzept eines Schreibens an seine Mutter, s. d. [1762], und Konzept eines Schreibens nach Sachsen, ohne Adressat, s. d. [1762]. 22 Vgl. Rees et al. (Hg.), Europareisen politisch-sozialer Eliten. 23 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 177.
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Einführung
der 1768 eingerichteten, vom Oberstkanzler Rudolf Graf Chotek (1707-1771) geleiteteten Staatswirtschaftsdeputation. Ähnlich dem Staatsrat war dieses Gremium, aus Räten verschiedener Ministerien zusammengesetzt, ein Beratungsorgan ohne jegliche exekutive Vollmachten. 24 Von 1776 bis 1782 waltete Graf Karl dann als erster Gouverneur für das Wohl und Wehe der aufstrebenden Hafenstadt Triest. 25 Von Joseph II. am Anfang des Jahres 1782 nach Wien zurückberufen, wirkte er vom 6. April 1782 bis 1792, gewissermaßen als Nachfolger seines Bruders, als Präsident der Hofrechenkammer und von 1784 bis 1785 als Präsident der Robotabolitionsund bis 1788 der Steuerregulierungshofkommission. 26 Man kann die Geschäfte dieser beiden Hofkommissionen unter dem Stich wort der Agrarreformen zusammenfassen. Er, der als Protégé des Kaisers galt, 27 wurde jedoch bald dessen scharfer Kritiker, und 1786 bzw. 1788 legte er seinen Vorsitz in diesen Kommissionen nieder. Dann begegnet man ihm seit 1792 als Staatsminister im Staatsrat und seit 1802 als Staats- und Konferenzminister. Am 11. August 1804 gehörte er jenem Kreis von Ministern an, welchen Kaiser Franz II. (1768-1835) die Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Österreich verkündete. Schließlich war er von 1808 bis 1809 dirigierender Staatsund Konferenzminister. Von der Mitwirkung intermediärer Gewalten im Staate überzeugt, versah er in den Krisenjahren nach 1787 außerdem noch als Kommissär des Herrenstandes und seit 1801 als Landmarschall des Landes unter der Enns Funktionen im obersten Verwaltungsapparat der niederösterrreichischen Stände. Als Mitglied einer Deputation der niederösterreichischen Stände sprach Graf Zinzendorf am 17. Dezember 1805 bei Napoleon in Schönbrunn vor, und fünf Tage später unterhielt sich der Weltenstürmer eineinhalb Stunden lang mit ihm allein wiederum in Schönbrunn, und zwar in dessen Eigenschaft als Landkomtur des Deutschen Ordens. 28 Auf das seiner Familie seit altersher zustehende Ehrenamt eines Obersterblandjägermeisters des Erzherzogtums unter der Enns, das er als Inhaber des Fideikommisses nach dem Tod seines Bruders bekleidete, legte er Wert, ein Zeichen seines Standesbewußtseins in den Umwälzungen seiner Zeit. Für seinen Lebenslauf sind es keine unerheblichen Details, daß er 1766 in Malta in der Loge „Saint-Jean d'Ecosse du Secret et de l'Harmonie" für den Freimaurerbund vorbereitet und 1766 in Straßburg in die Loge „De la Candeur" aufgenommen wurde. 29 Von 1801 bis zu seinem Tod hatte er als Landkomtur das höchste Amt des Deutschen Ordens in der Bailei Österreich inne. Wohl aus dieser Zeit datiert die Be24 Walter, Die Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 467f. 25 Aus der Feder Fabers liegt seit 1995 eine nach modernen Gesichtspunkten erarbeitete Verwaltungsgeschichte Triests von 1700 bis 1776 vor, siehe Litorale Austriaco, und weitere Veröffentlichungen. 26 Wright, Serf, Seigneur and Sovereign, 9 2 , 1 1 2 f „ 135 und 143. 27 TB, 11. Dezember 1777. 28 Wagner (Hg.), Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit, 17-20. 29 Museumsverein Schloß Rosenau (Hg.), Österreichische Freimaurerlogen, Nr. 34; TB, 11. Dez. 1766.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
nennung jener belebten Straße in Graz, die heute an der ehemaligen Deutschordenskirche „am Leech" vorbei vom Stadtpark hinaus ins Universitäts- und weiter ins Villenviertel führt. Soviel in aller Kürze über Karls Funktionen in Politik und Wirtschaft unter vier Regenten, von Maria Theresia bis Franz II71. Nicht weniger bedeutsam ist, daß der Graf, von allumspannender Wißbegierde beseelt, ein eifriger Leser von Zeitungen, Zeitschriften, Almanachen und Büchern aus allen Wissensgebieten und Liebhaber von Landkarten war, und da sammelte, was immer der Lauf seines Jahrhunderts ihm darbot. Man wird in ihm einen der großen Leser und Sammler seines Jahrhunderts entdecken. Möglich, daß eines von Zinzendorfs Vorbildern der kaiserliche Plenipotentiär Karl Graf Firmian (1716-1782) war, dessen Bibliothek er 1765 kennenlernte, als er beim Gubernium in Mailand praktizierte. 30 Zinzendorfs Bibliothek und Kartensammlung gelten heute allerdings als verschollen. 31 Wie manch anderer berühmter Zeitgenosse schrieb er viel und unablässig. So gewissenhaft wie er bei seinen Tagebucheintragungen war, so beflissen führte er seine private und amtliche Korrespondenz. In den ihm zugewiesenen Fachgebieten und über die von ihm bereisten Länder verfaßte er umfangreiche Untersuchungsberichte, die er französisch Mémoires, im Deutschen Relationen nannte, auch verfertigte er große statistische Arbeiten. Alles zusammengenommen, ergibt dies ein Lebenswerk erheblichen Umfangs, das man im eigentlichen Sinne wissenschaftlich nennen kann. Nur weniges fand, soweit wir sehen, den Weg in die Druckerpresse. Möglich, daß der bescheidene Herr in den früheren Jahren genauso wie sein Bruder diesen Schritt aus adeligem Ehrgefühl als eine unnötige Bloßstellung seiner Person scheute. Waren die Zinzendorf nicht schon durch ihren alten Namen bekannt? Diese Bedenken legte er jedoch seit Antritt der Regierung Josephs II. in der schon hoch politisierten und sozial erweiterten Öffentlichkeit ab. Im Juli und im September 1781, als er noch Gouverneur in Triest war, ließ er, ermuntert von der neuen Öffentlichkeitspolitik, in den Ephemeriden der Menschheit, der Zeitschrift des von ihm hochgeschätzten Isaak Iselin (1728-1782), Ausarbeitungen zu Triest und zu hochbrisanten Fragen der Wiener Wirtschaftspolitik, erscheinen 32 und nach seinem Rücktritt als Präsident der Steuerreformkommission verfaßte er offenbar zu seiner Rechtfertigung eine Geschichte dieses mißglückten Unternehmens. Eine die30 Garms-Comides, Un trentino tra Impero, antichi stati italiani e Gran Bretagna: l'anglomane Carlo Firmian, 493. 31 Eine Rekonstruktion der Bibliothek oder auch nur von Teilen mithilfe der Tagebücher wäre ein gewaltiges Vorhaben. Zinzendorf ließ seit 2. Mai 1775 von seinem Sekretär Weber einen Katalog anlegen, er selbst begann am 7. November 1781 mit einem alphabetischen Verzeichnis. Einen ersten Eindruck seiner Lektüre vermitteln Wagner, Historische Lektüre vor der Französischen Revolution, und Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 2, 547-573, Annexe 10: Dossier thématique de la bibliothèque, und Annexe 11 : Bibliothèque des économistes. 32 Zit. in Pettenegg, (Hg.), Selbstbiographien, 199; siehe das Kapitel „Rückkehr nach Wien" und Index, « Zinzendorf, Karl - Schriften ».
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ser Handschriften war für die Öffentlichkeit bestimmt, wie ihr Titel zeigt. Sie enthält auch Anweisungen für den Drucker.33 Keine dieser Schriften erblickte das Licht der Öffentlichkeit. Durch Mittelsmänner, allerdings ohne sein Wissen, gelangten Bruchstücke seiner Reisebeobachtungen, die er interessierten Leuten zum Lesen gab, an Herausgeber von Zeitschriften und erschienen anonym. So erschien der Bericht über Sizilien 1767 in der Herbstnummer der Ephémérides du citoyen, des Hauptorgans der französischen Physiokraten, und ein zweites Mal 1773 in einer Sammlung von Schriften über Sizilien.34 Seinen Rußland-Bericht von 1774 fand Zinzendorf zu seinem Erstaunen 1779 in Schlözers Briefwechsel meist historischen und politischen Inhalts 35 Beide Fälle sind schöne Beispiele für die Zirkulation von Manuskripten im 18. Jahrhundert. Wie wir nämlich den Tagebucheintragungen vom 2. und 3. März 1775 entnehmen, gab Zinzendorf bei seinem Aufenthalt in Dresden dem sächsischen Minister Thomas Fritsch (ca. 1700-1775) auf dessen Nachfrage das Manuskript des Rußland-Berichts. Wie dieses an Schlözer gelangte, kann man derzeit nicht sagen. Zinzendorf gibt in seinem von ihm selbst verfaßten Nachruf die Veröffentlichungen in Iselins Ephemeriden und eine Abhandlung über den Aktiv- und Passivhandel Österreichs an. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Vortrag oder eigentlich um eine statistische Arbeit im Auftrag Josephs II. aus dem Jahr 1783, in der er die bei der Erstellung von Merkantiltabellen verwendeten Methoden kritisiert. Der Abdruck erschien 1802 in Häberlins Staats-Archiv?6 Wo immer Graf Karl hinkam, besuchte er Theater und Oper. Angeregt durch Elternhaus, Studium, Reisen und Lektüre interessierte er sich für die Natur, vor allem für die Pflanzenwelt, und sein Geist, von Jugend an durch genealogisches Studium ge33 ÖNB, Cod. 14.126, ch. XVIII, 148 fol., im Handschriftenkatalog mit Angabe des Autors Carolus comes de Zinzendorf: Rechenschaft über die Steuer-Peraequations-Hofkommission, 27. Julii 1784—19. Febr. 1788. Der volle, von Zinzendorf stammende Titel lautet: Der Hof-Rechenkammer Präsident Graf von Zinzendorf legt über das durch ihn vierthalb Jahr vom 27ten July 1784 bis zum 29. Hornung 1788 geführte Präsidium der Steuer-Peraequations-Hofkommission über die Länder Böhmen, Mähren und Schlesien, Galizien und Lodomerien, Oesterreich ob und unter der Enns, Inner-Oesterreich, Görz und Gradisca zum Theil auch über die Länder Hungarn und Kroatien, Sklavonien und Bannat, Siebenbürgen und die Militair-Graniz, öffentliche Rechenschaft ab. Den 17. April 1788; ÖNB, Cod. 14.128, ch. XVIII, 286 fol., im Handschriftenkatalog ohne Angabe des Autors mit dem von Zinzendorf gegebenen Titel: Der Josephinische Steuer-Peraequationsversuch nach Einleitung, Fortgang und Folgen betrachtet von einem freymüthigen Manne. Inseruntur decreta impressa Josephi II et Leopoldi II ad idem argumentum spectantia; ÖNB, Cod. 14.178, ch. XVIII, 271 fol., im Handschriftenkatalog mit falscher Angabe des Autors als Carl Graf von Sinzendorf: Der josephinische Steuer-Peraequations-Versuch nach Einleitung, Fortgang und Folgen betrachtet von einem freymüthigen Manne. 34 Siehe Faber und Garms-Comides, Zinzendorf versus Riedesel, 353, und die Eintragung „Riedesel" im Index. 35 Siehe die Eintragung „Schlözer" im Index. 36 Neueste Zustand des Activ- und Passivhandels von Oesterreich, in: Karl Friedrich Häberlin, StaatsArchiv 7,25. Heft (Helmstedt 1802) 32-62.
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schult, verband vergangenes und gegenwärtiges Geschehen zu Geschichte. Der polyglotte Aristokrat verfügte über einen mehrere Länder umspannenden Verwandten- und Bekanntenkreis, gar nicht zu reden von den Berühmtheiten aus Europas Politik, Militär, Wirtschaft und Kultur, die er, als Mitglied einer weit verzweigten Adelsfamilie und als Protégé des Staatskanzlers mit Empfehlungen ausgestattet, auf seinen Reisen kennen lernte. Als scheuer und empfindsamer Junggeselle war er in den Salons adeliger Damen, bei den Abendeinladungen hoher Herren und so auch im Casino in Triest ein willkommener Gast. Als Gouverneur von Triest speiste er an der Tafel der Kaiserin und an der des Kaisers. 37 Obwohl standesbewußt, war ihm Standesdünkel jedoch fremd. Vor Augen schwebte ihm als Ideal, dem er selbst nacheiferte, der „citoyen utile", der für das Gemeinwohl sich einsetzende (Staats-)Bürger. 38 Aus dem Wortschatz Rousseaus in die Sprache von Zinzendorfs Generation eingegangen, findet man den citoyen mit dem Attribut utile bereits im undatierten Konzept eines Briefes an eine nicht genannte Exzellenz in Sachsen. Diese war Johann Georg Graf Einsiedel (17301811), der 1763 frisch ernannte Kabinettsminister. Das Konzept des citoyen stammt aller Wahrscheinlichkeit nach vom Beginn des Jahres 1764, aus der quälenden Zeit der Entscheidung, nach Sachsen zurückzukehren und die ihm angebotene Stelle eines Kommerzienrates anzutreten oder in Wien zu bleiben und zu konvertieren. 39 Durch den Umgang, den er als Student mit Mitgliedern der sozial breit gefächerten Herrnhuter Brüdergemeine pflegte, durch das Leben in der Professorengesellschaft Jenas und durch die Visitationen bei Handwerkern und Manufakturisten, was in den Wiener Anfangsjahren zu seinen Amtsobliegenheiten gehörte 40 , war er es gewohnt, mit Handwerkern, Kaufleuten, WirtschaftsVerwaltern, Räten und Gelehrten zu verkehren. Auch untertänige Bauern betrachtete er als concitoyens, als Mitbürger, zumindest verwendete er dieses Wort im Jahr 1781.41 Das ist, mit wenigen Strichen gezeichnet, das Porträt des Karl Grafen Zinzendorf und Pottendorf, im folgenden kurz Zinzendorf genannt. Sein Bruder hatte ihm den guten Rat gegeben, darauf zu achten, daß seine Briefpartner seinem Namen auch das zweite Prädikat „und Pottendorf' hinzufügten, damit man ihn nicht mit einem Mitglied des in Wien, Niederösterreich und Mähren ansässigen Grafengeschlechts von Sinzendorf verwechsle. 42 Der Name Sinzendorf besaß damals noch besondere Strahlkraft 37 TB, 26. Juli 1779,10. Mai 1781. 38 TB, 10. August 1779, 5. Jänner 1780, 27. August 1780, und eine Erwähnung, wahrscheinlich von 1763/1764, in: DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473. Das Wort „citoyen", das in etlichen Lektürenotizen vorkommt, verwendet er auch zur Charakterisierung seines Bruders Ludwig und anderer Personen. 39 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473; Hs. 51, fol. 138, Notiz über einen Brief Graf Einsiedels aus Dresden vom 26. Jänner 1764. 40 Siehe die Liste von Namen in DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473. 41 Ζ. B. TB, 5. Jänner und 3. Mai 1781. 42 DOZA, Hs.63, Brief Ludwigs an Karl, 20. März 1758.
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durch das lange Wirken des österreichischen Hofkanzlers Philipp Ludwig (1671-1742) von 1705/15 bis 1742, aus dessen Familie Karls Vorgesetzter im niederösterreichischen Kommerzienkonseß stammte. Graf Karl gebrauchte den Doppelnamen übrigens schon bei seiner Immatrikulation in Jena am 28. Juni 1757.43
1 . 2 . D A S SCHICKSAL DES NACHLASSES
Der Nachlaß Es bedarf einer Erklärung, warum ein solcher Mann und ein solches Tagebuch von wahrlich europäischem Rang bis heute nur wenigen Forschern bekannt sind. Das Tagebuch ist nämlich Teil des immensen schriftlichen Nachlasses, den der Graf im Wissen um dessen Bedeutung für die Nachwelt noch vor seinem Tod selbst ordnete und inventarisierte. Als letzter seines Geschlechts setzte er seinem Namen damit ein großartiges Denkmal. In gewisser Weise monumentalisierte er sich selbst in und durch seinen Nachlaß: es waren seine und seines Bruders gesammelten Werke. 44 Das Testament gibt davon beredtes Zeugnis. 45 Seine eigenen Schriften und Amtsakten und jene, welche er von seinem Bruder Ludwig geerbt hatte, vermachte er nämlich der k.k. Hofbibliothek, insgesamt 116 Bände, meist in Foliogröße. Die Karteikärtchen des Katalogs, der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv ein unentbehrlicher Behelf ist, stecken heute noch in jenem Leinenfutteral, das er zu diesem Zweck hatte anfertigen lassen. Man kann daraus ersehen, welches Ansehen und Vertrauen die k.k. Hofbibliothek genoß. Sie stand seit 1809 unter der Leitung von Joseph Maximilian Graf Ossolinski (17481826), der seine eigenen Sammlungen von Büchern, Karten, Handschriften, Kupferstichen, Gemälden und anderen Materialien zur Geschichte Galiziens als Vermächtnis seinem Heimatland hinterlassen sollte. Man darf auch nicht übersehen, daß an diesem Institut als Kustos und Direktor bis zu seinem Tod der Exjesuit, Dichter und Gelehrte Michael Denis (1729-1800) wirkte, den Zinzendorf kannte. Die Hofbibliothek war nicht nur eine Stätte der Aufbewahrung und des Gedächtnisses, sondern auch der Forschung. Sie war öffentlich zugänglich, und dies zeigt, was der Erblasser beabsichtigte: seine eigenen Schriften in patriotischer Absicht, wie es damals unter seinesgleichen üblich war, dem interessierten Publikum, zumal den Wissenschaften, zur Verfügung zu stellen. Erst 1803 hatte Samuel von Brukenthal (172143 Freundliche Mitteilung von Dr. Joachim Bauer, Archivar der Universität Jena, siehe auch BreunlichMader (Hg.), Jugendtagebücher, 119,28. Juni 1757. 44 Zu dem im 18. Jahrhundert aufkommenden Phänomen der „gesammelten Werke" siehe Sgard et Volpilhac-Auger (ed.), La notion d'oeuvres complètes. 45 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 457, Nr. 2142, Testament vom 21. Februar 1807, Nachträge vom 5. März, 13. April und 30. November 1812, §28, §28a.
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1803), der ehemalige Gouverneur Siebenbürgens (1774—1787), seine Sammlungen als Fideikommiß für das in seinem Hermannstädter Palais zu errichtende, öffentlich zugängliche Museum zusammengefaßt. Im Jahr 1817, als dieses Museum eröffnet wurde, zählte seine Büchersammlung 15.972 Bände. 46 Eine derartige Eigengründung lag für Zinzendorf aus finanziellen Gründen jedoch außer Reichweite, deshalb also die Widmung seiner Schriften für die Hofbibliothek. Graf Karl hinterließ hingegen die Bücher und Landkarten, aus welchen Gründen immer, dem Deutschen Orden. Als Landkomtur hatte er dafür in den Ordensgebäuden in Wien und Gumpoldskirchen, Niederösterreich, Platz vorgesehen. Nach den testamentarischen Verfügungen sollten die Tagebücher, der dritte Teil seiner Sammlungen, damals circa sechzig an der Zahl und in Oktav gebunden, in das von ihm selbst eingerichtete und nach den Verheerungen durch die Franzosen neu geordnete Familienarchiv im Schloß Wasserburg 47 bei Sankt Pölten an einen, wie er im Testament festlegte, „vor Ratten und Mäusen wohl verwahrten Platz" gelangen. Darunter befanden sich die genealogischen Forschungen, worin sich Karl schon im Elternhaus geübt und durch hilfswissenschaftliche Studien an der Universität geschult hatte. Auf Geheiß seines Bruders hatte er sie in Wien 1762 systematisch begonnen und Jahrzehnte hindurch fortgeführt. Es ist, als wollten die Brüder damit die Rückkehr ihres Familienzweiges in den Schoß der niederösterreichischen Landstände bekräftigen. 48 Karls Schriften und Amtsakten, auch die seines Bruders, kamen jedoch nicht an die Hofbibliothek. Nur wenige Manuskripte, wie wir sehen werden, sollten nach fast fünfzig Jahren, 1861, dorthin gelangen. Der Staatsrat erachtete nämlich die im Nachlaß seines verstorbenen Mitglieds vorgefundenen Schriften für so wichtig, daß er sofort nach dessen Tod seine Hand darauf legte, oder zumindest auf solche Schriften, welche von der öffentlichen Staatsverwaltung, wie es damals hieß, handelten. Wenige Tage nach Zinzendorfs Tod bestätigten die beiden beim Staatsrat tätigen Hofsekretäre Johann Dittmann und Johann Christoph Zweygelt am 10. Jänner 1813 die Übernahme jener Schriften, die sich im Arbeitszimmer des Verstorbenen befanden. Als der Staatsrat Kenntnis von der Existenz weiterer Folianten erhielt und sich für die Tagebücher zu interessieren begann, wurden mit allerhöchster kaiserlicher Entschließung vom 10. März 1813 insgesamt 242 Bände und die Tagebücher „in ein in der k.k. Hofburg hiezu eingeräumtes Zimmer übertragen". 49
46 Lapping, Die Sammlungen des Baron Samuel von Brukenthal, 29-31. 47 Breunlich-Mader, Die Ahnengalerie der Zinzendorfer in der Bibliothek von Schloß Wasserburg. 48 DOZA, Hs.187,188,189. Allgemein zur Konzeption von Adel im späten 18. Jahrhundert siehe Godsey, Nobles and Nation in Central Europe. 49 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 460; Reinöhl, Nachlaß Zinzendorf 221, spricht 1936 noch in Unkenntnis der vom Deutschen Orden an die Hofbibliothek verkauften Manuskripte von der Übernahme „aller in seinem Nachlaß befindlicher Schriften mit Ausnahme seines Briefwechsels" durch den Staatsrat.
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Man kann daraus ersehen, daß der Nachlaß Zinzendorf von Anfang an mit der Aura von größter Wichtigkeit, ja eines Staatsgeheimnisses, umgeben war. Die gedruckte Totenrede und die fast gleichlautenden Nachrufe in der Wiener Zeitung vom 15. Jänner und in den Vaterländischen Blättern flir den österreichischen Kaiserstaat vom 27. Jänner 1813 unterrichteten die Öffentlichkeit nicht nur vom Lebenslauf und den Verdiensten des verstorbenen Staatsministers, sondern auch von dessen Verfügungen über den schriftlichen Nachlaß.50 Alles deutet darauf hin, daß Zinzendorf seinen eigenen Nachruf verfaßte, denn es war Brauch unter den Herrnhutern, daß die eigenhändig verfaßten Lebensläufe am Grab gelesen wurden.51 Man mag dies als ein Zeichen für die lebenslange Bindung Karls an die Religion seines Onkels Nikolaus Ludwig werten. Es ist wohl eine Kurzfassung jener Schrift, die Pettenegg in Gumpoldskirchen finden und als Selbstbiographie bezeichnen sollte. Offensichtlich wollte er damit öffentlich seinen Willen bekunden, den Schriften-Nachlaß der Hofbibliothek zu hinterlassen. Aber wer nahm in so bewegten Zeiten am Tod des 74jährigen Landkomturs, des letzten seines Geschlechts, Anteil? In Wien hatte Zinzendorf ja keinen einzigen Verwandten. So wurde der Nachlaß an Handschriften, Büchern und Landkarten vorerst auf zwei Institutionen verteilt. Der Staatsrat erhielt, was nach dem Tod des Staatsministers für politisch relevant und brisant gehalten wurde: eine beträchtliche Anzahl von Handschriften und sämtliche Tagebücher. Alles übrige, Bücher und Landkarten, einige Handschriften, zumal die Familienkorrespondenz und Karls genealogische Studien, verblieben beim Deutschen Orden, sei es in der Singerstraße in Wien oder in Gumpoldskirchen.52 Sein Erbe, der Großneffe Heinrich Graf Baudissin (1795-1834) auf Schloß Rantzau in Barmstedt, Holstein, übernahm am 24. Juni 1816 nur einige Urkunden und Andenken, mehr nicht.53 Nun beginnt die eigentliche Odyssee des Nachlasses. Der 1825 von Prag nach Wien als Staats- und Konferenzminister berufene Franz Anton Graf Kolowrat-Liebsteinsky (1778-1861), als böhmischer Patriot selbst ein Freund der Wissenschaften und der Künste, erfuhr von dem im Archiv des Staatsrats liegenden Schriften Zinzendorfs. Auch er hielt sie für politisch höchst interessant. Seit 1826 war er nämlich im Staatsrat für die Staatsfinanzen und für die politische Verwaltung zuständig, und 1835
50 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 460. 51 Siehe Creizenachs Anmerkung zu Goethes „Bekenntnisse einer schönen Seele", in Wilhelm Meisters Lehrjahre 2 (Sämtliche Werke 18) 410, Anm. zu S. 92. 52 Laut Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 1, befand sich 1879 ein „großer Teil des handschriftlichen Nachlasses" in Gumpoldskirchen. 53 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 460, Verzeichnis der dem Herrn Grafen von BaudissinZinzendorf ausgelieferten Urkunden und Schriften, eigenhändige Bestätigung des Empfangs, Wien, 24. Juni 1816; siehe auch Deutsch, Bericht des Grafen Karl von Zinzendorf über seine handelspolitische Studienreise durch die Schweiz, 1764,156.
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war er als Mitglied der Staatskonferenz mit den Vorbereitungen zur böhmischen Krönung Ferdinands I. (1793-1875) befaßt. Er ließ sich 1829 aus dem Staatsratsarchiv die Tagebücher der Jahre 1799 bis 1809 und einen weiteren, als „Anhang" bezeichneten Band ausfolgen. Nach seinem Tod 1861 gelangten diese Bände aus seinem Nachlaß in das von ihm geförderte böhmische Landesmuseum. Diese Tagebuchbände kamen erst 1868 nach Wien zurück, jetzt bereits in das Haus-, Hof- und Staatsarchiv, denn der Staatsrat hatte 1866 die Tagebücher an dieses Archiv überstellt. Es herrschte offenbar die Meinung vor, daß die Tagebücher, wie Pettenegg als Herausgeber der Zinzendorfschen Selbstbiographien noch 1879 schreiben sollte, „unter einer Masse von ganz unerheblichen Aufzeichnungen nur hie und da sparsam verstreut bemerkenswerte Notizen, die zumeist schon bekannt sind", enthielten. 54 Die Manuskripte politischökonomischen Inhalts hingegen verblieben auch nach 1866 im Archiv des Staatsrats. Als dieser nun in Folge der neuen Verfassung von 1867 aufgelöst wurde, gelangte dessen Archiv — und somit auch das Corpus der Zinzendorfschen Handschriften und Akten — allerdings nicht an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv, sondern an die Kabinettskanzlei. Erst 1902 wurden sie von dort an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv überstellt und mit den Tagebüchern zum Nachlaß Zinzendorf vereinigt. 55 Die vom Staatsrat 1813 beschlagnahmten Handschriften Zinzendorfs waren somit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Die Anfänge der
Zinzendorf-Forschung56
Der erste Forscher, der Einsicht in die Tagebücher Zinzendorfs nehmen konnte, war Theodor Georg von Karajan (1810-1873). Als Kustos und zweiter Direktor der Hofbibliothek wurde er 1861 beauftragt, ein Gutachten für den Ankauf jener Handschriften zu erstellen, die der Deutsche Orden aus dem Nachlaß des Hochmeisters Erzherzog Anton Viktor (1779-1836) an die Hofbibliothek zu verkaufen beabsichtigte. Es waren darunter mehr als zwanzig Bände in Folio aus dem Nachlaß Zinzendorf, „mehr oder minder bedeutend", wie er schrieb. 57 Karajan erkannte, daß sie Interessantes über die finanziellen Zustände nicht nur der Monarchie, sondern auch Frankreichs und der österreichischen Niederlande enthielten. 58 Erzherzog Anton Viktor war einer der Brüder des Kaisers und im Jahr 1805 als letzter Hochmeister in der Hofkirche zu Mer54 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 270. 55 Reinöhl, Nachlaß Zinzendorf. 56 Meine Skizze Die Anfänge der Zinzendorf-Forschung, ist durch diesen, mit neuen Erkenntnissen angereicherten Forschungsbericht überholt. 57 Lackner, Zum Kauf der Handschriften der Bibliothek des Deutschen Ordens, 21f. 58 Im Zuge der Rekonstruktion des gesamten Nachlasses wird zu klären sein, welcher der Brüder Autor beziehungsweise Sammler welcher Handschrift ist.
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gentheim inthronisiert worden. 1809 hatte er die Beschränkung des Ordens auf das Gebiet der österreichischen Monarchie hinnehmen müssen. Jedenfalls war ihm bewußt, wie wertvoll die dem Orden verbliebenen Handschriften seines österreichischen Landkomturs waren. Karajan war es aber nicht ganz klar, welche Handschriften tatsächlich von Zinzendorf selbst stammten. Er nahm bei der Übernahme nur eine grobe Zuteilung nach Jahrhunderten vor. So verzeichnet bis heute der Handschriften-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek nur zwei Handschriften unter den Autorennamen Carolus comes de Zinzendorf und Charles comte de Zinzendorf,59 und keine einzige findet man unter dem Namen seines Bruders Ludwig. Eine Handschrift wird allerdings unter dem falschen Autorennamen Karl von Sinzendorf angeführt.60 Wir brauchen hier nicht darauf einzugehen, warum der Deutsche Orden 1861 mehr als 339 Manuskript-Bände an die Hofbibliothek verkaufte. Sicher ist, daß Karajan schon 1861 oder möglicherweise erst 1866/68 von der Existenz der Tagebücher erfuhr. Jedenfalls stammen von ihm Auszüge einiger Tagebuchbände und dazu Orts- und Personenverzeichnisse als systematische Fundbehelfe.61 Was Karajan mit seinen Auszügen bezweckte, können wir nur vermuten. Vielleicht beabsichtigte er eine Auswahledition wie jene, die Adam Wolf 1858 für die Tagebücher des Obersthofmeisters Khevenhüller veröffentlicht hatte. Nach einer solchen Quellenlektüre bestand offenbar eine so große Nachfrage, daß schon ein Jahr später, 1859, eine zweite Auflage der Khevenhüllerschen Aufzeichnungen herauskam.62 Aus all dem kann man ersehen, daß der Germanist Karajan als erster den Quellenwert der Tagebücher erkannte. Weitere Forschungen unterblieben. Sein Sohn Ludwig übergab 1896,23 Jahre nach dem Tod des Vaters, dem Haus-, Hofund Staatsarchiv dieses handschriftliche Material.63 In Veröffentlichungen taucht der Name Zinzendorf erstmals in den Jahren 1879 und 1880 auf. 1879 war jenes Jahr, in dem eine kurze Reihe liberaler Regierungen durch die konservative Regierung Eduard Graf Taaffe (1879-1893) abgelöst wurde. Hermann Ignaz Bidermann (1831-1892), seit 1871 Professor für österreichisches Staatsrecht an der Universität Graz, gab in diesem Jahr aus dem Nachlaß des Carl Freiherrn von Hock (1808-1869) die Geschichte des Staatsrates heraus, der von 1760 bis 1868 als höchstes Beratungsgremium der Monarchen bestanden hatte. 59 ÖNB, Cod. 14.126: Carolus comes de Zinzendorf, Rechenschaft über die Steuer-Peraequations-HofComraission, 27. Julii-29. Febr. 1788, und Cod. 14.129: Charles comte de Zinzendorf, Manuscrits et imprimés concernant la recette générale et la comptabilité de la ferme générale en France avant la révolution. 60 ÖNB, Cod. 14.178: Karl Graf von Sinzendorf, Der Josephinische Steuer-Peraequations-Versuch nach Einleitung, Fortgang und Folgen. 61 Siehe Anm. 1. 62 Siehe dazu den Brief Moriz Graf Dietrichsteins an Adam Wolf, Wien, 27. August 1858, in: Nachlaß Adam Wolf, Universitätsbibliothek Graz, Korrespondenz, Ms. 2016, Briefnummer 44. 63 Reinöhl, Nachlaß Zinzendorf, 222.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
Die Person Hocks ist in unserem Zusammenhang nicht uninteressant. Möglicherweise veranlaßte er es, daß die Tagebücher Zinzendorfs nach der Auflösung des Staatsrats an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv gelangten, die politisch-ökonomischen Manuskripte jedoch an die Kabinettskanzlei. Wir können diese Frage hier nicht beantworten. Jedenfalls war Hock in den frühen fünfziger Jahren maßgeblich an den Finanzreformen des Neoabsolutismus beteiligt, hatte in den sechziger Jahren selbst dem Staatsrat angehört und wurde 1867 Präsident des Obersten Rechnungshofes und somit gewissermaßen ein Nachfolger der Brüder Zinzendorf. Als Mitglied des Staatsrats besaß er direkten Zugang zu dessen Archiv, wo ja bis 1866 die Tagebücher und bis zu dessen Auflösung der Großteil des schriftlichen Nachlasses Zinzendorfs lagerten. In seinen Veröffentlichungen über die Finanzverwaltung Frankreichs (1857) und über öffentliche Abgaben und Schulden (1863) greift er typisch Zinzendorfsche Themen auf. 64 Das Tagebuch jedoch erwähnt er in seiner Geschichte des Staatsrats nur an drei Stellen. 65 Der Finanzexperte wußte offenbar nichts damit anzufangen. War er es vielleicht, der das Gerücht in die Welt setzte, die Tagebücher enthielten nichts, was man nicht schon wüßte? Häufiger zitiert er aus den Archivbeständen des Staatsrates selbst und möglicherweise auch aus den Handschriften Zinzendorfs, der seit 8. August 1782 diesem hohen Gremium angehört hatte. Aus seiner bruchstückhaften Wiedergabe der Voten Zinzendorfs geht hervor, daß dieser über die Jahre hinweg ein immer schärfer argumentierender Kritiker der Person und der Politik Josephs II. wurde. 66 Die Gutachten des Staatsrats können wir heute nicht mehr einsehen, weil dessen Archiv 1945 in den letzten Kriegshandlungen zugrunde ging. Aber dank der ungarischen Forschung der Zwischenkriegszeit ist es möglich, wenigstens Spuren der Meinungen, die Zinzendorf im Staatsrat der neunziger Jahre äußerte, zu lesen. Man findet sie in dem umfangreichen Anmerkungsapparat, welchen die Herausgeber der Schriften der Palatine Erzherzog Alexander Leopold (1790-1795) und Joseph (1795-1847) noch unter Berücksichtigung der Staatsratsmaterialien in den Jahren 1926, 1925 bis 1935 und 1991 erstellt haben. 67 Auf die wichtige Rolle ungarischer Historiker für die Zinzendorf-Forschung werden wir später zurückkommen. 64 Vgl. ÖNB, Cod. 14.191,307 fol., anonym, Histoire des finances de France; Cod. 14.194, 160 fol., anonym, Mémoire général des recueuils des pièces de finances faites par Messieurs Fougerolles, Le Bret, de Vauban, de Guerin de Rademont, de la Jonchère, Le Regent, de Boulainvilliers, chevalier Renaut, marquis de Silly [!], abbé de Saint Pierre; Cod. 14.302, anonym, Mémoire sur les richesses, le commerce et les finances de la France. 65 Hock-Bidermann, Staatsrat, 122,222 und 224. 66 Ebenda 117, 142,145, 169,187,422 Anm.l, 430, 543, 547,553,556f„ 603, 609, 611 Anm.l, 612618,622,624,626,630 und 646. 67 Mályusz (Hg.), Sándor Lipót Föherceg Nádor Iratai, 1790-1795, und Domanovszky (Hg.), Joszef Nádor Iratai, 3 Bde.; das von Domanovszky bearbeitete Manuskript des 4. Bd. (1809-1813) wurde von Ferenc Glatz 1991 herausgegeben. Eva H. Balázs verdanke ich die Einführung in die ungarische Historiographie.
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Doch kehren wir ins Jahr 1879 zurück, in dem uns der Name Zinzendorf ein zweites Mal begegnet. Da erschienen die Selbstbiographien des Brüderpaares Ludwig und Karl von Zinzendorf, wie der Untertitel jener Veröffentlichung lautet, welche bis heute als der wichtigste Baustein der Zinzendorf-Forschung gilt. Der Herausgeber war Eduard Gaston Graf Pettenegg (1847-1918), damals k.k. Kämmerer, Ahnenprobenexaminator und Deutschordenskomtur zu Schlanders in Südtirol. Sein Eintritt in den Orden datiert vom Jahr 1876/77. Als Ratsgebietiger der Bailei Österreich war er seit 1879 maßgeblich daran beteiligt, die Kommende Friesach samt Kirche aus ihrem damaligen desolaten Zustand zu retten. Dem ärmlichen Gotteshaus, dessen Neueinweihung 1880 stattfand, verschaffte er 1883 mit einem spätgotischen Altar aus der aufgelassenen Kommende Sachsenhausen bei Frankfurt, 1891 mit einem Flügelaltar aus der abgetragenen Wallfahrtskirche Hl. Dreifaltigkeit in Heiligengestade am Ossiacher See, mit gotischen Einzelstatuen und mit Wappen-, Toten- und Aufschwörschilden von Deutschordensrittern aus Mergentheim, dem ehemaligen Sitz des Hoch- und Deutschmeisters, eine mittelalterliche Ausstattung. Bis 1897 amtierte Pettenegg als Ordenskanzler und Ratsgebietiger, 1903 erhielt er die Priesterweihe.68 Sein Interesse an der Person Zinzendorfs war offenkundig durch Friesach bestimmt, denn dieser hatte dort hundert Jahre zuvor als Komtur von 1778 bis 1783 gewaltet. Der Genealoge Pettenegg war freilich nicht an den historischen Zusammenhängen interessiert, in welchen die Lebensläufe Ludwigs und Karls eingebettet waren. Die von ihm mit genealogischen Tabellen versehenen Aufzeichnungen stammen aus den heute verschollenen Gumpoldskirchner Beständen des Deutschen Ordens. Doch das ist, wie wir noch sehen werden, wieder eine eigene Geschichte. Pettenegg teilte die Meinung seiner Zeitgenossen, daß die Tagebücher als historische Quelle wertlos wären. Es ist gut möglich, daß es Alfred von Arneth (1819-1897) war, der die Veröffentlichung der Selbstbiographien angeregt hatte. Denn in dem ebenfalls 1879 erschienen neunten Band seiner Geschichte der Regierung Maria Theresias begegnen wir zum dritten Mal dem Namen Zinzendorf. Arneth verweist in mehreren Anmerkungen auf die ihm noch als Manuskript vorliegenden Gumpoldskirchner Schriftstücke.69 Man merkt dabei, daß die beiden Zinzendorf für ihn weitgehend unbekannte Größen sind, denn er streift nur ihre politischen Funktionen und wirtschaftspolitischen Meinungen. Die Tagebücher, die sich seit 1866 und, ergänzt durch die Prager Rückstellung seit 1868, nunmehr vollständig in der Obhut seines Hauses befanden, sollte er erst 1886 für die Edition der Memoiren Johann Philipp Graf Cobenzls (1741-1810) heranziehen.70 Die Tagebücher, so Arneths Meinung, enthielten „nur wenig, das man nicht schon
68 Reichmann-Endres, Deutschordenskirche Friesach/Kärnten, 8. 69 Arneth, Geschichte Maria Theresias 9, Anm. 690, 6 9 2 , 6 9 5 , 6 9 6 , 7 4 2 und 744. 70 Arneth, Graf Philipp Cobenzl und seine Memoiren, in: Archiv für österreichische Geschichte 67 (1886) 2 4 f . , 2 8 , 3 0 , 1 0 2 und 113.
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wüßte". 71 Sollte er es also gewesen sein, der Pettenegg die abschätzigen Worte über die Tagebücher in den Mund gelegt hatte? Allem Anschein nach hatte der Archivdirektor zu den im Kabinettsarchiv seit 1868 lagernden, aus dem Staatsrat stammenden Handschriften Zinzendorfs keinen Zugang. Auch wußte er offensichtlich nichts von der 1861 erfolgten Akquisition der Zinzendorfiana aus den Beständen des Deutschordensarchivs durch die Hofbibliothek. Bei den von ihm eingesehenen Selbstbiographien fiel ihm allerdings auf, daß es sich im Falle Karls tatsächlich um eine Selbstbiographie handelt; sie reicht bis zum Jahr 1803. Von sich selbst spricht der Verfasser in der dritten Person, erstattet Bericht vom eigenen Leben wie von einem distanzierten Gegenstand, sich selbst objektivierend. Im gleichen Stil ist das Leben des 1780 verstorbenen Ludwig verfaßt. Den Schluß bildet hier jener Text, den Karl 1783 zum Gedächtnis seines Bruders in die schwarzmarmorne Grabtafel in der Kirche Karlstetten in Niederösterreich hatte meißeln lassen. Tatsächlich war es Karl, so läßt uns wiederum Pettenegg wissen, der die autobiographischen Aufzeichnungen seines Bruders redigierte und ergänzt habe. 72 Im Lichte der zeitgenössischen Erinnerungskultur um 1800 verdienen diese beiden Schriftstücke aus der Feder Karls zusammen mit seinem gesamten autobiographischen und genealogischen Schrifttum eingehende Untersuchungen. 73 Dem in Graz lehrenden Adam Wolf (1822-1883) sollte es vorbehalten sein, ein erstes Porträt Zinzendorfs zu entwerfen, das 1880 im zweiten Band seiner Geschichtlichen Bilder aus Österreich erschien. 74 Wir können nur Vermutungen darüber anstellen, wie der aus Eger stammende und 1850 in Wien habilitierte Historiker Zugang zu den Tagebüchern und anderen Schriften Zinzendorfs fand. Er gehörte jener Generation von Historikern an, welche in Bewunderung für Leopold von Ranke (1795-1886) für die neuere und neueste Geschichte Erkenntnisgewinn aus Quellen eigenständig zu schöpfen suchten. In dieser Hinsicht kann man ihn als einen Pionier der Erforschung des 18. Jahrhunderts in Österreich bezeichnen, auch wenn Unterrichtsminister Leo Graf Thun-Hohenstein (1811-1888) und andere ihn als „zu wenig gründlich" einstuften. 75 Seine Geschichte Österreichs unter Maria Theresia von 1855 gilt als die erste 71 Ebenda, 31. 72 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 8, Anm. Am 1. Dezember 1775 trug Karl in sein Tagebuch ein, daß er einige Fragen zu Papier gebracht habe, um Ludwig zu überreden, die „Geschichte seines Lebens" aufzuzeichnen. Ludwig befand sich damals bereits in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Nach dessen Tod am 4. Oktober 1780 begann Karl am 12. November sich mit dessen „Leben" zu befassen, „travailler à la vie de mon frère". Für die kritische Bearbeitung der „Selbstbiographien" sind die im DOZA aufbewahrten genealogischen Studien Karls, welche die von ihm verfaßten Lebensläufe sämtlicher Mitglieder seiner Familie enthalten, maßgeblich: Hs. 187,188 und 189. 73 Ein erster weiterführender Ansatz in Fattinger, Conflicting identities. 74 (Wien 1880) 244-311: Graf Karl von Zinzendorf, 1739-1813. Über Wolf siehe Wurzbach, Biographisches Lexicon 57, 257-259; ferner Krones, in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898) 726-729 und Forstner, Adam Wolf. Wolfs Nachlaß liegt in der Universitätsbibliothek in Graz. 75 Forstner, Wolf, 81; Srbik, Geist und Geschichte vom deutschen Humanismus bis zur Gegenwart 2, 101; Lhotsky, Geschichte des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 93, Anm. 74, auch 148.
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moderne Biographie dieser Herrscherin. Von seiner in zwei Auflagen erschienenen Auswahl aus den Tagebüchern Khevenhüllers war schon die Rede. Seine 1863 verfaßte zweibändige Biographie der Erzherzogin Maria Christine (1742-1798), der Lieblingstochter Maria Theresias, ist auch heute noch nicht überholt, ebenso wie manche der 1880 veröffentlichten Skizzen, welche in den Worten Srbiks „Porträts von typischen Menschen und querschnittweise Zustandsschilderungen, vornehmlich auf Grund von Memoiren, Selbstbiographien und Tagebüchern gearbeitet", darboten. Was Wolf an Zinzendorf interessierte, war „der innere Mensch"76, ganz im Sinne der damaligen kulturgeschichtlichen Betrachtungsweise, welche in Verbindung mit der sich zu einer eigenen Disziplin formierenden Volkskunde an Alltagsleben und an Denk- und Verhaltensweisen Interesse fand. Es ist kein Zufall, daß 1858 auch Wilhelm Heinrich von Riehls (1823-1897) programmatische Schrift Die Volkskunde als Wissenschaft erschien. Daß Wolf Erzieher der Töchter Erzherzog Albrechts war, bevor er 1865 eine außerordentliche, 1867 eine ordentliche Professur für allgemeine Geschichte an der Universität Graz antrat, ist aus zwei Gründen erwähnenswert. Zum einen war Erzherzog Albrecht (1817-1895) der Sohn Erzherzog Karls (1771-1847), des Helden von Aspern (1809). Dieser wiederum war von Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1742-1822) und dessen Gemahlin Maria Christine adoptiert worden.77 Herzog Albert und Karl von Zinzendorf, beide aus Sachsen gebürtig, waren Zeit ihres Lebens einander wohl gesonnen. Zum anderen war Erzherzog Albrecht, der 1866 als Feldherr in der Schlacht von Custozza gegen Italien gesiegt hatte, das erzkonservative Haupt der antipreußischen Partei am Wiener Hof, und dies auch noch zu Zeiten des 1879 mit dem Deutschen Reich geschlossenen Zweibundes. Vielleicht war es dieser Erzherzog oder ein anderer Herr aus den hocharistokratischen Kreisen, in welchen Wolf verkehrte, der den Herausgeber der Khevenhüllerschen Tagebücher auf Zinzendorf aufmerksam machte, als dessen Tagebücher 1866/68 an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv gelangten und somit der Forschung zugänglich wurden. Wolf, der in seinen politischen Anschauungen als Zentralist und in Kirchenfragen als Josephiner galt, nennt als Aufbewahrungsort von 53 Bänden Tagebüchern, acht Bänden Confessions und mehreren Staatsund Denkschriften das „Staatsarchiv". Wir wissen aus seiner Korrespondenz, daß ihm Arneth 1874 die Genehmigung zur Benützung erteilte.78 Aus den Tagebüchern und
76 Wolf, Graf Karl von Zinzendorf, 251, Anm. 2. 77 Universitätsbibliothek Graz, Nachlaß Adam Wolf, Ms. 2016, Briefnummer 4, Alfred von Arneth an Wolf, Wien 26. August 1858: Arneth heißt die Idee Wolfs, im Anhang zu seinem geplanten Werk über Maria Theresias Hofleben 30 Briefe des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen abzudrucken, gut. Der Nachlaß des Herzogs befindet sich im Staatsarchiv Budapest und wird derzeit von der dort tätigen Archivarin Krisztina Kulcsár bearbeitet. 78 Universitätsbibliothek Graz, Nachlaß Adam Wolf, Ms. 2016, Briefnummer 6, Alfred von Arneth an Wolf, Wien, 5. Dezember 1874, Erlaubnis zur Einsicht und Durchforschung des „mehr als 50 Oktavbände umfassenden Tagebuch[s] des Grafen Karl Zinzendorf".
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anderen Schriften ließ er wörtliche Zitate, wenn auch nur mit sehr spärlichen Quellenangaben bestückt, in seine Ausführungen einfließen. In einer einzigen Anmerkung erwähnt er das Erscheinen von Petteneggs Veröffentlichung. 79 Adam Wolf starb 1883. Acht Jahre später, 1891, erschien der Artikel Karl Graf Zinzendorf im 60. Band von Constant von Wurzbachs biographischem Lexikon. Daß Wurzbach (1818-1893) seine Informationen Wolfs Skizze von 1880 verdankte, ist unverkennbar. Doch unter den bibliographischen Angaben sucht man dessen Namen vergebens. Einem Zeitungsartikel des Wirtschaftshistorikers Adolf Beer (1831-1902) von 1888 folgend, hebt Wurzbach nunmehr Zinzendorfs Wirtschaftsdenken als „entschiedener Freihändler" hervor: „Das Leben dieses kenntnisreichen und vorurtheilsfreien Staatsmannes verdiente wohl eine nähere Darstellung". Seiner Angabe zufolge befanden sich die Tagebücher damals in der Hofbibliothek. Er kannte also den Nekrolog in den Vaterländischen Blättern für den österreichischen Kaiserstaat vom 27. Jänner 1813, wo von der Hofbibliothek als Erbin die Rede war. Wir haben gesehen, daß sie dorthin nie gelangt waren. So war zu Beginn der neunziger Jahre nicht ganz klar, wo sich eigentlich die Bestände des Nachlasses Zinzendorf befanden. Wie vorhin erwähnt, gelangten die politisch-ökonomischen Handschriften des Nachlasses ja erst 1902 aus dem Archiv der Kabinettskanzlei in das Haus-, Hof- und Staatsarchiv. In roter Tinte wurde damals auf den Karteikärtchen des Nachlaßinventars das Fehlen vermerkt, wenn der entsprechende Band ursprünglich, wie wir rekonstruiert haben, im Deutschen Orden verblieben und danach an die Hofbibliothek gelangt war. Damals war aber von jenen Manuskripten und Akten, die über die Registraturen der Wirtschaftsbehörden ursprünglich direkt in das Archiv der Hofkammer gelangt waren, noch nichts bekannt, und auch von Schriften, die Kaunitz in der Staatskanzlei behalten hatte, war noch nicht die Rede. 80 Nur kurz erwähnt Adolf Beer die Namen der beiden Zinzendorf in seiner 1893 erschienenen Abhandlung über die zwischen den böhmischen und österreichischen Erb-
79 Wolf, Graf Karl von Zinzendorf, 250, Anm. 2. 80 Eine systematische Erfassung der im Hofkammerarchiv, im Fonds der Staatskanzlei des Haus-, Hofund Staatsarchivs, im Niederösterreichischen Landesarchiv und im Staatsarchiv Triest befindlichen Zinzendorfiana steht noch aus. Hier seien beispielhaft nur einige Hinweise auf Schriften gegeben, als deren Autor Karl von Zinzendorf in der Handschriftenkartei des Hofkammerarchivs aufscheint: Nr. 299 a-c, 301-303 und 1007. Bei den Nr. 299 und 301-303 handelt es sich um die Relationen über Innerösterreich, Italien und die Schweiz. Die Hs. 1007 mit dem Titel „Betrachtungen über den Handel des adriatischen Seehafens Triest, sowohl als über das ganze Litorale", datiert mit 20. Mai 1772, wurde laut Kartei dem Faszikel Kom. Lit., Fasz. 82, fol. 233-335 entnommen. Das dort eingelegte Blatt nennt als Datum der Entnahme den 24. März 1986. Die Relationen über Preußen und Sachsen sowie über Standorte von Manufakturen in Mähren und Österreichisch-Schlesien befinden sich ebenfalls im Hofkammerarchiv, Kommerz Niederösterreich, Fasz. 54. Im HHStA, Staatskanzlei, England, Varia, Karton 11 liegt die Relation über Großbritannien, die Arbeiten über den Handel mit der Türkei befinden sich in HHStA, Staatskanzlei, Turcica, Varia und Collectanea.
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Einführung ländern im Jahr 1775 geschlossene Zollunion.81 Wichtig aber war, daß Beer die ungarnfreundliche Einstellung des jüngeren Zinzendorf hervorhob, d.h. sein Eintreten für niedere Zollsätze diesem Königreich gegenüber, das wie Tirol und die Vorlande der Zollunion von 1775 ja nicht angehörte. Wie wir sehen werden, war es die ungarische Forschung, welche diese Thematik in ihrer brennenden Aktualität vor und während des Ersten Weltkrieges aufgriff und in die Zwischenkriegszeit hinüberführte.82
Die Kommission für Neuere Geschichte
Österreichs
Dies waren die Anfänge der Zinzendorf-Forschung vor und um 1900. Es gab in Österreich eigentlich keinen Historiker, der sich für Zinzendorf interessiert hätte, weder für Ludwig noch für Karl. Im damaligen politisch-historischen Verständnis galt keiner der Brüder als großer Staatsmann. In einer Sammlung von Quellen zur Geschichte des Unterrichtswesens kann man zufallig ein Gutachten Karls finden, das vom 13. August 1779 datiert.83 Im übrigen hätte es zur Bearbeitung einer derartigen Schriftmenge, wie man sie im Nachlaß des Grafen vorfindet, vieler Köpfe und Hände und einer gesicherten Finanzierung bedurft. Im späten 19. Jahrhundert gab es in Österreich jedoch keine wissenschaftliche Institution, welche sich dieses Nachlasses annehmen und dessen Bearbeitung personell, organisatorisch und finanziell in geordnete Bahnen hätte lenken können. Die 1847 gegründete Historische Kommission der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien war dazu nicht geschaffen.84 In Deutschland hingegen verfügte die Neuzeitforschung über Einrichtungen, die eine längerfristige Bearbeitung und Herausgabe von wichtigen Quellen, zumal der Akten zur Staatswerdung Preußens, ermöglichten. Auch gab es anderwärts unerschrockene Einzelforscher, nicht zuletzt Amateure, welche, zumeist von großzügigen Mäzenen unterstützt, aus patrio81 Beer, Die Zollpolitik und die Schaffung eines einheitlichen Zollgebietes, 265 und 284f. 82 Eckhart, Kereskedelmünk közvetitöi a XVIII. században [Die Vermittler unseres Handels im 18. Jahrhundert], in: Századok 1918, zit. nach Langfelder, Les séjours, 85. Ferner derselbe, A bécsi udvar gazdaságpolitikája Magyarországon Mária Terézia korában [Die ungarische Wirtschaftspolitik Königin Maria Theresias]. Eckhart war der erste, der die seit 1902 zugänglichen politisch-ökonomischen Schriften des Nachlasses, so z. B. die Bde. 122,208 und 301 benutzte, siehe 63, Anm. 60, ferner 354 und 371. Das Buch enthält nur eine kurze Zusammenfassung in Deutsch. Vier Jahre nach dem Untergang der Donaumonarchie erschienen, ist dieses außerordentlich wichtige Buch in der österreichischen Forschung bis heute nicht rezipiert worden. 83 Weiß, Beiträge zur Geschichte des österreichischen Elementarunterrichts, 275, ohne Herkunftsangabe. 84 Universitätsbibliothek Graz, Nachlaß Adam Wolf, Korrespondenz, Brief von Ottokar Lorenz an Wolf, Wien, 19. Dezember 1877, zur Notwendigkeit einer Reorganisation der seit 1847 bestehenden Historischen Kommission; er beabsichtige, Quellen nicht nur der mittleren, sondern auch der neueren Geschichte zu edieren. Vgl. Pischinger, Geschichtsministerium oder Verlagsanstalt?
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tisch-nationalen Motiven Memoiren, Korrespondenzen und andere Quellen zur neueren und neuesten Geschichte ihres Landes herausgaben. Wenigstens kann man die Herausgabe des Tagebuches Khevenhüller durch den Archivdirektor Hanns Schiitter (1859-1945) und Rudolf Graf Khevenhüller-Metsch (1844-1910), einen Nachfahren des Obersthofmeisters, als ein geglücktes Beispiel für eine derartige Kooperation von Fachwissenschaft und Mäzenatentum im damaligen Österreich anführen. Es ist gut möglich, daß Hans Zwiedineck-Südenhorst (1845-1906) auch die Person Zinzendorfs im Auge hatte, als er 1896 die Gründung einer Kommission für die Herausgabe von Akten und Korrespondenzen österreichischer Staatsmänner der Neuzeit, der heutigen Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, anregte. Schließlich war dieser Grazer Historiker, 1875 für neuere und neueste Geschichte habilitiert und als Direktor der Steiermärkischen Landesbibliothek wirkend, ein Schüler Adam Wolfs. Ein Jahr nach Wolfs Tod, 1884, setzte Zwiedineck seinen Namen zu dem des Lehrers als Mitautor des Bandes Österreich unter Maria Theresia, Joseph II. und Leopold II., 1740-1792, welcher in der von Wilhelm Oncken (1838-1905) herausgegebenen Reihe Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen erschien. Es sollten 73 Jahre vergehen, bis die Kommission für Neuere Geschichte Österreichs 1970/71 den Beschluß faßte, die Edition der Tagebücher Zinzendorfs in ihr Arbeitsprogramm aufzunehmen. Wer Fritz Fellners Geschichte dieser Kommission liest, wird verstehen, warum sie, in ihren Anfängen in staatspolitischer Absicht mit der Geschichtswissenschaft anderer europäischer Großmächte, zumal Preußens, wetteifernd, in der Geschichte der Außenpolitik, der Verfassung und Verwaltung der österreichischen Monarchie ihre ersten Prioritäten setzte. Die Fährnisse zweier Weltkriege trugen dazu bei, diese Interessen in die Zeiten der Zweiten Republik hinein zu prolongieren.85 In diesem Zusammenspiel von Nationalismus und Machtpolitik wurde der, wie wir heute sagen, kultur- und mentalitätsgeschichtliche Ansatz Wolfs nicht mehr aufgegriffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Zinzendorf als Wirtschaftsfachmann erstmals 1958/59 in das Gesichtsfeld der Kommission. Elisabeth Reiner, eine Schülerin des damaligen Vorsitzenden Hugo Hantsch (1895-1972), legte dann 1960 eine Untersuchung über Zinzendorfs Enquête des innerösterreichischen Eisenwesens von 1771/72 vor.86 Diese beruht auf jenen Materialien, die sich im Nachlaß Zinzendorf des Haus-, Hof- und Staatsarchivs und im Hofkammerarchiv befinden. Die Tagebücher werden nur aushilfsweise herangezogen. Man mag in dieser Veröffentlichung eine zeitgemäße Ausweitung der Forschungsinteressen der Kommission in die damals florierende Wirtschaftsgeschichte erkennen. Aber mit Reiners Übersiedlung nach Frankreich entschwand Zinzendorf aus dem Blickfeld der Kommission, und es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis sie sich wiederum mit ihm befaßte. Hans Wagner unterbreitete 1971/72 85 Fellner, „... ein wahrhaft patriotisches Werk". Die Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. 86 Reiner, Karl von Zinzendorf und das Eisenwesen Innerösterreichs.
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Einführung
der Kommission den Vorschlag, 55 Bände der Tagebücher in einer dreibändigen Auswahl zu edieren. Er hatte nämlich vor seiner Salzburger Professur für österreichische Geschichte (1966-1982) als Archivar den Nachlaß Zinzendorf betreut, und zwar in der Nachfolge Fritz Reinöhls (1889-1969), der 1937 für das Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs die erste Beschreibung des Nachlasses verfaßte. Es ist hier angebracht, den Zustand des Nachlasses kurz zu schildern, wie man ihn seit 1945 vorfindet. Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv hatte nämlich während des Krieges Archivalien, darunter die Handschriften des Nachlasses Zinzendorf, zum Schutz vor Bombenwurf in das vermeintlich sicherere Schloß Guntersdorf in Niederösterreich verlagert. Dort auf dem Land wurden 72 der 204 Handschriften vernichtet. „Diese Archivalien", schreibt die angesehene Archivarin Anna Coreth, „sind durch die Besatzung zum Fenster hinaus in den Schloßgraben geworfen und dort teilweise verbrannt worden. Auch durch Plünderung ging einiges verloren. Die übriggebliebenen Faszikel waren auseinandergefallen. Diese Blätter wurden, bunt durcheinandergemischt mit den Akten der anderen Bestände, in Körben wieder eingesammelt und im Oktober 1945 nach Wien zurückgeführt."87 Dort sind sie seither im Haus-, Hof- und Staatsarchiv der Forschung zugänglich. Die Tagebücher hingegen hatten den Krieg im Keller des Hauses am Minoritenplatz mitten in der Stadt unbeschädigt überstanden. Was an Familienkorrespondenz vorhanden ist, befindet sich heute mit den genealogischen Arbeiten, unterschiedlichen Notizzetteln und Ausarbeitungen, Lektürenotizen seines in sächsischen Diensten stehenden Bruders Friedrich August und einigen wenigen Schriften über Handelsfragen unter den Handschriften des Zentralarchivs des Deutschen Ordens in Wien, wo auch die Akten seines Wirkens als Komtur und Landkomtur der Bailei Österreich liegen. Es könnte eine lohnenswerte Aufgabe sein, die von Zinzendorf in seinen Kommenden praktizierte Wirtschaftsverwaltung und sein Walten als Landkomtur zu studieren. Die Bücher und Landkarten, die Zinzendorf dem Orden vermachte, sollen sich heute jedoch nicht mehr im Schloß von Freudenthal / Bruntál, Tschechien, dem ehemaligen Sommersitz des Hoch- und Deutschmeisters, befinden.88 Von ihrem ursprünglichen Aufbewahrungsort, dem Deutschordensgut Gumpoldskirchen in Niederösterreich, sollen diese Schätze schon nach dem Ersten Weltkrieg nach Freudenthal und von dort auf die nahe, dem Orden gehörende Burg Eulenberg / Sovinec gelangt sein. Jedenfalls gibt es Hinweise, daß sich in den dreißiger Jahren zumindest Teile der Bibliothek und die Landkarten auf Burg Eulenberg oder im 87 Coreth, Das Schicksal des k.k. Kabinettsarchivs seit 1945, 515 und 522. Von den 204 vorhanden gewesenen Handschriften fehlen seit 1945 insgesamt 72: Hs. 1 7 , 2 4 , 2 5 , 2 7 , 3 1 , 3 4 , 3 7 a , b, c , 4 1 , 4 3 ^ 6 , 48a, 50-53, 56, 58, 62, 63, 71, 72, 78, 82, 9 0 - 9 3 , 95, 98, 102, 106-110, 116, 121-123, 128, 130-132, 139a, 140-143,149b, 1 5 3 - 1 5 5 , 1 6 5 - 1 6 8 , 1 7 0 , 1 8 4 , 1 8 6 , 1 8 8 , 1 8 9 , 1 9 2 , 1 9 4 , 1 9 5 , 1 9 7 , 2 0 2 und 204. 88 Laut schriftlicher Mitteilung Dr. TomáS Niesners, Leiter des Museums im Schloß Freudenthal, vom 14. November 2003 befinden sich im provisorischen Katalog der neu aufgestellten Bibliothek keine Hinweise auf eine Besitzerschaft Zinzendorfs.
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Schloß Freudenthal befanden.89 Es wäre ein Wunder, wenn sich diese Sammlungen oder Reste davon noch finden ließen, denn, so lesen wir im Band Böhmen und Mähren der Kröner-Reihe Historische Stätten, „1939 entzogen die Nationalsozialisten dem Deutschen Orden nach dessen Auflösung die Besitzungen und verwandelten die Burg bis 1943 in ein Gefangenenlager für französische Offiziere. Im Verlauf der letzten Kriegshandlungen brannte die Burg völlig aus und verfiel."90 Ähnliches gilt für das gräflich Baudissin-Zinzendorfsche Familienarchiv auf Schloß Rantzau. Die britische Besatzungsmacht soll sich dort im Jahre 1945 nicht anders als die russische in Schloß Guntersdorf in Niederösterreich verhalten haben.91 Soweit das Schicksal des Nachlasses Zinzendorf. Welche Schriften und Akten von seinen umfangreichen Tätigkeiten sich in weiteren Beständen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs,92 des Hofkammerarchivs,93 des Verwaltungsarchivs, der Nationalbiblio89 Langfelder, Les séjours, 13: „...sa fameuse collection de cartes géographiques qui par la suite, avec les autres livres des Zinzendorf, suivit la bibliothèque de l'ordre dans ses pérégrinations de Gumpoldskirchen au siège du même ordre à Freudenthal (Silésie), puis au château d'Eulenburg [!] (Moravie)". Drei Jahre später, 1936, schreibt Deutsch, Bericht des Grafen Karl von Zinzendorf über seine handelspolitische Studienreise durch die Schweiz, 1764, 156: „Aber seine stattliche Bibliothek mit mehreren tausend Bänden, Landkarten, Ansichten etc. (jetzt zum Teil im schlesischen Freuden thai)...". 90 Bahlcke et al.(Hg.), Böhmen und Mähren, 138. 91 Freundliche Mitteilung von Dr. Dr. Friedrich Graf von Baudissin-Zinzendorf, Osdorf. 92 Der N1Z im HHStA setzt sich zusammen aus: 1. Akten, 2. Handschriften und 3. den Tagebüchern. Siehe Reinöhl, Nachlaß Zinzendorf, 221 f.; laut Reinöhls Angaben beziehungsweise neueren Archivbehelfen, befinden sich außerdem vereinzelte Zinzendorfiana in folgenden Beständen: Österreichische Akten, Oberösterreich, Fasz. 6 (neu 3), folio 180-240: ein unvollständiges Konzept Karl von Zinzendorfs für einen Bericht über die Wirtschaft Oberösterreichs, samt Unterlagen, 1771; Alte Kabinettsakten, Karton 46 (neu 37): eine unvollständige Liste niederländischer Zölle und Finanzen vom Anfang 1782, sechs Seiten, ohne Unterschrift; Alte Kabinettsakten, Karton 16: Verzeichnis ungarischer staatsrätlicher Zirkulanda (von der ungarischen Hofkanzlei) an den Staatsminister Grafen von Zinzendorf, 18. August 1793 [eine Seite, ohne Unterschrift] ; Unterabteilung der Außerdeutschen Staaten IV, Fasz. 14 (neu Staatenabteilung Türkei V, Fasz. 25): Erörterungen von 1771 und 1775 betreffend den Handel mit der Türkei. Folgende Handschriften sind in der Handschriftenabteilung des HHStA eingereiht: Hs. 903-W 449: des Grafen Karl von Zinzendorf eingesammlete [!] Nachrichten während seinen Reisen durch verschiedene italienische Staaten in den Jahren 1765 und 1766; Hs. 904-W 450: des Grafen Karl von Zinzendorf eingesammlete [!]Nachrichten den Handel und Waarenzug durch den obern und mittlem Theil Italiens betreffend, 1765; Hs. Suppl. 954—W 918: Mémoires pendant ses voyages en France, 1764/1769; Hs. Suppl. 960-§ 922: Voyages par la France et la Hollande, 1764,1767 et 1769; Hs. Suppl. 961-W 923, fol. 200-221v.: Graf Ludwig Zinzendorf, dd. Paris, 24. Dezember 1751, über die französische Marine und die Ostindische Compagnie; Hs. Suppl., 1089-W 977: Genealogie der Herren und Grafen von Zinzendorf-Pottendorf nach Familienurkunden von Joh. Carl Christian Heinrich Graf von Zinzendorf, Wien 1762. 93 Das Inventar des Wiener Hofkammerarchivs, 194f. verzeichnet nur die Handschriften der Handschriftenabteilung: Hs. 299a enthält die Relationen und
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Einführung
thek in Wien und im Niederösterreichischen Landesarchiv in Sankt Pölten befinden, und was alles im Staatsarchiv in Triest liegt, müßte systematisch und im Zuge von Spezialstudien erhoben werden. Ob es überhaupt jemals möglich sein wird, das Corpus seiner Korrespondenz zu rekonstruieren? Wenigstens die Namen seiner Korrespondenzpartner findet man, nach Empfanger, Absender, Tag und Monat sorgsam geordnet, am Ende der Tagebuchbände. Die Korrespondenzlisten beginnen mit dem Jahr 1764, wo man auch die Listen für die Jahre 1762 und 1763 findet. Veröffentlicht ist, wie man noch sehen wird, der Briefwechsel mit Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) seit 1865 in verschiedenen Ausgaben.94 Ferner findet man die Briefe, die Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) von 1783 bis 1808 an Zinzendorf richtete, und einige Antwortschreiben aus Wien im dritten und sechsten Band der Sämtlichen Briefe des großen Schweizer Pädagogen, ediert 1949 und 1962. Wieviele Briefe Zinzendorf an Pestalozzi schrieb, kann man nicht sagen.95 Pestalozzi dürfte durch den Basler Isaak Iselin, den Herausgeber der Ephemeriden der Menschheit, von Zinzendorf und dessen Bewunderung erweckendes Wirken als Gouverneur von Triest gehört haben. Iselin, der im Juni 1782 verstarb, hatte ja die ihm von Zinzendorfs Vertrauensmann Pietro Antonio Pittoni gesandten Informationen über die Bevölkerung Triests und zwei weitere Ausarbeitungen über aktuelle Fragen der Wiener Wirtschaftspolitik zum Druck befördert.96 Pestalozzi setzte, wie viele Reformgesinnte im deutschen Sprachraum, überaus große Hoffnungen in Joseph II. Von Zinzendorf erwartete er sich dabei Unterstützung, freilich vergebens. Gewissermaßen als Vorleistung porträtierte er in seinem damals gerade erscheinenden Roman Lienhard und Gertrude den Hofrechenkammerpräsidenten als Minister Endorf und Franz Xaver Graf Rosenberg-Orsini (1723-1796), den Oberstkämmerer Josephs
Hs. 299c ein Mémoire über den erbländischen Kommerz von 1786; Hs. 301 enthält die Relation von Ober- und Mittelitalien, Hs. 302 jene von Süditalien und Hs. 303 die Relation von Schwaben und der Schweiz; Hs. 1007: der Bericht über Triest vom 10. Mai 1772 wurde 1986 dem Bestand Kom. Lit. Fasz. 82, entnommen und als Hs. 1007 der Handschriftenabteilung eingegliedert. 94 Eigeldinger, Rousseau et le comte Zinzendorf (une lettre inedite); derselbe, Le journal de Zinzendorf et Rousseau; derselbe, Jean Jaques Rousseau: De la Suisse. In der Standardausgabe Leigh (ed.), Correspondance complète XXI, 242-244, no. 3559, Zinzendorf an Rousseau, 11. Oktober 1764; XXI, 279280, no. 3586, Rousseau an Zinzendorf, 20. Oktober 1764; XXII, 94-97, no. 3665, Zinzendorf an Rousseau, 30. Oktober 1764; XXV, 348. no. 4451 bzw. XLI, 305f., no. 4451 bis, Rousseau an Zinzendorf, 30. Mai 1765. Der Name Zinzendorfs wird ferner in einigen wenigen Briefen Rousseaus und seiner Korrespondenzpartner in den Jahren 1764 und 1765 erwähnt. 95 Dejung und Stettbacher (Hg.), Pestalozzi, Sämtliche Briefe 3, Nr. 581,588,618, 653,669,670,679, 683 und 684. Dejung (Hg.), Pestalozzi, Sämtliche Briefe 6, Nr. 1430. Siehe ferner Wandruszka, Leopold II. 2,409, Anm. 8, und Baum, Pestalozzis Scheitern in Österreich, 597-603. 96 Siehe im Index die Einträge „Iselin" und « Zinzendorf, Karl - Schriften ».
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II. und Vertrauten Zinzendorfs, als Nelkron.97 Für den Kommentar der Briefe zogen die Herausgeber Emanuel Dejung und Hans Stettbacher auch die Tagebücher Zinzendorfs heran. Aus der Korrespondenz Zinzendorfs mit Iselin, anderen Schweizern und seinen ungarischen Freunden ist hingegen noch kein Stück gedruckt worden.98 Der bekannte Triest-Historiker Attilio Tamaro (1884-1956), dessen Werk vom italienischen Nationalismus beflügelt ist, veröffentlichte 1942/43 jene Briefe, die Pittoni zwischen 1782 und 1801 nach Wien sandte. Der Polizeidirektor Pittoni war, wie man noch sehen wird, Zinzendorfs bevorzugter Gesprächs- und Lektürepartner in Triest." Längst schon hatte Tamaro den Gouverneur, dessen Wirken er als eine der glücklichsten Perioden Triests im 18. Jahrhundert bezeichnet, in die Nähe des Libertinismus gerückt.100 Wer Zinzendorfs Herkunft kennt und seine Tagebücher liest, wird Tamaro widersprechen. Es ist hier angebracht, darauf einzugehen, wie Tamaro auf diesen Briefwechsel stieß. Er hatte 1902/03 in Wien, 1903 bis 1905 in Innsbruck studiert und 1906 in Graz das Doktorat der Kunstgeschichte erworben.101 Offenbar war er im Zuge seiner Arbeiten zu der 1924 veröffentlichten Geschichte von Triest auf den Gouverneur gestoßen. Seit 1927 Konsul in Hamburg, trug er sich mit dem Gedanken, das gesamte auf Italien bezügliche Schriftgut Zinzendorfs zu bearbeiten. 1931 wollte er sich mit den kurzen Besuchen des Kommerzienrats in Triest 1766 und 1771 und mit dessen Triestiner Tagebuch von 1776 bis 1782 begnügen. Die Reisen des Gouverneurs von und nach Triest und dessen Aufenthalte in Wien sollten beiseite gelassen werden.102 Er selbst hatte zu 97 Dejung und Stettbacher (Hg.), Pestalozzi, Sämtliche Briefe 3, 501. In Sämtliche Briefe 4, 474 wird ein weiterer der sogenannten Großen von Wien, nämlich Joseph von Sonnenfels, genannt; im Roman trägt er den Namen Helidor. 98 Briefe Iselins an Zinzendorf, Basel, 20. und 29. Jänner 1781 und 16. März 1782 in HHStA, N1Z, Bd. 171; vgl. die Bemerkungen Tamaros, Fine del Settecento, 319, zur Korrespondenz Zinzendorfs und Pittonis mit Iselin. Iselin korrespondierte mit Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, den er auch während dessen Aufenthalts in Basel persönlich kennengelemt hatte, siehe Im Hof, Isaak Iselin 1,98, und 2,502, 519, 522f. und 552-557; Im Hof erwähnt in Isaak Iselin und die Spätaufklärung, 119, Karl von Zinzendorf und Rosenberg. Zur Korrespondenz Zinzendorfs mit J. K. Hirzel siehe Im Hof, Die Helvetische Gesellschaft 1, 59. Watzlawick ergänzt seine vor der Drucklegung stehende Edition des Schweizer Reisetagebuches, 1764, durch eine Edition von sechs Briefen Zinzendorfs an seinen Freund François-Pierre comte de Diesbach Torny. Zinzendorfs Korrespondenz mit Ferenc Graf Széchényi liegt in der Handschriftenabteilung der Ungarischen Nationalbibliothek, siehe Eva. H. Balázs, La noblesse hongroise et les lumières, 187. 99 Tamaro, Fine del Settecento a Trieste: Lettere del Barone P.A. Pittoni, 1782-1801. Tamaro arbeitete als Konsul in Helsinki 1935 an der Edition und vervollständigte sie 1938/39 nach seiner Versetzung in Bern. Die Briefe liegen im HHStA, Nachlaß Zinzendorf, Karton 1. Tamaro erwähnt das Tagebuch und kannte auch die Bände 181 und 182 des Nachlasses im HHStA, die Materialien zur Geschichte Triests nach 1782 enthalten. 100 Tamaro,Fine del Settecento, 111. Ihm folgt Carrari, Protestantesimo a Trieste, 34. 101 Zu Tamaro siehe Millo, Attilio Tamaro e Trieste, und Tavano, Le università di Attilio Tamaro. 102 HHStA, Beniitzerbogen, Geschäftszahl 2517/1930 und 1126/1932.
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diesem Zeitpunkt bereits die Briefe Pittonis an Zinzendorf und weitere Bestände aus den „Akten" des Nachlasses (Fasz. 19, 20, 21) abgeschrieben. Tamaro arbeitete als Konsul in Helsinki 1935 an der Edition dieser Korrespondenz und vervollständigte sie nach seiner Versetzung nach Bern im Jahr 1938/39.
1 . 3 . EIN NEUER BEGINN UM 1 9 7 0 Ein „unerforschter
Planet"
Kommen wir nun auf Hans Wagners Plan von 1970/71 zurück. Er hatte vor, die Tagebücher Zinzendorfs in einer dreibändigen Auswahledition für die Kommission für Neuere Geschichte Österreichs herauszugeben. Noch 1963 hatte er resignierend festgestellt: „Der gewaltige Umfang — es handelt sich um 55 engbeschriebene Bände — war einer systematischen Auswertung des für die österreichische, durch die weiten Reisen des Grafen aber auch für die europäische Kulturgeschichte wertvollen Inhalts hinderlich". Und weiter: „An eine Gesamtedition ist nicht zu denken, allein das Lesen der riesigen Stoffmasse erfordert mehr Zeit, als dem Forscher für Einzelfragen zur Verfügung stehen kann". 103 Nicht einmal von einer Auswahledition ist da die Rede. Denn, so ein früheres Urteil Wagners aus dem Jahr 1962: „Eine Auswahl, die vorher die Lektüre aller Bände bedingt, läßt sich kaum nach wissenschaftlichen Grundsätzen durchführen." Der große Umfang, die kleine Schrift und der französische Text wären die größten Hindernisse.104 Was war nun in den wenigen Jahren seit 1963 geschehen, daß Wagner von seiner skeptischen Haltung abrückte und nunmehr, 1970/71, mit Unterstützung der Kommission wenigstens an eine Auswahledition heranzugehen wagte? In der Zwischenzeit hatte sich nämlich herausgestellt, daß Zinzendorf nicht nur in der österreichischen, sondern auch in der internationalen Forschung einiges Interesse auf sich zog. Da tritt er uns in mehreren Rollen entgegen, nämlich als Anhänger des Freihandels und der Agrarreformen, als Vertreter des Rechtsstaats, als Theater- und Opernfreund und als Reisender, der im Ausland den großen Philosophen der Aufklärung begegnete. Was den Freihändler betrifft, so hob schon 1907 der Ökonom Karl Pribram (18771973) in seiner Geschichte der österreichischen Gewerbepolitik eine Denkschrift Zinzendorfs aus dem Hofkammerarchiv hervor.105 Eigentlich handelt es sich nicht um eine Denkschrift, sondern um den Bericht über seine Reise nach Böhmen, Mähren und Schlesien von 1773, den er dem Kommerzienhofrat übermittelte. Der ungarische Wirt103 Wagner, Historische Lektüre, 140. 104 Wagner, Das Salzburger Reisetagebuch des Grafen Karl von Zinzendorf, 167. 105 Pribram, Geschichte der österreichischen Gewerbepolitik, 273-276. 38
Wege der Zinzendorf-Forschung
schaftshistoriker Ferenc Eckhart (1885-1957) stellte dann 1918 und 1922, wie wir bereits gesehen haben, Zinzendorf als beharrlichen Kritiker der gegen Ungarn gerichteten Prohibitivzölle in den Vordergrund. Eckhart gehörte dem Kreis der damals am Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien forschenden ungarischen Archivare an. Sein Hauptanliegen war es aufzudecken, welche Nachteile die zentralistische Wirtschaftspolitik der Wiener Regierung dem Königreich Ungarn gebracht habe. Marianne Herzfeld, die in ihren 1919 erschienenen Forschungen zur Orienthandelspolitik Österreichs im Hofkammerarchiv auf einige Zinzendorfsche Gutachten gestoßen war, 106 hatte dessen freihändlerische Einstellung sogar in den Rang einer „Außenhandelslehre" erhoben, und Konrad Schiinemann gab ihm 1933 in seinem Artikel über die Wirtschaftspolitik des Mitregenten den Ehrentitel eines „Bannerträgers des Freihandels". 107 Die erste der großen wirtschaftspolitischen Relationen wurde 1936 in der Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde veröffentlicht. Auf welchen Wegen und mit welcher Absicht Otto Erich Deutsch (1883-1967) als Mozart-Forscher im Hofkammerarchiv auf die Handschrift Nr. 303 stieß, können wir heute nicht mehr sagen. Sie enthält Zinzendorfs Nachrichten, den Handel und Waaren-Zug in einem Theile von Schwaben, in der Schweiz und in Bündten betreffend, 1764.10& Wir werden später noch auf die maßgebliche Rolle eingehen, die dieser Mozart-Forscher in der Erschließung der Tagebücher für die Musikforschung spielte. Im gleichen Jahr, 1936, erschien in Wien eine Biographie Josephs II. aus der Feder Ernst Benedikts (1882-1973), eines großen Büchersammlers, der nach dem Tod seines Vaters Moriz von 1920 bis 1934 Eigentümer und Chefredakteur der Neuen Freien Presse gewesen war. Im Anhang bringt diese Biographie in Übersetzung kurze Auszüge aus den Tagebüchern Zinzendorfs von 1780 bis 1790. Dieses Buch, und somit auch die Tagebuchstellen, blieben in der Forschung unbeachtet, zumal die zweite Auflage von 1947 auf den Anhang verzichtet. 109 Wenig später, 1940, erschien ein kleiner Beitrag des Salzburger Archivars Franz Martin (1882-1950) über den Bericht, welchen Zinzendorf im Jahr 1764, damals am Beginn seiner Reisen, über den Salzabbau und Salzhandel des zwischen Österreich und Bayern liegenden Erzstiftes verfaßt hatte. 110 Aus der gleichen Zeit datieren zwei kurze Artikel über Zinzendorfs Reise durch die Steiermark und Kärnten im Jahr 1771.111 Man kann nur vermuten, daß damals der eine oder andere Historiker durch
106 Herzfeld, Zur Orienthandelspolitik Österreichs, 229, Anm. 42 und 49. 107 Die Außenhandelslehre des Grafen Karl von Zinzendorf. Schiinemann, Wirtschaftspolitik Josephs II., 45. 108 Deutsch, Bericht des Grafen Karl von Zinzendorf über seine handelspolitische Studienreise durch die Schweiz, 1764. 109 Benedikt, Kaiser Joseph II., 1741-1790. Den Hinweis verdanke ich Ernst Wangermann, Salzburg. 110 Martin, Ein handelspolitischer Bericht über Salzburg von 1764. 111 Pantz, Zinzendorfs Reise durch Steiermark im Jahre 1771; derselbe, Eine Studienreise durch Kärnten.
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eine Bemerkung Reinöhls in dem 1937 veröffentlichten Gesamtinventar des Haus-, Hof- und Staatsarchivs auf Zinzendorfs Tagebücher und dessen Relationen aufmerksam geworden war: „Die Tagebücher", so nämlich Reinöhl, „enthalten ... eine Fülle wertvollster Nachrichten aller Art, die zum Großteil noch unverwertet sind."112 So galt Zinzendorf also vor dem Zweiten Weltkrieg als unerforschter Planet. Dies blieb er bis in die Nachkriegszeit, auch wenn mitten im Krieg, 1943, ein Buch über den Türkei- und Rußlandhandel erschien. Dessen Verfasser, Hans Halm (1887-1975), wertete die Analysen aus, die Zinzendorf für den Kommerzienhofrat und die Staatskanzlei in den frühen siebziger Jahren verfaßt hatte; auch dessen Tagebücher konsultierte er. 113 1950 nannte Friedrich Walter (1896-1990), der Fachmann der Zentral Verwaltung, Zinzendorf kurz und bündig einen „der fähigsten Köpfe der josephinischen Zeit". 114 Für eine Festschrift griff Hanns Leo Mikoletzky (1907-1978), der Leiter des Finanz- und Hofkammerarchivs in Wien, 1959 zu Zinzendorfs Bericht über die Wirtschaft Sardiniens, wo dieser auf seiner Mittelmeerreise im Jahre 1765 Station machte. 115 Die gleiche Hofkammer-Handschrift Nr. 301 benutzte fünf Jahre später, 1964, eine Wiener Dissertation, die sich in referierender Weise mit den Berichten über die Hafenstädte Genua, Venedig und Livorno aus den Jahren 1764 bis 1766 befaßt. 116 Nicht nur in Wien, sondern auch in Turin wurde man auf Zinzendorfs Reiseberichte aus Italien aufmerksam, wie eine Diplomarbeit von 1961/1962 zeigt.117 Der Wirtschaftshistoriker Herbert Hassinger war 1964 der erste, der für seine Erörterungen über den Außenhandel der Habsburgermonarchie auch eine Handschrift, nämlich Band 18 aus dem Nachlaß Zinzendorf im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, heranzog. Ihm sollte 1985 Gustav Otruba mit einer Untersuchung zu Staatshaushalt und Staatsschuld folgen. Er bescheidet sich mit drei Manuskripten, der Handschrift Nr. 243 A-Η des Hofkammerarchivs und den Bänden 49 und 59 des Nachlasses im Haus-, Hof- und Staatsarchiv, um ihnen die eine oder andere Budgetaufstellung aus dem sogenannten Staatsinventar Ludwig von Zinzendorfs zu entnehmen.118 Welche Schätze der Nachlaß tatsächlich für die Wirtschaftsgeschichte birgt, demonstriert P. G. M. Dickson in seinem
112 Reinöhl,Nachlaß Zinzendorf, 221, Anm. 2. 113 Halm, Österreich und Neurußland, 147-151. 114 Walter, Die österreichische Zentralverwaltung. Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 47. 115 Mikoletzky, Sardinien im 18. Jahrhundert. 116 Hendrich, Ein Wirtschaftsbild Genuas-Venedigs-Livornos um die Mitte des 18. Jahrhunderts nach den Reiseschilderungen des Grafen Karl von Zinzendorf. 117 Fenu, Karl von Zinzendorf e i suoi scritti riguardanti il Regno di Sardegna. Die Vermutung liegt nahe, daß Franco Venturi, der Betreuer dieser Arbeit, durch Wandruszka von Zinzendorfs Italien-Reisen erfuhr. Den Hinweis auf diese Diplomarbeit verdanke ich Elisabeth Garms-Cornides. 118 Hassinger, Außenhandel, 64, Anm. 8 und 79, Anm. 40. Otruba, Staatshaushalt und Staatsschuld, 3, Anm. 2; 31, Tabelle I I a .
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1987 erschienenen zweibändigen Werk über Finanzen und Verwaltung in der Regierungszeit Maria Theresias. 119 Dieses kurze Resümee zeigt ein allmählich wachsendes Interesse an Zinzendorfs wirtschaftpolitischen Gutachten und an seinen Relationen und, damit im Zusammenhang, an seinen Reisen. Die Relationen, nur einige wenige ausgenommen, 120 sind in deutscher Sprache verfaßt. Die Themenauswahl der Forschung ist zufällig, trägt zumeist nur kurzfristigen Zwecken Rechnung, und das Forschungsinteresse ist lokal oder regional gebunden. Kaum, daß man erfährt, wie Zinzendorf sich die Informationen beschaffte, daß und wie er Mitteilungen von Gesprächspartnern, eigene Beobachtungen und Lektüre verarbeitete, was seine theoretischen Vorgaben und seine praxisbezogenen Interessen waren, mit wem er überhaupt verkehrte und wie und wann die Berichte nach Wien gelangten. 121 Die in französischer Sprache geschriebenen Tagebücher wurden für diese Gelegenheitsarbeiten, wenn überhaupt, dann nur sporadisch herangezogen.
Die Stellung Zinzendorfs in den Strömungen der europäischen Aufklärung Was tatsächlich fehlte, war die Positionierung Zinzendorfs in den Strömungen der europäischen Aufklärung einerseits und andererseits in den politischen und sozialen Strukturen und Institutionen der österreichischen Monarchie. Einen kurzen Hinweis auf Zinzendorf als einen „hervorragenden Vertreter des Physiokratismus in Österreich" hatte allerdings schon Fritz Valjavec (1909-1960) 1951 in seinem Werk über die Entstehung der politischen Strömungen in Deutschland gegeben, auch erwähnte er, eine Bemerkung aus Hocks Werk über den Staatsrat aufgreifend, Zinzendorfs Vorschlag für eine Notablen Versammlung zur Reform der Steuerverhältnisse im Jahre 1787. 122 Zehn Jahre später, 1961, erschien Roman Rosdolskys (1898-1967) Abhandlung über die einschneidenden Eingriffe Josephs II. in die Steuer- und Agrarverfassung. Zinzendorf wird hier als Präsident der beiden Hofkommissionen zwar genannt, sein Tagebuch wird jedoch in dieser, vor dem Zweiten Weltkrieg verfaßten Arbeit nicht unmittelbar benutzt. Rosdolsky zitiert Passagen, die ihm durch Adam Wolf und Ernst Benedikts
119 Dickson, Finance and Government, 2,424. 120 Nach Faber und Garms-Cornides, Zinzendorf versus Riedesel 352, Anm. 43, sind die Berichte über Piémont, Sardinien und die Inseln Malta und Gozo durchgehend in Französisch verfaßt, wohl wegen der dort erhaltenen Informationen oder wegen der beabsichtigen Weitergabe der Schriftstücke an den bailli Mirabeau. Auch die Relation über Großbritannien ist in französisch. 121 Siehe neuerdings die Beobachtungen von Faber und Garms-Cornides, Zinzendorf versus Riedesel, über die Beschaffung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen in Hinsicht auf den SizilienBericht. 122 Valjavec, Die Entstehung der politischen Strömungen in Deutschland, 62 und 368.
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Joseph-Biographie von 1936 zugänglich waren, vom übrigen Nachlaß wird nur Band 112 in einer Anmerkung erwähnt.123 In den fünfziger und sechziger Jahren erschienen mehrere Arbeiten über die Reform der grundherrschaftlichen Verhältnisse in Oberund Niederösterreich. Die Person und die Tätigkeit Zinzendorfs scheinen darin jedoch nicht auf. 124 Das mag damit zusammenhängen, daß die 1894 erschienene Arbeit Karl Grünbergs (1861-1940) über die Bauernbefreiung in Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien Zinzendorf als Präsidenten der zuständigen Kommissionen gar nicht nennt.125 Die Grundlage für dieses Werk, das bis heute als Standardwerk gilt, sind nämlich nicht die einschlägigen, im Hofkammerarchiv aufbewahrten Akten der für die Robotreform und Steuer- und Urbarialregulierung eingesetzten Kommissionen, sondern die in Druck erschienenen Verordnungen, Patente und Dekrete. Aus derartigen Veröffentlichungen der Gesetzgebung kann man aber bekanntlich weder die Verhandlungen in den Kommissionen noch die tatsächliche Durchführung der Reformen rekonstruieren, und die Namen der an den Entscheidungen beteiligten Verwaltungsbeamten scheinen darin gar nicht auf. Auch in anderen Arbeiten bleiben Zinzendorfs Person und Tätigkeit im großen und ganzen schemenhaft, auch wenn die Autoren Akten der Robotabolitions- und der Steuerregulierungshofkommission einsahen. Friedrich Lütge (1901-1967) erwähnt Zinzendorf immerhin (1967). Nur William Wright (1966) geht etwas ausführlicher auf dessen Ernennung, auf die Tätigkeit der wichtigsten Beamten und auf Zinzendorfs Konflikt mit dem Kaiser ein.126 So bleibt dessen Anteil an den Agrarreformen Josephs II. bis heute weithin im Verborgenen. Vielleicht hängt dies mit der Odyssee seines Nachlasses zusammen. Zu Beginn der sechziger Jahre jedenfalls erweiterte Adam Wandruszka die Interpretationsmuster, als er Zinzendorf an der Seite Pietro Leopoldos und seiner Ratgeber in Florenz als Vertreter der „europäischen Partei" der Physiokraten präsentierte.127 Einen weiteren Schritt in diese Richtung unternahm Eva H. Balázs (1915-2006). In kollegialer Freundschaft Hans Wagner verbunden, war es ihr seit 1963 gegönnt, im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien die Tagebücher Zinzendorfs zu lesen. Sie war die erste, die Einsicht in die im Deutschordensarchiv verwahrte Familienkorrespondenz nahm. Ihr eigentlicher Ausgangspunkt war die Frage nach den Motiven, Formen und Trägern des ungarischen Widerstands gegen den aufgeklärten Absolutismus jose123 Rosdolsky, Die große Steuer- und Agrarreform Josefs II., 11, Anm. 1, 25, Anm. 3, 30, Anm. 2, 34, Anm. 15,37, Anm. 23, und 93-103. 124 Grüll, Die Robot in Oberösterreich; derselbe, Bauer, Herr und Landesfürst; Feigl, Die niederösterreichische Grundherrschaft. 125 Grünberg, Die Bauernbefreiung; Bibl, Das Robot-Provisiorium für Niederösterreich, 240. 126 Link, The Emancipation of the Austrian Peasant, 136-139, 148f., 167 und 171 folgt in ihren kurzen Ausführungen Wolf und Pettenegg; Lütge, Die Robot-Abolition unter Kaiser Joseph II., 155f.; Wright, Serf, Seigneur and Sovereign, 92f., 112f., 135 und 144. 127 Pietro Leopoldo e le sue riforme in Toscana (dal diario inedito del conte Carlo Zinzendorf); derselbe, Leopold II., 2 Bde.
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phinischer Prägung, wobei sie, Hinweisen in den Editionen ihres Lehrers Elemér Mályusz und auch Sándor Domanovszkys (1877-1955) folgend, auf jene Reformalternativen stieß, welche mit dem Namen Karls verbunden sind. Ihre besondere Aufmerksamkeit galt dem Ambiente der europäischen Aufklärung, in dem Zinzendorfs Einstellung den Ungarn gegenüber eingebettet ist. Das Ergebnis ihrer Forschungen erschien erstmals 1975, und in erweiterter Form 1987/1997. 128 Zur gleichen Zeit und mit ähnlichen Fragestellungen traf die kanadische Forscherin Helen Liebel-Weckowicz auf Zinzendorf. Bereits vertraut mit den Agrarreformen der Physiokraten in Baden, begann sie sich für die gegensätzlichen Meinungen und Parteiungen am Wiener Hof, welche die Dynamik der Agrar- und Handelspolitik vom Ende des Siebenjährigen Krieges bis zum Scheitern Josephs II. bestimmten, zu interessieren. In seinen verschiedenen Funktionen vom Kommerzienrat bis zum Präsidenten jener Kommissionen, welche die Untertanenrobot durch Verträge mit den Grundherren ablösen und eine einheitliche Grundsteuer einführen sollten, wurde Zinzendorf die Schlüsselfigur ihrer Untersuchungen. 129 In diesem Zusammenhang kann man Ernst Wangermanns Studie Von Joseph II. zu den Jakobinerprozessen nicht übergehen. 130 Aufgrund der von Mályusz und Domanovszky edierten und kommentierten Quellen und der im Haus-, Hof- und Staatsarchiv noch erhaltenen staatsrätlichen Circulanda zu den Urteilen gegen die Staatsverbrecher gelang es ihm, für einige wenige Fälle mit kurzen Originalzitaten anzudeuten, wie Zinzendorf 1794/95 im Staatsrat in den Beratungen über die Jakobinerprozesse und über die Lehrfreiheit in Ungarn Gerechtigkeit und mit ihr die Einhaltung des Rechtsweges forderte: „Das kürzeste, deutlichste, unfehlbarste, auf Gottesfurcht, Religion, Moral, Politik, Staatsklugheit und gemeine Klugheit gegründete und deswegen sicherste Raisonnement ist dies, daß Gerechtigkeit die Stütze des Throns ist." Wangermann erkennt in diesem Satz, der in abgewandelter Form zugleich einer der Wahlsprüche Franz' II./I. (1792-1835) ist, „die klassische Formulierung der Ideale des Rechtsstaats." 131
128 Balázs, Karl von Zinzendorf et ses relations avec la Hongrie; dieselbe, Bées és Pest-Buda (1987), in englischer Übersetzung: Hungary and the Habsburgs, 1765-1800 (1997), 66-74 die Ausführungen über Zinzendorf; dieselbe, La noblesse hongroise et les lumières; dieselbe, Économistes d'origine aristocratique. Balázs verdanke ich auch den Hinweis auf die von ihr betreuten Diplomarbeiten von Szabo über die Ungarn-Reise Zinzendorfs (1971) und Varga über Zinzendorfs Einfluß in Ungarn (1985). Eine unveröffentlichte Transkription des Portugal-Tagebuches von 1767/68 liegt durch Eva Sebestyén vor. 129 Liebel-Weckowicz, Count Karl Zinzendorf and the Liberal Revolt against Joseph II's [ !] Economic Reforms; dieselbe, Free trade and protectionism under Maria Theresia and Joseph II.; dieselbe, Auf der Suche nach neuer Autorität. 130 Die Studie entstand 1953 als Dissertation an der Universität Oxford und wurde in zwei Auflagen in London 1959 und 1969 mit dem Titel From Joseph II to the Jacobin trials: government and public opinion in the Habsburg dominions in the period of the French revolution publiziert. Die deutsche Übersetzung erschien 1966 in Wien. 131 Wangermann, Jakobinerprozesse, 206f. Der Wahlspruch Franz' IITI., der das zwischen 1821 und 1824 erbaute Burgtor an der Ringstraße ziert, lautet: Iustitia regnorum fundamentum.
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So hatte die Forschung in den sechziger Jahren Zinzendorf als einem Vorläufer des Wirtschafts- und Verfassungsliberalismus einen sehr hohen Stellenwert verliehen. Freilich lag damals, wie man an Wagners Vorschlag einer Auswahledition der Tagebücher ersehen kann, eine systematische Erschließung und Benutzung der Tagebücher und des übrigen Nachlasses in weiter Ferne. Da blieb es auch unbemerkt, daß Klaus Oldenhage für seine 1969 erschienene Studie über den von 1780 bis 1801 amtierenden Hoch- und Deutschmeister, den Kurfürsten Erzherzog Maximilian Franz (1756-1801), die Tagebücher des Komturs Zinzendorf heranzog.132
1 . 4 . DER R U F DER KULTURWISSENSCHAFTEN
Die Tagebücher als Fundus der Musik- und
Theatergeschichte
Was zu Zinzendorfs Ruf, oder eigentlich zum Renommée seiner Tagebücher um 1970 erheblich beitrug, sind seine regelmäßigen Eintragungen zu Opern- und Theateraufführungen und zu Konzerten. Die Musikforschung hatte nämlich schon im späten 19. Jahrhundert die Tagebücher entdeckt und anfänglich eher sporadisch, nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch systematisch auszuwerten begonnen. Die an Politik und Wirtschaft interessierte Geschichtswissenschaft hat von all dem lange Zeit hindurch keine Kenntnis genommen, wie andererseits die hochspezialisierte Gluck-, Haydn- und Mozart-Forschung aus den Tagebüchern wie aus einem Steinbruch ihre Quellenzitate als hochwertige Mineralien herausgebrochen hat. Der erste, der die Tagebücher durchsuchte, war Carl Ferdinand Pohl (1819-1887). Er kam 1849 als Organist nach Wien und hielt sich 1863 bis 1866 in London auf. Danach wirkte er bis zu seinem Tod als Archivar der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Die zwei Bände seiner Haydn-Biographie erschienen 1875 und 1882, der dritte Band, von Hugo Botstiber herausgegeben, erst 1927.133 Die von Pohl und Botstiber im zweiten und dritten Band gelegten Spuren wurden erst im Haydn-Jahrbuch des Jahres 1963/64 in einer Zitatensammlung systematisch verfolgt. D. Edward Olleson, der diese Liste zusammenstellte, erkannte, daß Zinzendorf selbst als Auftraggeber für Musikstücke und Gastgeber für musikalische Aufführungen nicht in Erscheinung tritt.134 Wir können heute sagen, daß dies mit seiner Präferenz für die Welt der Bücher und Landkarten, mit seiner Leidenschaft für das Reich der Pflanzen, wohl auch mit seinem Sta-
132 Oldenhage, Kurfürst Erzherzog Maximilian Franz. 133 Pohl, Joseph Haydn 2, 22, Anm. 6, und Botstiber, Joseph Haydn 3, 71, 95f„ lOlf., 117, 143, 146, 148,160,164 und 177 mit Zitaten aus den Tagebüchern Zinzendorfs. 134 Olleson, Haydn in the Diaries of Count Karl von Zinzendorf.
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tus als Deutschordensritter und ganz allgemein mit seinen Vermögensverhältnissen zu tun hat. Olleson sah den Wert der Eintragungen vor allem darin, daß sie über Aufführungen in adeligen Privattheatern und über Privatkonzerte, für welche es keine öffentlichen Ankündigungen gab, berichten. Zu diesem Zweck hatte schon Oskar Teuber (1852-1901) 1903 in seine repräsentative Geschichte des Hofburgtheaters gelegentlich Zitate aus den Tagebüchern eingeflochten. 135 Soviel über die Tagebücher Zinzendorfs als Fundus der Haydn-Forschung in den frühen sechziger Jahren. Wer heute nach den Zinzendorfschen Zitaten über Haydn sucht, der nimmt die in chronologischer Folge zusammengestellten Quellendokumentationen von H.C. Robbins Landon (1977 und 1978) zur Hand. 136 Die Gluck- und die Mozart-Forschung standen nicht hintan. Vor dem Ersten Weltkrieg war es der Schriftsteller Arthur Schurig (1870-1929), der für seine populäre Mozart-Biographie Einsicht in die Tagebücher Zinzendorfs nahm. 137 Der nächste, der diesen Weg seit den dreißiger Jahren gelegentlich, wenn auch nicht konsequent beschritt, war der Musikhistoriker Robert Haas (1886-1960), der schon 1925 für seine Gluck-Studie die Tagebücher benutzt hatte. 138 Seit damals ist der Name Zinzendorfs in der Gluck-Forschung etabliert. 139 Dann lernte 1955 ein größeres Publikum in Erwartung des Mozart-Jahres von 1956 Zinzendorf durch die klassische Biographie des Wiener Musikhistorikers Erich Schenk (1902-1975) kennen und erfuhr, daß „das berühmte Tagebuch als wichtigste kulturgeschichtliche Quelle für das Wien des 18. Jahrhunderts" anzusehen sei. 140 Für den breiten Leserkreis wurde der Wortlaut der Tagebuchstellen ins Deutsche übersetzt. Der Wiener Kulturhistoriker und Sammler Gustav Gugitz (1874—1964) bereicherte im Mozart-Jahr den Zinzendorfschen Zitatenschatz, nicht ohne seiner Befremdung Ausdruck darüber zu geben, daß der Tagebuchschreiber „ebenso unfreundlich als verständnislos" über das Genie urteile. 141 Auf Gugitz werden wir noch einmal zurückkommen. Seit Otto Erich Deutsch 1961 seine Sammlung zeitgenössischer Quellenausschnitte veröffentlichte, und seit H. C. Robbins Landon 1988 nach dieser Methode das letzte Lebensjahr Mozarts dokumentierte, braucht auch die Mozart-Forschung eigentlich nicht mehr zum Original des Zinzendorf-Tagebuches zu greifen. 142 Eine derart minuti135 Teuber, Das k.k.Hofburgtheater seit seiner Begründung, 74. 136 Landon, Haydn at Eszterháza, 1766-1790; derselbe, The Years of the „Creation", 1796-1800. 137 Schurig, Wolfgang Amade Mozart 2,123,163, 301. 138 Haas, Gluck und Durazzo im Burgtheater, 16,25,61f.,65,66ff.,70,103,106,178 und 181f. 139 Engländer (Hg.), Christoph Willibald Gluck. Don Juan/Semiramis. Ballets Pantomimes von Gasparo Angiolini XI; Mueller von Assow (ed.), The Collected Correspondence and Papers of Christoph Willibald Gluck, 78; Brown, Gluck and the French Theatre in Vienna. 140 Schenk, Mozart, sein Leben — seine Welt (2.A. Wien 1975) 71. 141 Gugitz, Unbekannte Mozartiana aus Graf Zinzendorfs-Tagebiichern und anderen Dokumenten. 142 Deutsch, Mozart. Die Dokumente seines Lebens; Eibl (Hg.), Mozart. Die Dokumente seines Lebens. Addenda und Corrigenda; Eisen (Hg.), New Mozart Documents. A Supplement to O.E. Deutsch's
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ose Erfassung sämtlicher Quellen eines Musikerlebens hatte schon 1923 der MozartForscher Hermann Abert (1871-1927) programmatisch angeregt.143 So lag es in der Natur der Sache, daß sich auch die in Wien an Universität und Nationalbibliothek in den sechziger Jahren blühende Theaterwissenschaft dem Tagebuch Zinzendorfs zuwandte und begann, es für die Geschichte des Burgtheaters auszuwerten. Dies geschah freilich mehr kursorisch denn systematisch. Die Pioniere derartiger Forschungen waren eigentlich Richard Henn und Carlo Leone Curiel (1876-1933), die schon in den dreißiger Jahren für ein einzelnes Theater und für einen geschlossenen Zeitraum die Tagebucheintragungen Zinzendorfs auswerteten. Henn tat dies in seiner Dissertation von 1936/37 über das französische Theater in Wien 144 und Curiel in seiner Studie von 1937 über das Theatro San Pietro in Triest. Curiel nahm allerdings nicht selbst Einsicht in die Tagebücher, sondern verließ sich auf die ihm von Gustav Gugitz aus Wien gelieferten Namen von Stücken, Schauspielern und Schauspielerinnen, Sängern und Sängerinnen, Komponisten, Impresarios und Aufführungsdaten.145 Gugitz war damals wohl der beste Kenner der Tagebücher, welche er seit 1913 als Quelle für seine Forschungen zu Casanova benutzte. Durch ihn war Zinzendorf damals schon in der internationalen Gemeinde der Casanova-Forscher bekannt.146 In den sechziger und frühen siebziger Jahren waren Franz Hadamowsky, Otto Michtner und Gustav Zechmeister in der Auswertung der Tagebücher für die Theaterforschung federführend, wenn auch nicht immer mit der nötigen Akribie. Karl wird da gelegentlich mit seinem Bruder Ludwig verwechselt, auch scheint er unter dem Namen Sinzendorf auf.147 Auch Dissertanten durchsuchten das Tagebuch als theatergeschichtliche Quelle, ohne aber die Einträge vollständig erfassen und in ihr weiteres Umfeld einordnen zu können.148 Wir haben schon zuvor beobachten können, wie wenig die verschiedenen historischen Disziplinen im 19. und 20. Jahrhundert untereinander komDocumentary Biography. Mit revidiertem Text veröffentlichte Deutsch 1962 die Tagebuchstellen ein weiteres Mal unter dem Titel: Mozart in Zinzendorfs Tagebüchern. Ferner Landon, 1791. Mozarts letztes Jahr. Vgl. zuletzt, 2001, Küster, Mozart und seine Zeit, 367. 143 Abert, Über Stand und Aufgaben der heutigen Mozart-Forschung, zit. nach Schenk, Mozart, sein Leben - seine Welt ( I . A . Wien 1955) Vorwort. 144 Henn, Das Wiener Théâtre français près de la cour, mit Benutzung des Tagebuches von 1761 bis 1772. Auf Seite 22 wird Karl mit Ludwig verwechselt. 145 Curiel, Il teatro San Pietro, 99, Anm. 3: „Devo le note riguardanti il teatro alla cortesia del dott. Gustavo Gugitz." Diese Arbeit, heute im Fonds der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, trägt das Erwerbungsdatum 1943. 146 Freundliche Mitteilung von Helmut Watzlawick, Verviers, Schweiz. 147 Hadamowsky, Die Wiener Hoftheater (Staatstheater) 1776-1966; mit eigenständigen Nachforschungen in den Tagebüchern Zinzendorfs Michtner, Das alte Burgtheater als Opernbühne; Zechmeister, Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärnterthor, basiert weitgehend auf Henn und verwechselt Zinzendorf mit Franz Karl von Sinzendorf. 148 Harbecke, Das Tagebuch des Grafen Karl von Zinzendorf und Pottendorf als theatergeschichtliche Quelle; Gineri, Theater in Triest im 18. Jahrhundert.
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munizierten, auch wenn sie ein und derselben Sprachkultur angehörten. Es zeigt sich auch, daß es zwischen den nationalen Wissenschaftskulturen kaum oder nur mit großen Mühen und Verspätungen zu einem Austausch der Erkenntnisse über die Sprachgrenzen hinweg gekommen ist.
Rousseau und Zinzendorf So standen Zinzendorf und seine Tagebücher um 1970 im Rampenlicht der biographischen Musik- und der Burgtheater-Forschung. Andere kulturhistorische Inhalte standen im Schatten oder wurden, da gleichsam hinter den Kulissen, von der Musikund Theaterforschung gar nicht wahrgenommen. Weithin unbekannt war damals in Österreich die an der Universität Szeged im Jahr 1933 approbierte Dissertation von Erzsébet Magda Langfelder. Sie handelt von Zinzendorfs Besuchen bei Rousseau (1712-1778) und Voltaire (1694-1778) in der Schweiz, 1764, von seinen Begegnungen mit den Aufklärern in den Pariser Salons der Madame Geoffrin, der Madame Necker und der Marquise du Deffand während seiner dortigen mehrwöchigen Aufenthalte in den Jahren 1767, 1768 und 1769, und von seinen Bekanntschaften am Hof des Statthalters Karl von Lothringen in Brüssel, 1769/70. 149 Nach heutigen kulturwissenschaftlichen Maßstäben würde man Langfelders Umgang mit den Tagebüchern als flüchtig und oberflächlich bezeichnen. Aber immerhin war sie die erste, welche die höchst konzentrierten Inhalte der Tagebuchaufzeichnungen, zumal von den Reisen im frankophonen Europa, zu entschlüsseln und zu deuten versuchte, auch wenn ihr Interesse nur einigen wenigen Personen galt, die als Literaten hervorragen. Aus der Sicht der damaligen Literaturgeschichte hielt Langfelder das Tagebuch für gänzlich uninteressant, wertvoll nur als Dokument der französischen Kulturhegemonie in Europa. 150 Zieht man seinen familiären Hintergrund, seine Studien in Jena, seinen Aufenthalt in Großbritannien und seine Lektüre in Betracht, so wird es allerdings fragwürdig, ihn wegen der Bevorzugung des Französischen als Sprache des Tagebuches und der Korrespondenz und wegen seiner Hinneigung zur Physiokratie eine eindeutige Affinität zur französischen Kultur zuzuschreiben, wie es Erzsébet Langfelder tut, und auch Christine Lebeau 1996, die für ihre Publikation über die beiden Zinzendorf sogar den Untertitel „Le modèle français" wählt. Es ist nicht verwunderlich, daß die Arbeit Langfelders, betreut von dem Romanisten Béla Zolnai und in französischer Sprache verfaßt, in Ungarn und nicht in Österreich entstand. Ein Zweig der ungarischen Romanistik befaßte sich damals nämlich mit solchen Landsleuten, die wie Josef Graf 149 Zu Langfelder, Les séjours, findet sich eine Fußnote bei Wagner (Hg.), Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit, XVIII. 150 Langfelder, Les séjours, 7.
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Teleki (1738-1796), Johann Fekete de Galántha (1741-1803) und Ignaz Sauttermeister von Sauttersheim (1738-1767) auf ihren Reisen mit Aufklärern in der französischen Schweiz und in Frankreich Bekanntschaft machten. Übrigens war Zinzendorf sowohl mit Teleki als auch mit Fekete, der mit Voltaire korrespondierte, seit 1761/62 befreundet. Fekete besuchte den Gouverneur im Juni 1781 in Triest.151 Die heutige Kulturwissenschaft bezeichnet das Reisen selbst, die damit verbundenen Begegnungen und Briefwechsel als zentrale Instrumente des Kulturtransfers. Wie Zinzendorf ins Visier der ungarischen — und nicht der österreichischen — Romanistik geriet, verdient hier kurz geschildert zu werden, nicht nur als Teil unserer Anamnese, sondern auch als Beispiel für die zeitgenössische Reisepraxis. Sauttersheim, Sohn des Ofener Bürgermeisters, diente von 1760 bis 1762 als Konzipist bei der Ungarischen Hofkammer in Preßburg. Er verließ die Hauptstadt des Königreichs 1762 mit einem Berg von Schulden, ohne Erlaubnis seiner Behörde und ohne Angabe des Reiseziels. Bei Rousseau in Mötiers-Travers hielt er sich 1763 auf, ein Briefwechsel entstand nach seiner Abreise, und Rousseau verewigte seinen Freund im zwölften Buch seiner Confessions, das 1789 erstmals erschien.152 Als der Philosoph am 7. September 1764 Zinzendorf empfing, erhoffte er sich vom Besucher aus Wien Hilfe, um den inzwischen abgerissenen Kontakt zu Sauttersheim wieder anzuknüpfen.153 Die Begegnung und die wenigen Briefe, die Rousseau und Zinzendorf danach wechselten, waren der französischen und Schweizer Rousseau-Forschung seit 1865 bekannt.154 Es war also über die Verbindung Sauttersheim-Rousseau, daß die ungarische Romanistik
151 Wohl der erste Brief Telekis aus Ungarn an Zinzendorf nach ihrer ersten Begegnung in Wien ist datiert mit 27. August 1763, in DOZA, Schachtel 472. Zu Telekis damaligem Aufenthalt in Wien nun ausführlicher Begusch, Ein Protestant, 79-83; siehe ferner Michaud, Lumières, franc-maçonnerie et politique, und Szántay, Die Teleki-Korrespondenz. 152 Gagnebin et Raymond (ed.), Les confessions, livre XII. Zur Geschichte des Drucks, ebenda 1897. 153 Dufour (ed.), Correspondance Générale de Jean-Jacques Rousseau 11, p. 336: Zinzendorf an Rousseau, Genf, 11. Oktober 1764; p. 363: Rousseau an Zinzendorf, Môtiers, 20. Oktober 1764; p. 363: Rousseau an Zinzendorf, Môtiers, 20. Oktober 1764; t. XII, p. 15: Zinzendorf an Rousseau, Nîmes, 30. Oktober 1764 / 2. November 1764; Rousseau kannte Sauttersheim unter dem Namen Baron de Sauttem. Nach einem Aufenthalt in Paris starb Sauttersheim in Armut am 17. Dezember 1767 in Straßburg. Siehe auch die Edition Leighs der Korrespondenz Rousseaus. 154 Streckeisen-Moultou (Hg.), J.J. Rousseau, ses amis et ses ennemis. Correspondances 2, 223-227, schreibt die beiden Briefe Zinzendorfs dem bekannteren Onkel Nikolaus Ludwig zu; Buffenoir, Le prestige de Jean-Jacques Rousseau, 248-254 mit Wiedergabe der Tagebuchstellen über den Aufenthalt in Môtiers und Brot. Der Bericht Zinzendorfs über den Aufenthalt in Brot wurde auch veröffentlicht in: Musée neuchâtelois 1897, pp. 189-198 und 222-227; ferner Levai, En feuilletant Zinzendorf. Visites à J J . Roussseau et à Voltaire en septembre-octobre 1764, in der Tageszeitung Le Temps, 17 octobre 1924, mit weiteren Ausschnitten aus dem Tagebuch in Le Temps, 17 und 27 février und 2 avril 1724, Belege davon in DOZA, Personalakte Ritter, Schachtel 461, Ζ 7.
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Zinzendorf noch vor dem Ersten Weltkrieg, 1913, entdeckte. 155 Aber erst 1931 wurden Karl und Ludwig Zinzendorf in einem Wiener Aufsatz über die Kulturkontakte zwischen Österreich und Frankreich, in dem auch die Beziehung Rousseau-Sauttersheim und die Rolle des jüngeren Zinzendorf zur Sprache kommt, kurz erwähnt. Es wäre eine „unverantwortliche Gleichgültigkeit", so der Autor, „manches wertvolle Material als Handschriften in Archiven schlummern [zu] lassen", darunter die Schriften der Grafen Karl und Ludwig von Zinzendorf. 156
Zinzendorf als Leser und Reisender So ist es auch nicht verwunderlich, daß die Lektüre Zinzendorfs, die Druckwerke aus den verschiedensten Wissensgebieten, die vielen Nachrichten aus Zeitungen, Zeitschriften und Almanachen und die Landkarten lange Zeit keinen Gegenstand der Forschung bildeten. Soviel man jetzt schon aus Zinzendorfs Lektüregewohnheiten ersehen kann, handelte es sich dabei aber keineswegs um eine flüchtige Beschäftigung, wie Hans Wagner 1972 meinte. 157 Wagner war der erste, der das Thema des Lesens aufgriff. Er kam noch ohne Kontextualisierung aus, fügte das Lesematerial also nicht in die engeren und weiteren Lebenszusammenhänge Zinzendorfs und seiner Generation ein. Interessant erschienen ihm nur einige wenige Geschichtswerke im Vorfeld der Französischen Revolution. 158 Etwa dreißig Jahre später, um 1990, bemühte sich dann Christine Lebeau — mit dem Instrumentarium der inzwischen entwickelten Buchforschung — Zinzendorfs Lektüre von 1760 bis 1791 quantitativ-statistisch zu erfassen und zu klassifizieren. Das kühne Unterfangen hat freilich wenig befriedigende Resultate gezeitigt. 159 Man wird als Einzelforscher die Menge an Titeln kaum bewältigen können, es sei denn durch systematische Analyse und mit Hilfe eines Teams von Experten verschiedener Fächer. Denn die Büchersammlung Zinzendorfs umfaßte, so liest man im Nekrolog der Vaterländischen Blätter ftir den österreichischen Kaiserstaat, „in einer bewunderungswürdigen Ordnung" mehrere tausend Bände aus allen Wissensgebieten. Es sollen sich darin Gesamtausgaben von Bourdaloue, Bossuet, Diderot, Rousseau, 71 Bände Voltaires, die Werke Dantes, Petrarcas, Tassos, Goethes Werther
155 Rácz, Rousseau és Sauttersheim, 35f. Abdruck der beiden Briefe Zinzendorfs an Rousseau, Genf, 11. Oktober 1764, und Nîmes, 30. Oktober 1764, ferner eines Briefes Rousseaus an Zinzendorf, Môtiers, 20. Oktober 1764. Derselbe, Rousseau élete és müvei 2 , 1 0 7 - 1 1 1 . 156 Schmidt, Voltaire und Maria Theresia, [Sonderdruck] 41. 157 Wagner, Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit, X V . 158 Wagner, Historische Lektüre, 140-156. 159 Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 2, Annexe 10 bringt im ersten Teil eine Bibliographie der von Karl von Zinzendorf zwischen 1760 und 1791 gelesenen Bücher, im zweiten Tabellen und Listen, chronologisch und nach Sachgebieten geordnet. Annex 11 enthält die Ökonomische Bibliothek.
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und auch Bände des heute weithin unbekannten, von seinen Zeitgenossen aber wegen seiner sentimentalen Gedichte (1787) hoch geschätzten Friedrich von Matthisson (1761-1831) befunden haben, und unter den Autoren des klassischen Altertums Cicero, Tacitus und Horaz, weiters Enzyklopädien, Lexika, Reiseberichte, Werke der Naturwissenschaften und der Religion. Dies ist alles, was Langfelder, offenbar vom Hörensagen, zu Beginn der dreißiger Jahre zu berichten weiß.160 Damals waren die Sammlungen ja bereits aus Gumpoldskirchen weggebracht worden. Man kann wohl sagen, daß ein solches Verlangen nach Lektüre, ja geradezu eine Lesesucht als unablässige geistige Beschäftigung Zinzendorf aus der Schar seiner Standesgenossen, mit denen er amtshalber und in seinen Mußestunden in Wien verkehrte, heraushob. Er soll durchschnittlich 1.000 fl. jährlich für Bücher ausgegeben haben 161 , eine Feststellung, die man allerdings erst überprüfen wird müssen. Freilich gab es nicht wenige Adelige, die wie unser Graf Bücher, Zeitungen und Zeitschriften regelmäßig lasen, Karten sammelten und große Bibliotheken anlegten. Das Lesen und Büchersammeln in der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert ist noch kaum erforscht. 162 So sollen hier nur einige wenige Namen von Sammlern aus dem engeren Kreis Zinzendorfs genannt werden: der Staatskanzler selbst, die Brüsseler Minister Johann Karl Philipp Graf Cobenzl (1712-1770) und dessen Nachfolger Georg Adam Fürst Starhemberg (1724—1807), dann seine Altersgenossen Johann Joseph Graf Wilczek (1738-1819) und Joseph Niklas Graf Windischgrätz (1744-1802), mit dem er auch freundschaftlich verkehrte.163 Von Zinzendorfs Freund Joseph Graf Teleki, dessen Neigung für Mathematik und Naturwissenschaften noch ausgeprägter waren, weiß man, daß seine Bibliothek in Marosvásárhely 2497 Bände, jene in Pest 3231 Bände umfaßte. 164 Von den jüngeren Zeitgenossen ist Leopold Graf Berchtold (1759-1809) zu erwähnen. Er machte sich als Autor eines in London 1789 erschienenen Werks über die Kunst des Reisens einen Namen und wirkte als Philanthrop auf seinen mährischen Gütern.165 Berchtold verbrachte 17 Jahre auf Reisen in Europa und im Nahen Osten. Daß es der weitgereiste Zinzendorf war, bei dem der mährische Graf in Triest von Oktober 1780 bis Anfang 1782 praktizierte, ist bislang übersehen worden. Es war das
160 Les séjours, 12f. 161 Les séjours, 12. 162 Siehe Monok, Leser oder Sammler? 163 Zu Cobenzl siehe Ameth (Hg.), Graf Philipp Cobenzl, 77f.: Der Brüsseler Minister ließ sich, so es seine Geschäfte erlaubten, in jeder freien Minute vorlesen, auch bei Kutschenfahrten und im Bett; zu Starhemberg siehe Heilingsetzer, Aristokratie, Aufklärung und Architektur, 264f.; zu Windischgrätz siehe Wurzbach, Biographisches Lexikon 56 (1889), zu Wilczeks englischen Büchern siehe TB 18, 7. Mai 1773. 164 Michaud, Un Aufklärer hongrois, 6f. Siehe auch Balázs, La noblesse hongroise et les lumières, 182f.; Szántay, Die Teleki-Korrespondenz in Basel. 165 Stagi, Der „Patriotic Traveller" des Grafen Leopold Berchtold; derselbe, Leopold Graf Berchtold. Dieser Artikel findet sich als Kapitel 7 in: Eine Geschichte der Neugier.
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Junggesellendasein, das es Zinzendorf ermöglichte, das Lesen zu seiner Hauptbeschäftigung außerhalb der Amtsgeschäfte zu machen. Noch im Schlaf wisse er mehr als alle anderen zusammen im wachen Zustand, charakterisiert ihn sein Förderer Friedrich von Binder. 166 In den siebziger und achtziger Jahren war das Lesen und Büchersammeln jedoch kein Privileg des Adels, sondern so weit verbreitet, daß „fast jeder nur halb bemittelte Privatmann", so der Schriftsteller Aloys Blumauer im Jahr 1782 über Wiener Verhältnisse, „sich eine Bibliothek halte." 167 Doch kommen wir auf das Lesen als eine der Lebensgewohnheiten Zinzendorfs zurück. Er widmete sich der Lektüre fast täglich, auch auf seinen Reisen und auf seinen Ausflügen in die freie Natur. Sie diente ihm zur steten Bildung, Ausweitung und Schärfung seines Welt- und Menschenbildes, zur Potenzierung seiner im Staatsdienst sich bewährenden Fähigkeiten und Talente, zur eigenen Muße und zur gemeinsamen Unterhaltung mit Gleichgesinnten. Lesen war aber auch ein dietätisches Mittel zum Zeitvertreib, gewissermaßen eine Arznei, die ihm wenigstens Linderung von der ihn plagenden Zeitkrankheit der Melancholie 168 verschaffen sollte, so sie diese nicht gänzlich vertreiben konnte. Vieles kaufte er, manche Bücher wurden ihm zugetragen, manches wurde ihm geliehen, Manuskripte zirkulierten, er selbst verlieh, auch an Damen. Es wäre interessant zu sehen, und wäre es auch nur für einige wenige Jahre, wie viele und welche der von Zinzendorf gelesenen Bücher auf der Verbotsliste der Wiener Zensur standen. 169 Zweifelsohne ist der Graf für die sozial differenzierte Zensurpraxis im Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft ein Paradefall. 170 Wer weiters verfolgt, mit welcher Präzision Zinzendorf in seinem Tagebuch topographische Namen vermerkt und diese mit wenigen Worten charakterisiert, seien es Weiler, Dörfer, Märkte und Städte, Kirchen, Kapellen, Wegkreuze, Schlösser, Burgen und Ruinen, Hügel und Gebirge oder kleine Bäche, Flüsse und Kanäle, wie er zu Fuß, zu Pferd und in der Kutsche den Straßenzustand wahrnimmt oder wie er Zerstörungen durch Naturereignisse notiert, der kann ermessen, wie Zinzendorf sich in den Landschaften Europas bewegte, real und virtuell. Die Landkarten dienten ihm nicht nur als Reisebehelf, sondern auch zur Orientierung beim Lesen. Die Geschehnisse in fernen Kontinenten
166 TB, 19. November 1781. Siehe auch die Einschätzung Leopolds II. von 1784 in Wandruszka, Leopold 11.2,90. 167 Blumauer, Beobachtungen über Österreichs Aufklärung und Literatur, 187. 168 Ζ. B. TB, 2. Dezember 1777, Zinzendorfs Klage über „melancholy mud [mood]". 169 So gibt ζ. Β. Leopold Kaspar Graf Clary, der für die Zensur zuständige Vizepräsident der Obersten Justizstelle, für Zinzendorf sofort das neueste Werk Schlettweins am 16. August 1779 „erga schedam" frei, und am 13. Februar 1781 und 21. Juni 1781 erhält Zinzendorf Broschüren von dem 1781/1782 mit der Zensur beauftragten Johann Rudolf Graf Chotek. 170 Bachleitner, Eybl, Fischer, Geschichte des Buchhandels, 111, greifen Zinzendorfs Ankunft beim Wiener Zollamt am 8. Februar 1761 als Beispiel heraus; ferner 114 mit Verweis auf Wagner, Historische Lektüre. Weniger differenziert urteilt über die Wiener Zensurpraxis Wolf, Von „eingeschränkt und erzbigott" bis „ziemlich inquisitionsmäßig": Die Rolle der Zensur.
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und auf den Kriegsschauplätzen Europas, die ihm durch Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und durch Besucher ins Haus getragen wurden, konnte er mithilfe seiner Landkarten unschwer lokalisieren. Heute ist eine Rekonstruktion dieser geistigen Welten, die sich Zinzendorf seit seinen ersten Leseabenteuern in der väterlichen Bibliothek Stein um Stein baute, nur mehr mit Hilfe der Tagebücher möglich. Wir wagen es freilich nicht mehr wie noch Langfelder, von gänzlicher Beliebigkeit in der Auswahl des Lesematerials oder, wie Wagner, von einer „regellosen Fülle von Buchtiteln" zu sprechen.171 Wir sind hingegen bemüht, die Lektüre, unabhängig davon, ob es sich um Manuskripte, Bücher, Broschüren, Artikel und Rezensionen in Zeitungen und Zeitschriften handelt, in den jeweiligen Lebenszusammenhang des Lesers und seiner Zeitgenossen einzubetten. Am Ende unserer Bestandsaufnahme der Zinzendorf-Forschung um 1970 sollen die Reisen stehen. Davon war früher in Verbindung mit den wirtschaftspolitischen und landeskundlichen Relationen, die Zinzendorf mehr oder weniger regelmäßig aus der Ferne nach Wien sandte oder nach seiner Rückkehr vollendete, schon die Rede. Man kann nicht sagen, daß dieses, für seine Zeit außergewöhnliche Reiseunternehmen für sich einen Gegenstand der Forschung gebildet hätte. Die kurzen Artikel über die Relationen, die Zinzendorf über die 1764 nach Salzburg und 1771 in die Steiermark und Kärnten unternommenen Reisen schrieb, und Hans Wagners Kommentar zu den Tagebuchfragmenten für Graz und Salzburg wird man eher der beschreibenden Landeskunde als der Reiseforschung im modernen Sinne zurechnen.172 Diese begann ja erst im Lauf der siebziger Jahre, die Reisen in größere europäische sozial- und kulturgeschichtliche Fragehorizonte einzubetten.173
1 . 5 . D M GROSSE HERAUSFORDERUNG
Das Problem einer Edition
Dies war 1970/71 die Lage der Zinzendorf-Forschung, als die Kommission für Neuere Geschichte Österreichs Wagners Vorschlag einer fünfbändigen Auswahl der Tagebücher in der Originalsprache aufgriff. Folgende fünf chronologisch geordnete Themenkreise sollten, so berichten 1997 Maria Breunlich und Marieluise Mader in der Einleitung zur Auswahledition der Jugendtagebücher, bearbeitet werden: die persönli171 Langfelder, Les séjours, 12; Wagner, Historische Lektüre, 147. 172 Wagner, Karl von Zinzendorf in Graz; derselbe, Das Salzburger Reisetagebuch des Grafen Karl von Zinzendorf. Zu den Reisen nach Innerösterreich und Salzburg siehe Pantz und Martin. 173 Erste Erträge findet man 1980 in Krasnobaev et al. (Hg.), Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung, und 1982 in Maczak und Teuteberg (Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte.
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che Entwicklung Zinzendorfs, das jeweilige Umfeld, in dem er sich bewegte, die außen- und innenpolitischen Ereignisse, Wirtschaft und Finanzen und schließlich die Wissenschaften, Künste und die Lektüre. 174 Wenig später, 1972, veröffentlichte Wagner für ein bibliophiles Wiener Publikum chronologisch-thematisch geordnete Auszüge aus den Tagebüchern, einer Sammlung kulturhistorischer Raritäten nicht unähnlich. Die Auswahl, von ihm selbst ins Deutsche übersetzt, enthält mit zwei Ausnahmen nur Einträge, die sich auf Wien beziehen. 175 Auf der Basis eines vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gewährten Stipendiums begann daraufhin Maria Breunlich, die bei der Mitarbeit am letzten Band des Khevenhüller-Tagebuches Editionserfahrung gesammelt hatte, ihre Arbeit an der Auswahledition. Krankheitsbedingt schied Wagner 1981 als Leiter des Projektes aus, sein Nachfolger wurde der Vorsitzende der Kommission, Erich Zöllner (1916-1996). 1983 stieg mit Marieluise Mader eine zweite Kraft in das Projekt ein, finanziert wiederum durch ein Stipendium des Ministeriums. Wie es im weiteren dem Vorhaben der fünfbändigen Auswahledition erging, erfährt man im einzelnen aus Fritz Fellners Darstellung der Kommission. Hier sei nur soviel erwähnt, als es zum besseren Verständnis der vorliegenden Volledition „Europäische Aufklärung zwischen Wien und Triest, 1776-1782" dient. Im Laufe der siebziger Jahre wurde, internationalen Trends folgend, die Forschungsfinanzierung in Österreich weitgehend vom zuständigen Ministerium für Wissenschaft und Forschung in den 1966 gegründeten Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) verlagert. Davon war auch das Zinzendorf-Vorhaben der Kommission betroffen. In der Mitte der achtziger Jahre lehnte es das Ministerium ab, weiterhin die beiden ForschungsStipendien für das Projekt zu gewähren und verwies die Kommission an den FWF. Auf Vorschlag der beiden Mitarbeiterinnen sah das Projekt der Auswahledition statt fünf nunmehr sechs Bände vor. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Kommission setzte daraufhin ein Komitee ein, deren Mitglieder Moritz Csáky (Graz), Grete Klingenstein (Graz), Heinrich Lutz (Wien), Gerald Stourzh (Wien) und Ernst Wangermann (Salzburg) für die Fortführung der Editionsarbeiten eine „pragmatische Kompromißlösung", so Fellner, fanden. 176 Die laufenden Arbeiten an dem von Wagner initiierten Projekt einer Auswahledition Aus den Jugendtagebüchern sollten unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Anregungen des FWF und unter der Leitung von Moritz Csáky zu Ende geführt werden. Dieser Band erschien 1997. Der die Reisen und die Gouverneurstätigkeit in Triest umfassende Abschnitt von 1763 bis 1782 wurde Klingenstein übertragen, die Ära Josephs II. und Leopolds Π. Wangermann, und die Zeit um 1800 wurde Csáky anvertraut. Zumindest war damals davon die Rede. Man war sich darin einig, daß eine Edition dem europäischen Hori-
174 Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, 45. 175 Wagner, Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit. 176 Fellner, „... ein wahrhaft patriotisches Werk", 171.
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zont der Tagebücher Rechnung tragen sollte und daß nicht eine wie immer geartete Auswahledition, sondern eine integrale Ausgabe erforderlich wäre. Man war ferner der Meinung, daß die Leitung der Editionsarbeiten auf mehrere Fachleute verteilt werden sollte. Die Arbeitsfelder sollten nicht themenspezifisch fragmentiert sich über ein halbes Jahrhundert von 1763 bis 1813 erstrecken, sondern einzelnen Lebensphasen Zinzendorfs und somit auch dem Ablauf des Jahrhunderts Rechnung tragen, nicht zuletzt um das Gewebe der Lebenszusammenhänge zu erhalten, das notwendigerweise bei einer themenzentrierten Edition hätte zerrissen werden müssen. Es war uns damals auch bewußt, daß sich die internationale Geschichtswissenschaft seit 1970, die Ansätze der sechziger Jahre fortführend und ausbauend, intensiver mit Zinzendorf befaßte und an dessen Tagebücher neue Fragestellungen herantrug, so Derek Beales, der damals am ersten Band seiner Biographie Josephs Π. arbeitete, und Franz A. Szabo, der in seiner Dissertation (1976, in erweiterter Form publiziert 1994) die Rolle Kaunitz' im innenpolitischen Reformwerk von 1753 bis 1780 untersuchte.177 Andere wiederum griffen, wie schon Langfelder und Deutsch in den dreißiger Jahren, einzelne Reisen auf, und zwar jene nach Belgien (1976)178, Istrien (1983)179 und Großbritannien (1983)180, und auch die Gouverneurstätigkeit in Triest fand Beachtung, wenn auch nur das erste Jahr (1978).181 Diese Veröffentlichungen, zu allermeist Auswahleditionen unterschiedlichen Charakters oder Volleditionen ausgewählter Lebensabschnitte, brachten eine wesentliche Ausweitung des Blickfeldes, auch wenn wiederum nur Bruchstücke von Quellen, mehr schlecht denn recht kommentiert, ans Tageslicht gefördert und die durch die Sozial-, Mentalitäts- und Kulturgeschichte angereicherten Fragestellungen der neueren Reiseforschung noch nicht genutzt wurden. Schließlich die Musik- und die Theaterforschung der siebziger Jahre, die auf Publikum und Rezeption als Forschungsthemen eingeschwenkt war und den bereits edierten Tagebuchstellen ein umso größeres Gewicht beimaß.182 Für eine Volledition der Tagebücher nach einzelnen Lebensabschnitten sprachen schließlich Argumente, die dem seit den sechziger Jahren eingetretenen Paradigmen177 Beales, Joseph II.; Szabo, Kaunitz and enlightened absolutism, 1753-1780. 178 Englebert (ed.), Deux Voyages du Comte Charles de Zinzendorf, 1769-1770. Eine Auswahledition für Belgien folgte 1991: J.K.C .H. Comte von Zinzendorf. Journal. Chronique belgo-bruxelloise, 17661770. 179 Pagnini, (ed.), Un Viaggio in Istria nel 1778 del Governatore Zinzendorf (Nota e Versione). 180 Rill, Die Reise des Grafen Karl von Zinzendorf und Pottendorf über die Britischen Inseln im Jahre 1768; Gürtler, Impressionen einer Reise. Das England-Itineraire des Grafen Karl von Zinzendorf, 1768. 181 Pagnini, Impressioni di vita Triestina 1776-1777 dal diario inedito del conte Carlo de Zinzendorf, primo Governatore di Trieste. Derselbe (ed.), Il periodo triestino del conte Carlo de Zinzendorf, primo governatore di Trieste, 1776-1777. 182 Schindler, Das Publikum des Burgtheaters in der josephinischen Ära, folgt weitgehend Harbecke und verwechselt S. 60 Zinzendorf mit Sinzendorf; derselbe, Der Zuschauerraum des Burgtheaters im 18. Jahrhundert; Hadamowsky, Wien Theater Geschichte, verwechselt S. 222 Karl mit Ludwig.
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Wege der Zinzendorf-Forschung Wechsel der Geschichtswissenschaft Rechnung zu tragen suchten. Es waren vor allem die neuen kulturgeschichtlichen Betrachtungsweisen, durch welche das Tagebuch wie ein ungehobener Schatz vor unseren Augen erschien: Mentalitäten und Verhaltensweisen, Glaubensinhalte- und Glaubenspraktiken, Lese-, Schreib- und Sprachkulturen; handschriftliche, gedruckte und mündliche Kommunikation im Raum der Öffentlichkeit und der Privatheit; Kunstgeschmack und Kunstkonsum; der Alltag in all seinen Facetten, ferner Geschlechterbeziehungen und Geschlechterbilder; Reisepraxis, Erfahrung der Fremde, Transfer und Assimilation von Ideen und kulturellen Verhaltensmustern; die Praktiken der Herrschaftsausübung im Inneren und die Position der Monarchie im labilen Gleichgewicht der europäischen Mächte; die Meinungsbildung innerhalb der politischen und militärischen Eliten und des ständischen Adels, zumal dieser als Träger der Lokal- und immer noch erheblicher Teile der Landesverwaltung und als maßgeblicher Faktor der Lokal- und Regionalwirtschaft anzusehen ist, und nicht zuletzt die Stimmungen unter Kaufleuten, Manufakturisten und Kirchenmännern. Und schließlich die Frage, was Zinzendorf über die einfachen Leute zu sagen hatte. Längst betrachteten wir die Unzahl von Personennamen, die er in sein Tagebuch eintrug, wenn er seine Besuche an den Höfen abstattete, in Palais, Salons und Theatern verkehrte, Handelskontore, Fabriken, Bergwerke und Hafenanlagen besichtigte, in Poststationen Halt machte und sich auf seinen Kommenden aufhielt, nicht mehr als die sonderbare Gewohnheit des „name dropping", sondern als Elemente für eine Rekonstruktion sozialer Netzwerke, zumal der Eliten in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Seither hat Dorothea Link 1997 und 1998 in ihren, auf den Tagebüchern Zinzendorfs von 1783 bis 1792 basierenden Beobachtungen — samt auszugsweiser Wiedergabe von Tagebucheintragungen in der Originalsprache — gezeigt, wie fruchtbar dieser personenbezogene Ansatz für die Theater- und Musikgeschichte sein kann. 183 Heute gesellen sich Fragen nach der Beschaffenheit der persönlichen und sozialen Identität, nach Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle, nach Wahrnehmung und Erinnerung, wie sie von der neueren Biographik aufgeworfen werden, 184 hinzu. Würde nicht eine von uns, nach welchen Gesichtspunkten auch immer vorgenommene Themenauswahl die Polyvalenz der Quelle mindern und so ihre Offenheit für die zukünftige Forschung einengen?
183 Link, The National Court Theatre in Mozart's Vienna; dieselbe, Vienna's Private Theatrical and Musical Life. 184 Als Beispiel sei Maurer, Biographie des Bürgers, genannt.
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Einführung
Das Vorhaben „Europäische Aufklärung zwischen Wien und Triest"
Das war unsere Ausgangslage in der Mitte der achtziger Jahre. Die Kommission faßte die Beschlüsse. „Die Edition der Reisetagebücher Zinzendorfs", so Fellners Kommentar zum Protokoll der Sitzung vom 1. Dezember 1986, „ist seither auch das Hauptforschungsgebiet der Kommission."185 Doch fehlten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die erforderlichen Sprachkenntnisse besaßen und durch eine historische oder romanistische Seminar- oder Diplomarbeit oder durch eine Dissertation sich die nötige Vertrautheit mit Quellen des 18. Jahrhunderts angeeignet hätten. Hans Wagner hatte mit seiner Behauptung, daß der französische Text eines der Hindernisse für eine Bearbeitung wäre, nicht so ganz Unrecht. Die erste, welche die Anregung, „Zinzendorf lesen" aufgriff, war die Französin Christine Lebeau, die 1985 als Stipendiatin in Wien weilte. Daraus entstand ihre Dissertation über die Karriere der Brüder Zinzendorf in der österreichischen Wirtschaftsverwaltung, ein erster und mutiger Versuch, eine Schneise durch die Massen des Archivmaterials zu schlagen. Die zweibändige Dissertation wurde 1991 an der Sorbonne approbiert, die Kurzfassung ging 1996 in Druck. Auch griff sie einzelne Tagebuch stellen für ihre Beobachtungen über die widersprüchliche Anwendung physiokratischer Prinzipien in der Regierungszeit Josephs II. heraus. Weiters verdankt man ihr einen Artikel zur Konversion Karls, die sie in den Kontext des Wiener Reformkatholizismus stellt, und zuletzt Reflexionen über den Quellenwert des Tagebuches.186 Zu Beginn der neunziger Jahre begannen ehemalige Mitglieder des Seminars, das im Wintersemester 1989/90 an der Universität Graz über Reisen im Frankreich des Ancien Régime und der Revolution gehalten worden war, sich für die Tagebücher zu interessieren. Exemplarisch wurde daraufhin die Spanien-Reise untersucht, die Zinzendorf im Anschluß an den Paris-Aufenthalt 1767 unternahm, und gleichzeitig wurde der Typus der Kommerzialreise erfaßt.187 Daß die Bearbeitung der Reisetagebücher — wie vielleicht jedweden Tagebuches aus der Feder Zinzendorfs — ohne eine internationale Zusammenarbeit nicht möglich wäre, wurde uns bald bewußt. Wie es zur Bearbeitung der Tagebücher Großbritannien (7. Februar - 9. November 1768) und Schweiz (23. Juni - 13. Oktober 1764) kam, soll an gegebenem Ort beschrieben werden.188 185 Fellner, „...ein wahrhaft patriotisches Werk", 171. 186 Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf, administrateurs des finances, 2 vols, siehe vol. 1, Vorwort. Der Titel der Kurzfassung lautet: Aristocrates et grands commis à la Cour de Vienne, 1748-1791. Le modèle français. Ferner die Artikel La physiocratie au pouvoir?; La conversion de Karl von Zinzendorf, und Die Tagebücher des Grafen Karl von Zinzendorf. 187 Klingenstein, Spanien im Horizont der österreichischen Aufklärung; dieselbe, Zinzendorfs Kommerzialreise nach Spanien im Jahre 1767; dieselbe, Kommerz und Aussenpolitik. 188 Die Editionsarbeiten für die Reise in Großbritannien sind unter meiner Leitung von Elisabeth Fattinger und Erwin Reisinger begonnen und mit kritischem Rat und freundlicher Hilfe von Prof. Derek Beales, Cambridge, fortgeführt worden; sie stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Das Tagebuch
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Wege der Zinzendorf-Forschung
Erste Früchte dieser Reiseforschung liegen in Aufsätzen vor. Sie lassen erahnen, welche Schätze in den Tagebüchern verborgen sind. 189 Im Falle Triests fügte es sich, daß zu Beginn der neunziger Jahre besondere Umstände eintraten. Seit 1978 lag, wie bereits erwähnt, eine Edition des aus dem ersten Jahr der Gouverneurstätigkeit stammenden Tagebuches von Juni 1776 bis Juni 1777 vor. Infolge seines hohen Alters konnte der Herausgeber Cesare Pagnini (1899-1989), ein Advokat, der sich international auch als Da Ponte-, Winckelmann- und CasanovaForscher einen Namen gemacht hatte, die Arbeit nicht mehr vollenden. Sollten wir nicht die seinen Händen entglittene Feder aufgreifen? Eva Faber nützte die Gelegenheit, sich durch ihre Dissertation in die Materie einzuarbeiten. Diese handelt davon, wie die mediterran verfaßte Stadt, die 1719 zum Freihafen erklärt worden war, und ihr Hinterland unter Karl VI. und Maria Theresia in die neuen Verwaltungsstrukturen der Monarchie integriert wurden. 190 Antonio Trampus, der junge Freund und Helfer Pagninis, wurde unser Kooperationspartner in Triest. 191 In der Zwischenzeit legte Lois Dubin 1999 eine Studie über die vom Ausbau des Freihafens begünstigten Juden vor. Das Bild, das sie dem einschlägigen Aktenmaterial der Archive in Triest und Wien von der Toleranzpolitik Zinzendorfs, 1781, entnommen hat, kann sich auch der Leser des Tagebuches aus den pointillistischen Notizen über den Verkehr des Gouverneurs mit den maßgeblichen Juden der Stadt zusammensetzen: „There was a remarkable degree of congruence between his perspective and the Jews': that, at the least, it was desirable to maintain the favorable status quo. Zinzendorf's cooperation with Triestine Jewish leaders and his whole-hearted endorsement of Joseph's aims was striking." 192 So deutlich diese Worte sind, so verschwommen ist das Bild, das der lange in Triest wirkende Pastor Herbert Patzelt 1999 und, ihm folgend, Giovanni Carrari von der Person des Gouverneurs, seiner religiösen Einstellung und seinem Einsatz für die Protestanten auf ihrem Weg zur öffentlichen Religionsausübung in Triest entwerfen. In beiden Büchern wird Zinzendorf fälschlicherweise als Ehemann einer Protestantin
Schweiz, bearbeitet von Helmut Watzlawick, Grete Klingenstein, Eva Faber und unter Mitarbeit von Hanna Begusch, steht vor der Drucklegung. 189 Watzlawick, Un été pluvieux; derselbe, Die friedlichen Fahrten; Fattinger und Reisinger, Im Westen doch Neues?; Fattinger, Gestaltung und Gewinn einer „Auftragsreise"; dieselbe, Conflicting identities; Faber und Garms-Coraides, Zinzendorf versus Riedesel. Klingenstein, Karl von Zinzendorf, un économiste autrichien en France. Garms-Cornides betreute die an der Universität Rom 1996/97 fertiggestellte tesi di laurea von Paola Gatto, die in Graz begonnen worden war und folgenden Titel trägt: Il primo viaggio in Italia di Karl von Zinzendorf attraverso il diario inedito, 1764-1765. 190 Faber, Litorale Austriaco, und darauf aufbauend eine Reihe von Aufsätzen. 191 Trampus, Economia e stato delle riforme nel Litorale Austriaco dal Diario del Conte Zinzendorf, 1771; Dalla storia delle idee alla storia della musica: il diario del conte Zinzendorf come fonte per una ricerca interdisciplinare; Karl von Zinzendorf tra Maria Teresa e Giuseppe II. 192 Dubin, The Port Jews of Habsburg Trieste, 89.
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Einführung
vorgestellt. 193 Man muß allerdings hinzufügen, daß sich die neuere Forschung mit den Anfängen der protestantischen Gemeinde in Triest noch nicht eingehend befaßt hat. 194 Besser steht es mit den Griechisch-Orthodoxen, die wie die Juden eine „Nation" bildeten. In Umrissen lassen die Arbeiten von Miodrag Purkovic (1960) und Olga Katsiardi-Hering (1986) erkennen, welche Rolle der Gouverneur spielte, als es 1780/81 zur Spaltung der „Nation" in eine griechische und in eine serbische Gemeinde kam. 195 Das Thema der Toleranz steht auch im Mittelpunkt der Grazer Diplomarbeit von Hanna Begusch (2000). Sie legt eine exemplarische Volledition des Tagebuches von Jänner bis März des Jahres 1762 vor. Zwar haben Breunlich und Mader die ersten Wiener Jahre Karls schon bearbeitet, doch begleitet ein weithin unvollständiger Kommentar ihre Textauswahl: für Januar 1762 sind 16, für Februar neun und für März 23 Tage ausgewählt. 196 Begusch vervollständigt den Text für diese drei Monate, identifiziert sämtliche Personen- und Ortsnamen und die Lektüretitel und liefert dazu einen detaillierten Kommentar. Sie erbringt damit den Nachweis, wie wichtig eine Volledition ist, um spezielle Forschungsinteressen anhand einer Edition nicht kursorisch, sondern systematisch verfolgen zu können. Im Brennpunkt ihrer Einleitung steht der junge Zinzendorf, wie er sich unter den in Wien ansässigen Protestanten ein Jahr nach seiner Ankunft bewegte. 197 Man kann auch, wie Michael Hochedlinger im Jahr 2000 am Beispiel der österreichischen Großmachtpolitik von 1787 bis 1791 zeigt, den Tagebüchern interessante Beobachtungen zur Führung der österreichischen Außenpolitik abgewinnen. 198
1 . 6 . FAZIT
Sucht man in jüngsten Publikationen nach dem Namen Karl von Zinzendorf, so zeigt sich weiterhin eine uneinheitliche, wenn nicht gar widersprüchliche Lage. Und doch gibt es im Detail Bereicherung und Schärfung des Bildes. Italienische Historiker und der bereits erwähnte Brite P.G.M. Dickson trugen dazu bei, dem wirtschaftspolitischen Denken und Handeln und dem personellen Netzwerk, in dem Zinzendorf
193 Patzelt, Evangelisches Leben im Golf von Triest, 50 und Carrari, Protestantesimo a Trieste dal 1700 al 2000,32-35. 194 Siehe das Kapitel „Toleranz: der Fall der Lutheraner". 195 Purkovic, Istorjia sprska pravoslavne crkvene opstine u Trstu; Katsiardi-Hering, He hellenike paroikia tes Tergestes. 196 Für Jänner 1762 sind der 1., 2., 3., 10., 11. und der 16.-26., für Februar der 1., 14. und der 22.-28., und für März der 1., 2., 6., 7., 8. und der 12.-21. und der 24.-31. ausgewählt. Nicht alle Tageseintragungen sind vollständig transkribiert. 197 Begusch, Ein Protestant unter Protestanten in Wien. 198 Hochedlinger, Krise und Wiederherstellung; siehe auch seinen Aufsatz Das josephinische Wien, 55.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
agierte, neue Facetten hinzuzufügen. So wird 2003 der Gouverneur von Triest als Freund und Gesprächspartner des Görzer Patriziers und Geschichtsforschers Carlo Morelli von Schönfeld (1730-1792) kurz gewürdigt. 199 Diese Beziehung ist deshalb so interessant, weil man in Morelli nicht nur den Kommerzienrat der Görzer Regierung und Archivar der Stände, sondern einen erstrangigen Mitakteur des gewaltigen Vorhabens der Robotabschaffung und Steuerregulierung kennenlernt. 200 Im selben Jahr, 2003, analysiert der Mailänder Wirtschaftshistoriker Angelo Moioli Zinzendorfs Schweizer Relation vom Jahre 1764 im Kontext der mitteleuropäischen Produktionsverhältnisse und Handelsbeziehungen. Diesen Bericht hatte, wie bereits erwähnt, Otto Erich Deutsch 1936 veröffentlicht. 201 Schließlich muß man die in Pisa wirkende Forscherin Antonella Alimento und ihre Arbeit über die europaweite Vernetzung von Fachwissen und Techniken der Katastererstellung hervorheben. Zinzendorf figuriert hier als ein Informationsträger ersten Ranges. Eine der Handschriften in der Österreichischen Nationalbibliothek enthält nämlich wichtige Materialien zum berühmten Katasterwerk des Pompeo Neri in Mailand (1750). Wie man dem Tagebuch entnehmen kann, erhielt Zinzendorf diese Unterlagen Anfang 1769 in Paris vom receveur général de finances, François-Joseph Harvoin, der 1763/64 die Techniken der Katastererstellung in Italien studiert hatte. 202 Er zog sie in Triest zu Rate, als man den, wie es sich bald herausstellte, vergeblichen Versuch unternahm, für das sogenannte Gebiet oder Territorio, das Hinterland von Triest, einen Kataster zu erstellen. 203 Demgegenüber verblaßt der 2005 erschienene Lexikonartikel des mit Steuer- und Katasterwesen befaßten Forschers Bernhard Hackl. Er stellt Zinzendorf als einen Ökonomen und „aufgeklärten ,Barockadeligen'" vor, dem es nicht gelungen sei, „sein aufgeklärt-progressives Modell in die konkrete Politik der Wiener Regierung einzubringen." 204 In seinem Urteil viel differenzierter präsentiert Ernst Wangermann — mit gelegentlichem Rekurs auf die Tagebücher — in seinem 2004 erschienenen Buch über die politischen Broschüren zur Zeit Josephs II. den glücklosen Präsidenten der Steuerrektifikationskommission. 205 In Roman Sandgrubers schon 1995 erschienener Wirtschaftsgeschichte Österreichs heißt es wiederum, daß die beiden Zinzendorf zum siebenköp199 Iancis, Il pensiero economico di Carlo Morelli, 66f.; Cavazza, Note sulla storiografia goriziana del settecento. 200 Der dritte Band der Istoria Morellis behandelt die Zeit von 1700 bis 1790. 201 Moioli, Lo spazio economico elvetico. 202 Alimento, L'informazione amministrativa, 13-15, und Finanze e amministrazione 1, 6, 26. Es handelt sich um Cod. 14.154, eine der im Katalog der ÖNB als anonym angeführten Handschriften, die, wie wir nunmehr wissen, vom Deutschen Orden 1861 an die Hofbibliothek abgegeben wurden. Frau Alimento danke ich für die Einsicht in ihr Manuskript im Februar 2007. Siehe den Indexeintrag „Harvoin". 203 Siehe den Indexeintrag „Cadastre" und «Triest, catastre, mensuration». 204 Hackl, Zinzendorf und Pottendorf, 654-657. 205 Wangermann, Die Waffen der Publizität, 101,186-291 und 193f.
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Einführung
flgen Kern eines „wirtschaftspolitischen Teams" gehört hätten, „das die Umgestaltung der ökonomischen Rahmenbedingungen in der Habsburgermonarchie einleitete". 206 Schließlich liefert uns Dickson 2007 einen wichtigen Artikel über die Staatsfinanzen von 1781 bis 1791, gewissermaßen eine Fortsetzung seines großen, zweibändigen Werkes über den Staatshaushalt zur Zeit Maria Theresia. Im Mittelpunkt stehen der Hofrechenkammerpräsident, „one of the more remarkable actors on the late eighteenthcentury Austrian political stage", und die von ihm eingeführte Methode der Staatsbuchhaltung. 207 Die Tagebücher Zinzendorfs werden nicht herangezogen, doch beruht die Studie auf bisher ungenutzten Quellenbeständen des Hofkammer- und des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, darunter Handschriften aus dem Nachlaß Zinzendorf. Unter den Neuzugängen findet sich nur weniges mit kulturwissenschaftlichem Inhalt. Helmut Watzlawick befaßte sich 1997 mit den meteorologischen Beobachtungen, die Zinzendorf auf seiner Schweizer Reise in das Tagebuch einträgt, und 1999 mit Zinzendorfs sogenannter Karawane auf Kriegsschiffen des Malteserordens im Mittelmeer. Hervorzuheben sind allerdings der komparatistische Blick und die Textanalyse, womit Elisabeth Garms und Eva Faber im Jahr 2000 Zinzendorf als einen der Entdecker des zeitgenössischen Siziliens vorstellen. 208 Der Schweizer Rousseau-Forscher Frédéric S. Eigeldinger veröffentlichte 2003 Zinzendorfs Tagebucheintragungen vom 5. bis 11. September 1764 2 0 9 Wiener Germanisten, die an Buchproduktion, Lesepublikum und Leseverhalten interessiert sind, veröffentlichten im Jahr 2000 ihre Eindrücke von Sprachgebrauch und Lektürematerial des Wiener Publikums, die sie bei der Durchsicht der Zinzendorfsehen Jugendtagebücher gewonnen haben. 210 Zinzendorf habe in seinen Wiener Anfängen Schriften der Berühmtheiten Voltaire, Rousseau, Montesquieu, Marmontel, Buffon, die Encyclopédie und den Spectateur français gelesen und von der englischen Literatur den Tatler, Swift, Richardson und Bolingbroke. Von Wielands Shakespeare-Übersetzung habe er reden gehört. Außer Herrnhuter-Schriften und Gellerts Fabeln kenne er die deutsche Literatur kaum. 211 Aber kann man überhaupt aus Bruchstücken eines Tagebuches stichhaltige Erkenntnisse über diese große Wendezeit des Sprachgebrauchs, des literarischen Geschmacks und der literarischen Gebrauchsformen und über ihre spezifischen Ausformungen in Wien gewinnen? Wer die vollständigen Tagebücher zur Hand nimmt, wird nämlich erfahren, daß der aus dem Land Gottscheds und Gellerts stammende Zinzendorf — und so manche aus der polyglotten Wiener Gesellschaft, in der er verkehrte — in diesen entscheidenden Jahren von den
206 Sandgruber, Ökonomie und Politik, 143f. 207 Dickson, Count Karl von Zinzendorfs, New Accountancy', 25. 208 Watzlawick, Un été pluvieux; derselbe, Die friedlichen Fahrten. Zu Sizilen siehe Anm. 120. 209 Eigeldinger (ed.), Jean-Jacques Rousseau. 210 Bachleitner, Eybl und Fischer, Geschichte des Buchhandels in Österreich, 111, 114, 144, 147 und 150. 211 Ebenda, 150.
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Wege der Zinzendorf-Forschung
deutschen Dichtern ebenso Haller, Gessner, Uz, Rabener, Klopstock und Lessing und von den englischen auch Young und Fielding las. Wie überhaupt nicht nur die Beiles lettres unsere Aufmerksamkeit verdienen, sondern auch die seit den fünfziger Jahren mächtig anwachsenden Sparten der politischen, der ökonomischen und der Reiseliteratur, welcher Sprache auch immer. Welche Schlüsse kann man aus dieser disparaten Forschungslage ziehen? Von einer kontinuierlichen und systematischen Befassung mit Zinzendorfs Person und deren Wirkungsfeldern von 1739 bis 1813 im Kontext der österreichischen und der europäischen Geschichte kann eigentlich kaum die Rede sein. Selbst seine Identität ist heute noch so wenig gesichert, daß sein Familienname im Jahr 2005 auch in Österreich noch immer mit dem des Geschlechts der Sinzendorf verwechselt wird, und ein britischer Historiker, der Zinzendorfs Tagebücher im Haus-, Hof- und Staatsarchiv konsultiert hat, gibt ihm im Jahr 2006 in seiner nunmehr auch in deutscher Sprache erschienenen Biographie des Fürsten de Ligne den Vornamen des berühmten Onkels, des Herrnhuter Bischofs Nikolaus Ludwig. 212 Der Zinzendorf-Forschung steht ein weites Land offen.
212 Siehe den Verweis von „Zinzendorf" auf „Sinzendorf' im Index von Matis, Die SchwarzenbergBank, und den Vornamen „Nikolaus Ludwig" bei Mansel, Der Prinz Europas. Prince Charles-Joseph de Ligne, 1735-1814. Eine französische Ausgabe dieser Biographie ist bereits 1992 in Paris, eine englische 2003 in London erschienen. Zweimal wird Zinzendorf 2006 erwähnt, nämlich in den Jahren 1785 und 1808, allerdings ohne Kommentar, in Kecskeméti, Notes, rapports et témoignages français sur la Hongrie 1717-1809,162 und 302.
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2. Einblicke in die Tagebücher 1776 bis 1782
2 . 1 . Z u INHALT UND FORM DER TAGEBÜCHER
Wer diese Edition zur Hand nimmt, möchte wissen, ob sie überhaupt und was sie Interessantes enthält. Man kann aber nicht einfach nacherzählen, was diese Tagebücher, oszillierend zwischen Weltgeschichte und Liebesschmerz, enthalten. Doch sollen Leserin und Leser erfahren, was sie erwartet, wenn sie eine Seite des Tagebuchs aufschlagen und sich in das anfänglich schier undurchdringbare Dickicht der Sätze hineinbegeben. Es kann sein, daß sie beim ersten Lesen überhaupt keinen Zusammenhang erkennen können. So ist es anfangs auch den Herausgebern ergangen. Auch wer rasch Auskunft nur über eine Person, einen Buchtitel oder einen Sachverhalt sucht, möchte wissen, worauf es ankommt und worauf er sich einläßt. Der Benutzer dieser Edition soll wissen, daß es zum Lesen und auch zum Durchblättern der Tagebücher Geduld braucht, um all die kleinen, fürs erste unwichtig scheinenden Einzelheiten wahrzunehmen. Auch der gute Vorsatz ist vonnöten, den Dingen auf den Grund zu gehen, wie der Tagebuchschreiber es von sich selbst bei seiner Arbeit fordert. 1 So mancher Personen- und Ortsname, so mancher Titel eines Buchs oder einer Zeitschrift und nicht selten ganze Sätze scheinen auf den ersten Blick nichts zu bedeuten. Doch bei näherem Hin- und längerem Nachschauen und Nachdenken, vor allem durch das Verknüpfen von Daten und Informationen, kann sich jede Einzelheit gewissermaßen wie eine Knospe zu unerwarteten Bedeutungen entfalten und somit neue Erkenntnisse preisgeben. Vor allem soll man sich nicht scheuen, wie bei jedem anderen Einzelleben die Erfahrungen und Beobachtungen des Tagebuchschreibers zu verallgemeinern, so individuell und punktuell sie auch scheinen mögen. Das kann freilich nur gelingen, wenn man den Sinn für die größeren Zusammenhänge des Säkulums, die in die Tagebücher eingewoben sind, und überhaupt für das Allgemeine, wach hält. So haben wir uns entschlossen, dem Leser zur Einführung einige erhellende Einblicke in die Tagebücher zu gewähren und dazu solche Themen auszuwählen, von denen wir annehmen, daß sie Neugierde wecken können. Der Gouverneur soll hier in solchen Personenfigurationen, Situationen und Verhältnissen präsentiert werden, gewissermaßen in Momentaufnahmen, die auch dem mit dem Zeitalter Maria Theresias und Josephs II. vertrauten Leser ungewöhnlich und neu erscheinen mögen. Welchen Sinn hätten denn die Mühen einer solchen Edition, wenn sie nicht auch allgemeinen Er1 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473, undatiertes Konzept eines Briefes an seine Schwester Baudissin, möglicherweise von 1763, enthaltend eine Darstellung seiner Arbeitsweise und seines Arbeitsethos.
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Einführung
kenntnisgewinn verspräche? Darüber hinaus sollen diese Ausschnitte aus den Tagebüchern als Wegweiser für künftige Forschung dienen. Minutiös geben die Tagebücher den Tagesablauf des Schreibers wieder, sei es in Triest, in Wien oder auf Reisen. Der Schreiber setzt als erstes das Zeichen des Tagesplaneten, danach das Datum ohne Jahreszahl, denn diese steht in großen Ziffern am Anfang des Tagebuches. Er fügt hinzu, um welchen beweglichen oder unbeweglichen Tag im Kirchenkalender es sich handelt. So fallt ζ. B. im Jahr 1779 der Ostersonntag auf den 4. April, der Pfingstsonntag auf den 23. Mai und Fronleichnam auf den 3. Juni. Von den unbeweglichen Festen werden jene hervorgehoben, deren Heilige im Herrscherhaus und im Volk besondere Verehrung genießen oder die für die Stadt Triest oder eine Standesgruppe bedeutsam sind. Es sind dies sämtliche Marienfeste, ferner der Tag des heiligen Joseph (19. März), den Kaiser Ferdinand III. 1654 zum Schutzpatron der deutschen Erbländer eingesetzt hatte,2 der Tag des viel verehrten Antonius von Padua (13. Juni), des heiligen Bartholomäus (24. August) und des Stadtheiligen Justus (2. November), der in Triest das Fest Allerseelen verdrängt. Hinzu kommen der Tag des heiligen Martin (11. November), jener des heiligen Andreas (30. November) und das für die Schiffsbauer wichtige Fest der heiligen Barbara (4. Dezember). Eigens vermerkt Zinzendorf an jedem 13. Mai auch den Geburtstag der Kaiserin, am 15. Oktober ihren Namenstag und am 4. November den Namenstag Kaiser Karls VI. Letzterer wird seit seinem Besuch im Jahr 1728 in der Stadt besonders hochgehalten. Es fällt auf, daß keiner ihrer Mitregenten, weder Franz Stephan von Lothringen noch Joseph II., an Namens- und Geburtstagen einer Erwähnung für würdig gehalten wird. Erst zur Zeit seiner Alleinherrschaft wird am 13. März der Geburtstag Josephs II. vermerkt. Ein Jahr nach ihrem Tod gedenkt der Gouverneur in seinem Tagebuch am 29. November 1781 der Kaiserin, wie es an solchen Jahrtagen bei hoch und niedrig allgemein üblich ist. Diesen eigens hervorgehobenen Daten fügt er kurz Gedanken oder Wünsche hinzu, wie etwa am 13. Mai 1779, daß Gott die aller Ehrerbietung würdige Herrscherin erhalten möge, ihr verdanke man die Wohltat des Friedens von Teschen. Am 13. März 1781 heißt es nur lakonisch, daß Joseph vierzig Jahre geworden sei. Ein Jahr später wird er für Joseph II., wie früher für Maria Theresia, Gott anrufen, des Kaisers Gesundheit zu erhalten und ihn lange als Vater seiner Völker regieren zu lassen. So verfährt er auch bei den Geburts- und Sterbetagen seiner Eltern und Geschwister. Sein eigener Geburtstag, der 5. Jänner, ist immer Anlaß für inständige Gebete und Gedanken über sein Leben, voll von Wünschen, Hoffnungen und auch Zweifeln. Andere Tage, die eine besondere Bedeutung für sein Leben haben, werden ebenfalls her-
2 Samerski, Hausheilige statt Staatspatrone, 262f.
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Einblicke in die Tagebücher
ausgehoben, der 14. Juni als jener Tag, an dem er sein Elternhaus 1757 verließ,3 um in Jena zu studieren, oder der 13. Juni 1778, an dem er sich auf der Istrien-Reise vor Umago seiner Ankunft in Triest zwei Jahre zuvor erinnert. War es ein Zufall oder absichtsvolles Handeln, daß er — vorerst irrigerweise — den 13. Juni für seine Ankunft in Triest wählte, als jenen Tag, an dem er schon einmal einen neuen Lebensabschnitt begonnen hatte? Ein anderes Beispiel solcher Gedenktage ist der 23. September 1778, der 57. Geburtstag seines in Montpellier zur Genesung weilenden Bruders Ludwig. Auf diese Art und Weise bestimmt der Tagebuchschreiber, begleitet von himmlischen Mächten und von Personen, die ihm lieb und teuer sind, immer wieder aufs neue seinen eigenen Standort im Lauf der Zeit und im Getriebe der Menschen. Kurze Wetterbeobachtungen beschließen die Eintragungen eines Tages.
2 . 2 . W I E ZINZENDORF GOUVERNEUR WURDE
Bürokratie und Modernisierung Es wird im allgemeinen viel über Bürokratisierung und Zentralisierung in der österreichischen Monarchie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als den wichtigsten Instrumenten der Modernisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur geschrieben. 4 Seit Friedrich Walters Geschichte der Zentralverwaltung (1938 und 1950) liegt jedoch keine quellenfundierte Studie über eines der großen Wiener Ministerien, deren Personal und Geschäftsgang vor. 5 Wurzbachs Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich (1856-1923) bietet bis heute für die Minister und hohen Beamten, mit Ausnahme von Kaunitz, noch immer die zuverlässigsten Informationen. Sehr wenig weiß man über die personellen Konstellationen am Hof und in den Ländern, über die maßgeblichen Interessen, Intentionen und Motivationen der Regierungselite, und schließlich über den Ablauf der Entscheidungen hier und dort, wenn es um die Verwaltung einzelner Erbländer, insbesondere um die Besetzung regionaler Spitzenpositionen, geht. Was die mittleren Ränge der Bürokratie in den Wiener Zentralstellen und in den Länderregierungen und schließlich die unteren regionalen Verwaltungseinrichtungen angeht, so sind auch diese wenig erforscht. 6
3 Zinzendorf korrigiert offenbar zu einem späteren Zeitpunkt im Tagebuch 1776 das Datum für seine Abreise von Gauernitz nach Jena von 13. auf 14. Juni 1757. 4 Vgl. Heindl, Bureaucracy. 5 Ausgenommen seien Capra, Luigi Giusti e il dipartimento d'Italia a Vienna, 1757-1766, und die aus einer österreichisch-belgischen Kooperation hervorgegangene Arbeit Zedingers über die in Wien ansässigen Behörden zur Verwaltung der Österreichischen Niederlande, 1714-1795. 6 Die wenigen Arbeiten sind für die Steiermark für die Zeit von 1749 bis 1763 Obersteiner und für das Küstenland und Triest von 1719 bis 1776 Faber, Litorale Austriaco, und Trampus, Carriere profes-
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Einführung
Auch wenn die Besetzung und Führung des Guberniums von Triest ein Einzelfall sein mag, so kann man daraus doch gewisse Einsichten in das komplexe Zusammenwirken von bürokratischen Strategien, adeligem Patronageverhalten und Herrscherwillen gewinnen. Man kann auch sehen, wie ein einzelner, der die für den Posten erforderlichen Meriten, also Kenntnisse und Befähigungen, aufwies, die Regierungsaufgaben anfaßte und wie er auf Bedürfnisse, Wünsche und Beschwerden reagierte, die gewissermaßen von unten an ihn herangetragen wurden. Für ein Zusammenwirken der politischen und wirtschaftlichen Interessen war Triest durch seine Größe und seinen Status als Freihafen gut geeignet: einerseits gerade klein genug, um persönliche Kontakte zu ermöglichen und Übersichtlichkeit zu gewährleisten, andererseits als einziger Freihafen der Monarchie bedeutend genug, um den Angelegenheiten eine über das Lokale hinausreichende Bedeutung zu verleihen. Bislang hat die Geschichtswissenschaft von Zinzendorfs Gouverneurstätigkeit in Triest keine Notiz genommen. Sein Name wird zwar gelegentlich erwähnt, als handelnde Person tritt er aber nicht auf, weder in der italienischen noch in der deutschsprachigen Forschung.7 Durch die Studie von Lois Dubin kann man immerhin am konkreten Fall der Juden-Toleranz sehen, welche Meinungen der Gouverneur vertrat und welche Handlungen er setzte. Doch geht es nicht nur um den Platz, den Triest in der Biographie des Grafen als dessen erster Posten mit politischer Verantwortung einnimmt. Die Stadt und ihr Umland, so zeigt das Tagebuch deutlich, war jenes kleine, geschlossene Gebiet am Südrand der Monarchie, in dem der Gouverneur mit weitgehender Billigung des Herrscherpaares und maßgeblicher Männer der Wiener Regierungselite den Versuch unternahm, die in den siebziger Jahren dramatisch anschwellenden Probleme von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur neuen Lösungen zuzuführen, die man generell als Liberalisierung bzw. in der heutigen Sprache auch als Deregulierung bezeichnet. Wenn sich dem Gouverneur Hemmnisse entgegenstellten, so lagen sie größsionali. Viel besser erforscht sind die österreichischen Niederlande, siehe Aerts et al. (ed.), Les institutions du gouvernement central des Pays-Bas Habsbourgeois; Lenders, Personen und Gegebenheiten, und Janssens, Die Beamten in der sozialen Hierarchie; ferner Mortier et Hasquin (ed.), La Haute Administration dans les Pays-Bas autrichiens; Galland über Karl von Lothringen als Gouverneur, und Bernard über den hohen Beamten Patrice-François de Neny. Für Ungarn siehe Fallenbüchl, Mária Terézia magyar hivatalnokai; für die Lombardei Capra, Il Settecento, und Mozzarelli, Sovrano, società e amministrazione locale; und für Mantua Mori, Il Ducato di Mantova nell'età delle riforme, 1736-1784. Als sehr ergiebig erweist sich der ländervergleichende Ansatz, den Szántay für die Regionalpolitik in Ungarn, in der Lombardei und den österreichischen Niederlanden gewählt hat. Olga Khavanova, Moskau, untersucht 2007/08 als Lise-Meitner-Stipendiatin des FWF in Wiener und Budapester Archiven Herkunft, Ausbildung und Karrieren der Beamten in der ungarischen Hofkanzlei in Wien, im Statthaltereirat und in der ungarischen Hofkammer in Pressburg/Kaschau in der Zeit von ca. 1760 bis 1790. 7 Siehe Kandier, Apih, Comune di Trieste (ed.), Torbianelli Moscarda, Finzi, Panariti e Panjek (ed.) und Kaltenbrunner. Alberti, Il costo della vita, zieht Zinzendorfs Berichte fallweise heran; Gasser, Triester Handel vor 1790, benützt einen einzigen Bericht Zinzendorfs aus dem Hofkammerarchiv vom 16. April 1779.
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tenteils in den finanziellen Engpässen infolge des Bayerischen Erbfolgekriegs und in der von Joseph II. angesichts der Großmächtekonkurrenz vorangetriebenen Steigerung der Militärausgaben. So errechnete der Gouverneur am 7. Jänner 1779, noch während des Bayerischen Erbfolgekrieges, die Kosten des Siebenjährigen Krieges mit 350 Millionen Gulden und notierte voll Bitterkeit, ihm verweigere man 30.000 Gulden, obwohl sie einer ganzen Provinz zugute kämen. 8 Es ging dabei um Vorhaben zur Modernisierung der Infrastruktur, vor allem um den Ausbau des Hafens und die Fortsetzung des Straßenbaus. Einem Gespräch mit Joseph II. bei der Hoftafel entnahm der Gouverneur am 26. Juli 1779, daß der Mitregent sein Interesse an Triest verloren hatte und ganz auf dessen Rivalin Fiume setzte. Die Tagebücher enthalten eine Fülle solcher und ähnlicher Eintragungen, die das Interaktionsgefüge zwischen Herrschern, Ministern und Zentralbürokratie auf der einen und Gouverneur und Gubernium auf der anderen Seite beleuchten. Darunter sind nicht wenige Fälle, die zeigen, wie fragwürdig es ist, in althergebrachter Manier Maria Theresia und Joseph II. allein die Initiative und die Entscheidung für die Durchführung der großen Reformen zuzuschreiben. Denn „in Wirklichkeit", so ein kluger Kommentar zur Flußregulierung der Etsch und zur Trockenlegung der Moser in Südtirol, waren es „große Persönlichkeiten vor Ort mit ihren Visionen, ihrer Weitsicht und Tatkraft", welche die Unternehmungen der Aufklärung in Schwung brachten und, soweit sie konnten, in Schwung hielten. 9 Noch in anderer Hinsicht sind die Tagebücher eine einzigartige und ungewöhnliche Quelle. Man kann nämlich aufgrund von Zinzendorfs Lektürenotizen unschwer Beziehungen zwischen den in seiner Lektüre enthaltenen Theorien und der Praxis seiner Regierung in Triest herstellen. Welcher Art diese Beziehungen im Einzelfall waren, muß freilich der künftigen Forschung vorbehalten bleiben.
Die ersten Besuche in Triest, 1766 und 1771 Das erste Mal besuchte Zinzendorf Mitte September 1766 die Stadt. Er befand sich damals auf der Rückreise von der sogenannten Karawane im Mittelmeer nach Wien. 1 0 Als Novize des Deutschen Ordens war er nämlich verpflichtet, gegen Ungläubige ins Feld zu ziehen. Eine solche Gelegenheit bot der Malteser Orden auf einem seiner Schiffe, das gegen die Barbaresken — Piraten aus Tunis, Algier und Marokko
8 TB, 7. Jänner, 10. und 15. Februar 1779. Vgl. auch TB, 1. Mai 1778. 9 Werth, Geschichte der Etsch, 52. 10 Watzlawick, Die friedlichen Fahrten.
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— zur See stach. Unter deren Überfallen litt von Zeit zu Zeit der Handel der als Seemacht noch immer mindermächtigen Habsburgermonarchie.11 Der Siebenundzwanzigjährige genoß in vollen Zügen das Leben in Venedig, als er einen Brief des Intendanzrates Karl Alexander Freiherrn von Schell (7-1792), seines Freundes und ehemaligen Kollegen im niederösterreichischen Kommerzienkonseß, erhielt. Kurz entschlossen machte er sich nach Triest auf. Vier Tage, am 15., 16., 19. und 20. September hielt er sich dort auf.12 Schell führte ihn in die Fabriken und machte ihn mit deren Besitzern bekannt. Sehr sympathisch war ihm der erfahrene Intendanzrat Franz Anton von Raab (1722-1783), der ihm die Bauwerke in der Stadt und im Hafen zeigte, ihn am 17. und 18. September nach Fiume, Buccari und Porto Ré führte und von dem er viel Wissenswertes über den Handel und Verkehr Triests erfuhr. Nur eine Woche vor Zinzendorfs Besuch in Porto Ré, am 10. September 1766, war eine Fregatte vom Stapel gelaufen, die erste von mehreren Schiffen einer neu aufzubauenden Kriegsmarine. Die Pläne dazu sollen von Raab aus dem Jahr 1764 stammen.13 Aus dieser Begegnung entstand ein lebenslanges Vertrauensverhältnis. Im gerade neu eröffneten Casino in Triest traf Zinzendorf Kaufleute und Patrizier. Bei seinem Abschied war er vom Wohlwollen, das ihm von allen, wie er schreibt, entgegengebracht wurde, sehr angetan.14 In seiner Eigenschaft als Kommerzienhofrat lernte er die Wirtschaft und die Verwaltung der Hafenstadt eigentlich erst vom 22. August bis 7. September 1771 kennen, als er Innerösterreich und die kroatische Militärgrenze entlang der Karoliner Straße bereiste. Er suchte die maßgeblichen Leute auf, wohnte Sitzungen der Intendanz und des Merkantiltribunals bei, nahm Einsicht in die Amtsführung von Kassen, Buchhalterei, Hafenkapitanat und Zoll, ließ sich erneut in die Fabriken führen und nahm den Zustand des Fuhrwesens in Augenschein.15 Als Intendanzpräsident amtierte damals — von 1765 bis 1773 — der Krainer Adelige Heinrich Graf Auersperg (1721-1793), der zugleich auch Landeshauptmann von Krain, Görz und Gradisca war. Es ist, als ob der Posten in Triest dem jüngeren Zinzendorf auf den Leib geschrie11 Laut Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 3, datieren der Friedens- und Handelsvertrag Österreichs mit Algier vom 8. Oktober 1748, mit Tunis vom 23. Dezember 1748 und jener mit Tripolis vom 27. Jänner 1749. Mit Marokko wurde am 16. Oktober 1783 ein Vertrag abgeschlossen. 12 Siehe die Briefe Karls an Ludwig über den Abstecher nach Triest und Fiume in DOZA, Hs. 52. 13 Szabo, Kaunitz, 297. 14 TB 11,20. September 1766. 15 HHStA, N1Z, Bd. 169, Bericht Zinzendorfs vom 20. Mai 1772; der Bericht „Die Betrachtungen über den Handel des adriatischen Seehafens Triest, sowohl als über das ganze Litorale" wurde dem Archivbestand HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 82, entnommen und mit der Signatur Hs. 1007 in den Handschriftenbestand des Hofkammerarchivs eingereiht. Eine Transkription des Tagebuchteils vom 13. August bis 14. September 1771 nach Pagnini in: Trampus, Economia; siehe auch Faber, Litorale Austriaco, 201-203.
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Einblicke in die Tagebücher
ben gewesen wäre. Schon bei seinem ersten Aufenthalt 1766 prophezeite ihm die Frau Raabs, daß er einmal als Intendanzpräsident nach Triest zurückkehren würde. 16 Auch sein Bruder erwähnte einmal diesen Posten. Der ältere riet dem jüngeren, sich Kenntnisse in der Seefahrt anzueignen, auch wenn sie nur dazu dienten, in der Wiener Hofgesellschaft zu brillieren und zu renommieren: „Sie werden immer das Ansehen eines Mannes genießen, der zur See gefahren ist und der sich bei der Marine auskennt. Derartige Kenntnisse sind bei uns einzigartig, sie werden vielleicht einmal ausschlaggebend sein, wenn es darum geht, Ihnen den Posten von Triest zu verschaffen." 17 Als Graf Karl am 15. August 1771 auf seiner Innerösterreich-Reise von Görz aus einen Abstecher in das antike Aquileia machte, dessen Sümpfe, wie er schon 1766 von Raab erfahren hatte, trocken gelegt wurden, kredenzte man ihm Refosco-Wein und trank auf seine Wiederkehr als Intendanzpräsident. Wenig später, noch in Triest, erhielt er einen Brief aus Straßburg, der an ihn als Intendanzpräsidenten adressiert war. 18 Tatsächlich bewarb er sich zwei Jahre später, 1773, um die Nachfolge Auerspergs. Der für Triest zuständige Hofkammerpräsident Leopold Johann Graf Kolowrat-Krakowsky (17271809) hielt den Vierunddreißigjährigen jedoch für gänzlich ungeeignet, da er meistens auf Reisen gewesen sei und deshalb keinerlei Erfahrung in der Verwaltung eines Landes besäße. 19
Das Ende des Kommerzienhofrats,
1775/76
An dieser Stelle sollen die wichtigsten Stationen der Karriere des Grafen Karl bis 1775 kurz rekapituliert werden, weil daraus die strukturellen und institutionellen Gegebenheiten und die Grundzüge seiner Amtsführung in Triest abzulesen sind. Er wurde am 24. März 1762 zum Mitglied des für Wien und Niederösterreich zuständigen Kommerzienkonsesses ernannt. Zuständig für die Seiden- und Samtfabriken in Wien, war dies Karls erste Schule im Handels- und Manufakturswesen und in der Wirtschaftsverwaltung. Von seiner ersten, dreimonatigen Kommerzialreise nach Danzig, Berlin und Dresden am 24. November 1763 zurückgekehrt, wurde ihm fünf Tage später, am 29. November, die Direktion der Kanzlei dieses Ratsgremiums übertragen. Noch in Florenz, wurde er mit Hofdekret vom 5. Juni 1766 zum Mitglied des für die gesamten deutschen Erbländer zuständigen Kommerzienhofrats befördert, der bis 1776 der Hofkammer zugeordnet war. Seit 2. Oktober 1769 findet man ihn auch im Perso-
16 TB 11, 20. September 1766. 17 Zitiert nach Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 1,234. Ein Brief mit dem von Lebeau genannten Datum 1. August 1768 ist allerdings in der angegebenen Hs. 64 des DOZA nicht enthalten. 18 TB 11,15. und 29. August 1771. 19 Faber, Litorale Austriaco, 184.
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nalstand der Hofrechenkammer. Er war nämlich von seinem Bruder als Kandidat für dessen Nachfolge als Präsident ausersehen. Auch begegnet man dem Grafen in den Sitzungen der Staatswirtschaftsdeputation, eines aus Räten verschiedener Ministerien zusammengesetzten Kollegiums, das an der Jahreswende von 1768/69 zur Beratung der Herrscher in Wirtschaftsfragen eingerichtet worden war. Es besaß allerdings keinerlei Exekutivgewalt und war somit dem Staatsrat, dem von Kaunitz geschaffenen Gremium nicht unähnlich, aber, wie man sehen wird, weit weniger geachtet und somit erfolgloser.20 Seit 1764 befand sich Graf Karl die meiste Zeit auf Reisen. Kehrte er in dieser Zeit einmal nach Wien zurück, so wohnte er den Sitzungen der drei Gremien bei, deren Mitglied er war. Bis in die frühen siebziger Jahre konnte er im Fahrwasser seines Bruders, des Hofrechenkammerpräsidenten, segeln. Dieser war vielfach angefeindet. Im Januar 1773 wurde die bis dahin unabhängige, d. h. nur dem Herrscherpaar verantwortliche Hofrechenkammer der Hofkammer unterstellt, und Graf Ludwigs Grundsätze von Unabhängigkeit und Unparteilichkeit, das Um und Auf jeglicher Rechnungskontrolle, wurden verwässert.21 Der ältere Zinzendorf wurde mit dem Ehrentitel eines Staatsministers der inländischen Geschäfte und 30.000 Gulden, einer Art Abfertigung, in den Ruhestand versetzt. Diese Summe diente ihm zur Tilgung seiner hohen Schulden.22 Für den jüngeren Zinzendorf war danach kein Verbleib in dieser amputierten Hofstelle, jener „Mißgeburt", wie er sie jetzt verächtlich nannte.23 Wiewohl die beiden Zinzendorf aus einer alten landständischen Familie Niederösterreichs stammten und Protégés des Staatskanzlers waren, gehörten sie als gebürtige Sachsen nicht zum innersten Kreis der Machtelite. Die wirklich mächtigen Familien waren in Böhmen und Mähren und in Ober- und Niederösterreich beheimatet. Aus Innerösterreich waren nur wenige so vermögend, daß sie sich in Wien um hohe politische Ämter bewerben konnten. Zu diesen Ausnahmen zählen die aus Krain stammenden Cobenzl und die Auersperg und die in Kärnten ansässigen Rosenberg, Goëss und Thurn-Valsassina. Letzere findet man im Hofstaat Josephs II., Leopolds II. und der Erzherzöge Ferdinand und Maximilian. Diese Großen, wie sie der jüngere Zinzendorf nannte, konnten durch ihre dichten Familienverbände nicht nur am Wiener Hof, sondern auch in den landesfürstlichen bzw. königlichen Länderregierungen und zugleich in den Landständen
20 Arneth, Geschichte Maria Theresias 9,453f.; Walter (Hg.), Vom Sturz des Directorium in publicis et cameralibus, 1760/61 bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 287-90; derselbe, Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 467f.; Dickson, Finance and Government 1, 247. Die Staatswirtschaftsdeputation ist, wie schon Walter feststellt, nicht erforscht. Einzelne Protokolle von 1770 bis 1773 finden sich in N1Z, Bd.127. 21 Über diese Vorgänge siehe TB, 18. und 19. Dezember 1777. 22 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 140. 23 Pettenegg, (Hg.), Selbstbiographien, 138-41; Walter (Hg.), Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 485-91.
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agieren, wobei sie sich auf Landstandschaften, Verwandtschaften und Klientel in mehreren Ländern stützten. Auf ihren ausgedehnten Grundherrschaften betrieben sie auf kommerzielle Weise Landwirtschaft, und nicht wenige verfügten über Manufakturen, Bergwerksanteile und Hammerwerke. Auf diese Weise waren ihre eigenen Wirtschaftsinteressen mit jenen der Stände und des jeweiligen Landes eng verknüpft, was sie nachhaltig bei Kaiserin und Kaiser und in den Zentralstellen zu vertreten wußten. Über die Parteiungen am Wiener Hof, deren familiäre und ständisch-landesbezogene Verankerung und die damit verbundenen wirtschaftlichen Interessenslagen ist wenig bekannt. 24 Einen ersten Eindruck kann man von den Gruppierungen am Hof gewinnen, wenn man das politische Geschick Ludwigs verfolgt. Von schwerer Krankheit gezeichnet, sollte er von 1773 bis zu seinem Tod, 1780, kein Amt mehr innehaben. Enzesfeld bei Wiener Neustadt, die Fideikomißherrschaft der Familie, und die Herrschaften Karlstetten und Wasserburg, beide in der Nähe von Sankt Pölten gelegen, waren klein und warfen wenig ab. (Siehe Bd. 3, Abb. 9.1. und 2.) Die Zinzendorf gehörten nicht zum wirtschaftstreibenden Adel, verfolgten somit keine Eigeninteressen. Das mag ihre Stärke, zugleich aber auch ihre Schwäche ausgemacht haben. Im Land gab es außerdem keine Verwandten, die Zukunftsaussichten des jüngeren Zinzendorf waren daher begrenzt. Der ältere besaß aus seiner 1764 geschlossenen Ehe mit Maria Anna, der ältesten Tochter des Obersthofmarschalls Joseph Adam Fürst Schwarzenberg, nur eine einzige Tochter namens Theresia Josepha Johanna Feliciana, und Graf Karl war als Deutschordensritter seit 1770 zur Ehelosigkeit verpflichtet. Sein Wunsch, angesichts von Krankheit und Tod seines Bruders aus dem Orden auszutreten, zu heiraten und das Geschlecht fortzusetzen, ebbte mit den Jahren ab. Nicht nur wurde ihm der Austritt aus dem Orden verwehrt, 25 auch seine Vermögensverhältnisse gestatteten es nicht, eine Familie zu gründen. 26 Bald begann er, Freiheit und Unabhängigkeit als höhere Güter in seinem Leben zu schätzen. 27 Der niederösterreichische Kommerzienkonseß war schon 1772 wie die Kommerzienkonsesse der anderen Länder der Landesregierung und im weiteren der böhmischösterreichischen Hofkanzlei zugeordnet worden. 28 Zinzendorf übte weiterhin seine Funktion als Mitglied des Kommerzienhofrats aus, der damals noch der Hofkammer unterstand, und war noch Mitglied der Staatswirtschaftsdeputation. Letzterer fehlte 24 Siehe einige grundsätzliche Überlegungen bei Dickson, Finance and Government 1, 252-56. Eine eingehende Untersuchung über die Wirtschaftsaktivitäten des österreichischen, böhmischen und ungarischen Adels im 18. Jahrhundert fehlt. Von den Einzelstudien seien hervorgehoben Freudenberger, The Waldstein Woolen Mill, Spurny, Die Anfänge der nordmährischen und schlesischen Industrie, und Matis, Die Schwarzenberg-Bank. Für Niederösterreich siehe Sandgruber, Ökonomie und Politik, 215. 25 TB, 14. September 1780. 26 Ζ. Β. TB, 7., 22. und 23. August 1780. 27 Ζ. B. TB, 7. und 23. August, 23. September, 28. Oktober 1780,7. Februar und 10. September 1781. 28 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus, 1760/61, bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 290.
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eine starke Führungspersönlichkeit, und sie hielt ihre Beratungen so ziemlich im Leeren, jedenfalls ohne Nachhaltigkeit ab. Es kam vor, daß Heinrich Kajetan Graf Blümegen, der oberste böhmische und erste österreichische Kanzler, als Vorsitzender in Sitzungen einschlief.29 Nicht zu übersehen sind die unter dem Entscheidungsdruck der siebziger Jahre wachsenden Meinungsverschiedenheiten in diesem und in anderen Gremien. Am 11. April 1775 kehrte Zinzendorf von einer elfmonatigen Ost- und Nordeuropareise zurück. Sie sollte seine letzte große Fahrt in Europa sein. Bei seiner Rückkehr war die Auflösung des Kommerzienhofrats und dessen Eingliederung in die böhmisch-österreichische Hofkanzlei eine beschlossene Sache.30 Die Umsetzung ließ allerdings bis Jänner 1776 auf sich warten. Die treibende Kraft war Joseph II. Er setzte es auch durch, daß die Kommerzagenden nicht nur für Böhmen und Österreich, sondern auch für Ungarn der zuständigen Hofkanzlei einverleibt wurden.31 Für Judas Thaddäus Anton Freiherr von Reischach (1728-1803), den Vizepräsidenten, war im Frühjahr 1775 schon der Posten eines Vizepräsidenten der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei vorgesehen, denn diese sollte die Agenden des Kommerzienhofrats übernehmen. Die in den Landesregierungen tätigen Kommerzienkonsesse waren, wie schon erwähnt, seit 1772 ohnehin schon der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei zugeordnet. Man muß hinzufügen, daß Reischach als ehemaliger Kammerherr des Kaisers dessen Protégé war. Zinzendorf aber sollte seine Stelle als Kommerzienhofrat verlieren. Auf die Hilfe seines Bruders konnte er nicht mehr zählen, und der ehemalige Präsident des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses, Philipp Joseph Graf Sinzendorf, sein früherer Mentor, Förderer und Freund, war längst aus den politischen Geschäften ausgeschieden. Er hatte sich mit seiner Forderung nach Abschaffung der Prohibitivgesetze gegen die böhmisch-österreichische Hofkanzlei, den Kommerzienhofrat und den Staatsrat nicht durchsetzen können.32 Von Kaunitz selbst war keine Intervention mehr zu erwarten. Mit seinem engsten Mitarbeiter, dem Staatsreferendar Friedrich von Binder, sprach der Staatskanzler, so eine Tagebucheintragung Zinzendorfs, nur mehr über außenpolitische Angelegenheiten.33 Also würde sich Graf Karl selbst an Kaiserin und Kaiser wenden müssen. Als Kämmerer brauchte Zinzendorf für eine Audienz nur
29 TB, 4. Mai 1775. Zur Errichtung der Staatswirtschaftsdeputation siehe Akten in N1Z, Bd. 127. 30 TB, 16. und 23. April und 18. Juli 1775. 31 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 290-92: Billet an Blümegen zur Vereinigung des Kommerzienhofrats mit der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, Staatsrat, Nr. 3294 aus 1775; ebenda, 292-294; derselbe, Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 471 f.; Beales, Joseph II, 366f.; Dickson, Finance and Government 1,251. 32 DOZA, Hs. 64, Brief Ludwigs an Karl, Wien, 2. Jänner 1765. 33 TB, 5. Jänner 1776.
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in der Anticamera zu erscheinen und warten, ob die allerhöchsten Herrschaften für ihn Zeit hätten. Vom Mitregenten erfuhr er in einer Audienz am 16. April 1775 gar nichts. Erst die Audienz bei Maria Theresia am 23. April 1775 brachte ihm Gewißheit über seine Lage. Sie müsse ihn „wegjagen", also aus ihren Diensten entlassen, wiewohl sie ihn gerne auf einem anderen Posten sähe. 34 Allerdings vergaß die Monarchin, wie Zinzendorf bald danach erfuhr, mit ihm über jene neue Aufgabe zu reden, die ihm Binder schon am 16. April vertraulich angekündigt hatte. Möglich, daß die Kaiserin von Binders Idee nichts hielt. Jedenfalls handelte es sich dabei um den Plan, eine Handelsexpedition Donau abwärts nach Kilianova, der kleinen Hafenstadt am nördlichen Mündungsarm der Donau, zu senden, und weiter bis nach Kertsch am Asowschen Meer, einem Ort, der erst 1771 in russischen Besitz gekommen war. Es sollten die Möglichkeiten des Handels mit Russen, Krimtartaren und Türken am Schwarzen Meer erkundet werden. Die Gelegenheit war günstig, denn die Donaumündung war für Handel und Schiffahrt frei, seitdem Rußland und die Türkei am 21. Juli 1774 in Kütschük Kainardschi, einem Dorf in der Dobrudscha, Frieden geschlossen hatten. Binder wollte den jüngeren Zinzendorf für diese Handelsmission mit besonderen Vollmachten ausstatten, um dem Unternehmen ein sicheres Gelingen zu verschaffen. Graf Karl war im Kommerzienhofrat seit 1771 durch seine Reisen nach Ungarn, Polen und Rußland mit dem Türkei- und Rußlandhandel befaßt gewesen, ja man kann ihn in diesen Fragen als die rechte Hand Binders bezeichnen. Die Hauptinteressenten dieses Ostgeschäfts waren neben Binder der Bankier Johann Freiherr von Fries (1719-1785) und der Niederleger Rüdiger Joseph Johann Graf Starhemberg (1742-1789), der in Saloniki ein Handelshaus eröffnet hatte. 35 Nun bekam Zinzendorf von Binder den ganzen Plan zum Lesen, und, wie es seiner Art entsprach, machte er sich daraus Auszüge. 36 Ganz offen sprachen mit ihm auch weitere Herren darüber, nämlich Franz Karl Freiherr Kressel von Qualtenberg (1720-1801), der Staatsrat und zugleich Hofrat der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei war, und Karl Friedrich Graf Hatzfeld zu Gleichen (17181793), der nicht nur Präsident der Ministerialbancodeputation und der Hofkammer war, sondern seit 1771 auch als leitender Minister im Staatsrat waltete. 37 Offensichtlich wurde im Staatsrat, dem Graf Karl stets die Relationen seiner Reisen zugesandt hatte, von einigen Mitgliedern die Idee ventiliert, diesen Fachmann in seinem Metier weiter zu beschäftigen, ihm zumindest eine Überbrückung zu verschaffen. Nach wenigen Tagen war aber davon nicht mehr die Rede. Binder hörte allerdings nicht auf, von
34 TB, 23. April 1775. 35 Halm, Österreich und Neurußland, 80,139f. und 147-52; Gudenus, Ein Lebensbild. 36 TB, 17. und 19. April 1775. Zinzendorfs diesbezügliche Überlegungen von 1775 samt seinen Erörterungen von 1771 finden sich in HHStA,Türkei V, Fasz. 25, fol. 1-50. 37 TB, 23. und 26. April 1775. Dickson, Finance and Government 1,249.
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großen Handelsprojekten zu reden, jedoch ohne Zinzendorf konkrete Aussichten zu eröffnen.38 So begann Graf Karl, auch einen Hofratsposten in der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei in Betracht zu ziehen. Es war nicht seine erste Wahl, man würde ihn dort zu den übrigen Räten „hineinstopfen", wer weiß, mit welchen Agenden.39 Vielleicht schöpfte er neue Hoffnung, sich für Höheres bewähren zu können, als Reischach ihn am 28. April 1775 beauftragte, für die Zeit seiner Abwesenheit den Vorsitz im Kommerzienhofrat zu führen. 40 Reischach war nämlich von Joseph II. zur Inspektion von Stadt und Hafen nach Triest beordert worden. Der Mitregent befand sich auf dem Weg zu einem Familientreffen in Venedig und Florenz, als er, von Agram kommend, in Triest zur Inspektion eintraf.41 Im weiteren Verlauf seiner Reise machte der toskanische Freihafen Livorno, ein Handelsplatz ersten Ranges, auf den Mitregenten einen großen Eindruck. Doch davon soll später noch die Rede sein. Tatsächlich führte Zinzendorf vom 1. Mai bis zu Reischachs Rückkehr am 28. Mai 1775 den Vorsitz des der Auflösung preisgegebenen Kommerzienhofrats. Im Juli kursierten bereits Gerüchte über dessen unmittelbar bevorstehendes Ende.42 Unterdessen hatte er erstmals für die Sitzung am 10. Juli 1775 die Agenden des bereits in Böhmen weilenden Raab übernommen. Zu diesen gehörte das Litorale und somit auch Triest.43 Den Gegenstand der Beratung am 10. Juli und die Tagesordnungspunkte der folgenden Ratssitzungen kann man dem Tagebuch entnehmen, auch sind sie in einem eigenen Band des Nachlasses enthalten.44 Von der großen Reorganisation erfuhr Zinzendorf bereits am 3. Jänner 1776, einen Tag nachdem Maria Theresia dem böhmisch-österreichischen Obersthofkanzler Blümegen das die entsprechenden Anordnungen enthaltende Billet gesandt hatte.45 Die letzte Sitzung des 1746 reorganisierten Kommerzienhofrats fand unter dem Vorsitz Reischachs am 8. Jänner 1776 statt. Damals wurde bekanntgegeben, wohin die Räte versetzt werden sollten. Leer gingen neben Zinzendorf noch die Hofräte Johann Georg Freiherr Mannagetta von Lerchenau (ca. 1731-1796), Philipp Freiherr von Rottenberg und Franz Joseph von Titibach und der Hofsekretär Friedrich Wilhelm Taube (1728-1778) aus. Ein ähnliches Schicksal war der Staatswirtschaftsdeputation beschieden, sie wurde gar nicht mehr einberufen.46 38 TB, 8. März 1776. 39 TB, 26. April 1775 und 3. Jänner 1776. 40 TB, 28. April 1775. 41 Wandruszka, Leopold II. 1,303-305; Beales, Joseph II., 366f.; Faber, Litorale Austriaco, 220f. 42 TB, 18. Juli 1775. 43 TB, 10. Juli, 21. August und 18. Dezember 1775. 44 Akten und Sitzungsprotokolle in N1Z, Bd. 133, für 1775 bis 8. Jänner 1776. 45 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 292-294. 46 TB, 12. Jänner 1776; Walter (Hg.), Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 468.
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Vom Quieszenten zum Gouverneur Zinzendorf war somit arbeitslos, wofür damals das Wort „quieszieren", also ruhen, gebräuchlich war. 47 Er war ziemlich decouragiert. Blümegen merkte am 20. April 1775 im Gespräch mit Zinzendorf an, daß Leute von Verstand nicht beschäftigt würden, und daß man sich deshalb über den gegenwärtigen Zustand der Monarchie nicht zu wundern brauche. 48 Die einzige amtliche Tätigkeit, die Graf Karl seit Jahresanfang 1776 noch verblieb, war das Referat in der sogenannten Eisenkommission. Diese war schon im Juli bzw. Oktober 1772 eingesetzt und, wie bei derartigen komplexen Materien üblich, mit Räten verschiedener Hofstellen besetzt worden, in diesem Falle des Kommerzienhofrats, der Hofkammer und der Hofkammer in Münz- und Bergwesen. 49 Bis zum 30. Mai 1775 war diese Kommission nie wirklich zusammengetreten, so groß waren die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Befürwortern des Status quo und den Anhängern von „Freiheit, Emulation, Wohlfeiligkeit", d. h. der Liberalisierung, des Wettbewerbs und der zu erwartenden Verbilligung der Waren. 50 Zinzendorf, das Sprachrohr dieser Gruppe, hatte das sogenannte Eisensystem Innerösterreichs schon 1771 an Ort und Stelle untersucht und in langen Berichten und Analysen über mehrere Jahre hinweg Vorschläge für eine generelle Deregulierung ausgearbeitet. An dieser Stelle soll kurz diese Tätigkeit Zinzendorfs erörtert werden, weil dabei jene politischen Frontstellungen ins Blickfeld geraten, die sich in der Wirtschaftspolitik wegen der Auflösung oder Beibehaltung der traditionellen Strukturen im Berg- und Hüttenwesen herausbildeten. Das „Eisensystem" — und ähnliches gilt, wie wir noch sehen werden, für die Gewinnung von Meersalz und dessen Vertrieb — war eine seit Jahrhunderten gewachsene, in sich geschlossene Ordnung von landesfürstlichen Regionalgesetzen, Privilegien und Monopolen für einzelne Orte, Personen und Personengruppen. Es enthielt detaillierte Vorschriften für den Abbau und die Verarbeitung des Eisens und für den Vertrieb der Eisenwaren. Im Juni 1775 wurde die Kommission reanimiert. Der Kommerzienhofrat entsandte als seine Deputierten Zinzendorf, Mannagetta und Friedrich Johann von Eger (1734-1812), der in die Fußstapfen des in Böhmen abwesenden Hofrats Raab trat. Aufgrund seiner Fachkenntnisse erhielt Zinzendorf das sogenannte Referat, d. h. die Hauptverantwortung. Vorsitzender war der Nachfolger Ludwigs als Präsident der Hofrechenkammer, Johann Franz Xaver Anton Graf Khevenhüller (1737-1797), ein früherer Landeshauptmann von Kärnten und Leiter des
47 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 293: „... da ich [Maria Theresia] die übrigen [Räthe und Individua] gewöhnlichermassen in den quiescierenden stand zu versetzen gesinnet bin." 48 TB, 20. April 1775. 49 Reiner, Karl von Zinzendorf und das Eisenwesen Innerösterreichs, 293. 50 TB, 9. Juni 1775; siehe Reiner, Karl von Zinzendorf und das Eisenwesen Innerösterreichs, 297f.
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Einführung dortigen Oberstbergmeisteramtes.51 Bis in das Frühjahr 1776 wurde höchst kontroversiell verhandelt. Maria Theresia Schloß sich in ihrer Resolution vom 25. März 1776, wie sie es meistens tat, der Mehrheit der Stimmen an, die im großen und ganzen für die Beibehaltung des alten Systems plädierten. Für einige wenige Verarbeitungsstätten in Kärnten und Oberösterreich gelang es allerdings der um Zinzendorf gescharten Minderheit, das starre Produktions- und Vertriebssystem aufzuheben. Derartige ad hoc und lokal begrenzte Reformen waren das Kennzeichen von Maria Theresias Herrschaft. Die jüngere Generation mit dem Mitregenten an der Spitze befürwortete hingegen schon ein allgemeines, uniformes, für sämtliche Länder geltendes und somit flächendeckendes Reformwerk. In der ihnen gebräuchlichen Sprache der Aufklärung bedeutete dies, nach „Grundsätzen" oder nach „Plan" vorzugehen.52 Soweit der Stand von 1776. Daß die Eisenkommission nicht aufgelöst wurde und Zinzendorf auch als Gouverneur von Triest ihr Referent blieb, zeigt an, wie sehr die Dinge im Fluß, also umstritten, und wie rar Fachleute seines Schlags waren. 1775/1776 erhielt er für „seine Projekte der Freiheit des Eisensystems" Zustimmung von Staatsrat Kressel von Qualtenberg und Hofrat Karl Anton von Martini (1726-1800), und Aufmunterung kam auch von Johann Siegmund Rudolph Graf Goëss (1723-1796), der mit einer Schwarzenberg, einer Schwägerin seines Bruders, verheiratet war. Goëss' Familie war im Kärntner Bergbau tätig. Weitere Gesinnungsgenossen waren der Bischof von Gurk, Joseph Franz de Paula Graf Auersperg (1734-1795), einer der größten Bergwerksbesitzer und Hammerherrn Kärntens, und der Laibacher Hammerherr und Eisenhändler Sigismund Zois (1747—1819) .53 Zinzendorf sollte noch in Triest eifrig damit beschäftigt sein, die 1771 begonnenen Arbeiten zur Abschaffung des die Produktion und den Verkauf des innerösterreichischen Eisens steuernden Regelwerks zum Abschluß zu bringen. Das gelang ihm tatsächlich am 29. Dezember 1781 mit einem von ihm selbst zur kaiserlichen Unterschrift entworfenen Patent.54 Seine zahlreichen Elaborate hatte er immer wieder seine Gesinnungsgenossen Eger und Raab und seinen
51 TB, 26. Juli 1775, zur Ernennung Khevenhüllers. 52 Siehe das Beispiel der Toleranz in Klingenstein, Modes of Tolerance and Intolerance,; dieselbe, Was heißt Österreich; dieselbe, Revisions of Enlightened Absolutism, 161f. 53 In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, daß die innerösterreichische Eisenindustrie stark exportorientiert war. Damit hängen die Bestrebungen Zinzendorfs und der innerösterreichischen Hammerherm und Eisenhändler zusammen, das traditionelle System der Regulierung abzuschaffen. 54 Confessions, 163: „Je devois etre consolé de voir réaliser en partie ce que j'avois conseillé en 1772 et 1775." Siehe den Text in Handbuch aller ... Verordnungen und Gesetze 3, Kommerziensachen, 253258. Reiner, Karl von Zinzendorf und das Eisenwesen Innerösterreichs, 329, Anm. 12. Siehe auch TB, 8. April 1781.
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Vertrauten, den Oberstkämmerer Franz Xaver Wolf Graf Rosenberg (1723-1796), lesen lassen und mit ihnen darüber diskutiert. 55 Wie verschieden auch immer die Primärprodukte, die Voraussetzungen und Begleitumstände hier und dort waren, im Grundsätzlichen handelte es sich bei der Diskussion über die Neuorientierung des „Eisensystems" um die gleichen Fragen, wie man sie in Frankreich seit Ende der fünfziger Jahre und in der Toskana und in der Lombardei seit den sechziger Jahren in den großen Debatten über die Getreideversorgung und den Getreidehandel öffentlich diskutierte: um die Aufhebung von alten personen- und ortsgebundenen Privilegien, Pachtverträgen und Monopolen, d. h. um die Beseitigung staatlicher Reglementierung und Schaffung eines von Binnengrenzen befreiten Marktes. 56 Bekanntlich wurden mit dem Sturz Turgots am 12. Mai 1776, knapp bevor Zinzendorf sein Amt in Triest antrat, die bereits weit gediehenen Ansätze der Liberalisierung des Getreidehandels in Frankreich sistiert. Freilich, die innenpolitischen Dimensionen der Auseinandersetzungen in Frankreich und in Italien waren ungleich größer als es die Frage des „Eisensystems" in Österreich war, handelte es sich doch um das Hauptnahrungsmittel der Volksmassen in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit. Die Eisenkommission war aber keine Hauptbeschäftigung für den siebenunddreissigjährigen Grafen. Man sieht ihn in jener Zeit am Schweden-Bericht arbeiten und zu seinen Aufzeichnungen über Namur von 1769 greifen, beides wohl im Zusammenhang mit dem Eisen-Referat. Auch präsentierte er in dieser Zeit der Kaiserin den siebenten Band seiner Relation über Frankreich und Holland, 57 nahm das Studium der Familiengeschichte wieder auf und ließ die Tagebücher der Jahre 1761 und 1762 binden, die er mit Bänden anderer Jahre zu seinem größten Vergnügen las. 58 Aber mußte er sich nicht um ein neues Amt umsehen? Noch im Frühjahr 1775 bemühte er sich, sowohl von Maria Theresia als Herrin der österreichischen Monarchie als auch vom Kaiser als Reichsoberhaupt den Titel eines Geheimen Rates zu erhalten, was ihm auch gelang. 59 Immerhin war er schon alt genug, den damit verbundenen Titel „Exzellenz" zu führen, was seine Chancen auf einen Posten erhöhen mochte. Ludwig machte ihm 55 Siehe im allgemeinen Reiner, Karl von Zinzendorf und das Eisenwesen Innerösterreichs, und im besonderen einzelne Beispiele im TB, 10. und 23. Juli und 22. Dezember 1775, 13. Jänner, 3., 5., 10., 11., 12., 14., 15., 17., 20. und 25. Februar, l . , 3 . , 6 . , 8 . , 12. und 19. März 1776. 56 Faure, La disgrâce de Turgot; Kaplan, Bread, Politics and Political Economy; Foucault, Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, 52-86; Capra, Riforme finanziarie, 360-362; Grab, The Politics of Subsistence; Wandruszka, Leopold II. 1,169f„ 180f., 187-191. 57 TB, 22. April und 21. Mai 1775: 7. Band der Frankreich- und Holland-Reise für Maria Theresia; 8. September 1775: Arbeit am Bericht über Namur; 20. Jänner 1776: Reinschrift der Berichte über den Handel der österreichischen Niederlande; 22. Februar 1776: belgische Finanzen, und 14. März 1776: Arbeit am Schweden-Bericht. 58 TB, 12. und 18. September, 6. und 13. Oktober 1775 und 5. Jänner 1776. 59 TB, 21. Mai, 20.-24. Juli 1775. Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 193.
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Vorwürfe, daß er sich keinen Kreis von einflußreichen Freunden geschaffen habe und überhaupt viel zu wenig Aktivitäten entfalte, also zu wenig antichambriere.60 Welche Möglichkeiten standen Graf Karl überhaupt offen? Man schätzte ihn als einen Mann der Aufklärung und achtete ihn wegen seiner Ehrlichkeit. Das war sein Ruf in den aufgeklärten Kreisen der kosmopolitischen Adels-, Diplomaten- und Beamtengesellschaft, in der er verkehrte.61 Aber Zinzendorf hatte in Wien auch Neider und Feinde. Man sagte, er sei von sich selbst eingenommen, eigensinnig und hart. Das trug ihm Binder am 19. März 1776 zu, zwei Tage nach seiner Vereidigung als Gouverneur, und der französische Botschafter Louis August le Tonnelier baron de Breteuil (17331807) hörte 1781 reden, daß Zinzendorf bei seinen Untergebenen keine Widerrede dulde.62 Besonders gewogen war ihm in den Jahren 1775 und 1776 neben dem alten Binder auch der Staatsrat Kressel von Qualtenberg, auch dieser ein Mann von der Generation Ludwigs und ein Freund der Physiokraten.63 Kressel meinte am 30. September, Graf Karl könnte jetzt in den Staatsrat aufgenommen werden. Das darauf folgende Gespräch am 7. Oktober verlief jedoch ergebnislos, im Tagebuch findet sich kein Kommentar dazu. Wahrscheinlich wiederholte Kressel seinen Vorschlag gar nicht mehr, nachdem er sich inzwischen unter einigen Staatsräten umgehört und das bereits 1773 gegen Zinzendorf vorgebrachte Argument vernommen hatte, diesem fehle jegliche Erfahrung in der Länderverwaltung und somit die Einsicht in die Zusammenhänge dieser komplexen Materien.64 Dies war eine Facette des Bildes, das man sich bei Hof von der Person des jüngeren Zinzendorf gebildet hatte: vorzüglich in der theoretischen Erfassung und Formulierung von Wirtschaftsproblemen, aber gänzlich ungeübt und unerfahren in der Landesverwaltung. Vor diesem Hintergrund ist die Anregung besser verständlich, die Georg Adam Fürst Starhemberg, der bevollmächtigte Minister in den österreichischen Niederlanden, Zinzendorf am 23. Juli 1775 in Schönbrunn gab. Starhemberg, der als Botschafter in Paris 1756 das Renversement des alliances ausgehandelt hatte, gehörte, wie Binder, 60 TB, 15. Dezember 1775. 61 TB, 16. Mai 1775, Bemerkung des preußischen Gesandten Riedesel, eines alten Bekannten. 62 TB, 25. April 1781. Die gleiche Meinung über Zinzendorfs Eigensinn findet man beim Großherzog der Toskana, 1784, in Wandruszka, Leopold II. 2,90 und bei Charles-Joseph de Ligne, Fragments 2,106 und 245: „Zinzendorf est le ministre le plus instruit. Bon intègre. De l'esprit: mais un peu têtu et systématique". Matis, Schwarzenberg-Bank, 158, Anm. 293, gibt einen Kommentar anläßlich der Ernennung Johann Rudolf Graf Choteks zum Hofkammerpräsidenten anstelle Zinzendorfs vom 21. Februar 1791 wieder: „... wie sehr Zinzendorf nur allein nach seinem Kopf ohne alle[!] Widerspruch zu handeln gesinnt sey", und weiter: „...die octroyierte Banque, welche Gr. Zinzendorf, weil ihre Errichtung nicht durch seinen Kopf und Hand gegangen ist, immer zu verschreyen suchte und also das Privilegium gewiß nicht hätte bestätigen lassen." Diese Stelle ist nicht nur wegen Zinzendorfs Charaktereigenschaften interessant, sondern kann als Beispiel für seinen Wirtschaftsliberalismus dienen. 63 Schünemann, Wirtschaftspolitik Josephs II., 43. 64 Gleiches gilt für Binders Tätigkeit im Staatsrat. Er war mit den inneren Angelegenheiten der Monarchie zu wenig vertraut, siehe Hock-Bidermann, Staatsrat, 21.
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seit den gemeinsam in Paris verbrachten Jahren — 1750 bis 1753 — zum Freundeskreis Ludwigs. 65 Graf Karl solle sich doch mit einem der Erbländer befassen, war sein Rat. Dieser griff ihn tatsächlich auf, hatte ihm doch schon 1773 sein Bruder eine Spitzenposition in einem der Länder als die am besten geeignete Vorstufe für ein Ministeramt vor Augen gestellt. 6 6 In Frage kam die für Galizien neu eingerichtete Hofkanzlei, welche großen Personalbedarf hatte. 67 Konkurrenz vom polnischen Adel war nicht zu befürchten, jedoch vom einheimischen. Die Hoffnung auf eine Stelle in der galizischen Hofkanzlei mußte Zinzendorf Anfang September 1775 begraben, als er erfuhr, daß sein Altersgenosse Ludwig Graf Cavriani (1739-99), Gubernialrat in Prag und Schwager des Präses der Hofkammer in Münz- und Bergwesen, Franz Anton Graf Kolowrat-Nowohradsky (1737-1802), die besseren Karten besaß. 68 Doch gab er nicht auf, zumal ihm auch Herzog Albert von Sachsen-Teschen am 15. Dezember 1775 denselben Rat gab. Die Kaiserin habe die beste Meinung von ihm, sie würde ihm gerne einen Posten geben, er solle „an ein Land denken". 69 Die Sache wurde brisant, als der Kommerzienhofrat Anfang Jänner 1776 zu existieren aufhörte und Zinzendorf gewissermaßen auf der Straße stand. Jetzt halfen nur mehr Vorsprachen direkt beim Herrscherpaar. Bei der Kaiserin erschien er zweimal, nämlich am 7. Jänner im Vorzimmer und vier Tage später bei der Audienz. Am selben Tag, am 11. Jänner, suchte er auch den Kaiser zu sprechen. Maria Theresia forderte ihn beim ersten Mal im Vorzimmer, gewissermaßen en passant, auf, als Geheimer Rat solle er doch selbst Vorschläge für seine zukünftige Verwendung unterbreiten. Einen Tag später legte Zinzendorf seine Vorstellungen schriftlich nieder: er wolle einen Sitz im Staatsrat oder die Stelle des Vizepräsidenten der galizischen Hofkanzlei. 70 Am 10. Jänner verhieß eine kurze Begegnung mit Hatzfeld im Haus des Reichshofratspräsidenten Ferdinand Bonaventura Graf Harrach (1708-1778) nichts Gutes. Im Staatsrat sei kein Platz frei. Sollte Hatzfeld, der Mann der Monopole, Pachtverträge und hohen Schutzzölle und Ludwigs heftigster Gegner, nun dem jüngeren Zinzendorf im Staatsrat einen Sitz einräumen? Hatte der mächtige Minister ihn nicht schon einmal, am 10. August 1775, in Sachen Eisen mit den Worten abgekanzelt, er, Zinzendorf, habe zwar recht in der Theorie, aber nicht in der Praxis? Dann die entscheidende Audienz beim Mitregenten am 11. Jänner. Er habe bei der von ihm betriebenen Eingliederung 65 Wandruszka, Leopold II. 1,157. Lebeau, Aristocrates et grands commis, 156. 66 TB, 23. Juli 1775. DOZA, Hs. 66, Brief Ludwigs an Karl, Wien, 7. Oktober 1773. 67 Zu einigen Postenbesetzungen zwischen 1773 und 1776 siehe Dickson, Finance and Government 1, 361. Faber, Beziehungen — Gemeinsamkeiten — Besonderheiten, zeigt, daß in Galizien auch Triesterfahrene Beamte zum Zug kamen, wobei man den Einfluß des galizischen Gouverneurs Heinrich Graf Auersperg nicht außer Acht lassen kann. Er war nämlich von 1765 bis 1773 Präsident der Intendanz in Triest gewesen. 68 TB, 5. September 1775. 69 TB, 15. Dezember 1775. 70 TB, 10. Jänner 1776.
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des Kommerzienhofrats in die böhmisch-österreichische Hofkanzlei an die Sache, jedoch nicht an die betroffenen Personen gedacht. Graf Karl versicherte er seines Wohlwollens und seiner Wertschätzung. Es wäre schade um ihn, wenn er in einer der Hofkanzleien in der Versenkung verschwände. Er wäre der richtige Mann für den Gouverneursposten in Triest, ganz nach dem Vorbild Livornos. So sollte also die Verwaltung Triests nunmehr nach dem Muster dieses handelsmächtigen Hafens eingerichtet werden. Die Wiener Regierung hatte schon bei der Reorganisation der Intendanz in der Jahrhundertmitte mit der Berufung Pasquale Riccis (1721-1791) Erfahrung und Fachkenntnis aus Livorno importiert und in den folgenden Jahren Hafeneinrichtungen nach dem toskanischen Modell planen lassen.71 Auch die Privilegien der Triestiner Juden atmeten den freien Geist dieses alt bewährten Freihafens. 72 Es muß zwischen dem 7. und 11. Jänner gewesen sein, daß Joseph II. diesen Gedanken faßte, denn an der Jahreswende 1775/76, als der Kommerzienhofrat der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei eingegliedert und die Aufhebung der Intendanz in Triest eine beschlossene Sache war, war von einem Gouverneur und von einem Gubernium in Triest noch keine Rede.73 Sicher ist, daß Maria Theresia offenbar nach Zinzendorfs Vorsprache am 7. Jänner Rosenberg einschaltete. Als ehemaliger Obersthofmeister Leopolds in Florenz war der Kärntner in italienischen Angelegenheiten ihr vertrauter Ratgeber, und auch Joseph hielt viel von ihm. Wenig später sollte der Kaiser ihn zu seinem Oberstkämmerer machen. Diesen Kärntner und dessen Rolle im Leben Zinzendorfs werden wir später noch kennenlernen. An und für sich war der Mitregent dem jüngeren Zinzendorf seit 1773 nicht gewogen, denn dieser war damals im Kommerzienhofrat für eine gänzliche Aufhebung der Einfuhrzölle eingetreten.74 Erst der Ausflug nach Livorno und offenbar die Gespräche mit seinem Bruder in Florenz, 1775, hätten den Kaiser dazu gebracht, seine Meinung zu revidieren. So jedenfalls erzählte es Binder dem Gouverneur am 19. März 1776, zwei Tage nach dessen Vereidigung. Auf diese Situation werden wir später noch einmal zurückkommen. Den Worten des Kaisers in der entscheidenden Audienz am 11. Jänner konnte Graf Karl entnehmen, daß auch die seit 1731/1741 bestehende Intendanz, eine der dem Kommerzienhofrat und im weiteren der Hofkammer und der böhmisch-österreichi-
71 Zur Planung der Triestiner Hafenanlagen in den fünfziger Jahren siehe Schönburg-Hartenstein und Zedinger, Jean-Baptiste Brequin, 65. 72 Zu den Statuten der Triestiner Juden siehe Dubin, The Port Jews, 61f. 73 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 293: der Vortrag Blümegens ist datiert mit 30. Dezember 1775, das Billet Maria Theresias an Blümegen mit 2. Jänner 1776; derselbe, Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung, 472. 74 Arneth, Geschichte Maria Theresias 9,455.
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sehen Hofkanzlei unterstellte Kollegialbehörde, aufgehoben werden sollte.75 Unmittelbar danach ging Zinzendorf zu Maria Theresia, die, von der Messe kommend, bester Laune war. Er übergab ihr seine Bittschrift und erwähnte den Vorschlag, den Joseph soeben gemacht hatte. Sie habe nichts dagegen, verlautete die Kaiserin, Zinzendorf nach Triest zu schicken. Der Mitregent hätte zwar noch keine genauen Vorstellungen, man habe wegen der Reorganisation auch Rosenberg konsultiert. Sie habe allerdings auch nichts dagegen, fuhr sie fort, den Grafen in der galizischen Hofkanzlei zu piazieren. So verblieb Zinzendorf in großer Unsicherheit über seine Zukunft. Verbittert vertraute er seinem Tagebuch am 12. Jänner 1776 an: „Da kann man also sehen, wie die Herren der Völker die Verstandeskräfte, die Talente und den Eifer jener Bürger brach zu legen wissen, welche am meisten zum Allgemeinwohl beitragen; da zeigt sich, wie sie zu verhindern wissen, daß jene sich in diesem Bestreben [dem Allgemeinwohl zu dienen] vervollkommnen". Eine Woche später, am 18. Jänner, erfuhr Zinzendorf von seinem ehemaligen Vorgesetzten Reischach, daß er für einen Posten, und zwar jenen in Triest, ausersehen worden wäre, und wenige Tage später, am 22. Jänner, sprach auch der ihm stets wohlwollend gesinnte Reichshofratspräsident Harrach davon. In der Tat war es Rosenberg, der in der Zwischenzeit dem Kaiser deutlich gemacht hatte, wie absurd es wäre, den jüngeren Zinzendorf quieszieren zu lassen. 76 Rosenberg wollte diesen allerdings in Wien, und zwar in der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, beschäftigt wissen. Daraus aber wurde nichts. Ende Jänner 1776 stand der Beschluß des Kaisers fest, den jüngeren Zinzendorf als ersten Gouverneur nach Triest zu entsenden. Vom 17. Februar datieren der Vortrag des böhmisch-österreichischen Hofkanzlers Blümegen, der die Grundzüge der Verwaltungsreorganisation und den Entwurf für die Instruktion des Gouverneurs nach dem Modell Livornos enthielt, und die Resolution der Kaiserin. 77 Am 28. Februar bat der Hofkanzler Zinzendorf zu sich, übergab ihm das Konvolut und zeigte ihm die Resolution der Kaiserin, Zinzendorfs Meinung einzuholen, dann erst wolle sie sich entscheiden. Zinzendorf machte Blümegen auf seine prekäre finanzielle Situation aufmerksam. Der Hofkanzler wußte nichts Besseres, als ihm von den Geschenken spanischen Weins zu reden, die er als Gouverneur von den Kauffahrtsschiffen erwarten dürfe. Bei vielen Ämtern machten derartige Naturalgaben herkömmlicherweise noch einen Bestandteil der Einkünfte aus. Zinzendorf war über dieses Ansinnen empört. Geleitet von einem neuen Dienstverständnis, sah er derartige Gaben als unvereinbar mit seiner Amtsführung an. Auch fürchtete er, mit einem Jahresgehalt von 6.000 Gulden den sozialen Verpflichtungen des Amts in Triest nicht 75 Über die Zuständigkeiten siehe Faber, Litorale Austriaco, 102-105. 76 TB, 29. Jänner 1776. 77 N1Z, Bd. 171,1-6.
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nachkommen zu können. Abgesehen davon besaß er keine Mittel, um überhaupt einen Haushalt einzurichten. Er brauchte Küchen- und Tafelgeschirr, Tisch-, Bett- und Küchenwäsche und Dienerschaft samt Livrée. Am 2. März übergab Graf Karl dem Hofkanzler die von der Kaiserin geforderten Vorstellungen über das ihm angetragene Amt. Er hatte sie einen Tag zuvor verfaßt. 78 Der Vortrag Blümegens datiert vom 4. März. In ihrer Resolution genehmigte die Kaiserin die Ernennung Zinzendorfs samt der für ihn bestimmten Instruktion, mit Ausnahme jener Punkte, die das Justizwesen betrafen. Noch am gleichen Tag erschien der zukünftige Gouverneur zur Audienz. Die Kaiserin sicherte ihm zu, sein Wiener Gehalt von 2.000 Gulden als sogenanntes Tafelgeld zusätzlich zum Gouverneursgehalt von 6.000 Gulden fortzuzahlen. 79 Bestens gelaunt, warnte sie ihn vor zwei Feinden, den Venezianern und „le ministère", also der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei. Vielleicht meinte sie damit auch die Hofkammer und die für das Zollwesen zuständige Ministerialbancodeputation. Das waren jene Ministerien, mit denen er am meisten zu tun haben würde. Sie sah ein, daß er Mittel für die Einrichtung eines Haushaltes brauchte, wollte jedoch dazu eine schriftliche Eingabe. In der Zwischenzeit, am 5. März, war die Vorsprache beim Mitregenten. Dieser meinte, wer A sage, müsse auch Β sagen, und so wie seine Mutter wolle er eine genaue Aufstellung über die notwendigen Anschaffungen. Diese Ausstattung hätte beim Amt zu verbleiben. Die diesbezügliche Nota Zinzendorfs, gerichtet an die Kaiserin, datiert vom 6. März 1776. Welche Gegenstände es waren, kann man in der im Nachlaß-Band 171 enthaltenen Liste ersehen. Das Ernennungsdekret samt Instruktion trägt das Datum vom 16. März 1776, die Instruktion wurde Zinzendorf am 13. April übermittelt. Zinzendorfs Fall war auch Gegenstand von Beratungen im Staatsrat, wie Reischach ihm am 14. März berichtete. Nach Kressel wurden ihm auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers die erbetenen 2.000 Dukaten zur Einrichtung seines Haushaltes gewährt. 80 Es dauerte nicht lange, bis man von Zinzendorfs finanzieller Versorgung in den Abendgesellschaften sprach. 81 Der Görzer Landeshauptmann und bisherige Intendanzpräsident Franz Adam Graf Lamberg (1730-1803), der mit der Sippe der Auersperg verschwägert war, erhielt als Entschädigung für den Entgang der Intendanz zu seinem Landeshauptmannsgehalt von 4.000 Gulden noch 2.000 Gulden hinzu. 82 Denn ursprünglich war vorgesehen, die politische Verwaltung und das Justizwesen von 78 N1Z, Bd. 171, 4 5 ^ 8 , Abgeforderte allerunterthänigste Anmerkungen, 1. März 1776, ohne Unterschrift. 79 N1Z, Bd. 171, 4 9 - 5 3 , Vortrag Blümegens vom 4. März 1776 und 53-55 Zinzendorfs Nota an die Kaiserin vom 6. März; 59 das Ernennungsdekxet und 6 5 - 7 7 die Instruktion vom 16. März 1776. 80 TB, 18. März 1776. Davon war in der Resolution Maria Theresias zum Vortrag Blümegens vom 4. März und 10. März 1776 die Rede. 81 TB, 12. März 1776. 82 Resolution der Kaiserin auf eine Note Blümegens vom 10. März 1776 in N1Z, Bd. 171, 57.
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Triest, ausgenommen das Merkantilgericht, der Görzer Landesregierung und somit Lamberg zuzuteilen. Doch davon später.83 Am 17. März, einem Sonntag, legte der in einen roten Mantel gehüllte Graf Karl nach dem Gottesdienst den Amtseid in Anwesenheit beider Majestäten ab. Hofrat Johann Bernhard von Zenker (1720-1785) verlas die Amtspflichten und Hofkanzler Blümegen sprach den Amtseid, den Zinzendorf Wort für Wort mit erhobenem Schwurfinger wiederholte. Dann küßte der neuernannte Gouverneur beiden Majestäten die Hand, und damit war die Zeremonie beendet.84 „So bin ich also für ein neues Leben bestimmt," räsonnierte er schon Tage zuvor, „jenes der Repräsentation, der Führung eines Amtes und eines Haushaltes. Ich muß mich dem Staat erhalten, ich muß nicht diese Art arbeitsreichen Nichtstuns vermissen, das ich hier [in Wien] ohne jegliche Verantwortung geführt habe." Wenn er sein Glück nur im Ehrgeiz fände, einen so hohen Posten zu bekleiden, so wäre seine Freude gedämpft. „Gott möge mir Stärke und zugleich Sanftmut geben, Geisteskraft und Mut, meine Leidenschaften zu besiegen, vor allem die Sehnsucht nach [Geschlechtsverkehr], die, noch nie gestillt, mich unglücklich macht".85 Am 30. Mai nahm er von seinem Bruder und von seiner Schwägerin Abschied. Schweren Herzens verließ er seine ihm seit Kindheitstagen inniglich verbundene Cousine Louise Henriette (1745-1799), eine geborene Callenberg, die mit dem Reichshofrat Karl Christian Graf zur LippeWeißenfeld (1740-1808) in Wien unglücklich verheiratet war.
2 . 3 . TRIEST: EINE STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHE A N N Ä H E R U N G
Die Stadt und das,, Gebiet" Triest war sehr klein, und ähnlich Venedig besaß es ein Hinterland, das in der Verwaltungssprache auf Italienisch Territorio und auf Deutsch „Gebiet" oder „Bezirk" hieß. Es reichte bis auf die im Rücken der Stadt liegenden Karsthöhen, war ungefähr 15 Kilometer lang, maß an seiner breitesten Stelle 22 Kilometer und umfaßte eine Fläche von 288 Quadratkilometer.86 Darin lagen zehn Dörfer namens Servóla, Longera, Basovizza, Padriciano, Gropada, Trebiciano, Opicina, Prosecco, Contovello und Santa Croce. Hier und in den elf Streusiedlungen wurde „kragnolinisch", also slowenisch, gesprochen, wie Zinzendorf schon bei seiner ersten Durchreise am 15. September 1766 im Tagebuch notierte. Wie er überhaupt ein überaus aufmerksames Ohr für alles besaß,
83 Siehe dazu das Kapitel „Ämter und Maximen". 84 Siehe auch Faber, Litorale Austriaco, 222f. 85 TB, 14. März 1776. 86 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 19f. Siehe Abb. 2.
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was den Sprachgebrauch anlangte. 87 Die Stadt selbst hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts 3.865 Einwohner gezählt, mit dem Territorio etwas über 7000. Als Zinzendorf sie Anfang 1782 verließ, war die Zahl der Stadteinwohner auf 15.000 angewachsen, die Garnison, Matrosen, Fuhrleute und andere, sich in der Stadt nur vorübergehend aufhaltende Personen und die Einwohner des „Gebiets" gar nicht mitgerechnet. Zinzendorf selbst korrigierte am 8. und 17. Jänner 1779 mit Hilfe der von Johann Peter Süßmilch (1707-1767) erstellten Methoden die ihm vom Klerus gelieferten Einwohnerzahlen. Das Gubernium mußte sich bei der Volkszählung in Stadt und Hafen noch auf den Klerus verlassen, während im „Gebiet" die Konskription, d. h. die Volkszählung zu Zwecken der Rekrutierung, nach den Vorgaben des Militärs durchgeführt wurde. Die Einwohner der Stadt, aber nicht jene des Territorio, waren nämlich aufgrund des Freihafenpatents vom Militärdienst befreit. Folgende Zahlen standen dem Gouverneur zur Verfügung: Das Militär hatte 1777 laut Zinzendorfs Jahresbericht einen Ist-Stand von 615 Mann, und im „Gebiet" lebten 4.410 Einwohner. Die Zahl der vorübergehend sich in der Stadt aufhaltenden Personen schätzt der Gouverneur für 1777 auf 20.000, in seinem Abschlußbericht von 1782 nennt er die Zahl 25.000. 88 Das waren so viele Menschen, wie in Graz, der größten Stadt Innerösterreichs, ständig wohnten. In der Größenordnung der Mittelmeerhäfen rangierte Triest weit hinten. Venedig zählte 140.000 Einwohner, Genua 70.000, der toskanische Freihafen Livorno samt Garnison, Hinterland und den vorübergehend sich aufhaltenden Handels-, Fuhr- und Seeleuten 46.500, Marseille, der größte Mittelmeerhafen Frankreichs und Freihafen seit 1669, 75.000 und Barcelona 80.000 Einwohner. Eigentlich kann man Triest nur mit dem päpstlichen Ancona — seit 1732 ebenfalls ein Freihafen — vergleichen, das damals ca. 13.000 Einwohner zählte. Dessen Zuwachsraten aber blieben weit hinter jenen von Triest zurück. Wegen seiner geringen Größe stand Triest anfangs am Wiener Hof nicht gerade hoch in Ansehen. Die Lombardei zählte in der Mitte des Jahrhunderts fast 900.000 Einwohner, die Toskana eine Million. So mancher böhmische und ungarische Herr mochte über ein größeres Gebiet und über mehr Untertanen gebieten als der Gouverneur von Triest. Tatsächlich wußten über Stadt und Hafen in Wien nur wenige Leute wirklich Bescheid, so die ehemaligen Intendanzräte Philipp Joseph Graf Sinzendorf, Tobias Philipp Freiherr von Gebler (1720/26-1786), der seit 1763 als Hofrat der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei und seit 1768 auch dem Staatsrat angehörte, Johann Georg von Managetta (ca. 1731-1796) und Franz Anton von Raab, dessen Beziehung 87 Z. B. TB, 16. August 1771, wo er in Görz die Tochter der Clementina Gräfin Coronini slowenisch oder friulanisch reden hörte; TB, 2. Juni 1776, wo er in Kirschenthaya, Kärnten, Leute „kroatisch" sprechen hörte, und am 5. Juni 1776 bedauerte er in Mottling, Krain, daß er mit seinen Untertanen nicht reden konnte; ferner TB, 29. September 1777, wo er sich den Namen des Ortes Senodol aus dem Slowenischen ins Italienische übersetzen läßt und den slowenischen Namen von San Canziano notiert. 88 HHStA, N1Z, Bd. 172 /1777,18; Bd. 182a /1782. Vgl. Breschi, Kaie e Navarra, Storia minima, 76.
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zu Zinzendorf wir noch näher kennen lernen werden. 89 Ferner sind Friedrich Johann von Eger, der neue Triest-Referent in der Hofkanzlei, und der Hofsekretär Adamo de Giorgio (7-1780) zu nennen; beide waren mit den dortigen Verhältnissen durch ihre Dienstreisen vertraut. Bis Zinzendorf Herzog Albert von Sachsen-Teschen im Dezember 1777 aufklärte, glaubte dieses Mitglied der kaiserlichen Familie aber tatsächlich, Triest läge an einer winzigen Bucht, und für den Gouverneur gäbe es nicht viel zu tun. 90 Leider schlug 1778 Zinzendorfs Absicht fehl, Stadt und Hafen durch Kupferstiche den Damen und Herren der Wiener Gesellschaft vor Augen zu führen, denn die beim Maler Francesco Orlandi (1725-1789) in Triest bestellten Vorlagen erwiesen sich als völlig unbrauchbar. 91 Doch ließ er vom Plan, die in Europa noch unbekannte Hafenstadt durch die damals zu einem Massenmedium sich entwickelnden Kupferstiche einem größeren Publikum zu präsentieren, nicht locker. Für März 1782 versprach eine gedruckte Subskriptionseinladung die erste Lieferung von drei Hafenansichten. Man könne sie, so die stolze Ankündigung, in Triest, Wien, Prag, Mailand, Brüssel, Venedig, London, Paris, Rom, Florenz und Neapel beziehen. 92 Es läßt sich nicht sagen, was nach Zinzendorfs Weggang daraus wurde. Der Gouverneur selbst war ein Liebhaber derartiger Hafenansichten. In seinem Arbeitszimmer hingen 18 Ansichten französischer Häfen, und von einem englischen Kapitän hatte er erfahren, daß Kupferstiche von Portsmouth und Plymouth auf dem Markt wären. 93 Das Bevölkerungswachstum Triests war rasant. Demographen haben errechnet, daß sich die Einwohnerschaft der Adriastadt vom Beginn des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts alle sieben Jahre verdoppelt habe. 94 Auch in der Zusammensetzung ihrer Einwohner spiegelt sich der Umstand wider, daß die Stadt im Vergleich zu anderen Hafenstädten sehr spät und nicht durch natürliches Wachstum und Gewöhnung über Jahrhunderte hinweg, sondern innerhalb von zwei bis drei Generationen durch gezielte Förderung zu einem Welthandelsemporium auf- und ausgebaut wurde. Als einziger Stapel- und Handelsplatz am Meer sollte Triest die wachsenden Bedürfnisse der nach Osten und Südosten expandierenden Großmacht Österreich befriedigen. Die alteingesessene Bevölkerung, die in der Altstadt wohnte, konnte und wollte sich anfangs diesen neuen Herausforderungen nicht stellen, anders jedoch die in die Neustadt strömenden Zuwanderer, wo auch immer sie herkamen und welcher Religion immer sie
89 Siehe die Aufstellung des Intendanzpersonals bei Faber, Litorale Austriaco, 246f.; ferner Faber, Beamtenkarrieren. 90 TB, 11. Dezember 1777; ähnlich äußerte sich auch Erzherzogin Maria Anna am 14. Dezember 1777. 91 TB, 3., 5. und 8. Februar 1778. Siehe Bd. 2, Abb. 1. 92 N1Z, Bd. 180; TB, 15. Oktober 1781 und 17. Jänner 1782. 93 Zu seiner Sammeltätigkeit siehe TB, 25. Februar und 4. März 1777,27. Juli 1779,8. Februar 1780 und 28. Juni 1781; siehe auch den Indexeintrag „Jean-Claude Vernet". 94 Breschi, Kaie e Navarra, La nascita di una città, 79.
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angehörten. 95 Den freien Zuzug und eine wie immer abgestufte Toleranz gewährten das Freihafenpatent vom 18. März 1719 und die an die Beamten gerichteten Anweisungen vom 19. November 1725. 96 Die ältere und die neuere Forschung bezeichnen die Teilung der Stadt in eine Alt- und in eine Neustadt und die der Einwohnerschaft in Einheimische und Zuwanderer bzw. Zugewanderte als ein Spezifikum Triests, das bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts angedauert habe. 97 Der Cittadino, der Stadtbürger, habe in der Città, der Altstadt, gewohnt, der zugewanderte Borghigiano im Borgo Teresiano, der Theresienstadt, die seit 1749 auf Vorschlag der Stadtverwaltung den Namen der Landesfürstin trug. Bald siedelten aber auch Wohlhabende unter den Zuwanderern in der Altstadt. Der Gouverneur selbst trifft im Tagebuch keine Unterscheidung zwischen den Stadtteilen und deren Einwohnern. Nach zwei Generationen des Zusammenlebens begannen sich die aus der ersten Jahrhunderthälfte stammenden Gegensätze zwischen der Alt- und der Neustadt tatsächlich abzumildern. 98 Zweifellos beförderten die mehrjährige Präsenz des Gouverneurs, sein Regierungsstil und seine Lebensweise diesen Ausgleichsprozeß. Als Zinzendorf in Triest eintraf, war die Mauer zwischen der Alt- und der Neustadt bereits abgebrochen. Das auslösende Ereignis für diesen städtebaulichen Eingriff war der mit 29. Mai 1749 dekretierte Zusammenschluß der Neu- mit der Altstadt, d. h. die Unterstellung der patrizischen Stadtverwaltung unter die landesfürstliche Intendanz. 99 Von den politischen Institutionen soll später noch die Rede sein. Hier interessiert uns zunächst das Aussehen der Stadt. Wo die Stadtmauer zwischen 1749 und 1761 verschwand, entstand allmählich die heute Corso Italia genannte Verkehrsachse. 100 Dem Neuankommenden präsentierte sich die Stadt auch 1776 noch mit zwei
95 Siehe dazu die von Finzi und Panjek herausgegebenen Beiträge in Storia economica e sociale di Trieste 1: Verginella, Sloveni a Trieste tra Sette e Ottocento; Catalan, Presenza sociale ed economica degli Ebrei; Katsiardi-Hering, La presenza dei Greci; Dorsi, La collettività di lingua tedesca; Dogo, Una nazione di pii mercanti. La communità serbo-illirica; Catalan, Cenni sulla presenza armena a Trieste. 96 Abdruck der Texte in Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 90-92 und 119-127. 97 Die klassische, in den nationalen Identitäten des 19. Jahrhunderts gründende Beschreibung des Gegensatzes zwischen (italienischen) Patriziern und (vornehmlich deutschen) Zuwanderern und deren Lebensweisen findet sich in Kandier, Storia del Consiglio dei Patrizi, 130-133; Faber, Fremd- und Anderssein, hebt, der älteren Forschung folgend, die konfessionellen Unterschiede hervor. Die in Finzi e Panjek (ed.), Storia economica e sociale 1 versammelten Autoren erweitern die Sichtweisen und untersuchen die geographische Herkunft, die Sprachen, die soziale Zugehörigkeit und die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Einwohner. 98 Siehe Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative, 77, Anm. 73. 99 Kandier, Storia del Consiglio dei Patrizi, 124f.; derselbe, Raccolta, Emporio teresiano, 157; Faber, Litorale Austriaco, 106; Pavanello, Tradizione storica e rinnovamento istituzionale, 20-22; Gatti, Uomini e politiche, 374f. 100 Mezzanotte, Il quartiere Teresiano, 10-21.
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Gesichtern, einem mittelalterlichen, in das im 17. Jahrhundert einige barocke Flecken hineingesetzt worden waren, und einem gänzlich neuen, schachbrettförmigen. 101
Die Altstadt Teilweise noch von Mauern umgeben, schmiegte sich die Città 1 0 2 um den Hügel von San Giusto. Justus, ein römischer Märtyrer, ist der Patron der Stadt. An der höchsten Stelle erhebt sich, ein wenig gedrungen, das aus dem 14. Jahrhundert stammende Kastell mit seinen Zubauten aus späteren Zeiten. Wie so mancher Adelige die Burg seiner Ahnen verließ und sich in der Ebene ein neues, lichtes Schloß bauen ließ, so verlegte der Intendanzpräsident Niklas Graf Hamilton (1715-1769) 1750 seinen Wohnsitz aus dem alten Gemäuer hinunter in ein Patrizierhaus nahe der Piazza Grande, wo das Herz der Stadt schlug. 103 Zur Zeit Zinzendorfs, der auch die Aufgaben eines Militärkommandanten ehrenhalber wahrzunehmen hatte, 104 lag im Kastell nur mehr die Garnison samt Schießpulverdepot. Der Gouverneur gab, wie vorgeschrieben, die Parole, das militärische Losungswort, aus. 105 Von dort oben wurden die Kanonenschüsse der in die Bucht einfahrenden Handelsschiffe erwidert, auch der Gouverneur wurde am 14. Juni 1776 mit einem Salutschuß willkommen geheißen. Zum Militär gehörte der im Süden der Altstadt liegende Hügel von San Vito, auf dessen Gipfel die Sanza, also die Schanze, auch Fortino genannt, die Stadt bewachte. Zur Zeit des Polnischen Erbfolgekrieges war dieses Fort, ursprünglich zur Verteidigung gegen die Venezianer zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet, von dem aus Genua stammenden Admiral Giovanni Luca marchese Pallavicini-Centurioni (1697-1773) mit Erdwällen und Kanonen gegen etwaige Angriffe der Franzosen und Spanier verstärkt worden. 106 Unter dem Kastell liegt die altehrwürdige Kathedrale von San Giusto, daneben der behäbige Campanile. Für lange Zeit war sie als Bischofskirche und einzige Pfarre zugleich der religiöse Mittelpunkt der Stadt und der kleinen Diözese; auch ein Friedhof gehörte dazu. Es ist ein Zeichen für den raschen Bevölkerungsanstieg und für die daraus erwachsenden Sorgen der Regierungsstellen, daß sie seit 1751 den Bischof aufforderten, die Seelsorge in der Stadt neu zu organisieren. Im Jahr 1756 befahl eine allerhöchste Resolution dem Bischof und dem Domkapitel, zwei Pfarrvikare einzusetzen,
101 Beschreibungen einzelner Gebäude findet man bei Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storicostatistica, Anm. 1-110, sowie in Semerani, Gli elementi della città, wo auch Pläne und Ansichten wiedergegeben werden. 102 Siehe Zubini, Cittavecchia. Zu Karten und Plänen siehe Iona, L'immagine di Trieste. 103 Baker, Nicolò Hamilton, 9. 104 Die Ernennung erhielt er am 19. Juli 1776. 105 Ζ. Β. 16. Juni, 1., 15., 21. und 30. Juli und 13. Oktober 1776. 106 Das Fort wurde 1887 vom Militär aufgegeben und danach allmählich abgetragen.
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den einen für die Alt-, den anderen für die Neustadt. Die Aufhebung des Jesuitenordens, 1773, schuf die finanziellen und räumlichen Voraussetzungen, daß 1774 die Pfarre mit ihren administrativen Aufgaben von Dom und Domkapitel auf die auf halber Höhe des Stadthügels gelegene Jesuitenkirche Santa Maria Maggiore übertragen werden konnte.107 1627 begonnen und 1682 eingeweiht, überragt deren majestätische, nach 1690 errichtete und dem berühmten Jesuiten-Architekten Andrea Pozzo (16421709) zugeschriebene Fassade noch heute die Dächer der Altstadt. Die landesfürstliche Resolution vom 15. März 1777 trägt bereits die Handschrift des Gouverneurs, der für die Verstärkung der Seelsorge in der boomenden Stadt praktikable Vorschläge nach Wien sandte. Santa Maria Maggiore wurde tatsächlich zur Pfarrkirche der Altstadt bestimmt, und die Neustadt erhielt mit der neu errichteten Sankt-Antonius-Kirche eine eigene Pfarre. Der damit verbundene, zwischen Gouverneur und dem Triestiner Bischof, Franz Philipp Graf Inzaghi (1731-1816), ausbrechende Streit betreffend das Kirchenpatronat bei der Ernennung der beiden Stadtpfarrer und der vier neu hinzukommenden Kapläne braucht uns hier nicht zu intererssieren.108 Man kann daran ersehen, welcher Anstrengungen von weltlichen und geistlichen Obrigkeiten es bedurfte, um Seelsorgeaktivitäten vom Domkapitel und vom Regular- zum Weltklerus zu verlagern und überhaupt, wie langwierig derartige institutionelle und finanzielle Umgruppierungen vonstatten gingen, die man unter der Bezeichnung „Josephinismus" zusammenfaßt. Neben Santa Maria Maggiore befand sich das ehemalige Jesuitenkollegium, das nunmehr böhmischen Kanonieren als Kaserne diente. Das 1713 gegründete Seminar behielt hingegen seine Funktion als Schulgebäude. Hierher kam der Gouverneur, um mit seiner Präsenz bei Prüfungen in der Normal- und in der Lateinschule öffentlich zu demonstrieren, welche Bedeutung er selbst und die Regierung dem Schulwesen beimaß. 109 Dem ehemaligen Jesuitenkomplex benachbart lag das Kloster der Benediktinerinnen von Santa Chiara samt der aus dem frühen 17. Jahrhundert stammenden, 1727 renovierten Kirche von San Cipriano. Aus dem Tagebuch erfährt man, daß dieses Kloster, das einzige in der Altstadt, unsäglich arm und verschuldet war, wovon der Gouverneur sich bei seinem Besuch am 28. August 1776 selbst überzeugte. Sollten nicht die Nonnen, die sich seit 1773 der Mädchenerziehung widmeten, eine Schule
107 Siehe Breschi, Kaie, Navarra, La nascità di una città, 193-96, zur kirchlichen Verwaltung, und die auf Beständen des Wiener Hofkammerarchivs beruhenden Ausführungen Beneders, Herberstein, 245280. 108 Z. B. TB, 8. und 19. April, 19., 23. und 25. Mai, 6. und 9. Juni, 8. August, 30. Oktober, 8. und 12. November 1777; 19., 22., 23. und 27. Mai, 1. und 6. Juni 1778; 1. und 5. März, 8., 9., 15. und 18. Juni 1780. Siehe auch Zinzendorfs Darstellung in N1Z, Bd. 172 für 1777. Ferner Beneder, Herberstein, 281323. 109 Z. B. TB, 20. Juni 1776, 20. März 1777, 21. und 28. April 1779, 28. April 1780, 13. und 14. September 1781.
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eröffnen? Es war offenbar dieses Anliegen, das Zinzendorf in Audienzen bei der Kaiserin und beim Kaiser vorbrachte, und womit der Plan des Stadtrichters Ferdinando d'Argento (1717-1795) an der Jahreswende 1780/81 zusammenhing, die Stadt könnte das vorhandene Vermögen einziehen, die Schulden begleichen und den Nonnen vom Rest eine Leibrente aussetzen. 110 Daran kann man deutlich ersehen, daß nicht nur Joseph II., sondern auch eine Stadtverwaltung unmittelbar nach dem Tod Maria Theresias die Umgestaltung der Klöster ins Auge faßte. Tatsächlich wurden die Benediktinerinnen wegen der am 1. März 1781 eröffneten Mädchenschule von der Aufhebung verschont. Auch wenn Zinzendorf davon nichts schreibt, so muß man bei diesem imaginären Rundgang durch die Altstadt erwähnen, daß hier seit jeher Juden lebten, und daß das Ghetto in der Portizza di Riborgo, einem der belebtesten Viertel, erst 1696/97 errichtet worden war. Seit damals durften die Juden in einem privaten Wohnhaus Gottesdienst halten. Mit der Errichtung der jüdischen Gemeinde im Jahr 1746 stand ihnen, nunmehr öffentlich, eine größere Synagoge zur Verfügung, und damit verbunden war eine Schule. 111 Die Wohlhabenden besaßen seit 1753 das Privileg, auch außerhalb des Ghettos zu wohnen, und andere taten es ihnen gleich, denn weder die Stadtobrigkeit noch die Intendanz und ihre Nachfolgerin, das Gubernium, nahmen daran Anstoß. Ebenfalls in der Altstadt lag am Nordabhang des Hügels von San Giusto neben dem Militärfriedhof der Friedhof der Juden.
Die Neu- oder Theresienstadt Möglich, daß die Altstadt mit ihren engen, gewundenen Gassen auf Zinzendorf einen so düsteren Eindruck machte wie sie es zu Anfang des Jahres 1802 auf seinen Landsmann Johann Gottfried Seume (1763-1810) tat, der auf seiner Fußwanderung von Leipzig nach Syrakus in Triest Station machte. 112 Der Borgo Nuovo, die Neustadt präsentierte sich den Reisenden heller und offener. 1 1 3 Ihr Kennzeichen waren, wie bei allen Neugründungen in Europa und in Übersee, die gleichmäßig breiten und geraden Gassen, die sich in rechten Winkeln kreuzen. Die Straßenpflasterung, wie die Straßenbeleuchtung eine zeitgemäße Innovation, war weit fortgeschritten, wovon sich der Gouverneur schon in den ersten Monaten seiner Amtszeit selbst überzeugte. Durch den 110 TB, 22. Juni und 28. August 1776, 16. Februar, 10. und 16. Dezember 1777, 21. Jänner 1778, 13. Jänner und 15. März 1781. 111 Curiel, Le origini del ghetto di Trieste, 20f., zit. nach Reithofer, Die jüdische Gemeinde, 38-40. Zubini, Cittavecchia, 50f. 112 Seume, Spaziergang nach Syrakus, 79. Siehe Abb. 1. 113 Siehe dazu Zubini, Borgo Teresiano, und Caputo e Masiero, Trieste e l'Impero. Zu Karten und Plänen siehe auch Iona, L'Immagine di Trieste.
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Bayerischen Erbfolgekrieg gerieten die Arbeiten für kurze Zeit wegen Geldmangel ins Stocken.114 Wie der Hafen, so war die Neustadt und deren Erweiterung ein wichtiger Gegenstand des Planens und Rechnens im Gouverneurspalast. Man muß hier ein wenig ausholen, um ihre Entstehung und dynamische Entwicklung zu verstehen. Bei der Ankunft Zinzendorfs war die letzte Bauphase der Theresienstadt schon eingeläutet, und die letzten der trockengelegten Salinen wurden für Siedlungszwecke erschlossen.115 Alles begann mit dem Patent vom 18. März 1719, als der kleine Hafen, allerdings noch nicht die Stadt, zum Freihafen erklärt wurde.116 Wie erfolgreich derartige, von den geltenden Zollgesetzen befreite Handelsplätze waren, hatte sich längst an Livorno erwiesen, das seit 1593 bzw. 1675 als toskanischer Freihafen zum bedeutendsten Vermittler zwischen der Levante, dem Atlantik und der Nordsee aufgestiegen war. Zuvor hatte die Wiener Regierung, bestärkt durch die verbündeten Seemächte England und Holland, mit dem Patent vom 2. Juni 1717 gegenüber Venedig die Freiheit der Schifffahrt in den adriatischen Gewässern verkündet.117 Bis dahin hatte nämlich die Serenissima unangefochten das Dominium maris, die Vorherrschaft seiner Kriegs- und Handelsmarine in der Adria, beansprucht. Mit diesem Patent von 1717 wurden die rechtlichen Voraussetzungen für eine freie Zufahrt zur See nach Triest geschaffen. Doch was sollte Freiheit des Handels ohne Sicherheit? Die erstarkende kaiserliche Kriegsmarine versprach jetzt, allen Schiffen, die Triest und die anderen österreichischen Häfen ansteuerten, militärischen Schutz zu gewähren. Es war für den Aufschwung Triests auch nicht unwesentlich, daß von nun an die venezianischen Städte Istriens ihren Handel mit Triest direkt abwickeln konnten — und nicht mehr wie bisher über Venedig.118 Man stelle sich vor, daß über hundert Jahre zuvor der Niederländer Hugo Grotius (1583-1645) in seinem Buch Mare liberum (1609) die Freiheit der Meere als einen Völkerrechtsgrundsatz aufgestellt hatte. Es brauchte allerdings noch einige Zeit, bis Venedig angesichts der aufstrebenden kaiserlichen Kriegsmarine vom Monopolanspruch abließ und aufhörte, Kauffahrtsschiffe zu visitieren und sie zur Quarantäne nach Venedig zu zwingen, wofür es hohe Abgaben einhob. Nicht anders verhielt sich Venedig gegenüber dem päpstlichen Ancona und der 1738 in Senigallia gegründeten Messe.119 Diesen Aktionen der Wiener Regierung lag das Großmachtstreben zugrun114 TB, 19. Juli, 26. September, 11. Oktober und 4. November 1776, 13. und 23. März 1778 und 28. Mai 1781. 115 Godoli, Trieste, 57-86. 116 Der Text des Patents in Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 90-92; Mainati, Croniche 4, 90-109, 135-167. Iacchia, Triest unter Karl VI.; Srbik, Adriapolitik, 628, Anm. 1, über erste Ansätze von 1675, Triest zu einem Freihafen zu erklären. 117 Der italienische und deutsche Text in Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 86-89. 118 Babudieri, Le vicende economiche, 4. 119 Siehe Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine lf., Srbik, Adriapolitik, 629, und Babudieri, Industrie, commerci e navigazione, 48f. Laut Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 2, Anm. 1, gründete Venedig seinen Anspruch auf ein Privilegium Papst Alexanders II.
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de, von Triest aus zu dem seit 1714/20 unter Österreichs Herrschaft stehenden Königreich Neapel-Sizilien und zu den am Ärmelkanal liegenden österreichischen Niederlanden Verbindungen zur See herzustellen. Der Friede von Passarowitz, geschlossen am 27. Juli 1718, erweiterte diesen imperialen Handlungsspielraum, indem ein freier Warenaustausch mit dem Osmanischen Reich zu Wasser und zu Land vereinbart und somit das Tor zur Levante geöffnet wurde. 120 Wenn auch nur für einen Augenblick, so versprach die 1725 erfolgte Aussöhnung mit Spanien noch weitere großartige Aussichten, nämlich die Eröffnung eines direkten Handel zwischen den Ländern des Hauses Österreich und den spanischen Kolonien. 121 Eigentlich bestand der Freihafen ursprünglich nur aus den im Hafen liegenden Schiffen und den landesfürstlichen Entrepöt-Magazinen. Die Stadt gehörte nicht dazu, und schien auch für derartige Projekte wenig geeignet. Der Hafen bedurfte somit einer gänzlich neuen Stadt. Im Westen Triests lagen vor den Stadtmauern große Salinengründe, die verschiedenen Personen und Institutionen, darunter auch der 1719 gegründeten Orientalischen Kompagnie, gehörten. Nach dem Vorbild der großen Kompagnien in Übersee begann diese auf ihrem Gelände, die Rechte einer Grundobrigkeit auszuüben — und das unabhängig von der Stadt. Diese Praxis führte zu großen Unstimmigkeiten, ja Feindseligkeiten zwischen den die Stadt regierenden Patriziergeschlechtern und den zugereisten Kaufleuten. 122 In dieser usprünglichen „Ausmarkung" eines eigenen Jurisdiktionsbezirks für die Interessen der Handelskompagnie und in der darauffolgenden Konsolidierung einer von der städtischen Jurisdiktion unabhängigen Rechtsprechung lagen die lang anhaltenden Gegensätze zwischen der Alt- und der Neustadt begründet. Nach kurzer Zeit stellte die Kompagnie aber ihre Tätigkeit in Triest ein, und ein Jahr danach, 1723, kaufte der Stadtherr, Karl VI., dieses Areal. Nach schwierigen Verhandlungen mit den Grundbesitzern, durchwegs Mitgliedern des Patriziats, erweiterte die dafür zuständige Hofkammer in Graz bis 1731 den Staatsbesitz. 123 Nun konnte man beginnen, die Salinen zu verschütten und das Areal zum Verkauf und zur Verbauung freizugeben. Zur gleichen Zeit, 1731, wurde das Salinengelände, also die im Aufbau begriffene Neustadt, in das Gebiet des Freihafens miteinbezogen, und 1736 wurde daraus der von der Grazer Hofkammer direkt verwaltete
(1061-1073) und auf dessen Anerkennung durch Kaiser Friedrich III. (1440/1452-1493) und die Könige von Neapel und Ungarn. Zu Ancona siehe Caracciolo, Il porto franco di Ancona, 46, Anm. 71 und 72. 120 Die in Passaro witz osmanischen Untertanen gewährten Vorzugszölle waren Gegenstand der Besprechungen mit Thugut und Börsemitgliedern, siehe dazu TB, 24.-29. November und 1. und 3. Dezember 1776. 121 Siehe Mecenseffy, Karls VI. spanische Bündnispolitik. 122 Kandier, Raccolta. La Città e i Borghi 1, und Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative. 123 Die Namen der Salinenbesitzer sind angegeben in Alga, Il porto di Trieste, 14.
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Einführung Kameraldistrikt gebildet.124 Das im Süden der Stadt gelegene Areal von Santi Martiri wurde hingegen noch nicht eingegliedert. Der so erweiterte Kameraldistrikt, also ein direkt dem Landesfürsten bzw. Stadtherrn unterstehendes Gebiet, bestand bis 1749. Auf diesem neugewonnenen Boden wuchs, allerdings verzögert durch die Kriegsereignisse von 1733/34, 1738/39 und 1741 bis 1748, die Neustadt empor. Hier gab es genügend Raum für die Handelshäuser, Magazine, Handwerksstätten und Wohnbauten der Zuziehenden und für alle jene öffentlichen Bauten, die Handel und Schiffahrt benötigten. Die Orientalische Kompagnie ließ hier, außerhalb der Stadtmauern, ihre ersten Bauwerke errichten.125 Den eigentlichen Neuanfang der Stadterweiterung setzte die landesfürstliche Instruktion für die Intendanz vom 29. November 1749.126 Damals wurde die neue Stadt auf Vorschlag der Stadtverwaltung nach der Landesfürstin benannt, und die Stadt selbst, jetzt eigentlich die Altstadt, wurde in die Freihafenzone integriert, d. h. die patrizische Stadtverwaltung wurde der landesfürstlichen KommerzialVerwaltung, der Intendanz, unterstellt.127 1761 standen in der Neustadt 92 Häuser, und es lebten da 1.373 Personen.128 Mit den Patenten vom 18. Oktober 1766 und vom 27. April 1769 wurden dann die umliegenden Weiler und Streusiedlungen des Territorio in die aus Hafen, Alt- und Neustadt bestehende Freihandelszone eingegliedert. Die auf dem ehemaligen Salinengrund errichtete Theresienstadt stellt ein interessantes Beispiel von Stadtplanung dar, da man ihr das alte Kanalnetz, wie es in den Salzgründen bestanden hatte, zugrunde legte. 1736 wollte man sogar nach dem Vorbild Amsterdams auf circa 50 Hektar ein Stadtviertel für 4.000 bis 5.000 Einwohner errichten und die Straßen durch Kanäle ersetzen, um die Waren auf Schiffen direkt zu den Entrepöt-Magazinen des Ärars und zu jenen einzelner Kaufleute und der Handelsgesellschaften zu transportieren.129 Was von diesen grandiosen Ideen übrig blieb, war der 1754 ausgebaggerte Canal grande. Vom Meer kommend, teilt er die Theresienstadt in zwei Hälften, die durch eine hölzerne, seit 1766/67 durch eine Zugbrücke verbunden waren. So zeigte die Theresienstadt um 1760 eine eigene Physiognomie. Auf Plänen aus dieser Zeit kann man sehen, daß auf dem Terrain zwischen der Altstadt und dem
124 Kandier, Raccolta. La Cassa civica, 7, Resolution vom 6. Juni 1736. Zur Anbindung Triests vorerst an die innerösterreichische Regierung in Graz siehe Faber, Vorstufen zu einer innerösterreichischen Wirtschaftsgemeinschaft. 125 Visintini, La crescita urbana, 241. 126 Faber, Litorale Austriaco, 106f. Der Text der Instruktion in Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 159-177. 127 Kandier, Storia del Consiglio dei Patrizi, 124f., und derselbe, Raccolta. Emporio teresiano, 157; siehe auch Faber, Litorale Austriaco, 106. 128 Panjek, Chi costruì Trieste, 671. 129 Caputo e Masiero, Trieste e l'Impero, 40f., Beschreibung des Piano d'una Città da farsi sulle Saline di Trieste.
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Hauptkanal schon etliche Häuser standen. 130 Nun wurde auch privates Kapital investiert, 1767 zählte man dort 25 Unternehmen. 131 Die Theresienstadt begann sich danach auf der anderen Seite des Kanals gegen Norden hin bis zum Torrente grande zu entfalten. Knapp vor Zinzendorfs Ankunft legte 1776 die für Sicherheit und Ordnung sorgende Polizeikommission der Intendanz einen Stadtplan vor, der zum ersten Mal mit den Namen der Straßen und Plätze versehen war. 132 In den vom Gouverneur für die Bauabteilung der Hofkammer bestimmten Voranschlägen finden sich jährlich Pläne für eine weitere Ausdehnung der Stadt und für Verbesserungen der Infrastruktur. Der Erweiterungsplan, den der Unterbauinspektor Franz Anton Humpel am 9. November 1781 dem Gouverneur vorlegte, fand nicht dessen Gefallen. Innerhalb eines Monats arbeitete der Oberbauinspektor Vincenzo Giorgio Strappi (1733-1810) einen neuen Vorschlag aus. 133 Die Zahl der Bauinteressenten nahm damals derartig zu, daß Joseph II. bei seinem Besuch in Triest vom 14. bis 19. März 1784 sein Mißfallen über diesen „Baugeist" äußerte und den Luxus tadelte, der das in Triest ohnehin knappe Kapital dem Handel entzöge. Das Projekt zur Errichtung einer zweiten Neustadt im Süden, die seinen Namen tragen sollte, hätte gänzlich zu unterbleiben, so der Kaiser. 134 Die Theresienstadt war die Stadt der Taglöhner, Bauarbeiter, Handwerker und Dienstleute aller Art. Die Patrizier und andere Bürger, die in der Altstadt wohnten, nannten sie Canaglie malvenute, was soviel wie „dahergelaufenes Gesindel" heißt. 135 In der Neustadt, wo bis 1749 die Verordnungen der Altstadt nicht gegolten hatten, waren die Plätze, Straßen, Hinterhöfe und Gärten erfüllt von Lärm, Unrat und Gestank; überall wurde gearbeitet. Die Bauten waren zuerst einfach, erst in den achtziger Jahren begann man, auf architektonischen Schmuck zu achten. 136
130 Orientierungspläne und alte Ansichten findet man bei Caputo e Masiero, Trieste e l'Impero, und bei Semerani (ed.), Gli elementi della città. 131 Panjek, Chi costruì Trieste, 671f. 132 Dieses Dokument mit dem Titel Progetto spiegazione per le piazze wurde von Curiel veröffentlicht in L'Alabarda no.l, 1 novembre 1919, 311-319; laut Mitteilung Antonio Trampus' befand sich eine Abschrift Tamaras im Archivio Diplomatico della Biblioteca Civica, Carte Tamaro, segn. 142 D 4. Dieses Konvolut ist dort heute nicht mehr auffindbar. Siehe auch TB, 23. Februar 1780, wo von einem Stadtplan Montanellis, des Plankopisten der k. Bauinspektion, die Rede ist. 133 TB, 9. November und 2. Dezember 1781. Vgl. Abb. 3. 134 Tamaro, Fine del Settecento a Trieste, 69: Brief Pittonis an Zinzendorf, 19. August 1782, und 385: Punkt 17 des Handbillets Josephs II. an den Gouverneur Pompeo Brigido, 18. März 1784. Zu diesem Stadtteil siehe neuerdings Zubini, Borgo Giuseppino. 135 Tamaro, Fine del Settecento a Trieste, 131-134, auch für das Folgende. 136 Panjek, Chi costruì Trieste, 673. Zum Gegensatz von Alt-und Neustadt siehe Abb. 5.2.
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Einführung
Die Piazza grande und die Piazza
piccola
Als Zinzendorf nach Triest kam, war die Piazza grande das Zentrum des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens.137 Hier fanden die feierlichen Empfänge statt, hier wurden Proklamationen verlesen und hier zogen Prozessionen und Umzüge. Ursprünglich vor den Mauern, lag der Platz direkt gegenüber dem Stadttor und bot so unmittelbaren Zugang zur Altstadt. Die Piazza piccola zwischen dem Theater und dem Gefängnis war eigentlich Teil der Piazza grande. Auf diesen beiden Plätzen begegneten sich die Alt- und die Neustadt, hier standen die wichtigsten öffentlichen Gebäude. Hier patrouillierten die Posten der unter dem Militärkommando des Gouverneurs stehenden Großen Wache, der Gran guardia, deren Unterkunft bis 1777 unmittelbar neben den Ratshaus lag. Die beiden Bronzekanonen waren auf den Hafen gerichtet. Der mit Mitteln der Stadt errichtete Brunnen der „Vier Kontinente" erinnert heute noch an die Fertigstellung des neuen Aquaedukts im Jahre 1751. Die nur mehr schwer lesbare lateinische Inschrift nennt das Kaiserpaar Franz Stephan und Maria Theresia, Rudolf Graf Chotek, der als Präsident des Kommerzienhofrats durch seine Inspektion vor Ort nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg den Anstoß zum Aufbau gegeben hatte, und Niklas Graf Hamilton (1715-1769), der als Intendanzpräsident die landesfürstliche Instruktion von 1749 in Taten umsetzte.138 Nicht weit davon entfernt stand die Statue Karls VI. Im Jahr 1728 vom Magistrat zur Begrüßung des Stadtherrn in vergoldetem Holz errichtet, wurde sie 1754 durch eine steinerne ersetzt.139 Dieser Kaiser, der die Stadttore der Welt öffnete, blickt heute noch über die Piazza dell' Unità d'Italia. Die Bronzestatue Leopolds I., der 1660 — wie später sein Sohn — zur Huldigung hierherkam, steht seit 1808 vor dem 1806 errichteten Börsegebäude.140 Beginnen wir unseren Rundgang mit dem Palazzo comunale, dem Rathaus. Seiner klassisch einheitlichen Fassade sah man nicht an, daß es aus mehreren, aus verschiedenen Zeiten stammenden Gebäuden bestand. Die ebenerdige Loggia, 1686 errichtet, war der älteste und zugleich architektonisch wertvollste Teil. Dahinter lagen die Räume, in denen sich der Große Rat versammelte, die städtischen Beamten ihren Obliegenheiten nachgingen und wo auch die Stadtwache untergebracht war. Im ersten Stock befand sich ein großer Saal, der mit einem riesigen Kachelofen ausgestattet war, weshalb er Stufa oder Stuba del Comune genannt wurde. Hier fanden nicht nur die Versammlungen des Kleinen Rats statt, sondern auch die Gerichtsverhandlungen in Zivilund Kriminalfällen. Unmittelbar daran angebaut waren nach Süden hin mehrere Bür-
137 Eine genaue Beschreibung der Piazza grande in Pagnini, Piazza dell'Unità, 33-38. Bd. 3, Abb. 1. 138 Die Inschrift ist abgedruckt in Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1,192; die italienische Übersetzung findet man in Zubini, Cittavecchia, 54, und in Baker, Nicolò Hamilton, 53. 139 Die Inschrift ist abgedruckt in Zubini, Cittavecchia, 52f. 140 Zubini, Cittavecchia, 28, hier auch die Inschrift.
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Einblicke in die Tagebücher
gerhäuser. Dieser ganze Komplex wich 1873 bis 1875 dem neuen Rathaus. An der Nordseite des Platzes standen zwei Kirchen, die seit Beginn des Jahrhunderts durch eine gemeinsame, schmucklose Fassade verbunden waren. In der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche San Pietro konnte man sonntags oft den Gouverneur beim Gottesdienst antreffen. Während San Pietro schon 1822 zum Abriß freigegeben wurde, widerstand San Rocco noch bis 1870 der Spitzhacke. Das Teatro San Pietro nahm, freistehend, eine ganze Ecke des Platzes ein. Es leitete seinen Namen von der ihm unmittelbar benachbarten Kirche her. Es befand sich seit 1751 in jenem zwischen 1690 und 1707 erbauten Gebäude, das ursprünglich als Rathaus gedient hatte. Der Intendanzpräsident Hamilton hatte 1751, ein Jahr nach seiner Ankunft, das Gebäude dieser neuen Verwendung zugeführt. 141 Dieser Umstand zeigt, welch große Bedeutung dem Theater als wichtigstem Ort der Unterhaltung und Geselligkeit für die gebildeten Kreise der Alt- und der Neustadt zukam. Es ist auch bezeichnend für die allgemeine Wertschätzung dieses Mediums nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Sittenreform, daß es 1763 zum kaiserlich-königlichen Theater erhoben wurde. Es war ein großes, palastähnliches Gebäude mit weitläufigen Arkaden, zahlreichen Baikonen und reich verziertem Gebälk. Im Inneren führte eine breite Treppe vom Vestibül zum Saal, der bis zu 800 Personen Platz bot. Es war ein Mehrzweckgebäude. Untertags fanden hier zum einen die Versammlungen der 1755 gegründeten Börse statt, zum anderen nutzte die 1764 gegründete Versicherungskompagnie das Lokal als Kontor. Unter den Arkaden befanden sich Geschäfte und ein Kaffeehaus. Das Theater gehörte zu jenen Gebäuden, die schon zwischen 1822 und 1838 abgetragen wurden. Nicht selten waren bis ins frühe 20. Jahrhundert in größeren Städten Mittel- und Osteuropas Theater mit Gaststätten verbunden. In Triest lag die Locanda oder Osteria grande in unmittelbarer Nähe des Theaters. Ihre Gastzimmer konnte man nicht nur von der Piazza grande, sondern auch vom Hafen her betreten. Erst 1872 abgerissen, war die Locanda das größte, modernste Hotel der Stadt und des ganzen Küstenbezirks. Sie war 1768 anstelle der alten, zwischen 1727 und 1731 erbauten Herberge errichtet worden, um die gesteigerten Bedürfnisse an Raum und Bequemlichkeit zu befriedigen. Sie besaß zwei Stockwerke, an die vierzig Zimmer, zwei Höfe, einen Pferdestall und eine Remise für die Kutschen. Ebenerdig lagen der Speisesaal und ein Kaffeehaus, das Tag und Nacht geöffnet hatte. Der Gasthof war der wichtigste Treffpunkt der Stadt. Auch eine Wachmannschaft war hier untergebracht. Die Herberge befand sich im Besitz der Stadtgemeinde, die Geschäftsführung wurde für jeweils zehn Jahre verpachtet. Hier stiegen alle fremden Gäste ab, hier wurde 1768 der berühmte Antiquar und Kunsthistoriker Johann Joachim Winckelmann, von Wien kommend, ermordet.
141 Baker, Nicolò Hamilton, 11.
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Einführung
Neben der Locanda grande stand ein mittelalterlicher Stadtturm. Er wurde Torre del Porto, also Hafenturm, genannt, weil er das Hafenbecken überwachte, oder Uhrturm, Torre dell' Orologio, weil er, 1747 umgebaut, mit einem Uhrwerk und drei Glokken versehen war. Er wurde 1838 zerstört. Man mußte diesen Turm passieren, um zum Hafenbecken und zu dem daneben liegenden Gouverneurspalast zu gelangen. An diesen Turm, neben einem Rest der niedergerissenen Stadtmauer, hatte der Intendanzpräsident Hamilton 1761 das neue Gefängnis anbauen lassen. Es lag direkt gegenüber dem auch als Gericht dienenden Rathaus und somit in unmittelbarer Nähe des Gasthofs und des Theaters. So zeugt auch das Gefängnis an der Piazza grande von den sich seit der Jahrhundertmitte beschleunigenden Entwicklungen in Gesellschaft und Rechtsprechung. Der Sitz des Gouverneurs lag direkt am Hafen nicht unweit des Bancal- oder Zollhauses. Die eine Längsseite des Gebäudes war der Theresienstadt zugewandt, die andere dem inneren Hafenbecken, dem Mandracchio. Das zweistöckige Gebäude hatte nichts Palastartiges an sich, und war, wie damals allgemein üblich, zugleich Amtsgebäude und Residenz. Es war 1764 auf jenem Platz errichtet worden, wo sich früher alte landesfürstliche Bauten, nämlich das Verwaltungsgebäude und die Magazine des 1728 begonnenen alten Arsenals, und auch Gasthäuser befunden hatten. Von den Fenstern der Schmalseiten aus genossen Zinzendorf und seine Beamten die Aussicht auf den weiten Golf von Triest. Dem Geschmack und den gesellschaftlichen Bedürfnissen der Zeit entsprechend, ließ Zinzendorf seine Privaträume renovieren und weitere Zimmer zu Repräsentationszwecken adaptieren. 1904 mußte dieser Bau, der 1825 um einen dritten Stock erweitert worden war, dem heutigen Regierungsgebäude, dem Palazzo del Governo oder Prefettura, weichen. (Siehe Bd. 3, Abb. 2) Alsbald ließen sich Kaufleute am Großen Platz ihre Wohnhäuser bauen. Im Jahr 1781 wurde das zwischen dem Rathaus und dem Theater stehende Wiener oder Neutor — Porta di Vienna, auch Porta nuova genannt— abgerissen, weil es den Verkehr zwischen der Alt- und der Neustadt behinderte.
Der Hafen, die Molen und die Lazarette Sehen wir uns nun die Hafenanlagen an. 1620 erstmals umgebaut, war das Mandracchio genannte innere Hafenbecken verhältnismäßig klein. Durch seine Trockenlegung entstand nach 1856 ein durch seine Weite und Größe beeindruckender, zum Meer hin offener Raum, der bis zum Ende der Monarchie als Park genutzt wurde. Im Jahr 1919 zu einem Platz umgestaltet, trägt er seither seinen Namen zum Ruhm der Einheit Italiens. Seit 1721 wurde das Becken häufig ausgebaggert, bis schließlich 1761 der Ingenieur Matteo Pirona (1702-1764) die erforderliche Tiefe sichern konnte. 96
Einblicke in die Tagebücher
Zwei Molen schützten den Mandracchio vor den Wellen des offenen Meeres, das durch die kalte, aus Nordost in kurzen, heftigen Stößen herabfegende Bora aufgewühlt wurde. Unmittelbar vor dem Gouverneurspalast führte der Molo San Carlo ins Meer, der nach einem dort seit 1737 am Meeresgrund liegenden Kriegsschiff benannt worden war. 1741 begonnen, wurde diese Mole schon 1756 und 1771 verlängert und verstärkt. Mit dem Ufer durch eine kleine Holzbrücke verbunden, avancierte sie zum beliebtesten Ausflugsziel der Triester. Wie sehr sich das gesellige Leben in der Stadt verdichtete, kann man daraus ersehen, daß diese Mole 1778 nach den Plänen des Baumeisters Carlo Dini um ungefähr 20 Meter neuerdings verlängert wurde, und daß man plante, an seinem Ende ein kleines Kaffeehaus zu errichten, wogegen der Hafenkapitän Mayer allerdings Einspruch erhob. Auf der zweiten, das innere Hafenbecken schützenden Mole wehte die Stadtfahne, weshalb sie Molo della Bandiera hieß. An ihrem äußeren Ende befand sich eine aus zwanzig Kanonen bestehende Batterie, die von der Stadtmiliz beaufsichtigt und instandgehalten wurde. Daher rührte auch ihr zweiter Name, nämlich Batteria civica oder Batteria della città. Diese Batterie war im Jahr 1736 von Admiral Pallavicini zur Verteidigung gegen eventuelle Angriffe der Franzosen und Spanier errichtet worden, als auch das Fort San Vito verstärkt wurde. Im inneren Hafenbecken, auch Darsena oder Dock genannt, befanden sich jene kleineren Schiffe und Boote, die unter dem wachsamen Auge des Hafenkapitäns die Waren von den großen, an der Reede vor Anker liegenden Schiffen hereinholten und mit neuer Fracht wieder hinausfuhren. Das Amt des Hafenkapitäns war erst 1744/45 geschaffen worden; seit 1766 hatte es der aus Villach stammende Johann Peter Mayer inne. 142 Er hatte dem Gouverneur mit genauen Listen regelmäßig Bericht über die ein- und auslaufenden Schiffe und den Warenverkehr zu erstatten. 143 In jedem Hafen war das Lazarett als Quarantänestation eine unabdingbare Einrichtung für Reisende und Waren. Das erste Lazarett mit dem Namen San Carlo war zwischen 1721 und 1731 in einiger Entfernung von der Altstadt im Süden errichtet worden. Seit den späten dreißiger Jahren beherbergte es außerdem ein Militärspital, und seit 1749 amtierten dort auch Zöllner. Man kann sich leicht vorstellen, daß dieses Lazarett mit der Zunahme des Handelsverkehrs bald viel zu klein wurde. Immerhin hatte es zwischen 1751 und 1755/56 eine Mole erhalten, die 600 Meter weit in die Bucht hineinragte. Sie hieß Molo dello Zucco oder Teresiano. Diese Mole wurde auf Resten einer römischen Vorgängerin erbaut, die eine kleine, Zucco genannte Insel mit dem Festland verbunden hatte. Während des Siebenjährigen Krieges, 1757, setzten die Arbeiten zu deren Befestigung ein. Seit 1769 verfügte sie über ein imposantes fünfecki142 Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 153. Die Herkunft Mayers wird erwähnt in TB, 24. August 1771. 143 Z. B. 4. Oktober, 12. und 28. November 1776 und 21. Dezember 1780.
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Einführung
ges Festungswerk, eine Meisterleistung der Militärarchitektur, allerdings fehlte ein Leuchtturm, worüber die Schiffseigentümer sich beim Gouverneur beklagten.144 Das neue, größere Lazarett wurde im Norden der Bucht zwischen 1765 und 1769 in einiger Entfernung von der Neustadt gebaut. Lazzaretto nuovo oder sporco, auch Lazaretto Santa Teresa genannt, soll das modernste seiner Art in ganz Europa gewesen sein.145 Von der Neustadt führte eine neu angelegte Straße entlang des Meeres dorthin. Das neue Lazzarett war von einer acht Meter hohen Mauer umgeben. Darin befanden sich die Quarantänegebäude, die Warenmagazine und gedeckte Plätze zum Trocknen der gewaschenen und desinfizierten Tücher und Kleidungsstücke. Davon getrennt lagen die Wohnungen der dort beschäftigten Leute. Das dazugehörende Hafenbecken war fast viermal so groß wie der Mandracchio und konnte an die hundert Schiffe aufnehmen. San Carlo, seit 1770 als Artillerie-Arsenal genutzt, nannte man hinfort „Altes Lazarett", Lazzaretto vecchio. Als Zinzendorf Anfang 1782 die Stadt verließ, waren etliche Bauvorhaben noch nicht vollendet oder noch gar nicht begonnen. Die Mole San Carlo vor dem Gouverneurspalast, 1741 begonnen, war noch nicht voll ausgebaut, und der mit neuester Militärtechnik ausgestattete Leuchtturm am äußeren Ende der Mole des Lazzaretto vecchio bestand nur auf der Planskizze des Unterbauinspektors Antonio Monari di Neufeld.146 Seit 1777 studierte der Gouverneur Pläne für ein größeres und geschlossenes Hafenbecken.147 Unter Ingenieuren, Kapitänen und Kaufleuten wurde ziemlich kontrovers über dieses Vorhaben diskutiert, wobei einerseits ältere Skizzen für Triest und andererseits die neuesten Pläne von Ancona, Livorno, Bordeaux, Le Havre, Nantes und Marseille herangezogen wurden.148 Der Kaiser hatte damals andere Prioritäten, der Bau eines Festungsgürtels in Böhmen erschien ihm dringlicher.149 An diesem Beispiel kann man gut sehen, daß nicht nur die Regierungsspitze und das Verwaltungspersonal, sondern eine Vielzahl von Personen in die über mehrere Jahre sich hinziehenden Hafenplanungen eingebunden waren. Auch die Schiffswerft neben dem Hafen, der Squero San Nicolò, war in der Zwischenzeit zu klein und wegen des in ihre Nähe sich vorschiebenden Wohngebiets zu gefährlich geworden. Denn man hatte den Schiffsbau von Porto Ré, wo auch Kriegs144 TB, 6. April 1779. 145 Siehe Visentini, La crescita urbana, 248, und den Katalog der Ausstellung von 1980, Comune di Trieste (ed.), Maria Teresa, Trieste e il porto. Zu den Lazaretten siehe: Plitek, Spigolature di storia sanitaria, 233-246, ferner Giudici, I lazzaretti, 39-48, Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 98-100, und Schönburg-Hartenstein und Zedinger, Jean-Claude Brequin, 65f. 146 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, lOOf.; Visentini, La crescita urbana, 241. 147 TB, 19. Oktober 1777. 148 TB, 12. und 24. Mai, 28. Juni 1778, 27. und 29. April, 4. und 10. Mai 1779, 4. und 27. Februar, 30. April, 9. und 31. Oktober, 11., 15. und 29. November, 2., 7., 18., 23., 27. und 28. Dezember 1780, 3. Jänner und 1. Juni 1781. 149 TB, 17. Mai 1779.
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Einblicke in die Tagebücher schiffe gebaut worden waren, nunmehr gänzlich nach Triest verlegt.150 Ursprünglich von der bis auf das 16. Jahrhundert zurückgehenden Sankt-Nikolaus-Bruderschaft geführt, war die Werft nun an den aus Gubbio stammenden Schiffsbaumeister Odorico Pamphili verpachtet. Dieser begann 1776, nach einem Platz für eine neue, größere Schiffswerft zu suchen.151 Im Jahr 1789 ging diese in Betrieb. Man plante auch Maßnahmen, damit größere Schiffe an der Reede sicher vor Anker gehen konnten. Am 1. Oktober 1780, so notiert Zinzendorf in seinem Tagebuch, legte ein Handelsschiff mit einer so großen Tonnage an, wie man es nie zuvor in Triest gesehen hatte.
Infrastruktur und Industrie
Kehren wir nun wieder in die Neustadt zurück. Im Zuge der Bebauung der Salinengründe wurden seit der Mitte des Jahrhunderts wichtige öffentliche Gebäude und Gewerbebetriebe dorthin verlegt oder überhaupt neu errichtet. Sehen wir uns als erstes die Kirchen an, bildeten sie doch die religiösen und sozialen Zentren der Religionsgruppen. Von den „Nationen", wie man die geduldeten Nichtkatholiken, ausgenommen die Protestanten, nannte, soll später noch die Rede sein. Die erste Religionsgruppe waren 1752 die Griechisch-Orthodoxen, also die Griechen und die Serben, die in dem noch weit unverbauten Gelände, wo damals der Canal grande geplant war, gegenüber dem Haus der griechischen Familie Plastarà die Kirche Dell'Annunciazione e San Spiridione errichteten. An ihrer Stelle steht heute die 1860 bis 1868 erbaute serbisch-orthodoxe Kirche. Seit 1759 gehörte zu dieser Kirche ein Friedhof, der 1781 in die Nähe des lutherischen Friedhofs verlegt wurde. Wegen andauernder Streitigkeiten trennten sich 1782 die Griechen von den Serben und errichteten zwei Jahre später, 1784, am Meeresufer ihre der Heiligen Dreifaltigkeit und dem heiligen Nikolaus, dem Patron der Seefahrer, geweihte Kirche, die heute eine der Sehenswürdigkeiten von Triest ist. Nach funi]ähriger Bauzeit erhielten die Katholiken der Neustadt 1776 eine eigene Kirche, die, wie schon erwähnt, ein Jahr später zur Pfarrkirche erhoben wurde. Sie heißt Sant'Antonio nuovo oder Sant'Antonio Taumaturgo, weil sie ursprünglich, 1765, gewissermaßen als Ableger der dem heiligen Antonius geweihten Minoritenkirche geplant worden war. Außerhalb der Stadtmauern im Gebiet von Santi Martiri gelegen, war diese alte Kirche eine beliebte Grabstätte der Altstadtbürger.152 An Stelle dieser ersten Pfarrkirche des Borgo Teresiano beherrscht heute Pietro Nobiles Spätwerk von 1840, ein imposanter klassizistischer Tempelbau gleichen Namens, den Kanal bis hin zum Hafen.
150 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 58. 151 TB, 28. September 1776. Babudieri, Industrie, commerci e navigazione, 98f. 152 Siehe auch Beneder, Herberstein, 257-268.
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Einführung
Von den Gebäuden der Zi vil Verwaltung muß man das Zollamt, die Dogana, als erstes erwähnen. Der alte Zoll befand sich hinter der Piazza grande nahe der zur Jesuitenkirche führenden Treppe. 1754 übersiedelten die Zöllner aus dieser Enge in das 1751 begonnene Gebäude, das in Sichtweite von Gouverneur und Gubernialbeamten zwischen dem Canal piccolo und dem Theater lag. Bis 1764 hatte hier der Intendanzpräsident amtiert.153 Es war ein riesiges Gebäude mit zwei Stockwerken und über 1.600 Quadratmetern. Dieses Zollamt wurde auch Bancalhaus genannt, weil hier die in Triest seit 1746 in erster Instanz geführten Gerichtsverhandlungen in Bancal- und Kameralangelegenheiten für das gesamte Litorale stattfanden. Das Gebäude wurde 1788 an den Kaufmann Graf Antonio Cassis Faraone (1745-1805) verkauft, der es zu einem Magazin für den Ägyptenhandel umfunktionierte. Es wurde 1840 abgerissen. Nicht weniger wichtig waren beim rasch wachsenden Handel die öffentlichen Waagen, deren es seit 1769 zwei gab. 154 In diesem Zusammenhang ist es auch erwähnenswert, daß die Intensivierung der wirtschaftlichen Aktivitäten und die Entstehung eines Binnenmarktes in den Erblanden die Vereinheitlichung der Maße und Gewichte mit sich brachte. So hatten die Triestiner im Binnenhandel seit 1758 die Wiener Gewichts- und Maßeinheiten zu verwenden.155 Auch machte die Modernisierung der Post, die seit 1723 inkameriert, d. h. verstaatlicht war, vor Triest nicht halt. Der erste reguläre Postmeister war 1718 ernannt worden, und das erste Postamt, noch dem Görzer Hauptpostamt unterstellt, hatte sich seit 1723 in der Nähe des alten Zollgebäudes in der Altstadt befunden. Da es offenbar längst über höhere Einnahmen als das Görzer verfügte, wurde es 1753 zu einem Hauptpostamt erklärt.156 1760 übersiedelte der Postmeister dann in ein neues Gebäude am Canal grande, das dem griechischen Kaufmann Praximadi gehörte. Dort war die Post bis 1798 untergebracht.157 Ein ähnlicher Vorgang von allmählicher Verstaatlichung, wie man ihn bei der Post beobachten kann, setzte auch bei den kirchlichen und städtischen Wohlfahrtseinrichtungen ein. Auch sie waren dem demographischen Druck und den steigenden hygienischen und medizinischen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Schon 1752 mußte die Landesfürstin dem Spital der Barmherzigen Brüder einen Zuschuß gewähren, und seit 1764 gab es Pläne, nach Pariser Vorbild ein neues, größeres Spital samt Armen153 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statìstica, 84-86. 154 Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 208; Czoernig, Geschichte der Triester Staats-, Kirchen- und Gemeindesteuern, 48. 155 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 29f. Im Außenhandel durften weiterhin die venezianischen Maße und Gewichte verwendet werden. In Görz und Gradisca waren schon seit 1736 die Wiener Maße und Gewichte vorgeschrieben, in Fiume offenbar erst seit 1776. In Buccari, Zengg, Carlobago und in der kroatischen Militärgrenze galten die Preßburger Maße und Gewichte. Ein Abdruck des Edikts vom 25. November 1758 befindet sich in Kandier, Raccolta. Attivazione di Pesi e Misure Austriache, 6f. 156 Helmedach, Das Verkehrssystem, 190f., 248 und 251. 157 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 92.
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Einblicke in die Tagebücher
und Waisenhaus zu errichten. Mit dessen Bau wurde tatsächlich 1772 begonnen, allerdings nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im Gebiet von Santi Martiri im Süden, sondern im Nordosten am Ufer des Torrente grande. Hier wurde 1774 — zehn Jahre früher als in Wien — das Allgemeine Krankenhaus mit Armen-, Siechen-, Gebär- und Waisenhaus eröffnet. Der Zustand derartiger öffentlicher Einrichtungen gehörte zu den Maßstäben, an denen eine aufgeklärte Regierung gemessen wurde. Wenige Tage nach seiner Ankunft, am 18. Juni 1776, inspizierte der Gouverneur den aus vier Bauteilen bestehenden Gebäudekomplex, und am 27. Juni nahm er das Gefängnis in Augenschein. Zu den öffentlichen Gebäuden, die in der Bauphase vor Zinzendorf, nämlich 1766, in der Nähe des Canal grande errichtet wurden, gehörten auch die von der Stadt und vom Militär als Monopolbetriebe geführten bzw. verpachteten Bäckereien, die Forni pubblici e militari. In dem weithin noch unverbauten Gelände in der Nähe des Torrente grande siedelten sich auch Produktionsstätten an. Die jüdischen Brüder Luzzatto betrieben hier seit 1755/56 eine Gerberei und Lederfabrik, und 1769 ließ Xaver Johann — Xaverio Giovanni — eine neue Bierbrauerei errichten. Das war schon die dritte, seit 1720 erbaute Brauerei, denn die Zuwanderer und die Seeleute aus dem Norden tranken lieber Bier als Wein.158 Schließlich sei erwähnt, daß auch die „Große Wache" 1777 ihre Unterkunft an der Piazza grande aufgab und in die Neustadt zog. Der Ausbau der Theresienstadt war im Juni 1776, als Zinzendorf eintraf, mit diesen öffentlichen Gebäuden noch nicht abgeschlossen. Als erstes wurde in seiner Amtszeit 1777 ein neues, weitläufiges Arsenal samt Schmiede nach den Plänen des Unterbauinspektors Antonio Monari di Neufeld am Ufer der Theresienstadt dort fertiggestellt, wo seit 1764 bereits eine Ankerschmiede stand. Früher waren die Anker aus Holland und Genua bezogen worden.159 1 779, zehn Jahre nachdem die Freihafenzone auf das „Gebiet" ausgedehnt worden war, wurde die städtische Zollschranke an die nordöstliche Grenze der Theresienstadt versetzt, und ein neues Zollhaus wurde errichtet.160 Ursprünglich an der Porta di Riborgo gelegen, war diese alte Zollschranke, verballhornt Sranga vecchia, nach dem Abriß der Stadtmauern im Jahre 1762 weiter hinaus in die Gegend von Santa Catarina transferiert worden. 1781 wurde sie noch weiter hinaus versetzt, nämlich dorthin an den Nordrand der Theresienstadt, wo die neue Kommerzialstraße ihren Anfang nahm.161 Diese Zollstelle war forthin als Sranga nuova bekannt. Vom Altstadtviertel Riborgo wurde 1781 das öffentliche Schlachthaus in den Nordwesten hinaus verlegt, wie es den zeitgenössischen Hygienevorstellungen
158 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 90f. 159 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 106f., und Ebner von Ebenthall, Handelsmarine, 59. 160 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 92f. 161 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 94. TB, 28. Jänner und 23. September 1779.
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Einführung entsprach, und zwar dorthin, wo sich der Torrente grande ins Meer ergoß.162 Der Gouverneur hatte das dafür vorgesehene Gelände schon am 8. Mai 1778 inspiziert. Man muß schließlich die für die Schiffahrt unerläßliche Erzeugung von Seilen und Tauen erwähnen. Die Brüder Bozzini betrieben am Ende der Straße zum Neuen Lazarett in einem langgestreckten, einstöckigen Gebäude direkt am Meeresufer eine Seilerwerkstätte. Soweit der noch unvollendete Ausbau der Theresienstadt nach Norden hin. Es waren alles in allem keine großartigen, kunstvollen Bauwerke, sondern bescheidene Zweckbauten, unfertige und auch kaum bewohnte Gebäude, und dazwischen lagen Grünland und Gemüsegärten. Die Erweiterung der Stadt in Richtung Süden wurde etwas später als jene nach Norden in Angriff genommen. Außerhalb der Porta Cavana auf einem Areal, das den Namen Santi Martiri trug, befanden sich nämlich die Klöster sowie Kirchen, Kapellen und Friedhöfe aus älterer Zeit. Als erste waren 1732 die Benediktiner und dann auch die Kapuziner ins Visier der in der Intendanz wirkenden Stadtplaner und Projektemacher geraten. Zur venezianischen Ordensprovinz gehörend, versahen die Benediktiner in der Stadt keine Seelsorge. Schon 1736 wurden die beiden letzten Mönche ausgewiesen, und das Kloster wurde aufgehoben. Der von 1731 bis 1747 amtierende Intendanzrat Franz Freiherr von Raigersfeld (1697-1760), ein Laibacher, der sich bei der Orientalischen Kompagnie von 1721 bis 1725 seine ersten Sporen verdient hatte, kaufte mit eigenen Mitteln zu eigener Verwaltung und Nutzung den gesamten Klosterbesitz, allerdings im Namen des Landesfürsten und „pro interim", wie es hieß, „und bis zur weiteren Anordnung".163 Ähnlich wie Raigersfeld bei der Neunutzung des Gebiets von Santi Martiri, so sollten in den sechziger Jahren bei der Trockenlegung der Sümpfe von Aquileia die Intendanzräte Pasquale Ricci, Franz Anton von Raab und Franz Xaver Freiherr von Königsbrunn (1728/30-1794) und der leitende Ingenieur Maximilian Frémaut, und in späteren Jahren auch Kaunitz' Vertrauter Friedrich von Binder ihre Hand im Spiel haben.164 Es waren letzte Akteure des zu Ende gehenden „Beamtenmerkantilismus". 1750 jedenfalls erstattete die Landesfürstin Raigersfeld die Kaufsumme und widmete den Grund „pro commerciali", gab ihn also für private Interessenten zum Kauf frei. 165 Vom Griechen Giovanni Nicolanti weiß man, daß er damals im ehema162 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 107. TB, 14. Juni 1781. 163 Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 166; Panjek, Chi costruì Trieste, 647f. 164 Iona, Il distretto camerale di Aquilea, 147, Anm. 16, und Abb. 3. Das TB, 13. Jänner 1779, erwähnt, daß Königsbrunn seinen Grundbesitz in Aquileia an den in russischen Diensten stehenden Griechen Psaro verkaufte. Zum „Beamtenmerkantilismus" siehe auch HHStA, Familienarchiv, Hofreisen, Karton 9, 65 v: in seinem Reisetagebuch vermerkt Joseph II. am 20. Mai 1775 kritisch, daß „diese Campi lauter Präsidenten, Hof- und Intendanza Rathen zugehören." 165 Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 166, Instruktion vom 29. November 1749, Punkt 18; Raccolta. La città ed i borghi, 10: Reskript an den Intendanzpräsidenten Nikolaus Graf Hamilton vom 13. Oktober 1750. Das Edikt Hamiltons über die Freigabe der Gründe zum Verkauf datiert vom 14. März 1751, siehe Baker, Nicolò Hamilton, 40. Zum Kauf und Verkauf siehe weitere Details bei
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ligen Klostergebäude eine Wachsfabrik einrichten wollte, was mangels Kapital jedoch nicht gelang. Ein schönes Grundstück in diesem Bezirk überließ die Landesfürstin Ricci, der dort ein Haus baute, das er 1773 vermietete und 1775 den aus Venedig kommenden armenischen Mönchen, den Mechitaristen, für ihre Druckerei verkaufte. Das ehemalige Benediktinerkloster samt Kirche sowie ein früherer Grundbesitz der Jesuiten gelangte ebenfalls an die Mechitaristen, die 1810 Triest verließen und nach Wien zogen. Die Kapuziner wollte der Baumeister Carlo Dini, wie Zinzendorf am 9. November 1777 in seinem Tagebuch vermerkt, am liebsten in die Neustadt verpflanzen. Noch bestanden in diesem Gebiet die Klöster der Minoriten und der Barmherzigen Brüder. Die Minoritenkirche Sant'Antonio Taumaturgo, wo sich viele Patrizier bestatten ließen, war erst 1774 restauriert und vergrößert worden. 166 Die Barmherzigen Brüder, die seit 1624/25 hier ansässig waren, betrieben die Spitäler San Giusto und dell'Annunziata, das eine für Männer, das andere für Frauen. Die finanzielle Lage der Barmherzigen war aber schon in der Jahrhundertmitte äußerst prekär, und die Schließung ihrer Spitäler war nur eine Frage der Zeit, seitdem im Jahre 1774 das große landesfürstliche, d.h. öffentliche Kranken-, Waisen- und Findelhaus zur Versorgung der Stadt und ihrer Umgebung am nördlichen Ufer des Torrente grande eröffnet worden war. Im Jahre 1788 wurde das Kloster tatsächlich aufgehoben, und die Brüder wurden nach Laibach versetzt. 167 Ein ähnliches Schicksal ereilte die Kirche der Beata Vergine del Mare, der Heiligen Jungfrau vom Meere; sie wurde an den Kaufmann Osvaldo Bernardino Curti verkauft. So wurde dieses für die Erweiterung der Stadt begehrte Areal sukzessive dem Kirchenbesitz entzogen, gewissermaßen säkularisiert, wie es 1749 die Instruktion für den Intendanten schon vorgezeichnet hatte. 168 Zur Zeit Zinzendorfs nahm dieses Gebiet die Züge eines Fabriksviertels an. Längst stellte Paolo Zuppati innerhalb der Mauern des Alten Lazaretts Segeltuch her. Der gebürtige Antwerpener Joseph Sauvaigne (ca. 1736-1800), der in Fiume eine Zuckerraffinerie betrieb und mit Produkten aus dem Temesvarer Banat handelte, errichtete hier 1778 mit seinem Kompagnon Johann Georg Simon eine Zuckerraffinerie. Die Pfannen wurden mit der neu entdeckten Kohle aus den Flözen von Basovizza oder Lipizza erhitzt. 169 Am 2. Dezember 1778 besichtigte der Gouverneur die Raffinerie. Im gleichen Jahr eröffneten Ambrosius Strohl von Strohlendorf, der hier bereits Magazine besaß, und Paolo Tribuzzi die zweite Wachs-
Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative, 40f. und Pavanello, Organi giurisdizionali 70, Anm. 27. 166 Degli Ivanissevisch (ed.), Descrizione storico-statistica, 70. 167 Ferrari, La presenza economica degli ordini religiosi, 341-52. 168 Siehe Kandier, Raccolta. Emporio teresiano, 166, Instruktion für die Intendanz vom 29. November 1749. 169 Cova, Uomini, capitali e iniziative, 163, Anm. 26; Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, lOlf. Die Bergarbeiter kamen aus dem Kärntner Bergwerk Raibl, siehe TB, 5. April 1779.
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Einführung
fabrik. Die erste war 1759 von Giovanni Nicolantini errichtet worden und gelangte später, wie wir aus den Tagebucheintragungen vom 1. Juni und 5. Juli 1779 erfahren, an den aus Laibach stammenden Josef Weitenhüller.170 Pietro Lorenzi (7-1797) eröffnete 1773 eine Majolika- und Fayencefabrik, und übernahm zwei Jahre später auch die Produktionsstätte Giacomo Ballettis (7-1776).171 Unter den Besitzern von Lagerhäusern und Getreidespeichern finden sich die Firmen Demetrio Carciotti, Giovanni conte Curtovich (1718-1809), Grassin Vita Levi, Menasse Morpurgo und Söhne, und Zois.172 Nach Zinzendorfs Weggang entstanden hier innerhalb weniger Jahre eine Strandpromenade, Privathäuser und als öffentliche Gebäude in unmittelbarer Nähe des Alten Lazaretts das Hafenkapitanat und das neue Sanitätskasino. Das alte Sanitätsgebäude war außerhalb der Stadtmauern am Meeresufer in einem 1754 errichteten Gebäude nicht allzu weit vom Fischmarkt, der Pescheria, untergebracht gewesen. Man kann sich gut vorstellen, daß man wegen der Ausdehnung der Stadt nach Norden und Süden größere Wegstrecken zurückzulegen hatte, und daß der Zustrom von Fremden erheblich zunahm, seitdem regelmäßig zwischen Wien und Triest Postwagen verkehrten. Seit der Jahrhundertmitte machte ein Kutschendienst seine Runden in Triest.173
Straßen, Straßen,
Straßen174
Triest ist, von seiner natürlichen Beschaffenheit her, sehr ungünstig gelegen. Aus dem Landesinneren führt kein Fluß ans Meer, und im Rücken der Stadt bildet der Karst ein steiniges und unfruchtbares Hinterland. Bei seiner ersten Fahrt nach Triest im September 1766 machten die kahlen, bläulich schimmernden Höhen auf Zinzendorf den Eindruck eines Landstrichs, auf dem ein Fluch lastet.175 Stadt und Hafen lagen abseits der viel befahrenen Kommerzialstraße von Wien nach Venedig. Auf dieser europäischen Hauptverkehrsachse bestand an sich seit 1588 ein regelmäßiger Postverkehr, aber Triest erhielt erst hundert Jahre später, 1688, eine Postverbindung. Wie in anderen, ähnlichen Fällen ergriff dazu nicht der Landesfürst, sondern die Stadt selbst die Initiative. Der Anschluß an diese wichtige Kommerzialstraße wurde im Ort Prewald 170 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statìstica, 103. Siehe auch TB, 24. August 1771. 171 Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione storico-statistica, 103; Favetta, La ceramica triestina. 172 Alga, Il porto di Trieste, 36. 173 Baker, Nicolò Hamilton, 32. 174 Für Innerösterreich, allerdings ohne besondere Berücksichtigung Triests, bietet Faber, Neue Straßen, einen allgemeinen Überblick; siehe dazu auch Helmedach, Das Verkehrssystem, und Abb. 4. 175 DOZA, Hs. 52, Brief Karls an Ludwig, Triest, 15. September 1766. Vgl. Die geologische Beschreibung der Karstlandschaft in Hermann, Reisen durch Oesterreich 2, 52, 14. [fiktiver] Brief aus Triest vom 5. Juli 1780: « Der Karst ist das lebhafteste Bild der Verwüstung, das alle Vorstellungen übertrifft. »
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hergestellt. Die Straße von Triest dorthin hatte die steilen Hänge des Klutsch und des Gabrik zu überwinden, die jeder Kutscher sowohl bei der Ab- als auch bei der Auffahrt verfluchte. Erst 1728 wurde in Prewald eine Poststation eingerichtet, als Kaiser Karl VI. zur Erbhuldigung nach Görz, Gradisca, Triest und Fiume fuhr und mit dieser Reise ein Zeichen für den hohen Stellenwert setzte, den die Wiener Regierung in ihrem projektierten Handelsimperium den südlichen Erbländern und Seestädten zuschrieb. Prewald, wo heute von der Autobahn Laibach-Venedig ein Zweig nach Triest führt, war schon damals ein wichtiger Verkehrsknoten. Von hier ging es ostwärts nach Laibach, wo sich drei europäische Hauptverkehrsachsen kreuzten, die eine nach Norden über Kärnten und Salzburg nach Süddeutschland, die andere über Kärnten und die Steiermark nach Wien, und die dritte über die Untersteiermark nach Kroatien. Wenn man aber nach Görz und Venedig gelangen wollte, so war die Verbindung von Triest über Prewald ein großer Umweg. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurden auf dieser Zweigstraße über Prewald die Briefe von Triest nach Görz durch einen Fußgänger, nicht einmal durch einen reitenden Boten, spediert. 176 Es dauerte bis in die fünfziger Jahre, bis an dieser Straße in der unendlichen Einsamkeit des Krainer Karst Wirtshäuser samt Schuppen und Reparaturwerkstätten entstanden. Bis in die Mitte der sechziger Jahre kam es noch vor, daß Räuber hier ihr Unwesen trieben. Herkömmlicherweise lag das von Triest nach Laibach, Klagenfurt und Graz führende Fuhrgewerbe in Krainer Händen. Säumern mit ihren Pferden begegnete man allerdings immer seltener, während sich unter den mit Ochsenwagen verkehrenden Bauern einige schon zu Großunternehmern aufgeschwungen hatten. 177 Auf der seit 1728 sukzessive ausgebauten Strecke zwischen Wien und Triest sollen schon 1730 Stellfuhren gefahren sein. Das waren mit festen Abfahrtszeiten regelmäßig verkehrende Frachtwagen. Jedenfalls wurde 1747 von einem eigens privilegierten Fuhrunternehmer eine Stellfuhr eingerichtet, und bald mußten zwei zusätzliche eingesetzt werden. 1749 betrug die Fahrzeit dreizehn Tage, und die Reisenden zahlten zehn Gulden. Seit diesem Jahr verkehrten einmal wöchentlich, nur für wenige Jahre sogar zweimal, sogenannte Diligenzen oder, wie man im Reich sagte, Geschwindpostwagen. Sie wurden von der ärarischen Post betrieben und brauchten für die 60 Meilen von Wien über Graz nach Triest nur mehr sieben Tage. Man hat berechnet, daß die Diligenzen etwa 8 1/2 Meilen oder 64 km täglich zurücklegten. Anders als in preußischen Landen fuhren sie nicht des Nachts, wohl wegen der steigungsreichen Strecken und wegen der Gefahr von Vermutungen und Überschwemmungen in den Flußtälern des gebirgigen Innerösterreich. So rückte Triest durch die Beschleunigung des Personen-,
176 Kandier, Raccolta Emporio teresiano, 162, aus der Instruktion für die Intendanz, 29. November 1749. 177 Mayer, Die Anfänge des Handels und der Industrie, 88 und 97; Bruckmüller, Triest und Österreich, 310-13.
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Einführung
Fracht- und Briefverkehrs allmählich näher an Laibach, Klagenfurt, Graz und Wien heran.178 Auch die wichtige Verbindung nach Görz und Venedig, die über die sogenannte Görzer oder Italienstraße durch das Territorio lief, wurde durch die Einrichtung von Postkursen in den Jahren 1752 und 1753 wesentlich verbessert. Daß zwischen Görz und Venedig mit dreimeiligen Stationen in der Mitte der siebziger Jahre der Verkehr beschleunigt wurde, war ein Gewinn auch für Triest.179 Man muß hier erwähnen, daß man auf dieser Görzer Straße seit 1737 von den Dörfern Prosecco und Contovello über den Karstrücken ostwärts bis zum Dorf Opicina gelangen konnte, von wo man unter Umgehung Triests über den sogenannten Staribrecher Weg bis zum Dorf Basovizza kam. Dort stieß man auf die von Triest nach Prewald führende Straße. Man konnte von Basovizza auch über einen Nebenweg durch das Tal von Guardiella und San Giovanni hinunter in die Stadt gelangen. Verweilen wir noch kurz auf der Karsthöhe beim Dorf Basovizza. Hier zweigt nämlich von der nach Prewald führenden Straße der Weg nach Fiume ab. Von Triest nach Fiume waren es zehn Postmeilen, die ein Postreiter in zwölf Stunden zurücklegte. Dieser Verkehrsweg war ursprünglich nur für Reiter und Karren geeignet, die meisten Personen und Güter wurden zwischen den beiden Freihäfen ja zur See transportiert. In den zwanziger Jahren war diese Straße chausseemäßig angelegt, dann allerdings nicht mehr erhalten worden. Erst in der Jahrhundertmitte begann man, den bestehenden Weg zügig auszubauen, und zwar so, daß zwei Fuhrwägen, sogenannte Kommerzialwägen, nebeneinander Platz hatten. Die Straßenverbindung zwischen den beiden Seehäfen war umso wichtiger geworden, als Fiume Triest zur See mit billigen Lebensmitteln, Fourage, Brenn- und Bauholz aus Kroatien und Ungarn versorgte, der Schiffsverkehr allein für deren Herbeischaffung aber nicht mehr ausreichte. Schließlich wurde 1778 eine Postverbindung zu Land zwischen Triest und Fiume aufgenommen.180 Kehren wir noch einmal zur Anbindung Triests an die Kommerzialstraße WienVenedig zurück. Man hat errechnet, daß in den sechziger Jahren mindestens dreiviertel aller Güter, die im Hafen von Triest entladen wurden, auf dieser Straße bis Laibach transportiert wurden. Von dort gingen etwa 80 Prozent der Waren nach Süddeutschland, den Rest nahmen die österreichischen Erblande, Böhmen und Mähren auf.181 Von Wien bis zum Trojan-Paß nahe der Grenze zwischen der Steiermark und Krain war die Kommerzialstraße seit den dreißiger Jahren voll ausgebaut. Die Strecke in Krain folgte in den frühen fünfziger Jahren. Für jeden Fuhrmann sollen diese Ver-
178 Helmedach, Das Verkehrssystem, 225-229 und 254. Die Postroute verzeichnet Kriinitz, Ökonomisch-technologische Enzyklopädie 116,212f. und 218. 179 Helmedach, Das Verkehrssystem, 251f. 180 Helmedach, Das Verkehrssystem, 254. 181 Siehe die Graphik bei Helmedach, Das Verkehrssystem, 115.
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Einblicke in die Tagebücher
kehrsverbesserungen eine Ersparnis an Vorspann und Verpflegung von 10 Gulden pro Fahrt bedeutet haben.182 Angesichts solcher Erleichterungen wurden die enormen Steigungen, die man an den Bergen Klutsch und Gabrik zu überwinden hatte, und der aus Nordosten kommende Fallwind an der alten, von Triest über Basovizza nach Prewald führenden Straße als großes Ärgernis und unnötige Gefahr empfunden. In der Intendanz soll es bereits Pläne für eine Umfahrungsstraße gegeben haben, so jedenfalls berichtet es der Gouverneur von einem seiner ersten Erkundungsritte in das Gelände bei Opicina am 25. Juni 1776, wenige Tage nach seiner Ankunft. In seiner Begleitung befanden sich damals der Polizeidirektor Pittoni und der Oberbauinspektor Strappi. Der Bau der neuen Straße nach Opicina und weiter über Sessana, Storie und Senosecchia nach Prewald war Zinzendorfs größtes Regierungsvorhaben. Was die Wasserwege anlangte, war nicht mehr viel zu tun. Das in den fünfziger Jahren begonnene Unternehmen — Pläne gab es seit den dreißiger Jahren —, zwischen Triest und der Lombardei einer- und der Toskana andererseits eine direkte Verbindung über den Po und dessen Kanalnetz herzustellen, um die hohen venezianischen Transitzölle zu vermeiden, stagnierte. Als Umschlagplatz für die Toskana war Pontelagoscuro di Ferrara im Kirchenstaat ausersehen, für die Lombardei das Städtchen Mesóla am Po di Goro.183 Jedenfalls hielt seit 1757 der aus Ferrara stammende und seit 1730 in Triest ansässige Handelsmann Giacomo Balletti das ausschließliche Privileg des regelmäßigen Schiffsverkehrs zwischen Triest und Ferrara.184 Auch nach Aquileia, das von 1764 bis 1776 der Triester Intendanz und danach der Landesregierung von Görz unterstellt war, wurde seit 1767 ein regelmäßiger Bootsdienst unterhalten.185
2 . 4 . TRIEST REGIEREN
Ämter und Maximen
Um Zinzendorfs Amtsführung und die Stellung Triests im politischen Gefüge der Monarchie richtig einordnen zu können, müssen wir noch einmal an den Beginn des Jahres 1776 zurückkehren. Damals entschied sich, wie wir gesehen haben, nicht nur
182 Helmedach, Das Verkehrssystem, 116. 183 Alberti, IL costo della vita, 31, Anm. 6; Cunei, Trieste settecentesca, 152, erwähnt den Zollvertrag zwischen Triest und Mailand vom 23. April 1770 und 154f. die geplante Errichtung von Lagerhäusern in Mesóla. Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 38f., verzeichnet die Resolutionen vom 27. Juli 1769 und 9. Juli 1776 mit Angabe der Frachttarife von Mesóla nach Mantua, Cremona, Lodi, Mailand und Pavia. Zu Mesóla siehe auch das Kapitel „Venedig ". 184 Degli Ivanissevich (Hg.), Descrizione storico-statistica, 106; Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 38f. 185 Panjek, Una „ commercial officina", 337, Anm. 55. Siehe dazu auch Zinzendorfs Confessions, 41.
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Einführung
Zinzendorfs persönliches Schicksal, sondern auch die Geschichte Triests sollte durch die kurz entschlossene Ernennung eines Gouverneurs und die improvisierte Einrichtung eines Guberniums einen anderen Lauf nehmen. Die hier geschilderte Vorgangsweise beleuchtet schlaglichtartig Regierungspraktiken, die in der aus mehreren Ländern zusammengesetzten Monarchie durchaus üblich waren; in der Forschung sind sie bisher kaum beachtet worden. Anfangs war ja bei der Reorganisation der Intendanz weder von Zinzendorf noch von der Installierung eines Guberniums die Rede. Zur Jahreswende 1775/76 herrschte nämlich zwischen den beiden Monarchen und den Ministern Einverständnis darüber, daß die politische Verwaltung und die Rechtsprechung Triests in Hinkunft durch die Görzer Landesregierung wahrgenommen werden sollten.186 Franz Adam Graf Lamberg, der Landeshauptmann von Görz-Gradisca, hatte schon seit 1774 auch das Amt eines Intendanzpräsidenten innegehabt.187 Nun bestand der Plan, daß er die politischen Funktionen, die er für Triest mittels der Intendanzbehörde fast zwei Jahre lang ausgeübt hatte, an die Landeshauptmannschaft in Görz transferiere. Auch sollte er die Gerichtsbarkeit, welche die Stadt Triest bislang über ihre Bürger ausgeübt hatte, also das Zivil- und Kriminalrecht, jener Rechtsprechung angleichen, die in den Görzer Städten üblich war. Wie man am Beispiel Lambergs und Heinrich Graf Auerspergs, seines Vorgängers, ersehen kann, waren Personalunionen der Intendanzpräsidenten mit Görz oder mit Krain, und auch mit beiden Ländern zusammen, nichts Außergewöhnliches.188 Die Länder Krain und Görz/Gradisca waren klein und im Verband der Monarchie von geringem politischen Gewicht. Hinzu kamen die winzigen, an die Küste gewissermaßen hingestreuten Städte, von denen Triest, Fiume und Zengg die bedeutendsten waren. Im Gerichts- und Steuerwesen hatten diese sich Reste ihrer mediterranen Autonomie bewahrt. Eva Faber hat ausführlich dargelegt, auf welche Art und Wiese diese Länder und Städte seit 1717/19 untereinander durch Schaffung eines eigenen Verwaltungsbezirks, des Litorale Austriaco, verbunden wurden. Auch wurde durch Personalunionen auf der obersten Ebene der Küstenbezirk den Nachbarländern Krain und/oder Görz-Gradisca gewissermaßen angeschlossen. Abgesehen von der gemeinsamen Verwaltung brachten derartige Personalunionen für jeden Amtsinhaber eine Vermehrung der am Südrand der Monarchie ganz und gar nicht exorbitanten Gehälter. Der Verbund der Küstenstädte war durch die Triestiner Intendanz zusammengehalten worden. Nun also sollte er gemäß dem Billet Maria Theresias vom 2. Jänner 1776 aufgelöst werden. Fiume, eigentlich zum Herzogtum Krain gehörig, und die be186 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 293. 187 Faber, Litorale Austriaco, 116. Siehe dazu auch D O Z A , Hs. 66, Brief Ludwigs vom 29. Mai 1774 an Karl, Dornau, Niederösterreich: « II [Lemberg] augmente le nombre des présidents qui ne connaissent pas leur droite [main] » . 188 Faber, Litorale Austriaco, 113.
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nachbarten kroatischen Hafenorte Buccari, Buccarizza und Porto Ré sollten als ein Corpus separatum dem Königreich Ungarn einverleibt werden, dem man auf diese Wiese direkten Zugang zum Meer verschaffen wollte. Die auf dem Landweg nur schwer zugänglichen Städte Zengg und Carlobago sollten hingegen unter die Karlstädter Militärgrenzverwaltung gestellt werden, die sich ohnehin über deren Hinterland erstreckte. Diese Städte brauchen uns hier nicht weiter zu interessieren. Wichtig ist es hingegen zu beobachten, wie Kaiserin, Kaiser und Minister den besonderen Verhältnissen Triests als Handelsplatz Rechnung tragen wollten. Ihnen ging es vor allem um den Ruf Triests als Gerichtsort, daß nämlich die zügige Behandlung der unter Kauf- und Seeleuten, ob In- oder Ausländer, vorkommenden Streitfälle von den Verschiebungen in der Verwaltung nicht beeinträchtigt werde. Das mit Patent vom 20. Mai 1722 eingerichtete Merkantilgericht erster und zweiter Instanz konnte man nämlich nicht so einfach nach Görz transferieren. Denn dieses Gericht erforderte spezielle Fachkenntnisse und Erfahrung in der Praxis von Handel und Seefahrt. Man muß auch bedenken, daß neben den beiden professionellen Richtern wie in anderen Hafenstädten zwei Assessoren aus dem ortsansässigen Kaufmannsstand stammten. Mit Resolution vom 4. Mai 1763 hatte nämlich die Börse das Recht erhalten, die beiden Beisitzer aus den Reihen ihrer Mitglieder in einem Ternavorschlag der Regierung bzw. der Landesfürstin zur Auswahl zu nennen.189 So sollte also das Merkantilgericht als einzige landesfürstliche Einrichtung in Triest verbleiben. Bei einer derartigen Verlagerung politischer und juridischer Zuständigkeiten nach Görz ist es nicht verwunderlich, daß für Triest lediglich ein „Kommandant" vorgesehen war. In Zollangelegenheiten übte ohnehin seit jeher das sogenannte Bancalamt von Laibach die Oberaufsicht aus. So ist es verständlich, daß der „Kommandant" kein eigenes Personal erhalten, sondern mit den beim Hafenkapitanat beschäftigten Schreibern sein Auslangen finden sollte. Für diesen Posten, dessen Bezeichnung militärische Assoziationen hervorruft, hatte Maria Theresia, wie Zinzendorf erfuhr, den ζweiundsechzigjährigen Generalmajor Paolo Antonio conte Seriman (1714—1789) vorgesehen, einen Armenier aus Persien, der zuerst in venezianischen, dann in österreichischen Diensten gegen die Türken gefochten hatte.190 Im Schematismus des Jahres 1775 scheint er als sogenannter Hauptmannamtsverwalter von Zengg auf.191 Gewiß ist, daß er die, wie es im Billet der Kaiserin freilich ohne Namensnennung hieß, „erforderlichen Sprachen und Eigenschaften" besaß. Man erwartete also von dem Orientalen, daß er seine Verbindungen
189 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 17, Anm. 5. 190 Zu Seriman siehe TB, 18. März 1776 und Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 194. 191 Faber, Litorale Austriaco, 167.
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und seine Kenntnisse der Levante nützlich anwende. Serimans armenische Verwandtschaft war gerade im Begriff, von Venedig nach Triest zu übersiedeln.192 Unzweifelhaft standen bei diesen Plänen jene Verwaltungsmaximen im Vordergrund, die keineswegs neu waren, aber in den späten sechziger und siebziger Jahren mit einem geschärften Ton die Verhandlungen über die Reorganisation der Zentralstellen und der Länderverwaltungen wie eine Begleitmusik durchzogen. Durch Umgruppierung und durch Zusammenlegung und Einsparung von Posten sollte eine Straffung der Behörden erzielt werden, um die Abwicklung der Regierungs- und Amtsgeschäfte von oben nach unten und von unten nach oben zu beschleunigen. Heute spricht man von einem „schlanken Staat". Damals war es der Mitregent, der über Jahre hinweg am lautesten die „Schreibereien" bzw. die „Vielschreiberei" kritisierte und seiner Mutter und den Ministern konkrete Vorschläge unterbreitete, was man dagegen tun könnte.193 Das Billet Maria Theresias vom 2. Jänner 1776 gibt dieser weitverbreiteten, keineswegs auf den Mitregenten allein beschränkten Meinung Ausdruck. Auch Kaunitz sprach im Zusammenhang mit der Reorganisation der obersten Kommerzverwaltung von „innerlichem Federkrieg, langzügigen Beratschlagungen, unzeitigen Erinnerungen und gehässigen Einstreuungen".194 Für Triest jedenfalls bedeutete das Billet vom 2. Jänner 1776 eine Herabstufung oder zumindest, mit Ausnahme der Handelsgerichtsbarkeit, eine Gleichschaltung mit Görz und letztlich eine Angleichung an die übrigen Erbländer. Triest sollte also seine administrative Sonderstellung, die es im Zeichen Merkurs seit Einrichtung (1731) und Reorganisation der Intendanz (1749) eingenommen hatte, verlieren. Das war die Lage, als der postenlose — in der heutigen Sprache „wegrationalisierte" — Zinzendorf sich zu Kaiserin und Kaiser begab und die beiden um eine Anstellung bat. Es muß, wie vorhin erwähnt, zwischen dem 7. und 11. Jänner 1776 gewesen sein, als das Herrscherpaar den Rat Rosenbergs einholte. Vielleicht hob dieser Zinzendorfs Kenntnisse der großen Hafenstädte Europas hervor, die in Wien tatsächlich einzigartig waren. Jedenfalls war es Joseph II., der Livorno als Alternativmodell für Triest aufgriff und der dem von seinem Bruder Leopold geschätzten Zinzendorf den Posten eines Gouverneurs zutraute. Dies alles erfuhr Zinzendorf von Binder.195 Auf diese Art und Weise wurde er Gouverneur, und Triest behielt, wie man
192 Siehe dazu den Indexeintrag „Hermet". Laut TB, 3. März 1780, hielt sich Seriman damals in Triest auf. 193 Zu Josephs Vorschlägen vom 27. April 1773 siehe Walter (Hg.), Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung in der Zeit Maria Theresias, 445-54, und derselbe (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 48-69. 194 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 294, Anm. 1. 195 TB, 19. März 1779.
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noch sehen wird, eine gewisse administrative Sonderstellung mit einem für die Erfordernisse von Handel und Seefahrt eigens geschaffenen Gubernium. In diesem kleinen Regierungsbezirk am Südrand der Monarchie behauptete sich somit der Handel als Zweig der Verwaltung. In den Wiener Zentralstellen klaffte jedoch eine große Lücke. Darauf machte Kaunitz, offenbar angeregt von den Gesprächen im Umfeld der Ernennung Zinzendorfs, in einem Vortrag am 22. März 1776, aufmerksam: es fehle ein für sämtliche Länder zuständiges Lenkungsorgan. 196 Die Staatswirtschaftsdeputation hatte sich als oberstes gesamtstaatliches Beratungsinstrument nicht bewährt; die böhmisch-österreichische Hofkanzlei hatte die Agenden des Kommerzienhofrats aufgesogen, war aber nur für die deutschen, also österreichischen und böhmischen Erbländer zuständig und nicht für den Gesamtstaat. Für Ungarn war die ungarische Hofkanzlei das maßgebliche Organ und für Galizien die galizische Hofkanzlei. Für die Lombardei und die österreichischen Niederlande liefen die Fäden in der Staatskanzlei zusammen. So schlug Kaunitz vor, der Kaiser selbst solle „die oberste Commercialdirection" übernehmen und zu seiner Hilfe und Beratung eine geeignete Person auswählen, sei es ein Adeliger oder ein Bürgerlicher. Anderenfalls stünde der Staatsrat zur Verfügung, dort könne ein solcher Berater und Koordinator Sitz und Stimme erhalten. Kaunitz ging es um eine dauerhafte Verankerung und zügige Behandlung handelspolitischer Angelegenheiten für die gesamte Monarchie auf oberster Beratungs- und Entscheidungsebene. Weder das eine noch das andere geschah, der Mitregent ging darauf nicht ein. Zinzendorf erfuhr am 26. Mai von Binder, daß Kaunitz ihn für jenen Posten ausersehen hätte. Offenbar hielten Kaunitz und Binder von Josephs Wirtschaftskenntnissen nicht viel. Tatsächlich flachte Josephs Interesse an Triest nach drei Jahren ab. Das hing einerseits mit seiner durch den Bayerischen Erbfolgekrieg gesteigerten Sorge um die Schlagkraft der Armee zusammen 197 und andererseits mit der ihm angeborenen, mit Ungeduld gepaarten Unstetigkeit seines Geistes. Vielleicht kam auch ungarischer Druck hinzu, daß er 1779 auf Fiume umschwenkte, das für den Export ungarischen Getreides ausgebaut werden sollte. 198 Zinzendorf erfuhr davon bei der Hoftafel am 26. Juli 1779 in einem Gespräch mit dem Kaiser. Jedenfalls behielt dieser — oder vielleicht dessen Oberstkämmerer Rosenberg — den Vorschlag Kaunitz' in petto, an seine Seite zur „besonderen Verwendung", wie man im Amtsdeutsch sagt, einen Experten zu stellen. Nach sechs Jahren, 1782, sollte es soweit sein. Joseph II. berief Zinzendorf nach Wien.
196 Walter (Hg.), Vom Sturz des Directoriums in publicis et cameralibus (1760/61) bis zum Ausgang der Regierung Maria Theresias. Aktenstücke, 295, Anm. 1. 197 Siehe dazu Szabos Überlegungen zu Josephs Sicherheitsstreben in Prolegomena to an Enlightened Despot. 198 Schiinemann, Wirtschaftspolitik, 52f. Siehe dazu auch Faber, Litorale Austriaco, 232, wo sie Theodor Graf Batthyány als „Fürsprecher der Fiumaner Sache in Wien" bezeichnet.
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Wir können hier nicht im Detail auf das Gubernium eingehen, vor allem können wir keinen systematischen Vergleich mit dessen Vorbild Livorno199 oder den Regierungen anderer Erbländer anstellen. Das sei zukünftiger Forschung überlassen. Hier sollen aber einige Merkmale der Organisationsstruktur und der eine oder andere Grundzug der Amtsführung Zinzendorfs hervorgehoben werden. Es war die Konzentration der Regierungsgeschäfte in der Hand des Gouverneurs und die damit einhergehende Straffung der Geschäftsabläufe, die dem Mitregenten am Modell Livorno gefiel. Es ging im Grunde darum, „die Geschäfte so wie die Verfassung zu simplifizieren".200 Dies schrieb Zinzendorf in seinen Vorstellungen über das ihm zugedachte Amt, die Maria Theresia von ihm verlangt hatte. Das Amt des Gouverneurs war ganz und gar monokratisch angelegt, während die Intendanz als Kollegialbehörde mit einem Präsidenten und einem halben Dutzend, in verschiedenen Kommissionen organisierten Räten funktioniert hatte.201 Die Intendanzräte hatten ihre Beschlüsse, zumal wegen der häufigen Abwesenheit der auch für die Regierungen in Görz und/oder Laibach zuständigen Präsidenten, als Ergebnis gemeinsamer Beratungen mit ihren Unterschriften nach Wien weitergeleitet. Die Auflösung der Intendanz und die Versetzung der aus den Erblanden stammenden Intendanzräte nach Görz, Laibach und Klagenfurt war ohnehin seit Josephs Besuch in Triest, 1775, eine beschlossene Sache. Ein einziger, nämlich der 1749/50 eigens von Livorno nach Triest berufene Pasquale Ricci, sollte als „Konsultor", also als Rat, unter dem Gouverneur weiterhin in Triest dienen.202 Ricci, achtzehn Jahre älter als Zinzendorf, hatte sich in seinem Amt ein Vermögen erwirtschaftet; er war wie seine Kollegen Franz Freiherr von Raigersfeld, Franz Xaver Freiherr von Königsbrunn und Johann Graf Schärfenberg unternehmerisch tätig gewesen. Ricci war noch ganz in den merkantilistischen Praktiken der Intendanz befangen, die zur Förderung der Wirtschaft auf Pacht und Monopole gesetzt hatte. Ricci hatte in der Intendanz bereits die Stelle des Vizepräsidenten innegehabt. So blieb dem Gouverneur nichts anderes übrig, als diesen auch zu seinem Stellvertreter und zum Leiter der Gubernialkanzlei zu machen und ihm weiterhin jene Referate zu belassen, die er bereits in der Intendanz geführt hatte.203 Man kann nicht sagen, daß Ricci ein vertrauter Mitarbeiter Zinzendorfs geworden wäre; das Tagebuch gibt zu einer solchen Vermutung keinerlei Anhaltspunkte. Wie auch immer, Ricci konnte keinen Schaden stiften. Denn
199 N1Z, Bd. 171,9-42, Beilage zum Vortrag Blümegens vom 17. Februar 1776: Ministri componenti il Governo di Livorno, loro incombenze, e facoltà. Vgl. Dazu Fratarelli Fischer e Mangio (ed.), Fonti per la Storia di Livorno. 200 N1Z, Bd.171,45-48, Abgeforderte allerunterthänigste Anmerkungen, 1. März 1776. 201 Siehe Faber, Litorale Austriaco. 202 NIZ, Bd. 171,4, Vortrag Blümegens, 17. Februar 1776, wo auch die Vorschläge zur Versetzung der Intendanzräte und zur Weiterbeschäftigung Riccis zu finden sind. Riccis Person und Tätigkeit sind noch nicht eingehend erforscht, siehe dazu Panariti, Assicurazione e banca, 377-79. 203 TB, 27. Juni 1776.
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es war der Gouverneur, der für alles zuständig war, der bei den meisten Amtsgeschäften die Initiative ergriff, der — oft eigenhändig — die für Hofkanzlei, Hofkammer und Herrscher bestimmten Berichte, Stellungnahmen und Eingaben verfaßte bzw. einem der Sekretäre diktierte. „Um alle Geschäfte ohne zeitversplitternde Ratsversammlungen bestens zu befördern", 204 hielt er gar keine Ratsversammlungen ab. Wie wir gesehen haben, äußerte sich auch Kaunitz in diesem Sinne, und so führte er auch die Staatskanzlei. Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Sekretäre als engste Mitarbeiter im Verwaltungsapparat an Bedeutung gewannen. Beim Gubernium standen Zinzendorf anfangs drei, später zwei Sekretäre zur Verfügung. Joseph Sigismund Kappus von Pichelstein (1730-1808) und Joachim Johann von Grenek (1740/45-1833) waren für die deutsche und Antonio Wassermann (1736—?) für die italienische Sprache zuständig. Kappus wechselte 1777 als Rat an die Laibacher Regierung. Für seine persönlichen Angelegenheiten, etwa für die Ordnung der Bücher und die Erstellung eines Katalogs, beschäftigte der Gouverneur seinen eigenen, aus Wien mitgebrachten Sekretär. 205 So wurden die Sekretäre und der ihnen in der allernächsten Umgebung der Regierenden zur Verfügung stehende Spielraum aufgewertet, wie man es auch bei den Kabinettssekretären in der Spätzeit der Kaiserin und während der Alleinregierung Josephs II. sehen kann. 206 Von den Beamten verblieb außer Ricci nur der aus der Grafschaft Görz stammende Pietro Antonio Pittoni als Polizeidirektor, nachdem die mehrköpfige Polizeikommission mit der Intendanz untergegangen war. Diesen Posten aber konnte man nicht einfach „wegrationalisieren", zumal Triest von Fremden schier überging, und der hauptsächliche Aufwand für die Polizeidirektion ohnedies nicht vom Ärar, sondern von der Stadt bestritten wurde. 207 Im großen und ganzen verblieb beim Gubernium der für jede Behörde unerläßliche Unterbau an Kanzleipersonal: eben die nach Sprachkompetenzen eingeteilten Sekretäre, zwei Konzipisten, ein Registrator, der zugleich als Expeditor fungierte, und drei Kanzlisten. 208 Es ist verständlich, daß bei einer derartigen Konzentration der Amtsgeschäfte die geographische Zuständigkeit der Behörde auf die Stadt Triest eingeschränkt wurde, denn eines der Nachbarländer mitzuverwalten wäre zweckwidrig und unpraktikabel gewesen.
204 N1Z, Bd. 172,5. 205 Am 29. März 1778 bat der Sekretär Weber in Wien wegen Krankheit um seine Entlassung, am 24. April 1778 nahm Zinzendorf Kemmerer auf, dessen Schwester und Bruder beim Reichshofrat und späteren k. Gesandten Friedrich Freiherrn von Kageneck in Dienst waren. 206 Siehe dazu Reinöhl, Geschichte der k. und k. Kabinettskanzlei, die Indexeinträge „Zephyris" und „Anton" und das Kapitel „Wiener Beziehungen"; vgl. die Rolle des Sekretärs Wurm in Schillers Kabale und Liebe, Uraufführung am 15. April 1784 in Mannheim. 207 N1Z, Bd. 171,81 und 134f. Auch für Pittoni fehlt eine Biographie. 208 N1Z, Bd. 171, 81-83, Specification der Besoldungen, welche bey künftiger Anstellung zu Triest bestehen bleiben.
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Zinzendorf ging sofort nach seiner Ankunft daran, die Registratur der Gubernialkanzlei auf ein Sach- und ein Namensregister umzustellen, im Archiv die gleichen Ordnungsprinzipien einzuführen und sogenannte Scontri anlegen zu lassen, aus denen man jederzeit ersehen konnte, wie der Aktenlauf einerseits zwischen dem Gubernium und den Wiener Ministerien sich gestaltete und andererseits zwischen dem Gubernium und den ihm nachgeordneten lokalen Stellen. So konnte man mit einem Blick ersehen, was schon erledigt war und was bei welcher Stelle wie lange hängen blieb. Der Gouverneur nahm täglich als erster die einlaufenden Fälle zur Kenntnis, übergab diese dem Konzipisten zur Numerierung und Eintragung in das Protokollbuch und teilte sie dem deutschen oder dem italienischen Sekretär zu. 209 Man hat es hier mit einem Musterbeispiel der fortschreitenden Rationalisierung der Verwaltung zu tun. Erste einschlägige Erfahrungen mit Protokoll, Registratur und Expedit hatte er als Kanzleidirektor des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses in den frühen sechziger Jahren gesammelt. Wie ein Blick in das Tagebuch zeigt, erledigte der Gouverneur tatsächlich die Geschäfte selbst. Wenige Tage nach seiner Ankunft, am 19. Juni 1776, notierte er: „Habe den ganzen Tag gearbeitet, auch über den Preis und das Gewicht des Brotes". Am 10. September 1777 trug er in das Tagebuch ein: „Habe am Morgen viel gearbeitet". Es war auch an diesem Tag, daß Johann Jakob Graf Gaisruck (1739-1801), Rat bei der Kärntner Landesregierung, zu Besuch in Triest weilte und als sachkundiger Gast vom Gouverneur in die Gubernialkanzlei geführt wurde. Gaisruck staunte gehörig darüber, daß Zinzendorf nie Ratssitzungen abhielt und ganz allein eine so große Arbeitslast bewältigte.210 Am 27. März 1779 berechnete der Gouverneur lustlos, wie hoch die (Steuer-) Summen waren, welche die Einwohner, auch von einzelnen Grundstücken, in die verschiedenen Kassen ablieferten. Doch befaßte er sich nicht nur mit lokalen Angelegenheiten. Am 9. August 1777 verglich er sämtliche Länder der Monarchie in Hinsicht auf ihre Einwohnerzahl und ihr Steueraufkommen. In dieses Bild des rastlosen Arbeitens und Selbstregierens paßt es, daß der Gouverneur sich immer wieder durch das Studium von Akten über die Vorstadien eines anstehenden Falles und somit über die Amtsführung der Intendanz, von der er nicht viel hielt, seine eigene Meinung bildete.211 Bei diesem Arbeitsstil ist es kein Wunder, daß das Gubernium als eine gut eingestellte und laufend geschmierte Maschine klaglos funktionierte. Nichts blieb liegen, alles wurde prompt erledigt, der Gouverneur verlor nie den Überblick über die Geschäfte und hatte die Beamten und das Kanzleipersonal stets unter Kontrolle. Dies schrieb er am 19. November 1781 in seinem Bericht über die künftige Organisierung 209 NIZ, Bd.172, 7-10, Kurzgefaßte Nachricht der 1777ten theils Solar-, theils Militairjahres in dem Triester Gouvernement verhandelten Geschäften... 210 TB, 10. September 1777. 211 Z. B. TB, 8. Juli und 8. Oktober 1776 und 23. September 1777.
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des ihm anvertrauten Triester Gouvernements betreffend [!]. 212 Ein derartiges Programm zu entwerfen, war ihm zum ersten Mal am 9. Dezember 1780 eingefallen, also zu Beginn der Alleinregierung Josephs II. Jetzt enthielt dieser Bericht auch seine Kommentare zu den sich seit März 1781 häufenden allerhöchsten Resolutionen betreffend die Reorganisation der Hofstellen und der Länderregierungen. Wir brauchen hier nicht auf dieses Reformvorhaben des Kaisers einzugehen, das ihm im Nachhinein den Ruf eines großen Modernisierers der Bürokratie eingetragen hat. Soviel sei jedoch gesagt, daß man aus den Tagebüchern Zinzendorfs und aus seinem Bericht den Eindruck eines unsystematischen, ja unüberlegten Vorgehens von Seiten des Kaisers gewinnt, und daß viele der kaiserlichen Anordnungen auf Triest gar nicht zutrafen. Denn hier fehlten gewisse Ämter wie ζ. B. das Revisionsamt der Zensur, und bürokratische Verfahrenswiesen wie die Führung von Sitzungsprotokollen gab es gar nicht, da keine Ratssitzungen gehalten wurden. Der Gouverneur hielt von Josephs Resolutionen nicht viel. Am 24. Mai 1781 notierte er, die soeben erhaltene Resolution enthielte nur allgemeine, nichtssagende Sätze und alles liefe auf noch mehr Arbeit und noch mehr Schreibereien hinaus. Außerdem war, wie Zinzendorf in seinem Bericht ausdrücklich und ausführlich darlegte, der Zweck der kaiserlichen Resolutionen in Triest 1776 schon erfüllt worden, als die höhere Beamtenschaft auf das Äußerste reduziert und der Geschäftsgang vereinfacht und beschleunigt worden war. In Triest mußten die Regierungsgeschäfte nicht mehr konzentriert werden, denn schon zur Zeit der Intendanz waren die Publica-Politica, die Cameralia und auch die Justiz vereinigt gewesen. Insgesamt wäre die Amtsführung in Triest, so der Gouverneur in seinem Bericht, einfacher und wären die Personalkosten geringer als in Livorno. Doch es fehlte nicht an Personen, Einrichtungen und Verfahrensweisen, die der monokratischen Regierung in Triest die Spitze brachen oder sie eigentlich einschränkten. Zum einen sorgten Zinzendorfs Rechtsvorstellungen dafür, daß er die ihm angebotene Stellung als Alleinregierer nicht mißbrauchte. 213 Zum anderen wirken, wie schon Max Weber festgestellt hat, neben monokratischen Herren kollegiale Körperschaften beratend und können deren Herrschaft temperieren. Dies geschieht im Sinne der Rationalisierung, zumal es sich dabei um die Inanspruchnahme von Fachwissen handelt. 214 Ähnlich argumentieren seit einigen Jahren jene Historiker, die davon ausgehen, daß „die Staatsführung in der Frühen Neuzeit [...] hauptsächlich auf Verhandlungen und Kompromissen mit lokalen Eliten beruhte" 215 Wir müssen hier nicht auf die mit dieser Sichtweise zusammenhängenden Debatten über den Begriff und die Wirklichkeit des 212 N1Z, Bd. 171,117-179, mit eigenhändiger Unterschrift. 213 Vgl. dazu Martens, Der redliche Mann am Hof. 214 Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, 1. Halbband, 159. 215 MacHardy, Staatsbildung, und die dort in Anm. 24 angeführte Literatur. In ihrem Ansatz folgt die Autorin Michael Mann, War and Capitalism (Oxford 1992) und derselbe, Geschichte der Macht 2 (Frankfurt am Main 1991).
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A b s o l u t i s m u s e i n g e h e n . 2 1 6 W i c h t i g ist, daß nicht nur die Intendanz und später der G o u v e r n e u r , sondern a u c h d i e W i e n e r Zentralstellen v o n der N o t w e n d i g k e i t s o g e nannter Interaktions- und A u s h a n d l u n g s p r a k t i k e n ü b e r z e u g t w a r e n und sie einsetzten, w e n n i m m e r e s n o t w e n d i g und tunlich schien. E s w a r eine alte, b i s z u m B e g i n n der Alleinregierung J o s e p h s II. übliche P r a x i s , daß die z u s t ä n d i g e n B e h ö r d e n i m m e r wieder I n f o r m a t i o n e n v o n Deputierten d e s lokalen H a n d e l s s t a n d e s und v o n den S t ä n d e n der L ä n d e r e i n h o l t e n . 2 1 7 In H a n d e l s f r a g e n e r w i e s sich die seit 1 7 5 5 existierende B ö r s e als j e n e s k o r p o r a t i v e O r g a n , mit d e m d i e Intendanz und Z i n z e n d o r f ständig kooperierten. D a ß sich die R e g i e r u n g v o n der B ö r s e beraten ließ, w i e sie a u c h deren B e s c h w e r d e n und A n r e g u n g e n e n t g e g e n n a h m und nach W i e n weiterleitete, ist seit l a n g e m b e o b achtet w o r d e n . 2 1 8 M a n m u ß allerdings h i n z u f ü g e n , daß in T r i e s t Z ü n f t e g ä n z l i c h fehlten, a u c h g a b e s keine S t ä n d e . S o f u n g i e r t e d i e B ö r s e als e i n z i g e Vertreterin der v o n D y n a m i k erfüllten Wirtschaftsinteressen und v e r m o c h t e mit ihren B e s c h w e r d e n und B e s c h l ü s s e n d e m Wiener D i r i g i s m u s von Zeit zu Zeit S c h r a n k e n zu s e t z e n . 2 1 9 E s ist j e d o c h bisher noch nicht beachtet w o r d e n , daß sich die Triester R e g i e r u n g a u c h mit d e n städtischen Ä m t e r n und K o m m i s s i o n e n w i e ζ. B . d e m Stadtgericht und der
städtischen
Wirtschaftskommission
in
ständiger
Interaktion
befand,
und
in
K i r c h e n - und S c h u l a n g e l e g e n h e i t e n mit d e m B i s c h o f . 2 2 0 N u r ein B e i s p i e l soll herausg e g r i f f e n w e r d e n , u m zu z e i g e n , daß d a s Stadtgericht die aus W i e n k o m m e n d e n und 216 Der Aufgeklärte Absolutismus ist in diesen Diskussionen bisher kaum aufgegriffen worden, siehe Asch und Duchhardt (Hg.), Der Absolutismus — ein Mythos?, und Mat'a und Winkelbauer, Die Habsburgermonarchie, 1620-1740. 217 TB, 18. Oktober 1781: Befragung der Tiroler Stände und Kaufmannschaft zu Zollfragen auf ausdrücklichen Befehl Josephs II. Aus den zahlreichen Beispielen in Beständen des Hofkammerarchivs sei für Triest die Verpachtung der Brotbäckereien in HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 60, herausgegriffen. Siehe femer Kommerz Niederösterreich, Fasz. 65/3, Beschwerden des hiesigen Handelsstandes, Abhilfe derselben und diesfalls angeordnete Hofkommission, 1771-1782. Vgl. Beer, Österreichische Handelspolitik, 111. 218 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine (1888) 31; Beer, Handelspolitik (1899) 51; Gasser, Triestiner Handel vor 1790 (1970) 248; Tucci, Die Triestiner Kaufmannschaft (1978) 122; Cova, La Borsa mercantile triestina (1980), basierend auf Gasser und Tucci; Dubin, The Port Jews (1999) 33; Fornasin, La Borsa e la Camera di Commercio di Trieste (2003) 145. Eine detaillierte Analyse der Börse, ihrer Organisation und Mitglieder, ihrer Anliegen und politischen Demarchen ist ein auch von Fornasin formuliertes Desiderat der Forschung. Zur Börseordnung vom 21. Juni 1755 und zur Verhandlungspraxis siehe einstweilen Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1, 195-197. Die Arbeiten von Pitacco, La Borsa di Trieste, und Tato, Prestigio e influenza politica del potere economico a Trieste und dieselbe, La Borsa mercantile di Trieste waren mir nicht zugänglich. 219 Dubin, The Port Jews, 38, bringt als Beispiel die Diskussion von 1779 bis 1781 über die Aufnahme von Juden in das Leitungsgremium der Börse; weitere Beispiele werden kurz erwähnt von Tucci, Die Triestiner Kaufmannschaft, 126; siehe auch Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 10, zum Widerstand der Börse gegen die Handlungs- und Fallitenordnung von 1758, und 18 zur erfolgreichen Opposition 1781/82 gegen die dekretierte Auflösung der Wechsel- und Merkantilgerichte und gegen die Verlegung der Appellation nach Klagenfurt. 220 Siehe dazu Beneder, Herberstein, 39-41. 116
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durch den Gouverneur weitergeleiteten Anordnungen keineswegs passiv und ohne Widerrede entgegennahm. Aus einer kurzen Tagebuchnotiz vom 5. Juli 1777 erfährt man, daß die Stadtrichter Adamo de Burlo (1724—?), Giovanni Battista de Giuliani und der Präsident des Stadt- und Landgerichts, Carlo Lodovico conte Suardi (1736-?), bei Zinzendorf vorsprachen und ihm den Vorschlag unterbreiteten, er möge den Großen Stadtrat einberufen. Man wolle den Wiener Vorwürfen gegen die Handhabung der Rechtsprechung entgegentreten. Zinzendorf fing den Unmut auf, indem er die Ehre der Juristen ins Spiel brachte. Die Remonstration des Großen Rates würde die Unfähigkeit der lokalen Richter, den Wiener Anweisungen zu folgen, öffentlich demonstrieren, sie also blamieren. Außerdem war es dem Gouverneur ein Anliegen, kompetente ortsansässige Personen in die Verwaltung öffentlicher Einrichtungen einzubinden und ihnen dort Verantwortung zu übertragen, wo bisher landesfürstliche Beamte oder der Klerus geschaltet und gewaltet hatten. Wie man den Confessions entnehmen kann, war es Pittoni, der Zinzendorf nahe legte, den Börsedirektor Giovanni Bellusco (?-1790) als einen der drei Inspektoren des Armen-, Kranken- und Waisenhauses zu berufen. 221 Der Gouverneur konnte zwar nicht umhin, am 12. Juli 1776, wenige Tage nach seinem ersten Besuch im Armen-, Kranken- und Waisenhaus, Ricci, den einzigen Gubernialbeamten, zum Direktor zur ernennen. Aber schon einen Tag später trat er an den Börsedirektor mit der Bitte heran, als Inspektor zu fungieren. Als Vertreter der Bürgerschaft nominierte Zinzendorf Geremia Francol (1720-?), ein Mitglied des Stadtrates und zugleich Kontrollor der städtischen Kassen, und von Seiten des Guberniums entsandte er seinen Vertrauensmann Pittoni. Am 11. September des gleichen Jahres forderte er Bellusco auf, von Zeit zu Zeit die Normalschule zu visitieren. So wurde die Kaufmannschaft durch ihren Vorsitzenden in die zivilen, dem Gubernium unterstehenden Angelegenheiten eingebunden. In diesem Zusammenhang erhält eine Beobachtung des Triestiner Rechtshistorikers Roberto Pavanello einen besonderen Sinn. Es ist ihm nämlich aufgefallen, daß die Milde Stiftungskommission, welche die Kontrolle der sozialen Zwecken gewidmeten Gelder besorgte, nach Aufhebung der Intendanz nicht dem Gubernium, sondern dem städtischen Magistrat überantwortet wurde. Das Gleiche geschah mit dem Ufficio tavolare, also dem Kataster- bzw. Grundbuchsamt. 222 Inwieweit Zinzendorf bei dieser Verlagerung von der landesfurstlichen Regierung zur Stadtgemeinde seine Hand im Spiele hatte, kann man derzeit nicht sagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden
221 Confessions, 29. 222 Es wurde 1772 errichtet. Pavanello, „II rescritto teresiano 13 Aprile 1776", 226f. macht allgemein auf die Verlagerung einiger Zuständigkeiten für öffentliche Angelegenheiten von den landesfürstlichen bzw. staatlichen Instanzen an die Stadtverwaltung aufmerksam. Siehe ferner Pavanellos Erörterungen zur politischen und Justizverwaltung Triests in Tradizione storica e rinnovamento istituzionale.
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diese Kompetenzen wegen der drastischen Reduzierung des Gubernialstabes der Stadt überlassen, also aus Gründen der Zweckmäßigkeit, und nicht in der Absicht, die Stadtverwaltung bzw. die Bürgerschaft politisch aufzuwerten. Möglich, daß Zinzendorf auch in diesem Sinne handelte, als er den Börsedirektor in die zivile Verwaltung einband. In den Confessions begründet er später diesen Schritt folgendermaßen: „Damit dieses Institut öffentlicher Wohltätigkeit", nämlich das Armen-, Kranken- und Waisenhaus, „ehrlich und gewissenhaft geleitet werde, wollte ich, daß es von den verschiedenen Ständen der Stadtbewohner überwacht werde". Diese Idee der Mitwirkung von Bürgern an Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung könnte vom Beispiel Marseilles hergeleitet sein.223 Oder sie könnte aus den Considérations sur le gouvernement ancien et présent de la France des Marquis d'Argenson stammen, durch welche Kanäle auch immer diese Schrift an Pittoni und Zinzendorf gelangt sein mag. Sie könnte aber auch direkt Rousseaus Contrat social von 1762 entnommen sein, der d'Argensons Manuskript kannte, dessen Druck 1764/65 veranlaßt und so manches Argument daraus in sein Gedankengebäude aufgenommen hatte.224 Einen ähnlichen Gedanken fand der Gouverneur dann im Werk des von ihm in den Jahren 1778 bis 1781 gelesenen und sehr geschätzten königlichen Advokaten Guillaume-François Letrosne, De l'administration provinciale et de la réforme de l'impôt225 Überdies verfolgte Zinzendorf in Zeitschriften die französische Gesetzgebung und ließ sich von anderen Mittelmeerhäfen und aus Paris Edikte und Verordnungen kommen. Nicht selten notierte er im Tagebuch ganze Passagen aus Büchern, nicht weil ihm die Inhalte gänzlich neu und für eine Anwendung in seinem Amt geeignet schienen, sondern weil er darin eine Bestätigung seiner eigenen, längst herangereiften Vorstellungen fand. 226 So handelt es sich bei seinen politisch-ökonomischen Lesestoffen oft um problem- und situationsbedingte Konvergenzen von Denk- und Lösungsansätzen, die in Frankreich und anderswo in Europa für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik diskutiert und allenthalben auch in Gesetzestexte gegossen wurden. Sogar in seine Jahresberichte fügte er Auszüge aus seiner Lektüre ein, um seinen Vorschlägen in 223 Siehe Masson, Histoire du commerce français, 9, 33 und 41; Schaeper, The French Council of Commerce, part 1, chapter 3. 224 Considérations, ch. Vili, art. 1, Ut. nach Hintze, Staatseinheit und Föderalismus, 98; Hömig, Absolutismus und Demokratie, 353. Den Contrat social Rousseaus las Zinzendorf am 2. und 5. März 1763, d'Argensons Considérations am 25. November 1787, offenbar in der Ausgabe von 1784, siehe auch Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 2, 434 und 562, Annexe 10. Vom 18. bis 20. Januar 1763 befaßte er sich mit Charles-Irenée Castel de Saint-Pierre, einem weiteren Kritiker des französischen Absolutismus. 225 Zu Letrosne siehe den Indexeintrag. Vgl. Ritter, Der Freiherr vom Stein, 489. 226 Als ein Lektürebeispiel sei auf Dupont de Nemours' Physiocratie (1767-1768) vom 18. Februar 1777 verwiesen. Er habe mit großem Vergnügen den vierten Band und darin über die beim Seehandel notwendige Konkurrenz fremder Kaufleute gelesen; ferner TB, 16. Oktober 1778 zur Lektüre von Mirabeaus Théorie de l'impôt (1760 und 1761), die er erstmals am 19. und 21. November 1761 durch Charles Etienne Pesseliers Gegentraktat kennengelernt hatte.
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Wien Nachdruck zu verleihen, gewissermaßen als Beweis, daß und wie sich derartige Maßnahmen im Ausland bewährten. Nur ein einziges, markantes Beispiel sei hier herausgegriffen. Der Jahresbericht für 1778 enthält eine längere Passage aus Véron de Forbonnais' Recherches et considérations sur les finances de France depuis 1595 jusqu'en 1721 (1758) mit genauem Zitat. 227 Mit dieser Stelle argumentierte der Gouverneur gegen das am 7. März 1778 ergangene Dekret der Hofkanzlei, das seinen Vorschlag zur Freigabe des Maklergewerbes in Triest verwarf. Seit 5. September 1776 hatte er sich mit diesem, für den Handelsplatz Triest überaus wichtigem Thema befaßt. Es ist erwähnenswert, daß die erste Ordnung für die Triester Makler bzw. Sensale aus dem Jahr 1752 stammt. 2 2 8 Forbonnais, der die Übergänge vom Merkantilismus zu einer Deregulierung der Wirtschaftsstrukturen markiert, war bekanntlich für die Wiener Wirtschaftsreformer um 1760 einer der Schlüsselautoren gewesen, und Zinzendorf hatte mit ihm 1767 und 1769 in Paris verkehrt. 229 Doch halten wir beim derzeitigen Stand der Forschung mit derlei Anmerkungen inne. Es bedarf einer systematischeren Vorgangsweise, um die theoretischen Hintergründe von Zinzendorfs Regierungsmaximen nicht losgelöst, sondern in Verbindung mit seiner Regierungspraxis auszuleuchten. Sicher ist, daß seine Ideen, Einstellungen und Handlungsweisen in den Jahren seiner Wanderschaft und in den Sitzungen der Wiener Ratsgremien herangereift waren. Die Triestiner Verhältnisse kannte er gut, mit ehemaligen Intendanzräten war er befreundet. So kann man seine Anmerkungen vom 1. März 1776 als eine Art Regierungsprogramm ansehen, dessen Grundsätze kurz genannt seien: wo immer die in Triest geltenden Gesetze und Verordnungen der „freieren und geschwinderen Leitung" des Handels entgegenstünden, würde er Vorschläge ausarbeiten und zur Approbation nach Wien senden; er würde den von Raab, dem ehemaligen Intendanzrat und späteren Triest-Referenten der Hofkanzlei, ausgearbeiteten Plan aufgreifen, die städtischen und die Hafenabgaben zu vereinfachen; auch würde er die Vielzahl der Kassen reduzieren. All dem stimmten die Kaiserin, der Kaiser und die Hofkanzlei zu.
Politik der kleinen Schritte Bekanntlich war die Stadt mit ihrem Hinterland sehr klein, und die Verhältnisse waren leicht durch- und überschaubar. Den mitten in der Stadt residierenden Gouverneur konnte jedermann vormittags sprechen. Auch einfache Leute trugen Bittgesuche 227 N1Z, Bd. 174 für 1778, 200-202, der Jahresbericht ist datiert mit 17. Juli 1779; Zinzendorfs Zitat lautet: Forbonnais, Recherches, tome IV, p. 91 ad ao 1693. 228 Siehe Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1,193f., mit Nennung der 1752 tätigen Sensalen. 229 Siehe Klingenstein, Between Mercantilism and Physiocracy, 189.
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an ihn heran, wovon das Tagebuch zahlreiche Beispiele enthält. Wie in anderen Städten und Ländern des Ancien Régime überlagerten sich in Triest ältere und neuere Einrichtungen und Rechtsverhältnisse. Von den Gesetzeswerken, Patenten und Regierungsinstruktionen, denen Triest seinen Aufstieg zum Emporium verdankt, sollen im folgenden die für Zinzendorfs Regierung maßgeblichen angeführt werden:230 das Freihafenpatent vom 18. März 1719; 231 die beiden, mit Patent vom 20. Mai 1722 eingerichteten Instanzen von Wechsel- und Merkantilgerichten, wobei der Gouverneur als Präsident der zweiten Instanz fungierte;232 die an die Beamten gerichteten Anweisungen vom 19. November 1725;233 die große Instruktion für die Intendanz vom 29. November 1749, mit welcher der Ausbau von Hafen und Stadt erst so richtig begann;234 die mit Resolution vom 30. Jänner 1751 für sämtliche Länder Innerösterreichs — und somit auch für Triest — erfolgte Errichtung des Judicium delegatum in causis consiliarorum et officialium und des Consessus in causis summi Principis et Commissorum als jenen Gerichtsinstanzen, die für die landesfürstliche Beamtenschaft und solche Fälle zuständig waren, in welche die Landesfürstin bzw. der Staat, vertreten durch den k. k. Fiskal, in Zoll-, Steuer- und Militärangelegenheiten involviert war;235 die GeneralGesundheitsordnung samt Instruktion für die Sanitätsbeamten von 1755 mit den bis 1770 folgenden Ergänzungen;236 die Gerichtsordnung für die Konsular- und Merkantilgerichte von 1758; 237 die Handlungs- und Falliten-Ordnung vom 13./19. Jänner 1758;238 die neue Zollordnung, auch Zollcodex genannt, die aufgrund der Resolution vom 27. April 1769 die Einfuhr von Konsumartikeln gänzlich freigab, die Einfuhr von 230 Dabei folge ich weitgehend den Darstellungen von Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1; Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine; Beer, Handelspolitik, 36-55; Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative; Pavanello, Sulle riforme giudiziarie giuseppine, und Faber, Litorale Austriaco. Eine Darstellung der Stadtverwaltung und eine Studie über die Integration Triests in das Rechtssystem der österreichischen Monarchie sind Desiderata der Forschung. 231 Den italienischen und den deutschen Text findet man in Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 111-116, und in Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1,225-232. 232 Siehe Zinzendorfs Instruktion vom 13. April 1776 in N1Z, Bd. 171,65-77. 233 In Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 118-127, findet man den Text der Instruzione in qual modo li Nostri Comandanti, et Officianti d'ambi Porti Franchi maritimi... Trieste et Fiume in umilissima esecuzione dell'emanate Nostre graziosissime Patenti in un et altro abbiano a contenersi verso li Trafficanti, Negozianti, Manifattori, Artisti e cadaun' altra Persona. Die deutsche Fassung lautet: Instruction, Wie Unsere Befehlshabere und Beambte in Unseren I.-Oe. beeden freyen Meer-Porten Triest und Fiume sich gegen die Trafficanten, Kauff-Leuthe, Manufacturisten, Künstler und jederman... in ein... und anderen zu verhalten haben; siehe auch Faber, Litorale Austriaco, 33, Anm. 118. 234 Der Text bei Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portfranco, 159-177. 235 Siehe dazu Pavanello, Sulle riforme giudiziarie giuseppine, 166f., und Zentralisation und Dezentralisation, 248. 236 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 89-95. 237 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 9. 238 Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1, 198; Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 10.
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Rohstoffen erleichterte und das Territorio in das von Hafen und Stadt gebildete Freihafengebiet einbezog; 239 die neue Wechselordnung vom 30. Oktober 1773; 240 das Politische Edikt der Handelsschiffahrt vom 25. April 1774, auch Navigationsedikt genannt, als die erste, wenn auch nur partielle Kodifizierung des geltenden Seerechts; 241 der 1752 begonnene und Ende der sechziger Jahre abgeschlossene Ausbau der Konsularvertretungen samt Gerichts- und Gebührenordnungen; 242 die 1776 erfolgte Vereinigung des mit Intendanzräten besetzten Judicium delegatum in causis consiliarorum et officialium und des Consessus in causis summi Principis et Commissorum mit dem Judicium civicum der Stadt, also die Vereinigung der Rechtsprechung für Bürger und landesfürstliche Beamte, wobei die innerösterreichische Regierung in Graz als Appellationsinstanz bestehen blieb 2 4 3 Mit Zinzendorfs Ankunft ging in Triest die Ära des Merkantilismus, die mit der Deklaration des Freihafens 1719 begonnen und ihren Höhepunkt im Aufschwung nach 1749 gefunden hatte, zu Ende. In der Stadt selbst, jedenfalls unter den Börsemitgliedern, waren die Gemüter auf Veränderungen eingestellt, ja sie sehnten diese herbei und waren willens, bei der Umgestaltung mit Hand anzulegen. Vieles erschien ihnen nicht mehr zeitgemäß. Sowohl das alte Herkommen als auch die von der Intendanz geschaffenen Einrichtungen und viele der von ihr eingeführten Praktiken wurden als Hemmnisse empfunden. Es war wohl nicht nur Prahlerei, daß Marco Levi, einer der führenden Juden in der Triester Geschäftswelt, dem Gouverneur nach etwas mehr als einem halben Jahr Amtszeit versicherte, er könne ihm jederzeit für seine Anliegen in den Börse Versammlungen eine Mehrheit verschaffen. 244 Und es war nicht nur Gleichklang der Seelen, sondern ein kluger politischer Schachzug, daß Zinzendorf den Polizeidirektor Pittoni zu seiner rechten Hand erkor, wenn dieser nicht ohnedies bei so manchem Vorhaben als Spiritus rector im Hintergrund wirkte. Die beim Regierungswechsel oder bei Todesfällen anstehenden Neubesetzungen nutzte der Gouverneur, um, wie man am
239 Der italienische und der deutsche Text bei Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portfranco, 201-209. 240 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 11; Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative, 60: am 2. April 1765 wurde die italienische Übersetzung der Wechselordnung vom 1. Oktober 1763 veröffentlicht; siehe femer Comune di Trieste (ed.), Maria Teresia, Nr. 409. 241 Editto politico di navigazione mercantile, che abbia la forza di legge nella materia di cui si tratta; e serva di guida a tutti li Capitani del Porto, Capitani e Padroni di Bastimenti, Uffiziale, Marinari ed Equipaggio tutto, con cui sono, ò saranno armati li Bastimenti sudditi mercantili per accurata osservanza ed adempimento sotto le pene nella legge prescritte. Siehe auch Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 11, 13f. und Torbianelli Moscarda, Vicende giuridico-amministrative, 68 -70, Anm. 63. Das erste Editto di Marina e di Navigazione Mercantile wurde 1758 vom Intendanzrat Pasquale Ricci verfaßt. 242 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 19-22. 243 Ebner von Ebenthall, Maria Theresia und die Handelsmarine, 16f., und Pavanello, „II rescritto teresiano 13 aprile 1776". 244 TB, 28. Jänner 1777.
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Beispiel des Armen-, Kranken- und Waisenhauses sehen kann, neue, ihm genehme Personen an wichtige Stellen zu setzen. Auch bei den Wahlen in die städtischen Ämter machte der Gouverneur von seinem Vorschlagsrecht gebührend Gebrauch. Gewisse Einschränkungen seines Handlungsspielraumes waren ihm allerdings vorgegeben. Der Wiener Hof hatte seit Jahrzehnten einzelnen Lokalgrößen eine privilegierte Stellung eingeräumt, wie es in der ständischen Gesellschaft eben üblich war und im Falle des Freihafens besonders angebracht schien. So konnten sich unter Umgehung des Guberniums fünfzehn Börsemitglieder, also die führende Kaufmannschaft, mit ihren Bitten, Vorschlägen und Beschwerden direkt an die Wiener Hofstellen wenden. 245 Ein gutes Beispiel gibt der an der Ausweitung des Speikhandels nach Ägypten interessierte Domenico Francesco Belletti. Die Wurzel des auf Almen der Steiermark wachsenden Speiks war in Venedig und in der Levante ein begehrtes Pharmazeuticum. Der Triestiner Kaufmann verhandelte in Wien direkt mit dem mächtigen Minister Karl Friedrich Graf Hatzfeld über die Aufhebung der in der Steiermark praktizierten Pacht.246 Auch Marco Levi und Joachim Hierschel (7-1794), die unter ihren Glaubensgenossen die Vorrangstellung von Hoffaktoren genossen, konnten direkt bei den Hofstellen erscheinen und ihre Anliegen vorbringen.247 Es kam vor, daß Marco Levi über den Stand einer in Wien zur Entscheidung anhängigen Sache oder über Krieg und Frieden besser Bescheid wußte als der Gouverneur und diesem mancherlei Nachrichten und Gerüchte zutrug.248 Vor diesem Hintergrund ist es leichter verständlich, warum die Führer der Griechen und Serben ihren zur Zeit Zinzendorfs eskalierenden Kirchenstreit unter Umgehung des Gouverneurs gelegentlich direkt nach Wien trugen 249 Was Wunder, daß der Hof und die Wiener Kaufmannschaft durch derartige Zuträgereien über die Amtsführung Zinzendorfs bestens im Bilde waren.250 In diesem Zusammenhang muß man erwähnen, daß der Gouverneur auf das Zollund Salzamtspersonal keinen direkten Zugriff besaß, worauf er schon in seinen Anmerkungen 1776 aufmerksam machte. Diese beiden Ämter unterstanden nämlich nicht der Regierung in Triest, sondern dem Bancalamt in Laibach, und die nächsthöhere
245 Gasser, Triestiner Handel vor 1790,248. 246 TB, 24. Oktober 1776,18. und 28. April, 13., 20. und 31. Mai 1777. Zinzendorfs Gutachten datieren laut Confessions, 50, vom 16. Mai und 13. Juni 1777. Eine Abschrift der Berichte Zinzendorfs vom 16. Mai und 13. Juni 1777 findet sich in N1Z, Bd. 182a, 715-769. 247 Siehe TB., 31. Oktober und 2. Dezember 1776. Am 17. März 1779 erhielten Marco Levi und Elia Marpurgo bei Großherzog Leopold Audienz in Görz; am 22. und 29. April 1779 gab Marco Levi Zinzendorf Nachricht über den Stand der Teschener Friedensverhandlungen. Der Titel Hoffaktor wurde Marco Levi 1760 verliehen, siehe Hofkammerarchiv, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 28-46. 248 Ζ. Β. TB, 16. November 1778, 19., 22. und 29. April, 22. Oktober 1779, 30. Dezember 1779, 15. Jänner und 28. Februar 1780. 249 Z . B . TB, 2., 6. und 9. Februar, 3., 7. und 11. März 1781. 250 Anfangs gab es Klagen, siehe TB, 12. November 1776, späterhin durchwegs nur Lob, siehe ζ. B. TB, 26. August 1777.
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Instanz war nicht die böhmisch-österreichische Hofkanzlei, sondern die Ministerialbancodeputation in Wien. Triest war keineswegs eine Ausnahme, auch andere Landeschefs hatten keinen direkten Einblick in die Zollgeschäfte, wiewohl es zu ihren Aufgaben gehörte, den Handel zu befördern. Die Zollunion von 1775 hatte die Dinge noch verschlimmert. Vor allem der Informationsfluß, zumal in Sachen der für das Gubernium so wichtigen Merkantiltabellen, wurde verzögert, oder gar verhindert. 251 Andere Länderchefs hatten in der Zwischenzeit das Recht der Einsicht in die Bancalia ihres Landes erhalten, für Triest jedoch war die Lage wegen zahlreicher Überlappungen mit Krain viel komplizierter. Zinzendorf bekam zwar nicht die Amtsgewalt über die Zollund Salzamtsbeamten, seinen eigenen Vorschlägen gemäß wurden diese jedoch angewiesen, ihm jederzeit Einsicht zu gewähren und die erforderlichen Daten herauszugeben. 252 Das war eine unerläßliche Voraussetzung dafür, seine Vorstellungen in Zollangelegenheiten und den von ihm mit Patent vom 23. Jänner 1778 erwirkten freien Vertrieb des Meersalzes 253 auch wirklich durchzusetzen. Wir können hier nur einige wenige, für Zinzendorfs Amtsführung typische Beispiele herausgreifen: die Maßnahmen zum freien Verkauf und zur steuerlichen Entlastung von Lebensmitteln, die Vereinfachung von Steuern und Abgaben, die Freigabe von Gewerben und die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Meistens waren es konkrete Anlässe, die den Gouverneur zum Handeln bewogen. Das Tagebuch berichtet darüber, wenn überhaupt, spärlich, aber Zinzendorf stellt seine Gesetzgebungstätigkeit umfassender und ausführlicher in den Jahresberichten dar, die von der böhmischösterreichischen Hofkanzlei der Kaiserin vorgelegt wurden. 254 Alles in allem handelt es sich dabei um keine spektakulären Großvorhaben, ausgenommen den Straßenbau. Vielleicht ist dies einer der Gründe dafür, warum Zinzendorfs sechsjährige Amtszeit
251 N1Z, Bd. 171,45^t8, Abgeforderte allerunterthänigste Anmerkungen, 1. März 1776; siehe ζ. B. TB, 8. Februar 1777, wo der Zolleinnnehmer dem Gouverneur verspricht, die Daten zu den Salzeinnahmen zu liefern, und 8. Februar 1777 und 17. Juli 1779; siehe auch N1Z, Bd. 174, Jahresbericht für 1778 vom 17. Juli 1779, Vorwort. 252 Die landesfürstliche Resolution bezüglich Informationspflicht der Zoll- und Salzbeamten wird erwähnt in TB, 28. Oktober 1779, auch 2., 3. und 6. November und 14. Dezember 1779; siehe ferner den wichtigen Bericht Zinzendorfs vom 8. November mit Bezugnahme auf das Hofdekret vom 20. Oktober 1779 in N1Z, Bd. 179, Nr. 28. 253 Siehe auch Czoernig, Geschichte der Triester Staats-, Kirchen- und Gemeinde-Steuern, 86. 254 Oft fertigte Zinzendorf von den Berichten, die in Deutsch verfaßt sind, Auszüge an. Die meisten Jahresberichte finden sich im Nachlaß. Ein Beispiel für die Übermittlung eines Berichtes findet sich in HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 28, fol. 525-530; es handelt sich um den Jahresbericht für 1777 vom 12. Oktober 1778: Vortrag Blümegens vom 30. Oktober 1778 samt dem ihr Wohlgefallen ausdrückenden Placet Maria Theresias und Konzept eines Schreibens an den Gouverneur vom 14. November 1778; fol. 536-592 enthält den „Auszug aus einer Nachricht von denen hauptsächlichsten während des 1777ten Jahrs in dem Triester Gouvernement verhandelten Geschäften so viel den Zustand von Handel und Schiffart [ !] anlangt"; in fol. 694-749 befindet sich auch der Bericht für 1778, an dem Zinzendorf laut Tagebuch u.a. am 14. und 17. November 1778 arbeitete.
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im kollektiven Gedächtnis der Triestiner und auch in der Geschichtsschreibung so wenig Widerhall gefunden hat. Sicher ist, daß Zinzendorf um 1900 zu den „austrofili" zählte, denen die nationalistische Stadtverwaltung die Ehre vorenthielt, als Namenspatron für eine Straße genannt zu werden.255 Seine erste Tat setzte der Gouverneur im Juni 1776. Er hob die Vorschrift auf, daß das Gewicht und der Preis des Brotes vom Polizeidirektor festgesetzt werden mußten, und gestattete den Bäuerinnen aus den nahegelegenen Dörfern, ihr selbstgebackenes Brot nicht nur samstags, sondern die ganze Woche hindurch in der Stadt zu verkaufen. 256 Als nächstes ging er an die Freigabe des Schänk- und Kaffeesiedergewerbes. Die Intendanz hatte nämlich die Anzahl der Schenken und Cafés limitiert und deren Eröffnung an ein sogenanntes Privativum, eine Art Lizenz, gebunden. Schon hatte der Polizeidirektor einen Cafetier ermuntert, ein neues Kaffeehaus zu eröffnen. Mußte dieser nun um ein Privativum beim Gubernium ansuchen?257 Das war Anlaß, einzuschreiten. Am 28. Juli 1776 expedierte der italienische Sekretär jenes Gubernialdekret, das besagte, in Hinkunft solle es keine Begrenzung der Anzahl von derartigen Lokalen mehr geben. In seinen Confessions bezeichnet Zinzendorf dies als seinen „ersten Schritt, um der Stadt die Wohltat der Freiheit [und] des Fleißes zu verschaffen".258 Im nächsten Jahr begann er, den Konsum von Fisch und Fleisch zu verbilligen. Die „Wohlfeiligkeit" der Lebensmittel galt als die wichtigste Voraussetzung für die Vermehrung der Bevölkerung. Mit Gubernialedikt vom 4. November 1777 wurde das seit 1755 bestehende und danach immer wieder verschärfte Verbot, im Golf von Triest mit den im Mittelmeer gängigen Tartanen zu fischen, aufgehoben 259 Drei Jahre später wurde, wie immer nach entsprechenden Rückfragen in Wien, mit Gubernialpatent vom 31. August 1780 der sogenannte Fischdatz aufgehoben. Daß diese Abgabe bis 1749 der
255 Trampus, Vie e piazze di Trieste moderna, 522f. Erst 2000/2001 wurde auf Initiative Trampus' eine Straße in einem Neubauviertel nach Zinzendorf benannt. Der von Zinzendorf mit Testament vom 22. Februar 1807 und Kodizillen vom 5. März und 30. Oktober 1812 gestiftete und mit 1. Februar 1820 errichtete Fonds für Stipendien für Nautik und Schiffsbau wurde mit Ende des Ersten Weltkriegs eingestellt, siehe dazu Fondazione Zinzendorf per Stipendi Scolastici, in Archivio Storico del Comune di Trieste, Atti di fondazione, nr. 21. Die letzte Ergänzung der Artikel datiert vom 17. August 1914 bzw. 21. Jänner 1915. Der Fonds wurde im Frühjahr 2000 vom Istituto Tecnico Nautico wieder eingerichtet. Den Hinweis auf diese Stiftung und die einschlägigen Quellen und Literatur verdanke ich Antonio Trampus. 256 N1Z, Bd. 176, 72, Verordnung vom 21. Juni 1776. TB, 18. und 19. Juni, 7. September 1776 und 8. April 1781. Confessions, 28, ohne Datum. 257 TB, 4., 6., 12. und 26. Juli 1776. 258 N1Z, Bd. 170, der den Jahresbericht für 1776 enthält, zählt zu den Kriegs Verlusten. Wir müssen uns hier mit diesem Zitat aus den Confessions, 28, begnügen. 259 N1Z, Bd. 172 für 1777, 20f., Erwähnung eines Berichts Zinzendorfs vom 10. Oktober und eines Reskripts der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei vom 25. Oktober 1777; siehe auch TB, 7. Oktober 1777.
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Stadt zugekommen und danach in landesfürstliche Kassen geflossen war, ist hier nicht weiter von Belang.260 Im Jahr 1777 wurden auch die Vorbereitungen getroffen, das Fleischhauergewerbe und den Schlachtviehhandel freizugeben und so wie für Brot jegliche gesetzmäßige Bindung von Preis und Gewicht für Fleisch aufzuheben. Im Jänner 1778 lief nämlich der Monopolvertrag aus, den die Polizeikommission 1775 mit zwei Fleischhauern geschlossen hatte; das Edikt kam am 1. Dezember 1777 heraus.261 Das Interessante dabei ist die Medienstrategie des Duos Zinzendorf-Pittoni, wie sie nämlich die von der Angst vor Lebensmittelmangel erfüllte Bevölkerung von den Vorteilen der freien Konkurrenz überzeugen wollten. In dem 1770 erschienenen Band der Ephémérides du Citoyen, dem maßgeblichen Organ der Physiokraten, entdeckten sie einen einschlägigen Artikel und übersetzten ihn vom Sommer bis in den Herbst 1777 ins Italienische und Deutsche. Zinzendorfs Freund Schell, der ehemalige Intendanzrat, wurde miteingespannt, der italienische Sekretär Wassermann half Pittonis Übersetzung zu korrigieren, und der Polizeidirektor veranlaßte den Druck in Venedig.262 Das Avviso mit dem Titel Raggionamento sopra le tariffe fissate per i comestibili nelle città e particolarmente per le carni da macello ließen sie in der Stadt verteilen. Außerdem veranlaßten sie die Stadtverwaltung, „zur mehreren Sicherheit der Konsumenten", wie es im Jahresbericht für 1778 heißt, auf eigene Kosten eine Fleischbank zu eröffnen. 263 Wenig später, am 27. Jänner 1778, berichtete der Manufakturunternehmer Theodor Graf Batthyány (1730-1812) Zinzendorf in Wien von einem Artikel über diese Triestiner Neuigkeit, den er im Journal du commerce, d'agriculture, des arts et des finances gelesen hatte. Ein Jahr später, 1779, ging Zinzendorf daran, durch ein Edikt vom 4. Juni die der Stadt bei der Getreidemessung zukommende Abgabe, den sogenannten Getreidemessungsdatz, mit Ende des Jahres abzuschaffen. Zwanzig Jahre lang hatte dieser Datz einen Zankapfel zwischen der Stadtverwaltung und den Getreidehändlern gebildet. Die Einhebung war nämlich von einigen Handelshäusern wie ein Monopol gehandhabt worden. An die Stelle dieser Abgabe setzte der Gouverneur eine Abgabe auf den Detailverkauf von Branntwein, Bier und Rosoglio-Likör, und die Einhebung wurde im Oktober durch Versteigerung dem Bestbieter anvertraut. In seinem Bericht begründet Zinzendorf diese Maßnahme damit, daß es gerechter wäre, das für den Massenkonsum bestimmte Getreide von Abgaben zu befreien, hingegen „entbehrlichere Konsumptionen oder gar Voluptuosa" zu besteuern. Als nächstes sollte die Besteuerung der ein260 N1Z, Bd. 179, Nr. 9, Druck des Patents vom 31. August 1780. 261 N1Z, Bd. 174,1 If. N1Z, Bd. 175, Nr. 4, Kopie des Edikts mit Datum 29. November 1777. 262 TB, 2., 7., 17., 20., 21., 25. Juli, 5., 7., 13.-15., 26. und 27. August, 4., 19., 20., 26. und 28. September, 19. Oktober 1777 und 21. Februar 1778. Der Artikel trägt den Titel Mémoire concernant la viande de Boucherie, publié à Grenoble le 8 Février 1770, siehe dazu den Indexeintrag „Ephémérides du Citoyen". 263 NIZ, Bd. 174 für 1778,11-13.
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heimischen und der aus den Erblanden eingeführten Weine vereinheitlicht und „der austeilenden Gerechtigkeit gemäßere Verwaltungs- und Einhebungsmaßregeln" eingeführt werden.264 Man muß hier erwähnen, daß zur gleichen Zeit in Niederösterreich unter Einbindung der Stände die Einführung einer neuen Tranksteuer für 1. Mai 1780 geplant war; sie sollte mehrere Kamerai-, Bancal- und städtische Abgaben ersetzen. Mit allergrößtem Interesse verfolgte der Gouverneur die in Wien höchst kontrovers geführten Diskussionen.265 Die sogenannte Simplification von Steuern und Abgaben war damals überall in Europa eine der großen politischen Herausforderungen. Was das Transportwesen anlangt, so beriet Zinzendorf schon am 16. Juli 1776 mit dem Börsedirektor Bellusco und fünf Börsemitgliedern, wie man die vielen, auf dem Warentransport liegenden Auflagen durch eine einzige Steuer ersetzen könne.266 Zwei Tage später war der Bericht an den Hof fertig.267 Der Plan habe in Wien keine Zustimmung gefunden, heißt es in den Confessions, das Tagebuch geht darauf gar nicht ein. Offenbar hatte der Gouverneur kein Glück mit einem derartigen Reformplan, weil dieser nicht auf Triest beschränkt bleiben konnte, sondern die Wirtschaftsstruktur anderer österreichischer Erbländer tangierte. Erfolg hingegen war seinem Vorschlag gegönnt, den Rolo, die strikt einzuhaltende Reihenfolge der zur Ladung und Fahrt bereiten Lastwagen, abzuschaffen und im Fuhrgewerbe die freie Konkurrenz walten zu lassen.268 Bestärkt durch einen Beschluß der Börse, hob er Ende Jänner 1777 auch die Volta, den Reihenzwang für die nach Venedig verkehrenden Barken, auf 2 6 9 Der Fracht- und Personenverkehr nach Venedig war der bedeutendste Speditionszweig zur See. Im Jahre 1778 schaffte die Krainer Regierung den Rolo auf der Save ab. Als Krainer Interessenten zwei Jahre später wieder zu den alten Zuständen zurückkehren wollten, sprachen sich der Gouverneur und die betroffenen Triestiner Kaufleute strikte dagegen aus 270 Die Save war — flußaufwärts — der wichtigste Transportweg für das aus Ungarn und dem Banat ausgeführte und für den Handelsplatz Triest bestimmte Getreide. Die freie Konkurrenz im Fuhr- und Schiffergewerbe war also nicht mehr wegzudenken. 264 N1Z, Bd. 176, Vorwort. 265 Z. B. TB, 19. Dezember 1779, 3. Jänner, 24. April und 24. Juni 1780. William D. Godsey jr., Wien, verdanke ich Einsicht in Quellenmaterial aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv zu diesem bislang unbeachteten Thema, vgl. Ameth, Maria Theresia und Hofrath von Greiner, 351,365-370. 266 Confessions, 28. 267 TB, 16. und 18. Juli 1776. 268 TB, 28. August, 26. September und 24. Oktober 1776.Vgl. N1Z, Bd. 179, Nr. 35; siehe auch HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 82, fol. 553v.-554 aus: Auszug aus einer Nachricht von denen hauptsächlichsten während des 1777ten Jahrs in dem Triester Gouvernement verhandelten Geschäften so viel den Zustand von Handel und Schiffart [ !] anlangt. 269 TB, 19. Dezember 1776, 16., 20., 21. und 28. Jänner 1777. Siehe auch N1Z, Bd.173, Nr. 36, Gubernialdekret vom 30. Jänner 1778 an den Börsedirektor Rossetti und an den Hafenkapitän Mayer. 270 N1Z, Bd. 179, Nr. 35: Bericht den Schiffsrolo auf dem Saustrom in Steyermark und Krain betr., Friesach, 15. Juli 1780.
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Zinzendorfs größtes Vorhaben und zugleich sein Lieblingsprojekt war der Bau der neuen Straße von Triest über Opicina nach Prewald. Andere Bauvorhaben, durch die er seinen Namen verewigen konnte, gab es zu seiner Zeit nicht. Mit Befriedigung las der Gouverneur am 2. März 1777 im Wiener Diarium eine Nachricht über dieses Unternehmen. Wir brauchen hier nicht auf technische, organisatorische oder finanzielle Einzelheiten und auch nicht auf den Einsatz von Bauern und Arbeitern, die Robot und den Vorschlag, Soldaten einzusetzen, einzugehen. Die Bauleitung lag in den Händen des Baumeisters Carlo Dini, der offizielle Baubeginn war im Herbst 1776, die Arbeiten begannen eigentlich erst im Frühjahr 1777. Im November 1777 war der Streckenabschnitt bis Opicina fertiggestellt, wo die Straße in die nach Görz führende Straße einmündet. 271 Währenddessen liefen bereits die Vorbereitungen dafür an, diese Straße über die Orte Sessana und Senoschetz durch ein weitgehend ebenes Gelände, das zu Krain gehörte, nach Prewald zu fuhren. 272 Die Laibacher Regierung, vertreten durch den Wegedirektor Johann Nepomuk Graf Ursini-Blagay (1732-1810), zeigte sich kooperativ 2 7 3 Am 5. Jänner 1778, noch vor Ausbruch des Bayerischen Erbfolgekriegs, gab Joseph II. dem in Wien weilenden Gouverneur gewissermaßen en passant grünes Licht fur den Straßenbau. Danach drehte sich der Wind. Infolge des drohenden Kriegs lehnten im Februar 1778 die böhmisch-österreichische Hofkanzlei, die Hofkammer und der Kaiser es ab, die erforderlichen Mittel von 40.000 Gulden für den Bau der ca. 30 km langen Strecke bereit zu stellen. 274 Der Gouverneur wurde angewiesen, dafür im Namen der Stadt Triest auf dem Geldmarkt einen Kredit aufzunehmen. Das gelang, aber nur mit großen Mühen. 275 Am 18. Jänner 1779 erhielt Zinzendorf durch Hofrat Eger die Nachricht, daß die Straße nun weitergebaut werden könne, drei Tage später langte die diesbezügliche Hofresolution in Triest ein. Wegen der Geldknappheit des Ärars war die Finanzierung von derartigen Großvorhaben — und auch von Dienstposten — durch nichtstaatliche Instanzen immer das probate Mittel. Ende Februar 1779 inspizierte der Gouverneur zur Zeit der Mandel- und Pfirsichblüte die Weiterführung der Arbeiten bei Opicina, Mitte Mai bei Sessana, einen Monat später bei Storie. 276 Im 271 Laut Confessions, 28, Baubeginn im Herbst 1776. TB, 23. September 1777. Siehe Bd. 2. Abb. 2. 272 TB, 29. September, 17. und 23. Oktober 1777 und 9. Mai 1778. Siehe Bd. 2, Abb. 3. 273 TB, 2. Juli, 5. und 7. November 1777,15. April 1779 und 1. Mai 1780. 274 TB, 30. Oktober 1777: Dini nennt die Summe von 40.000 fl für die gesamte Strecke, davon 3.600 fl für den Bau auf dem Triester Territorio. Die negative Stimmung dokumentieren die Tagebucheintragungen vom 10., 15., 17.,18., 20. und 21. Februar 1778. 275 Zur Aufnahme des Kredits siehe TB, 18., 19. und 21. Jänner, 2., 3., 8., 16., 20. und 22. Februar 1779, 9., 11. und 16. März 1779. Schon am 3. März 1777 enthielt die Hofresolution betr. den Bau der Straße nach Scorcola den Vorschlag, diese auf Kosten der Stadt zu bauen. Siehe auch N1Z, Hs.171, Betrachtungen über die in die verschiedenen Triester Kassen fliesende [!] Einkünfte nach physiokratischen Grundsätzen, 1778; die Höhe des Kredits wird mit 30.000 fl und der Beitrag aus der Stadtkasse mit 2.500 fl angegeben. 276 TB, 24. Februar, ferner 3., 19. und 31. März, 15. und 16. April, 18. Mai, 23. Juni, 2. und 14. Juli 1779.
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Winter 1779/80 wurde der Bau wegen der großen Kälte eingestellt. Im Dezember 1780 war die Straße bis Doleinavas schon mit einer Kutsche befahrbar, und die Anbindung an die große Kommerzialstraße nach Prewald stand unmittelbar bevor.277 Man muß hier auch erwähnen, daß zur selben Zeit die bereits bestehenden Poststationen in Opicina und Prewald ausgebaut wurden und daß in Storie eine neue errichtet wurde. In Opicina muß man länger verweilen. Unweit davon kann man den großartigen Blick auf die darunter liegende Stadt und über die weite Bucht genießen. Für Reisende damals war der Anblick atemberaubend.278 An der ehemals so wichtigen Straßenkreuzung steht heute noch mitten im Ort das den Namen Zinzendorfs verewigende Denkmal. Schon am 18. Mai 1779 lag die lateinische Inschrift, die Zinzendorfs Freund Andrea Giuseppe de Bonomo (1723-1797) verfaßt hatte, vor. 279 Es verging allerdings fast ein Jahr, bis der Gouverneur am 16. März 1780 in einem gerade erschienenen Werk über Herculanëum ein Vorbild für sein Monument fand. Schließlich erhielt der Bildhauer Variola den Auftrag sowohl für den Entwurf als auch für die Ausführung.280 Am 11. April 1781 brachte die Wiener Zeitung die Nachricht von der Errichtung des Denkmals, und einen Tag später war die Inschrift Gesprächsstoff in der Assemblee der Gräfin Wilhelmine Dorothee von Burghausen (1718-1787).281 Eine zweite Inschrift pries den Gouverneur als großzügigen Wasserspender. Das Chronogramm, dessen Text vom Ortspfarrer stammte, schmückte die Einfassung der frisch gegrabenen Zisterne im Hof der neuen Herberge zur Post.282 Diese Einfassung samt Inschrift befindet sich heute im Lapidarium der Civici Musei von Triest, dort wo sich einst der Friedhof von San Giusto befand. Schließlich seien noch zwei Nebenstraßen erwähnt, die zur Verbesserung des Nahverkehrs gebaut wurden. Die eine führte sei! 1781 auf der Höhe des Karsts von Opicina durch die Dörfer Trebiciano und Padriciano nach Basovizza, die
277 TB, 13. Dezember 1780. 278 Siehe Hermann, Reisen durch Oesterreich 2 , 5 5 , 1 4 . (fiktiver) Brief, Triest, 5. Juli 1780: „Welch ein Anblick! Ich fühle mich zu schwach, Ihnen von dieser herrlichen Ueberraschung eine würdige Schilderung zu machen..." Seit 1830 befindet sich dort ein Obelisk. Hermann erwähnt in diesem Brief, er würde dem Gouverneur seine Aufwartung machen. Dieser befand sich zu dieser Zeit in Kärnten. Die in Triest geschriebenen Briefe Hermanns enthalten keine Beschreibung der Stadt und ihrer Einwohner. 279 TB, 18. Mai 1779, vermerkt den Text mit Erwähnung der Stadt als Geldgeberin und mit der Jahreszahl 1779. Auf der schwarzen Marmortafel ist hingegen das Jahr 1780 angegeben und der Hinweis auf die Stadt fehlt. 280 TB, 9. und 19. Mai, 7. Oktober und 5. Dezember 1780. Es handelt sich wahrscheinlich um Pierre Sylvain Maréchal, Les antiquités d'Herculanum (Paris 1780). 281 N1Z, Bd. 171,110, und TB, 12. April 1781. Ein Entwurf des Denkmals findet sich in NLZ, Bd. 171, 108. Siehe Bd. 2, Abb. 4.1. 282 Siehe den Text in TB, 2. Mai 1780. Die steinerne Einfassung der Zisterne gelangte 2004 aus dem Besitz der Familie Cobez in Gabrovizza an die Städtischen Museen in Triest. Den Hinweis darauf verdanke ich deren Direktor, Adriano Dugulin. Siehe Bd. 2, Abb. 4.2.
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andere rückte den Ort Trestenico, wo Bonomo ein Landhaus besaß, näher an die Stadt heran.283 Am 5. August 1781 überbrachte der Bauleiter Dini dem Gouverneur die Nachricht von der Fertigstellung der Straße. Zwei Tage später traf die erste, über den neuen Weg rollende Postkutsche in Triest ein, 284 und zu Maria Himmelfahrt, am 15. August 1781, gab es in Sessana ein großes Fest der Straßenarbeiter.
Toleranz: der Fall der Lutheraner Wir wählen als Beispiel für die Koexistenz verschiedener Religionsgruppen in Triest die Lutheraner, weil sie viel weniger Beachtung als die anderen Nichtkatholiken, nämlich die Juden, die Griechisch-Orthodoxen und die Armenier, gefunden haben.285 Auch ist die Rolle Zinzendorfs bei der Gründung ihrer Gemeinde im Jahr 1778 weithin unklar, wenn sie nicht überhaupt falsch dargestellt wird.286 Man muß hier freilich ein wenig ausholen und die Frage ihrer Religionsausübung nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit den in Triest üblichen Abstufungen der Toleranz und im Lichte ihrer Herkunft aus dem Reich betrachten. So verschieden die Lebensverhältnisse der Religionsgruppen in Triest waren, so vielfaltig waren auch die Grade und Nuancen der ihnen zugestandenen Religionsfreiheiten. Man muß betonen, daß die meisten Nichtkatholiken, so auch die Lutheraner, keine Untertanen des Hauses Österreich waren. Aber, was
283 Bonomo ließ an der Mauer seiner Villa zu Ehren Zinzendorfs 1779 eine lateinische Inschrift anbringen, die noch bis um 1920 vorhanden war. Der Text findet sich in Bonomo, Sopra le monete, 6, und in Tomasin, Codice epigrafico, 232: „Carolo Corniti a Zinzendorf Ordinis Teutonici Commendatario, Iosepho et Mariae Theresiae Augg. Consiliario Intimo Tergestis Praefecto ob Vicinalem Viam a Publica ad Terstenicum Deductam. Andreas Josephus Bonomo Christophori Filius Patrono Beneficentissimo Gratia Animi Monumentum Posuit. A.MDCCLXXIX." Die Übersetzung lautet: „Dem Karl Grafen Zinzendorf, des Deutschen Ordens Komtur, Geheimrat der Herrscher Joseph und Maria Theresia, Gouverneur von Triest, wegen des nach Terstenich von der öffentlichen [Straße] nachbarlich abgezweigten Weges. Andrea Giuseppe Bonomo, Sohn des Christoforo, setzte dieses Denkmal dem wohlwollendsten Patron in Dankbarkeit. Im Jahr 1779. " 284 TB, 7. August 1781. Vgl. dazu Hermann, Reisen durch Oesterreich 2,52, 14. (fiktiver) Brief vom 5. Juli 1780 aus Triest: „...und wir waren wirklich diejenigen Passagiers, welche diese schöne Straße das erste Mal befuhren". 285 Dubin, The Port Jews, mit umfassender Bibliographie; Stefani, I Greci a Trieste; Katsiardi-Hering, He hellenike paroikia, und dieselbe, La presenza dei Greci a Trieste; Purkovic, Istorija sprske pravoslavne; Medakovic und Milosevic, Chronik der Serben; Dogo, Una nazione di pii mercanti. La comunità serbo-illirica; Curiel, La fondazione della colonia armena; Catalan, Cenni sulla presenza armena a Trieste. 286 Skalsky, Die Kirchenordnungen; O'Brien, Ideas of Religious Toleration, 19f. und 25; Karniel, Die Toleranzpolitik, 178-180; Faber, Fremd- und Anderssein, 46-48; Patzelt, Evangelisches Leben, 30 und 50; Carrari, Protestantesimo, 32-35; Dorsi, Stranieri in patria; derselbe geht in La collettività di lingua tedesca auf den konfessionellen Aspekt nicht ein.
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ebenfalls noch nicht bedacht worden ist, die Lutheraner waren Untertanen des Kaisers als Oberhaupt des Heiligen Römischen Reichs. Wie andere Hafenstädte287 verdankte Triest seine Vitalität den Zuwanderem, zumal die Stadt, über Jahrhunderte hinweg im Bann der übermächtigen Serenissima gefangen, keinerlei Seefahrer- und Handelstraditionen entwickeln hatte können. Gefragt waren neben einfachen Arbeitern vor allem Unternehmer, ob in Handel, Seefahrt, Schiffsbau oder in den damit verbundenen Nebengewerben. So setzte der Wiener Hof mit der Erklärung des Freihafens am 18. März 1719 und mit der Instruktion von 1725 seine in den österreichischen Erbländern und in Böhmen verfolgte Politik der konfessionellen Uniformität aus freien Stücken für Triest außer Kraft, nicht anders als Ludwig XIV. fìir Marseille. Man erhoffte sich die Niederlassung nicht nur von Einzelpersonen und deren Familien, sondern den Zuzug von „ganzen Völkerschaften", so wie in den am Balkan eroberten Gebieten seit 1690 die Einwanderung von serbischen Familienverbänden aus dem osmanischen Reich willkommen war. Laut Freihafenpatent von 1719 und Instruktion vom 19. November 1725 konnte sich jedermann frei niederlassen, Boden und Häuser erwerben, Gebäude errichten und war von allen städtischen Abgaben und von der Militäreinquartierung befreit. Niemand mußte im kaiserlichen Heer dienen. Jedermann konnte seinen Geschäften und seinem Handwerk frei nachgehen und nicht nur an den österreichischen Küsten, sondern in der gesamten Monarchie frei reisen. Der Stadtherr und Landesfürst versprach allen Zuwanderem seinen Schutz und seine Hilfe zu Wasser und zu Land.288 Für die Ansiedlung von Fremden gab es das seit dem Mittelalter bewährte Organisationsmodell der „Nationen". 289 Die Bildung von „Nationen" erfolgte in Triest erst in der Jahrhundertmitte, als Italien aus dem Konflikt der Großmächte ausschied und im Mittelmeerraum Friede und Sicherheit gewährleistet schienen. Das wichtigste Kriterium einer solchen Triestiner „Nation" war ursprünglich die religiöse Zugehörigkeit, Ethnie und Sprache spielten keine Rolle. Der Zweck war die ungestörte Ausübung der eigenen Religion, sei es für die Gruppe privat in einem Wohnhaus oder öffentlich in einer Kirche, deren Bau und Unterhalt sie selbst finanzierten, der damit zusammenhängende Unterricht der Kinder, die Versorgung der Armen und Kranken, die Pflege der Sitten und Gebräuche, die gerechte Verteilung der Gemeindeaufgaben und -lasten, die Einhebung der Gemeindeabgaben, die Wahl der Gemeindeorgane und die Schlichtung von kleineren Rechtshändeln und Meinungsverschiedenheiten unter den Gemeindemitgliedern. Dazu bedurfte es eines erheblichen Maßes an Selbstorganisation und Selbstregulierung. Allmählich 287 Für London siehe Statt, The City of London, 58, und die dort angegebene Literatur; für Hamburg Whaley, Religiöse Toleranz, 23. 288 Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco. Hier auch 119-127 der Abdruck der Instruktion. 289 Vgl. Vazquez de Prada, Lettres marchandes d'Anvers 1, ch. VIII; Liithy, La Banque protestante en France 1,24f.
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wurde durch vermehrte Zuwanderung und Steigerung der Wirtschaftstätigkeiten das Binnenleben der Religionsgruppen komplexer und ihre Außenbeziehungen wurden vielfaltiger und problemreicher. Nicht nur die Regierung, auch die Mitglieder der Religionsgruppen waren daran interessiert, sich bei einer gewissen Größe zu einer „Nation" zusammenzuschließen und dadurch einen korporativ verfaßten Personenverband zu bilden. Der Sozialstruktur entsprechend hatten die steuerzahlenden Familienoberhäupter, die „Hausväter", im Italienischen Capi genannt, in den „Nationen" das Sagen. Ihnen oblag es, mit den Regierungsstellen in Triest und in Wien zu verkehren. Die Bildung einer „Nation" erfolgte mittels Statut, das der Landesfurst aus seiner Landeshoheit heraus erließ. Es gab keine „Nation", in der nicht Untertanen verschiedener Landesobrigkeiten zusammengelebt hätten. Am auffalligsten ist dies unter den Griechisch-Orthodoxen. Dort findet man Griechen und Serben sowohl venezianischer als auch osmanischer Zugehörigkeit, und Serben, die als österreichische Untertanen nach Triest gekommen waren, und solche, die erst in Triest die österreichische Untertanenschaft annahmen. Das Statut, das den Lebensumständen der einzelnen Religionsgruppen Rechnung trug, war eine Art von lokaler Verfassung für die jeweilige Religionsgruppe. Jede „Nation" hatte ihr eigenes Statut, keines glich dem anderen. Im Namen des für Ruhe und Frieden innerhalb der „Nationen" verantwortlichen Landesfursten versah die Triester Regierung die Aufsicht über sie. Bei deren Versammlungen war der für die Religionsgruppe zuständige Rat anwesend und ein Regierungssekretär führte das Protokoll. Es fallt auf, daß die Regierungsstellen die Ausarbeitung der Statuten den „Nationen" selbst überließen, denn fremd waren ihnen die Sprachen und die Lebensweisen der Juden, der Griechisch-Orthodoxen und der Armenier. Allerdings erteilte die Regierung in Triest — und im weiteren der Wiener Hof — erst nach eingehender Prüfung und allfalliger Abänderung der Artikel die Approbation, was nicht selten langwierige, mehrjährige Verhandlungen nach sich zog. Bei den Juden sollte nach venezianischem Vorbild das Statut nach einer gewissen Zeit immer wieder revidiert werden. 290 So war den Religionsgruppen Autonomie zugesichert, und einmal öffentlich bekannt gemacht und verbreitet, kurbelte diese die Zuwanderung an. Tatsächlich lockte die Fixierung des Statuts von 1746/1747 eine größere Anzahl von Juden aus Norditalien nach Triest, und Gleiches galt für die Griechisch-Orthodoxen, deren Patent von 1751 datiert. 291 Das späte Statut der Armenier — es stammt erst aus dem Jahre 1775 — konnte allerdings die Erwartungen auf Zustrom nicht mehr erfüllen. Laut Zinzendorf lebten im Jahr 1779 581 Juden, 459 Griechisch-Orthodoxe, 94 Armenier, 91 Lutheraner und 66 Calvinisten in Triest. 292
290 Steinbach, Juden in Venedig, 97-109. Die Condotta bzw. Ricondotta, der von der Stadt Venedig mit der jüdischen Gemeinde geschlossene Vertrag, war jeweils nur für fünf bis zehn Jahre gültig. 291 De Antonellis Martini, Portofranco e comunità etnico religiose, 101, und Stefani, I Greci, 66. 292 NIZ, Bd. 176, 7f.
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So entwickelten sich unter landesfürstlichen Auspizien in den „Nationen" Parallelstrukturen weitgehender Selbstverwaltung für geistliche und weltliche Belange und damit einhergehend ganz eigentümliche Parallelgesellschaften. Es waren ζ. B. die Gemeinden selbst und ihre Vorsteher, welche die Zuwanderung im Einzelfall regelten, nicht die Intendanz oder das Gubernium, auch wenn diese Instanzen aus polizeilichen und ökonomischen Gründen in Übereinstimmung mit dem Wiener Kommerzienhofrat und der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei immer mehr Vorgaben machten.293 Im Jahr 1778, als die Zahl der jüdischen Zuwanderer aus dem Venezianischen und dem Kirchenstaat anschwoll, richtete die jüdische Gemeinde sogar eine eigene Kommission zur Überprüfung des Lebenswandels und der Vermögensverhältnisse der Zuwanderer ein.294 Bei den Griechisch-Orthodoxen verlief die Selbstverwaltung von Anfang an nicht reibungslos. Als sich 1780 nach jahrelangen Streitigkeiten die Trennung in eine griechische und in eine serbische Gemeinde abzeichnete, hielt Zinzendorf das Modell der „Nationen" für überholt. Gewißheit darüber schöpfte er am 8. Mai 1780 aus einem Werk des heute weithin in Vergessenheit geratenen Kamerai- und Polizeywissenschaftlers Johann Friedrich von Pfeiffer (1718-1787). Der Titel der in zwei Teilen 1779/1780 in Frankfurt erschienenen Schrift lautete: Nützliche aus dem Endzwecke der Gesellschaft entstehende allgemeine Polizey Wissenschaft. Daraus notierte er den Satz: „Die ewigen Befreyungen, welche man Fremden, die in einem anderen Land sich niederlassen, ertheilt, scheinen eine Ungerechtigkeit gegen die alten [einheimischen] Unterthanen zu seyn." Dies sei ein bewunderungswürdiger Gedanke, lautet Zinzendorfs Kommentar. Die „Nationen", so Zinzendorf in seinem Bericht an den Kaiser vom 15. Jänner 1781, wären erfüllt von „Absonderungsgeist" und hätten versucht, sich der Aufsicht der Regierung zu entziehen. Sie würden einen Staat im Staate darstellen.295 Heute mag man in den Triestiner „Nationen" Vorformen von Interessensvertretungen ethnischer und religiöser Minderheiten erkennen. Was nun die Lutheraner anlangt, so unterschieden sich ihre Lebensverhältnisse grundsätzlich von jenen der Juden, der Griechisch-Orthodoxen und der Armenier. Sie wurden nämlich nicht als Fremde und somit nicht als eigene „Nation" angesehen, kamen sie doch aus dem Heiligen Römischen Reich. Ähnliches galt für die aus dem Reich und der Schweiz stammenden Calvinisten. Die ersten Lutheraner, insgesamt sieben Familien, sollen sich 1717 in Triest niedergelassen haben.296 Namentlich bekannt ist Pandolf Friedrich Österreicher (1685-1751), der ursprünglich ein Agent der Orien-
293 Dubin, The Port Jews, 24f.; Andreozzi, L'organizzazione degli interessi, 195f. 294 Andreozzi, L'organizzazione degli interessi, 225, Anm. 16. 295 Eine ausführliche Begründung dieser Auffassung Zinzendorfs findet sich in HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 25/2, Bericht an den Kaiser vom 15. Jänner 1781. 296 Patzelt, Evangelisches Leben, 31.
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talischen Kompagnie war und 1720 seinen Firmensitz von Fiume nach Triest verlegte. Aus der freien Reichsstadt Kempten stammend, handelte er mit Allgäuer Leinen. Sein Verwandter, Johann Georg Dumreicher (7-1780), ließ sich 1732 in Triest nieder, als die neu eröffnete Messe von San Lorenzo großartige Möglichkeiten zu eröffnen schien.297 Zum Familienverband der Österreicher und Dumreicher gehörte auch Wolfgang Friedrich Renner (1738-1815), der 1753 zuzog. Diese Kemptener waren der Urkern der evangelischen Gemeinde in Triest. Außer diesen dauerhaft ansässigen Kaufleuten gab es Protestanten aus den Niederlanden und nordischen Ländern, die sich als Schiffsleute oder Schiffsbauer vorübergehend in Triest aufhielten. Vom Schiffsbaumeister der Orientalischen Kompagnie namens Renaud Boyer weiß man, daß er als Hugenotte 1723 in die Stadt kam, dort elf Jahre lang blieb und konvertierte.298 In der im Kastell stationierten Mannschaft soll es etliche Protestanten aus Ungarn gegeben haben. Auch sollen evangelische Schiffs- und Militärgeistliche während ihres Aufenthaltes in der Stadt Gottesdienste gehalten haben, zumindest solange, bis Ende der dreißiger Jahre der Aufbau einer Kriegsflotte eingestellt wurde.299 Noch lebten nicht viele Lutheraner in der Stadt. Geht man von den rechtlichen Abstufungen der Toleranz aus, wie sie seit dem Westfälischen Frieden im Reich gestattet und den aus freien Reichsstädten stammenden Handelsherren vertraut war, so trifft man in Triest zwei Arten an. Die eine Art war das Exercitium privatissimum für eine Familie im geschützten Raum des Hauses unter der Obhut des Hausvaters, die andere das Exercitium privatum, das mehreren Gläubigen Versammlungen zum Gottesdienst in einem Wohnhaus gestattete, wenn sich ein Prediger in der Stadt aufhielt.300 Ein eigenes landesfurstliches Diplom fur diese Abstufungen der Toleranz gab es nicht. Es war eine stillschweigende Duldung. Mit dem großen Aufschwung in den fünfziger Jahren änderten sich die Verhältnisse dramatisch. Immerhin zählte man 1758 schon 46 Lutheraner.301 War es der Wechsel der Generationen, der in der katholischen Geistlichkeit die den Lutheranern und allen 297 Zur Messe siehe Kandier, Raccolta. Emporio di Carlo VI. Portofranco, 128-137; Caracciolo, Fortunato Cervelli, 74. Die für den Austausch von Waren zwischen dem Mittelmeerraum und dem Reich bestimmte Messe von San Lorenzo war 1729 von der österreichischen Hoflcanzlei proklamiert worden und sollte ab 1730 jeden August drei Wochen lang gehalten werden. Sie versandete infolge der Kriegshandlungen von 1733/34 und kam trotz der 1736 erneuerten Bemühungen der Hofkanzlei nie mehr in Schwung. Vgl. Panjek, Una « commercial officina », 242-244. 298 Bussolin, La Compagnia orientale, 78, 93, 117f. und 162 mit einigen Details zu Boyers Leben in Triest und zu seiner Flucht bei Ausbruch des Polnischen Erbfolgekrieges; Weiß, Triest und die Wirtschaftspolitik Österreichs, 47, Anm. 2. Boyer dürfte aus Marseille stammen, wo von 1716 bis 1751 drei Generationen der Boyer de Paradis als Inspektoren der Hafenbauten tätig waren, siehe Masson, Histoire du commerce français, 217. 299 Skalsky, Die Kirchenordnungen, 69. 300 Klingenstein, Modes of Tolerance and Intolerance. 301 Loewenthal, Geschichte der Stadt Triest 1,191.
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anderen Nichtkatholiken in den Anfangen des Freihafens zugesagte Duldung in Vergessenheit geraten ließ? Oder war es das Echo der Vorkommnisse in Inner- und Oberösterreich, wo Anfang der fünfziger Jahre eigene Missionsstationen eingerichtet wurden und widerspenstige Evangelische in Schüben nach Ungarn und nach Siebenbürgen transportiert wurden?302 Jedenfalls begann die katholische Geistlichkeit in spätem gegenreformatorischem Eifer überall dort in Aktion zu treten, wo ein Auftreten der Lutheraner als Religionsgruppe in der Öffentlichkeit unumgänglich war. Dies war bei Begräbnissen der Fall, denn 1753 hatten die Lutheraner von der Intendanz die Genehmigung erhalten, ein Grundstück in der Vorstadt San Lazzaro für einen Friedhof anzukaufen. Nun standen Bischof, Kapuziner und Jesuiten nicht an, sich 1757 in Bekehrungsabsicht mit militärischer Assistenz zum Sterbebett eines Lutheraners Zutritt zu verschaffen.303 Dieser Vorfall lag der an die Landesfurstin Ende 1757 gerichteten Beschwerdeschrift zugrunde. Die Lutheraner baten darin um einen eigenen „Schutzbrief oder Privilegium", um bei ihrer „Religions- und Gewissensfreiheit" ungestört verbleiben zu können. Sie verlangten weder den Bau eines Gotteshauses, wie es 1746/47 den Juden und 1751 den Orthodoxen gestattet worden war, noch die Errichtung einer eigenen Gemeinde. Möglich, daß die wenigen Lutheraner für ein solches Bauvorhaben und fur den Unterhalt eines Predigers noch nicht genügend Mittel besaßen. Auch war nicht von der Gewährung des Exercitium privatum, also von Gottesdiensten in einem Wohnhaus, die Rede. Die entsprechende landesfurstliche Resolution datiert vom 4. Jänner 1758.304 Die Regierung werde den Lutheranern — so wie den Juden und den Griechisch-Orthodoxen — ihren Schutz angedeihen lassen und außerdem die katholische Geistlichkeit zur Mäßigung und Zurückhaltung anweisen. Ein eigener Schutzbrief wurde den Beschwerdeführern allerdings nicht in Aussicht gestellt. Zu grundsätzlichen Erörterungen über weitergehende Religionskonzessionen kam es Anfang 1765, als Maßnahmen zur Förderung des Triestiner Handels im Kommerzienhofrat und in der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei zur Diskussion standen.305 302 Siehe Trapper, Staatliche Kirchenpolitik, und Paar, Das „Religions-Übel" in der Steiermark. 303 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 737-774, Akten betr. den Unfall des aus dem Vogtland stammenden Johann Daniel Ganzesaug, der als Schreiber im k.k. Magazin beschäftigt war; die Bittschrift der Protestanten an Maria Theresia, s. d., mit der Beilage der Species facti vom 17. Jänner 1758. Siehe auch Skalsky, Die Kirchenordnungen, 70, und Beneder, Herberstein, 360f., hier mit falschem Namen „Banczesaug". 304 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 747 und 747v., Reskript an die Intendanz, Wien, 4. Jänner 1758. Siehe auch Skalsky, Die Kirchenordnungen, 69f. 305 HKA, Komm. Lit., Fasz. 26/1, fol. 781-786, Extrakt von Protokollen des Kommerzienhofrats vom 10., 20. und 21. Jänner 1765, ferner Extrakt eines Handbillets Maria Theresias an den Präsidenten Andler-Witten vom 1. März 1765, Konzept Egers und Note des Kommerzienhofrats an die böhmischösterreichische Hofkanzlei vom 26. März 1765, und Vortrag Andler-Wittens samt Resolution Maria Theresias vom 16. April 1765.
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Aller Wahrscheinlichkeit nach kam von der Intendanz der Vorschlag, den Lutheranern einen ständigen Pastor zu gestatten, und zwar nach dem Beispiel der Handelsstadt Leipzig, wo ein katholischer Seelsorger in einem Privathaus Gottesdienst halten durfte. Die Triestiner Lutheraner, so die Argumentation des Kommerzienhofrats, hätten sich immer mit der in Freihafenpatent gewährten Art der Religionsfreiheit begnügt. Niemand hindere sie daran, in einem Privathaus Andachten zu halten. Ein Geistlicher werde jederzeit stillschweigend geduldet werden. Im übrigen sei es jedem Intendanzpräsidenten freigestellt, den Lutheranern, wenn es der Handel erfordere — also aus puren Zweckmäßigkeitsgründen — einen größeren Freiraum zu gewähren. Von einer eigenen Resolution könne man jedoch absehen und es bei der stillschweigenden Duldung belassen. Es war der fur Triest zuständige Referent des Kommerzienhofrats, Eger, und ihm folgend dessen Präsident Franz Reinhold Graf Andler-Witten, die der Kaiserin am 16. April 1765 abrieten, durch eine allerhöchste Resolution einen Prediger zu genehmigen. Auch späterhin sollte sich der Wiener Hof, wie man noch sehen wird, scheuen, durch eine öffentliche Resolution aus Zugeständnissen für die Lutheraner an der Peripherie in Triest einen Präzedenzfall für die Kernlande Innerösterreich, Böhmen und Mähren zu schaffen. So blieb alles beim Alten. Wie man sieht, war die Duldung der Lutheraner eine eigenartige Mischung von abgestuften Formen der Toleranz: Hausandachten, gelegentliche Gottesdienste in einem Wohnhaus, das dafür einen geeigneten Raum besaß, und Begräbnisse in aller Öffentlichkeit. Die meisten gemeinschaftlichen Andachten dürften damals schon im Hause Renners in der Poststraße — heute Via Roma Nr. 20 — gehalten worden sein.306 Zum Empfang des Abendmahls sollen etliche Familien von Zeit zu Zeit nach Augsburg gereist sein.307 So standen die Dinge, als Joseph II. vom 15. bis 18. Mai 1775 Triest besuchte. Damals hielten sich dort etwa hundert Personen evangelischen Glaubens auf. Zinzendorf gibt für 1779 die genaue Zahl an: 91, eingeteilt in Männer und Frauen. Davon waren 44 namentlich genannte Firmeninhaber und eine Firmeninhaberin, weiters 22 Männer ohne Namen, die als Handlungsgehilfen in katholischen Häusern und als Handwerker beschäftigt waren, und 24 Frauen ebenfalls ohne Namensnennung.308 Aus dieser Aufzählung ragen die Oberhäupter von neun Familien hervor, die als Stifter der evangelischen Gemeinde auftreten sollten: Johann Georg und Johann Heinrich Dumreicher (1738-1805), David Büchelin (1727-1789), alle aus Kempten, Sebastian Fels, der wahrscheinlich aus Lindau am Bodensee stammte, ferner Wolfgang Friedrich Renner, 306 Zubini, Borgo Teresiano 2,450. 307 H K A , Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 871 ν, Promemoria Schells vom 25. September 1775. 308 N1Z, Bd. 175, Nr. 19: Nota der in Trieste befindlichen ansässigen evangelischen Religionsverwandten Augsburg. Confessionis. Von „etwa 100" spricht Dorsi, La collettività di lingua tedesca, 563, für das Jahr 1779, von 161 für das Jahr 1784 und von 192 für 1785. Bei Skalsky, Die Kirchenordnungen, 73, wird die Zahl 70 genannt.
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der Tuchhändler Johann David Lochmann, der mit dem Haus „Renner & Österreicher" zusammenarbeitete, der aus Speyer gebürtige Georg Heinrich Trapp (7-1822), der aus Nürnberg zugewanderte Johann Adam Wagner (1721-1781) und Johann Weber ( ? nach 1797). Herausgreifen wollen wir noch die beiden Söhne Wagners, Konrad Friedrich und Lorenz Joseph, der eine Konsul Schwedens, der andere Vizekonsul der Niederlande, den aus Kempten stammenden Johann Leonhard Bogner (?-nach 1799), den Geschäftspartner des Fels und Mitdirektor der Ostindischen Kompagnie, Jakob David (7-1773), den Konsul Spaniens, und schließlich Christian Klopstock (1743-1808) aus Hamburg, den Bruder des berühmten Dichters, deren Neffen Johann Anton und Hans Albrecht Dimpfel sich ebenfalls in Triest niederlassen sollten. W i e man sieht, handelt es sich um erfolgreiche und angesehene Häuser mit weitreichenden Handelsverbindungen, darunter Mitglieder, Direktoren und Vizedirektoren der Börse 309 und Assessoren des Merkantil- und Wechselgerichts. Was dieser wachsenden und prosperierenden Religionsgruppe fehlte, war eine ständige geistliche Leitung und ein Gotteshaus. Schon ließ Johann Adam Wagner für den Unterricht seiner Kinder einen jungen Theologen aus dem Reich, einen sogenannten Kandidaten, kommen. Johann Andreas Hessel, der auf eine Pfarrstelle in der Heimat wartete, unterrichtete von 1772 bis 1777 im Hause Wagner, dem zahlreichsten unter den Lutheranern, und hielt bei mehreren Familien Gottesdienst.310 Sein Nachfolger als Hauslehrer bei Wagner war Christian Friedrich Buchrucker; abwechselnd hielt er in drei Häusern Gottesdienst, damit in der Stadt kein Aufsehen erregt werde, wenn zu einem einzigen Haus ständig großer Zulauf wäre. 311 Die Juden und die Griechisch-Orthodoxen konnten hingegen seit mehr als zwanzig Jahren öffentlich und ungestört in eigenen Gotteshäusern ihren Glauben praktizieren. Aber waren sie, die Lutheraner, nicht Bürger freier Reichsstädte, wo seit 1648 Katholiken, Evangelische und Reformierte gleichberechtigt lebten? Und waren sie nicht unmittelbar zum Kaiser, d. h. ihm direkt Untertan? So nahmen sie, als Joseph II. in Triest weilte, die Gelegenheit wahr, ihm höchstpersönlich ihr Anliegen in einer Bittschrift zu unterbreiten: sie wollten mit eigenen Mitteln eine Kirche bauen.312 Davon erwähnt der Kaiser in seinem Reisetagebuch nichts. A n den drei Tagen seines Aufenthaltes habe er vielen Leuten Audienz gegeben; das ist alles, was er notierte.313
309 Siehe die Wahllisten der Börse in A S T , Intendenza commerciale, busta 234. 310 Die Informationen zu Hessel, Buchrucker und Fischer sind Patzelt, Evangelisches Leben, 48-54, entnommen. 311 Skalsky, Die Kirchenordnungen, 71f.; Patzelt, Evangelisches Leben, 48. 312 Skalsky, Die Kirchenordnungen, 71. 313 HHStA, Familienarchiv, Hofreisen, Karton 9, enthält das von Joseph II. diktierte Reisetagebuch, ohne Beilagen. Zum Verbleib der dem Kaiser überreichten Bittschriften siehe Beales, Joseph II. Petitions and the public sphere.
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Die Behandlung der Bittschrift fiel in jene Zeit, als sich Joseph nach seiner Rückkehr nach Wien am 30. Juni an den Behördenumbau machte. 314 Am 21. Juli 1775 ließ er die Intendanz per Reskript auffordern, die Angelegenheit mit dem Bischof zu beraten und die Verfasser der Bittschrift, also die Betroffenen selbst, anzuhören. 315 Die Intendanz solle in einem Gutachten erläutern, inwieweit „Begünstigungen", nämlich die freie und öffentliche Religionsausübung, gewährt werden könne. Joseph folgte hier der allgemein üblichen bürokratischen Vorgangsweise. Wer immer an Ort und Stelle betroffen war, wurde aufgefordert, seine Stellungnahme der zuständigen örtlichen Instanz — im Falle Triests der Intendanz — zu übergeben. Diese wiederum verfaßte ein Gutachten, das mit den Beilagen an den Kommerzienhofrat und — nach dessen Aufhebung — an die böhmisch-österreichische Hofkanzlei geleitet und dem zuständigen Hofrat zur Abfassung eines Referates übergeben wurde. Darüber wurde unter dem Vorsitz des Hofkanzlers diskutiert. Der Beschluß wurde mit Mehrheit gefaßt, den der Hofkanzler als sogenannten Vortrag schriftlich der Kaiserin oder dem Kaiser unterbreitete. Der Vortrag enthielt immer auch das Votum der Minderheit. In schwierigen Fällen wurde der Staatsrat eingeschaltet. Kaiserin oder Kaiser setzten ihre „Placet" genannte Entscheidung mit ihrer Unterschrift an das Ende des Vortrage, sei es als Diktat oder eigenhändig. Die Entscheidung der Herrscher wurde der zuständigen Behörde als „allerhöchste Resolution" mitgeteilt. Man muß sich dieses Procedere vergegenwärtigen, wenn man nachvollziehen will, wie die Diskussionen verliefen und wer eigentlich die wichtigen Entscheidungen im Fall der Triestiner Lutheraner traf. Der zuständige Intendanzrat war Zinzendorfs ehemaliger Kollege und Freund Alexander Schell. Sein Promemoria ist mit 25. September 1775 datiert. 316 Wer naturrechtlich- philosophische Erörterungen über die Gewissensfreiheit erwartet, wird enttäuscht sein. Schells Argumentation ist historisch-politisch und ökonomisch-utilitaristisch. Der Intendanzrat verweist auf Amsterdam mit 50.000 Katholiken und 18 katholischen Kirchen als Vorbild für ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen. Eine öffentliche protestantische Kirche würde unter der Bevölkerung Triests ebensowenig Unruhe verursachen wie die Gotteshäuser der Juden und der Griechisch-Orthodoxen. Unter gewissen Bedingungen könne man den Bau einer Kirche und die Anstellung von ein bis zwei Seelsorgern gestatten. Es ginge darum, fur kapitalkräftige Handelsleute die Ansiedlung in Triest attraktiv zu machen, insbesondere für solche Häuser, die im Geldwechselgeschäft tätig wären. Denn jährlich, so die Argumentation Schells, würden für Agio und Provision mehr als 30.000 Gulden von Triest nach Venedig fließen. Wie man
314 Ameth, Geschichte Maria Theresias 9,466-69. 315 Im folgenden stütze ich mich auf HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 836-839 und 848-869, insbesondere auf den Bericht Zinzendorfs an die Kaiserin vom 22. Juli 1776, der auf die Vorgeschichte eingeht, und auf den Vortrag Blümegens und Clarys vom 24. August 1776. 316 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 870-877, mit eigenhändiger Unterschrift.
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Einführung
sieht, gaben sich die Lutheraner mit der ihnen gewährten stillschweigenden Duldung nicht mehr zufrieden. Der zeitgemäße Maßstab, den nunmehr auch die Intendanz und Intendanzrat Schell anlegten, war die gesetzlich verbriefte, öffentlich anerkannte Religionsausübung, zu der Kirche und Seelsorger gehörten. Den Akten ist nicht zu entnehmen, ob es eine Rolle spielte, daß Schell und Zinzendorf selbst Konvertiten waren. Warum der Bischof, Franz Philipp Graf Inzaghi (1731-1816), erst am 3. Februar 1776 zum Promemoria Schells Stellung nahm, läßt sich nicht sagen. In seinem Gutachten vermischen sich reformkatholische Anliegen, Klagen über die in der weltoffenen Stadt sich ausbreitenden Denk- und Lebensweisen, Ängste um das Seelenheil der mit evangelischen Familien lebenden katholischen Dienstboten und Sorge um das Ausbleiben von Konversionen. Wie so mancher der Wiener Hofräte, so fürchtete auch er die „Publizität". Er war besorgt, daß das Erscheinen eines evangelischen Pastors in den Straßen, das Läuten einer Glocke und die Ansammlung von evangelischen Gläubigen Unmut und Unruhe unter den katholischen Einwohnern hervorrufen könnten. Was seine Haltung anlangt, so muß man bedenken, daß er von Nikolsburg in Mähren hierher berufen worden war und daß er erst seit April 1775 im Amt war. In Mähren war der Protestantismus wegen der Nähe zum preußischen Schlesien ein politisches Problem ersten Ranges. Für den Bischof zählten die Argumente des Intendanzrates nicht. Zu dieser Zeit änderten sich die Rahmenbedingungen in Wien grundlegend. Die böhmisch-österreichische Hofkanzlei zog für die Angelegenheit der Triestiner Lutheraner jetzt einen erstklassigen Fachmann heran. Auch stand der neue Verwaltungsplan für Triest bereits fest, und fur den Posten des Gouverneurs war Zinzendorf vorgesehen. So erhielt Schell am 24. Februar 1776 neuerlich den Auftrag, mit den Lutheranern ein Gespräch zu fuhren und mit dem Bischof das Einvernehmen zu suchen.317 Die Unterredung Schells mit den Lutheranern muß vor dem 16. April 1776 stattgefunden haben. Als Deputierte nominierten die Lutheraner David Büchelin und Johann Leonhard Bogner. Der Intendanzrat präsentierte ihnen zehn Fragen, um zu erfahren, welche genauen Vorstellungen sie und ihre Glaubensgenossen mit der Forderung nach einer Kirche verbanden. Schell ging es darum, einen ständigen Geistlichen für die Seelsorge zu sichern; für ihre Versammlungen und zur Spendung der Sakramente könnte ja weiterhin ein Privathaus dienen. Diesen Vorschlag lehnten die Deputierten kategorisch ab. Sie beharrten auf einer Kirche, also auf der Gleichstellung mit den Juden und den Griechisch-Orthodoxen, waren aber bereit, auf Turm und Glocken zu verzichteten. Sie selbst und ihre Glaubensgenossen würden die Mittel für den Kauf des Bauplatzes und den Bau aufbringen. Ein ordinierter Prediger und ein Kandidat zum Unterricht der Kinder wären fur die Gemeinde ausreichend. Man erwarte, daß die Kapitäne und das Schiffsvolk ihrer Konfession auch ihr Scherf317 KHA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 826-832v.
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lein zum Unterhalt der Seelsorger beitragen würden. Wie die katholischen Geistlichen in lutherischen Ländern, so könne der evangelische Prediger in der Öffentlichkeit auf jegliche Zeichen seines geistlichen Standes verzichten. Auf öffentliches Gepränge lege die Gemeinde ohnedies keinen Wert. Die beiden Deputierten versprachen weiters, den katholischen Dienstboten den Zutritt zum evangelischen Gottesdienst zu verwehren. Was gemischte Ehen anlange, so würden sie sich nach dem Beispiel der GriechischOrthodoxen den landesfürstlichen Gesetzen fügen, also nach katholischem Ritus heiraten und die Kinder katholisch erziehen. Vom 16. April 1776 datiert der Bericht Schells, den er mit dem Gesprächsprotokoll der Intendanz einhändigte. Das Reskript der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, welches das Ende der Intendanz besiegelte, trägt das Datum des 13. Aprils.318 Alles weitere geschah unter der Federführung des Gouverneurs Zinzendorf, der am 13. Juni 1776 in Triest eintraf. Am 18. Juni speiste Schell, der bald darauf seinen neuen Posten in Klagenfurt antrat, zu Mittag beim Gouverneur. Neben Zeitungen brachte er auch seinen Bericht über die Lutheraner. Zwei Tage später überreichte dann Renner Zinzendorf ein Bittgesuch. Aus dem Tagebuch erfahren wir, daß die Protestanten am 29. Juni Gegenstand eines Gesprächs waren, das der Gouverneur mit seinen Vertrauten Schell und Pittoni führte. Am 22. Juli war der Gouverneur mit der Sachlage soweit vertraut, daß er seinen Bericht fertigstellen und mit den Beilagen, nämlich dem Bericht Schells, dem Gesprächsprotokoll und dem bischöflichen Gutachten, an die böhmischösterreichische Hofkanzlei senden konnte.319 Davon erwähnt das Tagebuch allerdings nichts, nur daß er an diesem Tag den Friedhof der Lutheraner besichtigt und einen Bericht Dumreichers, den er am Morgen erhalten hatte, geprüft habe. Am 1. September, so wiederum das Tagebuch, war Zinzendorf mit David Büchelin beim Kaufmann Strohlendorf zu Mittag geladen, und zwei Tage später speisten Renner und Dumreicher bei ihm. Auch andere ihrer Glaubensgenossen verkehrten mit dem Gouverneur gesellschaftlich.320 In seinem Bericht vom 22. Juli 1776 trat Zinzendorf für die freie Religionsausübung der Lutheraner unter jenen Bedingungen ein, denen sie selbst laut Vernehmungsprotokoll zugestimmt hatten. Er verblieb in seinem Plädoyer ganz im Rahmen der von Schell vorgetragenen ökonomisch-utilitaristischen Argumentation. Er hob das Wirken der lutherischen Kaufleute als Direktoren der Börse und als Assessoren des Merkantil- und Wechselgerichts hervor. Die Lutheraner selbst hätten in ihrer Bittschrift darauf hingewiesen, daß sie diese öffentlichen Ämter zum Wohl des Gemeinwesens ausübten, ein Beweis für ihre Dienstfertigkeit und Loyalität.
318 Der Abdruck des Reskripts bei Pavanello, „II rescritto teresiano di 13 aprile". 319 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 836v.-838v., Schreiben Zinzendorfs vom 22. Juli 1776. 320 Z. B. TB, 12. und 15. Mai 1777, 3. Juli 1779,2. und 22. Jänner 1780,12. Juli 1781,30. September 1781.
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Einführung
Sehen wir uns nun an, wie die böhmisch-österreichische Hofkanzlei mit dem Bittgesuch der Lutheraner und der Befürwortung ihrer Anliegen durch Intendanzrat und Gouverneur verfuhr. Mit dieser Angelegenheit wurde am 3. August der Kirchenrechtsspezialist Franz Joseph Freiherr von Heinke (1726-1803), ein gebürtiger Schlesier, betraut. Mit Fug und Recht bezeichnet man ihn neben Kaunitz als „den eigentlichen Organisator der theresianischen Kirchenpolitik".321 Im Jahre 1782 sollte er in die neu eingerichtete Geistliche Hofkommission zur Durchführung der Kirchenpolitik berufen werden. Heinkes ausführliches Votum liegt dem Vortrag des Hofkanzlers Blümegen und des Vizekanzlers Leopold Kasper Graf Clary-Aldringen (1736-1800) vom 24. August 1776 zugrunde. Zu den Beratungen wurden außer Heinke sechs weitere Hofräte zugezogen, darunter der bekannte Professor des Naturrechts, Karl Anton von Martini. Ein Protokoll der Beratungen liegt, soweit wir sehen, nicht vor. Aus dem Votum Heinkes und aus dem Vortrag der beiden Hofkanzler kann man jedoch ersehen, was der Referent und die Minderheit empfahlen, wie die Mehrheit entschied, und welcher Meinung sich Maria Theresia anschloß.322 Man braucht hier nicht im Detail darauf einzugehen, wie Heinke, dem Amtsgebrauch folgend, aufgrund der vom Gubernium übermittelten Akten seine Schlüsse zog. Wie Schell, so ließ auch Heinke jegliche Begründung im Sinne des Naturrechts fehlen; also kein Wort von der jedem Menschen angeborenen und unveräußerlichen Gewissensfreiheit.323 Wichtig ist, daß der Referent die Toleranz in ihren verschiedenen Abstufungen als politisches Prinzip befürwortete, wenn es der Zusammenhalt und der Friede im Inneren eines Staates erfordere. Dieses Denkschema hatte sich im 17. Jahrhundert herausgebildet.324 Als Beispiele führte Heinke das Heilige Römische Reich, Ungarn und Siebenbürgen an. Aber auch die Nützlichkeit für den Staat könne man als Argument anführen. Im Fall der Triestiner Lutheraner sah er für den Staat aber weder eine Notwendigkeit noch eine Nützlichkeit gegeben. Die friedlichen Kaufleute stellten seiner Meinung nach keine Gefahr für den Staat dar. Und was die Nützlichkeit anlangte, so entkräftete er die utilitaristischen Argumente mit dem Hinweis auf Venedig und Marseille. Dort besäßen nämlich die protestantischen Kaufleute keinerlei Religionsprivilegien. Man müsse daraus schließen, daß es den Lutheranern im allgemeinen und im besonderen jenen in Triest nur um ihre Geschäfte und nicht um die freie Religionsausübung ginge.
321 Hersche, Spätjansenismus, 72,213,220,224f„ 292,369,401. 322 H K A , Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 841-847v, das Konzept Heinkes, und fol. 848-868v der Vortrag der beiden Hofkanzler. 323 Eine Zusammenfassung des von den österreichischen Juristen Karl Anton von Martini, Paul Joseph von Riegger und Joseph Valentin Eybel vertretenen Konzepts der Toleranz findet sich in Fritsch, Toleranz im Zeitalter der Aufklärung, 305-358. 324 Simon, „Gute Policey", 256f.
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Einblicke in die Tagebücher
Das Beunruhigende fur die böhmisch-österreichische Hofkanzlei war die Nähe Triests zu Inner- und Oberösterreich. In diesem Moment den Lutheranern, die ja keine österreichischen Untertanen waren, den Bau einer Kirche und eine ständige Seelsorge zu gewähren, wäre eine widersprüchliche Politik. Daher lehnten die beiden Kanzler und einige Hofräte das Gesuch der öffentlichen Religionsausübung in Triest ab. Hemke und eine Minderheit befanden, man solle am Status quo nichts ändern. Nicht einmal ein Exercitium privatum brauche man per Dekret zusichern, die Lutheraner hätten darum gar nicht gebeten. Das stimmte, denn sie hielten ja längst unter den Augen der Intendanz und nunmehr des Guberniums Gottesdienste in einem ihrer Wohnhäuser ab. Die Mehrheit der Stimmen sprach sich hingegen für eine ausweichende Lösung aus. Man solle dem Gouverneur „per privatas", also nicht auf dem Amtswege, zu verstehen geben, er möge den Lutheranern bedeuten, sie sollten zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein Ansuchen stellen, und zwar um ein Exercitium privatum. Am 7. September akzeptierte Maria Theresia die beiden im Vortrag vom 24. August unterbreiteten Vorschläge, jenen der Minder- und jenen der Mehrheit: „Bin ganz verstanden, das kein neues exercitium religionis niemahls zu gestatten ist. Auch nicht einmahl das man ein privat gestatten kunte bis hieher ist keinem es eingefallen wan künfftig solche beträchtliche häuser und negotianten sich aida sollten setzen so kann alsdan mir ein Vortrag wegen eines privat exercitium gemacht werden." 325 In einem Handbillet, das sie Zinzendorf in einer anderen Angelegenheit am 31. August schreiben ließ, fügte sie eigenhändig hinzu: sie habe seinem Gesuch, eine lutherische Kirche in Triest zu gestatten, nicht zustimmen können, es sei gegen ihre Denkweise. 326 Der Gouverneur erhielt das abschlägige Handbillet am 5. September. Noch drei Tage zuvor hatten Gerüchte aus Wien das Gegenteil behauptet. Die allerhöchste Resolution vom 7. September langte am 19. September in Triest ein. Am nächsten Tag ließ der Gouverneur David Büchelin kommen und teilte ihm deren Inhalt mündlich mit. 327 So blieb in Triest unter den Augen des Gouverneurs und des Polizeidirektors alles beim Alten: die Hausandachten der einzelnen Familien, die Zusammenkünfte mehrerer Gläubiger zum Gottesdienst im dem einen oder anderen Haus und die öffentlichen Begräbnisse. Die persönliche Meinung des Gouverneurs verschweigt das Tagebuch. Es sollte nicht lange dauern, bis unvorhergesehen Bewegung in die Sache kam. Es war nämlich abzusehen, daß wegen der von der Serenissma von 1776 bis 1778 erlassenen Dekrete Juden aus Venedig auswandern und in Triest eine neue Heimstätte suchen würden. 328 Könnte nicht ein gleiches Schicksal die in Venedig ansässigen Kaufleute
325 HKA, Fasz. 26/1, fol. 868. 326 Confessions, 35: „ Je n'ais [!] put approuver votre raport pour permettre ou tolerer une eglise lutherienne a Trieste, contraire a ma façon de penser." 327 Zinzendorf schreibt irrtümlich David Oesterreicher. 328 TB, 13. Oktober, 27. November, 5. Dezember 1777. Siehe Georgelin, Venise, 678.
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Einführung
augsburgischen und helvetischen Bekenntnisses ereilen? Würden diese sich nicht lieber in Triest niederlassen, wenn sie hier regelmäßig Gottesdienste besuchen und Religionsunterricht für ihre Kinder bekommen könnten? Am 22. August 1777 erschien Renner beim Gouverneur mit der Bitte, beim Kaiser zu intervenieren. Man sieht, nicht mehr die Kaiserin, sondern der Mitregent war der große Hoffnungsträger. Das Tagebuch läßt uns darüber im Unklaren, was im Einzelnen das Anliegen Renners war. Doch gibt es ein Konzept einer Note an den Kaiser oder die Kaiserin, die Friedrich Johann von Eger, der nunmehr mit der Angelegenheit befaßte Hofrat, am 6. Februar 1778 für den Hofkanzler aufsetzte. 329 Vom Bau einer Kirche war da nicht mehr die Rede, nur von der Genehmigung ständiger Versammlungen zum Gottesdienst in einem Wohnhaus. Und auch kein Wort von einem eigenen Pastor, denn ein solches Amt war offenbar im Gesuch miteingeschlossen, so wie es sich auch von selbst verstand, daß die Lutheraner nunmehr wie die Juden und die Griechisch-Orthodoxen eine eigene Gemeinde bilden wollten, ja mußten, um die Geldmittel fìir den Unterhalt eines Pastors aufzubringen und diese zu verwalten. Hatte es einen Sinn, wieder aus der Ferne den Amtsweg über die böhmischösterreichische Hofkanzlei zu beschreiten? Der Gouverneur wartete, bis er das Anliegen bei seinem Aufenthalt in Wien im Winter 1777/78 persönlich betreiben konnte. Der Vorgang ist rasch erzählt. Am 5. Dezember 1777 zeigte ihm Hofrat Eger sämtliche das Gubernium betreffenden Akten. Am 16. Dezember sprach Zinzendorf mit Karl Joseph Pichler (1717-1789), dem Leiter der Kabinettskanzlei Maria Theresias, über den Fall. Vom 28. Jänner 1778 datiert Zinzendorfs kurze Note an den Kaiser mit dem aktuellen Hinweis auf Venedig.330 Die Lutheraner würden keinen Anspruch auf Öffentlichkeit erheben, kein eigenes Bethaus errichten wollen, sie würden sich mit dem Exercitium privatum zufrieden geben. Tags darauf riet ihm Rosenberg, dieses Anliegen auch der Kaiserin zu unterbreiten.331 Das geschah in der Audienz am 4. Februar. Da fiel nun ihr entscheidendes Wort: Sie würde die freie und ungehinderte Religionsausübung genehmigen, jedoch ohne öffentliches Gepränge. Der Konvertit resümiert zu einem späteren Zeitpunkt in seinen Confessions, die Güte der Kaiserin habe diese nach nicht ganz zwei Jahren dazu bewogen, von ihren intoleranten Grundsätzen abzugehen und seinem Gesuch wenigstens teilweise statt zu geben.332 Ähnliche lokal begrenzte Zugeständnisse hatte sie bereits 1775 für Stadt und Herrschaft Asch in Böhmen gewährt.333 329 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 891-891 ν. 330 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 893-894, mit eigenhändiger Unterschrift Zinzendorfs; eine Abschrift in N1Z, Bd. 175, Nr. 6: Nota vom 28. Jänner 1778. 331 TB, 29. Jänner 1778. 332 Confessions, p. 36: „En moins de deux ans la bonté de Son coeur la portera a se départir de ces principes intolerantes, et à donner son agrement au moins en partie a ma requête." 333 Kamiel, Toleranzpolitik, 186.
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Einblicke in die Tagebücher
Wie es der Amtsgebrauch war, übergab die Herrscherin dem Obersthofkanzler Blümegen Zinzendorfs Ansuchen zur weiteren Beratung, so die Tagebucheintragung vom 4. Februar. Diesmal war, wie schon erwähnt, nicht mehr Heinke, sondern Eger mit der Angelegenheit befaßt. Sein Konzept für die alleruntertänigste Note des Hofkanzlers datiert mit 6. Februar 1778. 3 3 4 Nicht die Kaiserin, sondern der Kaiser genehmigte diese am gleichen Tag. 335 Die Religionsausübung in einem Wohnhaus sei gänzlich unbedenklich, die ständige Seelsorge würde der Aufrechterhaltung der guten Sitten dienen. Eger riet jedoch wieder davon ab, eine „ausdrückliche allerhöchste Resolution" hinauszugeben, d. h. das Privatexercitium für die Triestiner Lutheraner ex officio, also öffentlich durch den Gouverneur verkünden zu lassen. Der Gouverneur solle alles „connivendo" geschehen lassen, also stillschweigend dulden. Das war ja längst der Fall. Möglicherweise spielten in diese Entscheidung die im Frühjahr 1777 in Mähren ausgebrochenen Unruhen hinein. Mit der Instruktion fur das mährische Gubernium vom 14. November 1777, das man als „den Wendepunkt der österreichischen Kirchenpolitik" bezeichnet hat, 336 war nämlich den mährischen Protestanten auf Betreiben Josephs II., Kaunitz' und des gesamten Staatsrats die „sogenannte stille Connivenz oder Toleranz" zugestanden worden. An Zinzendorf erging das entscheidende Dekret am 21. Februar 1778: der Gouverneur möge Obsicht tragen, „damit alles", so des Kaisers eigene Worte, „was ein öffentliches Religions-Exercitium auszeichnet, vermieden werde". 3 3 7 Was den Triestiner Protestanten zugestanden wurde, stand somit im Einklang mit der damaligen Politik des Wiener Hofes. Am 6. Mai 1778 war Zinzendorf wieder in Triest zurück, „von der ganzen Stadt sehnsüchtig erwartet ", wie Johann Georg Dumreicher ihm am 10. Mai mitteilte. Noch gab es keine offizielle Vertretung der Lutheraner, deshalb bat der Gouverneur am gleichen Tag die Herren Bogner, David und Fels zu sich. Es war gewissermaßen ein feierlicher Staatsakt, als er ihnen die Resolution des Kaisers vom 6. Februar vorlas. 338 Am 21. Mai dankte Weber eigens „für die Toleranz". Bald danach traten die neun bereits genannten Familienoberhäupter als Führer der Lutheraner zusammen und ließen von Buchrucker ein „Gesetzbuch", also die Kirchen- und Gemeindeordnung, ausarbeiten. Am 6. Juni 1778 konstituierte sich die evangelische Gemeinde mit der Annahme der Kirchenordnung und der Wahl der Kirchenvorsteher. Auch die in Triest anwesenden Engländer anglikanischen Bekenntnisses schlossen sich der lutherischen Gemeinde an. Buchrucker wurde als ordentlicher Geistlicher an-
334 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 891-891v. 335 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 887-888v, und TB, 6. Februar 1778. 336 Wolny, Die josephinische Toleranz, 56f.; Szabo, Kaunitz and enlightened absolutism, 252-255. 337 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 884, Konzept der Resolution; N1Z, Bd. 175, Nr. 7, Abschrift der Resolution. Vgl. Skalsky, Die Kirchenordnungen, 71. 338 TB, 10. Mai 1778.
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Einführung gestellt, verließ aber schon 1779 die Stadt.339 Sein Nachfolger war Johann Ludwig Fischer (1750-1806), der in Tübingen, Straßburg, Altdorf und Erlangen studiert und in Reutlingen die erforderliche Amtsprüfung abgelegt hatte. Renner stellte den neuen Prädikanten am 3. Juli 1779 dem Gouverneur vor. Man trifft den Prediger als Gast am Mittagstisch des Gouverneurs an. 340 So wurde das Privatexercitium in einem Wohnhaus, die Anstellung eines Seelsorgers und die Bildung einer Gemeinde im Jahre 1778 von allerhöchster Seite bewilligt. Für diese Generation von Lutheranern war die gesetzliche und öffentliche Verankerung der Religionsfreiheiten unabdingbar geworden. Ihre Vorfahren hatten sich mit der stillschweigenden, nicht näher präzisierten Duldung aufgrund des Freihafenpatents von 1719 und der Instruktion von 1725 zufrieden gegeben. Noch besaßen die Lutheraner nicht die Erlaubnis zum Kirchenbau. Dazu bedurfte es wiederum der Intervention des Gouverneurs. Ein Brief Rosenbergs kündigte Zinzendorf, wie er im Tagebuch notiert, am 1. Oktober 1781 die baldige Erlassung des Toleranzpatents an. Am 22. Oktober war es dann soweit. „Mit Freuden", so bekannte der Gouverneur, las er in der Wiener Zeitung das Toleranzpatent vom 13. Oktober. Demnach konnte überall dort, wo mindestens hundert Familien zusammenkamen, Gottesdienst in einer Kirche, allerdings ohne Turm und Glocken, gehalten werden. Diese demographischen Voraussetzungen waren jedoch für die Lutheraner in Triest nicht gegeben, wie der Bischof scharfsinnig bemerkte.341 Doch der Triestiner Gemeinde, vertreten durch Weber und Fels, ging es jetzt um mehr, nämlich um eine Kirche mit Turm und Geläute und einem von der Straße aus erreichbaren Eingang, also um die volle Öffentlichkeit ihrer Religionsausübung, wie sie ja die Juden und die Griechisch-Orthodoxen längst besaßen. Sie sandten deshalb eine Bittschrift an den Kaiser, die der Gouverneur mit einem direkt an den Kaiser gerichteten Schreiben vom 30. November 1781 unterstützte.342 Diesmal war wieder Heinke der Referent der Hofkanzlei. Sein Votum vom 26. Dezember 1781 fiel wegen der befürchteten Beispielswirkung abschlägig aus.343 Der Staatsrat hingegen, allen voran Kaunitz und Gebler, votierte dafür. 344 Der Kaiser Schloß sich am 7. Jänner der Argumentation des Gouverneurs und des Staatsrats an: für den Freihafen wäre eine Ausnahme zu machen. Vom 9. Jänner 1782 datiert das Res339 TB, 25. März 1779; Skalsky, Die Kirchenordnungen, 72f. 340 Ζ. B. TB, 2. März 1780; siehe auch HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 922-925, Gesuch Zinzendorfs vom 5. März 1782 um die gemäß Toleranzpatent erforderliche landesfürstliche Bestätigung für Fischer samt dem von den Gemeindevorstehern David Büchelin und Johann Adam Wagner ausgestellten Zeugnis vom 25. Februar 1782. 341 TB, 5. Jänner 1782. 342 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 912-916, Schreiben Zinzendorfs vom 30. November 1781 samt Beilage, s.d. 343 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 911-911 ν, Konzept Heinkes vom 26. Dezember 1781. 344 Hock-Bidermann, Der österreichische Staatsrat, 366.
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Einblicke in die Tagebücher
kript der Hofkanzlei an den Gouverneur, vom 23. Jänner das vom Gubernium an die evangelische Gemeinde erlassene Dekret.345 Am 29. Jänner 1782 statteten die Herren Trapp und Renner Zinzendorf für seine Fürsprache den Dank der Gemeinde ab, und am 4. Februar — drei Tage vor seiner Abreise — diktierte der Gouverneur über diese den Lutheranern erwiesene Wohltat einen Artikel für eine Zeitung.346 Eine Kirche wurde allerdings nicht erbaut. Am 18. März 1782 erging nämlich an alle Länderstellen ein Reskript, den Protestanten aufgelassene oder verfallene Kirchen zu überlassen.347 Im Jänner 1786 kaufte die lutherische Gemeinde die aufgelassene Rosenkranzkirche in der Altstadt und widmete sie der Heiligen Dreifaltigkeit.348 Zum Dank und zum Gedächtnis an den bereits in Wien weilenden Zinzendorf ließ die Gemeinde 1786 in der Apsis der Kirche eine Inschrift anbringen.349
2 . 5 . DER TAGESABLAUF IN TRIEST
Zinzendorf kam am 13. Juni 1776 um halb neun Uhr abends bei Regen in Triest an. Er fand seine Amtswohnung so vor, wie sie von dem ihm vorausreisenden Dienerehepaar Sorbée eingerichtet worden war. Die erste Nacht war schwül.
Der Morgen und der Vormittag
Als Beispiel eines Tagesablaufs greifen wir als erstes den 1. April 1779 heraus. Der Tag des Gouverneurs begann meistens sehr früh, besonders dann, wenn er zu einer Inspektion des Straßenbaus ausritt. An diesem Tag stand er um 5 Uhr früh auf. Es war 345 Konzept in HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 906; siehe auch TB, 21. Jänner 1782. 346 N1Z, Bd. 182a, 100f„ Text der Mitteilung. 347 HKA, Kommerz Litorale, Fasz. 26/1, fol. 942-943. 348 Seit 1870 ist die Rosenkranzkirche wieder katholisch. 1874 wurde für die Evangelischen eine Kirche im neogotischen Stil am Largo Odorico Pamfilli errichtet. 561 « Carolo Com.[iti] de Zinzendorf, Terg.[estis] olim summo Praef.[ecto], coetus sui fautori primo ac beneficent.[i], ob innum.[erabilia] merita V.fotum] S.[olverunt] M.[erito], gratia A.[ugustanae] C.[onfessionis] Cristiani Terg.[estini]. MDCCLXXXVI." Übersetzung: „Dem Karl Grafen von Zinzendorf, ehemaligem Gouverneur von Triest, ihrem ersten Beschützer und Wohltäter, haben wegen unermeßlicher Verdienste nach Gebühr ein Gelübde eingelöst aus Dankbarkeit die Christen Augsburgischen Bekenntnisses von Triest, im Jahr 1786." Zitiert nach Carrari, Protestantesimo, 54, Anm. 100 und 211. Die Tafel befindet sich heute in der Sakristei der Kirche am Largo Odorico Pamfilli.
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Einführung
Gründonnerstag, der Tag, an dem in Stadt und Land und bei Hof in Wien die Jahresbeichte abgelegt wurde. Um 6 Uhr las der Gouverneur im grünen Zimmer seiner Amtswohnung dem Minoritenpater namens Erhardt die Beichte vor. Er hatte sie bereits am 27. März abgefaßt, wobei er sich von der Schrift des bekannten Berliner Aufklärungstheologen Johann Joachim Spalding (1714—1804), Die Bestimmung des Menschen, inspirieren hatte lassen. Buße wurde ihm keine auferlegt. Anschließend besuchte er die Messe bei den Minoriten und empfing die Kommunion, wobei er zwischen Therese, seiner damaligen Haushälterin, und Frau Pfneusel, der Frau eines Galanteriewarenhändlers, kniete. Die beiden ihm bekannten Frauen versieht er hier mit keinem charakteristischen Merkmal, wie er es sonst bei allen Frauen zu tun pflegt, ob sie hoch oder niedrig, jung oder alt waren. Wieder zuhause, sah er nach der Post, die ihm an diesem Tag nur Zeitungen brachte. Wie bei jeder Lektüre, so notierte er in seinem Tagebuch, was es in den Zeitungen Interessantes gab. In der Gazette de Leyde fand er den Namen seines Bruders Friedrich als sächsischen Unterhändlers in Teschen. Die Wiener Zeitung war ausführlicher und erwähnte, daß Friedrich ein Gefolge von zwanzig Personen mit sich führe. Soviel läßt er uns von der Zeitungslektüre dieses Tages wissen. An sich war die Gazette de Leyde die wichtigste Quelle für Nachrichten aus Westeuropa, Amerika und Asien. Stichwortartig oder in kurzen Sätzen trug der Gouverneur aus dieser und anderen Zeitungen die ihm wichtig scheinenden Nachrichten in sein Tagebuch ein, so etwa die Vorgeschichte, die Schlachten und Seegefechte des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges samt den Namen der Generäle und Admiräle, wie überhaupt dieser Krieg — vor allem in den Wiener Salons — einen häufigen Gesprächsstoff bildete.350 Im Tagebuch läßt Zinzendorf nach der Zeitungslektüre Jacopo Balletti auftreten. Vielleicht unterbrach dieser Besucher die morgendliche Zeitungslektüre. Zinzendorf nennt nur dessen Familiennamen, ohne sonst etwas hinzuzufügen. Schon bei der ersten Begegnung am 16. Juni 1776 begnügte er sich mit der bloßen Namensnennung. Er kannte also den Großkaufmann und Besitzer einer Fayancefabrik von seinen früheren Aufenthalten in Triest her. Balletti kam, um sich vor seiner Reise nach Venedig zu verabschieden. Es war üblich, daß sich wichtige Personen der Stadt vom Gouverneur verabschiedeten, wenn sie für längere Zeit verreisten, und sich bei ihrer Rückkehr bei ihm zurückmeldeten. Bei einer solchen Gelegenheit gab der Gouverneur den Kaufleuten, die im Sommer zur großen Handelsmesse nach Senigallia im Kirchenstaat aufbrachen, Aufträge für Erkundungen mit. Zinzendorf war damals besonders am Geschäft mit Eisen und Eisenwaren interessiert. Bei ihrer Rückkehr erhielt er die erbetenen Auskünfte und erfuhr, was es sonst Neues gab. Senigallia war durch die 1738 gegründete Messe noch immer der wichtigste Handelsplatz an der Adria für Waren aus Mit350 Z. B. 24. Juni, 2. Juli, 18. und 21. Dezember 1777, 1. Jänner 4. und 6. April 1778,5. September und 29. November 1779, 24. Jänner, 16. und 17. Februar, 6. März, 10. und 13. April, 11. und 25. Mai, 19. Juni, 2. und 6. Juli, und 4. Dezember 1780.
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teleuropa und der Levante. Es war auch üblich, daß Reisende von Rang bei ihrer Ankunft in Triest den Gouverneur aufsuchten und sich vor ihrer Abreise von ihm verabschiedeten. Wenn der Gouverneur selbst auf Reisen ging, brachten ihm Honoratioren, Großkaufleute, Kleriker und Damen, mit denen er verkehrte, ihre guten Wünsche dar und hießen ihn willkommen, wenn er zurückkehrte. Balletti nutzte an diesem Vormittag die Gelegenheit, dem Gouverneur mitzuteilen, welcher Platz der beste für den Neubau einer Börse wäre. Der Platzmangel in den beiden Räumen des Theatergebäudes, die den Börsekaufleuten und deren Notar als Kanzlei dienten, war fünf Tage später, am Vormittag des Ostermontags, wiederum ein Gesprächsstoff. Diesmal brachte Johann Anton Dimpfel, der Direktor der neugegründeten Merkantil-See-Assicuranz-Kammer, das Anliegen der Börsekaufleute vor. An dieser Stelle nennt Zinzendorf, wie fast immer, nur den Familiennamen. Verkehrt er ständig mit mehreren Personen ein und desselben Namens, so nennt er die Vornamen oder gibt genau das Verwandtschaftsverhältnis an, fügt zur Unterscheidung „der Ältere" oder „der Jüngere" hinzu oder führt die geographische Herkunft als unterscheidendes Merkmal an. Wie er überhaupt meistens, wie damals üblich, durch Verwandtschaft und geographische Herkunft die Identität einer Person bestimmt. Der Name Dimpfel taucht im Tagebuch zum ersten Mal am 31. Dezember 1778 auf, als Johann Antons Neffe sich dem Gouverneur vorstellte und ihm einen Brief von Kaunitz überbrachte. So könnte sich der junge Dimpfel vorgestellt haben, so jedenfalls zeichnet Zinzendorf es auf: er, Dimpfel, sei ein aus Hamburg gebürtiger Kaufmann, der in der Levante viel gereist sei; er sei der Neffe des berühmten Klopstock, dessen Bruder — früher bei Weber hierorts beschäftigt — nunmehr als eigenständiger Kaufmann in der Stadt ansässig wäre; auch er, Dimpfel, habe vor, hier ein Handelshaus zu eröffnen. An vielen Tagen arbeitete der Gouverneur morgens an Entwürfen für seine Berichte, Memoranden und Analysen, schrieb Briefe oder las in Büchern. Es galt, die Helligkeit der Morgenstunden und die Frische des Geistes zu nutzen. Am Morgen des 28. Oktober 1776 arbeitete Zinzendorf über Eisenangelegenheiten, und zwei Tage später lautet die das Tagebuch eröffnende Eintragung, daß er seinem Sekretär in dieser Angelegenheit diktiert habe. Jedes Jahr beschäftigte ihn mehrere Wochen hindurch frühmorgens der große Bericht, den er über Bevölkerung, Verwaltung, Justiz, Handel, Bildungswesen, Gewerbe, Verkehr und Seefahrt nach Wien sandte, wie es die Instruktion vom 13. April 1776 verlangte. 351 In diesem Jahresbericht legt der Gouverneur Rechenschaft über seine Tätigkeit ab und zieht Bilanz, von der Absicht her nicht unähnlich dem Compte rendu au roi, den Necker 1781 über den Zustand der französi351 Z. B. TB, 31. Juli, 5. und 25. August und 1. September 1778. Der Bericht für 1778, datiert vom 17. Juli 1779, findet sich in N1Z, Bd. 174. Die Instruktion vom 13. April 1776 gemäß Vortrag Blümegens vom 4. März 1776 liegt in N1Z, Bd. 171,65-77.
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Einführung sehen Finanzen veröffentlichte.352 An diesen Jahresberichten zeigt sich deutlich, daß der Gouverneur ein an der Staatenkunde des Göttinger Professors Gottfried Achenwall (1719-1772) geschulter Kopf war.353 Derartige Jahresberichte gehörten damals noch nicht zur allgemeinen Praxis der österreichischen Landes Verwaltung, auch wenn Joseph II. sie schon 1773 gefordert hatte. Acht Jahre später, 1781, ordnete er sie an.354 Wiederum andere Tage begann der Gouverneur mit der Lektüre eines Buches. Am 24. Mai 1780 war es der zweite Band von Holbachs 1773 erschienenem Système social. Den Namen des ihm längst vertrauten Autors verzeichnet er nicht. Das fünfte Kapitel, das von der Gedankenfreiheit und deren Einfluß auf die Sitten der Völker handelt, gefiel ihm so gut, daß er mehrere Sätze daraus wortwörtlich in sein Tagebuch übernahm. Desgleichen am 30. November 1780, als er am Morgen in Mirabeaus Théorie de l'impôt las und später davon ganze Passagen ins Tagebuch eintrug, die von der Schädlichkeit schwerer Steuern und von den zwischen öffentlichen und privaten Interessen herrschenden Spannungen handeln. Am 24. Mai 1780 folgt nach dem Exzerpt Holbachs der Satz, daß er mit dem Zöllner über die Freiheit des Salzhandels in Krain gesprochen habe. Daß er den Zöllner ganz selten mit dessen Namen — er hieß Seuthner — nennt, ist weniger erheblich als die Tatsache, daß dieses Gespräch den krönenden Abschluß einer Initiative des Gouverneurs anzeigt: das in Krain mittels Pacht geltende Monopol für den Handel mit Meersalz aus den kaiserlichen Magazinen in Triest und Duino war abgeschafft worden. Der Gouverneur wußte durch die Klagen seiner Untertanen in Tschernembl, daß den Krainer Bauern wegen dieses Monopols der Handel mit Salz nach Kroatien als ein einträglicher Nebenerwerb verwehrt war. Der Nachsatz, der Zöllner sei davon noch nicht unterrichtet, zeigt an, daß die vom Gouverneur erwirkte allerhöchste Resolution auf dem Weg von der Wiener Ministerialbancodeputation über das Laibacher Bancalamt noch nicht bis zum ausführenden Organ nach Triest gelangt war. Zinzendorf selbst hatte diese Resolution vom 29. April am 4. Mai erhalten. 355 Unmittelbar danach hält der Gouverneur Gericht. Kurz und bündig heißt es im Tagebuch: Consessus et judicium delegatum. Es gibt Gerichtsfälle, zumal in Schifffahrtsund Handelsangelegenheiten, die den Tagebuchschreiber länger beschäftigen als dieser ihm unwichtig erscheinende Zivilstreit um eine Miete. Danach wieder wie in einem Fluß ohne Unterbrechung der Satz, daß der Stadtrichter Carlo Lodovico conte Suardi 352 Siehe Grange, Les idées de Necker, 363, und Harris, Necker, chapt. XIV. 353 Das Studienprogramm Zinzendorfs, von ihm selbst auf Ersuchen Kaunitz'verfaßt, ist enthalten in DOZA, Hs. 51, fol. 82-89v: Zwei Aufsätze über meine auf der Universität zu Jena durch vierthalb Jahre betriebenen Studien durch den verstorbenen Hof- und Staatskanzler, dazumal Grafen, seit 1764 Fürsten von Kaunitz-Rietberg veranlasset. Siehe auch Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 170, Übergabe des Studienplans an Kaunitz am 25. August 1761. 354 Walter (Hg.), Die Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung, 1740-1780,452. 355 Siehe dazu auch N1Z, Bd. 179, Nr. 29 und 30.
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ihm angekündigt habe, bei der am nächsten Tag stattfindenden Fronleichnamsprozession neben ihm, dem Gouverneur, gehen zu wollen. Nichts weiter. Wir wissen freilich, daß dieser Patrizier als Stadtrichter der oberste Repräsentant der Stadt war und hier einen seiner matten Versuche unternahm, die Autonomie der Stadt, wie sehr sie auch schon ausgehöhlt gewesen sein mochte, gegenüber und neben dem Repräsentanten der landesfürstlichen Gewalt öffentlich zur Schau zu stellen. Suardi, der den Titel eines Kämmerers und eines Gubernialrates führte, aber letztere Funktion nicht ausübte, war der einzige, der dem Gouverneur Schwierigkeiten bereitete. 356 Am nächsten Tag, dem Fronleichnamstag, vermerkt der Tagebuchschreiber, daß er der Messe zur gewöhnlichen Zeit beigewohnt habe und daß er erst um halb elf Uhr zur Prozession gestoßen sei. Alles sei bei schönem Wetter in bester Ordnung abgelaufen. Kein weiterer Kommentar bezüglich des Begehrens des Stadtrichters vom Vortag. Im allgemeinen liebte der Gouverneur solche zeremoniösen Auftritte nicht. Diese Abneigung teilte er mit vielen seiner Zeitgenossen. Seine Beweihräucherung im Dom als Stellvertreter der Landesfürstin anläßlich ihres Namenstages am 15. Oktober war ihm im Innersten zuwider, und er empfand es als Sekkatur, an diesem Tag und am Namenstag Karls VI., am 4. November, im Gouverneurspalast die lange Reihe der zur Gratulation sich einfindenden Honoratioren empfangen zu müssen. Der Polizeidirektor Pittoni wußte Rat, wie der Gouverneur dieser lästigen Pflicht entkommen konnte. Doch nehmen wir wieder den Faden der Eintragungen vom 24. Mai 1780 auf. Nach der Gerichtssitzung schaute er für einen kurzen Augenblick bei Madame Andriana Maffei (1757-nach 1800) vorbei. Sie stammte aus dem venezianischen Capo d'Istria und war die Frau des Carlo Alessandro Maria Maffei (1744-1824), eines Handelsmannes, der seit 1768 als Konsul die Interessen des Kirchenstaats in Triest vertrat und 1776 in den Patrizierrat der Stadt aufgenommen wurde. Im Jahr 1780 findet man ihn auch als Assessor beim Merkantil- und Wechselgericht erster Instanz. Madame unterhielt mit dem Gouverneur ein von ihrem Mann geduldetes, ja zur Belebung des ehelichen Liebeslebens gefördertes Verhältnis, wie es damals in Italien häufig und auch anderwärts nicht selten war. Der Gouverneur war also ein Cicisbeo. 357 Diese Beziehung entwickelte sich viel leidenschaftlicher als jene zu Marianna Rossetti (17551800), der Tochter des Gubernialrates Pasquale Ricci. An dieser Stelle läßt er den Namen seiner Geliebten aus. Häufig jedoch schreibt er ihren Familiennamen oder nennt sie „mon amie", ganz selten verwendet er ihren Vornamen Andriana. Nur Dienstboten scheinen im Tagebuch mit ihren Vornamen auf. Es habe einen unnützen Wortwechsel
356 Confessions, 32f. 357 Muchembled, L'orgasme et l'occident, 197. „Cicibeare" bedeutet „kokettieren", „den Hof machen". In Österreich war „Zizibee" bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein davon abgeleitetes Kosewort für ein Mädchen; in einer weiteren Bedeutung wurde „Zizibee" pejorativ für ein junges, eingebildetes Wesen verwendet.
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mit einem schönen, aber kapriziösen Kind gegeben. Das ist alles über Madame Maffei an diesem Tag. An anderen Tagen zeichnet er seine intimen Gespräche mit ihr auf, erwähnt den Austausch von Zärtlichkeiten und beschreibt seine Sehnsucht und sein Glücksgefühl, in die sich dunkel die Melancholie, das ewige Unglücklichsein ob der immer noch unerfüllten und wegen seiner persönlichen Vermögensverhältnisse auch nie erfüllbaren Liebe und Heirat, mischen. Von September bis Mitte Oktober 1779 plagt ihn die rasende Eifersucht wegen des viel jüngeren, aus Antwerpen stammenden Kaufmannssohns Charles Pilgram, schließlich folgen Rückzug und Verzicht. In den Hochzeiten seiner Beziehung zu der um 18 Jahre jüngeren Frau und mehrfachen Mutter verging fast kein Tag, an dem er sie nicht allein in ihrem Haus oder bei sich, im Kreise ihrer Familie oder in Gesellschaft im Café oder im Casino sah, sie im Theater allein in seiner oder ihrer Loge traf, sie allein oder in Gesellschaft ihres Mannes und anderer bei Spaziergängen in der Stadt und bei Ausfahrten aufs Land begleitete. So taucht also am 24. Mai der Name der Madame Maffei inmitten der Niederschrift auf, die von den Geschäften des Tages handelt. Nach dieser Notiz folgt die das Mittagessen betreffende Eintragung. Der lange Vormittag war ganz den Geschäften gewidmet, dem Lesen der hereinkommenden Briefe, Resolutionen und Zeitungen, dem Studieren statistischer Daten, dem Verfassen von Entwürfen und Konzepten und dem Diktieren. Eine Unterredung reihte sich an die andere, sei es mit Sekretären, Gubernial-, Hafen- und Zollbeamten und Ingenieuren, oder mit Kaufleuten und Besuchern aus nah und fern. Eines Tages, am 5. November 1779, stellte ihm der Hafenkapitän Johann Peter Mayer (1736-?), der aus Villach stammte und mit einer Engländerin verheiratet war, den jungen Amerikaner Georges Logan (1753-1821) vor. Dieser Besucher sollte später in seiner Heimatstadt Philadelphia als Hauptvertreter der Physiokraten in Amerika die „Society for the Promotion of Agriculture" gründen.358 Nach derartigen Begegnungen folgten Besichtigungen von Baustellen im Hafen und in der Stadt. Das Lieblingsprojekt des Gouverneurs war der Straßenbau, die bessere Anbindung Triests an die Hauptverkehrsachse Italien — Mitteleuropa.
Besucher zu Mittag
Das Mittagessen leitete zum Nachmittag und zum Abend über. Es war die Hauptmahlzeit, die am frühen Nachmittag um zwei Uhr eingenommen wurde und den Tag in zwei Hälften teilte. Danach ruhte die Arbeit und der Gouverneur begab sich in Gesell358 Siehe den Indexeintrag zu Logan. In den Confessions, 111, erinnert sich Zinzendorf, Logan sei ein Abgesandter des Kongresses gewesen, der in Wien keine Audienz erhalten habe. Er verwechselt Logan mit William Lee.
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schaft. Ähnlich hielt es Johann Karl Philipp Graf Cobenzl, der 1770 verstorbene bevollmächtigte Minister in Brüssel, mit seiner Tageseinteilung. 359 Ganz selten, wenn es pressierte, erledigte Zinzendorf nachmittags mit dem einen oder anderen Beamten noch Geschäfte, so etwa am 29. Dezember 1780, als der Bericht über die Voranschläge für die städtischen und die ärarischen Bauten, die Berichte über die Klagen der Zitrusfrüchtehändler, über den griechisch-orthodoxen Bischof Karakallos Anthimo von Aquileia und den Fiskal Ignazio de Capuano (1735-1793) fertigzustellen waren. Fast jeden Tag hatte der Gouverneur zu Mittag Gäste; selten speiste er allein oder mit einem seiner Sekretäre. Der Polizeidirektor Pittoni ist so häufig an seinem Mittagstisch anzutreffen, daß man ihn fast als Mitglied des Zinzendorfschen Haushalts bezeichnen kann. Der Gouverneur kannte ihn seit 14. August 1771. 360 Pittoni, ein Freund Giacomo Casanovas und wie Zinzendorf Junggeselle, war ein Freigeist, der dem Gouverneur gelegentlich auch Pornographisches in Wort und Bild zu Gemüte führte und ihn über gleichgeschlechtliche Liebe aufklärte. 361 Was an seinem Tisch gegessen wurde, findet Zinzendorf kaum der Erwähnung wert. Es mußte schon ein ganz besonderer Anlaß sein, daß er Nahrungsmittel überhaupt notierte, so etwa am 20. Jänner 1780 das luxuriöse Diner im Hause Balletti mit Austern, Steinbutt, steirischen Kapaunen und böhmischen Fasanen, und das Abschiedsmahl, das ihm seine bis Adelsberg mitreisenden Freunde, darunter das Ehepaar Maffei, am 2. Februar 1782 um zwei Uhr nachmittags dort bereiteten. Denn es gehörte zum zeitgenössischen Freundschaftsritual, den Scheidenden ein Stück des Weges zu begleiten. Nur auf Reisen verzeichnet der Gouverneur öfters die einfachen Speisen in den Herbergen, wenn sie besonders wohl oder übel schmeckten. Bei Mittagessen nennt er hingegen immer die Namen sämtlicher Gäste. Neben Pittoni, anderen Gubernialbeamten, dem Hafenkapitän und Patriziern findet man am Mittagstisch Börsekaufleute jedweder Konfession und auswärtige Handelsleute, die sich zu Geschäften oder auf der Durchreise in der Stadt aufhielten, ob sie nun aus den Erblanden, Frankreich, England, den südlichen Niederlanden, vom Balkan oder aus der Levante kamen. Die jüdischen Händler blieben dem Mittagstisch wegen der ihnen auferlegten Essensvorschriften fern. Doch kann man auch dem kommandierenden General und Offizieren der hoch oben im Kastell stationierten Garnison begegnen, den Konsuln fremder Mächte, Schiffskapitänen, Schiffsoffizieren und Militärs jeglicher Nation, darunter viele Russen. Es verdient festgehalten zu werden, daß 1770 die ersten Russen im östlichen Mittelmeer aufgetaucht waren. 362 In Triest ging das erste russische Schiff am 31. August 1776 vor Anker, und am 17. März 1780 sandten die Kaufleute Balletti und Dimpfel die ersten Warenladungen
359 Arneth (Hg.), Graf Philipp Cobenzl, 176. 360 Siehe TB, 21. Juni 1781. 361 Vgl. die Charakterisierung Pittonis durch Casanova, Histoire de ma vie VI, 186 und 193. 362 Wolff, Venice and the Slavs, 78-84.
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direkt nach Sankt Petersburg, der eine auf einem dänischen, der andere auf einem schwedischen Schiff. Bei den Mittagseinladungen darf man etliche Kleriker nicht übersehen, allen voran Bernardino Giuseppe Kamnich (1726-1809), den Dekan des Domkapitels. Seltener war Bischof Inzaghi zu Gast, dessen Beziehung zum Gouverneur nicht immer ungetrübt war. Der Wiener Exjesuit Theodor von Kronstein (1720-1789) war, wie man noch sehen wird, ein überaus willkommener Gast. Petar Petrovic-Njegos (1754-1830), der orthodoxe Bischof von Karlstadt, nahm ebenso am Mittagstisch Platz wie der evangelische Pastor Johann Ludwig Fischer. Auch die in der Stadt weilenden Reisenden und Besucher von Rang wurden eingeladen. Es waren dies Adelige, Beamte, Honoratioren und Offiziere aus Fiume, Görz, Laibach, Klagenfurt, Graz und Wien und auch aus Venedig, Udine und aus den venezianischen Küstenstädten Istriens. Auf seiner Rückreise von Konstantinopel nach Wien hielt sich Johann Amadeus Franz de Paula Freiherr von Thugut (1736-1818), der kaiserliche Internuntius, Ende November und Anfang Dezember 1776 in Triest auf. Er erzählte von den Verhandlungen, die 1775 zur Erwerbung der Bukowina geführt hatten, und von den großen Vorteilen, welche die Russen aus dem 1774 geschlossenen Frieden mit dem Osmanischen Reich ziehen würden.363 Der ranghöchste Besucher war der Großherzog von Toskana, der sich mit seiner Frau auf der Rückreise von Wien nach Florenz befand und in Triest Halt machte. Großherzog und Gouverneur führten am 2. Oktober 1776 ein langes, beiderseits als höchst befriedigend empfundenes Gespräch über Leopolds politisch-ökonomische Reformen und Reformpläne.364 Ein weiterer Tour d'horizon fand in Görz am 17. März 1779 statt, als der Großherzog dem Gouverneur die Eindrücke schilderte, die er, von der Mutter wegen des Bayerischen Erbfolgekriegs nach Wien gerufen, vom Zustand der Monarchie gewonnen hatte.365 Der Großherzog ließ übrigens etliche seiner Verordnungen und Gesetze dem Gouverneur zukommen, und Zinzendorfs Jahresberichte von 1777 und 1778 gelangten umgehend in die Hände Leopolds.366 Man kann wohl sagen, daß dieser hohe und andere Besuche dazu beitrugen, Triest als Reisestation und auch als Reiseziel im Bewußtsein der Wiener Adelsgesellschaft zu verankern. Zinzendorf notiert den bei Wiener Freunden und Bekannten aufkeimenden Wunsch, die Stadt und ihren Gouverneur zu besuchen.367 Er begutachtete am 23. Feb-
363 TB, 23. November, 7. und 8. Dezember 1776. 364 Vgl. dazu Wandruszka, Leopold II. 1,308-309. 365 Vgl. dazu Wandruszka, Leopold II. 1,324-367. 366 TB, 25. März und 29. April 1780; 27. und 28. September 1777, 8. bis 10. März 1780; 9. August 1781. 367 In TB, 22. bis 23. Dezember 1776 wird der Besuch des Herzogs von Braganza erwähnt; die Reisepläne des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen, der Gräfin Cobenzl, des Fürsten Karl
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mar 1780 den neuesten, von der Baukommission angefertigten Stadtplan, und im Jahr 1782 kam schon ein Stadtführer in deutscher Sprache heraus. Der Autor war der ihm freundschaftlich verbundene, in der Geschichte Triests bewanderte Andrea Giuseppe de Bonomo, der Übersetzer Christian Hieronymus Moll, seines Zeichens Herausgeber des 1781 erschienenen Triester Welt-Korrespondenten,368 Es dauerte nicht lange, bis man 1784 in Wien einen Stadtplan von Triest samt Karte von Friaul und dem Litorale und 1785 in italienischer Sprache die neueste politisch- ökonomische Abhandlung über die Hafenstadt aus der Feder des in der Stadtverwaltung tätigen Patriziers Antonio de Giuliani (1755-1835) kaufen konnte. 369 Tatsächlich kann man von den Anfangen des modernen Tourismus sprechen, wenn Joseph Maria Karl Fürst Lobkowitz (1725-1802) vom 7. bis 20. Juli 1778 nicht nur die Stadt und den Hafen kennenlernte, sondern auch die Gelegenheit nützte, mit Pittoni als Führer die antiken Sehenswürdigkeiten von Pola zu besichtigen, und wenn er sich vom Gouverneur in die Karsthöhle von Sankt Kanzian, nach Aquileia und nach Görz begleiten ließ. Der Oberstkämmerer Rosenberg hielt sich während Zinzendorfs Amtszeit zweimal in Triest auf, das erste Mal am 19. März 1779 zu einer Kurzvisite von eineinhalb Stunden, und das zweite Mal gemeinsam mit seinem Bruder eine ganze Woche lang, vom 14. bis 21. Juni 1781. Knapp vor seinem Weggang empfing der Gouverneur vom 14. bis 16. Jänner 1782 noch das russische Thronfolgerpaar, das sich auf der Reise von Wien nach Venedig befand. (Siehe Bd. 3, Abb. 5) Unter den fremden Reisenden finden sich Engländer wie der junge Viscount Duncannon (1758-1844), der sich Anfang Juni 1778 auf dem Weg von Italien nach Wien ein paar Tage in Triest aufhielt und, wie wir noch sehen werden, mit dem Gouverneur das antike Pola besichtigte, oder wie Marmaduke Berdoe, ein Arzt, der mit seiner Frau in Triest längeren Aufenthalt nahm und den Gouverneur öfters zum Tee bat. Dabei erörterten sie die neuesten Fragen der Naturwissenschaften, so etwa am 1. März 1780, als die Entstehung des Universums den Gesprächsstoff bildete. Am 3. Dezember 1776 wurde dem Gouverneur Giacomo Casanova vorgestellt; am 9. Dezember saß der „Geschichtenerzähler", wie Zinzendorf Casanova nannte, an seinem Mittagstisch. Den aus Oberungarn stammenden Weltensegler Moritz August von Beniovsky (1741/46-1786) hielt Zinzendorf auf Distanz, als dieser Anfang 1780 mit seiner Frau in Triest auftauchte. 370 Er kannte ihn persönlich seit 1779 aus Wien und teilte Maria Theresias Meinung, daß man es bei diesem Abenteurer von großer Klasse mit einem Liechtenstein und des Grafen Ernst Kaunitz wurden nicht in die Tat umgesetzt. Graf Rosenberg und das Ehepaar Burghausen hatten sich 1773 in Triest aufgehalten. 368 Historisch-statistische Beschreibung der Stadt Triest und ihres Gebietes (Triest 1782). Siehe Degli Ivanissevich (ed.), Descrizione. 369 Grundriß der Stadt und des Freyhafens Triest, zit. nach Comune di Trieste (ed.), Maria Teresa, Trieste e il Porto, Nr. 371 ; Giuliani, Riflessioni politiche sopra il prospetto attuale della Città di Trieste. 370 TB, 16. und 17. Jänner 1781.
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Einführung Narren und Lügner zu tun habe.371 Es gab Mittagstische, an denen man keine einzige Frau antrifft und solche, wo auch die Damen geladen waren. Bei Diners an hohen Festtagen hatte der Gouverneur bis zu 25 Gästen. Die Führung des für einen Gouverneur standesgemäßen Haushalts wäre, wie schon erwähnt, für den unbemittelten Junggesellen unmöglich gewesen, wenn nicht die Kaiserin und der Kaiser ihm die für den Kauf von Geschirr und Besteck notwendige Summe bereit gestellt hätten. Bei seiner Abreise im Februar 1782 verblieben Porzellan und Silber als Ausstattung des Gouverneurhaushalts am Amtssitz in Triest. Manchmal notiert Zinzendorf, was bei Tisch gesprochen wurde. Die politischen Geschäfte des Tags waren dabei stets ausgeklammert. Bemerkenswert fand der Gouverneur immer, was die aus der Fremde kommenden Gäste von ihren Reisen berichteten. So unterhielten sich am 21. Juli 1776 der Großkaufmann Giovanni Bellusco, der ehemalige Intendanzrat, nunmehr in der Görzer Regierung tätige Freiherr von Königsbrunn, der seit zwei Jahren in Triest stationierte britische Konsul Nathaniel Green, Pittoni und Zinzendorf über Neufundland, die Bahama-Inseln und die Antillen. Im Tagebuch finden sich dazu Zinzendorfs Notizen zur Lage und zu den geologischen Verhältnissen der karibischen Inselwelt. Wie überhaupt das Leben in Übersee, von dem Augenzeugen erzählten, größte Neugierde bei Zinzendorf weckte. Das ethnologische Interesse der weltläufigen Gesprächsrunde war durch die Lektüre von Reiseberichten und von Artikeln und Buchrezensionen in Zeitungen und Zeitschriften aufs höchste gespannt. Am 15. September 1777 berichtete der Mechitaristenpater Adeodato Babich (1738-1825), der selbst 24 Jahre in Indien missioniert hatte, über das Aussehen und die Kleidung der indischen Frauen. Zwei französische Kaufleute namens Terryen und l'Ecluse, die als Passagiere der Kaunitz an Land gegangen waren, berichteten am 26. und 27. Dezember 1780 vom Leben und von der Tier- und Pflanzenwelt auf den im Indischen Ozean gelegenen Inseln Mauritius und Réunion. Bei diesen Tischgesprächen erfuhren der Hausherr und seine Gäste viva voce auch vieles über einzelne Mitglieder der europäischen Herrscherhäuser, deren Minister, Ratgeber und Favoriten. So bildeten sich auch durch Augenzeugenberichte und deren mündliche Verbreitung Meinungen über Personen und Ereignisse in der politischen Öffentlichkeit Europas. Am 10. August 1777 erzählte der durchreisende Lagusius, eigentlich Johann Georg Hasenöhrl (1729-1796), der Leibarzt Pietro Leopoldos, vom großherzoglichen Familienleben in Florenz. Das Militär war Gesprächsthema am 13. September 1777, als sich Oberst Schmidtfeld vom Görzer Regiment Moltke unter den Mittagsgästen befand. Er erzählte von der Anwesenheit des Kaisers beim Feldlager in Leibnitz in der Steiermark und von dessen Politik großzügiger Beurlaubungen der Soldaten, nur um Einsparungen zu erzielen. Es klingt wie ein Vorwurf gegen den Kaiser, daß die aus dem Reich stammenden evangelischen Soldaten ihre Religion noch immer nicht frei ausüben können. 371 TB, 8., 9. und 10. August 1779.
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Am 21. August 1781 berichtete der 25jährige Ungar Josef Podmaniczky von Aszód (1756-1823), der am Wiener Theresianum und in Göttingen studiert hatte und auf seiner Europa-Reise in Triest Station machte, über die Wirtschaft und etliche technische Vorhaben im Kirchenstaat, und anschließend brachte er die Sprache auf Adam Smiths Reichtum der Nationen. Zinzendorf kannte dieses Werk seit 1778. Häufig kam es vor, daß der Gouverneur nach Tisch, wenn er mit dem Polizeidirektor allein oder einem seiner Sektretäre speiste, aus seiner neuesten Lektüre vorlas. Das Vorlesen nach Tisch, „aux heures perdues", war nicht nur ein Zeitvertreib, 372 sondern auch Mittel des Gedankenaustausches und der gemeinschaftlichen Meinungsbildung. Am 14. September 1776 wurde aus der Gazette de Leyde vorgelesen. Aus ihr erfuhren Zinzendorf und Pittoni von der amerikanische Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli. Kein Kommentar. Am 14. April 1779 nahm der Gouverneur die Ankündigung des ökonomischen Lehrstuhls in Gießen zur Hand. Sie stammte vom deutschen Hauptphysiokraten, wie man Johann Michael August Schlettwein nennt. Dieser war einer von Zinzendorfs Lieblingsautoren. Zwei Tage später ergab sich die Gelegenheit, dieses Stück gemeinsam mit Pittoni zu Ende zu lesen. Keine Wertschätzung wurde an diesem Tag einer der Lobreden auf den 1778 verstorbenen Voltaire zuteil. Am 24. Mai 1780 notiert der Gouverneur, er habe dem Polizeidirektor aus Holbachs Système social vorgelesen und auch aus den Vorschriften, die Kaiserin Katharina II. für die Verwaltung der russischen Gouvernements aufgestellt hatte. Mit dem jungen Leopold Graf Berchtold aus Mähren, der mit allerhöchster Genehmigung am Gubernium seit 19. Oktober 1780 Volontärsdienste leistete und Anfang 1782 von Triest aus zu seinen großen Reisen aufbrach, las er am 23. Dezember 1780 Mendelssohns Über die Unsterblichkeit der Seele. Der Ex-Jesuit Kronstein wiederum hielt in der entspannten Zeit nach Tisch kleine Vortrage aus Botanik, Zoologie, Chemie, Physik und Astronomie und gelegentlich führte er auch ein Experiment vor. Als Lehrer am Theresianum hatte „der Prälat", wie der Professor nach seiner Zwettler Pfründe genannt wurde, das Fach Landwirtschaft eingeführt und einen sogenannten ökonomischen Garten angelegt. Der Gouverneur fühlte sich ihm verbunden, war es doch Kronstein, der seinen Bruder Ludwig in die Geheimnisse der doppelten Buchhaltung eingeführt hatte. 373 Jetzt hielt er sich seit Juni 1779 gesundheitshalber in der Hafenstadt auf. So sehr schätzte ihn der Gouverneur, daß er während seines Aufenthaltes in Wien am 9. August 1779 das nunmehr unter der Leitung der Piaristen stehende Theresianum samt Kronsteins Ökonomiegarten besichtigte.
372 Nies, Osmosen zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit, 206-210. 373 TB, 18. Juni 1779. Ludwig übersetzte das von Matthieu de la Porte stammende Standardwerk der doppelten Buchhaltung Le guide (la science) des négocians et teneurs des livres (1685) aus dem Französischen ins Deutsche, siehe Klingenstein, Between Mercantilism and Physiocracy, 188.
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Der Nachmittag und der Abend Oft blieben die Gäste nach Tisch zum Kartenspiel. Daß befreundete Damen und Herren aus der Stadt sich nach dem Mahl hinzugesellten, war keine Seltenheit. Sie begleiteten den Gouverneur beim Spaziergang entlang des Meeresufers oder zu anderen beliebten Zielen inner- und außerhalb der Stadt. Gelegentlich gab es Spazierfahrten weiter hinaus in die Umgebung. Gerne wurde im Sommer das kaiserliche Gestüt Lipizza aufgesucht. Manchmal promenierte der Gouverneur mit Pittoni allein. Gelegentlich kehrten die beiden in dem einen oder anderen Hause ein, oder Zinzendorf besuchte seine Freundin, Madame Maffei, so diese nicht am Nachmittag mit von der Partie war. Wenn in einem Privathaus eine Artistin ihre Künste zeigte, wie am 4. Juli 1779 im Hause des Kaufmanns Giuseppe Maurizios (ca. 1710- ca.1784), oder am 31. Mai 1780 Seiltänzer in der Stadt auftraten, wenn am 23. Oktober 1780 wilde Tiere zur Schau gestellt wurden oder am 8. August 1781 eine Vogeldressur vorgeführt wurde, so gesellte sich der Gouverneur zu den Zuschauern auf den Plätzen der Stadt. Am späteren Nachmittag besuchte Zinzendorf oft das Café in der Locanda grande, noch häufiger das Casino im ersten Stock dieses Hotels, wo sich die gute Gesellschaft Triests ein Stelldichein gab. Der dauerhafte Bestand des Casinos war durch die landesfürstlichen Statuten von 1763 gesichert. 374 Anders als in Venedig die Casini, die Treffpunkte der Adeligen und Bürgerlichen in gemieteten Räumen waren, war dieses Casino eine Art Café littéraire, ähnlich wie in anderen Orten Mitteleuropas, etwa in Bern seit 1760. Im Casino konnte man Zeitungen lesen und Konversation führen. Manche spielten mit Damen Karten wie der Bischof und der Dekan des Domkapitels, andere langweilten sich dort zu Tode wie gelegentlich der Gouverneur. Während der Opernsaison ging man nicht selten direkt vom Casino in das benachbarte Theater. Man kann nicht genug Aufhebens von diesen beiden Institutionen der oberen Gesellschaft Triests machen, wo sich Patrizier, Beamte, Offiziere, Börsekaufleute, ihre Frauen und Töchter und jeder Reisende und Fremde von Stand einfanden. Denn Casino und Theater trugen wesentlich dazu bei, daß sich die Gegensätze, die zwischen den alteingesessenen Triestinern und den seit 1719 zugewanderten Beamten und Kaufleuten bis über die Jahrhundertmitte hin herrschten, allmählich in einer kosmopolitischen Atmosphäre auflösten und verflüchtigten. Zinzendorf stand nicht an, ja es lag in seiner durch den Pietismus geprägten Herzensbildung, daß er das friedliche Zusammenleben in Stadt und Hafen durch seinen persönlichen Umgang förderte. Er war auch der erste an der Spitze der landesfürstlichen Verwaltung, der sich diese positive Stimmung politisch zunutze zu machen wußte. Welch größeres Lob konnte er einheimsen, als daß die Kaiserin ihn in der Audienz am 26. Juli 1779 mit der familiären Anrede „mein Karl" begrüßte und 374 Cattaruzza, Cittadinanza e ceto mercantile, 124. Trampus, I privilegi antichi e le libertà moderne, 15f., und derselbe, Carriere professionali, 365.
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ihm ihre und des ganzen Hofs Zufriedenheit bekundete. Der Staatskanzler, sein früherer Schutzherr, sagte von ihm sogar, er regiere in Triest „en bon roy", was bedeutete, daß der Gouverneur dem Idol der Aufklärer, Heinrich IV. von Frankreich, nahe komme.375 Doch oft, insbesondere während der Winterszeit, kehrte Zinzendorf am Nachmittag in seine Wohnung zurück, um zu lesen. Nur Junggesellen, zumal im ziemlich abgeschiedenen Triest, hatten so viel Zeit zum Lesen. Viele Bücher hatte der Gouverneur schon bei seiner Übersiedlung nach Triest mitgebracht und von jedem Aufenthalt in der Metropole Wien nahm er wieder neuen Lesestoff mit nach Triest. Oft ließ er sich Bücher von reisenden Kaufleuten und Freunden bringen.376 In der Hafenstadt selbst gab es zwar seit 1756 eine Filiale des privilegierten Wiener Buchdruckers Johann Thomas Edler von Trattner (1717-1798). Offenbar war sie im Buchhandel nicht tätig, weil sie mit dem Druck der Amts Verlautbarungen, Regierungsdekrete und Fomulare zu sehr befaßt war. So gab es in Triest keinen Buchhändler.377 Der Gouverneur ließ sich deshalb durch einen Buchhändler namens Finsterbusch aus Klagenfurt — oder möglicherweise aus Graz — Nachschub kommen.378 Französische Druckwerke langten per Schiff aus Marseille und Le Havre über Vermittlung dort ansässiger Kaufleute ein.379 In London nahm Johann Nepomuk Lukas Freiherr Raigersfeld (1735-1818) die Bücherwünsche entgegen.380 Den ehemaligen Intendanzsekretär hatte Zinzendorf als Sekretär der kaiserlichen Gesandtschaft 1768 in London kennengelernt. In Leipzig fungierte Raigersfelds Bruder Franz Borgias (1736-1800), der als Hofmeister den jungen Karl Grafen Lichnowsky (1756-1814) an die Universität begleitete, als Vermittler.381 Am 27. Februar 1779 trafen Bücher aus Frankfurt am Main in Triest ein. Was die einzelnen Sendungen an Büchern und Zeitschriften jeweils enthielten, wird man durch Zinzendorfs Lektüre erschließen müssen. Zeitungen kamen per Post ins Haus. Doch stellen wir uns wieder am Nachmittag beim lesenden Gouverneur ein. Am Freitag, den 4. Februar 1779, setzte er die wenige Tage zuvor begonnene Lektüre von Homers Ilias mit zwei Gesängen fort. Die deutsche Übersetzung, erst 1778 herausgekommen, stammt von Friedrich Leopold Graf Stolberg (1750-1819), einem Mitglied des Göttinger Hains. In grandiosen Bildern, die Zinzendorf schon bei der ersten Lektü375 DOZA, HS. 68, Mitteilung in einem Brief Ludwigs an Karl aus Bagnières de Luchon, 28. August 1779. Der Ausdruck „guter König" fiel in der Assemblee des Staatskanzlers am 26. Juli 1779 in einem Gespräch über Zinzendorfs Regierungsweise. 376 Siehe z. B. 3. Januar, 4. März und 29. April 1780. 377 TB, 23. Juli 1781. 378 TB, 9. Januar 1779, 27. Dezember 1779, 29. Dezember 1780, 23. und 25. Dezember 1781. Informationen zu Finsterbusch verdanke ich Johannes Frimmel, Wien, der mit Peter R. Frank Materialien für eine Geschichte des Verlagswesens in der Habsburgermonarchie, 1750-1850, sammelt. 379 TB, 17. Oktober 1777,3. Februar 1779,4. März 1780. 380 TB, 22. August 1777. 381 TB, 26. Juli, 9. August und 13. November 1777; 10. März 1779,13. Januar 1780.
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re am 26. Jänner 1779 fesselten, läßt der Übersetzer das Heroische der Antike erstehen. Am nächsten Tag informierte sich Zinzendorf sogleich in einem Band des Journal encyclopédique über die griechische Tragödie. Am Nachmittag des 26. Jänner griff der Gouverneur noch zu dem ebenfalls 1778 erschienenen Band der Recherches sur le commerce. Der Autor, Cornells van der Ouder-Meulen, und sein Werk sind heute vergessen. Für Zinzendorf war das Buch deswegen interessant, weil es eine Fülle von Fakten aus dem Wirtschaftsleben verschiedener Völker in Vergangenheit und Gegenwart enthält, wie etwa die Preise von Getreide und Lebensmitteln in der Antike oder, wie die Lektüre vom 13. März 1779 zeigt, die Kosten des Transports hessischer Hilfstruppen von Holland nach Amerika. Diese aktuellen Zahlen verglich Zinzendorf dann mit den Transportkosten für Truppen und Pferde im Kreuzzug von 1189. Während der Saison trifft man den Gouverneur fast jeden Abend im Theater an.382 Seit 1763 war es ein kaiserliches bzw. landesfürstliches Theater, also eine öffentliche, dem Gubernium unterstehende Anstalt, die in die Amtsobliegenheiten des Polizeidirektors fiel. Seither war seine gesellschaftliche Bedeutung gestiegen, der Spielplan wurde immer dichter, und nicht selten wurde der Gouverneur höchstpersönlich bei der Vermietung der Logen bemüht. Es spielten italienische Wandertruppen Stücke aus dem meist venezianischen Repertoire und Ausländisches in italienischer Übersetzung. Wie überall, so unterhielt man sich auch in Triest während der Vorstellung, stattete einander in den Logen Besuche ab, und wenn sich die Gelegenheit des Alleinseins ergab, tauschten Kavalier und Herzensdame Zärtlichkeiten aus. Dieser Tempel der Musen wurde gerne von Damen und Herren aus Görz besucht, auch wenn das Musikleben in dieser Landeshauptstadt eine ältere Tradition besaß als in der Hafenstadt. Wie es überhaupt zwischen den beiden Städten einen regen Verkehr gab, zumal im Fasching, wenn auch der Gouverneur auf den sogenannten Pudelball ging, wo sich jedermann jedweden Standes vergnügen konnte.383
2 . 6 . DER TAGESABLAUF IN W I E N
Wiener Beziehungen Von Zeit zu Zeit war die dienstliche Anwesenheit des Gouverneurs am Hof in Wien unumgänglich. Maria Theresia selbst hatte es Zinzendorf vor seiner Abreise nahegelegt, sich durch eine jährliche Anwesenheit von vier Wochen bei den Ministerien
382 Siehe dazu Curiel, Il teatro San Pietro. 383 Siehe dazu z. B. TB, 24. Jänner und 2. Februar 1779.
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Respekt zu verschaffen und diesen zu bewahren. 384 Auch mußte er selbst danach trachten, daß die Gubernialangelegenheiten in seinem Sinne erledigt wurden. Darüber hinaus war er bemüht, einen höheren und einträglicheren Posten zu erlangen, Triest konnte ja nur der Anfang sein. Sein Bruder mahnte ihn, in Wien ja keine Gelegenheit zu versäumen. 385 Als nach eineinhalb Jahren seine ersten Maßnahmen gute Wirkung zeitigten und seine übrigen Vorhaben, vor allem der Straßenbau, Gestalt annahmen, reiste der Gouverneur Anfang Dezember 1777 in die Haupt- und Residenzstadt, wo er den ganzen Winter über und sogar bis zum 1. Mai 1778 blieb. Zu diesem Zeitpunkt war ihm der gute Ruf, den er sich als Gouverneur von Triest erworben hatte, bereits vorausgeeilt. 386 Das zweite Mal, 1779, war es nur ein kurzer Abstecher von Kärnten nach Wien, der nur drei Wochen und drei Tage, vom 25. Juli bis zum 19. August, dauerte. Seine Teilnahme am Provinzialkapitel des Deutschen Ordens war damals der willkommene Anlaß, um die nach dem Friedensschluß von Teschen in Wien kursierenden Meinungen zu erkunden und sich bei anstehenden Postenbesetzungen in Erinnerung zu rufen. Immerhin wurde am 26. Mai der von Teschen zurückkehrende Johann Philipp Graf Cobenzl als Haus-, Hof- und Staatsvizekanzler installiert. Cobenzl war wie Zinzendorf durch Studium und Ausbildung ein Experte in Finanz-, Handels- und Zollfragen. Deswegen waren die beiden fast gleichaltrigen Herren Rivalen um eine Führungsposition im Handels- und Finanzwesen. 387 Auf Cobenzls Konto ging die Zollunion der böhmischen und der österreichischen Erbländer von 1775, und 1777 begleitete er Joseph II. nach Frankreich. Alle waren darüber höchst erstaunt, daß ein Mann mit solchen Kenntnissen und Fähigkeiten in der Staatskanzlei landete. Zinzendorfs Gesprächspartner in Klagenfurt waren wie die Kaiserin der Meinung, man müsse Cobenzl Zeit geben, sich in die Außenpolitik einzuarbeiten. 388 Und Binder, der in Handelsunternehmungen investierte, meinte, ein Handelsminister wäre notwendiger, denn der Kaiser verstünde nichts davon. 389 Ein Jahr später, im Sommer 1780, nahm der Gouverneur den Tod Karls von Lothringen, des Hoch- und Deutschmeisters, zum Anlaß, zum dritten Mal nach Wien zu reisen und dessen Nachfolger, Erzherzog Maximilian, seine Aufwartung zu machen. 390 In Wirklichkeit gingen ihm seit Anfang Mai die Veränderungen in den Ministerien, 384 TB, 22. Mai 1776, siehe auch Faber, Litorale, 207, Anm. 286. 385 DOZA, Hs. 67, Brief Ludwigs aus Montpellier, 21. August 1777. 386 DOZA, Hs. 68, Ludwig schreibt seinem Bruder aus Montpellier am 10. Oktober 1777, daß er von der Prinzessin Eszterházy wisse, daß der Hof mit Karl überaus zufrieden sei. 387 Zur Rivalität zwischen Zinzendorf und Cobenzl siehe Arneth, Graf Philipp Cobenzl, 113, und ein Beispiel in TB, 1. Januar 1778 bezüglich der österreichisch-salzburgischen Maut von Kremsbrück. 388 TB, 23. und 26. Juli, 3. und 4. August, 30. Dezember 1779. Vgl. Arneth, Graf Philipp Cobenzl, 125-129,27. Juli 1779. 389 TB, 27. Juli 1779. 390 TB, 19. und 29. Juli 1780.
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von denen er gerüchteweise und durch Briefe erfuhr, nicht aus dem Kopf. Ein weiteres Anliegen war sein Austritt aus dem Deutschen Orden. Vielleicht würde er vom neuen Hoch- und Deutschmeister dazu die Erlaubnis erhalten.391 Zinzendorf blieb vom 4. August bis zum 24. September in Wien. Thugut erwähnte Graf Karl gegenüber einmal den Posten eines Vizegouverneurs von Galizien, ein anderes Mal sogar die Stelle Cobenzls,392 und der Zinzendorf wohlwollend gesinnte ungarische Hofkanzler Franz Graf Eszterházy (1715-1785) konnte sich ihn als Gouverneur von Galizien vorstellen. 393 Für Rosenberg wiederum wäre Zinzendorf als bevollmächtigter Minister in Brüssel an der Seite des neuen Gouverneurspaares, der Erzherzogin Marie Christine und des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen, die ideale Besetzung gewesen.394 In der Wiener Kaufmannschaft wünschte man sich den Gouverneur von Triest als Handelsminister.395 Aus all dem wurde nichts. Das vierte Mal reiste Zinzendorf unmittelbar nach dem Herrscherwechsel nach Wien und blieb dort vom 24. Jänner bis 15. Mai 1781. Wie wir noch sehen werden, sollten seine Hoffnungen auf einen hohen Posten enttäuscht werden. Noch war es nicht soweit. Der Kaiser genehmigte in der Audienz am 12. Mai zwar die von Zinzendorf seit zehn Jahren vorbereitete Freigabe des Eisenverkaufs in der Steiermark und in Kärnten, aber über dessen weitere Verwendung in Wien verlor er kein Wort. Der Gouverneur, seit 1763 Kammerherr396 und seit 23724. Juli 1775 Geheimer Rat beider Majestäten397, hatte jederzeit Zugang zum Hof. Bei jedem Aufenthalt in Wien machte er, wie es sich gehörte, den anwesenden Erzherzögen und Erzherzoginnen seine Aufwartung und besuchte auch die Hofdamen der Kaiserin. Bei den Herren des Staatsrats, dem für Triest zuständigen Referenten der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, der Ministerialbancodeputation, der Hofkammer, der Hofrechenkammer, der Obersten Justizstelle und den Herren des Hofkriegsrats wurde er vorstellig. Er suchte die Minister auf, erkundete ihre Meinungen und informierte sie persönlich von seinen Plänen und Vorhaben. Von der Kaiserin und vom Kaiser erbat er in Audienzen Resolutionen und, wenn nötig, versuchte er, durch seine schriftlichen Eingaben und Audienzen allerhöchsten Orts negative Entscheidungen der Minister abzuwenden oder zu re vidieren. Nur einige wenige Anliegen seien herausgegriffen: die Finanzierung der 391 T B , 15. und 17. August 1780. 392 TB, 14. und 27. August 1780. 393 TB, 8. August 1780. 394 T B , 2., 5. und 8. September 1780. 395 T B , 28. August 1780. 396 Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, 5. Juli 1763. Bei Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 171, ist als Datum der 6. Juli 1763 vermerkt. Zinzendorf war 1763 noch Protestant. Laut T B , 4 . Jänner 1776, erhielten die protestantischen Grafen Lippe und Birnau ebenfalls die Kämmererwürde. 397 TB, 23. Juli 1775 über die Zeremonie der Eidesabiegung bei Joseph II. als Kaiser und TB, 24. Juli 1775 über jene bei Maria Theresia als Landesfürstin und Joseph II. als Mitregenten der österreichischen Länder.
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Einblicke in die Tagebücher öffentlichen Bauvorhaben, vor allem des Straßenbaus,398 die Erweiterung des Hafenbeckens und die Errichtung eines Leuchtturms,399 die Freigabe des Sensalengewerbes 4°° (j er Fortbestand der Lateinschule und deren Verbindung mit der neuen deutschen Normalschule,401 die Errichtung der evangelischen Kirche und die Einsetzung eines Pastors,402 die bereits erwähnte Berichtspflicht für das Zoll- und Salzamtspersonal403 und die Vereinfachung der Justiz, um sie „den Naturgesetzen anzupassen"404. Gelegentlich galt es auch, persönliche Anliegen bei Hof vorzutragen, sei es wegen der Sperre seiner sächsischen Einkünfte durch die Dresdener Regierung405 oder die Bitte seiner Schwester, der Gräfin Canto d'Yrles, um eine Gnadengabe.406 Für seine Untergebenen versuchte er, Vorrückungen, Gehaltserhöhungen und Gnadengaben zu erwirken. Bei seinen Verrichtungen in Wien konnte der Gouverneur nicht auf Verwandte zählen, er mußte sich auf Freunde und andere Gewährsleute bei Hof verlassen. Sein Bruder Ludwig weilte mit dessen Frau seit 1776 gesundheitshalber in Südfrankreich und kam Ende August 1780 sterbenskrank zurück. Die Gönner der ersten Wiener Jahre waren alt. Der Staatskanzler versicherte ihm nicht ohne Stolz, er könne für ihn, den Gouverneur, nichts mehr tun. Er sei eines seiner Kinder, das ihm Ehre mache.407 Die Staatskanzlei war tatsächlich nur für die Konsuln zuständig. Friedrich Freiherr von Binder, ehemals die rechte Hand des Staatskanzlers, der Vertraute Ludwigs und der große Förderer von Karls Reisen, interessierte sich nur noch für seine eigenen Handelsprojekte.408 Philipp Joseph Graf Sinzendorf, der Mentor der frühen Wiener Tage, war längst aus der großen Politik ausgeschieden. Die Rolle des älteren Bruders als Ratgeber und vertrauter Gesprächspartner nahm inzwischen Franz Xaver Wolf Graf Rosenberg ein. Auch er war ein Jugendfreund Ludwigs und — wie Zinzendorf —Junggeselle.409 Wiewohl er ein maßgeblicher Mann in der allernächsten Nähe des Herrscherpaares war, ist er bis heute eine unbekannte Größe. Er war Zinzendorfs Stütze am Hof. Nach Praktika bei der Gesandtschaft in London und beim Gouvernement in Mailand, nach Gesandtschaften in Kopenhagen und Madrid, nach seiner Tätigkeit als Berater in 398 Siehe dazu das Kapitel „ Straßen, Straßen, Straßen". 399 Siehe z. B. TB, 1. August 1779. 400 Siehe z. B. TB, 3. und 7. Januar 1778. 401 Siehe z. B. TB, 18. Dezember 1777. 402 Siehe dazu das Kapitel „ Toleranz". 403 Siehe z. B. TB, 31. Juli und 1. August 1779. 404 TB, 6. Dezember 1777,26. und 27. April 1781. 405 TB, 1. Jänner 1778. 406 TB, 18. Februar 1778. 407 TB, 26. Juli 1779. 408 TB, 27. Juli 1779. 409 TB, 2. September 1780. Ludwig empfahl 1765 dem nach Florenz reisenden Bruder, seinen Freund Rosenberg aufzusuchen, siehe DOZA, Hs. 64, Brief aus Wien, 2. Jänner 1765. Lebeau, Aristocrates et grands commis, 210f., macht auf die enge Beziehung Zinzendorf-Rosenberg aufmerksam. Siehe Abb. 8.
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Florenz (von 1766 bis 1771) und als Reisebegleiter Erzherzog Maximilians (1774/ 1775) hegte er in der Politik keine Ambitionen mehr. Als Oberstkämmerer des Kaisers wollte der Epikuräer sein Leben in Ruhe genießen.410 Das Hofheater gehörte zu seinen Amtsobliegenheiten. Mit seinen Einsichten in den Welthandel und als Besitzer von Hochöfen in Kärnten war er nach Adam Wandruszka, „ein überzeugter, wenngleich keineswegs doktrinärer oder dogmatischer Verfechter freiwirtschaftlicher und physiokratischer Anschauungen".411 Maria Theresia setzte in diesen klugen Mann „voll ungezwungener Höflichkeit", wie sie schreibt, ihr ganzes Vertrauen, vor allem in Familienangelegenheiten.412 Zinzendorf war schon auf seinem Posten in Triest, als Rosenberg 1777 Oberstkämmerer des Kaisers wurde. Mit dem um sechzehn Jahre Älteren war der Gouverneur eines Sinnes und Geistes. Die beiden kannten sich seit 1771 413 In den Jahren 1777, 1778, 1779 und 1780 verbrachten sie vergnüglich-besinnliche Tage in der heiteren Landschaft Kärntens. Meistens war der Oberstkämmerer die erste Person, die der Gouverneur nach seiner Ankunft in Wien aufsuchte, so etwa am 26. Juli 1779. Gelegentlich speisten die beiden Herren in Wien tête-à-tête, oft trafen sie sich bei Diners, Assemblées und Soupers. Rosenberg informierte den Gouverneur über die Geschehnisse bei Hof, so ζ. B. über das Befinden, Tun und Lassen der allerhöchsten Herrschaften,414 über die Reise Josephs II. nach Frankreich415 und über die ersten Maßnahmen, die der Kaiser nach dem Tod seiner Mutter traf.416 Auch ließ er Zinzendorf die neuesten Nachrichten aus der Diplomatie zukommen, so etwa am 10. November 1777, als er über das Verhältnis Rußlands zur Pforte berichtete, oder am 20. April 1780, als er von der Begegnung Josephs II. mit Katharina II. in Mohilew sprach. Rosenberg hörte zu, wenn der Gouverneur ihm seine für die Kaiserin und den Kaiser bestimmten Stellungnahmen, Berichte und Gutachten vorlas, und gab guten Rat, was zu tun sei und wie Zinzendorf eine Sache angehen solle.417 In den Räumen des Oberstkämmerers in der Hofburg konnte der Gouverneur immer die neuesten Bücher und Schriften aus Frankreich finden. Erst 1775 hatte sich 410 Zur Charakterisierung seiner Person siehe Casanova, Histoire de ma vie VI, 214, und Arneth, Graf Philipp Cobenzl, 121 und 154. Von sich selbst sagt Rosenberg, er besitze eine angeborene Faulheit, siehe TB, 13. Jänner 1778. 411 Wandruszka, Leopold II. 1,173-175. 412 Rosenberg ist Maria Theresias Ratgeber in Angelegenheiten ihrer in Italien verheirateten Kinder. 1774/75 begleitet er ihren jüngsten Sohn Maximilian Franz auf Reisen, unter anderem nach Paris, siehe dazu Arneth, Geschichte Maria Theresias 7, 485, und Lever (ed.), Marie Antoinette, mit Briefen Marie Antoinettes an Rosenberg. 413 TB, 21. Juni 1781. 414 Ζ. B. TB, 7. Juni 1781: Rosenberg berichtet, daß Herzog Albert von Sachsen-Teschen Marginalien zu Zinzendorfs Memorandum über die ungarischen Zölle gemacht habe. 415 Ζ. B. TB, 8. September 1779. Siehe weitere mündliche Mitteilungen über diese Reise durch Cobenzls Vater in Losa am 29. Juli 1777. 416 TB, 25. Dezember 1780. 417 Ζ. B. TB, 24. Juni 1780,5. September 1780,4. Februar 1781.
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Rosenberg als Begleiter Erzherzog Maximilians in Versailles aufgehalten, und sein Verbindungsmann in Paris war der ihm aus Florenz bekannte toskanische Legationssekretär Raimondo Niccoli.418 Am 4. Jänner 1776 waren es sämtliche Bände der Ephémérides aus dem Jahr 1775, am 10. Dezember 1777 Linguets neu erschienene Zeitschrift Annales politiques, civiles et littéraires, und am 4. April 1778 das Journal du commerce, d'agriculture, des arts et des finances. Am 10. März 1781 nahm Zinzendorf von Rosenbergs Samstagsgesellschaft Neckers Compte rendu au roi vom Jänner 1781 mit nachhause, und am 1. Mai 1781 etliche Pamphlete, die aus der von Necker ausgelösten Kontroverse stammten. Es liegt die Vermutung nahe, daß Rosenberg durch seine Stellung beim Großherzog in Florenz und später beim Kaiser in Wien und durch seine Freundschaft mit den beiden Zinzendorf die im Hintergrund wirkende Schlüsselfigur bei der „Infusion" physiokratischen Gedankenguts in die Kanäle der Wiener Politik war.419 Die zweitwichtigste Person für Zinzendorf als Gouverneur war Friedrich Johann von Eger. Zinzendorf kannte diesen Hofrat seit langem als Kollegen aus dem Kommerzienhofrat.420 Wie schon erwähnt, war er in der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei für den Italienhandel und somit auch für Triest zuständig. Im Frühjahr 1777 auf Dienstreise in Italien, stattete Eger Triest vom 6. bis 12. April einen längeren Besuch ab.421 In Fragen des Handels, des „Eisensystems" und des Salzverkaufs teilte er die Meinung des Gouverneurs, beide hielten Monopole und Pachtsysteme für schädlich.422 Immer wieder ließ er Zinzendorf schriftlich oder mündlich Informationen über die Vorkommnisse in den Wiener Behörden, vor allem über Postenbesetzungen, zukommen. 423 So erfuhr der Gouverneur am 5. Dezember 1777 von der Abschaffung der für die Griechisch-Orthodoxen zuständigen Deputation in illyricis und von der Eingliederung des Banats in das Königreich Ungarn, und am 6. August 1779 von Reischachs Ablöse als böhmisch-österreichischer Vizekanzler durch Heinrich Graf Auersperg. Am 13. März 1780 wiederum langten von Eger Nachrichten ein, gewissermaßen Hintergrundinformationen, daß sich der Hofkammer- und der Rechenkammerpräsident in einer Ratssitzung über ihn, Eger, mokiert hätten, weil er sich im Fall der Steiermark 418 Vgl. Lever (ed.), Marie Antoinette, Korrespondenz Marie Antoinettes mit Maria Theresia und Rosenberg aus dem Jahr 1775. Zur Korrespondenz Niccoli-Rosenberg aus früheren Jahren siehe Pasta, The Fiorentine Court, 229f. 419 Deutliche Hinweise auf Rosenbergs Einfuß auf Joseph II. bei Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 2 , 4 4 5 ^ 5 4 . 420 TB, 19. Jänner 1778, 31. Juli 1779, 17. und 18. August 1779, 8. und 10. August 1780, 28. Februar 1781. 421 TB, 6.-12. April, 13. April 1777. 422 TB, 17. August 1779 und 13. März 1780. Siehe das Lob Großherzog Leopolds für Eger in Wandruszka, Leopold II. 1,358. 423 Siehe dazu z. B. TB, 11. Mai und 19. Juni 1780; am 14. Juni 1780 verspricht Eger Zinzendorf sein Memorandum über Tirol, wohl über die Zollverhältnisse.
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gegen die Verpachtung des Salzverkaufs en detail, d. h. für den Verkauf direkt an die Konsumenten, ausgesprochen hätte; und weiters, daß der Staatsrat sich demnächst mit der Ostindien-Kompagnie beschäftigen werde. Wir wissen, daß bereits am 23. Jänner 1778 der Kauf des Salzes aus den ärarischen Magazinen in Triest, wenn auch nur für den eigenen Gebrauch der Käufer, freigegeben worden war, und daß der Gouverneur sich gerade zu dieser Zeit in Wien bemühte, für die benachbarten Krainer die freie Abnahme des Salzes auch für den Wiederverkauf nach Kroatien zu erreichen. Man kann am Fall des Salzverkaufs gut sehen, daß Reformen nicht mit einem Schlag und überall, gewissermaßen flächendeckend, sondern nur stück- und länderweise durchgesetzt werden konnten. Aus der Reihe der Wiener Gesprächspartner wollen wir hier nur noch einen der Hofräte, nämlich Franz Anton von Raab, herausgreifen. Er war ein Mann aus der Generation Ludwigs und Rosenbergs. Ihm war der Gouverneur seit seinem ersten Besuch in Triest, 1766, sehr verbunden. Wie schon erwähnt, hatte Zinzendorf damals in dessen Begleitung Fiume, Buccari und die Schiffswerft von Porto Ré besichtigt.424 In der Angelegenheit des „Eisensystems" konnte er ganz auf dessen Unterstützung rechnen, wie schon 1773 in der großen Diskussion im Kommerzienhofrat über die gänzliche Aufhebung der Einfuhrverbote.425 Raab war auch der Berichterstatter in der Hofkanzlei, als am 17. Februar 1776 die Besetzung des Gouverneursposten beraten wurde.426 Sogleich nach seiner Angelobung am 17. März 1776 suchte Zinzendorf ihn und auch seinen früheren Mentor, Philipp Joseph Graf Sinzendorf, auf. Nicht jedoch, daß der ehemalige Intendanz- und Kommerzienhofrat später zu jenen Hofräten der böhmischösterreichischen Hofkanzlei gehört hätte, die der Gouverneur für seine Regierungsgeschäfte brauchte. Denn Raab war jetzt nicht mehr für Triest zuständig. Er hatte nämlich den Auftrag, auf den böhmischen Kamerai-, d. h. Staatsgütern, die Meierhöfe aufzulösen, die Grundstücke neu zu vermessen und zu zerteilen, dort Bauernhöfe zu gründen und Robot und Leibeigenschaft abzuschaffen. Der Gouverneur verfolgte die „Raabisierung", wie das infolge der Hungersnot 1775 in die Wege geleitete Experiment späterhin genannt wurde, mit größtem Interesse.427 1777 wurde der von Raab
424 TB, 15.-20. September 1766. Auf die enge Beziehung Zinzendorf-Raab machen Ameth, Geschichte Maria Theresias 9, 455, und Faber, Beamtenkarrieren, 345f., aufmerksam. Zu Raabs Tätigkeit als Intendanzrat in Triest siehe Faber, Litorale Austriaco, Szabo, Unwanted Navy, 35 und Beneder, Herberstein, 362. 425 TB, 29. September 1775. Zur Diskussion siehe Arneth, Geschichte Maria Theresias 9, 455; Beer, Die österreichische Handelspolitik, 113; Schünemann, Die Wirtschaftspolitik Josephs II., und LiebelWeckowicz, Count Karl von Zinzendorf. 426 N1Z, Bd. 171,1-6, Vortrag Blümegens vom 17. Februar 1776. 427 TB, 21. Juni 1775, teilte Raab Zinzendorf mit, daß er den Auftrag bekommen habe, in Schurz, einer ehemaligen Jesuitenherrschaft im Kreis Königgrätz, die Untertanen zu entlasten. TB, 21. Juni 1775, spätere Nachrichten davon in TB, 8. und 9. Mai und 29. Dezember 1776,27. Jänner 1780,6. August und
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erarbeitete Plan im Einverständnis mit dessen Auftraggeber Kaunitz zur Verteidigung des angefeindeten Unternehmens in Druck gegeben und somit Gegenstand der öffentlichen Meinungsbildung. Allerdings mußte Raab Eingriffe der Zensur hinnehmen, wie Zinzendorf berichtet, der das Druckwerk am 27. Juli 1777 erhielt und es an den Görzer Regierungsrat Königsbrunn, einen ehemaligen Kollegen Raabs in der Intendanz, weitergab.428 Tatsächlich war es Kaunitz höchstpersönlich, der am Manuskript Veränderungen vornahm.429 Will man etwas über die Durchführung dieses vorerst nur lokal begrenzten Vorhabens erfahren, so muß man zu älterer Literatur greifen. Über den physiokratischen Hintergrund allerdings weiß man bis heute recht wenig 430 Sicher ist, daß Zinzendorf sich auf die Erfahrungen Raabs stützte, als er am 28. April 1784, ein Jahr nach dessen Tod im März 1783, den Vorsitz der neu eingerichteten, nunmehr für sämtliche Erbländer und Galizien zuständigen Robotabolitionskommission übernahm. Ja, es war sein ausdrücklicher Auftrag, in Böhmen das Werk Raabs zu Ende zu führen. Doch schon am 7. April 1785 legte Zinzendorf den Vorsitz dieser Kommission nieder.431 Ferner verabsäumte es der Gouverneur nicht, die in der Kabinettskanzlei der Kaiserin tätigen Herren aufzusuchen. Auch von ihnen bekam er schriftliche und mündliche Informationen, wie es um seine Sachen stand.432 Deren Leiter war Karl Joseph Freiherr von Pichler. Als Verbindungsmann des Gouverneurs zur Kaiserin trat allmählich der Tiroler Johann Georg Zephyris (1730-1790) in den Vordergrund. Er wurde nach dem Tod der Kaiserin von Joseph II. weiter beschäftigt und lieferte Zinzendorf am 24. Februar 1781 zum ersten Mal Nachrichten direkt aus dem Kabinett des Kaisers. 433 Die Kaiserin begann, in Audienzen auch den Triestiner Gouverneur in ihre ausgedehnte Beratungspraxis miteinzubeziehen und dessen Meinung zu aktuellen Themen
10. September 1781. Materialien zu Raabs Aktivitäten in Böhmen finden sich in N1Z, Bd. 179 und Bd. 180. 428 TB, 27. Juli, 27. August, 2. und 3. September, 30. Oktober und 8. Dezember 1777, 18. und 27. Jänner, 22. und 25. März, 21. April 1778, 10. Juli und 12. August 1779, 27. Januar 1780, 16. April und 7. Mai 1781. Der Titel lautet: Unterricht über die Verwandlung der kJc. böhmischen Domänen in Bauerngüter (Wien 1777). 429 Szabo,Kaunitz, 178. 430 Arneth, Geschichte Maria Theresias 9, 376f. Wright, Serf, Seigneur and Sovereign, widmet Raabs Tätigkeit ein Kapitel, ohne auf dessen Person einzugehen. Szabo, Kaunitz, 175, Anm. 10, verzeichnet die ältere tschechische Literatur, ferner 179. Siehe in Wandruszka, Leopold II. 1, 358 und 2, 182, das Lob des Großherzogs für Raab. Ein den kameralistischen und physiokratischen Hintergrund andeutender Ansatz nunmehr in Szántay, The „Robot-Abolition" in Hungary under Joseph II. 431 Siehe N1Z, Bd. 148a, Dokumente zur Robotabolitionskommission. Vgl. auch Lebeau, Ludwig et Karl von Zinzendorf 2,441, Anm. 73. 432 Siehe z.B. TB, 6. November 1776. 433 TB, 10. und 15. August, 13. September, 22. November, 1. und 20. Dezember 1779, 5. August und 3. September 1780 und 24. Februar 1781; siehe auch Confessions, 52; vgl. Reinöhl, Geschichte der k.und k. Kabinettskanzlei, 21 und 31f.
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einzuholen, die der Mitregent, der Staatsrat und die Minister kontrovers diskutierten. Möglich, daß der alternden Maria Theresia tatsächlich „die Kraft des raschen Entschlusses verloren gegangen" war, wie Schünemann schreibt,434 doch wahrscheinlicher ist, daß die Komplexität der Materien in jenen Jahren rasant zunahm und dementsprechend der Entscheidungsdruck stieg. Abseits der ministeriellen Kanäle ließ sich Maria Theresia von Zinzendorf wie von anderen schriftliche Stellungnahmen geben, so etwa über die Abschaffung der Salzpacht in Krain, die Ostindien-Kompagnie und die heftig umstrittenen Zolltarife von Tirol und Ungarn 435 Tirol und Ungarn waren nämlich nicht in die 1775 geschlossene Zollunion der böhmischen und österreichischen Erbländer eingebunden. So ist es auch nicht zu verwundern, daß die nach Wien entsandten Deputierten des Bozener Magistrats, der Stadt Rovereto und des Tiroler Landtags, offenkundig von Zephyris ermuntert, beim Triestiner Gouverneur vor und nach dem Regierungswechsel Rat suchten, und daß sie sich eine Untersuchung durch Zinzendorf an Ort und Stelle in Tirol wünschten. Zinzendorf wurde auch in Sachen des ungarischen Tarifs zu Sitzungen von Gremien, die aus Hofräten verschiedener Ministerien zusammengesetzt waren, beigezogen.436 Schließlich ist noch erwähnenswert, daß sich auch der Herzog von Sachsen-Teschen als neuer Gouverneur der Niederlande in Fragen des Getreidehandels 1781 an Zinzendorf wandte.437
Die Geschäfte des
Vormittags
Der Gouverneur hatte in der etwa 180.000 Einwohner zählenden Haupt- und Residenzstadt einen dicht gedrängten Zeitplan, das Grundmuster des Tagesablaufs war freilich dasselbe wie in Triest. Allerdings gab es in Wien keinen Haushalt, und somit entfiel die Verpflichtung, zu Diners einzuladen. Wie in seinen früheren Wiener Tagen wohnte der Gouverneur, von seinem Sekretär begleitet und umsorgt von einem Diener oder einer Dienerin, in Miete in zwei oder drei Zimmern in der Stadt. Die meisten Vormittage waren wie in Triest den Geschäften gewidmet. Er verfaßte die von ihm ad hoc erbetenen Stellungnahmen und Entgegnungen, arbeitete an seinen Triestiner Angelegenheiten, den Länderberichten und an seinem Eisen-Referat. Er sah die einlaufende
434 Die Wirtschaftspolitik Josephs II., 15. 435 TB, 27. August 1778 und 4. Februar 1780; siehe auch TB, 20. bis 23. November 1780 Eintragungen zu einem Finanzprojekt des jungen Herberstein, als dessen Autor Zinzendorf Sonnenfels vermutet. In NLZ, Karton 7, befinden sich Materialien zu Fragen des Tiroler Zolltarifs. 436 TB, 5., 13., 15. und 19., 27., 29. und 30. August und 2. September 1780, 30. Januar 1781 und 2., 3. 5. und 23. Februar 1781. 437 TB, 28. März und 28. Mai 1781. Siehe auch eine unvollständige Liste niederländischer Zölle und Finanzen von Anfang 1782 in HHStA, Alte Kabinettsakten, Karton 46 (neu 37).
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Post durch und schrieb Briefe. Die für Triest bestimmten Dekrete und Reskripte erhielt er von den Ministerien manchmal direkt ins Haus geschickt. Verschiedene Leute stellten sich in seiner Wohnung ein, um ihm Informationen zuzutragen, Neuigkeiten zu erzählen oder Fachgespräche zu führen wie etwa der schon genannte Hofrat Eger, ferner der Hofsekretär Adamo de Giorgio, den er aus seiner Zeit im niederösterreichischen Kommerzienkonseß kannte und der nunmehr in verschiedenen Wirtschaftsmissionen unterwegs war. So bereiste er 1774 die kroatische Militärgrenze, 438 hielt sich 1776 wegen des Absatzes von Eisenwaren in Italien auf und arbeitete mit Hofrat Raab in Böhmen an der Ablösung der Robot. Nicht vergessen darf man Joseph Mathias von Puchberg (1708-1788), der ehemals die rechte Hand seines Bruders in der Hofrechenkammer gewesen war. 439 Gelegentlich stellten sich sein Agent, der in seiner Abwesenheit seine Privatangelegenheiten in Wien besorgte, und auch der Verwalter der Zinzendorfschen Grundherrschaften ein. Nach dem Tod Ludwigs ordnete der Gouverneur in den ersten Monaten des Jahres 1781 dessen Nachlaß und damit auch dessen Korrespondenz, Schriften und Büchersammlung. Von Zeit zu Zeit prüfte der Graf, wie er es seit seiner Jugendzeit gewohnt war und wie er es in Triest regelmäßig zu tun pflegte, seine eigenen Einnahmen und Ausgaben. Einmal besprach er mit dem Bankier Fries die Veranlagung von Geldern seines in Sachsen lebenden Bruders Max. 440 Der Vormittag war auch die Zeit, zu der Schneider, Buchbinder und Goldschmied Aufträge entgegennahmen und das fertige Produkt lieferten, und, wenn erforderlich, Dienstboten und Sekretäre sich vorstellen kamen. Gelegentlich sahen Bekannte vorbei, die sich wie der Gouverneur selbst nur vorübergehend in Wien aufhielten. Andere wiederum kamen, um Gefälligkeiten zu erbitten wie etwa am 18. Februar 1778 der von der Kaiserin empfohlene Hofmaler Jean Etienne Liotard (1702-1789), ein Genfer, dessen Sohn sich als Kaufmann in Triest niederlassen wollte. Anders als in Triest griff der Gouverneur in Wien nur selten zu einem Buch. Für kontinuierliche Lektüre hatte er kaum Zeit. Edward Gibbons Geschichte vom Niedergang und Fall des römischen Reichs und Adam Smiths Werk über den Reichtum der Nationen gehören zu den großen Ausnahmen. Die beiden 1776 erschienenenen und rasch berühmten Werke gelangten zu Beginn des Jahres 1778 in Zinzendorfs Hände. Wahrscheinlich wurde in englandfreundlichen Assembleen über diese Bücher gesprochen. Zinzendorf begann mit der Lektüre Gibbons, der ihm sehr gefiel, am 13. Jänner 1778, und acht Tage später bildete das Buch den Mittelpunkt eines Gesprächs mit dem britischen Gesandten Sir Robert Murray Keith (1730-1795). 441 Keith war es auch, der das Smithsche Werk am 6. März 1778 Zinzendorf gab. Die bereits vorliegende deut-
438 Vgl. Faber, Litorale Austriaco, 221. 439 Vgl. Dickson, Finance and Government 2, 82-85. 440 TB, 30. Jänner 1778. 441 TB, 13., 25., 28., 29. Jänner und 6. und 14. Februar 1778.
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sehe Übersetzung beschaffte sich der Gouverneur drei Tage später beim Buchhändler Rudolph Gräffer (1734—1817).442 Aber eigentlich waren Zinzendorfs Vormittage mit den politischen Geschäften ausgefüllt, und mittags und nachmittags erforderten diese und die Pflege alter Freundschaften, daß er sich in Gesellschaft begab. Für Bücher blieb in diesen Wiener Tagen wirklich wenig Zeit übrig. Nicht jeder Vormittag war ausschließlich den Geschäften gewidmet. Oft besuchte er seine Cousine Louise Henriette Gräfin Lippe-Weißenfeld, die auf der Landstraße wohnte. Am 19. März brachte er, wie es an Namenstagen üblich war, den Trägern des Namens Joseph, mit denen er geselligen Umgang pflegte, seine Glückwünsche dar. Bisweilen erledigte er auch seine Besorgungen, so ζ. B. am 10. Jänner 1778, als er beim Kupferstecher Friedrich August Brand (1735-1806) im Schottenhof Nr. 4 die Skizze einer Ansicht von Triest begutachtete. Anschließend kaufte er bei Artaria, der Kupferstich- und Musikalienhandlung am Kohlmarkt, eine Serie von Kupferstichen aus einheimischer Produktion, wie er eigens vermerkt. Diese Stiche von Landschaften waren für sein Arbeitszimmer in Triest bestimmt. Auch am 16. März 1781 findet man den Gouverneur vormittags bei Artaria, wo ihm etliche Kupferstiche nach Gemälden der in Rom lebenden Malerin Angelika Kaufmann (1741-1807) gut gefielen. Er hatte die angesehene Malerin während seines Aufenthaltes in London im Jahre 1768 kennengelernt. Am 29. Januar 1778 begab er sich zum Zeitunglesen ins Lektürekabinett, eine öffentlich zugängliche, von einem Privatmann gegründete Leseanstalt, die seit 1775 im Haus des Buchdruckers und Verlegers Johann Thomas Trattner am Graben untergebracht war.443 Am 18. Dezember 1778 suchte er den Prälaten Johann Ignaz von Felbiger (1724-1788) auf. Dem erfahrenen Schulmann gefiel der Triestiner Wünschen entgegenkommende Plan des Gouverneurs, für die überwiegend italophonen Schüler die Lateinschule, also das Gymnasium, zu bewahren und für diese Schüler die deutsche Normalschule erst in der vierten Klasse verpflichtend zu machen.444 An manchen Vormittagen trifft man Zinzendorf allein oder in Gesellschaft beim Spaziergang auf den Basteien, dann wiederum im Prater, oder bei der Besichtigung zeitgenössischer Sehenswürdigkeiten wie ζ. B. am 17. März 1778, als er in Begleitung des dafür zuständigen Oberstkämmerers Rosenberg die Neuzugänge in der kaiserlichen Schatzkammer in Augenschein nahm und im Anschluß daran einer Probe der deutschen Oper Die Kinder der Natur beiwohnte.
442 Zur Lektüre von Smith siehe TB, 6., 9., 12., 15., 18., 19., 30. und 31. März, 3., 6., 7., 10., 11., 13., 16., 17. und 27. April, 10., 17., 19., 29. Juli, 2., 8. und 30. August; 20., 21. und 31. Oktober, 3., 21., 27. November und 12. Dezember 1778,8. und 9. Februar, 10. Oktober 1780. 443 Martino, „Lektürekabinette" und Leihbibliotheken in Wien, 122f. 444 Zur Verbindung des niederen, mittleren und höheren Bildungswesens zu einem Schulsystem siehe Klingenstein, Bildungskrise.
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Einblicke in die Tagebücher
In Gesellschaft zu Mittag und zu Abend
Wie in Triest, so beendete das Mittagessen die Geschäfte des Vormittags. Es kam gelegentlich vor, daß der Gouverneur allein in seiner Wohnung speiste, aber meistens war der Junggeselle — wie schon in seiner früheren Wiener Zeit — eingeladen. Im Winter traf man sich in den Stadtpalais und Wohnungen, im Sommer in den Gartenpalais in den Vorstädten. Die neuen Gartenpalais wurden schon weiter draußen in den Dörfern Niederösterreichs errichtet. In Vöslau hatte sich Graf Fries angesiedelt, und in Erlaa waltete seit 1765 Georg Adam Fürst Starhemberg als Grundherr. Er hatte sich seit 1775 vom Hofarchitekten Nicolaus Pacassi (1716-1790) das alte Schloß umbauen und einen englischen Garten anlegen lassen. In Hadersdorf hatte Feldmarschall Gideon Ernst Graf Laudon (1717-1790) erst 1777 das Schloß erworben. Am Reisenberg errichtete sich Graf Cobenzl gerade ein viel bewundertes Anwesen, und der russische Botschafter Demetrius Graf Gallitzin (1721-1793) erkor sich für seinen Sommeraufenthalt den Predigtstuhl, der seither nach ihm benannt ist. Mit dem Mittagessen begann das abwechslungsreiche, gelegentlich für den Gouverneur auch langweilige Gesellschaftsleben mit Gesprächen über die Tagesereignisse, die Staats- und Kriegsfinanzen der Monarchie und anderer Staaten, über die Kriegsschauplätze in Europa und Amerika, über Herrscher und Mitglieder der führenden europäischen Dynastien, über Persönlichkeiten der hohen Politik und des Militärs, über Postenbesetzungen und Besoldungen, Geburten, Heiraten und Todesfälle, und nicht zu vergessen das in Wien so hoch gehaltene Kartenspiel. Gelegentlich nur kam das Gespräch auf die Wissenschaften und die schönen Künste. Im Tagebuch setzen sich des öfteren die Notizen über die Gespräche des einen Tags am nächsten Tag als vereinzelt auftauchende Erinnerungstränge fort, und auch Kommentare und Assoziationen zu früheren Vorkommnissen, Begegnungen, Gesprächen und Lesestoffen finden sich als „Einsprengsel" im schier unaufhörlichen Schreibfluß eines Tages. Man trifft den Gouverneur häufig bei Mittagsgesellschaften seines alten Gönners Kaunitz, des ihm freundschaftlich verbundenen Generals Joseph Maria Karl Fürst Lobkowitz, des französischen Botschafters Breteuil und des britischen Gesandten Keith, seines Freundes Rosenberg und nicht zuletzt bei Diners in der Familie des Obersthofmarschalls Joseph Adam Fürst Schwarzenberg, des Schwiegervaters seines Bruders. Es soll hier genügen, wenn wir Zinzendorf zu einem dieser Mittagessen begleiten. Es findet am 27. Juli 1779 im Garten des Fürsten Wenzel Johann Joseph Paar (1719-1792) statt. Der in Böhmen reich begüterte erbländische Oberstpostmeister lädt den Gouverneur auch öfters zum Souper am späten Abend ein. An diesem Dienstag ist mittags für 28 Personen gedeckt; zu den Gästen zählen drei Generäle, der Hofkammerpräsident mit seiner Frau, die Botschafter Frankreichs und Spaniens und Baron Thugut von der Staatskanzlei. Der junge Herzog Louis Englebert Marie von Arenberg 169
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aus dem Hennegau, der mit Gattin, Mutter und Bruder anwesend ist, unterhält sich mit Zinzendorf über Astronomie, Buffon, Bonnet und Delisles Werk De la philosophie naturelle. Aus der kurzen Eintragung kann man den Inhalt der Unterhaltung Zinzendorfs mit Arenberg zwar nicht im Detail, aber immerhin in Umrissen rekonstruieren. Sicher ist, daß sich das Gespräch auf höchst aktuelle Fragen der Geologie und Biologie, auch der Humanbiologie, bezog. Es ging um das Alter der Erde, die Buffon und Bonnet erstmals zu errechnen versuchten, dann um die Frage, wie die Erde und die Lebewesen entstanden sind; ob sie sich, so Buffon, der Leiter des königlichen Gartens in Paris, stufenweise in langen Epochen entwickelt hatten oder ob die Evolution zu höheren Stufen durch periodische Katastrophen bewirkt wurde, wie der Schweizer Bonnet annahm. Der erste Band von seinen Oeuvres d'histoire naturelle et de philosophie war soeben erschienen. Zinzendorfs Interesse am Naturgeschehen war im Elternhaus geweckt und an der Universität Jena wissenschaftlich untermauert worden. Mit den Ideen Buffons und Bonnets war er wohl vertraut. Buffon hatte er bereits 1762 in Wien gelesen,445 und noch in Triest hatte er am 2. Juli 1779 in der Ausgabe des Journal encyclopédique vom 15. Juni eine Rezension der beiden, 1778 erschienenen Supplementbände der Histoire naturelle, générale et particulière gefunden. Er hatte diesen berühmten Mann in Paris 1767 kennengelernt.446 Die Bekanntschaft mit Bonnets spiritualistisch-sensualistischer Philosophie hatte ihm ein Jahr zuvor, im Spätsommer 1778, sein Freund Zois in Laibach vermittelt. Bonnets Vorstellungen, zumal jene von der Unsterblichkeit des „Keims", hatten dem Gouverneur damals eine „unsagbare Freude" bereitet.447 Schließlich kommt der nach einem Jagdunfall erblindete Herzog beim Mittagmahl auf den Renaissance-Maler Coreggio zu sprechen. Man kann dem Tagebuch nicht entnehmen, wie lange derartige Diners dauerten. Danach begann der Reigen der vom Nachmittag bis in den Abend dauernden Besuche in den Assembleen. An manchen Tagen findet man den Gouverneur als Gast in drei oder vier Häusern. Das Kommen und Gehen gehörte zu seiner Lebensweise, eine Gewohnheit, die er seit seiner Ankunft in Wien mit seinem Bruder teilte, zumindest solange dieser Junggeselle war. Zinzendorf verwendet den Begriff „Salon" im Sinne mehr oder weniger regelmäßiger geselliger Vereinigungen in einem Privathaus noch nicht. Die geselligen Zusammenkünfte, die am Hof veranstaltet wurden, nennt er „Cercle", und auch Johann Georg Forster (1754—1794) spricht von „Circle" oder „Zirkel", wenn er 1784 in seinen Briefen aus Wien den Salon der Gräfin Maria Wilhelmine von Thun (1744-1800) erwähnt.448 Diese ist auch die einzige der adeligen 445 Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, 274 und 304f.: 29. März, 9. und 15. Oktober 1762. Die Auswahledition gestattet es nicht, die Lektüre Zinzendorfs kontinuierlich zu verfolgen und eine etwaige frühere Beschäftigung mit Buffons Werk festzustellen. 446 TB, 31. März 1767. 447 TB, 6., 19., 20. und 30. September und 2. Oktober 1778. 448 Forster, Briefe, 286 (1. August 1784), 295 (14. August 1784).
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Assembleen in Wien, die heute allgemein bekannt ist, denn in diesem musikliebenden Haus verkehrte Mozart. 449 Kaunitz-Fachleute wissen auch von der Assemblee, welche die Schwester des verwitweten Staatskanzlers in dessen Namen führte. In der hohen Beamtenschaft ist jener Salon angesiedelt, der von Hofrat Franz Sales von Greiner (1730-1798) und seiner Frau Charlotte (1739-1815) geführt wurde. Auch soll es damals bei Ignaz von Born und Nikolaus Jacquin, den bekanntesten Naturwissenschaftlern Wiens, derartige gesellige Zusammenkünfte gegeben haben. Fanny Arnstein hatte ihren Salon noch nicht eröffnet. 450 Wien wäre wirklich eine geist- und trostlose Stadt gewesen, wenn es nicht längst mehrere Versammlungspunkte der Hofgesellschaft zum Gedankenaustausch, zur musikalischen Unterhaltung und zum Kartenspiel gegeben hätte, zumal der Hofadel —ausgenommen die Minister und die Spitzen der Hofstäbe — nicht am Hof selbst wohnte, sondern mitten in der Stadt in seinen eigenen Palästen und Wohnungen und bis 1781 in den sogenannten Hofquartieren 4 5 1 In der Tat gab es in Wien seit Jahrzehnten eine Vielzahl derartiger adeliger Assembleen. Davon verzeichnen die Zinzendorfschen Tagebücher wohl nur eine Auswahl, wenn er schreibt: bei Fürst Kaunitz, bei der Gräfin Burghausen oder bei der Gräfin Pergen. Es waren regelmäßige Zusammenkünfte, d. h. das Haus stand an bestimmten Tagen für einige Stunden Vertrauten und Freunden und eigens eingeladenen oder den von Freunden des Hauses empfohlenen Fremden offen. Jeder konnte kommen und gehen, wie es ihm beliebte. In seinen Wiener Anfangen vermerkt es Zinzendorf in seinem Tagebuch, wenn er eine solche, auf Dauer ausgesprochene Einladung erhält. Es gibt Assembleen, die Zinzendorf nach dem Hausherrn benennt, wie jene der Minister Kaunitz und Hatzfeld, des Reichsvizekanzlers Franz de Paula Graf Colloredo-Mansfeld (1731-1807), des Reichshofratspräsidenten Harrach 452 und des französischen Botschafters Breteuil. Es ist eine gesellschaftliche, die Reputation der hohen Herren im In- und im Ausland steigernde Praxis, ihr Haus als Stätte der Begegnung, des Gedankenaustausches und der geselligen Konversation zu öffnen. Man sieht den Gouverneur auch, wie in früheren Jahren, in Assembleen aus- und eingehen, die den Namen der Hausherrin tragen, weil die Hausherren verstorben oder abwesend sind — jedenfalls erwähnt sie der Tagebuchschreiber nicht.
449 Braunbehrens, Mozart in Wien, 164-173. 450 Zu diesen Salons siehe Pichler, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben; Strammer, Wiener literarische Salons, und Spiel, Fanny von Arnstein. 451 Siehe die Adressenangaben in den Hofschematismen, und Klingenstein, Der Wiener Hof in der frühen Neuzeit. 452 Arneth (Hg.), Maria Theresias und Josephs II. Ihre Correspondenz 1, 365, Nr. CLXI, Brief Josephs an Leopold vom 24. Februar 1772, wo Harrachs Frau Rosa genannt ist. Weiters verkehrt Joseph in der Coterie der Frau des Grafen Emanuel Tarouca, Johanna Amabilia, geb. Herzogin von Holstein-Beck, und jener der Maria Sidonie, geb. von Hohenzollern, der Frau des Fürsten Franz Ulrich Kinsky.
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Als erstes sei die Assemblee der Fürstin Maria Anna Eszterházy, einer geborene Lunati-Visconti aus Lothringen, genannt. Sie war seit 1762 Witwe des Kavalleriegenerals Paul Anton Fürst Eszterházy-Galántha und noch nicht siebzig Jahre alt. Ihr Haus galt als Treffpunkt der Freigeister, so jedenfalls beschreibt Joseph II. die Zusammenkünfte seinem Bruder Leopold.453 Der Kaiser war hier wie in anderen Assembleen ein leut- und redseliger Gast, und auch der französische Botschafter stellte sich bei der Fürstin ein. Sie war es, die den jungen, schüchternen Mann aus Sachsen — und etliche Jahre zuvor dessen Bruder Ludwig — in die Wiener Hofgesellschaft eingeführt hatte. Im Winter 1777/78 kehrte der Gouverneur etwa zwei- bis dreimal in der Woche bei ihr ein. Hier las er am 4. Januar 1778 die Totenreden, die man in Paris auf Madame Geoffrin, die Freundin der Philosophen, gehalten hatte. Diese Berühmtheit der Pariser Gesellschaft hatte 1766 in Wien der Kaiserin und Kaunitz einen Besuch abgestattet, und Zinzendorf selbst war zwischen Jänner und April 1769 in ihrem Salon häufig zu Gast gewesen. Bei der Fürstin konnte er den ungarischen Hofkanzler Franz Graf Eszterházy und weitere Ungarn treffen. Möglich, daß Zinzendorfs Offenheit den Ungarn gegenüber durch den langjährigen Verkehr im Haus der Fürstin Eszterházy und auch in jenem des Fürsten Paar, der mit einer Schwester des ungarischen Hofkanzlers verheiratet war, gefördert wurde. Die zweite Hausherrin war Wilhelmine Dorothee Gräfin Burghausen, knapp sechzig Jahre alt. Sie gehörte, wie die Fürstin Eszterházy, seit langem zum Personenkreis um den Staatskanzler. Den Gouverneur kannte sie seit den frühen sechziger Jahren. Einmal, so erzählte sie ihm damals, wäre sie, noch in Bayreuth, seinem berühmten Onkel, dem Herrnhuter Bischof Nikolaus Ludwig, begegnet.454 Der preußisch-österreichische Gegensatz, oder eigentlich ein früher diplomatischer Versuch, diesen zu überwinden, hatte sie nach Wien verschlagen. Die interessante Dame stammte aus dem märkischen Militärgeschlecht von der Marwitz. In jungen Jahren war sie die erste Hofdame der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), der Schwester Friedrichs II., gewesen. Wegen ihrer Beziehung zum Markgrafen war sie 1744 aus dem Dienst entlassen worden, war konvertiert und mit dem im kaiserlichen Heer dienenden Oberst Otto Ludwig Graf Burghausen (1711-1785) verheiratet worden. Sie brachte ein ansehnliches Vermögen mit. Ihr Mann, damals schon General, war ein großer Schuldenmacher und liebenswürdiger Welt- und Lebemann, so beschreibt ihn jedenfalls Casanova, der dem Ehepaar, und in dessen Gesellschaft dem Grafen Rosenberg, 1773 in
453 Ameth, (Hg.), Maria Theresia und Joseph II. Ihre Correspondenz 1, 365, Nr. CLX. Ameth verwechselt hier die Fürstin Eszterházy, geb. Lunati-Visconti, mit Maria Elisabeth, geb. Weissenwolf, Frau des Fürsten Nikolaus. 454 Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher. Die Auswahl vermerkt die Daten 21. Juli 1762, 25. März und 9. Dezember 1763, und im Hause Kaunitz Begegnungen Zinzendorfs mit ihrem Mann, dem damaligen Militärgouverneur von Buda, am 20. Juli und 2. September 1761 und am 25. Dezember 1763.
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Einblicke in die Tagebücher Triest begegnet war. 455 Seit 1776 befehligte Burghausen die Festung Raab in Ungarn. Am 21. Jänner 1778 hörte Zinzendorf bei der Generalin den Kaiser Geschichten von seiner Frankreich-Reise erzählen. Dieser sprach über die Person Turgots und über die Schwierigkeiten beim Druck jener Karten, die bei der seit 1747 laufenden Landesvermessung aufgenommen worden waren. Der Astronom César-François Cassini de Thury (1714—1784), der Leiter des ganzen Unternehmens, war in Wien seit seinem, von Kaunitz protegierten Besuch im Jahr 1761 kein Unbekannter. Mit dieser Kapazität hatte damals auch der junge Zinzendorf verkehrt, dessen Kenntnisse in Astronomie damals noch frisch von Jena waren.456 An diesem Tag waren die beiden Fürstinnen Liechtenstein — Maria Leopoldine (1733-1809), nach ihrem Mann „die Franzin" genannt, und deren Schwägerin Maria Eleonora (1745-1812), nach ihrem Mann „die Karlin" genannt — bei der Gräfin Burghausen anwesend, ferner die bereits erwähnte Maria Wilhelmine Gräfin Thun, der französische Botschafter und Gottfried van Swieten (1734-1803), der Direktor der Hofbibliothek, der 1777 nach siebenjähriger Gesandtschaft aus Berlin zurückgekehrt war. Die dritte Hausherrin namens Philippine Gabriele Gräfin Pergen (1739-1824) gehörte schon der Generation Zinzendorfs an. Sie war die Frau des niederösterreichischen Landmarschalls Johann Anton Graf Pergen (1725-1814), der sie 1762 geheiratet hatte, als er kaiserlicher Gesandter beim Kurfürsten in Mainz war.457 Sie war eine geborene Groschlag zu Dieburg. Von ihrem geistigen Horizont mögen der Name ihres Vaters und der ihres Bruders Kunde geben. Ihr schon 1757 verstorbener Vater Philipp Karl Anton war Präsident des Reichskammergerichts in Wetzlar gewesen, und ihr Bruder Friedrich Karl Willibald (1729-1799) amtierte bis 1774 als der maßgebliche Staats- und Konferenzminister in Mainz, ein Mann der katholischen Aufklärung, ein Reformer im Bildungswesen und in der Wirtschaft. Durch diese Verbindung lernte Pergen die neue Organisation des Schulwesens in Mainz kennen und brachte sie der Kaiserin zur Kenntnis.458 Dieser Bruder war es auch, der den barocken Garten zu Dieburg in einen englischen verwandelte und den Protestanten Wieland 1769 als Professor für Philosophie nach Erfurt berief. Von 1758 bis 1763 kurmainzischer Gesandter in Paris, bekleidete der junge Groschlag seit März 1777 den Posten eines französischen Gesandten beim oberrheinischen Reichskreis. Die Gräfin Pergen war wie ihr Mann, der seit seinem Aufenthalt in London 1748 das Englische hochschätzte, dieser Sprache mächtig.459 Das Ehepaar pflegte enge Beziehungen zum britischen Gesandten Keith, und ihr Haus war der Anlaufhafen für alle Engländer, die jetzt in nicht geringer Zahl 455 Casanova, Histoire de ma vie VI, 212. Carniel, Trieste Settecentesco, 87f. und 288f. 456 Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, z. B. 6. und 9. Oktober 1758, Vorlesung in Astronomie; Begegnungen mit Cassini in Wien und Preßburg, 31. Mai bis 20. Juli 1761. 457 Bernard, Johann Anton Pergen, 46f. 458 Helfen, Volksschule, 190-206. 459 TB, 11. März 1779, und Bernard, Johann Anton Pergen, 3.
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Einführung auf ihrer Grand Tour bis nach Wien vorstießen.460 Was Wunder, daß im Salon der Gräfin der Krieg in Amerika ein Hauptthema war, wie am 26. Jänner 1779, wo sie erklärte, in Wien kämen auf einen Parteigänger der Amerikaner zehn Anhänger der Royalisten. Unter den Damen, die zu einer Assemblee einluden, war Maria Gabriele Freiin von Reischach (gest. 1800), zu Beginn der vierziger Jahre geboren, die jüngste. Sie war eine geborene Schauenburg und stammte aus den Vorlanden wie ihr Mann Judas Thaddäus Freiherr von Reischach, der ehemalige Vorgesetzte Zinzendorfs im Kommerzienhofrat und nunmehrige siebenbürgische und zweite böhmische Hofkanzler. Das ist die Gesellschaft, in der Zinzendorf die meisten Nachmittage und Abende in Wien verbrachte. Hinzu kamen spätabends Soupers, so etwa im Hause Paar, und Bälle beim französischen Botschafter. Selten trifft man den Gouverneur im Theater an. Abgesehen von Gottfried van Swieten waren es lauter Mitglieder des aus verschiedenen Ländern der Habsburgermonarchie und des Reichs stammenden, international vernetzten und polyglotten Hofadels und der Diplomatie. Aus den wenigen, hier erwähnten Beispielen kann man ersehen, wie dauerhaft das Geflecht von Beziehungen war, in die der ältere Bruder den jüngeren bei dessen Ankunft in Wien, 1761, eingeführt hatte. Es war ganz anders als in Triest, wo Zinzendorfs Gesellschaft sozial breiter gefächert und ethnisch-konfessionell mannigfaltiger war. In dieser anderen, fernen Welt, die zugleich kleiner, aber offener war, wurde dem Gouverneur nicht nur Hochachtung seinem Amte gemäß entgegengebracht, sondern er genoß auch als Mensch Wohlwollen und Zuneigung. Während seines ersten Aufenthalts in der Haupt- und Residenzstadt vermerkt er am 16. Dezember 1777, daß es in Wien an einer „kleinen Gesellschaft" fehle, und am 23. Februar 1778 gibt er die Meinung der Freiin von Reischach und des Fürsten Paar wieder, daß es in Wien — was hier soviel wie Hofgesellschaft bedeutet —, keine wahre Freundschaft und keine wirkliche Herzlichkeit gäbe, und daß nicht einmal die Bande der Blutsverwandtschaft zählten. Am 3. August 1779 klagt der Landkomtur Karl Borromäus Graf Colloredo (1718-1786) beim Cercle in Schönbrunn über den in Wien herrschenden Egoismus. Solche Reden, in denen die Anwesenden sich selbst und ihren gesellschaftlichen Umgang, ja den Hof und die Hofgesellschaft insgesamt, zum Thema erhoben, sind der Ausdruck eines wachsenden Unbehagens ob der gesellschaftlichen Usancen ihres Standes. Schon wurden als die neuen Gesellschaftsideale eine die ständischen Schranken überwindende Menschenfreundlichkeit und die Freundschaft gepriesen, und man war von dem Wunsch nach Bewegung in der freien Natur beseelt. Dieser Stimmung verdankt das Wiener Publikum bekanntlich die Öffnung der dem Hof bis dahin allein zugänglichen Grünanlagen: 1766 wurde der Prater, 1775 der Augarten und 1779 der Park von Schönbrunn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dort konnten nun Mitglieder der Hofgesellschaft und jene der hohen Beamten- und der vermögenden Kaufmannschaft lustwandelnd einander begegnen. Am 10. 460 TB, 17. März 1778: elf Engländer bei Madame Pergen.
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Mai 1781 traf Zinzendorf im Augarten Hofrat Joseph von Sonnenfels (1732-1817) samt Familie, und vier Tage später gesellte sich dort der Kaiser zum Gouverneur, der mit Binder durch die Alleen schlenderte. 461 Wie seine Zeitgenossen, so bezeichnet Zinzendorf die hohe, mit Adelsprädikaten ausgezeichnete Beamten- und Kaufmannschaft als „zweiten Adel". 462 Das Tagebuch gibt Zeugnis von diesem Mentalitätswandel in der Wiener Gesellschaft. So heißt Fürst Paar die „zweite Noblesse" zu einem Konzert in seinem Haus am 31. März 1778 willkommen. Als deren Vertreter sind im Tagebuch vier Personen genannt, nämlich der Staatsrat Johann Friedrich Freiherr von Loehr (1734—1795), die Frau des Bankiers Fries, Anna (1737-1807), die Frau des Hofbuchdruckers Trattner, Theresia (1756-1793), und Jakob Theodor Heinrich von Wellens (1697-1786), der ehemalige Direktor der Fiumaner Zuckerkompagnie. 463 Auch der Trentiner Carlo Antonio Pilati di Tassuolo (1733-1802) zeigt sich über die Zeichen der neuen Zeit angenehm überrascht und singt in seinen, in mehreren Auflagen und Sprachen erschienenen Reisebriefen ein Loblied auf den hohen Adel Wiens, der „von leutseliger und gesprächiger Gemüthsart" sei. Der Staatskanzler heiße in seinem Haus „Leute von Verdiensten aus allen Classen" willkommen und begegne ihnen „mit vieler Gesprächigkeit". 464 Doch keiner der hohen Herren begab sich, soweit wir sehen, in das Haus eines Mannes aus dem „zweiten Adel". Zinzendorf, der in Triest gelegentlich bei Kaufleuten speiste, 465 nahm zwei Einladungen zu Mittagessen beim Textilfabrikanten Joseph Paul Weinbrenner (1723-1807) an. Am 21. Februar 1781 speiste er dort mit folgenden Herren: Michael Ignaz Schmidt (1736-1794), dem aus Würzburg stammenden Direktor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, dessen Geschichte der Deutschen Zinzendorf vom 27. Juni 1779 bis 15. August 1781 eine spannende Lektüre bereitete, ferner Anton Freiherr von Spielmann (1738-1813) von der Staatskanzlei, Heinrich Joseph Freiherr von Ritter (1726-1783), dem Gesandten Bayerns, dem Theaterzensor Franz Karl Hägelin (1735-1809/18), dem Finanzhofrat Johann Baptist Freiherr von Hertelli (1731— 1802) und dem bereits vorhin erwähnten Wellens. Man weiß eigentlich nicht, welche anderen Herren und Damen des „zweiten Adels", abgesehen vom Ehepaar Greiner, 461 TB, 14. Mai 1781. Siehe Bd. 3, Abb. 6. 462 Auch Johann Pezzi verwendet den Begriff „zweiter Adel", siehe Skizze von Wien, 144f. Dazu zählt er „die Räte, Agenten, Doktoren usw., auch Bankiers und Negozianten". Zur Begrifflichkeit des 19. Jahrhunderts, „zweite Gesellschaft", siehe Bruckmüller, Was there a „Habsburg Society", 5: The „Second Society". 463 Ein weiteres Beispiel für Paars Einladungen in TB, 31. März 1781. 464 Pilati, Reisen, 16: 1. Brief aus Berlin, s.d. Die Anwesenheit Pilatis in Wien ist vor 1781 nicht gesichert. Möglicherweise komponierte er diesen Brief nach Erzählungen und Mitteilungen seiner Wiener Freunde und Bekannten, um sich für später eine gute Entrée in Wien zu verschaffen. Siehe dazu Garms-Comides, La documentazione archivistica viennese su Carlo Antonio Pilati. 465 Z. B . T B , 1. September 1776,11. September und 16. November 1777.
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noch regelmäßig zum Mittagessen oder zur Nachmittagsassemblee einluden. Pilati jedenfalls erwähnt den Hofrat Joseph Freiherr von Sperges (1725-1791), den Leiter des Dipartimento d'Italia der Staatskanzlei, und bezeichnet dessen Mittagstisch als Sammelpunkt der Italiener.466 So ausgefüllt waren die Wiener Tage des Gouverneurs. Im Getriebe des Hofs regte sich der Ehrgeiz, ließ sich der Gouverneur von der Konkurrenz um Posten und Einfluß aufstacheln und von der Eitelkeit bedrängen, in der Gesellschaft zu glänzen. Wie Ratten, so schreibt er einmal selbstkritisch, nagen an ihm diese schwarzen Gedanken.467
2 . 7 . A U F REISEN
Er kenne niemanden, der mit soviel Geschmack [in Europa] gereist sei und dabei so viele Kenntnisse von Handel und Manufakturen erlangt habe wie Graf Zinzendorf. Dies las der Gouverneur am 30. August 1778 in der gedruckten Briefsammlung eines Anonymus. Zwei Jahre später, am 2. April 1780, erfuhr er aus der Allgemeinen Deutschen Bibliothek den Namen des Autors, Carlo Antonio Pilati.468 Als Anonymus war ihm dieser Trentiner auch zwischen 23. Dezember 1778 und 4. Jänner 1779 begegnet, und zwar durch dessen Aufsehen erregenden Aufruf zu einer Reform Italiens, der ursprünglich 1767 erschienen war. 469 Derartig ausgedehnte Reisen, von denen Pilati schwärmte, waren jetzt vorbei. Die Fahrten zwischen Wien und Triest und Triest und Wien gehörten zu den Amtsobliegenheiten des Gouverneurs. Von Triest aus unternahm er meist in Gesellschaft kürzere Ausflüge in die Dörfer auf den Karsthöhen, wo im Sommer die Nächte erfrischender waren als in der Hafenstadt, dann in das heute circa 40 km entfernte Görz, wo er von seinem Freund Giacomo Carlo conte Morelli de Schönfeld (1730-1792) und vom ortsansässigen Adel, darunter ehemaligen Hofdamen, herzlich aufgenommen wurde und wo man sich ihn in den ersten Monaten des Jahres 1780 als Landeshauptmann herbeisehnte, und schließlich nach Duino, wo er in Maria Walpurga Gräfin Thurn-Valsassina (1749-1812) eine Bücherfreundin kennenlernte, während der Schloßherr an Hunden seine Freude hatte. Der Besuch des antiken Pola an der Südspitze Istriens und die beiden Fahrten nach Venedig würde man heute als Kulturreisen bezeichnen. Es war wohl sein brennendes Interesse an technischen Großvorhaben gepaart mit Neugierde auf unbekannte Landstriche, daß er sich zu der in 466 Pilati, Reisen 15, 1. Brief aus Berlin. Siehe auch Pezzi, Skizze von Wien, über die bereichernden Abendgesellschaften des „zweiten Adels". 467 Z. B. TB, 4. und 10. August 1779,5. Jänner und 15. Mai 1781. 468 Pilati, Reisen in verschiedene Länder von Europa, 16. TB, 2. April 1780 mit Nennung Pilatis als Autor; erste Lektüre der anonym erschienenen Briefe am 30. August 1778. 469 Siehe Venturi, Settecento riformatore 2, cap. XI.
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Bau befindlichen Josephinerstraße in das unwirtliche Gelände der kroatischen Militärgrenze begab. Freundschaft wiederum war das Motiv seiner Aufenthalte beim Oberstkämmerer Rosenberg in Kärnten. Wenn immer es möglich war, verband er mit seinen Reisen den Besuch seiner Kommenden, zuerst in Krain und dann in Kärnten, um dort als der vom Deutschen Orden beauftragte Grundherr nach dem Rechten zu sehen.
Von 'Wien nach Triest und retour Für jede Dienstreise bedurfte es einer Genehmigung durch die Landesfürstin. Insgesamt war er sechs Mal zwischen der Metropole und der Hafenstadt unterwegs. Vier Mal befuhr er die von ihm im Sommer bevorzugte Strecke von Wien über das Mürzund das obere Murtal nach Klagenfurt, von dort über den Loiblpaß nach Laibach und weiter nach Triest. Es war vor Mitternacht am 30. Mai 1776, als er die Reise an seinen neuen Dienstort antrat. Diesen erreichte er über den Umweg zu seinen Krainer Kommenden am 14. Juni. Das erste Mal verließ er Triest am 30. November 1777 und kam am 4. Dezember abends in Wien an. Dort blieb er bis zum 1. Mai 1778. Im Jahr 1779 verließ er am 18. Juli seinen Dienstort, hielt sich vom 21. bis 23. Juli auf seiner Kärntner Kommende Friesach auf und erreichte am 25. Juli die Haupt- und Residenzstadt. Am 19. August machte er sich auf den Weg nach Süden und weilte vom 20. bis 27. August in Friesach. Den nächsten Tag verbrachte er in Klagenfurt und begab sich von dort noch nachmittags zu Rosenberg nach Rosegg, dessen Gastfreundschaft er bis 6. September genoß. Um zwölf Uhr nachts sagte er dem Freund Adieu, machte am nächsten Tag Station in Laibach, wo er am 8. September um sechs Uhr morgens aufbrach, um Triest noch am gleichen Abend zu erreichen. Die nächste Reise nach Wien trat er am 22. Juni 1780 an. Eigentlich war er sich dieses Reiseziels erst während seines Aufenthaltes in Friesach am 29. Juli sicher. Zuvor hielt er sich bei Rosenberg in Tarvis und in Rosegg auf. In Wien kam er am 4. August um 6 Uhr abends an und blieb bis zum 24. September. Mit kurzen Aufenthalten in Friesach, Klagenfurt und Laibach kehrte er am 2. Oktober um drei Uhr nachmittags wieder nach Triest zurück. Zwei Monate nach dem Herrscherwechsel verließ er am 19. Jänner 1781 um elf Uhr abends Triest und erreichte am 24. Jänner um acht Uhr abends Wien, wobei er die Route über Laibach und Graz nahm. Die Rückreise trat er am 15. Mai um Mitternacht an, und mit kurzen Aufenthalten in Friesach, Klagenfurt und Laibach erreichte er Triest am Abend des 22. Mai. Nur vier Tage, vom 7. Februar um halb vier Uhr früh bis 11. Februar 1782 vor ein Uhr mittags, brauchte er für seine endgültige Rückkehr nach Wien. Begleiten wir den Gouverneur nun auf seiner ersten Fahrt von Wien nach Triest im Juni 1776. Da nahm er, wie schon erwähnt, die Gelegenheit wahr, von Laibach aus seine Kommenden Mottling und Tschernembl in Weißkrain (siehe Bd. 2, Abb. 9.1. und
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2.) zu besuchen. Mottling ist nicht so abgelegen, und die Straße dorthin ist nicht so schlecht, wie man meinen könnte, denn der Ort liegt an der von Laibach über Neustädtl nach Kroatien zur Festung Karlstadt führenden Militärstraße. Von der Inspektion seiner Kommenden kehrte er nach Laibach auf die nach Italien führende Hauptkommerzialstraße zurück. Anfang Mai 1778 nahm er auf der Rückreise von Wien nach Triest aber nicht die Route'über das obere Murtal und Klagenfurt, sondern über Graz und Marburg, um einen Abstecher zur Kommende Großsonntag an der Drau zu machen. Er hatte nämlich den Auftrag vom Deutschen Orden, nach dem Selbstmord des Komturs Johann Cajetan Graf Strasoldo (1721-1777) eine Inspektion vorzunehmen. Von dort kehrte er nach Windischfeistritz auf die von Graz nach Laibach führende Kommerzialstraße zurück. Diese Strecke in der Untersteiermark befuhr er auch im Jänner 1781 und im Februar 1782, und zwar von Laibach über Graz nach Wien, um mitten im Winter den Loiblpaß zu vermeiden. Von Wien nach Triest waren es dreißig Posten, das sind 71 1/2 Meilen über Graz, heute auf der über Laibach führenden Autobahn circa 520 km. Wie andere hohe und vermögende Herren reiste der Gouverneur nicht mit dem öffentlichen Verkehrsmittel, sondern in seiner eigenen Kutsche. Die Pferde wurden wie für die ärarische, d. h. staatliche Post, auch für Privatreisende von den Postmeistern gestellt, die zu deren Haltung auf eigene Rechnung patentmäßig verpflichtet waren. Die Fahrt mit eigenem Gefährt richtete sich demgemäß ganz nach den Bedürfnissen und Wünschen der Reisenden, soweit die Pferde sofort verfügbar und das Wetter günstig war. Die Dauer der Fahrten Zinzendorfs variieren deshalb von Mal zu Mal. Von Wien, Triest, Laibach, Klagenfurt und von seinen Kommenden brach Zinzendorf meistens kurz vor oder nach Mitternacht auf, und unterwegs nach der meist kurzen Nachtrast circa um vier Uhr. So konnte er die Tage voll nutzen und die Abende noch bei seinen Freunden verbringen. Am 31. Mai 1776 brauchte er von Wien nach Wiener Neustadt, heute eine Strecke von 55 km, fünfeinhalb Stunden, und um zehn Uhr vormittags erreichte er Schottwien, wo die Auffahrt auf den 985 m hohen Semmering begann. Dieser Paß war der erste auf dem Weg nach Innerösterreich. Die Semmering-Straße war seit 1728 bestens ausgebaut, seit damals erübrigte sich der zeitaufwendige Vorspann von Ochsen. Am 31. Mai 1776 überquerte der Gouverneur den Paß in seiner Kutsche in weniger als drei Stunden. Am 1. Mai 1778 legte er diese Paßstrecke zu Fuß in fast der gleichen Zeit — von elf Uhr mittags bis zwei Uhr nachmittags — zurück. Es war nicht das einzige Mal, daß er seine Kutsche verließ und neben ihr oder vor ihr marschierte. Oft war es bequemer zu gehen, als sich in der Kutsche durchrütteln zu lassen. Zinzendorf tat dies besonders auf Bergstrecken, wo ein Fußgänger bei der Auffahrt so schnell oder sogar schneller und bei der Abfahrt sicherer war, und dies besonders im Winter, wenn die Straßen mit Eis und Schnee bedeckt waren. Am 24. Jänner 1781 brauchte er — mit einem kleinen Unfall bei der Abfahrt — für die Überquerung des Semmering von Mürzzuschlag nach
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Schottwien vier Stunden. Auf dem Weg nach Triest erwarteten ihn außer dem Semmering noch weitere Bergstrecken. Wenn er die Route über das obere Murtal nahm, so überquerte er den fast 900 m hohen, aber gemächlicheren Neumarkter Sattel in der Obersteiermark, und den 1367 m hohen, steilen und gefahrlichen Loiblpaß an der Grenze zwischen Kärnten und Krain. Fuhr er auf der Südroute über die Untersteiermark von Laibach nach Graz, so mußte er nahe der Grenze zwischen Krain und der Steiermark den 609 m hohen Trojan-Berg passieren. Doch kehren wir zu seiner Fahrt im Frühling 1776 in die Täler der Steiermark zurück. Wie bei allen anderen Strecken, so notiert Zinzendorf als kundiger Botaniker den Pflanzen- und Baumbestand und die landwirtschaftliche Nutzung. Mit einer höchst erstaunlichen Präzision benennt er die topographischen Besonderheiten und mit einigen wenigen Worten beschreibt er seine Landschaftswahrnehmungen und -empfindungen. Am 31. Mai brauchte er von Mürzzuschlag bis Leoben, das sind heute 60 km, acht Stunden. In Leoben übernachtete er und reiste um vier Uhr früh ab. In Unzmarkt und Friesach pausierte er eine halbe Stunde und kam in Sankt Veit um neun Uhr abends an. Am nächsten Tag, einem Sonntag, bestieg er um fünf Uhr früh seine Kutsche, hörte in Klagenfurt um sieben Uhr die Messe in der Kapuzinerkirche, und um Viertel nach neun Uhr erreichte er die Poststation Kirschentheuer am Fuß des Loibl. Daß er hier beim Pferdewechsel eine ganze Stunde warten mußte, wiewohl die Pferde bestellt waren, und auch wieder am 21. September 1778 um Viertel elf Uhr vormittags, erwähnt er eigens im Tagebuch. Gleiches widerfuhr ihm am 20. August 1779 um zwei Uhr nachts in Bruck an der Mur. Es waren dies Zeichen für die Ungeduld und Eile, welche die Reisenden durch die allgemeine Beschleunigung des Verkehrs seit der Jahrhundertmitte erfaßt hatten. Zinzendorf konnte sich allerdings erst im Frühjahr 1781 einen Wagen nach neuester englischer Bauart leisten. 470 Was damals die bis heute gültige Verknüpfung von Macht, Geld und Geschwindigkeit bedeutete, kann man an Rosenberg sehen, der dem Machtzentrum noch näher stand und außerdem weit vermögender war. Zwischen Schönbrunn und Neumarkt in der Steiermark brauchte der Oberstkämmerer am 19./20. August 1779 nur etwas mehr als 24 Stunden, während Zinzendorf, obwohl er die ganze Nacht durchfuhr, acht Stunden länger unterwegs war. 471 Am 2. Juni 1776 begann kurz nach zehn Uhr die Auffahrt auf den Loibl, die Höhendifferenz beträgt ungefähr 900 Meter. Heute durchquert ein Tunnel den Berg, und die Paßhöhe kann man von der einen wie von der anderen Seite nur mehr zu Fuß erreichen. Zinzendorf brauchte für die Auffahrt zwei Stunden. Oben erwarteten ihn um halb drei Uhr nachmittags beiderseits der Straße hohe Schneemauern und zwei Obelisken. Wie die Straße über den Semmering, so wurde auch die über den Loibl anläßlich 470 TB, 24. und 26. Februar, 3., 11. und 21. April 1781. 471 TB, 20. August 1779. Am 26. September 1780 fahrt Rosenberg von Wien nach Friesach in 26 Stunden, Zinzendorf hingegen braucht zehn Stunden mehr.
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der Huldigungsfahrt Karls VI. nach Innerösterreich, 1728, von den Ständen ausgebaut. Und wie am Semmering das von den steirischen Ständen errichtete Monument,472 so kündeten auf der Paßhöhe des Loibl die Obelisken von der Leistung der Kärntner Stände beim Ausbau und bei der Erhaltung dieses infolge des Kalksteins äußerst reparaturanfälligen Verkehrsweges. Von der Paßhöhe bis zum ersten größeren Ort, dem Markt Neumarktl, beträgt die Höhendifferenz etwa 850 Meter. Zinzendorf legte diese Strecke zu Fuß in zwei Stunden zurück. In Laibach kam er um halb elf Uhr nachts an und quartierte sich im Gasthaus „Zum Hirschen" ein. Die Fahrzeit von Wien bis Laibach betrug drei Tage, insgesamt 54 1/2 Stunden. Am ersten Tag war er 20 Stunden unterwegs, am zweiten Tag 17 und am dritten Tag 17 1/2 Stunden. Der direkte Weg von Laibach nach Triest machte damals ungefähr 14 Stunden aus. Es ist nicht notwendig, auf den eintägigen Aufenthalt in der Hauptstadt Krains im Juni 1776 einzugehen, nicht auf die ersten Regierungsgeschäfte, die ihm der Gubernialsekretär Kappus von Triest dorthin entgegenbrachte, nicht auf die Klagen, die der Zinzendorf befreundete Handelsmann Sigismund Zois gegen die Triester Eisenhändler vorbrachte und nicht auf die Sorgen des Landeshauptmanns Auersperg wegen der Fleischversorgung der Hauptstadt und des ganzen Landes, die er wegen des Viehhandelsmonopols des Laibacher Magistrats gefährdet sah. Man muß aber erwähnen, daß Laibach, größer und bedeutender als Görz, für den Gouverneur immer eine willkommene Etappe war, wo er sich bis zu drei Tagen aufhielt. In der Laibacher Gesellschaft fühlte er sich sehr wohl. Er besuchte den Landeshauptmann und seinen Ordensbruder Maximilian Pantaleon Graf Rindsmaul (1714-1782), war zu Diners mit der hohen Geistlichkeit, den der Herkunft nach bunt gemischten Regierungsräten und dem lokalen Adel geladen und verbrachte viele Stunden mit seinem Freund Karl Alexander Freiherrn Schell. Der Exjesuit Gabriel Gruber (1740-1805) führte ihn vor die Tore der Stadt zu wassertechnischen Projekten, und im Hause Zois erwartete ihn immer das Neueste an Kupferstichen, Büchern und Atlanten. Hier genoß er die aufgeklärte Gastfreundschaft des Hausherrn, der ihm die neuesten Druckwerke wie etwa Johann Georg Forsters Bericht über James Cooks (1728-1779) Reisen im Pazifik von 1772 bis 1775 zeigte und ihn des öfteren mit Lesestoff für die Weiterfahrt versorgte.473 Noch in der Nacht des 3. Juni 1776 verließ Zinzendorf Laibach in Richtung Mottling. Die Nacht war schön, oft ging er zu Fuß, und um halb fünf Uhr früh erreichte er Neustadtl, wo ihm die Postmeisterin Kaffee servierte. Über die Ausläufer des mit dichtem Laubwald bestandenen Uskokengebirges fuhr er südwärts, zuerst im Schlaf dämmernd, dann im Morgenlicht im zehnten Band der Ephémérides du Citoyen von 1775 blätternd. Die Abhandlungen über den Handel Italiens, Colberts Ministerium und Mau472 Siehe die lateinische Inschrift des Monuments in Janisch (Hg.), Topographisch-statistisches Lexikon 3,900. 473 Beispiele in TB, 22. und 27. Juli 1777 und 4. und 5. Mai 1778. Ein Porträt Zois' in Bd. 2, Abb. 8.
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ten und Schulwesen in Frankreich erregten das Interesse Zinzendorfs. Das Lesen in der Kutsche war keine Eigenheit des Grafen, sondern eine unter Gebildeten weitverbreitete Gewohnheit.474 Ein anderes Lesebeispiel zeigt die Wirkung, die ein Dichter des Sturm und Drang auf einer solchen Straße frühmorgens auf das Gemüt eines Reisenden ausüben konnte. Es ist nach fünf Uhr früh am 21. September 1778, der Himmel ist grau. Der Gouverneur befindet sich, von Laibach kommend mit Reiseziel Friesach, auf der Auffahrt zum Loiblpaß, als er die soeben erschienenen Gedichte Gottfried August Bürgers (1747-1794) aufschlägt, die ihm sein Freund Zois mitgegeben hat. Darin befindet sich die Ballade „Lenore". Sie handelt vom Leid eines Mädchens, das vergebens bis nach dem Frieden von Hubertusburg, 1763, auf ihren Verlobten, einen Soldaten im Heer Friedrichs des Großen, wartet, ohne zu wissen, daß dieser bereits in der Schlacht von Prag am 6. Mai 1757 gefallen war. Es sei ein Ammenmärchen von einem toten Liebhaber, der seine verzweifelte und die Vorsehung verfluchende Geliebte zu sich in den Tod holt, notiert Zinzendorf. Dann setzt er wortwörtlich die Reime ins Tagebuch: „Hurrah, die Todten reiten schnell... und das Gesindel husch, husch, husch, kam hinten nachgeprasselt... und weiter, weiter, hop[p], hopfp], hop[p], gings fort im sausenden Galoptp]..." Wir müssen hier die Erzählung von Zinzendorfs Fahrten durch Krain abbrechen. Es soll genügen, zu erwähnen, daß er als Komtur der vom Deutschen Orden eingesetzte Grundherr der beiden Kommenden Mottling und Tschernembl war und daraus Einkünfte bezog. Das erste Mal berührte er Mottling am 17. September 1771 auf der Fahrt von Karlstadt nach Laibach. Damals, im Regen, machte der ganze Ort und die Umgebung auf ihn einen ziemlich niederschlagenden Eindruck. 1773 trat er dann die Verwaltung der Kommende an, wozu er sich dort vom 4. bis 7. Oktober aufhielt und die von seinen Vorgängern arg vernachlässigten Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Stand setzen ließ. Beim Aufenthalt von 1776 kontrollierte er die Rechnungen des vergangenen Jahres, inspizierte den herrschaftlichen Meierhof, erließ den Untertanen eines Nachbardorfes die Zahlung des Naturalzehents und anderen wiederum die rückständigen Abgaben. Im benachbarten Tschernembl erfuhr er, daß seine Untertanen wegen des von der Regierung an einen Unternehmer namens Vauzoy vergebenen Meersalzmonopols keinen Tauschhandel mit den Kroaten treiben konnten und daß sie dadurch einen erheblichen Verdienstentgang erlitten; auch müsse dort eine Schule eingerichtet werden. Am 6. Juni ging er ein Stück der Frohnleichnamsprozession in Mottling mit. Mit dem Verwalter und dem Prior unternahm er Spaziergänge und Ausritte in die Täler und auf die nahen Höhen, von wo er die Augen nach Süden über die leere Landschaft
474 Arneth (Hg.), Graf Philipp Cobenzl und seine Memoiren, 78. So gehörte es zu den Lebensgewohnheiten Karl Graf Cobenzls, des bevollmächtigten Ministers in Brüssel, sich immer, auch in der Kutsche, vorlesen zu lassen.
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der kroatischen Militärgrenze und nach Westen über die schier undurchdringlichen Waldhöhen der Gottschee schweifen lassen konnte. „Wie nützlich ist das Lesen", so beginnt die Eintragung am Frohnleichnamstag in diesem Niemandsland der Aufklärung. Er las gerade in der 1776 erschienenen Wiener Auflage von Winckelmanns Geschichte der Kunst des Altertums die Widmung an Kaunitz. Und am selben Abend versöhnte ihn das Schlagen der Nachtigallen mit den tristen Verhältnissen in seinen Kommenden. Für Anhänger des „spatial turn", welche die machtpolitische, soziale und kulturelle Potentialität von geographischen Räumen neu entdeckt zu haben vermeinen,475 könnte diese Fahrt von der Hauptstadt an die Landesgrenze im Südosten ein klassisches Beispiel für eine Heterotopie (Michel Foucault) sein, d. h. für die Gleichzeitigkeit bzw. das Nebeneinander von geistig und sozial gänzlich ungleich erfüllten Räumen. Noch dreimal, vom 21. bis zum 26. Juli 1777, vom 7. bis zum 13. September und dann zur Inspektion des Landkomturs am 18. und 19. September 1778 sollte er in Mottling und Tschernembl nach dem Rechten sehen. Danach widmete er sich, in der Reihe der Kommenden vorrückend, der Kommende Friesach in Kärnten. Es traf sich gut, daß diese Kommende auf dem Weg von Klagenfurt nach Wien weitaus bequemer erreichbar war. Kehren wir nun mit dem Gouverneur am 12. Juni 1776 von Weißkrain nach Laibach zurück, wo er um Viertel vier Uhr früh ankam. Er schlief bis nach acht Uhr, hatte dann eine Unterredung mit dem General Franz von Lattermann (1716-1806) wegen des Quartiers der Soldaten in Triest, nahm bei seinem Ordensbruder Rindsmaul das Mittagessen ein, ließ sich am Nachmittag um fünf Uhr vom Exjesuiten Gruber die neuesten Kanalbauten, die Ziegelfabrik und das Gebäude zeigen, das dieser aus eigenen Mitteln für den Unterricht der Naturwissenschaften errichtet hatte.476 Den Abend verbrachte er bei Zois. Am nächsten Tag, den 13. Juni, holte ihn Gruber um vier Uhr früh ab. Sie besichtigten vor den Toren der Stadt die ehemals den Triester Jesuiten gehörende Herrschaft Kaltenbrunn, die seit der Aufhebung des Ordens vom Triester Gubernium verwaltet wurde. Um halb sieben Uhr verließ Zinzendorf Laibach, um ein Uhr mittags erreichte er Adelsberg. Die großartige Grotte, die der kaiserliche Mathematicus Josef Anton Nagel im allerhöchsten Auftrag 1748 besichtigt hatte,477 stand noch nicht auf Zinzendorfs Liste von Sehenswürdigkeiten. In Prewald, der nächsten Poststation am Fuße des Nanos, einer steilen Felsnase, zweigt damals wie heute von der nach Görz und Venedig führenden Kommerzialstraße der Weg nach Triest — und Fiume — ab. Hier, auf der Hochfläche des Karsts, war der Reisende im Herbst und Winter den kalten Winden der Bora ausgesetzt, die so stark waren, daß sie Kutschen umwarfen. Ein Stück des Wegs ging der Gouverneur zu Fuß, um nicht zu früh in Triest anzukommen;
475 Bachmann-Medick, Cultural Turas, Kapitel 6. 476 Heute ist in diesem Gebäude das Slowenische Staatsarchiv untergebracht. 477 Schönburg-Hartenstein, Josef Anton Nagel, 28f.
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1. Ansicht Triests, ca. 1789 Attuai Prospetto della Città e Porto Franco di Trieste
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3. Plan von Triest mit Hafenanlagen und neuen Bauvorhaben, 1780
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4. Verkehrsverbindungen zwischen Triest und Süddeutschland, 1781
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Aiij 5.1. Ansicht von Triest, 1785
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6. Maria Theresia mit der Statue des Friedens, 1773
7. Karl Graf Zinzendorf als Deutschordensritter, 1777
8. Franz Xaver Fürst Rosenberg, 1783
9. Die Reiserouten des Gouverneurs: Wien-Triest, Triest-Görz, Triest-Venedig/ Padua
10. Der Semmering um 1800
11. Der Kohlmarkt in Wien, 1786
Einblicke in die Tagebücher
Aufsehen wollte er vermeiden. Um halb neun Uhr abends nannte er dem Zöllner, der an der Mautschranke der Stadt nach seiner Identität fragte, seinen Amtstitel. Auf der Fahrt zum Gouverneurspalast beeindruckten ihn die breiten, gepflasterten Straßen der Neustadt. Sommer in Kärnten
Man kann nicht sagen, daß Kärnten in der vordersten Front der Aufklärung in der Habsburgermonarchie gestanden habe. Aber als unaufgeklärt kann man das Land nicht bezeichnen. Seit 1764 gab es eine Ackerbaugesellschaft, und in den achtziger Jahren gingen aufgeklärter Geist und Geselligkeit in seiner Hauptstadt eine engere Verbindung ein. Zur Zeit Zinzendorfs, 1779, wurde das Palais für die naturwissenschaftlich gebildete Erzherzogin Maria Anna gerade hergerichtet,478 sie selbst aber lebte noch in Wien. Erst nach dem Tod ihrer Mutter übersiedelte sie 1781 nach Klagenfurt, und die Freimaurer gründeten zwei Jahre später, 1783, die nach ihr benannte Loge „Zur wohltätigen Marianna". Immerhin lebte seit 1764 der Exjesuit Franz Xaver Freiherr von Wulffen in Klagenfurt, und wie berühmte Gelehrte in anderen Städten, so suchte Zinzendorf am 28. August 1779 diesen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Botaniker, Mineralogen und Entomologen auf. Drei Tage zuvor hatte Zinzendorf in Gurk den Domherrn Sigismund von Hohenwart (1745-1825), Wulffens Schüler, elektrische Experimente vorführen gesehen. Er sei der einzige der Domherren, dessen Bekanntschaft sich für einen Fremden lohne, bemerkt Zinzendorf in seinem Tagebuch.479 Für Zinzendorf war Kärnten mehr als ein Stück Berg- und Seenlandschaft auf dem Weg von Wien nach Triest und wieder zurück. Dieses Land war ein handelspolitisch wichtiges Gebiet, verzweigen sich doch dort die von Italien nach Mitteleuropa führenden Kommerzialstraßen. Die eine führt über die Tauem nach Salzburg und weiter ins Reich, die andere nach Wien und die dritte das Drautal abwärts nach Kroatien und Ungarn. Das obere Drautal gewann ebenfalls an Bedeutung, seit man in Wien den von Tirol über den Brenner nach Venedig geführten Warenzug nach Triest umzuleiten suchte. Als Kommerzienhofrat untersuchte Zinzendorf schon 1771 Kremsbrück 480 die wichtigste Mautstelle an der Grenze zu Salzburg, und er begann damals, wie schon erwähnt, sich mit der Eisenproduktion und dem Eisenhandel zu beschäftigen. Kärnten war ja wie die Steiermark und Oberösterreich ein Land der Berg-, Hütten- und Hammerwerke. Es wurde nach Eisen, Blei, Zink und Kupfer geschürft, Silber war damals schon ziemlich rar. Das Roheisen und die Eisenprodukte fanden hauptsächlich in Ita478 TB, 21. Juli 1779. 479 TB, 25. August 1779 und auch 11. Juli 1780. 480 Erwähnt in TB, 11. Juli 1777.
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Einführung
lien Absatz. Infolge der Kriege und der Zunahme des Personen- und Warenverkehrs waren die Pferde- und Rinderzucht — und somit der Roß- und Viehhandel —einträgliche Wirtschaftszweige.481 Wo es das Klima erlaubte, wurde für die Erzeugung von Leinen vermehrt Flachs angebaut. Wichtig ist, daß neben bürgerlichen Gewerken der Kärntner Adel und der Bischof von Gurk im Berg- und Hüttenwesen maßgebliche Beteiligungen besaßen, Hammerwerke betrieben und Gestüte unterhielten. In diesem Milieu verkehrte Zinzendorf. Einzelne seiner Repräsentanten, wie die Brüder Anton und Franz Thum-Valsassina und Johann Karl Graf Goëss (1727-1798) hatten leitende Ämter im Hofstaat des Erzherzogs Leopold in Wien und dann in Florenz inne. Zinzendorf kannte diese Kärntner aus seinen ersten Wiener Jahren.482 Der ältere Goëss, der Obersthofmeister der Erzherzöge Ferdinand und Maximilian, war außerdem seit 1772 mit einer Schwarzenberg, einer Schwägerin seines Bruders Ludwig, verheiratet. Die vertrauensvolle Beziehung zum Oberstkämmerer Rosenberg datiert, wie schon erwähnt, von 1771. Diese Freundschaft und die Verwaltung seiner Kommende Friesach waren für den Gouverneur der Anlaß, an Sommer- und an Frühherbsttagen, meistens auf der Durchreise, länger in Kärnten zu verweilen, und, wie wir heute sagen, Urlaub zu machen. Der erste mehrwöchige Ausflug führte den Gouverneur im Juli 1777 in Begleitung Pittonis direkt von Triest zu Rosenberg nach Rosegg an der Drau. Die Fahrt ist deswegen interessant, weil Zinzendorf zur Erweiterung seiner Kenntnisse von Handels- und Verkehrsverbindungen zwischen Süden und Norden über drei Alpenübergänge fuhr, auf der Hinreise durch das Tal des Natisone und über den Predilpaß und auf der Rückreise über den Wurzenpaß. Diese Reise unternahm er zur gleichen Zeit, als der in Idria tätige Bergwerksarzt Belsazar Hacquet (1739-1815) seine großen Forschungsreisen in den Ostalpen unternahm. Hatte Zinzendorf von diesen geognostischen Unternehmungen durch seine Laibacher Freunde Zois und Gruber wirklich nichts erfahren? Hacquet unterrichtete doch seit 1773 Geburtshilfe in Laibach, und er fuhr mit Gruber 1775 die Save abwärts bis zu ihrer Mündung in die Donau bei Semlin.483 Außerdem sammelte Zois mit Hacquet auf Bergwanderungen Mineralien und finanzierte als Mäzen jene Leute, die den Arzt auf seinen Expeditionen auf den Triglav, den höchsten Berg der Julischen Alpen, begleiteten. Nach einem mißlungenen Versuch gelang es diesem außerordentlichen Forscher 1778, als erster den Gipfel zu erklimmen.484 Kehren wir zu Zinzendorfs Reiseroute von 1777 zurück. Der erste Übergang ist sehr flach, aber gänzlich unwegsam. Er führt vom venezianischen Städtchen Cividale, 481 Eintragungen zu diesem wichtigen, von der Forschung vernachlässigten Thema finden sich ζ. B. in TB, 13. und 21. März und 27. September 1778. 482 Siehe Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, ζ. B. 30. Mai 1761 und 14. März 1762. 483 Pillen, G. et al (ed.), La Vita di Belsazar Hacquet. 484 Hacquet, Oryctographia Carniolica 1, 26-30, und 4, XXXIX; ferner allgemein Jakob, Belsazar Hacquet.
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Einblicke in die Tagebücher
dessen langobardische Vergangenheit Zinzendorf noch nicht bekannt war, durch das wilde, geröllreiche Tal des Natisone, wo die Grenze zwischen der Republik und der österreichischen Monarchie verlief, zum Dorf Karfreit am Isonzo. Dort stieß er auf die von Görz über den Predil-Paß nach Tarvis führende Straße. Seinen Reisegefährten Pittoni hatte er vor der Abfahrt mit dem von ihm 1770 in der Staatswirtschaftsdeputation verfaßten Referat über diese Strecke vertraut gemacht.485 Man war damals übereingekommen, die Straße zu erhalten, sie aber nicht zu einer Kommerzialstraße auszubauen. A m 13. Juli 1777 ging es teils zu Pferd, teils zu Fuß über den 1150 m hohen Predil. Dieser steile Paß zwischen den Karnischen und Julischen Alpen bildete die einzige direkte Verbindung der Grafschaft Görz mit Kärnten. Bis zum Ausbau des Loiblpasses, 1728, waren auf diesem Weg nicht wenige Kärntner Eisenwaren auf Saumtieren nach Duino und weiter auf Barken nach Triest befördert worden.486 Seither hatte der Predil viel Transportverkehr verloren. Zinzendorf kannte die diesbezüglichen Beschwerden der Görzer.487 Der Abstieg am Nordhang dieses Passes führte an der Knappensiedlung Raibl, wo nach Blei und Zink geschürft wurde, vorbei nach Tarvis, und dann weiter nach Rosegg an der Drau, wo der Gouverneur vom 13. bis zum 17. Juli 1777 blieb. Drei Jahre später, Ende Juni 1780, wählte Zinzendorf die Route von Triest über Udine und Gemona auf der schlechten venezianischen Straße bis zum Doppelgrenzort Pontebba-Pontafel und durch das Kanaltal nach Tarvis. Tarvis gehörte zur ehemals bambergischen Herrschaft Federaun, die Rosenberg 1778 von der Hofkammer gekauft hatte.488 Hier erfreuten sich die beiden Freunde vom 24. Juni bis zum 1. Juli 1780 an Spazierfahrten und Wanderungen bis zu den Seen von Raibl und dem schon zu Krain gehörenden Weißenfels, vor ihren Augen die grandiosen Kulissen des Königsbergs und des Mangart, die den Gouverneur mit Wolkenspielen beeindruckten. Nach einer Woche ging es weiter nach Rosegg an der Drau. Der Oberstkämmerer hatte diese Herrschaft 1739 von seinem Vater geerbt. Nun beabsichtigte er die völlige Neugestaltung seines Besitzes. Das alte Schloß lag, in Sichtweite auf einem Hügel, verlassen, aber noch gut erhalten da. Vom neuen Schloß, „Lucreziana" genannt, war erst der Mitteltrakt und einer der Flügel fertiggestellt. Man weiß nicht genau, ob es der Schloßherr nach der ihre Ehre rettenden Römerin Lucretia oder nach dem römischen
485 TB, 11. Juli 1777. N1Z, Bd. 179, Nr. 36. 486 Srbik, Adriapolitik, 624. 487 T B , 21. August 1776: Rudolf Graf Coronini, der Vizepräsident der Görzer Landeshauptmannschaft, erkundete die Meinung Zinzendorfs, als der Gouverneur bei dessen Freund Morelli in Ossegliano zu Besuch weilte. 488 TB, 14. Februar 1778.
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Einführung Epikuräer Titus Lucretius Caras (96-55 ν. Chr.) nannte.489 Für die Baumschule im englischen Park auf einer Drauinsel hatte er Bäume aus Amerika kommen lassen, und seit 1779 legte ein eigens aus Görz berufener Winzer samt Familie einen Weingarten an, pflegte die Maulbeerbäume und sorgte für die Seidenraupenzucht.490 Am 15. Juli 1777 und auch am 5. Juli 1780 führte der Oberstkämmerer seinen sachkundigen Gast ins nahe Dorf Rosenbach, wo 500 Männer und Frauen in seinem Hammerwerk beschäftigt waren. Zwei Jahre später, am 5. Juli 1780, machten die Freunde zu Pferd und dann zu Fuß einen Ausflug auf die geschichtsträchtige Burgruine Finkenstein, von wo sie die Aussicht über die fruchtbare Ebene des Gailtals, den Faaker- und den Wörthersee und das ganze Panorama der Tauern im Norden und der Karawanken und Karnischen Alpen im Süden genossen. Von Rosegg aus unternahmen sie zu Bekannten und Verwandten Rosenbergs Tagesausflüge, darunter der Landeshauptmann Vinzenz Ferrerius Graf Rosenberg auf Schloß Grafenstein und Maria Anna Gräfin Goëss in Treffen. In Klagenfurt wurde das Waisenhaus und die Wollmanufaktur des Zinzendorf gut bekannten Johann Thys besichtigt, und man kehrte bei so manchem Herrn der Landeshauptmannschaft ein. Wenn in Tarvis neben Bergwerks- und Hüttenwerksbesitzern und deren Frauen aus dem Kanaltal und aus Raibl und Pfarrern aus der Umgebung auch der Herrschaftsinspektor, ein betagter Waldmeister und ein Wegedirektor unter den zu Mittag geladenen Gästen auftauchen,491 so saßen an der Tafel in Rosegg Räte der landesfürstlichen Regierung, der Kreishauptmann und als Vertreter der Stände der Generaleinnehmer und zwei Deputierte. Die Wissenschaften waren mit einem Mathematikprofessor, einem Exjesuiten, vertreten, die Geistlichkeit mit dem Bischof von Lavant, dem Abt von Ossiach und dem Prälaten von Viktring, ein anderes Mal mit etlichen Kapuzinern, und das Militär mit zwei Offizieren. 492 Nur wenige Namen seien hier herausgegriffen: der Bancogefällenadministrator Johann Jakob Graf Gaisruck, mit dem man, wie Zinzendorf schreibt, sehr vernünftig reden konnte, ein in der Metallurgie bewanderter Mann und Kupferstichsammler, der ihm u. a. Broschüren über die bayerische Erbfolge lieh,493 und der Rat der Landesregierung Johann Nepomuk Freiherr von Schlangenberg (1736-1805), ein Schachspieler, der mit den Worten „homme d'esprit, éclairé, bon citoyen" charakterisiert wird. Von den Damen begegnete er in Maria Thekla Gräfin Gallenberg (1755-1843) einer „femme d'esprit", und in der Gräfin Goëss einer „femme singulière ... fort adonnée à la lecture". Auf deren Tisch sah er
489 TB, 15. Februar 1781: Der sich in Wien aufhaltende römische Bildhauer Giuseppe Ceracchi arbeitete an zwei Basreliefs für Rosegg, „représantant l'histoire de Lucrèce"; zur Inspiration der Physiokraten durch Lukrez und Epikur siehe Weulersse, La Physiocratie, 130. 490 TB, 15. Juli 1777 und 5. September 1779; eine Ansicht von Rosegg in Bd. 2, Abb. 6.2. 491 Beispiele in TB, 27. und 30. Juni 1780. 492 Beispiele in TB, 29. August und 1. September 1779,3. und 4. Juli 1780. 493 TB, 21. und 22. September 1778.
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Einblicke in die Tagebücher Schmidts Geschichte der Deutschen und Adolfs Gesammelte Briefe liegen.494 Der freie, herzliche Umgang der Kärntner gefiel Zinzendorf. Doch eigentlich galt sein Besuch dem um 16 Jahre älteren Freund. Sie teilten einander ihre Gedanken mit, lasen gemeinsam, gingen spazieren und reiten, und das Zusammensein und die Teilhabe an des anderen Seele und Geist hatte längst schon den Altersunterschied ausgelöscht. Der Ältere besaß jene Charaktereigenschaften, die der Jüngere an sich selbst vermißte, nämlich Festigkeit und eine mit Sanftmut gepaarte Entschlußkraft 495 Man kann von den Gesprächen hier nur weniges erwähnen. Was der Gouverneur dem Oberstkämmerer mitteilte, verschweigt das Tagebuch. Hingegen verzeichnet es ausführlich, was Rosenberg aus seinem Leben erzählte: etwa, daß er es gewesen sei, der den Großherzog in Florenz dazu gebracht habe, selbst zu regieren, und daß er diesen „tout doucement", also ganz sanft, auf die Bahn des Freihandels — zuerst für das Getreide — gelenkt habe.496 Auch erfuhr Zinzendorf vom Oberstkämmerer, welch entscheidende Rolle er 1755 als Gesandter in Kopenhagen bei der Anbahnung des Renversement des alliances gespielt habe. 497 Und immer wieder, wie etwa am 17. Juli 1777, kam Rosenberg auf Paris und Versailles zu sprechen, wohin er 1775 den Erzherzog Maximilian begleitet hatte, und auch auf Spanien, wo er Botschafter gewesen war.498 Viel erzählte der Oberstkämmerer über die kaiserliche Familie und besonders über Joseph II. Am 6. September 1779 erfuhr Zinzendorf, daß Kaiser Franz Stephan nach dem Vorbild des französischen Königs abends Soupers mit wenigen Gästen gegeben habe. Diese Einladungen dienten bekanntlich nicht nur der Geselligkeit, sondern der Kontaktpflege und der Informationsbeschaffung, was Joseph II. gänzlich unterließ. Am 24. Juni und dann am 6. Juli 1780 erfuhr Zinzendorf nähere Umstände von der Rußland-Reise Josephs. Am 30. Juni 1780 drehte sich das Gespräch um die aktuellen Wirtschaftsverhältnisse in der Monarchie, wobei sich die beiden Freunde in der Beurteilung Josephs II. und seines Hangs zum Despotismus einig waren, nicht aber übereinstimmten, was die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen anlangte. Im allgemeinen sah Rosenberg die Zukunft der Monarchie zwischen den Polen Rußland und Preußen sehr pessimistisch.499 Am 1. Juli 1780 vertieften sich die Freunde nach dem Mittagessen in ein Gespräch über das Leben nach dem Tod. Auch wenn das Lesen bei einem Landaufenthalt im Sommer nicht die Hauptsache war, so griff man doch allenthalben zu Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Mirabeaus Abhandlung über die Pflichten, die Zinzendorf aus dem Herzen geschrieben war, 494 TB, 3. September 1779. 495 TB, 12. Juli 1780. 496 TB, 15. Juli 1777 und 26. Juni 1780. 497 TB, 4. Juli 1780. 498 Ζ. B. TB, 24. Juni und 17. Juli 1777, 29. und 30. August und 1. September 1779 und 7. und 9. Juli 1780. 499 TB, 30. August 1779.
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Einführung
bildete einen Gesprächsstoff, und in der Abendstimmung des 9. Juli 1780 las der Gouverneur drei Gesänge aus Wielands Idris dem Freund vor. Er selbst hatte sich drei Jahre zuvor in der ländlichen Ruhe Möttlings mit seinem Freund Schell an diesem 1768 erschienenen und seither mehrmals aufgelegten Versepos erstmals ergötzt.500 Es sei hier nur am Rande erwähnt, daß die Gazette de Leyde in diese Kärntner Idylle die neuesten Nachrichten vom Krieg in Amerika brachte, und daß selbstverständlich das Journal Encyclopédique gelesen wurde. Jedoch wollen wir auf die für das 18. Jahrhundert typische Gewohnheit eingehen, den Freund an den einlangenden Briefen teilhaben zu lassen, zumal dann, wenn sie gemeinsame Anliegen zum Inhalt hatten. So schickte der toskanische Legationssekretär Niccoli, Rosenbergs Gewährsmann in Paris, das Edikt vom 10. August 1779 über die Aufhebung der Feudallasten auf den königlichen Domänen. Zinzendorf war nicht nur vom Inhalt des Edikts und seiner Präambel, sondern auch vom gefühlvollen, der königlichen Wohltat ganz und gar entsprechenden Stil so angetan, daß er am nächsten Tag, dem 30. August 1779, von Brief und Edikt einen Auszug verfertigte. Man kann daran ersehen, daß der Gouverneur, der selbst Dekrete und Edikte austeilte, wie seine aufgeklärten Zeitgenossen der Begründung und der Sprache von Gesetzen großen erzieherischen Wert beimaßen.501 Wenig später, schon am 2. September 1779, fand sich dann der Wortlaut des französischen Edikts in der neuen Nummer der Gazette de Leyde. Bemerkenswert ist, daß sich offenbar auch die Gaisruck in Klagenfurt diese Zeitung kommen ließen.502 Am 8. Juli 1780 erhielt Zinzendorf Post aus Böhmen. Der Brief war von Johann Braum, dem Verwalter einer jener Kameralherrschaften bzw. königlichen Domänen, deren Gründe nach dem Plan des Franz Anton von Raab zerstückelt und an Bauern verteilt worden waren. Braum klagte über das unbillige Vorgehen des Wiener Hofs, d. h. der Militärverwaltung, welche die Bauern für den Transport von Steinen zum Ausbau der Festung Königgrätz verpflichte, diese aber miserabel bezahle. Der Ruin der Bauern führe zum Ruin des Landes, lautet der Kommentar des Tagebuchschreibers. An diesen beiden Briefen kann man gut ersehen, wie eng verzahnt die Räder waren, die um 1780 innerhalb der politischen Eliten des Alten Europa die Meinungsbildung antrieben. Schließlich begeben wir uns mit Zinzendorf kurz auf seine Kommende Friesach, deren Verwaltung er Ende September 1778 übernahm. Bereits für Mottling hatte er ein neues Stiftsregister anlegen lassen. Hier führte er die ihm von seinem Bruder geläufige Buchhaltung mit sogenanntem Haupt- und Tagebuch ein, die er auch dem Amtmann 500 TB, 23. und 24. Juli 1777. Aus dieser Zeit stammt Schells Zeichnung von Zinzendorf, siehe Abb. 7. 501 Alimento, L'informazione, 5, Anm. 21, über den Trend in Frankreich, die Motive der Gesetzgebung immer detaillierter darzulegen. Die Bemühungen des österreichischen Aufklärers Joseph von Sonnenfels um eine klare, allgemein verständliche Sprache der Gesetze entsprechen somit einem gemeineuropäischen Anliegen. Die Forderung, den königlichen Domänenbesitz abzuschaffen, findet sich in d'Argensons Considérations sur le gouvernement ancien et présent de la France (1764 und 1784). 502 TB, 28. September 1779.
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Einblicke in die Tagebücher
und dem Inspektor der Rosenbergschen Herrschaften in Rosegg erläuterte. Sogar der Oberstkämmerer ließ sich Zinzendorfs neue Methode der Rechnungslegung erläutern.503 Der Pfleger der Kommende erhielt eine neue Instruktion und den Auftrag, alle drei Monate Rechnung zu legen. Eigentlich machte sich Zinzendorf mit seiner neuen Kommende erst 1779 vertraut, als ihm sein Görzer Freund Morelli am 22. Juli bei der Durchsicht des Bücherschatzes, der Register und des Archivs zur Hand ging. Eine ganze Woche, vom 21. bis zum 28. Juli 1779, blieb der Komtur jetzt hier, und dann wieder vom 20. bis zum 27. August 1779. Friesach, die älteste Kommende des Deutschen Ordens in den österreichischen Erbländern, läßt sich mit dem ärmlichen Mottling und dessen karger, menschenleerer Umgebung nicht vergleichen. Die Stadt liegt an der von Klagenfurt nach Wien führenden Hauptkommerzialstraße und gehörte zum Erzbistum Salzburg. Mit Burg, Kirchen, Dominikanerkloster und Verwaltungsgebäuden war Friesach ein stattlicher Ort. (Siehe Bd. 2, Abb. 6.1.) Hier fand der Komtur geselligen Anschluß, denn nahe liegen Straßburg, die Residenz, und Zwischen wassern, der neue Sommersitz des Bischofs von Gurk. Am 24. September 1778, zwei Tage nach seiner Ankunft in Friesach, war Zinzendorf schon in Straßburg, wo adelige Damen und Herren aus Klagenfurt Die schöne Wienerin, ein Lustspiel Paul Weidmanns, aufführten. In Friesach selbst verkehrte er mit dem Prior und Subprior der Dominikaner, mit dem Stadtrichter Härb und dem Frohnwäger namens Forster, und aus dem nahen St.Veit kam der Eisenhändler Johann Mathias Koller (1727-1805). Mit Härb und Forster unternahm er Spaziergänge und Ausfahrten in die nähere und weitere Umgebung, im Tal bis zu den Hochöfen und umliegenden Dörfern und hinauf auf die bewaldeten Höhenrücken bis zum Dorf Zeltschach. Von dem im Salz- und Eisenhandel tätigen Geschäftsmann und Stadtrichter hörte er dabei vieles über die Eisenproduktion und den Eisenhandel in Kärnten und in der Steiermark. Härb sei mit allen Wassern gewaschen, so Zinzendorfs Kommentar.504 Im Juli, und wieder im August 1779, leisteten ihm Gaisruck und Morelli einige Tage Gesellschaft. Am 26. August unternahmen die Herren einen Ausflug zum Bergbau von Hüttenberg, wo Zinzendorf und Gaisruck in den gleichen Stollen einfuhren wie Großherzog Leopold im Jahr 1776. Ein Jahr später, als der Komtur drei Wochen — vom 11. Juli bis zum 3. August 1780 — in Friesach weilte, entdeckte er das Wohlgefühl eines Bades im eisenhaltigen Wasser des nahen Einöd in der Steiermark, besichtigte in Begleitung Schlangenbergs das Kloster Sankt Lambrecht und ließ sich vom Frohnwäger nach Sankt Georgen am Längssee zum Kloster der Benediktinerinnen führen. Es sind nur wenige Worte, die uns bei dieser Gelegenheit seine Einstellung zum Klosterleben und zur Volksfrömmigkeit verraten. Der Chorgesang der Nonnen erinnere ihn an das Miauen von Katzen, ähnliche Frauengefängnisse gäbe es in Göß bei Leoben und in 503 TB, 15. Juli 1777,2. September 1779 und 29. August 1779. 504 TB, 23. August 1779.
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Einführung Sonnenburg in Tirol.505 Daß Klöster Gefängnissen gleichen, gehört zum Repertoire des aufgeklärten Kirchenbildes.506 Nicht weniger abfällig sprach der Oberstkämmerer Rosenberg über das hoch verschuldete Benediktinerkloster Sankt Paul im Lavanttal: es sei nichts wert.507 Auch diese Meinung ist ein weit verbreitetes Stereotyp aus dem Fundus des ökonomischen Denkens der Zeit.508 In der Umgebung Friesachs entdeckte der Gouverneur Reste des Aberglaubens. In der Zeltschacher Kirche wurde der ihm lächerlich scheinende Hut der heiligen Hemma, der Gründerin des Benediktinerinnenklosters Gurk, verehrt, und in Sankt Salvator war es ein hölzernes Bild Jesu Christi, das man in einer Eiche gefunden hätte.509 In einem anderen Dorf überkam den Philanthropen beim Anblick einer geistig behinderten, am Fuß angeketteten und mit Weberschiffchen und -kämm hantierenden Frau unendliches Mitleid.510
Ein Ausflug nach Istrien Im gebildeten Europa war das venezianische, dem Meer zugewandte Istrien durch die Stadt Pola und dessen römisches Amphitheater bekannt.511 Die beiden englischen Architekten James Stuart und Nicolas Revett fertigten schon 1750 auf ihrer Reise nach Athen Zeichnungen davon an, und im gleichen Jahr unternahm der aus Capo d'Istria gebürtige Gianrinaldo Graf Carli Ausgrabungen, deren Ergebnisse er umgehend veröffentlichte. An diesem neu erwachten Interesse an der klassischen Kultur, das mit den Ausgrabungen von Herculanëum bei Neapel 1737 seinen Anfang nahm und sich an der Adria in der Bewunderung von Diokletians Palast in Spalato fortsetzte512, nahm auch Triest Anteil, wenn auch in viel bescheidenerem Ausmaß. Im Patrizier Andrea Giuseppe Bonomo, dem obersten Beamten der Sanität und des Armen-, Waisen- und Findelhauses, besaß es einen begeisterten Anwalt der Antike.513 So gehörte denn Carlis Relazione über seine Ausgrabungen zu jenen Büchern, die Zinzendorf in den ersten Monaten nach seiner Ankunft in Triest gewissermaßen zur Einstimmung in die 505 TB, 31. Juli 1780. 506 Siehe Diderot, Denis, La Religieuse. Der Roman erschien in Folgen von 1780 bis 1783 in der Correspondance littéraire, als Buch erst 1796. Vgl. Jäger, Mönchskritik und Klostersatire. 507 TB, 11. Juli 1780. 508 Siehe dazu die Lektüre der Ephemeriden der Menschheit in TB, 21. April 1780; vgl. Klingenstein, Between Mercantilism and Physiocracy, 189. 509 TB, 23. und 26. Juli 1780. 510 TB, 28. Juli 1780. 511 Nachdem Venedig und damit auch die Küste Istriens 1797 an Österreich gelangt waren, erschien 1805 ein erster deutscher Reiseführer, siehe Widemann, Joseph Georg, Streifzüge an Istriens Küsten. Vom Verfasser der Streifzüge nach Triest und Venedig (Wien 1805). 512 Wolff, Venice and the Slavs, 104-106. 513 Zu Bonomos historischen Interessen siehe Trampus, Gianrinaldo Carli contra Ludovico Antonio Muratori, in: Trampus, Tradizione Storica e Rinnovamento Politico.
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Einblicke in die Tagebücher ihn umgebenden Antikenreste zur Hand nahm.514 Pittoni wiederum ist es, der dem Gouverneur am 6. Juni 1778 riet, die Gelegenheit zu ergreifen und sich den nach Istrien aufbrechenden Engländern anzuschließen. Die Reisegesellschaft bestand aus dem zwanzigjährigen Lord Duncannon, einem vorzüglichen Zeichner, dessen Hofmeister namens Thompson und dem britischen Konsul Nathaniel Green. Am 8. Juni um ein Uhr nachts verließ sie in zwei Ruderbooten Triest, legte in Pirano, Umago, Cittanova, Parenzo und Rovigno an und erreichte am dritten Tag, dem 10. Juni, ihr Reiseziel, Pola. Dort inspirierte das großartige Amphitheater den mit der Antike längst vertrauten Gouverneur zu historisch-ökonomischen Reflexionen über den Zusammenhang von Monumentalität, Luxus, Ungleichheit der Vermögensverhältnisse, Fehlen von Handel, Mangel an Bevölkerung, Sklaverei und Despotismus. Der Name Gibbon war ihm damals schon geläufig. Dieser Ausflug dauerte sechs Tage; am 13. Juni erreichte der Gouverneur auf dem Landweg in der größten Nachmittagshitze Triest.
Abschied von den Krainer Kommenden und Fahrt nach Zengg
Drei Monate später, im September 1778, folgte ein Ausflug in die kroatische Militärgrenze. Es traf sich gut, daß Zinzendorf Anfang des Monats nach Mottling und Tschernembl fahren mußte, wo er den ihm übergeordneten Landkomtur Karl Borromäus Graf Colloredo zur Visitation erwartete. Es war damals schon sicher, daß der Komtur in der Hierarchie der Kommenden vorrücken und anstelle von Alois Ernst Graf Harrach (1728-1800) das um vieles einträglichere Friesach bekommen sollte. Am 7. September kam der Komtur zur Mittagszeit in Mottling an, einige Stunden später der Landkomtur. Die Inspektion wurde zur beiderseitigen Zufriedenheit am 10. September abgeschlossen. In Tschernembl hielt sich Zinzendorf anschließend noch zwei Tage in Gesellschaft des in der Nachbarschaft weilenden Grafen Sigismund Liechtenberg, des Kreishauptmanns von Adelsberg, auf. Dieser Mann sei gar nicht ungebildet und auch von patriotischem Geist beseelt, urteilte Zinzendorf, was hieß, daß der Kreishauptmann am Gemeinwohl interessiert war. Durch einen Brief Schells aus Laibach wußte der Gouverneur schon von den exorbitanten Kontributionsforderungen des Hofes an die Krainer Stände. Von Liechtenberg erfuhr er nun weitere Einzelheiten darüber und wie der Krieg seine schrecklichen Fänge bis in die Grundherrschaften ausstreckte: Die Zahl der Aushebungen sei noch nie so hoch gewesen, Rekruten würden auf dem Weg zur Stellung von Laibach nach Graz zu Tode geschunden, und Bauern hätten sich mit dem Totschlag eines Korporals und zweier Kordonisten sowohl gegen die laufende Konskription als auch gegen die Unterbindung des Salzschmuggels gewehrt. 514 TB, 19. Februar 1777.
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Einführung
Die beiden Kommenden Mottling und Tschernembl liegen nahe der Grenze zu Kroatien, die vom Fluß Kulpa gebildet wird. Schon am 4. Mai 1778 machte der Militäringenieur Strappi dem Gouverneur, der sich auf der Rückreise von Wien befand, in Laibach den Vorschlag, den Bau der neuen Straße von Ogulin nach Zengg in Augenschein zu nehmen. Zinzendorf hatte über dieses Vorhaben früher schon im Kommerzienhofrat referiert, nämlich am 21. und 22. August 1775. Vincenzo Giorgio Strappi, der in Triest als Oberbauinspektor für sämtliche ärarischen, d. h. Staatsbauten, und somit auch für den Straßenbau zuständig war, leitete jetzt den Bau der Straße von Karlstadt nach Zengg. Bis 1777 hatte er in Triest fast jeden Tag Besprechungen und Begehungen mit dem Gouverneur gehabt, und nachmittags und abends fand man ihn und seine Frau oft in Zinzendorfs Gesellschaft. Zinzendorf verhalf ihm zu einer Gnadengabe Maria Theresias von 3000 Gulden, damit er seine Schulden zurückzahlen könne. 515 Strappi ist einer jener Militäringenieure, die, bisher weithin unbeachtet, die technischen Voraussetzungen für die Modernisierung der Wirtschaftsstrukturen in der Monarchie schufen. Als Joseph II. 1783 das staatliche Bauwesen einer Generalbaudirektion unterstellte, wurde Strappi als Stellvertreter des Generalhofbaudirektors Ernst Christoph Graf Kaunitz (1737-97) nach Wien berufen.516 Von Karlstadt, dem Sitz der Militärgrenzverwaltung, ist Zengg, die kleine, seit 1776 unter Militärverwaltung stehende Hafenstadt, nur über einen, wie der Kaiser auf seiner Inspektionsreise in die Militärgrenze 1775 bemerkt, ,,halsbrecherisch[en] und unwandelbar[en]" Weg erreichbar. Der Ausbau der Verbindung von Karlstadt nach Zengg war bereits um 1760 geplant, scheiterte aber mitten im Siebenjährigen Krieg an den hohen Kosten.517 Die Straße, die den darniederliegenden Handel von Zengg ankurbeln sollte, zweigt knapp hinter der Festung Karlstadt von der nach Fiume führenden Karoliner Straße ab, die schon seit mehr als vierzig Jahren bestand. Zwischen 1725 und 1736 gebaut, war diese erste Verkehrsader von Binnenkroatien an die Küste nach Karl VI. benannt worden. Nun sollte auf Wunsch Maria Theresias die neue Straße nach ihrem Sohn „Josephiner Straße " genannt werden.518 Von Ogulin bis Zengg sind es heute circa 100 km, und seit 2005 kann man ein Teilstück davon auch auf der von Zagreb nach Split führenden Autobahn zurücklegen. Am 8. September erhielt Zinzendorf von Strappi die näheren Instruktionen, fünf Tage später war er, wie vereinbart, zu
515 TB, 4. Februar 1778. Am 10. Jänner 1780 vermerkt Zinzendorf Struppis Erhebung in den Freiherrnstand. 516 Siehe dazu Benedik, Organisierung und Regulierung der k. k. Generalbaudirektion, 22. Die Erfassung des Corps der Militäringenieure ist ein Desiderat der Forschung. Für den aus Lothringen stammenden Militäringenieur Jean-Baptiste Brequin, der auch Mathematiklehrer Josephs II. war, liegt eine Studie von Schönburg-Hartenstein und Zedinger vor. Zu einigen Ingenieuren in Triest siehe Caputo e Masiero, Trieste e l'Impero, 91-139. 517 Wurth (Hg.), 2000 Jahre Postwesen, 196, G 36. 518 Faber, Litorale, 230, und Helmedach, Verkehrssystem, 120-127.
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Einblicke in die Tagebücher
Pferd in Ogulin, dem Hauptsitz eines der Grenzregimenter. Dort hatte Struppi, begleitet von seiner Familie, sein Quartier aufgeschlagen. Zinzendorf war durch die kroatische Militärgrenze auf der Karoliner Straße schon 1771 gereist, und so wußte er von den „tyrannischen Methoden" des Militärs, von der dort herrschenden Unwissenheit und Unbildung, vom Elend und von der Not der Bevölkerung. Von Triest aus hatte er damals auch Zengg inspiziert. 519 Auf der Landkarte des aufgeklärten Europa ist dieses Gebiet ein weißer Fleck, oder nur als die Heimat der seit dem Österreichischen Erbfolgekrieg in ganz Europa gefürchteten kroatischen Grenzregimenter bekannt. Das Tagebuch des französischen Offiziers Jacques-Antoine-Hyppolite Guibert (1743-1790), der 1773 ostwärts auf der von Karlstadt über Slunj bis zur osmanisch-bosnischen Grenze führenden Straße vordrang, erschien erst 1803 in Paris. 520 In diesem noch weithin unerschlossenen Gebiet war Zinzendorf zwischen Karlstadt und Zengg wohl der erste Reisende aus dem Urbanen Norden. Die Fahrt begann am 14. September um halb sechs Uhr früh in einer Kalesche. Wo der Anstieg auf den 884 m hohen Paß der Kapela, eines von Nord nach Süd streichenden Höhenzugs des Dinarischen Gebirges, beginnt, wechselten Struppi und Zinzendorf auf Pferde um. Heute fährt man durch einen Autobahn tunnel. Das Gelände war so steil und schwierig, daß Struppi mit dem Bau der Straße erst knapp unter dem Paß begann. Die Strecke hinunter in die Ebene von Mokru polje, eines der durch Einbruch im Karstgebirge entstandenen, landwirtschaftlich nutzbaren Täler, war hingegen schon fertig. Nach dem Mittagessen begaben sie sich auf ein Stück des alten Grenzerweges — oft waren es nur von Ziegenherden ausgetretene Steige — bis sie im Dorf Prokike Struppis neue Straße erreichten und wiederum eine Kalesche besteigen konnten. In diesen Gegenden war das Packpferd noch immer das gebräuchliche Transportmittel. Von dort bis Zengg, circa 30 km, fuhren sie auf der neuen Straße. Struppi zeigte seinem Begleiter auch die neue Wasserleitung, die er von einer Karstquelle hoch in den Bergen bis in die Adriastadt gebaut hatte; sie war schon in Betrieb. Unterwegs begeisterte den Gouverneur am Gipfel des 694 m hohen Vratnik die weite Aussicht auf die Inselwelt der Adria. (Siehe Bd. 2, Abb. 10). Dort oben, wie auch schon im istrischen Rovigno, sah Zinzendorf aus der Nähe Morlaken. Im Hinterland des venezianischen Dalmatien beheimatet, faszinierte dieser slawische Stamm das aufgeklärte Europa durch seine urtümliche Lebensweise und Wildheit. Erst 1774 hatte der Venezianer Alberto Fortis (1741-1803) seinen Reisebericht Viaggio in Dalmazia veröffentlicht, in dem er diese Volksgruppe ausführlich beschrieb. 521 Um halb acht Uhr abends erreich519 Faber, Litorale, 221. Zu Zengg siehe TB, 10. bis 12. September 1771, in Trampus, Economia e Stato delle Riforme, lOlf. 520 Guibert, Journal 2,31-96: 24.-28. Juli 1773. 521 Siehe dazu Wolff, Venice and the Slavs, chapter III. 1776 und 1778 folgten Übersetzungen von Fortis Reisebericht ins Französische, Deutsche und Englische. Schon Montesquieu hörte 1728 auf seiner Reise durch Innerösterreich von den Morlaken, daß sie das Rad nicht kennen würden, vgl. Klingenstein,
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Einführung
ten die beiden Zengg. Begleitet von Regen und Nebel trafen sie 24 Stunden später wieder in Ogulin ein. Er habe noch nie, lautet die erste Eintragung am 16. September, in zwei Tagen auf so schlechten Wegen eine so große Entfernung zurückgelegt. Viel erzählte man ihm vom armseligen und rauhen Leben der Grenzer, darunter in allen Einzelheiten von einer grausamen Exekution durch Spießrutenlauf. Von all dem und von der üblen Militärverwaltung habe der Kaiser, so Zinzendorf, bei seiner Besichtigungstour gar nichts wahrgenommen.522 Am 17. September kehrte er nach Tschernembl zurück, wo ihm Liechtenberg Neues über die Steuererhöhungen berichtete. Oh Gott, welch ein grausamer Krieg, lautet Zinzendorfs Kommentar. Zwei Tage später, am 19. September, verließ er Mottling. Dorthin sollte er nie wieder zurückkommen. Die Kommende werde keinen so fürsorglichen und uneigennützigen Grundherrn mehr sehen, urteilte Liechtenberg.523 Über dem Eingang der Komturei, die heute ein Altersheim beherbergt, befindet sich eine Steintafel mit dem Wappen des Komturs, wofür Freund Schell im Juli 1777 den Entwurf zeichnete. Sie trägt folgende Inschrift: „Karl. d.[es] H.[eiligen] R.[ömischen] R.feichs] G.[raf] und H.[err] von Zinzendorf und Pottendorf, d.[es] h.fohen] T.feutschen] O.frdens] R.[itter] d.[er] B.[alley] Oe.fsterreich], Komthur zu Moettling u.[nd] T.[schernembl], beyder Kays.ferlichen] Maj.jjestaeten] W.[irklicher] G.feheimer] Rath, Kaem.[merer] u.[nd] Gouverneur d.[er] Stadt. u.[nd] d.[es] freyen Seehafens Triest. lies. dies. Haus, erneuern. 1776."524 Am 20. September machte der Gouverneur, wie gewohnt, einen Tag Zwischenstation in Laibach, wo er um drei viertel zehn Uhr vormittags ankam und um Mitternacht abreiste. Das Reiseziel war Friesach und der Zweck die Inbesitznahme der Kommende, die vom 22. bis zum 26. September 1778 stattfand. Venedig
Bekanntlich besaß Venedig als Stadt der Commedia dell'arte, der Opern und Konzerte, der Malerei, der Casini und Kaffeehäuser, der Maskenbälle, des Witzes, des Glücksspiels, der Cicisbei, der freizügigen Frauen und leichten Mädchen, und nicht zuletzt am Himmelfahrtstag als Schauplatz der Vermählung des Dogen mit dem Meer eine besondere Anziehung. Berüchtigt war die Lagunenstadt für frivole Vergnügungen Jede Macht ist relativ, 314. Über die Morlaken als Gegenstand von Plänen der Triestiner Intendanz um 1760 siehe Faber, Litorale Austriaco, 136. Siehe auch Giustiniana Gwynne, Les Morlaques (Modena 1788). Gwynne war die Witwe Philipp Joseph Graf Rosenbergs, des k. k. Botschafters in Venedig. 522 TB, 16. September 1778. Siehe auch Arneths Ausführungen in Maria Theresia 9,464 aufgrund von Josephs Reisebericht in HHStA, Familienarchiv, Hofreisen, Karton 9. 523 TB, 11. September 1777. 524 TB, 23. Juli 1777 und Confessions, 76. In N1Z, Karton 8, befinden sich für die Inschrift zwei Entwürfe in Deutsch und einer in Latein und auch eine Zeichnung des Wappens.
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und Zuchtlosigkeit, die auch vor Klerus und Klöstern nicht halt machten, und es ist nicht verwunderlich, daß seit den späten sechziger Jahren nicht wenige Abhandlungen gegen Orden, Klöster und klösterliches Leben die Buchdruckereien der Stadt verließen.525 Auch der junge Zinzendorf ergriff bei seinem ersten Besuch 1766 die Gelegenheit, das Sprechzimmer eines Klosters aufzusuchen und mit einer Nonne Konversation zu pflegen.526 Es mußten schon besondere Umstände eintreten, daß sich ein junger Herr auf seiner Kavaliersreise oder auf seiner Grand Tour die Lagunenstadt entgehen ließ. Sie war auch das erste Ziel in Italien, das der junge Zinzendorf, arm und begierig nach Reisen, 1764 anpeilte, als ihn der Herzog von Braganza, sein Freund und Zeuge seiner Konversion, einlud, nach Venedig mitzufahren.527 Die besonderen Motive und Umstände, die für Zinzendorfs erste Reisen maßgeblich waren, brauchen uns hier nicht weiter zu interessieren. Es soll genügen zu erwähnen, daß Sinzendorf, der früher schon erwähnte Präsident des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses, 1764 eine Dienstreise nach Innsbruck plante und sich von der Kaiserin den jungen Zinzendorf als Begleiter ausbat.528 Von Innsbruck ging es dann weiter in die Schweiz. Dies war der Anfang seiner „nützlichen Reisen", so Zinzendorfs eigene Worte, eben im Gegensatz zu jener geplanten Vergnügungstour nach Venedig. Die erste Gelegenheit, Venedig zu sehen, bot sich Zinzendorf 1766 auf der Rückreise von Italien nach Wien. 22 Tage lang, vom 25. August bis zum 3. September, vom 6. bis zum 14. und vom 22. bis zum 24. September hielt er sich dort auf, machte einen zweitägigen Ausflug am 4. und 5. September nach Mesóla und, wie schon erwähnt, einen Abstecher vom 14. bis zum 21. September nach Triest und Fiume. Es ist hier nicht notwendig, auf die Damen und Herren einzugehen, in deren Häusern und Casini er verkehrte, noch die Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, die ihn beeindruckten. Es sei jedoch erwähnt, daß er oft Gast des Ehepaares Durazzo war. Der aus Genua gebürtige Graf Giacomo Durazzo (1717-1794) gehörte zu jenen Personen, die der junge Zinzendorf im Februar 1761, wenige Tage nach seiner Ankunft in Wien, bei einem Mittagessen im Hause Kaunitz kennengelernt hatte. Damals war Durazzo Direktor des Wiener Hoftheaters.529 Auch verkehrte der junge Zinzendorf in Venedig mit einigen Konsuln, vor allem dem französischen. Der kaiserliche Botschaftssekretär namens Stephan Engel gab ihm die handelspolitischen Schriften von Philipp Joseph Graf
525 Venturi, Settecento Riformatore 2, 116. Zur Einführung siehe Lane, Seerepublik Venedig, 654-58, Honour, Venedig, und Eickhoff, Venedig - Spätes Feuerwerk. 526 TB, 8. September 1766. 527 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473, undatierte Konzepte von Briefen an seine Mutter. 528 DOZA, Personalakten Ritter, Schachtel 473, undatiertes Konzept eines Briefes an den Herzog von Braganza. 529 Siehe Breunlich-Mader (Hg.), Jugendtagebücher, 192.
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Einführung Rosenberg, 530 Durazzos Vorgänger, zum Lesen, und der Sekretär des französischen Konsuls vermittelte ihm die Bekanntschaft mit dem Sensalen Albertini. Albertini führte ihn in die Werkstätten, wo Luxusgüter wie Damaste, Dunkelscharlach, Wollstoffe, buntes Glas, Email, Spiegel, Porzellan und Klingen erzeugt wurden. Hoch erfreut war Zinzendorf über die Bekanntschaft mit dem Besitzer der Zuckerraffinerie Bonomo Algarotti, der ihm Briefe Friedrichs Π. an seinen Bruder Francesco (1712-1764) vorlas. Francesco Algarotti war durch die Popularisierung des Newtonschen Gedankenguts (1733) und durch seine Briefe über Rußland (1739) berühmt geworden. Von Triest eilte der Graf zurück nach Venedig, um sich unter die Engländer zu mischen und dem Erbprinzen Karl von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735—1806) vorgestellt zu werden, der mit Augusta Friederike (1737-1813), der Schwester des englischen Königs, verheiratet war. Man muß allerdings erwähnen, daß Zinzendorf noch in Venedig seine Beobachtungen über Mesóla zu Papier brachte. Es ist heute in Vergessenheit geraten, daß dieses Städtchen mit seinem mächtigen Schloß und das dazugehörende Stück Podelta, ehemals zu Modena gehörig, seit 1756 eine österreichische Enklave waren. Möglich, daß die Wiener Pläne von 1769/70, Mesóla mit einem Warenmagazin für den Handel zwischen Triest und der Lombardei auszustatten, auf Zinzendorfs Relation beruhten. 531 Das ist die einzige handelspolitische Schrift Zinzendorfs aus Venedig. Für alle anderen, den Handel und Verkehr der Serenissima betreffenden Fragen saßen die Experten ja in der Triester Intendanz.532 Das zweite Mal hielt sich der Gouverneur eine Woche lang in Venedig auf. Dieser Ausflug vom 23. bis zum 30. März 1777 hat mit seinem Amt allerdings nichts zu tun. Möglich, daß der Venedig-Aufenthalt des Karl Borromäus Graf Colloredo, des Landkomturs der Deutschordensballei Österreich, der Anlaß war, in die Lagunenstadt zu reisen. Begleitet wurde der Gouverneur von Pittoni und dessen Freund Treviso, einem Ochsenhändler. Wir lassen hier wiederum die einzelnen Mitglieder der Contarmi, Foscarini, Spinola, Grimani, Erizzo, Rezzonico, Morosini, Memo, Donado und anderer Patrizierfamilien beiseite und begleiten Zinzendorf nicht zu den Sehenswürdigkeiten. Nur einige wenige Details dieses Ausflugs seien herausgegriffen. Wie schon 1766, stand ihm das Haus des kaiserlichen Botschafters und das Casino der Madame Durazzo offen, und der französische Botschafter François Antoine Baron Zuckmantel lud ihn zu seiner großen Mittagstafel und in sein Casino ein. Von Zuckmantel ließ er sich zur Subskription eines Buches mit Ansichten aus der Schweiz und Italien überreden. Der 530 Eine Schrift war 1762 in der Triestiner Offizin des Wiener Buchdruckers und Buchhändlers Trattner erschienen: Gedanken über die große Handelschaft überhaupt, und wie diese in den königl-Ungarischen und Deutschen Erblanden einzuführen sey. 531 Ein weiterer Bericht für den Kommerzienhofrat ist mit 12. August 1775 datiert. 532 Der Intendanzrat Franz Anton von Raab erbat sich von Zinzendorf in Triest den Bericht über Mesóla, siehe TB, 20. September 1766.
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Autor ist ein Mitglied der Bankiersfamilie de Laborde, die Zinzendorf 1767 in Paris kennengelernt hatte.533 Auch Casanova wurde beim Gouverneur für eine Subskription seiner Übersetzung der Jlias vorstellig. Beachtenswert ist ferner die Anwesenheit des Wiener Großkaufmanns adeliger Herkunft namens Rüdiger Joseph Johann Graf Starhemberg, dessen Handelshaus in Saloniki noch florierte. Zuletzt sei erwähnt, daß der Gouverneur sich von der Sängerin Palmyra Sassi bezaubern ließ, deren Reize schon Friedrich Fürst Waldeck (1743-1812) gepriesen hatte. Am 2. April um halb zwei Uhr betrat er wiederum seine Amtswohnung in Triest. Wie 1777, so diente auch der dritte Aufenthalt vom 5. bis zum 17. Juni 1779 der Abwechslung und Zerstreuung. Am Tag vor der Abreise, am 4. Juni, blätterte der Gouverneur noch in den neuesten Reiseberichten und in ihm bereits bekannten politischjuridischen Abhandlungen über die Republik, das eine oder andere Buch steckte er in sein Reisegepäck.534 Ganz konnte er sich diesmal seines Status allerdings nicht entledigen, denn am 9. Juni lud ihn der Prokurator Contarmi abends zu sich in sein Arbeitszimmer, und sie redeten über die neueste Personalrochade in Wien, nämlich Cobenzls Eintritt in die Staatskanzlei. Am 11. Juni fand, wohl der Höflichkeit halber, eine Begegnung mit dem Dogen Paolo Renier statt, der von 1765 bis 1768 Botschafter in Wien gewesen war. Gesprächsstoffe waren die Rechenkammer Ludwigs, die Folgen des zwischen Russen und Türken 1774 geschlossenen Friedens, die despotische Verfassung des Osmanischen Reichs und die Person des ehemaligen kaiserlichen Internuntius Thugut. Zur Reisegesellschaft gehörte wiederum Pittoni, und mit von der Partie war auch das Ehepaar Maffei. Der Gouverneur traf seine Freundin fast jeden Tag zu gemeinsamen Besichtigungstouren oder in einem Café am Abend. Möglich, daß die Anwesenheit des von Eltern und Geschwistern begleiteten Ehepaares in Venedig der Anlaß für Zinzendorfs Ausflug dorthin war. Es ging jetzt also nicht mehr darum, Gott und die Welt, wie man so sagt, kennenzulernen. Es war aber eine Selbstverständlichkeit, daß sich die Reisegesellschaft in Durazzos Landhaus nach Mestre begab, und zwar das erste Mal gleich am 7. Juni, einen Tag nach der Ankunft, wo der Park mit Theater, botanischem Garten, Volieren und Hirschgehege eine Attraktion bildete, dann am 10. Juni, wo der Hausherr seine Kupferstichsammlung zeigte, und schließlich fünf Tage später auf der Rückreise nach Triest, wo sich die Gelegenheit bot, der Probe einer neuen Oper beizuwohnen. Unter den Casini, wo die einen Karten spielten, die anderen geistreiche Konversation machten, wurde diesmal jenes bevorzugt, das dem Senator Pietro Antonio Zaguri (1733-1806) gehörte. Dieser kunstverständige Patrizier war ein enger Freund Pittonis und Casanovas. Die großen Bauwerke und Gemälde brauchte man nicht mehr zu besichtigen. Interessanter waren Privatsammlungen wie jene der Prokuratoren Conta533 Klingenstein, Spanien im Horizont der österreichischen Aufklärung, 118. 534 Die Autoren sind Sarpi, le Bret, Grosley und Richard, siehe dazu die entsprechenden Indexeinträge.
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rini, Erizzo und Morosini, und die des Dominikanerpaters Torminotto vom Kloster San Zanipolo, der Stadtansichten von Carlevaris, Grassi, Canaletto und möglicherweise auch Guardi besaß. Gerne wurde die Führung in Kirchen durch einen kunstverständigen Mann namens Arman angenommen und die Bekanntschaft mit Malern und Bildhauern gesucht. Vermittler waren nicht nur Arman, sondern auch Senator Zaguri und Casanova. Hier sollen zwei Werkstättenbesuche in Begleitung Casanovas am 8. Juni herausgegriffen werden, weil man dabei recht gut die durch die Kunstliebhaberei entstehenden Wahlverwandtschaften beobachten kann. Der jetzt in Venedig ansässige, schon ziemlich betagte Bildhauer Johann Maria Molreuther (ca. 1699-1782) vollendete gerade im Auftrag des Oberstkämmerers Rosenberg eine Hadriansbüste, und der zweiundzwanzigjährige Bildhauer Canova beglückte die Besucher mit den Statuen von Orpheus und Dädalus mit Ikarus. Wir übergehen hier wieder die Besichtigung der Landhäuser entlang der Brenta und begeben uns mit Zinzendorf, Pittoni und dem Ehepaar Maffei vom 12. bis 14. Juni nach Padua. Dort wurde am 13. Juni das Fest des heiligen Antonius mit einer großen Prozession gefeiert. Nur aus der Ferne beobachtete die Reisegruppe die Prozession, und zwar vom Stadtpalais des Senators Angelo Querini (1721-1796). Dieses liegt am Prato della Valle, einem Park mit ovalem Grundriß, der von einem Kanal eingefaßt ist und damals gerade mit den noch heute zu bewundernden Statuen berühmter Männer bestückt wurde. Für den Gouverneur waren der astronomische Turm und der botanische Garten der berühmten Universität und in deren Nähe das Café mit geistreichem Publikum interessanter als die Prozession. Jeden Abend besuchten sie die Oper. Beeindruckt war Zinzendorf vom Santo, der Basilika des heiligen Antonius; sie ist die größte Kirche der Stadt. Das davor stehende Reiterstandbild des venezianischen Feldherrn Erasmo von Narni, genannt Gattamelata, gefiel ihm außerordentlich gut. Wir wissen heute, daß es, zwischen 1443 und 1453 von Donatello geschaffen, eine der ersten Reiterstatuen der Renaissance ist. Nicht weniger staunte Zinzendorf über die Fresken Mantegnas in der Kapelle rechts vom Hochaltar der Eremitani-Kirche, die, 1448 gemalt, zu den ersten in Venetien ausgeführten Renaissancegemälden zählen. Nach Beschädigung durch eine Bombe im Zweiten Weltkrieg kann man heute nur mehr zwei unversehrte Szenen bewundern. In der Nähe der Kirche Eremitani steht die Kirche Annunziata dell'Arena in den Ruinen des römischen Amphitheaters, heute besser bekannt unter dem Namen Capeila Scrovegni. Zinzendorf wußte offenbar nicht genau, ob Cimabue oder nicht doch Giotto den Freskenzyklus um 1306 malte, der heute als einer der schönsten in Italien und überhaupt als Neubeginn der Malerei in Europa gilt. Die Reisegesellschaft langte am 14. Juni wieder in Venedig an. Einen Tag später verließ der Gouverneur die Stadt und kehrte wegen Schlechtwetters nicht auf dem Seesondern auf dem Landweg über Udine nach Triest zurück, wo er am 17. Juni um ein Viertel nach elf Uhr vormittags eintraf. 198
Einblicke in die Tagebücher
2 . 8 . RÜCKKEHR NACH W I E N Rückkehr
nach
Wien
Zinzendorfs Rückkehr nach Wien ist eine lange Geschichte, sie dauerte über ein Jahr, vom 24. Jänner 1781 bis zum 11. Februar 1782. Sie ist deswegen so interessant, weil der Tagebuchschreiber vom 24. Jänner bis zum 15. Mai 1781 die Anfänge der Regierung Josephs II. aus allernächster Nähe miterlebte. Man kann beobachten, wie sich in den Kreisen des Hofadels und der hohen Beamtenschaft, zumindest in jenen, in denen Zinzendorf verkehrte, Meinungen über den Kaiser und dessen erste Regierungsmaßnahmen herausbildeten bzw. wie frühere Urteile bestärkt wurden. Den Kaiser begleiteten aus der Mitregentschaft hinüber in die Zeit seiner Alleinregierung Zustimmung und Kritik. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Was er sagte und tat, wurde schneller denn je zuvor Gegenstand der öffentlichen Meinungsbildung, und der Herrscher selbst half tatkräftig mit.535 In der Hofgesellschaft und hohen Beamtenschaft hatte er Anhänger, Skeptiker und Kritiker. Zu letzteren beiden zählte Zinzendorf. Seine Hoffnungen, Erwartungen und Enttäuschungen, sein Ärger und seine Niedergeschlagenheit sind Indikatoren für das geistige und politische Klima am Hof und in der Hauptstadt. Einzig und allein von diesem Mann, über dessen Hang zum Despotismus er sich im Klaren war, hing sein Schicksal ab, in Triest und in Wien. Es war der französische Botschafter, der dem Zweiundvierzigjährigen am Abend des 8. März 1781 auf den Kopf zusagte, er mische zuviel Ruhmsucht und Ehrgeiz in seine Lebensführung. So lagen über seinem Verhältnis zum Alleinherrscher von Anfang an die Schatten der Zwiespältigkeit und Widersprüchlichkeit. Die Nachricht vom Tod Maria Theresias am 29. November war schon am 3. Dezember 1780 in Triest verbreitet. Gewißheit brachten Zinzendorf einen Tag später die mit gewöhnlicher Post einlangenden Briefe Rosenbergs und der Schwägerin. Um halb acht Uhr abends öffnete der Gouverneur das von einer Staffette überbrachte Reskript des neuen Souverains. Es enthielt, dem Amtsgebrauch entsprechend, die Todesnachricht und die zur reibungslosen Herrschaftsübernahme erforderliche Bestätigung des Gouverneurs in seinem Amt, auch die Konfirmation der Gerichte und sämtlicher Beamten. Drei Tage später, am 7. Dezember, langten schon die ersten Resolutionen aus Wien ein, darunter die Halbierung der Pension des griechisch-orthodoxen Bischofs Antimo von Aquileia und, was Zinzendorf weniger freute, der Befehl, sämtliche Schiffskanonen von Triest nach Zengg zu transportieren und den dortigen Schiffseignern zu übergeben. Am 13. Februar 1781 sollte er in Wien aus dem Mund des Hofkriegsratspräsidenten Andreas Graf Hadik de Futak (1710-1790) erfahren, daß der Kaiser höchstpersönlich den Befehl zurückgezogen habe, die Garnison von Triest zu 535 Bodi, Tauwetter in Wien, 153-166,158 zur „Selbstpropaganda" Josephs II.
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Einführung
verstärken. Dies waren untrügliche Zeichen dafür, daß Triest für den Kaiser keinerlei Priorität besaß. Das Tagebuch verzeichnet nicht, wann der Gouverneur den Entschluß faßte, nach Wien zu fahren und nichts über seine Beweggründe. Wenn man die spröden Notizen jedoch aneinanderreiht und sie im biographischen und politischen Zusammenhang liest, so kann man erkennen, worum es Zinzendorf ging.
Hoffnungen und Enttäuschungen
Zinzendorf wollte in Wien anwesend sein, wenn Joseph II., wie allgemein erwartet wurde, die Zentralverwaltung umbilden und die Spitzenposten neu besetzen würde. Am liebsten wäre er als bevollmächtigter Minister an der Seite des neuen Gouverneurspaares, des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen und der Erzherzogin Marie Christine, nach Brüssel gegangen. Mit dem Herzog wußte er sich, so wie mit Rosenberg, eines Sinnes in allem, was „Freiheit" anlangte.536 Auch mußte er wegen seiner Privatangelegenheiten nach Wien, sein Bruder war am 4. Oktober 1780 gestorben. Er war der Erbe der Bücher und Schriften Ludwigs; es galt, den Nachlaß zu regeln. Am 28. Dezember erhielt er die Erlaubnis Blümegens, seinen Dienstort zu verlassen. Am 4. Jänner 1781 erfuhr er gerüchteweise von seinem Freund Schell aus Klagenfurt, der Kaiser habe bereits vier Departementschefs ernannt. Die Zeit war voll von Gerüchten, Vermutungen und Spekulationen, und sie bemächtigten sich auch der Person des Gouverneurs, galt dieser doch als Protégé des Kaisers. In der Tat, der Kaiser selbst verlautete über Zinzendorf, dieser sei seine Kreatur und überhaupt der einzige, dem er — in der Zeit seiner Mitregentschaft — einen Posten verschafft habe. Das erfuhr Zinzendorf vom Hofsekretär Zephyris, als er schon einige Wochen in Wien war.537 Die Triestiner waren ihrerseits begierig zu erfahren, was mit ihrem Gouverneur geschehen und wer sein Nachfolger sein würde. Joseph Benedikt Pasqualati (1733— 1798), der aus Triest stammende Arzt, lieferte Bonomo den neuesten Tratsch aus der Hauptstadt, möglicherweise direkt aus dem Hause Johann Rudolph Graf Chotek, eines seiner Patienten: Zinzendorf sei für die Finanzen bestimmt, was immer dies bedeutete, vielleicht sogar für ein neu zu schaffendes Amt. Am 16. Jänner hinterbrachte Bonomo dem Gouverneur dieses Gerücht, das sich in Wien noch längere Zeit hielt.538 Drei Tage später, am 19. Jänner, bestieg der Graf um halb zwölf Uhr nachts die Kutsche, am 24. Jänner um acht Uhr abends bezog er sein Quartier im zweiten Stock des Hauses Schauflergasse Nr. 9.
536 TB, 27. und 28. Februar 1781; vgl. TB, 23. Juli 1781. 537 TB, 24. Februar 1781. 538 TB, 9. und 14. März und 18. April 1781.
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Einblicke in die Tagebücher
Am nächsten Vormittag galt sein erster Besuch dem Oberstkämmerer, der in der Hofburg wohnte. Nach langem Warten endlich ein Gespräch darüber, was sich alles seit dem Tod der Kaiserin getan hatte, über die Person des Kaisers und über seine eigene Zukunft. Der Kaiser, so Rosenberg, wolle Zinzendorf nicht nach Brüssel senden, er wolle ihn lieber „hier gebrauchen". Das waren des Kaisers eigene Worte. In welcher Funktion, das sagte der Herrscher nicht. Das war dem Kaiser offenbar selbst nicht klar, hatte er doch zum damaligen Zeitpunkt seine Pläne für eine Reorganisation der Verwaltung noch nicht zu Papier gebracht. Es ist aber gut möglich, daß Joseph II. schon an irgendeine Verwendung Zinzendorfs im Finanzwesen dachte. Jedenfalls erfuhr der Gouverneur am 25. Jänner, daß der Kaiser mithilfe Joseph Matthias Puchbergs, ehemals die rechte Hand Ludwig Zinzendorfs in der Rechenkammer, ein Zentralbuch zur jederzeitigen Übersicht über den Stand der Staatsfinanzen aufstellen lassen wollte.539 Zinzendorfs Name spielte dabei noch keine Rolle. Einen Tag nach dem Gespräch mit Rosenberg, am 26. Jänner, fand sich der Gouverneur in der Antichambre des Kaisers ein, wurde jedoch zu einer Audienz nicht vorgelassen. Es täte ihm leid, ließ der Herrscher ausrichten, daß er den Gouverneur nicht sehen könne. Diesen Satz, wie schon tags zuvor den ihm von Rosenberg übermittelten Ausspruch, notiert Zinzendorf in Deutsch in indirekter Rede. Gleiches widerfuhr ihm am 31. Jänner und am 4. Februar. Er war enttäuscht und decouragiert. Sein Herr erachte seinen Diensteifer der Aufmerksamkeit für unwürdig; ohne das Vertrauen des Kaisers zu besitzen, könne man nichts Gutes tun. Der Gedanke tauchte auf, sich nach Friesach zurückzuziehen, dort die Sommer zu verbringen und die Winter in Italien. Nicht, daß er in Wien müßig gewesen wäre. Wie schon bei seinen früheren Aufenthalten, so wurde er auch jetzt mit Tiroler und ungarischen Zollfragen befaßt, und die Getreidepolitik in Belgien studierte er im Auftrag Herzog Alberts.540 Auch führte er seine Arbeiten über das „Eisensystem" fort und ordnete die Schriften und die Korrespondenz Ludwigs. Ermuntert durch die Aussagen Zephyris vom 24. Februar, dachte er daran, sich zu profilieren und zu diesem Zweck dem Kaiser seine Gedanken über einen freien Handel zwischen den deutschen Erbländern und Ungarn zu unterbreiten.541 Unklar bleibt, warum er davon bis Mai Abstand nahm. Endlich erhielt er am 1. März um fünf Uhr nachmittags die erste Audienz. Es war eine große Tour d'horizon. Zuerst stellte der Kaiser Fragen zu Triestiner Angelegenheiten, dann bekundete er seine Besorgnis, die Erblande würden bei einer freien Einfuhr nach Ungarn Transitzölle verlieren. Zinzendorf seinerseits schnitt das Thema des freien Verkaufs von Naturprodukten in den Erblanden an und sprach über die Ab539 TB, 26. und 27., Jänner, 7., 11., 13. und 18. Februar. Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 4 7 , A n m . 95. 540 TB, 22.-30. März 1781. 541 TB, 25. Februar 1781 und 25. April 1781.
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Einführung
Schaffung der Verbotsgesetze. Der Kaiser wiederum eröffnete ihm seinen Plan, anstelle des Tabakappalto eine Kaffeepacht einzuführen. Als Zinzendorf um die Erlaubnis bat, für seine Untergebenen um Gehaltserhöhung ansuchen zu dürfen, als sie also wieder auf Triest zu sprechen kamen, befahl ihm der Kaiser, einen Plan auszuarbeiten, wie in Zukunft die gegenwärtig bestehende Regierungsform von Triest beibehalten werden könne. Er stimme dem Prinzip zu, wenige Beamte einzustellen, diese aber gut zu entlohnen. Der Kaiser deutete dann an, daß es zu einer Konzentration der innerösterreichischen Verwaltung kommen könne, und versicherte, daß Triest dabei seine Sonderstellung bewahren würde. Er sei sich auch der Vorteile bewußt, die die Freigabe des Handels für die ganze Monarchie — „von einem Ende zum anderen" — bringen würde. Am 4. März begann der Gouverneur, die Grundzüge der Verwaltung Triests und seine Regierungsmaximen auf Papier zu bringen. Vier Tage nach der Audienz, am 5. März, speiste er beim Oberstkämmerer und erfuhr, daß der Kaiser mit ihm zufrieden sei, ausgenommen seine Einstellung zu Ungarn. Der Hofkriegsratspräsident Andreas Graf Haddik wußte ihm am 7. März zu berichten, daß man den Kaiser nach der Audienz gut gelaunt angetroffen habe. Durch solche Wahrnehmungen von Aussprüchen, Gesten, Launen und Regungen der Regierenden können Hoffnungen von Personen genährt und auch zerstört werden. Am 14. März begegnete Zinzendorf wiederum dem Kaiser, diesmal in der Abendgesellschaft der Gräfin Burghausen. Der Kaiser kam um neun Uhr und blieb bis Viertel nach elf. Beim Hereingehen fragte er in offensichtlicher Anspielung auf den Herrnhuterbischof, Zinzendorfs Onkel, ob dies Graf Karl sei, der da predige. Kein Kommentar des Tagebuchschreibers. Mit solchen Bonmots glaubte der Kaiser, seinen Witz unter Beweis zu stellen. Die einen belustigten sich, die Betroffenen aber fühlten sich ob der an Spott grenzenden Ironie verletzt.542. Der Kaiser sprach über Neckers Compte rendu, der damals in den Kreisen, in denen Zinzendorf verkehrte, der Hauptgesprächsstoff war,543 über die Anleihepolitik des preußischen Königs, über den Krieg zwischen den Engländern und Franzosen im Indischen Ozean und über die Schiffahrt der Neutralen. Dann kam er auf sich selbst zu sprechen, die Ordnung in seiner Kanzlei, das Tagebuch seines Bruders Leopold, sein eigenes Reisetagebuch und schließlich auf gekrönte Häupter, nämlich die unglückliche dänische Königin Mathilde, die russische Kaiserin und den König von Schweden. Schließlich kam er auf die Fahrt William Bolts' nach Indien zu sprechen und erwähnte Triest. Triest, sagte er, wäre die Schöne Zinzendorfs. Schon einen Tag danach, am 15. März, erhielt der Gouverneur die zweite Audienz nach sechs Uhr abends. Es ging nur um Triestiner Angelegenheiten. Zuerst übergab der Gouverneur dem Kaiser, wie anbefohlen, die Abhandlung über die Triestiner Verwaltung. Dann brachte er — im Tagebuch nicht näher erläutert — die Angelegenheit 542 Vgl. Mitrofanov, Joseph II., 107. 543 TB, 5., 8., 10., 12.-14., 30. März, l . , 8 „ 10. und 30. Mai, 6. Juni 1781.
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Einblicke in die Tagebücher
der Benediktinerinnen vor und das Anliegen, dem Polizeidirektor Pittoni ein höheres Gehalt auszumessen; dafür solle nicht mehr die Stadt, sondern der Staat aufkommen. Er überreichte dem Kaiser die Noten über den Leuchtturm und über den Bankrott des Johann Georg Simon, des Direktors der Zuckerraffinerie. Der Bau des Leuchtturms war der Wunsch aller See- und Kaufleute und zugleich ein Prestigeprojekt für die Stadt und den Gouverneur, wofür dieser Vorlagen aus mehreren Hafenstädten hatte kommen lassen.544 Joseph II. war von dessen Nützlichkeit nicht überzeugt. Darauf war der Gouverneur vorbereitet, er hatte nämlich schon am 2. März von Blümegen eine negative Antwort erhalten. Mit der Frage, wer noch draußen warte, beendete der Kaiser die Audienz. Nach einem Konzert und einigen Besuchen kehrt Zinzendorf in seine Wohnung heim. Er verspürt Groll, dann überkommt ihn eine schwere Melancholie. Die halbe Nacht verbringt er ohne Schlaf. Als er nach mehr als einer Woche, am 24. März, in der Assemblee der Gräfin Pergen den Kaiser kommen sieht, steigt Ärger in ihm auf. Von Johann Rudolph Graf Chotek (1748-1824), einem Hofrat der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, erfährt er noch am gleichen Tag, was ihm am nächsten Eger bestätigt, daß auch das Gesuch für Pittoni abgelehnt worden sei. So waren zwei seiner Triestiner Anliegen zurückgewiesen worden. Zugleich wurde in diesen Tagen viel darüber geredet, welch hohe Summen der Kaiser anderen Leuten — angeblich zur Förderung des Leinenhandels — zur Verfügung stelle. Durch eine Mitteilung des böhmischösterreichischen Vizekanzlers Reischach war ihm seit 18. März der Name eines Nachfolgers in Triest, nämlich des Pompeo Graf Brigido (1729-1811), bekannt. Oder war die Nennung Brigidos vorerst nur ein Versuch Reischachs, diesen aus einer Triestiner Familie stammenden Grafen ins Nachfolgespiel zu bringen? Für wen sonst war der von Joseph erbetene Verwaltungsplan für Triest bestimmt? Der Kaiser ließ Zinzendorf selbst noch immer im Unklaren. Wie wäre es, schrieb Graf Karl am 25. März in einem Moment höchster Verärgerung und Verunsicherung, wenn er bei der ersten Gelegenheit seine Demission einreichte, sich auf das nunmehr seinem Bruder Friedrich August gehörende Schloß Wasserburg bei Sankt Pölten zurückzöge und dort auf dem Land eine Herzensverbindung einginge? Die Stimmung des Grafen ganz rousseauisch.
Die Verwaltungspläne
des Kaisers
Wir müssen nun die Pläne des Kaisers für den Verwaltungsumbau, mit denen er in diesen Tagen beschäftigt war, in Augenschein nehmen. Das war nämlich der Grund, warum Joseph II. noch immer nicht durchblicken ließ, wie und wann er Zinzendorf in Wien einsetzen wolle. Friedrich Walter hat schon angemerkt, daß von einem zügigen 544 N1Z, Bd. 175. Nr. 10-14.
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Einführung Anpacken der Verwaltungsreform keine Rede sein kann.545 Daß man etwas gegen die bisherigen, auf alten Traditionen beruhenden Usancen unternehmen müsse, war den Ministern und der hohen Beamtenschaft, und nicht nur dem Kaiser, seit langem klar. Im Grunde waren das alles Folgeerscheinungen der mit den Staatsreformen Maria Theresias zunehmenden Verschriftlichung und Verrechtlichung der Politik, ein Prozeß, der vor den Herrschern nicht halt machte — nirgendwo in Europa. Mündliche Verhandlungen der Minister in einer Konferenz mit der Kaiserin und dem Mitregenten, also eine Koordination der Politik in einer Art Ministerkonferenz, gab es nicht. Die Vorgänge der Tatsachenerhebung, Beratung und Berichterstattung in den Gremien und bei der Entscheidungsfindung hatten zu einem schier endlosen Hin- und Herschreiben von der untersten Ebene über die Länderregierungen zu den Ministern, zwischen diesen und bis zu den allerhöchsten Majestäten geführt, und bei der Durchsetzung der Anordnungen war es in den Ländern und auf der lokalen Ebene der Kreise zu Verzögerungen gekommen. Im Prinzip hatte niemand etwas gegen die Abstellung oder Einschränkung dieser Auswüchse zu sagen. Wir kennen bereits Kaunitz' Meinung über die zeitvergeudenden Ratssitzungen in den Hofkanzleien; in seinem Ressort gab es ja keine derartige „Dikasterialverfassung". Unter den Länderregierungen war das Triestiner Gubernium das erste, das von einem einzigen Chef ohne Ratssitzungen nach den Grundsätzen der Vereinfachung, Übersichtlichkeit, Geschwindigkeit und Zweckmäßigkeit geführt wurde. Seit Jänner 1781 ließ nun der Kaiser im Staatsrat über die Verwaltungsreform diskutieren, und er ergriff die ersten Maßnahmen, um sich selbst die Arbeit zu erleichtern. Zinzendorf hörte bei Rosenberg am 21. März, daß der Kaiser der Obersten Justizstelle verboten habe, an ihn und an den Staatsrat Prozeßakten weiterzuleiten. Als er am Samstag, den 24. März, wieder bei Rosenberg zu Mittag speiste, bildete das Handbillet, das der Kaiser am Mittwoch, den 21. März, den Ministern zustellen hatte lassen, den Hauptgesprächsstoff. Zu Gast war auch der ungarische Hofkanzler Franz Fürst Eszterházy, einer der Empfänger des Billets.546 Es sei acht bis zehn Seiten lang und enthalte die Grundsätze, nach denen die Ministerien zu führen seien und die Minister mit dem Kaiser verkehren könnten. Von der angestrebten Vereinfachung der Verwaltung durch Neugruppierung und Zusammenlegung war hier noch nicht die Rede. Der Kaiser wolle vorerst die Meinungen der Minister hören, so Zinzendorf. Von diesem Schriftstück, das nicht nur für die Psyche Josephs II., sondern auch für die internen Regierungsmechanismen aufschlußreich ist, wollen wir nur jene Passagen herausgreifen, die für die spätere Bestellung Zinzendorfs „zur besonderen Verwendung" des Kaisers von Bedeutung sind. Man kann daraus ersehen, wie groß der Zeitdruck gewesen sein muß, unter dem Joseph II. stand — oder vermeinte zu stehen. 545 Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 1. 546 Abdruck bei Walter (Hg.), Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 1780-1790. Aktenstücke, 1-5.
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Einblicke in die Tagebücher
Schon Ende Dezember war Zinzendorf in Triest zu Ohren gekommen, der Kaiser schaffe die Vortragstermine für die Minister ab und werde sie zu sich rufen, wann er wolle. 547 In seinem Handbillet ließ er sie nun schriftlich wissen, sie könnten jederzeit bei ihm erscheinen, in welchem Anzug auch immer, sei es „in Stiefeln oder unangelegter", also sportlich und leger; er möchte alles mit ihnen mündlich besprechen, vor allem in dringenden Fällen; sie sollten so wenig wie möglich schriftliche Ausarbeitungen, also Vorträge, einreichen; sie könnten zu den Besprechungen den für die Materie zuständigen Hofrat mitbringen; 548 dieser könnte die erforderlichen Auskünfte ad hoc geben und sich gleich Notizen für die Umformulierung des Ergebnisses in ein Reskript, Dekret oder Patent machen; denn beim bisherigen, ausschließlich schriftlichen Procedere wäre der Herrscherwille oft gar nicht verstanden worden; bei Zweifeln hätten die Beamten den Herrscherwillen entweder unabsichtlich oder absichtlich falsch ausgelegt oder überhaupt die Sache auf die lange Bank geschoben, „um in dem alten Schlendrian zu verbleiben". Nur so könnte der Berg von Rückständen aufgearbeitet werden, nur so könnten er und die Minister sich von den Routinearbeiten freispielen und sich ganz und gar „der Leitung der wichtigen Geschäfte in [!] großen" widmen. Weiters könnten die Minister unumschränkt mit ihren Untergebenen, angefangen von den Vizepräsidenten, umgehen, und die Beamten hingen von ihrer alleinigen Willkür ab. Der Zweck der unumschränkten Gewalt wäre es, die Befehle des Kaisers auszuführen. Die Minister könnten Ratssitzungen nach Belieben halten, bräuchten sich in ihren Amtsgeschäften nicht an bestimmte Tage, Stunden, Vormittage oder Nachmittage und nicht an die Kanzleistunden halten. Bis nicht alle Arbeiten erledigt wären, solle kein Minister, kein Hofrat und Konzipist ruhen oder an Zerstreuung denken. Die im Staatsrat abgehaltene Diskussion war ziemlich kurz, denn man wollte erst die von den Ministern geforderten Stellungnahmen abwarten. 549 Nur Hatzfeld machte auf die Gefährlichkeit einer ausschließlich mündlichen Entscheidungsfindung aufmerksam. Kaunitz sollte ein Jahr später aus gegebenem Anlaß das Wort von dem allerhöchst geförderten „Ministerialdespotismus" prägen. 550
Herrschertadel Während seines Aufenthalts in Wien wurde Zinzendorf direkt von Rosenberg, Eszterházy und Eger über den Inhalt von kaiserlichen Resolutionen und Handbillets 547 TB, 28. Dezember 1780. 548 TB, 25. Jänner 1781: bei den Vorträgen Blümegens jeweils dienstags wurden bereits die für die Materie zuständigen Hofräte beigezogen. 549 Walter (Hg.), Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., Aktenstücke, 5f.; Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 6. 550 Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 7, Anm. 12.
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Einführung
informiert oder bekam diese in vollem Wortlaut zu lesen. Am 29. März erfuhr er durch Eger von der Streichung sämtlicher Gehaltszulagen ad personam. Der Gouverneur würde auch betroffen sein und die ihm 1776 von Kaiserin und Kaiser zugesagten 4000 Gulden Tafelgelder verlieren. Er solle deswegen direkt beim Hofkammerpräsidenten vorfühlen. Zinzendorfs erster Gedanke war, wie schon am 25. März, der Rückzug auf das Schloß Wasserburg. Rosenberg zeigte ihm die diesbezügliche Resolution vom 24. März und beruhigte ihn, er würde davon gar nicht betroffen sein.551 Es dauerte über ein halbes Jahr, bis zum 15. November, daß er endlich über den weiteren Bezug seiner Tafelgelder Bescheid bekam. Ende März vermied es Zinzendorf, mit dem Kaiser in einer Assemblee zusammenzutreffen. 552 Er war nicht der einzige in der Hofgesellschaft, der die kaiserlichen Resolutionen zu spüren bekam oder durch sie in große Unsicherheit über die persönliche Zukunft gestürzt wurde. Denn die Formulierungen der kaiserlichen Resolutionen waren überdies oft sehr widersprüchlich, wie Eger am 28. Februar bemerkte. Da war im Jänner die Abschaffung der Hofquartiere, die vorerst nur alle jene traf, die nicht oder nicht mehr im Dienst standen.553 Das gab noch keinen ausgiebigen Gesprächsstoff in Zinzendorfs Kreisen. Hingegen sprach man über die ungleiche Behandlung, die Joseph einzelnen Personen der Hofgesellschaft angedeihen ließ, als er Maria Theresias „Kammerbüchl" — heute würde man sagen Konto zur persönlichen Verfügung — den Garaus machte. Zinzendorf erfuhr davon noch in Triest am 15. Jänner durch einen Brief Rosenbergs. In Wien vernahm er dann weitere Einzelheiten. Die von Maria Theresia ausgesetzten Pensionen, so das Gerücht, würden sich auf 1,600.000 bis 1,700.000 Gulden belaufen, wovon 900.000 Gulden aus dem „Kammerbüchl" kämen.554 Der Herzog von Hildburghausen sollte keinen Kreuzer mehr für seine Jagd erhalten, anderen nahm der Kaiser die ihnen von Maria Theresia ausgesetzten Pensionen weg.555 Am 15. Februar sprach man über die hohen Beträge, die Samuel von Brukenthal, der Gouverneur Siebenbürgens, und Madame de Puebla verlieren würden, während Fürst Adam Batthyány seine Pension im vollen Umfang weiter genießen könne. „Keine ausgleichende Gerechtigkeit", lautet der Kommentar. Dann aber schlug die radikale Reduzierung der Zahl der diensthabenden Kämmerer, der sogenannten Dienstkammerherren, am 27. März erhebliche Wellen in der Assemblee der Fürstin Eszterházy.
551 Siehe auch TB, 5., 20. und 30. April 1781. 552 TB, 2. April 1781. 553 TB, 25. Jänner, 4. März und 15. Mai 1781. Die Abschaffung der Hofquartiere datiert vom 25. Dezember 1780, die detaillierten Instruktionen Josephs II. folgten am 7. Jänner 1781, siehe dazu Wagner, Royal Graces and Legal Claims, 6. 554 Zur Abstellung der Zahlungen aus dem „Kammerbeutel" Maria Theresias am 3. Dezember 1780 siehe Wagner, Royal Graces and Legal Claims. 555 TB,27. Jänner 1781 und 11.Mai 1781.
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Tatsächlich war es wohl eine der einschneidendsten Maßnahmen Josephs II. zur Umstrukturierung des Hofes und zur Verminderung von dessen Ausgaben mit weitreichenden Auswirkungen auf den Adel. Aus 1300 Kämmerern wählte Joseph II. nämlich nur 36 für den wirklichen Dienst aus. 556 Es seien keine jungen Leute mehr darunter, nur gesetzte Männer, die meisten Generäle, und niemand aus den Familien Chotek, Sternberg, Kaunitz, Liechtenstein, Pálffy, Zichy und Eszterházy. Für viele junge Kämmerer war nämlich der Dienst bei Hof seit Jahrhunderten das Sprungbrett zu einer Karriere gewesen, und kehrte ein Kämmerer in sein Land zurück, so verliehen ihm — und seiner Familie — der Titel und die Würde bei Hof nicht nur einen höheren Rang unter den Standesgenossen, sondern gaben ihm auch die begehrte Möglichkeit, jederzeit bei Hof zu erscheinen. 557 Der Kaiser würde damit viele Leute vor den Kopf stoßen, aber das kümmere ihn nicht. Den Anstoß dazu hätten die Indiskretionen gegeben, die einige junge Kämmerer in den ersten Tagen und Wochen der Alleinregierung begangen hätten. Möglich, daß auch der junge Paar darunter war. Jedenfalls ärgerte sich der Vater über den Sohn, daß er wegen seines Lebenswandels in der Liste der 36 nicht aufschien, und in der Assemblee des Fürsten Schwarzenberg alterierten sich die Fürstin Maria Leopoldine Liechtenstein und ihre Schwägerin, die Gräfin Anna Maria Wallenstein (1738-1814), über die Zurücksetzung so vieler Familien des Hofadels. Selbst der Bruder des Oberstkämmerers werde nicht berücksichtigt. 558 Ein weiteres Ärgernis bescherte der Kaiser allen, die aus dem Jesuitenfonds Gelder geliehen hatten. Wieviele adelige Gläubiger betroffen waren, als der Kaiser diese Kredite zurückforderte, weiß man nicht. Jedenfalls beklagte sich am 28. April der ungarische Hofkanzler, Fürst Eszterházy, bitter darüber und einen Tag später berichtete Eger Zinzendorf von einer kaiserlichen Resolution, die dem Fürsten Schwarzenberg sogar den Namen der Herrschaft nannte, die er zu diesem Zweck verkaufen solle. Es soll sich dabei um die Summe von 1, 250.000 Gulden gehandelt haben. 559 Auch die Fürstin Maria Eleonore Liechtenstein war über den Befehl zur Rückzahlung aufgebracht. Ebenso schnell sprach es sich herum, daß der Kaiser im Cercle bei Hof offen seine Abneigung gegen die dort anwesende Aristokratie zeige. Am 6. Mai notiert Zinzendorf, der Kaiser spreche bei dieser Gelegenheit nur mit den Botschaftern und Gesandten, was ihm am 26. September der Marchese Vivaida, der sich gerade auf der Durchreise in Triest befand, bestätigte. Nach Zinzendorf behandelte der Kaiser die eigenen Untertanen, nämlich den Adel so, wie ein Hundeführer mit seinen Hunden umginge. Es gab bereits die ersten Anzeichen — und Vivaida war davon überzeugt — daß der Kaiser nach und nach das Hofzeremoniell reformieren würde.
556 Vgl. dazu Duindam, Vienna and Versailles, 75 und 228. 557 Peiar, Ökonomie der Ehre, 165f. 558 TB, 27. und 31. März 1781. 559 TB, 5. Mai 1781. Vielleicht hängt damit die Gründung der Schwarzenberg-Bank 1787 zusammen.
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Einführung
Zur Kämmerer-Affäre und zu den Jesuitenfonds-Krediten unterläßt der Tagebuchschreiber jeglichen Kommentar. Doch zweimal raisonniert er über das an die Minister gerichtete Handbillet vom 21. März. Vielleicht gibt Zinzendorf hier sogar Formulierungen des Oberstkämmers und des ungarischen Hofkanzlers wieder. Es sei ein Gemisch aus Vorwürfen und Freundschaftsbezeugungen, man finde darin Güte und zugleich Despotismus. Eszterházy beharre in der ihm aufgetragenen schriftlichen Meinungsäußerung auf der zur Zeit bestehenden Organisation seiner Hofkanzlei. Was allerdings die Vielschreiberei anlange, so habe er drei Ursachen genannt und Maßnahmen zur Abhilfe vorgeschlagen.560 Bekanntlich war der ärgste Feind der Vielschreiberei der Kaiser selbst, zumindest steht es so in den Vorschlägen zu einer Reform der Verwaltung, wie er sie mehrmals seit seiner ersten Denkschrift von 1765 und dann in seinem Handbillet vom 21. März 1781 schriftlich niedergelegt hatte. Die Wirklichkeit sah aber nach fünf Monaten der Regierung anders aus, trotz seiner Appelle und trotz der von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen. Denn er selbst hielt sich nicht daran, und seine Regulierungs- und Kontrollsucht verhinderte, was die Reform der Institutionen bezwecken sollte. Derartiges soll der Hofkriegsratspräsident dem Kaiser auf den Kopf zugesagt haben.561 Am 5. Mai vormittags erhielt der Gouverneur in seiner Wohnung einen Packen Dekrete, am nächsten Tag zwei weitere Dekrete, darunter eines, das den Viehmarkt in Auschwitz und Zator regelte und dabei die galizischen Rinder begünstigte. Eigentlich ging das den Gouverneur von Triest nichts an. Man ersetze die Polysynodie, wie Zinzendorf in Anspielung auf den Abbé de Saint-Pierre das bisherige System der kollegialen Beratungen nannte, durch die Polygraphie. Die übertriebene Sparsamkeit des Kaisers war ein weiterer Gesprächsstoff. Am 29. April besuchte Johann Braum, der Verwalter einer der bereits robotfreien Kameralherrschaften in Böhmen, den Gouverneur in seiner Wohnung. In ihrem Gespräch ging es offenbar um Geldmittel, die nach der Robotabolition auf dieser Kameralherrschaft für notwendige Maßnahmen fehlten und die der Kaiser versagte. Jedenfalls vergleicht Zinzendorf — oder war es vielleicht Braum — den Kaiser, der durch seine Sparsamkeit den Untertanen schade, mit einem Kutscher, der am Hafer sparen und zugleich schneller fahren möchte. Das Ärgste aber war, daß der Kaiser bei niemandem Rat holte, nicht einmal bei Kaunitz. Den Staatskanzler habe er nur in Sachen Pensionen und ein wenig in der Aussenpolitik angehört.562 Dieses Selbstregieren ohne Beiziehung der betroffenen Institutionen und Beamten zeigte sich auch deutlich am Fall des siebenbürgischen Gouverneurs Brukenthal. Dieser wurde gar nicht konsultiert, als der Kaiser den Plan eines 560 TB, 31. März und 10. Mai 1781. 561 TB, 13. Februar 1781. 562 TB, 15. Mai 1781. Siehe frühe Beobachtungen (1766) in Ruata, Luigi Malabaila di Canale, 161.
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Einblicke in die Tagebücher
Beamten der Universalkameralbuchhaltung namens Stephan Patrubany (1729-1798) aufgriff und das alte Privileg der Sachsen auf exklusives Bürger- und Besitzrecht in ihren Städten und Dörfern abschaffte, nachdem darüber bereits seit 1773 diskutiert worden war.563 Dieses selbstherrliche Vorgehen bestätigte am 27. April auch der Vizepräsident der Obersten Justizstelle, Franz Wenzel Graf Sinzendorf. Der Gouverneur suchte Sinzendorf nämlich auf, um sich über die bevorstehende Gerichtsreform zu informieren, von der er einen Tag zuvor erfahren hatte.564 Es lag ihm daran, Sinzendorf über die Sondersituation der Triestiner Gerichtsverfassung aufzuklären. Wer nur nach seinem eigenen Willen regiert in der Überzeugung, selbst alles am besten zu wissen und zu können, und bei niemandem Rat holt, war im Verständnis der Zeitgenossen ein Despot. Ein Herrscher braucht immer und überall Ratgeber, sonst ist er ratlos und handelt willkürlich, d. h. ohne einsehbare Gründe. In dieser Hinsicht war Joseph II. ein Antipode Zinzendorfs. Dieser holte von vielen Leuten Rat ein und gab seine Elaborate anderen zum Lesen. Der Gouverneur und viele seiner Gesinnungsfreunde waren von diesen Alleingängen Josephs abgestoßen, ganz abgesehen von ihrer enttäuschten Hoffnung und der vorenthaltenen Ehre, dem Kaiser persönlich als Ratgeber zu dienen. Der Kaiser selbst spürte die Zurückhaltung und das Mißtrauen, das ihm entgegengebracht wurde. Von Rosenberg erfuhr Zinzendorf schon am 25. Jänner, daß der Kaiser wegen des Mangels an Vertrauen verdrossen sei, und daß Joseph zugleich geliebt und respektiert werden wolle, hinterbrachte ihm Windischgrätz am 3. März. Wie sehr dies alles Zinzendorf zu schaffen machte, zeigt seine verzweifelte Frage am 29. April: Was könne man von einem Fürsten erwarten, der niemanden zu Rate ziehe? Noch wußte der Gouverneur ja nicht, welche Funktion ihm der Selbstherrscher in seinem Regierungssystem zuteilen würde. Sicher war jedoch damals schon, daß es für ihn kein Entrinnen gab, denn auf seinen Posten in Triest wartete bereits ein Nachfolger — so hatte es jedenfalls den Anschein. Hinzu kam ein nicht unerheblicher sozialer Druck, denn so manche, wie etwa der französische Botschafter und Alois Ernst Graf Harrach, bekundeten Graf Karl ihre freudige Erwartung seiner baldigen Rückkehr nach Wien.565 In eine solche verzweifelte Lage hatten den Gouverneur sein Ehrgeiz, sein Geltungstrieb, seine Eitelkeit und sein Machtstreben gebracht, jene Eigenschaften, die er verwarf und die er in seiner Gewissenserforschung an seinem Geburtstag, am 5. Jänner 1781, und jetzt wieder am 15. April zu bannen suchte. « Déjection dans l'âme ...», also „Kot in der Seele...", lautet die bittere Feststellung am Morgen des 29. April. Deshalb auch der Gedanke an einen gänzlichen Rückzug auf seine Kommende Frie-
563 TB, 22. März und 17. April 1781. Zur Einführung der sogenannten Konzivilität siehe Schaser, Josephinische Reformen und sozialer Wandel in Siebenbürgin, 59-71, hier 62f. 564 Siehe auch TB, 26. April 1781. Am 9. Mai 1781 übersandte Zinzendorf dem Vizepräsidenten seine Vorstellungen. 565 TB, 27. Jänner und 21. April 1781.
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Einführung
sach oder auf das Schloß Wasserburg. Schon seit geraumer Zeit nennt Zinzendorf im Tagebuch den Kaiser „Cäsar", wenn er von ihm kritisch denkt, und verwendet dafür das Kürzel „C." Möglich, daß man auf diese Art und Weise im Kreis um Rosenberg vom Kaiser sprach, mit all den Konnotationen, die diesem Namen anhaften. Im übrigen war in Italien „cesare" neben „imperatore" gebräuchlich.
Herrscherlob Der Kaiser setzte aber auch Maßnahmen, denen der Gouverneur seine Zustimmung nicht versagte. Sie alle betrafen die größere Öffentlichkeit. Am 4. April notiert Zinzendorf „Mönchspatent" ohne jeglichen Kommentar, so als ob die Aufhebung der Klöster die größte Selbstverständlichkeit der Welt sei. Hingegen vertraut er seinem Tagebuch an, was er sich von der Wohltat der Pressefreiheit erhoffte. Ähnlich wie seine Betrachtungen über die Verwaltungsreorganisation, so ließ Joseph II. nämlich seine Pläne über die Lockerung der Zensur unter Ministern und Beamten seit Februar 1781 zirkulieren.566 Möglich, daß der Kaiser mit solchen Rundum-Befragungen für seine Reformideen eine breitere Diskussionsbasis schaffen und ein Beratungsverfahren einrichten wollte, was zwar im Grunde nicht neu war, aber nunmehr systematischer und in der Hoffnung auf eine gewisse Außenwirkung in Gang gesetzt werden sollte. Im Tagebuch ist von diesen Grund-Regeln zur Bestimmung einer ordentlichen künftigen Bücher Censur allerdings nicht die Rede. Die Zensur war kein Thema der Hofgesellschaft. Als diese Grund-Regeln am 11. Juni 1781 publiziert wurden, war Zinzendorf schon wieder über alle Berge, zurück in Triest. Der Gouverneur selbst begann noch im April in Wien, die „Waffen der Publizität" (Ernst Wangermann) für seinen eigenen Kampf um die Wirtschaftsfreiheit einzusetzen, offenbar in Absprache mit dem Oberstkämmerer.567 Es handelt sich dabei um zwei hochbrisante Fragen der Wirtschaftspolitik. Am 10. April begann er, seine Meinung über Josephs Vorhaben, kleine Industriebetriebe vor den großen zu schützen, zu Papier zu bringen. Zinzendorf war dagegen, er setzte auf freie Konkurrenz. Drei weitere Tage arbeitete er daran, am 11., am 14. und am 17. April. Am 12. April las er den Entwurf Rosenberg vor, am 16. April Eger. Am 17. April schrieb er das Ganze um, las es einen Tag später wiederum Rosenberg vor, der ihm die Einwände des Kaisers mitteilte. Eine Woche später, am 25. April, holte er Rosenbergs Rat ein, ob er nicht doch seine Gedanken über die zwischen Ungarn und den böhmisch-österreichischen Erblanden einzuführende Handelsfreiheit niederschreiben und dem Kaiser übermitteln solle. An den beiden nächsten Tagen verfaßte er diese Abhandlung, und wieder war Rosenberg der 566 Bodi, Tauwetter, 48f. 567 TB, 25. April 1781.
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erste Zuhörer. Am 12. Mai überreichte er das Elaborat dem Kaiser. Die beiden Traktate erschienen allerdings nicht in Wien, sondern in Isaak Iselins Ephemeriden der Menschheit, der erste schon im Juli und der zweite im September 1781.568 Iselins Zeitschrift war „wegen der enthaltenen vielen schönen Sammlungen", wie es im Hofdekret vom 31. Juli 1779 hieß, noch zu Maria Theresias Zeiten aus der Liste der verbotenen Bücher gestrichen worden.569 Am 8. Mai hatte Zinzendorf Gelegenheit, aus einer der soeben erst erschienenen Broschüren Rosenberg vorzulesen. Es handelt sich um einen anonymen Traktat über die Tranksteuer, die in Niederösterreich 1780 zwecks sogenannter Simplification anstelle anderer Steuern eingeführt worden war. Die neue Steuer war, wie schon erwähnt, in den niederösterreichischen Ständen, denen Zinzendorf angehörte, umstritten, und im Großstadtvolk war sie verhaßt.570 Die Pressefreiheit, so der Kommentar des Tagebuchschreibers, ermuntere die Leute, mit ihren Ideen an die Öffentlichkeit zu treten, und sie mache es möglich, daß nun auch über innenpolitische Themen diskutiert werde, d. h. über solche Themen, die für die Länder interessant wären.571 Es traf sich gut, daß er am Abend dieses Tages dem in der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei für die Zensur zuständigen Hofrat Johann Rudolph Graf Chotek begegnete und ihn sogleich um die Zusendung interessanter Broschüren bitten konnte. Was dieser auch prompt am nächsten Tag tat. Auch die Pläne Josephs II. zur Errichtung des Allgemeinen Krankenhauses waren kein Gesprächsthema in den Assembleen. Der Gouverneur erfuhr vom Vorhaben des Kaisers am 11. Mai durch den Arzt Dr. Pasqualati. Aber das war für den Gouverneur nichts Sensationelles, denn eine derartige multifunktionale Anstalt mit Kranken-, Gebär·, Findel- und Armenhaus gab es längst schon in Triest. Die kaiserliche Resolution, die ihm am 14. Juni verkündete, daß die Strafe der Stockstreiche abgeschafft werde, nannte er „human". So schwebte der Gouverneur in Wien und in Triest in einer Ambivalenz zwischen Verachtung und Lob des Kaisers.
568 Zit. in Pettenegg, (Hg.), Selbstbiographien, 199: Ueber die Einschränkung großer Gewerbe zu Gunsten kleiner, in: Ephemeriden der Menschheit, 2. Stück, Juli 1781, 61-90, und Ueber die Wirkung der aufgehobenen Handelsverbote in ungleich belegten Ländereien, in: Ephemeriden der Menschheit, 9. Stück, September 1781,257-283. Siehe auch den Indexeintrag „Zinzendorf, Karl - Schriften. " 569 N1Z, Bd. 176,43: Jahresbericht für 1779 vom 22. Juni 1780. 570 Siehe im Index den Eintrag „Tranksteuer". 571 Wangermann, Die Waffen der Publizität, behandelt als einziges wirtschaftspolitisches Thema die „große" Steuer- und Agrarreform von 1784 bis 1789/90, Kapitel IX.
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„Zur besonderen Verwendung" Wir müssen nun zu Josephs Verwaltungsplänen von Ende März zurückkehren. In seinen Betrachtungen, die er vor dem 28. März verfaßte und danach zirkulieren ließ, skizzierte er, wie er die Verwaltung der Länder vereinfachen und die Verfahren beschleunigen wollte.572 Wir greifen hier nur jene Überlegungen heraus, die, wenn auch vorerst noch alles unbestimmt blieb, auf Zinzendorf abzielen. Es sollte für die drei Ländergruppen Böhmen, Österreich und Ungarn/Galizien drei Hofkanzleien geben. In diesen Zentralstellen sollte die politische mit der Kamerai- und Bancogefällenadministration und mit der Justizverwaltung vereinigt werden. Es hatte sich offenbar herausgestellt, daß die bisherigen Verfahren zur Koordination der Politik zwischen den Hofkanzleien und den übrigen Ministerien nicht mehr funktionierten. Deshalb nunmehr die Zusammenlegung. Eine derartige Konzentration war, wie wir gesehen haben, seit 1776 im Triestiner Gubernium verwirklicht, ausgenommen die Bancalangelegenheiten, die weiterhin nach Laibach ressortierten. Zusätzlich wollte der Kaiser einen eigenen Finanzminister samt Vizepräsidenten einsetzen. Es ging um die Aufsicht über sämtliche Buchhaltereien, Kassen und Zahlämter, um die jährliche Erstellung eines Präliminarbudgets für das folgende Jahr und um die strikte, laufende Kontrolle der Ausgaben und Einnahmen sämtlicher Hofkanzleien. Das war ein Rechenkammerpräsident mit erheblich erweiterten Kompetenzen; das war also der Posten, für den der Kaiser Zinzendorf vorgesehen hatte. Wieviel immer davon nach außen gelangte, diese Pläne Josephs II. waren jedenfalls die Quelle der Gerüchte, die sich um Zinzendorf als Finanzminister rankten. Vom 28. März datiert der Brief des Kaisers an seinen Bruder Leopold, in dem er sich darüber beklagt, wie schwer es wäre, jemanden zu finden, der ihn verstehe oder der auch nur den Funken einer Idee von Finanzen habe. Was halte der Großherzog von Zinzendorf, war Josephs Frage. Zinzendorf habe wenigstens etwas gesehen und gelesen.573 Die Antwort aus Florenz ist mit 7. April datiert. Für diese Stelle wäre Zinzendorf der fähigste. Er wäre jung, arbeite viel, besitze Eifer, Anhänglichkeit und Feuer, er wüßte sich beliebt zu machen, wäre bestens unterrichtet, hätte mit großem Nutzen Reisen unternommen, und, so weit er, Leopold, ihn kennengelernt hätte, ließe Zinzendorf sich von den guten, wahren und großen Prinzipien leiten. Joseph müßte jedoch voll und ganz hinter ihm stehen und ihn unter seine Fittiche nehmen. Denn Zinzendorf hätte es in einer solchen Position mit einem Haufen von Leuten und Untergebenen zu tun, die ihn nicht liebten, die ihn fürchteten, und sich in Kenntnis seiner Grundsätze
572 Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 8-16. Derselbe (Hg.), Die Zeit Josephs Π. und Leopolds II. Aktenstücke, 7-11, und 11-20 die Voten im Staatsrat. 573 Arneth (Hg.), Joseph II. und Leopold von Toskana, 21.
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bemühen würden, ihre alten beizubehalten, die ihnen, den Untergebenen, bisher mehr genützt hätten als dem Staat.574 Diese Auskunft aus Florenz erhielt der Kaiser zu einer Zeit, als seine Betrachtungen im Staatsrat zirkulierten. Die Informationen aus dem Staatsrat flössen für Zinzendorf weit spärlicher als jene aus der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei. Da erfuhr der Gouverneur am 29. April von einer kaiserlichen Resolution, welche in der Hofkanzlei nur mehr eine einzige kurze Ratssitzung in der Woche zuließ und im übrigen die internen Abläufe auf ein „bureaumäßiges", d. h. monokratisches Verfahren ohne kollegiale Beratschlagung umstellte. Wie das funktionierte, berichtete schon einen Tag später der Vizekanzler Maria Joseph Graf Auersperg. Am 4. Mai wurde Zinzendorf zugetragen, daß in der Hofkanzlei in Hinkunft nur mehr sechs Hofräte arbeiten sollten. Von der geplanten Reorganisation der Länderregierungen erzählte ihm Hofrat Chotek am 12. April. Einen Monat später, am 11. Mai, ging er zu Hatzfeld, um sich vor seiner Abreise zu verabschieden. Allein beim Mittagessen, äußerte der dirigierende Minister große Zweifel über das Vorhaben, die Verwaltung der Länder in sechs Gubernien zusammenzuschließen. Hatzfeld befürchtete große Schwierigkeiten für die Vertretungen der Stände und eine Gefahrdung von deren Schuldendienst.575 Auch andere Staatsräte äußerten schwere Bedenken. Der Kaiser entschloß sich deshalb, seine Pläne zum Umbau der Zentralstellen einstweilen zurückzustellen, wie man aus einem Umschlag der Staatsratsakten erfährt. Der Vermerk der Staatsratskanzlei lautet: „Bleibt einstweilen bis auf weitere allerhöchste Veranlassung in suspenso".576 Damit hing vorläufig die Stelle des Finanzministers in der Luft. Das war also der Grund, warum der Kaiser dem Gouverneur vor dessen Abreise nach Triest kein Sterbenswörtchen über dessen zukünftige Verwendung bei Hof sagte. Oder wollte er gar Necker dafür engagieren?577 Im Staatsrat wurden heftige Einwände gegen diesen Posten vorgebracht.
In der Nähe des Kaisers Zinzendorf blieb noch bis zum 15. Mai 1781 in Wien. Er wollte die Genehmigung seines Budgets abwarten. Am 20. April hatte der Kaiser nach einer Konferenz Zeit für eine dritte Audienz. Zinzendorf gab ihm die Statuten des Ordens vom Goldenen Vließ zurück, wie es sich nach dem Tod seines Bruders gehörte. Er erwähnte die beiden, im Fall des britischen Unternehmers Simpson einander widersprechenden Dekrete und
574 Arneth (Hg.), Joseph II. und Leopold von Toskana, 22f. 575 Vgl. Walter (Hg.), Die Zeit Josephs II. und Leopolds II. Aktenstücke, 17-19; derselbe, Die Zeit Josephs Π. und Leopolds II., 13f. 576 Walter, Die Zeit Josephs II. und Leopolds II., 12. 577 Arneth und Flammermont (ed.), Correspondance secrète 1,43, Joseph an Mercy, 12. Juni 1781.
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kam auf die Resolution betreffend die Zulagen zu sprechen. Er, der Kaiser wisse nicht, ob die Bestimmungen auch auf Zinzendorf zuträfen, aber jeder Beamte, angefangen beim Staatskanzler, müsse seine Zulagen offenbaren. Das war alles, was der Gouverneur vom Kaiser zu hören bekam. Nichts über den schon im März übergebenen Verwaltungsplan von Triest, nichts über seine Arbeiten in Wien, kein Wort der Anerkennung oder der Mißbilligung. Zinzendorf war verwirrt und enttäuscht ob dieser Herrscherattitüde. In dieser Verfassung ging er in den Augarten, wo er in eine Menge von Leuten eintauchte. A m 25. April wurde ihm endlich die kaiserliche Resolution betreffend das Budget zugestellt. Er könne nun beruhigt abreisen, so die Eintragung im Tagebuch. Aber Rosenberg riet Zinzendorf am 3. Mai, noch einige Tage zu bleiben. Wahrscheinlich wollte ihm der Oberstkämmerer für das Diner, das der Kaiser am 6. Mai für etliche Herren im Augarten zu geben beabsichtigte, eine Einladung verschaffen. Als Zinzendorf am 5. Mai davon erfuhr und nicht unter den Eingeladenen war, schrieb er verbittert: wenn er wolle, könne er genügend Gründe finden, warum er nicht dabei sei. Doch schließlich erhielt er am 9. Mai doch noch eine Einladung für ein am nächsten Tag angesetztes Diner. Es fand in einem alten Haus des Kaisers namens Josephsruh außerhalb der Mauern des Augartens statt. Der Tisch war für zwölf Personen gedeckt, unter ihnen der Präsident der Hofkammer, der siebenbürgische Hofkanzler, der junge Schwarzenberg, Franz Ludwig Graf Dietrichstein, Johann Rudolph Graf Chotek und die Generäle Pellegrini, Stein und Terzi. Nach dem Essen zeigte der Kaiser den Herren sein neues Palais im Augarten. Wenigstens bei dieser Gelegenheit sprach er ein paar persönliche Worte mit dem Gouverneur. Zinzendorf konnte erst abreisen, nachdem der Kaiser ihm eine Abschiedsaudienz gewährt hatte. Zweimal, am 8. und 9. Mai, war sein Gang in die Hofburg vergeblich. Endlich war es am 12. Mai soweit. Der Gouverneur war um acht Uhr in der Hofburg, der diensthabende Kämmerer erschien eine Stunde später, vor zehn Uhr dann die Audienz. Zinzendorf brachte als erstes das Thema „Eisensystem" vor. Er wolle dem Kaiser seine diesbezügliche Schrift über die Steiermark zusenden. Der Kaiser eröffnete ihm, daß er als erstes die Verschleißdistrikte abschaffen und für Kärnten und die Steiermark eine gänzliche Freiheit des Eisenhandels einführen werde. Zinzendorf erinnerte ihn daran, daß derartiges in der Steiermark ohne die Abschaffung der Frohn, die dem Landesfürsten zustehende Eisenabgabe, keinen Sinn hätte. Dann brachte Zinzendorf das Thema des Handels zwischen Ungarn und den böhmisch-österreichischen Erbländern vor, und er bat den Kaiser, ihm diese Schrift durch Rosenberg senden zu dürfen. Schließlich kam der Kaiser seinerseits auf Bolts' Indienfahrt zu sprechen. Weiter nichts, auch keine Befehle, um die Zinzendorf, wie es Usus war, eigens bat. Der Gouverneur legte dem Kaiser zum Schluß die Triestiner Beamten ans Herz. Er verzichtete darauf, Joseph II. durch einen Handkuß seine Reverenz zu erweisen. Der Handkuß, so Zinzendorfs Bemerkung, sei ungewöhnlich geworden. A m 15. Mai um Mitternacht
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verließ der Gouverneur Wien. Der Tagebucheintrag dieses Tages enthält das Resümee des Wien-Aufenthaltes. Er habe wegen seines Arbeitseifers in der Öffentlichkeit nicht wenig Achtung genossen. Der Kaiser habe ihn zwar vor aller Augen ausgezeichnet, sich ihm gegenüber aber nicht erklärt, wie er überhaupt daran Gefallen finde, unerklärlich zu sein.
Abberufimg und Neubeginn
Später, in Triest, kann er nicht umhin, zuzugeben, daß der Kaiser bewunderungswürdige Taten vollbringe.578 Mitte Oktober häuften sich die Anzeichen seiner Abberufung. Es hieß allgemein, seine Berufung nach Wien stünde unmittelbar bevor. Am 14. Oktober erzählte ihm Giovanni Graf Voynovich (7-1791), der angesehene Handelsmann und Sprecher der Serben, daß der Gouverneur Gegenstand des einstündigen Gespräch gewesen sei, das er mit Großherzog Leopold geführt habe. So erfuhr Zinzendorf, daß der Kaiser den Großherzog um Rat gebeten hatte, wen er als Finanzfachmann nehmen solle. Er, Leopold, habe Zinzendorf gelobt, seinem Bruder jedoch geraten, vor dessen Anstellung etliche Beamte hinauzuschmeißen. Denn diese Schurken würden Graf Karl so wie seinen Bruder Ludwig zu Tode ärgern. Am 15. Oktober erhielt Zinzendorf dann einen Brief von Johann Nepomuk Freiherrn von Edling (1747-1793), einem Rat der Krainer Landeshauptmannschaft, der sein Nachfolger werden wollte. Beigelegt war das an den Kaiser gerichtete Gesuch und eine Reihe von Ausarbeitungen über verschiedene, einschlägige Gegenstände. In Triest war der Besuch des russischen Thronfolgerpaares angesagt. Da überbrachte am 13. Jänner einer der ungarischen Gardisten, die der Kaiser als Kuriere einsetzte, ein Handbillet vom 9. Jänner 1782. Zinzendorf nahm es wortwörtlich in das Tagebuch auf: „Lieber Graf von Zinzendorf! Nachdem Ihro Kayserliche Hoheiten werden von Triest abgereiset seyn, und Sie alles zu einstweiliger ordentlicher Fortführung des dortigen Gubernii werden vorgekehret haben; so ersuche Ich Sie, sich anher zu verfügen, da Ich Mich über ein und andre Gegenstände mündlich mit Ihnen besprechen wollte. Leben Sie wol auf. Wien, den neunten Jenner 1782. Joseph". Am 7. Februar verließ der Gouverneur vor fünf Uhr früh die Stadt. Bis Adelsberg begleiteten ihn die Ehepaare Maffei und Baletti, Oberst Bernhard Graf Stuart und Dekan Kamnich. Nach einem Abschiedsmahl, das ihm die Freunde im Hause Nicolini bereiteten, setzte er seine Reise um drei Uhr nachmittags allein fort.
578 TB, 1. Oktober 1781.
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Am 11. Februar erreichte er vor ein Uhr mittag Wien und stieg im Haus „Zu den drei Laufern" 579 ab. Bald danach begab er sich zu Rosenberg. Er hätte keinen Tag später kommen dürfen, so empfing ihn der Oberstkämmerer. Dessen bittere Kritik an allem, was in Wien vor sich ging, bekümmerte den Neuangekommenen zutiefst. Um fünf Uhr dann die Audienz beim Kaiser. Dieser hatte ein aufgedunsenes Gesicht und ein geschwollenes Auge. Nach einem Vorspann, wo es um Triest, Fiume und die Ostindische Handelskompagnie ging, kam der Kaiser auf das ihn schier erdrückende Problem der Finanzen zu sprechen. Er habe es bis zu diesem Tag noch nicht angepackt. Es herrsche eine unvorstellbare Unordnung. Für 1779 wären die Rechnungsabschlüsse noch nicht fertig und in dem von Puchberg für 1781 geführten Zentralbuch fehlten die letzten drei Monate. In Brüssel — es war der wichtigste Finanzplatz der Monarchie — habe man ihm keinen exakten Überblick über die Einnahmen und Ausgaben der niederländischen Provinzen geben können. Er beabsichtige nun, mit den Hofräten Puchberg und Braun einen Finanzrat einzurichten. Dieser hätte mit den laufenden Finanzgeschäften nichts zu tun, er solle sich nur mit strategischen Überlegungen und mit dem Gesamtabschluß der Buchhaltung beschäftigen. „Graf, ich bitte Sie", gibt Zinzendorf die Worte des Kaisers in direkter Rede im Tagebuch wieder, „ kommen Sie in mein Kabinett, sehen Sie sich ein wenig Puchbergs Arbeit an und sagen Sie mir, was man von der Hofkammer anfordern muß, um die Arbeiten zu beschleunigen." Zinzendorf solle am Vormittag um neun oder zehn Uhr dort sein, er, der Kaiser, würde auch hinkommen. Welches im einzelnen die „vorteilhaften und überaus gnädigen Anträge" waren, die der Kaiser dem Gouverneur machte, erfahren wir allerdings nicht aus dem Tagebuch. Tatsächlich sollte er, wie Zinzendorf in der Selbstbiographie schreibt, ein über sämtlichen Ministern und Ministerien stehender „Superfinanzminister" werden: „Es war von nichts weniger die Rede, als daß der Graf der eigentliche geheime Finanzminister im Kabinete [sie!] des Regenten sein und dabei die an Grundsätzen so sehr von einander entfernten Hofräthe von Puchberg und Braun zu Räthen unter sich haben sollte."580 Ein solches Amt war eine gänzliche Neuheit am Hof und in der Verwaltungsstruktur der Monarchie, eine Einmann-Institution ohne jeglichen Apparat, einzig und allein vom Kaiser abhängig, eben seine Kreatur. Man stelle sich vor, welch abschüssigen Weg ein solches Gespann von Fürst und Diener hätte nehmen können. Er habe diesen Antrag, wie es im Rückblick der Selbstbiographie heißt, aus „Schüchternheit, Mißtrauen in seine Kräfte und Ansichten, Abscheu vor dem Gedanken, ein Mitglied des damaligen Ministeriums zu vertreiben" abgeschlagen.
579 Das Haus stand an der Ecke Kohlmarkt-Michaelerplatz und wurde 1909-1911 von Adolf Loos für die Schneiderfirma Goldman und Salatsch umgebaut. Die „Laufer" waren eine Zunft, deren Mitglieder, prächtig gekleidet und mit einem langen Stock versehen, vor den Wagen herliefen. Siehe Abb. 11. 580 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 200.
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Aus dem Tagebuch allerdings erfährt man, daß der Graf sich vom Kaiser am 11. Februar 1782 mit von Ehrfurcht triefenden Worten verabschiedete: „Ich sagte, daß die Minister nach den Grundsätzen, die ich ihm zuschriebe, nichts anderes als glückliche Wesen sein könnten, als Instrumente Seiner Wohltätigkeit von Seiner Majestät beauftragt, das Wohl Seiner Völker zu gewährleisten". Dem Gouverneur wurde in der Hofburg eine Wohnung zugewiesen, deren Fenster auf den Michaelerplatz gingen, und auf ausdrückliches Geheiß des Kaisers durfte Zinzendorf jederzeit, ohne Anmeldung durch einen Kämmerer, direkt zu ihm in die Retirade kommen.581 Am 19. Februar erhielt er ein Handbillet Josephs II. mit dem Auftrag, eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben der gesamten Monarchie zu verfertigen, und an sämtliche Hofstellen erging der Befehl, Zinzendorf alle erforderlichen Auskünfte zu geben. Selbst Kaunitz, der nur ungern Einsicht in die Finanzen der von ihm geleiteten Provinzen, der Lombardei und der österreichischen Niederlande, gewährte, wurde zur Offenlegung aufgefordert. Die Zeit Zinzendorfs als Experte zur „besonderen Verwendung" endete abrupt am 6. April.582 Der Kaiser bot ihm den Posten des Hofrechenkammerpräsidenten an, als sie von den kaiserlichen Gemächern auf die Menschenmenge blickten, die auf den Segen des Papstes wartete. Zu jener Zeit hielt sich nämlich Pius VI. in Wien auf.583 Johann Franz Xaver Anton Graf Khevenhüller, der seit 1774 dieses Amt innegehabt hatte, wurde als Gubernialpräsident nach Graz versetzt. Zinzendorf erbat sich Bedenkzeit. Doch schon zwei Tage später, am 8. April, erhielt er das entscheidende Handbillet des Kaisers. Graf Karl war über die plötzliche Ernennung erschrocken. Er fürchtete, daß der Haß gegen seinen Bruder aufflackern und die alte Front der Gegner auferstehen würde. Ganz abgesehen von der leidigen Frage des Gehalts und der Mitarbeiter, war die Stellung der Hofrechenkammer als unabhängige Zentralbehörde nicht geklärt. Die wohlmeinenden Äußerungen des Kaisers und des Hofkammerpräsidenten Kolowrat stimmten mit der Amtsinstruktion nicht überein, wo von einer „Subordination" der Rechenkammer unter die zu kontrollierenden Ministerien die Rede ist. Zinzendorf vermutete, er werde auf diesen Posten abgeschoben, um ihn von anderen, interessanteren Aufgaben fernzuhalten, vor allem von seinem Herzensanliegen, die Länder der Monarchie wirtschaftlich zu vereinigen — „de réunir d'interet les diverses provinces".584 Man würde ihn als einen Rechenmeister ansehen, mehr nicht. Der Hofkriegsratspräsident beglückwünschte ihn am 9. April mit den Worten: „Das ist aber ein unangeneh-
581 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 200; siehe auch Dickson, Count Karl von Zinzendorfs „New Accountancy". 582 Auch für das Folgende, TB, 6.-13. April 1782, und Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 200f. 583 Siehe dazu Kovács, Der Pabst in Teutschland, 74-89. 584 TB, 7. April 1782.
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mes Amt", und Kaunitz begrüßte ihn sechs Tage später in seiner Assemblee in Anspielung auf Turgot und Necker als „Generalkontrolleur". Der Kaiser hatte noch keinen Nachfolger für den Triestiner Posten in petto. So empfahl Zinzendorf dem Kaiser noch am 8. April den Klagenfurter Bancogefällenadministrator Johann Jakob Graf Gaisruck. Joseph II. selbst dachte kurz an Karl Emmerich Alexander Graf Reviczky von Revisnie (1736/37-1793), den kaiserlichen Gesandten in Berlin. Schließlich machte Pompeo Graf Brigido das Rennen. Zinzendorf war tief traurig, daß er unter diesen Umständen Triest verlassen mußte. In der Selbstbiographie erinnert er sich: „Sehr ungern übernahm Graf Karl von Zinzendorf diesen Posten; er bedauerte, seinen ruhigen Aufenthalt in Triest aufgeben zu müssen, und es kostete ihm viele Mühe, die bei der Hof-Rechenkammer so sehr ermangelnde gute Ordnung wieder herzustellen und anstatt unfähiger Hofräthe und Buchhalterei-Vorsteher fähige auszufinden."585 Am 13. April suchte er wegen der Ernennung seines Triestiner Gubernialsekretärs Karl Joseph von Schimmelpfennig zum Hofsekretär den Kaiser auf. Beim Weggehen klopfte ihm Joseph II. wie zum Trost auf die Schulter und sagte: „Eh bien? Venez chez moi sans cérémonie, lorsque vous avez quelque peine." — „Nun? Kommen Sie zu mir ohne Förmlichkeit, wenn Ihnen etwas Kopfzerbrechen bereitet." Zinzendorf verwaltete Triest mit halben Bezügen noch bis zum 4. Oktober 1782. Das Handbillet, das dem Gouverneur die allerhöchste Zufriedenheit über sein Wirken in Triest bedeutete, ist mit 30. September 1782 datiert.586
585 Pettenegg (Hg.), Selbstbiographien, 200. Zu den Schwierigkeiten siehe auch TB, 27. Mai 1782. 586 N1Z, Bd. 171,205-217, Schriftstücke betreffend Zinzendorfs Enthebung von der Funktion des Gouverneurs.
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3. Bibliographie 3.1. QUELLEN, KARTEN UND DARSTELLUNGEN
3.1.1. Ungedruckte Quellen Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), Wien Familienarchiv Hofreisen, Karton 9 Kabinettsarchiv, Nachlaß Zinzendorf (NIZ) Tagebücher (TB): Bd. 6 (1761), 7 (1762), 8 (1763), 9 (1764), 10 (1765), 11 (1766), 12 (1767), 13(1768), 14 (1769), 15 (1770) 16 (1771), 17 (1772), 18 (1773), 19 (1774), 20 (1775), 21(1776), 22 (1777), 23 (1778), 24 (1779) 25 (1780), 26 (1781) 27 (1782), 60 (Confessions) Karton 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8 , 9 , 1 0 Handschriften: Bd. 61, 62, 63, 64, 118,169, 171,172, 173, 174, 175,176, 177,178, 179,180, 181,182a-c Österreichische Akten Oberösterreich, Fasz. 6 Alte Kabinettsakten Karton 16 und 46 (neu 37) Staatskanzlei England, Varia, Karton 11 Unterabteilung der Außerdeutschen Staaten IV, Fasz. 14 (neu Staatenabteilung Türkei V, Fasz. 25) Handschriften Hs. 903-W 449, Hs. 904-W 450 Hs. Suppl 954-W 918, Suppl. 960-W 922, Suppl. 961-W.923, Suppl. 1089-W 977 Benützerbogen, Geschäftszahl 2517/1930 und 1126/1932 (Finanz- und) Hofkammerarchiv
(HKA), Wien
Kommerz Litorale Fasz. 11/10,25/1 und 2 , 2 6 / 1 , 5 5 , 7 0 , 6 5 3
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Handschriften 299 a und c, 301,302,303,1007
Deutschordenszentralarchiv (DOZA), Wien Handschriften (Hs) Hs. 48,52,53,54,55,63,64,65, 66,67,68,187-188 Personalakten, Ritter Schachtel 14,16,75,76,77,22,94,96,108,109,138,139,140,151,155,206,320,336, 337, 377,378,381,383,392,393,401,456,457,458,459,460,461,472,473 Ordensstand Schachtel 615,616
Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Wien Cod. 14.126, Cod. 14.128, Cod. 14.154, Cod. 14.178, Cod. 14.191, Cod. 14.302
Universitätsbibliothek Graz Nachlässe: Nachlaß Adam Wolf Microfichekataloge American Biographical Archives Archives Biographiques Françaises Archivio Biográfico de España, Portugal e Iberoamérica Archivio Biografico Italiano Biografisch Archief van de Benelux / Archives Biographiques des Pays du Benelux British Biographical Archives Deutsches Biographisches Archiv Der Gotha, 770 Fiches (München 1981-84, Mikrofiche-Edition für 486 Bände, die bis 1942 erschienen sind) Abt. 1: Gothaischer Hofkalender, seit 1763 Abt. 2: Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser, seit 1825 Abt. 3: Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, seit 1848 Abt. 4: Genealogisches Taschenbuch der (ur)adeligen Häuser, seit 1900 Abt. 5: Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, seit 1907 Portheimkatalog: Original in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (Wienbibliothek) Scandinavian Biographical Archives: Teil A: Dänemark, Norwegen, Island Teil B: Schweden, Finnland
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Bibliographie
Archivio di Stato (AST), TriestelTriest Gubernium (Cesareo Regio Governo del Litorale in Trieste 1776-1809) Buste 25, 27, 30-32, 33, 34, 35-38, 39-41, 42, 4 3 ^ 4 , 45, 46-48, 49, 50, 51-53, 56-62, 67, 68, 71-77, 79-82, 83, 84-85,86-87,88,98-99,100-103,105-106,111-116,118-125,126127,128-133,134-135,137,138,140,141-145 Merkantil- und Seegericht (Tribunale Commerciale e Marittimo in Trieste 1781-1925) Buste 137-139
Archivio diplomatico della Biblioteca Civica, TriestelTriest Carte 1/1 Β 1,2,3,4,7,1/1 C 6 (Pietro Tomasin, Codice epigrafico), 1/1 C 24,1/1 F 16,1/2 A 14,1/2 C, 22 C, 1,(142 D 4)
Archivio Storico del Comune, TriestelTriest Atti di fondazione nr. 21 (Fondazione Zinzendorf)
Arhiv Republike Slovenije (ARS), LjubljanalLaibach Graäöinski Arhiv Dol, Raigersfeld, Fasz. 214,217, 218,219
3.1.2. Karten Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien (Hg), Wanderkarten, Maßstab 1: 50.000, Nr. 132,133,160,161,185-187,200-202 Consociazione Turistica Italiana (Milano 1940) Scala di 1:200 000, foglio 6 e 9 RajSp, Vincenc und Grabnar, Marija (Hg.), Josephinische Landesaufnahme 1763-1787 für das Gebiet der Republik Slowenien. Landesbeschreibungen und Karten, 5 Bde. (Ljubljana 19951999) Rothaug, Rudolf, Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde (Wien 1911) Stieler's Hand-Atlas (9. A. Gotha 1907)
221
Einführung
3.1.3. Gedruckte Quellen und Darstellungen Abafi, Lajos, Geschichte der Freimaurerei in Österreich-Ungarn, 2. Bd. (Budapest 1891) Adelung, Johann Christoph und Rotermund, Heinrich Wilhelm (Hg.), Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden (Bremen 1784-1813) Aelschker, Edmund, Geschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart mit besonderer Rücksicht auf die Kulturverhältnisse, 2 Bde. (Klagenfurt 1885) Aerts, E., Baelde, M., et al., (ed.), Les institutions du gouvernement central des Pays-Bas Habsbourgeois, 1482-1795,2 vols (Bruxelles 1995) Agostini, Filiberto, Istituzioni ecclesiastiche e potere politico in area veneta, 1754-1866 (Venezia 2002) Agostini, Filiberto (ed.), L'area alto-adriatica dal riformismo veneziano all'età napoleonica (= Istituto per le Ricerche di Storia Sociale e Religiosa, Venezia 1998) Agostini, Filiberto (ed.), Veneto, Istria e Dalmazia tra Sette e Ottocento. Aspetti economici, sociali ed ecclesiastici (= Istituto per le Ricerche di Storia Sociale e Religiosa, Venezia 1999) Agstner, Rudolf, Die k. k. österreichischen bzw. k. und k. Konsulate in Italien und Malta, 1752-1915, in: Römische Historische Mitteilungen 44 (2002) 509-552. Alberti, Giorgio, La scuola nautica di Trieste, in: Maria Theresia e il Porto. Mostra storica (Udine 1980) 96-100 Alberti, Mario, Il costo della vita, i salari e le paghe a Trieste nell'ultimo quarto di secolo (Trieste 1911) Albertone, Manuela, George Logan: un physiocrate américain, in: Delmas, Bernard et al. (ed.), La Diffusion internationale de la Physiocratie, XVnie-XIXe siècles (Grenoble 1995) 4 2 1 ^ 4 0 . Albrecht, Wolfgang, Das Angenehme und Nützliche. Fallstudien zur Literatur der Spätaufklärung in Deutschland (Stuttgart 1997) Alga, Marina, Il porto di Trieste dal 1700 in poi (Trieste 1934) Alimento, Antonella, Tra coerenza dottrinale e progettualità riformista: il ruolo dei proprietari nelle proposte del movimento fisiocratico, 1760-1776, in: Studi settecenteschi 24 (2004) 153179.
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Bibliographie
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Beziehungen im
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Einführung
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Einführung
Graff, Theodor, Frá Karl Leopold Graf von Herberstein (1659-1726) als Generalkapitän der Malteserflotte in den Jahren 1706 und 1707 auf Piratenjagd und Kaperfahrt, in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 94 (Graz 2003) 123-132. Grange, Henri, Les idées de Necker (Paris 1974) Granichstaedten-Czerva, Rudolf, Beiträge zur Familiengeschichte Tirols (= Schlern-Schriften 131,1954) Gratton, Giulio, Trieste segreta (Bologna 1948, Reprint Trieste 1987) Gratz, Erwin und Janker, Stephan M. (Hg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches, 1648-1803. Ein biographisches Lexikon (Berlin 1990) Greéenková, Martina, Le rôle de l'anecdote. Les anecdotes françaises sur l'empereur Joseph Π et la formation de l'opinion publique dans le Paris des Lumières, in: Histórica, series nova 5-6 (Prague 2000) 27-72. Grecenková, Martina, Construire l'image du "monarque éclairé". Du voyage de Joseph Π en France au discours sur le perfectionnement de la société, in: Szabo, Franz A. J. et al., (ed.), Politics and Culture in the Age of Joseph Π (Budapest 2005) 23-38. Greéenková, Martina, Windischgrätz et Condorcet: Une collaboration et une correspondance sur les projets des Lumières, in: Cerman, Ivo und Velek, Luboä (Hg.), Adelige Ausbildung. Die Herausforderung der Aufklärung und die Folgen (München 2006) 279-297. Grell, Ole Peter and Porter, Roy (ed.), Toleration in Enlightenment Europe (Cambridge 2000) Grente, Georges (ed.), Dictionnaire des lettres françaises. Le dix-huitième siècle, 2 tomes (Paris 1960) Greyerz, Kaspar von et al. (Hg.), Interkonfessionalität-Transkonfessionalität-binnenkonfessionelle Pluralität. Neue Forschungen zur Konfessionalisierungsthese (Heidelberg 2003) Griep, Wolfgang und Jäger, Hans-Wolf (Hg.), Reisen im 18. Jahrhundert. Neue Untersuchungen (Heidelberg 1986) Griep, Wolfgang (Hg.), Sehen und Beschreiben. Europäische Reisen im 18. und 19. Jahrhundert (Heidelberg 1991) Grimm, Gerald, Die Schulreform Maria Theresias, 1747-1775 (Frankfurt am Main 1987) Groenewegen, Peter, La "French Connection": Influences françaises sur l'économie politique britannique, in: Dix-Huitième siècle 26 (1994) 15-35.
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Einführung
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Bibliographie
Winter, Otto Friedrich und Hausmann, Friedrich (Hg.), Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder, 3. Bd.: 1764-1815 (Graz 1965) Wißgrill, Franz Karl, Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels vom Herrenund Ritterstande von dem 11. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten, 5 Bde. (Wien 1794—1804) Witzmann, Reingard und Békési, Sándor (Hg.), Schöne Aussichten. Die berühmten WienBilder des Verlags Artaria (Wien 2007) Wolf, Adam, Graf Karl von Zinzendorf, 1739-1813, in: Geschichtliche Bilder aus Österreich 2 (Wien 1880)244-311. Wolf, Adam und Zwiedineck-Südenhorst, Hans, Österreich unter Maria Theresia, Joseph Π. und Leopold Π., 1740-1792 (Berlin 1884) Wolf, Norbert Christian, Von „eingeschränkt und erzbigott" bis „ziemlich inquisitionsmäßig": Die Rolle der Zensur im Wiener literarischen Feld des 18. Jahrhunderts, in: Haefs, Wilhelm et al. (Hg.), Zensur im Jahrhundert der Aufklärung. Geschichte, Theorie, Praxis (Göttingen 2007) 305-330. Wolff, Larry, Venice and the Slavs. The Discovery of Dalmatia in the Age of the Enlightenment (Stanford 2001) Wolny, Reinhold Joseph, Die josephinische Toleranz unter besonderer Berücksichtigung ihres geistlichen Wegbereiters Johann Leopold Hay (München 1973) Wooton, David, Paolo Sarpi. Between Renaissance and Enlightenment (Cambridge 1983) Wright, William, Serf, Seigneur and Sovereign (Minneapolis 1966) Wurth, Rüdiger (Hg.), Zwei Jahrtausende Postwesen. Vom cursus publicus zum Satelliten. Katalog (Halbthum 1985) Wurzbach, Constant von, Biographisches Lexicon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben, 60 Bde., Registerband zu den Nachträgen (Wien 1856-1923) Zechmeister, Gustav, Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kämterthor von 1747 bis 1776 (Wien 1971) Zedinger, Renate, Hochzeit im Brennpunkt der Mächte. Franz Stephan von Lothringen und Erzherzogin Maria Theresia (= Schriftenreihe der österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 3, Wien 1994)
299
Einführung
Zedinger, Renate, Die Verwaltung der Österreichischen Niederlande in Wien, 1714-1795 (= Schriftenreihe der österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 7, Wien 2000) Zedinger, Renate, Franz Stephan von Lothringen, 1708-1765 (Wien 2008) Zedier, Johann Heinrich, Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, 64 Bde. (Halle 1732-1754, photomech. Nachdruck Graz 1961-1964) Zehnder, Frank Günther und Schäfke, Werner (Hg.), Der Riß im Himmel. Clemens August und seine Epoche (Köln 2000) Zelle, Carsten, Enzyklopädien, Lexika und Wörterbücher im 18. Jahrhundert (= Das Achtzehnte Jahrhundert 22,1998) Zeman, Herbert (Hg.), Joseph Haydn und die Literatur seiner Zeit (Eisenstadt 1976) Zeman, Herbert (Hg.), Die österreichische Literatur: eine Dokumentation ihrer literarischen Entwicklung 2 (= Ihr Profil an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, 1750-1830, Graz 1979) Zeman, Herbert (Hg.), Literaturgeschichte Österreichs (Graz 1996) Zenker, Emst Victor, Geschichte der Wiener Journalistik von den Anfangen bis zum Jahre 1848 (Wien 1892) Zilli, Sergio, "I boschi alti e negri". La foresta di Ternova tra età moderna e contemporanea, in: Annali di storia isontina 5 (1992) 5-35. Zimmerling, Peter, Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf und die Herrnhuter Brüdergemeine (Holzgerlingen 1999) ¿ontar, Joze et al. (Hg.), Handbücher und Karten zur Verwaltungsstruktur in den Ländern Kärnten, Krain, Küstenland und Steiermark bis zum Jahre 1918. Ein historisch-bibliographischer Führer (Graz 1988) Zubini, Fabio, Borgo Giuseppino (Trieste 2002) Zubini, Fabio, Borgo Teresiano, 2 vol. (Trieste 2003-2004) Zubini, Fabio, Cittavecchia (Trieste 2006) Zürcher, Richard, Friaul und Istrien (2. Α., München 1989)
300
4. Zeittafel Karl Graf Zinzendorf Kindheit und Studium 1739,5.Jänner
geboren in Gauernitz bei Dresden, Erziehung im Elternhaus
1754,9. April
Konfirmation
1756.15. Dezember
Tod des Vaters Friedrich Christian
1757.16. Jänner bis 5. Februar
Aufenthalt in Herrnhut und erste Begegnung mit seinem Onkel, dem Bischof Nikolaus Ludwig
1757,14. bis 23. Juni
Reise von Gauernitz über Köstritz nach Jena
1757.23. Juni bis 1761,28. Jänner
Studium in Jena
1757, 8. Oktober
Aufnahme in die Deutsche Gesellschaft Jenas
1758,5. Jänner
Zweite Begegnung mit seinem Onkel Nikolaus Ludwig in Ebersdorf
Die ersten Wiener Jahre 1761,7. Februar
Ankunft in Wien
1762, 1. Jänner
Ernennung seines Bruders Ludwig zum Präsidenten der Hofrechenkammer
1762.24. März
Aufnahme als wirkliches Mitglied des niederösterreichischen Kommerzienkonsesses
301
Einführung 1762,23. Juli
Tod des Bruders Friedrich Christian Gottlob im Gefecht bei Lutterberg
1763,6. Juli
Ablegung des Eids als protestantischer k. k. Kämmerer
1763.5. August bis 24. November
Reise nach Danzig und Königsberg
1764,14. März
Konversion in Wien
Die Reisen 1764,26. März bis 23. Juni
Reise über Salzburg nach Tirol
1764.23. Juni bis 13. Oktober
Reise in die Schweiz
1764,13. Oktober bis 18. Dezember
Reise über Lyon, Montpellier, Toulouse, Avignon, Marseille nach Genua
1765.24. März
Novize des Deutschen Ordens
1764,18. Dezember bis 1765,1. Juni
Reise von Genua über Turin nach Mailand (sechswöchiger Aufenthalt), Parma, Rom und Neapel
1765,1. Juni bis 1766, 3. April
Reise nach Malta („Karawane"), Toulon, Marseille, Palermo und Sardinien
1766, März
Vorbereitung für den Freimaurerbund in der Loge Saint-Jean d'Ecosse du Secret et de l'Harmonie in Malta
1766.6. April bis 4. Oktober
302
Reise von Malta nach Sizilien und Neapel, Rückkehr nach Wien über Rom, Florenz, Senigallia, Bologna, Venedig und Triest
Zeittafel
1766,5. Juni
Ernennung zum Hofrat beim Kommerzienhofrat
1766,5. Oktober bis 9. November
Aufenthalt in Wien
1766.10. November bis 1767,4. Jänner
Reise von Wien über Linz, München, Karlsruhe, Frankfurt, Wetzlar, Mainz, Straßburg, Metz, Luxemburg nach Brüssel und Paris
1766,13. Dezember
Aufnahme in die Freimaurerloge „De la Candeur" in Straßburg
1767,4. Jänner bis 17. Mai
Aufenthalt in Paris
1767,18. Mai bis 11. September
Reise nach Madrid,Valencia, Cartagena, Granada, Malaga, Gibraltar, Cádiz, Sevilla
1767.11. September bis 1768,28. Jänner
Aufenthalt in Portugal
1768,7. Februar bis 8. November
Aufenthalt in London und Reise nach Schottland und Irland
1768,9. November bis 1769,25. April
Aufenthalt in Frankreich (14. November bis 20. März in Paris), anschließend Fahrt durch die Normandie und die Bretagne
1769,27. April bis 1770,21. Juni
Reise in die Niederlande und Belgien (5. Juni 1769-21. Juni 1770 Aufenthalt in Brüssel)
1770, 28. März
Tod des Bruders Adolf Christian Heinrich zu Gauernitz
1770,21. Juni bis 26. September
Reise von Brüssel über Spa, Düsseldorf, Hannover, Hamburg, Berlin, Leipzig, Gauernitz, Dresden, Bamberg, Würzburg, Mergentheim und Regensburg nach Wien
303
Einführung
1770,2. Oktober
Ernennung zum Hofrat der Hofrechenkammer und Mitglied der Staatswirtschaftsdeputation
1770.26. September bis 1771,6. Juli
Aufenthalt in Wien
1771.7. Juli bis 7. November
Reise durch Niederösterreich, die Steiermark, Kärnten, Görz und das Litorale Austriaco, Rückkehr über Karlstadt, Mottling, Laibach und das Salzkammergut
1771.8. November bis 1772,26. Mai
Aufenthalt in Wien
1772.27. Mai bis 25. November
Reise durch Ungarn, Kroatien und Siebenbürgen
1772,25. November bis 1773,3. Juni
Aufenthalt in Wien
1773,1. Mai
Einsetzung in die Krainer Deutschordens-Kommenden Mottling und Tschernembl
1773,4. Juni bis 22. Juni
Reise durch Böhmen und Aufenthalt in Prag
1773,24. Juni bis 22. Juli
Verwandtenbesuche in Sachsen
1773.24. bis 28. August
Reise durch Böhmen, Prag
1773,29. August bis 24. September
Reise durch Mähren und Österreichisch-Schlesien
1773.25. September bis 1774,13. Mai
Aufenthalt in Wien
1774,14. Mai bis 1775,22. April
Reise durch Galizien, die Bukowina, Polen, Rußland, Schweden, Dänemark, Rückkehr über Hamburg, Dresden und Prag
1775,23. April bis 1776,30. Mai
Aufenthalt in Wien (mit kurzen Unterbrechungen)
304
Zeittafel
1775,23. Dezember
Tod der Mutter Christiana Sophie zu Gauernitz
1776,17. März
Ablegung des Eids als Gouverneur von Triest
1776, 22. März bis 13. April
Verwandtenbesuche in Sachsen
Gouverneur von Triest 1776, 31. Mai bis 13. Juni
Reise nach Triest
1776,1. und 2. Oktober
Aufenthalt des Großherzogs Leopold in Triest
1777, 22. bis 31. März
Aufenthalt in Venedig
1777,9. bis 30. Juli
Reise nach Kärnten und nach Mottling
1777, 19. August
Reise nach Görz
1777, 8. Oktober
Reise nach Aquileia
1777, 30. November bis 1778,6. Mai
Aufenthalt in Wien
1778, 7. bis 13. Juli
Reise nach Pola, Istrien
1778,5. bis 12. September
Aufenthalt in Mottling und Tschernembl
1778,13. bis 17. September
Reise in der Kroatischen Militärgrenze von Ogulin nach Zengg und zurück
1778,19. bis 27. September
Reise über Klagenfurt zur Übernahme der Kommenden Friesach und Sandhof
1778, 30. September bis 1779,16. März
Aufenthalt in Triest
305
Einführung
1779.17. und 18. März
Zweite Begegnung mit Großherzog Leopold in Görz
1779.3. bis 17. Juni
Aufenthalt in Venedig
1779.18. bis 23. Juli
Reise von Triest über Friesach nach Wien
1779,25. Juli bis 19. August
Aufenthalt in Wien
1779, 20. August bis 8. September
Rückkehr über Kärnten nach Triest
1780, 24. Juni bis 3. August
Aufenthalt in Kärnten
1780.4. August bis 24. September
Aufenthalt in Wien
1780,25. September bis 19. Oktober
Rückkehr nach Triest über Kärnten und Krai η
1780,4. Oktober
Tod des Bruders Ludwig in Wien
1780, 5. Dezember
Tod des Bruders Maximilian Erasmus in Dresden
1781.19. bis 23. Jänner
Fahrt von Triest nach Wien
1781,23. Jänner bis 15. Mai
Aufenthalt in Wien
1781,15. Mai bis 10. Juni
Rückkehr nach Triest über Kärnten und Krain
1782,7. bis 11. Februar
Rückreise nach Wien
Die Wiener Jahre 1782, 8. April
306
Ernennung zum Hofrechenkammerpräsidenten und informell zum Leiter der Robotabolitions- bzw. reluitionskommission
Zeittafel
1782, 8. Oktober
Ende seines Gouvernements in Triest
1782,21. Dezember
Tod der Schwester Johanna Loide Eleonore Amalia Gräfin Kornfeil und Weinfelden zu Görlitz
1783, Mai
Übernahme der ihm im Frühjahr 1782 zugefallenen Kommende Großsonntag
1784.26. April bis 1785,7. April
Präsident der Robotabolitionshofkommission
1784.27. Juli bis Ende Februar 1788
Präsident der Steuerregulierungsbzw. -peräquationshofkommission
1785, 22. Juni
Tod der Nichte Theresia, verehelichte Gräfin Dietrichstein
1785,14. Oktober
Tod der Schwester Susanna Magdalena Elisabeth Gräfin Baudissin
1786,18. Juli bis 1786,23. August
Reise über Oberösterreich und Steiermark nach Kärnten
1786, Herbst
Erster Ratsgebietiger der Bailei Österreich
1787,3. bis 13. Februar
Aufenthalt in der Kommende Großsonntag
1787, 14. April
Wahl zum Kommissär des niederösterreichischen Herrenstandes
1787,10. bis 26. September
Aufenthalt in Niederösterreich und Böhmen
1787,1. November
Übernahme der Kommende Laibach
307
Einführung
1788,23. Juli bis 12. September
Reise über Regensburg, Nürnberg, Würzburg, Frankfurt nach Bonn und Rückkehr nach Wien über Darmstadt, Heidelberg, Augsburg und München
1791.20. Mai bis 5. Juni
Reise nach Laibach wegen Visitation der Kommende durch den Landkomtur und nach Triest
1791.21. August - 26. Oktober
Reise zur Krönung Leopolds Π. nach Prag und zum Großkapitel des Deutschen Ordens nach Mergentheim
1792.22. Juli - 14. August
Reise durch Böhmen nach Gauernitz, Rückkehr über Theresienstadt und Prag (Krönung Franz' II.)
1792.23. November
Auflösung der Hofrechenkammer, Ernennung zum Wirklichen Staatsminister in inländischen Angelegenheiten; Leitung des nunmehr der Kanzlei des Staatsrats zugeordneten Zentralrechnungsdepartements (bis 31. Jänner 1794)
1797,11. April
Tod der Schwester Sofie Charlotte Friederica Henriette Gräfin Canto d'Yrles
1797, Ende April und Juli
Reisen nach Böhmen
1800
Landmarschall des Landes unter der Enns
1800,15. Juli
Wahl zum Statthalter der Deutschordensballei Österreich
1800,15. Juli bis 18. August
Visitationsreise durch Krain und Kärnten als Statthalter der Bailei Österreich
308
Zeittafel
1804.16. März
Tod des Bruders Friedrich August zu Dresden
1805.17. und 22. Dezember
Begegnung mit Napoleon in Schönbrunn
1808
Dirigierender Staats- und Konferenzminister
1813,4. Jänner 1813
Tod in Wien
309
5. Illustrationen 5.1. Liste der Illustrationen, 1. bis 3. Band TITELBILD
Ansicht der Stadt und des k. k. Freyhafens von Triest, 1796/1798
1. Band 1. Ansicht Triests, ca. 1789 2. Karte des Territorio, 1775 3. Plan von Triest mit Hafenanlagen und neuen Bauvorhaben, 1780 4. Verkehrsverbindungen zwischen Triest und Süddeutschland, 1781 5.1. Ansicht von Triest, 1785 5.2. Die Bewohner der Alt- und der Neustadt von Triest, 1785 6. Maria Theresia mit der Statue des Friedens, 1773 7. Karl Graf Zinzendorf als Deutschordensritter, 1777 8. Franz Xaver Fürst Rosenberg, 1783 9. Die Reiserouten des Gouverneurs: Wien-Triest, Triest-Görz, Triest-Venedig/ Padua 10. Der Semmering um 1800 11. Der Kohlmarkt in Wien, 1786
2. Band 1. Ansicht von Stadt und Hafen Triest, 1777 2. Straße von Triest nach Opicina, 1776/1777 3.. Straße von Triest über Opicina nach Prewald, 1777/1778 4.1. Denkmal in Opicina zur Erinnerung an den Bau der Straße, 1780 4.2. Zisterne in der Post von Opicina, 1780 5. Die Reiserouten des Gouverneurs: Triest-Kärnten, Triest-Pola, Auf der Josephinerstraße 6.1. Friesach, 1688 6.2. Die Villa La Lucreziana und das Schloß Rosegg, 1777/1778 7. DerLoiblum 1800 8. Sigismund Zoys 9.1. Mottling, 1689 9. 2. Tschernembl, 1689 10. Die Josephinerstraße von Karlstadt nach Zengg, 1779 310
Illustrationen
3. Band 1. Die Piazza grande in Triest, 1779 2. Der Gouverneurspalast in Triest (vor 1856) 3. Der Graben gegen den Kohlmarkt in Wien, 1782 4. Theresiens letzter Tag, 1780 5. Joseph II. und das russische Thronfolgerpaar, 1781/1782 6. Lindenallee im Augarten, Wien 7. Ludwig Graf Zinzendorf 8. Karl Graf Zinzendorf 9.1. Karlstetten 9.2. Wasserburg 10. Originalseite aus dem Tagebuch
5.2. Bildbeschreibung und -nachweis, 1. Band TITELBILD
Ansicht der Stadt und des k. k. Freyhafens von Triest, 1796/98 Nach einem Gemälde von Franz Ferdinand Runk gestochen von Anton Hertzinger. Widmungsinschrift: Dédié à son Excellence Monsieur le Comte Charles de Zinzendorf et Pottendorf, Grand Veneur héréditaire de l'Autriche inférieure, grand Capitulaire et Commandeur de l'ordre Teutonique du baillage d'Autriche à Laibach, Conseiller intime actuel et Chambellan de S. M. l'Emp. et Roi, et son Ministre du Conseil d'état des affaires internes, ci devant Gouverneur de la ville et du port franc de Trieste de 1776 à 1782 par ses très humbles et très Obéissants Serviteurs Artaria et Compagnie. In der Mitte das Wappen Zinzendorfs, darunter: In Wien bey Artaria und Comp. Museum Wien, Topographische Sammlung, Inv. Nr. „Triest". Am 19. Mai 1796 kaufte Karl von Zinzendorf von Runk zwei Prospekte von Triest. Im Februar 1798 wurde ihm eines der Gemälde, in Kupfer gestochen, zugeeignet. (Siehe Gaston Pettenegg, Hg., Ludwig und Karl Grafen und Herren von Zinzendorf... Ihre Selbstbiographien, S. 244 und 254). 1. Ansicht Triests, ca. 1789 Attuai Prospetto della Città e Porto Franco di Trieste Legende: A. Il Castello, B. La Città Vecchia, C. La Città Nuova, D. Il Lazaretto Nuovo, E. Il Lazaretto Vecchio, F. Il Mollo Grande, G. Il Mollo S. Carlo, H. La Batteria 311
Einführung
della Città, I. Contumazia della Sanità, K. La Nuova Caserma Militare, L. La Guardia Maggiore, M. Chiesa di S. Giusto cioè il Duomo, N. Chiesa di S. Maria Maggiore, O. Chiesa di S. Pietro, P. Chiesa di S. Antonio de' Padri Minoriti, Q. Chiesa di S. Antonio di Preti, R. Chiesa di Monache Benedittine, S. Chiesade' padri Armeni, T. Chiesa S. Spiridione de' Greci Schiavoni, V. Chiesa della S. Trinità, e S. Niccolò de' Greci Levantini, X. Chiesa di riformata religione. Biblioteca Civica „Attilio Hortis", Triest, Inv.-Nr. 22 A 7 Π5 2. Karte des Territorio, 1775 Legende: Situations-Carte von den[!] gesamten Triester-Territorio zur Erklaerung aller jenen in der von Major Strappi mit Ausgang des 1775sten Jahrs erstatteten HauptRelation enthaltenen Weege, Straßen, Brücken, Torrenti und Canaelen dern[!] Unterhaltung der Loebl. Stadt Triest oblieget. Mass Stab von 2000 Wienner Klafftern. Ausführung: Vincenzo Strappi und Antonio Pietro Montanelli. Finanz- und Hofkammerarchiv, Wien, Kartensammlung, Inv.-Nr. A 188. 3. Plan von Triest mit Hafenanlagen und neuen Bauvorhaben, 1780 Ansicht der Neu- und der Altstadt vom Neuen bis zum Alten Lazarett mit der Mole Santa Teresa, dem Kastell und dem Fort San Vito. In der Neustadt ist ein Hafenbecken geplant. Nicht signiert, Ausführung: Franz Anton Humpel oder Carlo Dini. Legende: Anotazione; Color Giallo puntegiato di color rosso sono li novi salliggi; Color di aqua Canal novo sotteraneo; Color di arancino puntegiato di negro rinovazione del vecchio salliggio. Finanz-und Hofkammerarchiv, Kartensammlung, Inv.-Nr. 0-308 4. Verkehrsverbindungen zwischen Triest und Süddeutschland, 1781 Kolorierte Zeichnung Links oben: Aktenvermerk "8 ex Junio 1781IÖ" Legende: Explication deren verschidenen Strassfen]; A. Haupt Strassen von Triest über Laybach und den Loibl bis Insp[ruck], B. Uber Görtz. C. Uber die Würzen. D. Uber Krömsburggen [Kremsbrück]. E. Durch das Venetianische über Mestre und Baitlstein [Peutelstein]. F. Uber Udine und Monte Sesto. G. Uber Udine und Ponteba [!] Finanz- und Hofkammerarchiv, Wien, Kartensammlung, Sign. B - l 13 312
Illustrationen
5.1. Ansicht von Triest, 1785 52. Die Bewohner der Alt- und der Neustadt von Triest, 1785 Stiche von Carl Schütz, aus: Antonio de Giuliani, Riflessioni politiche sopra il prospetto attuale della Città di Trieste (Vienna, Dalla Stamperia de' Fratelli Gav, 1785) Dieses Buch erschien ein Jahr nach dem Besuch Josephs II. in Triest. Stadt und Hafen mit der Mole Santa Teresa sind vom Südwesten her aufgenommen. Im zweiten Bild sieht man Typen der Altstadtbewohner: einen dicken Mönch, eine klagende Frau mit einem Kleinkind, einen knieenden Bittsteller, dahinter einen zweiten Mönch, eine Benediktinerin, einen weiteren Bittsteller, zwei Juden mit Spitzhüten und langem Bart und einen müßigen Patrizier. Der Kaiser in der Mitte deutet mit der rechten Hand auf die fleißigen putti-ähnlichen Knaben als Verkörperungen der Neustadtbewohner, die — für den Bau der geplanten Josephsstadt — Steine herbeischaffen und zerschneiden, damit eine Barke beladen, und ein Schiff bauen. Ein Anker und ein Faß deuten den Handel an. Österreichische Nationalbibliothek, Sign. * 70. K. 5 6. Maria Theresia mit der Statue des Friedens, 1773 Öl auf Leinwand, Anton von Maron. Kaiserin Maria Theresia in Witwentracht mit dem Plan von Schönbrunn Kunsthistorisches Museum, Wien, Gemäldegalerie, Inv. Nr. PG 6201 7. Karl Graf Zinzendorf als Deutschordensritter, 1777 Bleistiftzeichnung auf blaugrauem Papier von Karl von Schell. Ganze Figur, im Ornat eines Deutschordensritters, links die Büste Maria Theresias über einem Schreibtisch. Ausgeführt in Mottling, Krain, am 24. Juli 1777. Deutschordenszentralarchiv Wien, Sign. A3. 8. Franz Xaver Fürst Rosenberg, 1783 Brustbild. Stich von Jakob Adam nach einem Medaillon von Christian Winazer, 1783. Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Pg 9333:1 (1). 313
Einführung 9. Die Reiserouten des Gouverneurs: Wien-Triest, Triest-Görz, Triest-Venedig/ Padua Gez. von Christa Müller nach einer Vorlage aus Rudolf Rothaug, Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde an den österreichischen Mittelschulen (Wien 1911) 10. Der Semmering um 1800 Kolorierte Radierung von Lorenz Janscha und Johann Ziegler. Titel: Mariaschutz am Sömmering. Mariaschutz sur le montagne dite Sömmering. Bez. links unten: L. Janscha del., Mitte: F.X. Stöckl, rechts unten: J. Ziegler sc. Albertina, Inv.-Nr. DG 1936/596 11. Der Kohlmarkt in Wien, 1786 Kolorierter Kupferstich und Radierung komb. Titel: Ansicht des Kohlmarkts. Vue du Kohlmarkt. Bez. und dat. links unten: Nach der Natur gezeichnet und gestochen von C.[arl] Schütz in Wien. 1786. C. Priv. S: C: M: Zu finden in Wien bey Artaria Compag. Links im Bild das dreistöckige Haus "Zu den Drei Läufern", in dem Zinzendorf nach seiner Rückkehr von Triest 1782 für kurze Zeit Quartier bezog. Museum Wien, Inv.-Nr. 14.297/1
314
6. REGISTER Abert, Hermann (1871-1927): Musikwissenschaftler 46
deutscher
Annales politiques, civiles et littéraires* 163 Antimo, Karakallos* 151,199
Achenwall, Gottfried (1719-1772): Begründer der Staatenkunde, Prof. in Göttingen 148
Antillen* 154
Adelsberg* 151,182,191,215
Anton Viktor von Habsburg-Lothringen (1779-1836): Sohn Leopolds Π., Hochmeister des Deutschen Ordens 25
Adria* 90,146,190 Antwerpen* 103,150 Agram* 74 Aquileia* 69,102, 107,151,153,199 Ägypten* 100,122 Albert von Sachsen-Teschen (1742-1822)* 30 Albertini: venezianischer Sensale 195
Arenberg, Louis Engelbert Marie, duc d' (1750-1820)* 169,170 Argenson, René-Louis de Voyer de Paulmy, marquis d' (1694—1757): französischer Politiker, Diplomat und Literat 118
Albrecht von Habsburg-Lothringen (18171895): Sohn Erzherzog Karls 30
Arman* 197
Alexander Leopold (1772-1795): 1790 Palatin von Ungarn, Sohn Leopolds II. 28
Arneth, Alfred von (1819-1897): österreichischer Historiker 28,29,31
Algarotti, Francesco (1712-1764): venezianischer Philosoph und Kunstkritiker; dessen Bruder mogi. Bonomo 196
Artaria, Carlo* 168 Asch, tschechisch Aä: Herrschaft in Böhmen 142
Algier* 67 Alimento, Antonella: italienische Historikerin 59
Asowsches Meer: Nebenmeer des Schwarzen Meerens 73 Athen* 190
Altdorf* 144 Amerika* 146,150,155,158, 169,174,186, 188,221,222,224 Amsterdam* 92,137
Auersperg* 70,82 Heinrich Graf (1721-1793)* 68, 69, 108, 163,180 Joseph Franz de Paula Graf (1734-1795)* 76 Maria Joseph Graf (1723-1805)* 213
Ancona* 84,90,98 Andler-Witten, Franz Reinhold Graf: Präsident des Kommerzienhofrats 135
Augusta Friedrike von Hannover (1737— 1813)196
315
Register
Auschwitz* 208 Babich, Adeodato (1738-1825)* 154 Bahama-Inseln* 154 Balázs, Èva H. (1915-2006): ungarische Historikerin 42 Balletti Giacomo (7-1776)* 104,107 Jacopo* 146,147,151,152 Banat* 127,163 Barcelona* 84 Barmstedt: Rantzau* Basel* 36 Basovizza* 83,103,106,129 Batthyány-Strattmann, Adam ΙΠ. Wenzel Fürst (1722-1787)* 206 Theodor Graf (1730-1812)* 125 Baudissin* 35 Heinrich Graf (1795-1834): Großneffe Karls von Zinzendorf 24 Heinrich Christoph Graf (1709-1786)* 13 Susanna Magdalena Elisabeth (17231785)* 13 Bayern* 40 Bayerischer Erbfolgekrieg* 67, 89, 111, 127, 152 Bayreuth* 172 Wilhelmine von (1709-1758): Markgräfin, Schwester Friedrichs II. 172 Beales, Derek: britischer Historiker 54
316
Beer, Adolf (1831-1902): österreichischer Historiker 31,32 Begusch, Hanna: Mitarbeiterin des Projekts Zinzendorf 58 Behörden Consessus in causis, Triest 120,121,148 Deputation in illyricis 163 Geistliche Hofkommission 140 Gubernium in Triest (passim) 64-218 Hofkammer, -archiv 16, 31, 34, 35, (passim) 69-82, 91, 93, 113, 127, 160, 163, 169,185,214,216,217 -in Münz- und Bergwesen 75,79 -Ungarische 48 Hofkanzlei, -böhmisch-österreichische 71-74, 80-85, 111, 113, 119, 123, 127, 132, 134, 137145,160,163,164,203,204,211 -Galizische 79,81 -Ungarische 111 Hofkriegsrat 160,199 Hofrechenkammer 16, 37, 60, 70, 75, 160, 167,217 Intendanz in Triest 68, 80, 82, 86, 89, 92, 93, 102, (passim) 107-124, 132, 137, 140, 165,196 Judicium delegatum, Triest 120,121,148 Kabinettskanzlei 25,142,165, Kamerai- und Bancogefallenadministration 212 Kommerzienhofkommission 17 Kommerzienkonsesse 17, 22, 68, 69, 71, 72,114,167,195, Kommerzienhofrat 39, 40, 69-75, 79, 80, 94,111,132,134,135, 137,163,164,174, 191 Magistrat, -in Bozen 166 -in Laybach 180 -in Triest 94,117 Merkantiltribunal 68 Ministerialbancodeputation 73, 82, 123, 148,160 Oberste Justizstelle 160,204,209
Register
Robotabolitionshofkommission 18,42,165 Staatsinventarium 16,41 Staatskanzlei 40, 41, 111, 113, 159, 161, 169,175,176,197 Staatsrat 16-18, 23-28, 41, 43, 70, 72, 73, 76,78,79, 82, 84,111,137,143, 144,160, 164,166,204,205,213, Staatswirtschaftsdeputation 18, 70, 71, 74, 111,185 Ständische Kreditdeputation 16 Steuerregulieningshofkommission 18 Steuerrektifikationskommission 60
Blumauer, Aloys (1755-1798): österreichischer Schriftsteller 41
Belletti, Domenico Francesco* 122
Bonnet, Charles (1720-1793)* 170
Bellusco, Giovanni* 117,126,154
Bonomo-Stettner, Andrea Giuseppe (1723-1797)* 128,129,153,190,200
Benedikt, Emst (1882-1973): Eigentümer und Chefredakteur der Neuen Freien Presse, Biograph Josephs II. 39,42 Beniovsky, Moritz August von (1741/461786)* 153
Böhmen* 35,39,42 Bogner, Johann Leonhard* 136,138,143 Bolingbroke, Henry St John, l s t Viscount (1678-1751): englischer Politiker und Rechtsphilosoph 60 Bolts, William (1740-1808)* 202,214
de
Bossuet, Jacques Bénigne (1627-1704)* 50 Botstiber, Hugo: deutscher Musikhistoriker 44 Bourdaloue, Louis (1632-1704)* 50
Berchtold, Leopold Graf (1759-1809)* 50, 155
Boyer, Renaud: Schiffsbaumeister der Orientalischen Kompagnie in Triest 133
Berdoe,Marmaduke* 153 Bozen* 166 Bericht(e): Zinzendorf, Karl Graf* Berlin* 29,111,146,173,217
Bozzini, Brüder: Betreiber einer Seilerwerkstätte in Triest 102
Bern 156
Braganza, Joäo Carlos (1719-1806)* 195
Bidermann, Hermann Ignaz (1831-1892): österreichischer Jurist und Rechtshistoriker 27
Brand, Friedrich August (1735-1806)* 168
Binder, Friedrich von (1708-1782)* 17, 51, 72, 73, 78, 80, 102, 110, 111, 159, 161, 175
Brenner* 184
Bischof von Triest: Inzaghi*
Breteuil, Louis Auguste le Tonnelier baron de (1733-1807)* 78,169,171
Braum, Johann* 188,208
Brenta* 198
317
Register
Breunlich, Maria: Mitherausgeberin der Edition Karl Graf von Zinzendorf, Aus den Jugendtagebüchern 53,58 Brigido, Pompeo Graf (1729-1811)* 203, 217
Capo d'Istria* 149,190 Capuano, Maria Francesco de (1735-1793)* 151 Carciotti, Demetrio: Handelsmann in Triest 104
Bruck an der Mur* 179 Carlevaris (1663-1730)* 197 Brüssel* 16, 47, 50, 85, 151, 160, 200, 201, 216 Brukenthal, Samuel von (1721-1803)* 206,208
23,
Carli, Gian Rinaldo (1720-1795)* 190 Carlobago* 109 Carrari, Giovanni: protestantischer Pastor in Triest, Autor einer Geschichte des Protestantismus im Litorale 58
Buccari* 68,109, 164 Buccarizza* 109 Buchrucker, Christian Friedrich* 136,143 Bürger, Gottfried August (1747-1794)* 181
Casanova, Giacomo (1725-1798)* 56, 57, 151,153,172,196,197 Cassini de Thury, César-François (1714— 1784)* 173
Buffon, Georges-Louis Leclerc, comte de (1707-1788)* 60,170
Cassis Faraone, Antonio (1745-1805)* 100
Bukowina* 152
Cavriani, Ludwig Graf (1739-1799)* 79
Burghausen Otto Ludwig Graf (1711-1785)* 172 Wilhelmine Dorothee, Gräfin (17181787)* 128,171-173,202
Chotek* 207 Johann Rudolf (1748-1824)* 200,203 Rudolf Graf (1707-1771)* 18,200 Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.)* 50
Burgsdorf, Ludwig Traugott von (1744-?)* 14
Cimabue (ca. 1270-1301/02)* 198
Burlo, Adamo de (1724-?)* 117
Cividale* 184
Canaletto (1697-1768)* 197
Clary-Aidlingen, Leopold (1736-1800)* 140
Kaspar
Graf
Canova, Antonio (1757-1822)* 198 Canto d'Yrles Josef Graf (1731-1797)* 14 Sofie Charlotte Friederica (1734-1815)* 14
318
Henriette
Cobenzl* 70 Johann Karl Philipp Graf (1712-1770)* 60,151 Johann Philipp Graf (1741-1810)* 29, 159,160,169,197
Register
Colbert, Jean-Baptiste (1619-1783)* 180
Dejung, Emanuel: Pestalozzi-Forscher 37
Colloredo* -Mansfeld, Franz de Paula Gundaker I. (1731-1807)* 171 -Mels-Wallsee, Karl Borromäus Graf (1718-1786)* 174,191,196
Denis, Michael (1729-1800)* 22
Contarini* 196 Alvise Pietro (1731-1787)* 197
Delisle de Sales, Jean Baptiste Claude (1741/ 43-1816)* 170 Deutsch, Otto Erich (1883-1967): österreichischer Mozartforscher 39,46,54,59 Deutscher Orden* 17-19, 23-31, 34, 35, 43, 45
Conto vello* 83,106 Cook, James (1728-1779)* 180 Coreth, Anna: österreichische Historikerin 34 Coreggio (1494/98-1534)* 180
Dickson, P. G. M.: britischer Wirtschaftshistoriker 41,59,60 Diderot, Denis (1713-84)* 50 Dieburg: kurmainzische Stadt, seit 1802 bei Hessen 173
Csáky, Moritz: österreichischer Historiker 53 Curiel, Carlo Leone (1876-1933): Autor des Buches II Teatro San Pietro in Triest 46 Curti, Osvaldo Bernardino* 103 Curtovich, Giovanni 104
conte
Dietrichstein, Franz Ludwig Graf (17451796)* 214 Dimpfel, Johann Anton* 136,147,152 Hans Albrecht* 136
(1718-1809)* Dinarisches Gebirge 193
Dänemark* 16
Dini, Carlo (1736-?)* 97,103,127,129
Dante Alighieri ( 1265-1321 )* 50
Dittmann, Johann: 1813 beim Staatsrat in Wien tätiger Hofsekretär 23
Danzig* 69 Daijes, Joachim Georg (1714-1791): Prof, für Kamerai- und Policeywissenschaften in Jena und Frankfurt an der Oder, Lehrer Karl von Zinzendorfs 14
Dobrudscha / Dobrutscha, rumänisch Dobrogea und bulgarisch Dobruza: Gebiet zwischen dem Unterlauf der Donau und dem Schwarzen Meer 73 Doleinavas* 128
David, Jakob (7-1773)* 136 Deffand, Marie de Vichy-Chamrond, marquise du (1697-1780): Pariser Salonière 57
Domanovszky, Sándor (1877-1955): ungarischer Historiker 43 Donado* 196
319
Register
Donatello (1386-1466)* 198
Engel: kaiserlicher Botschaftssekretär in Venedig 195
Donau* 73,184 England* 15,90,151,167 Drau* 178,184,185 Enzesfeld* 71 Dresden* 13-16,20,69,161 Ephemeriden der Menschheit*
19,36,211
Dubin, Lois: amerikanische Historikerin 57 Ephémérides du citoyen* 20,125,163,180 Duino* 148,176,185 Dumreicher* 133 Johann Georg (7-1780)* 133,135 Johann Heinrich (1732-1805)* 135, 139, 143
Erfurt: bis 1802 kurmainzische Stadt in Thüringen 14,173 Erhardt: Minoritenpater in Triest 146 Erizzo* 196
Duncannon, Frederick 1844)* 153,191
Ponsonby
(1758Erlaa* 169
Durazzo* 195-197 Giaccomo / Giacomo conte (1717-1794)* 195 Ernestine Aloisia, geb. Gfin. Weißenwolff (1732-94): Giaccomo* 195,196
Erlangen* 144
Eckhart, Ferenc (1885-1957): ungarischer Historiker 39
Eszterházy de Galántha Franz Graf (1715-1785)* 160 Maria Anna Fürstin, geb. Lunati-Visconti (1711-1782)* 15,171,172 Paul Anton Fürst (1711-1762): Maria Anna* 172
L'Ecluse* 154
Etsch, italienisch Adige 67
Edling, Johann Nepomuk (1747-1793)* 215
Freiherr
von
Eulenberg, tschechisch Sovinec: ehemalige, dem Deutschen Orden gehörende Burg in Österreichisch-Schlesien, heute Ruine 35
Einöd* 189 Faaker See* 186 Einsiedel, Johann Georg Graf (1730-1811)* 21
Faber, Eva: Mitarbeiterin am Projekt Zinzendorf 57,60
Eger, tschechisch Cheb: Stadt in Böhmen 29 Eger, Friedrich Johann von (1734-1812)* 75, 76, 85, 127, 135, 142, 143, 163, 167, 203,205-210
320
Federaun: Ortschaft südwestlich von Villach, Kärnten 185 Fekete de Galántha, Johann (1741-1803)* 48
Register
Felbiger, Johann Ignaz von (1724-1788)* 168
Foucault, Michel: französischer Historiker 182
Fellner, Fritz: österreichischer Historiker 33, 53,54,56
Francol, Geremia (1720-?)* 117 Frankfurt am Main* 15,28,132,157
Fels, Sebastian* 135,136,143,144 Frankfurt an der Oder: brandenburgische Stadt 14
Ferdinand, Erzherzog* 70,184 Ferdinand I. (1793-1875): 1835-1848 Kaiser von Österreich 25
Frankreich* 15,26,27, 34,48,49,56,77, 84, 118, 151, 157, 159, 161, 162, 169, 173, 180
Ferdinand ΠΙ. (1608-1657)* 64 Franz Π TL (1768-1835): 1792-1806 römisch-deutscher Kaiser, 1804-1835 Kaiser von Österreich 19,44
Fielding, Henry (1707-54)* 61 Finkenstein* 186
Franz Stephan von Lothringen (1708-1765)* 15
Finsterbusch: Buchhändler 157 Fischer, Johann Ludwig (1750-1806)* 152
144,
Fiume* 67,68,103,105,106,108, 111, 133, 152,164,182,192,195,216
Freimaurer 15,18 Frémaut, Maximilian (7-1768): Militäringenieur, gebürtig aus den Österreichischen Niederlanden, u.a in Tirol, Triest und Aquileia tätig 102
Fiumaner Zuckerkompagnie* 103,175,203 Florenz* 17, 42, 69, 74, 80, 152, 154, 162, 163,184,187,212,213,
Freudenthal, tschechisch Bruntál: Stadt in Österreichisch-Schlesien, Schloß des Deutschen Ordens 34,35
Forbonnais, François Véron de (1722-1800)* 119
Friesach* 28, 177, 179, 181, 182, 184, 188191,194,201,210
Forster, Johann Georg (1754-1794)* 170, 180
Fries Anna Freiin von (1737-1807)* 175 Johann Frhr. von (1719-1785)* 73, 167, 169
Forster: Frohn Wäger* 189 Fortis, Alberto (1741-1803): venezianischer Geistlicher, Naturphilosoph und Universalgelehrter 193
Fritsch, Thomas (ca. 1700-1775): sächsischer Minister 20 Gabrik* 105,107
Foscarini* 196 Gail* 186
321
Register
Gaisruck, Johann Jakob Graf (1739-1801)* 114,186,188,189,218 Galizien* 14,22,42,79,111,160,165,212 Gallenberg, Maria Thekla Gräfin (17551843): Franz* 186 Gallitzin, Demetrius Graf (1721-1793)* 169
Göß* 189 Goëss* 70 Johann Karl Anton Graf (1727-1798)* 184 Johann Siegmund Rudolph Graf (17231796)* 76,184 Maria Anna Gräfin (1751-1809): Johann Karl Anton* 186 Maria Theresia Gräfin (1747-1788): Johann Siegmund* 184
Garms, Elisabeth: österr. Historikerin 60 Goethe, Johann Wolfgang* 14,50 Gauernitz* 13-15 Göttingen* 155 Gazette de Leyde* 146,155,187,188 Gebler, Tobias Philipp Freiherr von (1720/ 26-1786)* 84,144 Geliert, Christian Fürchtegott (1715-69)* 60
Göttinger Hain: 1772 von überwiegend norddeutschen Studenten gegründeter Dichterbund 157
Gemona* 185
Gottsched, Johann Christoph (1700-66): Schriftsteller und Sprachreformer in Leipzig 60
Genua* 40,84,87,101,195
Gottschee* 181
Geoffrin, Marie Thérèse, geb. Rodet (16991777)* 47
Gräffer, Rudolph (1734-1817)* 168
Gessner, Salomon (1730-88)* 61
Graz* 19, 27-30, 33, 37, 39, 40, 52, 53, 56, 84, 91, 105, 106, 121, 152, 157, 177-179, 191,217
Gibbon, Edward (1737-1794)* 167,191 Grafenstein* 186 Gießen* 155 Grassi* 197 Giorgio, Adamo de (7-1780)* 85,167 Green, Nathaniel* 191 Giotto (um 1266-1337)* 198 Giuliani Antonio de (1755-1835)* 153 Giovanni Battista de* 117 Gluck, Christoph W. von (1714-87)* 44,45 Görz* 59,68, 69, 82-83,100,105-113,127, 152-154,158,165,176,180-2,186,189
322
Grenek, Joachim Johann 1833)* 113
von
(1740/45-
Grimani* 196 Groschlag-Dieburg: Pergen* 173 Friedrich Karl Freiherr von (1729-1799): kurmainzischer Staats- und Konferenzminister 173
Register
Philipp Karl Anton (1691-1757): Präsident des Reichskammergerichts in Wetzlar 173
Hacquet, Belsazar de la Motte (1739-1815)* 184 Hadersdorf: heute XIV. Bezirk von Wien, Schloß Laudon 169
Großsonntag* 178 Grotius, Hugo (1583-1645): niederländischer Philosoph, Theologe und Rechtsgelehrter 90 Grünberg, Karl (1861-1940): österreichischer Wirtschaftshistoriker 42
Häberlin, Karl Friedrich (1756-1807)* 20 Haddik de Futak, Andreas Graf 1790)* 199,202
(1710-
Hägelin, Franz Karl (1735-1809/18)* 175 Gruber, Gabriel (1740-1805)* 180,182,184 Härb* 189 Greiner Franz Sales (1730- 1798)* 171,175 Charlotte (1739-1815)* 171,175
Haller, Albrecht, 1751 von (1708-1777)* 61
Gropada* 83
Halm, Hans (1887-1975): österreichischer Historiker 40
Guardi (1712-1793)* 197
Hamburg* 136
Guardiella* 106
Hamilton, Niklas Graf (1715-1769)* 87, 95, 96
Gugitz, Gustav (1874-1964): österreichischer Kulturhistoriker und Sammler 45,46 Guibert, Jacques-Antoine-Hyppolite (17431790)* 193 Gumpoldskirchen: Marktgemeinde in Niederösterreich, Ansitz des Deutschen Ordens 23,24,28,35,50
Hantsch, Hugo (1895-1972): österreichischer Historiker 33 Harrach, Alois Ernst Graf (1728-1800)* 191,209 Ferdinand Bonaventura II. (1708-1778)* 79,81,171 Harvoin, Jean-Joseph* 59
Guntersdorf: Schloß in Niederösterreich 34, 35 Haas, Robert (1886-1960): Musikhistoriker 45 Hadamowsky, Franz: österreichischer Theaterwissenschaftler 46 Hackl, Bernhard: österreichischer schaftshistoriker 59
Hasenöhrl / Lagusius, Johann Georg (17291796)* 154 Hassinger, Herbert (1910-1992): österreichischer Wirtschaftshistoriker 40 Hatzfeld zu Gleichen, Karl Friedrich Graf (1718-1793)* 73,79, 122,171,205,213
WirtHaus-, Hof- und Staatsarchiv: (passim) 1-63, 175,219
323
Register
Haydn, Joseph (1732-1809): österreichischer Musiker 4 4 , 4 5
Historische Kommission der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien 32
Heinke, Franz Joseph Freiherr von ( 1 7 2 6 1823): 1 7 6 7 - 1 7 9 2 Hofrat der böhmischösterreichischen Hofkanzlei 140, 141, 143, 144
Hochedlinger, Michael: österreichischer Historiker und Archivar 58
Heinrich I V * 157 Henn, Richard: Verfasser einer Dissertation über das französische Theater in Wien 46 Hennegau* 1 6 9 , 1 7 0 Herculanëum* 190
Hofrechenkammer: Behörden* Hohenwarth, Sigismund von ( 1 7 4 5 - 1 8 2 5 ) * 183 Holbach, Paul T(h)iry von 148,155
Hermannstadt* 23 Herrnhuter Brüdergemeine* 61,172,202
Hock, Carl Freiherr von (1808-1869): Mitglied des Staatsrates und seit 1867 Präsident des Rechnungshofes 2 7 , 5 1
(1723-1789)*
Homer* 157 13, 21, 24, 60,
Hertelli, Johann Baptist Freiherr von ( 1 7 3 1 1802)* 175 Hessel, Johann Andreas: protestantischer Theologe und Hauslehrer in Triest 136
Horaz, Quintus Oratius Flaccus ( 6 5 - 8 Chr.)* 50
v.
Hubertusburg, Friede von (1763) 181 Hüttenberg* 189 Idria* 184
Heiligengestade: Wallfahrtskirche am Ossiachersee, im 19. Jh. abgetragen 28
Indien* 1 5 4 , 2 0 2 , 2 1 4
Herzfeld, Marianne (1868-1930): österreichische Historikerin 39
Innerösterreich* 33, 6 8 - 7 0 , 75, 7 6 , 84, 105, 120,121,135,178,179,202
Heilige: Sankt* Andreas 64 Antonius 6 4 , 9 9 , 1 9 8 Barbara 64 Bartholomäus 64 Joseph 64 Justus 64 Hemma 190 Martin 64 Nikolaus 99
Innsbruck* 3 7 , 1 9 5 , 2 2 3
Hierschel, Joachim (7-1794)* 122
324
Inzaghi, Franz Philipp Graf ( 1 7 3 1 - 1 8 1 6 ) * 88,116,137,138,152 Iselin, Isaak ( 1 7 2 8 - 1 7 8 2 ) *
19,36,37
Isonzo* 185 Istrien* 6 5 , 9 0 , 1 5 2 , 1 7 6 , 1 9 0 , 1 9 1
Register
Italien* 30, 38, 40, 59, 77, 83, 96, 106, 130, 131, 149, 150, 153, 163, 167, 176, 178, 180,184,185,195,196,198,201,210
Karl Alexander Herzog von (1712-1780)* 47,159
Lothringen
Karl von Habsburg Lothringen (1771-1847): Sohn Leopolds Π. 30
Jena* 14,21,22,47 Joseph von Habsburg-Lothringen (17761847): 1795 Palatin von Ungarn 28
Karlstadt* 152,178,181,192,193 Kaltenbrunn* 182
Joseph II* passim Karlstetten* 29,71 Josephsbruch* 214 Karoliner Straße* 68,192 Journal du commerce, d'agriculture, des arts et des finances* 125, 163 Journal encyclopédique* 158,170,188
Katharina II. (1729- 1796)* 155,162 Katsiardi-Hering, Olga griechische Historikerin 58
Julische Alpen* 184 Kaufmann, Angelika (1741-1807)* 168 Kabinettskanzlei: Behörden* Kaunitz* 154 Kärnten* 40, 52, 70, 75, 76, 105, 159, 160, 162,177,179,182-190,214,221 Kamnich, Bernardino 1809)* 152,215
Giuseppe
(1726-
Kanaltal* 185,186 Kapela* 193 Kappus von Pichelstein, Joseph Sigismund (1730-1808)* 113,180 Karajan, Theodor Georg von (1810-1873): österreichischer Philologe 25, 26 Karfreit* 185 Karl VI.* 91,105,192 Karl Π. Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735-1806)* 196
Kaunitz* 195,207 Ernst Christoph Graf (1737-97)* 192 Wenzel Anton Fürst (1711-94)* 15-17, 31,54,65,70,72,102,110-113,140,143, 144, 147, 165, 169 -173, 182, 204, 205, 208,217 Keith, Sir Robert Murray (1730-1795)* 167, 169,173 Kempten* 133,135,136 Khevenhüller-Metsch* 12 Johann Franz Xaver Anton Graf (17371797)* 75,217 Johann Josef Fürst (1706-76)* 11, 26, 30, 43 Rudolf Graf (1844-1910): Mitherausgeber der Tagebücher Khevenhüller 23 Kilianova* 73 Die Kinder der Natur* 168
325
Register
Kirschentheuer* 179
Kressel von Qualtenberg, Franz Karl Freiherr von (1720-1801)* 73,76,78, 82,192
Klagenfurt* 205, 106, 121, 182, 186, 188, 189,200,218 Klingenstein, Grete: österreichische Historikerin 53,54 Klopstock Christian (1743-1808)* 136 Friedrich Gottlieb (1724-1803)* 61
Kroatien* 105, 106, 148,164,177, 184,191196 Kroatische Militärgrenze: Granitz* 68, 167, 176,181,191-194 Kronstein, Theodor von (1720-1789)* 152, 155
Klutsch* 105,107
Kiitschiik Kainardschi: Frieden, der 1774 den russisch-türkischen Krieg (1768-74) beendete 73
Königsberg* 186 Königsbrunn, Franz Xaver Frhr. von (1728/ 30-1794)* 102,112,154,165
Kulpa* 191 La Borde* 196
Koller, Johann Mathias (ca. 1727-1805)* 189 Kolowrath -Nowohradsky, Franz Anton Graf 1802)* 79 -Krakowsky, Leopold Johann Graf 1809)* 69,217 -Liebsteinsky, Franz Anton Graf 1861): österreichischer Staats- und renzminister 25
(1737(1727(1778Konfe-
Konstantinopel* 152 Kommission für Neuere Geschichte Österreichs 32-34,38,53
Laibach* 76, (passim) 102-113, 122, 127, 148, 152, 170, 177-184, 191, 192, 194, 212 Lamberg, Franz Adam II. Graf (1730-1803)* 82,83,108 Landon, Robbins Howard Chandler: amerikanischer Musikwissenschaftler 45,46 Langfelder, Erzsébet Magda: ungarische Verfasserin einer Dissertation über die Reisen Karls von Zinzendorf 47,48,50,52,54 Lattermann, Franz von (1716-1806)* 182
Kopenhagen* 161,187 Lavant* 186,190 Kornfail, Hektor Heinrich Graf (1729-1773)* oo Johanna Loide Eleonora Amalia (17361782)* 14 Krain* 68,70, 105, 106,108, 123, 126,127, 148,164,166,177-182,185
Le Havre* 98,157 Lebeau, Christine französische Historikerin 47-49 Leibnitz* 154
Kremsbrück* 183 Leipzig* 15,89,135,157
326
Register
Leoben* 179,189
Litorale Austriaco* 74,100,108,153
Leopold II. (1747-1792)* 42
Livorno* 40, 74, 80, 81, 84, 90, 98,110, 112, 115
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)* 61 Letrosne, Guillaume-François (1728-1780)* 118
Lobkowitz, Joseph Maria Karl Fürst (17251802)* 153,169 Lochmann, Johann David* 136
Levante* 90,91,110,122,147,151 Loehr, Johann Friedrich, 1772 Frhr. von (1734-1795)* 175
Levi Grassin Vita* 104 Marco (7-1786)* 121,122
Logan, Georges (1753-1821)* 150
Lichnowsky, Karl (1756-1814): Förderer Beethovens 157
Loiblpaß* 177,179-181,185 Lombardei* 77,84,107, 111, 196,217
Liebel-Weckowicz, Helen: kanadische Historikerin 43
London* 16,44,50,85,157,161,168,173
Liechtenberg, Sigismund* 191
Longera* 83
Liechtenstein* 207 Maria Eleonora Fürstin (1745-1812): Karl* 173 Maria Leopoldine Fürstin (1733-1809): Franz de Paula* 173,207
Lorenzi, Pietro (7-1797)* 104
Ligne, Charles-Joseph François Lamoral Alexis Prince de (1735-1814)* 61 Lindau am Bodensee 135 Linguet, Simon-Nicolas-Henri 1794)* 163
Lorient* 16 Laudon, Gideon Ernst Graf (1717-1790)* 169 Lucreziana* 185 Lütge, Friedrich (1901-1967): Wirtschaftshistoriker 42
de
deutscher
(1736-
Lipizza* 103,156 Lippe-Weissenfeid Karl Christian Graf zur (1740-1808)* 83 Louise Henriette, geb. Callenberg (17451799)* 83,168
Lunati-Visconti: Eszterhásy, Maria Anna* Lutz, Heinrich (1922-1986): österreichischer Historiker deutscher Herkunft 53 Luzzatto, Brüder* 101 Xaverio Giovanni: Betreiber einer Bierbrauerei 101
Liotard, Jean Etienne (1702-1789)* 167
327
Register
Mader, Marieluise: Mitherausgeberin der Edition Karl von Zinzendorf. Aus den Jugendtagebüchern 53,58 Madrid* 161 Mähren* 15, 22, 35, 39, 42, 70, 106, 135, 138,143,155
Martin, Franz (1882-1950): Salzburger Historiker und Archivar 40 Martini, Karl Anton von (1726-1800)* 76, 140 Marwitz: märkisches Adelsgeschlecht 172
Mailand* 85,161,172
Matthisson, Friedrich von (1761-1831): deutscher Lyriker und Prosaschriftsteller 50
Mainz* 173
Mauritiuis* 154
Malyusz, Elemer (1898-1989): ungarischer Historiker 43
Mayer, Johann Peter (1736-?)* 97,150
Malta* 18
Maximilian Franz von Habsburg-Lothringen (1756-1801)* 44
Mannagetta von Lerchenau, Johann Georg (ca. 1731-1796): 1754-1757 Intendanzrat inTriest 74,75
Mechitaristen* 103,154
Mangart* 186
Mendelssohn, Moses (1729-1786)* 155
Mantegna, Andrea (1431-1506)* 198
Mergentheim* 26,28
Marburg* 178
Mesóla* 195,196
Maria Anna (1738-1789)* 183
Mestre* 197
Maria Christine (1742-1798): Albert Herzog von Sachsen-Teschen* 30
Michtner, Otto: österreichischer Theaterwissenschaftler 46
Maria Theresia (1717-1780)* 17, 19, 21, 27, 28,30,41,57,60
Mikoletzky, Hanns Leo (1907-1978): österreichischer Historiker und Archivar 40
Marmontel, Jean-François de (1723-1799)* 60
Mirabeau, Victor de Riquetti, marquis de (1715-1789)* 148,187
Marokko* 67
Mittelmeer* 67, 84,118,124,130,151
Marosvásárhely* 50
Mocru polje* 193
Marseille* 84,98,118,130,140,157
Modena* 196
Mathilde Karoline (1751-1775)* 202
Moser: Fluß in Südtirol 67
328
Memo* 196
Register
Mottling* 177,180-182,187-191,194
Namur 77
Mohilew* 162
Nanos* 182
Moioli, Angelo: italienischer Wirtschaftshistoriker 59
Napoleon Bonaparte 18 Natisone* 185
Molk, Philipp Ludwig Freiherr von* 154 Neapel* 85,91,190 Moll, Christian 1823)* 153
Hieronymus
(1750-ca.
Molreuther, Johann Maria (ca. 1699-1782)* 198 Monari di Neufeld, Antonio* 98,101 Montecuccoli, Maria Antonia Josefa Fürstin (1672-1738): Tochter der Maria Susanna Eleonore Gräfin Colloredo (1644-1704), geb. Zinzendorf 15
Necker, Jacques (1732-1804)* 147,202, 218 Suzanne, geb. Curchod (1739-94)* 47 Neri, Pompeo (1706-1776): Jurist und Wirtschaftsreformer in Florenz und Mailand 59 Neufundland* 154 Neumarkter Sattel* 179 Neustädtl* 177,180
Montesquieu, Charles de Secondât, Baron de la Brède et de (1689-1755)* 60 Morelli de Schönfeld, Giacomo Carlo (17301792)* 59,176,188,189
Niccoli, Raimondo* 163,188 Nicolantini, Giovanni* 202,104 Nicolini* 215
Morosini* 196 Morpurgo, Menasse* 104
Niederlande* 18, 26,78, 91, 111, 133, 136, 151,166,217
Môtiers-Travers: Schweizer Wohnort Rousseaus 48
Niederösterreich* 13, 15, 22, 23, 29, 34-36, 42
Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)* 39,44—46
Nürnberg* 13,136 Oberösterreich* 76,134,141,183
Mürz* 177 Opicina* 83,106,107,127-129 Mürzzuschlag* 178,179 Mur* 177-179 Nagel, Josef Anton: kaiserlicher Mathematicus 182
Österreicher, Pandolf Friedrich (1685-1751) »132,133,136 Ofen* 48
329
Register
Ogulin* 191-193 Oldenhage, Klaus: Verfasser einer Abhandlung über den Hochmeister Maximilian Franz 44 Olleson, Edward D.: Musikwissenschaftler 44,45
Pagnini, Cesare (1899-1987): Rechtsanwalt und Historiker* 57
Triester
Pálffy* 207 Pallavicini-Centurioni, Giovanni Luca marchese (1697-1773)* 87,97 Parenzo* 191
Österreichische Nationalbibliothek 26, 35, 46,59
Paris* 15,16,47,56,59,78,193,196
Oncken, Wilhelm (1838-1905): deutscher Historiker 33
Pasqualati, Joseph Benedikt (1733-1798)* 200,211
Orientalische Akademie: von Kaunitz 1753/ 54 gegründet 17
Passarowitz, Friede von* 91 Patrubany, Stephan (1729-1789)* 208
Orientalische Kompanie* 91, 92,102,133 Patzelt, Herbert: Pastor in Triest 58 Orlandi, Francesco (1725-1789)* 85 Osmanisches Reich* 17 Ossiach* 28,186
Pellegrini, Karl Clemens Graf (1720-1796)* 214
Ossolinski, Joseph Maximilian Graf (17481826)* 22
Pergen Johann Anton (1725-1814)* 173 Philippine Gabriele (1739-1824)* 173,203
Otruba, Gustav (1925-1994): österreichischer Wirtschaftshistoriker 40
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827)* 36,37
Ouder-Meulen Cornells van der* 158
Petrarca, Francesco (1304-74)* 50
Paar* Wenzel Fürst (1744-1812)* 207 Wenzel Johann Joseph Fürst (1719-1792)* 169,172,174,175
Petrovich-Njegos, Petar (1754-1830)* 152
Pacassi, Nicolaus (1716-1790): Hofarchitekt 169
171,
Pettenegg, Eduard Gaston Graf (1847-1918): Deutschordensritter, Herausgeber der Selbstbiographien von Ludwig und Karl vonZinzendorf 24,25,28,29,31
Padriciano* 83,129
Pfeiffer, Johann Friedrich von (1718-1787)* 132
Padua* 198
Pfneusel* 146
330
Register
Philadelphia* 150
Purkovic, Miodrag: Verfasser einer Arbeit über die Serben in Triest 58
Pichler, Karl Joseph Freiherr von (1717— 1789)* 142,165
Prag* 25,29,79,85,181
Pietro Leopoldo: Leopold II.*
Praximadi: griechischer Kaufmann 100
Pilati di Tassuolo, Carlo Antonio (1733— 1802)* 175,176
Predil* 184,185 Preßburg* 48
Pilgram, Charles* 150 Preußen* 32,33,187 Pirano* 191 Prewald* 104-107,127,128,182 Pirona, Matteo (1702-1764)* 96 Pittoni, Pietro Antonio (1730-1807)* 36-38, 107, 113, 117, 118, 121, 125, 139, (passim) 149-156, 184, 185, 190, 196-198, 203
Pribram, Karl (1877-1973): österreichischer Jurist und Ökonom 39 Prokike* 193 Prosecco* 83,106
Plymouth* 85 Pohl, Carl Ferdinand (1819-1887): österreichischer Musikwissenschaftler 44
Puchberg, Joseph Mathias von (1708-1788)* 167,201,216 Pudelball* 158
Po* (Podelta) 107 Podmaniczky von 1823)* 155
Aszód, Josef
(1756-
Puebla, Vincenzia Gräfin (ca. 1722-1786)* 206 Querini, Angelo (1721-1796)* 198
Pola* 153,176,190,191 Raab* 172 Polen* 73,188 Pompadour, Madame (1721-1764)* 15 Pontebba-Pontafel * 185
Raab, Franz Anton von (1722-1783)* 68, 69, 74-76,84,102,119,164-167,187 Rabener, Gottlieb Wilhelm (1714-1771): deutscher Schriftsteller und Publizist 61
Porto Ré* 68,98,109 Raibl* 185,186 Portsmouth* 85 Pozzo, Andrea (1642-1709): italienischer Maler und Architekt, Jesuit, seit 1702 in Wien 88
Raigersfeld, Freiherren von Franz (1697-1760)* 102,112 Franz Borgias (1736-1800)* 157 Johann Nepomuk Lukas (1735-1818)* 157
331
Register
Ranke, Leopold von (1795-1886): deutscher Historiker 29 Rantzau* 34,35 Reiner, Elisabeth: Verfasserin einer Arbeit über Zinzendorf und die Eisenindustrie 33
Rom* 85,168 Rosdolsky, Roman (1898-1967): polnischer Wirtschaftshistoriker 42 Rosegg* 177,184-186,188 Rosenbach* 186
Reinöhl, Fritz (1889-1969): österreichischer Historiker und Archivar 34,40
Reisenberg* 169
Rosenberg* 70 -Orsini, Franz Xaver Wolf Graf (17231796)* 3 7 , 7 7 , 8 0 , 8 1 , 110, 111, 142, 144, 153, (passim) 160-172, 176, 177, 179, 184-189, (passim) 198-216 Philipp Joseph Graf (1691-1765): Giustiniana* 195 Vinzenz Ferrerius Graf (1722-1794)* 186
Renier, Paolo (1710-1789)* 197
Rossetti, Marianna (1755-1800)* 149
Renner, Wolfgang Friedrich (1738-1815)* 133,135,136,139,142,144,145
Rottenberg, Philipp Frhr. von: Kommerzienhofrat bis 1776; 74
Réunion* 154
Rovereto* 166
Revett, Nicolas (1721-1804): James Stuart* 190
Rovigno* 191,193
Reischach* Judas Thaddäus Anton Frhr. von (17281803)* 72,74,81, 82,163,174, 203 Maria Gabriele (1745-1800)* 174
Rezzonico* 196 Ricci, Pasquale. 1776 Freiherr von (1721— 1791)* 80,102,103,112,113,117,149 Richardson, Samuel (1689-1761)* 60 Riehl, Wilhelm Heinrich von (1823-1897): Begründer der Volkskunde als Wissenschaft 30 Rindsmaul, Maximilian Pantaleon Graf (ca. 1714-1782)* 180,182
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778)* 21,36,47-50,60
11,
Rußland 16,20,40,73,162,187,196 Sachsen* 11, 13, 14, 21, 40, 70, 167, 172, 208 Sachsenhausen bei Frankfurt: Deutschordenskommende 28
ehemalige
Sachsen-Hildburghausen, Joseph Maria Friedrich Herzog von (1702-1787)* 206
Ritter, Heinrich Joseph Freiherr von (17261783)* 175
Saint-Pierre, Charles Irénée Castel de (16581743): Abbé, Vertreter politischer Reformideen in Frankreich 208
Robotabolitionshofkommission: Behörden*
Saloniki* 73,196
332
Register
Schenk, Erich (1902-1975): österreichischer Musikhistoriker 45
Salzburg* 5 2 , 1 0 5 , 1 8 3 , 1 8 9 San Giovanni* 106
Schlangenberg, Johann Nepomuk von ( 1 7 3 6 - 1 8 0 5 ) * 1 8 6 , 1 8 9
San Zuannipolo* 198 Sandgruber, Roman: österreichischer Wirtschaftshistoriker 60
Schlesien* 3 9 , 4 2 , 1 3 8 Schlettwein, Johann August 14,155
Sankt Georgen* 189
(1731-1802)*
Schütter, Hanns (1859-1945): scher Historiker 33
Sankt Kanzian: San Canzian(o)* 153
Freiherr
österreichi-
Sankt Lambrecht* 189 Schlözer, August Ludwig von ( 1 7 3 5 - 1 8 0 9 ) *
20
Sankt Paul* 190 Sankt Petersburg* 152
Schlosser, Johann Georg ( 1 7 3 9 - 1 7 9 9 ) * 14
Sankt Pölten* 7 1 , 2 0 3
Schmidt, Michael Ignaz ( 1 7 3 6 - 1 7 9 4 ) * 176,186
Sankt Salvator* 190
175,
Schmidtfeld* 154
Sankt Veit* 179 Schönbrunn*
18,78,174,179
S a n t a c r o c e * 83 Schottwien* 178
Sardinien* 40
Schiinemann, Konrad: Verfasser einer Arbeit über die Wirtschaftspolitik Josephs Π. 39
Sassi, Palmyra* 196 Sauttermeister von Sauttersheim, Ignaz (1738-1767): 1760-62 Konzipist bei der Ungarischen Hofkammer in Preßburg, 1762-67 in Frankreich, Freund Rousseaus 48 Sauvaigne, Joseph, 1778 von (ca. 1800)* 103
1736-
Schurig, Arthur (1870-1929): Schriftsteller 45
deutscher
Schwarzenberg* 184 Johann Nepomuk ( 1 7 4 2 - 1 7 8 9 ) * 214 Joseph Adam Fürst ( 1 7 2 2 - 1 7 8 2 ) * 1 7 , 2 0 7 Maria Anna (1744-1803); Zinzendorf, Ludwig* 214
Save* 1 2 6 , 1 2 7 , 1 8 5
Schwarzes Meer* 73
Schell, Karl Alexander Freiherr von ( ? 1792)* 68, 125, 137-140, 180, 187, 191, 194
Schweden* 7 7 , 1 3 6 , 2 0 2 Schweiz* 36, 37, 4 7 , 4 8 , 5 8 - 6 0 , 132, 170, 195,196
333
Register
Semlin* 184
Spalato, kroatisch Split 190
Semmering* 178-180
Spalding, Johann Joachim (1714—1804): protestantischer Theologe in Berlin 146
Senigallia* 90,146 Spanien* 12,15,56,91,136, 169,187 Senoschetz* 127 Seriman, Paulo Antonio conte (1714-1789)* 109,110 Servolo* 83
Spectateur français: herausgegeben 1721— 1727 von Pierre de Marivaux (1688-1763) in Paris 60 Spener, Philipp Jakob (1635-1705): Hauptvertreter des Pietismus 12
Sessana* 127-129 Seume, Johann Gottfried (1763-1810) 89
Sperges, Joseph Freiherr von (1725-1791)* 176
Seuthner, Johann Leopold (7-1781)* 148
Speyer* 136
Siebenbürgen* 23, 134, 140, 174, 206, 208, 214
Spielmann, Anton Freiherr von (1738-1813)* 175
Siebenjähriger Krieg* 67,97,192
Spinola* 196
Simon, Johann Georg* 103,203
Split: Spalato* 192
Simpson, George (1749-1820)* 213
Staatsinventarium, -kanzlei, -wirtschaftsdeputatikon, -srat,: Behörden*
Sinzendorf-Ernstbrunn* 21,46,61 Franz Wenzel Graf (1724-1792)* 209 Philipp Joseph Graf (1726-1788)* 17, 72, 84,161,164,195 Philipp Ludwig Wenzel Graf (16711742)* 22
Ständische Kreditdeputation: Behörden* Stein, Karl Leopold Graf (1729-1890)* 214
Slunj* 193
Starhemberg Georg Adam Fürst (1724-1807)* 50, 78, 169 Rüdiger Joseph Johann (1742-1789)* 73, 196
Smith, Adam (1723-1790)* 155,167
Staribrech* 106
Sonnenburg* 189
Sternberg* 207
Sonnenfels, Joseph von (1732-1817)* 174
Steuerregulierungshof- und Steuerrektifikationskommission: Behörden*
Sizilien* 20,91
Sorbée* 145
334
Register
Steiermark* 40, 52, 105, 106, 122, 154, 160, 163,178, 179,183,189,214
Szabo, Franz Α.: kanadischer österreichischer Herkunft 54
Stettbacher, Hans: Mitherausgeber der Briefe Pestalozzis 37
Taaffe, Eduard Graf (1879-1893): österreichischer Staatsmann 27
Stolberg, Friedrich 1819)* 157
Tacitus, Publius Cornelius (ca. 5 5 - 1 2 0 ) * 50
Leopold
Graf
(1750-
Historiker
Tamaro, Attilo (1884-1956): Triestiner Journalist, Diplomat und Historiker 3 7 , 3 8
Storie* 128 Stourzh, Gerald: österreichischer Historiker 53
Tarvis* 1 7 7 , 1 8 5 , 1 8 6 Tasso, Torquato ( 1 5 4 4 - 9 4 ) * 50
Straßburg* 1 8 , 1 8 9 Straßburg: Hauptstadt des Elsaß, Frankreich 68,144
Tatler: moralische Wochenzeitschrift, herausgegeben von Joseph Addison und Sir Richard Steele 60
S trasoído, Johann Cajetan Graf ( 1 7 2 1 - 1 7 7 7 ) * 178
Taube, Friedrich Wilhelm, 1777 von ( 1 7 2 8 1778)* 74
Strohlendorf, Ambrosius Strohl von* 139
Tauern* 183
103,
Teleki, Josef Graf ( 1 7 3 8 - 1 7 9 6 ) * 4 8 , 5 0 Struppi, Vincenzo Giorgio, 1780 Freiherr von (1733-1810)* 9 3 , 1 0 7 , 1 9 1 - 1 9 3
Temeswarer Banat* 103
Stuart, Bernhard Graf* 215
Terryen* 154
Stuart, James ( 1 7 1 3 - 1 7 8 8 ) * 190
Terzi, Ludwig Frhr. von ( 1 7 3 0 - 1 8 0 0 ) * 214
Suardi, Carlo Lodovico Conte ( 1 7 3 6 - ? ) * 117, 149
Teschen, Frieden von* 6 4 , 1 4 6 , 1 5 9
Südtirol 2 8 , 6 7
Teuber, Oskar (1852-1901): österreichischer Theaterhistoriker 45
Süßmilch, Johann Peter (1707-17 67)* 84
Theresianum* 155
Swieten, Gottfried van ( 1 7 3 4 - 1 8 0 3 ) * 174
Thompson (7-1778)* 191
173,
Swift, Jonathan (1667-1745): englisch-irischer Schriftsteller und Satiriker 60 Syrakus* 89
Thugut, Johann Amadeus Freiherr (1736-1818)* 152,160,169,197 Thun, Maria Wilhelmine Gräfin 1800): Franz Joseph* 1 7 0 , 1 7 3
von
(1744-
335
Register
Thun-Hohenstein, Leo Graf (1811-1888): 1849-1860 österreichischer Unterrichtsminister 30 Thurn-Valsassina* 70 Anton (1723-1806)* und Bruder Franz (?1766)184 Maria Walpurga Gräfin (1749-1812): Raimondo* 176 Thys, Johann von* 186
Trojan-Paß* 106,179 Tschernembl* 148,177,181,182,191,194 Tübingen* 144 Türkei* 73 Tunis* 67 Turgot, Anne Robert Jacques (1727-1781)* 77,173,218
Tirol* 32,166,183,189,201 Turin* 40 Titibach, Franz Joseph: Kommerzienhofrat bis 1776; 74
Udine* 152,185,198
Titus Lucretius Carus (96-55 v. Chr.) 185
Umago* 65,191
Torminotto* 197 Toskana* 77,84, 107,152
Ungarn* 39, 43, 47, 72, 73, 106, 109, 111, 126, 133, 134, 140, 163, 166, 172, 173, 183,201,202,210,212,214
Trampus, Antonio: italienischer Historiker 57
Ungarische Hofkammer: Behörden*
Trapp, Johann Georg (7-1822)* 136,145
Unzmarkt* 179
Trattner Johann Thomas Edler von (1717-1798)* 157,168 Theresia (1756-1793): Johann Thomas* 175
Ursini-Blagay, Johann Nepomuk Graf (17321810)* 127 Uz, Johann Peter (1720-96)* 61
Trebiciano* 83,129
Valjavec, Fritz (1909-1960): deutscher Historiker, gebürtig aus Ungarn 41
Treffen* 186
Variola* 128
Trestenico* 129
Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat 24, 31,49
Treviso, Vicenzo* 196 Vauzoy* 181 Tribuzzi, Paolo* 103 Triest (passim) Triglav* 184
336
Venedig* 40, 68, 74, 83-85, 90, 103-106, 110, 122, 125, 126, 137, 140-142, 146, 152, 153, 156, 176, 182, 184, 194-198, 221,223
Register
Weber, Johann (?-nach 1797)* 136, 143, 144,147
Versailles* 163,187 Viktring: Ort bei Klagenfurt, Kärnten, bekannt für sein 1142-1756 bestehendes Zisterzienserkloster 186
Weber, Max (1864-1920): Soziologe 115 Weidmann, Paul (1746-1810)* 189
Vivaida di Castellino, Filippo marchese* 207 Weinbrenner, Joseph Paul (1723-1807)* 175 Vöslau* 169 Voltaire, François-Marie Arouet 1778)* 47,48,50,60,155,221
(1694—
Weißenfels, slowenisch Bela peè: Ort in Krain 186 Weitenhüller, Josef* 104
Voynovich, Giovanni Graf (7-1791) 215 Vratnik* 193
Wellens, Jakob Theodor Heinrich von (16971786)* 175
Wagner 136 Johann Adam (1721-1781)* 136 Konrad Friedrich* 136 Lorenz Joseph* 136
Westfälischer Friede* 133
Wagner, Hans (1921-1990): österreichischer Historiker und Archivar 12,34,38,43,44, 49,52,54,56
Wien* (passim)
Waldeck, Friedrich Fürst (1743-1812)* 196
Wiener Neustadt* 71,178
Wallenstein-Dux, Maria Anna (1738-1814): Emanuel* 204
Wiener Zeitung* 24
Walter, Friedrich (1896-1968): österreichischer Historiker und Archivar 40,65 Wandruszka, Adam (1914—1997): österreichischer Historiker 42
Wieland, Christoph Martin (1733-1813)* 60, 173,187
Wiener Diarium* 127,128, 144,146
Wilczek, Johann Joseph Graf (1738-1819)* 50 Winckelmann, Johann Ι 768)* 95,182
Joachim
(17 Π -
Windischfeistritz* 178 Wangermann, Ernst: österreichischer Historiker 43,44,53,54,60
Windischgrätz, Joseph Niklas Graf (17441802)* 50,209
Wasserburg* 23,71,209 Wassermann, Antonio (1736-?)* 113,125
Wolf, Adam Wolf (1822-1883): österreichischer Historiker 26,29,30,33,40
Watzlawick, Helmut: Mitarbeiter des Projektes Zinzendorf 60
Wright, William: amerikanischer Historiker 42
337
Register
Wulffen, Franz Xaver Freiherr (1728-1805)* 183 Wurzbach, Constant (1818-1893): Schriftsteller, Lexikograph, Bibliothekar 21 Würzen* 184 Young, Arthur (1741-1820)* 61 Zagreb* 192
Friedrich Christian Gottlob (1737-1762)* 14,146 Ludwig Friedrich Julius (1721-1780)* passim Ludwig (1661-1742)* 15 Maximilian Erasmus (1633-1672)* 13 Maximilian Erasmus (1722-1780)* 13 Nikolaus Ludwig (1700-1760)* 13, 17, 24,61,172,202 Zöllner, Erich (1916-1996): österreichischer Historiker 53
Zaguri, Pietro Antonio (1733-1806)* 197 Zois* Sigismund (1747-1819)* 76, 104, 170, 180-182,184
Zator* 208 Zechmeister, Gustav: österreichischer Theaterhistoriker 46 Zeitschrift für kunde 39
Geschichte
und
Altertums-
Zeltschach* 189,190
Zolnay, Béla: ungarischer Romanist 48 Zuckmantel, François Antoine Baron* 196 Zuppati, Paolo* 103 Zwettl: Stadt in Niederösterreich 155
Zengg* 108,109,191-193 Zenker / Zencker, Johann Bernhard von (1720-1785)* 83 Zephyris, Johann Georg (1730-1790)* 165, 166,200,201
Zweygelt, Johann Christoph: 1813 Hofsekretär beim Staatsrat 23 Zwiedineck-Südenhorst, Hans (1845-1906): österreichischer Historiker, 1896/98 Mitbegründer der Kommission für Neuere Geschichte Östereichs 33
Zichy* 207 Zwischenwassern* 189 Zinzendorf, Adolf Christian Heinrich (1728-1770)* 13-14 Christiana Sophie, geb. Gräfin Callenberg (1703-1775)* 13 Constance: Maria Josefa Louise Alexandra Constantia (1742-1817)* 14 Dorothea Juliana Amalia, geb. Gräfin Polheim (1700-1727)* 23 Georg Ludwig (1662-1700)* 12 Friedrich August (1733-1804)* 14,34 Friedrich Christian (1697-1756)* 13
338
Für die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Einträge finden sich ausführliche Erklärungen im Index (4. Band).
böhlau
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR NEUERE GESCHICHTE ÖSTERREICHS Band 103/1-4 KOMMISSION FÜR NEUERE GESCHICHTE ÖSTERREICHS Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr. Brigitte Mazohl Stellvertretender Vorsitzender: em. Univ.-Prof. Dr. Helmut Rumpier Mitglieder: Univ.-Prof. Dr. Ernst Bruckmüller Univ.-Prof. Dr. Karl Brunner em. Univ.-Prof. Dr. Moritz Csáky Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes em. Univ.-Prof. Dr. Fritz Fellner Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Garms-Cornides Univ.-Prof. Dr. Margarete Grandner Univ.-Prof. Dr. Hanns Haas em. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Häusler em. Univ.-Prof. Dr. Ernst Hanisch Univ.-Prof. Dr. Gabriele Haug-Moritz Dr. Michael Hochedlinger Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt em. Univ.-Prof. Dr. Grete Klingenstein Univ.-Prof. Dr. Alfred Kohler Univ.-Prof. Dr. Christopher Laferl Gen. Dir. Hon. Prof. Dr. Lorenz Mikoletzky Dr. Gernot Obersteiner Dr. Hans Petschar Univ.-Prof. Dr. Reinhard Stauber em. Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh Univ.-Prof. Dr. Arno Strohmeyer Univ.-Prof. Dr. Arnold Suppan em. Univ.-Prof. Dr. Ernst Wangermann Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer Sekretär: Dr. Franz Adlgasser Die in den Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs gemachten Aussagen sind die der jeweiligen Verfasser, nicht die der Kommission.
EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG ZWISCHEN WIEN UND TRIEST DIE TAGEBÜCHER DES GOUVERNEURS KARL GRAF ZINZENDORF 1776-1782
4 Bände
Herausgegeben und bearbeitet von Grete Klingenstein, Eva Faber und Antonio Trampus
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR
Gedruckt mit der Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
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Covergestaltung: Judith Mullan Coverabbildung: Ansicht der Stadt und des k.k. Freyhafens von Triest, 1796/98
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-205-77792-2 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, der Wiedergabe im Internet und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2009 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co. KG, Wien · Köln • Weimar http://www.boehlau.at http://www.boehlau.de Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlor- und säurefreiem Papier Druck: Primerate k. f. t., Budapest
EUROPÄISCHE AUFKLÄRUNG ZWISCHEN WIEN UND TRIEST DIE TAGEBÜCHER DES GOUVERNEURS KARL GRAF ZINZENDORF 1776-1782
Zweiter Band
DIE TAGEBÜCHER 3 1 . M A I 1 7 7 6 BIS 3 1 . DEZEMBER 1 7 7 8 TEXT
Herausgegeben und bearbeitet von Grete Klingenstein, Eva Faber und Antonio Trampus
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR
Inhalt Einleitung 1. Die Form der Textedition 1.1. DIE ÄUSSERE FORM DER TAGEBÜCHER 1.2. DIE VOLLEDITION
I Π
2 . DIE PRINZIPIEN DER TEXTEDITION 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 2.7.
ORTHOGRAPHIE NORMALISIERUNG FORMALES WEITERE BESONDERHEITEN ABKÜRZUNGEN TEXTKRITISCHE ZEICHEN ZEICHEN FÜR DIE WOCHENTAGE
III M V VII VII Χ XI
3 . ILLUSTRATIONEN 3 . 1 . LISTE DER ILLUSTRATIONEN, 1. BIS 3. BAND 3 . 2 . BILDBESCHREIBUNG UND -NACHWEIS, 2. BAND
XII ΧΠΙ
DIE TAGEBÜCHER, 3 1 . MAI 1 7 7 6 BIS 3 1 . DEZEMBER 1 7 7 8 3 1 . MAI 1 7 7 6 BRIEFLISTE FÜR 1 7 7 6 1. JÄNNER 1 7 7 7 BRIEFLISTE FÜR 1777 1. JÄNNER 1 7 7 8 BRIEFLISTE FÜR 1778
{1} {111} {125} 93 109 327
1. Die Form der Textedition
1.1. DIE ÄUSSERE FORM DER TAGEBÜCHER
Die Tagebücher befinden sich als Teil des Nachlasses Zinzendorf in der Abteilung Kabinettsarchiv des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien. Zur Transkription lagen die Tagebücher in Mikrofilm vor, zur Klärung von speziellen Leseproblemen wurden die Originalbände herangezogen. Sämtliche Bände, deren Format weitgehend einheitlich ungefähr 19 cm χ 12 cm ist, ließ Zinzendorf nach 1806 in Leder binden. Durch das Binden reichen einzelne Wörter oft in den Falz hinein und sind deshalb schwer leserlich. Es kommt vor, daß einzelne Wörter, Satzteile oder auch ganze Sätze vom Tagebuchschreiber selbst unleserlich gemacht worden sind. Die Triest-Bände umfassen die Nummern 21 für 1776, 22 für 1777, 23 für 1778, 24 für 1779, 25 für 1780, 26 für 1781 und 27 für 1782. Jedes Blatt ist beidseitig mit schwarzer Tinte beschrieben. In den in Lateinschrift geschriebenen französischen Text sind deutsche Wörter und Passagen in Kurrentschrift eingefügt. Für andere fremdsprachige Wörter, Satzteile oder Sätze wird ebenfalls die Lateinschrift verwendet; ausgenommen sind griechische Wörter. Wenn auf Reisen, dann zeichnet der Schreiber die von ihm besuchten Orte durch eine größere Schrift jeweils am Beginn einer neuen Zeile aus. Den Wochentag bezeichnet er mit einem Planetenzeichen. Von 1760 an fügt er Wetterbeobachtungen in einem eingerückten Absatz am Ende jeden Tages ein. Eine chronologische Liste der Briefe, geordnet nach Monat, Adressat und Absender, findet man am Ende jedes Jahresbandes. Die Brieflisten sind nicht foliiert. Umfang der bearbeiteten Bände: Bd. 21,1776: fol. 93r.-203v„ Bd. 22,1777: fol. lr.-83v. und fol. 84r.-187v., Bd. 23, 1778: fol. lr.-167r., Bd. 24,1779: fol. lr.-275v„ Bd. 25,1780: fol. lr.-236v. Bd. 26,1781: fol. lr.-197v„ Bd. 27,1782: fol. lr.-31r.,
Umfang der Transkription: Edition: S. {1-124} Edition: S. {1- 201}, S. 1-107 Edition: S. 109-342 Edition: S. 343-576 Edition: S. 577-797 Edition: S. 799-981 Edition: S. 983-1010
Die in geschwungener Klammer gesetzten Seiten umfassen das von Cesare Pagnini bereits edierte Jahr vom 13. Juni 1776 bis 13. Juni 1777.
I
Einleitung
1 . 2 . DIE VOLLEDITION
Entsprechend dem Beschluß der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs aus der Mitte der achtziger Jahre wurde eine integrale Edition des Textes vom 31. Mai 1776, dem Tag der Abreise Zinzendorfs von Wien, bis zum 11. Februar 1782, dem Tag seiner endgültigen Rückkehr nach Wien, erarbeitet. Die Kommission erachtet eine Auswahledition angesichts des Reichtums, der Vielfalt und der Dichte der in den Tagebüchern enthaltenen Informationen für unangebracht. In der Tat wäre eine solche Auswahl für die Herausgeber eine kaum zu bewältigende Aufgabe gewesen, vor allem in Anbetracht der Tatsache, daß die Inhalte der Tagebücher nicht nur für ein Fachgebiet, sondern für viele wissenschaftliche Disziplinen von Interesse sind bzw. sein können. So legte es die Mannigfaltigkeit der Forschungsperspektiven nahe, den Text der Tagebücher durch eine Volledition für zukünftige, heute noch gar nicht absehbare Fragestellungen offen zu halten. Nicht zuletzt fielen pragmatische Gründe ins Gewicht. Jede Auswahl schneidet die Fäden kontinuierlicher Recherche ab, wie man erfahren kann, wenn man die 1997 erschienene Auswahledition der Jugendtagebücher 1747, 1752 bis 1763 zur Hand nimmt. Die Herausgeber erachteten es zu Anfang ihrer Arbeiten in den frühen neunziger Jahren für unzweckmäßig, den Text des ersten Jahres in Triest, angefangen vom Ankunftstag, dem 13. Juni 1776, bis zum 13. Juni 1777 zu bearbeiten, da dieser Teil bereits durch Cesare Pagninis Edition von 1978 vollständig erschlossen schien. Sie begannen deshalb ihre Arbeiten mit dem 1. Juli 1777. Es sollte sich jedoch letzten Endes herausstellen, daß das von Pagnini bearbeitete Jahr nach den von den Herausgebern entwickelten Editionskriterien gänzlich neu erschlossen werden mußte, um den Gesamtzusammenhang herzustellen und die Einheitlichkeit der Edition, vor allem in Hinsicht auf den Index, zu wahren.
2. Die Prinzipien der Textedition Zu Beginn ihrer Arbeiten in den frühen neunziger Jahren wählten die Herausgeber als Vorlage für ihre Editionsarbeiten die Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte, wie sie vom Arbeitskreis „Editionsprobleme der frühen Neuzeit" der „Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen" im Archiv für Reformationsgeschichte 72 (1981) 299-315 veröffentlicht worden sind. Es hat sich als notwendig erwiesen, diese Richtlinien für die vorliegende Edition beizubehalten, auch dann, als Schritt um Schritt für die Transkription und für die Recherchen zum Index die elektronische Datenverarbeitung eingesetzt wurde. Es ist uns bewußt, daß sich in
II
Textedition
der Zwischenzeit die Auffassungen und die Techniken von Editionen verändert haben. 1
2 . 1 . ORTHOGRAPHIE
Die Lautung wird grundsätzlich belassen, d. h. entsprechend dem Original wiedergegeben. Orthographische Fehler des Schreibers werden nicht korrigiert und auch nicht mit [!] gekennzeichnet, außer es handelt sich eindeutig um Flüchtigkeitsfehler, wie ζ. B. «les grands commandeur»[!] oder «chacun de vo[!] sujets». Eine textkritische Anmerkung bzw. Korrektur einer fehlerhaften Schreibung erfolgt dann, wenn die Schreibung zu Mißverständnissen führen kann, wie im folgenden Beispiel: «On joua au trictrac. Pittoni se plaignit de n'avoir en aucun de cas tricotés». Gemeint ist aller Wahrscheinlichkeit nach «triché». Desgleichen wird durch eine Anmerkung angegeben, wenn es sich um ein nicht alltägliches Wort handelt und Zinzendorfs Fehlschreibung das Auffinden im Wörterbuch erschwert, wie zum Beispiel: «mon postillon alla comme un cran tiable[!]». Hier heißt es wohl richtigerweise: «grand diable». Die russische Transliteration folgt den deutschen wissenschaftlichen Transliterationsregeln.
2 . 2 . NORMALISIERUNG
Die diplomatische, also buchstabengetreue Wiedergabe von Zinzendorfs Schreibung ist schwer möglich, da der Tagebuchschreiber die Groß- und Kleinschreibung sehr uneinheitlich handhabt. Groß- und Kleinbuchstaben können oft schwer auseinandergehalten werden. Es gibt im Schriftbild zahlreiche Übergangsformen, die drucktechnisch nicht dargestellt werden können. Aus diesem Grund werden Namen von Personen und Orten sowie das Wort des Satzanfanges grundsätzlich mit großen Anfangsbuchstaben wiedergegeben. Im übrigen wird die Schreibung und Akzentsetzung dem heutigen Gebrauch des Französischen angepaßt. Normalisierende bzw. modernisierende Eingriffe werden in folgenden Fällen vorgenommen:
1 Siehe Klingenstein, Fellner und Hye (Hg.), Umgang mit Quellen heute; Merta, Sommerlechner und Weigl (Hg.), Vom Nutzen des Edierens.
III
Einleitung
Original
edierter Text
Akzentsetzung vécu diñé pére réçu
vécu dîné père reçu
Groß- und Kleinschreibung Chancelier grand Duc
chancelier grand-duc
Getrennt- und Zusammenschreibung apresent à présent delà de la Bindestriche apresmidi belle soeur vice chancelier
après-midi belle-soeur vice-chancelier
Abkürzungen Me Mme P. Pce (siehe hierzu auch das Abkürzungsverzeichnis) Interpunktion 13. livres 1. semaine
13 livres l è r e semaine
Beistriche werden aus dem Original übernommen. Wenn ein zusätzlicher Beistrich, Doppelpunkt oder Strichpunkt notwendig scheint, um den Lesefluß zu erleichtern, wird ein solcher stillschweigend eingefügt. Überlange Perioden werden gegebenenfalls in mehrere Sätze zerlegt. Angabe des Datums 6.7bre 1. May
IV
6 septembre 1 e r may
Textedition
Angabe von Zahlen fl. 7.500.300
7,500.300 fl.
Anführungszeichen bei Zitaten in direkter Rede werden modernisiert: «...»: im französischen, italienischen oder lateinischen Text "...": im englischen Text „...": im deutschen Text. Stillschweigend aufgelöst werden: Querbalken über einzelnen Buchstaben als Zeichen für Verdoppelung des Konsonanten la some la somme comencé commencé häufig wiederkehrende Abkürzungen amb. ambassadeur Emp. Empereur ... (siehe Abkürzungsverzeichnis) Angabe der Himmelsrichtungen NE. nord-est SO. sud-ouest
2 . 3 . FORMALES
Absätze Es werden keine zusätzlichen Absätze von den Herausgebern eingefügt. Zinzendorfs Absätze vor den Namen von Reisestationen werden nicht, seine Einrückungen bei den Wetterangaben jedoch schon beibehalten. Unterstreichungen im Original Unterstreichungen, die unter Umständen vom Schreiber des Tagebuches im Nachhinein eingefügt wurden, die aber auch von Forschern, etwa von Alfred von Arneth, stammen könnten, werden nicht wiedergegeben. Unterstreichungen und Hervorhebungen, die mit höchster Wahrscheinlichkeit vom Autor selbst stammen, werden in der Anmerkung angezeigt, wie z. B.
V
Einleitung
«Jetté sur le papier quelques pensées sur cette maxime fausse selon moi, que le souverain doit empêcher les entrepreneurs de fabrique aisés à faire de trop grandes entreprises, afin qu'ils n'écrasent pas les entrepreneurs plus pauvres.» Im edierten Text wird die Unterstreichung weggelassen, im textkritschen Apparat am Fuß der Seite wird jedoch vermerkt: von «souverain» bis «pauvres» unterstrichen. Sprachliche Besonderheiten Zinzendorfs Zinzendorf verwendet Germanismen, die im Text beibelassen werden, wie ζ. B. sequer, aus dem Deutschen: sekkieren, und registrature, aus dem Deutschen: Registratur. Orthographische Besonderheiten des Schreibers werden beibehalten, wie zum Beispiel: le né, eigentlich nez; les batemes, eigentlich baptêmes; la sale, eigentlich la salle. Seitenzählung und Seitenwende Der Beginn einer neuen Tagebuchseite wird in der Transkription durch die Angabe dieser Seitenzahl gekennzeichnet, z. B.: «Après-midi arriva Mme del Mestre avec le petit Battistin Starhemberg [85v.] qui fut obligé d'amuser la compagnie ce qui m'ennuya.» Worttrennungen am Seitenende werden entsprechend dem Original mit dem Trennungszeichen - wiedergegeben. Der Gepflogenheit des 18. Jahrhundterts ensprechend wird im Original das letzte Wort einer Seite manches Mal auf der nächsten wiederholt. Die vorliegende Edition folgt dieser Gewohnheit nicht. Worttrennung am Zeilenende Da die Zeilenlänge im edierten Text nicht mit jener des Originals übereinstimmt, werden Worttrennungen am Zeilenende nicht wiedergegeben. Hochstellung von Buchstaben Die Hochstellung wurde bei Zahlenangaben, wie z. B. n°, 47me Semaine, 1er acte, beibehalten, nicht jedoch bei Titeln wie z. B. Pce/Pcesse, M./Mme, Cte/Ctesse. Zahlen und spezielle Zeichen Römische und arabische Zahlen werden entsprechend dem Original wiedergegeben. Der Punkt nach Kardinalzahlen wird nicht wiedergegeben. Die von Zinzendorf für die Wochentage verwendeten Planetenzeichen werden im Druck wiedergegeben. (Siehe Verzeichnis der Wochentage)
VI
Textedition
Besonderheiten der Schrift Zinzendorfs Zinzendorf verwendet für den französischen Text durchgehend die lateinische Schrift, für deutsche Wörter die Kurrentschrift. Die Kurrentschreibung der deutschen Wörter wird in der Transkription nicht wiedergegeben. Ebenso verwendet Zinzendorf verschiedene Schriftgrößen sowohl für die lateinische als auch für die Kurrentschrift. Die unterschiedlichen Schriftgrößen werden im edierten Text nicht wiedergegeben. Nur in besonderen Fällen wird in einer Anmerkung am Fuß der Seite vermerkt, daß die Größe der Schrift vom üblichen Schriftbild abweicht, wie beispielsweise im folgenden Satz: «Il faut instruire, former, éclairer les hommes; et surtout les rendre libres.» Hier wird in der Anmerkung vermerkt: «les rendre libres» hervorgehoben.
2 . 4 . WEITERE BESONDERHEITEN
Glossar Für das 18. Jahrhundert typische Begriffe, Redewendungen und Fachausdrücke sind, soferne sie heute nicht mehr oder nur schwer verständlich sind, im Index auffindbar. Anmerkungsapparat Folgende Anmerkungen scheinen als Fußnoten auf: 1. Die Übersetzung eines Satzes oder von Satzteilen aus dem Italienischen und Lateinischen, wie z. B.: ... ce seroit Graetz qui déciderait «e ne risulterà quel che vorrà!» Die Übersetzung in der Anmerkung lautet: „... egal, was passieren wird." 2. Irrtümer Zinzendorfs, wie zum Beispiel: «juin» statt «juillet» oder falsche Wochendatierungen werden ebenfalls in einer Anmerkung berichtigt. 3. Zur leichteren Auffindung von den im Tagebucch nicht näher bezeichneten Personen, Orten, Lektürestoff, Begriffen, Fachausdrücken, Ereignissen, u.a. werden Kurzbetreffe gegeben, die auf den entsprechenden Eintrag im Index verweisen. So wird z. B. der Name des Autors Mathias Ignaz Hess in der Anmerkung als Erklärung zu folgendem Satz gegeben: «Lu l'imprimé sur les gymnases.»
2 . 5 . ABKÜRZUNGEN
Folgende Abkürzungen des Schreibers wurden nicht aufgelöst:
VII
Einleitung
Abkürzungen im Original und im edierten Text Alt. art e c.-à-d. Cte Ctesse d.
Bedeutung Altesse article c'est-à-dire conte
Dlle Dr. (dt.), Dr (frz., ital.)
contesse dîme démoiselle docteur
fi. h.
florin heure
L. £
Lord livres livres sterling livres tournoises
£ St. £ tt Lt LL. M. Maj. Mal Mgr Mis/Mise Mlle Me Mr.
lieutenant Leurs monsieur majesté maréchal monsigneur marquis, marquise mademoiselle
Ρ· Pce
madame monsignor messieurs Notre Seigneur numéro Père page prince
Pcesse p.e. P. P. S. S . A . R. S.E.
princesse par exemple Pères San, Saint Son Altesse Royale Son Excellence
Mrs Ν. S. no. n° P.
VIII
Textedition
S. M.
Sa Majesté
Sr
Sieur
Sra
Signora
St. (dt.) St (frz.)
Sankt, Saint
Sta
Santa
Sts
Saintes
t.
tome
tt
tournoises (siehe livres)
vol. Xr.
volume Kreuzer
Abkürzungen im Original, im Text jedoch aufgelöst administration admaôn amb.
ambassadeur
cap e ch.
capitaine chambre
chande ch a u
chancellerie château
Chev.
chevalier
côaire comp. col. coon
E Emp. gal
gout Imp.
commissaire compagnie colonel commission Est Empereur général gouvernement
imp.
Impératrice impérial
luog.
luogotenente
Ν
nord ouest
O qal ; qaux S
quintal, quintaux sud
ton* vau; v a u x
tonneaux vaisseau, vaisseai
IX
Einleitung
2 . 6 . TEXTKRITISCHE ZEICHEN
Folgende Zeichen werden verwendet, um Zinzendorfs eigene Abänderungen von Wörtern, Satzteilen und Sätzen zu kennzeichnen. *Wort*
ein Wort bzw. Wörter, ein Satzteil oder Satz, bzw. Sätze werden vom Schreiber eingefügt
/xxx/
ein Wort bzw. mehrere Wörter, ein Satzteil oder Satz, bzw. Sätze werden vom Schreiber durchgestrichen und sind nicht mehr leserlich.
/Wort/
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16[=17] juillet
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Textedition
2 . 7 . ZEICHEN FÜR DIE WOCHENTAGE
Zinzendorf führte von 1747/1752 bis zu seinem Tod, 1813, ein Tagebuch und von 1747 bis 1761 und 1799 ein sogenanntes Geistliches Tagebuch. 1758 begann er, in die zur individuellen Eintragung bestimmten Tagesrubriken des Schreibalmanach, Auf das Jahr Christi MDCCLVIII. welches ein gemein Jahr ist. Denen Canzleyen, Gelehrten, Schreibern, wie auch Kauff- und Handwercksleuten zum nützlichen Gebrauch Wochenweis eingerichtet, samt einer Anzeige zur Aderlaß. Durch Ric. Schmid, sonst Kiinzel, oder der gelehrte Bauer genannt. Mit röm. Kays. Maj. allergn. Privilegio. (Nürnberg 1758 in Verlegung der Joh. Andreä Endterischen Handlung) 2 täglich seine Wetterbeobachtungen einzutragen. 1759 setzte er diese Eintragungen in den Schreibalmanach fort. In diesen Rubriken finden sich für jeden Tag die Zeichen der Planeten, des Sternkreises, des Mondes, der Volksheilkunde und die Namen der Heiligen. Gelegentlich fügte er in den Schreibalmanach — zusätzlich zum Geistlichen Tagebuch — Tagesereignisse ein. Daraus entwickelte er seit 1760 die lebenslange Gewohnheit, für die Wochentage in seinem Tagebuch die entsprechenden Planetensymbole zu verwenden und am Ende der Eintragungen die Wetterangaben hinzuzufügen. Θ Sonntag: Sonne, mit den Attributen heiß und trocken; regiert das Zeichen Löwe; Metall: Gold V Montag: Mond, mit den Attributen kalt, feucht und allerlei; regiert das Zeichen Krebs; Metall: Silber ¿ Dienstag: Mars, mit den Attributen hitzig und trocken; regiert die Zeichen Widder und Skorpion; Metall: Eisen # Mittwoch: Merkur, mit den Attributen warm und trocken; regiert die Zeichen Zwilling und Jungfrau; Metall: Quecksilber Ψ Donnerstag: Jupiter, mit den Attributen warm und feucht; regiert die Zeichen Schütze und Fisch; Metall: Zinn £ Freitag: Venus, mit den Attributen feucht und warm; regiert die Zeichen Stier und Waage; Metall: Kupfer % Samstag: Saturn, mit den Attributen kalt und trocken; regiert die Zeichen Steinbock und Wassermann; Metall: Blei
2 TB, Bd. 3, Bd. 4 (1759)
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3. Illustrationen 3.1. Liste der Illustrationen, 1. bis 3. Band TITELBILD
Ansicht der Stadt und des k. k. Freyhafens von Triest, 1796/1798
1. Band 1. Ansicht Triests, ca. 1789 2. Karte des Territorio, 1775 3. Plan von Triest mit Hafenanlagen und neuen Bauvorhaben, 1780 4. Verkehrsverbindungen zwischen Triest und Süddeutschland, 1781 5.1. Ansicht von Triest, 1785 5.2. Die Bewohner der Alt- und der Neustadt von Triest, 1785 6. Maria Theresia, 1773 7. Karl Graf Zinzendorf als Deutschordensritter, 1777 8. Franz Xaver Fürst Rosenberg, 1783 9. Die Reiserouten des Gouverneurs: Wien-Triest, Triest-Görz, Triest-Venedig/ Padua 10. Der Semmering um 1800 11. Der Kohlmarkt in Wien, 1786
2. Band 1. Ansicht von Stadt und Hafen Triest, 1777 2. Straße von Triest nach Opicina, 1776/1777 3. Straße von Triest über Opicina nach Prewald, 1777/1778 4.1. Denkmal in Opicina zur Erinnerung an den Bau der Straße, 1780 4.2. Zisterne in der Post von Opicina, 1780 5. Die Reiserouten des Gouverneurs: Triest-Kärnten, Triest-Pola, Auf der Josephinerstraße 6.1. Friesach, 1688 6.2. Die Villa La Lucreziana und das Schloß Rosegg, 1777/1778 7. DerLoiblum 1800 8. Sigismund Zoys 9.1. Mottling, 1698 9.2. Tschernembl, 1698 10. Die Josephinerstraße von Karlstadt nach Zengg, 1779 XII
Illustrationen
3. Band 1. Die Piazza grande in Triest, 1779 2. Der Gouverneurspalast in Triest (vor 1856) 3. Der Graben gegen den Kohlmarkt in Wien, 1782 4. Theresiens letzter Tag, 1780 5. Joseph II. und das russische Thronfolgerpaar, 1781/1782 6. Lindenallee im Augarten, Wien 7. Ludwig Graf Zinzendorf 8. Karl Graf Zinzendorf 9.1. Karlstetten 9.2. Wasserburg 10. Originalseite aus dem Tagebuch
3.2. Bildbeschreibung und -nachweis, 2. Band TITELBILD
Ansicht der Stadt und des k. k. Freyhafens von Triest, 1796/98 Nach einem Gemälde von Franz Ferdinand Runk gestochen von Anton Hertzinger. Widmungsinschrift: Dédié à son Excellence Monsieur le Comte Charles de Zinzendorf et Pottendorf, Grand Veneur héréditaire de l'Autriche inférieure, grand Capitulaire et Commandeur de l'ordre Teutonique du baillage d'Autriche à Laibach, Conseiller intime actuel et Chambellan de S. M. l'Emp. et Roi, et son Ministre du Conseil d'état des affaires internes, ci devant Gouverneur de la ville et du port franc de Trieste de 1776 à 1782 par ses très humbles et très Obéissants Serviteurs Artaria et Compagnie. In der Mitte das Wappen Zinzendorfs, darunter: In Wien bey Artaria und Comp., Museum Wien, Topographische Sammlung, Inv. Nr. „Triest". Am 19. Mai 1796 kaufte Karl von Zinzendorf von Runk zwei Prospekte von Triest. Im Februar 1798 wurde ihm eines der Gemälde, in Kupfer gestochen, zugeeignet. (Siehe Gaston Pettenegg, Hg., Ludwig und Karl Grafen und Herren von Zinzendorf... Ihre Selbstbiographien, S. 244 und 254). 1. Ansicht von Stadt und Hafen Triest, 1777 Tuschzeichung von Francesco Orlandi, 1777 Ansicht der Neu- und der Altstadt und des Hafens vom Neuen bis zum Alten Lazarett und der Mole Santa Teresa. XIII
Einleitung Dies ist eine der Zeichnungen Orlandis, die Zinzendorf bei seinem Wiener Aufenthalt im Februar/März 1778 begutachten ließ. Der Maler Johann Christian Brand und der Kupferstecher Christian van Mechel fanden sie für eine Radierung ungeeignet. Civici Musei di Storia ed Arte di Trieste, Inv.-Nr. 2/121 2. Straße von Triest nach Opicina, 1776/1777 Pianta della nuova Strada d'Italia, e Carintia Kolorierte Zeichnung Rechts unten signiert: Carlo Dini Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Nachlaß Zinzendorf, Bd. 173. 3. Straße von Triest über Opicina nach Prewald, 1777/1778 Titel: Plan der neu projectirten Strassen gegen Triest, dessen Haupt-Entwurf ohnedies bey Händen Ihro Excelenz [!] Graffen von Zinzendorf etc. zu Wienn. Kolorierte Zeichnung, [1777/1778] Rechts unten: F. X. B. Laa. Ing. [=Landschaftsingenieur] Layba.fch] Finanz- und Hofkammerarchiv, Kartensammlung, Inv.-Nr. B-l 18. 4.1. Denkmal in Opicina zur Erinnerung an den Bau der Straße, 1780 Die Inschrift, von Andrea Giuseppe de Bonomo verfaßt, findet sich im Tagebuch am 18. Mai 1779. Auf der schwarzen Marmortafel des vom Bildhauer Variola ausgeführten Monuments mit der Jahreszahl 1780 ist der Text leicht verändert. Siehe auch die Wiener Zeitung vom Mittwoch, 11. April 1781. Foto 2007 42. Zisterne in der Post von Opicina, 1780 Die steinerne Einfassung der Zisterne stand ursprünglich im Hof des neuen Postgebäudes von Opicina. Sie gelangte 2004 aus dem Besitz der Familie Cobez in Gabrovizza an die Städtischen Museen in Triest. Das vom Ortspfarrer stammende Chronogramm findet sich im Tagebuch, 2. Mai 1780. Foto 2007
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Illustrationen
5. Die Reiserouten des Gouverneurs: Triest-Kärnten, Triest-Pola, Auf der Josephinerstraße Gez. von Christa Müller nach einer Vorlage aus Rudolf Rothaug, Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde an den österreichischen Mittelschulen (Wien 1911).
6.1 Friesach, 1688 Kupferstich aus: Johann Weichard Valvasor, Topographia Archiducatus Carinthiae antiquae et modernae completa: Das ist vollkommene und gründliche Land-Beschreibung deß berühmten Erz-Herzogthums Kärndten (Nürnberg 1688) 51-52. Links im Bild die Deutschordenskommende mit Kirche. Universitätsbibliothek Graz.
62. Die Villa La Lucreziana und das Schloß Rosegg, 1777/1778 Stich von Ferdinand Landerer (vor 1790) nach einem heute verschollenen Gemälde von Johann Christian Brand (1777/1778). In der Mitte die Villa La Lucreziana, rechts das Dorf Rosegg, im Hintergrund das alte Schloß. Widmungsinschrift: Veduta del Castello di Rossecco e della Villa detta La Lucreziana del Sr Conte Francesco Orsini di Rosenberg. Copia tirata dall'Originale dell'altezza di 5. e della largeza di 7 piedi. Dipinto da Christ0 Brand Professore e Consic" dell' Accad." delle belle Arti. Incisa dal F. Landerer Professore dell Imp.1® R.a Acc.ia degl'Ingeneri e membro dell Acc.'a delle belle Arti. Zinzendorf besichtigte das Gemälde am 26. Dezember 1777 im Atelier Brands im Mariazellerhof. Sammlung Emanuel Prinz von und zu Liechtenstein, Rosegg.
7. Der Loibl um 1800 Kolorierte Radierung von Ferdinand Runk und Johann Ziegler. Titel: Gegend am Fuße des Berges Loibl. Vue des environs au pied de la montagne de Loibl. Bez. links unten: Runk del., Mitte: F.X. Stöckl, rechts unten: Ziegler sc. Albertina, Inv.-Nr. DG 1936/707
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Einleitung 8. Sigismund Zoys Lithographie von Josef Lanzedelly. Titel: Sigmund Zois, Freyherr von Edlstein, gest. 19. Nov, 1819 alt 72 Jahre. Gedruckt im Lithographschen Institut in Wien. Links unten: Lanzedelly del. Ganze Figur sitzend im Rollstuhl mit Schreibplatte, im Hintergrund Bücherregale, halb verdeckt von Vorhang. Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Pg. 46.159:1 (1) 9.1. Mottling, 1689 Kupferstich aus: Johann Weichard Valvasor, Die Ehre des Herzogthums Crain: Das ist Wahre, gründliche und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses in manchen alten und neuen Geschichts-Büchern zwar rühmlich berührten, doch bishero nie annoch recht beschriebenen Römisch-Key serlichen herrlichen Erblands, 3. Theil (Laybach 1689) 384. Legende: Statt und Schloss Mottling. Metlika. Universitätsbibliothek, Graz. 92. Tschernembi, 1689 Kupferstich aus: Johann Weichard Valvasor, Die Ehre des Herzogthums Crain: Das ist Wahre, gründliche und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses in manchen alten und neuen Geschichts-Büchern zwar rühmlich berührten, doch bishero nie annoch recht beschriebenen Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblands, 3. Theil (Laybach 1689) 602. Legende: Das Schloss undt Statt Tschernembl. Csernomëly. Universitätsbibliothek, Graz. 10. Die Josephinerstraße von Karlstadt nach Zengg, 1779 Kolorierte Zeichnung, 1779. Legende: Dem Allergnaedigsten coup d'oeil allerunterthaenigst unterlegte in kleiner Idee entworfene Route der neüen grossen Heer-Strasse durch's Carlstaedter-Generalat nach Zengg. Worin die allerbeschwerlichste, von mehr aeltern Ingenieurs für unmoeglich beschriebene, und bereits glücklich und foertig umgeschaffene Passagen = rot, so wie auch die zur Noth schon befahrbar bereitete Strassen-Züge angedeutet sind; jene hingegen, so noch unbefahrbar, und in diesen 1779. Jahr zu schliessen sind, werden XVI
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durch = gelbe Farbe unterschieden; k.k. Wiener Klafter; Teütsche Meilen; Italienische Millien. Allerunterthaenigster Strappi, Obrist-Lieut. und Baudirecteur. Vom 14. bis 16. September 1778 befuhr Zinzendorf in Begleitung von Struppi diese Straße von Ogulin bis Zengg und zurück. Kriegsarchiv, Wien, Kartensammlung, Inv.-Nr. Β IX c 798
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Die Tagebücher
31. Mai 1776 bis 31. Dezember 1778
1776 Je partis ainsi de Vienne pour ma nouvelle destination un peu avant minuit, sorti près de St Florian par les lignes de Maezelstorf. £ 31 may. Là où le chemin de Baden se sépare de la route, je songeois encore à ma cousine, après que l'on a passé Neudorf. Il étoit 3 h. quand je fus rendu à Trayskirchen, je sommeillois beaucoup en passant ce long village de Theresienfeld. Neustadt où j'arrivois à 5 h. 1/2 est entouré de belles prairies que forme le ruisseau de Kehrbach. Mais d'abord qu'on sort de là les [92v.] landes recommencent, l'aspect des montagnes, diversifie infiniment la vue. Je remarquois dans l'auberge de Neustadt les écussons de trois ambassadeurs de Venise qui y ont passé. Nombre de chariots chargés de tuteur ou d'échalas pour les vignes, venoient vers la ville de Vienne. A 7 h. 3/4 à Neykirchen. Contrée riante sur la Leytha, j'y pris du caffé et griffonnois un peu. On voit le château de Sebenstain collé contre des montagnes bien boisées. Passé Gloggnitz, l'abbaye au pié de la montagne, le château de Wartenstain, on perdit le Schneeberg de vue à mesure qu'on approche de Schadwien. Causé avec le maître de poste, l'endroit apartient au Cte Wallsegg. Il y a 7 h. de chemin d'ici au Schneeberg, le château est d'un aspect romanesque, je montois la montagne *du Simmering* à pié avec grande fatigue, il y a des points de vue d'un sauvage charmant, particulièrement là où on passe un pont de pierre qui unit deux montagnes précipices boisé de bouleaux, de sapins etc. Il fallut soulever ma voiture, les ressorts ayant cédés. La montagne est extrêmement longue, la descente dure plusieurs postes et est fort douce. Il étoit 10 h. au départ de Sch[adwien], I I 1/2 au-haut du Simmering où est le monument et midi 3/4 en arrivant à Muertzzuschlag en Styrie. Là commence ce charmant vallon de la Muertz. On longe toujours cette jolie rivière qui a une forte pente et serpente ainsi entre des prairies charmantes émaillées de [93r.] mille fleurs. Le vallon est étroit, les montagnes bien boisées, entre les bois des champs cultivés, dans le vallon les plus beaux bleds. La rivière bordées d'aulnes, des frênes et des ormeaux. On voit à l'autre bord un joli bâtiment nommé Feistritzhof. Avant 3 h. à Kriegla. Passé Wartberg, pont sur la Muertz qui donne sur le vieux château inhabité de Lichtenek, ce qui fait une vue agréable. Kimberg bourg rempli d'artisans de différentes espèces. A 4 h. 1/4 à Muertzhofen. Le château de Kapfenberg vieux inhabité sur la montagne fait un bel effet, par-ci par-là des églises, des hameaux sur la montagne. A droite se sépare le chemin qui mène à Mariae Zeli par Seewisen. Ponts sur la Muertz, que l'on passe deux fois pour entrer dans Prugg an der Muehr. Cette ville est située dans un vallon assez étroit. La Muertz s'y jette dans la Muhr. Le château s'apelle Landscron, est situé sur la montagne et tout délabré, la ville a médiocre mine, à l'auberge du Schild a logé l'archiduc Ferdinand. De
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deux personnes qui devoient graisser la voiture l'un étoit niais et manchot, l'autre seulement niais. Pas une maison dans la ville, où il n'y ait de ces niais. Les habitans sont tous paysans, c'est-à-dire propriétaires de champs, peu de fruits excepté dans les jardins. Taxe des charbons, que les paysans sont cependant obligé de livrer de leurs propres bois à ce prix. A 6 h. 1/2 parti. Passé la Muhr sur un beau pont, le [93v.] pays encore bien agréable, quoique d'étroits vallons, le chemin cotoye la Muhr de fort près. A 8 h. à Leoben. Ici le vallon est bien étroit. On voit les alpes de Seccau couvertes de neige avant d'entrer dans la ville. La place est belle, l'auberge de l'Aigle bonne. Bonnes truites et Mehlspeise. Ecrit à mon aimable cousine. Oublié cependant le calcul du 17"février, son portrait en miniature, germandrées sur mon portefeuille, remercimens de sa commission. Odeur du syringa. Beau tems peu chaud, l'air paraissant à la pluye.
Juin % 1 er de juin. Je quittois avec peine mon lit à 3 h. 1/2 du matin et partis de Leoben à 4°h. passé. On repasse la Muehr sur un autre pont en sortant de ville. D'abord après ce pont le chemin de Vordernberg se sépare à droite de celui de Clagenfurt. Au village de Michel, où on voit de loin le château de Kaysersberg à M. de Lakont/Lakart et où le chemin est fort pierreux, on laisse à droite le chemin de Rottenmann que j'ai fait en 1771 tout comme alors j'étois rendu un mois auparavant de Vordernberg à Leoben. A 6°h. à Kraubath. Seul postillon qui donnoit du cor. Au sortir de là un joli bouquet de bouleaux. A St. Lorenzen un pont sur la Muhr, où l'on construit des barques. Une maison sur le rivage qui a bonne apparence et apartient dit-on, aux propriétaires des mines de fer. On voit le chemin de [94r.] Seccau à l'autre bord de la rivière que l'on passe pour entrer dans Knittelfeld, ce bourg situé dans une assez vaste plaine bordée par-ci par-là par des alpes couvertes de neige, clocher bâti de pierres jusqu'au sommet. Caffé. On sort de là et traverse une plaine charmante très vaste, bordées par plusieurs étages de montagnes, dont les plus petites sont bien boisées, les plus hautes des alpes dont les cimes couvertes de neige se perdent dans les vues, telles sont les alpes de Seccau, le Zeyring, le Rottenmanner Taurn. Au sortir de Kn[ittelfeld] on voit d'abord le château de Spielberg appuyé contre la montagne. Dans la plaine des champs à perte de vue, les plus beaux bouquets de bois, d'immenses prairies émaillées de mille fleurs qui répandent l'odeur la plus suave. Tels sont les prés par où coule ^rapidement* le ruisseau de Poils qui a bien l'air d'une eau de montagne, on le presse sur un pont près du village d'Aichdorf. Tous les arbres en fleurs, cerisiers, poiriers, c'est ici le plus beau moment de l'année. A 8 h. arrivé à Knittelf[eld]. L'approche de Judenburg donne à 2
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l'oeil les plus beaux tableaux. Au sortir d'un bois dont l'intérieur est mélèsef!], on arrive sur le rivage escarpé et fort élevé mais bien boisé de la Muhr, on trouve cette hauteur en descendant, la ville se présente en amphitéâtre appuyée contre des montagnes bien boisées, au-dessus desquelles élève sa tête le Stubalpen couvert de neige. Au-haut de la ville [94v.] un calvaire. Le château de Lichtenstein ruiné au bout d'un rocher auquel il semble suspendu. Il faut prodigieusement monter pour entrer dans la ville, et la maison de poste est d'abord à l'entrée. Il étoit 11 h. quand j'en sortis à pié. Dans ce chemin de Knittelfeld rencontré de très beaux chevaux de l'Ober Steyer qu'on menoit à la foire qui se tient demain à Trafeyach près de Vordemberg. Le chemin depuis Jud[enburg] va sur le côté droit de la Muhr à mi-côté des montagnes toujours en montant et descendant on passe Rothenthurn, St. Peter. Beaucoup de germandrées, Vergiß mein nicht, de tous ces endroits, du syringa, des Mehlfüßgen aux fleurs jaunes. St. Jörgen. Vis-à-vis on voit Sauerbrunn, Pichlhof, d'où va un sentier vers le Zeyring, Frauburg vieux château inhabité du Pce Schwarzenberg situé à mi-côté de la montagne, et l'église toute neuve un peu plus bas, le tout vis-à-vis de Hundsmarkt, où je fus rendu à 1 h. 1/2, il y a une chambre propre. Reparti à 2 h. la Muhr venant de Muhrau coule dans le vallon à droite, en partant d'ici. On apperçoit bientôt de loin Schrattenberg château du Pce de Schw[arzenberg] avec quatre donjeons et une grande tour, bâti sur une éminence qui domine également et le vallon de la Muhr et celui par où nous montâmes à gauche après avoir passé Scheifling. Depuis là la contrée très élevée ressemble beaucoup au Pusterthal en Tyrol, des montagnes vertes, bien [95r.] boisées, des maisons de paysans éparpillées sur ces montagnes. Le chemin est bon, va beaucoup en descendant, beaucoup d'aulnes. De jolis points de vue, on arrive enfin à la descente de Neumarkt, que je fis à pié comme il y a trois ans par un joli sentier à travers des grains. *Die Sau Alben couverts de neige*. Pichel petit château à côté de la descente. Forchtenstein le vieux château au-dessus de la ville, fait un point de vue singulier, vu de la maison de poste en profil sur une colline boisée et toute verte. Il étoit 4 h. après-midi. En sortant de là on passe devant une avenue qui mène à droite à Linth, petite maison de plaisance. On descend considérablement quoiqu'insensiblement presque toujours le long de la petite rivière ou du petit torrent d'Olsza, c'est un Erfenbach, ses bords étant planté d'aulnes, son courant fort rapide. D'abord le vallon est très étroit, très verd, très boisé, point de champs, quelques prés, des métairies éparpillées sur les montagnes, ensuite le vallon s'élargit, on passe Einoed où il y a beaucoup de canaux et un bain d'eaux minérales. Le climat s'adoucit de beaucoup, à mesure que l'on descend. A 5 h. 1/2 je fus rendu en Carinthie à Friesach. Dans ce bourg siège le juge des mines de l'archevêque de Salzbourg. Le bourg est horriblement vilain. Nombre de vieux châteaux sur la montagne. Chez le maître de poste je trouvois le coopérateur d'ici qui me débita tout plein de [95v.] belles choses. Que les boulets de canon à la porte de Neumarkt du côté de Styrie, viennent du tems d'Attila. Qu'alors
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depuis Friesach jusqu'à Judenburg ce n'étoit qu'une ville. Louis Harrach, dit-on, tire 6.000 fl. de sa commanderie d'ici. Quatre heures de chemin d'ici à Huttenberg. Les héritiers de Poschinger exploitent leur fer dans une montagne qu'on voit à gauche en sortant de la ville. Je partis après 6 h. On passe près de l'église teutonique en sortant. Tant d'objets intéressans sur le chemin d'ici à St. Veit, mais j'avois de l'humeur au sujet de mon absence de ma chère Henriette, et de ce que les ressorts de ma voiture avoient cédé. Mais le chemin est rudement long. Des hauts fourneaux, des forges en beaucoup d'endroits. St. Lorenz, église isolée sur la montagne à gauche. Zwischenwassern maison de l'évêque de Gurk au confluent de l'Oltza et de la Gurk. Il y a d'abord un petit jardin et isle dans le fonds. Ensuite une maison de l'évêque à un étage, avec un jardin et une avenue qui mène fort loin d'un autre côté vers le grand chemin. J'étois descendu un moment devant le jardin, et quand je passois devant l'avenue, je vis accourir le prince évêque Auersperg, et toute sa compagnie parmi laquelle il y avoit, dit-on, M. et Mme de Gaisrugg, tous curieux de voir qui j'étois. Après avoir ainsi tourné autour de ce [96r.] jardin dont la situation me parut charmante, on voit Althofen sur la montagne à gauche, des ruines et des maisons, et derrière des alpes dont les sommets sont couverts de neige, probablement die Sau Alpen derrière Huttenberg. Teschldorf château sur la montagne du même côté. On passe Mölbling, le Krabenfeld beaucoup de jolis bouquets de bois et des forêts. On voit de grands champs cultivés en trèfle, comme j'ai vû en Styrie du trèfle et des fèves de marais. Joseph souffroit des dents. Avec la voiture assise sur le brancard, j'arrivois à 9 h. à St. Veit et restois hors de la ville chez Kummerer, où pour comble de malheur on me donna un fort mauvais souper. Monsperg, château du .... se voit dans le chemin de fort loin. On voit vers le sud une chaîne d'alpes dont les sommets sont couverts de neige, probablement les montagnes de Cappel et de Seeland. Le sellier renforça les ressorts de cordes, on fit des paperasses un paquet pour alléger la calèche. Beau tems. Le soir fort chaud, beau clair de lune.
23 e Semaine Θ de la Trinité. 2 juin. Levé avant 4 h. je ne partis qu'avant 5 h. de St. Veit. Après avoir tourné autour de la ville, on voit [96v.] à gauche le château de Deggenburg sur une colline et le château d'Osterwitz au prince Kevenh[uller]. D'assez loin à droite au sommet d'une colline fort élevée une église qui fait un joli coup d'oeil, surtout étant successivement cachée par d'autres montagnes. Tout est verd, tout est belles prairies, ou beaux champs. Beaucoup de trèfle. L'horison est bordé par les alpes qui séparent la Carinthie du Carniol, leurs sommets très élevés sont couverts de beaucoup de neige. St.Donat à gauche, puis Stadthof, gloriette du baron Ottenfels. Passé le Zollfeld où les anciens habitans de la Carinthie avoient coutume de proclamer leurs ducs. Le chemin 4
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va un peu en montant, quelques marécages, d'ailleurs un pays charmant, bien boisé, du plus beau verd. Mariaesaal à droite, puis Annapichel, destiné à présent pour madame l'archiduchesse Marie Anne, à cause de quoi on a ajouté un portail cette année-ci. Arrivé sur la hauteur d'où on découvre la ville, la maison de l'archiduchesse hors de la ville, Maria Loretto à droite appuyé contre la montagne, les grains et fleurs beaucoup plus avancé qu'à Vienne, répandoient une bonne odeur. Beaucoup de grillons entendus dans ce voyage, mais point de rossignols. A 6 h. 3/4 descendu à la maison de poste à Clagenfurt. A la messe aux capucins, puis au caffé, où on me donna un bon déjeuner. Parti à 7 h. 1/2 d'abord qu'on est sorti [97r.] des murs de la ville, on voit à droite dans l'éloignement l'abbaye de Vitring appuyée contre les montagnes. Ebenthal du Cte Goes reste loin à gauche. On passe St. Margreten à droite. Des collines couvertes de Fichten und Forchen[!] oder Kiefern, de hêtres, de frênes, d'ormeaux, de beaux tilleuls, et tout le paysage d'un verd qui réjouit la vue. Sur la hauteur on voit la ville, une partie du lac de Wert, puis on gagne Hollenburg, vieux château ruiné sur le rivage très élevé de la Drave, dont le vallon pourroit être plus beau, il est trop ensablé. Cela fait cependant un point de vue magnifique, descendu à pié, et passé à pié le grand pont sur la rivière. A 9°h. 1/4 j'arrivois à la poste de Kirschentheuer, où on parle croate, et où on me fit attendre les chevaux une heure, puis on me donna un cheval rétif. Arrivé environ à 10°h. 1/2 au pié du Loibel, on voit Verlach à gauche. Je fus d'une mélancolie affreuse en montant cette mémorable montagne. La volupté se joignit à l'image de la charmante Henriette qui m'accompagne partout, et me rendit ennemi de moi-même, je lus dans la pour me distraire. De la neige et des arbres en fleur. Au sommet du grand chemin des murs de neige. Vent affreux et froid à la pyramide, où je ne fus rendu qu'à 2 h.°l/2, je vis avec effroi [97v.] qu'une portion de rocher du côté du Carniol s'étoit éboulée et avoit couvert deux ou trois de ces zig-zags si effrayans par eux-mêmes, cependant j'y passois, descendu à pié toute la montagne. Je vis la pyramide bien avant dans le vallon. Il devient fort étroit, bien cultivé en partie jusqu'à Neumaerktel, qui paraît du haut de la montagne comme enfermé dans un entonnoir, j'y entrais à pié dans cette première ville de la Carniole à 4 h. 1/2. Une seule rue longue longue étoit remplie de monde à cause de la foire. J'ai observé que l'on coupe beaucoup de bois sur la montagne du Loibel du côté de Carinthie, ce qui la rend beaucoup moins belle. Passé les premiers zig-zags qu'il en coûtera bien de la peine à conserver longtems, on trouve beaucoup d'ombre aussi de ce côté-ci. Je mangeois de mes langues et écrivis à Neum[aerktel], Parti de là on descend beaucoup, le plus beau pays, le mieux boisé le mieux cultivé, toujours on va entre les arbres le long d'un précipice où murmurent les eaux de la Feistritz. Eglise au-haut d'une montagne vis-à-vis. On voit beaucoup d'églises solitaires bien bâties, mais peu ou point de villages. Les champs cultivés par bandes, en trèfles, en fèves de marais, en lin, en froment, en seigle qui étoit tout couché. Le pays moins boisé en approchant de la station suivantes. Tout plein de
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collines vertes avec des clochers au sommet, tel est St. Jodoci, église isolée sur [98r.] une pareille éminence. A gauche on voit au-dessus des bois les alpes du Seeland en Carinthie, excessivement hautes et couvertes de beaucoup plus de neige que toutes celles que nous avons vu jusqu'ici. Le postillon sonna du cor mais ayant de mauvais chevaux, alla lentement. Naclos dernier village. Arrivé après 7 h. à Crainburg. Sur la Save, le maître de poste me dit qu'entre ici et Bischofslaken on fait le plus de toiles. Il me fit conduire par le Brunnenmeister à la méchanique qui pompe l'eau de la ville> *rivière* de Save pour en fournir la ville. L'eau entre à niveau dans un canal d'eau, ici les pompes *en* descendant> montant l'attirent dans leurs tuyaux, et en descendant le poussent dans des tuyaux par où il monte dans la ville, la roue /qui/ fait monter et descendre les trois pompes moyennant des orbites ovales, tandis que celle /par où elle élève/ des brancards des pompes sont rondes ce qui fait l'effet d'un va et vient. Passé à pié le grand pont de la Save, dont l'eau est toute verte des neiges. On voit droit sur l'ouverture des montagnes du côté du Loibel. Encore point de villages, mais un beau pays. Belle nuit, passé la rivière de Polanda>*Zeyer* *encore une fois>près du Nasern, le postillon sonna du cor sur le pont. Je songeois à ma* cousine. *C'étoit* vis-à-vis d'une colline au-haut duquelle il y a une tour. A 10 h. 1/2 à Laybach. Ne pouvant trouver place à l'Eléphant, [98v.] je me logeois au Cerf, où je soupois. Très beau tems. Nuit charmante. Beau clair de lune.
V 3 juin. En me levant je me sentis un peu d'échaufement aparemment de l'imprudence à laquelle la mélancolie m'a portée hier. Je m'étois couché avec l'idée charmante que je reverrois bientôt ma cousine, en me levant la triste pensée me vint, mais si je ne la revoyois pas, si elle mourroit en couches. Dieu me préserve de ce malheur affreux. Elle m'a parlé mort il y a quelque tems, elle m'a dit le jour de mon départ, qu'elle ne serait pas fâchée de mourir en couches, que ce serait mourir dans sa vocation. Mon Dieu conservez-la-moi, que me sera la vie si elle n'existoit plus! Mon amie dès l'enfance. Sa santé cependant me paraît bonne et assez forte, pourvu qu'elle ne se chagrine pas trop. Ah mon créateur, conservez ses jours, ils me sont plus chers que les miens, c'est une amie nécessaire à mon coeur. Je n'ai jamais vu des montagnes tapissées de germandrées et qui en étoient toutes bleues comme dans le passage du Loibl. De la neige et des arbres en fleurs. Le Verwalter de la commanderie ici Pogatschnigg vint me voir et me remit 1.000 fl. de ma commanderie, me dit qu'à Trieste on se réjouissoit beaucoup de mon arrivée, que l'hyver je pourrais avoir de la volaille de ma commanderie, que j'y logerais moi-même. J'allois avec lui chez mon confrère, le commandeur Cte de Rindsmaul, il me montra où l'Impératrice aurait du loger. De retour [99r.] à mon auberge le secrétaire du gouvernement de Trieste Kappus me
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donna un paquet de Ricci. Le Dr Paulini vint chez moi, et me parla beaucoup de mon frère et de sa maladie. Le jeune baron Zoys vint et me parla de la trop grande quantité de marchands à Trieste qui se mêlent de l'exportation des fers, de ce que la propriété des bois et forêts n'est nullement déterminée ici en Carniolie. NB. Demander aujourd'hui et à Mottling. Le secrétaire Kappus me raporta encore des dépêches de Trieste contenant deux points qui paroissent pour voir être vuidées pendant mon séjour ici. 1.) le fait à éclaircir avec l'administration de la banque ici, si les sujets ottomans ne payent pas de nouveau moins depuis le nouveau tarif. 2.) une défense du conseil provincial d'ici à deux marchands de boeufs du Carniol de ne point acheter ni vendre ni ici ni en Croatie du bétail d'ici à six mois. Malgré cette défense émanée ici le 9 may et au cercle le 21 may l'un des deux marchands a promis par contrat du 1 e r juin à Marco Pellegrini, marchand de boeufs de Trieste de lui livrer 60 boeufs. Il ne saurait tenir ce contrat. Quid faciendum. Dîné chez le commandeur Rindsmaul avec le doyen du chapitre un comte Inzaghi, le baron Schmidlin assesseur du conseil provincial pour la partie des mines, le même que j'avois vu à Nagybanja, le curé de l'ordre à Laybach. Après le dîner arriva le grand capitaine comte Auersperg, et je finis d'abord avec lui l'affaire des boeufs. Il m'expliqua que les bouchers de la ville de Laybach ayant renoncé au/x/ droit de pourvoir la ville de viande le magistrat s'en étoit chargé, lequel NB. a 20.000 fl. de dettes actives chez la commun-[99v.]auté des bouchers. Ne voulant pas augmenter la taxe, ni déclarer libre à tout le monde de fournir de la viande de boucherie à la ville, ils ont dû déclarer monopole et prohiber toute exportation de viande hors du pays, et voilà ce qui s'est fait. Les chevaux de poste au lieu d'une heure et demie n'arrivèrent qu'à 3 h. 1/2 de manière que je partis fort tard de Laybach. Un jeune comte Wurmbrandt, fils de Joseph qui a la Clary, se trouvoit chez le commandeur; il a passé cinq mois à Trieste. En sortant de la ville près du Burgthor, je vis le pont à plusieurs arches du P. Gruber, qui n'est pas fini encore, des marais à droite que le canal ne dessèche pas. A St. Marein une montée assez considérable. Au Rüpel on fit repaître les chevaux. La montagne de Weichselburg est considérable. A 8 h.°l/2 après avoir vu longtems à droite le château de Weissenstein à M. de Petazzi, et passé Weichs[elburg] j'arrivois à Pesendorf. Jolie petite fille sur les bras de sa mère qui me fit souvenir de la petite Hermine. Nous avions passé devant qui reste à gauche. Beaucoup de foin enrayé depuis Laybach, ce fut bien autre chose d'ici à Neustaedtel, par Treffen. Il fallut enrayer sept ou huit fois et toujours des montagnes considérables. La plus belle nuit me consola un peu de la fatigue d'aller si souvent à pié. Très beau tems. ¿ 4 juin. Il étoit 4 h. et demi quand j'arrivois à [lOOr.] Neustaedtel. J'y pris du caffé à la maison de poste, où est la mère de mon Kastner de Tschemembl, et sa soeur, qui vinrent m'entretenir souvent tandis que je dormois de lassitude. On arriva bientôt à la
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montagne des Uscoques que je montais, moitié en dormant, moitié en lisant dans les Ephémérides un sot recueil sur le commerce d'Italie. Weber me mit en peine avec ses obstructions qui durent toujours. A la garde au haut de la montagne je crus voir ma grange de Tschernembl. Vignobles en descendant de la montagne. Ce ne fut qu'à 10 h. 1/2 que je fus rendu à Möttling, enchanté de trouver de bonnes chambres dans la maison qui a été bâtie sous mon règne. Je me couchois pour reposer un peu, puis causé avec mon Verwalter, puis dîné avec mon curé, le prieur Anzel. Cela ne m'amusa pas autrement. Weber malade. J'écrivis à ma bonne Henriette, qui malheureusement pour moi n'est point mon Henriette, ah! qu'en songeant à elle la propriété a d'attraits pour moi! Conféré avec mon Verwalter qui me porta l'esquisse du Cabreo que le grand commandeur demande, et les comptes de la commanderie de 1775 et l'état des grains en gerbes, je fus voir toute la maison que j'habite, et qui grâce à mes soins a été mise en l'état où elle est actuellement, grenier, cave, écurie, cuisine, tout fut examiné. A la métairie, il y a entre boeufs, vaches et veaux onze personnes à moi, mais ils étaient au pâturage, [lOOv.] l'air d'ici ne vaut rien, la situation est basse, l'air n'y passe pas, il fesoit un air étouffant ce soir. Beau quoique gris. £ 5 juin. A la messe d'un Grec, moine de St Bazile des melchitaristes, qui s'en vont demander l'aumône dans l'occident parce que les Turcs les persécutent dans l'orient. Ces deux Mrs vinrent mendier chez moi sous prétexte d'avoir converti une femme turque d'Alep. Ma chère cousine prétend que ce n'est pas les désirs qui l'ont porté à se marier, mais la vanité, le désir de ne pas être vilipendée dans le monde comme toute vieille fille, je crois qu'elle s'en impose un peu à elle-même, il paroît qu'elle ne haïrait pas la chose de la part de quelqu'un qu'elle aimeroit, Broitzen qui a voulu l'épouser, qui a du bien. Vogel lui reprochoit beaucoup le motif de vanité, j'aimois tant quand elle m'en parloit. Le commandeur Strasoldo qui n'a pas voulu vendre son vin à *plus de* 40 fi. le startine a dû le vendre, dit-on, cette année-ci à 19 fl. J'eus une grande conférence avec mon Verwalter, nous lûmes ensemble le Cabreum. Le fanatisme ne vaut rien en amour, il faut ne jamais faire une idole d'une seule personne, et se figurer un plaisir particulier à décharger dans tels[!]. Surtout quand on est absent, ou que l'objet de Vos désirs pense trop sévèrement pour Vous accorder ce suprême plaisir. Le prieur m'amena tous les paysans du village de Boschiakovo à qui je remis pour 80°fl. d'arrérages, dont ils furent très contens, ils parlent tous le cragniolin, je ne pus parler une seule parole avec eux. A dîner le prieur me parla de ce maudit monopole du sel de Vauzoy, par lequel mes sujets de Tschernembl perdent le commerce de troc qu'ils fesoient par Ogulin à Zeng, avec du tabac, des grains [lOlr.] et du sel. Après le dîner je me sentis incommodé de la diarrhée, que j'attribue à la mauvaise eau d'ici. Le prieur m'amena tout le clergé, le chapelain, le vicaire, les deux moines Mallnesitsch et
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Passich, et deux cordeliers qu'il a retenus ici pour confesser le monde pendant le jubilé. Plus tard je fus promener avec lui le long des champs de la commanderie, je vis une troupe de corvoyeurs travailler à nettoyer le champ de Kukuruz, les femmes avec leurs mouchoirs blancs sur la tête, et l'écharpe de cuir noir autour du corps, dont les franges leur pendent sur le derrière. Le prieur assure que le péché de la chair n'arrive pas souvent parmi ces gens accablés de travail et mal nourris. Nous rentrâmes par la ville, qui étoit ornée pour la procession de demain d'un bois entier de bouleaux des deux côtés de la rue principale. Les postillons du Carniol donnent du cornet de poste à peu près comme les postillons saxons. Ma cousine n'aime pas son mari, malgré qu'il l'exploite si bien, c'est ce qui me console. J'entens à la fin chanter un rossignol ici à Mottling, cela pourrait me réconcilier avec l'endroit. ^Montagne appellée Klek, au pied de laquelle est Ogulin. Montagne couverte de neige plus à droite, peut-être Ravnagora.* Assez frais. Φ 6 juin. Fête Dieu. Combien la lecture est utile! Je lus ce matin dans l'ouvrage de feu l'abbé Winkelmann sur les arts la dédicace au Pce Kaunitz et la préface. L'un et l'autre sont bien faits, quoiqu'il y ait ça et là quelques singularités dans le style. Cette lecture ravigotta mon esprit, aggrandii ses idées, m'encouragea à dénoncer à la foiblesse d'un fol amour, et de désirs non expliqués, et de sentir que j'ai un poste où je pourrais faire quelque bien, et de m'occuper avec plai-[101v.]sir et avec courage de cette idée, de cette perspective. A 8 h. à la grand messe que j'entendis dans l'oratoire. J'accompagnois la procession jusqu'au premier autel pas loin de l'église, et revins lire mon Winkelmann. La vue de mes fenêtres ici donne sur ce creux que la nature a fait au pié de la colline où est bâtie la ville, dans ce creux coule le ruisseau Oberch, ses eaux font aller un moulin. Je crois un beau champ de la commanderie sur la colline vis-à-vis de la maison, je vois à gauche l'église des trois paroisses, le bois de la commanderie, et des collines de la Croatie bordent l'horison. Toute la * troupe* bourgeoise est sous les armes, habits verds à l'hongroise, culottes rouges, bottes hongroises. Je m'amusois à voir sortir de l'église ses femmes qui portent sur la simple chemise une ceinture noire dont les franges descendent pour leur fouetter le derrière et les jambes en marchant, souvent elles portent un manteau de drap par dessus cet accoutrement, des bas rouges épais, la coeffure est un mouchoir replié sur la tête et descendant sur les épaules, les filles portent sous ce mouchoir une espèce de diadème de rubans, de perles, de fleurs. Sur la gorge dont elles sont amplement pourvues mais qui est couverte par la chemise des fleurs marquent souvent la séparation des tétons. Les deux novices dînèrent avec moi, l'un d'eux Passich est un drôle assez gai, il dit qu'il est bien aise de n'avoir point de soeur parce que cette espèce de parens coûtent cher à leurs Itères ecclésiastiques. Je m'expliquois avec le Verwalter à mon grand [102r.] contentement. Reçu une lettre de
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ma belle-soeur sans en recevoir de ma chère cousine, ce qui m'affligea, car ce ne sera pas d'elle qu'est cette lettre que Ricci m'assure être arrivée à Trieste. Le prieur m'amena M. Silly, ancien cornette des houzars, qui a un petit bien au-delà de la Culpa, c'est un homme gai qui parla de la guerre de Gênes, avec lui vint M. Ebner ancien capitaine du régiment de Szluin, homme plus doux qui a un petit bien ici dans le voisinage. Le premier a épousé la veuve Pabst de Vienne, elle vit au couvent à Warasdin. Ensuite vint chez moi Francis Gall, Hongrois de nation, chef de la brigade ambulante qui veille ici sur les contrebandes, il a trois postes, composé chacun d'un caporal et de cinq hommes, Szunizza près de Weinitz, Dradehiz et Il dépend de l'Inspectoratamt de Neustaedtel, ainsi que trois autres chefs de brigades à Pelland, Brod et tous sur la Kulpa. Je remis au Verwalter les comptes du bâtiment pour en envoyer un exemplaire au comte Strasoldo. Promenade à pié avec le prieur et lui le long du ruisseau d'Oberch puis à gauche vers les trois églises, j'y entrais, c'est une singulière chose que ces trois églises bâties l'une à côté de l'autre. Les Templiers avoient près de là un établissement, et la ville y étoit, dit-on, elle fut détruite par les Turcs, et les églises restèrent, leur bâtisse est très ancienne. Dans le bois de la commanderie, plusieurs rossignols nous amusèrent par leur chant. Des sujets de la commanderie *du village de Rosalnits, où j'avois passé*, vinrent voir le commandeur, je donnois au [102v.] garde de la forêt, qui nous suivoit avec son fusil. Soupé des fraises. Un peu de pluye. Tems doux. De gros nuages couchés sur les montagnes paraissent annoncer la pluye. £ 7 juin. Le matin levé après 4 h. A 6 h. 1/2 je montois à cheval avec le prieur et le Verwalter, nous sortîmes par la ville de Moettling. On quitte bientôt le grand chemin qui mène à la Kulpa pour prendre à gauche. Joli bois plein de roses sauvages, *de trembles, d'épine vinette*. Girm village de M. de Guschitz, colline, quand on a passé celle-là qui reste à gauche, on voit l'église de St. Martin ou de Podsemel. On voit Smuk sur une montagne à droite et quelquefois Schemitsch au pié de la montagne. On entre dans un bois admirable de chênes apartenant à M. de Guschitz, Uranowitz village; le premier de tous depuis Moettling est Primost, où on passe un pont sur la Lachina, qui non loin de là se jette dans la Kulpa, dont on entend murmurer les eaux dans ce petit éloignement. C'est pour ce pont que les deux commanderies payent chacune 21 Xr et deux mesures de vin. Avant de descendre au château de Gradatz on apperçoit dans l'éloignement à gauche la grange de Tscherneml. Gradatz est aussi sur la Lachina que l'on passe sur un pont, de là des bois de paysans bien moins beaux que les précédens. A 9 h. 1/4 nous fûmes rendus à [103r.] Tscherneml. Je parlois moraves à mon prieur, il me parla du manque total d'écoles dans ces cantons. Ce qu'on appelle maître d'école n'est qu'un cuistre, un organiste. Les habitans sont si habitués à ne savoir ni lire ni 10
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écrire, qu'ils croyent qu'il faut que leur enfant devienne homme d'église, s'il apprend à lire. Il faudrait donner 100 écus ou 200 fl. à un homme qui serait chargé de l'éducation des enfans. Je restois seul un moment jusqu'à ce qu'arriva le curé de Semitsch Laurin qui me bavarda beaucoup du grand commandeur Cte Harrach, qui disoit que toutes ses commanderies ne lui rendoient pas 10.000 fl. Il dîna avec moi ainsi que le curé d'ici, vieillard très taciturne. Le dîner en maigre fut passable. Une truite saumonée excellente. Après-midi le prieur m'amena M. Freydon, habitant d'ici, le Verwalter du Cte Lichtenberg. Le réviseur de la douane de Kriebla, village où il a été transféré d'ici depuis le dernier tarif, il se plaint amèrement qu'il n'habite pour 24 fl. qu'une cabane de paysan, où *il n'y a point de* cheminée *la fumée va* au milieu de la chambre. Les cordonistes de Weinitz coûtent 50 fl. par mois, son local Aufseher a lui 8 fl. par mois, et de la contrebande, ils n'en attrapent pas, tout le monde ayant trop peur. Il est obligé de laisser sa femme ici, ce qui fait double ménage. On a fait une satyre à Laybach relativement au tabac. Le magasin à sel de Vauzoy se trouve souvent à sec. [103v.] Hier j'ai absous de la corvée le supan précédent Mallnerchich, aujourd'hui avant de monter à cheval j'ai fait présent de la dixme en nature à des sujets de Radowice. Les deux commanderies sont obligés de livrer au cercle à Neustaedtel 1.800 têtes de moineaux ou de taupes. De l'ennui le soir, je le dissipois en écrivant à ma cousine. Beau tems. Le soir de la pluye. % 8 juin. Je me levois avec beaucoup d'ennui. Pour le chasser j'allois à pié avec mon Verwalter voir les champs et les bois de la commanderie au village d'Okluk au confluent de la Lachina et de la Döblitsch. Il y a de beaux chênes bien droits, peu de bouleaux et de trembles, et de coudrier, quelques genièvriers. Hier je fus à la grange, c'est un bâtiment assez inutile, il n'y a jamais assez de grains pour remplir les deux étages, ni assez de vin pour remplir la cave. J'ai vu de là-haut Tanzberg sur la montagne, où j'ai des sujets et Strassenberg. Aujourd'hui mélancolique toute la matinée, je voulus travailler sur le système des fers, toujours ma cousine me vint dans l'esprit et je perdis toute envie de m'appliquer. Je fus à la messe, et entendis qu'en adressant la parole à la Vierge en cragnolin on l'appelle deviza comme en russe. Fraydang dîna avec moi, me parla beaucoup du comte Strasoldo, la manière ennuyeuse dont il vivoit ici. Nous allâmes promener ensemble, passé la ville qui vaut mieux que Mottling quant au pavé, et les maisons ne sont pas plus mauvaises. Passé les deux ponts sur la Lachina et la Doeblitzch, de l'autre par les champs de [104r.] Fraidang et par sa métairie dans son bois, qui est fort grand, et où il y a de superbes chênes, nous y fîmes une promenade charmante l'ombre fesoit plaisir par le chaud. Nous nous assîmes longtems au bout du bois à un demi-quart de lieue du village de Tschudno Selo où j'ai un sujet. Revenant par la métairie, je trouvois que Tschern[embl] ne se présente pas mal du tout de ce côté-là, l'église du St Esprit celle de l'ordre, l'écurie, ma
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commanderie, la maison seigneuriale, tout cela vu de cet endroit-là, ne fait pas du tout un mauvais effet. M a grange sur la hauteur, brille de partout. Tous mes sujets de Tributsch demandèrent et obtinrent de ne payer le vin qu'ils me doivent que sur le pied d'une pièce de 17 l'Eymer. Nous parlâmes économie Freidang et moi, projet d'augmenter le bétail et les prairies artificielles ici à Tschernembl, il l'approuva, au salut à l'église. De retour chez moi je grondois le Kastner de toutes ses négligences relativement à la maison, et je dictois à Weber une instruction pour le Verwalter Moser. Ce Kastner paraît un étourdi qui fait le seigneur. Le matin frais et humide, le soir beau et chaud.
24 e Semaine Θ 1 e r après la Trinité. 9 juin. Travaillé le matin sur les fers de la Styrie, et lu dans le livre de Winkelmann. Il y avoit une procession [104v.] de jubilé à quatre églises, les deux de la ville, puis St Sebastien et Voina Vass. A la messe. Il y avoit un monde immense, on s'écrasoit dans l'église. Fraidang et le Verwalter du Cte Lichtenberg, M. Polanz dînèrent avec moi, le dernier crut que mes employés étoient à plaindre d'avoir à tenir les Stiftsregister tels que je les ai ordonnés. Je le convainquis du contraire, ils n'ont jamais vu l'Impératrice ni l'un ni l'autre. Promené avec Fraydang à Voina Vass, la pluye nous surprit, nous nous mîmes à l'abri près de l'église. Arrangé avec le Kastner à qui il faut diminuer sur le Zins Most des sujets de Tscherneml. Au salut. Causé avec la soeur de la femme du Kastner, elle n'est pas fort jolie. Tems inconstant. Souvent de la pluye. D 10 juin. Parti de Tscherneml après 5 h. j'avois un cheval blanc de Fraydang plus léger que celui du prieur et bon ambleur. Il fesoit frais et les arbres rempli de pluye, où on se mouilloit d'importance. Ce cheval est un peu ombrageux. En passant près de la colline de Podsemel, le Verwalter me dit qu'en haut de cette colline il y a des ruines d'une ancienne forteresse qui s'appelloit Kutscher, que M. de Gussitz y ayant fait fouir dans la terre, avoit trouvé des sépulcres et des médailles, entr'autres une médaille d'or, qu'à mon arrivée à Mottling j'échangeois du Verwalter, on y voit d'un côté une figure de la Victoire avec l'inscription autour Victoria Augustorum. De l'autre côté une tête couronnée de lauriers, dont je n'ai pas encore pu lire l'inscription. Arrivé à Mottling à 7°h.°l/2 le prieur me porta das Laybacher [105r.] wöchentliche Kundschafftsblatt. Cela paraît une bonne gazette, il y a des notions d'économie rurale, et des gazettes, entr'autres les chargemens de tous les navires arrivés et partis de Trieste, des nouvelles météorologiques, les prix des marchés. Le prieur et ses deux neveux, le roux et un autre dînèrent avec moi. J'admirois la simplicité du roux qui a pris les ordres à Vienne chez les augustins à la Landstraße, il avoit 29 Xr par jour, et ne trouvoit pas assez à 12
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manger pour une pièce de 17. Ce mot de Landstraße me perça le coeur. La femme du Verwalter vint me demander la permission de tenir encore une vache. Le Kastner s'en retourna à Tscherneml. A 5 h. promené avec le prieur jusqu'à 8. Sorti sur la route de Neustaedtel, puis promené dans les vignes, de là par un grand détour derrière la colline et le bois qui domine la ville, à la maison du capitaine Ebner, d'où nous descendîmes par un bois et des grains et rentrâmes par derrière dans la commanderie. Toujours des tranchées sourdes. Le prieur en examinant une fleur s'étonna comment Dieu avoit pu faire le monde en six jours. Je lus tout l'après-midi des morceaux fort intéressans dans le 9e volume des Ephémérides de l'année passée sur les péages du Rhône et sur le ministère de Colbert. *Metulum l'ancienne ville étoit près des trois églises.* Beau tems. ¿ 1 1 juin. Levé à 4 h. 1/2 me souvenant avec plaisir d'une lecture que j'avois fait hier dans les Ephémérides sur l'instruction publique. M. de la [105v.] Rivière y observe que l'homme a deux sortes de passions, celles des sens et celle de l'amour propre, il faut pour rendre l'homme heureux, mettre d'accord les intérêts de l'amour propre avec ceux des sens. Le pauvre prieur ne put m'accompagner étant malade. Je partis de Mottling à cheval à 6 h. 1/2 du matin avec le Verwalter. On perd très vite la ville de vue. Point de harpes dans le territoire excepté à quelques particuliers. On sème du milied sur les champs où l'on a coupé le /froment/ *seigle* et du Sarrazin là où on a coupé le froment, ce dernière mûrit en deux mois de tems. Rencontré des Carnioliens avec des chariots de femme et des voitures qui venoient acheter du vin à Möttling. On voit presque toujours en montant la grange de Tschern[eml] Smuk derrière Semitsch sur une montagne qui ne paroît que colline à côté des montagnes de Gottschée qu'on voit plus en arrière. Plus haut on voit Krup, et tout près du sommet où est la garde, Gradatz audessus d'un bois. Toute cette montagne des Uscoques est riante, cultivée, de beaux bois de chênes au milieu des pierres. Trois villages du côté de Moettling, Chrast au Cte Auersperg où il y a une seule maison de Wallaques schismatiques, ils ont leur église à côté droit dans la montagne, elle est entourée d'arbres, Skemlowitz village entièrement schismatique, St. Veit. Ces gens sont trop paresseux pour creuser un puits, tandis que la quantité d'aulnes qui couvrent le sommet de la montagne prouve qu'il y a beaucoup d'eau, puisque ces arbres aiment l'humidité. Des hêtres avec [106r.] ces aulnes. Arrivé à cheval à la garde à 8 h. 3/4 je considérois la vue [de] la montagne de Klek, où est Ogulin, le Schneeberg au comte Lichtenberg, la grange de Tschernembl, un pays immense bordé dans le plus éloigné par les montagnes de la Bosnie. Un nouveau chemin presque du haut de la montagne mène à Semitsch. Avec le Verwalter à pié jusqu'à ce qu'on apperçoit l'autre pays vers Laibach. Il y a des bois charmans sur le sommet qui sont l'habitation des ours, des loups, des cerfs, surtout en hyver. Trois garçons wallaques jouoient de la flûte champêtre à deux siflets *et tuyaux* avec des
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trous latéraux. Pischalka, ils noient de ce que je les fesois jouer. A 9 h. 1/4 arriva la voiture. En descendant la montagne moitié à pié, par un sentier assez mauvais, on voit d'abord Neustaedtel et les alpes du Seeland en Carinthie avec leurs sommets couverts de neige. Jusqu'à Poganitz nul village remarquable, excepté le vieux château de Mayhau. A 11 h. 1/4 à Rudolphswerth. C'est le vrai nom de la ville de Neustaedtel qui lui donna son fondateur, l'Empereur Rodolphe II[!]. Chez le maître de poste j'assaisonnois de douceurs de Möttling le vin aigre du pays. L e P. gardoien[!] des capucins vint m'entretenir et me dit que dans la province de Styrie qui comp[r]end la St[yrie], la Carinthie, le Carniole, le Frioul et Gorice, il y a 33 couvents qui renferment pour le moins 400 capucins. [106v.] En Carniolie il y a cinq couvents, dans le Frioul cinq Trieste, Kreuz, Gradisca etc. Le frère qui l'accompagnoit trouvoit triste que leur P.°provincial qui est obligé de visiter toute sa province à pié soit aussi peu distingué, un lieutenant est novice chez eux, rompe par terre comme les autres et maigrit beaucoup. Je montois à pié sur la hauteur d'où la presqu'isle que représente une colline bien boisée autour de laquelle la rivière de Gurk serpente, à côté de la ville, finit un joli coup d'oeil. On voit de loin à droite la montagne au pied de laquelle est situé Rain[!] en Styrie. Parti de là on voit quelque tems la rivière de Gurk à gauche dans le vallon, toutes ces rivières ont une eau sale et limoneuse. On voit le château de Ruprechtshofen dans les bois à gauche, et bientôt après dans l'éloignement à droite Offenbach, château nouvellement bâti du Cte Paradeiser. La situation de ce château est très avantageuse, il est vu presque jusqu'à Treffen depuis Neustaedtel. L a culture est charmante dans ce pays-ci et si diversifiée à cause des petites portions qu'un paysan possède en emphytéose Huben, cela fait des avances de verdure charmantes presque point de sapins, mais des noyers, des châtaigniers, des trembles, quelques bouleaux et hêtres et surtout des chênes. L e postillon n'enraya qu'une seule fois après avoir passé Koenigstein. A 3 h. 3/4 nous fûmes rendu à [107r.] Treffen. La maison est bonne et a des jalousies vertes. Contre la montagne couverte des plus beaux bois mêlés est appuyé le château de M. de Massenburg, je la vois de la fenêtre. La langue fumée de Möttling ne vaut pas celle de Vienne. Lu en chemin dans les Ephémérides de 1775 X e tome. A 5°h. passé parti de là. A Rodokendorf avant d'arriver à l'endroit où j e comptois coucher, un joli bouquet de bois mêlés planté/s/ sur une butte par le juge du lieu. Rendu à 8 h. à Pesendorf. La maison étoit remplie par le comte Charles Auersperg, qui venoit de sa terre de Zobelsperg près de Weissenstein à quatre heures d'ici avec sa femme malade et son pupille, un fils de son frère âgé de 21 ans, allant à Mokritz, à deux lieues de Rain et à cinq d'Agram. Je mangois une soupe et repartis à 10 h. La nuit belle, peu froide. Beau et chaud.
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M 12 juin. Le matin à 3 h. 1/4 je fus rendu à Laibach, où après avoir passé la ville, il fallut encore me loger *au Cerf* à l'Eléphant étant occupé depuis longtems par le général Lattermann, chargé de la commission du logement de la troupe dans les maisons bourgeoises selon le nouveau plan. Je me couchois mélancolique, me levois après 8 h. reçus un gros paquet de la poste, avec une lettre de ma chère Henriette et quatre décrets de la Cour. A pié chez le général Lattermann [107v.] il me fit voir le plan de la maison de Bradacz à Trieste, où le Conseil de guerre voudrait acheter pour y loger deux compagnies de Thum et le commando de Risi, il aimeroit mieux lui la maison de Raab, c'est un honnête militaire, qui voudrait que l'on fit ici des casernes, au lieu d'éparpiller le soldat chez les bourgeois, il dit que cette appréhension empêche ici de rebâtir les maisons consumées par l'incendie. Le général De Vins et l'abbé Gruber. Je fus chez le premier, qui me dit en fait toutes les dispositions avant de recevoir l'avis du Conseil de guerre. Il demeure dans la maison de François Lamberg, de grands apartemens et un mauvais escalier. Dîné chez le commandeur Rindsmaul avec François Wurmbrand>Lamberg qui est un joli garçon. Le commandeur me parla des bals qu'il a donné à Moettling en 1744 d'achat dans la basse de viole.[!] J'ajoutois quelques mots à ma lettre à Henriette. A 5 h. l'abbé Gruber vint chez moi, nous allâmes ensemble hors de la porte de Carlstadt voir les ouvrages que l'abbé a fait faire pour donner à une partie des eaux de la Laybach un autre cours, et les empêcher d'inonder la ville. Pour cet effet l'abbé a commencé à creuser un canal, mais le genre des terres qui s'écroulent à cause qu'elles sont trop légères, a comblé une partie de la fosse, et les collines voisines se sont affaissées. Il a fait un pont de 36 toises à arches superbement construit, dans chaque arche une écluse pour laisser écouler les eaux en plus ou moins grande quantité. Cela coûte déjà 100.000 fl. et il ne rend pas compte, il approuve seulement ceux des ingénieurs. De là il me mena voir ses tuileries, les tambours pour kneten l'argille, 140.000 briques se font [108r.] par une seule cuisson. De là nous allâmes voir la maison que l'abbé construit en ville près de la Laubach, pour école de physique, mathématique etc. et habitation de professeur. La maison est bien et très solidement construit, voûtée, et la voûte du salon suspendue comme une charpente. Des plafonds de Schmidt dans le salon de mathématique très bien peints, et sur l'escalier. De vilains petits escaliers. Des instrumens superbes. Un modèle de vaisseau à canons de laiton qui coûtera mille écus, un miroir ardent le plus grand qui existe. De là chez Zoys, il y avoit toute la famille de Gallenberg. Le Verwalter de Kaltenbrunn qui arriva me persuada de me lever à 4 h. pour voir encore cette belle seigneurie. Pogatschnigg vint chez moi. Beau tems. Un peu chaud. 13 juin. A 4 h. du matin l'abbé Gruber vint et me mena avec ses quatre chevaux sur le chemin de Salach pour voir la maison de Kaltenbrunn, terre qui apartenoit aux jésuites 15
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de Trieste et qui à présent apartient à mon gouvernement. La maison est quarrée, une cour assez vaste, beaucoup d'apartemens, les murailles d'un côté prêtes à tomber, un moulin en mauvais état, une cascade que forme la rivière de Laubach, très pittoresque à voir, un pont assez long de bois qu'on vient de reposer, un moulin carniolien au-delà en fort mauvais état. Au bout d'un pont des restes d'une écluse et d'un canal construit il y a 20 ans par où passoient les bâteaux. A présent c'est un potager, les contre [108v.] forts étoient horriblement mal faits. La métairie est en assez bon état, des harpes qu'on construit nouvellement, le Verwalter Polanz, frère de celui du Cte Lichtenberg à Tscherneml, paroît un homme entendu. Je fus d'avis qu'il ne falloit conserver là qu'un grenier. A 5 h. 1/2 je fus de retour. Si je ne me trompe il y a aujourd'hui *non, c'est demain le 14* 19 ans que j'ai quitté en 1757 la maison paternelle pour aller étudier à Jena. Je partis de Laybach à 6 h. 1/2 par un vallon fort bien cultivé, fort verd, assez varié, voyant souvent des églises sur des hauteurs, mais les montagnes couvertes de nuages, il y a en Carniolie peut-être un écclesiastique par six églises, tout le nombre est grand de ces églises filles, seul objet de la dévotion de ce pays-ci. Passé devant le château de Pillichgraetz qui reste à droite. Les magasins d'embarcation pour le commerce de Trieste restent à gauche dans une situation charmante sur la rivière, lorsqu'on arrive à Ober Laybach. J'y fus rendu à 8 h., le maître de poste homme poli me montra un livret qui contient le nom d'un enfant trouvé qu'on a donné à nourrir à une femme de la seigneurie de Loitsch, l'enfant est maie né à Trieste au mois d'avril de cette année, la signature de M . le baron de Koenigsbrunn dans le livret, on donne 2 fl. par mois de la part du cercle tant que l'enfant est à la nourrice, puis 1 fl. 30 jusqu'à ce qu'il arrive à l'âge de sept ans. Pour l'habillement on donna d'abord 2 puis 3 fl. par an. Loitsch est la seigneurie du Cte Cobenzl, qui en a quatre ici dans l'Inner Krain, Ober Laybach [109r.] dépend de Loitsch. On me donna six chevaux, jusqu'à la hauteur d'où l'on descend à la poste suivante. On passe Loitsch assez vilain endroit, mais de hautes montagnes bien en champs et en prairies. Avant d'arriver à la poste on voit le château de Planina de loin comme plus élevé. On laisse à droite le chemin qui conduit par Mauntz à Adelsperg, et dont on est obligé de se servir pendant les inondations de la rivière Unz. Garde-fous qu'on a renouvellé partout le long du grand chemin à cause de l'arrivée de la Cour. Je fus avant 11 h. à Lasa. La maison de poste est affreuse. D'ici on arrive à Planina, bourg assez considérable de Louis Cobenzl, où il y a un aubergiste poli et où on me donna deux chevaux de Vorspann pour monter la grande montagne de Mascovitza. On s'élève si haut que le château de Planina paroît être situé dans un vallon profond. La pluye qui devint toujours plus forte, me donna de la fraîcheur, mais m'empêcha de jouir de la contrée et de marcher à pié. C'est principalement au sommet de cette haute montagne, que les brigands de la Turquie infestent le grand chemin. Entre Lasa et Planina est une belle levée qui cependant ne suffit pas contre les inondations de la rivière Unz. Avant 1 h. je fus rendu à Adelsperg. En partant de là on
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s'aperçoit que l'on est In der Poigkh. Les montagnes commencent à être nues, elles se garnissent [109v.] de nouveau. On a devant soi continuellement un rocher élevé qui fit une espèce de promontoire, de laquelle on approche de plus en plus. Cette vieille tour passé Planina est fort singulière aussi. A 2 h. 3/4 je fus rendu à Prewald. L'auberge paraît un bon édifice, il y avoit du monde. La maison de poste est isolée. Le chemin de Fiume se sépare de celui-ci d'abord après qu'on a quitté Adelsperg. Je mis des bottes chez l'écrivain de la poste dans le dessein de gagner du tems pour ne pas arriver trop tôt à Trieste, et cependant, malgré que je ne partis qu'à 3 h. 1/4 passé, malgré que j'eusse à franchir ce Gabrik, vrai Karst, montagne toute nue où il pourrait cependant venir des arbres, puisqu'il y a par-ci par-là de belles prairies, où l'on voit de loin les montagnes de Gorice formant des bosses sans fin, où le chemin fait un zigzag des plus plus extraordinaires, où dans l'hyver la Borra renverse les voitures, malgré tout cela je fis le chemin très vite. On voyoit Schwarzenegg ce château de Petazzi où le Cte Philippe alloit parler de près à Mme de P. Fort loin contre les montagnes à gauche. Duvaz village qui a l'air d'une huertas espagnole, parce qu'on trouve ici des champs fertiles, d'admirables prairies succéder à des montagnes nues, de là à Corgnial le chemin est pur rocher, qui souvent forment l'image [llOr.] d'un bourg, tant ils sont singulièrement rangés. Je fus rendu à 5 h. 1/4 à C., c'est un pauvre bourg, j'y pris du caffé et restois une heure à la maison de poste pour n'arriver que le soir à T. En sortant de là on voit bientôt à droite l'enclos, et le bâtiment du haras de Lipiza, quand on a dépassé au bout de cela le village pierreux de Bassoviza, on gagne la hauteur d'où on découvre une vaste mer depuis Capo d'Istria jusqu'à Aquilée, tout le golfe de Muggia, les salines et le château de Trieste et les navires à la rade. Parti de C. à 6 h. 1/2 passé, il étoit peut-être 7 h. 3/4 quand j'arrivois au sommet du Glutsch. Toute cette montagne est assez bien boisée et agréablement cultivée. A Cattanara le postillon donna du comet de poste ce que je ne lui permis plus. Passé Montbijou. Entré dans Trieste à 8 h. 1/2 du soir avec beaucoup de pluye. A la barrière on demanda mon nom, la réponse fut le gouverneur. Je passois avec plaisir des rues larges et bien pavées et vins descendre à ma maison du gouvernement, où je trouvois grâces aux soins de Sorbée tous mes meubles de Vienne arrangés, le lit dans le cabinet à l'ouest-sud-ouest, les estampes dans la troisième, mes bureaux dans la première chambre, des armoires vitrés achetés de M. de Königsbrunn dans le cabinet sur la mer et le mandrachio [llOv.] au nordnord-ouest et à Γ est-nord-est. Ricci vint un moment chez moi, je lus mes lettres, fis un bon souper, causois avec Sorbée et me couchois. Pluye qui dura toute la journée. $ 14 juin. La chaleur m'a fait assez mal dormir la première nuit à Trieste, j'arrangeois un peu des papiers, il n'y a pas de lieux dans toute la maison, sans quoi elle serait empestée. Je donne à Sorbé et à sa femme deux chambres à l'ouest-sud-ouest et au sud-
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sud-est où seront tous mes armoires contenant mes habits, mon linge et celui de la maison. La première visite que j e reçus, fut celle du barigello, qu'on nomme ici Cavalier di Su Eccellenza], On m'envoya l'avis des personnes arrivées ce matin. Je fus habillé dès 7 h. du matin. Grand vent et pluye, c'est si je ne me trompe, du garbino ou de l'ouest-sud-ouest, beaucoup de mer, les bâtimens dans le mandrachio dansent comme il faut. Tout à l'heure à 8 h. 1/2 le château et la batterie du mandrachio ont tiré le canon pour mon arrivée. Pittoni vint chez moi, puis Wassermann à qui je donnois à écrire une lettre au consul de Cadix, puis le juge royal Stanchina vint me présenter tout le magistrat. Le Cte Suardi m'amena le Tribunal mercantile en première instance. Le major Strappi me porta son raport sur les bâtimens avec le plan de Trieste. Le Cte Scherfenberg ensuite le baron Schell avec le jeune Cte Erdoedy, M. de Schimmelpfenning, le caissier Zanchi et le contrôleur. M. Ricci me présenta les [ l l l r . ] subalternes de la chancellerie. Le major Stuart m'amena toute la garnison, et le général Ferretti vint avec eux, le General Gewaltiger me porta le raport von den Arrestanten. Le chancelier de la Santé Buonomo vint avec un autre. Le baron Königsbrunn vint me voir. Je fus à la caisse voir l'état dans lequel elle se trouve, et j e commençois un peu à débarrasser le bureau du Cte Wilzek. Bellusco, le directeur de la bourse fut chez moi. Le fiscal Ustia mécontent de ce que le Consessus in causis soit réuni au Stadtgericht. L'Ober Einnehmer Seuthner fut chez moi disant que pour l'huile et les fruits les tems sont beaucoup favorisés. Dîné au logis avec mon secrétaire. Après le dîner j e fus à la registrature de l'ordre de laquelle je ne fus pas extrêmement content. Frossard vint me baiser la main et l'habit, le greffier de l'intabulation vint chez moi aussi. Pittoni m'amena le comte Fugger lieutenant-colonel de Thum, ensuite vint le consul de Venise le contrôleur de la caisse des billets de banque, qui me raconta la triste avanture de son chef le caissier qui a fiché le camp avec 11.900 fl. Le consul de Naples et d'Espagne .... vint chez moi. Kappus et Wassermann vinrent prendre de l'ouvrage chez moi. Le P. gardien des capucins vint me complimenter. Ce matin le capitaine du port a été chez moi. Ecrit à ma chère belle-soeur. Je fis des visites chez Mme de Schaerfenberg, chez M. de Schell, chez Mme de Königsbrunn, qui est grosse de son 6 e enfant. De là j'allois [111v.] chez moi et y restois. Pittoni vint me relancer, et resta chez moi jusqu'à 10 h. passé. Tems frais, forte pluye et sirocco le matin. % 15 juin. Le matin causé avec le cuisinier qui me proposa de faire venir une femme de Vienne. Ricci vint me faire le raport de tous les papiers restés en réserve jusqu'à mon arrivée. Strappi vint me faire un grand raport. Le directeur de la bourse m'amena les principaux négocians, causé avec Marco Levi, Rossetti fut du nombre de ceux qui vinrent chez moi. Wassermann m'aporta ses expéditions, Chio de même. Le consul de Russie Papà et l'archiprêtre, l'évêque de Pedina, les moines melchitaristes, le consul de 18
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France St Sauveur avec son chancelier et son hôte De Leo, les facteurs de la compagnie de Fiume. L e baron Schell m'amena le B. Marenzi d'ici, et Tognana actuaire de la commission de police, M. Woinowich, un autre officier russe furent chez moi, le procureur des religieuses de St Cyprien, tout le chapitre de Trieste, le constructeur Nocetti. Avec Schimmelpfenning décidé la forme future des protocolla exhibitorum. L e prieur du lazaretto sporco Guadagnini, le consul d'Hollande et de Dannemarc, le baron Brigido, le P. Costanza, ex-jésuite, grand ami du Cte Rosenberg, le marchand Hirschel en procès avec le marchand Coen d'Ancone, tout cela vint chez moi, le protomedico Gobbi avec sa séquele. Pittoni dîna avec moi et lut après-midi plusieurs de mes écrits. [112r.] Kappus, Wassermann, Grenek, Schimmelpfenning, l'expéditeur Kliviser, tout cela vint travailler chez moi. En visite chez Ricci, à la porte de Suardi et de Struppi. Koenigsbrunn vint passer la soirée chez moi, c'est un bien galant homme, bien doux, bien honnête, j e le consultois sur le poste de vicario civile, sur le Tribunal mercantil de seconde instance. Beau tems. Assez frais.
25 e Semaine G 2 de la Trinité, 16 juin. Le matin à la messe à St Pierre. Les députés de la nation grecque, le vieux Woinowich, Curtovich etc., les P. minorités, les frères de la miséricorde, l'abbé Carina, frère d'un officier du régiment de Thurn, et curé d'une église, l'inspecteur du sel Kampmuller, les employés du tabac, le Güterbestätter, l'employé au poids, le vicaire général pour l'évêque, tous les patrons de petites barques au-dessous de 40 tonneaux, Belletti, chargé d'une lettre de Manzi sur l'affaire du Mis Serpos qui a voulu acheter les biens des jésuites, Langwieder gendre du défunt Balletti, Allbrunn marchand de tabac, inquiet de ce que l'on le trouble dans son commerce, Scagnetti, caissier des billets de banque à la place de celui qui a fiché le camp, le capitaine des ingénieurs, demandant la parole, le capitaine du port portant le rapport de ce qu'ont rendu les droits du port le mois passé, le baron Schell pour me parler [112v.] confusément des affaires de Mme de Trautmannsdorf, tout cela fut chez moi. La matinée belle, on voit distinctement le château de Duino, la vieille tour de Monfalcone, les bains, la pointe de Grignan, Porto Grao et la tour d'Aquilée, et les Alpes Carniae couvertes de neige brochant sur le tout. Dîné seul. Après dîné vinrent chez moi, Mmes de Schell et de Struppi avec leurs maris et le jeune Erdoedy, M. de Ricci qui me porta des papiers, ensuite Mmes de Scherfenberg et de Königsbrunn avec le consul de Rome Maffei. Pittoni resta chez moi fort tard, je lui montrais mon ouvrage généalogique. Nous allâmes au caffé prendre des glaces, ensuite chez Mme de Schaerfenberg où M. de Koenpgsbrunn] jouoit, puis au casino où étoient Mmes Oesterreicher, Strohlendorf, etc. Je causois avec les consuls. Le matin passé à la porte des consuls, celui de France e
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me reçut à sa porte et m'y reconduisit chez le directeur de la bourse Bellusco qui me reçut aussi, sa femme paroît de bonne compagnie, la fille aussi. Ils ont les portraits de M. et Mme de Dietrichstein. Toujours sirocco sans grande chaleur. V 17 juin. Le matin Nocetti vint chez moi se plaindre de la subordination que Strappi prétend de lui. J'avois une exténuation singulière. Geremia Francol de la députation économique de la ville vint me parler du moulin allemand et des moulins italiens, il vint avec un certain Bottoni. Les fanti de la ville vinrent faire leur compliment. Le [113r.] comte Suardi vint me présenter les avocats de la ville et du Tribunal mercantil, je lui parlois des postes de vicario civile etc. Le chancelier Bonomo de la Santé me porta l'état de la caisse des pauvres. Je lus le matin avec intérêt les papiers sur les écoles normales. Je donnois à Grenek de l'ouvrage relativement à cela. Kappus vint me porter les expéditions. Le chancelier du consulat de France me demanda grâce pour un François nommé Varenne à qui on a confisqué la boutique où il jouoit la lotterie. Je fis prêter serment à de Lucca, commis du tabac. Les deux vicaires ecclésiastiques de la ville, chargés de prêcher et de confesser, vinrent chez moi. Pittoni dîna avec moi, nous fîmes une partie de trictrac. Après-midi le major Stuart vint avec Gabrieli. Ricci vint et nous causâmes longtems, j'expédiois pendant ce tems-là ma poste. Le soir chez Mme de Schaerfenberg. II y avoit un peu de borra ce qui purifie l'air, et me mit plus à mon aise, je vis sortir pour le Levant un bâtiment de Curtovich. II plut un peu de tems en tems. Le soir borra. ¿ 1 8 juin. Avec Pittoni à la maison des pauvres. Nous y trouvâmes le Dr Gobbi, le chirurgien, nous parcourûmes les deux infirmeries, la chambre de la salivation, celle des femmes de mauvaises vies, les fous au rez-de-chaussée, on conclut de transporter ailleurs les femmes de mauvaise vie, où elles seroient moins confondues avec tous les autres. De là à la boulangerie de la ville, ensuite un tour dans la vieille ville à l'emplacement où les Breskize vendent leurs pains. [113v.] Je vis ensuite travailler le cavafango dans le petit canal, j'allois à la pointe du môle de St Charles, un vaisseau anglois entra dans le port, j'examinois le nouveau cavafango que l'on construit, et le constructeur Nocetti y vint. Chez moi, Bonomo, Giuliani, un des précepteurs de l'école normale, Stadler, le directeur Langer furent longtems chez moi. Une femme vint demander l'aumône, son mari est Vercari/Venari l'un des employés au sel, elle a de jolies dents. Je m'endormis en lisant un mémoire de Ricci sur les monnoyes. Schell dîna chez moi et me montra des desseins, je lus son mémoire sur l'église protestante à bâtir ici. Mme Ricci me fit visite. Son mari vint et me fit un grand éloge de mon ouvrage sur les loix prohibitives. Nous allâmes avec Pittoni au caffé, de là à l'aqueduc vers le Fernedo Wald où nous trouvâmes Mme Strappi, qui me parut jolie. On y entend 20
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des rossignols, la promenade est agréable. Retourné au caffé, où étoient toutes les dames, Mmes de Scherfenberg, de Königsbrunn, Tribuzzi, Mayer. Joué au whist au casino avec le B. Brigido, Pittoni et Schimmelpfenning. Beau tems. Encore assez frais. $ 19 juin. Le Dr Enenkel fut chez moi de grand matin, je lus des papiers une querelle du fiscal avec l'Intendance sur un bâtiment construit par les entrepreneurs du pan venale, le projet de Mezzodì de bâtir un théâtre devant mes fenêtres et le mémoire de Pittoni sur le mal qui résulte à la ville des ordonnances du nouveau tarif. J'étudiois ce tarif un peu. [114r.] Anastasio Papalecca, marchand grec vint prier qu'on l'appuyat par le moyen de l'ambassadeur à Venise pour pouvoir intenter un procès à deux maisons à Venise, au Mis Maruzzi et à Giovanni di Girolamo, ses débiteurs depuis 10 et 30 ans. Charles Lantier négociant de Marseille, l'unique maison françoise existante ici, mais qui va quitter Trieste, demande le payement de ses dettes dûes par un nommé Linde. P[andolfo] F[rederico] Oesterreicher me porta ses plaintes de ce que le transit sur les toiles est haussé dans le nouveau tarif. Bellusco vint un moment après et me fit des propositions très raisonnables sur la manière de m'expliquer avec la bourse. Struppi vint me montrer la carte du territoire de Trieste, et me parler de tous les bâtimens à faire. Trois précepteurs des écoles normales vinrent me sequer. Un bourgeois d'ici, Martin Jahn vint me parler d'une place où il voudrait bâtir. Dîné seul avec mon secrétaire. Travaillé toute la journée et sur le tarif des prix et poids du pain. Après-midi Ricci vint et me parla beaucoup du Cte Auersperg de ses instans de folie, de sa mission en Pologne. Le Cte Suardi vint chez moi. Pittoni vint. Avec Struppi je fus examiner cette fenêtre du second étage de la maison de Roschoni, dont les P. P. minimes se plaignent, de là promener au jardin de Balletti et à la maison de Strohlendorf, cette dernière est mal bâtie. Au caffé. Joué au whist avec le consul d'Angleterre Green, qui avoit été chez moi l'après-dînée. Tems de pluye toute la journée. $ 20 juin. Je commençois à lire le procès de Curtovich contre le capitaine anglois Sanderson que Bonomo m'avoit porté [114v.], les juges consuls en seconde instance l'ont jugé, et je dois le signer. Curtovich ne vouloit pas payer le fret complet à Sanderson, disant que celui-ci lui avoit endommagé son transport d'huile dont l'autre avoit cependant à son arrivée ici donné part dans sa prova de fortuna. Avant 7 h. avec Pittoni à St André derrière le vieux lazaret sur la colline où demeure le vieux Woinowich, c'est une charmante situation sur la colline, nous retournâmes par l'autre côté le long du golfe de Muggia entre les guirlandes de vigne et les figuiers. La contrée est encore charmante ici, on voit les deux côtés de la maison du consul danois Thumreicher. De retour en ville je fus aux écoles normales entendre enseigner quatre
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classes, j'appris ce que c'est die Buchstaben Methode, qui me plaît assez, on fait une grande explication des traits différens de l'écriture allemande. L'emplacement, le séminaire des jésuites est un peu haut pour les enfans. Arrivé au logis je reçus de la poste trois lettres bien aimable de Millette, de Frédéric et de Mme de Baudissin. Le comte Scherfenberg vint me parler de son procès, où il y a 80.000 fl. de déficit. Oesterreicher me porta le placet pour les églises protestantes. Je lus les papiers concernant le théâtre de Trieste. Pittoni et Bonomo dînèrent avec moi. Le consul de France vint me sécher pour me dire qu'il instruisoit sa cour de la prompte expédition de son françois. Ustia vint me prier de le dispenser à l'avenir de la Milde Stifftungsco[mmissi]on. Je donnois à Ricci les papiers concernant les ecclésiastiques. Avec Schell chez Mme [115r.] de Brigido mère de tous ceux que je connois. Puis il m'accompagna en birotsche au nouveau lazaret et de là au vieux jusqu'à la pointe du môle. La vue sur la ville est belle depuis les deux lazarets, du nouveau elle paroît plus belle, du vieux plus grande et le château en amphitéâtre, et la quantité de bastides ou mandrie ou maisons de campagne dispersées sur les montagnes, celle de Simonetti derrière le vieux lazaret. Au caffé. Mme de Koenigsbrunn y vint. Le procurateur Manin de Venise est arrivé. Je passois la soirée chez Mme de Scherfenberg, on dit qu'Auersperg de Laybach quitte, que Lamberg lui succédera. Ecrit à ma belle-soeur. Beau tems. Encore vent frais. $ 21 juin. Le matin fut chez moi Urbas entrepreneur du pavé de la ville, homme gai à l'âge de 64 ans. Leonardo Suzzi, infirmier de la maison des pauvres, qui me montra son instruction dattée de 1774 qu'il n'a reçu que peu de jours avant mon arrivée. Un courtier m'emmena un Grec patron d'une barque d'Antivari, à pavillon turc, qui s'en va à Modon en Morée et se plaint de ce que les Grecs ici lui enlèvent un jeune garçon son matelot. Acheté de la fayence d'Angleterre du consul Green pour 74 fl. Les deux précepteurs de filles Warminger etc. vinrent chez moi, ils n'en ont que 45 en tout. Le comte Scherfenberg me porta le mémoire de ses prétentions à la caisse. Avant le dîner Mme de Scherfenberg vint prendre congé de moi. Dîné seul. Après le dîner écrit des lettres. Ricci vint chez moi me consulter sur ce qu'il [115v.] y avoit à faire pour l'office de l'intabulation. Strappi vint, nous allâmes ensemble aux salines voir l'emplacement du magazin proposé pour le bois de construction, du bassin proposé et du lieu destiné pour un chantier. On raisonna là-dessus, de là je fus voir le magazin de Strappi, le grand canal, et nous montâmes voir le jardin et la maison de plaisance près du château, qui autrefois apartenoient au gouverneur. Descendu de là au caffé, Chio me présenta le Cte Berlamont, Flamand ou Lorrain. Le procureur>procurateur Manin vint avec sa femme, je les accompagnois au casin, où je vis Mme de Feltz et causois un peu avec Mme Plattner qui est de la comté de Glatz et qui me plut. Fort chaud l'après-dîné. 22
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% 22 juin. Le matin avec Pittoni à la maison de campagne de Langwieder derrière le vieux lazaret. Je fus longtems assis à l'ombre du côté du maestrale, où est l'entrée principale de la maison, il y fesoit un frais d'autant plus agréable qu'au reste le tems paroissoit bien chaud. Trestenigo où est la maison de Bonomo se présentoit à merveille de l'autre côté. La maison est bonne, des pergolate dans le jardin. De là à la maison de Balletti qui est bien meublée intérieurement, et la vue est admirable, quoique la vue de côté sur la ville soit bien aussi de chez Langwieder. A l'école des filles. Une seule me parut jolie. Ricci fut chez moi, l'évêque grec et puis les procureurs de la nation au sujet de l'af-[116r.]faire du patron d'Antivari. Je fus voir à la cuisine tout ce qui s'est bâti là, tout a été laissé dans un désordre affreux par M. de Lamberg, ni four ni étuve ni Speis Kammer. Le procurateur Manin vint chez moi avec le consul de Venise. Pittoni dîna avec moi. Après table vint Schell qui me présenta un gentilhomme du Frioul, nommé Valentini qui me parloit beaucoup du parlement du Frioul, qui me montroit des camées et des coraux, et qui s'attribuoit de se connoître en antiquités. Je fus chez Mme Manin à la grande auberge, c'est une femme raisonnable et douce. Avec Struppi j'allois voir ma maison de Montbijou, s'il y avoit de l'eau, j'irois l'habiter d'abord. La vue est charmante sur la colline vis-à-vis où Rossetti a sa maison, qui est cultivée que c'est un charme. On voit Montebello sur une colline plus élevée que Montbijou, on voit Muggia à merveille et tout son golfe, le château ruiné de San Servolo. La demeure est fraîche. Retourné à pié au caffée, où j e causois encore avec mes Vénitiens, de là chez Mme de Scherfenberg. Beau tems, moins chaud qu'hier.
26 e Semaine Θ 3 de la Trinité, 23 juin. Le matin le barigello vint me demander la permission d'aller à Lorette par l'occasion de la foire de Sinigaglia. A la messe à St Pierre. Je travaillois avec Weber et Kliviser à mettre en ordre l'index réel de la regi[116v.]strature. Dans cet entretems Ricci m'amena le jeune Fogt de Hambourg, qui me paroît un peu fat, à cela près assez joli garçon. Le consul d'Angleterre m'amena Simpson son associé, le seul négociant anglois qu'il y a ici. Le pro-vicario Burlo vint chez moi, il m'a vu à Fiume en 1771. Le marchand Ruschoni vint me dire des choses inintelligibles. Monari d'Aquilée fut chez moi. Bonomo et Pittoni dînèrent chez moi. Après-midi le Cte Suardi me porta une lettre de Richard, qui m'annonce que le duc de Bragance a passé à Gorice le 20 au matin pour être ce soir à Vienne, d'où la Pesse Eszterh[azy] doit partir demain. Un certain Palatino, député de 700 familles grecques de l'archipel se présenta, muni d'un décret du Conseil de commerce du 15 juillet 1775, où Sa Maj. promet à chacune de ces familles, qui viendront s'établir à Aquilée, Porto e
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Ré, Buccari, Zeng, Carlobago, Jablunatz 10 fl. Actuellement elles demandent encore de plus un emprunt au nom de toute la nation qu'on leur payera à leur arrivée ici. Ricci vint chez moi, avec lui et Pittoni au caffé, puis au jardin des marchands Ploss, où on donna souper, illumination, feu d'artifice. J'y assistois pour faire plaisir à Mme Tribuzzi, comme le jardin est en terrasse, l'illumination se présentait bien. L'ordinaire de Vienne qui devoit venir demain, arriva à 6 h. du soir. A 11 h. 1/2 au logis. Beau tems et chaud. J> 24 juin. Le St Jean. Cette fête d'hier étoit pour les feux [117r.] de St Jean, la vue de haut de la terrasse de ce jardin est belle. Le matin Urbas vint me parler d'un cheval à acheter. Ensuite Marco Levi vint me dire que tout le monde peut faire battre des écus à l'hôtel des monnoyes à Vienne, en payant 11 écus le marc d'argent, et chaque écu évalué 2 fl. 8. A la messe à St Pierre. Les comptes de Weber fini. Expédié le décret à Ricci pour la maison des pauvres. Lui, Pittoni et Vogt dînèrent chez moi, ce dernier a beaucoup voyagé, il a été en Espagne, il dit que les deux villages allemands dans la SieiTa Morena, Carolina et la Carlotta réussissent à merveille, c'est les seuls restes de ces 6.000 allemands. Après table le comte Erdödi vint prendre congé de moi, M. de Suardi m'amena le comte Etling de Heydenschaft. Un feseur de pain d'épices fut chez moi. A 7 h. Pittoni revint et nous allâmes tout doucement à pié par l'aqueduc et le bois de Femedo à la maison de David Büchelin l'un des trois associés de la maison de P[andolfo] Ffrederico] Oesterr[eicher]. Il y avoit la Mme de Strohlendorf qui a le pié joli, Mme /de/ Plattner qui est de Schmiedeberg, fort douce. La maîtresse du logis chanta un air d'Anfossi. De retour en ville je vis l'autre des associés Mme Renner au caffé, elle est aussi jolie et douce. Assez chaud. ¿ 25 juin. Le matin levé à 4 h., avant 5 h. Pittoni vint chez moi, puis Struppi, nous trouvâmes des chevaux hors de la ville au pont rouge, j'en avois un de Geremia Francol. Tout doucement nous montâmes derrière le lazaretto sporco, nous quittâmes le chemin [117v.] de Trestenigo>Contovello pour prendre celui de Trestenigo. A mesure que l'on s'élevoit, la vue s'agrandissoit, et Trieste fesoit le plus beau tableau possible. Suite des collines bien cultivées, par des bois de chênes au chant de maint rossignol, nous arrivâmes à la maison de Bonomo à Trestenigo. Là on plonge un peu trop la ville, elle paroît tout en plaine. Muggia et tout son golfe, Pirano, Grao se présentent en plein, il y a des prairies et de l'ombre. Nous remontâmes à cheval, le chemin étoit encore pire que celui que nous avions fait, il fallut gravir une des montagnes nues du Karst pour examiner ce chemin pierreux qui mène à Opchina et que la ville doit entretenir, nous joignîmes une autre route qui mène ici par Scorcola. Entre des vignes dont la fleur répandoit une odeur admirable, nous trouvâmes à Opchina village au milieu du Karst 24
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une admirable culture. Nous gagnâmes ici le grand chemin de Gorice, on voyoit Tabor vieux château ruiné sur une colline, de loin le mont Nanos dont parle Pomponius Mela, c'est cette grande montagne ou promontoire derrière laquelle est situé Prewald. Le grand chemin est bon, passé Trebitsch puis Pratitch resta à gauche, et une jolie maison appuyée contre un bois fort agréable. Arrivé au-haut du Kluch nous admirâmes la belle vue qui s'étend jusqu'au golfe de Capo d'Istria, Muggia se voit en perfection, on arrive à l'en-[118r.]droit où le chemin de Laybach se joint avec celui-ci. Nous quittâmes encore le grand chemin pour gagner à droite par un ancien chemin le village de Longhera. C'est par ici que l'Intendance auroit voulu jetter la grande route de commerce, et Struppi prétend qu'il n'en coûteroit que 14.000 fl. mais il paraît qu'il compte sans son hôte. On passe entre des vignes, des figuiers, on débouche dans le vallon de St Giovanni, le chemin de Staribrech joint celui-ci vis-à-vis la maison d'Oesterreicher, on passe un bout du Fernedo, le chemin de Trebitsch par les montagnes se sépare vis-à-vis de l'aqueduc. A 10 h. 1/2 je fus de retour ici, fatigué comme un chien. Simonetti vint me voir, Dolcetti me parla de sa prétention contre feu l'évêque. Bonomo me porta le protocolle du Tribunal mercantil de seconde instance. Brunner au nom des rouliers d'ici me recommanda leur plainte contre le baron de Rossetti. Après-midi Ricci vint chez moi me porter son papier sur les Turcs. Je donnois au fiscal la commission d'assister au Tribunal mercantil de seconde instance. Schell me porta la notte sur les bois de Senoschetz. J'allois au caffé où l'ennui me prit malgré Mme de Königsbrunn. Pittoni resta quelque tems chez moi. Fort chaud. £ 26 juin. Le matin l'ancien juge royal Stanchina vint me voir, je lui parlois des postes vacans à remplir. L'arrangement de la registrature me chiffonne toujours, Kappus me conseilla [118v.] de le confier à Ricci. Dicté à Weber sur le bois de Senoschetz. Pittoni dîna avec moi. Après-midi vint M. Ribera de Fiume avec un chanoine d'ici dell'Argento. Ensuite l'abbé Damasceno m'amena l'ancien évêque de Modon vénérable vieillard qui a l'air d'un bouc avec sa barbe. Ce fou dit avoir eu 15.000 ducats de revenus, et a eu l'imprudence de faire révolter sa nation contre les Turcs. 2.000 familles sont, dit-il, allés en Crimée, les autres que les Turcs apparemment ne veulent plus, demandent à venir ici. Lui se tenoit à Livourne depuis la paix. Ricci vint ensuite, avec lui et Pittoni chez la jeune Rossetti, c'est la fille de Ricci qui sans avoir de l'esprit, est jolie. Avec elle, son père et Pittoni j'allois à la mandria de Rossetti vis-à-vis de Montbijou, le chemin n'est pas excellent, mais la colline est belle, remplie de vignes. On voit la poussière voler tout le long du grand chemin depuis Cattinara jusqu'au bas de la montagne. Les deux collines celle du château et celle de la redoute de St. Veit, se présentent fort bien. Entre deux on voit Grado et par-dessus le château Marano. Dans une toute petite calèche nous montâmes par un chemin fort roide au
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sommet de la montagne entre les vignes, les champs et dans le bois de Rossetti, c'est étonnant que les murs qu'il a fait là, mais ce qui est encore plus étonnant, c'est la vue vraiment superbe, on domine tout, on voit les montagnes au-delà de Capo d'Istria, on voit Pirano sur un rocher qui forme une langue de terre entre deux mers, on voit [119r.] la Punta di Salvore, plus loin Muggia et tout son golfe. De ce côté-ci tous les murs de Contovello. Les deux filles de Rossetti sont jolies, l'aînée a de beaux yeux, et l'entre deux des tétons si joli, et de la physionomie, elles s'ennuyent là-haut. Un peu de borra me fit grand plaisir tout cet après-dîné. Avec Mme Rossetti au caffé, où nous trouvâmes Mme de Königsbrunn et le comte Valentinis, qui lui conta qu'à Bologne les vendeuses d'herbe quand on a acheté d'elles, demandent si l'on ne veut rien d'autre Voliv oter, cela sonne comme si elles demandoient Voulez-vous f. Au casino où je jouois au whist avec le Cte Scherfenberg, Brigido et Pittoni, le pauvre S[cherfenberg] perdit avec moi neuf pièces de 17. Le matin chaud. Après-midi petite borra ou est-nord-est. Le soir levante sirocco ou est-sud-est très fort. Ψ 27 juin. Le matin une estafette de Gorice me porta des lettres du vice-président Cte de Coronini avec la nouvelle que le grand-duc et le prince Albert seront ici le 8 juillet au soir, resteront le 9 et repartiront le 10 au soir pour Rossegg, tandis que la grandeduchesse et l'archiduchesse Marie iront droit à Laybach de Gorice, et de là à Rossegg. Bas de fil. Mezzodì vint demander le payement de l'illumination. Wassermann m'amena Belletti, marchand d'ici qui va à Sinigaglia et qui me promit des détails sur le commerce des fers de ces pays-là. Ricci arriva, je l'introduisis à la chancellerie dont je lui donnois la direction, il fut convenu [119v.] qu'une chambre resterait pour les secrétaires et pour Ricci lui-même, s'il vouloit venir y travailler, que pour la registrature il y aurait deux armoires, que les chancellistes doivent travailler dans la seconde chambre. De là nous allâmes voir les prisons publiques, la demeure du barigello, de son substitut qui a un terrible nez, la chambre des constituti où le vicaire criminel interroge les criminels, la petite chapelle où l'on confesse ceux qui sont condamnés à la mort, la chambre qui étoit destinée à la torture. La fille du barigello est assez jolie. De là à la bourse j'y trouvois Bellusco et Marco Levi, ce sont deux chambres, où il y a dans la première le portrait du Cte Auersperg, dessous est écrit Quem non invenit Cyriacus, ecce!1 Le directeur me proposa de prendre pour la bourse l'emplacement qu'occupe actuellement la compagnie d'assurance avec les deux boutiques voisines de perruquiers. De là à la caisse de la ville, c'est un emplacement bien petit, ils voudraient pouvoir le transporter au-dessous au premier étage. De là au-
1 Den Cyriacus nicht findet, sieh!
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dessus de la grand garde à l'office de l'intabulation, où on me montra les catastres auxquels on travaille présentement, les registres des intabulations. Les prisons publiques auront aussi plus de place, on y joindra une maison voisine que Roschoni occupe présentement. Je rentrais chez moi à signer des certificats pour la Lombardie et la Toscane. Le fiscal et Pittoni dînèrent avec moi. Après le dîner avec [120r.] le capitaine du port à voir la felouque qui a été construite pour l'arrivée de Sa Maj. l'Empereur et les deux canots et chaloupes, je vis encore les habillemens des matelots. A 6 h. avec Pittoni à Montebello en birotsche jusqu'au pied de la montagne. M. de Costanzi le possesseur de cet endroit m'en expliqua toutes les beautés. La vue sur le vallon de Saule où l'on voit l'horreur des montagnes nues, l'église de Rizmanie et le village de Dolina, est très agréable, à cause de la belle culture. Monbijou paraît être en plaine de là-haut. Un navire qui entra dans le port, le salua à coup de canons pendant que nous étions là-haut, nous fûmes juger de la différence entre la propagation du son et celle de la lumière puisque nous voyions le feu du second coup avant que nous entendissions le son>bruit du premier. Je m'ennuyois cruellement au caffé. Beau tems. Fort chaud le soir. $ 28 juin. Belletti me porta tous ces papiers au sujet du Mis de Serpos. Bonomo me porta à signer le raport à la régence de Graetz. Sittinger marchand se plaignit de ce qu'on lui a fermé sa boutique pour une petite dette. Le capitaine du port me fit voir tous les papiers qu'on remet au casino au départ d'un navire. Il parla beaucoup contre le nouveau ponton à curer qu'on fabrique. Dîné seul avec mon secrétaire, je le pressois y arranger mes comptes, je lui avois dicté sur la commission oeconomique de la ville, et sur le tribunal. Je travaillois l'après-dîné jusqu'à ce [120v.] que Ricci vint, avec lequel je m'en allois au lazaretto sporco. La chapelle est bien, les chambres des passagers et de l'hôpital sont bonnes, quoique la plupart pavées de briques et sans fourneaux. Je vis les trois cimetières, tout cela est séparé par des murs. La grande cour où il y a tout autour les magasins, est très vaste, cependant les maisons de campagne de Rossetti la dominent ainsi que tout le lazaret. Tous ces magasins sont fort remplis à l'heure qu'il est de balles de cotton, il y a quelques étoffes riches, de la scammonea, du sel ammoniac, du lizari ou garance. Tous les gardiens me firent des représentations sur ce qu'ils voudraient que leurs femmes puissent leur porter à dîner. Le port est beau, mais il n'a pas été nettoyé depuis qu'il existe, et le garbino a donné de rudes secousses à la maison des gardes. De là j e fus au casino de la Santé examiner tout pour en pouvoir rendre compte au grand-duc, de là à la batterie du mandrachio. Je rentrais chez moi, le Cte Suardi fut me voir avec le B. Schell, puis vint Pittoni qui chercha Brigido, nous fîmes ensemble une partie de whist. Un peu de pluye l'après-midi qui me fit grand plaisir.
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^ 29 juin. St Pierre et St Paul. Je ne m'attendois pas à ce jour de fête. Au sujet d'un mémoire du P. Walcher sur le Hafen Raumer, Baggerwerk, cavafango, un ponton à curer, je [121r.] me mis à lire dans mes journaux mon séjour de Brest de 1769, de Toulon de 1764. Enfin de Danzig de 1763. Ce dernier m'amusa infiniment, je trouvois la prédiction de Mme de Wittgenstein du 24 septembre 1763. II vint me parler les F.F./frères de la miséricorde et les minorités au sujet de leur contribution au fortificatorium, Bernardin Zoys avec un médecin et Hirschel, qui s'en vont à Sinigaglia. Le vicaire général qui me présenta un mémoire, un Cte Kollowrath chevalier de Malte, capitaine dans qui vient d'Ancone, de retour de Malte où il y>a fait ses caravanes, le Cte Suardi avec Bottoni, âgé de 74 ans, secrétaire de la ville et membre du Tribunal mercantil en première instance. C'est un répertoire de tout ce qui s'est fait à Trieste depuis 50 ans, il me parla des grandes foires du tems de Charles VI des années 1730 jusqu'en 1733. On payoit le voyage aux marchands de Milan et de la Silésie pour fréquenter cette foire. Cte Gallenberg président du Carniol, Cte Rabatta président à Gorice, qui furent chefs ici l'un après l'autre. Cte Herberstein qui vint en commission ici l'année 1741 sans jamais consulter l'Intendance. Le Cte Kollowrath, Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Après-dîné les consuls de France, d'Angleterre et de Naples y vinrent. J'allois chez Mme de K. qui convint naivement, qu'elle fesoit bien aise d'être fou[!] dans sa grossesse. Elle me parla ensuite de la Strappi pour ce bienfait. Promené, puis au caffé causé avec Mme Rossetti, puis promené avec Schell et Pittoni, nous parlâmes de l'église des protestans. [121v.] L'après-dîné il s'éleva une bourasque de tramontana qui amena une agréable fraîcheur. Haute mer.
26 [27]e Semaine Θ 4 après la Trinité, 30 juin. Lu le papier de Pittoni sur la caisse des pauvres, et dicté là-dessus à Weber. Lu les protocolles de la commission des fondations et causes pieuses. A la messe à St Pierre. On m'offrit un coussin de velours et place au choeur. Le Cte Kollowrath, le baron Brigido et Pittoni dînèrent chez moi. Ricci m'amena sa fille Mme Rossetti, joliment vêtue en couleur de rose. C'est une aimable femme. Avec Pittoni à l'ancien lazaret, les soldats occupent le prieuré, les chambres dans la maison de la contumace vers la mer sont bonnes, d'ailleurs celles du nouveau lazaret sont meilleures. Les magasins pour le tabac valent mieux que dans l'autre. Il y a deux grandes cours. Au môle del Zucco. Le fiscal me porta sa notte sur les chemins. Au caffé. Mme de Königsbrunn me dit que son mari étant chargé de faire les honneurs à la e
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grande-duchesse et à l'archiduchesse, ne reviendra ici que le 10. Causé avec Mme Plattner qui me plaît par sa douceur. Grand orage le matin, forte pluye et tems frais tout le jour. L'orage revint après 2 h. de la nuit du 30 au 1 er . [122r.]
Mois de Juillet J? 1 er juillet. Le matin lu des notes qu'un Vénitien m'a porté hier sur l'édit de navigation. Ecrit au Mal Haddik au sujet de la parole. Le consul de France vint me recommander les intérêts de la veuve de Leo. Le comte de Kollowrath vint prendre congé de moi. Dîné seul. Weber se plaignit de Sorbée. Après-midi Struppi chez moi, Ricci me parla de la commission qu'il a tenu en fait de bois de Senoschetz. Avec Pittoni à Monbijou, mesurer la distance de là à la source d'eau qui est derrière la Seskana mandria, il y a un quart d'heure. Projet d'un âne à tenir là-haut pour chercher les vivres en ville et l'eau. Le soir au caffé où Mme Maffei, la fille du podestà de Capo d'Istria se trouva. Le tems un peu moins chaud. ¿ 2 juillet. A 5 h. 1/2 du matin parti de la ville, monté à cheval au-delà du pont rouge, longé d'abord le chemin vers Contovello commencé le long de la mer, puis retourné pour monter sur la montagne à voir celui que le capitaine Langer a projetté. Celui d'à présent est horrible, d'un roide qui fait dresser les cheveux avec de grosses pierres et des trous horribles. A St Bartolomeo on regagne la mer, longe un pays d'une culture charmante, on s'élève ensuite par le plus mauvais du chemin, qui redevient bon à [122v.] mesure qu'on approche de Contovello, on a des rochers affreux à droite. Du haut de la montagne à Prosecco il n'y a que quatre pas, nous y fûmes rendus à 7 h. 1/4, je m'étois écorché la jambe, le cheval m'ayant pressé contre le mur. La voiture arriva après 8 h. En sortant de là on voit tout le long du chemin au milieu de pierres horribles, des champs cultivés à merveille, de belles prairies. Passé Croce et Nabrisina on commence à voir de loin le château de Duino, passé devant l'auberge de Sistiana, la maison est dans le fonds, et apartient au comte de Thurn, seigneur de Duino où nous fûmes rendu à 9 h. 1/2 du matin. M. le comte nous mena dans une chambre où il y a un balcon sur la mer, la vue donne vers Trieste que l'on voit à merveille, mieux cependant le soir que le matin, on voit la pointe de Grignan, on voit le vieux château de San Servolo au-dessus du château de Trieste. On voit tout près de Duino des rochers escarpés border la mer, et dans ces rochers des morceaux de culture, un beau bois au29
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dessus de Sistiano. Dans l'étage d'en-haut il y a un balcon, duquel on domine une autre vaste étendue de mer vers le Frioul, on voit Montefalcone le clocher et l'église d'Aquilée, Barbana, Grado, et tout près du château le parc et le petit jardin et des rochers escarpés entre lesquels la mer forme de petites bayes, une montagne cultivée en oliviers et en figuiers sous le château. On voit San Giovanni à un quart de lieue de [123r:] Duino, où le comte a un château. De beaux champs au milieu des pierres et au pied des montagnes toutes nues. Au milieu de cette superbe nappe d'eau étoit un navire chargé de sel à la rade. Les bâtimens sur le rocher où se trouve le château, sont le château qui est fort ancien, mal meublé, une chambre au premier où l'Empereur Leopold a couché en 1660 et qu'on a fait dorer par cette raison, quelques chambres au second dont le parquet est mal conservé et qu'occupe Mme la comtesse, le comte aime mieux faire venir des sangliers pour son parc, et des chevaux de Bohême que de bien loger sa femme, il possède nombre de châteaux dont il devrait démolir la moitié. Π y a là-haut des bâtimens d'économie, un couvent de .... une auberge, et hors de l'enceinte du château l'écurie. Mme la comtesse en pet-en-l'air de taffetas nous mena à la messe, elle aime à plaire, elle parla contre les écoles normales. Lui dormit après table, il y avoit M. Defin de Gradisca et son frère un prêtre. Par un tube admirable nous considérâmes la belle vue, tandis que de grands chiens nous empestaient de leurs pets. Je partis après 4 h. Pittoni m'entretint tout le tems du Cte Rosenberg, de la banqueroute de sa philosophie, et du Cte Philippe. Il soupa chez moi, je fus de retour à Trieste à 7 h. 1/2 du soir. Beau tems. Pas trop chaud. M 3 juillet. Cuisinier par lequel j'appris que l'affaire de Wein-[123v.]geld n'est pas réglée encore, et celle de leur Kostgeld depuis le 2 jusqu'au 13. Bono fut chez moi, qui sera probablement vicaire civil. Anna Brandi dont le procès a duré si longtems, qui a donné un mémoire à l'Empereur, Terpin l'inspecteur de la maison des pauvres, Wolff Handlungs Practicant, Saraf l'interprète, le juif Coen, les frères de la charité de l'ordre de St Jean de Dieu. A 9 h. 1/2 le comte Suardi vint ici prêter le serment de juge royal. Ricci vint un moment, ensuite arriva le magistrat, l'ancien juge royal Stanchina à la tête, tous m'accompagnèrent à l'ancien fondaco où se tiennent les séances ou à la loggia. Le grand conseil s'y trouva rassemblé, je leur présentais tant bien que mal le juge royal Cte de Suardi, que le secrétaire publia aussitôt. Puis ceux du grand conseil partirent et il ne resta que le petit ou le conseil des 40. Le secrétaire lut les requêtes des deux candidats que j'avois choisi pour le poste de vicaire civil, et on les balotta, Zanchi n'eut qu'une seule voix et Bono fut élu. L'ancien secrétaire Bottoni lut encore les requêtes de deux candidats pour le secrétariat, Ignazio Capuano eut 16 voix et Francesco Conrado de Giulani 22 qui fut proclamé. Deux fanti distribuoient les boules qui sont des rouleaux de papier, et portèrent ensuite les deux boetes où on les place. 30
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Cela fini, j'allois voir la registrature et la chancellerie, elle est très à l'étroit et mal en ordre. Mauvais escalier pour monter à la séance, de bois tout roide. De retour chez moi Struppi y vint [124r.] et j'eus beaucoup à travailler. Dicté à Weber le commencement de mon nouveau protocollum exhib[itorum], Ricci vint et me porta le protocolle de la commission qu'il a tenu hier avec Schell sur les bois de Senosetz, Schell me porta des almanacs de Trieste et me pria de recommander son fils au Cte de Thurn, le major Stuart et Brigido vinrent chez moi, le dernier parut mécontent de ce que tous les aspirans au poste vacant de vicaire n'eussent pas été nommé ce matin à la ville. Le nouveau secrétaire Giuliani vint. Les employés du conseil de la ville ont trop peu d'appointemens. Promené sur le vieux môle avec ces messieurs. Joué au whist le soir avec Brigido, Schimmelpfennig et Pittoni. Struppi chez moi. La chaleur suportable. Ψ 4 juillet. Le matin le fiscal Ustia, Pittoni et Carlo Dini vinrent chez moi, nous montâmes à cheval vers la maison rouge, j'avois un bon cheval de Brigido, seulement il a le défaut de se mettre quelquefois des piés de derrière. Passé à droite de cette douane, nous gagnâmes l'hôpital des pauvres, il resta à droite et nous montâmes par une montée infiniment plus douce que celle de Contovello ou de Trestenigo un pavé assez bien conservé, un chemin assez large, une contrée fort riante, des bois de châtaigners tout en fleurs, vers Scorcola et Cuculeno on est beaucoup dans un joli bois, on voit le lazaretto sporco et le grand môle, et le château de Trieste comme au pied de colli-[124v.]nes couvertes de bois, au haut de la montée des vignes charmantes en guirlandes, de jolis champs. Ce chemin quoique plus long que celui de Contovello, mène à Gorice par Opchina et est infiniment préférable au premier et beaucoup plus court que celui de Kluz. Arrivé au dos des rochers du Karso, on joint la route infame par laquelle l'autre jour j'avois monté de Trestenigo à Opchina, on voit une charmante contrée et beaucoup du golfe de Muglia, sans entrer dans Opchina, le fiscal nous mena sur le grand chemin de Gorice, que nous quittâmes pour gagner à droite la maison du fiscal à Busello, nous montâmes à pié des collines couvertes d'herbes odoriférantes, d'excellent pâturage de mouton au haut de la colline un morceau de pierres où nous nous assîmes pour admirer les deux vues, le vallon de St Jean, la ville de Trieste, le golfe de Muggia et celui de Venise au-delà du dernier promontoire, Trestenigo, Prosecco, Opchina, Monfalcone, Grado, Barbana et tout le Frioul, le Lisonzo, de l'autre côté les alpes de la Carinthie couvertes de neige, San Angelo par où on va à Vippach, le mont Nanos, la tour de Corgnial, le Schneeberg que j e vois à Tscherneml. Un charmant bouquet de chênes et descendant vers la maison du fiscal, remonté à cheval, il nous conduisit toujours à mi-côté des montagnes *sur l'ancien chemin de Duino* et nous ne regagnâmes le nouveau chemin qu'à Cadoleto où commence l'enceinte de [125r.] Lipiza et où le Cte Dietrichstein a une maison. Descendu le Kluz passé la
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Sescana mandria nous prîmes le chemin de Pondares et le fiscal nous fit essayer celui d'en haut qui me déplaît beaucoup. De retour avant 11 h. je reçus ma poste, de jolies lettres du Pce Lobkowitz et de mon frère à Dresde, Kappus vint travailler chez moi. Le Cte Suardi me demanda un modèle du protoc[ollum] exhibit[orium]. Le nouveau vicaire Bono fut chez moi. Le major Stuart, le fiscal et Pittoni dînèrent avec moi, après le dîner vinrent quelques officiers. Ricci vint vers le soir, Pittoni et Schell. Avec les deux derniers je fus à la maison des pauvres pour voir les arrangemens qu'on fait pour transporter les femmes de mauvaise vie dans un apartement plus éloigné. De retour au caffé où étoient Mmes de Königsbrunn et Rossetti. Joué au whist au casino. Mme Maffei y vint et le Cte de Thurn, lequel ne me dit pas que sa femme étoit arrivée. Beau tems. Pas trop chaud. $ 5 juillet. Le matin je m'occupois beaucoup d'arranger mes livres. Le comte Thurn arriva dans ces entrefaites et après quelques complimens gauches, il m'apprit que sa femme étoit ici, et qu'elle n'étoit pas mise de manière à pouvoir venir chez moi, j'allois la trouver chez Mme de Brigido, elle [125v.] étoit en pet-en-l'air gris orné de rubans couleur de rose, fort aimable, je lui tins compagnie jusqu'à midi. Dîné seul. Pittoni vint me trouver après 5 h. et nous allâmes ensemble à Monbijou, où je comptois voir passer Mme de Thurn, elle n'y a passé que lorsque j'avois quitté le grand chemin pour descendre vers la route de Pondares, je vis les belles cultures de Civrani, entrois dans la maison, vis toute sa jolie>nombreuse famille, c'est un citoyen utile et bon père de famille. Dini fut de la promenade. De retour en ville par ce vilain chemin de Pondares je vis les emplacemens où l'on va bâtir. Au caffé causé avec Mme de Königsbrunn. Une grande barque angloise entra et salua de dix coups de canon. Beau tems et pas trop chaud. \ 6 juillet. Relu et terminé l'affaire des caffetiers, que je donnois à Wassermann à décréter. Weber s'occupa d'arranger mes livres. Lettre de M. de Durazzo. Le consul de Naples me porta les gazettes et la nouvelle, que le navire Giuseppe et Teresa, venant de Londres, Lisbonne et Cadix est arrivée à Livourne le 25 juin commandée par Bolts, pour continuer sa route vers les Indes Orientales, la frégate toscane, l'Etrurie, l'accompagnera jusqu'aux Isles Canaries. Une chanteuse nommée Anetta Griglioni vint avec son beau-fils demander la permission de chanter ici dans les rues. Elle avoit un passeport du Mal de Monchy. Le douanier vint me prier de nommer quelqu'un pour inspecter les livres de deux marchands, Werkel [126r.] et Perez au sujet de contrebandes. Le maître de poste vint m'annoncer que Leurs Altesses Royales ne viennent plus à Trieste. Bonomo vint que je chargeois de la commission pour les deux marchands, et qui me parla de deux médailles qu'il voudrait présenter à l'Empereur. Dîné seul. Après le dîner travaillé. Pittoni vint chez moi, puis Mme de Königsbrunn 32
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m'amena Mme Maffei en bel habit feuille morte et argent. De là promené avec P[ittoni] et le baron Schell à Ponzan, maison de Defin avec un jardin et vignes, celle-ci sont bien situées, mais la maison est un peu basse. Belle vue sur Muglia, Servóla, San Servolo et Prezenico. Retourné par le grand chemin. La chanteuse de ce matin chanta au caffé fort mal. Joué au whist chez Mme Tribuzzi. La fille est appétissante et paraît avoir du X X X . Le jeune Cte Attimis retourne à Gorice. Beau tems. Du vent frais.
27 [28] e Semaine Θ 5 e après la Trinité, 7 juillet. Le matin à la messe, le prieur du vieux lazaret fut chez moi, je me trouvois foible et épuisé, le tems qui vouloit se mettre à la pluye, m'avoit atténué. Marco Levi vint me parler longtems sur les 10 % que Venise lève sur les marchandises venant d'Ancone et Trieste sans être des produits de là, sur le commerce de la Lombardie, sur les fonds pour l'illumination. Le Stukhauptmann m'amena le juif Oppenheimer [126v.] qui achète ici du Conseil de guerre tous les vieux fers etc. De Gorice arrive la nouvelle positive que Leurs Altesses Royales ne viendront pas. Zanchi le caissier vint me parler. Un bâtiment génois, un hollandois qui salua de sept coups de canon, on lui répondit de deux, un troisième aussi hollandois salua à la voile encore assez loin de la ville de neuf coups. Je lus dans des papiers sur le commerce de la Lombardie et sur les 10 % imposés à Venise, que Marco Levi m'avoit porté. Triste toute la matinée en partie de maladie. Pittoni et Gabiati dînèrent chez moi. Ricci et Stuart vinrent le soir. Au casin joué au whist, Mme David y étoit. Tems de borra après une chaleur excessive. D 8 juillet. Weber arrange toujours mes livres. Un exprès de Gorice m'apporta la réponse de Richard sur l'arrivée de Leurs Altesses Royales. Je m'occupois et de la simplification des fonds et du commerce de la Lombardie. Je comptois aller à Gorice, Pittoni m'en dissuada. Bonomo me porta la nouvelle d'un fait que notifient les provisori di sanità de Capo d'Istria, de deux soldats échappés de quarantaine à Cittanuova. L'évêque de Pedina fut chez moi. Encore un navire hollandois avec sept coups de canon. Lu dans les anciens actes de 1749 et 1752. Le baron Schell vint chez moi de trop bonne heure. Il dîna chez moi avec Pittoni. Après avoir tout expédié, vint Ricci, nous examinâmes ensemble la maison du Dr Gallo, pour voir si elle est propre aux écoles normales. Le directeur des écoles s'y trouva aussi. De là de la maison des melchitaristes, où l'on tire un canal, puis chez Mme Strohlendorf, belle vue au haut du toit. Joué au trictrac avec madame, rentré à pié en ville et assis sur une pierre. Pas trop chaud. [127r.]
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¿ 9 juillet. Le matin à 5 h. 1/2 monté à cheval hors de la porte de Laybach, quitté le grand chemin avant d'arriver au Trois Croix, puis à droite le chemin de Zaule qui paroît d'abord une très grande route, il s'en sépare ensuite le sentier de Desgiella vers la maison de Bellusco, et le chemin de Servóla. Souvent entre des murs, le chemin de Zaule est quelquefois fort étroit. On passe le torrent Spini et le torrent Quart, ce dernier n'a pas de pont, près du chemin de Lagonistre, où on va vers le moulin de la ville, on entre sur le territoire du Camiol où le chemin pourrait aisement être long et où il est mauvais. C'est de la seigneurie de Mitterburg de M. de Montecuculi. Après avoir fait le tour des salines de Zaule on arrive au torrent de Luzandra sur lequel est un pont pointu, on monte la montagne de Stramar, où autrefois les Triestine ont livré bataille aux Vénitiens. C'est là que commence le territoire de St Marc, le podestà de Capo d'Istria a fait couper là un peu de chemin dans la montagne, qui ne résistera point à la pluye. Arrivé au sommet près d'une vieille église, et ne trouvant personne que M. de Brigido, je pris le parti de pousser plus loin avec Dini et Pittoni, nous descendîmes cette montagne par un chemin désastreux, nous passâmes devant les salines de Muglia, laissant celles-ci et le bourg de ce nom à droite, passé un chemin marécageux, sur lequel il y a du pavé en mauvais [127v.] état et un vilain pont. La culture de Gobbi belle, d'ailleurs elle est dans le Vénitien bien moins belle que dans le territoire autrichien et la population moindre aussi. Les collines de Muggia couvertes de jeune bois. Je poussois au-delà de deux collines, jusqu'à l'église de San Clemente et au village de Scovia où on découvre Capo d'Istria à merveille. L'endroit paroît grand mais vieux sur une espèce d'isle, entouré partout de la mer. En retournant on apperçut les ruines du château de San Servolo à droite lorsqu'on approche vers Muggia, à mi-côté de la même montagne Mascolo et Gorizzana, deux villages moitié vénitiens, moitié autrichiens, de loin on voit Duino, Servóla, Contovello, Trestenigo. Retrouvé Brigido sur le mont de S avec les consuls de Venise et de Rome, l'homme d'affaires de M. de Montecuculi. Le premier me fit des excuses de ce que le podestà de Capo d'Istria ne s'y trouvoit point. On porta du chocolat au pied de la montagne à Zole vers Zaule où le territoire de St Marc commence. Je descendis aux salines, traversant la Luzandra, voir le Fiume picolo e Fiume grande. En retournant nous gagnâmes Servóla par un horrible chemin. Ce village est situé sur une langue de terre entre le promontoire de St André et Muggia. Entré dans la maison de l'évêque où on jouit d'une vue charmante sur les deux bayes de mer, et sur Aquilée, Grao, Duino. La [128r.] fille de l'arrendatore de l'évêque est jolie. Je revins chez moi à midi. Fini d'arranger mes livres. Dîné tard avec Pittoni et le fiscal. Ricci vint, nous parcourûmes le censimento de Milan, l'urbarium de l'Hongrie, le cadastre de Luxembourg. On parla beaucoup du procès du Cte Scherfenberg. Au caffé, causé avec Mme Maffei. Ancuo veut dire cet après-midi. Un peu de vent tempéra la chaleur.
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£ 10 juillet. Un des bottegai vint se plaindre de l'illumination. Délibéré avec le cuisinier et Weber sur ma dépense. Le dernier prétendoit que ma petite table d'à présent me coûtoit plus d'onze florins par jour, ce qui feroit 341 par mois et plus de 4.000 fl. par an, il faut que j e mette cela au clair. Bellusco le directeur de la bourse vint, je causois avec lui sur la simplification des impôts, sur les gardiens du lazaret. Lu dans Giannone histoire de Naples. Les consuls de Venise et de Rome et Pittoni vinrent chez moi. Le dernier me lut dans les poésies du Baffo, où il n'est parlé que cXXXnà, et X X X o , mais agréablement. Contre Descartes, il n'est pas content du Je pense, donc j'existe, il dit Je f. donc j'existe. II dit quand je suis c. in m. j e suis convaincu que nous sommes deux. Le consul de Naples m'envoya des sucreries. Nous étions à causer ainsi lorsqu'à 5 h. 3/4 nous ressentîmes une secousse d'ondulation de tremblement de terre. Elle dura à plusieurs reprises bien une demie minute, c'étoit comme si quelqu'un donnoit contre la maison. C'étoit la première [128v.] fois de ma vie que j e m'en ressentois et je n'en fus nullement effrayé. Avec Pittoni à l'aqueduc à lire dans Baffo, de là au caffé puis au casin, parler à Mmes David et Maffei. Le tems assez frais jusqu'au moment du tremblement de terre, depuis il fit chaud. Ψ 11 juillet. Le cuisinier et Sorbée me portèrent les comptes du dîner d'hier, et Weber ensuite celui de l'écurie. Le comte Suardi vint porter ses plaintes de ce que Ricci l'avoit cité à la commission économique de la ville. Ricci me porta le protocolle pour la commission des pauvres. Par la poste j e reçus les nouveaux catéchismes. Lettre de Frédéric avec le Vigilanz Schein pour Schoenfeld. Il fait fort chaud. Dîné seul. Je lus le raport de Ricci et j'en fus très content. Dicté à mon secrétaire avant et après le dîner le protocollum exhibitorum. Pittoni vint chez moi, il m'attaqua beaucoup sur la maison des pauvres. Nous allâmes à Monbijou pour voir comment il faudrait s'y arranger. Au caffé causé avec Mme de Königsbrunn, promené ensuite dans les rues. Fort chaud, et davantage le soir. $ 12 juillet. Le garçon caffetier du caffé où j e vais toujours, vint me sequer sur l'abolition de la privative, me disant que Pittoni l'avoit encouragé à construire un nouveau caffé. Monari vint me parler de l'affaire de Bischiach et de Gnamb de Fiume qui veut faire des déductions sur ce qu'il doit payer à la caisse. [129r.] Bonomo vint me parler sur ce que parmi des cuirs qui avoient fini leur quarantaine il s'est trouvé une queue de renard, qu'on a par conséquent séparé avec les peaux dans lesquelles elle se trouvoit pour faire une plus longue quarantaine. Le fils de l'administrateur de Caschau Pechy vint chargé d'une lettre de M. de Durazzo, qui me pria de l'expédier vers Vienne, moyennant les dix ducats qu'il m'envoye. Cela paroît un mauvais sujet. Schimmelpfennig vint me faire des représentations sur la chancellerie. Dîné seul. Dicté
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encore à Schimmelpfennig après le dîner sur cette>ce raport de Ricci relatif à la maison des pauvres. Ensuite à Weber le protocollum exhibitorum. Ricci vint fort occupé de la personne que je nommerai administrateur de la maison des pauvres. Pittoni et Schell vinrent, je menois le dernier à Monbijou, il me parla beaucoup de Suardi et de sa querelle pour la commission économique. De là nous allâmes au nouveau lazaret, et en retournant je vis le bois qui est tiré de l'eau. Au caffé causé avec Mme de Koenigsbrunn, puis à Pittoni au sujet de ce projet de la maison des pauvres. Un moment au caffé de l'auberge où je trouvois les consuls. Chaud. ^ 13 juillet. Le matin travaillé sur la maison des pauvres, donné à Wassermann et à Kappus des expéditions à faire sur ce sujet. Bellusco vint chez moi et me dit que ses collègues avoient peu d'envie de comprendre le transit dans l'augmentation [129v.] du droit de poids, il me dit que l'affaire des gardiens seroit arrangée. Je lui dis mon intention de le faire un des inspecteurs de la maison des pauvres. Dini vint me montrer la carte du chemin de Contovello et de celui du capitaine Langer. Dicté à mon secrétaire. L'ennui me prit et avec lui le sommeil, lisant dans les Dialogues de Platon. L'évêque comte Inzaghi vint me voir avec le chanoine B. de Raygersfeld. II me fit une visite courte et polie. Un des employés de la Santé vint m'avertir que les Vénitiens ont mis en contumace toute l'Istrie, nous avons fait de même. Pittoni dîna avec moi, nous eûmes peu à dîner. Un Transylvain des environs de Deva Kaporaya>Kapronzai vint se plaindre à moi, des melchitaristes qui ne veulent pas lui payer ses peines. Ricci vint le soir, je lui chargeois de faire rendre justice à cet homme. Strappi vint. Le consul de France aussi. Avec Pittoni chez Mme de Koenigsbrunn, et promené avec elle et Schell à l'aqueduc, elle est bien douce cette femme-là, elle aime les propos gaillards, elle parla à Pittoni de ses amours pour Mme David. Au caffé Mme Rossetti y étoit. Journée fort chaude.
29e Semaine Θ 6 de la Trinité, 14 juillet. Le matin à la messe à St Pierre. Humpel et Monari vinrent me remercier de l'augmentation de leurs Diaeten. A la porte de l'évêque. Schell m'amena le chanoine Kamnich, et me conta toute l'histoire du Mis Serpos dont j'avois lu quelque chose [130r.] ce matin. Suardi vint me parler du Judicium delegatum qu'il tiendra demain. J'arrangeois mes lettres et retrouvois celle de ma chère Henriette de 1770 qui rouvrit une playe mal fermée, elle comptoit toujours que je ne me ferois pas chevalier teutonique, ma fermeté étoit fondée sur la raison, comment aurois-je pu l'établir. Le consul de France, le capitaine du port et Pittoni dînèrent chez moi. Nous parlâmes marine. Ricci, Stuart, Wassermann arrivèrent. Le tems frais et souvent à la e
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pluye m'empêcha de sortir, joué au whist avec Ricci, Schell et Pittoni. Travaillé jusqu'à 11 h. du soir. Tems de borra frais et beaucoup de pluye. V 15 juillet. Le matin un peu de foire me déplut. Marco Levi vint me parler avec Hirschel au sujet du morceau de la montagne du château qui est tombé hier avec une partie du cimetière des juifs. Par la poste je reçus la réponse du Mal Haddik au sujet de la parole, et ma belle-sœur m'écrit que Mme Erneste K[aunitz] lui a demandé avec intérêt de mes nouvelles, et que le jeune Aponi a épousé probablement Mme Krukawfieska]. Schell dîna avec moi la veille de son départ, il m'amusa, il me nomma pour femme Mlle d'Eszterhasy. Ricci vint, me régala de pêches, me parla de l'indolence de Koenigsbrunn de son manque total de jalousie, comme il a fait présent à Mme d'Auersperg de 100 tt après la vente des marais d'Aquilée. Strappi arriva, nous allâmes ensemble voir l'emplacement où sont tombés ces pierres et le mur qui entourait le cimetière des juifs. Marco Levi demanda ces pierres tombées pour sa nation. Seul à Monbijou. Les nouvelles fenêtres prennent [130v.] déjà forme. Le soir au caffé, causé avec Mme de Königsbrunn. Pittoni me sequa avec son projet d'école nautique. Il paroît que le chaud me gâte l'estomac. Beau tems. ¿ 16 juillet. Relu le matin le protocolle sur la simplification des impôts. Bellusco vint m'apprendre que le droit de poids est levé sur l'exportation par mer. A 9 h. le directeur de la bourse, David Büchelin, Rossetti, Strohlendorf, Plattner et le juif Marco Levi vinrent s'assembler embas dans la chambre de conseil, où nous terminâmes cette affaire de la simplification des impôts. Je fus assez content de la tournure que cette affaire avoit pris. Rossetti me porta ses plaintes contre Strappi. Gabiati demanda la permission de ne faire que des grilles. Je me mis à réveiller le chat qui dort, à lire des lettres de ma sœur B[audissin] des années 1770 et 1769 et 1773 sur mon amour pour Henriette, entr'autres une lettre du 14 avril 1770 où ma sœur me dit que cette chère Henriette ne m'oubliera pas de si tôt. Ces lectures m'affligèrent vivement. Je me dis si j'étois allé à Museau avant d'aller à Mergentheim, peut-être au lieu de faire mes vœux, cette charmante fille m'eut-elle persuadée de l'attendre, et m'eut promis de m'attendre. J'étois trop défiant de moi-même, mon caractère n'étoit pas assez solide, j'étois trop avide du monde. Hélas, j'ai perdu tout mon bonheur! Et pourtant j'ai agi conformément à la prudence, j'ai évité de [131r.] rendre malheureuse cette chère Henriette. Pittoni dîna avec moi. Après-midi vint l'abbé Gruber, ayant l'air un peu confondu. Ricci arriva. J'allois voir un cheval transylvain qu'Urbas veut me vendre, il est court mais il
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paraît bien. Au caffé, causé longtems avec M. de Königsbrunn. Pittoni me lut dans le Tasse et dans la traduction d'Homère par Casanova. Fort chaud. M 17 juillet. Le matin une femme nommée Piazzol vêtue en pèlerine, arrivant de Rome vint me conter ses malheurs, son père étoit Meklenbourgeois, son oncle prélat du couvent de Gottweich en Autriche, son parent est Tessara de la Chancellerie d'Etat. Schiavuzzi du Tribunal mercantil que le grand écuyer m'a fait recommander par l'évêque, fut chez moi. Domenico de Francol du casino de sanità vint demander une augmentation. Conféré avec le douanier Seuthner sur l'objet de la commission d'hier avec la bourse. L'abbé Gruber dîna avec moi. Il me parla chymie, putréfaction, feu dans le centre de la terre qui est la cause des sources, la mer selon lui forme une lentille par où les rayons du soleil brûlent l'intérieur de la terre. Je m'amusois à tirer de tous mes comptes que j'ai conservé depuis 1748. La somme d'argent que j'ai dépensée jusqu'à la fin de 1775 en 27 années de tems. Je la trouvois de 84.000 fl. sans compter ce que j'ai coûté à mon père en nouriture, *précepteurs, domestiques* et vêtemens et à mon frère l'année 1761 et 1762, 63 pour pareil objet, et quelques dépenses faites à Vienne pendant mes voyages, le tout peut aller à 20.000 fl. au plus. J'aurois donc, depuis que j'existe, fait une dépense de 100.000 fl. par an>en tout. Après le dîner [131v.] travaillé. Les consuls de Naples et de Rome vinrent chez moi, le dernier me présenta son frère qui est professeur à Laybach. J'allois voir jouer les pompes à feu que l'abbé Gruber a fait venir pour la province du Carniol, elles coûtent avec le tuyau long de cuir 400 fl. l'une, sont légères à transporter et n'ont point de friction moyennant un demi cercle qui tient les pompes en respect. Suardi vint chez moi, le fiscal me présenta sa protestation contre l'union du Consessus in causis etc. avec la ville. Promené avec Ricci à la maison de Rossetti qui est appuyée contre la montagne, pour voir comment on peut l'en garantir. Ensuite à l'aqueduc. Causé au caffé avec Mme Rossetti et la femme du capitaine du port. Chaud. Le soir sirocco. ^ 18 juillet. Délibéré avec Sorbée sur la quantité de gens dans ma maison. Dicté à Weber le contenu du décret sur>de l'instruction pour les nouveaux inspecteurs de la maison des pauvres. Signé nombre de passeports pour la Lombardie. Le capitaine de cercle d'Adelsperg, M. de Lichtenberg fut chez moi, et Geremia Francol avec lequel je parfois de la maison des pauvres. Le sirocco m'abat prodigieusement. Dicté à Weber mon raport à la Cour sur la simplification des impôts. Schimmelpfenning et Pittoni dînèrent chez moi. Ricci vint le soir, et se plaignit contre Suardi au sujet des signatures de la commission économique, il me porta du beau camelot d'angora à 8 fl. 54 Xr le braccio. Le major Stuart me montra la lettre par laquelle on lui ordonne de Laybach 38
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[132r.] de me demander le mot. Je fus en voiture à la porte de Stanchina, de là chez Strohlendorf où assis sur le toit j e hapois l'air frais. Arrivé au caffé j'y causois beaucoup avec l'abbé Gruber sur les quarrés revêtus de briques dans les marais salans qui rendent plus de sel, sur les soupiraux que le feu au centre de la terre se forme au milieu de la mer. Mme Rossetti revint le soir et je causois encore avec elle. Le matin sirocco, le soir maestrale. $ 19 juillet. Le matin Pittoni vint en sarot ce qui ne me plut guères. Nous allâmes avec Wassermann voir ouvrir le pavé en différens endroits entr'autres dans une rue pavée l'année passée entre la maison de Balletti et celle de Scheidenberger. Nulle part Urbas n'a rempli son obligation d'employer des pierres depuis neuf jusqu'à 20 pièces. J'écrivis à ma cousine. A 10 h. le major Stuart avec le corps des officiers, le général Ferretti, le major de la place Denaro, le capitaine de l'artillerie Pesler vinrent m'annoncer que le commandement militaire m'apartenoit aussi, j e fus embarassé d'abord les recevant l'epée au côté et le chapeau sous le bras. Le général m'annonça par une lettre de Vienne que le Pce Joseph avoit obtenu le commandement général à Brusselles vacant par la mort du général Bulow. Parcouru mon inventaire. Revu le raport à la Cour sur l'affaire de Santé de Cittanuova, raport que Kappus a si mal fait. Envoyé la lettre au prince Albert à ma cousine. Dîné seul avec Weber. Ricci me porta son mémoire pour la Cour par lequel il demande à être fait baron. J'allois encore voir différens endroit où on [132v.] a ouvert le pavé, puis au jardin de Maurizio où il y a de beaux figuiers et de beaux treillages de vigne. Au caffé causé avec Mme Rossetti. Très chaud. Cependant le soir du vent frais. % 20 juillet. Prêt à monter à cheval à 4 h. 1/2 du matin, Pittoni ayant la colique ne se fit point excuser, il ne vint qu'à 5 h. et demi, nous sortîmes près de l'aqueduc à cheval, avant d'arriver à S. Giovanni, le chemin de Timignano et Longhera se sépare de celuici à droite on monte à gauche par un chemin passablement roide mais assez bien entretenu, la route de Scoglio, on laisse la maison de David Büchelin et toutes ses cultures à droite, dans le vallon, on monte la montagne de Guardiella, qui est en partie habitée par des paysans voleurs. Je montois un cheval transylvain que Urbas veut me vendre pour 25 ducats, c'est un joli cheval, bonne figure, un peu court, point ombrageux, d'un bon pas sûr. Au haut de la montagne on voit tout Trieste, le molo del Zucco, ma maison en plein et celle des pauvres, mais point le lazaretto sporco, on voyoit Grado et Aquilée en Frioul, Punta Sottile et Punta Grossa entre Muggia et l'Isola, et au-delà de Pirano la Punta di Salvore. Un vent d'est charmant nous accompagna jusques là-haut, on voit la route de Staribrech à droite, nous quittâmes ce côté-ci pour gagner l'autre, au lieu d'aller jusqu'à Trebichiano, nous poursuivîmes la route du fiscal et ne gagnâmes le grand chemin que près de Cudoleto. Au haut du Gluz
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rencontré l'évêque. Sur la [133r.] montagne le chaud et la poussière m'incommodèrent beaucoup et les mouches mon cheval. Pittoni nous avoit quitté dès le commencement. A 8 h. de retour. Je me couchois un peu. Bonomo vint me parler touchant la Santé. Ricci m'annonça que la licitation du dazio d'un fiorino per orna étoit faite et qu'on n'avoit offert que 13.200 fl. en cas que la Cour lève le droit d'entrée en Carniol de 2 fl. sur le vin de Trieste. Conféré avec Sorbée au sujet d'une chabraque, avec le tailleur au sujet de mon frac d'uniforme de camelot d'angora. Dîné seul. Lu les papiers concernant le Mis Serpos. Ricci vint, je lui lus quelque chose de l'ordre teutonique. Il me bavarda du mécontentement prétendu des officiers de ce que je n'avois pas écrit le mot de main propre, je l'ai donné hier au major Stuart et au major de la place pour tout le mois de juillet et d'août. Le P. Benzi jésuite soutint du tems de Benoît XIV que ce n'est point un péché de toucher les tétons d'une religieuse. Koenigsbrunn vint chez moi, j'allois avec eux deux et avec Pittoni à l'aqueduc, puis je m'ennuyois au caffé malgré les douceurs de Mme Rosseti. Fort chaud. Cependant le soir des éclairs et du vent frais.
30 e Semaine Θ 7 de la Trinité, 21 juillet. Le matin après la messe causé avec le Dr Gobbi sur les bains de mer et sur la maison des [133v.] pauvres. L'abbate Damasceno m'amena l'archimandrite de Fogsan en Moldavie et Wallachie, qui a rendu de grands services aux Russes, et qui est fugitif ici depuis que les Turcs sont de nouveau en possession de ces pays-là. Grenek vint me bavarder de la parole. Je minutois une lettre au grand chancelier en faveur de Ricci, qui voudrait être fait baron, pour faire fin aux disputes avec Suardi. Suardi vint me porter la requête de la ville au sujet des droits d'entrée sur les vins de Trieste dans le Carniol, il me promit un volume du P. Sarpi. Bellusco vint avant 1 h., je trouvois cependant moyen de l'entretenir, il dîna chez moi avec le B. Königsbrunn, le consul d'Angleterre, et Pittoni. Nous parlâmes colonies, grand banc de Bahama et de Terreneuve, le premier des deux paroît par la soude être un volcan éteint il a 57 milles de long. Les Antilles paraissent toutes avoir suivi la direction des courans qui vont d'Afrique en Amérique, vu leur figure oblongue. Promené vers le lazaret, puis au caffé. Mme de Königsbrunn aimable, flattée de mes douceurs. Il y avoit la Padouane, qu'on a séparé ici du médecin qui l'entretient. Joué au whist au casin. Sirocco et pluye. e
T> 22 juillet. Le matin à 8 h. M. Thumreicher vint me parler d'une dispute avec un bourgeois qui a acheté d'Urbas un terrain voisin du cimetière des protestane. N'ayant point reçu de lettres de Vienne par la poste j'en conservois de la mélancolie toute la 40
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journée. Lu le procès de Flantini avec un marchand de Messine nommé Rossi, lu à Ricci la [134r.] tragédie de Saul. Je fus à l'aqueduc où je rencontrais des femmes et puis au cimetière des protestans examiné le raport de Thumreicher de ce matin. Au caffé causé avec le fiscal, qui me porta la vie de Don Inigo de Guipascoa. Il plut un peu dans la journée. ¿ 23 juillet. Le matin à 8 h. je tins dans la chambre du conseil. 1°) Tribunal mercantil ou jurisdiction consulaire de seconde instance. Le prieur du lazaret Guadagnini raporta le procès d'Ant[onio] Rosso de Messine contre Flantini à qui le premier avoit donné commission de vendre des raisins de Corinthe, ou de les troquer contre de la cire jaune et des clous. Flfantini] les a pris pour lui, les évalue à un moindre prix et lui met en compte encore le courtage et la provision double des raisins et des doux, et celle du star del credere. On décida malgré le fiscal qu'il serait envoyé un décret à la première instance de mettre plus au jour l'aveu des courtiers d'ici sur les prix des raisins depuis juin jusqu'en octobre 1774. 15 L. de sportuli pour moi. 2°) Tribunal de la Santé. On délibéra sur les demandes des gardiens d'obtenir que leurs femmes puissent leur porter leur dîner au nouveau lazaret. Je reçus une lettre charmante de S. E. le Cte Firmian, une de notre ministre à Malte B. de Hompesch, une du consul Poussielgue, une du vice-consul de Messine, Domenico Celong. Le contrôleur de la caisse m'apporta 2.223 fl., mes appointemens et le bois depuis le 13 mars jusqu'au 31 juillet. Frossard m'apporta tous les anteacta touchant la fixation du nombre des bettole ou cabarets à Trieste, et la collection des plus anciens papiers concernant la ville et le port. Le chanoine, [134v.] baron de Raygersfeld et Pittoni dînèrent avec moi, le premier est un joli garçon, je voudrais qu'il fut évêque ici. Ricci m'a dit hier qu'il est parlé de moi dans la gazette de Graetz par raport au bon marché des vivres. Chez Mme de Königsbrunn je l'accompagnois jusqu'à la porte de Mme Tribuzzi. De là au caffé puis au casin, où je bavardois avec le consul de Venise. Tems assez frais. Pluye forte. 0- 24 juillet. Le matin à 6 h. 1/2 sorti à cheval avec Pittoni, le fiscal et Dini. Le long de l'aqueduc passé la maison de David Büchelin qui resta à gauche, puis le chemin de S Giovanni Staribrech qui va en zigzag jusqu'au haut des rochers. On voit toujours à droite le vallon profond de Timignano et Longhera, on voit Montebello, Catenara, on passe * devant* quelques maisons. D'ailleurs la montagne qu'on monte est aride, et en plusieurs endroits d'un roide affreux. Le coup d'œil sur Trieste un peu plus éloigné que des routes que j'ai fait jusqu'ici, est beau. Et comme la borra souffloit très fort, ce qui avec la pluye d'hyer avoit nettoyé l'air, Grao se voyoit distinctement. Passé le sommet on gagne bientôt le grand chemin, nous le quittâmes bientôt près de Cudoleto, pour prendre un sentier. De nouveau regagné le grand chemin, passé le village de Bassoviza
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nous nous détournâmes de nouveau à gauche, et prîmes le sentier qui conduit au parc de Lipitza. L'accès est ouvert à tout le monde car il n'y a point de poste. Le directeur d'à présent, Bohême de nation, [135r.] sourd comme un pot, n'en est pas moins intélligent et actif. En donnant aux paysans de Bassoviza quelques charretées de fumier de cheval et 8 fl. 30 Xr d'argent, il a fait raccomoder à merveille le chemin. Il nous mena dans les bois voir des prairies qu'il a faites, fesant nettoyer ces endroits de pierres, un fonds charmant où il y a un puits, et près de là une pierre où Charles VI a dîné, une mare d'eau où vinrent boire les poulains de quatre ans, il y avoit parmi trois poulains de paysans. Chaque paysan mène saillir sa jument pour rien, mais à condition que si elle produit un cheval entier, celui-ci après un an doit être livré au haras moyennant 12 fl. Cependant ces poulains ont l'air de ne pas être gens de condition. De retour au logis nous vîmes les poulains de trois ans. Ils ont la coutume de s'associer deux à deux. On en prit un la corde au cou, qui boitoit pour examiner son sabot. Bon dîner. Après nous promenâmes encore, on s'assit dans un joli fond, à l'ombre des plus beau chênes, Pittoni s'y endormit et ronfla. Ce directeur a sous lui Prestranig près d'Adelsperg, où sont les jumens, il dirige encore le haras de Holitzch et ceux de Bohême. 13.000 fl. de fonds annuel lui sont payés de la caisse en sel de Trieste. Il en épargne chaque année deux [135v.] à 3.000. Cependant le foin renchérit et les salaires des gens. En retournant les mouches incommodèrent beaucoup mon cheval. Nous nous arrêtâmes un peu à Melara chez le B. Brigido, nous rencontrâmes Stanchina qui s'en alloit à Fiume. A 8 h. je fus * d e * retour, au caffé causé avec M. Schmidtfeld, colonel de Molk qui m'a porté des complimens de Mme de Brukenthal, avec le Cte Fugger lieutenant-colonel de Thurn, avec Mme de Königsbrunn. L e matin vent prodigieux, l'après-midi serein et chaud. 91 25 juillet. Le matin le secrétaire du généralat à Carlstadt vint me porter une lettre du général Vehla, qui me demande les papiers concernant Buccari, Zeng et Carlobago. L a femme Burlini, veuve de celui qui s'est noyé, jolie, beaux yeux noirs vint me demander une pension pour elle. D'autres vinrent me secher par raport aux lanternes. Lu le papier du fiscal et sur les bettole. Le baron Königsbrunn me porta les papiers concernant le bien des jésuites et l'édit de navigation, je me mis à travailler sur les premiers. Le général Ferretti, le colonel Schmidtfeld de Molk, le major Stuart et le fiscal dînèrent chez moi. Mon linge de table de Zittau est arrivé. Nous parlâmes beaucoup Transylvanie à table. La poste n'arriva qu'à 2 h., le tremblement de terre *du 10* a dit-on détruit deux villages dans le Frioul. Lettre du pauvre général Lattermann du 20 juillet de Baden, qu'il doit par conséquent m'avoir écrit peu de jours avant sa mort s'il est effectivement mort. Il fait un [136r.] tems singulier dehors, tout est sombre
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vers le Frioul, dans ce moment, il se rafraîchit un peu. Pittoni vint, puis Ricci, nous allâmes jouer au whist au casino. Sérénade à quelque Anne dans la vieille ville. Tems obscur, puis forte borra le soir. $ 26 juillet. Le matin lu avec plaisir dans la vie de Don Inigo de Guipascoa. J'écrivis à ma belle-sœur, à Kraz, à Mme de Canto. Schimmelpfenning revenu hier au soir de Fiume avec le Cte Scherfenberg, se présenta. Pittoni dîna chez moi. Je dictois à M. Weber sur l'affaire de la limitation des cabarets. Tout le monde en galla pour la fête de Ste Anne. Après-midi avec Pittoni chez Bellusco, nous les rencontrâmes sur le grand chemin de Zaule, nous allâmes à pied à leur maison sur la mer entre Servóla et le promontoire de Ste Anne. Ils alloient souper en ville chez Oppenheimer le juif. Un moment au caffé causé avec le baron de Koenigsbrunn puis joué avec lui au whist au casino. Il a fait chaud. Le soir forte borra. % 27 juillet. Employé toute la matinée à lire et à dicter sur l'affaire des bettole. Le prieur Guadagnini vint se plaindre au sujet du décret sur les femmes des gardiens. Le baron Koenigsbrunn vint me remettre le reste des papiers concernant les jésuites. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi, j e résolus de faire faire par le menuisier des tables de bois de mahogani. [136v.] Avancé beaucoup dans mon extrait sur la limitation des cabarets. Avec Ricci et Pittoni chez Mme Ricci où étoit Mme Rossetti et le consul de France. Il y a une belle vue de cet apartement surtout sur le môle de St Charles. De là au caffé, Mme de Königsbrunn me dit que son mari a vendu sa maison près du vieux lazaret pour 6.500 fl. tandis qu'elle lui en a coûté 12.000 à bâtir. Joué au whist avec Pittoni, le consul d'Angleterre et Schimmelpfenning. Mme David assista au jeu. Pas fort chaud toute la journée. Borra.
31 e Semaine Θ 8 e de la Trinité, 28 juillet. A la messe. Le Dr Gobbi vint me toucher le poulx pendant que je me portois bien, dès ce moment je me sentis un malaise qui dégénéra en bénéfice de la nature après que le Cte Scherfenberg fut parti à qui je lus une partie de mon ouvrage sur les fers de Styrie. Donné à Wassermann à faire les expéditions sur les cabarets. Le Cte Suardi vint me prier de présenter Schiavuzzi pour avoir le droit de bourgeoisie au grand conseil. Je m'embarquois avec Pittoni et Suardi sur le canot et le capitaine du port nous conduisit derrière la pointe de St André à la maison de campagne du directeur de la bourse Bellusco. La mer étoit basse, et il y a peu de fonds dans cette calle ou anse, nous donnâmes plusieurs fois sur les pierres et puis il fallut 43
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encore débarquer dans un autre endroit pour aller à pié jusqu'à la maison. Après le dîner on joua [au] [137r.] voita, la demoiselle Nanerl Bellusco m'enseigna cet insipide jeu, on promena ensuite vers la maison de l'autre Mayer, où il y a un gazon sur le bord de la mer. Au haut de la montagne attendoit mon birotsche et Pittoni fit le cocher. Le soir au caffé. Causé tour à tour avec Mme Rossetti, qui se plaignit à moi que personne n'est venu la voir dans ses couches, tandis qu'on le lui avoit promis étant fille, avec Mme Felz dont le mari m'a vu à Lindau en 1764 et qui est jolie, avec Mme Maffei à peine de retour de Capo d'Istria. Tout cela ne me satisfit point. Beau tems. Assez chaud. V 29 juillet. Tournure triste dont ne m'arracha ni le raport sur les droits d'entrée que l'on demande du vin de Trieste dans le Carniol, ni des lettres de Mme de Dieden, ni celle de ma belle-sœur. Le Cte Suardi m'envoya des représentations par écrit au sujet du fiscal à la commission des fondations. Le baron Koenigsbrunn vint prendre congé de moi et m'expliqua comment Joseph Brigido a fait tant de chemin, de Praktikant il est devenu premier conseiller à Laybach. Une femme Russich vint se plaindre à moi de l'affaire des lanternes. Le comte Scherfenberg, le consul de Naples, l'officier de garde et Pittoni dînèrent chez moi. Après-midi je répondis à Mme de Dieden. Le fiscal fut un moment chez moi, et je lui parlois au sujet de la commission des fondations. On dit que le sort de Fiume est décidé à Vienne, l'Empereur ayant insisté sur ce que ce port [137v.] fut donné à l'Hongrie. Sorti avec Ricci et Pittoni chez Mme de Königsbrunn qui se préparoit pour son départ. De là promené, puis au caffé causé beaucoup avec le consul d'Angleterre et avec Mme Maffei que les polissoneries du Baffo amusent extrêmement. Mme de Königsbrunn vint et insista tant que je l'accompagnasse chez Mme de Strohlendorf>Tribuzzi, que je le fis et m'y ennuyois rudement des sots propos de M. de Chio. Chaud et beau. ¿ 30 juillet. Ecrit la parole pour le mois prochain de main propre. Dicté à Weber sur le mémoire de l'évêque, et sur les écoles normales. Le comte Scherfenberg vint prendre congé. M. et Mme de Königsbrunn sont partis pour Gorice à 9 h. du matin. Deux capitaines vinrent me présenter au nom de tout le corps des officiers une requête pour obtenir la loge qu'avoit jusqu'ici l'Intendance. J'écrivis là-dessus à Ricci et montrais la lettre à Pittoni. Le vieux Bottoni dîna avec moi et me conta beaucoup de la présence de Charles VI en 1728 quand deux ambassadeurs extraordinaires de la république de Venise vinrent le complimenter, ils étoient servis par dix jeunes seigneurs du pays. Après le dîner je lus dans le Allgemeine Deutsche Magazin, où il y a la critique de nos livres pour les écoles, de l'ouvrage de Sonnenfels sur la question. Ricci vint et se contenta de donner la loge aux officiers. Après qu'il fut parti, je pris un bain de mer. 44
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Requête de quelques-uns du conseil de la ville, le Cte Suardi [138r.] à la tête, composée dans des termes fort insolens. Joué au whist avec Pittoni, Ricci et Scherfenberg. Je parfois au premier sur cette requête. Beau tems et point chaud. $ 31 juillet. Le matin je jettois sur le papier un décret un peu fort au Cte Suardi. Je fis appeller Bottoni et lui lavois un peu la tête d'avoir signé la requête. Il retourna me présenter un mémoire par lequel il demanda grâce. Wassermann fut chargé de faire le décret, cette affaire me mit de mauvaise humeur, la chaleur étouffante m'assoupit. Je finis Don Inigo, j e lus avec plaisir dans l'histoire de Naples de Giannone. Je me mis à travailler sur les anciens documens de Trieste. Pittoni dîna chez moi, et le curé de chez le commandeur Rindsmaul. Ricci vint et me porta la clef de la loge des officiers. Avec Pittoni à Monbijou, on chargea le paysan voisin de faire attention à la maison, on lui remit les clefs. Au caffé, causé avec Mme Rossetti et avec Mme Maffei, qui jeune avec ses beaux yeux témoigna du plaisir à parler de la nuit où elle a été sverginà deXXX. Au casin. Fort chaud. [138v.]
Le Mois d'Août S» 1 er août. Promené à cheval avec le fiscal entre les vignes à St André, nous arrivâmes par des chemins diaboliques, où il fallut faire monter les chevaux par des escaliers de pierre. Le tems étoit beau et la vue belle. De retour au logis le comte Suardi vint me faire ses excuses, et nous nous séparâmes bons amis. Le Verwalter Pogatschnigg vint chez moi. Un peintre natif de Modène vint chez moi. L e fiscal et M. de Galler, enseigne de Durlach dînèrent chez moi, ce dernier fort ignorant. Le soir promené vers St André je m'ennuyois des documens de la ville. Joué au whist. Fort chaud. $ 2 août. Le major de la place et deux officiers ont été chez moi remercier de la loge hier. Aujourd'hui dicté à Grenek sur le mémoire de l'évêque, tiré des notions de Ricci. Pittoni dîna avec moi, me parla des amours du Cte Auersperg pour Mme Ceschi. Gabbiati me parla beaucoup de la demande de Marco Levi d'user de représailles envers les Vénitiens au sujet des 10 % qu'ils lèvent depuis l'année 1751 sur les marchandises du Levant qui ne sont point apportées en droiture. Ricci arriva. Promené vers St André, puis chez Mme de Strohlendorf. Joué au trictrac, Mmes Plattner et Fels y vinrent. Moins chaud qu'hier. [139r.]
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^ 3 août. Frédéric finit aujourd'hui 42 ans et commence la 43 e . Avec le fiscal sur le chemin de Ponzan, puis au Montebello par un chemin horrible, où on arrive dans le bois de Catenara, et on ressort sur le grand chemin près de la maison du baron Rossetti. De retour au logis le prieur du lazaret représenta combien il désiroit d'être reçu au grand conseil. Le bois qui est arrivé hier de Buccari, est vert et ne fait que six cordes de Vienne. Bonomo et Wassermann me conseillèrent de remettre la balottation des conseillers selon l'usage à la fin de l'année. Dicté à Weber le raport sur la plainte des marchands d'ici contre le haussement du droit de transit sur les toiles. Donné à copier à Schimmelpfenning ce raport et celui sur les droits d'entrée qu'on demande du vin de Trieste en Camiolie. Le Cte Suardi vint me raporter sa lettre allemande signée différemment, imagina un moyen comment m'empêcher d'assister à la session ordinaire du Tribunal de la ville. Pogatschnigg vint prendre congé de moi, on lui expliqua combien peu le commandeur Rindsmaul a d'espoir de la part de la compagnie d'Egypte. Ricci et Pittoni vinrent me rendre compte de l'examen des écoles normales auquel ils ont assisté. Le dernier me porta des estampes obscènes. Je fus dans le fief du fiscal où il y a une belle vue sur la ville. J'y bus de l'eau d'Ustia. Causé avec Mme Rossetti au caffé. Assez chaud. [139v.]
32 e Semaine Θ 9 de la Trinité, 4 août. Je fis appeller Wassermann pour faire dire au Cte Suardi qu'il n'y auroit mardi rien autre que la séance ordinaire du Tribunal de la ville. A la messe à St Pierre. Lu avec plaisir dans Giannone le règne de Théodoric roi d'Italie. Ces estampes de Pittoni troublèrent le repos de ma machine et l'élasticité de mon cœur. Je fus de mauvaise humeur et abattu pendant que Ricci, Wassermann, David Büchelin et Strohlendorf dînèrent chez moi. David est grossier comme un cheval. Le soir vinrent le consul d'Angleterre et Pittoni. Nous allâmes à l'aqueduc, puis au caffé, où je causois longtems avec Mme Rossetti et je m'attendris un peu pour Mme Maffei à qui Pittoni chanta. Di quel visino bello, di quel petto e bocca de mi quel che mi tocca, de' mi la mia porzion.2 Je la conduisis au casino. Fort chaud. e
V 5 août. Le matin promené seul à cheval par le chemin de Timignano et Longhera. Il est agréable, il y a beaucoup d'ombre surtout dans ces heures-cy. Mais les mouches incommodèrent terriblement mon cheval, et je fis à pié une partie de la descente du grand chemin. De retour chez moi Sorbée m'annonça pour dîner M. et Mme de 2 Von diesem schönen Gesichtchen, von dieser Brust und diesem Mund, gib mir, was mir zusteht, gib mir meinen Teil.
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Windischgraetz, par la poste j'eus une jolie lettre de Schell, qui me fait des complimens de Mme de Goes, une lettre bien polie de M. de Raygersfeld, une autre de ma bellesœur [140r.] qui me mande que mon frère est résolu d'aller à Paris consulter Tronchin, qu'il veut partir dans trois ou quatre jours d'ici. L'Impératrice lui avance une année d'appointemens et lui fait présent de mille ducats. Après avoir expédié ma poste avec Kappus et Wassermann, le major Stuart vint me remercier de la loge, et me témoigner la reconnoissance des officiers. Combelle me porta de la porcelaine du Japon à vendre pour 50 sequins. Dionoro du casin vint se plaindre de son peu d'appointemens. Après 1 h. j'allois chez Mme de Windischgraetz à la Reine de France, je la trouvois engraissée et lui bien, je menois madame en voiture chez moi, ils y dînèrent avec Pittoni et Stuart. Je fis ma poste après le dîner et Mme de Wind[ischgraetz] écrivit dans mon grand cabinet une lettre à Mme de Chanclos, cette aimable femme me dit qu'il me manquoit une maîtresse du logis, je le crois aussi, et cela m'attriste souvent. Dans la petite barque nous allâmes d'un lazaret à l'autre, je la fis promener partout dans le nouveau lazaret, nous nous rembarquâmes au bout du môle dans le grand port de ce lazaret, on admira la ville en amphitéâtre, on descendit près du pont rouge dans le grand canal. Mme de Wind[ischgraetz] prit des glaces au caffée, elle alla voir la place où est le théâtre, puis elle partit, et je les accompagnois>*menois dans ma calèche* avec Pittoni jusqu'au haut du Glutsch. Cette femme aimable me dit que le grand-duc est embarassé, vivant toujours seul, étant toujours en frac, ne s'habillant jamais. [140v.] En retournant avec Pittoni je parlois d'elle et de sa sœur, Mme d'Eszterhasy, il dit que Mme de W[indischgraetz] a dit à l'aubergiste qu'elle venoit pour me voir. Sur la place rencontré le consul de Venise. Beau tems, moins chaud qu'hier, mais la nuit point fraîche. S 6 août. Ma partie de ce matin ne fut pas aussi amusante que celle d'hier, à 7 h. 1/2 vint le Cte Suardi à la tête du tribunal provincial, je fis ce que jamais mes prédécesseurs n'ont fait d'assister à ce tribunal, neuf causes y furent rapportées et quelques currentia. Le premier qui raporta fut le nouveau vicaire del Bono, ensuite il prêta serment, le secrétaire lui lut le serment et les dernières paroles aussi, et oublia de lui faire ôter l'épée. J'insistois qu'on insérât mon décret de l'autre jour dans le protocolle des affaires économiques. Je revins chez moi accompagné du tribunal mais triste à me pendre. Dîné seul. Après le dîner le travail me rapella à la vie. J'expédiois une longue lettre à l'évêque à Graetz, et un raport à Sa Maj. sur les salaires des professeurs de Fiume. Le fiscal vint et le nouveau vicaire Bono. J'allois avec Pittoni et le fiscal à boire de l'eau d'Ustia. Joué au whist le soir au casin avec Brigido. Chaleur insuportable à cause du sirocco. [141r.]
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M 7 août. Ecrit à Mme de Windischgraetz. Le barigello de retour de Sinigaglia me raconta le vol arrivé à Lorette, on a pris l'homme et il est dans les prisons. Dictionnaire de Facciolati. Cette foire a été très heureuse pour les Triestins, ils ont tout vendu, même Zoys tous ses fers en baissant les prix. Le regard de ces tailles douces me fit du mal. Lu tous les papiers touchant l'achat des biens des jésuites fait par les méchitaristes. Lu avec plaisir dans Giannone l'histoire des Lombards et de leur empire en Italie. Pittoni dîna avec moi. Ricci et Wassermann vinrent me voir. A 6 h. 1/2 je partis à cheval de Trieste, joignis Pittoni près de la boulangerie de la ville, derrière le lazaret, la pluye nous atteignit. A 7 h. 1/2 nous fûmes rendu à Trestenigo où le chancelier Bonomo nous attendoit déjà. Il plut un peu. Le spectacle de Trieste illuminé nous amusa. On soupa. On lut la Cortona convertita, poème satyrique de F. Francesco Moneti de l'ordre des f[rères] mineurs. Le sujet est la mission que fit le P. Petriccioli de la compagnie de Jésus à Coitone en 1677. Le poète se moque du missionaire et raconte les confessions de toutes les classes d'hommes de la manière du monde la plus plaisante. A la 53 e 8 v e du IV e chant, le fils d'un D. en droit de Ser Marchetto se confesse d'avoir à l'âge de 15 ans dépucelé sa sœur, et qu'au milieu des embrassemens il s'étoit dit: Con l'arme vassi alle nemiche genti e usar si deve il c.... fra parenti.3 Cette phrase a passée en proverbe en Italie. L'édition est en 12 Paris 1759. Logé dans la chambre du coin je fis la nuit des plans pour mon bien-être futur, des plans d'épargner de quoi m'aider à m'établir, idée qui me passe si souvent [141v.] par la tête faute de femme ou de maîtresse pour XXX serait pourtant là un sûr moyen de faire un mariage malheureux, il faudra voir si je ne trouverais point à Trieste de quoi me désennuyer. Moins chaud qu'hier. Ψ 8 août. Je me levois fort content de la belle vue sur Trieste, le Frioul étoit un peu obscurci par la pluye. Je me dis que le peuple des montagnes respirant un air plus pur et voyant plus loin doit avoir plus de connoisances et de vivacité que les peuples de la plaine. Je lus avec plaisir le poème d'hier, et puis un grand chapitre dans Giannone, l'histoire des rois lombards, Rotari qui étoit tolérant en fait de religion et Grimoald, et des ducs de Benevent. Pittoni vint me lire Ricciardetto. Je reçus ma poste, une lettre extrêmement polie du duc Albert, une de ma belle-sœur qui m'annonce le départ de mon frère fixé pour hier ou aujourd'hui, une du baron Pichler. Ayant la foire dans toutes les formes, je mangeois peu, notre hôte nous donna un excellent chapon cuit au gros sel. Joué au trictrac avec Pittoni, puis écrit des lettres. Wassermann arriva et nous jouâmes au whist à trois avec l'homme de bois, un joli jeu. Un peu soupé. Un peu de pluye et beaucoup de vent.
3 Mit den Waffen gegen die Feinde, mit dem [männlichen Glied] gegen Verwandte.
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$ 9 août. Ces points de vue de Trestenigo *sur Trieste* sont charmans avec les ombres différentes que la position du soleil leur donne le long de la journée. Je me levois à 5 h. 1/2 lus encore un peu dans Riciardetto. [142r.] A 6 h. 1/2 je me mis en chemin, descendis à pié avec Pittoni jusques derrière le lazaret, et fus rendu chez moi à 8 h. 1/2. Ecrit quelques lettres, expédié des affaires. Travaillé sur le projet de Marco Levi touchant les 10 % à mettre sur tout ce qui vient de Venise. Pittoni dîna avec moi, il joua au trictrac après-dîné. Rossetti du Caire vint chez moi avec Belletti. Avec Ricci promené à pie, au caffé et au casin un ennui mortel, dont Mmes Maffei et Rossetti ne me tirèrent point. Beau tems, pas fort chaud. % 10 août. Je me sentis fort incommodé de l'odeur de la mer, passé toute la matinée à faire ranger mes cartes géographiques dans l'armoire où j'écris. Le Cte Suardi vint se plaindre de ce que le fiscal n'étoit point venu à la commission des fondations pieuses, j'envoyois un décret à ce dernier. Le consul de France avoit été le matin me porter un mémoire sur le commerce de Trieste. Le Cte Stuart vint le soir. A Monbijou. Joué au whist au casin, l'air du mandrachio ne me plut point. Beau tems. De l'air.
33 e Semaine Θ 10 de la Trinité, 11 août. Le matin à 5 h. 1/2 le Cte Stuart vint chez moi, nous montâmes à cheval *à 6 h. 1/4*, et allâmes par Scorcola, Opchiena à Prosecco *à 8 1/4*, où arrivèrent le baron Brigido et Pittoni, avec ma calèche. Je changeois d'habit, et nous continuâmes notre route pour [142v.] Duino où nous fûmes rendu avant 11 h. Madame la comtesse de Thum nous reçut dans un joli pet-en-l'air de guingan monté on ne peut pas plus joliment par sa femme de chambre. Nous prîmes le caffé, entendîmes la messe, puis l'on dîna. Elle força un peu à manger. Je restois seul avec elle, pendant que tous les autres étoient allés dormir et lui parlois de moi, de mon idée de mariage. Elle parut désirer que je fusse chef à Gorice, demain elle s'en ira à Losa chez le Cte Cobenzl, je lui parlois de ma cousine. Le Cte me confia qu'il alloit à Vienne, il me parla des droits d'ancrage à S. Giov[anni] di Duino, nous nous établîmes quelque tems sur le grand balcon où l'on voit Trieste, Muggia, le clocher de Capo d'Istria. On alla voir les chevaux du comte et s'asseoir dans la remise, où Mme la comtesse me prit une puce sur la jambe, elle sortit pour nous voir monter en voiture et nous partîmes à 6 h. 1/4 du soir. Il fesoit un tems charmant. A 10 h. de retour à Trieste. Promené un peu dans la rue, puis coucher, j e ne pus m'endormir quasi de la nuit entière. e
Journée charmante.
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Τ) 12 août. Levé tard, Pittoni vint me rendre compte de la maison des pauvres, de la nourriture qu'on y compte introduire. Par la poste lettre de ma chère sœur Baudissin, et annonce de [143r.] ma belle-sœur de Vienne. Dîné seul. Ecrit à ma sœur Baudissin et à ma cousine. Ricci me montra les nouvelles qu'il a de son affaire. Avec Pittoni chez Bellusco au jardin, sa femme en chemise, sa fille en joli négligé. Au caffé puis au casin. De la chaleur et de l'air. ¿ 13 août. Le matin Wassermann vint se plaindre à moi d'une incongruité arrivée hier à la chancellerie. Le capitaine du port me représenta l'impossibilité de ne pas donner la carène dans le grand canal. Cargasacchi vint représenter qu'il ne pouvoit point payer les 16.000 L. de dazio des legnami à la ville depuis le nouveau droit d'exportation de Bassoviza. Bonomo m'invita de la part des religieuses de St Cypriano. Je tins la jurisdiction consulaire en seconde instance où l'on termina le procès de Flantini. Acheté des flambeaux à vitres contre le vent. Rossetti du Caire, Belletti et Pittoni dînèrent chez moi. Le premier me parla beaucoup d'Ali Beg qu'il a connu particulièrement, il me dit comme il a refusé de voir ce fou de Montaigu, qui étoit venu sur son invitation au Caire dans l'habillement des princes druses ses ennemis. Stuart vint chez moi. Promené à l'aqueduc, joué au whist avec l'homme de bois. Je me sentis la gorge un peu écorchée. Comme hier. [143v.] £ 14 août. Le matin à 5 h. 1/2 à cheval avec le major Stuart et le fiscal vers Muggia jusqu'au haut de la montagne de Stramar dans le Vénitien, sur cette montagne les Vénitiens furent battus par les Triestins au commencement du 16e siècle. Le chemin est long, je revins un peu fatigué du chaud. Lu dans Giannone et dormi un peu. Dîné seul, travaillé après le dîner. Ricci joua au trictrac avec moi. On me porta un recours de la ville avec le plan des changemens à faire à l'escalier du palais, nouvelle sottise du Cte Suardi qui me fâcha un instant. Le consul de France m'avoit amené quatre négocians de Marseille de retour de Constantinople que M. de Breteuil lui a recommandé de me présenter. L'un est un De Lisle dont j'ai connu les parens à Marseille, il y a 12 ans. Promené à pié, puis joué au whist au casin, je revins incommodé de mon mal de gorge. Beau tems. Fort chaud. Ψ 15 août. Fête de l'Assomption de la Vierge. Lu avec plaisir dans Giannone. Travaillé sur le bien des jésuites. Par l'ordinaire je reçus des lettres de ma sœur de Prague, qui me cite l'article de la gazette de Hambourg où on parle de moi, de Raab qui tire la même chose de la gazette de Francfort, de mon pauvre frère, du 6 qui dit qu'il prend 50
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congé de moi pour la vie. Il m'annonce que Sa Maj. l'Impératrice a mis son placet sur le mémoire qu'il lui a présenté pour m'obtenir un contrat [144r.] de mariage de 4.000 fl. à son décès, lequel continuera jusqu'à ce que le contrat de mariage de ma belle-sœur sur Enzesfeld se trouve éteint, de ma cousine une jolie lettre, de M. le baron de Reischach une lettre qui m'apprend que Sa Maj. accorde le titre de baron à Ricci, une de mon Verwalter de Mottling qui m'apprend qu'il m'envoye 500 fl. à la fin du mois. Je fis appeller Ricci à qui j'appris la bonne nouvelle qui le regarde. Struppi se présenta de retour de Carlstadt. Le Cte Suardi vint et j'eus avec lui une explication très longue, mais elle se termina heureusement, il avoua son tort et promit de le redresser. Wassermann fut chez moi un moment après. Bernardin Zoys, M. Fels, M. de Merle un de ces quatres François d'hier et Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner vint le Cte Suardi et me porta ces protocolles des commissions que la ville tient le sammedi, je causois avec lui, puis Ricci vint et je les rapatriois de mon mieux. Nous promenâmes vers l'aqueduc, puis au caffé. Au casino je fis le joli cœur avec Mme Maffei, qui nous assura que son Carletto avoit plus de forces qu'on ne lui donneroit. Fort chaud. Peu d'air. £ 16 août. Ecrit à Sa Maj. l'Impératrice sur le sujet dont mon frère me parle dans sa lettre d'hier. Ecrit à mon frère et nombre d'autres lettres. Dans mon journal de 1760 je trouvois mes amours avec Mme Hummel. Dîné seul. Le Cte Suardi vint encore puis Ricci avec Pittoni sur la montagne. De là au caffé causé avec Mme Rossetti qui intercéda pour le maître de chapelle. Causé beaucoup [144v.] avec M. Merle, ce négociant de Marseille. Joué au whist au casin. Fort chaud. t, 17 août. Commencé à travailler sur les revenus des ci-devant jésuites. Lu dans Giannone d'Otton I. Pittoni dîna avec moi. Causé avec lui sur le projet de tarif du comte Cobenzl, joué au trictrac. Causé avec le fiscal sur le monte. Bonomo fut le matin chez moi me parler du voyage d'Istrie. Avec Pittoni fait le tour des deux lazarets, ensuite au caffé des Grecs, puis chez Mme David, qui pue un peu pour être couverte d'onguents. Promené dans les rues. Chaud. Tout paroissoit annoncer la pluye, mais une violente borra la dissipa.
34 e Semaine Θ 1 I de la Trinité, 18 août. A la messe à St Pierre. Le Cte Suardi fut chez moi. A cheval chez Bellusco où je dînois avec Stuart, Gabiati et Pittoni. Au caffé un moment. e
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Chez moi, triste et affligé je reçus une lettre de mon frère de Linz qui me rendit encore plus triste. Au théâtre. C'étoit une harlequinade, puis promener dans la rue. Ma solitude commence à m'ennuyer. Beau tems. Point de pluye. J> 19 août. Avec beaucoup de mélancolie j'expédiois ma poste, Wassermann dîna chez moi, il me vint tout d'un coup dans l'esprit de faire un tour à Gorice. Je l'exécutois après avoir promené avec Ricci et Wassermann à [145r.] l'aqueduc et avoir contre mon espérance vu revenir Mme Maffei de Capo d'Istria. Parti de Trieste à 10 h. du soir, le cocher qui me mène toujours à Duino me mena grand train, il fesoit beau et peu frais. Fort chaud. ¿ 20 août. A 2 h. du matin à Sistiano, où le cocher fit repaître les chevaux. Passé San Giovanni qui est un village acculé contre le roc, l'aube se développa, je descendis à pied avec Pittoni, mon compagnon de voyage vers le village de Jamiano, par la gorge où l'on voit le mont Nanos, passé le lac de Doberdo, on sort des montagnes du Karst pour entrer dans une plaine merveilleusement cultivée, passé la rivière de Vippach à Merna, beau chemin où l'on a à droite une colline que le Cte Auersperg a fait mettre en culture. A 7 h. 1/2 du matin je descendis à Gorice chez M. Richard. Morelli y arriva, il me mena bientôt chez l'aimable comtesse Clementina. Sans être belle, sa gentillesse, la douceur de ses manières m'enchanta, son visage inspire la gayeté douce qu'il annonce. Elle me mena chez Richard où nous dînâmes avec Mme et Mlle de Torres, la dernière m'amusa par son jargon. Je dormis un peu après le dîner, puis ces dames me menèrent promener à Salean en voiture. Le baron Koenigsbrunn vint et le colonel Schmidtburg. Clementina s'en alla ayant des maux de tête et de dents. Les autres soupèrent avec nous. Couché chez Ri-[145v.]chard, et Pittoni chez les Torres. Fort chaud. M 21 août. Le matin après le chocolat parti avec Pittoni par le moyen des mêmes chevaux de Gorice à 6 h. 1/2 du matin. Le pays me parut beau, une belle culture, des collines bien boisées, des tapis verds, le château de Cronberg à gauche, nous fûmes rendu à 7 h. 1/2 à Ossegliano village au pié des montagnes à quelque distance à gauche du grand chemin. M. de Morelli y habite une maison de campagne, où nous descendîmes. Son cabinet tout de travers meublé avec beaucoup de bigarrure, en estampes, toiles et papiers, il me fit voir son histoire de Gorice et m'en promit un exemplaire. Il me proposa pour femme Mlle d'Auersperg assurant qu'elle auroit plus de 50.000 fl. on l'élève aux salésiennes. Tous aiment Auersperg et n'aiment pas Lamberg. Il me conta ses amours avec Mme Taf, la vaisselle et les 136 souverains et les 10.000 fl. d'offerts. Nous lûmes ensemble un mémoire du vice-président Cte de 52
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Coronini sur le chemin du Prediel, et ce vice-président vint lui-même le soir demander mon opinion. Il est grand fouteur et va tous les jours dans>avec cet objet à Salean. A 8 h. arrivèrent Mme Clementina et les dames Torres, la première toujours aimable captiva mon cœur de nouveau et reprit les droits qu'elle avoit sur lui il y a 5 ans. Je [146r.] l'accompagnois à minuit jusqu'au-delà du mauvais chemin. Beau tems. Fort chaud. Ψ 22 août. Le matin à 5 h. 1/2 nous quittâmes Ossegliano et la société du bon Morelli. Le pays est beau, mais les rochers du Karst le dominent des deux côtés. Passé Schoenpass, Cerniza, Aidussina grand endroit, Vippach acculé contre les montagnes. Après 8 h. nous fûmes rendu à Losa, où je trouvois M. le comte Guido Cobenzl père du comte Philippe à l'escalier, où il a fait faire une inscription en lettres dorées, qui exprime sa satisfaction sur la fortune qu'ont fait dans le service son fils et son neveu. Il me mena dans une sale terrene, où arriva bientôt Mme sa soeur, la Ctesse de Stürgkh, mauvaise ménagère avec beaucoup d'esprit, Cathérine Ctesse Coronini de Tolmein, veuve, née comtesse de Lamberg, qui reproche à son frère, mon prédécesseur, qu'il a un mauvais cœur, Mlle Jeannette, chanoinesse d'Andennes qui ressemble infiniment à son frère le Cte Philippe, mais est excessivement contrefaite, Mme de Petazzi que le Cte Philippe] f. à Duvaz et à Schwarzenegg. On entendit la messe, la belle comtesse de Thurn y étoit aussi, on dîna, on joua au whist, on lut l'ode de Metastasio sur Schoenbrunn on promena un moment, la pluye menaça et passa trop vite, j'admirais le beau tableau de la plaine encadrée d'un côté par le Karst, de l'autre plus longue et plus verte. Mme de Thurn me conta le procès de son mari contre Mme Bellati, autrefois femme du [146v.] Cte Rabata qui étoit venu là en visite. Lettre latine de Torres au comte de Cobenzl. Mme de Stürgkh me conta des traits de Veitel Trautson, le bréviaire, le crucifix et sapienti sat. Da ischt[!] der Karl der sagt schwartsch[!], und da ist der Karl der sagt weisch[!]. Nous partîmes après le souper à 10 h. On voit de Losa le chemin qui mène dans le Birmbaumer Wald. Sur la montagne de Vippach une borra assez forte. Chaud, le tems se rafraîchit peu le soir. $ 23 août. A 2 h. du matin à Duvaz, où le cocher fit repaître les chevaux. J'y dormis peu il plut un peu. A 7 h. 1/2 de retour à Trieste, où je trouvois mes chaises arrivées de Venise. Des lettres de Kratz avec des nouvelles de mes affaires, de Schwarzer, de Moettling, de Torres avec l'ode de Metastasio, le décret de la Cour touchant la commission de Torres pour les écoles normales. Après-dîné Ricci, le comte Suardi, Stuart, Pittoni, le consul d'Angleterre vinrent chez moi, je fus un moment au caffé, puis je m'ennuyois au concert chez Mme David. Beau tems et fort chaud. 53
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% 24 août. La St Barthélémy. Les comédiens vinrent chez moi le matin se plaindre de désordres arrivés hier. Le comte Suardi arriva puis Bottoni, puis le grand conseil, nous allâmes tous à la salle du conseil de la ville, où je fis dire par Bottoni pourquoi j'avois choisi [147r.] un jour fixé par les statuts, avant qu'on ballotta les chancellistes je fis lire l'article du normativum qui me donne le pouvoir de changer l'élection si elle tombe sur un sujet indigne, Antonio de Conti fut ballotté avec tous les autres et l'emporta sur tous. Ensuite on lut les placets de tous ceux qui demandent à être admis au grand conseil, je les recommandois tous, mais surtout Schiavuzzi, M. de Marenzi se leva pour balotter premièrement si l'on doit admettre de nouvelles familles, les autres lui contredirent et Wassermann proposa de nommer Sch[iavuzzi] par acclamation, je dis qu'on de voit le ballotter, il passa seul et tous les autres furent renvoyés, et dans leur nombre Charles Maffei et le négociant Braun. De retour chez moi causé avec le directeur des écoles, le consul de France m'amena un François nommé Jallabre qui a été jadis au service de Saxe, il est belhomme, sa femme dit-on, est jolie. Dicté mon raport sur les écoles normales. Joué au trictrac avec Pittoni. Ricci fut un moment chez moi, j'allois faire complimens à sa femme et j'y vis nombre de modèles de chaises. De retour chez moi j e dictois. Joué au whist avec Pfittoni], Wassermann] et Sch[iavuzzi]. Mme Suardi est grosse. Tems de sirocco toute la journée, le soir il se mit à la pluye. Les éclairs se convertirent en un orage très violent qui dura toute la nuit avec fort pluye. [147v.]
35 e Semaine Θ 12 de la Trinité, 25 août. Le matin Pittoni m'envoya une chaise de chez Zoys pour voir si ce modèle me convenoit. Le comte Suardi vint me parler au sujet du raport à la régence de Gratz. Mme Rossetti arriva avec le consul de Naples, puis Pittoni vint et nous allâmes tous dîner à la maison de campagne de Rossetti à Chifadino]. Je me trouvois à table entre Mme R[ossetti] la jeune et Mlle Marguérite. Après table joué au whist, causé sur la résolution en fait de tarif des 5 % des sujets ottomans que le douanier a reçu avec le dernier ordinaire. Il commença à faire plus que frais, et on porta nombre de glaces. Mme Rossetti me ramena. Ensemble au caffé, de là je lui donnois le bras chez elle, chemin faisant je fis une rude chute sur le genou gauche, on me frotta le genou chez elle avec du rum. J'allois chez moi puis au caffé>jouer au trictrac. e
L'orage revint encore le matin, et il plut beaucoup. Tems frais toute la journée. 54
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J> 26 août. Ma cousine doit partir aujourd'hui de Vienne. Avec la poste je n'eus rien de remarquable qu'une lettre de ma belle-sœur de Munich le 17. Buonomo vint me faire ses excuses au sujet du grand conseil de sammedi. Carlo [148r.] Dini vint m'expliquer ses plans, cela me paroît un homme de mérite. Je revis mon raport sur les écoles normales, et terminois celui sur les fonds des jésuites. Kappus et Schimmelpfennig dînèrent chez moi, de bonnes gens assez simples. Chio de retour de son voyage bavarda beaucoup sur ce que l'on causoit à Laybach. Promené un instant, puis chez moi à finir un raport, à la comédie, Kulikan, un roi captif fesant mauvaise figure. Dans les loges de Mmes Maffei et Feltz. Tems frais. £ 27 août. Le matin après 8 h. à cheval avec Pittoni et le fiscal à Lipiza. Il fesoit si frais que j e pus supporter un habit de drap. Arrivé là, nous trouvâmes Mme David à qui P[ittoni] avoit donné rendez-vous probablement. On procéda à la licitation des chevaux. Pittoni acheta une jument pleine pour 50 fl. Je fis une promenade dans le bois avec le fiscal. Dîné bon, ennui. De retour ici à 7 h. du soir un moment au caffé. Pittoni joua au trictrac chez moi, je travaillois à mon raport sur les écoles normales. Beau tems frais. S- 28 août. Le matin Bonomo vint, nous montâmes ensemble au couvent des religieuses bénédictines de San Cypriano. En chemin il me fit voir la maison où étoit la douane jusqu'où la haute mer a remonté. Nous entrâmes dans l'église des jésuites. [148v.] Chez les religieuses joua le plus grand rôle la sœur de Bonomo, et la sœur de Gabiati qui a encore quelques roses sur son teint, et du feu dans les yeux. Il fallut tout voir, leur chœur, leur chapelle, leur réfectoire, leurs cellules, elles jouissent de la plus belle vue du monde. Elles ont des pensionaires qui ne me déplurent pas. Actuellement elles sont 23, autrefois elles étoient 28. Elles me donnèrent de la limonade et m'accablèrent de fleurs, leur maison est dans un triste état. En sortant de là je vis un emplacement où a été une arène ou amphitéâtre, j e me rendis au grand canal, où vint le capitaine du port m'expliquer l'histoire de la carène des navires. De là chez moi, Carlo Dini vint me parler fanal, j'expédiois le raport sur les biens des jésuites, j e reçus mes souliers d'hyver de Petersbourg et mes mouchoirs de Moscou. Ce matin j'ai revu le raport sur l'abolition du rôle des voituriers, hier matin celui sur la foire de Sinigaglia. Un nommé Gori me porta une lettre de Mme de Patatich/Potatich de Warasdin, qui est si jolie. Il dîna avec moi Pittoni et Bonomo, Ricci me tomba sur le corps de trop bonne humeur. J'allois au lazaretto sporco où Cfarlo] Dini me fit voir comme à cause du sable de la mer qu'on a employé dans le mortier, tout le mortier est tombé tout le long des murs, et comme le casin et la maison de l'officier ont enfoncé près de l'embouchure du port, là où il n'y a [149r.] que des pierres perdues et point de caissons. Avec des fortes 55
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marées de sirocco, on entend la mer sifler entre les pierres, dans les creux desquels elle s'insinue. Au caffé, puis joué au casin. Le tems ne fut pas chaud, il parut menacer la pluye le soir. fy 29 août. Le matin repassé ce recours de la bourse au sujet de l'illumination. Fini le premier volume de Giannone. Causé avec Elia Todeschi, avec Gabiati, avec le douanier, avec le directeur des écoles normales, avec Stadler et Brandstetter, avec Pittoni. Par la poste j'eus la réponse de l'évêque à mon long écrit sur son évêché. Wassermann dîna avec moi. Journée mélancolique. Ricci vint avec Cfarlo] Dini et Humpel consulter sur un mur à faire à côté de la montagne qui tombe. Nous allâmes dans deux bâtimens, l'un anglois d'Armstrong, l'autre vénitien. De là voir la montagne, puis à l'aqueduc, au caffé, causé et puis joué au trictrac chez moi. Pas trop chaud. Le soir sirocco. $ 30 août. Ecrit une quantité de lettres le matin. Signé une quantité de raports. Pittoni dîna chez moi et joua au trictrac. Le baron de Ricci vint, nous allâmes tous chez lui à un concert où le violoncelle Lancetta joua en perfection. Je fis un peu le joli cœur avec Mme Rossetti qui sans être jolie, plaît. De là [149v.] promené au frais. Tems de sirocco. Beau clair de lune. % 31 août. Ma sœur Canto termine 42 ans. Je me levois un peu mélancolique, commençois à travailler sur les jeunes gens destinés pour le commerce du Levant, et résolus de monter à cheval. David Gallo qui survint dans ce moment-là, me persuada d'aller voir ses nouvelles salines pavées à Zaule. Nous y allâmes, il me fit voir tout l'arrangement, les cavedini, servitori et corbole pavés ou de pierres détaillé ou de briques posées de champ. Sur seize cavedini il fait cet été 500 stares de sel, tandis que les autres n'en font que le tiers de cette quantité-là. Son sel que nous vîmes dans la maison à côté est très blanc. Nous allâmes voir les salines de la banque, dont le sel est fort blanc aussi, puis nous promenâmes au long et au large pour connoître la direction que devrait prendre une digue qui conduite à travers le vallon, donnerait l'écoulement à toutes les eaux douces. De retour au logis par un chemin différent je vis qu'il étoit arrivé dans le port le premier bâtiment moscovite qu'il y ait jamais eu à Trieste. Bonomo me parla des peaux à cru qu'a porté le suédois d'hier. Le Cte Suardi vint me demander des papiers. On dit qu'il a eu 800 fl. d'augmentation. Dîné seul, [150r.] le cuisinier vint me parler au sujet d'une cuisinière. Avec Ricci chez la femme du capitaine du port, c'est une digne femme si bien arrangée dans sa maison. Vers
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St André puis au caffé prendre des glaces, joué au whist au casin. Mme Maffei y vint à qui Pittoni dit mille balivernes. Sirocco plus accablant qu'hier. Clair de lune.
Mois de Septembre 36 e Semaine Θ 13e de la Trinité, 1 e r de septembre. Le matin travaillé sur la réponse de l'évêque au sujet de laquelle Ricci m'avoit porté ses idées. Avec Wassermann à la messe à St Antoine des R. P. minimes, c'est une église neuve, blanche et claire, où j'aime mieux aller qu'à St Pierre. Dîné chez le négociant Strohlendorf, sa femme fit tout au monde pour me plaire quelque capricieuse qu'elle soit naturellement. On joua au trictrac avant midi. Les David Büchelin et les Plattner y dînèrent. Après-midi on essaya de jouer au whist. Les Feltz arrivèrent. Petit concert où Lancetta joua du violoncelle et la petite Thérèse Thys d'onze ans passé du clavecin. Mme Plattner joua encore mieux et en maître, retourné dans l'obscurité, je fus promener dans la ville et jouer au trictrac [150v.] chez moi avec Pittoni, m'ennuyant considérablement de moi-même. Tems de sirocco. Fort chaud. T> 2 septembre. Levé avec de l'hypocondrie je lus dans Giannone de ce pape St Léon IX qui fesoit des guerres injustes. Reçu par le courier le portrait de Mme de Goes du B. Schell, de jolies lettres de Petersbourg et de Mmes de Thun et de Windischgraetz. Kraz m'envoya le placet de Sa Majesté sur le raport de mon frère en datte de St Veit le 30 juillet où il suplie Sa Maj. d'assurer 4.000 fl. de douaire à ma femme future. J'écrivis grand nombre de lettres. Après-midi joué au trictrac avec Ricci, sorti tard, causé avec Mme Bellusco au caffé. Ensuite rêvé creux, promené sur le môle de St Charles, je me retirois de bonne heure. Des lettres de Vienne assurent que sur mon raport Sa Maj. accorde l'église à ceux de la confession d'Ausbourg. Comme hier. Point d'air. £ 3 septembre. Avec Pittoni à cheval à la pointe du molo del Zucco, et retourné par la montagne. Le Cte Suardi fut chez moi le matin, le fiscal aussi que je chargeois d'aller quelquefois aux écoles normales, et d'assister ce soir à la commission du monte. Il dîna chez moi Renner et son compagnon Henry Thumreicher, Plattner et Pittoni, après-dîné vint le fiscal. Lorsque le Cte Suardi arriva, il se formalisa beaucoup [151r.] que je fisse assister le premier à la commission, cependant il se trouva qu'il n'y étoit point
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inutilement. La commission sur les affaires du monte de pietà dura jusqu'à 7 h. 1/2, ensuite au caffé, puis joué au whist au casin. Il plut le matin partout dans les environs, excepté dans ce vallon. Ouragan du ponente ou garbino, qui tourna au nord, sans que [nous] eussions de la pluye. fy 4 septembre. Le matin à cheval aux deux lazarets et sur la montagne, ayant galoppé un peu, je me sentis affoibli au retour. Mon cuisinier s'étant faussé le pié hier en sortant à cheval, la cuisinière de l'évêque qui est fort jolie, fit la cuisine pour moi. Nouvelle explication sur l'affaire d'hier avec le Cte Suardi, que je renvoyois consolé. Je relus dans mon περί 'εαυτόν 4 fait en 1764,1767 et 1774 à l'isle de Roedhamn dans le golfe Bothnique. Wassermann dîna avec moi. M. de Ricci vint à 5 h., je n'appris que tard que sa fille étoit allée au jardin de son beau-père dans l'idée que j'y viendrais, j'y allois à pié avec Pittoni, la rencontrais dans son retour, elle me ramena en fille, elle resta un moment au caffé. Joué au whist avec le baron Brigido au casino. Toujours des nuages et point de pluye. ¿ 5 septembre. Fini le projet d'une nouvelle lettre à l'évêque. [151 v.] Lu dans Tom Jones avec plaisir de Sophia Western et de Molly Seagrim. Dans Giannone sur l'école de Salerne. Le projet d'un nouveau règlement pour les courtiers par la bourse. Pittoni dîna avec moi. La poste arriva fort tard et tous les paquets trempés, tant il doit avoir plu partout ailleurs qu'ici. Je reçus dans une lettre de M. Pichler, un Hand Billet de Sa Majesté l'Impératrice en réponse à ma lettre du 16. Sa Majesté me répond très gracieusement, mais elle ajoute à la fin qu'elle n'a pu approuver mon raport au sujet d'une église luthérienne. Jolie lettre du Cte Rosenberg et de mon neveu Baudissin. Le soir avec Ricci et Pittoni au casino à jouer au whist. Le ciel couvert sans pluye. $ 6 septembre. Ecrit des lettres le matin. J'appris par mes comptes du mois passé que j'avois dépensé en tout 1.057 fl. 39 ce qui ferait une dépense annuelle de 12.685 fl. qui surpasserait considérablement mon revenu. En déduisant 331 fl. de premier arrangement et de provisions, il resterait toujours 726 fl. 39 qui pour l'année entière se monteraient à 8.719 fl. C'est encore trop puisqu'il me faut encore des meubles en quantité et de la marge pour des étrangers que je n'ai point eu ce mois-cy. La cuisine m'a coûté en tout 231 fl. 49 1/2 Xr ce qui fut un jour portant l'autre 7 fl. 42 pour 75 personnes que j'ai eu à dîner à [152r.] ma table le mois d'août. Le mois de juillet j'en
4 Über sich selbst.
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avois eu 103 et la table ne m'est revenu que 7 fl. 13 par jour ce qui fait 19/29 Xr par jour ou 14 fl. 59 Xr de>moins de dépense avec 28 personnes de plus. Ce désordre affreux me frappa prodigieusement après dîner où je jouois au trictrac avec Pittoni. Il me persuada d'écrire encore une lettre à Sa Maj. L'Impératrice, je le fis et jouois ensuite au whist chez moi. Borra très forte toute la journée qui n'empêcha pas qu'il ne tombe un peu de pluye. ^ 7 septembre. Le matin je tins la commission économique de la ville, j'eus un assaut à soutenir au sujet du poids et de la taxe du pain. Je parlois à la cuisinière de l'évêque pour qu'elle achetât tout pour le dîner de demain, elle témoigna n'en avoir pas grande envie. Wassermann me dit que le comte Auersperg avoit plus de monde que moi et ne dépensoit pas 1.700 fl. dans sa cuisine. Pittoni m'expliqua le mistère par la quantité de présens qu'on fesoit dans la cuisine. Ce dernier dîna chez moi. Je fus me promener de bonne heure, faire des visites chez Mme Maffei, chez Mme Bellusco, chez Mme Strohlendorf où je jouois au whist. Cette femme paroît occupée de me plaire. De retour ici je travaillois chez moi. Beau tems et point chaud. [152v.]
37e Semaine Θ 14 de la Trinité, 8 septembre. Je fus à la messe à St Antoine. De retour de là pendant que Wassermann et Schiavuzzi avoit été chez moi, on m'annonça Morelli de Gorice, agréablement surpris de cette visite, je passois ma matinée avec lui. Le consul de France vint m'ennuyer un moment. Je lus à M.[orelli] la lettre de ... et mon raport sur les écoles normales. Lui, Wassermann et Bellusco dînèrent chez moi. Luzati, chef des hébreux vint se plaindre de l'insulte que lui avoit fait le juif Pinkerle dans leur assemblée, il prétendoit que je dusse le faire arrêter. Après-midi Pittoni m'amena le Cte Thurn de Gorice, frère de cette malheureuse De Grazia qui a été empoisonnée par son mari. Le soir je menois Morelli à Melara chez le baron Brigido, nous y vîmes le petit Joseph, fils de Pompeo, cet enfant a dû passer par le grand remède, sa nourrice ayant été empestée par l'oncle. De là au caffé et au casin joué au whist. Le ciel se couvrit sans pluye. e
J> 9 septembre. Parlé le matin avec l'aubergiste de la grande auberge sur l'arrangement futur de mon ménage. Il me proposa de donner du Kostgeld à Sorbée, et 3 fl. par jour au cuisinier pour une table. De la poste une lettre de Torres remplie de flatteries, une de mon frère de Nancy. Morelli dîna chez moi avec le Cte Guido Thurn, le fiscal et
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Pittoni. Je chargeois le dernier de négocier avec Sorbée un nouvel arran-[153r.]gement, qu'au lieu de la table je lui donnerais entre lui et sa femme 200 = ensemble 600 fl. Après-dîné Ricci un moment chez moi, le Cte Suardi y avoit été le matin. Mené Morelli aux deux lazarets par une grande borra, à la maison de Strohlendorf, qui sont déjà retournés en ville. De là chez moi, puis au casino à causer. Il plut toute la matinée, le soir la borra chassa la pluye. Ü- 10 septembre. Parlé au douanier Seuthner sur ce que le fer> étain de nos provinces travaillé ici ne peut être réimporté, à cause que ces ports francs sont traités comme pays étrangers. Le négociant Wagner, protestant et délégué de la Verschleiß Direction vint me voir. Morelli vint prendre congé de moi. Dicté à Grenek sur les courtiers. Le vicaire Bono s'en va à Pisino pour un mois. Je dînois seul ayant fait parler à Sorbée le matin par Pittoni. Ricci vint chez moi, pendant qu'il y étoit, les Strohlendorf vinrent, je jouois au trictrac avec elle, puis promené avec Stuart et Pittoni. Au casin à jouer au whist. Borra terrible qui pensa me renverser le soir en rentrant chez moi. ^ 11 septembre. A cheval le matin avec Pittoni par la route de Timignano et Longhera, le galop me fit d., cela m'affligea [153v.] ces esprits pourraient être dédiés au plaisir d'une femme aimable, je ne ferais donc jamais cet usage. Causé avec Bellusco pour lui donner la commission d'aller de tems à autre aux écoles normales. A Wassermann je donnois à traduire mes idées sur les courtiers. Lu dans Giannone, qui regrette les tems où le concubinage étoit permis. Lu un beau trait dans le Dictionnaire encyclopédique, art[icle] subsides. Pittoni dîna chez moi et me dit que Sorbée est content de 100 fl. pour leur souper à lui et à sa femme, et de dîner de ma table moyennant la dépense journalière d'un ducat. Joué au trictrac. Visite chez la vieille Rossetti et chez la jeune, qui nous dit que ses poltroncine ne sont pas faites pour tous les praeteriti. De là promener, puis au casin, où il y avoit une Mme Rokert, femme du marchand drapier de Fulnek, sœur de Mme Curti, Mme Strohlendorf avec laquelle je jouois au whist, et Mme Maffei avec laquelle je causois après le souper. Beau tems, beau coucher du soleil. ¿ 12>£ 13 septembre. Le matin écrit des lettres. Un bâtiment vénitien arriva et me porta du consul général de Zante une lettre avec un présent d'un baril de liqueur et d'un baril d'huile. Buonomo me porta cette lettre. Sorbée écrivit au maître d'hôtel du prince de Paar pour du Gratel pour chaises. Dîné seul. Dicté à Grenek le matin sur les [154r.] fameux 10 % de Venise. Lu dans Giannone la mort de Guillaume le mauvais qui 60
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résidoit à Palerme. Promené avec Pittoni par St André et remonté un chemin extrêmement rapide près de la maison Giuliani. De retour je fus m'ennuyer chez Bellusco, puis au casino jouer avec Mme Strohlendorf, les Bertolini et Paparotti mère et fille étant toujours encore là. Très beau tems et point chaud. ¿12 septembre. Le matin parlé à Sorbée sur le plan futur de mon ménage, je fis parler au cuisinier par Weber. L'ordinaire me porta une jolie lettre de Mme de Reischach et une de mon frère de Saxe. Wassermann dîna avec moi. Bécasses renvoyée à Kappus, ortolans achetés de Wassermann. Promené en calèche et descendu à pié de Monbijou. Joué au trictrac chez moi, puis au casin, où Mmes Strohlendorf et Feltz jouèrent ensemble au trois-sept. Et moi au whist. Quel ennui! Très beau tems. % 14 septembre. Le matin je voulus monter à cheval et m'en passois. Un navire danois et un vénitien arrivèrent, le premier salua de neuf coups de canon, le château répondit de trois il risposta d'un. Il vint chez moi Mlle Ferretti, jolie gorge, nièce du général, qui se plaignit de son oncle. Un officier irlandois au [154v.] service de Russie et un officier du pape vinrent chez moi, puis le Dr Pucich. Pittoni dîna chez moi, lu dans les gazettes de Leyde la déclaration des colonies unies de leur indépendance de la Grande Bretagne. Joué au trictrac. Avec M. de Ricci et Pittoni chez la jeune Rossetti parlant du consul de Naples, elle me dit qu'elle croyoit qu'il avoit rinunziuto le armi al tempio, 5 jolie phrase. De là chez moi. Au théâtre. On joua II cavalier di buon gusto de Goldoni. Le primo amoroso joue très bien. Il y a beaucoup de morale dans cette pièce. Je lus à mon retour dans Giannone. Beau tems.
38 e Semaine G 15 de la Trinité, 15 septembre. Le matin à la messe à St Antoine. Lu beaucoup dans Tom Jones, son expulsion de chez M. Western et de chez Allworthy me rendit attentif. Dans Giannone les premières années de l'empereur Frédéric Π qu'on maria à 13 ans, qui fut couronné empereur à Aix-la-Chapelle à 15, à Rome à 20 ans. Deux officiers, Gabiati et Pittoni dînèrent chez moi. C'étoit la première fois où le dîner fut arrangé à un sequin pour 3 et à 2 [fl.] 33 pour les trois autres, ensemble 6 fl. 51, il étoit bon cependant. Traviso vint chez moi, et y resta furieusement longtems. Promené à l'aqueduc. Le soir au spectacle. C'étoit une harlequinade, harlequin travesti en boiteux e
5 ... daß er die Waffen zugunsten des Tempels verweigert hatte.
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se plaignant de tous les maux me parut assez drôle. Mme [155r.] Rossetti fut chez moi, et je fus longtems chez elle. Un moment chez l'agréable Mme de Suardi. Très beau tems. J> 16 de septembre. Le matin je reçus par la poste la nouvelle de l'arrivée du grandduc. Belletti fut chez moi, et j'appris par lui, que j'ai fait une sottise de faire insérer dans le protocollum exhib[itorum] son mémoire relativement au Mis Serpos. Par le courier je reçus un décret de la Cour et une lettre du Cte Thurn qui m'annonça l'arrivée de Son Altesse Royale le grand-duc pour le 1 e r d'octobre. Le cuisinier me donna de l'humeur par un mémoire impertinent et nous convînmes qu'il partiroit à la fin du mois. Après le dîner Pittoni m'amena le peintre Orlandi de l'académie de Bologne pour concerter sur la manière de faire peindre mes chambres. Nous allâmes dans la maison de Zoys voir les meubles que je pourrais en tirer pour l'arrivée du grand-duc. Je vis en même tems la cave avec les grands tonneaux où on conserve l'huile. De là vers St André voir un requien mort qu'on a pris dans un filet destiné pour la pêche du thon. Joué au trictrac avec Pittoni. Le soir au théâtre. Une tragédie à périr d'ennui. Je fus un moment dans la loge de Mme de Strohlendorf, Mme Maffei fut longtems chez moi. Le consul de Venise m'entretint très longtems sur le sujet de l'Empereur. Les Vénitiens, dit-il, ont seuls l'usage de lancer leurs vaisseaux à la mer par la poupe. [155v.] Beau tems. tí 17 septembre. Rongé d'humeur je me promenois à cheval et cette promenade dissipa mon humeur. De retour causé avec le peintre et ordonné des rênes de soye pour ma voiture. Luzzato vint faire la proposition d'établir des marais salans vers Contovello. David Gallo vint me parler de son projet. Belletti disputa longtems avec moi sur les 10 % de Venise. Strohlendorf le père de Clagenfurt vint me parler fers. Le Cte Suardi vint me parler au sujet de cette veuve. Bonomo vint m'avertir de quelque bruit de soupçon de peste dans l'Albanie. Pittoni dîna avec moi. Joué au trictrac. Ensuite à la vigne du fiscal avec Stuart, nous y mangeâmes des raisins, jouissant d'une très belle vue. De là chez moi à lire dans Tom Jones puis à la comédie, où on joua II medico ollandese. Cette pièce de Goldoni est assez drôle, il y a des masques de savans incroyables. Un moment dans la loge de Mme Rossetti. Jour gris, belle soirée. ï 18 septembre. Le matin promené à cheval avec le major Stuart par le chemin de Timignano et Longhera. Plainte du consul de Venise au sujet d'un homme venu par le traghetto de Capo d'Istria, mis à l'amende par l'office du tabac. Je fis venir l'employé qui reconnut avoir tort. Il est arrivé [156r.] de Vienne une prétendue cuisinière, qui ne sait rien. Dîné seul. Après le dîner Ricci vint. Joué au trictrac avec Pittoni, puis au 62
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jardin de Maurizio. Le soir au spectacle où on donna une harlequinade. Combien il est difficile de veiller une femme. Je fus dans la loge de Mme Maffei et de la David dont les propos me désennuyèrent. Beau et chaud. Ψ 19 septembre. Le matin en parcourant mes livres je tombois sur le mémoire de Schlettwein au sujet du pied de la monnoye de convention. Pittoni me porta le 3 e volume de l'histoire de Giannone. Bellusco un mémoire pour réduire le nombre des opinans à la bourse. Nocetti vint m'avertir qu'il alloit lancer à l'eau le ponton à curer, Ricci vint pour le voir chez moi, la chose commença environ à 10 h. 1/4. Je vis Mme Plattner embas au milieu de la foule, je la fis prier de monter, elle m'amusa me parlant de la jeune Mlle de Rehbach de 22 ans que le père Strohlendorf a épousé et qui a honte d'être à un aussi vieux mari. Le ponton marcha deux fois et s'arrêta. Enfin à 1 h. sonné il fut à flot, le berceau le quitta dans l'eau, et deux canots le menèrent à la remorque dans le grand canal, où je le perdis de vue à 1 h. 1/2. Je reçus les paquets de la poste fort tard, et dans ce nombre la résolution de Sa Majesté touchant l'église des protestans. Il dîna chez moi le Cte Etling de Gorice qui m'a porté une lettre de Torres, le major Stuart, Bonomo, le Dr Gobbi et Pittoni. Après-midi vint [156v.] Brigido, puis le consul de Venise qui vint se plaindre de l'affaire de l'administration du tabac. A pié un moment chez Mme de Strohlendorf. J'y vis la jeune femme du vieux qui me déplut. Au spectacle. Beaucoup dans la loge de Mme Rossetti et chez Mme Plattner, je menois Mme R[ossetti] au casino où elle fut longtems avec nous. Jour gris. A 10 h. s'éleva le sirocco qui n'amena pluye et orage que la nuit. $ 20 septembre. Je lus dans les poésies de Berni. Wassermann vint me dire que Mme R[ossetti] avoit été enchantée de faire attendre son carosse hier. Je fis appeller David Oesterreicher pour lui apprendre la résolution de Sa Maj. qui lui fit de la peine. M. de Brigido vint dîner chez moi, croyant que je l'avois invité pour aujourd'hui et non pour dimanche. Je sortis tard et fis une visite à Mme de Strohlendorf>fus en voiture à Monbijou. Le soir au casin, nombre de femmes, joué au trois-sept avec Mmes de Feltz et Plattner, j'observois à la dernière un joli poitrail. Pluye et vent. % 21 septembre. Le matin je donnois à Cfarlo] Dini et à Humpel de l'ouvrage touchant les routes de Scorcola et de Zaule. Ricci avant de tenir la commission économique et après l'avoir tenue vint chez moi. Pittoni dîna avec moi, joua au trictrac, je me suis
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ennuyé comme un chien au Saggio amico qui d'ailleurs est une bonne comédie de Goldoni. De la mélancolie dans l'esprit par défaut de f. [157r.] Comme hier, point beau.
39 e Semaine Θ 16 de la Trinité, 22 septembre. A la messe à St Antoine. Wassermann vint m'entretenir longtems. Bonomo vint un moment. Je lus dans Giannone des rois de la maison d'Anjou jusqu'à Jeanne l è r e et la lecture m'ennuya à la fin. Ricci, son gendre Rossetti, le caissier Zanchi et Schimmelpfenning dînèrent chez moi. J'allois à la maison de campagne de Strohlendorf assister à une musique qu'ils donnoient au vieux Strohl[endorf], les caresses de ces femmes, de la maîtresse du logis, de Mme Plattner, de la jolie Mme Feltz me firent beaucoup de plaisir. Je restois à faire une partie de trois-sept, avec les deux dames Strohl[endorf] et Mme David, puis on dansa et il y eut un petit ambigu. Je restois là jusques près de minuit, et revins dormir l'imagination échaufée. Jour gris. Du vent. e
D 23 septembre. L e matin lu un traité anglois sur la franc-maçonnerie intitulé Jachin et Boas, commencé à lire l'histoire de Gorice de Morelli. Pittoni vint me parler au sujet de ce tonnelier qui demeure chez le marchand Ressmann vis-à-vis de Maffei. Wassermann dîna chez moi. Ricci et Pittoni chez moi, ce dernier me parla d'un projet que Pompeo Brigido avoit eu d'être placé ici sous moi. Au spectacle, on donna [157v.] Le drapier de Londres, cet homme qui veut se noyer au pont de Westminster, lorsqu'il rencontre un lord qui a le même projet. Quelque tems dans les loges de Tribuzzi, de Strohlendorf, de Feltz. Mme Maffei fut chez moi. Joué au trictrac après le spectacle. Tems de pluye très sombre et mélancolique. i 24 septembre. Monté à cheval sur le chemin de Zaule, je recontrois Humpel occupé à mesurer ce chemin. Kappus et Pittoni dînèrent chez moi. Je travaillois un peu sur les fers de Styrie. Avec Mme Rossetti, Ricci et Pittoni chez la vigne du vieux Rossetti audessus du lazaret. Cette femme sans être jolie me plaît. Chez la vieille Brigido, visite de politique à cause de l'arrivée prochaine de Mme de Thum et de Mme Pompeo de Β [rigido]. Je lus à Pittoni une partie de mon ouvrage sur les fers de la Styrie. De là au spectacle Les loix de Minos traduite du françois de M. de Voltaire. Trois bêtes en foururef!], ou Scythes, ou je ne sais quoi. Longtems dans la loge de Mme Rossetti à la caresser, un moment chez Bellusco et chez Mme Maffei. Beau tems, le matin borra. 64
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£ 25 septembre. Monté à cheval le matin avec Stuart et Pittoni, nous nous égarâmes dans le chemin de Scorcola et passâmes sous une pergolata fort basse, arrivant à un chemin extrêmement roide, je descendis du cheval, un paysan [158r.] nous ramena sur la route. Pittoni avoit beaucoup à faire avec son cheval. Nous rencontrâmes au haut du Glutsch Mme David allant pour plusieurs semaines à Canal. De retour chez moi arriva Bonomo. Le Cte Starhemberg m'amena le Mis Serpos de nation arménienne, qui avoit envie de s'établir ici quand ces méchitaristes sont venus l'empêcher. Stuart et Pittoni dînèrent chez moi. Le P. Terenziano, provincial des capucins, vint me voir et me conta beaucoup du pape Ganganelli, des preuves qu'il a été empoisonné et expédié plus vite à cause que le 5 octobre 1774 devoient être exécutés l'abbé Ricci et quelques cardinaux complices d'une conspiration contre le St père. Avant de mourir il donna un gros paquet de papiers, cacheté de l'anneau du pêcheur avec l'ordre exprès que sous peine d'excommunication il ne devoit être ouvert que par son successeur. Mais ce successeur se trouva être ce même cardinal Braschi que dans ces papiers il vouloit avoir constitué. C'est un mystère d'iniquité si cela est vrai. Je passois à pié près de la maison de Scheitenperger pour voir ce pavé qui n'est point fait, de là chez moi lire mon ouvrage sur les fers, puis au spectacle. Il curioso accidente. Un père conseille à un jeune homme qu'il croit amoureux de la fille de son voisin, [158v.] de s'en aller avec cette fille et lui donne de l'argent pour le voyage. Le jeune homme suit son conseil et enlève sa propre fille. Mme Rossetti fut chez moi. Au casin où vint Mme Maffei. Causé avec Starh[emberg] qui sait tout plein d'expressions vénitiennes. Caro culu, cara culia. La Cocola c'est le con. La diga. 6 Très beau tems. fy 26 septembre^ 27 septembre. Le matin écrit au Cte Rosenberg, je parlois à Belletti, promené à cheval avec Stuart sur le chemin de Zaule, je trouvois un sentier pour revenir qui débouche à l'auberge des Trois Croix et qui est fort joli. Le Cte Starhemberg fut chez moi et me parla du genre de commerce de Feltz. Bellusco chez moi un moment. Pittoni dîna chez moi. J'allois voir donner la carène dans le grand canal à un bâtiment moscovite. Le soir au casino longue partie de whist avec Mme Strohlendorf. Le Mis Serpos me conta beaucoup de la Sta Vittoria Bischi où tous les jours se rassembloient sous le pape Ganganelli les ministres de la maison de Bourbon, qui protégèrent son mari après la mort du pape. Les mauvaises langues la donnoient pour maîtresse au pape. Cardinal qui devoit à un ouvrier, le pape lui donna un billet pour ce cardinal fra Lorenzo Ganganelli umilissimo servitore di V[ostra] Eminenza]: la supplica di contentar quel [159r.] suo creditore prima che pervenga alle orecchie del papa. 7 Aucun notaire à Rome ne voulut du tems de Rezzonico légaliser un extrait des 6 Lieber (männlicher und weiblicher) Hintern, das Schmeichelkätzchen ist (hier) der Penis. Sag es ihr. 7 Ich bitte Sie, Ihren Gläubiger zu befriedigen, bevor es an die Ohren des Papstes kommt.
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constitutions de St Ignace, il fallut que le cardinal Passionei envoya l'original à Venise, où on dut nommer des avocats exprès, ni Cordellina ni Todeschini n'ayant voulu se charger de plaider la cause. Benoît XIV donnant au ministre de Portugal un bref qui autorisoit le cardinal Saldanha patriarche de Lisbonne à punir les jésuites, craignoit tant les mouches de la société qu'en même tems qu'il donna le bref dans le chapeau du ministre, il cria tout haut Non voglio, non posso8 etc. Tems de sirocco. Ψ 26 septembre. Le sirocco qu'il fit toute la matinée, me donna de l'humeur. Le Cte de Starh[emberg], le Mis Serpos, Pittoni et le fiscal dînèrent chez moi. Je reçus la résolution de la Cour qui n'abolit pas le rôle des voituriers. Travaillé l'après-dîné. Promené avec Pittoni par ce chemin qui passe derrière le château. Au spectacle. On donna de Goldoni. La fille de l'entrepreneur qui répétoit souvent ces paroles Non fo per dire9 étoit amusante. Chez Mme Strohlendorf dans la loge, puis longtems chez [159v.] Mme Rossetti. Longtems au casin, où étoit Mme Maffei. Tems de sirocco accablant. % 28 septembre. Le matin d'une hypocondrie inconcevable. Je fis appeller Odorico Pamfilio, allois voir avec lui les endroits les plus propres pour faire un chantier, le Cte Hamilton ayant laissé gâter le seul qui existe, Nocetti et Bonomo se joignirent à moi et nous allâmes voir aux salines l'endroit où l'on propose de faire un bassin. Bellusco chez moi au sujet du rôle des voituriers. Le consul de France à bavarder. Costanzi se plaignant contre Ricci, le vicaire général tout éclopé. Quelque ressentiment de la sciatique. Bonomo dîna chez moi. D'une mélancolie inconcevable, Pittoni m'ennuya à force de me rester sur le corps, joué au trictrac, puis au spectacle. Il bugiardo traduction de Regnard en comique. Mme Rossetti vint chez moi. Le Mis Serpos causa beaucoup dans ma loge. Au casino. Starh[emberg] la bouche fort enflée. Sirocco épouvantable. Orage et forte pluye.
8 Ich will nicht. Ich kann nicht. 9 Ich kann es nicht sagen (Textpassage aus Goldoni).
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40 e Semaine Θ 17e de la Trinité, 29 septembre. La St Michel. Le matin à la messe à St Antoine. De bonne humeur. Le Cte Suardi vint me [160r.] parler au sujet de l'arrivée du grand-duc, et du projet de ces Lazari à Venise. Bonomo m'annonça que par le moyen de ce bâtiment françois arrivé hier de Salonique nous avons appris que la peste est à 20 lieues de là. Le Mis Serpos vint prendre congé de moi, et me parla fort bien sur son dessin de faire un établissement ici. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. Ricci vint et nous jouâmes au trictrac où je perdis deux quadruples et un triple. Au spectacle La favola del corvo c'est un conte des fées. Chez Mmes Maffei et Strohlendorf, qui est près d'accoucher. Au casin, Starh[emberg] dit que les femmes de Venise ont moins de facilité qu'à Vienne, qu'il faut les acheter, qu'il faut être amant déclaré, il parla des filles. La Zamparani qui sert de tribade à Mme de D. et dit que celui d'être f. et celui-ci est pour elle également agréable. M. de Palfy a dépensé cinq à 600 tt pour elle, et Mme de D. la lui conduisit à l'auberge. Beaucoup de pluye. D 30 septembre. Travaillé un peu sur les fers. La poste m'apporta une lettre de mon frère en Saxe, une demande ultérieure de la Cour sur les 1 fl. 40 Xr de transit sur les toiles. Le cuisinier me porta un énorme menu pour la table du grand-duc de demain et après-demain cela fut diminué. Pittoni dîna avec moi, il m'expliqua l'opération des tribades. M. de Ricci arriva, gagné au trictrac à Pittoni. [160v.] Le Verwalter de Kaltenbrunn vint me proposer de lui donner la terre en ferme sans licitation. Au spectacle. I comici in scompiglio de Goldoni. Mme Maffei vint dans ma loge. Je fus longtems seul dans celle de Mme de Rossetti, qui parut m'aimer. Après chez Mme Plattner. Pluye puis forte borra.
Mois d'Octobre ¿ 1 e r d'octobre. J'employois la matinée à ranger mes comptes du mois passé, à écrire à Max, à lire la comédie de Goldoni qu'on donne ce soir. Il matrimonio per concorso. Stuart de retour d'Adelsperg vint chez moi. Pittoni me raporta à 2 h. qu'il avoit laissé le grand-duc à Lipiza. Son Altesse Royale accompagnée du Cte Goes général et capitaine des gardes arriva environ à 3 h., on l'avoit mené à la grande auberge. Elle vint dans une mauvaise calèche, vêtue d'un surtout de gros drap gris, me parla avec la plus grande affabilité, distrait à mon ordinaire j'oubliois de lui baiser la main. A dîner elle me parla beaucoup du système des fers de la Carinthie, du magasin de St. Veit, du projet
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d'envoyer Ricci et Schuller de Klagenfurt comme commissaires dans toutes les villes de l'Italie pour apprendre les sortes de fer qu'on y fait, du projet qu'un homme à Vienne a fait de fixer le nombre des ciriers, ceux qui ne sont pas bourgeois, devoient vendre à meilleur marché. Elle me demanda si les protestans n'ont pas le libre [161r.] exercice de religion chez les consuls. Après-dîné nous fîmes une petite course à pié pour voir l'endroit que l'on croit le meilleur pour être chantier royal, nous vîmes l'ancien chantier, nous allâmes en retournant aux grand et petit canal. Son Altesse Royale me fit sousentendre que Ferrari à Klag[enfurt] fait filer pour le Cte Blumegen. Elle n'alla point au spectacle. Elle parla le soir à Strohlendorf, à Bellusco, à Marco Levi. Elle me parla prodigieusement du grand conseil de Venise, de la manière de juger dans les affaires criminelles, de ce que le secrétaire raporta au doge que le scrutin n'étoit pas juste. Elle se retira après 10 h. Assez beau tems. £ 2 octobre. Pittoni m'amena le Cte Goes à qui je lus mon projet de patente sur les fers de la Carinthie. Il me dit que ceux qui sont portés pour le magasin en Carinthie, soutiennent que sans cette distribution légale des gueuses, beaucoup de maîtres de forges n'en auroient point. J'oppose à cette objection simplement la proposition que j'ai faite de permettre la vente des gueuses aux Waldeisler. Son Altesse Royale ne sortit qu'à 10 h., alors nous allâmes en barque aux salines de Zaule. Il y avoit David Gallo et le douanier. Le grand-duc ne trouva pas le sel fort, elle s'étonna que les couches n'étoient pas plus profondes. Elle eut la bonté de me donner part d'un grand nombre d'arrangemens qu'elle a faite en Toscane. Comme elle a simplifié l'arrangement [161v.] des communautés, chacune a une espèce de magistrat qui administre lui-même les biens de la communauté, au lieu du magistrato delli nove il n'y a actuellement qu'un sopra-sindaco qui reçoit les comptes de toutes les communautés. Comme elle a distribué toutes les terres de son domaine, entre les paysans qui par là apprennent à connoître l'avantage de la propriété et sont délivrés de toute corvée. Elle n'a gardé que 3.000 écus de rentes de biens du fisc autour de ses maisons de plaisance. Les fondations, les biens de l'église sont déjà distribués de même et petit à petit la noblesse suit cet exemple. On a commencé avec quatre communautés tandis que tout le monde s'opposoit bientôt, les autres ont prié d'être mises dans le même état. Oppositions qu'on a fait de tous côtés à son système de la liberté du commerce des grains. Billets anonymes adressés à Son Altesse Royale. Emeutes populaires, on avoit séduit ses deux compagnies de grenadiers, qu'elle a dû réformer, ordre qu'elle donna à un lieutenant de désarmer toute la troupe. Petits garçons qu'on suscita à crier dans les rues, harlequin qui donna le fouet à l'un deux[!] en pleine rue. Tribunal de l'annone qui encourageoit le peuple à l'émeute en allant délibérer sur le prix des grains. Le grand-duc fit chercher la clef du tribunal et l'enferma. Il finit par vendre les magasins de l'annone alors on 68
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n'espéra plus que l'ancien système [162r.] reviendrait sur l'eau et actuellement personne n'en voudrait. Toutes les affaires ont été simplifiées au point que le nombre des employés est diminué considérablement. Les entreprises pour convertir en culture les maremmes de Sienne qui font la quatrième partie de la Toscane ont été infructueuses jusqu'ici à cause du lac de Castiglione qui est plus bas que la mer, du lac d'Orbitello qui apartient au roi d'Espagne et dont on sent la puanteur à plusieurs milles de loin, cependant on a conduit un canal à Grassetto et de l'eau donc moyennant un aqueduc ce qui a déjà rendu l'air meilleur. Actuellement Son Altesse Royale essaye le dernier moyen qui consiste à excorporer toutes ces maremmes de la Toscane, à y abolir tout impôt et toute douane, et elle espère qu'avec une liberté aussi plénière et la facilité de cultiver du tabac dans ces contrées, il viendra s'y établir des colons des états du pape, que l'on cultivera petit à petit les terrains plus élevés, et puis les plus bas. Défaut dans la régie des douanes en Toscane, ce pays qui a été réuni de tant de républiques différentes, est encore aujourd'hui divisé par les douanes, et Son Altesse Royale qui a aboli 40 bureaux avant son départ, projette d'introduire tout un autre système. Actuellement elle s'occupe de donner une forme à la ville de Florence qui n'en a aucune [162v.], qui n'a ni magistrat ni rien. La grande difficulté est de donner part à l'administration au peuple, la noblesse étant difficilement à unir avec les deux autres classes la bourgeoisie et le peuple, on espère y remédier par une robe longue, que tous porteront dans les séances. C'est de cette manière qu'on a arrangé les choses dans les petites villes de la Toscane, où le paysan siège avec le noble... Plus de taxe de la viande à Florence, et on s'occupe à présent à l'abolir à la campagne, de communautés de bouchers il n'y en a jamais eu, le boucher est encore moins en état que le boulanger de s'obstiner sur un prix trop haut lorsqu'il n'existe point de monopole, car la viande se corrompt. Tyrannie qu'exerçoit un tribunal à Florence sur tout le plat pays en fait de viande de boucherie, achetant des veaux et les fesant nourrir pour rien à la campagne. Le grand-duc a vendu ses forteresses, il envoye tout invalide national à sa paroisse avec un paul ou 12 Xr par jour. Les maremmes lui rendoient huit à 10.000 écus, qu'il va perdre par Incorporation. Son Altesse Royale me conta ensuite que Sa Maj. l'Impératrice lui a communiqué les notions sur la police de Paris qu'on a demandé et obtenu de la part de la Cour de Vienne. Ces réglemens approuvé contiennent des choses qui font horreur, [163r.] et qui doivent rendre des êtres excessivement méchans les employés de cette police. On permet l'usure de 60 %, on tient un registre des usuriers pour les obliger à des saignées forcées. On choisit des mouches parmi les criminels renfermés dans les cachots, où le lieutenant g[énér]al de police va les juger stante pede. Opinions de chaque membre de la régence de Vienne et du Tribunal Suprême de Justice sur la diminution des peines de mort. Toutes sont absurdes, hormis un nommé Hahn, qui a conseillé d'adoucir les peines contre les blasphémateurs, et de rayer la sorcellerie du code. Opinion de la Chancellerie sur les revendeurs ou
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Vorkäufler, le rapporteur proposoit 600 dans les fauxbourgs et 400 dans la ville, et quand Son Altesse Royale lui en fit des reproches, il dit qu'il avoit besoin d'un fonds annuel de 2.000 fl. Son Altesse Royale me parla contre le Kammerhandel à Vienne, contre le monopole des viandes, elle me dit qu'à Vienne on a tant peur des émeutes. Elle me dit qu'en Italie excepté à Naples la police est excellente, deux procès à Naples, celui des francs-maçons qu'on a induit à s'assembler, puis arrêtés et fait pourrir dans les prisons, et celui des deux capitaines de chebecs qui n'ont pas voulu se battre contre les barbaresques. Le prétendant a dû [163v.] quitter Rome, puisque l'Angleterre menaçoit de brûler le port de Civitavecchia si on le reconnoissoit encore. Salpetre que Kappus à Laybach et Kessler à Vienne sont obligés de vendre à 23 fl. tandis qu'ils pourraient avoir du dehors 80 fl. pour le quintal. Supercherie et violence de Louis XVI contre M. de Malesherbes en le fesant signer une lettre de cachet pour arrêter un ecclésiastique, c'est sur cela qu'il quitta. M. Turgot va voyager en Italie. Ce sont des instructions pareilles qu'on recueille dans la conversation de Son Altesse Royale le grand-duc de Toscane. Le Prince s'assure non seulement les hommages de ses sujets mais ceux de toute âme sensible. On dit que M. de St Germain sautera mais après que tous ses projets auront été publiés. Le grand-duc trouve la culture ici tout à fait semblable à celle de l'Italie. De retour ici Ricci, Suardi, Pittoni eurent audience de lui, après le dîner tous les consuls, elle me remercia de l'avoir averti que celui de France est un secatore. Ensuite elle se rembarqua pour aller au lazaretto sporco, qu'elle parcourut, puis nous allâmes à pié à la maison des pauvres où se trouvèrent les trois inspecteurs, elle en fut contente. De là promené un peu au fondaco, à la fabrique de Rossolis de Rossetti, puis au logis. Le général Ferretti et Stuart eurent audience de Son Altesse Royale, Elle alla ensuite au [164r.] spectacle. Arlequin maître de musique, squelette et singe, comme tel il dansa sur la corde. Nous revînmes souper au logis, Son Altesse Royale me parla Dannemarc, Suède, Russie. Après le souper le Cte Goes me présenta de sa part une boete avec son chiffre en brillane entourée d'un cercle de plus gros brillans, je l'empochois sans la regarder. Il me dit qu'elle lui avoit donné 24 sequins pour les comédiens, 20 sequins pour les matelots, et 50 sequins pour mes gens. Quand Son Altesse Royale sortit, je lui baisois la main, et l'assurois combien la conversation d'un souverain aussi éclairé et qui met en pratique ses excellens principes m'a consolée et enchantée. Elle me répondit avec sa modestie accoutumée que dans un petit pays on peut faire quelque bien. Vêtue tout à fait en voyageur, d'un gros gilet de satine d'un surtout de drap gris elle me dit que le Cte Goes alloit s'endormir dès qu'il serait entré en voiture, et en partant *à 11 h. du soir* elle ajouta encore qu'elle aimoit avoir quelquefois des momens à penser librement. Tems charmant.
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Ψ 3 octobre. Je me suis rapellé avec plaisir et avec une consolation intérieure toutes mes conversations avec Son Altesse Royale le grand-duc. Parlé avec Pittoni, avec le capitaine du port, avec [164v.] Nocetti relativement à mes raports à faire à la fin de l'année. Bischiach vint se plaindre à moi de Humpel. Je composois une lettre pour le grand-duc. Wassermann dîna chez moi, Mmes Ricci et Rossetti vinrent me voir. Ensuite vint M. Ricci. Promené avec Pittoni sur la montagne en birotsche et revenu à pié. Au spectacle. Il marchese di Montefosco de Goldoni, pièce très comique, je perdis mon tems chez Mme Maffei. Joué au whist après le spectacle. Très belle journée. £ 4 octobre. Cette distribution de l'argent du grand-duc fait du bruit et Sorbée ne peut vivre en paix avec le cuisinier. Je congédie le cuisinier aujourd'hui. Donné à Kappus le raport à faire sur les bâtimens à achever l'année prochaine de l'argent de la caisse. Au capitaine du port des nottes détaillées sur les bâtimens arrivés dans l'année militaire qui va finir. Pittoni dîna avec moi. J'écrivis après le dîner au comte de Rosenberg. En visite chez la jeune Rossetti, puis chez Mme Ricci. Joué au whist au casin avec Mme Strohlendorf, qui étoit tout à fait de bonne humeur avec de belles couleurs. Je restois là jusqu'à 11 h. Beau tems. % 5 octobre. Le matin je tins Tribunal des juges consuls en seconde instance. Affaire de Simon ou Wagner contre Silbernagel au sujet d'un contrat de fers de l'année 1772, et de Rossetti contre au sujet d'un envoi de potasse, le prieur du lazaret n'y fut pas, mais bien [165r.] Giuliani [!] le secrétaire de la ville à sa place. Ricci me porta le Vortrag au sujet du bois de Senoschetz, le fiscal me parla au sujet de la dette de Gabiati vers le fond des jésuites, ruminé sur mon raport général à faire. Dîné seul. Après-midi arrivèrent Pittoni, Mrs de Ricci et de Suardi, nous fîmes un tour de promenade ensemble, ensuite au spectacle. Le père de famille traduit en italien m'ennuya infiniment. Mme Rossetti n'y étoit pas. Joué au trictrac avec Pittoni. Beau tems.
41 e Semaine Θ 18 de la Trinité, 6 octobre. Le matin à la messe à St Antoine. Avec Pittoni à cheval sur le chemin de Bolunez, puis travaillé sur la lettre touchant Rossetti, et sur le raport touchant les cottons. Pittoni dîna avec moi, Sorbée avoit aidé à faire le dîner. Ricci vint après-midi, nous allâmes chez la femme du capitaine du port, où je restois longtems, e
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elle me suposa d'être difficile sur le choix d'une femme. Au spectacle. Harlequinade, il se travestit cent fois, le diable emporte le juge qui a condamné son maître à la mort. Mme Rossetti n'y étoit pas. Je passois agréablement mon tems avec Mmes Strohlendorf, Plattner et Feltz, moyens pour reconnoitre si une femme est grosse d'un garçon ou d'une fille, au cou et au crachat de la femme. Au casin disputé avec Pittoni contre le fiscal sur l'absurdité des loix contre [165v.] les revendeurs. Il plut depuis 10 h. et le soir il plut à verse. D 1 octobre. Le matin travaillé sur les cottons et sur Charles Rossetti de Venise. Le cuisinier vint prendre congé de moi. Le peintre commença à travailler dans mes chambres. La Sorbée vint me rendre compte de mon linge qui se trouve être en assez mauvais état. Marco Levi fut chez moi, me disant que le grand-duc lui a parlé du sel de Toscane pour Trieste, qu'à Mehrzuschlagf!] on demande un droit extraordinaire sur le transit des cires vers Trieste. Ricci chez moi allant ce soir à Trestenigo, lettre de M. de Feltz. Je n'en reçois point de mon frère de Paris. Poème italien que Pittoni m'a porté. Il Vendemiatore del Sr Luigi Tansillo, Stanze di cultura sopra gli orti delle donne. Allusion continuelle au vit considéré comme semoir, comme soc de charrue. Wassermann dîna avec moi. L'hôte de la grande auberge promit d'écrire à Vienne pour un cuisinier. Sorbée fait venir trois pièces de toile et deux de basin de Prague. Le soir au spectacle. Il marito cattivo, la buona moglie, je passois longtems dans la loge de la jeune Rossetti. Joué au whist en donnant. Il a plu quasi toute la journée. ¿ 8 octobre. Lu les patentes de l'année 1725. Combelle m'apporta le premier cahier de sa copie du système des fers de Styrie. Lu l'établissement de la bourse de l'année 1755. Prem me pria d'approuver son poème [166r.] allemand en vers blancs pour le jour de Thérèse. Pittoni dîna chez moi. Le beau tems me persuada d'aller sur le chemin de Scorcola, et pour ne pas revenir par le même chemin, je gagnois un mauvais sentier qui fatigua beaucoup le pauvre Wassermann. De retour j'allois chez Mme de Brigido, puis au-dessous d'elle chez Mme Plattner qui me plaît et qui nous montra une lettre de Mme David. En arrivant au spectacle Morelli vint dans ma loge et me dit que Mme Coronini étoit à la grande auberge, nous y allâmes ensemble assister à son souper, puis elle vint au théâtre, où on donna Olympie, tragédie de Voltaire, traduite. Un moment à l'auberge chez Mme Coronini de là au logis. Beau tems. S- 9 octobre. Morelli vint déjeuner chez moi, puis il partit par eau pour Duino. Promené à cheval chez Bellusco je les trouvois à peine levé de leur sommeil, Mme Mayer y étoit aussi. Puis quantité d'affaire, Sorbée me rendit les comptes de la dépense 72
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pour le grand-duc. Lu dans Giannone. Schiavuzzi vint me faire signer des papiers du monte. A la porte de Mme Clementina que je ne trouvois pas. Le grand-duc n'a pas nommé mon nom devant le Cte Lamberg, mais il a beaucoup parlé de Pittoni. Mme de Coronini dîna chez moi avec les deux Ctes Rinaldis ses cousins, dont l'un eut été cardinal sans la mort du pape Rezzonico, le Cte Fugger, lieutenant-colonel de Thurn et Pittoni. Elle vint après table dans mes chambres, admira ma boete, puis je la menois en birotsche au nouveau lazaret. [166v.] De là nous retournâmes par mer, nous allâmes au casin, puis au spectacle où Todero Brontolon m'amusa beaucoup. Nous restâmes encore un peu au casin, puis on alla se coucher. Tems gris, mais beau. Ψ 10 octobre. Après avoir travaillé et donné audience toute la matinée, j'allois à midi chez Mme Clementina, l'accompagnois au château, où je n'ai pas été encore depuis mon arrivée à Trieste. La vue est belle, mais il y avoit du soleil. A dîner chez moi il y eut le fiscal et Gabiati, après le dîner Mme de Coronini me quitta et j'ouvris mes lettres de la poste. Reçu une de M. de Reischach et deux de mon frère de Paris. Je menois Mme Clementina au môle del Zucco. Sa belle figure me plaît encore malgré ses 37 ans, qu'elle m'avoua avoir. Monsignor nous conta l'aventure du pauvre abbé Morelli et ce que Bénoît XIV lui dit, et Mme me raconta que son cousin croyoit qu'une femme lui eut été salutaire, si la fortune m'en donnoit encore une aimable, comme je me croirais heureux. Je fus chez moi ému et allois trouver ensuite Mme Clementina au spectacle. C'étoit les tours de Brighella pour tirer d'affaire Pantalon réduit à la misère. Je trouvois Mme de Coronini agréable avec cette grande figure. Un moment au casin assoupi malgré ce voisinage. Beau tems, mais gris. $ 11 octobre. Avant 7 h. chez Mme Clementina. Elle me plut dans [167r.] son déshabillé, mais son cousin m'ennuya en parlant toujours du commerce de Trieste. Elle se met sur le devant de la voiture par l'amour de ces deux prêtres. Je fus avec Pittoni à la vigne du fiscal, manger force raisins. Mme Clementina] m'a beaucoup parlé du Cte Lamberg. Gabiati chez moi. Pittoni dîna chez moi, il connoît de tout plein d'irrégularités qui se fesoient du tems de l'Intendance. J'allois voir le pavé que fait Cosmaz près des frères de la miséricorde, Humpel l'ayant accusé d'employer des pierres trop petites. Chez Mme Strohlendorf, avec elle au casin en voiture. Joué au whist avec elle. Ensuite je m'ennuyois au discours quoique la *remarque de* Gabiati sur la douceur de nos nouvelles loix criminelles m'enchanta. Beau tems.
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t, 12 octobre. Commencé à travailler sur le raport des bois de Senoschetz. La femme de Linde fut chez moi, elle est assez bien, jolie gorge. Consulté sur la table de mardi. Avec Pittoni en birotsche au nouveau lazaret, de là monté à pied à Trestenigo, tandis qu'un char attelé de six boeufs nous sui voit, j'arri vois en haut tout en eau et mis une chemise de Bonomo, il y avoit une bonne Viennoise vieille Mme Koch. Excellent chapon à dîner. Whist avec l'homme de bois. Mes chevaux arrivés je ne m'en servis pas du tout, mais je fis tout le chemin en ville à pié. A la comédie. On joua Eugénie. Dans la loge de Mme de Strohlendorf, puis dans celle de [167v.] Mme Rossetti. Son mari y étoit. Je fus travailler chez moi sur les bois de Prem et Senoschetz. Beau tems quoiqu'un peu de borra.
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19e de la Trinité, 13 octobre. Le matin à la messe avec Wassermann à St Antoine.
Avec Pittoni et le major Stuart à cheval chez Bellusco, où nous dînâmes avec le fiscal et jouâmes à voyta. Retourné de là à pié. Tard au spectacle. C'étoit une harlequinade des plus fortes, arlequin tue le docteur, il y a une fée amoureuse de celui qui doit aimer Colombine, cet époux se bat avec un géant par le moyen d'un bouclier que lui a porté un autre magicien, il devient fou ensuite et se tue, arlequin en grand deuil. Vulcain etc. je m'ennuyois à périr, causé avec le consul de Venise, il dit que depuis mon arrivée la parole manduco n'a plus lieu ici. Froid le matin. Ensuite beau tems. D
14 octobre. Francol a été hier chez moi, m'a recommandé de faire faire plutôt les
ouvrages à la journée qu'à forfait, voulut me persuader de donner l'apothicairie de la maison des pauvres par entreprise à Bichischini. Le paquet pour Trieste de l'ordinaire d'aujourd'hui est allé à Gorice par la [168r.] méprise du maître de poste de Prewald ou de celui de Laybach. L e marchand Plastarà vint me parler au sujet d'un magasin qu'il voudrait construire à côté du bassin à faire à l'endroit des anciennes salines, il me parla encore du grief des négocians que malgré l'ordonnance de 1772 ils ne jouissent plus du privilège de ne payer que 5 % comme les Turcs. Humpel me porta un dessein bien fait sur le chemin et la digue de Zaule. Pittoni dîna avec moi. Mme Rossetti m'envoya la comédie de Goldoni qui se joue aujourd'hui La suocera e la nuora. Le fiscal vint me parler au sujet des corvées, Carlo Dini pour les salines. La première fois le froid m'incommoda, je gardois le surtout toute la journée par une borra des plus violentes. Ricci vint et nous allâmes ensemble au spectacle, Mme Rossetti vint dans ma loge, au milieu de cette bourasque étoient arrivés de Capo d'Istria par terre le podestà Delfin, la podestaressa, leur fille Mme Maffei et Mme Capello Vénitienne. Leur chevelure dans le plus grand désordre possible à cause du vent, je fus les voir dans la loge de Mme
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Maffei, et Mme Capfello] me parut ressembler un peu à la Pesse Baratinsky surtout avec sa coeffure chiffonnée. Un moment au casin. Le matin froid. L'après-dînée soleil avec une borra excessive. [168v.] ¿ 15 octobre. La Ste Thérèse. Le matin à 6 h. un bâtiment esclavón dans la rade tira cinq coups de canon. Affublé de mon grand uniforme et de ma croix de diamans, je reçus d'abord l'évêque grec, puis vint Ricci, le corps des officiers, puis la ville. On avertit que la messe attendoit. Je fus à pié à St Pierre, toute la troupe rangée en haye présenta les armes. Je me portois dans l'église vis-à-vis de l'évêque et des chanoines. On m'encensa et puis les chanoines et puis toute la ville, on me porta la paix à baiser. Retourné au logis je jouois au trictrac avec Pittoni. Dîner de 16 personnes qui fut passablement bien servi. On trouva bon le Monte Pulciano. Ricci, Stuart restèrent jusqu'à l'heure du spectacle. Le Cte Starhemberg arriva et m'amena le frère cadet du Mis Serpos, dont le frère m'envoye du tabac et du camelot d'angora. Le théâtre illuminé, toutes ces dames vinrent dans ma loge, je fis des visites aussi. Pittoni toujours galant releva le non son persuasa de Mme Capello, qui déclara d'abord qu'elle étoit contente de Trieste, et que les contretems qu'ils avoient essuyé n'étoient point la faute de Trieste, mais combinazion. C'est une petite maîtresse de la première classe, une coquette. Au casin il y eut un pique-nique, puis on alla au bal au théâtre. La [169r.] sale ne fait pas un vilain effet et les sofas sont commodes. Mme Capello me conta qu'elle avoit un amant, page de l'électrice douairière de Saxe, qui la venoit voir quelquefois à Venise, qu'elle lui restoit fidèle, elle aimoit à parler de sa jolie gorge. Mme Rossetti près de nous m'observa beaucoup et me dit enfin qu'elle ne dominoit pas bien de tout ce qu'elle avoit vu. Tout cela troubla ma petite cervelle, et je retournois au logis avec une mélancolie horrible qui m'empêcha de dormir. Il étoit 1 h. 1/2 du matin. Très belle journée. $ 16 octobre. Le matin lu la comédie d'hier dans Goldoni. Mes flambeaux d'argent haché arrivèrent de Marseille avec un bâtiment françois renvoyé à Serpos son camelot d'angora, qu'on me raporta pour ne l'avoir point trouvé au logis. Starhemberg et le jeune Serpos dînèrent chez moi. Ricci vint prendre congé de moi, comptant partir demain pour Fiume, avec Pittoni sur la montagne, de là retourné à pié et examiné la carrière de Bischiach, qu'on accuse de menacer le grand chemin. Au théâtre. Merinval horrible drame traduit du françois de M. Arnaud, d'une fatigue pour l'acteur et pour les spectateurs qui surpasse tout. Au casin. On parla Russie. Beautems. [169v.]
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Φ 17 octobre. Marco Levi vint chez moi, je lui recommandois tout plein de choses. Avec Pittoni à cheval à la vigne de Rossetti, nous allâmes à la Tesa, qui est agréablement arrangée, on y prit un oiseau à la pipée. Chez Mme on mangea du raisin, de là par une partie du Fernedo à Catinara. Il a reçu une lettre de Casti. De là de retour chez moi, puis à pié chez les Renner à San Giovanni, j'y dînois avec les Feltz, les Rossetti, Gabiati, David. On y fit une partie éternelle à voyta. Mme Rossetti me ramena au spectacle. Arlichino e Brighella ladri condannati alla galera, plus amusant que le spectacle d'hier, j'appris que Ricci n'a pas pu partir pour Fiume étant malade. Rentré chez moi écrire à ma belle-sœur. Très beau tems. 2 18 octobre. Le matin travaillé avec déplaisir au raport sur les chemins. Starhemberg vint s'inviter à dîner chez moi. Le Cte Erdödy, frère de Mmes d'Eszt[erhasy] et de Windischgraetz vint chez moi, tous les deux dînèrent avec moi. Le peintre commença le panneau vis-à-vis de la fenêtre. Après-midi je menois le Cte Erdoedy au nouveau lazaret, où on m'expliqua le projet de Starhemberg d'y avoir deux magasins pour le tabac, puis à Montbijou. Ricci est parti pour Fiume avec Schimmelpfennig pour remettre les papiers au nouveau gouverneur. [170r.] Chez moi, puis joué au whist au casin. Je pris congé du Cte Erdoedy et lui envoyois une lettre pour Mme d'Eszterhasy, sa sœur. Beau tems. Le matin et le soir très froid. t 19 octobre. Le matin travaillé jusqu'à 11 h. alors j'allois à cheval avec Stuart à Terstenich par le chemin de Scorcola, la descente est affreuse. Le Cte Starhemberg monta la haut avec Pittoni et Wassermann alla seul. Excellent chapon à dîner, le consul de Naples y étoit aussi. Nous descendîmes à pié, mon birotsche m'attendoit derrière le lazaret. Chez moi, puis au spectacle. La mort de Jules César d'un auteur italien, qui fait parler ce grand homme une demie heure après qu'il est mort, ou assassiné. Un moment dans la loge de Mme Rossetti où Starh[emberg] étoit avec moi. Beau tems.
43 e Semaine Θ 20 e de la Trinité, 20 octobre. Ma nièce à Vienne fait onze ans aujourd'hui. A la messe à St Antoine. La femme d'un patron de barque Gemini aux gros tétons vint chez moi le matin. Hirschel me pria d'assoupir la poursuite pour la querelle du caffetier visà-vis la grande auberge. Un comte Strasoldo du régiment de Molk vint chez moi. A 10 h. embarqué avec Pittoni, Starhfemberg] et Stuart, l'horison du côté du Frioul 76
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[170v.] un peu embrumé. Je trouvois plaisir à cotoyer le rivage de la mer, cette culture si pénible, ces vignes en terrasses, cette situation de Contovello, ce romanesque de la pointe de Grignan, à la situation du couvent me plut dans le fond de l'anse, une barque qui pêchoit du thon, les hommes qui du haut de la montagne font attention au poisson qui arrive, ce coteau d'oliviers derrière Grignan, la belle situation de Sistiano, les rochers coupés à pic à l'entour enfin la situation du château de Duino, dont l'aimable hôtesse nous vit arriver de son balcon avec le pavillon flottant, tout cela occupoit l'esprit agréablement. Mme de Thum nous accueillit à merveille, cependant mon coeur toujours asservi par l'amour propre n'est nulle part à son aise. Le courage lui manque de se déclarer ou pour l'amour propre ou pour le libertinage il est asservi à l'opinion d'autrui. Mme de T[hurn] vouloit nous presser d'y passer la nuit. Nous partîmes à 3 h. 1/2 étant arrivés après 1 h. et ayant mangé des ortolans excellens. Starh[emberg] parla d'Homère qu'il a lu, de Damischmende de Wieland, des filles de Venise, du taux auquel on peut les avoir, la Greghetta pour trois sequins, elle est entretenue par un Vénitien et vient chez vous à ce prix. Il parla ensuite de la richesse de Milan. La voiture de remise coûte 3 fl. par jour. [171r.] Les maisons de 2.000 sequins de rente sont en grand nombre. Les négocians ont leurs fonds placés dans toute l'Europe, et il les font travailler dans toutes les finances de l'Italie. Comme ils ont beaucoup d'argent dont ils disposent partout, on y fait de grandes affaires. Trois villages dans le Comasque ou plutôt leurs propriétaires font travailler pour 50 mille sequins de cottons. La maison de correction se soutient de ses propres fonds et fait travailler beaucoup de cotton. Bon arrangement fait à Gratz à cet égard, en donnant une petite tâche aux criminels, et le moyen de beaucoup travailler pour de l'argent. Au spectacle fort tard. Farce de l'homme converti en lion, harlequin tambour, Brighella qui mange les généraux, un moment dans la loge de Mme Rossetti qui parut s'intéresser à moi. Au casin, je m'endormis d'ennui, et lus chez moi dans Sulzer. Très beau tems. V 21 octobre. Fort mélancolique le matin. Marco Levi vint me demander une lettre de recommendation pour le Cte Hrzan, auditeur de Rote à Rome. Kupfersein vint me parler. Travaillé à un raport sur les droits d'entrée qu'on demande du vin de Trieste dans le Carniol. Dicté à Chio. Jolie lettre de [171 v.] mon neveu Fritz de Hambourg, et de ma cousine Henriette. Starhemberg, Serpos, Kappus et le Dr Gobbi dînèrent chez moi. Lu le règne d'Alfonse Ier à Naples. Je ne sortis que pour un moment et fus à la comédie, qui étoit bonne de Goldoni. Nombre de médecins qui consultent ensemble sur la maladie d'une fille amoureuse de l'un d'entre eux. Au casin, content de moi. Beau tems.
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¿ 22 octobre. A cheval avec Stuart aux salines de Zaule, pour voir les ouvrages auxquels préside Carlo Dini, 180 personnes occupées à nettoyer le torrent Lusandra. De retour le major et le comte Strasoldo capitaine dans Molk dînèrent avec moi. Après dîner je restois chez moi jusqu'à ce que j'allois entendre la comédie de Goldoni, Il filosofo inglese. Revenant de là je m'ennuyois à lire la préface de l'histoire du Concile de Trente par Paul Sarpi. Travaillé sur les fers avec plaisir sur les Verschleißbezirke. Très beau tems. Chaud dehors, froid dans les apaitemens. Si 23 octobre. Je donnois au tailleur le castor qui m'est arrivé pour en faire un habit d'hyver. Lu avec grand plaisir le commencement de l'histoire du Concile de Trente. Il est écrit dans un style poétique et l'auteur ne paroît pas donner grand tort à Luther. Starhemberg ne vint dîner chez moi qu'à 3 h. Wassermann y dîna aussi. Promené avec Pittoni vers le môle, de là chez Mme Renner, qui nous montra [172r.] avec plaisir la chambre où se fabriquent leurs enfans. Strohlendorf a été chez moi le matin me parler de la manufacture de Clagenfurt. Sa femme est accouchée hier fort heureusement d'une fille. Au spectacle. La bottega del caffé, bonne pièce qui ne fut pas mal jouée. Dans les loges de Mmes Rossetti et Plattner. Au casin. Lu dans Giannone. Beau tems. Beau clair de lune. 24 octobre. Le matin lu dans Giannone la fin malheureuse de ces rois de Naples de la maison d'Aragon, Ferdinand le Catholique détruit sa propre maison pour aggrandir la maison d'Autriche. Je lus avec un plaisir infini une partie du chapitre de Montaigne vol. 4 sur l'affection des pères pour leurs enfans. Jolie lettre de mon frère de Saxe. Décret de la Cour concernant le rôle des voituriers qui me fit grand plaisir. Belletti de retour de Vienne, me dit que la ferme de l'herbe nommée Loriet qui croît sur les montagnes de Styrie ne sera plus renouvellée. Le Cte Starhemberg et Pittoni dînèrent chez moi. Avec le dernier chez Mme Feltz. Tard au spectacle. Farce. Dans les loges de Bellusco et de Mme Plattner. Lettre de notre internonce baron de Thugut de Raguse qu'a portée le bâtiment françois qui l'a conduit jusques là. Joué au whist. Beau tems. $ 25 octobre. On arrangea l'affaire avec la cuisinière que j'ai [172v.] ad interim. Mon cheval malade. Bonomo chez moi se plaignit de ce que la commission des bâtimens ne paye pas Costanzi. Marco Levi me donna des notions de Thalmann. Doutes sur cette digue de Zaule. Je dînois seul. Pittoni vint, nous promenâmes. Je m'ennuyois chez Mme de Brigido. Au casin point de femmes. Chez moi je m'endormis en lisant Sarpi. Le Cte Starhemberg se chargea de me faire venir des bas blancs de Turin. Jour gris. 78
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1 2 6 octobre. Giuliani le juge de la ville me demanda si le vicaire Bono devoit assister à la licitation. Pittoni à la tête du magistrat me demanda si l'encan des dazi de la ville pourroit se faire sans son de la cloche tant qu'on voudra hausser. David Gallo et le douanier vinrent me parler de la chemin de Zaule. Francol vint me racconter plein de joye que le gran dazio del vino étoit allé à XXX 234.000 fi. avec un 6 e du profit. Pittoni me fit le raport de toute la licitation. Lui et Bonomo dînèrent chez moi. Après le dîner j'étois occupé à leur lire mon dernier raport sur les vins de Trieste, lorsque quelqu'un se fit annoncer chez moi sous le nom d'un de mes meilleurs amis. C'étoit l'aîné des princes de Waldek, qui me dit avoir consulté Paulini à Laybach sur ses dart[r]es et fesant un petit tour à Venise avec la permission seulement du général commandant. Le peintre a commencé à dessiner [173r.] le troisième tableau de perspective. Mené le prince Waldek aux deux lazarets. Puis chez moi à travailler sur les fers. Au spectacle on donna Justinien et Bélisaire assez sotte tragédie. Promené longtems jusqu'à 11 h. Starh[emberg] reparti pour Venise. Comme hier. Sirocco et pluye un peu.
44 e Semaine Θ 21 de la Trinité, 27 octobre. La forte pluye m'obligea d'aller en voiture à la messe, de là chez le Pce Waldek qui me dit que Nariskin est le nouveau favori de l'impératrice de Russie. De retour chez moi, causé longtems avec Pittoni sur Montaigne dont nous lûmes le chapitre sur les livres et sur l'yvrognerie. W[aldek] me dit pourquoi je ne me marierais pas. Wassermann m'a porté à signer un attestai en faveur de Rossetti qui emprunte 120.000 fl. à Genes sur ses onze maisons qui sont évaluées outre la maison en ville à 219.000 fl. Le jeune P. Giuliani vint chez moi pour être établi contrôleur de la part de la ville à la perception du gran dazio del vino. Le prince Waldek dîna chez moi avec Stuart, Brigido, Bellusco, le capitaine Mayer, Pittoni, il parle des manœuvres de guerre contre les Turcs que le roi de Prusse a fait faire en présence du grand-duc. Sa lettre à Ferrières sur ce que celui-ci avoit fait un si grand éloge des manœuvres de Minkendorf. Négligence de Stein au camp de Pragues. Harangue de l'Empereur près du poirier où le Mal Schwerin a été tué. Les grenadiers lui ont [173v.] tous dit: Führe uns nur an, so wirds schon gehen. Après le dîner nous vîmes entrer entr'autres une marsigliana neapolitaine qui toucha à la pointe du môle St Charles. Nous allâmes voir le cabinet de médailles de Bonomo, qui s'étonna des notions du prince de Waldek dans cette partie. Au théâtre on joua La caduta di donna Elvira, pièce imitée du Calderón par Gozzi, cette pièce renferme l'histoire de plus de 20 années, on voit don Rodrigue et donna Elvira sortir d'un berceau d'arbres et d'un autre, harlequin avec un âme, Pantalon maître du logis, Brighella chasseur. Après le théâtre causé au casin, le Pce de Waldek nous parla de la guerre des Turcs, jamais l'armée turque n'a fait plus de e
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60.000 combattans et l'armée russe n'en avoit à la paix que 35.000 en deux corps. Il n'en a pas coûté à l'impératrice de Russie plus d'un million de roubles pour l'entretien de l'armée de terre, c'est la bravade de l'archipel qui a coûté le plus. Le Mal Rumenzow s'est fait 15 millions, il ordonnoit à la Pologne de lui livrer cinq cent mille rations à 2 fl. à Jassy, les Polonois ne pouvant les lui livrer à 5 fl. accordoient avec lui 3 fl. 1/2 argent comptant. Il prenoit les vivres en Moldavie, en Bulgarie pour rien, et mettoit 2 fl. à l'impératrice en ligne de compte, de manière qu'il gagnoit plus d'un écu par ration. Beau Janissaire qui n'accepta point de quartier. Les Turcs sont marchands, ils ne sont plus soldats, ils étoient persuadés que l'année fatale de leur empire étoit venue. [174r.] Leur artillerie cependant vers la fin de la guerre étoit très nombreuse et très bien servie. Notre artillerie est supérieure à celle de toute l'Europe. Il a plu toute la journée. V 28 octobre. Travaillé sur les fers. Lu dans Sarpi, dans Giannone, dans Sulzer. Le prince de Waldek vint à 10 h. 3/4 prendre congé de moi, je l'accompagnois jusqu'à la barque qui le conduisit à la voile à St Jean de Duino, il souhaitoit que nous puissions vivre ensemble un jour. Wassermann dîna avec moi, me parla beaucoup de Lamberg. Lettre de Mme de Canto et de Morelli. L'aubergiste et Pittoni vinrent chez moi et me persuadèrent de faire venir le cuisinier du Pce Lichnowsky. Le soir Pittoni vint et nous lûmes dans Montaigne sur Raimond de Sebonde. Au théâtre. Il matrimonio rabbioso de Goldoni m'amusa. Il y a un cavaliere servente animal de charge fort maltraité. Presque personne au théâtre, une dame vénitienne sœur du Cte Pace de Gorice. Joué au whist. Moins de pluye qu'hier. ¿ 29 octobre. Le prince Waldek m'a écrit un billet par les bateliers. Travaillé sur les fers. Donné à Chio à faire le raport sur le transit des toiles, la bourse m'ayant donné sa réponse. Lu dans Sulzer avec grand plaisir l'article Ausbildung ce morceau de l'Alceste d'Euripide. Art. Ausdruk ce superbe passage de [174v.] Haller Über den Ursprung des Übels. Hier reist ein schwach Geschlecht mit immer vollem Herzen etc. Pittoni dîna avec moi. Gabiati vint me parler des recours de la bourse. Le fiscal me promit son ouvrage sur les corvées. Promené un moment le long du port à critiquer des désordres. Chez moi, puis au spectacle. La donna e il cavaliere. Mme Rossetti fut cause que j'en entendis peu. Joué au whist. Quelquefois du soleil, mais peu. $ 30 octobre. Le matin dicté sur les fers et sur le projet de Pittoni d'unir la police de la campagne à celle de la ville. Lu dans Sarpi la conduite fausse et peu dévote de Charles Quint. Kappus me porta le raport sur les bâtimens à faire l'année prochaine au frais de 80
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Sa Maj. Je me mis à revoir ce raport. Pittoni dîna chez moi. Il alla après-midi au magistrat au sujet de la licitation des revenus de la ville. Promené un moment. Au théâtre. Le gare d'Arlechino e di Brighella, Il mondo nuovo, il mondo vecchio. Brighella en statue de Jupiter de Crète, et>en vieille femme. Arlequin entre chez la fille de Pantalon, malgré Brighella. En mondo nuovo il vient avec un cornet de poste et la lanterna magica. Et Rosaura met la tête dedans pour embrasser son amant. Beau tems. La borra a chassé les nuages. ^ 31 octobre. Le juif Coen vint plaider sa cause contre Permeilo et le Tribunal de la ville, l'horloger Kandier la sienne contre Langwieder, Marco Levi vint prendre congé de moi, il part [175r.] dimanche pour Vienne. Lettre du prince Albert de Saxe. La jolie veuve du fermier fut encore chez moi. Pittoni dîna chez moi. Après-midi nous fîmes un grand tour de promenade à pié, et je vis en retournant avec déplaisir la manœuvre des cordonistes qui visitent toutes les pauvres femmes qu'emportent quelque chose hors de la ville. Lu chez moi dans Giannone des progrès qu'avoient fait les principes de la réforme dans le royaume de Naples par les sermons de fra Bernardino Ochino de Siène. De belles dames Vittoria Colonna et D. Giulia Gonzaga, la même que Barberousse avoit pensé enlever à Fondi pour le sérail de Solimann, favorisoient la réforme. Galeazzo Caraccioli, fils unique et héritier de Mis de Vico après avoir fait son service de chambelan chez>*auprès de* Charles Quint à Ausbourg, quitta sa patrie et se retira à Genève où il fonda l'église italienne. Sa femme D. Vittoria fit tous au monde pour le gagner lorsqu'il vint voir son père à Vico, elle refusa de se laisser baiser par lui, il consentit au divorce, et retourna à Genève chez Calvin, où il épousa Anne Fremay, veuve de 40 ans. Au spectacle. Il burbero benefico jolie pièce qui fut bien jouée. Whist au casin. Beau tems. [175v.]
Mois de Novembre Nouvelle année militaire $ 1 e r de novembre. La Toussaint. Le matin à la messe à St Antoine. Le Cte Suardi de retour de Gorice fut chez moi, et se plaignit de l'arrangement du Consessus etc. Bottoni vint me parler de la dispute de rang entre le vicaire et le juge Juliani. Stuart et Pittoni me proposèrent de sortir à cheval, le tems m'en empêcha. Paquet de l'abbé Gruber. L'évêque vint chez moi et me parla avec cordialité, me dit que la visite du grand-duc a 81
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été dans les gazettes. Votum du fiscal dans l'affaire de Cohen. Stuart et Pittoni dînèrent avec moi. Le secrétaire de la ville vint m'inviter d'assister à la solemnité de demain pour la fête de St Just. Passé à la porte de l'évêque, de là chez Mme Rossetti, puis avec Pittoni chez Mme Strohlendorf, que nous trouvâmes au lit très proprement, en mousseline et taffetas, joué à voyta avec elle, la petite Thérèse m'amusa. Mmes Renner, David et Plattner me ramenèrent dans la voiture de Strohlendorf. Je lus I pitocchi fortunati. Jour gris. Le soir beaucoup de pluye et la borra s'éleva et devint furieuse pendant la nuit. ^ 2 de novembre. Ailleurs le jour des morts ici St Just, patron de la ville. Hier est arrivé un navire danois, l'Espérance, capitaine [176r.] Loots, venant d'Islande, chargé de morue et d'huile de poisson. Pittoni vint chez moi me parler de la manière d'éviter la sécature de la St Charles. Hierschel vint me parler de son procès à Ancona et de l'emplacement près de sa maison. Dîné seul, il fesoit froid. Le soir chez Mme Mayer, puis au spectacle, où on donna I pittochi fortunati. Mme Maffei dans ma loge. Dans celle de Mme Rossetti. Bonra toute la journée.
45 e Semaine Θ 22 de la Trinité, 3 novembre. A la messe à St Antoine. La borra durait encore mais alloit en diminuant. Kupfersein vint me parler de l'ouvrage des salines dont il est fort content. Le Cte Suardi vint me faire des reproches sur l'affaire de Kohen, dont je me sentis offensé et nous eûmes un peu de bruit. Cela se radoucit et l'évêque vint m'expliquer son idée sur les arrangemens à faire en faveur de la cure d'âmes. Il dîna chez moi avec le Cte Suardi, Pittoni, Stuart, Brigido, le chanoine Kamnich. Après-dîné nous jouâmes au whist. L'évêque fut très gai. Au spectacle. Cette ennuyeuse farce des travestissemens d'arlequin. Moins de borra qu'hier. e
V 4 novembre. Le matin à 7 h. 1/2 pris du caffé. Je donnois ordre qu'on murât la fenêtre de mon cabinet du côté de la borra. [176v.] A 8 h. 1/2 je sortis avec Pittoni et le major Stuart, nous montâmes à cheval au-delà du pont rouge où l'on pavoit précisément. Nous allâmes le long de la mer par un chemin très pierreux et la montagne rapide et pierreuse de Contovello à Prosecco. Là ne trouvant pas ma calèche qui étoit déjà partie à 7 h. de la ville, nous continuâmes notre route à cheval et trottant toujours un peu, nous arrivâmes par Sta Croce, Ambrosina et Sistiano à 11 h. 3/4 à 82
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Duino. Madame la comtesse de Thum fort aimable nous donna un bon dîner, je lui prêtois les poésies de Haller qui parurent lui faire plaisir, elle nous parla de l'amour de Richard pour Mme Lanthieri qui n'étoit pas aussi fort que celui pour Mlle Torres qu'il a épousé déjà, à ce qu'on dit. Nous repartîmes à 3 h. juste et trottant davantage qu'auparavant nous fûmes rendu à Prosecco à 4 h. 1/4. Le vent commençoit à devenir froid. Nous nous jettâmes là dans la calèche et fûmes rendus ici à 6 h. 1/2. Je trouvois une feuille de papier remplie de visites pour le jour de St Charles, quelques lettres. Au théâtre. L'impressario di Smyrna. Ne voulant pas me faire voir, j'allois d'abord dans la loge de Mme David, où le spleen me prit, puis chez Mme Maffei dont les douceurs me consolèrent un peu. De retour [177r.] chez moi, j e lus Riegeri Synopsis Juris ecclesiastici publici et privati quod per terras haereditfarias] Aug[ustissimae] Imperatr[icis] M[ariae] T[heresiae] obtinet. La Cour m'envoya ce livre classique pour l'évêque. Belle journée quoiqu'un peu de borra. ¿ 5 novembre. L e matin je décidois que Wassermann seroit actuarius du Consess[us], Avec Humpel sur le grand canal à l'endroit où les héritiers de Balletti voudraient bâtir une maison. Avec Pittoni à cheval aux salines, Kupfersein s'y rendit aussi, nous vîmes comme les torrens Spini et Lusandra sont bien nettoyés, comme l'on nettoye avec des fourches et cueillères le Fiume grande. Deux hommes sur des rideaux gouvernent les fourches, des cabestans les élèvent et les vuident. Pittoni dîna avec moi. L e matin Ricci y avoit été, il revint encore le soir, me rendant compte de la commission de Fiume. Chez l'évêque à pié. S a conversation me rendit mélancolique. Une conversation ennuyeuse avec Mme Saurer m'empêcha de finir la lecture de la comédie de Goldoni, I rusteghi qu'on joua aujourd'hui. Schimmelpfenning chez moi. Pittoni m'amena le Cte Lanthieri dans la loge. Chez Mme Maffei. Joué au whist au casin. Tems superbe pendant la journée. Le soir froid. $ 6 novembre. Le matin d'une mélancolie la plus absurde du monde, à ne savoir que faire. Le major Struppi de retour de Carlstadt vint chez moi. A 10 h. Consessus in causis summi principis et com-[177v.]missorum. Ricci parla bien. Le vicaire Bono raporta l'affaire des possesseurs de marais salans à Zaule, qui prétendent être exemt du 6 e à payer à la ville. J'appris que c'est une règle de droit commune quod annuae praestationes nunquam praescriptionis *in futurum* ius. 10 Le comte Suardi dicta au protocolle. D'ennui j e lus d'anciennes lettres du comte Lynar de l'année 1760. Il dîna chez moi le comte Lanthieri, le major Stuart, le baron dell'Argento, et Kupfersein.
10 Daß jährliche Leistungen nie vorgeschrieben seien *in Zukunft* ist Recht.
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Lanth[ieri] me combla de flatteries, et dit à Ricci qui vint après le dîner mille choses contre l'Intendance. L'évêque vint chez moi, nous allâmes ensemble chez Mme Strohlendorf, où monseigneur fit excessivement le joli cœur. De là chez lui jouer au whist avec Ricci et Pittoni. De retour chez moi avec Pittoni, je lus dans Montaigne ce beau chapitre 42 du Lfivre] I. de l'inégalité qui est entre nous. Beau tems. Le soir borra. Ψ 1 novembre. Bonomo fut chez moi. Revu mes comptes du mois passé. La dépense de la cuisine n'a été que de 4.51 Xr. par jour, en décomptant le séjour du grand-duc de Toscane, et la Ste Thérèse. M. Ahrens, natif d'Altona qui a été commis de la maison Frank à Livourne, qui vient de Constantinople et a quitté l'internonce à Raguse, vint chez moi, étant sorti de quarantaine ce matin. Il me dit que le commerce des François à Constantinople est une espèce de monopole, restreint à douze maisons que l'on va actuellement [178r.] augmenter jusqu'à quinze, qu'il n'y a que quatre maisons angloises, mais que celles-là pourrait s'augmenter, que cependant tout doit être adressé à la compagnie du Levant à Londres, qu'il y a deux ou trois maisons allemandes. Qu'à Constantinople il y a moins d'union entre les négocians qu'à Smyrne. Le Cte Suardi vint me parler de la fête de lundi à Prosecco. Je reçus par la poste une lettre du Pce Lobkowitz, et une autre de M. Pichler qui me donne de mauvaises nouvelles relativement à l'impôt sur les vins de Trieste. Pittoni me porta Esposizione di una machina nuova per escavare il fango di sotto aqua.11 Dîné chez monseigneur avec Ricci, Suardi, Pittoni, Stuart, le chanoine Kamnich et le P. Carina. Dispute sur l'usure. Joué au whist. Théâtre. Beverley. La pensée du dîner de Prosecco me troubla la nuit, et je me levois le... Beau tems. Un peu de borra. $ 8 novembre, avec la résolution de refuser. Bonomo qui vint chez moi, me confirma dans cette idée, et j'écrivis un billet au Cte Suardi révoquant ma promesse. A 9 h. je m'embarquois dans ma calèche avec Pittoni, nous arrivâmes à 11 h. à Prosecco où nous achetâmes quelques raisins et fîmes un tour d'avance à pié. A 12172 nous passâmes à la porte de Duino, en allant de là à St Jean nous rencontrâmes un homme du Cte Thurn à cheval par lequel je me fis annoncer pour après-demain. Il étoit [I78v.] 1 h. quand je fus rendu à St Jean. Promené à pié pour examiner la source de Timave qui sort embrouillonnant de trois endroits différens, mais entr'autres de dessous la roche sur laquelle est bâtie>bâti le château du Cte Thurn. Nous entrâmes dans l'église que l'on dit être bâtie des pierres du temple de Diomède puis causé avec des patrons de barque qui chargeoient du plomb pour Trieste. A pié le long du Timavo jusqu'au Taglio, canal
11 Vorstellung einer neuen Maschine zur Hebung des Schlammes unter Wasser.
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d'eau de mer qu'ont fait les Vénitiens et que l'on passe en traille. On entre là dans les Vénitien, le chemin est pierreux dans une espèce de Karst, on passe les bains d'eaux minérales sulphureuses. Il y a une inscription romaine sur ces bains, on voit le Taglio à droite et des barques dans ce canal. Après ce Karst on entre dans un beau pays cultivé à merveille, bien boisé et rempli de vignes. A 2 h. 1/2 à Montefalcone. Les murs de cette ville où on n'entre point, sont très vieux et couverts d'une lierre épaisse. Le fauxbourg par où on sort est bien bâti. Du caffé qu'on fit chercher de la maison de poste où nous arrêtâmes. Nous embarquâmes une dame-jeanne remplie d'eau de Montefalcone. [179r.] On passe de là de nouveau un pays admirable. Au lieu de prendre le chemin le plus court par Turiaco, nous prîmes le plus long par Ronchis, S. Pietro. Près de là on passe le Lisonzo *en barque*, les digues vénitiennes sont belles et bien ornées, les impériales sont bonnes. On passe Vilesse et puis la rivière de Torre à Natizone à gué. De là par Ruda, Villa Vicentina, où l'on voit une inscription romaine sur le mur près du grand chemin, monasterio où sont les religieuses. Partout ici on voit des chapitaux de colonnes, des colonnes, des bas reliefs, des inscriptions romaines dans les murs des maisons, et dans les champs. Le pays est cultivé à merveille. A 5 h. du soir je descendis à Aquilée à l'auberge sur la place. On monte avec danger de vie dans les apartemens, qui étoient bien malpropres. On se chaufa au feu de la cuisine. Le vieux Monari arriva, et me mena par la porte du canal delle Vergini à l'écluse du fossé de la communità, il vint raisonner chez nous près du feu de cheminée sur les champs de l'hôpital, nous soupâmes du ris, du chapon, des bécasses. Mauvais lit et mal dormi. Très beau tems. % 9 novembre. Le matin à 8 h. avec Monari au haut du clocher de l'ancienne>l'ancien dôme d'Aquilée. La vue est superbe. Je pris une idée générale des marais desséchés, voyant le canal de l'Anfora, [179v.] Porto Buso, San Giulani, Grado, l'église de San Pietro Dori, Belvedere, Barbanna. Il étoit impossible de voir Trieste à cause du soleil. On voyoit le château de Gorice et celui d'Udine. En descendant j'entrais dans cette belle cathédrale qui m'impose par sa clarté, l'Empereur lui a trouvé de la ressemblance avec St Paul hors des murs qui est plus grand. Ici comme là on a pillé d'anciennes colonnes. Celles-ci existoient apparemment depuis la destruction de la ville par Attila dans le 5™ siècle. Depuis cinq siècles elles étoient ou par terre ou bien elles formoient des ruines respectables, lorsque sans choix et sans ensemble on en forma les soutiens des voûtes de la cathédrale. Aucune ne ressemble à l'autre. Devant la porte de l'église une grande pierre romaine avec l'inscription C. Turpilio. La soit-disante église octogone des payens est vis-à-vis. Le clocher est isolé à quelque distance du dôme, auquel on a fait un nouvel escalier pour l'Empereur. Descendu de là je fus m'embarquer sur le canal delle Vergini avec Pittoni, le vieux Monari et l'inspecteur de police Gutheimb. De ce canal nous entrâmes dans la Natissa et de là dans le canal
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dell'Anfora. La première maison à droite dans la 3 e partie des marais desséchés est celle que le B. Koenigsbrunn a acheté du Cte Auersperg, la seconde dans la 4 e partie à gauche, est la maison colonique de l'hôpital mal bâtie, la chambre du colon au-dessus de l'écurie. Nous examinâmes encore les champs, dont peu sont mis en culture. La terre comme une éponge, comme de la tourbe, qu'on ne peut corriger, dit le vieux Monari, qu'en la fesant pâturer pendant plusieurs années et raffermir [180r.] de cette manière par les pieds des bestiaux. Rembarqués nous allâmes voir l'endroit où l'on fera une nouvelle écluse sur la rive droite de l'Anfora, nous passâmes à pié jusqu'au fossé de Puzinia qui n'est pas mal situé et qui borde la maison du baron Binder. Rembarqués nous quittâmes l'Anfora pour entrer au haut de la 3 e partie dans le canal de Panthiera qui nous mena bientôt dans des marais ouverts à perte de vue par la colma. Nous voguâmes hors des confins marqués par des morceaux de chêne jusques dans le voisinage de l'isle de St Giulian, passâmes devant Grado, cest-à-dire environ à deux lieues de là, mais tout étoit mer entre deux, nous arrivâmes au Manteron Grande derrière lequel se perçoit une barque qui avoit voulu entrer dans la Natissa et surprise par la basse mer se trouvoit à sec. Nous entrâmes dans la Natissa que nous quittâmes à l'endroit de l'écluse faite cette année-cy. Ici nous quittâmes la barque et sur la digue qui enferme la 2 d e partie nous arrivâmes au Scolo del Padoano à l'endroit où tous les matériaux sont rassemblés pour une nouvelle écluse. De là à pié par des landes, laissant Beligno à gauche, jusqu'au fleuve Thiele à l'endroit où doit y entrer la nouvelle coupure projettée depuis le canal delle Vergini pour donner aux barques venant de Trieste la facilité d'arriver à Aquilée par le plus [180v.] court chemin, par le porto Primiero. Nous vîmes distinctement devant nous le palazzo Morosini, plus haut Fiumicello. Retourné à pié par Beligno, église ruinée qui a l'air d'être de la même datte que le dôme d'Aquilée. Inscriptions romaines. L'ancienne ville romaine alla jusqu'ici. De là par le grand chemin à Aquilée, nous vîmes les maisons et les possessions de Tullio. Kappus de Trieste venoit d'arriver de Gorice. Nous rentrâmes un moment à manger un œuf et nous chauffer à la cheminée. A 3 h. 1/2 nous ressortîmes de nouveau, nous allâmes en barque sur la Natissa sous le pont de bois où j'ai été il y a cinq ans, il est au bout de la l è r e partie entre celle-ci et la 3 e , nous descendîmes de là et allâmes à pié le long des possessions de Raab et de son allée de peupliers sur une digue un peu malpropre jusqu'au fossé nommé la Sciuza ou Scolo dell'Armentareza, à l'endroit où il se jette dans la rivière Terzo. Nous examinâmes là le projet de digue le long du Terzo, d'écluse et de canal d'eau du fleuve pour arroser la 3 e partie. Nous descendîmes ensuite à l'autre bord de la Natissa et marchâmes le long des possessions de Monari. Dans le revêtement d'une écluse nous vîmes une pierre romaine avec l'épitaphe d'un Sextus Sextilius qui annos XXIIX prudentissime vixit,12 nonobstant qu'il étoit soldat depuis
12 Sextilius, der 28 Jahre sehr vernünftig gelebt hat.
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l'âge de 18 ans. H. S. Est. 13 Singulier éloge. De retour de tous ces travaux nous allâmes encore sur le chemin de Gorice [181r.] voir l'hôpital où nous trouvâmes cinq malades fort mal logés. Admiré les antiquités de la maison de ville brûlée du tems de Fourbin. Nous allâmes souper près du feu du chemin, Monari conta du feu comte Herberstein, du comte Henry Auersperg, de Spiersch que le comte Herb[erstein] rembarra et renvoya hors de la salle. Très belle journée.
46 e Semaine Θ 23 de la Trinité, 10 novembre. A la messe à une chapelle voisine où on m'avoit préparé un prie-Dieu devant l'autel. Chez le baron Königsbrunn dans la maison de l'archevêque, il se trouvoit ici depuis hier. Donné à Gutheim la commission de répondre au sujet de l'hôpital à Gorice. Parti d'Aquilée à 9 h. du matin, il fesoit très froid. Le postillon prit, passé Villa Vicentina, un autre chemin qu'avant-hier, le plus court, au lieu de passer deux rivières nous ne passâmes qu'une fois en barque le Lisonzo et la Torre réunis ensemble. Un peu de mauvais chemin, puis le village de Bean, puis Aris où la tour est séparée de l'église comme à Aquilée, ce qui est conforme au rite romain. A 11 h. à Montefalcone. Rendu la dame-jeanne, pris du caffé, changé de chevaux. Turiaco est le premier village ou bourg après avoir passé le Lisonzo, il y a un palais de Priuli. Bientôt [181 v.] on entre dans le vilain Karst. Le postillon de Montefalcone me rendit avant 2 h. à Prosecco, où on me donna de bons raisins et d'infâmes chevaux. Avant et après Prosecco rencontré beaucoup de cochons qui s'y rendoient pour la foire de demain, et le maître de poste me pressa beaucoup d'y venir aussi. Arrivé à Trieste avant 5 h. je trouvois ma robe de chambre prête. Ricci vint, puis Struppi avec lequel j'eus une longue conférence. Soupé puis joué au trictrac. Tems serein, mais froid à cause de la borra. e
Τ) 11 novembre. La St Martin. Foire de cochons à Prosecco, où le magistrat va juger les différens des paysans et puis manger, le Cte Suardi m'avoit invité pour cette fête, mais je n'y vais point. L'horloger vint prendre soin de ma montre malade. Le Cte Suardi vint chez moi avant d'aller à la fête. Humpel m'amena le capo degli maniocchi d'Aquilée pour cause de la digue de Zaule. Lu dans Giannone de la bulle In coena Domini publiée par Pie V en 1567. Le directeur du harras de Lipiza et Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner vint le négociant Ahrens qui me parla commerce des grains du Levant, foires de soye de la Morée, climat de Constantinople, navigation de la mer
13 Hic Situs Est: hier liegt begraben.
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noire. Le fiscal me porta les comptes et tabelles du Consessus. Je m'en fus chez Mme de Strohlendorf, où j e jouois au trictrac, de là au spectacle, un de ces contes de Gozzi. Le baron de Terzi m'ennuya si fort dans ma loge que pour respirer je me sauvois chez Mme Maffei, qui m'amusa [182r.] dans son déshabillé blanc. Un moment au casin, lu dans Montaigne ensuite. Beau tems. ¿
12 novembre. L e matin Bellusco vint chez moi me parler de ces plaintes que
Bonomo me dit hier avoir été portée contre moi à Vienne. Il voulut me donner des soupçons contre Rossetti, il me parla du prix des soyes de la Chine à Londres. Le capitaine du port me porta ces tabelles faites des vaisseaux arrivés et partis dans le cours de l'année passée, elles sont bien faites selon mon plan. L e baron Terzi fut chez moi. Ma chambre d'architecture finie par le peintre Orlandi. J'appris l'arrivée de S. E. le baron Pompée de Brigido, président au Bannat de Temeswar, pendant que je dictois à mon secrétaire le cannevas du grand raport que je veux faire sur Trieste. L e baron Terzi de Gorice, le fiscal, Gabiati et Wassermann dînèrent chez moi. Après-midi vint le baron de Brigido avec son frère. Plus tard j'y allois accompagné de Ricci, de Stuart, de Struppi, de Pittoni. Je trouvois Mme de Brigido, née comtesse della Torre, fort aimable, mais une grande bouche. Lui m'expliqua l'histoire d'Aponi avec la Krukawiczka. Fiancé à 4 h. du matin, ils allèrent à une maison de campagne où elle avoit fait préparer un lit blanc avec des nœuds couleur de rose, et là elle le pressa de la baiser, et fut exaucée. Sous prétexte d'illé-[ 182ν.]galité de ses premières fiançailles elle s'étoit fait séparer de son premier mari. Mme Politella, la bonne amie du général Schroeter est fort dans les bonnes grâces de l'Impératrice. Au spectacle. Il padre per amore de Goldoni. Je n'en entendis pas beaucoup. Mme Capello arrivée ce matin de Capo d'Istria, vint dans ma loge vêtue d'un beau satin couleur de rose. Au casin près du feu de cheminée. On crut qu'il pleuvroit, il ne plut pas. M 13 novembre. L e matin je comptais aller à cheval, la borra m'en empêcha. Struppi vint me parler au sujet du système préliminaire des bâtimens. L e prieur du *nouveau* lazaret Guadagnini me porta la tabelle des bâtimens arrivés la dernière année militaire dans le lazaret. Je lus l'écrit du fiscal sur les corvées. Dîné seul. Pittoni vint chez moi, puis Terzi et Stuart, puis le Mis Visconti du régiment de Molk, puis Ricci. Je passois une heure avec Mme M X X X à la X X X de quoi elle ne parut pas mécontente. Chez moi, puis au spectacle. C'étoit une harlequinade. Je passois la pluspart du tems dans la loge de Mme Brigido, puis dans celle du consul de Venise, où étoit Mme Capello encore avec son bel habit de satin rose. Au casin près du feu de cheminée. Borra et tems serein.
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Ψ 14 novembre. Le matin lu et extrait l'écrit du fiscal sur les corvées. La poste ne me porta point de lettres, mais des nouvelles agréables sur l'af-[183r.]faire des vins de Trieste. La veuve de Lynde fut chez moi. S. E. le baron Pompeo de Brigido, président de l'administration du Bannat, Mme son épouse née comtesse della Torre, le baron Wenzel, Ricci, Strappi, Pittoni et Schimmelpfenning dînèrent chez moi. Le soir au spectacle. La figlia sagace de Goldoni. Dans ma loge les visites de Mme Maffei, de Mme de Brigido et de Mme Rossetti qui voulut me présenter un Saxon voyageur, nommé Albrecht. Au casin où Mme Capello vint un moment. Beau tems, mais borra. β 15 novembre. Le matin je restois longtems au lit pour transpirer et éviter le mal de gorge. Bellusco vint me parler du procès de Gadolla contre le Cte Scherfenberg. Kupfersein des corvées et du pont à faire vers St Jean. Bonomo vint chez moi et me dit du mal de Terpin de la maison des pauvres. Dîné seul, après le dîner le vieux Scheitenberger vint m'entretenir de la manière dont il s'est enrichi, du 23 may au 31 décembre avec un commencement de 23 florins il en avoit gagné 1.130. Le négociant Ahrens vint chez moi, puis le baron Pittoni. Avec lui et Ricci chez Mme de Brigido. Une toux violente me prit. Au casin. Joué au whist. Mmes Maffei et Capello y furent. Tems plus doux. Sans borra. % 16 novembre. Le matin je pris cette conserve de genièvre qui précipita les vents. Consessus et Judicium delegatum etc. Affaire de Gadolla à Graetz contre le Cte Scherfenberg qui demande que ce dernier [183v.] contribue du sien 24.000 fl. pour éteindre sa dette. L e Cte Suardi chez moi se plaignit beaucoup du secrétaire de la ville Giuliani. Le douanier fut chez moi, j e le consultois relativement à l'affaire du vin. Strappi vint chez moi, et me dit que selon mon projet nous bâtirons pour cent mille florins entre la ville et les travaux impériaux. Pittoni dîna chez moi. S. E. Brigido du Bannat vint avec son frère prendre congé de moi, et je lui fis voir mes collections sur les provinces héréditaires. J'allois chez Mme Suardi, puis chez Mme Strohlendorf, où le parler bas de Mme Plattner me déplut beaucoup. Au théâtre. Il festino. Bonne pièce. Pantalon en femme avec arlequin dansèrent un menuet. Cecilia de mauvaise humeur. Le baron Brigido dans ma loge parla beaucoup du cuivre et de ce que les marchandises de nos provinces deviennent étrangères ici. Chez Mme Maffei, puis chez la Capello. Au casin. Caligo. Peu de soleil. Brouillard toute la journée.
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47 e Semaine Θ 24 de la Trinité, 17 novembre. A la messe vers midi. Le douanier et Kampfmuller l'intendant du sel vinrent me parler, ensuite P. de Giuliani, qui vouloit avoir pour 100 ducats le poste de contrôleur au gran dazio del vino. Travaillé et dicté sur le raport de Struppi concernant les bâtimens à faire de l'argent de l'Impératrice. Humpel vint me dire que Monari jouiroit de tant de mois de diettes pendant son séjour à Aquilée. Le directeur de la [184r.] banque Bellusco, les négocians Ahrens, Wagner et Galimberti dînèrent chez moi. Le premier conta que le caffé a été connu à Vienne après la levée du siège de cette ville par les Turcs dans l'année 1683 où un certain Tinti fondateur de cette maison en trouva de grandes provisions dans leur camp. Galimberti se plaignit beaucoup de cuirs de nos provinces qu'il ne saurait y faire retourner. Ricci et Pittoni vinrent chez moi. Chez Mme de Brigido, elle nous conta comme M. d'Auersperg l'embrassoit en partant. Joué au whist chez Mme de Strohlendorf, que je trouvois honnête, la Plattner de mauvaise humeur. Brouillard épais le matin qui se résolut en petite pluye. e
D 18 novembre. Lu avec plaisir dans le Journal encyclopédique de Venise, puis dans Giannone. Causé avec Strappi. L'ordinaire me porta encore une résolution favorable de la Cour. Je parlois à Stuart sur la loge au théâtre. Il dîna chez moi avec Wassermann. Ricci vint le soir et nous causâmes. Je lus Les mannequins, m[anu]sc[rit] que M. de Diesbach m'a envoyé, c'est une peinture peut-être assez vraye de la foiblesse de M. de Maurepas, mais un fatras d'absurdité contre Turgot. Au spectacle. Les loix de Minos. Perdu mon tems dans la loge de Mme Maffei et au casin où Pittoni devant Mme Capello récita [184v.] L'antiphone du con du Baffo. Tems gris, vents en dispute. ¿ 19 novembre. Le matin à cheval avec le Cte Stuart sur le chemin de Scorcola, dont je vis avec plaisir le commencement et trouvois Carlo Dini sur les lieux. Descendu à pié par un chemin que je n'avois jamais fait. Ecrit des lettres. Donné à copier le mémoire ou raport sur les bâtimens à faire de l'argent de la Cour. Lu L'adulatore de Goldoni. Du foin que Pittoni a fait venir me fut vendu au poids de l'or, cela me fâcha. P[ittoni] dîna avec moi. Le baron Argento vint prendre congé retournant à Kersano en Istrie. L'évêque vint, puis Struppi et Ricci. Au spectacle. L'amante di se medesimo. Mme Suardi dans ma loge, je fus longtems chez Mme de Brigido, puis chez Mme Rossetti. Retourné chez moi je m'endormis en fesant la lecture. Très belle journée.
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£ 20 novembre. Le matin revu le raport sur la commission de Fiume. Hier j'ai lu les réponses de Ricci sur les trois questions du Conseil de commerce. A cheval avec Pittoni par le chemin de Timignano et Longhera. Le consul à Naples Bonechi me mande la démission du Mis Tanucci, et m'en voy e la dépêche du 27 octobre par laquelle le roi a conféré au Mis de Sambuca en le nommant son conseiller d'état, tous les départemens du premier le fesant secrétaire d'état, de la maison du roi, surintendant [185r.] des postes et des biens allodiaux, chef de la Giunta degl'Abusi et des finances jésuitiques, avec tous les appointemens attachés à ces charges, excepté la gratification de conseiller d'état qu'il ne lui donne que comme pension. Mme de Brigido, son beaufrère, l'évêque, Stuart et Pittoni dînèrent chez moi. Après-dîné on joua au whist. L'évêque me fit de nouveau des objections sur notre projet. Au spectacle Diogene de Chiari. Après je lus à Pittoni dans Haller et dans Sulzer. Jour gris. Tems de dames. 21 novembre. Bellusco vint me parler pour que son fils fréquente le tribunal. Un Giuliani recommanda son frère pour actuaire criminel. Lu plusieurs comédies de Goldoni, Il festino, L'amante di se medesimo et La casa nova. Wassermann dîna avec moi. Je pensois chasser Joseph. Promené un moment vers le vieux lazaret. Lettre de mon frère de Lyon. Ricci un moment chez moi. Le soir au spectacle. Un moment chez Mme Rossetti. On jouoit La casa nuova. Mme de Brigido fut tout le tems dans ma loge. Un peu au casino. Beau tems. # 22 novembre. Le matin écrit à Sa Maj. l'Impératrice et force autres lettres. Pittoni un moment chez moi. Le cuisinier Borelli demanda à faire le dîner de dimanche. Mme de Brigido m'envoya un poisson tout plat et l'écaillé argentée, long et grand. On le nomme argentina [185v.] en le cuisant il se fond et on l'employe pour cuire le ris. Dîné seul. Je sortis en birotsche et fus au nouveau lazaret, de là chez Mme de Brigido, puis chez la Strohlendorf. Au casin où Mme de Brigido me fit jouer au voyta ennuyeux avec Mme Struppi. Je rentrais chez moi plein de réflexions au sujet du raport que j'ai envoyé aujourd'hui en cour concernant les bâtimens à faire de l'argent de la Cour. Très beau tems. Le soir froid. % 23 novembre. Etudié toute la matinée sur l'état de la caisse, sur le 40 m o [quarantesimo] del'oglio. Parlé au caissier Zanchi sur ce sujet. Calculé sur cette matière. Le conseiller Gariboldi d'Ydria me porta une lettre du Cte Inzaghi avec la caisse de minières pour le grand-duc. Bellusco vint, je lui parlois sur ce sujet. Le major Struppi venant de la commission économique fut chez moi, nous allâmes voir la péotte qui doit affermir des prises au bout du môle St Charles. Le comte Suardi vint *me prier
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d'appuyer sa* demande d'une augmentation de salaires. On dit que M. Thugut doit arriver aujourd'hui. Donné à Wassermann l'ouvrage du fiscal sur les corvées à communiquer au magistrat. Pittoni dîna avec moi. L e baron Ricci, Stuart et Strohlendorf arrivèrent chez moi. Un bâtiment ragusais amena ici le baron Thugut environ à 6 h. du soir. Revu mon ouvrage sur les fers. Au spectacle. Mme de Brigido vint dans ma loge. Arlequin poursuivi par les quatre élémens est une farce épouvantable, il porte sur sa terre et dans sa poche à dîner pour trois personnes. Lu dans Giannone le règne de Filippe ΙΠ. [186r.] Tems peu serein. 48 e Semaine Θ 24 e de la Trinité, 24 novembre. A la messe à St Antoine. Lu dans Giannone le règne de Filippe IV, la révolution de Catalogne et du Portugal. Masaniello à Naples sous la vice-royauté du duc d'Arcos. Bellusco vint me parler de l'édit que Pittoni m'a fait publier concernant les tonneliers. Le baron de Thugut, internonce de Sa Majesté près de la Porte ottomane vint chez moi à midi, nous causâmes de beaucoup de choses, il me paroît fort occupé du commerce du Levant par la voye de Trieste, il s'enquit pourquoi toutes les marchandises d'Allemagne viennent par la voye de Venise au Levant. Il prétend qu'il n'y aurait aucun inconvénient à abolir le Türkenzoll. Il dîna chez moi avec M. de Garimboldi d'Ydria, Pittoni, le capitaine Francol, Rossetti et Strohlendorf. On causa longtems. Sur le soir Ricci vint et M. de Thugut le contredit directement sur ce que celui-ci prétendoit qu'aucune nation n'étoit aussi favorisée que nous par le traité de Passarowitz. J'allois à 6 h. 1/2 prendre Mme de Brigido et la conduire chez l'évêque, où nous jouâmes au whist. Je la ramenois chez elle et revins lire chez moi. Jour gris. D 25 novembre. L e matin j e fus promener un moment à cheval par un tems bien désagréable. J'envoyois mon mémoire sur Trieste de l'année 1771 au baron de Thugut. Pittoni fut chez moi le matin et je lui [186v.] parlois touchant les tonneliers. La femme d'un capitaine vint disputer avec moi au sujet de la loge des officiers. Lettre de Morelli reçue par la poste. Billet de banque de 1.000 fl. Lettre honnête de Taufferer. Wassermann dîna chez moi. L e Cte Raymond della Torre étoit venu de Duino, je crus que sa femme l'avoit accompagné, et m'empressoit d'aller chez Mme de Brigido, je n'y trouvois que la vieille mère. Ricci fut chez moi et me porta les papiers de l'Intendance de 1771 sur le commerce du Levant, je les lus avec Pittoni. Au spectacle. Le comte d'Essex. Mme de Brigido, son frère Raymond et M. de Thugut dans ma loge. Quand elle fut partie, j'allois chez Mme Maffei et chez Mmes Plattner et David, la première se rapatria avec moi. Un peu au casin avec M. de Thugut. Rentré avant 11 h. je 92
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m'occupois jusqu'à minuit et demi du raport dans lequel je rens compte de mes subalternes. Barque impériale de Stanchio. Levantera très forte. ¿ 26 novembre. Le matin fait un autre raport sur la caisse de la Chambre, et commencé sur>celui sur l'état de la caisse de la ville. J'ai parcouru hier le sot mémoire de Herbert où il conseille l'établissement d'une compagnie de commerce pour le Levant, il n'étoit pas sot pour son intérêt ayant un frère à Constantinople avec lequel il comptoit partager les [187r.] dépouilles de la direction. Aujourd'hui j'ai relu mon mémoire sur le commerce des Turcs de l'année 1771. Deux officiers Conti d'Ayasassa vinrent me voir. Prem le maître *de* latinité fut chez moi. Le consul de France m'envoya la gazette de Paris du 1 er novembre où il est parlé du séjour du grand-duc à Trieste. Stuart m'a prêté hier celle de Londres qui contient la nouvelle de la prise de New York. M. de Thugut vint après 1 h. me parler de l'inconstance des négociations de Vienne. D'abord il étoit question de la Wallachie à Crajova, et Ribnik, mais l'Empereur prétendant que la position militaire de ce pays n'étoit point avantageuse, on se rabatit sur cette partie de la Moldavie qui de Khotim descend à Czernaucy, à Siret, à Dragomirna, à Suczava, à Dorna, et touche la Transylvanie au-dessus du défilé d'Oytos. Ce morceau contient 240 villages et 75.000 habitans. Il y a un grand chemin excellent de la Transylvanie à la Galicie. Après la convention faite on a encore occupé une 20a1" de villages, et jamais le militaire n'étoit encore content, et jamais on n'étoit décidé à Vienne. La prétention par les donations du roy Sobieski devenoit ridicule car ce héros dictoit la loi dans sa conquête. On a dit aux Turcs, nous vous avons cédé Belgrade parce que cela vous convenoit, manus manum lavat 14 etc. Ils ne se souviennent de rien, ils n'ont con-[187v.]noissance de rien. Le traité de Passarowitz ne vaut plus chez eux. Le Pce Repnin étoit plutôt court d'argent à Constantinople. M. de Thugut dîna chez moi avec le fiscal, Gabiati et Bonomo. Il nous parla de son audience du grand visir, des cent plats. D'une famille noble et riche à Constantinople Ibrahim Kara Oglu qui sont fort respectés et n'acceptent jamais de charges, leur antecesseur étoit grand visir à la mort de Sultan Selim devant Szigeth; et tint cette mort secrette jusqu'à l'arrivée du successeur. Les demoiselles Broignard n'ont point été foutues par les émirs, seulement battues, tirées par les cheveux, maltraitées. Lui s'est laissé appaiser trop vite et à trop bon marché. Point d'epée à l'audience, pas même le prince Repnin, seulement le chiaoux le devançoit. Les Russes ne profitent pas de la paix. Ricci vint et Pittoni. Joué chez Mme de Brigido avec M. de Thugut et Pittoni, elle se plaignoit de sa santé. Grande borra ou plutôt levantera.
14 Eine Hand wäscht die andere.
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ü- 27 novembre. J e m'attendois à tenir Consessus aujourd'hui, heureusement j'en fus dispensé. Envoyé à M. de Thugut mon mémoire sur la Russie et mon ouvrage sur le commerce des sujets ottomans. Le juif Alpronn me porta une lettre du Cte Starhemberg de Venise, qui me prie d'assister la maison Fua, Vita Angioli etc. de Venise, laquelle est intéressée dans le snow ou checchia l'Allegra, capitaine Matacoli Vénitien. Cette barque est [188r.] séquestrée à Livourne parce que le capitaine a eu la bêtise de souscrire avant de partir de Smyme la polizza di carico d'un juif Angelo Rodriguez Marcado, lequel sur le point de faire banqueroute envoyoit un chargement à la maison juive Aghib de Livourne, mais il avoit retenu pour 8.700 piastres de marchandises masquées sur la police et il envoya ensuite les mêmes marchandises munies d'une autre police, de sorte qu'il a tiré deux fois le payement de ces marchandises. Le frère de ce coquin Samuel Rodríguez] Marcado est arrivé ici sur la barque de capitaine Jurassovich, s'étant embarqué à Smyrne de nuit. On a séquestré les hardes de ce fugitif, ici à Trieste, et il s'agit de procurer quelque dédommagement à la maison de Venise par le canal du Tribunal mercantil. Dîné seul avec Wassermann. Après le dîner Ricci vint, puis l'évêque, j'allois à la comédie, Strappi dans ma loge, je fus voir Mme Strohlendorf et Mme Maffei. On donna I amanti in contrasto de Goldoni. Jolie pièce, la maîtresse toujours brouillée avec son amant. Pittoni chez moi, lu dans Haller et dans les mémoires de Ricci sur le commerce de Trieste. Bellusco chez moi. Tems pluvieux et triste. Φ 28 novembre. L e matin je comptois sortir à cheval lorsque la colique me prit. L'internonce baron de Thugut fut longtems chez moi et me parla d'une compagnie de commerce pour le Levant dans laquelle [188v.] il voudrait s'intéresser, me dit que le sultan d'à présent est un prince si foible que les ministres, de peur d'être sacrifiés, n'aiment pas à le troubler avec les affaires. Il alla dîner chez Bellusco. Je dînois seul. Parlé au douanier sur les sujets ottomans et la manière d'éviter leurs fraudes. Wassermann, Ricci, l'évêque, le B. Pittoni vinrent chez moi. Le Cte Suardi y avoit été le matin m'avertir qu'on avoit arrêté ce juif de Smyrne. Joué au whist chez Mme de Brigido avec l'évêque et Ricci. La poste arriva très tard. Décret en faveur du cuivre national. Lettre de Gundacre Colloredo. J'ai fini hier l'histoire de Naples. Assez beau tems. # 29 novembre. J'ai beaucoup lu hier au soir dans la vie de Giannone et ce matin. Travaillé sur les préférences dont jouissent dans le commerce les sujets ottomans. A 1 h. M. le baron de Thugut vint chez moi, et nous allâmes voir les deux lazarets. Nous causâmes beaucoup sur le commerce des Hongrois et sur les loix prohibitives. Il dîna chez moi avec Pittoni. Ce dernier me présenta le Mis Triomphi, jeune millionnaire d'Ancone, que le Pce Kaunitz a fort caressé pour le persuader de s'établir à Milan, et
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que Morelli m'adresse. Il crie comme un désespéré. Au casin, nombre de femmes, et Mme de Brigido parmi elles dans une jolie négligence où ses yeux fripons avoient tout leur jeu. Joué au whist avec [189r.] elle, l'internonce et Pittoni. Mme Strohlendorf en polonoise très galante, je remportois de là une mélancolie affreuse sur ce que je ne tiens à aucune femme, cela ne m'empêcha pas de travailler jusqu'à 1 h. sur le sujet de ce matin. Jour gris, pluvieux. % 30 novembre. Mme de Vergennes étoit entretenue à Constantinople avant son mariage, et fesoit même publiquement le métier, c'est le chancelier qui l'a élevé. Consessus in causis etc. et Judicium delegatum à 10 h. On dit que le Cte Scherfenberg va s'accommoder avec ses créanciers. Pittoni dîna chez Buonomo pour la St André. Le soir M. de Thugut, M. Ricci et Pittoni vinrent chez moi. Au théâtre. Il cavalier di spirito, dans la loge de Mme Rossetti, qui me parla beaucoup de la Zanchi qui est accouchée au-dessous de moi. Mme Plattner me dit, que la Felz aura un garçon parce que dans sa grossesse elle a de si belles couleurs et qu'elle tient le corps si en arrière, que les filles se mettent plus en avant et qu'on n'a pas de si belles couleurs. Chez moi à lire les infortunes de Giannone. Comme hier. Colma prodigieuse. Ma cousine est accouchée à Musca le soir après 7 h. d'un fils qu'on a nommé Louis Alexandre Bernard, donc elle doit avoir été grosse du 10 ou du 24 février. [189v.]
Décembre 49 e Semaine Θ 1 de l'Avent, 1 de décembre. La ville m'avoit fait inviter au sermon que j'ai esquivé. Après la messe chez l'internonce où je vis l'atlas de M. d'An ville, qui est beau. Etudié le plan de Constantinople. Les Alpes Carniae couvertes d'une neige horrible. Je lus chez moi à M. de Thugut dans mon ouvrage sur les douanes. Il dîna chez moi avec Bellusco, Ahrens et Pittoni. Bonomo m'avoit parlé au sujet des portate, j'en parlois à Bellusco, c'est un juif qui jusqu'ici les vendoit ici en manuscrit. Le soir Ricci vint, puis le Cte Starhemberg. J'allois voir Mme de Brigido qui a mal aux dents, j'y jouois à voita avec Mme Strappi. Un moment au spectacle, c'étoit Le mondo novo. Au casin. Starh[emberg] fort occupé de souper. Beau tems, après que la borra eut cessée. er
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Τ) 2 décembre. Il a fait une borra terrible la nuit qui m'a empêché de dormir. Travaillé sur l'état préliminaire des dépenses de la ville. Marco Levi de retour de Vienne me dit que l'Empereur [190r.] lui a d'abord demandé de mes nouvelles, qu'il a eu une affaire avec la régence au sujet de ce que tout juif *étranger* doit s'annoncer à la régence. Que les Hongrois ont projeté d'établir une douane très avantageuse à Fiume propre à y attirer tout le commerce maritime, que le Cte Hazfeld a promis de l'empêcher. Lettre de Mme de Thun où sa figure est représentée à genoux pour me demander pardon de son silence. Je fus à cheval sur le chemin de Zaule jusqu'à l'endroit où doit commencer la digue, j'y rencontrois Humpel. Beaucoup de vent. Réponse du cuisinier de Dietrichstein au sujet de celui de Lichn[owsky] queje n'aurais point. Starhemberg dîna seul chez moi, parla beaucoup filles, me proposa Mme Maffei. L'évêque et Ricci arrivèrent l'un montrant des éloges de Mme de Brigido, Pittoni me communiqua une lettre du Cte Rosenberg où il parle de moi avec beaucoup d'amitié. Au théâtre. La donna di parola de l'abbate Chiari. Cette femme a promis l'azyle à un assassin, elle apprend ensuite qu'il a assassiné son mari, et elle lui conserve cet azyle. Mme Maffei fut longtems dans ma loge bien belle. Beau tems, un peu de borra. ¿ 3 décembre. Borra très forte encore la nuit. M. Ahrens fut longtems chez moi, il me parla beaucoup de notre commerce. Le transit sur différens articles du Levant, et plus encore les frais de transport d'ici à Vienne l'inquiètent beaucoup. Il promit de [190v.] me prouver que les fers de Russie reviennent à beaucoup meilleur marché que les nôtres, que le cuivre du Pérou revient à Livourne beaucoup moins cher que le nôtre, tandis que la maison Frank à Livourne a fait des propositions à Vienne de prendre tous les trois ans 5.000 quintaux de cuivre, si on le lui donnoit à bon marché. Notre plomb est plus mal que celui d'Angleterre et trouverait beaucoup de débit au Levant, si les prix tournoient à compte. L'internonce, B. de Thugut, le directeur de la bourse, Bellusco, les négociants Rossetti et Marco Levi, et l'actuaire Gabiati vinrent chez moi raisonner sur les plaintes des négocians contre les consuls au Levant, et puis sur la préférence dont jouissent les sujets ottomans dans différens articles. L'internonce, le B. Ricci, Wassermann, le Cte Starhemberg et M. Ahrens dînèrent chez moi. On parla beaucoup de Raguse, de la jalousie des Ragusains, de l'église delle zitelli, du recteur qu'on change tous les mois, du castellan au château qu'on change tous les jours. Strappi vint prendre congé de moi allant à Aquilée. Chez Mme de Brigido, l'évêque y jouoit à l'hombre. Au spectacle. Arlequin meunier. Pittoni me présenta Casanova grand parleur. Il conta de Pyrrhon qui vit une jolie demoiselle à la comédie italienne souffler sa sœur. C'est la seule fois de ma vie, dit-il, que je désirerais d'être dans le trou du soufleur. Une autre fois à la même demoiselle qui lui [191r.] demandoit s'il avoit été content de son menuet. Oui, répondit-il, mais j'aime encore mieux votre ouverture. Le
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consul de Venise me conta une d'une fille à qui la première nuit des noces, son époux dit que le XXX étoit le cierge béni. Et les XXX. Ce sont les excommuniez, qui restent hors de la chapelle. Après avoir été duement XXX * sentant que le cierge n'alloit pas à fonds* elle pria que le jeune homme voulut faire entrer les excommuniez, disant qu'elle leur obtiendroit l'absolution de son oncle l'évêque. On me laissa seul avec l'internonce ce qui m'empêcha d'aller chez Mme Maffei, dont je fus en peine. Beau tems, mais borra. 4 décembre. A cheval sur le chemin de Scorcola que l'on a déjà dessiné jusques sous la montagne de Ferluga. Retourné par Trestenigo. Ecrit le mot du guet pour janvier et février prochain. Dîné seul. Lu dans Goldoni La donna bizarra. Toute la couleur verte dans la première chambre tombe. Après dîner vint M. Casanova, puis Ricci, puis le Pce de Waldek, puis l'évêque, Struppi, Stuart. Le prince me conta de la belle Palmyra de Venise, chez laquelle Starhemberg l'a mené. Au théâtre. On donna L'avare et L'osteria della posta de Goldoni. Je fus longtems chez Mme de Brigido à lui conter fleurettes, puis je la menois dans ma loge. Le prince et Starhemberg parlèrent beaucoup de la Cecilia. De là au casin. On parle XXX XXX XXX XXX. Le prince assura ne [ 191 v.] s'être jamais XXX [branlé] et avoir conservé son pucelage jusqu'à 18 ans et six mois. Son frère George s'est XXX [branlé] depuis l'âge de dix ans. Un officier de son régiment avoit perdu absolument tout goût pour les femmes à force de se XXX [branler] et devint fou à la fin, perdit la mémoire, il duXXX en frottant le XXX des cuisses. Casanova dit que le Mal de Saxe avoit soutenu que nul homme *n'existoit qui* ne se fit XXX [branler] une fois en sa vie, et n'eut eu une fois peur à la guerre. Très beau tems. Ψ 5 décembre. Le matin travaillé sur le mémoire de Ricci. Bellusco chez moi, ensuite Pittoni chez moi. Avec le Pce de Waldek à pié sur la montagne derrière la maison des pauvres. Dîné chez l'évêque avec Mme de Brigido, le prince, l'internonce, Starhemberg, Pittoni et W[enzel] Brigido. Mme de Br[igido] n'étoit pas dans son brillant, mal mise et jaune. L'évêque bien servi et surtout bien éclairé. En m'en allant point de domestique, cela me mit en colère. Au spectacle Irene. Un moment chez Mme de Strohlendorf, avec le Pce de Waldek chez Mme Maffei, puis il me présenta chez Mme la Ctesse de Starhemberg arrivée aujoud'hui de Gorice avec sa sœur, Mme Del Mestre. La première est une femme très vive et assez laide, la seconde fort laide me parla de Mme de Harsch. Longtems au casin où ces deux dames et Mme Maffei passèrent quelque tems. Tems beau et doux.
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Ρ 6 décembre. Starhemberg m'envoya des raisins sans noyaux et de belles [192r.] figues. Sur le chemin de Scorcola les manœuvres gagnent depuis 15 sols jusqu'à 17 Xr, il y en a 240 et 22 maîtres-maçons qui gagnent 35 sols et 2 Lires 4 S par jour. Promené à pié avec le Pce de Waldek et Bonomo au haut du château pour voir la belle vue, les morceaux d'ancienne architecture et de bas reliefs et d'inscriptions de la famille Barbia dans les murs de la cathédrale, l'ancienne porte de la ville, nous sortîmes ensuite par la porte des capucins et montâmes au jardin de Dumreicher, où le prince fut enchanté de la belle vue, nous allâmes encore du côté de St André et revînmes derrière le jardin de Strohlendorf. Le prince, l'intemonce, Mme la Ctesse de Starhemberg née Gudenus, M. et Mme del Mestri dînèrent chez moi. A table le Pce de Waldek conta que la population de tous les états de la maison d'Autriche est comptée 26 millions d'âmes: Cependant celle de la Flandre de quatre millions 200.000 et celle de l'Italie de 2,100.000 n'est connue que par estimation et paraît trop forte. Celle de l'Hongrie sans la Croatie et lTisclavonie est censée de quatre millions, c'est-à-dire plus forte d'un million qu'en 1741. La Transylvanie aura 900.000 âmes, le Bannat 300.000, la Galicie 1,900.000, la Bohême 2,100.000. Les deux Autriches et les Vorlande 2,400.000, les trois ou quatre provinces de l'Autriche Intérieure six millions. En tout les provinces allemandes et hongroises auraient 20 millions d'âmes. D'abord après le dîner tous mes conviés s'en allèrent. Je les suivis chez Pittoni où Mme David chanta. De là au casin. Mme Brigido et Mme del Mestre ayant invité l'évêque à jouer au lu, je jouois au whist avec Mme Strohlendorf, et Mme Maffei [192v.] assista à mon jeu. Je restois avec le Pce de Waldek jusqu'à minuit. Très beau tems. % 1 décembre. Le Pce de Waldek partit pour Laybach où il restera trois semaines sous la direction du médecin Paulini. Le secrétaire de la ville m'annonça que demain il y avoit à la cathédrale la cérémonie du serment de la ville pour l'immaculée conception, que je devois prêter ce serment sur l'évangile après m'être confessé et avoir communié. A cheval avec Stuart par Trestenigo, Opchiena et le Glutsch, nous rencontrâmes des troupeaux considérables de bœufs très beaux allant vers Trieste. Le maçon recommença à jetter de la chaux sur les murs de la chambre verte où la couleur est tombée. Le soir j'envoyois Wassermann chez le Cte Suardi pour le prier de faire demain la cérémonie à ma place. J'avois été chez l'évêque le matin qui m'avoit recommandé pour confesseur son théologien. L'intemonce vint prendre congé de moi. Casanuova conta l'histoire du manteau jetté sur les conjoints, et destiné à celui qui l'a dedans. Une dame Russe dit que pour décider la querelle il faut personifier les membres. Le XXX dira j'étois dedans, le XXX seul peut dire je l'avois dedans. Chez Mme de Brigido, j'y trouvois l'intemonce qui me dit que depuis l'année 1770 il avoit traité l'affaire de la médiation avec Osman Effendi qui fut envoyé de la porte de la
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porte à Fogsan et Ismael Beg, favori du [193r.] défunt sultan Mechmet, Reis Effendi c'est-à-dire chef des greffiers, et homme de beaucoup d'esprit. Ces deux hommes venoient la nuit chez lui, car de jour les Turcs ne viennent jamais dans la maison des Européens, et excepté ces cas extraordinaires, tout se traite par les interprètes. Ism[ael] Beg prévoyant la mauvaise issue du congrès, s'en défit et fit aller 0[sman] Eff[endi] grand bavard. On lui adjoignit un membre du corps des légistes qui avoua à Th[almann] avoir étudié l'évangile dès le moment de sa nomination pour s'informer un peu des affaires des chrétiens. En arrivant à Fogsan, les cuisiniers des trois plénipotentiaires s'étant égarés, ils mangèrent tous d'un melon d'eau. Ismael Beg choisissoit pour grands visirs des nigauds, les renvoyoit quand il vouloit et gouvemoit l'empire, comme Reis Effendi, même sous le Sultan présent. Le dernier s'apelle Abdul Hamid, le premier de son nom, prince foible et irrésolu. Un beau I[smael] Beg au sortir de la Porte, c'est-à-dire du bureau du grand visir où tous les ministres travaillent, fut embarqué sur une mauvaise barque et relégué en Chypre. On a des femmes turques quand on veut dans sa maison. Le prince Repnin recevoit tous les jours de la porte 400 piastres ou florins, et il y avoit encore 200 fl. d'extraordinaire. Les seuls ministres de Russie et de Vienne ont continuellement le Dain, c'est-à-dire 12 piastres par jour, un chargé d'affaires a 8 et un résident quoique plus en rang, seulement 6. Dans une [193v.] occasion extraordinaire l'internonce et tout autre ministre qui n'est point ambassadeur, a 120 piastres par jour. Mais le ministre de la Porte à Vienne recevoit 60 ducats à Vienne, et 48 Kremnitz en Hongrie. La cour où arrive un changement de règne, envoye seule un ministre, l'autre n'en renvoye pas. Au spectacle, Le déserteur françois. Dans la loge de Mmes Maffei, Rossetti et Starhemberg. Au casin je m'ennuyois à périr malgré Mme de Starh[emberg] que son mari laisse mourir de faim. Très beau tems.
50e Semaine Θ 2 de l'A vent. Fête de l'immaculée conception. 8 décembre. De peur de scandaliser je ne sortis pas du tout, n'ayant pas été au serment à la cathédrale. Ricci vint un moment chez moi. Mme de Brigido envoya demander de mes nouvelles. Diné avec Wassermann. Le Cte Fugger vint et me parla beaucoup de la loge militaire désapprouvant la négligence de Stuart. Pittoni, l'évêque, Mmes de Brigido, de Starhemberg et del Mestre arrivèrent, je jouois au whist avec Mmes de Β [rigido] et Mestre, et la Ctesse de Starhfemberg] à I'hombre. Travaillé sur les vins de la ville. Beau tems, mais un peu de borra. e
J> 9 décembre. L'internonce est parti hier pour Fiume. Aujourd'hui fini la notte pour l'administration de la banque de Laybach sur les vins qui [194r.] sortent de Trieste. Le
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comte Starhemberg vint prendre congé de moi pour retourner à Venise avec sa femme. Il me promit un miroir de Venise, et de m'ordonner un tapis à Salonique. Il désire une privative pour établir ici une fabrique de verd de gris, semblable à celle de Montpellier. Il voudrait que la Cour baissât un peu les prix de ses plombs qui reviennent beaucoup plus chers que ceux d'Angleterre. Je l'accompagnois chez Mme la comtesse, qui sale comme un cochon n'en est pas moins aimable. Je fis une petite promenade à pié vers le vieux lazaret. L e consul de Venise, Casanova, le Cte Fugger, Ricci, Kappus, Pittoni dînèrent chez moi, Casan[ova] parla éternellement. Il me fit présent de la mort d'Abel traduite en rimes italiennes de six vers par l'évêque de C.... en Istrie. Au spectacle. Je n'entendis rien de Titus et Bérénice, passant mon tems chez Mmes Rossetti, Plattner et Maffei. Cette dernière vint un moment au casin. Très beau tems. i
10 décembre. Hirschel fut me remercier de mes recommendations, il m'envoya
ensuite des échantillons de toiles d'Hollande, de Suisse, de Silésie. Avec Kupfersein à Zaule, on a déjà commencé plusieurs nouveaux murs, et les maniocchi du vénitien ont commencé la digue avec ses fosses des deux côtés tout le long du vallon. Donné à Grenek à faire le raport sur la maison des pauvres. Le pauvre fiscal a eu hier sa grange [194v.] de Bassel brûlée. Dans la gazette de Paris il y a mon dîner de la Ste Thérèse. Lu dans Sarpi de la certitude d'avoir la grâce. Wassermann dîna avec moi, je lui lus dans la mort d'Abel de Gesner. Casanova vint prendre congé de moi. L'évêque vint et Ricci. Il fallut jouer, Pittoni arriva tout échevelé. Nous jouâmes au whist. L'ennui me prit ensuite et me fit dormir. Beau tems. ji
11 décembre. A v e c Wassermann et Kupfersein par Trestenigo au chemin de
Scorcola, qui est déjà alligné assez loin. Nous nous égarâmes en descendant. Mme Mayer me conseilla de prendre la toile hollandoise de Hierschel. Lu dans Sarpi la continuation des disputes sur la prédestination, sur le libre arbitre, sur la résidence des évêques. Ecrit à ma belle-soeur par le courier d'Italie. Pittoni dîna avec moi. *Chez Mme Mayer*. Au spectacle. Arlechino servitore di due padroni. Dans la loge de Mme Suardi, et puis de Mme Rossetti. Un moment au casin avec le seul consul de Venise. Beau tems. Un peu de vent. £ 12 décembre. Lu dans Sarpi la translation du Concile de Trente à Bologne. Aucune lettre par la poste. Point sorti à cheval à cause du vent. Pittoni dîna avec moi. •Promené à pié.* Lorsque Ricci vint, il parla de tous les poètes italiens qu'il avoit lu et me loua beaucoup l'Adonis du cavalier Marini. Au spectacle L'uomo superior a se
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stesso ou plutôt l'apatista. Mme Rossetti dans ma loge. Moi dans celle de Mme Maffei. Chez moi à lire dans le Concile de Trente. [195r.] Beau tems. Borra. 2 13 décembre. Il y a six mois que je suis ici. Revu le raport sur la maison des pauvres. Promené à cheval avec Pittoni à Zaule, la digue et les deux fossés presqu'entièrement creusé jusqu'au torrent Lusandra. Pittoni dîna avec moi, me vendit l'Arioste pour six pièces de dix-sept, me lut la Pastorella al fonte du cavalier Marini qui fait XXX. Dans le même manuscrit d'un perruquier il y a Antoine et Cléopatre qui est encore plus fort, et les sonnets de l'Aretin, et les honneurs funèbres du X X X de Baffo, et l'Antiphone du X X X par le même. Je lus cela et écrivis à M. de Raygersfeld. Chez Bellusco il me parla d'un bâtiment ragusais que lui et Thugut font construire. Chez Mme de Brigido, sa grande bouche ne me plaît pas. Au casin. Mme Strohlendorf joua avec moi au whist. Mmes Maffei et Rossetti se mirent à côté de moi, la dernière y étoit venu la première fois. Je restois après tous au feu de cheminée où les propos du fiscal me fâchèrent. Il dit que les denrées venant de Capo d'Istria par le nouveau chemin de Zaule seroient obligés de payer la douane malgré qu'elles ne touchent pas le Carniol, et se plaignit injustement de la co[mmissi]on des bâtimens. Je revins chez moi tout mélancolique. Très beau tems, très doux. [195v.] 1 1 4 décembre. Parlé à Nocetti sur la construction de son bâtiment et sur la nécessité d'un squero. Le douanier Seuthner me dit que l'Empereur prend Cobenzl avec lui pour examiner dans les Pays-Bas le système de Delplancq, ce qui m'a l'air de vérité. Travaillé sur le système préliminaire de la ville. Strappi fut chez moi. Diné seul. Après le dîner j'allois en voiture à Monbijou, je restois au logis à lire dans Sarpi. Au théâtre. Vita e amori di Torquato Tasso. Jolie pièce de Goldoni. Un Napolitain, un Vénitien, un Ferrarois qui d'une manière affectée veut parler le langage de la Crusca, m'amusèrent beaucoup. Je fus un moment dans la loge de Mme Rossetti. Beau tems.
51 e Semaine Θ 3 de l'A vent, 15 décembre. Le matin à la messe à St Antoine. Je travaillois le raport sur les privilèges des sujets ottomans. Il dîna chez moi les Brigido, les Maffei, le Cte Suardi, Stuart, Pittoni et l'évêque. Mme de Br[igido] donna sur les doigts à l'évêque qui parloit un peu gras, elle est aimable. La Maffei avoit un peu l'air bouffi de trop de sang. Pittoni me communiqua une lettre du grand commandeur Cte de Colloredo qui lui recommande la seconde chanteuse, la Délai, que l'on dit bien de figure, et sans parens, e
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ce qui n'est pas indifférent. Ces dames passèrent la soirée chez moi. Mme de Brigido jouant au whist et la Maffei regardant jouer. Tems de dames. [196r.] D 16 décembre. Par la poste lettres du Cte Ferdinand Harrach, et de mon frère de Naumbourg. J'appris avec déplaisir que le fossé pour les salines de Zaule qui est déjà tracé conduiroit le chemin par le territoire du Carniol et alors enleveroit à la ville une grande partie du bénéfice. Je fis appeller Bemsteiner de la maison Mambrini au sujet de cette lettre du Cte Harrach. Wassermann dîna avec moi. Promené en voiture aux deux lazarets. Chez moi, puis Pittoni arriva, nous allâmes au casin d'où je fus chez Mme de Brigido. Pittoni y amena Mmes David et Strohlendorf, joué au whist avec Mme de Brigido, son beau-frère et Mme Strohlendorf. Le jeune Br[igido] me parla en faveur de Burlo pour actuaire criminel. Lu dans Sarpi. Civrani et Kupfersein vinrent le soir me raporter que l'affaire du chemin de Zaule étoit réglée. Assez beau tems. Pas serein. i 17 décembre. Le matin lu dans Sarpi le colloque de Poissy, les cruautés de Filippe II Le juge Juliani et le proviseur Francolsperg vinrent me témoigner la reconnoissance de la ville au sujet de la route de Zaule, le premier me dit plaisamment qu'un sien ami conseilloit de le jubiler. Commencé à dicter sur le mémoire de l'évêque. Pittoni dîna avec moi. Nous promenâmes à pié au nouveau lazaret, de là chez l'évêque, qui me montra la chambre qu'il fait peindre en verd. Je retournois chez moi et allois après 7 h. jouer chez Mme de Brigido avec l'évêque et Ricci. De là retourné chez moi [196v.] à m'endormir pendant la lecture. Le tems se mit à la pluye. Ψ 18 décembre. Le matin lu dans Sarpi. Fini le raport sur le système préliminaire de la ville. Dicté à Weber sur le mémoire de l'évêque. Lu dans l'Arioste, Ruggiero qui reste en l'air sur l'Hypogrife à la fin du 2e chant. L'histoire de Ginevra et de Dalinda en Ecosse. Pittoni dîna avec moi. Le fiscal arriva, je lui parfois de Giuliani, le secrétaire de la ville au sujet de la commission du monte de pietà que j'ai eu ce matin avec le Cte Suardi, je lui parfois encore de l'affaire des tonneliers. Strappi vint et voulut me disputer que le mandrachio est assez net, me parla d'un trésor en argenterie sous le magasin impérial. Kupfersein comme une bête ne savoit que faire pour empêcher qu'on ne lui paye des cornets *de soldi* où il manque jusqu'à 2 lires. Ricci vint et me tira d'affaire sur l'argent de l'héritage de Chiolich que me demande le lieutenant-colonel Paulich directeur de Buccari par le lieutenant Pfeiffer du régiment d'Ogulin. Au casino. Joué au whist avec Mme de Brigido, Mme de Strohlendorf et le baron de
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Koenigsbrunn arrivé aujourd'hui de Gorice. Resté au casin à causer jusques vers minuit. Beaucoup de pluye. Il est tombé une neige excessive sur les montagnes. S- 19 décembre. Le matin je mis de côté les papiers concernant l'évêque, je rangeois mes paperasses. Marco Levi vint et me proposa de remuer l'affaire du rôle des barques. Le secrétaire [197r.] de la ville Giuliani vint me demander grâce au sujet de l'arrêt d'hier. Mon nouveau cuisinier Fritz arriva de Vienne me portant une lettre de son maître précédent M. le comte de Colloredo, ci-devant principal commissaire à Wezlar, il me paroît un bon garçon, il a cassé le bras droit étant enfant. Morelli m'envoya par le juif Pincherle mon Gratel de Vienne. Wassermann vint m'assurer que Bellusco et la compagnie d'assurance avanceroit l'argent de Chiolich que je dois envoyer à Buccari. Une veuve qui XXX avec un luthérien vint se plaindre à moi, et ce que le vicaire général l'avoit avertie d'avoir été accusée chez l'évêque pour faire gras les vendredis et sammedi. Le douanier vint me parler sur l'affaire des Breschize. Réponse du podestà de Capo d'Istria sur ma lettre d'avant-hier. Le baron Koenigsbrunn, le lieutenant Pfeiffer de Buccari, Civrani et le négotiant Weber dînèrent chez moi. Ils partirent tous et je jouois au trictrac avec le baron Koenigsbrunn. Ricci vint me prendre>rendre compte de l'élection du nouveau vice-directeur de la bourse Wagner, j'allois chez la Zanchi où étoit Mme de Brigido. L'évêque vint chez moi, et me parla au sujet de la femme qui a été ce matin chez moi, et qui s'appelle Fleury. Il m'avertit que Pittoni la protège et voudroit qu'elle fut chassée d'ici. Je le menois chez la Maffei, nous le trouvâmes lui au lit dans une chambre froide comme glace, elle assise sur le sofa. On nous donna du bon caffé. Je menois l'évêque au casin où les beaux yeux de Mme de Brigido me firent faire la sottise de jouer au lu, [197v.] j'y perdis 33 florins et emportois une mélancolie affreuse, qui me tourmenta et m'ôta tout mon repos, juste récompense d'un acte de foiblesse que l'amour propre ne pardonne pas aisément. Tems gris sans pluye. £ 20 décembre. Le matin encore mélancolique à périr, j'annonçois à Sorbée que du premier de janvier il aura 360 fl. et ne se mêlera plus en rien de la cuisine, je lui donnois mon habit écarlate brodé en or. Signé la quittance à Bellusco pour l'argent qu'il avance aux fins de payer ceux de Buccari. Conseillé le fiscal sur l'affaire de la Fleury autrefois maîtresse de feu l'évêque puis mariée à son valet de chambre qui l'a délaissée présentement XXX par le caffetier grison du casino. Seuthner XXX avec sa belle-sœur, et l'évêque dit que le concubinat devient à la mode. Le fiscal me porta ensuite ses prétentions sur un dixième de l'héritage de Chiolich. Pittoni me porta les raportes sur Aquilée. Le consul de France me pria de faire arrêter le capitaine françois,
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Huché, commandant le navire l'Achille, mais il l'avoit déjà fait mettre à la garde sans me pressentir. J'en donnois l'ordre au capitaine du port, mais le négociant Weber et le directeur de la maison de Fiume ici étant venu me faire leurs plaintes, je le fis relâcher. Sorbée de bonne humeur me tira un peu de ma mélancolie. Après-dîné le chancelier du consul de [198r.] France vint me porter le procès verbal de l'affaire du capitaine Huché. Le pauvre lieutenant Pfeiffer demanda d'être expédié à Buccari. Promené au môle del Zucco à pié. L e soir Ricci fut chez moi. J'allois à 7 h. au casin où je jouois avec Mme Strohlendorf. Assez beau tems. % 21 décembre. Le matin expédié l'officier pour Buccari avec l'argent de Chiolich. Après 10 h. sorti à cheval avec Pittoni, monté devant la maison de Strohlendorf, par la vallée de St Jean j e montois le chemin de Guardiella pour Trebichiano, il est fort haut et fort long. Arrivant au haut du Karst, une bouffée de vent très impétueux nous accueillit venant droit de cette rangée de montagnes couvertes de neiges depuis le mont Nanos jusqu'aux Alpes Camiae. Descendu au village de Trebich le tems devint doux, descendu par Opchiena et le chemin de Scorcola, qui est déjà beaucoup plus avancé. Pittoni dîna avec moi. Je donnois après-midi à Wassermann à expédier l'affaire d'Anne Fleury. Ricci m'amena Mme de Brigido. Cette visite imprévue qui devoit me faire plaisir, m'embarassa, je la menois chez Pittoni entendre la répétition de l'opéra L'avare. La musique est d'Anfossi, la prima donna Mme Restorini chanta à merveille, elle est puissamment laide, la seconde Mlle Délai, fardée au possible avec le né de Mme de Schell et de beaux yeux et la chevelure d'un chien lion, [198v.] la troisième Mlle Viglioli n'est point remarquable. Le primo buffo a manqué, le primo serio Babini est d'une belle figure et a une voix intéressante. Π y avoit la danseuse Viglioli. De là au casin où je jouois au whist, Ricci ayant contre moi toujours de si belles cartes, cela me donna de l'humeur, et je me reprochois beaucoup de l'avoir laissé apercevoir. Ensuite la conversation du consul de Venise me troubla et j e retombois dans une de ces mélancolies insupportables que je ne devrois plus connoître, qui naissent dans le fonds de cet amour propre si incommode. Très beau tems. Vent du nord.
52 e Semaine Θ 4 de l'Avent, 22 décembre. Enfin je lus dans Sarpi et expulsois ma mélancolie. C'est une affreuse maladie de mon âme. Puisse-je être content de moi, rempli de courage, et ni me préférer à d'autres ni me croire quelquefois sans talens, en un mot ne pas me faire des reproches, aimer les autres et ne pas me haïr moi. A la messe à St Antoine. Kupfersein me porta les comptes de la ville. Je comptois aller au sermon à e
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St Pierre qui se tient à l'honneur des négocians, lorsque M. le duc de Bragance se fit annoncer chez moi. Il vint par mer de Venise et compte se rendre en Portugal, où le roi est ou mourant ou mort, où le Mis [199r.] de Pombal lui a fait faire un testament, par lequel il nomme son héritier et successeur le petit prince de Beira, et passe sa fille et l'infant Don Pedro son frère et beau-fils, la reine mère doit être à la tête de la régence avec le Mis de Pombal qui à ce que l'on dit s'est attiré cette guerre avec l'Espagne. Je menois le duc en birotsche aux deux lazarets, nous retournâmes par le coteau de St André. Il dîna chez moi avec le capitaine du port, le chancelier de la Santé, le directeur de la bourse et Pittoni. Sur le soir nous allâmes rendre visite à l'évêque, de là chez Mme de Brigido, puis au casin où il joua au whist avec Mmes de Β [rigido] et Strohlendorf, il y bavarda sans fin. Beau tems. D 23 décembre. Il y a un an que ma mère est morte à Gauernitz. Je reçus la nouvelle que ma cousine de la Lippe est accouchée à Musca d'un garçon le 30 novembre. Pittoni vint chez moi le matin, le duc de Bragance à 10 h. 1/2 et nous allâmes ensemble à cheval aux salines de Zaule, je vis avec plaisir que le chemin est fort avancé, et qu'on commence à tracer la ligne pour arriver au pont. Nous causâmes prodigieusement, le duc parla beaucoup de son danseur, c'est-à-dire le cheval que Pittoni lui avoit prêté. Mme de Brigido s'étant excusé de ne pas pouvoir dîner chez moi, j'eus à dîner le duc, l'évêque, le général Ferretti, Brigido, Pittoni et Wassermann. On parla remèdes contre la goutte. Vers 6 h. [199v.] je menois le duc chez Mme Mayer et vers 7 h. chez Pittoni à l'épreuve de l'opéra L'avaro. Il causa beaucoup avec Mme Restorini, et puis il resta éternellement dans cette chambre froide. Nous allâmes un peu à la cheminée, puis je restois chez lui jusqu'à 1 h. de la nuit, il me conta l'exil du Pce de Schwarzenberg sur ses terres. Que le Mal Lascy a fait semblant d'être l'amant de Mme dTiszterhasy, ce qui a donné de la jalousie à la Pcesse Françoise au point de la rendre malade. Que le Pce Kaunitz a été fâché de son voyage de Venise. Il nous conta à table comme il courait les rues de Constantinople à pied, regardé pour capitaine du navire qu'il avoit frété, comme il a été dans la Solimanie ou le tombeau de Sultan Suleiman. C'est un sang bien bouillant que ce duc, un bon ami, tous ses défauts ne proviennent que d'étourderie, d'un sang trop bouillant qui emporte son âme. Il partit après 1 h. de la nuit. Beau tems très doux. £ 24 décembre. Le matin je parlois à Humpel sur le chemin de Zaule. Lu dans l'Arioste les amours de Roger et d'Alcine. A 10 h. Consessus et Judicium delegatum. Les juges de la ville et les moines vinrent me souhaiter d'heureuses fêtes. On prononça sur l'affaire du fiscal, qui demanda le 10e pour le procès gagné de Chiolich. La pluralité le lui [200r.] adjugea. Dîné seul. Pittoni vint et m'invita de la part de Mme de
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Brigido de passer la soirée chez elle. Nous promenâmes à pié. De retour chez moi Ricci et Mme Rossetti vinrent me voir. M. de Schell arrivé aujourd'hui de Clagenfurt vint aussi. Ricci, l'évêque et moi nous jouâmes chez Mme de Brigido, à qui je gagnois quinze parties. Je la trouvois aimable, et regrettois son départ. Elle a bien de l'esprit une espièglerie charmante, des reparties qui plaisent infiniment, qui amusent. Il a beaucoup plu la nuit, le jour fort beau. $ 25 décembre. Jour de Noël. Le matin à la messe à St Antoine. Je m'ennuyois un peu. Ensuite le long de la matinée lisant dans Sarpi. Wassermann vint. Dîné seul. Pittoni vint chez moi après le dîner et puis arriva Mme de Brigido et son beau-frère. Elle étoit en satin blanc doublé de fourure, qui lui alloit à merveille, toute velue sur la poitrine, je lui dis ce que ce velu rapelloit. Par espièglerie elle voulut me faire accroire qu'elle ne venoit pas dîner chez moi. Après qu'elle eut quitté Mme Zanchi j'allois la voir chez sa belle-mère et la conduisis au casin, où nous jouâmes au lu, mes XXX cherchoient les siens, elle étoit belle et aimable. Resté au feu de cheminée avec Mmes David et Strohlendorf. Beau tems. Calme parfait et beau, [200v.] beau clair de lune. fy 26 décembre. Le matin à la messe à St Antoine. Marco Levi vint me parler de l'emprunt de Rossetti et de la nécessité de faire faire une estime plus juste des biens in tabulés. L'impressario me porta les livres de l'opéra. Mezzodì un bon projet pour bâtir ici un théâtre sur le petit port à côté de la porte de la mer, à l'emplacement où sont les prisons. Le juif Bonajuti vint me parler sur sa loge. Chez Mme Schell. Au sortir de là promené avec Pittoni à l'aqueduc, par le tems le plus doux de l'univers. De retour j'ouvris ma poste. Il dîna chez moi les Brigido, les Mayer, Wassermann, le fiscal, Schimmelpfenning. Une partie du surtout fesoit un bel effet sur la table. Après-midi vint l'évêque, Ricci, Pittoni, le consul d'Angleterre, Schell. On fit une partie de lu et une de voyta. Je me croyois heureux de posséder l'aimable Mme de Brigido, qui dit mille espiègleries, je la menois au spectacle. L'opéra L'avaro. Belle musique d'Anfossi. Deux ballets. Celui de Diane et les Miquelets. Mlle Viglioli jolie danseuse, grande bienfaite. Je m'attendois un peu pour cette aimable femme que j'avois dans ma loge, mais elle est trop espiègle pour s'attacher, ses idées sont trop couleur de rose. Elle se plaignit à moi de sa belle-mère, et me dit [201r.] combien elle est mal logée, une grosse fille couche avec elle dans la même chambre. Son mari dit que c'est elle qui fait les enfans, et elle lui risposte de même. C'est elle qui tient l'argent, qui a soin du ménage. Je l'accompagnois au logis. Il y a une fête à Capo d'Istria. Très belle journée. Nuit calme et claire. 106
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£ 27 décembre. Le Cte Suardi fut chez moi le matin, je lui partais au sujet du chemin de Zaule, et du projet de Mezzodì de bâtir un théâtre à l'endroit où sont les prisons. Le douanier vint chez moi. Le B. Schell dîna chez moi avec Pittoni et me parla beaucoup de l'archevêque de Salzbourg. Ricci survint. Nous allâmes les premiers deux et moi chez Mme de Brigido, elle étoit charmante en habit puce de cheval avec une veste de drap d'argent et une écharpe de taffetas bleu autour de son petit ventre, un chapeau sur la tête. Je lui donnois le bras jusqu'au casin, où nous allâmes à travers du vent affreux. Je lui donnois un almanach, elle me dit qu'elle partoit mardi de Gorice et qu'elle comptoit être le 20 à Temeswar. Elle dit qu'elle aurait pour moi plus que de l'amitié, je la priois de me dire quelques mots par le canal de son beau-frère, elle me dit que je ne connoissois pas ce beau-frère, me fesant comprendre qu'elle n'osoit pas se fier à lui, qu'il est jaloux d'elle. Elle me parla du projet qu'il y avoit eu d'établir son mari ici, dont elle eut désiré la réussite. En jouant au whist, elle me montrait son cœur, pour me faire [201v.] comprendre qu'elle tournoit la dame de cœur. Je l'accompagnois encore jusqu'à sa chaise, elle se fit porter au logis et je ne la revis plus. Je restois au feu de cheminée avec le consul de Venise, le fiscal et Pittoni. Beaucoup de vent, sans borra. % 28 décembre. Je me levois avec l'illusion d'être aimé de Mme de Br[igido] et de jouir encore quelques jours de ce rêve charmant, mais hélas, ferme dans ses projets, cette aimable femme étoit partie pour Gorice à 7 h. 1/2 du matin, cette nouvelle me saisit et me pénétra d'affliction. Je me vis tout d'un coup amoureux, maladie que j'ai eu si souvent dans la vie sans avoir jamais XXX la dame de mes pensées, cette belle brune qui aime le plaisir, qui n'a point de préjugés, eut sans doute pu me rendre heureux, elle paroissoit se prendre d'amitié pour moi. Voilà la vanité des choses de ce monde. A peine mon désir s'étoit-il fixé, qu'en voilà l'objet ravi ou pour toujours ou au moins pour bien longtems. Je lui écrivis un billet que je cachetois du cachet de Pittoni. Le Mis Gravisi et Scagnetti me tourmentèrent pour être admis au grand conseil. Dîné seul toujours avec ma mélancolie. Après-midi promené en birotsche par un froid sensible. De retour chez moi Giorgio arrivé de Laybach vint me trouver, me portant une lettre du baron Kresel. Il me parla de la manière dont il a été expédié de Sa Maj. L'Impératrice comme ni François Kollowrath ni F[ranz] A[nton] Khevenhuller n'ont voulu lui donner les papiers concernant [202r.] le système des fers, comme le Cte Rosenberg à Klagenfurt a prétendu m'avoir réfuté et a voulu concerter avec lui, comme Egger et Koller sont sousentrés dans les contrats de Zoys. Pittoni et Ricci arrivèrent. Nous allâmes au spectacle. L'opéra et les ballets furent mieux rendues que la première fois, mais mon amie n'y étoit plus. Un moment dans la loge de Mmes Maffei et David. Je regardois vers Duino après 3 h. elle n'y étoit plus. Le vent s'adoucit pour faciliter le départ de Mme de Brigido. Tems sombre.
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53e Semaine Θ après Noël, 29 décembre. Strappi me porta des anciennes délations contre Carlo Dini. Il alla avec moi à la messe. Bottoni vint me parler de l'assemblée du grand conseil d'après-demain, et s'étonna que le Cte Suardi ne m'eut point remis encore le mémoire de la ville. Promené à pié avec Pittoni à St André, de là chez Mme Maffei, que nous trouvâmes à dîner, puis au nouveau lazaret, par un très beau tems. Je parfois de mon amie Thérèse et cela me consola. De retour au logis, le Cte Suardi me présenta le mémoire de la ville signé par 53 membres du grand conseil, où ils me proposent de nommer six membres du grand conseil. Pittoni et Giorgio dînèrent avec moi. Aprèsmidi vint Ricci, l'évêque, le fiscal, Wassermann. Giorgio nous conta beaucoup de la Bohême, où il a été chargé de mettre une seigneurie entre Kuttenberg et Czaslau sur le pié du système de Raab. A [202v.] l'opéra. Pittoni m'amena la première danseuse Mlle Viglioli et la première actrice Mme Restorini. La première est jolie, la seconde fait des grimasses prodigieuse; mais elle a une belle voix de haute-contre, qui tient un peu du ténor. La Viglioli est encore plus jolie dans le second ballet où sa parure est moins riche. Mlle d'Aliai sans ce furieux né seroit jolie, elle a de beaux yeux. Je fus un moment chez Mmes Tribuzzi et Rossetti. La vie ne m'est plus intéressante depuis le départ de Mme de Brigido. Très beau tems. V 30 décembre. Toujours mélancolique d'avoir perdu ce qui m'aimoit. Je parfois à Wassermann sur l'assemblée de demain. Rossetti vint demander d'être reçu au grand conseil. Un bâtiment danois et un suédois entrèrent à la fois, le premier venant de Hambourg, le second de Smyme. Le consul de Venise m'a dit hier, que c'est l'intention de Mme Maffei de me demander pour parain de son enfant. Le douanier, Kappus et Wassermann dînèrent chez moi, après-midi vint Bonomo, le juge Giuliani, le Cte Suardi et Bottoni, je donnois à ce dernier les paroles qui devoient se lire demain au grand conseil. Je restois seul jusqu'à ce que Pittoni vint, je parfois de la dame de mes pensées. Au spectacle. Passé quelque tems dans la loge de Mme Maffei, je cherchois en vain à tromper mon ennui, rien ne me console du départ de cette aimable Thérèse. Pittoni m'amena la Viglioli dans l'habillement du second ballet, je fus peu content de lui. Au casin près du feu de cheminée. Giorgio disputa sur la langue al-[203r.]lemande, si elle est propre ou non à la musique, et sur les ballets de Noverre. Le matin tems passable. Le soir de la neige. ¿ 31 décembre. Le matin parlé à l'impressario sur les rôles du second opéra. Les capucins et les minorités vinrent me souhaiter la bonne année. Le Cte Suardi arriva et resta chez moi jusqu'à ce que après 10 h. j'allois assister au maggior consiglio. Bottoni
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fit la lecture de mon papier. Les négocians Bellusco, Rossetti, Braun et Maffei furent élus par acclamation membres du grand conseil. On élut des électeurs pour les provisori, puis on ballotta ceux que les électeurs avoient proposés. Andrea Civrani et J. P. Kupfersein restèrent proviseurs. On ballotta l'attuario criminale, ce fut le jeune Kupfersein. On ballotta les deux assesseurs criminels qui restèrent Donadoni et Francfesco] Capuano. Il y avoit eu des électeurs avec le bâton pour toutes ces nominations. Bellusco, Rossetti, Braun prêtèrent serment, Maffei n'étant pas venu. A la fin on fit mention des stimatori di campagna15 qui restèrent les anciens, et tout fut fini à midi et demi. Mon amie, si elle est en voyage aujourd'hui, a un bien vilain tems. Giorgio dîna avec moi. L'ancien et le nouveau directeur de la bourse vinrent me souhaiter d'heureuses fêtes. Ensuite [203v.] vinrent Mmes de Schell et de Struppi. Puis vint tout le magistrat en corps le Cte Suardi et les juges à la tête. Le baron Pittoni vint, je lui parlois au sujet de ce pauvre acteur de l'opéra Oraunch, Suabe du pays de Burgau qui s'est jetté à mes pieds ce matin pour me prier de ne pas le forcer à prendre un rôle de buffo dans le second opéra, son contrat étant pour le mezzo carattere. Nous allâmes chez la vieille Brigido, le petit Polonois favori de sa mère, me fit bien souvenir de cette aimable femme. Aujourd'hui elle doit arriver à Laybach et y rester demain, quel horrible tems il fait pour elle. De là chez Mme Renner, Mme David y étoit seule, la première est accouchée il y a près de trois semaines. Au théâtre, je fus longtems dans la loge de Mme Maffei, qui me recherchoit beaucoup, j'y admirois la jolie Viglioli dans les deux ballets. Retourné chez moi lire dans Sarpi et me couchois à 11 h. Tems sale. Il plut toute la longue journée.
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Lettres
Notte des lettres que j'ai écrites ou reçues pendant l'année
1776 JANVIER
Lettres reçues: Le 10 janvier de mon Verwalter de Moetling le 30 décembre. Du Verwalter Pogatschnigg du 5 janvier. Le 12 de Mme de Canto du 7. Le 13 de Constance du 8. Le 15 de Mme de Baudissin du 5 janvier. Le 17 de Mme de Baudissin du 9. De mon frère Frédéric du 11. De mon prieur à Mottling du 8. Le 18 du baron Egger de Klagenfurt du 15 janvier. Le 19 de mon grand commandeur. De M. de Diesbach du 6 janvier. Le 20 de Mme de Kornfail du 9 janvier. De Frédéric du 14 avec le contenu du testament de ma mère. De Knebel du 12. De Mme de Canto du 16. Le 22 de Mme de Canto du 19. De la Ctesse Charlotte Louise du 9. Le 24 de mon frère Frédéric du 18. Le 26 de Mme de Canto du 22. Le 29 gros paquet de Laybach. Du Verwfalter] Pogatschnigg du 23 janvier. Le 31 de mon Verwalter de Mottling du 23 janvier. De M. le Pce Lobkowitz avant son départ pour la Russie.
Lettres écrites: Le 1 er janvier à ma sœur Constance. A mon frère Frédéric. Le 2 à Mme de Canto. A Mme de Baudissin. Le 10 à Mme de Kornfail. Le 11 à Mme de Dieden. A mon Verwalter à Moetling. A celui de Laybach Pogatsch[nigg] Le 13 à Mme de Canto. A mon frère Frédéric. Le 16 à Mme de Baudissin. Le 18 à mon grand commandeur. A mon prieur à Möttling.
Ill
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Lettres
Le 19 à Mme de Baudissin. A mon frère Frédéric. Au baron Egger. A Mme de Perkentin. Le 20 à mon frère Frédéric. A Mme de Canto. Le 22 à M. de Knebel. A Mme de Komfail à Naumbourg. Le 23 à Mme de Canto. Le 26 à mon frère Frédéric. Le 27 à Mme de Canto.
FEVRIER
Lettres reçues: Le 3 de Mme de Canto du 29. Le 4 lettres du grand-maître du 23 janvier. De mon frère Frédéric du 25. De M. Pogatschnigg du 30 avec fl. 500. Le 7 de Mme de Baudissin. De Frédéric du 2 février. De Mme de Canto du 2. Le 11 de mon grand commandeur du 31 janvier. Le 16 de Mme de Canto du 7. Le 24 de Mme de Kornfail du 9 février. De ma cousine de Pinneberg du 12. De mon frère à Dresde du 15. De Mme de Canto du 20. Le 26 de Mme de Canto du 23. Le 28 de mon cousin de Musca du 20 avec la notification de la mort de son père. De mon frère Frédéric du 22. Le 29 du Cte Torres de Gorice.
Lettres écrites: Le 3 à Mme de Canto. Le 5 à mon frère à Dresde. Au Verwalter Pogatschnigg. A mon Verwalter à Mottling. Le 8 à M. le grand commandeur d'Alsace à Brusselles. Le 9 à Mme de Baudissin. A Mme de Canto. Le 13 à mon grand commandeur. Le 17 à mon frère Frédéric. A Mme de Canto. Le 19 à M. le Pce de Lobkowitz. Le 22 à la comtesse Charlotte Louise. Le 24 à Mme de Canto. Le 28 à la même. A Mme de Baudissin. Au Dr Ermel, mon consulent à Dresde. Le 29 à mon frère à Dresde. A Mme de Canto. 112
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Lettres
MARS
Lettres reçues: Le 3 mars de M. de Feltz du 20 février. Le 5 paquet de Brusselles avec un décret du grand-maître du 20 février. Lettre de M. le grand commandeur de Reutner de la même datte. Le 7 de M. Fabritius. Le 13 de Mme de Canto du 5. De Frédéric du 4. Le 14 de mon grand commandeur. Le 18 de Mme de Baudissin du 8. De Frédéric du 10 mars. Le 21 du Cte Torres de Gorice. De mon prévôt à Möttling. Le 21 mars de M. Buonllomo de Trieste. Le 30 à Gauernitz de mon frère Frédéric. De ma sœur Constance deux lettres qui étoient allées à Museau.
Lettres écrites: Le 16 à M. de Feltz à Brusselles. A mon frère Frédéric. A Mme de Canto, à Mme de Kornfail. A Constance. Le 20 à M. le prince de Lobkowitz. A Mme de Baudissin. Le 21 à M. le Cte de Torres à Gorice. A mon prévôt à Möttling. Le 22 à mon grand commandeur. A Son Altesse Royale le grand-maître de l'ordre à Brusselles. A M. Buonllomo à Trieste. Le 27 de Museau et Haute Lusace à ma cousine de la Lippe. A ma belle-sœur. Le 29 de Dresde à ma belle-soeur. A Mme la comtesse de Buquoy. Billet à ma sœur Baudissin. De Gauernitz à M. le grand chambelan Cte de Rosenberg. Le 30 à mon cousin Curt à Museau. A ma cousine, sa belle-sœur.
AVRIL
Lettres reçues: Le 1 er de ma chère cousine de la Lippe du 27 mars. Le 4 de ma belle-sœur du 30 mars. De Weber du 30 qui m'envoye quatre lettres de Trieste du 22 c'est-à-dire du consul de France, M. de Saint-Sauveur. De M. Ricci. De M. de Pittoni. Du Praktikant Scio et une de M. Modesti de Graetz du 27. Le 7 de ma belle-sœur à Vienne du 3 avril. Le 9 de Mme de Canto. De Mme de Kornfail.
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Lettres
Le 13 à Vienne de M. le prince Lobkowitz du 12 mars. De M. d'Ottenfels de Clagenfurt du 20. Le 15 de M. Grenek notification. Le 18 de M. le comte Suardi de Trieste. Du baron Schell de là. Le 20 du baron de Koenigsbrunn du 15 avril. De l'Obersteuer Cassier Thomas de Dresde avec une lettre de Zittau. Le 25 de M. de Pittoni du 19 avril. Le 26 de la régence de Mergentheim du 15 avril. De l'ingénieur de Trieste Strappi d'Essegg le 14 avril. Le 28 de Pittoni du 22 avril. De M. de Torres de Gorice. De Max de Naumbourg du 5 avril.
Lettres écrites: Le 1 er à ma sœur Baudissin. A mon frère Max. Le 3 de Dresde à ma cousine de la Lippe. A ma belle-sœur à Vienne. Le 4 de Gauernitz à Mme de Baudissin. A M. Ricci. A M. de Pittoni. Au consul de France. A M. de Modesti. A ma belle-sœur à Vienne. A ma chère cousine Dieden. Le 8 à ma belle-soeur à Vienne. A mes sœurs à Gauernitz. A Mme de Canto. Le 9 à Mme de Canto. A ma belle-sœur à Gauernitz. Le 13 de Vienne à Mme de Baudissin. Le 16 à mon prévôt à Mottling. A M. Torres à Gorice. Le 17 à M. de Pittoni à Trieste. Le 18 à M. le Cte Suardi à Trieste. Le 20 à M. le baron Schell. A M. d'Ottenfels à Clagenfurt. A M. le Pce Lobkow[itz] à Petersbourg. A M. le baron de Koenigsbrunn à Trieste. Au Steuer Cassier Thomas à Dresde. Le 22 à Mme de Baudissin par le jeune Pitt. Le 26 à M. le baron de Koenigsbrunn avec des ordres de la Cour. Le 28 à Max. A Mme de Baudissin. A Mme de Canto. Le 30 à mon frère Frédéric.
MAY
Lettres reçues: Le 1 er de mon Verwalter de Mottling du 23 avril. Du baron Schell du 25 avec le plan de ma maison. Du baron de Koenigsbrunn du 26. De M. Ricci du 26. Le 3 du Pce Lobkowitz de Peterbourg du 12 avril. 114
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Lettres
Le 5 de Frédéric de Prague. Du Dr Paulini de Laibach, qui est à Prague. Le 7 de M. Pittoni de Trieste. De Torres de Gorice. Le 8 de notre consul à Gênes Cosimo Conti du 20 avril. De M. Ricci grand paquet du 3 may. De M. de Königsbrunn. Du Cte Suardi. Le 9 de mon cousin Curt. Du chancelliste Pierre Combelle de Trieste. Le 12 de M. Ricci. De M. Strappi. De M. Wassermann. De Constance du 5 may. De Mme de Baudissin du 6. De Callenberg de Copenhague du 20 avril. Le 13 may du Practicant Chio. Le 15 de M. Ricci du 10. De M. de Feltz de Brusselles 28 avril. De Mme de Canto du 4 may. De Frédéric du 9 may. Le 22 paquets de M. Ricci du 13 et du 17. Du major Struppi du 13. De Pittoni du 13. Du baron Schell. De Bonomo du 17. Le 25 lettres et paquets de Koenigsbrunn, de Ricci et de Struppi du 20. Le 28 de Mme de Canto du 23 may.
Lettres écrites: Le 6 à mon Verwalter à Mottling. A M. de Koenigsbrunn. A M. de Ricci. A M. de Schell à Trieste. A M. Pittoni. Au comte Torres à Gorice. A l'ingénieur Struppi. Le 7 à M. le Pce de Lobkowitz à Peterbourg. *Le 8* à la régence de Mergentheim. Le 8 à M. de Ricci nottes sur son mémoire. Le 11 à M. de Koenigsbrunn. A M. le Cte Suardi. Au Cte Herrmann de Callenberg. Le 14 à M. Struppi. A M. de Ricci. A la belle comtesse. A M. le Pce de Paar. Le 15 à ma sœur Baudissin. A Frédéric. A l'abbé Nicoli à Paris. A M. le Cte Diesbach. Le 18 à mon frère Frédéric. A Mme de Canto. Le 22 à monsieur Wassermann greffier de la jurisdiction consulaire à Trieste. A mon Verwalter à Möttling. Le 23 à Zoys. A Pittoni par la voye de mes gens. Le 25 à Frédéric. A M. de Ricci. A M. de Bolza. Le 29 à Mme de Canto. Le 31 de Leoben en Styrie à ma bonne et chère cousine à Vienne.
JUIN
Lettres reçues: Le 3 à Laybach de mon Verwalter de Moetling du 17 may. De M. Ricci du 26, du 31 et du 1 e r juin.
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Lettres
Le 6 à Mottling de ma belle-sœur à Vienne du 1. De M. Ricci du 3 juin. Le 12 à Laybach deux lettres de M. de Ricci du 7 et du 10 avec 4 décrets de la Cour. Une de Henriette du 3. Du 6 e Cte Reuss de Koestritz la notification de la mort de sa mère du 15 may. De Sorbée du 7. De Grenek de Vienne du 1 er juin. Deux lettres de Torres du 1 et du 5. Le 13 à Trieste de ma belle-sœur de St. Veit du 8. De M. de Diesbach de Riie le 28 may. De M. Torres de Vienne du 8. De Barone du 8. Deux lettres d'affaires du président de la Chambre et de la Chancellerie. Le 16 du consul de France avec un livre sur la peste. De Manzi du 23 may par Belletti. Le 17 du consul de France. Le 19 du général Serimann de Fiume. Le 20 de Mme de Baudissin de Leipzig et de Rixdorf du 3 juin. De Frédéric de Gauernitz 4 juin. De ma chère Millette du 15 juin. De M. Mikullich de Buccari. Le 22 du baron de Fin de Gradisca. Le 23 de M. Richard de Gorice du 21 juin. De mon prieur de Mottling du 18 juin. Du Pce Lobkowitz du 14 may. De ma belle-sœur du 19 juin. Du jeune Chotek du 1 er juin. De Mme de Canto de Prague 12 juin. De M. de Tauffer de Laybach le 21 juin. Le 29 de mon grand commandeur de Venise. Le 30 de Mme de Modesti de Graetz.
Lettres écrites: Le 3 de Laybach à ma belle-sœur à Vienne. A M. de Ricci. Le 4 de Mottling à mon aimable cousine. Le 6 à ma belle-sœur à Vienne. A Sorbée à Trieste. A M. de Ricci. Le 7 à ma chère cousine partie le 14 de Trieste. Le 14 de Trieste à ma belle-sœur à Vienne. A Constance. Le 15 à M. le 6 e comte Reuss. Au 23 e Cte Reuss. Le 16 à M. de Grenek. A S. E. M. le comte Firmian à Milan. A M. le Cte Wilzek à Naples. Le 17 à Kraz. Le 21 à ma belle-sœur à Vienne. A mon aimable cousine à Vienne. Au Cte Torres à Vienne. A mon frère à Dresde. A Mme de Baudissin à Hambourg. A M. Mikullich à Buccari. Le 24 à ma belle-sœur à Vienne n° 5. Le 26 à M. de Richard à Gorice. A M. de Taufferer à Laybach. Le 28 à M. de Reischach. A Mme de Canto. A M. le prince de Lobkowitz. Au Cte Jean Chotek. Le 29 à M. l'ambassadeur à Venise. 116
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Lettres
JUILLET
Lettres reçues: Le 1 er de ma belle-sœur du 26 juin. De ma cousine du 25. Du Mrs Krodel et Sohns de Zittau le 19 juin. Le 2 de M. l'ambassadeur Cte de Durazzo. Du consul à Marseille Kik. Le 4 du baron Reischach du 28 juin. Du Pce Lobkowitz du 7 juin. De mon Verwalter du 1 er juillet. De mon frère à Dresde du 22 juin. De mon tailleur à Vienne Farget. Le 6 de M. le Cte de Durazzo du 4. Le 8 de M. Richard. Du Cte Kollowrath président de la Chambre du 2. Le 9 du consul d'Ancone Pirroni. Le 11 de Frédéric du 30 juin. De ma belle-sœur n° 5 du 3 juillet. De M. de Reischach du 6 juillet. Le 13 de M. l'ambassadeur Cte de Durazzo. Le 14 du luogotfenente] generale d'Udine, Mocenigo. Le 15 du Mal Haddik du 8 juillet. De ma belle-sœur du 10. De Torres du 10. Le 16 du consul Conti de Gênes le 6 juillet. Le 18 de M. de Torres du 13. De Henriette sans datte. De M. de Buchwald de Randers le 27 juin. Le 23 de S. E. M. le Cte Firmian du 17. Du bailli de Hompesch, ministre impérial à Malte du 10 juin. Du consul de Malte Poussielgue. Du vice-consul de Messine Celong. De M. Richard de Gorice du 22. Le 25 de Mme de Canto du 14 juillet. De ma belle-sœur du 17. Du général Lattermann de Baden le 20. De mon Verwalter du 23. Du Verwalter Pogatschnigg du ... Le 29 de ma cousine de Dieden du 13 de Londres. De ma belle-sœur du 24. De M. de Raygersfeld de Laybach le 27. Le 30 du vice-consul de Barletta, Luca Passaretti du 6. De M. de Wilzek de Naples du 11.
Lettres écrites: Le 1 er au Mal Haddik. A Henriette. A ma belle-sœur n° 6. Le 4 à mon frère à Dresde. Le 6 à M. le Pce Lobkowitz. A Son Altesse Royale le duc Albert. A M. Richard. Le 8 à ma belle-soeur à Vienne n° 7. Le 11 à mon Verwalter à Mottling. A ma belle-sœur n° 8. A mon frère en Saxe. Le 12 à M. de Bolza en faveur du contrôleur de la caisse des billets de banque Kritzinger. Le 14 à M. Richard à Gorice. A M. de Diesbach à Fribourg. 117
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Lettres
Le 15 à ma belle-sœur n° 9. A M. de Torres. Le 17 à M. de Feltz à Brusselles. Le 19 à ma chère cousine. A M. le baron de Pichler. Le 20 à M. de Buchwald. Le 21 à S. E. le grand chancelier, comte de Blumegen. A M. le baron de Reischach. Le 25 au bailli de Hompesch à Malte. A S. E. M. le Cte Firmian. Le 26 au Verwalter Pogatschnigg. A ma belle-soeur n° 10. A Mme de Canto, à Kraz. Le 29 à M. Herrmann à Prague. A ma belle-sœur n° 11. Au chanoine baron de Raygersfeld à Laybach. A ma cousine Louise Diede à Friedberg in der Wetterau.
Αουτ Lettres reçues: Le 1 er de Mme la comtesse de Weissenwolf du 27 juillet. Le 5 de ma belle-sœur de St Veit le 27 juillet. Du baron Schell de Clagenfurt le 1 er août. De M. de Raygersfeld de Laybach le 3 août. Le 6 de la province du Carniol. Le 8 de S.A.R. le Pce Albert 4e Schönbrunn le 28 juillet. De ma belle-sœur de St Veit le 31. De M. le baron de Pichler du 3 août. De Torres du 3 août reçues à Trestenigo. Le 12 de Strappi de Carlstadt le 6 août. De ma sœur Baudissin de Rixdorf le 22 juillet. Du colonel Makauer de Petersbourg 14 juillet. Le 15 de Mme de Canto du 4 de Prague. De M. de Raab de Pardubitz du 5. De mon pauvre frère le Cte Louis du 6. De ma bonne cousine du 8. De M. le baron de Reischach du 10. De mon Verwalter du 13. Le 18 de mon frère de Lintz le 14. De sa fille de Vienne le 14. De M. le Cte Podstazky de Neucilly le 15. De l'évêque de Graetz le 15 août. Le 23 de mon prieur de Mottling du 20 août. De M. de Torres du 17 août. Du consul de Raguse Millissitch du 15 juillet. Du gouverneur de Fiume Maylath de Vienne le 16 août. De M. Schwarzer deux lettres du 4 et 17. De Kraz deux lettres du 14 et 16. Le 24 août de mon grand commandeur de Venise. Le 26 de ma belle-sœur de Munich le 17. De Kraz le 21 août. Le 28 de mon grand commandeur de Venise le 24 août. De Mme la Ctesse de Patatich, née Keglevich de Varasdin le 17 août. De Morelli du 24. De Mme de Coronini du 26. Le 29 de ma cousine du 22 août. De M. de Reischach du 24. Lettres écrites: Le 5 à ma belle-sœur n° 12. A M. de Schell. A M. de Raygersfeld. 118
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Lettres
L e 7 à M m e la comtesse de Windischgraetz Erdoedy. A Pogatschnigg. A mon Verwalter à Mottling. Le 8 de Trestenigo à ma belle-sœur. A Mme de Thun. A M. de Torres. L e 9 de Trieste à M . le baron de Reischach. A M. Evers. Le 12 à Mme de Baudissin. A ma cousine. L e 13 à M. le comte de Rosenberg, grand chambfelan] A M m e de Weissenwolf. L e 16 à mon frère Louis. A Sa Majesté l'Impératrice Reine. A M . le baron de Pichler. A M. de Raab. A ma cousine. A M m e de Canto. L e 19 à ma nièce Thérèse. A mon frère à Nancy n° 15. A Kraz. A M m e de Reischach. L e 23 à M m e de Windischgraetz Khevenhuller. A M m e la Ctesse de Coronini, née Ctesse de Leiningen à Gorice. A Kraz. A M . Schwarzer. L e 25 à mon grand commandeur à Venise. L e 26 à Kraz avec la quittance du jour d'aujourd'hui. A ma belle-sœur à Paris n° 16. L e 29 à ma cousine. A M . le baron de Reischach. A Frédéric. A M . de Torres. A M . de Morelli à Gorice. Au Hofrath Eger à Vienne.
SEPTEMBRE
Lettres reçues: L e 2 de M . le Pce Lobkowitz du 6 août. D e M m e de Windischgraetz Erdoedy du 27 août. De Kraz du 27. De M m e de Thun du 28. De M . de Schell du 28. De Fischer du 28. L e 4 de mon grand commandeur du 31 août. L e 5 de Sa Majesté l'Impératrice Reine de Schönbrunn le 31 août. De M. de Pichler de la même datte. De mon neveu Frédéric Baudissin de Rixdorf 12 août. De S. E. le grand chambelan de Schoenbrunn 30 août. De mon Verwalter à Möttling du 3 septembre. L e 9 du Verwfalter] Pogatschnigg avec 600 fl. du 7 septembre. D e Torres du 4. D e M m e de Canto le 28 août. De mon frère Louis de Nancy le 28 août. L e 10 de M. de Torres du 7 septembre. L e 12 de mon frère en Saxe du 1 e r septembre. De M m e de Reischach du 4. De M . de Torres du 9. De M . d Î g e r du 7. D e Kraz du 6. L e 16 de M . le comte de Thum de Schönbrunn le 12. Du Pce Lobkowitz du 20 août. L e 18 de Morelli de Gorice. L e 29 de Torres de Gorice. D e M m e de Windischgraetz Khevfenhuller] du 11. Du secrétaire de cabinet Zephyris du 14. Du baron Schell du 16. L e 13 du Cte Nicolo Sicuro, consul général à Zante.
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Lettres
Le 23 de M. de Diesbach du 2 septembre. De ma belle-sœur de Paris le 4. De ma sœur Baudissin du 5. Le 26 de M. Eger de Vienne le 21. De Mme de Thun de Baaden le 21. Le 27 de M. de Durazzo de Venise. De M. le duc de Bragance de Rossek du 23. Le 30 de Frédéric du 17 septembre de Wildenfels. De Kraz du 25. De mon Verwalter à Mottling du 25. De l'évêque du 27.
Lettres écrites: Le 1 er à Mme la Ctesse de Pergen à Pottenbrunn. Le 2 à Mme la Ctesse de Thun. A ma belle-sœur à Paris n° 17. A M. le Pce Lobkowitz à Peterbourg. Au B. Schell à Klagenfurt. Au tailleur Farges, à Kraz. Le 6 à mon prieur à Möttling. A M. le Cte Rosenberg. A mon neveu Baudissin. A ma belle-sœur à Paris n° 18. Le 9 au Verwalter] Pogatschnigg. A mon Verw[alter]. A Mme de Canto. A Kraz. A mon frère à Paris n° 19. Le 10 à Torres. Le 13 à mon Verwalter à Möttling. A Mme de Reischach. A mon frère en Saxe. A M. Eger. Le 16 à M. le Pce Lobkowitz à Peterbourg. Le 20 au consul général de Zante. A S. E. M. le Cte de Thum, à Rossegg. A M. le Cte Wilzek à Naples. Le 23 à ma belle-sœur à Paris n° 20. A Mme de Windischgraetz Khev[enhuller], A Mme de Baudissin. Le 27 à M. de Raygersfeld à Londres. A Kraz. A M. le Cte de Rosenberg. A Mme de Thun. A M. le Cte de Blumegen. Le 29 à M. le duc de Bragance à Venise. A M. de Diesbach. A S.A.R. Mgr. le duc Albert à Presbourg. Le 30 à mon frère en Saxe. A ma cousine de Pinneberg.
OCTOBRE
Lettres reçues: Le 2 de ma sœur Canto du 25. De mon prévôt de Möttling le 1 er . Le 4 de mon grand commandeur du 2 de Venise. Le 7 du tailleur Farges du 11 septembre. De M. de Feltz du 17 septembre du château de Moestrof, pa, bourg. Du baron Schell du 30 septembre. De Pogatschnigg du 5 octobre. 120
Lettres
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Le 10 de mon frère de Paris le 10 et le 15 septembre. Du Cte Lamberg, ministre à Turin de Vienne le 30. De Mme de Reischach du 2. De M. de Reischach du 5 octobre. Le 12 de mon grand commandeur du 9. De M. le Cte de Durazzo, même datte. Le 15 de la comtesse Clementina. Le 17 de M. le Cte Rosenberg. De ma belle-sœur du 29 septembre de Paris. Le 21 de mon neveu Baudissin du 4 octobre de Hombourg. De ma cousine Henriette de Museau le 4 octobre. De M. de Ricci de Fiume. Le 24 de mon frère en Saxe *du 14*. De Kraz du 17. De M. le baron de Thugut, internonce à Constantinople, de Raguse le 12 octobre. Le 25 de M. de Ricci de Fiume. Le 28 de Morelli de Vienne du 23. De ma nièce Thérèse du 22. De Mme de Canto du 18. Le 29 de M. le Cte de Thum de Florence le 19 octobre. Le 31 du prince Albert de Saxe de Schlosshof.
Lettres écrites: Le 1 er à mon frère Max à Naumbourg. Le 3 à S.A.R. le grand-duc de Toscane. A S. E. M. le Cte de Thum. A mon prévôt à Mottling. A S. E. M. le Cte de Colloredo à Venise. A Mme de Canto. A S. E. M. le Cte Rosenberg. Le 5 octobre à Kraz. A Mme de Kornfail partie le 18 novembre. Le 7 octobre à M. le baron de Feltz à Luxembourg, à S. E. M. le Cte de Blumegen. A M. le baron Schell. Au baron Sigismond Zoys à Laybach. Le 10 à M. de Reischach. Au baron Kresel. A Raab. A Morelli. Le 11 à mon frère à Paris n° 21. A M. l'ambassadeur Cte de Mercy. Au Cte Lamberg. Le 14 à mon Verwalter à Mottling. Le 18 à ma belle-sœur à Paris n° 22. A Mme d'Eszterhasy Erdoedy. Le 20 à Mme de Reischach. Le 21 à Mme de Coronini à Gorice. A M. le baron de Pichler. Le 22 à M. de Ricci à Fiume. Le 25 à mon frère en Saxe, adressée à Stokholm. A Kraz. A S. E. le baron de Reischach. A ma cousine Henriette. Le 28 à Morelli à Vienne. A Mme de Canto.
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Lettres
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NOVEMBRE
Lettres reçues: Le 1 er novembre de l'abbé Gruber de Laybach. Le 2 du marquis Serpos de Venise 30 octobre. Le 4 de ma belle-sœur de Paris le 16 octobre. De Kraz du 30 octobre. De Morelli du 30 octobre. Le 5 de Sigmund Zoys. Du gouverneur de Fiume Maylath. Le 7 du Pce Lobkowitz de Peterbourg le 8 octobre. Du baron Pichler du 2 novembre. Le 10 du marquis Serpos. Le 11 de Kratz. Le 15 de M. Guinigi de Leopol du 7 octobre. Le 18 de Mme de Baudissin du 20 octobre. De Frédéric de Pinneberg du 31 octobre. De M. de Diesbach de RUe le 3 novembre. De Mme de Canto de Pragues le 7. De mon Verwalter de Mottling le 12 novembre. Le 20 de M. le Cte Wilzek du 22 octobre. Du consul à Naples Bonechi du 29 octobre. Le 21 de mon frère de Lyon du 30 octobre. De ma belle-sœur du 31. De M. de Raygersfeld de Londres du 1 er novembre. Le 23 de M. le comte Inzaghi directeur à Ydria du 20 novembre. Le 25 de Kraz du 18 novembre. De Morelli du 20. Du consul de Cádiz Greppi. De l'abbé Gruber de Laybach du 22. Le 27 du comte Starhemberg de Venise le 23 novembre. Le 28 novembre de S. E. le Cte Gundacre de Colloredo, Principal commissaire à Wezlar du 23 novembre de Vienne. Le 29 de Morelli par le canal du Mis Triomphi.
Lettres écrites: Le 1 er novembre à l'abbé Gruber. Au gouverneur de Fiume. Le 2 novembre à M. Eger par le canal de M. Levi. Le 3 au Mis Serpos. Le 7 à ma belle-sœur à Montpellier n° 23. A Morelli à Vienne. A M. le Pce de Lobkowitz. Le 16 à M. de Guinigi. Le 18 à mon Verwalter à Möttling. A l'abbé Gruber à Laybach. A Mme de Baudissin à Dresde. A Fritz Baudissin à Copenhague. Le 19 à Mme de Canto. A M. de Diesbach. A Frédéric à Stokholm.
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1776
Lettres
Le 21 à Sa Majesté l'Impératrice Reine. A M. de Zephyris l'un des secrétaires de ses commandemens. A mon frère à Montpellier n° 24. A ma belle-sœur. A Mme de Thun à Vienne. Le 25 à M. le comte Inzaghi à Ydria. A Morelli à Vienne. A Kratz. Le 26 à M. Domenico Cottini agent de Son Altesse Royale le grand-duc de Toscane près de la république de Venise. Le 29 à M. le Cte de Colloredo.
DECEMBRE
Lettres reçues: Le 2 de ma cousine de Perkentin du 14 novembre. De Giorgio de Prugg du 27 novembre. De Mme de Thun du 27. De mon Verwalter du 29. Le 3 de l'agent du grand-duc Cottini du 30 novembre. Le 5 de M. de Zephyris, secrétaire du cabinet du 28 novembre. De Morelli du 30. De ma nièce Thérèse du 29. Le 9 de M. de Feltz de Luxembourg le 23 novembre. De M. de Raygersfeld de Leipzig le 27 novembre. Le 10 du consul à Marseille Kik du 23 novembre. De M. Merle de Marseille de même datte. Le 14 du grand commandeur Cte de Colloredo du 11 décembre. Du Mis Joseph de Montecuculi de Modène 6 décembre. Le 16 de S. E. le Cte Ferdinand Harrach du 11 décembre. De Mme de Canto du 4 décembre. De Guinigi de Leopol le 28 novembre. De mon frère Max du 20 novembre. Le 17 de M. Baillé de Cagliari le 22 novembre. Le 17 décembre de l'auditeur de Rote à Rome Cte Hrzan. Le 19 de M. le comte Gundacre de Colloredo du 11 décembre. De Morelli de Gorice le 16 décembre. De M. le baron de Thugut de Laybach le 13 décembre. De Giorgio sans datte. Le 23 de ma sœur Baudissin du 13 décembre. De ma nièce Thérèse du 16. De Kraz du 17. De M. le comte de la Lippe du 15 avec la nouvelle que la femme est accouchée le 30 novembre. Le 26 du Pce Lobkowitz de Petersbourg le 22 novembre. De ma belle-soeur de Montpellier le 30 novembre et 2 décembre. De Raab de Vienne le 20 décembre. De Grenek du 21. De M. de Reischach du 21. Le 27 de Mme la Ctesse de Durazzo du 26 novembre. 123
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Lettres
Le 28 de S. E. le baron Kresel du 19 novembre. Le 29 du Mis Serpos du 24 décembre. Le 30 du Pce de Waldek de Laybach. Le 31 du Cte Starhemberg de Venise le 28 décembre.
Lettres écrites: Le 3 à mon Verwalter à Möttling. A S. E. le grand commandeur à Venise, à M. Giorgio à Laybach. Le 6 à Mme de Thun. A ma nièce. Le 9 à M. l'internonce, baron de Thugut à Laybach. Le 10 à M. le Cte Starhemberg à Venise. Le 11 à S. E. le baron de Reischach. A ma belle-sœur à Montpellier n° 25. A M. Merle à Marseille. Le 13 à Kraz. A M. de Raygersfeld à Leipzig. Le 16 à M. le baron de Pichler. A mon Verwalter à Möttling. A S. E. le Cte de Harrach. Au Mis Manzi. Au marquis Montecuculi. A monsieur le baron de Feltz à Luxembourg. Le 17 à Mme de Canto à Pragues. A S. E. Antonio Dolfin, podestà à Capo d'Istria. Le 19 décembre à Morelli à Gorice. Le 20 à M. le comte de Colloredo. A mon frère à Naumbourg. Le 21 à M. le comte de Belgiojoso à Londres, par le jeune Wolf. Le 23 à M. le Pce de Waldek à Laybach. Au grand chancelier Cte de Blumegen pour la nouvelle année. Le 24 au Cte de la Lippe. A ma belle-sœur à Montpellier n° 26. Le 27 à Mme de Baudissin. A ma belle-sœur à Montpellier n° 27. A M. le duc de Bragance. A M. de Reischach. Le 28 billet à mon amie. T[eresa] B[rigido] à ..r..e Le 29 à ma chère cousine Henriette à Museau. Le 30 à M. le baron Joseph de Brigido, vice-président de Galicie. A M. de Grenek.
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Janvier
ANNEE 1777
Trieste jí 1 er de janvier. Fête de la Circoncision. On me porta en me levant un paquet de Gorice, je crus que cela venoit de mon amie, point du tout, c'étoit des affaires. Le Kanzleydiener porta un almanach. Le consul d'Angleterre, un agréable plaisant me porta hier dans la loge un Catch anglois «Adam catch't Eve by the fur below, that is the oldest catch, I know». La pensée est drôle. J'allois à la messe, à 9 h. de retour j'eus à avaler nombre de visites de nouvel an. Les consuls de Venise, de France, d'Angleterre dont le dernier me conta beaucoup de l'Amérique, des anciens troubles à Boston. Mme Mayer vint, le corps des officiers vint avec le général Ferretti. L'évêque vint in pontificalibus. Hier le Cte Suardi étoit venu à la tête de tout le magistrat dans la soirée. L'évêque, le général Ferretti, le Cte Suardi, Strappi, Stuart, Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner vint M. et Mme Maffei. Au théâtre. Passé le tems chez Mme Maffei qui XXX chez la Strohlendorf et chez la Feltz. Pittoni m'amena Mlle d'Aliai, dont les manières me plurent davantage que celles de la prima [1 v.] donna. Elle est plus jolie de près que de loin. Tems sale et triste. Beaucoup de pluye. 2 janvier. Il neige, il pleut, il grêle, le môle et les montagnes sont blancs, je suis enrhumé, le pauvre Schimmelpfenning a une jambe en mauvais état. Lu dans Sarpi. Marco Levi fut chez moi me parler au sujet de mon décret par raport aux portate, il intercéda pour son pupille le juif Bassan. Dîné seul. Bonomo fut me parler au sujet des portate. Avant 5 h. chez l'évêque. Il me parla au sujet de la résidence, et au sujet de son pro-memoria, il ferait chez lui un à mourir. Chez Mme Maffei, elle me donna du caffé. Chez moi un moment, puis chez la Renner, il n'y avoit personne. Entendant chez la David j'y montois, il y avoit le lieutenant Gabrieli. Peu à peu vint Pittoni que j'avois fait chercher, la Strohlendorf et la Plattner, joué au whist et gagné. Contraste de vent, de neige, de pluye, toutes les montagnes du Karst blanches. £ 3 janvier. Nulle nouvelle de la bonne Bfrigido], qui sait si jamais elle s'est souciée de moi. Parlé au fiscal sur les écoles, sur le convict de Fiume, sur son ouvrage concernant les fondations, parlé à Geremia Francol sur l'hôpital d'Aquilée, à Kupfersein, au directeur des écoles. Minutés la notte sur les ouvrages d'Aquilée, que j'envoyois à Schimmelpfenning. L'aubergiste vint me parler beaucoup contre Sorbée. Schell et Giorgio dînèrent chez moi. Ricci [2r.] vint me parler de Gorice. Mme de Brigido en est partie le 30 et sa belle-soeur Mme de Thum l'a accompagnée jusqu'à
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Janvier
Vippach. Schell me gagna nombre de parties au trictrac et me dit que je jouois trop mal pour jouer de l'argent. Nous allâmes encore chez Mme Renner faire une partie de whist avec l'évêque. Moins mauvais tems. La neige se soutient. % 4 janvier. Le matin je finis mon raport à la Cour au sujet des représentations de l'évêque pour la cure des âmes. Giorgio vint me parler fort longtems sur les fers, il est extrêmement attaché à mon frère. Sa Maj. l'Impératrice a dit à Puchberg, il y a peu de tems, qu'elle n'entend plus parler que bagatelles, depuis que mon frère n'est plus dans le ministère. Pittoni et Giorgio dînèrent chez moi. Stuart vint après le dîner. Ricci me dit que la demoiselle Torres lui a dit qu'elle adore le gouverneur de Trieste. On parle beaucoup à Gorice de mon voyage de Vienne. Au théâtre. Mme Rossetti dans ma loge. Pittoni m'emmena la 3 e actrice, soeur de la jolie danseuse. Le tems rude, mais moins vilain.
l è r e Semaine Θ après le nouvel an. 5 janvier. Ce soir je finis [2v.] ma 38 e année. A la messe à St Antoine. Mon cocher étant malade celui du douanier me mena. M. et Mme Schell, le major Stuart, Gabrieli, Wassermann et Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner vint l'évêque qui me parla de l'évêché, nous jouâmes au whist avec Ricci et Schell, je perdis toujours. Arrivé à l'opéra pour le premier ballet. La première danseuse vint dans ma loge, c'est une jolie fille, le consul de Naples lui leva les jupes pour faire voir sa belle jambe. Dans la loge de Bellusco et de Mme Suardi. Je lus chez moi dans Sarpi et dans Montaigne. Beau tems. D 6 janvier. Les Rois. Ma belle-soeur à Montpellier termine aujourd'hui sa 33 e année. Je reçus des lettres de Mme Chilis qui me parle d'eux, et de Torres qui m'annonce son arrivée avec la demoiselle Morelli. A la messe à 11 h. puis promené avec Pittoni, monté derrière le château, allé au nouveau lazaret et revenu de là. Travaillé sur les mémoires de Ricci de Buccari et Fiume. Dîné seul. Après-midi vint Giorgio, le baron Schell, l'évêque vint encore et nous fîmes une partie de whist. Ensuite au théâtre. Chez Mme Maffei. Pittoni fort occupé de la première danseuse. J'allois au casin. Très beau tems. Le soir sirocco. Il neigea beaucop la nuit. [3r.] ¿ 7 janvier. Tout est blanc, le môle de St Charles, les navires. Schell avoit dû faire le portrait de la danseuse chez Pittoni, qui l'a retourné sous prétexte de répétition. Le 126
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Dr Gobbi vint chez moi et me parla au sujet de l'hôpital. Tribunal mercantil de ΙΓ" instance. On y traita l'affaire de Saraf que l'on condamna à aller plaider à Vienne contre les employés de la compagnie d'Egypte en réformant la sentence de la I ire instance qui étoit d'un avis contraire. Torres arrivé de Gorice ce matin me porta une lettre du Cte Thurn de Duino. Pittoni m'en montra une de Morelli qui a adressé mon billet du 28 à Mlle de Guttenberg. Il dîna chez moi Torres, Schell, Giorgio et Pittoni. Le premier fit une description de la cour de Toscane, dit que le Cte Goes, ami du grand-duc, partage avec lui la haine publique. Il alla à l'hôpital avec Pittoni. De retour il conta que le Cte Lamberg a reçu une estafette où Sa Maj. L'Impératrice lui offre la place vacante de Troppau avec 13.000 fl. d'appointemens, comme un dédommagement pour Trieste. Au sujet des couches de l'archiduchesse de Milan, il y a eu une promotion de conseillers d'Etat et de chambelans. Windischgraetz, Salm de Brünn, Lamberg de Turin et Palm sont du nombre des premiers. Joué au trictrac avec Schell. Au spectacle. Après au casin, où Torres nous fit beaucoup rire. [3v.] La neige tombée pendant la nuit se fondit. Belle journée. Í 8 janvier. Il a neigé toute la nuit et il neige encore furieusement avec beaucoup de vent. Torres vint chez moi, s'ouvrir à moi par raport à sa commission des écoles, il m'inspira de la défiance contre Eger, il dit que l'Impératrice m'appelle son gouverneur, je lui fis lire mon raport du 30 août sur les écoles, il parla en partant d'un raport à faire à la Cour. Dîné chez l'évêque avec Ricci, Torres, Suardi, Pittoni. Joué au whist avec le baron Schell. L'évêque me caressa beaucoup au sujet de l'évêché. Au spectacle. Dans la loge de la Maffei, qui étoit un peu incommodée et en témoigna beaucoup d'amitié pour Morelli. Un vilain tems de neige qui se fond. fy 9 janvier. Tout blanc le matin, beaucoup d'eau dans les rues, je fus à pié avec Tones et le fiscal aux écoles normales. T[orres] quelque envie qu'il eut de critiquer, ne le put pas faire, parce que tout étoit au mieux. Je fus très content des leçons de Stadler et de Brandstetter en fait de géographie, de géometrie, d'aritmétique et de physique, j'y restois jusques près de midi. Schell et Giorgio dînèrent chez moi. Joué au trictrac avec le premier. Ricci arriva. Torres, Schell et Giorgio passèrent la soirée chez moi, je leur lus dans l'ouvrage de Schlettwein. Puis je lus dans Sarpi. [4r.] A midi survint une neige épaisse accompagnée d'une forte brume, que la borra chassa ensuite.
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$ 10 janvier. Le matin fini mon extrait des mémoires de Ricci sur le Littoral. Ecrit un billet à Schell pour porter le juge royal à faire réparation au juge Giuliani qui est venu se plaindre amèrement à moi hier contre lui. Conti me porta une lettre de Morelli, qui me fait soupçonner de nouveau Torres d'être très faux, outre qu'il est fort ambitieux. Lu dans Sarpi. Schell vint me rendre compte de sa commission vis-à-vis du juge royal. Il dîna chez moi avec Torres, Giorgio et le chancelier Bonomo. Nous jouâmes au trictrac où je perdis quasi toujours. Ricci vint un moment. Torres me porta son mémoire sur les écoles normales d'ici. A 7 h. au casin, il n'y avoit que Mme Maffei. Parlé au vicaire Bono au sujet de cette affaire de Suardi, et à Gabiati sur les mémoires de la bourse au sujet de la poste d'Italie. Joué au whist et perdu. Conversation au feu de cheminée. De retour chez moi je trouvois une très jolie lettre du duc de Bragance, et une autre du président de la Chambre, qui me parle d'un chevreuil des Indes qui doit être arrivé ici à la maison Balletti pour Sa Maj. l'Empereur. Des traîneaux à sonnettes. Beau tems. Très froid. Du verglas dans les rues. t 11 janvier. Le matin je fis venir le directeur des écoles pour lui parler [4v.] au sujet du projet de Torres. Je fis venir le juge Giuliani auquel j e commandois la bonne harmonie avec le Cte Suardi, il me promit très touché qu'il ferait de son mieux à l'avenir pour expédier ses ouvrages. Un nommé Salmi de la maison Maffei me mena voir une gazelle qu'un nommé Geòrgie a amené d'Egypte pour Sa Maj. l'Empereur. Je parcourus le mémoire de Torres. Mis mon nouvel habit de drap mêlé. L e Cte Suardi vint et je lui dis comment j'avois accommodé l'affaire, il en parut content. Le Cte Torres me porta son raport à la Cour, conçu dans des termes fort obligeans pour moi, nous discutâmes ensemble l'affaire des écoles, lui et Stuart dînèrent chez moi. Aprèsmidi vint Ricci. Au théâtre. Dans la loge de Mme Maffei, qui me fit présent de l'almanach de Treviso, appellé le Schieson. Cte de Cobenzl a envoyé dans toutes les provinces la comparaison du montant des douanes avant et depuis son tarif. Par l'ensemble il résulte, disent ses amis, que la différence n'est que de 26.000 fl. malgré l'énorme augmentation de dépense. Comme on paye le transit à la frontière, et que dans la comté de Gorice il y a beaucoup de transit de vin, il est naturel que les douanes de la comté de Gorice rendent à présent 120.000 fl. tandis qu'auparavant elles ne rendoient que 80.000 fl. L'administration de la comté de Gorice coûte 16.000 fl. de plus qu'elle ne rend. Welsperg a 3.000 fl. de retraite, l'Empereur en fait cas. [5r.] Nous restâmes à causer à la cheminée. Le dégel vint en plein, tems abominable.
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2 e Semaine Θ 1 er après les Rois. 12 janvier. Ma soeur Constance termine aujourd'hui 35 ans. A la messe à St Antoine. Rapatrié le juge royal avec Giuliani. Trois Arméniens m'amenèrent un quatrième nouvellement arrivé. Strappi vint me parler. Revu le protocolle de la commission économique. Le Cte Suardi et Giorgio dînèrent chez moi. Après-dîné vint Ricci et Pittoni. Passé chez l'évêque qui ne me reçut pas. Au spectacle. Torres fit le fou à sa manière. Au coin de la cheminée. Le dégel continua. V 13 janvier. Le matin j'envoyois les nottes de Torres par mon secrétaire à l'évêque, qui me fit dire qu'il ne croyoit point avoir besoin de faire des observations. Il prétend que j'aurais dû tenir commission avec Torres et lui sur ce sujet, tandis que je ne saurais pas ce qu'on eut pu dire dans pareille occasion. Il s'agit de savoir si l'ordonnance est observée et cela s'apprend quand on va aux écoles. Torres vint prendre congé de moi et me dit que le Cte Bielinski que j'ai connu à Vienne en 1762 étoit fort amoureux de Mme de X X X que pour lui plaire il vendit un attelage et une fourrure de martezibeline à très bon marché au mari et à la femme, et qu'elle le re-[5v.]grette infiniment. Peutêtre étoit-il à Vienne actuellement. Il dit que Brigido ne vise qu'à me succéder. Schimmelpfenning vint me sequer avec la commission des écoles normales pour savoir s'il doit l'imprimer dans le Schematismus, ce qui donnerait à de nouvelles brouilleries avec l'évêque. Giorgio et Gobbi vinrent chez moi. Ensuite vint Schell, Ricci, l'évêque qui a une explication laquelle parut terminer sa bouderie. Nous jouâmes au whist et je perdis. Au spectacle. Pas une âme. Dans les loges de Mmes Plattner et Strohlendorf. Le premier buffo Cosimi arrivé de Venise me porta une lettre de Durazzo et s'excusa sur son différend avec l'entrepreneur. Le dégel continua. i 14 janvier. L'ordinaire qui devoit arriver hier, n'est arrivé que ce matin. Reçu nombre de lettres, entr'autres une très jolie d"Eger remplie de témoignages d'estime. On attacha les estampes dans la chambre verte. Belletti se chargea de me faire venir un miroir de Venise. Le fiscal vint me parler au sujet de ce garçon de 12 ans qui s'est échapé de chez un Grison disant qu'il veut se faire catholique. Il dîna chez moi avec le baron Schell. Ricci vint m'annoncer, que mes tables de mahogani d'Angleterre me coûteraient 65 fi. de fret, que Mme de Brigido a eu fort mauvais tems en chemin et [6r.] est arrivée le 6 à Vienne, que le 8 il neigeoit à force et il y avoit du monde de gelé et cependant l'Empereur comptoit partir. Au théâtre, j e m'attendois que Cosimi chanterait, il ne vint pas ni même la seconde actrice, passé quelque tems dans la loge de Mme Maffei qui avoit une joye singulière de voir danser le ballet de La rose, elle en
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sentoit tout le voluptueux. Pittoni n'est pas sorti. De retour chez moi je trouvois ma chambre verte toute arrangée. Le matin gris. A 3 h. le plus beau soleil du monde. £ 15 janvier. Fait placer le tapis verd dans la chambre verte. Bonomo fut me parler portate. Francol me parla de la maison des pauvres, où je vois que Pittoni a bavardé beaucoup plus de ce qui ne se trouve en effet. A midi j'allois voir le cavafango nouveau faire son premier essai à l'embouchure du grand canal. En huit minutes la cuillière est tirée du fonds et déchargée. Schell m'accompagna dans cette tournée. Il dînèrent chez moi Giorgio, Wassermann, Bellusco et Gabiati. Pittoni et Ricci vinrent après le dîner. Nous parlâmes de Torres et des écoles normales. Au spectacle. Le jeu de Cosimi est agréable, mais sa voix ne vaut rien. L'opéra parut revivre par ce changement. Dans la loge de Mme Maffei seul avec sa petite fille. Au casin au coin du feu. Beau tems. [6v.] ^ 16 janvier. Marco Levi fut chez moi, me parla de la police de la nation, et du rôle des barques dont la bourse veut décider l'abolition. De Leo me porta le protocolle des fondations. Le proviseur Kupfersein un homme d'une belle physionomie me porta un projet pour donner issue à un torrent sur la route de Scoglio. Pittoni croit que Degelmann est son ennemi, me parla du zèle avec lequel Rossetti le directeur de la bourse s'employe pour la maison des pauvres. Ecrit au baron Pichler. Dîné seul. Ricci vint, puis l'évêque qui joua au whist, puis se plaignit à moi de l'avertissement qu'on a donné à l'imprimeur. Au théâtre. Mme Rossetti quoique sur le point d'accoucher, y étoit et je passois quelque tems dans sa loge. De là chez Mme Maffei, elle dit que ce danseur et cette danseuse sont de Gioje/Zioje *Zoje*. Au casin puis chez moi, le bruit du vent m'endormit. Giorgio est parti ce matin pour Venise d'abord en voiture, puis avec la poste. Beau tems. Il s'éleva une borra qui fut mêlée de tramontane. # 17 janvier. Civrani vint me parler au sujet de Thalmann et au sujet de la mesure du sel. Le coadjuteur de l'évêque de Warmie, un jeune Pce Lubomirsky capucin âgé de 28 ans venant de Rome, se présenta chez moi le matin. Schell dessinoit mon portrait et nous retrouvâmes celui qu'il a fait de moi le [7r.] 20 janvier 1762. Il dîna chez moi avec Pittoni. Ensuite nous jouâmes au trictrac, je restois en gain. Le Cte Suardi vint chez moi. Au casin. Mme Strohlendorf cousut mes gans, je jouois au whist avec elle. Puis au coin du feu. Mme Feltz en habit d'homme brun qui lui va à merveille. Beau tems, mais borra et froid. 130
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t 18 janvier. Travaillé à la minute de patente pour le système des fers de la Styrie. Passé à la porte du coadjuteur de Warmie, de là promené en voiture. Schell dîna chez moi avec Pittoni, nous jouâmes au trictrac sans fin. Mme Strohlendorf vint et je jouois avec elle. Ricci me communiqua les tables des revenus des jésuites. Le fiscal me parla de sa commission chez les religieuses. Tard au spectacle, la d'Aliai étant malade. Ballet du déserteur, la musique ne m'en plut pas. La scène de la prison est mal peinte, la grande joye le moment après l'arquebusade paroît extravagante. Beau tems et très froid.
3 e Semaine Θ 2. après les Rois. 19 janvier. A la messe à St Antoine. Un cordonnier vint me demander l'aumône. Pittoni me parla de son projet d'aller aux bains de Pise. Le fiscal me parla des religieuses. Hier Bonomo m'a porté les premières portate [7v.] imprimées, on dit que les négocians en sont très contens. Sorbée me porta la toile venue de Prague. Dîné seul. Travaillé sur le système des fers de Vordernberg. Ricci vint, puis Pittoni, puis l'évêque, nous jouâmes au whist. J'arrivois très tard à la comédie et fus un moment dans la loge de Mme Maffei. Au casin où je trouvois Pittoni si inattentif, que cela me donna du noir que j e conservois au milieu de la lecture d'Arioste. Beau tems. Le soir sirocco et diminution du froid. D 20 janvier. Levé avec la mélancolie dans l'âme. Bellusco vint me parler contre le mémoire que Rossetti m'a présenté pour l'abolition de la volta. Marco Levi vint me parler sur le même objet, me montra la signature de tous les négocians dont la pluralité est pour l'abolition. Gabiati chercha en vain de la protéger. Langwieder envoya chez moi par raport à la gazelle de l'Empereur. Wassermann fort content me dit les choses consolantes que Raab lui manda. Pittoni me porta une autre lettre de Raab et une de Torres. Je reçus une charmante lettre de ma chère cousine de Diede. Kraz me mande que le pauvre Evers est mort le 15 d'une fièvre chaude. Promené avec le baron Schell sur le chemin de Scorcola, quantité de glace qu'on y voit. Il dîna chez moi avec Wassermann. L'évêque vint et nous fîmes une partie de whist. [8r.] Au théâtre. La seconde actrice encore malade. Dans la loge de Mme Maffei qui ne porte point de caleçons ce qui X X X elle avoua naïvement que le ballet de La rose lui inspiroit des désirs. Pittoni donna à souper à des femmes, à Mmes Maffei, Strohlendorf, Plattner, Renner et David. L a dernière étoit la mieux mise et la mieux coeffée de toutes. De là au bal au théâtre. Causé encore avec Mme M[affei] et avec la jeune Tribuzzi qui a un
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air voluptueux, elle avoit un masque d'esclave que Mme Struppi lui avoit arrangé. Parti à minuit et demi. Beau tems. Moins froid. ¿ 21 janvier. Le peintre bolonois depuis avant-hier finit la chambre d'architecture. Bonomo vint me parler d'une assemblée de la bourse qui s'est faite ce matin pour l'affaire de la volta et des passeports pour la Lombardie. Le Cte Coronini, capitaine dans Lattermann en garnison à Graetz, frère du vice-président de Gorice, et M. Lazarini du régiment de Langlois vinrent me voir, le premier me porta une lettre de son frère. Ils dînèrent chez moi l'un et l'autre avec Schell et Pittoni. Joué au trictrac avec le dernier. Au théâtre. Trop longtems dans la loge de Mme Maffei. Le Cte Suardi y étoit. Tems de dégel et de pluye. S- 22 janvier. Une petite fille du maître de chapelle Arcari vint me demander l'aumône pour ses parens. Travaillé sur [8v.] les fers. Lu avec plaisir dans Sulzer les articles, Plautus, Plan, Opéra, Troken, Tropen, Scherz, Spott. J'avois la tête pleine du sirocco, Pittoni me fit faire une grande promenade dont j e me trouvois très bien. Dîné seul. Ricci et Wassermann me tinrent compagnie le soir. Au théâtre. Un moment chez la Maffei où étoit la Strohlendorf. Il y eut un petit ambigu chez moi, dont étoient les Suardi, les Maffei, les Schell, les Strohlendorf, les David et Pittoni. J'avois fait inviter la femme du directeur de la bourse Rossetti, mais très prudemment elle refusa. Au bal jusqu'à 1 h. Mme Maffei me dit Carletto non puoi tanto.16 Tems sale de pluye et de dégel. ^ 23 janvier. Le capitaine du port vint m'avertir que le consul de France a fait arrêter deux matelots. Marco Levi vint raisonner longtems politique, me parla du Cte Herberstein qui interdit le commerce avec Venise, et fit mettre aux arrêts les soldats de la ville. Il voulut me persuader d'assister à la formation du projet de passeports pour la Lombardie. Il dit que l'on ne veut plus laisser passer de marchandises de transit sans que le marchand n'accuse la valeur, que l'on ne peut>veut pas laisser tranquillement faire la contrebande à nos sujets dans les états de Venise. Kappus vint me parler au sujet du raport à faire sur [9r.] le revenu des ex-jésuites, les comptes sont tenus dans le plus grand ordre. Reçu des croix de l'ordre de Vienne. Pittoni et Wassermann dînèrent chez moi. L'évêque vint après-midi, je lui communiquois le contenu de la lettre que j'ai reçu du B. de Pichler au nom de Sa Maj. l'Impératrice touchant la religion et les bonnes
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moeurs. Nous jouâmes au whist et je perdis. Au théâtre. Dans la loge de Mme Rossetti, qui y étoit quoique grosse à pleine ceinture. J'y fis compliment à Buonomo sur l'augmentation d'appointemens. De retour chez moi lu dans Sarpi la dissolution du Concile de Trente. Tems triste, brouillard épais. Sirocco, le soir pluye et la nuit. $ 24 janvier. Le matin les minorités et leur père gardien me portèrent la lettre du père Widdmann leur provincial de Pettau au sujet du catéchiste que je leur ai demandé pour les écoles normales. Bonomo me porta une lettre du consul général de Zante qui m'envoye un baril de muscat rouge de Zante. Le fiscal m'amena un ecclésiastique de Fiume Don Russich, que l'archiprêtre envoye ici pour enseigner la langue cragnolienne selon la méthode des écoles normales et le catéchisme. Pittoni et le baron Schell dînèrent chez moi. Après-dîné vint Mme Schell avec la Zanchi. Joué au trictrac. Au casin. Quantité de monde. [9v.] Fait ma partie de whist avec la Strohlendorf. Mme Maffei s'approcha de moi autant qu'elle put. La David vint un peu au feu de cheminée. Lu dans Lucrèce. Le brouillard parut se dissiper un peu. ^ 25 janvier. Le matin travaillé sur les fers de Vordernberg. Volpi ayant été chez moi se plaindre du directeur Langer, je fis venir celui-ci et lui lavois la tête. Le baron Schell et Bonomo dînèrent chez moi. Joué au trictrac avec le premier. Au théâtre. On joua le nouvel opéra la vera costanza, ou le pescatrici fedeli. Mme Rossetti y fut encore. La Sra Marianna d'Aliai vint dans ma loge implorer une protection pour être dispensée de chanter le duetto. Elle dit qu'elle est mélancolique, qu'elle veut se marier, qu'elle s'étonne comment Fabiani et la Viglioli ne se baisent pas dans le ballet de La rose. La musique du nouvel opéra est bien touchante, le vestiario bon. La scène de l'enfant fit rire le parterre. De la levantera et de la borra ensemble. 4 e Semaine Θ Septuagésima, 26 janvier. Le matin à la messe en voiture à cause du vent. J'avois donné hier à Pittoni la commission de parler à la Fleury et à son galan le Grison caffetier, il me porta la réponse, dont je le chargeois d'instruire l'évêque, ainsi que du [10r.] projet du fiscal de placer Volpi à l'hôpital. Wassermann dîna chez moi. Cosimi l'acteur vint me parler, c'est un joli garçon de bonne société. Le Dr Gobbi atteste que la d'Aliai a la fièvre. Après le dîner vint Pittoni, puis l'évêque et Ricci. La fille de celuici, Mme Rossetti, est accouchée ce matin d'un garçon. Elle avoit commencé à avoir des douleurs à 8 h. et à 9 h. elle avoit tout expédié. Il paraît qu'une forte saignée lui a procuré ce retard et cette prompte expédition. L'évêque me parla au sujet de la Fleury,
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du directeur des écoles et de Volpi. Nous jouâmes au whist. J'arrivois tard au spectacle. De là au pique-nique à la Reine de France. Nous étions 24, je me trouvois entre Mmes Maffei et Feltz. De là au Pudelball. Schell fut mon conducteur et me fit faire connoissance avec Mme Humpel qui est une grosse beauté. De la mauvaise odeur de>à foison. Le salon est grand mais bas. On dansoit des allemandes en quantité. J'y restois jusqu'à 1 h. Collision de vents très forts. Forte mer. D 27 janvier. Le matin j'avois formé le projet de faire venir le directeur des écoles et de le sermoner en présence de l'évêque, je n'en trouvois pas le tems. Le juif Luzzati vint se plaindre à moi du douanier, qui empêche [10v.] un pauvre homme de Pirano d'emporter deux cochons, pour n'avoir pas payé le Vieh Tarif du Camiol. Le proviseur Kupfersein vint se plaindre de ce que le directeur du sel ne veut pas laisser mesurer à ceux de la ville. J'envoyois Wassermann chez le premier et Kappus chez le second. Le vieux Bono vint me demander pour parain de son enfant, ce que je déclinois. La Fleury vint me tourmenter me disant qu'elle est enceinte de 4 mois. Je reçus une jolie lettre de M. de Mercy. Pittoni vint me parler théâtre. Le baron Schell et Kappus dînèrent chez moi. Après-midi vint Pittoni. Le consul anglois m'amena M. Macdougall, Anglois des frontières d'Ecosse, joli garçon qui me parla beaucoup de Mme de Thun, qui me dit qu'il y a quatre assemblées à Vienne: Lundi chez le Mal Haddik, mercredi chez le Pce de Schwarzenberg, vendredi chez le Cte Hazfeld, sammedi chez Ferdinand] Harrach, qui a pris une loge à l'opéra. Ricci m'apporta des fraises. Au spectacle. L'opéra n'avoit jamais été si bien joué, Mlle d'Aliai y étoit. L'Anglois admira les ballets et la Viglioli qui fut dans ma loge en son habit du déserteur. Un ennuyeux Cte Thum de Gorice m'apporta une lettre de Morelli. Au bal il fut joli, il y avoit une troupe de vieux et vieilles de l'hôpital, et une de .... un masque de carton avec des yeux tout autour du corps, et pour étiquette la Providenza, Mme Strohlendorf en Hongroise. Je fus [llr.] quelque tems dans la loge de Mme Feltz. La petite Thérèse y vint en Stubenmensch. Schell qui part demain pour Laybach, jouoit encore. Du vent qui contribua à chasser les nuages. ¿ 28 janvier. Un navire hollandois qui étoit sur les bords hier tout l'après-midi, a jetté l'ancre et tiré le canon ce matin. Le matin je minutois le décret pour l'abolition du rôle des barques pour Venise, autrement nommé la volta. Marco Levi fut chez moi me parler sur ce sujet et me dire qu'il se flattoit de faire passer à la bourse tout ce que je voudrais. Tous les précepteurs de l'école normale vinrent me parler. L'évêque arriva après-midi et je parlois en sa présence au directeur des écoles, puis nous fîmes ensemble une grande promenade à pié sur le chemin de Zaule. Lettres de mon frère et de ma belle-soeur de Montpellier fort étendue. L'évêque dîna chez moi avec M. 134
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Macdougall, Strappi qui arriva à 3 h. 1/2, Pittoni, Ricci et le consul d'Angleterre. On joua au whist, puis à l'opéra. L'Anglois fut dans ma loge jusqu'à ce que son patron de barque l'avertit qu'il falloit s'embarquer pour Venise. Chez Mme Renner, puis chez Mme Maffei, en me quittant elle me pressa le bras. Un moment au coin du feu, d'où je remportois une de ces mélancolies insuportables qui quoique causées par l'amourpropre et la réflexion paraissent cependant provenir chez moi principalement d'un sang trop peu actif qui a besoin [11 v.] d'être mis en mouvement par l'exercice, un défaut XXXXX. Très belle journée, chaud. £ 29 janvier. Le matin Consessus et Judicium delegatum, il fut question de l'affaire des impressari del pan venale qui font leur recours au sujet de l'édifice des fours publics. Le Cte Suardi parla contre le fiscal. Ensuite je montois à cheval, je fus au nouveau lazaret, vuider la querelle des gardiens avec le sous-prieur au sujet d'une cuisine, puis à Monbijou. Dîné seul, les coussins furent mis sur les chaises dans la chambre d'architecture. Ricci vint et Pittoni et le Cte Suardi, perdu au trictrac. Au spectacle. Non seulement le 3 e acte restoit dehors, mais encore le ballet du déserteur fut tronqué, la Viglioli étant malade. R. dit qu'il voudrait voir la Maffei sur la chaise où elle devra accoucher. Je fus un moment chez elle. Elle me dit qu'elle alloit au logis avec son mari, da boni vecchi. Il y eut chez moi un ambigu, composé des Strappi, des Mayer, capitaine du port, des Feltz, des Renner, des Bellusco, des Plattner, de Mme Tribuzzi, Pittoni et moi, quinze personnes. Ces femmes parurent assez contentes. J'allois un moment au bal, où je fus dans la loge de Mme Feltz à entendre le plat jargon de Mme Tribuzzi. Jour gris de sirocco. Le soir borra. [12r.] Ψ 30 janvier. Il est arrivé avec le sirocco d'hier une flotte entière, un pinque napolitain, deux navires autrichiens chargés de sel de Barletta, dont l'un *la Sainte Trinité*, capitaine Franc[es]co Cragnez m'a porté de la part du consul Passaretti un baril muscat de Trani, une checcia ragusaine; deux polacres, l'une napolitaine, l'autre vénitienne qui vient d'Alexandrie, enfin une checcia françoise, venant de Marseille, outre plusieurs petits bâtimens. Mon cuisinier a acheté le cent d'huîtres qu'on vouloit lui vendre 30 tt pour douze. Marco Levi vint chez moi et me parla du tems de Herberstein où il a été exilé des états de Venise pour avoir fait aller de Venise par Ferrare à Trieste des raisins secs en éludant la loi qui prohiboit toute exportation de Venise et des isles vénitiennes pour Trieste en uve passe. Turc à Raab en présence du comte Chotek, Impératrice Montagnari per governar i porti. Bonomo vint me parler des tabacs du comte Starhemberg. Pittoni et Schimmelpfenning dînèrent chez moi. Après le dîner je voulois lire dans mes extraits des collections de Ricci lorsqu'il arriva. Trictrac. Chez Mme
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David, elle étoit seule avec la Plattner. Au théâtre. Chez Mme Maffei. Au Pudelball. De l'ennui. Borra. £ 31 janvier. Le matin en travaillant sur l'ouvrage de Ricci une mélancolie horrible me prit et m'accabla. Le baron Stegner [12v.] adjoint de l'Administration de la banque de Gorice vint chez moi avec deux officiers du régiment de Molk, je n'étois point habillé. Gabiati vint me parler en faveur d'un certain Longone. Pittoni vint me prier de lui obtenir la permission d'aller aux eaux d'Abano ou de Pise. Pittoni promena et dîna avec moi. Ecrit à M. de Reischach. Causé avec Ricci et Pittoni. Au casin joué au whist avec Mme Strohlendorf. De là chez moi. Commencé à lire Principi di Storia Civile della República di Venezia da Vettor Sandi nob[ile] veneziano]. Assez beau tems.
Février [13r.] % 1 e r février. Ma soeur Kornfail finit aujourd'hui sa 41 e année. Avec Pittoni à cheval, son cheval devint fourbu et il dut retourner, pour moi je poussois jusqu'au pied de la montagne de Stramar, où Humpel m'expliqua tous les derniers ouvrages. Pittoni dîna chez moi. Je lui lus mon extrait de l'ouvrage de Ricci lequel arriva avec Strohlendorf. Au théâtre. La d'Aliai chanta ses airs détestablement. Le nouveau ballet La capricieuse sans prétention me plut beaucoup, la Viglioli y est joliment et simplement mise, la musique est tendre et agréable. Je lus dans le Diogène de Wieland. Assez beau tems.
5 e Semaine Θ Sexagésima. 2 février. La Candelora. A la messe à St Antoine. Une réflexion sage et heureuse me tira de ma mélancolie. Le directeur des écoles me porta tous les livres. Des paysans qui travaillent au chemin de Zaule vinrent se plaindre. Bellusco me conta qu'on a pillé sa maison de campagne. Chez Mme Schell, puis promené aux deux lazarets avec Pittoni, il se crut malade pour ne point être [13v.] en eau. Lui et Bonomo dînèrent avec moi. L'évêque de P[edina] vint après-midi. Au spectacle. La Viglioli fut dans ma loge dans son habit du ballet de La capricieuse. Elle admiroit les corde basse comme Pittoni les smorzate de la Restorini. Je fus dans la loge de la Maffei. Elle me parut froide, je voudrais XXXXX. Avec Pittoni au bal, la Strohlendorf et la Plattner masquées. Beau tems. 136
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V 3 février. Rossetti vint me prier d'appuyer un sien mémoire au roi de Naples, touchant un procès qu'il a en Sicile. La veuve Lynde fut chez moi. On dit qu'elle a 27 ans XXXXX. Je fus à cheval sur le chemin de Scorcola que je trouvois très avancé pour ma grande satisfaction, il commença à neiger sur la montagne, puis il plut, je revins derrière Terstenich. Wassermann dîna avec moi et me parla beaucoup de Greppi. L'évêque vint et nous jouâmes au whist. Au théâtre. La Maffei me dit qu'un homme marié est plus foible qu'un autre, parce qu'il dépense plus, elle avoua ingénument que depuis longtems elle n'est pas XXXXX, qu'il ne la désire plus autant qu'au commencement, par ses fréquentes absences ayant toujours fait nuovi amori. Après le théâtre je fus dans la loge des casinistes assister [14r.] au souper de la danseuse et de sa soeur qui la gouverne, qui m'attaqua sur ma mélancolie. J'y étois déplacé, et mon amour-propre me le fit connoître. Déjà troublé par ce reproche intérieur je descendis au bal et y promenois mon ennui et mon embarras, retourné au logis après 1 h. m'accablant de réflexions mélancoliques, queje voulus étouffer en vain. Jour gris de pluye. ¿ 4 février. Après m'être levé, j'employois mon peu de raison à me guérir de ma mélancolie, à me prêcher qu'il faut fermer la porte de mon âme à toute fantaisie, veiller avec la plus grande attention à ne pas m'attirer de plus grands ennuis en cherchant à m'éviter moi-même. Renoncer à toute prétention. Ma foiblesse m'humilie, je m'attire un embarras, une haine contre moi-même qui m'ôte toute présence d'esprit et toute faculté de faire usage de mon bonheur. L'auteur de mon être me rende sage, et me fasse faire cet usage heureux de ma raison. Je lus dans ce Mattei I libri poetici della Bibbia tradotti dal ebraico originale ed adattati al gusto della poesia italiana. Dans le second volume il y a un calendrier [14v.] juif où l'auteur observe que le jour de l'an, le premier du mois Nisan ou Abib il y avoit gala et dîner public à la cour des rois Saul et David. Il y eut à dîner chez moi notre évêque et celui de Pedina, Bellusco, Vron de la compagnie de Fiume, Belletti et Pittoni. Après-dîné Stuart vint, nous jouâmes au whist. Au théâtre. Dans la loge de Mme Plattner où il y avoit la David, puis chez Mme Maffei, je me laissois rechercher. Lu dans Mattei. Jour gris et de la borra. Beau coucher du soleil. j! 5 février. Le patron napolitain Felice Capello implora ma protection pour se défaire de sa pouzzolane. Parlé à mon menuisier sur les caisses du moscovade qui arrivent ici et qui sont de bois de carroubier que l'on m'a proposés pour planchejer mes deux chambres. Sorbée me parla du sofa qui sera placé ici. A cheval vers le vieux lazaret, puis à Zaule au-delà de l'endroit où on descend vers la digue. Wassermann dîna avec moi. Ricci et Pittoni vinrent après-midi. Je fis visite à Mme Rossetti où je restois
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longuement à entendre les facéties de Stuart avec Mme Antoine Mayer. De là au théâtre. Dans la loge de Mme Strappi où étoit la Strohlendorf, puis chez Mme Maffei où on m'embarassa en m'y laissant seul. Retourné chez moi à faire du mauvais sang, puis au bal où la Plattner et la Renner [étoient] [15r.] en domino blanc avec une écharpe. Mme Felz vint dans un masque fort drôle, noir, une coeffe fort élevée garnie de dentelles, je passois quelque tems dans sa loge et mourus de froid chez Mme de Strohlendorf. Assez beau tems. Le soir gris. Ψ 6 février. Le matin Marco Levi me porta tout plein de notions intéressantes sur le commerce de l'année 1776. Pittoni me dit que ma chambre d'architecture coûte 36 ducats. Le Cte Wurmbrandt m'amena le baron d'Apfalterer, Zoys, l'abbé Maffei et le chanoine Ricci, tous arrivés hier de Laybach. Je me sens un peu de colique du froid que j'ai pris hier. Le Cte Wurmbrandt dîna chez moi avec le major Stuart. Après-midi vinrent Ricci et Pittoni. Travaillé à mon grand raport sur Trieste. Le soir au théâtre, je ne sortis point de ma loge et allois de là chez moi. Il neigea le matin et plut ensuite. ff 7 février. Le matin il n'y eut pas moyen de sortir en voiture ni à cheval à cause du sirocco. Zoys dîna chez moi avec Pittoni, nous parlâmes beaucoup de l'abbé Gruber, qui est dans les dettes jusques par dessus les oreilles. Ricci vint, j'allois chez Mme Rossetti puis chez Mme Brigido qui me conta que sa belle-fille est arrivée [15v.] le 23 à Temeswar, étant partie le 16 de Vienne, à une poste ils ont été versés, elle est tombée sur son beau-frère. Au casin, Mme Felz fort jolie. Joué au whist et gagné dix-neuf parties à Mme de Strohlendorf. Chez moi, je m'endormis en lisant dans les psaumes de Saverio Mattei qui d'ailleurs m'amusent infiniment. Tems de pluye et de sirocco. % 8 février. Levé avec de la mélancolie. Travaillé à mon grand raport sur Trieste. Le douanier me promit les revenus de la douane de l'année passée et me parla de ceux du sel, me dit que la banque fera tout ce que je voudrai sur les vins. Le capitaine du port chez moi, je promis de le charger de l'opération du cavafango, et le chargeois d'extraire pour moi les exportations par mer de l'année passée. Promené à pié avec le Cte Wurmbrand sur le chemin de Scorcola, je le chargeois>nous *fûmes* surpris de la pluye, mouillé, j'en eus du ressentiment de ma sciatique. Mme Maffei m'envoya ma bahute de Venise. Pittoni dîna avec moi. Après-midi nous parlâmes colonnes, vint Strohlendorf, puis M. de Centurelli, un senatore florentin, puis Ricci, puis le Cte Wurmbrandt m'amena Mme de Thurn de Laybach, son mari, le Cte Barbon, M. Apfalterer et Maffei de Laybach, tout cela vint à la fois chez moi. [16r.] L'évêque vint, parla de la bulle sur
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le carême et d'un bal qu'il croyoit qui seroit aujourd'hui. Au théâtre. Mme de Thum tout le tems dans ma loge, elle a quelque chose de Mme de Bornemissa. On donna L'avaro, le dernier duo m'enchanta, le ballet de Diane, et celui de La capricieuse mêlé avec celui de La rose, me plut beaucoup. Mené Mme de Thum chez elle à l'auberge, de là un peu au feu de cheminée. Le colonel de Molk Schmidtburg arrivé aujourd'hui de Gorice me porta des complimens du Cte Cobenzl, et une lettre de Torres, qui me communique une de Taufferer à lui remplie d'éloges de moi. Tems de sirocco.
6 e Semaine Θ Estomihi. 9 février. Le matin à la messe à St Antoine. Bellusco vint chez moi me parler du vol qui s'est fait dans sa maison de campagne. Cosimi l'acteur me demanda une lettre pour le Cte Durazzo. Bonomo vint m'annoncer que le 8 janvier s'est naufragé alla Vallona en Albanie un navire portant pavillon russe chargé de 400 balles de cotton pour le Cte de Starhemberg. De 19 hommes de l'équipage, quatre ont été fait esclaves, les autres sont arrivés ici aujourd'hui avec un bâtiment venant de Patrasso. Le P. de Fieme, capucin qui prêchera le carême ici, vint se présenter. J'allois à 2 h. chez [16v.] Mme de Thum, je la rencontrois devant sa porte. Ricci y vint aussi, je l'amenois dîner chez moi avec son mari, le colonel Schmidtburg, le Cte Barbon, Ricci, M. d'Apfalterer, Pittoni et le jeune Gravisi. Après-midi je la menois en voiture aux deux lazarets, chemin fesant nous parlâmes tendresse, on dit qu'elle se rendroit aisément. De retour chez moi tout s'y rassembla et l'évêque aussi. Je menois Mme de Thum en voiture au théâtre, le spectacle d'hier, la Viglioli vint dans ma loge dans son habit de La capricieuse. Pique-nique à la grande auberge qui ne parut pas trop convenir à nos hôtes de Laybach. Je menois Mme de Thum de là au bal, où elle fut jusqu'à 2 h. passé dans ma loge. Je lui trouve beaucoup de l'air de Mme de Bornemissa, elle a de grands yeux bleus, un joli nez, une petite bouche, un joli menton, de jolies mains, peu de gorge, un petit front, de beaux cheveux. Elle *doit avoir* du tempérament. X X X Tems fort doux. Ί> 10 février. La Cour et le généralat de Carlstadt donnent de mauvaises nouvelles de la peste qui est dans deux villages des environs de Salonique. Lettre du duc de Bragance. Mille florins de Vienne. Pittoni vint chez moi, nous allâmes ensemble chez Mme de Thum où j e trouvois les Suardi. Je menois promener cette jolie petite femme et lui X X X X X . Les Struppi y vinrent après. Je dînois chez l'évêque avec le colonel Schmidtburg, le Cte Wurmbrandt, [17r.] l'évêque de Pedina, Pittoni, Zoys et le chanoine Ricci, le maître du logis me montra une lettre où il parle de moi. Chez Mme de Thum. Je la menois à l'opéra qui lui plut moins que celui de L'avare. Le podestà de 139
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Capo d'Istria arrivé avec sa femme furent au théâtre. M. et Mme de Thurn, le Cte Barbon, Apfalterer, le colonel, Zoys, les Struppi, le Cte Wurmbrandt, Stuart et Pittoni soupèrent chez moi. La borra étant très forte, je menois Mme de Thurn en voiture au bal du théâtre, où elle resta encore dans ma loge sans danser avec Mme Struppi, après que ces dames furent parties je m'arrêtois encore quelque tems avec la Viglioli qui étoit jolie en juste et mouchoir à la Crémonoise. Son conducteur masqué avec une vilaine bouche étoit un peruquier que Hirschel lui avoit donné pour conducteur. Je causois avec le podestà, avec Mme Belletti dont la voix hommasse m'effraya. Le matin doux. Après-midi il s'éleva une borra ou plutôt levantera terrible. i l l février. La borra de cette nuit a fait casser une colonne de pierre où étoit attaché le cable d'un navire ici près de la batterie. Le vaisseau de Fiume a heureusement tenu sur ses ancres. L e navire vénitien Pamela arrivé hier prêt d'entrer dans le grand canal, étoit attaché par un cable à une des prises, le cable a cassé, le navire a longtems chassé sur ses ancres, puis il a dû les lâcher et courir vent arrière. Hierschel vint m'annoncer que son procès étoit gagné. Wassermann me porta une [17v.] lettre de ma belle-soeur de Montpellier. L e Cte Wurmbrandt vint regarder mes volumes. Struppi me porta un DécreoLettre du généralat de Carlstadt par laquelle on le charge de visiter les ports militaires, et lui envoye en même tems son décret de lieutenant-colonel du Conseil de guerre, je lui dis qu'il falloit que tout cela me fut communiqué de la Cour. J'allois chez Mme de Thurn à 1 h. passé, je la menois chez moi, où elle dîna avec son mari, le Cte Barbon, le colonel, l'évêque, Pittoni, le Cte Wurmbrand, l'abbé Maffei et Zoys. Elle partit bientôt après le dîner, je la trouvois au théâtre, où on donna pour la dernière fois L'avaro. Toute la troupe vint dans ma loge. Je menois Mme de Thurn chez elle et me sauvois, souffrant des yeux et du sommeil. Contraste de vents et borra terrible. Ü des Cendres. 12 février. Le matin je restois chez moi à ne pouvoir rien faire à cause d'une fluxion aux paupières et dans la lymphe des yeux. Wassermann longtems chez moi. Le tems s'étant mis à la neige, je fus en voiture chez Mme de Thurn et la trouvois qui dînoit, le colonel avoit projetté un pique-nique que monsieur a décliné. Je fis maigre et retins Wassermann à dîner. Après-midi vint Ricci, puis le Cte Wurmbrandt et Stuart qui me donna part des 32 recrues qu'on a ordonné en grand secret de lever dans cette contrée. Puis arriva le colonel [18r.] et nous parlâmes Transylvanie. A 7 h. au casin, j'y trouvois Mme de Thurn qui de nouveau me parut aimable, malgré qu'elle ne m'avoit pas paru telle ce matin, elle n'a pas beaucoup d'éducation et est fort souvent gênée par un rustre de mari jaloux, cependant elle a de la douceur. Elle joua au voyta avec Mmes Struppi et David, et moi au whist avec Mme de Strohlendorf, elle prit 140
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congé de moi, son habit d'amazone de voyage vert d'eau avec un collet satin couleur de rose et de petits paremens de même, et un joli chapeau à plumes blanc et noir lui alloit à merveille. Mauvais tems. Neige et vent et brouillard. Φ 13 février. Cette fluxion aux yeux m'incommoda infiniment en me levant. Le Dr Gobbi vint raisonner sur mon mal. Marco Levi me demanda le livre du capitaine du port sur les bâtimens partis pour me donner un raport sur l'exportation. Je fis changer entièrement l'arrangement de ma chambre de travail et mettre le grand bureau entre les deux fenêtres vers la mer, et le Pce Kaunitz avec l'Eloise vis-à-vis des autres deux fenêtres. Je reçus la résolution de la Cour sur les bâtimens à faire des deniers royaux, et une lettre du baron Reischach qui me marque la retraite de Plank, et que le comte [18v.] Chotek a pris le XXX référât du pauvre Evers. Le receveur du sel Kampfmiller vint se plaindre à moi d'une difficulté que fesoit le capitaine du port pour permettre à un napolitain de débarquer du sel étranger. Toute la caravane de Laybach est partie ce matin. Pittoni dîna avec moi. Ricci y vint, au casin où je fis ma partie au whist, la Plattner me fit sa cour en me parlant de Mme de Thum et contre le colonel. Je trouvois Mme Feltz bien jolie. De retour chez moi je me couchois. Il fit assez beau, le soir pluye forte. £ 14 février. Je pris de la magnesia qui selon le Dr Gobbi doit faire un effet particulier sur la lymphe, elle opéra puis je pris du bouillon à plusieurs reprises, je me sentis du mal à la gorge. Pittoni vint me tenir compagnie. Wassermann aussi, Weber me fit la lecture dans le Phaedon de Mendelssohn. Dîné à 3 h. avec peu d'appétit. Pittoni et Ricci vinrent chez moi. Strappi arriva du casin, Wassermann et Gabiati assistèrent à la lecture que fit Pittoni de quelques chapitres de l'ouvrage de la Félicité publique. Forte pluye le matin, le soir beau. % 15 février. Le matin parlé à Buonomo au sujet de cet [19r.] Antoine du théâtre, à Bellusco au sujet des vols qui se commettent dans les maisons de campagne alentour, au vicaire criminel sur les moyens d'y remédier. Revu les décrets au sujet des travaux à faire des deniers que la Cour envoye. Travaillé un peu sur mon grand raport et dicté à Weber sur le même sujet. Pittoni dîna avec moi. Strappi vint après le dîner, me parlant de ses dettes qu'il voudrait avoir payé par la ville. Joué au trictrac. Mon sofa couvert de Gratel pour cette chambre-ci fut achevé. L'évêque vint qui nous raconta nombre de J. F. au sujet du général le Breton d'Ollmutz. On lut encore des Romains en présence du Cte Suardi, du fiscal et de Wassermann. Le matin fort beau, le soir couvert, la nuit pluye.
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7 e Semaine Θ 1 e r du Carême. Invocavit. 16 février. Le matin en voiture à la messe. Dicté un peu à Weber pour mon grand raport. Le capitaine Hahn de retour de Vienne vint chez moi et me dit que c'est la première fois que le militaire lève les recrues. Le juge criminel me parla de tous ces vols. [19v.] L e Cte Suardi, Pittoni, le fiscal et Gobbi dînèrent chez moi. Strohlendorf vint après-midi, puis l'évêque qui me parla de certaines revendeuses qui demandent à vendre le dimanche dans les heures où il n'y a pas de service divin. L'évêque, les Maffei, les Strohlendorf, Gabiati et Mme Plattner jouèrent ici. Après leur départ lu avec Pittoni un chapitre de la Félicité publique. Tems triste sans beaucoup de pluye. D 17 février. Par un tems infame j'écrivis à M. de Reischach. Mme de Canto me fait une commission du Pce de Furstenberg. Lu une pièce allemande qu'on nomme Die Subordination qui est touchante et a fait pleurer Mme de Thum. Travaillé à mon grand raport. Bonomo et Gobbi dînèrent chez moi, je lui>leur parlois de notre généalogie. Strappi vint. Le soir j'allois chez Mme Rossetti où je jouois au whist avec l'évêque et les deux consuls de Naples et d'Angleterre. Il plut toute la journée, et il neigea sur les montagnes. ¿ 18 février. L e matin à 10 h. vint le lieutenant colonel Strappi, nous examinâmes avec le fiscal les plans de l'édifice des fours publique que les impressari du pain s'étoient engagés de construire en 1757 et 1758. Le fiscal lut sa longue déduction par laquelle il [20r.] com[p]te que loin d'avoir bâti au-delà de ce qu'ils se sont engagés, ils n'ont pas rempli les conditions qu'ils avoient promis, et qu'ils sont encore en arrière de 6.000 fi. de la X X X *part* de leurs profits annuels. L'aubergiste de la grande auberge vint m'annoncer que Comes, frère de celui qui est chez mon frère et confisseur de son métier auroit envie de quitter le Cte de Wahl, pour entrer chez moi. Il dîna chez moi Strappi, le fiscal et les deux frères Pittoni. Ricci vint ensuite. J'allois chez Mme Maffei queje vis jouer à stroppa avec Mmes Langwieder et Belletti. Ne trouvant personne au casin, j e finis ma soirée chez Mme David où il y avoit beaucoup de monde, où je causois avec Mme Feltz, m'imaginois l'aimer un peu, jouois avec Mme Strohlendorf qui fit comprendre qu'elle aime Gabiati. Lu à Pittoni un chapitre de la Félicité publique, il me parla de Francesco] C[arlo] Coronini, de ses amours avec Mme Clementina, il étoit jaloux lorsqu'il aimoit, son âme et son v[...] n'étoit pas tranquille. Le matin pluye générale et neige sur les montagnes. Le soir beau clair de lune.
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£ 19 février. Lu la dissertation du comte Carli de Milan sur les antiquités romaines de l'Istrie. Bonomo m'en porta une sur les tems plus modernes, et une médaille d'or de la valeur de 5 ducats de Walter von Plettenberg, grand-maître des chevaliers Porteglaives en Livonie de 1528. Avancé dans mon grand [20v.] raport. Lettre de Morelli. Dîné seul. Après le dîner j'allois en birotsche aux deux lazarets, puis chez l'évêque, de là chez Mme Rossetti qui quoique peu jolie me paroît de nouveau aimable. Chez moi à lire dans les questions sur l'Encyclopédie tome 9. Au casin joué au whist avec Mme Strohlendorf, j e causois avec elle après le jeu, et revins chez moi lire cette triste réflexion contre l'immortalité de l'âme dans les Lettres de Memmius à Cicerón, page 365, du livre précédent. Le matin gris, le soir très beau. Forte colma le matin. Ψ 20 février. Le matin lu une grande partie du troisième chapitre de Lucrèce sur l'âme. Marco Levi vint me tourmenter sur l'affaire de la ferme du pain. Le capitaine du port m'a vendu des bas anglois et un chapeau clabaud de castor. Ecrit la parole pour les deux mois prochains, j e tirois les saints du Schieson. Gabiati, Pittoni et Wassermann dînèrent chez moi, le premier me confia que Strohlendorf est amoureux de la Feltz. La poste arriva tard. Ricci vint. Pittoni avec les proviseurs vinrent me présenter les points dont ils sont convenus pour prendre les mesures contre les larrons. Je recommandois à Civrani d'aller lui-même arranger la patrouille de Servóla, il me porta les livres de la conscription militaire. [21r.] L'évêque vint, j'allois jouer avec lui chez Mme Rossetti et y trouvois de l'ennui, je le raportois chez moi, m'endormis d'ennui et lus ensuite dans Monta[i]gne. Il a plu à verse toute la sainte journée. Ρ 21 février. Il a plu à verse toute la nuit et pleut encore, hier Γ Anglois Horsley est arrivé, on l'attendoit depuis longtems. Le matin le fabriquant de majolica vint se plaindre de ce que le douanier n'a pas encore reçu d'ordre pour la diminution des droits d'entrée sur sa manufacture. Je fis venir le douanier qui en est fâché lui-même. Le Cte Suardi vint me faire raport d'un vol qui s'est fait en ville. Pittoni me parla des arrangemens pour les patrouilles dans les villages. Il dîna avec moi et me dit que je devrais débusquer Gabiati du coeur de la Strohl[endorf], Je lus avec plaisir chez moi dans Lucrèce, dans Voltaire l'article Rare dans les questions sur l'Encyclopédie tome IX, surtout les derniers mots me firent rire, je me sentois du gel pour X X X X X . Je vais au casin, j'y aprends que Mme Feltz est accouchée cette nuit d'une fille, Mme Strohlendorf m'annonce qu'elle ne peut pas jouer avec moi, ayant la colique. X X X se met à coté de Gabiati qui jouoit [21v.] voita avec la Plattner. Comme un éclair la jalousie et le dépit entrèrent dans mon âme. Ma partie finie, je X X X X X , j e me mis à
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converser avec le consul de Venise, qui me parla des pragmatiques qu'on fait à Venise. Les caffetiers n'osent plus recevoir de dames dans les caffés. Les nobles vénitiens ne doivent plus se promener à la place de St Marc qu'en toga. La débauche étoit arrivée si loin à Venise, que Mme Dandolo, jeune dame très jolie, très sensuelle, très déterminée donna deux séquins à une femme qui tient bordel pour occuper une chambre chez elle la nuit, lui promettant tout le gain qu'elle ferait dans cette nuit, elle tint parole. Elle trouva comme Messaline qu'elle étoit fatiguée, mais non pas rassasiée. X X X X X étoit toujours là avec tout plein d'hommes autour d'elle, j e partis et m'allois ragé de mélancolie comme une bête. Il a plu toute la journée, vers 2 h. le brouillard paroissoit s'affaisser sur les montagnes, mais il remonta. t 22 février. Cette même mélancolie m'empêcha de rien faire toute la matinée, je m'accablois de reproches de n'avoir pas moi X X X X X et ma foiblesse étoit [22r.] inconcevable. L e P. provincial des minorités arrivé de Cilley vint chez moi, le proviseur Kupfersein, le Güterbestätter, le contrôleur de la poste, Pittoni me lut ses instructions pour les patrouilles en ville et à la campagne. Bonomo me lut la lettre du magistrat de la Santé de Venise touchant la peste dans les environs de Salonique. Dîné seul. Sorbée me parla du lit de domestique. Je restois chez moi à lire dans ces deux livres du juif Coen. Israel vengé par Isaac Orobio. Sa manière d'expliquer le 53[8] e chapitre du prophète Isaie est furieusement contournée. Introduction générale à l'étude de la politique des finances et du commerce, par M. de Beausobre est une compilation, où il y a des notions curieuses sur toutes les matières premières pour les métiers différens des artisans en soye, en laine, en teinturerie etc., sur toutes les productions différentes de la nature, et sur mille objets d'administration. Pittoni vint, nous lûmes ensemble le dernier chapitre du 1 e r volume de la Félicité publique. Puis j'allois jouer au whist chez Mme Rossetti. Elle lisoit l'Essay on man et trouva l'équivoque de la nature humide agréable. Ces femmes ne nourrissent pas leurs enfans pour ne pas rester si longtems sans être f X X X . Pittoni resta chez moi jusques vers minuit. Toute la journée la nature humide, en bonnet de nuit, brouillard épais. [22v.]
8e Semaine Θ 2 du Carême. Reminiscere 23 février. Le brouillard est si épais qu'on ne voit pas au-delà du môle de St Charles. Mme Brandstetter fut chez moi qui a été femme de chambre de Mme Schell, elle me dit qu'elle a d'abord dû épouser Stadler qui est le plus e
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joli garçon, mais que n'ayant pu attendre, elle a pris celui-ci. Je fus au sermon à St Pierre. Le capucin nous fit en italien la peinture de l'enfer, des dimensions de cette caverne, des insectes qui y sont, des cercles et conversations des damnés. Le négociant Braun vint proposer d'acheter la maison du séminaire pour 2.000 fl. Pittoni, Wagner, Bellusco et David dînèrent chez moi, le demier me communiqua des lettres d'Insprugg avec un compte simulé par lequel il est prouvé que le quintal de marchandise va de Venise par Porto Gruaro, Cadore, Sexten et Inichen pour 4 fl. 27 et de Trieste à Insprugg par 4 [fl.] 31. Je leur montrais des cartes géographiques pour les instruire. Arriva ensuite le Cte Suardi, puis Mme Maffei, Ricci est incommodé. La patrouille de cette nuit a pris jusqu'à 24 personnes, dont on n'a gardé que trois suspects. Au casin. Joué au trois-sept avec Mmes Maffei, Strohlendorf et Curti. L'huile de Zante a [23r.] actuellement à Venise le prix de 108 L. tandis que l'huile de la Pouille en vaut ici 112 ou 113. On attribue cela à un bruit répandu de difficultés que mettroit le roi de Naples sur l'extraction de l'huile. Beaucoup de bâtimens arrivèrent. Le brouillard fut dissipé par le soleil à midi. Il revint ensuite plus fort que jamais. D 24 février. Cinq ou six bâtimens considérables arrivés hier au soir ou ce matin, tirèrent le canon cette nuit>ce *matin*. Travaillé à mon grand raport. L'office du tabac me demanda la permission de visiter une polacre vénitienne qui se trouve derrière le pont rouge dans le grand canal, qui a du tabac pour Alexandrie qu'elle n'a point dénoncé à la Santé. Je parlois là-dessus à Kappus, au fiscal et au capitaine du port. Bonomo m'annonça qu'avec le caïc anglois la Christiane Jenny, capitaine George Meallaster sont arrivés d'Alexandrie deux passagers, le colonel James Capper, et Sr. James Dighton Squire, qui venu des Indes Orientales par la mer rouge ont débarqué à Suez le 4 janvier. Pittoni vint me parler des voleurs qu'on a pris. A 2 h. j'allois en birotsche au nouveau lazaret voir la pêche, mais il étoit de trop bonne heure, je ne vis rien et m'en allois dîner. Je n'eus ma poste qu'après 4 h. Stuart me donne de Laybach [23v.] des nouvelles de Mme de Thum. Strappi vint chez moi me parler de la vente du séminaire, le consul d'Angleterre pour me parler de ces Mrs d'Alexandrie, le consul de Venise au sujet du navire la Pamela, et Ant. Viscovich. L'évêque arriva et me donna réponse au sujet de la femme styrienne. Je le menois chez Mme Rossetti, où nous jouâmes au whist et Mme Strappi qui y étoit à l'hombre. Papa Ricci avec elle. Le matin grand brouillard. Après-midi il s'expliqua un peu. ¿ 25 février. L'affaire du capitaine Viscovich fut accommodée. Sticotti de la Santé vint me remercier pour son augmentation d'appointement. Le receveur de S. Daniel terre de Guido Cobenzl me parla d'un nouveau chemin d'Opchiena à Ober Laybach. Je finis 145
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mon grand raport et commençois à travailler sur les Pays-Bas, je cherchois les mémoires de Delplancq sur les douanes. Le Pce Waldek écrit à Pittoni qu'il a acheté à Vienne 52 séquins un déshabillé pour Mlle Palmira Sassi, lequel il a donné à un comte italien pour le porter à Venise avec une lettre pour moi, de tout cela rien n'a paru. Promené avec Pittoni au bout du grand môle et le long du grand canal. Il dîna chez moi, ainsi que l'évêque, le Cte Suardi, Strappi et le chanoine Francol. Je reçus de Marseille par la voye de la checchia Catarina capitaine Pietro Cassistre treize estampes d'après des tableaux de Vernet et plusieurs livres pour la [24r.] la valeur de plus de 30 fl. Joué au whist avec l'évêque et le Cte Suardi. L'évêque demanda un baldaquin pour la cérémonie du 19 mars. Au casin j'arrivois tard, et pris le jeu de Strohlendorf au trois-sept avec Mmes Plattner, Curti et David. De retour chez moi je lus dans les contes de la reine de Navarre. Le tems beau quoique gris. £ 26 février. Je lus le mémoire du fiscal sur les écoles de filles à établir chez les religieuses sur la montagne, on ne sauroit en faire usage, les propositions sont ruineuses pour la ville. Etudié le livre de Delplanq. Je tins Consessus et Judicium delegatum. L'affaire de la veuve Lynde, qui demeure chez le vicaire criminel, des enfans de Franzoni etc., recommandé l'affaire d'Aquilée à Pittoni, qui fit avec moi un grand tour de promenade vers le nouveau lazaret. Le P. Miller me porta une lettre de la mère de cet enfant grison. La troupe de l'opéra est partie par le tems charmant qu'il fait aujourdhui. Wassermann dîna avec moi, j e lui lus et à Pittoni qui survint, le commencement de mon grand raport. Ricci vint puis Strohlendorf, puis Suardi. Je passois une soirée chez Mme Rossetti et lui lus l'heureux jour qui me plut moins qu'à ma cousine Henriette. De là chez moi lire l'Eloge de M. de Montesquieu par d'Alembert. Tems charmant. [24 v.] Ψ 27 février. Une belle brune vint me prier d'employer son père au nouveau cavafango. L e tapis verd arriva de Laybach. Marco Levi chez moi me parla de la lettre au gouverneur de Livourne. Pittoni me parla théâtre et de la peine que fait à Mme Strohlendorf de n'avoir pas joué avec moi au whist depuis si longtems. Travaillé sur les douanes des provinces belgiques. Wassermann dîna avec moi. Après le dîner vint Ricci. Bernsteiner m'avoit porté le tarif de Milan et l'extrait d'une lettre que Mambrini lui écrit pour me persuader d'avancer à la Cour les représentations de la bourse pour que l'on comprenne les cottons, les laines, la vallonea venant de Trieste dans les facilitations accordées par la déclaration du 9 juillet 1776. Je n'ai pas bien compris la chose et j'ai grondé Bernsteiner. Au reste le tarif de Milan est bien absurde. Chaque marchandise a sept ou huit différentes impositions selon le côté par où elle entre dans 146
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le Milanois. La poste arriva tard et me porta le consentement de l'électeur du 31 décembre à ce que nos 5.000 écus de bien maternel soyent assurés sur la terre de Gauernitz. A 7 h. au casin, je parlois à Gabiati sur cet objet du Milanois. Joué au whist avec Mme /de/ Strohlendorf. J'écrivis le soir à Doehnert. Très beau tems. [25r.] $ 28 février. Ecrit à ma soeur Baudissin. Donné à copier le compte de Doehnert. Marco Levi m'envoya un compte de 38 fl. de fleurs d'Italie achetés au sujet de l'arrivée du grand-duc il y a six mois. Belletti m'envoya le miroir arrivé de Venise. Le chanoine Bevilacqua m'assura de la part de son beau-frère le négociant Braun acheteroit 2.500 fl. la maison du ci-devant séminaire des jésuites. Kappus me porta le grand raport sur le bien de cette défunte société. La colique m'incommoda et m'empêcha de monter à cheval très heureusement, car il survint un grand brouillard très épais tout d'un coup. Pittoni chez moi il y dîna. Après le dîner il me fit raport de l'affaire du théâtre opinant qu'on devoit en continuer l'entreprise à Sardón. Ricci arriva. Joué au trictrac. Ensuite au casin. Mmes Strohlendorf, Plattner et Gabiati jouèrent au trois-sept avec moi. Je plaisantois ces femmes sur ce qu'elles s'étoient confessées ce matin. Le matin beau, à midi un épais brouillard vint tout à coup nous enlever la vue du soleil.
Le Mois de Mars [25v.] % Le 1 e r de mars. Revu le raport de Kappus sur les biens des jésuites. Belletti me mena à la douane pour voir 71 différens assortimens de fers de Suède, lesquels par ordre exprès du Département des mines à Vienne il envoye à Clagenfurt à l'adresse de M. le comte Gaisrugg. Parmi les tondini, les ottangoli, les lamarini, on trouve de fers blancs et même les lâmes quarrées, il y a des pièces qui ne se travaillent pas avec la même finesse en Carinthie. De plus le quintal coûte rendu à Trieste de Venise 76 florins ce qui fait au moins une différence de quatorze à quinze florins par quintal. L'envoy de Giorgio a fait que le Cte Gaisrugg a insisté sur l'accélération de cet envoy. Lopresti dirige de Venise à Stokholm un chargement de calamine du voisinage de Bassano dans la terre ferme pour les fabriques de laiton de la Suède. Wassermann dîna avec moi. Pittoni vint après-midi. Nous finîmes la lecture de mon grand raport sur Trieste. Joué au trictrac. Passé la soirée à m'ennuyer en jouant au whist chez Madame Rossetti. Mme Maffei est accouchée à 9 h. 1/4 du soir d'une fille. Beau tems. Le brouillard revint le soir. 147
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9 e Semaine Θ 3 e du Carême. Occuli. 2 mars. Mes gens mirent leur nouvelle livrée, où il y a de petits collets rouges. A la [25v.] messe aux minorités. Lu plusieurs des premiers livres de l'Esprit des loix. Le livre de la Félicité publique me paraît beaucoup plus solide. Il paraît que M. de Montesquieu en parlant des différentes espèces de gouvernement ne s'occupoit cependant que des capitales, de ce qui entoure le souverain soit qu'il soit monarque ou peuple ou sénat. Il paraît encore que son génie le portoit principalement vers la satyre et que l'Esprit des loix est une satyre perpétuelle du gouvernement françois. Il paraît que bien des idées n'étoient pas bien débrouillées dans sa tête, bien des principes pas sûrement établis. Maffei vint me donner part de l'accouchement de sa femme. Promené avec Pittoni à la pointe du môle, au vieux et au nouveau lazaret. Il dîna chez moi avec Belletti qui causa beaucoup théâtre de Venise, avec Kappus et Schimmelpfennig. Après-midi vint Ricci. J'allois à 6>7 h. au théâtre assister à un concert où Nardi joua du violon, ... exécuta un joli concert du hautbois, et l'acteur Hornung chanta assez mal. De là au casin, joué au trois-sept ma partie de l'autre jour. Les gazettes de Vienne parlent encore de mes chemins. Le tems incertain entre sirocco et froid. D 3 mars. L e matin travaillé sur les provinces belgiques. Lu dans l'ouvrage de Cassini sur la mensuration de la perpendiculaire sur la méridienne de Paris, cette perpendiculaire fait un angle aigu avec la méridienne de Vienne, qui par conséquent [26v.] est plus méridional que Paris. L e parallèle de cette dernière capitale passe beaucoup au nord de Vienne. Pittoni fut chez moi me porter les bas de soye de Galimberti. Je le fis rapeller pour lui communiquer la résolution sur les travaux à faire aux frais de la ville, par laquelle on veut que le chemin de Scorcola reste différé pour longtems. Je fis appeller Struppi aussi pour lui suggérer de trouver une raison pour suspendre les ouvrages de ce chemin jusqu'à ce que j'aye fait des démarches à la Cour. Pittoni dîna avec moi. Travaillé à un mémoire pour la Cour. Ricci vint. Joué chez Mme Feltz. Ridicule humeur de Mme Strohlendorf. Pittoni vint lire chez moi dans la Félicité publique. Jour gris. Le soir il plut. è 4 mars. Ecrit toutes ces lettres au sujet du chemin d'Opchina. Parlé à Carlo Dini. Rossetti me porta une lettre de Laybach au sujet du sel de Sicile. Wassermann me présenta Horsley, capitaine du navire anglois The Danzig Paket. Il est honnête, me dit qu'on grave les ports de Portsmouth et de Plymouth. Zanchi me porta des notions sur le chemin de Contovello. Joué aux volans avec mon secrétaire. Le fiscal, Bonomo et Wassermann dînèrent avec moi. Le soir vint Ricci. J'allois au casin ayant entendu que le Cte Suardi étoit chez Mme Rossetti, trouvant Mme Strohlendorf fortement engagée 148
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avec Gabiati, [27r.] j e jouois au trois-sept avec Mmes David et Plattner et restois jusqu'à 11 h. Lu dans Montesquieu. Wassermann sur les chemins. Jour gris. M 5 mars. Refondu ma lettre à M. le comte Rosenberg. Pittoni vint et m'annonça qu'il partiroit la nuit pour Trieste>Venise. Nous jouâmes au volans et puis nous promenâmes ensemble. Il dîna avec moi. M. et Mme David vinrent prendre congé de moi, comptant partir aussi pour Venise. Ricci resta et me mena chez Mme Rossetti où je jouois au whist et m'attristois un peu. Tems de sirocco. Ϋ 6 mars. Le matin le dessinateur Penker/Peuker qui s'offre pour les écoles normales, fut chez moi. Le baron Marenzi un des entrepreneurs du gran dazio del vino. Pittoni n'étant pas parti pour Venise, vint raisonner avec moi sur Aquilée. Wassermann me conta que le dépôt de l'héritage de Marpurg ayant été laissé longtems en main de Raynis par l'Intendance, a été arrangé par lui. Marco Levi me parla au sujet d'un juif qui veut apprendre la méthode des écoles normales. Le Cte Suardi vint me parler au sujet du séquestre du pauvre Giuliani de la part de la commission pour les affaires du mont-de-piété, il me dit que l'augmentation de pension pour lui est refusée. Par la carosse de poste j e reçus une lettre du secrétaire de la Cour Schwarzer avec un formulaire pour la reddition des comptes de mes commanderies. Je lus dans ces paperasses toute la matinée. Wassermann dîna avec [27v.] moi. L a poste arriva tard et apporta quelques dépêches qui me consolèrent de celle de l'autre jour. Le baron Schell m'envoya le portrait de Mme de Thurn joliment dessiné. L e Cte Rosenberg écrit à Pittoni, lui fesant mes éloges. Struppi parla des avantages et désavantages de l'état de mariage, et Ricci décida en faveur des premiers. Au casin joué au whist avec Mme de Strohlendorf, qui étoit toute douce, l'amour adoucit le caractère. Tems brouillé le matin. Vent d'est, sirocco au large. L e soir forte levantera. 2 7 mars. Bonomo m'a fait voir le livre généalogique de Chiusole de l'année 1746 où il y a notre famille très exactement. Par une borra effrayante Pittoni est parti avec Mme David à 7 h. du matin. L e maître en langue latine Prem m'amena ses écoliers qui seront examinés demain. L'Anglois Bouthron avec trois personnes seulement sur son bâtiment et une autre barque sont sortis du port comme un trait. Schiavuzzi me porta des papiers apartenant à la seconde instance. Fini de parcourir le plan de comptabilité de Schwarzer, la première chose que j'enverrai à faire à mes employés, c'est l'inventaire de la fin de 1775 et celui de la fin de 1776. Pittoni me manquera infiniment du côté de la société. Wassermann dîna avec moi. Ricci vint le soir, nous allâmes 149
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ensemble chez Mme Rossetti où je jouois au whist, elle me X X X X X me témoigna de l'amitié, qui me fit plaisir dans [28r.] ma solitude. Je m'endormis en lisant dans Tiraboschi. Borra le matin. Le sirocco s'embrouilla vers le soir. ti 8 mars. Le matin un peu occupé de Mme R[ossetti]. L e Cte Suardi et moi nous passâmes une demie-heure à la commission du monte di pietà. Avec le fiscal aux écoles normales. Je lus avec plaisir dans Tiraboschi de Germanicus, de Lucain, de Stace, de Silius Italicus. L'ouvrage de Tirabfoschi] s'appelle Storia della litteratura italiana. Le fiscal dîna chez moi. Il prétend que le Cte Perlas croyoit que le monte di pietà étoit une grande montagne. Promené en birotsche à Monbijou, puis au nouveau lazaret, de là à pié chez Mme Rossetti qui me parla de mes amours pour T[hérèse] B[rigido]. Elle avoit un ressentiment de fièvre. Chez moi. Wassermann y vint, nous allâmes ensemble chez Mme Plattner, où je jouois au trois-sept avec la Strohlendorf et son amant. L a dernière avoit une diable d'humeur qui se dissipa petit à petit. Wassermann resta chez moi jusqu'à 11 h. 1/2 et nous lûmes ensemble deux chapitres dans le livre de la Félicité publique où il parcourt l'histoire de France jusqu'à Louis quatorze. Jour gris, moitié froid, moitié sirocco.
10e Semaine [28v.] Θ 4 e du Carême. Laetare. 9 mars. Le matin lu deux chants de l'Arioste, le 24 e où Zerbin est tué par Mandricardo et le 25 e où il parle si joliment des amours de Riciardetto avec Fiordiligi. Bradamante étoit la soeur du premier, Fiord[iligi] l'ayant vu en armure, la crut garçon, s'amouracha d'elle, et couchant dans le même lit, chercha de sa main, si l'autre avoit un vit, n'en trouvant point se désola, dont Ricciard[etto] la consola ensuite et pour récompense dut être brulé. L'abbate Damasceno chez moi me parla beaucoup de la colonie grecque qui doit s'établir à Aquilée. L'évêque aura 2.000 fl. de pension et sera exempt de l'archevêque de Carlowitz, ne dépendra que du patriarche de Constantinople. Je fus au sermon à St Pierre. Ce bavard de capucin parla du purgatoire, et nous fit donner deux fois l'aumône. Le Cte Suardi, Bonomo, le capitaine du port et Bellusco dînèrent chez moi. On parla beaucoup du Cte Perlas, et de son apparition ici. Ricci, le fiscal et Wassermann vinrent vers le soir. Joué chez la Rossetti. Lu à Wassermann le IV e chapitre dans le Π fc volume de la Félicité publique. Vilain tems de pluye et de neige sur les montagnes. 150
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V 10 mars. Parlé au Mal Cestari sur les chaînes du cavafango, au capitaine du port. Bonomo vint m'avertir que Pittoni est arrivé le 7 en une heure et demie à Grado, où [29r.] ils sont restés ce jour-là très fatigués. Parlé à Brandstetter des écoles normales, qui comme un sot s'est marié. Lettre de Cádiz avec le précis de la navigation et du commerce de l'année passée. Ma soeur Canto m'écrit que la pauvre Kornfail est fort malade. Wassermann et Schimmelpfenning dînèrent avec moi. Ricci arriva, je fis une promenade en birotsche et retournois à pié du môle. Le consul anglois vint me porter des complimens du chevalier Keith, que le Pce Kaunitz a renvoyé à moi avec la demande des Anglois en quarantaine, le jeune Schell étoit avec lui. Passé la soirée chez Mme Feltz à jouer au trois-sept avec Mme Renner. Lu le V e chapitre de la Félicité publique, sur la population des siècles anciens. Le tems se soutint sans pluye. i l l mars. Pittoni est allé en une heure et demie d'ici à Grado, sont trois minutes par mille, et n'est arrivé à Venise que le sammedi au soir. Le chanoine Kamnich vint chez moi plaider l'affaire du séminaire. Travaillé toute la matinée sur le commerce de Cádiz de l'année 1776. Struppi, Wassermann, Gabiati et le capitaine Horsley dînèrent chez moi. Après cela vint Ricci. Passé à la porte de Mme Maffei qui a la fièvre. Joué chez la Rossetti qui étoit X X X . Lu le 6 e et 7 e chapitre de la Félicité publique. Le cavafango [29v.] a commencé à travailler devant mes fenêtres. Tems sale et nébuleux. M 12 mars. Chargé le proto Odorico du recommodage de la peatta, tandis que par une bevue Nocetti en avoit été chargé. Dicté à Chio sur le raport du consul Greppi de Cádiz. Wassermann dîna seul avec moi, le secrétaire mangea dans sa chambre. Ricci vint, nous lûmes les gazettes, au casin. Joué au trois-sept avec Mmes Strohlendorf et Plattner, la dernière ensuite comme une folle chanta tout l'opéra. Lu dans Tiraboschi. Comme hier beaucoup de pluye à verse. fy 13 mars. Lu la représentation du fiscal contre la vente du séminaire et de la maison de Rena. Le Dr Gobbi me parla sur la manière dont on reçoit les malades dans l'hôpital. Parlé à mon secrétaire sur la manière trop difficile de tenir les comptes. Le petit Leo vint me dire que la ville dans la reddition de ses comptes suit un plan envoyé de la Cour l'année 1770. Le consul d'Angleterre m'amena Mrs. Capper et Dighton, deux officiers anglois assez maussades, partis de Madras le 10 octobre, arrivé à Suez le 4 janvier et ici le 24 février. Je leur ai remis trois jours de quarantaine et ils s'en vont à Londres. Wasser-[30r.]mann dîna avec moi. Je fus promener à pié avec Struppi, voir le
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séminaire, la maison de la Rena, puis vers le molo. Je comptois faire visite, Ricci m'en empêcha, cela me déplut, je fus jouer chez sa fille. Un peu plus beau qu'hier. $ 14 mars. Le matin le douanier me porta les notions qu'il m'avoit promis il y a longtems, et promit en même tems de me donner son extrait des tableaux mercantils. Le chanoine Kamnich vint faire réparation sur l'article du séminaire. Je montois à cheval et fus jusqu'à Catinara, peu de pluye et même chaud. Wassermann dîna avec moi. Après-midi vint Mme Rossetti avec son père, j e tâchois de l'amuser de mon mieux avec les estampes du Herculanum, elle avoit envie de jouer chez moi, et moi point. Je fus chez Mme Strappi, puis chez le Cte Suardi. Ne trouvant personne au casin j'allois m'ennuyer en jouant au voyta chez Mme Feltz, où Gabiati étoit le greluchon de toutes ces femmes. Lu avec Wassermann le dernier chapitre du livre de la Félicité publique, sur la dette publique, il la regarde comme un bien, en ce qu'elle nous assure qu'il n'y aura plus autant de guerres. Très beau tems, à 11 h. du soir il plut à verse. [30v.] % 15 mars. Un mémoire de Strappi sur les calculs de Dini me chiffonna. Bonomo me porta une lettre de Pittoni, qui veut rapatrier Treviso ici. Je lus dans Tiraboschi de Jules César et de Varron, dans l'Arioste le 27 e chant, dans l'Esprit des loix le 10 e et 1 I e livre. Promené en voiture aux deux lazarets, en retournant du nouveau, j'allois voir les deux burchielli que Nocetti va commencer pour le cavafango. L e fiscal et Wassermann dînèrent avec moi, ils me contèrent du projet qu'avoit M. de Lichnowsky d'arrêter une frégate napolitaine. Ricci vint et j e le renvoyois. Au casin. Mme Rossetti y vint et nous jouâmes au whist. Fini avec Wassermann le livre de la Félicité publique et commencé Helvétius sur l'homme. Beau tems de printems.
11 e Semaine Θ 5 du Carême. Judica. 16 mars. L'Anglois Horsley sortit du canal et resta toute la journée en rade à cause des vents contraires. Lu dans l'Esprit des loix un portrait d'Alexandre dans le livre X ou XI et de la liberté politique dans le livre XII. Fini de parcourir le Gazettier américain. Au sermon où le capucin se fâcha des visites que l'on fait chez de jolies femmes. La messe m'arrêta longtems. Ricci, Strappi, Bonomo et Schimmelpfenning dînèrent chez moi. Joué aux volans avec Struppi. On parla des [31r.] livres de Langwieder. Roger Bontems. Ce Sch[immelpfenning] qui passe pour si novice, se plaît à la lecture des livres gras. R[ossetti] tout rempli des contes de l'abbé e
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de Voisenon. J'écrivis à Pittoni, allois chez Mme Maffei qui s'impatiente au lit. Un moment au casin, toutes les femmes occupées du voyta. Je m'en allois XXXXX chercher fortune ailleurs, la Ross[etti] n'étant pas chez elle, je fus jouer à l'hombre avec M. de Felz et Wassermann. Je lui lus au retour dans Helvétius. Beau tems, forte pluye la nuit. V 17 mars. Il y a un an que j'ai prêté serment comme gouverneur de Trieste. L'Anglois Horsley est toujours en rade à cause du sirocco. Je lus dans l'Annual Register de 1774 la vie de lord Lyttelton, ses beaux vers sur sa première femme, la vie de Goldsmith, ses beaux vers à son frère marié en Irlande et vivant dans la retraite avec 40 L. St. de rente, la vie de lord Chesterfield que je crois avoir été aussi brillant et aussi superficiel que feu le Cte Tessin. Parlé avec Geremia Francol sur les comptes de la ville, sur la maison des pauvres, sur les créanciers du mont-de-piété, avec de Leo sur la congrégation du rosaire, avec Tognana sur le feu qu'il y a eu hier. Je trouvois avec surprise dans mes collections angloises de Jena la lettre dÎloise à Abélard [31v.] et des extraits de vies des auteurs à la suite d'un catalogue de livres rares, combien j'ai griffonné dans ma vie. Je lus avec plaisir dans mon journal de 1766 mon séjour de Marseille, de Malte, de Naples et mon voyage de Sicile et de Calabre. Wassermann dîna avec moi. Promené en voiture. De retour Ricci voulut me persuader qu'il falloit inviter les consuls à la fonction de l'église. Le fiscal vint. Joué au casin avec Mme de Strohlendorf, lui avoit été chez moi de retour de Clagenfurt. Lu dans Helvétius. Tems de sirocco humide sans pluye. ¿ 18 mars. Lu dans Tiraboschi de la philosophie de Cicerón, de son livre de Gloria perdu. Ricci m'envoya le décret adressé à la colonie grecque par le Conseil aulique du Commerce le 14 juillet 1775 et un tout nouveau de la part de la Chancellerie de Bohême du 1 er février 1777, en 14 articles. Le premier ne vouloit à Aquilée que des manufacturiers et les cultivateurs sur la route Caroline. Le second promet [article] 6 un prêt de 300.000 florins à ceux qui acquérront des terres à Aquilée et sous condition qu'ils puissent restituer après cinq ans 15.000 fl. pur et procurer suffisante hypothèque sur leurs maisons. Lu dans l'Esprit des loix le livre XIV qui traite des effets du climat et où au chapitre 13 il attribue au caractère inquiet des Anglois leur impatience à suporter le despotisme, et la nécessité d'être [32r.] gouvernés par les loix et non par la volonté d'un seul. Horsley est toujours encore à la rade, il y a ou calme ou sirocco. Feu mon oncle de H[errenhut] prétendoit, que mon père et grand-père étoient l'un et l'autre d'un caractère doux, tranquille et timide dans la jeunesse, tandis que mon grand-oncle et bisayeul Otto Christian et Max Erasme avoient beaucoup d'assurance et un caractère impétueux. Le fiscal dîna avec moi. L'évêque de retour de Laybach vint dans l'après-
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dînée, ensuite je fus promener en voiture et à pié et nous jouâmes ensemble chez Mme Rossetti. Lu dans Helvétius. Comme hier. # 19 mars. La St Joseph. Giuliani l'ex-jésuite me porta différents contrats de mariage de Kaltenbrunn à signer. A 10 h. arriva le major Stuart avec le corps des officiers, puis le général Ferretti, puis la ville, puis Ricci, le Cte Suardi. Vers 11 h. j'allois à St Pierre au milieu de la troupe rangée en haye. L'évêque sous son dais s'habilloit encore, ce qui me parut assez inutile à regarder. A la grand messe on oublia de me porter l'Evangile à baiser, chose que je n'aurois point observé sans le Cte Suardi. Kappus joua au trictrac avec moi. L'évêque, Ricci, Suardi, le général Ferretti, Stuart, Kappus, Wassermann, le capitaine du port et l'officier de garde dînèrent chez moi en maigre. Sot discours de l'évêque sur les jésuites et sur Clément XIV, [32v.] il dit que la société ne peut pas être regardée comme abolie, le pape n'ayant pas le pouvoir de l'abolir par un bref, qu'il a fait ce pas étant fou. Embarassé au sujet de ces propos imprudens, il me parla sur mon sujet avec beaucoup d'éloges, et sur le sien avec ses plaintes ordinaires. Nous jouâmes au whist. Mme Rossetti vint et j e fis avec elle une seconde partie, je la trouvois XXX. Lu dans Helvétius ce beau chapitre 2 de la différence entre l'esprit et l'âme. Beau tems. Air de sirocco. ^ 20 mars. Le matin lu dans l'Esprit des loix le livre XVII. Avec le fiscal aux écoles normales où il y avoit un examen complet. Je fus surpris des réponses des élèves, et charmé des idées utiles qu'on leur enseigne en fait de morale, de bonnes moeurs, d'aritmétique, de géometrie. A cheval sur le chemin de Zaule, tous les arbres pêchers, amandiers etc. en fleurs, et dans ce vallon d'autres arbres même mûrissent déjà. Jusqu'à la mandria Ferretti le chemin est déjà très bien fait. L e fiscal dîna chez moi, Maffei vint m'annoncer l'arrivée de la barque de Capo d'Istria qui doit me transporter à Venise. On l'expédia à Monfalcone pour y chercher la permission de passer les canaux. Lettre du B. Reischach qui me donne de bonnes espérances sur le chemin de Scorcola, me mande le départ du Pce de Paar, et la révolte de Madras. Ricci m'amena le baron Brigido de retour depuis hier de Temeswar, Eger lui a assuré que Wassermann aurait [33r.] 200 fl. d'augmentation. J'allois chez Mme Strappi, où l'évêque vint. J'y jouois au trois-sept avec Mme X X X qui me trouva aimable et vice-versa. Lu dans Helvétius, cet amour pour X X X et ce voyage de Venise me troubloient beaucoup. L'air chaud de sirocco. $ 21 mars. Il fait un chaud étonnant qui me donne des tranchées, je fis mes préparatifs pour mon voyage de Venise. Un navire anglois arriva par un sirocco décidé, c'est ce Dawson qui porte mes tables. Stuart vint me proposer de prendre Belletti avec moi, 154
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apparemment pour être plus à l'aise avec sa femme. Wassermann dîna avec moi. Maffei me rendit compte des arrangemens du voyage. Ricci vint et nous allâmes ensemble à la porte de l'évêque, il n'y étoit pas. Mme Rossetti n'y étoit pas non plus. De là chez la Maffei, elle dit qu'elle ne s'engage pas à observer Ie>jusqu'au 40 e jour l'abstinence. Je fus au casin jouer avec la Strohlendorf, puis je rentrais pour préparer ma cassette et entendant une forte borra toute la nuit, je ne pensois pas que mon voyage fut possible. Comme hier. t 22 mars. A 5 h. 1/2 les matelots vinrent éveiller, et je partis de Trieste à 6 h. par un vent de nord-est petit frais, laissant l'ordre de faire peindre ma chambre à coucher dans mon absence. Le vent foiblit et la marée de sirocco d'hier tourmenta la barque et ses habitans. C'étoit une bracera de Capo d'Istria avec six rameurs et un patron. Nous arrivâmes vis-à-vis de Grado à 9 h. 1/2 ici le bon vent cessa et avec du calme ou du vent con-[33v.]traire, nous ne fûmes rendu qu'à 3 h. 1/2 à Caorle. Ayant appris là avec sûreté que les rivegoli ou petits canaux pour aller à Venise étoient fermés à cause qu'on les nettoye, il fallut se résoudre d'y passer la nuit, après avoir mangé froid sur la barque, et puis du mauvais caffé en ville où l'hôte nous fit des contes sur l'évêché, sur le podestà, sur la salubrité de l'air, qui ne fait jamais tort, dit-il, qu'à ceux qui mangent du poisson sans sel avec de la mauvaise huile. La ville est bien percée mais ses rues extrêmement étroites, d'un côté la mer, de l'autre le port, du troisième les petits canaux qui mènent à Venise. La digue le long de la mer jusqu'à la Madonna dei Angeli à laquelle est jointe encore le Tribunal de la Santé, fait une jolie promenade, au moins bon chemin. Peu d'arbres dans ces environs. A 8 h. 1/2 nos mariniers tirèrent la barque hors de la baye pour être prêts au départ le lendemain, la mer houleuse inquiéta notre sommeil. Tems de printems inconstant, des giboulées de mars. Beau clair de lune.
12e Semaine Θ des Rameaux, 6 e en Carême. [23 mars]. A 1 h. et 1/2 du matin mes mariniers levèrent l'ancre à Caorle et au lieu d'entrer à douze milles de là de Coltelazzo dans les canaux, ils continuèrent en pleine mer, et me [34r.] firent souffrir pendant 6 h. comme un damné d'une mer très houleuse, reste d'une bourasque de l'ouest qu'il y a eu hier à Venise. Enfin à 9 h. je me levois de mon matelat dûr et je vis que nous entrions dans les lagunes entre le Lido et le château St André où sont les prisonniers d'Etat, on embarqua au Lido un soldat qui nous accompagna à la Santé, nous passâmes derrière St Antonio Abbate, nous vîmes devant nous le lazaret, S. Spirito, San Clemente, et
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derrière nous au loin le nouveau lazaret. Passâmes devant quatre galères qui se trouvoient * à l'entrée* dans le canal grande, devant le Palazzo Ducale, les chantiers, il Sepolcro, la Pietà, les prisons, laissâmes S. Giorgio Maggiore à gauche et entrâmes dans le grand canal où à gauche il y a d'abord la Dogana di Mare et la Madonna della Salute. A la Santé il fallut aller raisonner. Elle est jointe à de grands magasins de bled, nous prîmes deux gondoles, y transportâmes toutes nos hardes, en passant devant S. Moïse arrivâmes passé deux ponts à l'auberge de la Reine d'Angleterre, où le petit Serpos se présenta d'abord. Pittoni vint avec Treviso et me répéta la même sotte observation de ce dernier auteur. Le vieux Serpos vint aussi. P[ittoni], T[reviso] et moi nous allâmes à San Giorgio Maggiore promener au jardin, qui est en charmilles en droite ligne regarder dans un des réfectoires un tableau de Rocco Marco*ni, non de Gian Bellino*, maître de Paul Veronese, représentant la femme [34v.] adultère, *Joh[hann] Christoph] Maier, tome III, p. 23*. De là sur la place de St Marc, où nous rencontrâmes Mme Piombante qui paroît belle de loin, nous vîmes les casini en dehors, nous entrâmes un peu dans l'église de St Marc, qui par ses mosaïques images à fond doré ressemble beaucoup à une église grecque. De retour au logis Serpos me conduisit chez Mme la Ctesse Pola de Treviso, soeur de Mme de Brigido, elle étoit en sendaletto entourée d'Italiens. Je dînois seul et le Mis envoya mon gondolier faire une quantité de visites. J'en fis chez M. de Colloredo et chez notre ambassadeur, que je ne trouvois point. Je montois chez l'ambassadeur de France qui demeure à la Madonna del Orto, je le trouvois le chapeau sur la tête se promenant dans son sallon avec plusieurs François. Les chambres extrêmement hautes, des tableaux dans le sallon, nous nous assîmes au feu de cheminée. C'est en allant là de chez Durazzo, qu'on passe le Priorato et qu'à la sacca della Misericordia on voit les isles de Murano et de Burano de loin. Rentré chez moi j'y fus jusqu'à 7 h. où j'allois au casin de Mme de Durazzo, j'y fus reçu à merveille, elle avoit un bel habit, il y avoit le résident d'Angleterre Strange, France etc., deux dames, ensuite vinrent Mme de Rosenberg et Mme de Starhemberg, la dernière si belle que j e ne la reconnus pas, quant à l'habit. Serpos, Starh[emberg] et Pittoni me menèrent à une académie, où il y avoit beaucoup de marchands et de leurs femmes, chez Meo. Mme David y étoit et sa soeur qui a déjà deux enfans. Mlle Carrara la maîtresse de Grimani [35r.] qui lit l'hist[oire] philosophique, devoit y chanter, Mlle Benini y chanta des morceaux de l'Orphée de Bertoni. J'y vis le fameux maître de chapelle Anfossi. Rentré chez moi à 10 h. 1/2. Tems de printems, toujours un peu troublé. D 24 mars. J'habite une grande chambre où le Landgrave de Hesse a demeuré. Je paye le logis 8 L. et le dîner 8 L. par jour, la gondole 8 L. Les chambres sont ici généralement fort hautes. Après avoir étudié le Forestier illuminato et M. de la Lande, Pittoni vint et nous fîmes quelques courses. Au Palazzo Ducale la salle des pregadi 156
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nouvellement arrangée avec le méchanisme que Saguri y a introduit pour rétablir la symmétrie le moment après que les secrétaires ont cessé de publier les résolutions. La salle du Conseil des X fort antique où le doge n'a pas un siège aussi beau que dans l'autre. Celle des anciennes cartes géographiques, les plus fausses qu'il y a dans l'univers, l'escalier des géants par où on monte partout là-haut. Chez un libraire voir des plans de Venise. Au palais Barberigo voir des tableaux, dans une chambre où il n'y a qu'une dixaine de Titien tous seuls, il y a une vierge avec l'enfant Jésus et St Jean Baptiste dont l'air de respect et de soumission me plût infiniment. Chez l'abbé Farsetti. Trois chambres remplies des copies des plus belles statues de Rome et de Florence. Trois François qui sont ici, et dont deux sont parlementaires nous joignirent au sortir du palais, et nous accompagnèrent [35v.] partout sans payer. Le Farsetti est le même à qui apartient la maison de Sala derrière Mestri. Un moment chez Mme Pola. De là chez le Cte Starhemberg. Dîné chez lui dans une auberge au traghetto de San Moise avec la duchesse Grillo et la Pcesse de Cassaro, leur frère J. C. Grimani, la belle de celui-ci Mlle Carrara, qui a été entretenue en Angleterre par lord Pembroke, le Cte Gersdorf qui étoit venu m'ennuyer le matin, le nobil uomo Saguri, M. Piovene, M. Bernardo, le Mis Serpos, tous nobles vénitiens. Après le dîner on alla dans une maison particulière entendre une répétition de la Frascatana, le sallon ne prétoit pas à la voix, Mlles Corsini de S. Moyse et d'Aliai y chantoient ainsi que Babini. Ensuite après 24 h. chez Mme Durazzo. L'ambassadeur me fit voir le cabinet au rez-de-chaussée qu'il a joliment arrangé en volière et jardin, il me fit voir sa collection d'estampes collées chacune sur du papier d'Hollande et entourée de bords de différens desseins. Nous allâmes de là au casin de Mme la marquise Spinola, où se rassembla beaucoup de monde dans des mezanines, la maîtresse du logis eut la bonté de me présenter à chaque cane à sa grande incommodité, j'y causois avec Mme Pola, et vis la Dosetta Mocenigo, une Contarmi, soeur de Piovene, qui venoient d'une des leçons de Pik le danseur, et Mme Cattarina Barbarigo autrefois Zorzi que l'Empereur et le grand-duc ont fort distingués. [36r.] Fini la soirée chez Charles Grimani dans deux cabinets voluptueusement meublés où Pittoni fit la lecture de quelques morceaux du Baffo. Starhfemberg] y étoit aussi. Tems froid et incertain. ¿ 25 mars. Annonciation de la Vierge. Le matin à 6 h. j'allois prendre le chocolat chez le Mis Serpos, il a de beaux meubles de péquins dont celui de la chambre à coucher alterne à la chinoise avec des trumeaux encadrés dans du bois de cerisiers, des fauteuils dont le simple squelette de bois coûte trois séquins. Devant ses fenêtres nous nous embarquâmes dans une trop grande péotte où l'on plaça deux grandes chaises à bras, nous passâmes entre S. Giorgio Maggiore et la Zueca auprès de la Madonna delle Grazie, de San Clemente, de San Spirito, où l'on reçoit les ambassadeurs dans leur
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entrée publique sur le long pont au bout de cette isle. Nous vîmes chemin fesant deux cavafanghi l'un semblable à l'ancien de Trieste, mais plus grand, l'autre où les cueillères descendent dans l'eau suspendues par des chaînes qui se roulent autour d'un cylindre que des chevaux font aller, établis au premier étage, on voyoit de fort loin à droite S. Giorgio d'Alga à travers d'un brouillard et Fusine, et les monts Euganei derrière Padoue, qui paroissoient à l'oeil autant d'isles montagneuses, tant le pays d'alentour est bas. Poveglia nous resta à droite avec ses vieilles fortifications, plusieurs morceaux d'immenses [36v.] fortifications forment toutes seules des isles. Le Lido nous resta fort loin, à son extrémité est la ville de Malamocco, passé laquelle le détroit par lequel entrent les grands navires du Ponent, nous passâmes ce port et le fort de St Pierre, et descendîmes à terre sur cette longue isle où est située la ville de Palestrine très longue et habitée par des habitans que la contrebande enrichie surtout. Tout le long de cette isle sont des steccate, des palissades du côté de la mer, derrière ces palissades un talut de pierres jettées au hazard. La mer détruisoit cette digue grossière à tout moment, elle menaçoit d'inonder toute l'isle, c'est pourquoi on a fait un talut muré de gros blocs de pierres et assemblés avec de la pouzzolane dans l'endroit où la mer avoit fait le plus grand ravage. Nous allâmes à la messe dans une église remplie de femmes, et ayant passé cette longue ville de Palestrine, nous arrivâmes à l'endroit jusqu'où on a continué depuis le bout de l'isle qui regarde Chiozza. Les murazze, ouvrage digne des anciens que la république a fait commencer il y a environ 40 ans, *26 ans en 1751 Joh[ann] Chr[ist]oph Maier tome III, p. 6 5 * dont on travaille tous les ans environ 80 toises avec une dépense annuelle de trente à 35.000 séquins. C'est un double talut de gros blocs de pierres unies avec de la pouzzolane /et/ terminé par un mur pareil très élevée du côté des lagunes. Il est achevé [37r.] pendant l'espace d'un mille et demi, un escalier au milieu de cet ouvrage vous conduit à l'autre bord. Nous nous rembarquâmes assez près de la fin, et à trois milles environ de Chiozza nous virâmes de bord. La mer étoit si basse que toutes les lagunes ne consistoient que dans des fleuves ou canaux. Passé l'entrée de Malamocco un vent du Ponent nous permit l'usage de la voile et à 4 h. après-midi je fus de retour chez moi. Un moment chez Mme Pola. A 5 h. passé aux Mendicanti, la musique étoit quasi finie, de là à l'Ospedaletto où j'entendis l'essai d'un Miserere d'Anfossi, j'y fis la connoissance de la Palmyra dont le Pce de Waldek m'a dit tant de bien. En sortant de là dans deux caffés au ponte del Angelo, et à San Moise, puis un moment chez l'ambassadeur de France qui grondoit à son casin comme un ours. De là au casino Rezzonico, la procuratesse est jolie, j'y causois avec la Ctesse Pola, et trouvois le grand commandeur, qui me présenta à Mme Morosini Gradenigo, et m'annonça la mort de Grenek. Enorme souper chez Saguri, avec la Carrara, Grimani, Pik, la Binetti, Casanuova, Andrea Memo nommé bailo à Constantinople et Starh[emberg] qui y vint sans être prié. Froid, plus beau après-midi. 158
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S- 26 mars. Le matin Belletti vint et j e décidois mon départ [37v.] pour dimanche au soir par terre par la voye de Treviso. Pittoni arriva avec Vincent Treviso et nous sortîmes et allâmes à la Dogana di Mare. Le ducat qu'y payent les marchandises, est le seul qui se perçoit pour le compte du souverain. C'est une magnifique édifice, toutes les autres douanes sont affermées. Dans l'église della Salute j e fis la connoissance de Mme Saguri, de là au théâtre de St Jean Chrysostomo, il est favorable à la voix, en forme de n n et la scène est étonnamment grande. Chez les Pfauz parens de Mme David, la mère me présenta tous ses enfans. A San Giovanni et Paulo. Statue du général Colleone, maison de cette pauvre Dandolo, qui jeune écervelée loua un poste de putain pour une nuit entière, son mari, un mauvais sujet, la laissoit faire, mais les parens voulûrent la contenir, elle demanda séparation de mariage, se mit au couvent des capucines vis-à-vis de sa maison jusqu'à l'issu du procès, sortit peu avant la décision, comptant sa cause gagnée, apprenant le contraire, elle se jetta dans le canal où des gondoliers la repêchèrent. Nous entrâmes au couvent voir la collection de tableaux d'un de ces moines. A la Madonna della Pace. St Luc peignant la vierge du Cavalier Liberi ""Celesti*. A la bourse à Rialto. Beaucoup de boutiques tout autour, la maison du Magistrato Sopra Consoli tout près d'une [38r.] façade agréable. Rentré chez moi j e manquois la visite de Mme Erizzo. Dîné chez l'ambassadeur. Bon dîner. Gersdorf conta pendant toute la table de la donna saporita, puis il joua joliment du clavessin et Mme de Starhemberg aussi. Nous jouâmes un peu au whist. Mme de Durazzo se souvint de notre séjour d'Eisenstadt de 1761. Serpos amena Mme Pola, qui fait une petite figure chiffonée. Mme de D[urazzo] nous fit perdre toute musique, nous vîmes passer le Ser[enissi]mo *à St Jean de Rialto* en trois barques devant ses fenêtres, sur sa barque étoient Messer Grande avec beaucoup d'autres hors de la chambre. Les trois barques ou péottes fort dorées étoient remorquées chacune par deux petites barques. Le soir au Caffé del Angelo, où je fis la connoissance de Mme Guerra et de Foscarini nommé ambassadeur à Vienne. Je causois avec la petite Pola et avec Pesaro frère de l'ambassadeur en Espagne. Chez Grimani, où Pittoni très agréablement X X X X X *causa avec* la Pcesse de Cassaro et *moi avec* Mme Carrara, qui est réellement et belle et aimable. Mme de Dur[azzo] avec la médisance la plus douce nous conta la ridicule figure que Mme de Rosenberg a fait faire au duc de Bragance, lui présentant M. Benincasa comme un étranger. Elle dit que Zukmfantel] a essayé plusieurs fois sans jamais en venir à bout. Très beau tems. [38v.] Ψ Saint. 27 mars. Le matin j e trouvois Mme Pola au lit seule avec sa femme de chambre, elle me dit qu'elle alloit à 16 h. à l'arsenal, c'est-à-dire deux heures avant midi. Je sortis avec Pittoni et Treviso, passé les prigioni, la Riva dei Schiavoni où je vis la pierre où est écrit sito dei Triestini mais on ne peut plus le lire. Nous vîmes les
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fours de l'arsenal où l'on réduit le grain écrasé dans les moulins grossiers de Treviso. A pié jusqu'à l'église patriarcale de S. Pietro, paroisse du sestier di Castello. Pour y arriver on passe un pont duquel on a la vue sur Murano, sur l'isle du nouveau lazaret etc. L'église est blanche sans être belle, un dais de damas blanc pour le patriarche, un fauteuil de damas rouge fort doré devant une table, où il devoit être assis aujourd'hui. Le Cte Durazzo, qui étoit dans l'église s'approcha de nous. Nous nous rembarquâmes en-deça de la pointe du S. Antonio et retournâmes alla piazzetta. En attendant que le doge arrivât, je fus voir la Sala del Consiglio>Collegio où le doge reçoit les ambassadeurs, elle est à côté de celle des pregadi, que j'ai vu l'autre jour, et devant ces deux sales, est celle des quattro porte où on voit un tableau, représentant la réception de Henry III al Lido par le doge et le patriarche. Dans le vestibule au haut de l'éscalier nous vîmes sortir le doge avec le bonnet ducal en tête précédé des .... et du grand chancelier lequel marche immédiatement devant lui, couvert d'un bonnet noir, viennent ensuite des sénateurs parmi lesquels il y avoit Da Mula, un des inquisiteurs d'Etat. Le Serren[issi]mo s'inclina un peu en passant devant nous, je le [39r.] vis encore de dessus l'éscalier des géants entrer à St Marc, et je le vis y prendre place dans le choeur vis-àvis de l'autel sous un dais. De là nous naviguâmes vers l'arsenal où Mme Pola n'est arrivée que longtems après. Pour un séquin on nous fit voir les anciennes sales d'armes que nous traversâmes vite, les pompes pour élever du canal l'eau qui met en mouvement les marteaux pour forger les ancres, la corderie ou Tana de 200 pieds géométriques ou 1.000 pas de long avec cent colonnes de chaque côté. Les plus grosses cordes sont composées de 2.270 fils et pèsent... la toise. Le chanvre vient tout du Polesino, les atteliers des charrons, des tourneurs etc. les fonderies de canons de bronze, un cheval de bois représenté portant un affût, un autre portant un canon, les nouvelles sales d'armes pour 60.000 hommes arrangées dans un ordre qui plaît à l'oeil depuis que Sa Maj. l'Empereur a été ici, avec les plans de Corfou, de Cattare, de Zara, de Brescia, de Peschiera, de Legnago, de Vicence etc., sur les murs très agréablement dessinés. Ensuite les chantiers pour 24 vaisseaux de guerre, dans un desquels l'Empereur a été qui est bâti depuis 20 ans et pas encore lancé à l'eau, les chalans pour conserver la matûre dans l'eau, il y a des endroits où elles restent des heures dans la journée à sec exposée au soleil, le hangard[!] [39v.] pour scier le bois, un édifice très long, l'emplacement où l'on conserve à sec les péotes de cérémonie du doge, fermé par une écluse, où on laisse entrer l'eau quand elles doivent sortir. Après avoir vu tout cela, nous allâmes chez Marco Donado, frère de celui qui après avoir été bayle à Constantinople, nous tricha dans le traité des limites, qui quand on voulut ôter le pouvoir aux inquisiteurs d'Etat, conseilla d'envoyer 200 hommes prendre les conjurés à la Certosa et les égorger, qui ayant décliné toutes les charges aime mieux habiter une vilaine petite maison au lieu de son palais sur le grand canal. Il me fit présent de la description et de la carte du Dogado. De là chez la chanteuse Palmyra Sassi dont le Pce
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Waldek m'a tant parlé, elle étoit jolie dans son simple négligé mais dans une robe de chambre qui ne me plut pas. Nombre d'entrepreneurs autour d'elle qui me gênèrent. Dîné chez le Mis Serpos avec la Ctesse Pola, les Starhemberg, Andrea Memo, Maruzzi frère du ministre de Russie, Tonin Zeno cavalier servente de la Pola, Belletti et Pittoni. Le dîner passable, les nappes malpropres. J'allois avec ces deux dames à l'église de St Marc à travers une horrible foule; arrivés dans le coretto de la Dosetta à travers les apartemens du doge nous vîmes les possédés i spiritati appuyés contre une colonne, et nous les entendîmes crier, cette farce indigne me déplut beaucoup. Arrivèrent des processions munies de [40r.] cierges énormes. On dit qu'il se consomme ici autant de cire dans ces deux jours, qu'à Rome toute l'année. Trait du gondolier, à qui son maître en le félicitant pour son mariage, montra les cornes, et qui répondit, vous pouviez me faire ce signe de votre tête. Eccelenza, poteva far mi cussi.17 Fini la soirée entre l'ambassadrice et la Carrara. Chez la première étoit lady Manners, chez la seconde vint Andrea Memmo parler beaucoup de la tournure obscure dont sont souvent enveloppés les décrets du Senat au point que deux de ses membres seulement savent ce qu'il a décrété, qu'il faut tromper ainsi les hommes pour les gouverner. Les inquisiteurs d'Etat qui ont risqué une loi de police qu'ils n'ont pu soutenir, marquent une grande foiblesse dans ce gouvernement. Lorsqu'on a fait avertir de nouveau les caffetiers que tout restoit sur l'ancien pied, un plaisant a écrit annuncio vobis gaudium maximum in nomine P. et F. et Sp. Sancti (par allusion aux trois inquisiteurs) sicut erat in principio, sic et nunc et erit semper et in sécula seculorum.18 Et la plaisanterie a trouvée grande approbation chez les jolies femmes. Les flambeaux des processions restèrent sur la place jusques fort avant dans la nuit. Très belle journée. [40v.] $ Saint. 28 mars. Je demeure sur le Rio delli Fuseri à côté gauche du pont et vis-à-vis de la Calle de Fuseri. Serpos vint à 8 h. et nous allâmes à la Certosa nommée encore S. Andrea del Lido. L'église de ces malheureux n'est pas remarquable quoiqu'il y ait du beau marbre, mais les jardins où tous les arbres fruitiers sont présentement en fleurs, mais la vue, car on voit l'entrée des lagunes du côté du sud-est ou sirocco, c'est-à-dire le port de S. Nicolò del Lido par où je suis arrivé, le château de St André vis-à-vis, l'isle de S. Erasmo, Buran, le nouveau lazaret, Mazorbo et Muran, grandes sèches tout autour. De là nous allâmes mettre pied à terre à la Punta di S. Antonio, que l'Empereur a rendu célèbre en examinant de là la sortie du Bucentaure. L'endroit y étoit propre en effet, c'est une butte couverte de gazon. De là ai Mendicanti entendre un peu de l'office, fait toute la promenade des Fondamenta Nove, qui est agréable, on voit en 17 Exzellenz, Sie konnten es zu mir auch so zeigen! 18 Ich verkünde Euch eine sehr große Freude im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.... wie es war im Anfang so wird es auch jetzt sein und in alle Ewigkeit.
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mer, S. Christophle, S. Michel, Murano et la terre ferme, près des jésuites nous voulûmes voir le manège de M. de Durazzo, il étoit fermé, nous vîmes tous les préparatifs pour l'Ascension, les colonnes, pilas[tres], architraves, vases de bois imitant le marbre, qui formeront les boutiques sur la grande place. Après avoir vu le palais Morosini qui est loué à un Valmarana, nous quittâmes Serpos et Treviso me conduisit chez la Palmyra, que je trouvois encore bien malpropre se fesant coeffer. Arrivé au logis Casanova vint me [41r.] porter des compiimene du procurateur Morosini, il est un des neuf, mais lui et Tron gouvernent la république, il a été à Berlin et à Vienne l'année passée, il fut l'auteur de la réponse fière que l'on donna au pape au sujet du nouveau patriarche. Il désire me connoître. Ensuite vint M. d'Alet, François qui a été au service de Pologne et qui au mois de septembre est venu de Lisbonne, il me parla beaucoup du Portugal. Dîné chez notre ambassadeur. Starh[emberg] vint fort tard, il y avoit M. Benincasa, qui a l'air d'un gladiateur très présomptueux. Un patron de barque apporta des lettres de Trieste. Ce dîner me fit manquer le procurateur Morosini qui avoit été chez moi à 22 h. 1/2. Je passois chez lui et ne le trouvois point. A l'Ospedaletto il n'y eut pas moyen d'entrer, trouvant Saguri * à la* porte d'une maison voisine, je me joignis à lui et nous vîmes sortir tous les zendaletti, de là au Fondamenta nuove où l'on s'assit à voir passer le monde. A la porte des Mendicanti nous trouvâmes une jolie Mme Cornero. Nous trouvâmes quantité de boutiques illuminées, la Cale del Paradiso, illumination de petit[!] lampions très agréable, enfin sur la place de S. Marc, double rang de torches allumées le long des procuratie, beaucoup de monde s'y promenant. Rencontré la Palmyra qui étoit jolie en zendaletto, le procurateur Morosini donnant le [41 v.] bras à sa maîtresse, Mme Pizzamano, il est laid avec une verrue sur le front, je fus au casin de l'ambassadeur d'Espagne où je me joignis à Mme de Starhemberg pour monter au Campanile de St Marc, Mme Pola nous joignit aussi. La vue de la place et de la Zueca illuminée se présentoit très bien de là-haut. Au casin Rezzonico. Le procurateur est le 10 e un surnuméraire qu'on a fait pour faire un compliment à Clément ΧΠΙ. L a procuratesse née Savorgnano est une femme aimable qui reçoit très bien son monde, elle a osé communiquer avec les étrangers du vivant du pape C[lément] XIII, depuis elle est réduite au ton général. Elle nous parla du duc d'York qu'elle renvoya le bal durant trop longtems, du duc de Wurtemberg qui fut ici six mois en cérémonies de la grande duchesse qui contredisoit toujours la duchesse de Parme, laquelle a toutes les inclinations hommasses, laide, débraillée, sans cheveux. Beau tems et chaud. t Saint. 29 mars. L e matin Treviso me conduisit à Santa Maria Maggiore, où j'examinois le tableau de Bassan de l'arche de Noë que Mme Carrara m'avoit tant recommandé. L a vue de ces environs sur Fusine, Mestri, *l'isle de* San Secondo est belle. Retourné par la Zueca, rencontré le burchiello journalier de Padoue et passé 162
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assez [42r.] près de l'isle de S. Giorgio d'Alga, qui est en chemin pour Fusine, pris pied à terre sur la Riva delle Zatere, où nous entrâmes dans l'église des Gesuati que Treviso prit pour celle des Scalzi, elle me plaît infiniment ayant intérieurement peu d'omemens et seulement des proportions nobles et des basreliefs. De la Dogana di Mare retourné ici par les canaux, par le Rio S. Moise et Rio Menuo. De retour au logis chez Mme de Pola qui dans son lit avoit l'air d'une Magdelaine avec sa longue chevelure noire. Je reçus le paquet de la poste, une lettre de Ricci, une de Wassermann, et beaucoup d'autres, entr'autres une du 26 février de Montpellier, où mon frère m'écrit d'une manière bien affligeante. Pittoni vint et nous allâmes à la bibliothèque. Le Sr Zanetti, inspecteur de celle nous attendoit dans le dernier des deux apartemens où est située>conservé ce fonds de livres, dont les manuscrits dont ce cabinet est rempli, viennent du cardinal Bessarion. Catalogue magnifique de ces manuscrits grecs et latins en deux volumes in folio. L e plus ancien grec est du dixième siècle. A la Pietà. Belle musique, beau chant, la Dozetta derrière moi en zendaletto. L'église est simple. Casanuova vint me sequer encore, et me demander la permission de me mettre au nombre de ses associés pour la traduction de l'Iliade. Dîné chez l'ambassadeur de France avec Mme de Durazzo, M. ne dîne jamais dehors, M. d'Alet, Serpos, Pittoni, et les Starhemberg qui arrivèrent à 4 h., il les [42v.] gronda d'importance. M. de Zukmantel me persuada de souscrire pour un ouvrage appellé Tableaux topografiques de la Suisse et de l'Italie. Les échantillons sont admirables, on ne payera chaque mois 18 tt. de Venise qu'après avoir reçu les estampes. Chez moi finir une lettre, Treviso n'y étant pas d'abord, il fallut encore trainer lui et P[ittoni] chez la Palmyra qui me caressa beaucoup et me pria de revenir seul. Chez Zaguri causé avec l'ambassadeur Foscarini qui va relever Contarmi à Vienne. Chez l'ambassadeur de France à son casin, il y avoit le seul consul. Chez Catina Mocenigo, j'y trouvois le procurateur Manin, causois un moment avec la Catrina Barbari go autrefois Zorzi qui me déplaît, et davantage avec la proc[uratesse] Rezzon[ico], et cette Dozetta que je trouve aimable. Un moment à côté du lit de la Carrara. Beau tems. Le soir frais.
13 e Semaine Θ de Pâques. 30 mars. Mme de Pola est retournée hier à Treviso. Casanuova m'a envoyé ses ouvrages. Ce X X X pour la P[almyre] m'inquiéta et m'incommoda toute la matinée, j e ne songeois qu'à elle, en allant le matin avec Treviso en barque à Santa Chiara, petite isle qui tient aux autres par un pont et dont je fis le tour. De là entré dans le Canareggio, la vue sur Mestri et sur l'isle de San Secondo, dont on ne voit qu'un morceau du haut du pont [43r.] me plut infiniment. Je promenois à pié tout le long de ce canal d'un côté et de l'autre jusqu'à ce qu'il se joint au canal grande près de l'église 163
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de San Geremia et vis-à-vis de la maison de la Mise Spinola. Retourné au logis, j e rassortis pour aller à St Marc, où je montois au haut aux chevaux de bronze, la vue de cette gallerie sur la mer entre la Zueca et San Giorgio et de l'autre côté sur la place me plut beaucoup. En descendant la grande porte de St Marc étant fermée, le doge vint en procession se présenter dans le vestibule, tous les prêtres devant la porte frappèrent trois fois, une voix du dedans répondit: «Quem quaeritis? J[esus] Nfazarenus] cruc[ifixus] surrexit et non est hic». 19 Nous promenâmes en long et en large sous les arcades, puis nous allâmes à la messe à Santa Maria Zobenigo, où je trouvois le grand commandeur. De là chez la P[almyre], je ne trouvois que la maman au logis ce qui me troubla beaucoup, je crus renoncer tout d'un coup à tous les beaux rêves que j'avois fait cette nuit, mais j e me trompois. Je fus m'habiller quand Serpos, Pittoni, Belletti et M. Marco Donà arrivèrent, le dernier bien poli. Starh[emberg] vint aussi, à pied chez le grand commandeur comte de Colloredo où je dînois avec l'agent du pape, le Cte Taxis, maître des postes, M. dall'Oglio et Pittoni. Immense dîner, maison joliment ornée de tableaux, de papiers, de peintures en fleurs et feuillages [43v.] et surtout beaucoup de roses. Nous prîmes le caffé dans un cabinet où il y a un trumeau, une statue de Vénus élevée de trois degrés aux deux côtés une volière, dans l'alcove un triple coussin de satinade verte, comme un sopha turc en rond. Retourné chez moi, le procurateur Morosini vint me voir, il est laid avec beaucoup d'esprit, il promit de me voir à Trieste. C'est une des premières têtes de la république, ce matin il portoit un flambeau à côté du doge. Il a sous clef cette année-ci le corno enrichi de diamans, que le doge va montrer cet après-midi aux religieuses de St Zacharie, il y va par eau au bruit du canon. Pittoni prit la fièvre, avec Belletti et le jeune Serpos chez Mme Bradamante, fille d'Antfonio] Rossetti, soeur de la Ant[onio Christiano] Mayer, cette femme paroît gaye et raisonnable. De retour chez moi je cherchois et trouvois la maison de ma Palmyre, j'y donnois X X X X X de X X X X X elle est propre, un joli pied, de beaux cheveux, de beaux yeux bleus, de jolies dents, des chairs fermes, et paroît douce et bonne. Un amant qu'elle a eu à Naples lui a fait une fille qu'on y élève, une jolie forêt au coin des plaisirs. Dans la chambre voisine il y avoit du monde, et la porte ne se fermoit pas. Zinne sont les tétons, Caporelli les bouts. Elle espère chanter à Trieste le carnaval prochain. De là je trouvois avec [44r.] peine le chemin du casin de l'ambassadrice, où je lus à M. de Durazzo la lettre de mon frère, je pris congé de mon grand commandeur et des Starh[emberg]. J'écoutois avec plaisir dall'Oglio raconter les infortunés de Pierre III et les sentimene de l'impératrice Cathérine sur son sujet, il n'a fait du mal à personne seulement à lui et à l'Empire. Tems de sirocco. Le soir un peu de pluye.
19 Wen sucht ihr? Jesus, der Nazarener, der gekreuzigte, ist auferstanden und ist nicht hier.
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7> 31 mars. Avant 6 h. du matin je fus levé, je lus dans l'Esprit des loix. Belletti arriva et nous allâmes ensemble en grande gondole chez le Mis Serpos qui me mena entendre la messe à Santa Maria Formosa. Au retour je glissai dans une rue étroite et tombois tout de mon long. Mon gondolier Jupiter m'auroit quasi trompé de deux séquins. Après avoir pris le chocolat chez le Mis Serpos, il s'embarqua avec moi et nous partîmes de Venise à 13 h. 3/4 d'Italie, c'est-à-dire à 8 h. 1/4 du matin, passé dans le grand canal devant le fondaco de Turchi et devant beaucoup de palais, sorti du grand canal à San Geremia et entré dans Canareggio, je me trouvois au bout de ce canal et par conséquent hors de Venise à 8 h. 1/2. L'isle de San Secondo resta tout près à gauche. Derrière nous se voyoit bien la pointe de Canareggio, S. Christophle, S. Michel et Murano. J'entrois dans le canal de Mestri à la Torre del Bebbe avant 15 h. Chemin fesant Belletti parla beaucoup de la cavaliera Gradenigo et des coups de pied qu'elle donnoit au procurateur Morosini son amant. Passé [44v.] à travers de Malghera. Ce nom est né de la phrase Mar gh'era, c'est-à-dire que la mer alloit autrefois jusques là. On y voit à droite la maison de l'avocat Alcaini que M. de Durazzo lui a arrangé à grand frais. A 9 h. 1/2 à Mestri. J'y fis au caffé la connoissance du Cte Volpati qui a été à Constantinople. Avant d'y entrer on voit à gauche la maison de campagne de l'ambassadeur Durazzo. En sortant de l'endroit il faut se détourner à gauche pour voir la maison de campagne du procurateur Erizzo, (celui qui étoit ambassadeur à Vienne) qui est de la plus grande magnificence intérieurement, je n'en ai vu que la façade extérieure. Serpos et moi nous jettâmes dans la calèche de Rossetti du Caire, tandis que Belletti en prit une ouverte. Mon compagnon de voyage me fit observer toutes les maisons du Terraglio. Celle du feu l'ambassadeur d'Espagne Montalegre que possède à présent Mme Gradenigo, elle l'a acheté 30.000 ducati et n'a payé par là que le bien fonds, celle d'un Allemand nommé Mengs. Celle du procurateur Morosini a l'air vieille. Nous arrivâmes ainsi tout en raisonnant un peu avant-midi à Treviso. Tout de suite nous allâmes à Cà Pola, elle a extérieurement assez bonne mine. Nous trouvâmes la maîtresse du logis à sa toilette fort jolie, l'oncle du mari Tita un vieux la vint voir. Elle fit venir dans son petit cabinet [45r.] ses enfans. Felicina souffrait pour avoir eu une tasse de caffé chaud sur la poitrine, le garçon est assez joli. Mme en pequêche brune me fit voir toute la maison, elle est meublée avec luxe et non sans goût, de beau tableau, une sainte famille de Paris Bourdon. De grands Guarani dans le salon, Mme joua du clavecin, elle ne nous invita point à dîner, mais me pressa de rester pour le théâtre. Foible à mon ordinaire vis-à-vis du beau sexe, je me laissois persuader. Pendant que Serpos se fesoit coeffer, je sortis avec Belletti hors la porte des Santi Quaranti et rentrais par celle de St Thomas où il y a un caffé assez propre hors la porte. Je vis en chemin la marche lente et majestueuse du fleuve Sile qui entre sous les murs de la ville, et dont j e passois quelques bras sur des ponts. Théâtre grand, selon le dessein de Bibiena, toutes les loges de pierre, mais guères ornées. Dîné à l'auberge ou
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plutôt dans une maison voisine, excellent pigeon, colombin gras comme une poularde. A 5 h. chez Mme Pola, elle étoit jolie comme un ange dans un habit de printems à rayes vertes, de beaux cheveux. Après le caffé elle nous mena promener dans sa voiture à quatre places attelée de quatre chevaux de Holstein, puis on [45v.] resta chez elle. Le maître du logis s'étoit présenté en bel habit, il a l'air de la santé un peu embarassé. Le cognato Ercole Spinelli avoit un habit largement galloné. Mme R. amena sa fille à bonny lass qui va épouser le Cte Antonini d'Udine, auquel elle donnera sans doute du fil à retordre la première nuit. On nous mena à l'opéra buffa au petit théâtre. Mme Pola y occupe la première loge du proscenium à droite de la scène, il y vint nombre de visites. Eccelenza Micheli soeur de ce malheureux Mocenigo, cidevant ambassadeur en France, les deux frères Volpati de bonne compagnie. Eccelenza Dolfin maître du théâtre. On jouoit la Frascatana, la musique superbe, le vestiario beau, les hommes bien, les femmes, la Cortini et la d'Aliai médiocres, les ballets longs et ennuyeux. Il plut à verse pendant le spectacle. On y alla à 8 h. du soir, et à minuit et demi quand nous sortîmes, il n'étoit pas fini. Mme Pola mena premièrement la sposina à Cà Recati et puis nous autres à l'auberge, d'où je partis avec Belletti à 1 h. et 1/2 de la nuit. Je ne vis rien des maisons de campagne qui se trouvent ici hors la porte S. Thomas. Je dormis jusqu'à ce que l'on arriva à la barque de la Piave. Tems d'avril. [46r.]
Le Mois d'Avril ¿ 1 er avril. Passé la Rave environ à 4 h. du matin ou à cinq. On voyoit les montagnes couvertes de nuages au point que rien ne se distinguoit que par-ci par-là leurs sommets couverts de neige, le brouillard paroissoit remonter. A 7 h. à Conegliano. On arrête dans les fauxbourg. Maison de campagne de Tiepolo avant d'y arriver. Joli caffé. Les murs de la ville percés de portes et entourés de jardins. Maison Badoer. Maison Corner et Capello avec des allées de cypres et partout de là, à moitié chemin environ est le bourg de Codega, puis un autre où le fleuve Meschio est enfermée dans un beau canal revêtu de pierres et des inscriptions qui nomment le fleuve Mescilus. A 9 h. à Sacile. On change de chevaux hors les portes de la ville. Le maître de poste nous conta comme il va souvent acheter des chevaux à St Paternion en Carinthie et en Styrie, que ces chevaux à présent sont devenus beaucoup plus chers. De là le chemin devrait aller en droiture à Codroipo, point du tout, il se détourne pour mener à Pordenone. J'y fus rendu à midi et le maître [46v.] de poste hors de la ville ne voulant pas nous donner d'abord des chevaux, nous entrâmes dans la ville qui est fort longue et assez peu belle, au dôme où les tableaux sont mal conservés, au caffé où une dame fit son examen de 166
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conscience au sujet du sermon que le prédicateur venoit de faire, sur la porte de la maison de poste une inscription qui apprend au lecteur en mauvais latin que le 21 juin 1775 César, à Francisco Caesare natus a dormi là. Parti de là traversant des ennuyeuses landes, et des pierres que charient les différens bras du fleuve Celine. Valvasone, bourg qui est entre cette rivière et celle du Tagliamento. Cordenos par où la poste pourroit aller en droiture à Udine reste à droite. Je ne trouvois pas les bras du dernier fleuve si profonds qu'on me l'avoit dit, on en passe un seul en barque, *trois cabriolets à un cheval passèrent avec nous en même tems.* A 4 h. et 1/2 à Codroipo. Belletti disputa longtems pour qu'on nous menoit à Palmada, il s'adressa au giusdicente du seigneur du lieu, le tout en vain, on nous mena à Udine. Le chemin est très beau quoiqu'un peu étroit des ponts fort élevés où il ne peut passer qu'une voiture, un pays bien cultivé. Il étoit déjà nuit quand nous [47r.] passâmes un pont sur la rivière de Corno. Arrivé dans la ville à 8 h. du soir, on traverse longtems les fauxbourgs, à l'Osteria della Nave j e me jettois sur le lit, je soupois de nos provisions de Treviso, et à minuit je repartis. La pluye menaçoit de loin, en effet il a beaucoup plu à Trieste, mais le tems s'éclaircit pour nous voyageurs. $ 2 avril. Je ne sais rien du chemin d'Udine à Nogaredo, car j'ai dormi pendant le chemin. Il étoit 3 h. du matin quand nous arrivâmes à ce dernier endroit où il y a poste autrichienne. On nous persuada d'attendre quelque tems parce qu'on ne pourroit pas passer la Torre. En effet, quand nous arrivâmes à cette rivière dont le passage près de Tapogliano appartient au caissier Pagador de Gorice, la barque étoit à l'autre bord, les bateliers ne vinrent point et à la fin des paysans passèrent une trentaine d'ânes (un flagiel) qui venoient à notre bord, j e passois ainsi à ma voiture et de l'autre bord les cordonistes vinrent me visiter. Nous arrivâmes à Villes, où après avoir passé aux gués>à gué un bras du Lisonzo nous vîmes l'autre très enflé et couvert de vagues. La [47v.] barque aussi étoit de l'autre côté, à Cassejano. Enfin les bateliers remontèrent beaucoup la rivière pour venir à nous on chargea ma voiture sur une vieille barque fort vilaine où les roues sans être placées sur des poutres dépassoient le bord. Près d'un banc de sable on détacha le timon en arrivant au fort du courant, les vagues donnoient dans la barque, je passois ainsi cette rivière environ à 8 h. X X X du matin. A 8 h. 3/4 rendu à Montefalcone. Pris du caffé avec de bons buzzolai, je partis à pié, la borra étoit très forte, passé le Taglio, on ne nous arrêta guères à S. Giovanni, mon postillon à deux chevaux alloit très vite, la mer paroissoit furieuse. Le vent insupportable. A 11 h. 3/4 à Prosecco. Quatre chevaux de cette mauvaise poste me menèrent moins bien que deux de Montefalcone. A midi 1/4 j'arrivois à Opchiena, j'y quittois la voiture et m'en allois à pié par le chemin de Scorcola que je fus enchanté de trouver si avancé, un seul
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endroit me paroît un peu rapide. A 1 h. 1/2 je fus rendu à Trieste. J'y trouvois ma chambre à coucher joliment peinte et nombre de lettres arrivées par les deux derniers ordi-[48r.]naires. Wassermann et Ricci vinrent et assistèrent à mon dîner; j e vis mes tables angloises arrivées. L'évêque vint et je lui parlois de la comtesse Pola. Avec Stuart chez la Maffei qui plaît à l'évêque et qui est souffrante et appréhensive. Au théâtre. Tragédie, Erycie ou la vestale. J'étois fort endormi. L e consul de Venise, le général Ferretti, Suardi vinrent dans ma loge, je fus un moment dans celle de X X X X X qui me dit que son coeur avoit été malade depuis mon départ. Elle paroît m'aimer sincèrement. Je sortis avant la fin accablé de sommeil. Borra violente et tems serein. ¥ 3 avril. Le matin j'arrangeois mes affaires. Wassermann me porta toutes les résolutions arrivées pendant mon absence. Le Cte Suardi vint, le fiscal à qui je parlois au sujet du chemin de Scorcola, * à * Geremia Francol au sujet des dettes de la ville, à Chio je fis une memoriale, Bellusco vint chez moi. Je complétois mon journal depuis Treviso. A 2 h. 1/4 Wassermann me porta les lettres de l'ordinaire d'aujourd'hui. Stuart se plaint de la fierté de Joseph Brigido, qui a plus d'assurance que moi. Wassermann et le fiscal dînèrent chez moi. Après-midi vint le baron [48v.] de Brigido que je menois à Monbijou voir comment mettre en ordre le jardin. Ricci vint plus tard et j'allois avec lui au spectacle. Traduction de l'honnête criminel. Un moment dans la loge de Mme Rossetti. Lu dans Helvétius avec Wassermann. Froid et serein. £ 4 avril. Ecrit des lettres et arrangé mes lettres le matin. Parlé à Sticotti sur les Grecs venus ici avec l'évêque de Modon, parlé au fiscal sur ce sujet. La grande table angloise dans ma chambre. Parlé à Humpel. Le fiscal m'ennuya avec ses propos au sujet du séminaire qu'il dit valoir 12.000 fl. et qu'il veut réparer avec le prix des seules grilles. Commencé à lire ces papiers venus de la Cour en matière de Santé. Stuart dîna avec moi et me conta des traits de l'aversion qu'on a pour Ricci, et combien je suis aimé. J'écrivis au Cte Blumegen au sujet de ces Grecs et au Cte Kollowrath au sujet de la gazelle de Sa Maj. l'Empereur qui doit partir dimanche pour Vienne. Ricci vint, nous allâmes ensemble chez sa femme qui me parla beaucoup de Vienne, puis chez l'évêque qui me fit voir de mauvaises estampes italiennes qu'il a achetés. Chez le jeune Rossetti où je vis des fleurs du jardin de Padoue peints par un peintre vénitien. Au casin point de femmes, joué au whist en hommes. Froid et pluvieux. [49r.] t 5 avril. Le matin signé le décret au fiscal au sujet du séminaire. Les religieuses m'ont envoyé l'autre jour un pot à fleurs. Commencé à travailler sur la collection des 168
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règlemens de Santé qu'on a envoyé ici de Vienne. Bonomo dîna avec moi, je lui donnois le règlement de Santé du Portugal et les collections sur l'Espagne à étudier. Ricci me fit porter quantité d'estampes médiocres que je n'achetois point. Le fiscal, Wassermann, Stuart, Brigido vinrent, je lus les gazettes de Leyde, l'histoire des jésuites qui viennent en France. Chez Mme Maffei puis au spectacle, le Giuocatore moderno jolie pièce fut bien jouée. Dans la loge de Mme Rossetti. Tems froid et désagréable.
14e Semaine Θ Quasimodo. 6 avril. Levé à 5 h. A 6 h. le P. Visini ex-jésuite vint pour entendre ma confession. A 6 h. 1/2 j'allois à St Just accompagné de Wassermann pour faire mes pâques. A 9 h. vint le conseiller aulique Eger de Vienne me porter une lettre de M. de Reischach, me fesant beaucoup d'excuses de la confusion qu'il y avoit eu pour le chemin de Scorcola. Le Cte Woinowich, lieutenant-colonel au service de Russie et consul général dans l'archipel vint et me porta des lettres du grand écuyer, de M. de Reischach et du Pce Lobkowitz de Petersbourg. Geremia [49v.] Francol emporta une forme de journal, Kupfersein vint un moment, Sorbée me parla de vins arrivés de France. Il dîna chez moi le B. Brigido, Wassermann, Stuart, et le capitaine Hahn. Après-midi vint Eger toujours en bottes, accompagné d'un Marzio Strasoldo qui est practicant chez Curti, d'un sien beau-frère, le chanoine Waldstetten, laid comme une chenille, l'évêque vint et nous jouâmes au whist. Au spectacle, arlequinade d'ennui j'allois chez X X X qui parut m'aimer et me dit combien elle avoit été enchantée que j'eusse confondu ceux qui avoient dit que j'avois esquivé les pâques. Lu dans Helvétius. Froid, l'après-midi beau. D 1 avril. Ecrit nombre de lettres, entr'autres une à Sa Maj. l'Impératrice Reine. Payé Belletti. Le voyage de Venise m'a coûté en tout 150 fl. Marcacchi un de ces Grecs de la nouvelle colonie de retour de Vienne, vint me parler. Il dîna chez moi l'évêque, Ricci, Suardi, Eger, Strasoldo, Waldstetten et Woynowich. Après le dîner joué au whist. Puis je fus chez Mme Strappi où je trouvois tous les étrangers. Ensuite au théâtre La donna sagace. Lu dans Helvétius. Comme hier très froid. ¿ 8 avril. Le barigello vint me parler d'une fille de quatorze à 15 ans Maria Faiferza qui a le port d'une princesse et est couverte de galle. Grenek en habit de deuil vint pleurer chez moi. [50r.] La veuve Linde vint demander répit pour le loyer qu'elle doit à la ville. Le peintre bolonois me parla au sujet de ma chambre à coucher. Lu avec 169
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plaisir dans un livre que le fiscal m'a prêté. Lezioni di commercio o sia d'economia civile dell'abbiate] Ant[onio] Genovesi. Stuart dîna avec moi, nous jouâmes aux volans. Je fus promener en birotsche, puis à pié de Monbijou chez la Maffei, l'évêque a passé à ma porte pour me remercier de la dernière résolution sur les deux curés de la ville. Ricci vint. On donna au spectacle La donna che non si trova qui fut bien jouée. Eger vint dans ma loge, fort doux, fort dans sa classe. Froid le matin, le soir plus doux. Í 9 avril. Sans les dépenses extraordinaires mes dépenses du mois de mars n'auroient pas été considérables. On m'annonça qu'il y a chez Wagner du vin pour moi que le capitaine Carton a porté. Ce vin que personne ne m'a annoncé, doit être du vin de Bordeaux ou du vin d'Erémitage. Je menois le conseiller aulique Eger par le grand chemin à Opchiena et de là nous descendîmes à pié par le nouveau chemin, où beaucoup de monde travailloit. Il dîna chez moi avec Wassermann, je lui lus ensuite dans mon grand raport. Ensuite vint Ricci. J'allois à la comédie qui étoit une arlequinade ennuyeuse en diable, je m'endormis, la Ross[etti] n'y étant pas, je fus un moment dans la loge de la Strohlendorf. Lu dans Helvétius au retour. Assez beau tems. [50v.] Ψ 10 avril. Le matin écrit des lettres. A cheval à Zaule, j e vis avec plaisir les arbres plantés sur la digue. L e jeune comte Lamberg de Gorice qu'on m'avoit présenté hier, dîna chez moi avec Wassermann et le capitaine du port, qui m'amena ensuite le baron Dillon que j'ai vu à Paris, à Brusselles et à Vienne, et qui s'est associé au propriétaire d'une manufacture à Birmingham, il prétend que les conquêtes des Russes fournissent à l'Angleterre assez d'acheteurs à la place de ceux qu'ils ont perdus dans les colonies. Promené à pié au nouveau lazaret, j'y vis ce qu'il y avoit à changer pour le transport des marchandises au dehors, rencontré l'évêque. De retour le Cte Suardi vint me parler de l'affaire de Perozzi, ensuite vint Eger et compagnie. Au spectacle. Le tableau de l'indigence fut assez mal joué. Mme Rossetti dans ma loge. Lu dans Helvétius. Beau tems. 2 11 avril. Tourmenté Kappus au sujet d'un raport pour les biens des jésuites. Eger chez moi le matin, je calculois ce que la banque retire d'ici, Kampfmuller du sel m'impatientoit avec sa douceur. Humpel me fit entrevoir qu'il en coûterait trop cher pour conduire de l'eau à Monbijou. Parlé à la Sorbée au sujet de mon linge. Dîné seul. Après-dîné en birotsche à la porte de l'évêque; de là jusqu'au chemin de [51r.] Zaule, à pié derrière le château chez la Strohlendorf, son mari se fesoit saigner. Eger et compagnie partirent avec la barque de patron Viezoli à 7 h. du soir. Au casin, la
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Rossetti y vint et nous jouâmes au whist, causé avec le consul de Venise, le fiscal s'approcha. Lu dans Helvétius. Beau tems. t 12 avril. L e chirurgien milanois vint me tailler mon cor au petit doigt du pied gauche et réussit très bien. Ecrit au Hofrath Martini. A cheval avec Stuart par le chemin de Timignano et Longhera, tout verdit à force. Il dîna chez moi. Guadagnini me conta ses doléances le matin. Avant que je fusse levé de table, Woynovich vint m'ennuyer, il me parla de la nouvelle darsena à construire en deçà du torrent, cela me fit naître des idées au sujet desquelles j'allois parler aussitôt à Nocetti. De retour lu avec plaisir dans l'Esprit des loix, il traite assez superficiellement l'objet des colonies dans le livre XXI du L F tome. A 7 h. 1/2 au spectacle. Personne n'y étant encore, j e voulus repartir, je rencontrais X X X sur l'escalier, je rougis, j e m'en retournois avec elle, je restois seul dans sa loge jusqu'au commencement de la pièce, elle me dit que vu la confiance que lui témoigne son mari, elle X X X X X plutôt s'il étoit jaloux, que froide X X X il lui reprochoit qu'elle eut dû devenir religieuse, que son coeur plaidoit infiniment ma cause. Woynovich vint nous ennuyer et j'allois chez Mmes Feltz [51 v.] et Maffei. Je retournois chez ... elle me fit un petit reproche de n'avoir jamais dîné chez moi. Lu dans Helvétius la triste description de l'homme dans la section IV. Très beau tems.
15 e Semaine Θ Misericordias. 13 avril. Le matin à la messe à St Antoine puis avec Humpel à la Seskana mandria pour voir le filet d'eau que l'on avoit dessein de conduire à Monbijou, il y a 700 toises de là et un quart d'heure à marcher. Travaillé sur les collections des tribunaux de Santé. Parlé à Carlo Dini. Lu avec plaisir dans mon journal de 1766 mon séjour de Florence. Il dîna chez moi le capitaine du port et sa femme, Rossetti et sa femme, l'évêque, le baron Dillon, Woynowich, Bellusco. Nous jouâmes au whist toute l'après-dînée. Mme Maffei vint chez moi encore toute foible. Mme R[ossetti] fort distraite. Humpel m'a dit avoir appris à Capo d'Istria que la réponse de Venise est arrivée sur le pont de Zaule. Lu dans Helvétius. Beau tems, quoique souvent des nuages. D 14 avril. L e matin Pittoni revenu enfin de Venise vint et me porta des sonnets faits à mon honneur et gloire, et des complimens de tout Venise, où il a vu Eger. Parlé à Grenek, au proto Odorico et au directeur des écoles, qui me proposa de [52r.] replacer Warminger à l'école des filles. Un navire françois venant de Nantes qui a parlé à des Algériens dans le Canal de Malte arriva. Treviso me porta une carte de la part de 171
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Marco Donà. Travaillé sur les collections des tribunaux de Santé. Pittoni et Treviso dînèrent chez moi. Ils partirent et j'allois un moment au nouveau lazaret pour voir commencer l'ouvrage de l'immunition des salines, mais je ne vis rien. Ricci chez moi. Au spectacle, j'arrivois encore de trop bonne heure, en voyant XXX seule, j'allois la trouver plus embarassé que jamais, au lieu de pousser ma pointe, cela prend la tournure d'un amant transi, le mari survint, je fus un moment dans ma loge, puis chez la Maffei. La philosophessa de l'abbé Chiari ne m'amusa guères, la prima donna n'y avoit point de rôle, je revins dans la loge de XXX qui me dit qu'elle étoit jalouse, son mari vient XXX quand le besoin l'exige. Le matin couvert et sirocco. Le soir vraye pluye de printems. ¿ 15 avril. Fini les collections sur la Santé que j'envoyois au magistrat, lu le règlement de la nation illyrienne graeci ritus non uniti du 2 janvier 1777. L'évêque a été chez moi hier à bavarder sans raison et à me porter deux portraits, peints par le B. Schell. Le vicaire Ulla fut chez moi me prier de songer à lui en cas que la nomination aux deux nouvelles curés dépendit de moi. Belletti me porta des cartes [52v.] géographiques, me parla change, et du dernier édit de la république de Venise qui met au rabais les pièces de 17 et les défend après un certain tems. Il est déjà arrivé ici de Venise et d'Udine 180.000 petizze, et l'hôtel des monnoyes de Venise en a réfondu pour 180.000 séquins. L'Istrie et le Frioul ne sauroient s'en passer, cependant l'importation de l'huile d'Istrie par contrebande pourrait un peu souffrir par cette prohibition. Lettre du consul de Marseille Kik du 29 qui me marque que mon frère est à Marseille depuis le Jeudi Saint, et m'envoye une de ses lettres de Montpellier du 20 mars. Il me mande le connoissement de la tiercerole de vin qu'a porté ici le pinque françois l'Aimable Rossignol, capitaine Sébastien Cornaud, parti de Marseille environ le 14 mars où il avoit reçu cette tiercerole contenant 250 bouteilles de France d'Etienne Dupuy d'Agde, maître de la tartane, nommé St François qui l'a chargée le 4 février à Cette. Le pinque arriva ici le 4 avril. Il doit m'arriver encore 50 bouteilles de vin de Frontignan, chargé à Cette le 3 mars sur la tartane St Louis, maître Pierre Triaire, lequel n'a pas voulu remettre sa caisse à Séb[astien] Cornaud. Dans le moment où je comptois aller dîner chez l'évêque, Morelli arriva et je l'amenois avec moi dîner là en compagnie du baron Dillon, de Maffei, Pittoni, Wassermann et le chanoine Kamnich. L'évêque ridiculement me demanda pardon de faire dîner [53r.] ce dernier avec moi, il étoit sur le point de recommencer la conversation des jésuites, je la rompis. Après table il voulut faire admirer le portrait du pape présent à Morelli qui lui répondit, qu'il ressembloit à quelqu'un che patisce di flati.20 Je menois Morelli chez moi et lui lus mon mémoire au
20 ... der an Blähungen leidet.
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sujet du chemin d'Opchiena, et le commencement de mon grand raport sur Trieste. Nous arrivâmes trop tôt au théâtre. Impatient de revoir ma belle, j'y allois, elle voulut me donner des fleurs que je refusois, sa soeur étoit avec elle, passé quelque tems chez Mme Maffei, qui me dit ingénument qu'elle courroit risque d'être amoureuse de mon domestique André. Lu avec Wassermann dans Helvétius. Gli amanti in colera au théâtre. Véritable pluye de printems. J! 16 avril. Je fis inviter du monde pour Morelli et j'appris par un billet de lui à Maffei qu'il comptait de Capo d'Istria aller en droiture à Bassovitza sans repasser par ici. Très fâché de ce contretems, je complétois dans mon grand raport l'affaire de la compagnie d'assurance. Lu dans l'Annual Register de 1765 le morceau intéressant sur les colonies. Dîné de meilleure heure avec Pittoni, Wassermann, Stuart et Bonomo qui m'avoit porté le matin les portate. Après le dîner ou après 4 h. je fus avec Stuart à Cattinara pour parler encore à [53v.] Morelli. Après y avoir promené longtems en long et en large, nous retournâmes en ville et je le rencontrais dans la rue devant la maison de Maffei, monté chez elle, j'y trouvois Ricci, et elle raconta qu'il lui avoit donné un baiser. *On ne saurait être plus simple*. Je menois Morelli chez moi, à qui mon projet en l'air *de l'année passée* qu'il eut la place de Ricci, plaisoit beaucoup, il me proposa de faire en sorte qu'il eut à Gorice le référât d'Aquilée, il me conseilla de la défiance dans Wassermann] et beaucoup de confiance dans P[ittoni]. Au spectacle, je causois toujours avec lui, et n'entendis presque rien de l'Inglese fugitiva. Il me dit que Sa Maj. l'Impératrice lui a parlé de l'approbation que m'a donné le grand-duc, et de ma lettre à lui. Lu dans Helvétius sur Rousseau. Beau tems, quoique couvert le matin. Les collines vers Contovello verdissent à force. Ϋ 17 avril. Inséré dans mon raport le rôle des voituriers et la volta. Lu dans l'Annual Register sur les colonies. Ma nièce m'écrit de Vienne que cette aimable Ctesse de Windischgraetz Erdoedy qui passa par ici le 5 août est morte le 10 aujourd'hui huit jours d'un crachement de sang. A cheval avec Stuart par le chemin de Gardiella à Trebichiano, d'où je revins par Opchiena et la nouvelle route de Scorcola que je trouvois fort avancée. Stuart dîna avec moi et Dillon, après-midi vint le Cte Martio de Strasoldo de Prewald, où il a accompagné Mme la Ctesse Clementina de Gorice. Je fus au nouveau lazaret [54r.] à pié avec Pittoni. Ricci et Suardi vinrent chez moi, j'allois au spectacle où on répéta la pièce d'hier. Tard dans la loge de mon amie, elle me dit comment elle fesoit que son mari ne restât pas dans la loge, qu'elle avoit songé à moi étant XXX nuit, qu'elle étoit malheureuse loin de moi, elle me demanda si je ne
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l'aimois que par compassion, elle me dit baso non fa buso. 21 Elle aime sa soeur Caterl qui la laisse tranquille, elle a de jolis bras, et de jolies mains. Beau tems. Les rossignols chantent. £ 18 avril. La gazette de Vienne dit que j'ai été à Venise et parle beaucoup de l'évêque. Etudié la matière du Speik et Loriet. Lu beaucoup dans l'Annual Register le discours de M. Burke au parlement où il représente qu'il n'est pas question de savoir si le parlement a le droit de rendre les colonies misérables, mais d'examiner quel est le lien qui peut les unir à jamais à l'Angleterre, si la félicité de la mère patrie n'est pas intimement liée à celle des colonies. L e comte Marzio Strasoldo dîna chez moi avec Pittoni, c'est lui qui a fait ce sot mariage avec Mlle de Haugwitz, qui n'a point d'orifice. Après 6 h. j'allois chez mon amie, elle étoit seule, elle me dit que sa maison que ses enfans l'amusoient avant qu'elle m'aimât, qu'elle avoit peur de moi, qu'elle étoit obligée de chercher à m'éviter, que son mari trouvoit un plaisir [54v.] particulier à baiser seXXX qu'au premier moment je lui avois plu, elle ne m'accorda cette fois XXX. De là au casin, où je jouois au whist avec Mme de Strohlendorf et Brigido. Lu dans l'Annual Register. Pluye copieuse. ^ 19 avril. Le matin lu dans l'Esprit des loix les deux livres qui traitent de la religion. Dans l'Arioste, dans l'Annual Register la vie du poète Gray. Dîné seul. Ricci vint et me laissa bientôt seul. Woynowich vint puis Pittoni, nous allâmes promener vers St André. Joué au trictrac. L e Cte Suardi me porta sa notte sur les nouveaux chapelains. Au spectacle Olympie traduite de Voltaire. La vieille ....joua bien. Chez Mme Feltz, puis chez la Maffei qui courtisoit Conti, chez mon amie avec laquelle je ne fus pas seul, elle m'annonça qu'elle alloit demain à Lipiza, que sa grand-mère lui avoit dit que quelque chose la rend malheureuse, qu'elle n'a pas dormi la nuit de désir. Le matin sortit l'hollandois le Hamstead avec onze coups de canons et vent contraire. Sirocco, moins de pluye.
16 e Semaine Θ Jubilate. 20 avril. Les cartes de Venise colées sur toile. A la messe à St Antoine. Lu dans l'Annual Register la vie du D. Smollett, auteur de Roderik Random. Geremia Francol me [55r.] porta les nottes de l'huile et de la soye et me parla d'une nouvelle manufacture, d'une sorte de Lesea Zunder qui se tire des champignons, qui croissent sur les arbres. Il voudrait une privative, je lui parlois contre. Joué aux volans avec
21... ein Kuß macht kein Loch.
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Pittoni. Je commençois un ouvrage singulier, c'étoit de mettre au net et de completter l'espèce d'histoire abrégée de ma vie que j'ai commencé à Vienne le 6 mars 1764 queje n'ai point continué depuis mon voyage d'Espagne de 1767 et que je revis l'autre jour le 23 février. Pittoni dîna chez moi avec un abbé françois que Mme de Wurmbrandt a recommandé à l'évêque, un plat sujet, il y avoit encore Stuart et l'Anglois Simpson qui me parla de la direction du môle St Charles et des prises dans le port du lazaret. L'un et l'autre devroient faire équerre avec la borra c'est-à-dire, courir ouest-nord-ouest. Jamais il ne faudrait prolonger le môle St Charles sans lui donner cette direction. Les cartes de l'Adriatique sont si mauvaises, qu'un navire écossois comptant aller à Trieste selon la carte, alla à S. Jean de Duino, un autre s'est brisé sur les rochers près d'Umago, d'autres rochers sont près de Capo d'Istria. Voilà ce que l'on éviteroit en construisant un fanal de 60 pieds de haut à la pointe du môle del Zucco. Woynovich vint, puis Ricci, puis l'évêque, qui me parla longtems sur les curés et sur les processions [55v.] séparées que prétendent faire les méchitaristes. Mme Rossetti arriva et nous jouâmes au whist. Borra affreuse, pluye et grêle le matin. V 21 avril. Continué cet ouvrage d'hier. Lettres du Cte Rosenberg, de M. de Zephyris par où Sa Maj. l'Impératrice me fait demander des notions sur ces deux cent familles grecques qui doivent aller s'établir à Aquilée. Promené avec Pittoni sur le chemin de Scorcola. Wassermann dîna avec moi. Ricci vint me parler au sujet du nouveau cimetière, cela me porta à examiner la résolution sur l'état préliminaire de la ville et voyant comme on me l'a gâté, je grondois beaucoup contre Eger. Au théâtre une harlequinade. XXXXX la loge de la Maffei, puis chez la première, son mari y étoit, elle me témoigna la plus grande tendresse. Beau tems. Sirocco. ¿ 22 avril. Travaillé beaucoup à l'ouvrage d'hier. Puis sur les dépenses de la ville dans l'année présente, je vis que par les deux résolutions du 22 février et 21 mars il se trouverait un déficit de 1.400 florins, quand même le chemin de Zaule n'avoit pas été si fort avancé. Sur le protocolle de la commission des fondations, où ils ont l'impertinence d'attaquer encore la prolongation du chantier de San Nicolò. Bernardin Zoys vint me parler au sujet des fers. Wassermann dîna avec moi. [56r.] Ricci me porta l'extrait de ce qu'a coûté le chemin de Zaule jusqu'ici. Avec Pittoni à la Seskana mandria et de là à pié au logis. Ricci vint encore me sequer. Au théâtre le déserteur françois. Un peu dans la loge de XXXXX ne voulut pas me laisser entrer dans sa poche, disant que je demandois trop. Mal de tête. Tems de sirocco.
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i 23 avril. Ici et à Venise la St George, tandis qu'elle est ailleurs le 24. Le matin dicté un décret à la commission économique sur l'affaire des travaux. Cela me fit suspendre l'histoire de ma vie. Π dîna chez moi Stuart, Brigido, Bemfardin] Zoys, Dillon, Pittoni, Kappus. Après-midi vinrent Mmes Strohlendorf et Feltz. Dillon se sauva, je les menois dans toutes mes chambres et jouois aux volans avec Mme Feltz, leur montrais des estampes. L'évêque vint, me porta sa notte sur l'affaire des curés, nous jouâmes au whist, je perdis. Au spectacle. Le matin à 9 h. Consessus et Judicium delegatum. Ensuite le Cte Suardi a été chez moi, et nous avons joué aux volans. Au théâtre la continuation du déserteur françois par le Mis Albergati. Les scènes où ils se brouillent par jalousie, où un officier les reconcilie, fesant le juge, sont jolies, la lettre dictée n'est pas naturelle. XXX taffetas dans ma loge toute jolie. Je fus dans la sienne où il y avoit la blanche Giuliani, sa jambe étoit entièrement [56v.] à découvert et je la pressois de la main. Cette femme fait semblant de m'aimer, et je fus tout décousu en rentrant chez moi. Un moment chez la Plattner. Je lus chez moi Denkwürdigkeiten von Wien, brochure prohibée assez platte. Couché après minuit. Sirocco. Belle nuit, beau clair de lune. $ 24 avril. Mme de Thum est à Duino depuis dix jours. Avec l'ordinaire d'aujourd'hui arriva la résolution qui répond à mon raport du 31 août sur les écoles normales, et qui accorde la réintroduction des écoles latines, dont la ville sera fort contente. Promené à cheval avec Pittoni à Zaule, le long de la digue à pié. Commencé à lire le matin un autre livre défendu à Vienne. De natura cholericorum sive de vita, sanitate, forma, morbis, moribus et morte illorum quibus temperamentum cholericum tribuí solet commentatio. Par la préface je vois que l'auteur est pour les principes de la Zoographie>Anthropie de Lavater et de Mittelhaeuser, de chercher dans les hommes du raport avec les animaux, seulement il paraît me rendre le principe plus général. Pittoni dîna avec moi, nous parlâmes beaucoup de cette matière. Le lieutenant-colonel Woynovich arriva et je fus avec Pittoni et lui à l'évêché, que l'évêque fait réparer à force et mettre dans le meilleur état possible. La vue de là-haut est supérieurement belle. Joli jardin. L'évêque [57r.] y vint, et nous allâmes promener avec lui et le chanoine Kamnich passant le jardin de Strohlendorf jusqu'à la pointe du môle, d'où nous admirâmes la vue sur Trieste. Le pauvre W[oynovich] fatigué. Au spectacle. Il matrimonio rabbiato de Goldoni. La Montini fit le rôle de la baronne allemande à merveille. Dans les loges de Mmes Feltz et Strohl[endorf] puis un moment chez XXXXX laquelle je donnois le bras jusqu'embas, elle demanda si elle ne me verrait pas demain, et ne témoigna point d'envie de venir au casin. Beau tems, quoique couvert.
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$ 25 avril. J'envoyois prier l'évêque de me remettre le mémoire sur les curés en forme. Travaillé sur la résolution pour les écoles normales, sur la notte destinée pour Eger quant aux dépenses que la ville aura à supporter, sur les prétentions de l'Hongrie quant à Fiume. Soupçons que la Rfossetti] ne soit machine mise en mouvement par Papa. Travaillé encore sur le décret à la commission économique touchant les curés. Dîné seul. Après-midi Struppi vint de retour de Zeng et me présenta un officier des Granitzer. L'évêque arriva et me confia ses peines et ses soucis. J'allois au casin qui étoit nombreux, joué au whist avec Mme de Strohlendorf. A peu près comme hier. [57v.] t 26 avril. Le matin je travaillois sur mon séjour de Jena. Je fis un tour à cheval à Trestenich, et revins par le nouveau chemin. Pittoni dîna chez moi. Je travaillois un peu après-dîné. Le Cte Suardi arriva et me présenta ces questions au sujet de Perozzi qu'on fera circuler parmi les notables de la ville. Ricci et Struppi vinrent, je trouvois au théâtre où l'on joua Sémiramis XXXXX seule dans sa loge, je lui XXX jupes, mais XXXXX peur de me faire deviner par le parterre. Fort beau tems.
17e Semaine Θ Cantate 27 avril. Le matin à St Antoine, puis travaillé sur l'année 1761. Ensuite écrit au président de la Chambre. Struppi dîna chez moi, et son officier, le Cte Suardi et Pittoni. Woynovich vint après. C'est les pâques des Grecs, aussi ont-ils tiré le canon dès le matin à 4 h. et tous leurs navires pendant la journée. Promené à l'aqueduc et derrière l'aqueduc sur la montagne. Au spectacle. La sposa persiana de Goldoni. Dans la loge de Mme Maffei, de Mme Suardi, et chez mon amie, à qui je XXXXX sa soeur Rose étant présente on n'étoit pas à son aise. Le matin frais, puis très beau, le soir borrin. V 28 avril. Lettre du Pce de Kaunitz fort amicale, autre de [58r.] l'ambassadeur de Venise Contarmi à Vienne que j'ai félicité sur ce qu'il a été fait procurateur de St Marc, une du consul de Barletta avec du vin que porte le patron Soich de Buccari. Le capitaine Pericoli qui connoît beaucoup le comte Filippe, me porta le firman du grand seigneur qu'il a, Starh[emberg] l'a nolisé pour Constantinople. L'administrateur du tabac de Lucca intercéda chez moi en faveur d'un forçat. Plastarà vint me parler au sujet de l'emplacement qu'il a acheté sur le grand canal. Travaillé sur le Speik et Loriet, au sujet duquel Belletti est venu me parler hier. L'amour physique non consommé ne fait qu'affoiblir. Wassermann dîna avec moi. Dicté à Weber. Promené avec Pittoni au nouveau lazaret, puis chez Mme Strohlendorf, dont la sale est peinte dans le goût de
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Pillemant. De retour Ricci vint chez moi. Au théâtre. La donna debole overo il matrimonio occulto, jolie pièce de Goldoni. Le Cte d'Attimis frère de Mme de Koenigsbrunn arrivé de Graetz m'empêcha d'aller dans la loge voisine. Lu dans mes anciens papiers la lettre tendre et cependant fort austère que mon oncle Auguste m'écrivit après que j'eusse accepté la place de conseiller de commerce à Vienne. Tems de sirocco. i 29 avril. Le matin après 7 h. Torres arrivé à 4 h. du [58v.] matin de Gorice vint chez moi. A 9 h. environ partie de ces belles dames arrivées avec lui, Mme *Zanut* d'Attimis qui est une Blagay jolie femme à grands yeux, Mme de Gallenberg née Lichtenberg qui ressemble un peu à Mme de Hoyos, vinrent me voir avec leurs maris. Je les accompagnois à l'auberge. Elles se promenèrent sur mer, pendant que je dictois sur la spiga celtica, puis elles dînèrent chez moi avec le Cte Attimis frère de Mme de Koenigsbrunn et amant de celle-ci, le Cte Suardi et Stuart. Après-midi on les traîna à l'aqueduc, sans Mme de Gallenberg qui étoit déjà repartie pour Laybach, puis au théâtre, où on donna la partie de chasse de Henry IV aussi peu mal que peut être rendue une pièce nationale dans une langue étrangère sans les habillemens, sans les manières conformes à l'original. Je les remis à l'auberge accablées de sommeil, Mme Torres étoit de la partie, son mari me parla écoles latines. Je lus en revenant chez moi un morceau intéressant dans les gazettes de Leyde n° 29 et 30 la traduction de l'esquisse de la contestation concernant Tanjaour. L'empire des Mogols a été fondé par les musulmanns, ils envoyent des vice-rois nommé Subahs ou Nobabs dans les provinces de cet empire immense, l'ancienne nation originaire du pays sont les Gentoos ou Gentils, ils sont très nombreux et ont des princes [59r.] Rajas qui payent le tribut à ces vice-rois susdits musulmans. Le grand mogol change ceux-ci, mais il n'a pas les forces suffisantes pour faire respecter sa nomination, et forcer l'ancien vice-roi à céder son poste au nouveau. De cette manière Ancover de Lawn nommé par le mogol Nabob d'Arcote ne put jamais entrer en possession de sa vice-royauté, les François protégeant son prédécesseur. Depuis les succès des Anglois dans la dernière guerre, le général Coote et lord Pigot établirent fermement Mahomet-Ali-Chan, fils d'Ancover dans la dignité de Nabob, celui-ci une fois ferme dans son poste, à force d'argent obtint des Anglois la permission de dépouiller les princes Gentoos. Le dernier achat de cette nature qu'il fit, fut de déposséder le Raja du riche royaume de Tanjaour. Quand ceci lui eut réussi, il changea de ton vis-à-vis des Anglois. Il manifesta le dessein d'exclure son fils aîné ami des Anglois, et fit le second, un intriguant ambitieux, gouverneur de Tanjaour, tendant à faire avec le tems la loi à tous les établissemens européens de la côte. Lord Pigot fut envoyé pour restreindre ses projets et pour rétablir le Raja de Tanjaour, et l'argent du Nabob a eu assez de pouvoir sur le Conseil de Madras pour faire arrêter ce lord. Les directeurs de la compagnie ont envoyé par terre leurs ordre [!]
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pour le faire relâcher. Cette querelle pourrait bien faire tomber le domaine territorial de la compagnie des Indes entre les mains [59v.] du gouvernement. Tems sirocco. I 30 avril. Torres est parti hier après la comédie. Mmes de Torres et d'Attimis sont parties ce matin. Pittoni fut chez moi me parler des oratoires pour l'année prochaine. Parlé au fiscal et au directeur des écoles normales au sujet des écoles latines et à Gabiati sur la spica. Pittoni dîna chez moi. Après le dîner promené un peu vers le môle, rencontré Mme de Strohlendorf quasi en chemise. Le baron Schell, arrivé ici de Laybach vint chez moi et m'accompagna au spectacle où je>on donna la suite du déserteur. Dans les loges de Mme Maffei et de Mme Feltz. Lu dans Helvétius. Comme hier, le tems est favorable à la végétation, mais nuisible à la santé.
Le Mois de May $ 1 er de May. A cheval avec Pittoni à Trestenigo et retourné par le nouveau chemin. Tout est verd, la pluye nous surprit là-haut, et Pittoni montoit un danseur. Le chemin est fort avancé. Contrat de Kaltenbrunn. Lettre de ma soeur Baudissin qui me marque que l'envoyé de Saxe à Berlin Stutterheim est déclaré ministre des affaires étrangères, que mon frère Frédéric aura son poste et sera rapellé de Suède. [60r.] Mme Canto m'envoye une lettre de la Ctesse Charlotte Louise de H[erm]h[ut] qui lui marque que le Cte Dohna, époux de ma cousine Mariegen, est mort à Bristol le 4 mars. Schell et Pittoni dînèrent chez moi. Le premier me fit voir une immense carte de l'Istrie autrichienne qu'on conserve ici dans la chancellerie. J'allois faire visite à Mme Schell puis à la Struppi, je vis son mari retourné d'Aquilée. J'appris avant d'aller à la comédie que M. et Mme de Koenigsbrunn étoient arrivés de Gorice. Au théâtre. Il curioso accidente. Mme de Koen[igsbrunn] tout le tems dans ma loge. J'ai toujours une douleur à la main gauche que j'attribue au sirocco. Comme hier. $ 2 de may. Le matin écrit des lettres. Bonomo me porta les portate et vint me parler du voyage d'Istrie, qui me coûterait la seule barque 6 pièces de 17. 4 fl. 32 Xr par jour. Ricci vint me parler au sujet du contrat de Kaltenbrunn. Le sirocco me donna la foire, qui m'incommoda un peu. Le fiscal m'a donné hier une réponse très incongrue sur l'affaire de la mesure du terrain, dont je donnois commission à Pittoni de lui faire des reproches. Dîné seul. Après-midi le baron Koenigsbrunn et sa femme vinrent
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accompagné du jeune Conti. Joué aux volans avec elle, je la menois chez Mme Rossetti, qui me dit [60v.] qu'elle étoit mélancolique, je l'invitois chez moi pour le soir, nous allâmes voir l'apartement de l'évêque. Je fus un moment chez la Maffei, qui a bien maigrie. Au concert. Mme de Koenigsbrunn dans ma loge me dit que XXX ne venoit pas. Nous quittâmes le concert, sans retard et elle dans ma voiture par une pluye affreuse, les Schell, les Maffei et les Koen[igsbrunn] jouèrent chez moi. Comme hier. Pluye assez violente le soir et la nuit qui rendra l'air plus léger. % 3 may. Le matin le Grec Andrulachi vint me parler au sujet d'un endroit où il voudrait bâtir. Le Cte Suardi vint avec le géomètre Perozzi pour fixer la question sur la mensuration du territoire, je leur fis voir la manière dont on a procédé dans le milanois et dans le duché de Luxembourg et nous convînmes qu'il ne serait question que de mensuration et non d'estime. Humpel vint, je lui donnois la commission de faire faire le plan de Trieste pour Eger. Chez Mme de Koenigsbrunn, elle me dit qu'il falloit que XXX une passion qui la rendoit si mélancolique. Elle me dit combien ils avoient à Gorice compassion de mon ennui. Dîné seul. Après-midi en birotsche à Monbijou, je retournois à pié et fus un moment chez Mme Rossetti qui jouoit au whist au lit. De là chez moi. Mon ami Ricci vint, j'allois au spectacle. [61r.] Mme de Koenigsbrunn toujours dans ma loge, on donna Plus beau qu'hier.
18e Semaine Θ Rogate 4 may. A la messe à 9 h. du matin. Je restois toute la matinée chez moi à travailler sur l'année 1764. Je vis partir une grande compagnie pour Grignan, bâfrer chez les moines. Les Koenigsbrunn, les Schell, les Maffei, Ricci, Pittoni, Wassermann dînèrent chez moi. Après-dîné joué au trictrac avec Schell. J'allois prendre Mme de Koenigsbrunn chez la Tribuzzi et la menois chez Mme Strohlendorf qui avoit eu le projet d'aller à Venise. Puis nous allâmes au bout du môle et je la ramenois chez moi où elle passa la soirée avec Mme Rossetti, et les Maffei. Le matin fort beau. Le soir il plut à verse. D 5 may. L'ordinaire me porta une lettre de Morelli. J'allois à 11 h. chez Mme de Koenigsbrunn, ses enfans en toile rouge rayée étoient fort jolis. Joué aux volans. Continué l'année 1764. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Schell arriva et plus tard Mme de Koenigsbrunn qui resta quelque tems. Le visage est joli, elle se met à merveille, elle est fort douce. Au spectacle. Todoro Brontolon, qu'on chargea beaucoup. Mme de Kfoenigsbrunn] tout le tems dans ma loge me parla des amours de
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R. avec la M. Je la menois chez elle. Les Schell devoient s'embarquer le soir pour [61v.] leur voyage d'Istrie, pour Parenzo. Une grande compagnie est partie pour Venise, les Bellusco, le capitaine du port et sa famille. Pluye et orage le matin, le soir le tems s'éclaira. ¿ 6 may. M. Strasoldo est à la Clementina. Mme de Koenigsbrunn est repartie pour Gorice avec son mari et ses enfans, elle emporte mes regrets et m'a fort assuré des siens, ce doit être un beau corps de femme, pas plus grande que moi, mais bien faite, douce comme un mouton, bien élevée, honnête, polie. Je montois à cheval pour me dissiper par le chemin de Timignano et Longhera enchanté de la verdure et du chant des oiseaux. Tout est verd à présent jusqu'au sommet des montagnes. Dîné seul. Wassermann me porta les tendres regrets de Mme de Kön[igsbrunn] qui me fesoit rapeller ma promesse de venir à Gorice. Ricci vint après-midi au caffé prendre des glaces, promené un peu, de retour je trouvois X X X au caffé, qui témoigna beaucoup de jalousie de Mme de K[oenigsbrunn] qui supposoit mon amie depuis cinq ans. Je la ramenois au logis. Au spectacle. Pamela fut bien jouée, mais c'est une pièce assez platte, je dormis un peu. Beau tems. j ! 7 may. Le matin travaillé sur l'année 1765. Je fis une petite course à pié au squero. Pittoni dîna avec moi. Ricci, Civrani et Humpel furent demander mes ordres sur le nouveau cimetière de St Just. Promené au nouveau lazaret, puis à Montbijou, pour voir comment a avancé la cave. Au théâtre. Callisto, pièce [62r.] bien écrite mais sombre et noire au possible. Toute la dernière scène est entre les tombeaux. La Pcesse condamnée par son père, roi de Sicile à épouser Ruggier qu'elle n'aime pas, excite son amant Lothario à soulever le peuple contre son père. L'amant est tué. Le père veut tuer la fille, ne peut, lui envoye du vénin, et est tué par le peuple. Ruggier se tue à côté de la Pcesse mourante. Assez beau le matin, puis sirocco. Φ 8 may. L'Ascension. L'ordinaire d'aujourd'hui me porte une résolution par laquelle l'ordre est donné à Struppi d'examiner les ouvrages de l'abbé Gruber à Vienne. Je vois par la réponse de Laybach au sujet des 500 séquins du Mis de Prié que Schell ne sait jamais ce qu'il dit. Hier Mme R[ossetti] dans sa loge étoit fort occupée de savoir si je l'aimois. Le Cte Suardi vint chez moi le matin, il me parla de ces querelles entre le Cte Lamberg et son vice-président. Le fiscal, Gabiati, Wassermann et Pittoni dînèrent chez moi, le premier se chargea d'avoir soin qu'on plantât de la vigne à Monbijou. Ricci vint un moment. Fait le tour de la colline de St André. Jolie promenade le long de la mer.
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Au théâtre. Il giovedì grasso, pièce très amusante. Catina sage aime Mommolo. Tonina, l'amante de [62v.] Bortolo fut jouée par la Moretti qui en habit blanc étoit belle avec ses yeux noirs. Brighella, autrement Martelli, fit très bien le rôle de Barcherole père de Catina. Il marie à la fin Mommolo avec son amant. Mme Rossetti ne vint pas, son mari ayant la fièvre. La Maffei fut dans ma loge. Jusqu'à l'année 1767. Tems de sirocco assez chaud. β 9 may. Travaillé sur l'année 1767. Ecrit différentes lettres. Chargé Grenek du raport concernant le fanal, il me raporta la traduction du mémoire du consul de Zante. Bonomo fut deux fois chez moi. Diné seul. Après le dîner Ricci vint. Avec lui et Pittoni à l'aqueduc et plus loin pour examiner une plainte de Bonomo qui datte encore du tems de la défunte Intendance. Puis chez Mme Rossetti qui me dit les plaintes de sa nourrice au sujet de la nourriture qu'elle a reçue dans la maison des pauvres. Pittoni la questionna et trouva ses plaintes en quelques égards injustes. Promené au caffé, joué au whist au casin avec Brigido. Mme Maffei y fut. Comme hier. % 10 may. Fini l'année 1767 et commencé 1768. A cheval avec Pittoni par le chemin de Timignano et Longhera. Le fiscal vint me rendre compte des mesures à prendre pour planter de la vigne derrière la maison de Montbijou. La Linde sollicita [63r.] la réponse touchant sa pension. Lu avec bien du plaisir dans le 29 e et 30 e livre de l'Esprit des loix des réflexions superbes sur la composition des loix. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Dans la gazette de Leyde n° 33 je lus avec un plaisir sensible la réponse du Dr Fraenklin au lord Howe du 30 juillet 1776 sur les propositions de pacification. Elle est bien profonde, solide, lumineuse, simple et claire. Le lieutenantcolonel Cte Fugger vint chez moi après-midi. Promené au caffé, ensuite le long du canal. Au théâtre pièce longue et compliquée. Le général de Vins, brigadier à Laybach arrivé de Fiume vint dans ma loge. Chez Mme Maffei et Plattner. Sirocco.
19e Semaine Θ Exaudi. 11 may. Le matin à la messe. Fini le IIIe tome des oeuvres de M. de Montesquieu. Le général de Vins vint le matin chez moi avec Stuart. Il dîna chez moi avec le général Ferretti, le Cte Fugger, Stuart, le capitaine Prignitz, facendo du régiment de Pellegrini, Eger, le Cte Strasoldo, et le chanoine Waldstetten arrivé ce matin d'Ancone en 36 heures avec un trabacolo romain, patron Carlo Bortolini. Le Cte Suardi chez moi après-midi. Joué au trictrac avec Pittoni. La poste de [63v.] Vienne 182
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arriva à 6 h. du soir, après avoir joué au trictrac, j'ouvris mes paquets. Au théâtre. La putta onorata jolie pièce mais d'une longueur épouvantable. M. de Vins tout le tems dans ma loge. Pluye très forte. V 12 may. Les négocians Pincherle et Abendana de Livourne furent chez moi se plaindre contre le courtier Constantin! qui a nui à leur réputation. M. Eger fut chez moi toute la matinée, j e fis mon possible pour le persuader de démordre des 10.000 fl. que la ville doit contribuer pour les ouvrages, il me conta comme il a été amant de la Checa Gabrieli en 1760, et à Gênes avec M. de Durazzo. Le grand chancelier voyage toujours d'un sénat à l'autre. Je lus à Eger dans mon système des fers de Styrie. Wassermann dîna avec moi. Civrani et Perozzi vinrent m'annoncer qu'ils partoient demain pour Sta Croce commencer la carte. Le cimetière nouveau hors de St Just se commence aussi et depuis le 1 e r juin on n'enterre plus de morts à la Madonna del Mare. Le soir Pittoni, Ricci et le général de Vins vinrent chez moi. Au spectacle. On répéta le Giovedì grasso. J'en vis une grande partie seul avec X X X dans sa loge où elle me donna mille preuves de tendresse, prétendant que j'étois bien sûr d'elle. Le Cte Strasoldo y vint. Tonina joua à merveille et la prima donna aussi. Comme hier. A force d'averse on n'y voyoit pas clair. [64r.] ¿ 13 de may. Le matin revu un raport sur la spiga et un autre concernant le fanal. Lu avec plaisir dans le 31 e livre de l'Esprit des loix, j'y appris que la puissance et les richesses du clergé ont eu beaucoup de vicissitudes dans les 8 e et 9 e siècle, que la dîme du clergé n'est que du tems de Charlemagne. Eger vint chez moi et je m'accordois entièrement avec lui sur le système préliminaire' de l'année prochaine. Il dîna chez Ricci. Le Cte Fugger, Stuart et Pittoni dînèrent chez moi, nous allâmes chez Mme Strohlendorf au jardin, j'y jouois au trictrac. De retour Ricci vint m'ennuyer. Mme Rossetti joua ici et y passa la soirée, et tous ces messieurs y vinrent. Assez beau. % 14 may. A cheval par le chemin de Staribrech que je trouvois extrêmement roide, et retourné par celui de Scorcola, j e fus trois heures dehors, tout est verd le long du nouveau chemin. Mrs Eger, Cte Strasoldo et B. Waldstetten dînèrent chez moi avec Ricci, Suardi et Pittoni. Après-dîner nous jouâmes, puis je menois Eger à Monbijou, il intercéda encore pour Guadagnini. Nous allâmes au caffé prendre des glaces de fraises. Au spectacle. Sélinde et Lindor, nouvelle pièce de Goldoni où la prima donna la Montini joua comme un ange. La nuit des éclairs et des averses. La matinée belle, le soir pluye.
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^ 15 may. Lettre du duc de Bragance, je reçus les 1.000 fl. de [64v.] ma commanderie de Laybach. Travaillé sur mon séjour de Brusselles de l'année 1769. Donné à Carlo Dini la commission de procurer le calcul d'une lieue de chemin au baron Schell. Raab de retour de la Bohême persuada l'Impératrice de l'utilité de son plan, elle lui dit d'aller parler à l'Empereur, il le fit. Ce prince vint dire à son auguste mère, que Raab l'avoit persuadé, mais il ajouta en riant que si Raab ne lui avoit pas tant craché au visage en parlant, il n'auroit pas été si vite persuadé. Le fiscal vint, je lui parlois au sujet de l'employé de Mme de Trautmannsdorf à qui on a pris du tabac. Le chanoine Marco Dazzi, Florentin, me porta une lettre de recommandation de M. Cottini agent du grandduc à Venise. Ce chanoine dîna chez moi avec Pittoni. Après-midi vinrent M. Eger et compagnie puis Ricci, Mmes Strohlendorf, Plattner et Maffei passèrent la soirée chez moi avec Eger, Ricci, Brigido et le chanoine Waldstetten. Eger et le chanoine et Ricci allèrent assister au souper de noces de la demoiselle Tribuzzi avec le capitaine Hahn. Pluye, grêle, orage à plusieurs reprises. £ 16 may. Eger est parti ce matin avec sa compagnie pour Gorice. Ricci les accompagne là. Une checchia françoise entra le matin, nommée l'Heureux ^Rossignol*, capitaine Jean André *Chapus* venant de Marseille, il apportoit outre un chargement riche du vin de Frontignan pour moi, un présent de ma belle-soeur. Pittoni dîna avec moi. Après-midi le consul [65r.] d'Angleterre de retour de Fiume vint me voir. Je fus chez Mme Rossetti, la Maffei y vint. De là au casin, joué au whist avec Mme Strohlendorf qui saisissoit toutes les équivoques que disoit Brigido au sujet du mariage de la Tribuzzi et cependant s'en plaignoit. Tems affreux d'averses et de giboulées. % 17 may. Bellusco et le capitaine du port sont revenus de Venise. Wassermann me présenta le jeune Tribuzzi, joli garçon qui revient de Florence. Commencé les Lettres persannes, travaillé sur l'année 1770. Pittoni dîna avec moi, nous jouâmes aux volans, promenâmes à pié, le Cte Suardi vint. Bianca de Rossi au spectacle. Dans la loge de mon amie, il y avoit longtems que nous ne nous étions vu seuls, elle me X X X X X dit qu'elle jouiroit un peu davantage de moi quand son beau-père/mari serait à la campagne. A peu près comme hier.
20 e Semaine Θ 18 may. Pentecôte. Pittoni vint jouer aux volans. Geremia Francol vint. Grenek me porta ses remarques sur l'imperfection de l'ouvrage de Chio quant à l'urbarium. Le Cte Suardi, le chanoine de Florence Dazzi, le baron Brigido et Pittoni dînèrent chez moi. 184
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Nous jouâmes au whist. Il vint une bourasque [65v.] de tramontane avec des orages et forte pluye, des barques en peine du côté de la Santé. Au théâtre la Dalmatina. X X X en tulle blanc, ses mains si blanches, elle me dit qu'elle prenoit des pillules tandis que ce seroit sa tête qu'il faudrait guérir, puisque tout n'étoit qu'illusion. Comme hier. D 19 may. Seconde fête. Je me levois avec un violent orage, accompagné de grêle. Revu le raport en faveur des feseurs de confitures et douceurs. Bonomo vint, je lui lus dans le manuscrit que j'ai reçu avant-hier de Laybach que Trieste a existé 278 ans après le déluge. Le capitaine du port convient à présent que le nouveau cavafango fait plus d'effets que l'ancien. Dîné tout seul. Belletti vint chez moi plaider la cause de son beau-frère Longone, qui doit déposer cinquante mille florins à cause d'une prétendue contrebande de tabac. Pour une subtilité de Gabiati il n'a pas demandé restitutionem in integrum, mais il s'arrête à plaider au sujet des fatalia qui selon lui n'étoient pas passés. Promené avec Pittoni à l'endroit que les Grecs destinent pour leur cimetière. De là au nouveau lazaret. Passé la soirée chez Mme Rossetti à jouer au whist. Friz Lanthieri a été ici. Le matin grand orage, puis vint enfin le beau tems. i 20 may. Paulini vint me parler pour troubler de nouveau l'affaire [66r.] du cimetière des Grecs, en exerçant son droit de retrait comme voisin. Travaillé sur l'année 1771, puis sur le système des revenus et dépenses de la Chambre pour cette année-cy. Tribunal des juge consuls en seconde instance. Affaire de Cavallar avec son supercargo Athanasio de S. Giov[anni], un Grec, Guadagnini raporta. Le baron Dillon, Stuart, Pittoni, Bellusco, Belletti, le capitaine Mayer dînèrent chez moi. Après-midi Belletti me montra la réponse du Cte Hazfeld sur l'affaire de la spiga et me sequa une heure sur cet objet. L'archimandrite Damasceno m'amena l'évêque grec Anthymo, le négociateur Palatino et plusieurs autres Grecs qui prirent congé de moi pour aller bâtir les églises d'Aquilée, muni du décret de Sa Maj. adressé à l'évêque qui lui accorde 2.000 fl. et à tous ses successeurs 1.500. Ils pourront prendre leurs bulles du patriarche de Constantinople, mais d'ailleurs n'avoir aucune liaison avec lui. Avec Pittoni sur le chemin de Zaule, de là à pié le long du chemin que Bellusco fait faire, puis au caffé. Mme Rossetti nous y joignit, j e la menois à la comédie, où on donna L'épouse persanne, elle fut un peu dans ma loge puis chez Maffei. De retour au logis lu d'anciennes lettres de mon frère de 1758. Très beau tems.
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£ 21 may. Un songe m'a fait réveiller en sursaut cette nuit, [66v.] ce qui m'arrive rarement. Avec Stuart promené à cheval le chemin de Rozol, par un bois charmant, et revenu par Catinara. Il dîna chez moi. Ricci de retour de Gorice vint me voir, et me porta beaucoup de complimens. Avec Pittoni le soir au caffé, puis promener. Au spectacle. Eugénie. Dans la loge X X X nous fûmes quelque tems seuls, elle n'a plus le jupon de laine, elle me pria de la trouver une fois seule chez elle, je la vis partir à pié avec le consul de Naples. Très chaud le matin et puis assez beau, la lune parut vouloir manger les nuages. fy 22 may. M. de Raygersfeld m'envoye de Leipzig un essai de cartes géographiques imprimées. Le douanier me porta hier les tabelles mercantiles du transit. Gobbi fut me demander le livre De natura colericorum. Renner m'invita à dîner pour dimanche. Pittoni et Gobbi dînèrent chez moi. Après-midi je fus voir à la pointe du môle du vieux lazareth ouvrir le fond de la Marie Salope construite pour recevoir les immondices du ponton à curer. Quand tout fut dehors, la barque tiroit un pied d'eau de moins. De là je fus voir la peinture de la maison de Hierschel, deux chambres ne me déplurent pas, puis Ricci vint chez moi, nous allâmes à la grande auberge voir lancer à l'eau le navire de Curtovich de dessous le chantier de San Nicolò. J'avois été auparavant chez l'épouse, Mme Hahn qui a un oeil rouge en dehors. Au caffé il y avoit la [67r.] Strohlendorf avec sa soeur, puis au théâtre. L'amor finto i vero, assez drôle de pièce, ensuite une pièce de masques italiens. Pendant une partie de cette dernière je fus dans la loge de mon amie, le consul d'Angleterre, je passois ensuite dans la mienne et elle m'y suivit, je l'accompagnois à pié jusques chez elle par la plus belle soirée, promené encore avec Stuart. Elle me dit qu'elle ne fait que penser à moi toute la journée. Tems chaud de sirocco. $ 23 may. Le matin travaillé sur l'année 1772. Commandé un habit de camelot au tailleur. L a femme d'un apothicaire plaida la cause d'un sien mur sur la route de Scorcola. Le douanier fut chez moi m'expliquer les tableaux mercantils. Pittoni dîna chez moi. J'exécutois après 5 h. la prière de X X X et m'en repentis. Avec elle à l'aqueduc. Puis joué au whist au casin avec Mme Strohlendorf, M. Dillon et Kappus. Le baron Koenigsbrunn envoya un exprès de Gorice auquel j e répondis d'abord. Belle matinée, d'ailleurs comme hier. % 24 may. Levé avec de l'humeur noire. Le comte Pierre de Blumegen, fils du grand capitaine de la Moravie, neveu du grand chancelier, de retour d'une tournée en Italie, vint chez moi. Il se plaignoit [67v.] beaucoup de l'accueil que lui avoit fait le comte Wilzek. Lamberg étant à peine arrivé à Turin, ne l'a présenté nulle part. L a reine de 186
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Naples ne lui a pas parlé, mais l'archiduchesse de Parme d'autant plus, elle est horriblement coeffée, regrette de ne pas oser venir à Vienne, doit à tout le monde. Hrzan est plus ministre à Rome que le cardinal Alexandre, mais ne se donne pas de peine non plus pour les étrangers. On ne baise pas la main ni ne fait la génuflexion à la reine de Naples. Ce jeune Blumegen, un peu bavard, a pourtant rangé quelques sujets de conversation. Dîné seul. Avec Pittoni à Monbijou, il alla ensuite assister au batême de l'enfant de Belletti, pendant ce tems j'achevois mon raisonnement sur la défunte Chambre des comptes à l'année 1773. Puis joué au trictrac. Au spectacle. La pastorella delle Alpi dont je n'entendis quasi rien à cause du bavardage du Cte Blumegen. A la fin chez mon amie, qui regagna mon coeur. Mené Mme Maffei au logis. Tems étouffant jusqu'au soir.
21 e Semaine Θ Fête de la Trinité. 25 may. Le matin à la messe à St Antoine. Bonomo me mena voir la nouvelle chambre pour la chancellerie du Tribunal de la Santé. Dini vint me faire des propositions pour mes plantations de Monbijou. Je travaillois à l'année 1772 et [68r.] y insérais l'épitaphe de mon oncle et de ses deux femmes tel que je l'avois vu à Herrnhuth. Après-midi et demi à cheval avec Pittoni par la montagne du château à S. Jean chez Renner, j'y dînois avec Mmes Suardi et Hahn, leurs maris, le fiscal, Gabiati, Pittoni, Solar. Après-midi tandis que d'autres jouoient, Mme Renner me mena à un bois charmant au-dessus de la maison, où un ruisseau coule dans le fond descendant du Karst, assis à l'ombre le murmure de ces eaux nous réjouit, on y prit des glaces, je louois le joli pied de la maîtresse du logis, qui porte des caleçons. Retourné à pied par l'aqueduc, je trouvois mon amie au caffé, la menois jouer chez moi au whist où elle perdit trois parties. La poste est arrivée de fort bonne heure, et m'a porté une lettre de Kraz avec 6.900 fl. de fonds des jésuites. Belle vue sur le Fernedo de cette maison de campagne. Le matin chaud, le soir charmant. V 26 may. Le matin le tailleur me fit voir mon camelot. Ensuite je présidois à la séance du Consessus, où nous vuidâmes l'affaire entre l'administration du Tabac et Longone, de manière que Wassermann alla avec de Lucca sceller sans aucun bruit la caisse et le comptoir de Longone qui s'en *est* allé à Gratz demander restitutionem in integrum, ensuite séance du Judicium delegatum, puis commission dans les affaires [68v.] du mont-de-piété. Parlé à Pittoni au sujet de Scagnetti, de la conduite duquel le Cte Kollowrath demande d'être informé. Le comte Blumegen, Ricci, Suardi, Pittoni, Kappus, Wassermann, Brigido dînèrent chez moi. Après-midi je jouois au whist avec Brigido, Ricci et Kappus. Au théâtre on donna Torquato Tasso. Dans la loge de Mme
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R[ossetti] elle avoit sa soeur bien aimée la Katerl avec elle, Bl[umegen] fit une longue visite chez Mme Maffei. Pluye et sirocco. ¿ 27 may. Le matin complété l'extrait de mes comptes depuis 1764. Concilié Humpel et Dini par raport à la chaux qu'on achète pour le nouveau lazaret. Duello demande une patente pour ses quatre barques de pêcheur. L e comte Blumegen de retour de Lipiza vint prendre congé de moi, et m'arrêta une heure entière pour me conter qu'il espère que son père n'aura plus d'enfans, que sa belle-mère a 300.000 fl. de fonds et achète quantité de nippes inutiles, que le père n'a dû payer que 800 fl. pour la dispense, que lui est héritier de son oncle l'évêque de Koenigsgraetz qui lui a laissé une terre en Moravie sur les frontières de l'Hongrie, avec une maison toute meublée, que le grand chancelier a fait un fidei commis avec la permission de S a Majesté pour lequel il a substitué à [69r.] son fils les enfans du grand capitaine de Brunn du second lit. Que son cousin a épousé la fille du Cte Heister, parce qu'un autre avoit épousé la fille du président de la régence d'Yhnsprugg, que le Cte Heister père est encore l'amant de Mme de Koenigsfeld née Wallsegg, qu'il avoit voulu épouser, si l'autre étoit mort. Que le cousin qui étoit jusqu'ici conseiller du gouvernement à Insprugg, est placé à Vienne à la régence, et que par cette raison lui qui aimeroit à rester à Vienne, sera obligé de choisir entre Prague, Graetz et Insprugg, puis qu'à Brunn il ne voudroit pas être à cause de la belle-mère. C'est un bon diable, il me conta encore que son beau-frère le Mis de Ville fait la pluye et le beau tems à Brunn, s'étant chargé de pousser les écoles normales, dont aucun des conseillers au gouvernement ne vouloit se charger. Pittoni dîna avec moi, après-midi à Monbijou, j e vis le commencement du travail du jardin, de là aux salines au chantier de Nocetti, et à l'endroit où l'on va construire le nouveau magasin de la Cour, puis au chantier de San Nicolò. Chez Mme Strohlendorf, elle me promit un ruban de canne de la main de Thérèse. Au caffé. X X X Au théâtre Todoro Brontolon, le premier acte chez Mme Maffei, les deux autres chez la [69v.] X X X me demanda comment la chose en question pouvoit se faire, et me rendit beaucoup de Schokot. Beau tems, quoique de la pluye le matin. £ 28 may. L e matin à cheval, j e comptois aller à Zaule, les apparences de pluye me firent retourner, j'étois allé vite et la dépense d'esprits vitaux me causa un abattement singulier, je lus dans les Ephémérides du Citoyen pour l'année 1769 des corvées avec grand plaisir. Les opérations de M. Fontette, intendant de Caen ont été les premières, celles de M. Turgot, intendant de Limoges ne sont venues qu'après. Wassermann dîna avec moi, Ricci vint, sur ce que nos pêcheurs ont amené beaucoup de poisson, il y eut dispute. Au caffé puis promené, puis au théâtre. Tragédie Astyanax, j e m'endormis.
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Parlé à Bottoni le matin au sujet de la procession de demain, Kupfersein le capitaine des gardes de paysans m'en parla hier. Assez beau tems. Ψ 29 may. Fête-Dieu. Le n° 3 de la gazette de Leyde marque que l'abbé Baudeau a reçu non seulement une pension, mais encore la permission de continuer ce journal utile, intitulé Ephémérides du Citoyen. A la messe à St Antoine. La milice bourgeoise et paysanne en armes à mon retour. Reçu une lettre d'Eger avec beaucoup de [70r.] remercimens de mon mémoire sur les fers de Styrie. Je joignis la grande procession pour la Fête-Dieu à la descente de St Just à la vieille douane et la quittois près de la porte de Riborgo quand elle remonta à St Just. Dîné chez Mme Strohlendorf au jardin avec les Maffei, Ricci, Gabiati, Pittoni, Stuart. On promena par tout le jardin de Plattner et puis on joua au whist. On promena encore. Au spectacle Sigismondo Principe di Polonia, o la vita e un sogno, pièce absurde du théâtre italien françois. Mon amie me fit mille démonstrations de tendresse, elle voulut savoir, si j'étois bien portant, j e me sentis attiré singulièrement vers elle, et songeois à elle toute la nuit. Beau tems. 2 30 may. Ecrit des lettres, puis travaillé sur l'établissement des écoles latines, parlé au fiscal, à Kuchich, à Prem, à deux marchands qui se plaignent de l'impôt que la douane demande sur les cocons qui viennent ici du Carniol. Je lus tout ce qui regarde les écoles normales. Pittoni dîna chez moi. A 5 h. avec le fiscal au nouveau chemin pour examiner différentes choses qu'il trouvoit à redire aux canaux latéraux. De retour promené avec l'évêque qui est de retour de Laybach depuis avant-hier, à l'aqueduc. X X X y vint aussi, j e fus seul avec elle un [70v.] moment avant que nous jouâmes au whist, avec l'évêque. Beau tems. % 31 may. Le matin travaillé sur l'année 1774 sur la spiga, sur les écoles latines, parlé à Carlo Dini et à Humpel sur l'envoy du dernier à Aquilée. Bellusco vint me parler du procès de Schuller et Mann. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Parlé à Gabiati touchant la spica. A 5 h. juste j'allois avec Pittoni au chantier de Nocetti en deçà du torrent, et presque au moment de mon arrivée le navire nouvellement construit fut lancé à l'eau aussi heureusement que le 22 celui de Curtovich construit par le proto Odorligo. A la porte de l'évêque, puis chez Mme de Brigido, ses petits enfans ont la petite vérole. De retour chez moi j e refusois la demande des méchitaristes de faire une procession pour la Fête-Dieu, pour laquelle ils en appelloient au § 31 de leurs privilèges. Promené un moment, puis au théâtre, il me vint dans l'esprit d'inviter des
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femmes pour demain, et je le fis, ayant été un moment dans la loge de mon amie. La seconde femme encore acharnée, elle a fait la paix avec la première. Beau tems. [71r. ]
Le Mois de Juin 22 e Semaine Θ 1 de la Trinité, 1 de juin. A la messe à St Antoine. Travaillé sur les écoles normales et sur la spiga. Fini les Lettres persannes éloge que fait M. de Montesquieu de la reine de Suède Ulrique Eléonore. Lu dans les Ephémérides sur la compagnie des Indes. Les Renner, les Rossetti, les Hahn, Stuart, Pittoni dînèrent chez moi. Lui Renner me conta qu'ils expédient pour l'Italie chaque année un million et demi à deux millions de toiles de Schmiedeberg, de Hirschberg, de Zittau, Lochmann fait encore ce commerce, le doublement du transit n'y met point d'entraves. Les toiles de la Suabe alloient autrefois toutes par Bötzen à Chiozza, elles avoient pris pourtant le chemin de Trieste jusqu'à ce que le nouveau tarif haussa si considérablement le transit. Les Calabrais cependant en prennent encore, ils en prennent prodigieusement de Silésie ainsi que du cuivre et de .... et sont obligés de payer ici avant d'emporter leurs marchandises. L'épouse partit, on joua, le récit de l'évêque que Ricci est [71v.] affligé au sujet des méchitaristes, la perte au jeu de XXX tout cela m'attendrit tellement que l'accompagnant encore chez elle, et devant partir sans rien donner ni recevoir, une tristesse mortelle me surprit, j'assistois ainsi au spectacle au convittato di pietra, et promenois longtems avec Pittoni, forcé par ma folie de parler un peu de l'objet de mes pensées. Beau et chaud. er
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D 2 juin. Je comptois sortir à cheval, ne me souvenant pas du Tribunal mercantil de seconde instance j'y assistois à 8 h., le procès de Schuller contre Mann y fut raporté par le fiscal, et Mann condamné à payer 8.300 fl. à Schuller et encore 32 séquins d'amende pour cause d'appellation téméraire. Humpel part pour Aquilée. Cette prudence qui ne se concilie pas avec l'amour, l'idée d'avoir perdu quasi à dessein une occasion qui ne revient pas si vite, troublent mon repos. Pittoni dîna avec moi. Avant 6 h. nous allâmes à cheval, lui, le Cte Stuart et moi à la digue de Zaule, de retour de là au caffé où vint Mme R[ossetti], je la conduisis au théâtre où n'ayant point de clef pour sa loge elle vint un peu dans la mienne. On donnoit II matrimonio rabbioso. Guéri de ma mélancolie je revins au logis. Fort chaud, le soir un peu moins. [72r. ] 190
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i 3 juin. Le matin Marco Levi me porta deux grandes tabelles qu'il a tiré des registres du capitaine du port pour l'exportation et l'importation par mer de ce port de Trieste pendant l'année 1776. Il me parla encore de la spiga. Travaillé sur l'année 1774 sur mon séjour à l'isle de Rödhamn. Wassermann dîna avec moi. Avec Pittoni à Monbijou, poussière horrible au retour. Au théâtre La casa nuova fut bien jouée, quoique je m'endormis un peu. Chaleur insuportable jusqu'au soir. 4 juin. Ricci m'envoya à choisir différentes pièces de camelot d'angora, il y en eut un gris qui me plut. Le vicaire Ulla vint se plaindre à moi d'un billet que l'évêque lui a écrit, dans lequel il l'accuse de faire des questions trop détaillées en confessant. Année 1774. Pittoni dîna avec moi. En conservant un courant d'air dans ma chambre, je ne souffris pas trop du chaud excessif. Mme R[ossetti] me renvoya mon livre anglois et je lui envoyois les Lettres persannes. Ricci me dit que l'étoffe en question devoit coûter 16 séquins, ce qui me parut trop cher. Le soir avec Stuart et Pittoni au squero de San Nicolò, de là à l'aqueduc, j'y rencontrais XXX, elle vint au caffé et regretta encore le dimanche. Mme Giovanelli, femme du gouverneur de Palme y étoit avec Papafava, gros Vénitien. Au théâtre. Le négociant [72v.] anglois, pièce larmoyante. Longtems promené après. L'abbé Marini arrivé de Vienne. David a été chez moi me parlant du projet du nouveau tarif du Tyrol, du chemin de Primolano et Bassano à Trente, de celui de Niederdorf. Beau et très chaud. Ψ 5 juin. Un nommé Saul, juif de Zara vint me porter une lettre du Cte Durazzo. Complété mon grand raport sur Trieste par les extraits de Marco Levi des registres du capitaine du port. Bonomo me porta la carte du lazaret de Marseille. Aponte de Fiume vint chez moi, c'est un Hongrois de race espagnole qui a servi dix ans, qui a voyagé, qui parle joliment de ses voyages, que l'Impératrice a envoyé simplement à Fiume, qui s'est mis six mois comme commis chez un marchand à Ausbourg, il dit que Trieste est dans le Littoral comme Marseille sur la côte de la Méditerranée en France, qu'à Fiume on ne dit de moi ni bien ni mal. Il me conta que Mme de Nizky pervertie par son vaurien de mari lui ménagea des entrevues avec Mme de Chamarré, devint elle-même amoureuse de Lasla Erdoedy qui n'eut pas l'esprit de le lui mettre, la femme devint jalouse de Mme Nizky et la pria à un concert de ne plus mettre le pied chez elle, làdessus celle-ci fit venir de [73r.] l'apothicairerie de l'arsenic, et voulut le boire dans de l'eau, on lui arracha le verre, elle mangea de celui qu'elle avoit en poche, et rien que les larmes de l'apothicaire qui, avec ses enfans, tout éploré vint se mettre à ses genoux, ne la persuada à prendre le contre-poison. Le mari absent revint peu de jours après et tâcha de tout pallier, le chancelier envoya de Vienne le Hofrath Scultetus avec 30.000
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fi. pour payer leurs dettes. En attendant le mari, un grand fat prenoit depuis longtems de l'opium pour maigrir, il se mit un beau jour à un bal à Agram chez Magdalenich à danser comme un forcené et le lendemain il étoit mort, peu de jours après l'avanture de sa femme qui s'est retirée dans un couvent à Graetz. Welsperg avoit à Turin Mme Arnold, femme d'un président, il passoit sa vie à la campagne, ne venoit jamais à la Cour, et alloit aux eaux en Savoye avec cette belle dame, on l'a rapellé sur les instances de la Cour. Le roi de Sardaigne n'a point de vices, ni de grandes vertus. M. Aponte dîna chez moi avec Stuart. Le soir je sortis à cheval avec le dernier et Pittoni, nous allâmes par le chemin de Rozol dans ce joli bois. De retour je trouvois au caffé X X X qui demanda si elle ne me verrait pas demain. Au spectacle. Le mondo novo, [73v.] puis promené vers St André, et au jardin de Mme de Strohlendorf jusques vers minuit. Fort chaud. Ρ 6 juin. Le matin paresseux, accablé du chaud je travaillois peu sur l'année 1775 et lu dans les Considérations sur la grandeur et la décadence des Romains. Reçu une lettre de l'archevêque de Gorice à laquelle je répondis tout de suite. Signé sept raports à la Cour. Le comte Suardi vint me sequer sur les comptes de Perozzi, dîné seul. A 6 h. Ricci vint après que j'avois revu le décret à l'évêque concernant les curés. 11 me mena chez X X X X X seuls après quelque tems, alors tout ce que j'obtins fut X X X X X sa jolie main, et de la voir émue dans ce moment-là. X X X l'a surpris une fois en action avec son mari. Quelque tems au concert chez X X X où elle appuya beaucoup sur ces démonstrations de sa tendresse, et regretta de ne pas être d'un rang plus élevé pour avoir plus souvent l'occasion de me voir sans difficulté comme le public avoit trouvé tout simple que j'aimasse Mme de Brigido. L'évêque et Stuart y vinrent, promené avec eux à l'aqueduc, puis raisonné un moment. Au casin. Comme hier. Le soir le nord-nordest s'éleva avec assez de violence. % 7 juin. Lisant dans les Considérations sur la grandeur etc. j e cherchois mon livre favori de la Félicité publique pour comparer le [74r.] Chap. V sur les Romains avec ce que dit Montesquieu. Il y parle de ces philosophes estimables qui s'efforcent de ramener l'homme de tant de jeux frivoles ou de spéculations oiseuses à ces deux objets importane, son aliment et son bonheur. Le plan d'un gouvernement fondé sur l'agriculture et sur la propriété territoriale est une idée toute neuve qui n'existe encore que dans l'opinion ou sur le papier. Jusqu'ici tout étoit gouvernement de police, irréconciliable ennemi de la propriété. Terminé heureusement l'affaire du canal de la Via longa, que Humpel alloit gâter. Bellusco m'amena Gadolla de Graetz et J. M. Eder, marchand de fers de cette ville, lequel me dit que les fers en barres de Styrie ne peuvent plus aller ni en Tyrol, ni en Hongrie et en Croatie, parce que au lieu de 192
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1 1/2 Xr qu'ils payoient avant le nouveau tarif, ils payent depuis 42 Xr, qu'à Eisenaertzt les affaires vont bien, puisque la compagnie ne doit plus que deux années de dividende. Que les grains n'ont aucun prix. Dîné seul, je fus seul en birotsche au nouveau lazaret, puis voir l'immunition des salines, ensuite sur le nouveau chemin. De retour chez moi M. d'Halet vint me voir et me parla beaucoup Portugal du projet du Mis de Pombal d'exclure la reine d'à présent, de faire succéder son fils en vertu des loix de Lamego et de le marier avec Mlle Elisabeth de France, Seabra son adjoint confia le secret à la reine qui au lieu de signer fit une sortie affreuse au roi, de manière qu'on [74v.] devina, Seabra l'envoya en prison à Porto et puis couvert de haillon à Angola. Au spectacle. Convittato di Balthasare. Un peu de vent rafraîchit l'air toute la journée.
23 e Semaine Θ 2°d après la Trinité. 8 juin. A la messe le matin. Travaillé sur l'année 1775, un peu de maestrale rafraîchissoit l'air. Pittoni vint après 1 h. et nous allâmes en birotsche à la maison de Curti derrière le lazaretto sporco, où je dînois avec les Strohlendorf, les Plattner, les Mayer, Stuart, le consul de Naples. La vue depuis cette maison sur Trieste est charmante. La maîtresse du logis bonne femme, leur montagne cultivée à merveille. Mme Strohlendorf fort tendre pensant à son G[abiati] qu'elle cherchoit de sa lorgnette. En retournant à pié je fis un grand détour par l'aqueduc, et je me privois par là d'un plaisir. Au caffé X X X en pet-en-l'air blanc étoit jolie mais ne resta qu'un moment, elle dit m'avoir vu sortir ce matin et être obligé de tenir compagnie à son mari au lieu d'aller au spectacle. Partant de là un orage avec des éclairs et du tonnerre violent et une averse copieuse me surprit en allant au théâtre, il fallut me retirer dans une maison. On donna L a gelosia delle donne ou la Sra Lucrezia en dialecte vénitien. M. Stegner de l'Administration de la banque à Gorice vint m'annoncer l'arrivée de M. le comte Guido de Cobenzl, père du comte Philippe. Pittoni alla tout de suite le voir et me dit Mme de Stiirgkh [75r.] et la chanoinesse, soeur du comte Philippe sont à Duino et y restent jusqu'à mercredi au soir. La pièce m'amusa, la Moretti y joua à merveille le rôle de siora Lucrezia, la prima donna fit la clôture du théâtre en m'adressant la parole et remerciant le parterre. Maestrale le matin, le soir orage violent et averses. D 9 juin. Papalecca vint me dire que Caparazzoli qui a fait le dessein d'un fanal pour la pointe du lazaret, l'a envoyé en droiture à Vienne. Bonomo m'avertit d'un cas singulier qui est arrivé à Ancone avec des effets en contumace naufragé. Levé dès 5 h. et travaillé sur l'année 1775. Envoyé chez mon amie pour savoir si elle a été mouillée. 193
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Le comte Cobenzl promena dès le matin avec Pittoni. On a élevé l'étambot (ruota di poppa) et l'étrave (ruota di prua) du bâtiment que le proto Odorligo construit devant mes fenêtres. Le coeur plein de ma maîtresse. Le comte Cobenzl vint chez moi, nous parlâmes du voyage de l'Empereur, du canal de Languedoc, de l'académie de Stuttgard. Il retourna à 1 h., nous causâmes, lui, Ricci, Suardi, Wassermann, Maffei, Pittoni et le baron Stegner dînèrent chez moi. On joua au whist. Je menois le comte au chemin de Scorcola. On passa la soirée chez moi à causer, l'évêque, M. d'Halet et le comte Cobenzl, le premier me porta des plaintes sur l'habitation du curé de la vieille ville et des délations contre [75v.] Prem et contre l'hôpital. Tems gris sans pluye. ¿ 10 juin. Levé à 4 h. 1/2. A 7 h. je partis avec Pittoni et Stuart, nous eûmes d'abord chaud, puis assez froid. A Prosecco nous rencontrâmes le Cte Cobenzl avec le jeune Stegner, je pris le premier dans ma voiture. Avant Sta Croce nous rencontrâmes M. Perozzi, le géomètre et Civrani, le premier me fit voir tout l'ouvrage qu'il a déjà fait pour lever le territoire de la communauté de Sta Croce, les cinq sixièmes du terrain sont rocher, il n'y a que la lizière de la mer sur le penchant des montagnes qui soit cultivé avec un soin prodigieux, et partagée en une multitude innombrable de petits terrains. A 11 h. au château de Duino, les dames étoient à la messe, Mme la Ctesse de Thurn me fit beaucoup de reproches sur ce que je ne l'avois pas été voir depuis sept mois, elle me parla de Vienne, de l'ambassadeur d'Espagne, de Mme de Paar qui lui a demandé de mes nouvelles. Mme de Sttlrgkh et la chanoinesse Ctesse de Cobenzl me témoignèrent de l'amitié, on resta dans l'étage supérieur, puis on dîna, on parla ensuite du Pce de Kaunitz quand il étoit jeune, il avoit une loge au spectacle, chose alors fort extraordinaire, il étoit toujours roide, et disoit: Ces Allemans sont grossiers, ils ne me rendent pas le salut, ils ne baisent [76r.] pas la main ni à beau-père ni à belle-mère, il fit difficulté de servir comme chambelan à cause qu'il falloit habiller l'Empereur. Nous allâmes tous promener au parc que M. le comte Thurn a arrangé dans ses rochers, il a coupé neuf allées en étoiles au travers d'un bois de fresne, de charme, de chêne, de lauriers sans rayes[!], il a fallu casser des rochers et aporter beaucoup de bonne terre pour exhausser les allées. Il y a une grotte souterraine où on a trouvé des ossemens, probablement les habitans s'y retirait du tems de l'irruption des Turcs. Une maisonnette meublée de jolis papiers, des bancs de gazon à côté, où nous fûmes assaillis des cousins. En retournant à pié la pluye pensa nous accueillir, le comte fesant des siennes à cheval, il paroît qu'elle l'aime moins, j'emportois la gravure d'un de ses desseins. Après 8 h. nous partîmes, il y avoit eu un grand orage pendant que nous dînions, la pluye nous atteignit avant Prosecco et nous accompagna quasi jusqu'à Trieste où je fus de retour à minuit. Jour de pluye, d'orage et d'un peu de beau tems. 194
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j! 11 juin. Dans ce parc de Duino il y a des plateformes [76v.] au bout des allées sur des rochers qui avancent dans la mer d'où on jouit d'une vue admirable sur cet ancien château détruit au sommet d'un rocher devant Duino, sur la mer, sur le Frioul. Nous vîmes gagner le rivage à quatre barques, le ciel tout noir menaçant un gros tems. Ce matin Gadolla et Eder vinrent prendre congé de moi, le premier m'assurant que j'étois fort aimé ici, que tous les négocians me vouloient du bien. Je parlois à Francol et à l'ex-jésuite Muller au sujet de l'hôpital, je lavois la tête à Prem au sujet des écoles normales. Bellusco vint me parler sur une proposition de David Gallo de vendre à la ville sa maison où se tiennent les écoles normales et d'accepter en payement le séminaire. Pittoni dîna avec moi. A 6 h. chez Mme Rossetti, je la plaignis sur l'ouvrage du canal devant ses fenêtres. De là chez Mme Strohlendorf où je jouois au trictrac. Puis au caffé, où j e trouvois Mmes Schell, Maffei et R[ossetti], Joué chez l'évêque avec le B. Koenigsbrunn et le B. Schell. J'avois eu avec le premier et Pittoni une espèce de conférence à 1 h. chez moi, sur la manière de joindre l'hôpital d'Aquilée au grand plan qu'ils font actuellement à Gorice pour la réunion de [77r.] tous leurs hôpitaux. Personne ne tint le protocolle. Beau tems et un peu tempéré. Ψ 12 juin. L e matin à 8 h. avec le Cte Suardi, Pittoni, Carlo Dini et un maçon de la ville, nommé Zucca, au ci-devant collège des jésuites pour examiner la petite maison attenante destinée pour logement au nouveau curé de la vieille ville. M. de Koenigsbrunn, les Schell, Mme Rossetti, le Cte Suardi, Ricci, Pittoni, l'évêque, Schimmelpfennig dînèrent chez moi, après-dîné Kfoenigsbrunn] partit pour Gorice, M. d'Halet arriva. On joua au whist où la pauvre X X X perdit encore, je l'accompagnois à l'aqueduc, puis au caffé où elle perdit sa jarretière que Pittoni releva et noua autour de la jambe, et la rendit ensuite au mari, je fis l'observation que son né est vilain, joué au casin avec Mme Mayer, et M. Pierre Ant. Sapte, négociant de Londres. Lu dans Montesquieu. Assez beau tems. £ 13 juin. Entre 8 et 9 h. du soir il y a un an que j'arrivois à Trieste. Le matin lu le raport que fait le baron Schell au conseil provincial de Laybach sur l'état des sujets dans la comté de Mitterburg de l'Istrie autrichienne et sur le projet d'un grand chemin de Pisino à Lipa, qui passeroit le Monte Maggiore. J'examinois pour cet effet ma grande carte de la Carniolie. Le capitain [77v.] du port m'amena ce M. Sapte, qui me parut un peu fat. Le major Stuart et le baron Schell dînèrent chez moi. Après-midi joué au trictrac. A Monbijou par la pluye, puis chez Schell, puis au caffé, puis au casin, joué
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avec Sapte, Brigido et Mme Strohlendorf. Lu dans Montesquieu et dans la Félicité publique. Tems de pluye incertain. % 14 juin. Je comptais sortir à cheval, le soleil et le vent m'en empêchèrent. Cosmaz me fit voir le profil et le plan du chemin de Pisino à Lipa projetté par l'ingénieur Lieber. La veuve Linde fut chez moi. Pittoni dîna avec moi. A 6 h. nous allâmes promener à cheval, le major, Pittoni et moi à Trestenigo et nous revînmes par le chemin de Scorcola. Au caffé, la Maffei et la Strohlendorf. Joué au whist au casin avec Brigido, M. Sapte et Schell. Beau tems assez doux.
24 e Semaine Θ 3 e de la Trinité. 15 juin. Un prêtre Petearco/Peteano qui a enseigné les enfans du baron Koenigsbrunn vint se plaindre que l'évêque veut le renvoyer. Saraf vint me parler hier d'une grande foire pour Trieste. Le directeur Langer et Warninger furent chez moi. Lu beaucoup dans les Ephémérides, parlé longtems au Cte Suardi liberté de l'industrie et contre les taxes, il [78r.] parut me comprendre. M. d'Halet, brigadier au service de Pologne, Brigido, le fiscal, Bellusco et Pittoni dînèrent chez moi. L'évêque arriva et nous jouâmes au whist, pendant le tems vint Mme Hahn en robe verd de pomme, et Mme Schell. Promené à l'aqueduc, puis joué au whist chez Mme Rossetti qui se plaignit du canal qui lui cause tant de puanteur, je lui remis, etc. Tems chaud et assez beau. D 16 juin. Je donnois ordre à Carlo Dini de faire refermer le canal de la Via longa. Lu dans les Ephémérides. Inquiet, croyant que ma Dulcinée n'est pas assez belle, pour que mon attachement pour elle puisse se manifester trop. Schell dîna chez moi et Wassermann. A 5 h. passé vint M. d'Halet avec Pittoni, on fit une longue et ennuyeuse partie de trictrac à écrire qui dura fort avant dans la soirée, un moment au caffé, promené ensuite, puis au casin où tout le monde étoit déjà occupé. Encore promené et rêvé creux. Tems chaud comme hier. £ 17 juin. Fini l'ouvrage commencé le 20 avril et continué jusqu'à mon arrivée à Trieste, je le revis et résolus d'y ajouter encore différentes choses. Je fus chez Mme Schell qui me parla au sujet de X X X et rouvrit une playe mal fermée. [78v.] Diné seul. Ricci vint et m'annonça que l'évêque étoit parti ce matin pour Duino. Promené à cheval par le chemin de Timignano et Longhera, je trouvois au caffé beaucoup de monde, 196
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entr'autres ma Dulcinée qui étoit fort gaye, qui alla jusqu'à la porte du casin et n'y monta pas. Joué au whist avec Mme Mayer. Promené par le plus beau tems de l'univers. Chaud, cependant de l'air. $ 18 juin. Je finis de revoir mon ouvrage et cherchois les collections dont je veux encore y insérer le suc, lu dans les Ephémérides la critique des principes de tout gouvernement avec plaisir. Pittoni dîna avec moi. Je parcourus mon grand raport sur le commerce de Trieste de l'année 1776 que Weber m'a mis au net. M. d'Halet arriva et resta toute la soirée, jusqu'à ce que nous allâmes au casin où je jouois au whist avec Mmes de Strohlendorf et Mayer. Cela m'empêcha d'aller chez ... et me donna de l'humeur que je ne laissois pas transpirer. Beaucoup de vent qui augmenta vers la nuit. Φ 19 juin. Donné à relier mon mémoire sur Trieste, et [79r.] minuté le raport à Sa Majesté que j'y joindrai. Mme de Thurn me renvoya de Duino mon livre Die Leiden des jungen Werthers. Wassermann dîna avec moi, je comptois aller voir XXX mais il m'arriva de Vienne Nadal de Soubreville, directeur des manufactures du Cte Harrach chargé d'une lettre pour moi accompagné du chev[alier] de Fries neveu du banquier, ensuite vinrent M. Sapte et M. d'Halet, on fit longtems la belle conversation, puis on alla au caffé où étoient Mmes Maffei et Hahn, ensuite joué au whist avec Brigido, Sapte et Pittoni au casin. Les Strohlendorf, la Renner, la Curti passèrent devant mes fenêtres avec les clarinettes qui jouèrent la marche des avares. Un patron de barque, nommé Marenzi a été tué par un faquin. Borra considérable le soir, le matin gris et beau tems. £ 20 juin. Hier matin j'ai été à cheval à Zaule. M. Nadal vint me parler sur les affaires du Cte Harrach. Bonomo d'un bâtiment turc arrivé ici. Dimanche l'épouse de Curtovich se mettra toute nue au nouveau lazaret, une femme lui jettera une chemise sur le corps, avec laquelle elle entrera dans une autre chambre où elle trouvera les habits préparés par son époux. Fini de lire Montesquieu. Pittoni dîna chez moi. A 5 h. 1/2 j'allois trouver [79v.] mon amie, nous fûmes interrompu dans nos plaisirs par l'Anglois Simpson, elle se croit grosse du 6 ayant été inquietté toute la nuit jusqu'à ce que son mari 1'.... Je m'en fus à Monbijou, de retour je la rencontrais près de l'aqueduc, et m'en fus au caffé où elle vint enfin, je la menois au casin où elle joua au whist et perdit à son ordinaire. Promené avec Pittoni et Brigido. Beau tems. Encore du vent le matin. 197
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% 21 juin. Le matin travaillé sur le projet de banque de mon frère de l'année 1767 pour en insérer quelque chose dans mon ouvrage. Le baron Brigido vint me parler au sujet des deniers des jésuites. Je parlois au vicaire criminel au sujet du meurtre d'avanthier, à Burlo et au secrétaire de la ville pour l'expédition des affaires au tribunal. Consessus in causis etc. et Judicium delegatum etc. Il s'y traita une affaire entre le Grison Zinsly et dont on prononça la sentence aux parties. Parlé au douanier sur le vin. Pittoni dîna avec moi. A 6 h. nous montâmes à cheval, M. d'Halet, Pittoni et moi et allâmes à la digue de Zaule, la pluye nous surprit et nous revînmes au galop. Joué au casin. Le tems menaçoit la pluye toute la journée.
25 e Semaine [80r.] Θ 4 de la Trinité. 22 juin. Je m'occupois toute la matinée à lire des lettres de mon frère des années 1767 jusqu'en 1769 à l'occasion de mon travail sur sa banque. Les cadres de mes estampes arrivées et gâtées me donnèrent de l'humeur d'autant plus que le vitrier a ruiné les estampes mêmes en les découpant trop. Les Strohlendorf, les Plattner, les Curti dînèrent chez moi avec M. d'Halet, Sapte et Pittoni. Joué au trictrac et au whist avec Mme Strohl[endorf], Après 8 h. au caffé, mon amie y étoit en pet-enl'air blanc et lilas, je promenois à l'aqueduc et la retrouvois au casin, où je jouois avec elle et Mme Mayer. Elle avoit vu la cérémonie des noces grecques, comme l'épouse avoit pâlie lorsqu'on casse le verre, promené encore un moment après, je l'accompagnois une petite distance, /la chaleur/ La chaleur tempérée par la borra. D 23 juin. Avec l'ordinaire arrivé hier au soir j'ai reçu la résolution de la Cour sur mon raport du 31 août passé concernant l'emploi du fonds des ci-devant jésuites, et une autre concernant la conscription. L'administrateur de San Servolo vint me parler sur la digue de Zaule, le Cte Suardi remercia au sujet de l'accommodement de son affaire avec le douanier de [80 v.] San Giovanni. Pittoni dîna avec moi. Vers 6 h. vint Ricci, M. d'Halet et Pittoni. A pié chez Strohlendorf vers 9 h. le bal commença bientôt, il y eut un ambigu, cela étoit joli. Je perdis au whist, mon amie voyant le parfait accord entre S[trohlendorf] et G[abiati] de plus que nous ne fussions pas tant à notre aise, et projetta des moyens de l'être. Estampe de la statue équestre de Frédéric V. Jour gris. Le soir averse. i 24 juin. La St Jean. C'étoit pour l'honneur de ce jour que cette fête d'hier. Je fis changer l'arrangemens des estampes nouvelles dans ma chambre verte. Bonomo me porta des oeillets de Trestenigo. La chaîne du ponton rompit, ce qui fait un mauvais 198
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effet pour les travailleurs. Mon amie a été exploitée huit fois la première nuit, elle en étoit toute fatiguée et n'a pas pu dormir. Mrs de Soubreville et Fries vinrent me parler des nappages du comte Harrach, qu' ils croyent meilleur marché que ceux de Zittau. Le comte Harrach s'arrange avec ses paysans qui doivent lui payer 7 Xr pour chaque jour de corvée à trois par semaine. Le seigneur leur en paye 12. On a exporté pour plus de trois millions de fil de la Moravie, le schoc de 60 pièces à 4 écheveaux jusqu'à 60 fl. La manufacture d'étoffes de laine de Namiest est abandonnée, les forges sont affermées à Janowitz et [81r.] quasi toute espèce de régie est abolie. La biancherie a augmenté considérablement. A Freystadt on flottera du bois vers le Danube sur la Feldayst. L'abbé grec Damasceno Omero fut chez moi me prier de faire arrêter un coquin de sa nation qui se donne pour évêque et a ordonné en cette qualité 24 prêtres. Kappus et le capitaine Priegnitz dînèrent chez moi, le dernier a été ici en 1728 avec l'empereur Charles VI comme page du Cte Cobenzl. Je lui parlois conscription. Pittoni vint l'après-dînée, M. Nadal, Ricci, M. d'Halet, Sapte, nous lûmes le discours du mylord Chatham à la chambre des pairs au sujet de l'histoire des colonies. Chez l'évêque que je ne trouvois pas, mon amie sortoit précisément de la maison. Un moment au caffé puis au casin où étoit Mme Maffei, et où je jouois au whist. Le tems frais, et beaucoup de pluye. % 25 juin. Deux étrangers sont ici, le Cte Salmour venant de Vienne et allant en Italie et le Cte Flemming venant d'Italie et allant à Varsovie. Coen vint chez moi, me parler de l'administration du Tabac. Commission avec Ricci, Suardi et le douanier au sujet de certains excès des cordonistes. Les revenus de Janowitz sont augmentés de 13.000 à vint sept et 30.000 fl. selon M. de Soubreville, la métairie est affermée. Pittoni dîna avec moi, nous allâmes à 6 h. en birotsche au nouveau lazaret, puis [81v.] à pié voir l'ouvrage de l'immunition des salines. Le Cte Suardi m'avoit amené un Cte Blagay de Laybach, directeur des chemins et père de cette Mme d'Attimis qui étoit ici au commencement de may; il vient pour examiner le chemin de Fiume, et me dit qu'un comte Etling aura dorénavant à Laybach le référât des écoles normales. Chez Mme Rossetti. Avec elle à l'aqueduc et avec Pittoni, puis au caffé où il survint un peu de pluye. Au whist joué au casin et perdu. La Strohlfendorf] fort occupée de Gabiati. Soubreville et Sapte et Fries partis par mer pour Venise. Assez frais. £ 26 juin. Avec M. d'Halet et le major Cte Stuart monté le chemin de Staribrech et descendu par la nouvelle route, dont les points de vue lui parurent charmans. De retour je reçus par la poste la résolution concernant les toiles suabes et suisses. Lu avec plaisir dans Helvétius la fin de la section 8e et le commencement de la 9 e qui me porta à lire un morceau des Essays de Hume n°°XII du 4 e volume Idea of a perfect Common 199
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Wealth. Les Ctes Blagay, Suardi, Wassermann et Pittoni dînèrent chez moi. Aprèsmidi joué au trictrac, le soir au caffé où étoit Mme Rossetti, elle se plaignoit d'être malade et obligée de se mettre au lit. Promené vers St André, puis au casin joué au whist avec des hommes. Comme hier. [82r.] 2 27 juin. Une grande partie de la matinée je m'occupois de l'après-dînée entre la crainte et l'espoir. D'Halet, Stuart, Pittoni, Bonomo dînèrent chez moi. Le premier parla de Kerim Gheray qui fit par une supercherie décider le Mufti pour la guerre contre les Russes, accusant ceux-ci d'un excès qu'il avoit fait commettre lui. D'H[alet] étoit venu si tard qu'au lieu d'aller à 5 h. chez mon amie, Ricci vint et je n'y fus qu'à 6 h., la trouvois au lit et n'y fus jamais seul. Ce contretems étemel m'affligea et me confondit sur mon inutile trouble de ce matin. Fini de faire des notes sur le projet de banque de mon frère, et commencé à lire ses écrits sur le système des finances. A un ennuyeux concert chez la Tribuzzi d'où je revins jouer au trictrac chez moi avec M. d'Halet. Assez beau tems. % 28 juin. Transporté dans mes mémoires mes idées sur le système de crédit de mon frère de l'année 1770. Un P. Carina me porta des intercessions de l'évêque en faveur d'un Grec qui veut épouser sa maîtresse. Un peintre de Laybach vint chez moi, il a peint l'évêque en pastel qui m'a prié de lui donner mon portrait. Diné seul, vers le soir. Pittoni vint, puis Ricci puis M. d'Halet. J'allois jouer chez mon amie, quand X X X expliqua à Mme Maffei [82v.] qu'un écureuil est un animal avec la queue duquel on joue, elle me regarda, elle va pour quatre jours à la campagne chez son beau-père, je n'eus qu'un moment pour elle en partant. Toute la matinée sirocco. Le soir orage avec beaucoup d'éclairs et de l'averse.
26 e Semaine Θ 5 de la Trinité. S. Pierre et S. Paul. 29 juin. Le matin à la messe. Le fiscal a été hier chez moi me donner un raport sur les écoles normales. Pittoni fut chez moi, je lui parlois de la plainte de Marco Levi qui a eu des voleurs chez lui. Il dîna chez moi avec M. d'Halet, le major Stuart, Bellusco. Après-midi Mme Rossetti vint me voir. Je fis à pié avec d'Halet une tournée à St André et nous revînmes par le chemin pierreux de la maison de Dumreicher, je trouvois nombre de femmes au caffé, Mme Belletti y paroissoit bien et mon amie fort mal; inexplicable dans mes rats je m'étois désolé ce matin de ne pas la voir avant qu'elle allât s'établir à la campagne, je fus charmé de la e
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voir chez moi le soir, elle me parut peu agréable au caffé, je me fis quasi des reproches de mon attachement d'autant plus que X X X X X [elle n'y a] que la main et le pied de joli, et les manières engageantes. La M.... comme de concert avec elle, donna le bras au [83r.] mari, et moi j e pris la femme, qui me dit combien elle étoit désolée de ne pas m'avoir vu seul depuis tant de tems, de ne pas m'avoir donné de X X X combien un seul de mes regards détruisit son projet de se détacher de moi. J'écoutois tout cela avec assez d'indifférence, mais après le jeu au casin elle me dit si drôlement que j'étois venu X X X X X stoppare, que cela m'attacha de nouveau. L a M[affei] fait semblant d'être amoureuse du mari. Causé conscription avec Brigido. Assez beau tems. Belle soirée. V 30 juin. L e matin achevé de compléter l'extrait de mes journaux. M. d'Halet vint intercéder pour un Armenien et me parle beaucoup d'une demoiselle de Tiercelin Bretonne, que le roi aimât depuis son éducation de St Cyr, qui ne l'aima pas, qui vécut pendant longtems à la miséricorde, rue du Colombier, à qui le Pce Ferdinand de Rohan fit un enfant, il me parla de Mlle Romans, de sa fidélité envers Louis XV *qui l'aimoit à 17 ans. Elle en aura 38 et vi voit avec la plus grande sagfesse] à Pusoy* du tour que lui jouèrent les Dubarry, qui la firent marier avec un lieut[enant]-colonel, de son fils que Louis XVI a reconnu abbé de Bourbon avec 40.000 tt de rente et la survivance de l'abbaye de St Germain des Prez, de l'amb[assadeur] Zukmantel avec Mme de Rosenberg, de la jolie place de garde au dépôt des affaires [83v.] étrangères, où l'arrangement de tous les traités divers est si agréable et donne dans les yeux, de l'avanture de l'aîné Lonjeac avec Guerin, maquereau du Pce de Conti au sujet de cette Dlle Tiercelin, de Mme Flachsland. Wassermann dîna avec moi, j e fus à 5 h. chez l'évêque où je trouvois X X X , je descendis chez elle, la trouvois seule en blanc prète pour aller à la campagne, nous nous donnâmes des marques de tendresse, au milieu desquelles elle me dit qu'elle aimoit avec crainte, que jamais elle n'avoit aimé son mari, quelque vigoureux qu'il fut, que je paroissois aimer mieux Mme Mfaffei] et ne lui donner la préférence que parce qu'elle avoit été plus foible et n'avoit pu résister. Ah Z[inzendorf] s'écria-t-elle en jettant un soupir, sa tendresse me fit rentrer en moi-même et je fus honteux de troubler la tranquillité d'une jeune femme qui m'aime avec tant de sincérité et me fait la dépositaire de son repos. Confus tout le reste de la soirée après l'avoir quittée, je jouois au casin, et dormis très inquiètement. Jour gris, le soir orage et pluye.
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1777 Le Mois de Juillet ¿ 1 er juillet. Manase Marpurg, juif, vint m'entretenir d'une querelle entre l'université des juifs et les chefs de la nation dans laquelle il paraît que Marco Levi a fait des siennes en fait de prépotence. Belletti vint prendre congé, allant à Sinigaglia. Je le chargeois de me procurer deux boules de verre de Venise. Deux hommes d'Aquilée me parlèrent au sujet de la possession de Fiumicello. Les officiers vinrent demander le mot pour les mois de juillet et d'août. Lu dans Helvétius son idée qu'il n'y a que les laboureurs à qui un mariage indissoluble puisse convenir. Le Cte Suardi vint me parler au sujet de l'affaire de Longone. DUalet et Pittoni dînèrent chez moi, nous jouâmes au trictrac. A 7 h. 1/2 promené avec Ricci à l'aqueduc. Nous trouvâmes au caffé les deux dames Mayer. La Strohlendorf au casin ne s'informa pas si elle pouvoit m'être utile. La Maffei y fut, joué au whist. Tems gris. 2 juillet. Carlo Dini, de retour de sa course avec le Cte de Blagay, me dit que le chemin de Fiume demanderait quatre mille florins de réparations. Pittoni vint me parler au sujet de l'hypothèque qu'il offre pour l'argent des jésuites, à laquelle Ricci trouve à redire qu'elle comprend des maisons. Frisacco et sa [84v.] femme, soeur de la Anna Brandi, vinrent m'ennuyer une heure au sujet de ce procès interminable. Ordonné des livres de Marseille par le canal de M. Merle. Pittoni dîna avec moi, nous lûmes ensemble l'interrogatoire de M. Fraenklin, et sur le commerce des boucheries dans le EX"1® volume des Ephémérides 1770. Ricci vint, le frère de Pittoni et l'évêque, nous jouâmes au whist, puis promené. La pluye nous fit sauver dans les trois couvens des frères de la charité, des minorités et des capucins. Joué au whist au casin. Tems chaud, des nuages. Ψ 3 juillet. Lettre de M. Eger, qui me rend compte de son audience de Sa Majesté, à laquelle il a dit beaucoup de bien de moi. Le peintre ... de Laybach commença à tirer ma physionomie pour la mettre en pastel. Fait des arrangemens pour préparer les imprimés pour la conscription. Je parcourus les livres de Schroeter concernant le droit public de l'Autriche. Wassermann (fina chez moi. Pittoni vint après-midi et nous allâmes à pié à la campagne de Rossetti. La jeune vint à notre rencontre et nous accompagna ensuite. Au caffé, puis joué au casin. Beau tems et chaud.
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$ 4 juillet. Le matin des rêves creux. Je parcourus Schroeter et mes collections de généalogie. Je compte le nombre de [85r.] personnes comprises dans mes tables généalogiques qui ont portés notre nom. Pittoni dîna avec moi. Ecrit à ma soeur en Holstein, lui envoyant la police de chargement du navire qui emporte son marasquin. L'évêque vint après-midi. Stuart, Pittoni et moi, nous montâmes à cheval. A la maison de campagne de Rossetti, de là au-haut du Fernedo pour voir une partie de taillis que Rfossetti] voudrait acheter. Nous rencontrâmes encore la jeune près de la porte. Ses belles soeurs sont jolies. Au caffé, joué chez l'évêque. Beau et chaud. % 5 juillet. Les juges de la ville, Giuliani et Burlo, furent chez moi, me proposer de rassembler un Grand Conseil pour faire des représentations contre la résolution souveraine concernant l'admonition de la justice, le Cte Suardi vint me parler sur le même sujet. J'exhortois les juges à renoncer à leur projet, et à ne point avouer publiquement que parmi eux il n'y a personne de capable de ces emplois. Parlé à Geremia Francol sur la maison des pauvres. Le peintre continua mon portrait. Dîné seul. Ricci arriva et me porta l'ordonnance touchant les saluts à rendre aux vaissaux de guerre et marchands. Pittoni m'amena [85v.] Mme de Gudenus, belle-mère du Cte Starhemberg, M. et Mme del Mestre, Mlle de Nimptsch, soeur de Mme la Mise Manzi, et le petit Battistin Starhemberg. Elles restèrent un moment chez moi. Je fus à la maison des pauvres voir les petits garçons, parler à l'ecclésiastique Volpati, et entendre lire ces enfans. Chez les filles qui tricotent et travaillent au métier. Le soir au caffé, ces dames y étoient, /Mme Rfosetti] re/venant de la campagne, passa sans s'arrêter. Au casin, joué avec Mme Mayer. Beau et chaud. 27 e Semaine Θ 6 de la Trinité, 6 juillet. Une pluye immense tomba peu après que je fusse levé, et pendant que j'étois à la messe il plut dans l'église par la fenêtre. M. d'Aponte vint de Fiume, allant à Vienne, me prier de lui accorder un attestai de ses connoissances en fait de commerce. Civrani et Perozzi vinrent me rendre compte de l'opération de Sta Croce et se louèrent beaucoup du suppan et se plaignirent du terrain où se fait la mensuration. Civrani dit au sujet du cimetière qu'un christ de bois et un christ de pierre est tout un diable. La pluye a considérablement rafraîchi le tems. Mme de Gudenus, Mlle de Nimptsch, M. del Mestre, Pittoni, Conti, Wassermann dînèrent chez moi. Après-midi arriva Mme del Mestre avec le petit Battistin Starhemberg [86r.] qui fut obligé d'amuser la compagnie ce qui m'ennuya. Ils partirent bientôt, et moi, je m'en allois à 6 h. passé chez mon amie. Son mari y étoit, puis vint Stuart. Elle appuya beaucoup sur ce que j'avois dit de la nécessité d'essayer si les moules se conviennent. Au caffé arrivèrent ces étrangères. e
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Je jouois au casin avec Mme Rossetti, Brigido et Pittoni et gagnois l'argent de la première. Promené avec Pfittoni], Le matin une averse subite, à 10 h. un orage, puis fort chaud. V 7 juillet. Continué ma traduction du morceau des Ephémérides de 1770 relativement au commerce des boucheries. Reçu une lettre du Cte Rosenberg qui m'attend chez lui. La demoiselle Moltz, jadis de la maison des pauvres que nous fesons apprendre à chanter à Pise, a plu à ces dames, et déclare ne pas vouloir chanter dans les églises, mais au théâtre. Des maçons donnèrent à mes fenêtres la pente vers la rue pour l'écoulement des eaux, tandis que jusqu'ici la pente alloit vers la maison. Le Cte Aponte vint prendre congé de moi. On me porta ma carte d'Hongrie, colée sur toile. Je découvris que j'ai des formes pour des fromages de glace. Le peintre continua mon portrait. Pittoni dîna avec moi dans la petite chambre rouge, où le grand-duc a couché. Ricci vint. A 7 h. j'allois voir le nouveau cimetière près de St Just. Promené à l'aqueduc, puis au caffé où le vent nous fit [86v.] retirer en dedans. Au casin joué au whist, il n'y avoit point de femmes. Jour chaud, puis grand vent. ¿ 8 juillet. Préparé un peu pour mon départ. On suspendit dans ma chambre de travail les cartes de la Hongrie et du Camiol, et j'y fis placer des estampes encadrées. Lettre de mon frère de Montpellier avec une autre du consul Kik. Des juifs chez moi à cause qu'on a arrêté des juifs polonois pour friponnerie. Le peintre continua mon portrait, qui paroît réussir. Inquiet sur l'après dînée où j'espère voir mon amie. Le tems fut si mauvais que je ne crus pouvoir y aller. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. L'évêque vint prendre congé de moi. Ricci vint et avec lui j'allois chez /Mme Maffei/ nous n'étions pas seuls. Je la persuadoi s d'aller entendre le concert au théâtre, mandoline et cors de chasse agréables. Je fus tout le tems quasi dans la loge de et y gagnois des remords pour toute la nuit. Tems triste et froid, fort pluvieux. £ 9 juillet. A 8 h. 1/2 on se rassembla dans la chambre de conseil, *pour le Consessus in causis etc.*, Ricci, Suandi, les deux vicaires et les négocians Bellusco et David Büchelin, pour terminer le procès entre l'Administration du Tabac et le négociant Longone. Le fiscal nous fit attendre jusqu'à 9 h. Ensuite il lut un long [87r.] papier. Longone avoit pour procureur Raynis. Je fis appeller son avocat Gabiati qui dicta sa réponse à laquelle le fiscal tripliqua, Gabiati répondit, le fiscal quadrupliqua, les négocians ayant prouvé qu'au lieu de 1.627 tt de tabac il n'en manquoient que 14. Nous renvoyâmes Longone absous et on fit un texte à Gabiati de ce qu'il avoit pris la preuve du manque de tabac sur son client, au lieu de la renvoyer à l'Administration. Je parlois à Geremie Francol, au directeur des écoles normales, à Tognana, à Carlo Dini sur ce qui se devoit faire pendant
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mon absence, et donnois mes ordres au peintre Helferding pour la chambre à manger qui doit être peinte pendant mon absence. Nous fûmes assemblés pour cet effet jusqu'à 2 h. moins un quart, pour l'affaire de Longone. Pittoni dîna avec moi. A 5 h. passé Stuart, Strohlendorf, Bellusco, *le Cte Suardi* vinrent prendre congé de moi. Avec Pittoni chez l'évêque qui me montra un livre par lequel on prouve la nécessité du mariage des prêtres. Nous allâmes un étage plus bas, où il me laissa seul, et de peur de me procurer double fatigue pour mon voyage, je fus sage et ne m'occupois que de la consoler. Un peu au caffé. Les chevaux arrivèrent avant 9 h. et je partis à peu près à cette heure-là de [87v.] Trieste. Le tems plutôt froid que chaud. A minuit je fus rendu à Prosecco, passé devant le château de Duino. Π étoit 3 h. passé,... Tems frais et passable, peu de pluye. Φ 10 juillet,... quand j'arrivois à S. Giovanni. Cet air empesté m'incommodant, je pris les devans à pié et marchois ainsi jusques fort au delà des bains de Monfalcone. Passé cette ville, je pris le chemin de Turiaco où je passois le Lisonzo en bac, S. Nicolo, Villa Vicentina. Après 6 h. je fus rendu sur la place à Aquilée où je m'échaufois, me rafraîchis et pris une barque à quatre rameurs qui me mena, *à 8 h. passé*, au canal delle Vergini, par la Natissa et l'Amfora à Porto Buso. Tout le long de l'Amfora les joncs qui bordent le rivage, ennuyent et empêchent de rien voir, on n'entend que le cri des vaneaux qui y ont leur nid. Arrivé dans les maremmes, c'étoit le temps de la haute mer, toutes les sèches étant couvertes, on ne voyoit quasi que de l'eau. Nous parûmes longtems nous approcher de Marano qui paroît une isle isolée jusqu'à ce que, à 10 h., je mis pied à terre sur la sèche qui fut à droite en venant du côté de la mer du canal, ou de l'embouchure, par lequel les navires entrent dans Porto Buso. Il y a de misérables chaumières sur cette sèche et beaucoup d'herbes [88r.] odoriférantes. En partant de là on nous conseilla un chemin soit-disant plus court. Nos rameurs qui apparemment ne le connoissoient pas, voguèrent longtems tout autour de St Julien, où il y a de jolies plantations, puis deux fois sur des sèches vers le monteron grande. Nous quittâmes la barque dans la Natissa près de la première écluse du Scolo du Paduan. De là nous allâmes à pied à la seconde écluse, qui se construit actuellement et où l'eau perce encore à travers les portes. Nous avions vu la nouvelle écluse de Terzo sur l'Amfora en allant. De celle du Padvan un capo de maniachi nous mena par un long et ennuyeux stradon le long des marais desséchés de Tullio sur le grand chemin qui conduit de Beligno à Aquilée, et à 9 h. 1/2 nous arrivâmes un peu fatigués à Aquilée. J'y parlois à Humpel, et repartis tout de suite, environ à 2 h. passé, Monastero,... Villa Vicentina, S. Nicolo. A Ruda, le douanier me visita pendant une heure, et mit encore le sceau à toutes mes hardes. Gutheimb que j'avois rencontré, allant me voir à Aquilée, m'accompagna un peu à pié. Je trouvois tout ce pays superbe tout le long du chemin de Gorice, planté, cultivé comme un charme, il ressemble à un [88v.] jardin. Le bois au-dessus de Sagrado sur le Karst est même très beau. On passe
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devant la forteresse de Gradisca qui reste à-droite, dominée à ce qu'il paroît par les montagnes. On descend vers Fara et, passé devant le filatoire, on laisse loin à gauche la terre de Pittoni, Freyfeld. On voit une prairie charmante entourée d'eau, en face d'une maisonette à mi-côté d'une colline, à gauche du chemin, une plaine un peu aride à peu près quand on aperçoit Gorice. A Pudigora maison de campagne du Cte Attimis, mari de la Blagay. On passe le Lisonzo en bac. Un cordoniste se présenta à qui on montra l'écriture de Ruda. De loin on voit la maison des Attimis dont la femme est Semler, Lucenigo. On ne joint le chemin de Trieste que fort près de la ville. Mme de Strasoldo étoit avec Fizel Lanthieri à la fenêtre dans sa maison, près de la porte. Je descendis chez le Cte Torres, trouvois Mme et Mlle seules au logis. Il arriva bientôt, on voulut encore visiter ma récolte une seconde fois, je renvoyois l'employé. Le B. Taufferer que nous rencontrâmes sur la rue, me fit mille excuses et éloges en face. Au théâtre, c'est un quarré long assez étroit, beaucoup de loges mal coupées étant trop édroites, de manière qu'une seule personne peut voir. Dans les loges de Mme Attimis Blagay et de Mme Attimis Semler. Je connoissois la première de Trieste, la seconde est celle que le Pce Kaunitz [89r.] et M. de Breteuil ont tous fêtés à Vienne. Elle est fort blonde, avec de petits yeux noirs, un visage sans âme, un discours fort niais, bref, elle ne me plaît nullement. Ayant reçu un paquet de Trieste, je m'en fus chez moi écrire deux mots à Ricci, et commencer à lire mes lettres. Mes yeux ne me permirent pas de finir, je lus seulement une lettre très flateuse de notre ambassadeur à Paris. On soupa fort tard, M. de Koenigsbrunn soupa avec nous, on tourmenta la demoiselle du logis. Je me couchois harrassé et fatigué comme un chien. Tems couvert, mais peu de pluye. $ 11 juillet. Le matin je donnois à lire à Pittoni un votum que j'ai fait en 1771 sur la route qui conduit de .... dans le Frioul vénitien par la Nadeys en Carinthie, ainsi que mon mémoire sur la douane de Kremsbrugg dans la même année. Torres vint, nous allâmes chez sa femme, puis aux écoles normales. L'emplacement des sales est admirable, puisqu'on a distribué en trois le réfectoire des ci-devants ... Je fus très satisfait de l'examen en orthographie du directeur Champion. La classe élémentaire qu'enseigne un jeune homme d'une belle figure, Esclavón de naissance, est composé de 160 personnes. Il y a des enfans d'une jolie figure, il sont obligé de dire en esclavón le sens des paroles qu'on écrit sur la table en allemand. Chez Mme de Coronini Lamberg, soeur du [89v.] président. C'est une aimable femme, fort douce, fort blonde, avec de beaux yeux bleus. Le baron Koenigsbrunn vint chez moi terminer l'affaire de la réunion de l'hôpital d'Aquilée avec ceux de Gorice. Chez Torres dînèrent Koenigsbrunn, M. et Mme Rodolfe Coronini, jadis vice-président, *le B. Taufferer*. Après le dîner causé avec la putta Torres, puis écrit chez moi, ensuite avec Torres à plusieurs portes. Nous ne fûmes reçus que chez Mme d'Attimis Blagay, et nous vîmes dans la maison de Mme d'Attimis Semler son portrait
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que le Pce Kaunitz lui a envoyé, peinte en prêtresse de Junon, appuyée sur un vase antique. A la manufacture d'étoffes de soye hors de la ville chez Lucchesi, c'est-à-dire dans la maison où différens maîtres sont établis, qui travaillent pour lui. Terzi nous y accompagna. On sort par un fauxbourg et on rentre par l'autre. Un moment chez Mme Terzi, grosse dondon, autrefois fort galante. Puis à l'assemblée chez elle où je jouois avec Mme de Coronini née Lamberg, Louis Thurn et Pittoni. Assisté au souper de mes hôtes. Ma voiture partit cette nuit avec mon domestique André, pour aller par Canal à Caporeto, la route directe du Prediel. Tems incertain, de l'orage et de la pluye. 12 juillet. J'ai eu la maladresse de laisser ma montre dans la chambre à coucher, pendue à une porte. A 4 h. 1/2 Torres vint et nous nous embarquâmes dans sa calèche, sortant de Gorice par la porte de ..., la même où nous étions [90r.] rentré l'autre jour. Passé le Lisonzo à Pudegori, beaucoup d'âmes venoient de l'autre bord. A travers un pays d'une culture charmante nous avançâmes vers le Coglio, passant le village de Lucenigo où Mme d'Attimis, la Viennoise, passe son été. Passé San Lorenzo, Spessa, château de Louis Thum, resta à notre droite, un peu éloigné. Cormons, petite ville, où la laide Mme del Mestre a une jolie maison. Passé cet endroit, on arrive bientôt à la frontière et l'on entre dans le Frioul vénitien. Ces collines sont toujours belles, cultivées en bled de Turquie, en vignobles, figuiers, des mûriers sans fin. Nous marchâmes jusqu'à 9 h. avant d'atteindre Cividal, ville vénitienne, qu'ils appellent Cividal de Austria, où jadis les patriarches d'Aquilée passoient leur été. La ville est ancienne, beaucoup de monde rassemblé à cause de la fête de St Ermagora. Pour entrer dans la ville on passe près d'une église où il y a des peintures du Pordenone. On passe un pont de deux arches sur le Natizone dont le pilier du milieu est appuyé sur un gros rocher. La rivière en contient beaucoup, ce qui avec ses eaux vertes et son rivage élevé, forme un beau tableau. Le dôme est d'une belle architecture, porté par des colonnes de l'ordre romain. Un escalier de marbre conduit au choeur. Ce dôme a été renouvellé en 1771. Au caffé. Nous trouvâmes un relais à Cividal, qui nous conduisit par un chemin fort mauvais dans les montagnes. Dans un chemin creux, un cheval menaça crever. Il fallut le dételer, [90v.] et le laisser courir sans tirer, jusqu'à ce que passé la frontière autrichienne, on le laissa pour mort dans un des vallons rempli par les sables du Natizone. Nous enrames souvent à pié dans ces vallons qu'arrose ce torrent, admirant les belles prairies au milieu des pierres. Les Vénitiens ont fait quelques morceaux de chemin près de leur frontière, où le Natizone avait fait le plus de ravage, mais passé notre frontière, on le traverse huit à neuf fois à gué, jusqu'à ce qu'on arrive au village de Staraselo. Depuis ce moment le chemin n'est pas mauvais jusqu'à Charfreyt ou Caporeto, bourg considérable où nous fûmes rendu à 4 h. 1/2 très harassé. On nous donna un bon (finer à l'auberge qui est propre, et nous nous congédiâmes là du Cte Torres qui s'en retourna à Gorice par Canal, impatient de revoir Mme d'Attimis. Pit-
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toni et moi, nous partîmes après 5 h. 1/2, et six chevaux de paysans nous menèrent grand train. Le chemin est bon, il court sur la rive droite du Lisonzo dont les eaux vertes se précipitent à travers des rochers. Une belle cascade, d'abord au sortir de Caporeto à gauche, une autre près du village de Serpenitza, que l'on prétend sortir du lac du Raibl, non sans quelque fondament. Il y a des montagnes fort bien boisées, d'autres qui envoyent des torrens de pierres pour détruire la fertilité des vallons. On voit beaucoup de bleds de Turquie, des fèves de marais, du chanvre et des [91r.] pâturages charmans. Le dernier village est Saga. A 8 h. 3/4 j'arrivois à Flitsch où un particulier, nommé Janko, eut la bonté de me loger très bien. Rasinelli, employé de la banque sous Buglioni, me fit avoir des chevaux que le Cte Torres avoit ordonné. Il me dit que la seigneurie de Flitsch ne rend que 800 fl. depuis le péage est aboli avec les droits provinciaux. Il y a des parties de chemin entre Flitsch et Caporeto, construites avec le plus grand soin par l'Administration de la banque de Laybach. Actuellement c'est celle de Clagenfurt qui va en être chargée. Beau tems, point de pluye, fort chaud.
28 e Semaine Θ 7 de la Trinité, 13 juillet. Le matin à 4 h. 1/2 partis de Flitsch. Une montagne en pain de sucre, nommée der Saukopf, nous frappa en partant de là. Le premier objet curieux fut le passage de Klausen avec ce tournant singulier où l'on se trouve *d'abord* au pied du rocher au-dessous du château, et puis en haut des parties de culture charmantes, d'autres où le vallon est désolé par des inondations de pierres. A Unter Prêt nos conducteurs fesont ferrer un cheval, nous prîmes les devans à pié. Nous avancions vers des montagnes remplies de neige. Passé le village de Mitter Prêt on quitte le Lisonzo, que l'on traverse là sur un pont. [91 v.] Très lentement nous nous élevâmes sur le Prediel, fesant le tour de cette montagne, et je m'occupois à lire dans les voyages de Grimm. On voit toujours beaucoup de noyers, des frênes. Au-haut nous passâmes le village d'Ober Prêt et passâmes>descendîmes à pié la montagne, arrivés à son sommet où il y a quelques maisons. Ce chemin où on est ombragé par des hêtres et des sapins de la plus grande beauté, où on voit ce lac du Raibl avec ses eaux vertes, et son islot, me fit beaucoup de plaisir. D'un côté sort de ce lac le Lisonzo qui coule dans l'Adriatique, de l'autre le Raiblbach. Nous passâmes le village de Raibl. En y entrant on voit un ruisseau se précipiter en cascade du haut d'une montagne entière. On voit à gauche la montagne où l'on creuse la minière de plomb et de calamine. En partie ces dernières apartiennent encore à des particuliers. Les montagnes sont bien boisées. Le chemin d'hiver, pour monter le Prediel, passe à gauche du Raiblbach. On va abandonner celui d'été. On nomme toujours Raibl deux villages plus éloignés, l'un où il y a les cordonistes, l'autre où l'on fond la minière de plomb, au pied d'une grande descente. A 10 h. 1/2 nous fûmes rendu à Tarvis. Descendu dans une bonne auberge chez d'honnêtes gens qui nous dirent e
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que le Cte Rosenberg y avoit passé avec Mme Erizzo, pour l'accompagner jusqu'à Pontieba. Curieux de [92r.] voir ce chemin, j'empruntais là deux mauvais chevaux, et nous trottâmes dans la grande chaleur par Seifnitz à Malborgheto. Là M. Strohlendorf l'aîné nous accueillit et nous donna sa calèche à deux chevaux du Gailthal pour continuer jusqu'à la Pontieba. Le chemin toujours excellent, nous arrivâmes jusqu'à un quart d'heure de là, où nous rencontrâmes le grand chambelan, Cte de Rosenberg avec son valet de chambre en calèche. Je me mis avec lui en calèche et nous prîmes à Malborgheto Pittoni et le valet de chambre qui nous avoient suivi jusques-là. Le postillon du Cte de Rosenberg, allant d'un train du diable, nous fûmes à 5 h. de retour à Tarvis, ayant retiré de cette course singulière l'utilité de savoir de quelle espèce est ce chemin dans l'autrichien. La Fella coule dans tout ce vallon, et se joint à Pontaffel avec la Pontiebana pour aller ensemble dans le Tagliamento. Après avoir mangé une soupe, M. le comte Rosenberg se mit dans ma voiture, que son postillon pensa mettre en pièces à force de courir comme un enragé. In der Kuka finit das Kanalthal. On passe ensuite Thörel et tout le vallon qu'arrose la Sili. Le pays s'ouvre, on passe par Amoldstein, où l'on voit la chaussée qui mène à la Würzen. Le château de Finkenstein du [92v.] Cte Dietrichstein se voit à droite pendant très longtems. On voit de loin la rivière de Cea ou Gail gagner la Drave. A Hort nous trouvâmes le relais du Cte R[osenberg]. Un postillon de Velden qui nous mena d'un train un peu plus sage. Nous quittâmes le grand chemin de Villach. Le pays est d'une grande beauté, d'une culture extrêmement variées. On voit des bandes de seigle, d'orge, d'avoine, de fèves de marais, de trèfle, de bled de turquie, tout a réussi à merveille. Les grains déjà coupés sont liés autour de perches, établies en grand nombre. Il y a des collines au milieu du vallon toute culture. Les hautes montagnes à gauche. Des flèches d'église toutes sur le même modèles et de ces églises, *plusieurs* construites /en partie/ sur des buttes toutes vertes. Le chemin qui est excellent passe par plusieurs barrières, par quelques villages du comte Rosenberg, et sur une montagne fort boisée. On voit de loin le lac de... qui lui apartient. Nous approchâmes enfin la Drave et continuâmes le long de son rivage jusqu'à la Lucreziana, château du Cte Rosenberg, qu'il a bâti près de la rivière, vis-à-vis de l'ancien château de Rossek. Une tour où l'on entre par une belle porte grillée de fer, un vestibule orné de deux poêles, un salon de compagnie, une chambre à manger, bref, un premier étage d'une hauteur immense avec une attique [93r.] au-dessus, où de petites fenêtres semblent dénoter des mezanines qui ne le sont pas, tout cela me frappa singulièrement. La conversation tarit un peu et c'est ce qui m'embarassa. Après le souper notre hôte nous mena dans nos chambres. Il me donna celle du coin du corps de logis, du côté de l'aile gauche qui est finie, une chambre à coucher meublée de perse, avec un joli lit et le portrait de l'archiduchesse Marie, un miroir dans un entablement de bois blanc audessus d'une cheminée de marbre, une antichambre meublée d'un papier charmant avec garderobe, un passage où dort mon domestique, forment un apartement charmant. Très belle journée.
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D 14 juillet. Mon premier soin fut de m'orienter. Mes fenêtres donnent sur le jardin qui est bien simple, à gauche>au milieu une pièce de gazon avec une corbeille au milieu et des fleurs tout autour, une porte grillée vers les champs, *un berceau règne à l'alentour à gauche et* à droite derrière ma charmille un potager et un canapé au milieu. Des champs fertiles et bien cultivés sont entourés d'arbres. A droite et à gauche des montagnes boisées. Au milieu on voit le vieux château au sommet d'une colline et derrière cette colline les Alpes. A côté de ma chambre est un long corridor qui va d'un bout du corps de logis à l'autre. De mon côté on voit vers l'Italie, sur le pont de la Drave. Bref, la [93v.] contrée est fort belle, consolante et riante surtout par sa fertilité et la fraîcheur de sa verdure. Si quelque chose m'afflige, c'est qu'on ait commencé à couper le bois de la montagne à gauche du vieux château. J'allois voir mon hôte dans son lit, puis il vint chez moi et je lui lus mon votum de l'année 1771. Sur la route de la Nadeys il emporta la description du commerce de Trieste de l'année passée. Nous promenâmes à pié, nous lûmes, nous allâmes dans l'isle sur la Drave par un pont rustique, il va y mettre des plantes américaines. Nous allâmes en voiture, en passant derrière le vieux château. Nos yeux furent réjouis par la vue d'une très belle campagne, des montagnes les mieux boisées du monde de hêtres, de tilleuls, de chênes, de sapins, de frênes. De retour de la promenade on causa, on soupa, on causa encore. Beau tems, moins frais qu'hier, au soir vent d'est. S 15 juillet. Le matin lu dans ce roman de Wieland l'aîné du royaume de Tatojaba, qui est une mauvaise imitation de Crébillon. A 9 h. le Cte Rosenberg me mena avec Pittoni encore derrière le vieux château, au village de Rosenbach, où le torrent de ce nom qui sort des montagnes fait aller sept forges d'acier, un marteau de Wallosa, un Zainhämmerl, cinq tireries et autant de clouteries. Je vis la manipulation de l'acier. On fond du fer de gueuses, on l'enduit de chaibon, on enveloppe le tout de plaques de fer afin d'empêcher que dans la fonte le phlogistique, ne pouvant quitter le fer, soit [94r.] obligé de s'y insinuer intimement pour donner à l'acier la qualité de se rompre aisément, c'est-à-dire la dureté. On enlève après la fonte l'enveloppe, on coupe le fer cémenté sous l'enclume, on le réduit à de petites barres qu'on fait acérer dans l'eau. Le plus estimé dans l'étranger est l'acier de la rose avec la tache brune en dedans, le plus fin et le plus cher est le Brescianstahl. Au Willoschhammer on fait des Büchsenbrände et Zain Eisen. Point de Strekhammer, point de Groß Wellische oder Splasen Hammer. La première opération de convertir le fer en acier s'appelle la cotta. Cinq cent personnes, hommes et femmes, sont nourris par l'industrie de ces forges. Chacune a son magasin à chaibon. Un bon chemin mène d'ici à Kirschenthaya, pour faire gagner Trieste par le chemin du Loibl à la marchandise. L'expédition est cependant assez lente, souvent la marchandise n'arrive dans ce port qu'au bout de trois mois. Il y a des péages qui se montent ensemble à près de huit
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florins entre ici et Trieste, tandis que dans le vénitien il n'y en a pas du tout. Voilà pourquoi Strohlendorf de Malborghetto expédie tout à Venise malgré les doubles droits de sortie. En retournant, mon digne hôte me conta avec le plus grand intérêt la manière dont il s'y étoit pris pour introduire en Toscane [94v.] le libre commerce des grains et pour conduire le grand-duc tout doucement à se persuader de l'excellence de ce système. Après le dîner j'expliquois à M. Fradenek, homme d'affaires du Cte Rosenberg, le Stiftsregister imprimé que j'ai introduit dans mes commanderies. Il dit que je dois me marier pour empêcher l'extinction de mon nom. Il nous lut une relation du Portugal de M. de Lebzeltem, notre ministre. Proli d'Anvers paroît être impliqué dans une coquinerie de Frank, secrétaire du Pce de Starhemberg, qui a emporté 100.000 fl. à la caisse du théâtre de Brusselles et 80.000 fl. au prince. Je fus joindre le Cte Rosenberg au jardin, nous décidâmes de planter des roses dans les charmilles, je vis sa pépinière d'arbres de l'Amérique. Nous allâmes promener à droite du vieux château, sur une hauteur boisée de sapins, d'où on domine la Drave qui coule au pié, le grand chemin qui la borde, et un paysage admirable dans le lointain. Nous passâmes près d'un étang et ressortîmes derrière la colline du vieux château à gauche, d'où on découvre la Lucreziana d'une manière très avantageuse. Le reste de la soirée à causer sur Ferdinand VI, Philippe V, le mariage de conscience du grand Daufin. Beau tems. La lune mangea les nuages. £ 16 juillet. A 9 h. je descendis chez le Cte Rosenberg qui me parla de la satisfaction de Pittoni, de Mlle d'Harrach, fille du général, de mon report sur Trieste. Π a voulu épouser, lui, la veuve Dietrichstein, [95r.] née Schrattenbach, que le général Khevenhiiller a épousé depuis. A 10 h. je partis avec quatre chevaux de l'hôte, passois le pont sur la Drave, montois derrière la colline boisée et joignis à Velden le lac. Le chemin est très long, mais varie par les belles situations le long du lac. On passe Börtschach, terre des ci-devant jésuites et, vis-à-vis, à l'autre bord du lac est Mariae Wert qui leur apartenoit aussi. Le lac se rétrécit considérablement, puis s'élargit de nouveau, on voit Mariae Loretto au Landsh[aus] Cte Rosenberg à l'autre bord. On passe sur un pont la Gian qui se jette dans le lac, on court le long de son rivage jusqu'à Clagenfurt, où je m'arrêtois un moment pour envoyer chez M. de Gaisrugg. Passé la ville, j'attendis mon domestique près de la maison de l'archiduchesse Marie Anne et arrivois à 1 h. à Ebenthal par la belle allée de tilleuls. M. et Mme de Goes furent surpris de me voir, je dînois seul avec eux et leur grand bailli. Ils me dirent beaucoup de bien de ma nièce. Ils m'accompagnèrent en ville, où nous nous arrêtâmes un moment chez le Cte Gaisrugg. Π y avoit Vincent Strasoldo et le major Sternthal y vint. Je repartis de Clagenfurt à 4 h. 1/2. Freyenthurn, vieux château sur une colline boisée à droite près du lac, me plut. La chaleur horrible. A 7 h. je fus de retour à Rossegg. Mme la Ctesse de Gaisrugg et de Herber[95v.]stein, ancienne dame de cour, y
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étoient arrivées avant moi, et se promenoient avec le Cte Rosenberg. La première fut pétulante toute la soirée. Beau tems, chaud, la nuit fraîche. ^ 17 juillet. Le matin Pittoni vint me lire le commencement de sa traduction du mémoire sur le commerce des boucheries. Elle a réussie à merveille. Le Cte Rosenberg étoit sorti à cheval. Je causois beaucoup avec Mme de Gaisrugg, que je trouvois fort aimable, et qui me témoignoit mille amitié. Elle prétend qu'en 1771 j'avois donné de la jalousie à M. d'Harrach, qu'elle a aimé de tout son coeur. On lui a dit alors queje pourrais plaire quand je le voulois, mais que je le voulois rarement. Elle me rapella tout plein de petites circonstances dont je ne me souviens plus. Le Cte Auersperg, prince évêque de Gurk, le Cte Franz Paul, son frère et sa femme née baronne de Rechbach arrivèrent. Mme est une grande femme bien faite, jolie bouche, assez beaux yeux, mais point de physionomie, des ganaches et très grasse. Les derniers de tous arrivèrent M. et Mme de Goes, un tablier bleu avec un habit brun n'annonçoient pas que la dernière fut au fait de l'harmonie des couleurs. L'évêque, tout à fait galant homme sans affectation ni hypocrisie, me rapella mon séjour de Salzbourg de l'année 1764 et me pria avec instance de m'arrêter à Zwischenwassem à quelque heure que j'y passasse. Les dames jouèrent au tandis que je causois avec le Cte Rosenberg qui croit que Louis XVI [96r.] est mal constitué, étant impuisant et le comte de Provence encore plus décidément. On a prétendu que le duc de la Vauguyon leur a donné par dévotion un breuvage qui a détourné les esprits vitaux de cette façon-là, et qu'il manqua de faire la même chose pour le Cte d'Artois. Louis XVI d'ailleurs est fort et robuste et fait les exercices les plus violens. Il parle très bien en présence de peu de monde et est instruit, mais sans fermeté. Il joue au whist au gros écu. La reine aimeroit les jeux de hazard et le gros jeu. Le Cte Rosenberg et Lamberg ont soupé à la suite de l'archiduc avec Leurs Majestés. Monsieur a beaucoup de talens, mais point de caractère. Le Cte d'Artois est un vaurien. Le duc de la Vauguyon, le coadjuteur et Mme de Marsain, étoit de la même intrigue. Louis XVI haït le duc de Choiseul, parce que le duc de la V[auguyon] lui a fait à croire qu'il avoit empoisonné son père, *le daufin*. La reine le soutient et a beaucoup d'influence. Après le jeu Mme de Goes repartit pour Ebenthal. Nous allâmes promener en deux voitures, je me trouvois avec Mme de Gaisrugg et Ffranz de] P[aula] Auersperg. Elle me conta beaucoup de vers de Schlangenbourg et forma le projet d'aller à Trieste avec le Cte Rosenberg qui me dit «ignoti nulla cupido».1 La tête rend beaucoup plus voluptueux que le corps. D me cita son propre exemple, et me dit que la reine de France pouvoit fort bien être heureuse sans [96v.] le déduit. Le soir arrivèrent les comtes Gaisrugg et Dietrichstein, le premier me parla très confusément en faveur du système des fers. Après le souper nous promenâmes
1 Ich interessiere mich nicht für Unbekanntes.
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par le plus beau clair de lune. Tous m'accompagnèrent à ma voiture et à 11 h. du soir passé je partis de Rossegg. Très beau tems et chaud.
$ 18 juillet. A 2 h. du matin j'arrivois à Hort. J'y trouvis quatre chevaux de poste de Villach et on m'honora encore de quatre relais pour monter la montagne du Krainberg. Le jour commençant, je montois une grande distance à pié et il fesoit déjà fort chaud. Le chemin est pratiqué dans une montagne fort boisée et très belle, et on jouit d'une vue admirable sur les belles collines de la Carinthie, cependant il est souvent fort roide. A la Mauth on voit Villach, on monte encore jusqu'à la borne qui forme les limites de la Camiole. Dès qu'on y commence à descendre, la pente devient plus douce. On va le long d'un précipice où coule la Save, mais le chemin est fort large. Un chemin moins fait vient du côté de Tarvis se joindre à celui-ci au-dessus du village de Würzen. On traverse de beaux vallons, que le ravage des torrens a cependant gâté d'espace en espace. On passe Kranau, où il y a [97r.] des forges. Le postillon fit repaître ses chevaux à Wülfing ou Lengenfeld qui apartient à Bischofslaken de l'évêque de Freysingen. Des capucins de Rathmannsdorf prétendent que de là va un chemin droit à Rossegg beaucoup plus droit que celui du Krainberg et qui eut été beaucoup plus aisé à faire. De là le chemin est toujours beau et les vallons toujours riants par Asling, Jauerburg où Zoys avoit autrefois des forges, par Steinbruch où un torrent se précipite dans la Save, et on a du murer le parapet à côté de la chaussée à cause d'un précipice agréable par ses cascades. Point d'aussi belle ombre que sur le Prediel. Nous demandâmes là après le chemin de Rath[mannsdorf]. On voyoit de loin le château de Feldes, un paysan pensa nous égarer. A la fin nous quittâmes le grand chemin et prîmes un assez mauvais chemin de traverse par Mariae Less, avançâmes vers des collines basses, couvertes d'arbres et d'un beau gazon, et descendîmes au château de Rathmannsdorf, avant lh. Le comte de Thum me reçut fort poliment. La comtesse, étant grosse, n'est pas aussi jolie, un peu maigre, le teint un peu brouillé, ses reparties ne sont pas spirituelles quoiqu'elle voudrait plaire. Le château est meublé commodement pour loger quelques étrangers, un énorme salon où nous fîmes un bon (finer et maigre, avec une [97v.] Freule assez laide et trois capucins dont l'un a été hermite. Après le dîner on alla dans le pavillon au bout du jardin, où le voit poussoit un pin. La principale façade du château est sur la rive de la petite ville. Le pays est beau, la contrée plus vaste qu'à Rossegg, beaucoup de collines boisées, et les grandes montagnes de la Carinthie et du pays de Gorice bordent l'horison. Un bon chemin conduit à Neumaerktl. Parti à 5 h. 3/4, nous fûmes longtems à gagner la chaussée par de jolis bois de bouleaux pleurans, de charmes, de hêtres. Le chemin long, inégal mais bon et riant, grande descente vers un pont de pierre jetté sur un torrent qui va joindre la Save qu'on cotoye longtems. Après avoir passé la Feistritz sur un grand pont de buis on joint
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le grand chemin du Loibl, et je ne fus rendu à Krainburg qu'à 8 h. 3/4. Je congédiois là mes chevaux de Villach, et ne fus expédié qu'à 9 h. 3/4. Dormant presque toujours, je fus rendu ... Très beau et chaud. Des orages de loin parurent gagner la Carinthie. % 19 juillet, à 2 h. du matin à Laybach où je descendis à l'Eléphant et me levois à 7 h. Le chanoine Cte Torres vint m'inviter à dîner, et point de nouvelles de ma montre que j'ai laissé à Gorice. Après avoir lu [98r.] ma poste de lundi, vint le commandeur Cte Strasoldo, le Verwalter Pogatschnigg, le premier me parla des 300 fl. qu'il me doit encore. Le Cte Suardi arriva et un chanoine qui me parla des 2.000 fl. du Mis de Prié. Pittori m'amena Sigmund Zoys. Le curé de la maison teutonique vint me voir. Je complétois mon journal depuis Rossegg, le baron Schell vint. J'allois à midi chez Mme de Schell où je vis le général de Vins et M. d'Apfalterer, capitaine de cercle. De là dîner chez le chanoine, Cte Torres avec le Cte Wurmbrand, Suardi, Pittoni, et le Β. Schell. Après-midi Sigmund Zoys nous porta deux volumes de Lavater à parcourir. Avec Torres je m'en fus à Kaltenbrunn à droite du grand chemin de Vienne, sur la Laybach qui y fait une belle cascade au sortir de la ville, et des ouvrages de l'abbé Gruber. Le fermier de cette terre, Jerschinowitz, me mena dans toutes les chambres, dans les caves, dans les deux moulins, l'un à l'allemande, attenant à la maison, l'autre à l'autre bord de la Laybach. Je manifestois toujours mon idée d'abolir la moitié de ce vaste édifice. Il y avoit autrefois un canal avec une écluse au-dessus du moulin camiolien, par où venoient de la Save des bâtimens d'Hongrie ou de Croatie, c'est-à-dire de petites barques. De retour en ville je lus ma poste d'aujourd'hui. Nous allâmes au caffé prendre des glaces et je partis de Laybach avec le baron Schell à 9 h. du soir. J'ai laissé Pittoni à Laybach pour qu'il retourne à Trieste. Je montois à pié une grande partie de la montagne de Weichselburg, les ressorts de [98v.] ma voiture avoient cédé si fort qu'à tout moment elle donnoit sur la flèche. Cela me désola. Beau tems et assez chaud.
29 e Semaine Θ 8 de la Trinité, 20 juillet. A 2 h. 1/2 nous fûmes rendu à Pesendorf, où on change de chevaux. Le chemin de là encore est terriblement long. A Treffen le postillon fit repaître ses chevaux et nous n'arrivâmes qu'à 9 h. du matin à Neustaedtel. On voit les fondemens de la nouvelle caserne à l'autre bord de la Gurk. J'eus là du bon caffé au lait, la femme du maître de poste est soeur de mon Kastner à Tschememl. L'inspecteur des douanes qui a passé sept ans comme subalterne à la Chambre des Comptes, a l'air d'un petit garçon, et cependant est déjà marié pour la seconde fois. Il me dit que, par l'abolition des droits e
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provinciaux, les revenus ont diminué, que cependant la recette de son bureau fait toujours 32 à 36.000 fl. par an et que la diminution l'année passée n'a fait que 1.500 fl. Nous allâmes à pié hors de la ville, on nous expliqua la route de Thum am Hardt chez la pieuse Ctesse Auersperg Falkenhayn. On va en plaine par Landstraß et Gurkfeldt. Le postillon prit deux boeufs au village de ... moyennant quoi nous montâmes fort lentement la montagne des Uscoques. Je fus à pié [99r.] le dernier bout et fus enchanté de la beauté de la vue vers Neustaedtel. La montagne a beaucoup d'aulnes, preuve certaine qu'elle a des sources, que la terre argilleuse de tout ce canton arrête. Passé la garde on voit ma grange de Tschememl. On va longtems encore, il fallut enrayer à tout moment. On voit des coteaux couronnés à bois, de beaux champs et bien moins de pierres qu'au Karst. Arrivé à Moettling à 3 h. après-midi, personne ne m'attendoit. La femme du Verwalter, grasse, puant des aisselles, d'importance se trémussa pour nettoyer les chambres qui sont fort sales. Le Verwalter toujours maladif, mon prieur vint, accompagné d'un officier du régiment de Szluyn, Stüber, qui m'ayant beaucoup séqué à Carlstadt en 1771, voulut encore commencer de la même manière ici jusqu'à ce que je le congédiois. Schell me fit la lecture pendant laquelle je m'endormis. Je dînois, et passé 7 h. 3/4 je me couchois et dormis depuis huit heures passé jusques ... Beau tems, très chaud. V 21 juillet... à 4 h. 1/2 du matin. Sans un peu de vent d'est nous serions morts de chaleur hier. Mme Gudenus est encore à Laybach. Stueber est avec sa compagnie dans le district de Sichelbourg. Mon Verwalter me parla conscription hier, me fit sentir combien la prétention du commandeur Strasoldo est [99v.] injuste, lui ayant tiré les revenus jusqu'à la St George de 1773 quoique je fusse commandeur depuis le 8 février de la même année. Il me parla encore de la conscription. Chez Torres à Laybach on parla sur les dépenses inutiles que font les souverains pour multiplier les études des universités tandis que tous ces frais devraient être employés pour fonder des écoles à la campagne. J'en parlerai à Sa Maj. en tems et lieu. Quatre chaires de théologie à Gorice, autant à Laybach et à Fiume. Je m'occupois la matinée à écrire des lettres, et à causer avec le Verwalter sur les comptes de mes commanderies. Je lui promis de faire imprimer les Gabenbücher sur le und Bergrecht, sur les trois impositions, appellées Fleischkreuzer, Schuldensteuer und Militair-Quart[als]-Beytrag, le Feldbuch et les Monatsextracte. Le baron Schell s'occupa à traduire sur le commerce des boucheries. Nous allâmes à la messe. Le prieur dîna chez moi avec les deux prêtres de l'ordre. Aprèsmidi causé, le baron Schell me dit que chacune des filles de M. de Lamberg aura 20.000 fl. Je le menois à la métairie, où nous vîmes le froment qui a si mal réussi que, pour faire un Merling, il faudra trois Schober au lieu d'un qui suffit quand la récolte est bonne. Les épis sont mous, le grain petit. Schell revit l'inventaire que je signois. Nous promenâmes jusqu'à la Kulpa et vîmes [lOOr.] passer la rivière à plusieurs femmes fort
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laides, nous rentrâmes par la ville. Le Verwalter a commencé le . Soupé peu de chose. Beau et chaud, un peu de pluye à 3 h. ¿ 22 juillet. Le matin j'eus de la peine à m'arracher au sommeil. Lu dans deux brochures que Zoys m'a prêté: Dithyramben und Gedichte eines polnischen Juden. A déjeuner du bon beurre. Parti à 6 h. 1/2 de Mottling, le Β. Schell, le prieur, le Verwalter et mon domestique Joseph à cheval, par Primostek où il y a un pont sur la Lachina, par Germ. Après avoir laissé Podseml à gauche, je m'arrêtois au château de Gradatz sur la Lachina. J'y trouvois le plus joli visage du monde dans la seconde femme du jeune baron de Guschitz, qui s'appelloit ci-devant Mlle Cassandrina de Petazzi, fille de la belle du Cte Philippe, la cadette de toutes, de beaux yeux, un né retroussé, jolie bouche, visage de pleine lune, doux et agréable. Elle étoit grosse à pleine ceinture, légèrement et proprement mise, lisant Riciardetto, le Virgile furlan, Moralische Erzählungen. Cette jolie femme passe son tems dans ce triste endroit et y passera tout l'hiver. Elle me témoigna du plaisir de me voir, elle me vit monter à cheval et passer le pont. La chaleur fut ardente, car il étoit 9 h. passé. On traverse encore un village, puis [lOOv.] des bois où je reçus un coup sur l'oeil droit. Arrivé à Tschememl à 10 h. 1/2, je fus d'abord entendre deux messes que lisoient le prieur et mon curé. Je lus dans les voyages de Grimm. Le prieur, le curé et le vicaire dînèrent avec moi. Après le dîner tous parlâmes corvées. Tous les paysans d'ici n'ont rien en propre que leurs vignes, d'ailleurs ils sont simplemens colons fermiers et sujets à toutes les corvées pour le seigneur et pour la province. En 1773 on a publiée une ordonnance qui vouloit qu'on convertit en propriété les Miethüben. Freydonk et le Verwalter du Cte Lichtenberg vinrent me voir. Le premier promena avec nous à la métairie, à la grande grange et dans les champs. Le soir nous jouâmes aux échecs jusqu'à 10 h. Beau et chaud. M 23 juillet. Le matin à 6 h. promené avec le Kastner à l'église de Voina Vass. En chemin il me conseilla la construction d'une harpe pour épargner plusieurs jours de corvée aux habitans quand ils sont obligés de mettre les grains en pyramide conique. J'ordonnois de distribuer trois Eymer de vin aux corvoyeurs qui coupent le froment, lequel a fort mal réussi ici et à Moettling, à l'exception de celui à pointes longues. L'autre est brûlé par la nielle et les [lOlr.] grains en sont fort petits. Actuellement on a semé le Sarrazin. Π n'y a pas ici deux récoltes, le terrain est trop froid. C'est une tene argilleuse toute rouge, qui se dessèche trop, et qui n'est point connue à Möttling, mêlée d'un peu de sable, ce qui la rendrait plus meuble. Je me trouvois foible au retour de la promenade et me couchois. Pendant ce tems le B. Schell me fit la lecture dans ces voyages de Grimm. Il dessina mes armoiries à être placées au-dessus de la maison de Moettling. J'écrivis des lettres. Le curé
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de Semitsch et Freydonk dînèrent avec nous et le chapelain, ensuite nous jouâmes aux échecs. Promené un moment le soir en passant les ponts sur la Doeblitsch et la Lachina. Joué aux échecs avant le souper et lu dans Idris après. Fort chaud le matin, aprèsmidi le tems se couvrit. fy 24 juillet. Le matin à la messe. Je lus avec plaisir toute la brochure qu'on attribue au général Gersdorf, intitulée Allgemeine und besondere Anmerkungen vom einheimischen und fremden Handel. La première partie est remplie d'extraits de différens ouvrages en fait d'administration publique, en partie mal appliqués, et pas bien clairs, le second est excellens. Il renferme des faits intéressans, tant pour la Saxe que pour [lOlv.] d'autres pays. Il prouve qu'on a sacrifié l'industrie et les avantages d'un commerce libre aux injustes privilèges de la ville de Leipzig, que l'aveugle jalousie de cette ville et des autres a fait naître en 1707 die General-Consumtions-Accise, par laquelle toute industrie nationale a été mise à la chaîne. On voit *que l'auteur est* une bonne tête, un penseur, quoiqu'il s'attache trop à vouloir faire cesser la consommation des productions étrangers. Le Cte Sigismund Lichtenberg vient de Tufstein, seigneurie de son itère, et d'Ainoed, vint chez moi pendant que Schell me fesoit la lecture dans Idris, après qu'il eut assez mal réussi à faire mon portrait. Il dîna avec nous et paroît beaucoup lire les gazettes. Il étoit en papillottes et avoit l'air d'un bon fermier. Lu deux chants d'Idris, celui des amours de Zerbin avec Lila m'amusa. Nous allâmes promener dans le bois de Freydonk qui plut beaucoup à Schell. Joué aux échecs sans pions. Chaud. La nuit vint un orage et de la pluye. $ 25 juillet. Le matin à la messe à l'honneur de St Jaques majeur. Lu dans les voyages sur l'Angleterre, la lecture m'amusa. A 11 h. je fus à la métairie voir battre du froment [102r.] pour savoir combien le Schober de 60 Garben donnerait de grain, ordinairement il donne un Merling. Revu la traduction sur le commerce des boucheries. Dix Schober ont rendu cinq Merling, tandis qu'une bonne récolte doit rendre un Merling et même d'avantage de chaque Schober. Freydonc et le curé dînèrent avec nous. Schell conta des histoires que Pennello tire par jour treize sequins de ses maisons, que Zoys fut sur le point d'être tout à fait appauvri, que Pittoni a gagné 1.000 florins en 1764 sur le commerce des grains. Le Cte Lichtenberg vint prendre congé de nous. A 4 h. je partis à cheval de Tschememl, accompagné du B. Schell, du Verwalter, du Kastner, nous arrivâmes à 5 h. 1/4 à Gradatz, les mouches incommodant beaucoup nos chevaux. La jolie maîtresse du logis, habillée de verd et de rubans couleur de rose, de souliers rose et blanc, ayant de beaux grands yeux, un joli né, jolie gorge, jolies mains, jouoit à voyta avec sa tante, Mme de Keglevich, qui étoit venue de Sagorie avec son mari pour la voir. Le B. Gussich paroît bien neuf, mais la tante est encore bien, malgré douze enfans qu'elle a eu.
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Nous restâmes là jusqu'à 6 h. 1/4, alors nous continuâmes notre chemin par Primostek à [102v.] Mottling où nous fûmes rendu à 8 h. Joué aux échecs, soupé et lu. Le matin couvert et quasi toute la journée, le soir beau et chaud. t 26 juillet. Je me mis le matin à revoir la copie que Grenek a fait de mon grand raport sur Trieste. Pendant le déjeuner nous parlâmes de la vie à venir. Schell croit ou que la période dans lequel les mêmes hommes reviennent, n'est pas encore révolu, ou que le feu émané de la divinité, qui anime notre écorce, va animer des êtres dans d'autres sphères. A la messe. Ensuite le capitaine Stuber vint me voir et me dit que Sa Maj. l'Empereur l'a bien traité à Carlstadt, que depuis il a été à Vienne présenter un mémoire à Sa Majesté sur la misère du généralat où le général Kleefeld a renchéri sur la barbarie du général Bek, gagné par l'avancement de son gendre, que lui promit le général Siskovics à cette occasion que Colloredo, l'inspecteur général d'à présent, a paru approuver ce qu'il a présenté à l'Empereur que Siskovich n'a pas osé lui refuser l'accès près de ce monarque, que Kleefeld l'a maltraité, lui a ôté le poste de son aide de camp, a maltraité Giorgio, l'a voulu interroger. Je regardois jouer aux échecs Schell et le capitaine qui joue infiniment mieux, je fis une partie avec lui et [103r.] deux avec le prieur. Ce dernier, le capitaine, le chapelain et les deux prêtres de l'ordre, dînèrent avec moi. Après 4 h. après-midi je partis de Moettling. A 6 h. 3/4 je fus rendu à cheval à la garde au-haut de la montagne des Uscoques. J'admirois en chemin la belle culture et le bon effet que font ces collines boisées. Je donnois ordre au Verwalter de faire blanchir mes chambres à Tschememl et résolus d'encaisser les 350 fl. du comte Strasoldo par le capital qui a été jusqu'ici assigné à la commanderie. A 6 h. 1/2 arriva le baron Schell avec la voiture. Il fallut souvent enrayer la montagne embas. Plus loin que Poganitz nous rencontrâmes le vieux général Petazzi en voiture. A 9 h. nous fûmes rendu à Neustaedtel. La femme du maître de poste, soeur de la Kastnerin de Tschemembl, me donna de la limonade avec une affectuosité charmante. Après minuit la lune se leva, il fesoit une nuit charmante. Le postillon alloit bien, mais le chemin est cruellement long et il faut enrayer sans cesse. Beau tems, pas trop chaud. [103v.] 30 e Semaine Θ 9 de la Trinité, 27 juillet. Le postillon s'arrêta environ une heure à Treffen et nous ne fûmes rendu qu'à 4 h. du matin, passé à Pesendorf. L'hôte horrible, face comme un Bohémien, nous fit du caffé. De petits chevaux de mauvaise apparence nous menèrent très bien. Je montois à pié la montagne de Weichselburg. A 8 h. nous apperçûmes Laybach de là que l'un perd de vue à mesure qu'on en approche. Nous y fûmes rendu à 8 h. 1/2. Je descendis au Cerf, reçus bientôt la visite du Cte Suardi et du chanoine Kamnich e
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qui est ici avec l'évêque. Un domestique du chanoine Torres me raporta ma montre. Des averses furieuses après 11 h. Hier, pour la Ste Anne, on célébrait à Gradatz la fête de Mme de Keglevich, née Petazzi. J'appris que Pittoni n'est de retour à Trieste que depuis mercredi. L'évêque de Trieste vint avec le chanoine Torres. Je me fis porter chez Schell, où arriva bientôt l'abbé Gruber. Nous dînâmes avec l'évêque, le Cte Wurmbrand et Torres. Le matin Pogatschnigg s'étoit chargé de mes commissions pour le Cte Strasoldo et pour le payement des livres de Raygersfeld. Après-midi j'allois chez l'abbé Gruber admirer ce beau tableau de la vierge dans sa chapelle, dessiné par le peintre Schmidt qui vit à Krems. Le petit plafond sur l'escalier qui indique l'industrie [104r.] et la paresse, le grand plafond qui réunit avec les quatre élémens tous les arts, le dessein e[s]t admirable, le colorit agréable et bien nuancés, beaucoup de chaleur, de force, de vérité dans les attitudes, les groupes très bien lié, un génie en scurcio habillé de jaune citron avec une ceinture bleue, un pêcheur qui tire le filet, un homme qui tient en main et développe le plan d'un édifice, les animaux ne paraissent pas aussi bien rendus que le reste. Les stucs sont admirables dans toute la maison, le modèle en grand d'un vaisseau de guerre de 110 canons, le grand miroir ardent concave en dedans, et qui sera rempli d'esprit de vin, uniquement pour achever la figure et remplir la place du verre. Son foyer sera très proche, il coûte 2.000 florins. Il est fait de grandes glaces de Fahrafeld qu'on a courbé à Gratz. Le cadre de l'image de la vierge, les serrures, les parquets, tout est du plus grand fini, mais on est surpris de voir accumuler tant de goût et de magnificence pour une école de mécanique. Nous allâmes de là chez Sigismund Zoys, en repassant la rivière en bâteau d'un arbre creux. Il me fit voir des estampes, une de Greuze charmante, ensuite la voluptueuse qui a la langue entre les lèvres, "hony soit qui mal y pense", une femme assise qui, ayant à la main l'art d'aimer, a laissé tomber son [104v.] livre, roulant les yeux et mordant la langue, et ayant une main sous ses jupes pour se branler. La cruche cassée, une jeune fille toute droite comme la Ste Cécile de Raphaël, sa coeffiire champêtre et son habillement un peu dérangé, le téton droit qui paraît en entier, les yeux battus, un peu de tristesse, la main droite tient dans son tablier des légumes devant son célfadon] et à la gauche l'anse de la cruche cassée. Nous y feuilletâmes l'atlas de Jeffreys de l'Amérique, un mappemonde zoologique avec toutes les nouvelles découvertes des Anglois et des Russes et les noms des animaux qui s'y trouvent. J'appris par là que dans le dernier voyage du capitaine Fourneaux où on a amené Omiah d'Otahedee, on a découvert une nouvelle terre australe entre l'Afrique et l'Amérique, nommé Giorgia Australie. Cet événement remarquable m'étoit absolument inconnu. En feuilletant le troisième volume de Lavater, je trouvois les profils de mon oncle et de sa seconde femme. Il dit avec raison, qu'il n'y a aucune trace d'esprit philosophique dans les profils de frères moraves qu'il a vus, qu'il excepte Spangenberg dont il n'a pas vu de dessein et qui pourrait en avoir un peu. Ce raisonnement me parut fort juste. Torres nous mena, le Cte Wurmbrand, Schell et moi, à Zizelsburg hors de la ville, plus loin que Leopoldsruh, chez Mme de [105r.]
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Taufferer. Avec grand peine nous échappâmes à la pluye. Lui me parla de l'affaire des vins de Trieste et contre toutes les économies que dirige l'Etat. On a fait de grandes corrections au manuscrit de Raab avant d'en permettre l'impression. En revenant de chez Taufferer nous eûmes une forte pluye. Passé une partie de la soirée chez le Kreyshauptmann, M. d'Apfalterer, où il y avoit la belle comtesse de Lichtenberg, née Schweiger, avec laquelle l'évêque jouoit. Toujours son mouchoir de gaze autour du visage. Je me retirais à 9 h. Le matin couvert, ensuite de la pluye toute la journée.
T) 28 juillet. J'ai lu hier: El vizio moderno placità d'avanti al tribunal de Cupido, stanze in lengua veneziana. In Cipro nella stamperia del dio d'amor. 2 La fécondité plaide contre l'amour socratique. Elle emporta tout ce qu'elle a fait pour rendre la f[écondité] plus piquante, «alla donna hò insegnà squinzar la paura, e tutti svincolar i so membretti... nelle tette ho messo un certo brio, che dise fotti.»3 Le goût créé avocat fiscal, il est accompagné d'un Romain, d'un Florentin, d'un Grec et de personnages de toutes les nations, il dit: «sta fiera e somma scandescenza, consiste poi in do dei de differenza.» 4 Il demande aux femmes un «fodro dretto capir puoi un stil d'angolar figura? ... donca le vostre fesse ne xe fatte à natura del cotal, donca l'aredar in monatien conesse ingiurie positive al naturai, donca e contro natura [105v.] que se sconde in un fodro bislongo un arma tonda.» 5 D prouve que Jupiter, Neptume, Pluton, qu'Adam, que les géans ont aimé socratiquement, qu'un moine ne pêche pas ni ne scandalise ainsi. Le tribunal conclut sur l'opinion du fiscal. La sentenza de Chiozza, «chi ha buo, ha bue». 6 L'abbé Gruber fut chez moi et m'expliqua le but de son fossé et de l'écluse, et le sentiment du P. Lecchi. Il me parla du faux pas de Kestler pour sa salpêterie, du projet qu'avoit eu l'Empereur de la prendre pour 300.000 fl. et comment Kappus dit imprudemment au grand-duc qu'ici on employe aussi du sel marin. Le grand-duc l'écrivit à l'Empereur pour le persuader d'autant plus tôt d'entrer dans le marché de Kestler. Sa Maj., piquée qu'on lui en eut fait un secret, se désista. Epargne>Profit prétendu du Hauptzeugamt de 50.000 fl. dans la vente de la 2 Die Anklage des modernen Lasters vor dem Gericht Cupidos, Stanzen in venezianische Sprache, gedruckt in Zypern, in der Druckerei des Gottes der Liebe. 3 Ich habe dem Weib beigebracht, die Angst beiseite zu legen und all ihre Glieder und Gliederchen zu befreien ... in ihrem Busen habe ich meine Lebhaftigkeit so gut zum Ausdruck gebracht, daß sie „nimm mich" schrie. 4 Dieser stolze und reinste Ausdruck der Bejahung unterscheidet die Fähigkeiten der verschiedenen Menschen. 5...aber kann ein gerades Loch einen Stab abgewinkelter Machart aufnehmen? ... Euere Geschlechtsorgane sind also nicht nach der Art des Schwanzes gestaltet, also bringt, wenn man etwas in die Scheide steckt, das tatsächliche Unbill für die Natur mit sich, also ist das gegen die Natur, da es nicht natürlich ist, daß man eine solche runde Waffe in einem länglichen Loch versteckt. 6 Das Urteil von Chiozza lautet: Wer einen Ochsen hat, hat zwei.
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poudre à canon. Perte réelle de 500.000 fl. de la Chambre dans l'achat du salpêtre étranger. Ecrit à Strappi. Pogatschnigg vint me prier de parler au B. Taufferer au sujet du Fleischkreuzer de ma commanderie. Je fus chez Mme la Ctesse de Lamberg avec Schell, elle étoit venue de sa tene de Egg pour dîner en ville. J'y trouvois ses trois filles et le mari de l'aînée, Cte Gorgo. Mme son épouse est la plus belle des trois, selon moi, mais elle ne parle pas agré-ablement et passe pour avoir peu d'esprit. Le fils que j'ai vu à Trieste, grandit beaucoup. De là chez Sigmund Zoys, je vis encore des estampes charmantes. Domestic Employment est une angloise de Ryland, délicieuse. Je continois à étudier Lavater et y trouvois ce qu'il dit [106r.] de mon oncle, du peu d'esprit philosophique qu'on découvre dans ses traits. A 1 h. 1/2 à Zizaburg où je dînois chez Mme de Taufferer avec Mme Delong, l'évêque de Trieste, son frère le doyen, le capitaine du cercle Apfalterer, le chanoine Ricci. Bon dîner, gens honnêtes, la maîtresse du logis est polie et lui fort doux. Jarrangeois avec lui l'affaire du Fleischkreuzer de Mottling et il me parla touchant la digue de Zaule. L'évêque me témoignant de la confiance, je tâchois d'accommoder à l'aimable l'affaire des femmes grecques. Joué au trictrac avec le doyen. En ville je changeois d'habit, je lus ma poste et restois jusqu'à 9 h. 1/2 chez Sigmund Zoys avec Maffei, le Prof. Ricci, Torres et Schell. On projetta d'envoyer nos silhouettes à Lavater, et d'abord Schell et Maffei se mirent à tracer la mienne. Le matin j'ai vu chez Sigm[und] un ex-jésuite, nommé Pilgram, qui a travaillé longtems avec le P. Hell, et se plaint de ce que les sciences sont si peu appuyées à Vienne. S[igmund] Z[oys] m'a fait présent de quatre jolies estampes. Retourné à mon auberge je me jettois sur le lit et partis de Laybach à 11 h. du soir environ. Il pleuvoit toujours un peu, je fus ... Π a plu toute la journée, frais. ¿ 29 juillet,... à 2 h. à Oberlaybach, puis à 5 h. 1/2 à [106v.] Lasa. Le tems s'expliqua un peu. Avant 8 h. je fus rendu à Adelsperg, au sortir de là il y a de la belle campagne quoique précédemment les rochers soyent pires qu'au haut du Karst de Trieste. On va toujours en s'approchant du mont Nanos. Avant 9 h. je fus rendu à Prewald. Le cuisinier s'embarqua là sur la diligence qui étoit précisément sur son départ. Le maître de poste me parla beaucoup du chemin d'Opchiena et de l'espoir qu'il donnoit d'abréger la route de Trieste à Prewald de toute la poste de Cornial, en prenant d'Opchiena par Orlek, Soschana et Doleinawatz. Il me fit prendre du caffé chez Einnehmer qui me parla d'un procès qu'il a à Trieste. Urbas y étoit. Hier le Cte Siegmund Lichtenberg, seigneur d'Ainoed, un fou vint à Zizaburg pour me communiquer une lettre de mon Kastner de Tscherneml qui lui reproche avec raison de ce que M. le comte dit dans le public, qu'il a soustrait 600 ducats à l'héritage de feu son Verwalter, premier mari de la maîtresse de poste de Neustaedtel. A 9 h. 1/2 je partis, longeant toujours le mont Nanos, dont la descente est extrêmement roide. Je passois St. Gotthard et St. Veit et descendis dans la plaine où l'on voit Vippach devant soi et Lasa à gauche. Prenant [107r.] à droite
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par les prairies, je montois au château de Losa où je fus rendu à midi. Mme de Coronini, née Lamberg, venoit d'y arriver avec la putta Torres, celle-ci vint à ma rencontre en casaque grise et tablier bleu, avec le maître du logis. Mme la Ctesse me reçut fort bien, ainsi que Mme de Stürgkh et la chanoinesse, quand tout d'un coup je vis paroître Mme de Thurn, qui me fit des reproches sur ce que j'avois passé Duino de nuit et s'en fit à elle même de n'être pas venu à Trieste. Elle est grosse dans le septième mois. Le comte Cobenzl me lut les lettres de son fils de Toulon du quatre qui marque que l'Empereur a fait une pointe de Bayonne jusqu'à Fontarabie et St Sébastien en Espagne, qu'il a fait à cheval toute la lizière du canal, et que lui, Cobenzl, compte être de retour avec les équipages à Vienne dès le premier août, qu'ils ont vu à Toulon l'entrée de Monsieur des fenêtres. A dîner on me plaça entre Mme de Thurn et la Pepa Torres que je trouvois fort aimable. Π y avoit des Etling et un capucin. Après-midi on causa, on devina des énigmes. Les enfans de Mme de Lanthieri vinrent de Vippach. On promena vers la pipée, une jolie promenade, de beaux arbres. Tout doucement arriva le tems du souper, on paroissoit vouloir que je restasse, mais j'eus peur de gêner. Je fus fort content de [107v.] la Coronini Lamberg. Mme de Thurn m'attaqua sur la loge militaire, elle m'accusoit d'avoir été cotto de sa belle-soeur Brigido. Le comte Joseph ne veut pas quitter Vienne à moins qu'on lui promette la survivance. A 11 h. je me trouvois rendu sur la chaussée, un homme de Losa m'ayant accompagné jusques là avec une lanterne. Deux paires de boeufs me traînèrent au-haut du mont Nanos, de là mon postillon alla comme un cran liable. Assez beau tems. j! 30 juillet. A 1 h. 1/2 je fus rendu à Prewald et seulement à 5 h. à Cornial. Autour de Duvatsch le Karst est bien affreux. Le maître de poste d'ici me parla de nouveau de ce chemin de Doleinavatsch et me dit que la province de la Camiole se prêteroit très volontiers à cette abbreviation, par laquelle on évite et le Glutsch et le Kabrik. Il me fit voir de loin la colline, au pied de laquelle est située Soschana. A 6 h. je me trouvois auhaut du Klutsch et avant 7 h. dans ma maison à Trieste. Je trouvois la chambre à manger joliment [108r.] peinte, toutes les fenêtres blanches, les parquets mis dans deux chambres, les lambris faits dans la petite chambre rouge. M. de Ricci vint un moment, me dit que la Maffei dîne à 7 h., que la Rossetti ne soupe plus, que la querelle de Grenek est assoupie. Je me mis au lit pour peu d'heures. Wassermann vint, je lus mes lettres du consul Kik. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. Après-midi vint Bono, Stuart, etc. Le B. Ricci me remit les papiers, très tard je sortis et trouvois au caffé Mmes Maffei et /Rossetti/. La dernière m'assura s'être fort occupé de moi, et avoir donné des commissions à Schell et à Wassermann. Elle joua au whist au casin et je m'endormis. Beau tems, chaud.
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Ψ 31 juillet. Parlé au maître de dessein Penker. Chanté pouillé un peu au douanier. Bottoni vint m'assurer combien on se réjouissoit de mon retour et combien on craignoit de me perdre. Gabiati vint. Carlo Dini vint. Je reçus une lettre de B. Reischach qui m'annonce que Sa Maj. vient de le faire chancelier de Transylvanie. Il y a de l'apparence qu'il perdra son ancien poste, peut-être le donnera-t-on à Joseph Brigido, si Auersperg n'en veut pas pour lui même. Ecrit force lettres. Le Cte Stuart, Ricci, le fiscal [108v.] et Pittoni dînèrent avec moi. Après-midi vint Mme de Strohlendorf, je jouois au trictrac avec elle, puis promené à l'aqueduc. De là au caffé, puis au casin, joué au whist avec mon amie, Wassermann et le consul de Venise. Beau tems, chaud.
Le Mois d'Août 2 1 er août. Le matin à 5 h. promené avec Dini pour voir les ouvrages. Je fus au squero, au nouveau magasin pour les utensiles de la Cour et à l'immunition des salines. Ecrit ensuite force lettres et travaillé toute la matinée. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Je retins une lettre de la Pcesse Eszterhasy, que j'avois déjà écrite. Bellusco vint me voir, puis Mmes Maffei et Rossetti qui parcoururent toutes mes chambres et admirèrent mes estampes. Je fus promener à l'aqueduc, puis au caffé. Je me retirais à 9 h. du casin pour me baigner dans l'eau de la mer. Comme hier. Le soir parut menacer de la pluye. % 2 août. Le matin levé avant 4 h. Sorti à cheval avec Pittoni et Carlo Dini. Avant 5 h. nous prîmes par le chemin de Scorcola [109r.] qui est déjà fort avancé, deux ponts défaits. A Opchiena nous changeâmes de chevaux. Le curé nous accompagna, nous quittâmes le grand chemin et prîmes à gauche à Orlik pays de Gorice. De là à Seschana, mais pas par le plus droit chemin. Vallon charmant, la plus belle culture, on voit Tomai au loin à gauche, et Povir à gauche. Par une plaine qui paraît tenir de la solfatara, où la neige fond d'abord, nous gagnâmes, mais encore avec des détours, Storie, où il y a de beaux bois de noyers. Au lieu de prendre de là en droiture par Doleinawatz à Prewald sur le mont Nanos qui étoit devant nous, notre conducteur nous fit tourner à droite, traverser un fort long vallon et de boucher à Znodol, village situé vis-à-vis du Gabrik. Nous gagnâmes la chaussée sur cette montagne et passâmes par Duvatz à Cornial. Là je me jettois avec Pittoni dans une calèche de poste, dont le timon courbé blessoit le pauvre cheval à gauche. A Cattinara je trouvois mon birotsche et fus de retour ici à une heure, ayant raporté de cette course la probabilité que ce chemin par lequel on éviterait le Glutsch et le
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Gabrik, est plus court que l'ancien autant qu'il est plus agréable. Le bain d'hier fit que je me trouvois [109v.] plus fatigué. Nonobstant cela, après avoir dîné, je fus voir mon amie et XXX nous fûmes XXX deux fois troublés XXX elle est aimable, propre, aimante et appétissante. Chez Mme Maffei, avec elle à l'aqueduc, puis au caffé. Après le whist mon amie me dit que son mari venoit de l'avertir que ses gens au bureau lui ont dit n'avoir pas osé entrer puisqu'elle étoit enfermée avec moi. Je fus affligé de ce contretems. Toujours elle doit guider le lévrier de son mari, il ne trouve pas seul la tanière, il lui baise le derrière. Ses mains sont charmantes, les globes aussi, les jambes jolies. Le matin couvert et sirocco qui dura toute la journée.
31 e Semaine Θ 10 de la Trinité, 3 août. Mon frère à Berlin finit sa 44 e année. A la messe. Un sirocco épouvantable. Je changeois l'arrangement de mes livres. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. J'envoyois à Mme R[ossetti] le Sentimental Journey, et à Mme de Thum à Duino les Contes de l'abbé de Voisenon. Perozzi me porta ses cartes de l'ouvrage qu'il a fait à Sta Croce. Je lui dis de ne plus continuer, l'ouvrage étant entièrement inutile. Joué au trictrac. Chez Mme Strohlendorf, j'y jouois encore. Au casin, Mme Rossetti me présenta le négociant de Troppau, Cripa. Il me dit que cela reste une province séparée et que l'Impératrice y a nommé conseiller Sobek, beau-frère du général Zollern. [110r.] Au sirocco succéda la borra après-midi. e
D 4 août. Pittoni et le vicaire criminel vinrent me parler d'un certain Besek, qui demande un sauf-conduit pour découvrir ses complices. En descendant le Glutsch avant hier, nous apperçûmes une flotte entière, c'étoit les barques qui revenoient de la foire de Sinigaglia, et deux grands navires entroient en même tems. La matinée me parut un peu longue, je lus dans les voyages et dans Tiraboschi. Pittoni dîna avec moi et me parla beaucoup Vienne. Il m'amena ensuite Mmes Plattner et Curti. Avec le Cte Stuart, Ricci et Pittoni à l'aqueduc pour voir le mur de Bonomo. De là au caffé, mon amie y étoit en habit blanc pour le jour de Perinello, . Je la menois au casin. En jouant au whist, je vis de côté de jolis globes. Mme Maffei affligée que C. ne lui parle que tous les quinze jours, tandis que mon amie /s'estremuéecette nuit/ vint dans l'action. Le vent tempéra la chaleur, et fut très fort le soir. ¿ 5 août. Le matin revu la traduction du B. Schell du traité sur les boucheries, parlé à Humpel, lu dans les voyages. Pittoni et Stuart dînèrent avec moi, nous allâmes à cheval
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jusqu'à la mandria de général Ferretti, puis chez Bellusco [110v.] joué au whist avec mon amie, à laquelle j'eus le plaisir de... sur l'escalier. Beaucoup de vent toute la journée. % 6 août. Revu l'extrait de mon raport sur Trieste, le raport à la Cour au sujet de l'évêque. Lu dans les Bigarrures d'un Citoyen de Genève ... aux Américains. Bellusco, Belletti, Kappus, Pittoni dînèrent chez moi. Le premier me dit que les Américains ont si fort inondé la France de leur tabac qu'on a contremandé une commission très considérable de tabac d'Hongrie, qu'on lui avoit donné de Rotterdam. Belletti conta que sur un exprès venu de Fiume la compagnie a haussé ses prix de vente d'un florin et demi par quintal de sucre, ce qui seroit plus de 4 %, cela vient des bruits de guerre. Promené le soir chez Mme Maffei et à l'aqueduc. Au caffé, puis joué avec mon amie. Il y avoit un concert au théâtre. Mme Strohlendorf au casin, promené après le casin. Très chaud et pourtant du vent. Ψ 7 août. Fini le second volume de Tiraboschi et lu dans Sandi. Donné au fiscal les papiers touchant l'apostasie des deux femmes grecques et les sépultures de Trieste. Rossetti vint remercier au nom de son père du morceau du Fernedo qu'on lui a accordé. Bottoni vint me parler au nom des réligieuses. Le ministre, [11 lr.] Marco Levi, m'assura que le haussement du prix du sucre ne se doit attribuer qu'au naufrage ou à la prise d'un américain, chargé de sucre destiné pour Lisbonne. L'ordinaire me porta la désagréable nouvelle que le Cte Rosenberg ne vient pas, l'Empereur n'ayant pas passé chez lui, mais sur un courier reçu de l'Impératrice, il s'est déterminé à aller par Salzbourg à Vienne. Commencé à traduire la seconde partie sur les boucheries. Pittoni dîna chez moi. Vers le soir David Büchelin m'emmena sa femme, de retour de Venise depuis hier. Promené à l'aqueduc, puis au caffé. Mon amie me dit que pendant que son père iroit à la campagne, elle se ferait saigner, pour pouvoir être en négligé. Grand monde au casin, la Hahn, la Strohlendorf, la Curtí, la David. Je fis ma partie de whist. La borra continue toujours et cependant il fait très chaud. $ 8 août. La lecture des gazettes géographiques de Biisching où il donne un faux exposé de nos finances, me fit parcourir toutes mes collections, d'où j'en tirois un bien plus juste. Il ne me manque absolument que la Galicie et Lodomérie, de laquelle je n'ai rien touchant nos revenus. Pittoni dîna avec moi. J'écrivis à M. de Reischach au sujet du peintre Fossati qui pourroit peindre et graver des vues de Trieste. L'Empereur, dit-on, est arrivé le 2 à Schoenbrunn, [lllv.] une heure et demie après le comte Cobenzl, qui l'avoit quitté à Yhnsprugg. Sa Maj. étoit descendue à Hizing et surprit l'Impératrice à pié dans le jardin de Schoenbrunn. Mon raport touchant la nomination des curés et chapelains de la ville
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part aujourd'hui. Le Cte Suardi, de retour de Laybach depuis hier, vint le matin chez moi, me donnant du galbanon sur ce que les habitans de Laybach me désiraient pour leur chef. Pittoni dîna avec moi. Le soir à Monbijou. Je trouvois au retour mon amie au caffé. Nous cessâmes bientôt la partie de whist, et elle me parla de Cupian. Promené avec Stuart et Pittoni devant sa rue. Beau tems. La borra a cédé enfin au chaud. % 9 août. Comparé la population de nos provinces avec le revenu qu'elles donnent. Fait une notte de livres queje veux faire venir de Leipzig. Dîné seul èn eau à force de chaud. Dini présente un mémoire sur le chemin d'Opchina par Sessana, Sotria à Prewald. Giorgio, de retour d'Italie, vint chez moi. Il déplora encore la destruction de la Chambre des Comptes. Visite chez la Plattner où étoit la David. Portrait de Kauba, fait par le peintre Fromuller. Rencontré /Mme Rossetti/ et promené avec elle à l'aqueduc, puis au caffé. En venant au casin, j'eus d'elle ... Giorgio joua avec nous au whist, puis nous [112r.] allâmes au caffé où je pris encore des glaces. Promené par la ville. Beau tems, fort chaud.
32e Semaine Θ 1 I de la Trinité, 10 août, la St Laurent. Le matin une famille entière, éplorée, les filles Gorzer, dont une est fort jolie, vinrent me demander du secours. Dini vint me parler au sujet du chemin. Après la messe la femme Sorbée me fit des caquets sur le compte d'André et de sa femme, et de la fille de Sorbée. La chaleur m'affaissa. Giorgio vint chez moi. Je lui lus ma patente pour la Sty rie et mes nottes sur la Chambre des Comptes de mon frère. Il dîna chez moi avec Hasenoehrl ou Lagusius, premier médecin du corps du grand-duc, David, Maffei, le fiscal. Il dit que le grand-duc travaille beaucoup, ni lui ni la grande-duchesse ne savent beaucoup s'occuper de leurs enfans. Elle est toujours seule à lire ou à travailler. Dans la ville on se règle selon la cour et il y a beaucoup d'ennui. Joué au trictrac, je fis douze trous avant que Pittoni ait eu un point. L'ordinaire arriva dès ce soir. Promené à l'aqueduc, puis au caffé. Au casin il y avoit des femmes qui s'en allèrent se promener. Je m'endormis au whist et accompagnois encore mon amie [112v.] au caffé, injustement ennuyé avec moi-même de l'uniformité de mon attachement pour elle. La soirée étoit d'une fraîcheur agréable. Beau et fort chaud. e
V 11 août. Je lus les papiers de l'ordinaire d'hier. Secondo Limoni qui conduit au Bannat de Temeswar douze familles mantouanes, vint chez moi. C'est lui qui a recommencé, il y a quatre ans, la culture du ris au village d'Omor, près de Denta. Ils ont cultivé>produit, l'année passée, 1.783 sacs; il compte, à l'aide de ces nouveaux venus, en
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cultiver>produire 6.000 sacs l'année prochaine. La livre se vend 12 Xr. Sa Maj. accorde à chacune des douze familles 24 ou un Joch de terrain cultivable, avec les bestiaux requis. Le Cte Stuart vint me parler de son placet pour obtenir le caractère de chambelan. Il dîna chez moi avec Pittoni. Après-midi Perozzi vint me remettre son ouvrage. Rochi, un joueur de violon, vint me parler. Promené à l'aqueduc. Au caffé mon amie me cita pour demain à une partie sans coups. Elle la désire vivement et m'en parla encore après la partie de whist au casin, où vint encore Mme Renner. Nous trouvâmes après au caffé la Belletti et je fus longtems promener. Beau et excessivement chaud. [113r.] ¿ 12 août. Parlé à Carlo Dini, comme j'ai parlé hier à Humpel, parlé à Bellusco, à un galleux, à la veuve Linde qui est toute jolie. La chaleur excessive m'accable et je m'occupois beaucoup du rendez-vous qui peut-être sera encore troublé, mon amie au moins le craignoit. Pittoni dîna avec moi. Π partit à 6 h. 1/2. Il fesoit encore fort chaud, cela ne m'empêcha pas d'aller trouver /Rfossetti], je la et toutes ses jupes furent /. Il fesoit trop chaud, et nous ne nous donnâmes /pas assez de tems, j'eus / peur de l'avoir un peu trop pressée. A 7 h. Mme Renner vint chez moi, je la menois au caffé. Les deux femmes vinrent tard. Joué au casino, il fesoit du sirocco, et beaucoup moins agréable qu'hier. Promené après. Mme Strohlendorf est allée à Lipiza ce matin, Ricci hier avec Brigido à Melara. Fort chaud à l'excès. % 13 août. Le capitaine l'Allemand me porta enfin la traduction de son contrat avec le Turc, duement légalisée par l'ambassadeur de France à Venise. Je traduisis à force sur les boucheries et donnois à Wassermann à faire un avis à publier sur ce sujet. Nocetti lança son navire qui étoit sur le chantier aux salines, à l'eau. Il pencha cruellement [113v.] sur la droite, ayant apparemment conservé de ce côté là une partie de son berceau. Il étoit 3 h. 1/4 à peu près et j'étois à table. Non, les sabords étoient restés ouverts et le navire prit de l'eau en allant embas du chantier. Cette eau et une quantité de bois qui étoit en dedans le firent pancherf!]. Je fis visite à la David qui alloit à cheval à Lipiza, puis à la Renner. De là au canal, puis au caffé où étoient la Maffei, la Felz et la Heinzelmann, soeur de la David, arrivées hier ensemble. Je m'ennuiois au caffé et promenois ensuite, revins au logis me reprocher l'ennui indigne d'un homme qui se trouve à même de faire du bien. Beau tems, fort chaud, tempéré par un peu de borra. Ψ 14 août. Continué à traduire. Reçu mille florins de Vienne et une jolie lettre de Henriette. Pittoni dîna chez moi, et nous causâmes tout l'après dînée. Ensuite j'allois au
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navire qu'on construit devant ma maison. Pour mon grand étonnement le proto Odorico me dit avoir été à Carthagène. Il suit les principes de Duhamel pour la proue, ceux de Bouguer pour la poupe et ceux d'un Anglois, Mongomery, pour le corps du navire. Ses enfans ont fait de bonnes études. De là à l'aqueduc, puis au caffé, ensuite chez M/me Rossetti/, nous passâmes la soirée à causer sur son balcon. Elle me dit qu'elle XXX toujours assise sur le canapé à côté de [114r.] moi. Heureusement sa suivante est une bête qui lui a cru d'avoir été malade. G., trouvant son coeur honnête, a jugé qu'elle avoit des besoins et l'a d'abord exploitée. Il fesoit beau sur son balcon. Bain frais. Beau et fort chaud. £ 15 août. Je lus sur Trieste et traduisis dans la gazette de Leyde des nouvelles favorables pour les Américains. La chaleur m'assoupit. Ecrit à Henriette. Fini ma traduction après-midi. En birotsche aux deux môles. Puis à l'aqueduc. La R[ossetti] y vint, accompagnée du vicaire civil. Ensuite au caffé, puis joué au whist au casin. Ascension de la vierge. Grande chaleur. % 16 août. A 5 h. 1/2 à cheval à Zaule, je fis toute la digue, les deux ponts de pierre et le troisième de bois étant fait. De retour, je rencontrais Pittoni dans la rue qui revenoit du chemin de Scorcola. Revu ma traduction. Au Consessus où il y eut confrontation entre le Turc Achmet Gheray et le capitaine françois l'Allemand. Le Turc prétend que le contrat est rompu pour l'avenir et qu'il n'est plus obligé de noliser ce capitaine pour le restant des quatre ou six mois. Le capitaine au contraire, quoique brouillé avec le Turc, prétend que le contrat vaut, et qu'il est obligé de le noliser. Lu et dormi. [114v.] Pittoni et Stuart dînèrent avec moi. Le premier conta ses amours avec Mmes de Schedenberg et de Lichnowsky. Je fus me promener un peu au chemin de Scorcola, puis tout seul à l'aqueduc. Ensuite au caffé. La pauvre Rossetti avoit un pié malade. Joué au casin, puis promené avec Pittoni à l'aqueduc. Il me soutins que Cicerón de re rustica avoit les mêmes principes que les économistes. Beau et fort chaud.
33e Semaine 0 12 de la Trinité, 17 août. Le matin un habit de toile neuf. Lu avec grand plaisir dans les Ephémérides. Avec le douanier décidé sur la patente des vins de Trieste à exporter dans les provinces héréditaires. Avec Pittoni disputé sur la gêne qu'exerce le petit pays de Gorice vis-à-vis de la Carinthie par raport à ses vins, qui sont plus chers que ceux du vénitien, lesquels payent 3 fl. d'entrée en Carinthie pour favoriser les vins de Gorice. Avant 1 h. je menois le Cte Stuart sur le chemin de Zaule d'où nous descendîmes à pié à e
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la maison de Bellusco. Nous y dînâmes avec les Mayer et les Belletti. La femme du dernier, née Vram, aime à faire voir ses jambes jusqu'aux genoux. Elle me conseilla au voyta. Le dîner ne fut pas mauvais. Pittoni ne vint qu'après-midi. Au caffé vint Mme Rossetti de la campagne. Je la menois au casin où il y avoit un médecin florentin, [115r.] se nommant il conte Orsini, bête et bavard insupportablement. Le consul de Venise lui dit que les Servolanes «non hanno altro impedimento del matrimonio che la camiscia»,7 cela lui plut grandement. Je quittois les deux femmes au casin et m'en fus promener encore avec Pittoni, qui me dit que le navire de Nocetti a reçu un trou sur le chantier, étant d'ailleurs bien construit. Le vent tempéra un peu la chaleur. V 18 août. Revu mon ouvrage sur Trieste pour l'année 1776. Des lettres d'Eger qui me presse de venir à Vienne, qui me mande que Mme F[ranz] A[nton] Khevenhüller est morte pour avoir reçu>conservé le fetus dans l'ovaire au lieu de le dans l'utérus. Revu la traduction de Pittoni. Il dîna chez moi et nous lûmes beaucoup dans les Ephémérides, dans les eclaircissemens qu'on demande *à M. N[ecker]* sur son ouvrage en fait de commerce des grains. L'extrait de mon raport sur Trieste partit pour Vienne, ainsi que le projet de patente pour les vins. Promené à l'aqueduc où je fus surpris de ne trouver aucune porte dans le mur de Bonomo. De là au caffé, puis au casin, après lequel je causois longtems avec N. R. seule, puis accompagnois les deux au logis. Comme hier. ¿ 19 août. On a planté les signaux pour la continuation [115v.] du nouveau chemin depuis le haut de la montagne jusqu'à Opchiena. Sauvaigne de Temesvar vint chez moi, je fis attacher dans ma chambre les estampes dont Sigismund Zoys m'a fait présent. Le comte Torres arriva inopinément. J'avois été le matin avec le fiscal aux écoles normales, où Stadler me fit des représentations sur les instrumens dont ils ont besoin pour l'école de géometrie. Sauvaigne me dit que la compagnie de Fiume fait peu d'affaires ici, que le Bannat est toujours arrangé tel qu'il étoit, qu'il n'y a qu'un seul capitaine de cercle, que le commerce des productions n'y est pas encore en liberté. Ils dînèrent chez moi. Je menois Torres aux deux lazarets promener. Puis au caffé, joué au whist avec Mme Rossetti au casin, Maffei gaye et tenante. Promené encore un moment. La chaleur tempérée par le vent, il a fort peu plu la nuit. £ 20 août. Le matin à 7 h. s'assembla le Consessus où nous prononçâmes sentence dans l'affaire du capitaine françois l'Allemand contre son nolisateur, le Tunésien Achmet Gheray. Le contrat de nolisation fut reconnu pour dissous, et le Turc tenu à ne lui payer 7 ... keinen anderen Nachteil bei der Hochzeit haben, als daß sie ein Hemd tragen müssen.
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le fret que jusqu'au jour où ses marchandises quittèrent le bâtiment. Vers 9 h. 1/2 je partis de [116r.] Trieste avec le Cte Torres. Au pied de la montagne de Scorcola nous trouvâmes la calèche de Rossetti à deux chevaux avec laquelle nous montâmes jusqu'à Opchiena. Près du Karst le chemin, étant rempli de grosses pierres, est encore peu achevé et jusqu'à Opchiena nous allâmes lentement et arrivâmes, en une heure de tems, à Opchiena où Pittoni m'attendoit dans ma calèche à quatre chevaux. En chemin de là à Duino nous souffrîmes du chaud. On ne nous attendoit pas, car à Sta Croce nous trouvâmes le messager que Pittoni avoit expédié. Nous fûmes rendu à midi à Duino, où madame la comtesse, grosse à pleine ceinture, nous reçut à merveille. M. le comte parla beaucoup chevaux, elle insista sur ce que j'eusse la place de Gorice, et témoigna quelque envie de venir s'établir à Trieste. Je fus un peu seul avec elle et elle me crut un homme incapable d'être fixé. Elle se dit heureuse, ne se souciant pas trop du physique, aimant toujours son mari, aimant la musique et pouvant être prise par là. Nous promenâmes au parc après souper, nous parûmes après 10 h. 1/2, arrivés avant 1 h. à Prossecco. Le Cte Torres nous quitta là pour aller à [116v.] Laybach. Il fesoit une nuit charmante, le plus beau clair de lune, et beaucoup de fraîcheur. La chaleur tempérée par la borra. Ψ 21 août. En arrivant ici à 3 h. du matin, j'y trouvois les livres d'Angleterre, l'histoire de l'Amérique par Robertson. La chaleur me chassa du lit à 8 h. Par l'ordinaire je reçus les nouvelles tables de la conscription, la décision sur les écoles latines. Parlé à Humpel, à Dini sur la direction du chemin d'Opchiena, à Nocetti sur son bâtiment, au directeur des écoles, à Stadler. Kupfersein vint me parler encore des dissensions de sa fille Dolcetti avec son mari. Elle étoit venue avant-hier après-midi se jetter à mes pieds pour me prier de l'assister. Je donnois au fiscal la commission d'accommoder la chose. Pittoni dîna chez moi, nous lûmes dans les Ephémérides les réponses à M. Neker. Le soir Ricci arriva, nous allâmes à l'aqueduc. Puis au caffé où le consul de Venise me présenta un chanoine de Treviso, Pellegrini et un officier vénitien. Au casino je fis la connoissance de Mme Sauvaigne qui est bien coeffée, a de beaux yeux, un joli pié, paroît coquette, et parle un vilain allemand. Je fis ma partie. Sauvaigne témoigna quelque envie de commencer en petit à raffiner du sucre ici. Promené un peu [117r.] après le casin. Le vent tempéra la chaleur, les nuits sont très fraîches. £ 22 août. Le matin parlé au fiscal sur les écoles latines. Renner vint me prier de rappeller à Sa Maj. le culte des protestane. Il m'envoya les oeuvres philosophiques de Hume que Raigersfeld lui a adressé de Londres. Parlé au Cte Suardi sur l'affaire de Dolcetti. Ricci vint me parler au sujet du contrat de ferme de Kaltenbrunn, où malgré les vingt ans de bail on voudrait nous mettre à dos la réparation entière. Expédié la résolution
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des écoles latines. Minuté mon raport sur l'abolition du rolo. Pittoni dîna avec moi, nous lûmes ensemble dans les Ephémérides. Plus tard nous promenâmes. Ensuite le caffé et puis le casin. Le tems est rafraîchi sans aucune pluye. £ 23 août. Consessus et Judicium delegatum. Je comptois ensuite aller à cheval déterminer la direction du chemin d'Opchiena, le vent ne le permit pas. Commencé à lire l'ouvrage de Robertson sur l'Amérique qui me coûte une guinée par volume. Pittoni dîna avec moi. M. et Mme Sauvaigne vinrent dans l'après dînée. En birotsche [117v.] à Monbijou. Puis le caffé et le casin où Mme Strohlendorf assista sans jouer. Comme hier, très frais le soir.
34 e Semaine Θ 13 de la Trinité, 24 août, la St Barthélémy. Lu dans les Leçons économiques et dans Robertson toute la matinée. Le Cte Suardi, Gabiati, le chanoine de Treviso, Pellegrini, Triestin d'origine et qui se nomme par cette raison Conte Trieste, un petit officier vénitien, le vicaire Bono dînèrent chez moi. Le soir promené au lazaretto sporco, puis caffé et puis casin qui étoit fort nombreux, toutes les femmes possibles. Je fis ma partie ordinaire de whist, et m'ennuyois après. Toujours la borra chasse les apparences de pluye. e
J> 25 août. Rien par l'ordinaire qu'une lettre de Chio. Après 8 h. à cheval à Opchiena. Avec Carlo Dini j'examinois les deux directions différentes à donner au chemin depuis le haut de la montagne jusqu'au village. Les Croates, par lesquels ce chemin doit passer, vinrent aussi. Les boules de mail pour le Pce de Schwarzenberg arrivèrent de Marseille par le capitaine Poggi, commandant le caïc, le Jean Joseph. Je chargeois le fiscal de terminer cette discussion du chemin. Wassermann dîna avec moi. [118r.] Après-midi chez mon amie. Elle est si propre, mais elle avoit peur. De là chez la Maffei, avec elle à l'aqueduc. Je fus chez moi prendre de la limonade. Ensuite au casin où étoient la Strohlendorf et la Plattner. Mon amie parla mort, et moi j'étois mélancolique. Encore pas de pluye. ¿ 26 août. L e fiscal a accommodé hier l'affaire du chemin. Je lus la conquête du Pérou dans Robertson plus horrible peut être que celle du Mexique. Reçu une lettre de mon frère à qui je répondis. Le capitaine Poggi vint me parler, il a vu l'Empereur. Sauvaigne et sa femme, David et sa femme vinrent dîner chez moi et Zanchi, et le consul de France.
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J'avois mal dormi, je m'occupois de mon amie et fut tout décousu le matin. Le consul de Venise vint prendre congé de moi, allant à Venise assister à sa ballottation. Mme Sauvaigne joua au langen Ruf, lui voudrait établir une petite raffinerie ici. Π me dit que les négocians sont fort contens de moi. Les Feltz vinrent après dîné. Ricci mécontent de ce que je lui ai donne à lire dans les Ephémérides, cela occasionne une grande conversation entre Pittoni et moi sur l'affaire des boucheries. Mmes Maffei et Rossetti vinrent à l'aqueduc, au caffé. Je jouois au casin où il y avoit du monde et où mon amie étoit fort aimante. [118v.] Encore pas de pluye à cause du vent.
M 27 août. Ayant envoyé mon cheval de selle hier à Cornial, j'y allois ce matin à 5 h. 1/2 avec Pittoni. Chemin fesant, nous raisonnâmes boucheries pendant qu'il fesoit très frais. A 7 h. nous y arrivâmes et montâmes à cheval. Nous suivîmes le grand chemin jusques dans le voisinage de Duvaz. Le Karst est horrible près de Cornial. Un sentier très pierreux nous mena à droite du grand chemin, environ à une lieue de là, à San Canciano. Cet endroit qui étoit fortifié jadis, est bâti exactement sur la cime d'une éminence où la nature a creusée une voûte souterraine dans laquelle entre la rivière de Reca qui vient de Gueteneg et Podkrai, serpendant dans un vallon profond et étroit où elle fait aller différens moulins. A côté de ce pont extraordinaire est resté un abîme ouvert par la grand embouchure arrondie duquel on voit l'eau de la rivière qui est entrée sous la voûte. Des murs de San Canciano on regarde avec effroi dans ce trou, où les pierres qu'on y jette sont fort longtems avant d'atteindre l'eau. Sur le mur de derrière de l'église au sirocco où est-sud-est, il y à une inscription romaine fort mutilée, qui donne [119r.] à Auguste le nom de pontifex maximus. Cette chapelle apartient à la paroisse de Vrem du diocèse de Trieste. Le chapelain, vieillard honnête et officieux, se donna la peine de descendre avec nous un rocher, fait pour être gravi par les chèvres, et nous mena sous la voûte même où entre la rivière. On y arrive le mieux en s'asseyant et se glissant sur les culottes. La voûte est vaste et il s'y trouve un gros morceau de rocher en plateforme, sur lequel nous gravîmes pour observer le cours de la rivière. Le jour entre de plusieurs endroits dans cette caverne. L'eau est très profonde et la voûte est habitée par de nombreuses compagnies de ramiers ou pigeons de bois que notre arrivée fit envoler. Sortis de la caverne, nous nous approchâmes autant que nous pûmes du précipice où on voit entrer l'eau dans la montagne. Π y a un bois de frêne touffu. On voit deux moulins dans le vallon. En allant à droite, avant d'entrer à San Canciano, nous serions venus au bord de la rivière qui étoit aujourd'hui très basse. Remonté en haut, notre curé nous mena encore voir de l'est-nord-est [119v.] le précipice où la rivière ressort de cette montagne, serpant encore un peu dans un vallon profond, et puis repasse sous une nouvelle voûte dont la cime est beaucoup plus basse que la précédente, sort en cascade de cette voûte
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souterraine, pour rentrer dans la montagne à quelques centaines de pas de là, et ne plus reparaître. Enlevée à nos yeux, on dit que c'est la même rivière qui, sous le nom de Timave, sort de dessous les rochers à St Jean de Duino. Je passois ce second pont, élevé par la nature, ayant à descendre et à monter un chemin horrible. Je ne fus cependant pas au bord de la rivière. Notre guide nous dit que la rivière qui paroît un petit ruisseau, vue d'en haut, est large et très profonde dans ce petit espace, que *dans* la voûte où elle entre pour ne plus reparaître, elle forme un grand lac, qu'il y a des stalactites dans la voûte. Le village de San Canciano, situé dans le comté de Gorice mais touchant à la seigneurie d'Adelsperg en Carniol, fait un effet pittoresque, situé comme il est au-haut de ce dos d'âne. [120r.] Des bois de frênes qui descendent jusqu'à la rivière, font encore un bel effet. Un pauvre homme y tailloit>coupoit le foin. On voit un autre village vis-à-vis, nommé Gradischie, et de l'église de San Canziano on voit parfaitement, à une lieue de là, le grand chemin de Laybach qui passe le Gabrig. A force d'avoir grimpé j'avois les cuisses et les jambes toutes raides, et j'étois trempé. Le vallon vers Schwarzenegg est beau. Et dans ce Karst affreux il y a des champs plantés de choux, etc., de jolis bouquets de bois. A 11 h. passé de retour à Cornial, où je me jettois dans ma calèche et fus à 12 1/4 de retour à Trieste. Reçu l'ouvrage de Raab par la diligence. Pittoni dîna avec moi. Après-midi Ricci vint. Nous allâmes promener, puis au caffé. Mon amie avoit du spleen. Joué au casin très fatigué. Encore pas de pluye. fy 28 août. Lu le mémoire que le fiscal m'a donné hier, où il prétend que le nouveau chemin n'est pas assez large aux tournans, et cite à cette occasion la loi des douze tables. Le général Lubibratich. *Le général*, nommé commandant de Cremone, vint me voir. Il vient d'Essek et a été auparavant à [120v.] Bellovar et à Carlstadt. Schell m'écrit que Coronini a perdu son procès au Cour, un décret donnant raison au comte Lamberg. Le tems paroît vouloir se mettre à la pluye. Le général Lubibratich dîna chez moi avec Ricci, Wassermann, Pittoni, Stuart et Sauvaigne. Sa Maj., en le nommant commandant de Cremone, lui a permis un prêtre grec avec 400 fl. d'appointemens. Il me parla de M. Maylath qui a 8.000 fl. d'appointemens et quatre, dit-il, de revenans bons. Le soir avec Bonomo et son beau-frère Costanzi à l'aqueduc pour voir les arrangemens qu'il faut prendre pour avoir toujours soin de cet aqueduc au milieu des possessions particulières. Au caffé, puis au casin où on trouve à présent des glaces. Point de pluye, tems pénible. J? 29 août. Rendu la visite au général. Lu dans Robertson, accablé du tems. Le Cte Suardi vint hier se plaindre vivement du barigello, de ce que la ville payoit des sbiri, qui peut-être n'existoient point, du peu d'attention de la police. Ecrit la parole pour les mois de septembre et d'octobre. Saints Espagnols, villes du Mexique et du Pérou. Fait pour
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moi l'extrait de la longue résolution sur les gymnases et écoles latines. [121r.] On veut quatre gradations différentes de gymnases, chose bien inutile. Pittoni dîna chez moi, nous lûmes les gazettes de Leyde. Ricci vint. Promené à l'aqueduc. La R[ossetti] y étoit seule, je la menois au casin. Assis là devant le caffé, puis joué avec Brigido. Mme Schell y étoit. P[ittoni] témoigna supposer que... m'aimoit. Promené encore après le casin. Un sirocco accablant toute la journée, le soir un peu de vent de terre. 30 août. Enfin, en me levant, j'eus la bonne nouvelle que le tems s'étoit mis à la pluye. Eau pour laver des dents, composée d'esprit de cochléaria, d'eau vulnéraire et de baume du commandeur. Fini mon extrait. Wassermann me fit voir hier, combien Pittoni a mal traduit des Ephémérides. Ce dernier dîna chez moi. A cause du sirocco le tems redevint chaud. A Melara chez Mme de Brigido. Le B. Wenzel étoit à la chasse. De retour rencontré Mme Rossetti avec laquelle et Brigido je fis la partie au casin. Malgré la pluye le sirocco dure toujours.
35e Semaine Θ 14 de la Trinité, 31 août. Fini l'histoire de l'Amérique de [121 v.] Robertson. Lu dans les Essays de Hume une pensée bien vraye, que l'enthousiasme est moins nuisible que la superstition, le premier supposant l'amour de la liberte et l'élévation de l'âme, tandis que la dernière déprime, décourage, avilit l'âme, elle est le vice des âmes esclaves et serviles. Les jansénistes sont enthousiastes et tous les amis de la liberté en France sont un peu jansénistes. Les Maffei, Mme Rossetti, le consul de Naples, Wassermann et le Cte Stuart dînèrent chez moi et y restèrent tout l'après dînée. Le soir à l'aqueduc, puis au casin. Mme me dit que Sauvaigne a cherché à mettre martel en tête à son mari, duquel par cette raison elle ne s'est pas laissé exploiter depuis bien des jours jusqu'à ce qu'il ait fait sa paix. Beaucoup de monde au casin. Sirocco toute la journée et point de pluye. e
Le Mois de Septembre V 1 er de septembre. Le matin à cheval par Trestenigo sur le chemin de Scorcola. Carlo Dini m'y fit voir tous les tours pour me prouver que les plus grands arbres peuvent y descendre. Je le trouvois excellent. De retour Penker me porta un sot dessein relativement à la glacière. Je reçus par l'ordinaire une lettre du baron Pichler par laquelle [122r.] Sa Majesté me permet de venir à Vienne au mois de novembre. L'abbé Rupani, un des futurs
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professeurs des écoles latines, vint me parler, il sera en même tems catéchiste italien. Pittoni vint me parler et me dit qu'il y a des novelles favorables touchant le système des fers, que l'on assure que le Conseil d'Etat a donné son avis sur les postes de grand chancelier et de président de la Chambre. Le vieux Zoys est mort à Laybach. Tognana demanda la permission d'aller en Frioul. Dîné seul. Le soir *point* promené à à cause de la borra. Je trouvois le casin fort rempli et mon amie remplie de désirs qui trouvoient leur réponse. Une conversation d'un moment avec le fiscal me donna de l'ennui que j'allois oublier en causant avec elle. Comme hier point de pluye, mais bien une forte borra. ¿ 2 septembre. Lu le livre de Raab sur la manière dont on s'y prend en Bohême pour partager entre les paysans les seigneuries de la Chambre. Lu avec plaisir dans les Essays de Hume sur l'enthousiasme et la superstition, sur l'éloquence, sur la liberté civile. Lu dans l'Arioste, le chant du voyage de Roger en Hongrie, pour aller tuer le fils de l'empereur de Constantinople en guerre avec les Bulgares, qui [122v.] prétendoit épouser Bradamante. Pittoni dîna chez moi, je mangeois fort peu à cause de mon estomac dérangé. Avec lui chez Mme Feltz, puis à Monbijou. Le soir à une espèce de concert chez Pittoni où vint aussi Mme Rossetti et Mme David et Mme Stohl[endorf] et la Sauvaigne en habit de cheval. Mon amie fort aimante. Tems de sirocco. £ 3 septembre. Le matin à 7 h. je montois au-haut du Karst par le sentier de Guardiella et admirois d'un endroit la belle vue sur toute la ville de Trieste. Arrivé à Trebichiano, je galopois jusqu'à Opchiena, et trouvois Carlo Dini avec les travailleurs à faire la chaussée entre le village et la montagne. Sur la première pente on fesoit sauter du rocher, la chaussée me plut beaucoup. Descendu de la montagne, je lus dans l'Arioste et dans Raab. Wassermann veut m'aider à corriger la traduction que Pittoni a fait du morceau des Ephémérides sur le commerce des boucheries. Π dîna avec moi, nous continuâmes l'ouvrage après le dîner. Bernardin Zoys, de retour de Venise, du Bergame, de Sinigaglia, arrivé hier par le chemin d'Opchiena, vint me voir. Pittoni me porta le jeu d'échecs que M. d'Halet [123r.] a fait faire pour moi à Venise. Tout de suite je fis deux parties avec Ricci, pendant ce tems il commença à pleuvoir. Le casin, nonobstant la pluye et une violente borra, étoit très rempli. Mon amie aimable, son mari, trop peu maniéré, m'ennuya après la partie. Je la fis ramener au logis. Mme R[ossetti] avoit perdu 17 parties. Le matin beau. Le soir grand orage, des ondées mais surtout une bourasque de boira qui chassa tout cela.
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Ψ 4 septembre. L'ordinaire me porta une résolution sur le professeur de langue grecque à établir dans toutes les capitales. Une autre parle du transit que payent, en traversant le Camiol, les marchandises qui de Fiume vont à Trieste. Eger et Giorgio me marquent qu'ils m'attendent à Vienne. Mon Verwalter me marque qu'il a 600 fl. pour moi. Wassermann et moi, nous continuâmes de revoir la traduction de Pittoni. Celui-ci me porta les cahiers concernant l'hôpital d'Aquilée, pour la traduction duquel M. le B. de Koenigsbrunn doit arriver demain. Le baron Terzi de Gorice, allant à Schwarzenegg, vint un moment avec un certain Franzoni. Marco [123v.] Levi vint me parler de la communauté du peuple de Dieu et de son procès de rassembler la bourse par représentans. Le Cte Stuart, Β. Zoys, Pittoni et Kappus dînèrent chez moi. L'affaire de la seigneurie de Kaltenbrunn me chiffonna un peu. Je résolus de proposer au fermier Jerschinowitz de prendre sur lui les réparations à raison de 4.000 fl. par lesquels on lui laisserait 900 en main qu'il doit nous payer, et pendant dix ans il déduira 310 fl. chaque année, à commencer de la présente. Avec Pittoni promener aux deux lazarets, ensuite chez moi où je restois toute la soirée, n'ayant pas appris ce que fait la compagnie, qui avoit été aux sauteurs. Beau tems. Le soir une bourasque qui passa. £ 5 septembre. Je fis l'achat d'étoffes pour petites vestes. Le B. Koenigsbrunn, arrivé de Gorice, me porta une lettre de Morelli. Dîné seul, sentant toujours les boyaux gênés. Après-midi vint le baron de K[oenigsbrunn] et nous jouâmes aux échecs. Je le menois sur le chemin de Zaule, ensuite nous jouâmes. Au casin, je fus piqué de ce que les deux femmes m'apprirent qu'on avoit hier donné connoissance au garçon de la boutique de m'avertir. Je gagnois de l'argent à Pfittoni], autre motif de déplaisir. Il se plaignit de n'avoir en aucun de cas [124r.] tricotés.8 Beau tems. % 6 septembre. Le matin je pris de la rhubarbe. Cela m'empêcha d'aller au Consessus, où l'affaire de ces deux Turcs fut terminée. De l'humeur comme un dogue, Mme Rossetti vint voir chez moi lancer à l'eau le navire du proto qu'il a commencé à construire juste le 6 juin. Concertation avec le baron Koenigsbrunn sur 8 septembre, Naissance de la Vierge. Le matin, croyant être bien purifié par la rhubarbe, j'eus de nouveau la foire, accompagnée de signes d'âcreté. Cela me donna de l'humeur, que je tachois expulser, fesant une grande course à pié après la messe à St Andre. Pittoni dîna avec moi, je ne fis rien toute la journée. Il m'accompagna chez l'évêque, de là chez Mme Ricci où je fis une partie aux échecs. De retour chez moi Morelli entra, son arrivée me fit grand plaisir. Nous allâmes un moment au casin, puis il resta chez moi jusqu'à 10 h. du soir. Fort beau tems. S 9 septembre. Le matin j'appris que M. le Cte de Gaisrugg étoit arrivé [125r.] de Clagenfurt. En effet il vint chez moi avec Morelli. Après avoir causé un moment, je partis avec le dernier en birotsche pour Lipiza. Nous trouvâmes tout le monde dans l'écurie, Maffei avec la Rossetti, Brigido avec la Maffei, Pittoni avec la David, Gabiati avec la Strohlendorf. Un peu dans le bois, je gagnois les devans avec le chanoine Kamnich, fort occupé de mon amie. Nous fîmes un plat dîner qui nous coûta 2 fl. 34 Xr., on alla assez loin s'asseoir dans le bois et folâtrer sur l'herbe veite. On goûta au retour, moi pas mais bien le chanoine. A 7 h. du soir nous fûmes de retour en ville. Morelli vint chez moi et alla avec moi au casin, où le Cte Gaisrugg vint un moment et où nous causâmes au lieu de jouer. Mme Strohlendorf parut vouloir . Beau tems. M 10 septembre. Le matin je travaillois beaucoup. Morelli qui vint me trouver, parcourut mon raport sur Trieste. Le Cte Gaisrugg vint causer longtems avec moi. Je lui montrais mon protocollum exhibit[orum] et l'arrangement de ma registrature. Il s'étonna fort, comment je pouvois suffire tout seul à tant d'ouvrage et de ce que je ne tenois jamais conseil. Il dit que le Landshfaus] à Clagenfurt s'en étonne bien d'avantage. H me dit 36
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encore [125v.] que de la banque il leur est venu, avec la signature du Cte de Cobenzl, des questions sur l'utilité du cordon, et si peut-être on ne pourrait y substituer des militaires, ce qui serait bien pis. Lui, Morelli, le chanoine Ricci, les Maffei, Mme Rossetti et Pittoni dînèrent chez moi. Après-midi les premiers partirent pour Gorice. J'accompagnois Morelli jusqu'au-haut du Karst par la nouvelle route, pris congé là de lui. Il y a un an qu'il arriva de même le huit et repartit le 10. Le major Stuart m'accompagna embas, je fis une grande tournée à pié et tombois sur mes journaux édifians de l'année 1747, quand je n'avois que huit ans. Au casin joué avec Mme Rossetti, sa société plaît à Morelli. Beau tems, le soir parut promettre de la pluye. Ψ 11 septembre. Douteux si la foiblesse de mon estomac ou de mes boyaux requiert plus de repos ou plus d'exercice, je choisis l'un et l'autre de ces moyens et, me levant tard, je fus à cheval à Zaule et galopois sur toute la digue. De retour l'ordinaire me porta un rescript de Sa Maj. avec les nouveaux catéchismes à introduire pour la cure des âmes, une résolution pour le donner aux écoles normales, une autre pour le chemin de Fiume et une pour demander [126r.] à l'évêque compte de son jus praesentandi. Lavé la tête à Plastarà au sujet des caquets dont se plaint l'évêque, parlé à Geremia Francol sur le système préliminaire. Renner vint m'inviter à dîner pour dimanche. Humpel me parla du chemin de Zaule. Le maître de poste de Prewald m'avoit tourmenté hier pour que je lui donnasse Humpel à mesurer la route d'Opchiena par Znodol. Pittoni dîna avec moi, ensuite vint Ricci. Nous jouâmes aux échecs, puis promené à l'aqueduc. De là chez moi, j'écrivis à mon frère. Je trouvois au casin le frère aîné de Maffei, M. Bosiz de Gorice et sa femme, un gran vaso di donna, selon l'expression du consul Monti, qui est nièce du B. Binder et me parla beaucoup de son oncle. Il y avoit encore une femme de Gorice avec sa fille. Schmidt de Bordeaux eut une grande conversation avec Sauvaigne. J'eus grand sommeil à la partie de whist et me reprochois mon peu de conversation. Le tems dégagé de nouveau sans apparence de pluye. $ 12 septembre. Gobbi m'ayant conseillé de monter à cheval, je pris le chemin de Chiadino et Rozzol. Kappus est [126v.] à Laybach depuis dimanche, Schimmelpfenning fait, en attendant, ses fonctions. Dîné seul. Après le dîner vinrent le comte Lanthieri et le colonel Schmidtfeld de Gorice par la voye de Prewald. Je fus chez mon amie et la trouvois toujours bien propre et bien aimante. Elle dit qu'elle n'en aimerait jamais d'autre, son mari lui dit après l'action «grazie Ν. tu sei la consolazion del genere umano». 9 Joué aux échecs avec Ricci, de là au casin qui étoit fort nombreux, joué au whist et perdu. Beau tems, le soir de la borra.
9 Danke, N[annette], du bist der Trost des Menschengeschlechts.
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13 septembre. Le matin lu avec grand plaisir dans les Leçons économiques.
Commencé à travailler sur les observations du chévalier Acton. L'évêque envoya chez moi le P. Carina au sujet de ce coquin de Grec qui est en prison et qui dit vouloir se faire catholique. Picardi se plaignit au sujet du chemin de Maina. Le colonel Schmidtfeld, Stuart et Pittoni dînèrent chez moi. Après-midi vinrent Ricci et Woinovich, qui tout mélancolique raconta l'histoire de son mariage projetté avec la Dlle Rossi de Pise et traversé par la mère. Il souffre des yeux et de la poitrine. Au casin, la Rossetti n'y fut pas. L e colonel me dit que l'Empereur, au camp de Leibnitz, leur a fort recommandé d'accorder des congés avec [127r.] facilité. Que, de toute l'aimée, 12.000 hommes sont en congé l'année, qu'on commence à mieux observer les capitulations vis-à-vis les recrues de l'Empire, mais qu'ils sont toujours durement traités sur l'article de la religion, les articles du règlement défendant de leur permettre des ministres protestane, que l'aimée, avec les Granitzer, fait 251.000 âmes, que tout chef sera toujours malheureux à Gorice. Partie d'hommes en whist. Borra toute la journée.
37e Semaine Θ 16e de la Trinité, 14 septembre. En voiture à la messe. Belletti me porta la réponse sur cet Arménien, Simon de Pietro, qui est allé aux Indes Orientales. Je prêchois Plastarà au sujet de l'admission qu'il demande à la bourse. Dîné à la campagne chez Renner. C'étoit un terrible dîner, un monde infini, beaucoup de plats détestables, l'évêque, Mme Rossetti, les Strohlendorf, les Belletti, Pittoni, Stuart, Wassermann. Après table on joua au whist. De retour en ville au casin où je jouois encore avec Brigido. Forte borra et très frais. D
15 septembre. Le matin les P.P. de la Trinité vinrent me présenter [127v.] le livre,
indiquant les noms de ceux qu'ils ont rachetés de l'esclavage, je leur donnois un souverain. Lettres de la poste. L e Kreishauptmann d'Adelsperg, baron de Lichtenberg, fut chez moi. Π me dit que l'année 1778 sera la dernière où les chemins se feront par corvée dans le Camiol, que toute l'histoire de la nouvelle conscription est venu d'une pique entre le Conseil de Guerre et la Chancellerie, cette dernière ayant prouvé que toute la conscription militaire étoit fausse. De 300 inscrits dans les livres militaires pour le cercle d'Adelsperg, trois seulement se sont trouvés en état de servir, plusieurs étoient morts. Pittoni dîna avec moi, nous allâmes le soir sur le nouveau chemin à pié. Au casin après avoir joué aux échecs. Pittoni brouillé avec la Zannetta. Mme Maffei le railla cruellement,
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lui dit qu'il étoit come «i gatti del spezier, che lica si fuori, perche non puoi licar di dentro». 10 Je mis mon habit de drap. Assez frais. ¿ 16 septembre. Le matin Humpel vint faire une plainte contre Dini que les pierres, destinées pour le moletto au vieux lazaret, étoient trop minces. Mme Sauvaigne, fort jolie en pequesche de camelot, vint prendre congé de moi, de beaux cheveux et un joli tour de visage, une jolie bouche lui attirèrent mon attention. Je la quittois pour courir à cheval sur le nouveau chemin. [128r.] Lu avec grand plaisir dans les Essays de Hume On Commerce. Peu d'hommes sont susceptible de grands principes, sans lesquels on ne peut rien faire de bon en fait d'administration publique quoiqu'on ne sauroit les appliquer dans les affaires étrangères. Dans Forster On Provisions de beaux principes, mais pas bien fermes. Le chemin quasi tout tracé jusqu'à Opchina. Le capitaine du cercle d'Adelsperg, le lieutnant-colonel Woynovich, Zoys, Argento, Schimmelpfenning et Sauvaigne dînèrent chez moi. Woyn[ovich] parla beaucoup d'un Santon au Caire qui alloit tout nud dans les rues et on estimoit la femme heureuse qu'il choisissoit. Le mari n'entroit pas dans sa propre maison quand il voyoit les souliers du Santon à la porte. A Troye on voit beaucoup de ruines. Après-midi Ricci m'amena l'Arménien Babich qui a vécu 24 ans aux Indes Orientales, qui a gagné à Londres un procès contre la Compagnie des Indes, qui a l'air tout anglois. De son procès il est parlé dans l'histoire civile du Bengale. La prise de Ticonderoga fait craindre pour les Américains. Hier j'ai fait le raport sur les observations du chévalier Acton. Au vieux lazaret voir les pierres du moletto. Le soir au casin comme à l'ordinaire. Argento me présenta une jeune épouse de Spilimbergo dont le mari s'appelle Polesino. Beau tems. [128v.] $ 17 septembre. Parlé à Bellusco au sujet de Plastarà. Il entendit raison à merveille et m'assura fort de l'attachement des négocians. Je lus avec grand plaisir dans l'Ami des Hommes le chapitre du Luxe, celui de l'Age de la France, dans Forstner le chapitre du Luxe, dans Roderik Random. Pittoni dîna chez moi, nous allâmes chez Mme Rossetti où je jouois aux échecs avec sa mère. De là à l'aqueduc où ces deux femmes vinrent. De retour je rencontrais l'évêque à qui je donnois à lire le premier volume de Schlettwein. Il m'annonça l'arrivée de son frère et de sa belle-soeur. Au casin, entendre une ennuyeuse musique chez Pittoni. Très beau tems.
10 ... wie die Kater des Drogisten, die sich immer nur außen lecken, weil sie das Innere nicht erreichen können.
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Ψ 18 septembre. Au cheval avec Pittoni chez la Renner, elle étoit jolie avec ses cheveux châtains. Zoys vint prendre congé chez moi. Le comte de Waffenberg, ci-devant capitaine du cercle de Hradisch en Moravie, vint me présenter son fils qui fait ses études au Collège d'Emanuel. A midi l'évêque m'amena son frère et sa belle-soeur, bonne femme assez gaye, petite bouche, jolies mains. Elle est une Dietrichstein, soeur de Mme Rudolfe Coronini de Gorice. [129r.] J'allois chez elle à deux heures. Ils vinrent dîner chez moi avec les Suardi, Brigido, Stuart, Wassermann, Pittoni. Après le dîner vint Mme Rossetti, croyant conduire Mme d'Inzaghi qui étoit déjà engagée avec Mme de Suardi. Promené un peu, puis resté chez moi jusqu'à 8 h. Au casin je vis Mme de Waffenberg, un jeune négociant hambourgeois, et jouois dans la sale. Mme d'Inz[aghi] joua voyta. Très beau tems. 2 19 septembre. Fini de revoir la traduction du commerce des boucheries. Lu dans Hume sur la monnoye, dans Roderik Random, dans l'Ami des Hommes. Le Cte Suardi vint prendre congé de moi pour aller à Gorice. Dîné seul. Pittoni vint, il partit. J'allois chez mon amie, son contretems m'affligea. Chez Mme d'Inzaghi à qui je proposois de venir jouer chez moi. Chez la Maffei qui s'étoit fait saigner. Mme d'Inzaghi et son mari, Mme Suardi, Mme Rossetti, l'évêque, Brigido, Stuart, Conti, Wassermann vinrent jouer chez moi. Cheveux noirs de... Mme d'Inz[aghi] a de grands yeux de la cruche cassée et de belles mains. Fort beau tems.
k 20 septembre. Donné à Pittoni la seconde partie de la traduction [129v.] pour l'envoyer faire imprimer à Venise. Bonomo me porta enfin ses remarques concernant les Tribunaux de Santé, dont les usages ont été communiqués par la Cour. Le maître de poste de Cornial me parla beaucoup en faveur du chemin de Sessana qu'il regarde comme plus court et plus commode. Omne animal etc. Pittoni dîna avec moi. Ricci vint après le dîner. Je fus chez l'évêque mener madame d'Inzaghi en birotsche au-haut du nouveau chemin. Je vis que le chemin est déjà fait jusqu'à Opchiena. En descendant nous rencontrâmes la Rossetti. Chez moi, puis au casin où Mme d'Inz[aghi] joua avec la Hahn et la Suardi. La Maffei caressa Pittoni sans fin. Beau tems, moins de vent qu'hier.
38 e Semaine Θ 16 [=17 ] après la fête de la Trinité, 21 septembre. Après la messe le lieutnantcolonel Pittoni, arrivé hier de Gorice, vint chez moi. Lu l'écrit de Bonomo en matière de e
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Santé. Pittoni vint chez moi pendant que je lisois dans Hume: On the Balance of Trade. Je le menois chez l'évêque où nous dînâmes avec son frère, sa belle-soeur, le Cte Waffenberg, Ricci, Mme Rossetti et Stuart. L'évêque, après le (finer, me décocha les plus grands éloges sur la simplicité de ma façon d'être. Je menois Madame d'Inzaghi promener [130r.] aux deux lazarets et partis de chez elle quand Mme de Suardi arriva. De là chez moi, puis au casin, où le bal commença bientôt. Stuart l'ouvrit avec Mme d'Inzaghi, Mme de Waffenberg y étoit en blanc, une physionomie bouffie. Mme Maffei fit tout au monde pour semer la zizanie entre Pittoni et sa belle qui parloit avec le jeune Tribuzzi. Elle l'a été voir au lit. Une autre fit semblant d'être jalouse de moi. Joué au whist avec la femme du capitaine du port et Brigido et le consul d'Angleterre. Un pique-nique interrompit le bal, on dansa encore après. Je restois jusqu'à minuit et demi. Beau tems. D 22 septembre. Je lus le matin dans Roderik Random. L'ordinaire ne me porta que deux lettres. M. de Waffenberg hier nous conta l'histoire de Millesimo, jaloux de sa femme vis-à-vis du colonel Cazinelli avec lequel il ne voulut pas se battre. Stuart m'amena le lieutnant-colonel Ek, envoyé ici relativement à la conscription. Sur son front est écrit qu'il est un galant homme, franc, doux et d'une âme honnête. Sa Maj. l'Impératrice lui a dit que la première conscription a coûté plus de 900.000 fl. L'Empereur, dit-il, est décidé de ne plus demander tant de recrues à la fois, [130v.] mais de remplacer chaque homme qui vient à manquer, immédiatement de son canton. D me raconta les changemens dont on parle pour le civil. Podstatzky, Statthalter in politicis, Herberstein in justitialibus, Heister à Graetz, Lamberg à Innsprugg. Le vieux Strohlendorf et son fils aîné de Vienne vinrent chez moi. Ils dirent que Wolfsberg en Carinthie a brûlé le 16 juillet, Klagenfurt le 16 août et à Villach le 17 septembre, cent-trente maisons ont été brûlées. Kappus, de retour de Laybach et le Cte Suardi, de retour de Gorice, vinrent me voir. M. et Mme d'Inzaghi, l'évêque, le lieutnant-colonel Ek, Stuart, les deux frères Pittoni et Maffei dînèrent chez moi. Madame alla à bord d'un anglois, ensuite je la menois sur le chemin de Zaule. Je fus chez elle quelque tems, puis je la trouvois au casin, où étoit aussi l'évêque avec lequel je jouois au whist. Beau tems. ¿ 23 septembre. Mon frère à Montpellier finit aujourd'hui 56 ans. Je fus à cheval par Trestenigo à Opchina et revins par le nouveau chemin, rencontrais Dini, occupé à le mesurer. Le douanier de St Jean me présenta un placet de son beau-père, Pazze, au sujet de la catastrophe de ses fils. Les méchitaristes, par un autre placet, demandent un commissaire perpétuel dans la [13 lr.] personne du baron de Ricci. Je tâchois de les en dissuader. Pendant que je parlois à l'Arménien Babik, vint l'évêque avec sa belle-soeur pour prendre congé de moi. Je lus dans les résolutions de l'année 1752 la première
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mention qui est faite d'un fanal à construire à la pointe du môle. Pittoni dîna chez moi. Ricci vint. Avec les chevaux de l'évêque je menois Mme d'Inzaghi en birotsche chez Strohlendorf, pour qu'elle vit la maison et entendit chanter Mme David qui effectivement chanta comme un ange. De là chez moi, puis au casin, où je fis ma partie accoutumée. Beau tems. $ 24 septembre. Le matin Mme d'Inzaghi repartit pour Ydria. Je ne pus l'aller voir à cause de la pluye et de l'examen des écoles normales auquel j'assistois avec l'évêque, Ricci, Pittoni. Je fus content de toutes les quatre classes, l'évêque trouva à dire au catéchiste minorité. J'y allois à 9 h. 1/2 et en sortis à midi. Le lieutnant-colonel Ek arriva et nous décidâmes stante pede tout ce qu'il y avoit à faire concernant la conscription. Ensuite nous parlâmes Granitz. Le chancelier du consul de France vint me séquer au nom de son principal. Lu dans Tiraboschi de Cassiodore. Lech-[131v.]ner de la Banco Hofbuchhaltung, envoyé ici pour revoir encore une fois ces mesures du sel de l'abbé Gruber, se présenta chez moi, et me dit que ces salines de la banque sont construites avec beaucoup trop de frais pour trouver des imitateurs. Reçu un transport de livres du B. Raygersfeld de Leipzig. Le fiscal et Wassermann dînèrent avec moi. Après dîné ils assistèrent au travail du peintre. Maffei m'amena son frère, venu de Laybach pour l'affaire du sel, puis vint Mme Strohlendorf avec laquelle je jouois au trictrac. Au casin pris congé du lieutenant-colonel et joué. De la pluye la nuit passée et ce matin, puis les nuages se dissipèrent. ^ 25 septembre. Marco Levi fut chez moi et me dit que la compagnie de Baratta, c'est-àdire celle de Manzi, a eu la ferme de la Lotterie, en donnant 525.000 fl. de canon annuel et 4/5 mes du bénéfice, tandis que sa Maj. l'avoit déjà promis à la compagnie du tabac qui offrait 550.000 fl. par an et la moitié des profits. Il me parla beaucoup des juifs et de leurs querelles. Pittoni vint me rendre compte du succès de sa commission. Il a été ce matin à Zaule, sur le bord du torrent de Lusandra, pour concerter avec le commissaire vénitien, Mis Gravisi, provéditeur des chemins, l'emplacement du pont sur le chemin de Capo d'Istria. Kappus me porta une lettre du Verwalter de Kaltenbrunn sur lès réparations à faire. Ma patente pour les [132r.] vins ayant été approuvée à la Cour, cette affaire sur laquelle j'ai fait mon premier raport le cinq août de l'année passée, est enfin presque terminée, après quatorze mois. Quelle lenteur! Il faut donc de toute nécessité la vertu de l'âme, la patience pour réussir à faire le moindre bien. Pittoni dîna avec moi et comme il me fit l'objection que le fanal gâteroit la place d'armes, nous allâmes d'abord sur les lieux, et je fus voir encore le travail du moletto et du squero S. Nicolo. Chez moi à lire dans Roderik Random, dans Hume et dans Forstner. Les quatre volumes de l'Arioste
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pour le Pce de Furstemberg sont arrivés. Au casin. Joué. Deux comtes Strasoldo, l'un lieutnant-colonel, l'autre chanoine de Strasbourg, frères, ont passé à ma porte. Jour gris sans pluye. $ 26 septembre. Il me vint dans l'esprit de donner un titre et une préface à ma traduction sur le commerce des boucheries. Le négociant Flantini a été obligé hier de convenir avec ses créanciers de les payer en six, en douze, en 18 mois avec intérêt et capital. Il a eu des malheurs, et outre cela, ses commis ont prêté à des colporteurs de Gottschee jusques à la valeur de 26.000 florins en marchandises, qui ne rentreront que très lentement. Il perd dans ce malheur arrivé [132v.] aux frères Pazze. Bono m'amena le P. Benzoni, ex-jésuite de Fiume, dont le grand-duc m'avoit tant parlé l'année passée. Mme la Ctesse de Thum de Duino me renvoya mes livres, fesant des excuses de ce qu'elle ne vient pas ici, ni elle ni Mme de Pola. Revu le raport sur Kaltenbrunn. Un bâtiment, arrivé hier de Smyme avec des raisins de corinthe, a amené avec lui cinq hommes de l'équipage des patrons Pazze, qui ont eu ce combat malheureux avec le forban. Dîné seul. Après dîné vint Ricci, puis M. Binnefeld, juif converti, membre de la compagnie du tabac. Promené à St André avec Pittoni. Chez moi je m'endormis en lisant, puis au casin. Joué, ensuite bavardé avec les femmes. Beau tems. % 27 septembre. A cheval avec Pittoni à Zaule, je pris le garçon de l'écurie avec moi, le cocher étant malade. Mon cheval fort timide. Je vis le mur dans un des canaux et le bétail endommageant la digue. De retour Bellusco vint. Il m'avertit que Sauvaigne, ayant voulu déboucher un des maîtres fabriquans de la raffinerie de Fiume, le directeur Verpoorten lui a d'abord donné 600 fl. de plus pour le conserver, il est cependant resté d'accord avec un autre. Il y a des brouilleries [133r.] entre Verpoorten et le nouveau directeur flamand Veretinz>Vierendeels qui, de concert avec Fries, veut dit-on établir une autre raffinerie à Fiume. M. Binnefeld vint et me dit que son intention est d'envoyer de Fiume ici du tabac en sausse, et en plombs, pour la réexportation, mais qu'il prétend être assujetti ni aux passeports de la compagnie du tabac, dont il est membre d'ailleurs, ni à déposer ses tabacs dans leurs magasins. Que la compagnie, contre son avis, a fait un contrat avec Grassin Vita Levi par lequel ce dernier s'engage à prendre d'elle 11.000 quintaux par an, sous condition que la compagnie ne vende du tabac à aucun autre négociant de Trieste, monopole très contraire aux privilèges du port franc. Que par le treizième article du contrat de ferme entre la Chambre et la compagnie, la Cour s'est réservé de donner telles loix qu'elle voudra, concernant l'exportation du tabac. Que le meilleur serait que les marchands de Trieste payent par abonnement, comme ceux de Fiume, une certaine somme à l'administration et à la Cour, à condition qu'il n'y eut ici aucune administration du Tabac et qu'elle fut transférée à Gorice. Fini le raport [133v.] sur le chemin de Fiume
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à Trieste. Pittoni et Bonomo dînèrent chez moi. Le premier me porta quelques édits de Son Altesse Royale le grand-duc, que son secrétaire d'Etat, Tavanti, lui envoye pour moi. Après-midi Woynovich vint me séquer. J'allois à pié chez mon amie, où je passois une heure avec plaisir. Chez Mme Maffei qui me témoigna ses regrets de mon départ dans le mois de novembre. Au logis, lire dans ces édits du grand-duc. Puis au casin, joué, ensuite bavardé, la lorgnette de l'abbesse qui lui tomba du nez à la visite. Mme Felz me parla Constance. On dit que les femmes luthériennes allemandes sont plus propres que les catholiques. Beau tems.
39 e Semaine Θ 17 [=18 ] après la Trinité, 28 septembre. Le matin après la messe parlé à Geremia Francol sur la manière de diriger un étau publique pour la ville en cas de liberté de la vente de la viande, à Pittoni sur le titre de la traduction et sur les édits du grand-duc, à Humpel sur le chemin de Zaule, à Gabiati sur la liberté de la vente de la viande de boucherie, sur l'utilité de transporter l'Administration du Tabac d'ici à Gorice, en persuadant les négocians de s'abonner avec la Cour, ou bien la ville feroit cet abonnement général. Geremia Francol m'envoya des pêches. Les deux Strohlendorf, le père et le fils aîné de Vienne, Bellusco, Maffei et sa femme, l'abbé [134r.] Maffei, Vron de la compagnie de Fiume, dînèrent chez moi. Promené avec l'abbé à l'aqueduc. Nous jouâmes aux échecs. Je fus étonné de trouver l'évêque au casin avec lequel et Mme Rossetti je jouois au whist. Ensuite on causa joliment. Beau tems. e
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D 29 septembre. Levé à 5 h. 1/2, j'ouvris les paquets de la poste, arrivée hier, et y trouvois une remarque que fait l'Administration de la banque de Laybach, au sujet de fer de Russie, annoncé comme arrivé ici le 16 juillet, un décret du Suprême Tribunal de Justice, qui m'ordonne de m'informer au sujet de diamans volés à Gênes dans la maison Mari et achetés par le juif Verona d'ici. A 6 h. 1/4 je me mis à cheval hors le pont rouge avec le fiscal, et anivois à Opchiena à 7 h. 1/4. Depuis le haut de la montagne un messager m'accompagna. Nous laissâmes Orlek, village cragniolien, mais tout près, à droite. Jusques là la contrée est un Karst horrible. Là il y a des cavernes immenses dont les parois sont meublés de beaux bois, et au fond il y a des champs. On arrive ainsi à Sessana * à 8 h. 3/4*, village gorizien, où je trouvois le cheval de Geremia Francol. Je laissois mes chevaux ici, tandis que le fiscal conserva le sien du baron Brigido. Les environs de Sessana paraissant un [134v.] jardin, tant ils sont bien cultivés, le sarrassin y était bien et les grappes de raisins plus belles qu'à Trieste. La vue est fort belle vers 12 Irrtum Zinzendorfs.
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Tomai d'un côté, vers Povir de l'autre. En passant la plaine où on sort de la seigneurie de Schwarzenegg pour entrer dans celle de Duino, en avançant vers une colline aride et longeant la même colline, la borra fit une furieuse sortie sur nous. On voit Utole de loin sur la cime d'une colline. *A 10 h. à* Saturian, village du Cte de Thum de Duino, a de fort beaux noyers. Au lieu de traverser, comme l'autre jour, la longue vallée de Znodol, nous montâmes une colline assez élevée mais bien boisée. La montée est fort douce, on arrive dans une contrée fort singulière. C'est un chemin sur le penchant d'une colline boisée. A gauche un vallon assez étroit forme un précipice, et tandis qu'on le croiroit destiné par la nature pour le lit d'une rivière, il n'y en a point, les pierres blanches ne conservant pas l'eau. Probablement il y a là, de tems à autre, un fier torrent. En montant par ce singulier chemin nous entrâmes dans un vallon verd, parallèle à celui [135r.] de Znodol, mais plus haut et plus court. Là nous trouvâmes Dini, occupé à mesurer, accompagné du supan de Saturian, petit homme gros aux cheveux noirs. Il me rassura en me persuadant que le chemin d'où je sortois seroit très aisé à faire, et me montrant la direction presque toute droite depuis Opchiena. Sortis de ce vallon en longeant une colline en face du Gabrik, la borra nous salua de nouveau d'importance jusqu'à ce que nous fussions arrivés au village de Dolejnawaz à 11 h. 3/4. Sa situation au milieu de ravines profondes et de collines, séparées par de petits vallons, me parut peu propre à y conduire un grand chemin commode pour les grandes voitures. Je fus confirmé dans cette idée, lorsqu'en sortant de l'endroit, j'arrivois dans un fond, entre des montagnes bien boisées, où il y a des moulins et le lit d'un torrent, et quand il fallut gravir une colline très haute et très escarpée, sur la cime de laquelle j'entrois dans un bois charmant de chênes, de hêtres, de charmes. Sortant de là je me trouvois vis-à-vis de la grande montagne de Nanos et gagnois [135v.] le grand chemin de Gorice, tracé sur le penchant de cette montagne, qui en peu de moment me conduisit à Resderta ou Prewald où nous descendîmes à 1 h. après-midi, après avoir été six heures et trois quarts à cheval. Point de chevaux à la poste. Le maître de poste insistant beaucoup sur l'utilité du nouveau chemin et sur le danger du passage du Gabrik, il prétendit qu'on pouvoit éviter la grande montagne de Doleinawaz. Je fus arrêté là jusqu'à 2 h. 10. Après que des juifs de Gorice furent arrivés de Vienne, j e partis avec deux chevaux de paysans. Tant que dure la montée et la longue descente de la montagne de Smollevo, le pays est riant, beaucoup de bois, mais dans le voisinage de Senoschetza il devient Karst et fort vilain. Passé ce village, on voit de loin à droite Doleinawaz. Sur le Kabrik on apperçoit à droite Znodol et son vallon (Senodol veut dire vallon de foin). Je vis distinctement les trois chemins pratique sur le Kabrik, l'un après l'autre, celui d'en haut, du milieu et celui d'à présent qui est le plus bas. de loin à gauche la montagne de San Canziano que les Cragnoliens appellent Sconzian. A droite de loin le château ruiné de Povir. [136r.] A 4 h. 20 je fus rendu à Cornial. Le maître de poste même me mena, son postilion tant y vre. A 5 h. 1/2 je fus rendu à Cattinara, où je trouvois André avec le birotsche qui me ramena au logis. Le fiscal
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dîna avec moi après 6 h. et Pittoni assista à notre dîner. Joué au whist au casin un peu échauffé et hâlé. Très beau tems, mais beaucoup de borra. è 30 septembre. Le matin j'éclaircis l'affaire avec Bonomo. Je donnois au comte Suardi la commission touchant le juif Rafael Verona. Il le fit venir et l'interrogea d'accord avec le vicaire criminel, concernant l'achat fait par lui à Vercelli il y a deux ans de bijoux volés dans la maison Mari à Gênes. Celui-ci convint de l'achat, niant avoir su que ce fussent des effets volés. Les notions données par les Piemontois sont de la plus pauvre espèce, et on y paraît découvrir une volonté décidée de se moquer des Génois. Les mémoires du Mis Mari, ministre de Gênes à Vienne, sont d'une platitude compiette. Francol vint chez moi avec un habit de camelot tel que le mien, voulant me persuader de laisser au vieux Rossetti pour plus longtems la co-inspection de la maison des pauvres. Le capitaine du port vint m'annoncer [136v.] que la petite barque à curer venoit d'être volée la nuit passée. Je dînois seul, Pittoni donnant à dîner à Mme David qui entra aujourd'hui à la grande auberge. Ricci fut chez moi depuis cinq jusques près de huit. Alors j'allois jouer au casin, où la chaleur m'affaissa, toutes les fenêtres étant fermées à cause de la forte borra qu'il a fait tout le jour.
Le Mois d'Octobre # 1 er octobre. Travaillé sur le recours qu'a fait la bourse contre la demande de l'Administration du Tabac, qu'aucun tabac de Fiume ne pourra désormais venir ici sans passeport. Marco Levi me porta le diplôme de la nation hébraïque, désirant que celui-ci, ni leur règlement, ne restât pas à la Chancellerie. Pittoni vint me parler. Lu dans Hume On Public Credit, dans Forstner On Inclosures dans Roderik Random. En peine pour Wassermann qui souffre des hémorrhoïdes. Le Cte Suardi a été hier, avant le casin, chez moi pour me parler au sujet de la constitution du juif Verona. Pittoni dîna avec moi, Woinovich vint après-midi, me communiqua une lettre du Cte Thum, et me dit qu'il attend son épouse mardi. Ricci arriva, puis [137r.] l'évêque d'assez mauvaise humeur. Je fis un tour avec Ricci, trouvois chez moi Pittoni et Stuart, pris du caffé au casin, y jouois au whist. Sirocco et beau tems. Ψ 2 octobre. Le matin à cheval par Timignano et Longhera. Le relieur porta mes livres, arrivés l'autre jour de Leipzig. L'ordinaire porta la résolution en réponse à ma description
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du commerce de Trieste. Une lettre d'Eger, qui me communique son votum au sujet d'un dicastère que le Conseil des Mines a voulu établir en Camiol aux dépens des propriétaires, une autre de Schell qui prétend que le commandeur, Cte Strassoldo, ait été touché d'apoplexie. Il dîna chez moi Woynovich, Rossetti, Argento, Gabiati, l'Arménien Babik, qui parla des étuits que portent les Indiennes sur leurs tétons, Pittoni qui dit que, quand un missionaire turc rencontre un missionnaire chrétien aux Indes, ils peuvent se dire comme arlequin à b[righella]: «ti conosco, brigarella».13 Après-midi vint Ricci, nous fîmes un tour de promenade. Ensuite je lus les lettres de Hamilton sur les volcans. Joué au casin. Encore pas de pluye. [137v.] $ 3 octobre. Ecrit des lettres. On m'apporta des pêches de la part de Belletti que je renvoyois à sa femme. Commencé à lire Sebaldus Nothanker. Dîné seul. Promené un moment. Il tomboit quelques goûtes, mais le tems ne put encore se déterminer à la pluye. Ricci et Pittoni vinrent, je leur lus dans Sebaldus, jusqu'à ce que j'allois au casin, où il fesoit chaud. Tems couvert, pluye de loin, sans qu'il arriva à pleuvoir ici. % 4 octobre. Lu beaucoup dans les Mémoires de M. Kanzler sur la Suède. Je désirerais qu'ils fussent écrits en allemand. Le négociant Ahrens qui étoit ici avec M. de Thugut, vint chez moi. La maison Schuller à Vienne lui a conté qu'un bacha ou un des hoopodars ordonna une belle vaisselle à Vienne qui aurait rendu outre son prix 15.000 fl. ou de douanes ou de façon, on ne voulut pas en permettre la sortie. La maison Kühner lui dit qu'un marchand de Breslau, ayant fait une spéculation en cire, en envoya dix ballots à Linz, et ensuite ordonna d'en dépêcher partie à Salzbourg, partie à Graetz, ce que la douanerie voulut permettre, prétendant que ces dix ballots ne pouvoient se séparer. Le plomb d'Angleterre vaut à Constantinople ce que le plomb de Villach vaut, rendu ici. Voilà pourquoi on ne peut jamais d'en exporter. Ahrens comp-[138r.]toit cette année en prendre portion pour Livourne. Il différait de 15 Xr. pour le prix, on ne voulut baisser, et la commission s'évanouit. Les fabriques de laiton ne peuvent travailler les commissions qu'on leur demande, n'ayant pas les machines requises, et ne s'en souvient pas. Le fer de Suède vaut 7 1/2 fl. à Constantinople, celui de Russie 6 1/2, celui de Carinthie revient ici à 9 fl. Fries à Vienne et Frank à Livoume sont intéressés dans sa maison à Constantinople, le premier est intéressé aussi dans la maison de Hochstetter à Brody. Π fait un essai pour 90.000 fl. de valeur, d'envoyer deux barques sur le Danube à Kilia Nova, l'une est partie, l'autre va partir. On n'a voulu les laisser passer à Belgrade jusqu'à ce qu'on ait envoyé un courier à Constantinople. Le B. Binder est fort occupé de 13 Ich kenne dich, Brigarella.
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cet envoi. Le Cte Kollowrath François a assuré Ahrens qu'ils ont vendu, l'année passée, 37.000 quintaux de cuivre, c'est tout ce qu'ils peuvent fabriquer, et cette année-ci déjà 35.000. Que le débit ne leur manque pas, et qu'il faut toujours avoir 80.000 quintaux en magasin pour les besoins pressants. A Graetz ils lui ont offert du [138v.] fer à 8 1/2 fi. A Brunn on fait des draps qui pourraient servir pour le Levant. Ahrens prend avec lui des échantillons de tous les draps de Moravie. Pittoni dîna chez moi. Je lui prétois le premier tome des Ephémérides et les Grâces pour Mme David. Nous allâmes chez Mme Mayer. On sait que Bolts est arrivé heureusement à la côte de Coromandel. De là fait un tour en birotsche, puis descendu à pié au nouveau lazaret, rencontré l'évêque. Chez mon amie, pas fort sage. Chez moi à lire dans Sebaldus. Au casin, joué et bavardé. La Maffei est quelquefois brusquée par son mari. Tems couvert sans pluye.
40 e Semaine Θ 19 de la Trinité, 5 octobre. Le matin, après la messe, Ahrens vint chez moi et me parla Turcs, leurs Hans ou carvanserai où l'étranger est logé pour rien, mais sans manger, nulle barque chargée de comestibles, ose passer Constantinople, où les vivres sont tous taxés et tous à fort bon marché. En revanche les grains des provinces voisines n'y viennent point et vont tous par contrebande dans l'Archipel. Les Turcs sont humains, mais fort paresseux. Les droits qu'ils demandent de nos [139r.] sujets sont contre l'ordre. Il dîna chez moi Maffei de Laybach qui donna du ridicule à ce Schmidlin qui a été à Nagybanja, Kappus, Pittoni, Stuart, Schimmelpfenning. Après-midi nous jouâmes aux échecs. L'évêque vint un moment et disparut d'abord, le consul de Naples lui ayant parlé contre le P. Ricci, ci-devant général des jésuites. Au casin la Maffei fit une partie au whist. Encore point de pluye, beau tems. e
D 6 octobre. Maffei prétend que la centième heure après la nouvelle lune le tems se détermine et reste ainsi jusqu'à la nouvelle lune. Or nous avons eu nouvelle lune mercredi. Hier au soir la centième heure sans pluye, donc il ne pleuvra pas avant le 16, jeudi en huit. Le baron Schell me mande aujourd'hui la mort du commandeur, Cte de Strasoldo, accompagnée des circonstances les plus funestes. On l'a trouvé avec les jambes et la moitié du corps dans la Drave qui passe près de Gros Sonntag. Cette commanderie devrait m'écheoir par là. L'Administration du Tabac coûte 2.000 fl. par jour. Le douanier vint me montrer les ordres qu'il a reçus de Laybach par raport aux vins de Trieste. Pittoni vint me parler au sujet de Treviso. J'expédie les raports sur le malheur des Pazze, et sur l'argent que Fiume doit encore au fonds des jésuites. Le résultat des opérations de Maffei pour réduire la [139v.] mesure du sel au Mezen de Vienne est que la Cour qui croyoit payer moins cher le sel noir d'ici que le sel de Barletta, paye ce
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dernier 47 soldi et demi et le sel noir de Trieste 48, de manière que ce n'est plus un encouragement quand elle promet de payer le sel blanc de Trieste comme le sel de Barletta. L'abbé Gruber avoit fait une opération toute fausse, bâtissant sur la baze que le>cent cables de sel à palla battuta sont égaux à 100 Mezen de Vienne, tandis qu'ils ne font que 96 Mezen de Vienne. La palla battuta sera abolie, elle prétoit à beaucoup de fraudes; on se contentera de verser le sel d'un vase dans l'autre sans frapper, ce qui fatiguera moins les journaliers occupés de ce travail. Kampfmuller est un âne qui ne sait rien du tout. Pittoni et le négociant Ahrens dînèrent avec moi. Je lus au premier un chapitre dans Sebaldus. Ricci vint, je fus un moment sur le nouveau chemin. Ricci donna un concert dans l'intention qu'une de ses filles dût plaire au jeune Paulin. J'y fus et y jouois au whist. Point de pluye encore, malgré toutes les apparences. ¿ 7 octobre. Le matin à cheval à la frontière vénitienne. Je trouvois [140r.] l'abbé Maffei, Seuthner, Lechner, l'inspecteur du sel du Carniol, celui de Zeng, David Gallo et Garzaroli. Nous examinâmes les quarrés de Garzaroli qui produit du sel plus blanc sans ceux de la banque et ceux de David Gallo. Lechner conclut que l'on pouvoit se contenter de paver les cavedini, mêler de sable la terre des servitori et des corboli et faire des puits dans les quarrés pour abaisser les eaux douces. De retour ici le B. Stegner, venu hier de Losa, me parla beaucoup de la conscription des vins dans le pays de Gorice. Pittoni a parlé au suppan de Saturian qui lui donne les meilleures nouvelles de l'ouvrage de Dini. Il me parla encore des frères de la charité. Minuté un raport sur la liberté de la pêche. Wassermann dîna avec moi, après-midi vint Woynovich, puis nous lûmes dans Sebaldus. Au casin où Maffei et Stegner vinrent prendre congé de moi. Belletti, de retour de Clagenfurt, prétend que Giorgio a eu des affaires à Vienne pour n'avoir point assisté aux essays de Clagenfurt et que l'on attend mon arrivée pour prendre un parti. Tems sombre, peu de soleil, aprèsmidi brume et jamais de pluye. M 8 octobre. Le matin fini de parcourir les mémoires sur la Suède. Fini la lecture de Sebaldus. Carlo Dini vint me faire raport de son opération. Il prétend que le nouveau chemin projetté sera plus court [140v.] de 3.000 toises que l'ancien, que les montées ne seront pas très rudes. Le maître de poste de Prewald ne l'a assisté, fâché probablement de n'avoir pas joué le premier rôle. Commission du monte avec le Cte Suardi et Schiavuzzi. Après le dîner à Monbijou, je vis que les serrures de là ne conviennent pas à la maison ici, le grand salon farci de mouches. Ricci me parla d'un nommé Lichigary qui voudrait être notre consul à Bayonne. Nous feuilletâmes l'Histoire universelle. Au casin. Après le jeu Rossetti parla fort haut de l'affaire de Flantini. Le tems paroissoit tout à fait disposé à la pluye quand le vent du nord se leva et dispersa les nuages. 49
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Ψ 9 octobre. Parlé à Dini au sujet de Monbijou. Prêché Marco Levi pour le persuader au sujet de Ricci. Il me fit comprendre qu'il serait bien aise que je visse chez lui la fête des tabernacles. Je dis au Cte Suardi qu'il falloit exclure Flantini du Tribunal mercantil jusqu'à ce qu'on verroit, comment il tient ses engagemens avec ses créanciers. Des paysans de Cornial et de Duvaz me portèrent un mémoire sur le projet de chemin de Prewald. A midi et demi Brigido m'amena le Cte Raymond de Thum de Duino qui en riant beaucoup me dit que mon portrait avoit l'air d'un yvrogne, que sa femme alloit accoucher dans [141r.] deux ou trois jours. Il étoit fort occupé de la mort de mon confrère, son oncle. Pittoni et Stuart dînèrent chez moi. Après-midi promené vers le molo, puis chez Mme Strohlendorf, ne trouvant pas Mme Rossetti, je fus chez moi lire dans Sebaldus avec Pittoni. Au casin je jouois à l'hombre avec Mme Feltz, Mme Rfossetti] n'y étant pas. Elles étoient chez Simon à giuccar à Zoni. Une borra violente enleva tout espoir de pluye. Tems très serein. $ 10 octobre. Ecrit au Cte Suardi sur ce qu'il a gardé si longtems chez lui un cahier de la registrature. Parlé à Bottoni sur l'assemblée du Conseil de la ville, à Geremia Francol sur les dazi, au baron Argento sur les alunnati. Ordonné une robe de chambre de Marseille piqué. Dîne seul. Je me mis à jouer aux échecs d'après le livre. Ricci me rendit compte de l'affaire de la licitation des dazi ou principaux revenus de la ville. L'évêque me porta l'attestat de ce Grec Triandofilo qui s'est fait catholique ici. Il prétendit être invité par moi pour dire la messe à la Ste Thérèse. H témoigna m'envier ma future commanderie. Au casin le consul de Venise joua au whist avec nous, mon amie parut m'aimer. On parla du feu capitaine du port Vitali qui avoit de l'esprit, et de la gayeté du comte Hamilton. La borra continua. [141v.] t 11 octobre. Le matin Pittoni me présenta le Dr Hermet qui vint être ici médecin de la nation arménienne et que l'ambassadeur de France à Venise me recommande. Je lus avec grand plaisir dans Hume les deux Essays X et XI de la seconde partie: Of some remarkable customs et Of the populousness of ancient nations. Ce des Athéniens moyennant lequel un citoyen qui avoit persuadé le peuple à passer une loi utile, pouvoit être accusé ensuite à ce sujet. Selon les lois des douze tables, deux ans de possession suffiroient pour faire prescription en Italie, preuve certaine qu'il y avoit, dans ce tems-là, aussi peu de police et de tranquillité dans ce pays que parmi les Tartares. Des esclaves enchaînés cultivoient la terre du tems de Lucain tandis que je suis vivement affligé de voir des forçats gouverner le ponton à curer, et amener de la terre dans des brouettes. Un citoyen d'Athènes qui ne dépensoit pas des sommes immenses pour des balivernes, devoit craindre le ressentiment du peuple. Faire fouetter les esclaves étoit une occupation journalière, Sénèque trouva seulement à redire à un Romain qui s'acquittoit de ce devoir 50
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trop avant dans la nuit et par là éveilloit le voisinage. Comme le coeur devoit s'endurcir dans des enfans, élevés dans ces principes. César passe pour clément et [142r.] fit massacrer tout le sénat de Caton. Renvoyé à l'évêque l'exorde du catéchisme qu'il veut imprimer. L'ex-jésuite Lay Slatoper vint se plaindre de ce que le fiscal ne lui a destiné aucuns appointemens comme garde du séminaire. Par un extrait que mon secrétaire m'a fait, je vois que mon laquais friseur me coûte, année commune, 292 fl. 20, chacun des autres laquais 248 fl. 38. Chaque cheval 144 fl. 3. Pittoni dîna avec moi, nous lûmes dans Sebaldus, je lui recommandois l'affaire des revendeuses. Brigido vint m'avertir d'avoir fait les arrangemens pour la partie de mardi. Promené en birotsche sur le nouveau chemin, redescendu à pié. Chez mon amie point trop sage. Je lui portois Sebaldus. Chez moi à lire dans ce voyage de BUsching à Rekahn, où on découvre bien le professeur un peu épris de lui-même. Au casin, mon amie, toute pâle, me fit de la peine. La borra cessa après-midi.
41 e Semaine Θ 20 de la Trinité, 12 octobre. Les Goldoni de Moettling sont arrivés hier. Les hardes du duc de Bragance aujourd'hui. Après la messe Pazze, le père, fut chez moi. Dini me fit avertir que de gros chariots, venus d'Opchina la nuit, avoient ruiné [142v.] le chemin. J'en parlois au major Stuart qui ordonna à un corporal de veiller qu'à Opchiena on n'en laisse plus passer. Nous allâmes à 11 h. à cheval, lui, Pittoni et moi, à Terstenich. Nous y trouvâmes le secrétaire, Bottoni, Ricci, sa fille et son gendre. On lut, on joua à toutes tables, on promena et l'évêque n'arriva qu'à 2 h., quand nous étions déjà à table. Bottoni et la Koch l'amusèrent beaucoup. La vue sur Trieste m'enchanta. Au-haut de la Grisa Ricci retrouva sa voiture et nous, nos chevaux, et nous arrivâmes ici à 6 h. Au casin. Beau tems. e
V 13 octobre. Le Dr Gobbi vint me parler au sujet du médecin des Arméniens, Hermet. J'essayois ma robe de chambre piquée. Revu le long raport sur les affaires du magistrat de Santé. Ricci me donna part de la licitation des dazi. Humpel me porta le dessein, fait par lui, du vieux lazaret, me montrant où le hangard de la poudre est tombé. Palatino me fit voir les nouvelles grâces accordées aux Grecs d'Aquilée. Pittoni et Wassermann dînèrent chez moi. Après dîné je promenois avec le premier jusqu'à la pointe du molo, et examinois en chemin le dommage du toit tombé. L'évêque vint chez moi, puis Pittoni. Nous allâmes ensemble au casin, où on joua au whist. [143r.] Le matin, à 9 h. environ, le tems commença enfin à se mettre à la pluye, trois jours avant la pleine lune.
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¿ 14 octobre. Le matin je me mis à revoir le long raport sur les affaires de la Santé, qui me fit souvenir d'un autre à faire sur les 18 marinan. Le vice-consul à Venise, Naldi, m'envoya les Capitoli della Ricondotta degli Ebrei di questa Città e dello Stato, approuvés par le Sénat de Venise sur les suggestions de M. Tron le 27 septembre. Ils sont fort durs pour la nation. Ricci me porta le résultat de la licitation des dazi. La prima donna de la Comédie Paganini, belle femme, se présenta chez moi avec ses cheveux poudrés de poudre jaune, accompagnée d'arlequin. Bellusco vint un moment. Je lus avec plaisir dans le plan de l'Ecole philanthropine de Dessau. Après-midi on me porta une corbeille de Venise, remplie de persicate. Lu à Pittoni dans Sebaldus. Passé à la porte de Mmes Maffei et Rossetti sans les trouver. Au casin, joué au trois-sept avec Mmes David et Maffei. Le consul de Venise raconta des traits de l'oncle de Memo que les barcaroles disoient avoir pris pour un juif. L'affaire des juifs a été passée par Tran et Dona, il y avoient d'opposans Foscarini, [143v.] Valmaranah. L'ingénieur Lorgna qui étoit du même avis que le P. Ximenes sur les moyens de creuser un lit à la Brenta, a été contredit par le P. Frisio et rien n'a été conclu. Pluye immense toute la journée.
M 15 octobre. La Ste Thérèse. Jour de représentation pour la fête de notre Auguste Souveraine.14 Le premier qui vint me séquer étoit le chancelier du consulat de France, ensuite les Grecs, puis vint le militaire et la ville. L'évêque parut un moment dans ses habits pontificaux. Ricci vint, tourmenté par la sciatique. La pluye cessa pour nous laisser le tems d'aller en procession à l'église. L'évêque étoit habillé et la grand messe commença. On me parfuma, on me porta la croix à baiser. Ricci jugea à propos de faire à l'église le vicaire du Cte Suardi. La pluye me força de retourner en voiture. Binnefeld vint chez moi, partant pour Fiume. Lu avec Pittoni dans Sebaldus jusqu'à sa fin de son séjour de Rotterdam. J'eus 25 personnes à dîner, l'évêque, le vicaire-général, le général Ferretti, Stuart et Collin, Woynovich, six consuls, le vice-directeur de la bourse Wagner, le fiscal, les deux secrétaires du gouvernement, deux juges et le secrétaire de la ville, le prieur du nouveau lazaret, le B. Argento, le capitaine du [144r.] port, Ricci, Schimmelpfenning. Ma porcelaine, n'étant que pour dix-huit personnes, il fallut emprunter deux douzaines d'assiettes chez l'évêque. Il s'est perdu, dit-on, une cuillère. Je fus content du B. Argento, qui cause bien. A 7 h. au théâtre, on joua Le/La scozzese, imitation de M. de Voltaire par Goldoni. La pièce m'intéressa et ne fut pas mal jouée. Après le théâtre j'assistois au souper de quelques femmes dans la loge du casin. Il y eut bal et Mmes Maffei et Rossetti vinrent me tenir compagnie dans ma loge. La première me plaignit sur ce que je n'aurois personne lorsque je serais malade, qui s'intéressât à moi par amour. Mais, si je me marie,
14 Dieser Satz wurde im Original von Zinzendorf besonders hervorgehoben.
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je serais plus pauvre et plus dépendant, voilà mon grand argument contre le mariage. Je restois jusqu'à minuit et demi. Tems pluvieux, le soir orage. fy 16 octobre. Je me mis à étudier l'établissement des courtiers ici, ensuite l'opération de la commission qui s'occupoit à la fin de septembre de régler la mesure des vins. Etwas über die allgemeinen Anmerkungen etc. me plut infiniment. Il y a des principes bien clairs, bien justes sur la liberté du commerce. Pittoni dîna avec moi. Nous lûmes dans Sebaldus, après avoir promené vers St Jean et raisonné sur l'affaire des courtiers, sur celle des soldats de la [144v.] felouque, sur la licitation du gran dazio del vino. Au théâtre. La pièce, il Cavalier di bon gusto, m'amusa. C'est là où harlequin fait le cuisinier et lit si mal le menu. Mme Rossetti, troublée par la maladie de sa nourrice, y vint un instant. Elle et Mme Maffei vinrent encore au casin. Moins de pluye, le soir des orages qui amenèrent de la pluye la nuit. £ 17 octobre. Les juifs, depuis hier, ont la fête du tabernacle (Lauberhütten, frascate). Parlé au prieur du lazaret sur les soldats de la felouque, à Francol sur les dazi de la ville. Il me dit que Ricci a fixé le prix à 226.000 £, sans quoi il y a de l'apparence qu'il eut été porté plus haut. Pittoni me porta la réponse de Marco Levi, et me parla d'un violoncelle qui est ici. Carlo Dini me porta le plan du chemin d'Opchiena à Prewald. Il est de 15.000 toises, de 2.200 toises plus court que celui de Corgnal et quand il sera fait, ce seront probablement 3.000 toises de différence. Je fis un raport à Sa Maj. concernant la lettre du vice-consul et l'offre des juifs de Venise de s'établir à Aquilée et à la Mesóla. A cheval avec le comte Stuart à Opchiena, boue terrible sur le nouveau chemin. Mlle Rossi de Pise, épouse de M. Woynovich, [145r.] est arrivée hier au soir et a envoyé chez moi. Un navire françois est arrivé ce matin. Ce sera le capitaine Audran, commandant la barque le St Jean. Il me porte des livres de Marseille de la part de M. Merle. Le Cte Stuart dîna seul chez moi, mon secrétaire étant malade. Nous allâmes ensemble faire visite à Mlle Rossi de Pise, qui va épouser ce soir le lieutenant-colonel russe Woynovich, et qui se fesoit coeffer dans la maison de son beau-père. Elle paraît être d'une jolie figure, petite tête, petite bouche, joli déshabillé blanc avec des rubans couleur de rose. J'allois après 5 h. chez mon amie qui me reçut avec intimité. De là chez moi, puis joué au casin avec Mme Maffei au whist. Le tems se soutint sans pluye. % 18 octobre. Le matin le Cte Suardi, venu ici de Sta Croce près de Wippach, me porta un cahier de la registrature qu'il a, depuis longtems, chez lui. Bonomo vint et je lui parfois sur le raport concernant la Santé. Le capitaine du port me parla au sujet des 18 mariniers. Il me porta un papier qu'il a fait, il y a deux ans, sur les différons projets pour construire 53
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un port à Trieste. Le Cte Woynovich m'amena Mrs. Rossi, l'oncle de sa femme, exjésuite, le frère qui est chan-[145v.]oine de Pise, le premier est un grand bavard. Pittoni dîna avec moi, nous lûmes dans Sebaldus. M. Ricci vint, puis le baron Argento. Au théâtre, Valsain eroe scozzese, pièce très bien écrite et qui ne fut pas mal jouée. Je me sauvois de la fort longue visite du Cte Woynovich et compagnie. Au casin le B. Brigido nous lut les noms de 18 personnes qui composent le gouvernement de Fiume, un capitaine et un vice-capitaine du port. Il a plu considérablement toute la journée.
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de la Trinité, 19 octobre. Je donnois à Schimmelpfenning la traduction allemande
de l'ouvrage sur les boucheries pour que Grenek le copie. Pittoni m'a fait voir hier une préface qu'a composé le procurateur Morosini à Venise qui doit servir de contrepoison au contenu de l'ouvrage. Kappus joua aux volans avec moi. J'étudiois les plans pour construire un port à Trieste, et chargeois le capitaine du port de m'en faire un dessein. Donné à Sorbée les persicate de Venise pour les empaqueter et adresser à ma cousine de la Lippe. Le Cte Stuart, Pittoni, David, Belletti et le baron Brigido furent chez moi, nous jouâmes aux échecs. Mme Ricci m'amena après-midi Mme Woynovich, belle figure en grand panier leste, polie, elle paroît douce, elle ne s'arrêta qu'un moment. Au [146r.] théâtre. Avec Mme Maffei dans la loge de Mme Rossetti. Arlequin avec l'échelle qui veut monter dans la maison de Pantalon pour retirer la valise de son maître Florindo, lui et Brighella en grand deuil, au sujet de la prétendue mort de Florindo. Je lus chez moi dans le Universal Magazine jusqu'à minuit. Une levantera terrible s'éleva et dura toute la journée.
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20 octobre. Ayant relu les objections du gouvernement du Tyrol sur le transit des
toiles de Suabe vers Trieste, je chargeois Wassermann de faire un nouveau décret à la bourse pour être éclairé sur les faits, d'autant plus que David m'a montré hier des factures d'envoi de ces toiles à Venise. Avant-hier la Linde a été chez moi dans un joli habillement. Aujourd'hui vint Bonomo. Mon secrétaire est toujours malade. Ma nièce Thérèse termine douze ans aujourd'hui. Wassermann dîna avec moi, nous jouâmes aux échecs. Après avoir expédié ma poste, je donnois Sebaldus à lire à mon secrétaire. Causé avec Ricci et avec Pittoni. Au théâtre, La principessa philosopha, pièce qui serait assez drôle, si elle n'étoit pas un peu ennuyeuse. Je pensois mourir de froid. Le vent d'est ou d'est-nord-est furieux,
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1777 au point que [146v.] toute la surface de mer étoit couverte de spalmedo, et que les ondes réduites en poussière passoit le môle de St Charles et le grand môle. Fenêtres et porte tremblèrent chez moi toute la journée.
S 21 octobre. Ecrit au grand commandeur sur le sujet d'un nommé Wolf qui s'adresse à moi pour être Verwalter à Gros Sonntag. Mon secrétaire toujours malade. Extraits pour mon raport de 1777. Joué aux volans avec Kappus. Pittoni dîna avec moi. Après le dîner nous parcourûmes les estampes que Zoys a fait venir de Marseille, il y a peu de bon, j'en gardois quatre. L'évêque vint, le jeune Argento. Bono, de retour de Fiume, dit que M. Maylath a 12.000 florins, que ses conseillers s'appellent seulement assesseurs, qu'il y avoit là plusieurs navires françois réunis, que le gouverneur a l'intention de venir ici. Au théâtre, La gastalda me plut beaucoup et la Paganini y fesoit bonne apparence. Mme Woynovich y étoit en grand panier avec une Grecque. Le vent avoit paru baisser, mais il rafraîchit de nouveau le soir. M 22 octobre. Délibéré avec le tailleur sur la manière d'imiter cet habit de voyage de Brigido à l'angloise. L'abbé Murât vint me parler. Wassermann me porta la patente des vins, imprimée chez [147r.] les méchitaristes. Le capitaine Audran/Andrau me porta les livres que M. Merle m'envoye de Marseille, il y a l'Histoire politique et philosophique en sept volumes, bien reliée. Mon secrétaire recommence à sortir. Parcouru les observations sur l'Histoire philosophique, l'ouvrage de l'abbé Condillac du commerce et du gouvernement, l'Analyse des Etats policés. Deux lettres de Strappi avec des prétentions singulières. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. Après-midi à pié sur le nouveau chemin et au nouveau lazaret. Ricci vint, joué aux échecs avec lui. Au théâtre, Cesare e Neri, tragédie ennuyeuse, puis une farce. Mme Rossetti vint tard avec Woynovich, puis au casin. Le vent baissa un peu, et le froid diminua. ^ 23 octobre. Marco Levi me conta qu'un chargement de produits du Bannat vient ici par Sissek. Bellusco me montra une lettre du marchand Ahrens qui commence le 1 er janvier 1778 une maison de commerce à Constantinople, sous la protection de Leurs Maj. Dini m'envoya un joli petit dessein du chemin d'Opchiena. Le baron Argento me porta un mémoire. Je fis un tour à cheval vers Zaule, rencontrais un âne mort. Pittoni et le B. Argento dînèrent chez moi. Jolie lettre de la Pcesse Eszterhasy. En birotsche à Monbijou,
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puis chez [147v.] Mme Rossetti où je trouvois Stuart. Avec lui chez l'évêque qui fesoit administrer sa pauvre cuisinière. De là chez moi, puis Pittoni et Argento chez Marco Levi pour voir la gallerie, entourée de verdure pour la fête des bosquets, qui finit aujourd'hui. La femme et la belle-soeur de Marco Levi y assistèrent et nous prîmes du caffé. De là au théâtre, une harlequinade. J'eus tout le tems dans ma loge. Le jeune Cte Cobenzl, frère de celui qui est ministre à Berlin et le jeune Cte Strasoldo, neveu du feu commandeur, le premier doux, honnête et parlant, le second assez taciturne, l'un et l'autre sont au collège de Savoye, où Cob[enzl] doit étudier encore quatre ans le droit. Dans les loges de Mmes Rossetti et Maffei, puis au casin. Le vent s'étant calmé, le tems fut beau à midi, le soir très froid. £ 24 octobre. La cuisinière de l'évêque étant morte ce matin, je fis inviter l'évêque à dîner. Je sens les approches d'un rhume de cerveau qui m'incommode. Je fis mettre les doubles fenêtres dans ma chambre et pendant ce tems allois avec le Cte Stuart sur le nouveau chemin et dans la rue de ... pour voir ce mur qui avance trop sur la rue. L'évêque dîna chez moi et joua au whist après-midi. Au théâtre, académie de musique à [148r.] cause d'un violoncelle extrêmement habile, nommé Pietragruba, qui traite son instrument aussi délicatement qu'un violon, il en touche divinement bien, lui fait produire les plus beaux sons. Les comtes Strasoldo et Cobenzl vinrent prendre congé de moi, le dernier me plaît beaucoup, c'est un joli garçon, fort doux, fort modeste. Au casin au feu de cheminée avec Mme Maffei. Le tems indécis, le soleil même peu chaud. ^ 25 octobre. Longtems au lit à cause du rhume, je fis faire un peu de feu dans ma chambre. Wassermann, Pittoni, Kappus vinrent. J'ordonnois des parquets pour cette chambre, puis le tapis verd à être cousu et placé. Travaillé au rapport de 1777. Lu avec plaisir quasi tout le premier volume de l'abbé Condillac du commerce et du gouvernement. L'évêque et Pittoni dînèrent chez moi. Après dîné joué aux échecs. Woynovich vint chez moi, puis le B. Ricci joua avec Wassermann. Au théâtre, La finta cantatrice, pièce qui tient de la farce, un comte napolitain, un domestique anglois, un Hongrois, un Vénitien, trois groupes dans chacun un homme qui veut se battre, retenu par une femme. Mme Rossetti vint tard. Ensuite avec ces femmes au casin au coin du feu. Tems gris, peu de soleil.
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Semaine Θ 22 e de la Trinité, 26 octobre. Pittoni vint me trouver à la messe aux minorités. J'attendis à midi Mme Rossetti. Elle ne vint qu'après une heure avec le consul de Naples et me mena à la campagne de son beau-père, où nous dînâmes en grande compagnie, l'évêque, les Maffei, les Antoni Mayer, Pittoni, Wassermann. Après le dîner l'aînée des filles chanta sans manière, mais avec une belle voix bien sonore. Un moment au logis, puis au théâtre, où l'on donna une harlequinade. Je passois presque tout mon tems avec la Maffei et la Rossetti. Ensuite au casin où Mme Strohlendorf avoit arrangé un bal où chacun apportoit un plat pour le pique-nique. Mme Woynovich y dansa avec les grâces naturelles à sa belle figure. Je me sauvois à 11 h. Tems triste, le soir la rosée tomba. V 27 octobre. Le matin lu dans les Lettres du pape Ganganelli, celles où il parle de l'affaire des jésuites. Chio m'écrit qu'il va être employé dans les bureaux de la douane, M. de Cobenzl l'envoye à Engelhardts Zell en Haute Autriche. Torres m'envoye la traduction italienne de la Erläuterung pour la conscription. Parlé à Tognana sur sa demande d'augmentation de paye, à Pittoni sur le pique-nique d'hier et sur l'esprit de parti [149r.] qui a régné dans cet arrangement; avec Bellusco sur les courtiers, sur les toiles de Suabe. Il me porta une lettre du Pce Schwarzenberg avec Dionoro et Francol sur l'augmentation de leur paye avec un prêtre, Gentili, qui a desservi l'église des jésuites; avec un juif, Constantin, sur les étourderies de son neveu; avec le douanier sur les boules de mail du Pce Schw[arzenberg]. Stuart et Wassermann dînèrent chez moi. Le premier dit que le consul de Venise prétend que mon affabilité a gâté Mme Strohlfendorf] et se récrie sur son impertinence, que le B. Ek dit n'avoir rencontré dans aucune province autant d'harmonie entre le militaire et le civil. Ces discours échaufèrent mon âme. Après avoir tout expédié pour la poste, je fus à pié à la porte de Mme Woynovich. De là chez Mme Maffei, où je trouvois Mme Rossetti et le chanoine del Rosso. Au théâtre, Romeo et Juliet, tragédie horrible. Le rafinement de la vengance de Montechio est un excès de passion qui n'est pas naturelle, Enais qui est le produit d'un sentiment artificiel, du faux point d'honneur. Un moment dans la loge de Mme Rossetti qui avoit ses soeurs avec elle. Au casin à causer au coin de la cheminée. Comme hier. Il avoit plu toute la nuit et il plut beaucoup le soir. i 28 octobre. Lettre du grand commandeur qui me mande qu'après l'année de vacance expirée j'aurai une autre commanderie. Ajouté [149v.] à mon raport de 1777 l'affaire de la conscription. Le prieur du nouveau lazaret me donna un papier et me demanda des doubles fenêtres. On plaça celles de mes deux chambres à recevoir et de la chambre à manger. Lu dans Hume Of the Coalition of Parties et l'essay Of Protestant Succession. 57
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Pittoni dîna avec moi, je lui lus dans l'ouvrage de l'abbé Condillac. Je fis mettre le tapis verd dans ma chambre de travail. Ricci vint et resta jusqu'à l'heure du théâtre. Il chiaccherone, comédie assez risible. Rosaura fait le rôle d'une innocente. Au casin où le consul de Venise conta, comment Casanova, avec un moine somasque de la maison Balbi, s'est sauvé des Camerotti, de dessous les plombs à Venise. Il a plu toute la sainte journée, avec un sirocco des mieux conditionnés. # 29 octobre. Le matin lu dans Hume Idea of a perfect Commonwealth. Conti vint demander une augmentation. Adouci l'humeur du prieur du nouveau lazaret. Pittoni fut chez moi, puis le Cte Bettola d'Udine. Le premier me parla de son projet de cabinet de lecture, et me porta deux espèces de journaux italiens. Wassermann dîna avec moi. Stuart vint après-midi. Nous allâmes avec l'évêque au navire de Simpson qui, prêt à mettre à la voile, se tenoit à l'embouchure du canal. Il nous tira un coups [150r.] de canon par dessus la tête qui pensa m'étourdir. Il y avoit sur son bâtiment un petit garçon de la maison des pauvres, nommé Vrenetich, gai et actif et d'une jolie figure. On nous présenta du vin de Malaga, on nous ramena au môle St Charles, avec une décharge de sept coups de canon. De là à pié chez Mme Maffei, lui au lit sans fièvre, elle fort bien. Le chanoine del Rosso conta, comment se fait une frittata d'un foglio et la différence entre fazoletto et perzola. Le dernier signifie aussi un mouchoir dont se servent les femmes pour leurs règles. Au théâtre, harlequin en femme. Mme Woynovich y étoit, Mme Rossetti aussi dans la loge du Maffei, je lui donnois. Au casin, le consul de Venise conta comment son père, lieutenant-colonel au service de la république, a été massacré en 1716 au sac de Napoli di Romania, sa mère et lui, petit enfant de quatre ans, sauvé du massacre par un Turc qui la reconnut à Scio. Mme de Hochepied les racheta. Onze Janisaires avoient passé sur le corps à la belle du général. Store dans la chambre à manger. Point de pluye, un peu de soleil. Ψ 30 octobre. Le matin Carlo Dini me fit le raport du nivellement des deux routes. Celle du Glutsch fait en [150v.] deux endroits, à la Seskana Mandria et à Duvaz, neuf à dix onces de pente, tandis que celle d'Opchiena ne fera pas plus de cinq onces dans toute la distance jusqu'à Prewald. Toute la route ne coûtera que 40.000 fl. et le morceau du territoire de Trieste que 3.600 fl. Ensuite Marco Levi vint me parler beaucoup de Seyfried Herberstein, des friponneries qu'il découvrit au mont-de-piété où un certain Franc [esco] s'étoit fait payer, pendant onze ans, des intérêts qui ne lui étoient point dus. Son procédé en fait de Santé à l'égard des Vénitiens. Π alloit au Conseil de la ville, accompagné de douze soldats. Le baron Koenigsbrunn me renvoyé le livre de Raab. Morelli m'écrit Un comte Elti, Vénitien arrivé hier, me porte une lettre du Cte Coronini qui dit que le 20 son procès avec le Cte Lamberg a été jugé au Conseil d'Etat. Voxilla me portant l'inventaire
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1. Ansicht von Stadt und Hafen Triest, 1777
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2. Straße von Triest nach Opicina, 1776/1777
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8. Sigismund Zoys
9.1. Mottling, 1698
>.2. Tschernembl, 1698
10. Die Josephinerstraße von Karlstadt nach Zengg, 1779
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des effets de Leo, me fit le compliment honnête et satisfaisant pour un coeur sensible, que lui encore avoit voulu servir sous moi. Il a mis par écrit que tout le public désire me conserver ici. Des démonstrations pareilles donnent une douce satisfaction. Lu avec plaisir les réflexions critiqués du fiscal sur les prétentions de l'évêque quant à la nomination des curés. Il dîna chez moi les Woynovich, les Ricci, les Mayer, l'évêque, l'exjésuite, le chanoine [151r.] del Rosso, le Cte Bertola dTJdine, Pittoni. Mme Ricci eut l'adresse de faire décamper l'épouse d'à côté de moi à table, et de me mettre entre elle et son mari. On joua au whist et au voyta. Je passois ma soirée chez Mme Maffei et au casin. Maffei me communiqua un projet pour mardi. Sirocco, soleil et pluye. £ 31 octobre. Ecrit force lettres. Pittoni vint me parler au sujet de la maison des pauvres. Ricci me rendit les papiers concernant l'évêque. Hermet, l'Arménien, vint parler de ses bains. Le Cte Suardi, de retour de Gorice, me sécha un peu. Dîné seul. Promené en birotsche aux deux môles, puis chez Mme Rossetti, toujours avec Pittoni. Le soir au casin à jouer au whist. Comme hier.
Le Mois de Novembre % 1 er novembre. La Toussaint. Après la messe promené à cheval à Opchiena, ou plutôt sur le haut de la montagne. Pittoni vint me parler, puis un juif qui se plaignoit d'avoir reçu un [151v.] souflet. Pittoni dîna chez moi. Nous jouâmes avec les nouveaux échecs. Le B. Ricci et le Cte Suardi vinrent, on parla écoles normales et latines. Au théâtre, Les cruautés et la mort de Néron, très sotte tragédie qui fut honorée d'un très nombreux auditoire. Ensuite au casin avec Mmes Maffei et Rossetti. Toujours sirocco.
XLTVe Semaine Θ 23 de la Trinité, 2 novembre. Fête de St Just, patron de la ville. Après la messe Treviso vint et me parla beaucoup de l'attachement que tout le monde me porte ici, surtout les mauvaises langues. Pietro Francolsperg me porta un sonnet pour la St Charles, imprimé sur satin blanc. Je fis la notte des habits que je veux envoyer à Vienne en avant Lu dans les observations sur l'Histoire politique, etc. Il dîna chez moi les Maffei, les Rossetti, les Felz, le Cte Suardi, Bottoni et Pittoni. Joué au whist avec Mmes Rossetti, Maffei et le Cte Suardi. Après au théâtre. Ces femmes furent dans ma loge. Sotte harlequinade. Une e
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chose qu'on me dit dans ma loge au sujet d'un paquet qu'on avoit laissé chez moi, m'ôta le repos, me troubla, on s'en excusa. Un officier, Fritz de Laubach, me porta un paquet du [152r.] B. Schell. Le théâtre excessivement rempli. Hier la porte doit avoir fait 30 sequins, il y a eu quatre cent personnes au parterre. Toujours sirocco, du soleil. D 3 novembre, Jour des Morts. Le matin travaillé sur mon raport de 1777, l'affaire de la spiga et de la foire de Sinigaglia. Bonomo qui m'avoit assuré hier que le baron Argento accepterait l'emploi de juge de la ville, me porta sa réponse, qu'il demanderait le consentement de son père. A cheval sur le chemin de Zaule. Parlé au Cte Suardi au sujet du baron Argento. Le dernier et le baron Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner je fus chez mon amie. Son mari survint. Au spectacle, Le Ballerine. Je n'en entendis pas grand chose dans les loges de Mme David, de Mme Maffei, de Mme Rossetti. Au casin avec ces deux femmes, tout endormi. Comme hier sirocco, mais beau tems. ¿ 4 novembre. La St Charles. Quatre-vingt-neuf personnes se sont fait chez moi. Pour éviter la sécature des complimens, j'avois arrangé un dîner à Opchiena. Nous y allâmes à cheval, le Cte Stuart, Pittoni, Wassermann et moi, à 10 h. 3/4. En sortant, je rencontrais chez moi le consul de Venise et sur la place Woynovich. Nous trouvâmes la maison du curé très bien arrangée et Mmes Maffei, Rossetti et lui, Maffei, à nous attendre. Après [152v.] une petite promenade vers Bussel, on dîna. Maffei avoit fait préparé le dîner par sa cuisinière qui fut excellent. Après le dîner autre promenade. Nous retournâmes par l'ancien chemin. En arrivant près de la descente du Glutsch, nous vîmes tous les vallons depuis Pirano, couverts de nuages qui cachoient cjusqu'au sommet> des collines. Ils étoient formés par un brouillard épais dans lequel nous entrâmes bientôt, et qui disparut quasi à mesure que nous approchâmes de Trieste, où nous fûmes rendus à 6 h. 1/4. Au théâtre, une femme qui fait toujours des vers. Pétais accablé de sommeil, et rentrais chez moi lire les gazettes. Très belle journée. Le soir grand brouillard. $ 5 novembre. Sorbée attacha les stores dans ma chambre, sa femme m'apporta le basin de Bohême. Reçu les desseins de Livourne de M. Cambiagi. Parlé à l'abbate Damasceno touchant le Grec Triandofilo. Le consul de France, venu ici de Fiume à cause de la maladie de son chancelier, me dit que Mme d'Almagy est une belle femme, que sammedi il part pour Mercopail avec le gouverneur de Fiume, qui sera là installé dans le nouveau comitat. Bellusco m'amena le Ragusain Bizarro, qui prétend la continuation d'un privilège que feu l'Empereur Charles VI lui a accordé de pouvoir amener ici deux chargemens de sel [153r.] par an. Le menuisier demanda une avance de 50 fl. pour celui qui fera mes
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parquets. Pittoni vint me parler sur différentes choses. Le Β. Huys, officier du régiment de Molk, Flammand de nation, me porta un paquet de Torres et beaucoup de complimens de la maison de Cobenzl. L'affaire des courtiers a passé hier à la bourse. Ce B. Huys et Wassermann dînèrent avec moi. Après-midi je fis des visites chez Mme de Brigido, qui y parut sensible, chez Mme de Suardi. L'évêque y fut aussi et nous raconta la cérémonie de son installation et des cent ducats qu'il a dû donner au Cte Lamberg, qui a dîné chez lui le jour de son départ. Au théâtre, une harlequinade qui m'amusa. Rosaura que Arlequin doit tuer et lui arracher le coeur. Le Cte Blagay, arrivé de Laybach par le chemin projetté d'Opchiena à Prewald, vint me voir dans la loge et me parut très porté en faveur de ce chemin. Dans deux logis, puis chez moi. Brouillard épais toute la journée, sur le Karst il y a eu soleil. Ψ 6 novembre. Parlé à Carlo Dini, au vicaire criminel, à Flantini, à Marco Levi. A cheval au-haut du Karst où je trouvois le soleil que je quittais pour revenir dans le brouillard. Femme à qui on a enlevé une tourterelle. Les serruriers et maréchaux [153v.] vinrent porter des plaintes contre des revendeuses qui renchérissoient le charbon. Payé le dîner d'Opchiena 2 fl. 27 Xr. Le Cte Blagay, l'abbé Murât, Gabiati, Bellusco, Pittoni, Treviso et Bonomo dînèrent chez moi. J'attendois des femmes pour faire faire le caffé par l'abbé, elles ne vinrent pas. J'allois avec le B. Ricci chez la Maffei, son mari étant malade au lit. Au théâtre, I quattro rusteghi, mal joué. Un moment dans la loge de Mme Rossetti. Au casin. Brouillard moins épais. # 7 novembre. Le matin je me mis à ranger mes lettres et à songer aux paperasses que je veux prendre avec moi. Le comte Blagay vint après 11 h. et Carlo Dini, ayant porté la carte du nouveau chemin, celle du nivellement et le calcul des frais, nous examinâmes tout cela et convînmes de l'écrit que signerait le Cte de Blagay. Le Cte Stuart dîna chez moi. Le soir à 7 h. le Cte Blagay signa et prit congé de moi. Au sujet de la pesanteur prescrite pour les chariots, il dit qu'un grand chariot avec tout son attirail, sans la charge, pèse 22 quintaux. Le Cte Wildenstein, commandeur de Laybach, prend place sur le banc ecclésiastique. Rindsmaul croit qu'on trouvera de l'argent comptant à Gros Sonntag. L'évêque [154r.] vint, parla de son voyage de Vienne et nous jouâmes ensemble au whist avec Mmes Maffei et Rossetti chez la première. La Woynovich étoit au casin. Tems gris. % 8 novembre. Fini l'arrangement de mes lettres. Le pauvre Bischiach vint me parler au sujet du pavé. Arrangé mes comptes. Revu le raport au sujet des prétentions de l'évêque pour la présentation des curés et chapelains. Pittoni dîna chez moi. Le comte Ludovico
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Attimis vint chez moi, de retour de Fiume, et me portant des compiimene de Mme de Thurn. Ricci vint. Promené en voiture aux deux lazarets. Chez Mme Woynovich qui parle prodigieusement. Elle me parla du Mis Farinola de Livourne, et de la Ctesse Carli. Au théâtre, Hamlet. La prima donna bien mise. Dans la loge des officiers pour voir Mme Hahn. Ensuite chez Mme Maffei où je restois jusqu'à 11 h. Comme hier, grand sirocco. XLV e Semaine Θ 24 e de la Trinité, 9 novembre. Parlé à Carlo Dini sur le projet de transplanter les capucins dans la nouvelle ville, sur la darse, sur le fanal, au fiscal sur la stola. Minuté les nottes à Laybach et à Gorice pour le nouveau chemin. Il dîna chez moi le baron Brigido, Stuart, Pittoni. On s'occupa à jouer aux échecs. [154v.] Un moment au théâtre. Harlequin, garde du château de Renaud, puis passé la soirée chez Mme Maffei à jouer au whist avec elle, le consul de Venise et Mme Rossetti. Pluye copieuse à laquelle succéda la borra. D 10 novembre. Continué le raport sur le nouveau chemin. Le Cte Rosenberg m'annonce la rupture entre la Russie et la Porte. Constance m'écrit une jolie lettre. Mme de Canto me parle de l'arrêt qu'on a mis sur ses revenus en Saxe. Pittoni dîna avec moi. Nous fûmes promener à pié à la pointe du môle. Essayé avec Ricci des jeux d'échecs, tirés d'un livre. Au théâtre, La principessa philosopha. Il y a ces flûtes dont le son touche le cœur de Mme Hahn. Dans les loges de Rossetti, de Felz, de Curti, de Suardi, de Maffei. Seul au casin avec Stuart et le consul de Venise. Tems gris. t i l l novembre. La St Martin. Grand dîner de la ville à Prossecco à la foire des cochons. Humpel, de retour d'Aquilée, se loua de Monari, et me raporta la mort de l'inspecteur de police, Gutheimb. Un bourgeois m'a porté hier la chronique de Trieste de F. Irenée. A midi environ un messager de Gorice m'aporta une lettre de Morelli avec la nouvelle que Mme la Ctesse Clementina de Coronini, que j'attendois aujourd'hui avec Morelli à dîner, ne viendroit point à cause du vent de la nuit d'avant-hier. Le Mis Serpos arriva avant [155r.] 2 h. avec Carlo Rossetti. Il dîna chez moi les Woynovich, les Maffei, Mmes Rossetti et David, Pittoni et Brigido. Mon laquais André, yvre-mort contre sa coûtume, fit du dérangement au dîner et troubla mon repos. Je fus obligé de le faire mettre au corps de garde. Les femmes jouèrent au voyta. Au théâtre, Arlechino capo de carbonari, drôle de farce. Dans la loge de Mme de Woynovich, qui est si étroite qu'on n'y peut être assis que moyennant un si et un no, les bancs ne sont que pour la moitié sur ce que le peuple ne soit point trompé à l'ombre de la libre vente du pain. Très beau tems.
XLÏÏX e Semaine Θ 1 er de l'avent, 30 novembre. La St André. Parti de Trieste à 4 h. je fus à 6 h. 1/2 à Cornial, où je parlois au maître de poste sur le nouveau chemin. A 9 h. à Prewald, j'admirais en chemin la désolation qu'occasionne la borra sur le Gabrig et le grand détour qu'on fait sur le Smollevo. Rencontré le maître de poste à une demie-lieue de sa station, je lui recommandois l'affaire du nouveau chemin. De là à Adelsperg on voit encore beaucoup de Karst, le château sur une colline très élevée. Forte descente de Planina. Pont neuf et beau sur la Unz près de Lasa. Le chemin de Fiume se sépare peu avant d'arriver à Adelsperg. Arrivant au sommet de la première montagne passé Lasa, on aperçoit les hautes [164v.] montagnes de la Carinthie, couvertes de neige. Cette poste est longue, il y a encore une grande montagne passé Loitsch où il y avoit ci-devant la poste. On plonge sur Ober Laybach de la haut, j'y fus rendu à 4 h. et à 6 h. 1/2 environ à Laybach. Contre le gré de mes gens je choisis cette fois-ci de loger à l'Homme Sauvage, ils prétendirent que la chambre n'étoit pas propre et voulurent faire ressortir la voiture pour aller au Cerf lorsque l'évêque arriva à la portière. Quoique parti de Trieste mardi matin, il se trouve encore ici, avec un domestique malade. Il sortit pour aller jouer chez Mme de Thurn et m'envoya le chanoine Cte Torres. Le Cte Blagay vint me voir et promit de m'envoyer le résultat de l'assemblée des Etats au sujet du chemin, ce sera le 9 décembre. Il est très porté pour ce chemin, avec le chanoine au jeu du grand capitaine. Celui-ci me parla des changemens à Vienne, de la course de son fils à Paris. Mon confrère, le Cte Rindsmaul qui y étoit, me dit que le grand commandeur envoye contre les statuts un Verwalter pour mettre le scellé à Gros Sonntag, qu'il saura bien l'attaquer lors du chapitre, que le Cte Erpach en appelle aux statuts pour que la commanderie de Moettling lui soit adjugée à lui comme plus digne que le comte Auersperg. De là chez Sigmund Zoys. J'y écrivois [165r.] à Pittoni et au Cte Rindsmaul et y soupois. Mlle Zoys, une aimable fille quoique peu jolie, me donna à lire en voyage Les prôneurs, nouvelle comédie de Dorât. Je vis chez le Landsh[aus] le baron Taufferer et le baron Gussich auquel je parlois à cause de sa qualité de président des Etats. Beau tems quoique pas décidé, assez froid.
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Le Mois de Décembre D 1 er de décembre. Parti de Laybach à 5 h. 1/2 du matin, je vis en chemin qu'on renouvelle la route de poste. Le maître de poste de Krainburg me fit souvenir de m'avoir mené en calèche en 1773. Sa femme, une bonne Carinthienne, me donna du caffé. La descente est forte avant d'arriver au pont de la Save. Le maître de poste m'avoit pris pour une femme dans mon accoutrement de voyage. De là à Neumaerktl. On ne commence à monter que vers la fin. D'épais nuages couvraient la cime des rochers vers le Loibl. Un air très rude souffloit de ce côté-là. Avant 11 h. j'arrivois à Neumaerktl. Je partis d'abord à pié avec Weber [165v.] mon habit me pesa, la voiture ne nous gagna qu'à midi passé. Nous trouvâmes beaucoup de neige en mesure que nous nous élevions. Le chemin rempli de dégel. La montée est énormément rude. Malgré des nouveaux murs sans nombre, que la province a fait construire depuis dix-huit mois que je passois ce chemin pour la dernière fois, le 1 er juin 1776, on voit que le chemin s'enfonce dans les creux où l'eau le pénètre qui suinte des montagnes embas. Il faudra sûrement l'abandonner. Je trouvois les deux pyramides élevées de nouveau et peintes à neuf. Un vent furieux souffloit à travers l'ouverture où je fus rendu à 2 h. 1/4. Je descendis à pié jusqu'au Deutschen Peter et malgré que la descente est ici beaucoup moins rude que du côté du Carniol, je ne fus rendu qu'à 5 h. 1/4 à Kirschenthaya. J'y mangeois de la langue et bus du Steinbier. La femme du maître de poste n'a jamais été au haut du Loibl. Il fallut attendre là les chevaux assez longtems. A 7 h. 1/2 à l'auberge du Cerf à Clagenfurt. Soupé chez Mme la Ctesse de Gaisrugg avec le prince évêque de Lavant, un jeune Schrattenbach tout jeune, et le Cte Martio Strasoldo, autrefois le concipiste d"Eger, [166r.] le jeune Colloredo, frère de celui de Toscane, et un M. Leon. Il y vint encore le baron Schlangenburg, avec son esprit et ses grands yeux. Mme la Ctesse voulut me confesser. Le grand capitaine point ici, il est à Vienne. Le ciel couvert dans le Carniol. Beau tems en Carinthie. ¿ 2 décembre. Le matin à 5 h. 1/2 parti de Clagenfurt, le froid étoit supportable. En deux heures de tems je fus rendu à St. Veit, où les chevaux n'étant pas prêts, je lus les gazettes allemandes chez le maître de poste, un bon sot, qui admira beaucoup mon manchon de renard de Suède. On m'avoit assuré à Clagenfurt qu'en quinze heures de tems je pouvois être rendu à Leoben. Je vis bientôt, combien on m'avoit trompé. Le haut fourneau de Treybach à droite du grand chemin avant d'arriver à St. Veit, avec les flammes qui en sortoient, fesoit un bel effet dans la nuit. Le chemin est long de St. Veit à Friesach, et le froid étant perçant je l'abajour baissé. Je le levois en passant devant Zwischenwassem, *du jardin* au milieu de la neige formoient un beau contraste. On bâtit le château à neuf, à gauche du grand chemin, vis-à-vis du jardin.
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J'avois ce que les Anglois nomment a "melancoly mud" toute cette journée. Le souper d'hier ne m'avoit pas contenté, et aujourd'hui le froid et le [166v.] chemin moitié dégelé m'obligeoient de rester continuellement enfermé dans la voiture. L'assurance d'être aimé à Trieste ne me consoloit pas même. Le chemin ne va point en montant à Neumarkt en Basse Styrie, mais il y a une forte montée en sortant de là. Ces postillons vont très vite, ils ont de grands et bons chevaux. A Unzmarkt je quittais la voiture pour prendre les devans à pié, cela me rendit la vie. Weber ne put pas me suivre. Grande descente à moitié chemin d'ici à Judenburg, où je fus rendu à 6 h. du soir, étant encore à trois grandes postes de Leoben, où je ne serois point arrivé avant deux heures de la nuit. Je restois à la poste, où il y avoit une jolie Kellnerin. On me logea dans une belle, grande chambre très froide, malgré que l'archiduc Ferdinand et l'archiduchesse son épouse l'avoit occupée, allant à Vienne. Froid et jour gris, le soir le froid diminua un peu. $ 3 décembre. Le matin à 4 h. parti de Judenburg, la neige rendant la nuit très claire, un brouillard épais augmentoit le froid. En passant par un bois, un paysan avertit le postillon qu'il trouverait au milieu du chemin quelque chose qui lui paroissoit ou un homme mort ou un yvrogne. Arrivés à l'endroit, c'était un sac. Nous rencontrâmes nombre de voitures. A 6 h. 1/4 à [167r.] Knittelfeld. Une vieille femme y parfumoit la chambre à cause de l'orate. Le brouillard parut se dissiper, quand nous fûmes rendus au village de Kraubath. Les filles à la poste rirent beaucoup de mon habillement. Π étoit 8 h. Je pris les devans à pié et marchois une bonne demie heure. Passé le château de Massenberg on entra dans une gorge, où l'on descend dans la petite plaine où est situé Leoben. On s'apperçut que le cercle de fer de la roue droite de l'arrière train avoit sauté. On racommoda cela tant bien que mal. Je marchois encore beaucoup à pié. Le calvaire hors de Leoben sur un rocher isolé dans la plaine fait une effet pittoresque. A 10 h. 1/2 arrivé à Leoben, et à midi 3/4 a Pruk. Pour donner tout le tems à la réparation de la roue je descendis à l'auberge du Cerf d'abord en entrant à gauche et y fis un dîner maigre un peu court mais bon, et de jolies gens. En chemin j'ai réfléchi à ce qu'il y aura à dire aux Souverains. Parti de là à 2 h. 3/4, je fus à 4 h. 3/4 à Kriegla. Le chemin étant très raboteux, je ne fus rendu qu'à 7 h. à Muertzhofen. A une demie heure de là est le Krottenhof, qu'habite le pauvre Cte Scherfenberg. Je rencontrais dans la nuit, à quelques pas de là, le Cte Joseph Bathyan de Graetz dans une voiture angloise, précédé d'un homme à cheval, portant un flambeau en dépit de la clarté [167v.] que donnoit la neige. A 8 h. 1/2 je fus rendu à Muertzzuschlag. L'auberge n'est pas mauvaise. On m'y donna de bonnes truites. La chambre grande, mais se chaufant bien. Tems variable, cependant moins froid qu'hier.
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Ψ 4 décembre. Le matin à 3 h. la vapeur du poêle trop chaufé m'éveilla. Je partis près de 5 h. de Muertzzuschlag, par un froid aigu, une bise qui soufloit du côté du Simmering queje montois lentement. Je le redescendis à pié, mais il y avoit du verglas. Je fus obligé de m'appuyer à un domestique. A 8 h. j'anivois à Schottwien, V[iertel] u[nter] [dem] W[iener] W[ald] en Autriche. La fille de l'auberge assez jolie, j'y pris du bon caffé. L'abbaye de Gloggnitz, éclairée par le soleil, se présenta bien. Ce sont des bénédictins dépendans de la Bavière. A 10 h. 1/2 à Neykirchen. Le postillon précédent avoit la jambe cassée, et en a été guéri par un paysan. Celui de Neykfirchen] me rendit à midi 1/4 à Neustadt. Il me fit traverser la ville que je n'avois jamais vue. Je fis un bon dîner à l'auberge, où il y avoit encore une jolie personne. En traversant le nouveau village de [168r.] Theresienfeld j'observois avec plaisir qu'aucune de ses maisons ne manque d'habitans. Passant Salenau et Gunzelstorf, je vis Schoenau et son parc, Kottingbrunn, et je voir Enzesfeld. OberWalperstorf de Mme de Schulenburg reste à droite du chemin. Vis-à-vis de l'endroit sur le grand chemin-même on voit les vilaines maisons de ce prétendu nouveau village de Tattendorf que l'inspecteur Schmidt a fait fonder à cette dame. Parti à 1 h. 1/2 j'arrivois à 3 h. 1/2 à Trayskirchen, où Weber m'arrêta un peu par le payement lent. On voit si bien Laxenbourg de dessus le grand chemin. Passé Neudorf que j'avois d'abord pris pour Inzerstorf, je vis là les nouvelles maisons que le Cte Harrach a fait bâtir. Aux lignes du Wiener Berg on me dit que le douanier de Trieste, m'ayant donné un Anweisungsbollet au lieu d'un Freybollet, il falloit aller à la grande douane. J'y laissois aller Weber qui vint me demander ensuite encore la clef de ma cassette, disant que tout est à présent de la plus grande sévérité au bureau d'ici, les précautions ayant redoublées. Pour moi, j'avois pris un fiacre qui me mena ventre à terre depuis les Paulaner à la Landstraße chez ma cousine, [167v.] la comtesse de la Lippe. J'y trouvois mon cousin Callenberg avec sa femme qui attendoient la maîtresse du logis. Elle arriva joliment mise, en satin bleu avec des rubans souci. Elle beaucoup de mes petits présens, m'assura de la constance de son amitié. Je vis ses enfans, ses femmes, et à 7 h. Callenberg me ramena en ville à Vienne, où je loge rue de Carinthie n° 995, près de la Rose, vis-à-vis du Cygne. Mes chambres sont jolies, la vapeur des poêles m'incommoda un peu. Je passois tout le reste de la soirée à m'arranger dans mon apartement et à débrouiller mes papiers. Le son de voix lamentable de Weber, son hypocondrie m'a un peu ennuyé dans ce voyage. L e matin un froid perçant. Beau soleil en Autriche, cependant grand vent de l'ouest-sud-ouest. $ 5 décembre. Le matin Kratz vint et me parla sur beaucoup de choses différentes. M . Eger arriva avant 9 h. et me montra tous les raports qu'il alloit faire sur mon compte à la Chancellerie. Je m'en fus à la Cour. Après avoir été quelque tems dans l'antichambre de
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Sa Maj. Ilmpératrice je fus un moment chez le grand [169r.] chambelan, Cte de Rosenberg, qui me conseilla d'aller d'abord chez l'Empereur. Sa Majesté à laquelle je fus annoncé par un jeune chambelan, Cte Eszterhasy, me fit entrer dans son apartement, et là en se promenant avec moi en long et en large, Elle me parla de beaucoup de choses, de son désir d'envoyer en France des canons de fonte et du bois de construction, de ce qu'aucune rivière ne débouche vers nos ports. Elle demanda s'il valoit la peine d'avoir la paix avec les barbaresques, sans armement, si le commerce de la Lombardie avec Trieste étoit considérable. Je lui parlois de l'espoir d'avoir à Trieste la maison de Treves de Venise, je lui exposois mon plan de nouveau chemin avec le projet du péage. Elle parut l'approuver mais me dit combien on étoit ordinairement lent ici à se résoudre les affaires, me demanda si l'abolition du Tribunal de Santé n'étoit pas un bien. Eger m'a dit que la Deputation in Illyricis est abolie et incorporée à la Chancellerie d'Hongrie et Koller mis ad acta, que le Bannat est incorporé dans l'Hongrie et fera des comitats, que Brigido sera président en Silésie. De chez l'Empereur du côté de Sa Majesté l'Impératrice où le Cte Seilem m'annonça. L'Impératrice me traita fort bien, et me dit que, pour parler affaires, il falloit revenir plusieurs fois depuis 6 jusqu'à 8 h. du soir, me demanda des nouvelles de mon [169v.] frère. De là avec Callenberg chez Mme de Gonfalonieri et chez Mme de Vasquez. Ensuite chez M. de Zephyris, homme sérieux et honnête, chez M. le Cte Hazfeld qui fit des objections contre mon chemin, qui me dit que, de 200.000 fl. rente superflue du Lotto, il vouloit employer la plus grande partie à l'abolition de tous les péages, me parla de Serpos. L'Empereur me dit que le projet étoit d'unir Gorice avec Laybach, et demanda si, dans ce cas, on pourrait unir Aquilée à Trieste. Il commença à parler des fers, je fis entendre que je ne voudrais plus m'en mêler, de peur de jeter un faulx dans la moisson d'autrui. Chez ma nièce, elle me une lettre mon frère du sept novembre. Elle a beaucoup grandie et se tient bien. Dîné du traiteur chez moi avec mon secrétaire. A 4 h. chez le grand chancelier, il me demanda la raison pourquoi le cotton est si cher. De là chez le chancelier B. de Reischach. On voulut me renvoyer, je montois cependant et trouvois Giorgio, qui insista beaucoup à ce que j'assistasse aux commissions sur le système des fers qui doivent se tenir sous la présidence du Cte Khevenhiiller, président de la Chambre des Comptes. Un instant chez Mme qui me remercia beaucoup de mes persicate. De là à la Cour chez madame l'archiduchesse de Milan, où il y avoit cercle. Je fus présenté à Son Altesse Royale par [170r.] Mme Gonfalonieri, sa grande maîtresse. Elle me parla à différentes reprises, ainsi que Mme l'archiduchesse Elisabeth, les archiducs Ferdinand et Maximilien. Je fis la connoissance de la marquise Manzi, une aimable femme. Chotek me parla beaucoup de mes raports, et dit qu'on avoit approuvé mon projet de simplifier les comptes des ex-jésuites, mais que la Buchhalterey avoit protesté. Mme de Burghausen me parla de l'amitié qu'avoit pour moi le Cte Rosenberg. Gund[acre] Colloredo, Wilzek de Naples, Wurmbrandt, Sternberg, tous m'accortèrent avec amitié. Inopinément je rencontrais le Pce Joseph Lobkowitz, et
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nous allâmes ensemble chez Mme de Pergen. Il y avoient la Pcesse Picol[omini], le chevalier Keith avec une armée d'Anglois. De là à l'assemblée chez Hazfeld, où je parfois au Cte Heister, président du Tyrol, à M. de Wieschnik de Pragues, à Potocki Kreiczy, à Mmes de Wallmoden et de Schoenbom, à la Pcesse Schwarzenberg, à Mme de Goes. De là chez le Pce Kaunitz, j'y entrais avec l'archiduc. Le maître du logis me parla avec amitié. J'y causois avec M. de Breteuil, Mme de Windischgraetz, le Pce Gallizin, l'envoyé de Prusse, celui de Sardaigne, M. de Vivalda. Brouillard, puis beau tems. £ 6 décembre. Le matin complété mon journal. Kratz m'ame-[170v.]na le tailleur Bryant. Chez le Cte Rosenberg qui me parla de la douane de Kremsbrugg, et chez son cousin, le grand capitaine de la Carinthie. Chez le Pce Joseph Lobkowitz, qui arrangea avec moi un voyage pour Presbourg pour jeudi, et me conta ses peines. Chez le Staatsrath baron Lehr où je trouvois Gebler. Chez le vice-chancelier Cte de Clary qui ne m'édifia guères. Chez Mme de Goes que je trouvois aimable. Chez le Cte Wenzel Sinzendorf qui m'expliqua les propositions faites par lui et la Commission sous ses ordres pour simplifier les ressorts de justice, la procédure et la doctrine des testamene, et rendre celle-ci conforme au droit de nature. Chez le Cte Philippe, qui me témoigna de l'amitié. De retour chez moi je reçus le paquet de la poste. Dîné au logis. Après-midi je fus chez le Pce de Colloredo, puis je restois chez moi jusqu'à 8 h. où j'allois chez Mme de Kollowrath, et ensuite à l'assemblée chez Ferdinand Harrach. J'y causois avec Barthélémy et avec M. de Reischach, avec la Pcesse Schwarzenberg. Il a beaucoup plu la nuit et encore pendant la journée.
XLDCe Semaine Θ 2 de l'Avent, 7 décembre. A la messe à la chapelle de St Jean ici à côté. De là chez Eger qui m'insinua que Ricci lui a écrit n'avoir [17 lr.] pas osé me d'une augmentation de 200 fl. qu'il désire avoir de la caisse de la ville à cause de sa qualité de Praeses de la commission économique. Doutes du B. Reischach sur le nouveau chemin. Chez le président de la Chambre, j'entrois après le Cte Heister. Il me donna sa parole sacrée d'appuyer ma requête pour le nouveau chemin et même de fournir l'argent pour pouvoir finir ce chemin en moins de deux ans. Il promit de faire payer à Schell ses Einfuhrgelder. Il se plaignit à moi du raport qu'a fait le Cte de Cobenzl dans son absence, et par lequel il prouve qu'il n'y a que 270.000 fl. de minus dans les revenus des douanes de 1776 vis-à-vis de 1775. Car, dit-il, les impôts que rejettoit le Cte Cobenzl, ont rendu 540.000 fl. de plus, les accises rehaussées sont comprises dans le montant, le Handgrafenamt démembré a rendu d'autant moins. Si les cordonistes augmentent leurs e
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connoissances, la fraude deviendra pire. Chez le cardinal, il demanda s'il devoit m'accompagner. Chez la vieille Lobkowitz. J'y trouvois le général Ferrari, qui me porta des complimens de sa femme. Chez Mme de Thun, qui me reçut avec amitié. Dîné chez le grand chancelier avec son fils, un gros patapouf, sa belle-fille née Heister, le Cte Pierre, [171v.] le président du Tyrol, Cte de Heister, le B. Post, chanoine d'Ollmutz, un chanoine de Brunn. Après-midi vint le Cte Korezky, évêque de Brunn. Le grand chancelier me dit que pour le Bannat la question „an?" est décidée, mais que le „quomodo", combien l'Hongrie doit assurer par an, resterait longtems indécis. De là chez l'ambassadeur de France. J'y trouvois Mme de Thun avec Boyds, Mmes de Wallenstein et de Bathyan née Palfy, le brigadier comte de Sarsfïeld, le bailli Sagromoso. Chez Mme de Trautmannsdorf, renouvellé connoissance avec le Cte Schoenbom, causé avec la Tonerl. Chez ma nièce Thérèse, il y avoit les jeunes Wallenstein. Chez Mme de Paar dans la maison de Kaunitz, Kinsky y parla d'un ton doctoral. Chez Mme de Reischach, qui promit de me broder un portefeuille, me dit combien elle seroit enchantée de voir ma cousine de la Lippe, Mmes de Degenfeld, de Clary, de Hoyos y arrivèrent. De là à 9 h. soupée chez Mme de Windischgraetz avec les vieux Hazfeld, les Gund[acre] Colloredo, Mmes de Wrbna et de Weissenwolf, Swieten que j'avois vu chez Mme de Thun ce matin, Sternberg, les envoyés de Prusse et de Russie, le Pce Albani. Je m'y ennuyois un peu. Beau et froid. D 8 décembre. Fête de l'immaculée conception. A la fonction à St Etienne. Avant d'y aller je fus chez M. Greiner, qui me reçut dans un appartement rempli de beaux tableaux. Il est extrêmement doux, [172r.] honnête et poli. De la fonction au fauxbourg chez Mme de la Lippe qui me dit qu'elle hait ce mari qui la traite en vrai rustre. Elle parut s'intéresser au récit de mon genre de vie à Trieste. Dîné chez Ferdinand Harrach avec les Joseph Lobkowitz, le Cte Rosenberg, Swieten, Mme de Burghausen, le Cte Philippe Kinsky. On gronda contre Raab et j e défendis sa cause. De là chez le baron Binder. Il me fit voir une carte où tous les Etats de la maison d'Autriche sont marqués de rouge. Il m'étonna, ce vieillard, comme il désiroit que nous eussions tout l'Etat de Venise contre le Milanois. La Galicie rend environ trois millions net. Les expéditions de Fries sur le Danube ne vont que jusqu'à Ruszug. On a des nouvelles de Bolts de Madagascar. Chez le Pce Kaunitz. J'y vis sa belle-fille qui me dit que des gens de poids lui avoient dit du bien de moi. Liotard y étoit avec sa barbe blanche. Resté chez moi jusqu'à 9 h. Je passois deux heures à l'assemblée de l'ambassadeur de France où je vis jouer les buratini (ce sont des poupées qu'on ment[!] 16 sur la main) des pièces du théâtre italien, p. e. le Mondo nuovo. Le Cte Cobenzl y étoit. Je m'ennuyois à périr le reste du tems. Il neigea.
16 Vielleicht monte oder met.
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¿ 9 décembre. Un huissier vint me porter une boëte ridicule. [172v.] Le marchand du roi d'Angleterre fut chez moi. Le matin chez ma cousine de la Lippe, qui reçut un message de Mme de Salmour. A pied dans les rues. Dîné chez l'ambassadeur de France avec Mmes de Wrbna et de Picolomini, Pellegrini, Cobenzl, le général Terzi et le Qe de Clermont. On parla ferme et régie, et le Cte Cobenzl parut quasi un peu économiste. A la Cour. Sa Maj. l'Impératrice me fit ajourner pour demain. Le Cte Hardegg y étoit, le conseiller aulique Györö et le curé protestant de Herrmannstadt. De là chez Mme de Reischach. *Un instant chez Mme de T[hun] qui se démenoit avec des Anglois*. Puis chez moi lire dans la vie de l'abbé Terray que Felz m'a envoyé. Tems gris moins froid. S- 10 décembre. Le tailleur me porta un nouveau manteau de molleton. Chez le Cte Rosenberg, j'emportois de chez lui un ouvrage de Linguet. Chez le Mal Colloredo, je lui parlois au sujet de la supplique du lieutnant Graetz. De retour chez moi, j'y trouvois M. de Zephyris, qui voulut me persuader d'aller voir Mme de Guttenberg. J'ouvris ma poste et m'en occupois. Dîné au logis. Chez le grand chancelier, je lui remis la liste de mes raports arriérés. Chez Mme de Pergen queje trouvois seule. A 8 h. 1/2 j'eus audience de Sa Maj. l'Impératrice. Je lui remis mes trois nottes. Elle ne me témoigna nulle envie d'assister les religieuses, me rapellant l'histoire de la possédée. Elle me parla de mon frère, de *feue* Mme de Windischgraetz, de son frère, le vice-chancelier, demanda si j'étois content de Ricci, me chargea [173r.] de complimens pour l'archiduchesse à Presbourg. Sa Maj. en tout me parut peu portée à me donner quelque témoignage de sa bonté. De là chez Mme de Burghausen. Sa Maj. 1 Empereur y vint et railla M. de Rosenberg sur le sujet de Mme de Ximenez à Florence qui s'est coupé les cheveux et retiré dans un couvent pour ne pas l'avoir épousé. Un moment à l'assemblée du prince Schwarzenberg. De là chez moi. Jour gris. Ψ 11 décembre. Je lus le matin dans les Annales politiques, civiles et littéraires du 18e siècle par M. Linguet, ouvrage très bien écrit, mais rempli de paradoxes. Le Pce de Lobkowitz vint me prendre à 7 h. dans sa calèche, je m'apperçus bientôt combien il est aigri par les adversités. A Fischament nous prîmes du caffé. Une bise violente nous incommodoit un peu. A midi et demi nous descendîmes à l'Aigle d'Or à Presbourg, et après avoir fait une toiletto très précipitée, nous allâmes à la Cour. Nous y trouvâmes Sardaigne, Naples, Lucques. Mme l'archiduchesse à laquelle je parlois de ma soeur Canto, me promit son assistance, mais me dit d'en parler à Sa Maj. l'Impératrice même. Elle nous fit voir les portraits du roi et de la reine de Naples dans un état à pelotte garni de diamans que Wilzek lui a porté de la part de [173v.] sa soeur. Lé duc me parla de Trieste en partie par sarcasme, croyant que ce n'étoit qu'une petite crique, supposant que
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je n'avois rien à faire. Je crus m'appercevoir qu'on ne m'aimoit pas, me regardant comme un protégé de Sa Maj. l'Empereur. A dîner je fus entre la grande maîtresse et Mme de Csaky, née Draskovich, petite femme qui n'est pas mal en gorge et en yeux. Il dîna avec nous mon ami, le Cte Balassa, avec lequel je causois infiniment sur les établissemens d'éducation en Hongrie. Sur Fiume il dit que M[ailáth] et Alm[asy] sont tous les deux des légistes peu propres à la place. Demoiselle Bathyan jolie. Mme Wiczay, petite fille du Pce Eszterhasy, fort jeune et appétissante, sans esprit. Mme d'Ugarte. Le duc me fit voir sa collection d'estampes qui est fort vaste et très bien arrangée. Il me fit voir comment ils avoient été mal logés avant qu'on ait ajouté le petit bâtiment au château. Bunau et Miltitz parlèrent beaucoup de Lavater, von seiner Aussicht in die Ewigkeit. Apartement fort ennuyeux. Le duc me demanda si je jouois. A 9 h. nous retournâmes à l'auberge remettre nos habits de voyage. Arrivés à 10 h. au bord du Danube, le bateau volant ne vint pas, les bateliers disant qu'ils étoient pris par les glaçons que charioit le fleuve. Il fallut retourner en ville, où je couchois [174r.] tout habillé, n'ayant rien avec moi, au risque d'être étouffé par la fumée. Beau tems frais. $ 12 décembre. Le matin à 9 h., après bien des messages et la visite du bourguemaître, nous allâmes au Danube, où on embarqua notre calèche, sur un bac nous passâmes devant le pont volant qui étoit effectivement quoique fort légèrement, pris entre les glaçons que charioient la rivière en assez grande quantité, quoique fort mous. Il en coûta un peu de peine pour sortir la calèche. Mrs de Sardaigne etc. nous suivoient en berline dans un autre bac. On voit si bien Kitsee, trois percées par la forêt sur la montagne dans ces environs. Entre Altenburg et Fischament nous rencontrâmes Mme de Feketé qui s'en alloit à Presbourg. Le Schneeberg se présentoit majestueusement d'abord devant nous, puis à notre gauche. A Fischament nous eûmes un excellent postillon qui alloit ventre à terre. Hauteur à gauche dans les environs de Simmering près d'une foret où l'Empereur veut construire une gloriette. est un fort joli bourg. Nous entrâmes par les lignes de St Marc. A 2 h. 3/4 nous fûmes de retour à Vienne. J'envoyois d'abord chez le Cte Schœnborn me faire [174v.] excuser que je ne pouvois pas dîner chez lui. Ensuite je passois quelque tems chez le Pce Schwarzenberg à causer avec la princesse et le baron Widdmann. De là à la Cour au cercle, l'archiduchesse de Milan et Mme Marie Anne me parlèrent très gracieusement. Mme d'Attimis me parla pour son fils, Mme de Salmour me parla. Un moment à l'assemblée du Cte Hazfeld, causé avec Mme Manzi. Chez le Pce de Kaunitz avec Mme de Wallmoden qui se dit un peu triste. Joué au whist avec Mmes de Clary et de Wrbna et le chevalier de Somma. L'archiduc Maximilien y étoit et le Pce de Paar, qui me reprocha de ne leur avoir pas même envoyé un goujon, à Mme de Buquoy et à lui, il parut s'intéresser à moi. Joseph Colloredo assez fier. Forte bise. Le tems se remit au dégel.
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% 13 décembre. L'orfèvre Krautauer vint chez moi, j'ordonnois chez lui seize plats de vaisselle pour mon ménage, d'après le conseil de l'envoyé de Prusse, avec cela deux grands plats ronds, et deux grands plats ovales. Le tout montera à près de dix-huit cent florins. L'orfèvre Albrecht vint, et je lui donnois à faire la bague de N.[annette] R[ossetti]. Un instant chez le comte Rosenberg, puis chez l'envoyé de Saxe Pezold. Il ne savoit pas un mot de l'arrêt mis sur mes revenus de Saxe. De là chez moi, écrit des lettres et expédié ma poste. A 3 h. au fauxbourg chez ma cousine de la Lippe. [175r.] Je la trouvois à table, avec son mari, la petite Ctesse de Hoymb et sa gouvernante, Mlle Sollicofre. Les Callenberg jouèrent, je le menois, lui, en ville et m'en allois dîner chez le Pce Kaunitz. Π y avoit les Etling, Mmes de Wrbna, de Wallenstein Liechtenstein], Dominic K[aunitz], Sbarra, le général Ferrari, Alberti, le chevalier Keith, lord Graham et une armée d'Anglois. Il étoit 5 h. 1/4 quand on se mit à table, le prince de bonne humeur. De là chez la Pcesse Eszterhasy. Je la trouvois excessivement défaite, le rhumatisme au bras l'ayant fort fatiguée. Puis chez Mme de Burghausen. On y parla beaucoup de l'enfant nouveau né de Mme de Clary. Il pisse, on avoit été fort en peine sur ce que cette fonction animale ne se fesoit pas bien. Affaissé par un gros rhume, j'allois encore à l'assemblée chez Ferdinand Harrach, où Reischach manifesta son peu d'envie de me seconder dans l'affaire des courtiers. Il me donna des espérances pour le Cte Suardi pour l'année prochaine. Un certain Zach que le Mal Haddik m'a recommandé, fut chez moi le matin. Tems de dégel. Froid humide.
L e Semaine Θ 3 de l'Avent, 14 décembre. Hier je me suis aperçu que mon grand uniforme est resté à Trieste, j'ai écrit pour le faire venir. Kraz vint me parler au sujet d'un officier de maison. Le menuisier Wismuller vint me parler de chaises à envoyer à Trieste. J'ordonnois six serrures à Trieste pour ma maison. Dicté un mémoire [175v.] pour M. de Pezold au sujet de l'arrêt mis en Saxe sur mes revenus. A la Cour pour me présenter aux archiduchesses Marie Anne et Elisabeth. Je ne les vis qu'en passant puisqu'elles alloient dîner de bonne heure. M[arie] A[nne] voulut mépriser le port de Trieste. Lu dans Linguet, son fiel contre les économistes, et son éloge de M. de Malesherbes. Chez l'archiduc Maximilien. Son Altesse Royale me parla fort sensément, me dit qu'un roulier qui lui a porté des effets, s'est loué de l'abolition du rôle. Le général Brokhausen eut audience après moi. Dîné chez le Pce François de Lichtenstein avec les Ugarte, dont la femme est une Windischgraetz, Mmes de Sinzendorf et de Schlik et leurs filles, Mmes de Wallenstein et dTErdoedy, les généraux Clerfayt et Philippe Kinsky, Ferrari, Kagenek, un baron son parent. La princesse me parla beaucoup des sujets de contentement que je donnerais aux Triestins, le prince aussi. Je jouois au whist avec lui et Mme de Wallenstein. De là chez la Pcesse Eszterhasy régnante, j'amusois Mme de Grassalkovich par mon conte de la e
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première femme du fils du doge. Chez Mme de Kollowrath, j'y trouvois la Pcesse Khevenhüller douairière, avec la jeune Kevenh[üller] Schrattenbach. Passé la soirée chez Mme de Reischach, qui travailloit à un portefeuille pour moi. Chez Colloredo. Causé longtems avec Gundacre. Jour gris. D 15 décembre. Le matin l'orfèvre vint encore me parler et je lui donnois la commission des couverts de dessert. Chez l'envoyé de [176r.] Prusse le consulter sur la vaisselle. Je lui parlois de mon poste, il me conseilla de laisser éteindre mon nom, je causois fort longtems avec lui. Dîné chez madame de Goes pour le jour de naissance du Pce Schwarzenberg avec la famille, les Joseph Lobk[owitz], Mme d'Uhlef[eld], la Pcesse Adam Bathyan, les Fürstemberg, le Cte Potocki, Windischgraetz, Keglevich. On me dispensa de jouer, heureusement. Après-midi chez Wenzel Sinzendorf à entendre de sots propos. D n'y avoit que Khevenhüller et Breuner. Au spectacle. La locanda, la musique est de.... la Ripamonte jolie actrice sans voix, la Bologna laide avec de la voix. Todi a de la voix. Un moment chez le Pce Kaunitz, de là à l'assemblée chez l'ambassadeur de France. J'y recommandois à l'amitié de Reischach] l'affaire des courtiers, et causois un moment avec Mlle de Kinsky. Jour gris et froid. i 16 décembre. Le matin le jeune Kampfmuller vint chez moi me prier de le recommander au B. Binder. Chez le B. Pichler, je lui parlois protestans et religieuses de Trieste. Π est magnifiquement logé au Stallgebäude. Chez Eger, il se plaignit de l'opiniâtreté de R[eischach] au sujet des courtiers, me parla du Cte Portia, compris mes doutes au sujet de la visite à Mlle de Guttenberg. L'orfèvre Wirth vint chez moi et me fit un plan beaucoup plus économe pour avoir une vaisselle. Fini une notte à Sa Maj. [176v.] l'Impératrice concernant les religieuses. Dîné chez l'ambassadeur de France avec la Pcesse Françoise et son fils, les Pce Kinsky et fille, les Pce Clary et fille, les Pce Charles Lichtenstein, Sardaigne, Wilzek, E[meste] Kaunitz, Pellegrini, général Browne, Sternberg, etc. La Pcesse Kinsky me dit que j'étois le maître de venir chez elle quand je voulois, même à Weidlingau à la campagne, si j'étois ici l'été. A la Cour à 6 h. J'eus audience de Sa Maj. l'Impératrice qui me parla fers avec tous les préjugés des opposans, me dit que l'archiduc Ferdinand] craint que je ne sois venu ici avec des propositions désagréables pour les Milanois, me fit un grand récit d'une superstition qui se fesoit en dôme de Milan avec le diable et les possédés et qu'Elfe a défendu de faire, signa mon mémoire par raport à Maffei. Dans l'antichambre je rencontrois le Mal Lascy à qui je parlois de Stuart, il s'étonnoit qu'il voulut être chambelan. De là chez Mme Pergen, je me sauvois quand arriva l'inondation d'Anglois. Chez la Pcesse Eszterhasy. Je la trouvois gaye et mieux en santé. J'y vis la marquise, et l'Empereur y vint disant que Z. et lui étoient
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bien d'accord sur l'article de Mme de Buquoy. Joué au whist chez le Pce François avec lui, le président de la Chambre des Comptes et le général Richecourt. Les fils du prince parioient toujours. Chez Kaunitz. Causé avec l'envoyé de Sardaigne, puis avec le Pce de Paar et Mme de Clary sur le manque de petite société ici. Tems frais. [177r] Ü 17 décembre. Le jouaillier Albrecht me porta la bague de Mme Rjossetti]. L'orfèvre Wirth me porta des échantillons de vaisselle tels queje veux faire exécuter la mienne. Le juif Loebel Hoenig de l'Administration du Tabac, Hierschel, frère de ceux de Trieste, et Giorgio et le curé de la maison teutonique vinrent chez moi. Le comte de Chotek vint me voir, et me dit que le Conseil est content de moi, tout comme me l'a dit hier M. de Lehrbach qui va en Suède. Je reçus ma poste. Un moment chez ma cousine que je trouvois au lit, souffrante et malade. Dîné au logis. Après que j'eus expédié ma poste, M. Eger fut chez moi et j'appris de lui que quand même on vient ici pour le service du souverain, on n'a pas même le droit de se faire payer les frais de voyage. Nous causâmes longtems. Chez la Pcesse Eszterhasy, l'Empereur y vint encore causer avec Manzi sur son séjour de Paris. Chez la grande maîtresse au sujet de la mort de sa soeur. Chez Mme de Salmour. Elle et Mlle sa fille me parlèrent beaucoup de ma soeur Constance qu'ils ont vu chez les Einsiedel à Reibersdorf. A Heirenhut le 28e leur expliqua les heures de chant et de prière en leur disant la comédie recommence à telle heure. A l'assemblée chez le Pce Schwarzenberg. J'y causois beaucoup avec Mlle de Thurheim, chanoinesse de Nivelle, que j'appel-[177v.]lois autrefois ma soeur en J[ésu] C[hrist], Chez le Pce Kaunitz. Il me parla beaucoup de mon habit de Castor et de Mme Clementina. Il n'aime pas à beaucoup près autant Mme de Thum. Jour gris, le soir de la neige.
% 18 décembre. Ecrit à Mme de Dieden. Le comte Heister m'a dit hier s'être entendu avec Ronchi de tout accorder pour le transit des toiles par le Tyrol vers Trieste. Le Hofrath Puchberg vint chez moi et me porta quelque chose à signer pour frère, 8.000 fl. que feu le comte Louis avoit emprunté des Auersperg en 1738. Il me raconta en même tems, comme il avoit proposé à mon frère, avant la supression de la Chambre des Comptes, qu'il devoit lui-même proposer cette supression sous condition que le grand Livre Central se tiendroit à la Cour sous sa direction par deux ou trois personnes qui seules auraient été instruites du secret de l'Etat, qu'il pourrait même y avoir une caisse secrète à la Cour, d'où sortiraient toutes les dépenses qu'on ne voudrait pas publier. Il y a dix-huit mois que 1 Empereur avoit approuvé le premier de ces projets, mais le Cte Hazfeld trouva moyen de l'anéantir. Sa Maj. ne voulut point de la caisse. A présent le
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désordre est excessif. Donati de la banque a foutu le camp avec 180.000 fl. en or, làdessus pour concentrer toutes les caisses, le président de la Chambre a sortir de l'hôtel de la banque, et P[uchberg] a perdu son quartier. Auersp[erg] de Galicie est généralement détesté, il persécute tous les adhérens de [178r.] la Chambre des Comptes, cependant on n'écoute les plaintes de personne. Puchberg est de la Chancellerie sans y assister. Je fus chez le prélat de Sagan qui m'exposa en détail, comment est allé l'affaire des études, le plan étendu qu'avoit fait un certain Hess les écoles latines, comment ce plan fut renversé par le P. Grazian qui ne connoissoit que la manière d'enseigner des jésuites et piaristes. Ma suggestion que ceux qui fréquentent les écoles latines peuvent continuer à fréquenter les écoles normales, au moins la 4 e classe, lui plut. Un moment chez le Pce Lobkowitz, où je vis Stein, arrivé hier au soir. Dîné chez les Callenberg avec le lieutenant colonel, baron de Lilgen, le chevalier de Kerpen etc. Après je menois Callenberg chez Mme de la Lippe où je trouvois Mme d'Althaim. Ma cousine toujours sur la chaise longue. Au concert spirituel. Fries parla des trois rencontres en Amérique, où les Américains se sont bien battus. Le 23 septembre Philadelphie a été prise, le 4 octobre le général Washington a surpris les Anglois et brûlé un vaisseau de guerre et une frégate. Je fus m'ennuyer à l'assemblée de l'ambassadeur de France, et qui pis est, réfléchir ensuite sur cet ennui. Comme hier, même un peu de neige. 17 £ 19 décembre. Le matin Kraz fut chez moi. J'allois voir le comte Rosenberg qui me conseilla de pressentir mes frères en Saxe si j'avois quelque chose à espérer d'eux. Chez Puchbergj il me dit que les Abschlüße de mon frère avoient été trop volumineux pour l'Impératrice [178v.] et que jamais mon frère n'en a voulu donner de plus courts, que l'Empereur a commandé à Brand de continuer les leçons de comptabilité à fin que l'art n'en soit point perdu, que les Etats d'Autriche, le Lotto et l'Administration du Tabac conservent toujours soigneusement la méthode de mon frère,18 que le Cte Auersperg n'a jamais rendu compte d'aucun Schlüßelgeld pour la rente des Starosties en Pologne, que le B. Kresel s'est indignement conduit dans l'affaire de la Chambre des Comptes. Il me montra tout plein de ses collections utiles et son mémoire sur la création et l'existence de la Chambre des Comptes. De là chez ma cousine de la Lippe, un instant chez Mme de Thun. Dîné chez le Pce Kaunitz, nous étions 18, les Manzi, les Bathyan, Mme de Wallenstein, Pellegrini, le Pce Paar, Prusse, Mme de Windischgraetz, Emeste K[aunitz], Zichy, Rasumofsky, le Cte Rosenberg, le Cte Philippe de Sinzendorf, lequel voulut toujours recommencer avec son ton plaisant de supériorité. On se leva de table à 7 h. 1/2. Mme de Kaunitz me dit avoir lu dans les gazettes allemandes l'ordonnance de Trieste touchant la viande de boucherie. Chez la Pcesse Eszt[erhasy], on y admira le beau 17 Wetterangabe im Original nach: «trois rencontres en Amérique». 18 Siehe Zentralbuch.
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velours ras de Mme Manzi, ses boucles d'oreilles de trois francs telles que les porte la reine de France. De là chez le Pce Lobkowitz où je restois jusques près d'onze heures. D me montra sa vaisselle de voyage qui coûte 800 fl. et me dit que son frère est administrateur des terres du cousin, pour lequel effet la Cour a avancé [179r.] 500.000 fl. Un instant chez Kaunitz. Jour gris. La nuit du 19 au 20 il est tombé beaucoup de neige. % 20 décembre. Le grand chancelier m'envoya la réponse sur la feuille que je lui ai donné l'autre jour, avec les annotations à la marge de tous mes raporteurs. Il se trouve que le raport au sujet de l'évêque est égaré quoique parti de Trieste le 14 novembre. Reçu ma poste avec beaucoup de lettres. Giorgio chez moi le matin voulut me persuader d'assister aux commissions sur les fers. Chez ma cousine de la Lippe. Je la trouvois en blanc, appétissante sur son lit de repos, et mieux de santé. Expédié ma poste après quoi j'allois, avant 7 h., chez Mme de Pergen où le chevalier Keith parla de la fidélité des Ecossois. Il y avoit deux jeunes Potocky. Chez la Pcesse Eszterhasy où l'Empereur nous parla beaucoup de son voyage de France, et le chancelier d'Hongrie me parla de la manière dont le Bannat sera administré à l'Hongrie, que dans la somme payée jusqu'ici à la Chambre il y a beaucoup d'articles qui doivent être vendus avec les terres, tels les dixmes, /les droits sur/ la vente du vin en détail etc., que par conséquent l'Hongrie doit préalablement séparer tout cela de la contribution. Chez Kaunitz, l'Empereur y étoit, je fis au prince les complimens de mon frère. Chez le Pce Lobkowitz, je lui lus dans Linguet. Chez le Pce de Paar soupé avec Rosenberg et Sternberg. Π neigea un peu de tems en tems. [179v.] LI e Semaine Θ 4 de l'A vent, 21 décembre. A la messe à la chapelle de . L'artiste Weynazer vint tirer ma face en cire pour trois ducats et deux pour la copie. Chez Mme de la lippe, puis à la porte de l'évêque de Trieste. Chez la Pcesse Eszterhasy, je lui parlois longtems de mes affaires. Mme de Grassalkovich y vint. Dîné chez le Pce Gallizin avec les Wrbna et les deux demoiselles en satin rose, les Etling, Schwarzenberg père et fils, les Erneste Harrach, Wilzek, le nonce et son abbé, le Pce de Hesse-Darmstadt, le cardinal, Cobenzl etc., superbe vaisselle de Wirth. Avant le dîner il nous mena dans des chambres froides voir ses tableaux. Chez le Pce Colloredo. M. de Palfy y parla de la grande nouvelle que, le 17 octobre, le général Burgoyne a été obligé, après une attaque infractueuse du général Frazer avec ses Ecossois, de se rendre au général américain Gates avec 6.000 hommes, que lord G. Germain a du avouer cette nouvelle à la Chambre des Communes à laquelle on demandoit huit millions de subsides. Chez la Pcesse Kinsky. Le Pce de Paar y fesoit e
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la lecture de la gazette de Leyde où ces nouvelles se trouvent en détail. Avec le Pce de Paar chez Mme de Tarouca, je la trouvois avec ses trois . De là chez Mme de Reischach, où étoient les Degenfeld. Mené [180r.] Wallmoden au logis. Chez Kaunitz. L'archiduc y étoit. Causé avec le peintre Röslin. Un peu de neige, tout est blanc. D 22 décembre. Lu l'imprimé sur les gymnases, qui me donna lieu de nouveau à réfléchir sur un plan bien suivi d'éducation publique. L'orfèvre Wirth et le menuisier Wiesmüller furent chez moi. Je sortis à pié et allois chez le comte Chotek. Doppelhofen y vint et nous allâmes ensemble à S. Anne aux écoles de dessein de Zeys et de Domaneck, puis chez le peintre Röslin qui regrette beaucoup de ne pas pouvoir faire le portrait de l'Empereur et de l'Impératrice Reine pour la reine de France, tandis que le barbouilleur Liotard va peindre toute la famille impériale et est logé à la Cour. Dîné chez le Cte Hazfeld avec les deux frères Sinzendorf et madame, les Breuner et un Khevenhiiller, frère de madame, le comte Leslie, exellence depuis hier qui va épouser à Prague la seconde fille du prince Mansfeld, le général Herberstein, le Pce de HesseDarmstadt, les Wrbna du Conseil Aulique, l'envoyé de Dannemarc. Mme de Sinz[endorf] me dit qu'elle me croyoit encore l'innocence baptismale, son mari me dit que l'affaire de Maffei est faite. De là chez le Pce François. Le Pce de Hesse y dit que le pays de Cassel, auquel il croit 600.000 habitans, est déjà très dépeuplé par l'émigration de ces douze mille hommes qu'on a envoyé en Amérique. Les paysans du pays [180v.] Darmstadt qui louent leur travail dans le pays de Cassel, y gagnent considérablement. De là chez *Mme de Pergen. Chez* la Pcesse Schwarzenberg où il y avoit nombre de dames, entr'autres Mme de Kinsky et sa belle-soeur. De là chez le Pce Lobkowitz, j'y devins plus mélancolique encore et je lus, en revenant chez moi, dans l'Eloge du chancelier de l'Hôpital: «Malheur à celui, qui pour se soutenir dans ses opinions ou sa conduite a besoin du sceau de l'approbation populaire, et qui cherche à s'attirer les suffrages! Ce besoin de l'opinion du moment décèle une âme petite et une tête étroite», page 86. J'appliquois ces paroles à mon existence dans la société. Je n'ai aucune activité dans la foule, j'y suis nul ce qui vient d'un amour propre timide que je dois à mon éducation servile. Dans aucune occasion je trouve plus de vraisemblance au mélange de deux animaux d'inclination différente, que Mittelhfaeuser] m'attribuoit. Le bouc aime la franchise, l'activité, il aime à changer de place, le serpent le contredit, aime à ramper à terre, à marcher d'un pas sur, il me rend réservé. Mon seul et unique malheur est, d'être mécontent queje suis tel, envieux de ceux qui existent avec plus d'activité dans la société. Cela augmente mon embarras, les reproches que je me fais, m'attristent, me rendent misanthrope, et contrairement ce caractère de dou-[181r.]leur qui ne me quitte jamais lorsque je suis content et à l'aise. Si, à quarante, on pouvoit encore élever son âme, je voudrais qu'elle eut toujours cette noblesse et cette élévation de se mettre au-dessus des
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jugemens d'autrui, et d'être contente 29 décembre. Spergs m'a dit hier, que la dot de l'archiduchesse [185v.] de Milan est assurée sur les biens d'Hongrie autour d'Arad. Ceux-ci, depuis vingt ans, ont tant augmenté qu'évalués en 1753 à 56.000 fl. ils rendent actuellement 30.000 ducats. C'est
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pourquoi l'archiduc n'a rien à prétendre sur les douanes du Milanois qui lui étoient assurés «in supplementum dotis». Giorgio vint chez moi, puis le Pce de Lobkowitz, qui me mena chez son sellier. Puis chez Röslin avec lequel nous allâmes au Belvedere voir la gallerie de tableaux de la Cour. J'y pris une colique affreuse. Je vis cependant le Cupidon du Corrège qui est trop lavé, des Titiens, des Guides, des Paul Veronese, des Rubens. En-haut il y a les moindres de l'Ecole flamande. Chez Mme de la Lippe, elle souffre des yeux. J'arrivois un peu tard à dîner chez le nonce. On étoit déjà à table. Les deux frères Sinzendorf, le Pce de Waldek, Sagromosso, le Pce de Hesse-Darmstadt, Wilzek le cousin, etc. De là chez moi à écrire, puis chez Mme de Pergen qui parla des Empfindsame Reisen durch Sachsen etc., de là chez Mme de Reischach. Elle me dit que Col[oredo] et Cob[enzl] ont été cinq jours à Paris sans savoir que faire jusqu'à ce que M. de Belgeojoso les a présentés, que l'on a dit dans des gazettes que les princesses avoient examinés les dentelles de l'Empereur, qu'il s'est fait faire une épée d'or, de deux autres. Qu'il n'a porté qu'un habit puce et un habit gris de tout son séjour. Elle me donna à lire un drame de M. de Monvel: Charles de Morinzer ou l'amant bourru qui [186r.] est très joli, fort touchant. Chez le Pce K[aunitz], causé avec Flachsland. Le dégel continua. ¿ 30 décembre. Le matin Kraz fut chez moi, me fit voir des serrures pour Trieste, ensuite vint le jouailler Wiesinger, qui me recommanda des bijoutiers pour monter des cheveux. Après 9 h. vinrent chez moi les Callenberg avec leur fille, ensuite M. et Mme de Goes, puis ma nièce Thérèse avec sa gouvernante, et quand tous ceux-ci eurent déjeuné, M. et Mme de la Lippe. Cette dernière se plaignit à moi de n'avoir plus Mlle de Hoymb avec elle. On dit qu'elle a la réputation d'être maîtresse difficile, qu'elle dit en face à son mari qu'elle ne l'aime point. Ensuite je fus chez le prélat de Sagan qui distribuoit précisément les nouveaux catéchismes à tous les maîtres d'école. Il y vint un conseiller de guerre, Hauer. Chez la vieille Pcesse Lobk[owitz], Dîné avec elle et son fils chez la Pcesse Eszterhasy, avec St Ignon, Ferrari, Clerfayt, de la Tour et les pères Sternberg. La Tour m'expliqua la façon de vivre du Cte Auersperg, il a 33.000 fl. de rentes et ne dépense rien, n'a jamais une table de plus de 18 couverts, disant qu'il ne peut avoir de plus grandes tables, deux chambres meublées en satinade rayée jaune et blanc. La cuisine ne lui coûte rien, il reçoit force gibier dont ses gens vendent. Il est grossier au suprême degré. Il embrasse les demoiselles Spork devant tout le [186v.] monde. Mme de Brigido se gênoit singulièrement pour Mme d'Auersperg. Joseph Brigido traite le gouverneur d'égal, critique tout devant lui. Cherfayt mena chez la princesse le jeune Pce d'Aremberg. De là un instant chez Pezold où je comptois trouver le Cte de Hoymb. A 6 h. dans l'antichambre de Sa Maj. l'Impératrice, parlé à Ffranz] J[oseph] Kinsky de l'établissement d'éducation du duc de Wurtemberg. Je remis à Sa Maj. le mémoire pour la douane de Kremmsbrugg, pour le chapelain militaire Blagusich, et la requête du lieutenant Gratz.
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Elle me chargea de dire à mon frère de ne pas bouger de Montpellier qu'il ne soit sûr d'être guéri. Je lui parlois en faveur de Giorgio. Sa Maj. me dit qu'il avoit été bien longtems en chemin, qu'il étoit entièrement d'accord avec moi, qu'il étoit singulier cependant que trois ministres, Hazfeld, Kollowrath, Khevenhüller, au commencement très prévenus contre ces gênes, croyoient actuellement la Carinthie ruinée si on les abolissoit, que le grand-duc qui avoit été fort content de moi, étoit entièrement en faveur de la liberté. Sa Maj. m'ordonna de lui donner un mémoire pour Mme de Canto, la chose étant un peu ancienne. Elle m'assura voir avec plaisir comment toutes mes propositions étoient favorable-[187r.]ment accueillie ici, et me dit qu'elle ne supposoit pas que je partirais d'abord. Au spectacle. Die schöne Wienerin, farce qui fait rire, le père qui fait accompagner les amans avec des cors de chasse en sortant. L'archiduchesse de Milan en rit beaucoup. Chez le prince de Colloredo, parlé à Joseph Colloredo au sujet de Giorgio. Le dégel continue. £ 31 décembre. L'ambassadeur d'Espagne, comte de Mahoni, a été enterré dimanche au soir. Giorgio fut chez moi me parler toujours de la Commission des fers. A 10 h. 1/2 à la chapelle de St Jean pour la prise d'habit du comte Joseph Colloredo. Il étoit en manteau noir à genoux sur le premier degré vers l'autel. A sa droite et à sa gauche des bancs rempli de chevaliers en uniforme blanc et>rouge et blanc ou rouge et noir. Parmi ce nombre le bailli Cte Philippe Sinzendorf, le bailli Cte de Flachslanden, le bailli Sagromoso. A droite de l'autel étoit le Mal Cte de Colloredo, fesant les fonctions de grand prieur. A gauche le général Kinsky, novice de l'ordre. La première cérémonie étoit la lecture de la bulle du pape, qui dura longtems. Puis le candidat se mit à genoux vis-àvis de son oncle. Il y eut beaucoup de lecture, de baisement d'Evangile, on le ceignit de l'éperon, lui donna l'accolade, on lui mit les éperons, le tout [187v.] après qu'il eut fait les voeux. Avant de mettre l'épée dans le fourreau il fit le signe de croix avec cette épée vers les assistane. En signe d'obéissance il porta le livre de l'Evangile sur l'autel. D communia et fut embrassé. Toute sa famille dans l'église et le Mal Lascy, et l'archiduc près de l'orgue. De là avec le Pce de Lobkowitz demander après le duc Albert. Puis chez l'archiduchesse Marie, puis chez l'archiduchesse de Milan, où il y avoit un grand cercle d'hommes et de femmes. Ensuite chez moi lire mes lettres. Dîné chez le comte Seilern dans la maison qu'occupoit ci-devant le grand maître, Pce Khevenh[iiller]. Ses anciens meubles sont superbement encadrés, mais point d'écran dans la maison. Il y dîna tous les Sternberg, les Emeste Harrach, les Kollowrath président de la Chambre, les Clary vicechancelier, les Khevenhpiller] général, les Zichy, l'ambassadeur de France, le chancelier et vice-chancelier d'Hongrie, la dame de Cour Attimis. Visites de nouvel an après que j'eus expédié ma poste chez le grand maître, la grande maîtresse Ctesse de Vasquez. Le grandchancelier me dit que mes requêtes à l'Impératrice étoient déjà résolues, le président de la Chambre que l'affaire du transit du Tyrol avoit passé. L'Empereur y étoit. Le Mal
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Colloredo a déjà reçu de Sa Maj. la requête du lieutenant Gratz. Chez le Pce K[aunitz], il fit voir la copie d'un plafond de Mengs, faite par un [188r.] de ses élèves à Rome. Chez le Pce Colloredo, causé avec le Cte Auersperg. Chez la Pcesse Eszterh[asy]. Pellegrini m'expliqua ses terrations sur la fortification autour du fanal. Chez Mme Reischach, j'y teiminois la soirée, et trouvois au retour trois décrets de la Cour. Le tems se mit tout à fait au dégel.
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Notte des Lettres que j'ai écrites ou reçues pendant l'année
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Lettres reçues: Le 2 janvier de Kratz du 28 décembre. Le 6 de Mme Chiris de Vienne le 30. De Torres de Gorice du 3. Le 7 du Cte Raymond Thurn de Duino le 6. Le 8 du consul de Barletta, Luca Passaretti. Le 10 de Morelli du S. De M. le duc de Bragance du 1 er de l'an. De S. E. le président de la Chambre du 2. Le 12 de M. le Cte Durazzo du 7. Du Mis Montecuculi de Modène le 4. Le 13 du M. le Cte de Durazzo du 7. Le 14 de mon frère de Stokholm le 20 décembre. De M. de Raygersfeld de Leipzig lel er janvier. De Mme de Canto de Pragues le 2 janvier. Du grand chancelier du 3 janvier. De M. Eger du 8 janvier. Du baron Pichler du 8. De mon Verwalter de Mottling du 10. De Grenek du 4 janvier. Le 20 de Doehnert du 23 décembre. Le 20 janvier de ma chère cousine Diede de Gotha et de Mouscau du 22 novembre et 2 janvier. De Mme de Canto de Pragues le 10. De ma nièce du 13. De Kraz du 15. De Torres du 17. De Torres du 19. Le 21 du vice-président de Gorice, Cte de Coronini. Le 23 du baron Pichler. Le 24 du consul général de Zante, Cte Sicuro du 29 novembre. Le 27 de M. le Cte de Mercy de Paris le 15 décembre. De Morelli du 23 janvier. Le 28 du 19,25 décembre et 1 er janvier de mon frère de Montpellier n°17. Du consul de Marseille Kik du 4. Le 31 de Torres du 29. Lettres écrites: Le 2 de janvier à Mme la Ctesse de Durrazzo à Venise. Le 3 à Kratz. Le 4 au Mis Serpos. Le 6 à Mme de Reischach. A ma nièce Thérèse. A Mme Chiris.
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Le 8 à mon frère à Montpellier, parti le 17, n° 28 *partie le 17/18*. A M . Eger. A. S. E. le Cte Firmian. Le 18 à S. E. M. le Cte de Durazzo. A M. le Cte Starhemberg à Venise. Le 12 à S. E. M. le Cte de Kollowrath. A M. le duc de Bragance. Le 13 à Morelli à Gorice. Le 14 à M. Eger. A mon prieur à Mottling. A mon frère en Suède tout pour l'ordinaire du 17. Le 15 à Mme de Canto. Le 16 à M. le baron de Pichler. Le 20 au Cte Torres à Gorice. Le 21 janvier à l'inspecteur de Gauernitz Döhnert. A S. E. M. le président de la Chambre. Le 22 à Mme de Canto. A Mme de Baudissin. A ma chère cousine Diede. Le 23 à ma nièce Thérèse. A Kraz. Le 24 à M. le Baron de Pichler. Le 27 à M le Pce Lobkowitz à Petersbourg. A S. E. le baron de Reischach. Le 29 à mon frère et ma belle-soeur à Montpellier n° 29. Le 30 à S. E. le vice-président de Gorice, comte de Coronini. A Morelli. A ma cousine de Pinneberg. Le 31 à S. E. le baron de Reischach.
FÉVRIER
Lettres reçues: Le 3 de S. E. le baron de Reischach du 29 janvier. De Kraz du 28. Le 6 de M. le Pce Lobkowitz de Petersbourg le 7 janvier. De ma soeur Canto de Pragues le 13 décembre. De Mme de Baudissin du 24 janvier. De M. de Diesbach de Riie le 24 janvier. De ma nièce Thérèse du 31 janvier. Le 8 de Tortes du 7 février. Le 10 de Mme de Canto du 31 janvier. De Kraz du 5 février. Du duc de Bragance de même datte. Du baron Schell du 8 février. Le 11 de ma belle-soeur de Montpellier le 22 janvier. Le 13 du B. Reischach du 8 février. De Torres du 10 février. Le 17 de Mme de Canto du 8 février. Le 19 de Morelli du 13. Le 20 de Raab du 14 février. De Torres du 16. De Schell du 18. Le 24 de ma nièce du 17. De mon prévôt de Mottling du 18. De Stuart du 22. Le 27 de Doehnert du 13 février. De ma soeur Baudissin du 17. De Kraz du 22. De Torres du 16. 94
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Lettres écrites: Le 2 au baron de Raygersfeld à Leipzig. A Torres. Le 3 à M. le Cte Wilzek à Naples. Le 5 au consul de Marseille Kik. A M. le baron de Reischach. Le 7 à Mme de Baudissin. A M. de Raab. A M. le Pce de Lobkowitz. Le 9 au Cte Torres à Gorice. Le 10 au duc de Bragance. A Kraz. A Mme de Canto. Le 11 au baron Schell. Le 14 à ma belle-soeur à Montpellier n° 30. Au Major Stuart à Laybach. Le 17 à M de Reischach. Le 19 à Morelli. A Torres à Gorice. Le 23 à S. E. le Cte Kollowrath. A M. de Bolza. Au baron Schell. Le 27 à S. E. le grand commandeur à Venise. A M. le Pce de Waldek. A ma nièce Thérèse. A l'inspecteur Doehnert à Gauernitz. Le 28 à Mme de Baudissin.
MARS
Lettres reçues: Le 3 de M. de Raygersfeld du 19 février de Leipzig. Le 4 de M. l'ambassadeur, Cte de Durazzo du 1 er de Venise. Du vice-consul Naldi. Le 6 de M. Schwarzer du 9 février avec le formulaire pour Mottling. Du baron Schell du 5 mars. Le 10 de ma soeur Canto du 28 février. De Torres du 7 mars. Du baron Joseph Brigido du 22 février de Temes war. De mon Verwalter de Mottling le 7. Le 11 du grand commandeur de Venise le 8 mars. Le 13 mars du B. Schell du 12. De Torres du 10. Le 15 de Pittoni du 12. Le 17 de Torres du 14. Le 20 de Kraz du 15 mars. De M. de Feltz de Brusselles le 6. De Torres du 17. De ma cousine de Pinneberg du 3. De M. de Reischach du 15. Le 26 à Venise de Wassermann Le 27 à Venise de Giorgio d'Ancone le 22. Le 28 de Combelle du 27. Le 29 de Ricci du 26 avec un gros paquet de lettres et de dépêches. De Wassermann du 26. Du prince Waldek de Pardubitz le 12. Du consul de Gênes, Conti de Pise le 10. De celui de Marseille Kik du 1 er avec une incluse de mon frère et belle-soeur du 18 mars. Du Cte Rosenberg le 19 mars.
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Lettres écrites: Le 1 er à M. de Torres. Le 5 à S. E. M. le baron de Reischach. A M. le grand chancelier, Cte de Blumegen. A M. le baron de Pichler. A M. le grand chambelan, Cte de Rosenberg. Le 7 à M. de Schell. Au secrétaire aulique Schwarzer. Le 10 à Mme de Canto. Le 13 à M. de Raygersfeld à Londres. Le 14 à M. le Cte Thurn à Florence. A Morelli à Gorice. Le 16 à Torres à Gorice. Le 21 au Β. Schell à Laybach. Le 29 à mon frère à Montpellier n° 31 de Venise.
AVRIL
Lettres reçues: Le 2 à Triest. De Kraz du 22 mars. Du baron Pichler du 22. De Torres du 24. De Morelli du 28. De Schwarzer du 24. De Henriette de Museau du 15. De M. Eger du 22. De Pittoni de Venise du 19. Le 3 de mon frère en Suède du 10 mars. De Mme de Canto du 26. Le 6 du Pce Lobkowitz de Petersbourg le 24 février. Deux lettres de M. de Reischach du 31 mars. Du grand écuyer, Cte de Dietrichstein du 1 er avril. Le 7 du gouverneur de Livourne Bourbon del Monte du 24 mars. De S. E. le Cte Thurn de Florence du 29 mars. Le 10 de ma soeur Baudissin du 31 mars. De Torres du 7 avril. Du B. Schell du [...] Le 14 du secrétaire Schwarzer du 10. Le 15 du consul de Marseille Kik du 29 mars avec une incluse de mon frère de Montpellier du 20. Le 17 de ma nièce Thérèse du 11 avril et de Mme Chilis. De Kraz du 11. Le 21 de M. le Pce de Lobkowitz de Petersbourg le 25 mars. De mon prieur de Mottling le 15 avril. De S. E. le Cte Rosenberg le 16, du secrétaire de cabinet M. de Zephyris du 16. De Torres du 18. Le 26 du grand commandeur, Cte de Colloredo du 23 avril. Le 28 du consul de Barletta, Passaretti du 5 avril avec un baril de vin. De l'ambassadeur de Venise à Vienne Contarmi du 23 avril. De M. le Pce de Kaunitz de même datte. Du comte Torres du 25 avril. De mon Verwalter de Möttling du 25 avril. Le 29 de mon frère de Marseille du 7 et de ma belle-soeur du 13 avril. De M. le Cte Durazzo de Venise 21 avril. Le 30 du Mis Serpos du 26 avril. De M. Merle de Marseille du 3 février.
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Lettres
Lettres écrites: Le 3 à Kraz à Vienne. Le 4 à Torres. A Morelli à Gorice. A mon frère en Suède. A S. E. le président de la Chambre. A S. E. le grand chancelier. A S. E. le grand chambelan. A S. E. le chancelier, baron de Reischach. Le 5 à Mme l'ambassadrice à Venise. Le 6 à ma belle-soeur à Montpellier n° 32, au duc de Bragance. Au Cte Dietrichstein. Le 7 à S. E. le grand chancelier par le canal de Chio. A S. E. le baron de Reischach. A Sa Majesté l'Impératrice Reine. A M. de Zephyris, secrétaire du cabinet. Le 8 à Mme de Canto. A M. le Pce de Waldek. A M. le Pce de Lobkowitz. A M. de Raygersfeld à Leipzig. Le 11 à Mme de Baudissin. Le 12 à M. de Martini, conseiller aulique de la Chancellerie de Bohême. Le 14 à S. E. Contarini, ambassadeur de Venise à Vienne et procurateur de St Marc. A M. de Diesbach. A M. de Feltz. A M. l'ambassadeur, Cte de Durazzo. Le 15 à mon frère n° 33, adressée au consul Kik à Marseille. Le 16 à ma nièce Thérèse. A Morelli à Cattinara. Le 15 à Kraz. A la petite Thérèse. A M. le baron de Pichler en faveur de Grenek. Le 21 à M. de Zephyris. Le 22 à mon prieur à Möttling. Le 24 à M. le Cte Rosenberg. A M. de Torres. A Kraz. A l'évêque. Le 28 notte à l'Administration de la banque de Laybach. Lettre à M. le Cte Kollowrath, président de la Chambre. A M. le Pce de Kaunitz. Le 30 à mon frère à Montpellier n° 34.
MAY
Lettres reçues: Le 1 er de Constance du 1 er avril. De Mme de Baudissin du 21 avril. De Mme de Canto du 22. Le 5 de Morelli du 30. D'un ex-jésuite à Vienne qui veut être agent du bailliage du 23 avril. De S. E. le grand chancelier du 26. Le 6 de M. le Pce Jean de Schwarzenberg. Le 8 de Kratz du 2 avec 1.000 fl. De Morelli du 3. De M. le Cte Rosenberg du 3. Le 13 de B. Schell de Pisino le 10 may.
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1777
Lettres
Le 15 du B. Raygersfeld de Leipzig 3 may. Du duc de Bragance de Vienne 3 may. Du Verwalter Pogatschnigg du 13 may de Laybach. De M. Cotóni, resident du Grand Duc à Venise. Le 19 de M. le baron de Reischach du 14. Du prévôt de Mottling du 16. Le 20 de ma belle-soeur d'Aix le 2 may. Le 22 du commandeur Rindsmaul du 19 may. Du B. Raygersfeld de Leipzig le 10 may. Le 23 du baron Schell de Pisino le 22 may. Du baron Koenigsbrunn de Gorice le 22. Le 24 de S. E. le grand chancelier du 18 août 1776. Le 25 de S. E. le président de la Chambre du 14 may. De Kraz de Vienne du 21 may. De M. de Zephyris de Schoenbrunn le 19. Le 27 de M. Cotóni de Venise. Le 29 de ma soeur Baudissin du 19. De Chio du 21. De Kraz du 24. De Mme de Canto de Prague du 20. De M. Eger de Gorice du 26. Le 31 de mon grand commandeur de Venise le 27 may.
Lettres écrites: Le 2 à Constance. A mon frère en Suède. A ma soeur Baudissin. A Kraz. Le 3 à Mme de Canto. A Mme de Kornfail. Le 7 au marquis Serpos, au grand commandeur, Cte de Colloredo. Le 9 à M. le Pce Jean de Schwarzenberg. A M. le Pce Lobkowitz. A Mme la Pcesse Eszterhasy. A M. de Zephyris. Le 12 à S. E. le grand chambelan. Le 13 à M. le commandeur, Cte de Rindsmaul à Laybach. Le 15 à M. de Raygersfeld à Leipzig. Au Verwalter Pogatschnigg. Le 17 à M. le baron Schell à Pisino. Le 19 à M. le baron de Reischach. A ma belle-soeur n° 35. A M. Merle à Marseille. A M. le duc de Bragance. A M. le grand commandeur à Venise. Le 21 à M. Eger en lui envoyant le système des fers de Styrie. A Morelli. A Mme de Coronini à Vienne. Le 22 à ma belle-soeur en France n° 36. Au grand commandeur. A mon Verwalter à Mottling. Le 23 à M. Eger à Gorice. Le 24 may à M. le baron de Koenigsbrunn à Gorice. A S. E. le grand chancelier. Le 28 à M. Cotóni. Le 29 à monsieur l'ambassadeur, Cte de Mercy à Paris. Le 30 à ma cousine de la Lippe à Vienne. A ma cousine de Perkentin à Pinneberg. A ma soeur Baudissin. A Mme de Canto. Le 31 à M. le Cte Torres à Gorice. A mon prieur à Mottling.
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Lettres JUIN
Lettres reçues: Le 2 de Mme la Pcesse Eszterhasy du 25 may. De mon Verwalter du 26. Du Mis Bourbon del Monte de Livourne le 23 may. Le 5 de l'ambassadeur, Cte Durazzo du 15 may. Du prince Waldek de Pardubitz le 26 may. Le 6 de Torres de Gorice le 5 juin. De l'archevêque de Gorice du 5. Le 7 du consul Pirroni d'Ancóne du 28 may. De M. Dillon du 1 er juin de Venise. Du grand commandeur du 4 juin. Le 9 de M. le Pce Lobkowitz de Petersbourg le 13 may. De Mme Clementina de Vienne 4 juin. Du président de la Chambre du 29 may. De Tones du 7 juin. Le 12 juin de ma belle-soeur d'Aix le 20 may. Le 16 de ma nièce du 7 juin. De M. Eger du 11 juin. De mon Verwalter et de mon prévôt à Mottling du 13 juin. Le 17 du grand commandeur du 14 juin. De Francesco Perazzi, ci-devant vice-consul de Manfredonia. Le 19 de M. de Raygersfeld de Leipzig le 7 juin. Du Cte Philippe Clary de Vienne le 12. De M. le Cte Ferdinand Harrach du 15. Le 22 de Mme Rose Harrach. Du Duc de Bragance du 15. De M. de Pichler du 18. Le 23 de M. Tessara de Pera près de Constantinople du 25 septembre 1776. Le 24 de mon grand commandeur. De mon frère d'Aix le 30 may. Le 26 de mon frère de Stokholm du 29 may. Le 28 de Struppi de Zeng. Le 30 de ma soeur Kornfail du 26 may. De ma soeur Canto du 19 juin. Du novice Passitsch de Möttling 23 juin.
Lettres écrites: Le 2 à M. le duc de Bragance au président de la Chambre, Cte de Kollowrath. A Kraz. A mon Verwalter à Möttling. Le 6 à M. de Torres. A S. A. l'archevêque de Gorice. A M. le Pce de Waldek. Au grand commandeur, Cte de Colloredo. A l'ambassadeur, Cte de Durazzo. Le 11 à Mme la Ctesse de Thurn à Duino. Le 12 juin à ma belle-sœur en France n° 37. Le 15 à M. le baron Dillon à Venise. M. de Strappi à Zeng. A M. Eger à Vienne. Le 16 à ma nièce Thérèse. A M. le prince de Lobkowitz. A mon Verwalter à Möttling. Le 20 à M. de Raygersfeld. A M. le Cte Ferdinand Harrach. Le 21 à S. E. M. le président de la Chambre.
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Lettres
1777
Le 23 à Mme la Ctesse d'Harrach. A M. le duc de Bragance. A M. le baron de Thugut, intemonce par la [...] de l'évêque Passemli. Le 26 à mon frère à Montpellier n° 38. A mon frère à Berlin. Le 30 à Kraz. A S. E. le Cte de Rosenberg.
JUILLET
Lettres reçues: Le 1 er juillet du Cte Wilzek de Naples le 12 juin. De M. Merle de Marseille le 14 juin. Du Cte Blagay d'Adelsperg du 1 er . Le 3 de M. de Martini du 28 juin. De M. Eger du 29. Du B. Schell du 1 er juillet. Le 7 du Cte Lamberg de Turin le 25 juin. De Kraz du 2 juillet. Du Cte Rosenberg du 3. Le 8 du consul Kik de Marseille le 21 juin. De mon frère de Montpellier le 13. Le 10 à Gorice de M. de Ricci du 10 avec une lettre de M. le comte Mercy du 22 juin. De Morelli du 25. De Mme de Dieden du 26. Du prince Lobkowitz du 1 er juillet. Le 16 à Rossek. De l'ingenieur Calixto de Malborgheto du 13. Le 19 à Laybach. Du colonel Langet de Graetz le 7. De ma nièce du 7 et de Mme Chiris. De Kraz du 9. De M. d'Aleti de Venise du 9. De Ricci du 11. De Weber du 14. De Ricci du 14. De M. le Cte Philippi de Florence 28 juin. De M. de Raygersfeld de Leipzig. De mon prévôt à Mottling du 15 juillet. Du Cte Torres de Gorice du 18. De Wassermann du 18. De Ricci du 18. Le 24 à Mottling. De M. de Ricci du 21. De M. de Raygersfeld de Londres le 4 juillet. De M. de Montecuculi de Modene le 11. Du Mis Serpos de Venise le 16. Du grand commandeur du 16. Le 27 à Laybach de Weber du 21. Le 28 de M. de Ricci. De Pittoni du 25. De ma soeur Baudissin de Ranzau le 7. De M. de Felz de Brusselles le 10. De M. de Diesbach de Rüe le 9. Le 30 juillet à Triest du consul Kik de Marseille le 12. Du consul Benechi à Naples du 9. De mon Verwalter de Mottling du 4. Le 31 de retour de Laybach deux lettres de Ricci et de Wassermann du 28 juillet. Du Pce Ftirstenberg du 14 juillet. De mon frère Frédéric de Dresden le 15. De Torres du 25 juin. De Weber du 28. Du Pce Lobkowitz de Baden le 23. De M. le Baron de Reischach du 26. De Mme de Canto du 23.
Lettres écrites: Le 1 er juillet à ma soeur Canto à Pragues. A Nanette
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i.
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Lettres
Le 4 à Mme de Baudissin. A M. Eger. Le 8 à mon frère à Montpellier n° 39. Le 9 à S. E. le baron de Reischach. Au baron Schell. Le 10 de Gorice à M. de Ricci. Le 11 de Gorice à M. le Pce de Lobkowitz à Vienne. A Morelli. Le 19 de Laybach à Kraz. Le 21 de Mottling à M. de Torres. A M. de Ricci. A ma cousine de Diede. A ma cousine de la Lippe. Le 23 de Tscherneml à Kraz. A ma nièce Thérèse. A M. d'Alet à Venise. A Mme de Kornfail. Le 24 au Mis Serpos. Le 28 de Laybach à M. de Struppi. Le 31 de Trieste. A M. le Pce de Fürstenberg à Prague. A S. E. le baron Reischach. A M. le Cte Philippe Clary à Pragues. Au Cte Torres. A M. le Cte Philippi à Florence. A mon prieur à Möttling. A M. de Raygersfeld.
AOÛT
Lettres reçues: Le 1 er du baron Koenigsbrunn du 30 juillet. Le 2 de Giorgio de Sinigaglia le 27 juillet. Le 6 de Struppi de Zeng du 30 juillet. Le 7 du Cte Rosenberg de Rossek le 3 août. Le 10 de Torres du 8 août. Du baron Taufferer du 9. Du B. Schell du 9. Le 12 du consul de Marseille du 19 juillet. De mon frère du 11 juillet. De ma belle-soeur du 11. De Morelli du 10 août. Le 14 de ma cousine Henriette du 10 août. De Kraz du 8 août. Le 18 de ma nièce du 8 août. De M. Eger du 13. De M. de Koenigsbrunn du 15. De M. de Schell du 16. Le 17 de M. le Cte Starhemberg de Revere le 10 août. Le 21 de mon Verwalter à Möttling. Le 25 de Scio. Le 26 du consul Conti de Gênes le 16 août. De mon frère de Montpellier du 21 juillet. Le 27 de M. de Raab du 18 août. De M. le baron Koenigsbrunn du 26. Le 28 de M. de Raygersfeld de Leipzig le 16. De Morelli le 25. Du B. Schell du 26 août.
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1777
Lettres
Lettres écrites: Le 1 er à ma soeur Baudissin. A S. E. président de la Chambre. A Mme la Pcesse Eszterhasy. A mon frère Frédéric à Berlin. Le 3 à Mme la Ctesse Thum à Duino. Le 4 à ma soeur Canto. A M. le baron de Koenigsbrunn. A M. le baron de Feltz. Le 7. à S. E. le baron de Reischach. Le 10 à M. de Raygersfeld à Leipzig. A S. E. M. le Cte Rosenberg. Le 11 au Β. Taufferer. Au B. Schwarzenberg. Au Cte Torres. Le 13 à ma belle-soeur à Montpellier. A mon frère n° 40. A Morelli à Ossegliano. Au consul Kik à Marseille. Le 15 à Henriette. A Kraz. Le 18 à M. le baron de Pichler, avec mon grand raport. Le 21 au baron Schell. Le 22 à mon Verwalter à Mottling. A M. le baron de Raygersfeld à Londres. Le 28 à mon frère à Montpellier n° 41. A M. le B. Koenigsbrunn. A Morelli. Le 29 à mon Verwalter à Mottling.
SEPTEMBRE
Lettres reçues: Le 1 er septembre de ma soeur Baudissin du 14 août. De ma soeur Canto du 20 août. De M. le baron de Piichler du 27 août. De Morelli du 29 août. Le 4 de mon Verwalter à Möttling du 2. De M. Eger du 30 août. De M. de Giorgio du 30 août. Le 5 de M. de Morelli. Le 8 de mon neveu de Copenhague le 12 août. De M. le Cte Ragnina de Raguse le 10. Du B. Schell du 6 septembre. Le 9 du Cte Philippi de Florence 31 août. De Flavio Fattorini de Bologne 26 août. Le 11 de mon frère de Montpellier le 21 août. De ma cousine de Pinneberg le 25 de Friedrichsruhe. De M. de Raygersfeld du 30 août. De Giorgio du 6 septembre. De M. d'Aponte du 6 septembre. Le 15 septembre de ma soeur Baudissin de Ranzau le 1 er . De M. le prince Fürstemberg de Pragues le 6. De M. de Schell. De M. le Pce Lobkowitz du 8. De ma nièce du 9. Le 18 de M. le baron de Reischach. De M. Eger. De Kratz toutes trois du 13 septembre. Le 20 de M. le grand commandeur de Venise du 17. Le 22 de Frédéric de Berlin le 3 septembre. De Mme de Canto du 13. Du Cte Torres du 20.
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Lettres Le 24 du consul de France de Fiume le 23. Le 25 du Mal Haddik du 19 septembre. Le 26 de Mme la Ctesse de Thum de Duino. Le 29 de M. le duc de Lafoens de Vienne le 24. De Frossard d'Adelsperg du 27. Lettres écrites: Le 1 e r septembre à Kratz. Au B. Schell à Laybach. A ma soeur Canto. Le 4 à ma soeur Baudissin.
Le 5 à M. de Raab. A M. Eger. A M. de Giorgio. A mon Verwalter à Mottling. Le 11 à M. le Cte Ragnina à Raguse. Le 12 à mon frère à Montpellier n° 42. A M. de Schell. Le 15 à ma soeur Baudissin. A son fils à Coppenhague. A M. le Pce de Lobkowitz à Vienne. Le 19 à S. E. le baron de Reischach. A S. E. le comte de Blumegen. A Kraz. A Giorgio. A M. Eger. Le 22 à mon frère à Berlin. A Mme de Canto à Pragues. Le 24 à M. le baron Schell. Le 25 à M. de Raygersfeld. Au Mal Haddik. Le 26 au Cte Torres. Au consul de France. A Mme la Ctesse Thum à Duino. A M. le Pce de Fürstemberg. A M. le baron de Lichtenberg, capitaine du cercle de la Carniole Intérieure à Adelsperg. Le 27 à S. E. le grand commandeur. Le 30 à mon Verwalter avec les absolutoria. A M. le duc de Lafoens. A Mme la Pcesse Eszterhasy. Au baron de Fries.
OCTOBRE Lettres reçues: Le 2 octobre de M. de Felz de Maestricht le 19 septembre. De S. E. le grand chancelier du 26. De M. Eger du 27. Du baron Schell du 1 e r octobre. Le 4 de Struppi de Zeng. Le 6 de Giorgio du 1 e r octobre. Du Mis Mari, ministre de Gênes à Vienne du 1 er . Du baron Schell du 4 avec la confirmation de la nouvelle de la mort du commandeur Strasoldo. Le 7 du grand commandeur de Venise avec la même nouvelle. Le 9 de mon frère de Montpellier du 15 septembre. De S. E. le Cte Ferdinand Harrach le 4 octobre. Du B. Schell du 8. Le 12 du duc de Bragance du 25 septembre avec ses hardes.
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1777
Lettres
Le 13 de Morelli du 10 octobre. De Fries du 8. Le 14 de mon grand commandeur du 11. Du consul Conti de Gênes, le 4 octobre. Du vice-consul de Venise Naldi. Le 16 de ma sœur de [Zahne] du 11 septembre, de ma soeur Canto du 4 octobre, de ma nièce Thérèse du 11 octobre. Le 17 de M. Merle de Marseille du 1 er septembre. Le 20 de mon frère de Montpellier du 29 septembre. De M. de Raygersfeld de Londres du 30. De mon prieur de Möttling du 14 octobre avec la supplique d'un nommé Wolf pour être Verwalter à Gros Sonntag. Le 23 du Mis Mari du 15 octobre. De Kraz du 18. De Mme la Pcesse Eszterhasy du 18. De Giorgio du 18. Le 27 de S. E. le Cte Harrach du 22. De M. Chio. De M. le Cte Torres du 24. De M. le Pce de Schwarzenberg père du 19 octobre. Le 28 du grand commandeur Cte de Colloredo du 24. Le 29 de S. E. le Cte Coronini de Vienne le 22. Le 30 de Morelli 27. Du Β. Koenigsbrunn du 28 octobre. De mon frère de Montpellier du 10 octobre. Du B. Raygersfeld de Leipzig le 15.
Lettres écrites: Le 3 à M. de Felz. A M. dΈger. Au baron Schell. Le 6 à Struppi. A M. le Mis de Mari. Le 8 octobre à mon prieur à Möttling. Le 9 à M. le baron Schell. A mon frère à Montpellier n° 43. Le 10 au Cte Suardi à Gorice. Le 13 à M. de Morelli à Losa. Le 14 au grand commandeur à Venise. Le 17 à ma nièce Thérèse à Vienne. A Mme de Canto à Pragues. Le 20 à mon frère à Montpellier n° 44. Le 21 à M. le grand commandeur à Venise. A mon prieur à Möttling. Le 23 à M. Merle à Marseille. A M. de Raygersfeld à Londres. Le 24 à Kraz. Le 26 à Mme la Pcesse Eszterhasy. A M. l'ambassadeur Cte de Durazzo à Venise. Le 27 à M. de Torres. A M. le Pce Schwarzenberg à Vienne. Le 30 à Mme la Ctesse de la Lippe à Vienne. Le 31 à M. de Morelli. Au B. Koenigsbrunn à Gorice. A S. E. le Cte Rosenberg à Vienne. Au baron Raygersfeld à Leipzig. A mon fière à Montpellier n° 45.
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Lettres NOVEMBRE
Lettres reçues: Le 1 er novembre du grand commandeur de Venise 29 octobre. De M. l'ambassadeur Cte de Durazzo du 29. Le 2 de Morelli du 1 er . Du baron Schell. Le 3 du Pce Lobkowitz de Horzym le 18. De M. Eger de Vienne le 29. Le 5 de M. Cambiasi de Livourne. De Torres du 1 er . Le 6 de M. l'ambassadeur Cte de Durazzo du 22 octobre. De ma soeur Baudissin de Dresde le 23. Le 10 de ma soeur Constance de Goerlitz le 12 septembre, de Mme de Canto du 29 octobre. De M. le Pce de Furstenberg du 2 novembre. De ma nièce Thérèse. Du B. Schell du 8 novembre. De Chio dEngelharts Zell du 1 er du mois. Le 11 de Morelli. Le 13 de l'inspecteur Doehnert de Gauernitz le 28 octobre. Le 17 novembre du baron Schell du 13 et du 15 novembre. De Morelli du 14. De M. le Cte Erneste Kaunitz du 10 novembre. Le 18 de M. le Cte Hrzan, auditeur de Rote, de mon Verwalter à Möttling. Le 19 de Mme la Ctesse de Thum de Gorice le 18. Le 20 de M. le baron de Pichler du 15. Le 24 de ma cousine de Diede, de Fürstenstein le 26 octobre. De Kraz du 17 novembre. Le 26 de M. le Cte Thum de Duino du 24 novembre. Le 27 du consul d'Ancone Pirroni du 20. Du B. Schell du 26 novembre. De Morelli du 26. De Mme Coronini du 26. Du B. Koenigsbrunn du 27. Le 29 de Casanova de Venise.
Lettres écrites: Le 3 à mon prieur à Möttling. A M. Eger. Au B. Schell. Le 5 à M. l'ambassadeur Cte de Durazzo. Le 6 à M. le Mal Cte de Haddik, président de guerre. A ma cousine de la Lippe. Le 7 à ma soeur Baudissin. A ma soeur Kornfail. A M. le Cte de Hoymb, envoyé de Saxe à Vienne. Le 10 au baron Schell. Le 11 à ma sœur Constance. A Mme de Canto. A ma nièce Thérèse. A Morelli à Gorice. Le 12 à M. le Cte Diesbach à Ruë. A M. le Pce Joseph Lobkowitz. Le 14 à l'inspecteur Doehnert. A ma soeur Baudissin. A S. E. le grand chambelan. Le 17 à S. E. le Cte Erneste Kaunitz. Le 18 à Morelli à Gorice. A S. E. M. le Cte Hrzan à Rome.
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1777
Lettres
Le 20 à mon Verwalter à Mottling. A Mme la Ctesse de Thurn. A M. le baron de Pichler. Le 21 au Β. Schell à Lay ach. Le 22 au Β. Koenigsbrunn à Gorice. Le 23 à M. le Cte de Thum à Duino. Le 28 à M. Eger. A Mme la Ctesse Clementina. A Morelli. Au B. Pichler. Le 30 de Laybach à Pittoni. Au comte Rindsmaul.
DÉCEMBRE Lettres reçues: Le 5 à Vienne de mon frère du 7 novembre. Le 6 du consul de Bordeaux Bethmann du 11 novembre. Du B. Raygersfeld du 19 novembre. De ma cousine de la Lippe du 25. De M. de Ricci du 1 er décembre. De Bonomo du 2. Du B. Schell du 2. Le 10 du B. Ricci du 5. De M. Tettamanzi de Messine du 3 novembre. De ma soeur Canto du 23. Du B. Schell du 6 décembre. De ma soeur à Dresde du 5. De ma soeur Komfail du 25 novembre. De Pittoni du 5 décembre. De Wassermann du 5. Le 13 du B. Ricci du 8. De Wassermann du 8. De Pittoni du 7. De Bonomo du 8. Du grand commandeur du 3. De ma soeur Canto du 10. Le 17 de Morelli du 12. De Pittoni du 13. De Bonomo du 12. Du Cte Stuart du 12. Du B. Schell du 13. De Strappi du 12. Du B. Ricci du 12. De Wassermann du 12. Le 20 de mon frère à Berlin du 9. De Doehnert du 10. De ma soeur Baudissin du 12. De Ricci et de Wassermann du 15. De mon frère de Montpellier le 5 décembre. De Gabiati du 15. Le 24 de Sorbée du 19 décembre. Du consul de Barletta du 15 novembre. De Pittoni du 18 décembre. De Bonomo du 19. De M. Strappi du 19. De M. Lichigaray de Bayonne du 22 novembre. De M. de Ricci du 19 décembre. De Wassermann du 19. De l'abbé Murât du 19. De Belletti du 18. Du B. Schell du 20. De Bellusco du 19. Le 27 de M. de Diesbach de Rtle le 13 décembre. De Morelli de Gorice du 22. De Pittoni du 22. Du Cte Suardi du 22. Du juif Marpurgo de Gradisca le 26 novembre. Des soeurs Francolsperg du 22 décembre. De Wassermann du 22. Du B. Ricci du 22. Le 30 de ma soeur Baudissin du 23. Le 31 de Pittoni du 26 décembre. Du B. Schell du 27. De mon Verwalter de Mottling du 27. Du Cte Stuart du 26. De Bellusco du 26. Des Comtes Trieste d'Asolo le 10 décembre. De M. de Raygersfeld de Leipzig. Du consul de Naples du 26. De Bonomo du 26. De M. Merle de Marseille. De Sorbée. De M. de Ricci du 26. De Wassermann du 26.
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Lettres
1777
Lettres écrites: Le 6 de Vienne à M. de Ricci. Au lieutenant-colonel Stnippi. A mon frère n° 46. Le 10 à M. de Ricci. Le 13 au même. A M. de Pittoni. A M. de Wassermann. A Bonomo. Au B. Schell. Le 14 à Mme de Canto. A Mme de Baudissin. A M. de Raygersfeld à Leipzig. A Mme la Ctesse de Gaetani à Naples. Le 17 à mon Verwalter à Mottling. A S . E. le grand commandeur. A M. de Mori à Gorice. Le 18 à Mme de Dieden à Friedberg et Wetteravie. Le 20 à Bonomo à Trieste. A mon frère Frédéric à Berlin. A M. de Ricci. Au major Cte Stuart à Trieste. A mon frère à Montpellier n° 47. Le 24 à Gabiati. A Wassermann. Au B. Ricci. Au B. Pittoni. Au B. Schell Le 29 à mon frère Max. Le 30 à Mme de Baudissin, à Mme de Canto. Au baron de Knebel à Dresden. Le 31 à M. de Ricci. Au B. Pittoni. A Morelli.
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1776
Décembre
53 e Semaine Θ après Noël, 29 décembre. Strappi me porta des anciennes délations contre Carlo Dini. Il alla avec moi à la messe. Bottoni vint me parler de l'assemblée du grand conseil d'après-demain, et s'étonna que le Cte Suardi ne m'eut point remis encore le mémoire de la ville. Promené à pié avec Pittoni à St André, de là chez Mme Maffei, que nous trouvâmes à dîner, puis au nouveau lazaret, par un très beau tems. Je parlois de mon amie Thérèse et cela me consola. De retour au logis, le Cte Suardi me présenta le mémoire de la ville signé par 53 membres du grand conseil, où ils me proposent de nommer six membres du grand conseil. Pittoni et Giorgio dînèrent avec moi. Aprèsmidi vint Ricci, l'évêque, le fiscal, Wassermann. Giorgio nous conta beaucoup de la Bohême, où il a été chargé de mettre une seigneurie entre Kuttenberg et Czaslau sur le pié du système de Raab. A [202v.] l'opéra. Pittoni m'amena la première danseuse Mlle Viglioli et la première actrice Mme Restorini. La première est jolie, la seconde fait des grimasses prodigieuse; mais elle a une belle voix de haute-contre, qui tient un peu du ténor. La Viglioli est encore plus jolie dans le second ballet où sa parure est moins riche. Mlle d'Aliai sans ce furieux né serait jolie, elle a de beaux yeux. Je fus un moment chez Mmes Tribuzzi et Rossetti. La vie ne m'est plus intéressante depuis le départ de Mme de Brigido. Très beau tems. J> 30 décembre. Toujours mélancolique d'avoir perdu ce qui m'aimoit. Je parlois à Wassermann sur l'assemblée de demain. Rossetti vint demander d'être reçu au grand conseil. Un bâtiment danois et un suédois entrèrent à la fois, le premier venant de Hambourg, le second de Smyme. Le consul de Venise m'a dit hier, que c'est l'intention de Mme Maffei de me demander pour parain de son enfant. Le douanier, Kappus et Wassermann dînèrent chez moi, après-midi vint Bonomo, le juge Giuliani, le Cte Suardi et Bottoni, je donnois à ce dernier les paroles qui devoient se lire demain au grand conseil. Je restois seul jusqu'à ce que Pittoni vint, je parlois de la dame de mes pensées. Au spectacle. Passé quelque tems dans la loge de Mme Maffei, je cherchois en vain à tromper mon ennui, rien ne me console du départ de cette aimable Thérèse. Pittoni m'amena la Viglioli dans l'habillement du second ballet, je fus peu content de lui. Au casin près du feu de cheminée. Giorgio disputa sur la langue al-[203r.]lemande, si elle est propre ou non à la musique, et sur les ballets de Noverre. Le matin tems passable. Le soir de la neige. ¿ 31 décembre. Le matin parlé à l'impressario sur les rôles du second opéra. Les capucins et les minorités vinrent me souhaiter la bonne année. Le Cte Suardi arriva et resta chez moi jusqu'à ce que après 10 h. j'allois assister au maggior consiglio. Bottoni
108
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Janvier
1778 Vienne Le Mois de Janvier fy 1 er de l'an, fête de la Circoncision de J[ésu] C[hrist]. Après 9 h. à la Cour. Je rencontrais dans l'antichambre le vice-chancelier d'Hongrie, et perçois avec lui la foule, pendant que les gardes et la garnison baisèrent la main dans l'antichambre. Gebler me fit quelques petites objections sur les courtiers. L'évêque Kerens me dit que l'affaire de Blagusich serait aussitôt expédiée. Cobenzl m'attaqua sur la Kremmsbrugg et me dit d'une manière convenable à un homme qui sait autant se retourner, que comme je ne parfois dans ma notte que des toiles uniquement, il étoit contre, puisqu'il n'aimoit pas les exceptions. Que l'année 1774 il avoit été lui-même contre la conservation de ce Granitz Zoll. Je lui répondis qu'il n'avoit qu'à lire ma notte et qu'il verrait que c'étoit là précisément mon avis. Alors se trouvant au pied du mur, il voulut me faire des misérables objections que cette facilité ne tournerait qu'au profit du vendeur étranger, ou de l'acheteur étranger. Je lui répondis que, vis-à-vis d'un [lv.] homme aussi éclairé que lui, de si misérables petites objections devoient blanchir, et j'ajoutois un mot de trop, disant, que conformément à son plan on aurait pu se passer des cordonistes *ce qu'il rejetta*. Il dit qu'il avoit parlé à l'Impératrice puisque la chose étoit encore in integro, bref c'est un homme qui veut finasser en petit génie. Baisé la main à Leurs Maj., puis à l'archiduchesse de Milan et à son époux dans l'apartement de l'archiduc Maximilien. Mme l'archiduchesse me demanda des nouvelles de mon frère. Spergs assura avoir arraché le papier à l'archiduc. Baisé la main à l'archiduc Maximilien et aux archiduchesses Marie Anne et Elisabeth dans l'apartement de ceux de Milan. Parti de la Cour pour aller voir Mme de la Lippe, ne la trouvant point, je retoumois à la Cour, et perçois la foule avec grand peine. Parlé au Cte de Hoymb sur l'arrêt inteijetté en Saxe sur mes revenus. Π en rejetta la faute sur nos patentes contre l'émigration, contraire à l'Erb-Recess entre la Saxe et la Bohême, et sur les termes impolis dont se sert la cour féodale de Pragues vis-à-vis de l'électeur. Il parla avec une véhémence platte et ridicule. M. de Pezold m'en consola et me dit que les choses s'accommoderaient très bien. Le général Schroeter me [2r.] parla de la pauvre Krukawiecka. Au grand dîner causé avec Lehr, avec le général Laudohn sur les Américains. J'assistois au dîner du comte Rosenberg qui avoit chez lui M. et Mme de St Julien, le Pce Auersperg père, le Pce de Paar, le Pce d'Aremberg, lieutenant de Langlois. Les coq-à-l'âne des deux vieux, le conte de St Julien de ses trois médecins, la gayeté, la raison et la religion nous amusèrent beaucoup. Ce vieux pêcheur offrait sa fille au Pce Auersperg et soutint qu'il le ferait lui-même. Dîné chez le Pce Kaunitz, qui demanda si j'avois quelque fois du monde à
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dîner. Beaucoup de monde y vint. A l'apartement. Il finit à 7 h. 1/2 à cause de la nouvelle de la mort de l'électeur de Bavière, arrivée le 30 du passé et apportée aujourd'hui par un courier. Chez Mme de Pergen, Mme de Wallmoden aimable, de là chez la Pcesse Eszterhasy et chez l'ambassadeur de France, où Joseph Colloredo me parla longtems du séjour de l'Empereur à Paris et de son voyage. C'est lui qui l'a déterminé d'aller aux académies, tandis que les autres de sa suite vouloient le dissuader. Dans les Landes ils firent la dernière poste à cheval, aucunes dispositions n'étoient faites. Joseph II fouettoit le cheval de Colloredo, ils entrèrent à pié à l'auberge. A Bordeaux au théâtre, à Rheims dans l'église, Coll[oredo] manqua d'être écrasé. Cobenzl quitta l'Empereur à Bordeaux et alla droit à Toulouse. Louis XVI a de bonnes intentions, est fort et large [2v.] d'épaules, le comte de Provence a des manières, Artois est un polisson. la navigation à Pomegues l'Empereur eut peur. Il délibéra longtems avec Colloredo s'il iroit voir Voltaire malgré l'étourdi qui étoit venu à sa voiture à Versoy. Voltaire a fait des excuses sur ce sujet à Colloredo dans une lettre, que celui-ci dit avoir déchiré après y avoir fait réponse. Il logeoit toujours à côté de l'Empereur qui venoit le surprendre à tout moment. Tems de dégel parfait. 2 2 janvier. Souffrant d'obstructions depuis lundi, je pris un lavement. L'abbé Maffei de Laybach vint me porter les tables de l'évaluation du sel. Il demande justice. Parlé à Wirth d'une cuillère à sucre, à Wagner commerce. Chez Mme de la Lippe. M. de Verdión nous dit la mort de l'électeur de Bavière. Un homme qui a servi chez Mme de Palfy, me coëffa. Dîné chez le comte Schoenbom avec Sternberg et les Ugarte. Joli cabinet de madame. Comme cette maison est bien meublée, la chambre à coucher et tout l'apartement de monsieur. Le soir chez Mme Tarouca, j'y trouvois Reuß qui y fesoit le fou mais joliment. Mlle Lobel me parla de feu Mme de Schœnborn. De là chez Mme de Reischach où je causois avec Mme de Wallmoden que je trouvois fort aimable, et la maîtresse du logis chez [3r.] laquelle je restois jusqu'à 11 h. Soupé chez le Pce de Paar avec Mrs de Sternberg et de Lehrbach. On y parla beaucoup Bavière le landgraviat de Leuchtenberg est le seul fief que l'Empereur ne saurait donner sans le concours de la diette de l'Empire. Il y a beaucoup de Thronlehen, beaucoup de fiefs de Bohême, beaucoup d'alleux. L'électorat est assuré sur le Haut Palatinat, et c'est le seul que la paix de Westphalie assure à la maison palatine. Dégel. Il neigea à force le soir. % 3 janvier. Le matin le Hofsecrétair Bihn m'amena l'évêque arménien d'Esmiazin qui entra avec le chapeau sur la tête, que l'autre lui fit ôter. Il va avec 600 fl. de pension à Trieste, sans avoir de logement. Le relieur de Giorgio vint chez moi, je lui donnois à relier mon journal de 1777 et Wilhelmine. Chez le comte Rosenberg. Il me conseilla de parler à l'Empereur au sujet du décret négatif que j'ai reçu ce matin dans l'affaire des
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courtiers. Il croit que nous nous entendrons pacifiquement avec l'électeur palatin au sujet de la Bavière. L'acteur allemand Muller vint lui parler au sujet d'un opéra comique allemand qu'on va exécuter après Paques. L'Empereur a dit tout haut, que c'étoit l'Impératrice qui avoit exigé qu'il donnât le cordon à Auersperg. R[eischach], selon lui, gardera les deux postes. Chez le Pce Lobkowitz. Il me montra les écrits de l'empéreur Leon le philosophe sur la tactique, donnés au jour par un captain Burscheidt. De retour chez [3v.] je reçus un exemplaire de notre opéra de Trieste, joliment relié. Kraz me parla le matin, touchant le maître de la maison qui voudrait me chasser, et qui insiste en effet que je dois sortir de la maison le 16. Dîné chez Mme de Windischgraetz avec la chanoinesse Starhemberg, le général Herberstein, l'abbé Alberti. Disputé avec le dernier sur l'invention d'un nommé Slik chez l'ambassadeur de France de faire remonter le Danube à des navires chargés moyennant un poêle, secret pour lequel il demande 250.000 fl. aux Etats d'Hongrie. La chanoinesse épouse en octobre un Cte Ferri de Padoue. Retourné au logis faire ma poste. Le soir à la comédie allemande. Der Banqueroutier, elle est longue, mais il y a des morceaux intéressans. A l'assemblée chez Harrach, puis chez le Pce de Kaunitz. Il a neigé un peu toute la journée.
l è r e Semaine Θ après le nouvel an, 4 janvier. A la messe aux capucins, puis Puchberg me montra des tableaux qu'il a imaginé pour la rectification et qu'il voudrait faire imprimer, et qui donneraient des notions utiles, même en cas de marche d'une armée. Un instant chez Eger. J'allois regarder l'apartement du Cte de Brühl devant, en retournant il me vint dans l'esprit de me loger au Cygne. Dîné chez le Pce François dans [4r.] l'antichambre du malade. Il y avoit trois jeunes femmes, Mmes de Kinsky, de Trautmannsdorf, de Seilern. Tout le monde y parloit de la marche des troupes en Bavière. Deux régimens entiers, Stein et Langlois, de la Haute Autriche, deux régimens de Bohême Mathesen et Olivier Wallis, des bataillons des régimens archiduc Ferdinand et Preis, une division des cuirassiers de Lobkowitz qui sont ici, deux de Saxe-Coburg qui sont en Bohême, sont commandés vers la frontière sous les ordres de deux généraux majors, Clerfayt et François Kinsky. Tout le corps sera commandé par le lieutenant-général de Langlois. Il part d'ici un train d'artillerie de 36 canons. Les troupes d'ici ne seront rendues à la frontière qu'au bout de trois semaines. Après le dîner grande dispute sur les Américains avec le plaisant Van Swieten. De là chez Mme de Pergen. Elle étoit dans la chambre de l'alcove à cause de la maladie de sa fille. Chez la jeune Clary. Le comte de Zollem y dit que le duc de Wurtemberg a sept millions de revenus, que son pays est distribué en 48 Oberamtmannschaften, dont chacune a 24 villages. Chez la Pcesse Eszterhasy. J'y lus les Eloges que Mrs Marmontel, d'Alembert, Morellet ont fait de leur amie et bienfaitrice,
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feue Mme Geoffrin. Chez Mme de Reischach, elle était malade et on y jouoit à l'hombre. Chez le Pce Kaunitz. [4v.] M. de Lehrbach me dit que Kresel est nommé comme commissaire civil pour l'entrée en Bavière. On dit que les effets du ban de l'Empire, publié contre l'électeur palatin, roi de Bohême, ne sont pas levés par la paix de Westphalie. Soupé chez Schoenbom avec le Pce Paar et Sternberg. Gundacre y vint avec sa femme. Il tomba beaucoup de neige. V 5 janvier. Je fais 39 ans aujourd'hui, et j'ai toujours à combattre ce même caractère que je trouvois si défectueux il y a vingt-deux ans. Mon esprit se xelève, mon âme s'annoblit quelquefois et plus souvent elle retombe dans une déjection, dans une pusillanimité qui me désole. Comptant aller chez Mme de la Lippe, je la rencontrais en chemin, et la suivis chez les Callenberg, la pauvre femme a bien mauvais visage. De là chez ma nièce qui avoit reçu aujourd'hui mon portrait. Elle me parla du départ de son père. L'évêque de Trieste vint chez moi. Mon cocher de louage me manqua. Je me fis porter à dîner chez le Pce Eszterhasy, où il y avoit bonne compagnie, les Manzi, Mmes la princesse régnante de Bathyan, Wallmoden et Piccolomini, France, Prusse, Charles Palfy, Widdmann, les Etling, Brokhausen, le Pce Joseph Lobk[owitz] qui critique tout, les ordres émanés par Handbillet à chaque [5r.] corps, le caporal, envoyé à Graetz pour avertir la seconde division de Lobkowitz d'arriver. L'Empereur a quatre commis outre le secrétaire Weber, l'un est Anton qui a servi le Pce de Paar, l'autre est Bourguignon, pour le militaire. On dit que ces gens savent tout. Cela peut être, mais autrefois l'ennemi savoit tout avant notre propre aimée, lorsque tout étoit traité dicastérialement. Hier tout a été publié à la parole chez le Pce Charles de Lichtenstein, ce qui concemoit la garnison d'ici. On n'a pu envoyer les régimens d'ici en entier, sans quoi on eut dégarni Vienne. Les troisièmes bataillons ne marchent point, excepté celui de Stein. Hohenfeld est le troisième général major. Les troupes d'ici ne feront que remplacer celles de Haute Autriche. Que C. soit tout démonté par cette petite disposition, n'est pas probable. Chez le Pce Schwarzenberg. Causé avec Reuß le 13e. Après 8 h. à l'assemblée militaire. Cet apartement est beau, je vis la chambre de conseil. Causé avec la jeune Seilern, une aimable femme. L'ambassadeur de France me dit avoir appris du Mis d'Entraigues le motif de l'arrêt mis sur mes revenus en Saxe. Un boucher en Bohême s'est fait protestant, et de peur d'être transporté en Hongrie ou en Transylvanie comme l'on fait en [5v.] pareil cas, il s'est retiré en Saxe, sur quoi on a saisi ses biens en Bohême en vertu des patentes contre l'émigration. L'électeur prétend que cela est contraire aux pactes avec la Saxe, et il a mis l'arrêt sur mon revenu. De là chez le Pce Colloredo. Causé avec Mme de Hazfeld. Chez Kaunitz. Grand monde, Sa Maj. l'Empereur et l'archiduc. Le général Kettler me parla longtems des antiquités d'Aquilée et du séjour des Romains en Hongrie. Ils ne passèrent guères jamais le Danube, excepté du côté de la Dacie, au delà du Tibisque.
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Grand Priape qu'un curé en Hongrie a jetté dans le Danube. Sa Maj. l'Empereur m'approcha et me demanda comment je m'amusois à Trieste, Elle m'annonça que le chemin se ferait et me demanda, en combien de tems il pouvoit être achevé. Je fus d'abord décontenancé, ensuite trop flatté de cette marque de bonté. Soupé chez le Pce de Paar avec Mme la Ctesse de Buquoy, qui me reçut avec amitié et s'amusa de mon récit de la naïveté de Mme Maffei. Il neigea toujours un peu. ¿ 6 janvier. Les Rois. Lu dans les Empfindsamen Reisen durch Teutschland. Les jeunes Bottoni et Conti furent chez moi, le dernier pour me porter des livres sur les écoles. A 11 h. à la Cour au service d'église. Celui-ci fini, je fus dans l'antichambre du Pce [6r.] Albert. L'Empereur, l'ayant fait appeller au jeu de paume, il vint s'excuser auprès de nous autres. De là chez l'archiduchesse Marie Anne. Erneste Kaunitz et le Mal Colloredo y parlèrent beaucoup voyages de mer. Chez la Pcesse Eszterhasy. Elle me communiqua son contrat avec le Mis Spinola pour son jardin. Dîné chez l'envoyé de Prusse avec les Würben, les Ledebuhr, les Sinzendorf et Mme de Wallenstein. Causé avec Wilzek. Après chez moi. Le soir au spectacle. Henriette oder Sie ist schon verheirathet. Mauvaise pièce, la plus mauvaise morale, tirée de l'Eloise de Rousseau, d'Eugénie, du Père de famille, cependant Mme Sacco m'intéressa. Soupé chez Mme de Windischgraetz en grande compagnie. J'y causois avec lord Clinton. Il continua à neiger. £ 7 janvier. Le matin chez l'Empereur. Je lui fis voir le nouveau chemin sur la carte et Sa Maj. en parut contente et me dit qu'il faudrait prolonger le môle de St Charles jusqu'au bout de la scogliera. Voilà ce qu'il faudra proposer pour l'année prochaine. Je lui parlois ensuite de mon affaire des courtiers. Après qu'il m'eut très bien écouté, il rompit la conversation en me disant «serviteur». Cette manière de me laisser dans l'incertitude [6v.] ne me plut pas trop. J'allois m'en consoler chez le Cte Rosenberg qui me dit que la déclaration de l'électeur palatin est fort dans l'ordre, et que nous ne prétendons qu'une partie von Niederbayern dont nous avons même eu déjà l'investiture une fois, et que l'électeur palatin nous donnera probablement en troc une partie voisine du Tyrol. H dit que le Pce de Paar est déraisonnable vis-à-vis de son fils qui a fait 112.000 fl. de dettes. Que l'Empereur ne travaille pas comme souverain mais comme ministre. Je reçus nombre de lettres par la poste. Le bijoutier Colas du Gundelhof vint chez moi, je lui donnois les cheveux de Mme Rossetti pour en faire une chaîne de montre. Mme Maffei m'envoya le Schieson, relié en satin blanc. Dîné chez la Pcesse Eszterhasy avec le général Gourcy, le bailli Sagromoso, l'abbé Sgrilli et Mlle Maurice. Sagromoso s'amusa du Schieson, où il trouva le parole de Marmeo, c'est-à-dire l'imitation du chant de la caille. Retourné chez moi finir ma poste. Le soir à 7 h. chez Mme de Tarouca, je proposois au
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13e Cte Reuß de nous tutoyer. Chez Mme de Reischach, elle me parla de ces contes que l'on fesoit à l'hôtel de Rambouillet. A l'assemblée, je rencontrais en y montant Mmes de Callenberg et de la Lippe. De là chez le Pce Kaunitz. Parlé au Pce Gallizin au sujet de mes de Trieste. La Cour avoit dîné chez le Pce avec le Pce de Paar chez lui. Nous y soupâmes avec Mme de Buquoy et je me confirmois [7r.] de plus en plus que je suis trop cérémonieux en société, que je n'y porte pas cette assurance, cette liberté d'esprit si nécessaire pour y être heureux. Il faudrait y être aussi à mon aise queje le suis à Trieste. Cet amour propre est le plus grand ennemi de mon repos. On amena beaucoup de neige dans la ville. Le tems s'adoucit de beaucoup. Φ 8 janvier. Le matin Giorgio et le consul d'Angleterre furent chez moi. A 10 h. chez le comte Kettler à la maison de Lopresti. II me fit voir des antiquités recueillies dans ces environs et les gravures qu'il a commencé à en faire faire, une carte en perspective de la rive droite du Danube depuis Vienne jusqu'à Greifenstein, le paysage d'Altenburg, une carte des cours du Danube dans les environs de Petronell, des pétrifications, etc. Tout est malpropre chez lui, mais j'y fis la connoissance d'un des dessinateurs, Brand, auquel je parlois de mes vues de Trieste. Entre midi et une heure la course de traîneaux de la Compassa la première fois devant mes fenêtres. L'archiduc Ferdinand, conduisant son épouse, l'archiduc Maximilien sa soeur, le duc Albert, la Pcesse de Schwarzenberg. Le baron Binder m'envoya la copie de l'octroi, donné à M. Bolts. C'est plutôt un contrat [7v.] entre deux marchands, avec la différence que l'un des deux marchands étant souverain, il accorde quelques exemptions de douanes et la permission d'aborder dans ses ports. Dîné chez le baron de Reischach avec les Degenfeld, Mmes de Wallenstein et de Thum, le jeune York et son gouverneur, l'évêque de Hermannstadt Kollonich, Kagenek, le baron Speth. Joué au whist, j'y perdis vingt-trois florins. Au spectacle, Ellfrid d'un nommé ... Le comte Athelwold avoit été député par le roi Edgar pour examiner la beauté de la demoiselle, fille d'un vieux Cte ... Il s'amouracha d'elle, dit au roi qu'elle étoit laide, et obtint son consentement pour l'épouser. Un ami traître découvrit au roi le pot aux roses, et l'accompagna vers la retraite d'Athelwold. D voit Ellfrid, en tombe amoureux, tue son mari en duel, et ce qui n'est pas croyable du tout, veut l'épouser sur le champ, pendant qu'elle pleure sur le corps mort de son époux. Elle renvoyé sa femme, fait une longue scène pantomime qui n'est pas du tout faite pour les spectateurs, et se tue. Mme Sacco joua avec le plus grand intérêt, et de manière à toucher tous les spectateurs le rôle de la vertueuse Ellfrid. Ensuite les enfans de Muller jouèrent une petite pièce fort insignificative. Chez la Pcesse Eszterhasy. Passé la soirée chez l'ambassadeur de France où étoit Mme de Buquoy. [8r.] Le gel a continué.
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$ 9 janvier. Le matin le prince Lobkowitz me dit que tout est accommodé avec l'électeur palatin. Nous allâmes chez son sellier, je fus chez Artaria, chez mon sellier au Paßauer Hof. Chez ma cousine au fauxbourg qui se plaint amèrement d'être ici si délaissée, sans pouvoir se lier. On me propose d'entrer dans une maison de la rue de Ste Dorothée. Dîné chez l'ambassadeur de France. Il me dit que, nonobstant les plaintes éprouvées contre ses mauvais procédés en Galice, C. lui a dit, en lui donnant le grand cordon, qu'il tiendroit encore plus qu'il n'avoit juré de tenir. Le Pce de Lobkowitz, Richecourt, Brakhausen, Stlgnon, les envoyés de Suède et de Prusse, Swieten, Wilzek, l'envoyé palatin, Hachslanden y dînèrent. Benoit ΧΙΠ chassa les putains de Rome, alors Pasquín dit: «Laudate pueri Dominum etc.» 19 Chez moi. Avant 7 à la Cour au jeu de Mme l'archiduchesse de Milan. M. et Mme d'Harrach me parlèrent de Trieste et des affaires de Mme de Wurmbrandt. Chez Mme de Reischach, dans son boudoir qu'elle a meublé beaucoup plus joliment en papier blanc. A l'assemblée du Cte Hazfeld. Causé avec la Tonerl Canal. Chez le Pce de Kaunitz. Mme de Paar y calcula les frais de son soupé du 5, il avoit coûté quatorze [8v.] florins. Soupé chez le Pce de Paar avec Mme de Buquoy, Mrs de Sternberg et de Lehrbach. Nous disputâmes Russie et écoles normales. Sternberg a du retourner à pié. Tems de dégel et grand brouillard. t
10 janvier. Le matin à pié chez le bijoutier Collas, il n'étoit pas au logis. De là chez
l'orfèvre Wirth, je vis de ma vaisselle commencée. Il me fit voir tout plein de desseins de terrines. Chez le graveur Frédéric Brand au Schottenhof n° 4. Il me fit voir un croquis d'une vue sur les montagnes vers Contovello, prise du môle St Charles à Trieste, avec quelques barques sur mer, cela n'est pas bien intéressant. Π grave actuellement des morceaux du Prater, son ouvrage ne me paroît pas bien net. De là à la fabrique de porcelaine acheter de petits présens pour mes femmes de Trieste. Puis chez Artaria, je fis l'emplette de tout plein de paysages gravés ici. Profil du Mal Lascy, que le général Browne a fait graver. Celui de l'Empereur en silhouette pour un souverain et demi. Chez ma cousine, elle fut sensible à mon amité. De retour je reçus bien des lettres de la poste, entr'autres une du Cte Torres. Je fis réponse aux plus pressantes, content d'avoir de bonnes nouvelles de la vente libre de la viande. Le relieur me porta Wilhelmine et mon journal relié. Dîné chez le Pce de Kaunitz avec le Pce de Paar, Mme de [9r.] Buquoy, le Cte Rosenberg, Mme de Fekete, le Pce Auersperg, Mme de Wrbna, le Pce de Waldek, Mme Dominic, Swieten. Le prince nous donna du refosco. Il parut vouloir m'attirer. Après-midi on parla comédie allemande et brouilleries dans la troupe. Moyennant un billet de Mme Jean Eszterhasy je fus à la maison de Palfy entendre et voir jouer deux pièces, Die Haushaltung nach der Mode, et Die junge Wittwe. Dans la première M. 19 Bibelzitat 113,1: Alleluia, laudate pueri Dominum, laudate nomen Domini: Alleluja, lobet ihr Knaben den Herrn, lobt den Namen des Herrn.
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d'Eszterhasy se masqua si bien en M. de Hinzendorf que, sans sa voix, on ne l'eut pas reconnu. Son épouse fesoit Mme de Hinzfendorf], La Thérèse Clary avec des filles et la Thérèse Palfy, la cadette, Louis Bathian, M. de Chemise, un de Bath[ian] Damon, un officier des gardes le beau-frère. Mais Mme la Ctesse de Bathyan, née Palfy, nouvellement mariée, étoit jolie à manger dans le rôle de cuisinière, et jouoit ce rôle en perfection, elle fit encore la gouvernante dans la même pièce. Thérèse Clary joua bien la jeune veuve, Louis Bathyan l'amant et Mme son épouse, avec ses beaux sourcils, ses yeux charmans, joua la soubrette supérieurement. Un moment chez d'Harrach à l'assemblée, de là chez moi. L'archiduc Ferdinand, l'archiduchesse son épouse et l'archiduchesse Elisabeth étoient à la comédie de société. Dégel considérable et pluye.
[9v.] 2 e Semaine Θ après l'Epiphanie, 11 janvier. Le matin M. Eger vint, il fit espérer que l'affaire des courtiers serait redressée. Il dit que je n'obtiendrais rien de la Kremmsbrugg, Cobenzl ayant fait la notte aussi malicieusement qu'il m'avoit parlé, que la translation de la poste me serait de nouveau communiquée, que l'Impératrice paraît préférer Brigido à Auersperg, ingratitude de C. vis-à-vis de la G[alicie], Kraz vint me parler touchant un nouveau valet de chambre. Le comte Sauer du Bannat vint me voir. Il y retourne demain et va être placé à Graetz. Giorgio me parla beaucoup de son sort. A la messe aux capucins. De là à la Cour chez l'archiduc Ferdinand. Je le trouvois avec l'archiduchesse, il est beaucoup mieux de figure qu'il n'étoit il y a trois ans, plus dispers, plus suelte. Chez l'archiduc Maximilien. Je lui dis que je me présentais chez lui comme chez mon chef. Chez le duc Albert. Il y avoit du monde. Jean Palfy y resta le dernier. Dîné chez Mme de Goes avec la petite Thérèse, qui avoit sa nouvelle Polonoise20 dont je lui ai fait présent. Chez le Pce François, il nous montra les médailles frappées à son coin. Chez moi. A 8 h. 1/2 chez la Pcesse Eszterhasy. Il y avoit l'Empereur à qui l'ambassadeur de France parla de plusieurs maisons de Paris, entr'autres de celle de M. de la Régni qu' [10r.] étoit auparavant à M. de la Borde. Le Pce de Paar arriva, on parla longtems de l'affaire de Schroepper à Dresde, des esprits, du duc de Courlande. Le Pce de Paar m'amena avec lui. L'électeur de>palatin a révoqué en quelque façon son premier manifeste, dit-on. Il a reçu froidement la noblesse, il ne distingue que M. Kreitmayer. Nous aurons les puits salans de Reichenhall. Observations sur les compagnons de la jeunesse de l'Empereur. Sternberg me ramena. Il a beaucoup neigé et plu, boue affreuse.
20 Möglicherweise eine Puppe oder Kleidungsstück.
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D 12 janvier. Constance finit aujourd'hui 36 ans dans sa retraite à Goerlitz. Un agent de Mme dTSrdoedy de Laybach fut chez moi, me priant de me charger de diamans pour elle. Colas vint me parier. Wynatzer porta le buste de la petite Thérèse en cire. Fischer conta que tous les conseillers de commission à la Chambre ayant été fait Hofräthe à cause de Zichy, on a fait Hofräthe aussi les animaux de la Chambre des Comptes. Joseph Kfaunitz] a eu 20.000 fl. pour son voyage en Suède et autant pour sa translation en Russie. Dominic [Kaunitz] n'est point aussi arrangé que lui. Je pris le parti de quitter mon maître d'hôtel, Sorbée. A la Josephsstadt chez le menuisier Wismuller, de là chez ma cousine. Je lui exposois les difficultés que j'avois à m'établir. Dîné chez le Pce Schwarzenberg, c'étoit la fête de la Pcesse Ernestine. [lOv.] Keglevich nous dit que l'on fait un accord avec l'électeur palatin, moyennant lequel nous nous contentons de la basse Bavière pendant sa vie, et ne demandons aucun équivalent pour les fiefs, à prendre un nouvel arrangement avec l'électeur futur, qui aura à se battre pour Juliers et Bergues avec le roi de Prusse, que nos troupes entreront en Bavière le 16, que notre courier, expédié le 1 er à 10 h. du soir, rencontra à Lintz le courier de Lehrbach qui avoit tout réglé avec l'électeur. L'Empereur Leopold consentit jadis mal à propos et à reconnoitre pour roi l'électeur de Brandebourg et au neuvième électorat. Sans être reconnu roi, le premier n'eut jamais joué un aussi grand rôle dans l'Europe. Le soir chez Mme de Reischach, j'y fus avec les Degenfeld. De là chez l'ambassadeur de France où il y avoit grand bal. Mme de Buquoy en Circasienne de crêpe blanche sur un taffetas rose. J'y restois jusqu'à minuit et trois quart. Tems de dégel.
£ 13 janvier. Giorgio vint me voir, ayant attendu pour la troisième fois en vain le Cte de Wilzek. J'allois porter ma mauvaise humeur chez le Cte Rosenberg. Il m'invita au Kammerfest pour ce soir et s'étonna qu'on n'eut pas été chez moi. Il ne croit pas que C. bougera d'ici cet été, tout paraissant se troubler en Europe, [llr.] la France avec l'Angleterre, la Russie avec la Porte, et le roi de Prusse, dit-on, a promis de mettre de ses troupes en Pologne à la place des Russes qui en sortiroient. L'affaire de la Bavière n'est pas terminée, on fait marcher de nouvelles troupes, deux régimens avec du canon. L'archiduc Ferdinand et l'archiduchesse son épouse sont fort mécontens de la nomination de Wilzek, ils auraient voulu gouverner seul comme le grand-duc avec un homme de plume en sousordre, et ne comprennent pas qu'ils ne sont pas comme lui souverains, et qu'ils n'ont pas les mêmes talens. R[osenberg] dit qu'avec moi ou mon frère il aurait voulu travailler, malgré sa paresse innée. De là chez Kiesel, il étudie les relations de Kempf des années 1741-1743 où nous avons été en possession de la Bavière. L'investiture de Sigismond étoit ici conservée soigneusement dans les archives
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et n'avoit jamais été montrée à personne. Un seul auteur parmi les publicistes21 en fait mention. Dîné au logis. Après le dîner chez Mme de Degenfeld auf der Wieden. De là chez la Pcesse Schwarzenberg qui est enrhumée, critique de ma belle-soeur. Chez moi. A 7 h. au Kammerfest. Sa Maj. l'Impératrice vint parler à Metastasio et donner une lettre à un officier. L'Empereur, en uniforme blanc et culottes noires, causa beaucoup avec [11 v.] l'ambassadeur de France. Reischach me parla froidement au sujet de la Kremmsbrugg et douta fort qu'on me payât le voyage. Khevenh[üller] promit d'expédier bientôt mes rapports pour la Chambre. Le chancelier d'Hongrie me parla de tout plein de plans touchant Fiume. Chez moi lire dans Gibbon. L'archiduchesse de Milan danse si bien. Soupé tête-à-tête avec le Pce de Paar. Beaucoup de boue et de mauvais chemin.
j! 14 janvier. Le matin à 4 h. Mme la comtesse de Questenberg, soeur du Pce de Kaunitz, est morte dans la 70 e année de son âge. Le prince a fait déprier son dîner et fermé sa porte pour ce soir. Le général Browne m'envoya le portrait du Mal Lascy>Lacy en profil, qu'il a fait graver, lui, par Mansfeld d'après le dessein de Kollonich. Un aigle qui plane au-dessus du médaillon sur lequel descendent une branche de laurier et une de chêne. Au bas se voit une pierre d'anciens ruines sur laquelle on lit ces superbes paroles d'Horace: «populares vincentem strepitus et natum rebus agendis.»22 Pour que cette devise soit justement appliquée, il faut que le sujet ait non seulement du courage et un génie vaste, mais encore qu'il ait meublé sa tête de lumières et de principes propres à produire de véritablement grandes vues, et surtout qu'il soit citoyen, et que son coeur soit droit. Alors il est fondé à mépriser le croassement [12r.] de son envieux et du grand nombre de gens de toutes les classes qui sont peuple. Kraz vint chez moi. Un pauvre capitaine de vaisseau de Chiozza vint se plaindre que la direction de la compagnie de Fiume causoit son malheur et que personne ne vouloit l'écouter. Par la poste lettre de Sorbée qui acheva de me confirmer dans l'idée de me séparer de lui. Je fus voir mon nouveau logement dans la rue Ste Dorothée. Puis chez ma cousine, une de ses femelles fort mal du crachement de sang. Dîné au logis. Je comptais aller chez l'Impératrice. On me dit qu'elle avoit été de mauvaise humeur, et je n'y allois point. Chez le Pce François, j'y vis la Pcesse Charles parlant d'économie. Le juif qui coupe les cors a été chez moi le matin. Chez moi jusqu'à 8 h. Un moment tout seul chez Mme d'Harrach. Puis chez le Pce de Colloredo où étoit Mme de Buquoy. Causé avec Joseph Colloredo qui me dit sur
21 Siehe Georg Adam Struve. 22 Ars poetica 81 ff. [Den komischen Soccus und den erhabenen Kothurn zog dann dieser Versfuß an, geeignet zum Wechselreden,] siegreich das Lärmen des Volks übertönend, geschaffen zum Handeln.
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les bruits de troupes: «Parturiunt montes, etc.»23 Chez moi à lire dans les Mémoires de Noailles. Le tems se remit au froid. Ψ 15 janvier. Passé la matinée à déloger. Je quittais le Paulische Haus rue de Carinthie, neben dem Greif gegenüber dem Schwan, pour entrer dans le Dr. Pilgramische Haus, große Dorotheen Gaße où j'ai deux chambres, dont l'une est grande, claire, a trois fenêtres, deux sur le Graben vis-à-vis de la maison de Trattner, une dans la rue de Dorothée. [12v.] Pendant qu'on arrangeoit, je fus un moment dans mon voisinage. Chez le Pce Lobkowitz, dont tout le régiment marche aujourd'hui pour remplacer d'autres troupes en Haute Autriche. C'est actuellement un corps de 15 à 20.000 hommes qui se met en mouvement avec 56 canons, un général de plus qui est Terzi. Tous les généraux ont 1.000 fl. de plus par mois et 3.000 fl. de Zulage par an sur le plan de guerre. Le chef, le général Langlois, a 8.000 fl. de plus. Schroeter dirige la partie des vivres. Ce sont 24 bataillons et deux régimens de cavallerie. Les 10 régimens d'infanterie sont Langlois, Stein, Riese, Ferdinand, Ried, Charles Lorraine, Teutschmeister, Preis, Matthesen, Lattermann. On dit que les Bavarois ont fait difficulté de donner des fourages. Nostiz entre ici, qui s'appelle encore Toscane. Dîné au logis. A 5 h. chez le cardinal, j'y trouvois Mme de Buquoy. De là chez Mme de Pergen, elle me fit voir une estampe. En sortant de là une question équivoque de la Pcesse Picolomini me fit bien inutilement de la peine. Puis au spectacle allemand. Richard der ΠΙ., vom Steuer Einnehmer Weise. Ce monstre se dit amoureux de la Pcesse Elisabeth, dont il a détrôné le père, dont il veut massacrer les frères, dont il combat l'amant. Il exécute le maître des jeunes princes. Bergobzoomer fit fort bien le rôle de ce démon incarné. La Teutscherin, avec un organe désagréable et des gestes peu naturels, celui d'Elisabeth, la Huberin celui de la reine douairière. De là chez le Pce Colloredo. Le colonel de la Tour me parla de [13r.] l'assemblée de Mme de Gudenus qui se tient tous les mardis. Joseph Colloredo parla du Pce de Montbarrey qui est un imbécille que M. de St Germain a recherché parce qu'il est parent de M. de Maurepas, celui-ci n'est rien qu'un bon vivant qui protège beaucoup le duc d'Aiguillon et voudrait le faire rentrer dans le ministère. M. de Sartines est un homme rusé et fin. Le roi un prince qui veut le bien. Opiniâtreté de C. à vouloir toujours avoir quatre mauvais plats de préférence à quelque chose de bon. Chez l'ambassadeur de France. L'ennui de moi-même s'empara de mon âme et m'humilia à un point inconcevable. Ce sont de ces rats qui me reviennent trop souvent et qui rabaissent sérieusement mon amour propre. Tai beau prendre les meilleures résolutions, un instant détruit tout. Assez beau. Dégel.
23 Parturiunt montes, nascitur ridiculus mus: die Berge kreißen (gebären), zur Welt kommt eine lächerliche Maus.
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2 16 janvier. Avec ce trouble honteux dans l'âme je me levois. Le jeune Giuliani de Trieste vint me porter une lettre de Wassermann. Je fus à pié chez le grand chambelan, il nia l'arrivé d'un courier avec l'accession de l'électeur palatin dont on parloit hier, mais il me dit une grande nouvelle, qu'hier à 5 h. du soir la Studien Commission a été supprimée et incorporée avec les dicastères au centre. Π ajouta que des changemens continuels dans les formes n'arrivent point en France. Le prince de Colloredo [13v.] survint et je m'en fus, chez M. de Zephyris queje ne trouvois pas. Chez le prélat de Sagan qui crut que ce n'étoit que la Schul Commission qui étoit abolie. Il me communiqua un extrait sur toutes nos différentes espèces d'écoles. J'assistois un instant à une leçon qu'on donna à tous les Katecheten. Je ne fus content ni des questions ni des réponses. Chez ma cousine, je lui épanchois mon coeur. Elle calcula qu'ils ont 6.000 fl. de rentes et me dit qu'ons'est fait un petit capital de mille écus. Dîné chez Mme de Windischgraetz avec les jeunes Trautmannsdorf, Riedesel et lord Clinton. Je pensois aller chez l'Impératrice. Je trouvois dans l'antichambre le valet de chambre assis à côté du grand chancelier. Il ne voulut pas s'asseoir à côté de moi. Chez la Pcesse Schwarzenberg, chez Mme de Reischach. Il y avoit Flachsland. A la Cour j'appris que le courier de M. de Lehrbach, arrivé de Munich en 37 heures, avoit porté la nouvelle que l'électeur palatin acquiesce à tout et nous cédera un territoire qui vaut six à 700.000 fl. Les dernières troupes ont contre-ordre et le canon doit attendre à St. Poelten. L'archiduchesse Marie m'adressa la parole pour me faire souvenir de ce queje lui avois dit à Presbourg, et ajouta que je ne devois pas le prendre pour Geschäftigkeit de sa part. Ce procédé me plut infiniment. A [14r.] l'assemblée chez le Cte Hazfeld. Causé beaucoup avec Wieschnik sur l'affaire de Schoenburg, comme la Saxe s'est mal conduite. Le comte a donné un bal le soir avant que l'on devoit le prendre et s'est sauvé par son jardin dans le pays d'Altenburg. Il s'agissoit de 22.000 écus de dot à sa fille mariée au fils de M. de Finkenstein à Berlin. Le roi a dit qu'il s'en soucioit peu, quoique M. Riedesel eut menacé ici. Tout se fondoit sur un reces que les comtes avoient fait forcément avec la Cour de Saxe du tems de Charles VII. Soupé chez le prince Paar avec le Pce Charles, Pce Lobkowitz, les Eszterhasy, Mmes de Los Rios et de Fekete. le Cte Rosenberg. Portraits en biscuit, du roi, de la reine de France et de l'Empereur. Tems de dégel et jour gris. % 17 janvier. Le matin Kraz chez moi. Je reçus quatre décrets et un rescript de la Cour. La poste m'égaya un peu. Le tailleur chez moi, j'ordonnois un frac puce. Avant 1 h. à la Cour du côté du duc Albert. L'archiduchesse sortit elle-même pour me faire entrer, et reçut de la» meilleure grâce du monde mon placet pour Mme de Canto, me disant combien elle serait enchantée qu'il eut un heureux succès, c'est une charmante princesse. L'envoyé de Saxe étoit avec eux, je pris occasion de parler de l'arrêt mis en Saxe sur mes [14v.] revenus. En présence de Leurs Altesses Royales M. de Hoymb cette ceinture, et je ne me soucie de rien de ce qui est compris dans le globe éclairé par le soleil. Fait un joli souper chez le Pce de
2 4 Dritter bourbonischer Familienpakt, 15. Aug. 1761.
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Paar avec Mme de Buquoy. Assez beau tems. ^ 24 janvier. Fini mon raport touchant les imputations de l'évêque. Giorgio fut chez moi, et Kraz. Chez le Cte Rosenberg. Je lui lus mon raport, il dit que l'évêque est pulvérisé par là. Le pauvre Cte Harrach est toujours très mal, on croit que son successeur sera ou Hägen ou Sinzendorf. Le Cte Ros[enberg] dit la-dessus qu'on doit se respecter soimême et avoir un peu de gravité dans une grande place. Dans la Josephs Stadt chez le menuisier Wismuller, où je vis mes chaises prêtes à partir pour Trieste. Chez ma cousine, retourné de là à pié. Je reçus ma poste. Dîné au logis. Après [20v.] 6 h. j'allois au théâtre pour entendre le premier essai de l'opéra comique allemand. Heureusement il y avoit tant de monde au parterre que je désespérois de percer. Je sortis et m'en fus chez Mme de Pergen, que je trouvois seule, puis vint la Pcesse de Lobkowitz. De là chez Mme de Burghausen où s'assemblèrent la Pcesse Charles, Mme de Kaunitz, Mmes de et de Wallenstein et 1 Empereur. La conversation n'étant pas intéressante je me sauvois, et fus chez la Pcesse Eszterhasy où étoit Mme de Buquoy. On causa joliment jusqu'à 11 h. Le Pce Lobkowitz vint. Mme de Canal dit que sa fille avoit vu la toison de diamans que l'on destinoit à l'électeur palatin. On agita la question, si un tel présent étoit convenable ou non. Mme de Buquoy dit comme une galanterie de la part de l'Impératrice cela pouroit passer. Très beau tems, fort doux.
4 e Semaine Θ 3 après l'Epiphanie, 25 janvier. Point levé avec cette bonne humeur qui ne devrait jamais m'abandonner. M. Eger vint que j'étois à peine levé. Π me donna part de la résolution du Staatsrath sur l'affaire des courtiers, où l'Empereur a écrit à côté de la proposition qu'il falloit ou faire observer ou abolir le règlement. „Natürlich eines oder das andere." De manière que l'on me demandera de nouveau mon avis. Giorgio vint chez moi [21r.] fort embarassé, s'il devoit aller chez l'Empereur ou non. Je le persuadois d'y aller. Il revint me dire qu'il n'avoit pas audience. Je le consolois de mon mieux. A la messe à St Pierre. Passé deux heures chez le comte Philippe à causer sur les amours du Mal Lascy avec la Pcesse L[ichtenstein], Π me dit que l'Empereur est une des têtes les plus systématiques. Qu'il a conté lui-même qu'ayant demandé au Mal Lascy, combien il falloit du tems pour mettre l'armée en état, l'autre avoit répondu: trois ou quatre ans. Et qu'effectivement au bout des quatre ans, proposition d'avancement du Mal n'avoit plus été reçue, mais tout s'étoit fait du gré du seul Empereur. Que son système est entr'autre, que tout ce qu'on lui dira en société ne lui fait ni chaud ni froid. Fermeté qui fait honneur à son caractère. Dîné chez Mme de Goes avec la petite Thérèse. De là chez
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l'ambassadeur de France, où je fus enchanté d'apprendre de Mme de Buquoy, qu'en entendant bavarder, elle se soupçonne souvent de ne pas trouver assez de matière à parler. La Pcesse Charles y avoit aussi dîner. Joli présent de l'Empereur et de l'Impératrice au Pce Kinski. Passé à la porte du Cte Harrach qu'on me dit très mal. Chez le Pce François, il parla de la [21v.] castramétation des Turcs. Chez moi, puis à pié chez Mme de Reischach, où je restois fort longtems seul. Chez le Pce Colloredo Mme de Buquoy parla de son journal pendant ce dernier voyage. Chez Kaunitz. Keith parla beaucoup de Gibbon. Je fus un moment chez le Pce Joseph Lobkowitz, qui partit pour Munich à 11 h. 1/2 en voiture angloise à six chevaux, emportant non une toison de diamans, mais 1.000 fl. que Bolza le père lui a porté en disant qu'on lui compte les frais de voyage et 13 fl. 12 Xr. de Diaeten comme conseiller intime actuel. Π s'attend à devoir faire de grands présens, il emporte des boëtes, des montres. L'Empereur a dit chez la Pcesse Eszt[erhasy] que ce serait une que de donner des diamans, cela aurait l'air de vouloir le payer. Beau tems fort doux. V 26 janvier. Le matin à 8 h. aux Deux Chevaux Blancs, Allée Gaße, près de l'église de St Charles, pour voir chez l'écuyer de mon frère où il y a un manège commode, sur le grenier des caisses, contenant ses livres et différens meubles. Il y a une caisse avec les papiers des fiefs, et une autre avec des papiers que l'on doit donner, en cas de sa moit, au Geh[eime] Cabinet. De là vers le Danube près du jardin de Wallmoden chez la mère de Kraz, où demeure la Veronel qui me fit voir les meubles de mon frère, les armoires qui contiennent ses [22r.] habits. De là près du jardin du Pce de Paar, j'arrivois à la Landstraßen chez ma cousine qui me fit goûter de quatre espèces de thé. Retourné à pié au logis. La belle-mère de Combelle vint chez moi, elle est Pittoni. Dîné chez la Pcesse Eszterhasy avec Richecourt, Gourcy, Sagromoso et Bunau. Après 5 h. chez le nonce où je parlois Portugal, puis chez moi. A 8 h. chez Mme de Pergen. Elle assura à un Anglois qu'ici il y avoit dix royalistes pour un Américain. Chez l'ambassadeur de France au bal. Parlé au grand écuyer de l'évêque. Beau tems, assez froid. ¿ 27 janvier. Fait des nottes à l'Impératrice pour le chapitre de Trieste, pour les religieuses. Giorgio chez moi à se lamenter, je l'encourageois. Le consul d'Angleterre chez moi. Binnefeld, le juif converti chez moi, me porta le 13e article de la convention avec l'Administration du Tabac. Essayé mon habit puce. Chez Puchberg. Il me conta la tromperie d"Ekel, ci-devant Verwalter de mon frère à Enzesfeld, qui pendant qu'il a été à Paris, lui à fait vendre la brasserie 1.700 fl. qu'il a affermée ensuite lui-même, et lorsque ce contrat étoit sur le point d'être rompu, ce fripon de Taufer a persuadé mon frère de le laisser subsister. Pfuchberg] dit que Lischka étoit aussi [22v.] un fripon à l'égard de mon
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frère. Chez Eger, il promit de tout expédier au plus vite. Chez Mme de Reischach je fis emplette de filets. Chez le président de la Chambre. Il me dit qu'ils ont opinés pour le fanal de Dini à cause du bon marché. Que la Galicie a coûté neuf millions à acquérir entre les présens et l'extraordinaire du militaire, que Kresel a Hendel, Lischka et un de la Buchhalterey avec lui en Bavière. Qu'il m'assignent l'argent à Laybach où il a 40.000 fl. Que le Cte BlUmegen propose de mettre en Moravie 24 Xr. sur chaque acre/Huben, pour introduire partout le système de Raab, que quelques paysans demandent, appuyés par le président. Que la Galicie rend 1,800.000 fl., tous frais déduits, que bientôt elle rendra trois. Que je n'aurois point de Reisegelder. Qu'ils ont en commission hier pour un nouveau projet de Gold, Hofrath au Conseil de Guerre, d'établir des haras dans tous les cercles de toutes les provinces. On commencera par la Bohême. Dans chaque cercle il y aura un marché de chevaux. Je dis que jusqu'ici il n'y en avoit qu'un dans la seule de Commotau. On ne défendra pas l'importation, le droit de sortie sur les poulains sera seulement plus fort. Petit à petit on imitera dans les autres cercles. Dîné au logis. Travaillé après le dîner. A 6 h. 1/2 à la Cour. Leurs Maj. n'arrivèrent qu'environ à 7 h., alors [23r.] le grand bal commença. Je fus longtems derrière Mme de Hoyos, les chanoinesses Salm et Thurheim. Causé beaucoup avec M. de Reischach, ensuite avec le grand chancelier. Mme de la Lippe y étoit. Mme de Clary s'enfuit pour ne pas être vue. Mme de Tarouca assise au milieu de ses soeurs. L'évêque Kerens parla de ma notte touchant le chapelain Blagusich, et dit qu'il y a peu d'espoir pour ce pauvre Cte Harrach. Théodore Bathyan me dit avoir lu dans la gazette sur l'agriculture, que le prix de la viande de boucherie étoit abandonné à Trieste à la concurrence. Je fus chez moi et puis chez le Pce de Paar, où je fus attrapé, croyant souper avec le Pce de Paar/Mme Buquoy qui ne vint point. Fort froid. $ 28 janvier. Le pauvre comte Ferdinand Hairach, président du Conseil Aulique de l'Empire, est mort ce matin entre une heure d'une inflammation de poumons, que les médecins nomment péripneumonie, à 69 ans et ... C'étoit un bien galant et honnête homme, excellent jurisconsulte, grand généalogiste, ami de ses amis. Sa mort fait une bonne maison de moins à Vienne. Depuis mon arrivée dans ce pays-cy il m'avoit comblé d'amitié, il avoit goûté mes ouvrages généalogiques et politiques. Chez Artaria vu un ouvrage sur la France en huit volumes, contenans la carte de ce royaume sous [23v.] beaucoup de points de vue différens. Je reçus par la poste une jolie lettre de mon frère Max. Pendant que j'expédiois ma poste, le grand écuyer vint chez moi en Wildschur et lut tout mon procès avec l'évêque. Le Cte Théodor Bathyan vint ensuite et me séqua de la bonne façon jusqu'au moment où je comptois sortir. Giorgio y fut un instant. Dîné chez Wenzel Sinzendorf avec quatre baillis de l'ordre de Malte, le Mal Colloredo, le Cte Philippe, Rachslanden et Sagromoso, un commandeur Joseph Colloredo, et Kagenek.
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Mauvais propos, polissonnerie de Flachsl[anden], extravagance de la maîtresse du logis. Puis chez le Cte Rosenberg, où étoient Mmes de Buquoy et de Feketé et le Pce de Paar qui dormoit. Mme de B[uquoy] très aimable dit que quand une fois on avoit été amoureux, on devoit aimer toujours. Chez Thérèse, je lui portois la lettre de Max. Chez Mme de Pergen, j'y fus longtems. Joué au whist chez le Pce François avec Mme de Wallenstein et Khevenhiiller, qui ne me déplut pas. Il y avoit répétition pour le bal des jeunes personnes de demain. Le Cte Harrach, dit-on, ne laisse que la légitime à sa fille, si elle n'a pas d'enfans. Emeste H[arrach] héritera 30.000 fl. de rentes. Un instant chez le Pce de Kaunitz où il n'y avoit personne. Lu dans Gibbon de Severe et Alexandre. Tems gris, moins froid. Ψ 29 janvier. Kraz chez moi le matin dit que dans la ville on destine la place vacante à Emeste Kaunitz. Chez le comte Rosenberg [24r.] qui en rit. Il me conseilla de parler à l'Impératrice pour les protestane. Il désespéra de pouvoir assister à Giorgio pour la Bavière. Au cabinet de lecture, j'y lus les gazettes. Rother vint chez moi. Chez ma cousine. De retour je vis avec plaisir un nouvel ouvrage de Schlettwein. Le duc de Wurtemberg a écrit à l'Empereur pour le consulter, s'il donneroit de ses troupes à la solde de l'Angleterre contre les Américains. Sa Maj. lui a répondu sans lui donner de conseil, qu'il le prioit de réfléchir, si un souverain avoit le droit de vendre ainsi ses sujets. Belle observation et digne du coeur de Joseph Π. Auersperg, le gendre du Pce Lobk[owitz], a perdu son procès et est réduit à 8.000 fl. de rentes. L'empereur Sigismond se trouvoit en Italie quand les ducs du Bavière, agnats du duc Jean de Straubingen, eurent partagés entre eux le fief vacant de leur frère. Pour les en punir, il investit le duc Albert d'Autriche, son gendre, de cette . Les états de l'Empire, offensés de cet acte d'autorité, l'obligèrent au concile de Constance de révoquer cet acte. Π le fit en datte de Presbourg, mais, dit la Cour de Vienne: «Salvo jure cujuscunque».25 Le document se conserve ici dans les archives. Les auteurs catholiques assurent que l'archiduc d'Autriche avoit déjà été en possession jusqu'à la révocation, les protestane le nient. Dîné chez le Cte Théodor de Bathyan qui me fit voir nombre de cartes. Le dîner fut assez bon, surtout les Fasching Krapfen. [24v.] Il est logé sur le Hof, là où demeuroit le Cte Rosenberg. Keglevich y dîna, son frère et sa belle-soeur. Je fus au logis lire dans Gibbon avec beaucoup de plaisir, les règnes de Maximin, de Philippe l'Arabe. Chez le Pce Kaunitz, chez Mme de Reischach, où étoit M. Sherlok, chez Mme de Burghausen, où étoit Mme de Tarouca. Chez la Pcesse Eszterhasy qui me dit qu'il falloit épouser ma nièce. Chez l'ambassadeur de France. Causé longtems avec le général Wallis, puis avec le Pce Waldek qui conta qu'au dernier camp de Prague, n'ayant pas pu entendre la voix trop foible du prince de Coburg, il avoit dû déployer avec son régiment en carrière, que par là
25 Unbeschadet des Rechts jeglicher Person.
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il étoit arrivé avant Coburg, mais qu'il avoit perdu un homme qui est tombé et a été foulé aux pieds. Il est mort le lendemain. Beau jour, *puis* gris, le soir de la grêle. 2 30 janvier. Je ne sortis pas de toute la matinée, fâché de voir mon habit puce gâté par le tailleur Bryon. J'en fis venir un autre, le premier garçon du défunt Kaiser. Giorgio fort longtems chez moi. Fries vint chez moi, je lui parlois au sujet de la proposition de Max de placer chez moi son capital en rentes viagères. Dîné chez l'ambassadeur de France avec Russie, Prusse, Rasumofsky, Fries, Wilzek, Waldek, le Pce Adam Auersperg. [25r.] Après table Fries loua le Pce Waldek de ce qu'il avoit de l'honneur et point de hauteur. Celui-ci dit qu'il ne permettoit le hauteur qu'au prêtre qui portoit le bon Dieu. Fries dit qu'il n'y avoit de fille ou femme sage et saine que celle dont le cas sent le harang soret. W[aldek] que l'Empereur ne fait autre chose que se faire br. ayant deux fois la ch... qu'il trouve que c'est ce qui rend le roi de Prusse grand homme de n'avoir jamais été gouverné par des femmes. Mme de K[aunitz] a envoyé 300 tt à Mme de G Le soir chez Mme de Pergen où nous vîmes passer le corps du feu Cte Harrach pour être enterré aux Augustine. De là à la Cour, où l'archiduc Ferdinand me parla à plusieures reprises. Chez la Pcesse Eszterhfasy]. L'Empereur y étoit en fort bonne compagnie. Il parla navigation, comédies de Schoenbrunn où jouoit le Pce Kaunitz et le Mal Daun et Rosenberg et le vieux Pce Auersperg. Mme de Wallenstein prétend que Thérèse boëte en dansant, elle me dit de la faire danser en calottes devant moi pour découvrir à quoi tient ce défaut. Soupé chez le Pce de Paar avec Mme de Buquoy, elle parla avec grand éloge des demoiselles de Schoenborn que l'on ne voit pas autant dans le monde que les autres demoiselles. Beau tems le matin, puis gris. t 31 janvier. Reçu mes volumes sur les provinces belgiques d'un relieur, la description de la Transylvanie et les ouvrages de Putter d'un autre. Chez Thérèse, j'assistois à sa leçon de musique et de géographie. De retour chez moi je trouvois un billet de Brigido du [25v.] Banat. J'appris par la poste que depuis l'année 1750 il n'y a pas eu autant de navires à Trieste. Je fus passer Brigido et oubliois à lui témoigner tout l'intérêt à sa situation. Chez Mme de Goes lui parler au sujet de Thérèse, elle me dit que sa mère a un peu les cagneux. Chez Mme de Windischgraetz je fis tête-à-tête un assez mauvais dîner. Chez moi à expédier ma poste. Après 6 h. dans l'antichambre de Sa Maj. l'Impératrice qui me renvoya, ayant beaucoup à faire. Au théâtre, Jeannette, imitation de Nanine avec des changemens ridicules. Mme Sacco m'arracha des laimes, la Hueberin joua bien. Ensuite Die Müllerin, la Jaquet très bien, pièce fort nationale, où on attrape un trompeur. Chez Colloredo, il y avoit Mme de Leslie, née Mansfeld. Chez Kaunitz. Causé avec le Bengalois Mordannt/Mordaunt, 70 éléphants par brigade pour porter les bagages.
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Soupé chez le Pce de Paar avec Mme de Buquoy très joliment, elle étoit bien aise de ce trait du Système social. C'est sur soi même que l'homme pleure, lorsqu'il verse des larmes sur l'urne d'un ami nécessaire à son coeur. Cette femme aimable paraît être sensible vis-à-vis de moi, *reconnoissante de mon attachement*. Hägen a demandé la place du Cte Harrach. Il reste à la veuve 5.000 fl. de douaire, la terre dlnzerstorf, pour 3.000 fl. de vaisselle, et probablement beaucoup de capitaux dans le nombre de ces 300.000 fl. de dettes, de plus tous les meubles. Le comte est mort avec le plus grand calme de l'âme, disant à sa veuve: «Je Vous ai toujours aimé [26r.] et suis enchanté de Vous laisser à l'aise.» Beau tems.
Le Mois de Février 5 e Semaine Θ 4 après l'Epiphanie, 1 de février. Le matin M. Puchberg vint chez moi me porter un papier pour mon frère, et me conseiller de demander la compensation des frais de voyage. Je fus chez le baron Binder. L'électeur de Saxe prétend 30 millions d'allodiaux de la Bavière, comme Regredient Erben après l'extinction des mâles par l'électrice mère. Feu l'électeur de Bavière, ayant toujours laissé espérer sa soeur, a fait une convention particulière avec l'électeur palatin en 1766, 1771 et 1774 de laquelle nous savions rien nous-même. L'électrice douairière, de son côté, a trompé son fils, se faisant payer 800.000 fl >écus de dettes sur les espérances de l'héritage de Bavière. La Saxe prétend nommément le Landgravi at de Leuchtenberg, fief de l'Empire, que l'Empereur retire à lui. Nous autres pouvons prétendre comme Regredient Erben par les femmes des allodiaux depuis l'empereur Ferdinand. La Saxe s'est adressée à la Cour de Berlin. Elle dit que c'est le même cas de l'Impératrice tandis que celle-ci étoit non pas soeur, mais fille du dernier [26v.] mâle. Frédéric sera obligé d'agir contraire à nos intérêts. Eger fut chez moi, me dire qu'on m'assigne 4.000 fl. pour le fanal et d'abord 19.000 fl. pour le chemin, que le président de la Chambre est un t. dans ce qu'il m'a dit touchant Pittoni. Dîné chez Mme de Goes avec la vieille Lobkowitz et les deux Pcesses soeurs. M. de G[oes] nous dit tout ce que la Pcesse Françoise a fait dire à Mme Chiris que Thérèse paroissoit avoir des mouvemens convulsifs en entendant de la musique. Nous sûmes par Mme Chiris qu'elle a hérité de sa mère une foiblesse au pied droit et une glande au cou qui enfle souvent. Ce bruit sur son compte est soigneusement répandu par Mme de Wallenstein. Chez la Pcesse Françoise. La petite Pcesse Marie me demanda fort poliment des nouvelles de Thérèse. Causé beaucoup avec la chanoinesse Thurheim et Mme de Tarouca. Loide a aujourd'hui 42 ans. La Pcesse Françoise me parla beaucoup de la petite er
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Thérèse que ses nerfs étoient foibles, elle m'invita pour les bals de jeudi. Le soir chez Mme de [Reischach]. Il y avoit Mme de Colloredo avec sa soeur, Mme de Leslie. De là chez Mme de Burghausen, l'Empereur y étoit. Grand souper chez le Pce de Paar avec 50 personnes, causé avec Mme Manzi. Mme de Buquoy me reprocha mon silence. Joué avec Mme de Colloredo, avec Manzi et Wraxall. A souper entre Mmes de Wallenstein et de Hoyos. Très belle journée. [27r.] V 2 de février. Le matin le Cte Torres de Gorice fut chez moi. A la Cour à prendre les cierges.26 Je fus invité au Kammerfest de demain qui ensuite fut contremandé à cause que l'archiduchesse de Milan est enrhumée. Chez la petite Thérèse, chez Mme de Thun, où vinrent Boyds et lord Herbert, le premier avec le chapeau sur la tête, et Rasumowski. De là chez Roeslin, où je rencontrais Mmes de Buquoy et de Dietrichstein, admirant le portrait de l'archiduchesse Marie. Celui de M. de Bark avec la chaîne de l'ordre de l'étoile polaire est charmant, mais l'archiduchesse n'est pas bien naturelle: la bouche est trop grande, un œil pas bien, avec cela extrêmement connoissable. Dîné chez la Pcesse Françoise avec les jeunes Clary, les Ledebuhr, Joseph Colloiedo, Miltitz, Cobenzl. De là chez moi, puis à la porte de Mme Erneste où le Pce K[aunitz] dont c'est la fête, dînoit, Sa Maj. 1 Empereur leur ayant fait la surprise d'y être venu diner, on ne reçut personne. Le Pce lui a baisé la main sans fin. Chez Mme de Pergen. De là chez le Pce François, joué avec lui, Ledebuhr et Widdmann. Le soir chez le Pce Kaunitz, puis au bal de l'ambassadeur. Il étoit joli, de jolis airs de contredanse du chef de M. de Rasumofsky. Ma cousine y étoit. Avec Sternberg à la redoute. Donné le bras à la Pcesse Françoise qui me délivra de son mantelet de fourrure, pour [27v.] le donner au Mal Lascy. Mme de Buquoy étoit assise derrière l'archiduchesse Marie. Je fus quelque tems à causer avec elle, et à lui dire combien je désirois d'être cet ami nécessaire à son coeur. Je partis à 1 h. 1/2, occupé d'un amour propre timide, mon fléau depuis l'enfance. Assez beau tems. ¿ 3 février. Le tailleur me porta mon habit d'angora brodé et Weber les desseins des vues de Trieste du peintre Orlandi. Une seule prise du haut du Belvedere est bonne, à la mer et au paysage près qui est détestable dans tous les quatre. Celui pris derrière les embrasures du môle del Zucco est fort imcomplet. Celui du haut de la colline de St André représente les montagnes opposées au plus mal, toutes fausses, il ne peint la que jusqu'à Contovello. Chez ma cousine un instant, je lui lus des lettres. Rosenberg lui montrer mes desseins, il y avoit Gundacre Colloredo chez lui. Dîné chez Mme de Sternberg avec Wieschnik, le jeune Paar, deux chanoinesses. Après26 Maria Lichtmeß, Kerzenweihe und Lichterprozession in der Augustinerkirche.
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midi chez Mme Goes. J'avois voulu voir danser la petite Thérèse. De là chez le Pce de Paar, lu dans Linguet sur le chancelier de l'Hôpital. Avec le prince au Fasan auf dem Neustift où nous vîmes jouer Die Haushaltung par une troupe bourgeoise, fort bien et la mère, la cuisinière beaucoup moins bien que Mme de Bathyan. Chez le Pce Kinsky, le Pce de Paar dit les conditions auxquelles il pourroit se remarier. [28r.] Chez Kaunitz, puis lu chez moi. Le vieux Pce Auersperg me parla commanderies. Beau tems, brouillard. M 4 février. Lettres de Trieste, le 30 sont partis dix-sept gros navires à la fois. L'homme aux manchettes de filet vint chez moi de la part de Mme de Reischach. Je fus prendre ma cousine chez Mme d'Althaim pour la mener chez elle. Elle me dit qu'elle ne vivra plus longtems. Dîné au logis. A 6 h. dans l'antichambre de Sa Maj. l'Impératrice. Le Cte Hazfeld arriva une demie heure après et nous causâmes longtems sur le Bannat. Après 7 h. 1/4 il entra et ne ressortit qu'à 8 h. 3/4. Comme l'on est heureux de pouvoir bavarder ainsi. J'entrois après lui. Sa Maj. très gracieuse m'accorda les frais de voyage, disant que les Liefergelder pourraient tirer à conséquence pour les autres. Elle signa la notte sur les chanoines de Trieste, me promit d'accorder l'avance de 3.000 fl. pour Struppi, ne promit pas grand chose pour les religieuses, s'engagea de parler au chancelier d'Hongrie pour les instrumens, me dit qu'elle donnerait ma requête pour les protestans à la Chancellerie, me parla des revenus de l'évêque, de l'incommodité de l'archiduchesse de Milan, de ma nièce dont elle loua extrêmement la figure et critiqua fort peu la danse. De là à l'assemblée du Pce de Schwarzenberg. J'y trouvois Mme la Ctesse de Buquoy qui regretta de ne pas souper avec [28v.] moi, et que je priois de faire en sorte que ce fut demain. Elle étoit belle, charmante. Ma cousine y étoit aussi. L'évêque de Trieste jouoit avec la Pcesse de Schwarzenberg. Causé avec Mlle de Starhemberg. De là chez le Pce de K[aunitz]. L'Empereur y étoit, causant avec le maître du logis et le Mal Lascy. Beau tems et froid. Ψ 5 février. Le matin une fille de trente et quelques années, nommée Thérèse qui a servi chez mon frère avant son mariage, vint me trouver pour entrer à mon service. Contente de mes conditions, sa figure me plut et les talens qu'elle m'offrait, aussi. Elle en apelloit à la baronne où je la chargeois d'aller. Le tailleur Bryon promit de changer mon nouveau frac. J'allois trouver ma cousine chez la petite Ctesse de Hoymb. De retour chez moi billet de Mme de R. au sujet de cette fille. Travaillé sur les courtiers. Dîné chez le comte Rosenberg, où nous délibérâmes sur les desseins d'Orlandi avec le peintre Brand, qui trouva comme moi le paysage et la mer fort mal et les points de vue trop éloignés pour y placer des figures. Dîné chez l'envoyé dHannovre avec Mme de Wallenstein, le Pce de Meklenbourg, les Hardenberg, York et son mentor, Kagenek. Joué au whist avec Mme de Wallenstein et perdu. M. Eger vint chez moi dans le moment où j'avois reçu le décret
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touchant Ricci, Pittoni, Grenek. Il demanda [29r.] si je ne restais point à Vienne, si je ne voulois pas songer à être employé ici. Il mène une vie très retirée. Chez le Pce François Lichtenstein, où il y avoit bal et souper pour les jeunes personnes au-dessus de 14 ans, ma nièce y étoit aussi. Les plus jolies demoiselles: la fille de la Pcesse Charles, d'une taille suelte, légère, élégante, Mlle de Breuner, Mlle de Callenberg dansoit comme un ange. Le fils du Pce Charles fort beau. Mme de Buquoy y étoit pour voir danser son élève, Mlle de Klenau qui a de la physionomie, mais point de grâces. Sa mère nouricière partit bientôt. Chez l'ambassadeur de France. On dit que ni à Londres ni à Paris il y a tant de vérole parmi la noblesse qu'ici. Beau tems, grand vent, froid. $ 6 février. Mme Grenek fut chez moi plaider la cause de son fils. Un homme de la police vint me faire signer la quittance pour les bijoux de Mme dTErdoedy. Kraz me porta mes obligations de 7.800 fl. Chez ma cousine, elle alla promener avec ses enfans. Dîné au logis. Terminé le raport sur les courtiers et les mémoires ennuyeux de M. de Montalembert. Chez Mme de Pergen. Les Américains et lord Howe sont en quartier d'hyver. Chez Mme de Reischach, le Cte Philippe, Mme de Breuner et Sherlok y étoient. A l'assemblée. Sternberg me dit qu'il y avoit soupé chez le [29v.] prince de Paar. Chez Kaunitz. J'admirois le prince, comme parlant à l'ambassadeur de France il étoit bien campé sur ses jambes. Très réfléchi dans toutes ses actions, il doit à cela la bonne santé dont il jouit. Rentré chez moi, je lus avec plaisir l'Observateur anglois dont mon frère m'a parlé dans une de ses lettres et Gibbon des empereurs Decius, Valérien Claudius, Aurélien. Beau tems, grand vent. % 7 février. Chez le comte Rosenberg. Je lui lus mon raport sur les courtiers, nous parlâmes généalogie. Le relieur me porta mon ouvrage sur les fers. De retour chez moi expédié ma poste. Dîné chez le comte Rosenberg tête-à-tête. Il me dit que l'Empereur a toujours aimé l'archiduchesse Marie, qu'il a été promoteur de son mariage, que le grandduc a le singulier tic de se noter tout ce qu'on lui a dit. Je rentrais, puis m'en allois à la comédie. C'est une pièce traduite de l'italien, intitulée Die drey Zwillings Brüder. Lang fait le rôle des trois dont l'un est doux et honnête, l'autre un marin fort brusque, le troisième un nigaud. Frontin joua fort bien. L'auteur de la pièce est Colatto Pantalon du Théâtre Italien de Paris. De là chez Colloredo, où je causois avec M. de Reischach. Chez Kaunitz. Je parlois au prince des vues de Trieste. Soupé chez le Pce de Paar. On parla des apparences de grabuge, six estafettes enyoyés jusques dans les Pays-Bas et en Italie. Le roi de Prusse qui, dit-on, appuyé les prétentions de la Saxe sur les allodiaux de la Bavière. Comme hier. 134
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[30r.] 6 e Semaine Θ 5 après l'Epiphanie, 8 février. Mandel, Lehnpropst de mon frère, fut chez moi. C'est un homme instruit. La ferme du Tabac rend au souverain 1,627.000 fl. 27 Les actionnaires au nombre de six prélèvent, avant de rien payer, 24.000 fl. d'intérêts de leurs 600.000 fl. de mise. Les frais d'inspection sur les frontières font encore 24.000 fl. Le bénéfice de chaque action alloit à quarante et va à présent à 67.000 fl., de manière que Fries qui l'avoit assuré sur la tête d'une de ses filles, l'a fait mettre sur la tête de deux, avec permission de Sa. Maj. L e surveillant chrétien a représenté à Sa Maj. que le haussement exigerait de tuer les contrebandiers sur la frontière. N'importe Badenthal qui, en 1778, s'érigea en personne intermédiaire entre les bouchers de Vienne et les fournisseurs de boeufs, ne vouloit commencer son ministère qu'au mois de juillet. On le força de le commencer à Pâques. Il a la compagnie des fournisseurs de Habermayer qui n'étoit point en état de lui livrer à si bas prix. Il ruina 10 bouchers, puisqu'il les forçoit de payer les boeufs au poids commun de 11 quintaux tandis que dans les lots on leur en donnoit beaucoup de neuf. En 1775 ce manège tomba de lui même. Sa Maj., pour [30v.] indemniser les bouchers, leur avança 200.000 fl. pour six ans sans intérêt, se désista de 3 fl. 20 Xr. par paire de boeufs qu'ils avoient dû jusques-là payer, outre 12 écus ou 18 fl. Viehaufschlag. Leur nombre a diminué jusqu'à 50 actuellement, ils traitent directement avec les fournisseurs. Le Viehaufschlag de 21 fl. 20, ou bien de 38 fl. de déduction faite des derniers trois florins, par paire de boeufs, rend 1,200.000 fl. au Handgrafenamt et l'on veut que le prix de la viande soit bon marché. L'orfèvre Wirth fut chez moi, puis le chanoine Edling, me portant une lettre du Cte Suardi. En octobre 1776 M. de Sonnenfels, pour avoir un fonds d'où payer ses employés de police, donna à 3.000 femmes et filles la permission de faire le métier de fruitières, vendeuses d'herbe, de chapons etc., bref d'une dixaine de métiers restreints en communauté, moyennant une taxe annuelle de 3 fl. qui lui procure un fonds de 9.000 fl. De là les charges de maîtres de ces communautés sont tombées de 1.500 fl. à 500 fl. Π me paroît que le grand-duc m'a parlé de cela. Je fus à la messe à St Pierre, puis chez l'archiduchesse Marie Anne qui a depuis peu de jours placés dans sa chambre tous ses desseins. Elle m'en fit voir les gravures, faites sur du papier superbe. Il y a 66 tableaux, dont dix seulement gravés. Son Altesse Royale me dit quTLlle se forme un cabinet d'histoire naturelle, qu'Elfe ne [31r.] s'ennuye jamais, qu'un certain Bom lui donne des leçons. Elle me chargea de lui procurer des curiosités des environs de Trieste. Je fis voir les desseins d'Orlandi à M. le baron de Reischach. Dîné chez l'ambassadeur de France. Le prince Auersperg vint me dire qu'il avoit été chez Mme de Buquoy, se mot excita ma jalousie. Le maître du logis nous arriva tard, étant chez le Pce de Kaunitz. De chez lui chez le Pce François, où j'avois
27 Der Gewinnanteil des Ärars betrug vom l.Jän. 1775 bis 30. April 1783 1,603.875 fl. 17 X . 2 pf„ jener der Kompanie 4,811.625 fl. 45 X . 2 pf.
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du dîner, où étoit la belle comtesse. Je mourais d'envie de lui parler, et ne le fis pas. Sottise toute pure. La réflexion devrait m'avoir enseigné depuis longtems que je ne suis point fait pour parler beaucoup en public à ce que j'aime, l'embarras me prend dès que je crois être observé. De là chez le Pce Kaunitz. Lehrbach ne croit point à la guerre. Il ne va plus en Suède, mais bien Kagenek qui va épouser Mlle de Salm. Je fis voir au Pce de Kaunitz les desseins d'Orlandi qui en fut très content, et promit de les faire graver avec le plan. Mme de K[aunitz] parla du Mis de Pombal. Avanture du ministre de Prusse à Turin qui est devenu fou. Chez Mme de Burghausen où je fus jusques près d'onze heures. LEmpereur y étoit, la conversation fut fort ennuyeuse. L'Empereur parla avec éloge de Mrs Turgot et Malesherbes. Il dit qu'il commençoit à se dire [31 v.] qu'il ne faut pas trop faire, qu'il faut suivre la routine. De là on passa à des propositions générales. Il plaignit son beau-frère, le roi de France, d'être trop asservi par ses ministres. Retourné au logis. Jour gris et froid. D 9 février. La Thérèse Thurnin fut chez moi et me dit que j'avois été tout sauvage il y a quinze ans qu'elle venoit faire mon lit au Kupferamt. Je lui donnois un billet pour la Pcesse Bathyan. Chez ma cousine en voiture et retourné à pié. Dîné chez M. Keith avec le Pce de Meklenbourg, M. de Wallmoden et une immensité d'Anglois. Chez moi, puis chez Mme de Welsperg née Ctesse de Thurn, aimable jeune femme qui est en couche. Son mari est un homme très maniéré. Chez la Pcesse Eszterhasy. L'Empereur me fit mettre à côté de lui, vis-à-vis de Mme de Buquoy. Chez l'ambassadeur de France au bal et souper, la belle comtesse en habit de masque magnifique. Parlé à la Pcesse Bathyan au sujet de cette Thérèse. Beau tems, du vent. ¿ 10 février. Le matin chez le comte de Brigido, président du Bannat. Il doute encore que la réunion de cette province à l'Hongrie ait lieu, il dit que le sujet y est en beaucoup meilleur état depuis les derniers changemens qu'en Hongrie, que le Bannat rend davantage à proportion, que l'on a enfin gracieusement permi l'entrée des fers de Styrie et de Carinthie dans le Bannat, [32r.] il a un avec lui. De là chez Eger qui me conseilla de communiquer à Reischach le raport sur les courtiers. Martini chez lui me fit de grands complimens. Au fauxbourg hors la porte de Carinthie près le pont sur la Vienne chez un ouvrier qui monte des boëtes de petrifications, nommé Haupt. Il me fit voir la prime d'opale, une pierre des monts Krapak qui joue toutes les couleurs avec une vivacité extrême. Il en fit des boëtes de 40 ducats. Dîné chez le Pce de Paar avec Mmes de Buquoy, de Fekete et Sternberg. J'avois du dîner chez le nonce. De là chez moi, puis chez Mme de Pergen, j'y restois jusqu'à 7 h., puis à la cour au Kammerfest. Moins de monde que la première fois. Le grand chancelier me fit la confidence, que l'Empereur
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proteste actuellement contre mon chemin, disant que dans les circonstances présentes on ne peut pas dépenser tant d'argent. Il me demanda si la ville ne pourrait pas emprunter la somme. Causé avec Khevenhüller. Ma cousine au bal. Le Pce Lobkowitz, de retour de Munich, aussi. Chez la Pcesse Eszterhasy, où je terminois ma soirée. Il y avoit la belle comtesse. Le Pce Lobk[owitz] y vint, me montrant la bague du palatin. Projets pour Sorbée. Moins de vent, assez beau. [32 v.] i 11 février. Jour de naissance de ma cousine. L'évêque a été ici chez moi, me porter son mémoire concernant sa maison à Trieste. Chez le Pce Lobkowitz. On lui a donné 3.000 fl. de frais de voyage. Avec lui chez le peintre Roeslin. Charmant portrait de l'archiduchesse. Giorgio chez moi. J'ai conclu avec Thérèse Thurnin. Chez ma cousine pour la féliciter. Son mari lui a fait présent de grenades et habillé ses enfans. Expédié ma poste. Dîné chez le comte Hazfeld avec l'ambassadeur de France, le Pce de Paar, Mme de Buquoy, Saxe, Prusse, Naples, le Pce de Cardito, Mme de Fekete, les jeunes Seilem, les Leslie, le Pce Adam Auersperg, le Pce Waldek, Mme de Wallenstein. Joué au whist avec les deux derniers. Mme de Buquoy me parla encore de Sorbée. Expédié ma poste, puis chez le Pce de Kaunitz, qui me parla des desseins. Chez Mme de Reischach où l'abbé Alberti témoigna de l'envie d'être nommé à l'évêché de Trieste, si l'évêque d'à présent se retiroit. De là chez le chevalier Keith. Grand souper, j'y gagnois 18 parties au whist avec Mmes de Wallenstein, de Degenfeld et l'envoyé de Prusse. Trois tables. Je partis après minuit. Jour assez beau. £ 12 février. Le matin je mis pour la première fois mon frac puce. Décret de la Cour sur les affaires de la Santé qui me parle d'une concertation. Je lus le procès du comte Suardi de sa querelle avec Pittoni. Chez l'abbé Alberti au Greiffen vis-à-vis de la [33r.] Mehlgrube où étoient à déjeuner la Pcesse Schwarzenberg, Mme de Goes, les deux Reuß, Furstenberg, Welsperg. Il joue un peu le rôle d'un prestolet françois. Des poulets frits, des glaces, des fruits, des vins. Reuß sur le point de partir pour la Bohême. Chez ma cousine. J'arrivois à tems pour lui faire un petit présent, dont elle remercia tant, et me témoigna tant d'amitié. Je la portois par la chambre. A la porte de Mme de Buquoy pour lui parler de Sorbée. Elle ne me reçut pas, me fesant dire qu'elle sortoit. Ces refus-là n » prouvent qu'elle n'a pas envie de me faire la moindre distinction. Torres vint me voir et je lui parlois beaucoup de l'affaire de Brigido touchant le Bannat. Un homme qui s'est fait offrir pour secrétaire dans les gazettes vint chez moi. Dîné chez l'ambassadeur de France avec le Pce de Paar, Mme de Buquoy, le Cte Rosenberg, Mme de Fekete, Wilzek. On parla beaucoup de M. de Matignon qui dépensa en un an 137.000 tt et pour soixante
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mille en . Mon secrétaire Weber fort malade d'une fièvre rheumatique. J'eus l'agréable nouvelle que je dois sortir de la maison le 15. Chez la Pcesse Eszterhasy, Pellegrini dit que Swieten avoit été généralement hai' à Berlin. Chez Colloredo. J'appris du B. Reischach et du Cte Sch[oenborn] que demain se publiera un ordre de la régence de former un état de tous les chevaux propres au service de l'artillerie et vivres, et défense d'en exporter aucun [33v.] d'ici au premier de may. A la concertation de la Chambre avec la Chancellerie a été publié un ordre de la Cour, de suspendre toutes les dépenses extraordinaires, même les plus utiles. Il paraît donc que mon séjour de près de trois mois ne m'aura été d'aucune utilité et que de tous mes ouvrages proposés aucun ne se fera. C'est un contretems très désagréable. Chez Kaunitz. Le Cte Philippe me dit que non seulement le public détestoit Swieten, mais encore le roi. Il avoit été surpris au camp de Neustadt, ayant approuvé la musique de Sw[ieten], On crut qu'il le vouloit pour ministre. Celui-ci a fait le fendant à Berlin, méprisant tout après avoir passé cinq mois ici. Lorsque le roi fut si mal, il donna les plus mauvaises nouvelles de son état. Le roi le fit venir, ayant la jambe couverte et lui dit que la tête étoit fraîche, de là l'autre voulut qu'il ne vivroit pas. Deux jours après il courut à cheval à Berlin. Sw[ieten] n'est point attaché au Pce K[aunitz]. Il est bibliothécaire et ne sera rien, à moins que le Pce Starhfemberg] ne devienne ministre. Mme de Palm me parla de sa soeur. Décret sur les affaires de Santé, et sur les toiles de Suabe. Jour gris mais beau. $ 13 février. M. de Lapuchin a été présenté hier matin, il vient annoncer la naissance du grand Alexandre de Russie. Le matin deux matelots de P. Pazze furent chez moi, je donnois à chacun 2 fl. Je fus voir un logement au Schwarzen Stiefel qui est un peu caché, et de vilaines fenêtres. De là chez le Pce Lobkowitz, [34r.] la boëte de l'électeur palatin est bien vilaine. Bon mot. Ordinairement c'est le tondeur qui garde la toison, ici c'est le tondu. On dit que le roi de Prusse se plaint à la diette que l'Empereur ait agi par des voyes de fait, sans porter ses prétentions légalement à la diette, quoique les électeurs de Brandenbourg et palatin ayent probablement fait la même chose lors de la sùccession de Juliers et Bergue. Que la Russie peut-être sera fort aise de nous mettre aux mains avec le roi de Prusse pour que nous ne puissions pas profiter de ses brouilleries avec les Turcs à nous aggrandir encore de ce côté là, que la méprise de Sulzbach a fait beaucoup crier, on avoit saisi cette ville au lieu de Sultzburg, nos mouvemens présens coûtant furieusement. Je fus voir un meilleur apartement dans la Himmelportgassen, vis-à-vis la Couronne d'Hongrie. J'achetois une boëte pour le jeu. Dîné chez le Pce de Paar avec le professeur Riedel dErfurt qu'on a fait venir ici pour les beaux arts, puis point employé parce qu'il est protestant, puis l'Impératrice lui a donné 1.000 ducats, puis 300 fl. de pension, avec l'abbé Jaquet, Anton, secrétaire de l'Empereur d'une physionomie avantageuse. La belle comtesse charmante en cottonade piquée,
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bordée de ""lisières de* toile peinte des Indes. Elle dit qu'elle aime beaucoup le commandeur. Je rentrais chez moi. A 6 h. 1/2 chez Mme de Schoenbom. Le vicechancelier d'Hongrie m'annonça que l'on me rendroit les instrumens de Fiume. De là à la Cour. Chotek me dit [34v.] que non seulement les dépenses extraordinaires, mais encore toutes les augmentations d'appointemens seront révoquées. Quelle petitesse d'esprit, quel génie étroit de la part des ministres qui perdent ainsi tout courage par raport à la moindre apparence de guerre. Chez Hazfeld parlé à Mlle de Starhemberg, et à Lehrbach qui parle fièrement contre le roi de Prusse, disant qu'il ne faut plus souffrir qu'il passe pour être notre dictateur. Chez le Pce de K[aunitz], je m'endormis de plaisir. Soupé chez le Pce de Paar, autre négligé blanc qu'avoit Mme de Buquoy. Elle me dit avoir entendu de bonne part que, de toutes mes propositions, aucune n'étoit acceptée. Comme hier.
% 14 février. Je ruminois dans ma tête tous les faux pas que l'on fera dans le cas d'une nouvelle guerre. Le matin chez le Cte de Rosenberg. Il me consulta sur un endroit des observations qu'a fait la Chambre des Comptes sur son contrat d'achat de la seigneurie de Tarvis. Brigido y vint, Brambilla, le Cte Christallnig. Lettres de la poste, on désire *mon* à Trieste. Dîné chez Mme Windischgraetz avec les deux comtes Neipperg. Joué au trictrac avec elle. Commencé le règne de Constantin dans Gibbon. A 7 h. 1/2 à la Mehlgruben pour voir les ombres chinoises. Il y avoit une grande foule. Je me suis trouvé à peu près au milieu du 5 e banc, le Pce François devant moi. Sur un quarré long fort éclairé au milieu [35r.] d'une grande toile, on voit passer un grand nombre d'objets différens, dont plusieurs sont en mouvement. Les meilleures scènes sont le Vestris, le danseur anglois, le danseur cosaque, la poule qui volète et grimpe au haut d'un poulailler, puis redescend d'un seul vol. Puis la femme la prend, lui tord le col et elle s'ébat comme une poule mourante. La scène du Pulcinello est encore très jolie, c'est le sorcier qui le fait monter avec ses deux petites poupées. Tout finit par la statue de Pierre le grand. De là chez la Pcesse Eszterhasy, qui voulut me marier avec Mlle de Styrum. Soupé chez le Pce de Paar, avec Mmes de Buquoy, de Fekete et Sternberg. Jour gris moins froid.
7 e Semaine Θ Septuagésima, 15 février. Kraz chez moi. Weber toujours malade. M. Eger vint chez moi. Je lui lus le projet de banque de mon frère et sur le système de crédit. Il me parla du Hand Billet qui suspend tous les ouvrages même utiles. Il supposoit que F[rédéric] m 2 8 disputait à la maison d'Autriche Lorraine les droits qu'avoit acquis la maison de 28 Irrtümlich ΙΠ statt Π geschrieben.
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Habspurg. A la messe à St Pierre. Chez l'archiduchesse Marie, où il y avoit grand monde. Le nouveau président du Conseil Aulique de l'Empire, baron de Hagen, [35v.] y vint. Il a reçu ce poste hier par un billet de l'Empereur, avant de se mettre à table chez le Pce de Colloredo. C'est un acte de justice de J[oseph] II qui lui fait grand honneur. M. d'Uberaker est nommé vice-président, M. de Bartenstein, le premier du banc des savans, sera commandeur de l'ordre de St Etienne, et libre de tout référât. Le Pce K[aunitz] a écrit un billet au nouveau président ce qui est assez singulier. L'évêque vint chez moi me parler au sujet de la croix des chanoines. Dîné chez l'envoyé de Saxe le même dîner de l'autre jour, à l'exception des Callenberg et de M. de Reischach. Le Pce Waldek dit que le roi de Prusse s'est exprimé avec indécence, que la Russie étant fort embarassée de la défection des Tartares et du manque de secours de l'Angleterre, nous pouvons parler d'autant plus haut, qu'au reste ses mouvemens à lui ne sont que conforme à son alliance avec la Russie, qui n'a pas voulu de ses faux roubles et demande les 24.000 hommes. Notre démonstration seroit par conséquent un chef d'oeuvre de fermeté et de politique. Chez Mme de Pergen. Ses filles jouèrent à merveille les plus beaux morceaux de musique. Il y avoit pour ma consolation la belle comtesse. Au spectacle. Der Bettelstudent et Der Page, le premier une farce passable, la seconde pièce absurde. Chez le Pce de Lobkowitz [36r.] queje trouvois malade avec de l'humeur. Lu de Constantin le grand. Il a beaucoup neigé toute la journée. D 16 février. J'entre dans le troisième quartier depuis mon arrivée à Vienne. Je quitte le Pilgramische Haus dans la Dorotheengasse pour entrer dans la maison /petite/ de Palfy, vis-à-vis de la Couronne d'Hongrie, Himmelportgasse. Mon habitation y est assez claire, mais point de meubles dans les chambres. Dîné chez Mme de Goes avec ma nièce. Mon secrétaire est resté malade dans l'autre maison. Chez le Pce Lobk[owitz]. Son humeur ne me convient pas. Le cardinal y vint et je me sauvois pour aller au bal de Cour, où je causois avec Mme de Kaunitz qui approuva ma prédilection pour Mme de B[uquoy]. M. de Hägen sensible à ma visite. Soupé chez le Pce de Paar. Un volet, nouvellement huilé, me fit passer très mal la nuit dans mon nouvel appartement. Il continua à neiger beaucoup. £ 17 février. Le matin lu dans Schlettwein. M. Eger m'envoya par son concipiste le raport de la Chancellerie et de la Chambre sur mon système préliminaire, sur la construction du fanal, de la darse et du nouveau chemin, et la résolution négative signée [36v.] de la main de Sa Maj. l'Empereur, sans le moindre petit témoignage que l'on me sache gré de mes soins et que l'on me permette d'espérer les secours d'argent nécessaires après que les circonstances présentes seront développées. Chez ma cousine, elle se tenoit dans la tabagie de son mari. Chez Eger qui me fit observer qu'on n'a même témoigné
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d'approuver mes projets. Cela fut pour moi une source de nouvelles peines. Dîné chez le Pce de Paar avec Mmes de Buquoy, Sternberg, M. de Strerowitz, le directeur et l'abbé Jaquet. Je contois mes peines à mon amie, qui parut y prendre part. Sternberg] parla beaucoup Conseil Aulique à table, et elle ne me parut pas persuadée qu'il fut jamais président. J'appris avec étonnement le mariage de Mlle de Kinski avec Salaburg. On la sacrifie pour aggrandir la fortune de son frère. Il a des dettes en Hollande. Chez Mme d'Harrach. Seule avec deux matrones elle montrait une douleur décente. Au théâtre dans la loge de Mme de Windischgraetz. Die große Batterie. Il y a un jeune fanfaron et poltron. Die Bergknappen, opéra comique allemand avec de jolis airs. La scène du tampon du tonneau trop longue pour une plaisanterie. Celles des miniers de la qui se laisse attacher à entier à l'égard de l'Empire. Les Bavarois disent que notre pancarte n'est qu'un Muthschein, qu'avant de procéder à l'exécution de la convention, il falloit se faire entendre à l'Empire, et surtout convenir avec l'héritier présomptif. On fit la lecture du mémoire que la Saxe a présenté le 16 mars in curia à Ratisbonne, et celui du roi de Prusse. Tous les deux sont très respectueux. Le dernier suppose que nous pouvons nous être trompés, ne sachant pas parfaitement les circonstances, et presse l'Empire de faire des représentations très respectueuses à 1 Empereur. Quant à la patente pour les fiefs de 1 Empire il n'y a rien à redire. Il paroît que la Chancellerie d'Etat a cru qu'on pouvoit ici procéder, comme en Pologne, ignorance bien peu excusable. Les Hongrois voudraient la Silésie pour mieux vendre leur vin. Jour gris. i 24 mars, Gabrielle. Le matin fini le détail de ma fortune pour mes comptes et le raport de ma caisse avec celle du secrétaire. A la porte Thérèse, puis au delà du premier pont pour voir marcher les Croates des régimens de Creuz et de . H n'en passa qu'un peloton, le reste étant distribué dans les fauxbourgs. Dans ce peloton il y avoit des [64v.] tireurs, Scharfschiizen, avec des lames et des arquebuses à double canon. Quelques beaux hommes, beaucoup de jeunes gens. On évalue souvent un régiment pareil de milice frontière 25 à 30.000 hommes, tandis qu'il n'en peut marcher que deux mille. De là chez le peintre Roeslin où je rencontrais les deux frères Colloredo, Gund[acre] et Joseph. Nous admirâmes le tableau de l'archiduchesse. La draperie surtout est superbe, ce satin gris de lin comme il paroît bouffer, les mains ne sont pas bien, et l'attitude gênée. Le Pce François frappant, il devoit se faire peindre à demi corps au lieu du buste, cela eut coûté 250 tt au lieu de cent. Chez ma cousine. Dîné chez Mme de Reischach avec les Dietrichstein, Mme de Thum, et les Welsperg. La dernière m'amusa avec son enjoument, elle dit que sa première fille s'appellerait Eufémie. Lui paroît un galant homme. Joué au whist. On voudrait pour 120.000 fl. faire des chemins en Transylvanie pour [faciliter] au paysan le transport du sel qu'il est obligé actuellement de
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faire uniquement dans la belle saison, où cela l'incommode le plus. Mais C. ne veut pas, disant que l'on ne sauroit faire des chemins dans ce pays-là, la Cour devrait y contribuer 60.000 fl. Chez Jean Palfy où la Pcesse Colloredo n'étoit pas. Chez [65r.] Mme de Wallenstein Uhlef[eld] où il y avoit Mme de Wallmoden. Chez la Pcesse Eszt[erhasy]. J'appris qu'il y a ici une loi, qui tendrait à borner chaque famille à perpétuité au même métier. Le fils d'un père militaire, s'il ne fait pas le même métier, est obligé à la mort de son père de payer 6 % de tous les allodiaux. On a copié cela d'une pareille loi, imposée aux bourgeois de Vienne. 49 maisons doivent fournir un recrue, ce seraient à peu près un sur 200. On a demandé 40.000 recrues, cela donnerait une population de huit millions. Le Pce Lobkfowitz] prétend que notre armée n'est pas à beaucoup près aussi forte qu'on la dit, qu'en tout elle n'arrive pas à 180.000 hommes, que les bataillions ne sont que de 450 h[ommes] et avec les nouvelles recrues de 525, les autres 125 recrues par bataillon allant à Ollmiitz au dépôt. Que l'armée de Bohême ne se montera en tout qu'à 82 bataillons = 43.050 hommes. A 55 divisions de cavallerie, c'est-à-dire environ 16.500 chevaux, en 1.750 houssards et 700 tireurs, le tout fesant la somme de 61.900 combattane. Pellegrini nie qu'on puisse avoir fait des épargnes sur les dépenses militaires. L'ambassadeur de France arriva, et je menois le Pce de Paar chez lui, où nous soupâmes avec Mme de Fekete et le Cte [65v.] Rosenberg, qui d'un avis différent soutient que les deux armées seront de 150.000 hommes. Tems doux. Jji 25 mars. Annonciation de la Vierge. Bram que j'avois vu à Prague en 1773, qui a été employé par le général Wallis dans sa tournée de Bohême, et ensuite par Raab, vint me voir et causa longtems fort sensément sur le système de Raab. Il prétend qu'il s'introduit tout doucement, que le paysan est fort content, qu'il paye sa cotte mieux que ci-devant, que l'un aide l'autre à batir de nouvelles maisons toutes dispercées, que l'arbitraire venant à cesser, il s'adonne de tout son coeur à la culture, qu'un bailli de la ville de Teutschbrod assure que les bois sont beaucoup mieux ménagés depuis qu'il les a distribués parmi les paisans. Vint ensuite un commis des Kühner, me portant une lettre de M. Levi. Il dit qu'ils avancent de l'argent à différentes maisons de Trieste, que l'on arrête les grains sur la Save faute de barques. Dîné au logis. Expédié ma poste. Chez le Pce François. Il dit que si la va avec l'honneur de notre monarchie, elle sera bonne. Le premier mémoire du roi de Prusse a été fort piquant, injurieux même, dit-on. Chez Mme de [66r.] Burghausen. Mme de K[aunitz] et la Pcesse Charles y étoient, la dernière regretta que l'ambition des princes nous attire la guerre. Chez le Pce Schwarzenberg. Herberstein m'entreprit chez le Pce de K[aunitz], De là soupé chez le Pce de Paar. Sternberg] avec ses singeries me parut plus que moi occuper la belle comtesse, cela me peina. Jour gris.
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Ψ 26 mars. Le matin écrit à mon frère une seconde lettre, opposée à celle d'hier. Avant 10 h. hors des lignes de Laxembourg. Je marchois tout le long du front de 1.500 Croates qui étaient en lignes sur ce champ. Les canoniers en forment une grande partie. Ils sont de De là chez le peintre Weikhart aux Drey Hufeisen auf der Wien. Il y a de bons portraits de Mmes de Wallenstein et de Kinsky. Il est écolier de Meydens. Il a une jolie collection d'estampes gravées d'après Rigaud. Portrait du baron Β inder jusqu'à mi-jambe pour 40 ducats, habit de velours cramoisi boutonné, un papier à la main, rideau verd, table de bronze. De là chez ma cousine. Dîné chez moi. Parcouru l'histoire des maisons d'Autriche, de Bavière et Palatine par Piitter, l'investiture de la maison de Saxe sur Juliers et Bergue a été postposée aux droits du sang. Il n'en est pas de même [66v.] de nous avec la maison Palatine. Lu les remarques de Bram sur les troubles de la Bohême. Avant 7 h. chez le Pce de Kaunitz, j'y causois avec l'envoyé de Prusse industrie, avec Wilzek affaires du tems. Chez Mme de Reischach, il y avoit Wenzel Sinzendorf. Il dit que l'on suppose qu'en cas de guerre le roi de Prusse iroit directement en Bavière de Magdebourg. Grandes armées impossibles à mouvoir. Chez Colloredo, causé avec M. de Pergen qui eut le front de me dire qu'il a trouvé un de ses ancêtres signé dans le traité de partage entre Charles Quint et Ferdinand son frère. Que les Hagenmüller du Ritterstand étaient plus anciens que nous. Chez l'ambassadeur de France causé avec Mme de Tarouca. Mme de Buquoy qui revint de chez le Pce Colloredo, se mit à jouer au pharaon, et nous n'allâmes souper chez le prince qu'après minuit. Jour gris Ρ 27 mars. Le matin à 8 h. je sortis pour voir partir les équipages de l'Empereur et de l'archiduc pour l'armée. Je les attrapois sur le Graben et le rothen Thurm. 120 chevaux, et environ 24 mulets bien ornés de clochettes, et 20 chariots de bagage. Il faut espérer que tout cet appareil ne sera pour rien. Le Cte Hazfeld nous dit hier chez l'ambassadeur, que Hoymb a assuré que ce n'est pas par raport à la Saxe que le roi de Prusse arme, que leur projet est d'occuper le centre du pays avec leurs 30.000 hommes, et de se [67r.] déclarer contre le premier qui les offense. Brahm vint chez moi, me montra une brochure du P. Mayer, protestant. Les troubles des paysans en Moravie leur origine par les sots sermons d'un missionnaire qui somma en chaire les hussites à se déclarer. Le B. Kresel y fut envoyé avec Kindermann et appaisa tout, en défendant au clergé de persécuter et de prêcher l'intolérance. L'ordonnance, dit-on, est belle. Giorgio vint. Depuis 1775 les soldats ne sont plus obligé à maintenir avec tant de soin leurs moustaches. Tout cérémoniel inutile est aboli et leur habillement est beaucoup simplifié. Cela fait plaisir au soldat. J'eus une scène vive avec mon secrétaire. Le tailleur vint, j'ordonnois un surtout d'été. Bram me fit frémir en me contant les horribles peines qu'on infligeoit aux paysans en Bohême, dont quelques instrumens ont été brûlés par ordre de l'Impératrice. Le paysan ne pouvoit se réjouir de la vie. Le Bohême, le Slovaque est bon
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grenadier, l'abitant de la Basse Autriche bon cuirassier, le Styrien, Carinthien, Cragnolien mauvais soldat. Dîné au logis. Le soir en visite chez Mme de Schoenborn. De là au Concert des Veuves en loge avec Mmes de la Lippe et de Bachof. A l'assemblée chez Hazfeld, où je vis Mme de Wurmbrandt de Graetz. De là chez la Pcesse Eszterhasy. Il n'y avoit personne. Chez le Pce de K[aunitz], Il y avoit le Pce de Ligne avec son fils bien [67v.] mal peigné. Il s'est coupé les boucles des cheveux dès qu'il a sçû qu'il y aurait guerre. Soupé chez le Pce de Paar. Jour gris. t 28 mars. Le matin travaillé à un raport sur l'exportation des grains à Trieste. Un moment sorti et rentré à pié. Bram me porta l'instruction, donnée au curés en Moravie par raport à l'émeute de l'année passée. Une nouvelle que Ricci me manda de l'Administration du Tabac à Trieste me donna de l'humeur, et la maladie de mon secrétaire aussi. Je grondois le soir son médecin Plenciz, qui me quitta fort mécontent. Je reçus le décret de la Chambre touchant l'argent qui s'envoye à Trieste. Chez Mme dUarrach. Il y arriva le Mal Lascy et la Pcesse Charles y étoit. Chez Mme de Pergen. Keith y parla du général Laudohn. Chez la Pcesse Eszterhasy. Elle nous lut le détail de l'impertinence, faite au bal masqué à Mme la Pcesse de Bourbon par le Cte d'Artois qui s'est battu avec le duc de Bourbon le 16 au bois de Boulogne. Le dernier n'a fait que parer. Le Pce de Ligne vint et nia tout court toute l'histoire. Pellegrini nous conta des histoires amusantes au Cte Rosfenberg] et à moi. Un subdélégué de l'inquisition causant avec un autre sur la religion, celui-ci témoigna ses doutes sur la Ste Trinité, sur ce que Dieu devoit être en trois personnes. «Ghe feu le spese», répond l'autre, est < . . > chargé de les nourir. Tron qui a affiché la religion, répondit [68r.] au cardinal qui se plaignoit de ce qu'à Venise on ne croyoit pas même à la Trinité. « E ve par pocco.» Soupé chez le Pce de Paar sans Mme de Buquoy, le père en étoit fâché. Jour gris.
13e Semaine Θ Laetare, 29 mars. Le matin je reçus une lettre de Weber qui, piqué d'avant-hier, me demandoit son congé. J'ouvris deux décrets dont l'un contenoit à la fin cette résolution si longtems attendue sur les caisses>bâtimens à construire à Trieste cette année-cy. Rathberger vint et par lui je sus enfin que c'est du virus qui fait la maladie de mon secrétaire qu'il m'a toujours caché si soigneusement. Selon toutes les apparences il ne pourra plus aller avec moi. Le commis de Kühner promit de me chercher un bon sujet pour écrivain. Eger fut chez moi à qui je parlois de ce contretems. A la messe aux capucins. Chez le B. Pichler qui dit qu'avec beaucoup de politesse le roi de Prusse soutient toujours sa thèse. Il loua la promptitude des tribunaux de justice de la Silésie
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prussienne, et se plaignit de la lenteur des nôtres. Chez Mme de Goes. Dîné au logis. Je m'occupois de mon départ. Après-midi chez le grand chancelier. Il demanda, [68v.] si l'Impératrice m'avoit parlé de quelque chose, je ne devinois pas quoi. De là chez le Pce Colloredo. Puis chez moi. Avant 7 h. dans l'antichambre de llmpératrice. J'y trouvois le président de la Chambre des Comptes, et le Mal Lascy. Ce dernier parla beaucoup avec Almagy, capitaine des Cumaner und Heydukendörfer, qui selon l'obligation de cette nation en tems de guerre, lève 1.000 chevaux et 400 fusiliers. Le maréchal lui dit qu'il falloit tirer les selles ou de Jaroslaw, ou de Furet entre Zolnok et Tokay, les couvertes du Bannat et les peaux de mouton noir de Transylvanie. Sa Maj. me renvoya et Khevfenhiiller] aussi. Je fus chez le Pce de K[aunitz] où le graveur Mechel de Basle fit voir une superbe estampe, dédiée à l'Empereur, intitulée Halte des Guerriers, d'après le tableau de Loutherbourg, un amour qui décoche son arc, la carte imprimée de la Sicile. Il vint celle dont je porte la chaîne, et je rester à causer avec elle et Mme de Kaunitz. Mme de B[uquoy] avoit une robe nouvellement arrivée de Paris de satin-pékin avec de beaux bouquets de fleurs. Soupé chez le Pce de Paar. Ligne dit que nos préparatifs empêcheront la guerre. Nostitz que le roi dans les mémoires particuliers parle plus fièrement qu'à la diette. L'ennui me prit et je décampois d'abord après le souper, et rêvois creux toute la nuit. Jour gris, peu froid. [69r.] D 30 mars. Le matin Bram vint chez moi. A la Cour après 10 h. Sa Maj. l'Impératrice, assise à la fenêtre à voir marcher les Croates, me parla longtems et fort gracieusement. Elle s'afflige de voir que tout l'Empire est pour le roi de Prusse, qu'on le croit le protecteur des opprimés, que l'on y craint l'Empereur, et qu'avec la crainte tout amour cesse. Que les Croates étoient mieux ci-devant avec leurs habits et leurs Bundschuh. Que la Chambre a déjà anticipé 100.000 fl. des fonds de l'Hongrie. Qu'elle nie que les sujets payent bien dans les domaines de la Bohême. Que l'évêque lui a donné une seconde notte. Elle me dit que dorénavant aucun grec ne doit épouser une catholique sans sa permission expressé. Que les piaristes pouvoient très bien diriger les écoles normales et latines ensemble. Je fis des représentations contre ce point-là, disant qu'il serait contraire à l'arrangement général. Que je pouvois rester jusqu'après les fêtes pour voir s'il n'arriveraient point d'autres nouvelles plus positives. Cette affaire de l'évêque me troubla de nouveau. Je fus voir ma cousine et la menois en ville, elle est mal avec son mari. Expédié un raport à la Cour sur l'exportation des grains. [69v.] L'évêque vint et je lui dis avec une grande ouverture de coeur mes griefs. L'Impératrice me dit encore queje n'avois qu'à me faire informer chez Mayer de l'affaire de Struppi, qu'Elle y avoit assigné l'argent. A Berlin on assure que les Saxons sont déclarés pour le roi de Prusse, eux le nient, d'ici on leur a proposé la neutralité. Dîné au logis. Lu prodigieusement dans Smith et dans la
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traduction allemande. Chez le nonce, le cardinal y annonça son assemblée. Causé avec le ministre de Sardaigne liberté de commerce, il pensoit qu'on devrait fixer le prix des grains. Dans les états du roi l'exportation est prohibée vers Gênes. Chez Mme de Burghausen où l'Empereur nous expliqua la manière dont M. Groignard a bâti les formes de Toulon. Il parla guerre de l'Amérique, conseilla aux Anglois d'attaquer la Vera Cruz, supposa que les colonies accepteraient les propositions de l'Angleterre, et Mme de K[aunitz] fit une grande tirade contre les Américains. De là chez le Pce K[aunitz]. De l'ennui. Soupé chez le Pce de Paar avec le Pce de Ligne. La manière dont le fils est avec le père, mérite d'être vue: Π s'appuye sur lui, monte à cheval sur lui, le père l'appelle son fléau. C'est un plan d'éducation tout particulier. La duchesse de Bourbon a voulu arracher le masque [70r.] du Cte d'Artois pour savoir qui c'étoit, alors l'autre lui a chiffonnée le visage. Jour gris, le soir pluye. ¿ 31 mars. Le matin à 8 h. 1/2 j'allois déjeuner chez ma cousine et la prendre pour l'amener aux lignes de la Favorite, par lesquelles nous vîmes entrer environ 500 houssars de ceux du généralat de Warasdin avec leurs lames ornées de petits drapeaux, destinés à effrayer les chevaux ennemis. La pluye les forçoit de garder leurs redingottes. Leurs habits sont verds, ils sont armées d'un sabre et de deux pistolets, des bonnets ronds sur la tête, Kalpak avec des plumes. LEmpereur y étoit à cheval avec l'archiduc. Chez moi à lire dans Smith. Le graveur Van Mechel vint chez moi et trouva les desseins d'Orlandi très froids, très durs, et sans proportion aucune. Dîné chez le Cte Hazfeld avec tous les Wrbna, la Pcesse Piccolomini, Mme de Wallmoden, le Pce de Paar et la belle comtesse, qui avoit un habit neuf, cheveux de la reine avec des rubans, yeux de l'Empereur et un air d'opulence singulier par la garniture. Causé beaucoup avec le Mis de Vivalda, qui nous parla de la disgrâce de M. de Viry, du mauvais caractère du chevalier d'Ouis, premier commis des affaires étrangères qui, fesant [70v.] semblant d'être l'ami du Mis d'Aigueblanche, le trahissoit. Π nous parla encore du Cte Bogin qui, favori du feu roi31 sans nom ni naissance, emporta de haute lutte la Grand Croix de St Maurice et une commanderie de 10.000 tt de Piémont. Trait de ce roi-ci pour le consoler d'être éloigné des affaires. L'ordre de l'Annonciade ne se donne qu'à des vieillards, décrépites au lit de la mort. Personne ne l'a dans les cours étrangères que le jeune Pce de [Carignan] au service de France. Cordialité du roi avec le Pce de Piémont qui assiste toujours au Conseil. L'Annonciade n'est qu'une simple chaîne d'or. De là chez Schwarzenberg. Ma belle-sœur est venu au monde à côté d'un môle qui lui a courbé la tête d'un côté, et les chirurgiens ont négligé de les lui redresser les premiers huit jours, disant qu'étant si grande dame, elle trouveroit toujours un mari. La Pcesse parla beaucoup en faveur de Thérèse. A un concert de la seconde noblesse chez le Pce de Paar. J'y causois beaucoup 31 Karl Emanuel ΙΠ. von Sardinien.
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avec Lehr, qui a peur d'un coup de main du roi de Prusse dans les Pays-Bas. Mme Fries ne s'arrêta pas longtems. Mme Trattner jolie. Wellens, ancien directeur de la compagnie de Fiume, vint me parler. De là chez Mme de Reischach. Le Cte Philippe et compagnie et les Degenfeld y étoient. Chez [71r.] la Pcesse Eszterhasy. Je rencontrais sur l'escalier Mme Metternich avec Mlle de Salm. Le chancelier d'Hongrie dit que, pour obvier aux émigrations en Silésie, le roi de Prusse a fait publier au prônes qu'il n'a pas de guerre avec nous. Cependant dans toutes les Cours de l'Empire il se plaint de nos démarches. Il augmente ses troupes en Westphalie. Mme de Fekete, à 11 h., me fit dire qu'on m'attendoit chez elle, et bien aise de voir encore la belle comtesse, j'y allois. Il n'y avoit que son père, Sikingen et Rosenberg. Elle parut de son côté bien aise de me voir et m'en donna une preuve à sa manière. Jour gris, beaucoup de pluye.
Le Mois d'Avril í 1 er avril. Il me vint dans la tête qu'il falloit partir mardi à cause de la semaine sainte pour arriver à tems à faire remettre mes hardes par Sorbée. Eger envoya chez moi, et la nécessité d'un pêcher que ce tartuffe d'évêque ne renverse pas mes meilleurs établissemens à Trieste, me fit renoncer à cette ideé et prendre le de rester jusqu'après Pâques. Un instant chez Eger qui me lut [71v.] le raport que fera la Chancellerie sur les ordres que sa Maj. a donné en égard aux prières de l'évêque. Travaillé toute la matinée à écrire des lettres. Dîné chez le Pce de Paar. Mme de Buquoy queje trouvois seule, me lut la lettre de Sorbée qui n'est pas trop content des conditions' du Pce Auersperg. Le Pce de Ligne, son fils, sa fille et Mme de Fekete y dînèrent. Le Cte d'Artois a été exilé à Choisy et le duc de Bourbon à Chantilly, le premier a écrit une lettre charmante au roi. C'est Mme la duchesse de Bourbon qui se fait haïr par son procédé. Elle eut pu, en se fesant connoître, empêcher qu'on ne lui écrase le masque sur le visage. Lettre du roi de Prusse à Voltaire. Jugement sur Swieten. Très embarassé au commencement, l'amitié de la belle Ctesse me rassura et la conversation de ... me plut. Elle avoit une circassienne de satin chamois charmante. Je retournois finir ma poste. Avant 8 h. chez St Julien. Depuis six semaines je comptois toujours faire cette visite. Les Callenberg y étoient. Ensuite chez Mme de Pergen où étoit la belle comtesse qui s'amusa à boire de la bierre chaude. Chez Kaunitz. Mmes de Wallmoden et de Piccolomini jouèrent ensemble au trictrac. Soupé chez le Pce de Paar avec le Cte Rosenberg et Mme de Fekete. Pluye.
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Ψ 2 avril. Le matin chez le Cte Rosenberg. 11 dit que si nous perdons les Pays-Bas, nous sommes une puissance du second ordre [72r.] et le roi de Prusse restera toujours une du premier rang, possédant tant de côté. L'Angleterre disparoit du rang des puissances, ne sera plus rivale de la France, qui sera seule puissance première. De là chez le prélat de Sagan. Il me montra les instrumens de mathématique pour les écoles normales de Trieste pour 72 florins. M. Itola, curé de Probstorf et prévôt en Hongrie, y vint et parla des mouvemens en Moravie qu'il a aidé à apaiser. Brutalité d'un curé qui pensa étrangler un malade qui ne vouloit pas laisser la Croix. Giorgio chez moi trop longtems. Dîné chez l'envoyé de Saxe, le Cte de Hoymb avec les Lippe, les Bachof, un jeune Benzel dont le grand père a été chancelier de l'électeur de Mayence, le Cte Bunau, un certain Koch. Benzel s'évanouit à table de trop de sang. Chez ma nièce, je la trouvois aimable. Chez le Pce Kaunitz. Chez Mme de Wallenstein qui recevoit dans son grand apartement, meublé d'un beau papier. Chez la baronne, j'y restois fort longtems. Chez l'ambassadeur de France, beaucoup de monde. Flachsland me dit que les troupes françoises en Alsace font des mouvemens pour s'approcher des Pays-Bas. Soupé chez le Pce de Paar avec Rosenberg et Mme de Fekete. Scène avec Sternberg] au sujet du huron. Beau tems. £ 3 avril. Le cuisinier qui a été avec moi en Russie et qui depuis a servi chez le gouverneur de Fiume, vint me voir. [72v.] Π dit que mon collègue ne dépensoit pas 600 fl. à la cuisine. Le P. Provincial des frères de la miséricorde me parla de la collecte pour laquelle on veut les limiter au seul territoire de Trieste. Passé à la porte de Sternberg, je voulus aller chez mon amie faire un peu mon apologie. Chez ma cousine que je fis dépositaire de ma bêtise. Sur le rempart promené avec Keith, qui se formalisoit beaucoup de la déclaration de la France. Π dit que les colonies sont dans la situation où étoit l'Angleterre du tems du Long Parlement, que l'armée gouverne, que les bienintentionnés n'osent grouiller, que cependant les colonies méridionales, subjuguées par celles du nord, pourroient bien se détacher. Le comte de Brigido chez moi. Il a insisté à la concertation sur les deux points: 1) que la Chambre ne perde rien 2) que l'état du paysan ne soit point détérioré. De là s'ensuit que la manière d'imposer reste la même. Chaque session de 34 acres 40 Xr. dans le bon terrain, 30 dans le médiocre, 20 dans la dernière classe, et que l'on n'introduise plus cette Facultaeten Steuer, en usage dans toute l'Hongrie, dont la comtabilité est si compliquée et qui donne tant d'occasion de vexer le paysan. Le seigneur, ne payant pas de contribution, le capital, dit-il, sera vendu sur le pied de 6 % et ne payera que quatre d'intérêt. Ceci paraît [73r.] un peu un sophisme. Les douanes provinciales contre l'Hongrie rendent 120.000 fl. Dîné chez l'ambassadeur de France avec le Pce Lobk[owitz], le nonce, Sardaigne, Naples, Rachsland, Yriaite. Je parlois écoles à ce dernier. Il paraît que la France s'occupe de la médiation entre cette cour et celle de Berlin. Promené au Prater avec le Pce Lobkowitz par le plus beau tems
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du monde. Chez le sellier de la Leopoldstadt. Calèche avec des cous de cygne de fer, non rond mais à la tranche et des roues à rayons alternes doubles sur le moyen. Lu dans Smith. Chez le Cte Hazfeld, de là chez la marquise qui recevoit dans son superbe apartement, et chez la Pcesse Eszterh[asy] où l'Empereur resta jusqu'à 11 h. 1/2. Retourné chez moi. Fort beau tems. % 4 avril. Joseph Brigido est mécontent de ce que son p[rinci]pal reste. Auersperg a dû faire un contrat pour 2.000 boeufs. Ils fournissent 10.000 recrues, les cantons voisins de la Silésie donnent des livraisons pour l'armée de . Les deux frères sont mécontens de leur bienfaiteur Auersperg. Le matin à pié chez le comte Rosenberg. Il me donna à lire le Journal du commerce, d'agriculture, des arts et des finances, espèce de continuation des Ephémérides. Il me dit que l'on avoit été surpris de Sternberg et non de moi. Retourné par le rempart, j'y rencontrais la petite veuve. Le Cte Brigido vint [73v.] me lire le mémoire qu'il a donné à au sujet de la concertation sur le Bannat. Pittoni marque que m.[me] r.fossetti] a déjà eu beaucoup de c. de son m.[arie]. Expédié ma poste. Lu dans la gazette de Leyde le commentaire du comte d'Abingdon sur les propositions que le ministère fait aux colonies. Envoyé à Strappi 3.000 fi. que sa Maj. lui avance de sa caisse secrète pour payer ses dettes. Dîné chez le comte Rosenberg avec son cousin, un joli jeune homme, son gouverneur et le Cte Christallnigg qui, ayant servi autrefois et vendu sa place, ne peut pas vivre content qu'il n'ait le plaisir de se faire casser bras et jambes. Je lus au comte R[osenberg] le mémoire de Brigido. Il objecta que, par les loix de l'Hongrie, personne ne peut posséder en propriété qu'un noble. La propriété du terrain sera donc toujours aux acheteurs dans le Bannat, et les habitans d'à présent seront leurs colons. On doit leur laisser régler les conditions en vendant. Nous ne fesons aucune démarche pour la paix. Nous avons été grossiers avec les Saxons, qui nous prioient de leur assurer quelques millions. Nous avons répondu que nous sommes aussi les plus proches héritiers allodiaux. On a présenté à Versailles avec grands fracas les ministres du congrès, ceux nommés pour les Cours de Vienne et de Florence et encore quinze gentilshommes américains. Chez moi, le soir chez Mme d'Harrach. Le général Nostiz qui part après demain dit qu'il ne conçoit pas, comment les deux armées peuvent s'attaquer, ne trouvant rien à manger, [74r.] l'une dans le pays de l'autre. Un houssard yvre peut les mettre aux mains. Jusqu'ici elles ne font que cantonner, nous autres depuis Melnik, jusqu'à Chrudim. Le roi n'a pas encore retiré ses troupes de la Prusse et de la Poméranie. Chez Mme de Burghausen tout seul. Chez la Pcesse Eszterh[asy], Sikingen parla des frères moraves, de leur établissement à NeuDietersdorf. Beau tems.
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14e Semaine Θ Judica, 5 avril. Le matin Brahm vint et m'annoça que l'on va distribuer les terres de toutes les villes royales en Bohême et sur les trois terres du nouveau chapitre. A 9 h. à la Cour. Je recontrois l'Empereur, l'archiduc, le duc Albert à cheval, qui alloit voir passer les régimens de Molk, de Wurtemberg et des Croates d'Ogulin. Je comptois prendre congé de sa Maj., ma fut pour rien. Je fus chez les grand maîtresses Attimis et Starhemberg pour les archiduchesses Marie et Elisabeth. La première habite un entresol. Un instant chez le Cte Rosenberg. A la chapelle de St Xavier. Mme de Torres vint chez moi et nous parlâmes écoles normales. A midi dans l'antichambre de l'archiduchesse Elizabeth, de laquelle je pris congé. Elle s'intéressa à mon amusement. Je fis la même cérémonie chez l'archiduchesse Marie, où il y avoit grand monde, le général Jaquemin, etc. Dîné chez le [74v.] comte Rosenberg, la présence du Pce de Ligne et de son fils m'embarassa cruellement. A 5 h. 1/2 j'eus mon audience de congé de Sa Maj. l'Empereur. Elle me reçut fort gracieusement, me dit qu'il ne falloit que liberté pour aider au commerce de Trieste, sur quoi je répondis qu'il n'y avoit qu'à suivre ses principes. Que les mouvemens présens coûtoient à l'Impératrice 44 millions, dont une partie sortoit des pays pour chevaux de remonte, qu'il paroissoit regretter, que les pauvres officiers qui dépensent tant pour leurs équipages, sont fort à plaindre. Qu'il ne voyoit pas comment le roi de Prusse, s'étant tant avancé, pourrait rétrograder, qu'il avoit voulu faire l'anti-César, qu'il avoit gagné tout l'Empire, que cependant, s'il étoit battu, les petits princes, ses alliés, devoient avoir beaucoup à craindre. Que Sa Maj. avoit mieux aimé faire beaucoup, que beaucoup dire. Que le roi de Prusse prétendoit faire peur tantôt du côté des Pays-Bas, tantôt du côté de la Galicie. Que, si le roi vient faire ses revues en Silésie, que l'Empereur fera les siennes en Bohême. Qu'une réponse est partie il y a trois jours. Je retoumois un moment chez le Cte Rosenberg, puis j'allois suivre ma belle chez son frère au fauxbourg, qui nous empuanta de la bonne façon. Chez Mme de Reischach, mené le Pce de Paar chez lui, où il y avoit un soupé de moyenne grandeur. Causé avec l'ambassadeur de France, qui dit que Hägen parie 20 contre 1 que la marine de France sera anéantie au mois d'août. [75r.] Je dis à l'Empereur que si l'on ne vouloit pas la guerre, il se troveroit peut-être une puissance qui ferait le rôle de médiateur. •Thermomètre de Réaumur à 17° du chaud. Celui de Fahrenheit à 71.* Beau tems de printems, la nuit il survint un orage avec de la pluye. V 6 avril. Le matin je travaillois sur mes comptes et appris que, du 1 er janvier jusqu'au 1er avril, j'ai dépensé plus de 3.800 fl. parmi lesquels il y a 500 fl. pour habillement. Je donnois toutes mes paperasses pour expédier la caisse aux livres. Je lus beaucoup dans Smith. Le jeune Chotek vint et nous allâmes ensemble à Γ Augarten où tout commence à verdir. Dîné chez l'envoyé d'Hollande. Au fauxbourg avec Mmes de Wallenstein, de
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Windischgraetz, de Metternich, la chanoinesse Salm, Kagenek, Flachsland, Prusse, Saxe. Nous promenâmes après-midi et je parcourus l'atlas de l'Amérique de Jeffreys. La Leopoldstadt étoit remplie de Croates en négligé qui avoient l'air de mineurs. Chez le Pce François, la Pcesse écrivoit. Joseph Colloredo admiroit, comme ces houssards des milices de frontière sont venus si vite quoiqu'ils n'eussent ni chevaux ni armes, ce qui tout a été procuré à l'instant. Les Croates d'aujourd'hui étoient des Karlstaedter. Chez le Pce Kaunitz. Chez Mme de Salmour pour demander à prendre congé de l'archiduchesse. Elle me parla d'Auersperg de Galicie. Chez la Pcesse Eszterhasy. Le Pce Lobkowitz donna [75v.] une leçon de trictrac à la belle comtesse. Soupé chez le Pce de Paar avec le Pce de Ligne et compagnie. Ce dernier assura que le Pce Kaunitz ne regarde tout ceci que comme une répétition générale. Fort beau et très chaud. ¿ 7 avril. Le tailleur me porta des vestes riches à choisir pour un habit neuf de drap. Avant 9 h. promené à pié, recontré l'abbé Jaquet. Nous vîmes ensemble passer le régiment de Thurn où le major Stuart me reconnut, et des Croates de la Lyka dans leur simple négligé. Recommencé le second volume de Smith: «L'or et l'argent étant de toutes les marchandises celle qui fait le moindre volume, qui se transporte le plus aisément, le législateur ne doit point être inquiet du tout d'en attirer dans son pays.» Il suit de luimême la demande. Chez Mme de la Lippe, avec elle passé le Danube en bateau et promené au Prater. Dîné au logis. Chez Eger où l'idee de voir confier les écoles normales aux piaristes me donna de l'humeur. A 8 h. chez Mme de Pergen. De là chez le Pce Colloredo, causé avec le général Giulai de Carlstadt. De là chez le Pce de K[aunitz], tourné autour de Mme de Buquoy qui fut se coucher. Soupé chez le Pce de Paar. On entendoit que *l'arrivé* d'un courier de Paris avoit fait que l'Impératrice s'étoit si peu arrêtée avec les dames qui ont tiré des billets pour prier. Sikingen lut le mémoire que nous avons donné à [76r.] la diette, où nous proposons la question: si un seul état de l'Empire ose troubler deux autres de pacter ensemble. Nous rejetions les demandes de la Saxe et du duc de Deux-Ponts sur l'électeur palatin, nous renvoyons le duc de Meklenbourg. Fort beau et fort chaud. $ 8 avril. Le matin à 8 h. je fus en voiture auf der Wieden où je vis arriver les houssars uhlans en négligé avec leurs piques. Je les précédois ensuite jusqu'au Tabor, ils furent répartis dans les fauxbourgs. Jetté sur le papier une notte à l'Impératrice au sujet des écoles normales, que peut-être je ne lui mettrai point. Expédié ma poste et entre autres un décret à l'administrateur du Tabac. Dîné chez le prince de Paar, je trouvois Mme de Buquoy seule en son déshabillée *caracot* de cotton piqué à bord d'indiennes. Il y dîna le Pce Lobkowitz, Sternberg, Sikingen. Après le dîner Mme de B[uquoy] joua au trictrac,
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le Pce Charles de Lichtenstein est parti cet après-midi à 5 h. pour l'armée. Le duc Albert part demain, la résolution en a été prise hier et a causé ces larmes de Mme Marie. On dit que 1 Empereur et l'archiduc partiront le 10. Je fis un tour de promenade en voiture depuis la Landstraße le long des lignes. Chez Mme de Degenfeld, puis chez le Pce de K[aunitz] où Ernste parla de la douleur de sa belle-sœur. Chez Mme de Reischach. On y dit qu'il η y a plus un François en Alsace. [76v.] Le Pce Théodor de Loewenstein est ici depuis quelques jours. A l'assemblée chez le Pce Schwarzenberg. Le major Cte Stuart a été chez moi et me dit que la garnison de Trieste est du double plus foible que dans la guerre passée, il me pria de faire en sorte qu'il revint en garnison à Trieste. Soupé chez le Pce de Paar. La belle comtesse qui me trouve de la bonhommie, me dit encore quelques jolies choses, qui toutes sont du poison pour un coeur sensible. Mmes de Wallenstein, de Los Rios, de Fekete y soupèrent. Beau et moins chaud. ^ 9 avril. Le matin Giorgio vint chez moi, puis Brigido qui dit qu'il croit que l'Impératrice fait une injustice en livrant le Bannat purement et simplement à l'Hongrie, où le paysan n'a pas de véritable propriété, il est devenu emphyteute par la commission urbariale. A 11 h. passé chez l'archiduc Maximilien qui ne me paraît pas encore préparé au départ. Il me parla longtems commerce, et me dit qu'il regrettoit de ne pas pouvoir venir me voir. Dans l'antichambre du duc Albert. Je trouvois Trautmannsdorf qui se chargea de lui dire que j'y avois été. Il part après-dîné. Chez ma cousine de la Lippe où je raisonnois longtems avec elle. Mme de B[urghausen] me dit hier qu'elle serait très affligée de ne plus voir [77r.] l'Empereur. Mme de R. qu'une larme d'un homme qui n'est pas un comédien, la touchoit immanquablent. Dîné au logis. Le major Stuart revint et me parla des querelles de société à Trieste. Je retournois à 5 h. chez Mme de la Lippe et la trouvois au jardin avec les Callenberg. Mme me fit des reproches de ce que je paroissois haut dans le grand monde. Le soir chez le B. Binder. M. de Sikingen et l'envoyé palatin m'attendant dehors, je n'eus qu'un instant à lui parler de mon affaire de Saxe, où il me demanda un mémoire. Chez le Pce de Kaunitz. Flachslanden me dit que l'Empereur a fait ses Pâques aujourd'hui. Chez Mme de Burghausen, grand discours sur les grands paniers. Mme de Thun leur donnoit six aunes d'axe. Chez Mme de Wallenstein. On dit que les François ont refusé les 25.000 hommes. Chez l'ambassadeur de France. La belle comtesse en habit cheveux de la reine et rubans rose, approuva mon habit, du ruban en sautoir sur la gorge. Le Pce de Paar me donna à lire un vaudeville sur le duel du Cte d'Artois, très honorable au duc de Bourbon, point contre la duchesse, mépris général au duc de Chartres pour être allé à la chasse le lendemain avec le comte, qu'on traite de lâche et sot enfant de France, on *envoye* la Canillac à l'hôpital et l'Artois à St Lazare. [77v.] Le duc de Chartres a été hué au spectacle. M. de Maurepas a reçu une lettre fort polie du
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roi de Prusse. Je m'en fus chez moi, fuyant l'objet de cet amour moral qui m'inquiète tant, je n'en fus pas plus tranquille. Encore beau tems, quoique moins chaud. £ 10 avril. Bram fut chez moi pendant que ce sot amour dont je me suis entiché, me rendoit tout mélancolique et rêveur. Travaillé à ma notte pour le B. Binder. A 10 h. aux écoles normales à S. Anne. Le Cte Philippe Sinzendorf y vint aussi et il donna lieu à ce que le professeur en géometrie Bauer, de l'université, nous montra la manière dont on fait apprendre par cœur aux enfans qui ne savent pas lire, et à ceux qui le savent. On retourne la question de tout de différentes manières qu'ils doivent la comprendre. Chez Mme de la Lippe, elle avoit de l'humeur. au logis. Après le dîner je retournois à l'examen des écoles normales, où le Vice-Stadthalter, Cte de Herberstein, arriva. On examina en arithmétique, en géographie, en fait de style épistolaire. Le comte H[erberstein] m'annonça qu'on dit l'Empereur parti dans la ville. Un instant sur le rempart. Avant 7 h. dans l'antichambre de l'Impératrice. Je n'y serois point allé si j'avois su pour sûr [78r.] que l'Empereur partoit demain. Cependant je parlois au comte Kollowrath des argens de Mme de Trautmannsdorf et il témoigna quelque inclination pour Trieste. Chez Mme de Pergen, j'y vis le Pce de Paar. Chez le Cte Hazfeld, j'y trouvois inopinément la belle comtesse. Le chancelier d'Hongrie et Brigido me dirent l'un et l'autre que l'affaire du Bannat étoit terminée, le premier ajouta qu'il croit à là guerre. Chez le Pce Kaunitz, l'ambassadeur de France à côté de lui parut l'embarasser un peu, le résultat de cette célèbre alliance paraissant bien peu de chose dans ce moment-cy. Soupé chez le Pce de Paar, Mme de Buquoy y témoigna le plus grand enthousiasme en faveur de 1 Empereur partant. Le Pce de Paar se mit à genoux prier le Cte Rosenberg de le mettre à ceux de l'Empereur, celui-ci croit aussi à la guerre. Le roi de Prusse a tenu, avant de quitter Berlin, une espèce d'apartement où étoient M. et Mme de Cobenzl. Il a dit à son frère d'aller à Magdebourg et d'aller avec lui en Silésie, au Mis de Noailles que les revues de l'année pourrait fort bien être d'un genre à lui déplaire. Il est parti le 6, diton. Sikingen nous fit encore lecture du mémoire imprimé qui est composé avec une aigreur singulière, mais où l'on [78v.] que nous avons raison pour la forme et le roi de Prusse tort. Il y a à la fin une misérable rétorsion des propres paroles du roi dans le premier mémoire donné à la diette. La convention n'étoit point contre les loix de l'Empire, le duc de Deux-Ponts n'avoit pas besoin d'y être comprise, la partie lésée pouvoit seule se plaindre à la diette, jamais le roi de Prusse. L'archiduc est venu encore chez le Pce Kaunitz et à l'assemblée. Beau tems. ^ 11 avril. Je me levois à 5 h. 1/2 pour voir passer sa Maj. 1 Empereur sur le pont de la Leopoldstadt. Elle avoit passée un quart d'heure auparavant avec l'archiduc Maximilien,
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partant pour l'armée. Voilà donc toutes les marques de l'approche d'une guerre d'autant plus acharnée qu'elle n'a pas de motif véritable. Hier, en promenant sur le rempart, Elle appella le jeune Paar et lui dit de dire au prince qu'il lui demandoit ses commissions pour Smirsitz où il comptoit être rendu le samedi saint, ajoutant qu'il devât le regarder comme son véritable ami. Strohlendorf d'ici fut chez moi, puis Kühner ou, pour mieux dire, son commis Bartenstein, qui me parla du transport de leurs produits sur la Save. Le tailleur emballa mes habits. Chez le Mal Haddik lui recommander Stuart et la garnison de Trieste. Π ne croit pas à la guerre. Aussitôt que Berlichingen anive, Nostitz sortira d'ici. Il viendra ici six réserve-[79r.]escadrons, chacun de 36 hommes, deux des carabiniers, chacun de 48 hommes et des régimens d'Italie, Caprara et ... L'Empereur est allé à Ollmutz d'où il continue par les montagnes jusqu'à Koenigsgraetz. Le roi de Prusse demande, dit-on, trois ans de contribution d'avance. Reçu par la poste une lettre du vieux Bischof, âgé de 65 ans, qui me demande de l'argent. Π y a vint et quelques années que je le connoissois beaucoup. La Carinthie a donné 982 recrues et 2.000 chevaux. Dîné chez le Pce Lobkowitz avec la Pcesse et un capitaine de son régiment, nommé . Après le dîner nous allâmes, dès que j'eus fermé ma porte, à Nusdorf où nous entrâmes dans la maison de Zwenghofen. Il y a un jardin en terrasses, et du haut de la maison une vue superbe sur le Danube. A l'est on voit denière de belles prairies les clochers de Vienne qui font un effet très agréable. Je m'amusois à examiner la vue de Constantinople, dédiée à l'Empereur défunt par le B. Gudenus. Cela doit être superbe, le palais qui contient les dames de sa hautesse, paroît un fichu palais avec ses petites fenêtres. J'ai lu avec bien du plaisir dans Smith hier et aujord'hui l'article des colonies, comme il déduit bien les avantages de la constitution des colonies angloises, et les traits de despotisme de la métropole. «Il faut que nulle loi ne détourne les capitaux de la culture des terres, il ne faut point que la loi assure un plus [79v.] grand profit à des capitaux, placés d'une autre manière, p.e. en manufactures exclusives, en spéculations exclusives de commerce. Où le taux de l'intérêt est haut, les terres se vendent pour moins de capital. Tout monopole fait augmenter le profit mercantil et détourne les capitaux de l'exploitation des terres, les empêche de créer une nouvelle rente territoriale.» Chez Mme de Reischach, il y avoit l'ambassadeur et Mme de Hoyos. On parla de M. de Clermont qui a 19 ans et de l'esprit. Chez Colloredo, puis chez Kaunitz où je causois avec Wilzek. Il me dit que les François n'ont rien à nous reprocher depuis l'affaire de Corse, qu'il faudra abandonner la Galicie au premier jour puisqu'elle est sans forteresse, que l'affaire d'Oldenburg et Delmenhorst est bien autrement une infraction de la constitution de l'Empire, si celle-ci en est une, et que cependant le roi de Prusse n'a rien dit. Que C. a très bien fait de thésauriser sur les fonds de la guerre qui, sans cela, eussent été éparpillés à coup sur. Soupé chez le Pce de Paar, il y avoit Reischach et Mme de Wallenstein. Beau tems. Plus frais.
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15 e Semaine Θ des Rameaux, 12 avril. Le matin chez le Cte Philippe Sinzendorf où je trouvois le grand écuyer. Ils disent, que l'affaire d'Oldenbourg [80r.] avoit été traité longtems d'avance avec l'Empire, que la France refuse jusqu'à sa médiation, que la Russie se déclare de ne point assister au roi de Prusse qu'au cas que nous l'attaquions, que le roi ne fera autre chose que parcourir ses forteresses, qu'il pourrait fort bien se mal tirer de la guerre, que Sw[ieten] eut l'imprudence un jour chez lui de lire en présence de l'abbé Bastiani, qu'il avoit fait baisser le ton au Cte Finkenstein, que le Pce Kfaunitz] fera sûrement, dans ce moment-cy, les plus grands éloges en face à l'Empereur. L[asc]y au contraire est affligé de ne point avoir été consulté du tout. Il y eut un certain Lang, homme d'affaires du Mal Colloredo chez le Cte Philippe] qui parla de cette discussion pour le prieuré de Pologne de l'ordre de Malte. A la messe aux capucins. Dîné chez l'ambassadeur de France, avec Mmes de Feketé, de Los Rios, de Buquoy, le Pce de Paar, Potocky Kreiczy, Flachsland, Sternberg, les Bathyan. La belle comtesse étoit aimable, elle causa beaucoup avec Cobenzl qui me parla de sa vie de Grinzing. De là chez Mme de la Lippe, que je trouvois malade et y restais jusqu'à 8 h. passé. Chez Mme de Burghausen. Mme de Wallmoden partit, Mme de Kaunitz arriva et dit qu'elle et sa soeur ont comme une fièvre intermettante [80v.] de peines et d'angoisses. Depuis le départ de l'Empereur elles ne savent plus de nouvelles. Le roi a pris congé de tout le monde, nommé un gouverneur de Berlin à la place de M. de Ramin qu'il prend avec lui, nommé un ayo au fils du Pce de Prusse, envoyé le Pce Henry à Magdebourg pour l'armée de Saxe. Le Pce Kfaunitz] loue beaucoup Cob[enzl] et Jos[eph] Kfaunitz]. L'Empereur a demandé son frère s'il n'y avoit personne ici qui prendrait un intérêt plus particulier à son départ, il a répondu qu'il ne croyoit pas. Le Pce dit qu'en Europe il n'y a pas de monarque son égal, qu'il est un héros en morale. Soupé chez le Pce de Paar dans le grand apartement, la belle comtesse me dit en riant que son déshabillé blanc piqué s'appelloit un caracotf. Sorbée accepte chez le Pce Auersperg. Pluye de printems.
D 13 avril. L e matin à pié chez le Cte Rfosenberg], Nous n'avons nul droit sur la Basse Bavière en vertu de l'investiture de Sigismond. Cet empereur ne pouvoit pas donner telle investiture au préjudice des droits du sang. De plus la de la maison d'Autriche à laquelle il l'avoit donnée, est éteinte. Plus, tant de diplômes des empereurs ses successeurs confirment l'indivisibilité de la Bavière. Tout notre droit se fonde sur la convention avec l'électeur palatin, mais la signature de cette convention a été forcée. Le roi de Prusse cependant n'a [81r.] rien à dire à cette convention, au moins ne devoit-il pas insister que l'affaire fut portée à la diette. Elle doit être jugée par l'Empereur et l'un des deux tribunaux suprêmes, il étoit bien aise d'ameuter. De l'autre côté la co-investiture de
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la branche Rudolfine /en Bavière/ n'est pas absolument sûre pour toute la Bavière, voilà pourquoi l'électeur palatin, depuis deux ans, a prêté l'oreille à nos insinuations. On a traité d'échanger la Basse contre la Haute Bavière, ou les territoires de Suabe contre «d'une des deux>. L'électeur a insisté dès longtems que l'on mit fin à la négociation, la France y a insisté aussi, déclarant qu'elle protégeoit la maison palatine. On en a parlé à l'Empereur à Versailles l'année passée, mais la Chancellerie d'Etat ne se laissoit pas reveiller de sa paresse, de sa négligence et le B. Binder étoit trop occupé de la mer Noire et des Indes Orientales. La reine auroit pu faire renvoyer, il y a des années, le ministère d'à présent, porté pour les véritables intérêts de la France. Elle ne l'a point voulu et à présent on se plaint qu'elle n'est que jolie femme, qu'elle n'a point de crédit. Elle pourrait faire nommer un amiral contre les Anglois, mais rien dans cette affaire-ci qui regarde sa famille. La dernière entrevue de Neustadt a aigri les . Le roi s'est moqué du Pce K[aunitz] [81v.] de sa grande épée de Catalogne, de son affectation à cheval. Réciproquement on s'est moqué de lui. C. persifla le Pce K[aunitz] qui nous a fait faire les fendans sans alliance aucun. M[a]x[imilia]n est d'un grand sangfroid, indifférent sur tout, badinant sur tout, persiflant jusqu'à son frère. Le Pce K[aunitz] a été mécontent du grand-duc qui s'est conduit si sagement ici, ne parlant d'affaires à aucun ministre, ne parlant qu'à ces petits roquets que l'Impératrice lui a détachés. Il faut que notre ministre à Berlin fasse de la dépense. Chez Graeffer, nombre de livres qu'il est obligé de renvoyer. La convention est valable, tant que vit l'électeur palatin, puis il faut jugement des tribunaux et confirmation impériale pour obliger le duc. Je vis monter la garde dans la cour du palais aux cuirassiers de Berlichingen, qui firent très bien leur évolution, les dragons de Toscane leur quittèrent la place. Smith dit: «En prohibant les manufactures étrangères, vous diminuez la demande des productions de votre sol, vous empêchez l'augmentation de votre capital, dont une partie eut, dans la suite du tems, été employée d'elle même en manufactures.» «Vous dégradez la culture et étouffez l'industrie dans sa naissance.» Dîné chez le Pce de Lobkowitz en bottes, il étoit un peu aigre avec la princesse. Il me fit voir l'atlas de Silésie, la disposition des batailles de Striegau de [82r.] la première guerre, de Breslau et de Leuthen de la seconde. Nous allâmes ensuite dans sa calèche à deux courts queues à Jettelsee au delà des ponts. Cette maison très petite, très mal située étoit au président de la Chambre des Comptes, dont la femme y mourut subitement l'année passée, parce que l'enfant dont elle étoit enceinte, se trouvoit hors de la matrice. Il a vendu la maison au Dr. Stork. De retour après 6 h. je m'habillois. Chez Mme dHarrach, de l'ennui. Chez Mme de Wallenstein. Chez le Pce Colloredo, ne trouvant presque personne, je sortis quand la belle comtesse entra. Chez Mme de Burghausen où étoit Mme de Wallenstein, occupée à médire. Chez le Pce de Kaunitz. Keith nous en donna à garder de la viande bouillie à l'air. Soupé chez le Pce de Paar. La belle Ctesse se déclara ma meilleure amie. On dit que le roi de Prusse a été visiter Glatz,
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a mis un régiment de houssars sur la frontière pour empêcher la désertion, que les Saxons s'assemblent à Goerlitz. La pluye a rafraîchi le tems. ¿ 14 avril. Le matin le Dr. Rathberger vint. Je l'envoyois chez mon secrétaire Weber, qui me fit demander son congé. De cette manière je suis doublement attrapé, à la merci [82v.] de gens nouveaux, sûr d'avoir tout sur le corps en arrivant à Trieste, comptes, écritures, inventaire, direction de ma maison. Le jeune Gravisi, Kratz et Giorgio furent chez moi. Un instant chez Eger, qui suppose que l'Impératrice a donné le raport de la Chancellerie à quelque prêtre. Puis chez ma cousine. Mon secrétaire qui a joui ici de 60 florins par mois, me porte encore un compte de 81 fl. frais de sa guérison. Dîné chez le Cte Rosenberg avec Torres, on me dit que Mme de Welsperg partoit pour Trieste le 21. Chez le Pce François. Le graveur Mechel y vint, curieux de savoir, si le testament de l'abbé Winkelmann se trouvoit à Trieste. De là chez moi transporter dans le grand livre. Puis chez Mme de Reischach où je fus longtems à entendre brailler cette ennuyeuse Mme de S. Mme de Reischach] me conseilla d'envoyer bientôt en avant mon nouveau valet de chambre avec la femme de charge. Chez le Pce K[aunitz], parlé raison avec M. de Reischach. Le maître du logis de bonne humeur. Soupé chez le Pce de Paar. On dit que le roi de Prusse a fait une déclaration très drue à Ratisbonne, qui tend à la voye de la négociation. Ma meilleure amie dit qu'elle ne nous croyoit pas tant scélérats que nous prétendions l'être relativement à la cérémonie du Jeudi S[aint], que le propos étoit bon, oublié seulement par foiblesse. Orage avec des éclairs et de la pluye, qui rafraîchit davantage le tems. i 15 avril. Le matin je fus aux capucins aux fins de la confession, [83r.] ensuite je donnois un billet de banque à échanger à Kraz. J'appris au valet de chambre qu'il doit partir lundi. Je dis à Weber de lui dresser une espèce d'instruction, ainsi qu'à la femme de charge. Je parlois à Busch de Mayence que Giorgio me recommande pour secrétaire, qui vint chez moi bien mis. Bartenstein de la maison de Kühner m'amena Keller, jeune Parisien de 20 ans. Reçu par la poste beaucoup de remerciemens de Strappi au sujet des 3.000 fl. et une lettre intéressante de Montpellier. Dîné chez le Pce Kaunitz avec les deux frères Sinzendorf, le Mal Wied, les Bachof, la Pcesse Lichnowsky, Mme Fries, Alberti. Joué au whist et perdu mon argent. Passé ma soirée chez Mme de Reischach avec Mmes de Metternich et Wallenstein. Pluye et tems frais. $ 16 avril. Jeudi Saint. Le matin à 8 h. à l'église de la Cour, à la communion des conseillers d'Etat, chambelans et truchsess. Depuis 1775 je n'avois pas assisté à cette 180
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cérémonie. Il y fesoit froid. Bram vint chez moi. La seigneurie de Pardubitz a 132 villages et cependant 50 Angesessenen de moins que Crumau du Pce Schw[arzenberg]. Pardubitz] a 30.000 sujets, Brandeis en a 7.000 et Podiebrad qui est cinq fois aussi grand, seulement 10.000. Voilà pourquoi tant de communes dans ce dernier endroit. L'habitant de la montagne en Bohême ne [83v.] vit que de pommes de terre. Quand il deviendra consommateur de grains, et celui de la plaine consommateur de toiles, le dernier cultivera plus de grains parce qu'il en pourra plus vendre. Les paisans de Liebeschütz, cercle de Leutmeritz et de Smirkovitz, payent leurs redevances en avance. A Böhmisch Aicha ces redevances au seigneur étoient de 25 différentes espèces, on les refond dans une seule, ce qui fait un très grand bien. A Rosenberg, terre du Cte Buquoy, il n'y a pas de corvées de tems immémorial. Les Inleute qui n'ont pas de fonds, tenoient cependant des vaches et vol oient pour les nourrir. A présent on leur donne du terrain. Le cadet hérite en Bohême. A présent que la propriété s'introduit, on pourra partager. En Moravie on pense d'abolir toute différence entre dominicale et rusticale, en introduisant la propriété, ce qui rend l'administration bien plus simple. On ne conserve aux domaines de la Bohême que 300 Metzen de champs et 100 Metzen de prairies à chacun. Il y eut chez moi ensuite M. Holtz, Bavarois qui veut entrer chez moi comme secrétaire, ayant servi en cette qualité chez l'évêque de Carlstadt à Kostainiza. Π sait le françois, l'anglois et un peu d'italien. Je rendis visite à M. de Brigido. Khevenh[üller] l'a averti qu'il a déplu par son opposition à l'incorporation du Bannat. Dîné [84r.] au logis. Le soir chez ma cousine que je ne trouvois pas, puis aux capucins où il fesoit un chaud et une puanteur à mourir. Chez Mme de Reischach où le petit Jean grimpoit alternativement sur les genoux de Mmes de Hoyos et de Clary. Chez K[aunitz], puis soupé chez le Pce de Paar seul avec Sternberg. Le Pce R[osenberg] est mécontent des François. Froid et pluvieux. £ 17 avril. Vendredi saint. Hier et avant-hier j'ai lu dans Smith sur l'éducation publique, aujourd'hui sur les ministres de la religion. Aux jacobins où je crus M. de B., aux capucins, à St Michel où la Pcesse Charles entra quand je sortis. Chez le Pce Lobkowitz, il est enroué et malade au lit. Bram fut chez moi et me porta la carte d'un village en Bohême, telle qu'en lèvent les ingénieurs dans tous les domaines. Les jésuites avoient 25 seigneuries très mal administrées. Au sermon italien du P. Grandi à la chapelle italienne à côté des minorités, je fus dans une tribune. Le prédicateur a un bel organe. Il détailla la flagellation et le couronnement d'épines d'une manière dégoûtante. Weber me porta mon inventaire, copié à neuf, et une tabelle pour l'argent des postes une feuille in 8 V0 . Avant 5 h. je sortis une seconde [84v.] aux minorités, à St Michel, aux écossois. C'est aux minorités où il y avoit le plus de lampions colorés dans les autour des représentations de la passion. Je fus voir ma nièce un instant. De là aux théatins, petite chapelle près du Haut Pont, à St Piene où je vis M. de Reischach, à St Etienne où
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je rencontrais Mme de Tarouca et ses soeurs. A 7 1/2 soupé chez le Pce de Paar avec Mme de Los Rios et ses deux soeurs, les jeunes Paar. La belle comtesse me parut froide, ce qui m'affligea. Joué au whist avec Mme de Paar et perdu mon argent. On parla politique un instant. La moitié de la cavallerie prussienne est, dit-on, à pié. Le matin froid. Le soir un peu moins. % 18 avril. Un certain Prerowitz vint de la part de M. Bram s'offrir pour mon secrétaire, un autre, Guarin, vint s'offrir lui-même. J'expédiois la Thérèse Thumin pour Trieste. Un soldat du régiment de Thurn prétendit accuser Sorbée d'avoir voulu voler de l'étoffe à couvrir des chaises, et d'avoir fait emporter 27 bouteilles de vin. Chez Callenberg à prendre congé. Giorgio vint chez moi et s'étonna du départ de Weber. Chez ma cousine qui me lut une lettre d'une Delle Loebe[l] et du Pce de Meklenbourg. Dîné au logis. Après le dîner je me recueillis et lus dans Smith sur les impositions. A 6 h. 1/2 à la Cour [85r.] à la résurrection. Grande conversation politique du Pce Kinsky, du B. Hagen, de Gundfacre] Colloredo. Le premier trouve mal que le roi ait quitté Berlin. Chez le Pce Lobkowitz. Avanture de Draskowitz qui commandoit le régiment de Giulaj. Chez Mme de Pergen. Chez le Pce Kaunitz qui parla beaucoup au graveur van Mechel. Soupé chez le Pce de Paar, Mme de Buquoy, demain ses pâques, ne parut pas. Joué au whist et perdu mon argent. Tems gris, mais moins frais.
16 e Semaine Θ de Pâques, 19 avril. Braum vint me relancer et m'ennuyer. Torres et l'abbé Maffei vinrent me voir. J'expédiois le valet de chambre pour Trieste. A la messe aux capucins. Chez l'archiduchesse Marie Anne à prendre congé. Pergen nous parla de la répartition de la contribution ordinaire sur les provinces. La Basse Autriche porte seule une moitié et la Haute A[utriche], Styrie, Carinthie, Carniolie l'autre moitié, et les Etats de la Β [asse] A[utriche] ont encore au surplus une somme de 17.000 fl. à répartir entre eux. Us sont chargés de trois millions de Domestical Schulden, et de plus de 15 millions d'Aerarial Schulden, et n'ont pas de véritable fonds pour le payement de leur [85v.] dette. En vertu Bruker Iibell, fait du tems de l'archiduc Charles, la Styrie porte 5/10, la Carinthie 3/10 et le Carniol 2/10 m e s de la contribution, répartie sur l'Autriche Interieure, tandis que le Camiol a cent mille âmes de plus que la Carinthie. Je fus de là chez la Pcesse Eszterhasy qui s'étonne beaucoup que le duc de Bragance ne s'en retourne pas en Portugal, la reine même en est surprise. Dîné chez le Pce de Paar avec ses enfans et Mme de Feketé. Après-midi vinrent les petits enfans, l'aîné Wenzel paraît avoir de la vivacité, le cadet Charles est beau. De là chez la Pcesse Françoise où je pris congé. Chez le Pce Schwarzenberg, causé beaucoup avec la princesse. Chez Mme de Reischach. Kagenek
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nomma un homme de Mayence de 24 ans pour secrétaire, nommé Kemmerer, frère du sien. Il nous fit voir l'habillement national suédois qui est un habit hongrois, tous les jours noir, les jours de gala blanc à paremens rouges. Celui des femmes de tous les jours est aussi noir. On examina des échantillons. Chez la Pcesse Eszterhasy, beaucoup causé avec Chotek sur le livre de Smith. La belle comtesse mène son élève à la confession, ce qui nous priva encore de l'avantage de la voir à notre souper chez le Pce de P[aar.] ce qui me donna de l'inquiétude. On dit qu'il y a eu beaucoup de neige à St. Poelten le [86r.] Vendredi saint. Beau tems, frais. V 20 avril. Le matin Rathberger vint qui me conseilla contre la pituite et la foiblesse d'estomac quelquefois un tiers ou un quart d'un quintel de rhubarbe. Kraz dit que les spectacles sont suspendus pour huit jours. Mon valet de chambre et la femme de charge sont partis à 5 h. 1/2 du matin. Torres m'envoya Lavaters Aussichten in die Ewigkeit, et me marqua que le nommé Holtz est à la campagne avec l'abbé Plarer. Kemmerer, secrétaire de M. de Kagenek, m'amena son frère cadet, âgé de 24 ans qui m'est fort recommandé par Mmes de Weissenwolf, de Reischach et M. de Kagenek. Il n'écrit pas un caractère assuré. A pié chez ma cousine. Après 1 h. chez Mme de Salmour, grande maîtresse de l'archiduchesse Marie Anne. Elle se souvint de m'avoir vu en habit hongrois brun, et qu'elle m'avoit trouvé beau alors. J'y dînois avec la dame de cour, Mme de Chanclos, et ma cousine. Nous parlâmes de la cour de Dresde, du ministère d'alors, de Sulk. Chez le Pce Colloredo, parlé longtems à Gundacre sur les affaires du tems. Chez le Cte Hazfeld, il ne croit pas à la guerre, il désapprouve le style de notre mémoire, fait pour aigrir le roi. Il dit qu'il est assez préparé, qu'il ne foule pas la Silésie. Welsperg m'annonça qu'il va à Trieste. Chez [86v.] la grande maîtresse, Ctesse de Vasquez, de laquelle je pris congé. Au spectacle dans la loge de Mme de Windischgraetz. Alles aus Freundschaft. Mme Sacco n'avoit pas un beau role. Bergopzoom et Muller souvent . Chez Mme de Wallenstein, les deux soeurs quasi seules. Soupé chez le Pce de Paar en grande compagnie. L'ambassadeur de France dit qu'il viendra ici un particulier Américain nommé Lee. Beau tems, le soir très frais.
suivante: Romae et Augusto, CAES.JNVJ. F.PATRJ. PATRIAE. A 58 pieds de distance à droite il y avoit un autre petit temple pareil, dont on ne voit plus que les , où sont les cuisines du Cte pro veditore]. Cela paroit avoir été deux pavillons exactement égaux d'un édifice intermédiaire. Les colonnes sont canelées et n'ont presque point de piedestal. Peu de maisons dans la ville, où il n'y ait des bas-reliefs et pierres anciennes avec inscriptions, ou des morceaux de colonnes. Dans la cathédrale une seule colonne avec un beau chapiteau, tout le reste des chapitaux gothiques. La fontaine pas loin de l'amphithéâtre est un bassin qui a la forme d'un demi-cercle avec un canal qui conduit vers la mer. L'eau en paroit bien mauvaise. Après avoir mangé notre dîner chez M. Barbate, qui fesoit maigre, nous [124r.] reposâmes et retournâmes une seconde fois à l'amphithéâtre chercher l'endroit où les Anglois ont fait fouiller, nous le trouvâmes. Devant chaque jambage le pilastre interrompt l'espèce d'architrave. Sur la hauteur derrière Pola est un marais dont les exhalaisons rendent cet air malsains. On travaille à rouvrir un canal, revêtu de pierre qui donne l'issue aux canaux de ce marais vers la mer. M. Papadopulo, chancelier du Cte proveditore, très grand parleur et fat, ayant une jolie femme, nous porta une collection d'inscriptions, faite par Antonio Lombardo, où il y a les recherches des deux Anglois. Nous arrêtant au caffé, le Cte proveditore passa à cheval, précédé de deux soldats à pié. La Ctesse Ciconia, sa femme, vieille et laide, ayant pour écuyer le chanoine Balbi, une femme de chambre et un laquais, tout cela à cheval, allant al Palmentore. Nous nous embarquâmes environ à 7 h. du soir. Avant de dépasser l'islot des Oliviers, lord Duncannon prit de sa barque la vue de Pola et de l'amphithéâtre. La soirée paroissoit belle, mais la lune se leva fort rouge. Nous admirâmes la beauté de cet immense port, dont tous les bords sont si bien boisés. Des [124v.] feux de pêcheurs vers la Punta Musil. A peine avions nous doublé la Punta del Christo, où il y a un crucifix pour entrer dans les isles, que l'on vit des éclairs de tout côté, le tems fort embrouillé menaceoit beaucoup d'orages. Nous gagnâmes au plus vite Fasana où on me força malgré moi à descendre. A 9 h. à une mauvaise auberge puante hors du bourg où les Anglois soupèrent. La mer étant inquiète, je fis porter mon à terre où je dormis hors des murs de la ville. Tems chaud avec du maestrale. ^ 11 juin. Le matin à 6>3 h. 1/2 nous nous rembarquâmes et voguâmes contre une mer de garbino ou d'ouest-sud-ouest très violente. Elle augmenta quand nous fûmes sorti des isles, et ne baissa un peu que lorsque nous eûmes doublé le château de S. André. Ces isles si bien boisées autour de Rovigno étoient peuplées de rossignols. A 7 h. environ nous fûmes rendu à Rovigno à notre ancienne locanda. Lord Duncannon y perfectionna son dessein de Pola, et moi, je dormis. Après le dîner nouvelle délibération avec les bateliers qui, à la fin, se déterminèrent à partir. Nous nous rembarquâmes tous quatres 214
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[125r.] dans la même barque par le plus beau tems et la mer la plus calme. La cathédrale de Rovigno se présentoit pendant longtems très magnifiquement, dominant la ville, bâtie en amphithéâtre. Suivant toujours la côte, nous ne la perdîmes de vue qu'après avoir dépassé le Porto di Lemme. Une flotte entière avoit mis à la voile en même tems que nous. Nous voguâmes le long de la baye d'Orsera, entourée de beaucoup d'isles. Lord Duncannon en dessina la vue. D prit de même celle de Parenzo, là où l'isle de Ste Lucie, avec la tour du phare, paraissent tenir ensemble avec cette ville. Les environs d'Orsera et de Parenzo sont bien boisés et bien verds. Nous arrivâmes à 7 h. du soir à ce dernier endroit, traversâmes toute la ville qui est encore sur une péninsule, ses murs baignés par la mer. Les rues sont assez droites, mais mal pavées et étroites. La cathédrale belle, beaucoup de pavé en mosaïque, beaucoup de beaux marbres, *du porphyre verd*, une colonne avec un chapiteau d'ordre corinthien, beaucoup d'autres avec des chapiteaux gothiques. [125v.] Un portique en colonnes devant l'église. Dans un endroit de la ville on montre de gros blocs de pierre qui doivent avoir fait la base d'un ancien temple de Neptune. Notre guide, un tailleur, voulut nous faire voir un temple dindi ana. Hors de la ville l'église des frères prêcheurs tout nouvellement bâtie, d'un goût simple et fort noble. Belle culture, superbes oliviers. Rentré du côté du chantier où on donnoit le feu à la poix, c'est-à-dire on copalmoit une barque. La podestà sur le balcon de sa maison, qui n'est pas si mal, des festons devant toutes les fenêtres. Lui, le podestà du nom de Balbi, écorche les gens. Au caffé sur la place un jeune médecin, Zuliani, prit soin de nous et nous procura la grande distinction de pouvoir sortir par un trou de la porte, le podestà tenant les portes soigneusement fermées pour qu'il ne se fasse jamais de contrebande à laquelle il n'ait sa part. On nous mena à un autre caffé plus beau et rempli de puces, et nous allâmes coucher dans la barque. A 11 h. environ nos matelots levèrent l'ancre et nous allâmes avec un tems assez em-[126r.]brouillé remettre à l'ancre derrière la pointe au sud de Porto Quieto. Avec l'aube du jour nous dépassâmes ce port et Cittanuova où nos Anglois vouloient rester à cause de la mer de borra que nous voyions arriver. Nous passâmes encore... Beau et chaud. # 12 juin, ...jusqu'à Daila où nous descendîmes. Le Cte Grisoni, la Ctesse, née Brigido, dormoient. Bientôt on nous fit déjeuner, nous promenâmes avec le maître du logis par ses belles possessions, et observâmes les hannetons transporter de grosses boules de fiente de cheval. Nous joignîmes notre dîner gras au dîner maigre de nos hôtes et partîmes à 3 h. après-midi. La mer paroissoit assez calme, mais quand nous eûmes dépassé S.Lorenzo, S.Giovanni et la Punta delle Vacche, le vent qui avoit sauté successivement de l'est-nord-est au nord, se changea en un grain du côté de nord-est qui nous refusa absolument de dépasser la Punta Pergolotta pour venir à Sipar. Nous virâmes de bord, non sans quelque danger, pour gagner>afm d'avancer sur le vent assez
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pour pouvoir [126v.] gagner Umago. Lorsque nous fûmes près de terre, on leva et la couverte et les mats, et nous jettâmes à l'ancre près du môle dUmago à 5 h. après-midi. Nous paraissions destinés à voir toutes les criques de l'Istrie. La ville est remplie de décombres et de ruines, le palais du podestà Cornar affreux. On bâtit une nouvelle citerne et une église dans le goût de celle des dominicains de Parenzo. Un bourgeois qui paye la dismes à l'évêque de Trieste, nous mena sur son balcon jouir d'une belle vue sur la mer. Hors des murs beaucoup de ruines, belle verdure et beaucoup de rossignols. Plusieurs barques triestines avoient été, comme nous, obligées de se réfugier dans ce port. Ennuyé de tant de revers je demandois des chevaux et, n'en trouvant pas, voulus continuer mon chemin par terre. Heureusement le chancelier du podestà nous promit pour le lendemain matin des chevaux de Buje, village situé sur une hauteur que nous avions déjà vu à Daila. Ceci nous consola [127r.] et nous allâmes faire une partie de whist avec des cartes italiennes au caffé qui est abominable. Notre chancelier qui s'étoit fait rasé et avoit ôté son emplâtre, y assista. Nous couchâmes dans la barque. Guères plus de 200 habitans dans Umago. Tems chaud. % 13 juin. Aujourd'hui deux ans je suis arrivé à Trieste. A 4 h. du matin je fis ma toilette près de quelques blocs de bois, étendus le long de la mer. Nos chevaux de Buje étant arrivés, nous eûmes encore deux chevaux de domestiques à Umago, ainsi six cavaliers, accompagné de sept piétons, nous quittâmes Umago à 5 h. du matin. Le pays assez bien boisé et bien cultivé, on voyoit Buje de loin sur une colline assez élevée. Après une heure de tems nous montâmes la montagne de la Punta del Salvore et redescendîmes de l'autre côté par un sentier effroyable, dont nous fûmes bien consolé par le beau coup d'oeil des salines de Pirano. Ces marais salans sont extrêmement étendus, occupant tout un vaste vallon. Elles sont entourées d'une digue, derrière laquelle tout est vignoble. Il y a beaucoup d'ordres dans ces marais. [127v.] De loin on voyoit l'église de S. Bernardino où j'avois été à pié de Pirano. Remontant de l'autre côté par un chemin également mauvais, tout le terrain autour de nous étaient des terrasses plantées d'oliviers, nous achetâmes d'excellentes cerises. Arrivés sur la hauteur après 7 h., on découvrit Umago de loin et beaucoup de borra en mer. Sur la montagne au-dessus d'Isola on voyoit parfaitement cette petite ville, bâtie encore sur une péninsule, avec un seul clocher. La vue sur Duino, Terstenich, le lazaret de Trieste, le nouveau chemin délicieuse. Plus loin on commença à découvrir la cathédrale de Pirano. La grêle a détruit vignes et champs de ce côté-là entre Isola et Pirano. Par un chemin désastreux nous descendîmes à Capo distria, passant près de la Madonna di Semedeila, vieille église entourée de bois. Le coup d'oeil de la ville, bâtie sur une isle, entourée de salines, ayant au milieu de la digue qui la joint à la terre un vieux donjeon, bâti contre les irruptions des Slaves, ce coup d'oeil est pittoresque. Le pays à l'entour de nous bien planté. A 10 h. 1/2 [128r.] nous fûmes rendu
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dans la ville. Le Mis Gravisi me mena voir la place, pavée de briques, passées de champ où est le palais du podestà qui en occupe deux angles, n'est pas mal. La cathédrale, édifice assez simple *et moderne* où il y a des tableaux du Carpathio, ancien peinte avant Raphael, le casin des nobles, tout cela a l'air d'une antiquité respectable. Il y a des maisons à façade, celle de Tellis, de Gravisi, une rue étroite, la Calegeria magnifiquement pavée de pierres larges, à l'instar de la Merceria de Venise. Hors d'une porte et sur le môle au port je découvris distinctement Venise. Les collines qui entourent le vallon paroissent riantes. Pittoni partit en barques, pour moi et>lord Duncannon et moi, nous prîmes de fort mauvais chevaux et partîmes à 1 h. La chaleur étoit excessive. Jusqu'à St Michel de l'évêque nous trouvâmes le chemin très bien fait. De là en avant il devient toujours moins bon. Passé la Risana, alla Scaffia, là où j'ai été il y a deux ans voir C[apo] d'Istria de loin, et où effectivement on le voit, pour la dernière fois, le chemin devient [128v.] détestable. Il continue aussi en montant depuis l'église détruite de San Clemente dans le fond de Muggia, en montant de là au-haut de la montagne de Straniar. Dans le vallon de Zaule je fus accablé du soleil, mon cheval ne pouvant plus marcher. Je trouvois notre chemin très bien fait. Descendu sur la montagne, j'entrois à pié en ville, vis un bout de la procession pour S. Antoine et arrivis, passé quatre heures après-midi, chez moi à Trieste où je trouvois les cordons de sonnettes pour ma chambre verte, faits par Mme de Lanthieri, et une lettre du baron Thugut, parti d'ici deux heures avant mon anivée. Lord Duncannon (fina avec moi. A 7 h. du soir au spectacle. Rosalie, pièce touchante qui intéressa le parterre au point qu'elle fut redemandée. Le Cte Brigido vint me voir. Très beau tems. La borra a cessée vers le soir.
24 e Semaine Θ de la Trinité, 14 juin. A la messe avant 8 h. du matin. [129r.] Grondé Monari au sujet du canal de via Longa. Le Cte Suardi me donna de l'humeur au sujet de ce vieux Scagnetti qui a insulté le tribunal, selon la délation de M. Schiavuzzi. Grenek et Pittoni dînèrent ici. Le Cte Brigido et son frère vinrent. Suardi, une seconde fois, me fit révoquer l'ordre de relâcher Scagnetti du château à 4 h. Cette foiblesse de ma part me troubla ensuite et Wassermann qu'il avoit fait appeller, airiva tout mouillé. Un instant chez Mme de Brigido. Mme Rossetti est allée à Strainach; Mme de Brigido et Mme Suardi vinrent dans ma loge au théâtre où on répéta Rosalie. Je m'y endormis. Les barques arrivèrent dTJmago. Tems de sirocco. V 15 juin. Une estafette de Fiume me porta une lettre du consul de France qui proteste contre la vente du navire françois, la Dame Marguerite. Je complétois mon journal du voyage distrie. Nouvelle livraison des planches de Suisse et d'Italie. Le pauvre Scagnetti,
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relâché du château, vint me porter ses lamentables représentations. Fait attacher dans la chambre verte les cordons de sonnette de Mme de Lanthieri. [129v.] Lord Duncannon dîna chez moi et me porta le petit dessein de Pola. Après dîné vint le Cte Woynovich avec M. Psaro, parlant beaucoup d'Aquilée. L'évêque vint vers le soir, fort accablé, fort défait, il me fit de la peine. Promené à l'aqueduc où je rencontrais le Cte Brigido. Nous promenâmes ensemble. Le matin Elia Tedesco m'a amené un juif nommé Gentili, entrepreneur de manufactures de laine à Venise qui vient ici pour un procès et témoigne quelque envie de s'y établir. Au caffé où vint d'abord Mme David, puis Mme Maffei. Un instant chez M. de Brigido, d'où je fus au théâtre entendre cette Rosalie dans la loge de Mme Maffei. Je l'accompagnois chez elle et pris au retour un bain d'eau de mer. Le tems toujours au sirocco, le ciel couvert. ¿ 16 juin. L'abbate Damasceno vint me conter sa lamentable histoire, comme on l'a attiré ici, qu'il a couru risque d'être empoisonné par les Vénitiens, et qu'on veut lui enlever quatre cent florins au mois de novembre. Le père provincial des minorités, résidant à Wolfsberg en Carinthie, vint. A 12 h. 1/2 mené lord Duncannon en birotsche au haut du chemin d'Opchiena d'où nous descendîmes à pié à Terstenich où nous dînâmes avec les Maffei, Bottoni, Costanzi. Un orage épouvantable avec une forte pluye [130r.] nous procura la vue de la mer en courroux. Lord Duncannon dessina le paysage et nous jouâmes au whist. Le soir au spectacle. Personne dans les loges que Mme Suardi et le général Ferretti. L'avocato veneziano, bonne pièce de Goldoni. *Mon amie n'y fut pas, C. ayant au retour f. il servizio*. Journée d'orage, coup de tonnerre épouvantable à 9 h. du matin, le même orage revint à 3 h. et à 8 h. du soir avec de fortes pluyes et une bourrasque de tramontane. $. 17 juin. La mer battoit hier contre toutes les pointes depuis Pirano et contre le grand môle, ce noir du ciel, ce bleu foncé de la mer, ces ondes écumantes au milieu de cela, et des barques à la voile et sans voile au milieu de tout ce fracas faisoient un magnifique paysage, vu de la hauteur de Terstenich. L'adm[inistrateur] du Tabac me porta une tabelle. Les soeurs Francolsperg, ruinées par le monte, vinrent implorer la miséricorde de la commission. Lu dans Bouchaud sur les traités de commerce, c'est l'ouvrage d'un écolier. Tribunal des juges-consuls en seconde instance. Deux causes y furent raportées. Le marchand d'ici, Perez, avoit ordonné le 6 août de l'année [130v.] passée à Mrs Frank à Livourne des harengs de nouvelle pêche. Ces harengs arrivés ici le 22 décembre, il prouva par des experts qu'ils n'étoient point de nouvelle pêche et ne veut point les payer. La Jusftice] cons[ulaire] en première instance le dispense du payement autrement que par la vente à l'encan. Nous avons réformé la sentence attendu que l'on ne peut entendre par
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pêche nouvelle en août et même en décembre 1777 que la pêche de 1776 et l'acheteur, s'il n'avoit [voulu] que de la pêche de 1777, devoit à l'airivée du hareng blanc d'abord déclarer que ce n'étoit pas là le sens de sa commission. L'acteur est même condamné aux frais. Deuxième cause: L'héritier Kehm à Prague a demandé de la bonne huile à P. J. Koen et celui-ci a envoyé de la mauvaise. La sentence de la première instance confirmée, que dès que Kehm aura prouvé l'identité de l'huile, le spéditeur est obligé de la reprendre. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. Vers le soir vint lord Duncannon et me fit voir trois cahiers remplis de desseins de vues charmantes le long du Rhin, à Nîmes, à S. Remy et à la Chartreuse de Grenoble. Strohlendorf y vint aussi. Je menois lord D[uncannon] à Montebello. Une vieille nous ouvrit et nous grimpâmes partout au hazard d'être mangés par les puces. On voit beaucoup de fort haut, surtout le Frioul se découvre bien. Chemin fesant nous rencontrâmes le Cte et la Ctesse Emest Harrach [131r.] qui venoient de Fiume. J'allois les voir à mon retour, ils ont amenés un fils géant. Je fus prendre congé de lord D[uncannon], lui portant une lettre pour ma cousine. Il me fit voir un tableau du Vesuve en feu, et des vues délicieuses de la Suisse, gravées en couleur par Aberli. Au spectacle, Nemours et Teirail. La M[affei] s'exprima si naïvement sur la douceur de ce L[ord] Duncannon. Jour gris et pluvieux. % 18 juin. Fête-Dieu. A 7 h. du matin à la messe. Le tailleur me porta mon nouvel uniforme d'été de camelot d'angora. Lord Duncannon part pour Vienne. Π a paru se plaire ici et m'a promis de m'écrire, c'est un joli jeune homme, une douceur d'ange et fort instruit, un génie en fait de dessein. Travaillé au résumé de mes dépenses de 1777 qui se sont montées en tout à 11.171 fl. Le Cte Harrach vint chez moi avec son fils. J'eus de la peine à les amuser. Je leur montrais les estampes de la Suisse et de l'Italie. Ils dînèrent chez moi avec Mme la comtesse, M. et Mme de Brigido, les Mayer, capitaine du port, Ricci, Suardi, l'évêque, Pittoni. Assiette de porcelaine cassée. Après le dîner joué au whist. Je menois ensuite Mme la Ctesse en birotsche aux deux lazarets, elle trouva la vue belle. Ensuite je restois longtems seul avec elle. Elle me parut avoir de la douceur, qui eut pu [13 lv.] lui donner de l'aménité sans la sauvage dévotion de son mari dont les promenades ne paraissent pas l'intéresser autrement. Π y vint du monde et je m'en fus au spectacle entendre Todero Brontolon qui fut joué dans la grande perfection. Chez la M[affei]. Alternativement pluye et tems couvert. £ 19 juin. Le chanoine Kamnich vint me parler en nom de Mme de Trautmannsdorf. Marotti de Fiume vint me voir. Bonomo me porta les desseins du lazaret de Nisida près de Naples pour notre magistrat de Santé. Chez Mme άΉΒΠ^Ιι où il y avoit du monde. Grondé le valet de chambre au sujet du vin. Ecrit force lettres. Les Harrach dînèrent chez
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I'évêque. Quand Ricci vint chez moi, je promenois chez Mme Maffei, puis à l'acquéduc, rencontrais Mme d'Harrach sur le môle St Charles, l'accompagnois chez elle. Puis au casin où j'oubliois de lui présenter les femmes. Joué au whist avec elle et Mme Brigido et le consul d'Angleterre. Mme Maffei causa beaucoup avec Marotti. Beau tems. % 20 juin. Le matin le général Ferretti vint se plaindre par raport au chemin de Zaule. Le jeune Cte Wildenstein dont le père a été Landschafts Praesident et le grand-père qui vit encore, président du gouvernement à Graetz, vint chez moi, un jeune blondin avec [132r.] son mentor. Frohn vint me parler au sujet du capitaine précédent de son navire. Le comte Harrach vint prendre congé de moi. Travaillé sur les emendanda justitiae que le Cte Suardi a envoyé à Graetz et sur l'affaire du mont-de-piété. Chez Mme d'Harrach que je trouvois quasi seule. Pittoni dîna avec moi. La Ferretti qui a épousé un .... de Ravenne qui voudrait être consul dans cette ville, vint chez moi. Conduit Mme d'Harrach aux salines de Zaule. Son mari, son fils, Brigido et Pittoni suivirent dans une autre calèche. Les Harrach, les Woynovich, les Mayer, les Brigido jouèrent chez moi. Belle journée tempérée.
25 e Semaine Θ 1 e r après la Trinité, 21 juin. A 7 h. passé à la messe. Avant hier Palatino a été chez moi me porter le décret qui lui annonce que l'on payera sur les premiers 15.000 fl. quinze cent sequins au capitaine Simpson qui s'engage à transporter ici les familles grecques de l'Archipel. Travaillé à mon grand raport sur 1777. A 11 h. je me mis en birotsche avec Pittoni et nous allâmes à Lipiza où nous arrivâmes à midi et demi. Mme d'Harrach y étoit pour rien depuis une heure et demie, Mme Brigido y arriva en même tems que moi, le petit Wildenstein y vint aussi. [132v.] On promena fort peu, on bavarda, on dîna, on alla voir les jumens et les poulains, la chapelle, la danse des paisans dans l'écurie, et on fut à la promenade. Ramené Mme la Ctesse d'Harrach en birotsche, nous allâmes en moins d'une heure, et devançâmes I'évêque avec ses trois chevaux de poste et le jeune Wildenstein avec ses quatre chevaux à lui. Passé la soirée avec Mme d'Harrach et à jouer avec elle au casin au whist, et avec Mme de Brigido, la Maffei y vint aussi. Le matin le ciel noir parut menacer un orage, ensuite il fit très doux. La nuit vers 1 h. vint un orage avec des coups de tonnerre prodigieux et une pluye copieuse. D 22 juin. M. et Mme d'Harrach partirent à 6 h. du matin pour Gorice avec leur fils. Lettre de Montpellier. Lu dans Price sur les dettes de l'Angleterre. Ecrit à mon frère. Pittoni dîna avec moi. Donné au fiscal ces réflexions du Cte Suardi sur les changemens à 220
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faire au statut et au normativo giudiciale. A pié chez la Rossetti où étoit le consul d'Angleterre. De là chez Mme de Brigido sa belle-mère s'étoit fait saigner. Au caffé où étoit Mme Ross[etti] et le jeune Wildenstein. Au spectacle. Hypermnestre, triste tragédie. Lu de Turgot, dans Price. Journée fraîche. [133r.] ¿ 23 juin. Le matin avant 7 h. à cheval. Je comptois aller au moulin allemand à Lago d'Ischie, mais ayant manqué le chemin je poussois à Rizmanje, entrais un instant dans l'église et de là revins ici. Pittoni vint me rendre compte de sa commission tenue avec le Mis Gravisi sur la frontière vénitienne à cause du pont sur la Luzandra. Hier Bonomo m'a porté les desseins du lazaret de Gênes et de celui de La Spezzia. Demandé à Zanchi le raport sur le quarantesimomo del oglio de l'année passée. Le consul d'Angleterre m'amena le chanoine Schiavuzzi de Pirano. Je payois au premier le voyage de Pola. Nouvelle jalousie dans le petit cabinet rouge. L'évêque qui part aujourd'hui pour Gratz, vint prendre congé de moi et promit de s'informer sur la possibilité d'affermer la commanderie de Gros Sonntag, sujet sur lequel j'ai eu aujourd'hui des lettres de Venise. Pittoni, les Frohn, les Feltz, Bellusco, le major Psaro, Bonomo dînèrent chez moi. Joué aux échecs avec la Frohn. Sur le tard je promenois vers le grand môle où Pittoni me parla beaucoup des égouts. Au caffé. Mmes Brigido, Maffei, Rossetti, joué au whist avec Mmes Maffei et Mayer, puis encore promené avec la première. Point chaud. Très frais le soir. £ 24 juin. La St Jean. Je fus prendre Mme de Brigido à 8 h. [133v.] du matin et la menois en birotsche à Duino, deux chevaux de poste d'ici à Prossecco, puis mes propres chevaux. Il y avoit à Duino ou plutôt à San Giov[anni] la foire pendant laquelle le Cte Thum perçoit la douane. Un certain Cervellini joua du clavecin, j'avois apporté du pain. Echecs avec l'abbé Ballaben. Ces femmes vouloient me marier. Ma compagne m'entretint fort joliment comme elle a préféré son mari à un jeune Cremona. En descendant la montagne vers Trieste nous gagnâmes beaucoup sur les deux frères Brigido qui nous suivirent à quatre chevaux. Observé l'éclipsé du soleil à Duino après 5 h. La lune couvrait une bonne portion du tiers du disque de cet astre. Au spectacle. Le donne gelose. Je fus étonné d'y voir le baron de Koenigsbrunn, arrivé de Gorice. Le Cte Lanthieri vint un instant dans ma loge. Vu la M[affei]. La journée belle au haut du Karst, chaud en ville. Ψ 25 juin. Le matin parcouru les manifestes de Marseille et de Bordeaux. Travaillé à mon raport sur 1777. Le baron de K[oenigsbrunn] m'amena le Cte Julio Strasoldo. Le premier dîna chez moi avec l'évêque arménien, le curé Ariman, le B. Brigido, le chanoine
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Kamnich, Pittoni, Ricci, le capitaine Pfluger qui me donna [134r.] l'ordre de bataille de l'armée. Après-midi Brigido vint,· le président. Actes touchant le consul de France. Revu le raport en faveur de la rafinerie de sucre qu'on établit ici. Promené à l'aqueduc avec Ricci et Pittoni. Au spectacle. Romeo et Juliet. Mme de Brigido dans ma loge. Accompagné la M[affei] qui parut tendrement aimer. Tems de sirocco. £ 26 juin. M[arco] Levi a été hier chez moi, m'annonçant qu'il y a eu assemblée de la compagnie d'assurance, en présence de Koenigsbrunn et Julio Strasoldo, qu'à la place de Flantini le jeune Rossetti a été élu troisième directeur, devant faire l'essai une année. Ces directeurs partagent entre eux 10 % des profits qui leur valent entr'eux trois quinze à seize cent florins. Il me dit qu'à la fin de cette année ou au mois de février 1779 je pouvois devenir acquéreur de partie des quarante actions de la masse du feu Cte Christophle Erdoedy, et des vingt actions de *la masse* Flantini. En payant 25 fl. on acquiert une ancienne action de 500 fl. qui raporte 3 fl., 40 % ou bien plus de 14 % relativement à la mise effective. Pittoni prétendit qu'il n'étoit permis à aucun homme en place de s'intéresser à la compagnie. Ce matin l'orfèvre Kandier m'apporta les nouvelles boucles, et emporta les grandes pour remédier au mal qu'ils font au pied. Le consul [134v.] de Naples m'amena un patron de barque qui porte de la puzzolana. Tribunal mercantil de seconde instance. Le sentence de la première instance confirmée par laquelle Rossetti est débouté de son procès intenté contre Steinwenter sur une cause déjà jugée, et l'avocat Rainis condamné aux frais de cette instance, pour avoir signé les requêtes au nom de Rossetti sans avoir présenté sa procure. Dîné seul. A 6 h. chez Woynovich, sa femme n'y étoit point. Chez la Maffei, il y avoit le Mis Belmonte de Rimini qu'on m'a présenté hier. Chez Mme de Brigido. Chez moi. Au môle St Charles. Je trouvois Mme Maffei et la menois au casin, où nous jouâmes au whist avec Mme de Brigido. Promené par le beau frais. Chaud jusqu'à 10 h. du soir. % 27 juin. La pluye m'empêcha de sortir à cheval. Travaillé sur mon raport pour 1777. Lu dans le Journal encyclopédique. Pittoni dîna avec moi, je lui lus Wilhelmine. Sorti en birotsche pour aller à Monbijou. Au caffé. Au spectacle. I Guelfi e Gibellini. A la promenade avec Mme Maffei Fort chaud.
26e Semaine Θ 2 de la Trinité, 28 juin. Après 7 h. à la messe. Dini me porta [135r.] le dessein du fanal, corrigé d'après celui de Livourne. Zanchi vint me parler pour payer l'instrument e
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mathématique à Simpson. Le douanier, le Gilterbestätter, tous deux vinrent me parler. Medebach vint prendre congé de moi. Le Mis Belmonte me parla beaucoup du gouvernement de l'état de l'Eglise. Travaillé sur Marseille, Agde et Ostende. Lu dans le Journal encyclopédique cette singulière histoire de la Pcesse de Wolfenbuttel femme du czarowitz, et tante de Sa Maj. l'Impératrice. Les Brigido, les Maffei, leur oncle de Ferrare, le Mis Belmonte, le baron Argento et Zanchi dînèrent chez moi. Après dîné mené la Maffei à Zaule. Occhi macchiay, Pittoni y mena la David. Longtems au caffé, un instant au Convittato di pietra, la puanteur m'en fit décamper. Long tour par le frais, rencontré encore la Maffei. C'est une aimable femme par sa bonté. Chaud. Belle nuit. 7> 29 juin. St Pierre et St Paul. Avant 9 h. à la messe. Le comédien Majani me porta un sonnet qu'il a récité pour moi hier. Le Stukhauptmann vint m'annoncer encore de la poudre. La guerre paroit sérieusement nous menacer. Hier Bottoni fut chez moi me parler de l'assemblée pour la [135v.] nomination du juge criminel. Gabiati vint me parler longtems sur deux choses, l'une le projet de la bourse de nommer trente courtiers à la fois, l'autre un ordre du Tribunal consulaire de première instance au sujet de la nomination d'un expert, pour examiner les avaries sur les navires nouvellement arrivés. Pittoni dîna avec moi. Ecrit force lettres. Dans un instant de beau tems je promenois et fus un instant chez Strohlendorf. Le Cte Brigido et son frère me suivirent. Nous allâmes chez la belle-mère, d'où *je menois* Mme de Brigido au spectacle. Le pettegolezze delle donne. Bachisi, Bachisi fit beaucoup rire Mme de Brigido, je la ramenois chez elle. Un orage du côté du maestrale à midi, un orage épouvantable avec de fortes ondées du garbino le soir. i 30 juin. L'orage d'hier a fait grand ravage à Dolina et à Bolunez. Bottoni fut chez moi pour me persuader de remettre l'assemblée des Quarante à sammedi. Pittoni et Wassermann dînèrent chez moi. Le premier revint et nous allâmes en birotsche au nouveau lazaret. La pluye nous obligea de retourner au casin. Joué avec Mmes de Brigido et Maffei. La pluye détruisit toute possibilité de promenade. Tems de sirocco et de pluye. [137r.]
Mois de Juillet £ 1 er juillet Le matin Dolina de la douane vint encore intercéder pour Gorzer. Humpel, de retour d'Aquilée, très bien portant, vint se présenter. Buzi, le vicaire criminel, présenta
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son mémoire pour le concours. Le vicaire Sadnek me parla sur les nouvelles cures. Ricci me demanda la permission d'aller à la campagne. Le Dr Argento présenta son mémoire pour le poste de vicaire criminel. Après 10 h. Judicium delegatum et Consessus. Le Cte Suardi et les deux vicaires reportèrent. J'étois à arranger mes comptes du mois passé, lorsque le valet de chambre entra, l'habit trempé d'eau chaude que Thérèse lui avoit versé sur la tête, celle-ci entre le moment d'après toute échevelée et le tablier déchiré, je les envoyai au diable l'un et l'autre. Pittoni et Grenek dînèrent chez moi. M. et Mme de Brigido vinrent prendre congé de moi, allant demain à Melara. A 6 h. 1/2 j'allois prendre la dernière en birotsche et la menois à la frontière vénitienne, où nous trouvâmes les David, les Strohlendorf, les Maffei, qui [137v.] nous invitèrent à un goûter de viande froide sur le bord de la Lusandra. Chemin fesant ma compagne fort aimable me pria de dîner à Melara quand sa belle-soeur viendroit. Au casin, joué comme hier, le consul de Venise fit de la partie. Puis promené longtems avec la M[affei] qui témoigna m'aimer tendrement. Fort chaud, la soirée belle. Ϋ 2 juillet. Le matin à 6 h. sortis à cheval, le chemin de Chiadino et Rozol. Il fesoit charmant dans ce morceau du Fernedo. A 8 h. de retour. Lettre charmante de Mme de Reischach. Grande lettre de la femme de charge, Thérèse, et grande lettre du valet de chambre au sujet de la querelle d'hier. Pittoni et Schimmelpfenning dînèrent avec moi. Le premier, se sentant incommodé, me quitta. Fort tard je fus au môle St Charles, y rencontrais Mme Maffei, la menois au caffé, jouois avec elle au whist, l'accompagnois à la promenade par une nuit charmante, n'y ayant que son mari. Comme hier, belle nuit. $ 3 juillet. Ecrit des lettres. Lu dans le Journal encyclopédique, dans Basedow, dans l'Esprit des Journaux, dans le Système physique et morale de la femme. Dîné seul avec mon secrétaire. Après 6 h. [138r.] à pié chez Mme Maffei qui étoit seule à sa fenêtre, j'eus le plaisir de la voir rougir. Seul en birotsche sur le nouveau chemin, puis à la pointe du môle. A pié ensuite au môle St Charles, où s'étoient assemblés Mmes Maffei, Woynovich et Rossetti. Au caffé, puis au casin. Psaro y fit des tours de passe passe. Joué au whist, puis promené à l'aqueduc avec ma belle et son mari. Chaud. Charmante nuit. £ 4 juillet. Le matin occupé de l'assemblée du Petit Conseil des Quarante. Je jettois sur le papier peu de paroles à prononcer pour exciter le Conseil à donner sa voix à un homme capable. A 9 h. le magistrat vint me prendre et nous y allâmes. Francesco Bonomo voulut objecter contre la ballottation de Buzi, on le renvoya puisque le statut ne contenoit rien de ce qu'il lui prétoit, et que lui-même n'étoit pas du Conseil des Quarante. Le Cte Thum de
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Duino vint dans l'intention de donner sa voix à Gorzer que je ne fis pas proposer, parce que le statut lui est contraire à cause de sa femme qui est native de Trieste. Son extrême pauvreté le rend d'ailleurs peu propre à un emploi aussi délicat Micheli I'*emporta de* 21 voix sur Buzi qui en eut 18. Ensuite on élut Andrea Civrani pour caneparo de [138v.] l'église de St Just. Pittoni dîna avec moi. Après-midi le Cte Thurn vint, me dit de grands éloges de sa soeur. Le marquis Belmonte de Rimini vint prendre congé de moi et me parla beaucoup du scaphandre qu'il dit avoir fait venir de Gênes pour cinq sequins. Beaucoup lu dans Basedow sur l'éducation. A 6 h. chez Mme Maffei, de là chez la Rossetti avec Pittoni, puis chez moi. Quand je vis mon amie sur le môle St Charles, je descendis et nous vîmes par le plus beau tems du monde partir un danois, la mer si tranquille et remplie de barques. Au caffé, puis joué au casin. Promené à l'aqueduc. La chatouiller, veut dire, son catarigole. Ses os lui fesoit mal, pour avoir été exploitée aprèsmidi dans le grand chaud. Fort chaud. Belle soirée.
27e Semaine Θ 3 de la Trinité, 5 juillet. Le matin à 7 h. à la messe. En sommeil j'ai été occupé des catarigole. Lu dans Basedow et dans le Système de la femme. Hier je lus beaucoup dans l'histoire de Bohême de Pelzel. Travaillé à mon raport sur 1777. Lu dans Pelzel de ce roi Jean de Bohême qui étoit un roi voyageur, une espèce de Don Quixotte. Il dîna chez moi [139r] Civrani avec son gendre, le Mis Gravisi, Kappus et Pittoni. Quand tous furent partis, Zanchi et sa femme vinrent me présenter M. Jean Baptfiste] San Martini, de Pise et Mme qui est soeur de la Zanchi. Lui est un homme d'une jolie conversation, elle me plut moins. On parla beaucoup du giuvco del' Ponte du comte d'Albanie, l'unique ressource de Mme la comtesse est la surdité du mari. Woynovich survint et augmenta la conversation. A 6 h. chez Mme Maffei, j'y trouvois Mme Rossetti. La première n'ayant que la chemise sous sa robe, je la menois à Melara et nous fûmes suivi du mari et du consul de Naples avec Mme Rossetti. Ma compagne me parla de ma douleur au sujet du départ de Mme de Brigido, crut que j'avois aimé Mme de Thum de Rathm[annsdorf] et ne se douta pas un instant de la R[ossetti]. Mme de Brigido me dit qu'elle dormoit bien à Melara. Je ramenois la M[affei] en ville, nous allâmes au caffé et y restâmes au clair de lune jusques vers 11 h. Alors nous allâmes à l'aqueduc. Beau et fort chaud. Belle nuit. e
D 6 juillet. Lettre du Pce Lobkowitz qui me mande qu'il compte être ici ce soir. Commission del monte di pietà. Le Cte Suardi au sortir de cette commission me donna une lettre du Cte Firmian, qu'il a prié de me le recommander. Travaillé sur mon raport pour 1777. Arrangé l'apartement du Pce de Lobk[owitz]. Pittoni dîna [139v.] chez moi.
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Resté au logis à lire et à travailler sur mon grand raport pour 1777 jusqu'après 8 h. Voyant mon amie sur le môle St Charles, j'y descendis, l'air étoit encore étouffant. Mmes Woynovich et San Martini s'y assemblèrent. Avant 9 h. au casin éternels *trois* robber au whisk[!] avec Mme David. Les Ross[etti] et Maffei y perdirent 14 parties. Promené fort peu, peu d'air frais. Cruelle chaleur. Le soir couvert, puis beau clair de lune. ¿ 7 juillet. Déjeuné du fruit. Lu le Giornale de Letterati qui m'ennuye, puis dans le Journal encyclopédique. Bonomo me porta de mauvaises nouvelles de la peste de Constantinople. Une demoiselle Carillo aux grands sourcils noirs vint se plaindre à moi de son tuteur Venino. Le douanier me porta le montant des revenus de la banque dans cette année 1777. Je fis l'extrait des tableaux mercantile. Grenek me porta les bâtimens arrivés de Venise. Pittoni, étant allé à Prossecco conférer avec les suppani, Wassermann dîna avec moi. Après-midi Bellusco m'amena Mme Belletti en blanc qui intercéda en faveur d'une tailleuse juive qui voudrait s'établir ici, pour laquelle Langwieder fait caution, et que la nation ne veut pas soufrir. Je m'appercus [140r.] avec plaisir par les raports du douanier, combien le commerce a augmenté l'année passée. J'étois sur le point de sortir pour promener en birotsche, lorsque le courier du Pce Lobkowitz arriva. Je rencontrais le prince près des Trois Croix et le menois à Zaule. Puis il soupa chez moi, nous promenâmes un peu, il alla se coucher. Pittfoni] me donna de l'humeur au sujet de cette juive, avec cela la chaleur ne me laissa pas dormir la nuit. Chaleur cruelle, pire que dans la Carniole. $ 8 juillet. Levé à 4 h. 1/2, je menois avant 6 h. le Pce de Lobkowitz en barque aux deux lazarets, il resta chez moi à regarder des plans. Schiavuzzi me porta à revoir ces expéditions au détriment du pauvre Giuliani. Le chaleur m'accable cruellement. A midi et demi le Pce revint chez moi, et nous allâmes ensemble à Melara, heureusement rafraîchi par un peu de vent, le ciel étant très couvert. Le dîner fut passable, le Pce très content de Mmes de Thum et de Brigido. Après table on joua au whist. Beaucoup d'air qui nous consola infiniment. Partant à 6 h. nous allâmes en chemin à Montebello dont la situation et les points de vue plurent extrêmement au prince. On plonge sur ma digue de Zaule, qui se présente [140v.] merveilleusement bien. On voyoit Grado distinctement à l'oeil, et Caorle à l'aide de la lunette, l'église et toute la côte, le clocher d'Aquilée, l'église de Prebenico sous San Servolo. Decendant la montagne nous entrâmes dans la maison de Monbijou. La vue plut au prince, mais la distribution du bâtiment point. Ces fenêtres que j'ai ouvertes vers le maestrale ne sont pas ce que j'ai fait de meilleur. Retourné en ville, le maçon ... nous fit voir le plan des bains à l'orientale que l'Arménien Hermet veut construire, et nous entrâmes dans l'édifice. De là au caffé où je fis connoître Mmes
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Maffei, David et Rossetti au prince. Il monta un instant au casin, dont l'assemblée lui déplut et l'ennuya. Promené encore avec lui à l'aqueduc. La chaleur excessive jusqu'à midi, où le ciel couvert et les nuages produisirent de l'air. 9 juillet. Le matin travaillé sur mon raport de 1777. Parlé au douanier sur les revenus de la banque par lesquels il apparoit, que le transit et l'exportation de nos produits ont augmenté considérablement la dernière année. Dolcetti vint se plaindre du Cte Suardi. Pendant ce tems le Pce Lobkowitz, de retour de son voyage au château à la cirerie etc., vint chez moi, et se mit à examiner mes tableaux de [141r.] la Suisse. Simpson vint m'avertir qu'il part ce soir pour Fiume avec Palatino dans le dessein de s'embarquer ensemble pour aller chercher des Grecs à Zante. Superchérie de palatin pour ne lui payer son contrat que du moment où le chargement sera fini à Fiume. Il dîna chez moi le Pce Lobk[owitz], les Woynovich, les Maffei, Mme Rossetti, le Cte Suardi, le B. Argento, Wassermann, Pittoni, le général Ferretti. Le prince fut fort content du dîner et de tout mon arrangement. On resta longtems ensemble, puis il écrivit une lettre chez moi. Nous allâmes à pié à la colline de St André, passé la maison Woynovich. De là au caffé. Mme Vierendeels de Fiume y étoit, elle est Flamande apparemment. Nous nous embarquâmes, le Pce et moi, pour aller au Belvedere, où nous nous baignâmes dans la mer, en nous soutenant à la barque. Le fonds est bon, quelque fange, point de pierres. Le vent tempéra un peu la grande chaleur, cependant sirocco le soir. £ 10 juillet. Ecrit des lettres le matin. Le Pce arriva pendant que je me fesois coeffer, fort content de la maison des pauvres et du vallon de St Jean. Je lui fis voir la carte d'Aquilée. Il prit le thé. Pittoni m'envoya la perspective de la marine d'ici depuis le petit canal jusques aux capucins, [141v.] faite par un écolier de Fossati, nommé Bobolin. Reçu de Vienne le second volume de l'ouvrage de Smith. Le Pce Lobkowitz dîna chez moi avec Pittoni, il fut content de la chère. Ricci vint vers le soir, le directeur de la compagnie de Fiume, Vierendeels, vint avec sa femme et Frohn. D est Flamand, elle est Flamande, c'està-dire l'un et l'autre paroissent matériels. Chez le Pce Lobkowitz, je ne le trouvois pas prêt. Je profitois de cet instant pour aller voir Mme Maffei dans son nouveau quartier. Nous promenâmes à pié chez Dumreicher. Cette vue sur les deux golfes plut singulièrement au prince. Nous revîmes siéger au caffé. La Mfaffei] me dit que j'étois trop bon de me lever à 2 h. 1/2 pour l'amour de lui. Moins chaud qu'hier.
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% 11 juillet. Je me levois à 2 h. Nous avions dû partir à 4 h. Le prince vint trois quart d'heures plus tard. A Monbijou sa voiture cassa, c'est-à-dire un ressort se détacha. D fallut faire venir ma calèche. Pendant ce tems nous nous couchâmes sur l'herbe, le borrin un peu froid nous porta à tenter de tourner la voiture et après l'avoir effectué, nous nous mîmes dedans. A 5 h. 1/2 vint ma calèche, après 7 h. nous fûmes [142r.] rendus à Cornial où je trouvois mon cheval, et le prince celui de Geremia Francol. Nous allâmes très lentement et avec un vent frais à San Cancian, où nous descendîmes à droite du village par un chemin affreux dans le vallon de la Reca. Après avoir examiné avec attention la fente du rocher sous lequel elle entre au-dessous du village de S. Cancian, nous remontâmes à cheval et passâmes la rivière à gué au milieu de très grosses pierres et d'une assez grande profondeur. Des guides nous firent grimper un horrible chemin pour entrer dans la grotte où je fus l'année passée le 27 août. A moitié glissé, moitié descendu, nous gravîmes sur le plateau. La vue de cette vaste caverne avec ses quatre ouvertures, l'eau qui dégoûte de cette immense arcade, la profondeur de la nappe d'eau, la quantité de ramiers, habitans de cet autre, frappa d'étonnement le prince ainsi que l'horreur du vallon où nous descendîmes au commencement. Voir descendre nos chevaux du sommet ressembloit bien à une vue des Alpes suisses. Remonté de la grotte au caverne souterraine, nous nous [142v.] assîmes à l'ombre au milieu d'une belle petite prairie, et puis nous montâmes droit aux murs du vieux château qui étoit sur cette hauteur. Ce chemin de chèvre, penchant sur un précipice où coule la Reca, effraya le prince. Il me dit ensuite combien il trembloit de l'avoir fait. Arrivés dans le village, le curé nous mena d'abord voir de loin le dernier endroit où entre la Reca pour ne plus reparaître, ensuite il nous mena assez loin, à droite du chemin, par où on arrive. Le prince Tribuzzi, puis dans la maison de Strohlendorf. Le soir ils vinrent au casin, où Mme Rossetti entretint longtems Mme de Welsperg. Je causois avec cette dernière d'une fenêtre à l'autre et allois promener ensuite avec Mme Maffei et Pittoni. Deux bâtimens à voiles quarrées sur les bords pour entrer. La borra cessa vers le soir, quoique pas entièrement. 2 21 août. Le matin à 7 h. monté à cheval par derrière la mandria du général Ferretti et retourné par le grand chemin. Sirocco dans le corps, quoiqu'il y ait encore un peu de borra. Ecrit des lettres et lu sur la Bavière. Pittoni vint me parler au sujet du vol qui s'est fait hier chez Civrani. Chez les Welsperg, ma belle ne leur avoit pas plus mais [163v.] bien Mme . Dîné seul. Je lus l'Exposé des motifs du roi de Prusse, qui me prouve que nous ne voulions plus la guerre vers la fin, que cependant nous n'avons
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jamais voulu rendre un pouce de terrain, que le roi a parlé haut, mais avec dignité et conséquence. Les Welsperg me vinrent prendre et j'allois avec eux à Melara. Chemin fesant Mme piétinoit avec son mari. Chez eux au retour, puis joué au casin avec Mmes Maffei et Rossetti, puis promené avec la première. Elle me donna la chanson vénitienne de Sagra Maesta. Matin et soir sirocco, puis belle nuit un peu fraîche. 1 2 2 août. Passé grande partie de la matinée à revoir mes comptes de Tschemembl, où je trouvois de grandes erreurs de calcul. Bonomo chez moi. Bono me porta le protocolle de la commission des fondations. Dini et Nocetti demandèrent la permission d'aller l'un à Gorice, l'autre à Fiume. Lu dans les Voyages en différens pays de l'Europe, dont l'auteur, à moi très inconnu, fait page onze mention de moi d'une manière fort honorable. Aprèsmidi chez les Welsperg. Mme convint de passer demain chez moi la moitié de la journée. Lu à Pittoni qui dîna [164r.] avec moi dans 1 Exposé des motifs, et plus tard dans les Voyages en différens pays etc. Chez mon amie, bien traité par elle à la *vers la place*. Au spectacle, L'incognita perseguitata ou la Giannetta. Belle musique d'Anfossi, entr'autres cet air: «Ben lo dicca mio Padre», etc. Mme de Welsperg qui dit qu'il n'y a pas d'homme au monde qui mérite qu'on lui parle aussi tendrement quEloise parle à Abaillard dans Pope quand elle lui dit: "Love free as air..." puis elle me demanda pardon, croyant que j'étois fâché. Un instant au casin avec Mme Maffei. Beau tems.
34 e Semaine Θ 10e de la Trinité, 23 août. Le matin à la messe à 7 h. En revenant, mon amie à la fenêtre, puis je la vis avec Pittoni à sa fenêtre. Pittoni m'amena M. de la Communé, Breton, de la connoissance de M. dUalet, grand discoureur. Les Welsperg, Mlle Torres, les Rossetti, les David, Pittoni, le B. Argento, Simon, le chanoine Kamnich dînèrent chez moi. A 5 h. après-dîné il y eut un petit concert. Le nouveau maestro delle maniere Crinazzi et la Moltz chantèrent, le premier a beaucoup de méthode et une belle voix de ténor, la [164v.] seconde a la voix fort jeune encore. Les Woynovich, Mme Maffei et le consul de Venise vinrent. Au théâtre, avant 10 h. nous le quittâmes. Les Welsperg, les Woynovich, Mme Maffei et le consul de Venise et Pittoni soupèrent chez moi. Mme de M. me dit que la nuit passée elle avoit cru être mariée avec moi, tout ce que je lui avois récité la veille, lui avoit fait d'impression. Tout me quitta à 11 h. 1/2. Fort chaud et peu ou point d'air encore le soir.
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V 24 août. La St Barthélémy. L'ordinaire porte la nouvelle de la retraite du général Wunsch, que l'on n'a pas poursuivi, dit la gazette de Vienne, par raison d'Etat. Bellusco vint prendre congé de moi, accompagnant sa fille jusqu'à Graetz. Après-midi chez Mme de Welsperg, la putta m'ennuya en répétant éternellement le langage vénitien de Mme Maffei. Pittoni dîna avec moi. Je cherchois sur la carte et trouvois clairement que Limbourg et Gueldres n'est rien vis-à-vis de l'acquisition que le roi de Prusse nous accordoit en Bavière, et que la maison de Saxe ne perdroit rien en troquant la Lusace contre les marggraviats. Le Cte Kinigl, vice-président du gouvernement d'Insprugg, vint me voir. H me dit que la retraite de toute la [165r.] noblesse et du chapitre de Prague a causé une consternation générale à Vienne, que l'on n'y parle point de négociation, mais bien de recrues et de subsides extraordinaires que l'on va demander aux provinces, que les Pays-Bas et Gênes ne nous fournissent pas la quantité d'emprunts que nous avions espérés. Que l'acquisition que le roi de Prusse nous a proposé, nous serait infiniment avantageuse, que Wallis, gendre du Pce Coll[oredo], a accusé Renier, l'écuyer à la régence, pour lui avoir manqué de respect, et que le dernier s'est excusé pour avoir pris le parti de 1 Empereur à l'occasion des grands éloges que fesoit l'autre du roi de Prusse. La Lusace fait 180 lieues quarrées et les margraviats en doivent faire près de 200. Ces derniers rendent près de deux millions de florins. A 7 h. passé chez mon amie. Je foulois son p... mais pour toute autre chose elle le conserve seul à son c....t.o, ne voulant pas enfermer d'autre XXX. Touché de cette fidélité je renonçois à l'idée de séduire, mais son habillement gauche me déplut un peu. La voir se XXX l'approche de [...] et les XXX qu'elle assura y être, me fit grand plaisir. Joué au whist au casin avec Mmes Rossetti et Maffei. Le Cte Welsperg y vint un instant, promené [165v.] avec Pittoni et Mme Maffei. Tems de sirocco. La nuit s'éleva un peu de borra. ¿ 25 août. La St Louis. Le matin travaillé à mon grand raport. Paquet de Venise pour Mme de Welsperg. J'allois les voir à midi passé. Le Cte Kinigl y étoit et nous vit parfiler. Il dîna chez moi avec le Cte Suardi, Pittoni, Kappus, Wassermann, Gabiati. Après-midi vint le Cte Welsperg. J'eus la visite de Mme Strohlendorf qui va après-demain au soir passer quelques jours à Planina. Un instant chez mon amie qui me fit mille amitiés . Au spectacle. Welsperg et Kinigl dans ma loge, le premier me lut une lettre du Cte Thum de Florence, qui paroit regarder la négociation comme sûre. K[inigl] fit d'abord connoissance avec Mme Rossetti. Je le laissois seul dans la loge et fus trouver Mme de Welsperg qui étoit aimable, mais qui ensuite a pleuré de jalousie la nuit. Quel malheur. Π paroit qu'elle avoit peur de l'effet qu'avoit fait la M[affei] sur son mari. Promené seul, la nuit belle. Comme hier sirocco et fort chaud.
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S- 26 août. Le matin à 7 h. M. et Mme de Welsperg re-[166r.]partirent pour Gorice. Ils étaient ici depuis le 6 au soir, les cordonistes les ont arrêtés au-delà du Torrente. Le jeune Stegner de Gorice vint chez moi, je l'avois vu un instant chez Mme de Welsperg hier au soir. J'ai quasi fini ce matin mon grand raport sur l'année 1777. Ecrit à M. de Durazzo. Pittoni dîna chez moi. M. de Kinigl vint prendre congé. A 6 h. à Zaule. Je vis jusqu'où le pont étoit avancé où se plaignoient des Vénitiens. Rencontrant des femmes, je pris Mme Maffei dans ma voiture. Puis elle vint un instant chez moi, pendant que je me fesois énouer le doigt du pié où j'ai l'engelure. Au théâtre. La Giannetta. Mrs de Brigido et de Kinigl dans ma loge. Promené seul avec Mme Maffei. Un peu moins chaud. Ϋ 27 août. Le matin minuté mon raport qui doit accompagner celui sur l'année 1777. Un homme d'ici veut me faire 5 tt de chocolat à 1 fl. 30 qui, pour moi seul, dureraient environ dix mois, à douze fois par livre, et coûteraient 37 fl. 30. L'ordinaire raporte que les espérances de paix sont évanouies, le baron de Thugut étant déjà de retour. Le Pce Henry est fortement [166v.] retranché. Des lettres du Verwalter m'apprennent que j'aurois la commanderie de Friesach, le Cte Harrach ayant demandé celle de Gros Sonntag. Morelli et le Cte Gaisrugg m'en font compliment. Délibéré sur la manière de remédier aux défauts de ma calèche. Pittoni dîna avec moi. Son frère, le lieutenant-colonel, vint me voir et parla guerre. Je restois chez moi jusqu'à 7 h. passé, alors j'allois chez Mme Maffei. Il y avoit du monde. De là au spectacle. Dans la loge de Mme Rossetti pendant l'air «Ben lo dicca», puis chez Mme Maffei que j'accompagnois au casin où nous restâmes un instant. Forte borra. £ 28 août. Levé avec une colique qui m'incommoda beaucoup. Apparemment je m'étois refroidi la nuit où le tems avoit changé, une forte pluye ayant été chassée par la borra. Je m'occupois toute la matinée à calculer ce que le doublement de contribution fesoit à Moettling et Tschernembl, le bruit public étant qu'avec la première poste nous aurons la nouvelle du doublement du dominicale. Ensuite je travaillois sur mes collections concernant les subsides de la guerre passée. Dîné seul. Pittoni vint et s'en alla. A 7 h. j'allois trouver Mme Maffei. Elle jouoit avec le consul de Naples qui [167r.] partit. Au casin nous jouâmes au whist et puis nous causâmes jusqu'à 11 h. Promené en birotsche. Il a plu la nuit, la boira est revenu ensuite plus forte que jamais et très froide. % 29 août. Le matin Mme Maffei me fit annoncer le retour de son mari de Ferrare. Je continuois et finis mon ouvrage d'hier. Lu avec plaisir dans Lavaters Aussichten in die Ewigkeit. Deux Turcs de Candie vinrent implorer ma protection concernant un apartement qu'ils ont loués ici. Pittoni dîna avec moi. Je lui parlois sur le Fiume piccolo 248
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et le nouveau canal que M. Gygant a fait creuser, le promenois en voiture vers Zaule. Au retour je fis une grande promenade à piè, puis allois chez Mme Rossetti. De retour au spectacle, j'y allois chez Mme Maffei et apperçus M. de Lanthieri de loin. La jalousie sur mon coeur, *je ne répondis pas aux caresses*. Chez Mme Rossetti qui vint au casin et l'autre aussi. Je restois seul sur le sofa. Borra qui donna du froid.
35 e Semaine Θ 11e de la Trinité, 30 août. Le matin toujours inquiété par la [167v.j jalousie, j'allois le matin à l'église. Au retour une tête noir que je vis à la fenêtre me fit tourner la mienne. Lisant dans les Voyages en divers Pays, je cherchois toujours ces yeux de loin. Peu à peu mon esprit se tranquillisa à la lecture de Smith qui m'intéressa infiniment. Il dîna chez moi les Maffei, le Cte Lanthieri, les deux frères Pittoni, le Cte Suardi. Lanth[ieri] railla toujours le dernier et nommément sur ses amours pour Mme Schell. Après dîné on parut fort occupé de moi. Je menois promener Mme Maffei sur la montagne. Le tems étoit beau. Au retour chez Mme de Brigido. Puis au spectacle. Mme Rossetti vint dans ma loge. Je fus dans celle de Mme Voynovich à faire la connoissance de la fille du consul de Venise. Puis chez Mme Maffei que j'accompagnois au casin et chez elle, où je restois jusqu'à ce qu'ils allèrent souper, Lanthieri soupa chez eux. Belle journée. Un maestrale consolant, point chaud, plutôt frais. D 31 août. Longtems je m'occupois à lire les rêves singuliers de M. Lavater sur la résurrection des corps, qu'il croit devoir se faire à deux reprises et premièrement celle des justes in gradu heroico. Mais cet étuit qu'il donne à nos âmes après [168r.] la mort, ne contribue-t-il rien à l'économie générale de la production et de la corruption? Reste-t-il entièrement de côté dans l'inaction? Pourquoi Dieu ne permettroit-il que tant de générations d'hommes, et ni plus ni moins, et point de reproduction ensuite? Et les idées de Lavater sur les embryons et même sur les germes qui restent imparfait faute de coït, quelle extravagance! L'ordinaire me porta une lettre confuse de Friesach, et annonce la nouvelle intéressante sur la guerre. Ecrit à Friesach, à Mottling et à Kraz. Pittoni et Grenek dînèrent avec moi. Le baron Ricci de retour de Streinach. Le soir après 7 h. chez mon amie. Je la vis un instant seule. L'opéra fut encore le même et moi dans une loge où seul, je touchois des ... charmans, secs et longs, puis au casin où je n'étois pas à mon aise. Tems gris et point de pluye, peu au moins.
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[168v.]
Le Mois de Septembre ¿ 1 er de septembre. Ajouté à mon raport de 1777, commencé à travailler à celui de 1778. Lu avec plaisir dans la Théorie de l'impôt. M. Β Ragusais, arrivé ici pour plaider cause. Langwieder, colonel du roi de Pologne, vint chez moi, laissant dans l'antichambre à la manière polonoise des gens à son service. Le frère de Bellusco m'amena ce fat. Pittoni dîna avec moi. Après dîné Mmes de Thum et de Brigido se firent annoncer dans ma loge pour ce soir. Grande promenade au nouveau lazaret, au nouveau pont, puis chez ces dames, de là chez mon amie. D y avoit tant de monde qu'à peine pus-je lui donner ... Ces dames à l'opéra Giannetta, puis elles soupèrent chez moi. Travaillé encore jusqu'à minuit à revoir mes comptes. Le tems s'expliqua et fut beau, le soir un peu de pluye. I 2 septembre. Continué à travailler à mes comptes. M. Maurizio de Mohrenfeld me porta un paquet du B. Schell, contenant un livre. A 10 h. à cheval, ma promenade [169r.] ordinaire. Il fesoit un peu chaud. Le B. Argento vint demander mes ordres pour l'examen des écoles latines. Lu dans Basedow pourquoi la nuit s'élève un vent de terre. Pittoni dîna avec moi. Après-midi chez Mmes de Thum et de Brigido. De là chez Mme Maffei où vint Ricci tenir un propos ennuyeux. Je la menois promener à Zaule. En descendant derrière le général Ferretti, la courroye du timon cassa, les chevaux quittèrent le grand chemin à droite et nous auroient fait faire une horrible culebutte, si une petite éminence, contre laquelle ils tombèrent, ne nous eut arrêtés. Ma compagne fut un peu effrayée, cependant nous continuâmes notre promenade. De retour chez elle, puis au spectacle, l'opéra della locanda. Puis au casin. La D[avid] tient un mouton même pour un mal. Jour gris, après-midi beau, un peu de sirocco sans pluye. ^ 3 septembre. Le matin arrangé mes papiers pour mon départ. Pittoni me parla des prétentions du barigello au sujet de deux déserteurs vénitiens, Bonomo des rêves du prieur, Guadagnini sur la permission à accorder ou à refuser [169v.] aux bâtimens dans ce temps-ci d'entrer d'abord dans le port du lazaret. Menasse Marpurgo me parla d'un juif de Venise qui veut établir ici une imprimerie hébraïque et une fabrique de sublimé, la cour devroit lui avancer en cuivre 12.000 fl. Parlé au directeur des écoles latines. Je ne comprens rien à la durée de ce cours. Mme Maffei m'envoya des persicate et de la poudre à cheveux delle signore. Lu les projets de Tognana sur la conscription et l'autre où il veut un petit nombre fixe d'affittaletti. L'ordinaire ne porte aucune nouvelle
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importante de Bohême. Il n'y a que la gazette de Leyde qui explique les opérations prussiennes et donne des nouvelles très intéressantes des Etats-Unis de l'Amérique, et du combat naval de l'Ouessant. Lettre de mon Verwalter qui me détermine à partir demain la nuit. Mme R[ossetti] est partie hier pour Strainach et les Thum sont retournés à Duino. Je fais venir du ruban en bordure pour Mme Mfaffei]. Pittoni et Schimmelpfenning dînèrent chez moi. Après le dîner nous lûmes ensemble les gazettes de Leyde. D m'expliqua l'approfondissement du fossé de la banque aux salines, lorsque Mme de Brigido arriva avec Mme de Pietragrassa, née Ctesse de Paradeiser, [170r.] jeune femme maigre comme une levrette. Ensuite vint le comte et son frère et le B. Ricci. Le dernier de tous vint le lieutenant-colonel Pittoni pour prendre congé de moi. Le navire françois, l'Heureux Rossignol, capitaine Jean Chapus me porta du vin et des livres de Marseille qui n'ont pu encore être débarqués. Le capitaine du port m'avertit qu'il n'y avoit pas d'opéra à cause d'une bataille entre les acteurs. A 7 h. 1/2 chez Mme Maffei, il y avoit M. de la Communé. Au casin joué au whist, il y avoit deux parties. Mme de Strohl[endorf] y étant aussi, je restois là jusqu'à 11 h. Beau et chaud. Le soir des éclairs et point de pluye, mais la nuit à 2 h. un orage très fort avec une pluye copieuse. 2 4 septembre. Le matin, pendant que je préparois tout pour mon départ, il survint une bourasque terrible. Trois ou quatre orages de tout côté, vent du nord et du nord-est impétueux, pluye fort copieuse et grêle en même tems, il fesoit nuit en plein jour. Les chanoines vinrent me porter leurs plaintes au sujet de cet étemel inventaire. Bonomo, l'actuaire criminel Capuano, Bottoni, tout cela vint me parler. Revu mon raport pour 1777 pour que Combelle avance la copie pour moi, et Grenek celle pour la Cour. [170v.] Dîné seul. Pittoni arriva après 5 h. et le B. Argento et le Cte Brigido et le B. Ricci. Après 6 h. chez Mme de Brigido. Je la trouvois avec son mari dans une chambre de derrière, souffrant de maux de dents. A la grande auberge je trouvois mon amie, revenant de chez moi, témoignant être désolée de mon départ, me disant qu'elle songeroit à moi toute la journée, qu'elle avoit formé le projet de venir me trouver à ma commanderie. M. de la Communé survint et Mme Maffei me porta une lettre à signer pour le grand douanier du Caire. Au casin. La David n'y étoit pas, désolée de la maladie de Mme Felz, que Pittoni eut l'étourderie d'annoncer mourante. Mme Mfaffei]. La promenade de Planina dans la boira ne lui a pas fait de bien, elle souffre d'une colique terrible et est grosse. Pittoni dénigra si fort la sage femme que je lui fis des objections. Le Cte Brigido me trouva au casin, montrant des monnoyes d'or étrangères à mon . Le consul d'Angleterre joua Schimmelpfenning, gagné 14 parties. Je fus seul avec elle. Recevant ses adieux, elle me vola un cure-dent, observant le bout de la plume rouge. A 11 h. Pittoni m'accompagna chez moi et resta jusqu'à mon départ. J'oubliois d'enfermer deux clefs
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d'armoires, et la chaîne d'or de la montre. Dans l'un des armoires il y a toutes mes obligations. [171r.] Le tems qui avoit menacé de la pluye toute l'après (fînée s'éclaircit la nuit. % 5 septembre. Sammedi matin à minuit et demi je quittois Trieste, le coeur plein de Zemire dont le tendre attachement fait un véritable bonheur pour moi. Elle cherche à dénigrer doucement celles qu'elle croit ses rivales, Walp. dit-elle, est trop colossale pour moi, R[ossetti] ne m'a jamais aimée que par vanité et se plaît à le/la faire scomparire. L'année passée, elle n'aimoit point à se mettre à côté de moi, pour me donner plus de voglia, ayant observé qu'au théâtre je restais longtems chez ... avant que de venir chez elle. Elle sortait du théâtre précisément au tems où elle croyoit que j'arriverais. Ensuite, dit-elle, je changeois de système et lui fis la première visite. Sur le Glutsch un peu de borra, au-haut de la montagne un froid affreux. A deux heures et demie à Cornial. J'y écrivis un billet à mon secrétaire au sujet des clefs oubliées. Avant 6 h. à Prewald. De là à la poste suivante tout est plaine. Au haut du Glutsch on voyoit beaucoup d'éclairs du côté de Capo distria. Je pris un fort mauvais caffé à Ad[elsperg] et partis [171v.] de là à 8 h. du matin. Passé Adelsperg je lus les lettres du 15e siècle et la vie de Henry, le superbe duc de Saxe et de Bavière par Schirach. Quelque fois à pié, passé Prewald surtout. A 10 h. 3/4 Loitsch, seulement une fois Vorspann. En descendant le froid diminua et quand, à 1 h. passé, je partis à piè de Ober Laybach, il fesoit chaud. Ce fut environ une demie heure avant d'arriver à Ober Laybach que je rencontrais en carosse à six chevaux Mme la baronne de Ricci avec le Rossetti, de retour de Bude où ils ont mené leurs enfans. Il était alors à peu près midi. Le chemin d'Ober Lay[bach] me parut long et fort incommode à cause du chaud et des mouches. Les montagnes de la Carinthie, vertes de neige, brilloient de loin au soleil. Je ne fus point visité à la barrière, seulement on regarda mon billet de Trieste. A 3 h. 1/2 je descendis à Laybach au Sauvage. Le chanoine Torres vint assister à ma toilette. Le colonel russe Petrovich, allant à Trieste, me porta des lettres de recommendation du Pce de Kaunitz [172r.] et du Pce Galitzin. Je fis un (finer un peu court, mais fort bon et maigre. A 5 h. passé à la maison teutonique chez le grand commandeur, Cte de Colloredo, à son langage on remarque qu'il lui manque des dents. D ne savoit rien de la nouvelle de Torres que le grand chambelan, Cte de Rosen[berg], soit allé à l'armée. Devens a été pleinement justifié, et honoré d'un commandement plus important, ayant prouvé que c'est Giulay qui l'a fait battre pour s'être retiré sans l'avertir. Le grand commandeur ne me dit nul bien du Pfleger de Friesach, ni de la maison. Π prétend que la commanderie a rendu 3.300 fl. au Cte Harrach, et qu'en affermant les dixmes sans économie à soi qui donne moyen de voler au Verwalter, elle pourrait rendre d'avantage. Pour Gros Sonntag le grand commandeur n'en avoit point d'idée nette à ce qu'il m'a paru, et il n'est pas bien sûr que cette commanderie rende plus qu'on ne m'a
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mandé. Harrach est allé à Vienne sauver ses équipages de Prague. Le commandeur Rindsmaul voulut me persuader de revenir souper, mais il n'en fut rien. Je fus chez [172v.] moi écrire à Pittoni, puis avec Torres chez Zoys. Sigmund me montra le quatrième tome de l'ouvrage physionomique de Lavater, où il commence par un crucifix, beaucoup de portraits de notre seigneur et des apôtres, l'Empereur, des militaires. Au sujet de l'ouvrage du même auteur, intitulé Aussichten in die Ewigkeit, S[igmund] Z[oys] me parla des ouvrages de Bonnet, dont il promit de me prêter une partie pour mon voyage. Rentré chez moi pour me coucher. Froid le matin et le soir. Chaud dans l'après dînée. 36 e Semaine Θ 12 de la Trinité, 6 septembre. Le matin j'expédiois à Ricci deux décrets de Graetz, venus avec la poste d'hier. Le Hofrath Delius du département des mines, passant par Laybach pour aller aux eaux de Pise, me fit saluer, regrettant de ne pouvoir me voir à cause de sa maladie. Je fus à la messe à l'église de ... près de l'auberge. Fort mauvais caffé. A 7 h. 1/2 passé je partis de Laybach. On voit de loin à droite Sonnegg, les pyramides en cônes canelées sur le pont de l'abbé Gruber nous frappèrent en passant. Je trouvois le pays agréablement cultivée. Je [173r.] fis à pié la première montagne considérable, celle de St. Marein, et justement il commença à pleuvoir. A 9 h. 1/2 au Rüpel où le postillon fit repaître ses chevaux. Je mangeois des prunes. Au sortir de là Weissenstein se voit à droite, d'un bois sur une colline. Cela apartient à M. de Plagay. Vient ensuite l'immense montée et descente de Weichselburg. A 12 h. je fus rendu à Pesendorf. Tout le monde étoit à la messe à Sittich. Il fallut attendre une heure entière, pendant laquelle je lus avec grand plaisir la préface et plusieurs chapitres *du premier volume* de l'ouvrage de C[harles] Bonnet, intitulé: Considérations sur les corps organisés. Ces germes primitifs, préexistans ou par emboîtement ou par dissémination, intéressèrent vivement mon attention. Parti à 1 h. Après avoir laissé un bois , je vis du même côté le beau et vaste couvent de Sittich. Une immensité de montées et de descentes lassèrent ma patience, et du village de Hoenigstein, où on voit déjà la rivière de Gurk à droite, il y a encore une heure et demie de chemin jusqu'à N[eustaedtel]. A Treffen le postillon de Pesendorf fit repaître ses chevaux et je lus encore. Chaussée qui va à Landspreis à gauche. Enfin, à 7 h. 1/2, je descendis à la nouvelle [173v.] maison du maître de poste à Neustaedtel. Lui est frère du Kastner de Tschemembl, et sa femme est soeur de la femme du Kastner, mais bien plus jolie que sa soeur. Ils me comblèrent d'attention. Le Verwalter de la commanderie de Neustaedtel vint me parler, et se plaignit beaucoup de ce que l'inventaire est si mal entretenu. Il me dit qu'il donnerait 2.000 fl. pour Neustaedtel seul. Bien logé, je me couchois après 9 h. e
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V 7 septembre. Le matin du bon caffé au lait. A 6 h. 3/4 je partis de Neustaedtel, sortant à pié de la ville, le chemin est fort réparé. A peine passé Poganez, le brouillard commença à se résoudre en pluye qui augmenta toujours, à mesure que je montois la montagne des Uscoques, au point qu'on ne voyoit pas à cent pas de loin. En descendant vers Moettling le tems s'éclaircit un peu. Je ne fus rendu à ma maison de Moettling qu'environ à midi. Je me logeois dans le [174r.] donjeon qui forme une bonne chambre à trois fenêtres, qu'occupe toujours le Verwalter. Après avoir (finé, écrit et mis mon uniforme. Le prieur Anzel vint me voir, plaignant beaucoup les paisans sur le monopole du sel, qui a causé la mort de trois cordonistes. On a salé les entrailles de l'un. Le chapelain ... au cheveux roux est ici maître d'école de l'institution du Cte Edling. H se plaignit de n'avoir ni table d'ardoise ni salaire. 52 enfans ont d'abord fréquenté son école. Mon inscription audessus de la porte en entrant fait un bon effet. Le ciel toujours en bonnet de nuit. Lu dans Bonnet, l'exposé du système de Buffon des molécules organiques, répandues par tout et se fesant modifier par les moules où ils entrent. Bonnet trouve avec raison son système des germes primitifs plus naturel et plus simples. Les femmes et toutes les femmelles sont les dépositaires des germes. La liqueur séminale des mâles sert pour les développer et pour les nourrir, aussi les testicules enferment-ils probablement les types des principaux viscères de l'homme. Ces molécules qui n'ont pas de destination déterminée [174v.] et la reçoivent premièrement dans le moule où ils entrent, et sont cependant éternels, invariables, paraissent former contradiction compiette. Les germes, par emboîtement, sont le système qui me satisferait le plus. Dîné seul. Je finis tout cet ouvrage de Bonnet. Le grand commandeur, Cte Charles de Colloredo, arriva environ à 7 h. du soir au bruit des pétards et au son lugubre des cloches. Je le reçus en épée et manteau blanc au bas de l'escalier, lui présentant les clefs de la commanderie. Il étoit fort enrhumé et fort endormi. Je le quittais bientôt, il ne soupa pas et moi, je me couchois à 10 h. du soir. Le matin le brouillard se résolut en pluye qui dura toute la journée.
¿ 8 septembre. M. de Colloredo est sur pié depuis 4 h. 1/2. Après 7 h. nous allâmes à la messe en procession. Le grand commandeur sous le dais, moi devant lui et cela à la pluye. Dans l'église on lui présenta les clefs. Il eut son prie-Dieu vis-à-vis du maîtreautel. Moi, je me tins dans le premier banc. Après la messe il se fit montrer les vases sacrés. Les curés de l'ordre trouvent partout les fundus instructus, hors de l'ordre il faut qu'ils achètent tout à leur introduction. Les églises de l'ordre sont belles pour la plupart. Je découvris qu'une année portant l'autre, [175r.] la commanderie présente ne m'a rendu que 1.800 fl. et même en comptant pour extraordinaire les bâtimens, faits ici et à Tschemembl, seulement 2.036 fl. tandis que la commanderie de Friesach a rendue, année 254
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commune, 3.100 fi. à M. le Cte Harrach et en doit rendre d'avantage, dit-on, si l'on afferme les dixmes en grains. Le grand commandeur s'occupa des Kirchen Rechnungen, fut fort content de l'ordre qu'il trouva ici, de l'instruction de mon Verwalter, de l'inventaire, de la maison. A Friesach je dois trouver plus de vaisselle, beaucoup de linge. Le prieur, les deux prêtres de l'ordre et le secrétaire dînèrent avec nous. Eau filtrée excellente, tandis que celle d'ici étoit très bourbeuse à cause de la pluye. Excellentes écrevisses. Ecrit des lettres, l'ordinaire partant aujourd'hui. Un messager d'Ogulin me porta une lettre du lieutenant-colonel Strappi sur laquelle je résolus de faire dimanche prochain le voyage d'Ogulin. Le grand commandeur voulut tenter une petite course à pié, mais il trouva le pavé de la ville trop mauvais, et nous nous assîmes longtems sur le perron devant la maison. Il me conta la grande réussite de l'opéra de Padoue et me supposa fort. Nous causâmes jusqu'à extinction de poumons dans la chambre à manger. Le curé de Semitsch Laurin y vint, et resta quelque tems avec le prieur. Je quittois le [175v.] grand commandeur après 9 h. et m'en allois lire dans la Palingénésie philosophique et dans Lavater. Couché à 10 h. Pluye toute la matinée. L'après-midi un peu de relâche. Elle recommença de plus belle la nuit.
M 9 septembre. Le matin la grosse pluye, jointe à la forte toux avec laquelle le grand commandeur s'étoit levé, rompit notre projet d'aller à Tschernembl. J'allois le voir, il toussoit prodigieusement. Le curé de Semitsch vint chez lui. Je lus beaucoup dans Schirach, la vie du roi Jean de Bohême. Le grand commandeur vint chez moi, parla mal Bonnet et colonies. Chez lui je parlois avec le Verwalter Karl de Graetz ce qui me fit songer au véritable état de mes revenus que j'ai encore à tirer ici. A dîner nous n'eûmes que le prieur. Après le dîner il consulta sur le successeur à donner au vicaire de Podseml qui veut résigner, le prieur conseilla de lui substituer le chapelain Millecich de Semitsch, et de donner sa place à un de nos jeunes prêtres de l'ordre. J'allois chez moi mettre tout de suite au clair, ce que j'ai encore à espérer de Moettling et Tschernembl, ce qui doit se monter à plus de 3.000 fl., et je résolus que le comte Auersperg, mon [176r.] successeur, ne supporteroit aucune dépense quelconque pour 1778, quoiqu'il entre en possession le 25 septembre. Mon Verwalter Moser me dit qu'il voudrait prier le grand commandeur de lui accorder plus de Natural Passirungen. Ceux dont il jouit à présent, se montent avec ses gages à environ 370 fl. avec sa femme. Karl admira l'ordre et la clarté de mes notions concernant ma commanderie. Chez le grand commandeur qui accorda une augmentation de 20 fl. par an à la femme du Verwalter. Le prieur y vint et nous parla du synode de Gorice du 17 où il a assisté. Il y fut statué contre les promesses de mariage secrettes, « que le foin crû dans les cimetières doit être brûlé. Quelle bêtise! Les évêques de Trente et
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de Trieste n'y vinrent pas. Le soir chez moi lu dans Bonnet. Travaillé à une continuation du . Pluye copieuse le matin. Le soir le vent se mit au nord et le tems s'éclaircit. Ψ 10 septembre. Le grand commandeur m'a dit que la maison teutonique à Vienne rend 11.000 fl. dont il est obligé de payer le 7 e 1.500 fl. au Landhaus. Deux terres, Laa et Haking, rendent l'une 7 à 8, l'autre 5 %, 60.000 fl. de capitaux [176v.] à la banque, et encore 6.000 fl. ailleurs. La maison de Lintz est à moitié vuide pour lui servir de logement en cas de besoin. Il ne veut plus de syndic du bailliage. L'année prochaine il tiendra chapitre provincial. Attimis et Sauer ont reçu chacun 200 fl. de secours pour s'equiper de la caisse du bailliage. Erpach eut pu en avoir une commanderie dans le bailliage de Hesse, ou être fait coadjuteur, s'il se fut fait catholique avant que Reutner a été fait coadjuteur. La grand commanderie de Franconie rend 50.000, celle d'Alsace 60.000 fs. Le grand maître n'a pas 100.000 écus sans les incerta. Meretinz rend 1.500 fs, par conséquent ne vaut guères moins que Moettling et Tschemembl. La moitié des Laudemial Gefalle est au grand commandeur dans toutes les commanderies. Il a à Venise pour trois mille ducats d'effets sans la vaisselle, les dentelles, habits, etc. Il a eu la commanderie de Friesach avant d'être grand commandeur, il va être Rathsgebietiger en Franconie. Nous dînâmes à 11 h. 1/2. Le curé de Podseml dîna avec nous. Il est vieux comme les rues. La poste arrivée, nous eûmes chacun nos lettres. J'en reçus une de Son Altesse Royale, le grand-duc qui me recommande un constructeur de vaisseaux, nommé Imbert. Son Altesse Royale [177r.] doit être à Vienne. J'ai appris de Trieste que la pauvre Feltz est morte sammedi après-midi très tranquillement, assurant ses amies que la mort n'avoit rien de désagréable. Les gazettes de Leyde et d'Ausbourg nous apprirent la mort du duc d'Aremberg qui est mort à Enghien le 17 août dans la 57 e année de son âge. Schell me mande que la contribution noble va être augmentée de 20 à 50 %, que l'on mettra un impôt de 10 % sur les appointemens outre l'arrha, que le Cte Blumegen est fort mal. Pittoni croit que l'envoy du Cte Rosenberg et le voyage du grand-duc indiquent un mécontentement de l'Empereur, de la Chancelerie d'Etat, et une défiance générale vis-à-vis des ministres de l'intérieur. Il appuyé beaucoup sur une petite action du général Wurmser. A 1 h. et demie le grand commandeur repartit au son des cloches. Emu de tant de nouvelles tristes et affligeantes, je me mis à écrire. Ensuite j'allois promener vers la Kulpa avec le prieur, le Verwalter et le Kastner. Puis j'écrivis encore au Pce Galizin. Mme Gradenigo est aimable quand elle veut, dit le grand commandeur. A Laybach il a apperçu beaucoup de désordre. Auersperg doit mille florins à sa soeur, Mme de Wurmbrand. Un pauvre paysan ici, possesseur einer ganzen Huben, a peut-être 51 fl. de revenu de cette Huben, et paye [177v.] la valeur de 20 fl. au souverain et à son seigneur en argent et en nature. Aussi seroient-ils tous réduits à la mendicité, s'il n'avoient pas un peu
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de vignoble à eux. Après que j'eus achevé ma poste, le prieur vint encore me tenir compagnie et je lui lus dans les poésies de Haller. Belle journée. £ 11 septembre. Le matin à 7 h. passé, après avoir fini de lire la vie de l'électeur de Brandebourg Louis, je quittois Moettling, montant le cheval du prieur, accompagné de lui, du Verwalter et du Kastner. Je sortis par la ville. Passant devant Gradatz, je fis proposer à M. et Mme de Gussich de venir dîner chez moi. Π refusèrent, monsieur étant malade. En descendant près de la belle grange de Tschemembl on tira les boëtes qui avoient été destinées pour le grand commandeur. Je vis la harpe bâtie à mes frais près de la grange. Je vis les jalousies nouvellement peintes et entièrement neuves à la maison du commandeur. J'entrois dans Tschemembl à 9 h. 3/4. Je trouvois les murs de la chambre à manger blanchis et tout renouvellé. Le comte Sigismond Lichtenberg arriva et me dit que jamais Mottling n'aura un autre commandeur comme moi, qui tirera [178r.] si peu •d'argent* et qui fera tant d'améliorations. Il soupçonne, non sans fondement, que le général Giulay a exposé Devens qu'il ne pouvoit souffrir, de propos délibéré. Le premier animoit le colonel Schmidtfeld qui paroit avoir fait mettre exprès dans la gazette d'Ausbourg à l'article Eger le bruit qui avoit couru sur Devens. Le grand commandeur me dit hier qu'à la guerre de 1742 lord Carteret voulut séculariser les évêchés de Bamberg et de Wurzbourg pour dédommager l'électeur de Bavière. George Π tenoit du Don Quichote. Lady Yarmouth étoit aimable. Le Cte Lichtenberg, le prieur, le curé et le vicaire dînèrent avec moi. Je commençois à trouver le premier un homme, qui sous un extérieur rustique est orné de quelque instruction, de beaucoup de bon sens et de patriotisme. A 6 h. nous promenâmes ensemble. J'examinois cette harpe qui m'a coûté beaucoup d'argent et qui est réellement un bel ouvrage qui doit éterniser mon nom ici. Elle est à 20 échelons des deux côtés spacieuse, couverte de tuiles de bois, et pourvue d'une espèce de grenier sous le toit. Le Cte Lichtenberg me conseilla de laisser tous mes grains et vin aux deux employés, convenant avec eux sur le prix et sur les termes dans lesquels [178v.] ils me payeroient. D assura qu'ils respectent trop le commandeur qu'ils vont perdre, pour ne pas en agir honnêtement à mon égard, qu'ils ont peur du comte Auersperg, qui accompagné d'un freluquet d'entre ses camarades, a brutalisé son Verwalter à Meretinz. Je prévins le Kastner et le Verwalter de cette idée. Il y aura plus de seigle et de froment que l'année passée et plus de milied. En Haute-Camiolie il y a l'équivalent d'une famine. En bien des endroits la terre n'a pas rendu la semence, bien moins de quoi payer les avances. A Carlstadt tout est à bas prix, de là vient qu'on ne sent pas la disette dans ces environs, et l'on dit que les prix y encore plus. De retour au logis le Cte Lichtenberg me conta le fait horrible de ce lieutenant Huber de Thum, qui conduisant des recrues de Laybach à Graetz, les maltraita si fort, que dix arrivèrent morts à la première station. On a levé 1.400 recrues en Carniole, nombre inouï dans les guerres passées et à
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présent on en demande de nouveau 700, et en même tems la commission pour la conscription continue. Un cordoniste et un caporal d'entre eux ont été tués à la foire de Schweinberg, terre du Pce Auersperg, le 20 juillet. Le 9 août près de 500 paysans sont venus délivrer le meurtrier de la prison. Un autre cordoniste [179r.] a été tué, voulant enlever un peu de sel à un paysan qui lui fendit le ventre et jetta le sel dans la fente. Vauzoy paye 2.000 fl. à l'Impératrice pour détruire l'industrie et le bien être de tout ce pays par son monopole de la vente du sel. Il avoit établi le receveur des douanes à Weinitz son commis, à présent il est défendu d'enlever au paysan la provision de sel pour sa maison ou de l'empêcher de l'acheter où bon lui semble. Calculé encore ce que je dois tirer de ces commanderies pour 1778, y compris les provisions non-rendues de 1777. D paroit que mon voyage de demain n'aura pas lieu, à cause du Jauk ou sirocco qui amène de la pluye. Belle matinée, cependant des bouffées de chaud annoncèrent le sirocco.
% 12 septembre. La pluye du matin empêcha mon voyage de Bosiliewo que j'avois projetté pour ce matin. Je tombois sur l'évaluation des rentes de ma commanderie du tems de la rectification en 1754 et je m'occupois toute la journée à évaluer d'après cette cynosure les revenus. Le Cte Lichtenberg, Freydon et le curé dînèrent avec moi. Le matin j'avois commencé à lire dans Schirach la vie de l'impératrice Théophanie, femme d'Ottokar. [179v.] A 5 h. promené avec le Cte Lichtenberg au delà du pont de la Lachina à sa métairie. Il a reçu avis que lundi il y aura assemblée extraordinaire des Etats à Laybach. De là je juge que ces tristes nouvelles de Schell sont vrayes. Inégalité des Huben, source de la ruine du paysan, le Cte Haugwitz s'en convainquit et redouta d'y porter remède. Avant 1740 le dominicale et rusticale de la province ne fesoit que 60.000 fl., en tems de guerre 100.000 fl., à présent au milieu de la paix il fait 242.000 fl. 6 fl. von der Huben contribution, autant de Steuer. Le matin pluye douce, mais générale, après dîné beau tems.
37 e Semaine Θ 13 de la Trinité, 13 septembre. A 5 h. 1/2 à la messe. Après 5 h. 3/4 je partis de Tschernembl, montant le cheval du Cte Lichtenberg, accompagné de mon domestique André, du Kastner Pober, d'un homme du Cte Lichtenberg]. Un cheval de bât porta mon bagage par un plus court chemin. Passé les deux ponts de pierre sur la Lachina et sur la Doeblitsch, il s'éleva bientôt un brouillard si épais que je ne vis rien si-non que je me trouvois quasi toujours sur la crête des collines dans de jolis bois, avec des vallons plus e
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ou moins profonds à côté. [180r.] A droite, au fonds d'un de ces vallons, est situé Edengradatz, château de Louis Auersperg. Je passois au bout du village de Welsperg où il y a beaucoup de sujets de la commanderie, de là à ... Sello,39 laissant à gauche l'église de Weinitz où est une des cinq cures apartenantes à la commanderie. Arrivé au bord de la Kulpa je la passois sur des planches, affermies sur deux troncs d'arbres excavés en nacelles. Passant près du château de Weinitz qui domine la rivière. Nombre de femmes avoient passées en chemise blanche qui, sur le bord de la rivière, levoient leurs chemises pour se laver les cuisses et entrejambes. Il étoit drôle de voir arriver cette foule de spectres en chemise. Pas une jolie. A l'autre bord on est en Croatie et dans le comitat de Severie. Le village au bord de la rivière s'appelle .... Le pays est cultivé comme en Camiolie en milied, en bled de Turquie, mais beaucoup de pays inculte sans autre productions que de la fougère. A 10 h. j'atteignis l'endroit, où le chemin de Carlstadt à Fiume, autrement dit, la route Caroline, passe. J'allois droit au château de Bosillowo, où l'écrivain de Struppi, Keusch, se trouvoit qui me mena à l'auberge. Après bien des préparatifs son cheval parut, un petit cheval de houssard qui débuta par vouloir m'emporter, étanoayant la bouche sensible. Nous nous cependant fort bien, et après avoir continué pendant [180v.] un quart d'heure environ sur le grand chemin, nous prîmes à gauche. On voyoit le Klek, montagne dont le sommet ressemble à la couronne du doge de Venise, et au pied de laquelle est situé Ogulin. Le Provinciale Croaticum que nous traversâmes pendant deux bonnes heures, est un pays coupé, couvert de fourgère et de beaux bois de chêne, de frêne et de hêtre. En entrant dans le numéro du régiment d'Ogulin dans le généralat de Carlstadt, je ne trouvois guères plus de culture. Deux ou trois chétives habitations dans l'espace d'une lieue. Un muletier avec ses chevaux de bât. A une demie-heure plus loin que la frontière je rencontrais le lieutenant-colonel Struppi à cheval. Nous continuâmes ensemble notre route jusqu'à ce qu'arrivés à la cime de la dernière montagne, nous apperçumes de nouveau le Klek et le bassin d'Ogulin qui paroissoit aussi inhabité que tout ce que nous avions traversé jusques là, on voyoit de loin des toits de bois fort épars. Après avoir couru encore une heure, nous entrâmes dans Ogulin, chef-lieu du régiment de ce nom, où je descendis au quartier de lieutenantcolonel, occupé actuellement par M. Struppi. Son épouse me reçut fort joliment, et ses [181r.] deux filles jolies et bien mises. On dîna bientôt et le colonel du régiment, Zilly, Croate de naissance, brigadier, ayant sous ses ordres ce régiment et celui de Sluin, assista à notre dîner. Il a 60 ans, est un militaire fort doux, est poli et a sûrement été galant. Le dîner fut copieux. Après un peu d'ennui et de la mauvaise musique du régiment nous allâmes à pié, le lieutenant-colonel, le capitaine Oetter de Ledenize, le premier-lieutenant et aide-de-camp du colonel et moi, au château. D est couvert de bois et bâti sur une roche sous laquelle se perd la rivière de Guila ou Dobra qui, comme tous les fleuves de ce pays-ci, sort dessous une roche à quelques heures de là, coule dans un ravin profond et 39 Vielleicht Setschesello, neben Weinitz.
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entre dans une grotte au dessous du château d'Ogulin. Histoires de prisonnier qui se sont sauvés en tombant du haut des murs dans cette caverne profonde. Nous entrâmes. Je fis visite au colonel, puis aidois Mme Strappi à jouer aux échecs et me couchois après 9 h. Assez beau tems. Le Klek se voyoit distinctement, seulement il y avoit des nuages son sommet. [181v.] V 14 septembre. Le matin à 5 h. 1/2 déjeuné avec le colonel et Strappi. Peu après je partis avec le de Ogulin dans la calèche du colonel. Nous vîmes, en sortant à gauche, le ravin dans le fond duquel coule la Dobra, à droite un trou, entouré d'une petite haye devant une maison. Ce trou s'est formé depuis peu. Tous les jours le terrain s'enfonce en quelque endroit dans cette contrée singulière où les entrailles de la terre doivent être paîtue de cavernes et de grottes souterraines qui servent de receptacle aux eaux. Passé Ostaria à une heure d'Ogulin. Débris d'une ancienne église, joli quartier de capitaine. Pont de bois et de pierre que le général Bassé a fait bâtir sur la Mresniza qui, tout comme les autres rivières du pays, sort dessous une roche pour rentrer sous terre à quelques heures de là. Nous longeâmes la montagne de Velluin après avoir gagné l'endroit où vient le chemin de Carlstadt à Zeng et quitté le chemin qui va à Plaschke, résidence de l'évêque grec de Carlstadt, Petrovich, dont j'ai fait la connoissance hier à Ogulin. Il [182r.] porte la barbe comme les juifs et a une physionomie de christ. Le colonel Zilly l'aime, le trouvant honnête et se plaint beaucoup des conversions de quelques officiers de la réligion grecque, conversion achetée par les présens de Sa Maj. l'Impératrice. Passé la maison Paulicich. Nous nous tournâmes vers le sud, environ à Salopek, on fera à peu près la septième collone milliaire à compter de Zeng. Au pié de la montagne de Modruss nous montâmes à cheval. J'eus de nouveau ce cheval de houssars de Keusch dont je *ne* fus pas fort content. Nous passâmes près des ruines de l'ancienne cathédrale. Traversé la porte ruinée qui fesoit une voûte gothique, elle tenoit aux murs de la ville qui remontoient au sommet de l'éminence à droite sur laquelle on voit les ruines du château, les murs subsistent encore. Beaucoup de hauts et de bas à travers un pays boisé. La montagne de Kozal à gauche. Lazaret, cabane comme toutes celles de ce pays qui un lazaret effectif du tems de la peste. Environ au pied de la fameuse [182v.] montagne de Kapella il y a la fin de la sixième mille depuis Zeng. S. Nicolas couvent des Pauliner, mon cheval voulut y entrer par force. Nous grimpâmes le mont K[apella], célèbre par la difficulté qu'il y avoit à le passer par un chemin que le commandement général a fait pratiquer depuis le voyage de Sa Maj. l'Empereur. Ce chemin est très mal fait et très détraqué. Le général Scherzer en avoit fait faire un autre, vingt ans plutôt qu'on avoit laissé dépérir entièrement, qui étoit beaucoup meilleur et subsiste en partie. Trois chertaques répandues sur cette montagne, couverte d'une épaisse
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forêts de chênes, vieux comme le tems, de sapins, de hêtres. Peu avant d'arriver au sommet commence la nouvelle chaussée, exécutée par Struppi. Au sommet du mont Kapella vue très étendue. Toutes les montagnes du sud paroissoient petites vis-à-vis de celle-ci, on ne voit point la mer. La chaussée fort bonne en descendant. Rasuale, endroit qui serait propre pour y établir un village. Au pied du mont vers le sud, on traverse une plaine marécageux, [183r.] nommée par cette raison Mocru-polie, das naße Feld. Le vallon est beau. Jesserana est au milieu, composé de maisons dispersées comme tous ces villages des Granitzer. Le vallon parait riant, fort verd, de la culture. Nous descendîmes au quartier du capitaine qui étoit vuide, le capitaine étant à l'armée. L'enseigne Kraschinowitz, marié avec une Wallaque, vint dîner avec nous dans son surtout bleu-gris sur la veste d'uniforme. Il est honnête et poli, mais surchargé de travail. Il y a une école normale à Brundel. Il nous offrit du fruit et du beurre. Bon dîner, fait par le cuisinier cragnolien de Struppi. Arrivés à 10 h. 3/4 nous ne repartîmes qu'environ à 2 h., et montâmes entre deux sommets du mont Malin. La plus haute, Starri Malin, est à gauche>droite, couronnée d'un joli bois. Quand la chaussée sera faite, elle passera à droite du sommet le plus élevé. La pente de cette montagne, du côté de Jesserana, est agréablement boisée et cultivée. On descend de l'autre côté par une contrée appellée [183v.] Jelowitza, puis vient la quatrième mille depuis Zeng. Une église nommée St. Kreutz. Par un sentier de chèvre, vrai chemin de Granitzer, nous arrivâmes dans la contrée nommée Kamennitza ou la pierreuse, le mont Via, le mont Kip à gauche. On descend dans un joli bassin où est situé Briindel avec son château. Il y a là actuellement une maladie épidémique. Un chemin horriblement profond, une rivière qui sort dessous une roche. Maisons dispersées. Troixième mille mont Verlokup à gauche. Par hauts et bas on arrive au pied du mont Rudowerde où sont les maisons dispersées de Prokike. Là recommence la chaussée de Struppi et continue jusqu'à Zeng. Nous entrâmes à 4 h. 1/2 dans la calèche à deux chevaux de Struppi et passâmes la Stupizka draga ou le vallon boisé, à gauche de la montagne de Stupiza on passoit l'ancien sentier fort escarpé. On monte la pente d'une montagne très boisée, nommée le grand Goliak. Près d'une mare d'eau qu'on nomme Lokwa dans ce pays-ci est le chemin qui va [184r.] à Ottosaz et qu'on pense rendre pratiquable. Ici commence à peu près le numéro du régiment d'Ottoschatz et la deuxième mille depuis Zeng se termine. Contrée nommée Melnize assez peu montagneuse. Passé par le bureau des douanes, située au pied du Vradnik qui, du côté de Carlstadt, n'est qu'une simple colline. Mais quand on anive au sommet du Vradnick et qu'on regarde vers la mer, on est surpris de l'immensité de l'élévation. Nous y arrivâmes à 5 h. 1/2. Coup d'oeil imposant sur les isles de Veglia, de Cherso, d'Arbe, sur Zeng dont on voyoit des maisons, quelques mats de barques et la forteza. Des Morlaques et surtout leurs femmes, reposant là-haut de la fatigue d'avoir monté cette terrible montagne, me frappèrent par la singularité de leur habillement. Une femme assez jolie, couverte d'un mouchoir agréablement bigarré, le corps orné de coquillages en guise de
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boutonnière, un tablier devant. Nous rencontrâmes en descendant beaucoup de muletiers avec leurs chevaux de bât dont [184v.] quelques-uns saluèrent le constructeur du chemin avec reconnoissance. La chaussée est construite avec grand soin sur la pente de cette énorme montagne, seulement les neuf zigzags, avant d'arriver à la colonne de la première mille, frappent par leurs tournants subits et si souvent répétés, premier pont sur le torrent au delà de la colonne. L'ancien sentier de chèvres alloit droit sur Zeng. La chaussée prend à gauche par une rampe très longue et presque en droite ligne, mais assez douce où les murs d'escarpes sont quelque fois hauts de 18 piés. La montagne est d'ailleurs belle, couverte des plus beaux arbres. On voit de loin l'endroit où est la source de la Kralowitschna Woda, que Strappi a conduit jusques dans la ville par des tuyaux de terre et de bois. La première fontaine est sur le chemin à Sta Croce et vis-à-vis un abreuvoir pour les animaux. Là on entre dans la Draga ou le vallon de Zeng. Il est aussi affreux que le Vradnik est beau, on est enfermé entre des roches presque nues. La chaussé court [185r.] toujours à côté du torrent que l'on passe sur sept ponts dont un seul a deux arches. Les tuyaux de l'aqueducs sont, depuis la fontaine, murés dans les murs latéraux de chaussée. La pente est fort douce dans le vallon de Zeng, mais il en a coûté bien du travail, surtout près de Losy Kamen ou la pierre de la chèvre. La chaussée y est à gauche et on voit tout le lit du torrent, occupé par un parapet de pierres que doit avoir fait faire Cavalcabò pour forcer le torrent à une chûte d'eau fort élevée qui romprait ses efforts vers la ville. Beaucoup de promeneurs de la ville sur la chaussée. Le jour tomboit. Keusch sortit pour nous avertir que la nouvelle porte de Carlstadt n'étoit point ouverte, que beaucoup de monde nous guettoit au passage. Nous quittâmes la calèche hors de la ville, fîmes le tour par des pierres affreuses, entrâmes du côté de St Ambroise par le Bischofsthiirl, et par des rues de la largeur de ma table. Nous arrivâmes près des franciscains dans la maison de [185v.] Vukassovich à Zeng à 7 h. 1/2 du soir. La dernière promenade m'avoit plus fatiguée que toutes les courses de la journée. Je trouvois tant de chaleur dans ces chambres de Keusch, l'aspect d'une énorme araignée que Strappi tua avec appareil, ses discours un peu pesans m'ennuyèrent beaucoup et je me couchois. Le matin le Klek encore passable quoiqu'un peu couvert de nuages. Le tems se soutint sans pluye et sur le Vradnik il y eut du soleil quoique les nuages s'y attachassent.
¿ 15 septembre. Le jour je retoumois par le chemin d'hier à Ogulin. Le matin je fis un tour au port sur la Pallada, parlois à des capitaines de barque qui parurent me reconnoitre, m'orientois à Zeng, je vis Novi et Ledenize, éclairé par le soleil, la montagne de Lovrana par dessus l'isle de Veglia, le magasin à blé de Susan vis-à-vis la Pallada hors de la ville du côté de San Ambrogio, la maison du douanier hors de la ville du côté de Mariae ,
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à côté du chantier. En ville je vis l'endroit où on [186r.] construit un nouveau magasin à sel, fort loin de la et par conséquent fort déplacé. La maison de .... passable place avec les maisons de Susan et de Demeli et le château qui ne fait pas un mauvais effet, au milieu de la nouvelle fontaine de l'invention de Strappi. Je sortis par la nouvelle porte de Carlstadt que Strappi a bâti. Les portes qui existoient auparavant, n'étoient point assez larges pour les voitures. Celle-ci est simple et bien faite. Pour épargner les chevaux de Strappi nous les avions envoyé devant avec la calèche vuide. Un nomé Russich me força d'accepter son phaéton pour monter la montagne. Le capitaine des ingénieurs ..., d'un teint fleuri, vint aussi hors de la ville, accompagnant son ami Strappi, et nous parûmes de Zeng après 7 h. du matin. Strappi me fit de nouveau examiner avec attention toutes les difficultés de son ouvrage. La cime du Vradnig à l'endroit où passe la chaussée, est élevée de 356 toises ou 2.136 pieds [186v.] au dessus du seuil de la porte de Carlstadt. La chaussée qui y conduit, mesure 4.875 toises et n'est nullement escarpée que le Loibel. La pente est de dix pouces dans deux seuls endroits. Au sommet et dans la Draga il y a des morceaux de chaussée qui ont coûté 12 à 18 florins. La première mille a coûté 44.000 florins, y compris la nouvelle porte. Il y a été employé 76 quintaux de poudre à canon et détruit pour 4.000 fl. d'outils. L'aqueduc de l'Eau de la Reine (Rralowitschna Woda) a coûté 11.000 fl., y compris quatre réservoirs et la fontaine en ville. Ses tuyaux occupent un espace de 4.240 toises. La source est plus haute de 1.205 pieds que le sommet de la fontaine de Zeng. Depuis la première mille jusqu'à la douane de l'autre côté du sommet il y a 1.335 toises et ce morceau a coûté 5.000 florins, cinq quintaux de poudre, et pour 300 fl. d'outils. Nous fîmes à pié la partie la plus escarpée, jouissant de la beauté de la vue, et nous allâmes très vite jusqu'à la fontaine de H. Kreuz. Dans la Draga il y a des cavernes sans nombre dans les rochers à droite et à gauche on [187r.] nomme un de ces trous dans le milieu d'une montagne la grotte aux aigles puisque ces oiseaux y font leurs nids. Russich nous quitta à la douane à 9 h. 1/4. Les chevaux de Strappi nous menèrent en une heure de tems à Prokike. J'y retrouvois mon bon Schimmel de houssard qui marchoit un amble charmant. Briindel me plût encore. Nous prîmes le grand chemin par Kamenitza, au lieu du sentier d'hier. Les beaux trèfles, les belles fleurs des prés de Jellowitza, nous consolèrent de la pluye que nous voyions autour de nous, surtout sur la Kapella que nous devions passer cet après-midi. Sur le Vradnik il y avoit eu de la qui écartoit de là la pluye. En descendant le Malin il en tomba, mais à grandes goûtes qui marquèrent mon surtout comme de la petite vérole. Arrivés à Jesserana aprèsmidi et demie nous dînâmes bientôt. L'enseigne Rraschinowitz avoit son surtout [187v.] blanc. Il plaignit le pauvre Granitzer de la cruauté du général Giulay qui l'a forcé de vendre toutes ses chèvres pour rien qui fesoit un profit sûr pour lui. Il me dit que chaque régiment a 16 compagnies, chacune devrait avoir 250 hommes, mais ceux d'Ogulin n'avoit que 180 de pied complet. Ceux de la Lyka sont un peu plus nombreuses, mais aucune n'a le nombre effectif. Les deux premiers détachements n'ont touché que les
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maisons à plusieurs familles, troisième pourrait bien concerner les maisons éparses à un seul père de famille. Alors le peu de culture du pays cessera entièrement. Il étoit près de 3 h. quand nous remontâmes à cheval. Nous trouvâmes un brouillard épais et des vertiges de la pluye copieuse du matin sur le mont Kapella, surtout du côté de Carlstadt. Je fus très content lorsque nous arrivâmes au couvent des érémites. La vue de le chemin de Modruss sur les collines du vallon m'intéressa, mais du Klek on n'appercevoit rien, son sommet étant caché dans les nuages. [188r.] La cavalcade me parut assez longue, quand nous arrivâmes sur le coteau du Velluin où l'on voit à gauche le vallon où serpente la Muniava. Enfin, à 6 h. 1/2, nous trouvâmes à la maison Paulicich la calèche du colonel Zilli qui nous fit arriver à 8 h. du soir à Ogulin. On fut étonné de notre retour malgré le tems nébuleux. Je me couchois bientôt après 9 h. Toute la journée le ciel en bonnet de nuit. De loin de la pluye, de près un brouillard fort humide. M 16 septembre. Je n'ai guères fait dans ma vie autant de chemin en deux jours dans un pays où la chaussée n'est pas achevée que le 14 et le 15, *17 milles d'alle[mande]*. J'écrivis un peu ce matin, puis je déjeunois avec mon hôte, et partis avec lui à 8 h. dans la calèche du colonel. Après avoir quitté Ostaria nous prîmes à gauche, le village de Schusnevossello resta à droite. La contrée s'appelle Cervopolie. Il y a là la huitième mille depuis Zeng, quand le chemin sera fait. Passé le village de Cilitz. Il y a un pied du [188v.] mont Schradnik, un grand gouffre, où se perd la Mresniza dans le tems des fortes inondations, ses bords sont cultivés. Plus loin à gauche le mont Kerpel. On passoit l'ancien sentier pour les chevaux de bât de Carlstadt à Zeng. Comme c'est une montagne très escarpée, Struppi prend plus à droit par la contrée, dite Koschare. Il y a déjà achevé la chaussée à travers de beaux bois de chênes où il y a quelques frênes et des hêtres. Nous arrivâmes après une heure et demie de voyage au ravin dans lequel coule la Thuinziza qui, comme toutes les rivières du pays, sort d'une roche sous le château de Thuin et après peu d'heures de cours dans un ravin profond se perd de nouveau dans les montagnes. La chaussée doit passer ce et la rivière sur un magnifique pont à trois arches dont l'une appuyée sur le rocher au nord. On a construit deux grands piliers dans l'eau, celui au nord sera rempli de creux pour qu'on puisse le faire sauter en tems de guerre. C'étoit pour voir construire ce [189r.] pont que j'ai fait cette course. 110 personnes y travailloient sous l'inspection de Vincent Dini, excepté ceux qui, par entreprise, rompent et équarrissent les blocs de pierre. Je passois le ravin sur un pont de bois et marchois à pié vers le village de Sdenitz. La contrée est romanesque, beaucoup de trous dans la terre où l'eau sort et se perd. Le pont aura 40 toises de long et coûtera 9.000 fl. avec les murs pour revêtir la chaussée des deux côtés. De retour à Ogulin, dîné chez le colonel très bien d'une cuisinière avec les Struppi, le capitaine Oetter et deux
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lieutenans. Je vis jouer aux échecs après table, puis Strappi me montra les profils de la rampe du Vradnik, dessinés sur d'immenses et nombreux cartons qu'il a du envoyer tous au Conseil de Guerre. Mme Strappi me conta l'avanture de l'évêque avec Mme Schell, sur les impertinences qu'il lui a dit. Je causois longtems avec le colonel sur la confusion du gouvernement militaire [189v.] de ce pays dont on ne paroit pas même connoître la constitution à Vienne. De Carlstadt toutes les misères sont ordonnées unter Ehr und réputation, ainsi la proscription des chèvres qui a déshabillé le pauvre milicien. Tout est affermé, la chasse pour 100 fl. à chaque régiment, le tabac pour 37 fl., le sel, les cabarets. Cette dernière ferme est la seule qui rend. Nulle industrie n'est libre au militien, il n'ose pas peupler et exploiter les contrées fertiles du mont Kapella. Nombre infini de caisses entr'autres 2.000 fl. Kayserl[iche] Roulirungsgelder que chaque régiment est obligé de prouver qu'ils ont circulé parmi le colon militaire. Quelle atroce bêtise! L'Empereur n'a pris nulle connoissance du pays, seulement il s'est étonné de le voir si mal cultivé et les colons mourir de faim. Il faut tenir un compte ouvert avec chaque colon pour lui décompter sur ces *plus* petits gains les avances qu'on lui a faites en grains, semailles etc. Bek retira 76.000 fl. de ces Proventen et en dépensoit 78.000 fl. dont il envoya les comptes les plus faux à Vienne. Je me couchois encore de bonne heure. [190r.] Brouillard froid et très humide le matin, ensuite le tems quoique couvert fut sec, mais point de Klek à voir toute la journée. $ 17 septembre. Levé après 4 h. j'écrivis un peu dans ce journal. Déjeuné avec le colonel et mon hôte. Je partis d'Ogulin à 5 h. 1/4. Le lieutenant-colonel Strappi m'accompagna jusqu'au pied de la montagne. Je lui donnois six ducats à distribuer dans sa maison. Son beau-père, le général Pablowsky, est quartier-maître général de l'armée, inspecteur des mineurs et des pontoniers. Aujourd'hui il y a une grand exécution à Ogulin. Dix miliciens passeront les barrettes à travers de 300 de leurs camarades, rangés en haye. Ceux qui étaient condamnés à mort, passeront dix fois cette haye, les autres huit, six et quatre fois. Le plus affreux est que les 300 destinés pour faire l'exécution, sont pour cet effet appellés des villages voisins et éloignés jusques de Brlindel. A 6 h. j'arrivois au pié de la montagne. Strappi me quitta, je montois un [190v.] cheval bay du colonel, accompagné d'un Feldwebel, de deux houssards à cheval. Remonté et redescendu la montagne de l'autre côté, je la trouvois bien boisée inhabitée. Côtoyant la montagne de Tissovaz je vis à gauche à 7 h. 20' une croix, marquée négligemment sur une piene qui indique la frontière entre le généralat et la province. Les montagnes à gauche sont peuplées par la compagnie du colon mais fort de loin en loin. La province n'est pas mieux peuplée, d'abord un bois de bouleaux, puis de chênes et de hêtres, puis des coteaux couverts de fougère. On voyoit de loin les deux églises de Bosiliewo. Enfin j'atteignis des champs cultivés, on coupoit le milied. A 8 h. 45' au village de Hersana.
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Rendu sur la route Caroline au pié du mont Drusaz, je cherchois en vain derrière moi le Klek, on ne le voyoit point. Avant 9 h. j'arrivois à Bosillowo. Je congédiois mes militaires, puis le [191r.] Harttraber du Cte Lichtenberg et environ à 9 h. 1/2. Une heure après je fus rendu au village de Pribenize, dernier endroit de la Croatie. J'y passois la Kulpa, rentrais en Camiolie, au village de Sedsche Sello qui apartient moitié à Weinitz, moitié à Freythum. Le chapelain de Weynitz m'indiqua un chemin plus agréable que celui de l'autre jour. Je passois à gauche des hauteurs à travers le village de Welsperg, laissant Chrast aussi loin à droite queje l'avois laissé dimanche en allant. Sous le village de Welsperg est la source de la Lachina queje passois à gué près du village de ce nom. Le vieux château d"Edengradatz reste assez près à gauche. Il est en ruiné et entouré de la Lachina. Tumau de M. de Rustenfeld fils qui a épousé sa servante, se voit d'assez loin à gauche. Passé un joli bois de jeunes chênes, à travers la cour de la chaumière de M. d'Auersperg. Passé ceci on traverse [191 v.] beaucoup de jeune taillis et nombre de coteaux. On n'apperçoit ma maison, l'église, la grange, que lorsqu'on approche fort près. A midi et demi je fus de retour à Tschemembl, au grand étonnement de tout le monde, à cause de la quantité de chemin que j'ai fait depuis dimanche. J'ouvris ma poste de lundi, où l'affaire du navire ragusais, renvoyé de Trieste, m'occupa le plus. Le Cte Lichtenberg vint assister à mon dîner, ne me parlant que des propositions énormes d'impôts, faits à l'assemblée des Etats de Laybach le 14. 50 % de dominicale, 20 % d'augmentation du rusticale, 10 % sur les appointemens et sur les profits du commerce. Autant sur l'intérêt de l'argent. Les Etats, selon lui, ont tout refusé, démontrant l'impossibilité. Dieu, quelle guerre cruelle. Chotek m'écrit que la France se déclare pour nous et demande que le roi de Prusse retire ses troupes. Ecrit tout ceci depuis le 13. Le Cte Lichtenberg me communiqua [192r.] des lettres qui prouvent l'attachement de la troupe pour la personne de Sa Maj. l'Empereur. Un déserteur a découvert à l'Empereur que le roi vouloit l'attaquer en trois endroits différens. Le prince Auersperg doit fournir 53 recrues, à 26 ou, pour mieux dire, 52 Huben par recrue. Il faut qu'il possède dans l'Unter Krain 2.756 Huben. J'écrivis ma poste et me couchois à 9 h. Tems couvert mais sec. 2 18 septembre. Levé à 5 h. 1/2. A 7 h. à la messe avec le comte Lichtenberg. Lui et Freydon vinrent prendre congé de moi. A 8 h. passé je partis de Tschemembl, montant encore ce Harttraber du Cte Lichtenberg. Le grand commandeur montra le chemin par Vranovitz, Gradatz jusqu'à Podseml où on voit vis-à-vis le mont Lipnik en Croatie, de là je pris les devans moi. Entre Podseml et Primostek on voit Jurowo en Croatie, apartenant à un M. Sdenzai. Dans les broussailles, passé Primostek, on voit loin à gauche un village nommé Blutsberg. J'avançois si bien qu'à 10 h. 1/4 je fus rendu à [192v.] Moettling. Point de lettres arrivées avec l'ordinaire d'hier. Il faut qu'elles soyent restées à Laybach. Le grand commandeur me paya 204 fl. 12 en or et en argent. Il dîna chez moi outre mes
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prêtres un animal de capucin de Neustaedtel qui se vanta d'avoir été, comme étudiant à Graetz, d'une société où on se fesoit des mérites pour avoir mieux rossé les domestiques dans les cabarets. Un des prêtres de l'ordre me demanda l'aumône für die zwey Fürsten, je ne savois pas qui, c'étoient St Pierre et St Paul, peints à neuf. Il se trouve par les calculs de mes employés, que le comte Auersperg tirera ici, depuis le 25 du mois, 277 fl. de manière qu'il doit aussi supporter quelques dépenses. A 4 h. j'allois assister aux écoles, fondées dans cette ville par les soins du comte Edling, le Frühmeßner Passich y fait le maître d'école. Il y eut quelques enfans qui ne prononçoient pas mal, et paraissent comprendre leur leçon. L a chambre est petite, et la table d'ardoise fort mignonne. Griffonné encore sur mes révenus à espérer ici, j e les évalue près de quatre mille florins. Dieu sait si j e ne me trompe pas. *Surtout si les nouvelles impositions surviennent*. L e cuisinier, voulant m'estoquer encore quelque chose pour la cuisinière du Verwalter, m'impatienta. [193r.] Je lui donnois 59 1/2 fl. pour suffire à payer les postes etc. Je vis que j'ai assigné 101 fl. de dépenses extraordinaires, et il y aura encore les frais de la Visitation et de mon séjour qui arriveront probablement à pareille somme. L e prieur vint encore me tenir compagnie et nous parlâmes de l'évêque Inzaghi. Fluxion dans la bouche entre les dents. L e matin le soleil parut et fut trop chaud. Après-midi et le soir pluye très copieuse. % 19 septembre. L e s pauvres colons militaires du généralat doivent envoyer de chaque régiment 200 hommes de plus pour augmenter les précautions contre la peste. Cela les abîmera. L e tems étant fort pluvieux, j e désespérais quasi de pouvoir partir. H s'éclaircit ensuite et je partis après 8 h. du matin de Möttling, toujours avec un peu de pluye. En avançant vers le sommet de la montagne des Uscoques, la pluye cessa, la garde est avant d'arriver à la cime. On voyoit Neustaedtel distinctement. A
12 h. 1/4 j e fus rendu à
Neustadtel. L a maîtresse de poste, soeur de la Kastnerin de Tschemembl, me fit tant d'instances que j'acceptois un dîner très modique et même du caffé qui
m'arrêta
prodigieusement. [193v.] Je partis à 1 h. 1/4 et fis toute la montagne à pié. On voit W i n d h o f au sommet d'une colline à droit et Ruprechtshof de fort loin à gauche. Je dormis beaucoup et tandis que le postillon fesoit repaître ses chevaux à Treffen, j e lus avec un plaisir indicible dans la Palingénésie philosophique de Bonnet, partie HI, IV, V, V I , et V I I sur l'état futur des animaux, application aux plantes et aux zoophytes. Idées sur l'état passé des animaux, sur la création, sur l'harmonie de l'univers. Superbes paroles à la page 260. Idées de Leibnitz et réflexions de l'auteur sur ces idées. L'état passé du globe et des animaux deviendrait plus probable, si quelqu'un d'entre nous se souvenoit d'avoir existé autrefois dans un état moins parfait, avant que ce globe subit un changement total par l'eau, comme le suppose l'auteur, en combinant son opinion avec le récit de M o y s e .
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Avant 8 h. je fus rendu à Pesendorf, et mangeois deux oeufs dans une chambre qui seroit propre si les gens de la maison n'étoient pas d'horribles cochons. Tems couvert toute la journée. [194r.] 38e Semaine G 14 de la Trinité, 20 septembre. Parti à 5 h. 1/4 de Pesendorf. La montagne de Weichselburg est prodigieusement longue, puis vient celle de . Le pays est partout bien cultivé. Avant 8 h. environ au Rüpel, j'y pris du caffé et finis le premier volume de la Palingénésie de Bonnet. De là il y a encore la montagne de St. Marein. A 9 h. 3/4 je fus rendu à Laybach. Le chanoine Torres, sur le point de partir pour Gorice, vint chez moi, me dit que le roi de Prusse est yvre tous les après-midis, que l'on a demandé aux Etats un tiers au delà de la contribution ordinaire, à repartir de la manière expliquée il y a quelques jours, 1/3 de plus de dominicale, 1/5 de plus de rusticale, 10 % sur les intérêts et sur les appointemens. Le baron Gussich a fait une belle dissertation sur cet objet, la somme se monterait environ à 120.000 fl., les Etats ont demandé la permission de l'emprunter. Sig[mund] Zoys me porta deux gros paquets de Trieste et encore quelques lettres. Il y en eut [194v.] une de Stuart de l'armée du 4 septembre, une du Pce Lobkowitz. Il me fit lire l'article du Courier du Bas Rhin où ce gazettier s'exprime de la manière du monde la plus mordante sur ce qu'on a défendu sa feuille dans les provinces héréditaires. Π faut que le roi ai dicté cet article. Dîné chez le commandeur Rindsmaul encore en jolie compagnie avec M. et Mme Rauber, née Pittoni. Le commandeur lui proposa la question: „Welcher ist der beste Braten?" R[indsmaul]: „Der, der /je mehr/ lacht, wenn /länger/ er am Spieß steckt." Auersperg a beaucoup de dettes. Le grand commandeur a remis en place le Verwalter qu'il a chassé. La veuve Grenek a 400 fl. de pension. Après-midi écrit des lettres et S[igmund] Zoys m'aida à faire les couverts>enveloppes. J'aurai mon décret concernant la nouvelle commanderie après que le fiat du grand-maître sera arrivé. Je passois ma soirée dans la maison de Zoys qui me fit connoître le Tableau de l'histoire du chevalier de Méhégan, ensuite Gedichte von Gottfried August Bürger. Mlle Zoys se déclara pour le morceau Die beyden Liebenden. Le chanoine Rizzi m'accompagna chez moi, et je partis de Laybach à 9 h. 3/4. L'obscurité me persuada de faire allumer un flambeau qui dura jusques beaucoup au delà d'un grand pont sur ... Le baron Gussich dans son ridicule papier fait une [195r.] erreur grossière en disant que le seigneur en Carniolie devra supporter sans la Schuldensteuer, Heischkreuzer, Erbsteuer 90 %, c'est-à-dire 70 du dominicale et 20 nouvelle imposition sur le rusticale. Le dominicale d'à présent fait 20 %, les 50 % de cet impôt qu'on demande actuellement font dix de plus, c'est-à-dire ensemble 30 %. Le rusticale qui est censé payer à présent 25 % doit actuellement payer l/5 e de plus, ce sont 5 % qui, joint aux vingt-cinq, en font 30. Si cette augmentation retombe sur le seigneur, e
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comme cela arrivera infailliblement, il aura environ trente-cinq pour cent à payer de son revenu. Le quartum genus hominum, c'est-à-dire les rentiers, les marchands, les pensionnés, doit payer 10 % de ses profits, imposition impossible à lever avec exactitude. Tems couvert sans pluye. D 21 septembre. Le matin à 1 h. 3/4, après avoir passé à pié le pont de la Save, je me trouvois à Krainburg. Je dormis encore la plus grande partie du chemin de Neumaerktel où j'arrivois encore de nuit à 4 h. [195v.] du matin. J'y pris de mon caffé et fus arrêté environ une heure. Avant 5 h. je partis. Je m'occupois à lire dans les Poésies de Bürger. Grand vent au pié du mont, d'épais nuages paroissoient reposer sur la cime des montagnes; les Poésies de Bürger m'amusèrent. Un morceau, intitulé Leonore, qui contient un conte de vieille d'un amant mort qui emporta son amante qui se désespérait, et maudissoit la providence.,hurrah, die Todten reiten schnell... und das Gesindel husch, husch, husch, kam hinten nachgepraßelt... und weiter, weiter, hop, hop, hop, gings fort mit sausendem Galop ...." Je fis à pié les derniers zig-zags, on a beaucoup racommodé au chemin. A 8 h. à la cime. Il y avoit du vent, mais point à proportion de celui qui étoit au bas. Belle vue du haut du Loibl vers la Carniole et, descendant la montagne partie à pié du côté de la Carinthie, je m'apperçus d'une inscription romaine, insérée dans une petite espèce de chapelle près de l'église de la Madelaine. On voit d'abord beaucoup de frênes, et les collines et les sapins qui font le caractéristique de la Carinthie. A 10 h. 1/4 à Kirschenthaya. J'y jettois mon bonnet de nuit et [196r.] lus dans le second volume des Considérations sur les corps organisés de Bonnet. Il fallut attendre les chevaux quasi une heure, selon la louable coutûme de cette poste. On passe d'abord le pont sur la Drave. On voit Mariae Saal à droite, où il y a un grand bois apartenant à ma commanderie de Friesach. La contrée a de l'aménité. On monte près du château de Hollenburg. De là on descend presque continuellement, le chemin est excellent. La ville se présente proprement de loin avec ses clochers. A midi et demi je descendis à Clagenfurt à l'auberge du Cerf. On me donna une jolie chambre, ornée des portraits de Sa Maj. et de l'archiduc Maximilien, ce dernier et 1 Empereur y ont logés. Bientôt M. le Cte Gaisrugg aniva, me dit que Mme la Ctesse venoit de partir ce matin pour Strasburg, que les Goes, depuis quinze jours, étoient partis pour Vienne. Il me mena dîner chez lui avec ses deux fils aînés. Des deux filles la cadette est la mère toute crachée. Elles sont bruyantes et paraissent s'embarasser peu du père. D me conta que le président de la Chambre est à l'armée, que le grand-duc est parti sammedi passé pour l'armée. Ce prince est venu par la Pontieba seul avec le Cte de Goes en chaise à deux chevaux. Π n'en a pris [196v.] qu'à Velden et quatre qu'à Clagenfurt. Dans cette ville il est descendu dans la maison de son compagnon de voyage, a fait mettre ses matelas terre sur de la paille, circonstance que je n'aime point, un prince qui a tant de mérite, n'a pas besoin de ces petitesses. Goes Rudolf n'est pas venu lui faire sa cour, malgré que son frère l'en avoit fait avertir deux fois. Les
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domestiques du grand-duc l'ont joint ici de Laybach. La grande-duchesse a passée mardi avec Thurn, Mme et Mlle de Colloredo, ayant trois voitures à 18 chevaux. Le Cte Gaisrugg a de jolies estampes de Bartolozzi, il étudie la métallurgie. On prétend que l'Empereur, vers lequel R[udolph] étoit envoyé, n'auroit pas même voulu lui parler. Les Viennois, dit-on, sont excessivement prévenu contre lui. Nous devons tous payer la contribution qui manque en Bohême. Je fus m'habiller à l'auberge. Le Cte Gaisrugg m'amena le Cte Vincent Strasoldo, son subordordonné qui paroit ne pas manquer de bon sens. Celui-ci m'invita à souper, ce qui m'embarassa. Chez le grand capitaine Cte de Rosenberg. Il me reçut à sa manière guindée. J'y vis M. de Rechbach qui a été grandmaître de la Pcesse de Bade un jeune Rechbach, Mme la Ctesse assez maussade. De là à la maison teutonique qui apartient à ma commanderie de [197r.] Friesach. La générale Neugebauer y demeure. Elle avoit chez elle un essaim de vieilles. Je parcourus l'écurie et les greniers. La maison est bonne, et proche de la porte de Vienne, on y voit la campagne. De là chez Mme Strasoldo. Nous la trouvâmes occupée de son enfant emmaillotté, dessinant sous la conduite de son sigisbée, le Cte Christallnigg. Je fus étonné de lui voir deux grandes filles laides et un fils joli, gras comme un ortolan. Il y a encore une autre Ctesse Strasoldo ici, la fille du ministre Haugwitz, fameuse par l'acteur Neuville, et par six ans de couvent à St André. Avec Mme Strasoldo au spectacle, opéra allemand dont j'ignore le sujet. J'y vis dans une loge la belle-soeur de Morelli, Mlle Valvasor. Sa mère est remariée à un Kaiserstein. Morelli, le jour de ses noces, n'a pas voulu coucher avec son épouse et n'y a couché qu'à Treffen chez Mme de Goes Christallnigg. Il est content comme un roi. Soupé chez les pauvres Strasoldo, j'y étois mal à mon aise, sachant leur peu de fortune. Schlangenburg nous récita de jolies vers sur un , écrasé par le derrière d'une fille de chambre. Le grand capitaine étoit au spectacle. Tems couvert sans pluye. [197v.] ¿ 22 septembre. Le matin, après avoir déjeuné, je partis de Clagenfurt à 6 h. du matin, passé devant la maison teutonique. Ehrenhausen reste à droite où il y a apparemment Sandhof dans le voisinage qui apartient aussi à ma commanderie. Mariae Saal, aussi à droite qui n'est point là où j'ai cru hier que cela étoit. Sur le Zollfeld je vis à droite la pierre où les ducs de Carinthie furent exaltés dans les anciens tems. La gloriette du B. Ottenfels fait un bon effet à droite. A 7 h. 1/4 à St. Veit, jolie petite ville. Le chemin est long. En sortant d'ici, je partis à 8 h. et ne fus qu'à 10 h. à Zwischen wassern. On voit, avant d'y arriver, le château de Tescheldorf. Après cela on entre dans les montagnes. J'arrivois ainsi, avant 10 h. 3/4, à Friesach. La maison teutonique où je descendis est sur le grand chemin avant d'entrer dans la ville. Elle a deux cours. Le Pfleger étant malade de la goûte, sa femme me montra l'habitation qu'avoit occupé le Cte Harrach. Ce sont trois
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grandes chambres froides qui ont la vue sur la cour et par dentière sur le bois de la commanderie qui couvre la colline où sont des ruines d'un vieux château et une église encore assez neuve. La dernière chambre n'est pas habitable à cause de la puanteur des lieux qui y sont. Des lits en quantité. L'écrivain porta [198r.] l'inventaire. Je demandois l'instruction du Pfleger. Il n'en a pas. Mais je me fis donner force comptes de Friesach et de Sandhof que je m'en vais parcourir à mon aise. Il fut ici fort froid. J'ai lu en chemin et à Friesach même les brochures suivantes que le Cte Gaisrugg m'a prêté Freymuthige und zuverläßige Aufklärung der Begebenheiten vom Jahre 1426 bis 1429. On y démontre la non-existence des lettres d'investiture de l'empereur Sigismond. Abhandlungen und Materialien zum neuesten teutschen Staatsrechte und Reichsgeschichte des J[ahres] 1778 des lsten Theils 2tes und 3tes Sttik. Dans ce recueil il y a Urbestand des in der churbayer[ischen] Erbfolgs Sache abgenöthigten Vergleichs 1778, pièce bien forte. Entdeckung einiger ganz besonderen und geheimen Umstände, wie es mit den Anwartschaften des H[auses] Oesterreich auf den bayerischen Nachlaß zugegangen. Recension der unpartheyischen Gedanken, etc.. Toutes ces pièces sont très intéressantes. Après avoir longtems parcouru les comptes de cinq années de Friesach, je fis un tour de promenade avec l'écrivain et je m'orientois sur la situation de la ville. Elle est non seulement située dans un vallon peu large, mais encore fourrée pour sa plus grande partie dans la partie occidentale de ce vallon entre deux éminences qu'on nomme den Petersberg et den Virgiliberg. Sur [198v.] le premier il y a deux amas de ruines à côté du chemin de Vienne et le second amas est très considérable, c'est un vieux château des archevêques de Salzbourg où on voit des armoiries avec l'année 1499 et l'inscription en allemand gothique. Dans l'enfoncement entre les deux montagnes il y a sur le penchant d'autres ruines beaucoup plus détruites où il y avoit, dit-on, un couvent de filles et on a bâti à neuf une église du précieux sang que l'on y conserve, dit-on. Sur le Virgiliberg il y a des quatrièmes ruines d'un château et d'une vaste église qu'on a rebâti à neuf en partie. On dit qu'on y a trouvé de très grands ossements. Le vallon est très verd. Les frontières de la Styrie sont très proches, au pié d'un vieux château à une demie lieue d'ici. Le couvent des dominicains est hors de la ville, sur le chemin de Vienne. La ville a trois portes et vaut mille fois mieux que Mottling. Je fis visite au Pfleger, son discours embrouillé me déplut. Lu dans la déduction du duc de Deuxponts. Tems couvert, mais sans pluye. JÍ 23 septembre. Mon frère à Montpellier finit 57 ans. Sur les murs extérieurs de l'enceinte de la commanderie il y a les armes du grand-maître, Jean Caspar, avec les initiales de son nom et l'année 1673. Dans la cour on [199r.] voit les armoiries et titres du commandeur ... Le prieur des frères prêcheurs vint me voir et dit la messe ensuite. L'église n'est qu'une grande chapelle fort jolie. Dans le choeur beaucoup d'écussons, peints en partie avec la croix teutonique, ceux du grand-maître Ampringen, des deux
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derniers grands commandeurs Starhemberg et Harrach, puis les armoiries de Goldstein, Egg, Lamberg, Saurau, Thum, Kreutzer, Affer, Hardegk. Il y en a dont les noms sont estropiés. Monument du commandeur Stadl. Dans la nef, à côté de l'autel à droite, monument du commandeur Kazianer. Au dessus de l'orgue, trois écussons ronds d'un Staudach, d'un ..., d'un ... qui tous trois firent profession ici , 1639, 1640. Ensuite deux tableaux, sur l'un point de nom, sur l'autre Caspar Khreuzer qui fut grand commandeur en 1546. Dans la nef, au-dessus du maître arc, les armoiries du commandeur Stubenberg qui a renouvellé l'église en 1625. Ce sont les dominicains qui desservent cette église. Friesach passe pour être l'endroit le plus froid de tous ces environs. A Mayrhofen, à 1/4 de lieues d'ici, sont les Franz Gaisrugg. A Aynoed, à une heure d'ici, sont des eaux minérales où il y a souvent des dames. Les grands commandeur[!] n'avoit point Vienne [199v.] ni Graz dans les tems passés. Ils avoient Friesach, Gros Sonntag, Meretinz. Le prieur des dominicains dîna avec moi. Le soir je passois une heure chez le Pfleger à me chipoter un peu avec lui sur sa demande indiscrette pour l'achat des chevaux et du bétail. St. Lamprecht n'est pas loin du tout d'ici. Fini le mémoire du duc de Deuxponts qui est fort et prouve bien l'injustice de notre cause. Tems couvert et très froid. Ψ 24 septembre. Le matin je jettois sur le papier quelques questions pour le Pfleger, tout comme hier j'avois minuté une lettre pour Gros Sonntag. Je donnois le tout à copier à l'écrivain. A 8 h. à la messe. Le dominicain lut après la messe l'Evangile en allemand. Après 8 h. 1/2 monté en calèche du Pfleger attelé de ses deux chevaux, j'allois de Friesach, laissant Gräfendorf à gauche, à Zwischenwassem. Là je pris à droite, près du nouveau bâtiment de l'évêque, longeois la Gurk, passois St. Georgen et arrivois à 10 h. à Strasbourg, résidence de l'évêque de Gurk. La ville est petite, mais guères moins bonne que Friesach. La maison a un étage, toutes les chambres joliment peintes, seulement un peu trop bigarrées. Vieux tableau d'un évêque de Gurk, prêchant à [200r.] Vienne devant Ferdinand I. Le costume de ces anciens habillements bourguignons. Petit cabinet avec la bibliothèque. Mme de Gaisrugg se présenta d'abord, à la messe. L'église est belle. Il y a de beaux monumens, entr'autres du cardinal Goes, évêque de Gurk. Mme et M. Vincent Strasoldo, Mme Strasoldo, née Haugwitz, y étoient, le jeune Martio Strasoldo aussi. Les acteurs de la comédie allemande de ce soir, M. et Mme F[ranz de] P[aula] Auersperg, Mme Gailberg, Mlle Aichholt dînèrent d'abord. Causé avec le vieux Aichholt sur l'organisation du gouvernement. Le Cte Franz Gaisrugg de Mayrhofen étoit là aussi. Le grand capitaine, Cte Rosenberg, arriva tard avec sa femme, l'un et l'autre roides comme des bâtons. Le maître du logis fort doux et fort poli, en lisant la gazette vuide de toute nouvelle intéressante, dit que la Chambre des Finances a voulu un prêt forcé et la Chancellerie a opinée pour le don gratuit, que la France et la Russie veulent absolument
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que nous fassions la paix, que le projet étoit de s'aggrandir en Empire pour en imposer d'avantage, de là toute notre belle incartade. Que, dans la négociation du B. Thugut, nous demandions tout le duché de Troppau pour [200v.] indemnisation des frais de la guerre, que c'est là-dessus que le roi nous a demandé notre portion par la même raison, que l'Empereur, recevant du Cte Rosenberg le paquet de l'Impératrice lorsqu'il étoit occupé à poursuivre le roi, lui répondit froidement qu'il n'étoit pas le tems de songer à cela. Le bon évêque nous conta ensuite, à Mme Strasoldo et à moi, que les /filles / *garçons* en Haute Autriche *qui ont forniqués, viennent* se confesser, „sie haben Tauben geschoßen." Il parla infiniment des protestane de la H[aut] A[utriche] qui sont plus honnêtes gens, meilleurs payeurs que les catholiques. L'année passée on a coupé la tête à Mariae Saal à un berger sodomite. Friesach étoit autrefois la principale ville de la Carinthie, avoit son hôtel des monnoyes. L'empereur Henry Π la donna à l'archevêché de Salzbourg. Mme de Gaisrugg fort occupée du Pce évêque de Lavant. Après 4 h. on alla partie en voiture, partie à pied, à l'ancien château au-haut d'une jolie éminence. J'étois en chaise avec Mme de Strasoldo et nous admirâmes ensemble la beauté du paysage du vallon, rivière, champs, collines, bois, les clochers de Gurk que l'on voyoit paraître de loin. Dans une grande sale où sont les portraits de tous [201r.] les évêques dont celui d'à présent est le 50e, on donna la comédie allemande: Die schöne Wienerin. Mme d'Auersperg fesoit le rôle principal, quatre chanoines de Gurk avoient aussi leurs rôles, l'un d'eux, Cte de Platz que l'amour a rendu fou autrefois, en a bien l'air encore. Un autre jeune figure intéressante jouoit mal. Jolie fille du chambre. Je fus très content de la conversation de Vincent Strasoldo. H est doux et raisonnable. Le vieux château a une immense cour et plusieurs portes. Après la fin de la première pièce je partis à 7 h. du soir. Je m'apperçus de l'augmentation du froid en regagnant le vallon de Friesach. A 9 h. je fus de retour et fermois mes lettres pour la poste de demain. Le tems assez beau, quoique pas de soleil. 2 25 septembre. Le matin j'accablois mon Pfleger de questions, et parcourus moi-même l'économie de ces six pauvres de l'hôpital qui coûtent, année commune, depuis cinq ans 473 fl. Inopinément à 2 h. entra chez moi le baron Schell. Il me dit qu'il vient de Vienne avec M. de Glaunacher, fils d'un conseiller de Clagenfurt, dans une belle voiture angloise. Je voulus le faire dîner avec moi. Il n'y avoit pas moyen. Il retourna à la poste, [201v.] me disant que l'Impératrice lui a donné 100 ducats pour son fils et beaucoup de belles promesses pour l'avenir. Avant 4 h. le médecin Greiner qui reçoit 20 fl. de la commanderie, vint chez moi et me proposa une promenade. D'abord nous allâmes sur le grand chemin de la Styrie, puis nous retournâmes vers la montagne qui est au levant de la commanderie, où il y a des mines de fer de l'évêque de Gurk et de Poschinger. Le haut fourneau de ce dernier est au pied de la' montagne. J'y allois, on avoit commencé à le
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chaufer. J'y trouvois un ouvrier intelligent qui a trou>vu le grand-duc à Hüttenberg, il y a deux ans. Il me montra la pierre rouge dont on se sert pour le revêtement intérieur de tous les hauts fourneaux de la Carinthie. Π vient d'une seule carrière à Ulrichsberg, près de St. Veit. Le possesseur n'ose pas la vendre au dessus d'une taxe. Le fer de Carinthie est trop aigre pour suporter un revêtement d'argille, comme le fer doux de Styrie. Celui de Hüttenberg est le plus cassant, le plus riche en acier de tous, mais il lui faut plus de charbons, et il a beaucoup moins de scories. Il y a neuf hauts fourneaux à Huttenberg et un seul martinet, 350 mineurs. C'est par Gutaring qu'on va à [202r.] Guttenberg. Toute cette contrée étoient autrefois d'épaisses forêts, actuellement elles sont bien éclaircies. J'appris en revenant que l'ordinaire ne m'a porté aucunes lettres, cela m'impatienta. Il faut que le paquet soit resté à Laybach ou à Clagenfurt. Je ruminois le soir dans l'esprit, si je pourrais obtenir de mon Pfleger de tenir un journal, j'en parlois à son amanuensis qui parut me comprendre. Mme de Strasoldo me parla hier de ce jeune Schrattenbach, frère de l'évêque, qui fut instruit avec l'Empereur pour donner de l'émulation à ce prince. L'autre sentoit sa supériorité et le rudoya, raison pourquoi l'Empereur ne peut le souffrir. Il est un peu fou avec ses vivacités incroyables. Minuté toute la soirée des instructions pour mon Verwalter. Je me couchois, assez las de tant d'écriture. Le soleil rendit la journée belle.
% 26 septembre. Après avoir jetté sur le papier quantité d'idées sur l'instruction à donner à cet animal de Pfleger, je me mis à changer le plan des comptes qu'il a rendu jusqu'à présent. J'en fis un tout nouveau, je l'achevois et même après-midi les extraits de trois en trois mois qu'il doit m'envoyer. Je trouvois l'écrivain, un jeune homme actif qui paroit avoir du sens commun. Le médecin Greiner dîna avec moi. Nous parlâmes du projet de [202v.] transférer les six pauvres à l'hôpital des bourgeois. Le Dr pensa que cela pouroit se faire en payant pour chacun 38 fl. marché d'or auquel je gagnerais la moitié de ce qu'ils ont coûté annuellement depuis cinq ans. Il parla encore de convertir la dixme des gerbes en argent comptant. Il me porta plus tard des propositions éloignées sur ce chapitre très peu avantageuses. Sur celaje pris le parti de partir demain pour Clagenfurt. Je trouvois mon animal au lit de la goûte, disant des bêtises sur les Stiftsregister épouvantables. L'écrivain me porta à signer la carte blanche pour l'avocat, Dr. Prukmayer ou Prukenauer à Klagenfurt. Après avoir bien griffonné le peu de jours que j'ai passé ici, j'empaquetai tout, remettant à une autre fois mon voyage de Huttenberg. Lu encore avec plaisir dans Bonnet sur les amours de différentes espèces d'animaux. Belle matinée, puis le tems se couvrit et se refroidit.
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39 e Semaine Θ 15e de la Trinité, 27 septembre. Le matin à 6 h. 1/2 à la messe. Le dominicain lit encore l'Evangile en allemand. Il y a 24 écussons peints dans le choeur. Je fus voir encore la vaisselle de la commanderie. La [203r.] femme du Pfleger me dit que la promptitude de mon départ étoit schrekbar. Après avoir pris congé de l'écrivain, en lui recommendant l'exactitude, je partis à 7 h. 1/2 de Friesach. A Zwischenwassern le chemin se détourne à droite. Nombre de boeufs, attachés par les pieds dans les champs, à gauche est Treybach. Passé Mölbling on traverse de jolis bouquets de bois. On voit fort loin au delà de St. Veit. La contrée a de l'aménité. Beaucoup de trèfles, des collines basses bien boisées, des ruisseaux d'une eau claire comme le crystal. A 9 h. 1/2 à St. Veit. Le maître de poste qui a servi chez le cadet des Ctes Goes, me parla du grand-duc, et me dit que de longtems il n'y a eu autant de gueuses invendus, semés autour de la ville, puisque toutes les forges manquoient d'eau. En effet on voyoit tout le long du grand chemin des gueuses par quatre, cinq et dix. Le Bergrichter à Huttenberg s'appelle M. de Waldreich, est payé d'avantage par Salzbourg que par nous autres. En arrivant à St. Veit et en sortant de là on voit sur une colline boisée à gauche le château ruiné de Deggenburg, puis de loin le château d'Osterwitz des Khevenhtiller. Si l'on alloit en droiture à K[lagenfurt], le chemin seroit [203v.] considérablement plus court. On a pris un grand détour à gauche, à cause du terrain marécageux où il en auroit coûté le double. Voilà comme l'on passe St. Donat et toujours on voit cette chapelle au-haut d'une colline très pointue qui fait un joli repos pour la vue. Mariae Saal à gauche du Zollfeld, pas loin de l'endroit où l'on voit la pierre ducale. On descend de là dans un vallon très enfermé d'où on sort à la fin par Annaepichl. Je cherchois en vain la maison de Sandhof à gauche. Après 11 h. je fus rendu à Klagenfurt où le Cte Gaisrugg vint tout de suite me voir. L'avocat de ma commanderie, le Dr. Pirkenauer, vint aussi et je lui recommandois fort de ne pas m'engager dans des procès avec les sujets pour les mutations (Laudemia) comme mon prédécesseur. Le Cte Gaisrugg m'expliqua les objets de ces procès. Schell vint bavarder à sa façon, me montrant le portrait de Mme de la Lippe. Le grand capitaine me fit inviter à dîner pour demain. Dîné chez les Gaisrugg avec le Pce évêque de Lavant et M. de Schlangenburg. Après-midi chez moi écrire des lettres. Vincent Strasoldo vint causer chez moi très joliment jusques vers 8 h. Alors nous allâmes à l'assemblée du Landeshauptmann qui m'entretint après son jeu, pendant une bonne demie-heure, sur [204r.] l'organisation de mon département, sur les écoles normales. Il me dit que cette guerre a délivré la province de /F./ assez mauvais chevaux qu'ils ont assez bien vendus. Soupé chez Mme de Gaisrugg avec son évêque, Martio Strasoldo, Schell et Schlangenburg. La pluye fit qu'on demanda une chaise qui n'airiva jamais. Le matin beau, le soir couvert. La nuit pluye copieuse.
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Τ) 28 septembre. Minuté un morceau d'instruction pour mon Pfleger à Friesach que je donnois à copier au B. Schell. Lu un mémoire du Cte Vincent Strasoldo que le Cte Gaisrugg m'a prêté hier. Il concerne les douanes de Pontaffel et de Kremsbrugg. Schell m'a fait voir le portrait de Mlle de Korschensky, qui n'est pas mal, et qui doit avoir de l'argent. Le grand capitaine vint me voir et y resta un instant. Le baron Schlangenburg, le Cte Gaisrugg, le Cte Strasoldo vinrent me voir, nous allâmes ensemble chez Mme de Gaisrugg, où je lus les gazettes de Leyde. Avec elle chez le grand capitaine. J'y dînois avec l'évêque prince, les Gaisrugg, les Aichholt, les Strasoldo, Perlas, Schell, Colloredo et la fille de la maison. Bon dîner et point ennuyeux. Le Cte Gaisrugg me mena de là chez le conseiller de Glaunach dont Schell m'avoit présenté le fils ce matin. Le père traite au Consessus les procès de ma commanderie avec les sujets en qualité de commissaire. [204v.] Nous parlâmes du paysan privilégié qui ne paye point de contribution et est pauvre cependant. Cela se déduit du tems du duc Ingwo où les paysans se firent chrétiens les premiers et mangeoient avec les ducs, tandis que la noblesse paye[nne] servoit à table. L'advocat Pirkenauer me porta la liste de mes procès. Causé longtems chez moi avec les Ctes Gaisrugg et Strasoldo. Tous les deux ont du mérite, le premier est plus solide et de vu son âge. Il me conta l'empoisonnement de Mme Nizky quasi orné par la lecture du jeune Werther. Les ruines près de Mariae Saal sont celles de la ville d'Emona, situé ultra>post Lacum in corona montium penes Dravum.40 Ni Sala ni Zoll um sont nommé par les anciens, et la situation de Laybach ne quadre point avec celle d'Emona. Un peu à l'assemblée du grand capitaine. De là je fus me mettre en habit de voyage, et avec Schell je joignis la compagnie à la Kreuzer comédie sur la place. Il y avoit des bêtises et des marionettes. Je conduisis Mme de Strasoldo au logis et m'en fus souper chez les Gaisrugg avec l'évêque, Schell et Martio. A 11 h. je m'en allois à la françoise. Schell m'accompagna à l'auberge où il loge aussi. Les chevaux de poste arrivèrent, mais il pleuvoit si fort, que j'eus pitié de mes gens. Je remis mon départ au matin et passois la nuit sur le [205r.] sofa, content de mon séjour de Clagenfurt. Tems couvert et pluvieux. Le soir forte pluye qui dura toute la nuit. ¿ 29 septembre, la St Michel. A 6 h. 1/4 je partis de Clagenfurt avec la pluye. Elle avoit un peu cessée à la descente de Hollenburg, mais le coup d'oeil des hautes montagnes à l'autre bord de la Drave étoit imposant par les nuages épais qui couvraient leurs sommets et descendoient très bas en brouillards. A 7 h. 3/4 à Kirschenthaya. Moins de pluye. A 8 h. 1/4 parti de là dans une demie heure au pied du Loibl, toujours de la pluye par sauts et par bonds, comme les pluyes d'orage ou les giboulées de mars. On ne voyoit rien des montagnes les plus voisines. A 11 h. 1/2 au sommet du Loibl, entré en Carniolie. Malgré la pluye grand vent là-haut. Heureusement elle cessa un peu et je pus descendre à pié jusqu'à St Anne. Mais on ne voyoit goûte, tant le brouillard étoit épais. Au bas rencontré 40 ...vor>nach dem See, umgeben von einem Bergkranz auf Seiten der Drau.
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le maître de poste de Krainburg qui me porta un compliment du Cte Blagay. A 1 h. 1/2 à Neumaerktel. J'y mangeois des prunes. La pluye [205v.] avoit cessé un peu. Arrêté un instant, à un quart de lieue de là, à la métairie du Cte Blagay. Π venoit de dîner à la table d'auberge. Il me parla chemin. Bientôt la pluye recommença de plus belle. Le postillon jugea à propos de prendre le vieux chemin puisqu'il est plus court. Il tomba sous le cheval et nous allâmes continuellement dans le ruisseau, jusqu'à ce que nous réjoignîmes la nouvelle chaussée. A 3 h. 1/2 à Krainburg. La descente vers la Save est de beaucoup adoucie et garnie d'un parapet. D'abord que nous fûmes monté à l'autre bord, la pluye recommença. On perd la Save de vue, jusqu'à ce qu'on passe sur un pont le torrent de ... près l'endroit où il se dégorge dans la Save. Là on recommence à la longer. On entre dans des vallons entre des collines toutes boisées. La nuit et le brouillard bornoient excessivement le point de vue. Beaucoup d'éclairs. A 7 h. 1/2 à Laybach. Les rues fesoient des ruisseaux. Indignement logé au Sauvage. Je reçus le paquet de vendredi de Trieste, lus mes lettres, soupois mal et me couchois. Pluyes d'orage toute la longue journée et le ciel tout couvert. 206r.] j! 30 septembre. Le matin, après avoir lu avec plaisir dans les Considérations sur les corps organisés je partis de Laybach. Au bureau du péage il étoit 6 h. 3/4. Je trouvois une inondation continuelle qui augmentoit à mesure qu'on approchoit de la première poste. Des pauvres paysans, ayant leurs maisons absolument dans l'eau. Le bourg d'Ober Laybach où je fus à 8 h. 1/2, est fort dispersé. Le maître de poste me dit que le Cte Colloredo y a couché. Rien que pierre en sortant de là et troncs d'arbres le long du grand chemin, épaisses forêts plus loin. Entré la 56e et la 57e pierre milliaire, mais beaucoup plus près du 56e, je rencontrais le grand capitaine de Goiice, Cte Lamberg, avec Mme sa soeur, la Caterl Coronini, allant à Egkh pour mener son fils à l'université. Mme fort aimable, lui fort complimenteur. Nous nous complimentâmes dans la boue et puis je continuous mon chemin. Toujours quand, à cause des montées, on alloit lentement, je lisois les Considérations. J'en finis le second volume en route et commençois à lire le second volume de la Palingénésie philosophique qui m'arracha des larmes de consolations. A 11 h. 3/4 je [206v.] fus rendu à Lasa. Avant d'y arriver, je voyois par dessus le Matcowiz qui est la montagne de Planina, le mont Jauemik, grand promontoire noir, couvert de forêts et je le pris pour le Nanos. Passé Planina où nous prîmes six boeufs, je vis aux environs de la 58e pierre milliaire un chemin qui alloit tout droit tandis que nous prenions à gauche, pour grimper la montagne. Mon postillon m'apprit que ce chemin conduit droit à Prewald, sans passer par Adelsperg, qu'il va presque toujours en plaine et qu'il est d'une lieue 1/2 à deux lieues d'allemande plus court, mais qu'on a préféré la route d'Adelsperg à cause du chemin de Fiume. Tai pris ces
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notions ad notam. Peu avant d'arriver à la poste, on voit où alloit l'ancien chemin d'Ad[elsperg], dans le vallon qu'il falloit regagner. On apperçoit alors pour la première fois le Nanos dont un nuage couvroit à moitié la cime. Avant 2 h. à Ad[elsperg]. Je pris les devans à pié. La borra m'emporta mon bonnet de voyage et le jetta dans le ruisseau. [207r.] Je l'en tirais avec peine. Avant 4 h. à Prewald. Le maître de poste me confirma ce que le postillon de Lasa m'avoit dit, mais il ne donnoit que une heure et demie de gagné. C'étoit l'ancien chemin de Trieste avant 1727. Il s'en sert pour chercher ses paille et son foin. Le postillon mena bien. Beaucoup de borra sur le Gabrig. Avant 6 h. à Cornial. Point de chevaux. La diligence les avoit tous emmenés. On persuada le postillon de Prewald de nous mener plus loin. Je pris les devans à pié. Le sirocco me donnoit une chaleur insupportable. On voyoit les lumières de Trieste et de toutes les mandrie. A 8 h. passé je fus rendu à Trieste, ayant fait un voyage fatiguant et laborieux de trois semaines en cinq jours. Personne que Thérèse au logis. Les parquets, mis dans ma chambre à coucher et dans le cabinet de travail. Les doubles fenêtres fermées causoient beaucoup de chaleur. Pittoni vint, assista à mon souper, se plaignit de rhumatisme, parla [207v.] de Mme Maffei qui dit que c'est incommode d'aimer un gouverneur, toujours absent, toujours devant faire les honneurs aux étrangers. Mal dormi à cause du chaud. Couvert sans pluye. Vers le soir le soleil.
Le Mois d'Octobre ^ 1 er octobre. Arrangé mes paperasses. Ouvert les paquets de Vienne et de Marseille, contenant force livres, le ruban de Mme Maffei, les ardillons que Schell m'a fait faire, lesquels me paraissent très gauches. Le Pce Lobkowitz, Stuart et le Cte Rosenberg m'écrivent des nouvelles très satisfesantes des progrès de notre armée. Le dernier me propose de venir le mois de novembre à Vienne, à cause de la présence du grand-duc. Donné 40 fl. à Pittoni pour l'aider à payer sa taxe. Le baron Ricci vint chez moi. Pittoni et Wassermann dînèrent avec moi. Après-midi vint le Cte Brigido, Maffei, Woynovich, Ricci. Travaillé, puis sorti. Je rencontrais mon amie à la porte de la grande auberge et l'accompagnois chez Mme de Brigido, où nous jouâmes cinq robbers et [208r.] au whist. J'accompagnois mon amie au casin et y fus non pas seul, puis je revins chez moi lire dans le Tableau et m'affliger de ce que le retour ne me paroissoit point faire assez d'effet. Le matin sirocco insuportable. Le soir plus doux. $ 2 octobre. Le matin le colonel Petrovich, le major Psaro, les chanoines Kamnich et Bajardi vinrent chez moi. J'expédiois toutes les affaires arriérées du gouvernement. Dîné
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seul. Deux voituriers de Carinthie vinrent se plaindre contre le Güterbestätter de ce qu'il leur retenoit de l'argent à cause d'une confusion, occasionnée par son écrivain. Le B. Ricci et Mme Rossetti vinrent me voir. Pendant que Pittoni y étoit, les méchitaristes vinrent me demander une lettre pour Vienne, où ils vont implorer le secours de la Cour au sujet d'une persécution, suscitée à leurs confrères à Constantinople. Chez Mme Maffei. Elle me dit qu'on craint que Br[igido] ne soit mon successeur. Le morceau intéressant qui m'a tant charmé dans le livre de la Palingénesie philosophique sur le chemin de Laybach ici, est le suivant; tome II me , p. 7/8: «... je ne puis m'empêcher de penser que ce monde que nous habitons, n'a point été fait principalement pour nous. Il me parait plus philoso-[208v.]phique de présumer, que notre terre est un livre, que le grand Etre a donné à lire à des intelligences qui nous sont fort supérieures, et où elles étudient à fonds les traits infiniment multipliés et variés de son adorable sagesse. Je conçois qu'il est d'autres intelligences beaucoup plus élevées qui possèdent à fond des livres infiniment plus étendus et plus difficiles et dont celui-ci n'est qu'une page ou plutôt un paragraphe»; p. 25: «Retranchons l'homme de dessus la terre; il n'y a plus de contemplateur des oeuvres du Tout-puissant... rétablissons l'harmonie terrestre; restituons à la chaîne son maître chaînon; rendons l'homme à notre monde, et il s'y trouvera des yeux pour en contempler les beautés, un coeur pour les sentir et une bouche pour les célébrer.» Au casin, causé avec le comte Brigido, joué avec Mme Maffei. Toujours un peu tems de sirocco.
^ 3 octobre. Le matin Simon vint me parler des points à demander concernant leur rafinerie de sucre. Il est assez sot pour se contenter de payer une taxe de 500 tt à condition d'acheter moins cher le bois pour les galleries dans les mines à charbon. Bonamente me porta une lettre de Morelli. L'impressaire de l'opéra, [209r.] Rosa, vint se plaindre d'avoir reçu trop peu du produit des loges, 24 sequins de 126. Pittoni vint s'en excuser et dîna chez moi. Nous lûmes après dîné dans Bonnet qui m'échaufa l'âme. A Zaule en birotsche, je vis le pont de la Luzandra achevé. D'un côté le lion de St Marc et l'inscription: «Ex Decreto Veneti senatus, sumptibus civitatis Justinopol.» De l'autre les armes impériales et l'inscription: «Sumptibus Austriacae Civitatis Tergesti 1778»41 De retour chez mon amie. Elle est dans le septième mois, fort épaisse, et n'aime plus tant mes caresses. Chez Mme de Brigido où étoit Mme Maffei. Je partis pour entendre le prologue de la comédie, ce fut la Tesi qui le prononça, grande et fameuse actrice, mais vieille. D medico hollandese. Le premier acteur bon, les autres fort médiocres. Bfrigido] toujours dans ma loge, je m'endormis. Jour gris. 41 Durch Dekret des Senats von Venedig, auf Kosten der Stadt Capo d'Istria... Auf Kosten der österreichischen Stadt Triest, 1778.
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40 e Semaine Θ 16 de la Trinité, 4 octobre. J'avois encore vu mon amie au casin. Distraite, peu occupée de mes caresses, elle paroissoit cependant regretter les instans perdus il y a six semaines. Cela m'affligea au point de m'enlever le sommeil. A la messe pendant une horrible pluye. Ensuite arrangé mes comptes avec le secrétaire. Bonomo chez moi à parler de l'entrepreneur Rosa. Le Cte Brigido, Mikullich, [209v.] le colonel Petrovich, Psaro, le constructeur Imbert et San Martino de Pise dînèrent chez moi. Causé après leur départ avec Pittoni sur mon avenir et sur le mémoire concernant la succession dans le pays de Bayreuth. Joué chez Mme Brigido avec Mme R[ossetti] et le consul de Naples. Elle m'avoit fait inviter. Je ne vis pas mon amie de la journée, elle avoit mal à la tête et ne vint pas au casin. Fortes ondées, un peu d'orage toute la journée. Beau clair de lune. e
T) 5 octobre. Ecrit nombre de lettres. Dini se plaint que les ouvrages n'avancent point. Maffei m'envoya lire Représentation et réquisition de Sa Maj. l'Impératrice et R[eine] Ap[ostoli]que à ses Co-Etats de l'Empire, au sujet des entreprises illégales et hostiles de Sa Maj. Prussienne à l'occasion de la succession de Bavière. On y soutient que le droit est juste. On y offre d'évacuer la Bavière, de renoncer à la convention du trois janvier 1778 sous la condition expresse que le roi de Prusse promette pour lui et pour ses héritiers de se à la sanction pragmatique de la maison de Brandebourg pour la succession des cadets de sa maison dans les marggraviats de Franconie. C'est toujours un acheminement vers la paix, que d'avoir articulé l'évacuation de la Bavière. Pittoni dîna avec moi. Après 6 h. j'allois chez mon amie. J'appris que Mme la Ctesse de Thum étoit arrivée et me laissois persuader de n'y point aller. Au spectacle, Sémiramis, puis au casin. Comme hier, tems d'avril. [210r.] ¿ 6 octobre. Pemsteiner étoit venu me parler hier au sujet du vaisseau ragusais du capitaine Mateovich qui est toujours à Pirano, gardé par les Vénitiens, et depuis plus d'un mois errant en mer. Bellusco et Simon m'avoient porté les articles de leur octroy. Mme de Thum m'avoit fait dire que le coeur eut dû m'apprendre qu'elle étoit ici. Une juive, la femme de Marpurg, et fille d'Allpron, vint demander que l'on réglât l'affaire de ses alimens. Je fus à midi chez Mme de Thurn. Pittoni dîna avec moi. Je regardois souvent vers la fenêtre. Woynovich vint et le constructeur Imbert me porta les plans et desseins des principaux membres d'un navire de 80 canons, avec tous les calculs qu'il expliqua très inintelligiblement. Le Cte Brigido m'amena le jeune Thurn. Après 6 h. chez Mme Maffei que je menois jouer chez Mme de Brigido. Je la ramenois de là au théâtre, et le croyant fini, au casin, dont elle fut très en peine. La Ros[setti] y vint aussi. Le matin pluye. Le soir le tems s'éclaircit. 280
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# 7 octobre. M. V. dit avec un tempérament sanguin et un fond d'honnêteté et de respect pour l'ordre: «On ne jouit jamais de la femme qui Vous aime le plus tendrement, pour peu qu'elle se défende. Vos empressemens non achevés la persuadent d'être sur ses gardes et Vous manquez l'instant de son plus tendre amour.» [210v.] Travaillé sur l'octroy de Simon, sur le fossé de Gygant aux salines de Zaule. Monté à cheval au-haut du nouveau chemin. Pittoni chez moi qui me trouva tout mélancolique. A midi passé, après avoir parlé à Conti sur le mémoire de Pemsteiner et au capitaine Hahn, je fus chez Mme de Brigido queje trouvois fort aimable, et chez Mme de Thum qui promit de rester, si je m'engageois à jouer à voyta avec Mme Suardi. Pittoni et Grenek dînèrent avec moi. Ensuite vinrent Bellusco et Simon à qui je fis lire les articles de leur octroy pour la rafinerie des sucres d'ici. Conti me porta l'opinion du Magistrat de la Santé sur le mémoire de Pemsteiner et je lui donnois ordre pour le décret. Avec Pittoni chez Mme Rossetti qui parla tout doucement d'infidélité. Chez moi à écrire, puis au spectacle. Gli amanti in colera, pièce fort bruyante. Froid dans la loge de mon amie. De là chez Mme de Brigido assister au jeu de voyta de Mme de Thurn, Mme Suardi y étoit aussi. A 9 h. je repartis et trouvois mon amie au sortir du théâtre. Je lui trouvois son ancienne tendresse et mon coeur se consola. Lu dans Bonnet. Tems couvert. Sirocco, mais sans pluye. Ψ 8 octobre. Fini de minuter l'octroy pour la nouvelle rafinerie de sucre ici. L'ordinaire me porta une lettre de mon frère et la nouvelle par Stuart de la mort du général Pablowsky, beau-père de [21 Ir.] Strappi. La nouvelle de l'entière évacuation de la Bohême. Le constructeur Imbert prit congé de moi, partant pour Fiume. Séance du Judicium delegation et du Consessus. Pemsteiner renonce à l'estafette à envoyer à la Cour. Revu la partie de mon raport sur 1777 que j'envoye à la Cour. Relu les mémoires de Bonomo de l'année 1772 sur le lazaretto sporco. Pittoni dîna avec moi. Nous allâmes promener à Zaule et rencontrâmes les époux Maffei. Lui m'a envoyé une collection d'antiques en empreintes de souffre, où il y a beaucoup de spintrie, p. e. une ... à la levrette, la femme en quelque façon suspendue par le moyen d'une ceinture, enfin qu'elle tienne plus ferme. Le triomphe de Priape, un gros vit sur un char de triomphe, couronné par un génie, conduit droit à un con, dont deux génies tiennent les lèvres ouvertes. Un vit percé d'une flèche, un autre pourvu de deux jambes qui sortent des testicules et un faune à cheval dessus. Un homme qui exploite la femme en l'air soulevée. Messaline qui b. Claude. Un congrès avec une grande inscription grecque par dessus. Chez Mme Maffei, avec elle chez Mme Brigido où je jouois au whist avec le mari et la Mfaffei]. Puis au casin. Point de pluye que le soir, à 10 h. orage, éclairs et pluye.
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£ 9 octobre. Le jeune Rossetti de bonne heure chez moi me parler d'un mur qui tombe. Parcouru mes estampes de la Suisse, [211v.] il y en a de très jolis, surtout ceux de Pérignon. Le Kreyshauptmann d'Adelsberg, B. de Lichtenberg, vint me voir. Je lui parlois de la représentation des Etats du Carniol que la Cour a refusé. Simon vint me tourmenter encore sur son octroy pour la raffinerie de sucre. Dîné seul. Donné veste et culottes de mon uniforme d'été riche de l'année 1774 à mon secrétaire. Je reçus de Marseille l'ordonnance de la marine, et le semestre des portate. Promené avec Pittoni. Passant devant la maison de Plattner, nous entendîmes chanter Mme David. Un instant chez Mme de Brigido, Mme Rossetti y étoit. Chez moi finir le raport concernant le navire ragusais, congédié le 7 septembre. Tout le mandrachio se remplit aujourd'hui par l'arrivée de 22 bâtimens dont onze napolitains, cinq vénitiens, deux papalins, deux turcs, un génois et un autrichien. Trabacoli huit, pipari trois, pinques trois, felouques deux, brazere deux, pieleghi deux, tartane une, tartanelle une, aportant beaucoup d'huile, de limons, de figues, de grains. Lu beaucoup de dévotion dans Bonnet. Je lus chez moi avec plaisir dans les gazettes de Goettingen. Peu avant 8 h. au casin, où on me reprocha d'arriver si tard. Gagné 17 parties à Mme Maffei au whist. Mme R[ossetti] parut touchée. La commission du monte le matin. De la pluye de tems en tems. [212r.] t 10 octobre. Le matin personne n'est venu me parler. J'ai parcouru tout le troisième volume de Taube sur llisclavonie et la Syrmie et il m'a paru intéressant. J'ai arrangé mes papiers de Mottling et Tschernembl. Lettre du grand commandeur de Venise du 7 avec le décret qui me nomme commandeur de Friesach et Sandhof. Grenek me porta la fin de la copie de mon raport *41. 17.* pour 1777, destinée pour la Cour. Pittoni dîna avec moi. A 4 h. après-midi nous allâmes à la maison des pauvres assister à la leçon que donnoit le Dr Jellusich à six sages femmes ou apprentives sur l'art de l'accouchement. Il avoit, pour rendre palpables ses leçons, un os complet, contenant le pelvis, l'os sacrum, l'os pubis, l'ilium et le coccyx. Un simulacre d'enfant de toile remboursée moyennant lequel il expliquoit les différentes positions de l'enfant dans la matrice. Il dit que, pour qu'une femme puisse accoucher heureusement, la distance de l'os sacrum à l'os pubis doit être de cinq pouces, et celles d'un os latéral à l'autre de quatre. Ces derniers s'étendant dans les douleurs, la distance devient d'un demi pouce plus grande. La sage femme doit tenir le périnée en arrière pour qu'il ne déchire pas. Elle doit sentir de la main de quelle manière l'enfant et la matrice sont tournés. Si l'attitude est [212v.] défavorable, on peut la corriger simplement en fesant changer de position à la mère. La face de l'enfant tournée en haut est une position difficile, parce qu'elle se pousse contre l'os pubis. Il enseigna ensuite, comment il faut lier le cordon ombilical qui contient une veine de la mère et deux artères de l'enfant. Toute communication de sens cesse par là entre les deux êtres; comment on
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doit laisser reposer premièrement la mère et puis chercher à faire sortir doucement le placenta; quand il faut rompre la vessie; qu'il ne faut point soutenir la mère au col. Il expliqua la section de la symphise des os pubis. Promené un peu au bout du môle. Mme avoit voulu venir chez moi. Jallois chez elle et la trouvois un instant seule, où elle assura m'aimer beaucoup, mais sans avoir plus les mêmes désirs de ci-devant. Joué au whist chez Mme de Brigido, gagné encore 17 parties à la pauvre Rossetti, que je menois au théâtre dans la loge de Mme Maffei. Le troixième acte de La principessa philosopha n'étoit pas encore commencé. Au casin. Il a plu rédoutablement presque toute la journée. 41 e Semaine Θ de la Trinité, 11 octobre. A 8 h. du matin à la messe pour la guerre. Hier mon vin de Bordeaux est arrivé, et l'après-midi sont arrivés 521 fl. 45 de ma commanderie de Mottling. Tai lu des choses superbes dans Bonnet sur la révélation et sur la vie à venir. Bonomo fut chez moi, me porta les plans des lazarets d'Ancone et de Nisida que Montanelli a fait pour la chancellerie de la Santé. Il me parla encore de l'impatience du B. Argento qui voudrait quitter. Les Maffei, les Mayer, Bellusco, Belletti, Kappus, Pittoni dînèrent chez moi. Après le dîner je proposois une promenade. On regarda ces empreintes de souffre. Mon cocher n'y étant pas, la promenade n'eut lieu que tard. Il faut 3/4 d'heures pour aller d'un lazaret à l'autre et revenir au logis. Chemin fesant mon amie me fit confidence, combien elle avoit été occupée de moi l'année passée, me croyant en songe souvent dedans, et ayant d... comme si cela étoit, c'est pour cela qu'elle veut que son enfant me ressemble. Son mari a disputé avec Pitt[oni] au sujet du Cte Brig[ido] qui devoit, selon eux, me succéder. Un instant chez elle. Puis chez Mme de Β [rigido] où elle vint. Nous jouâmes, elle perdit. La B[rigido] lui dit combien le fiscal étoit porté pour elle. Je ramenois mon amie au casin et fus fort content d'elle. Au casin. 17 e
Le tems se soutint sans pluye. [213v.] V 12 octobre. Fort occupé de mon amie, je parcourus le mois d'août pour trouver les jours où j'ai paru l'intéresser le plus. Lettre triste de mon frète du 21 septembre. Du Cte Rosenberg sans aucune nouvelle qui puisse faire espérer la paix. Du B. Schell avec un cachet rouge, bleu et jaune. Je répondis à une partie de ces lettres, signois le raport qui accompagne mon mémoire sur l'année 1777 et celui au sujet du navire ragusais, renvoyé de ce lazaret. Mon amie m'avoit fait citer par Pittoni, j'y allois plein de belles espérances. Je ne pus pas être seul avec elle, cela me donna de l'humeur. Puis au théâtre, Le smanie per la villeggiatura. Dans la loge de Mme Suardi pour voir l'effet que fait la nouvelle imboccatura, puis chez mon amie. Elle me dit d'une manière si touchante que ses refus
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devoient me la faire estimer d'avantage, que j'en fus touché. Un peu au casin où Mme Rossetti étoit. Beau tems. Le soir un peu de borrin. ¿ 13 octobre. Un nommé Rath vint se plaindre de ce qu'on ne laissoit pas entrer sa poterie. Pittoni m'a présenté hier un mémoire touchant ses diettes. Lu avec plaisir dans la Physiocratie. A 10 h. 1/2 Tribunal mercantil de seconde instance. Le fiscal fit le raport d'une seule cause. Stradi ou Krismancig à Vienne a donné une lettre de change à un danseur nommé Rossi, payable à Madrid. [214r.] Stradi, n'ayant point de relation directe avec 1 Espagne, chargea feu Balletti de lui en procurer le remboursement. Ce remboursement s'est fait de la part du danseur à deux maisons de Madrid, Bertazzoni et Chiappe, le 16 décembre 1775. Balletti, ayant toujours eu ses comptes dans la plus grande confusion, n'y trouve aucun vestige de remboursement, et ne veut point en être comptable à Stradi. Le Tribunal de première instance a absous Balletti, on ne sait pourquoi. Langwieder me remercia de ma signature au grand douanier du Caire. D envoye un chargement de bois en Egypte, qui doit toucher premièrement à Smyme, où dans l'occasion présente la marchandise se vendra avec grand profit. Il attend d'Alexandrie au mois de février un chargement de ris qu'il destine pour l'armée. Je résolus d'acheter les empreintes de Maffei. Poschinger vint me demander mes ordres au sujet de la vigne de Mahrenberg au nom du nommé Pretter à Klagenfurt. Les loix naturelles sont les résultats des raports que l'homme soutient avec les divers êtres. Définition plus philosophique que celle de la plupart des jurisconsultes et des moralistes. Bonnet Palingénésie, tome n m e , page 114. Belle définition en effet. Pittoni et Grenek dînèrent avec moi. Après-midi le premier [214v.] m'amena Mme Renner qui se met fort bien. Elle étoit en satin bleu. A 6 h. chez Mme de Brigido, le beau-frère Wenzel y étoit. De là au spectacle. Le avventure della villeggiatura me plut assez, surtout le rôle niais d'un certain Tonin. Brigido toujours dans ma loge. J'en fus plus tendrement reçu par mon amie que j'accompagnois au casin, Mme Rossetti y étoit aussi. Froid le matin. Pluye après dîné. t 14 octobre. Le matin mon valet de chambre qui avoit été malade hier, réparut sur l'eau. Gobbi vint chez moi raisonner sur les principes de Bonnet et sur l'école des accouchemens. Deux Turcs demandèrent ma protection, voulant aller à Canèe sur un bâtiment vénitien dont le patron est aux arrêts à Venise. Le Cte Suardi demanda mes ordres pour demain. Le maître de poste de Prossecco envoya du raisin. Kienbek alla avec moi voir le dessert pour demain. Travaillé à-mon raport pour 1778. Pittoni dîna avec moi. Après-midi nous allâmes promener un peu sur la montagne de Scorcola. Ensuite je trouvois Mme de Brigido seule, puis vint son mari. Chez Mme Maffei qui se tenoit dans un joli petit cabinet, meublé d'estampes, un collet monté lui alloit à merveille. Je
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l'accompagnois au théâtre. J'y fus confondu dans ma loge à cause de l'arrivée du Cte Brigido avec ses deux [215r.] beau-frères. La pièce étoit II ritomo dalla villeggiatura. Mon amie me remit, à la fin du théâtre, de l'argent qu'elle me devoit, et nous restâmes au casin avec la Rossetti. De retour au logis je trouvois deux vers dans mon paquet d'argent. «Ce coeur-ci a pour devise, qui m'a blessé, me guérisse.» L'idée me parut charmante. Lu dans Molière avant de me coucher. Tems couvert. Le soir pluye. fy 15 octobre. Fête de notre Auguste Souveraine.42 Lu dans Basedow. Damasceno] Omero et le consul russe furent les premiers à me complimenter. J'eus ensuite la chambre pleine depuis 10 h. et causois beaucoup avec Mikullich. Le capitaine Pfluger me confia que le 1 er novembre il doit expédier 30 hommes d'ici qui doivent conduire des recrues de Laybach. Avant 11 h. j'allois en voiture à l'église, le tems étant trop mauvais pour aller à pié. Il fallut rester jusqu'à midi et demi à cause de la belle musique vocale et instrumentale de l'abbé Cervellini, de M. Crinazzi et de la demoiselle Moltz. Mme Maffei en sendaletto fit tant que je l'apperçus. Mme Woynovich arriva bien mise. De retour j'eus ma poste, six résolutions contenant peu de chose. Molière dit, aller en l'autre monde est très grande sottise, tant que dans celui-[215v.]ci on peut être de mise. Le premier qui vint chez moi à dîner fut l'abbé Damasceno. J'eus 27 personnes: Mme de Thum, son mari et beau-frère, le Cte Brigido, le vicaire général et Kamnich, l'abbé Damasceno, Petrovich, Voynovich, Psaro, le conseiller Mikullich, le Cte Suardi, Pittoni, le général Ferretti, capitaine Pflüger, six consuls sans celui de Dannemarc, de Malthe et de Russie, l'agent de Modène Rossetti, le capitaine du port, le directeur de la bourse, Zanchi, San Martino de Pise. Il faudra une autre fois pour être bien avoir trois de moins. Le consul d'Angleterre arriva pendant que nous étions déjà à table. Π n'y eut point de désordre. Kienbeck, Lorenzo et Pittoni servirent à table. Tétois entre Mme de Thum et le consul de Venise. Le vicaire général à côté de l'abbé Damasceno. Mme de Thum resta chez moi jusqu'à 6 h. A six heures 1/2 je comptois trouver la comédie commencée, on attendoit la symphonie. Je partis, allois prendre mon amie *à la porte* du casin, la menois chez Mme de Brigido, où nous jouâmes au whist avec elle et Mme de Thum. Je la ramenois au casin. En y entrant nous trouvâmes Mme Rossetti, Psaro et le consul d'Angleterre, ce fut un contretems. Je me tirois d'embarras en conduisant mon amie chez elle. J'assistois à son souper, la menois au bal, où elle fut une heure dans ma loge, le cadet Thum y vint un instant. Vers 1 h. j'allois me coucher. Pluye souvant réitérée et très copieuse.
42 Namenstag Maria Theresias.
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[216r.] £ 16 octobre. Le matin lu avec grand plaisir le septième chapitre de la Théorie de l'impôt qui renferme tous ces calculs un peu surprenans, mais toujours très utile, sur le peu de produit des biens fonds en France à cause de l'assiette ruineuse de l'impôt, et sur la grande augmentation qu'on aurait lieu d'espérer en rétablissant l'ordre naturel, abolissant les frais de perception et tous les débouchés. J'ai lu hier dans les gazettes de Leyde, que mon frère Frédéric serait, par ordre de l'électeur de Saxe, parti de Berlin pour aller joindre le roi à l'armée. Je suis fâché de ce que son nom soit ainsi imprimé. M[arco] Levi vint me demander des lettres pour Vienne. Donné au relieur les Journaux encyclopédiques. Dîné seul. Ensuite causé avec Pittoni au sujet de l'abbé Cervellini. Promené dans la ville, puis chez Mme Belletti, mon portrait est dans sa chambre à coucher. Chez mon amie, j'y fus seul presque jusqu'à l'heure du casin. Elle me confia qu'elle avoit eu dessein d'écrire elle-même ces deux vers de l'autre jour. Elle nommoit ses ... pays prohibé, elle me fit observer, pourquoi elle m'attribuoit de l'esprit et un air noble. Joué avec elle. Le Cte Brigido et Mme Rossetti qui prétendit que j'avois été plus général l'année passée. Pluye excessive le matin. Le soir un peu de borra. t, 17 octobre. Ce Schirach est bien affecté dans cette vie de Henry [216v.] le Lion. C. la nomme sa puttanella et elle dit que ce plaisir, étant permis, est charmant. Pittoni dîna avec moi. Après le dîner nous allâmes promener à St André jusqu'à la chapelle. Puis chez Mme de Brigido. Chez moi écrit à Mme la Ctesse de Thum à Duino sur sa demande, où elle pourra accoucher d'un futur chevalier teutonique. Au spectacle. La d'Arville fortunata avec des menuets et un ballet écossois. Je n'en entendis rien, passant tout le tems dans la loge de mon amie. De là au casin où nous jouâmes au whist. Beau tems, mais de la borra.
42 e Semaine G 18 de la Trinité, 18 octobre. Préparé pour mon raport de 1778 des matéraux[!]. A la messe à 8 h. Humpel vint me porter ses desseins d'un nouveau couvent des capucins à construire au delà du second pont rouge où est la maison des cordonistes. Plus tard Dini m'envoya ses desseins pour le construire sur l'emplacement comblé l'année passée. Le baron Ricci, de retour de Streinach, vint chez moi. Le Cte Suardi vint aussi et à tous deux je parlois de la gratification à l'abbé Cervellini pour la messe du 15. Les Renner, les Rossetti, le capitaine Hahn, Kappus, Pittoni dînèrent chez moi. Renner, en entrant et se trouvant seul, me dit que je devrais m'appercevoir tous les dimanches de leur [217r.] prière pour moi: „Für unseren theuren Gouverneur, daß dein Seegen ihn überall e
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begleite." La R[ossetti] me fit beaucoup d'yeux doux. Après-midi vint le Cte Brigido et Ricci. J'allois trouver mon amie et ne fus pas seul avec elle. Je la menois jouer chez Mme de Brigido, dont le mari sans fin examinoit le jeu du frère. Je n'eus qu'un ponton près d'entrer au casin où on fit l'éloge de Modesti. Borra et froid des plus sensibles. D 19 octobre. Le soir, en revenant au logis hier, j'ai lu avec un plaisir sensible le quatrième discours du premier tome de la Politique naturelle. Au § 16 je trouvois cette grande vérité «nul ordre de citoyens, nul corps dans l'Etat ne peut raisonnablement s'arroger le droit de représenter uniquement la nation; sans cela le gouvernement dégénère bientôt en une aristocratie funeste au monarque et au reste des sujets.» Cette sage maxime est contraire aux constitutions de l'Hongrie et de la Pologne, où la noblesse prétend représenter exclusivement la nation. Elle est aussi contraire aux prétentions des parlemens en France à l'égard desquels cependant l'auteur fait au § 32, page 222, une exception fondée. L'ordinaire d'aujourd'hui porte, dit-on, la nouvelle, que la Russie envoye des troupes auxiliaires [217v.] au roi de Prusse, ayant tenté inutilement de racommoder les deux cours. M[arco] Levi vint prendre congé de moi, allant à Vienne. Pittoni malade d'une migraine. Wassermann et Schimmelpfenning dînèrent avec moi. Joué aux volans avec le dernier. Le baron Ricci resta longtems chez moi. D m'avoit fait raport de la licitation des dazi de la ville qui a commencée aujourd'hui. Pour le gran dazio del vino on n'a offert que 224.000 tt, tandis qu'une compagnie, Urbas à la tête, m'en promet 230.000, pour le dazio della misura on n'a offert que 16.000, tandis que la même compagnie m'en assure 19.000. Après avoir lu dans les Recherches sur les finances le ministère du cardinal de Richelieu, et dans Lavater des rêves sur l'effet que feront nos yeux dans l'autre monde, je m'en fus chez Mme Maffei où je trouvois le malade Pittoni en bonnet de fourure. Au spectacle, La caduta d'Eugenio, bataille sur le pont où le parti de Theodose a le défens. Le comte Brigido dans ma loge. C'est lui qui a eu le dazio au rabais cette année-ci par l'adresse de Ricci et qui voudrait l'avoir encore l'année prochaine. Tour qu'il a joué à G[eremia] Francol pour des grains qu'il devoit lui envoyer du Bannat, [218r.] et qu'il a vendu plus cher à un autre. Après le spectacle encore chez Mme Maffei. Au casin étoit Mme Rossetti. Je rentrais chez moi pour lire. Belle journée, beau soleil. Le soir sirocco de nouveau. £ 20 octobre. Parlé à Geremia Francol pour les dazi. Travaillé au raport pour 1778. Forbonnais à l'année 1639: «L'esprit exclusif s'étoit emparé du gouvernement; on crut remédier à la cherté des voitures en limitant les prix; et au contraire c'est en ne limitant pas les concurrences que les prix baissent.» A l'année 1642: «Le cardinal de Richelieu peut être plus jaloux de bien gouverner les hommes que de le leur persuader.» Smith,
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Richesses nationales, livre V, chapitre 1, p. 2: «L'administration de la justice doit être rendue aussi indépendante que possible de la puissance exécutive.» «La meilleure manière d'entretenir les chemins est celle qui se fait par le moyen des péages sous les auspices d'une administration provinciale ou locale, et point directement par les dicastères au centre.» «Pour que l'instruction publique soit parfaite, il faut que le professeur, le maître dépende un peu, quant à son revenu, de la libre concurrence des étudians. Il faut que ceux-ci ayent le droit de choisir le meilleur collège, de préférer le professeur [218v.] le plus habile.» M. et Mme de Ricci vinrent chez moi et m'entretinrent beaucoup de l'académie de Bude. Wassermann a dîné avec moi. A 6 h. chez Mme de Brigido. Il y avoit les Woynovich et compagnie. Le lieutenant-colonel parla d'une victoire navale sur les Turcs dans la mer Noire, que Psaro regarda comme impossible. De là au spectacle, Π Cavalier di bon gusto fut bien joué, «anche il mio povero fratello s'e rovinato».43 Mélancolique de ne pas voir mon amie, je fus dans la loge de Mme Rossetti qui me fesoit beaucoup les yeux doux. Le consul de Venise vint