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German Pages 312 Year 1985
Linguistische Arbeiten
148/2
Herausgegeben von Hans Altmann, Herbert E. Brekle, Hans Jürgen Heringer, Christian Rohrer, Heinz Vater und Otmar Werner
Ellipsen und fragmentarische Ausdrücke Band 2 Herausgegeben von Reinhard Meyer-Hermann und Hannes Rieser
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1985
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ellipsen und fragmentarische Ausdrücke / hrsg. von Reinhard Meyer-Hermann u. Hannes Rieser. Tübingen : Niemeyer (Linguistische Arbeiten ; 148) NE: Meyer-Hermann, Reinhard [Hrsg.]; GT Bd. 2 (1985). ISBN 3-484-10478-3 ISSN 0344-6727 ISBN 3-484-30148-1 Gesamtwerk Bd. l +2 © M a x Niemeyer Verlag Tübingen 1985 Alle Rechte vorbehalten. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oderTeile daraus photomechanisch zu vervielfältigen. Printed in Germany. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt.
INHALTSVERZEICHNIS Band II
Hans-Jürgen Eikmeyer (Universität Bielefeld) Ellipsen und Analysestrategien in inkrementellen Sprachverarbeitungsmodellen
Seite
l
Wolfgang Wildgen (Universität Bremen) Reduktionsprozesse im Sprachsystem und in der Sprachverwendung. Versuch einer dynamischen Modellbildung
26
Rüdiger Weingarten Vollständigkeit
76
(Universität Bielefeld) in der Unterrichtskommunikation
Reinhard Meyer-Hermann (Universität Bielefeld) Fragmentarische Äußerungen im gesprochenen Spanisch
1OO
Claudia C a f f i & Flavia Ravazzoli (Universita degli Studi di Pavia) Utterance Fragments in Italian: Who said what to whom? .. 134 Hanspeter Ortner (Universität Innsbruck) Welche Rolle spielen die Begriffe "Ellipse", "Tilgung", "Ersparung" usw. in der Sprachbeschreibung?
165
Wolfgang Raible (Universität Freiburg) Ellipse im historischen und systematischen Kontext
2O3
Dominique Maingueneau (Universite de Picardie) L'Ellipse grammaticale - Etudes epistemologiques et historiques ^
217
Lucien Cherchi (Universite de Dijon) On the Role of Ellipsis in Discourse Coherence
224
Hans Strohner & Gert Rickheit (Universität Bielefeld) Funktionale Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen: Probleme, Experimente und Perspektiven
25O
Anne Betten (Universität Regensburg) Formen fragmentarischer Gesprächsäußerungen in simulierter gesprochener Sprache. Versuch einer stilistischen Unterscheidung
269
Index nominum
Al
Index rerum
A6
VI
Band I
Seite Vorwort
VII
Hannes Rieser (Universität Bielefeld) Ellipsen und Fragmente. Eine Einleitung zu den vorliegenden Bänden Wolfgang Klein (Max-Planck-Institut für Psycholinguistik Nijmegen) Ellipse, Fokusgliederung und thematischer Stand Juliane Stegner
IX l
(Universität München)
Ellipse als Mittel zum Ausdruck der Thema-RhemaStruktur
25
Elisabeth Rudolph (Hamburg) Kann asyndetische Koordination gelegentlich als elliptischer Ausdruck einer Kausalitäts-verknüpfung aufgefaßt werden?
55
Helena Rohen
(Freiburg)
Zur Ellipse im gesprochenen Finnisch
85
Elena Hermann (Karl-Marx-Universität Leipzig) Zur Verbal(Phrasen)Ellipse im modernen Russischen
HO
Ortwin Smailus (Universität Hamburg) NP-Ellipse und pragmatische Strukturen in Texten des yukatekischen Maya
126
Walther Kindt
(Universität Bielefeld)
Grammatische Prinzipien sogenannter Ellipsen und ein neues Syntaxmodell Maciej Grochowski (Universität Warszawa) Das Problem der Ellipse vom Standpunkt der Satzgenerierungsregeln aus betrachtet
161
291
Index nominum
AI
Index rerum
A6
ELLIPSEN UND ANALYSESTRATEGIEN IN INKREMENTELLEN SPRACHVERARBEITUNGSMODELLEN*
Hans-Jürgen Eikmeyer Universität
Bielefeld
1. Die Dualität der Begriffe "Ellipse" und "Vollständigkeit" 2. Die Interpolationstechnik als Beschreibungsmittel für Ellipsen 3. Vollständigkeit und Turn-taking 4. Inkrementelle Sprachverarbeitung und fragmentarische Äußerungen 5. Vollständigkeit und Analysestrategien in einem inkrementellen Modell 6. Die Kooperation von Vollständigkeitskriterien 7. Semantische Ellipsen?
1.
Die Dualität der Begriffe "Ellipse" und "Vollständigkeit"
Der Begriff der elliptischen, fragmentarischen oder unvollständigen Äußerung setzt notwendig einen Vollständigkeitsbegriff voraus, relativ zu dem die Unvollständigkeit gemessen werden kann. Der Bezug der Vollständigkeit wird in Definitionen des Begriffs "Ellipse" mit unterschiedlicher Explizität hergestellt; wird auf einen Vollständigkeitsbegriff verwiesen, dann ist dieser _nehr oder weniger spezifisch formuliert. Ich will im folgenden eine kleine, zufällige Auswahl von solchen Ellipsendefinitionen anführen und diskutieren, die einen Vollständigkeitsbegriff thematisieren. Ich möchte beginnen mit der Definition von Todorov & Ducrot (1975:315)
Dieser Beitrag ist eine erweiterte Fassung eines Vertrages, den ich auf der 5. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft im Rahmen der Arbeitsgruppe "Ellipsen und fragmentarische Ausdrücke" gehalten habe.
"Ellipse: Auslassung eines der Elemente, die für eine vollständige syntaktische Konstruktion notwendig sind." In dieser Definition wird explizit auf einen syntaktischen Vollständigkeitsbegriff verwiesen, der jedoch nicht weiter erklärt wird. Genauere Informationen zum Vollständigkeitsbegriff erhält man beispielsweise bei Kwasny & Sondheimer ( 1 9 7 5 ) . Diese Autoren verwenden den Formalismus des Augmented Transition Network (ATN) für die Darstellung von Grammatiken in einem Sprachverarbeitungssystem, das die Eingaben eines menschlichen Benutzers verarbeitet. Wie bereits der Titel ihrers Papiers sagt, betrachten Kwasny und Sondheimer Ellipsen als extra- oder ungrammatische Formen, d.h. als Fehler des Benutzers relativ zur syntaktischen Wohlgeformtheit. Hierbei wird für die syntaktische Wohlgeformtheit eines Satzes verlangt, daß ihm ein Pfad ( d . h . eine Folge von Kanten = engl. "arcs") vom Startzustand zu einem der Endzustände des Netzwerkes entspricht. Elliptische Sätze sind dann wie folgt charakterisiert (Kwasny & Sondheimer 1979: 2 O ) : "The best way to see the errors in terms of the ATN is to think of the user as trying to complete a path through the grammar, but having produced an input that has [ . . . ] too few forms necessary to traverse all arcs." Bildlich kann man ein ATN wie in Abbildung l darstellen:
Ende
Abb. l
Dort ist
ein vollständiger Pfad durch die dick gezeichneten P f e i l e
gekennzeichnet. Grob gesprochen entspricht jeder der Kanten in diesem Pfad ein Wort oder eine Konstituente eines vollständigen Satzes. Ein elliptischer Satz liegt dann vor, wenn dieser weniger Worte enthält, als Kanten für das Durchschreiten des Netzwerkes nötig sind (dies ist
nur eine notwendige Bedingung, keine hinrei-
chende) . Kwasny & Sondheimer (1979) thematisieren zwar zwei Ellipsenbegriffe,
kontextuelle und telegraphische, scheinen jedoch für die
Behandlung beider den vom ATN-Formalismus angebotenen Vollständigkeitsbegriff verwenden zu wollen. Demgegenüber unterscheidet Lyons (1969: 174) kontextuelle von grammatischer Vollständigkeit und will auch beide unterschiedlich behandelt wissen: "Finally, we may consider the case of what are traditionally called 'incomplete 1 or 'elliptical' sentences. This category has recently come in for a lot of criticism from linguists, who have pointed out (correctly, but irrelevantly) that when such utterances occur in a particular context, they are perfectly comprehensible, and from this point of view can hardly be called 'incomplete'. One must distinguish between contextual completeness and grammatical completeness." Als Beispiele dienen Lyons die Sätze (1) und ( 2 ) . (1)
J o h n ' s , if he gets here in time
(2)
Got the tickets?
(1) ist
für Lyons zwar kontextuell vollständig im Kontext einer
Frage wie ( 3 ) ,
(1) ist
matisch unvollständig.
jedoch selbst in solch einem Kontext gram(2) dagegen wird von Lyons als grammatisch
vollständig charakterisiert, da sich (2) aufgrund einer generell formulierbaren Tilgungsregel aus (4) ableiten läßt. (3)
Whose car are you going in?
(4)
Have you got the tickets?
Lyons' Einschätzung über die Allgemeinheit von Tilgungen, mit de-
ren Hilfe man (1) aus einer größeren Struktur zunächst rein formal erhalten könnte, sind weitgehend arbiträr. Ihnen scheint ein normativ syntaktischer Grammatikalitätsbegriff zugrundezuliegen, der die Regelhaftigkeit auch der kontextuellen Ellipsen ignoriert. Aus den Stellen bei Todorov & Ducrot ( 1 9 7 5 ) , Kwasny & Sondheimer (1979) und Lyons (1969) ist deutlich geworden, daß ein Ellipsenbegriff einen Vollständigkeitsbegriff voraussetzt. Andererseits induziert jeder Vollständigkeitsbegriff auch einen Ellipsenbegriff Bevor ich diese zweite Behauptung belege, will ich zunächst eine Folgerung formulieren, die sich aus beiden Behauptungen ergibt: (5)
Ellipse und Vollständigkeit
sind duale Begriffe.
Unter Dualität verstehe ich dabei eine Relation zwischen zwei Beg r i f f e n , die sich dadurch ausdrückt, daß jede Eigenschaft, die dem einen Begriff zukommt, zugesprochen wird usw., sich in (modifizierter dualer Form) auf den anderen Begriff überträgt. Einen Beleg für diese Behauptung, daß ein Vollständigkeitsbegriff einen Ellipsenbegriff induziert, stellen gerade das o.a. LyonsZitat sowie seine sich daran anschließenden Ausführungen dar. Es geht Lyons nämlich nicht nur um die Unterscheidung von zwei Vollständigkeitsbegriffen, es geht ihm vielmehr darum, einen Vollständigkeitsbegriff und den von ihm induzierten Ellipsenbegriff als den linguistisch (genauer: kompetenzlinguistisch) relevanten auszuzeichnen, aber Phänomene wie kontextuelle Ellipsen aus (kompetenz-) linguistischen Untersuchungen herauszuhalten. Lyons liegt auf einer Linie mit weiten Bereichen der Linguistik, die Anne Betten (1976: 2O9) wie folgt charakterisiert: "Im Grunde bleibt hier die alte Vorstellung des syntaktischen Regelverstoßes erhalten; aufgehoben wird lediglich die Sanktionierung dieser 'Fehlleistungen' der Kompetenz, da sie die Kommunikation nicht beeinträchtigen. Dies ist Definition."
jedoch eine im wesentlichen nur negative
2.
Die Interpolationstechnik als Beschreibungsmittel für Ellipsen Ich werde mich bei meinen kurzen Ausführungen in diesem Ab-
schnitt auf solche linguistische Modelle beschränken, die den Anspruch an Explizitheit auf ihre Fahnen geschrieben haben und sich formaler Beschreibungsmittel bedienen. Ich zähle hierzu die generative Grammatik alter und neuer Art ( d . h . mit Transformationskomponente bzw. stark eingeschränkter oder ganz ohne eine solche Komponente) , Theorien aus dem Feld der logischen Grammatik und die Majorität von Modellen, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz entwickelt wurden. Allen diesen Modellen ist
gemeinsam, daß sie El-
lipsen letztendlich mit H i l f e der Syntax auflösen, wobei sie sich zudem noch weitgehend auf die grammatischen Ellipsen etwa im Sinne von Lyons (1969) beschränken. In der generativen Transformationsgrammatik werden elliptische Oberflächenstrukturen durch Tilgungstransformationen aus vollständigen Tiefenstrukturen erzeugt; in neueren Ansätzen der generativen Grammatik wird die Anzahl der Transformationen reduziert - zum Teil bis auf null - , u n d es gibt stattdessen leere Kategorien, d.h. Kategorien, denen die leere Zeichenkette zugeordnet wird. Einer vollständigen Struktur entspricht damit eine lückenhafte terminale Kette.
In logischen Gram-
Als Beispiel mag hier die Analyse eines Satzes wie (i) im Rahmen der Extended Standard Theory dienen. Die schematische Analyse nach Radford (1981: 182) sieht eine transformationeile Herleitung von (i) aus einem Strukturbaum wie (ii) vor. (i) The city was destroyed _ by the enemy. (ü)
the
Die beiden Teilbäume -WH und NP enthalten kein reales Wort des modernen
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matiken verwendet man dagegen -Techniken: durch ein gemeinsames Abbinden mehrerer Vorkommen einer Variablen wird es möglich, eine 2 Konstante nur einmal an der Oberfläche erscheinen zu lassen. Als Stellvertreter für die Modelle aus der Künstlichen Intelligenz sei hier das "SRI Speech Understanding System" erwähnt (vgl. Walker 1978). In diesem System wird so vorgegangen, daß eine elliptische Äußerung (elliptical utterance = EU) zunächst einmal syntaktisch vervollständigt wird, indem fehlende Teile aus einer Musteräußerung (pattern utterance = PU) ergänzt werden. Gibt es mehrere mögliche Kandidaten für zu ergänzende Teile, wird in dem SRI-System der Semantik zumindestens eine Filterfunktion zugewiesen. Dies sei an dem folgenden Beispiel illustriert (Grosz 1979: 3 2 3 ) : "PU: Is the chicken in the cooler? EU: The potato salad?" Grosz (1978) argumentiert dann, daß bei einem syntaktischen Abgleich (pattern matching) zwischen EU und PU die Phrasen the chicken und the cooler gleichwertig in Bezug auf the potato
Englisch, für solch eine Analyse soll aber sprechen, daß andere Sprachen diese Lücken mit lexikalischem Material füllen, (i) wird aus (ii) mit Hilfe einer NP-MOVEMENT-Transformation abgeleitet, die die NP 'the city' an die Stelle der leeren Kategorie des Typs NP bewegt und an dem ehedem gefüllten Platz eine Lücke hinterläßt, die in ( i ) durch '_' angedeutet ist. Unter Verwendung solcher leerer Kategorien ist jeder elliptische Satz auf eine 'vollständige' Struktur zurückführbar. Eine Analyse einer Gapping-Konstruktion wie (iii) im Rahmen der -kategorialen Grammatik (vgl. Cresswell 1973) würde zunächst die beiden Sätze (iv) und (v) mit Hilfe einer Verbvariablen f und den unterstrichenen konstanten Eigennamen aufbauen, (iii) Peter liebt Maria und Fritz Erna, (iv)
(v)
Mit der Konjunktion und werden dann beide Sätze zu einem neuen (vi) verknüpft. Da sich Variablen genau wie Konstanten verhalten, sind (iv) - (vi) syntaktisch wohlgeformt und vollständig. Durch Anwendung des -Operators auf (vi) erhält man die Form ( v i i ) , die als Funktor gilt und somit unvollständig ist und eines weiteren Argumentes bedarf. Wählt man als Argument die Verbkonstante liebt, erhält man (viii) als syntaktische Struktur von (iii). (vi)
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3 s MH N ro 3 -P C CN N CQ φ rt «0 XI — M q a O C Φ Langage, ediert von Catherine Fuchs unter dem Titel "L'Ellipse grammaticale. Etudes epistemologiques et historiques". Es handelt sich dabei um die Verhandlungen eines Kolloquiums, das im Oktober 1982 in Paris stattgefunden hat. Die Initiative zu diesem Kolloquium ging von einer Forschergruppe des Centre National de la Recherche Scientifique tung
1
aus, die sich darum bemüht,
'Bedeu-
über Ambiguität und Paraphrase in den G r i f f zu bekommen.
Dieser Band verdient es aus mehreren Gründen, besonders hervorgehoben zu werden. Erstens sind die 18 Beiträge allesamt sehr kurz und informativ gehalten. Jeder Beitrag hat im Durchschnitt einen Umfang von knapp neun Seiten. Zweitens ist der Beiträger ungewöhnlich. Es ist
auch die Zusammensetzung
eine äußerst willkommene und er-
frischende Erscheinung, daß inmitten einer Disziplin, in der in trister Eintönigkeit das männliche Geschlecht dominiert, eine Forschergruppe zu weit mehr als zwei Dritteln aus weiblichen Vertretern besteht. Das dritte Verdienst liegt im sachlichen Inhalt de§ Bandes: Es geht vor allem um das Aufarbeiten der bisherigen Positionen zur Ellipse. Jean Lallot beginnt mit dem alexandrinischen Grammatiker Apollonius Dyskolos; Anne-Marie Chanet und Francoise Desbordes geht es in ihren Beiträgen um die griechische Rhetorik und um die Einordnung der Ellipse und ähnlicher Erscheinungen im antiken Denken. Irene Rosier behandelt die Ellipse in der Scholastik
(Roger B a c o n ) ;
die Beiträge von Genevieve Clerico, Bernard Colombat und Ciaire
"Etüde linguistique de la signification apprehendee ä travers l'ambiguite et la paraphrase", abgekürzt E . L . S . A . P .
204
Lecointre sind dann der Grammatik von Sanctius bzw. Sanchez, also dem 16. Jahrhundert, gewidmet. Michel Le Guern traktiert die
El-
lipse in der französischen Rhetorik zwischen 1675 und 1765. Francoise Soublin geht es um die Ellipse bei Dumarsais im 18. Jahrhundert. Dann erfolgt ein Sprung ins 2O. Jahrhundert, zu dem die Beiträge etwas disparater sind. Dorota Sliwa zeigt, wie das Thema 'Ellipse 1 in den Grammatiken von Damourette/Pichon, Grevisse, Wagner/Pinchon und in der Grammaire Larousse du Francais Contemporain behandelt wird. Catherine Fuchs behandelt dann die Tilgung im grammatischen System von Zellig S. Harris. Vom Grammatikmodell der Transformationsgrammatik inspiriert sind die Beiträge von Mitsou Ronat über die Anapher, von Carmen Dobrovie-Sorin über das Subjekt des Imperativs und von Claudine Haroche/Dominique Maingueneau über Ellipse und Transformation. Dominique Begue geht es um Ellipse und wörtliche Bedeutung in der Vorstellung von Searle. Jacqueline Bastuji greift bei ihrer Behandlung der Relativsätze über die indogermanischen Sprachen hinaus auf das Türkische und das Chinesische aus. Die beiden letzten Beiträge (Irene Tamba-Mecz und Barrie E. Bartlett, letzterer übrigens von der Simon-FrazierUniversity in Kanada) versuchen übergreifende Betrachtungen. Auch wenn kein vollständiges Bild von der Entwicklung gegeben wird, die das Konzept 'Ellipse 1 genommen hat
(es gibt schmerzliche
Lücken): Dadurch, daß die Gesichtspunkte so vieler Autoren und Grammatiker aus einem so langen Zeitraum zusammengetragen und analysiert werden, ergibt sich ein reiches und plastisches Bild der Probleme, die mit dem Begriff
'Ellipse' gegeben sind. Im folgenden
soll versuAit werden, die wichtigsten Aspekte darzustellen.
1.
'Ellipse 1 , grch. elleipsis, ist
der Mangel. Im Gegensatz dazu
steht das Übermaß, beispielsweise hyperbole, Hyperbel genannt. Ohne auf die konkreten geometrischen Eigenschaften der Kegelschnitte 'Ellipse 1 und 'Hyperbel' einzugehen: sie unterscheiden sich in der Tat durch Mangel auf der einen und Übermaß auf der anderen Seite.
In der Mitte zwischen beiden liegt als Kegelschnitt die Parabel
als geometrischer Ort aller Punkte, die von einem Brennpunkt und einer Leitlinie den gleichen Abstand haben. Wollte man diese Verhältnisse auf einer Skala ausdrücken, so hätte man zwei Extrempunk-
205
te:
Ellipse und Hyperbel; in der Mitte wäre die Parabel anzusie-
deln. Es ist tik,
nun ein bekanntes Denkschema der griechischen Mathema-
in solchen Fällen den Mittelpunkt der Skala (hier die Parabel)
nicht als Mittelpunkt zwischen zwei Extremen, sondern als das eine Extrem zu interpretieren. Die - bei linearer Betrachtung - zwei anderen Extreme, hier also Hyperbel und Ellipse, werden dann als das andere Extrem interpretiert. Dabei biegt man die Skala gewissermaßen zum Kreis, an dessen unterem Scheitelpunkt das eine Extrem steht, während die (bei linearer Vorstellung zwei) anderen Extreme am anderen Scheitelpunkt stehen. In der Zahlenreihe ist
nach dieser
Vorstellung die Eins das eine Extrem, das andere Extrem wird durch das unendlich Große und das unendlich Kleine gebildet - dies
ist
Platons bekannte 'unbegrenzte Zweiheit', die 'dyas ahoristos', 2 das sogenannte "Kleine und Große". Eine ähnliche Konzeption hat dann beispielsweise der Mathematiker Blaise Pascal, wenn er den Menschen in seiner Position zwischen dem unendlich Großen und dem unendlich Kleinen betrachtet. Dieses Denkschema gilt nun nicht nur für die griechische Mathematik. Es gilt, wie sich im vorliegenden Kontext zeigt, genauso für die Grammatik. Für Apollonius Dyskolos ist
es ganz selbstverständ-
lich, daß sich von einer Normal form sowohl das ' z u wenig' als auch das ' z u viel' abhebt. Wer 'Ellipse' denkt, muß also immer zugleich 'Pleonasmus' mitdenken und beide von der Normalform unterscheiden. Graphisch verdeutlicht: zu viel: Überfluß, Pleonasmus'
zu wenig: Mangel, "Ellipse"
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2
von der Norm abweichend
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Vgl. hierzu sehr schön Marcovic (1955; deutsche Version 1965).
206
Die lineare Interpretation auf der rechten Seite des Kreises zeigt den gemeinsamen Nenner der oberen Extreme: Dem Normalen steht mit dem ' z u wenig 1 und dem ' z u viel' das gegenüber, was von der Norm abweicht. Wie selbstverständlich und verbreitet dieses Denkschema war, zeigen neben dem Beitrag von Lallot über Apollonius im Ergebnis auch die Beiträge von Anne-Marie Chanet (griechische Rhetorik) und Francoise Desbordes.
2.
Das von der Norm Abweichende unterscheidet sich vom Normalen.
Betrachtet man einen solchen Unterschied als Resultat eines Prozesses, so liegt eine Veränderung, ein Wandel vor. Ein solcher Wandel ist
nun schon von einem der großen Vor-Denker der Griechen,
von Aristoteles, in sehr fruchtbarer Weise d i f f e r e n z i e r t worden: Aristoteles unterscheidet, insbesondere in den physikalischen Schriften,
zunächst zwischen 'Entstehen und Vergehen' auf der einen
und 'Bewegung 1 auf der anderen Seite. Die Bewegung wird ihrerseits wieder in drei Unterbereiche untergliedert, die Veränderung, die Vermehrung/Verminderung und die lokale Translation. Wichtig sind im Zusammenhang mit grammatischen Erscheinungen die schon unter 1. besprochene 'Vermehrung/Verminderung'
(auxesis/phthisis), bei
der der quantitative Aspekt dominiert; sowie die Veränderung (alloiösis).
'Veränderung' ist
gewiß dominant qualitativ. Wegen
des bekannten Umstandes, daß Sprache linear ist,
also in der einen
Dimension der Zeit abläuft, spielt bei Veränderung im Bereich der Sprache aber auch die Position, speziell die Umkehrung des Vorund Hintereinander, eine wichtige Rolle. Zur 'mutatio' kommt also die 'permutatio'. Es ist
nun das Verdienst des Beitrags von Francoise Desbordes,
speziell auf den weiteren Kontext hingewiesen zu haben, in dem in antiken Abhandlungen die Ellipse stets erscheint: sie steht nicht nur an der Seite des Pleonasmus dem Normalen gegenüber; zur 'Ellipse' und dem 'Pleonasmus 1 gesellen sich noch die beiden genannten Arten der Veränderung. Mit einer gewissen Ergänzung der Angaben, die Francoise Desbordes macht (insbesondere wurde der Matrix eine
Vgl. hierzu auch Raible ( 1 9 8 2 ) .
207
zweite Zeile h i n z u g e f ü g t ) ,
läßt sich folgendes Schema erstellen:
wie können sich sprachliche Einheiten untereinander oder von einer dritten sprachlichen Einheit unterscheiden?
(dominant) quantitative Abweichungen von einer Norm (im Sinne des 'mehr/weniger')
(dominant) qualitativer Unterschied
durch Hinzufügen
durch Wegnehmen
Name der Erscheinung in Grammatik/Rhetorik
Pleonasmus Adiectio Prosthesis
Ellipse Detractio Aphairesis
z.B. Enallage, Antiptosis (In)mutatio Alloiösis (Translation bei Tesniere)
Per- , Transmutatio , Metathesis
Name des heuristischen Verfahrens in der Grammatik
Additionsprobe
Weglaßprobe
z.B. Substitutionsprobe
z.B. Permutationspr obe/Kommuta tions probe
durch qualitative Veränderung
durch Veränderung der Position (Umstellung)
Das obenstehende Schema ist nicht nur deshalb von Wichtigkeit, weil es den Kontext, in dem die 'Ellipse' untersucht werden kann, noch beträchtlich erweitert. Das Schema ist auch deshalb von Wichtigkeit, weil es, wie die letzte Zeile zeigt, zugleich auch auf typische Verfahren etwa der strukturalistischen Grammatik verweist, die sich der Möglichkeiten zur Veränderung in heuristischer Absicht intensiv bedient. 'Ellipse' ist also nicht nur etwas, was der Grammatiker in der Sprache konstatieren kann. Die Ellipse im Sinne von 'Weglassen' ist zugleich ein wichtiges Instrument des Grammatikers,
208 der sprachliche Strukturen aufdecken möchte.
3. Oben unter 1. ist ausgeführt, daß Ellipse und Hyperbel, daß das ' z u wenig 1 und das 'zu v i e l ' , sich in gleicher Weise in einer als 'vollständig' zu bezeichnenden Norm abheben. Das große Problem liegt freilich darin, daß man solche Normen entweder entdecken oder setzen muß. Wie also kommt man zu solchen Normen, wie kommt man zu "kanonischen Formen", wie sie von den Beiträgern häufig genannt werden, wie kommt man zur "construction pleine" oder zur "construction simple", wie sie etwa bei Dumarsais heißt? Für den Bereich der grammatischen Ellipsen muß die Antwort letztlich immer lauten: Die Normen werden durch ein - sei es implizites, sei es explizites - Grammatikmodell gesetzt. Der in der Geschichte der Ellipse wohl typischste Fall für eine solche Norm ist das Postulieren einer kanonischen Satzstruktur nach dem Schema 'Subjekt + P r ä d i k a t ' . Je nachdem, wie geschickt die Normvorstellung gewählt oder wie rigide sie gehandhabt wird, weisen sprachliche Aussagen - aus der Sicht des Grammatikers - dann viele oder wenige Ellipsen a u f . Herausragendes Beispiel für eine rigide Norm, die zu einer hohen Zahl anzusetzender Ellipsenfälle führt, ist Francisco Sanchez (Sanctius), Autor der Minerva seu de aausis linguae latinae von 1587. Sanctius' Grammatikmodell ist insbesondere bestimmt durch eine kanonische Satzstruktur des Typs 'Subjekt + Verb + Objekt' sowie durch eine rigide Konzeption der Wortarten: Kein sprachliches Element, das formal zu einer bestimmten Wortart gehört, kann die Zugehörigkeit zu dieser Wortart verlieren. Liegt eine so starre Konzeption vor, so rückt die Ellipse notwendigerweise ins Zentrum der Grammatik: Nicht nur Sätze ohne Subjekt (die bei einer kanonischen Satzstruktur des Typs 'Subjekt + Prädikat' elliptisch wären), auch Sätze ohne Objekt sind dann elliptisch; ein Adjektiv oder ein Partizip ohne Substantiv, ein Ablativ ohne Präposition, ein Konjunktiv ohne übergeordnetes Verb: all das und vieles andere zählt in einem solchen Fall, wie Genevieve Clerico zeigt, zu den Ellipsen, also zu den Fällen, in denen die tatsächliche Rede im Sinne eines ' z u wenig' abweicht von der oratio perfecta, die der Grammatiker postuliert.
209
Das Verfahren der Sanctianer hat am deutlichsten Ciaire Lecointre beschrieben: Es geht um den Vergleich von Formen oder Syntagmen, die syntaktisch und semantisch als ähnlich oder äquivalent angesehen werden. Ein Beispiel: tempus legendae lectionis tempus legendi Da legendi/legendae offenbar derselben Formklasse bzw. Wortart angehören, muß im zweiten Beispiel noch ein Substantiv im Genitiv ergänzt werden... Als solches Substantiv in Genitiv-Funktion wird beispielsweise der Infinitiv 'legere' eingeführt, so daß die eigentliche, volle Form lauten müßte: "tempus legendi legere".
4. Stelle ich die Form lego neben ego lego, so vergleiche ich zwei Diskurs-Segmente, die belegbar sind. Stelle ich dagegen tempus legendi legere neben tempus legendae lectionis, so vergleiche ich ein belegbares Syntagma der lateinischen Sprache mit einem, für das schwerlich Belege zu finden sein dürften. Unterscheidet man mit Irene Tamba-Mecz zwischen diskursiven und metasprachlichen Ellipsen, so läßt sich hier feststellen: Neben einer diskursiven steht eine Ellipse, die schon stark metasprachlichen Charakter hat. Werden die kanonischen Strukturen in einer künstlichen Beschreibungssprache formuliert, so liegen eindeutig metasprachliche Ellipsen vor, oder, genauer formuliert: Es handelt sich um Segmente natürlichsprachlicher Diskurse, die vor dem Hintergrund einer metasprachlich formulierten Norm als elliptisch erscheinen. Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, daß alle Grammatikmodelle, die universalistischen Anspruch erheben oder sogar als tertium comparationis für den Vergleich von Einzelsprachen konzipiert sind, überall dort, wo sie auf Einzelsprachen angewandt werden, besonders häufig zum Entdecken "elliptischer" Äußerungen führen können. Dies ist ein Fall für die modistischen Grammatiker der zweiten Hälfte des 13. Jh., deren Konzeption Irene Rosier mit der von Roger Bacon verglichen hat. Es gilt gleichermaßen etwa für das Grammatikmodell von Harris oder für das Modell der Transformationsgrammatik, wo die Ellipsen im Vergleich zwischen Basis- und Oberflächenstruktur auftre-
210
ten müssen (und vorwiegend als 'Tilgung 1 etikettiert werden). Sowohl die diskursiven wie auch die metasprachlichen Ellipsen kann man als im eigentlichen Sinne grammatische Ellipsen bezeichnen. Die kanonische Struktur, vor der sie als Ellipsen sichtbar werden, wird mit grammatisch-syntaktischen Mitteln formuliert. Im Gegensatz dazu gibt es eine weitere Art von Ellipsen, die man als Ellipsen auf der Ebene des Sinns bezeichnen muß. Auch diese Unterscheidung wird von vielen der Beiträger gemacht. Besonders glücklich scheint mir eine Formulierung zu sein, die Michel Le Guern prägt: Im einen Falle handelt es sich um Ellipsen der Sprache, im anderen um Ellipsen der Sprecher (S. 8 2 ) . Bei den Ellipsen auf der Ebene des Sinns läßt sich das ' z u wenig' nicht als ein ' z u wenig' im Hinblick auf eine vollkommene, kanonische grammatische Struktur erkennen, sondern als ein ' z u wenig' gegenüber dem, was eigentlich gesagt werden müßte. Dieser Aspekt interessiert besonders die Verfasser von Rhetoriken.
5.
Aus einer Vielzahl der Beiträge geht hervor, daß die Grammati-
ker den Begriff 'Ellipse' vor allem deshalb brauchen, um sprachliche Äußerungen, die scheinbar unregelmäßig sind, als regelmäßig aber eben "elliptisch" - zu erweisen. Sanctius' Abhandlung hat nicht ohne Grund den Untertitel "De causis linguae latinae". Die Grammatiker unterstellen dabei häufig, sei es den Sprechern, sei es den Sprachsystemen, so etwas wie ein Streben nach Ökonomie. Oben in Abschnitt 2 war dargelegt worden, daß sprachliche Einheiten nicht nur durch Hinzufügen oder durch Weglassen, sondern auch durch qualitative Veränderung und durch Umstellung von einer wie auch immer gearteten Norm abweichen können. In diesem Zusammenhang fragt sich nun, inwieweit der Grammatiker, der nach Regelmäßigkeiten sucht, Erklärungen nicht nur im Bereich des ' z u wenig 1 oder ' z u viel' finden kann, sondern auch in den anderen genannten Bereichen. Charakteristisch für Sanctius, so war gesagt worden, ist die besondere Betonung der Ellipse, durch die eigentliche "Analogien" oder Regelmäßigkeiten verdeckt werden. Charakteristisch für Sanctius ist gleichzeitig, wie Francoise Soublin sehr schön zeigt, die extreme Bevorzugung der Ellipse als Erklärungsmittel gegenüber der "immutatio". Bei Dumarsais sei dies anders: "L'empire qu'avait
211
pris I'ellipse chez Sanctius s'amenuise ici,
dispute par 1'imita-
tion, 1 ' a t t r a c t i o n voire par le trope, procedures substitutives, d ' immutatio, portees par une pedagogie qui met 1 ' i n t u i t i o n au-dessus du calcul"
(S. 8 7 ) . Der eigentliche Unterschied liegt hier
darin, daß an die Stelle einer dominant formalen eine funktionelle Erklärung gesetzt wird. Die Leistungsfähigkeit gerade solcher funktioneller Erklärungen wird an der Grammaire generale et
rai-
sonnee von 166O besonders deutlich. Für Sanctius war die kanonische Form, die ein Relativsatz haben mußte, die Wiederholung des Bezugsnomens hinter dem Relativum (nach dem Schema "vidi hominem qui homo disputabat"). Die Autoren der Grammaire generale et raisonnee brauchen dagegen für das fehlende 'homo 1 hinter dem Relativum keine Ellipse anzunehmen. Für sie hat vielmehr, worauf Bernard Colombat aufmerksam macht, das Relativum zwei Funktionen: erstens ist
es
Konjunktion und stellt dadurch die Relation zum Bezugsnomen her; zweitens ist
es Pronomen und vertritt das Bezugsnomen. Dadurch
rückt die bei Sanctius in diesem Falle angenommene kanonische Form in den Bereich des grammatischen Pleonasmus, die "elliptische" Form erweist sich als Normalform. Gerade das Erklärungsprinzip der Funktion, der funktioneilen Verschiedenheit, erweist sich in Grammatikmodellen als außerordentlich leistungsfähiger
Konkurrent des el-
liptischen Prinzips. Je funktioneller die Betrachtung, desto geringer die Chancen elliptischer Erklärungen. Sichtbar wird dies etwa dort, wo Dorota Sliwa vier Grammatiken des 2O. Jh. miteinander vergleicht. Diejenige von Wagner/Pinchon ist ste,
weil sie praktisch ohne den Begriff
dabei die
'Ellipse
1
funktionell-
auskommt, der
freilich auch bei Damourette/Pichon nicht sonderlich ausgeprägt ist.
Am deutlichsten hätte man übrigens den Triumph des Erklärungs-
prinzips der funktioneilen Veränderung über das Erklärungsprinzip der Ellipse am Grammatikmodell von Lucien Tesniere verdeutlichen können. Während Grammatiker wie Sanctius u.a. deshalb, weil sie die Zahl der Wortarten nicht unnötig erhöhen wollen, im Rahmen ihrer grammatischen Konzeption zum Erklärungsprinzip der Ellipse geradezu gezwungen werden, kommt Tesniere, obwohl er nur vier Grundwortarten unterscheidet,
weitgehend ohne den Begriff der Ellipse
aus: sein Erklärungsprinzip ist
dasjenige der Translation. Sprach-
liche Signale, die er Translative nennt, verändern die Funktion einer sprachlichen Einheit. Der Artikel als Translativ macht das
212
Adjektiv zum Nomen, die Konjunktion als Translativ macht aus dem Nebensatz ein Objekt usw.
6. Die Entdeckung der qualitativen Veränderung, der anderen Funktion, als grammatisches Erklärungsprinzip ist freilich keine Erfindung der Grammaire generale et raisonnee. Was Irene Rosier etwa über Roger Bacon im Gegensatz zu den modistischen Grammatikern sagt, zeigt einen starken funktioneilen Akzent bei Bacon. Eines der Standardbeispiele, mit dem sich die Elliptiker auseinandersetzen, ist lego vs. ego lego. Macht man ego lego zur Normalform mit explizitem Subjekt, so wird lego zur elliptischen Form. Das Standardargument der elliptischen Grammatiker ist nun, lego als elliptische und ego lego als Normalform seien gleichbedeutend: lego ist ja nur die Abkürzung von ego lego. Der Hörer ergänze das implizite Subjekt und mache es so explizit. Nicht so Roger Bacon. Für Bacon haben nämlich lego und ego lego, in heutiger Terminologie ausgedrückt, verschiedene Funktion. Ego lego kann z . B . kontrastiv verwendet werden, es wäre dann gerade nicht die "Normalform". Daß, wie wir heute sagen würden, in Sprachen mit Subjektkonjugation die Person und der Numerus des Subjekts bereits in der Verbalform enthalten sein können, daß man infolgedessen bei Formen wie grch./lat. "lego 1 keine Ellipse anzusetzen hat, hat schon Apollonius Dyskolos gezeigt (Lallot, S . 1 4 ) . Gerade bei der Frage, ob die "elliptische" und die Normalform als identisch anzusehen sind, unterscheiden sich sehr deutlich die Temperamente der Grammatiker: Die Freunde der Ellipse können im Grunde nicht umhin, die Identität zu behaupten. Grammatiker wie Bacon gehen dagegen davon aus, daß unterschiedliche Formen in aller Regel auch unterschiedliche Funktionen implizieren, daß also die (scheinbar) elliptische Form doch etwas anderes bedeuten kann als die (scheinbar) volle. Und die volle, so müßte man weiterfahren, wäre wieder etwas anderes als die Form, die das ' z u viel 1 aufweist.
7. Die Frage der Ellipsen beschäftigt eigenartigerweise kaum die Sprecher einer Sprache; zum Problem werden Ellipsen eigentlich nur durch die Grammatiker. Anders gewendet bedeutet dies: Wenn man da-
213
von ausgeht, daß es so etwas wie grammatische Ellipsen gibt, so stören sie ganz offensichtlich nicht die Kommunikation. Statt den elliptischen Erscheinungen den Stempel des ' z u wenig' aufzudrücken, statt sie als Abweichung von der Norm zu charakterisieren, wäre es dementsprechend angebracht, sie in die Regelmäßigkeiten des Sprachsystems einzubetten. Mit den Worten von Claudine Haroche und Dominique Maingueneau: "La linguistique moderne ( . . . ) devait tenter d'integrer l'ellipse dans l'ordre meme de la langue" ( 1 4 4 ) . Eine funktionalistische Sehweise in der bisher geschilderten Weise führt ein beträchtliches Stück weiter, reicht jedoch nicht völlig aus. Einer der größten Fortschritte, die hier erzielt worden sind, liegt in Karl Bühlers Spraohtheorie, die von keinem der Beiträger herangezogen wurde. Bühler hat gezeigt, daß sprachliche Zeichen nicht nur in das synsemantische Umfeld, sondern gleichermaßen in das sym4 praktische und das symphysische Umfeld eingebettet sind. Geht man davon aus, daß der sprachliche Text und der nicht-sprachliche Kontext, in dem er steht, einander ergänzen können, so versteht man, daß gerade in der gesprochenen Sprache - nimmt man die geschriebene Sprache als Normalform - jede Menge von "Ellipsen" auftreten - Ellipsen freilich, die in aller Regel keinem der Kommunikationspartner auffallen. Wagner/Pinchon kommen u . a . deshalb in ihrer Grammatik ohne den Begriff der Ellipse aus, weil sie auch die Situation und die Intonation mit in ihre Interpretation einbeziehen (Dorota Sliwa, S. 9 9 ) . Wer 'Ellipse' denkt, müßte nach dem, was oben unter 1. gesagt wurde, zugleich auch 'Pleonasmus 1 denken - beide weichen ja in gleicher Weise von einer Norm ab. Interessanterweise wird dieser Gedanke, der sich nach den ersten Beiträgen anbietet, in den restlichen Beiträgen kaum je verfolgt. Dabei hat das ' z u viel' genauso seinen Platz in der Sprache wie das ' z u wenig 1 : Das "zu viel 1 tritt uns beispielsweise entgegen als 'Redundanz'. Kein Sprachsystem könnte - wegen grundlegender Kommunikationsnotwendigkeiten - ohne ein gewisses Maß an Redundanz im Bereich der grammatischen Markierung auskommen. Die Markierung grammatischer Kohäsion mit Hilfe
Vgl. Raible (198O) zum Begriff der grammatischen Regelmäßigkeit, insbesondere auch zur Notwendigkeit von ganzen Regel-Hierarchien.
214
der Übereinstimmung in Kasus, in,Genus und in Numerus ist pisches Beispiel solcher (sinnvoller) Sprachgeschichte
ist
das ' z u wenig
1
viel . Hier tritt das ' z u viel
1
1
ein ty-
Redundanz. Auch in der
nicht denkbar ohne das ' z u
als Übercharakterisierung a u f .
Im Lateinischen markiert der Ablativ in der Regel die grammatische Rolle des Zirkumstanten. Im klassischen Lateinischen genügt dazu im allgemeinen die Ablativendung. Nun weiß man, daß die Anzeige der Ablativ-Funktion im Laufe der Sprachentwicklung auf prädeterminierende Präpositionen übergeht. Typisch ist
in solchen
Fällen eine Zwischenphase der Übercharakterisierung, in der sowohl die Ablativendung als auch die Präposition a u f t r i t t - es ist übrigens diese Übercharakterisierung, die, wie oben erwähnt, Sanctius in diesem Falle zur "Normalform" gemacht
8.
hat.
Der von Catherine Fuchs herausgegebene Band bietet also dem in
teressierten Leser ein interessantes und vielfältiges Bild. Im Grunde sind es Bild-Elemente, die der Leser, je nach Temperament, zu einem Mosaik zusammensetzen kann. Er erfährt sehr vieles über die Geschichte der Ellipse in der grammatischen und rhetorischen Betrachtung und damit zugleich über den theoretischen Rahmen, in den die Ellipse und Verwandtes gehört. Insbesondere also über die Zusammengehörigkeit von Ellipse, vollgültiger Normalform und Pleonasmus sowie über den noch größeren Rahmen, in den Ellipse und Pleonasmus neben der qualitativen Veränderung und der Positionsveränderung gehören: Es geht also um zentrale Fragen der grammatischen Theorie überhaupt. Eine der Grundaufgaben des Grammatikers ist es ja,
Unterschiede und ihre Funktion zu erkennen - wobei er,
wie oben unter 2. ausgeführt, sich des Verfahrens der kontrollierten Veränderung als eines heuristischen Verfahrens bedienen kann. Das Bild, das die einzelnen Beiträge bieten, zeigt hier grammao
tisch recht unterschiedliche Temperamente - je nachdem, welche Art der Veränderung zum Rückgrat der grammatischen Theorie gemacht wird. Besonders interessant ist
die Frage der Norm, die durch mehr
oder weniger alle Beiträge aufgeworfen wird. Die Normalform steht, so wurde oben ausgeführt, als das eine Extrem dem anderen Extrem des ' z u viel' und des ' z u wenig' gegenüber. Betrachtet man nun die
215
einzelnen Normvorstellungen, so kann man für die Norm selbst wieder eine ganze Skala von Möglichkeiten unterscheiden. Am einen Pol dieser Normenskala stehen Normalformen, die in der betreffenden Objektsprache belegt sind. Am anderen Pol der Skala würden dagegen außereinzelsprachlich oder noematisch definierte Formen
ste-
hen. Je mehr die Normvorstellung diesem zweiten Extrem zuneigt, desto "elliptischer" müssen natürlich die einzelsprachlichen Strukturen werden. Hier ist
jedoch vor einem grundlegenden Mißverständ-
nis zu warnen. Kein Theoretiker der Grammatik, der wie etwas Klaus Heger noematische Strukturen als tertia comparationis für den Vergleich von Einzelsprachen entwirft,
dürfte solche tertia als Normen
ansehen, von denen sich dann einzelsprachliche Strukturen in
el-
liptischer Weise abheben. Ein noematisches System, das seiner Aufgabe gerecht wird, kann nur ein äußerst feingeknüpftes Netz sein, in dem sämtliche Unterscheidungsmöglichkeiten berücksichtigt sind, die einzelsprachliche Systeme enthalten. Systeme bekanntlich verschieden
Und da einzelsprachliche
sind, können sie gegenüber noema-
tischen Systemen immer nur "elliptisch" oder "synkretisti-sch" sein. Noematische Systeme sind somit per definitionem extreme Ausprägungen des ' z u v i e l ' . Insofern sind sie im Rahmen einer Betrachtung, die nach ' z u viel' und ' z u wenig' vorgeht, niemals als Normen im eigentlichen Sinne geeignet. Wie oben schon angedeutet, bereitet auch auf der Ebene des Sinns die Norm, von der sich das ' z u wenig' und das ' z u viel' abheben sollen, die größten Schwierigkeiten. Hier kann man von 'Mangel' oder ' Ü b e r f l u ß ' so recht eigentlich nur vor dem Hintergrund von größeren Sinn-Ganzen sprechen,
die entsprechende Sinn-Teile
voraussetzen. Ein solches Sinn-Ganzes könnte ein Argumentationsschema sein, in dem bestimmte Teile fehlen, es könnte sich auch um eine literarische Gattung handeln, deren Normen nicht erfüllt oder sogar übererfüllt werden. Ohne die Postulierung eines solchen SinnGanzen wird das Sprechen von Ellipsen insofern sinnlos, als
die
semantische Information ja nie als vollständig betrachtet werden kann: es läßt sich immer noch etwas hinzufügen. Im übrigen bleibt auch bei größeren Texteinheiten ein ungeheures Maß an Information
Vgl. zur Leistung noematischer Systeme z.B. Heger (1982).
216
stets implizit, es wird durch unseren Erfahrungshorizont
ergänzt.
Searles diesbezügliche Äußerungen über den Wortsinn, die Dominique Begue bespricht, können in prägnanter Form in Husserls Logischen Untersuchungen
(Band II/l, Erste Untersuchung) nachgelesen werden.
Alles in allem: Trotz gelegentlicher Ellipsen ein schöner und interessanter Band, der gerade durch seine Knappheit, durch seine Betonung der Problemgeschichte und eines Teils der systematischen Aspekte eine willkommene Ergänzung zu dem voluminösen von Reinhard Meyer-Hermann und Hannes Rieser herausgegebenen
Doppelband dar-
stellt.
Literatur Heger, Klaus. 1982. Zum Verhältnis von Semantik und Noematik. In: Zur Semantik des Französischen. Beiträge zum Regensburger Romanistentag. Hrsg. von H. Stimm und W. Raible. Wiesbaden.S.2Of. Marcovic, 2eljko. 1955. La theorie de Platon sur l ' U n et la Dyade infinie et ses traces dans la mathematique grecque. In: Revue de l'histoire des sciences et de leurs applications 8. 289-297, (Deutsche Version in: Zur» Geschichte der griechischen Mathematik. Hrsg. von O. Becker. Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1965. 308-318). Raible, Wolfgang. 198O. Regel und Ausnahme in der Sprache. In: Romanische Forschungen 92. 199-222. 198O. Was sind Gattungen? Eine Antwort aus semiotischer und textlinguistischer Sicht. In: Poetica 12. 32O-349. -
1982. Zur Einleitung. In: Zur Semantik des Französischen. Beiträge zum Regensburger Romanistentag. Hrsg. von H. Stimm und W. Raible. Wiesbaden. S . 2 O f .
Vgl. Raible (198O) zur speziellen Leistung von Gattungen.
L'ELLIPSE GRAMMATICALE - ETUDES EPISTEMOLOGIQUES ET HISTORIQUES Hrsg. von Catherine Fuchs,
in:
Histoire, Epistemologie,
Langage.
Tome 5, fascicule l, 1983.
Dominique Maingueneau Universite de Picardie*
Vorliegender Zeitschriftenband enthält die Akten eines Kolloquiums, das im Oktober 1982 von C. Fuchs und der von ihr betreuten Linguistengruppe des "Centre National de la Recherche Scientifique" in Paris veranstaltet und von der "Societe d'Histoire et d'Epistemologie des Sciences du Langage" mitgetragen wurde. Wie der Band beweist, hat das vorgeschlagene Thema "eingeschlagen". Wenn auch die moderne Linguistik den Begriff der "Ellipse", der seit der griechischen Antike im Grammatik-Denken verankert ist, kaum mehr gebraucht, so blieb dennoch die Problematik, auf die der Begriff verweist, stets im Zentrum linguistischer Forschung. Die Strukturalisten tendierten bekanntlich dahin, diese Fragestellung auszuklammern, was wohl eher als eine Art Illusion zu bewerten ist: Die Ellipse (inklusive aller sprachlichen Formen, die unter anderen Namen Elliptisches bezeichnen) verfolgt die Linguistik notwendigerweise wie deren eigener Schatten, denn die Frage der Ellipse hängt direkt mit der Möglichkeit zusammen, eine regelgebundene Grammatik zu schreiben, die mehr sein will als eine reine Aufzählung korrekter Gebrauchsformen. Vom Vorwort der Herausgeberin (C. Fuchs) abgesehen, lassen sich die Beiträge des vorliegenden Bandes in drei Rubriken eingliedern: - "historische" Beiträge, von der Antike bis zum Zeitalter der französischen Klassik - an neuerer und heutiger Linguistik orientierte Beiträge - epistemologisch orientierte Beiträge
Die Übersetzung ins Deutsche besorgte Almuth Gresillon, C.N.R.S.
218
In Sachen Ellipse sind historische Abhandlungen mehr als reine Gelehrsamkeit. Das Problem der Ellipse entsteht gleichzeitig mit der abendländischen Grammatik selbst, und die Aporien, in die sich die Grammatiker von Anfang an verwickelten, sind uns noch heute vollkommen vertraut. Seit Appolonius Dyskolos (2. J h . n . C h r . ) sind, wie J. Lallot nachweist ("L'ellipse chez Appolonius Dyscole"), die Richtlinien festgelegt: die Notwendigkeit, sprachliche Ausnahmen einzubeziehen; die Schwierigkeiten, die sich beim Festmachen einer Ellipse sowie beim Wiederherstellen der "unvollständigen" Form ergeben; die Probleme, die mit einer Abgrenzung zwischen grammatikalischer und rhetorischer Ellipse verbunden sind... Der Problemkomplex erweist sich ziemlich ähnlich, wenn man, wie A.-M. Chanet ("L'ellipse dans la tradition rhetorique grecque"), die Ellipse von der Rhetorik her anschneidet. Schon bei Appolonius erscheint die Ellipse in einer Begriffstrias: Pleonasmus, "Normalsatz", Ellipse. Dieses System differenziert sich dann weiter aus (in: Addition, Subtraktion, Substitution, Metathese) und wird von Griechen und Römern, wie F. Desbordes nachweist ("Le schema 'addition, soustraction, mutation, metathese 1 dans les textes anciens"), auf verschiedenen Ebenen der Sprachanalyse angewandt: Buchstabe/Laut, Silbe, Wort, Aussage. Die lateinische Grammatik des 13. Jh. bietet mit ihrer Diskussion über die Verbalformen der 1. Person einen exemplarischen Fall der Ellipsenproblematik. Soll man für lat. aurro ein weggefallenes ego wiederherstellen, oder stellt curro einen vollständigen Satz dar? - fragt I. Rosier in ihrem Beitrag ("Roger Bacon et le probleme du sujet sous-entendu"). Während die Modisten keinerlei Unterschied machen zwischen curro und ego curro, sieht Bacon ein Oppositionsverhältnis in diesem Formenpaar. Wie immer verweist die Diskussion sprachlicher "Fakten" auf antagonistische philosophische Positionen. Mit dem 16. Jh. dringt man in vertrautere Sphären der Geschichte grammatischen Denkens vor. Ein Kolloquium über die Ellipse muß sich zwangsläufig mit Sanctius' Minerva (1587) auseinandersetzen, die man, je nachdem, für das vollendetste Denkmal einer Art "Ellipsomanie" oder aber eines extremen Rationalisierungsanspruches halten wird. G. Clerico vollzieht in ihrem Beitrag ("Ellipse et syntaxe de concordance chez quelques grammairiens classiques") die
219 Hauptlinien dieses Unternehmens nach, das alle syntaktischen Strukturen auf ein kanonisches Grundschema zurückzuführen beansprucht. Dies wird durch Wiederherstellung von in der Rede getilgten Formen erreicht. So greift die Theorie von Sanctius eine Streitfrage a u f , die so alt
ist wie die Ellipse selbst, die nämlich der Legitimität
kanonischer, sprich: vollständiger Sätze. Während für Sanctius die Rationalität der Grammatik dem Sprachgebrauch gegenüber völlig vorrangig ist,
müssen für die Autoren der Grammaire de Port-Royal ka-
nonische Sätze auch akzeptabel sein, d.h. der wirklichen Rede so nahe wie möglich stehen. Die Beiträge von B. Colombat ("L 1 ellipse et la syntaxe du relatif latin dans la grammaire ' c a u s i s t e ' " ) und C. Lecointre ("Gerondif et adjectif verbal dans la grammaire de l'ellipse aux XVI e et XVII e siecles") befassen sich mit zwei besonders heiß umstrittenen Phänomenen der lateinischen Grammatik und weisen nach, wie sehr sich die Grammatiker jeweils in bezug auf Sanctius situieren mußten. Die Berücksichtigung der französischen Klassik endet mit zwei Beiträgen, der eine von M. Le Guern, der andere von F. Soublin. Im ersten ("L'Ellipse dans la tradition rhetorique francaise de 1675 a 1765") erscheinen zwei Tendenzen: eine traditionelle Rhetorik und eine neue Rhetorik in kartesianischem Gewand, die des Pere Lamy (La Rhetorique ou l 'art de parier, 1675). Bei diesem tritt der Unterschied grammatikalische vs. rhetorische Ellipse zugunsten einer allgemeinen Theorie der "Leidenschaften" in den Hintergrund. Der Beitrag von F. Soublin ("Ellipse et attraction chez Dumarsais") erwähnt, wie Dumarsais seinerseits im 18. Jh. den Begriff der
"at-
traction" einführt, der den der Ellipse teilweise überschneidet. Was bei der Betrachtung verschiedener traditionsgebundener Grammatiken des Französischen aus dem 2O. Jh. a u f f ä l l t , ist eine Art Stillstand in der Ellipsendiskussion. Der Beitrag von D. Sliwa ( " L 1 ellipse dans quelques grammaires francaises du XX e siede") weist nach, daß, abgesehen von Damourette und Pichon (Des mots a la pensee, 1911-1934), die gewissen elliptischen Formen einen bestimmten Status zuschreiben ( z . B . als
"Zeugma" oder im Rahmen einer
anaphorischen Syntax), der Bon Usage von Grevisse (1936) ebenso wie die Grammaire Larousse du franyais
contemporain
(1964) sich mit
einem äußerst traditionellen Ellipsenbegriff begnügen. Die Grammaire du franyais
classique et moderne von R.-L. Wagner und J.
Pinchon
22O (1962) ist
dem strukturalistischen Tabu direkter verpflichtet und
verwirft die Ellipse schlechthin, doch besitzt sie wohl auch nicht - dies sei hier hinzugefügt - die theoretischen Mittel, um diese Negierung zu rechtfertigen; sie schließt die Ellipse aus, läßt aber das Problem, das diese stellt, ungelöst. Nach diesem strukturalistischen Intermezzo erscheint es nur folgerichtig, die Versuche der Transformationsgrammatik, durch die Ellipsen als Tilgungen behandelt werden, darzustellen. Auch in
die-
sem Punkt erscheinen die Theorien von Harris und Chomsky in ihrer vollen Verschiedenheit. Der Beitrag von C. Fuchs ("Une version transformationnelle de l'ellipse: l'effacement chez Harris") zeigt, wie weit Harris den Begriff
der Tilgung f a ß t ,
geht der zu resti-
tuierende kanonische Satz doch bis hin zu sehr vagen Umschreibungen. So erlaubt er nicht nur Tilgung von im Kontext wiederholten Elementen, sondern tilgt auch Elemente mit eigenem Stellenwert (Jean attend que Max soit ioi vient
·*· II
der u.a.
->·
Jean attend Max; Je te dis qu'il
vient) . Mit einem derart dehnbaren Begriff der Tilgung,
auch die Grenzen zwischen kanonischem Satz und Metasprach-
lichem verwischt, gerät, so scheint uns, Harris in eine Sackgasse. Jede Univozität wird zur Schimäre, die Umschreibungen können sich bis ins Unendliche verlängern. So ließe sich durchaus behaupten und beweisenl - daß Sanctius z . B . seine "Transformationen" schärfer kontrollierte, da bei ihm jeweils formale Elemente für den Status einer Ellipse erforderlich sind. Die generative Grammatik hat seit ihren Anfängen mit Tilgungstransformationen bis hin zu ihrem jüngsten Entwicklungsstand
wesent-
lich zur Erneuerung der Ellipsenproblematik beigesteuert. Der Beitrag von M. Ronat ("Ellipses grammaticales et anaphores") weist nach, wie Chomsky schon zu Beginn seiner Theorie einen großen Teil elliptischer Formen mit dem Phänomen der Anapher in Verbindung setzte
(so z . B . : on leur a demande de tuer Paul, mais Jules a refuse
0
(0 = de tuei· Paul)). Ronat zeigt ebenfalls, daß die Hypothese von J. Hankamer und I. Sag ( i n : Linguistic Inquiry
I, 1976), in der
Tiefenanaphern von Oberflächenanaphern unterschieden werden, gemein richtig ist,
all-
aber wohl mit Gegenbeispielen rechnen muß.
Aufgrunddessen schlägt Ronat vor, Ellipsen einerseits mit Regeln einer Universalgrammatik, andererseits mit spezifischen, jeweils natürlichen Sprachen eigenen Regeln zu behandeln. Ein weiterer Vor-
221
schlag b e t r i f f t die Möglichkeit, die Ellipse mit einer allgemeinen Theorie der Koreferenz zu verbinden. Der Beitrag von C. Dobrovie-Sorin beruft sich ebenfalls auf die generative Theorie, betrifft jedoch einen anderen Ellipsentyp ("Le sujet de l ' i m p e r a t i f " ) . Die Analyse des impliziten Subjekts im Französischen und Rumänischen weist Unterschiede und Ähnlichkeiten auf: während dieses Null-Subjekt im Rumänischen sich genauso verhält wie das anderer flektierter Verben mit Null-Subjekt, besteht im Französischen ein deutlicher Unterschied im Vergleich zu anderen flektierten Verbalformen, denen das Subjekt vorausgeht. Auch der Beitrag von C. Haroche und D. Maingueneau ("L'ellipse ou la maitrise du manque") orientiert sich am generativen Rahmen. Nach einem epistemologischen Überblick über den traditionellen Begriff der Ellipse wird klargestellt, inwiefern Chomsky das Problem in neuem Licht erscheinen läßt: indem er Leerstellen in die kategorielle Basis einführt und anaphorische Verbindungen markiert. Damit wird die phonetisch unbesetzte Stelle nicht mehr als Abschein einer ursprünglichen Vollständigkeit betrachtet, sondern die Sprache im allgemeinen, aufgrund gewisser, sehr abstrakter Prinzipien, erscheint als System, das den Nullwert bestimmter syntaktischer Positionen geradezu erforderlich macht. So wird es möglich, eine fundierte Grammatik der Ellipse ins Auge zu fassen, die fähig ist, phonetisch leere Stellen vorauszusagen, indem sie die jeweiligen Merkmale von Einzelsprachen miteinbezieht. Die zwei letzten Texte des Bandes, von I. Tamba-Mecz ("L'ellipse: phenomene discursif et metalinguistique") und B. Bartlett ("Un paradigme de problemes pour une etude historique de l'ellipse") befassen sich allgemeiner mit dem Status der Ellipse im Grammatikdenken. So fragt sich I. Tamba-Mecz insbesondere, ob die unter diesem Begriff erfaßten Formen ein konsistentes Ganzes bilden. Dabei betont sie den Unterschied zwischen "diskursiven" Ellipsen ( z . B . die Anapher) und "metalinguistischen" Ellipsen ( f ü r welche die Restituierung der getilgten Elemente nicht über den Kontext, sondern über das zugrunde gelegte Grammatikmodell l ä u f t ) . B. Bartletts Standpunkt ist stärker historisch orientiert. Den Begriff der Ellipse auf seine Notwendigkeit hin prüfend, stellt er verschiedene Fragen, so z . B . : Zu welchem Zweck wird von Ellipse gesprochen? Welche weiteren Begriffe hängen damit zusammen? Besteht nicht eine ge-
222
wisse Dissymmetrie zwischen dem Standpunkt des Sprechers und dem des Hörers? usw. - Seine Schlußfolgerung scheint eher pessimistisch Zwei Beiträge blieben bisher unerwähnt, die von J. Bastuji und D. Begue. Beide gehen davon aus, daß jeder Sprechakt auf einer beträchtlichen Menge impliziter Akte aufbaut, von denen die grammatikalische Ellipse im engen Sinn nur eine wohl abgegrenzte Teilmenge darstellt. Aus dieser Teilmenge greift J. Bastuji se et les relatives")
("L'ellip-
einen besonderen Typ heraus, um eine allge-
mein linguistische, der Theorie Culiolis verpflichtete Hypothese aufzustellen, die sich vom traditionellen Ellipsenbegriff abhebt: Für den Relativsatz sei nicht mehr von Ellipse zu sprechen, sondern von progressivem, verschiedenartig geordnetem Einführen zunächst nur virtueller Strukturen; die Grammatik habe virtuelle Phänomene zu integrieren,
sowie auch festgelegte Prozeduren, die das Virtuel-
le allmählich aktualisieren und paraphrastische Familien zu erzeugen fähig sind. D. Begue ("Ellipse et sens litteral chez Searle") verwendet den Ellipsenbegriff für ein Gebiet, wo man diesen im allgemeinen nicht a n t r i f f t , nämlich für jene impliziten Postulate, die sich im Hintergrund jeder Aussage befinden und deren Wahrheitswert bestimmen. Für Searle stellt die Existenz solcher Postulate die Annahme einer wörtlichen, kontextfreien Bedeutungskomponente völlig in Frage (so setze z . B . die Präposition sur in Le chat est sur le paillasson als Interpretationsbedingung voraus, daß man sich in einer Welt befinde, die dem Prinzip der Schwerkraft untersteht). Während Searle annimmt, derlei Postulate könnten nicht vollständig erstellt werden, woraus sich ergibt, daß die wörtliche Bedeutung sich in nichts auflöst, geht Begue davon aus, daß das, was von der Bedeutung eines Ausdrucks durch die Rede nicht in Frage gestellt wird, für die jeweiligen Sprecher als transparent, also als wörtlich, anzusehen sei. Das Interesse eines solchen Kolloquiums sowie der daraus erfolgten Veröffentlichung ist
nicht zu unterschätzen. Auf einem
präzis gestellten Thema aufbauend, gestatten sie,
sämtliche Aporien
zu erfassen, die eine relativ gut abgesicherte linguistische Problematik durchläuft. Gewiß, wenn man die 18 Beiträge nacheinander durchgeht, kann man zuweilen etwas skeptisch werden und sich fragen: Steht nicht auch die modernste Linguistik genau denselben
223
Schwierigkeiten gegenüber, in die schon die ältesten Grammatiker verwickelt waren? Findet man nicht in der Geschichte der Grammatik sowieso immer ein Pendant zu heutigen Sprachmodellen? Für den außenstehenden Betrachter mögen die Antworten, die die Frage der Ellipse seit 2OOO Jahren hervorrief,
alles andere als reich-
haltig erscheinen. Demgegenüber meine ich allerdings, etwas mehr Optimismus sei am Platze. Es wäre ein Mangel an epistemologischem Feinsinn, wollte man die Neuerungen übersehen, die von wissenschaftlich
fundierten Modellen und, damit verbunden, von präzise-
ren empirischen Untersuchungen eingebracht wurden. Hypothesen wie die von J.
Bastuji, wonach sich virtuelle Strukturen nach und nach
besetzen lassen, oder auch der "Kasusfilter" der generativen Grammatik, mit dem man z . B . subjektlose Infinitivsätze beschreiben kann, verweisen auf Sprach- und Grammatikkonzepte, die mit traditionellen Fragestellungen, so subtil diese auch sein mögen, nichts mehr zu tun haben. Dies bedeutet nicht,
daß die Linguistik in absehbarer Zeit die
Frage der Ellipse völlig lösen wird und daß damit die in der Sprache vorhandenden "Lücken" gefüllt werden könnten. In Wirklichkeit wird sie höchstens eine ständig labile Grenzlinie verschieben und umformulieren, aber gerade dieser Veränderung kommt ein Stellenwert im Fortschreiten der Erkenntnis zu. Daß man nicht damit rechnen kann - so heißt es in einem der Beiträge ( c f . S.148), - die Ellipse völlig zu erfassen, bedeutet nicht, daß Linguistik unmöglich sondern nur, daß sie nie vollständig ist;
ist,
um forschen zu können,
muß der Linguist annehmen, es gebe keine unvollständige Aussage und keine Ellipse, die "unerfüllt" bleibt.
Man könnte fast sagen,
die-
se unerreichbare Vollständigkeit, die die Linguistik dennoch anstreben muß, wenn sie Fortschritte erzielen will, spiele die Regulationsfunktion einer "Idee" im Kant'sehen Sinn, die Rolle einer Perfektion, der keine empirisch mögliche Kenntnis entsprechen kann, die aber von der Vernunft gesetzt werden muß.
l
"Qu'on ne puisse esperer circonscrire totalement l'ellipse ne signifie pas que la linguistique soit impossible, mais seuleraent toujours defaillante en un point ou en un autre. ( . . . ) Le linguiste a besoin de croire qu'il n'est pas d'enonce incomplet et d'ellipse qui ne saurait etre comblee" ( S . 1 4 8 ) .
ON THE ROLE OF ELLIPSIS IN DISCOURSE COHERENCE
Lucien Cherchi Universite de Dijon
One of the reasons why ellipsis stands out as an enduring challenge for linguistic investigation is no doubt that the very definition of the concept increases in extension as linguistic theory "digs up" more and more implicit elements from beneath the surfaces of utterances. Consideration of the problem hinges basically round two formal features which, in the usual literature, are (a) that ellipsis is to be defined in relation to a grammatical norm, and (b) that such a norm is embodied in one canonical pattern for the non-elliptic sentence. The purport of this paper is to show that all investigation of ellipsis is inadequate if it confines itself to the facts of sentence-structure. What is needed is a study relying on the properties of discourse, which may bring out the role of ellipsis, not as a mere brick in a wall, but as an organic, systematic factor in the coherence of discourse.
1.
The hazards of non-discursive approaches
1.1 In order to lead up to my main hypothesis I think it worthwhile to assess the highly favoured methods of analysis by surface reconstruction. The various classifications of elliptical forms are drawn up in terms of the elements to be retrieved, which early grammarians knew under the name of 'supplements'. With the emergence of generative grammars in the f i f t i e s , the concept of ellipsis became more neatly circumscribed in its comprehension thanks to the formal notion of deletion. Yet, by equating ellipsis to
See M. Arrive and J-C. Chevalier (197O: especially p . l O l ) , where it appears that in 18th century French grammars, "supplement" (approximately "gap-filling") was used as a technical term with regard to ellipsis.
225
deletion, transformational analysis is led, through this single procedure, to account for the absence of e.g. a superficial subject in infinitive, gerundive and imperative clauses, and more generally in all cases where the grammar generates implicit constituents in surface structure. The obvious risk in thus expanding the field of ellipsis is what has been called 'ellipsomania', against which grammarians were warned by 0. Jespersen (1968: 3O7). There is a reverse e f f e c t to undue generalization of the ellipsis-as-deletion method. For a whole set of forms, no reconstruction is available unless a new sentence is generated, with a structure of its own. Suppose we try to characterize Peter promised me to come as elliptical of the subject of to come, viz. Peter or he, no filling of the structural gap is possible while preserving the original surface form. All that can be done is to substitute another sentence differing from the first in both 'deep 1 and surface structures, e.g. Peter promised me that he would oome, just in case he = Peter (which is another way in which it d i f f e r s from the unambiguous infinitive version). The weakness of an approach restricting ellipsis to constituent deletion appeared more and more clearly to me while I read the scripts of a series of spontaneous conversations in English and in French. The English corpus will provide most of our examples, along with the classical 'textbook' sentences, and a few cases drawn from modern English plays. The case of Peter promised me to come is only one of a whole class of ellipses in which reconstruction by paraphrase is of such protean nature that there is no telling whether the missing elements are exhaustively retrieved. This is exemplified in an often-recurring type of verbal exchange:
More precisely, the only incompleteness that can be accommodated by a generative grammar is the one resulting from a transformational rule which can be described as deletion of elements whose recovery is explicitly formalized as part of the grammar for the language concerned. See. N. Chomsky (1965: chapter 3, especially pp.145-5). The effect of this on a theory of ellipsis is illustrated in the notion "semi-sentence", introduced by J. Katz, who hypothesized the need for a transformational rule "that removes articles to produce such semi-sentences as 'Man bit dog1" (1964: 413).
226
(1) A. - Who came? B. - Peter. A. - Peter? From a purely grammatical point of view, one might claim that Peter in B ' s reply and A ' s Peter? are left on the surface by the operation of one and the same ellipsis, v i z . the deletion of the predicate came. Things are not so simple as that. With B, we already have a non-unique reconstruction with a choice between Peter came and
It was Peter (who came). However, those are just alterna-
tive positionings of the predicate came, and no great trouble ensues. A 1 s Peter? requires that the hearer should draw heavily from the situation - involving non-linguistic factors - in interpreting the interrogation, and that he should then re-translate the result into an indefinite variety of utterances. In short, neither of the elliptical forms admits of any single paraphrase. Here are a few more examples from the corpus: (2)
Bernard. - Hang up...Bloody well hang up! Jenny (telephoning). - [ . . . ] I must g o . . . B e r n a r d ' s calling me. (She hangs u p ) . There's no need to be filthily rude. Supposing she's heard? (Giles Cooper, Everything in the Garden)
(3) If you will f i l l in this f o r m . . . In the guise of standard subordinate clauses. Supposing she 's heard and the ^/-clause in (3) could associate with an indefinite number of main clauses. Indeed, it is doubtful whether they can take any at all, that is, whether their integration in a 'normal' sentence is likely to make sense. Sentence (3) is a case in point: were it a hypothetical subordinate clause, it would in most occurrences lose its weight as a request, even if would was retained with its volitional meaning (e.g. If you would fill in this form, you might get what you're looking for). More serious still, let us imagine a paraphrastic treatment of (4) below: (4)
If it i s n ' t Peter Browni
By attaching a main clause to this apparently stranded subordinate one, we would only deprive it of most of its pragmatic force. Only the elliptic version can function as an exclusively exclamatory sentence. "Exclusive" is a crucial term in describing the proper-
227
ties of ellipsis, a point that will be taken up later. In the same way, We'll start when you're ready merely states a time condition for we'll start. On the other hand, When you're ready1, is inevitably received as an invitation or a request. With the read e r ' s permission I will introduce an interesting example taken from French: (5) Si nous allions au cinema? (How about going to the pictures?) Should it be connected deletion - it would be of a proposal to go to Let us now examine
with some clause - undefinable in terms of stripped of its sole pragmatic sense, that the pictures. (6) and (7) below:
(6) Why is Peter looking so sad? Because h e ' s lost money? (7) Why is Peter looking so sad? Because he looks as if h e ' s going to cry. Each of these is supposed to be uttered by one speaker. The first beaause-ciause might be completed by merely copying Is he looking sad? Such is obviously not the case with the second ellipsis. The first because-clause refers to the syntactic material of the preceding question: the second one refers to the aot of uttering such a question. Should one wish to complete it, the result might be something like [J ask the question] because... The reference is to the speech-act itself, the beaause-ciause constituting a comment on that act. Here are other examples of the same phenomenon, drawn from our corpus of English conversations: (8)
How long was he in Australia? ... Because it seems to have had a great effect on his personality.
(9)
I must have been about two, because we moved there when I was two.
In both (6) and (7) then, one might be tempted to make up for the missing constituents by means of two types of reconstruction.
The English equivalent Eow about going to the pictures? is a slightly different problem, since it is even doubtful whether there is a possibility of putting in any 'supplement* whatever.
228
In the first example, we have pure anaphora. As for the second one, the operation might be carried out in the framework of the performative analysis, as it has developed since the theories of J.R. Ross (197O). However, the performative explanation is hardly justified here. In this context, the form J am asking the question comes as naturally as I ask does: indeed, it seems preferable, if the because-cla\ise is to be interpreted as a comment on the preceding utterance (to "thematize" i t ) . Now the progressive -ing form is typically non-performative. Furthermore, the postulated deletion of a "performative hypersentence" in a Z Z utterances would commit us to saying that all sentences in a language are elliptical, i.e. that ellipsis is a concept with unbounded extension hardly a subject-matter for the linguist. Therefore, the link between these elliptical be cause-clauses and a preceding speech-act need not involve the recovery of missing elements if such clauses are clauses about the speech-act. Of course, because is only one interesting type among many others, which themselves belong to the vast domain of metalanguage, or perhaps metacommunication, a process which R. Meyer-Hermann (1983) discusses extensively in terms of verbal interaction. Thus it appears that the search for 'supplements' affects either the elliptical utterance itself or contiguous utterances, but in both cases, it is based on a sentence norm. In the first one, the pattern is a virtual sentence, in the second one a sentence actually realized in the current discourse. This twofold characteristic of the approach fits in perfectly with the system of relations (paradigmatic/syntagmatic or substitution-and-chain) associated with the structuralist approach. The same duality leads up to the distinction made by T. Shopen (1973) between definite and indefinite ellipsis: (10) Peter drank (11) Peter refused
(indefinite) (definite)
The ellipsis in (1O) can be analysed by substitution of the virtual sentence Peter drank something, whereas (11) is supposed to be completed by a constituent belonging to an actual sentence in the same discourse (a chain relation).
229
1.2 Things become increasingly d i f f i c u l t
once the method of re-
construction comes to grips with the empirical data of language activity. That is possibly why the phenomenon of ellipsis has suffered comparative neglect as a strictly grammatical notion. Attention is drawn not so much to its its
nature as to the conditions of
occurrence. For instance, some people tend to motivate its
use as a deviance from an ideal common pattern, according to a number of principles, most of them binary. Thus, the distinction between grammar and usage is vital in generative studies. The idea was put forward in Chomsky's Syntactic Structures
(1957), and
still underlies the latest generative models: only usage can accommodate what is as some of the
'non-normal'. Ellipsis is doomed to be treated
'limited and degenerate evidence' described by
Chomsky (1973). Another way of motivating ellipsis is to give it a place in what R. Jakobson (1956) calls 'an ascending scale of freedom' ( p . 6 O ) . In this view, ellipsis could find itself at the point of maximal freedom,
the other end being the phonemic level, the one
of total constraint. Grammar vs usage, constraint vs freedom,
the generative and
the structuralist approaches concur at this point in justifying the existence of an area of language where the system loses
its
strictest rights. The 'how' is no longer analysable because the grammar of 'normal 1 sentences is unable to absorb all
types of el-
lipsis, so that the way is open to a study of the rhetorician's ' w h y ' . Such is the perspective in which C. Haroche (1975) considers the problem of ellipsis. She points out the ideological substratum of a certain philosophical tradition, namely the postulate of
'completeness 1 of both expression and idea - a culturally
ideal common pattern. In a traditional conception,
exemplified by
some 17th French century grammars (the completeness of both "sentence" and "idea" postulated as a grammatical norm), ellipsis is that form of the "unexpressed" - Fr. "1'implicite" - which can be legitimated stylistically only in so far as the missing material is easily retrieved (the relationship to Chomsky's position is no accident, as is well-known). However,
c. Haroche argues that el-
lipsis is just one feature of the general characteristic of Ian-
230
guage which she calls ambiguity, or indeterminacy, and which includes all the non-literal meanings that are produced in discourse. She gives a few examples: "...Ellipsis, litotes, euphemism, periphrasis, allusion, irony... all these are disguised ways of expressing thought: they all imply an explicit, but also codified, transgression of the completeness postulate" (my underlining). This more general property of language is made use of in social intercourse, either individual or between groups, more particularly as a weapon, in the struggle for power, hence the term "strategy". She thus describes, from a sociological point of view, the effects of a strategy of the unexpressed, in which ellipsis is only a particular weapon.
2.
Ellipsis in discourse
We have seen how unmanageable a grammar of sentence can be in the treatment of ellipsis. As, on the other hand, some of the solutions proposed are excursions into associated disciplines, are we bound to renounce all linguistic analysis and brush aside a considerable mass of empirical facts which are the breath and pulse of language? The answer is in the procedures of discourse linguistics taking 'discourse' as a coherent, ordered sequence of utterances produced in the same communicative event. Then the problems will arise in terms that may involve canonical sentence structures, yet will call for a study of the sequence. The guiding idea in this respect is to look to what is present, not what is missing, for our information on elliptical utterances. 2.1 In the first place, we need to set limits to what can be termed 'elliptical in form 1 . A number of constructions will have to be excluded from the field of ellipsis, either because they are not self-contained utterances, or because they can be defined on the basis of independent criteria. Essentially, the definition eliminates all the abortive utterances, hesitations, interruptions, etc. which occur in all verbal communication. A production of that kind is a verbal string whose termination does not coincide with a deliberate meaningful stop in the speaker's utterance. The notion
231
'utterance stop marker 1 is examined at some length in M. Pecheux 4 (1969: 4 O ) . It will also disregard those types of deletion which are grammatically predictable within specific patterns, as the operation of deletion in such cases is submitted to a set of enumerated constraints ensuring automatic recovery of the missing elements. For example, in Peter wants χ to come, in which χ = Peter, I propose to say that there is no ellipsis of Peter, as the identical terms belong to the same sentence, and the term to be deleted is specified by the grammar. On the whole, this takes us back, mutatis mutandis, to the distinction made by C. Bally (1944) between ellipsis and implied meaning (ellipse, sous-entente p.159) A.L. Thomas (1979) reaches a similar conclusion in separating ellipsis (and its variant elision) from mere non-realization, as exemplified in the two sentences Peter refused (elliptic) and Peter drank
(non-elliptic), which were labelled as two elliptical forms
by T. Shopen (see above). Within the proposed bounds, the form of ellipsis can be described as follows. We want to define a canonical form: the way a given language manifests in surface structure the presence of the functional elements Subject-Predicate-Complement(s)-Adverbial(s) (in those languages, that is, that do exhibit the Subject-Predicate structure). Consequently, the typical elliptical form is an utterance a) produced between two utterance stop markers, as defined above (in terms of discursive successivity)
b) and incomplete with regard to the canonical pattern of the language considered, with apparent gaps that are not ascribable to deletions of the kind produced by the rules of sentence grammar, i.e. deletions with unique recoverability. The latter part of (b) is crucial in our definition, as the analytical practice it entails is to be based on what is manifested, not missing, as was
"The linguistic sequence is punctuated with pauses which the written notation of discourse codifies as the full-stop (alternatively the colon and semi-colon)...(Vet) the stop is not a semantic blank, a recurring zeroresetting in the development of discourse...{The stop) is something in the nature of a mask for the relations of juxtaposition, opposition, consequence etc. between two utterances." (41)
232 hinted above. The utterance may be reduced to three, two, or one of the canonical elements. Without going into too much detail, the analysis should be able to account for the following fragment of a play: (12) Bernard. - You told me yourself only last week that y o u ' d seen him buying a postal order... Jenny. - I was joking... Bernard. - You mean he d i d n ' t buy a postal order? Jenny. - Yes, he did buy a postal order. Bernard. - But? (Giles Cooper, Everything in the Garden) Bernard's But? reduces the grammatical material of his utterance to a 'linking word 1 , and this fits into the general framework of the proposed analysis: but in this context (including the appropriate intonation) does qualify as an elliptical form. Here is another example from the same play: (13) Bernard. - As a matter of fact, I was doing a job for the GPO the other day. Big contract. Jenny. - So? French discourse can produce the same kind of phenomenon. Thus the preposition pour is commonly used in isolation: (14) - J ' a i besoin d 1 argent. - Pour? (Literally: I need money. - For?) The aim of the foregoing remarks was only to circumscribe the object of our observations on the discursive function of ellipsis. What is offered is an analytical tool, to be adjusted so that it can explain, for instance, that in expressing injunction, Here! is felt as elliptical, whereas Come!, its close paraphrase, is not. Our definition simply tells us that here is syntactically an adverbial occurring in isolation, while Come! has a subject, which English grammar recovers systematically.
Jespersen (1968 :3O7), has a somewhat ambiguous formulation: "[...] Grammarians should always be wary in admitting ellipses except where they are absolutely necessary and where there con be no doubt as to what is understood." (my underscoring). If 'what is understood* means grammatical material - which is not very clear - then my proposal totally reverses the line of Jespersen's approach.
233
2 . 2 Our task is now to bring out invariant features in the contribution of ellipsis to the coherence of discourse. Instead of examining the relations between an elliptic form and a (canonically) complete sentence obtained by gap-filling procedures, I propose a comparison between two sorts of links: a) the links between a (canonically) complete sentence on the one hand, and another utterance in the same discourse or relevant elements of the situation on the other hand; b) the same links when they are noted between an elliptical form and a contiguous utterance or the situation. Now I will try to show that in the case of ( b ) , the links exhibit properties which are peculiar to ellipsis. The essential difference between (a) features and (b) features is that in the latter case, what is established is a necessary link. This will appear clearly if we look closely at a classic example: (15) - When will you come? - Tomorrow. Traditionally,
Tomorrow is interpreted as an abbreviation of I ' l l
come tomorrow. I have already pointed out the d i f f i c u l t y of identifying what is missing, and will say no more about it.
What mat-
ters now is that a (canonically) complete reply to When will you come? - whatever it is - is not linked to (does not cohere with) the question in the same way as an elliptical reply. With a complete answer the link is exclusively established by the interrogative status of the preceding utterance. The answer I ' l l come bears no mark of its dependency on the initial question. Furthermore, if the first utterance was not a question, nothing in the form of it would provide a clue about the dependency of the second one. Quite another state of things prevails with an elliptical reply, because the linking signal is to be found in its very form. Hence a very great difference: in a sequence where a (canonically) complete answer follows a question, the dependency is to be traced 'downstream 1 , i.e.
from the f i r s t to the second
Maximal stressing of tomorrow in the sentence can provide such a mark, but that is precisely my point: the (canonically) complete reply requires a prosodic choice, while ellipsis disregards such a choice. More about this further down.
234
utterance; besides,
the procedure is not generalizable, as we 'upstream 1 that the in-
have seen. In an elliptical reply, it is ter-sentence relation is identified,
and the dependency is an in-
variant property, whether the f i r s t utterance is a question or not. As a result of this invariance, it
is possible to correct a
distorted impression often to be noted when undue prominence is given to the question-and-answer type in studying sequential problems. Only by taking into account the whole range of possible types of utterance pairs can one hope to perceive the
specific
linking function of ellipsis. My corpus (conversations and plays) offers some examples of these various types: a) Question-and-answer has already been examined, and need hardly be further exemplified. It would be beside the point in this paper to draw a classification of the answers according to the choice of manifested constituents
(Who?- Peter. When?- Yester-
day, etc.) Among other things, this would raise the interesting problem of Yes and No, which is not vital to our analysis. b) The type consisting of Declaration+Declaration is strangely neglected in the relevant literature. Here are examples of
it:
(16) A. - You earn more than you did. B. - Earnf yes. (G. Cooper, op.cit.) Note that Yes, J earn more than I did would mean something quite different,
in fact little more than Yes by itself. The elliptical
form is not just A reproduced in B, but B as a comment on A (I will soon be enlarging a little on the importance of ' c o m m e n t ' ) . (17) A. - He went to the doctor, you see, and that was it. B. - Anaemia. (Conversation) Another typical instance of this type
is:
(18) A. - If that work is to cause damage, I w o n ' t have B. - Not damage, just chinks.
it.
(Conversation) Here again, It won't cause damage would be contingently linked to the other utterance,
for it would stand by itself as a neutral ne-
gative utterance. The elliptical form, by virtue of its
form, ex-
235
presses a denial of the upstream utterance. c) Perhaps most interesting of all
is the sequence in which
the elliptical form is a question, the associated utterance being either a declaration or another question. (19) - Where do you have your hair cut, Tim? - Erm, the ahap opposite College, because i t ' s nice and easy just to drop in. - Simon? (Conversation)
(2O) - I ' v e got a brown blouse to go with - And a hat?
it.
(Conversation)
(21) Jenny.- I ' m thinking of being a useful person, not just a cabbage slaving away in the house [ . . . ] like that woman in that play. Bernard. - What play? (G. Cooper, op.cit.)
( 2 2 ) Jenny. - He works for a firm that makes o f f i c e furniture. Leonie. - Good money? (G. Cooper, o p . c i t . ) With Question+Question, we touch upon a far-reaching problem, as will appear in the following examples: ( 2 3 ) Jenny. - Is it a receptionist's job? Leonie. - Receptionist? (G. Cooper, op.cit.) The main characteristic
here is that the elliptical utterance
takes up a word belonging to the initial question. That is where we are as far away as can be from the traditional notion of ellipsis as unambiguous deletion. Receptionist? admits of at least three sorts of interpretation: 1) "Did you utter a word like 'receptionist'?" 2)
(You did utter the word 'receptionist' but) what does the word mean? (The character, Leonie, is not English)
236
3)
(You did say 'receptionist', but) why do you use the
word at all? The choice among those interpretations is left to what Jespersen calls 'the hearer's sympathetic imagination'. The far-reaching problem here is that such a type of elliptic counter-interrogation, in a vast majority of cases, is mainly metalinguistic, or metacommunicative (see R. Meyer-Hermann 1983, especially p . 2 4 ) . One can reasonably claim that in this type of sequence the metalinguistic relation is a systematic property of the elliptical form. To conclude with this set of examples illustrating an embryonic typology of sequences, I will invite the reader to effect his own comparison of the interplay of 'complete' and elliptical sentences in the following fragment: ( 2 4 ) Mark. - Move out. Len. - Do you believe in God?
Mark. - What? Len. - Do you believe in God? Mark. - Who? Len. - God. Mark. - God? Len. - Do you believe in God? Mark. - Do I believe in God? Len. - Yes. Mark. - Would you say that again? (H. Pinter, The
Dwarfs)
It may be especially noted that L e n ' s Yes is not a reply to Mark's contiguous question, but a comment on his own speechact
(not Yes, you believe in God, but Ies„ that is my question).
Putting together all these remarks about the role of ellipsis in the types of sequence, an elliptical form could easily be defined as a dependency operator between utterances. When ellipsis is not related to another element but to an element of the situation, its specific property is also that of a necessary and constant link. 'Situation 1 is taken in a restrictive
The term operator is being used here because, in a narrow sense of the word, the dependency between two utterances may be signalled by "operators" which are usually morphemic or polymorphemic (but, so, then, as a matter of fact, etc.). It is suggested here that the mere form of ellipsis does the same job as these words. By the same token, it could be said that the coreferential function of anaphora makes it possible to call the anaphoric relation a "dependency operator".
237
sense: beside the participants in the communicative event, it includes an object, quality or fact directly concerned by the utterance, and supposed to be present in the hearer's mind. A grammar of complete surface sentences does not always require this presence. This can be seen in e.g. John has finished his work. Yet, when a speaker says Finished!, the implicit argument for that predicate is necessarily present, either in a preceding utterance (e.g. What about Peter's work?) or in the utterance situation, the hearer having more or less closely witnessed the progress of whatever has just been "finished". It matters little that reference to the linguistic context or the situation can be made by ellipsis. What does matter is that the creation of such dependencies is an invariant functional property of ellipsis. One needn't analyse an elliptical form in order to construct a dependency, because the mere existence of the form is the mark of that dependency. Let us imagine someone walking out of a cinema, and producing one utterance in isolation. There are three possibilities: (25) a. 'Stagecoach' is a beautiful f i l m . b. That is a beautiful film c. A beautiful film! In a, the utterance is only contingently connected with the f i l m that has just been seen, which is or is not Stagecoach. (The utterance still admits of an expansion like "but this one is horrible though it is by John Ford too".) With b the reference to the object in the situation is automatic, but it follows from the presence of a deictic operator, viz. that. Lastly, c, the elliptical form, performs the connection with the situational element by virtue of its being an elliptical form. Another example of this situational dependency is studied by A.L. Thomas (1979) in some cases of 'conventional elision 1 , such as (26) a. Got the tickets? b. Got the tickets. He shows convincingly that you in a and I (or we) in b are the unmarked terms of a choice for the subjects of the sentences, because you and J are 'necessary components of any conversational
238
event 1
( p . 4 7 ) . ^ ι simply wish to add that in my view, J and you
do not work as words, but as terms in an interpersonal relation. One of the commonest forms of the necessary link between ellipsis and the utterance situation (when the linguistic context is not involved) is what R. Gunter (1963) calls telegraphic ellipsis. A very familiar occurrence of that is in public notices such as Danger, Slow, Closed, etc., intended for whatever receiver happens to pick up the message. Here again, the possibility exists for a typology based on the distinction between contextually and situationally related ellipses. Yet this is beyond the scope of the present paper. I will merely point out that Halliday and Hasan (1976) raise the question: does situational ellipsis - which they label 'exophoric' play any significant part in 'texture 1 , i.e. text? They answer in the negative
the cohesion of a
( 1 4 4 ) , which in my opinion re-
duces the field of ellipsis unduly, considering that the situation is at the same time a link between the utterances produced within the scope of that situation, and therefore a major of
factor
coherence.
2.3 What is the nature of the dependencies that are entailed by ellipsis? Here are a few hypotheses, still based on the priority of what is manifested over what is missing. This analysis ought to show that the raison d ' e t r e of ellipsis is not so much in suppressing as in isolating things. The nature of the relation of an ellipsis to a discourse springs from the nature of the isolated material. For a unified analysis I will refer to the division of all
utterances into theme and rheme, the importance of which need
not be overstressed. The other English terms, topic and comment, will be recognized as equivalents
for
'theme' and 'rheme' respec-
tively. This should avoid pointless terminological discussions. Informally,
'theme' is what I have to talk about in one utterance,
'rheme' being what I have to say about it.
This division is inde-
pendent of the subject-predicate structure, and requires a specif-
8
The whole theory of enunciation, as initiated by E. Benveniste and others, is rooted in the systematic consideration of '!' as a central element in utterances. See E. Benveniste (197O).
239
ic definition.
q
In that perspective, the thesis is that ellipsis
results in isolating a theme or a rheme, no matter what grammatical categories and constructions materialize them. Let us examine a simple example: (27)
- Who came? - Peter.
Against what is often asserted, I wish to claim that the elliptical answer to the question is not equivalent to Peter came. If a complete sentence must be suggested (which I doubt), two possible solutions meet the requirements of coherence: a) It was Peter who came. b) Peter was one of those who came. If Peter came was chosen as the virtual expanded form of Peter, the ellipsis, in isolating Peter, would be held to isolate the theme of the utterance ("Of
Peter, I have to say that he came"),
which is not what the answer is intended to mean. This interpretation would destroy the sequential coherence of question and answer, leaving us with two unrelated utterances. More accurately,
in Peter aame, Peter cannot be rhematic unless the accentua-
tion marks it
off as such by giving it
nuclear stress. Now this
last condition is necessarily satisfied when Peter stands by itself,
and then our ellipsis does mean: "About χ such as χ came, I
have to say that χ is Peter". What has been isolated is indeed a rheme. Here is another elementary example: (28)
When are you going to see the doctor? Tomorrow.
For a general view on thematic operations, see L. Cherchi (1981). I will sketch out the proposed view of theme and rheme. It disregards the equation of "theme = initial term in the sentence", which makes no distinction between the differently stressed sentences below: (1) John carried the'bag (2) 'JOHN carried the bag (e.g. "not Peter") It is further suggested that theme-rheme is not a division of the grammatical material of the sentence, but a relation, itself the result of an operation. (1) Theme = [x such that χ is John] Rheme = [x carried the bag] (2) Theme = [x such that x carried the bag] Rheme = [x is John]
240
An utterance like I'm going to see the doctor1 tomorrow might answer the question What are you going to do?, where tomorrow would only be a fragment of the rheme. With ellipsis, tomorrow constitutes the total rheme: "about time t which localizes my visit to the doctor, I have to say that t is tomorrow". Incidentally, this function of ellipsis rules out the theory of adverbial constituents put forward by G. Lakoff
(197O). In
that theory, a uniform structure underlies sentences containing adverbials. I will come tomorrow is thus derived from [J cornel will he [tomorrow']. No one knows how we are to account for the form Tomorrow I will come, where tomorrow becomes the theme of the utterance: "about tomorrow, I have to say that it will localize [l-come]." Now this kind of distinction is precisely what cannot f a i l to be at work where ellipsis occurs. Here is an example where the adverbial is explicitly made thematic: ( 2 9 ) - I ' l l stay at home today. - What about tomorrow? Ellipsis operating on the theme-rheme relation may result in the isolation of a rheme materialized by almost any grammatical category. In the following example, the auxiliary itself is highlited as a rheme: (30) - Are you going to London? - J might. A . L . Thomas (1979) proposes the following fragment
(62):
(31) - With sugar? - Without. This example suggests that the coherence involved by the same el-
In the surface arrangement of words, John has the property "thematic" in ( 1 ) , "rhematic" in ( 2 ) . Likewise with the remaining part of the sentence. Furthermore, the analysis can distinguish the following case: (3) John carried the 'BAG. (e.g. not the trunk) Theme = [ χ such that John carried χ] Rheme = [x is the bag] Of course, this takes organically into account the working of intonation. This kind of analysis, as I am trying to show, also accounts for the role of ellipsis in isolating thematic or rhematic segments. In the process of communication, the thematic structure of an utterance is, I wish to claim, the most vital factor of discourse coherence.
241
lipsis can be twofold: a) Situational coherence: With sugar? need not be derived from a (canonically) complete sentence, given the appropriate non-linguistic context (tea or coffee being served,
etc.)
b) Thematic coherence: the theme of the answer is to be looked for in the question (sugar). a preposition,
Consequently, without,
categorially
is rhematic.
Let us now observe a superficially minor variation on the initial question: (31 ' ) - Sugar? In the answer, the isolation of without is now precluded. All that the answer can rhematize is something like Yes No (thanks),
i.e.
(please)
or
a token for a complete proposition, whose reali-
zation into a sentence is non-unique.
3.
Discourse coherence and linguistic theory The way ellipsis is related to the theme-rheme structure of
utterances is yet another contribution of the phenomenon to the sequential organization of discourse. We have also discussed the association of ellipsis with the situational and linguistic contexts in which it
occurs. Now it
seems f a i r to state that the study
of ellipsis requires a linguistics of discourse. Such a position has various theoretical consequences, a few of which will now be approached. 3.1 What is the syntactic status of ellipsis as a surface form? An entirely regulated transformational derivation would involve a syntactic component of enormous generative capacity. As a consequence, one must consider the possibility of those forms being engendered as they are,
and dismiss the notion of
as hardly appropriate in their case.
'deep structure'
It should be noted that ge-
netically the same problem arises with the young c h i l d ' s one-word sentences (holophrastic utterances,
or monoremes; see C. Bally
1 9 4 4 : 4 9 ) . The formal similarity with a d u l t s ' elliptic sayings invites comparison. This is suggested in I. Fonagy ( 1 9 7 5 ) , where el-
242
lipsis is hypothesized as the intrusion of child's grammar upon the adult's syntactic system, which Fonagy calls 'regression'. Now if we are led to accept the initial hypothesis stated on p.231 and its consequence on linguistic theory - direct generation of elliptic sentences - as formulated in the above paragraph, we must nevertheless consider this generation as a regulated activi-
ty.
* The acceptability of elliptic forms cannot depend on the ge-
nerativist criterion of 'grammaticality', but something must guarantee their appropriateness at any given point in the sequence of utterances. One of the operators of such regulation is in my opinion the cohesive force yielded by the specific relational properties of elliptical forms. 3.2 Though ellipsis is not the only linguistic phenomenon to point to the necessity of discourse linguistics, it is probably the most demanding. The main task is to decide whether, beside or instead of sentential micro-structures, a theory should incorporate macrostructures, intersentential relations. All that precedes tends towards an a f f i r m a t i v e answer, but with a reservation. Given an utterance, the size of its environment should be determined within calculable limits. Therefore the analysis will have to apply to intermediary structures. Now the use of ellipsis is crucial in circumscribing such pieces of discourse. Let us take two examples. If Yesterday is a declarative, non-exclamatory sentence, it can be hardly anything but an answer to a question. Supposing this question is itself a (canonically) complete sentence, it will suffice as an environment for the ellipsis. We can now hypothesize the existence of a sequential group, symbolized as ( 3 2 ) / - When did you arrive? - Yesterday / It is easy to see how the closure at the 'upstream' end is determined: the dependency of the question on all possible preceding material springs from shared reference between the utterances
1O See also L. Lentin (1975: chiefly 18-19).
243
( ' i s o t o p y ' ) , not from a formal property of this particular utterance. In the case of a question like When did she see them?, the sequential group would remain open at its
upper end, and the
closure would not appear until the antecedents of she and them were found. At its
lower end, the ellipsis in ( 3 2 ) is closed in
all cases. Let us now imagine a declarative ellipsis like Eight ο 'clock. It may be related exclusively to the situation (after a look at my watch). Once it
is produced, it
can carry with it the expres-
sion of a consequence (I must hurry up, e t c . ) . It will then form with the latter a sequential group, something like /Eight I must hurry up./,
o'clock.
where the elliptical utterance is closed up-
stream and open downstream. In this way a discourse no longer appears as a chain divided into individual utterances, but a string of sequential groups of which the utterances are constituents. However, we cannot be too wary of an unwanted, even dangerous analogy with the organisation of sentences into syntagms and of syntagms into morphemes (or sentence into clauses,
clause into groups, groups into words, in Hal-
liday's theory). We would then be treating utterances as units in a system, the items in an inventory, instead of what they are:
the
products of an activity. The boundaries of a sequential group are not set by a code, but by processes of discourse production. By means of the notions of closure and opening, it shown how ellipsis finds its
can be
own place within limits it marks out
for itself. Under this condition, discourse analysis can identify sequential groups of all
sizes, including the maximum, i.e.
a
group covering the total extent of a discourse. Here are a few specimens from the corpus. (33) / a.
(Interviewer). - You meet dogs, too, do you get on with these? b. (Postman). - Terribly./ I ' v e had three dog bites in my time...
(34) / a. b. c. d.
What do you do when you get home from school? - Music practice. - On the piano? - les /
244
(35) / a.
(Bank m a n a g e r ) . - Well for such a sum of money we could expect repayment within twenty-four months. b. - Two years. c. - Two years. d. - J see / / ( B . M . ) · - We are lenders in the short term...
( 3 4 ) and ( 3 5 ) compare significantly with closes after Terribly.
( 3 3 ) . In
( 3 3 ) , the groups
In the other two, no closure occurs either
after Music practice and Two years, or a f t e r On the piano? in ( 3 4 ) and the repetition Two years in
( 3 5 ) . That is because in our hypo-
thesis, an ellipsis establishes a dependency with the utterance immediately before it.
Consequently, in
( 3 4 ) and ( 3 5 ) , utterance c
keeps b open-ended, as d does for c, etc. as long as they are
el-
liptical. Here is a particular case, in which the sequential group closes up on itself: ( 3 6 ) / - Things look bad in A f r i c a . - What? - Africa. - Africa?
- Things look bad / (G. Cooper, o p . c i t . ) These illustrations suggest that the notion of sequential group
may prove a u s e f u l instrument in the study of discourse.
Practically the same conclusion was reached independently by other linguists. J.
Dore and R . P . McDermott (1982) put forward the idea
of "conversational sequence", which they derive from the analysis of "how utterances across speakers form minimal sequences
(usual-
ly from two to f i v e turns) which are related topically and illocutionarily." ( 3 8 3 ) Furthermore, it my aim is
to
should be borne in mind that
demonstrate the primary, if not unique, role of
el-
lipsis in fixing the limits of those groups. This can be tested on example ( 3 4 ) , which I repeat for convenience: ( 3 4 ) / What do you do when you get home from school? - Music practice. - On the piano?
- Yes
/
245
In the ideal (and quite unlikely) hypothesis where the four
ut-
terances are complete sentences, the sequential limits will be quite different. do etc.
We do music practice is related to What do you
in the question-and-answer pattern. But Do you do music
practice on the piano? is linked to the preceding utterance only by virtue of the general isotopy of the text, so that it
can be
ideally cut off from Music practice, and start a new sequential group. Being a question, it
is open at its
lower end, so that we
end up with two sequential groups instead of one. I would like to suggest a visual representation
of the con-
nections established by various factors of coherence. By using arrows indicating where the links operate,
and in what direction
- downstream or upstream - the organization of ( 3 4 ) will look something like this: / What do yo do when you get home from school _? Ψ + χ Music practice. χ On the piano 2
χ Yes / The same sequence with arbitrarily devised complete sentences could be represented thus: / What do you do when you get home from school 7_ ψ We do music practice when we get home from school / / Do you do music practice on the piano 7. Ψ We do music practice on the piano. / In other words, the more complete the successive utterances,
the
more we have to rely on general isotopic properties (shared reference) and situational data to perceive the coherence of a text. Ellipsis tightens the knots at its
own level, without outside help.
It has been my permanent concern to show that analysis by reconstruction was an awkward procedure, were it
only for material
reasons. At this point in the investigation, we can become convinced that such a method causes irremediable damage to the very body of discourse. From a stylistic point of view, ellipsis, it said, ensures a high degree of liveliness, e f f i c i e n c y ,
etc. How-
is
246
ever, what can be observed in the constitution of sequential groups takes us one step further. Beyond the problem of style, it is a degree of intelligibility that is at stake. In other words, without ellipsis, the division of a text into its
component utter-
ances would not be simply boring: above all, it would break up the flow of discourse into a much higher number of sequential groups, and endanger the coherence of it.
Perhaps this will appear more
clearly in the sequential analysis of a slightly longer excerpt from a conversation. I will present f i r s t the actual articulation of utterances, and then the hypothetical effect of eliminating ellipsis . ( 3 7 ) - / Do you have TV 2 * * — χ Yes but we don't use it. t χ Not at all 2 t * χ No. _t_ (He provides it, or . . . ) χ No, we have N i g e l ' s old television, but I w o n ' t have it on. t χ Why not 2 Ψ * χ Because one tends to sit
there with the
television blasting all night / (Conversation)
( 3 7 ' ) 1.- / Do you have TV 2 Ψ We have TV, but we d o n ' t use it
/
2.- / - Don't you use your TV at all 2 Ψ
- We don't use our TV at all. / 3.- / - He provides TV, or ... _L - He doesn't provide TV. We have N i g e l ' s old television but I w o n ' t have it
on. /
4.- / - Why don't you have your TV on 2 4-
- I won't have our TV on because one tends
247
to sit there with the television blasting all night. / As was already noted on p. 234 (see also examples 16, 17, 18, 35) this analysis applies to sequences without the quest ion-andanswer pattern. An interesting example can be found in Harold Pinter ' s play The Birthday Party, Act One, where the elliptical utterances of one character (Stanley) are strung together by skipping over the other character's rejoinders.
(The slanting arrows
in the right-hand column indicate cross dependency upon Stanley's words . )
Meg
Stanley / You're a bad w i f e .
* I 'm not.
Who said I am ? χ Not to make your husband a cup of tea.
χ Terrible. He knows I ' m not a bad wife. χ Giving him sour milk instead It w a s n ' t sour. χ Disgraceful /
(London: Methuen, 1973, p. 16)
4.
Conclusion This paper has tried to identify a cohesive function of ellip-
sis, and has suggested that in this function ellipsis works in three related dimensions: linguistic (formal links with the linguistic environment), metalinguistic (commenting on the upstream
248
discourse) and situational (unique reference to an object in the situation). Now if
ellipsis plays such a major role in the crea-
tion of coherence, it
is precisely because its
field of action is
the succession of utterances in the same communicative event
('com-
municative interaction u n i t ' , to adapt R. Meyer-Hermann's French expression). It is hoped that it has been clearly inferred
from
the foregoing remarks that the other properties of ellipsis, as described in an intra-sentential framework,
are secondary and
non-constant. That is why the f i n a l theoretical step should be taken concerning the f a t e of sentence grammars. My opinion is that such grammars remain indispensable,
as can easily be demonstrated, but that they
cannot claim to be models of language. They should be considered as components of a grammar of discourse. form of all
In such a grammar,
the
surface sentences could be derived by rules operating
either between sentence boundaries or between the 'ends' (closures) of sequential groups. In such a perspective, I think that generalizations
on ellipsis would stand a f a i r chance of being
generalizations on language.
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FUNKTIONALE VOLLSTÄNDIGKEIT SPRACHLICHER ÄUSSERUNGEN: PROBLEME, EXPERIMENTE UND PERSPEKTIVEN*
Hans Strohner & Gert Rickheit Universität Bielefeld
Auf der Grundlage einer funktionalistisch orientierten Psycholinguistik wird das Konzept der funktionalen Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen im Rahmen der sprachlichen Verständigung gesehen. Hierbei ist der kooperative Problemlösecharakter der sprachlichen Verständigung zu beachten; denn sprachliche Verständigung setzt eine gewisse kooperative Haltung zwischen den Kommunikationspartnern voraus. Dieser Ansatz hat sowohl die situative Einbettung des kooperativen Problemlösens als auch die Binnenstruktur dieses Problemlösungstyps zu klären. Es werden theoretische und methodische Probleme des Konzeptes der funktionalen Vollständigkeit und Experimente zur Verarbeitung strukturell unvollständiger Texte diskutiert. Ein Ergebnis des vorliegenden Beitrags ist, daß sich die Untersuchungseinheit der Psycholinguistik nicht nur auf das Sprachverhalten selbst, sondern auf Sprache-Umwelt-Systeme beziehen muß. Der Ansatz einer .ökologisch orientierten Psycholinguistik kann hierzu einen geeigneten theoretischen Rahmen liefern. Eine sprachliche Äußerung kann in diesem Sinn dann als vollständig bezeichnet werden, wenn sie nicht nur in struktureller, sondern auch in prozeduraler und funktionaler Hinsicht den Erfordernissen der sprachlichen Verständigung Rechnung trägt.
Ein sprachliches Ereignis als fragmentarisch zu bezeichnen, heißt eine Vorstellung von der Vollständigkeit dieses Ereignisses Wir danken Hans-Jürgen Eikmeyer, Reinhard Fiehler, Michael Giesecke, Joachim Hüttemann, Jochen Müsseier, Rüdiger Weingarten und vor allem auch den beiden Herausgebern Reinhard Meyer-Hermann und Hannes Rieser für die Kritik und Anregungen bei den Diskussionen früherer Versionen dieses Beitrags.
251
zu besitzen. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Analyse, um die Vollständigkeit eines sprachlichen Ereignisses zu bestimmen (Coulmas 1977): Strukturanalyse: Bei der Strukturanalyse wird das Sprachereignis als System aufgefaßt, das aus gewissen bestimmbaren Komponenten besteht. Die Vollständigkeit des Ereignisses ist dann gegeben, wenn mittels der Strukturanalyse festgestellt wird, daß alle Komponenten, die für das Ereignis konstitutiv sind, vorhanden sind. -
Funktionsanalyse: Bei der Funktionsanalyse wird das Sprachereignis als ein System aufgefaßt, das selbst wieder Subsystem in einem übergeordneten Verhaltenssystem ist. Die Vollständigkeit ist dann gegeben, wenn mittels der Funktionsanalyse festgestellt wird, daß das Subsystem seine ihm von übergeordneten Verhaltenssystemen zugewiesene Funktion erfüllt.
Die strukturalistischen und funktionalistischen Analysestrategien sprachlicher Vollständigkeit schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich. Soweit herrscht wohl innerhalb der Linguistik breite Übereinstimmung. Diese Übereinstimmung hört jedoch dann a u f , wenn es darum geht, die Art dieser gegenseitigen Ergänzung von Strukturund Funktionsanalyse zu bestimmen. Während einerseits die Strukturellsten darauf beharren, daß ohne eine Theorie von der der Sprache zugrunde liegenden Grammatik eine Untersuchung der Funktionen des Sprachverhaltens notwendigerweise an der Oberfläche des Sprachsystems bleiben muß, meinen demgegenüber die Funktionalisten, daß die Struktur der Grammatik erst dann verständlich wird, wenn ihre Funktion für die übergeordneten Verhaltenssysteme bekannt
ist.
Wir betrachten das Problem der Fragmentarizität sprachlicher Äußerungen im vorliegenden Beitrag aus der Perspektive der Psycholinguistik. Die westliche Psycholinguistik hat nach ihrem Verschmel zen mit der Sprachpsychologie im Laufe der siebziger Jahre einen eindeutig funktionalistischen Standpunkt eingenommen ( z . B . Hörmann 1976;
Clark/Clark 1977). In der östlichen Psycholinguistik war
252
die funktionalistische Analysestrategie schon immer eines ihrer Markenzeichen ( z . B . Lomov 1 9 8 2 ) . Der Gegenstand und damit die Untersuchungseinheit der Psycholinguistik ist
das Sprachverhalten in
seiner funktionalen Einbettung in Kommunikationssituationen mit seinen Bedingungen und Veränderungsmöglichkeiten. Dieser Gegenstand wird mit H i l f e der Methodologie des Experiments zu erforschen versucht. Die Erkenntnis, daß im Experiment eine neue kommunikative Situation konstituiert wird, deren funktionale Zusammenhänge mit dem beobachteten Sprachverhalten bei der Interpretation der experimentellen Resultate berücksichtigt
werden müssen, findet inner-
halb der Psycholinguistik in letzter Zeit stärkere Beachtung ( z . B . Singer 1982; Nishimoto/Strohner/Rickheit 1983). Die Psycholinguistik ist
deshalb nicht nur durch die Definition ihres Gegenstan-
des, sondern auch durch die Verwendung der experimentellen Methodologie auf eine funktionalistische Herangehensweise an das Sprachverhalten festgelegt. In dem vorliegenden Beitrag werden wir zunächst aus dem für ne Analyse der Vollständigkeit
sprachlicher
ei-
Äußerungen grundlegen-
den Begriff der sprachlichen Verständigung ein Konzept funktionaler Vollständigkeit ableiten. Dann werden wir uns den mit diesem funktionalen Vollständigkeitskonzept verbundenen theoretischen und methodologischen Problemen zuwenden und einige experimentelle Untersuchungen diskutieren. Abschließend werden wir versuchen, einige Perspektiven für die Theoriebildung auf diesem Gebiet aufzuzei-
gen.
l.
Ein Konzept funktionaler
Vollständigkeit
Die theoretische Konzeptualisierung der sprachlichen Kommunikation wird wesentlich von der spezifischen Ausgestaltung der reziproken Relation zwischen Sprecher und Schreiber einerseits und Hörer und Leser andererseits bestimmt. Hierzu möchten wir bei
ei-
ner Betrachtung des Funktionierens alltäglicher Kommunikation ansetzen. In den meisten Situationen des Alltags haben wir überhaupt keine Verständigungsprobleme, obwohl wir meistens nicht von vollständig berechenbaren Handlungen der Kommunikationspartner und über-
253
schaubaren Handlungssituationen ausgehen können. Die sprachliche Umwelt, mit der wir uns auseinandersetzen, ist ist
extrem komplex und
zudem ständigen, nur zum Teil vorhersagbaren Veränderungen un-
terworfen. Wie schaffen wir es aber dennoch, mit dieser komplexen und variablen Welt zurecht zu kommen? Wir glauben, daß bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage vor allem eine in allen Verhaltensbereichen durchgängig vorzufindende Eigenschaft des menschlichen Handelns berücksichtigt werden muß. Dies ist
der Aspekt der Problemlösefähigkeit.
Problemlösefähigkeit ist
Mit H i l f e der
es uns möglich, mit neuen, noch nie er-
lebten Situationen sinnvoll umzugehen. Das Lösen von Denkaufgaben oder mathematischen Aufgaben, die Einrichtung einer neuen Wohnung und die Entscheidung über neue Investitionen in einem Betrieb sind Handlungen, in denen diese Fähigkeit unmittelbar sichtbar oder spürbar wird. Die meisten der alltäglichen Problemlösehandlungen, z . B . das Einkaufen in einem Supermarkt oder das Gespräch über das Wetter in einem Zugabteil, sind uns dagegen so sehr zur Routine geworden, daß uns das Neue an diesen Situationen gar nicht mehr bewußt wird. Bei genauerem Hinschauen sehen wir aber, daß sich hinter diesen so alltäglichen und unscheinbaren Handlungen gewaltige Problemlöseleistungen verbergen, deren Komplexität mit anderen uns bewußt werdenden Problemlösehandlungen vergleichbar Auch die sprachliche Verständigung
ist.
gehört zu diesen routini-
sierten Problemlösehandlungen. Die meisten der bei der sprachlichen Verständigung anfallenden Probleme sind wohl vor allem deshalb so mühelos zu s c h a f f e n , weil wir hier beim Problemlösen nicht auf uns allein gestellt sind. Beim sprachlichen Handeln können wir uns meistens auf geübte und einfühlsame Helfer verlassen. Diese Helfer sind natürlich die Kommunikationspartner. Da die Sprecher oder Schreiber von den Adressaten, an die sie sich wenden, verstanden werden möchten, formulieren sie ihre Texte so, daß das Textverständnis bei ihren Partnern erleichtert wird. Die Sprecher oder Schreiber führen gleichsam ihre Hörer oder Leser behutsam Wort für Wort durch die diesen unbekannte Landschaft der von ihnen produzierten Texte. Die Hörer oder Leser ihrerseits sind dankbar für diese Unterstützung ihrer Problemlösebemühungen und folgen dem ihnen von den Sprechern oder Schreibern angewiesenen P f a d . Beide Seiten leisten ihren Beitrag zur Erreichung dieses Ziels, sich mitein-
254
ander zu verständigen. Die sprachliche Verständigung ist
ein Pro-
blemlösesystem, an dem Sprecher oder Schreiber einerseits oder Hörer oder Leser andererseits zusammenarbeiten, um das gemeinsame Ziel der Verständigung zu erreichen. Wir bezeichnen deshalb die sprachliche Verständigung als ein kooperatives
Problemlösen.
Das Konzept des kooperativen Problemlösens ist
eine theoreti-
sche Modellvorstellung, die sich auf denjenigen Teil der sprachlichen Kommunikation bezieht, der der Verständigung dient. Daneben gibt es zweifellos in vielen Kommunikationen einen anderen Teil, der nicht verständigungsorientiert, ler Macht orientiert ist
sondern an der Ausübung sozia-
(Habermas 1981). Dieser zweite, macht-
orientierte Aspekt wird durch die Modellvorstellung des kooperativen Problemlösens nicht e r f a ß t . Diese Beschränkung erscheint uns forschungsstrategisch gerechtfertigt, wenn man davon ausgeht, daß die Verständigungsorientierung so etwas wie den Kern sprachlicher Kommunikation ausmacht (Habermas 1981). Die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern hat, wenn sie zur gegenseitigen Verständigung beitragen soll, alle Eigenschaften einer engen Kooperation: Beide Seiten einigen sich (1) auf ein Kommunikationsziel, das sie bei gegenseitiger Unterstützung gemeinsam erreichen können. Sie verfügen
(2) aufgrund
ih-
rer gemeinsamen Teilnahme an der Handlungssituation über eine gemeinsame Motivation, dieses Ziel zu erreichen. Sie einigen sich auch (3) auf gewisse praktische Operationen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zum Ziel führen. Clark (1977) schlägt vor, Verstehen als einen Typ von Problemlösen zu interpretieren, bei dem der Hörer das Problem der Verständigung auf der Grundlage des übermittelten Textes, des sprachlichen und nichtsprachlichen Kontextes und zusätzlich von Kommunikationsnormen ("tacit contract") bearbeiten kann: "Comprehension is best thought of as problem solving. The problem to be solved is,
What
did the speaker mean? or more accurately, What did the speaker intend us to understand by what he said? We solve this problem [ . . . ] using three main ingredients: 1.
The explicit content of the sentence.
2.
The circumstances surrounding the utterance.
3.
A tacit contract the speaker and listener have
255
agreed upon to how sentences are to be used" (Clark 1977: 2 4 4 ) . Clark (1978) unterscheidet die drei folgenden Sichtweisen des Verstehensbegri f f s : 1.
"Independence view": Verstehen als Kombination von Wortbedeutungen unabhängig vom Kontext,
2.
"Constructivist view": Verstehen als
Konstruktion
sinnvoller Zusammenhänge mit Hilfe des Weltwissens, 3.
"Intentional view": Verstehen als Rekonstruktion der vom Sprecher gemeinten Bedeutung.
Während Clark die beiden ersten Sichtweisen des Verstehensbegriffs als zu eng bzw. zu weit kritisiert, weil die eine Sichtweise überhaupt keine, die andere dagegen unbegrenzt viele Inferenzen zuläßt, sieht er den Vorteil der intentionalen Sichtweise darin, daß die Inferenztätigkeit hier von vornherein begrenzt ist.
Der eingegrenz-
te Bereich der zu ziehenden Inferenzen wird in diesem Fall durch diejenigen Inferenzen abgesteckt, die der Sprecher bei der Produktion seiner Äußerung mitgemeint hat.
Inferenzen, die darüber hin-
ausgehen, brauchen vom Hörer nicht gezogen zu werden und würden eventuell sogar die Kommunikation behindern. Aus der Tatsache, daß ein Sprachereignis immer in eine Situation und Konventionen eingebettet ist,
folgt, daß die Sprecher nur
einen kleinen Teil dessen explizit zu sagen brauchen, was ihre Botschaft
ausmacht. Die Sprecher können denjenigen Teil der Bot-
schaft weglassen,
von dem sie
annehmen können, daß ihn die Hörer
bereits wissen oder aufgrund der angebotenen Information selbst erschließen können. Diese von den Sprechern intendierten Schlüsse nennt Clark autorisierte Inferenzen ("authorized
inferences").
Wenn eine derartige Inferenz dazu dient, eine Verbindung eines Satzes zum vorhergehenden Kontext herzustellen, nennt Clark diesen Prozeß "bridging" und den Teil von Weltwissen, der inferiert worden ist,
"implicature".
Clark und seine Mitarbeiter diskutieren intensiv den kooperativen Problemlösecharakter der sprachlichen Verständigung ( z . B . Clark/Carlson 1982; Clark/Murphy 1982; Clark/Gerrig 1983;
256
Clark/Schreuder/Buttrick 1983). Die hieraus resultierende Gestaltung der sprachlichen Äußerungen nennen sie audience design (Clark/Carlson 1982; Clark/Murphy 1982): "We don't expect our utterances to be understandable by just anyone. They are intended for particular listeners with particular momentary thoughts and beliefs. Let us call this feature of utterances audience design". (Clark/ Murphy 1982: 2 8 7 ) Durch diese Berücksichtigung des aktuellen Verarbeitungszustandes der Hörer oder Leser können die Sprecher oder Schreiber davon ausgehen, daß sie einen optimalen Beitrag zur Verständigung mit ihren Kommunikationspartnern leisten. Clark, Schreuder und Buttrick (1983) nennen diese Annahme der Sprecher oder Schreiber das Prinzip des optimal design: "The speaker designs his utterance in such a way that he has good reason to believe that the addresses can readily and uniquely compute what he meant on the basis of the utterance along with the rest of their common ground". (Clark et al. 1983: 2 4 6 ) Obwohl beide Kommunikationspartner kooperativ am Gelingen der sprachlichen Verständigung mitarbeiten, sind jedoch die von ihnen verlangten Aktivitäten unterschiedlicher Natur. Die Sprecher oder Schreiber antizipieren die Verstehensprozesse ihrer Adressaten und formulieren ihre Äußerungen deshalb so, daß ihre Gesprächspartner ihnen schrittweise folgen können. Die Hörer oder Leser können, geleitet von ihren Gesprächspartnern, den angebotenen Text schrittweise aufnehmen. Sie sind deshalb nicht so sehr wie die Sprecher oder Schreiber auf Antizipationen angewiesen, sondern können auf das ihnen zur Verfügung gestellte Sprachmaterial zurückgreifen. Das wichtigste funktionale Beurteilungskriterium für eine sprachliche Äußerung in diesem Prozeß des kooperativen Problemlösens besteht in der Überprüfung, ob sie zur gemeinsam angestrebten Verständigung beiträgt, d.h. ob sie den für diese Zielsetzung notwendigen Verständigungsbedarf befriedigt. Ist dies nicht der Fall, so treten Verständigungsprobleme a u f , die zu ihrer Beseitigung den Einsatz spezifischer Problemlösungsstrategien auf den unterschiedlichsten sprachlichen Ebenen notwendig machen (Kindt/Weingarten 1984).
257
Unter der Perspektive des kooperativen Problemlösens kann eine sprachliche Äußerung dann als funktional
vollständig bezeichnet
werden, wenn sie eine Verarbeitung ermöglicht,
die der Verständi-
gung dient. Die mit Hilfe der Strukturanalyse erfaßten strukturellen Charakteristika der Äußerung, ihre phonetischen,
syntaktischen
und semantischen Merkmale, sind unter dieser Perspektive betrachtet nur Mittel zur Steuerung der Sprachverarbeitung. Die strukturellen Vollständigkeitskriterien auf der phonetischen, syntaktischen oder semantischen Ebene dürfen dementsprechend nicht unabhängig vom funktionalen Kriterium der SprachVerarbeitung verwendet werden. Die Sprachverarbeitungsforschung der letzten Jahre hat immer deutlicher zeigen können, daß die Berücksichtigung der phonetischen,
syntak-
tischen und semantischen Sprachkomponenten allein nicht ausreicht, die Dynamik der Sprachverarbeitung
zu erklären. Schon allein das
hohe Ausmaß der Interaktivität zwischen diesen Komponenten macht es notwendig, deren Integration auf der darüberliegenden funktionalen Ebene anzustreben. Erst auf dieser Ebene ist
es auch möglich, Phä-
nomene der Sprachverarbeitung mit Verläufen des Spracherwerbs zu verbinden (vgl. Rickheit/Strohner 1984) . So einleuchtend aufgrund der bis jetzt angestellten Überlegungen die Ergänzung der Vollständigkeitsbeurteilung nach strukturellen Kriterien durch funktionale Kriterien auch sein mag, so erschreckend kann es jedoch auch sein, feststellen zu müssen, sich damit den festen Boden strukturalistischer Sprachanalysen unter den Füßen weggezogen zu haben.
2.
Probleme funktionaler Vollständigkeit Das Konzept der funktionalen Vollständigkeit vermeidet zwar
die mit den Konzepten struktureller Vollständigkeit verbundenen Nachteile. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß damit eine ganze Reihe neuer Probleme sowohl in theoretischer als auch methodologischer Hinsicht zu berücksichtigen sind. Die theoretischen Probleme des Konzepts der funktionalen Vollständigkeit lassen sich aus der Konzeptualisierung der sprachlichen Verständigung als ein kooperatives Problemlösen ableiten. Einerseits tut
sich damit das Problem der situativen Einbettung des ko-
258
operativen Problemlösens a u f , andererseits ist
die Binnenstruktur
des kooperativen Problemlösens und der mit seiner H i l f e aufgebauten Textwelt zu klären. Da die angestrebte Verständigung im kooperativen Problemlösen kein Selbstzweck ist,
sondern von der übergeordneten Handlungssituation
bestimmt wird, muß dieser Handlung s Zusammenhang zwischen kommunikativen und praktischen Tätigkeiten
in die theoretische Analyse der
sprachlichen Äußerung aufgenommen werden (Fiehler 198O). Damit
er-
hält die Funktionsanalyse sprachlicher Äußerungen immer auch einen sozial-historischen Aspekt (Härtung 1 9 7 4 ) . Problemlösungshandlungen sind nicht strukturlose, sondern reich gegliederte Handlungen, in denen sich produktive und rezeptive Anteile mischen. Bei der Analyse von Handlungen müssen mindestens die Komponenten Motiv, Ziel und Durchführungsoperationen
berücksichtigt
werden. Zusätzlich wird häufig die Komponente der Durchführung in einzelne Phasen eingeteilt, z . B . in die Phasen der Planung, Realisierung und Bewertung. Bei Beachtung dieser differenzierten Binnenstruktur des kooperativen Problemlösens geraten neben den sprachlichen und kognitiven Anteilen des Sprachverhaltens vor allem auch seine sozialen, motivationalen und emotionalen Aspekte in das Blickfeld der theoretischen Analyse (Nishimoto/Strohner/Rickheit 1983). Die methodologischen Probleme des Konzeptes funktionaler Vollständigkeit hängen mit der in diesem Konzept notwendigen empirischen Untersuchung der Verarbeitung sprachlicher Äußerungen zusammen. Die eben diskutierten theoretischen Aspekte der Analyse funktionaler Vollständigkeit
stellen entsprechende Anforderungen an
ihre empirische Untersuchung. Die zentrale Methodologie der Psycholinguistik
ist
das Experi-
ment. Das Experiment hat gegenüber anderen empirischen Untersuchungsmethoden vor allem zwei Vorteile: Zum einen können mit ihm kausalanalytische Untersuchungen der Beziehung zwischen den einzelnen Variablen sprachlicher Äußerungen durchgeführt werden. Zum anderen können mit experimentellen Verfahren die einzelnen Verarbeitungsprozesse, die beim Sprachverhalten meistens nur Bruchteile einer Sekunde in Anspruch nehmen, erschlossen werden. Diese beiden Vorteile müssen abgewogen werden gegenüber der großen Schwäche der experimentellen Vorgehensweise, nämlich ihrer
259
oft mangelhaften ökologischen Validität, d.h. der mangelhaften Entsprechung der experimentellen Situation mit der Situation der Lebenspraxis. Die Konzeptualisierung der sprachlichen Verständigung als ein kooperatives Problemlösen macht es notwendig, einen funktionalen Bezug der experimentellen
Situation zur Lebenssitua-
tion der Versuchspersonen herzustellen. In jüngster Zeit wird in der Sprachverarbeitungsforschung verstärkt auf diese bis jetzt zu sehr vernachlässigte Schwachstelle der experimentellen Forschung geachtet ( z . B . Singer 1982; Nishimoto et al. 1983). Die experimentelle Erforschung der Verarbeitung f u n k t i o n a l unvollständiger Äußerungen steht erst an ihrem Anfang und hat,
be-
rücksichtigt man die unzähligen Fehlermöglichkeiten bei der Durchführung und Auswertung von Experimenten zu solch hochgradig komplexen Verhaltensweisen wie der Sprachverarbeitung, noch einen weiten und steinigen Weg vor sich. Trotz dieses unwegsamen Geländes voll von theoretischen und methodologischen Hindernissen und Schlaglöchern, das sich vor den Erforschern funktionaler Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen auftut,
sollten diese nicht ganz entmutigt ihre funktionalistische
Überzeugung an den Nagel hängen und sich wieder sauberen Strukturanalysen zuwenden. Ein Quentchen Optimismus für die zukünftige psycholinguistische Forschung scheint durchaus angebracht.
In jüng-
ster Zeit sind einige Arbeiten erschienen, die unserer Meinung nach Fortschritte auf dem Gebiet der experimentellen Erforschung funktionaler Vollständigkeit möglich erscheinen lassen. Wir denken hier vor allem an solche Arbeiten, die Aufschluß über die von den Hörern oder Lesern während des Sprachverstehens gebildeten intendierten Inferenzen geben. Erst wenn Informationen darüber vorliegen, wie und wann die Inferenzen gebildet werden, läßt sich auch ein
ver-
läßliches Urteil darüber fällen, ob funktionale Vollständigkeit einer sprachlichen Äußerung vorliegt.
3.
Experimente zur Verarbeitung strukturell unvollständiger Äußerungen Die neuere psycholinguistische Forschung konnte bereits in ei-
ner ganzen Reihe von Studien zeigen, daß die Hörer oder Leser nicht
260
erst abwarten, bis sie ein Wort, einen Satz oder einen Text vollständig gehört oder gelesen haben (vgl. Rickheit/Strohner, in Vorbereitung). Es hat sich bei diesen Experimenten immer wieder herausgestellt, daß die Hörer oder Leser Wörter, Sätze oder Texte bereits verstanden haben, bevor diese beendet waren. Es sieht demnach so aus, als ob das problemlose Umgehen mit "Fragmenten" auf den verschiedensten sprachlichen Ebenen der Normalfall und nicht - wie uns strukturalistisch ausgerichtete Theoretiker glauben zu machen versuchen - eine seltene Ausnahme
ist.
Zwei Beispiele aus der neueren experimentellen Sprachverarbeitungsforschung mögen genügen, unsere Thesen vom Primat der funktionalen Vollständigkeit vor strukturellen Vollständigkeitskriterien empirisch zu fundieren. Das erste Beispiel soll zeigen, daß syntaktische und semantische Vollständigkeit auf der Satzebene unter gewissen Voraussetzungen für die Sprachverarbeitung und damit für die funktionale Vollständigkeit irrelevant sind. Das zweite Beispiel soll auf die Abhängigkeit der spontanen Ergänzungsprozesse der Sprachverarbeitung, die bei einem fragmentarischen Informationsangebot auf der Textebene wirksam werden können, von situativen Einflüssen hinweisen. Daß die durch die Interaktion des Weltwissens mit dem Text zustandekommenden Inferenzen für die Prozesse der Integration einer Äußerung in den Kontext von grundlegender Bedeutung ist, versuchten Tyler und Marslen-Wilson (1982) mit dem folgenden Experiment zu zeigen. Sie boten ihren Versuchspersonen nach einem KontextSatz verschiedene Satzfragmente, die durch unterschiedliche sprachliche Hilfmittel mit dem Kontext-Satz verbunden waren. Ein Beispiel für die von Tyler und Marslen-Wilson verwendeten Texte: (1)
Kontext-Satz: As Philip was walking back from the shop, we saw an old woman trip and fall flat on her face.
(2)
Satzfragmente:
(2a) Zweiter Satz mit nominaler Referenz: Philip ran towards ...
261
(2b) Zweiter Satz mit pronominaler Referenz: He ran towards ... (2c) Zweiter Satz ohne sprachliche Hilfestellung für die Referenzbildung: Running towards ...
(3)
Prüfwörter: her (him)
Unmittelbar nach dem Hören eines Fragment-Typs des zweiten Satzes wurde den Versuchspersonen visuell das Prüfwort him oder her geboten, das sie so schnell wie möglich laut lesen sollten. Die hinter dieser Aufgabenstellung stehende Überlegung war, daß das Lesen des mit dem Kontext übereinstimmenden Prüfwortes umso schneller möglich sein sollte, je weiter vorangeschritten die Integration des unmittelbar davor gehörten Satz-Fragments in den Kontext war. Wenn syntaktische und semantische Aspekte eine wesentliche Rolle bei der Referenzbildung spielen, dann sollte die Differenz zwischen passendem und nichtpassendem Prüfwort in den Fällen ( 2 a ) und ( 2 b ) größer sein als im Fall ( 2 c ) , da die strukturelle Fragmentarizität von (2c) größer ist als bei (2a) und ( 2 b ) . Die Ergebnisse des Experiments zeigten, daß dies nicht zutraf. Die Differenzen zwischen passendem und nichtpassendem Prüfwort waren in allen drei Fällen annähernd gleich groß, nämlich etwa 4O msec. Die in allen drei Fällen sehr gut übereinstimmenden Reaktionszeiten für das passende Prüfwort mit etwa 38O msec, lassen darüber hinaus ebenfalls vermuten, daß in allen drei Satztypen ganz ähnliche Zuordnungsprozesse abgelaufen waren. Diese Untersuchung von Tyler und Marslen-Wilson zeigt, daß das Ausmaß der syntaktisch-semantischen Fragmentarizität der auf den Kontextsatz folgenden Satzfragmente für deren Verstehen nicht relevant war. Der in dieser Situation vorhandene Kommunikationsbedarf war augenscheinlich dennoch ausreichend gedeckt, um eine schnelle und problemlose Verarbeitung zu ermöglichen. Die Folge war, daß die Prüfwörter in allen drei Fällen gleich schnell integriert werden konnten. Auf die theoretische Ebene bezogen, können wir hieraus schließen, daß sich die drei untersuchten
Satzfragmente
262
hinsichtlich ihrer funktionalen Vollständigkeit
entsprachen.
Das zweite Beispiel für die experimentelle Untersuchung der Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen sind zwei aufeinander bezogene Experimente aus unserer eigenen Arbeitsgruppe. In dem ersten Experiment überprüften Strohner, Rickheit und Weingarten ( 1 9 8 2 ) , inwiefern vier-, sechs- und elfjährige Kinder fähig sind, fragmentarische Geschichten über ihnen bekannte soziale Situationen zu verstehen (Einkaufen, Radfahren, Geburtstagsfeier und Zirkusbesuch). Die aus sechs Sätzen bestehenden Geschichten gliederten sich jeweils in drei Teile. Der erste Teil bestand aus drei Sätzen, die das Setting, die problemlösende Handlung einer Person A und das entstandene Problem beschrieben. Der zweite Teil beinhaltete nur einen Satz, der einen Problemlöseversuch von Person A zum Gegenstand hat.
Der letzte Teil umfaßte zwei Sätze, in denen die
erfolgreiche Problemlösehandlung, an der eine weitere Person B beteiligt war, und das Ergebnis dieser Zusammenarbeit der beiden Personen beschrieben wurden. Als Beispiel sei hier die Radfahrgeschichte angegeben: Teil A: 1. 2.
Petra und Mark fahren zusammen Rad. Petra fällt mit dem Rad hin.
3.
Ein Schutzblech von Petras Rad ist
verbogen.
Teil B: 4.
Petra versucht, das Schutzblech gerade zu biegen.
Teil C: 5.
Als Mark h i l f t , schaffen sie es endlich zu zweit, das Rad wieder in Ordnung zu bringen.
6.
Petra und Mark können weiterfahren.
In Einzelversuchen wurde den Kindern jeweils die vollständige Version einer Geschichte oder eine fragmentarische Version, bei der einer der drei Teile ausgelassen wurde, vom Tonband vorgespielt. Danach sollten die Kinder die gehörte Geschichte spontan reprodu-
263
zieren, wobei sie bei den Geschichten-Fragmenten zur Vervollständigung angeregt wurden. Es zeigte sich, daß die Vierjährigen bei der Reproduktion der Geschichten-Fragmente relativ zu ihrer Reproduktionsleistung genau soviel Teile der Geschichte ergänzten wie die Sechs- und E l f j ä h r i g e n . Wir schließen hieraus, daß das Umgehen mit fragmentarischen Texten auch für solche Kinder, die sich in den ersten Phasen des Erwerbs der Textverarbeitungsfähigkeit befinden, nicht unbedingt Schwierigkeiten bereiten muß. Das zweite Experiment unserer Arbeitsgruppe ist
ein Versuch,
durch eine Veränderung der kommunikativen Einbettung der Textdarbietungs- und -Wiedergabesituation
die Anzahl der spontanen Ergän-
zungen zu erhöhen. Hierzu wurden von Nishimoto et a l . ( 1 9 8 3 )
die
funktionale Einbettung des Experiments dadurch verbessert, daß aus dem Experiment ein Spiel gemacht und auch die Texte stilistisch dem Sprachgebrauch der Kinder stärker angepaßt wurden. Dieses zweite Experiment wurde nur mit vierjährigen Kindern durchgeführt. Ein Ergebnis dieser Untersuchung war, daß die Kinder in der ökologisch valideren Textverarbeitungssituation mehr spontane Ergänz-ungen produzierten als in der weniger gut funktional eingebetteten Situation des ersten Experiments. Dies kann als experimenteller Hinweis dafür dienen,
daß die funktionale Vollständigkeit einer sprachlichen
Äußerung äußerst sensibel ist
hinsichtlich der funktionalen Einbet-
tung dieser Äußerung in eine Kommunikationssituation, was mit dem Begriff der funktionalen Vollständigkeit auch gerade hervorgehoben werden soll.
4.
Perspektiven für die psycholinguistische Forschung Wir haben in den vorangegangenen Abschnitten zu zeigen versucht
daß Überlegungen zur Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen neben syntaktischen und semantischen Aspekten auch die Aspekte der Verarbeitungsprozesse
funktionalen
der Äußerungen im sprachlichen
und situativen Kontext einschließen sollten. Wir haben auch darauf hingewiesen, daß die psycholinguistische Forschung noch einen weiten Weg zurückzulegen h a t , bevor sie das Konzept funktionaler Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen theoretisch und empirisch hinreichend explizieren kann. In diesem Abschnitt möchten wir auf
264
zwei jüngste theoretische Entwicklungen hinweisen, von denen wir meinen, daß sie als Grundausrüstung für die noch zu planenden Forschungsexpeditionen dienen könnten. Beide Entwicklungen haben zu tun mit der Struktur der Umwelt, auf die sich Sprachverhalten bezieht und in der es sich abspielt (Rickheit/Strohner 1984). Für die Erforschung der Verarbeitung sprachlicher Äußerungen ist
es von größter Bedeutung, etwas über die Struktur der von den
Hörern oder Lesern mit Hilfe der Inferenzen im Prozeß des Sprachverstehens aufgebauten Textwelt, d.h. des mit dem Text verbundenen Ausschnittes der Welt, zu erfahren.
Zur Frage der Textwelt hat es
in jüngster Zeit innerhalb der psycholinguistischen Forschung einige Vorschläge gegeben, z . B . die Theorie der mentalen Modelle von Johnson-Laird und Garnham (198O) und die von Sanford und Garrod (1981) vorgetragene Scenario-Theorie. Für beide Ansätze ist
es we-
sentlich, daß sie über die bloß propositionale Ebene der Bedeutungspräsentation hinausgehen, wie sie in hervorragender Weise von Kintsch und van Dijk (1978) entwickelt worden ist.
Sie beschreiben
die über der Ebene der propositionalen Repräsentation liegende Bedeutungsebene als eine dynamische mentale Struktur, in der sich das Weltwissen über die im Text angegebenen Sachverhalte spiegelt. Sanford und Garrod (1981) sehen vor allem die drei folgenden Unterschiede zwischen propositionalen und Scenario-Repräsentationen ( S . l l O f . ) : -
Scenarios enthalten Wissen nicht nur über Sachverhalte, sondern über soziale Situationen und deren Komponenten, z.B. die Situation eines Restaurantbesuchs. Scenarios enthalten nicht nur eine Liste der im Text erwähnten Personen, sondern darüber hinaus ein Wissen über deren konventionalisierte soziale Beziehungen zueinander, z.B. bei den in einem Restaurant untereinander interagierenden Personen. Scenarios erklären die in einer bestimmten Situation üblichen Handlungen durch die Verkettung dieser Handlungen miteinander, z . B . die in einem Restaurant üblichen Handlungen.
Sanford und Garrod gehen davon aus, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Sprachverarbeitung nicht alle Teile des Verarbeitungssystems in gleicher Weise aktiv, d.h. an der Verarbeitung beteiligt sind. Deshalb unterscheiden sie zwischen dynamischen und
265
statischen Teilen des Verarbeitungssystems. Eine andere wichtige Unterscheidung bezieht sich ihrer Meinung nach darauf, ob das Wissen aus dem Text oder aus dem Weltwissen stammt, das unabhängig von dem jeweiligen Text existiert. Kombiniert man die beiden Dimensionen, so entsteht die folgende Struktur der für die Textverarbeitung relevanten Teile des Verarbeitungssystems:
Grad der
Herkunft der Verarbeitungsaktivität
Der explizite
Verarbeitungsaktivität
dynamisch
statisch
Text
expliziter Fokus
Textwissen
Welt
impliziter Fokus
Weltwissen
Fokus ist
der Teil des Textes, der zu einem bestimm-
ten Zeitpunkt besonders verarbeitungsrelevant des expliziten Fokus ist
ist.
Mit der Größe
die Verarbeitungseinheit des Sprachver-
stehens angegeben. Der implizite Fokus ist
hingegen jener Verarbeitungsteil, der auf-
grund des Weltwissens um die im expliziten Fokus erwähnten Sachverhalte von den Hörern oder Lesern inferiert wird. Das vernehmliche Ziel der Scenario-Theorie ist es, die Faktoren, die die Inhalte des impliziten Fokus bestimmen, zu systematisieren. Eine derartige Systematisierung ist unseres Erachtens ein überaus wichtiger Beitrag zu einer Theorie funktionaler Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen. Wenn wir wissen, welche Sachverhalte zu einem bestimmten Zeitpunkt im impliziten Fokus eines Gesprächsteilnehmers aktiviert sind, dann ist lung der funktionalen Vollständigkeit
auch eine Beurtei-
einer diesen Aktivierungs-
zustand hervorrufenden Äußerung möglich. Die zweite uns fruchtbar erscheinende theoretische Entwicklung sind Überlegungen zu einer ökologisch orientierten Linguistik und Psycholinguistik
(Finke 1983). Diese Entwicklung hängt mit der oben
beschriebenen Differenzierung der Textwelt insofern zusammen,
als
sie ebenfalls versucht, die für das Sprachverhalten relevante Um-
266
welt zu beschreiben. Der ökologische Ansatz ist
jedoch sehr viel
umfassender als eine bloße Beschreibung der Textwelt, da er auch diejenigen Umweltaspekte zu systematisieren trachtet, die den sozialhistorischen Hintergrund des Sprachverhaltens bilden (Strohner, in Vorbereitung). Eine prozedural orientierte Linguistik ( z . B . Eikmeyer/Rieser 1984) hat zwar gegenüber einer strukturalistisch orientierten Linguistik den Vorteil, die Zeitlichkeit des Sprachverhaltens besser in den Griff zu bekommen. O f f e n bleibt jedoch nach wie vor das Verhältnis der Sprache zur natürlichen und sozialen Umwelt. Für die Analyse dieses für eine Theorie der Sprachverarbeitung grundlegenden Verhältnisses kann das Konzept einer ökologischen Linguistik möglicherweise eher Wege zu einer Lösung e r ö f f n e n . Das Konzept der funktionalen Vollständigkeit sprachlicher Äußerungen kann erst dann voll für die Theoriebildung nutzbar gemacht werden, wenn das Konzept der Umwelt sprachlicher Äußerungen geklärt ist.
Der ökologische Ansatz stellt h i e r f ü r einen allgemei-
nen konzeptuellen Rahmen zur Verfügung. Die natürliche und soziale Umwelt ist hiernach fester Bestandteil der sprachlichen Verhaltenssysteme. Sprachliche Verhaltenssysteme können somit nicht mehr auf ihre strukturellen oder prozeduralen Aspekte reduziert werden, sondern umfassen auch immer den funktionalen Aspekt des Bezuges auf ihre Umwelt. Eine sprachliche Äußerung kann in diesem Sinn dann als vollständig bezeichnet werden, wenn sie nicht nur in struktureller, sondern auch in prozeduraler und funktionaler Hinsicht den Erfordernissen der sprachlichen Verständigung Rechnung trägt.
267
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FORMEN FRAGMENTARISCHER GESPRÄCHSÄUSSERUNGEN IN SIMULIERTER GESPROCHENER SPRACHE. VERSUCH EINER STILISTISCHEN UNTERSCHEIDUNG
Anne Betten Universität Regensburg
1.
Datenbasis und
Untersuchungsinteressen
Bei der Analyse moderner Dramendialoge erweisen sich Verkürzung und Wiederholung als besonders beliebte und häufig gewählte Stilmittel. Diese Dualität entspricht den von Sprachwissenschaftlern als typisch für den "Stil der Alltagsrede" ermittelten o Charakteristika der "Ausdrucksökonomie und Ausdrucksfülle". Gemäß dem Thema dieses Bandes geht es hier nur um die erste dieser beiden Komponenten. Zwar ist mein Interesse aufgrund des speziellen Datenmaterials mehr stilistisch-beschreibender als grammatisch-klassifikatorischer Art, doch läßt sich bei keiner Behandlung von "Ellipsen und fragmentarischen Ausdrücken" die Frage der Terminologie und der damit verbundenen Definitionen umgehen. Wenn ich meine Ergebnisse daher weitgehend mithilfe eingebürgerter Begriffe darstelle, ohne die Forschungsprobleme, die mit ihrer Benützung verknüpft sind, in jedem Einzelfalle erneut aufzurollen, bin ich mir der Unzulänglichkeiten dieses Verfahrens bewußt, hoffe aber, daß es ein Ergebnis der in diesem Band zusammengetragenen Genauer A. Betten (1983) Kapitel Vif. und passim. Verschiedene der hier vorgestellten Beispiele werden dort ausführlicher, in Zusammenhang mit anderen Stilmitteln, besprochen. Der vorliegende Aufsatz baut die dort im letzten Kapitel versuchte Zusammenfassung der Funktionen von Ellipsen aus und versucht, die vorgeschlagene Unterscheidung von drei stilistisch relevanten Ellipsentypen näher zu begründen. E. Riesel (197O: 2 3 4 ) ; man vgl. etwa A. Martinet (1963: 164-168) über die gleichzeitigen Tendenzen zur Ökonomie und Redundanz in der menschlichen Kommunikation oder R. Rath (1979: 132) mit Zitaten von A. Schimanski (in Anlehnung an Levkov). Eine kurze Übersicht gibt H. Ortner (1982: 119f.).(Mehr dazu in anderen Beiträgen dieses Bandes.) Speziell mit Kritik an z.T. widersprüchlichen Definitionen A. Betten (1976).
270
Überlegungen sein wird, in Zukunft einen genauer differenzierenden Begriffsapparat zur Verfügung zu haben. Ausgangspunkt meiner Untersuchungen ist
die Beobachtung, daß
es im Drama zum einen Dialoge gibt, die durch die Knappheit sämtlicher Äußerungen einer oder aller dramatischen Personen gekenn4 zeichnet sind. Ich nenne dies Lapidarstil; es handelt sich um Phänomene des Figuren- oder aber des Autorenstils. Zum anderen findet sich bei fast allen Dramatikern ein größeres Spektrum an Redeverkürzungsformen: zu den generell in Frage-Antwort-Sequenzen üblichen gesellen sich weitere,
die besonders für das spontane Ge-
spräch typisch sind. Häufungen solcher Äußerungen, die von der Vorstellung eines grammatisch vollständigen
Satzes her gesehen
fragmentarisch oder elliptisch sind, bewirken oft den Eindruck sprechsprachlicher
"Natürlichkeit". Im folgenden wird an verschie-
denartigen Beispielen vorgestellt, welcher Art die im Drama bevorzugten syntaktischen Ersparungen einerseits und die realisierten fragmentarischen Äußerungs"reste" andererseits sind, und ob sich verschiedene Typen von vergleichbarer Form und stilistischer Wirkung abzeichnen. Auf das Verhältnis von "Lapidarstil"
und Ellipti-
zität komme ich in der Zusammenfassung am Ende nochmals zurück.
2.
Formen fragmentarischer Dialogbeiträge im Drama Zunächst seien an Beispielen einiger Autoren, die bereits in
die Literaturgeschichte eingegangen sind, verschiedene Möglichkeiten der Elliptizität aufgezeigt, die nicht etwa besondere stilistische Präferenzen der Gegenwartsliteratur und -spräche widerspiegeln, sondern seit langem (wenn nicht von Anfang an) dem Dialog eigen sind: (1)
/!/ Valerie: [ . . . ] Halt! Was hast du da?
Diese Verwendung von "Lapidarstil" ist nicht synonym mit dem Terminus "Kurzsatz", wie ihn etwa H. Ortner (1982) in Anlehnung an S. Grosse u.a. für den verkürzten (= elliptischen, fragmentarischen) Satz im Gegensatz zum "Normalsatz" benutzt (s. Ortner S . 1 2 O f . ) ; daß Ortner selbst innerhalb seiner Textsorte "Bildunterschriften in Modejournalen" hauptsächlich verblose Sequenzen, also nur bestimmte Kurzsatztypen, untersucht, schränkt diese allgemeine Definition nicht ein (vgl. auch unten Anm.1O).
271
/2/ Erich: Fünf
Memphis.
/3/ Valerie: Schon wieder? Raucht wie ein Erwachsener! [ l Seite Text ausgelassen] /4/ Erich: Ist immer noch besser, als alten Jüdinnen das Bridgespiel bei zubringen! (Ö.v.Horvath, 'Geschichten aus dem Wiener W a l d 1 , S. 21Of.) Außer dem Fragesatz in /!/ Was hast du da? weichen alle anderen durch Satzschlußzeichen markierten Einheiten von der Form des grammatisch vollständigen Satzes ab, ohne deswegen aufzufallen: gehört zu den geläufigsten "Einwortsätzen",
Fünf
Halt!
Memphis zu den
Frage-Antwort-Sequenzen, bei denen die Wiederholung der in der Frage vorgegebenen (und damit bei weiteren Erwähnungen thematischen) Satzglieder vermieden wird und nur die erfragte neue (rhematische) Information steht, die syntaktisch als von der Valenz des Verbums im Fragesatz gefordertes Ergänzungsglied betrachtet werden kann.
Konsequent auf die notwendigsten
Strukturelemente
reduziert ist
dieser Frage-Antwort-Stil im folgenden Dialogaus-
schnitt: (2)
Tochter (schreibt am P u l t ) : Wieviel? Pfandleiher
[ . . . ] : Zehntausend!
Die Frau (lacht hysterisch a u f ) Tochter: Für? Pfandleiher:
Tabakspfeife!
Tochter: Von? (G. Kaiser,
'Nebeneinander', S. 283)
Der Kontext zu Schon wieder? in Beispiel (1/3) ist
dagegen formal-
grammatisch, d.h. vor allem syntaktisch nicht ganz eindeutig. Die Temporalangabe könnte sich an die bisherige Satzstruktur,
sie
sukzessive ausbauend, anschließen (Du hast schon wieder MempnisZigaretten?), aber auch freier ergänzt werden (Du hast Dir schon Vgl. u.a. Duden-Grammatik (1973) § 1381; R. Rath (1979: 15Of.) spricht von "standardisierten Kurzformen". Genauer mit Literaturangaben A. Betten (1976: 2 1 2 ) , R. Rath (1979: 137-14O)
272 wieder Zigaretten besorgt?/ Du willst schon wieder rauchen? o . a . ) . Brinkmann hat darauf hingewiesen,
daß derartige Reduktionen auf
der Sprecherseite dem Empfänger zugleich die Möglichkeit eröffnen, "die Übersetzung des Angebotenen in seinen eigenen sprachlichen Horizont" zu vollziehen, und damit u . U . seinen Interpretationsspielraum erweitern;
hier ließe sich hinzusetzen, daß sie auch
den Reaktionsspielraum
erweitern (Erich könnte etwa erwidern:
Sie sind ja gar nicht für mich / Ich will sie noch gar nicht anbrechen o . a . ) . Alle drei bisherigen Arten fragmentarischer Äußerungen sind im Dialog die Regel, nicht die Ausnahme. Etwas auffälliger
ist
die vierte Reduktionsform, die Ersparung von Pronomina in Subjektposition: in (1/3) er oder der,
in (1/4) das. Auch sie
ent-
stammt der Alltagsrede, hat aber ebenso eine literarische Tradig tion und in dieser oft eine spezielle Stilwirkung: In den beiden Textbeispielen steht sie in Exklamationen, die von mehreren gehört werden und forsch klingen sollen. Der Eindruck der Keßheit, Forschheit und zugleich Jovialität dominiert noch stärker im folgenden Beispiel: (3)
Neumann: Blödsinn - Polizeistunde. [ . . . ] Borsig: Zustand. Neumann: [ . . . ] Borsig (hat Likörglas g e f ü l l t ) : Unser Trost bei Curasao. Neumann: Angenehm. Borsig: Prosterchen. (G. Kaiser,
'Nebeneinander', S. 288)
Hier fehlen außer den pronominalen Subjekten auch die Artikel und alle anderen semantisch einigermaßen aus Ko- und Kontext rekonstruierbaren Redeteile. Es bleiben Satzstummel zurück, bei denen g
nur die Rhemakerne
gesetzt sind. Sowinski gibt weitere Beispiele,
7
H. Brinkmann (1974: 159f.); vgl. dazu auch H. Ortner (1982: 132-134).
8
Vgl. Duden-Grammatik (1973) § 1383.
9
Mit Zusammenfassungen der verschiedenen Thema-Rhema-Definitionen in der Forschung s. E. Gülich/W. Raible (1977: 6 1 f f . ) , E. Weigand (1979). - Speziell zu den von mir verwendeten Termini: Im Anschluß an J. Firbas 1 Unter-
273
wie diese speziell im preußischen O f f i z i e r s j a r g o n ausgebildeten Kurzsatztypen
zur Charakterisierung von militärischer "Schnei-
digkeit" bis zu "inhumane[r] Schnoddrigkeit" in der Literatur zur Schaffung von "Sprachportraits" eingesetzt werden.
Daß dieser
Kurzsatzstil für schneidige Männermilieus nicht erst im preußischen Militär erfunden,
sondern dort allenfalls extrem zugespitzt
worden ist, beweist das folgende Beispiel aus Lessing, wo sich ebenfalls zwei Männer voreinander in Szene setzen: ein Charakteristikum, das dieser Redeweise offensichtlich bevorzugt anhaftet: (4)
Just (nachdem er getrunken): Das muß ich sagen: gut, sehr gut! - Selbst gemacht, Herr Wirt? Der Wirt: Behüte, veritabler Oanziger! echter, doppelter Lachs! (G.E. Lessing,
'Minna von B a r n h e l m ' , S. 556)
Bis auf Justs grammatisch vollständigen Einleitungssatz Das muß ich sagen sind auch hier alle leicht ergänzbaren Satzglieder und Satzgliedteile wie Pronomina und Hilfsverben weggelassen und nur die informationshaltigen Satzglieder/Satzgliedteile a u f g e f ü h r t . Da dieser Stil jedoch nicht, wie etwa in den Männergesprächen bei G. Kaiser, verabsolutiert wird, bestimmt er nicht den ganzen Dialog, sondern allenfalls kurze Szenenausschnitte: Die Gesamtwirkung beruht also vor allem auf der Frequenz des Stilmittels und nicht unbedingt auf seiner "Machart" als solcher. Scheidung eines "eigentlichen Themas" ("theme proper") und eines "eigentlichen Rhemas" ("rheme proper") wird häufig von Übergangselementen gesprochen, die als weitere thematische oder rhematische Elemente (Gülich/Raible S . 6 4 ) . oder als Thema- und Rhema-Bereich (B. Haftka 1978), ausführlicher dieselbe in 'Grundzüge einer deutschen Grammatik 1 (1981: 7 2 6 f f . und passim) bezeichnet werden. Ich nenne das "eigentliche" Rhema innerhalb eines größeren Rhemabereichs bzw. unter mehreren rhematischen Elementen einer Äußerung "Rhemazentrum", und wenn dieses zentrale, eigentliche rhematische Satzglied von allen seinen möglichen Begleitern (vor allem dem Artikel) entblößt, also auf seinen eigentlichen Kern oder nucleus reduziert ist, "Rhemakern". 10
Den Terminus "Kurzsatz" gebrauche ich für elliptische Sätze jeder Art, wie oben Anm.4 erläutert, und nicht etwa wie bei R. Rath (1979: 1 5 7 f f . ) (in Anlehnung an Deutrich/Schank) für paraphrasierbare fragmentarische Äußerungen im Gegensatz zu "Ellipse" für nicht paraphrasierbare.
11
B. Sowinski (1973: 138); vgl. auch A. Betten (198O: 221-226, 2 3 2 f . ) sowie A. Betten (1983: Kap. III) zu G. Kaiser.
274
Oft wird der Satzabbruch (Aposiopese) getrennt von der Ellipse behandelt, doch unter dem Etikett "fragmentarische Äußerungen" muß er als eine weitere Form der Satzreduktion mit berücksichtigt werden. Seine kommunikativen Funktionen und Bedingungen hat u.a. Sowinski beschrieben. 14 In bestimmten Epochen des deutschen Dramas erfreute er sich als Ausdrucksmittel von Verwirrung oder Erregung besonderer Beliebtheit. Hier ein Beispiel: (5)
Mutter Baumert (forwährend mit kläglicher, weinerlicher Stimme): [ . . . ] Iah weeß doch gar nich . . . de Leute kennten denken ... aber iah bin doch 's Arbeiten gewehnt von Kindheet uf. [ . . . ] (G. Hauptmann,
'Die Weber 1 , S. 30)
Im folgenden wird der Satzabbruch jedoch ausgeklammert, da keinerlei verallgemeinernde Aussagen über die Art der weggelassenen Satzglieder möglich sind. Ich untersuche also nur noch solche fragmentarischen Äußerungen, die von Anfang an vom Sprecher verkürzt "geplant" bzw. intendiert und in gewisser Weise, kommunikativ betrachtet,."abgeschlossen" sind - so problematisch der Ausdruck "geplant" gegenüber s i m u l i e r t e r gesprochener Sprache auch sein mag, in der es ja von der Kommunikationsebene
12
Zur abgrenzenden Definition vgl. B. Sowinski (1973: 132£.). A. Weiss (1975: 31, 4 7 f f . ) hingegen verwendet den Begriff "elliptischer Satz" gerade für "vom Sprecher selbst abgebrochene Sätze" (bei mir "Satzabbruch") im Gegensatz zu "Setzungen" als "von vornherein verkürzt geplante Sätze" (bei mir "elliptische" oder "fragmentarische Äußerung", "Kurzsatz" u . a . ) .
13
Von mir als Sammelbegriff für alle Formen fragmentarischer Äußerungen gebraucht wie bei B. Sowinski (1973: 129f.) und wohl auch H. Brinkmann (1974), und nicht unter Ausnahme der (semantisch aufgrund des Kontextes eindeutigen) "selbständig[n], konventionalisierte[n] verblose[n] Sequenzen mit spezifischer Leistung" wie bei H. Ortner (1982: 136).
14
B. Sowinski (1973: 13O-132); vgl. dazu A. Betten (1976: 215).
15
In spontaner Sprechsprache erfolgt Satzabbruch häufig auch, "sobald der kommunikative Zweck gesichert ist, nämlich das Verstehen der Aussage durch den Hörer": so A. Weiss (1975: 48); vgl. A. Betten (1976: 2 2 5 ) . Diese Möglichkeit wird im literarischen Dialog kaum genutzt und fehlt daher bezeichnenderweise unter B. Sowinskis Funktionstypen.
16
S. oben Anm.12 zu A. Weiss.
17
So R. Rath (1979: 149).
275
des Autors aus gesehen gar keine "ungeplanten" Konstruktionen gibt u n d j e d e r
gesetzten Struktur charakterisierende
und/
oder andere Funktionen für die Aussage des Stückes zukommen. Den Terminus "Ellipse" verwende ich, wie aus den bisherigen Anmerkungen hervorgeht, nicht für einen speziellen Typ von Ersparungen und damit nicht in Abgrenzung von Bezeichnungen wie "Setzung" oder "Kurzsatz", sondern als zunächst unspezifizierten Sammelbegriff für alle Arten von Reduktionen, die in sog. "fragmentarischen Äußerungen" auftreten können. Klassifikationsversuche für derartige Äußerungen können entweder von den Redeteilen ausgehen, die weggelassen sind, oder aber von denen, die realisiert werden. Wenn ich mich für den zweiten Weg entscheide, so nicht nur, weil die Bestimmung der ersparten Glieder nicht immer 18 mit absoluter Sicherheit vorgenommen werden kann, sondern vor allem, weil bei Äußerungen, die von Anfang an grammatisch verkürzt, aber kommunikativ vollständig sind, ihre Ermittlung an sich unsinnig
ist.
Man hat fragmentarische Äußerungen nach diesem Kriterium in Ver19 bal-. Nominal- und Partikelsatztypen zu gliedern versucht. Diese Einteilung scheint sich vor allem bei Textsorten mit weitgehend standardisierten/konventionalisierten
Kurzsatztypen
wie
Fußballreportage, Wetterbericht, Telegramm, Schlagzeile, Bildunterschrift etc. zur Charakterisierung ihrer je spezifischen syn21 taktischen Erscheinungsform zu bewähren. Datenmaterial von spontan gesprochener Sprache widersetzt sich dagegen vielfach derart
18 Vgl. die Diskussion dieser Frage bei K. Bühler, kurz kommentiert von A. Betten (1976: 2 1 3 f . ) , ausführlicher jetzt bei H. Ortner (1983). 19
Mit ausgiebiger Dokumentation und Bibliographie der Forschungsliteratur zuletzt F. Simmler (demn.).
20
Zu "standardisiert" und "konventionalisiert" vgl. R. Rath (1979: ISO) und (1979a: 22O), übernommen von H. Ortner (1982: 135). Zu meiner Verwendung von "Kurzsatz" s. oben Anm.4 und 1O.
21
H. Ortner (1982: 12O) referiert aus einem unveröffentlichten Arbeitspapier von W. Mentrup (1977), daß "Nichtverbalsatzsequenzen" (Nominalsätze) "vorwiegend" in "schriftlich fixierten Texten" auftreten (zur Dominanz entsprechender Kurzsatztypen in Ortners eigenem Material vgl. oben Anm.4) und von "dialogbedingten Ellipsen (mit 'Auslassung bestimmter Redeteile 1 in Gesprächen)" unterschieden werden sollten.
276
eindeutigen Klassifizierungen. 22 Die oben vorgestellten Beispiele simulierter Sprechsprache aus Dramen scheinen die Mitte einzunehmen zwischen dem "Wildwuchs" spontaner Rede'und den meist klar d i f f e r e n z i e r t e n , hochfunktionellen Typen der konventionalisierten, großenteils schriftlichen Textsorten. Da in simulierten Dialogen die sprachlichen Mittel jedoch stets vom Autor voll bewußt und somit intentional zur Erzielung bestimmter Wirkungen eingesetzt sind, überrascht es nicht, daß die hier verwendeten Formen in Grad und Art ihrer funktionsbedingten Stilisierung denen der geschriebenen Texte näher stehen als der spontanen Mündlichkeit. Das beweist jeder Vergleich mit den Beispielen in Stilistiken, die bevorzugt aus literarischen Dialogen stammen. Die bislang beschriebenen Typen (1) bis (5) weichen daher letztlich nicht stark von den etwa bei Sowinski vorgestellten Fällen von Ellipsen und Aposiopesen ab. Anhand der anschließenden Ausschnitte aus Theaterstücken der Gegenwart sei nun der Frage nachgegangen, ob Autoren des seit Ende der 6O-er Jahre proklamierten "Neuen Realismus" (in seinen unterschiedlichen Spielarten vom "neorealistischen Volksstück" bis zum "sensiblen Realismus" und ähnlich etikettierten Richtungen mehr), deren Dialoge als wirklichkeitsgetreue Spiegelbilder der verschiedenen Sprachmilieus des heutigen Deutsch empfunden werden, über dieses tradierte Repertoire hinaus weitere Formen von Ellipsen verwenden und damit die Besonderheiten der gesprochenen Sprache detaillierter und präziser er23 fassen als die älteren Schriftsteller. (6)
/!/ Rosi: Häh? Kanne du kein deutsch? /2/ Karin: Verstehße nioh, wa? Saheiße, wenn man doof
is.
(D. Hirschberg, 'Fünfzehn, Sechzehn Siebzehn 1 , S. 68)
22
Prinzipiell dazu A. Betten (1976) und R. Rath (1979: 133f.).
23
So konstatierte beispielsweise schon 1939 R.H. Barker, daß moderne Autoren wachsend Gebrauch von fragmentarischen Sätzen machten, "even when the missing elements are not always immediately apparent" (voll zitiert und kommentiert bei C.C. Fries 1952: 12 in seinem ersten Kapitel "What Is a Sentence?", in dem er sich mit dem Problem der Definition von "sentence" und "utterance" ( f ü r die oft vom genormten Satzbegriff der Schriftsprache und Schulgrammatik abweichende mündliche "Äußerung") auseinandersetzt).
277
(7)
/!/ Goethel: Stöhnt eindrucksvoll, Gnägelmann. Tönt prachtvoll. /2/ Gnägelmann: Und das nach mehr als
drei Wochen.
/3/ Goethel: Toll. Kammerkomplex phänomenal. /4/ Gnägelmann: Nach einer Herztransplantation und einer Magenresektion. /5/ Goethel: Chapeau. T-Wellen göttlich. (F. Dürrenmatt,
'Die F r i s t 1 , S. 79)
Die Beispiele (6) und ( 7 ) lassen sich z . T . mit dem zu ( 1 ) , (3) und (4) Gesagten in Bezug bringen: Beide vertreten den Typ des forschen Kurzsatzstils, der vor allem auf dem Weglassen von pronominalen Satzgliedern, Hilfsverben und Artikeln beruht. So bleiben einmal Verben bzw. Prädikate (6/2: Verstehße;
7/1: Stöhnt;
Tönt) übrig, die wie hier noch näher adverbiell bestimmt sein können, andererseits prädikativ verwendete Substantive und Adjektive, die entweder bei Wegfall von pronominalem Subjekt und Hilfsverb ganz allein stehen (6/2: Scheiße; 7/3: Toll) oder unvermittelt auf das Subjekt folgen (7/3: Kammerkomplex phänomenal; 7/5: T-Wellen göttlich). Dazu kommt bei ( 7 ) , daß Gnägelmanns Beiträge /2/ und /4/ gar nicht für sich allein stehen können, sondern jeweils Nachträge in Form von Temporalangaben zu den voran24 gegangenen elliptischen Äußerungen Goethels sind. Die Stilwirkung dieses Dürrenmattschen Gesprächsausschnitts weist große Ähnlichkeit mit den Männergesprächen Kaisers a u f , von denen (3) eine Probe gab. Ähnliche Bauart und Funktion hat auch der folgende Dialog: (8)
/!/ Klumper: [ . . . ] Was zu futtern? /2/ 2. Soldat: Beide weg?
24
R. Rath (1979: 143) nennt diese "verbreitetste Form des Kontextbezugs" "Konstruktionsübernahme", da sie sich "syntaktisch (und auch semantisch) an die vorangehende Äußerungseinheit anschließt". Da ich diesen Terminus im Zusammenhang mit verbal realisierten wiederholenden Strukturen verwende (vgl. A. Betten 198oa), übernehme ich ihn hier nicht.
278
/3/ Klumper: Amputiert ab Knie. /4/ 2. Soldat: Fleischkonserve. Guten Hunger! (H. Mueller,
'Großer W o l f ' ,
S.12)
Zu den genannten, allein auf textinterner Ebene angesiedelten Ellipsen kommt hier die Aussparung eines textextern zu ergänzenden 25 "Mitspielers" in /2/: Beide (ergänze: Beine) weg? Der Eindruck des Schnoddrigen, Zackigen jedoch wird hauptsächlich durch die textintern ergänzbaren Auslassungen hervorgerufen, während Elliptizität aufgrund nichtverbalisierten Situationsbezugs in anderen Kontexten völlig andere Stilwirkungen hervorrufen kann: (9) 1 2
3 4 5 6 7
Minetti: (tritt auf [ . . . ] und sagt zum Portier) Minetti (holt eine Geldbörse [ . . . ] aber der Lohndiener rührt sich nicht) Da (Lohndiener nimmt die Münze Minetti schaut auf die Decke und auf alle Wände und in alle vier Ecken der Halle) Wie es sich verändert wie es sich langsam verändert (zur Dame) vor dreißig Jahren vor zueiunddreißig Jahren genau das letztemal (zum Portier)
8 9 1O
Zimmer vierundsiebzig vierundsiebzig (schaut wieder auf die Decke) Gänzlich verändert [...]
(T. Bernhard,
'Minetti 1 , S. 55Of.)
Außer der konventionalisierten Ellipse bei der Namensnennung in Zeile l (ergänzbar durch Mein Name ist ... oder Iah heiße/bin ...) enthält dieser Text drei Stellen, die nur unter Einbeziehung des situativen Kontexts verständlich sind. Im Drama ergibt sich daraus meistens, wie hier, die Notwendigkeit, diese situativen Bedingungen durch detaillierte Regieanweisungen zu skizzieren. So fordert
25
Von R. Rath (1979: 146) "'Eigenkonstruktionen 1 bei Übernahme des engeren semantischen und/oder situationeilen Kontextes" genannt.
279
Minetti mit dem deiktischen Hinweis Da (Z. 2) den Lohndiener a u f , endlich die hingestreckte Münze aus seiner Hand zu nehmen. Die Verständlichkeit der Temporalangabe Z. 5-7, zu der der ganze Hauptsatz zu ergänzen ist
(etwa zwischen Z. 6 und 7: way iah hier
o . a . ) , hängt davon ab, daß die angesprochene fremde Dame in der Hotelhalle Minettis Herumschauen als Wieder-Erkennen-Wollen interpretiert und seine Äußerung in Z. 3f. vernommen hat; diese
ist
zwar formalgrammatisch vollständig, setzt aber für die Decodierbarkeit der Referenz von es die Eindeutigkeit des Situationsbezugs voraus. Nicht ganz deutlich wird auf der Basis des Dramentextes die Äußerung Z. 8 f . zum Portier, die man formal als Akkusativergänzung ansehen kann, deren ausgesparte Bezugsglieder entweder mit ich möchte .../ ich habe ... bestellt ergänzt werden könnten oder aber mit ich hatte / bewohnte damals . . . Da der Portier später jedoch nochmals fragt: Ein Zimmer mit Bad / Herr Minetti
(S. 5 5 8 ) , haben sich Leser und auch Schauspieler/Regisseur
bei ihrer Interpretation des Textes wohl für die zweite Möglichkeit zu entscheiden. Die fragmentarische Äußerung in Z. 1O wäre auch ohne den in Z. 3f. vorangehenden Text verständlich: das textexterne Situationsbezugselement
könnte aus dem An-die-Decke-Schau-
en ergänzt werden. So jedoch fungiert
sie textintern als Nachtrag
in Form der variierenden Wiederholung eines schon einmal geäußerten Redeteils. - Im Gegensatz zu Beispiel (8) wirkt dieser stark elliptische, situationsverschränkte Monolog nicht herausfordernd, auftrumpfend, denklich,
schneidig, sondern ruhig, gedankenverloren oder nach-
trotz der Adressierung an verschiedene Personen eher in-
trovertiert. Unter den fragmentarischen Äußerungen, deren ersparte Redeteile durch textinterne Beziehungsmöglichkeiten ergänzbar/verstehbar sind, kommt denen, die konsequent nur die rhematischen Satzglieder verbalisieren, stilistisch eine besondere Wirkung zu. Formal lassen sie sich, entsprechend den vielfältigen Möglichkeiten, wie das Rhema eines Satzes syntaktisch realisiert sein kann, nicht eindeutig bestimmen, doch sind nominale Gruppen in der Überzahl, bevorzugt in der Rolle von Akkusativ- oder Prädikativergänzungen, wie in den beiden folgenden Beispielen:
280
(
)
Er:
ma wuaschd. i steh auf den plozz. (Er schaltet die Wagenscheinwerfer ein.) schau, kane heisa, kane leid, ka fungstreife, de da nochjauld. [ . . . ] (P. Turrini,
(11)
/!/ Heiri: Luft
D u me.
' R o z z n j o g d 1 , S. 2O)
kaeoh nit ellei sii.
u
griegsah kei
/2/ Hans: E Flasche Bier. /3/ Heiri: Bitte, /4/ Hans: I hol eini. (Er nimmt den Rucksack.) Und was nachsah, wenn i ntimm kumm? (Heiri reagiert nicht.) O.k. E Flasche Bier. /5/ Heiri: Ja. E Flasche Bier. /6/ Hans: Also. Salli. (Er geht nach hinten.) /7/ Heiri: Hans. /8/ Hans: Ja? /9/ Heiri: Fäldschlössli. /lO/Hans: Fäldschlössli, (Er verschwindet. [ . . . ] ) (U. Widmer, 'Nepal 1 , S. 42) Die Ergänzungen lassen hier jeweils einen gewissen Interpretationsspielraum, nicht nur für den Hörer, sondern auch für den Sprecher, der die verschiedenen Varianten sozusagen gleichzeitig meinen kann - in (1O) etwa: du siehst/man sieht/es gibt/es stören keine heisa [ . . . L in (11/2): jetzt hätte ich gern ,,./ jetzt habe ich Durst auf .../hättest du auch gern ...?/wenn man jetzt ... hätte/ ... wäre jetzt gut/jetzt fehlt ... etc. Die beiden letzten Fälle zeigen, daß die Endungsgleichheit des Nominativs und Akkusativs sogar verschiedene Satzglied-Deutungen offen hält. In /4/ dagegen ist dieselbe Struktur eher Akkusativergänzung, da an den vorausgehenden Text I hol eini als eine Art verdeutlichender Nachtrag in Distanzstellung anschließbar. In der Wiederholung in /5/ dagegen ist die syntaktische Zuordnung wieder unbestimmter; möglich ist Akkusativ: Ja. Bring .../Ich hätte jetzt auch gern ..., aber auch Nominativ: . . . wäre jetzt das Richtige/... würde mir jetzt auch schmecken/... ist ein guter Einfall etc. Ebenso steht es mit der rhematischen Setzung Fäldschlössli in / 9 / f . , die ergänzt werden könnte zu: Denk daran: .../nimm aber .../wenn es geht,
281
bring . . . / . . . wave am besten/es muß aber . . . sein etc.
Daß diese
verschiedenen Möglichkeiten von den Sprechern wie auch vom Zuhörer mitgedacht werden können, verleiht dem kargen Dialog, dessen Wiederholungen der Äußerungsfragmente ohne dieses wortlose Kombinationsspiel nur monoton und geistlos wirken würden, erst den Hauch von "Poesie" wie auch Groteske, der für Widmers Dialoge kennzeichnend
ist. Dasselbe Stilmittel bei Bernhard wiederum dient weniger dazu, die Phantasie des Zuhörers zu aktivieren und die Lücken des Dialogs selbst auszufüllen, als vielmehr der Demonstration des assoziativen Denkens der Sprecher,
die die zunächst vieldeutigen Be-
züge einer elliptischen Äußerung schrittweise selbst verdeutlichen bzw. verschiedene Variationsmöglichkeiten (12) 1 2 3 4 5 6 l 8 9 10 11 12 13
explizit durchspielen:
Garibaldi: [ . . . ] Aber ich kenne das Jedes Jahr bekommen Sie mehrere solcher Briefe alle diese Briefe Angebote Überangebote (zupft mehrere Male am Cello) Ich verstehe Mehr Geld Mehr Hochachtung Der Herr Jongleur fordert wieder einmal mehr Geld und mehr Hochachtung (T.Bernhard,
'Die Macht der Gewohnheit', S. 285)
Die Aussparung des Verbs zwischen Z. 5 und 6 macht keine kommunikativen Decodierungsprobleme, syntaktisch allerdings könnte Angebote/ Überangebote je nach Verb (enthalten/sind) Prädikativergänzung
als Akkusativ- oder
fungieren. Auch semantisch unklar bleibt je-
doch zunächst Z. 9 f . : Wird in den Briefen Mehr Geld/Mehr Hochachtung in Aussicht gestellt, geboten, oder wecken sie die Hoffnung darauf? Bernhard überläßt die kontextuelle Monosemierung jedoch nicht lange dem Vorstellungsvermögen des Lesers/Zuschauers; vielmehr umkreisen die Protagonisten in ihren endlosen Monologen derartige assoziativ hingeworfene Satzfetzen immer wieder von allen Seiten (man beachte, wie bei Widmer, die stilistische Koppelung
282
von elliptischer Äußerung und Wiederholung!), so daß sich von diesen Fixpunkten aus der gedankliche Horizont des Sprechers und seine
Geschichte spiralförmig entwickeln. Der Hörer gerät dabei ge-
radezu in den Sog der kreiselnden Folgen von Syntagmen, deren Ineinander-Ubergleiten die Abtrennung in grammatische Sätze oft verhindert. Dies kommt durch den Verzicht auf Interpunktion zum Ausdruck. Die gewählten Gliederungszeichen der Versschreibung und gelegentlichen Großschreibung am Zeilenanfang begünstigen ihrerseits die Entstehung fragmentarischer und heben sie optisch hervor.
syntaktischer Strukturen
Wieder anders sind die rhematischen Äußerungsfragmente in Strauß 1 Mono- und Dialoge eingestreut. Zwei Beispiele aus demselben Monolog: (13a)
l 2 3 4 5
Hören Sie? Zwei Männer gehen draußen auf und ab. Ewig. Tiefe Stimmen. Hören Sie? Wahnsinn. (B. Strauß,
(13b)
l 2 3 4 5
'Groß und k l e i n 1 , S.129)
Noch elf Tage in Agadir. (Singt laut.) Ja - mmer - tat. Zwei Männer, Wahnsinn. Auf und abt hin und her. Keine Leichtfüße, würde ich sagen. (B. Strauß,
'Groß und k l e i n ' , S.136f.)
Die syntaktische Rolle der rhematischen Satzglieder in (13a) ist abwechslungsreich: Z. 3: Temporalangabe, rückbeziehbar als ergänzender Nachtrag auf den Satz Z. 2; Z. 4: Tiefe Stimmen am ehesten Akkusativergänzung zu Sie haben ... oder Man hört ..., eventuell aber auch Prädikativergänzung, etwa: Das sind . . . ; Z. 5: Prädikativergänzung, jedoch mit semantisch undeutlichem Bezug, entweder nur auf die Tiefe der Stimmen oder zusätzlich auf das Auf- und Abgehen der Belauschten oder aber auf die ganze Situation der einsam im Speisesaal sitzenden, sich an diesen Stimmen berauschenden Touristin Lotte. Durch diese Variation entsteht aus der Summierung der Fragmente nicht etwa der Eindruck einer gewissen Monotonie
283
und Trägheit wie bei Widmer (Beispiel 11), sondern einer raschen, kaleidoskopartigen Folge von Eindrücken und Assoziationen, aus deren Mosaik sich in kurzer Zeit vor dem Hörer dieses Eröffnungsmonologs die wichtigsten Themen des Stückes wie auch der geistigen und psychischen Verfassung der Protagonistin abzeichnen. Am Ende des Selbstgesprächs (13b) erscheinen diese Beobachtungs- und Assoziationsfetzen, syntaktisch noch weiter zerstückelt und verknappt, nochmals in einer neuen Mischung bzw. semantischen Zuordnung: Dies verstärkt den Eindruck der nicht ein-,
sondern mehrdimensionalen
Beziehungsmöglichkeiten der einzelnen Fragmente, die über die erste Szene hinausweisen auf das ganze Stück und darüber hinaus auf die (im Stück in exemplarischen Szenen geschilderte) vielschichtige, heterogene, nicht mehr harmonisch miteinander in Einklang zu bringende bundesrepublikanische Wirklichkeit der 7O-er Jahre. Die Häufung von Ellipsen in (13b) zeigt, daß eine solche Aneinanderreihung fragmentarischer Äußerungen durch die Verdichtung und zugleich Mehrdeutigkeit und Beziehungsvielfalt der Aussagen in die Nähe poetischer Sprache gelangen kann: Gerade dieser oft unmerkliche Übergang von Alltagselementen
in (beispielsweise elliptische)
Alltagssprache zu visionären Überhöhungen von poetischer Qualität macht den spezifischen Reiz der Straußschen Dramensprache(n) aus. Ebenfalls häufig reduziert auf Rhemata, deren Ergänzung öfters nicht eindeutig ist
und ein gewisses Spektrum an Bezugsmöglichkei-
ten offen läßt, ohne dadurch jedoch jemals in die Nähe poetischer Sprechweise zu geraten, ist
die Dramensprache von Kroetz. Wieder
zwei Beispiele: (14)
/!/
Franz: Das is
sie.
/2/
Dieter: Jung.
/3/
Franz: Wenns noch in die Volksschule geht. Wa-s glaubst?
/4/
Dieter: Vierzehn.
/5/
Franz: Verschätzt.
Dreizehn.
( F . X . Kroetz, 'Wildwechsel 1 , S.15) (15)
/!/
Hermann: Ich bin wie ich bin, ich hob sonst
/2/ /3/
Edgar: Stolz. Hermann: Schmarrn.
nix.
284
/4/
Edgar: Haß. ( F . X . Kroetz, 'Nicht Fisch nicht Fleisch 1 , S.6)
(14/2) und ( 1 5 / 2 ) , zwei adjektivische Prädikativergänzungen, sind syntaktisch auf die unmittelbar vorangehenden Äußerungen des Gesprächspartners zurückzubeziehen, allerdings nicht in der Weise der Frage-Antwort-Sequenzen als erfragte Information, sondern als selbständig abgegebener Kommentar. Auffälliger
ist erst die Ellip-
se im Fragesatz Was glaubst? (14/3), und zwar nicht wegen des im Süddeutschen häufig entfallenden Personalpronomens, sondern wegen der Aussparung der eigentlichen Frage, die gänzlich aus dem vorangehenden Text erschlossen werden muß. Daß Dieter dies mühelos gelingt und der Leser/Hörer über diese Art der Ellipse nicht befremdet ist, läßt die Schlüsse zu, daß derartige Formen in der 26
Alltagssprache üblich sind, wie auch, daß sich die Gesprächspartner hier trotz (oder gerade wegen) der Dürftigkeit und Nachlässigkeit der Formulierung sehr auf die Gesprächsinhalte konzen27 trieren. Das wiederum ist ein Charakteristikum aller Kroetzschen Dialoge: Viele der fragmentarischen Äußerungen haben ein diffuses Illokutionspotential; (15/4) wäre beispielsweise ergänzbar zu Aussagesätzen wie Du bist geprägt von Haß / Haß ist dein Haupt-Charaktermerkmal / Du hast Haß auf alles etc., aber auch zu einem mehr vermutend-ratend-fragenden Satz wie Ist
es Haß? etc. Die Ge28 sprächspartner wählen - oft nach längeren Pausen - daraus ohne 26 Als einer von wenigen stellt R. Rath (1979a: 2 2 7 f f . ) zur besonderen Funktion von Verkürzungen im Alltagsgespräch anregende Überlegungen an (vgl. Anm.27 und 3O). 27
Wegen der zusätzlichen Interpretationsleistung, die der Hörer bei den meisten Verkürzungen zu leisten hat, schränkt R. Rath (1979a: 221) die Erklärung dieser Formen mit "sprachlicher Ökonomie" zu Recht auch für den nichtdichterischen, alltäglichen Gebrauch ein. Die stattdessen eingeführten Kategorien "Spannung" (in wirkungskalkulierten Texten wie der Werbung) und "Aufrechterhaltung und Verstärkung der Partnerbeziehung im Dialog" (227) können auch als Funktion vieler Verkürzungsformen im dramatischen Dialog betrachtet werden.
28 Zur Bedeutung von Kroetz' Pausen für die Interpretation der Stücke durch den Zuschauer vgl. H. Burger/P.v. Matt (1974: 276-278), Kroetz selbst in den Vorbemerkungen zu seinen Stücken 'Geisterbahn' und 'Dolomitenstadt Lienz' (Gesammelte Stücke S. 16O und S. 212), sowie A. Betten (1983) Kapitel IV.
285 metakommunikative Rückfragen oder Problematisierungen
eine Bedeu-
tung aus, die wiederum Rückschlüsse auf ihre Intentionen und Charaktereigenschaften zuläßt. Wenn den Kroetzschen Dialogen trotz ihrer sprachlichen "Primitivität" auf der morphologisch-syntaktischen Ebene dennoch inhaltliche und künstlerische Qualität zugesprochen werden kann, so deswegen, weil die Rekonstruktion der IIlokution(en) dieser banal klingenden, ausdrucksseitig auf ein Minimum verkürzten Gesprächsbeiträge
oft verschiedene Deutungen zu-
läßt, die vom Leser/Zuschauer aktives Mitdenken und Schlußfolgern erfordern. Dieser Variations- und Interpretationsspielraum ist bedeutsam für die durch das Stück vermittelte Botschaft des Autors. Allerdings läßt sich diese zusätzliche Bedeutungsdimension von Kroetz' Dialogstil - wie auch bei meinen Bemerkungen zu Strauß und Bernhard - erst dann nachvollziehen, wenn man sich überzeugt hat,
daß es sich bei den ausgewählten Stellen nicht um zufällige,
vereinzelte Ausgestaltungen der Figurenrede, sondern um durchge29 hende, für den Autor charakteristische Stilmittel handelt. Für einen letzten Typ fragmentarischer Dialogbeiträge stehe zunächst das folgende Beispiel: (16)
/!/ Mizzi: (umfängt ihn) Is so guat - ? /2/ Alois: Jo. /3/ Mizzi: So - ? /4/ Alois: Mhm.
(kurze Stille) /5/ Mizzi: Du - ? /6/ Alois: Wos - ? (P. Slavik, Die beiden Gesprächspartner,
'amo, amas, a m a t ' , S . 2 8 f . )
ein jugendliches Liebespärchen, be-
dienen sich nicht nur ausnahmsweise in diesem Ausschnitt, sondern während der ganzen langen Szene ihrer Zusammenkunft in einem Gartenhäuschen eines Redestils, der fast völlig auf Aufmerksamkeits-, Verständigungs- und sonstige Kontaktsignale der Kommunikation (sog
29
Diesen Nachweis versuche ich in A. Betten (1983) zu führen.
286
"back-channel-behavior") reduziert ist.
In Situationen der Privat-
heit, wo Sprache entweder nur handlungsbegleitend ist gegenseitigen Rückversicherung, ver Inhalte dient, ist
und/oder der
kaum aber dem Austausch informati-
diese Beschränkung auf Partikeln, die je
nach Intonation ein breites Bedeutungsspektrum haben können, nicht ungewöhnlich.
Sie signalisieren in jedem Fall einen hohen
Grad von Vertrautheit der Partner miteinander. Das zeigt zum Teil auch der folgende Ausschnitt, der ziemlich am Anfang eines Stückes von W. Bauer das Verhältnis der beiden Hauptfiguren, ebenfalls nes befreundeten (17)
/
jungen Paares,
illustriert:
/!/
Birgit: Is was im Kino? [3 Äußerungen Nebenkommunikation ausgelassen]
/5/
Birgit: [ . . . ] Du!
/6/
Charly: Was?
/!/
Birgit: Kino ...
/B/
Charly: Is nix.
/9/
Birgit: Wo? ... (entreißt ihm die Zeitung) der Jerry Cotton-Film . . .
/
Charly: Schlecht ... Weißt (W. Bauer,
Die Sequenz / 5 / f . ist
ei-
...
eh ... die Voranzeige 'Magic A f t e r n o o n 1 ,
...
S.11)
dieselbe wie in ( 1 6 / 5 f . ) : Du! als Aufmerk-
samkeitssignal und Rückfrage. Da das Theater allerdings kaum zum Ort größerer Handlungs- und Informationspausen, wie sie im alltäglichen Mit- und Nebeneinander vorkommen, prädestiniert ist, f i n den sich solche Abfolgen dort verständlicherweise kaum länger in "Reinkultur", sondern eher wie hier vermischt mit einem Gesprächsthema, das aber nicht unbedingt mit großem Interesse verfolgt zu sein braucht: Der geringe Kraftaufwand, ma zunächst e i n f ü h r t ,
mit dem Birgit dieses The-
und Desinteresse und Zerstreutheit des Zei-
tung lesenden Charly drücken sich wiederum aus in der Beschränkung 30 R. Rath (1979a: 2 2 4 f f . ) betont gerade für derartige Dialogsteuerungs- und Hörersignale - oft gekoppelt mit anderen Verkürzungsformen - die Funktion, Kontakt und Verständigung zum Partner herzustellen. Die Beispiele (16) und (17) können geradezu als Illustrationsmaterial für seine "persönliche Schlußbemerkung" ( 2 3 6 f . ) gesehen werden, in der er bedauert, daß uns weder aus Alltagsaufnahmen noch aus literarischen Dialogen geeignetes Material zur Untersuchung der wichtigen Funktionen dieser Verkürzungstypen zur Verfügung stehe.
287
auf das rhematische Äußerungsminimum (/7/: Kino, /9/: der JerryCotton-Film, /1O/: Schlecht)
und weitere fragmentarische Äußerungs-
formen.
3.
Resümee Die hier vorgestellten Beispiele lassen sich unter bestimmten
Gesichtspunkten in drei Gruppen einteilen. (Dabei sind konventionalisierte Kurzformen wie Bitte, Halt!, Hallo! etc.
nicht berück-
sichtigt!) Diese Gliederung stützt sich nicht primär auf die Wortart-
oder Satzgliedzugehörigkeit der realisierten Äußerungsfrag-
mente, wie sie der Unterscheidung von Verbal- und Nominalsatztypen zugrunde liegt, sondern ist
Ergebnis eines kombinierten Verfahrens:
Die Dialogbeiträge werden zunächst nach den Kriterien der Valenzund Dependenzgrammatik auf ihre formalgrammatische Vollständigkeit hin untersucht,
Ellipsen und vorhandene Redeteile soweit möglich
syntaktisch k l a s s i f i z i e r t . Verkürzungen kommen in zwei grundsätzlich zu unterscheidenden Bereichen vor:
1.) Satzglieder sind auf
ihre Kerne/nuclei reduziert; dabei entfallen vor allem Begleiter der Substantive,
besonders Artikel (Typ 1). 2.) Obligatorische
Satzglieder fehlen (Typen 2 und 3 ) . Beim zweiten Typ b e t r i f f t dies vor allem semantisch schwache sowie aus dem vorangehenden Text oder der Situation ergänzbare Informationsträger: Bei den Verben sind es h ä u f i g die f i n i t e n Verbteile komplexer Prädikate, deren semantischer Gehalt durch den i n f i n i t e n Teil repräsentiert bleibt, während die Informationen des flektierten Teils (Person, Numerus etc.)
zumeist dem Kontext zu entnehmen sind. Von den übrigen Satz-
gliedern, den Verb-Ergänzungen oder freien Angaben, werden bevorzugt diejenigen weggelassen, die pronominal realisiert würden, da sie im Text schon vorerwähnt sind. Der dritte Typ (vgl. die Beispiele 1 6 f . ) , der nur noch aus Kontaktsignalen besteht, enthält keine Satzglieder mehr, die der Konstitution eines grammatischen Satzmusters dienen. Bei einer Beschreibung fragmentarischer Äußerungen nach der Wortart der realisierten Teile ist er wohl weitgehend als Untergruppe der Partikelsätze zu fassen. Fraglich
ist,
wieweit es noch vertreten werden k a n n , diese Äußerungen, die von ihrer kommunikativen Funktion her sehr wohl als Sprechakte zu be-
288
trachten sind, strukturell als "elliptische Sätze" zu behandeln. Denn im Gegensatz zu Typ 2 und selbst zu anderen Subklassen der sogenannten "Einwortsätze" (die beispielsweise unter Typ 2 fallen k ö n n e n ) , sind hier nicht einmal Rudimente zu ermitteln, die die Rekonstruktion eines eventuell intendierten syntaktischen Satzmodells zuließen. Auch die Bezeichnung "fragmentarische Äußerung" ist
hier, streng genommen, nicht angemessen, da sie ebenfalls auf
eine mögliche, in diesen Fällen aber eben nicht vorauszusetzende syntaktisch mehrgliedrig organisierte Form verweist. Dieselben Einheiten sind ja auch in umfangreicheren Äußerungssequenzen strukturell nicht in den Satz integriert, sondern bilden als kommunikative Bindeglieder oder Signale selbständige Einheiten an seinen Rändern, d . h . am Anfang, bei Einschnitten und am Ende. Da zur Klärung dieses Problems eine grundsätzlichere Erörterung der verschiedenen syntaktisch, semantisch oder kommunikativ fundierten Satzbegriffe erforderlich wäre, die in diesem Beitrag nicht geleistet werden kann, sei Typ 3 hier unter der - wie gesagt anfechtbaren - Voraussetzung, alle Äußerungen seien formalsyntaktisch klassifizierbar, dennoch den "fragmentarischen" oder "verkürzten" Dialogbeiträgen lose zugeordnet. Bei der Sichtung des Materials stellt sich heraus, daß ein häufiger Stiltyp (Beispiele 3, 6, 7, 8, weitere passim) auf einer Kombination der für die erste und zweite Gruppe charakteristischen Reduktionsformen beruht: Ellipse von Artikeln, pronominalen Nominativ- und Akkusativergänzungen und Hilfsverben. Obgleich ihr Satzgliedstatus, wie gerade beschrieben,
unterschiedlich ist,
ha-
ben sie miteinander gemein, daß sie weitestgehend durch textuelle Vorinformation (textintern) ergänzt werden können (eventuell mit Ausnahme der Person- und Numerusbezeichnung des Finiturns, für
die
textexterne = situative Ergänzbarkeit ausreicht). Als bevorzugte Dialogkonstellation erweist sich das "Männergespräch", als intendierte Wirkung Zackigkeit, Forschheit. Es handelt sich
offensicht-
lich um einen literarisierten Typ, der von Dramatikern zur Erzeugung eben dieses stilistischen Eindrucks gewählt wird, wenngleich bezweifelt werden d a r f , ob er heute noch ein Pendant im Sprachalltag besitzt. Daher wirken derartige Dialoge weniger sprachlich "echt" und "natürlich" als vielmehr auf einen bestimmten E f f e k t hin kalkuliert.
289
Mit der Begründung der Weglassung pronominaler Satzglieder aufgrund ihrer Vorerwähntheit/Bekanntheit werden bereits in der ersten Gruppe Kriterien der Thema-Rhema-Gliederung von Äußerungen herangezogen. Diese sind für die Definition der zweiten Gruppe allein ausschlaggebend. Die Rhematizität eines Satzglieds wird hier definiert durch die Bedeutung seines Informationsgehalts für den Fortgang des Gesprächs.
Da grundsätzlich alle Satzglieder - Prä-
dikate, Ergänzungen und Angaben - Rhema-Träger sein können,
ist
keine Bestimmung der in diesem Typ fragmentarischer Äußerungen vorkommenden Satzglieder und der sie realisierenden Wortarten ( e i n f a che Verben, Substantive, Adjektive, Adverbien oder komplexer konstruierte Wortgruppen) möglich, wenngleich sich quantitativ beobachten läßt, daß Akkusativ-, Nominativ- und Prädikativergänzungen relativ häufig vorkommen. 32 In nicht allen Fällen ist die Satzgliedbestimmung eindeutig zu t r e f f e n
( z . B . bei Endungsgleichheit
von Nominativen und Akkusativen), zumal dann, wenn das rhematische Element allein die ganze Äußerung ausmacht und die ko- und kontextuelle Zusatz-Information zur A u f f ü l l u n g des semantischen Horizonts nicht voll ausreicht bzw. komplizierte logische Folgerungsprozeduren oder die Auswahl zwischen Varianten e r f o r d e r t . Daß gerade die potentielle Mehrdeutigkeit elliptischer Ausdrucksformen Grund für ihre literarische Verwendung sein k a n n , zeigte sich an einer Reihe von Beispielen. Für diese Gruppe fragmentarischer Äußerungen läßt sich keine klar definierbare Stilwirkung herausarbeiten: Zweifellos ebenso wie in der Literatur ( L y r i k l ) auch fest in der Alltagssprache verankert,
scheinen sie zunächst
vor allem deren Tendenz nach Ausdrucksökonomie exemplarisch zu verkörpern, haben jedoch zum Teil noch ganz andere Funktionen. Ihr spezieller Charakter kann meist erst aus ihrer Kombination mit anderen Mitteln
(wie z . B . der Wiederholung) genau bestimmt
werden. Eine Aussage über die Bevorzugung dieser zweiten Gruppe ver31
Vgl. nochmals oben Anm.9 mit Literaturangaben zu weiteren Definitionen und Kriterien der Thema-Rhema-Unterscheidung.
32
S. oben die Beispiele (11) und ( 1 2 ) .
33
VgL. oben Anm.27.
290
kürzter Sätze in einer bestimmten Literaturepoche läßt sich schwerlich machen. Interessant ist jedoch der gattungsgeschichtliche Hinweis G. Bauers auf die Verbindung von Ansätzen "zu einer eigenen natürlichen
(elementaren,
'lapidaren',
'daseinsunmittelbaren')
Sprache" mit den verschiedenen "anti-konventionellen Stilrichtungen" des "Dramas der offenen Form". 34 Es kann allerdings nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden, daß die von G. Bauer mit "lapidar" gemeinte Form im wesentlichen mit der Ellipse thematischer Satzglieder, d . h . der Konzentration auf den rhematischen Äußerungsbeitrag identisch ist. Bedenkt man jedoch, daß bei der ersten Gruppe das Satzgerüst durch die Setzung der Satzglied-nuclei meist erhalten bleibt, während die dritte Gruppe ja nur noch aus Gliederungs- und Verständigungssignalen besteht, die sozusagen außerhalb des Satzrahmens, an dessen Rändern, kommunikative Vermittlungsfunktionen erfüllen,
so scheint die Gleichsetzung erlaubt. Die
zweite Gruppe, die sowohl in strengster Beschränkung auf die rhematischen Teile bzw. das Rhemazentrum des Satzes wie auch in
er-
weiterter Form mit zusätzlicher Ausführung anderer, aber eben nicht aller Satzglieder möglich ist, stellt wohl in der Hauptsache die Strukturen, die im Auge h a t , wer von unvollständigem, andeutungsweisem, elementarem oder lapidarem Ausdruck spricht. G. Bauer gibt vor allem Beispiele vom Sturm und Drang bis zum Expressionismus; hier wurde mit
(4) Lessing zitiert, und man könnte gewiß noch
viel ältere Belege anführen. Eine genauere Dokumentation würde jedoch ergeben, daß gerade im realistischen Drama der Gegenwart diese Form fragmentarischer Redebeiträge besonders häufig und auch besonders variantenreich verwendet wird. Dadurch kommen Dramendialoge der Sprachwirklichkeit teilweise näher als je zuvor. Daß es sich dabei dennoch meist um sauber präparierte Modellfälle von Ellipsen und kaum je um das schwer entwirrbare Ineinander und Durcheinander verschiedener Arten von "Verstößen" gegen die "Regel" des grammatisch korrekten, vollständig verbalisierten Satzes handelt, das in spontaner Kommuniaktion jegliche Klassifikation erschwert,
34
er-
G. Bauer (1969: 2 4 3 ) ; vgl. ferner S. 1 5 f f . , 3 5 f f . , 6O, 95, l O 7 f f . zu Bauers Charakterisierung des "ungebundenen" Gesprächs im Drama und seiner Stilisierung in den verschiedenen Epochen. (Den Begriff "Drama der offenen Form" verwendet Bauer im Anschluß an die bekannte Unterscheidung "geschlossene" versus "offene" Form von V. Klotz.)
291
weist sich bei konkreten Vergleichen. Noch zwei abschließende Bemerkungen zur Terminologie und zum Ziel dieser Untersuchung: G. Bauer zitierend habe ich zuletzt "lapidare" Sprache im Zusammenhang mit fragmentarischen Äußerungen angeführt. Dieser Terminus ist an sich naheliegend für die hier besprochenen Phänomene. Wenn ich für meine Ausführungen die Charakterisierung "Lapidarstil" dennoch, wie eingangs bereits angemerkt, nicht allgemein für elliptische Sätze, sondern für einen Stil insgesamt knapper Äußerungen verwende, so deswegen, weil es Autoren wie Kroetz gibt, deren Dialoge überwiegend (in seinen f r ü hen Stücken fast ausschließlich) aus kurzen Sprecherbeiträgen bestehen, die aber durchaus viele grammatisch vollständige Sätze einschließen, während ein Autor wie Bernhard sich zwar vieler elliptischer Konstruktionen bedient, diese aber so kombiniert, daß daraus quasi endlose "Sätze" bzw. oft gar nicht mehr in Sätze gliederbare Dauermonologe entstehen, die durch eine Zurückführung auf "lapidare" Ausdrucksweisen fehlcharakterisiert würden. Ich reserviere die Bezeichnung "Lapidarstil" daher in diesem Zusammenhang für die summarische Kennzeichnung von Gesprächsstilen und nicht für einzelne verkürzte/fragmentarische Äußerungen. Ich hoffe ferner deutlich gemacht zu haben, daß die hier vorgenommene Einteilung fragmentarischer Dialogbeiträge in drei Gruppen keinen Neuvorschlag für eine generelle Ellipsenklassifikation darstellen soll. Meine Ergebnisse sehe ich vielmehr zunächst ganz beschränkt auf mein Datenmaterial "Dramendialoge" - eventuell noch ausdehnbar auf "literarische Dialoge". Ob sich daraus ein größeres, allgemeines Einteilungsschema für mehrere oder gar alle mündlichen und schriftlichen Textsorten entwickeln ließe, sei dahingestellt und mag den Leser im Vergleich mit anderen Beiträgen dieses Bandes zu Überlegungen anregen. Für mein spezielles Untersuchungsgebiet scheint mir die Unterscheidung dieser drei elliptischen Dialogtypen jedoch begründet zu sein und für eine stilistische Beschreibung relevante Kriterien zu liefern.
35 Dazu im einzelnen A. Betten (1983).
292
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AI
INDEX NOMINÜM
Bricker, V.R. I: 131, 16O Aalto, S. I: 88, 1O7 Admoni, W. I: 25, 3O, 53, 178, 288 Brinker, K. I: 89, 1O8 Brinkmann, H. II: 272, 274, 293 Andresen, K.G. II: 194, 195, 198 Broker, W. II: 181, 2OO Appolonius Dyskolos II: 2O3, 2O5, 2O6, Brown, P. II: 82, 98 212, 218 Bruner, J.S. II: 82, 98 Aristoteles II: 2O6 Arrive, M. II: 224, 248 Bruyne, J. de II: 1O6, 133 Arutjunova, N.D. I: 119, 124, II: 18O, Bryzgunova, E.A. I: 118, 124 181, 198 Bühler, K. I: 5, 24, 26, 53, 64, 82, Aßmann, D. I: 96, 1O9 II: 7, 24, 76, 98, 165, 166, 168Aston, G. II: 140, 159 171, 173, 179, 182, 185, 187, 192 Auchlin, A. II: 14O, 159 196-198, 213 Austin, J.L. II: 154, 156, 159 Bunting, K.-D. II: 181, 182, 198 Authier, J. II: 153, 159 Burger, H. II: 284, 293 Bacon, R. II: 2O3, 2O9, 212, 218 Buttrick, S. II: 256, 267 Ballmer, Th. T II: 118, 133 Caffi, C. II: 146, 156, 159 Bally, C. II: 231, 241, 248 Cairns, H.S. II: 31, 73 Banfield, A. II: 151, 159 Carlson, Th. II: 255, 256, 267 Barchudarov, tf.S. I: 297, 3O4 Cazden, C.B. II, 83, 98 Barker, R.H. II: 276 Chafe, W. I: 127, 156, 16O Barrenechea, A.M. II: 1OO, 12O, 133 Chanet, A.-M. II: 2O3, 2O6, 218 Bartlett, B. II: 2O4, 221 Charolles, M. II: 17, 24, 1O4, 133 Bartsch, R. I: 162, 193, 288, 296, 3O4 Cherchi, L. II: 1O4, 133, 239, 248 Bastuji, J. II: 2O4, 222, 223 Chevalier, J.-C. II: 224, 248 Bates, M. I: 192, 288 Chomsky, N. I: 6, 24, 85, 192-194, Bauer, G. II: 29O, 291, 293 2 8, 295, 296, 3O4, II: 29, 38, Bauer, H. II: 286, 292 73, 117, 133, 175, 198, 22O, 221, Beaugrande, R.-A. de I: 85, 89, 91, 94, 225, 229, 248 105, 107 Churchill, D.W. II: 41, 73 Beavin, J.H. II: 139, 16O Clahsen, H. II: 41, 73 Bech, G. I: 5, 6, 24 Clark, E.V. II: 251, 267 Becker, B. II: 83, 98 Clark, H.H. II: 251, 254-256, 267 Bednarczuk, L. I: 291, 3O4 Clerico, G. II: 2O3, 2O8, 218 Begue, D. II: 2O4, 216, 222 Colombat, B. II: 2O3, 211, 219 Benes, E. I: 25, 53 Comrie, B. I: 128, 129, 16O Benveniste, E. II: 238, 248 Conte, M.-E. II: 141, 159 Berge, C. I: 189, 288 Coulmas, F. II: 251, 267 Bergenholtz, H. II: 181, 182, 198 Creswell, J. II: 6, 24 Berger, Ch.R. II: 32, 72 Criado de Val, M. II: 1O6, 133 Bernhard, Th. II: 278, 281, 285, 291, Crystal, D. II: 13, 14, 24 292 iuvakin, A.A. I: 297, 3O4 Betten, A. I: 85, 1O7, II: 4, 24, 1OO, Damourette, J. II: 2O4, 211, 219 133, 269, 271, 273-277, 284, 285, Danes, F. I: 25, 53 291, 293 Dardano, M. II: 139, 159 Betz, D. II: 71, 72 Desbordes, M. II: 2O3, 2O6, 218 Bickerton, D. II: 36, 38, 72 Dijk, T.A. van I: 79, 82, 264, 268 Blair, R. I: 131, 16O Dittmar, N. I: 4, 24 Blatz, F. II: 178, 179, 198 Dixon, R.M.W. I: 128-130, 139, 143, Boettcher, W. I: 57, 65, 82 160 Bogusjawski, A. I: 294, 295, 299, 3O4 Dobrovie-Sorin, C. II: 2O4, 221 Bolinger, D. I: 129, 130, 139, 16O Dore, J. II: 244, 249 Bradac, J.J. II: 32 Dorn, E. l: 85, 1O8 Brekle, H. II: 72 Dressler, W. I: 85, 89, 91, 94, 1O5, Brettschneider, G. I: 187, 212, 218, 107, 297, 300, 303, II: 16, 24 220, 288 Ducrot, O. II: l, 4, 144, 159
A2 Duden I: 55, 64, 65, 82, 87, 1O8, II: 271, 272, 293 Dürrenmatt, F. II: 277, 292 Dumarsais, C. II: 2O4, 21O, 219 Ebbinghaus, H.-D. I: 196, 288 Ebneter, Th. I: 6O, 61, 65, 67, 68, 82 Eco, U. II: 166, 198 Ehlich, K. II: 84, 98 Eikmeyer, H.-J. II: 16-18, 24, 266, 267 Engdahl, E. I: 6, 24 Engel, U. I: 187, 224, 288 Enkvist, N . E . II: 24 Erben, J. I: 25, 53 Eschbach, A. II: 165, 198 Fabbri, P. II: 16O Fay, W.H. II: 41, 73 Fiehler, R. I: 182, 288, II: 258, 267 Fiengo, R. I: 115 Fillmore, Ch.J. II: 37, 73, ISO, 198 Finke, P. I: 189, 288, II: 265, 267 Firbas, J. II: 272 Fodor, J.D. I: 295, 3O4 Fonagy, I. II: 241, 242, 249 Foss, D.J. II: 31, 73 Fouts, R.S. II: 42, 73 Fries, Ch.C. II: 276, 293 Fuchs, C. II: 203, 2O4, 214, 217, 22O, 249 Furth, H.G. II: 4O, 73 Garnham, A. II: 264, 267 Garrod, S.C. II: 264, 268 Gerrig, R.J. II: 255, 267 Gessner, M. I: 6O, 61, 65, 67, 68, 82 Gili Gaya, S. II: 1O4, 133 Givon, T. II: 83, 98 Goffman, E. II: 135 Gresillon, A. II: 217 Grevisse, M. II: 219 Grice, H . P . I: 4O, 53, II: 137, 159, 193, 198 Grimm, J. II: 194 Grochowski, M. I: 291-294, 297, 298, 302, 304 Grosse, S. II: 27O Grosz, B. II: 7, 24 Gülich, E. II: 147, 159, 272, 273, 293 Gunter, R. I: 85, 86, 1O8, 292, 3O4, II: 238, 249 Gutzat, B. I: 28, 54 Haberaas, J. II: 77, 98, 187, 188, 198, 254, 267 Haeckel, E. II: 42 Haftka, B. II: 273, 293 Hakulinen, A. I: 86, 87, 91, 1OO, 1O6, 108 Halle, M. I: 291, 3O5
Ballett, G. II: 17O, 199 Halliday, M.A.K. I: 25, 53, 85-87, 89, 108, II: 16, 24, 1O5, 238, 249 Hankamer, J> I: 11O, 115, 124, II: 22O Haroche, C. II: 2O4, 213, 221, 229, 249 Harris, Z.S. II: 2O4, 2O9, 22O Hartmann, D. I: 6O, 83 Härtung, W. II: 179, 199, 258, 267 Harweg, R. I: 89, 1O8 Hasan, R. I: 85-87, 89, 1O8, II: 16, 24, 105, 238, 249 Hauptmann, G. II: 274, 292 Heger, K. II: 215, 216 Heidolph, K . E . I: 25, II: 176, 179, 180, 199 Heibig, H./ Buscha, J. I: 55 Henschelmann, K. I: 59, 6O, 65 Hentschel, E. I: 6O, 84 Herbermann, C.-P. II: 192, 199 Heringer, H.J. I: 87, 1O8, 185, 289 Hermann, E. I: 119, 121, 124 Hess, E. II: 73 Heyse, J. I: 62, 83 Hinze, F. I: 169, 192, 289 Hirschberg, D. II: 276, 292 Hlavsa, Z. I: 292, 293, 295, 297, 3O5 Höhle, T. I: 25, 28, 33, 4O, 48, 53 Hörmann, H. II: 186, 188, 193, 196, 199, 251, 267 Horväth, Ö. von II: 271, 292 Hudson, R. I: 112, 124 Hundsnurscher, F. I: 185, 289 Husserl, E. II: 216 Ikola, O. I: 87, 1O8 isacenko, A. I: 85, 1O8 Isenberg, H. I: 58, 58, 65, 83 Isidor II: 194 Jackendoff, R. I: 11O, 112, 116, 124 Jackson, D.D. II: 139, 16O Jakobson, R. I: 291, 3O5, II: 229, 249 Jefferson, G. II: 82, 98 Jespersen, O. I: 63, 64, 83, II: 225, 232, 236, 249 Johnson-Laird, P.N. II: 49, 73, 264, 267 Käsermann, M.-L. II: 186, 199 Kaiser, G. II: 271-273, 277, 292 Kallmeyer, W. I: 89, 1O8, II: 91, 98 Karlsen, R. I: 64, 83 Karlsson, F. I: 86, 1O8 Kastovsky, D. II: 193, 199 Katz, J. II: 225, 249 Keenan, E.L. I: 139, 16O Keenan, E.O. I: 139, 16O Kindt, W. I: 18O, 255, 289, II: 78, 98, 256, 267
A3 Kintsch, W. II: 264, 268 Klein, W. I: 2, 4, , 11, 13-15, 17, 24, 26, 28, 47, 52, 53, 165, 166, 197, 205, 212, 216-219, 233, 236, 257, 265, 268, 277, 28O, 289, II: 27, 29, 30, 73 Klotz, R. II: 165, 199 Köhler, W. II: 73 Korelskaja, T.D. I: 3OO, 3O5 Koutsoudas, A. I: 124, 3O3, 3O5 Kovacci, O. II: 1OO, 133 Kroetz, F.X. II: 283-285, 291, 292 Krüger, G. II: 173, 199 Kuno, S. I: 3, 24, HO, 124, II: 117, 133 Kwasny, St./Sondheimer, N. II: 2-4, 24 Lakoff, R. II: 24O, 249 Lallot, J. II: 2O3, 2O6, 212, 218 Lang, E. I: 55, 56, 61, 65, 68, 78, 79, 83, 122, 124, II: 145, 146, 156, 158 Langhoff, S. II: 177, 199 Lausberg, H. II: 165, 194, 199 Lecointre, C. II: 2O4, 2O9, 219 Le Guern, M. II: 2O4, 21O, 219 Leinfellner, E. II: 168, 191, 192, 199 Lenerz, J. I: 3, 6, 24, 193, 194 Lentin, L. II: 242, 249 Leont'ev, A. II: 174, 199 Leren, E. II: 185, 199 Lessing, G.E. II: 273, 29O, 292 Levelt, W. I: 26, 53 Levi, J. II: 67, 73 Levinson, St. II: 82, 98 Levkov, i. II: 269 Li, Ch.N. I: 127, 13O, 139, 14O, 143, 156, 157 Lindgren, K . B . I: 85, 1O8 Lohmann, J. II: 181, 2OO Lomov, B.F. II: 252, 268 Lorenz, K. II: 73 Lütten, J. I: 6O, 83 Luhmann, N. II: 197, 2OO Lundquist, L. II: 16, 24 Lyon, O. I: 62, 85 Lyons, J. I: 25, 53, 166, 167, 173, 202, 289, II: 4, 5, 24, 175, 179, 196, 2OO Maingueneau, D. II: 2O4, 213, 221 Malcolm, N. II: 189, 2OO Maling, J.M. I: 124 Manessy, G. II: 38, 73 Marcovic, 2. II: 2O5, 216 Marslen-Wilson, W.D. II: 260, 261, 268 Martinet, A. II: 269, 293 Matt, P. von II: 284, 293 Matthias, Th. II: 194, 195, 2OO
Mauthner, F. II: 168-171, 173, 191, 192, 194, 200 McDermott, R.P. II: 244, 249 Mentrup, W. II: 165, 167, 193, 194, 200, 275
Metzger, W. II: 74 Meyer-Hermann, R. I: 89, 1O8, II: 126, 133, 160, 216, 228, 236, 248, 249 Miller, M. I: 4, 24, II: 37, 74 Minsky, M. II: 88, 98 Motsch, W. II: 179, 2OO Mottron, L. II: 37, 41, 74 Mueller, H. II: 278, 292 Murphy, G.L. II: 255, 256, 267 Muschg, A. I: 57, 83 Neijt, A. I: 3, 24 Nikula, H. I: 7, 24 Nishimoto, M. II: 252, 258, 259, 263, 268 Ockham, W. I: 296, 3O5 Ochs, E. II: 83, 98 Oksaar, E. I: 87, 1O8, II: 173, 2OO Oreström, B. II: 9, 1O, 13, 15, 16, 24 Ortner, H. I: 26, 53, II: 166, 168, 170, 172, 173, 176, 189, 2OO, 269, 270, 272, 274, 275 Paduceva, E . V . I: 116, 118, 124, 3OO, 305 Paivio, A. II: 68, 69, 74 Parker-Rhodes, F. II: 49, 74 Parret, H. II: 137, 154, 16O Partee, B.H. II: 151, 16O Pascal, B. II: 2O5 Pasch, R. I: 25, 28, 53-56, 61, 65, 67 83 Paul, H. I: 63, 83, II: 169, 2OO Pecheux, M. II: 231, 249 Penttilä, A. I: 1OO, 1O8 Perczyhska, N. I: 291, 3O5 Plaget, J. II: 36-38, 4O Pichon, E. II: 2O4, 211, 219 Pike, K.L. II: 173, 2O1 Pinchon, J. II: 2O4, 211, 213, 219 Pinkai, M. II: 78, 98 Pleines, J. I: 62, 83 Polenz, P. von II: 167, 172, 175, 193, 194, 201 Popiszylowa, A. I: 291, 3O5 Popper, K.R. I: 296, 3O5 Posner, R. I: 31, 54, 77, 83 Pracht, E. I: 197, 298 Pratt, M.-L. II: 137, 138, 16O Pustowski, H. I: 291, 3O5 Putnam, H. II: 16, 25 Quasthoff, U. I: 6O, 68, 83 Radford, A. II: 5, 25 Raible, W. II: 2O6, 213, 216, 272,
A4 273, 293 Silin, W. . I: 291, 3O5 Rath, R. I: 6O, 83, II: 269, 271, 273- Simmler, F. II: 275, 294 278, 284, 286, 294 Singer, M. II: 252, 259, 268 Ravazzoli, F. II: 16O Sitta, H. I: 57, 65, 82, II: 185, 2O1 Regula, M. II: 177, 2O1 Slavik, P. II: 285, 292 Rehbein, J. II: 84, 98, 139, 16O Sliwa, D. II: 2O4, 211, 213, 219 Rehbock, H. I: 91-93, 97, 98, 1OO, Soublin, F. II: 2O4, 21O, 219 1O2, 1O6, 108 Sowinski, B. II: 273, 274, 276, 294 Reiners, L. II: 193, 194, 2O1 Spengler, Nina de II: 143, 16O Reis, M. I: 233, 289 Sperber, D. II: 136, 16O Rickheit, G. II: 252, 257-26O, 262Stave, J. II: 193, 2O1 264, 268 Stechow, A. von I: 14, 17, 24 Ries, J. II: 174, 176, 182-185, 192, Steger, H. I: 54, II: 173, 176, 186, 201 201 Riesel, E. II: 269, 294 Steiner, M.-L. I: 96, 1O9 Rieser, H. II: 16, 17, 24, 25, 216, Steinitz, R. I: 25, 3O, 54, 178, 29O, 266, 267 II: 156, 159 Rigby, R.L. II: 42, 73 Strauß, B. II: 282, 285, 292 Rohen, H. I: 89, 1O5, 1O9 Streeck, J. II: 82, 98 Ronat, M. II: 2O4, 22O Strohner, H. II: 83, 98, 252, 257-26O, Rosenfeld, H. I: 7O, 84 262-264, 266, 268 Rosier, I. II: 2O3, 2O9, 212, 218 Sütterlin, L. I: 62, 63, 84 ROSS, J.R. I: 3, 24, 11O, 118, 125, Svartvik, J./ Quirk, R. II: 9, 25 303, 305, II: 228, 249 Tamba-Mecz, I. II: 117, 133, 2O4, 2O9, Rudolph, E. I: 69, 7O, 84 221 Ruzicka, R. I: 116, 125 Tesniere, L. II: 211 Sacks, H. I: 92, II: 82, 98 Thom, R. II: 37, 74 Sag, I. I: 3, 24, II: 22O Thomas, A.L. I: 126, 127, 135, 139, Saloni, Z. I: 292, 297, 3O5 160, II: 231, 24O, 249 Sanchez, F. s. Sanctius Thompson, S.A. I: 127, 13O, 139, 14O, Sanctius II: 2O4, 2O8, 21O, 211, 214, 143, 156, 157 218-220 Todorov, T. II: l, 4, 25 Sänger-Bredt, I. II: 42, 74 Turrini, P. II: 28O, 292 Sandig, B. I: 6O, 84, 88, 1O9 Tyler, L.K. II: 26O, 261, 268 Sanford, A.J. II: 264, 268 Umiker, J. II: 42 Sbisa, M. II: 134, 16O Ongerer, E. II: 42, 74 Vendler, Z. I: 117, 125, II: 155, 156, Schank, G. I: 164, 289 Schecker, M. I: 7O, 84 160 Schegloff, E. I: 92, 199, 289, II: 82, Vennemann, Th. I: 127, 16O, 162, 193, 98 288, 296, 304 Scheibe, E. I: 62, 84 Viehweger, D. II: 179 Schieffelin, B. I: 139, 16O Villiger, H. II: 193, 194, 2O1 Schimanski, A. II: 269 Wagner, H. I: 29, 54 Schlieben-Lange, B. II: 176, 179, 2O1 Wagner, R.-L. II: 2O4, 211, 213, 219 Schmidt, S.J. I: 89, 1O9 Wahrig, G. II: 185, 2O2 Schreuder, R. II: 256, 267 Walker, D. II: 6, 25 Schröder, P. II: 2O1 Warren, B. II: 52, 53, 55, 74 Schubert, H. I: 182, 259, 29O Wason, P.C. II: 49, 73 Schwitalla, J. I: 164, 289 Watzlawick, R. II: 74, 139, 16O Searle, J.R. I: 93, 98, 1O9, II: 42, Wegener, Ph. II: 166, 2O2 Weigand, E. II: 272, 294 74, 135, 137 Sebeok, Th.A. II: 42, 74 Weingarten, R. II: 78, 83, 98, 256, Seibicke, W. II: 194, 2O1 262, 267, 268 Weinhandl, F. II: 75 Seidel, E. II: 182, 2O1 Weinrich, H. I: 25, 54 Seidel, K.O. II: 28, 74 Weiss, A. II: 274, 294 Shopen, T. I: 292, 297, 3O5, II: 228, Weite, W. II: 76, 78, 99 231, 249
A5
Weydt, H. I: 6O, 84 Widmer, U. II: 280, 292 Wierzbicka, A. I: 296, 3O3, 3O5 Wildgen, W. II: 26, 3O, 32, 33, 35, 37, 41, 44, 45, 48, 5O, 52, 53, 58, 59, 64, 65, 69, 75 Williams, E. I: 115, 125 Wilson, D. II: 136, 16O Wirrer, J. I: 18O, 289 Wittgenstein, L. I: 3, II: 166, 168172, 174, 179, 185, 187, 189-192, 196, 202 Wunderli, P. II: 174, 197, 2O2 Wunderlich, H. II: 195, 2O2 Wustmann, G. II: 194, 195, 2O2 Zenone, A. II: 143, 16O Zimmermann, I. I: 292, 3O5
A6 I N D E X HERUM
Vorwort und Einleitung, welche gleichermaßen in Band I und II enthalten sind, sind in römischen Zahlen paginiert. Entsprechend beziehen sich römische Ziffern, welche unmittelbar auf ein Lemma folgen und II übersteigen, auf beide Bände. So bedeutet z.B. "Aktant XV; I: 13, 15", daß dieser Begriff auf Seite XV der Einleitung in Band I und II, sowie in Band I auf den Seiten 13 und 15 vorkommt. Autorenstil II: 27O Abkürzungs-operation II: 117 Axionym II: 14O, 141 Abstand I: 255, 258, 262 back-channel-behavior II: 286 Abwandlungsbeziehung II: 177, 178 because II: 227, 228 Addition II: 218 Bedeutung (im Zusammenhang mit UmgeAdditionsprobe II: 2O7 bung) XVI; I: 161, 283, 287 ad hoc-Kompositum XIX; II: 31, 32, 36, Bedeutung, wörtliche II: 2O4, 222 43, 59, 62 adiectio II: 2O7 Bedeutungsübertragung I: 162, 273-278, 280 Adjazenzellipse XII; I: 5, 18 Begründung XIII; I: 68-7O, 73, 75, 76, Agens I: 128, 133-135, 14O, 144-146, 79, 80 157-159 Aktanten XV; I: 128-131, 133-136, 14O, Beschreiben (einer propositionalen Einstellung) II: 156 141, 144, 146, 151, 155, 157-159, Betonung I: 119, 12O II: 57 Betonung, normale I: 28, 34, 38, 4O, Akzent I: 17 42, 43, 45, 46, 48-5O Akzeptabilität I: 9O Bewertung II: 77, 78, 8O, 81 alloiösis II: 207 Bezeugung (einer propositionalen EinAlltagsrede II: 269 stellung) II: 156 Alltagssprache II: 283, 284, 289 Beziehung, grammatische I: 281, 282 ambiguity II: 23O Bezugssystem II: 78, 79, 81 Anaphora I: 11, 15, 21, 22 bridging II: 255 Antiptosis II: 2O7 canonical form II: 224, 23O-233, 241, Aphairesis II: 2O7 242 Aposiopese II: 274, 276 chinesisch I: 13O Archetyp XXXI; II: 45, 47, 49, 51-57, comment II: 238 61, 67, 68 communicative event II: 248 Archetypensemantik XIX, XX; II: 43, communicative interaction unit II: 248 44, 48-63, 67, 68 completeness II: 3, 9, 13, 135, 229, Argument XIII; I: 68-71, 75, 76 230 Argumentreduktion XI, XVII; I: 2, 3, 5 conjunction reduction XIV; I: 116 Aspekt I: 131, 133 constructivist view II: 255 assertability II: 137, 138, 152 conversational sequence II: 244 Asymmetrie I: 226, 228, 28O-282 asyndetisch XIII, XVII; I: 213, 217, Dativ I: 14O, 157 declarative-declarative pattern II: 234 219, 236, 238, 241, 242, 252-256, declarative-question pattern II: 235 260, 261, 263, 272, 273, 278, 279 deep structure II: 241 audience design II: 256 Definitheit I: 25, 37, 38, 45 Auslassung I: 115, 291 Äußerung, unvollständige XXII; II: 12O Deixis I: 37, 38, 46, 132, 157 deletion II: 224-228, 231 Äußerungsfragment XI Aussparung XV, XVI, XVIII; I: 161, 184, dependency II: 233, 234, 236, 237 199-203, 216-218, 226, 235, 271, dependency operator II: 236 Dependenzgrammatik XVI; I: 199, 213, 277 223-227, 233, 269 autonom XV; I: 161, 168, 185, 198
A7 deperformativization II: 154 Ellipse der Sprache II: 21O detractio II: 2O7 Ellipse des Sprechers II: 210 Ellipsen, Typen von I: 3, 4 Diskurs XXVII, XXVIII; : 129, 139, Ellipsenbildung I: 21O, 219, 259, 271, 143, 146, 158 Diskurswelt-Modell II: 116-119 282 downstream dependency II: 233, 243, ellipsis I: 284-287 ellipsis, situational II: 238 245 elliptical in form II: 23O Dualität XVIII, XIX; II: 4, 12, 22 Dyirbal I: 13O ellipticalness II: 138, 139 dynamisch, Dynamik II: 27, 29, 3O, 31, elliptischer Ausdruck I: 55, 57, 65 Elliptizität II: 27O 35, 36, 40, 43-45, 48, 49, 52, 55, Empirieproblem II: 81, 96, 1O1 58, 64, 66, 67 enallage II: 2O7 Ebene II: 27, 28, 31, 32, 43 Entfaltung II: 36, 38, 43 Ebene, grammatische I: 128, 129 Ebene, morpho-syntaktische I: 128, 129Ergativität I: 131, 133, 143 Erklärung XIII; I: 68-71, 73, 75, 76, Ebene, Oberflächen- I: 128, 129 Ebene, semantische I: 128, 129 79, 80 Ersparung II: 165-2O2 Ebene, semantosyntaktische I: 129 Expansion(serwartung) II: 171-174, Eigenkonstruktion II: 278 178, 181, 184, 192, 193, 196, 199, Einbettung, situative II: 257 206, 207, 213, 215, 222-224, 227, Einheit, lexikalische I: 294, 298-3O1 229, 233, 241, 246-248, 253, 256, Einwortsatz I: 87, 1O5, 1O7, II: 271, 260-262, 269, 272 288 Eliminierung(sregel) XVII; I: 65, 296, Explizitheit II: 79, 88, 135 Fairness II: 145, 146 300 Familienähnlichkeit XXIV, XXX; II: elision, conventional II: 237 Ellipse (im Zusammenhang mit Bedeutung) 176, 185, 191 Fehlstart, syntaktischer II: 1O7 I: 202 Ellipse, anaphorische I: 85, II: 1O5, Fokus, explizit II: 265 Fokus, implizit II: 265 275 Fokusgliederung XII; I: 2, 2O, 22, 23 Ellipse, diskursive XXVI; II: 2O9, Fokuskonstituente I: 19, 2O 210, 221 Fokussierung I: 22, 23 Ellipse, exophorische I: 86, 87, II: Folge-Relation XIII 105, 238 Folgerung, s. Inferenz Ellipse, Frage-Antwort- XXVIII Form, kanonische II: 2O8, 21O, 211 Ellipse, grammatische II: 2 , 213, Frage-Antwort-Sequenz I: 166, 167, 214, 218, 219, 222 179, 187, 199, 2O3, 2O5, 2O6, 283, Ellipse, kontextuelle XIV; I: 87, II: 284, II: 270, 271, 284 3, 4 Fragment I: 161, 175-178, 229, 231 Ellipse, kotextuelle XIV; I: 86, 87, Fragment, anaphorisches II: 1O5, 1O8, 96, 100, 107 Ellipse, maximale XIII; I: 26, 34-36, 109, 115 Fragment, kataphorisches II: 1O8, 115 44-48 fragmentarische Äußerung, spuren-freie Ellipse, metalinguistische II: 221 Ellipse, metasprachliche II: 2O9, 21O II: 110-115, 120, 121 Ellipse, minimale XIII; I: 26, 34-36, fragmentarische Äußerung, turn-interne 44-48 II: 106, 113, 115 fragmentarische Äußerung, turn-tranEllipse, pragmatische XIV; I: 86, 87, szendierende II: 1O6, 1O8, 113, 107 115, 119 Ellipse, regelhafte XI, XVII-XIX, Fragmentarizität II: 1O3, 1O4, 123XXIII; I: l, 2 Ellipse, reguläre II: 27, 29 125, 130, 131, 251 Ellipse, rhetorische II: 214, 218, 219 frames II: 86 Füllung, lexikalische I: 32-34, 36-38, Ellipse, semantische XIX, XXI, XXVI; 42-47, 49 II: 22 F-Umgebung I: 14, 15, 18 Ellipse, syntaktische I: 87 Funktion I: 25, 26 Ellipse, telegraphische II: 3, 238
A8 Funktion, pragmatische I: 88, 89, 92, 94, 105 Funktionalismus II: 251, 252 Funktionsanalyse II: 251 gap II: 11O, 129, 135 gapping XIV; I: 11O, 116-124, 167, 169, 172 Gebärde(nsprache) II: 171-173 generative grammar II: 224, 225, 229 generisch XIII; I: 31, 44, 45, 48-5O Gesetz der Nicht-Wiederholbarkeit der Bestandteile I: 3O2 Gesprächsanalyse XIV; I: 91, 92 Gestaltparallelität I: 257 Gliederungssignal II: 29O holophrastic utterances II: 241 Hyperbel II: 2O4, 2O5, 2O8 Identität I: 32, 33, 36, 38, 5O, 51 Identität, referentielle I: 15, 32-36, 38-40, 42, 44, 45, 47, 48, 51 Illokutionspotential II: 284 ilot textuel II: 153, 154 immutatio II: 21O implicature II: 255 independence view II: 255 indeterminacy II: 23O Inferenz (inference) XI; I: 3, 5, 7, 20, 48, II: 88, , 1 8, 114, 136, 137, 255, 260, 289 Inferenz, dynamische II: 45, 48-64 Infinitivkonstruktionen (gapping) I: 114 Informativität I: 9O Inkongruenz I: 161 inkrementell XVIII; II: 8, 11-15, 17, 18, 20, 22 Instabilität II: 35, 45 Intentionalität I: 89 intentional view II: 255 Interaktionswelt-Modell II: 116-119, 121, 123, 125 Interpolation II: 118 Interpolationstechnik XVIII; II: 7, 8 Interpretation, diagnostische I: 58, 59 Interpretation, kommunikativ-funktionale II: 1O3 Interpretation, semantische I: 93 Interpretationsaktivitäten II: 1O5, 108, 114, 116, 118 Interpretierbarkeit XXII, XXIII; II: 106 Intertextualität I: 9O Intonation XII, XV; I: 18, 19, 22, 23, 71, 76, 118, 187, 197, 235, 257, 276, 277, II: 18O isotopy II: 243
Kasus (Tiefen-) I: 232, 281 Kasusfilter II: 223 Kataphora I: 11 Katastrophe(ntheorie) X, XIX; II: 26, 44, 45, 48, 71 Kausalitäts-Verknüpfung I: 55, 56, 58-60, 62, 76, 79, 8O Kausal-Relation XIII; I: 55 Kohärenz XXVII, XXVIII; I: 89, II: 1O3, 104, 109 Kohäsion I: 85, 89 Kollektiv I: 243, 244 Kommunikation, mündliche XXVII Kommunikativität I: 87, 88 Kommutationsprobe II: 2O7 Kompetenz, kommunikative II: 175-177, 179, 181, 186, 19O Kompetenz, linguistische II: 174, 176, 177, 179, 181, 186, 188 Kongruenz I: 2O3, 2O9, 211, 218, 222, 223, 234, 262 Konjunkt I: 14 Konjunktion I: 121, 122 Konkomitanz I: 224, 225, 227, 228, 269 Konnexionsmittel I: 256, 257 Konsistenz II: 16-18, 2O Konstituenten (gapping) I: 112 Konstruktionsübernahme II: 277 Kontext XI, XIII, XV, XX, XXII; I: l, 2, 5, 7, 8, 12, 19, 32, 41, 42, 48, 50, 64, 161, 162, 165, 166, 17O, 178, 183, II: 27, 36, 38, 41, 55, 59, 64, 68, 179, 18O, 186 Kontext, situativer II: 278 kontextfrei II: 79 kontextuell II: 78, 79, 83, 9O, 93 Kontrollphänomen XI, XXVII; I: 3, 5 Konversationsmaximen I: 39, II: 167 Kooperation XXII; II: 8 Koordination XII, XIII, XVI, XVII; I: 5, 14, 38, 40, 44, 47, 48, HO, 122, 205, 210, 212-215, 217-22O, 222, 223, 226, 23O-233, 237, 238, 243, 249-251, 253-257, 26O, 261, 263, 264, 270-275, 277-28O, 282, 284, 285, 287 Koordinationsellipse XII; I: 5 Koordinationsregel I: 2O4, 2O8, 2O9, 211, 221, 227, 234, 246, 283 koordinativ I: 2O4, 211, 216, 22O, 225, 228, 229, 235, 236, 238, 241, 245-247, 267, 276, 278, 281-284 Koreferenz II: 221 Korrespondenz I: 2O3, 2O4, 2O7 Kotext-Information II: 113 Kurzsatz II: 165, 166, 169, 171, 172, 175, 179-181, 189, 19O, 195, 273-
A9
275, 277 Lapidarstil II: 27O, 291 Lebensform II: 171, 172 Linear(isierung) II: 17O, 182, 226, 227, 230, 239 Linguistik, ökologische II: 265, 266 Linguistik, prozedurale II: 266 macro-structure II: 242 Manifestation I: 129, 13O Maximalitätsprinzip I: 18 Medium, (non)verbal II: 8O, 81, 95 Mehrfachverknüpfungen (Typen von) I: 213, 216, 219, 224, 228, 239, 245, 261, 280 mehrpolig I: 228, 232, 233 mentalen Modelle, Theorie der II: 264 Metakommunikation XXI, XXVII; I: 7O, II: 154, 228, 236 metalanguage II: 228 metalinguistic II: 247 Metathese II: 2O7, 218 micro-structure II: 242 Modisten II: 28, 2O9, 212, 218 Motivanknüpfung I: 58, 59 mutatio II: 2O6, 2O7 Namen I: 46 Negation I: 112, 113 -gapping 1: 116 noematisches System II: 215 Nominalisierung (Ereignis) XV; I: 117120 Nominalisierung (Fakt) I: 117, 119, 120 Nominalisierung (Proposition) I: 117, 118, 120 Nominalkomposition II: 3O, 34, 35, 5163 Nominalsatztyp II: 275 non-realization II: 231 nonverbal I: 188 Norm XXV, XXVI; I: 64, 65, II: 167, 191-193, 224, 226, 229 Normalform I: 87, II: 2O5, 2O6, 211, 212, 214, 215 Normalsatz II: 218 NP-Ellipse XV; I: 127, 128, 13O, 133135, 138-141, 143, 146, 149, 151, 155, 156 Nullargumentausdruck l: 297 N-Umgebung I: 14, 15 Oberflächenform I: 233, 236 Oberflächen-Modell XXII; II: 116, 119, 121 Oberflächenstruktur I: 85, 93, 95, 96, 98, 105, 127, II: 55, 2O9 Ökonomie II: 269, 284, 289 one-word-sentence II: 241
oratio perfecta II: 2O8 Parabel II: 2O4, 205 Paraphrase II: 189, 19O, 225 Partikeln I: 22 Partikelsatz II: 275 Patiens I: 128, 133-135, 138, 14O, 141, 144-148, 157-159 pennutatio II: 2O6, 2O7 Permutationsprobe II: 2O7 Phrasenstrukturgrammatik I: 191, 213, 223, 233, 267, 268, 279, 281, 282 Pidgin/Pidginisierung XIX; II: 38, 4O, 41, 44, 51, 62-69 pivot 1: 128 Plazierung XVI; I: 187, 188, 199, 2OO, 221, 222, 224, 245, 251, 262, 264 Pleonasmus XXV; I: 65, II: 2O5-2O7, 211, 213, 214, 218 Pol(typ) I: 215, 216, 223-232, 239241, 243-247, 253, 256, 26O, 266, 267, 269, 270, 272, 273, 275, 276, 278-284 Polyphony II: 142, 144, 145 Pool, semantischer I: 127, 128, 159 Port-Royal, Grammaire de II: 211, 212, 219 Postulat, implizites II: 222 Prädikat I: 115, 143, 144, 146 pragmatic force II: 226 Problemlösefähigkeit II: 253 Problemlösen, kooperatives II: 254, 256, 257 Produktion(ssyntax) I: 196, 199, 2OO, 208, 223, 224, 227, 241, 248, 252, 269, 271 Pronominalisierung XIII, XV, XXVIII; I: 25, 35, 38, 41, 42, 44, 51, 13O, 139 Pronominaverwendung I: 285-287 Prosthesis II: 2O7 prozessual I: 215, 221, 241, 246, 26O, 262, 270 question-and-answer pattern II: 234 question-question pattern II: 235 reconstruction II: 225, 227, 245 recoverability II: 117, 231 recovery II: 228, 231 Redekonstellation II: 186, 187, 189, 190, 196, 197 Redewiedergabe II: 147 Reduktion XIX; I: 64, 66, II: 26, 2771, 272, 275, 288 Redundanz II: 26, 7O, 213, 214 Referenz, referentiell I: 1O, 31, 3436, 38, 39, 45, 47, 49 Referenzproblem II: 86, 88 Reformulieren II: 83, 92, 95
A1O
Regelverstoß I: 39, 47, 48 Regression II: 36, 38, 39, 42, 69, 7O Reihenfolge, lineare I: 198, 21O, 253, 266 Rekonstruktion I: 88, , II: 68, 272 Rektionstyp, aktiv I: 135-137, 141, 143 Rektionstyp, antipassiv I: 136, 137, 141, 143, 159 Rektionstyp, intransitiv I: 136, 137, 141, 143 Rektionstyp, passiv I: 136, 137, 141, 143, 159 Rektionstyp, rezessiv I: 136, 137, 141, 143, 146, 159 Rektionstyp, transitiv I: 136, 137, 141, 143 rekursiv I: 237, 238, 259, 270, 271 Relation I: 128, II: 26, 37, 51, 56, 71 relevance, maximal II: 136, 138 relevance principle II: 136-138 Relevanzsetzung II: 127, 128 repair I: 146 reported speech II: 14O, 144, 145, 147 Repräsentationstheorie II: 165, 166, 173, 175, 176, 179, 185 Restitution II: 117, 118 Restriktionen (Typen von) I: 249, 25O, 256, 261, 262, 264, 270 Rhema XXVII; I: 25, 3O-34, 4O-43, 49, 50, II: 180, 279, 283 Rhemabereich II: 273 Rhemakern II: 272, 273 Rheraaprojektion I: 4O-42, 48 rhematisch I: 8O, II: 241, 271, 279, 280, 282, 287, 29O Rhematizität II: 289 Rhemazentrum II: 29O rheme II: 238-240, 273 Rhetorik II: 2O3, 2O4, 2O6, 218, 219 Richtig(keit) XX; II: 77-8O, 83, 88, 93, 95-97 Rückwärtsellipse XII; I: 11, 28-3O, 44-52 Rückwärtsgapping XIV; I: 111 Satz, elliptischer II: 274, 288 Satz, kanonischer II: 219, 22O Satz, vollständiger I: 87, II: 1OO, 270, 271, 291 Satzabbruch II: 196, 197, 274 Satzakzent I: 32 Satzdefinition XXI; I: 18O, 185, II: 181-186 Satzgenerierungsregel I: 296, 298 Satzreduktion II: 274 Satzstruktur, kanonische II: 2O8
Scenario-Theorie II: 264, 265 Schaltelement I: 2O5, 216, 225, 281, 282 Scholastik XXVI; II: 2O3 semi-sentence II: 225 sequential group II: 243-246, 248 sequentiell benachbart I: 187 Sequenzstruktur I: 91 Situation I: 189-192, 195, II: 236238, 248 Situationalität I: 9O Situationsbezug I: 64, 66, II: 278, 279 Situationskenntnis XIII; I: 57, 68, 71, 73-78, 82 Situationskontext I: 86 sous-entendu II: 218 sous-entente II: 231 Spiel(theorie) XVI; I: 188-191, 195198, 200, 204, 2O9 Sprachbrauchskritik II: 193 Sprache I: 164, 167, 262 Sprache, gesprochene (s. auch Unterricht, mündlicher) XIV, XXVIII Sprache, schriftliche XIII, XIV; II: 76, 78, 83, 87, 88, 96 Spracherwerb II: 36-41, 43 Sprachspiel XXIV; II: 171, 172, 186, 187 Sprachsystem XXIV, XXVI; II: 76, 174 Sprecherwechsel II: 8 Spuren II: 109, 116 Spuren-Fragment II: 1O9-111, 113-116, 119, 120, 127, 128 Spuren-Theorie II: 28, 29, 1O9 Stabilität II: 35, 43 Stilanalyse I: 88 stop(marker) II: 231 Strategie II: 14, 2O-22, 4O, 41, 69, 70 structuralist approach II: 228, 229 Strukturen (Typen von) I: 2O7, 215 Strukturalismus II: 217, 22O, 266 Strukturanalyse II: 251 subject-predicate pattern II: 238 Subjekt I: 128, 14O Subjektskonzept I: 233 Substitution II: 218 Substitutionsprobe II: 2O7 Subtraktion II: 218 Suchanweisung II: 116-118 supplement II: 224, 227, 228 syndetisch XVII; I: 213, 217, 22O, 225, 230, 232, 236, 237, 239, 241, 242, 252, 253, 256, 261, 263, 271, 278, 280, 282 Syntax(modell) XVI; I: 161, 162, 184,
All (Un-)Vollständigkeit, kontextuelle 188, 191, 192, 195, 241 II: 2, 3 tellability II: 138, 152 (Un-)Vollständigkeit, lokale II: 16Textwelt II: 264, 265 18, 20, 22 Textwissen II: 265 (Un-)Vollständigkeit, prosodische II: Thema XXVII; I: 3O-34, 49 9, 13, 14, 22 Thema-Rhema(-Struktur) XII, XXVIII; I: 25, 3O-34, 4O-44, 48-52, 235, 265, (Un-)Vollständigkeit, semantische II: 9, 13, 16-18, 20-23, 26O, 261, 263 289 (Un-)Vollständigkeit, syntaktische Thema-Bereich II: 273 II: 2, 6, 7, 9, 13, 15, 17, 18, 2O, thematisch (in versch. Verbindungen) 21, 260, 261, 263 I: 12, 14, 19, 2O, 21, 25, 36, 43, upstream dependency II: 234, 235, 242, 80, II: 241, 29O 243, 245, 247 thematischer Stand XII; I: 2, 19-23 utterance fragment II: 134, 135 theme II: 238-24O, 273 utterance interpretability II: 135 Tiefenstruktur I: 85, 88, 93, 95-97, Valenz I: 294, 297-299 105, 107 Validität, ökologische II: 259 Tilgbarkeit, tilgbar XI, XII; l: 25, Verbalsatztyp II: 275 30-48, 51 Tilgung XVII, XVIII, XXVII; I: 65, 66, Verbauslassung I: 122 293, 297, 300, 3O1, 3O3, II: 165- Verhalten, nichtsprachliches II: 187 Verhalten, sprachliches II: 171, 175, 202, 204, 210, 22O 187 topic II: 238 Verknüpfungs-Relation XVI; I: 161, Topik I: 156, 157 162, 187, 188, 192, 198, 199, 2O1Topik-Aktant I: 156-159 208, 210, 214-216, 218, 22O, 223Topologie I: 182, II: 7O 225, 227-229, 231-233, 236, 239, Transformationsgrammatik II: 2O4, 2O9, 241, 243, 244, 246, 25O, 254, 256220, 225 259, 261-263, 265, 266, 268, 270, Transitivität I: 135, 136, 138, 144, 271, 274, 275, 277, 279, 281-284, 146 286, 287 Translation II: 2O6, 2O7, 211 Verkürzungs-operation II: 117 transmutatio II: 2O7 Vermehrung II: 2O6 transparence II: 145 Verschaltungen (Typen von) I: 211, turn-taking II: 8214, 223, 228, 23O-232, 239, 243, Turn-Wechsel II: 1O8 246, 247, 251-256, 26O, 261, 264, Überbestimmtheit, kommunikative II: 78 267, 272, 275, 276, 279-281, 283, Umfeld II: 171, 172, 175, 189, 192 284, 287 Umfeld, symphysisches II: 213 Verständigung II: 253, 254 Umfeld, sympraktisches II: 213 Verständigungsbedarf II: 256 Umfeld, synsemantisches II: 213 Umgebung I: 161, 17O, 171, 173, 174, Verständigungsproblem II: 78, 252, 256 II: 29O 177-179, 181-183, 2O1, 2O2, 2O7, Verständigungssignal Verständlichkeit, verständlich XX; II: 258, 259, 262 77-80, 83, 88, 96 Umwelt II: 266 Verstehen I: 64, II: 186, 19O, 254 Unterbestimmtheit, kommunikative II: virtual sentence II: 228 78, 113 Unterricht, mündlicher II: 76, 82, 87, Vollsatz X I I ; II: 165, 166, 175, 179181, 189, 190 95-97 Unvollständigkeit, unvollständig XVII, Vollständigkeit (s. auch (Un-)Vollständigkeit) XIV, XVII-XXI, XXIV-XXX; XXI, XXII; I: 87, 91, 161, 162, 164, I: 6-8, 10, 19, 32, 56, 95, II: 1167, 168, 171, 173-178, 291, II: 274, 6-10, 12-15, 100-103, 122, 123, 29, 49, 76-79, 81, 84, 88, 96, 97, 168, 169, 172, 177, 181, 19O, 192, 104, 122, 123, 190, 191, 194, 218, 193, 196, 251, 252 251, 259 (Un-)Vollständigkeit, grammatische II: Vollständigkeit, funktionale XXVII, XXVIII; II: 252, 257-26O, 262, 263, 2, 3, 287 265, 266 (Un-)Vollständigkeit, globale II: 16, Vollständigkeit, kommunikative XXVIII; 22
A12
I: 88, 102, II: 275 Vollständigkeitskriterien II: 17, 257, 260 Vorwärtsellipse XII; I: 28-3O, 34-44, 46-48, 50, 51 Vorwärtsgapping XIV; I: HI Wahrhaftigkeit II: 77, 84 Wahrheit XX; II: 77, 84, 93 Weglaßprobe II: 2O7 Weltwissen XIII; I: 57, 68, 71, 7376, 78, 79, 82, II: 265 W-Frage I: 185, 186, 2O3, 2O5, 283 Wissensbestände II: 116, 118, 119, 132 Wohlgefonntheit I: 85, II: 6, 15 Wortfolge (gapping) I: 111 Wortstellung I: 22, 28, 34, 38, 48 Zero-Anaphora I: 13O Zeugma I: 31, II: 219