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German Pages 148 [153] Year 1938
EINZELAUSGABE
EIN M A N I C H Ä I S C H ES BET- U N D
BEICHTBUCH VON
DR. W. H E N N I N G IN L O N D O N
AUS DEN ABHANDLUNGEN DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRGANG 1936. PHIL.-HIST. KLASSE. NR. 10
BERLIN
1937
VERLAG DER A K A D E M I E DER
WISSENSCHAFTEN
IN K O M M I S S I O N BEI WALTER D E G R U Y T E R U.CO. (PREIS MM 9.—)
EINZELAUSGABE
EIN M A N I C H Ä I S C H ES BET- U N D
BEICHTBUCH VON
DR. W. H E N N I N G IN L O N D O N
AUS DEN ABHANDLUNGEN DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRGANG 1936. PHIL.-HIST. KLASSE. NR. 10
BERLIN
1937
V E R L A G DER A K A D E M I E DER
WISSENSCHAFTEN
IN K O M M I S S I O N BEI WALTER DE G R U Y T E R U.CO.
Vorgelegt von Hrn. L ü d e r s in der Gesamtsitzung am 20. Juni 1935. Zum Druck eingereicht am 25. Juni 1936, ausgegeben am 13. April 1937.
Einleitung. Unter all den zahlreichen iranisch-manichäischen Handschriften, die die Deutschen Turfanexpeditionen nach Berlin gebracht haben, befindet sich nur ein einziges Buch in gebundenem Zustande, das hier der Öffentlichkeit vorgelegt werden soll. Dieses Büchlein (Signatur: M 801), dessen Äußeres A. von L e C o q in seinen »Manichäischen Miniaturen« (p. 39 s.) eingehend beschrieben hat (daselbst Tafel 4 d auch eine Abbildung, und p. 40 die Transskription von zwei Seiten, z. T. mit Übersetzung von F. W. K. Müller), enthält eine Reihe persischer und parteiischer Hymnen und als Hauptstück einen soghdischen Beichtspiegel; das hat bereits W. L e n t z erkannt, der auch zwei persische Hymnen aus diesem Buch veröffentlicht hat (WaldschmidtL e n t z , Stellung Jesu p. 24, 120 s.); eine Seite des Beichtspiegels hatte schon vorher F. W. K. M ü l l e r in seinen »Handschriftenresten« II (p. 99 s., cf. p. 96) publiziert. Die Hoffnung, hier nun einmal einen umfangreicheren fortlaufenden Text zu gewinnen, trügt freilich; denn schon eine flüchtige Betrachtung des Büchleins zeigt, daß es ganz und gar falsch gebunden ist. Zwar stammt die kunstlose Bindung, die die zwölf Doppelblätter zu einer Lage vereinigt, aus dem Mittelalter — das beweisen z. B. die durchgehenden Wurmfraßlöcher —, aber der in die Augen fallende Abstand zwischen der liebevollen Sorgfalt, mit der die reichverzierten bunten Seitenüberschriften und überhaupt der ganze Text geschrieben sind, und dem rohen Knoten, der die Enden des allerdings durch die ursprünglichen Bindelöcher geführten ziemlich starken (verhältnismäßig viel zu starken) Bindfadens verknüpft, zeigt deutlich, daß diese Bindung nicht ursprünglich sein kann; sie entstammt erst einer Zeit, der die Tradition der manichäischen Buchkunst abhanden gekommen war und die sich damit begnügte, die zerfallenden Seiten des vielgebrauchten Buches notdürftig zusammenzuhalten. Die Lektüre des Textes bestätigt den Eindruck, den das Äußere des Buches macht: die Seiten sind wahllos durcheinandergebracht. Die ursprüngliche Reihenfolge läßt sich jedoch bis zu einem gewissen Grade wiederherstellen; es sei gestattet, die von mir angenommene (und bei dieser Ausgabe zugrunde gelegte) ursprüngliche Abfolge der Blätter hier näher zu begründen. Ich numeriere die einzelnen Blätter in der uns überkommenen Reihenfolge mit den Buchstaben A bis L und verwende große Buchstaben für die eine Seite der Lage, kleine Buchstaben für die andre, dermaßen, daß die beiden jeweils zusammenhängenden Blätter die gleichen Buchstaben erhalten (also a und A oder k und K bilden zusammen je ein Doppelblatt). Die Blätter liegen also so: l-
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W. H e n n i n g : a b c
A B C usw. bis
wobei der Knoten des Heftfadens sich zwischen den Seiten a Recto und A Verso befindet (schlägt man diese beiden Seiten auf, so liegt Blatt a zur Linken, Blatt A zur Rechten). Zum Überblick gebe ich jetzt die Überschriften sämtlicher Seiten (die außenliegenden Blätter 1—L und k—K sind sehr stark zerstört): Recto a b c d e f g h i j k l L K J I H G F E D C B A
Pdcn^n Pdyh^n ^pwrysn^n prystg^n prystg^n prystg^nyg nryshyzd srwPhr^y yyswc zyndkry prystg abgerissen abgerissen abgerissen wzystyh frm^^n tmohr dyb c yg g^k g^h r^y prßyn 5 nwypmndy ctf^r frm^n pw ~>zrmy^>h cxPpd cxPpd
Verso kobaltblau mennige karmin mennige mennige oliv mennige mennige karmin karmin
kobaltblau karmin mennige oliv kobaltblau oliv mennige mennige karmin oliv kobaltblau
c
mhr^n yg Pdcn^n nwyst mhr cyg erloschen prz^pt "•pwrysn 5 pwrysn nwyst "pwrysn cyg 3 pwrysn cyg abgerissen abgerissen abgerissen m^xjmncyk ßy^nyk pnc nwyst mhr mhr cyg mhr cyg pnc dßrty5 5 frywn 5 ty xw^nyzd^n dyncyhryft pw ^zrmy^h ößtyk wkrw
mennige kobaltblau kobaltblau oliv oliv karmin mennige karmin kobaltblau kobaltblau
mennige oliv oliv kobaltblau karmin mennige kobaltblau kobaltblau kobaltblau kobaltblau karmin
Die Farben mennige und oliv sind manchmal schwer auseinanderzuhalten; in Zweifelsfallen entscheiden die die Überschriften einrahmenden Rosetten, deren Mittelpunkt stets die gleiche Farbe wie die Schrift aufweist, während ihre Blättlein
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch mit andrer Farbe gemalt sind, nämlich die Schriftfarbe mennige, so ist kobaltblau, » » karmin, » » oliv, » »
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wobei sich gewisse Regeln beobachten lassen. Ist die Farbe der Rosettenblätter: kobaltblau » » » » mennige » » » » oliv » » » » karmin.
Die Farben, in denen die einzelnen Überschriften gehalten sind, sind insofern für die Bestimmung der ursprünglichen Blattfolge von Wichtigkeit1, als die hier regelmäßig über zwei Seiten (nämlich eine Verso-Seite und die folgende Recto-Seite) laufenden Überschriften stets gleichfarbig sind, so daß also bei der Aneinanderfügung zweier Blätter sich die Bedingung ergibt, daß die Farbe der Überschrift der VersoSeite des ersten Blattes dieselbe sein muß wie die der Recto-Seite des zweiten Blattes. Von den zwölf Doppelblättern, die das Büchlein ausmachen, gehörten die neun Doppelblätter a-A bis f-F und j-J bis l-L zu einer einzigen Lage, die ursprünglich mindestens vierzehn (wahrscheinlich noch etwas mehr) Doppelblätter umfaßte; auf den Blättern der einen Seite dieser Lage (A, B usw.) steht der Text des soghdischen Beichtspiegels, während die anhängenden Blätter der andren Seite (a, b usw.) persische und parthische Hymnen enthalten; der Übergang zwischen den beiden Textteilen ist verloren. Zu einer andren Lage gehörten die drei Doppelblätter g-G, h-H, i-I (das zeigt schon der im Verhältnis zur Hauptlage etwas kleinere Schriftspiegel), die auf sämtlichen Seiten persischen bzw. parteiischen Text haben. Ich habe diese Lage als Lage I der Hauptlage (Lage II) vorangestellt, und habe innerhalb der Lage II den soghdischen Text dem persisch-parthischen folgen lassen, so daß jetzt alle persisch-parthischen Texte zusammenstehen und von dem Beichtspiegel beschlossen werden. Bei der Lage I (g-G bis i-I) schließt H an I an und entsprechend i an h; I enthält das Ende des 'Siegelbriefes', mit kurzem Kolophon, und den Beginn der BemaMahrän (mahr bezeichnet hier stets kurze Hymnen, im Gegensatz zu den umfangreicheren äfurisnän 'Preisliedern'). Auf H folgen weitere Bema-Mahrän: da nun auf G ebenfalls Bema-Mahrän stehen, so ergibt sich die Reihenfolge: I-H-Lücke-G. Entsprechend für die andre Seite der Lage: g-Lücke-h-i. Das Blatt g bringt das Fragment eines Narisah-Äfurisn, das Blatt h einen ganzen Äfurisn auf Sröi Ahräy, die letzten Worte des vorhergehenden und einen kurzen Kolophon, in dem als Zahl der Srös-Ahräy-Äfurilnän sechs angegeben wird: in der Lücke standen also mindestens das Ende des Narisah-Äfurisn (es fehlt da nur sehr wenig), und fünf SrösAhräy-Äfuriänän; die Lücke umfaßt demnach mindestens drei Blätter. Nach Beendigung der Preislieder auf Srö§ beginnen auf Blatt h die Jesus-ÄfuriSnän, die auf dem anschließenden Blatte i fortgesetzt werden. Fraglich bleibt jetzt noch, welche Seite dieser Lage an die erste Stelle gehört: da nun die zweite Lage mit ÄfuriSnän beginnt, 1
Darauf hat bereits A. von L e C o q 1. c. hingewiesen.
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W. H e n n i n g :
so haben gewiß die Äfurisnän der Lage I am Lagenende gestanden. Aus diesen Gründen habe ich mich für diese Abfolge entschieden: I-H-Liicke (3. Bl.) -G-große Lücke-g-Liicke (3 Bl.) -h-i. Bei dem persisch-parthischen Teil der Lage II schließen aneinander an die Blätter 1. d-k, 2. e-f-j, 3. c-a-b. Die Blätter d und k enthalten einen persischen Gesandten-Äfurisn sowie den Anfang eines parthischen; die Blätter e-f-j bringen zunächst das Ende eines parthischen Gesandten-Äfurisn und einen Kolophon, in dem die Anzahl der in diesem Buch enthaltenen Gesandten-Äfurisnän auf zwei bestimmt ist; daher gehören die letzten Worte auf dem Blatte k und der Text auf e zum gleichen parthischen Äfurisn, welcher übrigens eine parthische Bearbeitung des vorhergehenden persischen Äfurisn darstellt. Zwischen d-k und e-f-j kann nur ein Blatt fehlen. Den Gesandten-Preisliedern folgen a u f f - j Bcma-Äfurisnän, die gelegentlich auch als Apostel- ( = Mani-) Äfurisn bezeichnet werden; ebenso beginnen die Blätter c-a-b mit Bema-Äfurisnän: gleich im Anfang steht ein Kolophon, aus dem sich ergibt, daß das Buch drei Bema-Preislieder enthielt. Da nun das erste ( f - j ) vier Seiten lang ist, darf man die Lücke zwischen e-f-j und c-a-b auf vier Blätter schätzen. Mit den Bema-Preisliedern ist, wie eine Seitenüberschrift lehrt (c R), die Reihe der Äfurisnän überhaupt zu Ende: jetzt folgen wieder Mahrän, und zwar 'FreudenMahrän', das sind kurze Lieder, die bei der Einsetzung hoher kirchlicher Würdenträger in ihre Ämter gesungen werden. Damit ist der persisch-parthische Teil beendet: daß auf die Freuden-Mahrän noch eine andre Gruppe von Liedern gefolgt wäre, ist wenig wahrscheinlich. An die Freuden-Mahrän schloß sich dann der soghdische Beichtspiegel, der das Ende des Buches gebildet haben mag. Übrig bleibt das sehr zerstörte Blatt l, das das schwer bestimmbare Fragment eines Äfurisn darstellt: der Form nach könnte es ein Jesus-Äfurisn sein (dryst >wr: cf. Mir. Man. II 313 ss.), trotz der Erwähnung des 'Vollkommenen Mannes' kann es als zweifellos zur Lage II gehörendes Blatt nicht ein Srös-Ahräy-Äfurisn sein. Ich halte es vorderhand für das Bruchstück eines Bema-Äfurisn: in einem solchen können ja, wie das auf Blatt f-j erhaltene Beispiel zeigt, alle irgendwie zu Mani in Beziehung stehenden Gottheiten, folglich auch die 'Säule der Herrlichkeit', angerufen werden; in der Tat scheint auch das anhängende soghdische Blatt die Stellung zwischen e-f-j und c-a-b zu verlangen. Damit ergibt sich als wahrscheinlichste Abfolge: d-k-Lücke (1 Bl.) -e-f-j-Lücke (2 Bl.) -I-Lücke (1 Bl.) -c-a-b. Damit ist zugleich die Reihenfolge der den soghdischen Text enthaltenden Blätter gegeben, also: B-A-C-Lücke (1 Bl.) -L-Lücke (2 Bl.) -J-F-E-Lücke (1 Bl.) -K-D. Da auf den Blättern B-A-C das zweite und das dritte Gebot behandelt werden, während Blatt J ss. andre, nicht nach den 'fünf Geboten' geordnete Themata zur Sprache kommen, so muß wohl L, wo vom vierten Gebot, der 'Reinheit des Mundes', die Rede zu sein scheint, hinter B-A-C gestellt werden, und zwar so, daß in der Lücke zwischen C und L das Ende des dritten und der Beginn des vierten und in der Lücke
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
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zwischen L und J das Ende des vierten Gebots, das ganze fünfte und der Beginn des auf J angeschnittenen Themas (Beichte) gestanden haben kann. Zur Übersicht lasse ich jetzt eine doppelte Liste der von mir eingeführten Seitenzahlen und der oben gegebenen Blattnummern folgen: Lage I Seite Blatt 1 = IR 2 = IW 3 = HR 4 = HW Lücke (3 Bl.) 5 = GR 6 = GV große Lücke
Seite
Blatt
7 = 8
=
,?v
Lücke (3 Bl.) 9 = AR 10 = hW 11 = »R 12 = iV große Lücke
Lage II Seite Blatt 13 = ¿ R 14 = dW 15 = kR 16 = kW Lücke (1 Bl.) 17 = e R 18 = e V 19 = / R
Seite 20
=
Blatt /V
21 = / R 22
=
yv
Lücke (2 Bl.) 23 = / R 24 = ZV Lücke (1 Bl.)
Seite 25 =
Blatt cR 26 = cV 27 : a R 28 = a V 29 = b R 30 = bW größere Lücke
Seite Blatt BR 31 BW 32 AR 33 34 AV 35 CR 36 CV Lücke (1 Bl.)
Seite Blatt 37 = L R 38 = L V Lücke (2 Bl.) 39 = J R 40 = JW 41 = FR 42 = FW
Seite Blatt 43 = £ R 44 = EW Lücke (1 Bl.) 45 = KR 46 = KW 47 = D R 48 = D V
Blatt Seiten i = 11/12 j = 21/22 k = 15/16 / = 23/24
Blatt Seiten L = 37/38 K = 45/46 J = 39/40
Blatt Seiten H = 3/4 G = 5/6 F = 41/42 E = 43/44
Blatt Seiten D = 47/48 C = 35/36 B = 31/32 A = 33/34
Und umgekehrt: Blatt Seiten a = 27/28 b = 29/30 c = 25/26 d = 13/14
Blatt Seiten e = 17/18 / = 19/20 g = 7/8 h = 9/10
I
=
1/2
Der I n h a l t des p e r s i s c h - p a r t h i s c h e n Teils des Buches ist dieser: 1. Siegelbrief (Z. 1—22). 2. Hymnen (mahr) auf das Bema; 14 Nummern, mehr oder minder vollständig erhalten (23—98). Danach Lücke. 3. Preislied (äfurisn) auf Narisah (99—134). 4. Preislieder auf Srös-Ahräy; ein Fragment (135—139) und ein ganzes Lied (140—163); das Buch enthielt sechs solcher Lieder.
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W. H e n n i n g : 5. Preislieder auf Jesus; ein ganzes (164—185) und ein Fragment (186—199). Danach Lücke. 6. Preislieder auf die 'Gesandten'; eins in persischer Sprache, dessen Anfang fehlt (200—261), und die parthische Bearbeitung des gleichen Liedes, wo das Mittelstück fehlt (268—269 und 270—309). Das Buch enthielt auch ursprünglich nicht mehr. 7. Preislieder auf das Bema bzw. auf den 'Apostel' (was ziemlich auf dasselbe hinausläuft); das Buch enthielt ursprünglich drei solcher Lieder; davon sind erhalten: das erste fast vollständig (310—367; das Ende fehlt); vom zweiten ein paar Zeilen aus der Mitte (368—383); vom dritten die letzten Worte (384—389). 8. Hymnen (mahr) der Frohen, oder 'Freudenhymnen'; sieben Nummern erhalten (390—475).
Zur Reihenfolge der Preislieder vgl. W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu 7, wo unser Buch besprochen wird (dort ist die — hier zufälligerweise einmal richtige — Reihenfolge der Blätter, wie sie uns überkommen ist, zugrunde gelegt). In der chinesischen Hymnenrolle stehen nacheinander »Schlußgesänge nach dem Preise« des a) Lichterhabenen, b) Sonnengottes, c) Srös-Ahräy, d) Jesu, e) Manis. In unserm Buch stehen dagegen Preislieder auf a) Narisah ( = Sonnengott), b) Srö§-Ahräy, c) Jesus, d) die Gesandten, e) das Bema (Mani). Was vor dem Preislied auf Narisah stand, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen 1 ; daß in der Lücke zwischen den Preishedern auf Jesus und auf die Gesandten solche auf Mani (die kommen ja später) gestanden hätten, wie W a l d s c h m i d t - L e n t z annehmen, ist wenig wahrscheinlich; ich glaube auch nicht, daß eine Abfolge: Preis Manis — Preis der Gesandten als Normalfall anzusehen sei (so W a l d s c h m i d t - L e n t z 1. c.); jedenfalls gibt es dafür bisher keine Beweise. — Bei der Hymnenrolle handelt es sich übrigens um sog. 'gäthäs' = mp. mahr, im Buch hingegen um äfurisnän = chin.'Preis{lied)' u. ä. Welche Stelle im Gottesdienst die verschiedenen Lieder einnahmen, läßt sich vorläufig nicht immer bestimmen; die Behandlung dieser Fragen wird wohl erst dann fruchtbar werden können, wenn die chinesische Hymnenrolle und das koptische Hymnenbuch veröffentlicht sind. Zu den Texten möchte ich im einzelnen das folgende bemerken: Zu 1: Vom S i e g e l b r i e f ist leider nur der Schluß mit der sehr allgemein gehaltenen Adresse vorhanden; als Absender fungiert neben Mani (stand freilich in dem nichterhaltenen Teil) Ammo, NB. ohne Mär, dessen Erwähnung hier, wie stets, die Echtheit des Briefes Zweifeln unterwirft (cf. Mir. Man. III 854 N. 1, 857 N. 3); allein der Brief spielt in der Liturgie eine wichtige Rolle: er wird beim Bema-Fest 1
Vielleicht Preislieder auf den Urgott.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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verlesen, s. unten Anhang c 36s.; das spricht wieder für seine Echtheit1. Über den Inhalt des Briefes lassen sich nur Vermutungen anstellen. Zu 2: 7 Bema-Hymnen und Preislieder; ßrj/ua wird im Mittelpersischen mit gäh, eig. Thron, wiedergegeben, wobei dies Wort (wie bema) gleichzeitig den erhöhten und reichgeschmückten Sitz (tribunal bei Augustin; mp. neben gäh auch nisem, Z. 335s.) bezeichnet, auf dem Mani Platz nimmt, und das Fest als solches. Im Türkischen entspricht caidan, wie ich nach einer Bemerkung von Frl. Prof. von Gabain über die eigentliche Bedeutung des Wortes feststellen konnte. Daß die Vorstellung besteht, daß Mani selbst aus dem Paradies herniedersteigt, um auf dem gäh sitzend im Kreise seiner Gläubigen an der Feier teilzunehmen, ergibt sich aus den hier vorgelegten Texten mit Sicherheit. An diesem Tage nimmt er selbst die Jahresbeichte entgegen und erteilt selbst die Absolution. Dieser Sachverhalt ergibt sich nun auch aus dem türkischen Chvastvaneft (Kap. XIV A B a n g ) : » . . . . und es ist unsre Pflicht, beim Bema {oder: am Bema-Tage), nachdem wir die * Fürbitten geleistet und das Fasten gefastet haben, aus ganzem Herzen und ganzer Seele ( = soghd. canuyt canmäni, Z. 730s.) dem göttlichen Propheten ( = Mani) unsre Sünden eines Jahres (zu beichten und um ihre) Vergebung zu bitten.« Aus der gleichen Stelle ergibt sich, daß das Bema-Fest am Ende jenes Monats lag, in dem auch die Hörer zur Einhaltung strengerer Vorschriften verpflichtet waren (»es ist Pflicht, einen Monat lang die Gebote [wirklich] zu halten«). Aus diesem Brauch stammt bekanntlich der Name des zwölften uigurischen Monats: cayiapat ai 'Gesetzmonat' oder 'Gebote-Monat', der übrigens, was m. W. bisher nicht festgestellt worden ist, nur eine Übersetzung von soghd. cxppöd m~>x ist; diese Worte stehen in der sehr wichtigen Überschrift zu einigen Bema-Hymnen bei Müller, Handschriftenreste II 66 (die Bedeutung der Stelle haben Bang-v. Gabain T. T. III 207 zu 18 erkannt); sie lautet: cxPpdd m*>xy g^hyg m5[«]so? nymy xsp~> p^scyk p*>sykf° 'Hymnen für die im Gebote-Monat (Gesetzmonat) zur Bema-Zeit (?) statthabende Mitternachtsverehrung', d. h., Hymnen, die am Bema-Tage beim Mitternachtsgottesdienst vorzutragen sind. Die Vorstellung der Gegenwart Manis beim Bema - Fest wird (anscheinend) äußerlich dadurch gestützt, daß ein Bild Manis auf den gäh gestellt wird: Z. 340ss., dys und phykyrb; phykyrb = parth. pädgirb entspricht, wie Mir. Man. III 853 N. 5 gezeigt, griech. eixcov: danach erscheint es mir als möglich, daß die in den koptischen Manichaica oft neben Manis Schriften genannte eiKcbv in der Tat ein solches beim 1 Wahrscheinlich handelt es sich um den letzten Brief, den Mani vor seinem Tode 'durch Vermittlung des Lehrers Mar Ammo der ganzen Kirche' sandte: Mir. Man. III 891 (q 12—17). Dieser Brief wird dort als 'Brief des S i e g e l s des . . . b e z e i c h n e t . Damit wäre die Echtheit des Briefes wohl gesichert.
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W. H e n n i n g :
Bema-Fest gebrauchtes Bild Manis sei (so im wesentlichen S c h m i d t , Manifund 45 N. 3; anders P o l o t s k y , Homilien 18 N. 1, Abriß 244, 65ss. und S c h a e d e r , Iranica 71s., der sich zu Unrecht gegen meine Übersetzung von mpers. nbygsn ng^r mit'Buchmaler' wendeten M47 heißt niyär, wie stets,'Miniaturen'). Das Bema-Fest, als Nachahmung des Osterfestes, wurde gewiß schon bei Lebzeiten Manis gefeiert: zufällig fiel es dann mit Manis Todestag ungefähr zusammen. Der unten im Anhang mitgeteilte Text c ist wohl eine Liturgie zum Bema-Fest, die für Auditores bestimmt war; leider ist die Reihenfolge der Seiten unklar; nach diesem Text scheinen einander zu folgen: A Hymnen an Mani, mit der Bitte, nach seinem Wiederaufstieg ins Paradies die Erlösung zu gewähren. B Pause. C Preis Manis. D Pause. E Der Hörer nimmt ein Exemplar (?) des (Lebendigen) Evangeliums und verneigt sich vor Mani und den Electen. F Beichte. G Hymnen an Mani mit der Bitte um Vergebung der Sünden. H Verlesung des Siegelbriefes. I Hymne vor dem Apostel. [K Mahl der Electen.] L Nach-Mahl-Hymnen: wenn Mani wieder aufsteigt, soll er auch uns hinaufführen. [Stellvertretungsmahl-Hymnen? Korr.-No.] Beginn und Ende der Liturgie sind leider nicht erhalten. Zu 6: Gesandten-Preislieder sind von den veröffentlichten Hymnen z.B. M 36 (Mir. Man. II 323 ss.) und M 11 (W.-L. II 556 s.). Das im Buch in doppelter Ausfertigung erhaltene Lied ist wegen seiner Ausführlichkeit besonders interessant: nach dem Preis der Gesandten werden die Mitglieder der Gesamtkirche in der üblichen Rangordnung gesegnet, danach aber folgt die Aufzählung der Mitglieder jener Kirchenprovinz, für die das Lied verfaßt ist, nämlich der Kirchenprovinz 'Osten': %varäsän päygös; in der turkestanisch-manichäischen Hymnensprache bezeichnen diese Worte stets die alle östlich vom Pamir liegenden Gebiete umfassende Kirchenprovinz, mit dem Zentrum in Kao-c'ang (Xoco), s. ZDMG 90, 14 ss., nie hingegen die sassanidische Provinz Chorasan (so S c h a e d e r Iranica 32s.). Die organisatorische Einteilung der Kirche ist vorläufig noch recht unklar; päygös ist die Kirchenprovinz, vgl. z. B. Z. 414 s.: bei der Einsetzung des Kirchenoberhauptes hat man sich aus allen päygösän versammelt, aber nur aus vielen Ländern; hanzaman (parth. und soghd. angaman) hat neben seinem allgemeinen Sinn ('Versammlung') noch die technische Bedeutung: 'Gesamtheit der Electen eines kleineren
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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Bezirks'; etwas Ähnliches scheint caray1 zu meinen, das an sich 'Weide' heißt und auch allgemein für 'Kirche' steht; vizïôayêcaray (Mir. Man. II 323, 1), neben mänistän 'Kloster', läßt sich vorläufig von hanzaman kaum unterscheiden (die Stelle ist von S c h a e d e r , Ung. Jahrb. XV 584, der zu Unrecht die richtige Lesung mänistänän — ohne Nachprüfung — bezweifelt, mißverstanden worden; Subjekt des Satzes sind die Gesandten; es ist unzulässig, nach kw rzo^nd stillschweigend ein 'und' einzufügen). An der Spitze eines Päygös steht der 'Lehrer'; in unserm Text ist er namentlich genannt: 'Mär Näzuyyazd, Lehrer der Kirchenprovinz Osten' (Z. 214 ss.); sein Name steht in der Überschrift des soghdischen Textes, von dem W a l d s c h m i d t L e n t z , Stellung Jesu p. 40, einige Zeilen veröffentlicht haben, als xwfizo ßyyh mry rCzwgyzd 'Herr Gott Mär Näzuyyazd' (M 118 I); ist er als Verfasser dieses m. E. ursprünglich auf soghdisch geschriebenen Textes anzusehen, so dürfte er soghdischer Nationalität gewesen sein. Sein persischer Name spräche nicht gegen diese Annahme: ebenso wie die buddhistischen (und christlichen) Mönche erhielten die manichäischen Electen bei ihrer Aufnahme kirchliche Namen, die meist persisch waren — persisch ist die heilige Sprache des östlichen Manichäismus —, und die oft in einem Namensglied sich auf Mani bezogen (z. B. Qirbakkarzäöay Z. 185 'Sohn des Qirbakkar = Mani'; Räymastfrazend im türk. Chvastvaneft 'Kind des Räymast, des Einsichtsvollen2 = Mani' usw.). Vor dem Lehrer wird hier angerufen: 'die große Glorie (Majestät) und der von Gott erschaffene Geist der ganzen Kirchenprovinz Osten' (Z. 207 ss.); farrah und vä%s: das sind die Singulare zu den häufigen farrahän u(S) väyjsän = türk. qutlar vaysïklar usw. (s. Mir. Man. II 326 N. 6), die oft neben den frestayän 'Gesandten' um Schutz gebeten werden. Nach W a l d s c h m i d t - L e n t z , Manich. Dogm. 493 ss., 525 soll es sich um verstorbene Mitglieder der Gemeinde handeln; aus der hier vorgelegten Stelle ergibt sich m. E., daß die 'Glorien und Geister' Schutzgeister oder Schutzengel sind, die die einzelnen Kirchenprovinzen behüten. Aus den Aufzählungen der mit besonderen Ämtern betrauten Electen seien hier die 'Vorsteher der Hymnen (Gebete)' hervorgehoben, pers. âfrïnsar (Z. 219) = parth. äfrtvansar (Z. 270 s.), die bisher nur aus der Transskription des Fragments Pelliot bekannt waren: in a-fou-yin-sa(Chavannes-Pelliot,Traité II 137 [113] mit N.3) hat bereits G a u t h i o t (JA 1911 II 60) scharfsinnig ein mpers. âfrïnsar erkannt. Ich komme jetzt zur Skizzierung des I n h a l t s des s o g h d i s c h e n B e i c h t spiegels. Das türkische Chvastvaneft, dessen ausgezeichnete Bearbeitung von Bang im Museon (XXXVI 137—242) erschienen ist, war ebenso für die Auditores bestimmt wie das von W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu 123 s., veröffentlichte 1
Wohl = syr. marcitä 'Weide; Herde; Diözese'. Ganz wörtlich: 'trunken von Einsicht'. Mit der chvarezmischen Form des Namens Ahuramazda hat räymast wirklich nichts zu tun (irrig S c h a e d e r , Iranica 32 N. 3). 2
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W. H e n n i n g :
chinesische Beichtgebet, das allerdings die Electen zusammen mit den Hörern bei Sonnenuntergang beten sollen. Übrigens ist der in einer Handschrift des Chvastvaneft als Beichtender fungierende Räymastfrazend durchaus kein Hörer, sondern ein Priester: das ergibt sich (schon aus seinem Namen und besonders) aus dem soghdischen Kolophon zu einer parteiischen Schrift mit dem Titel 5 w s j y r y f t kwPst 'Qolasta(!) über Bewußtsein und Weisheit'. In diesem (miserabel erhaltenen) Kolophon (M481) fungiert ein ßyyy r^ymst frzynd xwstr 'Herr (Gott) Räymastfrazend, der Obere (Meister)', der in ~>öryy knd- = drraya kamthe1 wirkt (oder allenfalls aus diesem in Turkestan gelegenen Ort stammt). Er ist ein %vestar 'Meister, Oberer', steht also im Range über den Electen und war wahrscheinlich Presbyter2. Aus dieser Tatsache schließe ich, daß das Beichtformular für die Auditores nicht von ihnen selbst vorgetragen wurde (wohl nur wenige von ihnen waren des Lesens kundig), sondern von einem Priester verlesen wurde: wenn dann am Schluß des Kapitels der Priester Räymastfrazend sagte: »mein Gott ( = o Mani), so bereue ich, Räymastfrazend, jetzt und bitte um Vergebung der Sünden, man ästär hirzä«, so wiederholten die Hörer im Chor diesen Satz, indem sie entweder ihren eignen Namen an Stelle des Namens des Priesters einsetzten oder den Satz in den Plural ('wir bereuen . . . ' ) verwandelten. Dieser Vorgang wird, glaube ich, durch die von A. von L e C o q in seinen 'Manichäischen Minaturen' Tafel 8b Bilda gegebene Abbildung (cf. p. 54) illustriert, wo der neben dem aspasay (oder 'Lehrer') sitzende Presbyter (oder Prediger?) rrPnyyyswc xw[y]str 'Mänlyisöc, der Meister (Obere)' eine Schrift, die recht wohl ein Beichtformular sein könnte, verliest. Hingegen, der hier veröffentlichte Beichtspiegel ist ebenso wie die beiden im Anhang als a undbgegebenen Fragmente ein B e i c h t f o r m u l a r f ü r die E r w ä h l t e n ; das ergibt sich aus jeder Zeile des Textes so offenbar, daß ich auf einen ausführlichen Beweis hier wohl verzichten darf. Die Annahme von W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu 8, die Turfanfragmente seien »offenbar fast durchweg für die Auditores bestimmte Literatur«, halte ich für einen Irrtum: das annähernde Gegenteil dürfte richtig sein. Über die manichäische Beichte und Sündenvergebung s. Baur 262—64, 283—85, P o l o t s k y , Abriß 259 s. Bei den schweren und eigentlich unerfüllbaren Pflichten, die den Electen obliegen, ist gerade für sie die Möglichkeit der Sündenvergebung, folglich, da diese nur auf Grund der Bezeugung der Reue erteilt werden kann, die Einrichtung der Beichte ein unerläßliches Erfordernis. Die unten im Anhang als e (Frg. I) und / (Frg. I) gegebenen Texte geben über die Bedeutung der Sündenvergebung Aufschluß. Nach e bewirkt sie, daß alle getanen Sünden, einschließlich des Mordes, »vor den Göttern« als ungetan gelten; vergebene Sünden hätten also nicht 1
T h o m a s - K o n o w , Two Medieval Documents 131 N. 4, 147 N. 6; nach T h o m a s -
Konow (und Clauson JRAS 1931, 303) ='the three tovms of Nob'.
2 Daß xvestar stets die 'Presbyter' bezeichnete, glaube ich vorderhand noch nicht recht; das Wort verhielte sich dann zu dem aus dem Parth. stammenden mhystk wie viößäyc
(s. Kommentar zu 734) zu yröhyjvän.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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die Erlösung aufschiebende Wirkung. Freilich ist es nicht deutlich, ob dies Fragment sich nicht etwa nur auf die dem Auditor bei seinem Eintritt in die Electenschaft erteilte General-Absolution bezieht: diese technische Bedeutung hat das in e für die 'Sündenvergebung' gebrauchte soghdische Wort yuvänväce sicher im Fragment / . Da der Electus bei gesetzmäßigem Leben die sichere Aussicht auf sofort nach seinem Tode erfolgende Erlösung hat und haben muß, so müssen die von ihm während seines früheren Lebens als gewöhnlicher Mensch begangenen Sünden ihm beim Eintritt in die Den gänzlich erlassen werden, ohne irgendwelche Konsequenz für etwaige spätere Existenzen. Bei der bekanntlich sehr schwierigen Aufnahme unter die Electen hat der Aspirant einen 'großen Schwur' zu leisten (Frg. b 43 ss.), der sich auf die Lossagung von den 'zehn Sünden' und überhaupt von all jenen Handlungen bezieht, die schon den Hörern verboten sind (Frg./6 ss.). Sollte er späterhin eine solche den Hörern verbotene Handlung sich zuschulden kommen lassen und es nicht verstehen, diese Sünde auf eine noch unklare Weise (Frg. / 1 4 ss.) wieder gutzumachen, so trifft ihn als schwerste Strafe, die überhaupt denkbar ist, die 'Sperrung der Absolution' mit ihren bitteren Konsequenzen: Ausschluß aus der Gemeinschaft, Zunichtewerden aller früheren oder späteren guten Taten, Verlust der Aussicht, erlöst zu werden, keine Hoffnung auf Wiederaufnahme in die Gemeinde (Frg./27—49). Ob der vorliegende Beichtspiegel ebenso wie das türkische Chvastvaneft für die große Jahresbeichte am Bema-Fest bestimmt war, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen; bei seinem Umfang und angesichts einiger der behandelten Punkte (z. B. Montagsordnung) ist dies aber sehr wahrscheinlich. Daneben gab es noch eine regelmäßige Beichte am Montag (Z. 730 s.) und sieben tägliche Beichten (Z. 685s.), d. h. wohl Beichtgebete in der Art des obenerwähnten chinesischen Beichtgebets bei Sonnenuntergang, während am Montag wohl im Kreise der Brüder gebeichtet wurde. Die Bezeichnung 'Beichtspiegel' in der Bangschen Definition (1. c. 138ss.) paßt auch für den soghdischen Text, indem dieser ebenfalls bei Beginn der Abschnitte »in aller Kürze, fast schlagwortartig, an die einzelnen Glaubensartikel erinnert, um dann in einem zweiten, etwas ausführlicheren Teil zu den eigentlichen Beichtformeln überzugehen« (Bang 139). Auf die von Bang 1. c. aufgeworfene Frage nach eventuellen Vorbildern der manichäischen Beichtspiegel, sei es im Westen, in Iran oder im Osten (buddhistische Sündenbekenntnisse), brauche ich mich hier nicht einzulassen, da mir bekannt ist, daß diese Probleme von andrer Seite in Angriff genommen sind. Eine wichtige Besonderheit unsres Beichtspiegels sei noch erwähnt: in den Text sind Zitate aus Manis Schriften eingestreut, stets in persischer Sprache, die mit den Worten »Wie Er sagt (lehrt, befiehlt)« oder »Wie Er in der Schrift sagt« eingeleitet werden; darauf haben bereits W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu 24, hingewiesen. Ob diese Zitate aus einer bestimmten Schrift Manis, etwa dem 'Lebendigen Evangelium', stammen, läßt sich bislang nicht sagen. Eine Überprüfung, bei der Hr. Dr. Eltester mich zu unterstützen die Güte hatte, ergab, daß direkte Zitate aus
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W. H e n n i n g :
dem N T nicht vorliegen, während die eine oder andre Stelle des N T wohl auf die Formulierung eingewirkt haben mag. Für die Weisheit, die in diesen Worten Manis liegt, hat mir Dr. E l t e s t e r erst die Augen geöffnet. Persisch, als die Sprache, in der Mani auch schrieb, ist, wie schon oben betont, die heilige Kirchensprache der turkestanischen Manichäer; neben ihm steht die parthische Sprache, in der die Apostel Manis seine Religion im Osten von Iran gepredigt hatten. Die Umgangssprache der turkestanischen Manichäer, soweit sie Iranier waren, war das Soghdische; der nicht gelehrte Electus und selbstverständlich der Auditor verstand im allgemeinen nur das Soghdische; das Gros der turkestanischen Manichäer bestand aus Soghdern (s. ZDMG 90, 13ss.). Aus diesem Grunde sind sämtliche Beichtformulare, sämtliche liturgischen Fragmente, viele Hymnenüberschriften in soghdischer Sprache abgefaßt. Erst aus sehr später Zeit (kaum vor 1000 p. Chr.) gibt es, soweit ich sehe, ein einziges Fragment eines persischen Beichtformulars (M 210): um diese Zeit breitete sich, vom Islam getragen, das Neupersische in Turkestan stärker aus. Von S c h a e d e r , der (Gnomon IX 358s.) von einer »persischen Renaissance« redet, die im 8. Jahrhundert faßbar werden soll, sind diese Verhältnisse m. E. nicht richtig beurteilt worden. — Der Beichtspiegel enthält jetzt die folgenden Abschnitte: A Das zweite Gebot, pw^zrmy^h, erste Abteilung (476—532). B Das zweite Gebot, zweite Abteilung (533—552). C Das dritte Gebot, dyncyhryft, (553—583). Lücke. D Fragment vom vierten Gebot, qwcyzprty3 (584—593). Lücke. E Beichte (594—618). F Die fünf Geschenke (619—647). G Der fünf Sinne 'Sammlung' (647—683). H Die täglichen Gebete und Hymnen usw. (684—701). Lücke. J Eifer und Wachsamkeit (702—723). K Die Montagsgebote (724—749). L Der Gottestisch (749—767). Die Vergehen sind, wie man sieht, zunächst unter die 'fünf Gebote für die Electen' geordnet, die W a l d s c h m i d t - L e n t z , Manich. Dogm. 579 ss., behandelt haben (vgl. auch p. 590 N. 1). Die soghdischen Namen der Gebote möchte ich so übersetzen: 1. Wahrhaftigkeit, 2. Nicht-Verletzen, 3. Religionsgemäßes Verhalten, 4. Reinheit des Mundes, 5. glückselige Armut; auf die entsprechenden türkischen Bezeichnungen brauche ich mich hier nicht einzulassen, nur möchte ich bemerken, daß die von W a l d s c h m i d t - L e n t z angenommene Vertauschung der Reihenfolge mir wenig wahrscheinlich ist.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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Jedes Gebot zerfällt in zwei Unterabteilungen (soghd. wkrw, lit. 'Art'); vgl. auch das unten im Anhang als a gegebene Fragment, das vielleicht eine gekürzte Ausgabe unsres umfangreichen Beichtspiegels enthält (s. Kommentar zu 567—76); es enthält das Ende der zweiten Unterabteilung des zweiten Gebots, die erste und den Beginn der zweiten Unterabteilung des dritten Gebots. Das erste Gebot ist relativ klar, ebenso das vierte, das im Abschnitt D behandelt zu werden scheint (unreine Speisen, berauschende Getränke), und das fünfte: 'glückselige Armut', d. h. 'in Armut und Besitzlosigkeit lebend, doch glücklich und zufrieden sein'. Das zweite Gebot, puäzarmyä 'Nicht-Verletzen' (s. Kommentar zu 483), bezieht sich auf die Verpflichtung, die überall in der Welt und in allen Lebewesen zerstreuten Lichtteile nicht zu verletzen; die erste Abteilung gilt im großen und ganzen der materiellen, körperlichen Verletzung, die zweite der geistigen Schädigung der den Electen innewohnenden Lichtkräfte (speziell des Noûç). Aus der ersten Gruppe sei das Verbot der Medizinen (517) hervorgehoben, v g l . C h a v a n n e s - P e l l i o t , Traité II 160 [136], 316 [354] s., und die Warnung vor der Beschädigung der Schreibmaterialien (524 ss.). Das dritte Gebot heißt dëncihrëft, etwa 'Religionsgemäßes Verhalten' ( L e n t z : 'religiöses Äußeres' und 'Religionsgestalthaftigkeit') : das ist nur ein verhüllender, quasi euphemistischer Ausdruck für 'Keuschheit'. Die zweite Abteilung dieses Gebotes bezieht sich auf das, was gewöhnliche Menschen unter 'Keuschheit' verstehen würden, während seine erste Abteilung solchen Handlungen gilt, die geeignet sind, durch Ermöglichung oder Förderung der Fortpflanzung lichthaltiger Lebewesen, besonders der Pflanzen, die Erlösung des ihnen innewohnenden Lichts zu verzögern. Daneben fallen unter dies Gebot alle irgendwie von Lustgefühlen begleiteten Berührungen, sei es auch nur eine Berührung des Schnees oder Taus. Die gelegentlich der Nennung der fünf Electen-Gebote folgende Aufforderung zu Eifer (Dienstwilligkeit) und Wachsamkeit (W.-L. II 581) hat auch in unserm Beichtspiegel ihren Platz, freilich einen von den Geboten weit entfernten : Abschnitt J ; der Text ist leider sehr zerstört, erwähnt wird u. a. die mangelnde Aufmerksamkeit gegenüber den sich heimtückisch und unmerklich nähernden teuflischen Leidenschaften, die sich sogar vermittels scheinbar recht harmloser Kindereien in das Herz des Gläubigen einzuschleichen wissen. Eine ganz andre Einteilung des Stoffes zeigt das im Anhang mitgeteilte Fragment b, in dem die Sünden nach dem Schema: Gedanken — Worte — Werke aufgezählt werden; dies Fragment ist aber bei weitem nicht so ausführlich wie unser Buch. Daneben bringt das Fragment, auf einem andren Blatt, eine Darstellung des Werdegangs des Durchschnitts-Electen. Im weiteren Verlauf behandelt der Beichtspiegel die mangelhafte Beichte (Abschnitt E), die fünf Geschenke, d. i. Liebe, Glaube usw., die als das Hauptstück der Religion gelten und deren Vernachlässigung die schwerste Sünde ist (Abschnitt F), dann das 'Offenlassen' der fünf Sinne, d. h., die bereitwillige Aufnahme von Sinnes-
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W. H e n n i n g :
eindrücken, von denen ein jeder die im Menschen lauernde Gier reizen kann (Abschnitt G). Danach folgen, unterbrochen vom Kapitel 'Eifer' usw., bis zum Schluß des erhaltenen Textes drei Abschnitte über Verstöße gegen kultische Vorschriften, nämlich : 1. (Abschnitt H) die sieben Gebete, sieben Hymnen, sieben Beichten usw. Während der Hörer des Tages viermal zu beten hat, nämlich an Gott, Licht, Kraft und Weisheit, die Inbegriffe seines Glaubens (s. Chvastvaneft X A; für die 'Weisheit' hier die Propheten als ihre Vermittler), muß der Electus sieben Gebete leisten : darauf laufen die verschiedenen von Chavannes-Pelliot, Traité II 300 [338] mit N. 6, gesammelten Angaben hinaus ; wenn z. B. im Fihrist von 'vier oder sieben' Gebeten die Rede ist, so muß man hinzudenken : 'je nachdem, ob man Auditor oder Electus ist' (die Angabe von Chavannes-Pelliot, Beruni unterscheide zwei Arten von manich. Gebeten, drei obligatorische und drei fakultative, beruht auf einem Versehen). Im Gegensatz zu den Hörern beginnen die Gebete des Electus bereits morgens (697). 2. (Abschnitt K) die vier Vorschriften für die Montagsfeier, die Z. 730—38 einzeln aufgezählt werden, nämlich Beichte, Gebete und Hymnen, Aufmerksamkeit auf die Predigt, und gegenseitige Sündenvergebung: damit ist zugleich der wesentliche Inhalt der kultischen Handlungen an diesem den Electen heiligen Tage gekennzeichnet. An diesem Tage versammeln sich die Electen eines Bezirks, an diesem Tage nehmen sie auch die Wochenbeichte der Auditores entgegen (ChvastvaneftXIII). 3. (Abschnitt L) den Gottestisch, d. i. das gemeinsame einzige abendliche Mahl der Electen: dieses Mahl ist nicht ein gewöhnliches Essen zur Befriedigung des Hungers, sondern eine täglich sich erneuernde heilige Handlung. Der Electus ißt mit den ihm von den Hörern dargebotenen Früchten die 'Lebendige Seele', d. h. in diesem Falle das in den Früchten besonders konzentrierte Licht, die göttliche Substanz, die durch ihn die Erlösung erlangen soll. Um dies vollbringen zu können, muß er sich auf das Mahl würdig vorbereiten, er muß des Urkampfes als des verhängnisvollen Ereignisses gedenken, das die Lebendige Seele, Teil Gottes, in die Welt der Finsternis führte, er muß sich weiter über seine Natur, über seine Aufgabe sowie über die Natur dessen, was er ißt, klar werden. Er empfängt die Lebendige Seele nur als Depot, das er treulich zu hüten und dem rechtmäßigen Eigentümer zu überliefern hat. Wehe dem Electen, der des Mahles unwürdig ist und doch an ihm teilzunehmen wagt: er verliert die Anwartschaft auf die Erlösung. Das ungefähr ist der Inhalt dieses Abschnittes und des das gleiche Thema behandelnden Textes / (Frg. II) im Anhang. Daß die Manichäer ein kultisches Mahl besessen hätten, das eine Nachahmung des christlichen Abendmahls gewesen sei, ist schon oft vermutet worden: die im Beichtspiegel stehenden Worte »Wessen Fleisch und Blut ist das (was gegessen wird)« (Z. 762 s.) bestätigen diese Vermutung. Es handelt sich dabei aber ausschließlich um die tägliche Mahlzeit der Electen, ein andres kultisches Mahl, etwa gar eines, an dem die Auditores teilgenommen hätten, hat es nicht gegeben (möglich ist natürlich, daß das Mahl einen mehr oder minder
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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feierlichen Charakter hatte, je nachdem, ob es an einem Festtag oder einem Alltag stattfand); daher wird auch die vonPolotsky, Abriß 265, auf Grund koptischer Texte erwähnte »kultische Mahlzeit, die formell dem christlichen Abendmahl entsprach«, eben dieses tägliche Electenmahl sein; auch unter der von Augustin erwähnten 'Eucharistie' der Electen (Polotsky 1. c. 264, 62 ss.) wird man eben dasselbe zu verstehen haben. Ob man freilich dies Mahl als ein Sakrament betrachten darf, ist eine andre Frage (cf. Polotsky 1. c.): mag es vielleicht nicht ein Sakrament im christlichen Sinne sein, so war es zweifellos eines in den Augen der Manichäer.
Mehr denn je früher bei der Ausgabe von Turfantexten hatte ich diesmal mit den sprachlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, was zum Teil daran Hegt, daß ich erst im Mai 1935, eben wegen des hier veröffentlichten Beichtspiegels, begonnen habe, mich mit der soghdischen Sprache zu befassen. Nun wird niemand leugnen, daß die Erforschung des Soghdischen noch immer durchaus in den ersten Anfangen steckt: in seiner Grammaire hat Benveniste sein Hauptinteresse dem Sprachhistorischen zugewandt, leider nicht der Darstellung des überlieferten Sprachstandes, die ein wenig zu kurz gekommen ist; das Lexikon des Buddhistisch-soghdischen, das Reichelt uns für den Sommer 1931 versprochen hat (Handschriftenreste II p.VII), ist leider bisher nicht erschienen. Dazu kam für mich, daß bis jetzt so gut wie keine Texte im manichäisch-soghdischen Dialekt publiziert worden sind. Meiner Verlegenheit habe ich in einem sprachlichen Kommentar Ausdruck gegeben, in dem ich mich bemüht habe, den Schwierigkeiten nicht aus dem Wege zu gehen (was sich z. B. bei einer Übersetzimg leicht machen läßt); aus ihm läßt sich deutlich all das erkennen, was ich nicht verstanden habe: so soll er eine Aufforderung zur Mitarbeit an die Fachgenossen sein. Daß in diesem Kommentar, der auch dem mit dem Soghdischen nicht Bekannten als erstes Hilfsmittel zur Orientierung dienen soll, sehr viel Verkehrtes steht, ergibt sich notwendigerweise aus seinem Prinzip. Er wäre natürlich besser geworden, wenn ich die Veröffentlichung noch ein oder zwei Jahre aufgeschoben hätte; allein, ich huldige nicht dem Grundsatz, Texte erst dann zu veröffentlichen, wenn sie keine Schwierigkeiten mehr enthalten, also, wenn sie nichts Neues mehr zu lehren haben. In der relativ kurzen Zeit, die mir zur Verfügung stand, habe ich leider der gelehrten Literatur über das Soghdische nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmen können; ich mußte mich darauf beschränken, die veröffentlichten und z. T. auch die der Akademie gehörenden unveröffentlichten Texte zu lesen, um so eine noch größere Verzögerung des Erscheinens dieser Arbeit zu vermeiden, als sie sowieso schon sich ergeben hat. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich bei einer Erklärung übersehen habe, daß sie schon früher gefunden worden war. Dem Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzenden der Orientalischen Kommission, Hrn. Geheimrat L ü d e r s , spreche ich für die ErPhil.-hist. Abh. 1936. Nr. 10.
2
W. H e n n i n g :
18 Buch 1-27
laubnis zur freien Benutzung der der Akademie gehörenden Handschriften und für so manche Unterstützung andrer Art meinen ehrerbietigen Dank aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft) hat mir in all diesen Jahren durch hochherzige Gewährung von Beihilfen die Fortfuhrung meiner Arbeit erst ermöglicht, wofür ich ihr zu tiefstem Dank verpflichtet bleibe. Hr. Dr. Lentz hatte wiederum die Liebenswürdigkeit, eine Korrektur mitzulesen.
Persisch-Parthischer Text. Überschriften: S. 1 (mennige) mwhr dyb
Der Siegelbrief
(S. 1) (i) cyg §hr o o ^wd Jmw (2) pws cym d[wsyst] (3) Jwd 'c wys[p]'n (4) 3 przynd'n dwsyst"n (5) rym >b'g hynd o o (6) % wysp^n swb^n'n o) hmwc^g^n u cspsg'n (8) Jwd -'w wysp'n wcydgJn 6 (9) ->[rdJwJn br'd]r['n] (io) 'wd wxJrynsic myhj:)n an Jwd qyh^n o o hwrw^nn (12) ^spwrg^n u r'st^n (13) hrw ky cyn 9 myzdgtJcy (i4) J c mn pdyrypt h r ) d eis? Jwd J w ¿yn ^pr^haöpwdqyrbgqyrdg^n (i7) cymys ncyst (i8) hwnsnd bwd h^d 12 Jwd (S. 2) (i9) ^bybxtgyh pd (20) [w]r[wysn] hwstyg^n (21) h'd o ks ks pd xwys n J m (22) (rot) ptymt mwhr dyb [.Hiernach sind zehn Zeilen leer gelassen]
[persisch] von (u der Welt, und von Ammo, meinem liebsten Sohn, und von all den sehr heben Kindern, die mit mir sind. (6) An alle Hirten, Lehrer und Bischöfe1, und an alle Erwählten Gerechten, Brüder und Schwestern, große (ii) und kleine2, an die Gutseeligen, die sich vervollkommnen und gerecht (wahrhaftig) sind, an (Euch) alle, die Ihr diese Botschaft von mir empfangen habt, (i5) die Ihr mit dieser Lehre und diesen frommen Handlungen, die ich gelehrt habe, einverstanden seid, und die Ihr ohne Zwiespalt im (20) Glauben fest seid. An einen jeden namentlich, [soghdisch] Zu Ende ist: der Siegelbrief.
Überschriften: S. 2—3 (oliv) nwyst mhr | fyg g J h
Es beginnen : Bema-Hymnen
15 (23) (rot) 5J)yst g^hfyg (24) Jwtw J pwr J m J h
(23) Es beginnen: Bema-(Hymnen). [persisch] (24) [Nr. I] Dich wollen wir preisen, Mani, o Herr. Dich wollen wir preisen, Mani, o Herr, König der
(25) m J ny xwdJwwnS0
o J\v tw (26)
^pwr^mP m^ny xwdJwn (S. 3) (27) shryJr
(9) In [br 'djrpn] ist vom r nur der Punkt sichtbar. — (11) Unter dem ersten n in hwrw^nn ein Doppelpunkt ( = hzvrw^n^n). — (17) Nach ncyst zwei Zeilenfüller. — (20) Mit dem r in [w\r[wysii\ verhält es sich ebenso wie Z. (9). 1 2
Eigentlich 'Diakone'. bzw. 'alte und junge'.
W. H e n n i n g :
18 Buch 1-27
laubnis zur freien Benutzung der der Akademie gehörenden Handschriften und für so manche Unterstützung andrer Art meinen ehrerbietigen Dank aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft) hat mir in all diesen Jahren durch hochherzige Gewährung von Beihilfen die Fortfuhrung meiner Arbeit erst ermöglicht, wofür ich ihr zu tiefstem Dank verpflichtet bleibe. Hr. Dr. Lentz hatte wiederum die Liebenswürdigkeit, eine Korrektur mitzulesen.
Persisch-Parthischer Text. Überschriften: S. 1 (mennige) mwhr dyb
Der Siegelbrief
(S. 1) (i) cyg §hr o o ^wd Jmw (2) pws cym d[wsyst] (3) Jwd 'c wys[p]'n (4) 3 przynd'n dwsyst"n (5) rym >b'g hynd o o (6) % wysp^n swb^n'n o) hmwc^g^n u cspsg'n (8) Jwd -'w wysp'n wcydgJn 6 (9) ->[rdJwJn br'd]r['n] (io) 'wd wxJrynsic myhj:)n an Jwd qyh^n o o hwrw^nn (12) ^spwrg^n u r'st^n (13) hrw ky cyn 9 myzdgtJcy (i4) J c mn pdyrypt h r ) d eis? Jwd J w ¿yn ^pr^haöpwdqyrbgqyrdg^n (i7) cymys ncyst (i8) hwnsnd bwd h^d 12 Jwd (S. 2) (i9) ^bybxtgyh pd (20) [w]r[wysn] hwstyg^n (21) h'd o ks ks pd xwys n J m (22) (rot) ptymt mwhr dyb [.Hiernach sind zehn Zeilen leer gelassen]
[persisch] von (u der Welt, und von Ammo, meinem liebsten Sohn, und von all den sehr heben Kindern, die mit mir sind. (6) An alle Hirten, Lehrer und Bischöfe1, und an alle Erwählten Gerechten, Brüder und Schwestern, große (ii) und kleine2, an die Gutseeligen, die sich vervollkommnen und gerecht (wahrhaftig) sind, an (Euch) alle, die Ihr diese Botschaft von mir empfangen habt, (i5) die Ihr mit dieser Lehre und diesen frommen Handlungen, die ich gelehrt habe, einverstanden seid, und die Ihr ohne Zwiespalt im (20) Glauben fest seid. An einen jeden namentlich, [soghdisch] Zu Ende ist: der Siegelbrief.
Überschriften: S. 2—3 (oliv) nwyst mhr | fyg g J h
Es beginnen : Bema-Hymnen
15 (23) (rot) 5J)yst g^hfyg (24) Jwtw J pwr J m J h
(23) Es beginnen: Bema-(Hymnen). [persisch] (24) [Nr. I] Dich wollen wir preisen, Mani, o Herr. Dich wollen wir preisen, Mani, o Herr, König der
(25) m J ny xwdJwwnS0
o J\v tw (26)
^pwr^mP m^ny xwdJwn (S. 3) (27) shryJr
(9) In [br 'djrpn] ist vom r nur der Punkt sichtbar. — (11) Unter dem ersten n in hwrw^nn ein Doppelpunkt ( = hzvrw^n^n). — (17) Nach ncyst zwei Zeilenfüller. — (20) Mit dem r in [w\r[wysii\ verhält es sich ebenso wie Z. (9). 1 2
Eigentlich 'Diakone'. bzw. 'alte und junge'.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
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Buch 27-59 c
heiligen Kirche (Religion), weisester der (29) zyrdr ° o o o oo) Jpwr^m ^w tw gewaltigen Apostel. (30) [Nr. II] Wir wollen Deinen Na3 n J m od by xwdJy m^ny o s^dwm (32) men preisen, Gott, Herr Mani. [parkr dws'rmygr zywyn'g (33) (yg mwrd'n thisch] Mach mich froh, [persisch] o tw dy % (34) Jm'h zwr 'wd nyrwg liebevoller Beieber der Toten. Gib Du uns Kraft und Stärke, auf daß wir voll6 (35) oo km bw3m cspwr (36) pd prm^n kommen werden gemäß Deinem Befehl, [fy]£ [t]w yzd (37) oo oo J pwr JJ) m o Gott! (37) [Nr. III] Wir wollen Gott Mani, (38) % by m^ny xwd 'wn o o (39) nmbrym den Herrn, preisen, wir verehren Deine 9 J w prh wzrg (40) fyt b r ^ g ^wrw^rym strahlende große Majestät, wir neigen uns (4i) ->w w-'xs ywjdhr Jb^g (42) prh J n vor dem Hl. Geist samt den »Glorien« J wd prystg^Jn (43) J b z ^ n o o o o und den kraftvollen Gesandten. yg dyn (28) ywjdhr prysigpn wzr\gn
Überschriften: S. 4 (ikobaltblau) mhr f yg
H y m n e n f ü r [das Bema]
12 (44) s^st^r mytrq (S. 4) (45) mytr^gr mytr
(44) [Nr. IV] [parthisch] Gebieter Maitreya Maiträgar Maitr Caitr1, Gott cytr (46) [b]g msylP mPnyw (47) m ny Christus, MänPü Mäni'i MänPä Xaios, mp]ny J xyws (48) Jnjywg bg mrym^ny Beieber, Gott Mar Mani! (49) [Nr. V] [persisch-parthisch] 15 (49) oo o o Je whyst (50) m^ny J md o Aus dem Paradiese ist Mani gekommen: J wysmnyd (5i) br dr->n o bwd-> rwc (52) freut Euch, ihr Brüder; ein heller Tag rwsnyn ^w d§ny (53) zMg^n o o o o ward uns, den »Söhnen der Rechten«. (54) [Nr. VI] Vom Paradiese ward das 18 (54) ->c wA[yst] br ws J d (55) o Jw ^m3!^ bwd Tor geöffnet und uns ward Freude: der (56) «Pdyh o s^st^r (57) mytrg Jgd m^ry Gebieter Maitreya ist gekommen, Mar m J ny (58) xwdJy J w nwg g J h (59) 0 o oo Mani, der Herr, zu einem neuen Bema. slc
J
(28) Doppelpunkt untere in [wzr\gn (= wzrg^n); freilich ist die Erg. unsicher. — (36) Ergänzung wohl sicher. — (37—46) Eine andre Abschrift des auf diesen Zeilen vorliegenden Textes ist auf M 341a R erhalten (Fetzen aus der Mitte eines Blattes; nur halbe Zeilen). — (39) Hs. pdh. — (46) [b\g nicht ganz sicher. 1 Nur zauberformelartige Abwandlungen des Namens Maitreya? Für MänVü usw. (statt MänVi steht freilich, viell. versehentlich, nur m>ny da) dürfte das wohl kaum zu bezweifeln sein. — An den altir. Namen mtretr (cf. M a r q u a r t , Untersuch, z. Gesch. v. Eran II 123 N. 5) ist natürlich nicht zu denken. — Zu m^ny^) xyws s. ZDMG 90, 6.
2*
20
W. H e
ning:
Buch 5 9 - 9 1
why§t (60) JtPcP o br wyiPd (6i) yzdJn o pwsg xwwd (62) dydym o
J
mJh
(59) [Nr. VII] Vom wohlgepflegten Paradiese öffneten die Götter das Tor: Kranz, Krone und Diadem für uns [alle] ist erschienen
[Hiernach fehlen mehrere Seiten] Überschriften: S. 5 {kobaltblau) g J h r^y
[Hymnen] für das Bema
(63) [Nr. VIII] [parthisch] behütet meinen Leib und erlöst meine o dhyJ[w]w (65) g dg qyrbg (66) nwsg Seele; gewährt meinen frommen Wunsch: rw§n whySt (67) o o oc % tw (68) das ewige Lichtparadies. 6 ^st^y^m yy§wJS0 (69) o % tw 3pwrJm (67) [Nr. IX] [persisch] Dich wollen wir loben, Jesus; Dich wollen wir preiJ J m ny (70) o rwsn rwc g rwc rg 'n (= wn^r^g^n).
— (106) = zo^xPn.—(107) Doppelpunkt untere in ShryrJn (= ihry^r^ri). — (110) Desgleichen unter r in bwxt}rn (= bwxt>r}ri). — (128) p]sb3n ry (in zwei Wörtern) Fehler für pysb3nyy (über p^sb^n^yy in e i n e m Wort). 1
Das Metrum dieses Liedes — daß alle Lieder metrisch sind, versteht sich — ist besonders klar: vier Doppelzeilen mit Zäsur in der Mitte, je vier Hebungen und meist zehn Silben (die 'Ruf-Alefs' dürfen hier wohl nicht mitgerechnet werden).
22
W.
Henning:
Buch 131-163 dyn (132) ywjdhr o o p r J y J w d (133) wys 'br
c
J
yn gy g (134) Jwd hnzmn
'prydg
[Hiernach fehlen mehrere Seiten]
gute komme); (132) mehr und mehr ( = in besonderem Maße) diesem Ort und diesem gesegneten Konvent
Überschriften: S. 9 (mennige) srwsPhr^y
[Preis des] SröS-Ahräy
3 (S. 9) (135) ^w J m J h hrwyn (136) ^rd>w J n J m w s t J n (137) o ^wt ngwiPq^n 5 0 (138) pwnwynd^n o ->w yhm s o (139) yJwyd J n 6 j m J n J wh s 0
[parthisch] (135) uns allen, den betrübten Gerechten und den verdienstvollen Hörern. Auf ewige Zeit (sei es) so!
[Zwei Zeilen leer gelassen] (140) -'fryd u c s t J w J d (i4i) b w J h f y m z^wr (142) hynz J wr bg rasn u (143) qyrtkr o 9 mrd c spwryg (144) o o x J n J wt -"ywz 80 cy (145) hrwyn r w J n J n r J h J w d (146) pnd^n J w hrwyn rwsn J n (147) ^wt g y ^ n 12 bwxtg^n (148) o o Jfryd b w J h kw (149)
(140) Gesegnet und gepriesen werde diese machtvolle Kraft, der Uchte u n d gütige Gott, der vollkommene M a n n . (144) Haus und Umhüllung f ü r alle Seelen, Weg und Pfad f ü r alle Lichten u n d die erlösten Seelen: U48) Er werde gesegnet, auf daß sein lebensvoller Glanz
Überschriften: S. 10—11 (karmin) nwyst | yyäWzyndkry wxybyh f r d J J b (iso) jywhryn tJb->h (S.10) (i5i) Jbr dyn wjydg (152) ^wm J n qr^h r J m 15 (153) drwd J w d wlyd^x d54) pt hrwyn s h r J J n o (155) J w m J n p J y J h p d (156) wyPstyn sPdyft (157) Jwt wxd pdgyrw^ 18 fym (158) Jfrywn p w J g wen (159) jywndg u srwd bg J nyg (i6o) 5m J h hrwyn J w (i6i) yJwyd J n jm 5 n ->whso (162) (rot) 21 /znjpt50 srwshr J y (163) (rot) o VI o [Drei Zeilen leer gelassen]
Es b e g i n n t : ( P r e i s ) Jesu des Belebers auf die erwählte Kirche scheine, (152) auf daß er uns Friede, Heil u n d Zuversicht in allen Landen schaffe. (155) Er möge uns schützen zu wunderbarer Freude, er möge auch dies (158) reine Gebet, diesen lebendigen Klang und göttlichen Sang von uns allen annehmen. Auf ewige Zeit (sei es) so! (162) [persisch] Zu Ende sind: die Srös-Ahräy (-Hymnen), sechs (Stück).
(138 s.) yhm y^wyd^n ist merkwürdig, aber auch sonst belegt (z.B. M 338 R 6 s.: ->w yhm y}zvyd y^wyd^n); gewöhnlich heißt es }w y^wyd^n oder yhmy^zvyd^n; am Ende ist } zvh Abkürzimg von }wh bwyndyy, cf. (161).
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch Buch
164-199
(164)
(rot)
nwyst
Jpwryh^d 3 yysw
whyh
(167)
c
whmn
c
wzrg
pryd
hyb
(169) o J
U72)
bsyhk n wzrg J
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(175) b w r z y s t 9 xwd
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(S. 11)
(166)
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0
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bwynd
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(174) b y s P z J g ^ n kai
(177)
12 o J w m J n (182)
J
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(176)
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y r z m y w z n (iso) ^ w d (i8i)
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§ d y y d78) >wd q y r b g y y b w x t g y y f
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nyw^n
J
pyrwzyy
(165)
s p y x t n q n y g (168) r w s n
(170) m w r d h y z n J
yyswzyndkry
J
J
6
ci79>
J
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qyrdgJrJn u
dydym
qwnJnd o o
Überschriften: S. 12 (kobaltblau) Jpwrysn^yg 15
i8
21
24
23
prJzyst (S. 12) ci84> Jwd j J yd J n zm J n (185) Jwhbyh o qyrbkrzJdg [Zwei Zeilen leer] (186) 'pryd J wd cstwwd (187) hyb byh yyswc (188) zyndkx shr cy nwg (189) mwrd^hyz w J bryg J n (190) fyg xwd m-d zywynJg (i9i) fyg o o ky pd (192) xyym J wd wy[.] cyg (193) JJz u Jwrzwg mwrd (194) hynd o o Jwd bsyhk (195) Jw J wys J n ky pd (196) wym J r c y ns^h ^by (197) Jws grdynd o o u xwd (198) bwd csmwr J w kwr^n (199) Jsnw J g J w qr J n [.Hiernach fehlen mehrere Blätter]
(164) Es 1 beginnen: (Hymnen) auf Jesus, den Beieber. Es werde gepriesen die heilige Weisheit: Jesus, der Glanz, die Jungfrau des Lichts und der große Vahman (der Nou^), (169) (diese) tapferen Erlöser, die Totenerwecker der heiligen Kirche. Es mögen gepriesen werden diese großen Ärzte, (174) die das Höchste 'Ich' heilen, auf daß sie auch uns selbst mehren Friede und Heil, Freude und Frömmigkeit, Erlöstheit (179) und den Sieg der Helden und Mächtigen. Mögen sie uns der großen Majestät und des ewigen Diadems wert Preis [ J e s u ] machen. So sei es weiterhin und auf ewige Zeit. (Verfasser) KirbakkarzäSay. (186) Es möge gesegnet und gepriesen werden Jesus, der Beieber, der neue Äon2, der wahre Totenerwecker, der ja die belebende Mutter für die ist, die an (192) den Wunden der Gier und Sinnenlust gestorben sind, und der Arzt für die, die durch die U96) Krankheiten des Körpers bewußtlos werden. Er sah für die Blinden, hörte für die Tauben
(164) yysw{c)zyndkry steht für yyüw(c)zyndkryg sc. Jpzurystt, vgl. die Überschriften z. B. in M 4, besonders M 4 a 17, wo yngd rwsn}ny b3 für ^ngd rwsn3nyg b )s)h (oder b3Ph )n) 'Hymnen bezüglich Ar/gab rösnäri steht. — (175) kw: L e n t z liest, mir weniger wahrscheinlich, ky.—(179) Doppelpunkt unter dem 2 . 0 in rzmywzn (= rzmywz >«). — (186) L e n t z irrig cstwd. — (192) L e n t z unrichtig kyym, cf. Mir. Man. III s. v. xdm. — wy[s] 'Gift' ? Zu den dürftigen Spuren paßte besser *rojy[2>] = wdyb Mir. Man. I, und am besten wy[m], das in seiner normalen Bedeutung ('Fels') hier jedoch unbrauchbar ist; wym als ReimWortbildung zu %em hingegen würde sich gut in die von H. A. W i n k l e r aufgestellte 'Aleph-Beth-Regel' einfügen (s. Littmann-Festschrift lss.). Für wy[m 'r] ist keinesfalls Raum genug. 1 Die beiden Jesus-Afuriän waren bereits von W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu 120s., veröffentlicht worden; hier Z. 164 bis 199. 2 Siehe P o l o t s k y , Museon X L V 259 s.
W. H e n n i n g :
24 Buch 200-223
Überschriften: S. 13 (mennige) prystg J n
[Preis] der Gesandten
. . . (200) die 1 zweiund[siebzig] Diakone ('Bischöfe'), die dreihunderttyryst J wd §st (202) n P n s ^ r ^ n wysp JJ) n sechzig Hausfuhrer, alle reinen und hei3 (203) wcydg^n p^k^n u ywjdhrn so (204) 0 o ligen Erwählten, (204) die in den fünf Geboten und den drei Siegeln vollkommen ky pd pnj so 'ndrz u sh (205) mwhr c spwr sind: zu frommer Tat soll ihrer gedacht J J werden. hynd pd (206) qyrbg qyrdg'n y d (207) (207) Die große Majestät (Glorie) und 6 hyb bwynd o o prh wzrg (208) >wd w J xs der durch das (göttliche Schöpfungs-) w J c J pryd c y (209) hnv'g x w r V n Wort erschaffene Geist der ganzen Kirchenprovinz 'Osten', der dieser Gep M g M s ] (210) 0 0 % fyn rm J wd J rd J yh meinde und Erwähltenschaft ('Gerech9 (2ii) fyg yzd^n p^sb^n u (212) prwr^g tigkeit') der Götter Hüter und Pfleger ist 2 : zu frommer Tat soll seiner gedacht J st pd qyrbg (213) qyrdg J n 'y'd hyb werden. (214) An der Spitze Mär Näzuyyazd, byh (214) 0 0 pd sr mry n^zwgyczd der Lehrer der Kirchenprovinz'Osten': 12 (215) hmwc^g c y x w r V n (216) p^ygwspd zu frommer Tat soll seiner gedacht werkyrbgkyrdg J n (217) J yM hyb byh 0 o^wd den. (S. 13) (2oo) Jwd dwn^n f spsg J n o o (201)
Überschriften: S. 14—15 {oliv) ppwrysn cyg] | [prystg J n] (S. 14)
(218)
15 m ' n s W n
wysp J n
c
spsg J J n
[Preis der Gesandten]
(219)
Jprynsr^n (220) xrwhxw'n'n
zyr^n dbyr^nnyw'nomhrsr^n(222) zgrw^c'n J wd wysp , J n (223) b r ' d r ' n p^k^n
(218) Und all die Diakone ('Bischöfe'), die
Hausführer, die Vorsteher der Gebete (Hymnen), die klugen Prediger, die w a c k e r e n Schreiber, die (222) melodienreichen Hymnensänger und (überhaupt)
(209) p3y[g\vi[s\ sehr unsicher; prima vista würde man etwa p^ndws, p3ndym o. dgl. lesen. —
(210) Vor 3w ist wohl ky ausgelassen. — (214) = n3zzugyzd. Überschrift 14115: Die Überschrift der Seite 14 ist gänzlich verwischt, die Tusche ist dermaßen zerlaufen, daß an Stelle der Überschrift nur noch ein großer olivfarbener Fleck sichtbar ist, dessen Konturen zu meiner Ergänzung stimmen. Die Überschriften der Seiten 15 und 16 sind abgerissen.
1 Diese Seite (Z. 200—217) ist bei v o n L e C o q , Manichäische Miniaturen Tafel IV Abb. d abgebildet; Transskription und Übersetzung von F. W. K. M ü l l e r ebenda p. 40. 2 Ein weltlicher Herrscher dürfte hier nicht gemeint sein, trotz wzrg prh bei M ü l l e r ,
Thomsen-Festschrift 208 Z. 5, und prior ^g cy -rd^w^n M I 13 s.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
25
Buch 223-267
u ywjdhrn (224) pd qyrbg qyrdg J n Jy'd (225) hyb bwynd o o wx J r f yn (226) dwxsJn 3 u ywjdhrJ n ^b^g (227) xwys hnzmn u m J nyst J n (228) pd qyrbg qyrdg'n J y 5 d (229) hyb bwynd o o u wysp^n (230) 6 nywsPgJn br J dr J n Jwd (231) wxJryn J c xwrJs JJ n (232) xwrnw^r J brg J wd Jyrg (233) ky pd yzd rwsn zwr u whyh (234) 9 'stw'n hynd pd qyrbg (235) qyrdg J n J y J d hyb (S. 15) (236) bwynd o o c st J ysn (237) Jpryn r J b pywhysn u (238) wyndyln 'c 12 Jm J h (239) hrwyspJn pd pJkyy u (240) J wyzxtyyso J whyr J d J wd (241) pdyrypt bw J d o o pysnPra (242) pydr J n xwJbr J n u 15 nyJgJn (243) pdyxsr^wynd^n JwmJn (244) xwd pryst J nd zwr J wd (245) ^ry'dysn bzvxt[gyy] ^wd (246) />[yrwzyy dr]jystyy 18 Jwd J by (247) zü^[yndyy] s J dyy u qyrbgyy (248) r J m u wsydJxwso nryhr (?) u (249) p J sb J nyy qyrbg (250) twxsysn u 21 cspwrgJryy (25i) Jwd J st J r hy§tn (252) w J bryg J n rasn cyg (253) drwdyy o wnyr J d J br hm J g (S. 16) (254) dyn ywjdhr o prJy 24 u wys (255) Jbr cyn gyJg u hnzmn (256) Jprydg o Jbr mn ywd (257) J§mJh br Jdr J J n (258) dwsyst'n xw'r^yn (259) dwxs'n >wd 27 ywjdhrJJn (260) nywsJgJn hwrwJnJn o o (26i) Jwh kw p J d u phryst (262) bw J m pd dst cyg (263) />r[yst]£pn] rwsn^n Jwd (264) 30 jmygJn qyrdgprJn pd] (265) fyw n^m zyndg [u ywjdhr] (266) % pr'zy§t u '^yd^n (267) zm J n J wh byh [Zwei Zeilen leer gelassen]
alle reinen und heiligen Brüder: zu frommer Tat soll ihrer gedacht werden. (226) Die jungfräulichen und heiligen Schwestern, samt ihren Konventen und Klöstern: zu frommer Tat soll ihrer gedacht werden. (230) Und all die Hörer, die Brüder und Schwestern, im Osten und Westen, im Norden und Süden, die sich zu Gott, Licht, Kraft und Weisheit bekennen: zu frommer Tat soll ihrer gedacht werden. (236) Preis, Lob, Bitte, Gebet und Flehn von uns allen steige in Reinheit und Begnadung empor (241) und werde angenommen von (lit. vor) unsern gütigen Vätern und verehrungswürdigen Ahnen: sie selbst mögen uns senden Kraft und Hilfe, Erlöstheit und Sieg, Gesundheit und Unverletztheit, (247) Freude und Frömmigkeit, Frieden und Zuversicht, Güte und Schutz, frommen Eifer und (frommes) Streben nach Vervollkommnung, den Sündenerlaß, (252) das wahre Licht des Heils: (all dies) möge der ganzen heiligen Kirche bereitet werden (zugute kommen), mehr und mehr (ganz besonders) diesem Ort und diesem gesegneten Konvent, (256) mir und Euch liebsten Brüdern, jungfräulichen und heiligen Schwestern, gutseeligen Hörern. (26i) Auf daß wir durch die Hand der lichten Gesandten und machtvollen Oberhäupter behütet und bewahrt werden. (265) In einem lebendigen und heiligen Namen sei es so weiterhin und auf ewige Zeit.
(223) Doppelpunkt unter r in ywjdhrn (= ywjdhr ^n). — (225) = wx3ryn. — (248) rnyhr:
die Lesung mwhr ist mindestens ebenso gut möglich. —wsyd^xw ist die ältere Form des häufigen wsyd^x 'Vertrauen', eig. 'geöffneter Sinn' (von vis- 'öffnen', s. ZU IX 208, und axv [woraus >wx Z.366] = av. ahu-). — (251) Am Zeilenende ein Zeilenfüller, der einem d nicht unähnlich ist. — (258) = xw3ryn; cf. (225).
26
W. H e n n i n g :
Buch 2 6 8 - 3 0 2
(268) Jfryn^m u ¿sfw^m (269) J\y frystgJn rwin J n [.Hiernach fehlt ein Blatt] Überschriften: S. 17 (mennige) prystgJn (S. 17) (270) m^ns^rcPr^n Jfrywn sr J n xrwhxw^n^n dbyrnso (272) ^rdJwJn pw J g J n br J dr J n (273) wx^ryn ky pt wy^g wyJg (274) ^st Jhynd J d wxybyy (275) crg J njmn u m^nyst^n (276) o o p^d u Jmwst bwynd (277) pt dsn cy wjyd w^d (278) frying u hm ngwsPg'n (279) JmwstJnsic o £>rpd]r5« u (280) wx^ryn syrgJmgJn u drwd (28i) zMgJn 00 ky pj wysp (282) §hr mrz Jwd pJdgws (283) Jst Jhynd ky pt bg (284) rw§n zJwr Jwt jyryft (285) wJwryft J h'd pd kyrbg (286) qyrdg'n J by J d bwynd o o (287) ¿st^wysn u Jfrywn
[parthisch] (268) Wir loben und preisen die lichten Gesandten
[Preis der] Gesandten (270) die Hausfiihrer, die Vorsteher der Gebete (Hymnen), die Prediger, die Schreiber, die reinen Gerechten, Brüder und Schwestern, an allen Orten, wo sie weilen, samt ihren (275) Sprengein, Konventen und Klöstern: sie mögen durch die Rechte des Hl. Geistes, des Freundes, behütet und gesammelt werden. (278) Und auch die betrübten1 [sie] Hörer, Brüder und Schwestern, die Freunde und Söhne des Heils, in allen Landen, Marken und Provinzen, wo sie weilen, (283) die an Gott, Licht, Kraft und Weisheit glauben: zu frommer Tat soll ihrer gedacht werden.
Überschriften: Es sind zu Ende: Die Gesandten(Preislieder) J J (287) Preis und Lob, Bitte und An(S. 18) (288) ng d wd nmstyg (289) pdwhn betung, Gebet und Flehn von uns allen u wyndy§n(290)Jc W hrwysp^n (291) sn^h steige empor und werde angenommen J wd pdgryft (292) bw^h o o prw JJ n (293) von (lit. vor) (293) den Göttern und Gottbg J n J wt yzd^n o o (294) kwmJn wxd heiten: sie selbst mögen uns Kraft und frsPwynd (295) zJzvr J wt J brnng (296) kw Keuschheit senden, damit wir in Liebe, pt fryh w-^xS (297) pw]i tnb^T Jngdg (298) an Geist und Körper vollendet und vollkommen werden. J wt cspwryg bwJm (299) 0 o gryw jywndq (299) Die Lebendige Seele gelange zur J w (300) bwyso y J d J d J hw J nyg (3oi) Erlösung, die Gabenspender mögen J by J st JJ r bwynd (302) 0 o Jwt J m J h sündlos werden, und wir alle wollen die S. 18—19 (oliv) prz J pt | prystg'nyg
1
Sonst bezeichnet ämustän stets die Electen: P o l o t s k y wies mich darauf hin, daß das Wort Lehnübersetzung von syr. rcÜusri' L 'traurig' 2. 'Mönch' ist.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
27
Buch 3 0 2 - 3 3 7
hrwcyn 003) bwxtqyftso wynd^m o (304) pt cyw n J m zyndg (305) Jwt ywjdhr 3 prJzystso (S. 19) (306) ^wt jJydJn zm^n (307) Jwh bwyndyh (308) (rot) hnzpt J pwrysn cy (309) (rot) prystg^n pd mr II [.Hiernach sind zehn Zeilen leer gelassen] 6 (310) (rot)
J
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g ^ h ' y g (312) ' s n w g n g w c y m p d
(rot)
(313) z w p r
Erlösung finden, [persisch] (304) In 1 einem lebendigen und heiligen Namen sei es so weiterhin und auf ewige Zeit. (308) Zu Ende sind: die GesandtenPreislieder, an Zahl zwei. (310) Es beginnen: die Bema-Preislieder. (312) Wir beugen das Knie zu tiefer
Überschriften:
S. 20—21 (karmin) Jpwrysn | pry[stg] n y z J y § n n m b r y m ( S . 2 0 ) (314) > w d 9 J J
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24 (336) J g r J w o u n § y m
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21 ( S . 2 1 )
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(320) n m y z y s n m d
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Preis des Apostels
(333) m^ny
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0 ky
Anbetung, wir verehren und preisen den mächtigen Gott, den gepriesenen König und verehrungswürdigen Herrn der lichten Welten (Äonen), (3i8) auf dessen Wunsch und Willenserklärung Du, unser erhabenster Gott, zu uns gekommen bist. (322) Wir verehren Jesum, den Herrn, den Sohn der Größe2, der Dich, Geliebtester, zu uns gesandt hat. (325) Wir verehren die gepriesene Jungfrau, den lichten Zwilling3 (?), der Dir in jedem Kampf zur Seite stand. (329) Wir verehren den großen Vahman (Nous), den Du den Gutseeligen ( = Hörern) ins Herz gepflanzt hast. (332) Wir verehren Deine große Majestät, unser Vater, Apostel des Lichts, Mani, o Herr. (335) Wir verehren dieses herrliche Bema (Thron) und diesen glänzenden Sitz, auf dem Du Dich niedergelassen hast.
(302) = hrwyn. — (309) Doppelpunkt über m in mr. — (311) = g}hyg. 1
Die Schlußformel ist wörtlich (abgesehen von bwyndyh) dem vorhergehenden persischen Preislied entnommen (Z. 264 ss.). a Cf. P o l o t s k y , Abriß 168, 51s. 3 Hier wohl kaum 'Anführer'; vgl. Schaeder,Iranica 23 N. 4.
W. H e n n i n g :
28 Buch 3 3 7 - 3 6 7 J
br nsst (338) hy o o nmbrym ^w dydym (339) br^z^g cyt pd sr (340) wyn^rd o o nmbrym ->w J yd (34i) dys u />hyk[y]rb (342) [fy hw]cyhr o o nmbrym (343) [b J pn u prystgJJ)n (344) c y\. J b'g J md hynd ° (345) nmbrym J w h^nPg (346) wcydgyy u ps->gryw J prydg (347) fyg tw xwdJwn o o nmbrym (348) 'w hmwc^g^n wzrgJn o o Überschriften: S. 22 {kobaltblau) [Jpwry]§n cyg J
c
(349) nmbrym w spsg^n (S. 22) (35o) J
zwrmnd^no o nmbrym w (35 Dnv'ns^rVn zyrJJ>n o o (352) nmbrym J w dbyr J n nywn (353) o o nmbrym J w mhrsr J y J n (354) z g r w ^ n o o nmbrym J w (355) ^rdJwJn pJk^n o o nmbrym (356) ^w dwxS^n ywjdhr^n o o (357) nmbrym u Jpwrym J w (358) hm J g rm rwsn o o fyt (359) xwd wcyd hy[n]J o pd wJxs (360) (y rJstyy o o u J[c p]rA (36i) Cyg tw xwdJwn o u pz p]rh (362) fyg fymysJn hrwyspJn (363) xwJhym
JJ
ypt pmso (364) wysp^n
hn J m J n kwm (365) ^y^dg^ryy J w dyl (366) JyJsySn JW JWX O o (367) ^wsy30 ->w mnwhmyd Jwd [Hiernach fehlt mindestens ein Blatt]
(338) Wir verehren das strahlende Diadem, das Du Dir aufs Haupt gesetzt hast. (340) Wir verehren diese herrliche Gestalt und dies schöne Bild. (343) Wir verehren die Götter und Gesandten, die mit Dir gekommen sind. (345) Wir verehren die gesamte Erwähltenschaft und (zunächst) Deinen gesegneten Stellvertreter1, o Herr. (348) Wir verehren die großen Lehrer. Preis des [Apostels] (349) Wir verehren die kraftvollen Diakone ('Bischöfe'). (351) Wir verehren die weisen Hausfüihrer. (352) Wir verehren die wackeren Schreiber. (353) Wir verehren die melodienreichen Hymnensänger. (355) Wir verehren die reinen Gerechten (electi). (356) Wir verehren die heiligen Jungfrauen (electae). (357) Wir verehren und preisen die ganze Lichtgemeinde, die Du selbst durch den Geist der Wahrheit erwählt hast. (360) Von Deiner Majestät (Glorie), o Herr, und von der Majestät all dieser erbitte ich mir als Gnade für alle meine Glieder, (365) daß mir komme Gedenken ins Herz, Erinnern in den Sinn, Gedächtnis in die Gesinnung und
(342) Ergänzung unsicher; am Ende ein Zeilenfüller. — (343) Erg. nicht ganz sicher; cf. Mir. Man. II 326 N. 6. — (352) Doppelpunkt unter w in nywn (= nyw~>n). — (360—61) Ergänzungen unsicher. 1
Vgl. unten Kommentar zu c 43.
Ein manichäisches
und Beichtbuch
29
Buch 3 6 8 - 3 9 5
(S. 23) {Zehn Zeilen sind abgerissen) (368) c
] . d h y O J e (369)
ü l l W p t g (370) ]
yg ^wmyxtg (37i) ]j[..].c (372) (aus3 gefressen) (373) §b Jcy[5 ] o (374) dryst J wr n [ . . . . m]rd (375) ¿yg ¿spwr o r [y] Jwzyd (S. 24) (Zehn Zeilen sind abgerissen) ky[ (378) 6 (376) wt whmn z^myn'nd^ (Engel) mögen Dich behüten und Vah(406) nwg zyhr cyg (S. 27) (407) jJyd J n man möge Dir neues ewiges Leben 00 00 (408) (rot) J wr pd nwg jdg nw J k senden. (408) [Nr. III] Melodie: Zu neuem (409) ^wr pd nwg jdg J wd nyw (410) Ruhme komm herbei. mwrw^h^ o o u pd rwc^n (4ii) fyg • Zu neuem Ruhm und gutem VorJ n^wdyr s J dyy o o (412) % f yn hnzmn cy zeichen, zu Tagen unvergänglicher b J n u (413) prystg J n 0 o Je hrw (414) Freude komm herbei (412) zu dieser VerpJygws^n u ws J n shr'n (415) o o sammlung der Götter und Gesandten. prh J n w^xiPn ^wd b^n (4i6) rwsn^n5 o 0 Aus allen Provinzen und vielen Landen J mwi[t hynd] (4i7) pd sMyy pd f yn rwc haben sich die 'Glorien' und Geister und [o]o (4i8) Jwh kw tw xwd J y s J r J r (4i9) fyg die lichten Götter freudevoll an diesem Tage versammelt, (4i8) um Dich, Herr, ¿stwdn'm 3 0 o (420) pdyr 'nd pd pryh J wt Führer gepriesenen Namens, liebevoll (421) bw J nd pJsb J nJ o Je (422) wysp zu empfangen und um Dich vor allen dwäsmnwn u dyn (423) wzyndgJr^n3 o 0 Feinden und Verderbern der Kirche zu Überschriften: S. 28—29 (mennige) mhr J n cyg | s 'dyh^n J
m J h (424) pd J bz J r s J dyh tw (S. 28) J
(425) nmbr m
J
J
o o Jwd pd (426) tw n
prwxyh nyw (427) pmiyn^m 3 o o ""st'ydg
Freudenhymnen schützen. (424) Mit großer Freude werden wir Dir Verehrung darbringen, und über Dein Glück werden wir uns recht freuen. — (Verfasser:) IstäyiSay.
(400) Statt pd I Jw läßt sich auch pd}n lesen, das hier jedoch fehl am Platze wäre; }n ist kürzere Form von 3ny 'ander'. — (405) z^myn^nd Fehler für z3myn>d (bewirkt durch die beiden vorangehenden Verbalformen). — (421) Der auf p J si> J « J folgende Punkt, bei dem die übliche Umrandung mit roter Tusche fehlt, könnte immerhin den Rest eines n darstellen (also = p3sb3n3n); der Schreiber jedoch, der die farbigen Überschriften, Zwischenüberschriften, Rosetten und die Umrandung der vom Textschreiber bereits mit der gewöhnlichen schwarzen Tusche ausgeführten Interpunktionspunkte zu besorgen hatte (cf. P o l o t s k y , Homilien 25, 18 s.), mag diesen Punkt übersehen haben.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch Buch 428-461 [Eine Zeile leer gelassen] (428) (rot) pd pncyxzJn nw J k o o (429) ^wr xwrxäyd rw§nygr o (430) >wr pwrm J h cy 3 br'z'g (43i) o ^wr pryhrwd xwd^y thm (432) J wd nyw r^ymst o o pdyr (433) [nwg] mag J pryn J c whmn (434) [sjhry^r o o 6 s J d b J s u (435) wstyr pd J n J wdyr wJrysn [Eine Zeile leer gelassen] (436) (rot) pd J md xwdJy m^ny (437) Jmd c spyxt rwcyst o (438) xwrxsyd rwsnygr 9 pd (439) Jsm^iPn brJzystws (440) rwsnyy pd wyspJn (S. 29) (44i) shr^n u p^ygws^n o (442) pscg ^m^ br J dryh o (443) kws pysyy 12 nmbr^m o (444) kwm^n dyM iPdyh u (445) zyhr cyg j J yd"n
31
(428) [Nr. IV] Mit Pancixazän-Melodie^??). Komm herbei, lichtbringende Sonne, komm herbei, strahlender Vollmond, komm herbei, barmherziger, starker und höchst einsichtsvoller Herr: (433) empfange immer neuen Segen von Vahman, dem König; sei froh und glücklich in unvergänglicher Freude.
(436) [Nr. V] Mel.: Mani, der Herr, ist gekommen. Es kam, erglänzte, leuchtete auf an den Himmeln die lichtbringende Sonne, ihr Licht strahlte auf alle (441) Lande und Provinzen: wir Brüder sind bereit, uns vor ihr zu verneigen, auf daß sie uns Freude und das ewige Leben gebe. (446) [Nr. VI] Melodie: Du bist der starke Gott. [Eine Zeile leer gelassen] Gekommen ist der Heilbringer, der (446) (rot) cyn pd by hy J bz J r nw J k (447) der ganzen Kirche Heil schafft: mehre 15 J md drwdygr drwdyn'g (448) f y hm J g das Heil der Diözese, dem Konvent und dyn o drwd ^bz^y (449) Jw crg Anzmn u der Erwähltenschaft. (450) Dir komme wcydg[yy] (450) o o drwdwt ,J y 3 d J c [by] Heil vom starken und höchsten G o t t e , Heil gebe Dir L i c h t , K r a f t und Weis18 (45i) J bz'r J wd bwrzyst (452) drwdyn'dwt heit. (453) Von der heiligen Kirche sollst rw§n zwr J wd (453) whyh o o ¿stwd J wd Du gepriesen werden und gepriesen sein, (454) c st J yh J y Jc dyn (455)ywjdhr r'myn'nd die Gesandten, die 'Glorien' und Geister 21 ^wt (456) prystg J n prh J J n ^wd (457) wJx;Pn mögen Dir Frieden geben. (457) Lebe froh, Überschriften: S. 30 (kobaltblau) ä'dcn'n
[Die H y m n e n der] F r o h e n
sM zyw w J r (S. 30) (458) Jwd wätyr pd freue Dich und sei glücklich in neuemFrienwg (459) r J mysn o rwcyn J w (460) den, erleuchte die Kinder mit dem lebens24 przynd J n pd wJxs f yg (46i) zyhryn o 0 vollen Geist. (Verfasser:) Bay Aryamän. (428—435) Eine andre Abschrift des gleichen Textes liegt, worauf mich L e n t z während
des Druckes hinwies, auf T II T 22 vor. — (428) cyn pd pncyyxz^n nw3g T II T 22 am
Ende des Liedes. — (431) >wd fryhrwd T I I T 22. — (432) pdyr: T II T 22 falsch pd. —
(433) nwg nwg >fryn T II T 22. — (434) u: T II T 22 >wd. — (435) >n3wryd TUT
22 falsch.
— (453) Nach cstwd ist versehentlich bw3y ausgelassen. — (455) r^myn^nd >wt zweifellos
Fehler für r3myn3ndwt. 1
D. h. 'Melodie mit fünf Hebungen' (soghd. xaz-) ? ?
W. H e n n i n g :
32 Buch 461-491 J
ry J m'n (462) (rot) cyn pd
(462) [Nr. VII] Diese (Hymne) in soghdischem Ton. swylyy zgr o o (463) 'md nwg xwrxsyd Eine neue lichtbringende Sonne ist 3 rw§ngr (464) >wd nwg prystg srwbr (465) gekommen, ein neuer Apostel (GeJ c xwr J s J n pJygws (466) o o J^wrd nwg sandter), ein Lehrer1 aus der Ostprovinz: ¡Pdyy Jwd (467) [nw]g wsyd^x 3wd nwg (466) der ganzen heiligen Kirche hat er neue Freude, neue Zuversicht und neue 6 (468) /»r^dng ^bz^r hm J g (469) dyn ywjdhr kräftige Förderung gebracht. (469) Die o o wJrynd (470) prystg'n' prh J) n (47i) Gesandten, die 'Glorien' und die Geister H>JxäJn-> o o p d t w prwx (472) pysJr s ^ r freuen sich über Dich, glückseliger Leiter, Führer gepriesenen Namens. 9 fyg (473) ''stwdnJm o o zywJyyso (474) pd Lebe (474) in Gesundheit und neuem drystyy Jwd nwg (475) r3mysn Jwd pd nwg Frieden und in neuer (rot) by 50
Soghdischer Text. Überschriften: S. 31 (oliv) cxs^pS
Das Gebot: [Nichtverletzen]
(S. 31) (476) c^nw npykyy frm J yt o o (477) J
c
J
J
12 ky w h^n §hr yg (478) r mysn k myd Swdn (479) Je J ydr xwys gryw pd (480) ny§Jn cy b ^ n
c
y (48i) whystJw hyb
15 Jmwrdyd (482) o o Jrty Jzw pr wyspww (483) jmnw
JJ)
zyrm 8/3[y]sm (484) pne
mrSJspfndtJi (485) jS[y]styy r[w]xsny'Ä 18 [kyy] (486) pr §wkcJ n/?tcJ[h] (487) z^yy J
styy yr J n tmp'r (488) Sßysnyy yryw ky
ptmwytyy (489) 8Jrmskwn pSyy ßJryh 2i (490) snyy Jwxnz swS nwJj> (49i) pyz
[soghdisch] wie Er in der Schrift lehrt: [persisch] »Wer zu jener Welt des Friedens zu kommen strebt, der möge von hier ab seine Seele (sich selbst) im Zeichen der Paradiesgötter sammeln.« [soghdisch] (482) Und ich quäle und verletze zu jeder Zeit die fünf Elemente, das gefesselte Licht, das in der trockenen und der feuchten (487) Erde ist! Wenn (ich zulasse, daß) der schwere Körper, der quälerische Leib, mit dem ich bekleidet bin, zu Fuß oder reitend (490) aufwärts oder abwärts steigt, schnell oder langsam geht, schlägt
(463—473) Von diesem Teil der hier veröffentlichten Hymne ist eine andre Abschrift auf M 276 erhalten: diese (im übrigen sehr schlecht erhaltene) Handschrift hat die Überschrift 3 mdysn cyg s^Pr^n 'Das Kommen der Führer'. — (463) rwsngr aus Platzmangel gekürzt; rwinygr M 276. — (464) prystg M 276. — (466) Jwd: u M 276. — (467) Erstes nwg deutlich M 276. — (468)pr^dnngM. 276. — (470)prystg prh'n M 276. — (472) Statt s J r J r hat M 276: hmwe^g]! — (483) dß[y]sm: vom ß nur die Punkte sichtbar. — (484) Erg. zweifelhaft. — (490) Auch iioknz nicht ausgeschlossen. — nw3y: y sehr unsicher; man könnte auch «ioJ o (nicht umrandeter Punkt, vgl. oben 421) lesen. 1
Nicht hmwe^g, sondern srwbr.
W. H e n n i n g :
32 Buch 461-491 J
ry J m'n (462) (rot) cyn pd
(462) [Nr. VII] Diese (Hymne) in soghdischem Ton. swylyy zgr o o (463) 'md nwg xwrxsyd Eine neue lichtbringende Sonne ist 3 rw§ngr (464) >wd nwg prystg srwbr (465) gekommen, ein neuer Apostel (GeJ c xwr J s J n pJygws (466) o o J^wrd nwg sandter), ein Lehrer1 aus der Ostprovinz: ¡Pdyy Jwd (467) [nw]g wsyd^x 3wd nwg (466) der ganzen heiligen Kirche hat er neue Freude, neue Zuversicht und neue 6 (468) /»r^dng ^bz^r hm J g (469) dyn ywjdhr kräftige Förderung gebracht. (469) Die o o wJrynd (470) prystg'n' prh J) n (47i) Gesandten, die 'Glorien' und die Geister H>JxäJn-> o o p d t w prwx (472) pysJr s ^ r freuen sich über Dich, glückseliger Leiter, Führer gepriesenen Namens. 9 fyg (473) ''stwdnJm o o zywJyyso (474) pd Lebe (474) in Gesundheit und neuem drystyy Jwd nwg (475) r3mysn Jwd pd nwg Frieden und in neuer (rot) by 50
Soghdischer Text. Überschriften: S. 31 (oliv) cxs^pS
Das Gebot: [Nichtverletzen]
(S. 31) (476) c^nw npykyy frm J yt o o (477) J
c
J
J
12 ky w h^n §hr yg (478) r mysn k myd Swdn (479) Je J ydr xwys gryw pd (480) ny§Jn cy b ^ n
c
y (48i) whystJw hyb
15 Jmwrdyd (482) o o Jrty Jzw pr wyspww (483) jmnw
JJ)
zyrm 8/3[y]sm (484) pne
mrSJspfndtJi (485) jS[y]styy r[w]xsny'Ä 18 [kyy] (486) pr §wkcJ n/?tcJ[h] (487) z^yy J
styy yr J n tmp'r (488) Sßysnyy yryw ky
ptmwytyy (489) 8Jrmskwn pSyy ßJryh 2i (490) snyy Jwxnz swS nwJj> (49i) pyz
[soghdisch] wie Er in der Schrift lehrt: [persisch] »Wer zu jener Welt des Friedens zu kommen strebt, der möge von hier ab seine Seele (sich selbst) im Zeichen der Paradiesgötter sammeln.« [soghdisch] (482) Und ich quäle und verletze zu jeder Zeit die fünf Elemente, das gefesselte Licht, das in der trockenen und der feuchten (487) Erde ist! Wenn (ich zulasse, daß) der schwere Körper, der quälerische Leib, mit dem ich bekleidet bin, zu Fuß oder reitend (490) aufwärts oder abwärts steigt, schnell oder langsam geht, schlägt
(463—473) Von diesem Teil der hier veröffentlichten Hymne ist eine andre Abschrift auf M 276 erhalten: diese (im übrigen sehr schlecht erhaltene) Handschrift hat die Überschrift 3 mdysn cyg s^Pr^n 'Das Kommen der Führer'. — (463) rwsngr aus Platzmangel gekürzt; rwinygr M 276. — (464) prystg M 276. — (466) Jwd: u M 276. — (467) Erstes nwg deutlich M 276. — (468)pr^dnngM. 276. — (470)prystg prh'n M 276. — (472) Statt s J r J r hat M 276: hmwe^g]! — (483) dß[y]sm: vom ß nur die Punkte sichtbar. — (484) Erg. zweifelhaft. — (490) Auch iioknz nicht ausgeschlossen. — nw3y: y sehr unsicher; man könnte auch «ioJ o (nicht umrandeter Punkt, vgl. oben 421) lesen. 1
Nicht hmwe^g, sondern srwbr.
33
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch Buch
491-526
pt§kJf
ptwJc
ptry§tyy
(493)
zJyy
(492) J
n§ystyy
Überschriften: S . 3 2 — 3 3 (ikobaltblau) p w
J
zry§tyy ptsystjy_y
der verletzten u n d zerrissenen, der
z r m y J h | cxä'pS
3 (S. 32) (494) qnyy yknyy Sys prSys (495) JJ
oder ritzt, (daß er) in der d ü r r e n E r d e ,
J
J
ptyy tys mndyh (496) yrykyy wfry
wJryh (497) nmby r^S §wJmndyy (498) pnc 6 S^rwkync 8Jm (499) pnc ptync SJJm (soo)
Das
Gebot:
Nichtverletzen
d r ü c k t e n u n d g e t r e t e n e n , (494) g r ä b t o d e r u m g r ä b t , b a u t oder mauert, (daß er) in die
Wässer
hineingeht,
im
Schlamm,
Schnee, Regenwasser oder T a u des Weges g e h t , (498) ( d a ß e r ) d i e f ü n f p f l a n z l i c h e n Geschöpfe oder die f ü n f
fleischlichen
nßtyy ptwJtyy Jngrnd (5oi) frkr[nd z]rys
s c h ö p f e , seien sie f e u c h t o d e r
ptry§ cw (502) x[w]i[yy J]ktwSJrm Jnyw
entzweitritt
9 (503) [»Syh] nmy^[y]in 8ßrt[w] (504) [8prm o cww mnJ pySJr (505) mr|xmyt xwsty ßsty (506) nmyJk ptySyJ ßyrt (507) 12 SJrnd IV pJSyh (508) stwrpSyy ->wjynd (509) ßjynd pyz ptsk'f (5io) trytzJyy J
ktwSJrm (5H) pr nxsyrt mryyst (S. 33) J
J
15 (512) ^pyk Stw z yxyzyy (5i3) pr nyt J
ynd^k Sym^rwzw (5i4) jw n zyrysw o ms z^wy^ (5i5) jwtyJ snJm wSn^m (5i6) «wyy J
18 pxw q wtänyh (517) >ncyr rwrJ ßycy->h (5i8) qwc^ xwycq Jkrtw (519) S^rm pr J
J
J
^sp^Sy nx[wnc] (520) ßjng rytyy mrc 21 pty] (52i) qtsndy o cw xzw^fty^] (522) pySJr pr Jnyw JJSyh (523) yysyp xwsndy3 jytw (524) ?Prm o 0 cw Spyry^h (525) 24 ptyrnyy tryyy ptnjyw (526) SstyJ jytw8Jrm
be-
oder
getan
habe
oder
jemand
aufgefordert habe; Menschen
geschlagen
verletzt das^selbst
andren
wenn
(506) o d e r
wurden,
trocken,
zerstückelt,
o d e r z e r r e i ß t : (502) w e n n i c h
Ge-
dazu
meinetwegen
oder
gefesselt
Schmähungen
und
Beleidigungen erdulden mußten, (wenn) ich vierfüßigen Tieren durch Absteigen oder
Besteigen,
Spornen
durch
Gewalt
Schlagen
angetan
oder
habe,
w e n n ich gegen Wild, Vögel,
(5ii)
Wasser-
tiere oder auf der E r d e kriechendes
Ge-
w ü r m Böses geplant, ihr L e b e n verletzt habe;
wenn
ich
ferner
(515)
B a d . . . . , ein neues Stück oder ein altes, f ü r eine Feige, ein Heilmittel oder eine Medizin den
Mund
aufgemacht
habe;
(519) w e n n i c h m i c h ü b e r d i e K ä m p f e d e r Heere, über den T o d der Sünder ihre
Verwüstungen,
haupt)
aus
wenn
Übermut
ich
mich
oder (über-
über
eines
a n d r e n S c h a d e n g e f r e u t h a b e ; (524) w e n n ich
der
hassend
Schreibkunst
abgeneigt,
oder verachtend,
sie
einen Pinsel,
(502) Auch £[.]?[. •] möglich. — (503) Erg. unsicher. — (519) Erg. nicht ganz sicher. — (521) Lesungen und Erg. unsicher; statt xzvr3[ auch kyr3[ möglich. Phil.-hist. Abh. 1936. Nr. 10.
3
34
W. H e n n i n g :
Buch 526-552 swk (527) t J s cynyJ
' (528) pxw^q o
ft^r »zrm (529) 8ßy§ J ktwS J rm o cww Überschriften: S. 34—35 (karmin) Sßtyk wkrw | pw J zrmy J h (S. 34) (530) JJp Swtyy rxmyh (53i) /)sytSJrm zrnyy xrt (532) prywyS s J t krmäwhn (533) o o
o o Sßtyk wkrw
prymyS (534) jwJndyy mrtxmyy Synyy (535) frn J ty whmn J n zyndgJn (536) kyy pr
^rtJwt
^wjystyy (537) [J]styy pr
nyzß'nytyh (538) r[y]j m'zyrw cn c ' m ' o (539) [
cww
] nyy JJ
wrcy5
(540) [o]
wSm J ndt ßr-'t (54i) mn' mnd-
m^nky^ pySJr (542) m^n J n§k J fyy J krtyy (543)
J
njmnyy y^r JJ
J
ty
zßnd
(544)
J
pc^w^kryy w xStt (545) mnxz nd yrf J
y§j>tyh (546) yryw n J syy qmbwnyh (547)
J
ktyy o o c J nw frm J yt (S. 35) (548) ky
xwys gryw byrwn dyd (549) Jndrwn ny djyd h J 3 n xwd (55t» qmb bwyd J nyc ks (55i) qmb kwnd o o ^rty J zw (552) prymyS
eine Schreibtafel (?), ein Stück Seide 1 oder Papier in den Händen gehalten (und dabei) viel Schaden und Beschädi(Das Gebot:) N i c h t v e r l e t z e n ; zweite A b t e i l u n g gungen angerichtet habe; wenn ich (530) aus einer Wasserkanne ein Restchen vergossen habe, so daß es verlorenging — für all dieses: Verzeihung! (533) Die zweite Abteilung (des Gebotes: Nichtverletzen) bezieht sich auf die »Religionsglorie« des Lebendigen Menschen und auf die Lebendigen Vahmane, die sich in den Gerechten (Electen) niedergelassen haben: (537) wenn ich sie (Religionsglorie usw.) in der Leidenschaften Lust verletzt habe, wenn nicht gekräftigt worden sie von mir sind; (54t» wenn meiner Unbedachtheit wegen ein mit mir zusammen wohnender Bruder eine Sinnesspaltung erlitt, wenn in der Brudergemeinde sich Zank und den Genossen (544) zu Streit reizende Worte erhoben, (und wenn dadurch) viele Leute Seelenverderbnis oder seelische Minderung erlitten; wie Er lehrt [persisch] (548): »Wer sich selbst nur außen sieht, nicht innen sieht, der wird selbst gering und macht andre gering.« [soghdisch] Hierin bedarf ich (gar
(538) r[y]j: nur Buchstabenspitzen. — (539) Lesung sehr unsicher; statt 3kt[y auch J£rtms (583) cww prw daß durch mich dabei Vermischung mnzprt rymnyy (Hend.) entstand; u n d ferner, (583) wenn, in unreiner, schmutziger [Gesinnung] [Hiernach fehlt mindestens ein Blatt] J:,
12
15
18
21
J
J
(S. 37) (Dreizehn Zeilen sind abgerissen) (584) pryzoyS w J f [znng^]« (585) 24 ryj
xsy]& wßyw (587) tnygyrS80 #m2>[wnyy] ten brachten zugleich geistige und körperliche Minderung, Unreinheit und rym (588) [J]f[y] ny%{inwk ^ytS'rnd (S. 38) {Dreizehn Zeilen sind abgerissen) Schaden 3 (589) pr [ ] wm j t o o cw (590) (589) . . . in . . . . war. Wenn ySynyy [ ]tyÖ.JnJ_y (59i) ptrySjyy geformt vermischende Speisen, xwrt mstkJryy (592) csndJk mnJ rwßyh berauschende Getränke in meinen Bauch 6 (593) tytyy kyy tmbJr[y]A gekommen sind, der des Körpers [Hiernach fehlt mindestens ein Blatt] Überschriften: S. 39 (karmin)
frm^n
(S. 39) (594) ^>br xwys gy^n (595) JbxsJys[n hy]ft kwnd (596) Jwd hyb gryyd u swgwJr 9 (597) hyb bwyd wyndcyd (598) pywhyd u J J st r hystn (599) hyb xw'hyd o o oo J (6oo) m yS ms m[nph (6on cyts^r pr 12 nPneyk (602) (ausgefressen) (603) pr JJ zrmkry[y]£ pysyt o (604) fsqwxiSJrn o J tyh (605) cn frkyrn fr^wycyh (606) 15 jystrw^ndy^ xw^ty^ (607) nmsyJkyy cn §fJr (608) nxrysyy cn pcxwwyy (609) pckwyryy xw J stw'n/i (6io) Jsptyy nyy 18 ^ktwS^rra (6ii) o 0 cw xwstrt I kSJm Überschriften: S. 40—41 (oliv) ßyJnyk pnc | prßyn (S. 40) (612) w3x§ ps J ndt Jtyy (6i3) pdyßPMyP ßr J nd pr (614) -»mtycyp] 21 nyy mnzJnw (6i5) pr nyzß^nytyy yw JJ n (616) ptywSyy wmJtym J rty (617) prywyS s J t krmSwhn (618) pt§k[wy]5m 00 00 24 (6i9) ^rtms yw^nkryy cym (620) (aus-
Befehl [persisch] (594) seiner eignen Seele soll er sich erbarmen, und soll weinen und trauern, beten und flehen, und den Sündenerlaß erbitten.« (600) [soghdisch] So auch, wenn ich in mir in geistiger in die verletzenden Gliedmaßen hineingestoßen haben sollte; und (605) wenn ich aus Gleichgültigkeit, Vergeßlichkeit, Böswilligkeit, Schwäche oder weil es mir lächerlich schien oder auch aus Furcht vor Beschämung, Zurechtweisung und scharfem Tadel nicht vollständig gebeichtet haben sollte; (6ii) wenn die Oberen irgendwelche Punkte
Die f ü n f göttlichen Geschenke erfragten oder ausforschten: wenn ich da nicht wahrheitsgemäß bekannt habe, (6i5) sondern in leidenschaftlicher Sünde (befangen) (etwas) verbarg: so sage ich: für all dieses Verzeihung! (619) Sündig bin ich auch
(587) Lesung und Ergänzung unsicher; statt rym wäre allenfalls auch rm möglich. — (588) Auch [•]?[•. ]ny / Sßnwk möglich. — (590) Oder J ]ry / d. >ndy ? Am Ende auch -3nzy möglich, vielleicht besser; davor wohl w oder z oder y. — (597) = viyndyd. — (613) Vom ersten Wort nur geringe Zeichenreste; man könnte auch pSyß[3]tc[y]} lesen.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
37
Buch 621-651 gefressen) (621) pnc pr[ß]yn kyy Synyh (622) rw J n pt§m[y]rty pr xyp[S] (623) pnc 3 ptywSn ny Jwjyyst (624) S^rn o o pr frn sy> m J n (625) s m ^ J ty ptßySyh (626) o 0 Jftmw fryt^t kyy (627) wnyy s J t gyry Jkty^y (628) 6 prwyjnyy xcy c J nw (629) frm J yt 00 kw pryh (S. 41) (630) qmb wys[p] Ayrdg^n (63i) ny cspzür [0 o J]zw cw (632) fryt^t 9
»[y] iriwS^rm (633) jyStJwc p^ckrt (634) wJ5t wrnyy nwwrnJkyJ (635) ^spwrny^kyy kmbwnyy (636) ßwrt^rmyky^y twndy^ o
12 (637) yrß->ky->cy mndyrßJkyJ (638) pJckrt wJ§t o o >tyh (639) pnc 2Mgp]n imnwq^njv (640) nyzß^nyt cn yrywy ßyk (64i) s J r 15 ptwystyy ny jytw (642) S^rm o Jrtmy ryt rytyy (643) qmbwnyy m'ßrnd wjyd (644) w J d cn c J m J yr J ndyy (645) Jkt J t o prywyS 18 mrc (646) ßnd J m ywJnkryh (647) ^skw^m Überschriften: S. 42—43 (mennige) pnc 8ßrtyJ | J nwypmndy 00 0 0 ms (S. 42) (648) pr pnc SßrtyJh (649) Jnwyj:>[mn]dyy J spty (650) nyy 21 wmJty/w o o c J nw (65i) frnPyt npykyy
[gegen] die fünf Geschenke, die für das Hauptstück der Religion gehalten werden: wenn ich sie in meine (623) fünf Abteilungen (Glieder) nicht eingelassen haben sollte, nämlich in »Glorie«, Gedenken, Sinn, Überlegen und Erkennen. (626) An erster Stelle die Liebe, die die Nährerin aller guten Taten ist, wie Er lehrt: [persisch] »Wo1 die Liebe gering ist, sind alle Taten unvollkommen.« (63 n [soghdisch] Wenn ich die Liebe nicht gehabt habe, wenn an ihre Stelle der Haß getreten ist, wenn an die Stelle des Glaubens der Unglaube, des Strebens nach Vollkommenheit die Mangelhaftigkeit, (636) der Geduld die Heftigkeit, der Weisheit die Torheit getreten ist; und wenn ich die fünffachen teuflischen Leidenschaften von mir (von der Seele) nicht fortgewiesen (gehalten) (642) habe, so daß sie mir in mancher Beziehung Minderung einbrachten; wenn durch mich der Hl. Geist erzürnt worden sein sollte: darin bin ich ein todessträflicher Sünder!
Das 'Sammeln' der f ü n f 'Tore' (648) Auch in der Sammlung ( = Schließimg) der fünf'Tore' ( = Sinne) war ich nicht vollkommen. Wie 2 Er in der
(622) xyp[S\: der Schreiber hat den waagerechten, nach links auslaufenden Strich, der die Basis der Zeichen p und wy (652) Jrd J w cy swwd ky (653) gwyd kw zwr pd hn^mPn (654) d^rym k J 3 pd csm (655) gws Jwd Jnyz hn^m^n (656) nsyy kwndso o o ps 'h (657) ~>zw cw csmw cn (658) wynyy o yws cn ptywsy (659) o ns 6 cn pcßwsyy o (66o> kwcJ cn nwws-'cy (66i) xwrt J ty mndxwpyh (662) wyJßrtyy o SstJ cn (663) nwws^cyh psJw (664) pcmrwsyy 9oo ^tyh (665) SywS^t z kyy mwnw (S. 43) (666) tmb J r ptys^c (667) xwtyy cyndx ptmwytyy (668) Jstyy [p]r prymySS (669) 12 pnc Sßrty^ r J m J nd (670) Jnxwnc qwndtyh (67i) cyndrcykt Swn ßykcyk (672) cytytyy J pryw sytm^n (673) qwndyy JSw-> myS-nyh 15 (674) ptmySyy I pJzj>y nstyy (675) ß[w]tskwn o o cwzv [>]zw (676) xypS Sßrt-> xwycq (677) jytwS^rn o o J^z Swn (678) 18 w'tynyt cytytyh ryj (679) nw^rt 8Jßrw rwJnyh (680) yrJmyy gryw jywndg o o (68i) cn c'm^ zrnyh (682) Jkt^t 21 prywyS s^t (683) qrmswhn o o oo
Schrift lehrt: [persisch] »Was (652) nützt ein Gerechter, der da sagt: 'Ich habe Kraft in den Gliedern', wenn er durch Augen, Ohr und die andern Sinne ('Glieder') Verderben schafft?« (657) [soghdisch] Also, wenn ich die Augen zum Sehen1, die Ohren zum Hören, die Nase zum Riechen, den Mund zu unziemlicher Speise und unschönem (662) Reden und die Hände zu unziemlichem Berühren und Betasten (»offen« gelassen habe); und die dämonische Äz (Gier, Hyle), die diesen Körper gebildet hat (667) und selbst in ihn eingehüllt ist, schafft ja durch diese fünf'Tore' stets Streit; (67i) (durch sie) bringt sie die inneren Dämonen mit den äußeren zusammen, zwischen denen beiden täglich ein Teilchen (sc. der Seele) zugrunde geht; (675) wenn ich also meine 'Tore' offengehalten haben sollte und (so) der Äz samt den geistigen Dämonen Lust gemacht, sie provoziert habe, so daß der Seele (680) Schatz, die 'Lebendige Seele', von mir verlorenging: für all dieses Verzeihung!
Überschriften: S. 44 (ikobaltblau) Jfrywn J ty
Gebete und [Hymnen]
(684) Auch gegen die sieben Gebete, die sieben Hymnen, die sieben Beichten b syk VII (686) xw stw nyft VII (687) und die sieben dankbaren Dienstbarkeiten 24 wmJndyy srwsyft o o (688) yw'nkryy bin ich sündig. (689) Wenn ich einen matc ym xwJsS (689) t V S Syw skfs (690) frxrws ten und müden, unzuverlässigen, wider(S. 44) (684) ms pr VII ^frywn (685) VII J
J
J
(664) pcmrwsyy: R-Punkt unsichtbar; sein Fehlen beweist jedoch nicht das mindeste gegen meine Lesung, denn gerade in dieser Handschrift sind die diakritischen Punkte überaus häufig sehr schlecht oder gar nicht mehr erkennbar, ohne daß sich eine Verletzung des Papiers konstatieren ließe: die Tusche ist oft abgesprungen, ohne Spuren zu hinterlassen; ich habe nur gelegentlich auf das Fehlen solcher Punkte hingewiesen. — (688) Doppelpunkt unter 5 in xw>sö ( = xw^s^ö). — (689) H s . skps. — (690) 1
Hs.frkrws.
Vgl. z. B. Chvastvaneft XV (p. 167 oben bei Bang).
Ein tnanichäisches Bet- und Beichtbuch
39
Buch 690-716
xw°t frkyrny (69i) jystrwJn tmb J J r (692) cwS^rmskwno ocww(693)c«[j]j>itm:,nk3/:ih 3 (694) qtskndm'nky'h (695) xwßnyy pty J r py8Jr (696) ^tyy J frywn pJsyk (697) fi^k ßyJryy ^xsp^ (698) myS rJSyy ptny^h (699) 6 r'fyy xwycy myS'nyy (700) prytyy Jktyy o cw ms (7oi) Jqtw8Jrm pr syst [Hiernach fehlt ein Blatt]
spenstigen, ängstlichen, schwachen, gleichgültigen oder böswilligen Körper habe, und wenn ich (693) aus Böswilligkeit oder aus der Absicht, zu schaden, Schlafes halber oder wegen eines Unglücks die Gebete und Hymnen, (697) sei es morgens oder abends, des Nachts oder Tages, sei es unterwegs oder in der Stadt, bei Krankheit oder Schmerz aoo) unterlassen habe; was ich ferner getan habe gegen die dreißig [Fasttage?]
Überschriften: S. 45 (ikobaltblau) zraystyh (S. 45) (702) t ^ n
ny
Eifer [ (703) Jzw
[persisch] (702) Diebe nicht [soghdisch] wenn ich wachsam 9 wyrp]t[yy .. .]t[ (704) ny w]m tm (705) (704) nicht war (wenn) J t[. .]tyh (737) />rmJndyJ xwj J tyh (738) Sßryy o o c J nw frm J yt (739) kw pd wysp zm^n J
w (740) Jst J rhystn J wd(74i)hw : >[.].r[.y]Ä
18 ^w :>gny[n] (742) hyb bwyd o o hylyd Jwd (743) xw^hyd yk J c yk o ky (744) ny hylyd J
wyzso ny hylynd (745) o o cw cn mn J
21 qyr J n (746) m^xjmncyk nwm pSkJ (747) prytyy J kt J t s J t (748) qrmswhn ptskwy J m
Die vier M o n t a g s g e b o t e dummen Witzen (7i7) (jemanden des Nachts) ohne Licht aus dem [Hause] hinausgeschickt habe von der Lebendigen Seele geht täglich ein Teilchen, (72u das dem Wasser ä h n l i c h ist, dem Körper verloren [für all dieses: Verzeihung!] (724) Auch bei der Montags-Ordnung beachte ich wohl die vier Gebote und die vier Hindernisse nicht mit dem rechten Eifer, so wie es von Gott befohlen ist; wenn ich nämlich (unterlassen haben sollte,) (730) (I.) die Beichte aus ganzem Herzen und ganzer Seele, (II.) die Gebete und Hymnen mit reinem Herzen (zu leisten), (III.) den Sinn auf (734) die Predigt (zu lenken), und (IV.) einander Sinnesänderung und Vergebung abzubitten und zu gewähren, (738) wie Er lehrt: [persisch] »Zu jeder Zeit sollt ihr zum Erlassen und Abbitten (?) der Sünden zusammenkommen (?); (742) erlasset und erbittet voneinander: wer nicht erläßt, dem wird auch nicht erlassen1.« (745) [soghdisch] Wenn von meiner Seite der gesetzliche Montagsritus unterlassen worden sein sollte, so spreche ich für alles: (mein) Gott, Verzeihung!
(717) Vor pww nur Buchstabenspitzen; möglicherweise gehört pww noch zum Vorhergehenden, also ]t[.]pww} — (718) Erg. und Lesung sehr unsicher; von dem (5, das mich zur Ergänzung zu ]/[y] (757) w^nw nyy §ymJra> qt (758) qSryy pr kyJ Jxwyrk (759) [JJikw^m [o] c[w] xcy (760) kyy xwrtyy ßwtskwn o (76i) 9 qSJm Sywt xnd kyy (762) xwrJndskwn o kyJ yJty (763) xwrnyy xcy o cw pwrc (764) J
ty zynyy ky pcxsm (765) skwn oo ms
12 cw pr (766) q^>s kwtyy yq§yy (767) fryn^ nystym cw pr
(749) Auch beim Empfang der täglichen Gaben des Gottestisches habe ich mich nicht dankbaren Herzens im Gedenken Gottes, des Buddha1 und der Menschen (754) hingesetzt. Auch gedenke ich wohl nicht (wie es sich gehört) des Urkampfes; und auch dieses dachte ich nicht (758): »In wessen Zeichen stehe ich jetzt? Was ist das, was gegessen wird? Was fiir Dämonen sind das, was man (für gewöhnlich) (762) zu essen pflegt? Wessen Fleisch und Blut ist das, (was gegessen wird) ? Was für eine Schuldverpflichtung und was für ein Depot ist das, was ich empfange? (765) Ferner, warum bin ich nicht in der Schweine-, Hunde-, und Yaksa-Gattung2 befindlich? Warum in
Anhang. Soghdische Fragmente zur Kenntnis des manichäischen Kultus. Signatur: M 113. Ganz erhaltenes Doppelblatt, das eine Blatt unbeschrieben; 6.5x23.5 cm (größte HöheXgrößte Breite). Größe des Schriftspiegels: 5x9.5 cm. Große eckige Schrift. — Inhalt: Fragment eines Beichtspiegels für Electi (das dritte Gebot und das Ende des zweiten). (R) U) frn m^zyr o o ptmySSyy r 'Sc cyw (wenn durch mich ihre) »Glorie« v ^ J verletzt wurde: täglich geht ja unterwegs 15 (2) p^zyy nygtyy o o prywySS s tt (3) . > & & > & r J JJ J J (2) em Teilchen verloren: für all dieses J qrmswhn ptskwy m skwn (4) o o o o spreche ich: Verzeihimg! (3) qrrräwhn : der R-Punkt fehlt. 1
Vielleicht besser 'des Gottes Buddha' = türk. Tängri Bur^an = Mani. Anscheinend entbehren diese drei Gattungen ganz des Lichtes; zur Mißachtung des Schweins seitens der Manichäer vgl. die von Cha vanne s - P e l l i o t , Traité II 193 [169] N.j zitierte Augustin-Stelle (De moribus Manich., cap. 16, 39 s.); über der Soghder Verachtung von Schwein und Hund vgl. Brief III 24 ( R e i c h e l t , Handschriftenreste II 24). 2
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
41
Buch 749—a 3
Überschriften: Der Gottestisch
S. 48 (ikobaltblau) xwJnyzdJn (749) ßy o o
o o ms pr (S. 48) aso) xwJn
J
J
yzd n ptmySyh (75i) Sß^r pcxsyy wm ndy 3 (752) pr ßyyy bzutyy Jty pr (753) mrtxmytyy J
nSysn nyy (754) nstym o nyy Jty ms (755)
pyrnmcyk JJ x J s (756) ptfr^wt kwn^w [o o 6 ->]/[y] (757) w^nw nyy §ymJra> qt (758) qSryy pr kyJ Jxwyrk (759) [JJikw^m [o] c[w] xcy (760) kyy xwrtyy ßwtskwn o (76i) 9 qSJm Sywt xnd kyy (762) xwrJndskwn o kyJ yJty (763) xwrnyy xcy o cw pwrc (764) J
ty zynyy ky pcxsm (765) skwn oo ms
12 cw pr (766) q^>s kwtyy yq§yy (767) fryn^ nystym cw pr
(749) Auch beim Empfang der täglichen Gaben des Gottestisches habe ich mich nicht dankbaren Herzens im Gedenken Gottes, des Buddha1 und der Menschen (754) hingesetzt. Auch gedenke ich wohl nicht (wie es sich gehört) des Urkampfes; und auch dieses dachte ich nicht (758): »In wessen Zeichen stehe ich jetzt? Was ist das, was gegessen wird? Was fiir Dämonen sind das, was man (für gewöhnlich) (762) zu essen pflegt? Wessen Fleisch und Blut ist das, (was gegessen wird) ? Was für eine Schuldverpflichtung und was für ein Depot ist das, was ich empfange? (765) Ferner, warum bin ich nicht in der Schweine-, Hunde-, und Yaksa-Gattung2 befindlich? Warum in
Anhang. Soghdische Fragmente zur Kenntnis des manichäischen Kultus. Signatur: M 113. Ganz erhaltenes Doppelblatt, das eine Blatt unbeschrieben; 6.5x23.5 cm (größte HöheXgrößte Breite). Größe des Schriftspiegels: 5x9.5 cm. Große eckige Schrift. — Inhalt: Fragment eines Beichtspiegels für Electi (das dritte Gebot und das Ende des zweiten). (R) U) frn m^zyr o o ptmySSyy r 'Sc cyw (wenn durch mich ihre) »Glorie« v ^ J verletzt wurde: täglich geht ja unterwegs 15 (2) p^zyy nygtyy o o prywySS s tt (3) . > & & > & r J JJ J J (2) em Teilchen verloren: für all dieses J qrmswhn ptskwy m skwn (4) o o o o spreche ich: Verzeihimg! (3) qrrräwhn : der R-Punkt fehlt. 1
Vielleicht besser 'des Gottes Buddha' = türk. Tängri Bur^an = Mani. Anscheinend entbehren diese drei Gattungen ganz des Lichtes; zur Mißachtung des Schweins seitens der Manichäer vgl. die von Cha vanne s - P e l l i o t , Traité II 193 [169] N.j zitierte Augustin-Stelle (De moribus Manich., cap. 16, 39 s.); über der Soghder Verachtung von Schwein und Hund vgl. Brief III 24 ( R e i c h e l t , Handschriftenreste II 24). 2
42
W. H e
ning:
a 4—12
(4) Das dritte Gebot, Religionsgemäßes Verhalten, mit seinen zwei Abteilungen: xwfsicmywn nyy jyt^h (6) wß'mskwn o o richtig und vollständig kann ich es nicht halten. 3 I pr mzyx 'ßrxsyy (V) a) wnw wn J r J m (6) Erstens: in großer Unzüchtigkeit Bäume (oder gar ganze) Baumgruppen pxww^y nsyySS (8) wrtyy wyws wndy'h abzuhauen oder zu pflanzen (scheue ich f sprxs (9) Jtyy mrS'spndtyy ßj'xwty'h (io) mich nicht1), (8) am Frühlingsmorgen der Bäume Sprossen und (überhaupt) der 6 nyy JJ p J ym kstyy pr^kndyyh (ii) ßJy Elemente Notlage ao) beachte (bedenke) 1 ptrk J n yrywyy JJyy8ym 00(12)00 00 ich nicht ; mit dem Leibe erstreben wir (ja alle) zu pflanzen und zu säen, einen Garten oder ein Grundstück! SSßtyk nyrk stryc tmbrty (12) Zweitens: der männlichen und weiblichen Körper styk cxsJpt dyncyhryft (5) pr II wkrw
b Signaturen: M 131 ( = I); M 395 und T II D 138 ( = II). M 131 ist ein ganz erhaltenes Doppelblatt, 13.5x13 cm; die Überschriften sind zum Teil erloschen; Schriftspiegel einer Seite: 10x4 cm. Mittelgroße, zur Kursive neigende und nachlässige Schrift. Der gleichen Handschrift entstammen die beiden Einzelblätter M 395 und T II D 138, die ich zu einem Doppelblatt zusammengesetzt habe; sie waren in der Mitte auseinandergerissen. Zusammen: untere Hälfte eines Doppelblattes, 6.5x12 cm. Die beiden Doppelblätter enthalten auf den einen Seiten ( = B) eine (hier nur der Vollständigkeit halber mitgeteilte) Klage über das Schicksal der Seele, und auf den andern ( = A) Bruchstücke eines Beichtspiegels für Electi; I A behandelt die Gedankensünden und umfaßt noch den Beginn der Aufzählung der Wortsünden, während II A, leider nur sehr fragmentarisch, resümierend den Werdegang eines Electen darstellt. — Da die beiden Doppelblätter nicht aneinander zu schließen scheinen, kann man auch die Reihenfolge II A-IA-I B-II B annehmen; diese wäre sogar die allein richtige, wenn II A die allgemeine Einleitung zu einem Beichtspiegel darstellte. (5) Fehler für xwp. — (12) tmbrty: Doppelpunkt unter r; der Schreiber hat zunächst tmb3 geschrieben und hernach aus Raummangel sich korrigiert und die kürzere Schreibung gewählt. 1 = n
yy
J
^p)ym.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
43
b 1-38
Fragment I A Überschrift: R (oliv) . V (schwarz) 8ynJßrJnyg
f ü r die Denäwar
(R) (i) wßJm c^nw ßyyy (2) frm^n mn' [nicht] bin ich, wie nach Gottes s^cyy (3) J ty pSk-' xcy o o o o (4) Jftmw Befehl mir Pflicht und Gesetz ist. (4) 3 yw°nkryy cym (5) pr nws >cy mrcyny (6) Zunächst bin ich sündig in unpassendem Todesdenken, dessen aller Schritte J sm'r J ky wnyy i J t O) p8.yj; m'sÄ mys'nd Grundlage die folgenden sind 1 (?): (8) (8) xnd o cw prw III srSngty (9) nw'rt Wenn ich gegen Willenserklärungen (Auf6 JJzmycS0 JJßrx[s]y (io) mync o rwrty^mync forderungen) der drei Vorsteher gierige, (ii) mndxwpyy ^ s m ^ (12) pJsm^rtSJrn zuchtlose, unverschämte oder unschöne o pr ^zy (13) nßndyh Jnxstyy (14) J ktym Gedanken gedacht haben sollte; wenn ich 9 o [ijyk ryj[y\y U5) prSwty o " t r vom (i3) Zügel der Gier gereizt, von böser Lust entflammt, vom fressenden xwrndy (16) jßJty J ktym o pr (V) (17) Feuer beleckt worden bin; (17) wenn qyn xSwk yp J k d8) ptzrn jystwc pr (19) durch Rachsucht, Ärger, Zorn, Grimm 12 xyS ynd J k ßjyq (20) Jsm'r' nyzß'nyt (2i) und Haß, wenn durch diese sündigen wyyr J tnd pr yrf (22) ryt yysyp kmbwny bösen Gedanken die Leidenschaften er(23) JkSrJndsic wßyw wJxsk (24) wßyw wachten (2i) und in vieler Beziehung, 15 tnyygyrd (25) prmySso s't nnPnkyn (26) zugleich geistig und körperlich, Schaden und Minderung schafften: über all dieses ^skw^m oo oo (27) ms tym cw pr bin ich reuevoll. (28) wyspzngJn mnd (29) xwpyy rymnyh (27) Wiederum, auch was in aller Arten 18 (30) "myty ßxtbwry (3i) ptßtyy nws^cy unschönen, unsauberen, schädlichen, (32) zofypßrtyh kyy Zwiespalt schaffenden, hitzigen oder unpassenden R e d e n , die Fragment II A (R)
(33) ->skKPm [o o] ^skptr]
2i (34) fy-'tr cw prymyS (35) sym xwtsy mrcy«y (36) ptrwp j'rnyy j,ty yyrtr Jw (9) tw xrws^m wxänJm (io) später [parthisch]: (9) Dir wollen wir J wt -'rg^w sJst^r ud m^ry mJny o o ->w rufen, schönnamiger und herrlicher GeJ
J
J
— (94) xwrndyy: R-Punkt unsichtbar. — (98) Hs. >tpyh. (87) Auch [n]ßndyh möglich. (4) Vor z^dmwrd ist 3c ausgelassen.
46
ning:
W. H e
c 11-48
tw (12) rwsn^qr bwrz (13) ^fryn^m o o bieter Mar Mani. — Dich, Lichtbringer, o o ^tyy (14) c J nw rw^ndyy n J m (i5) wollen wir laut preisen, [soghdisch] (i4) Und wenn der Name der Seelen genannt 3 [jyy]rty wß J t J tyh (16) p^syk pty J m kßn wird, und (wenn) ein Hymnus zu Ende (17) [ J ]nc J y o o o o Jtyh (is) cywySyy ist, so mache eine kleine Pause. (i8) Und danach nimm vom Evancn ^wnglywny (i9) [. ,]sn J:,s ^ty kw (20) gelium und bezeige dem Apostel 6 [f]ryätyh J tyh kw (2i) J rt J wt s J r nm J c (22) und den Gerechten (Electen) Verehrung. ßrJ J ty xw J stw J nft (23) ^yJz Jqtyy J tyh (22) Dann beginnt die Beichte. Wenn sie (24) c^nw ptymty wß J t (V) (25) III p^syk beendet ist, [Versol] (25) finden diese drei 9 w[wn]zü ßzütt (26) 00 00 mry m^ny Hymnen statt [parthisch]: Mar Mani, herrliche Majestät, schöne Erscheinung, frh (27) VgJw hwcyhr dydn3 (28) tw Dich, Vater, flehe ich an: erlaß meine p[ydr] pdwh 3J m (29) mn J 5i J r hyrz o o Sünden.—00) Gütiger Mar Mani, o Gott, 12 00 (30) qyrbkr m J ry m^ny^ od bg^ antworte uns. [persisch-soghdisch] pdw J c % (32) II jJr o 0 00 m-)nyJh Zweimal. — [persisch] (33) O Mani, Beieber herrlichen Namens, rette mich, (33) zyndkr ^gr^w n^m^ (34) Jwd^ywm rette, erlaß meine Sünden. 15 ^wdJ->y (35) hylwm ^st^r 00 00 (36) (36) [soghdisch] Und wenn die Worte J J des Siegelbriefes verklungen sind, so rty c'nw mwh[r] (37) dybyy w xs stimme vor dem Apostel diese Hymne an J J fr§ty[y] 08) wß t o rty frySiy (39) rytyy [parthisch]: (40) Es 1 stieg empor zum is mwnw p^Sjyfk] (40) p^s o 0 ^br sd (4i) Paradies mein lichter Vater, Mar Mani. J whySt mn pydr rws[n] (42) mry m ny (43) [soghdisch] Und nach dem Mahl J J J finden diese drei Hymnen statt: [par00 00 i\y (43) ps h ryy III p s[yk] thisch] Schönnamiger Gebieter, Gott 21 (44) mwnw ßwt 0 o w x § n ( 4 5 ) s J st J r yzd Mar (46) Mani. O Herr, Du gehst dahin, m^ry (46) m J ny J xwdJyJ tw (47) swyy syn führ auch mich hinauf ins (48) Paradies. — Ein Bote kam mnyc J w (48) whyst o o f jgnd J gd d Signatur: M 114. Doppelblatt; Blatt II, von einem andren Schreiber geschrieben, in mittelpersischer Sprache (hier nicht gegeben); Blatt I: 7.5X 10.5 cm; Schriftspiegel: 5.5x8 cm. Gut erhalten; mittelgroße, sorgfältige, teilweise fast ganz abgeriebene Schrift. — I n h a l t : Liturgie zu einer Feier, in deren Mittelpunkt der Leib-Seele-Ritus steht. (13) Hs. ipdyn^m. — (15) Ergänz, sehr unsicher. — (19) 'Lektion'??) würde die Lücke ausfüllen. — (22) Hs. ¿>rJ. 1
= M I 237.
[fr]sn (im Sinne von
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
47
d 1-16 (i) [soghdisch] » des Mahäyäna fünf Versammlungen von den fünf pwtysty (2) o o cymySyy c J f wytJ wßJ£ Buddhas1«. Es wird gut sein, anzuordnen, wieviel hiervon gesagt werden soll. (3) />cJyt (3) q J m frm'y o o cywySy nymyScyk Danach soll das Mittagsgebet gemacht J J 5frytf° (4) ktyy ywt o o I frystyy p syk werden, (nämlich) eine Apostelhymne mit (dem Anfang) [persisch] »Kommt herbei, Sn Jwryd (5) frwxyy o o cywySyy tn Glückseligkeit«. (5) [soghdisch] Danach findet der gyJn pSkJ ßwt J ty (6) Jftmw cn xrwhxw'n Leib-Seele-Ritus2 statt, und zwar soll tn gy^n wySßpy] (V Jktyy ywt o kS^ zunächst vom Prediger eine Predigt über Leib (und) Seele gehalten werden, a) myS kßn ^skw'i o fyw (8) "znd frmJyS Wenn der Tag sich neigt, so lasset eine Parabel (Erzählung) vortragen, (z. B.) J kty wyspwhr ~>d (V) (9) cncPijy (?) [parthisch] »Der Prinz mit dem (9) J J Candä. .-Sohn3«, [soghdisch] Danach z dg o o oo cywydyy [t]« gy n (io) soll man (den Hymnenzyklus) 'Leib (und) p'Synd o qßnyy xwyckJwyy frm J y§ (ii) Seele' singen. Dann lasset ein wenig Auslegung (dieses Hymnenzyklus) folgen. 5 £ty o c^nw mwnw pts'k pty^myy (12) (ii) Wenn du diese Ordnung beendet J pr xw n nyb ry^m pPx''rycyk (i3) hast, so setze dich zu Tisch bete das Nachmahlgebet; es besteht aus J frywn kwn~> o o III ^">syk mranw xcy folgenden drei Hymnen [parthisch] (i4) O Lichtseele, großes 'Licht-Ich', o o (14) Jrro3« rzüsn^ kPn gryw^ [persisch] Zweimal. — [parthisch] Mar dw (15) [pr o o] mry m^ny mn ^st^r Ayrz Mani, erlaß meine Sünden. — Du, (16) Mar Mani, erlöse meine Seele. — [soghtw (16) [mry] m3ny mnJ rai^n bwj o o mJsk disch] Die Grundlage (R) (i) tyäyngyy pnc Jnjmw ca. pnc
e Signatur: M528. Zwei untere Hälften von Blättern, die ursprünglich wohl ein Doppelblatt bildeten, jetzt aber auseinandergerissen sind; die oberen Teile der genau die gleiche Form habenden Blattreste sind offensichtlich mit einer Schere abgeschnitten. Jedes Blatt: 7.5x10.5 cm; Breite des Schriftspiegels: 6 cm. Große (9) die beiden letzten Buchstaben in 1
cnd3ty sehr unsicher. — (12) Sehr verwischt.
Vgl. BSOS VIII 586. Vgl. einstweilen M 4 Z. 1 ss.; die vorliegende Stelle wird von mir demnächst näher behandelt werden. 3 Siehe Kommentar zur Stelle. 2
W. H e n n i n g :
48 e 1-26
kräftige Schrift. — I n h a l t : Fragment I: Über die umfassende Wirkung der Sündenvergebung. Fragment II (hier nur der Vollständigkeit halber mitgeteilt): Aus der Protoplastengeschichte (cf. Fihrist ed. Flügel 331,25 ss.). Fragment I (R) CD ]kt pt&myrty (2) o o Jrty xwnyy mrtxmyy kyy 3 (3) Jty yrf yndJk Jkty:) (4) qwnJt o o yrf JJ 8ytyh (5) x^w^t p t x w ^ t ° o ^tyh (6) yrf tJywnyy kwn^t o o ^ty (7) yrf JJ)Sytyy (8) 6 wmrz^t oo (V) 5 J yw->nw c[yy (9) yw n ^ n z ^ t o o ^>rty xwnyy oo) mrtxmyy kyy ->ty mwnw cm 9 w J f znngJn ßjyk JktyJh (i2j ^ktyy y J t so o o Jrtsy wnyh (13) ßyyätyy pyrnms^r x J o o (14) ->ktc> ynd^k ->ktyJ n J qt
(i) . . . wird gerechnet. Und jener Mensch, der viele böse Handlungen täte: (4) viele Leute schlüge (oder gar) tötete, viele Diebereien beginge, viele Leute ruinierte (8) . . . . Sündenvergebung die Sünden soll er bekennen. Und dieser Mensch, obwohl er diese so vielfachen bösen Handlungen (12) getan hätte, so würden ihm doch vor den Göttern die getanen bösen Handlungen als ungetan [gelten
Fragment II 12 (R)
(15) [w]«yy sqlwnyy
(15) vor den Saqlön trat er, rytyy pr (i6) ptSkw^n §w w nw (17) qt um ihn so anzureden: »Befiehl (der Eva), daß sie ihm (Seth) alsbald as) Milch frm J y twtySyy o o (i8) xsyßt SßrJt o o gebe!« Da [versuchte] der Saqlön den is Jrtyy (19) xww sqlwn ww J S J m (20) cn Adam von der Religion abtrünnig zu Synyy JpstJwyy (V) (2i) machen J (2i) er sah die Dämonen. ww cyîyt wyn o o rtyh (22) jyrt ww qnck Da legte er rasch das Kind auf die Erde J J J J is pr z y (23) w^styy ty VII y wr (24) c f c^f und zog (um es) siebenmal sehr weite qrwS 0 0 (25)^tykwßyy§tsJr (26)^>frywncyq Kreise (25) und betete zu den Göttern kwnd^ 00 00 J
J
f Signatur: M 139. Oben abgerissenes und im unteren Teil sehr beschädigtes Doppelblatt; der untere Rand ist zur Hälfte erhalten. 12X14 cm. Schriftspiegelbreite einer Seite: 3.8 cm. Kleine flüchtige Schrift. — I n h a l t : I Lehrschrift (oder (13) Punkte hier nur zur Zeilenfüllung. — (17) Punkte wie (13).
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
49
f 1-28
Homilie), über die Bedeutung der Sündenvergebung und über die Wirkung der Sperrung der Absolution. II Homilie, über die rechte Vorbereitung auf den Empfang des (manichäischen) Abendmahls. Fragment I 5
(1) cxs [pt
(R) J
J
yw nw cyh
5
[
(3)
J
(2)
rty tyzü fry
J
3 ßr J t wJ«w yr/P (4) J ty xw Jsptyy nywiPk cn (5) ßyryy przt skwry
6 o o wydpH c5«w J ty cn (8) spyn^w^ zwrtyy o J ty cn Ss5 (9) z«g3n ^kt^nyjy ^ty cn wtsnyh (io) ynd^k J kty J Jpstwyy 9 J rty w J (ii) qrmswhn J ty ^xsrPm wyS p'ty ßyrt o JrtkSJ cywyS yyrtr (13) JySc Sßys Jys^t Jrtysw w J nw (14) s J st J ty w J 12 tmb^r prw rw^n (15) fny J t o ^ty wJ cxsJpt ny JxwJytS0 (i6) o o ^rtkS5 wndn ynd J k sxy^q (17) kwn J t J ty [wJ] tmfrr 15 pr rw J n ny (i8) fny J t [ J ty wJ cxsppt (19) Jnxzüpy^t
(20)
Jnxw5«
wtsnyh] (2i) wßyw pr nwy 18 o ^rty .[
wßyw
[pr
(22) ßwt
(23) cxsJpt jwk ny kzo[nJt
(24) SywyS J kt J nyy ptwryy fy[ J ? (25) ny J
wsty J toJrtysywt[snyh(V)
21 (26)
q]r/n§whn (27) cx[s3p]i ßwt o Jrty
krmlwAwy (28) ßynd w'nw JskwrS w J ßt
(i) Gebot Sündenvergebung (3) Und Du, lieber Bruder, wisse, daß der vollkommene Hörer sehr schwer zu finden ist. (6) Da gibt es nun in der Kirche nur einmal die Sündenvergebung: bei diesem Mal, wenn er sich von den schweren Verbrechen abwendet und sich von den (9) zehnfachen Sünden und den früheren bösen Handlungen lossagt, so erhält er diesmal Absolution und Vergebung. (12) Und wenn hiernach späterhin irgendwie eine Verletzung (Versuchung?) kommen sollte, so ist es seine Pflicht, den Körper im Interesse der Seele (i5) hintanzusetzen und das Gebot nicht zu brechen. Sollte er jedoch sich eine dermaßen böse ungewöhnliche Handlung zuschulden kommen lassen, daß er den Körper im Interesse der Seele nicht cisj hintansetzte und das Gebot bräche, der Bruch (des Gebotes) zugleich für die alten (2i) und die neuen gilt. Und wenn er das Gebot nicht heil macht (24) bei dieser Sünde der Vergeltung Gedenken (?) nicht wird er setzen. Und seine früheren j; o o Jrty jagt. Und wenn Absolution pr
(29)
Syn
w'nw
ty
yw
J
(43) c J nw [
] [qrj/wswhn (44) y]wnyS
(45) mrSJJspwdtyyh (46) ] cn II rwxsndJ (47) pnytyyh (48) [rw]x[sn']y[r]Smncykt ßyystyy (49) [ . . k . p m
pcxwstyy
ßwt
(44) sofort von den Elementen von den beiden lichten (47) von allen Paradiesesgöttern wird gehindert. < (so) Glückselig, glückselig ist der,
o o (50) [frnxjzündyy frnxwndyy xwnx Fragment II (R) (5i) ]£y sm J x (52) Jtyszo picxso mnqxzüwSIC (53) zyrn pr ptmJk Sw ¿spwrnw (54) ptwySt wnyy xyp8 J wndy m5jy§ (55) Jty nyy prysS kw mzyx JxtyJk (56) pJyS Jtysw pr nyxyJ J rtsw (57) §Jr8 pr mzyx xnsyJ w J nw (58) Jtysw mndzprt n ' prwyrSS (59) prw sqwyy Jty nßtyy yxwny (60) m'yS c'nw J tyfn (42) s in 1
(5i) ihr;undnehmet es in Empfang wie Gold (? ?), überliefert es im rechten Maß und vollständig seinem Eigentümer, (35) auf daß ihr nicht zu großer Feindschaft kommet. Hütet es mit Sorgsamkeit, bewahret es mit großer Festigkeit, (58) auf daß ihr es nicht durch trockenes oder feuchtes Blut 2 beschmutzt werden lasset, so, wie es seinerseits euch
sehr fraglich; vor tyy stand r oder / . — (54) m^yö unsicher.
d. h. seine Handlungen werden von den 'sich in die Höhe emporschwingenden Lobpreisungen, frommen Handlungen usw.' beim Passieren des von finsteren Mächten erfüllten 'Zodiakalhimmels' abgetrennt. 8 'trockenes Blut': z.B. v o n L e C o q , Türk. Man. III 39 (das Stück handelt von den bis ca%sapat = 'fünf Geboten für die Electi', und zwar auf der Versoseite vom 4. Gebot, vorher vom 3.: 'an unzüchtige Dinge sollst Du nicht denken').
51
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch f 60—91
xwty prwyrtt (6i) s J twx J ty syrm3nyy o o 'rty (62) ms nywn J
3 (63) ptst t n J
(65) wy[ J
J
sytm'n kwnS'
so
wnjy rsk t[y] (64) ySy J [ J
J
(66) y[.]s J w[
(67) Jjwn m J yS
ty[ (68) prwyrSS ftmcyk[ (69) JJxs JJ>zrm
6 pwn.[
(70) t^w^nptfr^wS wyJ w y [ . . . . ]
(7i) mySyy kS J -}tysw prw (72) fry^zSf
(V)
froh und glücklich macht. (62) Und verhindert auch ebenso allesamt, daß ihm nicht Eifersucht und Häßlichkeit.... (65) (67) Geburt, so daß (68) ihr werden lasset. Der uranfängliche (69) Kampf, Verletzung (70) der Schuld gedenket an dem (7i) Tage, als es durch die Äz (Gier, Hyle)
(73) xypS tmb^r
(72) Beginnet [zu bedenken:] Der eigne Leib, mit wessen Zeichen ist er geptkwytyy (75) kyy w J st prw srwsyft 'rty schmückt, oder bedrückt? In wessen (76) cw xcyy cw J ty xwrS^skwn (77) pr J w Dienstbarkeit steht er 1 ? Und was ist 12 ^ty wyspw xwrynyy ky (78) Jtyswpr c yjn das, was ihr esset? (77) Denn jeder Teilnyy ß't zytyy (79) ß^t cn yßtyy ymbnyy nehmer am Mahl, der dessen nicht würdig wäre, wird um seine mühevollen J ty (80) yxwyn cn rwxsnyy wstm'xyy Anstrengungen gebracht und vom Licht15 (8i) wcytyt J rt J wtt J ty wrnkyynd (82) paradies ausgeschlossen. (8i> (Hingegen) nywsJkt ky wnyy jwndy yrywy (83) die Erwählten Gerechten und die gläumzyxyJ ptz'n'nd prw nwsc (84) j'w J n bigen Hörer, die die Größe der 'Leben18find.s J twxt wyJ (85) [rwxsn'yrSmny'jh o o digen Seele' erkennen, werden im Lichtparadies glückselig sein in ewigem Leben. [Eine Zeile leergelassen] 9 pr ky3
(86)
^xsnyrk (74) Jty ptsytyy kt 3 r
(rot)
pi[.]g
(87)
pf
pswc ww xypS (88) [ . . . . Jty n]yws c^nP 21 Jww §yrw (89) [
o o] s^cyy J ty p8kJ
xcyy (90) [wny y]rßJkty kt wyJ Synyy cndr (9i) [pry]wy§ JnSyk Jskwnd 24 prxyznd
J
ty
(86)
[Lieber Bruder], läutere Dich selbst und höre von mir die gute (89) Es ist Pflicht und Gesetz für die Wissenden (Weisen), daß sie in der Kirche (Religion) in diesem Kennzeichen stehen und dienen
Sprachlicher Kommentar zu den soghdischen Texten. In dieser Überschrift hegt der Nachdruck auf dem Wort ' s p r a c h l i c h ' . Alle hier veröffentlichten Texte sind in manichäischer Schrift geschrieben: Einrichtung des Textes nach dem Mir. Man. I I I 911 gegebenen Schema. Alle im Kommentar aus unveröffentlichten Texten zitierten Sätze und Wörter sind ebenfalls in manichäischer Schrift geschrieben, wenn nicht ausdrücklich etwas andres bemerkt ist. (69) Oder pwr.[? — (70) (71) Letzter Buchstabe unsicher. — (72) Auch pry3z8 möglich. — (86) Auch möglich; =m}sq?7 p^syq kommt kaum in Frage. — (88) (91) Erg. unsicher. 1
Kaum: 'Wer ist in die Dienstbarkeit getreten'. 4*
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Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch f 60—91
xwty prwyrtt (6i) s J twx J ty syrm3nyy o o 'rty (62) ms nywn J
3 (63) ptst t n J
(65) wy[ J
J
sytm'n kwnS'
so
wnjy rsk t[y] (64) ySy J [ J
J
(66) y[.]s J w[
(67) Jjwn m J yS
ty[ (68) prwyrSS ftmcyk[ (69) JJxs JJ>zrm
6 pwn.[
(70) t^w^nptfr^wS wyJ w y [ . . . . ]
(7i) mySyy kS J -}tysw prw (72) fry^zSf
(V)
froh und glücklich macht. (62) Und verhindert auch ebenso allesamt, daß ihm nicht Eifersucht und Häßlichkeit.... (65) (67) Geburt, so daß (68) ihr werden lasset. Der uranfängliche (69) Kampf, Verletzung (70) der Schuld gedenket an dem (7i) Tage, als es durch die Äz (Gier, Hyle)
(73) xypS tmb^r
(72) Beginnet [zu bedenken:] Der eigne Leib, mit wessen Zeichen ist er geptkwytyy (75) kyy w J st prw srwsyft 'rty schmückt, oder bedrückt? In wessen (76) cw xcyy cw J ty xwrS^skwn (77) pr J w Dienstbarkeit steht er 1 ? Und was ist 12 ^ty wyspw xwrynyy ky (78) Jtyswpr c yjn das, was ihr esset? (77) Denn jeder Teilnyy ß't zytyy (79) ß^t cn yßtyy ymbnyy nehmer am Mahl, der dessen nicht würdig wäre, wird um seine mühevollen J ty (80) yxwyn cn rwxsnyy wstm'xyy Anstrengungen gebracht und vom Licht15 (8i) wcytyt J rt J wtt J ty wrnkyynd (82) paradies ausgeschlossen. (8i> (Hingegen) nywsJkt ky wnyy jwndy yrywy (83) die Erwählten Gerechten und die gläumzyxyJ ptz'n'nd prw nwsc (84) j'w J n bigen Hörer, die die Größe der 'Leben18find.s J twxt wyJ (85) [rwxsn'yrSmny'jh o o digen Seele' erkennen, werden im Lichtparadies glückselig sein in ewigem Leben. [Eine Zeile leergelassen] 9 pr ky3
(86)
^xsnyrk (74) Jty ptsytyy kt 3 r
(rot)
pi[.]g
(87)
pf
pswc ww xypS (88) [ . . . . Jty n]yws c^nP 21 Jww §yrw (89) [
o o] s^cyy J ty p8kJ
xcyy (90) [wny y]rßJkty kt wyJ Synyy cndr (9i) [pry]wy§ JnSyk Jskwnd 24 prxyznd
J
ty
(86)
[Lieber Bruder], läutere Dich selbst und höre von mir die gute (89) Es ist Pflicht und Gesetz für die Wissenden (Weisen), daß sie in der Kirche (Religion) in diesem Kennzeichen stehen und dienen
Sprachlicher Kommentar zu den soghdischen Texten. In dieser Überschrift hegt der Nachdruck auf dem Wort ' s p r a c h l i c h ' . Alle hier veröffentlichten Texte sind in manichäischer Schrift geschrieben: Einrichtung des Textes nach dem Mir. Man. I I I 911 gegebenen Schema. Alle im Kommentar aus unveröffentlichten Texten zitierten Sätze und Wörter sind ebenfalls in manichäischer Schrift geschrieben, wenn nicht ausdrücklich etwas andres bemerkt ist. (69) Oder pwr.[? — (70) (71) Letzter Buchstabe unsicher. — (72) Auch pry3z8 möglich. — (86) Auch möglich; =m}sq?7 p^syq kommt kaum in Frage. — (88) (91) Erg. unsicher. 1
Kaum: 'Wer ist in die Dienstbarkeit getreten'. 4*
W. H e n n i n g :
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Abkürzungen: man. = manichäisch-soghdisch; ehr. = christlich-soghdisch; buddh. = buddhistisch-soghdisch. Mir. Man. I—III = A n d r e a s - H e n n i n g , Mitteliranische Manichaica usw. I (Sb. P. A. W. 1932,175—222), II (ibid., 1933,294—363), III (ibid., 1934,848—912). H.-L. = die demnächst nun wirklich erscheinenden Bruchstücke mittelpersischsoghdischer Lexika, s. S. T. II, 605. — W.-L. I, II = W a l d s c h m i d t - L e n t z , Stellung Jesu usw. (Abh. P. A. W. 1926) bzw. Manichäische Dogmatik usw. (Sb. P. A.W. 1933, 480—607). — Benveniste, Notes I ( = JRAS 1933, 29—68), II ( = JA 1933 1 193—248). Texte: 1. manichäisch: M583, M 14 bei W.-L. II 545—548; M 172 bei Müller, Handschriftenreste II 100 s.; die übrigen Texte bei Müller nach Seite und Zeile des soghdischen Textes; I B 4981 a, f bei von Le Coq, Manichäische Miniaturen, Tafel IVb, c (cf. p. 39); S38—40 bei Salemann Man. III (Izv. 1912), 27ss. — Karabalgasun-Inschrift in Hansens Ausgabe. 2. christlich: S. T. I = Müller, Soghdische Texte I (Abh. P. A. W. 1913); S. T. II = M ü l l e r - L e n t z , Soghdische Texte II (Sb. P. A. W. 1934, 504—607); B 49 bei Salemann, Manichaica II (Izv. 1907), 534 s. 3. buddhistisch: VJ = Vessantara-Jätaka; Padm. = Padmacintämanidhäramsütra; DN = Dirghanakha-sütra; SCE = Sütra des Causes et des Effets; O1, 0 2 = Rosenberg, Deux fragments usw. (Izv. 1918, 817—842; 1920, 399—420, 455—474); R. I, II = Reichelt, Die soghdischen Handschriftenreste; die Reicheltschen Texte sind der Reihe nach zitiert als: Band I: Vim., Dhuta, Dhyäna, Frg. IIa, III, IV, V, VI; Band II: Brief I—XI (die 'Alten Briefe' samt den beiden jüngeren Briefen 'Dokument' X und XI); Frg. VII—XI; Rest mit Seite und Zeile (natürlich sind die Briefe usw. nicht buddhistisch). Transliteration: 1. manichäisch: nach dem Mir. Man. III 911 gegebenen Schema. [Im Gegensatz zu Mir. Man. III sind die Apostrophe hier folgendermaßen gesetzt worden: normales Alef = 3 ; kursives Alef = 5 ; normales cAin = 1 ; kursives cAin = r ; diesen unglücklichen Wirrwarr konnte ich leider nicht mehr verhindern. Korrekturbemerkung.] 2. christlich: wie Lentz in S. T. II; nur schreibe ich t für Teth und t für Tau: wie bei der manichäischen Schrift; ich bedauere, damit die Verwirrung noch erhöhen zu müssen, die in der Transliteration dieser Zeichen sowieso schon herrscht; es umschreiben: Müller Lentz 1 ich Tau t und t t t Teth t t t 3. buddhistisch: wie Gauthiot, nur mit/, l und (gelegentlich) z wie Lentz, S. T. II (cf. p. 507 ss.); dagegen halte ich es für angebracht, bei dem G a u t h i o t 1
S. T. II 507 N. 5.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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sehen y zu bleiben, das Lentz (1. c. 507) durch % ersetzt hat; es ist m. E. so, daß in diesem Zeichen S und n zusammengefallen sind, nicht daß j zugunsten von n aufgegeben worden wäre; daher hat man die Wahl zwischen g und h: als Kompromiß ist y vorzuziehen. 476 c3nw npykyy frm3yt 'wie er in der Schrift sagt (befiehlt)' (nämlich Mani) und nicht 'wie die Schrift sagt'; denn npykyy ist natürlich Lokativ-Obliquus zu buddh. npsyk (z.B. R . I I 70, 37; np}yk n^m^k Dhuta 177); die Einleitungsformel begegnet in dieser Form noch 651 (c-'nzw frm}yt npykyy) und in S 40 I R 2 (npykyy frm^yt) und in der Abkürzung c>nw frm>yt 547, 629, 738. 483 J->zyrm Sßysm Prs. sg. 1 zu ^zyr- = buddh. z3yr- VJ 5 b , 890; Dhyäna 10, ^zyrO 1 3, PPP. 3}z3rt'kw 'verletzt, gekränkt' VJ 23 a , 25 a , >>z>rtk VJ 287 beziehungsweise zu dem bisher nur im man.-soghd. belegten 6ßys- = av. dvaes-, tbaés- = mp. bys- (ZU IX 180 s.); J ¡zyr- und ößys- bilden eins der im vorliegenden Text so überaus häufigen Hendiadyoin, ebenso wie die zugehörigen Substantiva )3zrm und ößys (vgl. Zeile 528 s.), die äzarm und ößeS auszusprechen sind : in soghdischer Schrift wird J }z ^rm und öß}yS geschrieben (TM 393 II R 1, unveröff.); öß^ys = av. dvaeüah-, tbaesah- kommt auch in buddh. Texten vor, nämlich außer R. II 79 (Frg. VIII 3) in VJ 1047: >yw Hörzm [so wohl] H öß>ys w>c 'Zorn und Haß hat er aufgegeben (gelassen)'. Hier scheint die Bedeutung 'Haß' am besten zu passen, während Sßyi- in der Sprache der Manichäer zweifellos dasselbe wie mp. bys- meint, nämlich das Verletzen ('Schlagen') der in der Welt und den einzelnen Wesen befindlichen Teile der Lichtelemente (vgl. Mir. Man. I 199 N. 3; arab. Fihrist 332 pu. ed. F l ü g e l ) ; vgl. auch die Glosse: parth. ^n^bys = soghd. pw ößys (H.-L., a 4). Was äzarm anlangt, so kommt auch dies Wort im Mp. vor 1 : ' -zrmgr 'verletzend' (TI a 23 I V 3, unveröff.) = soghd. i}zrmkryy (s.Zeile 603); das ebenso geschriebene mp. ^zrm 'Ehre' (belegt z. B. M 882 I V 2, unveröff.) = np. äzärm ist davon natürlich zu trennen ( c f . N y b e r g , Hilfsbuch II 28). Mit soghd. äzarm ist der Name des ersten Gebotes für die manichäischen Electen gebildet: pzv}zrmy:>(h) = puäzarmyä (Abstr. zu *puäzarm) s. Glossar s. v. 485 ßyst- und ßst- wechseln in den Handschriften, das Präsens wird ßynd- geschrieben; im buddh. heißt es ßst- und ßynt-, im ehr. byst- (S. T. I 38, 1): doch wohl eher ßest- und ßendauszusprechen als *ßest- und ßend- ( B e n v e n i s t e , Gramm. II 22). Palatalisierung eines a-Vokals sowohl vor (oder nach) Zischlaut als auch gerade vor nd (nt) ist im Mitteliranischen geläufig, vgl. z. B. mp. 3wbyst ZU IX 216 und anderseits wynd- neben wnd-, gerade bynneben bn- ibid. 171, ferner pdyxir^wynd (s. pers.-parth. Gl.) u. dgl. 486 nßtc>h ist Femininum zu nßtyy 'feucht' (unten f59) = buddh. nßt3k R . I I 72, 3, nßtk Vim. 25, das naßde lautete (fem. naßdaeä > naßeä). swkc-> gehört zu dem unten (f 59) neben nßtyy stehenden sqwyy 'trocken', das auf * iskuvak zurückgeht und zu av. hisku- gehört; fem. zu *iskuvak war *iskuvd£ä, aus dem über *$kücä (buddh. 3skwch SCE 390 soll 'Kehle' heißen?) mit der geläufigen Metathese der «-Vokale schließlich swkc3 = iükcä wurde (sqwyy -- Skuve). 488 yryw heißt an dieser Stelle zweifellos 'Körper', vgl. W.-L. II 567 N. 1; tmp 'r und ößySnyy yryw bedeuten ziemlich dasselbe. 488/9 ptmwytyy d^rmskwn 'ich bin bekleidet' lit. 'ich habe (ihn) als einen angezogenen' ist eine Art Perfectum praesens2, das mit dem gewöhnlichen Perfekt der transitiven Verben, das durch Zusammenrückung des im Akk. stehenden n i c h t erweiterten Partizips mit dem Praesens von ò3r- 'haben' gebildet wird, nicht verwechselt werden darf. Dieses lautet, 1 2
Ebenso wie das zugehörige Verbum mp. 3izyrdn, Entsprechendes im Mp. findet man ZU IX 247.
JJ
2 J r - ZU IX 192.
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W.
Henning:
entsprechend dem von T e d e s e o mit so viel Scharfsinn aufgestellten Rhythmusgesetz (ZU IV 102 s.), entweder (leicht) ^krtwö^r-, r-, jytwö^r- usw. oder (schwer) fsqwxtö3r-, }} ytd3r-, }wjyystö:ir- usw. 489 pöyy jPryh gehören wohl noch nicht zu der langen Reihe der Infinitive; pö- heißt zunächst ' F u ß ' : smyr yryy pdy^h 'am Fuße des Sumeru-Berges' (T II D 116 R 4, unveröff.), ebenso buddh.p, ->y, -y geschrieben, s . T e d e s c o l . c. 113 ss., B e n v e n i s t e , Gramm. II 91 ss. (gegen die Lesungen -äk usw. hat T e d e s c o I.e. 116 mit Recht protestiert). Natürlich kommen auch pseudohistorische Schreibungen vor, z. B. pyks}kw = cbhiksu:> (VJ 18a, 28 a u. ö.),und natürlich ist nicht jedes -}k der buddh. Texte ohne weiteres ein -e: hier entscheiden die sprachwirklichen Schreibungen der christlichen und manich. Handschriften, die sich zu den buddhistischen wenigstens in dieser Hinsicht so verhalten wie die mittelpersischen manich. Texte zum Pehlevi. Die Zweideutigkeit dieser buddh. Orthographie scheinen die Schreiber selbst als mißlich empfunden zu haben: wenn sie wirklich gesprochenes auslautendes -k bezeichnen wollten, so schrieben sie gern -kk (ynt3kk = yandäk, myd^kk = meöak usw.) s. T e d e s c o 1. c. 116, W.-L. II 570 N . 1. — Ähnlich wie bei - J k w usw. verhält es sich bei der Femininendimg -^kh, die (auch) für gesprochenes -ä geschrieben wird; eine beweiskräftige Schreibung sei aus einem manich. Text in soghd. Schrift angeführt: kr^ysy^kh = IKKXHCTÍCI (T M 389a V 3 7 ; unveröff.). 490 Hier beginnen absolute Infinitive (bis 501), die in ihrer Gesamtheit das Objekt des Satzes 501 ss. 'wenn ich (all dies) selbst getan habe usw.' bilden; Subjekt zu den Infinitiven ist 'ich' oder 'der schwere Körper usw.'. Die Konstruktion (oder besser ihr Fehlen) ist recht merkwürdig; das läßt sich freilich von vielen Sätzen dieses Textes sagen. 490 snyy •>wxnz bilden ein Paar, also 'hinauf- und hinabsteigen' oder 'aufwärts und abwärts gehen'; statt 3wxnz erwartet man •>«ixz vgl. ehr. ^uoyz- —3wxst ( S . T . I ) und buddh. } wyz- Dhuta 152; Dhyäna 57 und natürlich SCE 182 (chin, 's'abaisser'), wo die Herausgeber seltsamerweise ein J wyn- 'frapper' gelesen haben, das noch S. T . II 577 s. v. >wxt erscheint; Impf. sg. 3 w3yz VJ 20. Und in der Tat ist J zvxz als Inf. belegt: ... . pr 3skyy snyy .... prw c V5r ->zvxz (M 136 V8—10, unveröff.); der Präsensstamm y zvxz- kommt öfters vor, auch das Impf, ist belegt (w^xz^nd pl. 3: M 363 R 10, unveröff.). Sollte also 3wxnz Schreibfehler sein? Man kann sich wohl kaum auf Formen wie buddh. ^py^ns- 'entfernen' Dhyäna 160, 161, 225 bis, 236, 270 berufen, das aus buddh. >py>rs- SCE 213, Dhyäna 2, Vim. 132, py hs- SCE 266, Dhuta 286 entstanden ist ( v g l . B e n v e n i s t e , Notes II 227), und dessen n durch ehr.pxsn(S. T . I 26, 5) gedeckt ist (d.i. pxasn- stk SCE 78 'getrennt' = pry3sm Brief V 12 gehört. 4. buddh. ny3rst (wo?), nach R e i c h e l t 'niederwerfen', ist unklar, [ehr. nxsntq^n 'sie werden entreißen' T I I B 17 R 6 (unveröff.): Verweis von L e n t z . ] Sollte das einmal vorkommende buddh. 3ny3nz- (Dhuta 210; Ed. falsch ^ny^nn- [sie]) 'aufstehen' = 3nyz- bedeuten, so wäre die Sprachechtheit von >wxnz bewiesen; weiteres siehe unten zu 508/9. 490 Die hier vorkommenden Infinitive fügen sich keineswegs dem von B e n v e n i s t e , Gramm. II 57 und R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 255 s. offensichtlich dem -aÄ-Infinitiv des Yaghnobi zuliebe aufgestellten Schema; vgl. auch B e n v e n i s t e , Infin. avest. 111. Das manich.-soghd. wenigstens besitzt einen aus dem Präsensstamm gebildeten f l e x i b l e n Infinitiv, mit einem bei Schwerstämmen endungslosen, bei Leichtstämmen auf i (-yy) endigenden Nom.-Akk. und einem gemeinsamen Obliquus auf -z; vgl. hier Nom.-Akk. leicht snyy, qnyy, yknyy usw., schwer pyz, ptskJ/, >ngrnd, ptrys usw. gegenüber Obliquus wynyy, ptywsy, pcßwsyy (658 ss.) usw.; scheinbar widerspricht ps3w pcmrwsyy (663 s.): hier ist aber zu berücksichtigen, daß im Soghdischen bei additiven engen Zusammenrückungen oft nur das zweite Glied flektiert wird (offenes Dvandvakompositum). 490 swd nw 'jy bilden wieder ein Paar; über szvö s. BSOS VIII 585 N. 3. Schwierig ist nw3y, das ein bestimmtes Gehtempo bezeichnen muß: da das endende -3y nicht etwa Endung sein kann, da man vielmehr einen Präsensstamm nzv^y- annehmen muß, darf man nicht an y-nav denken: ai. ndvate, np. nävldän, parth. nw- 'sich bewegen, gehen' (M 580 V5, unveröff.) vgl. Mir. Man. III 903, parth. -'n'zu- ebenda 894, ferner soghd. man. n-wd }r- (Pf.) "(den Kopf) schütteln' (M 127 R 4, unveröff.), vgl. die Glosse: parth. Jduoyxs- = soghd. n "zv(H.-L., b 2); ferner mit Präverb abi-: man. }ßnwtyy = sßnavti (Prs. sg. 3) 'wird erschüttert' (M 178 I R 26, unveröff.), wozu sich buddh. ß )n}w (Impf. sg. 3) 'wurde erschüttert, zitterte' VJ 1001 stellt, das bei R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 252 fehlt. Das alles erklärt jedoch nicht nw^y: ob etwa das in den Briefen II 51 stehende nw }y hierhergehört, das R e i c h e l t , zweifellos zu Unrecht, mit 'neu' übersetzt und zu dem zweitfolgenden Wort sröy 'Jahr' als Adj. gezogen hat (was syntaktisch nicht möglich ist); die Betrachtung der Worte }PZY Jymtw nw' -'>> >PZYn sröy pri3yt ß -y legt die Annahme nahe, daß nw3 3y und pr^^yt ß -y gleichgeordnet sind, daß also auch nwJ }y Opt. sg. 3 ist: entweder von nw- (das aber im Soghd. nicht belegt ist) oder wahrscheinlicher von nw^^y- (mit der wenigstens im Buddh. so häufigen Kurzschreibung bei dieser Form, also statt n w ^ ^ y ^ y ) . Da es sich bei diesem Brief um letztwillige Verfügungen eines Sterbenden über die Verwaltung seines Vermögens handelt, dessen Haupterbe sein offensichtlich erst vor wenigen Monaten geborener Sohn txs3yc ist, bis zu dessen Großjährigkeit (mz -yxk Z. 53 = 'großjährig', vgl. buddh. mz3yy in diesem Sinne, VJ 1248) der Adressat die Verwaltung führen soll, so darf man vielleicht übersetzen: 'und schließlich wird es (das Kind: t^ywk) g e h e n können und dann wird es zu Jahren gekommen sein' ? Unklar ist mir nw3 H im gleichen Brief (Z. 27), das nach R e i c h e l t 'herniederwehen' heißen soll. — Ich übersetze also nw}y = niväy mit 'langsam gehen'. 491 pyz- 'schlagen' ist aus dem Chr. und Buddh. bekannt; man gebraucht das Wort auch vom Trommelschlagen (Dhuta 216; O 2 17, wo das PPP. pyst-), an Stelle unseres 'werfen' in der Redensart buddh. 3yw ZKw yr^ywh }wy z3yh pyz 'er warf sich zu Boden' VJ 28 c, ähnlich ibid. 183, 428, 455, 506, 574, 634, 683, 737, 24 e, ferner für '(Wasser ins Gesicht) spritzen' VJ 1083, 1279. 491 ptsk3f 'ritzen', unten Z. 509 wohl 'spornen', gehört natürlich zu np. sikäftän 'spalten' usw.; vgl. auch unten zu f 37. 1
Siehe ZDMG 90, 14 ss.
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W.
Henning:
491 ptw^c könnte zunächst ein Infinitiv von einem unbekannten Verbum sein: etwa pati + buddh. w^c- 'entsenden, entlassen, lassen' VJ 1056, 1385; R. II 63,8; Dhyäna 138, 149, 256 u. ö.; Brief X 5, 10, 15, XI 7, 17 usw.; ehr. wc- S . T . I I ; dazu das PPP. buddh. wyt- VJ 260; Dhyäna 140, 152 (cf. B e n v e n i s t e , Notes I 46); schon in den alten Briefen w}cII 54, wyt I I 12 (irrig R e i c h e l t ) . Die danach für ptw3c anzunehmende Bedeutung würde hier jedoch schlecht passen; zudem erforderte der streng durchgeführte Parallelismus nach ptw}c einen zweiten Infinitiv gleicher oder entgegengesetzter Bedeutung, den man in z^yy schwerlich finden dürfte (an av. -zaya- j/zäy 'mittlere' darf man wohl nicht denken, obwohl die Bedeutung dieser Wurzel der von soghd. w}c- nahesteht). Wenn aber z-yy hier, wie a priori anzunehmen ist, 'Erde' bedeutet, dann müßte ptw}c ein auf z}yy bezügliches, folglich feminines Adjektiv sein: damit stellt sich ptm^c z}yy neben buddh. ptw^tch z3yh VJ 902 'wüstes, ödes Land'; auffällig ist die Endungslosigkeit von ptw^c, wenn auch nicht ohne Parallelen (vgl. z. B.frnxwndc1 6st3wc M 14 V 22), weniger auffällig die Schreibung -c statt -tc (s. BSOS VIII 586). ptw^c ist fem. zu ptwhyy, für das sich die Bedeutung 'trocken' ergibt; denn nßtyy ptwHyy (500) m u ß dasselbe bedeuten wie swkc3 nßte-h ... z>yy (oben 486). Die Manichäer teilen bekanntlich die Erdoberfläche in 'das Trockene' und 'das Feuchte': diese Teilung liegt dieser Aufzählung zugrunde, die den Verletzungen der 'trockenen Erde' die Beschädigung des 'Feuchten' (Wasser, Schlamm, Schnee usw. 495ss.) folgen läßt. 492 zrystyy ptrystyy und die beiden folgenden Wörter können nur erweiterte Partizipien sein, die sich auf z}yy 'Erde' beziehen: die relativ ungewöhnliche Nachstellung der Adjektiva erklärt sich aus ihrer Häufung (vgl. aber B e n v e n i s t e , Gramm. II 189s.), die mangelnde Kongruenz (statt *zrystc(:>) ptrystc(J) usw.) ist durch die aus der Nachstellung resultierende Lockerung der Beziehung bedingt. — Unser Text gebraucht mit Vorhebe etymologisierende Hendiadyoin: zryätyy ptryStyy / 5näystyy ptäystyy / qnyy yknyy / Sys prSys / -ngrnd frkrnd / usw. — zrys- 'verletzen, schädigen' (vgl. hier besonders Z. 514) ist aus dem buddh. wohlbekannt: zr3ys- D N 22, Vim. 6, 7, 55, Dhuta 161, Dhyäna 104; ptrys- scheint 'zerreißen' zu bedeuten, vgl. unten b 98 ('herausreißen'), daneben kommt es auch, ptr^ys- (in soghdischer Schrift), als 'schädigen' vor, s. unten zu f 8. Beide Verben gehören natürlich zu av. raes-. 493 ^nsystyy ptsystyy sind unbekannt; vielleicht zu dem ebenfalls unklaren av. hqmSistö Air. Wb. 1812, das 'treten, stoßen' bedeuten könnte? An ein Denominativ von av.hi&wat 'bedrängt' darf man wohl ebensowenig denken wie an ai. sedhati 'zurücktreiben' usw.; Wurzelanlaut h- ist wegen }nsystyy sowieso nicht recht wahrscheinlich; die Annahme einer Dissimilation -sist- > -sist- ist auch nicht ohne Bedenken, wenn man buddh. syitk (das kaum hierher gehört) in Betracht zieht (vgl. unten zu 701). 494 qnyy yknyy. qn- 'graben' ist klar; ehr. S. T . I 19, 16, buddh. knt> SCE 527 (NB. Impf. sg. 3 wie man. kwnd} usw.), P P P . kntk Padm. 27, auch '(Auge) ausreißen' inf. knt VJ 239 usw. — Schwierig ist yknyy, das etwa 'umgraben' bedeuten mag: welches Präverb steckt in^i- ? Ich glaube vi-, Übergang eines anlautenden v- injy- 2 läßt sich sicher nachweisen : vgl. z. B. man.yxwny 'Blut' (unten f 5 9 ; daraus ehr.ywxny S. T . I 81, 14), das auf av. vohuna- zurückgeht. Als y- erscheint das Präverb vi- auch in ehr. yxwst- ~ ywx 'trennen' (vgl. BSOS VIII 585 N . 3), vielleicht in buddh. yzuys- 'sich fernhalten' Dhyäna 189, in buddh. ehr. yyrty 'weit' (s. B e n v e n i s t e , Notes II 221; S . T . I I 605), in man. yp3k 'Zorn' (s. unten zu b 17); vgl. auch yöw (unten zu b 36). Die Annahme solches sporadischen Lautwandels wird durch das Westossetische geschützt, in dem das Präverb vi- zumeist als ierscheint. 494 Sys pröys: dys 'bauen' (ehr. dysnyt Part. Praes. PI., S. T . I 21, 16 mit dem sekundären Perfekt dysd'r- S. T . I 19, 16, neben dem das primäre Perfekt dysOt sg. 3 S. T . I I steht; buddh. PPP. äst}y VJ 14b) ist dasselbe Wort wie mp. dys- 'bauen' (nicht 'gestalten'), das nicht als Denominativ von mp. dys 'Gestalt' betrachtet werden darf (verfehlt ZU IX 181), und parth. dystn (Mir. Man. III). — Zu pröys 'mauern' (o. ä.) vgl. buddh. prö^ys 'Mauer' (o. ä.) VJ 1 3 \ 1
frnxwndc ist sicher Adjektiv, nicht Abstraktum, wie BSOS VIII 586 angenommen (vgl. aber dort N . 4). [-c } ist wohl nur die Endung leichtstämmiger Feminina.] 2 Vgl. auch M i l l e r , Sprache der Osseten 24 (§ 22, 6).
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch 495
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3>
ptyy Lokativ-Obl. PI. von 33p 'Wasser'; wie im ehr. lauten die Pluralendungen: Nom.-Akk. Obliquus leicht tä tyä schwer t ti z.B.: leicht ößartä dßartyä schwer ardävt ardävti
Nach n wird meist d geschrieben: 33jumd, jmnd3, jmndy3 usw. Übergang von r zu d nach Stimmhaften und nach r ist zwar durchweg anzunehmen, allein, da er in der Schrift nicht (oder nur in Ausnahmefällen) zum Ausdruck gebracht wird (denn für d wird t geschrieben), so läßt es sich schwer entscheiden, ob auch die mit t anlautenden Endungen stets dieser Veränderung unterworfen sind. Das vereinzelte ehr. msydrd S. T . II (statt msydrt) spräche freilich für eine Aussprache ößardä usw.; die ehr. Schreiber sind ja überhaupt in der Orthographie weniger konservativ, vgl. z.B. brdpd neben brtpd, mrdxmy neben mrtxmy, ywbdy3 neben ywbty3, sogar xwdy neben xwty, xwdzv neben xwt3w, 3b neben 3p (sämtlich in S. T . II); vgl. auch ywztg3 = yözdgä S . T . 175, 3 (statt ywztq3). Ob es aber statthaft ist, den hier bezeugten unter den gleichen Bedingungen wie im Mittelpersischen sich vollziehenden allgemeinen Übergang der Tenues in Mediae für alle soghdischen Dialekte anzunehmen, wage ich vorläufig nicht zu entscheiden. Bedenklich stimmen Doppelschreibungen wie man. kö3m neben qt3m, auch Karabalgasun 15,4 kd3m (von H a n s e n nicht erkannt), ehr. qd3m S. T . II, aber buddh. kt3m, während das Wort für 'oder' man. wie buddh. stets kt3r geschrieben wird (ehr. wieder qd3). 496 yrykyy Lokativ-Obl. von yryk 'Schlamm', s. BSOS VIII 585 N. 3; vgl. noch ehr. yryq S. T . I 67, 16, buddh. yr3yk3 Vim. 25, yr3yky3 Vim. 28; ob etwa yr3ynkyh VJ 781 (Fehler für yr3ykyht) hierher gehört? 496 wfry3: -y3 = -yä ist die Lokativ-Endung der Leichtstämme (ebenso im ehr. -y3 und im buddh. -y3, -yh s. T e d e s c o ZU IV 105, 109), während der als Genetiv, Dativ, Ablativ und Lokativ fungierende Obliquus der Schwerstämme auf -z endigt (s. T e d e s c o 1. c. 119). Das Wort für 'Schnee' ist bisher nur in buddh. wßrd3r Dhyäna 209 belegt, wenn man 3wßy Brief II 27, das R e i c h e l t hierzu gestellt hat, beiseite läßt, was sich wohl empfehlen dürfte. 496 w3ryh = väri, Lok. von w3r 'Regen'. 497 nmby = nambi, Lok. von namb 'Tau' = np. näm\ der Akk. ist nmb Z. 577. Im Buddh. liegt jedoch eine erweiterte Form vor: nnp3kw d. i. nambe Frg. III 15 (nicht 'Feuchtigkeit'). 497 r ' 'Mord' DN. 21; SCE 421 ~ ehr. ptxwng und ptxzvngqry 'Mörder' S. T . II (= patxvang). 1
So wohl zu ergänzen; cf. S . T . I 84, 14. Vgl. die Partikel yi (gelegentlich ya, yä, yu geschr.) des Maralbaäi-Sakischen ( K o n o w , Sb. P. A.W. 1935, 817). 2
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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2. pacxväy- ~ pacxvast- 'hemmen, hindern, widerstehen': buddh. pcyw}y- Dhuta 118 (wo falsch 'vernichten') ~ man. pcxwst- (unten f 49); dazu buddh. pcyw3k{w) 'Hindernis, Hemmnis' Padm. /; SCE 76; Vim. 116, 178 — man. pcxw^q (unten 726) (= pacxväk). 3. ydxväy- ~ yaxvast- 'trennen, teilen': ehr. ywx^y- S. T . I 22, 20, 21 ~ yxwst- S. T . II (s. BSOS VIII 585 N. 3); man. Impf. sg. 3 cyxw:>y unten zu b 85; dazu ehr. yxw^q 'Teil' S. T . II und man. yxzvyn 'ausgeschlossen' (unten f 80). 4. *n9sxväy ndsxvast- 'zerreißen, zerfleischen': nur buddh. nsywst- VJ 1105, 1265, falsch nsy^wst- (statt nsyw^st-) VJ 780. 5. ssxväy- ~ saxvast- 'hochheben, wegnehmen, nehmen': buddh. syw^y- VJ 1465; Padm.32; Frg. III 51, 52; sywy- SCE 338; Impf, syyw >jy VJ 40^,1449; chr.sxztry-S.T.I 60, 6, swx3y- S. T. I, II ~ syws[t- (S. T . I 86, 15: soghd. Schrift), swxst- S. T . I, II, perf. sxwst^rS. T . II, swxsd>r- S. T . I. 6. fraxväy- — *fraoeuast- 'zerstückeln': nur buddh. ßryw3y- SCE 262; dazu man. fraxväk 'Bruch, Zerbrechung' in der Glosse: mpers. cskng = soghd. frxw^k (H.-L., f 28). 7. parxväy *parxvast- 'fernhalten, vorenthalten' (?): nur ehr. prxwy- S . T . I 35, 5. 8. "pxväy- ~ apxvast- (paxväy- ~ paxvast-) 'abschneiden, abhauen': buddh. ^pyw}yPadm. 31 ~ >pywst- VJ 243, pyw^st- VJ 246; man. pxww}y (unten a 7) ~ ehr. pxwst- S. T . I I ; dazu man. pxw}q (unten516, 528) = paxvdk'(abgeschnittenes) Stück'.— Das von B e n v e n i s t e Gramm. II 15 als angebliches Praes. von apxvast- angeführte }pywt- existiert nicht. 9. ndxväy *naxvast- 'auspressen' (Reichelt) o. ä.: nur buddh. nyw 'jy- Frg. I I I 63, 78 ~ man. nxwyy- (man. Brief I 24, 28). 10. anxväy- ~ anxvast- 'brechen, verletzen' besonders 'Gebote brechen': buddh. 3nyw3yVJ 219, 795; Padm. 25, 33; Dhuta 38, 125, 126, 138; Vim. 97; SCE 120, 381 ('einbrechen' SCE 276, 335, 348); >nywy- VJ 6 b ; Dhuta 173; Frg. III 73 ~ >nyzv>st- im Rustam-Fragment R. II 63, 7 (wo irrig ^nyw^st 'erhoben (?)'); man. ^nxw^y- (unten f 19 und in der Glosse: mpers. csknyd = soghd. }nxzv}yt H.-L., f 14); dazu man. ^nxw^n 'Bruch (des Gebotes)' unten f 20. 11. äxväy äxvast- dasselbe wie das vorige (Präverbwechsel kam- ~ a-): man. ^xw^y(unten f 15: wohl eher Schreibfehler) ~ ehr. >wxst- S. T . I 81, 10, perf. >wxsd>r- S. T . I 52, 11; 81, 8. Buddh. yzvstk Dhyäna 397 (vgl. B e n v e n i s t e , Notes II 239) gehört wohl nicht hierher. — Das von B e n v e n i s t e , Gramm. II 14 als angebliches PPP. von anxväyangeführte 3nyw3t- existiert nicht. Aus R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 254 ersehe ich, d a ß T e d e s c o , BSL 1925, 151s. -xväy-, -xvast- mit av. xvayhaya- 'schlagen', westossetisch xvayun 'schlagen, stoßen' verknüpft hat; diese Herleitung ist sehr ansprechend und erklärt trefflich das Verhältnis der beiden Stämme: nur yw}w y}zv x}zv- bleibt unklar. 3 506 nmy k ptyöy-> 'Beschimpfungen und Beleidigungen'; beide Wörter sind aus dem ehr. (nmy}q, ptytyJ) bekannt, wo sie auch meist nebeneinander stehen, s. S. T . II s. w . ; ptyty} auch S. T. I 45, 9: -^¿-Abstrakt zu buddh. pt^yS R. II 68, 7 'verächtlich' ( R o s e n b e r g ) , vgl. zur Stelle L e n t z , S . T . I I 584 s .v.xsnqy. nmy3k ist -jyaß-Abstrakt von buddh. nm^ 'verachtet' s. L e n t z s. v. Ob das von R e i c h e l t mit 'Prügel' übersetzte nm^w Brief I 6 bis hierzu gehört? Das diesem Wort folgende Verbum Jpößyr- heißt jedenfalls nicht 'geben lassen' ( R e i c h e l t : Kauss. zu *}p-ößr-, also mit doppeltem Präverb: apa + ati + ßar-1), sondern 'zur Eile antreiben, beschleunigen': dies ergibt sich aus einem persisch und soghdisch erhaltenen Text (pers. M 85 R l b = soghd. T II D, 4b> c ; soghd. Schrift), in dem es heißt: pers. [ 'zujs 'w mn r3y twxsynyy 3wd nyxw^rynyy = soghd. rtsn c^m^k pyó 'r pößyry ZYsn J ntwys kwny »und meinetwegen läßt Du sie sich bemühen und treibst sie zur Eile an«; also pdßyr- = mpers. nyxw^ryn-2 (die Verben sind über Kreuz übersetzt); dazu das Subst. pdß^r 1
Diese Etymologie von ößr- 'geben' (ähnlich B e n v e n i s t e : wenig wahrscheinlich; vielleicht zur Wurzel tvar. 2 Z U IX 192.
+ ßr-) ist mir recht
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W.
Henning:
Eile' : man. pr pSß>r 'eilig' ( T M 389a V 39, soghd. Schrift). Ob der manichäische pdpry ßyyy 'Atlas' M 5 8 3 I R 9 ein'Gott der Eile' ist? Gerade für einen Weltenträger wäre dies freilich eine merkwürdige Bezeichnung; L e n t z übersetzt, wohl nach der Funktion des Atlas, 'Trägergott'j was sich sprachlich schwerlich rechtfertigen läßt; es besteht ja die Möglichkeit, daß die Manichäer hier wie sonst den Namen einer in Soghd einheimischen Gottheit ähnlicher Funktion auf ihren Atlas übertrugen. Es sei hier erwähnt, daß der aus dem VJ bekannte Gott wyiprkr (911, 917, 918, 930, 935) auch bei den Manichäern vorkommt, und zwar anscheinend in der Rolle des Mir. Man. I 178 stehenden mizdaytäz- ud azdèyaryazd (M 178 II V 9). — Was die Herkunft von pöß-r (= pa&fär) anlangt, so ist es schwerlich von parth. nydf^r- 'eilen' zu trennen (s. Mir. Man. I I I 904; auf die Verknüpfung mit mp. nyxw >r- [xw < dvi] müßte man dann freilich verzichten?). 507 IVp'öyh 'vierfüßig' : buddh. c>rö>p>öwVJ 1178; cyröp^Sw VJ 1484; c f . B e n v e n i s t e , Gramm. II 104. 508 }wjynd 509 ßjynd und die beiden folgenden sind Infinitive. — 3wjynd heißt '(von einem Reittier) absteigen' und in übertragenem Sinne 'sich niederlassen, Wohnung nehmen' (wie deutsch absteigen, arab. nazalä)', Präteritalstamm 3wjyst- unten 536; dazu das Causs., perf. Jwjyystd^r- 'Wohnung nehmen lassen, einlassen' unten 623. — ßjynd '(ein Reittier) besteigen' ; in den Glossaren erscheint der Präsensstamm als ßjyöö- (H.-L., b 1); Prät. St. ist man. ßjyst- (ßjystyy wm3t 'er war aufgesessen' M 127 V I I , unveröff.). — Hierzu buddh. w3zyö, zv>zyd>nt (Impf. sg. 3 und pl. 3) VJ 146, 1426 'absteigen' und ß>zyö>nt (Impf. pl. 3) VJ 855 'besteigen', präs. st. ßzyd- Frg. I I I 22 ( R e i c h e l t falsch 'eilen'). — Das n in }wjynd ßjynd ist ebenso unklar wie das in }wxnz (oben zu 490); an spezielle Formen für den Infinitiv darf man wohl kaum denken: der Inf. }wxz spricht dagegen; auch Nomina actionis wie *>wjyòn, *ßjydn > 3zvjynd, ßjynd wären ganz unwahrscheinlich; ebenso wäre die Annahme M-haltiger Wurzeln: *zyand, *xanz mit Nebenformen zyad, xaz < *zynd, *xnz kaum haltbar. Es scheint sich also um eine dialektische Eigentümlichkeit speziell unsres Buches zu handeln, die vorläufig unerklärt bleibt; möglich ist übrigens, daß die Schreibungen nur Nasalvokale ausdrücken sollen, also özyäd, ßdzyäd, öxäz. — Die Verbindung mit av. zgad stammt von T e d e s c o (ZU II 40). 510 trytz^yy 'bedrückt, vergewaltigt', mit 3krt- 'nötigen, vergewaltigen' : daraus mit Vereinfachung der Gruppe ydz zu yz ehr. tryz^y qt3r- 'nötigen' S. T . I 52, 6 (Luk. 24, 29, gr. irapa(iia?oviai). Man. trytz3yy ist in der Bedeutung '(seelisch) bedrückt' T U D 117 B R 12 (unveröff.) belegt: cn 6ßr}h I jyw trytz">yy )ty wx^sen syyr I ^ndwxcn^k 3ty sm)rykyn iw3 I zskwn 'sehr bedrückt und erschöpft, sehr bekümmert und nachdenklich schritt er aus dem Tor'. — trytz^yy ist in tryt + z}yy zu zerlegen: z-yy vielleicht zu av. zaKya-? tryt- allein heißt auch 'bedrückt', vgl. die Glosse: mpers. }ndzvxyndr ~ soghd. trytryh (H.-L., a 20); also 'kummervoller' (Kompar. : trytr-< tryt + tr-); vgl. die beiden Abstrakta auf -yd: trytyJ 'Bekümmernis' (M 134 I R 3, unveröff.) und auf -yak: tryty (H.-L., p 3). Eigentlich ist tryt-, — trayd-, PPP., vgl. das entsprechende parth. tryxtn 'bedrücken' (Mir. Man. III), dessen Präsens tryxs- soghdischem -tr,ys- gleichsteht (nur ^ntr^ys- : Impf. sg. 3 mntr^ys VJ 18d, 791, 1114, 1277, 1332); der transitive Präsensstamm war -tréng-, bisher nur buddh. ßtr3ync- 'unterwerfen' Dhuta 173, 217; Vim. 98, 141, 164; ßtrync- Dhyäna 9, wozu das vom erweiterten P P P . (man. *ßnrayde) gebildete ^¿-Abstrakt man. ßtrytky3 ~ ßitraydakyä 'Unterwürfigkeit' (M 133 V II 7, unveröff.) gehört. Hierher schließlich waxi trang~ traxk 'drücken, schnüren, würgen', worüber T o m a s c h e k , Pamir-Dialekte 144. Hingegen das von B e n v e n i s t e , Notes II 222, mit ehr. tryz^y verbundene buddh. tryy 'scharf; Schärfe; angespannte Aufmerksamkeit' (Dhyäna 96, 99, 150, 163, 337; chin. meist acuite) kann nicht hierher gehören: offensichtlich ist dieses Wort zu av. tiyra- 'spitz' zu stellen, mit Umstellung von -yr- zu -ry- ; s. noch unten zu 525. 511 Nach pr steht, wie T e d e s c o für das buddh. und ehr. festgestellt hat, auch im man. stets der Akkusativ. 511 nxSyrt, zu buddh. nypyr 'wildes Tier' (im Gegensatz zu Haustier), besonders 'jagdbares Tier, Wild' VJ 949, 1062, 1371, 1410, 1412, 1509; Vim. 144; R. II 63, 13 usw. Dazu naxsìrSkaré 'Jäger' SCE 136, 225, 361.
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512 ötw, hier 'Geschöpf, Tier', heißt im buddh. 'reißendes Tier': VJ 313, 949, 968 (das zweimal daneben stehende zynt}3k, znti}k — ~E&.nyzt3 }k usw. — ist = np. zindä 'wild'; vgl. auch SCE 232 zynt^k von Schlangen); vgl. np. däd. — ötw ist hier Akk.: der Nom. würde ebenso lauten müssen, denn dies Wort ist, wie T e d e s c o , ZU IV 134 gezeigt hat, (leichtstämmiges) Neutrum; der Plural heißt man. öötystt = datist (T I I T 22 R 10, unveröff.). 512 z^yxyzyy 'auf der Erde kriechend': xyz- 'kriechen' vgl. mp. xyz-: nwyst hynd ]br zmyg xyz}n 'sie begannen, auf der Erde zu kriechen' Mir. Man. I 183 ( V I I ; dort falsch übersetzt). 513 pr3nyt, Plural von *pr3nyy = buddh. pr^n^k, prJn >y 'kleines Lebewesen, Insekt, Gewürm' (SCE oft; Dhuta 34; bisher fälschlich pr^z^k usw. gelesen); vgl. besonders pwtyh pr^n^y 'Seidenwurm' SCE 219 (Ed. versehentlich kr}n>y, schon von R e i c h e l t , ZU VII 147 korrigiert), ' >pyh pr}n3y 'Wassertier(chen)' SCE 414; mry3 pr3n3k 'junges Huhn' SCE 360; sttw pr^n^k 'Fledermaus' (?) SCE 386; pl. rync^kk pr^n^yt = chin. 'petits animaux' SCE 399 (Hs. falsch pr^nH: s. R e i c h e l t 1. c. 149). Wie steht es mit »kr^n^kh« mryw VJ 1497? — Vielleicht paräne < *paräna- von para + an' atmen', vgl. ai. präna-, soghd. ßr3 n' Atem' S CE 104, 415; i D N 45, mp. gyän usw. 513 sym^rww = simäru: das die Endung der 1. Sg. Impf, bildende -u wird hier stets geschrieben. 514 zyrysw = ziresu, von zrys- (oben zu 492). 514—518 gehört zu den mir unverständlichen Stellen; halbwegs klar ist ms ... qwc3 xwycq >krtwwxwnc (S. T. II) = ävxunc.; daneben noch ehr. J xwney (B 49, 22) = äxvunci (Obi.). Die von L e n t z vorgeschlagene Verknüpfung mit ehr. J wx- (= man. *-)nxw-) S. T. II s. v. dürfte richtig sein; fernzuhalten ist anxväy äxväy- (oben zu 505 Nr. 10, 11). 520 ^ßjng^rytyy = afiazangäreti PI. Obi. von -ßjng^ryy = ehr. bzng^ry S. T. II (q. v.) = buddh. J/Syz>nk>r>k VJ 49s 476, -¿-'r-'zu VJ 31d, -k}r>y VJ 1187 'sündig, Sünder, Bösewicht'. 521 qtsndy ist nicht ganz sicher; wohl als katsandé aus katskande zu erklären und zu dem daraus auf andre Weise verkürzten ehr. qsqnty = kaskande 'Verwüstung' oder 'verwüstet' (S. T. II) zu stellen; cf. man. ktsknt3k (soghd. Schrift): rtyw ' z u £ [ k t s k n V k ß3y ZY pr^ys^y 'so daß die Gegend verwüstet und verlassen würde' (TM 393 II V 5s., unveröff.). Das Wort ist wohl in kt- 'Haus' (buddh. kt^ky Dhuta 120 u. ö.) und sknt- zu av. }/skand, np. sikästän, zu zerlegen. — Vgl. weiter unten zu 694 über qtskndm^nkyih; aber gerade dies Wort und das oben belegte man. ktsknt^k machen unser qtsndy recht zweifelhaft (zur Kürzung vgl. etwa cytPr unten zu 601). Auch erwartete man hier eher ein Wort für eine von Bösewichtern erlittene Schädigung als eins für von ihnen gestifteten Schaden. 521 xH>j°[ryJ] ist recht zweifelhaft: buddh. ywr^t^nyh 'Hochmut' SCE 72, ywry}ty]kh dass. Vim. 162s., abgeleitet von buddh. ywr^k 'hochmütig' SCE 370, ywr~>kh D N 51; ehr. ywry3q 'Hochmut' B 49, 9: pcywfstyq-> [so] wyny nm^ny qrqy3 xsnyrq qw ywry^q s-> 'das 'Zeichen' seiner Reue wird sich in Hochmut wandeln'; da xwr J [ an unsrer Stelle (sozusagen) dasteht und ein Wort für 'Übermut' o. ä. erfordert wird, habe ich eine Kreuzform konstruiert, gebe aber gern zu, daß man auch xzvrJ[tnyJ] ergänzen dürfte. — Die Schreibung des ehr. Wortes mit y- (gegen man. x-) würde diese Erklärung kaum hindern. 523 yysyp 'Schaden' (öfters, s. Gl.) = ehr. ysyp dass. S. T. I 14, 15; B e n v e n i s t e , Notes II 242 hat ehr. ysyp mit buddh. iywPyp'>y 'schielend' SCE 409, ^ywpypcsm 'mit schielenden Augen' SCE 23 zusammengebracht, eine Verknüpfung, die mir sowohl lautlich als auch semantisch imbefriedigend zu sein scheint; •>ywPyp = ixusèp geht m. E. über *sxsvep auf av. xsvaewa- 'rasch schwingend, schnellend' zurück. — Eine ältere Form von yysyp = yiüip (oder = yésip und ehr. -fiep mit Vokalumstellung ?) scheint mir in den Briefen, V 30, vorzuliegen: 3XRZYtn ptxwstJt J YKZYm 3xwrmztkk yydßp -krtw ö^rt 'Du wirst ja wohl gehört haben, wie mich Axurmazdak geschädigt hat'; vgl. man. yysyp Jkrt- unten 706; R e i c h e l t s Lesung yydßp, besonders das ß, halte ich für zweifelsfrei, obwohl ß und r einander relativ ähnlich sind, und obwohl aus *yydrp mühelos yysyp abzuleiten wäre (ßr > s wie gewöhnlich) ; allein, es steht yySßp da. Ein Lautwandel Sß (= öß oder &f) zu s ist aber sonst nicht bekannt, und buddh. ctß3r man. ctf'r (= catfär) mit seinem tf < &w begünstigt solche Hypothese wenig, ohne sie freilich auszuschließen: vor oder nach palatalen Vokalen kann aus altem dw durchaus etwas anderes geworden sein als zwischen a-Vokalen; vgl. auch unten zu 592. Die Verwandlung i?-haltiger Lautgruppen in s liegt im Soghdischen nicht nur bei &r > s, sondern auch bei > svor: vgl. buddh. yr}ns 'Bande' Vim. 50; Dhuta 45, 234, 289 = yrans < *granai- (diese Erklärung verdanke ich G. M o r g e n s t i e r n e ) . Nicht ganz unmöglich wäre es übrigens, daß buddh. pp:>ßr 'Proviant' (VJ 347, 895) = man. ppßr (M 134 II V 4, unveröff.) und, in soghd. Schrift, pyV3ßr (T M 389b R 7, unveröff.), also pisäßar, zu av. piftwä- gehörte; das in den Niya-Dokumenten vorkommende und von B u r r o w BSOS VII 783 erklärte pacevara 'Proviant' widerspräche dieser Erklärung kaum; eher widerspräche buddh. rypößh 'Mittag' Dhuta 209, das R e i c h e l t treffend aus av. rapi&wä- erklärt hat (NB. -Öß-, nicht-tß- für altes -&w-)\ das könnte aber ein gelehrtes Wort oder eine historische Schreibung sein.
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W.
Henning:
523 jyt- = zayd- 'halten' = buddh. zyt- DN 65, 85; (man.) Karabalgasun 15, 4 bis-, 16, 5 u. ö.; ¿yf-Dhuta 112; älter Öryt- VJ 35, 303, 1228; Vim. 2; Padm. 18; s. H a n s e n Z U V I I 89. — Als Supplementiv-Präsens dient ö>r- vgl. DN 67, 83 mit 65, 85. 524 äpyry}h ist -^¿-Abstrakt von man. dpyr 'Schreiber' (M 14 V 25, im Sinne von 'Verfasser'), ehr. dpyr- 'ypannaTeuc;' S . T . I 17, 4; das Wort ist wohl persisch-parthischem dbyr entlehnt. — In der von mir am 30. April 1936 gefundenen soghdischen Ausgabe des Mir. Man. I I 301 ss. publizierten Missionsberichts (M 2) übersetzt dp>yry>kh ( T M 389 b V I , soghd. Schrift, unveröff.) mp. dbyryy (M 2 R I I 1) 'Schreibkunst' (vgl. H. H. S c h a e d e r Iranica 19 N. 2). 525 ptyrnyy stimmt genau zu av. paityärsna- (= patiarana-) 'contrarius', das wie das soghd. Wort mit Akkusativ konstruiert wird; vgl. auch av. paiti.srsna-. Nun gibt es aber leider eine Glosse: mp. cym = soghd. ptyrn (H.-L., g 9); da mp. eim (np. 'Sinn (eines Verses oder dgl.)' heißt, so müßte dann äpyry 'A ptyrnyy 'Sinn, Bedeutung der Schreibkunst' (und zwar Gen., Dat. oder Lok.) meinen, was mich wenig befriedigt; ich ziehe daher die erste Erklärung vor und rechne damit, daß das cym der Glosse nicht das gewöhnliche eim sein könnte. 525 tryyy ptnym: patnem = buddh. pr. st. ptn }ym- 'lächerlich, verächtlich machen' SCE 144, das zu nm- 'verächtlich' (oben zu 506) gehört; ptnym (Verbalnomen) scheint 'verachtend, nichtachtend, abgeneigt' zu bedeuten (buddh. ptzm^n — so gegen B e n v e n i s t e N. I I 213 s. stets zu lesen — 'saturiert, überdrüssig' SCE 460; Dhyäna 5; R o s e n b e r g Izv. 1927, 1380 Z. 7, vgl. ibid. 1390 s., 1398 geht mich hier nichts an); vgl. folgende Stelle: ert tnndyrß^kyJ jnJ ptnyym ßwt 'aus Dummheit verachtet er das Wissen' lit. 'wird er das Wissen nichtachtend' (M 896 V 5, unveröff.), wo übrigens ptnyym wie ptyrnyy mit dem Akkusativ konstruiert ist; in einer Seitenüberschrift steht: $yr>k[ty3y\ jn3 ptnym 'das »Wissen« der Frömmigkeit nichtachtend' ( M 1 1 8 I I R Ü , unveröff.). tryyy ist das oben behandelte buddh. tryy (s. zu 510), dem an 4 Stellen im Chines. 'aeuite', an einer (Dhyäna 96) 'aigu' entspricht; nach soghdischer Syntax wäre tryy an 4 Stellen Substantiv, an einer (Dhyäna 337) Adjektiv; nähme man den soghdischen Text für sich allein, so könnte man zu der Bedeutung 'angespannte Aufmerksamkeit' kommen, die ich oben angegeben habe; angesichts der mechanischen Art, in der die soghdischen Texte übersetzt sind, ist das wohl methodisch verkehrt: man darf also wohl dem buddh. tryy nur die Bedeutung 'scharf, spitz' zuerkennen; daß das gleiche Wort außerdem noch subst. 'Schärfe' gewesen sei, wird man schon aus formalen Gründen bezweifeln müssen; zu der oben vorgetragenen Etymologie würde das aufs beste stimmen. Daher glaube ich nicht, daß an unsrer Textstelle tryyy und öpyry^h gleichgeordnet sind ('dem Schreiben abgeneigt, Aufmerksamkeit verachtend'), vielmehr dürfte tryyy hier in einer Reihe mit ptyrnyy und ptnym stehen, und etwa 'übelwollend, hassend' bedeuten. Im man. kommt das Wort als Adj. zu 'Zorn' vor: prw tryw yp^kw 'durch scharfen (bitteren) Zorn' ( T I I K 178, soghd. Schrift, unveröff.); schwierig ist die folgende Stelle: $yy dta}zngl3n] cstßtyyh tryww ptnyymt östy^h w3styy 'zwiefacheGrausamkeit legte sie in seine böswillig unachtsamen Hände' (M 133 R I I 2—5, unveröff.); die Übersetzung ist freilich recht fragwürdig; beachtlich ist das Nebeneinander von fry- und ptnyym- hier wie an der Textstelle; aber hier scheint tryww Adverb1 zu sein (tryw oben Akk. sg.), während tryyy Nom. sg. des Adjektivs ist. 526 östy> Obl. von (Nom.-Akk.) Öst3 'Hände' (unten 662); s. T e d e s c o Z U IV 153s. 526 swk leitet die leider noch recht unklare Aufzählung der Schreibmaterialien ein; auf Grund verschiedener Textstellen kam ich zu der Ansicht, daß das W o r t ' Qalam' heißen müsse: aus F . W. K . M ü l l e r s Uigurica I I I 92 lernte ich jedoch türk. suk 'Pinsel' kennen, das mehr1
Möglich immerhin, = Akk. sg. eines Subst., also 'grausame Schärfe'
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mals neben kälämlkälim steht und wohl aus soghd. swk1 (das übrigens Femininum ist) stammt. Ein Wort für 'Tusche' (türk. mäkä) scheint hier nicht vorzukommen: oder ist das r J 5?? 527 í-'í habe ich mit 'Schreibtafel', 'Holztäfelchen' übersetzt; ich denke an av. ]/ tai 'zuschneiden', mit abi 'Holz in Scheite zerlegen', tästsrn däuru 'zugeschnittenes Holzstück'; sehr unsicher; an türk. tas 'Stein' ist nicht zu denken. 527 cyny3 Gen. von *cyn>, wohl = 'Seide(nblatt)'; vgl. np. Jk? § F 115,7; = cigitt ausdrücklich 'Seide' Kaägari I 347 (wo auch verwandte Bedeutungen); ferner chvarezmisch cigirt 'Seide, Seidensaum'. 527 qiyöy3 = np. i c LS^ türk. kägdä ~ kagda (z.B. M ü l l e r , Uigurica III 92; B a n g v. G a b a i n , T . T . V 340 cf. 323 N. 1; T. T . VI 158 zu 202), buddh.-soghd. k>yöyh R. II 69, 33 'Papier' s. B e n v e n i s t e , Notes I 58 vgl. L e n t z , S. T . II 546 N. 3. — Die Tatsache, daß R e i c h e l t in k^yöyh das geläufige Wort für 'Papier' nicht erkannt hat, die Tatsache ferner, daß zwei so vortreffliche Kenner der iranischen Sprachen und gerade des Soghdischen wie R e i c h e l t und B e n v e n i s t e in }ryw}n (Dhyäna 362) das ursprünglich aus dem Akkadischen stammende und von nahezu allen orientalischen Sprachen übernommene Wort für 'Purpur' nicht erkannt haben (obwohl B e n v e n i s t e die Bedeutung des Wortes aus der chinesischen Vorlage feststellen konnte, Notes II 237), diese Tatsachen eröffnen mir die unangenehme Aussicht, daß ich zahlreiche in diesen Texten vorkommende Wörter nicht erkennen werde, obwohl ich sie an sich gut kenne. Als ich über die Schwierigkeit der hier vorgelegten Texte seufzte, hat man mir den Rat erteilt, die Publikation solcher Fragmente bis zu jener Zeit zu verschieben, wann etwa durch Bekanntmachung andrer leichter erschließbarer soghdischer Texte die Schwierigkeiten von selbst behoben wären. Ich habe diesen Rat nicht befolgt, denn ich möchte nicht, daß der Vorwurf aufs neue erhoben werde, die 'lichten Herren Iranisten' weigerten sich, ihre Haut zu Markte zu tragen, wie es dem Gelehrten geziemend ist. — In einem Beichtspiegelfragment heißt es: tym ms ptßsyy my\d3nyy cri\ I q}ynt (Prs. pl. 3) VJ 1371; in den Briefen -''zw- (s. R e i c h e l t s Glossar); ehr. J zwntq J (Fut. pl. 3) S. T . 162, 5, cf. yaghnobi zuâm-ist 'ich lebe' ( G e i g e r 1. c. 335) : es ist daher vollkommen ausgeschlossen, daß das Wort für 'lebendig' auch zywnty geschrieben sein könnte, wie noch S. T . II s. v. zwnt angenommen wird; s. unten zu b 88. 537 Mit pr nyzß3nytyh beginnt der neue Satz, in dem als Objekt (und später als Subjekt) } jw ndyy mrtxmyy dynyy frn usw. 'mitgilt'. 537 nyzß^nytyh Gen. PI. von nyzß}nyy 'Leidenschaft', woraus uigur. nïzwanï 'klesa' (schon von L e n t z bei B a n g - v . G a b a i n - R a c h m a t i T . T . VI 178a festgestellt); aus dem buddh.-soghd. war das Wort schon längst bekannt (nur bisher verkannt): SCE 117 ywny ZKZY ynt^k^ nyzß ßwt 'wer böse Leidenschaften hat' (chin. 'les hommes au caractère mauvais'); SCE 305 prw nyzß^n^k ynt ' 'durch Leidenschaften böse' (chin. 'dont le caractère n'a pas de fixité'); die Bemerkung in den Nachträgen zum SCE p. 90, es sei nyzß3nk3 zu lesen, ist irrig, wie ein Blick auf das Faksimile zeigt; die dort angegebene Bedeutung 'de langue méchante' ist ebenso falsch wie die von B e n v e n i s t e , Gramm. II 169 angenommene ("pourvu d'une langue'). 538 m3zyrw Impf. sg. 1 zu -zyr- (oben zu 483); das Impf, der mit ä- und an- < äund ham- beginnenden Verben wird regelmäßig durch Vorsetzimg von m- gebildet; vgl. ehr. m3ywnt S . T . I 16, 18 zu buddh. 33ywnt-1 'bedecken' Dhyäna 16 (nicht zu *3nywntR e i c h e l t , Geiger-Festschrift 253). Belege (und ein Erklärungsversuch) bei R e i c h e l t 1. c. 252 s. — m3zyrw = mâzêru (mit langem ä). 1
Dazu vielleicht das oben (zu 505 Nr. 11) erwähnte buddh.
33
ywstk.
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Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
539 wrcy3, wenn richtig gelesen, = buddh. wrcy-' Dhyäna 94 'beruhigt und gekräftigt' (nach Chin.), vgl. wrcy-' ('t) ßrtwy in gleicher Bedeutung Dhyäna 27, 240, s. B e n v e n i s t e , Notes I I 216 s.; ferner wrcyh Frg. I I I 7; wrcy 'zu 'Beruhigung' S . T . I I (cf. p. 604); Karabalgasun 21, 4 wrcy^wn^k 'Kräftigung'. 540 ^tvömindt: ich glaubte zunächst, hierin das soghd. Wort für 'N. N.' finden zu müssen (also *ävadmän = mp. 'zuJA»zJtt usw., s. OLZ 1934, 9), allein, das war ein Irrweg; denn 'N. N.' heißt im Soghd. (ehr.) tjnm^n, S . T . I I Text 4 Z. 14: Petrus redet den zu 3yz 'Du, N. N., jetzt . . . . stehe auf!'; die Nenerweckenden Toten an tyw t^nm^n qsy nung des Namens, wenn auch nur in einer solchen umschreibenden Form, ist bei einer zauberischen Handlung wie einer Totenerweckung ein unbedingtes Erfordernis; ich kann daher den S . T . I I s . v . gemachten Vorschlag, t^nm^n als ein 'Füllwort' 'so' aufzufassen, nicht akzeptieren. Ich kenne das Wort noch aus dem man., aus einer leider sehr zerstörten Handschrift: ] ßr^t t^nm^n pyd^r o j;[ ' . . . wegen des Bruders (d. h. Electen) N. N.' (M 138 V 4, unveröff.); diese Stelle widerspricht wenigstens nicht der oben vorgetragenen Erklärung. Für ^wöm^ndt vgl. die folgenden Wörter: 1. man. ^wmr^z 'Mitarbeiter, Gehilfe' (PI. Obl. ^wmr^zty T M 389 a R 40, soghd. Schrift, unveröff.), offensichtlich zu mr3z 'Arbeiter': rty yrß ny^wPkt mr}z Z Y )pstk'lr)yt1 prywyd ['zur'^Jr Jws t>wysintkim »und viele Hörer werden als Arbeiter und Helfer in diesen Gegenden sich heiligen« ( T M 389 b V 12 s., soghd. Sehr., unveröff.); sonst scheint freilich mr3z 'Arbeit' zu heißen: tyw wny mrty mr^z ptxrytd^ryy 'Du hast dieses Mannes Arbeit gemietet' (M 135 B I R 4—5, unveröff.); im gleichen Text (A I R 15 s.): xw mr^z mrtyy 'dieser Arbeitsmann'; ebenso ehr. tnr^z sw- 'auf Arbeit gehen' (S. T . I 42, 3; nicht 'graben'). 2. man. ^wsywn'yt (PI.) 'sich unterhaltend' ( T M 389 c R 3 2 , soghd. Sehr., unveröff.) zu buddh. syzvn- 'Rede' usw. 3.
m a n . ' }wqrsnyy
( M 129 V 3 , 4 ;
^wkrsnyy
M 674 R Ü ,
8;
^wqrsnyh
ibid.
R9;
unveröff.) Bezeichnung der 'Säule der Herrlichkeit', sicher zu krstt 'Form, Schönheit' (s. Gl.). Also ist >3wdm>ndt = ävdmänd (die Schreibung mit dt spielt keine Rolle) in J-'zu- und dmyndt zu zerlegen, wobei dieses gewiß = man. Öm^n 'Wohnung' ( z . B . M 133 R I I 17, unveröff.) ist, cf. buddh. dm3nth 'Wohnungen' Padm. 1. Fraglich ist bloß, ob das zweite Glied des Kompositums pluralisch ist (also 'gemeinsam Wohnungen habend') oder ob hier (wie so oft grade im Soghdischen) ein auslautendem n sich leicht anschließender Dental in Erscheinung tritt (vgl. unten zu 606; L e n t z , S . T . I I 578 s .v.^yzn; buddh. ptzm^ntyh R o s e n b e r g , Izv. 1927, 1398; usw.); ich möchte (trotz dem oben belegten rso Hy pc>w )h /[ ]ßryy pxHw^cy o 'Und von Zank und Streit streitsüchtig' (T I D, R 3—4, unveröff.); schließlich: pr ßxtwnyy 3ty pc Hu }ywxtyy [ ] / [f]sytyt3 xnd 'auf Zwiespalt und zankgewohnte sind sie dressiert' (man. Brief II 15 s.). Auch ehr. pciw}qrynyt (PI.) S . T . I I , das unserm pc^w^kryy entspricht, ist wohl besser als 'zanksüchtig, zänkisch' aufzufassen; da, wie oben dargelegt, zßnd von pc^w^kryy abhängiger Akkusativ zu sein scheint, so ergäbe sich die Wiedergabe 'den Genossen verzankende Reden'; oder so ähnlich. 545 mnxz3nd = manxazand, Impf. pl. 3 von }nxz-, s. oben zu 538. 545 )ySytyh Dat.-Obl. PI. von ''ySyy 'jemand, irgendwer' vgl. z. B. 3nyw 3yöyy 'jemand anders' (M 143 V I 4, unveröff.), qthn 3yäyy 'wer auch immer'(ibid. R I 4); auch cyd- geschrieben: xyö ryi)yt (PI. Akk.) 'diese Leute' (man. Brief I I I 12); cySyyt (T I D, R 7, unveröff.); Karabalgasun 18, 15 kö}m lyd^k 'wer auch immer' (irrig H a n s e n p. 33); Neutrum dazu ist }ySc 'etwas' = buddh. 3yöcw Padm. 32; D N 52 = ehr. }yc (z. B. B 49, 27; pl. ^yet, } yst, Obl. }ycty,}ysty häufig), das sich zu 'ydyy verhält wie buddh. JJ -)öyh. Über buddh. ' 'yc s. L e n t z S. T . II 574b vgl. 578a s. v. -*yc. 546 yryzv n}syy ist 'offenes Kompositum', = 'Seelenverderbnis'. — qmbvmyh 'eXaTrcoaiq' zu kmbyy 'eXottcov' (im religiösen Sinne), gebildet wie das eben (zu 544) erwähnte ßxtwnyy = mp. bxtgyh, wie buddh. yö^wny 'Diebstahl' SCE 331, 426 u. dgl. Vgl. auch ehr. b^wwny 'Vollendung' [so!] B 49, 29 (»der Mühen höchste Vollendung liegt in der Gewährung der Sündenvergebung«) zu ehr. b-w 'genügend' S. T . I 8, 12 (unrichtig M ü l l e r und B e n v e n i s t e , Gramm. II 175), buddh. ß 'zu SCE 290: ZKzv ß 'zu L ' yrßty 'der kein Genüge kennt' (chin. 'die die Gefahr nicht fliehen' — woraus man ebensowenig ein *ß}w 'Gefahr' erschließen darf wie etwa ein *yrß- 'fliehen'). Über das von ß 'zu abgeleitete ß^weyk Frg. I I I 55; Vim. 177; ß}wcy Dhuta 209 'genügend' s. B e n v e n i s t e , Notes I 32 s. 552 yw3n = Co. sg. 1, 'nötig haben' ? yzu- wird meist unpersönlich gebraucht, buddh. ywt 'es ist nötig' Frg. III 64, 72, auch 'es fehlt' Dhuta 28, man. ywt s. Gl.; buddh. yw3t 'es sei nötig' VJ 165, 179, -/zu-'-'t Frg. II a 7 usw.; wenn persönlich gebraucht, so bedeutet das Wort 'sich verfehlen' Dhuta 83, SCE 185, 212, vgl. auch das Partizip ywtk 'sich verfehlt habend' Dhyäna 141, fem. ywteh 'schuldig' VJ 1049, 1055 usw. Es ließe sich daher denken, daß der Text nicht in Ordnung sei; wenn man aber die Wörter umstellte: }rty 3zw prymyö yw^n* qrmswhn, so fehlte am Ende die (wegen des ausdrücklich gesetzten Jzzu) notwendige Verbalform. Ich wage kaum, wegen dieser Stelle die Hypothese einer persischen Vorlage 1
Buddh. swntk SCE 442; swnt >y SCE 244; parth. swnd>g Mir. Man. I I I 883 Z. 2 (mit falscher Erklärung ibid. N. 2). 2 Zu px3s- vgl. J J x J s unten zu 755. 3 Buddh. '/95-'c- Dhuta 166, i ß s ^ c - Dhyäna 8 'zähmen' = ehr. fs3c- 'unterweisen' S. T . I I ; vgl. buddh. PPP. 3ßs}ytk 'zahm' Dhyäna 10; incoh. 3ßs'ys- 'gezähmt werden, sich gewöhnen' Dhuta 36, 166, 216; Dhyäna 9, 132; R. II 69, 20. 4 'Sünde'.
Ein manichäisches Bei- und
Beichtbuch
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des Beichtspiegels ins Auge zu fassen: m i t t e l p e r s i s c h e s gzv^n 'ich will sagen' (das als yw-n transskribiert werden könnte) wäre am Ende der Formel (entsprechend soghd. ptskwy^m, vgl. oben zu 532) durchaus am Platze. 555 jkrystr Komp. zu *jkryy wie das voraufgehende yzv^nkryystr (in der Hs. getrennt) zu yzv^nkryy; jkryy = zdkare ist vielleicht auf *duz .kara-(ka-) (statt *dus .kara-) zurückzuführen; zum Schwund der Anlautsilbe vgl. das Yaghnobi: tuxäy- 'töten' < soghd. patuxäy(s. oben zu 505 Nr. 1); duyüs- 'hören' ( G e i g e r 1. c. 337) < soghd. patyös--, cukir- 'sich fürchten' ( G e i g e r 343 Z. 38) < soghd. pacukir-, pckzvyr- (s. S a l e m a n n Man. II, Izv. 1907, 546) usw. — Das altir. Präfix dus I duz fehlt dem Soghdischen so gut wie ganz; B e n v e n i s t e , Gramm. II 168 führt als einziges Beispiel östw^n = Sistavän 'arm' an (vgl. dazu BSOS VIII 586 N . 5). 556 yksyy 'Yaksa' vgl. buddh. jy&iy VJ 936, 1091; ykp VJ 313, 932; pl. ykft} D N 6; yksyywn3y 'yaksa-artig' VJ 1043. Im man. heißt der Plural yksyst (s. Gl.). — Parth. entspricht yxs (Mir. Man. III), vgl. parth. *byxs 'bhiksu' (ibid.) gegen soghd. pykPkzv (oben zu 489). 556 s3n 'Feind' ist in allen drei Dialekten ein häufiges Wort; L e n t z S. T . II s. v. vermutet in s3n ein aus dem Syrischen entlehntes Wort, denkt also wohl an syr. rO-ciloo 'Hasser, Feind'; diese Herleitung ist mir nicht recht wahrscheinlich, weil das Wort schon in den 'Alten Briefen' vorkommt, und vor allem, weil auch das Sakische dies Wort besitzt ( K o n o w , Saka Stud. 179; Sb. P. A. W. 1935, 483; auch maralbasi-sak. K o n o w , Sb. P. A. W. 1935, 822) [und auch das Ossetische: Mitteilung von Prof. B a i l e y ] . 557 zzvrt przvrtyy steht für zzvrtyy + przvrtyy, vgl. oben zu 490 über ps )w pcmrwsyy. — 'sich hin- und herwendend' vgl. buddh. zw }rt prw "'rt dass. R. II 68, 6 (wonach für die Textstelle auch die Lesung zzvrt przvrt in Frage käme), vgl. zw3rt przv^rt^nt Vim. 72. 558 skr-: buddh. 3skr- heißt 'führen, wegführen, hinführen, zu Ende führen, mitnehmen, hinbringen', aber auch 'verfolgen' ( 3 skrcy 'um zu verfolgen' R. II 63, 11; nypyrskr^k 'Jäger' s. oben zu 511; ehr. sqyr-Q) 'verfolgen' S. T . I 7, 6; nach buddh. sk}yr- VJ 1282 könnte sqyr- nur Passivstamm sein), was mir hier am besten zu passen scheint. 559 zv3xsyk}: - J ist die alte Pluralendung, s. T e d e s c o , ZU IV 109 s. — växsik 'geistig' ist soghdische Ableitung von dem in dieser Bedeutung ('Geist') dem Persischen entlehnten växS (vgl. W.-L. II 526, 576); aus soghd. växsik stammt uigur. vayßk, vaksik, das sachlich wieder mp. växs (in einer speziellen Bedeutung) entspricht, s. Mir. Man. II 326 N. 6. 560 tnygyrdyJ ist eine Unform: man erwartet tnygyrd'. — Das Wort ist natürlich entlehnt (wie schon die Schreibung mit g zeigt), und zwar mittelpersischem taneyird 'körperlich', s. Mir. Man. II 300 N. 6; ob das von mir dort nachgewiesene uigur.-türk. t(ä)nigird (so wohl, nicht in tangird, ist 'tavgird' zu ändern) aus dem Soghdischen oder direkt aus dem Mp. stammt, ist nicht zu entscheiden. 560 wrysty = vdriste, PPP. zum Präs.-st. zvryö- 'hineinmischen, vermischen' (in unveröfF. Texten), vgl. das Subst. zvryö 'Vermischung' (unten 581); hierzu trotz der Schreibung buddh. zvyr3stk 'gemischt' Dhuta 214; S. T . II 600 (cf. p. 605). — Dazu man. ptryö- 'vermischen', ptryöö 'Vermischung' (s. Gl.) = buddh. ptr^yö-1 O 1 11; Frg. I I I 66, 79; Impf, pt'yr^yöO 1 8, P P P . ptrystk S. T . II, = ehr. ptryst(y) Inf. B 49, 12, 18; vgl. noch buddh. ptr>yd 'freundschaftlicher (nicht sexueller) Verkehr' SCE 49 (gleiche Bedeutung des Verbums: unten f 35). — vi bzw. pati + av. prs. (i)ri&ya-, ppp. (i)rista- j/rd& (nicht zu rae&zva-: R o s e n b e r g , Izv. 1918, 873). 562 qrnw^ncy3 'Kunst, Geschicklichkeit' = buddh. krnzv^nczv Vim. 123 (bisher fälschlich krzzv^ncw gelesen), das R e i c h e l t auf Grund der chin. Vorlage treffend mit 'Künste' übersetzt hat ( B e n v e n i s t e , Notes I 31 irrig 'pouvoir magique'; S c h a e d e r s Behauptung Iran. Beitr.56N.2, dem krnw^new entspräche in der chines. Vorlage'Gebete', ist unrichtig; vielmehr sind die Worte 'Mantra, Gebete' durch das eine Wort ptsrzvm wiedergegeben, während das 1 Verschrieben ptr3dkorrigiert.
'zusammenmischen, vermengen' [so] Padm. 30; die Stelle ist
70
W. H e n n i n g :
folgende yn J 3PZY ZKw krnw^ncw 'Künste, (in) Arbeit geschickt' übersetzt). — Das Wort gehört zu mp. kirröy 'kunstfertig' usw. (s. OLZ 1934, 755), dessen Vorform Bailey JRAS 1934, 512 s. in ap. krn"uvka erkannt hat, das aber wohl nicht karnuvaka-, sondern krnuvakazu lesen ist (für alten r-Vokal sprechen die wechselnden mp. Schreibungen krwk, kyrwk = kirröy — nicht karrök und kerök — und das von Bailey herangezogene arm. krogpet); qrnw3n- geht auf *krnuväna- zurück. 565 wysp'röyy 'überall' vgl. buddh. wysp^rd dass. SCE 280; wysprä SCE 207, 545; so auch Karabalgasun 19, 18 bis. 566 wynyy Gen. des Pers. Pron. sg. 3; die Formen des gleichzeitig als Artikel und Personal-Pronomen dienenden Demonstrativs sind im man. (anscheinend) diese: Nom. Akk. Gen.-Dat. Lok. Sg. masc.
xö
avu, vu
vine
vyä
Sg. fem. f-Pl.
xä xä
vä avu, vu
vine vine
vyä vyä
alter PI. vesan(d) vesandi Gegenüber dem von T e d e s c o , ZU IV 95 ss. aufgestellten buddh.-soghd. System fällt vor allem der Zusammenfall der Formen für den Gen.-Dat. auf (vine auch für fem., wenigstens anscheinend), und dann die gegenüber buddh. ältere Akkusativform 3ww = avu (daneben ww = vu). — Als Artikel wird gelegentlich auch das mit -n-Suffix erweiterte Demonstrativ xwnyy verwandt, das je eine Form für Sg. masc., sg. fem. und pl. besitzt und ebenso flektiert wird wie die andren hier aufgeführten Demonstrativa: *önü x öne mönü Sg. masc. yöne xänä wänä mänä1 yänä Sg. fem. xänd wänd mänd yänd PI. Xwm»Stämme« yim(am) uriranisch h(au) av(am) ay{am) Häufig ist im Man. der Plural des m-Stammes: Nom.-Akk. meianiß)
übrige Kasus meiandl
Ein paar Belege: x3nd Jfrytyt ^wtjkt 'die gepriesenen Gegenden (Äonen)' (M 178 I R 2 s., unveröff.); x}n3 rwxsn} z}y 'die Lichterde' (Nom.; ibid. I R 19); zu3 m3n3 [so!] ifcmbdd 'diese Welt da' (Akk.; ibid. II R 7); cn iu3ndt tmykt öywtyy 'von den finsteren Dämonen' (ibid. II V 17); usw. Vgl. aus den andren Dialekten: I a ) b u d d h . ywn>kw V J 75, 89, 1232; c) e h r . x>nt S . T . I , I I .
e h r . xwny S . T . I , I I .
IIa) buddh. ^wn^kw VJ 438,807, 817, 1372; S . T . I I ; ^wn^w S. T . II ^wnw S. T . I I ; daneben w}n}kw VJ 610 (von w^n}kw = ehr. w3nw 'so' nicht immer sicher zu trennen; in S. T. II m. E. an allen Stellen = 'so'), b) b u d d h . w>n>kh VJ 450, 5 0 s 900;
VJ 538; falsch w>n>kw VJ 654.
l i l a ) buddh. mum3kw passim; mwn^vi S. T . I I ; ehr. mumm S. T . II. b) buddh. m^rt^kh Vim. 26, 182; Dhuta 56, 115; ehr. m>n> B 49, 7. c) buddh. m^nt VJ 1268 u. ö.; ehr. m3nt S. T . I I . IVa) buddh.ywn'k VJ 1462, 1475, 1510; Padm. 53; Dhuta 141; S . T . I I ; ywn>y
D N 64, 65. b) buddh. y W k h VJ 1032.
c) buddh. y>ntt VJ 1245; S . T . I I ; 1
chr.;yJw£ S. T . I ; y3ntt S. T . I I .
Meist bereits vom Mask, mwnw verdrängt.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
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Diese Zusammenstellung (aus zufällig paratem Material, ohne Anspruch auf Vollständigkeit) ist wohl nicht ganz überflüssig, zumal wenn man die einschlägigen Paragraphen in B e n v e n i s t e s Grammatik betrachtet. Schließlich sei noch bemerkt, daß in einigen wenigen (vielleicht späteren) manich. Fragmenten xw und ww durcheinandergeworfen werden, indem xw auch als Akk., ww auch als Nom. gebraucht werden; xw kommt sogar als Nom. pl. vor, wenngleich recht selten. 566 J ^rwxst (kaum Verbalform) PI. Akk. von > }rwxs 'Begierde'; die Bedeutung ergibt sich aus der Stellung neben ryj 'Lust' und aus der Glosse: mpers. rwzdyh} = soghd. J J rwytky J (H.-L., o 3); also äruydakyä 'gier(ig)'.—Hierzu wohl buddh. J J r°ys- 'wünschen, begehren' Dhyäna 186; nicht ganz klar Dhuta 84; 3:>r3ysH ZY ny^ó^kh 'Wünsche und Bitte(n)' R. II 70, 36 ( B e n v e n i s t e , Notes 159 s., II 229 irrig 'lernen, lehren'). [Dazu np. (aus soghd. entlehnt) äruydä, äräydä 'gierig' usw.] 567 3nxyj- 'aufsteigen lassen, emporkommen lassen' = buddh. }ny}yz- VJ 1137; Padm. 19; ^nyiyz- Dhyäna 130, 133, 149, 297; S . T . I I ; ehr. (mit Präverbwechsel) >xyz- 'aufstellen' S. T . I. — Kauss. zu 3nxz-', zur Palatalisierung von s und z im Wurzelauslaut bei den Kaussativen s. T e d e s c o ZII II 283. 567—576 ist ein 'Satz'; sein Gerippe: cww .... ps^wtß^rm 'wenn ich . . . . berührt habe'; die auf wrtyy (572) folgenden Worte (bis rxmyy 576) sind Objekt; auch das unmittelbar voraufgehende: pröyzt jmncyq w3r ließe sich zur Not als Objekt auffassen; pr mzyx }ßrxsyy (modales Adverb) ist klar; pr ß3yt }tyy ptrk^ndt gehört vielleicht nicht zum Ganzen, sondern zu den folgenden, die eigentliche Schwierigkeit enthaltenden Wörtern zJyh J->ößryy ksty pr^gndy: die beiden letzten Worte können Infinitive oder Partizipien sein; nimmt man sie als Partizipien, so erhielte man als erstes Objekt »das in Gärten oder Grundstücken irgendwelche Frucht tragende, in die Erde gepflanzte oder gesäte«; ebenso unerfreulich ist die andre Möglichkeit: Infinitive, zumal -tak-Infinitive, sind hier gänzlich fehl am Platze. Die Parallele a 6 —11 ist syntaktisch gleichermaßen wenig klar und hilft nicht viel, höchstens bei der Abteilung der Wortgruppen: pr mzyx }ßrxsyy pr ß3yt 3tyy ptrk}ndt .... ksty pr3gndy wrtyy wyws wndy 'h sprymyy c sprxs entspricht in a: pr mzyx 3ßrxsyy .... wrtyy wyws wndy}h csprxs .... ksty y pr-kndyyh ß}y ptrk 'M. Die Übereinstimmung ist so groß, daß die Annahme naheliegt, daß a das Fragment einer gekürzten Ausgabe des gleichen Beichtspiegels sein könne. — Die Wortfolge kstyy .... ptrk3n ist freilich formelhaft, vgl. diese Stelle: pr ktyßryk 3rk 3ndwxsyy prw Jkstyy pr^qndyy ß3y ptrk'n xryc }ty pr-iSn 'in hauswirtschaftlicher Arbeit soll er sich anstrengen, in Pflanzen und Säen, in Garten und Grundstück, in Kauf und Verkauf' (M 135 A II V 6—10). 568 ißrxsyy 'Unzüchtigkeit, Lüsternheit, Unkeuschheit' = äßraxse = buddh. ^ßrys^k D N 30, 79; ßrys>y SCE 308; >>ßrys>kw Dhuta 82; >>ßr>ys>k SCE 317; in Vim. dagegen J ->/3 Jrys->&Vim.154,ryz ^ß^rys^k'Sinnenlust' Vim. 48,151,169; pry ^ßrys^k'der Unkeuschheit hingegeben' Frg. V i l ; 'pá'ry ^ßrys^k SCE 229 = pöHy ^ßr^ys^k SCE 431 'Perversität'. — Dazu adj.man. }>ßrxsymync 'lüstern, unzüchtig' (unten b 9) = buddh. nßrys^kmync Frg. V 8s. 568 ß J y- 'Garten' (ehr. b y y- S. T. I, II): d. h. nicht etwa Blumengärtlein, sondern gut bewässertes und hoch kultiviertes Stück Land. 569 ptrk^ndt = ptarkänd PI. von ptrk}n, das eigentlich 'das Erbe' heißt (ehr. ptrq S. T . I 21, 8s.; 24, 4; ptrq>n xw>r 'der Érbe' S. T . I 21, 8; pl. [ptr^n xw>rt S . T . I 83, 19 s. S c h a e d e r , B S O S VIII 738), so auch in unveröffentlichten manich. Texten vorkommt, hier jedoch speziell für den wesentlichsten Teil des väterlichen Erbes gebraucht wird, nämlich für Grund und Boden; ich übersetze 'Grundstück'; vgl. die oben zu 567—576 zitierte Stelle. 570 i^Sßryy ist wohl in J >c (s. oben zu 545) und ßryy 'Frucht' (buddh. ßr3k Vim. 80; ßr3y S. T. I I ; u. oft) zu zerlegen, bedeutet also 'irgendwelche Frucht
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habend, bringend'; man könnte natürlich auch anders analysieren. — Daß J->[y] S. T . I 3,2; perf. pVd>r- S . T . I, I I ; PPP. psJt(y)S. T . I I ; buddh. Impf. p)py D N 72; man. Impf. p^Pyy unten b 55), so scheint mir wrtw vielmehr 'geleert, leer' zu bedeuten (vielleicht zu buddh. w^r^k usw. 'leer'?). Jedenfalls ist das Wort für man. wrtyy nicht zu brauchen. — wrtyy wyws kann demgemäß nur 'am Frühlingsmorgen' heißen (Akk. der Zeit), was freilich ein bißchen poetisch klingt; man darf aber die Worte kaum als 'bei Frühlingsbeginn' auffassen. 572 wndy^h Gen. PI. von wn- 'Baum', s.unten zu a 7; im buddh. wird der Plural auch für 'Wald' gebraucht: wnth SCE 207, 224 = vandd, falsch wnt^kh (das, wie oben zu 489 bemerkt, ebenfalls vandä meint) geschrieben,Dhuta 212 und SCE 529 (hier = 'Bäume'); es wäre demnach zulässig, wndy^h sprymyy als 'des Waldes Blumen' zu verstehen. 573 sprymyy "Blumen, Blüten' = buddh. ^sprym^kw (VJ 340, 443, 962) Hprym^k (VJ 439, 1018; SCE 138) >sprym>w (VJ 834) Hprym^y (Dhyäna 67) -sp~>rym-y (DN 47) Hphymy I usw. (DN 81); ^sprymyn^k ^ps^kh 'Blumenkranz' Vim. 88; np. f 573 csprxs (unten a 8) = ssparsxs gehört wie das eben erwähnte (s'jsparsymezu av. sparaya-, frasparsya- und bedeutet etwa 'Sprossen, junge Zweige' o. ä. 574 wrötyy Obl. PI. von wrd- 'Rose'; bisher nur buddh. wröyzvn 'rosig, rot' Dhyäna 145, 146 cf. B e n v e n i s t e Notes II 226. 574 mtPnöyy xrmtyJ beide Obl. PI. von mö^n bzw. xrmyy. Wohl Pflanzennamen. 575 iVn '(Getreide)korn' vgl. av. dänö.kars-, kasu.därtu-; np. dänä usw. 576 ps>w- 'berühren' = buddh. ps>w- SCE 87; }ps^w R. II 74, 14; S. T . II (cf. p. 603). 577 zu/r J Akk., oben wfry3 Lok. (s. zu 496); danach müßte das Wort Femininum sein (s. oben zu 517), was angesichts av.wa/ra-masc. merkwürdig wäre. Ein leichtes Masc. flektiert im Man. so:
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
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Nom. -i ßyyy Akk. -u ßyw (in unveröff. Texten) Gen.-Dat. -i ßyyy Abi. -a ßy} (in unveröff. Texten) [skr3 zu 662] Lok. -yä pöy>h (oben zu 489) Vok. -a ßy> Siehe T e d e s c o , Z I I IV 103 ss., 124 s. 579 zHyßrcy Lok.-Obl. von zHyßrc (das theoretisch fem. zu *z3tyßryy ist) 'Mutterleib' (eig. 'das die Geburten tragende', 'das die Söhne tragende'). Aus einem auf persisch und soghdisch erhaltenen Text (mpers. T I H I R + M 717 R, soghd. T I I T 10, 2) ergibt sich die Gleichung: mpers. pwsy3n = soghd. zHkßrc (Akk.; in soghd. Schrift); pwsy )n < *pudra.däna- ist eindeutig. Vgl. noch diesen Passus: Z V MN mnt3zprttt zH3kßrctyh '>ztym 'und aus unreinen Mutterleibern bin ich geboren' ( T U T 10, 1, D 2—3, soghd. Sehr., unveröff.). — Im ehr. entspricht ßrpswny S . T . I 86, 13 (in soghd. Sehr.), worin -ps- < -pudra-: ps ist die normale und lautgesetzliche Vertretung von air. pudra-, vgl. 1. das kürzlich von S c h a e d e r , BSOS VIII 737—749 ausführlich behandelte soghd. buddh. wyspydr}k, wyspydr^y pl. wyspdryt 'Prinz' = ehr. wyspsy S. T. I 83, 21 (das angebliche ehr. wyspwsy, mit dem S c h a e d e r operiert, existiert überhaupt nicht, wie sowohl aus M ü l l e r s Transkription vispust als auch vor allem aus dem in syrischer Schrift gedruckten Text ersichtlich ist), wozu noch man. wyspsyyh (T II D 62 R 5, unveröff.) kommt. Vgl. 2. man. soghd. ßypsyy 'Göttersohn' (M 178 II R 15, unveröff.), echt soghd. Form gegenüber entlehntem ßypzvr 'chines. Kaiser' in den soghd. Briefen. Dazu man. ßypzoryc 'Göttermädchen1 (von der Lichtjungfrau: T II D 662 R 10, unveröff.) mit dem Plural ßypwryst [so!] "(die 12) Göttermädchen 1 ' M 583 I V 10 ( W a l d s c h m i d t - L e n t z , Man. Dogm. 546; von S c h a e d e r nicht berücksichtigt); dies freilich ist soghdische Weiterbildung von dem Parthischen entlehntem Wort; möglich ist übrigens, daß ßypwryc erst soghdische Zusammensetzung ist: das darf man vielleicht aus dem (von S c h a e d e r nicht berücksichtigten) ehr. Wort pwryc 'Jungfrau' (Obl. pwryc^y S. T . I 86. 14) schließen, das soghdisches Femininum zu aus entlehntem *pür (ry sy-, z-rysy- 'als erbarmungswürdig erscheinen, leid tun' : also bedeutet nmsy- 'als verächtlich erscheinen, verächtlich finden' (zu buddh. nm' usw., s. oben zu 506). Folglich nmsy3k 'das Gefühl, das etwas verächtlich sei'. 607 sPr2 'sich schämen, Beschämung' (buddh. sß^r S CE 294; Vim. 87; Frg. V 6, 11), vgl. auch 3spr Jkrty 'beschämt' (unten b 54), ist hier Ablativ, aber wegen der engen Verbindung mit nxrysyy endungslos, s. oben zu 605; oder vielmehr: aus der Endungslosigkeit ergibt sich, daß spr und nxrysyy miteinander coordiniert sind; daher kann $f3r hier nur 'Beschämung', nicht 'sich schämen' heißen (man kann zwar bei der Beichte etwas unterschlagen, weil man sich schämt, nicht aber aus Scham und Vermahnurtg, wohl aber aus Furcht vor Beschämung und Vermahnung), daher müssen bereits cn sf-r nxrysyy von pckwyryy abhängig sein. Die Konstruktion wird im Soghd. notwendigerweise recht ungeschickt, weil man bei 'aus Furcht vor' sowohl 'aus' wie 'vor' durch cn wiedergeben muß, und weil das Übergeordnete ('Furcht') am Schluß zu stehen hat: *cn cn sf}r nxrys pcxwnyy pckwyryy (aus vor Beschämung, Vermahnung und Tadel Furcht) kann man nicht gut sagen : da man das eine cn nicht einfach weglassen konnte, hat man es sehr ungeschickt vor pcxwnyy gestellt; vgl. auch ehr. cn cxwdty pcqwyry pyô^r S. T. I 78, 1 'wegen der Furcht vor den Juden' statt *cn cn cxwdty usw. (daß diese Worte grade am Anfang eines Blattes stehen, ändert nichts). 608 nxrysyy, Obl. zu nxrys 'Vermahnung' : dazu pr. st. nxrys- 'vermahnen, tadeln' in den manich. Briefen (I 26, in klarem Zusammenhang) ; dies Verbum kommt auch im Parthischen vor: [J]ro hw nxrysynd u }mwc[ynd] 'sie vermahnen und belehren ihn' (M 743 V 7, unveröff.)Es wäre verlockend, das Wort zu mpers. nxrwh- = nixröh- < *nixrös- 'tadeln, zurechtweisen' (ZU IX 185) zu stellen; allein, Voraussetzung für diese Verbindung wäre zumindest Entlehnung des parthischen Wortes aus dem Soghdischen: im soghd. könnte *nixrus- zu mxriswerden (vgl. oben 605 zu fr^wycyh)1, aber eine Vorform *nixrusa- (statt *nixrausa- o. ä.) ist 1
D. h. den sehr frommen Auditor. Zur Herkunft s. B e n v e n i s t e , M S L X X I I I 403 ss. (wo meine Feststellung des Wortes Mrs- im M p T . und meine Kombination mit sräsen- zu Unrecht als Selbstverständlichkeiten behandelt werden; für die »Wurzeln« *(x)srs, *srys u. dgl. vergleiche ZU IX 164, 24—30). 2
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Henning:
nicht gerade wahrscheinlich; nach dem Muster von buddh. }pyw ^yz- 'verbergen' SCE 336, 349, das L e n t z , S. T . II 591 s. v. pywsty, wohl zu Recht, als Kauss. zu *>py>wz- 'sich verbergen' erklärt ( ] / g u z ) , nach dem Muster von ehr. nyywynt (Impf.sg.3 1 ) 'jemanden bekleiden', das sicher Kaussativ zu buddh. ny'wnt- 'anziehen' ist (z. B. VJ 1361; SCE 30; Frg. I I I 34) 2 , könnte man sich eine Kaussativ-Bildung *nxrwys- von ni + J/xriis vorstellen, die zu nxrysvereinfacht werden könnte (*nixrues- > *mxres-). Allein, ein *nxrzvys- ergäbe eher *nxwrys-, und auch die Annahme eines Kaussativs ist semantisch bedenklich. — U m bei vagen Hypothesen zu bleiben, möchte ich noch die Vermutung äußern, daß vielleicht np. niköhidän 'tadeln' usw. auf mp. nixröhidan (gerade dieser Infinitiv, nicht *nixrustan ist durch nxrwhyd bezeugt) zurückgeht: daß np. k für mp. xr recht ungewöhnlich ist, weiß ich natürlich. 608 pcxwnyy Abl.-Obl. von pcxwn 'Tadel, Schimpf = buddh. pcywn- dass. (SCE 345, wo ganz verkehrtes; Oppositum ist ipy^d- ibid. 347 'Lob, Ruhm', für das S. T . II 574 s. v. J >yöy die falsche Bedeutimg 'Wunscherfüllung' gegeben wird); s. auch unten zu 687. — Dazu ehr. pcxwdywny 'abscheulich' S. T . I 45, 17; buddh. prywn 'Tadel, Schmähung' R. II 69, 32 ( B e n v e n i s t e , Notes I 58 'Verurteilung'; L e n t z , S. T . II 546 N . 3 'Verwarnung' oder 'Abwehr'; unklar ist mir syr>k pry^wn Vim. 112, 176, das offensichtlich R e i c h e l t zur falschen Übersetzung des Sütratitels veranlaßte); parthisch prxwdn 'Beleidigung' Mir. Man. I I I ; schließlich in den soghdischen Briefen I 6 ptxwt, das bereits R e i c h e l t zu ehr. pcxwd{ywny) gestellt hat, und das vielleicht 'er tadelt, schimpft' heißt. 613 pdyß^öcy3 'Erkundigung(en)' = ehr. pdyb^dey' S. T. II (ebenfalls mit br- verbunden). 614 ümtycy3 'Wahrheit, Wahrhaftigkeit', Abstr. zu buddh. > ^mtyc 'wahr; in wahrer Weise' Padm. 11; D N 63; Dhuta 89, 92, 94, 95; S. T . I I ; >>mt>yc D N 13; Dhuta 195; L e n t z , S . T . I I s. v. verweist auf das bedeutungsgleiche ehr. ->^mng (S. T . I 81, 13; S. T . I I ; dazu i:>mnkcyk in soghd. Schrift, S. T . I ; ^m^nk [so] 'wahrhaftig, bestimmt' auch Brief X 19: auch dieser Brief ist von einem Christen, dem Presbyter Sergios Z. 1, geschrieben), ohne den Zusammenhang zu klären. 614 mnz3nw = manzänu Impf. sg. 1 zu ^nz^n- = anzän- 'bekennen' (unten e 9) = buddh. 3 3 nz n- Dhyäna 2, 40, 79; -nz' -'«- Dhuta 144, 156; ehr. mit Präverbwechsel J .z J n- ( = äzän-) S . T . I, II. 616 ptywdyy Part. Praes., zu ptywö- 'verbergen, verheimlichen'; ptywdyy wm3tym also ' I was concealing'. Dazu PPP. ehr. ptywsty S . T . II, pl. ptywstyt B 49, 17; buddh. subst. pty}wd 'Bedeckimg' Dhuta 20, 101, 105, 242 (vgl. auch B e n v e n i s t e , Notes I 39); buddh. >>y>wd 'Bedeckung' VJ 961; Vim. 15; Dhuta 144. Daneben Formen mit -z: buddh. ptywz- 'bedecken' D N 33, vielleicht auch Karabalgasun 19, 15; ehr. pywsty 'verbarg sich' S. T . II und buddh. 3pyw3yz- s. oben zu 608. Danach scheint das Soghd. sowohl av. }' guz wie auch ap. ] gud besessen zu haben (so anscheinend L e n t z , S. T . II s. v. pywsty, ptywsty). Möglich, wenn auch wohl weniger wahrscheinlich, wäre es, daß die Formen mit -ywd- zu der ziemlich bedeutungsgleichen Wurzel gu{n)d gehörten (allerdings prs.gewöhnlich -yund-; vgl. aber man.nywSn, buddh. «y ''wön, von ny^wntusw.); ' lywstk Dhyäna 397 könnte ebenso gut zu JyJzvö wie zu J J y w n t - (oben Note zu 538) gehören. 621 prßyn (S. 41 Ü), immer mit pne '5' cf. cn pne prßynyh M 915 R 2 (unveröff.), myPnd pncprßynd ibid. V 10 s.; das Wort bezeichnet stets die fünf'Kardinaltugenden' Liebe, Glaube usw., die häufig 'die fünf Gaben des Licht-NoOs' genannt werden, z. B. M 14 V 1: soghd. rät (vgl. auch W.-L. II 574). Danach ist es möglich, daß prßyn etwas ähnliches wie r3t bedeutet : parßayn stellt sich dann zu ehr. prbxs-, prbyt- 'übergeben, speziell: überliefern, verraten' (irpoSiScoi-u) und heißt 'dasÜbergebene, Geschenk'. Als Vorform ließe sich *parabagnaoder auch *parabigna- ansetzen: es ist mir nicht zweifelhaft, daß B a r t h o l o m a e mit seiner Vermutung (die durch unser prßyn gestützt wird), ap. -bigna gehöre zu J/bag, recht hatte (Air. Wb. s. v. bagäbigna, das also »von Gott zugeteilt, geschenkt« bedeutet). 1 2
S. T . II (dort falsch als Infinitiv aufgefaßt; w-st ebenda ist gleichfalls Impf. sg. 3). y'gu(n)d cf. ZU IX 185.
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621—622 dynyh rw3n 'Seele der Religion', d. h. 'Kernstück, wichtigster Punkt'. 623 ptywdn bezeichnet die sogenannten (freilich auch von den Manichäern selbst so genannten) 'Seelenglieder' voüq, eVvoia usw., soghdisch farn, {s)syä (oder zanä), man (oder mänparmdte1), smärä, patßeöe s. W.-L. I 42, II 572 s.; vor dieser 'Reihe' steht in M 133 (R I 1, unveröff.): pnc ptywdn. Vgl. aber diese Stelle: pr m\ywn pnc ptywdn dyn pr ßyyy dyns^rä^r XII mwj^qt LXXII J/tJ(Pn[t] CCCLX mhystkt wyctytt irö^wt äynd3rt Jtyy fryrw3n nywPkt '(Glück, Freude usw. werde bereitet) der gesamten Fünf-pryaxSn-Kirche, (nämlich) [02] dem Gott (Herrn) Führer der Kirche, [1] den zwölf Lehrern, [2] den 72 Bischöfen (Diakonen), [3] den 360 Presbytern, [4] den Erwählten Gerechten Dendären, [5] und den die Seele liebenden 3 Hörern' (T II D 207 V 1—7, unveröff.). Hier bezeichnet ptywön also die 5 Gruppen, Stufen, Grade der manich. Hierarchie. Im ganzen muß das Wort etwa 'Abteilung, Teil, Glied' bedeuten. — Ob ehr. ptyfnw — nepig S. T . I 38, 5 dazu gehört? Ginge ptywdn auf *ptyöwn zurück, so ließe sich ein Übergang -äw- = öw > f wohl denken; allein, der Umstand, daß ptywdn schwerstämmiges Wort ist, ptyfnw leichtstämmiges zu sein scheint, macht diese Zusammenstellung höchst zweifelhaft. 626 >ftmw adv. 'zuerst, zunächst' = dfatamu = buddh. }ßtmw VJ 375 neben älterem iprtmw Dhuta 225; Dhyäna 72; prtmzo SCE 449, s. R e i c h e l t , ZU IV 241; vgl. auch ehr. cn ftm} 'vorher, von Anfang' S. T . I (= fatama, Abi.); buddh. }wyh 3prtmy 'zum Ersten, erstens' VJ 991; yprtmy 'erster' Dhuta 229, 239, 248; }prtmyk (ik- Ableitung von }prtmy = 2f(r)atami) S. T . I I ; ehr. ftmcyq 'erster' (eik-Ableitung) S. T . II = man. ftmcyk unten f 68. 627 }kty>y = "ktyäH, Obl. zu ~>kty' Handlung = buddh. 3krtyh (= ak(r)tyä) = ehr. iyrp?ry J usw. — Alle Schwerstämme, auch die auf -yä endigenden, haben im Obliquus -i: sspwrnyäk-l 635, yarßdkyäH 637, ßurdäramikyä H 636 usw. 628 prwyjnyy, Part. Praes. von prwyj-, das ein Kaussativ zu *parivaz- sein könnte 4 ; allerdings scheint przvyjynyy (unten b 88) intransitiv zu sein. — parvez- bedeutet 'nähren, pflegen; sich nähren' und ist synonym mit mpers. prwr-: in dem schon mehrmals erwähnten in zwei Sprachen erhaltenen Text (mpers. T I H I R 2 = soghd. T U T 10, 2, C 3) entsprechen einander: mpers. [ J ]wm prwr^^d] = soghd. ZYmy prwyzJt (soghd. Sehr.); also '(welcher . . . . ) und mich aufziehen, pflegen wird'. In einer Bilingue wird mp. prwyrysn durch soghd. prwyj>mndy wiedergegeben (M 776 R 5 = V 4, unveröff.); mp. prwyr- ist das Passiv zu prwr- und bedeutet 'gepflegt, genährt werden; wachsen' (also parvlr- < *paribrya--, oben 129 ist prwyryin belegt). 633 jyst^wc 'Haß': buddh. zyst^y 'verhaßt' SCE 50; zystw wn- 'sich hassen' SCE 55; ehr. zysty d}r- (prs.) und zysty ny^d^r- (perf.) 'hassen' S . T . I (ibid. 7, 3 vielleicht zysty[t cn] zu lesen?). — Zur Bildung von jyst}wc (auch jystwe geschrieben, unten b 18) vgl. , so daß an der Bedeutung 'das Reden, die Rede' kein Zweifel möglich ist; vgl. z . B . : J ty wß} [ß]jng^ryy mrtxmyyh [p]r sm^r3 wy3ßrtyy Hy ->kty3 'und es ward der sündige Mensch, in Gedanken, Worten und Werken (lit. 'in Gedanke, Rede und Handlung')', M 133 R I 23—26 (unveröff.; ähnlich M 771 V 12). Vgl. auch diese Stelle: tw-> zvy3[ßr]tyy ßy3h cn skrJ n3mrtr 'Deine Rede, o Gott, ist süßer als Zucker' (M 137 I I R 9 — 1 0 , unveröff.); wy^ßrtyy ist hier deutlich Nom. Sg. — Vgl. mp.-parth. wy^wrdn Z I I I X 175, parth. wy3w3r = np. bäyävär Mir. Man. I I I 908. 664 pcmrwsyy: die an sich ebenso gut mögliche Lesung pcmdwsyy hat F . W. K . M ü l l e r in den Text gesetzt und L e n t z S . T . I I s. v. pdvißsy (vgl. auch s . v . Jps^w) akzeptiert; L e n t z ' Vorschlag, das Wort mit buddh. pöwßs- zu verknüpfen und als 'festhalten' zu verstehen, befriedigt mich nicht; Verwandlung von ß in m und dann noch eine Metathese recht ungewöhnlicher Art, das ist ein wenig zu viel (man sollte m. E. überhaupt nicht phonetische Vorgänge unter Anwendung bloßer Transliterationszeichen zu erklären suchen, sondern mindestens mitteilen, wie man sich die betreffenden Worte gesprochen denkt). Die Verbindung wird auch nicht dadurch wahrscheinlicher, daß pözvßs- auch im man. vorkommt; vgl. z. B . : kyy Jtysn ifcmbdyyh ^yySc pöwfsyynyy ßwt 'wer von ihnen an irgend einem weltlichen Ding hängt' ( T I I D 62 V 1—3, unveröff.); in dem man. Brief I 35 kommt pöwßsJ (Impf, sg. 3) vor. — Mit *pcmdwsyy ist in der Tat nichts anzufangen; liest man hingegen pcmrwsyy, so ist das Wort klar: pc- + ehr. mrws- 'betasten' (S. T . I 54, 18); die Bedeutung 'betasten' scheint mir auch an unsrer Stelle die einzig passende zu sein. — Zu mrws- = mrus- gehört vielleicht np. pärmäsidän (daneben pärväsidän, das nicht das ältere zu sein braucht: H o r n , Grdr. Ir. Ph. I 2, 60) 'betasten'; natürlich ist es nicht ganz leicht, die lautlichen Differenzen zu erklären; wohl zu ai. mrsdti, lat. muleeo ( G r a s s m a n n 1061). 665 öywöH 'dämonisch, teuflisch' = buddh. öywöH VJ 1092; vgl. auch S . T . I I 582 b . 665 J } z 'Gier' (hier im spezifisch manichäischen Sinne von mp. > 'z = 'Hyle') ist im Buddh. häufig, vgl. z. B. SCE 332, 460; Dhuta 135, 186, 187, 198; Dhyäna 273. 669 Statt dßrty3 erwartet man ößrt' (Akk. PI.): Ursache dieser auffälligen Abweichung von der Regel, daß sowohl nach pr als auch nach prymyö(ö) der Akkusativ steht (ebenso im buddh. und ehr.), ist vielleicht die (sonst m. W. nicht belegte) Doppelung pr prymyöö; freilich folgt in ähnlichen Fällen, z. B. nach ehr. pr dywnt (S. T . II), durchaus der Akk. 670 qwndtyh — kundi (Prs. sg. 3); -dt- statt -d- nur zur Zeilenfüllung; nach jedem schließenden i-Vokal (i, j, e) kann ein h geschrieben werden, für dessen Setzung ausschließlich ästhetische Gesichtspunkte maßgebend sind: dieser Brauch hat sein Vorbild im manichäischmittelpersischen, wo man z. B. die längst -e (oder älter: -eh) gesprochene Abstraktendung traditionell -yh zu schreiben pflegte und daneben lautgerecht -y oder -yy; dieser Usus ist dann auf alle -i-Endungen ausgedehnt worden, so daß die Schreibungen -y, -yy, -yh, -yyh im mpers., parth. und soghd. prinzipiell gleichwertig sind. 671 cyndrcykt sc. cytyt; das substantivierte Adjektiv, bzw. ein bei Ellipse des Substantivs alleinstehendes Adjektiv, muß natürlich unbedingt wie ein Subst. flektiert werden, während das bei dem attributiven Adjektiv nicht der Fall ist; warum man aber öwn ßykcyk (»Sg.«) cytytyy (PI. Obl.), dagegen öwn wHynyt (PI.) cytytyh (PI. Obl.) sagt (Z. 678), ist schwer herauszubekommen. — cyndrcyk 'innerlich, innen befindlich' von cyndr 'in' (buddh. entr, ehr. cyntr), ßykcyk 'äußerlich, außen befindlich' von ßyk- 'außen' (buddh. ßyk3 usw.); im Buddh. gebraucht man statt dessen cntrp^r^yck3 Dhuta 53 (cntrp^r^cyk Dhuta 118; cyntrp^r^ycki3) Dhuta 124, 125, 126) bzw. ßykp^r'yckV) Dhuta 50, 118, 126, 129 (ßykp'ryck Dhuta 127; ßykp}rcyk Dhuta 24, 54).
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Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
672 cytytyy: Obi. PI. von cytyy 'Dämon' = buddh. cytk 'Dämon, Geist' VJ 932, 936, 1003; pl. cyVyt VJ 1112; vgl. besonders wn}kh cytk 'Baumgeist' VJ 1207, 1445; y>yh cytk VJ 1207 yiyiykth cytk [statt y^y^yk cytk oder y^y^yktiyh) cyt^yty] VJ 1445 'Quellgeist'; yrcykt(yh) cyt'yty 'Berggeister' VJ 1206, 1444; r^òpnt^k cytk SCE 258. 672 sytm}n 'vereint, sämtlich, all', hier mit qwn- wohl 'vereinen, zusammenbringen'; man könnte natürlich auch übersetzen: 'die inneren samt den äußeren Dämonen allesamt macht sie (= bringt sie hervor)'; anders unten f 62. 674 ptmyöyy bedeutet wohl 'täglich, Tag für Tag', vgl. 720, 750, a 1 ; zur Bildung {pati + myS 'Tag' + -ak) vgl. mp. p^drwcg 'Tag für Tag' {pati + rwc 'Tag' -+- ak), das S a l e m a n n wohl doch richtig erklärt hatte (irrig also ZU IX 230). Aus dem Soghd. vgl. z. B. buddh. ptpt}yn 'einzeln, getrennt, feindlich' Dhuta 130 zu dem oben erwähnten (zu 499) pt}yn, s. B e n v e n i s t e , Notes I 40 (dazu pipt^yn^w3 >k SCE 277; ptpt^yn^cwy Dhuta 34); vielleicht auch buddh. (prw) ptßr^ws 'umgekehrt' Dhyäna 29, 50 s. B e n v e n i s t e , Notes II 217; ähnlich auch man. ptzmnw 'zur rechten Zeit' T U T 10, 2, C 3 (soghd. Schrift, unveröff.). 674 p}zyy, vgl. die Stellen: a 1—2 ptmy&òyy r}Sc cyw p3zyy nystyy hier ptmyàyy I p>zyy nstyy ßwtskwn 720—22 ptmyòyy I p3zyy kyy m^nwk nityy ßwt Diese Stellen scheinen mir die Bedeutung 'Teilchen, bißchen, ein wenig' nahezulegen, die vielleicht auch in dem Brief X 4 paßt : kly pr pwsty cw p}zy [so] w>ys w^c^n »jetzt will ich brieflich in aller Kürze Nachricht senden«; cw pòzy lit. 'was wenig(es)' könnte wohl diesen Sinn haben; Gegensatz ist cw yrßw lit. 'was viel(es)' = 'ausführlich' : kSry cw yrßw w3ys w^c^n 'jetzt will ich ausführlich Nachricht senden' Brief XI 6—7; zur Konstruktion cw p3zy usw. vgl. z. B. buddh. cw ywy^rstr Dhyäna 372 (zu ywy^r Dhuta 90, cf. B e n v e n i s t e , Notes I 39, II 238; dazu auch ehr. xwy3r B 49, 13; [ehr. xwy3ry} wntysq 'verachtet' (nach dem Syr.) T II B 27 b V 17 (unveröff.): Verweis von L e n t z ] ) . Mit ehr. p}z S. T . II, das nach L e n t z , der auf buddh. ßrp>z VJ 360 verweist, 'Antlitz' bedeuten soll, weiß ich p3zy{y) nicht zu vereinen. 674 nstyy (vgl. die eben zu p}zyy zitierten Parallelen), PPP. zu ]'nas, also 'verderben, zugrunde gehen, verlorengehen' oder (da das PPP. sowohl zum intrans. Präsens wie zum kaussativischen Präsens gehört) "(trans.) verderben, zugrunde richten, verlieren'. Das trans. Perf. nstwö}r- 'verderben' ist im man. belegt (TM 393 I V 4, 8, 12 u. ö.; soghd. Schrift, unveröff.); dafür wird auch nystwS^r- geschrieben (T II T 10, 1, B 2, soghd. Schrift, unveröff.), das demnach wohl nist- gesprochen wurde (Palatalisierung des ursprünglichen a; Annahme eines vom Kauss. Präs. *nys = *nes- gebildeten Partizips wenig wahrscheinlich); nyityy (a 2) ist wohl Präs. sg. 3 vom Passivstamm nys-, — Vgl. buddh. nit3 wn- 'dem Verderben aussetzen' SCE 301 (so t r e f f e n d R e i c h e l t , Z I I IV 245; i r r i g B e n v e n i s t e , SCE Nachträge p.92); n3stk 'vernichtet' Vim. 50; R e i c h e l t 1. c. hat bereits hingewiesen auf ehr. pnyi- 'verlieren' S. T . I 14, 12 = buddh. pn3ys- SCE 343; Dhuta 279; Dhyäna 392; R. II 68, 8, 9; yaghnobi pinés- 'verlieren' pinäs 'verlorengehen' G e i g e r 342. Vgl. auch das von B e n v e n i s t e , Notes I 57 zu Unrecht =pn3ys- gesetzte buddh.ßn 3 ys- 'ruinieren' Frg. V 7, wozu chx.fnyst- 'verdorben' S. T . II. — Schwerste Bedenken habe ich gegen das angebliche ehr. nys- 'zugrunde gehen', das T e d e s c o ZU II 283 aufgestellt hat (der freilich schon die Bildung mit Recht bemängelt); vgl. R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 257 über die auffällige Bildung des Infinitivs nyst: tatsächlich kommt nur diese Form vor, und zwar als nyst wn' vernichten' S. T . I 21, 12 und nyst bw- 'vernichtet werden' S . T . I 4 1 , 2 ; 3, 3 (hier bw- zu ergänzen); danach möchte ich annehmen, daß nyst hier = nyst 'ist nicht' ist, vgl. np. nist kärdän 'vernichten' u. dgl. (nach der Anordnung im Index zu schließen, ist das auch die Ansicht von F. W. K. M ü l l e r gewesen; abgesehen von 3, 3). 678 wHynyt: da wH_ 'Wind' und (in christlichem und manichäischem Sprachgebrauch) 'Geist' ist, so kann wHynyy 'Wind-' oder 'geistig' heißen; obwohl es nun bei den Manichäern auch 'Winddämonen' gibt, so habe ich mich doch für die zweite Möglichkeit entschieden; cf. w}dyn [so] 'geistig' M 4 f 15 neben pdyn 'fleischlich'. Phil.-hist. A b h . 1936.
Nr. 10.
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W.
Henning:
679 nw3rt kommt auch sonst neben ryj 'Lust, Wille, Wunsch' vor, z. B. ryj Hy nw }rt M 771 V 6 (unveröff.); da nun ryj mp. k )m entspricht, so könnte ryj (>ry) nw3rt etwa mp. k3m )zvd nmyzysn (oben Z. 320) entsprechen: also nw3rt = mp. nmyzysn', dieses mp. Wort kommt ja auch als Lehnwort im Soghd. vor: oben 503, und zwar wird es mit dßrkonstruiert, genau so wie nw3rt. Die daraus sich für nw3rt ergebende Bedeutung 'Anregung, Aufforderung' paßt auch unten b 9, während nw3rt ößr- = nmyzysn rf ößr- ein Akkusativobjekt ( ' >2) haben kann, während sonst bei ößr- der Empfänger natürlich Dativ ist. — Nicht recht klar ist mir, ob das gewöhnlich zw3rt gelesene buddh. Wort hierzu gehört, das bisher nur in der Verbindung }pysm zw3rt{y) 'wie es üblich ist, wie es sich gehört, in normaler Weise' belegt ist (Dhyäna 9, 11, 51; Vim. 111, 175; S. T . II), vgl. L e n t z , S. T . II s. v. (cf. p. 605) und B e n v e n i s t e , Notes II 218. Das R. II 63, 12 belegte z3zu3rtln:iw3rt, das etwa'Angriff' oder 'Ansturm' heißen mag, weiß ich auch nicht recht mit man. nw}rt zu vereinen. 687 wm3ndyy kann der Form und der Stellung nach sein: 1. Adj. auf -e, 2. Gen. Sg. von *wm3nd, 3. Gen. PI. von *zvm3n, 4. eine Pronominalform, 5. Subst. auf -e in offener Komposition mit srzvsyft. Betrachtet man die Stelle unten 751 (zvm^ndy), so scheint die erste Möglichkeit vorzüglich zu sein; nimmt man unter dieser Voraussetzung beide Stellen zusammen, so ergibt sich als Bedeutung 'dankbar, dankbar eingedenk' und damit eine Verbindung mit av. Ymand 'einprägen, gedenken'. Das ist natürlich sehr zweifelhaft; die andern oben angeführten Möglichkeiten geben jedoch keinen Sinn: 2. 5. Winand heißt 'Grenze', = mp. wymnd — vimand; vgl. diese Stelle: 3 fcmböyy wm3ndyy p3s- 'Grenzhüter der Welt' T I I D 1 1 6 R 1 3 (unverölf.); ob hier zvm3nd (also zvm3ndyy Gen.) vorliegt oder erweitertes zum3ndyy (also offenes Kompositum, = mp. vimandbäri), ist kaum zu entscheiden. Dazu viell. Karabalgasun 20, 21 zuym3nt. 3. *wm3n könnte 'Zweifel' heißen, = mp. np. gumän usw.; ehr. zum >w B 49, 13 ist mir nicht klar. 4. Die Möglichkeiten der Pronominalbildungen sind schwer abzuschätzen; zu buddh. > my3minty SCE 549; S . T . I I ; >my ~>mnty Dhyäna 142 (gebildet wie wy3wnty' SCE90; wy3wnt S. T . II q. v.; vgl. auch BSOS VIII 585 N. 3) ließe sich schließlich auch ein *zvm3nty denken. 687 srzvsyft ist, wie die Endung zeigt, ein parthisches Wort, das aber leider bisher nicht belegt ist; es kommt in einem parthischen Text vor: pd srzvsyft 3wd pd ngws (T I I D 163 V 18, unveröff.), was sowohl im »Gehorsam und im Hören« wie auch »im willigen Hinhören und Hören« heißen kann; diese Stelle schließt wenigstens die Bedeutung 'Strafe' (av. sraosyä-) aus. Vgl. nun die Stelle f 75: kyy zv3st prw srzvsyft 'in wessen Dienstbarkeit steht er' o. ä. (lit. 'wem ist er in die Dienstbarkeit getreten', sc. der Körper); mit dieser Bedeutung: 'gehorsam sein, Bereitwilligkeit, Dienstbarkeit' (srzvsyft kann natürlich nicht direkt = av. sraosa- sein, ist vielmehr ein Abstrakt zu einem Adj. *srös, vgl. av. sdraosan-, sraosin-) ließe sich allenfalls auch an unsrer Stelle auskommen, obwohl man nach Gebeten, Hymnen und Beichten wohl etwas anderes als viertes Glied erwartete. Direkt 'Gehorsam' wird das Wort wohl kaum heißen; denn dafür besitzt das Soghdische sowohl srzvs (bezeugt durch M 598 R 1—2, unveröff.: n3ßrtpcxzvnyh n3Jsptsrzvsyy 'Tadel nicht ertragend, nicht im Gehorsam vollkommen'), als auch man. ^^ms3 (z. B., man. Brief II 17) = ehr. •>msJ, S. T . II. 688 xw >5 )ä t 's 'ö (unten 714 s. xzvJsJ JÖS t J s J S): wenn aus xv irgendwo v geworden ist, so müßte sich daraus ergebendes *väsäS täsää entsprechend H. A. W i n k l e r s 'Aleph-BethRegel' (Littmann-Festschrift 1 ss.) zu *täsäö väsäd umgestellt werden: eine solche Gruppe, nur mit andrer Endung, liegt tatsächlich in np. täsä väsä 'Unruhe, Aufregung' vor; soghd. xvdsäS täsäö ist gewissermaßen das zugehörige Adjektiv 'unruhig, nervös, aufgeregt'. — Nach der Endung -äö zu schließen, ist xzu^s^d t-)s}6 keine soghdische, sondern parthische Bildung: parth. wx3syt> wird in der Bilingue M 815 (unveröff.) mit soghd. xzv3t 3ktnd 'sie wurden (zu) schwach' (V,B 1 = C 1) übersetzt; parth. vxäsäö, das also 'schwach geworden, ge-
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Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
schwächt' heißt, mußte bei Übernahme ins Soghd. zu xväsäö werden, angeglichen an xvät 'schwach', zu dem es ja auch der Herkunft nach gehört (parth. vxäs- : soghd. xvät = mp.viyräs- : viyräd). Sich über das zweite Glied einer Reimwortbildung den Kopf zu zerbrechen, ist im allgemeinen eine müßige Sache: hier darf man wohl eine Ausnahme machen; denn täsäd gehört offensichtlich zu jud. pers. täsidä 'müde' und den übrigen Mir. Man. I I I 907 s. v. t3st angeführten Wörtern (nur t3st selbst gehört bestimmt nicht dazu: meine Vermutung, daß mm t3st 'Todesbecher' heiße, daß also täst zu av. tasta- usw. gehöre, hat sich derweil bestätigt). Man darf also wohl annehmen, daß parth. *vxäsäS täsäS ursprünglich etwa 'müde und matt' bedeutete. — Zu vxäs xväs- vgl. das oben zu 510 zitierte wx3scn 'erschöpft' (zur Bildung vgl. parth. Vdcn usw. Mir. Man. I I I s. v.), zu xvät s. oben zu 606. 689 òyw ist Adj. und kann daher mit dem ebenso geschriebenen òyw 'Dämon' (s. Gl.; buddh. z. B. SCE 250, 261) wohl nichts zu tun haben; denn daß das Soghd. ein Wort òyw *'dämonisch' (= av. 2daeva-, vgl. av. daévya-) besäße, ist nicht recht wahrscheinlich; auch würde ein Wort für 'dämonisch' hier zwischen 'müde und matt, nervös' und 'widerspenstig' wenig passen. Vielleicht ist da np. levä in Erwägung zu ziehen, das nach BQ 'schmeichlerisch, betrügerisch, Spaßvogel' heißen soll; danach könnte 6yw etwa 'unzuverlässig' o. ä. heißen. — Zur Wiedergabe von l durch ò vgl. oben zu 530 und gerade buddh. òyw 'Knöterich' SCE 165, das dort von den Herausgebern als chines. liao erklärt ist. 689 skfs wohl 'widerspenstig'; vgl. das anscheinend 'ohne Widerspruch, ohne (dagegen) zu protestieren' bedeutende pwskfty M 135 B I V 5 (unveröff.). Mit av. skapta- haben die Wörter nichts zu tun, sie gehören wohl zur Wurzel skamb 'stemmen', vgl. zur Bedeutung besonders av. paitiscaptayae(ca). 690 frxrws ist wohl 'ängstlich', vgl. av. fraxraosya- 'durch Anschreien einschüchtern'; einen Inkohativstamm von av. xraod- 'sich ängstigen' wird man wohl kaum erwägen dürfen. — Mit der ebensogut möglichen Lesung frkrws weiß ich nichts anzufangen. 693 jystm)nky3h = zistmänakyä; zur Bildung s. oben zu 541 und zu 606. 694 qtskndm^nky^h: zu katskandé 'Verwüstung' (oben zu 521), also etwa 'zerstörerische Absicht', 'Absicht, Schaden anzurichten'. — Ich glaube nicht recht, daß qtsknd- hier *qtsxndzu lesen sein und für q^tsxnd- (darüber s. unten zu 716) stehen könnte. 695 xwßnyy 'Schlaf': buddh. ywßny SCE 57, 312, 329; S . T . I I . 695 pty3r 'Unheil, Unglück' = av. paityära-', hier wohl kaum 'Feindseligkeit'. — Chr. obi. pty^ry 'Unheil' S. T . II (1, 5); daß aber pty'ry S. T . II 3, 18 'feindlich, Feind' heißen könne (gy pty3ry xcy qw m^x nzny s3r wohl »der in Feindschaft zu unsrer Natur ist«), glaube ich ebensowenig, wie daß mp. B. patyärak diese Bedeutung haben könne (an den fraglichen drei Stellen bei N y b e r g , Hilfsbuch II 183 scheint mir 'Unheil, Feindschaft, Gegenschöpfung' besser zu passen). 697 fr>k 'morgens' = buddh. ßr>k 'morgen' VJ 79; D N 78; ßr^k 'früh, morgens' VJ 91, 867; ehr. fr>q S. T . I 36, 4; s. B e n v e n i s t e , Gramm. II 158. Vgl. auch buddh. ßr1 ^k^nyz SCE 307 (Ed. falsch ßr^^k^nyn^k), das nach dem Chin. 'Fuchs' oder 'renardgaroü (also 'Werfuchs') heißen soll (s. Gl. s. v.); also wohl ein 'Meister Frühauf'. 697 ßy^ryy 'abends': buddh. }py}rh dass. VJ 3 (bisher nicht erkannt); yaghnobi wiära, wiyära 'Abend', G e i g e r 1. c. 336, 338, 342. 698 ptny^h ist Lokativ wie das voraufgehende r^dyy; ptti- ist wohl das Gegenteil von rJq [so zu erg.] 'krank' S. T . I 25, 20. 700 pryt- 'lassen, unterlassen, zurücklassen, verlassen, übriglassen': ehr. pryty S . T . I 34, 5, perf. pryd>r- S. T . I 37, 22; cf. Karabalgasun pr>ytd>r- 18, 13; prs. buddh. pr^ycVJ 307, 321, 322,1205; Dhuta 284; ehr. pryc- S. T . I 75, 9,12; Impf, buddh. p>r>yc VJ 1037; cf. Karabalgasun [16, 5]; 18, 13. 6*
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Henning:
701 syst vielleicht = '30', < *syst mit Assimilation des s an den ersten Laut; das Zahlwort für '30' ist bisher m. W. nicht belegt, wohl aber das für '300': ehr. syst (S. T . II) = sesat, das sich zu *syst '30' = *sist verhält wie parth. hrysd = hresaö zu hryst = hrist. . vsyrät- entstand, zweifellos über *uyrdt-, das ehr. yurdt- (mit w-Metathese): ywrytyt (pl.) S . T . 139, 7, vgl. yaghnobi ynräs- — yurät- 'erwachen' G e i g e r 1. c. 340. Übergang von anlautendem us in u- ist für das Soghdische wohl in weiterem Umfang anzunehmen, als sich aus der Schrift ergibt: nur auf Grund dieser Annahme ist es verständlich, daß die soghdischen Schreiber anlautendes u- oft mit w- (ohne Alef) wiedergeben, vgl. die von L e n t z bei L ü d e r s Sb. P. A. W. 1933, 1020 N. zitierten Beispiele; wenn z. B. skr. upäsaka- im soghd. wp>s}k (neben ^zup^s^k) geschrieben wird, so ist dies upäse < upäsak zu lesen; es ist nicht richtig, hier von 'soghdisiertem Anlaut' zu sprechen, wie das L e n t z 1. c. tut. Das uigurische Türkisch folgt in dieser Schreibgewohnheit (wie in vielen andren) dem Soghdischen, vgl. vpasi ~ upasi, vpasanc ~ upasanc, vzak ~ uzak (soghd. wjk -k = uzkak oben zu 527) s. B a n g v. G a b a i n - R a c h m a t i T . T . VI 161 (zu 261) und 171 (zu 430). — Gleichermaßen ist es möglich, daß das auf vi- zurückgehende yi > ya in Wörtern wie yknyy (oben zu 494) bereits i- gesprochen wurde (wie im Osset.), also ikani; dafür spricht z. B. die Schreibung cyxw ~>y (Impf. sg. 3) = iyyäy oder ixväy (oben zu 505 Nr. 3). 710 3ndwxsy = anduyje, Part. Präs. von anduxs- 'sich bemühen, anstrengen' = buddh. ^ntzvys- Dhyäna 67; ^nöwys- SCE 195, 212; Dhuta 36, 281; S . T . I I ; subst. >ntwys 'Anstrengung, Energie' Dhyäna 322 bis; 365. 714 myökryy 'Tag' (hier Akk. der Zeit = 'eines Tages') = ehr. mytqry S. T . I I ; p\."mytqryt S. T . I 33, 9. 715 trt mrt würde man kaum herausbekommen, wenn einem nicht Asadi p. 31, 3 einfiele, wo »neupersisch« J j y Jj J tärt (u) märt als Synonym von tund(u) -/und und tdr (u) mär angegeben wird, d. i. 'zerstreut, geistig verwirrt, drunter und drüber'; also etwas Ähnliches wie xväsäd täsäö (oben zu 688). 716 q3ny3 (Akk.) wird jya-Abstrakt zu *kän sein, das vielleicht zu np. I;liTkänä 'dumm' gehört; ob dazu j ^ S ' Asadi 36 (mit N. h), für das sonst oj/li^ 'verblüfft' usw. überliefert wird? — Für q^ny 3 paßt wohl am besten 'Dummheiten, Albernheit'. 716 q^tsxndytt, PI. von kätusxande, das in kät- 'Scherz, Spiel' (buddh. k-H^kw = käte, mit 3krt- 'scherzen, spielen (mit Kindern)' [so] VJ 283, 288) und (3)sxand- 'auslachen, verhöhnen' zu zerlegen ist, vgl. das von B e n v e n i s t e , Notes II 241 treffend erklärte und zu buddh. ynt- 'lachen' VJ 1355 und ehr. psxnt 'Verhöhnung' S. T . I 45, 12 gestellte buddh. sy3ntcyk 'lächerlich' R. II 68, 10. — kätssxande also 'scherzhaftes Verhöhnen, Verhohnepipeln'; vgl. auch das ebenfalls mit kät- gebildete buddh. kHsy^rö 'Nachäfferei' SCE 143. 717 ptpyy hier wohl 'Lampe, Licht' vgl. buddh. pttpy R. II 79 (Frg. VIII 5); S. T . II, das 'Leuchten' heißen soll; ßPm- VJ 1343; >ßVm 'Geleit' VJ 356; >ßpm>k 'Abschiedsgeschenke' VJ 440; ehr. prs ,/Pm- S. T . I, I m p f . / ' s ' m S . T . I I ; perf. fsmd>r- S. T . I, I I ; vgl. auch ß>Pmw Brief X 6, ß3s>m>w Brief X I 19 =.falämu Impf. sg. 1; ßiPmy Impf. sg. 2, Brief X 7 (vor diesem Wort lies L ' statt ôn, nachher lies r}mnt statt -'•'/w-'i); usw. 721 m3nwk 'ähnlich, vergleichbar' = ehr. m^nwq S. T . I, I I ; 'Ähnlichkeit' S. T . I 67, 1.
vgl. auch chi. m^nwgy3
724 m )xjmncyk vgl. S. 46 Ü und Z. 746. Das Wort ist Beziehungsadjektiv von m^xjmnw, wörtlich 'Mond-Zeit'; ich habe BSOS VIII 588 angenommen, daß das 'Neumond' bedeute; das halte ich jetzt für gänzlich verfehlt. Betrachtet man die dort zitierte Stelle: pr myhr m3x jmnw mrysysrt ymqyy ßwt, so fällt zunächst myhr auf, das unter keinen Umständen der Name des persischen 7. Monats sein kann (wie ich gedacht hatte); denn in soghd. Texten werden die persischen Monatsnamen nie gebraucht. Der Satz kann nur heißen : 'Am Sonntag und Montag findet das Mar Sisin-Yimki statt' (gegen die Identifizierung von türk. yimki = soghd. ymqyy mit parth. yamay habe ich schon wieder Bedenken) ; myhr m3x jmnw ist Abkürzung von myhr jmnw + m^x jmnw: das wird durch das in S 39 vorkommende wrmzt jmnw bewiesen, das nur 'Donnerstag' heißen kann. Daß die Planetennamen im Soghdischen zur Bezeichnung der Wochentage verwandt wurden, ist ja bekannt; die Namen der Planeten in dieser Verwendung sind: mir, mäx, vanxän, tïr, urmazd (wrmzt), näxiö, këvdn s. F. W. K. M ü l l e r , Sb. P. A. W. 1907, 458 ss.; vgl. C h a v a n n e s - P e l l i o t , Traité manichéen 182 ss. (JA 1913, I, 158 ss.), besonders pp. 186, 187 s., 190, 195 ss. über das bis ins Chinesische gelangte soghd. wir 'Sonntag'. Man kann also wohl im Soghd. für die Wochentage einfach mir, mäx, urmazd usw. sagen, oder genauer mir zamanu 'mir-Zeit' usw.; im Türkischen, das bekanntlich die soghd. Planetennamen übernommen hat (s. T h o m s e n , Sb. P. A. W. 1910, 304), fügt man zu den Planetennamen kün 'Tag': urmazd (vrmzt) kün 'Donnerstag' v. L e C o q , Türk. Man. I I I 38 (Nr. 20 V 3) vgl. B a n g , Beichtspiegel 219; ai täyri künin sayu Chvastvaneft X I I I A B a n g 'jeden Montag' (ai tätjri gewissermaßen Planetenname; soghd. m3x ßyyy = 'Mond' z. B. S 40 I R 5). L e n t z bei L ü d e r s , Sb. P. A. W. 1933, 1019 s. hat M ü l l e r s Annahme, die Planetennamen mir usw. seien die soghdischen Bezeichnungen, bestritten; nach ihm sollen sie persisch sein. Das ist aber nur halb richtig : es sind zwar ursprünglich persische (bzw. parthische) Wörter, sie sind aber vom Soghdischen entlehnt worden, sie besitzen im Soghd. volles Bürgerrecht. Müller hatte also durchaus Recht, wenn er die Namen seiner Liste und die im Chinesischen überlieferten Formen für soghdisch erklärte. Zu den einzelnen Planetennamen sei das Folgende bemerkt: 1. myhr und meistens myr geschrieben : myhr ist gewissermaßen historische Orthographie; gesprochen wurde mir : die Form ist lehrreich für die Beantwortung der Frage, was aus parth. Vokal-+•hr bei Entlehnung in das Soghd. wird; die ursprünglich soghd. Form des gleichen Wortes, mise (s. L e n t z 1. c.), verhält sich zu entlehntem mir genau so wie echt soghd. -pssë zu entlehntem -pur (s. oben zu 579). — Daß mir wirklich entlehnt ist, beweist Beruni Chron. 46 u., der ausdrücklich bemerkt, statt j . y - 'Sonne' (als Name des 11. Tages) sage man auch = mir. — Für den 16. Tag gibt Beruni 1. c. 46, 16 = miyj J- Beruni 1. c. 46, 11, wo viell. besser jj* J- = -/urmazd zu lesen ist. 6. näxiS ist wegen des g s. oben zu 505 Nr. 2. 727 kwjpy^k ist j>aß-Abstrakt zu *kwjp- = buddh. kwzpy 'eifrig' Dhuta 200, wozu das Abstrakt: prw kwzp^w^y Jntwys- 'sich eifrig anstrengen' (Dhyäna 67; chin, 'den Eifer verdoppeln'); vgl. B e n v e n i s t e , Notes 141, II 219. 'Eifer'oder 'Achtsamkeit' scheinen mir am besten zu passen; vgl. noch diese Stelle: pr] qwjpy^k pr nyxy' pr ->msp ] pr 3spstky-> 'in Eifer (Achtsamkeit), Aufmerksamkeit, Gehorsam . . . in Dienstwilligkeit' (M 116 V3—4, unveröff.). 727 nyy jyt3h kzvn^m1 'ich kann nicht halten' oder 'ich halte wohl nicht'; bei schweren Verbalstämmen hat das PPP.keine Endung: nyy ptfr'wt kzvn^m 'ich gedenke wohl nicht' (kaum: 'ich kann nicht gedenken') unten 756. Über diesen umschreibenden Potentialis s. R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 257; vgl. besonders ehr. qt3 zon- (qzvn-, qt^r-) 'machen können, imstande sein': qt3 ist nach S a l e m a n n , Izv. 1913 (Man. V), 1140 N. 17, Infinitiv, nach R e i c h e l t 1. c. 258 Akkusativ [sie] des PPP. (ganz unwahrscheinlich), nach L e n t z , S. T . II 586 s. v. qt-> Ablativ des P P P . ; beachte auch buddh. dryt3 zun- (leicht) gegenüber pr^öt zun- (schwer) VJ 1228 bzw. 1230 (von S a l e m a n n zitiert). Merkwürdig ist, daß solche Formen auf - J auch vor ßw- stehen (schwer buddh. prß^yr^t ßwt 'kann verkündet werden', ehr. wyt bwt 'man kann sehen', S. T . II 579 c ): wytj wßH 'es kann gesagt werden' o. ä., unten d 2; gegen alle Regel activisch jyt}h wßymskwn 'ich kann (nicht) halten' unten a 5—6 (oben dagegen jyt3h kzvn}m). 728 xw hier kaum Artikel zu ßyyy, also 'wie das von Gott befohlen ist'. 730 cn}zvxy cnm-ny, d. h. 'aus ganzem Herzen und ganzer Seele', ist eine feste Verbindving cn + ^wxy, cn + m3ny, Jzvx = ox, ux ist mit w'w = man durchaus synonym, und vielleicht dem Mittelpersischen entlehnt. — Man könnte natürlich auch cnwxy cnm3ny schreiben, da canu%l canmäni gesprochen wurde: daraus buddh. cnywy cm3ny DN. 75 = can%ul ca(m)mäni (übers.: »und das wünsche ich aus ganzem Herzen und ganzer Seele ...«); cnywcm}ny R. II 70, 36, das B e n v e n i s t e , Notes I 60 fälschlich in cn + ywc + m}ny (statt in cn + yw + c[n] + m}ny) zerlegt, ist nur eine schlechte Schreibung für eben dasselbe. 732 ->wswyt o 733 m^n^ky3 ist trotz dem Punkt, der nur die Zeile füllen soll, ein Wort, = ösuydmänakyä. 1
Vgl. auch twyt3 kwnyy 'er könnte zahlen' IB 4981a 2.
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734 wyöß3y ist, wie aus d 6 ersichtlich, das, was der Prediger zu tun hat, also die 'Predigt'. Der 'Prediger' wird im man. teils mit dem mpers. Wort (xröhxvän) bezeichnet, teils mit einer Ableitung von wySß3y: rty ZKn mwz^kty ZY [ZKn 3]ßt}ö ~>nty ZYZKn wydß >ycty prß3yrt}k wß3y 'und von den Lehrern und den Bischöfen und den Predigern soll sie verkündet werden' (T. M. 389b V 10—11, soghd. Schrift, unveröff.); vgl. buddh. wyöß3ycy 'beredt' SCE 503 (chin. 'zur Diskussion geschickt'), 535; Vim. 2. Das oft falsch übersetzte Wort bedeutet zunächst 'Darlegung, Auseinandersetzung, Auslegung' vgl. buddh. wydß3y VJ 1463, 1473, 1476, 1513; D N 69; SCE 192; Vim. 96; Dhuta 69, 288; S . T . I I ; ehr. wydb 'y 'Deutung' (nicht 'Sinn') S. T . I I ; auch man. wyöß3yh (soghd. Sehr.) W.-L. I 68, cf. II 571 N. 1. — 'Auseinandersetzung, Auseinanderlegung, Entwickeln' würde der Herkunft des Wortes am nächsten kommen: buddh. wydßys- (Inkoh.) 'sich entfalten' (Blume) Vim. 82 (treffend R e i c h e l t ) , wozu Impf. sg. 3 wyöß3ys Karabalgasun 22 (Frg. 9, 8). 736 wöyr-: buddh. zvyö 3yr- Dhyäna 18: ZKw ny-zuön mryy wyö^yr- 'das Kleid in Ordnung bringen', lit. 'das Kleid gleichmäßig ordnen'; danach könnte m}}n w&yr3mndyyh 'Sinnesordnung' heißen, d. h. Herstellung eines freundschaftlichen Verhältnisses; besser wäre etwa ' Sinneswechsel', ' Sinnesänderung'. 737 xwj (schwer) und ößryy (leicht) sind Infinitive, vgl. oben zu 490. 746 nwm pök3: nwm = mp. den (ehr. nwm 'Gesetz', türk. nom 'Gesetz, Lehre, Religion, dharma' cf. B a n g - v . G a b a i n , T . T . V 349 zu B 16—17); ehr. pdq3 'Gericht', buddh. pökh 'Gesetz, dharma' (vgl. B. G e i g e r , WZKM X L I 113 mit N . ; L e n t z , S . T . I I 604); im man. ist pök3 'Gesetz, Pflicht' (unten b 3, f89), anscheinend auch 'Ritus' (unten d 5); nwm pdk3 wird daher etwa 'religiöses Gesetz' oder 'gesetzlicher Ritus' heißen, obwohl natürlich möglich bleibt, daß beide Wörter koordiniert sind. 750 xw3nyzd3n ist dem Persischen entnommen: es steht für *xw-)n cy(g) yzd3n 'Tisch der Götter', d. i. der festlich geschmückte Tisch, an dem die Electen täglich ihre feierliche Mahlzeit halten, xw3n = np. Oly- 'Tisch' habe ich Mir. Man. II 330, 18 und N. 2 gänzlich mißverstanden, während L e n t z W.-L. II 556 (M 11 R 2), 558 (R I 21) das Wort richtig übersetzt hat (aber an allen Stellen bezeichnet xvän das gleiche wie xvän(i)yazdän, nicht die Versammlung der Erwählten, wie L e n t z , 1. c. 593 meint; auch auf das Bemafest wird hier durchaus nicht angespielt); xw3n kommt auch unten (d 12) in soghdischem Text vor. — Chr. p3n 'Tpaire^a' S . T . I 49, 1 ist wohl dasselbe Wort (xv- > p- freilich ungewöhnlich; man erwartete allenfalls *fän; umgekehrt findet sich merkwürdiges x- statt/- in ehr. xwsp3ny 'Hirt' S. T . I 22, 21, < *fwsp3ny ist Genetiv (und Lokativ) zu ky (Relativ und Interrogativ?) vgl. 762, f 73; ehr. qy> S. T . II 586, wo L e n t z auf buddh. -'Ary > und das in den Briefen II 49 stehende ky^wt (d. i. ky} + ut < Uta = man. -'t(jyjy); also Obliquus zu kyZY I I I 17 = buddh. 3kyty = ehr. qyt; buddh. auch ^kyZY geschrieben z.B. D N 17; ein wenig anders L e n t z , S . T . II s. v. qyt) verwiesen hat; ky3 auch Brief II 24; buddh. vgl. noch ky' (Gen.) D N 18, >ky3ZY, das dem erwähnten ky}wt entspricht, D N 9. 758 Hlnyrk: buddh. J yinyrk Dhyäna 85, 154, 224, 333; •>ysnyrk-> Dhyäna 226; 3ysnyrkt Dhyäna 371; ehr. xsnyrq B 49, 9,10; Karabalgasun 3ysnyrkw 19, 17: s. H a n s e n daselbst 33 s., B e n v e n i s t e , Notes I 46; man. (soghd. Sehr.) J ysnyrkh [Lesung von B e n v e n i s t e richtiggestellt] übersetzt mpers. nisän, W.-L. I 71; zu nisän 'Zeichen, Kennzeichen, Eigentumszeichen, Marke' vgl. Mir. Man. II 309 N . 3: also crnyiia = mp. nisän = man. soghd. •>xsnyrk = türk. tatnya s. B a n g , Chvastvaneft 211. 760 'was ist es, das gegessen w i r d ' , nicht etwa ' . . . , was gegessen werden kann, darf'; vgl. f 76: 'was ist das, was ihr esset.' 761—762 kann heißen 'was für Dämonen sind es, die essen (zu essen pflegen)' oder 'was für Dämonen sind das, was man zu essen pflegt'; xwr}ndskwn kann m. E. kaum Imperfekt sein. Die zweite Möglichkeit ist wohl vorzuziehen: die Esser wären dann die Nicht-Manichäer, die Dämonen wären die Tiere (vgl. z. B. §GV XVI 15: 'die Menschen sind zweifüßige und die Tiere vierfüßige D ä m o n e n [dev]'). 762—763 'wessen Fleisch und Blut ist es', sc. kyy xwrtyy ßwtkwn 'was gegessen wird'; der Satz schließt sich demnach eng an Z. 760 an, wodurch qö3m öywt .... xwr^ndskwn als Parenthese erwiesen ist; ich glaube jedenfalls nicht, daß der Satz sich auf die öywt beziehen könne. 763 xzurnyy 'Blut' ist dialektische Nebenform von man. yxwny ehr. ywxny (in einem Text mit dialektischen Besonderheiten), das oben (zu 494) erklärt ist; daß auch xwrnyy auf av. vohuna- (vohuni-) zurückzuführen ist, unterliegt mir keinem Zweifel: in der Behandlung des Anlauts stellt sich diese Form zu m p . n p . xün usw. (s. ZU IX 226s.) und sakisch huna(NB.masc.), die Einfügung des r vor n hat R o s e n b e r g , von dem die richtige Etymologie stammt, Izv. 1927, 1392 treffend erklärt (zwei andre, freilich anders gelagerte Fälle von r-Inserierung seien beiläufig erwähnt: 1. man. ßrywr, ßryywr 'Myriade' — Bedeutung ganz sicher — aus av. baevar-, mp. np. bevar. 2. man. skwrd, >skwrö 'schwierig', skwr8y3h 'Bedrängnis, Not', s. Gl.; buddh. sk>wn5 'schwierig' Dhuta 77 bis, S. T . I I ; >ik>iort5 SCE 288, Vim. 150; Hkiwröyi 'Schwierigkeit' Vim. 152; ehr.sqwrty> 'Bedrängnis, Not' S. T . I 73, 8; 76, 3; vgl. sqwrtyt S. T . I I : diese Wortgruppe hat bereits F . W . K . M ü l l e r , S . T . I 103 N. mit dem damals und auch noch damals, als ich die Anmerkung ZU IX 179 schrieb, in seiner richtigen Form nicht bekannten ap. ikaudi- verknüpft; ebenso jetzt B e n v e n i s t e , Notes II 245, der für die soghdischen Formen ein *skau9ra- voraussetzt, was ich für falsch halte: (d)skörft ist mühelos auf *(?)skö& zurückzuleiten). Daß R o s e n b e r g recht hatte, beweist das im man. neben yxvm- vorkommende yxvirn- (ww yxzurnw, Akk., T II D 139 II V 1, unveröff.). Demgegenüber ist H a n s e n s Annahme, das dem man. xwrnyy entsprechende buddh. yzurn- ehr. xwrn- sei ein Adjektiv 'blutig' und gehöre zu av. yrvant- 'grausig' (BSOS VIII 580), durchaus abzulehnen, ywrnw VJ 783 könnte zwar 'blutig', ebensogut aber 'Blut' heißen;
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dagegen sehe ich nicht, wie es möglich sein sollte, in ehr. xwrny psynen' (S. T. II) 'o Blutvergießer' ein Adjektiv xwrny zu finden (also: 'o blutiger Vergießer' ?); gewiß ist xwrny hier Gen. (oder allenfalls Akk.). Buddh. ywrn- ist schließlich deutlich 'Blut' an der bisher nicht verstandenen Stelle VJ 278: rty mrt mrt ' ' z enn ößnw esm' ywrnw nyzty [Ed. ywrzw] 'und jedem einzelnen begann aus beiden Augen Blut [d. h. 'Tränen', wie np. %üri\ zu laufen'. 763 pwre 'Schuld, Schuldverpflichtung, Schulden': buddh. pwre 'Schulden' Frg. II" 9, 10; ehr. pwrc^wnt 'Schuldner' S. T. I 42, 6. — pwre = pure (porc) geht auf *pni-, mit dem BSOS VIII 587 behandelten Lautübergang ti > c, zurück, vgl. av. äpsrati- 'Sühne'; an av. psrafta-, pehl. puhr (s. N y b e r g , Hilfsbuch II 187) als Vorform wird man kaum denken dürfen. — Zur gleichen Wurzel par (av.par 1 und par3 sind m. E. zusammenzulegen) gehört ehr. ptyqn 'schuldig' S. T. I 42, 7; 43, 11, womit R e i c h e l t ptkntw 'schuldig' Brief IV 3 verbunden hat: diese Formen gehen auf hochstufige Bildungen zurück und vergleichen sich mit arm. partakan 'schuldig'; L e n t z , S . T . I I 593s. (s .v.ptw), der treffend buddh. 3prtk 'schuldig' VJ 1453 herbeizieht (auch pl. iprt^yt VJ 801), stellt ptyqn usw. irrig zur Wurzel prt 'kämpfen, streiten'; das von ihm behandelte buddh. ptw 'Vergeltung' ist wohl dasselbe Wort wie arm.partkc 'Schuld', das air. *partu- voraussetzt; s. H ü b s c h m a n n , Arm. Gr. 228. 764 zynyy 'zur Hut anvertrautes Gut, Depot' paßt neben 'Schuld(Verpflichtung)' wohl am besten; dazu stimmt auch die Etymologie: av.*zaenah- 'Wachsamkeit' usw., vgl. av. zaeman-, zaenahvant-, zaenayhan-, zaeni-, zaeni .buöra-, azinavant-; sonst kenne ich aus dem Soghd. nur das Adverb buddh. zynyh 'zur Hut, zum Schutz, in Aufbewahrung' VJ 1205, 1210 = parth. zyncyy 'zur Hut, bewacht' (M 284 Z. 156, 185; unveröff.), vgl. parth. hwzynyy (-nyh, -ncyy) 'in guter Hut' (häufig) = sak. ysini(ya) 'entrusted' = jheniga in den NiyaDokumenten, die bereits K o n o w beide mit soghd. zynyh verbunden hat. 766 yq$yy, s. oben zu 556; was haben sich die Manichäer hier (neben Schwein und Hund) unter einem Yaksa vorgestellt ? 767 fryn} 'Art, Gattung' (vgl. M 14 R 5) = chr./ryw' S. T . I, II, buddh. prynh (z.B. VJ 973; D N 11, 64, 84; Dhuta 5, 6, 26, 59, 60, 66, 93 usw.), auch frynh geschrieben, s. S . T . I I s . w . 767 nystym wohl 'ich bin nicht', abgeleitet von nist 'er ist nicht' in Analogie zum intransitiven Perfekt (buddh. nystym, S. T . II 548 unten, ist unklar); kaum = ' i c h habe mich gesetzt', vgl. oben zu 754. a 1 m^zyr Impf. sg. 3, hier wohl pass.'wurde gekränkt, verletzt'; das transitivkaussativische äzer- ist ja von dem intransitiv-passivischen äzir- in der Schrift nicht geschieden; auch buddh. J Jz(J)yr- (Belege oben zu 483) ist an einigen Stellen = äzir-, —frn m^zyr ist etwa zu jw^ndyy mrtxmyy dynyy frn m^zyr zu ergänzen, vgl. 533—538. a 1 r}öc hier wohl Adverb, 'unterwegs'; vgl. buddh. Adj. r^öct (pl.) 'auf dem Wege befindlich, unterwegs' SCE 528. a 6 wß^m wohl eher sg. 1, wie sicher ptskwy^m (3), und vielleicht > }ym (10); 3>yydym (11) hingegen ist sicher PI. 1, wohl in verallgemeinerndem Sinne: 'wir (Menschen) wünschen ja alle . . . — wß- ist im man. die Stammform von | bü in allen den Formen, in den *bavunkontrahiert erhalten ist; manchmal stehen kontrahierte und unkontrahierte Formen nebeneinander, ebenso wie z. B. in mpers. bäö ~ baväS u. dgl., s. Z I I I X 238s. Demnach heißt z. B. im man. soghd. die 3. sg. Co. vaßät (wßH) oder ßät (ß}t, ß v a ß - (d. i. uaß-) ist aus *ßau- umgestellt. Die Neigung des Soghdischen zu allen Arten der Metathese ist bekannt; das gilt besonders für konsonantisches und sonantisches u in jeder Stellung. Manchmal sind die Laute alle dermaßen durcheinandergewirbelt, daß es wirklich nicht mehr leicht ist, das Original herauszufinden: vgl. z. B. buddh. ^rd^sp- Dhyäna 98 = srdasp-, in dem B e n v e n i s t e älteres *öraß- = np. diräfs erkannt hat (Notes II 224); oder e h r , f w x } r 'selig' S. T . I, II = fuxar, das ein umgebildetes, aus dem Mpers. stammendes far(r)ux ist; oder buddh. ywtm 'Verwandte^)' Vim. 62 {ywtmt D N 15; SCE 131, 445; ywtmtt SCE 446; ywt>mt D N 18) = xötam, das auf *tö%m zurückgeht (daneben steht, in der Bedeutung 'Same, Nachkommenschaft', buddh. tymy VJ 1288; Dhuta 39; Vim. 11—18, 20 u. ö.; ehr. txmy S. T . I 12, 5 u. ö.); usw.
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W.
Henning:
a 7 wnw, Akk., scheint hier als leichtstämmiges Masculinum behandelt zu werden, während das Wort im buddh. als leichtstämmiges Femininum gilt: vanä (geschrieben wnh Dhyäna 344; Frg. II a 23; meist wn^kh VJ 834, 961, 1020, 1118, 1207, 1445; SCE 227; Frg. II a 18, 20; wn3kh SCE 241 falsch statt wnt^kh bzw. wnth), Obl. vanyä (geschr. wnyh VJ 1027 = Abi.; Frg. II a 11, 12 = Gen.). Auf Grund der Schreibung wn^kh hat T e d e s c o , ZU IV 142, das Wort unter die erweiterten Femininstämme eingereiht, wie ich glaube, zu Unrecht; der Plural wird ja von einer nicht erweiterten Form gebildet (s. oben zu 572), und wn^kh ist nur pseudohistorische Schreibung für vanä (s. oben zu 489), wie übrigens schon das danebenstehende wnh beweist. a 7 wn^r^m kann man in wn}lr )m oder in wn\ 'r )m zerlegen; das erste hieße 'Zweig, Ast' (lat. ramus??), das zweite etwa 'Baumpflanzung' o. ä. (mit parth., np. äräm); das erste ist aus mehreren Gründen bedenklich, nicht zuletzt wegen der beiden folgenden Verben: man kann einen Zweig wohl abhauen, aber nicht ohne weiteres pflanzen; freilich könnte das nur Gedankenlosigkeit sein, die nsyyöö sich nur auf wn- beziehen läßt. Aber auch sprachlich ist die zweite Möglichkeit vielleicht besser; für sie spricht wohl auch diese Stelle: \um:>r3myy ßry xwrtö^rnd 'sie (sc. die 'Aborte') fraßen [von] den Fürchten der wn^r^rri (T II A R 1, unveröff.); vgl. Mir. Man. I 183: 3ws3n b3r Jwd myw 3c drxt}}n xwrd; hieße wn^r^m 'Zweig', so müßte hier wohl *wn,r:>mtyy dastehen; es entspricht vielmehr (annähernd) mp. drxt' ~'n 'Bäume' (= syr. a 7 pxww}y, Inf., s. oben zu 505 Nr. 8. a 7 nsyydö, Inf., 'pflanzen' = buddh. nypyö- 'pflanzen' SCE 529; nVyhHch (PPP., fem.) 'gepflanzt' VJ 1118; ehr. perf. sg. 3 nsydH, nsydt>t 'anpflanzen, ansiedeln' S. T . II < *nsyd3td:>rt (mit Silbenellipse), woneben das vom alten PPP. gebildete perf. ehr. nystd^r'pflanzen' S. T . I 19, 15 steht. Natürlich kommt das Wort auch in seiner ursprünglichen Bedeutung 'setzen' vor, z. B. buddh. Impf. sg. 3 nypyö VJ 804, 1358. — Zur Bedeutung vgl. auch mpers. nisästan, worüber K r a m e r s BSOS VIII 613 ss. (seine Erklärung des von ihm restituierten ¿^äÄ-LüII scheint mir ganz zweifelsfrei zu sein, obwohl sich *spästk sehr gut belegen läßt: m p T . dspäsly 'Diener' M 47 c 11, d 14; arm. spasik H ü b s c h m a n n , Arm. Gr. 239, vgl. S a l e m a n n , Man. Stud. I 106). a 9 ßj^xwtyih 'Not, Notlage, Qual' = ehr. bz^xwty' S . T . I 57, 17; ßz^ywty3 (soghd. Sehr.) S. T . I 86, 14; vgl. S. T . II s. v. bwz3xq; man. auch Jßj ^xwty> geschrieben (b 61, 62). a 10 J J p J jy- 'beachten' = buddh. J Jp 'y- 'betrachten, beobachten, dafürhalten, schätzen, meinen, überdenken' VJ 1466; Dhuta 49, 53, 121, 149, 158, 214; S . T . I I ; SCE 312 1 ; R. I I 74, 18, 26; R o s e n b e r g , Izv. 1927, 1380, 3; inf. Dhuta 159; PPP. » p ^ t Dhuta 50; R. II 74, 22; S. T . I I ; Dhyäna 213; vgl. auch das von B e n v e n i s t e , Notes I 65 dazugestellte äpät äpät 'gut! gut!' Dhuta 68, 140; Vim. 41, mit dem sich pehl. päd äßäöeh därem 'einverstanden!' Kn. II 11 (vgl. N y b e r g , Hilfsbuch II 16) vergleichen ließe. Man. ' J 3 f J y \ substant. Inf., übersetzt mp. dzväriin M 172 R 5, vgl. P o l o t s k y , Museon VL 279; zweifellos Schreib- oder Lesefehler für ^ p ^ y . a 11 yrywyy, Instr.-Obl., hier vielleicht auch = 'Leib', vgl. oben zu 488; man könnte hier auch 'mit (unsrer ganzen) Natur' übersetzen; da es sich jedoch nur um die Wünsche des 'finstren' Teils der menschlichen Natur handeln kann, so käme das, vom Standpunkt der Manichäer aus gesehen, auf dasselbe hinaus. 1
Hier = 'Diebe bewachen' (chin. 'surveiller et capturer'); zur Verbindung einer Form von ]/pä mit 'Dieben' im Sinne von 'Diebe bewachen' vgl. aram. STB' 1 !! < a p . *täyupätd'der die Diebe bewacht' [so], vgl. schon Mir.Man. II 359b; verfehlt und mit irrigen Voraussetzungen über die orthographischen Gewohnheiten des Reichsaramäischen S c h a e d e r , Iranica 5 N . 5; irrig auch B e n v e n i s t e , JA 1934 II 185 s., dessen Erklärung (*&ahyapati-) schon daran scheitert, daß altpers. & im Anlaut — darauf wies mich W. E i l e r s hin — nie mit aram. Fl wiedergegeben wird.
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' ^yyòym, Prs. (oder Opt. prs.) pl. 1, von J -yyò- 'wünschen, erstreben' = buddh. Dhyäna 15, 75 'wünschen' (nicht 'bitten'), das das zu buddh. ' ~>yÖy usw. 'Wunsch' (nicht 'Gelübde') gehörige Verbum ist. — Nicht ganz klar ist mir J^yyöy3 Brief X I 9 bis, 11, zweimal Uyyôy3 pwsty = 'Bittbrief, 'Brief, der einen Wunsch enthält'? pzvsty jedenfalls ist hier (und Brief X ) stets mit 'Brief' zu übersetzen, vgl. auch ptskwn pwsty [ R e i c h e l t falsch ptsrwn; ptskwn auch Z. 18] 'Antwortbrief' X I 16 s. Den Satz X I 8—9: ößtyk [so!] w}ys vm^kw kt nwr prnyzvnty ywywrc^ny ysywny ->zmj j 3 y y ò y ò 3wst3ck (?) könnte man so verstehen: 'Die zweite Nachricht (cf. X 15) ist dieses (lit. 'so'), daß jetzt von Qutluy, dem Uigurenkönig, ein Wunsch vorgelegt worden ist (?)'. Zu prnywnty = qutluy vgl. X I 1, wozu H a n s e n , Karabalgasun 38 (der den Titel richtig ins Türkische zurückübersetzt, obwohl er eine ganz falsche Lesung des soghd. Textes bietet); zur Schreibimg ywywr für uïyur vgl. Rubruk's iugures u. dgl.; beiläufig sei erwähnt, daß der Absender des Briefes R . I I 60 sich nach X I 5—6 ergänzt, und daß X I 5 statt s3kwn wohl snkwn = sangiin (chin. tsiang-kün) 'General' zu lesen ist, das in manich. Schrift meist s^ngwn geschrieben wird (z. B. M ü l l e r , Thomsen-Festschrift 210, 11 ; Mahrnämay Z. 35, 36, 38, 56 cf. p. 30); X I 2 lies syrn^m^y, nachher y3ny ( = sonstigem yny, cf. Karabalgasun 16, 5!); X I 3 lies yVwn&^rt, 17 lies ywny. a 12 nyrk 'männlich' = buddh. nyrk SCE 561; nyrk[csmy VJ 40 d vgl. B e n v e n i s t e , Gramm. I I 105. a 12 stryc (eig. fem. Adj.) 'weiblich' = strêc-, auch }stryc = sstrëc geschrieben, unten b 53. Bisher nicht belegt; av. stri- usw., vgl. auch mpers. srygr 'weiblich', = srlyar < *strikara-, Mir. Man. I. (diese Erklärung von srygr hat mir auch G. M o r g e n s t i e r n e vorgeschlagen). — Der Plural zu strêc lautet strèst, obi. strëstï (stryst, strystyy und ähnlich; in unveröff. Texten). — Vgl. äiyni s'trMz, s'trfdz 'Weibchen' L e n t z , Pamirdial. I 192. b 1—b 2 ßyyy frm = 'nach Gottes Befehl, auf Gottes Befehl', wofür man *ßyyy frm^nyy erwartete (oder pr ßyyy frm3n); die Sprache des vorliegenden Textes ist jedoch überhaupt nicht so intakt wie etwa die des 'Buches'. b 5 mrcyny 3sm:'r) statt mrcync ^sm^r3 ; masc. statt fem. Adj. kommen hier öfters vor; richtig steht mrcync sm^r3 3 3z 'die Hyle, die Iv&ûviHaiç des Todes' T I I A R 7—8 (unveröff.), vgl. P o l o t s k y , Manifund 78, der das dem Soghdischen nachgebildete türk. az yäk ölümlüg saqïnc zitiert. b 6—8 ky vmyy sHpòyy m3sk myPnd xnd ist schwierig; kyy wnyy sH syry Jkty3y prwyjnyy xcy (626—628) läßt sich nicht vergleichen: denn dort ist kyy ( = /ryr ; r)Subjekt, hier hingegen ist es myPnd; daher nehme ich an, daß ky hier nur als Relativpartikel gebraucht ist, wie hebr. arab. ^-UÎ, auch mp. kê, np. if u. dgl.; ky wnyy stünde dann für ky\ b 7 pôyy Gen. von pò- 'Fuß, Schritt' (oben zu 489) ? 'Schritt' im Sinne von 'einen Schritt unternehmen, Unternehmung' wäre immerhin denkbar, vgl. mpers. gäm in diesem Sinne Mir. Man. I 193 (V I 3). b 7 mHk (vgl. d 16; vielleicht f 86) ist zuletzt von L e n t z , W.-L. I I 572 behandelt, der die Bedeutung 'Substanz' annimmt (M14 R 24, wo übrigens die Lesung m3sq[., das wäre >nJig[;y], ausgeschlossen ist); ich würde 'Grundlage' vorziehen, was mir auch für buddh. m}$kh Dhuta 55, 95, 259, obi. m^skyh, m^sky Dhuta 94, 258 besser zu passen scheint. Eine ältere Form des Wortes liegt wohl in mHskh Brief I I I 10 vor (mäsk < mätsk), das dort vielleicht 'Kapital, Vermögen' heißt ( R e i c h e l t anders); fernzuhalten myskh Brief I I 46, das R e i c h e l t wohl zu Recht als 'Lederbeutel' gedeutet hat (zur Stelle vgl. auch oben zu 572). b 8 srôngty Obi. Pl. von srông 'Führer, Anführer, Vorsteher', d. i. sar&ang = mp. sarhang, np. särhäng; gemeint sind hier wohl die drei tsHuan-kien des Fragments Pelliot ( C h a v a n n e s - P e l l i o t , Traité I I 137 s. [113 s.]), obwohl man natürlich auch an Lehrer, Bischöfe und Presbyter denken könnte. — Das Wort kommt bisher nur im Rustamfragment ( R . I I 63) Z. 6 vor, wo R e i c h e l t srô^k 3 statt srö^nk3 gelesen hat; die Rede der Feinde Rustams ist so zu übersetzen: 'Jetzt ist der Mut des Häuptlings ( = Rustams) gebrochen! Fernerhin wird er keinen Kampf mehr mit uns bestehen (lit. 'bereiten', lies prst^t) können. Laßt ihn ganz und gar nicht los (entkommen), freßt ihn auch nicht auf, sondern fangt ihn lebendig, damit wir ihm die verdiente Strafe recht grausam erzeigen können.'
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W.
Henning:
b 9 33zmyc: das Adjektiva bildende Suffix -myc, -mync, d. i. -mic < -rninc, kommt nur in dieser Form vor; B e n v e n i s t e s Annahme, (buddh.) -mync sei Femininum zu einem -*myn3k (Gramm. II 97), halte ich für gänzlich abwegig; m. E. kann das Suff, nur auf -mant- zurückgeleitet werden (diese Annahme wird schon durch die Art seiner Verwendung erfordert), mit Übergang von -t zu -c; zum Vokal vgl. mpers. -wynd = -vend oder -vind < -vant- (z. B. pdyxsr^wynd). b 10 rwrty^mync ist -mync-Ad]. zu *rzorty\ das seinerseits jya-Abstrakt zum Adj. rwrt (unten b 93) ist; rwrty^mync ist daher ziemlich dasselbe wie rwrt, vielleicht nur Gelegenheitsbildung wegen der beiden voraufgehenden Adjj. auf -my(ri)c. Aus dem Vergleich beider Stellen ergibt sich als Bedeutung 'schamlos, unverschämt'; vielleicht gehört das Wort zu dem gleichbedeutenden np. lör, das schließlich aus *lörd entstanden sein könnte. b 13 nßndyh = buddh. npntk 'Zügel' [so] Frg. I I I 23, 28. b 13 }nxstyy 'aufgestachelt, gereizt': buddh. 3ny}stk SCE 169; praes. 3nyö- SCE 48, 100 'pieken, stechen, (durch Stechen) verletzen'. b 15 prdwty 'entflammt' zu priPiv 'Flammen': yw swc^kh ZY prö )w ZY pzvz-)rc7i}wkw ^Hr 'Brand, Flammen und unbarmherziges Feuer' (T II K 178 V, B 3—4; soghd. Schrift, unveröff.). b 15 J Hr xwrndy ist gewissermaßen entlehnt: daher die auffällige Wortstellung (vgl.auch b 94) und das ungewöhnliche Partizip (echt soghdisch xwrynyy f 77); parth. äöur vxarenday, xvarenday cf. Mir. Man. I I I 873, 19 und N. 4. b 16 jß3ty '(von Flammen) beleckt' o. ä.; vielleicht denom. von av.hizvä- 'Zunge'? Zum Anlaut wäre ehr. zb^q b u d d h . z ß zu vergleichen, s. S. T . II s. v. zß3ky. b 17 gyn: buddh. kyn^k Vim. 136; ehr. gyn S. T . II. b 17 xöwk = np. xudük, xuöük 'Ärger, Zorn, Eifersucht'; aus Mpers. entlehnt? — Brief X 12: 3yc ßyry nyst .... sH ydwk s3r nyhy [so] ynt ' . . . hat keinen Erfolg . . . . alle sind von Ärger erfaßt worden'. b 17 yp}k 'Zorn' = buddh.yp i : >k Dhyäna 132 bis; yp}kßr}k 'zornig' VJ 626. — Dazu etwa ehr .pcyp^gc S . T . I I 526, 53?? Vorher ist xsywn m. E. = 'Wehklage'. — Vgl. noch man. tryw yp3kw (oben zu 525). b 18 ptzrn 'Ärger, Grimm, Unmut', \ zar; vgl. äzer- aus äzäraya- von der gleichen Wurzel (oben zu 483, a 1); fernzuhalten zrnyy (oben zu 531). b 23 JJtdr^nd wohl Verschreibung (statt ^kö^rnd oder }kd3r3nd)i vgl. oben zu 502. b 25 nm^nkyn 'reuig' von ehr. nm^ny 'Reue, Buße' S. T . I 41, 2; B 49, 3 [?]; das Adj. erscheint hier als nm3nygyn S. T . I 18,3; 19,13; dazu nm3nygry 'bereuend' B 49, 4; nm^nygrgy3 'Reue' B 49, 9, 11, 30, das S. T . I 57, 19 als nm^nqrgy3 erscheint. Buddh. nm3n~>y VJ 592; n m W w VJ 470; n m W k VJ 29 SCE 83, 271; ehr. stqy S. T . I 55, 19. b 38 J J j t y m , Pf. sg. 1, 'geboren werden' = ehr. 3zt(y) S. T . I, buddh. 33zyt- SCE 565; 33 zyt(3)k 'geboren' R. II 72, 2, 3; v\.33zyt3yt O 1 , 10; 33zyty Vim. 92; 33z3ytk Dhuta 195; 33 zytk Dhyäna 398 ( ~ chines. 'rte; irrig B e n v e n i s t e , Notes II zur Stelle); auch man. gelegentlich J ^jyt- geschrieben, s. S. T. II 574c, wo weiteres. b 38—39 nywsk3ny x3nyy: x3nyy = Lok. von x3n' 'Haus' (so belegt); nywsk3ny Adjektiv zu nyws3k 'auditor' (das parth. niyöiäy nachgebildet ist) wie mrtxm3nyh zu mrtxm-yy. b 40 krstt "(schöne) Form'; dazu krsn3w (so belegt) 'schöne Form habend' = 'schön' (-Jzu = -äv < -äva N. Sg. zu -ä-vant-, während die dem Abstraktum zugrunde liegende Form -3wt- = -ävat- die vollere Stufe des Suffixes zeigt), wozu das -yd- Abstrakt qrsn3wty3 'Schönheit'.— Die Bedeutung '(schöne) Form; Gestalt' liegt sicher in buddh. krsny Dhyäna 176 vor: pr3yß3y krsny = chin. 'pareilles ä des nuages', während man an andren Stellen direkt 'Schönheit' übersetzen könnte, z. B. VJ 926, was allein für ehr. qrsny, qln (S. T . II) zutreffend zu sein scheint; buddh. krin }w 'schön' ist bekannt (z. B. SCE 10). b 40 ptk^r3 'Erscheinung(sform)' = buddh. ptk ^r^kh 'Erscheinung, Abbild, Spiegelbild' Dhuta 21, 59; Dhyäna 350; ptk3rDhyäna 338, 345; damit nicht zu verwechseln buddh. ptkr}k usw., ehr. ptqry (S. T . II) 'Bild', bes. 'Götterbild, Götzenbild, Buddhabild' (merkwürdig ist der PI. Obl. manich. ptqrktyy M 14 R 21 cf. V 28, mit Erhaltung des alten -k vor dem Pluralsuffix, wofür man *ptqry tyy erwartete; vgl. PI. Nom.-Akk. ptkryt Karabalgasun 17, 12; man. soghd. Schrift: ptkr3yt T M 389c V 15, u. ö.; ebenso regelwidrig chi.frzurtqty zu frwrt S. T . II). — Obl. von patkärä ist patkäre: ehr. ptq^ry S. T . I 31, 8. b 41 pcyt- 'annehmen, empfangen, erhalten' = ptcyt Karabalgasun 17, 11 (von H a n s e n nicht erkannt); ehr. perf. pcyt^r- S . T . II; praes. man. ptcxs-, pcxs- (s. Gl.) = ehr. pexsS. T . II (q. v.), Karabalgasun pteys- 17, 11, 12; Impf. man. ptycxs- (s. Gl.). b 42 cyjn 'würdig' = ehr. 3yzn S . T . I I , >yznty S . T . I 59,19, >yzndy S . T . II (s. daselbst); die dort vorgetragene Etymologie ist wenig befriedigend: näher liegend wäre wohl eine Verknüpfung mit parth. arzän, mp. arzän, av. araja- usw. (also ezan < *arzari), der aber buddh. >scy VJ 1096; Dhyäna 14 (s. B e n v e n i s t e , Notes I 44, II 215) im Wege zu stehen scheint; freilich könnte schließlich ein *asgian-, *azgian- zur Not auf argi- zurückgehen, und aus *azgian- ließe sich wohl auch ezan herleiten. [Npr. cyjn-ß3m M I 144.] b 42—43 cywnd mrts^r: buddh. mrts^r 'hierher' VJ 9", 951, 1388; Dhyäna 356; auch zeitlich: enn yrß krpJ mrts3r 'seit vielen Kaipas bis jetzt' Dhuta 241; vgl. noch S . T . I I ; ehr. ms3 = ma(s)sä < martsär S . T . I, immer mit voraufgehendem cn = 'von . . . her', 'von . . . an': zweimal zeitlich cn 3yqmn ms3 'von Ewigkeit (her)' 31, 17; 69,6; in S. T . II kommt dagegen eine dialektisch abweichende Form: mc3 = maeä vor: cywnt mc3 'von da an, seither', das unserm cywnd mrts3r genau entspricht; ebenso entspricht buddh. 3wrts3r in S. T . I 3ws3, in S. T. II hingegen 3 wc 3 : in Anbetracht der auch sonst teilweise ziemlich beträchtlichen Dialektunterschiede zwischen den Texten in S. T . I und II (wie auch einerseits zwischen den einzelnen Texten in S. T . II untereinander und zwischen der Hauptmasse der Texte in
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W.
Henning:
S. T . I, dem altertümlichen Perikopenbuch, und demHomilienfragment p. 34, 80 s. anderseits) halte ich die von L e n t z , S. T . II 587 s. v. mc' vorgenommene Zurückführung der Formen auf verschiedenen Ursprung für nicht richtig. b 42—48 cyjn >ktwö '•rt ist wohl der Schluß eines Satzes, während mit cywnd mrts^r ein neuer beginnt, dessen Verb pcytd>rm ist und dessen Objekt cynyy ßyy3k", die Geber der 'Göttlichkeit' sind der NoGg und die Oberen, die näheren Umstände des Empfangens sind durch die Worte pr ßyysty pcy}z gekennzeichnet; übrig bleibt Syn}ßr>, das nur eine Qualifikation des Subjekts sein kann, also 'als Denäwar': freilich bleibt die Endung des Wortes (-->) unklar. b 43 ßyy3k 'Göttlichkeit', jya£-Abstrakt von ßy- 'Gott'; ehr. byy^qy' S. T. II mit doppelter Abstraktendung (?). b 45 xwynstrtyy Schreibfehler für xwystrtyy, PI. Obl. von xwystr 'Oberer, Meister'; oben 611 PI. Nom. xwstrt. Zur Schreibung vgl. ehr. xwstrt (S.T. I 17, 3) gegenüber buddh. ywystr. b 46 wyc^wky3 'Zeugnis, Zeugenschaft', = ehr. wyc^wqy3 S . T . I, I I ; -^¿-Abstrakt zu ehr. viöäve 'Zeuge, Märtyrer' (pl. wyc^wyt S . T . II); zur Herkunft des Wortes vgl. H . H . S c h a e d e r , Ung. Jahrb. XV 568. — Aus einem sprachlich jüngeren Beichtspiegelfragment vgl. diese Stelle: }ßy]y3k ^rt^wy3 bynVry > o pr yw}n p}s[ ] cxPpt o pr ßyystyy wyc^wyqyis° 3 so [ w]yst w ptcxtyy öö^rymskwn »[diese Göttlichkeit, das Electentum, das Dendärtum haben wir durch das vor Sünden schützende Gebot, bei Zeugenschaft der Götter, [unter großem] Schwur empfangen (und besitzen sie jetzt)« M 116 R 5—7 (unveröff.); zur Verbalkonstruktion vgl. oben zu 488/9; wyst3w 'Schwur' oder 'Versprechen', vgl. ehr. wyst^w S. T . I 83, 19; buddh. wyst^w Dhyäna 73 (wozu B e n v e n i s t e , Notes 220). b 47 szü>WSchwur',NB. mit y, gegen buddh. swk }nt Frg. I I I 10; ehr. swqnt S . T . I 31, 2; vgl. oben zu 495. b 48 pcy3z hier 'Aufnahme unter die Electen': buddh. pcy3z 'Annahme, Empfang' Vim. 201, 202; Dhyäna 138; das zugehörige Verbum buddh. pcy>z- ehr. pcy>z- (S. T . I), perf. ehr. pcysd^r- (S. T. I) ist bekannt. b 50 3skwt wohl eher Zeilenendschreibung für ^skw^t (Co. sg. 3), als etwa für ^skwtyy (Praes. sg. 3). b 52 prywrt Impf. sg. 3 von prwrt--. dieses heißt jedoch 'sich wenden, werden; sich wandeln, sich in etwas verwandeln, transformieren' vgl. z. B. buddh. prw >rt- Frg. III 35; R. II 68, 10; Impf, pr>ywrt- SCE 560; Dhyäna 179; prywrt Dhyäna 325; PPP. przv^st VJ 1107 usw. Hier wird jedoch vom Zusammenhang das Kaussativ verlangt, das 'wechseln, werden lassen, drehen, bekehren, verwandeln, transformieren' bedeutet, buddh. prw^yrt- Padm. 50; SCE 483; prwyrt- Vim. 107, 122, 137; Dhuta 147, 180; Dhyäna 82, 83, 276, 307; PPP. (= intrans.) im perf. prw>st 6>r- O 2 1 6 ; R. II 70, 38 ('übersetzen') usw. Unten f 58, 60, 68 ist das Kauss. als prwyrtt (Prs. sg. 3), prwyröö (Prs. pl. 2: parverft < *parvert&; unrichtig A n d r e a s , Sb. P. A. W. 1910, 311) in der Bedeutung 'werden lassen' belegt, während der Intransitivstamm oben 557 prwrt- und S 40 I R 1, 2 prwrt(yy) (Prs. sg. 3, < parvart + ti) geschrieben wird. Daher ist es wohl angebracht, hier einen Fehler, für *pryzvyrt, anzunehmen. b 54 -'i/'-'r ^krty 'beschämt' vgl. oben zu 607 und parth. srmjd ('mit Scham geschlagen') Mir. Man. III. b 55 p}Pyy = paiäy, Impf. sg. 3, s. oben zu 572. b 56 rwxstii darf man wohl zu ßy> (statt zu rw^tt) ziehen, welches vielleicht absichtlich vorangestellt wurde. b 60 ß3S .... ß3S 'bald . . . bald': das erste ß3ä stand in der Lücke; buddh. ebenso, z. B. VJ 1354 s.; Dhyäna 144; Vim. 113—116, 152—156—157—168; Vim. 128—130; s. B e n v e n i s t e , Gramm. II 174. b 60 n3j- 'sich krümmen, sich zusammenrollen': buddh. n^z~>ntk Dhyäna 45, 55, 254. b 67 cytö>r- = etdär-, perf., 'nehmen, erhalten' = ehr. perf. ^ydJr- S. T. I 52, 10 = buddh. JJytw 6>r- VJ 1227, 1365; Inf. buddh. >yt Frg. II a 7, ^yt VJ 179. Brief V 28 >>yt heißt m. E. '(das Geld) wurde (weg)genommen', nicht 'er war'. Die Schreibung buddh. an-
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
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lautend J 3y- = e- ist zwar auffällig, aber nicht ohne Parallelen, vgl. z. B. buddh. J >yc (S. T . II) = ec, s. oben zu 545. — Von diesem Verbum kommt das relativ seltene Plusquamperfekt vor, man. >zw cytj)^rw 'ich hatte erhalten' M 130 II R 5 (unveröff.). — Als Supplementiv-Präsensstamm wird in allen drei Dialekten äs- verwendet. b 68 twty 'dann, hernach, alsbald', mit Suffix twtysyy e 17; ehr. twty S . T . I I . — =dudi < mp. dwdy (s. S. T. II p. 604). b 69 J xsywnky J 'Königsherrschaft' = ehr. xsywnqyxswnqyJ S. T . II, -^¿-Abstrakt von (s)xsevane, jünger auch ysevane (ehr. xswny, S. T . II). — S a l e m a n n s im Anfang der soghdischen Studien geäußerte Vermutung, neben %sevane stünde in der Bedeutung 'Herr, König' auch ysävan, das sonst stets 'Macht' heißt, hat kürzlich H. H. S c h a e d e r , BSOS VIII 738 s. wieder aufgenommen. Ohne irgendwie die Möglichkeit einer solchen Bildung für andre iranische Sprachen bezweifeln zu wollen, muß ich feststellen, daß es erstens ganz unwahrscheinlich und zweitens unbeweisbar ist, daß das S o g h d i s c h e , welches ein ysevane 'König' und ein %iävan 'Macht' (für beides zahllose Belege) und ein pätysävan 'König' und ein ysävanöär 'König' besitzt, dazu noch ein ysävan 'König' gehabt habe. Die von S c h a e d e r angeführten Beweisstücke sind diese: 1. S. T . I 63, 8: hier fordert S c h a e d e r zu Recht ein Wort für 'König'; man sollte jedoch den Satz nicht mit xPwn beginnen lassen, sondern auch die vorangehenden Buchstaben p3t in Betracht ziehen: p}t xPwn = pätxsävan heißt in der Tat 'König'. — M ü l l e r hatte versehentlich p3t hier als 'denn' genommen; am Ende der vorhergehenden Zeile ist 3t 'und' zu ergänzen. 2. S. T. I 84, 7: die Stelle ist lückenhaft und schon deshalb zu einem gültigen Beweis untauglich; leider hat S c h a e d e r sich nicht darüber geäußert, wie er sich die Ergänzung denkt. Betrachtet man den Text: (6) cdm^ Izbn-> dsm 3bwhy° wytwr quo (7) llmnw llllllllllllt xPwn tbrd^rt [q]w zonysJ (8) l!llllllllllllllll[hk]n> >phnn of prymyt fryn> so fällt zunächst die große Lücke zu Beginn der Zeile 8 ins Auge, die mit [hk\ nie und nimmer ausgefüllt werden kann. Berücksichtigt man ferner, daß im Syr. 'sein Vater' am Ende des Satzes steht, und bedenkt man, daß die Wortstellung der Vorlage sklavisch beibehalten zu werden pflegt, so ergibt sich als natürlichste Ergänzung: (6) o wytwr qw (7) [z]mnw [prm q\t xPwn tbrd)rt [q\w wnys3 (8) [wny ptry o hk]n^ usw. »Bis zu der Zeit, wann ihm sein Vater Macht gegeben hat«, wobei xPwn tbr- 'Macht geben' den Sinn ergänzende Übersetzung von syr. säm ist; da die Beachtung der Wortstellung unabweisliche Notwendigkeit ist, glaube ich nicht, daß man z. B. p^txs^wn ergänzen darf, was man aber auf jeden Fall zunächst wenigstens in Erwägung ziehen muß. 3. »Außerdem aber wird xsävan 'Herr, König' völlig gesichert durch das gleichbedeutende p}txPwn . . . .: beide verhalten sich offensichtlich zueinander wie np. sah zu pädisäh« ( S c h a e d e r 1. c. 739). Aus einer Proportion: * xsävan : pätxsävan = sah : pädisäh kann man natürlich nur dann ein xsävan 'König' erschließen 1 , wenn man annimmt, daß das zweite Glied von päöi]säh mit sah ebenso etymologisch identisch sei wie das zweite Glied von pät]xsävan mit xsävan ist; da sah auf ap. %säyadiya- zurückgeht, müßte pädisäh auf *patixsäyaMya- zurückgeführt werden; B a r t h o l o m a e führt an der von S c h a e d e r selbst zitierten Stelle (Mir. Mund. III 51) pädisäh hingegen auf *pätixsäya- (wofür ich *pati%säyaeinsetzen würde) zurück, zweifellos zu Recht (irrig N y b e r g , Hilfsbuch II 179 s.). — Wie dem auch sein mag, mit Proportionen, die man stets nach Gutdünken aufstellen kann, kann man nie das Vorhandensein eines Wortes in einer bestimmten Sprache nachweisen. — Beiläufig sei bemerkt, daß das von B a r t h o l o m a e 1. c. geforderte *pätixsäuan (wofür ich *patixsäuan einsetzen würde) auch im mpers. und parth. vorhanden ist: mpT. p3dyxPny 1
Nicht völlig sichern.
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W.
Henning:
'Herrschaft' Mir. Man. I 181, 4 (so zu lesen, wie Mir. Man. III 904b festgestellt; danach S c h a e d e r , Ung. Jahrb. XV 577 N . 1 zu korrigieren), = parth. p^dyxpnyft dass., Mir. Man. I I I ; beide mit Kontraktion von -ysävan- zu -ysän-. 4. Als einzige Beweisstelle bleibt Karabalgasun 22, Frg. 9 Z. 9, wo H a n s e n lypw^nty. IUI II II gelesen und 'Herrscher' übersetzt hat; nach dem Wort kommt eine Lücke, was für eine Beweisstelle höchst fatal ist, besonders für die einzige übrigbleibende, besonders dann, wenn man bedenkt, daß gerade in dieser Inschrift [f)%ievane und (a)yjävan- sehr oft in r i c h t i g e r Verwendung vorkommen. Ohne die in meinen Augen höchst bedeutsame Leistung H a n s e n s irgendwie herabsetzen zu wollen, glaube ich, daß man getrost einen Lesefehler annehmen kann (vgl. z. B. wyr^ncykzv 19, 18 Lesefehler für wyn^ncykw 'sichtbar'); bei dem Erhaltungszustand, in dem die Inschrift nun einmal ist, sind Verlesungen kaum zu vermeiden. Schließlich sei bemerkt, daß es m. E. nicht zulässig ist, die Autorität F. W. K. M ü l l e r s für das angebliche *ysävan 'König' zu verwerten ( S c h a e d e r 1. c. 738 N. 4); wenn M ü l l e r erklärte, 'von ysävan oder ysevan sei der Titel j l ^ i . | »abzuleiten« (S. T . I 108 N.), so sagte er damit über die Bedeutung, die er für xPzun annahm, nicht das mindeste aus; tatsächlich ist der Titel das von ysävan ' M a c h t ' abgeleitete soghd. (s)yjävanöär 'Machthaber, König', s. Z D M G 90, 17 N. 2. b 71 ßy}ptyc ist sonst nicht belegt; vielleicht Adj. zu *ßy3pt- 'Götterherr, höchster Gott'? An ein verderbtes *ßy-}ptry-c 'Gottvater gehörig' darf man kaum denken. b 72 pryp 'führen, hinwegführen': buddh. pr^yp- VJ 334; Impf, ebenfalls pr}yp- VJ 46 b , 960, 1236, 1346; ehr. perf. pryfd^r- usw. S . T . I I . b 74 prkstdrt statt *prkstS:>rt; prkst-, wozu der Präsensstamm prqys-, das Impf, pryqyslauten (in unveröff. Texten häufig), bedeutet 'einschließen, einkerkern'; dazu buddh. prk3s 'Einkerkerung' SCE 33 (nicht 'expiation'). b 74 prymynd verhält sich zuprymyd wie z.B. ehr. prywnt z u p r y w y t (d.i. prywy& = buddh. man. prywyt5); ob das folgende prm Präposition zu Vre ßndktyc ist oder das in prymynd enthaltene pr- verstärkende Postposition, ist schwer zu entscheiden; da die folgenden Glieder je von einer Präposition eingeleitet werden, möchte ich die erste Möglichkeit vorziehen: die Abwandlung prm ... prw ... pr hat wohl nur stilistische Gründe; dann bezöge sich prymynd auf die Summe des folgend Aufgezählten. b 75 r'rCj fem. zu t~>ryy 'finster', das auch (aber nicht ausschließlich) als Subst. 'das Finstere, die Finsternis' gebraucht wird, cf. L e n t z , S. T . II s. v. i J ry. b 75 ßndktyc, fem. Subst., 'Gefängnis'; vgl. buddh. ßndkVk dass. SCE 33. b 76 nwptfr^wncykt, s. oben zu 634 und 756. b 77 pw3nwt: Jnwt 'Schutz, Zuflucht' ist M 172 R 5 [und M I 117] belegt; vgl. auch preh ZY >nzvth (soghd. Sehr.) oben zu 517. — Buddh. ^nwth D N 76; 3nwih Hkw- D N 15, 18; pzv^nwth Dhuta 274; >pw }nwtwh VJ 811, s . R . I I p . V I , B e n v e n i s t e , Notes I 42. b 78 cycy kann wohl nur 'ist' heißen; daher scheint es mir möglich zu sein, daß cycy = ici auf air. histati bzw. auf die vom ursoghdischen Präsensstamm *ist- ( = air. hista-) mit der Endung -ti gebildete 3. Sg. Praes. *isti < *istti zurückgehe; zur Lautentwicklung vgl. das oben zu 517 behandelte preh < parsti- (oder allenfalls parfta-); wahrscheinlich wurde aus *isti zunächst *isci (ebenso parsti- > *parsci), das dann ici ergab 1 (vgl. frävtet myy: s. oben zu 639. b 84 3fsnyh, Part. Praes. auf -e < -ak, von Jfsn- 'streuen, ausstreuen, ausschütten': np. äfsändän (vom Kaussativ-Stamm); s. B a i l e y BSOS VII 777. 1
Vgl. auch parth. kyc ^ av. kascit u. dgl.
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Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
b 85 n3mryh heißt 'süß', wie sich aus dieser und der oben zu 662 zitierten Stelle (Komp. n3mrtr) ergibt. — Es ist schwer zu entscheiden, ob das Wort mit nmr- 'sanft, demütig', das jedenfalls im man. stets nmr-, ohne Alef, geschrieben wird, identisch ist; die Schreibung mit Alef für das Wort in der Bedeutung 'süß' könnte künstliche Differenzierung sein; vgl. ai. namra-, av. namra-, mpers. nrm, parth. nmr, np. närm; aus dem Soghd. vgl. diese Stelle: nmrt3 cn stßtyty ptyn cyxw}y 'die Sanften (Weichen, Demütigen) trennte er von den Harten (Grausamen)' M 129 R 3—4 (unveröff.). Dazu das Abstrakt nmry^k 'Demut, Sanftmut' W.-L. I 89. Trotz seinem Alef gehört wohl ehr. n^mr^wy (wie statt n^md^wy zu lesen sein dürfte) B 49, 19 dazu, das wohl eher 'Demut' als 'Süßigkeit' heißt, b 88 prwyjynyy: s. oben zu 628. b 88 nymyd (tmb^ry) 'in diesem (Körper)': diese Bedeutung scheint mir aus dem Kontext mit einiger Sicherheit hervorzugehen; an nymyd 'Süden, Mittag' ist hier jedenfalls nicht zu denken. — nymyd ist vom Pronominalstamm m- mit einer Präposition ( « ? ) gebildet wie prymyS, öymyöö, cymyö- u. dgl.; L e n t z , S . T . I I 512, benennt solche Formen 'Adessive' und vergleicht die nach ihm funktionell entsprechende osset. Adessivendung -jl, -ul: die Herkunft der Endung, die m. E. auf ausgeht (buddh. man. -ö, ehr. -t = &, außer den ständig t, t und d durcheinanderwerfenden Texten von S. T . II, in denen neben -t = auch -d erscheint: daraus darf man m. E. nur schließen, daß im jüngeren ehr .-soghd. jyyth VJ 88; falsch >sp>sHt Dhyäna 90; obl. ^sp^s^yty VJ 342, 395; dagegen >sp>s>ykt, pl., VJ 844, ist Adjektiv 'Dienst-'. 1
[So jetzt auch W a a g ZDMG 90, 140. Korrekturbemerkimg.]
Phil.-hist. Abh. 1936. Nr. 10.
7
W. H e n n i n g :
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b 95 pw 3mb^r 'unersättlich', lit. 'ohne Sättigung'; heißt eigentlich 'Füllung, Anhäufung', vgl. np. ämbär, pehl. hambär (GGA 1935, 10), mpT. hmb^r- usw. — nwßznyy 'schamlos': zu buddh. ßznw 'Scham' SCE 204. — Vgl. türk. toduncsuz uwutsuz Chvastvaneft IB u. ö. b 98 ptyryS, Impf. sg. 3, s. oben zu 492. b 100 >>nyy, Impf. sg. 3, 'hinführen, hinbringen'; buddh. ^n^y- VJ 1248, 1383; ^nyVJ 1381; Frg. II" 26; ehr. perf. >nyd>r- S. T. I 36, 2. c 16 pty-m ist entweder Verbalform, also Impf. sg. 3 patiyäm 'er hat beendet' (Praes. st. patyäm- unten d 11; Praet. st. ptymt- usw., = patyamt-, s. GL, = buddh. pty3mt- Dhyäna 343; S . T . I I , q. v.; dient auch als Praet. st. für das Intransitiv-Inkohativ patyams- 'zu Ende gehen' = buddh. pty}ms- Dhyäna 59, 106, 322; ptyms- Dhyäna 94, 323 usw., wozu das Imperf. patiyams ist: man. ptyyms usw., buddh. pty3ms Padm. 22 usw.); dann hieße der Satz 'und wenn m a n einen Hymnus beendet hat': eine recht ungewöhnliche Konstruktion; daß pty^m endungslose 2. Sg. des Impf, sein könnte ( B e n v e n i s t e , Gramm. II 28 s.), also »und wenn Du einen Hymnus beendet hast«, glaube ich nicht recht.— Oder pty^m ist Substantiv 'Ende', = buddh. pty3m SCE 456, und wßH ist aus dem Vorhergehenden zu ergänzen; pty^m ßw'Ende werden' = 'zu Ende gehen', 'beendet werden' wäre dann gebildet wie ehr. nyst bw'Nichts (»ist nicht«) werden' = 'vernichtet werden' (s. oben zu 674) u. dgl.; p}Syk kann natür} lich keinesfalls Genetiv sein; ganz ähnlich unten c 23: xw^stw^nft qtyy. c 37 frst- könnte nach dem Kontext 'vorgetragen, verlesen' oder auch 'beendet' heißen; das Wort für 'fragen', etwa im Sinne von 'abfragen', in den Briefen II 7 pritt (ywtms^c [so wohl] ist m. E. Eigenname; fem. purste V 13 kaum hierzu), darf man hier wohl schon deshalb nicht finden, weil 'fragen' sonst im man. fstwPr- (perf.) heißt (in unveröff. Texten öfters); praes. ps- oben 612. — Da es eine ganze Reihe von ähnlich aussehenden Wörtern gibt, bei denen man, soweit sie in soghdischer Schrift überliefert sind, nicht immer feststellen kann, ob sie mit/oder p anlauten, ist eine sichere Bestimmung des Wortes fast unmöglich; vgl. z. B. >prHt Briefe II 11, III 33 'ging weg, floh' 1 ; buddh. prit 'fett' (?) SCE 23; buddh. fr^t'y 'aufrecht' Dhyäna 26, u. dgl. Vielleicht hilft hier die Glosse: mpers. 3gyrd = soghd. n^jrlf (H.-L., a 14); 3gyrd kommt Mir. Man. II im Sinne von 'unbearbeitet (Erde)' vor; es ist wohl gestattet, aus der Glosse die Gleichung: mp. kyrd = soghd. frSt zu erschließen; mit der sich dadurch für frst- ergebenden Bedeutung 'tun, machen, ausführen' kommt man vielleicht an der Textstelle aus. c 43 pPh^ryy = pasdhäre, wozu das Beziehungsadjektiv pPx^rycyk = paiäxäreilk bzw. pafähäreeik (unten d 12), ist natürlich kein soghdisches Wort. Ich halte es für möglich, daß es überhaupt kein iranisches Wort ist, und nehme nur provisorisch parthische Herkunft an. — Das Wort kommt noch in der Überschrift von M 134 I vor: pPx^ryy nwyöm-> [ 'Einladung zum Pasäxäre (unveröff.; vgl. buddh. prw nwydmh 'auf Einladung' Vim. 121). Vergleicht man die Stellen, so ergibt sich als annähernde Bedeutung: 'Mahl'. Ist das Wort parthisch, so ließe es sich in ps^)- + ähär 'Mahl, Speise' zerlegen, vgl. np. jUi", parth. 3h3r M 177 V 6 (nach Salemann) von dem feierlichen Mahle Manis (qyrbqr); dies parthische Wort ist auch vomman.-soghd. entlehnt worden: ]yzvrt ->yJr in sehr zerstörtem Zusammenhang (T II K 178 V B 1, soghd. Schrift, unveröff.) kann wohl nur 'Speise (und) Mahl' heißen: zwei Zeilen später steht cPnt 'Trank' (ibid. B 3); jedenfalls scheidet hier buddh. J Jy->r 'Schritt' SCE 197; Dhyäna 93, 97 aus. Ganz ähnlich gebildet wäre pPyryw (M 116 R 12, unveröff.), das nur ein übersetztes mpers. ps}gryw darstellt: dies Wort kommt oben Z. 346 vor und bezeichnet anscheinend den &pXHY°s; pPgryw eig. 'Nach-Ich', 'Nach-Selbst' ist der 'Stellvertreter (Manis)'. Demnach 1
Daraus ehr. prysty 'floh' S . T . I I ? a > e, i vor Zischlaut? Kaum para + J/ae$ mit Bedeutung von fra + Yaes. Das S. T. II folgende prysty ist = pariitäy Impf. sg. 3 von pstidyt (Pf. sg. 3) = pastääät < parStätöärt.
99
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
müßte *pa$ähär (j>aiä + ähär) etwa 'Nach-Mahl' [Stellvertretungsmahl ?] heißen, und die PaSähäre-Hymnen (-Gebete) sind 'Hymnen (Gebete) nach dem Mahl'; vgl. auch den 'Einzelgesang bei Empfang des Mahles' (W.-L. II 490), d.h. des täglichen feierlichen Mahles der Electen. Daß in den beiden Liturgien c, d nur von Gebeten n a c h dem Mahl die Rede ist, fände darin seine Erklärung, daß es sich um Feiern handelt, an denen Hörer teilnehmen (das gilt jedenfalls von c), die natürlich vom Mahl selbst ausgeschlossen sind. d 1 tyiyngyy, Gen.-Obl. von tysyng = taising < chin. t'ai-schéng 'großes Fahrzeug' = 'Mahäyäna'; vielleicht über türk. taising entlehnt, s. Bang- v. G a b a i n , T . T . V 350 (zu B 18). — Sonst habe ich in diesen soghd. Texten keine chines. Wörter gefunden; das hat jedoch nichts zu besagen, da ich kein Chinesisch verstehe. d 2 wyt> wßyt Pass. Praes. Co. potentialis sg. 3: s. oben zu 727. d 2 pc3yt q-m, Fut. sg. 3, 'es wird gut, passend, nützlich, am Platze sein' : buddh. pc3yt 'es ist nützlich' VJ 816; Dhuta 185; und in älterer Form pcy3yt 'es ist gut, empfehlenswert, passend' R. II 68,18; Dhyäna368, das B e n v e n i s t e Notes II 237 zu buddh. pcy^y 'Nutzen' Dhyäna 230; pcy}y Vim. 125; }pcy3y Vim. 146 und zu ehr. pc^yystr 'erträglicher' S. T . I 5, 2 gestellt hat. d 3 frm}y wohl Infinitiv (nicht Imp. sg. 2). d 3 nymyScyk 'mittäglich', von nymyö 'Mittag', cf. nytnyö kyr3n 'Süden' (M 583 I V 13); ném(rrì)é& gebildet wie mp. nemröz. d 3 }fryn wohl eher Schreibfehler (statt ->frywn) als Persismus. d 4 ywt 'es ist nötig' (s. oben zu 552), meist mit -r-Infinitiv, s. R e i c h e l t , Geiger-Festschrift 256 s. d 7 kò> myò kßn ^skw^t 'wenn der Tag wenig, gering, klein ist', d.h. 'am Spätnachmittag'. d 9 cnd}(y: als parthisches Wort ist eine solche Form höchst verdächtig; doch könnte das schließende Yod vom Schreiber eingeführte soghdische Genetivendung sein : aber die Lesung der beiden letzten Buchstaben ist sehr unsicher. — Wäre der 'Prinz' des Titels dieser parthischen Erzählung der Buddha-Prinz, so denkt man bei einem neben ihm stehenden cnd3llz>dg zunächst an Buddhas Wagenlenker Chandaka — Channa, was vielleicht verzeihlich ist, wenn man bedenkt, daß die Geschichte der 'vier Begegnungen' ja auch in der manichäischen Literatur ihren Platz hat: s. v. L e C o q , Sb. P.A.W. 1909, 1202 ss., Bang, Muséon XLIV 7 ss. Freilich heißt im Türkischen Chandaka : cinak, vor allem aber paßt das im Parthischen folgende 'Sohn' ganz und gar nicht. — Daher ists vielleicht nur ein gewöhnlicher Candäla-Sohn : bei sehr gutem Willen könnte man allenfalls cnd3l lesen; da ein candäla ein Kastenloser ist (vgl. z. B. O l d e n b e r g , Buddha7 174 s., 175 N. 1), so wäre das Thema der dann wohl sicher aus Indien stammenden Erzählung die Überbrückung der Kastenunterschiede; wann Jl-c^- ins Neupersische eingedrungen ist, weiß ich nicht. d 10 p^Synd, Opt. pl. 3, 'man soll singen'. — P^-, sprich bäS-, stammt wohl aus dem Parthischen Mir. Man. III); daß das Wort u r s p r ü n g l i c h parthisch sei, will ich damit nicht behaupten; ebenso ist soghd. p^iyk, bHyk, beides = bäsik, soghdische Nachbildung des parthischen bä$ä(h); daß türk. p3syk = basik aus dem Soghd. kommt, ist Bang-v. G a b a i n , Index 492a festgestellt (Schreibung 5] für b nach soghdischem Vorbild). Alle diese Wörter scheinen nur in manichäischen Texten vorzukommen. d 10 xwyck^wyy. eigentlich 'Öffnung'; während das entsprechende buddh. ywycki}w3k Dhuta 98 bis, 122, 263; ywyck>w>k Vim. 79, 80; Dhyäna 360, 361; ywyck^wy Dhuta 253 'Erlösung' heißt, so bedeutet das Wort bei den Manichäern 'Eröffnung, Auseinandersetzung, Darlegung, Erklärung', s. W.-L. I 68, II 571 mit N. 1; vgl. M 14 V 28 und oben die Überschrift von b (I B). — Hier scheint es sich um Erläuterungen zu handeln, die der Gemeinde nach Absingen des Hymnenzyklus 'Leib (und) Seele' über den Inhalt dieser Lieder, etwa vom Prediger oder einem gelehrten Electen, gegeben werden sollen. d 11 pty^myy (s. oben zu c 16) kann der Form nach 2. Sg. vom Praes., Praes. Opt., Praes. Conj., Imperfekt und 3. Sg. Praes. Opt. sein; da in den entsprechenden Sätzen c 14, 24, 7*
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W.
Henning:
36 der Conj. steht, ist es wohl Co. sg. 2 1 . Der Wechsel von der 2. Pluralis zur 2. Sing, (vorher frm^yô, nachher nyô, kwny) zeigt, daß es sich bei frm >jyyh VJ 239 (mit dem dort folgenden pwsywn )k- vgl. parth. pSgwn^w Mir. Man. I I I 860, 10: etwa 'katzenhaft' zu yaghnobi pisak 'Katze' G e i g e r I.e. 337 [kabuli ptsak Bogd a n o v JASB 1930, 102: Verweis von L e n t z ] , »neupersisch« Asadi 61, 65 »in der Sprache von Transoxanien die Katze«, vgl. I v a n o w JRAS 1923, 11 N. 1 ?); zur Bildung von t3ywnyy vgl. oben zu 546, wo das im buddh. statt dessen gebräuchliche yö3vmy erwähnt ist. e 7 wmrz-: dazu das Perf. wmrstà 'r- T U T 10, 1, A 3 (soghd. Schrift, unveröff.); das Wort heißt 'verderben, ruinieren', vgl. ZNH myôrw .... 3PZY wmrzw 'den Tod und das Verderben' Brief II 56 (hier subst., Akk.); buddh. wm3rzt praes. sg. 3 SCE 217 scheint 'Gewalt antun' bedeuten zu sollen chin. 'gewaltsam'; jedenfalls nicht 'dépouiller', und auch nicht 'arracher' B e n v e n i s t e , Gramm. II 19). Vgl. mpers. wymrz- Z U IX 170, 16, das mir jetzt auch 'verderben' zu meinen scheint; die Bedeutungen von av. vimaraz-, vimaraziitaweichen anscheinend ab. e 8 yw3nw3cyy vgl. unten f 2, 6 und die oben zu 532 zitierte Stelle, wo yw3nw3cyy mit qrmszuhn koordiniert ist: schon daraus ergibt sich, daß das Wort 'Sünden-Erlaß', 'Absolution', und nicht etwa 'Sünden-Sagen' = 'Beichte' heißt (*zu 'c- 'sagen' existiert ja im soghd. nicht, höchstens einmal in einem alten Kompositum; dagegen gibt es den zu *w >c- gehörigen Präteritalstamm wyt-, als dessen Supplementiv-Präsensstamm w3ß- dient, cf. L e n t z , S . T . II s. v. wyd3rt); also yw3n 'Sünde' + w >o 'lassen' usw., s. oben zu 491. Interessant ist die hier folgende Stelle, in der einmal yw}n w3c- 'die Sünden erlassen' und einmal eng verbundenes yw3n hPc- mit direktem Objekt erscheint (T II K 178 [D 170] V 1—7, soghd. Schrift, unveröff.) : (1) ößrzo pyny ZY ZKw }krt>ny ößrzv ßynty (2) ZY ZKw yzip« w^cy ZY ZKw krm ZY (3) 3krt3ny prtry wysn ky ZYßy prwh (4) rsty^kh ^zy^yr^nt rtms tn^yw ZKwh (5) z3rcn3wkyh ößrw pyn ZY^mn ZKw }krt >n_y (6) ößrw ßynt ZY yw3n w 'c ZKw m)y yw}n krm (7) ZY >krt>ny o o '[auf daß Du der Barmherzigkeit] Tor öffnest 2 und der Sünden Tor schließest und die Sünden erlassest und die (Un)taten 3 und die Missetaten, besonders denen, die Dich in Gerechtigkeit (Wahrhaftigkeit, Rechtmäßigkeit) rufen (anrufen, nennen). Und auch uns öffne der Barmherzigkeit Tor und schließe uns der Sünden Tor, und absolviere (»sündenlaß«) unsre Sünden, (Un)taten und Missetaten.' 1
Oder vielleicht Opt. sg. 2, wie nach c^nw J f y 'wenn' unten f 7 der Opt. folgt; die Endung der 2. sg. Co. soll ja nach der Theorie -ä sein ( B e n v e n i s t e , Gramm. II 25), entsprechend parth. -^h, und solche Formen scheinen im buddh. vorzukommen (z.B. jw2 J r JJ , yrßi S. T . II, Text 7, Z. 2, 37); aber die S. T . II als Co. aufgeführten ehr. Formen auf --> sind durchweg leichtstämmige Imperative: b\ qwn \ wn3, pcxV, pemrtbrschwer dagegen w3b, fs3c, 3yz, ywc, ^stjy usw. 2 Chr. pyn- S. T . I 39, 5; yaghnobi pen- (pin-) ~ pit- G e i g e r 1. c. 343 (Satz 37), 344 (N. 62). 3 Siehe oben p. 62 N. 1.
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Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
e 10 mvmw (masc.) statt des fem. m >n > wie oft; s. oben zu 566. e 12 3ktyy y3t\y3t ist nicht etwa = dt mit hiatustilgendem y-, so daß }ktyy yH jüngere Zusammensetzung, = älterem wäre (oben zu 645), sondern es ist Opt. sg. 3: ydt < air. hydt; y 't kommt z.B. nach w 'xi M 617 I V 14 (unveröff.) vor; deutlich optativischen Sinn hat die Form M 378 R 7 (unveröff.): 'was dann noch weiterhin sein wird, nach der Götter o tym cvi frtr 3t [ßyy$]tyy Jydyyy't Wunsch möge es sein' (nämlich nach der Erlösung: was dann mit mir geschieht, darüber brauche ich mir nicht den Kopf zu zerbrechen) e 14 n3qt ist nur ein halbes Wort: die nächste Seite begann mit -c\ was zusammen n^qu* ergibt; sonst müßte mindestens n}qty (masc.) dastehen. e 15—18 sw) kann Imp. sg. 2 und Imperf. sg. 3 sein; frm3y kann Imp. sg. 2 oder Infinitiv sein, da aber qt hier wohl direkte Rede einleitet, wird es Imperativ sein; w}nw deutet auf den Inhalt der Rede, es ist nicht Adverb zu szu >, sondern gewissermaßen zu pr ptjkw}n. Nach frm^y leitet tzvty den Inhalt des Befehls ein, den der Angeredete, d. h. Saqlön, geben soll; das an twty gefügte Suffix Syy wird den Empfänger der erwarteten Milch bezeichnen, also Sitil, während diese selbst nur von Eva (in unveröff. Texten 3hw3y geschrieben, d. i. parth. [und pers.] hw3y Mir. Man. I 191 N. 2) gegeben werden kann. Subjekt zu &£>•> ist natürlich Adam. e 18 xsyßt = yßßd 'Milch': buddh. >ysyßty VJ 6 a , 1029; yr^yW
J
y i y ß t k 'schlammilchig'
Vim. 25. Vgl. auch die Mir. Man. III s. v. syft angeführten Formen. e 20 ipst^zvyy ist wohl Infinitiv (kaum Opt. sg. 3 im Sinne des Imperfekts) von ^pstjw'abtrünnig machen', Kauss. zu 3pstw- 'sich lossagen, abtrünnig werden, verleugnen' (unten f 10), ehr. pstw- S. T . I 10, 14, 15; 13, 9; av. apast(a)v-. Möglich wäre freilich, daß trotz der Schreibung ipst^w- gleich }pstw- ist, also beides = spastav-, so daß sich 3pst3wyy als Part. Praes. auf -ak > -e verstehen ließe. e 22 jyrt 'rasch, schnell': buddh. ( J )zy 'rr, ehr. zyrt (S. T . I). e 22 qrtck 'Kind', nämlich Sitil; wie der Artikel zeigt, ist qnck hier Masculinum: sonst nämlich heißt das Wort, wenn auch in leicht abweichender Form, 'Mädchen', was auch zur Herkunft paßt, vgl. av. kainyä, kainikä, mp. kaniy, np. käniz(ä) usw.; in M 760 (unveröff.) kommt qncyy (R 9), kney (V 7), kneyk (V 1) deutlich als '(junges) Mädchen' vor, daneben steht dwyt> 'Tochter' (R 7). Die Bedeutungsdifferenz 'kleines, männliches Kind, Säugling': 'junges, halberwachsenes Mädchen' ist höchst auffällig: stünde nicht ein deutlich maskuliner Artikel vor qnck, so würde man einen Irrtum des Übersetzers über das Geschlecht des Sitil annehmen dürfen; dergleichen Irrtümer unterlaufen leider den soghdischen Übersetzern manichäischer Schriften mehr als einmal: wenn man aus dem Mittelpersischen übersetzt (oder aus dem Parthischen), so kann man sich leicht über das Geschlecht einer Person irren, wenn man nicht vermöge gelehrter Bildung Bescheid weiß; in T M 393 I (soghd. Schrift, unveröff.) erscheint Qain als Dame (yh kynh, R 19) und als Verderber Christi und seiner Religion steht gar neben Ischariot eine ^krt^nyk^rch yh sHt^nh zwyPnch (V 10—11) = 'die sündige Schülerin Satan' (< mp. >wy dwSkyrdg^n sH3n hPgyrdyh??),
cf. Mir. M a n . I I I 883, 5—7.
e 23—24 VII y3vir c>f c>f qrws: nach dem Fihrist (331, 28 s. ed. F l ü g e l ) 'zog Adam um das Kind d r e i Kreise und schrieb auf den ersten den Namen des Königs der Paradiese, auf den zweiten den des Urmenschen und auf den dritten den Namen des Spiritus vivens', worauf er zu Gott fleht; in einem mittelpersischen Text (T II D 79 V, unveröff.) heißt es hingegen: ' . . .zornig kommen sie (die Dämonen) hinter ihm (Adam) her. Da legte er sofort das Kind (rhyg) auf die Erde und zeichnete (ng^rd) rings um dies Kind s i e b e n Linien (Jipt qS) und [schrieb] darauf den Namen des Lebendigen und Heiligen. Und er sprach so: Offensichtlich liegt diese Variante der Sage dem soghdischen Text zugrunde: daher kann der soghd. Satz wohl nur bedeuten: 'er zog siebenmal Kreise'. Also heißt qrws 'er zog (Linien), 1
Das ist der Sinn nach dem Textzusammenhang; an sich könnte hier ein Sprichwort vorliegen, das ursprünglich gar nicht auf die Jenseitshoffnungen eines Manichäers gemünzt war; der Reim ist kaum zufälliger Natur.
102
W. H e n n i n g :
er furchte' : Impf. sg. 3, = karus mit Svarabhakti-Vokal aus *karS, av. karSa- (vgl. das eben erwähnte mp. qs = kaS < av. karsa- 'Furchstrich'); dagegen darf man wohl nicht aus der Stelle ein c y K r e i s ' erschließen: c3f (buddh. c3ß) heißt 'wieviel', gedoppelt heißt buddh. c3ß c3ß VJ 13b 'sehr viel(e)', und Frg. III 34 s. 'sehr gründlich' o. ä.; mit einer solchen Bedeutung, hier wohl räumlich 'sehr weit, sehr groß(e) (Kreise)', läßt sich auch an unsrer Stelle auskommen. e 26 >frywncyq 'Gebet', substantiviertes Adjektiv; ehr. 3frywncyq S. T . I 34, 5 dagegen ist adj. e 26 kvmdJ Impf. sg. 3: daneben steht das normal gebildete kwn3 wie buddh. vin3 neben vmt3 (z. B. VJ 96, 53b, 379, 388, 396) steht 1 ; wenn es sich bei buddh. 33 st 'er nahm' u. dgl. wirklich um eine mediale Endung (-ta) handeln sollte, wie T e d e s c o ZU II 291 vorschlägt, so wäre kunda die entsprechende Bildimg von einem leichten Stamm 2 . f 5 przr 'sehr, überaus, allzusehr, ganz und gar' = buddh. przr VJ 9C, 39, 64e, 554, 669, 3 e , 1471; SCE 379; Padm. 44; Frg. I I I 91, dessen richtige Lesung L e n t z mit Hilfe von ehr. przr S. T . II feststellen konnte. f 5 ïkwrô 'schwierig', s. oben zu 763 (xzvrnyy). f 6 yw3nw3cyy : s. oben zu e 8; hier bezeichnet das Wort speziell die Generalabsolution, die beim Eintritt in die Erwähltenschaft erteilt wird. f 6 I p3t d. i. êvpdt '(nur) einmal': genau diese Bedeutimg hat buddh. 3ywp3tw SCE 536; in Padm. 32 heißt 3ywp3t '(je) einmal' (nicht 'jedesmal'); ehr. ywp3t hat L e n t z S . T . II treffend behandelt, der auch die richtige Etymologie gefunden hat: 'einen Falls', mit (ehr.) pH. 'Fall' (S. T . II). f 7 wyèpH 'in diesem Fall', 'diesmal' nimmt I pH wieder auf; unten f 11/12 wird das Wort getrennt wyô / p3ty geschrieben, mit einer kaum ursprünglichen Lokativ-Endung. — Buddh. tvydpHw VJ 296, 1074; wySpH Frg. I I I 50; vgl. auch Karabalgasun 18, 14«; 19, 17; die bisherigen Übersetzungen, einschließlich der B e n v e n i s t e s , Notes 152 ('aussitôt'), waren nicht richtig. — D. i. wyô + pät 'Fall', s. das eben erwähnte ëvpâf, vgl. buddh. wyô myô 'an jenem Tage' VJ 4 a ; ehr. wyd ny3m 'zu jener Zeit' u. dgl., s. S. T . II s. v. wyd (wo noch wyô Frg. I I I 88 nachzutragen ist). — Vgl. ehr. prywydpH_ S. T . II. f 8 spyn3w3 ist Abstrakt zu 3spyrt-, das T I I I 282 V 9 (unveröff.) im Plural [3]spynd vorkommt und hier etwa 'besonders böse, verdorben, sündig' heißt; die folgende Stelle steht im zweiten 'Gliede' des Vazargän äfrvoan (s. W.-L. I 68): ZKw ykïySt wk3yn3y [ZKw] 3spynt ptr3ys3y ZKw pty3rkr3yt [ 'Die Yaksas vernichtest Du, die argen Sünder verletzest Du, die Unheilstifter [ ' (soghd. Schrift, unveröif.). Vielleicht gehören die Worte zu buddh. spn3k 'Schmutz, Dreck, Mist': ôrt3yc spn3k z3yh 'Schmutz- oder Mistboden' Vim. 31 (nicht 'üppig') vergleicht sich mit diesem Sprichwort : ky k3syy ôwm ô3ryy ôrtyc s[p\nyy s}r skrtyy 'Wer ein Schwein am Schwänzchen festhält, landet auf dem Misthaufen' (wörtlich 'wer des Schweines Schwanz hält, den führt es zu Mist und Dreck') M 127 V 13 s. (unveröff.). f 11 'Verzeihung, Absolution': buddh. ^ysn^m VJ 1225, 1387, 1452; Dhuta 143, 155; SCE 194; Dhyäna 2, 40. f l 5 , 18 fnyH Co. sg. 3 von fny-, etwa '(den Körper zugunsten der Seele) verzichten lassen, aufopfern, zurückstellen' ? Das Wort ist mir sonst nicht bekannt. — Eine 'Etymologie' fr a + j/wi ist natürlich wertlos; buddh. pr^n^y- 'hinführen' (Dhuta 22, 23, 47, 63 usw.) ist paränay- (bzw. fränay-) zu lesen, wie die gelegentlichen Schreibungen pri3n^y- Dhuta 56, pr^ny- R. II 68, 13 zeigen (daher ist auch W.-L. I 95, 10 pr}nyny statt prn^yny zu lesen); pr3n33y- SCE 392, pr}nJy- SCE 404 'niederbeugen' ist wohl nicht dasselbe Wort; nach der Hansenschen Regel kann ja fa- auf fra- zurückgehen. f 15 ^xw^yt ist Zeilenendschreibung für Jxw'yH und dieses ist Fehler für 3nxw3y:>t, vgl. Z. 19, 20; mit dem Präverbwechsel ham- ~ ä- verhält es sich wohl nicht so, daß man 1 a
Vgl. auch buddh. knt3 'er grub' (oben zu 494). [Oder hysterogenes y>z- D N 7; pr»y>z- VJ 183, 970; ßr>y>z- O 2 27, 32, 36, 38; D N 87; auch SCE 261 (treffend L e n t z , S. T. II 582y>z- S. T . II. f 74 ptkwytyy ist PPP. zu buddh. ptkwc- 'durchbohren' SCE 85 (vgl. buddh. J->kwyty SCE 392 ~ 3 3kwyc- Frg. III 29, das Kaussativ zu *^kwc- ist; vgl. R e i c h e l t , I 63 N. 2); da hier ptkwytyy das daevische Gegenstück zu ptsytyy 'geschmückt' ist, so würde man hier vielleicht die Übersetzung 'aufgepreßt, mit Gewalt aufgedrückt (Siegel u. ä.)' vorzuziehen haben. f 75 kyy hier Dativ ? Siehe oben zu 687. Man könnte auch verstehen 'Wer ist in die Dienstbarkeit getreten?'. f 78 zytyy, PPP., 'geschädigt, benachteiligt, um etwas (cn) gebracht': av. *zita-, ap. dita-, \'zyä-, daß statt zy^tt SCE 167 zy' }mt zu lesen ist, hat bereits R e i c h e l t , ZU VI 212, festgestellt. f 79 yßtyy, PPP., 'angestrengt': buddh. yßt- 'sich anstrengen, sich bis zum Müdewerden abmühen, erschlaffen' VJ 784, 849, 1089; praes. yßs- VJ 58e, Dhyäna 4: s. B e n v e n i s t e , Notes II 213; ehr. yfs- B 49, 27 (Imp. sg. 2 y/s J 'strenge dich an'); ob dazu ehr. 3byt 'Mühe' S . T . I 37, 19 gehört? äßyad < äyaßd?? — yaßd- geht auf *gmb(h). ta- zurück, wie das zugehörige ymbn 'Mühe' zeigt, das L e n t z S. T . II s. v. ympn behandelt hat (daß dies Adjektiv sein könne, ist m. E. ausgeschlossen; in B 49 ist ympn stets Substantiv 'Mühe': pr yrf znq}nt ympnt 'in so vielfachen Mühen' Z. 7; sq}tr ympnty b}wwny 'die Krönung der Mühen' Z. 29, vgl. oben zu 546; pr wyny sp}sy w}xsty 'r pr p3ryqt wyny iw3mSty ympnty 'in die Worte seines (Gottes-) Dienstes und in die übrigen Mühen seiner »Gänge«' Z. 20; schließlich ympnqyn 'mühevoll' Z. 5, das doch auch ein Subst. ympn voraussetzt). f 80 yxwyn 'getrennt, ausgeschlossen' zu ysxvdy- 'trennen' usw., s. oben zu 505 Nr. 3. Die Bildung ist recht auffällig: an ein altes PPP. auf -na- darf man kaum denken. f 87 pswc- 'läutern, reinigen', wozu PPP. pswytyy 'lauter, rein' (nicht 'geopfert') M 14 R 27; dazu Subst. (wie ehr. swq S . T . II zu buddh. swe- Dhuta 7 u. ö.) pswq: xrwltq pdw3xtqyh pswq M 14 V 4 s. 'die Läuterung [nicht 'Antwort'] von »Ruf« und »Antwort«' (xrwltq endungsloser Obliquus, vgl. oben zu 490, 605, 607 u. ö.). — Dazu buddh. inkoh. Jps^wys- 'hell werden, (Himmel:) sich aufklären' Frg. III 59; Jpswys- ibid. 71, 89; pswys- ibid. 70; vgl. >ps}wcn '(Tages-) Helle' ibid. 68.— In ehr. fswyty 'geopfert' S. T . I 80, 5, das L e n t z , W.-L.II 574, vergleicht, steckt ein andres Präverb (etwa fra) als in pswc- {apa oder upa). f 88 [yryw] darf man, wegen des maskulinen Artikels, wohl nicht ergänzen? f 91 >näyk scheint nach verschiedenen Stellen, die ich hier nicht mehr vorlegen kann, etwa 'Veranlagung, Natur, Charakter, Charakteristikum, Kennzeichen' zu bedeuten. f 91 prxyz- 'dienen' = parth. prxyz- Mir. Man. I I I ; vgl. auch ehr. pryyz S. T . II 'umstellen' o. ä. — Während sonst die zur gleichen Wurzel gehörigen Worte als intransitiven Präsensstamm -yz-, -xz- haben, liegt hier wie im Persischen und Parthischen -xyz- vor; vgl. auch z}yxyzyy (oben zu 512) und buddh. pcy}yz- 'niederknien, sich niederlassen': Impf. sg. 3 pc^yyiyz VJ 97, 375, 1157, 1395, wozu pcyst^ny 'niederkniend' Dhyäna 181 (falsch B e n v e n i s t e , Notes II 229) und das freilich kaussativische Bedeutung habende ehr. pcyyzd^rt [so!] 'er ließ sich hinaufsetzen' S. T . I 36, 1 gehören. Trotzdem darf man wohl nicht etwa zwei Wurzeln, *xaz und *xiz, annehmen.
106
W. H e n n i n g :
Wörterverzeichnisse. Bemerkungen: Zahlen ohne Zusatz beziehen sich auf die Zeilen des »Buches« (S. 28 Ü = Seitenüberschrift der Seite 28 des »Buches«). Die übrigen Texte sind mit kleinen lateinischen Buchstaben und Zeilenziffern zitiert. — In gewöhnlichen Typen gedruckte Zitationen beziehen sich auf die Texte, fett gedruckte besagen, daß ein Wort an der betreffenden Textstelle vorkommt und im Kommentar zur Stelle besprochen ist, kursiv gedruckte beziehen sich auf Wörter, die im Kommentar vorkommen. P e r s i s c h - p a r t h i s c h e s Glossar: Außer den hier veröffentlichten Materialien sind verarbeitet der Text q in Mir. Man. III 891 s. (zitiert: q) und die in meinem Artikel »Ein manichäisches Henochbuch« (Sb. P.A.W. 1934, 27 ss.) vorkommenden Textstellen (zitiert: Henoch, mit Seitenzahl). Einige Nachträge zu Mir. Man. I—III sind eingearbeitet. —jDie nach dem Sprachgebrauch der manichäischen Texte (nicht der Herkunft nach) als parthisch anzusehenden Wörter sind als solche gekennzeichnet; nicht besonders bezeichnete Wörter sind persisch oder beiden Dialekten gemeinsam. — Schreibvarianten sind, wie im Glossar zu Mir. Man. III, nur in Ausnahmefällen berücksichtigt. Soghdisches Glossar: Dieses Glossar enthält nur manichäisch-soghdische Wörter, soweit sie in manichäischer Schrift geschrieben sind (die in soghdischer Schrift geschriebenen manichäisch-soghdischen Wörter sind in einem anschließenden Index vereinigt). Alle bisher publizierten Texte in manich. Schrift (abgesehen von MI) sind verarbeitet (vgl. oben S. 52). — Die Nomina sind nach Möglichkeit im Nominativ Singularis angesetzt; pl. bei einem Substantiv heißt Nominativ oder Accusativ Pluralis.
Persisch-Parthisches Glossar. 33
ywz (parth.) 'Bedeckimg, Umhüllung' 144. — So auch 3gwz Mir. Man. III (wo verkehrtes). 33 } pr b 'Lehre' 15; 3fr3b q 14. 33 vm 'so'; 33wti kw 'so daß, auf daß' 127; q 8. 33 md pt. 'herbeibringen' 93, 466. 33 ypt 'Gnade(ngabe)' 363. 33 z 'Gier* 193. 33 zrm 'Ehre' 483. 33 zrmgr 'verletzend' 483. 3 3 b d 'gepflegt, kultiviert', 3b3d3 60. 3 3 b g 'mit, samt, zusammen mit, bei', praep. 41, 226; postpos. 5, 344. 3 bd3g 'Angreifer' o. ä.; pl. 383. 3 bdrz- (parth.) pr. st. '(die Transporttiere) abladen' (nicht: Zelte abbrechen) Mir. Man. III. 3 br 'über, auf' praep. 131, 133, 151, 175, 253, 255, 256, 594; Henoch 29 V II 1, 3; postpos. 337; als Praeverb bei sdn q. v. 3 brg 'Norden' 232.
3
brnng (parth.) 'Keuschheit' 295. brwd (parth.) 'Gewächs, Pflanzen', s. soghd. Gl. s. v. 3ßrw8. 3 3 bxS ySn 'Erbarmen' 595. 3 3 by d (parth.) 'Gedenken'; }by3d bwynd 'es soll ihrer gedacht werden' 286. — s. 3 3 y d. 3 3 by s- (parth.) pr.st. 'gedenken', s. s. v. 3 3 y sySn. 3 3 Jby st r 'sündenfrei' 301. 3 by3wS 'bewußtlos' 196—197. 3 bybxtgyh 'ohne Zwiespalt, ungeteilt' 19. 3 bywzyndyy 'Unverletztheit' 246—247. 3 3 bz r 'stark, gewaltig, kraftvoll' 125, 315, 402, 424, 446, 451, 468; pl. 43. 3 3 bz y- pr. st. 'mehren' 176, 448. 3 c 'von, aus' 3, 14, 49, 54, 59 usw.; nach Comp, 'als' Henoch 28 N. 7; c. suff. sg. 3 3 cyS 373. 3 d (parth.) 'mit, samt' 274; d 8. 3
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch }
dvjyxs- (parth.) pr. st. 'schütteln' oder 'geschüttelt werden' 490. sfr^h s. s.v. ->JprJA. 3 frydn (parth.) 'loben, preisen, segnen'; Pass. praes. co. sg. 3 }fryd bw3h 140, 148; pr. st. 3fryn- 268; c 13. — s. >prydn. ifrywn (parth.) 'Segen, Preis, Gebet' 158, 287. — s. >pryn. Jfryivnsr (parth.) 'Vorsteher der Hymnen', pl. 270—271. — s. iprynsr. >g>dg (parth.) 'Wunsch' 65. >gd (parth.) pt. 'kommen' 57, 91 (Jgd>); c 48; Var. zu 59—62. — s. >mdn. ignyn 'zusammen' q 1; 3w sgnyn bwdn 'zusammenkommen, sich zusammentun' 741(?). >gr'schön, herrlich' 336, 341; ^gr^wn^m3 73; c 33. — s. ^rg^w. 3 gyrd 'nicht bearbeitet' c 37. 3 h- (parth.) pr. st. 'sein'; praes. sg. 3 3st s. besonders; sg. 2 3yy (in pers. Text) 80, 390; pl. 3 >hynd 274, 283; pt.(?) sg. 3 >h>d 285. — >st >h- s. s. v. >st. — Vgl. h-. >h>r (parth.?) 'Mahl' c 43. ^hr^pt pt. 'hinaufleiten'; pass. pt. pl. 3 J ArJ/>i hynd 118. >hxt pt. 'hinaufziehen' Henoch 29 V II 2. 3 hyng 'Prophet' o. ä.; pl. Henoch 28, 4. W h 'wir' 34, 62, 135, 160, 238, 302, 321, 324, 395, 423; 52, 290, 442; c 31; 55. — C. suff. >m>hy£ 176; 3 3 m hyc c 4. J J mi>i » 'Gegner, Feind' / 55. J mdn 'kommen'; pt. sg. 3 3md 50, 401, 436, 437, 447, 463; sg. 2 >md hy 321; pl. 3 >md hynd 344. — Pr. st. J >y- 365,450.— s. }gd. >mdyln 'Kunft' Var. zu 463—473. 3 mwc- (parth.) pr. st. 'lehren, belehren' 608. 3 mwst 'betrübt' = 'Mönch'; pl. 136; von Hörern pl. 279. 3 mwitn (parth., pers. selten, z. B. Mir. Man. II) 'sammeln'; pass. praes. pl. 3 3 mwit bwynd 276; pass. pt. pl. 3 3mwst hynd 416. — Praes. st. ->mwrd- 481. — s. 649. J n 'ander' 400; = }ny, q. v. } } n byS 'ohne Verletzung' 483.
107
^n^wdyr 'unvergänglich' 411, 435. — J n J + wdyr-', eig. parth. Bildungsweise, cf. ^n^s^g, ^n^z^r Mir. Man. III; mp. in^przptg ZU IX 191 (wo verkehrtes); vgl. auch } ndrwn 'innen' 549. >ndrz 'Gebot' 204. J ndwxyndr comp, 'kummervoller' 510. } ngdg (parth.) 'vollkommen, glücklich' 297. — Soghd. 3nyt- 'ganz' usw.; s. auch Mir. Man. III s. v. ^ngd; av. hangata 'ganz, vollkommen' Vd. II 9, 13, 17. } njmn (parth.) 'Versammlung' 275. — s. hnzmn. 3 njywg (parth.) 'Beieber, Erlöser' 48. 3 nwsg 'ewig' 66. 3 ny 'ander'; c. suff. 3nyz 'auch ander' 655; >«yc ks 'auch jemand anders' 550. — s. }n. Jprydn 'segnen, preisen, beten'; pass. prs. opt. sg. 3 3pryd byb 400; }pryd ... hyb byh 186; pl. 3 }pryd hyb bwynd 171; PPP. 3prydg 134, 256, 346. — Pr. st. >pwr- 24, 26, 30, 37, 69, 81, 314, 357; pass. pr. st. >pwryh- 121, 165; cf. J pwrySn. — s. 3frydn. >pryn 'Segen, Preis, Gebet' 122, 237, 433. — s. 3frywn. J prynsr 'Vorsteher der Hymnen'; pl. 219. — s. Jfrywnsr. ipzvrysn 'Preislied, Loblied' S. 8 Ü ; S. 12 Ü ; [S. 14 Ü]; 308, 310; S. 20 Ü; S. 22 Ü ; 388. — PI. S. 25 Ü. >rd>w 'gerecht' 652; pl. [9], 136, 272, 355; q 19. >rd~>yh 'Summe der J ni J H>V 210. 3 rdykr 'Kämpfer'; pl. 114. >rg}w (parth.) 'schön, herrlich' c 10, 27. — s. ^gr^m. ^rw^n (parth.) 'Seele' d 14. — s. rw}n. 3 3 3 ry m n 'Freund', s. by^ry^m^n im Nam.Verz. >rz>n 'würdig' 79, 182. 'Himmel', pl. 439. >st prs. sg. 3 (s. }h-, h-) 'ist' 212; = 'vorhanden seiend, weilend': >st 3h- (parth.) 'weilen, sich aufhalten' 274, 283. 'Sünde' 89, 95; c 29, 35; d 15; >st}r hystn 'Sündenerlaß' 251, 598, 740. — s. J 6jy J it J r. J J itw w 'sich bekennend'; ^stw^n h- 'sich bekennen' 234.
108
W.
Henning:
Hm>b 'ihr' 257. >fyj}d Mir. Man. I I I 882, 17: Variante in andrer Abschrift: >>iyj>d (M 734). } w praep. 'zu, hin . . . nach'; Dativpartikel; parth. (und selten pers.) Akk.-Partikel; 24, 33, 38, 39, 41, 52 usw. — 'für, im Interesse jems.' 198, 199; bei 'würdig' 181; 'mit' bei 'zufrieden' 15; in Adresse 'an' 6, 8; }zv yhm (parth.) 'bis zu' 138; 'zu pr^zyst 'auf alle Zukunft hin' 266. }
w,m 'Zeit, Epoche'; pd 3w3m 'in den einzelnen Epochen' Henoch 27, 1.
^wd 'und' passim; parth. oft 3vit geschrieben; s. auch u. — C. suff. sg. 3 }zvS q 18, 21; sg. 2 >wt 386, 405, 420; sg. 1 >zvm 63, 628; pl. 3 J zoPn 506-, pi. 1 >wm>n 152, 155, 180, 243. y wd>y- pr. st. 'heraushelfen, retten' c 34; Imp. sg. 2 c. suff. sg. 1 -wd^ywm c 34. — ndäy- < ap. *udävaya- gegen parth. c z> w- (M 726 R H 4) = szäv- < av. *uzävaya-, cf. av. uzüiflyöi.
}
wzyd pt. 'hinausgehen, ausziehen, hervorgehen' 375; pt. pl. 3 3wzyd hynd q 24; Henoch 29 V I 2, 5. 3 xVdyh 'Leid' Mir. Man. I, II : arm. aSxat hatte bereits S a l e m a n n M a n . Stud. I 53 verglichen; vgl. B a i l e y BSOS VII 86. 3 3 y d 'Gedenken' : 3y3d bw- 'in Erinnerung sein, gedacht werden' 206, 213, 217, 224, 228, 235. — s. 3by3d. 3 3 y dg3ryy 'Gedenken, Erinnern' 365. 3 3 y sysn 'Gedenken' 336. — Pr. st. 3y3s'gedenken' M 731 V 7; pt. 3y3st M I 42: irrig Z U IX 176, 224; vgl. auch GGA 1935, 13; parth. 3by3s- 'gedenken, eingedenk sein' M 98 II V 3; viell. zu 3 y>d ~ 3by3d (wie viyräs- ~ viyräö-) ? 3 yd 'dieser' 340. 3
ydr 'hier' ; 3c 3ydr 'von hier weg' oder 'von hier an, ab' 479. 3 yrg 'Süden' 232. 3 yy s. s. v. 3h-,
c
jgnd (parth.) 'Bote' Var. zu 59—62; c 48. spsg ('Diener') 'Diakon' ('Bischof'); pl. 7, 200, 218, 349. c spwr 'vollkommen' 35, 205, 375, 631. r spwrg3 r 'sich vervollkommnend'; pl. 12. c spwrg3ryy 'Vervollkommnung' 250. c spwryg 'vollkommen' 143, 298. c spyxt pt. 'erstrahlen' 437; pt. sg. 2 cspyxt 3 yy 390. — Substantiviertes pt., pl. in yyswr cspyxVn 167 (cf. Mir. Man. II } s. v.) zww^hmygr 'Wonne bereitend'; pl. 113. c 3 3 3 3 st w dn (parth.) 'preisen, loben'; pass, wrw r- pr. st. 'verehren' 40. praes. co. sg. 3 rst3w3d bw)h 140; pr. J wrzwg 'Sinnenlust' 193. st. cst3w- 268. — s. cstwdn. } c 3 wsy 'Gedächtnis' 367. — av. usi- ~ arm. st wyin (parth.) 'Lobpreis' 287. — s. c 3 us Hübschmann Arm.Gr. 216; st y sn. 3 Schluß-Yod von wsy recht merkc 3 st ydg 'gepriesen' 316, 326; pl. 104. — s. würdig. — s. 3by3ws. auch Nam.-Verz. 3 wx 'Sinn' 366. — Belegt M 731 V 9 (nicht c 3 st>ysn 'Lobpreis' 79,125,236.—s. cst3wysn. 'Welt'); cf. wsyd x(w); s. soghd. Gl. c 3 3 stmbg 'gewalttätig, tyrannisch', pl. 386. wx. — s. h mwx. c 3 stwdn 'preisen, loben'; pt. cstwd 453; pass, wy 'jener' 314, 320, 651; c. suff. 3wyz 744; praes. opt. sg. 3 cstwwd hyb byh 186. — pl. 3zuyPn 191, 195. Pr. st. cst3y- 68, 74; pass. pr. st. r st 3 yh-> wyzxtyy 'Begnadung' 240. — Abstr. zu J 3 124, 454. — s. cst3w3dn. wzxt, wzyxt 'begnadet', cf. W.-L. II c 3 stwdn m 'gepriesenen Namens' 473; 586; OLZ 1934, 9 (mit falscher Bef stwdn3m3 419. deutung); belegt schon S 17 b 1 (Adj. c zu 'Wasser'); 3wyzxty[y]h[}~[ S 15b4.— skn- pr. st. 'brechen, zerbrechen' 505 Viell. abi + av. iagd- (zur Wurzel B e n Nr. 10. r v e n i s t e J A 1934 II 183 s.)? skng 'Bruch, Zerbrechung' 505 Nr. 6. >zvh 'so' 139, 161; Henoch 29 R I I 5; >wh kw 'so daß' 261, 418; 3wh byh 'so sei es' 267; 3whbyh 185; 3wh bwyndyh (parth.) 307. iwhyr- pr. st. 'aufsteigen' 240 (= parth. sn291). — Auch ( j hV) 3whr- geschrieben, S 14 b 7 (verfehlt Z U IX 179); pt. >whrd Z U IX 218 (wo verkehrtes). >wr 'herbei!' 408, 409, 429, 430, 431; dry st J wr 374; 3 wr 3 397; pi. 3wryd d 4.
c
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch Skyft 'wunderbar, außerordentlich, heftig, sehr' f 16. c$nw- pr. st. 'hören'; part. pr. csnw3g 199. cSnu>g 'Knie' 312. — Av. znav- usw. cyg, cy Idäfah, passim; c. sufF. sg. 2 cyt 40, 330,'339, 344, 358; sg. 1 cym 2, 5; pl. 1 (ym3n Henoch 29 R II 1; c. suff. sg. 1 + sg. 3 cymys 17. cym 'dieser': Sg. parth. 141, 157; pl. pers. tymyVn 172, 362. ny, 3wy, mn. c3wn 'wie', c. suff. pl. 2 c^wnyt^n Henoch 28, 9. cnd3ty oder cnd3l ? d 9. crg 'Weide, Herde; Gemeinde, Kirche, Diözese' (cf. oben p. 11) 275, 449. — Zu car- 'weiden'; cf. arm. carak 'Weide* Hübschmann Arm. Gr. 188. dm 'Auge' 654. csmwr 'Augen habend' 198. cy1 interrog. pron. 'was? was für ein?' 652. cy* (parth.) Idäfah 144, 277. cyhr 'Gestalt', pl. 108. cym 'Sinn'? 525. d3 'bis', d3 3w 'bis zu' Henoch 28, 6. d3dn 'geben': pers. pr. st. dy- 33,444; Henoch 29 R II 2; parth. pr. st. dh-: imp. pl. 2 c. suff. sg. 1 dhydwm 64.
110
W. H e n n i n g :
d^hw^nyg (parth.) 'gabenreich, Gabenspender' 300. d}r- pr. st. 'haben, halten' 654. d3ywr Mir. Man. I I : wohl doch 'Richter'. dbyr 'Schreiber', pl. 220, 271, 352. dhyrt 'Mund' Henoch 27, 3. drwd 'Heil (obtt)' 153, 177, 448; c.suff. sg. 2 drwdwt 450; drwd z^dg^n 280; pd drwd kyrdn 'zum Abschied segnen' q 22, cf. Mir. Man. III 891 N. 6. drwdygr 'Heilbringer' 447. drwdyn- pr. st. 'Heil geben'; co. sg. 3 c. sufF. sg. 2 drwdyn3 dwt 452; part. pr .drwdyn^g 447. drwdyy 'Heil' 253. drxt 'Baum', pl. Henoch 29 V I 1. dryst 'heil, gesund'; dryst 3wr 'komm heil herbei' 374. drystyy 'Gesundheit' 246, 398, 474. drz- (parth.) pr. st. 'aufladen, (die Transporttiere) beladen' (nicht: 'Zelte aufschlagen') Mir. Man. III. dst 'Hand' 262; pd dst q 15 (vorher nbyhg zu erg.?). dstkS 'grüßend' Mir. Man. I : eig. 'Hand (unter) Achsel' cf. Bailey BSOS VII 73. dSn 'Rechte' 277. dhtyz3dg}n (pl.) 'Söhne der Rechten' 52 s. dw 'zwei' d 14; q 25 (vor Subst. im PI.!); pl. dwn'n 200 (vor Subst. im PL). dwVrm 'Liebe' 381. dwPrmygr 'liebevoll, liebreich' 32. dvibnyn 'Feind'; pl. dwsmnwn 116, 422. dwiyst sup. 'geliebtest' [2], 323; pl. 4, 258. dwxf 'Jungfrau; jungfräulich', pl. 226, 259, 356. — Von duyd-, duyt- nach druyj, vä%$ u. dgl. gebildet. dwysd 'zweihundert' Henoch 32 N. 2. dyb (parth.) 'Brief S. 1 Ü; 22; s. Nam.-Verz. s. v. mwhrdyb. dyd pt. 'sehen' 548, 549; Henoch 29 R II 2. dydn (parth.) 'Erscheinung'; dydn3 c 27. dydym 'Diadem' 62, 181, 338. dyl 'Herz' 330, 365, 395. dyn 'Religion, Gemeinde, Kirche' 151, 422, 448; q 6, 17; dyn ywjdhr 27, 126, 131, 170, 254, 454, 469. *dyn3br3nyg (parth.) s. soghd. Gl.
dyncyhryft (parth.) s. soghd. Gl. dys 'Gestalt' 341; s. h^mdys. dyswys 'Vielerlei, Gemisch' 378. dyw 'Dämon', pl. Henoch 32 N. 2. frd^b (parth.) 'Glanz' 149. frh (parth.) c 26 = prh. frm^d pt. 'befehlen' q 12. — s. prm^n. frVw- (parth.) pr. st. 'schicken' 294. frwrdg 'Brief q 12. frwxyy s. prwxyf). fry3ng (parth.) 'lieb, Freund' 278. fryh s. pryh. fryst- s. pryst^dn. fryitg (parth.) 'Gesandter, Engel, Apostel', pl. 269. — s. Nam.-Verz., cf. prystg. frzynd s. przynd. g>h 'Thron, Bema' S . 3 Ü ; S . 5 Ü ; 58, 84, 335; g'hrwSn 'Lichtbema' 389. — Mir. Man. I 178 (R I 20, 32), 185 (V II 32) ist g3h auch mit 'Thron' zu übersetzen. g>hyg 'auf das Bema bezüglich' 23, 311. gbr Mir. Man. I 177 (R I 15) viell. 'Mutterleib' in übertragenem Sinne = 'Inneres', zu pehl. gawr = av. ganwa-; vgl. aber auch N y b e r g Hilfsbuch II 79 s.v. gavrih. grd- pr. st. 'sich wenden; werden' 197. grypt pt. 'ergreifen' 383. gryw 'Selbst, Seele', gryw bwrzyst 174, gryw jywndg s. Nam.-Verz., grywJ rwHn3 d 14; xwy$ gryw 'sich selbst, seine Seele' usw. 479, 548. — s. ps3gryw. gryy- pr. st. 'weinen' 596; part. pr. gryy^n q 23. gw- pr. st. 'sagen, sprechen' 653. gwmyxtg 'vermischt' 370. gw! 'Ohr' 655. gy>g 'Ort' 133, 255. — s. wy}g. gy3n 'Seele' 594, pl. 147. — s. tngy^n. h- pr. st. 'sein'; pr. sg. 3 J st s. besonders; sg. 2 hy 321, 325, 338, 368, 385, 446; pl. 3 hynd 5, 100, 119, 120, 194, 205, 234, 344, 359, 387; q 24, 26; Henoch 28, 4; 29 V I 2, 4, 5; co. pl. 2 h>d 14, 18, 21. — Als Verb, auxil. bei ^hr } pt, 3 mdn, >wzyd, bwdn, hrwptn, mwrd, nSst, pdyryptn, prysVdn, wcyd, wynyrdn. — s. auch 3h~.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch hornig 'ganz, all' 345; q 17. — s. hm>g. h}mdys 'von gleicher Gestalt, ähnlich' 393. h^mpr 'zur Seite' 328. — < häm + cär 'Platz'. h^mn^p 'zur gleichen Familie gehörig; Verwandter', pl. 387. h>mitud>b Bed.? 328. h^mwx Mir. Man. I 185 (R II 5) besser 'einmütig* (zu 3wx). 3 h n 'dieser, derjenige' 401, 477, 549; Henoch 29 V I 2. hm 'auch' 278; Henoch 27, 2. hm>g 'gesamt, ganz, all' 131, 209, 253, 358, 448, 468. — s. hornig. hmwc)g 'Lehrer' 215; Var. zu 472; q 16, 25; pl. 7, 348. hmyr 'zusammen, im ganzen' 389. — hatnir < hamihr < ham(m)vdr(iy)a- ? Also viell. parth. Form zu hmys GGA 1935, 15 s. (wo andre Herleitung)? Oder etwa zu arm. hamar usw.? hn>m 'Glied', pl. 364, 653, 655. hngwn 'in gleicher Weise' / 62. hnjpt (parth., in pers. Schreibweise) pt. 'zu Ende gehen, beendet werden' 162. — s. hnzpt, prz^pt. hnzmn 'Versammlung' 134, 227, 255, 412, 449. — s. }njmn. hnzpt pt. 'zu Ende gehen' 308,388. — s. hnjpt. hpt 'sieben' e 23—24. hrw 'all, jeder', adj. 413; subst. 13; pl. hrwyn (parth.) 135, 145, 146, 154, 160, 302. hrwkyn 'all, sämtlich' q 18. hrzvptn 'sammeln' 649; pass. pt. pl. 3 hrwpt hynd 386; pr. st. hrwb- 649. hrwysp 'all, jeder', pl. 239, 290, 362; q 22. hw (parth.) 'er' 608. hwcyhr 'schön' 84, 341; c 27. hwnsnd 'zufrieden, glücklich' 18. hwnyw3z 'Musikant', pl. Henoch 28 N. 7. hwrw^n 'gutseelig' (= Hörer), pl. 11, 260, 331; cf. av. hurunya-, hwstyg3n 'fest, sicher' 20. hzvy 'links' Henoch 29 R I 3. hwzynyy (parth.) 'in guter Hut' 764; hwzynyh, hwzyncyy 764. hyb Wunschpartikel; mit folg. Opt. sg. 3 (byh) 187, 213, 217; mit folg. Praes. Ind. 171, 207, 225, 229, 235, 481, 595, 596, 597, 599, 742; q 6.
111
hynz3wr (parth.) 'kraftvoll' 142. — = henzävar < hamzävar; zuletzt Mir. Man. III 901 falsch erklärt. hyitn 'lassen, (Sünden) erlassen'; inf. Jit->r hyitn 'Sündenerlaß' 251, 598, 740; pers. pr. st. hyl- 742, 744 bis; imp. sg. 2 c. suff. sg. 1 hylwm c 35; parth. pr. st. hyrzc 29; d 15; imp. sg. 2 c. suff. sg. 1 hyrzvim 89, 95. pr 'Mal' c 8, 32. pyd>n 'ewig' 184, 266, 306, 407, 445. — s. y}wyd3n. pyd>ng dass. 182. jdg 'Ruhm' 408, 409. — MpB. jm>n (parth.) 'Zeit' 139, 161. — s. zm^n. jmyg1 'àpxHyós', pl. 264. jmyg2 'Zwilling' (?) 326. jyryft (parth.) 'Weisheit' 284. — s. zyr. jywhryn (parth.) 'lebensvoll' 150. — s. zyhryn. jytvndg (parth.) 'lebendig' 159, 299; in soghd. Text 680, 720. — s. zyndg. £ J 'wenn' 654. — s. kd. k>m 'Wille' 319. k3m- pr. st. 'wollen, wünschen' 478 (inf. auf -rn); c 2 (inf. auf -t). q>w 'Gigant' Henoch 29 I V 3. kd (parth.) 'wenn' c 3. — s. k}. kPn (parth.) 'groß' d 14. qmb 'wenig, gering; minderwertig' 550, 551, 630. qr 'taub', pl. 199. qrm (parth.) 'Handlung, (böse) Tat' 516 N. ks 'mancher, jemand': ks ks 'ein jeder' 21; q 5; ->nyc ks 'auch jemand anders' 550. qS 'Furche, Linie' e 23—24. kw1 'wo' (relat.) 629. kiv2 'daß', Zitat oder Rede einleitend 651, 653, 739. — "damit, auf daß' c. co. 35, 148, 175, 296; >wh kw 'so daß' 261, 418; >>wn kw 'so daß, auf daß' 127; q 9. — C. suff. sg. 3 kwS 443; sg. 1 kvim 364; pl. 3 kwVn 127; pl. 2 kwt'n q 9; pl. 1 kwm^n 294, 444. kwr 'blind', pl. 198. ky rei. pron. 'welcher' 13, 116, 191, 195, 204, 233, 273, 281, 283, 318, 323, 337 usw. — C. suff. sg. 2 kyt 327. qyb 'klein, jung' (eig. comp.), pl. 11.
112 qyrbg 'fromm, gütig' 16, 65, 129, 216, 224, 228, 234, 249, 285; qyrbgyy 'Frömmigkeit, Güte' 178, qyrbkr 'fromm, gütig' 143; c 30; s. auch Nam.-Verz. qyrdg>n 'Handlung, Tat' 16, 206,
W.
Henning:
206, 212, q 10. 247. q 20. — 213, 216,
224, 228, 235, 286, 630. qyrdg}r 'machtvoll, tatkräftig', pl. 180, 264. kyrdn 'machen', pd drwd kyrdn s. s. v. drwd. — pt. kyrd q 22; pers. pr. st. kwn- 183, 551, 595, 656; parth. pr. st. qr- 152, kr(in pers. Text) 32. -m pron. suff. sg. 1: ^wd^y-wm c 34; dhydwm 64; hyl-wm c 35; hyrz-wm 89, 95; Pd-zvm 31; tw-m 87; 3wm s. s. v. ^zod; c ym, cymys s. s. v. cyg; kwm s. s. v. kw, pm s. s. \.pd. m}n pron. suff. pl. 1: pydr-m>n 333; pys-m^n 241; yzdm^n 318; jzwmjk, cym}n, kwm3n s. s. w . ) wd, cyg, kw. m 3 prohib. Negation q 7. m>d 'Mutter' 190. m3h 'Mond' s. pwrm^h. m3nd 'Haus' 540. m>ns>ryr 'Hausführer (= Presbyter)', pl. 202, 219, 351. — s. m^ns^rd^r. m^nPrd^r (parth.) dass., pl. 270. m^nysVn 'Kloster' 227, 275. — s. auch soghd. Gl. mhr 'Hymne' S. 2 Ü, S. 4 Ü, S. 6 Ü, S. 26 Ü ; pl. S. 28 Ü ; q 2. mhrsr}y 'Hymnensänger', pl. 221, 353. mhystg s. soghd. Gl. mhystk. mn Obl. d. Pron. pers. sg. 1: 14, 96, 256, 506; c 6, 29, 41; d 15; mn> d 16; c. suff. mnyc c 47. mmvhmyd 'Denken (vou?)' 367. — s. whmn. mr 'Zahl' (?) 309. — cf. Fragm. S Z.3 (wozu BSOS VIII 588 N. 3, mit zweifelhafter Erklärung); mpB. mar, np. mär ? cf. hmyr. mrd 'Mann' 143, 374. mrg 'Tod' 116. mrz 'Mark' 282. mzvhr 'Siegel' S. 1 Ü ; 22, 205; q 13. — s. Nam.-Verz. mwrd1 pt. 'sterben'; pt. pl. 3 mwrd hynd 193. mwrd1 'tot', pl. 33. — cf. z^dmwrd. mwrd3hyz 'Totenerwecker', pl. 170, 189.
rnwrw'(gutes) Vorzeichen' 400; mzurw^h3 410. myh 'groß, alt' (eig. comp.), pl. 10. myhr 'Freundlichkeit' 248(?). mysg 'stets' 121. myzd 'Lohn' q 9. myzdgt3cy 'Botschaft, Evangelium' 13. n>m 'Name, Ruf' 21, 30, 265, 304. — s. 1 ) gr zvn:>m, cstwdn:>m, wxsn^m. } n w>z 'Schiffer', pl. 102. n>y Mir. Man. I 177 ( R I 14) 'Kanal, Röhren'. n3ypzd Mir. Man. I I 324,11 (wo pl.)'Flötenspieler'; irrig Mir.Man. 111905s. v.pzd; cf. pehl. näy pazd- P. T . I 3, 20. ncystn 'lehren', pt. ncyst 17; pr. st. ncyh- q 6. ng>d (parth.) 'Gebet' 288. ng3rd pt. 'zeichnen' e 23—24. ngwc- pr. st. 'beugen, bücken' 312. — ='sich verbeugen' Mir. Man. I, I I ; s. Z I I I X 182. ngws (parth.) 'Hören, Hinhören' 687. ngwVg (parth.) 'Hörer', pl. 278; ngzvPq3 }n 137. — s. nywPg. nhwptg 'geborgen, verborgen' 369. nm}c 'Verehrung' q 20; c. suff. sg. 2 nm^cwt 94. nmbr- pr. st. 'Verehrung darbringen' 39, 313, 321—357, 425, 443. nmstyg (parth.) 'Anbetung' 288. nmyzysn 'Aufforderung, Anregung' 320; in soghd. Text 503. ns^h 'Todesleib' 196. nsyy 'Verderben, Vernichtung' (F. W. K. M ü l l e r ) 656. — cf. nsyh bwdn 'abortiert werden' Mir. Man. I ; ns 'Unreinheit'(?) N G G W 1932, 216 N . 1. nsst pt. 'sich hinsetzen'; pt. sg. 2 nsst hy 337. nsytn 'Sitz, Platz' 336. — np. niiim 'Nest'; parth. nsdm. nw- pr. st. 'gehen, sich bewegen' 490. nw3g 'Melodie' Henoch 28 N . 7; s. nw^k soghd. Gl. nwg 'neu' 58, 98, 188, 406—409, 458, 463—467, 474, 475; nwg nwg 'immer neu' 433. nwyst pt. 'beginnen' S. 2 Ü ; S. 10 Ü ; S . 2 6 Ü ; 164, 310. nxrwh- pr. st. 'tadeln' 608.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch nxrys- (parth.) pr. st. 'zurechtweisen' 608. ny 'nicht' 549, 631, 702, 744 bis. ny3g 'Ahn', pl. 99, 242. nydf3r- (parth.) pr. st. 'eilen' 506. nyrwg 'Kraft, Stärke' 34. nyVn 'Zeichen' 480; pd nyVn cy 'wie' 391 (cf. nyVn ry Mir. Man. II 301, 11). nyw 'wacker, tapfer, tüchtig, gut' 397, 409, 432; pl. 102, 112, 169, 221, 353; adv. 'sehr, recht' 426. nywVg 'Hörer', pl. 230, 260; q 19. — s. ngwPg. nyxw3ryn- causs. pr. st. 'zur Eile antreiben' 506. nyz~>ysn 'Verehrung, Anbetung' 313. p3cyg 'Deutung, Auslegung (eines Traumes)' Henoch 29 R II 2.— < *päcehay, zu päceh'belehren, deuten'. p^d^syn 'Belohnung' q 9. p3dgws (parth.) 'Provinz' 282. — s. p3ygws. p}dn 'schützen'; pass. pr. pl. 3 p3d bwynd 276; co. pl. 1 p>d bw3m 261; pr. st. p>y- 63, 155. p~>dyxVny 'Herrschaft' b 69. p>k 'rein', pl. 203, 223, 355. — s. pw}g. p3kyy 'Reinheit' 239. p}ng 'Wache, Beschützer' ist Mir. Man. I 200 (V I 25) statt phng zu lesen. p-r^ysn 'Läuterung' q 3. p^sb^n 'Schützer, Hüter' 211; p^sb^n3 421. pHVnyy 'Schutz' 128 (s. Text), 249. piygzvs 'Provinz, Kirchenprovinz', pl. 414, 441; s. Nam.-Verz. s. v. xzw°sjm. — s. p3dgws. pd 'in, an, mit, durch, infolge von', parth. gern pt geschrieben; 19, 21, 36, 117, 119, 122, 154, 155, 191, 195, 204, 205, 212, 214, 216, 273 usw. — c. suff. sg. 1 pm 363 (cf. M 8 Z. 4). pdgryftn (parth.) 'annehmen, empfangen'; pass. pr. co. sg. 3 pdgryft bw3h 291; pr. st. pdgyrw- 157. — s. pdyryptn. pdw^c- (parth.) pr. st. 'antworten' c 31. — s. pyw}c-. pdwh- (parth.) pr. st. 'beten, flehn' c 28. — s. pywh-. pdwhn (parth.) 'Gebet, Flehn' 289. pdyn, pdyng 'fleischlich' 499. Phil.-hist. Abh. 1936. Nr. 10.
113
pdyryptn 'empfangen'; pass. pr. co. sg. 3 pdyrypt bzv}d 241; act. pt. co. pl. 2 pdyrypt h>3d 14 [kaum pass. pt. co. sg. 3; also wie grypt hym Mir. Man. II 308, 6]; pr. st. pdyr- 420, 432. — s. pdgryftn. pdyst 'Stätte, Gegend', pl. Henoch 27, 3. pdyxsr3wynd 'verehrungswürdig' 317, 485i pl. 243. phrystn 'schützen, bewachen, bewahren'; pass. pr. co. pl. 1 phryst bwym 261. — Mit pahrist hat Bailey BSOS VII 762 s. arab. fikrist verknüpft, unter Ableitung von pati -+• raz; S c h a e d e r Ung. Jahrb. XV 579 ss. tritt dagegen für die von mir ZU IX 214 s. angeführte Herleitung ein: ihre Richtigkeit wird wohl durch arm. pahest ' A u f b e w a h r u n g ' bewiesen, das wohl aus mp. pahrist entlehnt und also dasselbe Wort wie fihrist sein dürfte (nicht armenische Weiterbildung). — Zur Bedeutung des Verbs ('bergen' — so S c h a e d e r — ist zu eng) vgl. das von pah abgeleitete arm. pahem: 'bewachen, bewahren, behüten, vor etwas hüten, zurückhalten, sich enthalten' usw., s. H ü b s c h m a n n Arm. Gr. 217. phryz Mir. Man. I 186 oben übers.: 'Und jene uranfängliche Lichtheit usw. haben jene Elemente (Wind, Wasser, Feuer) in ihrer eignen Hut. Und sie erfüllten des Gottes Ohrmizd Willen'. phryzyn- pr. st. 'bewachen, bewahren usw.' 404. — Nicht 'bergen l a s s e n ' ( S c h a e d e r 1. c. 584 s.); meist im Hendiadyoin mit Verben für 'schützen, bewahren' u. dgl. phykyrb 'Gestalt, Bild (ekci>i/)' 341, 391. pnd^n (parth.) 'Pfad' 146. — Viell. pand 'Rat' und pandän 'Pfad' im Parth. zu trennen (vgl. auch Mir. Man. III). pndwrg (parth.) Mir. Man. III 870, 6, viell. ein Musikinstrument (irai'&oüpa) ? pnj (parth.) 'fünf' 204 (in pers. Text). pr3dng 'Förderung' 468 (Var. pr^dnng). pr3y 'mehr' 132, 254. pr}zyst sup. 'weitesthin; für alle Zukunft' 183, 266, 305. prh 'Majestät, Glorie' 39, 181, 207, 332, 360, 361, 415; pl. 42, 456, 470. — s.frh. prm^n 'Befehl' 36. — s.frm^d. 8
114
W.
Henning:
prm yy- pr. st. 'denken' 623 N. prmyn 'glücklich, fröhlich' 390. prmyn- pr. st. 'glücklich, fröhlich sein' 427. prw}n (parth.) praep. 'vor' 292. prior- pr. st. 'pflegen' 628; part. pr. prior >g 'Pfleger' 212. — s. prwyrysn. prwx 'glückselig' 471; pl. 99, 108. prwxyh 'Glückseligkeit' 426; frwxyy d 5. prwyrysn 'Wachstum' 129, 628. — s. prwr-. pry>d>g 'Helfer', pl. 111. pry-dysn 'Hilfe' 245. pryh 'Liebe' 396, 420, 629; fryh 296. pryhrwd 'barmherzig' 431. prysVdn 'schicken'; pass.pt.sg.3 fryst }d q 17; sg. 2 pryst3d hy 324; pr. st. pryst- 244. prystg 'Gesandter, Engel, Apostel' S. 21 Ü ; 333, 464; pl. S. 13 Ü ; S. 17 Ü ; 28, 42, 85, 103, 263, 309, 343, 413, 456, 470; c. sufF. sg. 2 prystg )nwt 398, 404. — s. frystg. prystg'nyg 'auf die Gesandten bezüglich' S. 19 Ü. prywp Jw (parth.) 'Sieg' 92: ist Subst., nicht Adj. (danach Mir. Man. I I I d 46 zu verbessern). — s. pyrwzyy. prz^pt pt. 'beenden' S. 18 Ü. — s. hnjpt. przynd 'Kind', pl. 4, 460; frzynd^n q 18. ps 'darauf, hernach, später' q 12; Henoch 27, 1; 29 R H 5; ps pc] 'nach' q 26. ps)gryw 'Stellvertreter' 346; c 43. pscg 'bereit, willens' 442. p P h ^ r (parth.) s. soghd. Gl. psgwn3w (parth.) 'katzenhaft, widerspenstig' ? e 6.
pw^g (parth.) 'rein' 158; pl. 272. — s. p^k. pwnwynd (parth.) 'verdienstvoll', pl. 138. pwr 'voll' 381. pwrm3h 'Vollmond' 430. pzvs 'Sohn' 2, 322; pws} 76. pwsg 'Kranz' 61. pwsy^n 'Mutterleib' 579. pyHg 'zu Fuß' 483. pyd}g 'offenbar, sichtbar': pyd^g bivdn 'erscheinen' 384; Var. zu 59—62. pydr 'Vater' c 28, 41; c. suff. pl. 1 pydrm 333; pl. 242. pyrwzyy 'Sieg' 118, 179, 246. — s. prywj^ -'«. pys praep. 'vor'; c. suff. pl. 1 pysm^n 241. pyVr 'Leiter, Lenker' 472; cf. pyVryy M I 211.
pysyh 'vor': J c pysyh 'von vor' = 'von weg; weg' q 23; pysyy als postpos. 443. pyw}c- pr. st. 'antworten' 87. — s. pdio )c-, pywh- pr. st. 'beten, flehn' 598. — s. pdwh-, pywhysn 'Gebet, Flehn' 237. r>b 'Bitten' 237. r>h 'Weg' 145. r J m 'Friede' 152, 248. r ~>myn- pr. st. 'Frieden geben' 399, 403; co. pl. 3 c. suff. sg. 2 r,myn,ndwt (Hs. falsch) 455. r'mysn 'Friede' 119, 127, 177, 459, 475, 478. r>r 'Tal' Mir. Man. I 177 (R I 16): durch Parallelen gesichert. r^st 'gerecht, wahrhaftig', pl. 12. r>styy 'Wahrheit' 360, 393. r'stygr (parth.) s. bgr3stygr im Nam.-Verz. r}y postpos. 'wegen, für' S. 5 Ü ; 506; q 1. r^ymst 'einsichtsvoll' 432; s. oben p . l l N.2. rhy 'Wagen', pl. rhy3n 100. — Die Bedeutung 'Wagen' (cf. OLZ 1934, 751) scheint mir ganz sicher zu sein (nicht 'Palast': zuletzt S c h a e d e r , Ung. Jahrb. XV 582); im man.-soghd. wird im gleichen Sinne wrtn gebraucht, das gewiß nichts als 'Wagen' heißt. rhyg 'Kind' e 23—24. rm 'Gemeinde' (eig. 'Herde') 210, 358. rn Mir. Man. I 177 (R I 2) 'Erquickung': cf. ai. rana- (über av. räna-, ai. rana'Kampf s. Air. Wb. s. v.). rnj 'Mühe' q 7; parth. Form. rw3rt 'Seele' 63; d 16; rw^n^h 96; pl. 145; s. 3rw3n, hwrw3n. rwc 'Tag' 51, 70, 72, 402, 417; pl. 410; rwz [in pers. Text] 396. rwc- pr. st. 'leuchten'; pt. rwcyst 437; part. pr. rwc3g 70, 71. rwcyn- pr. st. 'hell, licht machen, erhellen, Licht geben' 459; co. sg. 3 c. suff. sg. 2 rwcyn3dwt 394. rwd 'Mitleid' s. pryhrwd. rwsn 'licht; Licht' 75, 78, 142, 168, 233, 252, 284, 326, 334, 358, 384, 389, 452; c 41; q 21; rwsnJ d 14 bis; rwsn whyst 'Paradies des Lichts' 67; = 'hell' 70, 71. — PI. 101, 109, 123, 146, 263, 269, 318; rwsn^n^ 416.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch
115
rwsn3qr (parth.) c 12 = rwsnygr.
Pdcn dass., pl. S. 27 Ü, S.30 Ü.
rwsnygr 'erhellend; licht machend' 429, 438, 463. rwsnyn 'hell, licht' 52.
Pdyft
rwsnyy 'Licht' 440. adv. 'gierig'
rwzdyhJ
sb 'Nacht' 373.
566.
skr 'Land, Welt, Äon' 1, 188, 282, 382, 385, 477; pl. 122, 154, 317, 414, 441.
rwz s. s. v. rzvc. rzm^h 'Kampf' 327.
shry'r 'König' 27, 75, 315, 434; pl. 76, 107; srylr 78.
rzmywz 'kampfesfreudig', pl. 115, 179. syl-r
(parth.) 'Freude' 156.
Pdyh dass. pers., 56, 177, 247, 397, 402, 411, 417, 424, 444, 4 6 6 ; pl. S . 29 Ü .
'Führer, Anführer', pl. Anm. zu 463 bis 473.
dass. 401, 418, 472; sJrJr
cy
r^styy
shryst3n 'Provinzhauptstadt' > soghd.
Pryst3n- b 36.
sst 'sechzig' 201.
swb^n 'Hirt', pl. 6. s^rd^r dass. parth.; s. m}ns:'rd}r; s. dyns^rö^r swdn '(weg)gehen'; inf. swdn 478; -i-Infinitiv 392. — s. m^ns^r^r.
im soghd. Gl. s ' i t ' r (parth.) 'Gebieter' 44, 5 6 ; c 7, 10, 45. sdn (parth.) 'hinaufsteigen'; pt. sg. 3 Jbr sd c 4 0 ; pr. st. sn- 291. — s. syn-, sh 'drei' 204, 389. sr 'Kopf, Anfang, Spitze' 3 3 9 ; pd sr 'zu-
nächst, zuerst' 214; s. ^frywnsr, sr3y- pr. st. 'singen' s. mhrsr^y.
}prynsr.
srwbr 'Lehrer' 464; Mir. Man. I I 324 Z. 10 sr[«j]i>r° J n .
lies
— av. sravah- 'Lehre'
-+- bara-; srößar. (parth.)
'Bereitwilligkeit,
Hinhören' 687;
szvnd}g
(parth.)
544.
williges
s. auch soghd. Gl.
srygr 'weiblich' a 12. swd 'Nutzen'; swwd 652. swgw )r 'traurig' 596.
'doppelzüngig,
soghd. syrywz-.
pl. cf.
-t pron. suff. sg. 2; b^^nwt 403; drwdwt 450; drwdyn}dwt 452; nm^cwt 94; prystg3nwt 398, 404; r^myn^ndwt 455 (Hs. falsch); rwcyn^dwt 394; }wt, cyt, kyt s. s. w . t3n pron. suff. pl. 2 ;
}zvd, cyg,
ky.
c3wnyt3n
Henoch 28, 9; kwt3n q 9.
P b - (parth.) pr. st. "(er)strahlen' 150.
srwd 'Gesang, Sang' 159. srwsyft
swd c 2 ; pr. st. sw- c 3, 5, 47.
syrg3mg (parth.) 'befreundet, Freund', 280. — Eig. 'gutes wünschend',
Pst (parth.) 'Becher, Schale'
688.
Py 'Dieb', pl. 702. thm 'stark' 431, pl. 115; elativ thm Ur, pl. 106. tn 'Leib' 63. tnb 'r (parth.) dass. 297.
lügnerisch'
szvst 'matt, schlaff' q 7. sxt (parth.) ist auch Mir. Man. I I I 882, 13 statt [rzvc] zu ergänzen, wie sich aus einer andren Abschrift des gleichen Textes ergibt ( M 734); vorher lies bwxtgyft (so M 734); das dort erg. prnybr^d steht in M 734. syn- (parth.) pr. st. 'hinaufführen' 9 7 ; c 47. — Causs. zu sn- nach soghd. Vorbild
tngy^n s. soghd. Gl. tnygyrd s. soghd. Gl.
tw pron. pers. sg. 2 ; 24, 25, 30, 33, 36 usw.; dafür falsch twy 7 4 ; c. suff. sg. 1 twm 87. tw 'w 'dein' 426. twhm 'Same' Henoch 28, 8. twxsyn- pr. st. 'sich anstrengen lassen' 506. twxsysn 'Eifer, Anstrengung' 250.
tyryst 'dreihundert' 201.
(daneben s^n^dn Mir. Man. III); s. sdn. u Abkürzung von 3wd, passim.
-s pron. suff. sg. 3 ; br3zystws }ws, cymys,
kzv.
kzus s. s. w .
439;
J c,
}cys,
^wd, cyg,
s}n pron. suff. pl. 3 ; kzvPn 127.
Pd 'froh' 434, 457; c. suff. sg. 1 Pdwm 31.
w>bryg>n 'wahr' 189, 252. w3c 'Rede, Sprache' s. zgrw3c. w 'c ''pryd 'durch göttliches Wort erschaffen' 2 0 8 ; pl. 107. 8*
116
W. H e n n i n g :
w^c^rg^n 'Kaufmann': Mir. Man. II, ZU IX 174: die Herleitung von väcär aus vahäy bzw. nicht erweitertem *vahä'Kauf und Verkauf' (idg. | ues; lat. venus usw.) und -cor 'Platz', die von Bailey, AO XIV 264, bestritten wird, läßt sich vielleicht stützen durch soghd. yw^kkr (Vim. 157) 'Kaufmann' < *wyikkr < *vahäka- + kara- '(Verkauf-Macher' . w}d 'Wind, Geist' s. Nam.-Verz. w3nyst pt. 'besiegen, schlagen'; pass. pt. pl. 3 w^nyst . . . {hynd) 117. w}r- pr. st. 'froh sein' 457, 469. w^rysn 'Freude' 435. w^wryft (parth.) 'Glaube' 285. w>xS 'Geist' 208, 296, 359, 460; pl. 106, 415, 457; w^xPn3 471; w3xs ywjdhr u. dgl. siehe Nam.-Verz. — s. auch w3xsyk im soghd. Gl. w^ywg '(Wagen-) Lenker', pl. 101. — [ väS. wen (parth.) 'Laute, Klang, Stimme' 158. weyd pt. 'auswählen'; pass. pt. pl. 3 weyd hynd 359. — s. wjyd. weydg 'Electus', pl. 8, 203. — s. wjydg. wcydgyy 'Erwähltenschaft' 346, 449. wdyr- pr. st., siehe ^n^wdyr. whmn Voüs', pl. whmn^n zyndg'Jn 535 (in soghd. Text); s. Nam.-Verz. — cf. mnwhmyd. zohybg^ryy 'Hilfe' q 5. zvhyb 'ao$ia' 165, 233, 453. whyst 'Paradies' 49, 54, 60, 66, 98; c 1, 41, 48; Var. zu 59—62. whyst^w dass. 481. wjyd (parth.) 'erwählt': wjyd w^d u.dgl. siehe Nam.-Verz. s. v. w3d. — s. weyd. wjydg (parth.) 'erwählt, auserlesen' 151. — s. weydg. 3 wn r- s. s. v. wynyrdn. wnyr- s. s. v. wynyrdn. wrwysn 'Glaube' [20]. ws 'viel', pl. 414. wPd s. s. v. wyVd. wstyr- pr. st. 'glücklich sein' 435, 458. wsyd3x 'Vertrauen, Zuversicht' 153, 467; wsyd^xw 248 (s. zur Stelle).
wtr qyrdn Mir. Man. I 185 (R I 15) = 'besiegen'. — vattar wie im MpB. nicht mehr als Komparativ empfunden; cf. arm. vatt'arem H ü b s c h m a n n , Arm. Gr. 243. wx}r (parth.) 'Schwester'; pl. wx}ryn 273, 280; in pers. Text 10, 225, 231. — s. xw3r. 3 3 wx s d (parth.) 'schwach geworden' 688. wxd (parth.) 'selbst; seinerseits, deinerseits' usw., 157, 294. — s. xwd. wxsn^m (parth.) 'mit schönem Namen (Ruf)' c 9, 44. wxybyh (parth.) refl. poss. pron. 'eigen' 149, 274. — s. xwyü. wy^g (parth.) 'Ort'; pt wy}g wy3g 'an allen Orten' 273. — s . g y } g . 3 wy wrd pt. 'zum Ausdruck bringen' Henoch 28, 4. wyh elativ 'best', s. wyspwyh. wyPstyn (parth.) 'wundervoll' 156. zvym ( ? ) Reimwort zu xyym ? 192, siehe zur Stelle. wym^r 'Krankheit' 196. wynyrdn 'einsetzen, aufsetzen, einrichten, ordnen'; pt. wyn}rd 331, 340; part. pr. wn^r^g, pl. 104. — s. wynyrdn. wynd-1 pr. st. 'finden, erlangen' 303; q 11. wyndpr. st. 'beten' 597. wyndyin 'Gebet' 238, 289. wynyrdn 'gedeihen, glücklich werden'; pt. pl. 3 wynyrd hynd 120. — c. J 6r pers. 'bereitet werden'; pr. st. wynyr- 130; wnyr- 253. — s. wynyrdn; cf. Mir. Man. II s. v. wnyr-. wysp 'all, jeder' 281, 327, 422, 630, 739; pl. 3, 6, 8, 202, 218, 222, 229, 364, 440. — s. hrwysp. wyspwhr 'Prinz' 579; d 8. wyspwyh 'allerbest', pl. 110. wys 'mehr' 133, 254. wys3d pt. 'öffnen' 60; ws3d 54. wyVh^g 'Befreier, Erlöser', pl. 112. wysmn- (parth.) pr. st. 'sich freuen'; in pers. Text 50. wzrg 'groß' 39, 128, 168, 181, 207, 330, 332; pl. [28], 105, 111, 173, 348. wzrgyy 'Größe' 323; Henoch 27, 3. wzynd 'Schaden', s. 3bywzyndyy.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch wzyrtdg^r 'Schadenstifter' ; pl. -g >r '« ' 423. wzyst 'eifrig' (?), pl. 103, 114. wzyhyh 'Eifrigkeit'(?) ; in soghd. Text S. 45 Ü. x}rt 'Haus' 144; so wohl auch Mir. Man. III zu übersetzen? x3r 'Dornen' 376. xrwh 'Ruf, Predigt' 708. xrwhxw^n 'Prediger' d 6 (in soghd. Text); pl. 220, 271. xrwhxvmdn 'Predigen' q 3; cf. 708. xrzos- (parth.) pr. st. 'rufen' c 9. xw3br 'wohltätig', pl. 242. xw3h- pr. st. 'wünschen, bitten' 363, 599, 743. xw^n, xw3nyzd3n s. soghd. Gl. xw}r 'Schwester'; pl. xw3ryn 258. — s. zvx}r. xw3stw}nyft s. soghd. Gl. xwd 'selbst', auch als Hervorhebungspartikel 'gerade, sogar'; 100, 176, 190, 197, 244, 359, 549; Henoch 28, 4. — s. wxd. xwd>wn 'Herr' 26, 38, 77, 322, 347, 361; q 8, 20, 21 ; xwd3wwn 25, 334; xwd^wn3 78. xwd>y 'Herr' 31, 58, 72, 82, 86, 87, 89, 316, 418, 431, 436; c 2; xwd>y> c 3, 46; xwd>y3> 88. xvimn 'Schlaf, Traum' Henoch 29 R II 1. xwndn 'rufen', inf. xrwhxwndn q 3 (cf. 708); pr. st. xw^n- 86; cf. xrwhxw}n. xwr^s^n 'Osten' 231. — xwr^s^n p}ygws s. Nam.-Verz. xwrnw^r 'Westen' 232. xwrxsyd 'Sonne' 392, 423, 438, 463. xwwd (parth.) 'Helm' 61. xwybi = xwyi; pl. 387. xzays refi. poss. pron. 'eigen' 21, 227, 396, 479, 548, 594; Henoch 27, 2. — s. wxybyh. xyym 'Wunden' 192. xyz- pr. st. 'kriechen' 512. y}d- (parth.) pr. st. 'gelangen, erreichen' 300. y^wyd (parth.) 'ewig'; yhm y)wyd y^wyd3n 'bis in alle Ewigkeit' Anm. zu 138. yiwyd>n (parth.) 'ewig' 161; }w yhm y^wyd^n jm}n 'auf ewige Zeit' 139. — s. y3zoyd, j}yd>n.
117
yhm (parth.) 'bis' s. y}wyd, y^wyd^n. yk 'ein';yk 3cyk 'voneinander' 743. — s. cyw. ywjdhr 'heilig' 28, 41, 126, 132, 166, 171, 254,305,455,469; Henoch 27, 2; pl.203, 223, 226, 259, [265], 356. — s. dyn, W3XS. yzd 'Gott(heit)' 36, 233, 315; c 45; c. suff. pl. 1 yzdm^n 318. — pl. 61, 109, 211, 293; in soghd. Text 750, S . 4 8 Ü . — s. nryshyzd im Nam.-Verz. z3dg 'Sohn' d 9 ; drwd z-dg'n (pl.) 'Söhne des Heils' (= auditores) 281; s. dsnyz^dg^n. — s. qyrbkrz Jdg im Nam.-Verz. z^dmwrd (parth.) 'Geburttod' (Samsära) c 4. z}myn- pr. st. 'schicken' 405. z>zvr (parth.) 'Kraft' 141, 284, 295. — s. zwr, hynz-wr. z>z Mir. Man. I 182 (R II 9) = 'Gras, Stroh'? Viell. = sak. ysäysa 'straw' K o now, Saka Stud.128 (dies gewiß zu np. zäz). zd pt. 'schlagen, besiegen' 116. zgr 'Ton, Melodie, Weise' 462. zgrw3c 'mit melodiöser Sprache, Stimme; melodienreich', pl. 222, 354. zm3n 'Zeit' 184, 267, 306, 739. — s. jm'n. zn 'Weib'; pl. znyn Henoch 29 V I 4. zryzdyh' adv. 'wahrhaftig, in rechtem Maße, so recht': so Mir. Man. II 310, 20 zu ergänzen. — av. zrazdä-. zwpr 'tief 313. zwr 'Kraft' 34, 233, 244, 452, 653; pl. 105. — s. z3wr. zwrmnd 'kraftvoll', pl. 350. zyhr 'Leben' 406, 445; q 10. zyhryn 'lebensvoll, lebendig' 130, 461. — s.jyzvhryn. zyncyy (parth.) 'zur Hut, in Aufbewahrung; bewacht' 764. — s. hwzynyy. zyndg 'lebendig' 265, 304; pl. zvhmrt^n zyndg3n 535 (in soghd. Text). — s. jywndg. zyndkr 'Beieber, Erlöser' c 33 (Mani); s. Nam.-Verz. s.v. yyswc. — cf. }njyivg. zyr 'weise, klug', pl. 220, 351; elativ zyrdr 29. — s.jyryft. zyw- pr. st. 'leben' 457, 473. zywyn- pr. st. 'beleben'; part. pr. zywyn3g 32, 190.
118
W.
Henning:
Soghdisches Glossar1. -> >/?r- pr. st. '(her)bringen, einbringen'; impf. pl. 3 m'ßrnd 643. ->Jßrxsymync 'lüstern, unzüchtig' 568; b 9. — s. 3 ßrxsyy. »c 'irgend etwas' 545. — Neutr. zu ' -Öyh. J}dßryy 'irgendwelche Frucht bringend' 570. "öyh 'irgendwer, jemand' 545; }nyw ' }>yst M 583 II R 12. — s. trans. 'herbeibringen'; pf. pl. 3 "ytd'rnd 588. >yyfi- pr. st. 'wünschen, erstreben'; pr. pl. 1 iiyyöytn a 6, a l l . — s. ^^yöyy. JJ /r- intrans. 'geboren werden'; pf. sg. 1 >jtym b 38; part. pf. pl. J 3jytyytt S. T . II 574 s.v. >>z>yt. 3 fwn 'Geburt, Wiedergeburt; Sohn'; 3jwn f 67; pl. »jwnd M 172 V 6. 'Gehorsam' 687; >ms> 727. mtycy•> 'Wahrhaftigkeit' 614. -> ^mynyy 'Sommer' M 1 4 R 8 . > -myty 'schädlich, schädigend' b 30. '-ny- pr. st. 'hinführen'; impf. sg. 3 ' )nyy b 100. 'Wasser' 530, 721; M 1 4 R 2 4 ; HR II 99,3; Sb. P . A . W. 1907, 464; pl. obl. JJ ptyy 495. >>p>y 'Überdenken' a 10; M 172 R 5. 33 3 P y- pr. st. 'beachten, beobachten, bedenken'; pr. sg. 1 iip^ym a 10. 3} pyk 'imWasser befindlich, lebend ;Wasser-'; >>pyk ötw 512. "rwytky3 '(mit) Gierigkeit' 566. rwxs 'Begierde'; pl. "rwxst 566. JJ s- s. s. v. cyt-, >Hr 'Feuer' M 1 4 R 2 4 ; HR II 99, 4; Sb. P . A . W . 1907, 464; >Hr M 5 8 3 I R 2 ; J Hr xwrndy b 15; JJ> tr xwrndyy b 94. 1
3i
w - (Anfang eines Kompositums) 'gemeinsam, gleich' 540. J 'wöm'ndt 'gleiche Wohnung habend, zusammenwohnend' 540. > -zvqrsnyy 'Bez. der Säule der Herrlichkeit' 540; -> )wqrsnyh 540; "wkrsnyy 540. 'Kampf 755; >>xs f 69. ->->2 'Gier, Hyle' 665, 677; b 5; f 7 1 ; obl. >>zy b 12. >3zmyc 'gierig' b 9. " z n d 'Erzählung, Parabel' d 8. »zrm 'Verletzung' 483, 528; f 69. — s. pzv ^zrmy )h. zrmkryy 'verletzend, Verletzung schaffend' 483; pl. ' ) zrmkryy t 603. " z y r - pr. st. 1. trans. 'verletzen, kränken'; pr. sg. 1 }izyrm 483; impf. sg. 1 m}zyrw 538. — 2. intrans. 'verletzt, gekränkt werden'; impf. sg. 3 m'zyr a 1. ißj^xzvtyi s. ßj'xwty'h. ißjng^ryy s. ßjng'ryy. >ßnw- pr. st. 'erschüttert werden'; pr. sg. 3 '•ßnwtyy 490. >ßrwd 'Gewächs, Pflanze'; pl. >ßrwöt M 583 II V 13 (so zu lesen). — cf. buddh. w n ^ ß r ' w ö ^ chin.'Waldbäume' Vim.78; parth. 3brwd (in unveröff. Texten). 3 ßrxsy 'Unzüchtigkeit, Lüsternheit, Wollust' 568; a 6; s. } 'ßrxsymync. >ßt 'sieben'; geschr. VII 684, 685 bis, 686; e 23. >ßtH. 'siebzig' Z D M G 9 0 , 14 N. >ßtmyk 'siebenter' HR II 98, 8. ->öw 'zwei' c 7; )dzv) 'beide' 673; geschr. II a 5; c 32; f 46. — dw'zng^n 'zweifach' 525. ifcmböö (fem.) 'Welt' 566; obl. >fcmbdyy 687; ifcmböyyh 664. -fryn s. s. v. J f r y w n . ifrytyy (PPP.) 'gesegnet' M 5 8 3 I V 17; >fryty ibid. 7, 12; pl. 3frytyt 566; W.-L. II 569. frywn 'Gebet' S. 44 Ü ; 684, 696, 731; d 13; M 172 R 18 mp. >pryn); BSOS VIII 588. — >fryn (Fehler) d 3.
Die in diesem Glossar als 'Infinitive' aufgeführten Verbalnomina auf -ämande sind keine echten Infinitive.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch •fryvmcyq 'Anrufung, Gebet' e 26; J3 frywncyk M 172 V 5 (—mp. -pryn). 3 fsn- pr. st. 'streuen, ausstreuen'; part. pr. -fsnyh b 84. >ft>ö>n 'Bischof' ZDMG 90, 13 mit N. 6; pl. >ft>ö>nt 623. — Viell. Karabalgasun 22 (Frg. 8 Z. 5) -'[ßjf'Pnyh zu ergänzen ? Jftmzv adv. 'zuerst, an erster Stelle' 626; b 4; d 6. — s.ftmcyk. 3 jwn s. s. v. i3jvm. } kör- s. s. v. 3krt-. 3 krt- 'machen'; pass. 'gemacht werden, zugefügt werden; werden'; das Perf. des Pass. (^ktym usw.) in Verbindung mit einem erweiterten PPP. auf -tyy dient zur Umschreibung des Perf. Pass. von transitiven Verben, s. Jnxst-, jß >r-, pröwt-, pryt-; das Präsens des Aktivs (kzim^m usw.) verbindet sich mit einem PPP. auf -t bei schwerstämmigen, auf -t.Kb) bei leichtstämmigen Verben zum Ausdruck des aktiven Potentialis, s. jyt-, twyt-, ptfr^zvt und Komm, zu 727. — Besondere Verbindungen mit J krt-: s. > Jy >2, sytmtrytz-yy, xzvycq, zrnyy. Inf. >ktyy d 4, 7; >kty d 8, 11. PPP. masc. -krty in ^sf^r J krty s. s. v. Sf3r. PPP. fem. ->ktcJ e 14; s. auch n}qtyy. Act. Pf. Stamm 502. Act. pf. sg. 3 >ktwö>rt b 42. Act. pf. sg. 1 3krtwd'>rm 518; )ktzüqtv>hrm 701. Act. pf. pl. 3 >krtwVr>nd 706; >k6r>nd b 23. Act. pf. co. sg. 1 3ktw6}rn 610; qhyrmx3t 527. Pass. pf. sg. 3 >krtyy 542; >ktyy 547, 700; >kty 539; >q%yy c 23; I B 4981 f2. Pass. pf. sg. 1 >ktym b 14, 16. Pass. pf. pl. 3 )ktnd 688. Pass. pf. co. sg. 3 >kt>t 645, 682, 747; 3krtyy >styy x~>t 527, 645. Pass. pf. opt. sg. 3 ^ktyy y't e 12. Act. pr. st. kzvn-, qwn-, Imp. sg. 2 kzvn) d 13. Imp. pl. 2 kwnö> f 62. Pr. sg. 3 kvmdyy f 36; qwndyy 673; qwndtyh 670.
119
Pr. sg. 3 dur. qwndyskzvn W.-L. I 40, 18. Pr. sg. 1 kwn}m 728, 756. Co. sg. 3 kvm}te: 6; f 17, 23; qzvn''t e 4. Co. pl. 3 kwn^nd S. T. II 592 s. v. prdbrt. Opt. sg. 3 kwnyy I B 4981 a 2. Impf. sg. 3 kwn> b 57, 92; e 26; kzvnd> e 26; kzvnd>h W.-L. I 40, 16. Impf. pl. 3 kwn^nd M 583 II V 8; qwn^nd H R II 98, 4. J kstyy s. s. v. kstyy. } kt- s. s. v. >krt-. ^Wnyy 'Sünde(n)' f 9, 24. >kty> 'Handlung, Tat' 662; e 3, 14; ^kty'h e 11; iktyi (Abi.) f 10; gen.-obl. >kty>y 627. — s. Syr'ktyK ^mb^r 'Füllung, Sättigung' b 95; s. pw ^mb >r. ->ms•> s. s. v. J:> ms 3 . ^nc^y- pr. st. 'aufhören; eine Pause machen'; imp. sg. 2 }nc^y c 17. •>ncyr 'Feige' 517. Jnömyy 'Glied, Teil'; pl. }nömyt 560; W.-L. II 574 oben; >nömyyt M 14 V 18. -ndwxcn^k 'bekümmert' 510. 'ndwxs- pr. st. 'sich anstrengen, bemühen'; opt. sg. 3 3ndwxsyy 567—76; part. pr. J ndzvxsy 710. } ndyk 'Charakter, Charakteristikum, Kennzeichen' usw. f 91. 3 ndysn 'Nachdenken, Gedanke an etw.' 753. 3 ngrnd inf. 'zerschneiden, zerstückeln' 490, 500. — s .frkrnd. J nytyyh 'all, ganz' f 47; fem. }nyttc S. T. II 575 s. v. 3yc. inywn 'ebenso, genau so' f 62. hy-wnyy (part. pr. von >«/ 'zu-) 'Beieber, Heiland' M 172 R 3 mp. zyndkr). ) njmn 'Versammlung' d 1; obl. hrjmnyy 543; f 42. >njmnyq 'zur Versammlung gehörig' M 14 V 14. •)«sJc- pr. st. 'aufrichten, aufstellen'; impf, pl. 3 mns>c>nd HR II 97, 7; müssend ibid. 98, 3. 3 nspstqy> 'Eifer' M 14 V 23; >spstky> 727; W.-L. II 581. —s. Hpstyy. ^nsk^fyy 'Spaltung'; m3n 3nsk3fyy 542. — s. pskfs-, ptsk'/.
120 }
W.
Henning:
nit3y- pr. st. 'zeigen'; pr. sg. 3 >nst >yt I B 4981 f 5; pr. dur. pl. 3 ^nst tynd skwn BSOS VIII 585. 3 nsystyy 'bedrängt, bedrückt' (?) 493. — s. ptjystyy. 3 nwt 'Zuflucht, Schutz' b 77; M 172 R 5. — — s. pw3nwt. 3 nwyj- 'sammeln'; inf. ->nwypmndyy 649; 3 nwypmndy S. 43 Ü. } nxr 'Fixstern, scpSiov'; sg. nom.-akk. J nxr; obl. 3nxryy; pl. nom.-akk. ^nxrt; obl. }nxrtyy, 3nxrtyh, 3nxrty. Diese Formen belegt; s. Sb. P. A. W. 1910, 310. 3 nxrwzn = 3xrwzn Sb. P. A. W. 1910, 310. 3 nxst- trans. 'aufstacheln, reizen'; pass. pf. sg. 1 3nxstyy 3ktym b 13. 3 3 nxw n 'Bruch (des Gebotes)' 505 Nr. 10; f 20. 3 nxw3ypr. st. '(Gebote) brechen' 505 Nr. 10,11; pr. sg. 3 3nxw3yt 505 Nr. 10; co. sg. 3 3nxw3y3t f 19; falsch 3xw3yt f 15. 3 nxwnc 'Kampf 519, 670. 3 nxyj- pr. st. 'aufsteigen lassen'; pr. sg. 3 3 nxyjt 567. — Causs. zu 3nxz-. 3 nxz- pr. st. 'sich erheben'; impf. pl. 3 mnxz3nd 545. 3 nyw 'ander'; 3nyw 336yh 'jemand anders' 502, 522; 3nyw 3yäyy dass. 545; pl. 3nyt HR II 97, 5. 3 3 nz n- pr. st. 'bekennen'; co. sg. 3 3nz3n3t e 9; impf. sg. 1 mnz3nw 614. 3 pryw postpos. 'zusammen, mit' f 35; pryzv 3 BSOS VIII 584; Swn pryw 'mit 3 zusammen' 672; dn pryw dass. M 14 R 3—4 (nicht 'mit der *Erschaffung'). 3 3 ps k 'Kranz' HR II 98,11. 3 pst)w- pr. st. 'abtrünnig machen'; inf. (?) 3 pst3wyy e 20. 3 pstw- pr. st. 'sich lossagen' e 20; opt. sg. 3 3 pstwyy f 10. 3 rq 'Werk, Tätigkeit, Arbeit' W.-L. I 40, 14; 3 rk 567—76; W.-L. I 40, 18. 3 rsk 'Eifersucht, Neid' f 63. 3 3 r{ w 'Sikcuos'; pl. 3rt3wt 536; c 21; 3 3 rt wtt f 81; obl. 3rt3wtyh f 40. — Daneben (in Anlehnung an pers.-parth. 3 3 rd w) pl. 3rö3wt 623. 3 3 rt w frzortyy '1. Element' HR II 99, 2; 3 3 rt w frzortyy M 14 R 23.
-rt^wspy^h 'Gerechtigkeit; Electenschaft' I B 4981 f Ü = HR II 5 (Schreibfehler: 3 3 rt yspy3h). — s. Syti3rtwspy\ 3 3 rt wy3 dass. b 46. 3 rtxwst '3. Element' HR II 99, 3; J rtxwwst M 14 R 23; ^rtxwwst M 5 8 3 I R 2 . — Cf. N. pr. 3rtywst (soghd. Schrift): Sogdijskij Sbornik 41. 3 rty Partikel 'nun, so, da, und' 482, 544, 551, 605; b 61, 63; c 36, 38; e 2, 9; M 14 R 20, [V 27]; HR II 9 7 , 3 , 8 ; 98, 3 , 9 ; BSOS VIII 584 bis; 3rty 616; f 3, 5, 10, 22, 27, 31, 35, 36, 38, 42, 75; M 1 4 R 3 ; M 583 H R 13; 3rtyy e 18; W.-L. I 40,15 [so]; 3rtyy I B 4981 f 2 = HR II 5; 3rtyh e 21. — 3rtpr HR II 97, 12; 3rth5J, 3rtms, 3rtyms, 3rtynwkr siehe s. w . kö3, ms, nwkr. — Mit Pronominal-Suffixen: 1. 3rtmy, 2. 3rtfyy, J rtfyh; 3rtf, 3rtf usw., 3.3rtsy, 3rtysy; 3 rtsw, 3rtysw; 3rtyin siehe unter l.-m-, 2. -/-, 3. -f-. 3 3 sk tr comp, 'in höherem Maße' 553; b 33. 3 skw- pr. st. 'sein, weilen, entstehen'; s. auch s.v. ptsm3r; cf. skwn. Pr. sg. 1 3skw3m 647, 759; b 26, 33. Pr. pl. 3 3skwnd f 91; HR II 97, 8; 98, 1; BSOS VIII 584 bis. Pr. pl. 3 dur. 3skwndskn M 14 R 10. Co. sg. 3 3skw3t 582; d 7; 3skwt b 50. Opt. pl. 3 skwynd BSOS VIII 585 N . 2. Part. pr. 3skwndk [sie] S 40 II R 2, V 6. 3 skys3r adv. 'nach oben hin' HR II 97, 2. 3 skyy adv. 'oben'; pr 3skyy 'nach oben' 490. 3 3 sp s 'Dienst' BSOS VIII 585 N. 2. 3 3 sp syh 'Diener' b 92. 3 spnd- s. s. v. spnd-. 3 spstyy 'dienstbar' M I 71 (in einem Namen). 3 spstky3 s.s. v. 3nspstqy3. 3 sptsrwsyy 'im Gehorsam vollkommen' siehe n3 3sptsrwsyy. 3 sptyy 'vollkommen' 610; f 4 ; 3spty 649; 3 sptyh b 49. 3 spy 'Pferd' Sb. P. A. W. 1907, 464. 3 spyn- 'verdorben, besonders böse, verbrecherisch' ; pl. 3spynd f8. — s.spyn3w3. 3 3 stk njl 'knochen-?' b 37. 3 stryc s. s. v. stryc. 3 styy s. s. v. x-, 3 3 sf r s. s. v. sf3r.
Ein manichäisches Bet- und }
skzvr s. s. v. sy 3 . Hy Partikel 'und' 510 bis, [520], 532, 535, 543, 544, 567—576, 588, 625, 661, 662, 679, 713, 724, 756, 764; b 3, 40, 45, 53, 60; c 8, 19, 22, 42; d 5; e 6, 23, 25; f 63; M 14 V 19; M 172 R 2, 5, 9, 15, V 5, 6, 7, 13, 14, 15 [so]; M 583 I R 10, V 6, 11, 16; HR II 98, 4; 99, 4; BSOS VIII 587. — Hy S. 44 Ü ; 544, 605 bis, 662, 752; f 8, 9, 11, 15, 33, 34, 59, 61, 79, 81, 89, 91; M 14 R 5, 6 bis, 8, 9; M 583 I R 3, 11, V 2; II R 8, V 4, 5; W.-L. II 569 oben; HR II 98, 10 bis; BSOS VIII 585. — Hyy 569, 612, 623; a 9; b 47; c 13; Hyy S 40 II V 3, 4, 6; Hyh 544, 566, 577, 604, 638, 664, 731, 734, 738; b 73; c 15, 17, 20, 23; e 5; M 172 R 18; 3 tyh 736. — Als Hervorhebungspartikel hyy 696; Hy 754; Hy- f 52, 56; kw Hy rel. 'wo' HR II 97, 7; cw Hy rel. 'was' f 76; kyy Hy(y) rel. 'welcher' (Stellen s. s.v. ky); s. auch pHty. — c}nw H_y, kö3 Hy, m3yd 3ty, pr3w Hy, w3nm . . . . 3ty, wndn . . . . 3ty, yzti^r 3 ty siehe unter c3nw, kö3, m3y8, pr~>w, w^nw, wndn, ywH. — Hy ktH, Hy ms, J ry ny siehe unter ktH, ms, ny. — Mit Suffixpronomen: 2. 3tfyy, Jtfyh; 3tyfn, 3. Hysw; Hsy; Hysn siehe unter 2. -/-, 3. -s-. >wh 'oh!' b 55, 64, 79, 96. } wjyst- intrans. 'absteigen'; pf. praes. sg. 3 ->wjystyy Htyy 536; inf. J wjynd 508. — s. ßjyst-. ) wjyyst- trans. 'absteigen lassen, Wohnung nehmen lassen' 508; pf. co. sg. 1 Jzvjyystö^rn 623. — Causs. zu 3wjyst-. } wnglywn s. Nam.-Verz. >wr& 'dort' HR I I 97, 7. 3 wsty- pr. st. 'legen'; co. sg. 3 }wstyH_ f 25; impf. sg. 3 w^styy 525; e 23; wHty [so] M 583 II R 16. ^wswytm^n^ky3 'Herzenslauterkeit' 732 s. ->wswytyy 'rein, lauter'; fem. 3wswyc M 583 I V1,10,15; W.-L. II 569; BSOS VIII586. } wst- pr. st. 'treten'; impf. sg. 3 w)sl 634, 638; f 7 5 ; s. auch s . v . pHkrt. >wt3k 'Ort, Gegend'; ^wt^kq b 7 1 ; pl. >zvt>kt 566; W.-L. II 569. J
WW
S. S. V.
W-.
Beichtbuch
121
}
wx 'Sinn, Geist'; obl. 3wxy in cn3wxy 'aus (ganzem) Sinn' 730. 3 wxnz s. ^wxz-. J wxz- pr. st. 'abwärts gehen, sich hinabbewegen' 490; inf. J wxz 490; Jwxnz 490, 508; impf. pl. 3 w>xz>nd 490. >xrwzn 'Zodiakalkreis' f 37. — s. J nxrwzn. ixVwnd^r 'Machthaber, Herrscher' b 69; pl. obl. >xPwndHtyh BSOS VIII 585 N . 2. ^xsn^m 'Verzeihung' f 11. } xsnyrk 'Zeichen' 758; f 73. y xsp> (fem.) 'Nacht' M 14 R 9; acc.-adv. 'nachts' 697. — s. nymyxsp 3pJ scyk, xspncyk. 3 xswndyy s. J xwsndyy. } xsyspt ßyyy — 'Splenditenens' M 583 I R 6—7 ( L e n t z 'Glanzherrgott': sehr ungewiß) ; auch xsyspt geschrieben (M 178 II R 10, unveröff.). 3 xsywnky-> 'Herrschaft, Majestät' b 69. ^xty^k 'Feindschaft' f 55; }xty ~>q f 55. 3 xw3y- s. s. v. }nxw3y-, J xwsndyy 'zufrieden' BSOS VIII 585 N . 2; J xswndyy ibid. 584. } yöc 'irgendwas; irgendwie' 545; f 13; }yyöc 664. — Neutrum zu 3yöyy; s. -> 'c. Jydyy 'jemand, irgendwer', pl. 'Leute' 545; qt}m Jyäyy 'wer auch immer' 545; Jnyzv 3yöyy 'jemand anders' 545; pl. Cydyyt 545; xyd rydyt 'diese Leute' 545; pl. obl. 3ydytyh 545. — s. i:>6yh. } ys- pr. st. 'kommen; eintreten, geschehen';co. sg. 3 3 ysH f 13. } zprt s. s. v. zprt. ^zrmy^h s. s. v. pw^zrmy^h. 3 ztyw 'in Verbannung, verbannt' b 72. >zw 'ich' (Nom.) 482, 551, 631, 657, 675, 703; b 67. — Obl. (einschließlich Acc.) mn> 504, 541, [557], 592, 712, 745; b 2; mn% 580, 600; W.-L. II 574 oben. — siehe -m-. c
sp:>ö 'Heer'; obl. csp3öy 519. sprxs 'Sprossen, junge Zweige' 573; a 8. c spwrnw adv. 'vollkommen' f 53. c spwrny)q 'Vollkommenheit' M 14 V 2; obl. c spwrny^kyy 627, 635. c stßtyyh 'grausam' oder 'Grausamkeit'? 525. — = 'hart, grausam', -p\.ob\. stßtyty b 85. c sxnd- pr. st. 'verhöhnen' 716; s. s. v. qHsxndyy. c st- pr. st. 'stehen, sein'; pr. sg. 3 rycy b 78. c
122
W.
Henning:
c
ycy s. s. v. cst-. Cydyy s. s. v. 3ydyy. c yjn 'würdig' b 42; f 78. c ym s. s. v. x-, c ynyy 'dieser' b 43; M 14 V 15; HR II 29, 92; I B 4981 f 3 [so], c yt- trans. 'nehmen, erhalten'; pf. sg. 3 c ytö>rt b 67; plqpf. sg. 1 cytß>rzv b 67; suppl. pr. st. J J s - b 67; imp. sg. 2 c 19. r ywl 'ein' 527 bis, 735; d 7; geschr. / a 6; d 4. — (yw cyw 'je ein' HR II 98, 2, 3, 4; Cyw qVm f 29; I kö>m 611; m3 'von mir' f 88; cn c>m> 538, 644, 681. c>nw 'wie' 476, 547, 628, 650, 738; b 1; c-niu Hy- 'wie auch' f 60; 'gleichwie'
Beichtbuch
123
S 40 H R 3. — 'wenn' c 14, 24, 36; d 11; f 43; c}nw Hy 'wenn nun' f 7. cyn-> 'Seide'; gen. cyny3 527. ckn-c 'woher?' in cknyc pyö3r 'warum?' b 66, 81. cn praep. 'von, aus, infolge von, mit Rücksicht auf, wegen' 510, 516, 525, 544, 566, 605, 605, 607, 608, 621, 639, 640, 662, 693, 711, 718, 722, 745; b 44, 45, 61, 70, 85, 99; c 18; d 1, 6; e 20; f 7, 8, 9, 39, 40, 41, 46, 79, 80; M 583 I R 15, 17, I V 1 — 17 passim, II R 7; M 14 R 22. — Vor Inf. = 'zu' 657—662; f 5 . — cwn M 5 8 3 I V 6. — Zusammengeschrieben cn3zvxy cnmJny 730 s.; cn c>m) s. s. v. c}m}; cn . . . ßyks^r, cn . . . . qyr3n, cn . . . . pyöJr s. s. w . ; cf. ckn~>c, cndr, cymyöyy, cywnd, cyzvyö, cyzvyöyy. cn^zoxy s. s. v. 3zux. cndn 'wie sehr, in welchem Maße' S 40 I I R 1. — s. wndn. cndr praep. 'in, hinein'; postpos. f 90; cyndr 667; postpos. BSOS VIII 584; als Praeverb bei ptmwyt-. — s. cyndrcyk, cyts^r. cnm^ny s. s. v. m J «. *crdp Wyk 'vierfüßig'; geschr. IVp'dyh 507. csmyy 'Auge'; acc. csmzv 657, b 59. csnd3k 'Getränk' 592. ctpr 'vier' S.47 Ü ; ct/V HR II 97, 6; geschr. IV: 725, 726. ctprmyk 'vierter' HR II 98, 6 (= W.-L. II 569); ctfHmyk ibid. 99, 1. cw 1. rel. pron. 'was' 565, 700; el2; 'was auch immer' f 36; BSOS VIII 584; cw Hy 'was' f 7 6 . — 2. interrog. pron. 'was?' 759, 763; f 76; 'warum?' 765, 767. — 3. conj. 'weil, da' b 34; 'wenn' 501, 521, 524, 589, 631, 657, 692, 745; b 8, 27; cww 504, 529, 540, 567, 583, 675, 692, 729. cwn s. s. v. cn. cxVpd 'Gebot' S. 31 Ü ; S . 3 3 Ü ; cxPpöd M 14 V 20; cxVpt a 4 ; b 46; f 1, 15, 18, 27; cxPpt f 23. cxppdm^x 'Gebotemonat'; obl. cxPpödm^xy HR II 66 (s. oben p. 9). cymyöyy 'davon, hiervon' b 88-, d 2. cyndr s. s. v. cndr. cyndrcyk 'inner, innen befindlich'; pl. cyndrcykt 671.
124
W.
Henning:
cyts}r postpos. 'in' 601. cytyy 'Dämon'i pl. cytyt e 21; pl.obl.cytytyy 672; cytyt yh 678. cywyd 'hiernach, danach' b 88; f 12, 32. cywySyy dass. c 18; d 5, 9; cyzuyöy d 3. cywnd 'von dem, von da'; cywnd mrts^r 'von da an' b 42.
öß>r 'Gabe' 751; f 3 4 . dßrt- trans. 'geben' 506 N.; cf. s. w . nmyzysn, nw^rt, ryj. Inf. ößryy 738. Pf. sg. 1 ößrtzv ö>rm 503. Pr. sg. 3 ößrty M 583 II R 1. Pr. pl. 3 dur. ößrnd skivn BSOS VIII 585. (Vm (fem.) 'Geschöpfe, Lebewesen' 498, 563; Co. sg. 3 dßr}t e 18. J} ßr b 86. adj. b 83. Impf. sg. 1 ö >ßrw 679. ?) HR II auxil.: in Verbindung mit einem PPP. 97, 5; abl. ößr>h 510. — PI. ößrt> 676; auf -tw bei leichtstämmigen, auf -t bei HR II 97, 12; öbrt> (statt ößrt>) HR II schwerstämmigen Verben zum Aus97, 4; pl. obl. ößrty >b 648; ößrty > S. 42 druck des aktiven Perfekts, s. (leicht1) 3 Ü ; ößrty3 als acc. nach pr 669. krt-, ößrt-, fsmt-, jyt-, ptrst-, ptsyt1 J} 3 c und (schwer ) yt-, wjyyst-, yt-, ößtyk 'zweit, ander' 533; S. 3 4 Ü ; M 14 V17; ßyrt-, fsqwxt-, prkst-, ps^iot-, psyt-, M 583 I R 4; dößtyk a 12; dat.-obl. in } c ptcyt-, ptxryt-, sm rt-, xwrt-; in Veryzv ößtykyy 'einander' 735. bindung mit dem erweiterten PPP. auf ößys 'Beschädigung' 483; 529; f 13; s.pwößys. -tyy zum Ausdruck des Perfectum praeößys- pr. st. 'quälen, Leid zufügen, schaden'; sens, s. ptcyt- b 46, ptmwyt- 488/9. pr. sg. 1 ößystn 483; part. pr. ößysnyy Imp. pl. 2 ö>rö f 57; BSOS VIII 588 488. so zu ergänzen. (5mJJn 'Wohnung, Haus' 540; obl. [dm^wjy] Pr. sg. 3 ö>rt 564; b 42, 67; ört b 74. 718. — s. >>wöm>ndt. Pr. sg. 2 ö>ryy 540. ön s. s. v. öwn. Pr. sg. 1 rm502,504,510,519,524,526, öpyr 'Schreiber, Verfasser' 524; M 14 V 25. 531, 576, 632, 642, 701, 719; b 41, 48. 3 öpyry h 'Schreiben, Schreibkunst' 524. Pr. sg. 1 dur. ä-rmskwn 489, 692. örtyc 'Schmutz, Mist' / 8. Pr. pl. 3 ö>r>nd 706; Ö>rnd 507, 588; ös> 'zehn' HR II 97, 2, 9; ös>zng>n 'zehnfach' a 7; HR II 97, 3; dr>nd b 23. f 8 s. Pr. pl. 1 dur. öö^rymskwn b 46. öst> (pl.) 'Hände' 662; loc.-obl. östy> 526; Co. sg. 1 ö>rn 604, 610, 624, 677; b 12. dsty% 525. Opt. sg. 3 (Vryy f 8. Öst >zuc 'Armut' 633; M 14 V 22; öystwc Impf. sg. 1 (Przu b 67. BSOS VIII 586 N. 5. ö>rwq 'Holz' 498; Sb. P. A. W. 1907, 464; ötw "(wildes) Tier'; J>pyk ötw 'Wassertier' ö^rwk ibid. 463. 512; pl. öötystt 512. ö^rwkynyy 'pflanzlich'; fem. ö^rwkync 498, ÖWJ S. S. V. ^öw. 563. öß>nzq>wyy 'Dicke' HR II 97, 9 (so, als ein öw>ts 'zwölf' M 14 V 17. Wort zu lesen). — äve- (buddh. ->«;•> A) öwyt > 'Tochter' e 22; Sb. P. A. W. 1910, Ab str. zu ößanze (< dßanzak); sariqoli 308 N. 1. diwez 'dick' T o m a s c h e k Pamir. Dial. öwm 'Schwanz' / 8. 10; av. bqzah- 'Tiefe, Dicke' < *d3bqzah- öwn praep. 'mit' 677; öwn . . . . }pryw 'zu(irrig Air. Wb. 962; NB. Pehlevisammen mit' 671; ön . . . . }pryw M 14 Übers. zu av. chbqz-, ddbqzah-: stawr = R 3; ön d 4. 'dick'). öwtyy 'Wasserkrug'; 33p öwtyy 530. 1
Oder wenigstens so gebraucht.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch dyb s. s. v. mwhrdyb. öyßnw 'beide, zwei' BSOS VIII 584. öyöm 'Diadem' HR II 98, 10. dymydd 'in, an diesem" b 88; so M 14 V 24 zu erg. (*myäd 'dies' existiert nicht). 6yn 'Religion, Kirche' 623; f 6, 29; BSOS VIII 585; obl. dynyh 621; dynyy e 20; f 90; äynyy frn s. Nam.-Verz. öyn^ßr 'Electus, Denäwar'; dyn^ßr3 b 44; b 42—48. dyn^ßr^nyg (rtf b 72; >rtfyy b 86; >rtfyh b 100 (zu >rty). — HJyh b 82, 98; HJyy b 5 7 ; I B 4981 a 1 (zu Hy). — -fn pron. suff. pl. 2: Hyfn f 60. fny- pr. st. 'aufopfern, zurückstellen, verzichten lassen'; co. sg. 3 fny^t f 15, f 18. fr^k adv. 'morgens, früh' 697. fr^mync- pr. st. 'ablegen, ausziehen'; pr. sg. 1 [fr3my]ncm 516. — s. ptmwyt-. fr>skyr>n 'Süden' S 38 (Izv. 1912, 27); Hs. falsch pr3s-. fr3wycyh 'Vergeßlichkeit' 605; b 78. fry^z- pr. st. 'beginnen'; imp. pl. 2 fry}zd f 72. frynJ 'Art, Gattung' 767; M 14 R 5.
125
frkrnd inf. 'zerschneiden, zerstückeln' 501. — s. 3ngrnd. frqyr- pr. st. 'gleichgültig sein (gegen: cn)'; pr. pl. 3 frqyrnd 605. frkyrn 'Gleichgültigkeit' 605. frkyrny 'gleichgültig' 605, 690. frkyrnyky3 'Gleichgültigkeit' 605. frm>n 'Befehl' S . 4 7 Ü ; [725]; b 2; frm> 'K S. 39 Ü ; prm'n. M 172 V 8 (Schreibfehler? Oder adj. parmänT). frm' t- trans. 'befehlen, (autoritativ) sagen' Inf. frm3y d 3. Pass. pf. sg. 3 frmHyy xcy 729. Imp. sg. 2 frm^y e 17. Imp. pl. 2 frm3yä d 8, 10. Pr. sg. 3 frm>yt 476, 547, 629, 651, 738; frm'yt S 40 I R 2. frn 'Glorie, Majestät', auch als 1.'Seelenglied' ; 624; a 1; M 14 R 27; dynyy frn s. Nam.-Verz. frnxwndky3 'Glücklichkeit' BSOS VIII 586 N. 4; frnxzvndtky3h ibid. frnxwndyy 'glücklich, viaKapio?' f 50 bis; fem. frnxwndc 491; M 14 V 22. fr st- trans. 'ausführen, vollenden'; pass. pr. co. sg. 3 frstyy wß3t c 37. — s. n3frst. frtr 'mehr, weiterhin' usw., e 12. frwrtyy s. s.v. -Vr'zu frwrtyy. frxrws 'ängstlich' 690. frxw3k 'Zerbrechung, Zerstückelung' 505 Nr. 6. fry 'lieb'; voc. fry3 b 56, 65, 80, 97; f 3. fry- Meliorativ-Präfix, ~ av. hu-, 623 N. fry3nfrytr 'allerliebst' M 172 R 3. fryrw3n — mp. hwrw3n 'gutseelig' 605, 623. frys- pr. st. 'senden, entsenden'; pr. pl. 3 dur. fryVndskvm BSOS VIII 585. frystyy 'Gesandter, Apostel, Engel' d 4; fry sty c 38; frystyh c 20; fry Utk [sie] S 40 I V 3; pl. frystyt HR II 97, 7; frystyyt ibid. 97, 1. — s. auch Nam.Verz. s. w . frystg, prystgrwln. frytH 'Liebe' 626, 632; M 14 V I ; fryytH M 14 V 12. fsyt- trans. 'dressieren, lehren'; pass. pf. pl. 3 fsytyt xnd 544. fswx 'Meile, Parasange' [so] HR II 97, 10, 12. fsqwxt- trans. 'hineinstoßen'; pf. co. sg. 1 fsqwxtß3rn 604.
126
W. H e n n i n g :
fsmt- trans. 'schicken'; pf. sg. 1 fsrntw) )rm 719. fst- trans. 'fragen'; pi.fstw 63r- c 37; pr. st. ps-: impf. pl. 3 ps3ndt 612. ft>r 'viel' 528. ftmcyk 'erster' 626; f 68. — s. }ftmw. fy3tr adv., comp, 'mehr' 553; b 34; cf. mp. fräydar Mir. Man. II. y^özvq 'Thron' HR II 98, 10. y>w 'Rind' Sb. P. A. W. 1907, 464. yßtyy (PPP.) 'angestrengt, mühevoll' f 79; s. ymbn. ydy> 'Häßlichkeit' (?) f 64. ymbn 'Mühe' / 79; acc. M 178 I V 21 (zit. S T . II 583 s . v . ympn); obl. ymbnyy f 79. ynd3k 'böse; Böses' 513; b 19; e 3, 14; f l O , 16. ynd3kryy 'Böses tuend, böse' 556. yr^myy 'Besitz, Reichtum, Schatz' 680. yr^n 'schwer' 487; b 48. yr3ndyy 'erzürnt, ergrimmt' 644. yrß s. s. v. yrf. yrß- pr. st. 'wissen'; imp. sg. 2 yrßJ f 3 . yrß^k 'wissend, weise'; pl.obl. yrfPkty f 90. yrphy* 'Weisheit' M 14 V 3, 13; y[rß]>ky> [so] I B 4981 f 4; yrß>qy~> BSOS VIII 585; yrß>ky>h M 172 V 1; obl.yrß>ky> c y 627, 637; yrß>ky> als gen. M 172 R 11. — s. mndyrß^kyi. yrf 'viel, viele' 545; b 2 1 ; e 3, 4, 6, 7; yrßzng^n 'vielfältig' b 51. yryk 'Schlamm'; obl. yrykyy 496. yryzv 'Selbst, Seele', auch 'Leib' (488); jzvndy yrywy (obl.) 'Lebendige Seele' f 82, cf.gryw jywndg Nam.-Verz.; yryw n^syy 'SeelenVerderbnis' 546; vom 'Selbst' des Lichtvaters obl. yrywyy M 583 I R 17, V 9, yrywy ibid. I V 4, 14. — yryw M 14 R 25 (»der Seele Grundlage und Selbst«); obl. yrywy 640 ('Selbst' oder 'Seele'); yrywyy 516 ('Selbst'); a 11 ('Körper').— s. pVyryw. yryy 'Berg'; smyr yryy (gen.) 489. ysnyy 'stinkend'; pl. ysnd) f 57. yw- pr. st. 1. 'nötig haben, bedürfen' 552; co. sg. 1 yw3n 552. — 2. 'nötig sein, sollen'; pr. sg. 3 ywt d 4; d 7. yw}n 'Sünde' e 9; yw3:>n 615.
yw}nkryy 'sündig, Sünder' 619, 688; b 4; yw}nkryh 646; elativ yw^nkryystr 554. ) yw npys[ 'vor Sünden schützend' b46. yiu'nw )cyy 'Sündenvergebung, Absolution' 532-, e 8; f 6 ; yw>nw>cyh f 2. ywßt- trans. 'preisen, loben'; pass. pf. sg. 3 ywßtyy xcy M 172 R 2, 8, 15 ( ~ mp. c stwd). — s. pcyivßt-, ywßty} 'Lob, Preis' M 172 V 13 ( ~ mp. ^st^ysn [so]). yws 'Ohr(en)' 658. gy}n s. s. v. tngy^n. yyr 'spät'; comp, yyrtr 'später' c 8; yyrtr f 12, 32. yysyp 'Schaden' 523, 706; b 22. pr
'Gift' b36\ b 85; S 40 II R 3 ; obl. pryy 639. j }rnyy 'giftig' b 36. j'jy- pr. st. 'reden'; pr.pl. 3 j:'ynd BSOS VIII 584. — ehr. z^y-; mp. dräy-, j ß ' t - trans. 'belecken (von Flammen)'; pass. pf. sg. 1 jßH_y }ktym b 16. jy-r 'Kohlen' (?) S 40 II V 4. jyrt 'rasch, schnell' e 22. jyt- trans. 'haben, halten; erhalten, wahren', s. auch xwsndyi, xwycq. — Pf. sg. 1 jytwd^rm 523, 526, 632, 641; pf. co. sg. 1 jytwS^rn 677; pr. pot. sg. 1 jyt3h kwn^m 727; pr. pot. sg. 1 dur. jyt^h wß^mskwn [so] a 5. jyw 'sehr' 510. jyyrt- trans. 'rufen, nennen'; pass. pr. co. sg. 3 jyyrty wßH c 15 (unsicher); pass. pr. sg. 3 jyyrtyy W.-L. I 40, 13. jkryy 'böses tuend, sündhaft'; elativ jkrystr 555. jmncyq 'zeitgemäß, rechtzeitig' 571. jmnw (neutr.) 'Zeit; Stunde' 483; M 14 R 10; pl. jmndJ M 14 R 2, 6; pl. obl. jmndy' M 14 R 1. — s. m' xjmnw, myhrjmnw, wrmztjmnw. jn> 'Wissen' 525 bis; W.-L. I 42; I B 4981 f 7. jw>n 'Leben' 514, 534-, f 8 4 ; M 14 R 25, V 18; obl. jw>nyh b 99. jw^ndyy 'lebend, lebendig' 534; jzvndy f 8 2 ; jwndyh M 172 V 15. jwk 'heil, ganz' 516; f 23. jtoky> 'Heil' 516; M 172 V 5 mp. drwd).
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch jwqy }mync 'des Heils teilhaftig' M 172 V 6. jwndy s. s. v. jw}ndyy. jwtyJ 515. jyst- Peiorativ-Präfix 606. jysVwc 'Haß' 633; jystwc b 18. jystm}nky}h 'böse Absicht' 606, 693. jystrw^n 'böswillig' 606, 691. jystrw3ndy-> 'Böswilligkeit' 606; jyystrwndy 712; s. systrw^ndty). jywndg s. pers.-parth. Gl. q'ydJ
(fem.) 'Papier'; abl. q )ys 'Schwein' 766; k>s Sb. P . A . W . 1907, 464; obl. k>syy f 8. qH.sxndyy 'scherzhaftes Verhöhnen'; pl. q3tsxndytt 716. kßn 'gering, wenig; ein wenig, ein bißchen' c 16; d 7. qßnyy 'kurz, wenig' d 10. kö> 'wenn, wann' 605-, d 7; S 40 I R 4; Hy- 'als' f 71; 3rth5J 'und wenn, wenn aber' f 12; >rtkö> f 16. kS3m 'wer auch immer, was auch immer' 495; qt3m >yöyy 545-, qt3m >>öyy BSOS VIII 584; r yw qt^m 'irgendweich' f 2 9 ; I kiPm 611; interrog. 'von welcher Art? was für?' 761 (qd^m). qd^r- s. s. v. J krt-. qdryy 'jetzt' 758. qmbwnyh 'Minderung' 546, 587; qmbwnyy 643; kmbwnyy 635; kmbwny b 22. kmbyy 'minderwertig' 546; pl. kmbyt ZDMG 90, 16 N. 2. qn- pr. st. 'graben'; inf. qnyy 494, 490. — s. yknyy. qnck 'Kind' e 22; kticy, qncyy, kncyk 'Mädchen' e22. krjy3wr 'wunderbar' HR II 98, 9. qrm '(in religiösem Sinne schlechte) Handlungen; Karman' 516. krmswhn 'Absolution' 532, 617, 707; qrmswhn 532, 552, 683, 748; a 3; f 11, 26, 31, 43; obl. krmswhny f 27. qrnw^ncy3 'Kunst, Künste' 562. qrs- pr. st. 'Furchen, Linien, Kreise ziehen'; impf. sg. 3 qrws e 24.
127
krsn '(schöne) Form, Gestalt; Schönheit' b 40, b 51. — s. 3,wqrsnyy. 3 krsn w 'schön' b 40. qrsn>wty> 'Schönheit' b 40; M 14 R 26, V 19. qrws s. s. v. qrs-. -kryny '-machend' b 50; s. syr}krty 'krynyy. qVwrzyy 'landbebauend'; q. mrtyy 'Ackerbauer' 570. kstyy inf. 'säen, pflanzen' 567—76; a 10; ksty 570; 3 kstyy 567—76. qt 'daß' f 90 (kt); I B 4981 a 3; Rede oder dgl. einleitend 757; e 17; W.-L. I 40, 17 [so]; kt 605; k[t] S 40 I R 2. qt,m s. s. v. kö^m. kVr }'oder' 495; 3 Hy kt^r 'oder (auch)' f 30; ty kt r 'sive . . . . sive' f 74. qtskndm^nky^h 'Absicht zu schaden' 521, 694. qtsndy 'Zerstörung, Verwüstung' 521. ktyßryk 'auf den ktyßr (Hausherrn, Hauspfleger) bezüglich; hauswirtschaftlich' 567—576. ktyy 'Haus', s. ßndktyc. kw1 rel. 'wo'; kww 579; kzv H.y HR II 97, 7. km" praep. 'zu, in Richtung auf, hinein . . . in' b 62; f 56; kzv . . . s3r dass., auch als Dativ-Bezeichnung 733; c 19, 20; e 25; M 583 H R 8; kww . . . s>r M 14 R 2 ; kw . . . prm 'bis . . . nach' M 583 II V 14. qwc> 'Mund' 518; kwc3 660. qwcyzprtyJ 'Reinheit des Mundes' (4.Electengebot) M 14 V 22. kwjpy}k 'Eifer, Sorgsamkeit' 727; qwjpy3k 727. kwn-, qwn- s. s. v. 3krt-, kwr 'blind' b 59. kwtyy 'Hund' 766; kwty Sb. P . A . W . 1907, 464. ky 1. Relat. pron. 'der, die, das' 488, 556, 764; f 8 , f 82; I B 4981 f 4 (¿[>0); kyy [485], 536, 593, 621, 626, 665, 721, 760, 761; b 32; M 14 V 6 ; M 172 R I O ; W.-L. I 40, 13; I B 4981 a 4; ky als Relativpartikel b 6. — ky(y) 3ty (in verschiedenen Schreibungen) 664; b 77, 84, 89; e 2, 10; f 7 7 ; S 4 0 I I V 5 ; I B 4981 a l ; HR II 97, 2; 98,1; W.-L. II 569 oben; BSOS VIII 584. — 2. Interrog. pron. 'wer?'; ky b 73, 86; kyy b 51, 55, 72, 73, 82, 91, 98, 100; f 7 5 ; kyy H- b 57; gen. ky3 758, 762; f 7 3 . qyn 'Rachsucht' b 17.
128
W. H e n n i n g :
qyr}n 'Seite, Richtung', besonders 'Himmelsrichtung' M 583 I V 3; kyr>n M 583 I R 16, V 8, 13; ctpr qyr^n HR II 97, 6; s . s . w . fr^Skyr^n, nymyd, p~>s, xwrsn, xwrtxyz. — cn . . . . qyr}n 'von aus', 'von Seiten' 745. kyrmyy 'Schlange, Drache' b 90; S 40 II R 4, 6; kyrmy und kyrmyy Sb. P. A. W. 1907, 464; cf. L ü d e r s Sb. P. A. W. 1933, 1020 (wo auch qyrmyh [so] belegt). qystyc 'Saatfeld' 570; obl. kystycy 570. kyiu>n 'Saturn' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. -m- pron. suff. sg. 1; }rtmy 642; c^m3 'von mir' f 88, in cn c>m> 538, 644, 681. m- 1 Imperfect-Praefix bei Verben mit Praeverbien 3n- und J->- 538; s. s. w . }}ßr-, zyr-, >nxz-, ^nz^n-, m- 2 Stamm eines Demonstrativ-Pronomens 'dieser' 566; sg. mwnw. Var. zu 59—62; 665; c 25, 39, 44; d 11, 13; e 10; M 14 R 21, V 18; fem. m^n^ 566; pl. myVnd 621; b 7; Z D M G 90, 16 N. 2. — s. cymySyy, dymyöö, nymyd, prymyö, prymynd. m>n 'Sinn, Geist, Herz' 624; M 14 R 2 8 ; m^n 733, 735; mJw }nsk}fyy 'Sinnesspaltung' 542; obl. in cnm^ny 'aus (ganzem) Herzen' 730, 731. — s. ^wszoytm^n^ky3, jystm ^nky )h, qtskndm^nky}h, mndm^nkysyrm^nyy. m^n 3 s. s. v. m- 2 . m^ncyk 'geistig, Sinn-' 601. m^nprm^tyy 'Denken' 623 N. m3nwk 'ähnlich, vergleichbar' 721. m^nyst^n (mpers.) 'Kloster'; obl. m }nyst tnyy f 41. m^rönyy 'memoria' M 172 V 16 (— mp. m^dy^n 'Gedenken, Denkschrift' usw. 1 , nicht 'Element'). — ehr. m3rdny S . T . II (mrt^ny) 'Tapferkeit' davon zu trennen). m^sk 'Grundlage' b 7; d 16; viell. f 86; m>sq M 14 R 24. m J f 'Mutter'; gen. m i } t [sic] M 172 R 17. m>x 'Mond' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. — 'Monat' S 40 I R 1, V 4 ; obl. m>xy S 40 I R 3; s. cxPpdm^x. m^xßyyy '(Mondgott >) Mond' 724; S 40 I R 5. m^xjmnw 'Montag' 724; BSOS VIII 588. m^xjmncyk 'Montag-' 724, 746; S. 46 Ü . 1
m'yt5 'so' 600; b 49; f 60; m>yd >ty(-) 'auf daß' f 54, 67. mö}n eine Pflanze; pl. obl. mö^ndyy 574. myzvn 'all, gesamt, ganz, vollständig' 562, 623; a 5; S 4 a 2 (Izv. 1907, 177); Cyw mywn zvß^t 'ganz und gar möge sein' M 172 V 12. mhystk (< parth.) 'Presbyter'; pl. mhystkt 623. mkVsyk 'Anhänger des Mikläs'; pl. obl. mkPsyktyy Z D M G 90, 17 N. 2. mkr> 'Affe' Sb. P. A. W. 1907, 464; cf. L ü d e r s Sb. P . A . W . 1933, 1020. mn3 s.s. v. Jzw. mnd- Negativ-Praefix, v. sqq. mndyrß^ky3 'Unwissenheit, Torheit' 525, 637. — s. yrß^kyK mndm^nky3 'Unachtsamkeit' 541. mndxwpyy 'unschön' b 11, 28 s.; mndxwpyh 661. — s. xwp. mndzprt 'unrein, unsauber' f 58; mnzprt 583. mnq 'gleichwie' (??) / 52. mnqxww f 52. mr3z 'Arbeit' 540; mr)z mrtyy 'Arbeitsmann' 540. — cf. 3. soghd. Mondstation CjlJ» (Beruni, Chron. 240). mrc 'Tod' 520; mrc ßnd3m 'Todesstrafe' 645. mrcyny 'tödlich, Todes-' b 5; b 35; fem. mreyne b 5. mrö^spnd 'Element'; pl. mrö^spndt M 583 I V 2; pne mröhpndtt 484; pl. obl. mrd^spndtyy a 9; mrä hpndtyyh f 45; mrö^spndtyh M 14 R 22. mryyy 'Vogel; Huhn' Sb. P . A . W . 1907, 464; pl. mryyst 511. mrtsyr 'bis hierhin, bis jetzt'; cywnd mrts}r 'von da an, von da ab' b 43. mrtxm^nyh 'menschlich' b 39. mrtxmyy 'Mensch(en), Leute* 516, 534; e 2, 10; M 14 R 19, V 14; mrtxmyyh 662; mrtxmyh M 14 R 20, V i5, 27; pl. mrtxmyt 505; mrtxmyt 605; pl. obl. mrtxmytyy 753; mrtxmytyy BSOS V I I I 584; mrtxmyty ibid. 585. mrtyy 'Mann' 540, 570; mrty 540; mrtyy S 40 II R 5. ms 'auch, ferner' 514, 527, 558, 600, 647, 684, 700, 749, 754, 765; b 27; HR II 97, 11; BSOS VIII 588; Hy ms 'und auch' S 40 II R 4; Hyy ms S 40 I V 3—4;
Arm. gundn matean ( H ü b s c h m a n n Arm. Gr. 192) = 'Gedächtnistruppe' (—'Traditionskompanie').
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch ->rtms 'so auch, und auch, und ferner, sogar' 582, 619; HR II 97, 1, 5; >rty ms f 38, 40, 62. mstk3ryy 'berauschend' 591. msy^tr (comp.) 'größer' M 14 R 7. mwhrdyb (parth.) ' Siegelbrief'; gen. mwhrdybyy c 36 s. mwj^q 'Lehrer'; pl. mwj}qt 623. mvmvi s. s. v. m-2. mws 'Maus' Sb. P. A. W. 1907, 464; S 38 (Izv. 1912, 27). myd 'Tag' d 7; als acc. temp. 'tags' 698; myydö M 14 R 4, 9; obl. myöyy f 71. — s. myökryy, nytnyö2, ptmyöyy. myö>n 'Mitte' M 14 V 15. myö^nyy (loc.-obl. von myiPri) postpos. 'inmitten, zwischen, bei' 527, 544, 699; myd^nyb 673. myScyq 'dem Tag zugehörig'; myyöcyq M 14 R 1. mySkryy 'ein(es) Tag(es)' 714. myhrjmnw 'Sonntag' 724-, BSOS VIII 588. — s. myr. myhry^n 'Anhänger des Mihr'; pl. myhryJnd ZDMG90, 17 N. 1. myn- pr. st. 'weilen, bleiben, sich aufhalten, wohnen'; pr. sg. 3 mynd b 91. myn}ndyy '(in der Welt) weilend' M 1 4 V 17, 24. — L e n t z '(denkend,) geistig'. -myrtc, -myc Adj.-Suff. b 9. myr 'Sonne' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. — s. myhrjmnw, mysyy ßyyy. myr- pr. st. 'sterben'; opt. sg. 3 myryy S 40 II R 6. myVnd s. s. v. m-2. mysyy ßyyy 'Gott Mithra' (= 'Sonnengott') 724; M 583 I V 8 ; mysyy ßyyyh ibid. I R 12; msyßyyy [so] M 14 R l l . — s. myr, xwrßyyy. myw 'Tiger' Sb. P. A. W. 1907, 464; cf. L ü d e r s Sb. P. A. W. 1933, 1021. mzyx 'groß' 568; a 6; b 47, 90; f 55, 57; W.-L. 140, 17; I B 4981 f 4 . mzyxy> 'Größe' f83. «-> prohibit. Negation 544 bis; f 58; = 'damit nicht' f 63. — s. ny. n J 3 sptsrwSyy 'nicht im Gehorsam vollkommen' 687. n}ßrtpcxwnyh 'Tadel nicht ertragend' 687. n}frst 'nicht ausgeführt, unbearbeitet' c 37. Phil.-hist. Abh. 1936. Nr. 10.
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n3j- pr. st. 'sich zusammenkrümmen'; pr. sg. 2 n'jyh b 60. n>k 'Drache' Sb. P. A. W. 1907, 464; cf. L ü d e r s Sb. P. A. W. 1933, 1020 s. n^qty 'ungetan' (auch 'Silber'); fem. wJgi[cJ] e 14. n>ktynyy 'silbern' BSOS VIII 585 N. 1. nym 'Name' c 14. n3mryh 'süß' b 85; comp. n3mrtr 662. n^syy 'Verderben'; yryzv n3syy 'Seelenverderbnis' 546. « J Z Ü - trans. "(den Kopf) schütteln'; pf. n^wd^r- 490; pr. st. n}w- 490. n>xyö 'Planet Venus' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. nßndyh 'Zügel' b 13. nßtyy 'feucht; das Feuchte' 486, 491, 500; nßtyy f 5 9 ; fem. nßtc>h 486. nywdn 'Kleid' HR II 98, 10. nyws- pr. st. 'hören'; imp. sg. 2 nyws f 88. nywVk 'Hörer (auditor)' f 4; obl. nywVky f 30; pl. nywVkt 623; nywPkt f 33, 82. nywsk^ny 'Hörer-; einem auditor gehörig' b 38. nm^c 'Verehrung'; nm^c ßr- 'Verehrung darbringen' c 21; ßyyy nm}c 'Gottesverehrung, Gottesdienst' f 33. nm^nkyn 'reuig, reuevoll' b 25. nmb 'Tau' 577; obl. nmby 497. nmryy 'sanft, demütig'; pl. nmrf b 85. nmsy^k 'für schimpflich, verächtlich halten'; obl. nmsy3kyy 607. nmy^k 'Beleidigung, Schmähung' 506. nmyzysn (pers., s. pers.-pirth. Gl.) 'Aufforderung, Anregung'; n- ößrt- 'auffordern, provozieren' 503, 679. npyk 'Buch, Schrift'; obl. npykyy 476, 651; S 40 I R 2. nrysnxßyy —'Freund der Lichtwesen' W.-L. I 40, 13; nrsnx ßyyy ibid. 17. ns 'Nase' 659. nst- intrans. 'sich hinsetzen'; pf. sg. 1 nstym 754; pr. st. nyd-; imp. sg. 2 nyö d 12. nskrt 'Deutung' BSOS VIII 588. nst- trans. 'zugrunde richten, verderben'; pass. pr. sg. 3 nstyy ßwt 722(?); pass. pr. dur. sg. 3 nstyy ßwtskwn 674; pass. pr. st. nys-: pr. sg. 3 nystyy a 2. nsyydö inf. 'pflanzen' a 7. nw- Negativ-Präfix 634. 9
130
W.
Henning:
nw>k 'Melodie' Var. zu 59—62; 408, 428, 446; HR II 93; rm>q HR II 75; obi. nw^kyy HR II 29 oben. nw}rt 'Aufforderung, Anregung' 679; b 9; nw3rt ößrt- 'auffordern, anregen, provozieren' 679. nzv^y inf. 'langsam gehen' 490. nwßznyy 'schamlos' b 95. nwkr 'nun'; 3rty nwkr 'und nun' f 6. nwm 'Gesetz, Lehre, Religion'; nwm pòk ' 746. nwptfr-)wncykt pl. 'Oubliettes' 756; b 76. nws^cy 'unpassend, unziemlich' b 5, 31; nwws^cy 660; nwws3cyh 663. — s. s3cyy. nwsyy 'ewig'; fem. nwsc b 99; f 83. nwzurn^ky3 'Unglaube' 634. — s. wrnyy. nwyöm^i 'Einladung' c 43. nwyy 'neu' 516; 516 zu wtsnyh; M 14 R 19, 20, V 14, 15; nzvy f 21. — s. ßynwyy. nxrys 'Zurechtweisung, Vermahnung, Tadel' ; obi. nxrysyy 608. nxrys- pr. st. 'zurechtweisen' 608. nxsyr 'Wild, jagdbares Tier'; pl. nxsyrt 511. nxw)y- pr. st. 'auspressen' (o. ä.) 505 Nr. 9. ny 'nicht' 623, 632, 641; f 15, 17, 23, 25; nyy 516, 539, 610, 614, 650, 710, 727, 753, 754, 757; a 5, 10; b 64; f 78; I B 4981 a 3; BSOS VIII 584; S. T. II 592 s.v.prdbn. — ny ... . ^ty ny 'weder . . . . noch' (mit Wiederholung der Neg. vor dem Verb) f 32—35; m >yà ' tynyy 'auf daß nicht' f 55. — s. nK ny3t- trans, 'nehmen, ergreifen, fassen, festhalten'; PPP. nyHyy s. s. v. öywnyHyy; pr. st. ny3s-\ impf. sg. 3 nyy3s b 82; f 57. nyö- s. s. v. nst-, nySßnzvk 'Schädigimg' (o. ä.) 588. nyjyt- intrans.'hinausgehen'; pf. sg. 3 nyjyt M 583 II R 8; pr. st. nyj-: pr. sg. 3 dur. nyjtyhskwn M 14 R 5. nymyd1 'in diesem' b 88. nymyd2 'Mittag, Süden' d 3; nymyö kyr 'w M 583 I V 13. nymyScyk 'mittäglich' d 3. nymyxsp J scyk 'auf die Mitternachts Verehrung bezüglich' HR II 66. nyrk 'männlich' a 12; b 53. nyst 'er ist nicht' (s. s. v. x-); nystt W.-L. I 40, 14 s.; nyystt W.-L. II 569; davon
abgeleitet sg. 1 nystym 'ich bin nicht' 767. nys- s. s. v. nst-. nyx 'tief, konzentriert, aufmerksam' / 56. nyxy•> 'Sorgsamkeit, Aufmerksamkeit' 727; f 56. nyzß^nyy 'Leidenschaft'; pl. nyzß}nyt 586, 640; b 20; nyzß'nytt 705; pl. obl. nyzß3nytyy 615; nyzß^nytyh 537. p3ckrt adv. 'an die Stelle, anstatt'; mit hcst'an die Stelle treten' 633, 638. p>cr>t 'Entgelt, Belohnung' 633 N.; I B 4981a 2. — < patiräta-. p^öyy 'Fuß' s. er dp' äyh. p3rty 'denn' BSOS VIII 585. p^s1 'Verehrung'(?), s. nymyxsp }p ''scyk. p>P 'Norden'; p>s kyr>n M 583 I R 15. p^s-1 'Hüter, Wächter', s. wm^ndiyy), yw^np^s-. p>s-* pr. st. 'Hymnen singen'; imp. sg. 2 p>s c 40; opt. pl. 3 p>synd d 10. p>syk 'Hymnus' 696; c 16, 25, 39, 43; d 4, 13; d 10; p>syq BSOS VIII 588; b>syk 685, 732; pl. p>sykt [so] HR II 66. pH 'Fall, casus' f 6, 7; s. ryuip->t, wyäpH. pHcynyy 'Antwort' W.-L. I 40, 16. p ~>y- pr. st. 'hüten, bewachen'; imp. pl. 2 p>yö f 56. p3zyy 'Teilchen; ein wenig, bißchen'; ryw p~>zyy a 2; 7 p'zyy 674, 721. pc 'zu> 'Zank, Streit' 544; pc^w-h 544. pc^zv^kryy 'Streit, Zank hervorrufend, zu Zank reizend' 544. pc^w^ywxtyy 'zankgewohnt, zankgeübt' 544. pc}y- pr. st. 'passen, geeignet, am Platze sein'; fut. sg. 3 pc^ytq^m d 2. pcßws- pr. st. 'riechen'; inf. (obl.) pcßwsyy 490, 659. pepz 'Aufnahme' b 48. pcyt- s. s. v. ptcyt-. pcywßt- trans. 'preisen, loben'; pass. pr. co. sg. 3 pcyzvßtyy ßH M 172 R 9; pcywßtyh ß>t M 172 R 2 {bH), 15. — s. ywßt-. pcqwyr 'Furcht' 555; M 14 V13; obl. pckzvyryy 609. pcmrws- pr. st. 'betasten'; inf. (obl.) pcmrwsyy 490, 664. pcxs- s. s. v. ptcyt-. pexw^q 'Hindernis' 505 Nr. 2, 726.
Ein manichäisches Bei- und pcxwn 'Tadel, Beleidigung'; obl. pcxwnyy 608. — s. n3 ßrtpcxwnyh. pcxwst- trans.' hemmen, hindern, verhindern' 505 Nr. 2; pass. pr. sg. 3 pcxwstyy ßwt f 49. pöpry ßyyy ~ 'Atlas' 506; M 583 I R 9. pdk} 'Gesetz, Ritus' b 3; d 5; f 89; nwm pök} 746. pdw^xtq 'Antwort', soghd. Schreibung von parth. pdw3xtg (so in soghd. Text M 583 I R 3 ) ; obl. pöw>xtqyh M 14 V 4. pöwßs- pr. st. 'sich anhängen, festhalten'; impf. sg. 3 pöwßsJ 664; part. praes. in pr. sg. 3 dur. pöwfsyynyy ßwt 664. pöyß^öcy3 'Erkundigung'; c. ßr- 'erkundigen, ausforschen' 613. pöynd 'Schwelle' HR II 98, 3; pl. pdynd (statt päyndt geschrieben) ibid. 98, 2. — Daraus entlehnt np. = pälindin [so], cf. Asadi 109 mit Note z. pi)yy1 'Fuß, Schritt' b 7; loc. pöy>h 489, 577. pöyy* 'zu Fuß' 489, 489. pjwq 'Ausgeburt; Kind (daevisch)' 516. pnc ' f ü n f 484, 498, 499, 621, 621 bis, 623, 623 bis, 648, 669; S . 4 0 Ü , S . 4 2 Ü ; d 1 bis; M 14 R 22, V 1, 20; BSOS VIII 586; pnc pnc 'je fünf' M 14 V 3; pnczng^n 'fünffach, fünf Arten umfassend' 639. pnctnyk 'fünfter' H R II 98, 6 = W.-L. II 569 oben. pncyxz3n 428. pr praep. 'in, an, auf, bei, über, gegen, durch, für' 482, 486, 490, 511, 519, 522, 536, 544, 559, 562, 564, 567, 568, 567—76, 589, 601, 603, 613, 615, 622, 623, 624, 648, 662, 668, 684, 701, 715, 726, 727 ter, 749, 752 bis, 758, 765, 767; a 5, 6; b 5, 12, 16, 18, 21, 27, 46, 46 bis, 47, 52, 53, 77, 83; d 12; e 15, 22; f 6, 17, 21, 28, 33, 34 bis, 37, 53, 56, 57, 73; M 172 R 16, 17, V 1, 5, 6; M 583 II V 5; I B 4981 a 4, f 1; HR II 5; 97, 3, 12; 98, 1, 3; BSOS VIII 585, 588. — pr . . . . syr 'nach hin, in Richtung auf' HR II 97, 6; als postpos. Hyswpr f 78 (s. s. v. -s-). — s. prw, prm; prymyö, prymynd, prywyd. 3 pr 8n 'Verkauf' 567—76; BSOS VIII 587. pr3knd- 'ausstreuen, säen'; inf. (?, 567—76) pr3gndy 570; pr}qndyy 567—76; pr kndyyh a 10. pr ynyy 'Kleinlebewesen'; pl. pr hiyt 513.
131
Beichtbuch
pr3w 'denn'; pr3w Jty f 77. prßyn 'Geschenk' 621; S. 41 Ü ; obl. prßynyh 621; pl. prßynd 621. präßn 'Schaden', S. T . II 592 s. v. prdbn. pröwt- 'entflammen'; pass. pf. sg. 1 pröwty . . >ktym b 15. prSys inf. 'mauern' 494. pröyz 'Garten'; pl. prdyzt 571. pryt- trans. 'lassen, unterlassen'; pass. pf. sg. 3 pryt 713; (umschrieben) prytyy >ktyy 700; pass. pf. co. sg. 3 prytyy >ktH_ 747. prkst- trans. 'einschließen'; pf. sg. 3 prkstdrt b 74; pr. st. prqys- b 74; impf, pryqysb 74. prm 'in' (= pr), praep. b 75; als postpos. mit voraufgehender Praep.: s. s. v. kzv*. p r m ^ n 'vergeben' 606. prm^ndy3 'Vergebung' 606, 737. prm^tyy s. s. v. m^nprm^tyy. prmyö s. s. v. prymyd. prw = pr 490, 567—76, 583; b 8, 76; f 14, 59, 71, 75, 83; M 14 R 9, V 14; S 4 b 2 (Izv. 1907, 177); BSOS VIII 585 N . 2. prwrt- pr. st. 'sich wandeln, wenden, drehen' b 52; pr. sg. 3 prwrtyy (= prwrt-tyy) S 4 0 1 R 1, 2; prywrt s . s . v . prwyrt-; zwrt prwrtyy s. s. v. zwrt. — s. prwyrt-, prwyj- pr. st. 'pflegen, nähren; sich nähren, wachsen'; inf. prwyj3mndy 628; part. pr. prwyjnyy 628; prwyjynyy b 88. prwyrt- pr. st. 'wenden lassen, wandeln, verwandeln' b 52; pr. sg. 3 prwyrtt f 60; pr. pl. 2 prwyröö f 58, 68; impf. sg. 3 prywrt (statt *prywyrt) b 52. — s. prwrt-. prxyy 'Lohn', S. T . II 592 s. v. prxy (irrig mit frayäv 'Reichtum' verknüpft). prxyz- pr. st. 'dienen'; pr. pl. 3 prxyznd f 91. pryßyy 'Wolke'; pryß[y] S 40 II V 5. prymyd 'in diesem, über dies, hierüber' 533, 552, 558; b 34; b 74, 88; prmyö b 25; pryymyöö M 14 R 4; pr prymyöö 668. — s. prywyö. prymynd 'hierin, in diesem (diesen)' b 74. pryp- pr. st. 'wegführen'; impf. sg. 3 pryp b 72. prys- pr. st. 'hingelangen'; pr. sg. 3 pryst M 583 II R 9; pr. pl. 2 prysö f 55. pryw s . s . v . }pryw. 9*
132
W.
Henning:
prywyd 'in diesem, über dies, dabei, hierin* 532, 581, 584, 617, 645, 682, 707; b 88; f 91; prywydS 532; a 2. — s. prymyd. przr 'sehr, überaus' f 5. ps- s. s. v. fst-. ps>b 'dann, also' 656. ps3zvt- trans. 'berühren'; inf. ps}w 490, 663; pf. sg. 1 ps>wtß>rm 576, 578. pswyt- trans. 'läutern, reinigen'; PPP. pswytyy 'lauter, rein' M 1 4 R 2 7 ; pswytyy 544; imp. sg. 2 pswc f 87. pswq 'Läuterung' f 87; M 14 V 5. psyy (psy) 'Schaf Sb. P. A. W. 1907, 464. pPßr 'Proviant' 523. pVyrym 'Stellvertreter' c 43. pVx^ryy 'Nachmahl' c 43; pVh}ryy c 43. pPx}rycyk 'Nachmahl-' c 43; d 12. pPy- pr. st. 'werfen, wegwerfen, hinwerfen' 572; imp. sg. 2 pPy 544; impf. sg. 3 p3Pyy b 55. psyt- trans. 'vergießen'; pf. sg. 1 psytö^rm 531. pskfs- pass. pr. st. 'abgespalten werden'; pr. sg. 3 pskfstyy f 37. — s. ptsk}f. pskyr- pass. pr. st. 'verjagt werden' 604; pr. sg. 3 pskyrtyy f 42. — s. skr-, plp3ryy 'Hervorschnellen, Vorwärtsschreiten' I B 4981 f 5 (bildlich, von der Weisheit). — Yspar; cf. buddh. ->nspr- 'schreiten' VJ 782 bis, 806; ßsp>ry 'Sohle' Dhyäna 196. pt- 'Herr' s. s. v. >xiyipt. ptßsyy inf. 'lesen' 527. ptßtyy 'hitzig' 717; b 31. — s. ptpyy. ptßyö- pr. st. 'erkennen'; pr. sg. 2 ptßyöyy b 64. ptßydyh 'Erkenntnis' 625; ptßyöyy M 14 R 28; ptßyöyy W.-L. I 42. — s. W.-L. II 573 s. ptcyt- trans. 'empfangen'. Inf. pcxiyy 751. Pf. sg. 1 pcytö^rm b 41, b 48. Pf. praes. pl. 1 ptcxtyy öiPrymskwn b 46. Praes. st. ptcxi-, pcxS- b 41. Imp. pl. 2 ptcxSd f 52. Pr. sg. 1 dur. pcxümskwn 764. Impf. pl. 1 ptycxSym I B 4981 f 6. ptfr^wt- denom. 'gedenken'; act. pr. pot. sg. 1 ptfr3wt kwn^m 756; imp. pl. 2 ptfr3w8 f 70. — s. nwptfriwncykt.
ptfryy 'Verehrung, Ehre' M 172 V 13 ( ~ m p . pdxsr). ptywd- pr. st. 'verbergen, verhüllen, bemänteln'; part. pr. in impf. dur. sg. 1 ptywöyy zumHym 616. ptyws- pr. st. 'hören' 555; inf. (obi.) ptywsy 490, 658; part. pr. ptywinyy: pl. ptywsnyt M 172 V 7. ptk^r 3 'Erscheinungsform' b 40. ptqryy 'Bild' b 40; pi. obi. ptqrktyy M 14 R 21; [pt]qrqtyy M 14 V 28. ptkwytyy (PPP.) 'aufgedrückt, aufgepreßt, eingepreßt' f 74. ptm^k 'Maß'; pr ptm^k f 53. ptmwyt- trans. 'anziehen, einhüllen'; pf. praes. sg. 1 ptmwytyy ò3rmskwn 488; pass. pf. sg. 3 ptmwytyy Jsty 561; cyndr ptmwytyy 1 styy 667. — s. fr3mync-. ptmwk 'Gewand, Kleid' HR II 98, 10. ptmydyy 'täglich' 674, 720; ptmydyh 750; ptmyööyy a 1. ptnym 'verachtend' 525; ptnym 525; ptnyym 525; pl. ptnyymt 525. ptnyy 'Stadt, Ortschaft'; loc. ptny^h 698. ptpyy 'Lampe, Licht' 717. — s. ptßtyy. ptrk}n 'Erbteil; Grundstück' 567—76; a 11; pl. ptrk^ndt 569. ptrst- trans. 'aufrichten'; pf. pl.3ptrstwò^rnd HR II 97, 3. ptrwi5- pr. st. 'emporwachsen, aufwachsen'; impf. sg. 3 ptyrwò 580. ptrwp 'Schloß, Burg' b 36. ptrydd 'Vermischung' 560, 581. — s. wryö. ptryst- 'vermischen', auch 'sich vermischen, verkehren' 560; PPP. fem. ptryscJ BSOS VIII 586; pr. pl. 3 ptryò^nd f 35; part. pr. ptrySyy 591. — s. wryst-. ptryst- trans. 'zerreißen, herausreißen, schädigen'; PPP. ptrystyy 492; inf. ptryS 490, 501 ; impf. sg. 3 ptyryS b 98. — s. zryst-. ptryy 'Vater', nom. I B 4981 a 4; gen. M 172 R 17; ptry dat. M 172 V 13. pts^k 'Einrichtung, Anlage, (gottesdienstliche) Ordnung' 725; d 11; M 14 V 16. ptsyt- trans. 'hineintun, anordnen, einrichten, schmücken' 725; PPP. ptsytyy f 74; fem. ptsyc> BSOS VIII 586; pf. sg. 3 ptsytw S^rt 563; impf. sg. 3 ptys^c 666; p'l. 3 ptys>c>nd HR II 97, 4. ptstH 'Widerstand' f 63.
Ein manichäisches Bei- und Beichtbuch pttk3fvoi. 'ritzen, spornen' 490, 491, 509. — s. ^nsk^fyy, pskfs-. ptskw3n 'Anrede' e 16. ptskwy- pr. st. 'sagen'; pr. sg. 1 ptskwy )m 532, 618; ptskwy>m 748; pr. sg. 1 dur. ptskwy ^mskwn a 3. ptlm^r 'Zahl, Zählung' W.-L. II 569 oben; ptjrrt^r M 14 R 2 1 ; ptsm'r >skw- 'gezählt, gerechnet werden' M 14 R 10. ptsmyr- pass. pr. st. 'gezählt, gerechnet, dafürgehalten werden'; pr. sg. 3 ptsmyrty 622; ptlmyrty e 1. ptsystyy 'bedrängt, bedrückt, getreten' (o. ä.) 493. — s. 3nsystyy. ptw^tyy 'trocken, wüst; das Trockene' 500; fem. ptw3c 491. ptwryy 'Frucht, Vergeltung' f 24. ptzvyst- 'weisen, anweisen, zuweisen, abweisen'; PPP. ptwystyy 641; imp. pl. 2 ptwydt f 54. ptxryt- trans. 'mieten'; pf. sg. 2 ptxryt ö>ryy 540. ptxw3y- pr. st. 'totschlagen' 505 Nr. 1; 555; co. sg. 3 ptxw^y^t e 5. pty3m 'Ende' c 16. — s. ptymt-. pty>p 'Abschnitt, Teil' HR II 99, 1. — buddh. pty^p. pty>r 'Unglück, Unheil' 695. ptycyh 'Antlitz' (?) M 583 II V 16, s. W.-L. II 569; ptycyy [so] I B 4981 a Ü. ptydy3 'Beschimpfung, Beleidigung' 506. ptymt- c 16 1. intrans. 'zu Ende gehen, beendet werden'; pf. sg. 3 ptymt 22; ptymt M 583 II R 10; impf. sg. 3 ptyyms M 14 R l l ; ptyms BSOS VIII 588. — 2. trans. 'beenden'; pass. pr. co. sg. 3 ptymty wßH c 24; opt.(?) sg. 2 pty^myy d 11. — s. pty^m. ptyn 'für sich, allein, getrennt' b 85-, ptyyn 499. ptynyy 'fleischlich'; pl. ptynyt 564; fem. ptync 499. ptyrn - mp. cym 525. ptyrnyy 'feindlich, widerstrebend' 525. ptywdn 'Abteilung, Teil, Glied' 623. ptyz 'Herbst' M 14 R 8. ptz}n- pr. st. 'erkennen'; pr. pl. 3 ptz^n^nd f 83. ptzrn 'Ärger, Grimm' b 18. pw praep. 'ohne'; pzvw 717.
133
pw,mb:>r 'unersättlich' b 95. pw^nwt 'Zufluchtslos(igkeit)' b 77. pw^zrmy^h 'Nichtverletzen' 483; S . 3 5 Ü ; pzv^zrmy^h cxPpö S. 32—33 Ü; pto^zrmy3 M 14 V21. — s. •>•>zrm. pwdßys 'ohne Verletzung, unverletzt' 483. pzvn[ f 69. pwrc 'Schuld, Verpflichtung' 763. pwskfty 'ohne sich zu wehren, ohne Widerspruch' 689. pzvtyy s. Nam.-Verz. px^sw^cyy 'streitsüchtig' 544, 755-, px^sw^cy 544. pxryy 'Planet'; sg. acc. pxryyh; pl. nom.-acc. pxryyt; pl. obl. pxrytyh, s. Sb. P. A. W. 1910, 310 (die dort gegebenen Pluralformen paxart, paxarte sind wohl Rekonstruktionen; der Nom. Sg. war pxryy, nicht *pxr). pxw\ 'Stück' 505 Nr. 8; 516, 528. pxw3y- pr. st. 'abhauen' 505 Nr. 8; inf. pxww^y a 7. pyS^r postpos. 'wegen, auf Grund von' 504, 522, 540, 541; cn pyd>r dass. 695, 713; ckn}c pyó3r s. s. v. ckn3c. pyrnmcyk 'früher, uranfänglich'; p- J -'x's 'Urkampf' 755. pyrnms^r postpos. 'vor' e 13. pyst 'aber' BSOS VIII 584. pySyy 'Glied, Teil'; pl. pyfyt 603; W.-L. II 574 oben; pyysyyt M 14 R 27. pyz inf. 'schlagen' 490, 491, 509. r>d 'Weg' 497; r>SÓ BSOS VIII 585; loc.obl. r>öyy 698. rJ6c 'unterwegs' a 1. r J / 'Krankheit'; obl. r^fyy 699. r3m 'Freude, Friede' in r^mr^twxßyyy M 172 R 18. r'mnd 'stets, immer* b 61; W.-L. II 586; r^m^nd [557]; 669. r>t 'Gabe' M 14 V 1; obl. rHyy M 14 V 3; rHyh M 172 R 4. — s. p>cr>t. r3tvjx 'schenkend, spendend' in r^mr^twxßyyy M 172 R 18. — Zu r J r, cf. SHwx u. dgl. rsty^k 'Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit' BSOS VIII 585; rsty>k M 14 V 21. rtn 'Edelstein' s. s. v. wysprtnynyy. rttw '10 Sekunden' M 14 R 2, 4. — s. W.-L. II 570.
134
W.
Henning:
rw'n 'Seele' 622; f 14,17; M 14 V 17 [Nom.]; voc. b 57, 66, 81; rw^n 3 voc. b 97; obl. rui>nyh 679; rw^nyy f 39; M 14 R 24, 26, V 2 4 ; pl. obl. rwsndyy c 14. — s. fryrw^n, jystrvi3n. rzvß 'Bauch, Eingeweide'; loc.-obl. rwßyh 592. rzvö- pr. st. 'wachsen'; impf. sg. 3 rzvzvd 580 (?). — s. ptrzvö-, rwdnyy 'metallen'; pl. rwönyt BSOS VIII 584. rwr } 'Heilmittel' 517. rwrt 'schamlos, unverschämt' b 10, b 93. rwrty3mync dass. b 10. rwxsn^yrSmn'Lichtparadies'; loc.-obl. rzvxsn^yrömny^h [f85]. rwxsn^yrömncyk 'dem Lichtparadies angehörig'; pl. -cykt f 48. rwxsny>k 'Licht' 485; M 583 II R Ü ; rzvxsnyiq M 14 V 19; rwxsny^^q M 14 R 25. rwxsnyy 'hell, licht' M 14 V 6 (nom.); f 80 (obl.); acc. rwxs[nww'\ b 58; voc. rzvxsn} b 56, 65, 80, 97; fem. rwxsn> 566-, W.-L. II 569 oben; pl. rwxsndJ f 46. rxmyy 'Rest, Restchen, ein bißchen' 576; rxmyh 530. ryj 'Lust' 538, 567, 585, 679-, instr.-obl. ryjyy b 14. — ryj . . . . 6ßrt- 'Lust machen, ermuntern' 678. ryj- pr. st. 'gefallen'; co. sg. 3 ryjH 605. rym 'Schmutz, Unrat' 583, 587. rymnyy 'schmutzig, unsauber, verflucht' 583; rymnyh b 29; pl. rymnyt Z D M G 90, 16 N. 2. rynck 'klein, kurz' (in unveröfF. Texten). rystr komp. 'kleiner, kürzer' M 14 R 6. — Aus *rync(k)str verkürzt. ryt 'Gesicht, Gesichtspunkt, Hinsicht, Beziehung'; pr yrf ryt 'in vieler Beziehung' b 22; ryt rytyy (loc.-obl.) 'in mancher Beziehung' 642. rytyy (loc.-obl. von ryt) postpos. 'vor' 642; c 39; e 15. s^c- pr. st. 'Pflicht sein, nötig sein' 660; pr. sg. 3 s^st f 14. s>cyy 'geziemend, Pflicht' 660; b 2; f 89. — s. nws3cy. } s k 'Zahl' W.-L. II 569 oben. s J « 'Feind' 556.
s}r wortfolgende Richtungspartikel, s. ^skys^r, ßyks^r, cyts^r, mrts^r; kw . . . . s3r, pr . . . . s : r s. s. w . kw, pr. s}rmync S 6 V 5 (Izv. 1912, 2). Lesung unsicher, möglich allenfalls s J r | mync oder s3r | myndk (vorher lies ryn II statt c yn c). 3 s st s. s. v. s}c-. s>t 'all' 532, 617, 627, 682, 747; b 6, 25; BSOS VIII 584; sH f 37; sHt a 2. sfryn- pr. st. 'erschaffen'; impf. sg. 3 syfryn [so] HR II 97, 1. sfrywn 'Schöpfung' M 14 V 16; M 583 I R 4, 11; obi. sfrywnyh M 14 V 5. — s. W.-L. II 565. sytm3n 'vereint, all, sämtlich' f 62; sytm3n } krt- 'zusammenbringen, vereinen' 672. syty•> 'vergangen', nur nach Zahlwort zur Angabe des Monatstages; I syty3 'am Ersten' S 40 I R 4; XV syty> 'am 15.' S 40 I R 5; XXVIIII (?) syty3 'am 29.' S 40 I R 3—4. — buddh. sytyh geschrieben (aber syth in den 'Alten Briefen'), s. G a u t h i o t JA 1912 I 344 ss. skfs 'widerspenstig' 689. skft- s. pwskfty. skw- s. s. v. 3skw-, -skwn (= skun) durative Bedeutung verleihende verbfolgende Partikel, s. }krt-, ^nst^y-, }skw-, ßjy-, ßw-, àJr-, skzv-. sm^nxsyö 'Himmelsherrscher' — 'Rex honoris' M 583 I R 7. sm3nyy 'Himmel' HR II 97, 4; sm>nyh HR II 97, 2; pl. obl. sm'nytyy HR II 97, 8; sm>nyty HR II 98, 1. sn- pr. st. 'steigen, aufwärts gehen'; inf. snyy 490. sn3m 'Bad, Waschung' 515. spnd3rmt 'Genius der Erde' in zyyy sp- dass. M 583 I R 9 ~ 'gloriosus Rex' (z^yy wohl Genetiv); ->spnd^rmt] wohl M 583 II R 15. — vgl. z. B. arm. spandaramet = à-ióvutfos (s. H ü b s c h m a n n Arm. Gr. 73 s.) u. dgl. spnyy 'Mist, Kot, Unrat' f 8. sprymyy 'Blume(n)' 573. spyrt 'zu ' 'Verderbtheit, Verbrechertum' o. ä., f 8. — s. ispyn-.
Ein manichäisches Bet- und sröng 'Anführer, Vorsteher'; pl. obl. srSngty b 8. srws 'Gehorsam' s. raJ J sptsrwsyy. srzvsrt ßyyy 'Gott Srösard' ~ 'Säule der Herrlichkeit' M 583 I V 11. srwsyft (parth.) 'Bereitwilligkeit, Dienstbarkeit' 687; f 75. sryy 'Haupt', nom. M 172 R 4, 10. stßtyy s. s. v. cstßtyyh. stryc 'weiblich' a 12; •>stryc b 53; pl. stryst, pl. obl. strystyy a 12. stwrpäyy 'Tier' 508. swö inf. 'schnell gehen, eilen' 490. swynd 'Eid' b 47. swndyh 'doppelzüngig, lügnerisch' 544. swryk 'Syrer'; pl. obl. swryktyy Z D M G 90, 16 N . 2 . sxzvrSÖ [so] S 40 II V 4. sym 'Schrecken' b 35. - f - Pron. suff. sg. 3: acc. -sw, gen.-dat. -sy j 53—54; sw allein f 53; Hysw f 52, 56, 58, 71; mit postpos. Hyswpr f 7 8 ; 3 rtysw f l 3 ; Jrtsw f 56. — syy allein 525; Hsy M 14 V 13; ¡rtysy f 25; >rtsy e 12; twtysyy e 17. — -sn Pron. suff. pl. 3; Hysn 664; Hysn M 583 II V 12; W.-L. II 569 oben; >rtysn HR II 97, 10. Ptzvx 'froh' f 61 j pl. Vtwxt f 8 4 . ipr 'Scham' 607; >sf}r >krty 'beschämt' b 54. $kr- pr. st. 'führen, verfolgen'; pr. sg. 3 skrtyy f 8; pr. sg. 3 dur. skrtyskwn 558. — s. pskyr-, skryy 'Zucker'; abl. skr3 662. skwrS 'schwer, schwierig' 763; f 5; J skwrl) f 28. skzvrdyJfi 'Bedrängnis, Not' Sb. P. A. W. 1910, 311. sqwyy 'trocken' 486-, f 59; fem. swkc-> 486. sm J r° 'Überlegung, Gedanke' 625, 662; b 5; 3sm3r> b 6, 11, 20; M 14 R 28. } sm rt- trans. 'denken, planen'; pf. co. sg. 1 ^sm^rtd^rn b 12; impf. sg. 1 sym}rw 757; sym^rww 513. Sm^rykyn 'nachdenklich' 510. sm^x 'ihr' f 51. smnkw3nc s. s. v. smnwq-)ny. smnw 'Teufel' 639; b 87.
Beichtbuch
135
smnwq)ny 'teuflisch' 639; smnwk^nyy (fem.!) 639; b 83; fem. smnkw^nc 639. sr>k S 40 II V 4. styk 'dritter' a 4; styk M 583 I R l l ; }Styk W.-L. II 569 oben. sw- pr. st. 'gehen, gelangen'; inf. sw)mndyy 497; sw~>mndyh M 14 R l l ; pr. sg. 2 dur. swyskwn b 63; impf. sg. 3 sw} e 16; impf. sg. 3 dur. sw^zskwn 510. swk 'Pinsel' 526. swk )csmyy 526 N. swkcJ s. s. v. sqwyy. sxyy 'wunderbar, erstaunlich, ungewöhnlich, außerordentlich' f 16; sxyh f 16; adv. sxww 'außerordentlich, heftig, sehr' f 16. sxy}q 'Außerordentliches, Ungewöhnliches, Seltsamkeit' f 16. sy- 'Gedenken, Erinnerung' 624; [ f 2 4 ? ] ; BSOS VIII 588; Jf[;yJ] M 14 R 27. syr adv. 'sehr' 605; I B 4981 a Ü ( ? ) ; syyr 510. syr>krty krynyy 'wer fromme Handlungen tut, fromm' 605. syr^kty3 'Guttat, fromme Handlung' f 3 6 ; syrktyJ f 38; gen.-obl. syr3kty3y 525. — s. ->£ry->. syrm^nyy 'guten Muts' f 61. syrxwzyy 'Freund' Sb. P. A. W. 1910, 311. syryy [= siri] 'gut'; acc. syrw f 88; gen. syry 627; merkwürdig syrq [vor fem.] I B 4981 f 7. Syst 'dreißig' (?) 701. systrw^ndty3 'Böswilligkeit' 605, 606; s. jystrw^ndy3. systyy 'zerstreut' 701; syStyy 701. t3nm3n 'N. N.' 540. t Jryy 'finster'; fem. tjrc b 75. — 'Finsternis' S. T . II 597 s. v. Vry. t^s^d S. S. V. xw3s3d. t>s 'Schreibtafel' (?) 527. Vw^n 'Schuld, Buße' f 70. t^ywnyy 'Diebstahl' e 6. tyt- intrans. 'hineingehen, hineintreten'; part. pf. tytyy 579; pf. sg. 3 tytyy 593. — pr. st. tys-: inf. tys3mndyh 495; pr. sg. 3 tyst S 40 II R 1; M 583 II R 4; pr. sg. 3 dur. tystskwn M 14 R 5. tyw 'Du' 540; f 3; gen.-obl. tw} 662; b 58; I B 4981 f 3.
136
H e n n i n g:
W.
pr. st. 'blicken, spähen, aufpassen'; pr.
tkws-
sg. 3
tkwst
'Körper' 487;
tmp>r
79;
f 14,
tmp^ryy —
17,
tmVr
7 2 2 ; tmb^ryh
p l . tmb^rt
691;
5 9 3 ; tmb^ry
5 6 4 ; p l . o b l . tmb^rty 516;
b 93; pl.
obl. b
89.
a 12. tmykt
566. tngy^n
(pers.) 'Leib und Seele' d 6, 9;
pdk>
tnygyrö
5 8 7 ; tnygyrdyJ
tnyygyrd (pl.)
b 24;
560.
'bedrückt, bekümmert'; comp,
tryt-
tngy^n
d 5.
(pers.) 'körperlich';
tnygyrd
trytryh
510.
-> 'Bekümmernis' 510. dass. 510. trytz^yy 'bedrückt, genötigt' 510; mit }krt'nötigen, vergewaltigen' 510. tryyy [= taryi] 'scharf, spitz; zornig, böswillig, übelwollend, hassend' 510, 525; tryty
tryt_y3q
a d v . tryww
[= t?ryü\
525.
'zerstreut, drunter und drüber, verwirrt' 715. tw} s. s. v. tyw. twyt'bezahlen, vergelten'; pr. opt. pot. sg. trtmrt
3
twyV
twz-, twndyJ tzvty
kwnyy
I B 4981 a 2.
a r m . tuzim
—
twtysyy
e
d
W}
17.
1.
}
pryw
540,
627;
'mit
ihm'
cywnd,
prywyö, S. S. V . W-.
cywyö,
cywyöyy,
öywyd,
zywyöö.
w^ß- s. s. v. wyt-, w3c- pr. st. 'lassen, erlassen; entlassen, entsenden' s. yw)nw:>cyh; viell. auch in px^sw^cyy. w}crn
Chr.
tym "noch, wieder' 527; b 27; HR II 97, 1, 5; tym e 12; S 40 II R 2. tyr 'Merkur (Planet)' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. tys- s. s. v. tyt-. tysyng (chin.) 'großes Fahrzeug = Mahäyäna ; o b l . tysyngyy
s.
usw.
'Heftigkeit' 636. 'dann, hernach, alsbald' b 68; c. suif.
sg. 3
1 7 2 R 1 0 ; wny
M
f 34. Sg. Loc. wy> masc. f 7 0 ; HR I I 98, 4; BSOS VIII 584; fem. f 84, 90. PI. Nom. 605; HR II 97, 7. PI. Acc. >ww BSOS V I I I 584; ww e 21; xw [sie] HR II 97, 4. PI. Gen.-Dat. wyny HR II 97, 8; wnyy 544; BSOS VIII 585; wnyh e 12; [f 90], PI. Loc. wy> HR II 98, 1. Erweiterte Formen: 1. Stamm w-: pl. w>ndt 566;wyö (loc.) s. s. v. wydp^t. — 2. Stamm x-: xwnyy, x3n3, x3nd s. unter xwnyy; xyö s. besonders. — 3. In Verbindung mit Präpositionen,
559, 666; b 37, 54, tmb^r
73;
'finster; höllisch'
tmyq
1 5 ; wnyh
b 6 ; f 3 0 , 3 9 , 6 3 ; wny
565.
'Straße, Gang'; loc.-obl. w^ernyy HR II 98, 5; pl. w>crnd HR II 98,4. — Viell. eigentlich 'Bäzär': väcar{ä)n < va(h)äcarana(cf. pers.-parth. Gl. s. v. w^c^rg^ri)??
w3d,
w>f
w3öd
i n wjyd
w^d, wjyö
Verz. s. v. w d. 'soviel'; w^fznng^n e 11.
w>ndt
s. s. v .
w>nw
'so'
605,
w3dd
3
s.
Nam.-
'so vielfältig' 584;
w-. 757;
e 16; f 28; W . - L . I
3
1 5 ; w>nw
. ...
ty
w>nw Hy-
f 57; M
40,
'so . . . . d a ß ' f 3 ,
13;
5 8 3 I I V 1 2 ; w>nw
Hy
f 29; BSOS VIII 585 N . 2; w>nw Hyy M 583 I I V 9. w- Demonstrativ-Pronomen und Artikel, 566. } Sg. Masc. Nom. xw 540, 728; b 84 [hier w r 'Wasser; Regen, Regenwasser' 571, 577; loc.-obl. w^ryh 496. praedikativ]; f 4,35; M 583 I R 3,4,12, II R 16; HR II 97, 8; S . T . II 597 s. v. w>styy s . s . v . J w s t y - . t J r y ; xzuw e 19. w3st s . s . v . ->wst-. Sg. Masc.Acc. >ww b 58; f 8 8 ; HR II wH 'Wind' 678; M M R 23; M 583 I R 1; 97, 2; ww 763; b 68; e 19, 22; f 87. HR II 99, 2. Sg. Fem. Nom. b 78; e 13; f 6; HR wHynyy 'geistig'; pl. w^tynyt 678. I I 97, 11. w>xs 'Wort, Rede' 527, 612; c 37; e 12; M 14 Sg. Fem.Acc. «P b 67; f l O , 14, 15, V 6; gen.-obl. w>xsyy M 172 V 8; pl. [17, 18]; w> 566. w^xstt 544. — zprtw^xl 'Hl. Geist' Sg. Gen .-Dat. wynyy 566; b 90, 93, 94; wyny
b 8 7 ; wnyy
e 15; f 54, 82; M
14
R 19, V27; M 172 R 4, V 7, 13, 14
bis,
(— w^xsywjdhr)
'geistig' 586; (pl.) 559.
w^xsyk
M
172 V
w3xsk
15.
b23;
w3xiyk3
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch w}xz- s. s. v. }wxz-. wß- s. s. v. ßw-, wßyw 'zugleich, samt' 586; wßyw . . . . zvßyw 'sowohl . . . . als auch' b 23 s.; f 20 s. wcytyy s. s. v. wyctyy. wSyr- pr. st. 'ändern, ordnen'; inf. wSyr^mndyyh 736. K)/r° (?) 'Schnee'; acc. wfr3 577; loc. wfry3 496. wyr}tyy 'wach, wachsam' 703. — s. wyyr3t-. wyt- 'sagen, sprechen'; pass. pr. co. pot. sg. 3 wyt3 wß}t d 2. — SupplementivPraesensstamm w}ß- e 8; part. pr. w3ßnyy: pl. w3ßnyt M 172 V 7; pr. sg. 3 w>ßt f 28; pl. 3 w'ß'nd 605. whmn s. pers.-parth. Gl. wjk}k [= uzkak] 'Buchstabe' 527, 703. wjxs- pass. pr. st. 'abgetrennt, abgelöst, entfernt werden'; pr. sg. 3 wjxstyyh f 39. wjyd w3d, wjyd w^öd s. Nam.-Verz. s. v. w3d. wkrw 'Art' 533; S. 34 Ü; a 5. vim^ndiyy)'Grenze' in: wmJndyypJ f- 'Grenzhüter' 687. wm^ndyy 'dankbar eingedenk' 687; wm3ndy 751. zim}t- s. s. v. x-. wmrz- pr. st. 'verderben, ruinieren'; co. sg. 3 uomrz^t e 7. wn- 'Baum'; acc. wnw a 7; pl. obl. zvndy^h 572; a 8. wn}r}m 'Baumpflanzung, Wäldchen' o. ä., a 7; obl. wn^r^myy a 7. wndn 'solch'; wndn . . . . 3ty 'solch . . . . daß' f 16. wnx^n 'Mars (Planet)' 724; Sb. P. A. W. 1907, 463. — s. wiynyy. wnxr 'Stimme' S 40 II V 3. wnxi- s. s. v. wxns-. wnyy s. s. v. w-, 'Gewinn* M 583 II R 14. *wrc 'Wunder', zit. S. T . II 599 s. v. wrz, ist an der zitierten Stelle nur der Anfang von wrcxwndqy3. wrcxwndqyJ 'Wunderbarkeit' BSOS VIII 586. wrcy3 'gekräftigt' 539. 1
137
wrö 'Rose'; pl. obl. wrdtyy 574. wrmzt 'Jupiter (Planet)' 724; Sb. P.A. W. 1907, 463. — s. xwrmztßy. wrmztjmnw 'Donnerstag' 724-, S 39 (Izv. 1912, 27). wrnkyn 'gläubig'; pl. wrnkyynd f 81. wrnyy 'Glaube' 634 (dat.-gen.); M 14 R 1 (nom.). — s. nwwrn3ky). wrtn 'Wagen' [s. Mahrnamag p. 35!]; s. pers.parth. Gl. s. v. rhy. wrtyy 'Frühling' 572; a 8; wrty M 14 R 8. wryö 'Vermischung, Hineinmischung' 560, 581. — s.ptrydö. wryst- 'hineinmischen'; pass. pf. praes. sg. 3 3 wrysty.... sty 560; pr. st. zvryd560. — s.ptryst-. wsyßtyy S 40 II R 3: Adj. zu 'Gift'; Lesung sehr unsicher; av. sif-7 wsynyy ßyyy ~ 'Adamas' 1 724 Nr. 3; M 583 I R 8, viell. auch II R 16. — s. wnx^n. win^m 515. whm^x 'Paradies'; obl. wltm^xyy f 80. wtcnyy s. s. v. wtsnyh. wtinyh 'vergangen, früher, alt' 516; f [20], 25; wtinyh f 9; wtinyy f 38; wtinyy 516; M 14 R 19, V 27; wtcnyy 516. ww s. s. v. w-. wx}scn 'erschöpft' 510, 688. wxni- pr. st. 'befreien'; pr. st. wnxs- 490, 724 Nr. 3; impf. sg. 3 wyxni 490. wy} s. s. v. w-. wy^ßrtyy 'das Reden, die Rede' 662, 662-, wy3ßrtyy 662; wy>ßrtyh b 32. wyc^wky3 'Zeugnis, Zeugenschaft' b 46; wyc^wyqy^ b 46. wyctyy 'Electus'; pl. wyctytt 623; wcytyt (an pers.-parth. wcydgI wjydg angelehnt) f 81. wyöß'y 'Predigt' 734; d 6. wyöp^t 'in diesem Falle, diesmal' f 7; wyä pHy f 11 s. wyyr3t- intrans. 'erwachen'; pf. pl. 3 wyyrHnd b 21. wyyr^tky3 'Wachsamkeit' 703; M 14 V 23; s. wyr3tyy.
NB. Theodors ooasa.iK' (cf. C u m o n t Recherches I 22 N. 3) wird durch den in einem parthischen (unveröfF.) Fragment vorkommenden (kirchlichen) Namen eines Verfassers: 3dmwsfrzynd bestätigt.
138
W. H e n n i n g :
wyn- pr. st. 'sehen'; inf. (obi.) wynyy
490,
658; impf. sg. 3 wyn e 21. wyn'wcyq 'sichtbar' W.-L. I 40, 14. wynyy s. s. v. w-. wysp^röyy 'überall' 565. zvysprtnynyy 'mit allen Edelsteinen geschmückt'; pi. wysprtnynyt BSOS V I I I 584. wyspw 'all, jeder' f 77; M 14 R 3 ; M 172 R 4, 11; S 40 I R 3; H R I I 97, 3; W.-L. I I 574 oben; wyspww 482; wyspzng3n 'aller Art' b 28. wystHo 'Versprechen, Schwur' b 46. wysprkr Name eines Gottes, 506. — | spar, vi-spara-kara- ? wyspsyyh 'Prinz' 579. wyws 'Morgen' 572; a 8. wyxns s. s. v. wxns-, wyzryy 'wahr' BSOS V I I I 585. wzystyh s. pers.-parth. Gl. x- pr. st. 'sein'; als Supplementiv-Imperfektstamm dient wm^t-. — Auch als Verb, auxil. : in Verbindung mit einem P P P . auf -tyy zum Ausdruck des Perf. (Ind., Co., Opt.), des Perf. praes. und des Plqpf. Passivi (Activi bei intransitiven Verben): Pass. pf. ind. 544, 729 (s. frm^t-, fsyt-); Pass. pf. co. (s. }krt-)-, pass. pf. opt. e 12 (s. }krt-)-, Pf. praes. (act. und pass.) 537, 561, 667; M 172 R 2, 8, 15 (s. 3wjyst-, ywßt-, ptmw/t-, wryst-); Plqpf. (intrans.) 508 (s. ßjyst-). Das Imperfekt in Verbindung mit einem Part. Praes. dient zum Ausdruck einer durativen Vergangenheit, 616 (s.ptywS-). Pr. sg. 3 A Htyy 487, 527, 537, 668; I B 4981 a l [so]; >sty 561; negiert nyst (q. v.). Pr. sg. 3 B xcy 628, 729, 759, 763; b 3; d 13; M 14 R 21, V 6 , 25; M 172 R 2, 8, 9, 10, 15; xcyy f 5, 7, 76, 89; H R I I 97, 10. Pr. sg. 1 cym 555, 619; b 4. Pr. pl. 3 xnd 544, 761; b 8; M 14 R 22 (knd*), V 18; BSOS V I I I 584. Co. s g . 3 A e 12-, in 3kt3t (645), s. s. v. 3krt~. 1
Co. sg. 3 B x}t 527; nach einer finiten Indikativform zum Ausdruck des Conjunktivs: }styy x}t 527; qò^rmx^t 527. Opt. sg. 3 yH e 12, e 12 bis. I m p f . sg. 3 wm}t 589; wmH 508. I m p f . sg. 1 wm}tym 616, 650, 711; zvm^trn 704. X} S . S . V . W-. x^n^1 'Haus' b 38—39; loc.-obl. x^nyy b 39. x 'n ' 2 (dem. pron.) s. s. v. xwnyy. x}nd s. s. v. xwnyy. X>W- S. S. V. xwst-, xcy s. s. v. X-. xöwk 'Ärger, Eifersucht' b 17. xns 'fest, sicher' / 57 ter. xnsy ' 'Festigkeit, Sicherheit' f 57. xrywsyy 'Hase' Sb. P. A. W. 1907, 464; xrywsy ibid. xrmyy Pflanzenname; pi. obi. xrmty3 574. xrt- intrans, 'gehen'; pf. s g . 3 xrt, c. zrnyy 'verloren gehen' 531; pr. st. xr- Sb. P. A . W . 1910, 310. xrwhxw}n s. pers.-parth. Gl. xryc 'Kauf* 567—76; BSOS V I I I 587. xryfty M 583 II V I I . xspncyk 'zur Nacht gehörig' M 14 R 2. — s. }xsp}. xsyßt 'Milch' e 18. xsyö 'Herrscher, König' in sm^nxsyö, q. v. xsyspt s. s . v . }xsyspt. xw- s. s. v. w-, xw3n (pers.) 'Tisch' 750; d 12; xw^nyzd^n 750; S . 4 8 Ü . xw^s^ö rJSJ(5 'zerrüttet, unruhig' 606, 688; x w ^ s ^ ö tjs^ö 714 s. xw^stw^nyft (parth.) 'Beichte' 730; xwhtw3nyft 686; xwhtw^nft 609; c 22. xwH 'schwach' 606, 688, 690. xw>tyJ 'Schwäche' 606, 712. xwßnyy 'Schlaf 695. xzvcy 'fein' b 35. xzvj inf. 'bitten' 737. xwnx 'derjenige' f 50.
Zu übersetzen: 'sie (die 'Bilder') bestehen aus den 5 Elementen' usw.
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
139
xzvnyy dem. pron. 'dieser, der' 566; masc. xyz- pr. st. 'kriechen' 512, f 91, s. s. v. z-yxyzyy. xwnyy e 2, 9; S 40 II V 5 ; xwnyh S 40 II V I ; fem. xW 566-, pl. x>nd 566; W.-.L. II 569. y>r 'Zank' 543, 544. xzvp 'gut, schön' a 5 (Hs. xwf). — s. mnd- y3t s. s. v. x-. xwpyh. y3tny 'fleischlich, aus fleisch bestehend' xwr3ty> 'Hochmut, Übermut' 521; unsicher. 499, b 78. xwrßyyy ('Sonnengott' >) 'Sonne' S 40 I yHy 'Fleisch' 499, 762. R 3. — s. mysyyßyyy. y-wr 'Mal' e 23. xwrm 'Erde' Sb. P. A. W. 1907, 464. xwrmztßy 'Gott Chormazd' ~ 'Urmensch' yöynyy 'geformt, gestaltet' 590; b 36. 724-, M 583 I R 17 (Zeilenendschreibung ydyy 'Gestalt, Form'; acc. ydw 494; b36. für ~ ßyyy 0- — s. wrmzt. yknyy inf. 'umgraben' 490, 494, 703. xwrndyy 'fressend' (Feuer) b 94; xwrndy b 15. yksyy 'Yaksa' 556; yqsyy 766; pl. yksyst xwrnyy 'Blut' 763. — s. yxwny, yxwrnyy. S 40 Ii' V 2. ymqyy = türk.'yimki' ('Fürbitte'?); mrysysn xzvrsn 'Osten'; x- kyryn M 583 I V 8. ymqyy 724-, BSOS VIII 588, wo auch xzvrt- trans, 'essen und trinken'; pass. pr. ymgyy ßwsndyy. — Vgl. y bnk2' Gebet' (?) dur. sg. 3 xwrtyy ßwtskwn 760; pf. pl. 3 v o n L e C o q Sb. P. A. W. 1909, 1054. xwrt&^rnd a 7; part. pr. xwrynyy f 77; } pr. pl. 2 dur. xwrö^skwn f 76; pr. pl. 3 yp k 'Zorn' 494; b 17. dur. xwr^ndskwn 762. — s. xwrndyy. yw3r 'nur'; yw}r Jtyh 'nur' [so] W.-L. I 40, 11; yw3r 3ty 'trotzdem' M 14 R 7; xzvrt 'Speise' 591, 661. } yw}r nyy 'nur nicht' I B 4981a 3. xwrtxyz 'Westen'; x- qyr n M 583 I V 3. J xwsndy 'Freude'; x- jyt- 'sich freuen' 523. ywc- pr. st. 'lehren'; pr. pl. 3 dur. ywcnd xzvst- 'schlagen'; PPP. xwsty 505; als pr. st. skwn BSOS VIII 585. — s. ywxtyy. gilt x3w-: co. sg. 3 x^w't 505; e 5. ywnyö 'alsbald' f 45. xwstr s. s. v. xwystr. ywxtyy PPP. zu ywc-, 'gelehrt, geübt, gexwstryyh 'Kamel' 489. wohnt', s. pc^w3ywxtyy. — buddh. xwVw 'Herr'; pi. xwVwt BSOS VIII 585 yywt- usw. N. 2 (endungsloser Genetiv, als nicht- yxw3y- 'trennen, teilen' 494, 505 Nr. 3; letztes Glied einer Aufzählung). impf. sg. 3 cyxw3y 703; b 85. — s. xwtsy 'Wunderbau, Prachtbau' b 35. yxwyn. xwtyy 'selbst' 502, 667; M 14 V 6; xwty yxwny 'Blut' 494, 763; f 59. 559; b 63, 78; xwty f 60. yxwrnyy 'Blut'; acc. yxwrnw 763. — s. xwrnyy. xwyc 'Schmerz'; obi. xwycy 699. xwycq 'offen'; x- }krt- 'öffnen' 518; x-jyt- yxwyn 'abgetrennt, ausgeschlossen' f 80. — 'offenhalten, offenlassen' 676. s. yxw}y-, xwyck3wyy 'Eröffnung, Darlegung, Erläu- yzd3n s. s. v. xw3n. terung' d 10; xwyck3wyh b I B Ü ; xwycq }wyyh M 14 V 28. -z dem Präsensstamm folgendes, imperfektive xwystr 'Oberer, Meister' b 45\ xw[y]str oben Bedeutung verleihendes Element, cf. p. 12; pl. xwstrt 611; pi. obi. xwynstrtyy b 91 [s. jetzt W a a g Z D M G 90, 140 ss.]; (statt xwystrtyy) b 45. sw^zskvm 510. xyö dem. pron. 'dieser' 545, 555; b 19; z3rcnwky} 'Barmherzigkeit' I B 4981a 5, f 1. M 583 II V 4. z3tyßrc 'Mutterleib'; obl. z'tyßrcy 579. xypò refi. poss. pron. 'eigen' 622, 676; f 73, zHyy 'Sohn' M 172 R 3; zHyy M 172 V 1, 87; S 40 II V 3; M 583 II V 1; HR II 14. 29 oben; I B 4981a 5; xypöö 561; b 70; z>wr 'Kraft' M 14 R 25, V 18; M 172 R 17; I B 4981a 4. BSOS VIII 585. xypò ^wnd 'Herr, Eigentümer' ; obi. xypò Jwndy z^wy3 514. f 54.
140
W. H e n n i n g :
z>y 'Erde' 566; e 22; M 583 1 V 3, 17; W.-L. II 569 oben; z>yh 569, 578; z>yy 487, 492; M 583 I V 7, 12; z>yy spnd^rmt 'Genius der Erde' M 5831 R 8 s. — nom.-acc. = zäy, obl. = zäyl. z}ycyk 'zur Erde gehörig' M 583 II V 2 (so: [p\r z3[y\cyk oder [p]r z}[yy\cyk ist statt ]rk3ncyk zu lesen). z^yxyzyy 'auf der Erde kriechend' 512. zßnd 'Genosse, Nächster' 543. zmyy 'Winter' M 14 R 8. zng^n, nur Kompositums-Ende, '-geartet'; öw^zng^n 'zweifach' 525; pnczng^n 'fünffach, fünf Arten umfassend' 639; ös^zng^n 'zehnfach' f 8 s.; yrßzng3n 'vielfach' b 51; w}fznng}n 'so vielfältig' 584; e i l ; wyspzng^n 'aller Art' b 28. — = zangän. zprt 'rein, heilig' (— mp. ywjdhr) M 172 V 8; >zprt M 172 R 16; pl. obl. zprttyy M172 R 5 ; zprtw3xs ~ mp. w^xS ywjdhr M 1 7 2 V 1 5 . — s. qwcyzprty mndzprt. zmyy 'verloren, vergebens' 531; zrnyh 3krtpass. 'verlorengehen' 681. zrw^ßyyy s. s. v. ßyyy. zryit- 'schädigen, verletzen'; PPP. zryltyy 492; inf. zrys 501; impf. sg. 1 zyrysw 514. — s. ptryst-. zwrnycyk 'einer Epoche angehörig'; pl. III zwrnycykt 'die den drei Zeiten angehörenden' BSOS VIII 586.
zwrnyy 'Epoche, Zeit'; pr zwrnyy zwrnyy 'in den einzelnen Zeiten' BSOS VIII 585. zwrt-1 'sich zurückwendend' in zwrt prwrtyy 'sich hin- und herwendend' 557. zwrt-a pr. st. 'sich abwenden'; opt. sg. 3 zzvrtyy f 8. zyndg s. pers.-parth. Gl. zynyy 'anvertrautes Gut, Depot' 764. zyr (< mp. zyr entlehnt) 'weise, klug'; pl. obl. zynyy M 172 R 5. zyrn 'Gold' f 53; Sb. P. A. W. 1907, 464. zyt- 'um etwas bringen, benachteiligen'; pass. co. (= fut.) sg. 3 zytyy ß^t f 78. zyzur 'Halsketten, Schmuckgehänge' folgt in dem von F. W. K. M ü l l e r HR II 98 Mitte excerpierten Text kurz nach ips^k, = buddh. zywr (bisher nywr gelesen). zywydd 'hierbei' b 88. I s. s. v. cyw. I p}t s. s. v. cywp}t. II s. s. v. }dw. III b 8; c 25, 43; d 13. IV s. s. v. ct/ J r. IV p}Syh s. s. v. crdp^Syh. VII s. s. v. >ßt.
Index der in soghdischer Schrift geschriebenen manichäisch-soghdischen Wörter, >>y>r c43. >>ir b 15. JJ wmr^zty (pl. obl.) 540. ^wsywn^k: pl. -n~>yt 540. »z>rm 483. 33 St- perf. st., sg. 1 ^ztym 579. >ßt>ö>nty (pl. obl.) 734. >krt>ny e 8 Z. 1, 3, 5, 7. ^krt^nyk^r^k: fem. ^krt^nyk^rch e 22. -}mn s. -m-. 3 ntwys 506. ^nw^yz-: co. sg. 1 ^nw^yz^nw 649. 3 nwth 517, b 77. 3 pstk}r3k: pl. -k>r3yt 540. 3 spynt (pl.) / 8. J zvsJzvys-: fut. pl. 3 3ws3wys^ntk3m 540.
>wt>k 521; 3wt3kw 641 bis; pl. 3wOkt 540. } yw 641. 3 } zy yr-: pr. pl. 3 ^zy^yr^nt e 8 Z. 4. } zprt siehe mnt^zprt. -ß-: ZYßy e 8 Z. 3; siehe t •>£->. ßw-: opt. sg. 3 ß>y 521; wß3y 734. ßynt-: imp. sg. 2 ßynt e 8 Z. 6; opt. sg. 2 ßynty e 8 Z. 1. c>m>k 506. cnn b 36. cntr b 36. cPnt c 43. d3m- siehe ¡mrtwk^rtcS^my. yf 483. dßry: Acc. Sßrw e 8 Z. 1 bis, 5, 6. öpiyryikh 524. öywyö 641. y-: yw b 15; rtyw 521, b 36; fem. yh e 22 bis. — Siehe zvySn, ZK. yns f 57. yrß 540. ysn}y f 57. yw3n e 8 Z. 2, 6. yw^n k>->o: imp. sg. 2 yw3n w3c e 8 Z. 6; opt. sg. 2 yw}n w3cy e 8 Z. 2. ywßty>kh b 36. ytvrt c 43. -k3m siehe ^ws^wys-, kßryyß b 36. kriysy'kh 489. krm e 8 Z. 2, 6. kPwrz^k 570. ktsknt}k 521. kwn-: pr. sg. 2 kwny 506. ky: kyZY e 8 Z. 3. kynh e 22.
141
ptr^wpw b 36. ptr>y$- 492; pr. sg. 2 ptr>yPy f 8. ptw^rt^k 641; ptw^yrt'k 641. pty^rkr^k: pl. -kr3yt f 8. ptSmnw 674. pw z3rcn3v)kw b 15. pyS>r 506. pyn-: imp. sg. 2 pytt e 8 Z.5; opt. sg. 2 pyny e 8 Z. 1. pyP>ßr 523. pyPk: pl. pyPyt 603. rhy'kh e 8 Z. 4. rty 540, 734; rtyw 521, b 36; rtSn 506; rtms e 8 Z. 4. sjm 641; s>ny 641. s>r>ßy f 57. sHt^nh e 22. swc^kh b 15. Pryst^n: obi. -st^ny b 36. $yw f 16. Smnwk^ncò^my 639. -in: rtSn 506; ZYSn 506.
}
-m-: sg. ZYrny 628; siehe c^m k. — pl. ZY>mn e 8 Z. 5. m3y e 8 Z. 6; m3yw e 8 Z. 4. m^nkw f 52. mnt3zprt: pl. mnt^zprttt 579. mr^z 540. ms: rtms e 8 Z. 4. mwz3kty (pl. obl.) 734. ny^wPkt (pl.) 540. nft-: pf. nhwö^r- 674; siehe nySt-. nyit-: pf. nystzvö^r- 674. pdß>r 506. pößyr- 506; pr. sg. 2 pößyry 506. pr 506, b 36; siehe prw. pr^ys-: opt. sg. 3 pr3ys3y 521. pr>kn- 570; pr^nVk 570. prß3yr-: pass. pr. opt. sg. 3 prß^yrVk wß3y 734. prch 517, b 77, b 78. prö}w b 15. prtry e 8 Z. 3. prw 525; prtvh e 8 Z. 3; siehe pr. priuyä-: co. sg. 3 przoySH 628. prywyd 540. ptßyw b 36. ptkr3yt (pl.) b 40.
t>ß> 517. tyt- : pf. sg. 3 tyty b 36. try-: acc. tryw 525. w}c- siehe yw}n w3c. wß- siehe ßw-. wy>n$ 490. wk3yn-: pr. sg. 2 wk^yn^y f 8. wm^t-: pl. 3 wm^t^ntw f 52. wmrità^r- e 7. wrnkyntw (pl.) / 52. wyößiycty (pi. obi.) 734. wybi e 8 Z. 3; siehe y-, ZK. ykSy : pl. ykSyst f 8. yp>kw 525, b 17. z^rcn^wk siehe pw z}rcn}wkw. z3rcn3wkyh e 8 Z.5. zHkßrc 579; pi. obi. zH^kßrctyh 579. zwyPk : fem. zwyPnch e 22. MN 579. RB-: RBk> b 36. ZK: ZKw acc. sg. e 8 Z. 1, 2 bis, 5, 6; acc. pl. / 8 bis; ZKwh acc. sg. e 8 Z. 4; ZKwy loc. sg. b 36; ZKn obl.pl. 734 bis. — Siehe y-, wySn. ZY 517, 521, 540, 579, 734 bis; b 15 bis, b 36; e 8 Z. 1, 2 ter, 6, 7. — c. suff. sg. 2 kyZYßy e 8 Z. 3; sg. 1 ZYrny 628; pl. 3 ZYSn 506; pl. 1 ZY>mn e 8 Z.5.
142
W. H e n n i n g : Namenverzeichnis.
3 3
d m (soghd.) Adam e 19. Text mwhr dybyy (gen.) c 36 s.; pers. hw3y (soghd.) Eva e 15—18. frwrdg cy mwhr q 12 s. 3 mytr 3gr 45. mw Ammo, Jünger Manis, 1. mytrcytr 45. •>wnglywn Evangelium; in soghd. Text, abl. J wnglywny c 18. mytrg Maitreya 57, 98; c 7; mytrq 44; mytrg bwt 90. c J st ydg Verfassername 427. 3 n zwgyzd: mry n- Name eines Lehrers der bgr^stygr Urgott 93 (bgrHtgr). Kirchenprovinz Osten 214. bwt Buddha s. s. v. mytrg; soghd. bwtyy nryshyzd Gott Narisah (dritter Gesandter) 752 (= Mani); pl. bwtyst BSOS VIII S. 7 Ü . 586; pl. obl. pwtysty d 1. 3
by^ry^m^n Verfassername 461. 3
cnd ty(7) s. pers.-parth. Gl. cytr siehe mytrcytr. öynyyfrn (soghd.) Religionsglorie = großer Nous 534; M 14 V 24 s.; öynyfrn M 14 V 13; obl. dynyfrny b 4; öynyfrnyy M 14 R 2 8 s., V 5, 16. — s. whmn. frystg (parth.) = prystg (rwsn) q.v., 92; soghd. frysty(h) s. soghd. Gl. gryw jywndq viva anima 299; gryw jywndg in soghd. Text 680, 720; soghd. jwndy yryw- f 82. — gryw bwrzyst 174, gryw-> rwsn3 d 14 dass. kßryyß (soghd. Umschreibung von gbryhb) Ga/Srya/S, Jünger Manis, b 36; siehe Z D M G 90, 9. qnyg rwin Die Jungfrau des Lichts 167 (in soghd. Text M 172 R 9 ) ; abgekürzt qnyg 83, 325. kynh (soghd.) Qain e 22. qyrbkrz3dg Verfassername 185; s. oben p . l l . m3ny Mani 25, 26, 31, 38, 47, 50, 69, 72, 77 bis, 334, 436; m3ny3 82; c 6; m3ny3f} c 32; m3ncy c 1; m3nyw 46. — mrym3ny 48, 88, 91; c 26, 42; d 15, 16; m3ry m3ny 57; e i l ; m3ry m3ny3 c 30, 45 s. m3nyxyws Man(n)ichaeus: m3ny3 xyws 47. mrd cspwryg der vollkommene Mann (Säule der Herrlichkeit) 143; mrd cyg cspwr 374—75. mrym3ny siehe m3ny. mry n3zwgyzd siehe n3zwgyzd. msyh3 Christus 46. mwhr dyb der Siegelbrief, Name eines Sendschreibens Manis, S. 1 Ü ; 22; in soghd.
prystgrwsn der Gesandte des Lichts (Mani) 333; abgekürzt prystg S. 21Ü. — s .frystg. pwty siehe bwt. s3t3nh (soghd.) Satan e 22. smyr yryy (soghd.) Sumeru-Berg 489. srws3hr3y gerechter Sröä (Säule der Herrlichkeit) S . 9 Ü ; srwshr3y 162. swylyy [so] soghdisch 462. sysn Sisinnios, Nachfolger Manis; mrysysn BSOS VIII, 588. sqlzvn (soghd.) Saqlön e 19; gen. sqlwnyy e 15. tysyng (chin.) Mahäyäna, s. soghd. Gl. w3d
wjydg Hl. Geist, Mir. Man. I I I d 22 (cf. p. 912 N.!). — wjyd w33d 277; in soghd. Text wjyd w3d 643 s.; soghdifiziert wjyd w3öö M 172 V 14. w3xs ywjdhr Hl. Geist 41; Henoch 27,2; w3xs cy r3styy 359 s.; w3xs cyg zyhryn 460 s.; cf. soghd. zprtw3xs M 172 V 15. whmn Noüs 83, 405; whmn wzrg 168, 329; whmn shry3r 433. — s. öynyyfrn. wysprkr soghdischer Gott 506. xwr3s3n p3ygws Name der östlichsten manichäischen Kirchenprovinz (s. oben p. 10), 209, 215, 465. yyswc
Jesus; yysw 82, 322; voc. yysw3 [so] 68; man. soghd. yysw M 172 R 4 ; NB. gen. yyswyy M 172 V I . — yyswc c spyxt3 n 166; yyswc zyndkr 187; yyswczyndkry S. 11 Ü, yyswzyndkry 164 'auf Jesus den Beieber bezügliche (Preislieder)'.
zrw3n Zurvän, Name zrw3n 394.
des Urgottes;
by
Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch
143
Inhaltsverzeichnis. Einleitung: Die Handschrift Der persisch-parthische Teil Das Bema-Fest Der soghdische Beichtspiegel Die fünf Gebote Kultische Vorschriften
Seite
3 7 9 11 14 16
Persisch-parthischer Text: Siegelbrief Bema-Hymnen Preislied auf Narisahyazd Preislieder auf Srö§-Ahräy Preislieder auf Jesus Gesandten-Preislieder Preislieder auf den Apostel (das Bema) Freudenhymnen
18 18 21 22 23 24 27 29
Soghdischer Text: Das zweite Gebot Das dritte Gebot Das vierte Gebot Beichte Die fünf göttlichen Geschenke Das Sammeln der Sinne Gebete Wachsamkeit Die Montagsgebote Der Gottestisch
32 35 35 36 37 37 38 39 40 41
A n h a n g : Soghdische Fragmente zur Kenntnis des manichäischen Kultus a) Fragment eines Beichtspiegels b) Fragment eines Beichtspiegels und einer Hymne c) Bema-Liturgie d) Liturgisches Fragment e) Sündenvergebung. Protoplastengeschichte f) Absolution und Abendmahl
41 43 45 47 48 49
S p r a c h l i c h e r K o m m e n t a r zu den s o g h d i s c h e n T e x t e n
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Abkürzungen und Transliteration
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Wörterverzeichnisse: Persisch-parthisches Glossar Soghdisches Glossar Index der in soghdischer Schrift geschriebenen manichäisch-soghdischen Wörter Namenverzeichnis
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Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.
SONDERAUSGABEN AUS DEN SITZUNGSBERICHTEN U N D ABHANDLUNGEN Verlag der Akademie der Wissenschaften In Kommission bei Walter de Gruyter u. Co.
Bisher sind erschienen: A n d r e a s , F. C., Mitteliranische Manichaica aus Chinesisch-Turkestan. I. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Walter H e n n i n g . SB. 1932.. MJt 5.— II. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Walter Henning. SB. 1933 » 5.50 III. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Walter H e n n i n g . SB. 1934 » 4.— H e n n i n g , W., Ein manichäisches Henochbuch. SB. 1934 » 1.— — Ein manichäisches Bet- und Beichtbuch. Abh. 1936 » 9.—
Die Preise verstehen sich in Reichsmark