Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen [1 ed.] 9783412501051, 9783412501044


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German Pages [347] Year 2019

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Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen [1 ed.]
 9783412501051, 9783412501044

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Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen

Das Monschauer Land kam erst im Spätmittelalter 1435 als Amt an das Herzogtum Jülich. Als Gebietseinheit war es aus einem karolingischen Forstbezirk in der Nordeifel mit Sitz in Konzen (heute Stadtteil von Monschau) hervorgegangen. Die aus diesem Umkreis in diesem Band versammelten ländlichen Rechtsquellen vom 13. bis zum 18. Jahrhundert spiegeln im Vergleich mit den Ackerbaugebieten des Niederrheins eine stärker geschlossene territoriale Entwicklung auf der Grundlage des Forst- und Roderechts. Gesonderte Rechtsbezirke von Adelsherrschaften fehlen weitgehend. Die Quellentexte machen eine Rekonstruktion der Rodungs- und Siedlungsräume möglich, die sich im umgebenden Wald bis heute abzeichnen.

Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen Bearbeitet von Elmar Neuß

Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde

Bd. XVIII. 4. Abteilung. Bd. 2

ISBN 978-3-412-50104-4

PUBLIKATIONEN DER GESELLSCHAFT FÜR RHEINISCHE GESCHICHTSKUNDE XVIII. RHEINISCHE WEISTÜMER 4. Abteilung. Die Weistümer des Herzogtums Jülich. Bd. 2

Die Weistümer des Amtes Monschau und der Herrschaft Hetzingen Bearbeitet von

Elmar Neuß

BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR

Die Drucklegung wurde durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. © 2019 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Lindenstraße 14, D-50674 Köln Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Umschlagabbildung: Ausschnitt aus einer Karte 1779 der Ämter Monschau und Wehrmeisterei des „Landmessers“ Johann Peter Müller aus Monschau (Privatbesitz) Satz und Layout: büro mn, Bielefeld Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-412-50105-1

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 

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I Einleitung  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  1 Territoriale/geographische Übersicht über das Amt Monschau  . . . . . . . . . .  2 Der späte Übergang in den Jülicher Territorialstaat  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  3 Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  4 Das Problem der Waldgrafschaft  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5 Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen  . 5.1 Der Wildbann für das Prämonstratenserstift Reichenstein  . . . . . . . .  5.2 Der Wald Wysscherscheyt/Wittscheid  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5.3 Lyndhylt und Michelberch (Nuchel-?)  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  5.4 Bütgenbach als Forsthof des Waldes von Konzen-­­Monschau  . . . . .  5.5 Der Walberhof und das Land Überruhr  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  6 Der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich über den Wald

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von Konzen-­­Monschau und die Försterweisungen von 1342  . . . . . . . . . . . . . .  46 7 Das Kloster Inda/Kornelimünster und sein Verhältnis zum Reichswald.  53 8 Die Grenzen des Jülicher Amtes Monschau als Resultate historischer Veränderungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  58 9 Die Rechte des Marienstiftes: das Feldgeleit und andere kirchliche Rechte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  64 10 Die Herrschaft Hetzingen  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  70 11 Die Gerichte  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  72 11.1 Sendgericht  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  73 11.2 Förstergericht/Holzding  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  73 11.3 Das Hochgericht  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  79

II Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits des Aachener Stiftszehnten im Monschauer Land  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  87 III Quellentexte  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  93 Editionsgrundsätze  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  93 1a Walram von Limburg-­Monschau bekundet, dass ihm sein Neffe, Graf Wilhelm IV. von Jülich die Vogtei von Konzen (aduocatiam de Comze) überlassen hat. – 1238 Februar 19  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  93

6 | Inhalt 1b Graf Wilhelm IV. von Jülich als Waldgraf und Walram von Limburg-­

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Monschau vergleichen sich über ihre Rechte am Wald von Konzen. – 1238 Februar 20  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Dekan und Kapitel der Christianiät Zülpich bestimmen anlässlich des Sends in der Kirche von Konzen, aus welchen Einzelleistungen der Zehnte an den Zehntinhaber besteht. – 1289 Juli 24  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Rechte des Grafen von Jülich als Waldgraf und des Herrn von Monschau nach der Weisung der Förster. – undatiert [1306 – 1336]  . . . . . . . . . . . .  Dietrich von Monschau und Valkenburg als Landesherr und Markgraf Wilhelm von Jülich als Waldgraf stellen ihre Rechte am Reichswald von Monschau nach Weisung der Förster des Hofes Konzen fest. – 1342 Dezember 21  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Grenzbeschreibung zwischen dem Territorium der Stadt Aachen und der Bank Walhorn des Herzogtums Limburg, bei der streckenweise die Grenze zum Land Monschau berührt wird. – undatiert [1367 – 1386]  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Älteres Weistum der Förster von Konzen über die drei Festmähler, die der Abt von Kornelimünster ihnen zu geben verpflichtet ist, ­verbunden mit Weisung der Rechte des Abtes auf dem Reichswald. – 1376 Januar 8  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Weistum des Sends der Christianität Zülpich, gehalten in der Kirche zu Konzen unter der Leitung des Zülpicher Dechanten und im Beisein der Herren des Marienstiftes Aachen. – 1415 Juni 8  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Jüngeres Weistum der Förster von Konzen über die drei Festmähler, die der Abt von Kornelimünster ihnen zu geben verpflichtet ist, verbunden mit Weisung der Rechte des Abtes auf dem Reichswald. – undatiert [wohl 1. Hälfte 15. Jahrhundert]  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Eidformeln der Sendschöffen und Kleriker beim Sendgericht in der Pfarrkirche von Konzen. – undatiert [nach 1478]  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Protokoll einer Rechtsweisung der Förster des Monschauer Reichswaldes auf der Acht bei Roetgen über die Rechte des Abtes von Kornelimünster. – 1500 Mai 19  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Erneuertes und verbessertes Monschauer Landrecht. – 1516  . . . . . . . . . . . . . .  Aufzeichnung des Priors Johannes Heep des Klosters Reichenstein nach den Zerstörungen des Geldrischen Kriegs über Grundbesitz und Rechte des Klosters 1543. – 1543  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Erkundigung des Amtes Monschau im Gefolge des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen des Geldernschen Krieges. – 1549  . . . . . . . . . . . . . . . . .  Feststellung der Rechte der Pfarrkirche Konzen bzw. der Pflichten des Marienstiftes Aachen, gewiesen von den Sendschöffen und Schöffen

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des Gerichts Monschau nach den Zerstörungen des Geldernschen Krieges. – 1553 April 30  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Vergleich zwischen Herzog Wilhelm V. von Jülich, Kleve und Berg und dem Kapitel des Marienstiftes Aachen über den Zehntbereich „Feldgeleit“ nach Begehung und Feststellung der Grenze. – 1566 Oktober 8  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Weistum des Lehnshofes der Herrschaft Hetzingen und des zugehörigen Hofes Nideggerbrück. – [1567] Juni 24  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Grenzbeschreibung des Amtes Monschau nach einer Begehung durch Amtmann, Forstmeister, Rentmeister, Förster, Älteste und Gerichtsschreiber. – 1569 Mai 5  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Schöffenweistum des Amtes Monschau mit Befragung des Schultheißen und Auskunft durch die Schöffen über das Vogtgeding im Amt. – 1600 Februar 24  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Notariatsinstrument über eine Zeugenbefragung, die Weidgänge des Reichensteiner Klosterhofs Bredtbaum im Venn betreffend. – 1602 Dezember 2  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Notariatsinstument über eine Zeugenbefragung, die Weidgänge, Viehtriften und den Grundbesitz des Reichensteiner Klosterhofes Ruitz betreffend. – 1602 Dezember 2  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Grenzbeschreibung des Lehens Hetzingen durch den Statthalter und 18 Lehnsleute. – 1610 November 6  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Schöffenurkunde mit Feststellung der Rechte und Pflichten der Bürger der Stadt Monschau nach einem Zeugenverhör vor Schöffen des Landgerichts Monschau. – 1612 Juli 30  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Novellierte Gerichtsordnung des Amtes Monschau. – undatiert [1649].  Zubehör des Schlosses Monschau als Amtssitz des Amtmannes und des Rentmeisters sowie Dienste, die an das Schloss zu leisten sind. – undatiert [1649]  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Beschreibung der Weidgänge der Dörfer des Monschauer Landes. – 1649 Frühjahr  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Beschreibung der Fahr- und Wegerechte in den Dörfern des Monschauer Landes. – 1649 Frühjahr  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Edikt Pfalzgraf Philipp Wilhelms über eine geregelte Waldnutzung zur Schonung des Waldbestandes. – 1665 Mai 29  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Reglement zur ambtsbedienung der Stadt und des Amtes M ­ onschau durch Pfalzgraf Philipp Wilhelm zur Abstellung von inconvenientien. – 1674 April 20  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  Eidformel der Lehensleute von Hetzingen. – 1690  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 

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8 | Inhalt 30 Zeugenverhör in Bütgenbach über den Grenzverlauf zwischen

Elsenborn (Herzogtum Luxemburg) und Kalterherberg (­Herzogtum Jülich) im Gefolge vorangegangener Streitigkeiten. – 1707 August 30/31  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  290 31 Protokoll einer Neubegehung und Vermessung des Feldgeleits des Marienstiftes. – 1718 Juni 30  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  300 32 Abschrift einer notariell beglaubigten Grenzbegehung im Bereich Dickelt zwischen den Herzogtümern Luxemburg und Jülich. – 1788 September 8/9  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  312 Verzeichnis der Quellen und der Literatur  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Abkürzungen und Siglen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Archive und Bibliotheken  .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Gedruckte Quellen und Literatur  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Vorwort

Obwohl schon die ersten Autoren, die sich im 19.Jahrhundert mit Aspekten der Geschichte des Monschauer Landes befasst haben, Wilhelm Ritz und Johann Wilhelm Joseph Braun, Weistumstexte edierten (1824 / 1859) und Heinrich Pauly für seine erste untersuchende Darstellung („Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie und der Montjoier Lande“, 1862 – 1876) ausführlichen Gebrauch von dieser Quellengattung gemacht hat, ist in der Folgezeit diese aufschlussreiche Informationsquelle von der örtlichen Geschichtsforschung arg vernachlässigt worden. Infolgedessen erschien es angezeigt, diese Quellen im Anschluss an die Bearbeitung der Stadt Monschau im Rahmen des Rheinischen Städteatlas in einer modernen Edition vorzulegen. Es ist zu hoffen, dass damit eine Darstellung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte des Monschauer Landes nach heutigen landesgeschichtlichen Gesichtspunkten befördert wird.

I Einleitung

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Territoriale/geographische Übersicht über das Amt Monschau

Gegen Ausgang des Jülicher Erbfolgestreits, als sich die Teilung des Erbes und der Übergang der Herzogtümer Jülich und Berg – und damit des Amtes Monschau – an Pfalz-­Neuburg abzeichnete,1 umschrieb im Frühjahr 1649 die Kommission, die unter der Leitung des Kommissars Henrich Rhoedingen zur Aufzeichnung der Rechtsverhältnisse im Amt unterwegs war,2 das Land mit den Worten: Monjoie ist ein gericht./ Semeratth ist ein kirspell. / Jtem in daß kirspell Semeratt gehoren nachbenente  / ­dorpfere: Semeratth, Kesternich, Brewerßhove, Merderß/berg, Plußhutt, der Diedenborn, ­Hoppenbroch, Witzerott, / Bickerott, Paustenbach, Lamerstorpff, Niederrolleßbroch, / Oberrolleßbroch, Steckelborn, Scheffenborn, Hechelscheidt, / Woufelsbach, Fosnacken, Comscheidt, Haarscheidt, Dierich/scheidt, Hetzingen, der Zweifell unndt Maulartzhutt./ Contzen ist ein kirspell. Jtem in ietzberurteß kirspell horen nachbenente  / dorpfere: Contzen, Lauterbach, ­Mutzenich, Lauscheidt, / Jmgenbroch, Mentzerott, Eicherscheidt, Hermeßhammer, / Hove, Schuttlerßradern, Kalderherberg, Reichstein, / daß Röttgen unndt Schwärtzell.3 Der so aufgelistete Siedlungsbestand ist insgesamt bis heute erhalten, allerdings nicht immer unter denselben Namen auf amtlichen Karten ausgewiesen und in leicht variierender Schreibung: Breuershöfe und Merdersberg bilden heute das Dorf Rurberg, wobei die alten Breuershöfe im Rurstausee Schwammenauel untergegangen sind. 1 S. dazu die differenzierte Darstellung von R. Walz: Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg und der Vertrag von Xanten 1614, in: AHVN 219 (2016) S. 171 – 200; weiter

auch die jüngeren Forschungsresultate bei M. Groten u. a. (Hg.): Der Jülich-­Klevische Erbstreit 1609, Düsseldorf 2011. 2 Dazu E. Neuß: Kommissar Henrich Rhoedingen über die Schulter geschaut, in: V. Honemann u. a. (Hg.): Sprache und Literatur in den Nideren Landen. Gedenkschrift für Hartmut Beckers, 1999, S. 181 – 193. 3 Lagerbuch 1649, fol. 26r (StaMON 1. Abt. G 2). Dieses, hier bevorzugt benutzte Exemplar enthält an vielen Stellen die an Ort und Stelle aufgezeichneten Befunde. Ein Zweitexemplar als „Reinschrift“ findet sich unter LAV NRW R, Jülich-­B erg IIIR, Amt Monschau Rentmeisterei Nr. 158.

12 | Einleitung Ebenso ist das alte Pleushütte auf der linken Rurseite gegenüber von Einruhr (rechts der Rur, bis 1971 zum Kreis Schleiden gehörend) beim Ausbau der Rurtalsperre 1958 weitgehend im Obersee der Talsperre versunken. Nieder- und Oberrollesbroich hießen bereits zur Zeit der zitierten Niederschrift im Volksmund Rollesbroich einerseits und Strauch andererseits. Dierichscheidt ist der Kern des heutigen Dorfes Schmidt (seit 1972 Ortsteil von Nideggen) zusammen mit den auf der topographischen Karte noch ausgewiesenen Ortsteilen Kommerscheidt und Harscheidt; ähnlich bilden Witzerath und Bickerath heute Ortsteile von Simmerath. Hetzingen an der Rur am Fuß des Burgberges von Nideggen gehört zur Stadt dieses Namens. Schwerzfeld (Schwärtzell) ist Ortsteil von Roetgen, das ehemalige Kloster Reichenstein liegt in Kalterherberg und der Weiler Menzerath liegt zu einem Teil auf dem Boden von Monschau, zu einem anderen von Imgenbroich, was sich in älterer Überlieferung auch in der Bezeichnung die zwey Mentzenrot niederschlägt. Dagegen sind kartographisch heute nicht mehr als Ortsteile aufgeführt und nur informell in den Dörfern bekannt: Scheffenborn unter Steckenborn, Lauterbach unter Konzen und Lauscheid unter Mützenich. Hermeßhammer heißt heute einfach Hammer, Schuttlerßradern ist heutiges Rohren. Und das Dorf Rott zwischen Roetgen und Mulartshütte hat die Kommission vielleicht vergessen – vielleicht aber auch bloß nicht als eigene Siedlung wahrgenommen und Roetgen zugeschlagen. Denn das Phänomen, dass weitere Kleinsiedlungen aus mehreren Anwesen (also nicht bloß Einzelhäuser), als ursprünglich eigene Ansiedlungen mit eigenen Namen nach gewisser Zeit als Ortsteile anderer Siedlungen gesehen wurden, ist im Monschauer Land ein Reflex der ungesteuerten und kontinuierlichen Siedlungserschließung. Die Rodung ist im fraglichen Raum vom Mittelalter an bis in das erste Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg weitergegangen.4 Entsprechend ließe sich – hier nur bis zum 17. Jahrhundert ohne Berücksichtigung der jüngeren Rodungen notiert – weiter anführen: Zu Dedenborn gehören die Weiler Rauchenauel und Seifenauel, zu Vossenack gehören Germeter und Simonskall, zu Höfen der Ortsteil Alzen. Und auf einer Terrasse im oberen Rurtal liegt der in der Liste nicht verzeichnete Weiler Widdau usw. Aus dieser Sachlage erklärt sich, dass Graf Mirbach 1881 eine Reihe von Orten aus diesem Text nicht hat identifizieren können.5 Sieht man von Einzelheiten und kleineren Veränderungen im Laufe der Geschichte ab, dann 4 E. Neuß: Rodung und Siedlung im Monschauer Land im Mittelalter und der Frühen Neuzeit, in: ML 42 (2014) S. 42 – 59 mit der älteren Literatur. Zu den jüngeren Rodungen

s. H. Winter: Die Entwicklung der Landwirtschaft und Kulturlandschaft des Monschauer Landes unter besonderer Berücksichtigung der Rodungen, 1965. 5 W. von Mirbach: Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich, 2. Theil, in: Programm der Rheinischen Ritter-­Akademie zu Bedburg XXXVIII (1881), S. 5 f. Ein Abriss der Geschichte aller Siedlungen des Monschauer Landes mit Erstbelegen ist eingestellt auf der Homepage des Geschichtsvereins des Monschauer Landes e. V. unter: www.gv-­mon.de.

Der späte Übergang in den Jülicher Territorialstaat |

entsprach das hier behandelte Jülicher Amt ziemlich genau dem zu Jahresbeginn 1972 aufgelösten, am Ende des Ancien Régime zunächst französischen Kanton Montjoie im Roerdépartement (seit 1798),6 danach dem preußischen und schließlich deutschen Landkreis gleichen Namens.7 Als Folgen des Ersten und Zweiten Weltkriegs ergaben sich die umfangreichsten Landverluste der alten Einheit am West- und Südrand durch Abtretung weiter Wald- und Heidegebiete an Belgien 1920 und 1956. Die „Germanisierung“ des Namens geht auf einen amtlichen Erlass vom 9. September 1918 zurück.8 Zuletzt ist die Konzentrierung auf nur drei namengebende Gemeinden als Verwaltungseinheiten (Monschau, Roetgen, Simmerath) fortgeschritten, denen mehrere Siedlungen im Zuge der Auflösung des Landkreises Monschau zum 01. Januar 1972 zugeordnet wurden: Die Stadt Monschau umfasst seitdem Kalterherberg, Höfen, Rohren, Mützenich, Konzen und Imgenbroich; die Gemeinde Roetgen umfasst Rott und Mulartshütte und die Gemeinde Simmerath die Dörfer Kesternich, Rurberg, Dedenborn, Huppenbroich, Eicherscheid, Hammer, Paustenbach, Lammersdorf, Rollesbroich, Strauch, Steckenborn und Woffelsbach mit ihren jeweiligen Ortsteilen sowie Einruhr aus dem ehemaligen Kreis Schleiden. Die Orte an den Rändern der aufgelösten Gebietseinheit fielen an die nächst größeren Gemeinden der Nachbarschaft: Zweifall zu Stolberg, Vossenack zu Hürtgenwald und Schmidt zu Nideggen. Hetzingen war bereits im Zusammenhang der preußischen Kreisorganisation aus der Verbindung mit dem Monschauer Land abgetrennt und Nideggen zugeordnet worden.9 (Vgl. die Kartenbeilage)

2 Der späte Übergang in den Jülicher Territorialstaat Der Anfall des Landes und seine interne Organisation als Amt im Jülicher Territorialstaat erfolgte erst vergleichsweise spät im Mittelalter. Mit dem Tod Johanns I., Herrn von Monschau und Valkenburg am 9. August 1352 war die männliche Linie der Herren von Monschau-­Valkenburg erloschen. Als eifrigster Akteur bei der Sammlung von Erbrechten unter den Schwestern Johanns erwies sich Reinhard I. von Schönau, Herr zu Schönforst, einer der wichtigsten Gläubiger Markgraf Wilhelms von J­ülich.10 6 Dazu S. Graumann: Französische Verwaltung am Niederrhein, 1990, S. 18 ff. 7 Dazu E. Neuß: Zum territorialen Bestand und zur Ausbildung der Grenzen des Monschauer Landes, in: DGB  84 (1997) S. 127 – 145. Ergänzungen und Präzisierungen zu

dieser Untersuchung folgen in der Darstellung weiter unten.

8 E. Neuß: RhStA Lfg. X, Nr. 56, 1992; dort eine Liste der vielfältig variierenden Schrei-

bungen seit 1198.

9 M. Bär: Die Behördenverfassung der Rheinprovinz, 1919, S. 237. 10 Zur Person des Reinhard I. von Schönau-­Schönforst s. jetzt F. Irsigler: Reinhard von

Schönau – financier gentilhomme. Eine biographische Skizze, in: F. Burgard/A. Haver-

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14 | Einleitung Die Winkelzüge der folgenden Jahre müssen hier nicht in allen Einzelheiten ausgebreitet werden. Für den Weg in den Jülicher Territorialstaat genügt es, einige wenige Stationen festzuhalten. Im März 1354 erreichte Reinhard nach Verhandlungen mit den Schwestern Johanns die Belehnung mit dem Erbe, darunter die Burg Monschau mit ihrem Zubehör 11 durch Herzog Johann von Lothringen, Brabant und Limburg, was nach des Herzogs Tod sein Nachfolger, Herzog Wenzel von Luxemburg, Lothringen, Brabant und Limburg bestätigte (1356 Mai 3).12 Die Herrschaft Monschau war nämlich Limburger Lehen, wie seit ihrer Vereinigung mit Valkenburg (1269/70) unbestritten galt.13 Nun hatte aber auch Markgraf Wilhelm von Jülich im April 1354 den Erbteil der Philippa von Valkenburg gekauft 14 und war im Lande tätig geworden; im August 1356 ist sein Amtmann Mathys Eveltz in Monschau bezeugt, im November 1356 wird Johan Rumbel als Amtmann von Bütgenbach genannt.15 Der Fortgang der Sache musste also auf eine Einigung zwischen dem mittlerweile zum Herzog aufgestiegenen Landesherren und dem Schönforster hinauslaufen, wobei es im Verlauf mehrfach auch zu Tauschaktionen verschiedener Herrschaften bzw. Ämter kam. Aus Jülicher Sicht verstanden sich die jeweiligen Herrschaften der Schönforster als Pfandverwaltung, wie sie insbesondere in dem umfangreichen letzten Tauschvertrag mit Herzog Wilhelm II. vom Juni 1361 beschrieben ist.16 Die Schönforster Herrschaft in Monschau zog sich einige Jahrzehnte bis zum Tod des kinderlosen Johann  II. von Schönforst 17 1434 hin. Erst

11

12 13 14 15 16 17

kamp/F. Irsigler/W. Reichert (Hg.): Hochfinanz im Westen des Reiches 11501500, 1996, S. 281 – 305 und F. Gläser: Reinhard von Schönau (um 1305 – 1376), in: G. Mölich (Hg.): Rheinische Lebensbilder, Bd. 18, 2000, S. 49 – 75. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. 15 = E. Quadflieg: Regesten, in: EHV 28 (1956) S. 88 f. Nr. 50; vgl. auch als wichtigste Stationen zum Folgenden: RhStA Lfg. X Nr. 56 und F. Gläser: Schönau – Schönforst. Eine Studie zur Geschichte des rheinisch-­maasländischen Adels im Spätmittelalter, 2005 (http://ubt.opus.hbz-­nrw.de/volltexte/2005/313/. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. 19 = E. Quadflieg, Regesten, in: EHV 28 (1956) S. 99 Nr. 97. Dazu E. Neuß: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg in den Jahren 1269/70, in: AHVN 200 (1997) S. 23 – 37. E. Quadflieg, Regesten, in: EHV 28 (1956) S. 93 Nr. 28. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. 20 = UB NRh III Nr. 561 = E. Quadflieg, Regesten, in: EHV 28 (1956) S. 100 Nr. 103 und UB Düren I.1 Nr. 107. UB Düren I.1 Nr. 132 nach der Jülicher Ausfertigung; UB Nrh III Nr. 621 ist um formelhafte Passagen gekürzt. Zum letzten Schönforster in Monschau ausführlich T. Klaversma: Johann II. von Schönforst, Burggraf von Monschau, Herr von Diepenbeek, Cranendonck und Eindhoven, in: EHV 37 (1965) S. 36 – 43 und EHV 38 (1966) S. 71 – 83, hier EHV 38, S. 78 – 83; dort auch zu den Fragen um das Todesdatum Johanns und den Vorgängen der Übertragung an Jülich (vgl. die folgende Anmerkung).

Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus |

als danach Katharina von Sayn, die Schwester des letzten Schönforsters nach dessen Tod, zusammen mit dem Jülicher Erbmarschall Frambach von Birgel die Herrschaft Monschau dem Jülicher Herzog gegen Brabanter Ansprüche auslieferte, ist das Land endgültig bei Jülich geblieben und als Amt in den Staatsverband eingefügt worden, auch wenn 1435 noch nicht alle Unsicherheiten ausgeräumt waren.18 Nach einigen Jahrzehnten weiterer Pfandherrschaften und einem Einmischungsversuch Herzog Karls des Kühnen von Burgund setzte von den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts ab 1472 eine eigene Jülicher Verwaltung ein.19 Die entscheidenden mittelalterlichen Rechtsverhältnisse sind im hier behandelten Amt Monschau dementsprechend in der Zeit vor der Eingliederung in den Jülicher Territorialstaat grundgelegt worden. Die erwähnte zeitweilige Verbindung mit Valkenburg und die Schönforster Pfandherrschaft haben einige Folgen für den territorialen Bestand des Landes hinterlassen, auf die im Rahmen der Grenzbeschreibungen der Jülicher Zeit zusammenhängend einzugehen ist. Für die frühere Zeit stellen sich Fragen zu Umfang und Abgrenzung vor allem in forstrechtlichen Zusammenhängen.

3 Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus Die frühesten Quellennachrichten führen in den Umkreis des Reichsgutes in den Ardennen. Zu den 43 (44) Königshöfen (villae) der bekannten Nonenschenkung König Lothars  II. aus den Jahren 855 – 869 an die Aachener Marienkirche 20 gehörte neben weiteren in der näheren Umgebung Aachens auch Konzen (Compendium – 18 Letzte zusammenfassende Darstellung des Übergangs an Jülich bei W. Stüwer: Jülich,

Limburg, Schönforst und Burgund im Kampf um Montjoie, in: Das Monschauer Land, 1955, S. 58 – 75, hier S. 58 – 61. Vgl. das Fazit bei W. Janssen: Die niederrheinischen Territorien im Spätmittelalter, in: RhVjbll 64 (2000) S. 83, 107. 19 Siehe RhStA wie vor; die Rechnungsserien der Forstmeister setzen mit dem Jahr 1502, die der Rentmeister mit dem Jahr 1507 ein: s. LAV NRW R, Jülich-­B erg III R. 20 Verlorenes Diplom RhUB I Nr. 16; der erste vollständige Text liegt vor in der Bestätigung König Arnulfs von 888 Juni 13 (RhUB I Nr. 18 [dort die weiteren Drucke und Regesten] = D Arn. Nr. 31); zu den zahlreichen Nachurkunden s. RhUB I Nr. 16 S. 25. Die Urkunde spricht von 43, zählt aber 44 villae auf. Grundlegend zur Identifizierung der Orte waren zunächst G. Rotthoff: Studien zur Geschichte des Reichsguts in Niederlothringen, 1953; E. Ewig: Les Ardennes au haut-­moyen-­âge, in: E. Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien, Bd. 1, 1976, S. 523 – 552 (Erstdruck 1963) und H. Müller-­Kehlen: Die Ardennen im Frühmittelalter, 1973. Im Rahmen dieser Einleitung ist von besonderer Wichtigkeit R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte des Aachener Marienstifts von seinen Anfängen bis zum Ende des Ancien Régime, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 1 – 456; dazu auch die Rezension von D. Flach, in: RhVjBll 47 (1983) S. 390 – 394.

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16 | Einleitung im Urkundentext im lateinischen Ablativ Compendio; in späteren Quellen erscheint Compendio auch als Nominativ), das als Hauptort des gleichnamigen Fiskus anzusehen ist. Alle folgenden Erörterungen müssen in diesem Kontext des Reichsgutes gesehen werden.21 Auch noch nach Errichtung der Burg Monschau 22 durch Walram von Limburg-­ Monschau im Fiskus, den nachmaligen Grafen von Luxemburg (1214 – 1226) und Herzog von Limburg (1221 – 1226), blieb Konzen zunächst der namengebende Zentralort des „Landes Konzen“ (a. 1217 … castrum in Munioie et terram Cumeze;23 zu a. 1239 Kuntzerlandt 24). Mit dem Namen der Burg, deren älteste Bauteile in die frühen 90er Jahre des 12. Jahrhunderts zurückgehen dürften, folgte der Kreuzfahrer Walram, Sohn Herzog Heinrichs III. von Limburg, der Mode, seine neue Höhenburg in Erinnerung an einen bedeutenden Platz im Heiligen Land zu benennen.25 Der ursprüngliche Zentralort des Landes, Konzen, reicht nach Ausweis des lateinischen Siedlungsnamens (lat. compendium „Abkürzungsweg“)26 und römerzeitlichen archäologischen Befunden 27 allein mit noch zwei weiteren Siedlungen des Landes in die vorfränkische Zeit zurück. Die beiden anderen Beispiele dieser Art sind Mützenich und Kesternich. Diese Namen weisen auf Zugehörigkeit zum Typus der gallorömischen -(i)acum-­Namen,28 wenn auch die frühesten Bezeugungen erst 21 Als jüngste resümierende Darstellungen zu diesem Komplex sind folgende Arbeiten

22 23 24 25

26 27 28

von D. Flach zu nennen: Pfalz und Reichsgut. Frühformen der Territorienbildung am Niederrhein, in: K. Flink/W. Janssen (Hg.): Territorium und Residenz am Niederrhein, 1993, S. 9 – 31, hier S. 10 – 15; Pfalz, Fiskus und Stadt Aachen im Lichte der neuesten Pfalzenforschung, in: ZAGV  98/99 (1992/93) S. 31 – 56; Das Reichsgut im Aachener Raum. Versuch einer vergleichenden Übersicht, in: RhVjBll 51 (1987) S. 22 – 51. Mit diesem Aufsatz hat Flach die Darlegungen aus seiner Monographie „Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsgutes“, 1976, S. 107 – 116 weitgehend modifiziert; s. weiter auch D. Flach: Das Reichsgut im Düren-­Vlattener Raum. Versuch einer Bestandsaufnahme, in: RhVjBll 52 (1988) S. 43 – 89 und D. Flach: Zur Geschichte des Dürener Reichsgutes, in: DGB 71 (1982) S. 5 – 20. E. Neuß: Die Burg Monschau 1198 – 1998, 1998, s. passim. UBNrh II Nr. 61 = UB Lxbg II Nr. 101 = REK III Nr. 167. Chronica regia Coloniensis, rec. G. Waitz, 1880, S. 276 = REK III Nr. 964. Das älteste Namenzeugnis liegt allerdings im Personennamen vor: a. 1198 Waleramus de Monte Ioci (UB Steinfeld Nr. 36); zur Zeitstellung und zum Namen s. E. Neuß: Die Burg Monschau, S. 1 und 35 – 44 sowie E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 131 f. Vgl. zum Gebrauch dieses Ausdrucks in bestimmter Verwendung R. Kaiser: Aachen und Compiègne: Zwei Pfalzstädte im frühen und hohen Mittelalter, in: RhVjBll 43 (1979) S. 103 f. S. Fundberichte in: BJB 165 (1965) S. 441; H. Müller-­Kehlen: Die Ardennen, S. 165 f. A. Bach: Deutsche Namenkunde, Bd. 2.1/2, 1953/1954, §§ 249, 445, 562; M. Niemeyer (Hg.): Deutsches Ortsnamenbuch, 2012, s. v. -acum.

Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus |

zu a. 1334 (Kesternich) und a. 1361 (Mützenich) auftauchten.29 Wohl aber liegen aus Kesternich römerzeitliche archäologische Befunde vor.30 Für den parallel gelagerten Fall Mützenich stehen römerzeitliche Bodenfunde noch aus. Auf die geographische Lage dieser Orte und die wahrscheinlichen frühen Wegeverbindungen ist später noch zurückzukommen. Aus der Tatsache, dass alle weiteren (bislang) bekannt gewordenen römerzeitlichen Fundplätze des Landes über die genannten Ausnahmen Konzen und Kesternich hinaus in heutigen Waldgebieten liegen oder auf dem Boden von nachweislich hochmittelalterlich oder noch später erschlossenen Rodungsdörfern,31 geht eindeutig hervor, dass zur Zeit der Neuanfänge von Besiedlung seit dem 9. Jahrhundert von einem fast geschlossenen, weitgehend unbesiedelten Waldgebiet auszugehen ist. In ähnlicher Weise ist auch auf dem Gebiet der angrenzenden Königshöfe, die im Zuge der Nonenschenkung genannt sind, ein weit verbreiteter, wenn auch streckenweise vielleicht weniger dichter Waldbestand anzunehmen. Die nächsten villae nach Art von Konzen waren Büllingen und Amel im Süden, Baelen und Walhorn im Westen, Eschweiler, Derichsweiler und Düren im Norden und Nord-­Osten sowie Vlatten am Ostrand. Als besonderes Merkmal der villa Konzen ist festzuhalten, dass die zugehörige Kirche – und zwar bereits unabhängig von der genannten Nonenschenkung – aufgrund königlicher Schenkung der Aachener Marienkirche gehörte, so dass in der Folge davon das Stift über Zehntrechte im Hofgebiet verfügte, die bis zum Ende des Ancien Régime bestanden haben.32 Die örtliche mündliche und seit dem Hochmittelalter auch schriftlich festgehaltene Tradition, dass diese Schenkung auf Karl den Großen selbst zurückgehe, ist zwar in der Forschung lange Zeit umstritten gewesen, kann aber seit den Untersuchungen von Ludwig Falkenstein 33 mit guten Gründen 29 Urkunde im Protokollbuch 1 von Reichenstein: LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs. 1, 30 31 32

33

fol. 11r – 11v; Teildruck bei W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen zur Geschichte des Niederrheins und der Niedermaas, Bd. 1.1, 1824, S. 89 und UB Düren, I.1 Nr. 132. W. Sage: Spuren römischer Besiedlung in Kesternich, in: EHV 37 (1965) S. 80 – 82; W. Sage – H. Steinröx: Römische Ausgrabungen in Kesternich und Rurberg, in: EHV 39 (1967) S. 120 – 122 (textidentisch mit BJB 166 (1966) S. 568 – 569, 576 – 579. Eine Aufzählung dieser Siedlungen findet sich in der Literatur zur Siedlungserschließung des Landes; s. neben Anm. 3 auch E. Neuß: Grundzüge der frühen Siedlungsgeschichte des Monschauer Landes, in: ML 16 (1988) S. 80 – 101. Dazu grundlegend und ausführlich: R. Nolden (wie Anm. 20); mit engerem Bezug auf Konzen allein auch: R. Nolden: Das Aachener Marienstift und seine Besitzungen im Monschauer Land von Karl dem Großen bis zum Ende des Alten Reiches, in: ML 11 (1983) S. 26 – 35, hier S. 26 – 28. L. Falkenstein: Karl der Große und die Entstehung des Aachener Marienstiftes, 1981, insbes. S. 76 f.; dagegen skeptisch- zurückhaltend die Rezension von D. Flach, in: RhVjBll 47 (1983) S. 388 – 390, hier S. 389.

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18 | Einleitung als zutreffend angenommen werden. Der strittige Passus, diese Ansicht betreffend, findet sich in der zusammenfassenden Bestätigung aller Besitztitel des Marienstiftes durch Kaiser Friedrich II. vom Jahr 1226 (Conpendium, quam Carolus magnus cum suis appenditiis et nonis et decimis dedit).34 Während der alte Streitpunkt bezüglich des Rechtsstatus der Marienkirche und der Anfänge des Stifts im Wesentlichen im Sinne der Lösung Falkensteins erledigt ist,35 bleibt im Falle der Nennung Karls des Großen als Stifter Konzens ein Rest von Unsicherheit, ohne dass ein anderer der nachfolgenden Herrscher statt seiner hätte plausibel gemacht werden können. Die Kirche des Fiskus Konzen war Pfarrkirche des gesamten Distriktes und Mutterkirche aller späteren Abpfarrungen. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Kirche als ein Steinbau des 9. Jahrhunderts gesichert ist. Teile des aufgehenden Mauerwerks der Pankratiuskapelle auf dem Friedhof von Konzen haben zu diesem Bau gehört.36 Wegen des Pankratius-­Patroziniums ist ihre Errichtung gern mit König Arnulf in Verbindung gebracht 37 und eine Datierung in die 90er Jahre des 9. Jahrhunderts gemutmaßt worden. Hier scheint aber eher die Tatsache der ersten Bestätigung der Nonenschenkung König Lothars durch König Arnulf der Vater des Gedankens gewesen zu sein. Außer dieser Bestätigung gibt es keinerlei Hinweise, die auf einen Bezug Konzens zu Arnulf deuten könnten. Vielmehr spricht die Schenkung durch Karl den Großen für ein höheres Alter. Der Annahme einer früheren Erbauung stehen keine Indizien im Wege.38 Im Vorgriff auf die Erörterungen zu den Rechtsverhältnissen im kirchlichen Bereich und am Wald sei ausdrücklich schon darauf hingewiesen, dass mit der durch-

34 UB Aachen Nr. 92. Die Nonenschenkung ist in der Urkunde zusätzlich noch einmal im

Kontext der zugehörigen Orte genannt.

35 S. dazu die Rezensionen von D. Flach in: RhVjBll 47 (1983) S. 388 – 390) und J. Fle-

ckenstein: Über das Aachener Marienstift als Pfalzkapelle Karls des Großen. Zugleich als Besprechung einer neuen Untersuchung über die Entstehung des Marienstifts, in: H. Maurer/H. Patze (Hg.): Festschrift für Berent Schwineköper, 1982, S. 18 – 28) sowie R. Schieffer: Hofkapelle und Aachener Marienstift bis in staufische Zeit, in: RhVjBll 51 (1987) S. 1 – 21, hier bes. S. 18 f. 36 Vgl. H. Müller-­Kehlen: Die Ardennen (wie Anm. 20) und P. Schönhofen: Die Pankratius-­ Kapelle in Conzen bei Montjoie, in: EHV 3 (1927/28) S. 173 – 176; KDM 1927, S. 16; weiter H. Schiffers: Geschichte der katholischen Kirche im Monschauer Land, in: Das Monschauer Land, 1955, S. 259 – 301, hier S. 261 f. 37 H. Schiffers: Geschichte der katholischen Kirche (wie Anm. 36) aufgrund der Dissertation von A. Z. Huisman: Die Verehrung des heiligen Pancratius in West- und Mitteleuropa, 1939, bes. S. 126 ff. 38 So auch R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 172 mit Anm. 11; R. Nolden: Das Aachener Marienstift und seine Besitzungen im Monschauer Land, in: ML 11 (1983) S. 28.

Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus |

aus missverständlichen Formulierung der Friedrich-­Urkunde 39 von 1226 nicht die Schenkung des gesamten Fiskus als Grundbesitz an die Marienkirche verbunden gewesen ist,40 anders als es beispielsweise beim benachbarten Walhorn der Fall gewesen ist. Hier hatte König Heinrich IV. im Jahr 1072 dem Marienstift schließlich das predium – nomen eiusdem predii est Harne – geschenkt.41 Die Konzener Schenkung betraf vielmehr die Kirche und die mit ihr verbundenen Rechte. Das ergibt sich nicht zuletzt daraus, dass der Fiskus Konzen noch um die Mitte des 12. Jahrhunderts mit zwei Servitien im Tafelgüterverzeichnis zusammen mit Aachen und Düren (§ Aquisgrani VIII. § Compandium II. § Dura II.) aufgeführt ist.42 Die villa als Ganze galt also zu diesem Zeitpunkt noch zweifelsfrei als Reichsgut, so dass man die entsprechenden Verwaltungsstrukturen annehmen kann. Zur selben Zeit sind allerdings schon deutlich intensive Aktivitäten der Grafen bzw. Herzöge von Limburg zu beobachten, das Land der Krone zu entfremden, und zwar erheblich früher, als bisher meist dargestellt worden ist. Der engere Limburger Herrschaftsbereich schloss mit seinem östlichen Rand unmittelbar an den Westen des Fiskus Konzen an, was durch die 1920 neugezogene Grenze gegenüber Belgien verdeckt worden ist. (Vgl. Karte). Es ist nicht zu übersehen, dass vom ausgehenden 11. Jahrhundert an die Grafen von Limburg von ihrer Stammburg, der Limburg auf dem Boden der karolingischen villa Baelen (a. 888 Bailus) an der Weser westlich von Eupen in das umgebende nordöstliche und östliche Reichsgut (Walhorn und Konzen) expandierten.43 Dieser Vorgang korrespondiert offenkundig mit dem Zeitabschnitt,44 nachdem die rheini 39 Zur Textkompilation dieser Urkunde s. ausführlich R. Nolden, in: ZAGV 86/87 (1979/80)

S. 385 – 395.

40 So z. B. noch H. Aubin: Die Entstehung der Landeshoheit, 1920, S. 404 f. im Anschluss

an W. Graf von Mirbach (wie Anm. 5).

41 RhUB I, Nr. 41 = D Heinrich IV. Nr. 254. 42 C. Brühl/Th. Kölzer: Das Tafelgüterverzeichnis des römischen Königs (Ms. Bonn S. 1559),

1979, S. 53; zu weiteren Indizien dafür s. unten.

43 Zusammenfassend J. L. Kupper: Limburg, in: LMA V, 1990/91, S. 1986 f. 44 Die frühe Geschichte der Grafen bzw. späteren Herzöge von Limburg hat nicht im selben

Maße die Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie andere rheinische Adelshäuser. Zu nennen ist die Bonner Dissertation von W. Schoppmann: Entstehung und territoriale Entwicklung des Herzogtums Limburg vom 11. Jahrhundert bis zum Jahre 1288, Diss. Bonn 1957 (Masch.); daneben existiert eine französische Übersetzung in: Bulletin de la Société Verviétoise d’Archéologie et d’Histoire, in der die Arbeit in der Regel benutzt wird. Die übliche Benutzung der französischen Fassung hat vermutlich mit dafür gesorgt, dass unbemerkt geblieben ist, wie Schoppmann in der Frage der Anfänge von Reichenstein die grundlegende Untersuchung von M. Brixius (s. die Anmerkung 46) ohne Kennzeichnung ausgeschrieben hat. Dieser Aufsatz ist zwar in Schoppmanns Literaturverzeichnis angeführt und an einer unerheblichen, nicht einschlägigen Stelle beiläufig notiert (S. 94 Anm 1), beim entscheidenden Abschnitt (S. 52 f.) aber hat der

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20 | Einleitung schen Pfalzgrafen u. a. durch Maßnahmen Erzbischofs Anno II. von Köln weiter nach Süden abgedrängt worden waren 45 und im Eifel-­Ardennenraum südlich Aachens ein Machtvakuum entstanden war. Im Hofgebiet Konzen vollzog sich dieses Vordringen durch Burgenbau und Rodung. Herzog Walram Paganus von Niederlothringen aus dem Hause Limburg hatte in seiner Amtszeit (1128 – 1139) die Burg Reichenstein (an der Rur, wenige Kilometer ruraufwärts vom späteren Monschau entfernt) aufgegeben und in ein Prämonstratenserstift umgewandelt.46 Damit ist eine frühe limburgische Burg im Fiskus Konzen als sicher anzunehmen. Darüber hinaus aber fehlen zum Raum Konzen weitgehend Quellennachrichten für das 12. Jahrhundert. Auf den ersten Blick könnte es zwar scheinen, als ob die Limburger nun ein gutes halbes Jahrhundert bis zum Bau der Burg Monschau auf einen Ersatz ihrer Burg Reichenstein im Fiskus Konzen verzichtet hätten. Ein solches Limburger Verhalten wäre allerdings äußerst ungewöhnlich und wenig wahrscheinlich gewesen. In diesem Zusammenhang ist von der älteren Forschung die Turmburg „Haller“ in Monschau über der Einmündung des Laufenbachs in die Rur weitgehend unbeachtet geblieben, wahrscheinlich in Ermanglung expliziter Quellenaussagen. Die Anlage auf einem steilen Felssporn links von Rur und Laufenbach entspricht dem Typ der frühen, allein aus einem Turm bestehenden festen Häuser (2,40 m Mauerstärke am Fuß). Der Turm ist unabhängig von und ohne Verbindung mit der späteren Stadtbefestigung; er war, wie die Verwendung seiner Bausubstanz zur Reparatur der Burg Monschau im 16. Jahrhundert belegt, eine landesherrliche Einrichtung.47 An seinem Bauplatz waren weitere Ausbaumöglichkeiten nur sehr eingeschränkt gegeben. Der „Haller“-Turm kann daher nicht anders als die limburgische Nachfolgeeinrichtung für die Burg Reichenstein im Fiskus Konzen angesehen werden und wird entsprechend in die ersten Jahrzehnte des 12. Jahrhunderts zurückreichen. Ein Landesausbau ohne Burg als KristallisationsAutor die Brixius’sche Argumentation ohne jeden Hinweis auf ihren Urheber wie die eigene ausgeschrieben. 45 M. Schaab: Pfalzgrafschaft b. Rhein, in: LMA VI, Sp. 2013 f. Siehe vor allem auch die prägnante Darstellung von W. Janssen: Kleine Rheinische Geschichte, 1997, S. 70 ff. 46 M. Brixius: Die Anfänge des Prämonstratenserklosters Reichenstein, in: EHV 13 (1938) S. 161 – 173. I. Ehlers-­Kisseler (Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln, 1997) hat zwar zu Recht darauf hingewiesen, dass der Untersuchung von M. Brixius keine letzte Gewissheit zukommt, sie erbringt in der quellenarmen Zeit aber die überzeugendste Lösung. Die örtliche Tradition spricht im Anschluss an den Wortgebrauch der Reichensteiner Protokollbücher nicht-­terminologisch von „Kloster“ (monasterium), vgl. z. B. J. Conrads: Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein, 1938. Zu den zeitgenössischen Umwandlungen von frühen Burgen in geistliche Einrichtungen s. U. Lewald: Burg, Kloster, Stift, in: H. Patze (Hg.): Die Burgen im deutschen Sprachraum, Bd. 1, 1976, S. 155 – 180. 47 RhStA X Nr. 56 II.1 Topographie; E. Neuß: Die Burg Monschau, S. 21 – 34, 135; erste Hinweise von W. Sieper: Der Haller, in: HKM 3 (1955) S. 114 – 118.

Die Anfänge des Landes als karolingischer Fiskus |

kern einer Landesherrschaft ist für diese Zeit schwerlich denkbar. Es fügt sich aber zwanglos in die skizzierte Annahme ein, dass gegen Ende des Jahrhunderts schließlich eine neue Anlage Monjoye/Monschau des Kreuzfahrers Walram von Limburg auf dem gegenüberliegenden Burgberg diese Turmburg abgelöst hat.48 Damit erübrigt sich der Zeitansatz „um 1135“ für die Burg Monschau, wie ihn Eberhard Quadflieg ins Spiel gebracht hatte.49 Die letztgenannte Burg hat schließlich dem Land und der Herrschaft den Namen gegeben. In diesem 12. Jahrhundert muss die Erschließung des Landes zu einer solchen Bevölkerungszunahme geführt haben, dass in der Zeit um 1160 der Bau einer neuen, größeren Kirche in Konzen erforderlich wurde.50 Die unteren Turmgeschosse und der Taufstein dieses Baus sind noch in der heutigen Kirche erhalten. Damit sind die drei zentralen Themen und Rechtskreise genannt, von denen die nachfolgenden Rechtsquellen handeln: 1. Der Forst bzw. Wald und die Aufsicht darüber sowie seine Nutzung. Infolgedessen wird eine etwas breitere Auseinandersetzung mit den Thesen von Heinrich Kaspers zum „comitatus nemoris“ 51 unumgänglich sein, insbesondere zu den Anfängen in der Zeit vor der Zugehörigkeit des Gebietes zur Jülicher Territorialherrschaft und der von Jülich reklamierten Waldgrafschaft. (Waldrecht). 2. Kirchenrechtliche Fragen folgen aus der Zugehörigkeit der Konzener Kirche zum Aachener Marienstift und seiner daraus abgeleiteten Zehntrechte im Lande sowie ihrem Status als Pfarr- und Sendkirche. (Kirchenrecht). 3. Schließlich sprechen die Quellen vom Gericht der Landesherrschaft, die von einer Burg ihren Ausgang genommen hat und von der aus die Rodung des ursprünglichen Waldes in Gang gesetzt worden ist. (Landrecht). 48 Dass Walram von Limburg-­Monschau die Burg Monschau als Ersatz für den Verlust

der Reichsburg Berenstein errichtet habe, wie O. Engels (Die Stauferzeit, in: F. ­Petri/​ G. Droege [Hg.]: Rheinische Geschichte, Bd. 1.3, 1983, S. 247) ausführt, kann nicht zutreffen; Walram ist 1198, als er den Berenstein aufgeben musste, schon als Burgherr de Monte Ioci bezeugt (UB Steinfeld Nr. 36 = REK II Nr. 1557). Das Beispiel ist eines von mehreren, dass die Aktivitäten der Limburger im Raum südlich von Aachen, die seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert im Gange waren, von der Forschung vielfach unbemerkt geblieben sind. 49 Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Bd. 3, 2. Aufl. 1970, S. 525. Den intensiven Landesausbau unter Herzog Walram Paganus behandelt W. Schoppmann in: Entstehung und territoriale Entwicklung, S. 51 ff. Grundsätzlich zur Herrschaftsbildung und Rodung, ausgehend von Burgen: M. Groten: Die Stunde der Burgherren, in: RhVBll 66 (2002) S. 74 – 110. 50 Datum nach dem Urteil der Kunsthistoriker: KDM 1927, S. 16. 51 H. Kaspers: Comitatus nemoris. Die Waldgrafschaft zwischen Maas und Rhein. Untersuchungen zur Rechtsgeschichte der Forstgebiete des Aachen-­Dürener Landes einschließlich der Bürge und Ville, Düren – Aachen 1957.

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22 | Einleitung

4 Das Problem der Waldgrafschaft Aus der Tatsache, dass das hier behandelte Land als Rodung aus einem karolingischen Forstbezirk hervorgegangen ist,52 ergibt sich, dass die Lehre von der Waldgrafschaft „zwischen Maas und Rhein“ zur Sprache kommen muss, wie sie in der rechtshistorischen Dissertation von Heinrich Kaspers 53 formuliert ist und die die Forstbezirke zwischen Aachen und Düren, dann auch der Bürge und der Ville zum Thema hat. Der Forstbezirk Konzen in der Mitte zwischen Düren und Aachen zählte für ihn als selbstverständlich mit dazu. Die Befunde dieser Arbeit sind lange als unbestrittene Größe in die nachfolgende landesgeschichtliche Forschung eingegangen und haben den Weg in einschlägige Handbücher gefunden;54 sie sind jedoch in den letzten Jahren an verschiedenen Punkten zunehmend problematisiert worden.55 Eine knappe und klare Zusammenfassung der daraus folgenden Forschungsprobleme hat Thomas R. Kraus in seiner Monographie über die Anfänge der Jülicher Landesherrschaft vorgelegt,56 von der hier auszugehen ist. Es sei jedoch erwähnt, dass die mit dem Stichwort „Waldgrafschaft“ verbundenen Fragen nicht erst mit der Arbeit von H. Kaspers aufgekommen sind. Vielmehr ist der Themenkomplex „Waldgrafschaft/comitatus nemoris“ in der rheinischen Landesgeschichte eine schon recht früh behandelte Angelegenheit gewesen in Arbeiten, die schon im ausgehenden 18. und im Laufe des 19. Jahrhunderts erschienen sind.57 Dabei ist der Kerngedanke vom 52 Dieser Sachverhalt ist bis zur Gegenwart auf der topographischen Karte ablesbar: Alle 53 54

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Zufahrten zum Kern des Landes führen durch einen Waldgürtel unterschiedlicher Breite; vgl. unten zum Stichwort „Feldgeleit“. Wie Anm. 51. So in Einzeluntersuchungen wie z. B. E. Ewig: Les Ardennes (wie Anm. 20); H. Müller-­ Kehlen: Die Ardennen (wie Anm. 20); M. van Rey: Die Lütticher Gaue Condroz und Ardennen im Frühmittelalter, 1977; D. Flach: Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsgutes, 1976 u. a. m. In Handbuchdarstellungen beispielsweise E. Boshof: Ottonen- und frühe Salierzeit, S. 53 und R. Schieffer: Die Zeit der späten Salier, S. 149 in: F. Petri/G. Droege (Hg.): Rheinische Geschichte, Bd. 1.3: Hohes Mittelalter, 1983; M. Schaab: Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1, 2. Aufl. 1999, Kap. 2. Stellvertretend für eine Reihe weiterer sei genannt: H. Tichelbäcker: Reichsgut, Forsthoheit und Zoll im Raum Düren, 1996. Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich. Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Jülich bis zum Jahre 1328, 1987, S. 51 ff. Ch. J. Kremer: Vom comitatu nemoris als einem kurpfälzischen lehen der herzoge von Gülch, in: Acta academiae Theodoro-­Palatina, Bd. 3, 1773, S. 284 – 304; W. Ritz in: J. W. J Braun: Zur Geschichte des Landes Montjoie, in: AHVN 6 (1859) S. 1 – 40, dort der geschichtliche Abriss S. 4 – 18, der von Wilhelm Ritz verfasst ist; Nachdruck in: EHV 6 (1930/31) S. 70 – 7 1, 78 – 87, 91 – 104, 122 – 128, der Anteil von W. Ritz dort S. 79 – 87, 91 – 95; K. Roth: Einiges über die Rechtsverhältnisse in den alten Bannforsten, in: Supplemente

Das Problem der Waldgrafschaft |

ersten Beitrag an recht konstant geblieben, indem weitgehend Beobachtungen, die vom 13. Jahrhundert an am Beispiel der Grafen von Jülich gemacht wurden und entsprechend auf der Grundlage vergleichsweise später Quellen beruh(t)en, in das frühe Mittelalter zurückprojiziert sind. Gleichwohl hat Th. R. Kraus in seinem Referat aus guten Gründen nicht detailliert in die Forschungsgeschichte ausgeholt, denn gegenüber der älteren Literatur sind die bei H. Kaspers formulierten Probleme mit größerer, juristisch-­prägnant vorgestellter Deutlichkeit und Konsequenz entfaltet worden. Der Waldgraf als Amtsträger 58 führe die Aufsicht über die königlichen Forsten im Raum Aachen – Monschau – Düren; sein Verwaltungsgebiet reiche über die (späteren) Territorien des skizzierten Raumes hinaus, sei also „überterritorial“. In nachkarolingischer Zeit werde diese Aufgabe von den rheinischen Pfalzgrafen wahrgenommen, die sie als Lehen vergeben hätten. Quellenmäßig abgesicherten Boden betritt man jedoch erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Die erste tatsächlich erhaltene Belehnungsurkunde ist vom Jahr 1209,59 und zwar von Pfalzgraf Heinrich (1195 – 1214); sie erging an Graf Wilhelm III. von Jülich (aus dem Hause Heimbach, 1208 – 1219).60 Sie nennt als Lehnsobjekt (neben einer Reihe von Vogteien) comitatum de Molbach cum nemore et universis attinentiis. So habe es vorher schon sein Amtsvorgänger und Onkel Wilhelm  II.61 seinerzeit als Lehen von Pfalzgraf Konrad erhalten. Vorgänger Wilhelms  II. in diesem Amt war Graf Adalbert von Maubach gewesen, dessen einzige Tochter Alveradis Gemahlin Wilhelms  II. war. Adalbert von Maubach ist am 21. Mai 1177 gestorben; sein Schwiegersohn beerbte ihn in diesem pfalzgräflichen Lehen, das in der Folgezeit bis zum Ende des Ancien Régime beim Haus Jülich verblieben ist.62 Nun lässt die Formulierung von 1209 nicht allein die Umschreibung der Amtsaufgaben des comes nemoris, sondern insbesondere den Amtsbereich im Unbestimmten bzw. setzt ihn als allgemein bekannt voraus. Die landesgeschichtlichen Erörterungen kreisten daher schon früh um die Frage, auf welchen Wald die Belehnung denn zu beziehen sei – ob damit ein bestimmter Walddistrikt nahe Maubach oder ein umfassenderes Forstgebiet gemeint sei. Eine spätere Belehnung, und zwar die an

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zur Allgemeinen Forst- und Jagd-­Zeitung 7 (1869) S. 130 – 141; W. Graf Mirbach: Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich, Teil 1, 1874, S. 9. „ein Amt am Reichsgut“, so H. Aubin: Die Entstehung der Landeshoheit, 1920, S. 42. UB NRh II Nr. 27, erste Urkunde im Bestand Jülich Urk., LAV NRW R. Zur genealogischen Einordnung s. Th. R. Kraus: (wie Anm. 56) S. 25 – 27. Zu Wilhelm II. s. Th. R. Kraus: (wie Anm. 56) S. 21 – 24. S. auch K.-H. Spieß: Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1491, 1981, S. 14 und 92 f.

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24 | Einleitung Graf Wilhelm IV. durch Pfalzgraf Otto (1234)63 führt nach Aufzählung der weiteren, ebenfalls zum Lehen gehörigen Vogteien, abschließend auf: comitatus et ius nemoris, was in räumlicher Hinsicht auch keine größere Klarheit bringt. Die Formulierung erlaubt aber die Auslegung, dass das ius nemoris eine eigene Größe neben der Grafschaft Molbach sei. Was die Amtsaufgaben betrifft, handelt es sich gemäß der Darstellung des Rechtshistorikers H. Kaspers 64 um eine die Forsten betreffende Sondergerichtsbarkeit, unabhängig vom öffentlichen Gericht und den entstehenden territorialen Herrschaftsbezirken, die vielmehr über solche hinausgreife. Sie betreffe die Oberaufsicht über alle Nutzungsrechte am Forst, angefangen von Jagd und Fischfang über Rodung, Eichelmast, Köhlerei bis hin zu Zeidlerei und Vogelfang, Bergbau u. a. m. Es konnte daher nicht ausbleiben, dass die ersten Arbeiten zum Thema (Ch. J. Kremer, W. Ritz, vgl. Anm. 57) eine Reihe von Fragen in der Schwebe gelassen haben, insbesondere die genauere Umschreibung des Amtsgebietes dieses Waldgrafen. Das ist umso auffälliger, als die ebenfalls zum Lehen gehörigen Vogteien in der betreffenden Urkunde alle penibel aufgezählt werden. Ausgehend vom Namen Osning für einen Teilbereich der nördlichen Ardennen, der in der Form Oesling auch in der Kennzeichnung der kirchlichen Organisation auftaucht,65 hatte beispielsweise Wilhelm Ritz 66 großzügig „den großen karolingischen Bannforst, welcher zu den zunächst gelegenen königlichen Pfalzen zu Aachen und Düren gehörte“, ohne Aufweis im Einzelnen, als Amtsbezirk skizziert, der sich in seiner Sicht „in den Oberwald im Umfang des ehemaligen Jülichschen Amts und jetzigen Landkreises Montjoie und den Unterwald, ehemaliges Jülichsches Amt Wehrmeisterei, teilte.“ Die genannten Pfalzbezirke sind jedoch in keinerlei Hinsicht mit den im gleichen Atemzug genannten Walddistrikten deckungsgleich. Und ob die seit dem 13. Jahrhundert belegte Unterscheidung der Distrikte Unter- bzw. Oberwald in die Frühzeit der Einrichtung zurückreicht, steht dahin. Nachfolgende Untersuchungen wie die Dissertation von Jacob Hammers 67 über die Waldgenossenschaften im Aachener Raum haben das Problem dann aber eher umgangen. J. Hammers erörterte nämlich eine Reihe namentlich bekannter Waldbezirke um Aachen, brachte aber erst im Kapitel über den Walddistrikt des Namens „Wehrmeisterei“ das Thema comitatus nemoris zusammen mit diesem Waldgebiet zur 63 UB Nrh II 193, dort zu a.1233; zur Datierung auf 1234 s. Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und 64 65 66 67

das Reich, S. 55. Comitatus nemoris S. 54 ff.; vgl. Th. R. Kraus: Jülich. Aachen und das Reich, S. 55 f. Vgl. E. Ewig: Les Ardennes (wie Anm. 20) S. 541 u. a. m. Vgl. unten zum Sendweistum. Ritz-­Braun, in: AHVN 6 (1859) S. 5. J. Hammers: Die Waldgenossenschaften in der Aachener Gegend. Diss. Münster, 1913, S. 57 – 80, insbesondere S. 60.

Das Problem der Waldgrafschaft |

Sprache. Bei diesem Distrikt handelt es sich um die in großen Teilen noch bestehenden Forsten Wenau und Hürtgen an der Nordabdachung der Eifelhöhen, die – im Ursprung nur dünn besiedelt – den Kern des späteren Jülicher Amtes Wehrmeisterei bildeten.68 In diesem Zusammenhang fügte Hammers hinzu, dieses Kapitel beschränke sich auf die Wehrmeistereiwaldungen als räumliche Bezeichnung (auch „Unterwald“), während davon „der comitatus nemoris als Amt … im vollen Besitze des Jülicher Grafen“ zu unterscheiden sei. Wie diese Formulierung mit Blick auf die anderen in seiner Untersuchung behandelten Wälder zu verstehen sei, ließ er jedoch offen. Wie das entsprechende Kapitel bei W. Graf Mirbach zeigt, galt zu seiner Zeit als „herrschende Lehre“, dass wenigstens die Wehrmeistereiwaldungen dem nemus der pfalzgräflichen Verleihung entsprächen. Er wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass die Grenzen des Jülicher Amtes dieses Namens keineswegs einfach mit denen des Wildbanns der Waldgrafschaft zusammenfielen, wie sie im entsprechenden Weistum genannt sind.69 Ohne Berücksichtigung dieser Diskrepanz zwischen dem Umfang des Amtes Wehrmeisterei einerseits und dem Wildbann der Waldgrafschaft andererseits setzte sich mit den Arbeiten von Hermann Aubin 70 und Josef Nießen 71 die skizzierte Lehre anschließend fort, so dass sich die Auffassung verfestigen konnte, der Amtsbereich der Waldgrafschaft betreffe mehr oder weniger das spätere Jülicher Amt Wehrmeisterei, für das auch die Bezeichnung „Unterwald“ im Gebrauch war. Die Bezirke um Aachen und Konzen (bzw. Monschau) wurden nicht weiter diskutiert. Möglicherweise resultierte die größere Aufmerksamkeit, die das Thema „Waldgrafschaft“ schließlich mit dem Erscheinen der rechtshistorischen Dissertation von Heinrich Kaspers erfahren hat, daraus, dass diese Arbeit alle Unstimmigkeiten und offenen Fragen der älteren Darstellungen ins Licht gehoben und den Versuch unternommen hat, die älteren Annahmen in einen konsistenten, wenn auch überaus hypothetischen Gesamtzusammenhang zu bringen. Insofern brauchte in der Tat auf die Literatur vor Kaspers nicht unbedingt eingegangen zu werden. 68 W. Graf Mirbach (wie Anm. 5) S. 9. 69 In den Arbeiten bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts ist das entsprechende Weistum

benutzt in der Edition von W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen, 1824, S. 131 ff. Neuere Edition von A. Schoop (Bearb.): Quellen zur Rechts-­und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte. D. Jülichsche Städte, Bd. 1. Düren, 1920, Nr. 20 S. 69 ff. Der wichtige Hinweis Mirbachs ist bei H. Aubin: Die Entstehung der Landeshoheit, 1920, S. 402 mit Anm. 74 einfach übergangen. 70 Wie Anm. 40. 71 J. Nießen: Die Waldgrafschaft im Osning und die Wehrmeisterei, in: EHV 5 (1929/30) S.  10 – 14 und ders.: Die Waldnutzung in den Wehrmeistereiwaldungen, in: EHV   5 (1929/30) S. 90 – 95. Die Artikel sind zuerst EVB 30 (1929) erschienen.

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26 | Einleitung Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Lehre von H. Kaspers hat ihr Augenmerk vor allem auf zwei Fragenkreise zu richten: Das ist zum einen die Konstruktion, mit der der Versuch gemacht ist, die große zeitliche Lücke von den angenommenen Anfängen bis zum Wirken der Grafen von Jülich als Waldgrafen zu überbrücken und als unverändert darzustellen. Der andere – und das ist im vorliegenden Rahmen der vordringliche – betrifft den fehlenden Aufweis darüber, welche Waldbezirke im Einzelnen aufgrund welcher Indizien begründet zu einer älteren Waldgrafschaft vor der Jülicher Zeit gehört haben könnten. Zum ersten Punkt sind schon bei Erscheinen der Kasper’schen Arbeit gewichtige Einwände erhoben worden. Dazu gehört beispielsweise, dass zu diesem Amt weibliche Erbfolge konstitutiv sei.72 Eine entscheidende genealogische Verknüpfung in dieser Argumentation hat Heinrich Tichelbäcker als unzutreffend erwiesen.73 Was die ursprüngliche räumliche Erstreckung des angenommenen Amtsbezirks angeht, besteht als zeitlich erste Nennung allein die (späte!) Weistumsbestimmung von 1238 (Edition Nr. 1b), dass der Waldgraf die Rur von der Quelle bis zur Mündung für den Zug der Fische von allen Hindernissen frei zu halten habe (comes vero nemoris tenetur curijs de Cůmze, de Aquis et de Duren ammouere omnia offendicula in flumine, quod dictur Rure).74 Hier taucht der Hof Konzen unter den im Mittelpunkt der Arbeit stehenden Forstbezirken erstmals mit Namen auf. Das Zeugnis stammt jedoch aus einer Zeit, als von Jülicher Seite aufgrund der pfalzgräflichen Belehnung Ansprüche geltend gemacht wurden, deren Herkunft ungeklärt ist. Das Zeugnis ist daher nicht ohne weiteres für die Frühzeit einer Waldgrafschaft verwertbar, es sei denn, man setzt ihre Existenz in der traditionell angenommenen Form schon als gegeben voraus.75 Auf die methodologische Fragwürdigkeit der Rückprojektion von Inhalten jüngerer Quellenzeugnisse und juristischer Generalisierungen hat am Beispiel des Arnsberger Waldes mit Recht Ralf Günther 76 hingewiesen.

72 S. die Rezensionen von G. Droege, in: RhVjBll 22 (1957) S. 288 – 292 und E. Wisplinghoff, in: DJB 49 (1959) S. 269 – 271. 73 H. Tichelbäcker: Die mütterliche Herkunft der Gräfin Alverade von Jülich (1177 – 1207), in: DGB 74 (1985) S. 1 – 16. 74 S. auch H. Aubin: Die Entstehung der Landeshoheit, S. 402; im Rahmen eigener Hypo-

thesen auch angesprochen bei H. Tichelbäcker: Der Freiungsritt der Grafen von Jülich entlang der Rur, in: BJG 54 (1986) S. 10 ff.; vgl. auch H. Andermahr: Fischereirechte der Jülicher Dynasten in der Erft von Münstereifel bis Neuss, in: NBJG 11 (2000) S. 7 – 25, hier S. 10 f. 75 Dass die Urkunde von 1238 betone, „der Waldgraf verfüge zur Ausübung seines Amtes über die Höfe Aachen, Düren und Konzen“ (so Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, 1987, S. 57 Anm. 322), kann schwerlich so wiedergegeben werden. 76 R. Günther: Der Arnsberger Wald im Mittelalter, 1994, S. 11 – 27.

Das Problem der Waldgrafschaft |

Zuletzt aber haben weitere Untersuchungen von Heinrich Tichelbäcker bezüglich der Zuordnung von Waldbezirken die „klassische“ Lehre erschüttert und den nemus des rätselhaften cum nemore als den Wald des Fiskus Derichsweiler plausibel gemacht.77 Auch die Verhältnisse in der Bürge stellen sich nach den Untersuchungen Tichelbäckers durchaus anders dar als nach der Konstruktion von H. Kaspers.78 Daher hat sich schließlich auch Th. Kraus angesichts der vielen, mittlerweile entkräfteten Argumente für eine Revision der „klassischen“ Lehre von der Waldgrafschaft ausgesprochen.79 Als Folgerung daraus ergibt sich an dieser Stelle die Aufgabe, zu prüfen, ob und evtl. welche Indizien die ursprüngliche Zugehörigkeit des Walddistriktes von Konzen zu einer älteren Waldgrafschaft vor der Jülicher Zeit wahrscheinlich machen oder auch nicht. Der Gefahr, dass die weitere Erörterung von Fragen der Waldgrafschaft an dieser Stelle ausufern und von der Aufgabe dieses Textes, nämlich der Einleitung zum vorliegenden Quellencorpus, wegführt, kann nun dadurch begegnet werden, dass im Folgenden allein Fragen zum Forstbezirk Konzen-­Monschau, zum Umfang, zur Verfügungsgewalt bezüglich des Forstrechts sowie zur Siedlungserschließung dieses Bezirks in den Blick genommen und untersucht werden ohne Erörterung der Tradierung des Amtes überhaupt und der verschiedenen Bezirke einer traditionell angenommenen Waldgrafschaft. Solange frühe (d. h. bis zur Zeit der pfalzgräflichen Belehnung an Jülich) explizite Zeugnisse von Belehnungen fehlen, sind verbindliche Aussagen über die Grundlagen waldgräflicher Amtstätigkeit und das Aussehen im Einzelnen grundsätzlich nicht möglich, weil Fälle von waldgräflichem Handeln auf der Grundlage von Verlehnung waldgräflicher Aufgaben nicht von adliger Usurpation gleichgelagerter hoheitlicher Tätigkeit in der Forstverwaltung unterscheidbar sind. Allenfalls sind vielleicht in Fragen einer räumlichen Zugehörigkeit zum Amtsbezirk einer „älteren“ Waldgrafschaft „zwischen Maas und Rhein“ Indizien beizubringen. Doch auch diese stehen unter der Ungewissheit, dass für den faktischen Träger von

77 H. Tichelbäcker: Reichsgut, Forsthoheit und Zoll im Raum Düren (888 – 1794), Jülich 1996, insbes. S. 8 – 42, dazu die zustimmenden Rezensionen von H. Domsta, in: AHVN 200 (1998) S. 241 – 242 und S. Corsten, in: NBJG 8 (1997) S. 132 – 133; s. auch H. Tichelbäcker:

Vom Forst des Königshofes Villare (Derichsweiler) zum Hürtgenwald (888 – 1969); in: NBJG 18 (2006) S. 7 – 17. 78 H. Tichelbäcker: Der Zugriff der Kölner Erzbischöfe auf den Forst des Königshofes Düren, die „Bürge“, in: NBJG 20 (2008) S. 7 – 17. Zu Aachen s. J. Wiesemann: Steinkohlentagebau in den Territorien um Aachen 1334 – 1784, 1995, S. 50. 79 Th. R. Kraus: Stationen auf dem Weg zur Jülicher Landesherrschaft, in: RhVjBll 63 (1999) S. 90 – 123, hier S. 93 – 95.

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28 | Einleitung Forsthoheit im betrachteten Bezirk ausdrückliche Zeugnisse über Verleihungen nicht vorliegen. Angesichts dieser Ausgangslage ist für das Folgende knapp zu skizzieren, welche Annahmen der folgenden Darstellung, abweichend von der „klassischen Lehre“, zugrunde liegen bzw. vorausgesetzt werden. Das Thema kann nicht einfach übergangen werden, weil es im Umkreis der relevanten Literatur allgegenwärtig ist.80 Die Einleitung unterstellt nach Lage der Dinge nicht die Annahme einer „älteren“, kontinuierlich bis in die Jülicher Zeit fortgeführten Waldgrafschaft als Amt, was sie allerdings auch nicht ausschließt. Vor allem aber lässt sie eine räumliche Umgrenzung offen, zumal es nach der Verdrängung der Pfalzgrafen aus dem nördlichen Rheinland je nach örtlichen Machtverhältnissen zu durchaus unterschiedlichen Entwicklungen gekommen sein kann (wird?). Spekulationen darüber, auf welchen Waldbezirk (oder möglicherweise verbliebene Waldbezirke?) sich die pfalzgräfliche Seite bei der ersten Verlehnung an Jülich bezogen haben und was sie mit dem comitatus et ius nemoris im Einzelnen gemeint haben mag, bleiben mangels Überlieferung auf sich beruhen. Stattdessen wird der Versuch unternommen, ob die Befunde der hier versammelten Quellen, insbesondere die forstrechtlichen Weisungen von 1238 bis 1342, vor dem Hintergrund der Annahme widerspruchsfrei derart interpretierbar sind, dass der Forsthof Konzen in der Sicht des 12. Jahrhunderts nicht zwingend Teil einer älteren 80 Nur als „Nebenbemerkung“ seien hier die folgenden Gesichtspunkte für eine Neubehand-

lung des Themas „Waldgrafschaft“ angefügt: 1. Eine Neubehandlung des Themenkomplexes würde gut daran tun, zur Kennzeichnung der infolge der Quellenlage unterschiedlich erreichbaren Sicherheitsgrade in eine „jüngere“ Waldgrafschaft im Hause Jülich und eine mögliche „ältere“ als intendiertes Untersuchungsziel zu unterscheiden. Auch wenn sich diverse Hypothesen von H. Kaspers in der vorliegenden Form nicht halten lassen, ist damit die Rolle der rheinischen Pfalzgrafen in der Aufsicht über den Wald im Reichsgut noch nicht obsolet. 2. In die Zeiträume vor der Belehnung der Grafen von Jülich kann man methodologisch sauber nur über ein Verfahren der Rückschreibung vordringen. H. Kaspers hat im Aufgreifen der älteren Literatur vorausgesetzt, was erst zu erweisen wäre. Diese methodologische Problematik scheint seltsamerweise keinem der Rezensenten aufgefallen zu sein, jedenfalls hat es niemand angemerkt. 3. Die Charakterisierung der Waldgrafschaft im Sinne von Kaspers als „überterritorial“ ist mit Blick auf eine zu untersuchende „ältere“ Waldgrafschaft leicht anachronistisch und sollte, sofern das generelle Konzept begründet weiter verwendbar ist, durch „vorterritorial“ ersetzt werden. Denn die Ausgangslage ist analog der Pfarrorganisation, deren Grenzen in der Regel wegen ihres höheren Alters und anderer Entstehungsbedingungen vielfach nicht in die später ausgebildeten Territorien passen (vgl. W. Janssen: Beobachtungen zum Verhältnis von Pfarrorganisation und Stadtbildung in der spätmittelalterlichen Erzdiözese Köln, in: AHVN  188 (1985) S. 61 – 90). Entsprechend hat Kaspers Fragen der Siedlungsgeschichte und der in der Entstehung begriffenen Territorien weitgehend ausgeblendet, was schon W. Schlesinger in seiner Rezension ausdrücklich bedauert hat (HZ 190 [1960] S. 105).

Das Problem der Waldgrafschaft |

Waldgrafschaft gewesen ist, wie in der Literatur durchgängig als selbstverständlich vorausgesetzt ist, und die wenigen Quellen unter dieser Voraussetzung ausgelegt worden sind. Daher sind alle Beobachtungen wichtig, in welcher Weise die Grafen von Jülich von einem Rechtstitel „Waldgrafschaft“ als Mittel einer Machterweiterung ungeachtet seiner Vorgeschichte Gebrauch gemacht haben. Dazu stimmen auch die Beobachtungen von Th. Kraus über den hohen symbolischen Rang, den die Grafen von Jülich seit dem 13. Jahrhundert diesem offenkundig neuartigen Anspruch zugemessen haben.81 Insofern bezüglich des Forsthofs Konzen vor 1238 keine Indizien dafür beizubringen sind, dass noch andere als allein Mitglieder des Hauses Limburg Verfügungsrechte über den Forst von Konzen ausgeübt haben (vgl. ausführlich Kap. 5), werden Vorgänge um die Waldrechte seit der pfalzgräflichen Belehnung als Bestreben der Grafen von Jülich verstanden, die aus der Belehnung hergeleiteten Rechte, wo immer möglich, auch durchzusetzen. Daher werden die folgend dargestellten Schritte, insbesondere der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich und die Ausbildung des Verhältnisses zwischen der Reichsabtei Kornelimünster und dem Forsthof Konzen, als Konsequenz dieser Jülicher Politik verstanden. Für den Forsthof Konzen bedeutet die Vereinbarung von 1238 (Ed. Nr. 1b) unter dieser Annahme eine neu geübte Praxis; sie benötigt insofern auch keine Spekulationen über die ältere Zeit. Argumente für eine ursprüngliche Unabhängigkeit des Hofes Konzen von einer älteren Waldgrafschaft im Einzelnen und seiner Dominierung durch das Haus Limburg werden an den jeweils passsenden Stellen eingeflochten. Im Licht einer solchen Interpretation folgt für den nördlich und nordöstlich an den Forsthof Konzen anschließenden Bereich des Wildbanns, dass dort – näher am Jülicher Machtzentrum gelegen – Jülicher Forstaufsicht im Waldgrafenamt einige Jahrzehnte früher als im Hof Konzen zum Zuge gekommen sein wird. Einen ersten, wenn auch schwachen Hinweis darauf gibt das Wildbann-­Weistum insofern,82 als es unter der Überschrift Dit synt die recht der Welde zunächst eine Reihe von (alt)berechtigten Höfen abhandelt (17 Höfe, eine Gemeinde und fünf Kammerforste); erst daran anschließend erscheint der Passus Des Waltgreven recht. Darin ist keine Gelegenheit ausgelassen, die Bedeutung des Waldgrafen herauszustreichen. Einen analogen Text gibt es wegen der anders gelagerten Macht-, Siedlungs- und Rodungsverhältnisse für den Hof Konzen nicht. Doch ist es hier der Vergleich von 1238 mit dem Limburger Burgherren Walram I. von Monschau (Ed. Nr. 1b), der die Stellung des Grafen von Jülich charakterisiert. Die Vereinbarung streicht, wo eben möglich, den Rang des Waldgrafen an diesem Vorgang heraus. Ein zweiter Hinweis könnte darin gesehen werden, dass 81 Th. Kraus: (wie Anm. 56) S. 57. 82 W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen, S. 131 ff., entsprechend A. Schoop (Bearb.):

Quellen, S. 69 ff.

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30 | Einleitung in dem Abkommen von 1238 erstmals die Bezeichnung „Unterwald“ als eine wohl zeitgenössische Unterscheidung auftaucht (ad inferiorem siluam). Der Sprachform nach liegt mit dieser Art von Benennung kein typisches altüberkommenes Toponym vor. Nun sind zwar geomorphologische Unterscheidungen wie „oben“/„unten“ zu allen Zeiten als Benennungsmotive nutzbar, doch kann man sich fragen, ob vor einer Auseinandersetzung zwischen Limburg und Jülich zwischen 1177 und 1238 die Notwendigkeit einer großräumigen Unterscheidung und getrennten Benennung der beiden Waldzonen bestanden hat. Weitere Hinweise aus diesem Themenfeld werden jeweils bei Gelegenheit angeführt.

5 Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen Die in der Jülicher Zeit im Monschauer Land anzutreffenden Verhältnisse sind, sieht man von der kirchlichen Grundlegung in der Karolingerzeit ab, wesentlich durch die Grafen bzw. Herzöge von Limburg mit ihrem Ausgriff auf die Reichsgutbezirke südlich von Aachen geprägt worden. Da der Hofbezirk – wie oben erwähnt – um die Mitte des 12. Jahrhunderts noch zum Reichsgut gehörte, kann angenommen werden, dass die Struktur der Forstverwaltung sich wenig verändert in den karolingisch grundgelegten Bahnen vollzog. Über die Herausbildung der Herrschaft Monschau aus der villa Konzen hat Severin Corsten die ersten Hinweise gegeben.83 Dazu gehört vor allem die Feststellung, dass die faktische Machtausübung von einer Burg aus auch die Rechte über den Wald einschließen konnte.84 Seine Beobachtungen können beträchtlich erweitert und vertieft werden. Im Umkreis des Königshofs Baelen, auf dessen Grund (zwischen Eupen und Verviers) sie über dem Tal der Weser als Stammburg die namengebende Limburg errichtet hatten, haben die Limburger offenbar über das Grafenamt hinaus auch Hoheitsrechte am Wald wahrgenommen. Das umfangreiche Waldgebiet, das im Osten der Limburger Herrschaft an Hill und Weser an den Konzener Bezirk anstößt, heißt bis heute Hertogenwald. Seine Nordgrenze gegenüber dem Fiskus Walhorn verlief im heutigen nördlichen Stadtgebiet von Eupen, zwischen Eupen und Kettenis.85 Vergabungen von Waldrechten welcher Art auch immer an die Limburger sind nicht bekannt geworden. 83 S. Corsten: Vom Forstbezirk zum Territorium. Wie die Herrschaft Monschau entstand, in: EHV 35 (1963) S. 74 – 93. 84 Zur wichtigen Rolle der Burgherrschaften seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert s. M.

Groten: Die Stunde der Burgherren, in: RhVjBll 66 (2002) S. 74 – 110.

85 W. Berens: Das Eupener Land, in: JBEMV 1 (1966) S. 20 f. und W. Berens: Mospert. Eine alte Forsthufe und ihre Bedeutung, in: GE 5 (1971) S. 17 – 33.

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

Franςois Letocart hat in seiner Lütticher Lizentiatsarbeit über die Limburger Forstverwaltung 86 zu Recht die Frage aufgeworfen, wieso eigentlich der Hertogenwald nicht in den Hoheitsbereich der Waldgrafschaft (im erörterten traditionellen Sinne) geraten sei. Die Frage ist an dieser Stelle nicht weiter zu verfolgen; sie zeigt aber, dass sie in dieser Form erst unter der Voraussetzung einer unbezweifelten, seit frühester Zeit bestehenden Institution „Waldgrafschaft“ aufkommen konnte. Auch wenn es als sicher gelten kann, dass die Könige zu karolingischer Zeit der Forsthoheit hohe Aufmerksamkeit gewidmet haben, hatten sie diese nicht zur exklusiven Jurisdiktion und Kontrolle über die Forsten steigern können. Es kann nicht verwundern, dass es in nachkarolingischer Zeit auch zu Eigenmächtigkeiten adliger Familien kam.87 So wenig F. Letocart die Möglichkeit eigenmächtigen Handelns der Limburger Seite in Rechnung gestellt hat, so wenig ist in der Tradition der Lehre von der Waldgrafschaft, die einen Amtsbezirk Aachen-­Konzen-­Düren zugrundegelegt hat, eine ebenso gut denkbare Einbeziehung des Hertogenwaldes in den Blick gekommen.88 Einen Hinweis auf die Ausübung auch von Waldrechten in Limburger Hand gibt das Beispiel von Duisburg aus dem Jahr 1129. In dem Diplom, mit dem König Lothar III. den Duisburgern erlaubte, in dem zur königlichen villa gehörenden Forst für den Eigenbedarf Steine zu brechen, tritt Herzog Walram als magister foresti auf.89 Ein Jahr darauf hat Walram der Abtei Steinfeld das Recht zum Holzfällen in seinem Wald bei der Burg Reifferscheid und in den Ardennen geschenkt (in perpetuum liberam potestatem succidendi ligna omnimodo usui eorum necessaria), wie sich aus einer Urkunde Erzbischof Friedrichs I. von Köln ergibt.90 Und das Recht zur Offenhaltung von Flüssen, das nach der Vereinbarung von Kornelimünster von 1238 (vgl. unten) der Graf von Jülich als Waldgraf für die Rur reklamierte, übte nach einer Erklärung vom Jahr 1263 Herzog Walram IV. für Weser und Ourthe aus,91 gleichsam als Waldgraf im eigenen Territorium. Als traditionellen Rechtsbestand wiesen um 1350 die Schöffen von Limburg, Baelen, Walhorn und Herve als Pflicht des Herzogs aus, alle sieben Jahre die in der Weser, von Limburg an bis zur Maas errichteten Wehre, weiter auch die an Olne und Chênée, auf einem Ritt zu zerstören.92 Eine wie auch immer begrün-

86 F. Letocart: Les domaines forestiers dans le duché de Limbourg: limites, évolution et gestion des origines au XVe siècle, 1988/89, hier vor allem S. 116 ff. 87 Dazu J. Semmler: Der Forst des Königs, in: ders. (Hg.): Der Wald in Mittelalter und Renaissance, S. 141 – 146 und E. Schubert: Forst, in: LMA IV, 1989, Sp. 659. 88 Möglicherweise bei H. Kaspers auch als Folge aus der jüngeren deutsch-­belgischen Staats 89 90 91 92

grenze, über die der Blick nicht hinausging? UB Duisburg I Nr. 9 = D Lothar III. Nr. 17. UB Steinfeld Nr. 5. RRA I Nr. 180. RRA II Nr. 889.

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32 | Einleitung dete Verleihung von Hoheitsrechten im bzw. am Wald scheint in späterer Zeit auch im Umkreis alten Reichsguts nicht (mehr?) zwingend notwendig gewesen zu sein. Limburgischem Ausgreifen in den nordöstlich an Baelen anschließenden Königshof Walhorn im 12. und beginnenden 13. Jahrhundert ist nachweislich durch königlichen Einspruch Einhalt geboten worden. König Heinrich IV. hatte in den 70er Jahren des 11. Jahrhunderts dem Aachener Marienstift das Gut Walhorn und wenig später auch die zugehörige Vogtei geschenkt.93 Doch 1138 sah sich König Konrad III. veranlasst, besagte Schenkungen dem Stift zu restituieren; unter den Zeugen dieses Vorgangs waren auch die wahrscheinlichen Drahtzieher dieses Entfremdungsversuches: Walerannus dux et filius eius Heinricus, d. i. Walram II. Paganus von Limburg als Herzog von Niederlothringen und sein Nachfolger im Limburger Grafenamt.94 Siebzig Jahre später hat sich Ähnliches wiederholt: Da leistete Herzog Heinrich III. von Limburg feierlich Verzicht im Interesse seines und seiner Nachfolger Seelenheil auf alle unrechtmäßigen Abgaben, mit denen er die Leute der Aachener Kirche in Walhorn belastet hatte.95 Die limburgischen Aktivitäten, das Walhorner Gebiet einem limburgischen Territorium einzuverleiben, sind gleichwohl unverändert und letztlich erfolgreich weitergegangen. Zuletzt gehörte die Bank Walhorn als fester Bestandteil der drei duytschen Hochbänke zum Kernbereich des mehrsprachigen Herzogtums.96 Laut einem Gerichtsprotokoll von 1391 sassen drossard und scheffen … der Banck van Walhoren 97, wobei Palleine zu Kettenis als Drossard des Landts von Limburg amtierte. Das Ausbleiben vergleichbarer Vorkommnisse wie der oben für Walhorn genannten im Bezirk Konzen kann auch als zusätzliche (indirekte) Bestätigung für die oben vertretene Ansicht gesehen werden, dass die frühe Karlsschenkung allein die Kirche mit ihren Zehntrechten und nicht die villa Konzen als Grundbesitz wie in Walhorn betroffen hat. Das Zeugnis von 1391 verweist weiter darauf, dass die Rechte des Marienstifts am Walhorner Gericht bereits verloren waren. Aufgrund 93 RhUB I Nr. 41 (1072 April 27) und RhUB I Nr. 42 (1076 April 21) = D Heinrich IV. Nr. 254

und 283.

94 UB Aachen Nr. 25 (1138 April 10) = D Konrad III. Nr. 4. 95 UB Aachen Nr. 51 (1208). Vgl. auch H. Neu: Zur Geschichte der territorialen Entwicklung

Eupen-­Malmedys, in: RhVjBll 6 (1936) S. 76 – 89, hier S. 81 und R. Nolden, Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 239. Der von H. Neu (S. 81) angeführte Ludwig Herr von Monschau hat allerdings nicht existiert und resultiert aus einer Verwechslung mit Ludwig von Mousson, s. E. Neuß: Der angebliche Kreuzfahrer Ludwig von Monschau und andere Geschichtsirrtümer, in: ML 11 (1983) S. 41 ff. 96 D. Flach: Das Reichsgut im Aachener Raum, in: RhVjBll 51 (1987) S. 30; vgl. K. J. Th. Janssen de Limpens (Hg.): Rechtsbronnen van het Hertogdom Limburg, 1977, S. XIX ff. und L. Wintgens (Hg.): Weistümer und Rechtstexte im Bereich des Herzogtums Limburg, 1988, S. VIII ff. und zugehörige Karten. 97 L. Wintgens (Hg.): Weistümer, Nr. 60 S. 295. Vgl. auch W. Berens: Territoriale Entwicklung und Grenzbildung im belgisch-­deutschen Grenzraum, 2005, S. 176 f.

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

der limburgischen Aktivitäten im Hof Konzen im Gefolge der Burgen Reichenstein und später Monschau, insbesondere der intensiven Rodung und dem Ausbau des Gerichts,98 wären Aachener Reklamationen gegen limburgische Eingriffe in Rechte, sofern sie den Grundbesitz der Konzener Kirche und die Leute des Stiftes unmittelbar berührt hätten, zu erwarten gewesen.99 Direkte Nachrichten über von Limburg initiierte Rodung im Fiskus Konzen im Gefolge der ersten Burg Reichenstein sind für das 12. Jahrhundert nicht überkommen. Es ist aber nicht zu übersehen, dass nach der Jahrhundertmitte in Konzen ein Kirchenneubau notwendig geworden war: ein deutlich größerer Nachfolgebau der karolingischen Pankratiuskapelle entstand als dreischiffige Basilika, von der die Untergeschosse des Turmes, einige Baureste im Innern (bis 1945) und das Taufbecken noch erhalten sind. Der Bau wird von Kunsthistorikern in die Zeit um 1160 datiert. Eine bei einem Brand 1869 geschmolzene Glocke hat das Datum 1166 getragen.100 Außerdem ist für die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts eine St. Matthias-­Pilgerbruderschaft bei der Konzener Kirche bezeugt, die sich aus den Pfarrangehörigen rekrutierte.101 Im Folgenden seien Fälle angeführt, in denen Herren aus dem Hause Limburg eigenmächtig im Landes gehandelt und auch über den Wald verfügt haben, soweit das aus der – allerdings bescheidenen – Quellengrundlage zu erkennen ist. 5.1 Der Wildbann für das Prämonstratenserstift Reichenstein Wie oben erwähnt, ist das Prämonstratenserstift Reichenstein an der Rur oberhalb von Monschau auf dem Boden des Fiskus Konzen aus der Umwandlung einer limburgischen Burg durch Walram II. Paganus (Herzog von Niederlothringen 1128 – 39) hervorgegangen. Ein Datum dafür kann nur aus der Zeit von Walrams Herzogsamt gewonnen werden. Der größte Teil des älteren Archivs von Reichenstein ist bei der weitgehenden Zerstörung der Anlage im Geldrischen Krieg 1543 verloren gegangen. Unter den Nachrichten über die frühe Geschichte, die der Prior Johannes Heep, seit 40 Jahren im Reichensteiner Konvent, als Kenner der Klostergeschichte nicht lange nach der Zerstörung von 1543 im Rückblick aufgezeichnet hat (Ed. Nr. 12), findet sich 98 Vgl. W. Schoppmann: Entstehung und territoriale Entwicklung, S. 51 ff.; E. Neuß: Die Anfänge der Orte im Kerngebiet des Monschauer Landes, in: ML 41 (2013) S. 58 – 72. 99 Vgl. auch R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 172. 100 KDM 1927, S. 16 – 18, 23. 101 E. Quadflieg: Die St. Matthias-­Bruderschaft zu Konzen 1150/1200, in: EHV 28 (1956) S. 54 – 58; s. auch E. Neuß: Kaiser Karl der Große im Monschauer Land, in: ML 43 (2015)

S. 36 – 54, hier S. 51 f.

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34 | Einleitung unter der Aufzählung von Grundbesitz und Rechten auch die Nachricht, dass der Gründer sein Kloster mit einem ausgedehnten Wildbann im Umkreis des Oberlaufs von Rur und Schwalm 102 ausgestattet hat, wo nach Westen die weiten Venngebiete einen unbestimmten Grenzsaum zum Hertogenwald bilden. Die Nachricht wird im Grundsatz zutreffend sein. Die Wahrnehmung von Jagd und Fischerei durch die Kanoniker ist bis ins 18. Jahrhundert bezeugt; auf diesem Felde ergaben sich ständig Reibereien mit den Jülicher Amtsträgern.103 Ansonsten ist die Entwicklung der Anstalt nur mit Einschränkungen verlaufen. Der Ausbau eines Immunitätsbezirks ist dem Kloster nicht gelungen. Der Grundbesitz in der Nähe mit zwei Wirtschaftshöfen und der Anteil an Weide- und Waldrechten (vor allem im heute belgischen Venn um Schwarzbach und Klüserbach) ist erst nach den Ereignissen von 1543 aufgezeichnet worden. Erhalten sind sie in den Protokollbüchern des Klosters aus dem 18. Jahrhundert, die mit endlosen Zeugenverhören und juristischen Schriftsätzen über Streitereien zwischen dem Konvent und dem Dorf Kalterherberg gefüllt sind. Das Dorf war in enger Nachbarschaft zum Klostergrund entstanden bzw. dehnte seine Wald- und Weidenutzungen zunehmend aus. Der Damenkonvent der frühen Zeit (bis 1487) hat offenbar seine Rechte längerfristig nicht ausreichend geltend gemacht, so dass das kontinuierlich anwachsende Dorf mit seinen Nutzungen dem seit 1487 bestehenden Männerkonvent in die Quere kam (vgl. Edition Nr. 12). 5.2 Der Wald Wysscherscheyt/Wittscheid Die Schöffenweisungen des Amtes enthalten vom Anfang der Überlieferung an (seit 1516, vgl. Edition Nr. 11) Rügen der Schöffen über Gebietsverluste des Gerichtsbezirks: Wysscherscheyt, Lynthylt, Michelberch (Nuchel-?) gehoert zo deme lande Monjauwen. Dat des nyet en is, halden wir scheffen in hoeden ind wroegen, bys unsser genedichster here uns up deyt hoirenn. Der zuerst genannte Distrikt liegt am Nordostrand des alten Fiskus Konzen. Der Wald Wisserscheid – der Name ist noch erhalten im Namen des Forsthauses Wittscheid und einer gleichnamigen Flur nördlich von Germeter; die Landesaufnahme von 1649 notiert im Lagerbuch die Flurbezeichnung Wischert – war im Süden vom Bosselbach (nördlich Vossenack), nach Nordosten vom Steinbach (zum Tiefenbach und weiter zur Kall) und nach Nordwesten von der Weißen Wehe begrenzt 102 LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs. 1, fol 2 ff. und Rep. u. Hs. 3, fol. 2 ff.; W. Ritz (Hg.):

Urkunden und Abhandlungen, S. 73 – 82; Details bei E. Neuß: Zum Alltag in Kloster Reichenstein, in: ML 24 (1996) S. 24 – 38. Das Gebiet ist seit 1920 größtenteils an Belgien gefallen und erstreckt sich u. a. in die Venngebiete des Truppenübungsplatzes Elsenborn. 103 Protokollbuch 1; LAV NRWNR, Reichenstein Rep. u. Hs. 1, fol. 55 ff. (Fischerei), fol. 69r ff. (Jagd), fol. 83r ff. (Holz), fol. 86r ff. (Weide).

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

(vgl. auch die Grenzbeschreibung von 1569, Ed. Nr. 17). Wie aus dem Resultat der Verhandlungen des Jahres 1238 in Kornelimünster zwischen Walram I. (dem Langen) von Monschau mit seinem Neffen, Graf Wilhelm IV. von Jülich, unter Punkt 6.a zu entnehmen ist (s. Edition Nr. 1b; vgl. oben), war besagter Wald in einer früheren Vereinbarung zwischen Herzog Walram (d. i. Walram III. von Limburg [1221 – 1226], Erbauer der Burg Monschau) und Graf Wilhelm III. von Jülich (1208 – 1219) für künftige Zeiten dem Unterwald zugeschlagen (spectabit ad inferiorem silvam) worden. Das ist das früheste Zeugnis für die Bezeichnung „Unterwald“, das Waldgebiet, das in wesentlichen Teilen auch unter dem Namen Wehrmeisterei erscheint (vgl. oben). Walram führt in der Vereinbarung von 1238 in der Rückschau den Herzogstitel, der ihm zum Zeitpunkt der fraglichen Vereinbarung noch nicht zukam. Sie muss in seiner Zeit als Herr von Monschau und Graf von Luxemburg (s. o.) getroffen worden sein; denn Wilhelm III. ist Anfang 1219 vor Damiette auf dem Kreuzzug gefallen. Der Vorgang ist als Bestandteil der Annäherung und des politischen Ausgleichs zwischen Limburg und Jülich zu Wilhelms III. Herrschaftszeit zu sehen. Im vorliegenden Zusammenhang ist entscheidend, dass diese Abtretung letztlich auf einer Limburger Verfügung bzw. Zustimmung beruhte, aus Jülicher Sicht steht dahinter am ehesten eine waldgräfliche Forderung mit Blick auf Konzen. Das Wildbann-­Weistum, das demnach nach 1219 zu datieren ist, enthält bereits einen Passus über Wisserscheid: Vort meir Wisserscheyt is alleyne myns heren ind nyemant yn hayt da up ze schaffen dan hey alleyne. Die Bestimmung wird vor dem Hintergrund verständlich, dass der Jülicher als Waldgraf, der zu den Nutzungsberechtigten, die über viel ältere Ansprüche im betreffenden Raum verfügten, hinzugetreten war, über die Kammerforste hinaus ein Interesse an einem ungestörten eigenen Distrikt haben musste. Der Passus über Wisserscheid steht separat unmittelbar vor den Kammerforsten. Die Aufzeichnung von 1238 bietet die seltene Gelegenheit, eine Schöffenaussage wie besagte Rüge inhaltlich zu überprüfen und den zugrunde liegenden Vorgang zu datieren.104 In den angesprochenen politischen Ausgleich zwischen Limburg und Jülich könnte womöglich auch gehören, dass die bislang wenig beachteten limburgischen Versuche einer Nordostexpansion aus dem Konzener Bezirk hinaus auf den Unterwald hin und in Richtung des Königshofs Eschweiler seit den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts nicht weiter forciert worden sind. Der angedeutete Sachverhalt verbindet sich mit der Gründung des Stifts Wenau (Prämonstratenserinnen) sowie den Burgen Nothberg und Laufenburg. Die Anfänge von Wenau dürften jedenfalls

104 Vgl. E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 135, 137. Zum politischen

Verhältnis zwischen Jülich und Limburg bzw. Monschau zu dieser Zeit s. vor allem Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 72 ff.

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36 | Einleitung bis in die Zeit von Herzog Walram Paganus zurückreichen.105 Doch nach der Wende zum 13. Jahrhundert sind keine limburgischen Aktivitäten der bisherigen Intensität mehr zu erkennen. Auf die erwähnten Ausgleichsverhandlungen von 1238 ist weiter unten noch einmal in einem eigenen Abschnitt zurückzukommen. Im Zusammenhang mit der Abtrennung des Waldes Wisserscheid sind nämlich zusätzliche Beobachtungen aufschlussreich. Josef Nießen 106 hatte in der traditionellen Auffassung der Waldgrafschaft die Auseinandersetzung zwischen Limburg und Jülich dahingehend charakterisiert, dass der Limburger Territorialherr dem Jülicher Waldgrafen das Waldrecht „streitig gemacht habe“. Beachtet man aber die chronologischen Hinweise aus der Vereinbarung von 1238 genauer, ergibt sich hinsichtlich der Aktivtäten ein eher umgekehrtes Bild. 5.3 Lyndhylt und Michelberch (Nuchel-?) Mit den Namen Lindheld und Michelberg, den die Schöffen zusammen mit Wittscheid/Wysscherscheyt in ihrer Rüge nennen, ist ein weiterer, wahrscheinlich in den etwa gleichen zeitlichen und politischen Kontext gehöriger Konzen-­Monschauer Gebietsverlust links der Rur bei Heimbach verbunden gewesen,107 wodurch der Umfang von Forstbezirk und Hofterritorium auseinandergetreten sind. Schriftzeugnisse zum Vorgang selbst sind nicht überliefert, so dass weder der genaue Zeitpunkt feststellbar ist noch, wer die Abtrennung sanktioniert hat. Von Konzener Seite sind offenbar keine Maßnahmen zu einer Rückgewinnung unternommen worden. Die Abtrennung des Gebietes, wodurch die Rur als Ostgrenze des Konzener Fiskus aufgegeben ist, wird durch faktische Waldnutzung 108 von der unmittelbar benachbarten Burg 105 Dazu jetzt H. Tichelbäcker: Die Laufenburg (Gemeinde Langerwehe) und der Limbur-

ger Territorialbezirk zwischen Wehe und Wurm in Mittelalter und früher Neuzeit, in: NBJG 9 (1998) S. 37 – 73, hier S. 38 – 42, mit dendrochronologischen Hinweisen für Wenau. Auf die anderen, weitreichenden politischen Erklärungsvorschläge des Aufsatzes ist hier nicht weiter einzugehen. Zu Nothberg s. auch E. Quadflieg: Zur Geschichte von Nothberg, in: ZAGV 77 (1965) S. 17 – 29. 106 J. Nießen: Die Waldgrafschaft im Osning und die Wehrmeisterei, in: EHV 5 (1929/30) S. 13. 107 Vgl. E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 141. Der zweite Name neben Lindheld kommt in stark variierenden Schreibungen vor. Der Name lebt als Meuchelberg in der steil zur Rur abfallenden Höhe gegenüber der Burg Heimbach fort. 108 Das Gebiet ist mitbehandelt in der Untersuchung von E. Wisplinghoff: Schweinemast, Rinderhaltung und Holznutzung in den Wäldern der nordwestlichen Eifel, in: ZAGV 103 (2001) S. 51 – 83. Da Lindheld links der Rur gelegen ist, gehört es allerdings nicht mehr

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

Heimbach aus in Gang gekommen sein. Der ursprüngliche Verlauf der Ostgrenze des Konzener Bezirks, die aufs Ganze gesehen von der Rur gebildet wurde (Edition Nr. 17),109 biegt nämlich nach den spätmittelalterlichen Grenzbeschreibungen südlich von Hetzingen von der Rur nach Westen ab, verläuft den Schlierbach und Kaldenbach entlang bergauf, überquert am Scheidbaum (!) die Höhe und erreicht dann steil nach Süden abfallend wieder das Rurtal (heute Stausee Schwammenauel). Alles spricht dafür, die Duldung dieses Vorgangs von Monschau-­Limburger Seite in den gleichen Zusammenhang des limburgisch-­jülichschen Interessenausgleichs einzuordnen, in dem auch der Fall Wisserscheid gestanden hat, auch wenn die faktische Nutzung des unmittelbar benachbarten Waldes von der Burg Heimbach aus womöglich bereits älter ist.110 In der späteren, ausführlichen Vereinbarung über die gegenseitigen Rechte am Konzen-­Monschauer Wald (zu dieser Zeit auch Reichswald genannt) von 1342 zwischen Dietrich von Monschau-­Valkenburg und Markgraf Wilhelm (Edition Nr. 4) kommen die das Waldrecht weisenden Förster unter Nr. 8 auch auf das Thema Lindheld zu sprechen. Anders als die Schöffen des Monschauer Gerichts vermeiden sie angesichts des Markgrafen als Waldgrafen eine Rüge und ziehen sich mit der Weisung aus der Affäre, dass der Sachverhalt nie gerügt worden sei und die Förster darüber nicht zu weisen hätten. Der Markgraf möge behalten, alst sine alderen behalden haent. Ansonsten hat nach Weisung der Förster von 1342 die Burg Heimbach (dat hues van Hencbach) über das „gewonnene“ Gebiet hinaus im Monschauer Wald zwischen Kall und Rur (tusghen Calle ind dye Rure) Recht auf Brennholz, wenn das Markgrafenpaar dort Wohnung nimmt, sowie vier Erbfischer ruraufwärts bis zur Burg Monschau. Die Gebietsbezeichnung „zwischen Kall und Rur“ kommt seit der Mitte des 14. Jahrhunderts auf und verfestigt sich zunehmend; sie ist ein Indiz für die Lockerung der Verbindung des Gebietsstreifens an der Rur zwischen Heimbach und Nideggen am Ostrand des Konzener Hofgebietes (vgl. unten zu Hetzingen), nachdem die an Heimbach unmittelbar anschließenden benachbarten Strecken Lindheld und Michelberg schon endgültig abgetrennt waren. Dass aber die Rur das Konzener Hofgebiet ursprünglich im Osten begrenzt hat, ergibt sich aus den Bestimmungen nach der Regelung von 1238 für den Förster in Blens (links der Rur) und seine Forsthufe. Danach bestimmte nämlich die Vereinbarung (Ed. Nr. 1b), dass der Hof Blens dem Waldgrafen einen Förster samt Forsthufe zu stellen habe (Curia de Blense debet dare forestarium unum et manzum Kermeter, was heute noch daran zu erkennen ist, dass Lindheld zum Staatsforst Hürtgenwald, der Kermeter aber zum Staatsforst Gemünd gehört. 109 Vgl. E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 141. 110 Zu denkbaren Hintergründen der Entstehung vgl. die Überlegungen bei H. Tichelbäcker: Die Flößerei auf der Rur und der Konflikt zwischen Monschau und Heimbach, in: NBJG 14 (2003) S. 60 – 64, gleichlautend in ML 35 (2007) S. 40 – 42.

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38 | Einleitung sum unum comiti nemoris). Als Resultat der jahrhundertelang gerügten Abtrennung war der Landstreifen jedoch schließlich Teil des Amtes Nideggen geworden. Der Fall ist einer von mehreren, an dem sich herausstellt, dass die Ausbildung eines adligen Herrschaftsbezirks o. ä. dazu geführt hat, dass schließlich der ältere ursprüngliche Forstbezirk an den Rändern über die jüngere Territorialgrenze hinausreichte bzw. nicht (mehr) mit der (jüngeren) Territorialgrenze zusammenstimmte. Daher ist der Blenser Förster in der Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13) zu einem „Vorförster“ mutiert analog den beiden „Vorförstern“ in Kornelimünster (s. unten). Das waren 1549 die drei Förster, die außerhalb des Monschauer Territoriums „vor“ dem Wald amtierten, während die alte Forstgrenze über die spätere Territorialgrenze hinausgereicht hatte. Man kann deshalb wohlbegründet davon ausgehen, dass Blens auch schon vor 1238 Amtssitz dieses Försters gewesen ist. Als ferne Reminiszenz an die alte Verbindung klingt im späteren Blenser Weistum 111 noch an, dass den Lehnsleuten des Hofes nicht allein eine Reihe von Nutzungsrechten auf dem Reichswalde zwischen der Ruyren und der Kallen zusteht, sondern dass ihr Weidgang uf gem. walde bis ghenn Semeroth (d. i. Simmerath im Zentrum des Hofes Konzen) reiche. Wie am Beispiel Blens zeigt sich auch sonst an der einen oder anderen Stelle, dass der Verlauf einer Herrschaftsgrenze, wie sie sich bis zum späteren Mittelalter herausgebildet hat, nicht (mehr) überall auch mit offenbar älteren Waldrechtsgrenzen zusammenstimmte. Aus den Waldnutzungsrechten, wie sie aus den Regelungen für Blens, weiter auch für den Hof Hollig links der Rur 112 und aus der Vereinbarung von 1238 für Nideggen, das Bau- und Brennholz betreffend, erkennbar sind, lässt sich schließlich folgern, dass das Rurtal am Ostrand des Königshofs und Forstbezirks Konzen hinsichtlich der Siedlung vom Raum Vlatten-­Wollersheim-­Nideggen her erschlossen worden ist.113 Die mittelalterliche Neubesiedlung des auch schon römerzeitlich besiedelten breiten Talgrundes im Raum der heutigen Rurtalsperre dürfte deutlich früher anzusetzen sein als die Erschließung auf der Eifelhöhe um den alten Zentralort Konzen. Entsprechend werden die oben skizzierten Verhältnisse längst gewohnheitsrechtlich etabliert gewesen sein, ehe sie dem Zentrum der Forstverwaltung in Konzen in den Blick kommen konnten.

111 Th. J. Lacomblet: Erkundigung über die Hofesgerichte und Latbänke im Fürstenthume Jülich, in: AGNRh 3 (1861) S. 344 f. 112 [W. Harleß]: Niederrheinische Weisthümer, in: AGNRh 7 (1869/70) S. 119 f.: Weisthum

des Hofs Hollig bei Heimbach; weiter auch H. Tichelbäcker: Abenden, 1997 (unveröffentlichtes Manuskript), S. 10 ff. 113 Vgl. H. Tichelbäcker: Die Flößerei auf der Rur (wie Anm. 110) S. 60 ff.

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

Auf die Rur als ursprüngliche Ostgrenze des Hofs Konzen ist noch ein weiteres Mal zusammen mit dem Walberhof und dem Land Überruhr zurückzukommen (s. unten). 5.4 Bütgenbach als Forsthof des Waldes von Konzen-­Monschau In der schon mehrfach genannten Vereinbarung von 1238, dem Abkommen zwischen Walram I. (dem Langen) von Monschau und seinem Neffen Wilhelm  IV . von Jülich, taucht auch die curia de Bothegenbach, d. i. Bütgenbach (heute Belgien nördlich St. Vith, vor 1920 Kreis Malmedy) (Edition Nr. 1b) als südlichster Teil des Konzener Forstbezirks auf.114 Die entscheidende Bedeutung dieser Nennung für die Beurteilung der ursprünglichen Stellung des Konzen-­Monschauer Waldes im Rahmen einer Waldgrafschaft im Sinne von H. Kaspers und für die Rolle der Limburger in der Wahrnehmung waldrechtlicher Aufgaben ist in meiner älteren Arbeit über die Grenzen des Landes nicht hinreichend herausgestellt worden.115 Bütgenbach lag nämlich allen Indizien nach ein beträchtliches Stück außerhalb der karolingischen Grenzen des Hofes Konzen. Nun ist für die früheste Zeit die Ausdehnung des Fiskus Konzen nach Süden nicht eindeutig auszumachen. Die plausibel denkbaren Möglichkeiten eines Grenzverlaufs können aber eingegrenzt werden. Angesichts der Rur als Grenze im Osten kann einerseits die Flussgrenze auch im Süden als solche vermutet werden, wo sie bei Einruhr nach Südwesten in Richtung Monschau und zum Quellgebiet im Hohen Venn umbiegt. Andererseits besteht die Möglichkeit, sie südlich dieses Rurverlaufs auf dem Höhenrücken im Zuge der alten Römerstraße (von Reims) zu suchen, die aus den Ardennen, von Bastogne her über St. Vith auf Zülpich zu verlief. Anstelle einer linearen Grenze ist für das frühe Mittelalter auch an einen vom Wald gebildeten Grenzsaum zwischen den genannten Linien zu denken. Auf die Römerstraße als Grenze ist auch noch ein weiteres Mal einzugehen, und zwar im Zusammenhang zweier bekannter Kölner Wildbannbezirke und des Landes Überruhr. Bütgenbach, südlich der Warche und westlich der Römerstraße gelegen, war am ehesten ursprünglicher Bestandteil des Fiskus Büllingen, sofern die fisci unmittelbar aneinander angeschlossen haben. Auch Zugehörigkeit zum Hof Amel könnte in Frage kommen. Beide sind mit weiteren Höfen aus dem St. Vither Raum wie Neundorf und Thommen in der genannten Nonenschenkung aufgeführt.116 Einige Zeugnisse 114 Vgl. die Karten bei W. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 49 und Faltkarte. 115 E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 4 (1997) S. 138 – 140. 116 Vgl. oben RhUB I Nr. 18. Zum Folgenden ausführlich E. Neuß: Die alte Verbindung

zwischen Monschau und Bütgenbach und die Herausbildung der Grenze zum St. Vither Land, in: ZVS 31 (1995) S. 79 – 85, 103 – 110. Die dort S. 81 geäußerte Folgerung, Bütgenbach

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40 | Einleitung aus den 30er Jahren des 12. Jahrhunderts 117 geben zu erkennen, dass beide benachbarten Pfarrkirchen des Raumes, nämlich die von Büllingen und von Bütgenbach, vom Kloster Stablo-­Malmedy her erschlossen worden sind. Bütgenbach ist daher, anders als Arnold Ortmanns noch wie selbstverständlich angenommen hatte,118 nicht gesicherter ursprünglicher Teil der Pfarre Büllingen gewesen. Aus der Pfarrorganisation ist in diesem Falle keine Folgerung auf die Zugehörigkeit Bütgenbachs zu einem der älteren Königshöfe in der Nähe abzuleiten. Das kirchliche Wirken von Stablo-­Malmedy an beiden Orten aber ist umgekehrt ein deutlicher Hinweis darauf, dass Bütgenbach vor dem 12. Jahrhundert außerhalb des Fiskus Konzen gelegen war. Nun rechnet D. Flach damit, dass der Aufsichts- und Hebebezirk der karolingischen Forstverwaltung durchaus auch über das Gebiet der villa Konzen habe hinausreichen können,119 der Umfang des Forstbezirks nicht notwendig mit dem des Königshofs zusammengefallen sei. Das ist nach dem Zeugnis der Nennung Bütgenbachs auch der Fall gewesen, doch dürfte diese Ausweitung nach Süden keineswegs in der karolingischen Zeit des Hofes erfolgt sein. Vielmehr spricht eine Vielzahl von Indizien dafür, dass die südliche Ausweitung des Forstverwaltungsbezirkes als Folge des ständigen, nach Süden gerichteten Limburger Vordringens im alten Reichsgut zu verstehen ist. Gemäß der Ordnung von 1238 tagt das Förstergericht im Hof Bütgenbach zu anderen, eigenen Terminen und ist wohl als spätere Einrichtung gegenüber Konzen zu verstehen. Seit die Limburger sich im späteren 12. Jahrhundert im Lande Konzen festgesetzt hatten, sind zur gleichen Zeit und ins beginnende 13. Jahrhundert hinein auch Vorstöße nach Süden in Richtung auf das Malmedyer Klosterterritorium zu beobachten. Im Jahr 1214 ist der Hof Bütgenbach als Bestandteil der Herrschaft von Walram von Limburg-­Monschau (d. i. der nachmalige Herzog 1221 – 1226) bezeugt; er sicherte dem Kloster freien Durchgang für Weintransporte zum Eigenbedarf zu per villam meam Butenbac zu.120 Jahrzehnte schon vor dem Erstbeleg dieses Hofes muss im Raume

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habe nicht zum Hof Büllingen gehört, weil die Kirche nicht von Büllingen abgepfarrt sei, war vorschnell und ist nicht zwingend. UB Malmedy I Nr. 152, Nr. 153 und Nr. 154. Zur Pfarrgeschichte des Raumes s. B. Willems: Geschichte der Pfarren von Elsenborn und Nidrum, in: OBCh 3 (1954) S. 5 – 368, hier S. 32 – 38. A. Ortmanns: Der fränkische Königshof Büllingen, 1904, S. 85; vgl. auch H. Jenniges: 850, 1981, S. 143 u. ö. D. Flach: Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsgutes, 1976, S. 112 f. UB Malmedy II Nr. 301 = UB Lxbg II Nr. 71 (Regest). Die Konstruktion in der Literatur (H. Neu, KDEM S. 234), den Limburger Besitz in Bütgenbach über die Luxemburger Heirat von 1214 herzuleiten, ist nicht zwingend. Sie ist offenkundig dadurch motiviert, spätere luxemburgische Rechte dort als früh bestehend zu begründen. Die Burg ist aber

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Büllingen-­Bütgenbach lebhafte Rodungstätigkeit im Gange gewesen sein. Auf einer Generalsynode zu Köln von 1140 schenkte Erzbischof Arnold I. Abt Wibald von Malmedy-­Stablo und seinen Nachfolgern den Rottzehnten in villa nomine Bullinga unter Bestätigung der älteren Zehntübertragungen. In diesem Rahmen ist von der intensiven Rode- und Siedeltätigkeit in diesem Raum überhaupt gesagt: coloni, omissis agris, silvam stirpare et ex ea uberes fructus capere jam dudum cepissent.121 Diese intensiven und offenbar auch von einer großen Menschenzahl betriebenen Arbeiten dürften kaum allein auf den Ort Büllingen begrenzt gewesen sein. Sie werden vielmehr in der gesamten Umgebung durch die Limburger als „Generalunternehmer“ in Gang gesetzt bzw. gehalten worden sein. Auf dem Gebiet des Hofes Bütgenbach hatten die Limburger eine Burg errichtet, die heute vollständig von der Erdoberfläche verschwunden ist. Sie bildete den Kern der dort entstandenen eigenen Herrschaft.122 Im Kloster Malmedy-­Stablo hat man sich um 1157 jedenfalls von solcher limburgischen Expansionspolitik bedroht gefühlt, wie ein Mandat Kaiser Friedrich Barbarossas an Herzog Heinrich  II. zeigt, die Besitzungen Wibalds nicht länger zu bedrücken,123 ohne dass darin der genaue Anlass ausdrücklich benannt wird. Auch die vorliegende Ausdehnung des Forstbezirks, wie er auch in der Folgezeit bis zum Übergang der Herrschaft Monschau als Amt an Jülich feststellbar ist, kann nur das Resultat politischen Handelns des Limburger Landesherren sein, der mit der Ausweitung seines Herrschaftsbezirks auch die Forstverwaltungsgrenzen des Hofes Konzen nach Süden verlagert hat. Das früheste Zeugnis der Burg Bütgenbach zum Jahr 1237 ist zwar nicht über alle Zweifel erhaben, doch sind diese im vorliegenden Zusammenhang unerheblich.124 Sicher bezeugt ist sie aber im Kontext der Vorgänge von 1269/70, als Walram der Rote (d. i. Walram III. von Monschau-­Valkenburg) die rechtmäßig amtierende Herrin von

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noch a.1269 beim Übergang an Monschau-­Valkenburg limburgisches Lehen (UB Lxbg IV Nr. 130). Die Installation des Valkenburgers in Monschau ist von Luxemburg aus offenbar deshalb betrieben worden, um die alten Luxemburger Besitzungen Marville und Arrancy zurückzugewinnen. Vgl. E. Neuß: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg, in: AHVN 200 (1997) S. 34. UB Malmedy I Nr. 172 = REK II Nr. 390; vgl. KDEM S. 218. Die Burg hat am Hang bei der Staumauer des Staubeckens Bütgenbach gelegen. Abbildungen: KDEM S. 236 und W. Benker: Die Bürgermeisterei Bütgenbach während der Fremdherrschaft (1795 – 1815), in: EHV 13 (1938) S. 145. Vgl. auch H. Neu: Zur Geschichte der territorialen Entwicklung Eupen-­Malmedys, in: RhVjBll 6 (1936) S. 81 f., 85. D Friedrich I. Nr. 180 = UB Malmedy I Nr. 249. Dazu B. Willems: Landeshoheit und Grundherrschaft im Gebiete der alten Herrschaften Bütgenbach und St. Vith, in: Folklore 5 (1927) S. 65 – 76, hier S. 71; E. Neuß: Die alte Verbindung, in: ZVS 31 (1995) S. 80 ff. mit weiterer Literatur und E. Neuß: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg, in: AHVN 200 (1997) S. 34.

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42 | Einleitung Monschau, seine verwitwete Tante Jutta von Ravensberg, mit tatkräftiger Hilfe der Luxemburger aus der Herrschaft drängte.125 Schließlich wird in den vielen Urkunden zum Monschau-­Valkenburger Erbe nach 1352 die Burg Bütgenbach als Herrschaftskern regelmäßig als separater Rechtstitel neben Monschau aufgeführt. Ehe in den Wechselfällen des Monschau-­Valkenburger Erbfolgestreites und der Schönforster Pfandverwaltung nach 1361 dieser Südrand der Herrschaft Monschau in Jülich aus dem Blickfeld geriet, ist daran zu erinnern, dass zum Jahr 1356 zunächst noch ein Jülicher Amtmann für Bütgenbach genannt ist (Johann Rumbel, amptman zu Boitgenbach).126 Anders jedoch als in den Fällen Wisserscheid, Lindheld und Meuchelberg, deren Verlust die Monschauer Schöffen noch 1600 beim Vogtgeding rügen, verlautet über den schließlichen Verlust von Bütgenbach nichts, was klar gegen eine ursprüngliche Zugehörigkeit zum Hof Konzen spricht. Schießlich sind noch zwei weitere verändernde Eingriffe in die ursprüngliche Situation des Hofes Konzen zu erwähnen, die auf Limburger Initiative zurückgehen müssen. Der eine betrifft Wald und Venn im Umkreis des Dorfes Raeren (Belgien, nahe der deutschen Grenze), das mit Einsetzen schriftlicher Quellen zum Hof Walhorn gehörend erscheint. Der Fall wird im Abschnitt zum Kloster Kornelimünster erörtert. Der andere betrifft eine Ausweitung auf die rechte Rurseite in ein Gebiet, das später unter dem Namen „Überruhr“ bekannt geworden ist. Im Zusammenhang mit Bütgenbach ist aber hier schon festzuhalten, dass die Ereignisse, die im beginnenden 13. Jahrhundert als Auseinandersetzung zwischen Limburg-­Monschau und Jülich um den Konzener Wald bekannt geworden sind, sich nicht allein auf den ursprünglichen karolingischen Hofbezirk Konzen allein bezogen haben, sondern auf ein Raumgebilde, das sich als Resultat Limburger Politik herausstellt. Die Vorgänge dürften sich am ehesten im Laufe des 12. Jahrhunderts angebahnt haben. Das Wissen der Schöffen und Förster, das in der einen oder anderen Weisung zum Vorschein kommt, reicht in der Regel in diese Limburger Zeit zurück. 5.5 Der Walberhof und das Land Überruhr Im Kontext des hier unter 5.5 behandelten Gebietes gewinnt die bekannte Wildbannverleihung König Heinrichs IV. an die Kölner Kirche von 1069127 wegen der dort ge 125 E. Neuß: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg, in: AHVN 200 (1997) S. 23 – 37. 126 UB Düren I.1, Nr. 107. 127 Dazu S. Corsten: Der Forstbezirk Vlatten-­Heimbach, in: Aus Geschichte und Landes-

kunde [Festschrift F. Steinbach], 1960, S. 184 – 209, hier S. 203 ff; zuletzt. auch C. Dasler:

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

nannten Grenzverläufe besonderes Gewicht. Darin ist nämlich als Westgrenze dieser Verleihung ein Verlauf beschrieben, der von Heimbach an flussaufwärts der Rur folgt bis zur Einmündung der Erkensruhr, und sich dann dieser entlang weiter aufwärts ad plateam erstreckt. Diese Stellenbezeichnung meint die genannte Römerstraße, die von St. Vith kommend weiter nach Zülpich und Köln verlief (ubi Heingebahc influit Rvram, inde vero sursum Rvram usque in Orcvntrvram, sursum autem ­Orcvnt­rvram usque ad plateam).128 Diese Beschreibung kann auch als Bestätigung der Rur als ursprünglich Konzen-­Monschauer Ostgrenze gelesen werden, dann aber auch gleichzeitig auf die Grenzfunktion der alten Römerstraße hinweisen und klären, wie in einer Zeit nur schwacher Siedlungserschließung die Hauptverkehrsverbindung vom Raum der Rureifel in die südlichen Ardennen bewerkstelligt worden ist. Nahe bei ihrem Verlauf lagen u. a. die oben angesprochenen Orte Bütgenbach, Büllingen, Amel und St. Vith.129 An dieser Straße schließlich hat auch der Walberhof gelegen. (Südseite der B 266, nahe der Abzweigung der ehem. NS-Ordensburg Vogelsang). (Vgl. Karte) Wohl als Erstem ist Severin Corsten aufgefallen, dass ein Teilstück der Umschreibung des Kölner Wildbanns von 1069 mit dem späteren, schließlich an Schleiden gekommenen „Land Überruhr“ übereingestimmt hat. Eine bemerkenswerte längere kölnische Nutzung für den Bezirk scheint es nicht gegeben zu haben. Severin Corsten hat die Geschichte des Gebietes von 1377 an knapp skizziert und die angenommene ältere Jülicher Oberhoheit „auf alten Besitz der Herren von Heimbach, die Jülich im 13. Jahrhundert beerbte“, zurückgeführt.130 Dagegen nennt Ute Bader 131 als Erstzeugnis den Tauschvertrag von 1361,132 in dem Herzog Wilhelm II. das verpfändete Amt Kaster von Reinhard von Schönau, Herrn zu Schönforst, auslöste und gegen das Amt Monschau eintauschte. „Überruhr“ aber war, wie Ute Bader im gleichen Zusammenhang aufgewiesen hat, alter are-­limburgischer Besitz,133 der mit der Herrschaft Monschau in Verbindung stand. Aus dem Monschau-­Valkenburger Erbe war dieser eine kurze Zeit lang an Jülich gekommen, doch war im Anschluss an den Schönforster Tausch von

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Forst und Wildbann im frühen deutschen Reich, Köln u. a. 2001, S. 121 – 127; Dasler ist entgangen, dass es, trotz seines Hinweises auf W. Gugat: Jülich und die Kölner Wildbannbezirke im Osning, in: RhVjBll 26 (1961) S. 286 – 296, bei Corsten um zwei verschiedene Rechtstitel geht. D Heinrich IV. Nr. 222; neueste Edition RhUB II Nr. 238 = REK I Nr. 985. Der neue Hauptort St. Vith lag in den Grenzen des Fiskus Neundorf, das auch Pfarrort für St. Vith war. S. Corsten: Der Forstbezirk Vlatten-­Heimbach, in: Aus Geschichte und Landeskunde, S. 187 f. U. Bader: Geschichte der Grafen von Are, 1979, S. 109. UB Nrh III Nr. 621 = UB Düren I. 1 Nr. 132. Die in dieser Urkunde auch genannten Hetzingen und Eschauel gehörten allerdings nicht zum Land Überruhr. U. Bader (wie Anm. 131) S. 38, 73 – 90, 109 f.

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44 | Einleitung 1361 und eine Schönforster Erbteilung nach 1369 das Gebiet Jülich wieder entglitten.134 Die Streitschlichtung unter den Schönforstern über dieses Erbe, vermittelt durch Herzog Wenzel von Luxemburg und Brabant von 1379, hatte nämlich die bis dahin mit Monschau verbundenen Dörfer von Überruhr mit allen Einkünften und Rechten, insbesondere der hohen und niederen Gerichtsbarkeit, Peter von Kronenburg und seiner Frau Mechthilde von Schönforst zugesprochen. Johann von Schönforst seinerseits erklärte ausdrücklich das Waldrecht von dieser Regelung ausgenommen und als ihm zustehend.135 Schon in dem Tauschvertrag von 1361 (vgl. oben) ist die Ausübung des Waldrechts regelmäßig als gesonderter Titel neben den angeführten Herrschaften ausgewiesen. Seit dieser Schönforster Teilung fallen die Grenzen der Herrschaft (d. h. des Amtes) und der Forstverwaltung Monschau in diesem Bereich nicht mehr zusammen, wenn auch offenbleiben muss, ob und in welchem Maß die Monschauer Forstverwaltung im Land Überruhr faktisch noch durchgeführt werden konnte bzw. worden ist.136 Immerhin behauptet die Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13), dass die Monschauer Förster auß dem hoff Walberen zwei Malter Hafer beziehen. Nun kann die frühere Zeit aber noch weiter präzisiert werden. Aus der Beilegung eines Streits im Jahr 1166 über den Neubruchzehnten beim Walberhof zwischen dem Kloster Steinfeld einerseits und dem Aachener Marienstift andererseits, und zwar aufgrund seines Besitzes der Kirche in Konzen,137 ergibt sich, dass um diese Zeit der Zehntbezirk der Konzener Kirche nach Osten über die alte Rurgrenze des Fiskus hinausgereicht hat. Die Rodung Walberhof (qui locus a vicinis vocatus est Walebure) im Umfang von vier Königshufen von je 120 Morgen war 1145 von König Konrad III. dem Kloster Steinfeld geschenkt worden (1162 bestätigt durch Kaiser Friedrich I).138 In beiden Urkunden, in denen die Lage des Walberhofs als prope villam Conpendium dictam angegeben ist, erscheint Heinrich von Limburg als Intervenient mit Grafentitel 139 neben Erzbischof Arnold von Köln und Abt Wibald von Stablo-­Malmedy. 134 Zum weiteren historischen Verlauf s. H. Hinsen: Das Land „Überruhr“. Eine Schleidener Enklave im Herzogtum Jülich, in: ML 29 (2001) S. 24 – 37, hier S. 24. S. weiter Abschnitt 8

zu den frühneuzeitlichen Grenzen des Amtes Monschau.

135 Urkunden 1379 April 25 und 1379 Mai 13 bei Ch. Renger (†)/J. Mötsch (Hg.): Inventar des 136 137 138 139

herzoglich arenbergischen Archivs in Edingen/Enghien (Belgien) Teil 2, 1997, Nr. 255 und 257. Dazu H. Hinsen: Das Land „Überruhr“, in: ML 29 (2001) S. 28. UB Aachen Nr. 32 und UB Steinfeld Nr. 23; vgl. R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 173. UB Steinfeld Nr. 13 (als erste Edition nach der Ausfertigung) = D Konrad III. Nr. 129 und UB Steinfeld Nr. 18 = D Friedrich I. Nr. 386. In den staufischen Herrscherurkunden werden die Limburger noch längere Zeit als Grafen, nicht als Herzöge geführt; dazu F. R. Erkens: Zur verfassungsrechtlichen Stellung der Herzöge von Limburg im 12. und 13. Jahrhundert, in: RhVjBll 43 (1979) S. 169 – 195, hier S. 175 ff.

Das Wirken der Grafen bzw. Herzöge von Limburg im Raum Konzen |

Der Walberhof hat als bäuerliches Anwesen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestanden; er lag im Quellgebiet des Sauerbachs nahe der Straße von Einruhr nach Herhahn (B 266). Die Lage entspricht der unmittelbaren Nähe der erwähnten Römerstraße. Mit Einrichtung des Truppenübungsplatzes Vogelsang ist der Hof abgerissen worden. Gemäß der Schenkungsurkunde von 1145 war die Rodung durch einen Mönch Geldulf initiiert worden. Der Name Wale-­bure („Haus, Siedlung von Welschen“ zu ahd. būr „Haus“ und wal(a)h „Romane“)140 gibt einen Hinweis darauf, dass dort Romanen angesiedelt waren, wahrscheinlich aus der Wallonie um Stablo-­ Malmedy oder den Limburger Stammlanden. Es fällt auf, dass der König in besagter Schenkungsurkunde weitere Rodung untersagt, was sich offenbar gegen das Haus Limburg richtet. Dennoch muss es über den Walberhof als Klosterbesitz hinaus in Überruhr zu weiterer Limburger Rodung gekommen sein. Das ergibt sich u. a. aus einer erschlossenen Urkunde 141 von 1265, in der Walram II. von Monschau und seine Frau Jutta von Ravensberg dem Kloster Steinfeld einen jährlichen Zins von ihrem Hof bei Morsbach (nahe Walberhof) bestätigten. Zum anderen zeigt sich, dass die aus solchen Rodungen im Lande Überruhr hervorgegangenen Siedlungen mit dem Dorf Wollseifen als Kern ein eigenes Gericht bildeten, das laut Monschauer Amtserkundigung von 1549 eine Unterbank zum Gericht Monschau (Ed. Nr. 13) bildete (Das dorff Wolffsyffen ist gehörig mit seiner urteilfart an das hohegericht zu Monjoie als an jr oberheubt, welchs auch also noch geubt und jm brauch gehalten wirdt). Den Weiterbestand dieses Rechtszuges noch im 16. Jahrhundert hat H. Hinsen 142 mit guten Gründen in Frage gestellt, weil bereits in der Schönforster Erbteilung 1379 hohe und niedere Gerichtsbarkeit an Kronenburg (s. oben) übertragen worden waren. Allerdings ist die Regelung den Monschauer Schöffen im Jahr 1600 noch bekannt (Ed. Nr. 18) und sie rügen ihre Nicht-­Einhaltung: Alle die jenige, so sich eineß urtheilß, am gericht Wolffseiffen außgesprochen, beschweren unnd davonn begehren zu appelliren, solche appellation gehoret an daß hohe gericht Monioie. Und wannehe solcheß nicht beschicht, daß fragt der scheffen heut diesen tag unnd alßlang mein gnädiger herr sie heischt davon uffhoren. Die Einkünfte aus dem Walberhof hat das Marienstift noch bis 1669 bezogen.143 Abgesehen von diesem Hof jedoch unterstanden die Kapellen der Rodungen in Überruhr der Pfarrkirche von Olef.144 Die Konzener Pfarrgrenze ist also mit der Episode 140 141 142 143 144

R. Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch, 6.A. 2006, S. 65, 394.

UB Steinfeld Nr. 124.

H. Hinsen: Das Land „Überruhr“, in: ML 29 (2001) S. 29. R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 176. H. Hinsen: Das Land „Überruhr“, in: ML 29 (2001) S. 29 f.; vgl. auch H. Hinsen: 800 Jahre Schloß Schleiden, 1998, S. 50 ff.

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46 | Einleitung ­ alberhof nicht generell und dauerhaft über die Rur nach Osten verlegt worden. W L. Falkenstein und R. Nolden 145 haben mit Recht darauf hingewiesen, dass der Walberhof zwar außerhalb des ursprünglichen Konzener Verwaltungsbezirkes lag, die Verbindung nach Konzen aber ihre Grundlage im Zehntrecht des Marienstiftes über Konzen, nicht in der Forstverwaltung hatte. Gleichwohl hat diese Überschreitung der Rurgrenze, ebenso wie die Ausweitung nach Bütgenbach, zunächst Folgen für die Konzener Forstverwaltung nach sich gezogen, nicht aber für den Konzener Pfarrsprengel und auch nicht für die Monschauer Burgherrschaft. Insofern später während der Schönforster Pfandverwaltung die Forstrechte auf dem Boden der Herrschaft Bütgenbach sowie im Land Überruhr nur mehr eingeschränkt wahrgenommen wurden, ergab sich schließlich beim endgültigen Übergang der Herrschaft Monschau an Jülich 1435, dass jetzt die Grenzen des Amtes wieder weitgehend mit denen des karolingischen Hofes übereinstimmten. Als ein Rest der Forstverwaltung aus der limburgischen Zeit erhoben gemäß der Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13) die Monschauer Förster aber noch verschiedene Einkünfte in Bütgenbach und Wirtzfeld sowie in Dreiborn und einer Reihe weiterer, an den Wald angrenzender Dörfer.

6 Der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich über den Wald von Konzen-­Monschau und die Försterweisungen von 1342 Am Anfang schriftlich fixierter Regelungen zwischen Limburg und Jülich über den Konzen-­Monschauer Wald, im 14. Jahrhundert auch „Reichswald“ genannt, stehen Vereinbarungen, die im Februar 1238 zwischen Graf Wilhelm IV. von Jülich und seinem Onkel Walram von Limburg (dem Langen), Herrn von Monschau, Bütgenbach, Sittard und Poilvache (1226 – 1242), im Kloster Kornelimünster verhandelt worden sind. Damit fasste der Graf von Jülich endgültig – wenn auch eingeschränkt – als Waldgraf im Forsthof Konzen Fuß. Der Verhandlungsort zwischen den Parteien ist gelegentlich als „neutraler Boden“ charakterisiert worden. Dabei wurde jedoch übersehen, dass Abt Florentius durchaus auch Betroffener war. Er selbst hat sich dabei als zur Limburger Seite gehörig zu erkennen gegeben.146 Wilhelm IV. war seit 1234 vom Pfalzgrafen mit den Vogteien Kornelimünster und Gressenich belehnt,147 und da sich der Reichswald – so die spätere Bezeichnung des Forstes von Konzen – in die klösterliche Grundherrschaft erstreckte, konnte der Graf von Jülich auch als Waldgraf bei den 145 Rezension zu D. Flach: Untersuchungen, 1976, in: ZAGV 84/85 (1977/78) S. 957 Anm. 10 146 UB Nrh II Nr. 224 – s. Edition Nr. 1a. 147 UBNrh II Nr. 193; zur Datierung der Urkunde zu a. 1234 s. H. Kaspers: Comitatus nemoris,

S. 47 Anm. 6 und Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 55; keine Anmerkung bei W. R. Schleidgen: Nachweis der Überlieferung, S. 53.

Der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich |

Verhandlungen mit Limburg Ansprüche geltend machen. Abt Florentius hatte daher allen Grund, sich um Verbündete umzutun. Auf lange Sicht ist es zwar den Äbten von Kornelimünster gelungen, sich eine große Unabhängigkeit von ihren Jülicher Vögten zu erkämpfen,148 ihre Rechte am Wald unterlagen aber einiger Einschränkung. Die Verhandlungen haben sich im Februar 1238 über mehrere Tage hingezogen. Die Resultate sind festgehalten in zwei Urkunden, und zwar einer ersten (1238 Februar 19), in der Walram bekundet, dass ihm Wilhelm advocatiam suam de Comze iure hereditario zu dauerndem Besitz gegen jährlich 6 Mark überlassen habe salvo iure de nemore (Ed. Nr. 1b). Wie diese Vogtei im Einzelnen zu verstehen ist und wieso sie vom Grafen von Jülich ausgeht, bildet die unbeantwortete Frage in der Interpretation des Vorgangs; sie sei auf das Ende des Abschnitts verschoben. In einer zweiten Urkunde (1238 Februar 20) folgt in acht Punkten talis compositio de jure nemoris de Cůmze zwischen beiden Parteien über den Wald des Forsthofes Konzen. Heinrich Kaspers 149 sah in den Vorgängen von Kornelimünster seine Lehre von der Überterritorialität der Waldgrafschaft bestätigt, wonach „die Geschlossenheit der öffentlichen Verwaltung des Landes Monschau“ eine „Abgrenzung der beiderseitigen Rechte notwendig“ gemacht habe. Ein Territorium im vollen Wortsinn war auf dem Konzener Hofgebiet um die Burg Monschau zur Zeit der Verhandlungen in Kornelimünster jedoch eher noch im Entstehen begriffen, so dass Folgerungen zum Forstrecht und seinem Geltungsbereich besser als „vor-­territorial“ charakterisiert werden sollten. Der nachfolgende Gang der Entwicklung bestätigt allerdings, dass die Phänomene, die dem Forstrecht unterlagen, als eigene, separate Größen behandelt wurden, auch dann noch, als sie schließlich seit 1435 mit der Landesherrschaft in Jülicher Hand vereinigt waren. Wenn man die 1238 ausgehandelte Regelung nicht einfach als Aktualisierung einer längst beiderseits anerkannten und seit jeher geübten Rechtspraxis ansehen will, wie es nach der älteren Literatur unproblematisiert scheinen könnte, ist das Vorgehen der Jülicher Seite eher so zu verstehen, auf der Grundlage der nicht weiter präzisierten pfalzgräflichen Belehnung bisher nicht übliche waldgräfliche Ansprüche im Konzen-­ Monschauer Bereich zur Geltung zu bringen und gegen eine bisher anders geübte Praxis neu in Gang zu setzen. So lassen sich auch die mehrfach wiederkehrenden, in der Regel sonst unbeachteten Verbformen im Futur begründen. In machtpolitischer Perspektive stieß auf der Grundlage des pfalzgräflichen Rechtstitels der Graf von Jülich als Konkurrent in ein im Aufbau begriffenes Limburger Territorium vor und 148 J. Wiesemann: Steinkohlentagebau, Bd. 1, S. 83 – 88 und Anm. 217 mit Korrekturen zu

N. Kühn: Die Reichsabtei Kornelimünster, S. 51.

149 H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 143 f.

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48 | Einleitung regelte die Konfliktsituation durch Vergleich. Insofern ist auch zu verstehen, dass aus Jülicher Sicht die Funktion des comes nemoris, wo eben möglich, hervorgehoben wird.150 Zunächst geht aus der compositio hervor, dass schon ältere Vereinbarungen vorangegangen sind, ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Wald des Hofes Konzen nicht von Anfang an Bestandteil einer „älteren“ Waldgrafschaft gewesen ist. Eher hat in all diesen Fällen die Jülicher Seite versucht, schrittweise der pfalzgräflichen Waldrechtsbelehnung gegenüber der faktischen Limburger Hoheit im Bereich der Konzener Forstverwaltung Geltung zu verschaffen. Eine erste Vereinbarung (= Punkt 4) muss noch vor 1207 zurückgehen (temporibus autem Henrici ducis de Lymburg et antiqui comitis Wilhelmi). Die genannten Personen waren Herzog Heinrich III. von Limburg und Graf Wilhelm II. von Jülich, der 1207 verstorben ist. Sie besagte, dass der Forsthof jährlich den Betrag von 3 Mark (wohl an den Waldgrafen) dafür zahlt, dass es unbillig wäre, die Einwohner des Hofes (homines eiusdem curie) mit den Gebühren für den von ihnen verübten Bruch des Forstbanns zu belasten. Damit müssen die von Limburger Seite angeworbenen Siedler im Wald gemeint sein, die in der späteren Försterweisung von 1342 (vgl. Ed. Nr. 4) unter die Bezeichnung hoves man/hoveslude im Gegensatz zu den auswärtigen Waldnutzern (uzerlude) fallen. Heinrich Tichelbäcker 151 hatte diese Regelung in den gleichen Zusammenhang mit der erwähnten Abtretung des Waldes Wyssirscheit gestellt, dabei aber übersehen, dass diese Regelung Nr. 4 vor die Regierungszeit Wilhelms  III. zurückreicht; denn der antiquus comes Wilhelmus kann nur Wilhelm II. gewesen sein. Gemäß der Weisung von 1342 genießen diese hoveslude eine Reihe von Vorrechten gegenüber Auswärtigen (z. B. Nr. 4, Recht zum Holzschlag für Rodung und Verkauf; Nr. 5, Recht auf Bauholz; Nr. 3, geringerer Schweinezehnt usw.), so dass nun aus Jülicher Sicht die ausdrückliche Regelung für Nideggen (wiederholt 1342) verständlich wird, dass der Graf eine Gleichstellung für seine Leute in Nideggen (eigentlich ja uzerlude) durchsetzte. Derartiges wird demnach vorher nicht bestanden haben. Laut dem Wildbannweistum, das den Unterwald betraf, wo der Graf von Jülich schon Jahrzehnte früher als Waldgraf amtierte, untersagt der Waldgraf ausdrücklich Rodung und Steinebrechen (dat in binnen deim wiltbande des waltgreven neyman in sal roeden noch steine breichgen).152 Dagegen war Rodung im Konzener Hofgebiet 150 Die Pflege der propagandistischen Funktion des Waldgrafen-­Titels hat Th. R. Kraus

mehrfach hervorgehoben: Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 57, 87 und ders.: Stationen auf dem Weg zur Jülicher Landesherrschaft, in: RhVjBll. 63 (1999) S. 94. 151 H. Tichelbäcker: Die Hochgerichtsbarkeit der Waldgrafschaft im Hürtgenwald, in: ML 8 (1980) S. 185; auch H. Tichelbäcker: Walram  III. von Limburg-­Monschau, in: ML 15 (1987) S. 38. Vgl. die korrekte Zuordnung bei H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 146. 152 A. Schoop (Bearb.): Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte. D. Jülichsche Städte, I, 1920, Nr. 20 S. 73. Die Edition von W. Ritz (Urkunden

Der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich |

schon ein Jahrhundert lang im Gang und ist auch nach der Anerkennung der Jülicher Waldgrafschaft 1238 nicht unterbrochen worden. Die zweite, schon angesprochene Abmachung ist dann die 1238 unter Punkt 6 aufgeführte, vor 1219 erfolgte Abtretung des Waldes Wyssirscheit (vgl. oben) durch Walram von Limburg-­Monschau an Graf Wilhelm III. Hatten diese beiden älteren Regelungen erste Details betroffen, wird man in der jetzt 1238 anstehenden Vereinbarung einen deutlichen Fortschritt der Jülicher Seite in der Ausweitung waldgräflicher Kompetenzen auf den Forsthof Konzen sehen können. In allen diesen drei Schritten ist die Initiative offenbar jeweils von der Jülicher Seite ausgegangen. Insofern scheint die von J. Nießen vorgetragene Deutung, hier „mache“ eine entstehende Landesherrschaft dem Waldgrafen „seine Rechte streitig“,153 die Rollen geradezu zu vertauschen. Es liegen eher beharrliche jeweils neue Anläufe von der Jülicher Seite vor. Die einzelnen im Abkommen genannten Rechtsbräuche selbst sind dagegen natürlich keine spezifischen Limburger Einrichtungen, gehen vielmehr auf eine viel ältere Forstrechtspraxis zurück, worauf D. Flach 154 unter Verweis auf die Erhebung von 60 Schillingen als Gerichtsbuße nach dem Spruch des Förstergerichts (de quolibet vadio secundum sentenciam forestariorum solventur LX solidi) mit Recht hingewiesen hat.155 Dieses Forstgericht unter einem Forstmeister mit 20 Förstern auf 20 Forsthufen und mit vier Forstknechten ist denn auch unverändert bis zur Amtserkundigung von 1549 (Edition Nr. 13) fortgeschrieben worden.156 Als ein anderes Beispiel eines der altüberkommenen Rechtsbräuche ist schon der Freiungsritt angeführt, mit dem der Graf von Jülich als Waldgraf jährlich den Lauf der Rur inspizieren und alle Hindernisse abräumen sollte, um den Laichzug der Lachse zu ermöglichen (s. oben Kap. 4). Die Beschreibung dieses Unternehmens, wie sie das Waldrechtsweistum von 1342 noch in ausführlicher Darstellung enthält, schildert einen höchst archaischen Ritus. Danach reitet der Markgraf als Waldgraf auf einem einäugigen weißen Pferd auf hölzernem

153 154

155 156

und Abhandlungen, I.1, 1824, Nr. VIII,1 S. 139) hat die verderbte Lesart sal weden noch steyn brechen. J. Nießen: Die Waldgrafschaft im Osning und die Wehrmeisterei, in: EHV 5 (1929/30) S. 13. D. Flach: Untersuchungen, S. 113. Wegen der Fortführung der älteren Rechtsbräuche ist aber nicht gesagt, dass die Hoheit darüber vor 1238 schon bei Jülich gelegen habe, wie man D. Flach (ebd.) verstehen könnte, während er die Funktion des Forsthofes in die Zeit vor einer Waldgrafschaft datiert. Zur Einrichtung der karolingischen Fiskalverwaltung s. E. Ewig: Frühes Mittelalter, in: F. Petri/G. Droege (Hg): Rheinische Geschichte, Bd. 1.2, 1980, S. 129 ff. Zu der 60-Schilling-­Buße s. auch das Wildbannweistum (A. Schoop, wie Anm. 152, S. 69). Nicht bloß bis ins 13. Jahrhundert wie D. Flach (wie Anm. 154) angibt. Nur die Anzahl der Förster variiert.

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50 | Einleitung Sattel mit einem Zaum aus Linden(bast) und mit Sporen aus Dornen. Dabei hält er einen weißen Stab in der Hand und wird von zwei Konzener Förstern sowie seinem Jagdgefolge mit Beizvögeln und Windspielen begleitet. Dass aber bei allem Rückgriff auf die alten Verfahren auch eine Neuregelung vorliegt, geht aus der Bestimmung hervor, wonach der Konzener Hof dem Waldgrafen die Förster präsentiert und der Forstmeister (magister foresti) alle seine Rechte vom Waldgrafen zu Lehen hat. Zum Zeitpunkt der Verhandlungen war der unter den Zeugen auftretende Forstmeister Gerardus Melcop Limburger Mann. Das ergibt sich aus der Urkunde des vorangehenden Tages (1238 Februar 19) über die Konzener Vogtei.157 Darin sind, anders als in dem nachfolgenden Abkommen (1238 Februar 20) die Zeugen ausdrücklich den Verhandlungsparteien zugeordnet. Demnach erklärte Walram u. a. den Abt Florentius und den Forstmeister ex parte mea (Ed. Nr. 1a). Dieser Gerardus Melcop tritt früher schon in einer Urkunde von 1226 Mai 23 unter den Leuten Graf Heinrichs von Berg auf,158 ehemals Herr von Monschau und Walrams des Langen älterer Bruder (wenig später als Herzog Heinrich IV. von Limburg amtierend). Da der Forstmeister offensichtlich auch schon vor dieser Verhandlung im Amt war, muss man entsprechend annehmen, dass vor dieser Regelung die Hoheit über die Forstverwaltung in den Händen der jeweiligen Limburger Landesherren gelegen hat, nachdem sie im Verlaufe des 12. Jahrhunderts den Hof Konzen aus dem Bestand des Reichsgutes herausgelöst hatten. Dabei muss offenbleiben, ob es womöglich eine mehr oder weniger stillschweigende Duldung von Seiten des Königs oder eine reguläre Sanktionierung gegeben haben mag. Ebenso fällt einiges Licht auf die Verhältnisse in Bütgenbach. Gemäß Punkt 6.c des Abkommens hält der Forstmeister dort jährlich drei Forstgerichtstermine mit den Leuten, die zu diesem Hof gehören. Die Termine fallen nicht mit denen des Hofes Konzen zusammen, sind vielmehr unabhängig davon. Die Regelung ergibt sich folgerichtig aus der oben geschilderten Süderweiterung des Limburger Herrschaftsbereichs über den Hof Konzen hinaus. Demgegenüber erscheint die Annahme einer ursprünglichen karolingischen Forstverwaltungsgrenze bis in den Raum Bütgenbach allein schon aufgrund der weiteren Entfernung wenig wahrscheinlich. Auch für Bütgenbach werden dem Forstmeister im Abkommen alle Rechte gemäß der beschlossenen Regelung als Lehen des Waldgrafen zugesprochen, so dass diese Regelung als gleichzeitig und neu mit den anderen Vereinbarungen anzunehmen ist.

157 LAV NRW R, Jülich Urk. 3 = UB Nrh II Nr. 24, dort zu 1237. Dieser Sachverhalt wird in

der gesamten älteren Literatur übergangen. Zur Frage der Datierung der beiden Urkunden vgl. W. R. Schleidgen (Bearb.): Nachweis der Überlieferung, S. 55). 158 StaMON 1. Abt. B 1 = UB Aachen Nr. 91.

Der Ausgleich von 1238 zwischen Limburg und Jülich |

Im Zusammenhang mit der Überlassung der Vogtei Konzen an Walram I. von Monschau stellte sich in der Forschung zum einen die Frage nach der Art dieser Vogtei,159 dann aber vor allem danach, inwiefern sie aus Jülicher Hand vergeben werden konnte (quod dilectus nepos meus, Willelmus comes Juliacensis, aduocatiam suam de Comze … michi …contulit). Nach Lage der Machtverhältnisse im Raume Konzen-­Monschau ist davon auszugehen, dass Walram von Monschau zur Zeit der Verhandlungen diese Vogtei als Burgherr bereits innehatte, wenn auch vielleicht nicht de iure aufgrund einer Verleihung, und in diesem Raum über eine starke Position verfügte. Allerdings war er in dieser Zeit in einige Konflikte verwickelt und angesichts der bevorstehenden Fehde mit Erzbischof Konrad von Hochstaden zu Zugeständnissen an die Jülicher Seite mit ihren waldgräflichen Ansprüchen bereit.160 Die Annahme jedoch, erst mit dieser Vereinbarung in Kornelimünster habe Walram die Vogtei „übernommen“,161 scheint wenig glaubhaft. Vielmehr werden die Limburger Burgherren in Monschau von Anfang an über das Gericht der Siedler im Burgbezirk verfügt haben. Unter den Angehörigen der Konzener Matthias-­Bruderschaft vor 1200 findet sich u. a. auch Wichmann schabinus.162 Das contulit der Urkunde wird man zutreffend mit „überlassen“ wiedergeben müssen. Heinrich Tichelbäcker hat die Frage nach der Vogtei kurzerhand über die Annahme gelöst, dass Walram von Limburg-­Monschau, (d. i. der nachmalige Herzog Walram III., 1221 – 1226, und Vater Walrams des Langen), seinen Schwiegersohn Wilhelm  III. von Jülich, als seinen Vogt (i. S. einer Schutzvogtei) über die Herrschaft Monschau samt Forsthof Konzen eingesetzt habe.163 Quellennachrichten fehlen. Als Argument dafür könnte angeführt werden, dass gemäß der Regelung von 1238 ein Drittel der Einkünfte des Forsthofes über den Forstmeister dem Waldgrafen zukommt, was dem üblichen Drittel der Vogtsgefälle entspräche. Eine solche Regelung vorausgesetzt, wäre die Überlassung der Vogtei 1238 als Rückgabe zu verstehen und würde 159 So etwa als Rest einer Vogtei über Reichsgut gegenüber der Limburger Landesherrschaft

160 161 162 163

bei Th. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 87; vgl. „Restvogtei“ nach H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 141 Anm. 338; Mutmaßungen von D. Flach über mögliche pfalzgräfliche Verleihung in D. Flach: Untersuchungen, S. 107 usw. sind aufgegeben bei D. Flach: Das Reichsgut im Aachener Raum, in: RhVjBll 51 (1987) S. 34. E. Neuß: Die Burg Monschau 1198 – 1998, 1998, S. 59 – 61. So D. Flach: Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsgutes, 1976, S. 108 E. Quadflieg: Die S. Matthias-­Bruderschaft zu Konzen 1150/1200, in: EHV 28 (1956) S. 57. H. Tichelbäcker: Walram III. von Limburg-­Monschau, in: ML 15 (1987) S. 33, 36 f. u. ö. Weiter auch ders: Der Freiungsritt der Grafen von Jülich, in: BJG 54 (1986) S. 7; ders.: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen, in: DGB  80 (1991) S. 48 sowie ders.: Das Gebiet der Mannkammer Aldenhoven, in: G. Bers (Hg.): Forum Jülicher Geschichte Nr. 3, S. 94 f. usw.

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52 | Einleitung die Formulierung advocatia sua erklären. Skeptikern wird diese Erklärung zu glatt erscheinen; mangels weiterer Quellen kann man aber letzten Endes nur den Wortlaut der Urkunde zur Kenntnis nehmen, wie er ist.164 Er bedeutete jedenfalls, dass endgültig von diesem Zeitpunkt an der Monschauer Landesherr unangefochten die Gerichtsherrrschaft innehatte. Die Aufteilung der Einkünfte zwischen Landesherrn und Waldgrafen galt allerdings auch nach der „Rückgabe“ der Vogtei noch im Jahr 1342 unverändert weiter. Solange die Monschau-­Valkenburger Landesherrschaft Bestand hatte, kann man die waldgräflichen Rechte der Jülicher Seite im Monschauer Reichswald als nur eingeschränkt wirksam bezeichnen,165 bis von 1435 an Forstamt und Landesherrschaft in Jülicher Hand vereint wurden. Gleichwohl sind beide Größen, Forstamt und Landesherrschaft, immer getrennt behandelt worden. Bis zum Ende des Ancien Régime liegen im Amt getrennte Rechnungsserien der Forstmeister und der Rentmeister vor. Sowohl im Tauschvertrag mit Reinhard von Schönforst von 1361 wie auch in der Schönforster Erbregelung von 1379 ist das Forstamt jeweils als eine eigene Größe behandelt. Kernpunkt der Vereinbarung von Kornelimünster vom Jahr 1238 ist, dass der Herr von Monschau den Grafen Wilhelm  IV. von Jülich als Waldgrafen auf dem Territorium des Hofes Konzen (d. i. der Burgherrschaft Monschau) bzw. im Reichswald anerkannte und ihm ein Drittel der Gefälle aus dem Forstrecht überließ. Diese Vereinbarungen, gerade auch bezüglich der Verteilung der Einkünfte und zum Personal, sind auch gut 100 Jahre später noch unverändert in Geltung, als 1342 die gegenseitigen Rechte zwischen einem der Nachfolger der Limburger, Dietrich von Monschau-­Valkenburg, und Markgraf Wilhelm von Jülich durch Försterweisung erneut festgestellt wurden. Inzwischen waren allerdings viele Detailregelungen hinzugekommen. Insbesondere war das Verfahren beim Auftrieb von Schweineherden und der Abrechnung des Schweinezehnten ausführlich geordnet worden. Weiter ist erkennbar, dass die Rodung weiter vorangeschritten war und neue Siedlungen im sog. „Waldgeleit“ bestanden (vgl. unten Kap. 9 zum „Feldgeleit“). Auch diese unterstanden wie die ältere Rodung des Feldgeleits dem Landesherrn. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts hatte sich anschließend im Hofbezirk eine Verwaltungspraxis gegen 164 Ohne dem Lösungsvorschlag von H. Tichelbäcker direkt zuzustimmen, hat D. Flach (Das

Reichsgut im Aachener Raum, in: RhVjBll 51 (1987) S. 34) seine älteren Überlegungen zum Charakter dieser Vogtei aufgegeben und seinerseits Denkmöglichkeiten skizziert (Herleitung über Heimbach? „ … bleibt reine Spekulation“). Zusätzlich hat er die Probleme benannt, die sich auftun, wenn man beispielsweise auch für die Limburger Seite pfalzgräfliche Belehnungen annimmt. 165 So schon H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 144, wenn auch unter anderen Voraussetzungen.

Das Kloster Inda/Kornelimünster und sein Verhältnis zum Reichswald |

seitiger Beteiligung und Kontrolle von Landesherren und Waldgraf herausgebildet: Bei wesentlichen Entscheidungen in seinem Geschäftsbereich hatte der Forstmeister den Drost (droyssit) des Landesherrn zu informieren und zu beteiligen wie umgekehrt der Drost den Forstmeister (z. B. Nr. 2: Der Forstmeister erhebt den Schweinezehnt bei den uzerluden, der droyssit bei den hovesluden; Nr. 17: Wenn der Forstmeister zu Gericht sitzt, soll der droyssit dabei sein und umgekehrt, usw.) Außerdem sind in den Försterweisungen von 1342 schon Berechtigungen zur Waldweide für das Vieh des Markgrafen aus Höfen und Dörfern [Nr. 28] benannt, die später als generell Weideberechtigte (z. B. in der Amtserkundigung von 1549, Ed. Nr. 13) in Erscheinung treten, dann allerdings außerhalb der Territoriumsgrenzen, wie sie inzwischen abweichend von älteren Forstgrenzen zu beobachten sind. Aus Anlass seiner Erhebung zum Markgrafen war Wilhelm von Jülich 1336 u. a. durch Kaiser Ludwig der Reichswald übertragen worden (nemus vulgariter dictum des Richs walt, a nobis et imperio in feodum descendens, quod incipit apud monasterium s. Cornelii et protenditur usque ad castrum Moynjowe, sepedicto Wilhelmo marchione suisque heredibus damus, assignamus et de potestate imperialis celsitudinis deputamus).166 Trotz der wortreichen kaiserlichen Ausführungen geben die Wendungen der Urkunde gegenüber dem Weistum von 1342 in der Sache aber keinerlei Mehr an ausdrücklichen Jülicher Rechten gegenüber dem Monschau-­Valkenburger Landesherren zu erkennen. Man muss diesen Passus des Diploms wohl eher als einen vorsorglichen Rechtstitel ansehen, den man bei Bedarf von Jülicher Seite nutzbringend heranziehen konnte, der den realen Verhältnissen aber nicht in den Einzelheiten entsprach.167 Festzuhalten ist abschließend noch, dass nach Auffassung der an der Verleihung von 1336 Beteiligten der Reichswald keineswegs auch bis Bütgenbach, sondern usque ad castrum Moynjowe reichte.

7 Das Kloster Inda/Kornelimünster und sein Verhältnis zum Reichswald Über Kornelimünster als Verhandlungsort von 1238 hinaus ist in einem eigenen Kapitel auf das Kloster einzugehen, weil sein Territorium im Süden unmittelbar in den Konzen-­Monschauer Reichswald hineinreichte und der Abt sowie Bewohner des Münsterländchens Rechte an diesem Wald wahrnahmen. Der Waldbestand des 166 UB Nrh III Nr. 307 (1336 August 21). Vgl dazu W. Janssen: Wilhelm von Jülich (um 1300 – 1361). Graf, Markgraf und Herzog, in: NBJG 19 (2007) S. 123 – 131, hier S. 125 f. 167 Vergleichbar sind beispielsweise die Ergebnisse bei R. Günther: Der Arnsberger Wald

im Mittelalter, S. 176 ff.

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54 | Einleitung Klosterterritoriums stammte zwar insgesamt aus dem Reichsgut, die Teile aber dürften im Ursprung verschiedenen Forstverwaltungen angehört haben.168 Dietmar Flach hat in seiner gewichtigen Arbeit über Aachen die einleuchtende Vermutung ausgesprochen, dass bei der Gründung des Klosters Inda, nicht lange nach a. 815 (Weihe wahrscheinlich 817),169 durch Ludwig den Frommen der Klosterbezirk aus dem Reichsgut von Aachen im Norden und Konzen im Süden „ausgeschnitten“ worden sei.170 Das würde bedeuten, dass der Hof Konzen anfangs womöglich bis zur Iter und zur Inde gereicht haben könnte. Die Ausdehnung des Konzener Pfarrsprengels nach Norden gibt darauf jedoch keine Hinweise. Nach den (allerdings erheblich späteren!) Grenzbeschreibungen liegt die Nordgrenze des Monschauer Landes an der Vicht (Ed. Nr. 13, 17). Dem entspricht im Wesentlichen ebenfalls der 1544 von der Klosterseite festgestellte Grenzverlauf.171 Der nördliche Waldstreifen des Reichswaldes jedoch reicht von der Vicht noch einige Kilometer weiter nach Norden und fällt in das Klosterterritorium.172 Daraus hat sich der bis heute gebrauchte Flurname Münsterwald (auf topographischen Karten) bzw. informell auch Münsterbusch ergeben. In diesem Streifen war eine Reihe von angrenzenden münsterländischen Dörfern (Breinig, Venwegen, Hahn, Friesenrath und Schmithof) in verschiedener Weise nutzungsberechtigt, wie das Försterweistum von 1342 (Ed. Nr. 4) und die Monschauer Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13) ausweisen. Diese Ortschaften werden schwerlich bis in die Gründungstage des Klosters zurückgehen. Es gibt auch keinerlei Hinweise darauf, dass sie ursprünglich Teile des Hofes Konzen gewesen wären.173 Sie gehörten vielmehr zur Pfarre Kornelimünster – alles Hinweise darauf, dass nennenswerte Rodungen auf dieser Waldstrecke sowohl im Raum Konzen wie im Raum Kornelimünster mindestens im 9. Jahrhundert, wohl auch im 10. Jahrhundert noch nicht in Gang gekommen waren. Auch im Raum Konzen-­Monschau gehören gerade die Dörfer auf der Nordseite des Hohen Venns (Roetgen, Rott, Mulartshütte, Zweifall) zu den deutlich späteren Rodungen des Landes. (Vgl. Kartenbeilage, Nordwestecke von Roetgen bis Zweifall) 168 Vgl. F. Mainz: Die Reichsabtei Kornelimünster, in: BGHF 8 (1999) S. 58 und D. Flach:

Untersuchungen, S. 112 ff.

169 Neuere Klostergeschichte von N. Kühn: Die Reichsabtei Kornelimünster im Mittelalter, 170 171 172 173

1982. Bezüglich der frühen territorialen Entwicklung des unmittelbaren Klostergebietes folgt Kühn D. Flach: Untersuchungen, S. 112 ff. D. Flach (wie vorige Anm.). Druck bei H. Koch (Hg.): Zweifall, 1968, S. 533 – 535. Siehe D. Flach: Untersuchungen, Karte 2; danach sehr anschaulich F. Mainz: Die Reichsabtei Kornelimünster und der Monschauer Reichswald, in: BGHF 8 (1999) S. 50. So könnte F. Mainz: Die Reichsabtei Kornelimünster, in: BGHF 8 (1999) S. 58 verstanden werden.

Das Kloster Inda/Kornelimünster und sein Verhältnis zum Reichswald |

Auf dem entsprechenden südlichen Streifen des Klosterterritoriums führten 1549 zwei vom Kloster präsentierte „Vorförster“ des Forsthofes Konzen die Forstaufsicht. Sie sind unter dieser Bezeichnung bereits in den früheren Weistümern zum Conreit der Konzener Förster seit 1376 bezeugt (vgl. oben Kap. 5.3 zu Blens). Es überlappten sich also am Südrand des Klosterterritoriums Rechte des Abtes als Grundherr und Forstrechte von Konzen. Die Veränderung zu „Vorförstern“ zeigt wie auch im Falle Blens, dass die Grenzverläufe von Forsthof und Territorium der Burgherrschaft im Prozess der Territorialisierung auseinandergetreten sind, ein Phänomen, das mit der Zunahme von Rodung und Siedlung mehrfach in den späteren Weistumsaufzeichnungen zu beobachten ist. In der älteren Untersuchung zur Ausbildung der Konzen-­Monschauer Grenzen 174 hatte ich die Vermutung geäußert, dass das Festmahl (conreit, mlat. conredium), das der Abt von Kornelimünster den Konzener Förstern dreimal im Jahr zu geben verpflichtet war (Ed. Nr. 6, 8), eine Reminiszenz an die Herauslösung dieses ursprünglichen Nordrandes des Königshofs Konzen sei. Das kann an dieser Stelle präzisiert werden. Die Verhältnisse, wie sie bezüglich des Festmahls nach dem Weistum von 1376 (Ed. Nr. 6) beschrieben sind,175 werden kaum bis in die Frühzeit der Klostergründung zurückführen, als das Land weitgehend noch nicht durch Rodung erschlossen war. Auch hier lassen sich entsprechende Regelungen erst für die Zeit der Limburger Herrschaft in der Umgebung wahrscheinlich machen. Die Kennzeichnung des Abtes als eyn anerve (und) eyn waltseysse und eyn vůrste up des richs walde deutet auf eine Regelung hin, die noch vor die Anerkennung einer Jülicher Waldgrafschaft im Konzener Reichswald, also vor 1238 zurückgehen wird. Aus dieser Lage dürfte sich auch erklären, wieso Abt Florentius bei den Verhandlungen auf der Limburger Seite zu finden ist. Das dreimalige Festmahl für die Konzener Förster ist dann als Gegenleistung und Anerkennung der Äbte gegenüber einer noch limburgisch allein beherrschten Konzener Forstverwaltung zu verstehen.176 Die vom Abt betriebene Jagd und Fischerei reichte über die Territorialgrenze Kornelimünster-­Monschau hinaus nach Süden in den Reichswald hinein. Anders als das Weistum zum Conreit, das weitgehend aus der Perspektive des Klosters und der Förster und ausführlicher formuliert ist, sagt das Försterweistum von 1342 zwischen dem Monschau-­Valkenburger Landesherrn und Markgraf Wilhelm als Waldgraf nur lapidar: des abts recht van Moenster, dat soelen em die vůrster wisen, als si schuldich sint ze doene, und lässt alle Einzelheiten offen. Die später dort anschließenden Weistümer zu den Festmählern anerkennen den Status des Abts als Anerbe und Fürst, und das jüngere der beiden stellt schließlich 174 E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 133. 175 Zur Sache s. E. Pauls: Ein Festmahl zu Cornelimünster, in: ZAGV 1 (1879) S. 235 – 247. 176 Vgl. die analoge Situation bei W. Gugat: Jülich und die Kölner Wildbannbezirke im

Osning, in: RhVjBll 26 (1961) S. 295.

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56 | Einleitung mit einer gewissen Systematik symbolisch einen Zusammenhang jeweils zwischen den Gerichten des Mahls und Teilrechten am Wald her: Rindfleisch – Waldweide des Rindviehs, Schweinefleisch – Eichelmast der Schweine, Fisch – Fischerei, Wildbret – Jagd usw. Den Äbten scheint es – sieht man von den zwei Holzwagen ab – primär auf die Jagd und Fischerei im Reichswald angekommen sein. In den Zusammenhang der Rücknahme der Monschauer Nordgrenze an die Vicht, womit der Grundherrschafts- und Immunitätsbezirk der Abtei respektiert wurde, kann nun auch eine früher schon registrierte, aber nicht weiter beachtete limburgisch initiierte Gebietsveränderung eingeordnet werden, die vermutlich in einen etwa zeitgleichen Vorgang gehört,177 die jedenfalls noch vor waldgräfliche Ansprüche von Seiten Jülichs zu datieren ist, weil sie dort nicht mehr zur Sprache gebracht worden ist. Sie ist aufschlussreich auch für andere Beobachtungen in der Frage zu Umfang und Grenzen der Größen „karolingischer Königshof “ – „Pfarrbezirk“ und „Forstverwaltungshof “. F. Mainz hatte anlässlich der genannten Rechte einiger Dörfer am Südrand des Klosterterritoriums im Reichswald Überlegungen angestellt,178 ob diese nicht im Ursprung zur Pfarrkirche Konzen gehört haben könnten. Bei derartigen Kombinationen zur Rekonstruktion müssen jedoch vielerlei Faktoren in Rechnung gestellt und in Beziehung zueinander gesetzt werden, hier insbesondere Siedlungserschließung und herrschaftliche Durchdringung des Gebietes. Das erweist sich beispielhaft am Venn- und Walddistrikt um Raeren, der an den Westen des Klosterterritoriums angrenzte. Für die erwähnten Ortschaften im Münsterländchen gilt, dass die Verlagerung der Territorialgrenze Monschau-­Kornelimünster nach Süden kurz vor oder in die Zeit der Rodungen zu datieren ist. Aus Monschauer Weistumsnachrichten des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts ist nämlich zu erkennen, dass im Kontext der Südgrenze des Abteiterritoriums auch weitere Verschiebungen auf der unmittelbar westlich anschließenden limburgischen Seite (Bank Walhorn) in ähnlicher Weise stattgefunden haben. Danach ist ein Vennund Waldgebiet einschließlich eines Dorfes Roide vom Hofgebiet Konzen abgetrennt und der limburgischen Seite zugeschlagen worden. Die Identität dieses Dorfes war um 1600 im Amt Monschau nicht mehr bekannt,179 man hielt es laut einer späteren Randnotiz im Überlieferungsträger für untergegangen. Es muss sich dabei um Raeren gehandelt haben, wie sich aus seiner (ursprünglichen) Zugehörigkeit zum 177 Ausführlich bei E. Neuß: Zum territorialen Bestand, in: DGB 84 (1997) S. 134 – 136. 178 Edition Nr. 18: Schöffenweistum von 1600. 179 Die Amtserkundigung von 1549 verlegt das Dorf gnandt Roidt, so vor dem waldt glegen hat,

als einzige Quelle an den Südrand am landt von Nassaw. Eine Randnotiz zum Schöffenweistum des Vogtgedings 1600 besagt: Diß dorff ist vor unvordencklichen jahren verfallen.

Das Kloster Inda/Kornelimünster und sein Verhältnis zum Reichswald |

Monschauer Gericht ergibt. Das Monschauer Landrecht bestimmt 1516 (Ed. Nr. 11): Jtem sullen sich zwenne scheffen van Roide vur den walde up allen vaigtgedincgen erschynnen, inbryngen alle dat gheyn, dat wroechbar is usw. Diese Regelung entspricht weitgehend einer Lösung, wie sie für die Herrschaft Hetzingen an der Rur unterhalb der Burg Nideggen beschrieben ist. Dieser Gebietsstreifen „zwischen Kall und Rur“ war lockerer mit dem zentralen Monschauer Gebiet verbunden. (Vgl. bereits das Försterweistum 1342, Ed. Nr. 4 Punkt 9). Dieser frühe Vorgang wird durch einen bislang unerklärten Sachverhalt der kirchlichen Zehntverhältnisse bestätigt. R. Nolden war aufgefallen, ohne die Beobachtung erklären zu können,180 dass aus Raeren als einzigem Ort des Hofes Walhorn, wo das Marienstift auch Grundherr war, erst vom 15. Jahrhundert an ein Zehnt erhoben worden ist. Es kam hinzu, dass diese späte Zehnterhebung nicht – wie zu erwarten – von der Kellnerei des Stifts, sondern durch die propsteiliche Mannkammer besorgt wurde. Das bedeutet, dass das Dorf ursprünglich nicht im Zehntsprengel von Walhorn gelegen hat. Es hätte vielmehr zum Bezirk der Konzener Kirche gehört, wäre das Gebiet nicht „rechtzeitig“ vom Hof Konzen abgeteilt und dem mit Walhorn schließlich zu Limburg geratenen Territorium zugeschlagen worden, gleichsam „unbemerkt“ von der Zehntverwaltung des Stifts. Es ist hier also ein weiteres Resultat Limburger Politik zu beobachten, die im Raum Walhorn und Konzen vom beginnenden 12. Jahrhundert an in vielerlei Einzelheiten aufscheint. Mit Blick auf den Rode-­Namen der Ortschaft ist entsprechend kein besonders hohes Alter der Siedlung zu erwarten. In Raeren ist aus der Mitte des 12. Jahrhunderts ein Fundplatz mit Eisenschlacken und Holzkohle belegt, der Eisenverhüttung anzeigt.181 Hier könnten die Anfänge der Siedlung zu suchen sein. Ein erster Schriftbeleg ist erst zu a. 1400 bezeugt. Dagegen ist das benachbarte Neudorf, das von Anfang an zur Bank Walhorn gehört hat, bereits zu a. 1242 in den Quellen des Marienstiftes überliefert.182 Mit den Beobachtungen zur Aktivität der Limburger im untersuchten Raume vom beginnenden 12. Jahrhundert an korrespondiert schließlich, dass das Wissen der Schöffen des Hofes Konzen – aufs Ganze gesehen – nicht über die Verhältnisse dieser Zeit zurückreicht. Anders als im Falle Wisserscheid und Lindheld hatten die Schöffen des Gerichts Monschau im Fall Raeren keinen Anlass zu einer Rüge. Denn die Entsendung von Schöffen zum ungebotenen Ding entsprach dem Verfahren der ähnlich 180 R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 247. „Warum das

Marienstift nicht wie bei den übrigen Ortschaften in der Bank Walhorn im Besitz des Zehnten von Raeren war, läßt sich nicht ausmachen.“ 181 V. Gielen: Raeren und die Raerener im Wandel der Zeiten, 1967, S. 10 f. Dort auch die Namenbelege. 182 UB Aachen Nr. 130a Nueueuile. S. auch weiter Kap. 9.

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58 | Einleitung gelockerten Verbindung der Herrschaft Hetzingen zum Monschauer Gericht. Es dürfte auch noch eine Zeit lang praktiziert worden sein. Schließlich hat man den Untergang dieser Übung aber auf den Untergang des fraglichen Dorfes zurückgeführt.

8 Die Grenzen des Jülicher Amtes Monschau als Resultate historischer Veränderungen Durchgehende Grenzbeschreibungen zum Amt als Ganzem sind im vorliegenden Weistumsmaterial erst aus der frühen Neuzeit überliefert. Das Amt setzte zwar im Kern den karolingischen Königshof Konzen fort und bei der bisherigen Erörterung der frühen forstrechtlichen Verhältnisse seit dem hohen Mittelalter konnten einige Beobachtungen zu den Grenzen dieses Hofbezirks festgehalten werden. Gleichzeitig waren jedoch mit Blick auf die Anfänge und den Aufbau adliger Landesherrschaften im Kern des Landes und in der Umgebung territoriale Veränderungen feststellbar. Eine genauere Betrachtung der relativ späten Grenzbeschreibungen soll der Entstehung des endgültigen Befundes nachgehen und auch beachten, dass Grenzziehungen im Laufe der Zeit unterschiedliche Bewertungen entgegengebracht wurden. Das mag sich umso mehr empfehlen, als das Monschauer Land vielfach als Musterfall territorialer Konstanz hervorgehoben worden ist.183 Die älteste Gesamtumschreibung findet sich in der Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13); das Protokoll einer nur wenig später erfolgten Begehung von 1569 hat die Lagerbuchkommission von 1649 in ihre Bestandsaufnahme für die neue pfalz-­ neuburgische Ära aufgenommen (Ed. Nr. 17). Der auffälligste Befund aus näherer Betrachtung der Erkundigung von 1549 besteht darin, dass im forstrechtlichen Abschnitt der Aufzeichnung an einer beachtlichen Reihe von Stellen die ausdrücklich genannten Grenzverläufe desselben Textes überschritten werden. Dahin gehören unter der Kapitelüberschrift Underhalt der vörster Einnahmen der Förster in Geld und (meistens) Naturalien (Wein, Käse), in der Regel als Gegenwert für Waldweide. Es kann sich dabei gleichermaßen um Hinweise auf eine ältere, weiter ausgedehnte Geltung des Konzener Forstbezirkes handeln wie um spätere, über die Monschauer Territorialgrenze hinweg von außen in Anspruch genommene Nutzung. Am nördlichen und nordöstlichen Saum handelt es sich, wie im Abschnitt über Kornelimünster ausgeführt, aus Monschau-­Konzener Sicht um die Respektierung 183 So z. B. bei W. Günther: Die geschichtliche Entwicklung im Bereich der Eifelkreise Monschau und Schleiden – Ähnlichkeiten und Unterschiede, in: EHV 39 (1967) S. 94 – 119,

hier S. 104; vgl. E. Neuß (wie Anm. 6) passim.

Die Grenzen des Jülicher Amtes Monschau als Resultate historischer Veränderungen |

des Klosterterritoriums und Etablierung einer Monschauer Territorialgrenze an der Vicht, dann aber auch um markgräfliche Weidenutzungen, wie sie in der Försterweisung von 1342 schon genannt sind. Eine noch frühere Konzession an den Grafen von Jülich als Waldgraf stellte die Überlassung von Wisserscheid mit Verlagerung der Grenze zur Wehrmeisterei dar (vgl. oben Kap. 5.2). In der Amtserkundigung sind als erste Fälle dieser Art Dörfer aus dem Münsterländchen genannt (Venwegen, Breinig, Friesenrath, wie schon im vorangehenden Abschnitt besprochen). Laut dem ausführlichen Weistum von 1342 war aus diesen Dörfern des Münsterländchens schon immer das Vieh der markgräflichen bzw. später herzoglichen Höfe zur Waldweide berechtigt. Es schließen sich dann 1549 entsprechend den Beleidgängen im Uhrzeigersinn an: Bergstein (Berenstein), Brandenberg und weiter an der Rur Abenden im Amt Nideggen. Hinzu kommt eine Reihe (meist) adliger Einzelhöfe wie beispielsweise Hurten hoff uf Vossenhart 184, des halffen hoff zu Kallerbendt oder der hoff uf Eischowel 185 oder der hoff Walberen (Walberhof). Die Fälle dieses Abschnitts grenzen an die Wildbank und bleiben im größeren Rahmen des Herzogtums Jülich. Mehrfach hängt die von den Förstern geforderte Leistung auch an ganz bestimmten Grundstücken, was darauf hindeutet, dass diesen Fällen Einzelfallregelungen zugrunde liegen. Insgesamt zeigt sich am Ostrand des Amtes die Konstanz der ursprünglichen Rurgrenze des alten Hofbezirks bis auf die Distrikte um Heimbach (Lindheld, Meuchelberg), die oben im Rahmen des Forstrechts schon erörtert worden sind. Im Süden des Amtes sind es die Dörfer Bütgenbach und Wirtzfeld, aus denen die Leistungen einkommen; und daß hauß Drimborn (Schloss Dreiborn) hat neben dem Recht auf Brandholz und Eichelmast zudem die jacht uf dem Overrurschen waldt. Die Einzelregelungen werden schrittweise im Laufe der Zeit zusammengekommen sein. Grundlage für den Befund in diesem Raum aber war die alte weitere Ausdehnung des Konzener Forstbezirks der Limburger Zeit bis Bütgenbach gegenüber der nun im 16. Jahrhundert genaueren Grenzfeststellung von Herrschaftsbezirken. Auf diese Weise waren ja auch einige Förster des Hofes Konzen zu „Vorförstern“ mutiert. (Ausserhalb des landts und waldts Monjoie sein gesessen drej vörster, gnandt vorfurster, zwen jm landt von Corneli-­Münster und der drit zu Blenß jm ambt Nideggen.) Die historisch-­genetische Betrachtung von Grenzabschnitten ist geeignet, die Feststellung und zeitliche Eingrenzung von bisher wenig beachteten territorialen Veränderungen anzusprechen. Dazu gehört zunächst die oben erwähnte limburgische 184 Schreibfehler für Vossenack. S. dazu H. Tichelbäcker: Vossenack. Marschallhof und Dorf

im Land Monschau, 1992, S. 15 ff.

185 Dazu R. Jansen: Aus Eschauels Vergangenheit. Zur Genealogie eines versunkenen Hofes, in: ML 14 (1986) S. 38 – 48 und 15 (1987) S. 41 – 52.

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60 | Einleitung Abtrennung des Waldes um Raeren, dann auch eine andere Veränderung in der Nachbarschaft. Aus der dem Amt Monschau nordwestlich benachbarten limburgischen Bank Walhorn ist aus den Jahren zwischen 1367 und 1386 eine Grenzbeschreibung überliefert,186 die laut Text die scheidunge unnd reinungen der gemeinden von Aich eines theils und deß hertzogen wald von Braband ander theilß enthält (Ed. Nr. 5). Sie ist auch unter die Monschauer Grenztexte im Lagerbuch von 1649 geraten, weil auf einer Strecke entlang von Eschbach, Steinbach und der Weser (östlich von Eupen – westlich von Roetgen) die Grenze zum Monschauer Land berührt wurde. Aus diesem Grunde wird das Stück auch hier behandelt, ohne auch auf die komplexen Verhältnisse zwischen Walhorn (Herzogtum Limburg) und der Stadt Aachen im Einzelnen einzugehen. Der in der Beschreibung skizzierte Verlauf ist ebenfalls in eine Urkunde von 1423 Oktober 19 eingeflossen, in der König Sigmund die Grenzen des Aachener Reiches festlegte.187 Damit waren die dahinterstehenden, bis 1321 zurückreichenden Probleme aber noch keineswegs abschließend geregelt,188 die sich an der gemeinsamen Waldnutzung zwischen der Walhorner (Limburger) und der Aachener Seite immer wieder neu entzündeten. Die mit der Umschreibung von 1367/86 festgestellte Grenzlinie umschloss ein nur schwach besiedeltes Waldgebiet des Reichswaldes südlich von Aachen und Burtscheid und nördlich der Göhl, im Südosten entlang der Iter und Inde bis über die Weser am Klapperbach hinausreichend, wo die Stadt Aachen (gemeinde von Aich) wie auch Leute der Bank Walhorn Nutzungsrechte wahrnahmen. Aus der Situation an der Weser resultierte laut dem Monschauer Landrecht noch im Jahr 1516 (Ed. Nr. 11) die Regelung, dass der Unterhalt der dort befindlichen Weserbrücke der Stadt Aachen obliege (oever die Wyssel benyeden deme Reihnart sullen die van Aiche eyne brugge maichen buyssen des lantmans schaiden). An dieser Stelle (heutiger Flurname Alte Brücke – Oude Bruck) querte nämlich der vielgenutzte Pilgerweg von Aachen nach Trier die Weser. Und in den Aachener Stadtrechnungen ist zu den Jahren 1338 und 1344 ausgewiesen, dass die Stadt dem Einsiedler bzw. Begarden 186 Der Text wird vielfach fälschlich mit einem zweiten zu 1391 zu einem einzigen zusam-

mengefasst, so z. B. bei L. Wintgens (Hg.): Weistümer, Nr. 60 S. 291 – 297 und W. Berens: Territoriale Entwicklung und Grenzbildung im belgisch-­deutschen Grenzraum, S. 172 – 178. 187 Druck bei W. Kaemmerer: Aachener Quellentexte, S. 250 f. 188 Den größeren Rahmen, in den die Details einzuordnen sind, liefert W. Janssen: Die Reichsstadt zwischen den Territorien. Aachens „Außenpolitik“ im Spätmittelalter, in: ZAGV 98/99 (1992/1993) S. 145 – 182; zuletzt zum konkreten Fall der Beschreibung ausführlich mit instruktiver Karte D. Kottmann: Grenzumschreibungen im Aachener Westen im 14. und 15. Jahrhundert, in: ZAGV 117/118 (2015/2016) S. 105 – 119. Zu den Stationen dieser mehr als hundertjährigen Auseinandersetzung s. W. Berens: Territoriale Entwicklung und Grenzbildung im belgisch-­deutschen Grenzraum, S. 155 ff.

Die Grenzen des Jülicher Amtes Monschau als Resultate historischer Veränderungen |

(deme esedele/begardo in nemore prope Renardum)189 bei dem unweit der Brücke gelegenen Pilgerhospiz auf dem Reinard (später Reinartzhof) zur Instandsetzung des Weges und der Weserbrücke Zahlungen geleistet hat.190 Die Brücke war aber 1649 gründlich zerstört und die Monschauer Schöffen protestiren, daß die schuldigen darzu angehalten, daß solche brugck wieder auffgerichet werde (Ed. Nr. 26). Zu diesem Zeitpunkt aber war die Aachener Hoheit über diesen Landstreifen und die Brücke schon längst dahin. Im ältesten erhaltenen Weistum der Bank Walhorn der Zeit nach 1446191 gilt der fragliche östliche Grenzverlauf jetzt zwischen Limburg und dem Kloster Kornelimünster (scheit ain ort Monster lant end dat land van Limborch). Wenn auch Aachener Nutzungsrechte im dortigen Wald noch anerkannt blieben, ist von „Aachener Gemeinde“ keine Rede mehr. 1611 und in den Folgejahren ist der beliebte Streitpunkt schließlich durch eine vertragliche Regelung mit Abgrenzung der Dörfer der Bank Walhorn gegenüber Aachen beigelegt worden. Die südlichen, limburgischen Anteile wurden auf die Dörfer aufgeteilt.192 Der alte Monschauer Teilabschnitt entlang von Eschbach, Steinbach und der Weser hat als Grenze Bestand gehabt und ist schließlich in die Kreisgrenze zwischen den Kreisen Eupen und Monschau eingegangen. Auf der Höhe der Wasserscheide bei Petergensfeld (heute belgisch-­deutscher Grenzübergang) hat es aber im 16. Jahrhundert Unsicherheiten und Unklarheiten gegeben. Nachdem Aachener Territorium in diesem Raum erloschen war, bildete sich ein „Dreiländereck“ zwischen Limburg, Kornelimünster und Monschau heraus. Im Monschauer Landrecht von 1516 rügten die Schöffen, dass auf dem Vennstück nahe Petergensfeld zwischen dem Herzogtum Limburg und dem Land Monschau, genant dat Wrackvenne, dae haven vurmaels genegelde steynne up gestanden, die plegen beyde vurß. heirlicheyden zo scheydenn ind zo deylen (ähnlich in der Erkundigung von 1549). Die Steine sind aber (weitgehend) nicht mehr vorhanden; sie dürften übrigens bei der Abtrennung von Raeren gesetzt worden sein. 33 Jahre später bei der Amtserkundigung von 1549 verläuft die Grenze von Petergensfeld kurzerhand recht uber bis jn die Grewelsbach (Grölisbach) zum Schlehbach und weiter zur Vicht. Demgegenüber ist die Grenzbegehung im selben Raum 1569 deutlich präziser, geht von Petergensfeld auff eine eich, vonn der eich biß auff eine koull, geheischen Rommel Hoffstatt, von der hoffstatt auf einen born, gnant daß Nachtzputzgen (heute Nachtsborn). Von dort biegt die Grenze nordwärts aus 189 J. Laurent (Hg.): Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert, 1866, S. 122, 147. 190 Zur Sache s. H. Steinröx: Reinartzhof und Hattlich, 2014, S. 16 – 33. 191 L. Wintgens (Hg.): Weistümer, Nr. 62, S. 299 – 301. Vgl. auch M. Kohnemann: Die Walhorner Gudungsbücher, in: ZEGV 1 (1951) S. 61 – 63. 192 D. Kottmann: Grenzumschreibungen im Aachener Westen, in: ZAGV 117/118 (2015/2016)

S. 110; B. Heeren: Die Aufteilungen der Waldungen der Bank Walhorn unter die einzelnen Quartiere unter besonderer Berücksichtigung des Ketteniser Anteils, in: GE 34 (2000) S. 141 – 156 mit Karte S. 143.

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62 | Einleitung zum Münsterbusch und wendet sich dann ins Tal zur Vicht. Die Roetgener Sachverständigen berichten von abweichender Meinung auf Limburger und klösterlicher Seite: ahn Peterges Veldt erkliehren die Limburgirsche unndt Munster underthanen jre hocheit bis auff denn Genegelten Stein. Alda sollten drey herren landt sich endigen, aber die Limburgyrer gebrauchens biß auff die lagen obengesatzt, also m. g. fursten unndt herren ungefehrlich bis 500 morgen landts abgezogen werden. Größere Auswirkungen haben die Verhältnisse im Süden des Amtes gehabt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatte die limburgische Politik zur Ausweitung des Konzener Forstbezirks nach Süden und zur Errichtung von Burg und Hofbezirk Bütgenbach geführt. Ob nun Burg und Hof Bütgenbach in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts als Teil der Herrschaft Monschau verstanden worden sind, lässt sich mangels Zeugnissen nicht eindeutig entscheiden, wenn auch die Zugehörigkeit sehr wahrscheinlich gewesen ist. Bütgenbach taucht in der Titulatur der Herren von Monschau nicht ausdrücklich auf. Wohl aber haben die Herren von Monschau-­Valkenburg, nachdem Walram (der Rote) in den Jahren 1269/70 mit kräftiger Luxemburger und Limburger Nachhilfe seine Tante Jutta von Ravensberg aus der Herrschaft Monschau verdrängt hatte,193 ihre Herrschaft noch weiter südwärts bis St. Vith ausgeweitet, das sie von den Grafen von Luxemburg zu Lehen trugen.194 Auch die Herren von Monschau-­ Valkenburg führen Bütgenbach nicht in ihrer Titulatur. Aber in den Verhandlungen Walrams des Roten mit der Limburger und Luxemburger Verwandtschaft ist die Burg Bütgenbach mehrfach ausdrücklich aufgeführt,195 und in den späteren Verhandlungen über das Valkenburger Erbe bilden Burg und Land Bütgenbach regelmäßig einen separaten Teil des Gesamterbes.196 Es kann daher kein Zweifel sein, dass der Monschauer Anteil der Herrschaft Monschau-­Valkenburg nach Süden in die Eifel bis in den Raum St. Vith gereicht hat. Als sich seit 1354 Markgraf Wilhelm in die Bewerber um das Monschau-Valkenburger Erbe einreihte, hat das Jülicher Interesse zunächst auch noch diesem südlichen Eifelbereich gegolten, wie das Zeugnis über einen Jülicher Amtmann von Bütgenbach zum Jahr 1356 ausweist (s. oben Kap. 2; das Gebiet ist auf der Kartenbeilage nicht mehr berücksichtigt und schließt südlich der verzeichneten Kreisgrenze von Elsenborn aus an). Die weiteren Ereignisse in diesem von Luxemburg beeinflussten Raum jedoch, 193 Einzelheiten bei E. Neuß: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg, in: AHVN 200 (1997) S. 23 – 37. 194 Erneuerung des Lehnseides 1306 durch Reinald von Monschau-­Valkenburg: UB Luxemburg VII Nr. 1071. 195 Z. B. UB Luxemburg IV Nr. 129 u. ö. 196 Z. B. neben anderen UB Nrh III Nr. 515. Sieh auch die Urkundenzeugnisse bei J. Milmeis-

ter: Geschichte der Grafen von Vianden 1090 – 1795, 2003, S. 31 – 33, 111 – 113.

Die Grenzen des Jülicher Amtes Monschau als Resultate historischer Veränderungen |

wo sich Walram von Sponheim als einer der Miterbberechtigten in den Besitz der Burg Bütgenbach gesetzt hatte 197 und der Schönforster Herrschaftsantritt im Monschauer Land sowie die Schönforster Erbteilungen nach 1379, die sich auch auf das Land Überruhr erstreckten, führten jedoch dazu, dass in Jülich andere Probleme im Vordergrund standen und die offengebliebene Frage nach Land und Burg Bütgenbach nicht weiterverfolgt worden ist. Aus der Tatsache, dass von Seiten des Monschauer Gerichts und seiner Schöffen zum Ausscheiden von Bütgenbach und Überruhr, anders als einige hundert Jahre früher in den Fällen von Wisserscheid, Lindheld und Meuchelberg, keine Rügen laut geworden sind, darf man wohl folgern, dass diese aufgegebenen Gebiete nicht genuine Bestandteile der Burgherrschaft Monschau als Nachfolgerin des Hofes Konzen gewesen sind. Spätestens seit der endgültigen Verbindung der Herrschaft Monschau 1435 mit dem Jülicher Staatsverband rückte die Südgrenze des Amtes wieder nordwärts in die Zone, in der sie zur Zeit des karolingischen Königshofes gelegen haben dürfte. Als es seit den sechziger Jahren des 17. Jahrhundert mehrfach zu handgreiflichen Streitigkeiten zwischen den Dörfern Kalterherberg (jetzt Jülicher Amt Monjoye) und Elsenborn (jetzt Luxemburger Herrschaft Bütgenbach) über ihre Anteile an der Nutzung von Wald- und Heidegebieten gekommen war,198 bei denen u. a. die Kalterherberger eine Elsenborner Schafherde „gepfändet“ und weggetrieben hatten, zeigen die 1707 in Bütgenbach aufgezeichneten Zeugenverhöre (Ed. Nr. 30), dass aus der Sicht der Zeugen eine „staatliche“ Grenze für alle in Frage kommenden Nutzungsrechte für beide Seiten maßgebend war. Übergreifende Ansprüche, wie sie die Amtserkundigung von 1549 noch beschreibt, dürften zu dieser Zeit kein Verständnis mehr gefunden haben, soweit sie nicht innerhalb ein und desselben Territorialstaates blieben. Es dauerte allerdings noch fast ein Jahrhundert, bis der hier in Frage kommende Abschnitt (Ed. Nr. 32) 1791 im Sinne einer modernen Staatsgrenze mit Graben und markierten Hausteinen (J für Jülich auf der einen und L für Luxemburg auf der anderen) eingerichtet worden ist.199 Wegen des entlegenen Verlaufs dieser alten 197 S. ausführlich J. Mötsch: Der Erwerb der Herrschaften St. Vith und Bütgenbach durch die Grafen von Sponheim, in: JBWLG 19 (1993) S. 255 – 270 und K. D. Klauser: St. Vith,

Bütgenbach und Vianden: Zum Ursprung der gemeinsamen Geschichte, in: W. Jenniges (Hg.): Gestalten und Entwicklungen [Festschrift Hubert Jenniges], S. 183 – 196 im Anschluss an J. Milmeister. Vgl. auch E. Neuß: Die alte Verbindung zwischen Monschau und Bütgenbach und die Herausbildung der Grenze zum St. Vither Land, in: ZVS 31 (1995) S. 79 – 65, 103 – 110, hier S. 105 ff. 198 Dazu B. Willems: Grenzstreitigkeiten zwischen Elsenborn und Kalterherberg, in: OBCh 1 (1948) S. 96 – 105; vgl. auch E. Neuß: Zwischen Mittelalter und Neuzeit. Dorfstreitigkeiten von einer höheren Warte betrachtet, in: ZVS 41 (2005) S. 235 – 239. 199 S. dazu M. Paquet: An den entlegenen Rändern der Herrschaften Montjoie und Bütgenbach. Die Grenze zwischen den Herzogtümern Jülich und Luxemburg, 2004.

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64 | Einleitung Grenze im Wald- und Venngebiet des (belgischen) Truppenübungsplatzes Elsenborn ist die Strecke mitsamt ihren Markierungen faktisch ungestört erhalten geblieben. Als Fazit lässt sich festhalten: Die Beispiele der spätmittelalterlichen oder noch späteren Grenzfestlegungen (Bank Walhorn: Stadt Aachen / Land Überruhr: Amt Monschau / Kloster Kornelimünster: Amt Monschau / Elsenborn [Hz. Luxemburg]: Kalterherberg [Hz Jülich) sind geeignet zu zeigen, wie sich mit zunehmender Staatlichkeit von Territorien die Bewertung der Grenzen verändert, insofern zunehmend alle Rechtsbereiche gebündelt auf solche Linien bezogen und übergreifende, von beiden Seiten gemeinsam wahrgenommene Nutzungen vermieden wurden. Was die Ausdehnung des Jülicher Amtes Monjoye angeht, ist es erst durch das Ausscheiden des ehemaligen limburgischen Burg- und Hofbezirkes Bütgenbach und des diesem nachfolgenden Monschau-­Valkenburger Herrschaftsgebietes in der Eifel aus dem Jülicher Machtbereich wieder auf den ungefähren Umfang des ehemaligen Königshofes Konzen geschrumpft.

9 Die Rechte des Marienstiftes: das Feldgeleit und andere kirchliche Rechte Wenn auch den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend die Kirche des Königshofes Konzen die Pfarrkirche des gesamten Hofbezirkes gebildet hat, so wird wegen einer noch lange Zeit ausbleibenden nennenswerten Rodung des umliegenden Waldes nur eine geringe Zahl von Bewohnern im vergleichsweise weiten Umkreis des Pfarrortes gelebt haben. Noch um 1300 nennt der liber valoris 200 in diesem Umkreis als einzige Kirchen die Pfarrkirche von Konzen und das Kloster Reichenstein. Die Grabungen an der Pankratiuskapelle nicht lange nach 1900 haben für den ersten, karolingischen Kirchenbau einen ummauerten Raum von zehn mal zehn Metern ergeben, der allerhöchstens gegen 200 Personen, eher erheblich weniger, Platz geboten hat.201 Doch im Laufe des 12. Jahrhunderts hat die Bevölkerungszahl parallel zur kontinuierlich fortschreitenden Waldrodung markant zugenommen, wie aus dem Neubau einer Kirche in Konzen um 1160 gefolgert werden muss.202 Ein großer Teil der 200 F. W. Oediger (Hg.): Die Erzdiözese Köln um 1300. Bd. 1: Der Liber valoris, 1967, S. 51. 201 P. Schönhofen: Die Pankratius-­Kapelle in Conzen bei Montjoie, in: EHV 3 (1927/28) S. 175 f., danach KDM 1927, S. 26. Das zusammenfassende Referat vorangehender Litera-

tur bei H. E. Kubach/A. Verbeek: Romanische Baukunst an Rhein und Maas, Bd. 1, S. 633 hat zu älteren Vermutungen und Spekulationen noch fragwürdige neue hinzugefügt. Bauuntersuchungen nach neueren Erkenntnissen der Denkmalpflege, beispielsweise am Zentralbau des Aachener Münsters, wären dringend geboten. 202 KDM 1927, S. 16; vgl. oben Anm. 100, 101.

Die Rechte des Marienstiftes: das Feldgeleit und andere kirchliche Rechte |

Bausubstanz in den unteren Turmgeschossen ist davon erhalten geblieben. Die im Inneren des Kirchenschiffs aus dem 15. Jahrhundert bis zur Zerstörung im Herbst 1944 noch erkennbare ältere Grundstruktur ist beim Wiederaufbau durch den Verlust des gotischen Gewölbes und seiner tragenden Pfeiler verloren gegangen. Das Trierer Pilgerschaftsbuch der St.  Matthias-­Bruderschaft aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts 203 nennt 263 zugehörige Mitglieder de Cumeze (d. h. der Pfarrkirche Konzen) einschließlich des ersten, zu a. 1190 auch anderweitig belegten Konzener Pfarrers Godefridus;204 nicht (mehr) lesbare Namen sind nicht mitgezählt. Ein weiteres Jahrhundert ging jedoch noch ins Land, bis zum Jahr 1306 ein erstes Zeugnis über eine Wassermühle beizubringen ist: Reinald von Monschau-­Valkenburg zahlte einen Jahreszins dafür an Graf Gerhard von Jülich.205 Wegen ihrer Lage im Waldgeleit war eine Konzessionierung durch den Jülicher Waldgrafen erforderlich. Nach 1300 war dann die Bevölkerungszahl so weit angewachsen, dass im Raum östlich von Konzen, im Zentrum der sich jetzt abzeichnenden Rodungsinsel, eine weitere Kirche in Simmerath errichtet und als Pfarrkirche aus der Mutterpfarre Konzen ausgegliedert wurde. Das erste Zeugnis über einen Simmerather Pfarrer datiert von 1346.206 Der Vorrang der Kirche von Konzen blieb jedoch bestehen, insofern die Sendrechte und der Zehnt bei Konzen verblieben (Ed. Nr. 7). Konzen gehörte zusammen mit Bütgenbach, Büllingen und Amel, d. h. den Kirchen auf dem Boden der alten karolingischen Königshöfe, innerhalb des Dekanates Zülpich zu dem weit in die Ardennen ausgreifenden Öslinger Bezirk, wo der Dechant von Zülpich die Rechte eines Archidiakons wahrnahm.207 Wie wenig erschlossen um 1300 dieser Ardennenraum immer noch war, zeigt anschaulich ein Blick auf die Karte der Erzdiözese Köln um 1300.208

203 E. Quadflieg: Die St. Matthias-­Bruderschaft zu Konzen 1150/1200, in: EHV 28 (1956)

204 205 206 207 208

S. 54 – 58 mit Korrektur der irrtümlichen Lokalisierung nach Küntzig (Luxemburg) durch R. Laufner: Die Fragmente des ältesten Pilgerschaftsbuches von St. Matthias, Trier, in: AMRhKG 7 (1955) S. 255 ff. UBNrh I Nr. 526 = REK II Nr. 1367. Urkunde von 1306 Mai 22, gedruckt bei Ch. J. Kremer: Akademische Beiträge zur Gülchund Bergischen Geschichte, III, 1781, S. 246 f. UB Steinfeld Nr. 274; zum historischen Umfeld: E. Neuß: Simmerath. Teil I, in: ML 33 (2005) S. 36 ff. P. Heusgen: Das alte Landdekanat Zülpich, in: AHVN 151/152 (1952) S. 160 f. und P. Heusgen: Das Dekanat Zülpich, Siegburg 1958, S. 33 – 34. Vgl. auch H. Schiffers: Geschichte der katholischen Kirche im Monschauer Land, in: Das Monschauer Land, S. 262 – 264. F. W. Oediger: Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, 1972, Karte im Anhang, ebenfalls in: W. Janssen: Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter, II.1, Köln 1995, Kartenanhang.

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66 | Einleitung Das älteste Zeugnis über den Send in der Konzener Kirche stammt aus dem Jahre 1289, als Dekan und Kapitel der Christianität Zülpich auf Antrag von Dekan und Kapitel der Aachener Marienkirche festlegten, aus welchen Einzelleistungen der Zehnt an den Zehntinhaber (d. i. das Marienstift) bestehen solle (Ed. Nr. 2): nämlich aus dem Zehnten von allem beweglichen Zuwachs, der von Wind und Regen beeinflusst wird, dann weiter von jungen Hühnern, wenn sie anfallen, von Lämmern auf St. Walburgis (1. Mai), von Gänsen an St. Margarethen (13. Juli) und von Kälbern und Fohlen auf St. Remigius (1. Oktober). Für beide Letzteren werden Geldleistungen erhoben, wenn die Zehnzahl nicht erreicht wird: von Kälbern je 1, von Fohlen je 2 Denare. Schließlich vom Hanf zur Erntezeit jedes zehnte Bündel bzw. vom Flachs der zehnte Teil. Die Einkünfte des Aachener Marienstiftes in ihrer Gesamtheit durch die Jahrhunderte hat Reiner Nolden detailliert untersucht.209 Im Laufe der Zeit bildete sich heraus, die Zehntleistungen in Hafereinheiten zu berechnen. Hafer bildete bei den kargen Böden und dem rauen Wetter des Gebietes das einzig „krisensichere“ landwirtschaftliche Produkt. Früheste Zeugnisse über Zehnteinkünfte im Gefolge der Kirche von Konzen sind die oben genannte Einigung mit Steinfeld über den Walberhof von 1166 (Neubruchzehnt) und ein Eintrag in einem Zinsverzeichnis, das Erich Meuthen auf „vor 1172“ datiert hat (De Compendio xxx sol[idos]).210 Mehr über den auf dem Hofgebiet seit dem Lauf des 12. Jahrhunderts im Gang befindlichen Rodungsprozess ergibt sich, sieht man von dem Kirchenneubau der 60er Jahre des 12. Jahrhunderts ab, aus einer Urkunde vom Jahr 1265,211 in der Walram II. von Monschau und seine Gemahlin Jutta von Ravensberg erklärten, zwei Drittel des Neunten und Zehnten der Eichelnutzung, ebenso zwei Drittel des Neubruchzehnten im Walde von Konzen pachtweise vom Stift gegen jährlich 40 Müdden Hafer empfangen zu haben.212 Davon sind charakteristischerweise ausgenommen die Zehnten des Walberhofs, des Klosters Reichenstein und der Länderei, soweit in Zehnten von Land und Wald unterschieden wird (decima tocius terre, secundum quod limitata est inter decimam terre et nemoris). Mit dieser Unterscheidung zeichnet sich ein durch Rodung erschlossener Raum ab, wie er aufgrund der limburgischen Rodetätigkeit bis zur Mitte des 13. Jahr 209 R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 1 – 456, hier bes.

S. 172 – 178 und R. Nolden: Das Aachener Marienstift und seine Besitzungen im Monschauer Land, in: ML 11 (1983) S. 26 – 35. 210 UB Aachen Nr. 33. 211 HAStK HUA 286a GB; Druck bei H. Cardauns, in: ZAGV 3 (1881) S. 231 f. fälschlich zu 1264 Juli 1; vgl. RRA I Nr. 197, dort die weiteren Drucke. 212 Grundlegend zur Interpretation der Urkunde R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 173; R. Nolden: Das Aachener Marienstift, in: ML 11 (1983) S. 30 f. und L. Falkenstein/R. Nolden: Von der königlichen villa zu Stadtgemeinde Aachen, in: ZAGV 84/85 (1977/78) S. 856 f.

Die Rechte des Marienstiftes: das Feldgeleit und andere kirchliche Rechte |

hunderts gewonnen war und der später unter der Bezeichnung „Feldgeleit“ in den Quellen auftaucht. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts gibt es durch die Nennung von Siedlungsnamen auch Hinweise über die genauere Lage dieses Feldgeleits,213 das rundum von einem Waldgürtel, dem „Waldgeleit“ umgeben war. Reichenstein und der Walberhof lagen demnach im Waldgeleit. Der Waldgürtel ist bis heute noch erkennbar. Denn von welcher Richtung aus man in das geographische Zentrum des Monschauer Landes den heutigen Straßenverbindungen entlang einreist, aus dem Raum Schleiden-­Gemünd im Südosten, von St. Vith oder Malmedy im Südwesten, von Eupen im Westen, von Aachen im Norden, von Düren im Nordosten oder Nideggen und Heimbach im Osten – erst ist ein Waldgürtel von heute unterschiedlicher Ausdehnung zu durchqueren. Die Vertragspartner von 1265, Walram II. von Monschau und das Marienstift, sind im Übrigen davon ausgegangen, dass der Schweinezehnt (Eichelnutzung) und der Neubruchzehnt auf dem Zehntrecht des Stifts als Inhaber der Pfarrkirche beruhten, während H. Kaspers 214 dafür allein das Recht der Forsthoheit als maßgebend reklamiert hatte. Jülich, dessen Waldgrafenrechte seit 1238 im Hofgebiet im Grundsatz anerkannt waren, kommt im Abkommen nur indirekt vor. Keine 100 Jahre später hatten sich die Verhältnisse im Wald von Konzen (Reichswald bzw. Oberwald) in zwei Punkten jedoch stark verändert. Darüber unterrichtet die ausführliche Weisung der Konzener Förster von 1342 (Ed. Nr. 4), in der die Feststellung der gegenseitigen Rechte von 1238 erneuert und erweitert worden ist. Vertragspartner waren jetzt Dietrich von Monschau-­Valkenburg als Territorialherr und Markgraf Wilhelm von Jülich als Waldgraf. Gegenüber der Lage von 1265 ergibt sich zunächst, dass die Rodung weiter vorangeschritten ist; 1342 ist nun auch von Siedlungen in dem das Feldgeleit umgebenden Waldgeleit die Rede (so wanne der here van Monyoye enighe schetzinghe setzen wilt in den dorperen, die binnen dem geleide van dem walde geleghen sin …). Daher kann man die Unterscheidung von Feld- und Waldgeleit, sofern sich eine genauere räumliche Zuordnung der gerodeten Orte erreichen lässt, zur siedlungsgeschichtlichen Datierung nutzbar machen. Ortschaften innerhalb des Feldgeleits müssen demnach bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Die Lage von Siedlungen im Waldgeleit dagegen zeigt spätere Entstehung von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an. 213 R. Nolden: Besitzungen und Einkünfte, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 174 f. Von Auto-

ren, die mit den örtlichen Gegebenheiten und den speziellen Zehntverhältnissen des Aachener Marienstiftes nicht enger vertraut waren, sind diverse Fehlinterpretationen zu Begriff, Ausdehnung und Alter des Feldgeleits gegeben worden, die hier nicht auszubreiten sind. 214 H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 235 ff.

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68 | Einleitung Zum anderen ist das Zehntgebiet des Marienstiftes auf das Feldgeleit geschrumpft. Der Schweinezehnt aus dem Waldgeleit geht jetzt (1342) zu zwei Dritteln an den Monschau-­Valkenburger Landesherren, das restliche Drittel an den Markgrafen von Jülich als Waldgrafen. Der alte Verteilungsschlüssel wie 1238 bestand also unverändert weiter. Über die Ursachen dieser Veränderung und den Weg dahin ist nichts bekannt geworden. Umso aufmerksamer hat das Stift über die Einhaltung seiner verbliebenen Rechte im Feldgeleit gewacht und sie auch bewahren können. Im Jahr 1566, also zur endgültigen Jülicher Zeit des Amtes Monschau, als Landesherrschaft und Waldgrafschaft in einer Hand vereinigt und die häufigen Pfandverwaltungen des 15. Jahrhunderts an ein Ende gekommen waren, ist das Feldgeleit von einer Kommission aus Vertretern beider Seiten begangen, der Grenzverlauf festgestellt und mit Pfählen markiert worden (Ed. Nr. 15). H. Kaspers 215 war der Ansicht, dass das besondere Interesse an diesem Feldgeleit und der Feststellung seiner Grenzen beim Forstamt gelegen habe. Angesichts des Verlustes eines erheblich größeren Zehntbezirkes, des Wortlautes der Grenzurkunde von 1566 und der nachfolgenden Aktivitäten des Marienstiftes um diesen Bezirk kann von einer solchen Deutung jedoch keine Rede sein. Anhand der bei dieser Begehung genannten Flurnamen, von denen ein beachtlicher Bestand auch heute noch im Gebrauch ist, konnte Josef Kreitz den Grenzverlauf in großen Zügen rekonstruieren.216 Es handelt sich um den Raum, der sich über die leicht gewellte Hochfläche im Südosten des Höhenzugs des Hohen Venns einerseits und nördlich des Laufs der Rur zwischen Monschau und Einruhr bzw. westlich der Rur von Einruhr bis Nideggen andererseits erstreckt. In diese, von natürlichem Rotbuchenwald bestandene und im Durchschnitt 500 – 550 m ü. NN gelegene Hochfläche hat sich eine Anzahl von steilen Bachtälern zur Rur eingeschnitten, die durchweg von flachen Mulden ihren Ausgang nehmen. Im Verlauf der Feldgeleitsabgrenzung zeigt sich nun, dass die Siedler den Abstieg in die steilen Bachtäler wie beispielsweise der Kall, des Tiefenbachs (von Simmerath zur Rur) u. a. gemieden haben. Im Wesentlichen verläuft die Grenze zum Waldgeleit an den Geländekanten entlang, an denen die steiler abfallenden Talhänge beginnen. Der Grenzsaum gegen Nordwesten wird gebildet durch das siedlungsfeindliche Hohe Venn. Dieses bildet einen von Südwesten nach Nordosten streichenden Höhenzug, der sich ca. 100 – 150 Höhenmeter über die Rurhochfläche heraushebt. Dieser Höhenzug ist durch umfangreiche Hochmoore und Heiden gekennzeichnet. Gleichwohl hat die Begehung des Feldgeleits auf ziemlich gerader Strecke von Mützenich bis Lammersdorf durch dieses Hohe Venn hindurchgeführt, weil auf diese Weise ein geschlossener Rundgang zu erzielen war, auch wenn sich auf dem genannten Teilstück keine deutliche Unterscheidung von 215 H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 155. 216 J. Kreitz: Versuch der Rekonstruktion des Feldgeleits, in: EHV 19 (1944/47) S. 57 – 64 und Nachtrag: EHV 21 (1949) S. 48.

Die Rechte des Marienstiftes: das Feldgeleit und andere kirchliche Rechte |

gerodetem Land gegenüber dem Wald ergab, anders als beim restlichen Grenzverlauf. Insgesamt lehnte sich also das Feldgeleit als eine Rodungs- bzw. Siedlungsinsel an die weiter im Nordwesten verlaufende Höhenstufe des Hohen Venns an. Der hohe Stellenwert, den das Marienstift diesem Zehntbezirk zugemessen hat, kommt nicht zuletzt darin zum Ausdruck, dass sich über die Urkunde zur Begehung von 1566 hinaus die Sicherung auch noch in einem bisher unbeachteten Protokoll einer Vermessung vom Jahr 1718 erhalten hat (Ed. Nr. 31). Mit den technischen Mitteln der Zeit ist der Grenzverlauf (wenigstens in seinen wesentlichen Teilen) nach Entfernungen, aufgezeichnet in (Aachener) Ruthen, und nach Winkelgraden vermessen worden. Die danach festgelegten 137 Wendepunkte des Grenzverlaufs sind laut Abschlussprotokoll durch behauene und nummerierte Grenzsteine aus Kalkstein des Münsterländchens markiert worden. Von diesen Steinen konnte zwar bisher keiner mehr aufgefunden werden, wohl aber ist es dem Vermessungsfachmann Hans Martin Hörnchen (Duisburg) gelungen, trotz der Mängel und Unsicherheiten der frühen Vermessungstechnik bzw. -daten, die Grenzpunkte in einer modernen topographischen Karte festzulegen und dadurch den Grenzverlauf erheblich genauer sichtbar zu machen, als es aufgrund der bisher allein herangezogenen Flurnamen möglich gewesen ist.217 Das älteste Sendweistum ist 1415 gewiesen und in erneuerter und beglaubigter Version 1478 überliefert (Ed. Nr. 7). Eine Eidesformel der Sendschöffen findet sich in den Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis, die auch das Weistum enthalten. Gemäß Weistum sollte der Send jährlich stattfinden und sechs Wochen vorher in der Kirche zu Konzen angekündigt werden. Der Dechant reiste dazu mit einem ähnlich aufwändigen Gefolge (24 Pferde und ein Maultier, Kaplan, sechs Pfarrer, ein Ritter mit Knappe, Jäger und Falkner mit Hunden und Beizvögeln) an wie es der Waldgraf beim Freiungsritt entlang der Rur mit sich führte. Es fällt auf, dass für den Send im weiter entfernt liegenden Amel eine deutlich bescheidenere Delegation mit fünf Pferden ausreichte. Eine landesherrliche Delegation empfing den Zug an der (ursprünglichen) Landesgrenze oberhalb von Abenden und gab das Geleit bis Konzen, ebenso auf dem Rückweg. Die Kosten der reichlichen Verpflegung waren vom Marienstift als Inhaber der Kirche zu tragen. Ob die geforderte jährliche Durchführung tatsächlich eingehalten worden ist, muss offenbleiben. Das Verhältnis der Kirche zum Aachener Marienstift als Inhaber der Pfarrrechte ist letztmalig geregelt in einem Weistum von 1553 (Ed. Nr. 16). Laut der Einleitung hat der damalige Amtmann Christoph von Rolshausen d. Ä. die Aufzeichnung veranlasst, 217 Siehe dazu die Karte im Anhang und die Beschreibung des Rekonstruktionsverfahrens

nach dieser Einleitung.

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70 | Einleitung weil in den Zerstörungen des Geldrischen Kriegs 1543, der das Monschauer Land schwer mitgenommen hatte, auch wichtige Rechtsaufzeichnungen verloren gegangen waren. Die 1553 befragten (Gerichts)schöffen, Sendschöffen und Ältesten beriefen sich bei ihrer Weisung auf ihre Anwesenheit bei einem Send ungefehrlich vor funffzig jaren zu Contzen. Das dürfte auf eine etwa fünfzigjährige Unterbrechung hindeuten. Aus Sicht der Gemeindemitglieder bestand als „Gegenleistung“ der Stiftsherren für das Zehntaufkommen der Gemeinde (sein sey schuldigh) dafür zu sorgen, 1. einen wolgeleirten Weltpriester auf Stiftskosten in Konzen einzusetzen, mit dem die Gemeinde auch zufrieden und einverstanden sein müsse. Die Konzener Version des Weistums enthält darüber hinaus den Passus, dass die Gemeinde den Kandidaten bei Nichtzufriedenheit wieder zurückschicken kann. Dem eingesetzten Priester oblagen alle üblichen Aufgaben eines Gemeindepfarrers. Insbesondere war den Gemeindemitgliedern daran gelegen, dass ihr Pastor ständig (so nacht so tagh allezeit) zur sakramentalen Versorgung der Kranken erreichbar sein musste. Weiter unterhält das Stift: 2. das ewige Licht, 3. Schmuck und Beleuchtung des Altars, 4. den Bauzustand des zentralen Kirchenschiffs und 5. das Geläut. Bei einem Kirchenbrand 1869 ist die auf 1166 datierte Marienglocke geschmolzen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Installation dieser Glocke im Zusammenhang der Feier der Kanonisation Karls des Großen 1165 in Aachen erfolgt ist. 6. Über die selbstverständliche Sonntagsmesse hinaus sollte der Pastor oder sein Kaplan auch mittwochs eine Messe halten. Zu den Stiftsaufgaben gehörte schließlich 7. die Unterhaltung des Pfarrhofes (widdomhoff) und 8. in einer jeder nachbarschafft ihm veltgeleide … zu halten einen neudell oder stierren undt zwein widder, einen weissen und einen schwarzen, do dieselbige nachpahren woll mit zu fridden sein und innen nutzlich sein werde. Mit Erfüllung dieser Pflicht trugen die Stiftsherren zu einem wesentlichen Teil zur Erzielung des Zehntertrages bei.

10 Die Herrschaft Hetzingen Als signifikanter Unterschied gegenüber einer Reihe von Ämtern des Herzogtums in der fruchtbaren Ebene nördlich der Eifelhöhen fällt beim gebirgigen und waldreichen Amt Monschau auf, dass kleinere Einsprengsel von Adelsherrschaften keine Rolle gespielt haben; sie kommen so gut wie nicht vor. Erst im Lauf des 14. Jahrhunderts zeichnet sich in den Quellen mit Hetzingen an der Rur, am Fuß der steilen Buntsandsteinfelsen und der Burg Nideggen der einzige vergleichbare Fall im Amt Monschau ab.218 Die Lage von Hetzingen am Ostrand des Amtes ist aufschlussreich, 218 Die ausführlichste Darstellung hat Heinrich Tichelbäcker vorgelegt: H. Tichelbäcker: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen, in: DGB 80 (1991) S. 41 – 61; vgl. auch. E. Neuß: Zu

Die Herrschaft Hetzingen |

insofern es sich um den Abschnitt des Gebietes handelt, an dem das Land sich zur Ebene nach Düren und Euskirchen zu öffnen beginnt, von woher auch wohl die Siedlungserschließung ihren Ausgang genommen hat (vgl. oben zu Lindheld). Die Anfänge liegen im Dunkeln. Die erste namentliche Erwähnung der Herrschaft Hetzingen findet sich in dem ausführlichen Waldweistum von 1342 (Ed. Nr. 4). Darin weisen die Förster unter [9] bezüglich Hetzingens, dat id up des hoves guede [d. i. Konzen] lighe, mer engeynen here van Monyoye en saeghen si nie gewinnen deinst noch orber daer af, mer wie der marcgreve van Gulche ind sine alderen dat heer bracht haen, dat laessen si also ind si enwissens niet. Ähnlich wie beim endgültig abgetrennten Lindheld in der unmittelbaren Nähe von Heimbach ist offenbar schon lange Zeit die Kontrolle von Konzen-­ Monschauer Seite über den Landstreifen zwischen Kall und Rur nur schwach gewesen. W. Scheibler vermutete die Anfänge von Hetzingen in einer Forsthufe,219 wofür es aber keine validen Anhaltspunkte gibt. Trotz der Entwicklung zu einer adligen Herrschaft ist die Verbindung zum Hochgericht von Monschau nicht abgerissen. Das Landrecht von 1516 (Ed. Nr. 11) bestimmt: uff allen vaigtgedincgen so sall eyn boide van Hetzyncgen inne brencgen alle dat ghienne, dat wroichbair is… (Vgl. auch das Hetzinger Weistum von 1567 [Ed. Nr. 16] und das Monschauer Schöffenweistum [Ed. Nr. 18] von 1600).220 Im Jahr 1351 hatte der letzte Landesherr aus dem Hause Monschau-­Valkenburg, Johann I. (1346 – 1352), dem Johann Rummel von Hetzingen den Hof op Vroirtscheyt tusschen Kalle ind Růre (d. i. Froitscheidt, Ortsteil von Schmidt) abgabenfrei als Burglehen gegen den Bau eines Burghauses 221 in der Befestigung des noch nicht lange zuvor zum Tal erhobenen Burgortes Monschau als dem Herrschaftszenturm des Landes übertragen. Johann Rummel ist in einer Reihe von Ämtern in der Umgebung bezeugt, darunter 1348 auch als Forstmeister im Konzen-­Monschauer Wald.222 1370 hat dann Reinhard von Schönforst als Pfandinhaber des jetzt Jülicher Landes Monschau den Hof Hetzingen mit in dieses Burglehen einbezogen.223 Schließlich ist aber

219 220 221 222 223

den Anfängen von Schmidt im späten Mittelalter, in: ML 18 (1990) S. 39 – 51, hier S. 46 f.; ohne Nachweise in Einzelheiten: W. Scheibler: Die ehemalige Herrlichkeit Hetzingen, in: EHV 20 (1948) S. 13 – 16. W. Scheibler: Die ehemalige Herrlichkeit Hetzingen, in: EHV 20 (1948) S. 13, offenbar im Anschluss an Ae. Müller: Beiträge zur Geschichte des Herzogthums Jülich, Bd. 2, S. 193. H. Tichelbäcker (wie Anm. 218) S. 41 Anm. 1 datiert das letztgenannte Weistum irrtümlich auf 1649, d. h. den Zeitpunkt der Abschrift bei der Anlage des Lagerbuchs. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. Nr. 8. Vgl. RhStA. J. Füchtner (Bearb.): Inventar des Archivs der Stadt Nideggen bis 1794, Nr. 15. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. Nr. 32 und 33.

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72 | Einleitung das Lehen 1583 aus der Verbindung mit der Burg Monschau gelöst und als Jülicher Kanzleilehen ausgetan worden.224 Vom Anfang der Weistumsüberlieferung an zeigt sich eine gegenüber dem Gericht und der Herrschaft Monschau gelockerte Beziehung (Ed. Nr. 11) des Gebietsstreifens „zwischen Kall und Rur“ wie der Quellenausdruck dafür lautet. Die beiden Höfe Hetzingen und Brück sind im Weistum gekennzeichnet als frey rittermeßiger guter, dar kein scholtheiß noch gerichtsbott gebott noch verbottt auff zu thun haben solle. Die Verbindung zum Vogtgeding in Monschau wird hergestellt über einen eigenen Gerichtsboten, der beim Lehnshof wie beim Gericht in Monschau vereidigt ist. Der Hof hat Asylrecht und ist verpflichtet, festgesetzte Missetäter nach drei Tagen an das Monschauer Gericht auszuliefern. Bezüglich Waldweide, Eichelmast und Holznutzung hat der Hof Rechte am Monschauer Wald gegen ein Weinpräsent für den Forstmeister ähnlich Heimbach und Nideggen. Ansonsten sind die Lehnsleute schatzund dienstfrei gegenüber dem Monschauer bzw. später Jülicher Landesherren. Die Heeresfolge obliegt vielmehr dem Herrn des Lehnshofes; in einem solchen Fall sind die Lehnsleute zu Wachdiensten verpflichtet. Im Übrigen behandelt das Weistum vornehmlich interne Fragen des Lehnshofes. Die Verbindung des Hetzinger Bezirks mit dem Monschauer Land ist schließlich endgültig gelöst worden, als mit der preußischen Kreisumschreibung 1816 Hetzingen und Brück mit Nideggen vereinigt und dem Kreis Düren zugeteilt wurden.225

11 Die Gerichte Waren in den Eingangskapiteln bezüglich des hier versammelten Quellencorpus drei zu unterscheidende Rechtsmaterien genannt worden (Kirchenrecht (Send), Forstrecht, Landrecht), so waren die entsprechenden Gerichte am Ende des Ancien Régime nicht mehr alle vorhanden. Die eingangs zitierte Landesbeschreibung von 1649 kennt nurmehr eines: Monjoie ist ein gericht …. 1549 wurden noch zwei Gerichte festgestellt (Ed. Nr. 13): In bemeltem ambt sein zweierlej gericht, ein hochgerichtsbanck, besatzt mit einem schulteissen und viertzehn scheffen. und ein vörster gericht mit einem vorstmeister und XIX vörstern.

224 LAV NRW R, Jülich Lehen Nr. 103; vgl. H. Tichelbäcker: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen, in: DGB 80 (1991) S. 51. 225 M. Bär: Die Behördenverfassung der Rheinprovinz, 1919, S. 237.

Die Gerichte |

11.1 Sendgericht Als karolingische villa mit Zentrum der Forstverwaltung verfügte Konzen über eine Kirche, die zur Mutterkirche des gesamten Hofbezirkes wurde. Aufgrund königlicher Schenkung war sie zwar als Eigenkirche des Aachener Marienstiftes an Aachen orientiert, aufgrund ihrer geographischen Lage aber gehörte sie zum Öslinger Distrikt im Dekanat Zülpich der Erzdiözese Köln. Dort war die Sendausübung den Landdechanten übertragen.226 Für die Pfarrkirche Konzen ist ein ausführliches Sendweistum aus dem 15. Jahrhundert überkommen (Ed. Nr. 7, 9). Die jüngere, im 14. Jahrhundert abgetrennte Pfarrkirche Simmerath verfügte dagegen nicht über eigene Zehnt- und Sendrechte. Als erstes Zeugnis über ein Sendgericht in der Kirche Konzen sind Bestimmungen von 1289 zur Berechnung des Zehntaufkommens überliefert (Ed. Nr. 2). Verfahrensregelungen des eigentlichen Rügegerichts als zentrale Aufgabe des Sendgerichts sind im Weistum nicht enthalten, wohl aber die Eidformeln für Sendschöffen (deutsch) und Kleriker (lateinisch) (Ed. Nr. 9). Letzte Durchführungen des Sends sind für die Jahre 1673 und 1680 bezeugt.227 11.2 Förstergericht/Holzding Das Förstergericht, quod vvlgo dicitur holzdinc (Ed. Nr. 1b), tagte unter dem Vorsitz des Forstmeisters (magister forestarium). Die wechselnd genannte Zahl von einmal 20, ein andermal 19 Förstern, wird sich daraus erklären, dass einmal der Forstmeister mitgezählt ist, ein anderes Mal nicht. Im Laufe der Jahrhunderte nimmt die Zahl der Förster überhaupt leicht ab; drei aus der Gesamtzahl wandelten sich beispielsweise zu „Vorförstern“, und zwar dort, wo der ursprüngliche alte Forstbezirk mittlerweile von einer jüngeren Territorialgrenze abgeschnitten wurde (zwei in Kornelimünster, einer in Blens). Ähnlich blieb auch die Anzahl der Aufsichtsbezirke (1549 sind VIII besunder örter, dern höden uf den waldt aufgezählt) nicht konstant. Später (z. B. im Lagerbuch 1649) werden üblicherweise sieben Bezirke genannt, die Langerscheider Hut ist entfallen.

226 Zur Erzdiözese Köln überhaupt s. W. Janssen: Das Erzbistum Köln im späten Mittel-

alter.1191 – 1515, 2. Teil, Köln 2003, S. 131 ff. und die detailierte Abhandung von W. Janssen: Beobachtungen zum Pfarrsend in der spätmittelalterlichen Erzdiözese Köln, in. W. Ehbrecht u. a. (Hg.): Der weite Blick des Historikers (Festschrift Peter Johanek), 2002, S. 317 – 335. Zur Lage im Dekanat Zülpich vgl. die Karten der Erzdiözese im Bd. I und II.1 bei E. Hegel (Hg.): Geschichte des Erzbistums Köln; weiter auch R. Pohl: Religiöse Lebensformen im Herzogtum Jülich, 1989, S. 64 – 70. 227 H. Arens: Die katholische Kirche im Monschauer Land, 2016, S. 202.

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74 | Einleitung Tagungstermine sollten 14 Tage vorher in der Konzener Kirche angekündigt werden. Für den Hofbereich Bütgenbach waren jährlich drei eigene Termine vorgesehen. Tagungen zum Zwecke von Rechtsweisungen fanden offensichtlich im Freien statt. Beim Termin 1342 (Ed. Nr. 4) zwischen dem Herrn von Monschau-­Valkenburg und dem Markgrafen von Jülich traf sich die Gesellschaft an dem heister up der stat, da si zo rechte unser beyder waltrecht wissen solen. Ob heister hier mit H. Kaspers 228 als Flurname zu verstehen ist oder einen bestimmten charakteristischen Buchenbaum meint, kann grundsätzlich nicht entschieden werden,229 sieht hier aber eher nach einer Versammlung bei einer markanten Buche aus. Im Jahr 1500 fand die Rechtsweisung für den Abt von Kornelimünster (Ed. Nr. 10) boven dem Roitgen an der Acht statt.230 Die Verhandlungsgegenstände des Holzdings folgen aus dem Forstrecht; sie werden u. a. indirekt in dem 1549 überlieferten Förstereid genannt (Ed. Nr. 13). Das Forstgericht, in dem die Förster analog den Schöffen im Vogtgeding fungierten und die wie die Schöffen zu den „Freien“ im Lande gehörten (vgl. den Passus Förster freyheit, Ed. Nr. 13), verhandelt alles, das wasser und waldt angehet und in das waltgeleit schleit. Zu den möglichen Missetätern, d. h. Leuten ohne entsprechende Berechtigung (den ungerechten …) zählten hewer (Leute, die mähen und Heu machen), sewer (Schweinehirten), hicker, bicker (Steinbrecher, die mit der Bicke, der Spitzhacke am Werke sind), heger (angebliche Aufseher), jeger, visscher, stricker (Vogelfänger, die mittels Vogelstricken arbeiten), vögler und zideler (Bienenhalter, Imker). Die hicker waren (nicht nur aus Reimgründen) wahrscheinlich hacker,231 die mit der Hacke den Boden zur Getreidesaat lockerten. Bezüglich der Holzdinge im Unter- und im Oberwald wird von H. Kaspers 232 die Frage erörtert, ob dieses Gericht auch Fälle über Leib und Leben verhandelt hat bzw. verhandeln konnte. Den zum Unterwald aufgrund eines Weistums von 1422 beigebrachten Fall lässt er unentschieden, weil er auf landesherrliches Recht zurückführbar ist. Anders aber liege gemäß dem Weistum des Oberwalds (Ed. Nr. 3, 1306 – 1336) ein Zeugnis „forstlicher Hochgerichtsbarkeit“ 233 vor. Unter den Quellenzeugnissen zu diesem Thema im Konzener Wald steht diese Stelle jedoch singulär da. 228 H. Kaspers: Comitatus nemoris. S. 166 und Anm. 473. 229 Zum Problem s. E. Neuß: Über usuelle und aktuelle Eigennamen, in: E. Schmitsdorf u. a.

(Hg.): Lingua Germanica, 1998, S. 198 ff.

230 Vgl. auch E. Pauls: Gerichts- oder Dingstätten unter freiem Himmel in der Aachener Gegend, in: ZAGV 29 (1907) S. 340 – 343. 231 Vgl. A. Lübben/Ch. Walther: Mittelniederdeutsches Handwörterbuch, ND 1980, S. 144

hicken ‚(mit dem Schnabel) hacken‘; J. Verdam: Middelnederlandsch Handwoordenboek, 1932, S. 251 hicken ‚picken, hacken‘. 232 H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 134, 166 u. ö. 233 Ebd. S. 166. „Es scheint sich bei dieser Bestimmung des Konzener Forstrechts um eine sehr alte, ursprünglich wohl allgemeingültige Satzung des fränkischen Forstrechts zu

Die Gerichte |

Jüngere Zeugnisse melden, dass es über solche Fragen mehrfach zu Unsicherheiten in der Zuständigkeit mit dem Schöffengericht gekommen sei. Die Sache findet eine Erklärung, die nicht bis in das fränkische Forstrecht ausholen muss. Ein Blick in die handschriftliche Überlieferung zeigt, dass die fragliche Stelle konjiziert ist. Der ursprüngliche Eintrag lautete: Item dicunt, quod omnia, que fuerint in nemore et aqua, tenetur magister forestariorum iudicare excepto homicidio. Demnach war Totschlag erst einmal generell ausgeschlossen. Die beiden letzten Wörter sind jedoch gestrichen und nach einem Verweiszeichen folgt in hellerer Tinte der edierte Wortlaut et homicidium, quod committitur racione iuris nemoris. Das erklärt sich als eine Einschränkung auf den speziellen (seltenen) Fall von Totschlag im Wald. Die nun folgenden, bis 1649 reichenden und immer länger werdenden Ausführungen zur Abgrenzung der Zuständigkeiten kämpfen mit dem Problem, dass die Fallumschreibungen nicht widerspruchsfrei aufgehen. Neben dem Sachkriterium ‚Leib und Leben‘ galt auch der Raumbezug „Waldgeleit“. Das aber konnte in zweierlei Weise ausgelegt werden, nämlich als ‚Konzen-­Monschauer Hofbezirk im Gegensatz zum „Feldgeleit“‘ einerseits oder als „Waldbereich überhaupt“ (so z. B. nach der Einschränkung oben). Nun hatten die Waldrechtsweisungen von 1306 – 1336 und 1342 deutlich zu erkennen gegeben, dass die Rodung über den bis Mitte des 13. Jahrhunderts erreichten Ausbau des Feldgeleits hinaus fortgeschritten war. War das Waldgeleit mit Siedlungen durchsetzt, tauchte unvermeidlich bei Kriminalfällen gegen Leib und Leben und bei Vorkommnissen auf dem Boden von erb, dem Quasi-­Privateigentum, die Frage der Zuständigkeit auf. Die Amtserkundigung 1549 (Ed. Nr. 13) weist die Fälle gegen Leib und Leben generell an das Schöffengericht: wes glidt und blut angeht … und so sensell und pluch ubergeht, an das Förstergericht dagegen gehen das wasser und waldt angehet und ijn das waltgeleit schleid. Diese Umschreibung kam aber nicht ohne den mehrdeutigen Begriff „Waldgeleit“ aus. Gerade diese Quelle überliefert überdies in anderen Zusammenhängen einige unzweifelhafte Irrtümer. Das Landrecht bestimmt genauer (Ed. Nr. 11, unter II .e): alle dat ghienne, dat bynnen des waldtz geleyde lycht, dat lyff ind lidt aintrefft, seentz ind ploich oevergeyt, sall wie van alders gewoenlich an dat hoighe gerycht. Das Schöffenweistum 1600 (Ed. Nr. 18 unter Nr. 7) bestimmte länger und präziser: Alle daßjenige, waß leyb unnd bluet betrifft, senßelen und plugh ubergehet unnd vor menschengedencken erb geweßen ist, es seye in dem waldgleidt oder daraußen, daß gehort an daß hochgericht Monioie. Schließlich holte die Lagerbuchkommission 1649 mit einer Gerichtsordnung (Ed. Nr. 23, dort [Nr. 8]) zu einem letzten Abgrenzungsversuch der Zuständigkeiten aus mit der jetzt deutlicheren Be-

handeln, die aus der Immunität der forestes und der besonderen, friedewirkenden Kraft des Königsbannes zu erklären ist …“

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76 | Einleitung stimmung, daß die scheffen sullen weisen uber alleß, waß in dem veldgleidt gelegen, unnd in dem waldglaidt sullen sie auch richten uber criminal und peinliche sachen und gewaldt, die lyff unnd leben angain. Den nicht hinreichend geklärten Gebrauch des Begriffs „Waldgeleit“ ließ sie allerdings weiter bestehen, so dass der Streit durchaus weitergehen konnte. Beim Überblick über den Gesamtbestand an Regelungen zum Förstergericht des Hofes Konzen wird man dieser Einrichtung kaum die Zuständigkeit in Urteilen über Leib und Leben zusprechen können. Während die Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13) noch ausdrücklich zwei Gerichte aufführt, nämlich das Hochgericht mit Schultheiß und 14 Schöffen und das Förstergericht mit Forstmeister und 19 Förstern, weist die Bestandsaufnahme für das Lagerbuch ein Jahrhundert später 234 allein noch das Schöffengericht auf und nennt kein Förstergericht. Allerdings äußert sich die gleichzeitige Gerichtsordnung (Ed. Nr. 23) ausführlich zur Abgrenzung der Zuständigkeiten beider Gerichte. Eine lückenlose Übersicht über die Forstmeister als die Vorsitzenden des Holzdings von Beginn an ist nicht möglich. Dabei ist zu beachten, dass gemäß dem Ausgleich von 1238 zwischen dem Territorialherren und dem Waldgrafen die Belehnung der Forstmeister durch den Waldgrafen zu erfolgen hatte. Demnach geht der erste mit Namen bekannt gewordene Forstmeister vor die Jülicher Waldgrafschaft zurück. Aus der Zeit vor der territorialen Zugehörigkeit zu Jülich sind nur einzelne Nennungen überliefert. Auch danach lässt sich, nicht zuletzt wegen der mehrfach wechselnden Verpfändungen des Amtes, kein vollständiges Bild der Verwaltung zeichnen. Geschlossene Rechnungsserien der Monschauer Forstmeisterei liegen seit 1507 vor. Aufgrund ihrer näheren Auswertung hat W. Güthling 235 eine Liste der Forstmeister für die spätere Jülicher Zeit zusammengestellt, wobei allerdings der Beleg 1404 Johann von der Hardt wegen eines Abschreibfehlers in 1444 zu korrigieren ist.236 An der Wende zum 18. Jahrhundert enden einige der „klassischen“ Ämter, darunter auch das des Forstmeisters; es wurde von einem Forstmeistereiverwalter bzw. einem Forstschreiber

234 Vgl. oben den Text des Eingangskapitels. 235 W. Güthling: Zur Geschichte des Amtes Monschau. Die Rechnungen der Rent- und Forstmeister, in: EHV 15 (1949) S. 17 – 30, 65 – 74, 81 – 91, 97 – 108, hier S. 21 f. Bei Fehlen

von Anmerkungen zu einem Namen gilt der Nachweis bei W. Güthling.

236 Dieses Datum ist durch die Archivübersicht von J. Krudewig (Übersicht über den Inhalt der kleineren Archive der Rheinprovinz, III, S. 213) in Umlauf geraten. Seine Verzeich-

nung des Lagerbuches des Amtes beruhte nämlich auf einer von Pfr. Heinrich Pauly angefertigten, nicht fehlerfreien, noch im Stadtarchiv Monschau vorhandenen Abschrift. Das Stadtarchiv Monschau verfügte zu diesem Zeitpunkt noch nicht über das heutige originale Exemplar.

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fortgeführt.237 Insofern sind die in der Forstmeisterliste von W. Güthling 238 von 1683 an genannten Beamten zwar als die Autoren der entsprechenden Jahresrechnungen, nicht aber als nominelle Forstmeister zu verstehen. Forstmeister im Konzen-­Monschauer Reichswald 1238 Gerardus Melcop 239 [1306 – 1336] Johannes de Cuika dictus Spreise, Gobelinus Bule, Nicolaus de Ponte 240 1348 Jhan Rummel von Hetzingen 241 242 1370 Andryes  1436 Thys van Heymbach gen. Knouff 243 1444 Johann von der Hardt 244 1463 – 1468 Heinrich van der Baillen 245 1468 Peter von Geyffenych 246 237 Beispielsweise nennt der „Niederrheinisch-­Westphälische Kreiskalender auf das Schaltjahr 1788“ (auszugsweiser Druck in: EHV 1 (1925/26) S. 65 f.) beim Forstamt Monschau

238 239 240 241 242 243

244

245 246

für die örtliche Verwaltungstätigkeit die Stelle eines Forstreceptors und Rentmeisters, eines Jagd- und Forstsekretarius, eines Forstschreibers, zweier Oberförster als gleichzeitiger Amtsjäger, sieben Förster und eines Forstboten. Das Förstergericht ist schon 1649 nicht mehr genannt. W. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 21 f. UBNrh II Nr. 224; 225 = UB Düren I.1. Nr. 31. Gerardus Melkop ist ohne Amtsbezeichnung vor Heinricus forestarius schon in einer Urkunde Heinrichs von Berg (1226 Mai 23) genannt: StaMON 1. Abt. B 1 = UB Aachen Nr. 91. Edition Nr. 3 = LAV NRW R, Jülich Urk. Nr. 28. J. Füchtner (Bearb.): Inventar des Archivs der Stadt Nideggen bis 1794, Nr. 15. LAV NRW R, Monschau-­Schönforst Urk. 33. Amtierte auch als Rentmeister; s. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 20 f.; vgl. R. Jansen: Aus Eschauels Vergangenheit, in: ML 14 (1986) S. 38 f.; amtiert 1439 als Landrentmeister, s. K. Sallmann: Organisation der Zentralverwaltung von Jülich-­Berg im 16. Jahrhundert, in: DJB 17 (1902) S. 42. Vgl. oben Anm. 236. Belehnung mit dem Mannlehen Alzen, Lagerbuch Amt Monschau fol. 304 f. Möglicherweise amtierte Johann von der Hardt bereits 1437. In seiner Belehnung mit dem Hofgut Konzen (Lagerbuch fol. 299), ohne eine Amtsbezeichnung heißt es von ihm: sall mit den vorstern jn unserm lande van Monioie … 1442 auch als Rentmeister bezeugt (LAV NRW R, Jülich-­B erg I 1308, fol. 20; auf dem Stück ist irrtümlich 1441 notiert.) Beauftragter des Pfandinhabers bei der Konzessionierung des Hammerwerks an der Rur (Lagerbuch fol. 295v); W. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 21 schreibt Heinrich von der Bahr (Quelle?). MStAK 50 (1970) S. 39: HAStK HUA Köln Nachträge, Nr. 160. Thonys von Pallant löst das an Heynrich von der Baelllen verpfändete Monschauer Forstmeisteramt aus und setzt Peter von Geyffenych ein bis zur Einlösung der dafür aufgenommenen Summe. Vgl. auch G. Meyer: Die Familie von Palant im Mittelalter, 2004, S. 188 f.

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78 | Einleitung      – 1488 1488 – 1499 1499 – 1507 1507/08 1515 1521 1523 1527 1527/28 1531/32 1534/35 – 1569 1570/71 1575/76 1576/77 1577/78 1581 – 1606 1607/08 1613 – 1622

Arnould van Adenauwe Thonis van Adenauwe 247 Ge(i)rhardt Lunynck 248 Jan Rost [Johann Vorst]249 Peter Roesenn (Roist) Thonis am Rychpaide Thonis Ruffer 250 Peter Roißt Jan Royßt Geratz Soynn (Sunn, Zun) Arndt Bokop 251 Johann Vlecke Johann Vlecke 252 Johann Sproers (Spören) Johann von Efferen Mattheiß Brewer 253 Daem Hattardt von der Hardt Heinrich Copes von Forden 254

247 Arnold und Thonis von Adenau nacheinander gemäß einer Zeugenaussage von 1500

248 249 250 251 252 253 254

Mai 28 zu einem Immobilienstreit in Monschau; von beiden ist gesagt, dass sie voerstmeist[er] ind gebroeder geweist synt (LAV NRW R, Jülich-­B erg I 1175, fol. 4). Vgl. die folgende Anm. zu Gerhard Lüninck. Er gehörte zu der Kanzlerfamilie Lüninck; s. E. Dösseler: Die jülich-­bergische Kanzlerfamilie Lüninck, in: DJB  45 (1951) S. 150 – 184, hier S. 171 f.; W. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 21. Wahrscheinlich liegt eine Verlesung von W. Güthling vor; in der Verkaufsurkunde des Hofes Eschweide des gewesenen Schultheissen Maenheufft von 1513 Februar 22 steht als Zeuge der Forstmeister Johann Vorst (s. A. Schoop, in: AHVN 64 (1897) S. 279 Nr. 349). W. Güthling (in: EHV 15 [1940] S. 21) vermutet, dass es sich bei den Nennungen von 1515 bis 1523 um dieselben Personen handelt. Vgl. auch Edition Nr. 15 und 17; nach W. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 21 auch Schultheiß 1565/1566. Nach W. Güthling, in: EHV 15 (1940) S. 21 der Sohn des Vorgenannten. Nennungen ohne Einzelnachweis folgen der Aufstellung von W. Güthling. Die Familie nennt sich später Bewer; s. R. Bewer: Alzena, ein genealogischer Knotenpunkt, in: EHV 4 (1928/29) S. 114, 124; R. Bewer: Forstmeister Mathias Bewer vom Lande Montjoie, in: EHV 5 (1929/30) S. 67 – 7 1, jeweils mit Einzelnachweisen. Der Name ist auch als Coper belegt; die vollständige Namensform und die Tätigkeit von Copes, auch als Amtsverwalter zur Zeit der Brandenburger Herrschaft im Amt bis 1622, findet sich in der Abschrift einer Schöffenurkunde von 1621 Februar 9 im Archiv des Geschichtsvereins des Monschauer Landes. Vgl. auch die Auszüge von W. Güthling aus den Rentmeister- und Forstmeisterrechnungen [EHV 15 (1940) S. 99 und 107].

Die Gerichte |

1622 – 1631 1632/33 1640/41 1653/54 1658/59 1676/77 1683/84

Adam Hattardt von der Hardt 255 Reinerus Hall Wilhelm Strauven 256 Gottfried Dunckel Johan Werner Dunckel 257 Winold Gottfried Steven Johann Winand Stoltzen 258

11.3 Das Hochgericht Die Rechtsgrundlage des Hochgerichts ist 1516 novelliert und schriftlich festgehalten worden, wie der einleitende Abschnitt in sechs Punkten ausführt (Ed. Nr. 11). Die Aktualisierung betraf in drei Punkten die Hauptfahrt/Appellation an den Oberhof in Aachen, dann die sichere Aufbewahrung des Schöffensiegels (Punkt 4), die schriftliche Dokumentierung der Vorgänge (Punkt 5) und die offenbar bis dahin auch praktizierte anwaltliche Tätigkeit der Schöffen (Punkt 6). Der zweite grundlegende Text 259 ist die Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13), die als Bestandsaufnahme nach der Verheerung des Amtes im Geldrischen Krieg 1543 unternommen worden ist.260 Da aber noch weitere Regelungen zum Vogtgeding bis ins 17. Jahrhundert vorliegen, lassen sich Veränderungen im Laufe der Zeit beobachten. 255 Identisch mit dem vorgenannten Daem Hattardt von der Hardt; er ist noch 1631 August 17

256

257 258

259 260

als Zeuge genannt: M. Brixius: Die Heiratsabrede zwischen Leonard Kesseler und Anna Maria Contzen (1631), in: EHV 13 (1938) S. 41. Nach der Eroberung von Burg und Amt Monschau durch spanische Truppen und dem Abzug der staatischen Besatzung kehrten die früheren Verwaltungskräfte z. T. wieder ins Amt zurück. Strauven pachtete 1644 April 26 die Mahlmühle in Monschau und erhielt 1648 Januar 13 die Konzession zu einer Ölmühle in der unmittelbaren Nachbarschaft dazu (Lagerbuch fol. 148v, 261r. Strauven gehörte zu den Amtsträgern, die 1649 das Abschlussprotokoll der Lagerbuchaufnahme unterzeichneten. Nach W. Güthling [EHV 15 (1949) S. 22] Bruder des Vorangehenden. Stoltzen wird durchweg als „Forstmeistereiverwalter“ oder „Forstschreibereiverwalter“ bezeichnet. (Vgl. W. Güthling [wie vorige Anm.]: „Er ist nur Forstmeistereiverwalter. Sein Vorgänger Steven war 1684/85 noch suspendiert“. Stoltzen amtierte auch als Gerichtsschreiber, z. B. bei Zeugenverhören (LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u.Hs. 1, fol. 70 ff., 80r, 198v u. ö.) Dem Redaktor sind allerdings einige Fehler unterlaufen, wie der Vergleich mit den Paralleltexten ergibt. Es wird im Folgenden auf Formulierungen beider Texte zurückgegriffen. Zu den Ereignissen und Folgen des Geldrischen Krieges s. E. Neuß: Die Burg Monschau 1198 – 1998, S. 128 – 135.

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80 | Einleitung Oberhof und Appellationsinstanz des Schöffengerichts war Aachen. Auf dem Boden des karolingischen Königshofs Konzen entstanden, teilte das Gericht Monschau diese Zuordnung mit einer Reihe weiterer solcher Königshöfe am Nordrand von Eifel und Ardennen.261 Der Aachener Oberhof fällte seine Sprüche nach kaiserlichem Recht. Im Gefolge dieser Zuordnung sahen die Ordnungen des 16. Jahrhunderts vor, dass die Parteien vor Gericht die Wahl hatten zwischen kaiserlichem Recht oder Landrecht. Im Falle gewählten Landrechts ging die Hauptfahrt nach Jülich. Während die Amtserkundigung von 1549 noch diese Wahlmöglichkeit eröffnet, rechnet W. Schwabe 262 mit einem Auslaufen des Aachener Rechtszuges nach 1550 im Zusammenhang der Verwaltungs- und Gerichtsreformen im Herzogtum.263 Aus einer Replik der Stadt Aachen von 1558 auf ein Beschwerdeschreiben des Herzogs an Kaiser Ferdinand I. ergibt sich,264 dass der Herzog den stetten Sitterd, Deuern, Monjau…und derselben untergerichten oder unterbenken ernstlich bevelhen lassen, hinfuro nit mer an scheffenmeister und scheffen zu Ach, dan in deren stat an ire f. g. oder irer f. g. rete zu appelliren. Ob und wann womöglich die Hauptfahrt nach Aachen zum Erliegen gekommen ist, bleibt offen. Seinerseits war das Hochgericht Monschau die Berufungsinstanz für das Gericht Überruhr in Wollseifen. Bis ins 16. Jahrhundert sahen die Weistümer drei jährliche Termine zum ungebotenen Ding vor, zu denen alle Haushaltsvorstände zu erscheinen hatten, und zwar jeweils montags nach dem Dreikönigstag [Januar 6], nach Ostern bzw. nach St. Joris [­April 23] und nach St. Johannis [Juni 24], und zwar in Konzen.265 Beim Zeugenverhör 1612 über die Rechtsgepflogenheiten der Stadtbürger (Ed. Nr. 22) ist nur noch von zwei Terminen zum ungebotenen Ding pro Jahr (Januar 6 und April 23) die Rede, und zwar in Monschau. Überdies monieren die Zeugen, dass auf Veranlassung der Amtleute von Rolshausen seit mehr als 30 Jahren das ungebotene Ding nicht mehr stattgefunden habe.

261 Dazu ausführlich W. Schwabe: Der Aachener Oberhof, in: ZAGV 47 (1925) S. 82 – 159;

48/49 (1926/27) S. 61 – 120.

262 W. Schwabe: Der Aachener Oberhof, in: ZAGV 47 (1925) S. 96. 263 Zum weiteren Rahmen der Verwaltungsneuordnung s. W. Janssen: Neue Wege und For-

men territorialer Verwaltung am Niederrhein im Übergang zur frühen Neuzeit, in: RhVjbll 58 (1994) S. 133 – 148. 264 Druck bei G. von Below: Streitigkeiten zwischen Aachen und Jülich im Jahre 1558, in: ZAGV 16 (1894) S. 3 – 11. 265 In der Amtserkundigung von 1549 (Ed. Nr. 13) liegt bezüglich des dritten Termins eine Textstörung vor.

Die Gerichte |

Die Lage des Richtplatzes des Hochgerichts im Amt Monschau ist durch die Flurbezeichnung Am Gericht bis heute erkennbar. Es handelt sich um die Umgebung der Straßenkreuzung zwischen der B 399 Imgenbroich – Simmerath und der L 106 Konzen – Eicherscheid. Der dort in der Nähe errichtete Galgen hat sich in freiem Gelände, etwas weiter von der heutigen Bebauung entfernt in Richtung Eicherscheid, befunden. Ein erstes Gebäude ist auf dem dort großräumig freien Gelände erst 1838 entstanden.266 Es handelt sich um einen zentral im Feldgeleit gelegenen Platz. Der Galgen ist in einer frühen Aktion französischen Verwaltungshandelns 1795 entfernt worden.267 Eine erste Nachricht über diesen Platz findet sich in einem Zeugenverhör zum Lehnshof Eicherscheid vom Jahr 1550. Daraus ergibt sich, dass das Dorf Eicherscheid früher gelegen hab zu Froen-­Roede, da das gericht nu steyt.268 Die 1361 und 1369 noch bezeugte Siedlung Vroenrot ist nicht lange nach 1400 aufgegeben und von der benachbarten Rodung Eicherscheid abgelöst worden. Möglicherweise deutet das nu des Teilsatzes (da das gericht nu steyt) darauf hin, dass vor dieser Dorfverlagerung der Richtplatz an anderer Stelle gelegen hat. Die in der Einleitung zum Landrecht 1516 aufgelisteten Novellierungspunkte können dahin gedeutet werden, dass in dem entlegenen und wegen häufiger Verpfändungen recht spät in den Jülicher Territorialstaat eingegliederten Amt Monschau die Gerichtspraxis länger als anderswo nach älteren und womöglich laxeren Gepflogenheiten geübt worden ist. Erst nach 1476 hat sich das Schöffenkollegium ein eigenes Siegel zugelegt, das dann 1516 gemäß dem Landrecht in einer „Schöffenkiste“ in der Schlosskapelle zu Monschau aufbewahrt wurde.269 Das Schöffensiegel (Durchmesser 38 mm) greift auf die mit der Konzener Kirche verknüpfte Karlstradition zurück.270 Das Siegelbild zeigt eine stehende Herrschergestalt im fußlangen Mantel mit Krone und mit Zepter in der Rechten sowie einem Kirchenmodell auf dem linken Unterarm, d. h. Karl den Großen als Stifter der Aachener Marienkirche. Die Umschrift lautet S[igillum] SCABINORU [m] I[n] MONJAWEN . Aus dem beginnenden 18. Jahrhun-

266 H. Steinröx: Am Gericht, in: ML 9 (1981) S. 200 – 203. 267 A. Pauls: Die Beseitigung des Galgens im Kanton Montjoie zu Ende Mai 1795, in: EHV 22

(1950) S. 11 – 13.

268 Druck im Quellenanhang bei A. Heusch: Geschichte der Familie Heusch, 1909, S. 227 f.

und F. Cores: Die Flurnamen der Gemarkungen Eicherscheid, Hammer und Huppenbroich, 1940, S. 12. 269 E. Neuß: Das Schöffensiegel des Landgerichts im ehemaligen Jülicher Amt Monschau, in: ML 14 (1986) S. 32 – 37; E. Neuß: Neue Datierungen der ersten Siegel des Monschauer Landes, in: ML 35 (2007) S. 53 – 57; s. auch RhStA Lfg. X Nr. 56, 1992. 270 E. Neuß: Kaiser Karl der Große im Monschauer Land. Die Sagentradition und ihre historische Grundlage, in: ML 43 (2015) S. 36 – 54.

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82 | Einleitung dert ist ein erneuertes Typar bezeugt mit veränderter Krone und Schwert (?) statt Zepter sowie der Umschrift S[igillum] SCABINORUM MONIOVIENSIUM .271 Auch nach der Anmahnung zu schriftlicher Dokumentierung der verhandelten Fälle hat das Monschauer Gericht vergleichsweise wenig Schriftgut produziert. Hervorzuheben sind die drei umfangreichen Erbungs- oder Kaufbücher I (1603 – 1660), II (1661 – 1764) und III (1778 – 1793) zu Grundstückssachen.272 Schultheißen und Gerichtsschreiber Seitdem das Land als Amt zum Herzogtum Jülich gehörte, ist das Amt des Schultheißen meist mit dem des Rentmeisters verbunden gewesen. Eine Liste der Rentmeister, deren Rechnungsserien 1507 einsetzen, hat wie bei den Forstmeisterrechnungen ebenfalls W. Güthling zusammen mit einem Auszug wichtiger Nachrichten mitgeteilt,273 auf die auch hier zurückgegriffen wird. Wie im Falle der Forstmeisterei sind seit etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts die anderen Verwaltungstätigkeiten im Amt weiter differenziert worden.274 Schultheißen 1248 1463 1482 1550

Wilhelm[us] de Husen 275 Peter von der Hardt 276 Herman van Loen, den man noempt Maenhoefft 277 Marx van Gymmenich 278

271 Zum älteren Siegel s. auch W. Ewald (Bearb.): Rheinische Siegel, III, Die Siegel der Rhei-

nischen Städte und Gerichte, 1931, Tafel 61 Nr. 1.

272 I: LAV NRW R, Jülich Gerichte, XIII Amt Monschau; II und III: StaMON 1. Abt. G 18

und 1. Abt. H 26.

273 W. Güthling: Zur Geschichte des Amtes Monschau. Die Rechnungen der Rent- und Forstmeister, in: EHV 15 (1940) S. 20. 274 Vgl. dazu Anm. 288. 275 UB Steinfeld Nr. 88. Ein Zeugnis ohne Namensnennung von 1265 zeigt, dass im 13. Jahr-

hundert der Sitz des Gerichts noch in Konzen war: … scultetum nostrum … in C ­ ompendio (H. Cardauns: Urkunden des 13. Jahrhunderts, in: ZAGV 3 (1881) S. 231 f = RRA I Nr. 197). 276 Mitsiegler für die Förster bei der Konzessionierung des Hammerwerks in Hammer (StaMON 1. Abt. G 2, fol. 297v). Er ist noch 1476 als Schultheiß bezeugt (LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs. 2, fol. 498r/v), als er auf Bitten der Schöffen siegelt. 277 So 1496, in der Regel ist Hermann nur mit dem Beinamen genannt. Der angeführte Beleg stammt aus seiner Belehnung mit dem Hof Menzerath (StaMON 1. Abt. G 2, fol. 299v). Ein älteres urkundliches Zeugnis von 1479, vermutlich aus Privatbesitz, ist nur durch einen stark fehlerhaften Abdruck im „Montjoie’r Volksblatt“ Nr. 50 vom 16. 12. 1899 bekannt. Letztes Zeugnis von 1513. 278 Rentmeisterrechnung 1550/51 (W. Güthling, in: EHV 15 [1940] S. 85).

Die Gerichte |

1566 – 1569 1569 – 1612 1621 1626 1644 1651 1678/79 1683/84 1689/90 1690/91 1702/03 – 1739

Arndt Bokop 279 Winandt von der Hardt 280 Wilhelm Frantz der Jüngere 281 Johann von der Hardt 282 Arnold von der Hardt 283 Johann Contzen 284 Matheis Stoltzen 285 Johann Tilmann Heimbach Philipp Wilhelm Abels Arnold Alexander Francken Johann Wilhelm B(r)ewer 286

279 Früher bereits Forstmeister (W. Güthling, in: EHV 15 [1940] S. 21). Letzte Nennung in

der Grenzbegehung 1569 (Ed. Nr. 17).

280 Gemäß der Rentmeisterrechnung 1571/72 wird Rentmeister Winand von der Hardt nach dem Tod des Arnold Bocop mit dem Schultheißenamt belehnt (W. Güthling, in: EHV 15

[1940] S. 88). Bei seinem Auftritt als Zeuge zu den Stadtrechten von Monschau (Ed. Nr. 22) heißt es von Winand von der Hardt … jst alt etzliche auff hundert jahr. 281 Schöffenurkunde 1621 Februar 9 (Abschrift im Archiv des Geschichtsvereins des Monschauer Landes). Frantz war während der kurzen Brandenburger Zeit des Amtes auch Gemeindeältester der reformierten Gemeinde (A. Rosenkranz (Bearb.): Sitzungsberichte der reformierten Synoden des Herzogtums Jülich, 1972, S. 59). 282 Schöffenurkunde 1626 Januar 14 (LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u. Hs. 2, fol. 496r). Johann von der Hardt ist auch noch im Juni 1649 Mitunterzeichner des Abschlussprotokolls der Lagerbuchaufnahme (StaMON 1. Abt. G 2, fol. 307), während ein Nachfolger schon seit 1644 im Amt ist. 283 Seit 1640/41 Rentmeister (W. Güthling, in: EHV  15 [1940] S. 20), als Schultheiß und Rentmeister 1644 April 26 bei der Verpachtung der Monschauer Mühle (StaMON 1. Abt. G 2, fol. 148v ff.) gleichzeitig mit Johann von der Hardt als Schultheiß und Johann Contzen als Gerichtsschreiber im selben Dokument genannt. 284 Der Schultheiß Johann Contzen findet sich erstmals zu 1651 als Spender in den Monschauer Kirchenbaurechnungen (J. Kreitz: Auszug aus den Kirchenrechnungen, in: EHV 22 [1950] S. 80); er war bis 1677 auch Rentmeister (W. Güthling, in: EHV 15 [1940] S. 20). Ein Bürgerverzeichnis der Stadt Monschau von 1666 führt ihn als Herr Scholtheiß Johan Contzen (H. Steinröx: Ein Verzeichnis der Monschauer Bürger aus dem Jahre 1666, in: EHV 27 [1855] S. 33). Nicht identisch mit dem seit 1612 bezeugten Gerichtsschreiber Johann Contzen, latinisiert Contzemius (Ed. Nr. 22). 285 Die nachfolgend genannten Schultheißen sind alle auch als Rentmeister tätig gewesen (W. Güthling, in: EHV 15 [1940] S. 20). 286 Der Name kommt in zwei Schreibweisen vor; vgl. oben zum Forstmeister Brewer (Anm. 253). Die Erbhuldigung vom Winter 1730/31 schreibt – wahrscheinlich gemäß der Aussprache – Johan Wilhelm Beüer (H. Steinröx: Die Erbhuldigung im Jahre 1730/31, in: EHV 26 [1954] S. 83).

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84 | Einleitung 1740/41 1744/45 1744/45 1747/48 1791

Daniel Theodor de Berghes 287 Johann Carl Friedrich Alhaus Maximilian Henrich Aschenbroich Daniel Theodor de Berg(h)es 288 Johann Joseph de Berg(h)es

Gerichtsschreiber 1553 Johann von Oloff 289 1569 Wilhelm Leonardi 290 1599 Petrus Hoffeldt 291 1612 Jo(hann) Contsemius/Contzen 292 1649 Johannes Harzheim 293 1649 Mathiaß Stoltzen 294 1704 Johann Winand Stoltzen 295 1718/19 Johann Nicolaus Stoltzen 296 1785 Philipp Wilhelm Stoltzen 297

287 Zu den folgenden Positionen s. H. Steinröx: Die Familie de Berghes in Monschau, in:

H. Steinröx: Höfe – Mühlen – Schiefersteine, 1994, S. 202 ff.

288 Auf der Grundlage von „Seiner Churfürstlichen Durchleucht zu Pfalz etc. Hof- und

289 290 291 292 293 294 295 296 297

Staatskalender (München 1780 ff) und von „Niederrheinisch-­westphälische Kreiskalender: das ist: histor. u. genealog. Schematismus hochbenannten Kreises …“ (Cölln 1785) hat T. Offermann eine Tabelle zur Beamtenschaft im Amt Monjoye erstellt (ungedruckt), die hier verwendet ist. Ein Auszug aus dem Kreiskalender 1788 unter dem Titel „Die ‚Kreisstände‘ in Montjoie um das Jahr 1788“ ist gedruckt in: EHV 1 (1925/26) S. 65 f. Kirchenweistum Konzen (Ed. Nr. 14). Grenzbegehung Ed. Nr. 17. Abrechnung von konfisziertem Vermögen von Täufern (LAV NRW R, Jülich-­Berg III 981). Zeugenbefragung über Rechte und Pflichten der Stadtbürger (Ed. Nr. 22); 1644 noch in dieser Stellung bezeugt (vgl. oben Anm. 281). Anlageschreiber des Lagerbuches 1649 (StaMON 1. Abt. G 2 und G2a); auch seit 1645 als Elementarlehrer in Monschau bezeugt (E. Neuß: Die Anfänge des Elementarschulwesens in Stadt und Amt Monschau, in: ML 21 [1993] S. 87). Abschlussprotokoll der Lagerbuch-­Anlage (StaMON 1. Abt. G 2, fol. 307). Amtierte zunächst seit 1683 als Forstmeistereiverwalter. Edition Nr. 31 – Vermessung des Feldgeleits. Wie Am. 288.

Die Gerichte |

Die Mühlen Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts waren im Amt vier Bannmühlen entstanden, wie die Aufzeichungen des 16. Jahrhunderts aufzählen, nämlich am Belgenbach, am (Großen) Laufenbach vor Monschau, am Tiefenbach (zur Rur) und in der Kall. Zum jeweiligen Mühlenbann gehörten bei der Belgenbachmühle die unmittelbar benachbarten Dörfer Konzen, Imgenbroich, Eicherscheid sowie die deutlich später entstandenen, weiter entfernten Roetgen und Rott. Diese Mühle dürfte die älteste sein; das erste Zeugnis von 1306 gibt noch zu erkennen,298 dass der Graf von Jülich als Waldgraf die Anlage im Waldgeleit in nächster Nähe zum gerodeten Feldgeleit konzessioniert hat und Reinald von Monschau-­Valkenburg dafür einen Pachtzins zahlte. Ähnliche Situationen sind für die anderen Mühlen nicht (mehr) bekannt geworden. Sie werden angelegt worden sein, seit 1354 der Markgraf bzw. Herzog von Jülich im Monschauer Land auch als Landesherr erstmals Fuß gefasst hatte, so dass eigene Konzessionierungen sich erübrigten. Dagegen sind für nachfolgende Verpachtungen sehr wohl Jülicher Urkunden erhalten. Für Monschau, das in der ausführlichen Waldrechtsweisung von 1342 (Ed. Nr. 4) als „Tal“ gekennzeichnet ist (die verghen van Monyoye uzer dem daele), liegt eine erste Verpachtung der dortigen Mühle zu 1475 vor.299 Zur Monschauer Mühle gehörten Monschau, Höfen, Mützenich, Lauscheid, Menzerath, die Eschweide und der Reinartzhof. Eschweide und Reinartzhof sind Einzelhöfe, die zur Zeit der intensivsten Rodeperiode, die bis in das 14. Jahrhundert hineinreichte, noch nicht existierten. Rohren in der Nachbarschaft von Höfen ist unter den Mühlenzwängen noch nicht genannt und wurde gerade zur Zeit der Niederschrift des Landrechts 1516 wie auch Widdau besiedelt. Zur Tiefenbachmühle gehörten die nächst benachbarten Siedlungen Kesternich und Huppenbroich und dern zubehoerende hoeff. Schließlich waren der Kallmühle zugeordnet Bickerath, Witzerath, Paustenbach, Lammersdorf (älter Lammerscheid), Nieder- und Oberrollesbroich (d. i. heute Rollesbroich und Strauch), wobei die heute unter Steckenborn zusammengefassten Siedlungsplätze wohl unter Strauch subsumiert sind. Es folgen schließlich für die Kallmühle die deutlich später an den Rändern des Amtes hinzugekommenen Weiler im Rurtal Woffelsbach (älter -auel), Berwinkel und Eschauel, die Weiler auf der Höhe hinter dem Waldgebiet des Buhlert, die heute zum Dorf Schmidt zusammengefasst werden (Dierscheidt, Kommerscheidt und Froitscheid), dann jenseits der Kall Vossenack und schließlich die neuen Standorte der Eisenverarbeitung Zweifall und Mulartshütte (älter -werk). Diese räumliche Verteilung zeigt, dass die Situation der Mühlen nicht mehr dem Fortschreiten der Rodung angepasst worden ist.

298 Siehe oben Anm. 205. 299 LAV NRW R, Jülich-­B erg I 1366, fol. 11r.

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86 | Einleitung Von der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an ist dann zu beobachten, wie nach den Zerstörungen der Bannmühlen im Geldrischen Krieg, als das Mühlenwesen erneuert werden musste, näher gelegene Mahlmühlen für die entlegenen Dörfer errichtet wurden. Ohne Zuordnung zu einer bestimmten Mühle, aber zum Mahlen im Lande verpflichtet, waren Simmerath, Kalterherberg und Rurberg (älter: in deme Berge). Die Regelung dürfte auf der geographischen Lage beruhen. Vom zentral im Feldgeleit gelegenen Simmerath (Standort der zweiten, neuen Pfarrkirche) waren die Entfernungen zur Kallmühle und zur Tiefenbachmühle etwa gleich weit. Die Kalterherberger scheinen sich von Anfang an zur Mühle des benachbarten Klosters Reichenstein gehalten zu haben. Und die Fahrzeiten aus dem weitläufigen Rurtal zum Tiefenbach oder zur Kall dürften je nach Lage des Startpunktes sehr unterschiedlich ausgefallen sein.

II Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits des Aachener Stiftszehnten im Monschauer Land Hans Martin Hörnchen

Wie in der Einleitung der Edition, insbesondere Kapitel 3 und 9, ausgeführt, beruhte der „Feldgeleit“ genannte Zehntbezirk des Aachener Stiftes auf der Schenkung der Kirche des Hofes Konzen durch Karl den Großen an die Marienkirche. Während der Zehntbereich der Kirche in Konzen als Pfarrkirche des Hofes sich wohl ursprünglich auf den gesamten, aber nur schwach erschlossenen Hofbezirk erstreckt hat, ist bis zum hohen Mittelalter davon allein der älteste Rodungskern als Zehntbereich übriggeblieben. Im Jahr 1566 ist dieses Gebiet begangen und nach markanten Flurpunkten beschrieben worden (vgl. Edition Nr. 15). Schließlich kam es 1718 zu einer Neubegehung, verbunden mit einer Vermessung mit zeitgenössischen Hilfsmitteln, die zu einer Markierung der Grenzpunkte durch behauene Grenzsteine geführt hat. Auch das Protokoll dieser Begehung und Vermessung liegt vor (vgl. Edition Nr. 31). Bei dieser Vermessung wurden (in den meisten Fällen) neben den Entfernungen auch die „Knickwinkel“ zwischen den einzelnen Begrenzungspunkten gemessen. Diese Begrenzungspunkte sind, wie schon bei der Begehung im Jahr 1566, Bachquellen, Bachmündungen, Punkte im Verlauf von Bächen und Wegen, und meistens ausgezeichnete Punkte (z. B. Bäume, Felsformationen) innerhalb von Feldfluren, die heute oft nicht mehr zu identifizieren sind. Als Feldmaß wurde die Rute, unterteilt in Fuß, benutzt. Die in der Messurkunde vorliegenden Längenmesswerte haben als Bruchteil einer Rute einen Maximalwert von 15 Fuß, so dass man von einer Unterteilung der Rute in 16 Fuß ausgehen kann. Die Messwerte wurden ganzzahlig in Ruten und Fuß abgelesen. Es wurde wohl auch hier zur Streckenmessung die Messkette verwendet. Sie war aus Metall gefertigt und bestand häufig aus 1 Fuß langen Gliedern und war gewöhnlich 5 Ruten lang.1 Bei den Winkelangaben der Messurkunde finden sich keine Werte größer als 180 Grad. Dies lässt vermuten, dass ein damals sehr verbreiteter (Bussolen)-Halbkreis als Winkelmessinstrument benutzt wurde (Abb. 1).

1 Fritz Schmidt: Geschichte der geodätischen Instrumente und Verfahren im Altertum

und Mittelalter, unv. Nachdruck der 1. Aufl. 1935, Stuttgart 1988, S. 170 f.

88 | Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits

Abb. 1: Bussolenhalbkreis.

Die gravierte Kreisteilung war rechts- und linksläufig beziffert. Die Ablesegenauigkeit der Winkel betrug ½ Grad. Die Begrenzungslinien des Feldgeleits sind, außer bei Wegen und Bächen, geradlinige Strecken, die aneinander gehängt, einen „geknickten Streckenzug“ ergeben. Die dabei entstehenden „Brechungswinkel“ lassen sich nun auf verschiedene Weise messen. Auf dem jeweiligen „Standpunkt“ misst man den Winkel vom vorhergehenden Punkt im Uhrzeigersinn, also rechts herum, zum nachfolgenden Punkt, oder man misst diesen Winkel im Gegenuhrzeigersinn, also links herum. Eine weitere Möglichkeit ist die Messung des Differenzwinkels, rechts- oder links herum, bezogen auf die Richtung der vorhergehenden Strecke. In der vorliegenden Messurkunde ist leider nicht angegeben, welche dieser Messvarianten benutzt wurde. Deshalb musste, im ungünstigsten Fall, bei jeder Teilstrecke des Streckenzuges die wahrscheinlichste der möglichen Messvarianten ermittelt werden. Bei 5 Teilstrecken und zwei Möglichkeiten pro Winkelangabe sind dies 32, und bei 10 Teilstrecken bereits 1024 mögliche Kombinationen.

Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits |

In der Messurkunde ist leider auch nicht angegeben, welche der damals bekannten Ruten bei der Streckenmessung verwendet wurde. Um dies zu klären, wurde die Entfernung zwischen den beiden heute noch eindeutig zu identifizierenden Punkten, der Ammelbachquelle und der Holzbachquelle (nordwestlich Eicherscheid), berechnet, und zwar einmal in Ruten (166,660 Ruten) und in Metern (710,862 m). Dies ergäbe einen Näherungswert für die verwendete Rute von 4,265 m. Unter den damals in der Region bekannten Rheinländischen, Kölner und Aachener Ruten ergibt sich bei der „Aachener Landmaßruthe“ von 4,513485544006 m die größte Übereinstimmung mit der in der Messurkunde verwendeten Rute. Deshalb wurde für die Umrechnung der Ruten in Meter diese Aachener (Landmaß)rute benutzt. In der Messurkunde sind die einzelnen Teilstrecken fortlaufend nummeriert. Aus praktischen Gründen wurde für die Rekonstruktion zusätzlich eine Nummerierung der einzelnen Begrenzungspunkte eingeführt. Um die einzelnen Knickpunkte des Streckenzuges in eine moderne Karte eintragen zu können, war es zweckmäßig, für diese Punkte Koordinaten zu berechnen, und zwar in einem Koordinatensystem, das auch für die betreffende Karte benutzt wurde. Heute wird bei den amtlichen Topographischen Karten in der Regel das Universale-­Transversale-­Mercator-­System (UTM -System) verwendet. Die beiden Koordinatenachsen werden dabei mit E(ast) und N(orth) bezeichnet. Um einzelne Punkte in die Karte einzutragen, ist entweder ein Koordinatengitter oder eine Skala an den Blatträndern eingezeichnet. Um die Punktkoordinaten eines Streckenzuges berechnen zu können, sind mindestens zwei „Bestimmungsstücke“ nötig, und zwar: entweder die Koordinaten von zwei Punkten (z. B. Anfangs-­und Endpunkt), oder die Koordinaten eines Punktes und ein Richtungswinkel (z. B. Anfangspunkt und Anfangsrichtung). Dieser Richtungswinkel ist der im Uhrzeigersinn gemessene Winkel zwischen der N(orth)-richtung und einer Strecke des Streckenzuges. In den Landkarten beziehen sich die Koordinaten und damit auch die Entfernungen zwischen einzelnen Punkten grundsätzlich auf die „Meereshöhe“. In Deutschland gilt als Meereshöhe der Nullpunkt des Amsterdamer Pegels. Streckenmessungen im Gelände müssten eigentlich auf diesen Meereshorizont reduziert werden. Hier wurde bei den Streckenmessungen wegen der geringen Unterschiede (bei etwa 500 m Meereshöhe beträgt die Abweichung bei 1000 Metern 7,8 Zentimeter) auf eine Reduktion verzichtet. (Zum zeitgenössischen Messverfahren s. Abb. 2).

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90 | Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits

Abb. 2: Feldmessung mit Halbkreis und Messkette.

Es war zu erwarten, dass die Identifizierung der einzelnen Begrenzungspunkte problematisch werden würde. Es handelt sich ja oft um „vergängliche“ Punkte (Bäume, Voffer, Kreuze, Wegweiser, Sträucher, Hecken, Zäune usw.) oder um Steine (irgendwo) innerhalb von oft großen Feldfluren. Die Namen dieser Fluren sind teilweise heute nicht mehr gebräuchlich und tauchen auch in keinen Kartenwerken auf. Erstaunlicherweise konnten gleichwohl viele Flurnamen, oft mit geänderter Schreibweise, als Namenseintrag in der Deutschen Grundkarte oder als farblich gekennzeichnete Begrenzungen in den preußischen Katasterurkarten (um 1825) gefunden werden. Es ist nicht bekannt, ob und wie sich diese Flächen in einem Zeitraum von mehr als etwa 100 Jahren verändert haben. Die gefundenen Flurflächen wurden in eine moderne Karte übertragen, um mit bekannten Bächen, Bachquellen und Wegen eine grobe Begrenzung des Feldgeleites zu markieren. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die gesamte Feldgeleitsbegrenzung in Teilbereiche aufzuteilen, weil bei einigen Teilstrecken die Messwerte fehlen (beispielsweise ist auf der Strecke durch das Hohe Venn zwischen Mützenich und Lammersdorf auf Messungen vollständig verzichtet worden) oder unvollständig sind, und die Anfangs- und/oder Endpunkte der Teilstreckenzüge nicht näherungsweise einer in der

Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits |

Messurkunde genannten Punktbeschreibung (z. B. Flurnamen) zugeordnet werden konnten. Für die einzelnen Punkte wurden provisorische Koordinaten berechnet und diese in eine Karte übertragen. Weil die Begrenzungspunkte meistens nicht eindeutig (z. B. als Punkt innerhalb einer Fläche) beschrieben sind, musste der Teilstreckenzug durch eventuell mehrere geringfügige Verschiebungen, Drehungen und erneute Koordinatenberechnungen mit anschließender Kartierung in eine plausible Lage gebracht werden. Dieses Vorgehen kann dazu führen, dass zwei Teilbereiche auseinander klaffen. Die entstandene Lücke musste dann durch ein erneutes Verschieben der Teilstreckenzüge beseitigt werden. Wegen der Lageunsicherheit der Verknüpfungspunkte der einzelnen Teilbereiche konnten dann oft die ursprünglich gemessenen Winkel nicht mehr exakt eingehalten werden. Von der Messurkunde sind drei Ausfertigungen, und zwar für den Landesherrn, das Kapitel des Aachener Stifts und das Amt Monschau angefertigt worden. Eine zeichnerische Darstellung der Feldgeleitsbegrenzungen, z. B. als Eintragung in einer Landkarte, ist nicht erwähnt und wahrscheinlich auch nicht vorgesehen gewesen. Vermutlich hatten die Festlegungen der Begrenzungspunkte mittels Strecken und Winkeln nur den Zweck, bei einem möglichen Verlust eines Grenzsteins einen neuen Stein am ursprünglichen Standort aufstellen zu können.2

2 Ein besonderer Dank gilt dem „Förderkreis Vermessungstechnisches Museum e. V.“,

Dortmund, der die Genehmigung zur Veröffentlichung der Abbildungen erteilt hat.

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III Quellentexte

Editionsgrundsätze Die Edition orientiert sich an dem auch in den früheren Bänden der Serie geübten Verfahren, insbesondere an den von Hans J. Domsta edierten Weistümern von Düren und Nörvenich (1983). Um die Verwendbarkeit der Texte für sprachgeschichtliche Fragestellungen zu gewährleisten, werden sie buchstabengetreu wiedergegeben. Allein die Verwendung von und ist bei deutschsprachigen Texten nach Lautwert ausgeglichen. Großschreibung gilt nur für Eigennamen und Satzanfänge, da sie vielfach nicht eindeutig zu identifizieren ist. Paragraphenzählung der Texte ist, soweit sie nicht in den Vorlagen steht, in Klammern hinzugefügt worden.

1a 1238 Februar 19 (anno … millesimo CC. tricesimo septimo, undecimo kal. Marcii) [Kornelimünster] – Walram von Limburg (= Walram I., der Lange, Herr von Monschau; Bruder Herzog Heinrichs IV. von Limburg und Graf von Berg) bekundet, daß Graf Wilhelm (IV .) von Jülich ihm die Vogtei von Konzen zu einem Erbzins zu 6 Mark, zahlbar Mitte Mai im Hof Konzen (in curia de Comze), überlassen habe. Überlieferung: LAV NRW R, Jülich Urk. 3 (Ausfertigung Pergament, 1 Hängesiegel [beschädigt, Reitersiegel]) Drucke: UB Nrh II Nr. 224 zu a. 1237; H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S. 59 Nr. II, wohl nach UBNrh mit deutscher Übersetzung. Datumskorrektur: W. Harless, in: AGNrh 7 (1869/70) S. 100 Anm. 1 und W. R. Schleidgen: Nachweis der Überlieferung, S. 55 zu II Nr. 224. Literatur: H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 142 ff.; Th. H. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 55 ff.

94 | Quellentexte Ego Waleramus de Lymburch omnibus presencium inspectoribus notum facio, quod dilectus nepos meus, Willelmus comes Juliacensis, aduocatiam suam de Comze iure hereditario michi et meis heredibus contulit sub tali forma census perpetuo possidendam, videlicet quod singulis annis sibi et heredibus suis tam ego quam mei heredes sex marcas in curia de Comze persoluemus in medio maio, saluo iure suo de nemore. Huic ordinationi et facto intererant venerabilis abbas Indensis, dominus Philippus de Wildenberch, Henricus de Duna, Willelmus aduocatus Aquensis, Warnerus de Wizwilre, Gerardus magister foresti, ex parte mea; ex parte autem nepotis mei comitis erant Willelmus de Vrencen, Amilius de Ouwe, Johannes filius suus, Winricus de Kenzwilre, Cristianus pincerna, Godefridus marscalcus, Silemannus de Juliaco. Ad maiorem autem huius facti confirmationem presens scriptum, sigilli mei robore perpetuo valituram, duxi muniendum. Actum anno domini incarnationis milesimo CC tricesimo septimo, undecimo kal. marcii.

1b 1238 Februar 20 (anno… millesimo ducentesimo tricesimo septimo, sabbato ante chattedram sancti Petri) Kornelimünster – Graf Wilhelm (IV.) von Jülich als Waldgraf und sein Oheim, Walram von Limburg (= Walram I. der Lange von Monschau) vergleichen sich über ihre Rechte und Pflichten am Wald der curia Cůmze (Konzen). Als weiterer Teil der Vereinbarung gilt die am Vortag ergangene Urkunde, in der Walram vor der gleichen Zeugenschaft bekundet, dass ihm Graf Wilhelm die Vogtei Konzen gegen Erbzins von 6 Mark überlassen hat. Überlieferung: LAV NRW R, Jülich Urk. 4 (Ausfertigung Pergament, 2 Hängesiegel [Abt von Inden; Reitersiegel Walrams beschädigt]). Abschrift:

LAV NRW R, Jülich-­Berg II 2756, S. 454 – 456.

Drucke

UB Düren I.1 Nr. 31; UB Nrh II Nr. 225 zu a. 1237;

H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S.59 – 62 Nr. III wohl nach UBNrh mit deutscher Übersetzung. Datumskorrektur: W. Harless, in: AGNrh 7 (1869/70) S. 100 A. 1 und W. R. Schleidgen: Nachweis der Überlieferung, S. 55 zu II Nr. 225. Literatur: H. Kaspers: Comitatus nemoris, S. 142 ff.; Th. R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich, S. 55 ff.

Quellentexte |

Notum sit omnibus presentes litteras inspecturis, quod de jure nemoris de Cůmze jnter Wilhelmum comitem Juliacensem et dominum Walleramum, eius avunculum, talis compositio intercessit: [1] Quod comes et omnes commorantes jn Nidekin habebunt usum jncidendi lingna de jure, sicut hactenus jnciderunt in nemore causa conburendi et causa edificij sui apud Nydekin. Sed nullis licebjt, lingna incidere jbidem uendendi causa vel alias deducendi quam apud Nidekin. Quod si quis fecerit, et dominus Walleramus et comes predictus habebunt exinde ab jllo tale ius, quale dictauerit sentencia forestariorum de Cůmze. [2] Preterea jsta sunt iura, que comes predictus, comes nemoris, habet in curia de Comze, que etiam omnia iura magister foresti ab eodem comite tenet in feodo. [2a] Omnia pingnora, que vvlgariter dicuntur pande, que forestarij curie predicte in nemore, aquis, campis vel alijs bonis ad dictam curiam spectantibus pro forefacto vel infractione banni acceperint, magistro foresti sunt tradenda. Que magister foresti curie predicte assignabit, et in eadem curia dictus magister foresti de eisdem uadijs cum forestarijs placitabit. [2b] Et de omni lucro jbidem adepto curia duas partes habebit, foresti vero magister terciam retinebit. De quolibet autem uadio secundum sentenciam forestariorum soluentur LX solidi trium monetarum, Coloniensium scilicet, Leodiensium et Treuerensium, nisi de gratia aliquid fuerit indultum. [2c] Et forestarijs soluentur XX denarij de quolibet vadio. [3] Curia de Cůmze tenetur, comiti nemoris dare XX forestarios cum totidem mansis et IIIIor forestariorum seruos. De omni jnfractione banni habet curia predicta duas partes, comes nemoris terciam, quam magister foresti ab eo tenet in feodo. [4] Temporibus autem Henrici ducis de Lymburg et antiqui comitis Wilhelmi ordinatum fuit inter ipsos, ut curia de Cůmze singulis annis solveret tres marcas pro eo, quod homines eiusdem curie non gravarentur de banni infractione in forestis, quoniam eisdem hominibus nimis erat grauis infractio banni forestorum, et exactio de eadem infractione proueniens. Et hec ordinacio stabilis perpetuo manebit. [5] Jnsuper quando comiti nemoris placuerit, in ecclesia de Cůmze faciet denunciari et assignari infra bannum suum locum et diem, quatuordecim dies antequam uelit placitare de jure nemoris, quod vvlgo dicitur holzdinc. Et illuc uenire debent omnes forestarij, nec hoc poterunt contradicere. [6] Preterea talis ordinacio facta fuit inter ducem Walleramum et patrem sepedicti comitis Juliacensis, [6a] quod nemus illud, quod dicitur Wyssirscheit, spectabit ad inferiorem siluam; et hoc ratum manet. [6b] Curia de Blense debet dare forestarium unum et mansum unum comiti nemoris. [6c] Jn curia de Bothegenbach habebit magister foresti tria placita singulis annis cum hominibus ad eandem curiam spectantibus, et hec secundum sentenciam forestariorum. Jn eadem curia ius est comitis nemoris, quod ex ista parte aque, que dicitur

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96 | Quellentexte Walke, habebit annuatim unum denarium Coloniensem in qualibet domo, et ex altera de qualibet unum denarium Metensem, et de infractione banni terciam partem. Et hec omnia magister foresti ab eo habet in feodo, saluo super omnia jure comitis, quod magister foresti eidem persoluere tenetur. [7] Comes vero nemoris tenetur curijs de Cůmze, de Aquis et de Duren ammouere omnia offendicula in flumine, quod dicitur Rure, ab ortu ipsius fluminis usque dum defluit in Mosam, que possunt impedire ascensum piscium in eodem flumine. [8] Preter hec omnia comes nemoris habebit, quicquic forestarij de Cůmze in banno suo sibi sententiabunt. Ad perpetuum autem huius rei robur et certitudinem ego Walleramus de Lymburg presens scriptum Florencij, venerabilis abbatis Indensis, sigillo et meo feci communiri. Huic autem ordinationi intererant: memoratus dominus abbas et uir nobilis Philippus de Wildenberg et Wilhelmus de Frenze, Henricus de Deuna, Wilhelmus aduocatus Aquensis, Wernerus de Wiswilre, Gerardus Melcop, foresti magister, Amilius de Ouuue, Johannes filius suus, Winricus de Kenzwilre, Cristianus pincerna, Godefridus marscalcus, Silmannus de Iuliaco, Thilmannus frater comitis, Arnoldus de Bynzwelt, et alij plures honesti tam clerici quam laici. Actum apud monasterium sancti Cornelii, anno dominice incarnacionis millesimo ducentesimo tricesimo septimo, sabbato ante chattedram sancti Petri.

Quellentexte |

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1289 Juli 24 (vigilia beati Jacobi apostoli anno domini millesimo ducentesimo octogesimo nono) – Dekan und Kapitel der Christianität Zülpich bestimmen anlässlich des Sends in der Kirche zu Konzen auf Antrag von Dekan und Kapitel des Aachener Marienstifts, aus welchen Einzelleistungen der Zehnte an den Zehntinhaber besteht. Überlieferung: LAV NRW R, Aachen Marienstift, Rep. u. Hs. 4, fol. 53v – 54r (Kopiar Pergament, 2. Hälfte 14. Jh.), Ergänzungen in [ ]. Druck: Ch. Quix: Codex diplomaticus Aquensis, I.2, Nr. 239. Regest: W. Mummenhoff (Bearb.): RRA I Nr. 453 mit älteren Teildrucken. A. Goerz (Hg.): Mittelrheinische Regesten, IV, Nr. 1676

/53v/ Sententia super decimis solvendis in Cůmpz [N]overint universi presentia visur[i], quod nobis, decano christianitatis et fratribus capituli Thulpetensis quam pluribus celebrantibus sacram synodum in ecclesia de Cůmpz, ex requisitione venerabilium virorum, dominorum decani et capituli ecclesie sancte Marie Aquensis, per nos pro communi nostri iure capituli taliter est sentenciatum, quod de omnibus /54r/ mobilibus licite acquisitis, vento attactis et pluvia aspersis dande sunt decime cuilibet, ad quem dinoscuntur dicte decime pertinere. Jta tamen, quod de pulliculis omni hora iuxta tempus emersionis eorundem, de agnellis in die Walburgis virginis [Mai 1] vel infra octavas eiusdem – dolo et fraude penitus exclusis, de anseribus in festo beate Margarete virginis [Juli 13]. In festo autem b[e]ati Remigii [Oktober 1] de vitulis et poledris tali interposita conditione, quod de vitulo denarium, si plenarius non 1 emergit, unus decimandi, de poledro vero duos denarios omni postposita occasione. De lino et henepo fasciculum decimum seu partem decimam qualicumque modo emergentem emersionis seu collationis tempore premissorum. In cuius rei testimonium sigillum meum scilicet decani christianitatis predicti presentibus est appensum. 1 Die Kürzel uo im Text, die als ‚vero‘ aufzulösen wäre, ist aus no ‚non‘ verlesen.

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98 | Quellentexte Actum sub testimonio virorum discretorum in Sintzge, in Buruenich, in Vlattene, in Glene, in Houen, in Euzkirchen et in Antwylre 2 plebanorum et datum vigilia beati Jacobi apostoli anno domini millesimo ducentesimo octogesimo nono.3

2 Heutige Ortsnamen Sinzenich, Bürvenich, Vlatten, Glehn, Hoven, Euskirchen (Hand-

schrift: Enzkirchen), Antweiler.

3 Handschrift: M o CC o octomo nono.

Quellentexte |

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[1306 – 1336] – Rechte des Grafen von Jülich als comes nemoris im Forsthof von Konzen (Cůmptze), undatiert. (Der terminus ad quem ergibt sich daraus, dass der Graf von Jülich noch nicht den Markgrafentitel führt, der terminus a quo folgt aus der Erwähnung von Mühlen. Die früheste Nachricht einer Wassermühle Reinalds von Monschau-­Valkenburg im Konzener Reichswald, konzessioniert durch Graf Gerhard von Jülich, stammt von 1306. Ansonsten setzen die Regelungen die Abmachungen zwischen Monschau und Jülich von 1238 voraus und werden in der Försterweisung von 1342 fortgeführt.) Überlieferung: LAV NRW R, Jülich Urkunden Nr. 28 (Es handelt sich um einen schmalen Pergamentstreifen mit Textverlusten durch Löcher im Pergament. Auf der rechten Seite reicht die Beschriftung bis hart zum Rand, was möglicherweise aus dem Verlust des Pergaments folgt. Der linke Rand ist gegen die generelle Schreibrichtung beschriftet [mit Textverlust].) Abschrift: LAV NRW R, Jülich-­Berg II Nr. 2756, fol. 458r – 459r (mit Auslassungen) Druck: W. Harleß, in: AGNRh 7 (1869/1870) Nr. 107 S. 100 – 103

Ista sunt iura comitis Juliacensis in nemore de Cůmpze. Primo dicunt magistri forestariorum videlicet Johannes de Cuika, dictus Spreise, Gobelinus Bule, Nicolaus de Ponte et alii, qui pro tempore fuerunt, quod quando comes Juliacensis magistrum forestariorum posuit; quod tunc eum misit cum littera sua aperta in curiam ad forestarios significando eis ipsum esse suum potentem magistrum forestariorum, quod nunquam contradictum fuit nisi ad presens. Item, quando fuit defectus alicuius forestarii, tunc venit magister forestariorum et petit 1 a curia de Cůmpze forestarium. Tunc curia tenetur dicto magistro forestariorum presentare unum forestarium infra quindenam, qui sit natus de terra; et tantum habeat in bonis sicut forestarius de iure tenetur habere; et erit liber ab omni

1 Handschrift: petiut; Abschrift: petijt; Harleß: petivit.

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100 | Quellentexte exactione et seruicio excepto quod [militare]2 tenetur ad defensionem 3 terre et ducere venatores [ad castrum]4 Monyoie infra solis ortum et occasum. Et [si aliquis]5 dictum forestarium molestauerit seu violauerit, hec comes Juliacensis tenetur defendere et iudicare. Et dicti forestarii non ponentur extra suas custodias in alias nisi mediante magistro forestariorum et de suo consensu. Item dicunt, quod omnia, que fuerint in nemore et aqua, tenetur magister forestariorum iudicare 6 et homicidium, quod committitur racione iuris nemoris. Item dicunt, quod dominus de Monyoie non tenetur dare alicui ligna in dicto nemore nisi de consensu comitis Juliacensis et sic dominus comes econuerso. Item dominus de Monyoie nec aliquis tenetur pignorare in dicto nemore et aqua quitquit eciam ibidem actum fuerit nisi mediante magistro forestariorum et forestariis. Item, quando dominus de Monyoie aliquit habere voluit ex hominibus villarum pertinentium ad dictum nemus, tunc conuocabit magistrum forestariorum, et quitquit ab illis hominibus receperit seu leuauerit, de illis habebit magister forestariorum comitis Juliacensis tertiam partem, quam sibi dominus de Monyoie presentare tenetur; et sic de omnibus in ipsis villis recipiendis. Item potest receptor comitis Juliacensis, quando sibi placuerit, tertiam partem decimarum pertinentium ad nemus supentionare ad placitum suum sine aliqua contradictione. Item dicunt, quod quando nemus inpletum est glandinibus et aliis nutrimentis porcorum, tunc tenentur domini nostri dare litteras suas apertas omnibus habere volentibus; et quicunque dictas habuerit, intrabit dictum nemus et exibit sine telonio et hoc pro sollario porcorum consueto. Item intrabunt nemus in die beati Remigii [Oktober 1] et exibunt in festo Andree [November 30].

2 Zusatz von Harleß; Pergamentverlust am rechten Rand. Ein Wort dieser Länge setzt 3 4 5 6

allerdings einen ursprünglich so breiten Randstreifen wie auf der linken Seite voraus. Nachtrag über der Zeile; ursprünglich, gestrichen: subsidium. Lücke im Pergament ab venatore[s ad …] Lücke im Pergament. Nachfolgend gestrichen: excepto homicidio, stattdessen ist der weitere Text nach Verweiszeichen in hellerer Tinte nachgetragen.

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Item magister forestariorum precipiet forestariis, quandocunque porci numerari 7 deberent, ut veniant ad diem ordinatum et quinis forestarius omnes porcos in sua custodia reportet ad litteram. Item custodes porcorum tenentur soluere dymam porcorum in die beati Andree vel ante et presentare ad castrum de Monyoie, et tercia pars dabitur receptori domini comitis vel per ipsum deputato.8 Item habet comes Juliacensis de iure in aduocatia de Cůmpze in medio maij IX . marcas (pro tribunali in curia sedebunt; ibunt ad diem apud heister).9 Item dicunt, quod comes Juliacensis in nemore aqua, pascuis, agris, pratis, villis ad dictum nemus pertinentibus de omnibus emergentiis terciam partem de iure habere debeat. [Et]10 dicunt ista omnia super iuramenta sua. Et dicunt, [quod come] s 11 Juliacensis in terra habeat 12 census et redditus in molendinis, [agri]s 13 et aliis, sicut sui predecessores semper habebant, in quibus dominus de Monioye sibi iniuriatur. (paratus. cum uoles. equos. currus.[concla]mare).14

(Vord me, vur dat arschin van dem waltrechte sal der voirstmeister den drusseten van Munschoe an spreygin, dat sal he eyme in winnen. Indeit he des neit, so mach he mid eyme wissen stave us deme hofe riden, penden an dat eirste, dat he vind. Weird mant eyme, he mach gewapend widder riden of we he wild.)15

7 Handschrift: numerare; Abschrift hat richtig: numerari. 8 Nachtrag von et tercia bis deputato. 9 Nachträglich eingefügt; nicht in der Abschrift. 10 Lücke im Pergament. 11 Lücke im Pergament. 12 Nachgetragen über der Zeile. 13 Wie Anmerkung 10, 11. 14 Lesung nach W. Harleß; der Passus ist so stark fragmentiert, dass er nicht mehr eindeutig

lesbar ist.

15 Dieser eingeklammerte deutsche Passus ist auf dem linken Rand quer zur Schreibrichtung

in hellerer Tinte eingetragen. Vgl. Punkt 2 der Försterweisung von 1342 (Ed. Nr. 4). Ein zweites lateinisches Textstück ist durch Pergamentverluste so stark gestört, dass das Gemeinte nicht mehr rekonstruierbar ist.

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102 | Quellentexte

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1342 Dezember 21 (up Sente Thomais dach, des heiligen apostels) – Dietrich, Herr von Monschau und Valkenburg, und Wilhelm, Markgraf von Jülich, stellen ihre Rechte am Reichswald von Monschau nach Weisung der Förster des Hofes Konzen fest. Überlieferung: LAV NRW R, Jülich Urk. 169 (Ausfertigung Monschau-­Valkenburg für Jülich, Pergament, vier Hänge­ siegel) Abschriften: (Nach der Monschau-­Valkenburger Ausfertigung) a – LAV NRW R, Jülich-­Berg II 2756, fol. 458 – 459 (Nach der verlorenen Jülicher Ausfertigung) b – Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, GK Kloster Cornelimünster, Handschriften „Kanzleibuch“ 1342 – 1583, fol. 20r – 22v 1 c – StaAC Kornelimünster I., Urkunden Nr. 4, fol. 1r – 4v (Papierheft von 8 Blättern; vermutlich wie auch b aus der verlorenen Handschrift LAV NRW R, Kornelimünster Rep. u. Hs. 2 [s. F. W. Oediger (Bearb.): Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, IV: Stifts- und Klosterarchive, S. 217]) d – LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs. 2, fol. 597r – 602r Drucke: UBNrh III Nr. 384 nach der erhaltenen Ausfertigung; H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S. 63 – 75 mit neuhochdeutscher Übersetzung nach UBNrh und Zusammenfassung S. 76 – 78 (Text und Übersetzung fehlerhaft); W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen, S. 145 – 155 nach einer Vorlage aus der Jülicher Ausfertigung; J. Grimm (Hg.): Weisthümer II S. 772 – 778. Aus einer Vorlage nach der Jülicher Ausfertigung, aber abweichend von W. Ritz (vgl. Text). Regesten: W. Mummenhoff (Bearb.): RRA II Nr. 697 E. Quadflieg: Regesten, in: EHV 28 (1956) S. 75, Nr. 6 (Jülicher Version) und 7 (Monschau-Valken­ burger Version).

In Goedes namen, Amen. Dit is dat erflich oeverdrach ind eyndrechticheit, der wir, Diderich, herre van Monyoye ind van Valkenburgh, vor uns ind vor unse erven oeverdraghen ind eyndrechtich worden sin mit dem hoghen, edelen vursten, heren Wilhem, van der Goedes genoeden marcgreve van Gulche, ind mit sinen erven van unser beider waltrechte also, als dat hyer na beschreven volghet. Ind is ze wissen, dat 1 In der rheinischen Literatur mit der Signatur „G. K. 3474“ zitiert.

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vrunt ind raet des voerghenanten marcgreven, mit namen her Herman, der dechghen van Unser Vrowen van Ayghen, her Gerart van Endelstorp, herre van Griepenchoeven, her Adaem van Ederen, droyssit van Gulche, her Winant van Hencbach, canonich zo Unser Vrauwen zo Ayghen ind Harper Mule, ind van unses vorgenanten heren weghen van Monyoye ind van Valkenborgh her Johan van Valkenborgh, here van Burne, unse leive oem, her Godeschalc, der dechghen van Unser Vrowen zo Tricht, jnd her Frepont, ridder, droyssit van Monyoye, dese voergenanten oeverdrach ind erflich eyndrechticheit oevermids lerunghe unser beyder waltvurster zo voerens usghedraghen sin ind becleert haen, ind dat dye selve vurster up eren eyt voer unser beider recht geoerdeelt inde gewiset haen an dem heister up der stat, da si zo rechte unser beyder waltrecht wisen soelen. [1] Zo dem irsten moele wisent die voerster, dat der herre van Monyoye des eyn herre is, dat he den walt up ind zoe doen mach zoe sinen willen, beheltnisse des marcgreven rechtz van Gůlche, um einen penninch, de den heren van Monyoye gelich dunct zo sinen wille; ind der marcgreve mach den penninch vermeerren, of he den man vint, de meer daer umme geven wille, sowanne he den man brenct. Ind dye selve man sal den here van Monyoye des hoves recht doen gelich des hoves manne, ind sowat geltz dat dan af coemet, des sal der here van Monyoye haven zween peninch ind der marcgreve eynen. Jnd der marcgreve van Gulche is sines rechtz ind sinre heerlicheide ind sins dirdeils, so wei dat he na geschreven steyt, also wael ein herre als der here van Monyoye sins rechts ind sinre heerlicheit. [2] Jtem, sowat geldz, dat vellit van wroeghen, van werschaf of van penden, dat van uzer luden vellit, dat sal der vorstmeyster leveren in den hof, ind so wat geldz van den hoves manne vellit van werschaf, van wroeghen ind van penden, dat sal der droessit van Monyoye brenghen bi dat ander gelt, dat eme der vorstmeister levert van uzer lůden; ind van alle desem gelde sal der here van Monyoye zween penninch nemen ind der marcgreve eynen. Wert oych sachghe, dat der uzerman sin gelt neit enbetzaelde, als he schuldich were zedoene, dan af sal der vorstmeister genoech doen mit gelde of mit dem manne. Wa des neit engescheghe, des mach sich der here van Monyoye halden an des marcgreven gulde, die da geleghen is, wentz eme genoech gescheghe. Wert oych sachghe, dat den marcgreven neit genoech engescheghe van eyngher brůchghen, die eme zoebehoerde van den hove, da mach der vorstmeister riden mit einen wizen geschelden stave in den hof an dei [!] neeste pende 2 ind nemen dye ind halden si also langhe, wentz dem marcgreven genoych gescheghe. Willit oych yeman die pende borghen, die sal he eme borghen, ind enwoelde si neiman borghen, so mach he die pende driven ind vůren, war he wilt also langhe, wentz eme 2 Vgl. den volkssprachigen Nachtrag im lateinischen Weistum 1306 – 1336.

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104 | Quellentexte genoech geschiede. Wert ouch sachghe, dat yeman die pende werde, so mach der vorstmeister mit alsulgher macht comen, dat he die pende mit em vure ind sonder yemans zorn of wedersproyche. [3] Jtem, als eyn echgher is up des righes walde, so solen die heren van Monyoye ind van Gulche ere breive senden ind doen kůnt, dat des richghes walt geraycht si gyeme lande, ind geven allen den genen brieve ind geleide, dyes gesinnen ind die ere verghen up des righes walt brenghen. Inde solen die lude inde verchghen tol vri ind wegelds up ind ave gaen. Ind ensal neman e up den walt varen mit verghenen dan up Sente Remeys daghe [Oktober 1] ind neman langher dar up bliven dan up Sente Andries daghe [November 30]. Ind vůre yeman e up of bleve langher dar up, de were up sine boeze, als der vůrster wisen soelde. Ind wanne die verghen up den walt sint, so sal ein eygelich vůrster in sinre hoeden bewaren, dat neman daer af envare, hey insi geschreven. Ind so wanne die heren des ze roede werden, dat si die verghen scriven willen, so sal eyn yegelich vurster comen in den hof ind brenghen die sweinre, die in sinre hoeden sint, voer den droyssit van Monyoye ind den rentmeister ind den vorstmeister des marcgreven van Gulche; ind da sal men vroeghen eynen yegelichen sweinre, wie vele verghen dat he have. Ind die he saghet, die sal men da beschriven van beide der heren weghen. Ind wert saghe, dat men den ghenen neit geleuven enwelde, dat si sechten, so moechten die heren achterwert varen mit den vorsteren ind zellen die verchghen; ind vinden si dan me verghen, dan en gesacht is, die sint der heren: der is zwey des heren van Monyoye ind eyn des marcgreven van Gůlche. Ind als die verghen geschreven sint, so sal der vorstmeister genoych doen van den uzer luden ind der droyssit van Monyoye van des hoves luden. Ind wert ouch sayghe, dat enyghe bruchghe he ane were, dat sal der ander, dem die bruchghe is gescheit, sich ercoveren mit der gulden ind mit den penden, alst he voer geschreven steyt. Ind dat gelt, dat van verghenen vellit zo dechtum, dat sal men lieveren up dat hůs zo Monyoye, ind als allit bezaelt is, so sal dar comen dye rentmeyster des marcgreven van Gulche of sin boede, den he dar sendet; da sal der here van Monyoye zween penninghe af nemen ind dem marcgreuen van Gůlche eynen geven of hantreycghen van sime rechte. Ind also solen sy den dechtum deylen. Jnd wert sayghe, dat der uzer man sinen dechtum neit en bezaelde up Sente Andries dach, so were he up sine boeze; ind dat soelde der vorstmeister richten. Ind enbezaelde der hoves man sinen dechtum neit up Sente Thomays dach [Dezember 21], so is he oych up sine boze; dae moys der droyssit van Monyoye genoych af doen. Des vursters verghen, dat sal up den walt gaen um eynen virlinch, ia dat sine is ind dat he gezoghen haet of dat he gilt zo sinre noytort. Des hoves mannis verghen van Comze sal up den walt gaen um eynen hellinch, dat sine is ind dat he gezoghen haet of vergoelden zo sinre noytort. Des uzer mannis verghen, die soelen up den walt gaen, so wie der here van Monyoye des ze raede wirt. Dat he setzit, dat sal der vorstmeyster hoeren ind da bi syn. Oych ist zo verstoene, dat die

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verghen van Nydecghen van der stat tusghen Calle ind die Rure solen gaen sunder dechtum, die si in dye stat gezoghen haent of die si gelden zo erre noytort. Ind ginghen si voert up die ander welde, so weren si up eren dechtum. Ind wanne die verghen van Nidecghen ave gaen, so soelen die vurster mede zo Nidecghen varen ind soelen besien, of si zo Nidecghen gehoeren. Die dar neit engehoeren, die soelen dechtum bezalen. [4] Jtem, so is des hoves mannes recht, dat he up der gemeyneden mach howen, wat he wilt, ind zo mayrd vůren ind den stoc uzer der erden graven, um dat he de bas sinen gerechten herre dyenen moeghe. [5] Jtem hat der hoves man recht in den vorst, dat he sinen bu howen mach, den he up des hoves guede setzet of vuret. He haet oych van recht alle iaer zween beume, eynen eyghenen ind eynen boeghenen. Ind envint he des eyghenen neyt, so mach he zween boeghenen howen, da he sinen bu mede behalde. Vortme doefholz ind lighende holtz mach der hoves man haelen ind vůren zo sinre bernuncghen ind wa he wilt. [6] Jtem ensal neiman up den walt driven of varen, weyde, noch wasser, noch walt ze nutzen, he enhoere in den hof of he enwervet an den heren vurghenant. [7] Jtem, so sal der marcgreve van Gulche up eyn eynoghich wiz pert sitzen, dat sal haven eynen stocken saedel ind eynen lynden zoem, ind he sal haeven zween hayndornen sporen ind eynen wizen staf ind sal riden, van da die Rure springhet, wentz us da si in die Maese vellet also verre, als he mit einen henxts riden mach ind voert mit einre gelayen schiesen mach, ind sal al onrecht pele ind were af doen ind brechghen, um dat dye visghe eren vrien ganc haven moeghen; ind sal van yeghelichen paele einen guldenen penninch zo besserien haen: dat soelen si deylen, alst voer geschreven steyt. Ind als der marcgreve alsus ridet, so sal he riden mit sinen haviken ind winden ind zween vrien vůrsteren van Comze.3 Ind weyrt sayghe, dat hem dat riden bewert wurd ind wederstant vunde, dat he des neit doen in moechte mit sinre macht, so sal der here van Monyoye ze richt mit em riden mit al sinre macht. Ind enmoeghen si dan des neit doen mit erre beider macht, so sal en helpen ein busscop 3 Die Edition von J. Grimm (Weisthümer II S. 775), der eine Vorlage nach der Jülicher

Ausfertigung zugrunde gelegen hat, druckt van Guylch.Der Wortlaut der Jülicher Ausfertigung lässt sich nach Lage der Überlieferung nicht sicher rekonstruieren. Von den beiden Abschriften b und c, die wahrscheinlich auf die verlorene Handschrift Rep. u. Hs.2 (s. o.) zurückgehen, überliefert b ind zweyn vorsteren van Cůmze mit der Randnotiz Guligh von anderer Hand, c dagegen zween vry forstern vonn Guylich. Die Reichensteiner Abschrift d und der Druck von W. Ritz, beide nach der Jülicher Ausfertigung, deren Vorlage aber nicht sicher zu eruieren ist, nennen beide Konzen. Nach der vereinbarten Rechtslage muss Konzen genannt werden.

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106 | Quellentexte van Coyllen mit al sinre macht. Ind en moeghens dye drie danne niet doen, so sal en helpen ein paellantz greve mit al sinre macht. [8] Jtem saghet der vorster, dat em nie gevroeghet enwurde um die Linthelde noch um den Můchghelbergh, inde dat he dar oever nie ze wisen enhaet noch enwise, dan dat der marcgreve behalde, alst sine alderen behalden haent. [9] Jtem, van Hetsinghen saent die vurster, dat id up des hoves guede lighe, mer engeynen here van Monyoye en saeghen si nie gewinnen deinst noch orber daer af, mer wie der marcgreve van Gulche ind sine alderen dat heer bracht haen, dat laessen si also ind si enwissens niet. [10] Jtem, wert sayghe, dat der walt verhowen ind verquist wurde, dat sal der here van Monyoye den marcgreven eysghen, ind der marcgreve den vorstmeyster, ind der vorstmeyster vort den vursteren, in der hoeden, dat dat gescheit is. Moeghen die vorstere dat bewisen, we den broych gedaen hedde, da mede sin si quiet. Ind en mochten si des neit bewisen, so soelen die vůrster oever sich selve wisen, wat boezen si daer umme liden soelen. [11] Jtem, were yeman, de den here van Monyoye veronrecht of ondervede binnen dem geleide van dem walde, dat sal der here van Monyoye claghen den marcgreven, ind der marcgreve sal em dat richten na sinre mach. Ind en mach he des niet doen, so sal en helpen der here van Monyoye mit al sinre mach, ind voert der busscoph van Coyllin ind der paellants greve, als hie voer geschreven is. [12] Jtem sal dat hues van Nidecghen haeven tusghen Calle ind die Rure zween koelre, die alle weghe koelen beernen up dat hues. Voert sal der marcgreve al da neemen al sin behoef. [13] Jtem, die stat van Nidecghen sal tusghen Calle ind dye Růre haven al er bedorf gelich des hoves manne. [14] Jtem, dat hues van Hencbach, dat sal berninghe haven, als der marcgreve ind die marcgrevinne da woenent, tusghen Calle ind die Rure. [15] Jtem sal dat hues van Hencbach vier erfvisgher haeven; die soelen coemen in den hof zo Comze ind soelen sich da laessen kennen den vůrsteren; ind soelen visghen van Hencbach an Vroenwoeghen; ind soelen van Vroenwoeghen visghen, went si dat hues van Monyoye sient. Da soelen si us goen ind up dat hues mit eren visghen; ind soelen da eren corf schudden. Da sal men ein so goetlich doen, dat si dat gerne doen.

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[16] Jtem, so en sal neman up des righes walde ze heghe iaghen noch mit streuppen noch mit penden dan die heren van Monyoye ind van Gůlche, die soelen iaghen, als si her geiaghet haen. [17] Jtem, so en mach neman die vůrster maenen noch mit en dinghen dan der vorstmeister, daer eyn droyssit van Monyoye bi si; ind der vorstmeister enmach neit dinghen, der droyssit van Monyoye en sitze da bi. Ind so wanne der droyssit van Monyoye ghet hedde ze dinghen, dat van den walde rurede of binnen dem geleide van den walde of da der vůrster oever zewisen hedde, dat sal he eme den vorstmeister heysen bedinghen, e he ghet anders dinghe, ind dat sal he em doen. Ind also langhe, als der hof ghet zedinghen haet, so sal men em dinghen, ind daer na alre neest sal men dinghen des marcgreven recht al so langhe, als he des bedarf. [18] Jtem, of der hof zedinghen hedde, so sal der droyssit van Monyoye entbeiden den vorstmeyster mit zween vůrsteren, dat he come in den hof zo Semenroede ind dinghe daer mit den vorsteren. Ind encoemt der vorstmeister niet, so sal men drie vierzeinacht ontbieden ind drie daghe daer zo, ind encoemt he dan neit, so sal men des marcgreven gulde halden, wentz he gedinghet haet. Ind were dat sachghe, dat der droyssit van Monyoye oych den vorstmeister voer gynghe ind niet enweulde comen, als men dinghede, so sal men den droyssit beboeden, als men den vorstmeister haet beboedet. Ind encoemt he dan neit, so sal der vorstmeister penden, als hye voergeschreven steit. [19] Jtem, so wat in dem walde, in dem wasser of binnen dem geleyde van dem walde, da die heren van Monyoye inde van Gůlche oer recht ind zinse ind zeynde ind schetzinghe zesamen haent, geviel of geschiede, dat van dem walde ind van dem geleyde van dem walde dae heer queme, dat sal der vorstmeister bedinghen mit nuenziene vůrsteren oever mits den droyssit ind sal dat richten, als der vůrster wiset. Wert oych sayghe, dat sich enich ander pluderate of enighe stucken, da der vorster niet oever enhedde ze wisen, geschiede, dat mach der droyssit van Monyoye richten mit sinen scheffenen. [20] Jtem, so wat gelts, dat coemt van dem walde, van wasser, van schetzinghe of van upcoeme, dat binnen dem geleyde geleghen is van dem walde ind da der vorster oever zewisen haet, des syn zween penninghe des heren van Monyoye ind ein des marcgreven van Gulche. [21] Jtem, so en mach neman penden up des richghes walde dan der vorstmeister ind die vůrstere.

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108 | Quellentexte [22] Jtem, so enmach der here van Monyoye engeynrekunne holtz geven bůssen den marcgreven van Gulche, noch der marcgreve bussen den here van Monyoye. [23] Jtem sal der here van Monyoye, of wilt he yeman erven, des enmach he neit doen dan mit beheltnisse rechts des marcgreven van Gulche ind oevermids den vorstmeister, ind des enmach der marcgreve niet versaghen. [24] Jtem van den vorsteren, die levert der here van Monyoye dem marcgreven, ind der marcgreve, de vriet si ind sal si vrie halden, als der vůrster dat wiset. [25] Jtem, so wanne dat der here van Monyoye enighe schetzinghe setzen wilt in den dorperen, die binnen dem geleide van dem walde geleghen sin, dabi salmen eysghen den vorstmeister, als men dat setzet; ind sal da bi warden des marcgreven rechts. Jnd van den hove van Semenroede saghen die vůrster, dat si nie in gesaeghen, dat yeman geschat wurde, de in dem hove wonde. Si enworden oych nie daer umme gemaent, dan dat men dat laesse staen, alst her gestanden haet, dat raeden si. [26] Jtem saent die vůrstere, dat si haent geseyn, dat der marcgreve van Gůlche sine zeinde geleent haet up des hoves guede ind oych up sines selves guede. Also mach he noch doen. [27] Jtem, die verghen van Monyoye uzer dem daele ensoelen engheynen dechtum gelden. [28] Jtem, des marcgreven vie, dat sine is ind niemans anders sunder argelist, dat sal vrie in den walt ind in die weyde gaen ind daer zo dat vie van des marcgreven hoven, dat in sinen hoven gehoerende is, dye dem walde also geleghen sin, dat it reyken moeghe des morgens in den walt ind des oevents weder heym, dat is ze wissen dye hove van Drienbornen, van Bremendaele, van Hoellennich, van Vriesenroede, van Wenneweghe, van Haen, van Oeverhaen. Ain dat vůrgenante vie in sal neit in dye gemaete gaen; oych ensal men die gemaeten niet wider begrifen, dan si voermaels geweest haen. Wurde der hoeve enich mit brande of andersintz nedervellich, dye ander, dye gebuwet wurd, sal mit sinen vie in dem selven rechte staen. [29] Jtem, so haent beyde, dye heren van Monyoye ind van Gulche, erfpechte ind zinse ind gulde, dye soelen si halden beyde, wey si die besessen haent ind in al den voerwarden, alse hye voergeschreven is. [30] Jtem, des abts recht van Moenster, dat soelem [!] em die vůrster wisen, als si schuldich sint ze doene.

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Umme vaste, ewighe stedicheit deser voergeschrevener dinghe haen wir, Diderich, here ze Monyoye ind ze Valkenborgh voerghenant, voer uns ind voer unse erven unse waer yngesegel an desen brief gehanghen. Ind haen voert gebeden heren Johanne van Valkenborgh, unsen lieven oeme, here van Burne, heren Johanne van Valkenborgh, unsen lieven broeder, here zo Bodekenbach, ind heren Arnold, here van Steyne, unsen lieven maech ind manne, rittere, dat si desen brief mit uns geseghelt haen als orkunde ind gezuich der waerheide. Inde wir, Johan van Valkenborgh, here van Burne, Johan van Valkenborgh, here zo Boedekenbach, jnde Arnolt, here van Steyne, voergenant, bekennen, dat wir da oever ind ane geweest haen, da dis intieghenwordighen brieves in al der voerwarden, die dese brief inne begriffen haet, oeverdraghen wert, ind haen des alse gezuich ind waer urkunde alles, des in desen brieve steit, umme bede wille des vůrgenanten heren van Valkenborgh unse ingeseghel mit dem sime an desen brief gehanghen, de gemacht ind gegeven is up Sente Thomais dach, des heiligen apostoels, in den iaeren na unses herren gebůrde, do men schreef dusent driehondert iaer ind dar na in den zwey inde virtzichsteme iaere.

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110 | Quellentexte

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[1367 – 1386] – Grenzbeschreibung zwischen dem Territorium der Stadt Aachen im Bereich des Preuswaldes und der Hochbank Walhorn des Herzogtums Limburg, bei der streckenweise an der Weser die Grenze zum Land Monschau berührt wird. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, fol. 238v – 239v (Lagerbuch des Amtes Monschau, Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission. Abschrift von 1649 Februar 12 aus einer beglaubigten älteren Kopie aus einem nicht näher spezifizierten Amtsbuch unter dem Titel Scheidung deß busches zwischen denen von Ach unnd deme hertzogen zu Limburg etc., verhochdeutscht aus einer Vorlage in ripuarisch-­Kölner Schreibsprache. Die Buchstaben und sind weitgehend nicht unterscheidbar). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 31r – 32v (Lagerbuch des Amtes Monschau, Reinschrift vom Sommer 1649). c – Archives de l’Etat à Liège, Fonds du duché de Limbourg. Liasse 1042, Nr. 5 (Abschrift [vermutlich 1744] aus einer mehrfach brabantisch überarbeiteten, ursprünglich ripuarischen Vorlage [nach L. Wintgens (Hg.): Weistümer, S. 292.]) d – StaAC, Urk. A I 69 (Urkunde 1423 Oktober 19, in der König Sigmund die Grenzen des Aachener Reiches gegenüber Limburg bestimmt. Der Urkunde muss eine Schriftquelle aus dem Umfeld von a/b und c vorangehen. Abbildung bei L. Wintgens (Hg.): Weistümer, S. 294.) Die Datierung ergibt sich aus der Nennung des Johan van Grunßfeld, Burggrafen von Limburg, der zwischen 1367 und 1386 bezeugt ist. Das in der Literatur zum Text auch genannte Datum 1391 (s. L. Wintgens (Hg.): Weistümer, Nr. 60) gehört zum Protokoll einer Verhandlung des Walhorner Schöffengerichts von 1391 April 18, das im o. g. Amtsbuch offenbar auf die Grenzbeschreibung folgte und in den Überlieferungsträgern a – c zusammen mit dieser wiedergegeben ist. Beide Texte gehören aber nicht ursprünglich zusammen. Drucke: 1. H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S. 117 – 120 nach a mit Lesefehlern; das Gerichtsprotokoll 1391 ist deutlich als Teil II. abgesetzt. 2. B. Willems, in: OBCh 1 (1948) S. 216 – 217 (Grenzbeschreibung) und OBCh 2 (1949) S.189 – 190 (Gerichtsprotokoll) nach H. Pauly, mit Korrekturen. 3. W. Kaemmerer: Aachener Quellentexte, S. 252 – 253 nach B. Willems, OBCh 1 (1948). 4. L. Wintgens (Hg.): Weistümer, Nr. 60, S. 291 – 297 nach c; behandelt gemäß seinem Regest Grenzbeschreibung und Gerichtsprotokoll als einen zusammengehörigen Text. 5. W. Berens: Territoriale Entwicklung und Grenzbildung im belgisch-­deutschen Grenzraum, S. 173 – 174 nach c. 6. W. Kaemmerer: Aachener Quellentexte, Kap. IV Nr. 12, S. 250 – 251 nach d. Wiedergabe nach a. Literatur mit instruktiver Karte: D.  Kottmann: Grenzumschreibungen im Aachener Westen im 14. und 15.  Jahrhundert, in: ZAGV  117/118 (2015/2016) S. 105 – 119.

Quellentexte |

/238v/ Dieß ist die scheidunge unnd reinungen der gemeinden von Aich eines theils und deß hertzogen wald von Braband ander 1 theilß gleicher weiß, die von alters gebraucht, gehalten und gefunden worden ist. Zum ersten zu Newdorp an die Ytter; unnd vortgaende biß an die Anwye 2; unndt van dann gaende 3 an Pyllerdts Vynne 4; unnd gehet vort von Pyllardts Vynne up eydt reynungen, die herr Mattelien van Eynoten dede in der zeit, dat hy burggraff zu Limburg waß, welche reinsteine noch heut des tages da staendt unnd gaent biß an die scharpe eich, welche scharpe eiche ein ehrsame radt van Aich und herr Johan van Grunßfelt, zur zeit ein burggrave von Lymburg, zusamen wahren, dieselbe zeichende unnd die reinsteine, als da dargesetzt worden 5, welche noch bey der scharper eiche liegen; und gehet vort von dae ahn Rhebartsborn; und gehet vort van dan ahn Clapenbach up, biß da sie in die Wiesel felt; und van Clappenbach up biß over Plateymont 6 langs die Rode Hage up biß up den padt, der von Monioie zu Eupen gaedt; und van demselven paedt zu Monioie vort biß up die sype, welche die Eschbach genent ist – und ist allein scheidunge tuschen Monjoier landt unnd die gemeinde van Aich; unnd vort an die Eschbach nider und alle die Steijnbach in die Wesel felt; unnd alle die Wiesel auß biß zu nider 7 Kendefelt; von Peter Kendefelt vort biß an Clumann Reyershardt; van dann ahn den Allmechtigen Stock up Munster Vynne, welche ein scheidunge ist des Munsterlandts unnd der gemeinden van Ach; von dan vort biß uff die Inde; und alle die Inde nider biß an die straß gaende under den berg, welcher Valckenbergh heischt; unnd alle die straß auß biß an der Abentheurenn biß an denn genalden stein 8; unnd fort gaende an die Loebuick, da auch ein genalden stein ligt; vann dan 1 Verbessert aus: eines. 2 Auch Lesunng Auwye möglich. Überlieferung c hat Cantrijen, von L. Wintgens als Ver-

schreibung gewertet. Dagegen schlägt W. Berens (Territoriale Entwicklung, S. 174) wegen des dort gelegenen Katharinenbuschs, der der Ketteniser Katharinenkirche gehörte, Anschluss an Kathrein vor. 3 gaende zweimal im Text hintereinander. 4 Lesung H. Pauly: rynne. 5 Handschrift: werden ? 6 Auch Lesung -mant möglich. 7 Oder Lesung under ? 8 Die Handschrift hat in falscher Verhochdeutschung gefalten. Vgl. L. Wintgens (S. 293) zur Stelle: Wintgens unterstellt W. Kaemmerer (S. 251) und dessen Wiedergabe genalden der Urkundenstelle einen Irrtum und Fehllesung, da eindeutig zweimal der Buchstabe (in der Funktion ) statt zu erkennen sei. (Vgl. die Abbildung der Urkunde bei Wintgens S. 294.) Trotz der tatsächlichen paläographischen Eindeutigkeit hat K ­ aemmerer aber die richtige Lesung in der Sache. Die Verwechslung der Buchstaben und der Vorlage ist schon dem Urkundenschreiber unterlaufen. Es handelt sich um die bekannten Grenzmarkierungen durch „genagelte Steine“, die laut

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112 | Quellentexte vort auf den schorenstein 9 von dem hoff zu Hepscheit; unnd vort gaende auff herren Schellartz hoff; van dannen vort uff die Driescheit van Bortscheiderbusch; item van Bortscheider Busch durch die Rheinardtß Keel jns loch van Gemenicher Bach; unnd alle die bach nider biß zur Roderburg; unnd van der Roderburg biß jn die Goele; und dannen /239r/ alle die Goele auf biß zu Moreßnoit; und vort alle die Goel auff biß durch Kelmiß; unnd van Kelmeß vort under die brugge van Herckenraede; unnd fort die Goel auffwartz biß an die Roderstraßen; unndt vonn dan an den Goelenborn, dahe die Goell springt; unnd van denn Goelenborn biß wider auff die Raederstraßen; und vort alle die straß langs durch den Kalckoffend und durch den Bickelstein vort durch biß zu den Radern jn die bach zu Newdorp. Die Namenschreibungen der Königsurkunde von 1423 weisen insgesamt weniger Störungen auf als die späten Abschriften. Sie werden zusätzlich zum Vergleich in der Reihenfolge des Vorkommens mitgeteilt.10

Nuwedorp /die Jter /die Auwye /Pillartzvenne /die Scherpeeych /Rebartzborn / Clappenbach /die Wesel /Plattemont /die Rundehage /Monyoe /Eupen /die Eyschbach / die Steynbach /Peterkindefelt /Clomenreyrs hart /an den Almechtigenstock uff Munstervenne /die Inde /an die straße, die geet under den berch, der heist Valkenberg, die straße uß biß an der Euenturen an den genalden steyn / biß an den Loebuych /an den Daesberg an den Obernsteyne / uff den schorensteyn in dem hove zu Hepscheit / uff hern Schelartzhoff /uff die Driescheit von Bortschiersbusch / durch die Reynaltzkele / das loch von Gymenich / in Gymmenigerbach /biß zu Roderborch /in die Goele / biß zu Mormesneyt /durch Kelmys /die brugge von Hergenroide /biß an die Roiderstaße /biß an den Goeleborn / durch den kalckoyven und durch den Bickelsteyn / bis zen Roidern

dem Monschauer Landrecht von 1516 und einer Amtserkundigung von 1549 in diesem Vennbereich zu finden sein sollten. Die Entdeckung eines weiteren Steins dieser Art im Süden des Bezirks gegen Bütgenbach spricht dafür, diese Art der Grenzmarkierung mit dem frühen Wirken der Limburger in Verbindung zu bringen. Vgl. dazu E. Neuß: Zur Datierung des „genagelten Steins“ am Wolfsbach, in: ZVS 38 (2002) S. 47 – 49. 9 Handschrift: schonenstein. 10 Erläuterungen zu den Stellenbezeichnungen finden sich bei W. Kaemmerer, Aachener Quellentexte, S. 252 f.

Quellentexte |

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1376 Januar 8 – Älteres Weistum der Förster des Forsthofes Konzen auf dem Reichswald über die drei Festmähler (conreit), die der Abt von Kornelimünster ihnen zu geben verpflichtet ist, verbunden mit Weisung der Rechte des Abtes auf dem Reichswald. Überlieferung: Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Ms. Boruss. fol. 749, fol.100r/v. (Die von E. Pauls: Ein Festmahl zu Cornelimünster, in: ZAGV 1 1879, S. 237 gemachten Angaben zum Überlieferungsträger als Kopialbuch der abteilichen Kanzlei dürfte für die ältere Version des Weistums schwerlich zutreffen. Das teilweise beschädigte, restaurierte und ursprünglich mehrfach gefaltete Einzelblatt ist als fol. 100 (Schlussblatt) mit anderen Faszikeln von Weistumskopien in die Handschrift eingefügt worden (Bibliothekseinband? Vgl. die Signatur Ms. Boruss. fol. 860, die zu einem Codex vereinigte Einzelstücke aus dem Nachlass von Ch. Quix enthält). Infolgedessen ist nicht zweifelsfrei zu entscheiden, ob und evtl. wie der lateinische Schlusspassus, der am Blattende ohne Verbindung zum deutschen Text mit Datum und Namensnennungen (wohl Zeugen) steht, zum deutschen Weistum gehört). Druck: J. Grimm (Hg.): Weisthümer, IV, S. 789 – 791.

As dy vorster van Monwoygen urren conreyt willen hayn, so hayt myn here vorsc. III martdaghe, ind dat sulen syj ghebeyden myt zcwey vorsteren of [mit zcwey sc] effen,1 ind wanneir myn here den conreyt sal doyn van den vorsteren, der sulen syjn XIX ind II sceffen, ind dy II sceffen sulen besyjn, of dat vode[r goit sy, d]at men heyn geyt. Ten irsten sal men urren hunden zů essen gheven sat an den steyne borne ind broyt, ind dar na sal men dy vorstere samen st[… ey]n 2 tafel ind dy sceffen, ind dy vorster sulen mit eyn brengen eynen ridder ind eynen droysseit 3 van Monwogen, mit eynen havicken, ind [als die] vorstere ghesessen syjin, so sal myn here komen mit eyner wyesser roden ind mit visschen ind sal dy vissche rurren ind sal saghen: „he […]4 dyt syn ur vissche“. Ind [dy]5 vissche sulen leyven in eynen becken, ind so wysen dy sceffen dey vissche dem koche. 1 Konjekturen zu Textverlusten an den Zeilenenden bzw. Anfängen, orientiert am Wortlaut

der jüngeren Version, stehen in eckigen Klammern.

2 Jüngere Version: sal man die voerster ind scheffenn zosamen setzen an eyne taeffel. 3 Zusatz der späteren Hand mittels Verweiszeichen am oberen Rand: et capellanum et

forestarium.

4 Jüngere Version: Ir heren, dit synt … 5 Fehlt in der Handschrift.

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114 | Quellentexte Ten irsten sal men [en geven vo]r ur taeffel urre zcweyn eynen quart pot wyens ind manlich eyne erden krusen, ind dy wyen pot sal wesen van zteynen [ind mallich sa] l vur sich haven eyne ghescelde rode, op dat sy sich der honde erweren. Dat eirste ghericht rentvleys mit den knofloych II [vengher] breyt boven dy scottel; dat ander ghericht moys inde dy vissche daer by, dy sij ghesyen hayn in den becken; dat dirdde gherich[t …] swynen vleys mit den moster, III vengher breyt boven dy scottel; dat vuerde ghericht wiltbreyt ghepeffert in holtze weisen [scottelen}; dit V. ghericht honre ind harst, ind boven dy scottel; dat VI. kese ind beren, dat VII. eyn wyes dyslagen ind urre II ey[nen] weysen becher 6 ind eyn veirdel van eyner vansen, ind ur krůsen van wyne sal men allet vol halden. Wert sach, dat men des nyet [en] dede, so were myn here op V marck. Van den irsten ghericht as van den rentvleyssche sal myn here syne zcughelinghe haven gayn […]7ryessche walde sunder deichten. Vort sal he op des richs walde meyn heu mit XII man XIIII daghe, VIII daghe vor der kermiss[…] VIII daghe daer na. Vort vor dy vissche in den anderen ghericht mach myn here 8 halden II visscher in des richs walde, den eynen mit gehen[aden], den anderen mit recht. Vort sal myn here hayn II zedeler op den walde, den eynen mit recht, den andern mit ghenaden. Vort sal myn here [haven II] geger 9 mit halse ind horne, den eynen mit recht, den ander mit ghenaden. Vort sal he haven II visscher in der Roren, ind as dy vissch(er) Moynyougen syin, so sulen sijy urre vissche op dat hůys draghen, ind dan sal men den visscheren gheven als vele, dat syj eyne nacht ghenoech z[o essen] haven. Vort sal der droysset lonen eynen snaitbecke, ind den sal myn here der abt brengen; ind der snaitbeck in mach nyet misdoyn. Vort sulen dy geger [senden] eynen hertze mit hoyt ind mit hornen in den houf the Yteren, ind daer sal men den gegeren brengen wyn ind soppen ind vleys ind kese. Ind 6 Verweiszeichen und späterer Zusatz am oberen Rand: plenum medone. 7 Jüngere Version: up des richs walde. 8 Fehlt in der Handschrift. 9 ‚Jäger‘.

Quellentexte |

den meyster gegeren sal men ure metze besyen; yst sache, dat syj niet wael ghereymt in syin, so sal men yn reymen daer in gheven.10 Item myn here sa[l] haven II vurvorster, die sol syn eyrs rechts, und solen den walt huden in tůschen den marte und walde des richs, und die solen bereyden die stelle und [kri]bben, as die vorster oren conreit havent. Und die vorster solen liveren ore pert und swert, dat sij it bewairen, und wa des eyt verloren vurde, dat mosen sij en verrich[gten.] Und in deme stalle solen geyne pert staen, dan des dross pert, des vorstmeysters, der scheffen und der vorster. Item myn here sal doen zwene conreyde, eynen as dat hirtz alre magerste is, den anderen as it alre vetzte is, sunder den conreit up der Acht. Da solen sij oegh sunderlingen recht van wisen, eynen conreit mit rechte, den andern mit genaden […]11 … dat myn here weder haven sal zů deme eyrsten […]12 wisent die vorster myme heren, dat hie is eyn anerve [und] eyn waltseysse und eyn vůrste up des richs walde. Item ist sach, dat myn here den hirtz wilt haven, so sal hie senden [sy]ne vur vorster zo Monyauwe an den heren of an den hof XIIII dage vur sent Cornelis dage [Sept. 16]. Und dan sal der [vor]stmeister vort schicken an den oversten ieger des heren van Guilche, und solen sich des verdragen under eyn. So wa […]t sij den hirtz willen iagen, und so solen zwene vorster da bij komen mit zweyn hunden; und die sal der ieger und [de]r vorstmeyster setzen zů warden up die stede, da si is noit hant. Und den hertz solen sii brengen zů Itheren in den [ho]f ganz und zů male sunder alleyne der hunde pas XIIII nacht vur sent Cornelis dage of XIIII nacht dar na un[be]vangen. Item, were it sache, dat die ieger of ere knechte, die en zů behoren, eynche, eyn of me, syn metze, sin horn of sin wintseyl verlore in den walde in bynnen der iait,13 da sal myn here en alwege eyn nuwet vur geven. Vort so sal [myn]s heren rintwey zů Itheren in deme hove, dat dar zů gehurt, gaen weyden up des richs walde mit der sunnen us und [mit] der sunnen weder in.

10 Das Folgende ist von einer zweiten Hand mit breiterer Feder, in blasserer Tinte und mit

anderen Schreibformen (z. B. und für ind usw.) eingetragen.

11 Lücke im Papier. 12 Ausgebleichte Stelle. 13 Zwischen den Zeilen in winziger Schrift: aen argelist.

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116 | Quellentexte Vort so solen oegh die verken in deme vurs. hove gaen up des richs walt mit deme selven […] her. Wert sache, dat sij in deme walde benachten und vůr und vlamme up leysen gaen, so sal myn here der verken [X]II 14 verdechten. Item, myn here sal haven II vischer in der Rure, in der Callen, in der Inden, in der Vicht und II hůnre venger und II zideler; die solen sich al iair presenteyren deme hove, und ummer eynen mit recht und eynen mit genaden. De mit rechte mach misdoen, und de mit genaden in macht neyt misdaen, ummer as verre as des richs walt geyt. Item myn [her]e sal iagen in den walde III 15 XIIII nacht in den iare mit halse und mit horne und mit loeffenden hunden […]16

Brun (?) pastor, Weyins, Wrede, Cruchus, … steyn, Math. scabinus, Tit.17 scabinus, Joh. scabinus, Stralen (?), Susl… Datum et factum et sentencionatum per communes forestarios anno domini MCCCLXXVI die octaua mensis januarii, presentibus custode Jo. de Ecke canonico Aquensi custode, Jo. de Kandel custode ad sanctum Adelbertum Aquensem, Christianum Berwin miles …

14 Nach der jüngeren Version. 15 Die Stelle kann als Zahlzeichen III oder auch als in gelesen werden. Die rechtlich relevante

Frist von 14 Tagen bzw. Nächten ist auch in anderen Zusammenhängen belegt.

16 Textende; restliche Seite frei. In welchem genaueren Zusammenhang der folgende latei-

nische Text am unteren Seitenrand mit dem voranstehenden Weistum steht, geht aus dem Eintrag nicht eindeutig hervor. 17 Evtl. Til.

Quellentexte |

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1415 Juni 8 (jn den jaeren uns heren MCCCC jnd vunfftzijen des echten dages in dem braemaent), bezogen auf die Weisung beim Send in Konzen / [1478 Oktober 18 (anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo octavo … die vero solis decima octava mensis octobris) bezogen auf den Eintrag in die Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis] – Weistum des Sends der Christianität Zülpich, gehalten in der Mutterkirche zu Konzen unter der Leitung des Zülpicher Dechanten und im Beisein der Herren des Marienstifts Aachen; 1478 in die Dekanatsstatuten eingefügt unter Rückgriff auf eine noch frühere Aufzeichnung. Überlieferung: a – Historisches Archiv des Erzbistums Köln: AEK Dec. Tolp. A (Codex Boshammer), fol. 3r – 6v. b – Ehemaliges Dekanatsarchiv Münstereifel im Pfarrarchiv Flamersheim; in ein Pergamentblatt eingebundenes Heft (ca. 20 × 15 cm), ohne Signatur, fol. 7r – 11v aus den ersten Jahrzehnten bis Mitte 17. Jahrhundert, letzter Eintrag von 1628.1 c – LAV NRW R, Aachen Marienstift, Rep. u. Hs. 6, fol. 85/86r – 87v (= alt 161 – 164) Declaratio scabinorum synodalium in Comptzen. d – LAV NRW R, Jülich-­Berg II 226, fol. 117r – 119v (ehemals Erkundungsbuch Jülich-­Berg a. 1550, Altsignatur A 254a) Sendt wyßdomb Monjoie. e – LAV NRW R, Jülich-­Berg II 222, fol. 3r – 4r. Drucke: [ ] Katzfey: Geschichte von Münstereifel, II, S. 249 – 253 (wohl nach b). J. Grimm (Hg.): Weisthümer, VI, 1869, S. 701 – 705 (mit der lateinischen Einführung; nach Katzfey). W. Harless, in: AGNRh 7 (1869) S. 103 – 107 (nach c). [ ] Plönnis, in: Pastoralblatt [der Erzdiözese Köln] 24 (1890) S. 145 – 147, 169 – 171, 184 – 185 (nach b. Das volkssprachige Weistum ist in die lateinischen Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis eingefügt, die Plönnis in ihrer Gesamtheit abdruckt (vgl. Anm.). Weistum allein S. 170. Druck der lateinischen Statuta: P. Heusgen: Das Dekanat Zülpich, S. 392 – 398 nach [ ] Plönnis ohne die deutschen Teile, einschließlich Eidformel.). A. M. Koeniger (Hg.): Quellen zur Geschichte der Sendgerichte in Deutschland, Nr. 24 S. 55; kündigt den Druck an und notiert die Überlieferung, druckt tatsächlich aber allein das Konzener Kirchenweistum von 1553. Wiedergabe nach a.

1 Die Kennzeichnung der Flamersheimer Überlieferungsträger durch Plönnis (s. Drucke)

als „Codices“ ist übertrieben. Es handelt sich um zwei Hefte, jeweils in einem Pergamentumschlag, von denen das erste die Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis enthält, 1658 eingetragen von Pfr. Eberhard Boshammer, ohne die volkssprachigen Abschnitte. Das zweite enthält u. a. die Statuten des Landkapitels mit dem Weistum und den Eidesformeln. Die von Plönnis genannte Datierung in die Zeit des Pastors Ricke (1475 – 1495) gilt für den bestätigenden lateinischen Text, nicht für den Eintrag als solchen. Für ihre freundliche Hilfe zur Benutzung des Pfarrarchivs Flamersheim danke ich Herrn Dr. J. Oepen (AEK Köln) und Frau Klanke (Flamersheim).

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118 | Quellentexte Statutum septimum de iurisdictione decani et sinodo Coemtzen. Jtem, quia decanus consilij Tulpetensis electus et confirmatus semper fuit et est ex consuetudine legittima longeve praescripta, de cuius initio non est memoria, sententijs scabinorum sinodalium semper sinodaliter approbata, verus archidiaconus in terrulis 2 sive territorijs Coemptzen et Oestlynck habens plenariam jurisdictionem in singulis causis spiritualibus judex ecclesiasticus, et investire praesentatos ad ecclesias infra scriptas, in quibus eciam singulis annis habet iura sinodalia, solus corrigere excessus singulorum sinodaliter accusatorum jn Coemptzen, Malmadario 3, Amblavia, Bullyngen, Buytgenbach atque eorum capellis. Itaque primo et principaliter dum et quando praesidere debet in Coemptzen, /3v/ et ut archidiaconus introduci debet cum solempnitate ad hoc requesita, videlicet cum decenti numero strenuorum prudentum et honestorum virorum utriusque status iuxta contenta litterarum desuper confectarum ante tanta tempora, quod iam apparent littere senio corrose et scriptura caduca, quare vix legi poterant, et idcirco plane sunt ex eisdem alie copie conscripte, consuetudine et lege patrie roborate, iuxta planam sententiam scabinorum sinodalium jn Coemptzen jn hanc infra scriptam formam que sequitur, et est talis: /3v/ Wyr Lodwych, Johan Harpestill, Johan van Poystenbach, Phylip[u]s Haverneyt, Clais Heyten, Clais Starckmann jnd Thys Buschoff, gekoeren ind geswoeren seend scheffenn des hylgen seentz des gantzen lantz van Monnjoij in unser moder kyrchen zo Coemptz jn den jaeren uns heren MCCCC jnd vunfftzijen des echten dages in dem braemaent, bekennen wir vur uns ind unse gemeyne lant, wye unser bewysongen jnd des lantmans gemeynlichen van unsme lande van Monnjoij, dat erschenen ist der eyrwerdige herre, herre Johan Pyck, pastoir zo Burfenich, dechen des capittels van Tzulpgh, vollenkoemelich als hey billich soelde, jnd hait den hylgen seendt besessen, als eyn dechen van Tzulpgh billich doyn sall myt synen luden. Jn den eyrsten wijesten wir geswoeren seend scheffenn vurß. vur uns jnd der gemeynd lantmann myt uns sementlichen, dat eyn dechen van Tzulpgh sall ind mach den hylgen seend alle jaer eyns besytzen, so wanne dat hey wyll als ver, als der hylge send sees wechen gekundiget wyrt jn unser moeder kyrchen zo Coemptz. Jnd als dan sall eyn dechen vurß. komen des saterstage[s] nae myttage zo Coemptz, als recht is, 2 Lesung unsicher, doch ist das terreculis der Editionen fraglich (terricola ‚Erdbewoh-

ner‘, terricula, terriculum ‚Schreckmittel, Schreckbild‘ [K. E. Georges: Ausführliches lateinisch-­deutsches Handwörterbuch, II, Sp. 2765]). Gemeint ist vermutlich terrula, terrola F. ‚Grundbesitz, kleines Landstück‘, hier im Sinne von ‚das Ländchen Konzen‘ bzw. ‚Monschau‘ [J. F. Niermeyer †: Mediae latinitatis lexicon minus, S. 1025]. 3 So im Text; meist zu Malmundario konjiziert.

Quellentexte |

under uns heren geleyde jnd op cost der heren van Aych, als her nae geschreven /4r/ steyt. Dat wysen wyr sementlich, dat eyn dechen vurß. sall kummen myt manchem manne jnd myt me dan XXIIII perden jnd myt myn dan XXV perden. Jnd dat sullen syn XXIIII pert jnd eyn muyll. Jtem, eyn dechen myt syme cappellaen jnd myt sees pastoeren uyss syme capittell, myt eyme ritter jnd [eyns]4 rittergenoissen, myt eyme jeger myt tzwen wyssen wynden, myt eyme velkener myt synen vogelen jnd vogelhunden. Jnd so wat kunne lude, dat hey dan vort brenget, dae in is geyn belanck an, als ver als die vurß. zale voll is – neyt me noch myn. Jnd der muyll sall des dechens kamer- off waytsack dragen, nae geheysch ind uysswysongen alder gewoenden jnd herkomen uns lantz van Monnjoij. Jnd wyesen wir all sementlich, dat wyr vur uns jnd van allen unsen alderen jnd alle deme aldeme alden herkomen behalden hayn van deme hylligen konynck Karll, dat eyn dechen van Tzulpgh alle geystelich gericht jnd gebrech sall richten in unsme lande, jd sij van hilliger heymenliger truwen off eynich andar sach, die geystlich zo richten steyt, unsse landlude dae neyt forder umb zo wyessen, dan yn uns moder kyrch vur sent Peters elter aldae zo richten, want eyn dechen van Tzulpgh uns geystliche richter is oeffer alle geystlich gebrech der kyrchen jnd des lantz van Monnjoij. Vort wyesen wir scheffenn vurß. jnd der gemeynen lantman sementlich: So wanne as 5 unse kyrch off unse lant des deche[n]s vurß. noet haet eyns des jaers umb geystlichs gebrechs willen, as dann sall uns herre van me lande off syne amptlude des dechens vurß. gesynnen an /4v/ den heren dechen jnd capittell van Unser Liever Frauwen van Aijch. Die sullen dan den dechen van Tzulpgh vurß. wijlligen up ere cost jnd under geleyde uns heren van me lande enbynnen synen peelen – jnn jnd uyss – bis up die selve stat, dae dat geleyde an jnd uyss geyt, enboven Abenden – jnd neyt vorder. Jnd dat alle jaers, als eyn dechen van Tzulpgh kompt van geheysch off van syns selffs wegen jn wyllen, den hylgen send zo besitzen, as gewoenlich ind vurß. is, up der heren cost van Aych jnd in geleyde uns lant heren, as vurß. is. Jtem wyesen wyr scheffenn vurß. vur uns jnd der gemeynen lantmann myt uns: Up die tzyt, as sall eyn dechen van Tzulpgh komen zo Coemptz myt synen vrunden, as vurß. steyt, so sall hey syn frunt by eyn hayn up dem Hoesten zo Coemptz by dem cruytz jnd van dan sunder aff sitzen ryden in den wedemhoff zo Coemptz. Asdan so sullen die seen scheffen zer tzyt des lands dae syn, zo maell off eyn deyll, zo besyen,

4 Ergänzt nach c, d, e. 5 dat nach c, d.

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120 | Quellentexte off der dechen vurß. dae sy, as vurß. is. Asdan sullen de heren van Ayche vurß. off yemant van yren wegen bestellen, dem dechen van Tzulpgh vurß. ind synen frunden vort an guetlich zo doyn jnd eyme jnd synen frunden, perden, hunden jnd vogelen eyrsamenn herberge zo doyn up dem wyddemhoeve, jnd up dem wyddem hoeve dru gued bette myt yren gereytschaffen. Jtem, zo dem aventz essen goeden salmen – jnd des genoich – jnd den besten Elseysser, den man vyell vynden mach, myt ander gueder gewoenlicher spysen jnd dat best schoen broet, dat man van gueden weyss backen mach, deym dechen jnd all synen frunden /5r/ genoich jnd yren perden voders jnd heuwes genoich, die tzyt dat sy dae synt. Vort so wyesen wyr sementlich, dat die heren 6 vurß. den amptluden jnd den geleytz luden jnd ouch dem seent scheffenn guetlich sullen doyn gelich dem dechen jnd synen frunden vurß. Vort wyesen wyr sementlich, dat die heren van Aijch vurß. dem dechen van Tzulph ind synen gesellen des aventz also vyll was kertzen geven jnd bestellen sullen, dae myt dat sy vesper syngen off lesen in der kyrchen off dae in buyssen. Vort so wyesen wyr, dat des anderen dages der dechen van Tzulph off syn capellayn off syner gesellen eyn mysse sall syngen hogcklichen; jnd nae der myssen sall der dechen vurß. zer stund uyss der kyrchen gaen jnd syne vrunt dae vergaderen. Jnd dae intbynnen sall man zo deym send luden tzweyr. Jnd dan so sall der dechen myt synen vrunden wydder in die kyrch gayn, dat yn der gemeinen lantman ouch see. Jnd dan zer stund sall uns here vann me lande of yemant [anders]7 van synen wegen gebijeden alle synen underseyssen, gehoirsam zo syn dem dechen jnd dem hylgen seend, jnd da entgegewordich zo syn, zo syen, zo hoeren richtongh geystlicher gebrech, die dae in unsme lande syn zo richten, jnd dae van genoich zo doyn nae geystlicher gewoenden. Jtem wijesen wir sementlich: As der seend besessen is, asdan sullen ever die heren van Aijch vurß. gesoeden ind gebraeden zo essen geven myt wyne jnd broede, als vurß. is, dem dechen jnd all synen frunden, jnd neyt vorder van spysen /5v/ en synt sy ynen schuldich nae unssem lantrecht.

6 man statt heren nach c, d, e. 7 Ergänzt nach c.

Quellentexte |

Jtem wyesen wyr: Wanne die maelltzijt gedayn is jnd den perden der heren voeder gegeven is myt vollen, als vurß. is, dat assdan die heren van Aijch jnd cappittel dem dechen van Tzulph jnd synen frunden genoich gedain hant. Jtem wyesen wir: As dyt geschiet is, dat dan uns herre van dem lande den dechen van Tzulph jnd syne vrund[e]8 wydder geleyden sall bis up die peele, dae syn geleyd went boven Abenden, as vurß. is. Jtem wijesen wir scheffen jnd gemeynen landmann sementlich: Off dem dechen van Tzulph ijet verkurt wurde an syme rechte, id were van den heren van Aijch off van dem lantman jn eyncher wroegen, die dae gewroet off verkurt weren jn den seende, dat sall der dechenn van Tzulph uyss forderen myt geystlichem gerichte jaer jnd dach, as des hylgen sendtz recht is. Jnd wann dem dechen vurß. dat ontzytz, als dan so sall uns herre van me lande van Monjoij dat betwyngen zo zu rychten, den heren van Aych myt yrme tzyenden jnd den lantman myt yrer penitencien, zo entfangen van der kyrchen jnd dem dechen vurß. Jtem wyesen wir sementlichen: Dat der dechen also wyesß kummen sall, dat hey uns bescheyden sall, so wes wir in vragen, dat den hylgen seend off dat geystlich gericht an trefft. Jnd off hey neyt also wyese in were, dat sall ouch aen vaer syn bis in den achter seend. Jtem wysen wir sementlichen: Off yt uns vergesse off eyncher sachen nyet wijss yn were, dat wir des aen vaeren sijn soelen bis yn den aichterseende; jnd die sall sijn viertzien dage na dem hijlgen seende.9 Jtem, in were hey dan neyt so wijese, so sall hey anderwerff her wydder komen up synen kost jnd dat also dyck doyn, as des noyt geburt. Jnd den achter seend wyesen wyr dem dechen van Tzulph zo doyn up syn kost. Jnd dan sall man an dem sack nemen jnd den /6r/ sack buyssen. Dit is zo verstayn: Dat die dae gewroijt werden, die sollen die kost betzalen jnd vort der hylger kyrchen jnd dem dechen besseren, als gewoentlich is. Et ego Johannes Rost de Euskirchen, clericus Coloniensis diocesis, sacra imperiali auctoritate nec non venerabilis curie Coloniensis ordinaria admissione juratus et approbatus notarius publicus: Quia celebrationi sancte synodi in Comptzen praesens interfui atque omnia praescripta a scabinis synodalibus iuxta contenta originalis littere 8 Handschrift: sinen vrund. 9 Die kursiv gesetzte Regelung allein in c, d, e.

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122 | Quellentexte in pergameno conscripte et diurnitate temporis caduce apparentis. Quam ipsi scabini synodales pro se hucusque servaverunt in memoriam praescriptorum firmiorem quam eo tunc in manus sui pastoris sive divinorum rectoris domini Johannis Cilien, ibidem praesentis, dederunt auscultandam et alterius copie per manum cuiusdam notarii Arnouldi Gruynwalt conscripte cum suo originali collacionate et concordate in anno domini millesimo quadringentesimo octavo. Quam dominus Johannes Ricke, decanus Tulpetensis, in suprascripta sinodi celebratione praesidens perlegit et ad manus mei notarij praedicti astantis sententiatisque per scabinos et perlectis originali et copia concordantibus omnes praesentes scabini cum sacerdotibus et laicis jncolis et extraneis approbaverunt et ratificaverunt omnia et singula praemissarum litterarum contenta esse longeve inviolabiliter observata ex privilegijs Karoli Magni imperatoris sancti eis concessa et synodaliter approbata consuetudine praescripta. Super quibus omnibus et singulis dictus dominus Johannes Ricke, decanus consilij Tulpetensis, quantum pro se et iam dicto capitulo facerent, et eo nomine protestatus fuit et petijt a me notario antescripto desuper dare fidem et testimonium in robur praemissorum. Acta sunt hec in parochiali ecclesia Coemptzen ante altare sancti Petri sub anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo octavo, indictione undecima secundum stilum et consuetudinem scribendi civitatis et diocesis Coloniensis, die vero solis decima /6v/ octava mensis octobris pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Sixti, divina providentia pape quarti anno octavo, praesentibus strenuo et famosis viris domino Wernero de Pomerio milite, Gerardo Blense, Reynardo Spyess, Roylmanno Dadenberch militaribus, nec non discretis viris Hermanno Nusgen et Petro Gleene, scabinis in Euskyrchen, ac quampluribus alijs spiritualibus et saecularibus personis testibus fide dignis ad praemissa vocatis pariter et rogatis.

Quellentexte |

8

Jüngeres Weistum über die drei Festessen (conreit) der Förster auf dem Monschauer Reichswald, die der Abt von Kornelimünster den Förstern zu geben verpflichtet ist, verbunden mit Weisung der Förster über die Rechte des Abtes am und im Reichswald. (undatiert, wohl 1. Hälfte 15. Jahrhundert; nach E. Pauls, in: ZAGV 1 (1879) S. 237 „1425 – 1450“; bei J. Grimm (Hg.): Weisthümer, II S. 778 ohne Angabe von Gründen ins 14. Jahrhundert datiert.) Überlieferung: a – Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. Boruss. fol. 749, fol. 25v – 28r b – Stadtarchiv Aachen, Kornelimünster I, Urkunden Nr. 4, fol. 4v – 6r (Papierheft mit beglaubigten, spachlich modernisierten Abschriften des Notars Johannes Cornets aus einer nach seiner Einschätzung alten Pergamenthandschrift, enthaltend 1. Die Vereinbarung zwischen Dietrich von Monschau-­Valkenburg und Wilhelm von Jülich über ihre Rechte am Reichswald (1342) in der Jülicher Ausfertigung, vgl. Ed. Nr. 4; 2. das vorliegende jüngere Weistum zum Conreit und 3. das anschließende Waldgericht auf der Acht (1500), vgl. Nr. 10. Dieses Heft ist nicht genannt bei A. Tille – J. Krudewig (Bearb.): Übersicht II, Kornelimünster S. 316 ff. Die vom Notar Cornets genannte Vorlage war möglicherweise, ebenso wie auch für a und den Druck bei J. Grimm, das seit dem 2. Weltkrieg verschollene Chartular LAV NRW R, Kornelimünster Rep. u. Hs. 2 [s. F. W. Oediger (Bearb.): Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, IV: Stifts- und Klosterarchive, S. 217]). Drucke: J. Grimm (Hg.): Weisthümer, II, S. 778 – 781. E. Pauls: Ein Festmahl zu Cornelimünster im 14. und 15. Jahrhundert, in: ZAGV 1 (1879) S. 235 – 247 mit Paraphrase des Inhalts. Wiedergabe nach a.

Clernuß 1 oder weyßdumbs der vorster im landt Monjoye wegen der gerechticheit, so der her abt hat uf des reichs waldt und reichs waßer 2 /25v/ Zo wissen is, dat der abt van Munster den heren van Monyoyenn jnd synen vollen hove schuldich is, dry wirtschaff des jairs zo doin: zwene zo Munstere jnd die deirde up der Acht, van recht jnd van herschafft, die der here van Monyoyen gebeden mach. Is zor zijt, as der hirtz dat vetste is; die ander, as der hirtz dat magerste is, mit gnaden zo Munster; die derde up der Acht.

1 Lesung der ersten Buchstaben unsicher. 2 Die Überschrift ist Zusatz späterer Hand. Am Rande die Abschnittsmarkierung C zum

dritten Texteintrag des Faszikels.

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124 | Quellentexte Jtem, up die eirste rechtliche wirtschafft, die hey zo Munster doyn sall, sall der abt des vollen hoffs warden also, als der vorster sall wysen: Zo wissen eyns droissetten mit dryn perden jnd eyns ridders mit dryn perden, eyns cappellayns mit zwen perden, eyns schuyltissen mit zwen scheffenen, yeicklichen mit eynen perde, eynen velckener mit synen vogelen jnd eyme 3 perde, eyns vorstmeisters mit zwen perden, nuynzehen voerster, ieicklich mit eynem perde jnd mit eynen knecht jnd mit ieicklichs hunde. Jnd der abt sall bringen eynen snaderbeck, der enmach neit myssdoyn, jnd der droisset sall den snaderbeck lonen. Jtem, als die voersteren van Monyauwen yeren conreit willen han, so hait myn here der abt des vriste 4 dry marttage. Jnd sy sullen den conreit gebeden mit zwenn voersternn off mit zwen scheffenenn, jnd wanneir dann der abt den conreit doin will jnd die voerster mit denn scheffenenn vurß. in der abdien syn, so sullen die scheffenn zen eirsten besein dat voider, dat man geven sall, offt goit sy. Vort sall man iren honden zessen geven sadt an deme steynne jnd abdyen bornn jnd broit, jnd darna sal man die voerster ind scheffenn zosamen setzen an eyne /26r/taeffel. Jnd als die voerster gesessen synt, so sall myn here komen mit eynre wysser roden jnd mit levendigen vysschen in eyme becken, jnd die vissche mit der roden umbrueren jnd sprechen: „Ir heren, dit synt urre vissche!“ So wysen die scheffen die vissche dem koche. Jnd mallich sall vur sich haven eine gescheilde roide, dair mit sy sich der hunden erwerren soelen. Vort sall man in gheven up eirre taeffell zo den irsten ire zwen eynen steynen qwartpot voll wyns jnd mallich eyn erden kruessen. Jnd dat irste gericht sall wesen ryntfleyss mit deme knofelouche, zweyn vynger breit boven die schoittell. Dat ander gericht moiss jnd vissche dar by, die sy geseyn hayn in dem becken. Dat derde gericht swynen fleissch mit dem mostart, eyn vyngerbreit boven die schottell. Dat veirde gericht wilbrait, gepeffert in wyssen hultzen schottelen. Dat vunffde gerichte hoenre jnd herste jnd boven die schottell. Dat seisste kese jnd beren. Dat sevende eyn wyss dislachen ind irre zweyn eynen wysschen becher voll meden jnd eyn veirdell van eynre vorssen, jnd ire kroessen mit wyne sall man en allet voll halden. Jnd weirt 5 sache, dat man dat neit endede, soe were myn here, der abt, up V m[ark]. Vort sall der abt van synen gueden belenen dem heren van Monyoyen zweyn voirvoerster, die voll syn eires rechten, die hueden soelen tuschen des richs walde jnd dem marte jnd die gesessen luyde syn in dem eygendom van Munster umb willen, off den heren get gebreche, dat hey sy wiste zo vynden, als der voerster sall wysen. 3 Handschrift: ens. 4 Handschrift: virtste. 5 Handschrift: wirt

Quellentexte |

Jnd die zweyn voerster sullen beriden die stelle jnd kribben, as die voerster eiren conreit haven. Jnd die voerster sullen den zwen lieverenn ire perdt jnd swert zo bewaren. Jnd wae des yeit verloren wurde, dat moissen sy in widder vorrichten. Jnd in deme stalle sullen geyne perdt stayn dann des droessets perdt, des voerstmeisters, der scheffenen jnd der voerster. /26v/ Jtem die kost up der Acht. Jtem sall der abt selver syn uff der Achten jn deme ampte, as eme dat van eyme heren van Monyoyenn geboden wirt, mit zwen voersternn, jnd sall des vollen hoffs wardenn, uyssgescheiden der voerster knecht jnd der hunde. Jtem, der abt sall bevelen, off hey wilt den voersterenn vurß., dat sy eme aldair syn huyss machen, als der voerster wysen sall, jnd hey sall up die reichtliche wirtschaff zo deme eirsten gerichte gevenn ryntfleysche jnd zo deme anderenn gerichte swynen vleysch, zo deme derden sall hey geven wilbrait, zo deme veirden gerichte jnd zo deme lesten sall hey gheven levendige vyssche, die man vur deme vollen hove sall eyn laissen vur den taffelen umb alsulchen rechte, als yeme der volle hoff widder dar up wysen sall. Jnd der abt sall brengen eyne verse, die nie gespielt hait. Jnd off deme vollen hove genoicht der spysen, die dae bereit were, so mach der abt syne versse widder heym sendenn jnd aldair beir zo drincken geven zo deme essen; ind sall auch geven zwey geschencke vann wyn. Jtem sall der apt aldair brengen einen snaderbeck, der en 6 mach neit myssdoyn. Deme snaderbeck sal der droisset lonenn. Jtem soe wysent die voerster, dat der abt is ein anerve jnd eyn waltgreve jnd eyn vurst 7 up des richs wallde. Jtem so kennent die voerster, dat der here van Monyauwenn jairs up Sent Corneliuss avent [September 15] schuldich is zo sendenn mit synenn jegeren eynen hirtz mit huyt jnd mit horne in den hoff zo Yterenn. Jnd [so] der abt den hirtz havenn will, so sall hey senden syne vurvoerster zo Monyoyenn an den heren off den hoff xiiij daghe vur Sent Corneliuss/27r/daghe. Jnd dan sall der vorstmeister voirt schickenn an den oversten jeger des heren van Guylch; jnd sullent sy sich des verdragen undereyn, so wae jnd wanne sy den hirtz willent jagen. Jnd dann so sullen zweyn dar by komen mit zwene honden. Jnd die sall der voirstmeister jnd jeger setzen zo warden up die 6 Handschrift: eyn 7 Handschrift: voerst

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126 | Quellentexte stede, dar sy is noit hant. Jnd den hirtz sullent sy brengen zo Yteren in den hoff gantz ind zomaille, dae neit aff syn sall, dann die hunde passe xiiij dage vur Sent Corneliussmissen offt xiiij nach dar nae unbevangen. Jnd als dat gedayn is, soe sall der voirstmeister mit zwen voersteren den abt wissen laissen, dat der hirtz dae sy. Jnd dann sall hey den jegerenn doyn brengenn wyn jnd zoppen jnd vleisch jnd kese. Jnd as dan dat gedayn is, so sall der jegher mit halse jnd horne jaghen jnd up blaissen jnd den hirtz sall vurvoerenn umb die abdie bis in des abtz kuchen. Jnd als der hirtz also zo hove komen were, so sall der abt den oeversten jegeren geven zo essen jnd zo drynckenn. Jnd alle den jegeren, die mit komen, jnd den zwen meisteren jegeren sall mann iere metzer beseyn. Ist sache, dat sy neit wall gerempt en syn, so sall man ynen remen dar innen geven. Jnd umb dat der hirtz dem abt gelevert wirt, dar umb sall hey den knechtenn jnd den honden up der rechter wirtschaff zo essen jnd zo dryncken gevenn. Jtem sall der abt up des richs walde haven zweyn hultzwagen, den eynen mit recht jnd den anderenn mit gnaden. Jtem, van den eirsten gerichte as van den ryntvleische sal myn here syne zuelinge haven gayn up des richs walde sonder dechtum, mit der sonnenn up jnd mit der sonnen aff. Jtem is zu wissen, dat dat rintvee des hoiffs van Vresenroide, des hoffs van Overhane, des hoiffs van Hane in den dorp /27v/ jnd des hoffs van Venwegen in den dorpe mach weyden up des richs walde sonder dechdom. Jtem, want der abt zo der vurß. wirtschafft gyfft swynen vleisch, so sullen myns heren, des abtz, vercken van heirschaff wegen uysser deme hove zu Yteren up des richs walt mit der sonnen uff ind mit der sonnen aff gayn sonder dechdom. Jnd wert sache, dat sy in deme walde benachten, vur jnd vlammme leissen uff gayn, so sall myn here der vercken xij verdechdommenn jnd neit mere. Jtem, want der abt zo der wirtschafft wilbrait gyfft van recht jnd van herschaft, so mach hey doyn jaghen mit zwen jegeren drie veirzehennacht mit halse jnd mit horne jnd mit synen louffenen hunden gelich eynem fursten jnd syn heymelich spill darup dryven ind haven. Jtem, want der abt zo der wirtschafft vysche gyfft, so sall hey haven tzweyn 8 vyscher uff des richs wasser, zo visschen in der Ruren, in der Callen, in der Vicht jnd in der 8 Handschrift: tzeyn.

Quellentexte |

Inden, den eynen mit recht jnd den anderen mit gnaden. Jnd als die vischer Monyoyen seyn, so sullen sy ire vische uff dat huyss dragen; jnd dair sall man den vischerenn geven also vyll, dat sy eyn nacht genoich zo essen haven, voirt zo vischen jnd dan deme abt die vische heym zo brengen. Jtem, want der abt zo der vurß. wirtschafft mede gifft jnd den velckener zo synen vogelen hoynre, so sall hey haven up des richs 9 walde zweyn ziedeler jnd zwene hoenre venger, den eynen mit recht jnd den anderenn mit gnaden; die mit recht muegen missdoyn jnd die mit gnaden neit. Jtem sall der abt uff des richs walde heuwe doin meyen /28r/ mit xij mannenn xiiij daghe lanck, zo wissen eicht dage vur der Achter 10 kirmissen jnd echt dage dar nae, jnd die Aichte sollen yeme drye vorster hueden van recht.

9 Handschrift: rchs. 10 Eigenname?

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128 | Quellentexte

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[nach 1478] – Eidformeln der Sendschöffen und Kleriker beim Sendgericht der Pfarrkirche Konzen im Dekanat Zülpich, Erzdiözese Köln. Überlieferung: a – Historisches Archiv des Erzbistums Köln: AEK Dec. Tolp. A, fol. 9r. b – ehemaliges Dekanatsarchiv Münstereifel im Pfarrarchiv Flamersheim, ohne Signatur, fol. 14v. Zusammen mit den Sendweistümern der Kirchen von Konzen und Amel ist die Eidformel eingefügt in die lateinischen Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis des „Codex Boshammer“ (a). In diesen Codex im Einband des 17. Jahrhunderts ist neben Papierlagen des 17. Jahrhunderts ein Pergamentfaszikel der letzten Jahrzehnte des 15. Jahrhunderts eingebunden, der die edierten lateinischen und deutschen Rechtstexte enthält. Das Konzener Sendweistum ist 1415 gewiesen und 1478 in notariell beglaubigter Kopie erneut aufgezeichnet. Eine Datierung der Eidformel ist nicht bezeugt, das Datum folgt dem Überlieferungsträger. Zur Datierung von b s. die Ausführungen zum Sendweistum von 1415. Druck: [ ] Plönnis, in: Pastoralblatt [der Erzdiözese Köln] 24 (1890) S. 171 (nach b) Weiterer Druck der lateinischen Statuta: P. Heusgen: Das Dekanat Zülpich, 1958, S. 392 – 398 (nach Plönnis; ohne die deutschen Teile, einschließlich Eidformel) Wiedergabe nach a.

/9r/ Forma juramenti scabinorum synodalium Jch geloeven hued zo dage gode van hemell jnd unser moder, der hylger kyrchen, unsem geystlichen heren jnd eyrwerdigen archidiacken jnd seend hern, dem dechen van Tzulph, vort dem pastoijr jnd den seenderen truwe ind hoult zo syn. Vort so geloeven ich van dissem daeghe an, eyn recht seynder zo syn, recht ordell zo wijesen nae mynem besten synnen. Vort so geloeven ich, zo wroegen jnd vort in den hylgen seynd zo brengen alle die sachen, die wydder got jnd die hylge ee syn jnd wydder uns moeder, die hyllich kyrch, die jch weyss ind vernemen kan, jnd dat neyt zo layssen umb lyeff noch umb leyt, umb vrunt off maych, sylver off goult noch umb alle die dynck, die niend genant synt. Vort so geloeven ich, der seender raet zo hoelen jnd yr best zo werven.

Quellentexte |

Vort geloven ich, disß vurß. sachen zo halden jnd neyt zo layssen. So myr gott helff jnd all syne hylgen. Lateinischer Eid der Geistlichen des Kapitels der Zülpicher Christianität im Statutum XI (nach P. Heusgen, Das Dekanat Zülpich, 1958, S. 396; vgl. [ ] Plönnis, in: Pastoralblatt 24 (1890) S. 184 nach b, fol. 17v – 18r)

Forma juramenti pastorum et clericorum capituli Christianitatis Tulpetensis (eadem est et vicariorum juramenti forma): Ego N. pastor vel vicarius in N. ex nunc et in antea ero obediens decano capituli Tulpetensis in licitis et honestis, secreta capituli celando, consuetudines et statuta capituli observando, sic me deus adjuvet et sancta eius evangelia. (Es folgen die Anfänge der vier Evangelien)

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130 | Quellentexte

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1500 Mai 19 – (jn den jaire unsers heren duysent vunffhundert uff denn neisten dynsdage na dem sondage Cantate, der was den nuynzehenden dagh jn dem meye). Protokoll einer Rechtsweisung der Förster des Monschauer Reichswaldes im Walde auf der Acht bei Roetgen bezüglich der Rechte des Abtes von Kornelimünster, in Anwesenheit von Amtsträgern des Jülicher Amtes Monschau, nämlich Erbkämmerer Johann van dem Bongart, Amtmann Vincentius van Efferen, Forstmeister Geirhart Luyninck, Schultheiß Hermann Maenhueff und Jägermeister Peter van Slebusch einerseits, von Abt Henrich van Binsfelt von Kornelimünster, Dekan, Kustos und weiteren Mitbrüdern andererseits. Bei dieser Gelegenheit auf der Acht im Monschauer Reichswald oberhalb von Roetgen findet das dritte der drei Festmähler statt, die der Abt den Förstern des Hofes Konzen jährlich gibt. Überlieferung: a – Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Ms. Boruss. fol. 749, fol. 28r – 29r. b – Aachen, Stadtarchiv, Kornelimünster I, Urkunden Nr. 4, fol. 6v – 7v. (Sprachlich modernisierte und notariell beglaubigte Abschrift des Notars Johannes Cornets. Dieses Heft ist nicht genannt bei A. Tille – J. Krudewig (Bearb.): Übersicht II, Kornelimünster S. 316 ff. Die vom Notar Cornets genannte Vorlage war möglicherweise, ebenso wie auch für a, das seit dem 2. Weltkrieg verschollene Chartular LAV NRW R, Kornelimünster Rep u. Hs 2 [s. F. W. Oediger (Bearb.): Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, IV: Stifts- und Klosterarchive, S. 217]). Ungedruckt; Wiedergabe nach a.

Waldgericht gehalden jm Monjoyer wald von wegen des herzogen von Gulich und hern Henrich van Binßfeldt a.o 15001 /28r/ Jn den jaire unsers heren duysent vunffhundert uff denn neisten dynsdage na dem sondage Cantate, der was den nuynzehenden dagh jn dem meye, soe wart uff dem Monyoyer walde boven dem Roitgen an der Acht dat waltrecht gehalden jnd besessen van wegen des durchluchtigen, hogeboren vursten jnd heren, heren Wilhelm, herzougen zo Guylch jnd zo den Berg etc., jnd des eirwerdigen jn gode, vaders heren Henrichs van Bynsfelt, van goitz gnaden abt zo Sent Corneliusmunster, jnd syns goitzhuyss aldae selffs. Jnd waren aldair uff der vurß. Acht tgaenwordich jnd geschickt van wegen unss gnedigen heren herzougen vurß. die veste vrome jnd eirbar Johann van den Bongart, erffkemener unss gnedigen heren des lands van Guylch vurß., jnd ampmann zorzyt zo Monyoyen Vyncencius van Efferen, here zo Stailburgh, Geirhart Lunynck vorstmeister, Hermann Maenhueff schuyltissen zo Monyoyen, meister Peter 1 Überschrift als Nachtrag späterer Hand. Davor am Rande die Abschnittsmarkierung D

zum vierten Texteintrag des Faszikels.

Quellentexte |

van Slebusch, jegermeister uns gnedigen heren, herzougen /28v/ vurß. jnd vort die gmeyne voerstere jnd vill andere undersaissen des lands van Monyoyenn. Jnd unss eirwerrdige here Henrich abt vurß. was selffs aldair tgaenwardich mit syns goitzhuyss dechen, custer jnd anderenn synen mitbroederen jnd voirt vyll anderenn synren dienerenn, vrunden jnd undersaissen des lands jnd eygendomps Sent Corneliusmunster. Jnd as sy also in groissem gezaill van beyden syden vergadert waeren, so mande der vurß. vorstmeister zo gesynnen jnd begerden unsers eirwerdygen heren des abtz de gemeyne vorster van Monyoyen up eire huld jnd eyde zo wysen jnd zo ercleren alle sulche gerechticheit, eyn abt jnd goitzhuyss zo Sent Corneliusmunster up deß richs walde hetten. Dar up die vurß. voerster nae eirem beraide gemeynlich antworden, we eyn boich zo Sent Corneliusmunster jn der abdyen were, dair jnnen alle gerechticheit des richs walde geschrevenn steit, jnd begerden sulch boich vur ougen zo brengen jnd laissen hueren jnd lesen. Jnd wann sy sulchs gehoirt hetten, wulden sy sich dan darup beraden jnd besprechen jnd voirt wysen, dat recht were. So brachte vurß. eirwerdige here der abt tgaenwordich boich aldar vur ougen als eyn wairhafftich copie uysser dem pryncipaell boiche geschreven; jnd wart do aldair van des vurss. Johanenn van den Bongart diener jnd schriver gelesen, offenberlich van worde zo worde. Jnd als dat also gelesen was, soe mande der vurß. vorstmeister die voersters widderumb, die do uysgeyngen jnd sich darup bereden, jnd qwaemen zor stunt widder in jnd spraichen mit gemeynen gevoilge up sulche hulde jnd eyde, sy unsseme gnedigen heren herzougen zu Giulch etc. gedayn hetten, dat sy alle jnd ieiclich punten, wie die vurß. steynt, heilden, jnd den vurß. abt jnd syme goitzhuyss zo Sent Corneliusmunster die vur recht zo wysen jnd die ouch also alzyt geseyn jnd vann eiren vuralderen gehoirt hetten, unverbruchlich gehalden werenn geweist, jnd die vur ebte des goitzhuyss vurß. also gebrucht hetten. Dar nae so mande der voirstmeister voirt die egenanten voersters, up dieselve hulde jnd eyde, off sy ouch /29r/geseyn jnd van eirenn vuraelderenn gehoirt hedden, dat eyn abt zo Sent Corneliusmunster mit heggen jnd anders up des richs walde gejagt hedde jnd des in gebruche geweist werenn. Dar up sy sich auch bereden jnd nae eirem gemeynen berade spraichen, dat sy alzyt geseyn jnd van eiren vuralderen gehoirt hedden, dat eyn abt zu Sent Corneliusmunster up des richs walde zo jagen plege jnd des also alzyt bis zo diesen dagen zo in gebruch geweist werenn, sonder iemands verhinderunge. Dann we wyt off breit ymm sulchs zo doin stund, were en unkundich jnd wulden sulchs kurtzen noch lengen. Jnd darna, so geyngen sy alle samen essen jnd unss here der abt haidt die kost aldair nae wyssdomm desselvenn bestalt jnd doyn bereydenen.

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132 | Quellentexte

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1516 – (anno duesent vonffhondert ind in deme seiszzienden jaire) Erneuertes und verbessertes Monschauer Landrecht, aufgeschrieben nach einer Erkundigung durch Landdrossart Daem von Harff (van Hairve) und Johann von Palant im Auftrag des Hauptgerichts Jülich und in Abstimmung mit den Räten Johann von dem Bongard (Bomgairt) und Carsilius von Palant (Pallant). Überlieferung: StaMON 1. Abt. E 5 (Handschrift Papier, 12 Blätter gebunden, ca. 26 × 20,5 cm. Die moderne Blattzählung beginnt auf dem zweiten Batt und wird für die Wiedergabe beibehalten; daher erscheint die Überschrift des ersten Blattes als fol. 0. Die Buchstaben und sind vielfach nicht zu unterscheiden, ebenso und .) Druck: [J.] Braun: Zur Geschichte des Landes Montjoie, in: AHVN 6 (1859) S. 19 – 32, mit Lesefehlern und vereinfachter Orthographie; Nachdruck in: EHV  6 (1930/31) S. 95 – 104, 122 – 128 mit weiteren Druckfehlern.

/0r/ Brůch Jnd Oevongen Rechtsz Slantzs MonJouw /1r/ Anno duesent vonffhondert ind in deme seiszzienden jaire, so haven die erevesten ind frommen jonckern, joncker Daem van Hairve, lantdroissaet, joncker Johan van Palant, here zo Wyldenburch ind Berghe, beyde volmeichtige stathelders des landtz van Gulghe &c, ind dat eirbar heufft gericht daeselffs ainvermirckt ind betraicht die alde onloeffliche oeffongen mit etzlichen onlesterlichen peunten, bys hirzo imme lande van MonJauwe gehandelt. Dairomb deme vesten ind frommen joncker Johan van Efferen, unsser amptman, uns scheffen des hoigen gerichtz zo Monjauwe bevell gedain, datselve uff eyn bessert ordineiren ind dat asdan stathelderen ind reden vurbreingen nae billicheyt zo kuerzen ind lencgen, sulchs stain ind gehalden zo werden nae goetlicher frumm keysserlichs ind lantreichtz; deme vlysslicherwysse naegegancgen, ind is dat naegeschrieven ingesatt, gehoirt ind erlessen zo Gulghe vur den vursz. zwenne statheldern ind vur reden unssers genedigen alrelieffsten heren, der veste vromme joncker Johan van den Bomgairt, amptman zo Hoynkirchen, ind der veste fromme joncker Casillus van Pallant, herre zo Breyenbeyndt &c, die dit wie he nae lauderen consentieren ind bewilligen bys zo comen unssers genedigen, alrelieffsten herenn, dae dan synne furstliche genaede confermaissbrieff uff geven sall, sulchs allewege ind evelich gehalden zo werden. /1v/

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[1.] Jtem zomme eirsten, wie idt dan eyne gewoenheyt geweist is, wanne die scheffen zo heuffde gefairenn synt, in hatte men ghiennen geoirdineirten pennynck dan die cost; die pairtyen uff sommygen zyden sweirlicher ind ungelich gefallen synt. Dat ist aiffgestalt, ind die pairtyen sullen wyssen mit onderscheyde, as in diesser naegesadtzter ordinynck ercleirt sall werden, wie man sych mit deme bylegen halden sall. [2.] Jtem, der naegesadtzte geoirdineirte penynck, daemit die heufft verde gehoilt sullen werden, synt deme lantman zo gefallen so cleyn geoirdeneirt, dat die scheffen mit eyner aeder zwen heufft verden oeverweich nyet komen en moigen. Dairomb so sall man allewege zo mynsten drye ordelen by eyn andern verhalden, so dat eyn bylegen deme andern voirt hilfft. [3.] Jtem, wer ouch eyner oeder zwene, den dat drytte ordel zo lange blieve ind wulden vortgefairen haven, die moissen vulvairden byzolegen, wes der scheffen me dan den geoirdineirten penynck oeverweich verdoin werden. [4.] Jtem, so ouch hiebevoir eyne gewoenheyt gewest is, dat eyn scheffen den siegell hinder sich gehadt hait. Dat ist aiffgestalt. Mer dair sall eine scheffen kyst zo Monjauwen in der capellen stain, dair inne dat siegell lygen sall. /2r/ [5.] Jtem, umb dat deme ghienne, de reichtz plegen wylt, syne claicht antwort nyet vergessen in werden, dairomb so sall eyn geswoiren gerichtz schryver syn, alle dinck, dat gerichtlich gehandelt wirt, in eyn gerichtzboich zo schryven; ind datselve boiche sall nae upstains sgrichtz in die scheffen kyst gelaicht werden. Deß schryvers loen sall syn, wie henae geordineirt volght. [6.] Jtem, so ouch die scheffen vurspreicher geweist synt, ist aiffgestalt; ind der here sall geswoiren vurspreicher an die banck stellen, die ouch yren geordineirten loen haven sullen, wie henae volgen wirt. [I.] He sullen die scheffen gemaint werden, wie sich der lantman uff den voigtgedincgen haldenn sall. [1.] Jtem, unsser genediger alrelieffste herre sall alle jairs, wie gewoenlich ist, drye vaigtgedincgen bannen ind vryen doin. Dairop sall yecklicher huyssman, bynnen den polen van Monjauwen gesessen, nyemans uißgescheyden, erschynnen, asdan hoeren, rogen ind wroegen unssers genedigen hernn hoicheyt, heirlicheyt ind des landtz gereichticheyt ind dan yecklich eyner by syme eyde inbreingen alle oefferbraicht, dat unsserem genedichsten herenn zo straiffen steit. Idt in, wer sonder ynyche lyffs

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134 | Quellentexte oeder ander mirckliche noitsaiche uyssblyfft, /2v/ is, so hoyche ind nyeder, as der scheffen huidt zo daige is wyssen, vur reicht in die bruche gefallen. [II.] Henae sullen die scheffen gemaynt werden umb des landtz umbganck, ­heirlicheyt ind gereichticheytt [1.] Jtem, intusschen deme herzoichdom van Lymburch ind deme lande van Monjauwen lycht eyn venne, genant dat Wrackvenne; dae haven vurmaels genegelde steynne up gestanden, die plegen beyde vurß. heirlicheyden zo scheydenn ind zo deylen, sullen ouch noch aldae stain. Dat des nyet en is, halden wir scheffen in hoeden ind wroegen, bys unsser genedichster here uns updeit hoeren. [2.] Jtem, Wysscherscheyt, Lynthylt, Michelberch 1 gehoert zo deme lande van Monjauwen. Dat des nyet en is, halden wir scheffen in hoeden ind wroegen, bys unsser genedichster here uns up deyt hoerenn. [3.] Jtem sullen sich zwenne scheffen van Roide vur den walde up allen vaigtgedincgen erschynnen, inbryngen alle dat gheyn, dat wroechbair is. Dat des nyet geschiet in is, halden wir scheffen in hoeden ind wroegen, bys unsser genedichster here uns up deyt hoirenn. /3r/ [4.] Jtem, uff allen vaigtgedincgen so sall eyn boide van Hetzyncgen inne brencgen alle dat ghienne, dat wroichbair is, daevan unsserem genedichsten herenn gewyn ain untstain maich. [5.] Jtem, alle dat ghienne, dat bynnen des waldtz geleyde lycht, dat lyff ind lydt aintrefft, seentz ind ploich oevergeyt, sall wie van alders gewoenlich an dat hoighe gerycht. [III.] Jtem, so sullen die scheffen gemaint werden umb des lantfursten hoicheyt, heirlicheyt ind slandtz dienst ind gereichticheyt. [1.] Jtem, bynnen den pelen des landtz van Monjauwen, dae hait eyn herzoich van Gulghe und Berghe hoyghe ind nieder, wyt ind breydt, corte ind lanck, zo gebieden ind zo verbieden, ind anders nyemans dan die gesadtzte amptluede van synre furstlicher genaeden wegen. 1 Lesung Nuchelberg ist nicht sicher auszuschließen.

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[2.] Jtem, so wer ouch unssers genedichsten heren gebot veraicht ind oevertriet, sall eyn yeder uff syn wert gedain haven. [3.] Jtem, wanne unsser genedichste herre die clocke aen deyt slaenn, deme sall yeder man volgen ind gehoirsam syn, so wer eynen koill gedraigen cann. /3v/ [4.] Jtem, unsser genedichste herre hait zo heven und zo buiren in deme lande van Monjauwe drye bruchen: die eirste, genant eyne boisse, sind XX raider alb.; die zweyde, genant eyne gewalt, synt XL raider alb.; die drytte, lyff ind guet, ind dat up genaedenn. [5.] Jtem, wat boissen durch kyven ind slaen in der vryheyt verbuert werden ind gewont wurden, die sullen eyne hant verbuert havenn, ind dat up genaede. [6.] Jtem ist der lantman unsserem genedichsten heren mit dienst underworffen van deme slosz ind wyedder up dat slosz uiß deme lande aif ind ain, so vernne syne genaeden des van noeden zo doin haint; ind synt nyet schuldich, van aeder ain ynnyche ander ampter aeder sloesser zo diennen, idt in wer saiche, synne genaeden zo velde liegenn. Dan in sall nyemans vry syn. [7.] Jtem is der lantman unsserem genedichsten herenn underworffen mit meyeschetzoncgen, yeder einer nae syner wyn ind werff, ind dat nae oirdineironcge der scheffen; dergelichen mit der herffstschetzoncge; dergelichen mit der vroenhaveren nae aenzale yecklich eyns erffschafft; dergelichen mit joichhaveren, yecklich eyner nae synem gespan; derselvergelichen, dae eyn ungebroichen huysraet vergaidert: II sb. [sumber] waichhavern ind II hoenre. Wayr der huyssraedt gebroichen is, eynen sb. ind eyn hoen. /4r/ [8.] Jtem, die naeber vanden Hoeven ind vander Kalderherbergen in synt der vurß. havern nyet schuldich zo geven. Des synt sy den slosz mit etzlichen holtzfraichten onderworffen; ind moiß yecklich huyssraet zo vastaevent eynn vastaeventz hoen uff dat slosz lievern. [9.] Jtem, alle uyszlendige, die bynnen den pelen van Monjauwe erve ind guet lygen haint, sullen unssem genedichsten herenn mit vroenhavern ind mit beden, wanne die in dat lant gesadt wirt, onderworffen syn, idt in sy saiche, sye yniche brieff, siegell aeder bescheyt hetten, yn sulchs gefryt wer. [10.] Jtem, noch is der lantman deme slosz, wanne des idt van mircklichen noeden bedarff, mit waichen underworffen.

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136 | Quellentexte [11.] Jtem, wanne is van noeden is, dat man eynen lantdechen aeder wyebusschoff in dat lant aeder uiß deme lande geleyden wirt, dae sall yeder man, nyemans uyßgescheydenn, gehoirsam synn. [12.] Jtem, die burger imme dalle synt deme slosz onderworffen, allen neuwen bouwe up zo richten, ind wanne des van noeden is, so moissen, die gespan havent, dat wasser up deme sloß voiren. Die ouch gespan haint, synt schuldich, den mist van deme sloß zo voirenn; ind die ghieinn egeyn gespan in haint, synt schuldich, in den bomgairt zo diennen, so wes dae innen zo doin is, wie van alders gewoenlich. /4v/ [13.] Jtem, dat nyederste kirsspell is schuldich, die herennbenden zo meen, ind die imme oeversten keirspell sullen idt maichen ind innfoeren; die in weren mit deme innfoeren verlaiden, so sullen yn die in dem nyedersten keirsspell zo staiden commen. [IV.] Jtem, die scheffen sullen gemaynt werden umb des lantfursten gedrongen moelen ind moelen zwanck. [1.] Jtem, die moellener sullen haven van eynen malder weyt eyn fr. [Viertel]; van eynen malder roggen eyn fr.; van eyme schuyrmalder haveren ist nemlich VII eyn gekort veirdel; van eyme sack malss eyne boysche, der sack sal halden seisz summerenn. [2.] Jtem zo Monjauwe, dae sall unsser genedichsster here eynne moelen haven. Dairinnen is gedroncgen ind gezwongen Monjauwe, die Hoyffe, Muytzenych, Loysscheyt, Menzeroide, de Eschwydt ind der Reynnart. [3.] Jtem, in der Bilgenbaich 2 sall eyne moelen stain. Dairinne is gedroncgen Konsschem,3 Eymgebroich, Eycherscheyt, dat Roytgen ind Schauwartz Rodt. [4.] Jtem, in der Dieffenbaich sall eyne moelen stain. Dae innen is gedroncgen Kesterich ind dat Hoypenbroich. /5r/ [5.] Jtem, in der Kallen sall eyne moelen stain. Dairinnen ist gedroncgen Byckroide, Wytzroide, Lammerscheyt, Poystenbaich, Nyder- ind Oever Rollesbroiche, Wolffelssauwell, Beyrwynckell, Eschauwell, Durichscheyt, Koymmerscheyt, Vroynscheyt, Voyssnacken, der Zwyvell ind Moyllairtzwercken.

2 Handschrift hat irrtümlich: Dieffenbaich; vgl. Erkundigung 1549. 3 Auch Lesung Kousschem möglich.

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[6.] Jtem, die vander Kalderherberich, Semenroide ind in deme Berge synt nyrgens gedroncgen, sullen doch buyssen landtz nyet maillen. [V.] Hernae sullen die scheffen gemaynt werden, wae ind wie man wege und stege halden sall. [1.] Jtem, dat Rychsteynerlich nae der Kalderherbergen sullen die naeber vander Kalderherbergen maichen. [2.] Jtem, boeven Monjauwe die Esselsbrugge sullen die Kaldeherberich die boymme legen ind die sydenmuyren maichen ind die van Muytzenych ind Loysscheyt sullen sy decken. [3.] Jtem, die zwae oeverste bruggen zo Monjauwen neist an der stat sullen die burger maichen ind die naeber van den Hoeffen zo staiden nemen; ind daemit synt die vurß. burger, Kalderherberich, Muytzenych, Loysscheyt ind die van den Hoeffen aller wege ind stege maichens erledicht. [4.] Jtem, die nyederste ruyrbrugge ain Bruls huysse sullen beyde keirspele maichen, uißgescheyden die vurß. dorper ind burger. /5v/ [5.] Jtem, in der Rockenbaich by Wolffssyffen lydt eyn beyndt, dergelichen by Velynxwerck ouch eynen; wer die hait, der sall Sent Nyclaesbrugge maichen. [6.] Jtem, wer den vry Dierich hait, der sall dat stroh an den poyll maichenn. [7.] Jtem, wer Kraichs Beyndt hait, de sall steger ind bruggen die straess aiff van Lammerscheyt bys an die Kalle 4 maichen. [8.] Jtem, wer des dychs in die Vyschbaich gebruycht, der sall die wege ind stege aldae haldenn. [9.] Jtem sall man eym uiss deme schatz vryen, der sall die Kalrebrugge ind die berge ain beyden syden maichen. [10.] Jtem, uff Muyllartzwerck sullen die pairtyen luydt eyns brieffs oever die Vecht legenn eyn stech. 4 Undeutliche Stelle, nach Sachlage konjiziert.

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138 | Quellentexte [11.] Jtem, by deme stege sall eyn huyss stain, dae der ryche umb syn gelt beryffe in crygen maich ind die airmen umb goitzwille geherbericht werden.5 [12.] Jtem, oever die Wyssel benyeden deme Reihnart sullen die van Aiche eyne brugge maichen buyssen des lantmans schaiden. [VI.] He sall der scheffen gemaynt werden umb des amptmans gereichticheyt. [1.] Jtem, der lantman is deme amptman schuldich, IIII banmylen weichs umb lanx van deme slosz ind up dat slosz zo dienen, uißgescheiydenn wanne eyn amptman van hynne aifftrecket. /6r/ [2.] Item, die vorster, vryen ind die scheffen synt schuldich,6 deme amptman synen wyn IIII banmylen umb lanx zo hoilen ind eyns amptmans huysfrauwe IIII banmylen umb lanx aiff ind ain zo voerenn. [VII.] He sall der scheffen gemaynt werden umb des scholtussen gereychticheyt. [1.] Jtem gebuert eyme scholtus zer zyt uiß deme schatz zo meye, dergelychen zo herffst, uiß yecklichen schatz zwenne gulden, maicht viere gulden. [2.] Jtem gebuert eyme scholtyssen uiß der haveren, halff geduwt, halff ungedeuwt, viere malder haveren. [VIII.] He sall der scheffen gemaynt werden, wat der lantfurst deme gericht zo doen schuldich is. [1.] Jtem, uff allen vaigtgedincgen is unsser genedichster here deme gericht schuldich, die cost zo doin. [2.] Jtem der gelichen, wanne der schatz aeder die haver gesadt wirt. 5 Folgt aus einer Urkunde von Burggraf Johann II. von Schönforst, Herrn von Cranendonck und Diepenbeck, von 1430 Februar 24, erhalten im Lagerbuch 1649, fol. 145 (StaMON

1. Abt. G 2).

6 Fehlt im Text.

Quellentexte |

[3.] Jtem der gelichen, wanne eyn missdediger verordelt wirt. [IX.] He sall der scheffen gemaynt werden umb der lantboiden gereichticheyt. [1.] Jtem gebuert den dryn lantboiden Monjauwe, Kaldeherberich ind Kesterich yeder zo meye eynen gulden, dergelichen zo herffst ouch eynen gulden, ist yedenn II gl. /6v/ [2.] Jtem gebuert den zwene lantboiden Monjauwe ind Kesterich uß der havern, halff geduwt ind halff ungedeuwt, zweye malder haverenn. [X.] He sall der scheffen gemaynt werden umb die drye vryeheiden imme jaire. [1.] Jtem, des maendaigs nae sent Urbaens [Mai 25] daich, so sall idt drye daige vur ind drye daige nae vrye syn imme gantzen lande van Monjauwen. [2.] Jtem, des anderen daigs nae sent Johans daich midsoemer [Juni 24], so is idt zo Semenroide kirchwyonck; asdan so sall idt drye daige vur ind drye daige nae vry syn. [3.] Jtem, des zweyden daigs nae sent Johans daich midsoemer, so is idt zo Conschem kirchwyonck; so sall idt drye daige vur ind drye daige nae vrye syn. [4.] Jtem, uff maendaich nae sent Remeiss [Oktober 4] daich is idt Monjauwer mairt; dan so is idt drye daige vur ind drye daige nae vrye. [XI.] He sall der scheffen gemaint werden umb dat underscheyt keyserlichs ind lantreichtz, wie yeder besonder gehalden sall werden. /7r/ [1.] Jtem, umb dat dan keysser reicht nyet undermengt mit den lantreicht ind dergelichen dat lantreicht mit deme keysser reicht, so is idt onderscheyden: So wanne sich yemans mitten andernn zo reicht verplycht ind yre saichen richtlich ainfancgen willen, so hait der cleger die maicht, zo kiessen zo keysserlichen aeder zo lantreichten. Dairop moiss yem syn wiedderdeill antworten; ind der scholtys sall sy vraegen, mit wat reichtz er spreichen wylt. Cuest he dan zomm keysser reicht, sall daemit sonder ynnychen ynnzoich des lantreichten vollendt werden. Cuest he zomme lantreichten, sall daemit sonder ynnychen ynzoich des keysserreichtz vollendt werdenn.

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140 | Quellentexte [2.] Jtem, wes der scheffen des keysserlichen reichtz nyet wys en is, sall sich des an deme heufft van Aichen erfaren. [3.] Jtem, wes der scheffen des lantreichten nyet wys in is, so man zo Aichen egeyn lantreicht en gyfft, sal man sich des erfairen, dae sich alle unsses genedichsten heren onderdaenen slandtz van Gulghe irs lantreichten erhoilen, as nemlich vur deme heufft gerycht zo Gulghe, ind an deme lantreichten vort ind vurbas blyven ind der saichen nummer an dat keysser reicht zo komen. [XII.] He sall der scheffen gemaint werden, wie die partye ind wie vyll sy vur ordels gelt bylegen sullen. /7v/ [1.] Jtem, uff den dincklichen daich sich der scheffen umb eyne saichen wylt zo heuffde beroiffen, so sall der scholtys die beyde partyen uff den neisten dincklichen daich, as man wiedder dairnae dincgt, bescheyden mit schryfften ind gelde, by der sommen genoich zo doin, deme eyme umb syne claicht, deme andern umb syne antwort. So wer uißblyfft ind wanneir datt ordell zo Aiche gehoilt sall werden, dan so sall yeder pairtye innelegen IIII golt gulden, maicht zo samen VIII golt gulden; dere gelichen, wanne dat ordell zo Gulghe gehoilt sall werden, sall yeder pairtye innelegen drye golt gulden, maicht VI golt gl. Ind we des ordels baeven lydt, wae idt gehoilt wert, aeder gewyn erlancgt, deme sall dat wiederdeill syn bygelaicht gelt wiedder geuen. [XIII.] He sall der scheffen gemaint werden, wie man sich mit eyme airmen manne, der der bylaegen nyet zo wege bryncgen in moicht, halden sall. [1.] Jtem, eyn man, der kenlich arm is, umb dat der syn reicht nyet ungefoidert leist, deme sall der amptman, gerichtzschryver, vurspreicher ind die boiden umb goitz wille richten ind gehoirsam syn bys in ende der saichen. Lycht is derselve dan baeven, so sall die wiedderdeill nyettemynner die richtliche coeste legen, gelich off sy van deme anderen uißgelaicht weren. Begyfft sich die saichens zomme ordell, so sall der airme man nyet me innenlegen, dat man deme gerycht, dae an dat ordell gehoilt wirt, geven moiss, yst nemlich V mr. [mark]. Gewynt he dat ordell, so sall allet die wiedderdeill die volle bygelaichte somme sich, wie oeffen ynzolegen gebuert, deme gericht vernoegen, dae uiß der airme man syne V mr. asdan wiedder nemen sall.

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/8r/ [XIV.] He sall der scheffen gemaint werden umb des gerychtz schryvers verdienst. [1.] Jtem, so salman deme schryver, wanne eyne heufftfart gehoilt weirt, den partyen yre schryfften maichen ind die selve schryfft in dat gerichtzboiche mit deme ordell, dairop gegeven wirt, schryven. Des sall er uißer den vurß. bygelaichten ordels coesten haven eynen golt guldenn. [2.] Jtem, he sall haven van eynen pergamentz brieff, dairan der scheffen siegell gehancgen wirt, der sy groiss aeder cleynne, eynenn golt guldenn. [3.] Jtem, he sall haven van eynen offenen placaet, dairop der scheffen synen siegell druckt, eynen halven golt gl. [4.] Jtem, he sall haven van eynen heymheisschen brieff IIII ß. [Schilling(?) Stüber(?)] [5.] Jtem, he sall haven van den ainspreicher, ouch so vyl van der antwort, dat erffschafft aintrefft, yecklichs dincklichs daigs bys in ende der saichen III ß. [6.] Jtem, he sall der gelichen van deme cleger, ouch van deme wiedderdeill, dat scheltwort, slaen, kyven ind van erff, dat umb scholt wille ainspraeche gemaicht wirt, ind saichen, die eir ind gelymppe aintreffen, III ß. [7.] Jtem, he sall haven vandeme cleger aswaile van deme wiedderdeill, die sych umb slechter scholt wille aeder umb gereyt guet ainsprechich maichenn, yecklichs dincklichs daigs II ß. /8v/ [8.] Jtem van eyme brieff, den he in der banck lessen wirt, der sy wer der sy, sall haven II ß. [9.] Jtem, he sall haven van yecklichen ponten, dat yemans vur eyn gedechtenisse up dat gerichtz boiche zo zeichenen begereet, IIII ß. [XV.] He sall der scheffen gemaint werden umb der vurspreicher loeenn. [1.] Jtem, die vurspreicher sullen deme gerycht ind der gemeynden vereidt synn. [2.] Jtem, des sullen sy yecklichs dincklichs daigs van der claicht ind antwort haven, dat erffschafft antrefft, II ß.

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142 | Quellentexte [3.] Jtem van claicht ind antwort, dat scheltwort, kyven, slaen ind erff, dat umb scholt wille ainsprechich gemaicht wirt, II ß. [4.] Jtem van claicht ind antwort umb slechter scholt aeder umb gereidtz guetz wille II ß. [5.] Jtem, die pairtyen sullen allezyt deme gerichte schryver ind den vurspreichen bynnen sidtzens gerichtz genoich doin. So duck des nyet en geschiege ind derselver ynyche claichte, so sullen die umb ein boisse gefallen syn nochtant den verdienden loen bezailen. /9r/ [XVI.] He sall der scheffen gemaynt werden werden umb die siegell coeste. [1.] Jtem, wanne dat dat gerychte eynen pairgamentbrieff besiegelt ind dat gerichtz siegell dairan gehancgen wirt, sall dat gericht dairvan haven eynen golt gl. [2.] Jtem, van sulchen vurß. brieven, dairan der scholtys mit siegelt, sall der scholtys van haven eynen halven golt gl. [3.] Jtem, wanne dat gerycht synen siegell up eyn offen placait druckt, daevan sall deme gericht geboerenn eynen haluen golt gulden. [4.] Jtem, van deme offenen placait, dairop der scholtys synen siegell druckt, eyn ort golt guldens. [5.] Jtem, alle wege salman siegelen uff den dincklichen daigen, wanne die scheffen doch by ein andern moissen sin. [6.] Jtem, were idt ouch saiche, dat yemans des siegels van noeden hedt ind des dincklichen daigs nyet verbeiden in moicht, dan salman die scheffen bescheyden; dan so sall derselve deme gerichte die cost doin ind dairzo dat vurg. siegell gelt geven. /9v/ [XVII.] He sall der scheffen gemaint werden umb dat ingesatte ind dis lantz lantreicht. [1.] Jtem, nae deme lantreichten, so wer deme andern schuldich is, den salman mit zwen synen neisten naeberen oeverleyden ind syne scholt gesynnen. Is he dan bekenlich, moiss eme der schulder smaile pende geven, die dan XIIII daige stain sullen.

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Wirt die scholt dairintbynnen nyet bezailt, so sal man dat smaile pant wiedder geven ind dan durch den boiden mit erleuffenisse des amptmans vur vollpenden sich dairop leren laissenn, wie reicht is. [2.] Jtem, nyemans in sall deme andern erve aiffpenden, so lancge as he gereidt guet vynden maich. [3.] Jtem, egeyn lantman in sall den andern aeder eyn uißlendiger eynen lantman umb erve, umb guett, umb scholt noch umb geynre saichen wille kommeren aeder zo reicht stellen, he yn sall yn eirst mit zwen synen neisten naebern oefferleyden ind syner gebreichen guetlichen gesynnen, idt in wer dan eyn wechferdich aeder eyn uißlendich man; de aeder den maich man myt allem besten zo reicht zwyncgenn. [4.] Jtem, egeyn lantman in sall den andern buyssen landtz mit reicht behafften, dan ynlendich ersoichen. /10r/ [5.] Jtem, wer ouch erve ind guet bynnen den pelen van Monjauwe lygen hait, en sall gheynnenn lantman uißlendisch kommeren aeder rastineiren. [6.] Jtem 7, so wer eynen zo reicht zwyncgt, sall, deme reichten genoich zo doin, burgen setzen, es in wurde eme dan erleufft bys in ende dere saichen. [7.] Jtem, weme syn guet, erff aeder, wat idt dan is, gekommert aeder verboiden wirt, erkent der scheffen dan, hey vur die aenspraeche panbair gesessen is, dan so maich he sinen kommer aeder gebott untslain ind desselven gebruychen bys in ende derre saichen. Is he vur die ainspraeche nyet panbair gesessen, sall he schuldich syn, burgen zo sedtzen ind dan des synen gebruychen bys in ende der saichen. [8.] Jtem, alle susteren ind brueder van eyner gebuert synt, sullen nae doide yrer alderen aichterlaessen erve ind guedt, gereidt ind ongereidt, gelich deillen, so eyne kynt vaider ind moider so nae is as dat ander. /10v/ [9.] Jtem, off ouch die elderen yre kinder bestait hetten ind deme eyn me dan deme andern eyn erve gegeven, sullen die selven maicht hain, yre leven lanck zo doin; aever nae yrem doitlichen aiffganck sall yeder kynt die gegeven erffschafft innebrencgen ind asdan gelich deilenn.

7 Der Paragraph ist in der Handschrift wie eine Kapitelüberschrift eingerichtet, was aber

nach sprachlicher Form und Inhalt des Passus nicht zutreffen kann.

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144 | Quellentexte [10.] Jtem, die enckelen staent in vaider ind moider stat an der erffschafft ind nyet an dem gereidenn. [11.] Jtem, ouch eyn bedde gebroichen werre ind kynder aichter laessen, dat sych dan der lestlyvige wiedder verandert ind zomme zweyden maele wiedder kinder erlancge, deme selven ain erstorffe by den lesten kinderen as van syme gebloetz ynnyche erffschafft, dae an so sullen die vurste kinder so waile myt deill van haffen as die lesten, so eyne kynt asswaile dat ander gelich vaider aeder moider roiffen. [12.] Jtem, dae sich yre zweye mit bestaidoncgen vergaidert hetten ind sonder lyffs erven van eyn anderen scheyden, wes yeder van syme gebloetz an den anderen braicht hait, sall wiedder hinder sich anndat selve gebloetz vallen. Wes sie ouch zo samen gegolden, gewonnen aeder geworven hetten, sall vruntdeillich syn; uißgescheiden der wieddom sall vur sich vairen ind nyet zo rugge vallen. /11r/ [13.] Jtem, egeyn lyffzuechter en maich syn erve noch guet, dae an he eyn lyffzuechter is, verkouffen noch verhandelen dan syn leven lanck, es en wurde yem dan van den reichten erven erloifft aeder bygegancgen. [14.] Jtem, ein gereidt pant sall XIIII daige zo loessen stain. [15.] Jtem, eyn erffpant sall VI wechen ind drye daige in die kirch geroiffen werden ind die wille zo loessen stain. [16.] Jtem, wer den andern ain erffe aeder guet erven will, sall idt seiß weichen ind drie daige in die kirche roiffen laissen; dan so hait yeder den anderen geerfft, idt in wurde van den pairtyen wieddersproichen. [17.] Jtem, die scheffen en sullen nyemans der lantordelen willich syn, idt in wer saiche, dat beyde pairtyen, die des ordels zo doin haven, gelich vur gericht erschynnen ind des lantordels begeren. Dan so salman sich halden, gelich wie gewoenlichen ist. [18.] Jtem, queme ouch yemans umb eyn lantordell, der gheyn wiedderdeill in hette, der sall die wiedderdeill haven, off der scheffen sall eme nyet gehoirsam syn. /11v/ [19.] Jtem, so wer den anderen zo reicht zwyncgt, sall eme die wiedderdeill des eirsten dincklichen daigs antwort gheven.

Quellentexte |

[20.] Jtem, we claicht ind antwort des eirsten dincklichen daigs ain dynck 8 gen wirt, sall dairaichter gheynnen ynzoich me haven. [21.] Jtem, so dat man zo Dueren aeder Aichen nae deme Keysser reicht vur vairende erffschafft erkendt, der gelichen sall idt ouch in deme lande van Monjauwen stain ind gehalden werden.

8 Handschrift: dynckt.

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146 | Quellentexte

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[1543] – Aufzeichnung des Priors Johannes Heep nach der Zerstörung des Klosters Reichenstein 1543 im Geldrischen Krieg über Grundbesitz und Rechte des Klosters. Dokumente aus der Gründungszeit sind verloren. Neben dem Bericht über die Kriegsereignisse 1542/43 ist die Aufzeichnung die älteste Nachricht von der Ausstattung des Klosters mit einem Wildbann durch den Gründer, Herzog Walram Paganus von Limburg. Überlieferung: a – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u.Hs. 1, fol. 2r – 4v (Beglaubigte Kopie [Notar Philipp Wilhelm Francken] einer von Notar Arnold Lauterbach beglaubigten Abschrift, um 1730. Die folgenden Blätter [bis fol. 16v] des Verzeichnisses von Prior Heep im Protokollbuch des Klosters betreffen Detailnachrichten der Kalterherberger Grundstücke und auswärtige Besitzungen). b – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u.Hs. 3, fol. 2r ff., um 1730. Drucke: W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen, I.1, S. 75 – 83. [Johann Heep]: Plünderung des Klosters Reichenstein (bei Montjoie) durch kaiserliche Truppen im geldrischen Kriege 1543, geschildert von dem Prior des Klosters Johann Heep, in: ZBGV  22 (1886) S. 80 (Teildruck). Wiedergabe nach a

/2r/ Registrum seu Informatio pro posteris, quibus bona et negotia monasterij poterunt esse incognita, erectum anno 1543 a fratre Ioanne Heep tunc temporis (velut jn der Gulischer vihl (!) quando monasterium fuit ab exercitu ducis Oraniae totaliter expilatum, incineratum ac devastatum) priore. Registrum vel assignatio seu potius informatio pro posteris fratribus, quibus bona et negotia monasterij poterunt esse incognita, conscripta et diligenter assignata per me, fratrem Joannem Heep, priorem monasterij nostri Reichstein, per 40 annos hic habitans et per 12 priorem agens ante bellum infra scriptum, in quo improvise obruti totum nostrum absconsorium cum literis et documentis alijsque pretiosis toto monasterio sicut et structuris villarum et aedium nostrarum ante portam flamma devoravit, ut ne quidem minimum tuguriolum superstiterit adeoque cum vix aliqua spes affulgeat intra plures annos resurgendi, hinc officio et obligatione ductus pro posteris sequens succinctum registrum et seriem possessionum nostrarum quiete ab immemoriali tempore usque ad hanc devastationem in hac patria a monasterio adhuc possessarum fideliter texui, ut saltem informationem inveniant, cui tute insistere possint.

Quellentexte |

Igitur in nomine Domini nostri Jesu Christi, Beatae Mariae Virginis, apostoli Bartholomaei et martijris Laurentij, patronorum nostrorum, progredior ad descriptionem atrocissimi belli illius inter Brabantinos et illustrissimum principem Juliacensem. Anno 1542 circa festum domini Matthaei apostoli in mense septembri [September 21] exordium belli coepit inter Brabantinos et ducem Clivensem et tunc temporis Geldrensem, quia illo eodem praedicto anno et mense Brabantini congregati primo manu violenta et bellatoria invaserunt et in eum irruerunt patriam Juliacensem destruendo et comburendo castrum Schonforst et pagum Wedam; insuper eadem vice expugnaverunt civitatem Duren et Hinsberg. Item incendio destruxerunt castra principis Hambach, Nidecken, Casteren, Mijllen. Item oppida Gangelt, Berchem et plura alia cum pagis in patria Juliacensi primo aggressu. Item inter caetera exusta fuit et curtis nostra Reutzheim prope Eußkirchen. Bellum illud calamitosum et invidia et extrema malitia plenum duravit per integrum /2v/ annum. Tota haec patria nostra infra hunc annum ita est ab hostibus Brabantinis devastata, ut destructa Jerusalem non paucis in locis dissimilis videretur. Item in sequenti aestate anno 43 circa festum nativitatis Joannis Baptistae [Juni 24] vicini nostri hostes ex Sancto Vito incendio destruxerunt curtem nostram auff dem Ruitz, Bredtbaum et omnia aedificia ante portam. Eodem anno 43 redierunt cum magno exercitu, dux eorum princeps Vranius, ante oppidum Monsow in vigilia Assumptionis Deiparae [August 14], illudque expugnarunt et plurimos bonos cives et milites crudeliter occiderunt; eadem quoque vice circumeundo per incendium penitus et funditus combusserunt et devastarunt ecclesiam nostram et caetera omnia etiam minima aedificia monasterij nostri Reichstein, vt ne tuguriolum quidem nobis non devastatum permanserit, sed omnes cogimur anxie et misere prae timore hostium discurrere et propter penuriam et destructam habitationem locum nostrum ad longum tempus deserere. Postquam hostes Brabantini septima die post festum Assumptionis Beatae Mariae Virginis [August 22] Monsow expugnaverunt sub duce suo principe Vraniae et comite de Nassow, versus Duhren discesserunt ob adventantes Caesarianos, qui in ipso festo apostoli Bartholomaei [August 24] eandem civitatem caeperunt, nam hostis ex urbe fugit et quod miles in fuga e civitate eripere non potuit, flamma vorax consumpsit paucis salvatis aedibus cum Franciscanorum coenobio. Capta Dura Caesariani Iuliacum abeunt, quod fere vacuum invenerunt, post Ruremundam, inde Venlonam, quibus in locis incolae caesari Carolo V. iurejurando sese obstrinxerunt. Hoc modo Carolus V. principem Clivensem a vera religione aberrantem humiliavit et religionem catholicam inviolatam in omnibus suis ditionibus retinere coegit. Hoc bellum fuit perditio totius huius patriae, devastatio et ruina totius monasterij nostri Reichstein, in quo cum totaliter exusti et perditi simus, litteris privati et tanquam vagi stationem nostram deserentes ad alia ordinis loca ad tempus transire cogamur. Deoque sit notum quandonam redire liceat, cum intra breve tempus locus vix reaedificari posse videatur. Hinc ad haereditatem Dei vindicandam

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148 | Quellentexte et in fundo saltem servandam et contra quos cunque tuendam breves annotationes fundationis, sicut et actualium possessionum adhuc restantium pro informatione posteritatis subnecto, prout a me ante hoc bellum Reichstein per 12 annos et ultra incolente inventae et saepissime in revolutis /3r/ documentis nostris lectae et ab hominum memoria pacifice usque ad hanc exustionem possessae, uti toti patriae notorium fuerunt. Monasterium Reichstein fuit fundatum a Walramo duce de Limburg, domino de Monsow et Falkenburgh, et Iutta comitissa vxore eius, circa annum 1210 pro sororibus et monialibus ordinis Praemonstratensis, multis ac amplis possessionibus, iuribus, libertatibus ac privilegijs dotatum, ab omnibus omnino oneribus exemptum, sed ex post tum jnjuria temporum tum hominum ad incitas quasi redactum. A prima fundatione possedit et pleno jure incorporata et data sunt nobile bonum seu allodium Reichstein cum curtibus Ruitz, ante portam Bredtbaum, molendinum et domibus aliquibus ante portam cum omnibus appertinentijs et omni circum circa terra, pratis, agris, dumetis, sijlvis, venna absque ullis limitibus ab hac parte Rurae omnino libera et exempta et soli monasterio subjecta eique pleno jure incorporate: Ab altera autem parte Rurae sijlva Br[e]idtscheidt usque ad Nonnenbaum in hodiernum diem et hanc causam taliter vocitandam. Item sijlva adiacens de Compendio dicta et inde trans Ruram usque Ostlingiam cum jure piscandi et venandi. Hic notandum, quod Reichstein a principio fundationis nullos habuerit vicinos nisi Monsow, ubi pauci incolae circum arcem habitabant et fundum Lux- et Limburgense adeoque situatum in vasto, horrido et sterili nemore bona pace et quiete longo tempore fruebatur et in eodem Deo optimo maximo debite serviebatur. Ex post autem populus est auctus et exstructae domus in Mutzenich, Lauscheidt et primitus in Kalderherbergh exstructum unicum hospitium, inde hodie dum adhuc vocatur Kalderherberg,1 quod tractim excrevit in pagum et sic crescente populo crevit et malitia in totum, ut monasterium fuerit malevolentia officialium vicinorum multum in possessionibus et juribus suis constrictum et tandem per sterilitatem terrae quam bella et injurias hominum ad talem pauperiem deductum, ut sorores moniales non potuerint amplius subsistere et vivere. Quare anno 1487 ab archiepiscopo Coloniensi, Hermanno 2 dicto, sunt loco sororum substituti viri eiusdem ordinis Praemonstratensi, qui tunc Deo cooperante coeperunt monasterium restaurare et avulsa reunire, sed mundo in maligno posito et haeresibus invalescentibus et praedominan/3v/tibus non potuerunt multum fructif[ic]are in temporalibus quamvis in spiritualibus, multum boni sint operati, et unica post Deum et sanctos causa, quod fides orthodoxa sit adhuc in patria ac vix inventas possessiones potuerint tueri. 1 Gelegen am Pilgerweg von Aachen nach Trier. 2 Gemeint ist Erzbischof Hermann IV. von Hessen (1480 – 1508).

Quellentexte |

Item hic notandum, quod apud curtem nostram Bredtbaum fuerit locus dictus de Eschweidt, datus et donatus a serenissimo Wilhelmo principe Juliae anno 1495 praetori Monjoijensi, Herman Mannhauff,3 se solummodo extendens ad 30 jugera infra iam ibidem exstructam domum jacentia. Adeoque bene observandum, quod limites inter hoc bonum novum et nostrum antiquum Bredtbaumianum sint:4 ein Leffige Heck, die dem closter zuhört und ofen nach dem Venn zu anfangt, hart 5 an dem hauß der Eschweidt undt ist ein klein winckel langst den weg oder Aacherstraß, und dan geradt heraff, geht langs die Eschweider Seiff, jetzund Brulseiff genandt in die Rur. Possedit ab hominum memoriae et possidet monasterium Reichstein haec sequentia adhuc quiete et sine ullius contradictione monasterio proxime adiacentia non obstantibus multis iniurijs et vexationibus tam haereticorum officialium quam vicinorum: scilicet curtes Ruitz ante portam, Bredtbaum, molendinum et aedes circum vivarium cum pratis, agris, sijlvis, venna undt dreschen, iuribus piscandi et venandi in limitibus supramentionatis et infra mentionandis omnino libera et exempta ab omni onere et exactionibus monasterioque pleno iure subjecta et incorporata. Primo est in possessione venandi inter Schwalmam et Ruram usque ad fines Ostlingiae. Item ab hac parte circum quaque trans Ruram usque, ubi Schwalma influit, sijlvas, dumenta, vennam usque ad solum Limburgense et Nassoviense. Item jure piscandi privative in Rura a ponte, ubi Ruram influit Schwalma et influentibus rivulis usque ad solum Luxenburgense. Hic notandum, quod venatio non mereatur, ut venator cum canibus alatur. Piscatio autem meretur piscatorem. Secundo: Quamvis sijlva Breidtscheidt usque ad Nonnenbaum et Compendium cum suis limitibus olim proprietarie ad monasterium pertinuerit, de facto tamen est tantum adhuc in possessione pro sua libertate in illis lignandi et pascendi gregem privative absque ulla turbatione. Posteri allaborare debent, ut si tempora haeretica cessent, recuperent proprietatem. Item ab illa parte /4r/ trans Ruram Gißbißawl 6 continens 5 jugera circiter: Pertzweidt, Schnitzawl ob die Aacherstraß, so durch Umbscheydt geht, ab alia parte viae Aquensis, quiquid est trans pedem Umbscheydt seu infra tramitem pedem montium ambientem usque ad Ostlingiam, die awelen, dreschen, prata, agri sunt monasterij.

3 Abschriften der Urkunde im Lagerbuch 1649 (StaM 1. Abt. G 2, fol. 294r/v) und Protokollbuch Reichenstein 1 (LAV NRW R, Reichenstein Rep. u.Hs. 1, fol. 203r/v). 4 Deutschsprachige Passagen mit Flurnamen etc. sind in anderer Schrift eingetragen. 5 Handschrift: hadt. 6 Flurname?

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150 | Quellentexte Item ab altera parte Rurae, ubi curtis Ruitz, sunt Rura, Schwarzbach, Kleußer, Richelsley, Große Helt per Schweinskuhl in die Rur. Item ab alia parte Klußer pratum taliter vocitatum. Hic observandum, quod monasterium Kalderherbergensibus tractim auctis ex mera gratia et ratione vicinitatis concesserit, absque tamen praejudiciosa sequela, intra vivarium rurale et supra illud Rurawl per Kleinhelt, Schweinskuhl in die Große Helt ein vehedrifft. Item infra Ruitzstegh via per superficiem trans curtim ad sijlvam Stillerholtz, de caetero quidquid est nil exclusi intra praedictos limites – sive cultum sive incultum – quiete usque huc possedit et possidet monasterium cum decimis et omnibus juribus. Item quidquid est von der Kleiner Heldten an langß die Schweinskuhl, Große Helt biß an daß Susterfeldt, von dem Susterfeld die Haag herup undt dar langß biß in die Ormis et inde Ruram et trans Ruram der Gannes, Pannes undt so die Rur herup biß an die Naßewerseith, pertinet proprietarie ad monasterium et villam eius, molendinum et aedes ante portam. Item termini curtis Bredtbaum sunt: e Rura die Ormis, Karmesseiff, der Buchel seu superficies Vennae, inde up die Aacher straß oder Wegh, der ietz hardt langß daß hauß der Eschweidt geht, up die Leffige Heck, die dem closter zuhordt undt ietzundt das scheidt ist inter bonum nostrum Bredtbaumianum et Eschweidt, undt langß die Eschweider Seiff geradt heraff geht biß in die Rur undt dieselbe herup, biß wo die Ormis influst: Quidquid est inter hos terminos, est pleno jure monasterij excepto, quod supra in planitie Bredtbaums capitulum Aquense accipiat decimas et tunc pati die Aacherstraß oder Wegh: cujus utrumque latus est monasterij decimae in declivitate sicut et up der Hagen et hac parte sunt monasterij. Item limites nostrarum curtium ac aedium et subditorum juris pascendi ab immemoriali tempore usque huc sunt: ab Eschweidt up den Beuchel in dat Vehn, up den Scherpenstein, Platstein, Hahnheister, Hellenborn, Spulbach usque ad solum Limburgense et Nassoviense, Klußer et circum circa per sijlvas den Hargerth, Stillerholtz, die Haagh, in quibus etiam libere jus lignandi habent, Schwartzbach et Rur/4v/- in suis limitibus solum monasterium cum suis est in possessione privative pascendi, lignandi, zu mehen heydt undt hew et disponendi pro sua utilitate. Hic notandum, quod Kalderherbergenses suos limites incipiant latius extendere; hinc illis posthac debet resisti et admoneri, ne den Gensenbroch, Schuttelweg, Langengraben, Hergart transgrediantur, sed illum districtum monasterium pro solo suo suorumque subditorum usu omnino reservet liberum, sicut de facto possidet, et in his limitibus nullus praeter monasterium habet aliquid dicere. Item nota, quod ad instantiam deß Eschwyders, qui alias ad vicinos in Mutzenich pertinet, illum tamen absque nociva sequela admiserimus up unseren weydtgangh.

Quellentexte |

Hoc registrum et instructionem posterorum esse omnino accurate veritati conformem et contenta monasterium a prima fundatione taliter sicut scriptum usque ad hoc bellum quiete a tempore immemoriali actualiter possidisse propriae manus et nominis subscriptione et fide sacerdotali attestor frater Iohannes Heep, prior monasterij nostri Reichstein. Erectum anno domini 1543 quo et omnia vt supra sunt devastata. – Aliorum bonorum redituum ac censuum tam in hac patria quam alibi situatorum vide alios registros desuper formatos.

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152 | Quellentexte

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1549 – Erkundigung des Amtes Monschau im Gefolge des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen des Geldernschen Krieges. Überlieferung: LAV NRW R, Jülich-­Berg II 4877, fol. 61r – 78r (alte wrogen und weißthumb des amptz Monioye). Abschrift: StaMON 1. Abt. G 8 (nur der Paragraph zur Scharwacht, Kopie 1684). Teildruck: W. Harless, in: AGNrh 7 (1869/70) S. 98 – 100 Nr. 106 (nur der Abschnitt zum Vogtgeding). Die wechselnden Abkürzungen für Maßeinheiten sind wie folgt vereinheitlicht: Geld alb. albus gl. gulden ggl. goltgulden hlr. heller mrc. marc rad. rader Hohlmaße mlr. malter ßmr. ßumber fr. firtel fl. flesch(e) Gewichte lb. libra

/61r/

Von den gerichtsbencken des  ambts Monjoe anno 1549.

In bemeltem ambt sein zweierlej gericht, ein hochgerichtsbanck, besatzt mit einem schulteissen und viertzehn scheffen, und ein vörster gericht, mit einem vorstmeister und XIX vörstern.

Quellentexte |

Des hohen gerichts jarliche vogtdingliche weisthumb und wrogenn – aus der scheffen bericht. 1. Zum 1ten weisen und wrogen wir scheffen des ambts Monjoie uf allen vogtgedingen, das uf denselbigen tag der schulteis von Monjoie wegen unsers gnedigen fürsten und herrn, s[einer] f[ürstlichen] gn[aden] ambtman und al der jenigen, so bevelch jm ambt haben, ban und frieden thun und gebieden sal jederman, außgescheiden den jenigen, so gegen unsern gnedigen lieben hern und lantfürsten gethon hetten. 2. Zum 2ten, das uf den vogtdincklichen tagen erscheinen sollen alle underthonen binnen den pelen des ambts Monjoie gesessenn, das haubt vom hauß mit mäßen, naß und drug, gewicht und mullenvaß, ein jeder nach seiner handlungen. Und so jemant ohn bewißliche noth, die der scheffen vor recht erkent, außplebe, der jst j[rer] f[ürstlichen] gn[aden] jn die wedt erfallen. 3. Zum 3ten, das Lyntheldt, Nuchelberg 1 und Wisserscheidt anders gekehret und gewant worden dan nach altem herkommen, solichs wrogen wir scheffen vor unrecht, bis so lang j. f. gn. uf thut hoerenn. /61v/ 4. Zum 4ten, das zwisschen unserm gnedigen herren und dem hertzogen von Burgunden jst glegen ein venn, gnandt das Wrack Ven, daruf sollen stehen rein- und genegelde stein. Das solichs anders gekhert wurd dan wie von altem herkommen, das wrogen wir scheffen, bis unser gnediger lieber herr unß thut ufhoerenn. 5. Zum 5ten, das von dem dorff, so vor dem waldt glegen hat am landt von Nassaw, gnandt Roidt, von alters 2 scheffen uf alle vogtdingliche tag erscheinen sollen. Das solichs anders gekhert und gewandt wurd dan nach altem herkommen, wrogen wir scheffen, bis j. f. gn. uns uf thut hoerenn. 6. Zum 6ten, das ein bodt zu Hetzingen uf allen vogtdinglichen tagen erscheinen sal, wo die jm landt von Monjoie gehalten werden, mit einer flesschen weins und anbrengen, wes j. f. gn. daselbst breuchlich jst nachts geschehen, messerzug, backenschlag, faustschlag, vort al ander brüchten. Und wan solichs nit geschege, jst j. f. gn. er jn die wedt gefallen, er hab dan soliche noth, die der scheffen von werde erkent. 7. Also die drei lantbotten der gleichenn. 1 In der gleichen Passage der parallelen Weistümer: Michelberg.

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154 | Quellentexte 8. Zum 8ten weisen wir scheffen mit recht und urtheil, wes glidt und blut angeht, klein oder groß, und so sensell und pluch ubergehet, lege es schoin of geburt sich jm und den des waldtgeleidts uf dem lande oder uf dem wasser binnen den pelen,2 das gehoert allein an das hohegericht und nirgent anders. /62r/ 9. Zum 9ten weisen wir, das wannehe unser gnediger fürst und herr zu feldt ligt, ein jederman binnen den pelen gesessen, geiner außgenommen, schuldig jst, j. f. gn. von dem schloß Monjoie zu dienen. Auch so sein f. gn. jren hofleger zu Monjoie hette, jederman uf und von dem schloß zu dienen schuldig. 10. Zum 10ten weisen wir mit recht und urtheil, das die underthonen dem ambtman oder stathelder zu Monjoie schuldig sein zu dienen von 4 banmeilen wegs uf das schloß zimblicher maßen. Von den tagen und örtern der jarlichen vogtgedinger. Der vogtdinglicher tag sein 3 jm jahr, der 1te uf montag nach St. Johans tag jm sommer [Juni 24] zu Contzen, der 2. negst nach dero Heyligen 3 Konnigen tag [Januar 6], der drit negst nach Paisschen, dern eins zu Contzen, das ander vor St. Joris 3 gehalten wirt. Von den underbencken. Das dorff Wolffsyffen ist gehörig mit seiner urteilfart an das hohegericht zu Monjoie als an jr oberheubt, welchs auch also noch geubt und jm brauch gehalten wirdt.4 Von dem oberheubt des hohengerichts. Wes von rechtlichen sachen und jrthumben ubermitz dern scheffen und hohen gerichts zu Monjoie mit recht erkant wirt, an das keyserlich recht gehörig zu sein, weisen die /62v/scheffen mit der heubtfart ghen Aichen gehörig zu sein. Und was von 2 Die Konstruktion ist entgleist; aus den parallelen Überlieferungen ergibt sich als wahr-

scheinlicher Wortlaut: jm und binnen den pelen des waldtgeleidts.

3 Der Wortlaut ist missverstanden, insofern auf einen mit Konzen abwechselnden Ort

verwiesen zu sein scheint. Ein Kirchort mit diesem Patrozinium kommt aber im Amt nicht vor. Nach den Aussagen über die Rechte und Pflichten der Stadtbürger von 1612 (Ed. Nr. 22) ist ein alternativer Termin neben Ostern im Frühjahr [April 23] gemeint. 4 Vgl. dagegen das Weistum 1600 mit Randnotiz 1649 und H. Hinsen: Das Land Überruhr, in: ML 29 (2001) S. 29.

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sachen ubermitz denselbigen erkant wirdt, an das lantrecht gehörig zu sein, weisen sie mit der heubtfart ghen Gulich oder an j. f. gn. hochwise rhete. Von satzung des gerichts. Welcher gestalt das gericht zu Monjoie gesazt wirdt durch einen ambtman und was ein scheffen jn seiner annemung thun sol, das er frei wurdt von schatz, diensten und etlichen haber pechten, steht ferner zuerkundigen. Von gehalt des hohen gerichts. Item, das scheffen gericht und boden sein dienst frej, außgescheiden etliche besundere, davon folgentz meldung geschicht, nemblich frej von brantfuren, scharhabern und wachthabern. Item, frei von beiden schätzen maj und herbst. Item, frei von hanen und hoenern zu geben. Item, wan die scheffen die haber setzen, haben sie die kost von 4 rad. gl. Item, wan sie den meischatz setzen eben sovil, wie auch von dem herbstschatz zu setzen. Wan sie die haber setzen, haben sie IIII gedouter malter habern und vier ungedouter malter. Noch haben sie von 3 vogtgedingen die kost, jedermal 4 rad. gl., facit XVI gl. Noch haben die scheffen auß beiden schetzen IIII rad. gl. /63r/ Dergleichen der schulteis IIII rad. gl. aus beiden schetzen; vort al gewonlich gerichtlich geldt, beide schulteis und scheffen. Von dem vorster gericht Wirt das vörster gericht jahrlichs ubermitz vorstmeister und XIX vörster uf bescheidung des vorstmeisters gehalten. Und sol solichs geschehn nach jnhalt und vermug jres eidts wie folgt. Vörster eidt und wroge. Heud all diesen tag sal ich, n. [name], hoeden und penden al das jenig, das wasser und waldt angehet und ijn das waltgeleit schleit, darin nit außgescheiden den ungerechten hewer, ungerechten sewer,

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156 | Quellentexte ungerechten hicker, ungerechten bicker, ungerechten heger, ungerechten jeger, ungerechten visscher, ungerechten stricker, ungerechten vögler, den ungerechten zideler. Das sol jch alzumal hoeden und penden, bis jch an die stat komme, da derjenig sitzt, der mich manen mag, und wan der mich mandt, dan sal jch jnbrengen alles, was breuchlich jst verschafft und wrogen und was jch sonst weis, das bruchaft jst, das sal jch nit lassen umb hern droin noch forcht, noch umb geldt oder silber, freundt noch maig, und das alles mit raidt meiner gesellen, so mir got helff und sein heilig evangelium. /63v/

Satzung des voerster gerichts.

Mein gnediger fürst und herr hat einen vorstmeister zu setzen, und der selbig mit radt der anderer vörster setzt einen vörster ubermitz sein geburliche eide wie vurß. Einn ankommender vörster sal sein freiheit, der er mit andern vörstern gedenet zu geniessen, an j. f. gn. erkauffen nach altem herkommen. Von der vörster hoden. Die XIX förster haben den waldt zu hoeden vermug jres eidts, wan der vorstmeister sie solichs zu thun weisen und bescheiden thut. Und sein VIII besunder örter, dern höden uf den waldt, nemblich 1 Rackenscheider hoedt, 5 Venhodt, 2 Deurener hoedt, 6 Over Rursche hoedt, 3 Langerscher hoedt,5 7 Wiedawer hoedt, 4 Buler hoedt, 8 Davischer hoedt.6 Underhaldt der vörster. Alß die dorffer Venwegen und Brenich jarlichs von weidtgeldt gelden XVI mrc. curent. und II fl. weins wie folgentz jn den geldtrenten angetzeigt, so behalten die vorster jars davon X mrc. und die II fl. weins. 5 Dieser Bezirk, auch Langerscheider Hut, wird in späteren Quellen nicht mehr angeführt. 6 Auch Daverscheider Hut.

Quellentexte |

Das dorff Friesenradt jm landt Cornelimünster gilt jars von weidtgeldt 8 alb. curent., so die vorster von alters gehaben und behalten. /64r/ Alß die von Berenstein jm ambt Nideggen jarlichs von weidtgeldt geben 7 mrc. und I fl. weins wie folgt. Darab werden j. f. gn. IIII rad. mrc., jst 5 mrc., 2 alb., geben; die ubrige 10 alb. und fleß weins behalten die forster, jeder sein antheil davon. Gelden die von der Kallen jm ambt Nideggen und zum theil under dem Hurten von Eschweiler von weidtgeldt X alb. curent., so die vörster ufgeben und behalten, und daruß wieder I fleß geben. Alß die von Abenden jarlichs VI mrc. curent und I flesch weinß von weidtgeldt geben, daruß heben die vörster j. f. gn. 4 rad. mrc., thun V mrc., 2 alb. deßer zeit; und die 4 alb. sambt 3 fl. weins behalten sie. Item, uf dem hoff zu Friesenradt heben sie II kese Item, uf Nederhain II kese Uf dem Schmiddenhoff II kese Uf dem hoff uf Huningen II Lautenschlegers hoff zu Venwegen II Hurten hoff uf Vossenhart 7 II Des halffen hoff zu Kallerbendt II Der hoff uff Freinscheidt II Der hoff uf Birenfeldt II Der hoff uf Eischowel II kese Jn Durener hoden licht ein bendt, davon haben die vörster fr. even Noch I bendt jn der vurß. bach, den vorstern II fr. even Noch ein veldt an Rainbertz schuren, gibt II fr. even Item, die vorster jn Durener hoden heben jars I mlr. korns, I mlr. habern von den von Bernstein und Brandenburg. Daneben geben dieselben j. f. gn. darneben den Xten. /64v/ Der hoff uf Marwyaß prunn II kese Baldeweins hoff II kese Dieser vurß. kese sullen werdt sein 8 alb. Der hoff zu Drimborn II kese dern jst jeder werdt 8 alb., facit 16 alb. Dese vurß. kese und weidtgeldt werden gegeven der ursachen, das die vurß. hoeff und dorffer gerechtigkeit uf wasser und weiden haben, mit jrem viehe zu weiden und zu zeisen, außgescheiden jre vercken nach antzeigung der vörster.

7 Recte Vossenack.

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158 | Quellentexte Auß dem hoff Walberen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II mlr. habern, jeder malter uf V ßumbern gerechnet, die der halffen zu Drimborn jn das weinhaus liebert, der vörster perden vor sein weiden und zeisen uf dem waldt gleichs den nachbarn. Boulich zu Boedtgenbach, das er uf dem waldt daubholtz sonder eichen oder boechen abzufaren von aldts, davon gibt er den vorstern jars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I mlr. habern. Das Cloister Malmender, wan sie mit jren perden faren durch das ambt Monjoie, daselbst weiden und zeisen mag, gibt den vörstern uf Petrj und Pauli [Juni 29] ������ ���������������������������������������������������������������������������������� IIII  fl.weins, facit XVI , darin dem vorster sein flesch weins mit jngerechnet jst. Item, noch geben sie ���������������������������������������������������������� 30 roggen micken, darin dem vorstmeister 2 mit jngerechnet; noch mit dem vorstmeister I ����������������������������������������������� IIII weiße micken. Item, jn dem landt von Nassaw an der Wolfsbach licht ein bendt, den die vorster verpachten ungever vor ������������������������������������������� I horns gl., so sie behalten. /65r/ Noch ein bendt jm landt von Nassaw an der Wirtzfelder müllen, den sie auch verpachten vor ���������������������������������������������������������������� I gl. Kölich werung, und haben die kost, als es zu Wirtzfeldt kermiß jst. Die von Wirtzfeldt geben jars uf jren kirmiß den vörstern, einer I hlr., der ander 2 hlr., der 3te 3 hlr., tregt jars ungever IX oder 10 alb. Dargegen willen dieselbige jren brandt haben uf dem waldt, welchs den vörstern bedunckt, gegen solicht gerings zu schedlich sein. Von dem hauß Drimborn haben die vorster jars ���������������������������� I wagen hews vor jre perdt, zu Drimborn jn das weinhaus zu liebern. Und wan die vorster zu Drimborn kommen, haben sie die zop, wie besser wie lieber, der ursach, das daß hauß Drimborn notturft brandts holen mag uf dem waldt und sein jnzucht von vercken auch ohn dechtem echern mag, und darzu die jacht uf dem Overrurschenwaldt. Item, wannehe uf dem waldt kolen gebrandt werden, gibt jeder köler, sovil der zugelassen, den vörstern solicher hoden, die gekolt wird ������������������������� I fl. jsers. Förster freyheit 8. Darzu sein die vörster dienstfrj ausserhalb etlichen: Item, frei von der froin habern, spanhaber, wachthabern. Item, frei von beiden schetzen. Item von hanen und hoenern. Wan sie wegen j. f. gn. bescheiden werden, haben sie die kost vom vorstmeister.

8 Der Passus von Darzu bis vorstmeister steht ohne Überschrift; von anderer Hand mit

Schweifklammer unter dem Titel: förster freyheit am Rande zusammengefaßt.

Quellentexte |

/65v/

Von dem oberhaubt des  vörstergerichts daselbst.

Das vorstergericht hat sein oberheubt mit urteilfardt erstlich an einem ambtman zu Monjoie. Darnach, wan das von nöten, an meinen gnedigen fursten und hern oder j. f. gn. rhete. Von den dreien vorvörstern, der selben bevelch und eidenn. Ausserhalb des landts und waldts Monjoie sein gesessen drej vörster, gnandt vorfurster, zwen jm landt von Corneli-­Münster und der drit zu Blenß jm ambt Nideggen. Die sein verplicht, den waldt auswendig zu hoeden vermug jrs eidts, den sie jn annemung jres dienstes dem vorstmeister zu thun schuldig. Und thun jn stat j. f. gn: nemblich alles zu hoeden und zu penden, was sie zwisschent waldt und marckt enichs ordts umb den waldt befinden und betreden mögen, das auß dem waldt getzogen were von holtz, weidtwerck und anders, das j. f. gn. bruchig jst. Und solichs sollen sie einem vorster anbrengen, jn dem sie den bekommen mögen. Wo aber nit, dem negsten vorster, den sie bekommen mögen, der alsdan die pendung gn. vorstmeister zu wissen thun sall. Doch haben die vorförster vurß. den lantsaissen nit zu penden. Und wan enicher jrthumb zwisschen dem vorstmr. und denn gepandten, so die vorfurster angetzeigt hetten, jnfiele, alß das die gepandten gestendig oder nit oder deßgleichen wolten sein, alßdan sollen die vorfurster uf bescheit des vorstmeisters dabej zu erscheinen gehorsam sein. /66r/

Vom gehalt der zweier vor foerster  jm landt von St. Corneli Münster

In dem landt von St. Corneli Münster haben die zwei vorfurster nachfolgende gueter, die ein abt von dem cloister daselbst nach todtlichem abgang eines vorforsters des orts zuvergeben hat. Nemblich der eine vorforster, so jetzo gnandt jst Johan von Vrienhouen, hat drei morgen landts umbtrint, glegen hinder Hupert Olichschlegers hauß neben dem jungen Hupert Ostlinger. Eynen morgen umbtrint oder 5 firtel bendts, glegen neben den 3 vurß. morgen landts. Noch I morgen oder iii firtel bendts, auch an den 3 morgen vurß. Noch umbtrint IIIII morgen landts an dem bierboum gegen Schwartzenberg zwisschen dem anderen vurß. hoff. Drei morgen landts ungever boven dem Peltgens putz neben des abts veltgen, gnandt das Schiltgen.

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160 | Quellentexte Noch IIII morgen landts, ungever dabej glegen under dem Lauffen Busch, gegen Kerstgen uf der Heiden und Schwartz Jendtgens. Noch umbtrint 3 morgen landts, glegen uf jenseidt des dorfs gegen des abts bendt, gnandt der Brewll. Der ander vor vörster. Arndt von Greßenich hat nachgeschrieben gueter: IIIII morgen bendts, ungever neben Johans Vorsthofs bendt, IIII firtel landts, ungever negst den vurß. benden, IIII morgen bendts umbtrint neben den IIIII morgen landts, so Johan von Frienhoven vorhin vorgelehnet und dem Mulstro, II morgen landts zu beiden seiten neben Vossen landt, beina /66v/ bei Schwarzenberg uf dem Muißwech nach Münster zu. Noch IX firtel landts, auch neben Voissen vurß. Noch IIII morgen landts, gnant die Schrouvenkaul, neben Adenaw und dem Voissen. Von gehalt des dritten forsters. Der vor forster zu Blenß hat nabeschrieben gueter von seinen vordern ererbt:

IX oder X morgen roder und driesch bei Daniels Wier zwisschen Blenß und Dirich-

scheid neben Junker Blonsten ackerlandt und erbschaft. Noch III morgen bendts daselbst.

Wes die 3 vorförster jars von wrogen zü lieberen schüldig und wie es darin mit denn pfenden gehalten werden sol. Ein jeder von jnen jst schuldig, einem vorstmeister zu Monjoie jahrs zu liebern 3 wrogen, thun 9 wrogen, und jeder wroge jst 12 rad. alb., facit……….18 rad. mrc. uf lichtmes [Februar 2]. Wes aber dern vorförster enicher von pfendungen einer oder mehr antzeigen mucht, er das jahr gethon hat, die sich der wrogen, so er zu gelden schuldig, jn werd vergleichten, sal er damit sein wrogen gequeit haben. Ertragen sie sich hoger, das soll j. f. gn. zustendig sein, alles nach ertrag und werde der pfende. Von den botten und dem bevelch. Das ambt hat drej lantbotten, die al das jenig, wes j. f. gn. zustendig und fellig jst jm ambt zu fordern, nemblich alle schuldige und gewönliche diensten, allen schatz, pacht, brüchten, geltrenten und was jn einichem theil j. f. gn. jnzufordern jst, /67r/

Quellentexte |

dergleichen, wes zuverkundigen und zubescheiden were, auch alle pandungen selbst allein thun und j. f. gn. bevelhaberern liebern. Auch alles anbrengen, wes sie befinden mögen, das j. f. gn. berichthafft jst. Auch alle rechtlige geboder und verkundungen zu geding nach form des rechts und gerichts. Der boden gehalt. Hat jeder bot auß jedem schatz einen rader oder schatz gulden, facit zusammen under jnen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI schatz gl. Dazu geniessen sie al des jenigen, wes andere freien: Item hat ein jeder ein schur hews. Item hat der bot zu Kesternich vom vorstmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X rad. mrc. Item der bot zu Monjoie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X rad. mrc. Der bot von der Kalderherberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V rad. mrc. Was dem boden von Hetzingen zusteht, jst oben jm weisthumb gemelt. Von den frein des ambts Monjoie Nach dem der freien hievor und nachfolgendts vil und offt meldung geschicht, jst zu wissen, das die freien sein, dern gueter von dienst oder schatz, hoener, pechten und dergleichen frei sein, davon jeders orts gesagt wirt. Und sein diß nachfolgendt: Der schulteis, die vierzehn scheffen, der vorstmeister und die vorster, die botten, die lehngueter, die freigueter und hoef und dern halffen, der reidtmeister vom Zweiffell, der reidtmeister uf Mularts werck, der reidtmeister uf Felings werck, der Hermans Hammer, der geistlichen höffe und der jenig, dem die ambten, die Kalrebrug zu underhalten und machen, verordent, jst schatz frej. /67v/

Von den diensten, so zum schlos gehoerig,  das brantholtz zu füeren.

Die von der Kalderherberg und von den Hoeven, so gespan under jnen haben, sein jahrlichs zu allen 4 hochtzeiten schuldig, jeder einen wagen brantholtz auß j. f. gn. busschen uf zu fueren, außerhalb die freien als scheffen, vorster und so freie gueter haben. Diensten am bow des hauß Monjoie. Dieselbe obgemelte underthonen sein schuldig und gewonlich, das bawholtz ufzufueren. Da aber dieselbe darin uberladen wern, sollen jnen die ander dorffer (ausserhalb

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162 | Quellentexte die freien) helffenn. Und alle andere dorffer, ausserhalb die 2 vurß. (und die freien), sein schuldig, zum baw des hauß die stein, kalck, sandt, leien und anders, zu dem bow nötig, uf das haus zufueren. Doch da dieselbe darin uberladen, müsten die 2 vurß. dorffer helffen. Item sein die burger zu Monjoie altzeit und noch gehorsamb, die gebew uf der burg zu helffen ufschlagenn. Proviand und ander diensten des ambtmans. Der lantsaß, außgescheiden die freien, sein schuldig, dem ambtman die proviand zu fueren und zu dienen uf das schloß von 4 ban meilen wegs. Die freien sein schuldig, dem ambtman von 4 ban meilen den wein zu fueren uf das hauß. Die freien sein auch schuldig, die ambtfraw zu fueren. Hew zu machen. Die underthonen (ohn die freien) sein schuldig und gewönlich under sich, das hew uf den benden zu mehen, zu regenen, zu reiden und ufs haus zu fueren. Als die aus dem Nederkerspel mehen es, die Overkerspeler rechenen und reiden es und fueren es ufs haus. /68r/

Diensten, den ruebenkamp zu misten  und zu reidenn.

Die burger zu Monjoie sein schuldig und gewönlich, den ruebkamp under dem Eselßtorn, als derselb vor ein mail mit der ploich gebowt, zu graben und aus der burgh zu misten und allein davon den ruebensahm abzuschneiden und zu fueren. Von diensten, als mein gnediger fürst und herr binnen ambts were. Wan j. f. gn. das leger binnen ambts hat, jst jederman binnen den pelen von Monjoie gesessen, geiner außgescheiden, j. f. gn. zu dienen schuldig von dem hauß und uf das hauß. Von den diensten, wan j. f. gn. zu veldt ligt. Alßdan jst gleichfals jederman binnen den pelen zu dienen schuldig, niemandt außgenommen.

Quellentexte |

Von dem angreiffen. Sein die burger des vlecks gehorsamb, wan jemant wegen j. f. gn. anzugreiffen jst, darzuzufolgen und zu helffenn. Von botschafften zu thun und brieff zu tragenn. Die lantsaissen des ambts, so nit gespan haben (ohn die freien), sein bißher gewonlich gewest, ein meil wegs oder zwo ein botschafft zu thun wegen j. f. gn. und brieff zu tragen. Und damit quitiren sie sich des diensts. Von wachen und wachthaber. Zu einer stetiger und ewiger wacht des hauß geben die underthonen, so darzu gehören, j. f. gn. die wachthaber, wie folgentz jn antzeichnung des haberpachts gemelt wirt. Wirt aber gesatzt nach dem haus geseß, uf ein vol bedt 2 ßmr., vf ein zurbrochen bedt I ßmr. Wirt eins ufgemessen und dan uberliebert. Von der scharwacht und dern underhalt. Zu einer stetiger und ewiger scharwacht binnen dem vleck Monjoie, alle nacht drei mal umbzugahn und zu wachen, zu underhaltenn, sein XVII scharwacht gueter, dern jedes dar zu jarlichs gilt ������������������������� VII ßmr. habern, wie die hernach folgt: Des vogts hoff zu Nideggen, glegen uf den Hoeven, jst hauß und hoff, landt und benden, gilt 2 scharwachten, facit ���������������������������������������� XIIII ßmr. habern. Claß Albrechts bendt, glegen zu Mutzenich, plag ein hauß daselbst uf zu stain, jst umbtrint III morgen, stoest an Reinharts Classen von Mützenich kinder benden, jst scharwacht gut, gilt ������������������������������������������������������������� VII ßmr. habern. Der torn binnen dem fleck bei der Achter Portzen negst Tonnis Loeren jst scharwacht gut, gilt ������������������������������������������������������������������������������ VII ßmr. habern. Paulus hat ein gut, gnant die Eschweidt, glegen bei Richenstein, umbtrint XX morgen landts oder mehr, an heggen, streuchern, benden, hauß und hoff, gilt zu der scharwacht VII ßmr. habern. Junffer Catharin Effern haus, gnant der Torn binnen Monjoie an der Roir Portzen, gilt zur scharwacht ��������������������������������������������������������������� VII ßmr. habern. Noch derselben haus neben dem vurß. jrem haus gilt scharwacht �� VII ßmr. habern. Noch derselbigen hoff uf dem berg binnen Monjoie nach der Schleiden, gilt scharwacht VII ßmr. habern.

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164 | Quellentexte Arndt von der Hardt hauß negst dem torn binnen Monjoie gilt zur scharwacht VII ßmr. habern. Noch ein desselbigen haus gegen seinem haus vurß. uber, gilt ����� VII ßmr. habern. /69r/ Tonnis Loeres hauß negst der Achter Portzen gilt ������������� VII ßmr. habern. Kouper Jans haus negst Peter Lorgens haus zu Monjoie jn der Understraissen negst dem marckt gilt ������������������������������������������������������������������� VII ßmr. habern. Theis Lutzenbergs haus jn der Overster Straissen negst Gielen Peters hauß, gilt davon VII ßmr. habern. Gerdt Peter Hepen husfraw van jrem haus jn dem Burgwege, gnant das Judenhaus, negst an der burg, gilt ���������������������������������������������������������� VII ßmr. habern. Diederichs haus von der Hardt uf dem mart gegen dem creutz gilt �������� VII ßmr. habern. Schurenpots gueter zur Kalderherberg, ein haus, gnant Schurenpots hauß, hat Geirth sein fraw jtz jn; und ein ort bendts negst dem hauß jn 2 stucken, hat Lenhart jn; und noch ein drießgen jn der Kulen glegen negst Mertens Schurenpots driesch, hat Janmans wiff und Merten vurß. zusamen jn; noch ein bendt jn dem winckel bei dem vurß. erbe an der Keer Portzen, hatt Grietgen, Herman Müllers dochter jn; noch ein ort bentges, umbtrint 3 fr. negst Lenharts benden vurß., gilt ������ VII ßmr. habern. Peters haus zu Luterbach, jtz Peter und Lucas von Luterbach mit I benden umbtrint 4 morgen, lant und bendt, gelden zu der scharwachten ������������� VII ßmr. habern. Hierzu jn noeten und besorgungen, als krieg und ander gefherligkeiten, sein die lantsaissen schuldig, uf dem schloß, jm fleck und jm Haller zu wachen. /69v/ Alle freien sein schuldig, uf sontag des hohen vastobentz zu mittag zu Monjoie zu erscheinen, daselbst zuverpleiben biß uf den folgenden montag jn jren kösten und die zeit das hauß und fleck helffen zuverwaren und darnach mit urlaub des ambtmans zu scheiden. Und so jemant außpleibt, thut solichs uf sein wedt. Von der viehe drifft. Hat ein ambtman oder stathalter j. f. gn. uf dem hauß die viehedrifft jn den gemeinden mit den nachbarenn ohn enichen lohn dem hirden zu geben, oder er mag selbst ein sondern hirten jn die gemeinden vor sich halten. Von den hoeven. Der hoff uf dem Reinhart jst j. f. gn. zustendig und eigen mit weiden, benden, driesschen und anders darin gehörig, und von den weiden jst folgentz antzeichens seins orts fol.II.9 9 Ausführungen fehlen.

Quellentexte |

Bongarten und garten. Umb das schloß hat mein gnediger furst und herr: den ruebenkamp, gnant der Bongart; ein gart zwisschen dem dall und der burg; ein gardt vor dem Eselßtornn; I gart zwisschen den von Effern und Arndten von der Hardt. Von den moelen.

/70r/

J. f. gn. haben jm ambt Monjoie ������������������������������������������������������� 4 moelen: I zu Monjoie, die 2te jn der Bilgenbach, die 3te die Kallmull, die 4te die Dieffenbachermul. Von dem gemal und mullen zwanck. Under der mul zu Monjoie gehoeren diese vleck, dorffer und hoeff: Monjoie, die Hoev, Mutzenich, Lusscheit, Mentzenradt, Eschweidt und der Reinhart. Under die Bilgenbacher müll gehoeren: Cointzen, Jmchenbroich, Eichenscheit, Roedtgenn, Schawertzroidt. Under die müll jn der Dieffenbach gehören: Kesternich, Hoppenbroch und dern zubehoerende hoeff. /70v/ Under die Kalmul gehoren: Bickenradt, Poustenbach,10 Neder und Over Rollenßbroich, Wolffsawel, Berwinckell, Eschawell, Derichscheidt,11 Vroinscheidt, Vossenacken, der Zwivel, das Mulartswerck. Aber Simmeradt, die Kaldeherberg und Witzenradt 12 sein binnen lantz uf gein sonder mullen gedrongen. Von den benden und wiesen. [Abschnitt ist nicht ausgeführt.]

10 Lammerscheyd fehlt = ursprünglicher Name des heutigen Lammersdorf; s. E. Neuß: Lam-

mersdorf – Lammerscheid. Zum Beitrag der Namenforschung bei der Identifizierung von Siedlungsnamen und zum Frühneuhochdeutschen, in: BNF NF 18 (1983) S. 361 – 379. 11 Das im Landrecht 1516 folgende Kommerscheidt fehlt. 12 Im Landrecht 1516 ist Witzerath hinter Bickerath vor Lammersdorf genannt; stattdessen ist noch heutiges Rurberg (älter: in deme Berge) unter den Dörfern, die eine Mühle im Amt wählen können.

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166 | Quellentexte /71r/

Von weiden.

Die weiden des hoffs Reinhart sein j. f. gn. zustendig und die nutzung von den ochsen, so daruf getrieben werden, gnant der dechtum, wirt dem vorstmeister j. f. gn. zu berechnen gliebert; und empfengt man den jenigen nit, so uf die weiden mit berechtigt sein: als das cloister St. Cornelimunster; die underthonen des ambts Monjoie; der hoff von Hetzingen und denen, so das aus gnaden wegen j. f. gn. zugelassen jst, als der cloister Brandenburg ���������������������������������������������������������� 25 ochsen; das closter zu Hompesch 13 ������������������������������������������������������������� 25 ochsen; das cloister von Schwartzenbruch �������������������������������������������������������������� 25; dem ambtman ���������������������������������������������������������������������������������������� 25, die al gein dechtums gebenn. Von wyeren und vischereien. Hat mein gnediger furst und herr einen wier zu Mentzeradt, anhaltendt ….. Noch ein wier jm camberbusch, gnant Breitscheidt, helt ….. Item I kleinen halpol an der malmul zu Monjoie ….. Item I alten verwuesten wier oben der mullen zwisschen Monjoie und Contzen, helt 14… Der Rurstraum mit den visschereien, daruf j. f. gn. zu zustendig, nach weißthumb der vörster von der Schwartzenbach biß jn die Orfft, und wirt jars verpacht. In den andern jnfliessenden wassern haben j. f. gn. mit zu gebrauchenn. /71v/

Von j. f. g. eigen buschen.

Der gantz Monjoier waldt, wie derselb binnen seinem gleidt jnhalt der vörster weißthumb, wie hernach folgt, glegen, jst j. f. gn. zustendig, ausserhalb ein klein ort, so der kirchen zu Symmeradt auß gnaden bewilligt jnhalt habender verschreibung,15 darab copi jn copeien buch.

13 Gemeint ist das Kreuzherrenkloster Hohenbusch bei Erkelenz. Freundlicher Hinweis

von Dr. H. Domsta.

14 Alle Maßangaben für Fischweiher fehlen. 15 Urkunde Herzog Wilhelms IV. von 1489 Oktober 10 zugunsten der Bruderschaften an der Kirche zu Simmerath (Lagerbuch 1649, StaMON 1. Abt. G 2, fol. 15r – 16r).

Quellentexte |

Noch sein zu dem haus Monjoie gehorig 2 Cammerbusch, der ein gnant Breidtscheidt, der ander Eicherscheidt. Noch ein klein busch gegen dem schloß, gnant jm Eichalter. Von echer und kölen. Die nutzung des echers und kolens uf j. f. gn. weldenn wirt dem vorstmeister geliebert zuberechnen, ausserhalb von dem jenigen, so daruf berechtigt sein, davon oben jn der vorster gehalt gemelt jst. /72r/

Von den zehendten.

Haben j. f. gn. jn dem ambt Monjoie ����������������������������������������� VIII zehendten: den Kesternicher zehendten, den Bouler zehendten, den Hegk zehendten, den Salheggen, zehendten, den Wedawer zehendten, den Over Rurschen zehendten 16. /73r/

Von den pelen und marcken oder grenitzen des ambts Monjoie und des walts geleide, da j. f. d. hocheit wendet.

Die vörster weisen und wrogen jahrlichs meins gnedigen fursten und herrn hocheit binnen waldts gleidt, und das gleidt mit wie folgt: Das waldtgeleidt gehet an an der Rockenscheider hodenn und dan vort umb die ander hoden, erstlich an dem Rockenscheidt an bis jn die Giessenbach; vort al die bach ab bis an des hertzogen waldt von Burgundien; von dan herlangs biß jn den Natzen Syff und vort den syff ab biß jn die Eschbach; vort al die Eschbach ab bis jn die Steingens bach; vort die bach ab bis jn die Wiesell, dieselb uf biß uf Peterchens Veldt; von dem velde recht uber bis jn die Grewels Bach, dieselb ab bis jn die Schlebach; von dero ab bis jn die Vicht, dieselb ab bis an den Hogen Stech; von dem vort widerumb al die Vicht ab bis jn die Hasselbach, dieselb uf biß die Dorn Koull;17 von der koulen bis uf den Stochern Stein; von dan bis uf den Graidtborn; von dan bis jn die Aldt Wee; vort die Wee uff bis jn die Germelßbach, dieselb uff bis uf das Goidts Blech; von dan bis uf das Germels Blech; van dern biß jn die Boisselsbach und al dieselb ab bis in die Dieffenbach; von derselben ab bis jn die Macherbach und dieselb ab bis jn die Kall; von der Kallen ab bis jn die Ruhr und vort dieselb uf bis langs Hetzingen jn die Schlierbach, dieselb hinuff bis jn die Kohlerbach, /73v/und die bach uf bis an Daniels 16 Fol. 72v ist unbeschrieben. 17 Gegenüber der Grenzbegehung von 1569 liegt eine Störung vor: einige Grenzpunkte

nach Hasselbach fehlen, die Reihenfolge von Dorn Koull und Stochern Stein (1569 recte Stecherstein) ist umgekehrt. Freundlicher Hinweis von Dr. H. Domsta.

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168 | Quellentexte Wier; vort von gemeltem wier uff bis auf die Zulcher Straißen an dem Runden Baum; von dan bis jn die Lutzelbach und von der bach bis jn die Ruhr; und wieder al die Rhur auf bis jn die Olfft,18 dieselb hinauf bis jn die Morßbach; von dieser bach wider bis jn den Morßbacher Syff und dan den wech aus dem syffen auf durch das dorff Morßbach bis uf die Schleidener straiß; von dan bis jn die Dieffenbach und vonn dannen den wech hinauß bis durch Drimborn hinauf bis uf des Greven Putz; und vort von dem putz bis uf Roemers Broich; von demselben bis uf die Ferßbach; und von der bach bis uf das Hew Bloch; von dan bis uf den Joeden Putz; von dan vort bis uf den Kickmans Putz; davon dan vort bis uf die Hole Eich und von der biß uf Lentzen Broecheltgen; davon bis uf die Drei Stein; vort bis uf Theis Koull; von dannen bis uf Weißfeldt; von dan bis uf den Ladenborn unnd von dan bis uf die Wi[r]tzfelder Brug; von der bruggen biß uf den appelbaum bover der Saelhecken; von dan bis uf den Atzen Poil; davon bis uf die Wolffsbach und vort die bach uf bis uf das Wolfsfen; von dan vort bis uf her Naß Rodt und von dem roidt bis jn die Bredenbach, dieselb ab bis jn die Rhur; dan recht uber bis jn die Schwartzenbach, dieselb auf bis in die Klusersbach, dieselb hinauf bis jn die Wildtbrocher; von dan vort bis jn Dermeiß Seyff; von dem syffen bis jn die Hylde, dieselb Hilde dan ab bis jn die Sporbach, dieselb hinuf bis an den Holen Born; von diesem born wieder hin bis in die Gyessenbach. Hieruber erkent das vorstergericht, das al das jenig, so zwisschen desen vurß. pelen ligt und begriffen jst, niemant zu gebieden noch zu straffen hat dan allein j. f. gn., sovil den waldt antreffen magh. Vergleichung der mässen von den früchten. Demnach das haus Monjoie nit einerlei massen hat, dieselbe sich auch mit der hofmassen oder Cölnischen nit vergleichen, so folgt die maß hernach. Auf ein Monjoier mlr. roggen gehen ����������������������������������������������������� V ßmr. Auf ein Monjoier mlr. habern ���������������������������������������������� VI Monjoier ßmr. Auf jeder ßmr. gehen �������������������������������������������������������������������������� IIII fr. Und auf jeder fr. gehendt ������������������������������������������������������������� IIII mutger. Auf das hoff- oder Cölnisch malter roggen und habern gehen nit dan vier hoff- oder Cölnisch ßumbern, und uf der ßumbern eins gehn ������������������������������������� 4fr. Nun sein der Monjoier ßumbern 2 verbracht – eins, damit biß anher empfangen, das ander, damit bis daher j. f. gn. außgemessen und gliebert.

18 Dieser Gewässerabschnitt zählt heute zur Urft, in die die Olef bei Gemünd einmündet.

Quellentexte |

Das empfang ßumbern gegen das hoff- oder Cölnisch ßumbern geeicht, jst befunden, das VI derselbigen empfang ßumbern machen VI hoff- oder Cölnisch ßumbern; deß jst II hoff- oder Cölnisch ßumbern mehr den I Cölnisch oder hoff malter. Und der außmessender ßumbern vurß. VI machen ein wenig mehr dan VI Monjoier empfang ßumbern, jtz vurß. So ist das beyna minder I empfang ßumbern. vurß. dan die VI empfang ßumbern vurß. Von den haber pechten als froinhaber, span- oder jochhaber und wachthaber. Es wirt jars ubermitz des gerichts gesatzt uf die lantsassen des ambts Monjoie – ausserhalb die freien – dreierlej haber pacht, nemblich froinhaber, span- oder joch haber und wachthaber. Froinhaber wirt gesatzt nach eins jedern gewin und gewerb und wirt jm uberliebern gedout; das jst vors erst, daß ßumbern ufgemessen, darnach undergedout, alßdan wider ufgemessen und dem ambtman geliebert. Span- oder joch haber wirt gesatzt nach eins jeden gespan und joch, auch ubermitz gerichts eins ufgemessen und geliebert. Wachthaber wirt gesatzt nach dem hauß geseß, wie vorgemelt. Von der freier gueter und ander stehender haberen. Der hoff uf dem Bouler obengemelt, gnandt uf dem Diederichsscheidt, jtzo uf der Schmitten gnant,19 jst erblich verpacht vor 12 mlr. habern jars jnhalt brieff und siegel. Das gut zu Lammerscheidt, gnandt Rennersgut 20, jst erblich außgelehnt jars vor VII mlr. habern. Urbains gut zur Kalderherberg,21 jst haus, hoff, landt und bendt, davon folgentz jn der lehn vertzeichnus meldung geschicht, gilt jars laut brief und siegel ��� 4 mlr. habern. /75r/ Daim Dusters gut und erb zu dem Roetgen bei Contzen 22 jst ein hoff umbtrint 40 morgen landts und auch sovil morgen benden, gibt jars ����������� 2 mlr. habern.

19 Urkunde Herzog Wilhelms IV. von 1487 Oktober 4 (Lagerbuch 1649, StaMON 1. Abt. G

2, fol. 242r – 243r).

20 Urkunde Herzog Gerhards II. von 1461 Juni 3 (Lagerbuch 1649, StaMON G 2, fol. 262r/v). 21 Urkunde Herzog Adolfs von 1436 Februar 14 (Sta Düren Urk.1436 Febr.14 (I) D 15a; Lagerbuch 1649 StaMON 1. Abt. G 2 fol. 246r/v). 22 Urkunde Herzog Wilhelms IV. von 1475 Oktober 16 (Lagerbuch 1649, StaMON 1. Abt. 2 G fol. 250r – 251r und Kanzleikopie, LAV NRW R, Jülich-­B erg I 1308 fol. 2).

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170 | Quellentexte Der hoff uf Hanradt bei Kesternich 23gilt jars �������������������������������� 2 mlr. habern. Der bendt, gnandt Krudenawel uf dem fluß der Ruren under dem hoff Eschawel zwisschen den Bergen und der Ruren, gegen des hofs landt von Brementhal, gilt das closter von Berscheit 24 ����������������������������������������������������������������� I mlr. haber. Schaiftessthen gut zu Lammerscheit jst ackerlandt und veltplatz, darab gibt Lambert Lucas sohn ����������������������������������������������������������������������������� 1 ßmr. habern. Das Anchenbrücheltgen jst ein bendtgen uf der Kallen neben dem benden, gnant der Roderbroich, darab gilt Quirin von Borestorff ����������������������� 2 ßmr. habern. Die Olimul, zu Monjoie jn der Lauffen glegen, jst anno 1475 cathedra Petri 25 vererbpacht laut copei, hernach folgendt: Von gottes gnaden wir Gerhardt, hertzog, und Wilhelm sein sohn, junghertzog zu Gulich, zu dem Berg, und graff zu Ravenßberg, thun kundt und bekennen hiemit vor uns, unsere erben und nachkomlinge, das wir Johan Roden und seinen erben ein stat und platz boven unser mullen zu Monjoie jn der Lauffen erblich gegeben, erlaubt und gegunt haben, ein olimul daruf zu bowen und des wasserfluß uf unser mullen erblich zu gebrauchen. Alß das der vorg. Johan Roede[n] und seine erben der vurß. olimullen gleichs andern jren eigen erb und gutern von ab vortan zu erblichen ewiglichen zeiten zu allen jren nutz, urbar, und besten geniessen und gebrauchen sollen und mögen, ungehindert von uns, uns erben und nachkomblingen, und sollen uns davon alle jar uf St. Martins tag [November 11] zu erbpacht gelden, uf unser schloss Monjoie liebern, einhalb malter habern und 2 capeun. Und das oli, so wir und unsere ambtleuth /75v/ zu unser burg Monjoie bedurffen, sollen uns jn der vurß. olimullen geschlagen werden sonder jchtwes davon zu geben, ohn arglist. Zue urkundt der warheit, haben wir, hertzog und jung hertzog vurß. uns undersiegel vor uns, unsere erben und nachkomlingen an diesen brieff thun hangen. Gegeben up Gulich jn den jarenn unsers hern 1475 uf den negsten gudenstag nach dem sontag Letare [1475 März 8]. Von dem schatz. Wirt jarlichs ubermitz des gerichts der schatz den lantsaßen gesatzt, außgescheiden die freien, beide mei und herbstschatz. Und jst alles rader geldt. 23 Urkunde Herzog Gerhards von 1440 Januar 16 oder Juni 12 (Lagerbuch 1649, StaMON 1.

Abt. G 2, fol. 247v – 248r).

24 Heute: Mariawald. 25 Nach der Datumszeile der zitierten Urkunde hat die Verpachtung 1475 März 8, nicht Februar 22 stattgefunden. Nach der Abschrift im Lagerbuch 1649 (StaMON 1. Abt. G,

fol. 255r/v) ist der Vorgang in Burg an der Wupper verhandelt.

Quellentexte |

Von dem bedegeldt. Wan die 4 heubt stedt des landts Gulich enich bedegelt bewilligt haben j. f. gn., sein die lantsaßen semptlichen mit den freien darin mit andern lantsäßen jr burd zu tragen schuldig und niemantz frei. Von den geldtrenten, so der ambtman ufhibt. Gilt die lohemul zu Monjoie jahrlichs ������������������������������� 2 ggl. oder die werde. Ein bendt jn der Orcken Ruren, gnant Claesges Auw, die jetzo jnhat Claesgen Radermechers erben, gilt ��������������������������������������������������������� I bescheiden ggl. Bucholtz erb uf der Vicht zwisschen der Leinßbach und der Rodenbach, sein jtz 4 heuser, uf der Hutten gnant, jnhalt brieff und siegel gilt ������������������������� 2 mrc. Ein bend uf der Ruren, scheust uf Ruißowell boven Peters benden von Wolfseiffen, so daran glegen jst, hat jetzo jn Marie uf der Rurenn, gilt jars ������������ III rad. alb. /76r/ Tiel Claß von Harperscheit hat gepacht ein j. f. gn. benden jn der Schwartzenbach von dem ambtman Efferen anno 24 zu 25 jaren, jeder jar vor ���������� 4 curant. mrc. Der Reinardts driesch, j. f. gn. zustendig, hat der ambtman, gilt davon I rad. mrc, VIII rad. ß. [??] Von dem erffweidgelt. Weidgelt jst, das etliche umbligende dorffer, umb den Monjoier waldt gesessen, jahrlichs gelden, das sie mit jrem vehe ausser halb deren vercken uf j. f. gn. walt, wasser und weiden gebrauchen mögen, und sein diese nachgeschrieben: Das dorff Venwegen gilt jars von weidtgelt 10 mrc. lauffenden geltz und ein fl. weins den vorstern. Und das dorff Brenich gilt jars ���������������� VI mrc. lauffenden geltz und I fl. weins. Und von beiden dorffern behalten die vörster die X mrc., II fl. weins, so pleibt j. f. gn. VI mrc. Das dorff Wahlem gilt jars von weidtgelt 12 alb. und den vorsteren I fl. weins, wan dieselbe solich gelt holen. Wo nit, geben sie auch die flesch weins nit. Das dorff Berenstein gilt jarlichs von weidtgelt VII mrc. und I fl. weins, davon kommen j. f. gn. IIII rad. mrc., facit V mrc., 2 alb., und die ubrige X alb. und I fl. weins behalten die vorster. Das dorff Abenden gilt jars von weidtgelt VI mrc. curant. und I fl. weins. Davon geben sie j. f. gn. 4 rad. mrc., die ubrige 4 alb. und die fleß weins halten sie.

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172 | Quellentexte /76v/

Von den erbfeurgelt.

Das dorff Wolffsyffen gibt jahrlichs zu feurgelt ����������������������������������� V rad. gl. Von den zweien hemeren. Der Hermans hammer gilt jars ������������������������������������������������������������ III ggl. Davon hat der jnhaber einen brieff 26 von juncker Tonissen von Palandt, hern zu Rulandt, pfandthabern zu Monjoie, und Heinrichen von der Balen, vorstmeistern, und den andern vörstern, das gedachter von Palant meister Herman Hammerschmit erblich verlassen und vererbt etlich erb uf der Ruren gegen Eichscheit zu jrem propern gudt und den wasserganck uf den hammer, darzu al wasser und weidt gleichs andern undersaissen zu gebrauchen, und jars Martinj [November 11] zu geben die 3 goldgulden vurß. und damit von allem last frej sein. a. 1463 Andree apostolj [1463 November 30]. Pleuß Jan von Pleußhammer gilt jars ���������������������������������������������������� V ggl. Jst nit stehendt. Was der vorstmeister noch entfengt an wrogen, werschafft, dechthumb, brüchten und zehendten. Alle wrogen von den 8 vorg. hoden, beid landt und außlendige wrogen, und darzu die beifallende wrogen. Alle werschafft von genanten hoden, beid sommer und herbsthoden, wie auch uf dem Zweifel und andern wercken und jserhütten. Allen dechthumb von dem echer uf jeder hoeden und cammerbusschen (ausserhalb was verschrieben oder nachglassen und denen, so uf dem walt gerechtigkeit haben). /77r/

Von den zöllen.

Hat das ambt Monjoie an vier ortern den zoll: 1. zu Monjoie, 2. zur Kalderherberg, 3. zu Lamerscheit und 4. zu Kesternich. Wes kaufmans gut jst, davon wirt zol gehaben, so der ober zöller berechnet.

26 Urkunde 1463 November 30 (Lagerbuch 1469, StaMON 1. Abt. G 2, fol. 295v – 297v).

Quellentexte |

Von den gerichts wedden. Ein hochste gerichts wed jst j. f. gn. ������������������������������������������������������ 40 alb. und den scheffen ����������������������������������������������������������������������������� XVI alb. Ein schlechte gerichts wedde jst ������������������������������������������������������������ 20 alb. und dem gericht ������������������������������������������������������������������������������ VIII alb. Die vorstwedden entfengt der vorstmeister wie vorgemelt. Von den lameren. Hat mein gnediger furst und herr den lemmer zehendten uf den Hoeven und zu der Kalderherberg wie folgt: Auf den Hoeven gibt man bei jederman uber das zweite jahr ein lamb, er hab vil oder wenig, es sei uber XI lemmer oder darunder. Zur Kalderherberg wirt jarlichs ufgetzeichnet, wievil lemmer daselbst fallen, bis zu dem XI. lamb zu. Und das XIte feldt jn den zehendten. Von den capeunen. Gilt die olimül zu Monjoie jn den Lauffen jars ����������������������������������� 2 capeun. /77v/

Von den hanen.

Gibt die lohemul zu Monjoie bei der malmul, so Tönnis Loerer jnhat ������ II hanen. Fais Loerers lohmul ������������������������������������������������������������������������ II hanen. Der bendt, gnant die Stirtzenbach, jn Holender Syffen und Stoltzenbach gilt jars�� ���������������������������������������������������������������������������������������������������� II hanen. Diese hanen sein stehende renten, uf Martini [November 11] fellig. Hirzu alle hauß, geradt durch das gantze ambt, gilt das volbedt 2 hanen, und das zerbrochen I, ohn die freien und die 2 dorffer, die Hoeve und Kalderherberg, gleich von der wachthabern angetzeigt jst. Von den hoeneren. Auf den Hoeven und zu der Kalderherberg gilt jeder hauß geradt jars zu vastobendt I hön, gnant die renter hoener, ohn die freien.

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174 | Quellentexte Von dem wachs und oli, uf das haus zu schlagen. Die vom Zweifel, als Johan Heincken, Hennes Heißgen, Johan Heißgen, Cronen Tilman, Cronen Thewis, Bucholtz Jacob, Reckersteffen mit jren mitged[e]lingen 27 gelden jars zu lichtmes uf das haus XVIII lb. wachs von jren erbschaften und benden ufm Zweifel, gnant Rewendal. Und meisterr Wintges erf mit seinem zubehör und benden daran glegen und al dern erbschaft daselbst, davon gelden Cronen kinder des vurß. wachs 13 lb. Johan Hengken von Wilhelm Lamers guetern daselbs deß wachs 3 lb. Und der Reckers kinder von denselben guetern die 2 lb. wachs. Summa 18 lb. wachs. /78r/

Von dem zaltage.

Alle stehende pecht, geltrenten und anders, was gein sonder zeit und tag zubetzalen benendt jst wie der schatz oder vastobentz honer, das ist fellig uf Lichtmes [Februar 2]. Darnach mag der ambtman pfenden lassen. Was aber nit stehendt, jst fellig, wan die tag der betzalung gesetzt werden. Von hacken und rotten. Allenhalben wirt gehackt und gerodt jm ambt, und der zehendt davon stehet j. f. gn. zuberechnen. Von den honde leger. Der hoff uf dem Bouler uf Diederichscheidt jst j. f. gn. zu halten schuldig ein haus und scheur, da des jaggezeug, garnn und hundt jeder zeit zu j. f. gn. willen wol jn schulen und drug pleiben jnhalt brief und siegel.28 Von den isern hütten. Sein jn gemeltem ambt III jsern hutten, ein uf dem Zwifel, die ander negst dabei, noch 2 plathemmer, darab der vorstmeister bericht und rechnung thut.

27 Verhochdeutschtes mnl. medegedelinc ‚Teilhaber, Genosse‘; s. J. Verdam: Midddelneder-

landsch Handwoordenboek, S. 350.

28 Vgl. oben Anm. 13.

Quellentexte |

Von den lehengueteren.29 Arndt von der Hardt hat ein gut jn Menßeradt, jst I hoff, davon hat er I lehnbrieff hertzog Wilhelms saliger gedacht de anno 1482.30 Peter Luterbach hat I lehngut, gnant Strewerserb, zu Luterbach vermug habenden lehnbriefs hertzog Gerhartz 1461.

29 Das Verzeichnis ist unvollständig. 30 Das genannte Datum betrifft die Belehnung des Schultheissen Hermann Manheufft durch Herzog Wilhelm IV., 1482 September 9 (Lagerbuch 1649, StaMON 1. Abt. 2 G,

fol. 299v – 300r).

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176 | Quellentexte

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1553 April 30 – Feststellung der Rechte der Pfarrkirche Konzen bzw. der Pflichten des Kapitels des Marienstiftes Aachen als Eigenkirchenherr, gewiesen von den Sendschöffen und Schöffen des Gerichts Monschau nach den Zerstörungen des Geldrischen Krieges 1543 auf Anweisung des Amtmanns Christoph von Rolshausen d. Ä. Das Weistum existiert in einer kürzeren Aachener (A) und einer ausführlicheren Konzener (K) Version. Überlieferung: Version A: LAV NRW R, Aachen Marienstift, Rep. u. Hs. 6, fol. 88r – 89r. (Die Blattzählung entspricht der modernen Zählung des Bandes; daneben steht die alte Zählung 165r – 166r). Version K: AEK Dec. Tolp. Konzen Nr. 1. AEK Dec. Tolp. Konzen Nr. 1a (mehrfach kopiert und beglaubigt). Grundlage der Version K war das verschollene Exemplar im Pfarrarchiv Konzen (s. J. Krudewig: [Bearb.]: Übersicht, III, S. 206 und KDM S. 14). Laut Auskunft in Konzen war das Stück bereits 1980 nicht mehr im Pfarrbüro. Eine 1814 genommene, mit Missverständnissen behaftete Abschrift durch den aus Konzen stammenden Lehrer Johannes Huppertz des aus vier Blättern bestehenden Exemplars befindet sich im Archiv des Geschichtsvereins des Monschauer Landes. Es trug die Überschrift Copia. Die Kirche zu Contzen belangent. In die Scheffen Kist zu legen. (S. dazu E. Neuss: Ein Schreibheft vom Jahr 1814, in: ML 37 (2009) S. 32 – 37). Nach Ausweis einer Postkarte im Pfarrarchiv Konzen hat A. M. Koeniger (s. Drucke) das Konzener Exemplar noch benutzt. Aus Einträgen auf den Kölner Exemplaren geht hervor, dass sie im Zusammenhang der Visitation des Jahres 1730 herangezogen worden sind. (Vgl. H. Arens: Die katholische Kirche im Monschauer Land, S. 210 f.). Drucke: W. Harless, in: AGNRh 7 (1869/70) S. 107 – 109 (Version A). A. M. Koeniger (Hg.): Quellen zur Geschichte der Sendgerichte, S. 55 – 58. (Version K). Diese Edition kündigt auch das Sendweistum von 1415 an, enthält aber allein das Kirchenweistum von 1553 in der Version K mit Hinweisen auf die Kürzungen von A. Eine knappe inhaltliche Zusammenfassung der Punkte 1 und 8 nach K ist gedruckt bei W. Ritz (Hg.): Urkunden und Abhandlungen, I.1, Nr. III.35 S. 94 f. und J. Grimm (Hg.): Weisthümer, II, S. 789 (nach W. Ritz).

Quellentexte |

K Copia Jhme jahre dousent funffhundert drey undt funffzig den letzten tag april hat der ehrentveste juncker Christoffel von Rolßhaußen, ambtman zur zeit zu Monjoye, etliche scheffen, sendscheffen undt eltesten im kirspel der pfahrkirche zu Contzen im land Monjoye beschieden laßen undt sich bey den selbigen aller gerechtigkeit undt unterhaltung gemelter pfahr kirchen erfahren undt erkundiget, dieweil in der Gulischer veheden1 alle rollen und schriftliche bescheit davon verruckt undt verlohren ist worden, wie undt welcher gestahlt sey genanter kirchen gerechtigkeit von ihren alteren und vorfahren, auch selbst in ihrer zeit gesehen undt gehöret haben; dero gleichen, waß daß capitel von Unser Lieben Frawen binnen Aichen obgenanter kirchen zu thuen schuldig undt pflichtig wäre, waß den selbigen vorbescheidenen scheffen undt eltisten davon kündig wäre, davon die lauter wahrheit bey ihren eyden ihr recht wißen zu sagen, damit vorgerührte kirch bey ihrer alter gerechtigkeit verbleibt undt darvon von niemande verkürtzt undt abgenohmen werden muege. Darauff dan die selbige scheffen undt eltesten sich besprochen under jnnen undt seiner lb. diesen nachfolgenden bericht articulien von sich gegeben undt gesagt wie folgt:

A /88r (165r)/  Monjoÿe Jm jair doůsent fůnffhondert fůnffzich und drey am XXXten dage aprilis hatt der joncker Christophell von Roltzhaůssenn, zůr zeit amptman zů Monjoie, etlichge seen scheffenn und elsten jm kirspell Contzen vůr bescheidenn laissen und sich by denselbigenn aller gerechttichkeit gemelter pfarkirchenn Contzenn (dwill jn verlidener vheden alle roellenn und bescheidt darvon verrůckt ist wordenn) erfarenn und erkůndigett, wie und welcher gestalt seÿ solliche kirchenn gerechtigkeit von jrren aelterenn und vůrvatteren, auch sey selbst jn jrrer zeit gesehenn oder gehort haffen. Der gleichenn, waß das capittell Unser Liever Fraůwenn bynnen Aichen der kirchenn zůthoůnn schuldich und plichtich, weß jnnen davonn kůndich were, davon die laůther wairheit und jr recht gewissenn zů sagenn, damit die kirch wie vurß. by jrrer alter gerechtigheitt verpleiben und davonn van nemantz verkůrtzt werdenn moege; daraůff dieselbige sich besprochenn und seyner l[iebden] diesenn nageschribenen bericht van sich gegebenn:

Zum ersten haben sey bekant undt gesagt bey ihren eyden einmündig uf ehr, daß sey ungefährlich vor funffzig jahren zu Contzen ein obberuhrter kirchen dabey gewest undt gesehen undt gehöret haben, daß ein dechann von Aichen von wegen des capitels daselbst die sendscheffen mit sambt dem gantzen landtman im land von Monjoye, in bey sein des ambtmans zur zeit zu Monjoye undt dechann von Zülch mit seinen sendscheffen, gemaynd undt erfraget, waß die herren von capittel vorß. dero genanter phahrkirchen zu Contzen,

Zům erstenn sagenn sie, das sie ungeverlich vůr L jairen zů Contzen jn der kirchenn darbÿ gewest, zůgesyien und gehortt haffen, das eyn dechenn van Aichenn van wegenn des capittelß daselbst die seen scheeffen mitt sampt deme gantzen landtmahn jm landt van Monjoie jn byseyn des amptmanß zů Monjoie und dechenn van Zůlp mÿt sÿnen seen scheffenn gemandt und erfragett, so waß gemelt capittell der kirchen, gleichfalls demme landtmahn zůthůenn schůldich werenn. Daraůff die seenscheffen und landtmahn sementlich jrrenn bedacht genomen und vůr

1 Gemeint ist der Geldrische Krieg 1543 („Jülicher Fehde“), in dem das Monschauer Land

stark verwüstet wurde. Darauf berief man sich toposartig, wenn schriftliche Unterlagen nicht beigebracht werden konnten.

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178 | Quellentexte

gleichfahlß dem landtman zu thuen schuldich wären. Daruff die scheffen undt eltesten sementlich ihren bedacht genohmen undt vor dem dechann bekant undt gesagt, wie in diesen nachfolgenden artickulen erkleirtt.

deme dechenn erkantt, wie jnn disenn artickellenn nafolgt:

[1] Jrstlich sein sey schuldig, einen wolgeleirten weltlichen priester zu Contzen off den widdenhoff zu setzen off ihre kösten, do die gemein kirßpels leude wohl mit zu frieden sein. Undt so einer dargesatzt wurde, da die gemein nit mitt zu frieden währe, moegen sey den selben wiederumb gegen Aichen schicken umb einen anderen, biß daß sey einen anderen darschicken, do die gemein also wohl mitt zu frieden ist alß gemelte herren vom capittel. Aber wanne der erste gesantte also geschickt wäre, daß die gemeinde benüghen undt gefallens daran haben würde, wäre alß dan solches wider schickens ohne noth. Denselbigen priester seie sey schuldig darzustellen mitt alle seinen zubehör, waß einem priester zustendig ist, sein missa zu thuen undt volebrengen, die er alle zeit off den hohen altar thuen soll, undt waß im darzu nothurfftig ist undt alleß, waß einem kirßpels pastor von noeten thut, seine geistliche sachen auß zu richten undt zu volnführen dero gestalt, daß gott darmit gedienet undt geehrt werde – undt solches alles off jhre kösten. Undt der pastor soll auch gehalten sein, so nacht so tags, allezeit off dem widdom hoff sich finden zu loßen, ob jemand von seinen kirßpels kinder siegh oder kranck wurde, daß er alß dan deß pastors daselbst geseynen undt finden wurde. Undt soll gemelter pastor von stondt dem krancken zu folgen bereit sein undt ihme sein sacramente zu reichen, wes er begehren ist undt ihm von gott wegen gebueren wird. Undt daßelb umb niett, want er seine belohnung2 von seine herren vom capittel empfähet, wie er auch gehalten sein soll, der gantzer gemeindt alle ihre christliche rechten zu thuen undt leisten ob die selbige belohnung wie vorß. Dan so ihm jemandt auß guter gunsten etwas geben wurde, daß mag er zu dank zu sich nehmen.

/88v (165v)/ [1] Jrstlich soll das capittell schůldich synn, eynen wallgelertten weltlichen preister zů Contzenn aůff denn wydom hoff zů haltenn, den selbenn man finden kůnde nacht und tagh, und eynen jedern syne sacramenten außteille, wie sich das vann gotz wegen gebuert, und dasselbige umb nitt, wantt er sine beloynnůnghe van synen herrenn van capittell hatt.

2 Handschrift: beloffung.

Quellentexte |

[2] Zum zweiten sein auch die herren vom capittel schultich, eine brennende lampt vor der heilige sacraments fenstern alle zeit zu halten. Undt welcher die selbige lambt von wegen gemelten herren zu unterhalten ahn sich nimbt, soll gehalten sein, wannehe die lampt zu halbe nacht auß brent, anstont off zu stehen undt widderumb anzuzünden.

[2] Zům zweytten jst das capittell schůldich, jn der kirchen zů Contzen eynn brennende lamp zů haldenn alle zeit; und welcher de selbige lamp van wegen gemelter herren zů underhaldenn ahn sich nympt, sall schůldich synn, wan sulche lamp umb die hallff nacht aůß gieng, aůffzůstaenn und dieselbige widerůmb anzůzůnndenn.

[3] Zum dritten sein gemelte herren schultig, den hohen altar in allem geleucht undt zierodt undt mit alle seine zubehör zu unterhalten, gleichfals er bekleidt undt bereit sein soll, daß der pastor daselbst seine missa undt gotsdienst volnbringen moege also, daß gott damit gedienet undt geehret werde – undt solches alles auff ihre koesten.

[3] Zům drittenn soll das capittell schůldich sÿnn, denn hoihen altar jnn allem gelůcht, zeraetten und zůbehoere zů underhaldenn dergestalt, das gott damitt geehrett werde.

[4] Zum vierten sein vorgenante herren schultig, daß schieff undt bottgen von der kirchen, nemblich daß mittel tuschen der koir, dem klocken thurn undt den vier peylars, in gute baw und tagwerck zu unterhalten – alles auff ihre koesten.

[4] Zům vierttenn ist das capittell schůldich, das schyff van der kirchenn jn guetten bawe zů halten.

[5] Zum funfften sein auch viell gemelte herren schuldig, daß höchste klocken gelauth off ihre kösten mit seinen zu behöer in gutem baw undt gewerff zu halten. Im fahl aber die gemeinde einighe darstellen würden, die großer wäre, dan gemelte herren jetzt daselbst hetten, sollen sey gehalten sein, ein ander darzustellen, die größer were, dan genanter gemeinde klock undt geläuth ist; want genante herren daß oberste gelauth haben wollen.

[5] Zům fůnfftenn sall das capittell schůldich syn, das hoichste geloide jn der kirchen mitt jrem zůbehoer jn gůetten gewerff und bawe zůhalten.

[6] Zum sechsten soll der pastor daselbst gehalten sein, in dero selbigen vielgemelten kirchen alle gutestags ein missa zu thuen oder sein capellain. Undt wae er die missa off gestimpte gutestags nit thuen würde, soll er den sontag darvor verkündigen, wannehe undt off welchen tag er dieselbige miß thue undt halten will. Undt so [er] dem also nit nachkommen wurde, soll der amptman von wegen meines gnedigen fürsten undt herren verschaffen undt verordnen, daß die missa gehalten werde oder aber daß hew, welches darzu verordnet undt gegeben ist, der oberkeit verfallen seie.

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180 | Quellentexte

[7] Zum siebenten sollen viellgemelte herren auch gehalten sein, den widdomhoff in allem guten baw zu unterhalten.

[6] Zům sechstenn, denn widemhouff jnn gůtten baw zů haltten.

[8] Zum achten sein obgemelte herren schultig, einer jeder nachbahrschafft ihm veltgeleite ihm lande von Monjoye zu halten einen neudell oder stieren undt zwein3 widder, einen weißen und einen schwartzen, do dieselbige nachbahre wohl mit zu frieden sein undt jnnen nutzlich sein werden.

[7] Zům sybenden sůllen vÿll obgemelte herren schůldich synn, jn jeder naberschaff jm veldt geleidt jm lande Monjoie zů halttenn eynen neůttell oder reidtsteÿrenn, tzweynn wideren, eynen wyssen und eynen schwartzenn, da die selbige nabarenn woll mitt zůfryddenn und jnnen nůtzlich synn werdenn.

Jtem, vor diese vorgerurte punckten undt artickulen, alß vor angezeigt, sollen vielgemelte herren vom capittel haben, buren und empfangen alle jair die zehnten ihn genanten lande Monjoye ihm velt geleite.

Vur diese vůrgerurte půncten und artickulenn, alß vůrangezeigett, sollenn obgemelte herren van capittell habenn, bůerenn und empfangenn, jederß jairß die zehenden jnn genantten landt Monjoie jm veldtgeleidt.

Demnach undt wannehe alsulche vorsch. puncten undt artickulen von vorgemelten herren vom capittel nit gehalten, sonderen seumig darin befunden wurden, in einem theil oder zu mail, so sullen die kirchen momper daselbst der vorgedachter kirchen zu Contzen mit sambt dem landman dem amptman zu Monjoye solches anklagen undt zu erkennen geben. Undt soll alßdan der amptman dem capittel schreiben, alsulch klagende gebrech zu beßeren. Undt im fall, daß selbige nit gebeßert wurde, soll der amptman von wegen meines gnädigen fursten und herren etc. ihre vor ahngezeigtete zehnten angreiffen undt ahnhalten biß so langhe, daß sulch gebrechen tracht undt gebeßert wirdt undt den vorsch. puncten wie vorbemelt gentzlich also nachkommen werde.

Jtem, wann nhu sollichs van deme capittell nit engeschehe, so sall der kirchmompair daselbs der vůrgedachter kirchen Contzenn sampt dem landtmahn deme amptmahn zů Monjoie sullichs anklagenn; und sall der amptman deme capittell schriffenn, sůllichs zubesserenn. Und jmfall es noch nitt geschege, so sall der amptmahn van wegenn unserß g. h. jrre ziendenn angreiffen und ahnhaltten, biß allso lang, das deme also nachkommen werde.

Johann vonn Oloff, gerichtschreiber

3 Handschrift: schwein.

Quellentexte |

15 1566 Oktober 8 – (geben jn den jharen unsers heren tausent funfhondert und sechs und sechtzig auf den achten tag deß monats octobris). Herzog Wilhelm V. von Jülich, Kleve und Berg vergleicht sich mit dem Kapitel des Marienstiftes Aachen über die Zehntgrenzen im Amt Monschau. Die Grenze zwischen den Bezirken unter den Namen „Feld-“ bzw. „Waldgeleit“ ist begangen und mit neuen Grenzmarken versehen worden. Zur Erkundungskommission gehören auf Jülicher Seite von der Regierung Erbhofmeister Wilhelm von Harff, Landrentmeister Johann von Hoengen genannt Wassenberg, der herzogliche Sekretär Clais von Wyck, aus dem Amt Monschau Amtmann Christoph von Rolshausen d. Ä., Forstmeister Arndt Bokop und Rentmeister Winand von der Hardt, auf der Seite des Marienstifts Vizedechant Gerhard Pael, Fitztum Arnold Reitz von Frentz, Kanoniker Conradt Harst und der Sekretär Aegidius Valentin. Überlieferung: LAV NRW R, Aachen, Marienstift Urk. 595 (Ausfertigung, Pergament; 2 Hängesiegel verloren) Abschriften: a – StaMON 1. Abt. G 2 fol. 235r – 238r (Abschrift des Johannes Hartzheim im Lagerbuch des Amtes Monschau 1649 aus einer notariell beglaubigten Abschrift des Notars Antonius Boecker; Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission des Lagerbuchs). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR. Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 253r – 258r (Reinschrift 1649 aus a). c – Auszugsweise Wiedergabe, den Hof Eschweide und den Reichensteiner Hof Bredtbaum betreffend, im Protokollbuch des Klosters Reichenstein (LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs. 1, fol. 194v –196r nach a). Druck: H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S. 111 – 115 nach a mit Lesefehlern und Auslassungen. Literatur: J. Kreitz: Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits des Aachener Stiftszehnten, in: EHV 19 (1944/47) S. 57 – 64; Nachtrag: EHV 21 (1949) S. 48.

Von Gottes gnaden wir Wilhelm, hertzog zů Gůlich, Cleve und Berg, graff zů der Marck und Ravenßberg, her zů Ravenstein etc. thun kundt: Als sich etliche zeit und biß anher zwischen uns und den wurdigen und erbaren, unsern lieben, andechtigen vicedechant und capittell Unser Lieber Frawen kirchen binnen Aich allerley jrthumb und mißverstandt zugetragen und erhalten von wegen des endtscheidts oder bepaelung des waldt- und veldtgeleidts jn unserm landt und ambt Monjoye, dernwegen sich gemelte vicedechant unnd capittell zu mhermaln bei unß undertheniglich beclagt, das jnen durch unsere bevelhaber und underthanen allerley jntracht und jngriff jn jren zehenden, jm veldtgleid gelegen, fur und fur geschehen soll, mit undertheniger bitt, das der entscheidt zwischen bestimpten waldt- und

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182 | Quellentexte veldtgleid einmall durch die eltiste mochte begangen, die gelegenheit bei denselben, wo ein jeder von alters eigentlich zu wenden und zu keren, erkundiget und außfundig gemacht, auch zu erhaltung gutter ruhe, friedens und einigkeit paelstein, da es notig, gesatzt werden mochten, so haben wir bemeltem capittell zu gnaden und guttem zu solichem begertem beleidt gnediglich verordent unsere rath und liebe getrewen Wilhelmen von Harff, unsern erbhoffmeister unsers furstenthumbs Gulich, Johannen von Hoengen gnant Waßenberg, unsern Gulichischen landtrenthmeister, und Claßen von Wyck, unsern secretarium, umb mit zuthun unserer lieben getrewen Christoffs von Rolßhaußen, unsers ambtmans, Arndten Bokops, unsers vorstmeisters, und Wynandten von der Hardt, unsers renthmeisters zu Monjoye, vorbestimpt beleidt mit obgerurten vicedechant und capittell zu halten. Und nachdem von wegen gedachtes capittels die wurdige und erbaren Gerhardt Paell, vicedechant, Arnodt [!] Raitz von Frentz, fitzthums, unnd Conrads Harst, alle canonichen zu Aich wie vurß., sampt jrem secretario Aegidio Valentin, wie wir bericht, erschienen, so jst bestimpt waldt- und veldtgleidt beritten, auch durch die eltisten jeders orts, denen der endtscheidt und gelegenheit deßelben am besten wißig und kundig, abgegangen und also die abpelung und vergleichung einhelliglich geschehen, jn maßen hernach erclert: Das veldtgleidt gehet an boven Richenstein, da die Korbachssyff jn die Orbach felt, die Korbachssyff hinauf biß jn die Walenstraß, dar ein paelstein gesatzt; und vort uber Steinley biß auf Hochscheidt; und so vort biß boven Lamerscheidt, da es auß der Walenstraßen gehet auf den Strauch an Wollerscheidt; von Wollerscheider Strauch auf den Polsteg, dar ein pael gesatzt; von dem Polsteg auf den Strauch, dar auch ein paell gesatzt; vom Strauch auf das oberste ort an der Scheißheggen auf den paell, der dißmals dahin gesatzt; von dannen auf den bendt am Asterborn, dar ein paell gesatzt; von Asterborn auf den Kallerbroichsweg, dar nhu ein paell gesatzt; von dannen auff die mullen cannell von der Kallmullen; vort auff Keßelerstein; von dannen auf den paell, so nhu mitten jn der Schurheggen gesatzt; von dannen zu dem paell, so nhu auf die Berckeßkaull gesatzt; von dannen auf den haßelenstrauch jn die Hidelkaull, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen auf die ley, gnant Raderbachsstein; von dannen ann den nhu gesatzten paell auff Buderscheidt; von dannen auf den paell auf Buderscheiderweg, der auch nhu gesatzt; von dannen auf Knuylenbroich; von dannen ann den dißmals gesatzten paell auf den Fischerpatt; von dannen zu dem newen paell auf Heutzfloich; von dannen an den newen paell auff den Schellart; von dannen auf den Hulßenstrauch, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen fur Buyler, dar ein mespelbaum gestanden, nhu aber ein paell gesatzt; von dannen auff die Nydeckerstraß, auf den hagdorn, der vergencklich worden und nhu ein paell gesatzt; von dannen an die Michelkaull auf die zwa buechen, dar nhu ein paell gesatzt; von dannen recht uber auff den Scherpenstein, auff die Hesselbach; von dannen auf den hagdorn, so vergangen und nhu ein paell gesatzt; von dannen fur Hesselscheidt auf den mespelbaum,

Quellentexte |

der vergangen und nhu ein paell gesatzt; von dannen recht ab auf das valderen an Claß Weiden, dar nhu ein paell gesatzt; von dannen zu dem nhu gesatzten paell boven Buechelgensborn; von dannen auf die Schuyrheg an den steinhauff; von dannen recht ab auf die buech jn der Wolffskoullen, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen recht uber zu dem nhu gesatzten paell auf den Leienweg; von dannen nach dem newen paell auff die Huxkaull; von dannen auff den newen paell an den Oestruencken; von dannen auf den newen paell boven der Dilßkhaulen; von dannen auf die Berckeßlathen, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen langs die voir biß auff Hungerssyff, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen auf Gierßbendt an den paell, so nhu gesatzt; von dannen biß auf den Lupenborn, recht die voir ab auf den newen paell an Wydenbecher Weg; von dannen nach den newen paell auff Verdilgenssyff; von dannen an den gesatzten paell auf den Aldenberg; von dannen auff die Hoffstadt; von dannen auf die buechenstreuch boven dem Grundeßheimbroich, dar dißmals ein paell gesatzt; von dannen zu dem newen paell auf den Witzbuchell; von dannen an den nhu gesatzten paell auf Steinbuchelsweg; den weg hinab auf Hermgens Alde Voir an den newen paell; von dannen die voir auf biß an den newen paell auf der Kleiner Helten; von dannen zu dem newen paell auf der Kleinbach; von dannen nach dem newen paell auf das Gevendts; vom Gevendts auf den Windtbuchell auf den alda gewachßenen steinenn paell; von dannen auf den Hindersten Berdtzborn; von dannen an den newen paell auf dem Rhebuchell; von dannen auf den Jsenborn; von dannen auff die Avendtshegk an den paell, der nhu gesatzt; von dannen auff den Weelborn; von dannen auf den newen paell jn Hergerswinckell; von dannen zu dem newen paell, da der hagdorn gestanden am Duvenpoell; von dannen an den new gesatzten paell auf Brewersfeldt; von dannen nach dem dißmals gesatzten paell auf Nesen Voer; von dannen auff Wirißberger Weg auf den dahin gesatzten paell; von dannen auf die Schmaldrifft under den Hibersborn; von dannen an den paell, der dißmals gesatzt, da vorhin ein mespelboem gestanden; von dannen auf die Steinkaull; von dannen auff den Hottenstein; vom Hottenstein ab jn die Dieffenbach und die Dieffenbach auff biß jn die Amelbach; die Amelbach auff jn den Peschsyff; von dannen recht auff den Holtzborn; vom Holtzborn herab biß auff Derichs Voir, von Derichs Voer durch das Kleingeßgen uber den Mullenbuchell biß an die Scheverkaull oder Scheverstein; von dannen die Langenaw auff biß jn die Hafkenbach auf Kommerscheidt, dar dißmals ein paell gesatzt; von dannen zu dem new gesatzten paell auf den Anckerstein; von dannen an den newen paell auf die Asterbach; von dannen zu dem newen paell auff die Jchell; die Jchell ab biß auf den newen paell gegen den Ruwenstein; von dannen nach dem newen paell hinder auf die Jchell; von dannen an den newen paell auff die Laeßbach; von dannen zu dem newen gesatzten paell auf der Wolfskaullen; von dannen auf Helmstein; von dannen zu dem newen paell auf der Stertzleien; von dannen auf Erborenshegk, dar nhu auch ein paell gesatzt; von dannen an den newen paell auf den Syffborn; von dannen biß auf die Eicheldt; von dannen auf die Wolfskaull; von dannen auf Wymersknypp oder

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184 | Quellentexte Wymerßley; von dannen auf Loesscherbuchell; von dannen die voer auß auf den Hagen, auf den dych an den newen paell; vort zu dem newen paell auf das underste ort under Grevenborch und die voer herumb auf das oberste ort am Mengelsbroich auf den dahin gesatzten paell; von dannen auf den newen paell an Elßgens Benden an der underste spitzen; von dannen recht uber auf die ley an den Naßen Bend; von dannen zu dem newen paell auf der Runder Helten; vort auf den steinhouff boven der Bulwyden; von dannen an den newen paell auff das overste ort der heggen auf der Bufereien; von dannen zu dem newen paell auf das underste ort von Gerhardts Zaun; von dannen zu dem newen paell auf den Vogelßpatt; von dannen auff den nhu gesatzten paell under jn der Bufereien; von dannen zu dem newen paell auf Frenchen 1 Kuilgen boven der Bufereien; von dannen auf die voer auf den Nellißtein, dar nhu ein paell gesatzt; von dannen der voer auß biß auff das muirgen auf den Hovell an den newen paell; von dannen zu dem dißmals gesatzten paell auf die voer boven dem Almußbroich; von dannen auf die overste ley boven der Kalderhelten; von dannen auf den newen paell an der drifft auf dem Wilichsbroich; von dannen der voeren nach biß jn die Schußelbach; von dannen den weg recht auf biß auff die Roesyff an einen dahin verordenten paell; von dannen zu dem newen paell auffs oberste ort auff die Heidegerode (was zwischen dem Roesyff und jtztgerurten paell an erblands gelegen, zu dem hove, die Eschwyde gnant, gehoerende, jst gleichfals jm veldtgleid gelegen); von Heidegerode widerumb auff Reichenstein, da beide, die Kor- und Orbach, jn die Ruir fließen (was zwischen diesen beiden ortern an erblands gelegen und zu dem hoff Bredboim gehoert, jst auch jm veldtgleidt gelegen). Dweill nhu dieses alles jn maßen vurß. durch unsere unnd gemelter von Aich dartzu verordente auff unser gnedigs und jrer obern gutt gefallen verhandlet und wir Wilhelm, hertzog etc., uns solichs gnediglich gefallen laßen, wie gleichfals obgemelte vicedechant und capittell zu Aich daßelbig auch capittulariter eingegangen und einhelliglich bewilligt, so haben wir zu urkhundt und gezeuchnuß der warheit gantzer und vaster stedigkeit aller obgesatzter articklen und puncten unseren siegell fur uns, unsere erben und nachkomlingen an diesen abschiedt und vertrag thun hangen, wie gleichfals vilgemelte vicedechant und capittell zu Aich bestimpten abschiedt und vertrag mit jrem herangehengtem siegell mit und neben uns bekrefftigt, das wir obgnante vicedechant und capittell fur uns und unsere nachkomlingen also bekennen wair zu sein. Und seint vorbestimpter abschiede und vertrege zwehn gleichlautende jn maßen vurß. aufgericht und versiegelt, dern wir Wilhelm, hertzog etc. obgemelt, den einen und wir, vicedechant und capittell vurß. den anderen entfangen. Geben jn den jharen unsers heren tausent funfhondert und sechs und sechtzig auf den achten tag deß monats octobris. 1 Lesung Freuchen ist nicht auszuschließen.

Quellentexte |

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[1567] Juni 24 (auf St. Joannis geburts tag) – Weistum des Lehnshofes der Herrschaft Hetzingen und des zugehörigen Hofes Nideggerbrück, neu aufgezeichnet bei der pfalz-­neuburgischen Landeserkundigung und Anlage des Monschauer Lagerbuches 1649. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2a, fol. 38r – 40v (Lagerbuch des Amtes Monschau 1649, Teil II ; Arbeits­ exemplar der Aufnahmekommission 1649, fol. 1 – 37 verloren, Text daher unvollständig). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR, Amt Monschau Rentmeisterei Nr. 158, fol. 340r – 343v (Reinschrift aus a für die Regierung in Düsseldorf; die Schreiberhand kommt im Lagerbuch sonst nicht vor, vom Schreiber a kollationiert). c – LAV NRW R, Jülich, Gerichte XIII: Monschau Nr. 6 = neu: Jülich Gerichte Nr. 509, fol. 1r – 4r. (Abschrift von 1690). ungedruckt; Wiedergabe nach a, fehlender Anfang nach b ergänzt. Literatur: H. Tichelbäcker: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen, in: DGB 80 (1991) S. 41 – 61 mit paraphrasierender Inhaltswiedergabe des Weistums.

/340r/ Bericht unndt verzeichnuß deß adelichen hoffs Hetzingen unnd dan auch Bruckener hoffs gerechtigkeiten Jn dem jahr unsers herren Jesu Christi tausendt funffhundert sechtzig 1 unndt sieben, ahm vier unnd zwantzigsten tag monats junij auf St. Joannis geburts tag, ist die edle unndt ehrenttugentsame junffer Barbara von Bergh, gnandt Blenß, wittwe von Reuschenberg zue Lupenaw, zu Hetzing kommen allß eine rechte erbgname unndt ihre lehenleuth daheselbst bescheiden laßen, umb zue höeren, waß ihre gerechtigkeit des hoffs Hetzingen unndt des Bruckener hoffs, so ihre liebden deß biß anhero noch nicht gesehen oder gehort hatt. Undt jhre edle liebden hatt die lehen leuth angenohmmen vor jhre lehenleuthe, allß ehrentfeste liebden vor alder auch gethan haben, mit aidtz pflichten. Gleichfals haben die lehenleuth jhre gemelte liebden auch auffgenohmmen allß vor ihren lehenherren, wie sie ihren voraldern auch gethan haben.

1 Überlieferung b hat irrtümlich achtzig; vgl. dazu c und H. Tichelbäcker, in: DGB 80

(1991) S. 41 ff.

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186 | Quellentexte Jrstlich erkendt der lehenman unseren gnedigen lieben herren vor ihre gebuhrliche obrigkeitt unnd erkenne[t] jhrer fürstlichen gnaden alle gewalt sachen zu metzer zins unndt wafengeschrey. Jtem, auch wannehe einer seiner mißthat  /340v/halben zu Hetzing gekummert wurde oder durch den lehenherren angegriffen wurdt nothhalben, denselben pfall der lehenherr auch durch seine botten unndt lehenleuthe verwahren laßen biß auff den dritten tag; allßdan ahn oberkeit zu Monioie zuschreiben. Allß dan soll die ihnnen laßen hollen unndt soll ihr baußen den hoff auff den acker geliebert werden. Jtem, die lehenleut sein schatz frey, herrendienst frey, zynß frey; was auff den lehengutern verzaptt wirdt, vorbehalten dem lehenherren von jeder bodem zwa quarten, eß sey wein oder bier, daß vaß sey klein oder groß. Jtem, der hoff zu Hetzing hatt seine gerechtigkeit zum noitbaw 2 dat holtz, vorbehalten dem forstmeister zwa quarten weinß, unndt darzu sein brandtholtz unnd dabey auch sein schwein, waß er auff dem vorschriebenen hoff zu trog haltet, auff Monioyer walt zu treiben, wannehe eicher gerathet. Dißelbige gerechtigkeit hatt der lehen man unndt nachbarn zu Hetzingen auch. Jtem, hergegen sein die lehenleuthe unndt nachparen verpflicht, alle vogtsgedinger zu Monioie vor die ambtleuthe unndt das gericht durch den botten zu Hetzing eine flesch weins zu setzen unndt dem /38r/botten 3 zu Hetzing eine flesch weinß vor seine belohnung. Unnd alß dan soll der botte den ambtleuthen auffthun, waß mein gnediger lieber herr zu Hetzingen vor bruchten gefallen mag sein. Jtem, der lehen herr soll einen bequemen botten ansetzen mit gebeurlichem aidt. Alßdan soll derselbiger auch seinen geburlichen aidt gleichfalß vor der obrigkeit zue Monioie thun. Jtem hat der hoff unnd die lehenleuthe sambt den nachbahren jhr weidtschafft, mit jhren beesten zwischen Kall unndt der Rhoren auf Monioyer hochheit zu weiden, zue treiben, so fern alß jhnen beliebet. Jtem trifft 4der hoff zu Hetzing zu Birffelt uber die Rohr, langster die Rohr auff unnd ab biß in den Winckell unnd auf daß veldt biß an den four weg. 2 Überlieferung b: mitbaw 3 Einsatz der Überlieferung a. 4 Finite Verbform zu treiben, nicht treffen.

Quellentexte |

Jtem seint deß lehenherrenß acker von iedermanß weiden frey; dan sie treiben, wohe ihnen het geliebt binnen jhrem lehenpoel. Unnd von Nydecker seithen seint sie auch nicht verpflicht, auf des lehenherrnß erbthumb oder lehen zu treiben oder zu weiden, dann den nachpahren van der Kall läst man zu biß in Droverthall. Jtem, ferner erkent der lehenman den Bruckerhoff ein lehen vor sich; so weß erbthumb betrifft undt darauff /38v/gehort, soll auch auf den hoff mit den lehenleuthen auß gericht werden. Wohe daß aber dan nicht gnug vorhanden wehren, so soll man der lehenleute zu Hetzing darzu thun unnd die Hetzing auch stercken mit den Brugckener. Jtem seind die lehenleuth unnd nachpahrn verpflicht, dat hew in den dorff benden helffen zu machen, wannehe dat gemehet ist. Jtem ist der lehenman unndt nachpahrn verpflichtt, keine lehengutere zuverkauffen, heran haben sie dan dem lehenherren irst feill gebotten. Wannehe solcheß nicht geschicht, so hatt derselbiger dat gut in deß lehenherrens handt verwircket. Jtem, wer dem lehenherren oder statthaldern bescheidz halben sonder sonderliche ursach ungehorsam außbleiben wurdt, derselbiger soll sich an dem lehenherren verthedigen. Jtem sollen die lehenleuth unnd nachbahrn dem lehnherrn den waßer fluß durch dat dorff auff den benden folgen laßen, wannehe er deß gesinnet. Jtem, wannehe der lehenherr von unßerm landfursten frieden halben außgezaugen 5 ist, dan sollen die lehen leuth unnd nachbarn zu Hetzingen deß nachts helffen wachen umb 6 uberfallenß willen. /39r/ Jtem erkent der lehenman dem hoff zu Hetzingen einen lichen weg und reidtpfatt, den Wendellseiff auß, uber denn Abender weg auß, biß an dat sieghauß auff die straß; doch jedermans schaden zuverhueten, so viell allß möglich sein kan. Jtem, dat keine kuhrmuthige guter sollen abgebrochen werden sonder vorwißens unsers lehenherrens. Jtem erkent der lehen man, wer ein behaußung auff lehengut bawet, soll auch vor ein lehenman angenohmen werden, so fern er bequem dar zu gefunden wirdt. 5 Nach a außgezaugen i. S. von ‚ausgezogen‘; b außgezwungen. 6 Überlieferung a: und.

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188 | Quellentexte Jtem, wann ein lehen gut unbewohnt unnd derhalben bawfellig unnd spolyrt wurde, hatt der lehenherr macht, die handt darahn zu schlagen unnd andere damit zubelehnen 7, het wehre dan sach, dat eß underjarige kinder, die mit keinen vormundern versehen, wehren darin; soll der lehenherr mit ein gnedige auffsicht habenn biß zu ihrer zeit. Jtem, alß der lehnherr lehenleuth notig zu bescheiden, soll der lehenbott nicht ferner verpflicht sein zu gahn dan auff dat lehengutt, dat gebott zu thun, lehnmannern anzusagen oder den ienigen darauff wohnent, jm pfall der lehenman außwendig wohnet; oder er mach dem botten so lieb thun, dat er ihn sucht, dar er dann wonhafftig weret. Jtem, wehr ein lehengutt auß einem sterbpfall entfanget, dat soll idt entfangen mit duppelen zynß, so waß /39v/eß dann gilt; unnd ieder einer lehen manne, so bey seind, ein quart weinß und dem stattheldern zwo quarten. Jtem ein erbschafft auch so viell, vort liest der lehenman zynß unndt pfecht kurmoeden bey den zynß bahren. Jtem, der Brugckener hoff gehort sich zuentfangen mit einem seiden beudelen, darinnen einen goltgulden unnd einen guten schliefferen. Jtem, der lehenman unnd nachbaren zu Hetzingen weisent einen gemeinen fueßpfadt van der brucken herauff, uber Vaßbendern unnd uber daß Rutfeldt 8, heirauff langs die Hartten biß an Meisters Peterß hauß in die straß; und vort uber den bongard 9 langs Vieten hauß in die gaß; unnd vort langs Pfocken Weyer uber denn ackern; unnd uber denn Schaffs Benden auf die Formhelde. Noch einen fueßpfaedt von Pfocken Weyer an, oben uber den acker biß in den Heckener wegh. Jtem, noch einen fußpfadt von der Formheltten, uber den Schaffsbenden, recht uber die zwehen ackern, uber den Weingartz Berg, langs denn Luxenpuetz biß zur Kallen; unnd der pfadt soll unbeschloßen sein mit zeunen oder stehelen, dat der lehenherr von dem /40r/hoff zu Hetzingen oder seine diener dahin gereiten konnen. Noch einen fueßpfatt zu Hetzingen auß dem dorff, uber denn hollen weg 10 biß an denn Luxenpuetz, in den obersten pfaedt biß in die Kalle. 7 a und b: belohnen. 8 In beiden Überlieferungen bei der ersten Nennung eindeutig Rut-, danach immer Rint-.

Der Fehler kann schon aus der Vorlage von 1567 stammen.

9 Möglicherweise auch Flurname. 10 Möglicherweise Flurname.

Quellentexte |

Jtem, die straß oder gaß langß den hoff zu Hetzingen, von der Schleirbach ann zu Hetzingen, durch dat dorff biß an datt Rintfeld, soll der hoff zu Hetzingen und die nachbahre zu Hetzing bewig halten; unnd vort den Rintweg biß an die brugck gleich den nachbahrn von Nydeggen helffen machenn, wannehe eß notig ist. So haben wir eß alle zeit gehort. Jtem, auch sollen die Nydecker unnd Hetzinger sich nicht under ein ander kummeren, dan sich nachbarlich halten, dan einer den andern jnnhemisch zu suchen; unnd alßdan gut rechtt wiederfahren zu laßen. Jtem erkendt der lehenman offentlich zu beiden theilen beide hoeff, Hetzingen unnd der Bruckener, vor frey rittermeßiger guter; und dar kein scholtheiß noch gerichtzbott gebott noch verbott auff zu thun haben solle, dan lehen bott und mann von lehen, die darzu verordtnet seint. Dargegen ist der lehenherr unsern gnedigen lieben herren verpflichtt, mit pferdt und harnisch zu dienst und zugefallen sein von beiden hoffen, wie sich dat von alterß gebürt. /40v/Jtem, dat Rintgen unnd die Katzenbach gehoren auf den Bruckener hoff zuvererffen unnd zue enterffen. Jtem erkent der lehenman unnd nachbahren zue Hetzingen, daß die Rhorgaß langß dem dorff benden so weit oder gerumpt soll sein, dat ein mullenpferdt mit einem sack kornß oder maltz dadurch auff und ab kann gahn. Jtem, dieß alleß wie vorschrieben gestehendt wir lehenleute zu beiden theilen alsust von unsern voreltern also gebraucht und herbracht ist worden bey unsern aidtz pflichtt, denwelchen wir so woll unsern gnedigen lieben herren als den lehenherren des Hetzenichers unnd Brugckener hoff gethann haben.

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190 | Quellentexte

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1569 Mai 5 – (jm jahr 1569 den 5. may). Grenzbeschreibung des Amtes Monschau nach einer Begehung durch Amtmann Christoph von Rolshausen, Forstmeister und Schultheiß, Arndt Bocop, Rentmeister Winand von der Hardt, Förster, Älteste und Gerichtsschreiber Wilhelm Leonardi. Grentzen unnd bezirck deß landtz Monjoie. Abschrift aus beglaubigter Kopie von 1630 März 17 im Lagerbuch des Amtes von 1649. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, Lagerbuch Amt Monschau 1649, fol. 22r – 25r. b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau. Rentmeisterei Nr. 158, fol. 27v – 30v. Bei a handelt es sich um das Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission für das Lagerbuch des Amtes 1649 (vgl. Randnotiz fol. 22r oben links: 4 february 1649, das weiterhin im Amt selbst im Gebrauch gewesen ist, wie u. a. aus der Notiz unter der Überschrift von jüngerer Hand: Renovatum den 28t[en] May 1764 folgt). Bei b dagegen um eine im Sommer 1649 angefertigte Reinschrift für die Regierung in Düsseldorf. Diese ist stärker dem moderneren neuhochdeutschen Schreibstandard angenähert, weist aber die typischen Abschreibfehler von Wortwiederholungen, übersprungenen Zeilen und Ähnlichem auf. Hinzu kommen irreführende Verhochdeutschungen (z. B. Flurname Deurener Eich ‚Dürener Eiche‘ statt Duirer Eich ‚dürre Eiche‘). Vgl. E. Neuss: Kommissar Henrich Rhoedingen über die Schulter geschaut. Vom Zeugniswert des Überlieferungsträgers, in: V. Honemann u. a. (Hg.): Sprache und Literatur in den Nideren Landen. Gedenkschrift für Hartmut Beckers, S. 181 – 193. Wiederabe nach a. Druck: H. Pauly: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie, S. 104 – 106 nach a mit Lesefehlern.

Grentzen unnd bezirck deß landtz Monjoie 1 Anfenglich ahn Meßseiffen angefangen, grentzet ahnn Limburgierscher hertzthumb unndt graffschafft Viandenn, geidt die Spoirbach auff biß an den Hollenborn, grentzet abermalß an hertzthumb Limburg; von dem Hollenborn biß auff die Getz, grentzet ahnn hertzthumb Limburg; von der Getz ab biß auff den Nachtseiff, und darzwischen dem Hollenbornn, Getz unnd Nachtseiffen ligt daß Wrackvenn; von dem Nachtseiff recht auff die Esch- unnd Steingeßbach, grentzet ann daß hertzthumb Limburg. Jtem, die Steinbach recht ab biß in die Wiesselbach, unnd die Wiesselbach recht ab biß auff Petergeß Veldt auff eine eich, vonn der eich biß auff eine koull, geheischen 1 Randnotiz: Renovatum d[en] 28t[en] may 1764.

Quellentexte |

Rommel Hoffstatt, von der hoffstatt auf einen born, gnant daß Nachtzputzgen, grentzet alleß auff das hertzthumb Limburgh. Jtem, von dem Nachtzpeutzgen recht auff den Munster Buschs: Mann wirdt aber von den eltesten uff dem Roetgenn bericht, ahn Petergeß Veldt erkliehren die Limburgirsche unndt Munster underthanen jre hocheit bis auff denn Genegelten Stein; alda solten drey herren landt sich endigen, aber die Limburgyrer gebrauchens biß auff die lagen obengesatzt, also m. g. fursten unndt herren ungefehrlich bei 500 morgen 2 landts abgezogen werden. Jtem, von Munsterbusch obenn recht Munsterbusch ab, wie die bach, gnandt die Vigt, fliesset bis auff den Zweiffell. Jtem, von dem Zweiffel auff, wie die Hasselbach fleust, gaende biß an die velstadt auff Rockerßbenden, grentzet alleß ahnn m. g. f. unnd herren Wildbanck; von Rockerß Benden recht gande auff einen kirßbaum neben Wildbanck; von dem kirßbaum auf Stecherstein, Wildbanck grentzet, von dem Stecherstein gaedt auf die Dornkaull, angrentzet die Wildbanck, vonn der Dornkaull recht auf den Gradtborn, angrentzet der Wildbanck; von dem Gradtborn die seiff ab biß in die Alte Wehe, alleß der Wildbanck angrentzet. Jtem, die Alte Wehe recht auff, wie die bach fleust biß in die Germeßbach. Jtem, wie die Germeßbach fleust recht uff daß Germeßbroig; von dem Germeßbroig gandt in die Bosselbach, grentzet alleß ahnn die Wildbanck. Jtem, die Bosselbach recht ab biß in die Diebenbach, grentzet ahnn die Auwer gemeinde; von der Diebenbach wie recht fleust die Macherbach, grentzet ahn Bergsteiner gemeindt jn Nydecker ampt. Jtem, wie die Macherbach recht ab fleust jn die Kall, grentzet an Nydecker ambt. Jtem, die Kall recht ab biß in die Ruhr flieset, grentzet alleß an Nydegger ambt; die Ruhr auff, bis dae die Schlierbach jn die Ruhr fallet boven Hetzingen. Jtem, die Schlierbach recht auff eine bouch, gnant der Scheidtbaum, grentzet an daß Blenßer erb; von dem Scheidtbaum vorsch. recht die Leutzelbach ab biß in die Ruhr.3 Jtem, die Ruhr auff biß in die Olloff 4, grentzet ahn daß Heimbacher ambt; die Olloff auff bis in Laeßbach, grentzet ahn Drimborner herrlicheit. Jtem, die Laeßbach auff biß auff zue Moirßbach mitten in daß dorpff auff die gemeinstraß, wie recht durch Drimborn gaedt, grentzet ahn einer seiten an die herrlicheitt Schleyden unnd die anderseith an Drimbornseidt.

2 b schreibt in Worten: funftzig. 3 Das durch den Grenzverlauf von Schlierbach – Scheidbaum – Lützelbach links der Rur

abgetrennte Gebiet entspricht den von den Monschauer Schöffen gerügten abgetrennten Bereichen Lintheld und Meuchelberg bei der Burg Heimbach. 4 Der Flussabschnitt gilt im heutigen Sprachgebrauch als die Urft.

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192 | Quellentexte Jtem, die straß durch Drimborn, wie der weg recht auff denn Grevenborn gaedt; von dem Grevenborn recht biß ann Romerßbroch; aldar wirdt noch befunden ein eichen stock, an der erden abgefaulet unndt kein lach 5, grentzet an die herrlicheit Schleidenn. Jtem, von Romerßbroch biß an die Vehebach, aldahe haben die alden einen beuchen stock gesehen; aber eß hatt jetzunder keine lach. Zugedencken, daß in vorsch. funffen bezircken, mit A, B, C, D unnd E 6 verzeichnet, m. g. fursten und herren allein alle hocheit unnd gerechtigkeit auff den gemeinden – busch unndt landt – zuerkant wirdt, unnd auff dem erb nicht. Aber man wirdt berichtet, daß jn diesem m. g. f. unnd herren grosen nachtheil von den Schleidenschen unnd Drimbornschen underthanen beschuchtt, nemblich daß man wildt- unnd buschlandt gesehen hat, aber nun vor erb gerechnet wirdt. /24r/ Jtem, von der Vehebach biß auff den Judenpeutz; von dem Judenputz biß auff den Lachbaum unnd von dem Lachbaum biß auff die Holl Eich, aldar der stock vorsch. eichen noch staedt. Aldar endiget sich auch die Overroirsche Hoedt, anfanget die Daverscheider Hoedt. Von der Holler Eich auff Neumar auf eine gezeichende böch; von Neumar auff die Heider Blecher biß boven Voullvenn, aldar ahn Leitz Brochelgen staedt ein eichen stock, davon die schir zue Kalderherberg den baum abgehawen. Von Leetzenn Brochelgen biß an die Drey Stein; alhie endiget sich Monjoyer unnd Schleiderscher hocheit unndt Monioyer unnd Dreyer Herren Waldt ligen nun mit ihren grentzen an einander; von den Dreyen Steinen die Lagweg nahe biß auff den Langenbaums Wegh negst boven daß Mittelven; von dem Langenbaumswegh an die eich boven Theyß Koull, von vorsch. eich auff die Duirer Eich, von der Duhrrer Eich auff ein eich, heischet der Ellenbogh, von dem Ellenbogen auff die Lacheich unter dem Weißpelt; von der gnantter eich staedt boeven den poelen, unnd zwischen diesen beiden eichen bleibt ein ort ligen, so herrenloß ist, wirdt der Wrack gnant. /24v/Vonn der eich ahn denn poelen denn wegh recht auß vor denn busch auff denn Gladenborn. Unnd alhie endiget sich Monjoyer hocheit unnd der Dreyer Herren Waldt unndt grentzen nun Monjoyer hocheit unnd graffschafft von Vianden zusamen. Jtem, von Gladenborn den seiff ab auff die Hultzenbruck gnandt; von der Hultzenbruck rechtt auff den Apffelbaum; von dem Appelbaum auff denn Mattheißborn; von dem Mattheißborn rechtt auff den fohrweg unnd den fohurweg ab biß in die Dierßbach; aldar nach dem wegh nahe uber der Dierßbach biß in Robendahll; der hochden nach recht jnn die Berrenbach, dha die Wolffsbach jnfeldt; dha recht die Wolffsbach auff bis in den Wolffspeutz; von dem Wolffspeutz uber den bendt uff die Kolkoull; aldar von dannen uff die Bullinger Straeß; der Bullinger Straeß nahe biß auff den gezeichneten boechen baum; von dem vorsch. baum auff einen bochen stock; 5 Bedeutet ‚Grenzmarke‘, nicht ‚Lage‘ wie H. Pauly übersetzt. 6 Die Abschnittsmarkierungen fehlen in der Kopie; wahrscheinlich hat zur originalen

Beschreibung eine Karte gehört.

Quellentexte |

davon auff einen buschs, die Buttgenbacher Gemeindt gnant; langst die gemeinde biß auff denn born under her Natz Roedt; jn die Breidenbach den sib ab biß in die Ruhr; auß der Rhurn die Schwartzenbach unnd Cluiser auff daß Wilde Brog; recht auß dem Wildenbroch den weg nahe Bovell auff; von Bovel jn her Meisseiff, aldar mann jrstlich angefangenn. Daß obbeschriebene copia auß einem gleichlautenden breiff extrahirt, dagegen vleissig collationirt, vidimirt unnd von wortt zu wortth gleichstimmendt befunden worden, urkunden jch underschreibener keyserlich veraidter notarius, heirzu sonderlich requirirt, mit eigenen handen unndt subscription. Actum Monjoie, ahm siebenzehenden marty anno 1630.  Joh. Wilhelm Hoch, notarius m. p. Jm jahr 1569, den 5. may, auß bevelch deß durchleuchtigen, hochgebornen landtfursten unndt herren, herren Wilhelmen, hertzogen zu Gulich, Cleve unnd Berg, grave zu der Marck unnd Ravenßberg, herren zu Ravenstein etc. durch den edlen, ehrenfesten, ehrenthafften, achtbaren unnd frommen Christophoren von Rolßhaußen, ambtman, Arndten Bocop, vorstmeistern unndt scholtheiß, Winandten von der Hardt, rehntmeistern, sembliche der zeitt furster, gerichttschreibern Wilhelmen Leonardj unndt eltiste die grentz unnd bezirck deß landtz Monioie umbreiden, ergangen, angefangen unndt beschloßen wie beschrieben.

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1600 Februar 24 – (geben Monioie am 24 february anno 1600). Ursprünglich besiegeltes Schöffenweistum des Amtes Monschau mit Befragung des Schultheißen und Auskunft durch die Schöffen über das Vogtgeding im Amt. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, fol. 19r – 21r (Abschrift einer mit dem Schöffensiegel beglaubigten Urkunde im 1649 angelegten Lagerbuch des Amtes; Arbeitsexemplar der Lagerbuchkommission: Anzeichnuß deß scheffenweißthumbs, jn maßen in diesem ambt Monioie uff denn vogtsdingcklichen tagen zuerkleren ublig unnd herkommen jst). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 5r – 7v (Reinschrift des Lagerbuches aus a vom Sommer 1649). c – StaMON 1. Abt. E 9 (Abschrift der 30er Jahre des 18. Jahrhunderts). Drucke: [J.] Braun, in: AHVN 6 (1859) S. 32 – 34; J. Grimm (Hg.): Weisthümer, IV, S. 788 f. nach Braun. Wiedergabe nach a.

/19r/ Anzeichnuß deß scheffenweißthumbß, jn maßen in diesem ambt Monioie uff denn vogtsdingcklichen tagen zuerkleren ublig und herkommen jst. [1.] Anfenglich 1 nach geschloßener banck spricht der scholteiß zu dem ienigen scheffen, so daß weißthumb erklert, er solle gemandt sein, unserß gnädigen fursten unnd herren etc. hocheit unnd gerechtigkeit offentlich zu publiciren unnd zuercleren; darauff er zur antwort gibt: „Herr scholtheiß, Jhr ermahnt die scheffen – Jhr solt bescheiden werdenn.“ „Eß soll diesen tag alheir erscheinen daß haubt von dem hauß Monioie, forstmeister, scholtheiß und rhentmeister, vort alle die underthanen, burger und landsaißen, die uff den pfoelen zu Monioie gesessen sein, mitt masen unnd gewicht, wie sie die gebrauchen, ingelten und außmeßen. Unnd wehr daran seumig erfunden wirdt unnd nit erscheint, der soll diesen tag meinem gnädigen herrn in die wetten unnd bruchten erfallen sein. – Darmit habe 2 ich auß, wofern der scheffen dabey pleibt.“ Folgents fragt der scholteß die scheffen, ob sie darbey pleyben; geben dieselbe zur Antwort: „Jae“.

1 Randnotiz: Scheffenweißthumb. 2 Fehlt a.

Quellentexte |

2. Auf ferner deß scholteißen vermahnung spricht derjenige, so daß weißthumb erclert: „Michelberg, Weißer/19v/scheidt und Lindhelt, wann die anderß gekehrt und gewandt wurden dan zu beheiß meines gnädigen herren und nach alten herkommen, daß fragt 3 der scheffenn heut diesen tagh unnd so lang, biß mein gnediger herr sie davon heischt uffhoren. – Damit hab jch auß, wahe der scheffen dabey pleibtt.“ Fragt alßdann der scholteiß: „Pleib jhr darbey?“ Sprechen sie: „Jahe“. 3. Weiters wirdt uff vorgehende ermahnungh gefragtt: „Es ist ein fenn, gelegen zwischen meinem gnedigen herren und dem herren von Burgonigen, geheischen daß Wrackven. In demselben venn soll mann finden reinen 4 unnd genägelte stein. Wannehe daß anderß gekehrt und gewandt wurde dann zu behoff meines gnädigen herren unnd alten herkommen, daß fragt 5 der scheffen heut diesen tag und so lang, biß mein gnädiger herr sie heischt darvonn uffhoren.“ Fragt der scholtheiß wie vor, ob sie darbey pleiben; sprechen sembliche scheffen: „Jahe“. [4.] Folgt mehr im weißthumb: „Eß hatt ein dorff gelegen vor dem walde, geheischen daß Röttgen;6 davon pflegten alle vogttdingckliche tage zwehen scheffen zue kommen mit einer fleschen weinß und brachten ann all daßjenige, waß jhnen bewust, waß bruchtig geweßen. Dweil aber solcheß numehr /20r/ nit beschicht, fragen 7 die scheffen solcheß diesen tag unnd also lang, biß mein gnädiger herr sie heischet davon ufhoren.“ Uff ermahnung deß scholteßen, ob die scheffen dabey pleiben, sprechen sie: „Jahe“ 8 5. „Jtem erkennen die scheffen, daß alle vogtdinckliche tage alheir soll erscheinen ein pott von Hetzingen mit einer fleschen weinß unnd soltt anpringen nachts- unnd wouffengeschrey, auch alle daßjenige, waß ihme bewust were, in meines gnädigen

3 Mißverstandenes und an das Verb fragen angeschlossenes ursprüngliches wrogt ‚rügt‘;

4 5 6 7 8

vgl. mnd. wrogen, mnl. wroegen (A. Lübben / Ch. Walther: Mittelniederdeutsches Handwörterbuch, S. 597; A. Verdam: Middelnederlandsch Handwoordenboek, S. 811). Auch in den kölnisch geprägten Scheibsprachen ist initiales lange erhalten geblieben. Zum Substantiv mhd. rein ‚Grenz(markierung)‘ (M. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, II, S. 388), nicht zum Adjektiv. Wie Anm. 3. Abschrift c schreibt: daß Gärtgen. Wie Anm. 3. Randnotiz anderer Hand (mit Textverlust): [Diß] dorff ist vor [unvor]dencklichen jahren verfallen. Der historische Hintergrund der Rüge war um 1600 nicht mehr bekannt. Es handelt sich um die Abtrennung von Raeren auf dem Boden des Herzogtums Limburg (vgl. Einleitung). Eintrag auch in b.

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196 | Quellentexte herren wetten unnd bruchtten erfallen sein mögten. – Damitt hab ich auß, wofern der scheffen dabei bleibt.“ Sprechen darauff dieselbe: „Jahe“ 9. 6. Der scholteiß ermanht ferner, spricht daruff der scheffen: „Alle underthanen, die uff denn poelen von Monioie gesessen, sollen schuldig sein meinem gnädigen herren uff daß schloß Monioie zu dienen 4 banmeilen wegs weitt unnd breitt unnd nit darvon. – Darmit hab ich auß, wafern der scheffen darbey bleibt.“ Sprechen die scheffen in antwort darauff: „Jahe“. 7. Noch wirdt erclert: „Alle daßjenige, waß leyb 10 unnd bluet betrifft, senßelen und pflugh ubergehet unnd vor menschengedencken erb geweßen ist, es seye in dem waldgleidt oder daraußen, daß gehort an daß hochgericht Monioie. – Darmit hab ich auß, wohe der scheffen darbey pleibt.“ Sprechen sie darauff: „Jae“. 8. Jtem hat der weißthumb ferner in sich wie folgt: „Eß seindt drey landz botten im ambt Monioie. Dieselbe seind schuldig, diesen unnd alle dag anzupringen, waß jhnen bewust, daß bruchthafft seye. Wofern sie daran seumig erfunden, sollen derwegen meinem gnädigen herrn in die straff verfallen sein.“ Wirdt solches gleicher gestalt durch sembliche scheffen wie oben affirmirt unnd beiahet.11 9. Folgt: „Alle underthanen, die uff den poelen von Monioie gesessen, sein schuldig, ein jeder in seiner bann mullen zu mahlen, eß wehre dan sach, daß jemandt bescheidt vorprengt, daran befreyet zu sein.“ Bejahet solcheß der scheffen. 10. Jtem, alle die jenige, so uff denn poelen von Monioie sein, seindt schuldig, darab meinem gnädigen herrn den zehenden zue geben, eß wehre dann sach, daß jemand bescheidt brechte, darahn befreyet zu sein.“ Etc. [11.] Letztlich: „Alle die jenige, so sich eineß urtheilß, am gericht Wolffseiffen außgesprochen, beschweren unnd davonn begehren zu appelliren, solche appellation gehoret an daß hohe gerichtt Monioie; und wannehe solcheß nicht beschicht, daß

9 Gleichzeitige Randnotiz in a und b (1649) dazu: wird also noch observirt. 10 Abschrift c: leydt. 11 Der letzte Satz fehlt in c.

Quellentexte |

fragt 12 der scheffen heut diesen tag unnd alßlang mein gnädiger herr sie heischt davon uffhoren.“ Uff abfragen deß scholteißen sprechen die scheffenn darauff: „Jahe“ 13. Zu wahrheit urkundt unnd daß dieser weißthumb uff den vogtdingcklichen tagen, von alterß und unverdencklichen jahrenn hero ublich, also erklert ist unnd noch wirdt, haben wir, sembliche scheffen dieses hohen gerichttz Monioie uff anhalten unnd begehren deß gemeinen landtmanß unser gewonlicheß scheffen ambtz siegell unten ufs spatium getruckt. Geben Monioie, am 24. february anno 1600.14

12 Wie Anm 3. 13 Randnotiz in b von Hand des Jahres 1649: Die von Wolseiffen prosequiren ihre appellation

nit mehr, wie alhie begriffen ist. Vgl. Einleitung.

14 In der Abschrift c folgt eine Regelung der Zeit nach 1730, dass sich nidergelaßene frembt-

linge im Amt und in der Stadt Monschau bei den Beamten und Bürgermeistern melden müssen.

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198 | Quellentexte

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1602 Dez. 2 – (geschehenn und verhandlet … jm jair thaußent sechßhundert unnd zwey am zweten decembris). Notariatsinstrument über eine nachträgliche Zeugenbefragung zu einem Zeugenverhör, die Weidgänge des Reichensteiner Klosterhofes Bredtbaum im Venn betreffend, das der Prior Matthias Mützenich durchgeführt und aufgezeichnet hatte. Die Hauptzeugen sind vor der notariellen Beurkundung verstorben. Der Notar befragt die weiteren bei der früheren Vernehmung gegenwärtigen Zeugen. Notariell beglaubigte Abschriften in den Protokollbüchern des Klosters. Überlieferung: a – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u. Hs. 3, fol. 13r – 17; Abschrift ca. 1730. b – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u. Hs. 1, fol. 86r – 91; Abschrift ca. 1730. ungedruckt; Wiedergabe nach a, weil der ältere Sprachstand besser bewahrt ist; vgl. auch Nr. 20.

/13r/

Documentum unnd Rotulus

examinis, belangendt dem weidgang unnd viehedrifften des cloisters zu Reichstein, desselben hoeff unnd renen 1, uffgericht am 2. decembris anno 1602. Jtem belangendt Langenbrugh. In namen der heiliger unnd unzertheilter dreyfeltigkeit. Amen. Kundt unnd zowissen sey jedermennichlich, deren diß gegenwertigh document zo sehen, lesen oder hoeren lesen vorkumpt, das uff heut dato, hernach geschrieben, vur mir, undenbenanten notario, in nachgemelter gezeugen gegenwertigkeit kommen unnd erschienen jst der ehrwurdiger unnd andechtiger herr Matthias Mutzenich, prior und vurstender deß cloisters zo Reichstein, erzalt unnd eroffnet, nachdem verruckter weil zwischen den nachbawren unnd jnwhoneren deß dorffs zur Kalderherbergh, dem cloister Reichstein unnd desselben halffleuten unnd benachbare wegen der weydtgenck unnd vihedrifften allerhandt jrthumben und gebreche sich erhoiben unnd zogetragen unnd gedachter herr prior sich besorgtt hatt, ob villicht hernacher bey seinem leben oder dessen nachkomlingen derhalb ferner streith vorfallen mogte, alß haben seine ehrw[ürden] zo vorkommung dessen etliche von den eltesten benachberten, als mitt namen Claiß uff der Eschweydt, Peteren unnd Wynandten, beyde gemelten Claißen uff E[schweydt] soene, Gilliße uff Bredbaum unnd Heinrichen von den Hoeffen, so bey gemelten Gillisen bey vunfde halff jhar 1 Beide Überlieferungen haben den Abschreibefehler: benen.

Quellentexte |

gewhont unnd daß vihe im Vhen gehoedt, vurlengst fur sich kommen laßen unnd dieselbe ubermits etliche gutte frund alß gezeugen abgefragt, was jnnen als betagden personen unnd gewesene hirten von solchen weydtgengen unnd vihedrifften unnd, wie es von alders damit ergangen unnd gehalten worden, wissig unnd kundigh; unnd von jnnen begert, dasselbig von sich zo thun und zo eroffenen, desselben gezeugniß jmpfall der not haben zu gebrauchen unnd auff zu lagen. Daruff sey mundtlichen referirt, erzalt unnd bekandt, was jnnen disserhalb wissig unnd /13v/ kundigh, welches gedachter herr prior umb fernerer nachrichtungh willen schrifftlichen verfasset unnd verzeichnet. Dweil seine ehrw[ürden] der zeit keinen notarien haben kunnen, darbey zogebrauchen, als haben dieselbe derenhalb mir, nachbenenter notario, solche schrifftliche verzeichnuß unnd bekenteniß vorbracht, ersucht unnd gebetten, dieselb zu vidimiren unnd zu jngrossiren unnd seiner ehrw[ürden] darabe beständige documenten zu communiciren unnd mitt zotheilen. Dweil aber gedachtter Claiß uff der Eschweiden unnd Gilliß uff Bredtbaum midler weil todts verfallen unnd abgangen, als hatt gedachter herr prior mir nachbenente gezeugen, so bey derselben beyden abgestorbenen bekentnis gewesen, vurgestelt unnd begert, das ich dieselbe mittel eydts abfragen wolle, ob sey nit gehoerdt unnd darbey gewesen, daß Claiß unnd Gilliß seeligen jhre bekenteniß unnd wissenschafft beschriebener maißen referirt und erzalt haben. Damit ich nuhn dessen glaublichen bericht gehaben mögen, alß haben ich die gezeugen, so gemelter herr prior mich ernant, nemblich Peter uff der Eschweyd, Wynandte, dessen broder, Hilgers Paulisse, Daemen 2 den muller zo Reichstein unnd Lenhardten ahm Vhen, vor mich kommen laißen unnd dieselbe bey jren leyblichen eyden, damit sey dem durchluchtigen, hochgebornen fursten unnd herren Johans Wilhelmen, hertzogen zu Gulich, Cleeff unnd Bergh, graeffen zu der Marck, Moerss unnd Ravensberg, herren zo Ravenstein, meinen gnedigen fursten und herren, verstrickt und verbonden, abgefragt, was jmme uber den obgemelten zweier verstorbener bekenteniß, so ich inne vurgelesen, wissig unnd kundigh und uff solches also vor jhnen ergehett unnd bekandt worden. Daruff sey sementlich unnd eindrechtiglich referirt unnd gezeugt, dass sey darbey ahn unnd uber gewesen, daß gemelter Claiß uff der Eschweyden unnd Gilliß uff Bredtbaum kundtschafft von sich gegeben unnd dasselb sein allerdings bekandt und vollenzogen, jn maißen der herr prior solches auß jhren munde beschreiben. Unnd dweill Claiß mit todt abgangen, hatt Wynandt, sein shon, von wegen seines /14r/ vatters zu gezeuchnis der wahrheit, auch als mitgewesener zeug, diß document zo endt mitt eigener handt underschrieben; ferner hatt auch der wirdiger unnd andechtiger herr Johan Merffelt, pastor zu Coentzen, wie jngleichen der ehrenhaffter Matthias Brewer, forstmeister zu Monzoie, vur mich notario, bekandt, referirt unnd erzahlt, daß sie beyde uff begehren deß herren priors bey Gilliß uff Bredtbaum, wie er in seinen seegbedt gelegen, 2 Übergeschrieben: Dahmen.

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200 | Quellentexte doch noch guetten verstandtz, seind gewesen unnd habe jnne abgefragt, ob er auch noch bey der voriger gegebener kundtschafft, so er von wegen der viehdrifften unnd weydtgengen deß cloisters zo Reichstein der halffleuthe unnd benachbarten von sich gegeben, stehen unnd verpleiben wille. Daruff er „jae“ geantwort unnd gesagt, es sey damitt, wie er bekandt habe unnd daruff das nachtmahl empfangen. Folgt hernacher die vorbrachte unnd durch den herren prior verfaste schrifft­ liche bekenteniß der verhuerter gezeugen deposition unnd aussage. Anfenghlich hatt Claiß uff der Eschweyd bekandt, das er alt sey bey die drey unnd achtzigh jhar ungeferlich unnd hatt uff der Eschweyden gewhont neun unnd funffzigh jhar langh unnd sein vihe binnen den jharen durch seine eigene hirten unnd kynder under des cloisters unnd deß cloisters halffmans vihe lassen mitt hoeden und weyden, hatt also daneben bekent unnd wilt es bekennen fur geistlichen unnd weltlichen rechten, will auch dabey leben unnd sterben, daß also das vihe zusamen jrstlich uff daß gleidte, zwischen unseren gnedighen fursten unnd herren unnd den Naßheweren gemacht, nach dieser seitten des Vens durch die hirtten getrieben unnd geweidet seindt worden. Zum anderen hatt gemelter Claiß auch bekennet, das die sementliche hirtten gemelten viehes jre /14v/ drifften, ferde unnd weyde haben gehalten unnd gebraucht durch die Hage, Gensenbroich, Hulsenbroich, unnder den Schuttelwegen unnd also fort durch die Faller, Neckelsputzen biß uff den Heydtleger zu, auch Neckell unnd Hergardt; von dannen also jhre drifft in der widderkheren hiehin genommen. Hatt also bekennet, das die drifften und ferde also sein gehaltten worden, so vern kein mangell oder gebrech noch kranckheit under daß Kalderherberger und Reichsteiner viehe gewesenn. Zweiter zeugh Gilliß uff Bredtbaum hatt gleichfals bekandt, daß er alt sey ungefher sieben unnd sechsigh jhar, unnd ist mitt seinen vatter seeligen uff des cloisters hoff uff Bredtbaum kommen vur vier unnd viertzig jharen ungefherlich oder lenger unnd daselbst gewhont unnd daeneben bekendt, daß er gesehn unnd von jhren hirten, so sey in gemelten jharen uff den hoff gehadt haben, mitt gehoitt hatt, unnd will solches vur geistlichen unnd weltlichen rechten, so vern nottigh, gezeugen, auch 3 darbey leben unnd sterben, wie jhre und auch diß cloisters sampdt der benachberten vihe frey getrieben, gehoedt unnd geweydet haben ohn hindernuß wie folgt: Jrstlich uff das geleidt, zwischen unseren gnedighen fursten unnd herren unnd den Naßhewere gemachtt, nach diesser seitten deß Vhens.4

3 Wort ist zweimal notiert. 4 D. h. nach Westen

Quellentexte |

Zum zweiten hatt gemelter Gilliß bekandt, das die sementlich hirtten gemeltes vihes jhre drifften, ferde unnd weyde haben gehalten und gebraucht durch die Hage, Gensenbroich, Hulsenbroich, under dene Schuttelwegen unnd also vort durch die Faller, Neckelsputzen biß uff den Heydtleger zu, auch Neckel unnd Hargardt, unnd haben von dannen jhre drifften widder hihin nach Reichstein genommen. Unnd darneben bekent, daß die ferde und drifften also seind gehalten worden, so vern kein mangel, gebrech /15r/ oder kranckheit under daß Kalterherberger unnd Reichsteiner vihe gewesen. Hatt auch daneben in gegenwertigkeit deß pastoirs von Conzen, herren Johannen Merffelt, unnd des forstmeisters zu Monjoie, Mattheißen Brewers, bekandt, wie das sein vatter seeliger den hoff vom cloister zo Reichstein empfangen unnd gebrauchtt hatt, jn maißen er denselben jetzt gebrauchett. Dritter zeugh Petter, halffman uff dem Reutz, welcher seines vatters viehe mitt unnd under des cloisters unnd des cloisters halffmans viehe vor funff und drissig oder sechs unnd drissig jhar gehoedt hatt, bekendt, das sey das viehe handt getrieben unnd geweidt durch die Hage, umb den Richellstein, Steinerholtz, durch Boufels Vehn, jn Neckelsputzen, nach dem Heydtleger zu unnd also vort, jn maißen sein vatter unndt Gilliß, beyde zubevoren, gezeugt haben. Vierter zeugh Wynandt, Claißen shon uff der Eschweyden, bekendt, das er auch folgendts seines vatters viehe mitt unnd under des cloisters viehe gehoedt hatt, unnd das sey mitt dem viehe gedrieffen, gefharen unnd geweidt haben in aller maißen, durch vorgemelte gezeugen bekandt unnd bezeugt worden. Funffter zeugh Drieß Johans Heinrich uff den Hoeffen hatt der herr prior uff St. Andrieß tagh [Nov. 30] vur den forstmeister zo Monjoie, Mattheiß Breweren, kommen laßen unnd jnnen abgefragt, was jme von den vihedrifften unnd weydtgeng zo Reichstein wissigh unnd kundigh. Daruff er gezeugt unnd bekandt, er hab vur funff und drissig jhar uff Bredtbaum bey Gillißen, den halffen, vunffdehalb jhar gewhont und das viehe aldae gehoedt; unnd es sey mitt den weydtgengen unnd viehedrifften gehalten worden jn aller gestalt, wie Gilliß uff Bredtbaum gezeugt hatt. Welches gedachter forstmeister vur mich, notario, also bekandt hatt, solches von gemelten Heinrichen gehoirdt zo haben, dan er hab uff begeren des herren priors jnnen, Heinrichen, dieserhalb underfraget. /15v/ Es haben auch vorgemelte gezeugen referirt unnd bekandt von wegen des vorrigen geleidts, daß ungefherlich vur 33 jharen zwischen den Kalderherberger unnd Reichsteiner ist gemacht worden undt gesetzt in aller guttigkeit unnd freundtlichkeit,

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202 | Quellentexte als der mangell der viehe kranckheit under das Reichsteiner viehe gewesen, das nemblich daß geleidt soll gehen in die Hege, langs den Richellstein hinauff, under den Schuttelswegen, zom dritten auch ahn die Hargardtshardt, langs die groiße dicke buechen strauch, unnd weiters biß uff die Neckelsputzen. Das letzte geleydt ist zwischen den Kalderherberger unndt Reichsteiner gesetzt vur sechs jharen, wie man wider mangell under das viehe gehatt hatt. Jrstlich langs den Richellstein nach den Drieschen wardt; zum zweiten under den Schuttelwegen; zum dritten uber die Hergardts Hardt langs die groisse strauch, weithers hinuff uff Neckels putzen und forth auff den Heydtleger, dahe uns viehe gelegert. Der Kalderherberger vihe 5 aber hatt gelegen unnd gejeungert uff jhen seitt von dem seiffen, bey welcher gleidt setzung unnd vertrag der herr prior selbst zur Kalderherberg uff dem kirchoff, dahe es abgehandelt, personlich gewesen. Reulß Gilliß hatt auch am 24. septembris anno 1602 gezeugt unnd bekant, daß er gesehen hatt, daß das Reichsteiner viehe gegangen unnd geweidet hatt die Hagen hinuff, auch in das klein unnd groiß Gentzenbroich unnd Boeffelerbaum, nach Neckelsputzen unnd Heydtleger, jn aller maißen die vorige gezeugen auch gezeugt haben. Volgen nhun etliche gezeugen, so von wegen der melckkuehe unnd kelber zo Reichstein des weidtgangs halben verhoerdt. Anno 1602 am 2ten decembris ubermitz Mattheißen Brewer, forstmeister, unnd Kirstgen Brewer, als erforderte gezeugen Jorgius Mergen, welche aldt /16r/ ist ungefherlich bey die achtzigh jhar unnd jhren shon Theiß, seines alters ungeferlich viertzigh jair. Abgefragt, wie sey mitt jhrem respective man unnd vatter deß cloisters hoff ze Reichstein bewhont unnd gebrauchtt, wie sie es domals mitt die khuen unnd kelberen gehalten, ob sey dieselb under die hirdt beesten gehoedt oder ob sey dieselb allein uff des cloisters erb gehoedt haben, daruff haben sey bekandt, sey haben ein zeit die kohe mitt den kelberen allein unnd besonder von dem hirdt viehe, so ins Vhen gegangen, uff des cloisters erb, die ander zeitt auch in der gemeinden gehoedt unnd getrieben nach jhrem gefallen. Unnd niemants hat sie darbinnen perturbirt oder beschwert, seien auch keiner insperrung gewar worden. Lenhardt Theissen fraw zur Kalderherbergh, Gierdt, vorgefoddert unnd gleichfals uber obgemelten punct interrogiert unnd abgefragt, sagt, sey hab vur drissig jairen im cloister zo Reichstein bey herren Gierharten Beltgen, gewesenen prior, zwey jhar gewhont unnd hab geshen, daß der herr prior unnd der halffen im hoff mit jhren melckkhuen unnd kelberen ein zeit uff des cloisters erb, ander zeit in der gemeinden, zom cloister Reichstein gehoerigh, geweidet und gehuedt haben ohn jemandts perturbierungh oder einrede; unnd damitt jhre kundtschafft beschlossen. 5 Handschrift: Vhen.

Quellentexte |

Hilgers Paulißen, halffen zo Reichstein, uff begeren deß herren priors abgefragt, wie er es gehalten habe mitt den milckkhuen unnd kelberen, dweil er alhie den hoff in pachtung gehadt. Daruff er gezeugt unnd bekandt, so lang er halffen hie gewest unnd gewhont, hab er die khue unnd kelber jederzeit allein hueden laißen, ein zeit uff des cloisters erb, die ander zeit in der gemeinden, zum cloister Reichstein gehuerigh, wahe es im gefallen und sie darin nit perturbiert noch verstoirt worden. Hab es sonsten jederzeit gehalten mitt dem weidtgeng, wie das cloister Reichstein unnd die voerige halffleuthe gethann haben. Volgt hernach etlich gezeugnuß von wegen des erbs, genandt das Langenbroich, zum cloister Reichstein gehoerig. Jorgus Mergh unnd jhren shon Theißen zur Kalderherbergh /16v/ underfraegett, ob sey daß Langenbroich also vom cloister empfangen, wie sey dasselb jetzt im gebrauch haben. Daruff Mergh bekandt, jhres haußwirdts Jorgis elteren seeligen haben bey jhrem leben das Langenbroich vom cloister in pachtungh bekommen; unnd wie Merg ahn Jorgis verheyradt worden, welches jetz ist ungefherlich vier unndsechsigh jhar, domals hab ir schwegermutter jnnen das Langenbroich mitt bewilligungh des cloisters ubergelaßen unnd in jhre pachtungh laißen stehen, unnd sey jhr schwegermutter domals mitt jnnen gegangen unnd hab innen die limites unnd reingnossen, wahe es khert unnd wendt, gewiesen, welches sey mitt jhrem man, so lang er gelebt, auch sey nach seinem absterben in gebrauchungh gehatt. Unnd Jorgus elteren vor und sey nahe haben das Langenbroich bey die hondert jhar jm gebrauch gehadt, jn maißen sey dasselb jetzt noch uben unnd gebrauchen. Zum vierten Mergen unnd Theißen gefraget, ob jnnen wissigh unnd kundigh, das die Kalderherberger ein vihedrifft durch das Langenbroich haben. Daruff sie bekandt, sie hab von jren vorelteren nit gehoirt, das die Kalderherberger einige drifft daselbst haben; sie sieen jnnen auch keiner vihedrifft daselbst gestendig, haben auch nit gehoirt, das sich jemandts solcher gerechtigkeit angemoist außerhalb Goerden Trein zur Kalderherbergh. Dieselbe hatt sich einmael ahngenhomen, mitt jhren viehe dardurch zo dreiben; wie Mergh unnd jhr man Jorgiß auß befelch des herren priors, herr Gerhardt Beltgens, sie derwegen vor den herren ambtman bescheiden unnd verklagen willen, hatt sie es pleiben laißen unnd ist vur die obrigkeit nitt gefolgt. Unndt dweill jch, Zacharias Hulßgens von Hertzogenraedt, collnischen bischdumbs cleric, von päbstlicher unnd kayserlicher macht unnd gwaldt oeffener creirter notarius undt geschworner schreiber, bey diesen propositionen unnd verfragen, auch production, vurstellungh unnd examination vorgemelter gezeugen alß examinator derselben gewesen, alß hab ich derwegenn gegenwertiges document unnd /17r/ diesen rotulum examinis in diese form bracht, selbst concipiert, aber von wegen vurgefallener geschefft durch einen anderen ingrossieren unnd abschreibenn laißenn, aber mit

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204 | Quellentexte meiner eigener handt, tauff- undt zonamen underschriebenn, auch mit meinem gewonlichen notariat zeichenn bezeichent unnd bekräfftiget. Unnd wahren hiebey alß gezeugen die werdige unnd andächtige, auch ehrenhaffte unnd vurneme her Johan Merffelt, pastoir zo Contzeim, Mattheiaß Breuwer, forstmeister zo Monjoie unnd Christian Breuwer, burger daeselbst, welche diß document auch mit jren eigenen hendenn unden uff spatium underschriebenn, sunderlich darzu erpetten und berueffen. Geschehenn und verhandlet seint diese sachenn zo Reichstein jm jair thaußent sechßhundert unnd zwey am zweten decembris. Zacharias Hulßgenn, notarius publicus in testimonium veritatis, m. p. Notariatssignet (Großes Z in Kapitalis, in dessen Diagonalbalken ein H eingeschrieben ist; darunter die Devise: iustitia hespero luciferoque formosior.) Weitere Unterschriften:

Winandt Eschweider bekenne deyß furgeschreyffen also wor seyn, m. p. Jtem bekenne jch, Johann Merffeldt, zu zeit pastor zu Cuntzen, deiß vurschreben war zu sein, urkundt meiner eygener hand, m. p. Mattheiß Brewer, forstmeister zur zeit zu Monjoie, m. p. Dweill vurs. Christian Breuwer schreibens unerfahren, so hatt er mich, Wilhelmum Braun, zur zeit scholmeister zu Monjoie, gebetten, ich dieses in seinen nahmen underzeichenen wolle, welches also whar sein mitt unterschreibung meines tauff- und zunahmens. Wilhelmus Braun, scholmeister, m. p. (Beglaubigung der Abschrift im Protokollbuch RuH 3): Concordat originali instrumento notariali, ita testor C. H. Franken, m. p.

Quellentexte |

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1602 Dezember 2 – (geschehenn unnd verhandlet … jm jair tausendt sechßhondert unnd zwey am zweten decembris). Notariatsinstrument über eine Zeugenbefragung, die Weidgänge, Viehtrifften und den Grundbesitz des Hofes Ruitz des Klosters Reichenstein betreffend, nach einer vorangehenden Erkundigung, die der Prior Matthias Mützenich am 24. September 1602 aufgezeichnet hatte. Der Notar befragt die bei der Aufzeichnung vom September anwesenden Zeugen zur Richtigkeit der Angaben. Notariell beglaubigte Abschrift in den Protokollbüchern des Klosters. Überlieferungen: a – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u. Hs. 3, fol. 17v – 21r; ca. 1730. b – LAV NRW R, Reichenstein, Rep. u. Hs. 1, fol. 178r – 183r; ca. 1730. ungedruckt; Wiedergabe nach a, weil der ältere Sprachstand besser gewahrt; vgl. Ed. Nr. 19.

/17v/ Documentum unnd Rotulus examinis, belangendt denn hoff uff den Reutz, deßelbenn zogehuerende erbschafft, weydtgengen unnd viehedrifften, uffgericht am 2ten decembris anno 1602. Jn gottes namen. Amen ! Kundt und zowißen sey jedermenniglich, denen diß gegenwertigs document zo sehen, leßen oder hoeren leßen vorkumpt, daß auff heudt datho hernachgeschrieben vur mir, undtenbenanten notario, jn nachbemelter gezeugen gegenwerdigkeit. Kommen unnd erschienen jst der ehrwerdiger unnd andechtiger herr Matthias Mutzenich, prior unnd vurstender deß cloisters zo Reichstein, erzalt unnd eroeffnete, welcher gestalt hiebevorn zo etlichen mahlen zwist unnd jrthumb zwischen den nachtbahren unnd jnwhoneren deß dorffs zu Kalderherbergh und deß cloisters halffen uff dem Rurtz unnd zogehuerenden hoffs unnd deßen zostendiger erbschafft, gemeinen, viehedrifften und weydtgengen vorgefallen unnd erhaben. Dweil aber seine erw[ürden] sich besorgen unnd villicht sich zodragen mochte, daß hernacher bey seiner erw[ürden] leben oder derselben nachkomlingen sich weither jhrtumb erheben unnd zufallen mochte, alß hatt gedachter herr prior uf den fall unnd zo verbawung deßen jm negst vergangenen monatt septembri jetzt lauffenden jairs taußendt sechshundert unnd zwey den erbaren unnd frommen Reutz Gillißen, welcher bey seinen elteren seeligen uff obbemelten hoff uff dem Rultz alß halffleuthe etliche jharen gewhont, vur sich forderen unnd kommen laßen unnd denselben beschwert unnd gepetten, daß er doch seiner erw[ürden] von wegen des cloisters sovill zo gefallen sein wolle, unnd wolte mitt Kreins Johan von der Kalderherbergh uff dem hoff Reultz gehen unnd aldaer

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206 | Quellentexte besehen, ob der jetziger halffen Petter weniger oder mher erbs jm gebrauch habe alß seine elteren seeligen daselbst gehabt hetten; auch, das er gemelten Kreins Johannen unnd den halffen Petteren eigentliche ahnweisung thun unnd geben wolle, waß zo der zeitt, alßs seine elteren bemelten hoff in pachtung gehadt unnd alß halffleuth gebraucht haben vur erbschafft unnd gemeinden, zum hoff gehoerig gewesen unnd gebraucht worden, unnd sollichs mitt /18r/ marcksteinen, reinen, fhoren, gewanden unnd graben zu weißen wie jngleichen auch glaublichen bericht zo thun, wie es mitt den weydtgengen unnd viehedrifften der zeit sey gehaltten worden. Welchs gemelter Gilliß uff begheren unnd ahnhalten gedachtes herren priors zo thun bewilligt. Unnd ist ahn stundt mitt gesagten Kreins Johannen dahin zo den halffen Peteren gegangen unnd jhnnen beyden des hoffs erbschafft unnd bezirck mit viehedrifften unnd weydtgengen, alßvill deßen jme kundigh gewesen, geweist. Folgendts nach geschener ahnweißung unnd gethaenen berichts jst er, Gilliß, widder mitt Kreins Johann unndt Peteren, dem halffen, ins cloister Reichstein khommen undt wolgemelten herren prior referirt unnd erzalt, wie er es aldaer uff dem hoff befonden hette. Welche relation unnd report walgedachter herr prior auß gemelten Gillisen mundt folgender gestalt ubermitz unnd in beysein nachgesagter personnen schrifftlichen verfasset. Unnd dweil seine ehrw[ürden] domahls keinen notarien in der eyl haben noch bekommen kunnen, die diesen handell hetten beiwhonen mögen, als haben seine ehrw[ürden] nachgesetzte gezeugen darbey berueffen unnd darzu gebrauchet. Damit aber seine ehrw[ürden] unnd derselben nachkomliche dießerhalb bestendigen schein unnd bescheidt, jm fall der nott zu gebrauchen unnd auffzolagen, gehaben möchten, alß hatt er mir, notario, jn beysein darzu requirirter unnd nachgesetzter gezeugen solche schrifftliche verfaste relation, von gemelten Reutz Gillißen referirt unnd beschehen, jn scriptis vorbracht, mich ersucht unnd gepetten, dieselb nit allein glaüblichen zu vidimieren, sonder auch die daruber bey unnd ahngewesene zeugen, die seine ehrw[ürden] mich nominirt unnd vorgestelt, bey eydtsz pflichten abzufraegen, was jhnnen uber gemelten Reutz Gillißen gethane mundtliche relation wißigh unnd kundigh unnd ob solchs nit also vur jnnen bekandt und ergangen. Diweil jch nhun gedachts herrn priors pitt anders nit als vur pilligh erachtet unnd seiner ehrw[ürden] sollichs obliggenden ampts halben nit abschlagen kunnen, alß /18v/ haben jch derwegen ahnfengklich unnd vorjrst die designirte gezeugen, nemblich den werdigen unnd ahndechtigen herren Niclaiß von Sittard, profeß unnd conventualen zo Reichstein, jtem Creins Johannen, Peteren von der Eschweyden unndt Heiligers Paulißen vur mich gefoddert unnd ernenten gezeugen die mundtliche relation, von gemelten Reutz Gillißen beschehen, jn maßen wolgemelter herr prior dieselbe schrifftlichen verfaßet unnd auffgelecht, jn die lengde von wort zo wort vurgelesen unnd dieselb abgefragt, ob jhnnen wissigh unnd kundigh und sie bey jhrer seelen heil unnd seeligkeit sagen kunnen, daß gemelter Reutz Gilliß alle sachen beschriebener maißen referirt unnd erzahlt. Darauff sey sementlich unnd eindrechtiglich bekandt, sie seyen darbey ahn

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und uber gewesen, daß Reutz Gilliß solche beschriebene sachen referirt unnd erzalt habe, in aller maßen, der herr prior solches schrifftlichen verfasset. Unnd laßens bey solchen schreibens unnd gethaender auffzeicheniß auch also bewenden. Die schrifftliche verfaste unnd vorbrachte relation jst folgenden jnhaltz: Anno domini 1602 am 24. tagh septembris habe jch, Matthias Mutzenich, prior deß cloisters Reichstein, den erbaren unnd frommen Reutz Gillißen vur mich kommen laßen aus ursachen unnd vonwegen, daß er, Gilliß, vur unnd nach der Gulischer Veheden mitt seinen elteren uff unsers cloisters hoff uff dem Reutz gewhont unnd halffleuth daeselbst gewesen, unnd von jhnnen beghert, daß er uns die grentzen unnd den bezirck gemelten unsers hoffs uff dem Rurtz (!) mitt aller darzu gehoeriger erbschafft und gemeinden, dergleichen weydtgengh unnd vihedrifften, weißen unnd ahnzeichen wolle, allerley vorfallenden jrthumb vorzukommen. Hatt derhalben gemelter Gilliß bey gutter wissenschafft bekhandt, will auch dabey staen unnd halten, wie seinen vatter sie von dem cloister Reichstein unnd den herren prioren seeligen, herr Johan Heepen, herr Michael Kall unnd herr Niclaeß Clock, der hoff Reutz verpacht unnd jngeliebert worden, /19r/ alß nemblich: jrstlich hoff, hauß, scheur unnd mitt allem gebew darzu gehoerig, folgendts auch diß erb: Erstlich der Reußer, eben wie er jetzt im gebrauch ist von des cloisters halffman Peteren, wie es auch die fhoren anzeigen nach den Reichellstein unnd nach der Grosser Heltten. Darnach von dannen nach der Rauren wartz die Schweinskaull langs die Klein Helt, unnd fort uff den Raurbergh, wie es die fhoren mittbringen unnd der halffen Peter, wie er, Gilliß, gesehen, auch im gebrauch hadt; nach dem jetzigen hoff zu, langs die viehedrifft der Kalderherberger, auß dem Raurbergh nach dem Vhen zu langs den hoff. Zum dritten nach der gemeinden unnd Kucherscheidt daß veldt oder acker, gnandt der Brandt, mitt dem Geißbergh biß ahn denn wegh, welcher under den beumen langs den garten uff den Kleuser nach Pannenstertz wartz gehett unden langß, wie es die fohren augenscheinlich ahnzeigen, biß uff dem wegh, welcher auß dem Raurbergh von Kalderherberg nach dem Vehn gehet langß den hoff. Zum vierden von denselben gemeltten wegh nach dem Kleuser zu biß uff die wesch langs dem wessergen, gnandt der Kleuser, von der wesch ahn langs deß Kleußers heegh biß oben der Eschen, wie der wegh es gibt – wirdt gnand Esch, dweil ein offen 1 daer gestanden, dar jn man von den alden faulen stocken esch gebrandt, damitt zu varben, wie jetzt noch der oben 2 (!) daeselbst zo sehen jst. Von der Esch langs die Leimkaull biß vff Klutzgens Baum, wie es die gewandt ahn ein anderen 1 Lies ‚Ofen‘ 2 Wie Anm. 1 ‚Ofen‘.

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208 | Quellentexte gibt – steitt jetzt ahn statt desselben Klutzgens Baum ein stein unnd strauch; nhun von den Klutzgens Baum ahn recht biß uff den Reuster unnd diß alles in diessem stuck gemeltes erb geith biß uff die vihedrifft der Kalderherberger langs den hoff. Diß gemeltes erb hab Gilliß vatter von dem cloister zo pfacht entpfangen als deß cloisters erb; unnd hatt bekandt, das sein vatter vurgemeltes erb, so langh er uff dem hoff gewhont, jn fridtlicher possession ohn iemandt widderreden lauth seiner daruber empfangener belhenungh gebraucht unnd gehadt habe. /19v/ Hatt auch bekandt, das jn seiner zeit uff dem hoffe das geleidt von der obrigkeit dieses ampts Monjoie zweymahl zu verscheidenen mahlen sey gehalten worden; aber dem cloister ahn gemelten erb desselbigen hoffs Reutz, dem cloister Reichstein zo gehoerig, jst abgegangen noch abgenohmen, auch jm kleinsten nit, sonderen gemeltten hoff darahn alles in fredtlich possession gelassen. Noch hatt gemelter Gilliß bekandt, daß in seiner zeit, wie er bey seinen vatter uff dem hoff gewhont, daß der aldt Meyers Wilhelm, scheffen zu Monjoie, hatt mit seinen shonen Winandten unnd Wilhelmen, gerädet mit der hacken zwischen dem Haghbroich unnd Rindernuß uff dem veldt baußen den hecken und streuchen, aber das cloister hab sich dargegen gelacht unndt jnnen beklagt bey der obrigkleit; ist im aber von der obrigkeit unnd dem gericht ufferlagt, er solt dem cloister darvon den zindt geben unnd gemelten cloister deßfals allenthalben zu fridden stellen unnd ohn alle beschwernuß das erb dem cloister laißen, jedoch dem landfursten unnd herren das unterste unnd oberste Rinderniß mitt jhrem zubehoir vorbehaltten. Noch hatt gemelter Gilliß weither bekandt, das in seinen gedencken, wie er noch bey seinen vatter gewhont, vur, jn unnd nach der Burgundischer Viheden, sein vatter seeliger, alß des cloisters eigen erb von cloister empfangen unnd gebrauch hatt in fridtlicher possession ohn alle beschwerniß unnd schatz daß Kleußerbroich uff iener seyden der bach, gnandt der Kleußer, uff Naßhewer hochheit nach Pfannenstertz wardt, hab es alle jhar gemeedt unnd etwan zween wagen hews daruff bekommen, hets auch nach Pfannenstertz gezunet, welches Kreins Johan neben gemelten Gillißen auch also bekendt gesehen zu haben unnd solches bezeugt whar zu seyn. Folgt nhun ferner gemelten Gillißen bekendteniß uber die weydtgenge, wegh unnd vihedrifften: Ahnfengklich unnd zum jrsten bekendt er bey seinem gewißen, das er nie gehoert, vilweniger gesehen, das die nachbawren zur Kalderherbergh solten ein vihedrifft haben /20r/ von der Rauren durch des cloisters bendt nach der Schweinßkauhlen wartz biß in die Große unnd Kleine Heldt, sonder solten jhre drifft haben durch die Kleine Heldt biß in die Große durch die Schweinskaull. Zum zweitten hatt Gilliß ingleichen bekandt, das er nie gehoert noch gesehen, das die Kalderherberger nachbauren einige drifft mitt dem rindtvihe, sonder allein mit schaaffen zo fharen haben sollen, habens auch nit gefoddert auß jhre vihedrifft nach

Quellentexte |

dem Vhen zu hinder dem garten gemeltes hoffs under den bewmen durch nach dem Kleußer unnd Pfannenstertz wartt, sonder allein mit wagen zu fharen. Zum dritten hatt Gilliß auch bekennt bey seinem gewissen, das ein 3 unterscheydt jn seinen gedencken zo derselbigen zeit, wie er bey seinen elteren uff dem hoff gewesen jst, gehaltten worden zwischen den vihedrifften oder weyden als woll auff unsers durchlauchtigen fursten unnd herren hocheit als die Naßhewer, so weith als sich das geleitt erstrecket, deren nachbaren Kalderherbergh unnd halffleut des cloisters hoffs. Zum vierden gleichfals bey seinen gewissen bekandt, daß bey seiner zeit 4, wie er vff den hoff gewhont, jrthumb ist ingefallen zwischen unsers gnedigen fursten unnd herren underthanen unnd der Naßhewer, also daß das geleidt wegen deß weydtgangs jst uffgehaben worden. Gleichwoll aber hab sein vatter geweidet mitt deß closters beesten des bemeltes hoffs wie vor uff der Naßhewer hocheit ohn jemandts jnreden oder schrecken. Unnd hiemitt seine wissenschafft außgesagtt. Volgt nhun Peter Eschweid, des halffen uff dem Rurtz, kundtschafft, am zweiten decembris anno 1602 von sich gegeben: Peteren von der Eschweid, halffen uff dem Rurtz, auff begehren deß herren priors abgefraeget, wie langh es gelitten, das er den hoff uff dem Rurtz zo pacht empfangen, wer jhm denselben verpachtet unnd ob jme domals alle erbschafft, zom hoff gehuerig, sei geweist worden, wohe er mitt vihedrifften unnd weydtgengen kheren unnd wenden solle unnd wie er es zo der zeit uff dem hoffe befondenn. Daruff gedachter halffman bekandt, es sey nhun ungefher bey 24 jair, daß er mitt seiner haußfrawen Mareigen den hoff uff dem Rurtz zo pachtt empfangen; unnd herr Gierhardt Beltgen hab jmme denselben als der zeit gewesen prior verpachttet. Seine ehrw[ürden] sey auch mitt Kersgen Kremer von der Schleiden unnd Lentzen Walber von den Hoeffen, gedachten Peters schwager, uff den hoff kommen unnd hab innen alle zuhoerende erbschafft des hoffs geweist wie auch die vihedrifften unnd weitdgengen. /20v/ Sey haben auch den hoff mitt aller zugehoeriger erbschafft, weydtgengen, vihedrifften unnd zugehoerigen gerechtigkeiten gebraucht, jn aller maißen sey denselben von obgemelten prior, herrn Gerhartten Beltgen, zo pacht empfangen. Jn aller maißen Rutz Gilliß jme, Peteren, beiwesigh Kreins Johans zu Kalderherbergh, auch hiebevorn am 24. septembris jetz lauffenden jairs sechßhundert unnd zwey die limites unnd reingenoßen aller zugehoeriger erbschafft unnd gemeinden deß hoffs, dergleichen mitt vihedrifften unnd weydtgengen geweist unnd ahnzeigendt hadt lauth gemelten Reutz Gillißen dieserhalb von sich gegebener kundtschafft, durch den herren prior Matthias Mutzenich beschrieben, daruff sich geliepter kurtzhalb referirt unnd ziehendt. Er, Peter, bekendt unnd zeugt auch, daß er daß brochelgen jm Kleuser, auff 3 b: nie. 4 Nachtrag über der Zeile.

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210 | Quellentexte jeh[n]seitt deß wassers, gnandt der Kleußer, nach Pannenstertz gelegen, mitt in seiner pachtung empfangen unnd mitt weyden unnd mehen gebraucht unnd genutzet habe alß deß cloisters zugehoerendes erb; unndt damitt seine wissenschafft beschlossen. Unnd dweill jch, Zachariaß Hülßgens von Hertzogenraedt, collnischen bischthumbs cleric, von paebßlicher unnd kayserlicher macht unndt gwalt oeffner creirter notarius und geschworner schreiber bey dieser proposition unnd vortragen, auch production unnd vorstellung unnd examiniation vorgemelter gezeugen alß examinator derselben gewesen, alß hab jch derwegen gegenwertiges document unnd diesen rotulum examinis in diese form bracht, selbst concipirt, aber von wegenn vurgefallener geschefft durch einen anderen ingrossieren unnd abschreiben laißen, aber mitt meiner eigener handt tauff- unnd zonamen underschrieben, auch mitt meinem gewohnlichen notariat zeichen bezeichnet unnd bekrafftigt. Unnd wahren hiebey alß gezeugen die werdige unnd ahndechtige, auch ehrenhaffte unnd vurneme, herr Johan Merffelt, pastoir zo Contzenn, Matthias Brewer, forstmeister zo Monjoie, unnd Christiahn Brewer, burger daeselbst, welche dieß document auch mitt jren eigenen hendenn undenn uff spatium underschriebenn, sunderlich darzu erpetten unnd berueffen. Geschehenn /21r/ unnd verhandlet seind diese sachenn zo Reichstein jm jair tausendt sechßhondert unnd zwey am zweten decembris. Zachariaß Hülßgenn, notarius publicus jn testimonium veritatis m. p. (Notariatssignet: Großes Z in Kapitalis, in dessen Diagonalbalken ein großes H eingefügt ist. Wahlspruch dazu: iustitia hespero luciferoque formosior.)

Jttem bekenne jch, Johan Merffelt, zu zeitt pastor zu Cuntzen, dieß vurschreiffen war zu seyn urkundt meiner eigener handt m. p. Mattheiß Brewer, forstmeister zur zeitt zu Monjoie m. p. Dweil vurschr. Christian Brewer schreibens unerfahren, so hatt er mich, Wilhelmum Braun, zur zeitt scholmeister zu Monjoie, gepetten, jch dieses in seinen nahmen unterzeichnen wolle, welchs also wahr sein mit unterschriebung meines tauffs- und zunahmens Wilhelmus Braun, scholmeister m. p. (Beglaubigung der Abschrift durch Notar C. W. Francken:) Copia haec concordat originali, ita testor ego C. W. Francken m. p.

Quellentexte |

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1610 November 6 – (sabbathi 6 novembris 1610). Grenzbeschreibung des Lehens Hetzingen durch den Statthalter Johann Hemgenß und 18 genannte Lehnsleute, aufgeschrieben durch den Notar Gerhard Forst. Beglaubigte Abschrift 1649 April 21 im Zuge der pfalz-­neuburgischen Landesaufnahme und Anlage des Monschauer Lagerbuches durch den Kommissar Heinrich Rhoedingen. Mit anwesend dabei in Hetzingen waren Statthalter Reiner Hall, der Schöffe von Vossenack, Landbote Henrich Breidenich und Förster Arnolt Stein 1. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2a, fol. 40v – 42r (Lagerbuch Amt Monschau 1649, Teil II, Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau Rentmeisterei Nr. 158, fol. 343v – 345r. (Reinschrift aus a für die Regierung Düsseldorf des Lagerbuchs, vom Schreiber a kollationiert, vgl. Nr. 16). Literatur: H. Tichelbäcker: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen, in: DGB 80 (1991) S. 41 – 61 und Karten S. 44, 47. ungedruckt, Wiedergabe nach a.

Beleidgang deß adelichen lehen Hetzingen, wie dasselb an letzten beschrieben worden per not. Gerh. Forst. Sabbathi 6 novembris 1610 coram Johann Hemgenß, stattheldern, Dahmen Johannen, Kerstgen Decker, Lutgeß Johann, Theiß Müller zur Kallen, vort Petern Puntzeler, 1 Nach dem Regest des Kommissars Rhoedingen, fol. 42v. Zusätzlich findet sich die folgende

Protokollnotiz zur Erhebung in Hetzingen am 21. April 1649 von Hand E (= Rentmeister des Amtes Monschau Adam von Erprath), fol. 42r: Ferners haben heudt dato stathelder und beschworne dieses adlichen lehens Hetzingen zu beweißung jrer eximirter lehen freiheit darab ein absonderliche clausula, jhn deß reichs walt buch oder uffgerichtenn vertrag zwischen dem heren marckgraven von Gulich vnd herren zu Monjoie uffgerichtet und anno 1… (Rest fehlt; es geht um das Waldweistum von 1342) unter schrieben worden, einverleibt stehet, vorgezeigt; erstlich jhr gerichtliches prothocollum uber alle streitigkeiten, so jhm lehn vorgefallen, beschrieben, darjnnen der anfangh und andere vielmehr bletter bey dem Heßen Weimarschen einfall zu Nydeggen außgerißen worden. Und der erster actj, so noch erfindtlich, ist lunae 4 feb. 1608 inityrt worden. Dabenebens prachten dieselbe vor jren erbboch, angefangen 1587, warjnnen auch etzliche judical actu von umb- und jnschlegen zue sehen gewesen, mit pit, diese boecher gleichfalß zu inspicyren, dieselbe zu recognosciren und in omnem insperatum eventum darab, daß deme also geweßen und noch seye, sub propria manu zu attestiren.

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212 | Quellentexte Quirin an der Heidenn, Severin zu Hetzingen, Lutgenß Johann der iunger, Christian Esser, Gilleß Wilden, Christian Bauchem, Hein Pick, Peter Wylt, Henrich Monyoier, Johanß Peter Haaß, Wilhelm Müller, Nelleß Kuill, Adolff Burvenich. Daß lehen gehet durch die Rohr vom hauß Hetzingen uber Alßen Kuilen Nelleß bongart, wie derselb an den berg schießet; von dannen unter den four weg hinunter, darinnen Kulen Nelleß und Jacobß churmoedige heuser gehoren, biß wieder auff die Rohr. Doch hat Hein Pick uber dem weg nacher dem Roßberg zu ein ort, ungefehr von einem firtel, welcheß auch inß lehenn gehorig, negst neben dem weg auf die Rohr schiesent. Vonn dannen hinauff vermog deß weißthumbs unter dem fourweg im Birfelder 2 Weg biß in den Winckell; vom Winckel uber durch die Rohr, hinauff denn seiff auff langß die alte eich, so ins lehen gehoret, uber die Foorn Heltt unter, langß das felt, so in den hoff Hollig 3 gehoret, biß auf die oberste kant deß Schaaffbendenß; von dem Schaffbenden biß in die Schleirbach unnd vort, waß zwischen der Schleirbach unnd jrer fürstlicher gnaden busch, der Hecherberg gnant, ligen thut, biß boven daß Faul Driesch, so neben noch einen feldt hiehin gehorig, dahe deß scholteisen wasergrab hin außkombt; daherab erkennet der lehnmann langß dem Hecherberg biß durch Commrotth, so ietzo Adolff Burvenich innhatt, den berg auß; vort biß in den busch, durch die forderste Katzenbach, so hiehin gehorig biß in den Groenen Pat; den Groenen Pat hinab biß uff den Haen; von Haenen durch den Paffenthall herauff durch den busch biß die rin ab, so auch her gehoret, biß in die Kall; vonn der Kallen, waß dieselbe uff ienseit beschleust, biß auff das oberste haupt von Clotzreg, welches hiehin sambt dem Leybenden 4 gehoeret. Ferner vom Clotzregs obrister kanten uber den Krautt, langs Leusch Mertenß reg fuhr biß in den Schlum, so Dahmen Johan zugehoret unnd dahe ein beirbaum in Leutgenß Johanß garten stehet; dannen hinab biß in den sawren benden; von angregtem beirbaum biß auff die kant der Dorscheidt, so nechst nach Callener dorff ligt; von dannen under des Understen Buchelß fuhr, durch den Roßenbendt und Rexawell oben langß, biß in die Vogelßheck, daß Schleungen recht auff in den Mullenweg gegen den Esselsweg; den Mullenweg rechtt hin ab biß in Dahmen Johanß pfortz, alda ein stein stehet, welcher jhre fürstliche gnaden, den lehenherren Reußenberg zu Leupenaw und den lehenherren zu Callerbend scheidet; von solchem stein durch Dahmen Johanß hoff biß auff Müllen Johanß Pawelß dahin new gebawten haußschechtt; von dannen rechtt uber, dahe die Kahll in die Rohr fleust; vort langß die Rohr biß an die Nydegger brugck in die straß; die straß auß biß ann Christan Bachens oder Joenengartt, so 2 Vorlage: Burfelder; vgl. aber die anderen Nennungen im Text und die Parallelabschrift. 3 Beide Überlieferungen schreiben: vollig. 4 Lesung eindeutig Legbenden; wahrscheinlich eher Leybenden.

Quellentexte |

negst neben Peter Maubach ligt; dannen recht ab in die Rohr; vonn dannen langß die Rohr hinauff biß gegen Kaulen Nelleß garth, zu Birfeldt uber die Rohr, alda heut dato der glaidgang angefangen ist. Signatum als obich. Und daß nun dieser glaitgang mit dem original von wort zue wort gleichlautent ist, attestiere mit diesem, so also beschehen ahm 21. aprilis 1649 jn Hetzingen Heinrich Rhoedingen

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214 | Quellentexte

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1612 Juli 30 – (auf heut montage dreißigsten monats july eintausend sechshundert unnd zwolfften jarß). Besiegelte Schöffenurkunde mit Feststellung der Rechte und Pflichten der Bürger der Stadt Monschau, aufgezeichnet nach einem Zeugenverhör vor Schöffen des Landgerichts Monschau. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, fol. 4r – 8v (Beglaubigte Abschrift 1649 März 6 im Lagerbuch des Amtes Monschau: Verzeichnuß und beweiß, waß die burger zu Monioie u.gn. landfursten und herrn zu leisten schuldigkeit und waß deren gerechtigkeit. Arbeitsexemplar der Lagerbuchkommission). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 8v -18r (Lagerbuch des Amtes. Reinschrift vom Sommer 1649). Teildruck: [J.] Braun, in: AHVN 6 (1859) S. 35 – 38 ohne Zeugenaussagen. Wiederabe nach a.

/4r/ Verzeichnuß und beweiß, waß die burger zu Monioie unserem gnädigen landfursten und herrn zu leisten schuldigkeit und waß deren gerechtigkeit.1 Wir, Johann Huberts, Theiß Johan und Johann Wolterß, scheffen deß hohenn landtgerichtz Monjoie, thun kund, zeugen unnd certificiren hiemit, daß auf heut, montage, dreißigsten monats july eintausend sechshundert unnd zwolfften jarß vor unß kommen und erscheinen die ehrenthaffte Nicolauß Lamberts unnd Arnoldt Schauff, jtzige zeit burgermeistere, so dan Christoph Reuter, Arnold Welter, Peter Becker, Michael Welter, Christian Schlosser, Johann Newman und Johan Reinards, allesampt radtsverordtnete unnd burgere alhier zu Monioie, unnd haben vor sich unnd in nahmen gemeiner burgerschafft uns 2 vorpracht eine schrifftliche anzeichnuß, waß unserm gnedigen landtsfursten unnd herren gemelte burgere von alterß hero zu praestiren unnd zu leisten schuldich, samb mit was fur 3 freyheit unnd gerechtigkeit dieselbe hinwiederumb gnedigs begabet unnd versehen, mit begehren, alsolche

1 Randnotiz Lagerbuch: Beweiß schuldigkeit der burgere zu Monioie unnd dern gerechtigkeit

etc.

2 Handschriften: vnnd(t). 3 Handschriften: wassen.

Quellentexte |

zeugen sie, burgermeister 4 unndt radtsverordtnete, unns daruber namhafft machen unnd vorstellen wurden, bey jhrem guten gewissen unnd straff mayneydts abzufragen, jhre aussage vleißig zu vernehmen,5 zu verzeichnen unnd ihnen davon glaubwurdigen schein unnd urkundt umb die gebeur mitzutheilen unnd zu zeugnuß der warheit mit unserm gemainen scheffen ambts siegel zu bekrefftigen, welcheß wir ermelten radts verordtneten wegen tragenden ambtz mit fuegen zuverweigern nit gewust unnd derowegen, der warheit zu steuren, hernae benennte zeugen gerichtlich examinirt unnd uber die unß von jhnen vorprachte verzeichnuß abgefragt haben, bezeugt und außgesagt, wie hernach beschrieben folget: [I.] Jnhalt vorgemelter verzeichnuß, waß unserem landtfursten und herren sie, die burgere, zu leisten schuldig, folgt also lautendt: [1.] Jrstlich sein die burgere schuldig, bey jhren statt portten und freyheit /4v/ zustehen und dieselbe zuverthedigen mit leib, gut und blut, wanne es die noit erfordert, alß ehrlichen burgern zustehet; auch dieselbe pfortten unnd grindlen jn noitbaw zu halten auß der statt accyssen unnd darvor andere mehr außgaben zu thun, wie von alterß prauchlich. [2.] Zum andern: Wanne iemandz binnen ambtsgebiet gegen unsernn gnedigen landtsfursten unnd herren verbruchtt hette, daß darumb derselb gefenglich einzuziehen unnd die botten zu schwach wehren, alsdan sein die burgere neben dem schuldißen schuldig, da den botten gewaldt geschehe, hulff zu thun wie von alterß. 3. Zum dritten seind die burgere schuldig, unserm gnedigen landtfursten unnd herren denn bongard 6, so bey dem schloß ligt, zu grabenn unnd zu misten von jrer furstlichen gnaden oder eines zeittlichen ambtmanß mist; unnd alßdan ist man hingegen allen den ienigen, so gearbeitet, die mallzeit zu geben schuldig. 4. Zum vierten seind die burgere jhren zehenden zu geben schuldig von korn unnd habern wie imgleichen von ihren schaeffen, so sie bei den haußleuthen zue halbscheidt haben, daß eilfte lamp etc. Fort, was die burgere an schaffen in jhrer freyheit selbst foedern oder zu dorff thun foderen, auch waß sie deren in die weidt thun, seind zehend frey wie von alterß.

4 Wahrscheinlich übersehene Kürzel mr., nicht burgere wie die Handschriften und Braun. 5 Fehlt in a. 6 Kann auch als Eigenname gelesen werden.

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216 | Quellentexte [II.] Folgt nun der burger altherkommen unndt gerechtigkeit. 1. Zum irsten haben die burgere auff Monioier waldt jren noitbaw unnd noitbrandt sonder einige entgeldnuß, jedoch durch weißung der forstmeister unnd forster wie von alterß. 2. Zum andern: Wann gott gnade gibt, daß auf Monioyer gewaldts ecker gerätth, es seie eychen oder beuchen, außgenohmen unsers gnedigen landtßfursten unnd herren Cammerwaldt, darinn doch – unnd sonderlich auff Breiderscheidt – den burgern von alterß hero daß abstendige holtz vergunt ist, so seind die burgere be/4ar/rechtiget, alle ihre schwein aufzutreiben ohne einige entgeltnuß unnd mit aller notturfft zu geniesen, dem landman darin umb so viel vorgezogen werden, daß die burgere die kuer haben, wohin daß sie ihre schwein zu treiben begehren. Unnd seind die burgere mehr nichts davon zu geben schuldig dann den hoedtlohn wie von alters. 3. Zum dritten seind die burgere berechtigt, mit allen jhren beesten denn weidtgang zu betreiben ahn allen und ieden orteren, wohe sie denselbenn erreichen unnd betreiben konnen, jn allen beuschen, hecken unnd gemeinden, jnsonderheit Breiderscheidt unnd Schwangenbach wie von alterß, unnd ihre alte gerechtigkeit geweßen vor menschengedenken. 4. Zum vierten sein die burgere berechtigt, in allen beyfallenden unnd gemeinen waßern als die Schwalm unnd sonsten zu fischen, außgenohmmen die Rour, welcheß unsers gnedigen landtsfursten unnd herren banwaßer ist; unnd wirdt gehalten biß an die Schwartzenbach. 5. Zum funften haben die burgere gerechtigkeit, in allen umbliegenden hecken unnd bergen jhre notturfft zu hollenn unnd zu prauchen wie von alterß. 6. Zum sechsten haben die burgere jre burgerliche freiheit unnd geprauch, waß ann gemeinden binnen den schlagbeumen gelegen, daß davon keine orter oder platzen verpracht noch vereusert werden sollen sonder bewilligung der gemeiner burgerschafft wie von alterß. 7. Zum siebenden haben die burgere von alters diese gerechtigkeit, daß, wanne ein burger ubertretten unnd gegen die obrigkeit mißthann hette derogestalt, daß die obrigkeit denselben anzugreiffen befuegt were, so dan derselbige burger konte bekommen, unserem gnedigen landsfursten unndt herren abtragt zu thun. Alßdan mag er nit gefenglich eingezogen werden – alleß iedoch nach laudt und inhalt der

Quellentexte |

publicirter /4av/ furstlichen policey ordtnung unnd wie es deßwegen von alterß mit dem creutz an der kirchpfortzen pflegt gehalten zu werden. 8. Jtem seindt die burgere berechtiget, daß jahrlichs binnen der stat unnd thaal Monioie pflegten zwey vogtgedinger gehalten zu werden, nemblich auff S. Jorißtag [April 23], daß ander auf der Heiligen Drei Koenigh tage [Januar 6], welche nun jnwendig 30 unnd mehr iharen durch abstellung beider ambleuten Rolßhausen nit seindt gehalten worden, dabey nit allein die burgere jhrer nahrung halber, sonder auch jhrer furstliche gnaden in dem verkurtzt, weilen bey den herrengedingen jrer furstlichen gnaden hochheit unnd grentzen mit den benachbarten abgelesen werden unnd die burger sich in allem desto baß darnach zu richten haben. 9. Alß auch lengst dabevorn bei der Gulischer veheden 7 und sonsten vor unnd nach kreigsgefehrlichkeiten sich erhaben also, daß das schloß zu Monioie mit kreigsleuthen noittwendig besatzt werden mußen, haben dieselbe jhren guarniçon jeder zeit aufm schloß und keinem andern ort gehabt also, daß die burgere davon eximirt unnd befreiet geweßen wie von alterß. 10. Der Haller, ein thorn alhie zu Monioie auffm berge, jst vonn unverdencklichen jahren hero durch jhre furstliche gnaden unnd deroselben vorfahren christseeliger gedachtnuß ime baw unnd verwahr mit anlag und wachtt gehalten, ohne daß die burgere jemalß damit beschwert worden. 11. Seindt die burgere auch berechtiget, wannehe die landsteuren, so dem land Monioie aufferlagt, durch die scheffen distribuirt unnd umbgesetzt werden, daß ieder zeit einige außer burgerschaft mit darzu erfordert und zum billigen dingen, daß die burger uber ihre gebeur damit nit belastet werden etc., zu sehen helfen sollen wie von alters [III.] Denominatio testium Vor diese vorschreibene schuldigkeit und freyheiten werden zu zeugen ernent Winandt von der Hard,/5r/ scholteiß, Johann Schauffen, Mewiß Keuper, Thomas Johann, Drieß Jacob, Huberts Peter und Winand Schumpel. [1.] Winand von der Hard, scholtes alhier zu Monioie, jrster zeuge, jst alt etzliche auff hundert jahr. Zeuget unnd bekennet beÿ seinem guten gewissen auff vorbeschriebene 7 Landesübliche Bezeichnung des Geldrischen Krieges 1543, der im Monschauer Land

schwere Zerstörungen hinterlassen hat.

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218 | Quellentexte articul, waß jhren furstlichen gnaden die bürgere zu Monioie zu praestiren schuldig, wie hernacher beschrieben folget: Ad primum, anfangent „Jrstlich seind die burgere …“, zeugt, denselben seins inhalts gesetzter maßen wahr sein, wie dan er soliches bej seinem leben also ieder zeit gehort unnd gesehen. Ad secundum, begunnendt „Zum andern wanne …“, bekendt, denselben jngleichem ware sein. Ad tertium, exordyrent „Zum dritten seind die …“, sagt zeuge, habe solcheß die tag seineß lebens also gesehen unnd von andern niemahl anderß verstanden. Ad quartum, principyrent „Zum veirten seind die burgere …“, antwort zeuge, denselben auch also ware sein; unnd sei eß bei seinem leben anderß mit der burgerschafften nit observirt noch gehalten worden. Fernerß, auf „Der burger altherkommen unnd gerechtigkeit …“, wie auch vorschrieben, antwort wie folgt: Ad primum, anfangend „Zum irsten haben die burgere …“, antworth „jahe“; unnd wannehe iemandts bawholtz nötig gehabt, habe dem forstmeister ein flesch weins verehrt. Ad secundum, jnytyrendt „Zum andern, wan gott …“, bekent zeuge, denselben jn gleichem ware sein, angesehen niemahlen anderß gehort oder verstandenn. Ad 3tium, jnchoirent „Zum dritten seint die burgere …“, sagt „iahe“; unnd seie eß seiner zeit also observirt worden. /5v/ Ad quartum, beginnendt „Zum veirten seind die burgere …“, zeugt wahre sein und anderß niehmal erhort worden. Ad 5tum, principyrent „Zum funfften haben die burgere …“, bekent zeuge, denselben gesetzter maßen auch wahre sein. Ad 6tum, exordyrent „Zum sechsten haben die burgere …“, antwort zeuge, deßen wisse sich nit zuerinneren. A[d] 7mum, anhebendt „Zum siebenden haben die burgere …“, sagt „iahe“; unnd habe bei seiner zeit gesehen, daß solcheß jn persona Reingen Wollgemutth von mannen observirt unnd gehalten seye dergestalt, daß er dreÿmall umbs creutz an der kirch gefurt unnd jeder zeit geruffen, ob iemand sich vor jhn verburgen wolle. Ad 8um, inchoirendt „Jtem seint die burgere berechtiget …“, antwort zeuge, denselben wahre sein; unnd habe selbst vogtgedinger besessen. Ad nonum, intitulirend „Alß auch lengst dabevor …“ bekendt, daß solche woll also jn der Julicher veheden etzliche mehrmahlen, aber nun ein zeit von jahren nit so stricte unnd gnaw observirt worden seie. Ad decimum, beginnendt „Der Haller, ein thorn alhie …“, respondirt zeuge, daß niemall anderß verstanden habe. Ad undecimum, „Jtem, es seind die burgere …“, dieses auch antwort testis, denselben ware sein; und seie eß seinerzeit also observirt unnd gehalten worden.

Quellentexte |

[2.] Johan Schauffen, burger alhie zu Monioie, zweiter zeuge, alt ungefehr achtzig jahre, zeuget auff vorgehende gethane erinnerung bey straff mainaydts auff die articul burgerlicher schuldigkeit wie folget: Ad primum, secundum, tertium et quartum antwortet /6r/ dieselbe jhreß inhalts allerdings ware sein, wie er, zeuge, solcheß bei seinem leben gesehen unnd von seinem vorfahren unnd andern verstanden. Jtem, auff „Der burger altherkommen unnd gerechtigkeit …“ zeuget wie nachfolget: Ad primum et secundum antwort, beide wahr sein, ohne daß jn seinem leben jemals anders gehort oder verstanden. Ad tertium saget auch „jahe“; unnd habe in seinem leben gesehen, daß die burgere mit jren beesten jn Breiderscheidt gleich wie jme Venn geweidt unnd getrieben haben. Ad quartum bekent zeuge, daß er gesehen, daß man iederzeit oben dem wehr jn der Schwalmen unnd sonst in allen einfallenden waßern ohne einige behinderung gefischt habe. Ad quintum antwort zeuge „jahe“. Ad sextum sagt, habe niemalß anderß gehort oder gesehen. Ad septimum, weiß nit, dan soliches allein von den alten gehort habe. Ad octavum antwort zeuge „jahe“; wie lang aber keine vogtgeding gehalten worden, weiß sich nit zu erinnernn. Ad nonum respondirt, solcheß seie zu weilen, zu weilenn auch nit observirt unnd gehalten worden, dan der soldaten auch etzliche mahll jme thall gelegen. Ad decimum et undecimum antwort „jahe“, ohne daß er iemalß anderß gehort, gesehen oder verstanden. [3.] Mewiß Keuper, auch burger alhier zu Monioie, dritter zeuge, bey straff mainaydts negst vorgehender erinnerung zeugt unnd bekent auff vorbeschriebene articul, waß unserm gnedigen landfursten und herren die burgere /6v/ zu praestiren schuldig, in maßen folgen thutt: Ad primum, secundum, tertium et quartum antwort, dieselbe jreß inhalts gesetzter maßen ware sein, wie er solcheß ieder zeit biß daher also gesehen und von mehr andern, auch seinen voreltern verstanden. Auff „Der burger altherkommen unnd gerechtigkeit …“ bekendt jn gleichem als folgt: Ad primum, secundum, tertium et quartum sagt „jahe“; unnd habe biß daran nit gesehen oder gehort, daß es anders zugangen oder gehalten, dan darin begriffen. Ad quintum et sextum antwort zeuge similiter unnd habe die tage seineß lebens anderß nit gehort. Ad septimum weiß zeuge eigentlich nit dann allen horennsagenn, wie es jme von seinen voreltern unnd anderen referirt worden. Ad octavum antwort gleichs ad quintum et sextum.

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220 | Quellentexte Ad nonum testirt zeuge denselben seines inhalts war; unnd wann vorhien jemandts auß den soldaten sich in die statt logirt, habe sich derselb vor sein gelt verpflegen mußen. Bei diesen letzten zeiten aber seie es nit so strict observirt, sondern die soldaten woll zu weilen jn dem thal logirt. Ad decimum antwort zeug „jahe“, dan er anderß in seinem leben niemalß gehort oder gesehen. Ad undecimum sagt zeuge, habe ieder zeit gesehen, wann die gemeine landtsteuren durch die scheffen außgesatzt, daß etzliche außer burgerschafft mit dar zu erfordert unnd zum billigen dingen zugesehen. [4.] Thomaß Johann, auch burger alhier zu Monioie, vierter zeuge, alt ungefehr sechs und sechszig jahr, zeugt und jst mit /7r/ seinem leiblichen aidt zu betauhren erpietigh auff die articul, waß jhren furstlichen gnaden die burgere zue leistenn schuldigh, wie folget: Auff denn ersten, zweiten, dritten unnd veirten zeugt gleichs beiden negst vorgeschriebenen zeugen. Auff „Der burger altherkommen unndt gerechtigkeit …“: Ad primum, secundum, tertium, quartum, quintum, sextum, septimum et octavum bekent zeuge, dieselben articul jres jnhalts beschriebener maßen allerdings wahr sein; unnd habe er seine lebtage anders niemahlen gesehen, gehoirt oder von seinen elteren verstanden. Ad nonum et decimum wie auch undecimum antwort jngleichenn. [5.] Drieß Jacob, auch burger alhier zu Monioie, funffter zeuge, seineß alterß ungefehr siebentzig zwey jahre, bekent bey straff mainaidts auff vorgehende genugsame erinnerung, waß jhren furstlichen gnaden die burgere zu praestiren schuldig, wie nach beschrieben folget: Ad primum, secundum, tertium et quartum antwort, dieselbe seines inhalts unnd wissens allerdingß ware sein ursach habe, jnhalt deroselben von seinen vorelteren jeder zeit gehort unnd darneben, das es bei seiner zeitt auch biß daran ohne einige contradiction beschehen unnd observirt worden gesehen. Auff „Der burger altherkommen unnd gerechtigkeit …“ zeugt auch wie folget: /7v/ Ad primum et secundum antwort zeuge „jahe“, dan er in seinem leben jeder zeit gesehen, daß solches also observirt worden. Ad tertium et quartum antwort zeuge jn gleichem. Ad quintum respondet testis etiam similiter. Ad sextum et septimum antwort „jahe“, dan solches von seinen elteren also gehoirt unnd in seinem leben gesehen. Ad octavum respondet quod sic. Unnd habe gesehen, daß vogtgedinge alheir zu Monioie gehalten worden.

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Ad nonum sagt zeuge, bei diesen lesten kriegs emporungen seye es so gnaw nit observirt worden, vorhin aber bey der Gulischer veheden unnd sonsten habe er von seinen elteren gehort, daß die burgere von allem guarniçon befreiet geweßen. Ad decimum et undecimum antwort zeuge, daß er nie anderß gehort oder verstanden unnd dero wegen eß gentzlich darfur haltte. [6.] Houperts Peter, auch burger alhier zu Monioie, alterß ungefehr drei unnd neuntzig jare, zeugt und sagt auff die articul „Waß die burger zu leisten schuldig …“ bej straeff mainaidts wie folgt: Ad primum, secundum, tertium et quartum antwort zeuge „jahe“; unnd habe bei seinem leben gesehen, daß, wie darin begriffen, jeder zeit also und anderß nit observirt unnd gehalten seye worden. Auff „Der burger altherkommen unndt gerechtigkeit …“: Ad primum et secundum sagt zeuge ware sein, /8r/ dann solches von seinen kindt tagen an also gehoirt und gesehen. Ad tertium, quartum, quintum, sextum, septimum et octavum respondet similiter, dieselbe jreß jnhalts wahre unndt jme woll kundig sein. Ad nonum antwort „jahe“; unnd habe jn zeit der veheden er, zeuge, aufm schloß alhier zu Monioie vor soldat jme guarniçon gelegen unnd auffm Esel Thorn gefangen worden. Wan aber die burger gegen jr alt herkommen mit guarniçons last beschwert werden, seie der landman, denselben beisteur zu thun, schuldigh. Ad decimum et undecimum antwort gleichs ad primum et secundum, dieselbe jreß jnhalts war sein und anders nit erhort worden. [7.] Wynandt Schumpel, ingleichenn burger alhier zu Monioie, seineß alterß ungefehr siebentzig zwey jare, zeugt unnd jsts bei aidtspflichtt zu bewehren erputtig wie folgt: Auff die articull „Waß unserm gnedigen landtzfurstenn unnd herren die burger zu praestirn schuldig …“: Ad primum, secundum, tertium et quartum antwort zeuge gleichstewrige, dieselbige jres jnhalts also wahre und von jme jeder zeit gehoirt unnd ersehen sein. Auff „Der burger altherkommen unndt gerechtigkeit …“: Ad primum, secundum et tertium sagt zeuge „jahe“, ohne daß anders jemalß gehort oder gesehen. Ad quartum, quintum et sextum antwort jngleichenn ware sein. Ad septimum sagt von hoirensagen ware sein, dan er solcheß von seinem hirgen und vatter gehoirt habe. /8v/ Ad octavum sagt, habe selbst die vogtgedinger bej seinem leben zu viell verscheidenen mahlen gesehen. Ad nonum antwort zeuge, solcheß konne er eigentlich nitt wissen, allein daß mehrmalß gehoirt und verstanden, solches seye bei der zeit der Gulicher veheden also beschehen.

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222 | Quellentexte Ad decimum sagt „jahe“; unnd in seinem leben habe anders nit gesehen. Ad undecimum antwort, denselben ware sein; unnd wan iemalß die burger nit erfordert worden, haben alß beschwer darvon protestirt unnd sich beclaget. Wan nun dieses, wie jn die lengde vorschrieben, vor unß, obgemelte scheffen, geubt unnd ergangen und ermelte burgermeister, radtsverordtnete und burgere deß ein glaublichen schein unter unser gemeinen scheffen ambtzsiegel begert, haben wir jnnen denselben gegen die gepuer zuverweigeren nit gewust und zu urkundt der warheit auff spatium dieses wissentlich thun trucken. Beschehen zu Monioie auf tage, jaer und datum wie oben gemelt. 

Jo. Contsemius m. p.

Quellentexte |

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[1649] – Gerichtsordnung des Amtes Monschau nach dem Rentlagerbuch, undatiert, wohl aus der Zeit der Anlage 1649, enthaltend eine Neuordnung zu den Einkünften der Schöffen und ihrer Bestellung, zum Verfahren bei der Appellation, zur Beurkundung von Grundstücksgeschäften sowie der Zuständigkeiten von Schöffen- und Förstergericht. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, fol. 9r – 10v (Lagerbuch des Amtes Monschau 1649, Arbeitsexemplar der Lagerbuchkommission: Verordtnung, warnach die scheffen jme ambt Monioie wegen jhreß gehalts zuverhalten; jtem, waruber unnd wie sie zu judiciren). b – LAV NRW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 18r- 20v (Lagerbuch des Amtes Monschau, Reinschrift nach a vom Sommer 1649). Druck: [J.] Braun, in: AHVN 6 (1859) S. 38 – 40 zu a. 1648. Wiedergabe nach a.

/9r/

Verordtnung, warnach die scheffen jme ambt Monioie wegen jhreß gehalts zuverhalten; jtem, waruber unnd wie sie zu judiciren.

Also die scheffen zue Monioie gebetten umb beßerung jrer underhaltung mit erbietung, trew, willig unnd fleißig zu sein, jederman recht zudhoin unnd meineß gnedigen herren hochheit unnd gerechtigkeit verwahren zu helffen, hatt sein furstliche gnaden jhnen jre underhalt gebessert wie hernach folgt: [1.] Erstlich, alß mein gnediger herr von einer gerichtz boeßen hait XX rader albuß unnd die scheffen acht, sullenn die scheffen nu vortan fur die acht albus X boeren; daß ist halff so veill, alß mein gnediger herr hatt, wie auch an andern enden gewohnlich. Unnd als mein gnediger herr von einer boert veirtzig albus unnd die scheffen biß anher geboert sechs zehen albus, sullen sie nu vortan fur die XVI albus zwantzig beuren. [2.] Jtem, alß die scheffen von wegen meineß gnedigen herren sess mall jarlichs bescheiden werden, nemlich drey mall auf die vogts- oder herrengeding, zweymal den schatz unnd einmall die haber zu setzen, unnd sie ieder bescheidung fur zehrung

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224 | Quellentexte gehatt vier overlendische gulden leicht gelts, unnd aver sie sich beklagt, nit gnug damit zu haven, seind ihnen die vier gulden auff veir schatzgulden gebeßert. /9v/ [3.] Jtem, alß die scheffen in all haven gehatt achtt malder habern, sall nun vort an ein jeder ein malder haver haven 1, facit vierzehen malder. [4.] Jtem, alß jeder scheffen jahrlichß gifft ein landwrog, ist zwolff rader albus, hat jhnen mein gnediger herr dieselbige, so lang eß seiner furstlichen gnaden gefellig, auß gnaden nachgelaßen. [5.] Jtem, eß sullen die scheffen auß den frombsten, geschicksten unnd deinlichsten angestalt werden, unangesehen, ob sie reich oder arm sein, allein daß sie gnugsam gesessenn unnd bequem sein, daß scheffenambt zu bedienenn. Unnd sie sullen gein geschenck oder gaven jemantz davon geben. Unnd alß die scheffen, so angestalt worden, hiebevorn meinem gnedigen herren einen pfennings zu geben pflegen, will ihnen mein gnediger herr auch auß gnaden nachlaßen, damit man bequem unnd tugendtliche personen desto baß bekommen moege. [6.] Nachdem aber auch große uncosten aufgewant unnd gedreven werden mit den heufftfarten, auch in geringen sachen, den partheyen zu schaden unnd beschwernuß, sullen eß die scheffen hinfurter mit den heufftfarten halten, wie hiebevorn zu Aldenhoven bescheidt gegeven ist, nemlich daß sie sich umb schulde, schade unnd scheltwort belehren 2 mogen an meineß gnedigen herren rhätte, daß die gelegenheit, schrifftlich mit einem botten zuerkennen /10r/ gegeven werde, umb antwort darauff zuerwarten unnd große unkosten zu sparen. Und waß sie jn sachen, erff unnd erffschafft betreffen, sich nach altem herkommen belehren bey dem heufftgericht zu Achen jn gestaltt einer consultation oder heufftfahrt unnd anderß nit; unnd auch in sachen, die uncosten erleiden mogen. Aver daß sie der appellation halber nirgend anderß hinweißen noch ziehen dan an meinen gnedigenn herren. [7.] So viel die erbungen und enterbungen unnd aufftragtt belangt, sullen dieselbige hinfurter geschehen vor zwehen scheffen, die eß vort an daß gerichtt bringenn. Unnd sall der gerichtzschreiber uff den nechsten gerichtztag solcheß in daß gerichttsboch schryven, davon er einen albus und die vorß. zwehen scheffen jeder ein quart wynß haven sullen. Wan aber die erffschafft so gutt, daß sie eß erdragen kann, sullen die VI quarten weinß gegeven werden, wie von alterß gewonlich.

1 Fehlt in beiden Handschriften. 2 Beide Handschriften: belehenen.

Quellentexte |

[8.] Alß sich eine lange zeit jrthumb erhalten zwischen scholteiß unnd scheffen an einem, forstmeister und vorstern andern theilß, waruber ein jeder gericht zu richtten unnd zu erkennen haff, wie dan auch jhrer beider weißdumb in etlichen puncten wiederwertig gewest unnd aber beide obgemelte gerichter solche jrthumb zu erclerung meineß gnedigen herren gestelt und gebeten, daß seine furstliche gnaden gnediglich underscheiden wull, warnach sich ein ieder halten soll unnd der unverstand ufgehaven /10v/ werden mögte, demnach hatt sein furstliche gnaden nahe grundlichen verhoer unnd erkundigung nachfolgenden bescheid geven laßen, daß die scheffen sullen weisen uber alleß, waß in dem veldgleidt gelegen, unnd in dem waldglaidt sullen sie auch richten uber criminal und peinliche sachen und gewaldt, die lyff unnd leven angain. Auch sall vor jhnen ußgang unnd verzig geschehen der alter guter, so vur menschen gedencken vererfft gewest, dar sessel oder plog uber geit, so verre die gein frey guder sein. Unnd die vorster sullen erkennen uber alleß, waß wald, waßer, weidt unnd bergwerck angeit unnd darauß erwechst, auch uber meineß gnedigen herrenn hochheit unnd gerechtigkeit, zehendten und ander verfelle im waldglaidt. Darzu sall vor jhnen außgangck unnd verzig geschehen, erbung unnd unterbung deßjenigen, so in menschen gedencken jm waldglaidt vererfft, außgedhain unnd bewilligt ist oder kunfftig von seiner furstlichen gnaden vererfft, ußgethain unnd bewilligt werden mochte. Darzu sullen sie weisen uber alle freyguter, dar man gemeinlich boert, jm waldglaidt gelegen, unnd darauß meinem gnedigen herren sonderliche erkentnuß gegeben wurdt, auch umb schadt unnd scholt, die auß dem vurß. sachen herkommen unnd 3 wachßenn.

3 Fehlt a.

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226 | Quellentexte

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[1649] – Undatiert, aus dem Umfeld der Erhebungen zum Lagerbuch. Zubehör des Schlosses Monschau als Amtssitz des Amtmannes und des Rentmeisters sowie Dienste, die an das Schloss zu leisten sind. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2, fol. 17r – 18v, 275r – 277v (Lagerbuch des Amtes, Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission 1649). b – LAV NW R, Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158, fol. 3r – 4v, 311r – 313v (Lagerbuch des Amtes, Reinschrift Sommer 1649) ungedruckt; Wiedergabe nach a.

/17r/ Bericht unnd verzeichnuß deß furstl. haußes unnd schloßes Monioie unndt waß darzu gehorig ahn gardenß, wiesen unnd sonsten, folget hernacher: Jrstlich haben jhre frl. dhltt. hieselbsten ein schloß unndt ambthauß zu besagtem Monioie oben der statt unnd dem thaal Monioie, auf dem berg in der höchden gelegen, warauf ein zeitlicher ambtman residirt, wie auch ein zeitlicher rhentmeister seine wohnung nicht allein, sondern auch soller oder speicher zu dienst jhrer dhltt. fruchten im gebraucht hatt. Unnd ist hiemit der bericht, daß oben auf dem hauß boven der alter kochen auf den newgebeweren in der hochden ein speicher, warauff ungefehrlich anderthalb hunder malder fruchten geschüttett werden können. Jhmgleichen unden im vorhoff oben den pferdz ställen, darauff unvergriflich hundert und mher malder geschuttet werden konnen. Ferner obich der schloß capellen, daselbsten zwehen speicher auffeinander; unnd konnen auff ieden bey zweyhundert und mehr malder fruchten hingeschutt werden. Die ubrige zimmer unnd gemächer hatt ein zeitlicher herr ambtman, wie auch stallungen eineß theilß und andern theilß auch ein rhentmeister, wan derselb ufm schloß residiret. /17v/ 1 Obich im schloß ligt ein kraut- oder mußgarten, ungefehr ein veirtel erbschafft anhaltendt. Unnd wan man ufs schloß kombt auf der lincker negst der pforten ligt auch ein gardt, so numehr gantz durch uberhauff fallung der mauren verdestruirt ist, ungefehrlich einhalb veirtel erbschafft oder etwaß mehr anhaltendt. 1 Laufende Kolumne der folgenden Seiten: Bericht uber daß furstliche schloß und hauß Monioie.

Quellentexte |

Noch im vorhoff hinder der capellen an der kirchpfortzenn ein garden, unvergrifflich ein pint platzen, so ein zeitlicher ambtman 2 zugebrauchen. Noch allernegst bey dem schloß nach der statt zu ein baumgardt, so ein zei[t]licher 3 herr ambtman gebrauchet, ligend in seinen heggen an platzen ungefehrlich zwey morgen. Jtem, in der Hagen ein gardt, so gleichsam einem zeitlichen ambtman zu gebrauchen und ungefehrlich drey frl. anhaltend; hat seiner heggen rings umbher. Jtem ligt 4 ein bendt zur Kalderherberg, so ein zeitlicher ambtman genieset, ungefehr drittenhalben morgen anhaltend, ligt in seinen reinen und paelen und rings umbhero inn Aretz Hennen freyguter. Jtem, in Breiderscheid ein bend, der Karpoel gnant, einen morgen anhaltend, in dem busch langß dem weg ligendt. /18r/ Jtem, noch ein bend im cammerwald Breiderscheidt, reicht an von Vorbeßen bend rings umbher im busch gelegen, helt an platzen drey morgen ungefehrlich und tragt gantz untugtig hew, dann brochachtig ist. Jtem, allernegst dabey ein ort, daß Herrendriesch gnant, helt einen morgen an platzen ungefehrlich. Jtem, in Breiderscheid mitten zwischen obbeschriebenen benden ligt ein platz bendenß, so brochachtig, anhaltendt drei fr. morgenß, und ligt rings umbher auch daselbst in jhrer frl. dhltt. cammerwaldtz benden, daß Lupe[loch]5 gnant. Noch ein bend, in der Kleinen Lauffen gelegen, daß wasser auff, in seinem bezirck rings umbher heggen unnd strauch stehende, an platzen ungefehrlich  [ohne Angabe]. Noch ein bend in der Großer Lauffen, gnant die Kieselb[ach]6, rings umb in seinen fohuren gelegen, sonsten schiesend an die gemeine straß unnd Johannen Schreberß erbe anderseiten, und hat ein zei[t]tlicher 7 jhrer d[hll.] ambtman allinge obbeschribene benden im geb[rauch]8 unnd haben sonsten jhre dhltt. keine erbschafft mehr zum schloß gehorig, alß vorschrieben. Waß anlanget die fraundiensten auf diesen benden, befinden sich hinder in diesem rhentbuch

2 Gestrichen: rhentmeister. 3 Handschrift: zeichlicher. 4 Davor gestrichen: gleich vor der kirchpfortzen. 5 Papier gestört; ergänzt nach b. 6 Wie Anm. 5. 7 Wie Anm. 3. 8 Wie Anm. 5.

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228 | Quellentexte /18v/ 1647 Dezember 5 – Auszug aus einer Anweisung der Regierung in Düsseldorf an den Rentmeister des Amtes Monschau über Entlohnung bei Hand- und Spanndiensten auf dem Schloss.

Bericht uber die diensten, so die underthanen ufm schloß und ambthauß Monioie zu leisten schuldig und waß denen hingegen zu geben gebräuchlich Wir haben auch gnedigst verleßen, waß du wegen deß jenigen, so denn diensten, wan sie ahn unserm schloß alda zu Monioie einige handt- oder pferdt diensten leisten, gebeuren solle, underthenigst erinnert hast. Weil sich nun im nachsehen befindet, daß auff einen jeden hand dienst taglichs drey alb. unnd auff ein pferdtz dienst gleichfalß drey alb. von alterß hergegeben seien, so sollest du dich deme auch also gemeeß verhalten unnd eß unß also mitt gnugsamen schein in außgab berechnen ut in literis. Dußeldorff, den 5 decembris tausendt sechshundert veirtzig sieben. Auß hochstg. jhrer furstl. dhltt. gnedigstem befelch Franß freyherr von Spiring Ahnn rhentmeister zu Monioie /275r/ Berichtt und verzeichnuß dern benden unnd hewgewachß, so zu jrer dhllt. schloß Monjoie durch froin diensten gewonnen, wie mit waß gerechtigkeiten dernselbenn froindiensten daß hew in obgemeltes schloß Monioie geliebert werden muß. Jtem, der bend in der Lauffen, negst bey dem schloß Monioie gelegen, anhaltend sieben morgen, ist dem ambtman zugeordtnet worden; unnd sein denselben schuldig zue mehen 9 die van Witzerott unnd Semerott, unnd die von Mutzenich unnd Lauschet zu rechnen (sic!) und drug zu machenn unnd dan mit ein ander in die burg zu fuhren. Unndt wann eß geregt unnd trug gemacht wird, so ist mann jhnen daß mittag mahll in der burg zugeben schuldigh. Auch wannehe eß ingefuhrt wirdt, den fuirleuten die mallzeit geben. Jtem, der Bendtseiff zu Kalderherberg, anhaltendt vier morgen, ist dem ambtman auch zugeordtnet. Denselben rechen unnd fuhren die von Kalderherberg inn auff meineß gnedigsten fursten unnd herrenn schloß zu Monioie; unnd die jenige, so eß rechnenn unnd trug machen gesinnen am schloß etlicher krauchen beirß mit keeß

9 Handschrift: machen; vgl. aber die anderen gleichlautenden Passagen.

Quellentexte |

unnd brott, daß mann /275v/10 jhnen zu geben von alterß schuldig ist. Unnd denen, so eß fuhren, gibt man eine mallzeitt, wie vonn alterß brauchlich. Jtem, eß hatt mein gnedigster furst unnd herr einen benden uffm Reinard, gnant daß Ellerenbroch, welcheß hew machen die van Lamerstorff unndt Paustenbach, unnd die auß dem Weydawe unnd Imgenbroch helffen denn von Paustenbach, denn benden abmähen vor die diensten, so sie vorhin auff dem Reinahrdtz Driesch geleistet habenn. Dieweill aber numehr solcheß driesch zu ackerlandt gemachtt ist unnd zu dem hove aufm Rheinahrd durch die halffleuth gebrauchet wirdt, bleiben also die underthanen deßfalß unbemuhet biß zur weiterer versehung. Jtem, eß hatt mein gnedigster furst unnd herr einen benden, ligend auff dem Reinardt, anhaltend ungefehr drießig sechs morgenn unnd wirdt gnant die Tetzläger. Darahnn /276r/11 die underthanen nit dienen, sondern daß hew abzumehen, zu spreiden, drug zu machen wirdt mit gelt belohnt. Und ist derselb bendt auß bevelch deß herren cantzelerß Vlatten gemachtt worden. Jst an hewgewachß nit fruchbar, derwegen dieß jahr wie inßgleichen vorgen jahr wust ligenblieben auß ursachen, daß eß weitt entlegen unnd mehr zu befriedigen kosten wurde, alß die außbeuth gelden konte. Vermog hirbevorn inprachter certifiation berechne also davon ������������������ nicht. Jtem, der bend auff Froinratt helt an sechs morgen. Denselben seind schuldig zu mehenn die nachbahrn von Kesternich und Eicherscheidt, unnd die vom Hammer sein schuldig, daß oberste theill ahm benden zu rechnenn unnd drug zu machen; unnd wanehe eß drug gemachtt ist, gibt man ihnen deß mittagß mallzeitt. Unnd die nachbahren zue /276v/12 Contzen, die wohnen hinder der straßen mit sambt denen vom Rottgen und Schwertzelratth seinn schuldig, daß ander theil deß bendenß drug zue machenn. Unnd wirdt getheilt in XIIII wagen, wie hernacher folgt: Jtem, eß gibt mein gnedigster furst und herr deme forstmeistern auß bemeltem bendenn an hew ������������������������ vier waagen dem scholteßen �������������������������������������������������������������������� zwehen waagen dem gerichtschreibern ����������������������������������������������������������� zwehen wagenn dem rhentmeistern ��������������������������������������������������������������������� vier wagenn dem botten zue Semerotth �������������������������������������������������������� einen wagenn dem botten zu Monioie ���������������������������������������������������������� einen waagenn.

10 Kolumnentitel: Bericht der froindiensten anhn schloß Monioie. 11 Kolumnentitel: Verzeichnuß der froindiensten / auffm schloß Monioie. 12 Wie Anm. 11.

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230 | Quellentexte Jtem, der obrister Karpstuell in Breiderscheidt helt an drey vierthell sambt den Bröchernn, auch in Breiderscheidt gelegen, anhaltend funff morgen, ein feirtell, seind dem ambtmann zugeordtnet. Unnd die von Niederrolleßproch /277r/13 sein eß schuldig zu mähen, unnd die von Kalderherberg sein schuldig, vorgemelten Karpstuell und Bröche zu rechen, trug zu machen unnd in die burg zu fuhren. Die nachbahren gesinnen gleichfalß etzlicher krauchen beirß mit keeß und brodt, unnd die fohurleutth, so daß hew auff die burg fhurenn, dahe doch alleweg zwo personen ahn einem wagen sein, halten eine mallzeit wie vorschrieben. Jtem, die Herrendriescher in Breiderscheidt, anderthalben morgen, ein fierthel, seind dem ambman auch zugeordtnet. Jtem, dergleichen Luppeloch daheselbsten, anhaltendt drey veirthell, ist aber mit hoeschen 14 bewachßen alßo, daß eß auff ein viertell landtz gesetzt ist; wird durch die underthanen im understenn kirspell mit dem Kahrpöll gemähet unnd in die burg gefuhrt. Alleß vor solche gerechtigkeit, wie vorgemelt, unnd ist dem ambtmann zugeordtnet. Jtem, der herren Kießbach sein schuldig zue /277v/15 mähen die nachbahren zu Niederrolleßbroch unnd Foßnacken, unnd denen gibt man nichts. Unnd die nachbahren von Contzen, die anwohnen hinder der straßen seind schuldig, daß hew zurechnen unndt drug zu machen; unnd denen gibt man eine mallzeit in der burg. Jtem, die nachbahren sein eß schuldig, in die burgh zu furhen; unnd alßdann gibt mann den fohur leuten die maalzeitt, ist gleichermaasen dem ambtman zugeordtnet. Jtem, den benden auff dem Rheinard, anhaltend viertenhalben morgen, sein schuldig zu mähenn die nachbahren vam Lamerstorpff und Paustenbach, und die auß dem Weydauwe sein eß schuldig zu spreiden; diesen gibt man nichts. Unndt die von Jmgenbroch sein eß schuldig, drug zu machen unnd in die burg zu fuhren. Gibt man alßdann den fourleuten eine mallzeitt. Dieser bendt ist dem obristen halbman zugeordtnet vor ackerlandt. Dagegen sein etzliche bendenn auff dem Rheinahrdt, 13 Wie Anm. 11. 14 Auch Lesung haeschen möglich. Gemeint ist wahrscheinlich ‚Strauchwerk‘ (Vgl. RhWB III, 1935, Sp. 389 s. v. Hecke II, weiter auch Sp. 72 s. v. Hag(en)). In der regionalen Mundart ist sorgfältig nach dem Genusgebrauch zu unterscheiden, was im RhWB nur teilweise

berücksichtigt ist: hā:ch Fem. mit rhein. Schärfung ‚Hausschutzhecke‘ – häck Fem. ‚Niederwald‘ – hä:sch Neutr. mit Schärfung ‚niedrige Hecke, Strauchwerk zur Anlage einer Hecke‘. 15 Wie Anm.11.

Quellentexte |

gnant daß /278r/ Ellernbroch, welche anstatt deß vorigen bendenß durch obgemelte von Lamerstorpff unnd Paustenbach gemähet werden. Jtem, den benden auff dem Steinachten Awell ahnn der Orckenßrohren jst dem ambtman zugeordtnet vor daß Rheinardtz Driesch, welcheß dem obersten halffman vor ackerlandt zugethann. Denselben sein schuldigh zu mehen die von Kesternich. Und die auff den Hoven unnd Schuttlerßraadern, so daselbst gespann haben, sein eß schuldig, in ihren umbgehenden dienst dem ambtman zu lieffern. Alßdann gibt man den fohur leuten eine mallzeit; aber wannehe der bend verpfachtet wirdt, so wirdt den pfechtern aufferlagt, die maalzeit zu thun.

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232 | Quellentexte

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[1649 Frühjahr] – Beschreibung der Weidgänge der Dörfer des Monschauer Landes, aufgenommen im Zuge der pfalz-­neuburgischen Landesaufnahme und Anlage der Lagerbücher des Amtes, nicht aufgenommen in die für die Regierung in Düsseldorf angefertigte Reinschrift. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 2a (Lagerbuch II) fol. 116r – 136r (Die Überlieferung a ist offenbar das Arbeitsexemplar der Aufnahmekommission gewesen, das jeweils an Ort und Stelle aufgezeichnet worden ist, geschrieben von Händen des Aufnahmekommissars Henrich Rhoedingen (R) und des Lagerbuchschreibers Johannes Hartzheim (H), wie sich aus den Datierungen einzelner Abschnitte ergibt. Die Texte von H sind teilweise von R korrigiert und beglaubigt. Als Abschluss eines Eintrags findet sich in der Regel am Rande die Paraphe hoedingen Mehrfach finden sich im Text Querverweise, Nachträge, Vermischungen mit den Wegerechten udgl. Sofern unter den Wegerechten der Handschrift (fol. 87r – 115v) weitere Nachrichten über Weidgänge enthalten sind, werden sie im Editionstext bei den entsprechenden Orten eingefügt, wie umgekehrt Wege aus dem Kontext von Weidgängen nach Möglichkeit gelöst und bei der Nr. 26 eingeordnet werden. Zu a als Arbeitsexemplar: E. Neuss, in: V. Honemann u. a. (Hg.): Sprache und Literatur in den Nideren Landen, S. 181 – 193). b – Abschrift a. 1749 aus a, deponiert auf dem Bürgermeisteramt Imgenbroich (verschollen). c – Abschrift a. 1814 des Lehrers Johannes Huppertz aus b, im Archiv des Geschichtsvereins des Monschauer Landes, fol. 9r=S.1 – fol. 40v=S. 62. d – LAV NRW R, Reichenstein Rep. u. Hs 1 fol. 103r – 104r und 174v f. (Auszüge aus a im Streit über Weiderechte mit den Dörfern Kalterherberg und Mützenich). Drucke: H. Laumans: Geschichte des Montjoier Landes, S. 229 – 242 nach b oder c (Über mögliche punktuelle Fehllesungen von H. Laumans bzw. J. Huppertz hinaus hat dieser Zweig systematische Lesefehler aufgrund der ausgeprägten Handschrift des Kommissars Rhoedingen, insbesondere bei Flurnamen. Vgl. dazu E. Neuss: Ein Schreibheft vom Jahr 1814, in: ML 37 (2009) S. 32 – 37). J. Kreitz: Die Weid- und Schweidgänge im Amte Montjoie, in: EHV 21 (1949) S. 2 – 7; 26 (1954) S. 38 f.; 27 (1955) S. 15 f.; 28 (1956) S. 28 – 30; 42 (1970) S. 23 – 31 (Wiedergabe nach H. Laumans in hochdeutscher Paraphrasierung, dazu Identifizierungen nach rezenten Flurnamen und Versuche der Namendeutung. Wegen der Fehllesungen der Vorlage(n) sind manche Stellen nicht oder falsch lokalisiert oder die Namen auch unzutreffend gedeutet. Andererseits erweist sich eine ganze Reihe von Konjekturen und Emendationen als mit der Aufzeichnung von 1649 übereinstimmend. Unvollständig). J. Conrads: Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein, S. 192 – 194 (nach H. Laumans allein für Kalterherberg). F. Cores: Die Flurnamen der Gemarkungen Eicherscheid, Hammer und Huppenbroich, S. 163 – 165 (nach a). Wiedergabe nach a

Quellentexte |

/116r/ Kalderherberger weitgenge werden mit der sonnen umbgenge beschrieben, maßen hernacher folgen sollen: Jrstlichen giehet der gemeiner beesten alß khoe, schaaff und schwein weitgangk unden im dorff durch Georgißgaß hieselbsten; eß felt recht zue nach dem Brant und so ferner uff daß wasser, die Schwalm genant, aldahe sie mit jrern [!] weitgang kheren und dhaeßelbsten dießen waßer hoeher ahn noch mit der sonnen biß uff Groetgeßauw zue; und so weiterer dem wasser noch biß uff den Pfaffenbornen; von dannen recht zue durch den busch, die Winthag genant, biß uff die Jegerßbroich oder -seiffen; fernerer recht zue durch den busch biß uff daß Folckerßbroch; und so weiterer recht zue durch den busch uff Theißenkaull, alwohe die beesten deß mittagß ihre rast und ruhe haben. Von darab drehet sich /116v/ uff die rechte handt dießer weitgang, den eichen und boechen getzaichneten forster zaichen nach umbgang der sonnen biß uff die haydt ahn den bornen dhaeselbsten, so dieße und graffliche Naßawische jurisdiction oder hochait schaiden thuet; von diesem bornen ahn weiterer fort ahn der sonnen nach uber diese haydt biß ahn daß alte appelbeumgen, so doch vur wenig jahren alterß halber nieder gefallen und verkhommen; von darab durch die haydt recht zue biß uff die Wolfßbach; und so der selber bache nach biß inß Wolffsvehn; unnd so fernerer durchß gemelteß Wolfßvehn biß uff den Lochbaum 1, so ein boch geweßen und fur etlichen jahren nieder khommen, iedoch aldahe noch ein strunck ligent vorhanden; /117r/ von diesem boechen lach nach recht durch die Boelingerstraß, so diese hochait und weitgang mit den wolgemelten Naßawischen hochaiten schaidet und her giehet biß uff Ernaßrhott und die Breidenbach, so daeselbsten ihren uhrsprung nhemet; und so der selber Breidenbachen und sonnen nach biß jn die Rhoer; von der Breidenbachen negst der Rhoeren fernerer hinunter biß in die Schwartzenbach; und so weiterer hinauffer der Schwartzenbachen nach biß jn den Kleußer, so auch ein wessergen ist; und so diesem weßergen nach hinauffer biß ahnß Wildenbroch; und demselben nach hoeger ahn biß uff Boevellerbaum, so verner herunter her durch dieselbe Bovellerheydt recht zue biß uff Ermeißvehn; und so weiterer recht durch diß Ermeißvehn biß uff daß /117v/ wasser, die Hille genant; dieser Hillen waßer nach recht hinunter biß uff daß Hertzogenhauß genant, aber stiehet khein hauß aldahe unnd drey herren hochhaiten zuesammen stoeßen, alß nemlichen unsers gnedigsten fursten und herrn, herren Wolfgang Wilhelm, pfalzgraff bey Rhain, in Beyeren, zue Gulich, Cleve und Berg hertzogen etc., kon. mayt. von Hispanien oder printz von Uranien, in derselben nhaemen dan auch daß furstenthumb Lymburg. Von hierab aber herauffer biß uff die Spaurbach; und so derselben bachen nach hoeher ahn biß uff

1 J. Kreitz, in: EHV 21 (1949) S. 4 zutreffend: „Muß heißen Lachbaum = ‚Grenzbaum‘“. Die

Buchstaben und der Hand R sind vielfach nicht unterscheidbar; hier ist aber einigermaßen eindeutig.

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234 | Quellentexte den Hollenborn; von dem selben hoeher ahn biß uff Haenheister und die selbe zwey 2 stehende beumger, alwarahn die schaaff und khoebesten jre mittagige /118r/rast und ruhe haben; von darab herunter durch daß vehn biß uff den aldahe ligenden stain, der Scharpestainn genant, eschfarbich; von diesem stein weiterer herunter durchß vehn biß uff die Korbeckßseyff oder -bach; von dannen herunterer verfolglichen biß langß jhrer fl. dhll. Reichsteiner mahlmüllen aldae; und so den Kalderherberger missenweg, so von Reichstein uff Kalderherberger dorff giehet; dem wege nach durch den cammer waldt biß ahn daß creutz, so unter Kalderherberger dorff stiehet; und von dannen fernerer jnß dorff, wohe man diesen weitgang hievor angefangen, derhalben dan auch alhie mit wieder geschloßen werden moeg. Also 3 beschloßen dhae zue Monoie ahm zehenten may 1649 Henr. Rhoedingen; Ad. von Erpraedt; Arnold Henn for mich und Johan Hen, scheffen; Tomas Meier, landtbott; Clas Radermecher; Clas Wolff; Dris Geffer; Theis Saurbier. /118v/ Weidgang deß dorffs Schawertzrotth 4 Denn weidtgang uf dem Rott betreffendt erkleren sich die nachbahrn daselbst, das derselb an dem Hundtsleger und Erßbach 5 und auff Stroufelt hero sich erstrecke, so gemeinlich sie weiden thuen, alleß wie von alterß; und fahren sie durch den Zugschlag unnd Kleenleger und sonsten so weit, alß sie in den buschen gereichen können und so volgentz wiederumb durch diese buschen nacher Schawertz Rhoet fahren moegen mit jhren khoebesten ohne jemantz ansiehen. Und wan kranckheit unter den besten, so vergleichen sie sich der Moulartzhutten nachboren, wohe ein jeder kehren und wenden solle. So also beschloßen dhaeselbsten uff der Moulartz Schawertzrotter hoheit ahm 28. aprilis 1649 /119r/ Deß dorfs Mutzenichß weitgang volgt hiernacher Deß dorfs Mutzenichß weitgang giehet ahn von der wegscheiden uber den Ackelß­ bornen 6 nacher den Steinßdriescheren; von dannen nacher den Buillweiden, so jnnen nit zuestendich, doch gleichewoll in ihren weitgang mit gehoerich, alleß wie von 2 Korrigiert aus drey oder auch umgekehrt. 3 Randnotiz mit eigenhändigen Unterschriften. 4 Heute einfach Rott. 5 H. Laumans: Roßbach; die Stelle ist in der Handschrift korrigiert, die Lesung erschwert.

Ein danach folgender Bachname ist von der Hand R gestrichen, soweit lesbar: Geuembach ? 6 Auch möglich: Ockelsbornen.

Quellentexte |

alterß; von dieser Buillweiden biß uff Gerhartzweg; von diesem Gerhartzweg biß uff den Wickelstain; von dießem Wickelstain biß uff die Willgißbraech; von der Willgißbrachen biß uff den Gerhartzberg; vom Gerhartzberg ahn biß uff den Geuschenbuchell; von Geuschenbuchell biß uff den Blattenstain; von diesem Blattenstain biß uff die Groenheck; von der Groener Hecken biß uff den Hargart; vom Hargart biß uff die Spulbach; von der Spulbachen ahn uber die Mistenn und vehn langß deß khoenigß von Hispanien hochhait und desselben busch; und so fernerer /119v/ biß uff daß bentgen, so sie mit jhren beesten weiden. Von diesem bentgen weiterer hinauff biß uff die Apffelbaumß Unnerstat, alwohe die beesten zue mittag jhr rast und rhaw haben. Davon dannen biß uff den Gutzpoell; von dem Gotzpoell biß uff die Farrichehart; von der selben Farricherhart biß uff den Gurtzleger, alwohe die beesten jhre mittagige rhaw ebenfalß haben. Von diesem gemelten Gurtzleger fernerer herauffer biß uff den Scharffenstain; von diesem Scharffenstain giehet dieser weitgang langß dem Steilerberg genant wieder biß in daß dorff oben zue in Mutzenich. Und ist hiermit dieses dorfs weitgang wie von alterß beschrieben und beschloßen, und hat biß hero sie neimant in demselben behindert. (Kalderherberger 7 vorsteher willen woll zuelaßen, daß sie mit jhren besten biß hiehin fahren, aber nit auß gerechtigkeit, sondern auß nachbarschaff und sonsten nit, so sie, Mutzenicher, auch angenhomen. So zue Mutzenichen von beider seit freuntdschafft und nachbarschafft also verabretet am 15. aprilis 1649. Rhoedingen /120r/ Lauscheider weitgang Dieses dorfs Lauschaitz weitgang giehet unten im dorff herauffer langß daß dorff Mutzenich uber Steilen Berg biß ahn den Scharffen Stain; vom Scharffenstein recht zue zwischen Klebuchell und der Gurtzen Unnerstatt und so fernerer biß uff die Farriche Hart; von der selber Farricherhart weiterer biß uff den Gurtz Poell; von diesem Gurtz Poell biß uff daß Dorngen, alwohe deß mittagß die beesten ihre rast oder raw haben; von dem Dorngen giehet der weitgang biß uff daß heroben in Mutzenicher weitgang beschriebeneß bentgen ahn den grenßen und foeren jrer koniglicher maiestat von Hispanien; von diesem bentgen biß uff die Eschbach, so Monjoie und konigß von Hispanien hochhait schaidet; von dieser Eschbachen gehet dieser weitgang heraber biß ahn daß Petergeßcreutz; von Petergeßcreutz biß uff Kucktenhart 8; /120v/von der Kucktenharten hierauffer biß uff den Herrendresch, so ahm Reinhart gelegen und jhrer fl. dhl., unsern gnedigsten fursten und herren, hertzogen in Bayeren, zue Gulich, Cleve und Bergh zuestendich; von diesen Herrendresch denn pfaet vom Rheinhart hinauff biß uff Kaureßmaur; von Kaureßmauren durch daß Vehn biß ahn 7 Folgender Absatz in Klammern als Randnotiz von Blattenstein bis Spulbach. 8 Lesart Kinktenhart ist nicht auszuschließen.

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236 | Quellentexte den Schifferborn; von dem Schifferborn heraber biß oben zue daß dorff Loeschhait. Unnd ist hiermit dieser Laurscheiter weitgang beschrieben, dennen sie biß hieher auch in gueter rhaw und frieden beßeßen haben. Jmgenbrocher weitgang Dieses Jmgenbrocher dorfs weitgang giehet jm dorff unden auß mit der sonnen biß uff den Schlatseiff; und von dem Schlatseiffen ferner biß ahn die Belgenbach und Belgenbach weiterer biß uff die Rhour 9, alwohe dieser weitgang /121r/ wendet; und schaidet diese Jmgenbrocher und Eicheider nachbarschafft. Und ist alhie khein strait zwischen dieser nachbarschafft. Von der Roiren an der Vehn seiten: Biß an Finckengertgen, von dannen an Paulußcreutz; von diesen creutz uff den untersten Faulenpuchell 10 … ahn die Haenenstrick, zum busch hinein langß Gillißblech; und so daß waßer hinaber biß in die Steinßbach undt Eßbachen 11 und so wieder zuruck. 16. aprilis 1649 Weitgang zwischen Jmgenbrocher und nachbarschafft Contzen Jrstlichen giehet dieser Jmgenbrocher weitgang zwischen jnn und besagtem Contzen unden im dorff auß recht zue unden biß uff den Schladenseiffen 12; von dannen fernerer biß uff die Stainreukß und ahn den Weißenstain und den Beuwelßweg; und so fort darvon dannen biß uff daß Finckengertgen 13; von dannen fernerer biß uff Paulußcreutz; hiervon weiterer biß uff den Foulenbuchell; von demselben biß uff den 9 und der Handschrift sind am Wortanfang nicht immer sicher trennbar, was zu

Schwierigkeiten bei der Identifizierung führen kann, wenn nicht der Fluß Rur gemeint ist, sondern eine vhur o. ä. ‚Grenzlinie‘. Die gleiche Formulierung bei anderer Schreibung unter den Wegebeschreibungen spricht für den Flußnamen, ebenso die Grenzfunktion des Belgenbaches gegenüber Eicherscheid. Beim Stichwort Rhour ist fol. 120v mittels Verweiszeichen eine Randnotiz am unteren Blattrand angeschlossen, die auf fol. 121r weitergeht. Die damit fortgeführte Grenzbeschreibung setzt aber nicht weiter an der Rur ein, sondern springt nach Ausweis der Flurnamen in das Venngebiet nördlich des Stehling-­Rückens: Von der Roiren … 10 Die folgende Zeile ist im Papier stark geschädigt; Lesungen z. T. unter Heranziehung von H. Laumans; Fortsetzung der Randnotiz fol. 121r oben. („… fort an die dörnen Sträuch zum Busch hinein ans Gilles Blech und so das Wasser hinüber bis in die Strußbach, von der Bachen und so wieder zurück…“) 11 Oder Lesung. vnderst bachen ? Vgl. unten zur Abgrenzung gegenüber Konzen. 12 Als Grenzpunkt zwischen Konzen und Imgenbroich kann dieser Seiff nicht an der Rur bei Widdau – Grünenthal (so nach J. Kreitz) liegen, zumal die Beschreibung am Belgenbach abwärts als Grenze zu Eicherscheid verläuft. Es handelt sich eher um den Einschnitt, der im Feldgeleit Hafkenbach und heute Dränk heißt. 13 Handschrift: gregtgen; vgl. die vorangehenden Beschreibungen.

Quellentexte |

Scharffenstain, so boven den Foußhecken gelegen; von darab langß Spinnerseiffen; weiterer heraber biß uff die Steinbach und von der selber bachen fernerer herunter biß uff die Eßbach. Und wehndet dieser weitgang aldahe und haben dieser halber auch beide dorffer keinen strait. /121v/ Jmgenbrocher weitgang zwischen jnnen und Menzerater nachbarschafften Jrstlichen giehet dieser Jmgenbrocher nachbarschafft weitgang unten im dorff heraußer nacher der Koellkoulen, zwischen jnnen und Menzerat und dem bornen aldahe ahn der vouren 14; von dannen giehet dieser weitgang von der vueren hoeher ahn biß uff mitten der hoegden deß bergß 15; von dannen ferner biß uff und so fort durch daß Werschbroch und so fernerer biß uff daß Kirschenvehn; und von diesem vorschriebenen Kirschenfehn 16 biß ahn die Kaureßmaur und hievon dannen biß ahn die Reinhartzheck und Santkaul dhaeselbsten; davon dannen weiterer byß uff Kautenhart und so uff den aldae stehenten bornen, so ahm Pilgerßpat gelegen; und so fernerer biß uff die Eßbach, alwohe dieser weitgang wendet. Und giehet dieser weitgang dan von dannen wieder zuerück nacher dem /122r/ dorff und die beesten obich inß dorff, jeder nach seinen stellen. Und wirt mit diesem dieser weitgang beschloßen. Jtem, Jmgenbrocher und Menzerater haben unter sich beiderseitz mit den pferten zue weiden ein broch, daß Wehrgraß genant; und haben sie daßelbe unter sich beider seitz also allein jm gebrauch, daß die umbligende stat Monioie und dorffer durchauß gantz kheine gerechtigkeit darahn haben, maßen dan purgermaister, rhaetzverwanter und ahnweßende burgere, deßgleichen auch der scheffen Peter Klaeßen in nhamen seiner nachbarschafft vorgesteren, gerstern und heude daßelbe also alhie coram me commissario wahr zue sein affirmirt haben. So beschloßen ahm ersten marty 1649, Henrich Rhoedingen, Commissarius. Menzeroeter weitgang fahet ahn 17 mitten deß dorfs uff die Menzeroeter heck und Kollkoulen; darvon dannen uff die Hoegten, und so in daß und durchß Werßbroch, und fererer ufs mittell Kirschen feltgen.

14 Vgl. oben zu den Buchstaben und . 15 Heutiger Flurname: die Höhe. 16 Handschrift: Krschen. 17 Fol. 133v findet sich dieser, nicht fortgeführte Nachtrag zum Eintrag für Menzerath.

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238 | Quellentexte /122v/ Eicherscheider und Hermeßhammer 18 weidgäng, so mit der sonnen umbgang beschrieben als folgt: Jtem, an der Holterbach an die Rhorn auf, mit der sonnen biß an die Belgenbach; die Belgenbach auf biß an die oberste mulle in der Belgenbach; von der müllen biß auf den creutz weg auff dem Heppenbuchel, naher Contzen gehend; von dem creutz weg biß auf den Bopertzputz; von dem putz biß an die wesch auf der Kallen; vonn der wesch biß auff den Foßborn; von dem Foeßborn die Hoell Lach ab biß in die Weyrß; die Weyrß ab biß an die Acherseiffen; von dem seiffen biß auf denn Wilhelmsleger zu; werß trehet sich von dem Wilhelmßleger auff den Oberst Leger vor die Hartewegh hinauff; von dem leger biß auff daß Dhorngen auf Kalferscheidt; von dem Dörngen biß auff den Hoeffenweg; den weg fort biß auf die kehre auff daß Tauschenfeld; von der kehr unden auff die Langh Drifften an der Leim Kaulen; von der Leim Kaulen uber Buschfeld ab, den Nueßknipß Weg ab biß auff Poetzenheltgen; von Poetzenheltgen 19 auff den Seeligerßputz; von dem auf Geirffelscheidter Kopp und davon dannen auf die Möhllputzen; unnd davon uff den Paffenborn; von dem Paffenborn auff oben ahn daß Kirchrotth, alwohe diese weitgenge jhren anfang genohmen. Derhalben auch aldahe ahn der obgemelter Holderbachen jre entschafft nhemen thuet mit vorbehalt, waß sie mit dem Hoppenbrocher lehen manß jrer dhl. gueter weitgangß halber einzuebrengen. So beschloßen am 24. aprilis 1649.20 /123r/ Coentzener weidgängh Jtem befindt sich bey Lauterbach ein gemeiner broch, gnant Ellenbroch, welcheß von alterß hero die Cöntzer mit jhrenn beesten geweidet. Jtem weiden die Cöntzer die Belgenbach zu beiden seiten, biß ahn die mulenschluß der oberster Belgenbach 21. Ahn der vennseiten zwischen den Jmgerbrocher und Contzer ligt ein große ley, gnant Kawerstein, (Finken gertgen)22; von dannen auf Hunßel, alwo stehet ein spitziger weißer stein (ein alter stock, Paulußrein genant)23; vonn dannen auff den Faulenbeuchel; fort auff die Hanenstrick, alda stehet ein spitzer grawer stein; von dannen zum busch hin in langs Gilleßblech; daß wasser hinab biß in die Steinßbach; vonn 18 und Hermeßhammer als Nachtrag von Hand R über der Zeile. Heutiger Name einfach

Hammer.

19 Handschrift: helgen. 20 Darunter bezüglich des Lehshofes Eicherscheidt: vide infra. 21 Ab biß Zusatz von Hand R. 22 Zusatz Hand R. 23 Zusatz am Rande Hand R.

Quellentexte |

dannen biß an daß Schwertzelßfeldt; unnd vort biß an daß Pfertzleger; vort biß an den Hanfseiff; von dannen auf den Steinbuchel; danan dan boven Hammelßvenn biß auff denn Buschwegh; vom Buschvenn uber die Fallblecher biß auff denn Foßborn; von dannen biß vor Horscheitt auff zween langer weißer steinn; von dannen biß auff denn Ellernheckenputz.24 /123v/ Weidgäng auff denn Hoven Anfenglich gehet der weidtgang von Carlß Peterß hauß biß in daß Neulßbruch; vom Neulß bruch biß auff Mentzer fort; davon biß auf die Blegger; davon recht uber die Sprosselbach; davon auf daß Kirchrodt 25; davon oben auf den Schwenger; davon auff Verlingenseiff; davon auf daß Wonnenbroch; davon auff die Kennelein 26; dadannen auff daß Weyerbendgen; davon auff in die Vievelkaul; davon uff den Schloußborn; davon auf die Kier; davon auff die Schwartzenbach; davon die Schwartzenbach auff biß an den Judenputz; davon auf die Sollich; davon auf die Drey Stein und bey iederm stein einen buchen baum gestanden, wo ahn Drey Herren Wald bey ein ander kommen, nemblich jhre f. dhltt., unserß gnedigsten fursten unnd herren, dann jrer churfl. dltt. von Trier unndt graffl. gn. von der Marck; davon oben daß Mittelvenne; davon auff den klein Radermecherßputz; davon auff daß klein Volckißbroch; davon auff den Fuhllenborn; davon auff den Steingenßseiff; davon auff Schraüdenradtt; davon auff den Pfaffenborn; vom Pfaffenborn biß auff die Schwalm; auß der Schwalm auff Rongertzbenden; davon oben auff die Henxerßhelt; davon auf die Reimerßbach; davon auf den Schweinßborn under dem busch langs an die Hirtz- /124r/-helt; davon dan durch die Schwalm biß auff die Kauxleye; davon uff vorgemeltes Carlß Peterß hauß. So beschloßen ahm jllften may 1649 Schuttlerßraader weidgängh 27 Anfenglich gehet der weidgang den Schwenger 28 hinauff biß auff die Sprosselbach; die Sprosselbach ab biß auff die Rhor; die Rhor ab biß an den Jmgenbrocher Steg; davon auff daß alt hauß; davon dannen auff Lentzbeuchel; davon unden auff Sommerßradt; davonn auff daß Nodenbroch; davon auff den Garlingsseiffen; davon in die Schruff; die Schruff ab biß auff Meußewell; davon die Schwartzenbach auff biß 24 Auf der Seite folgt ein Ansatz zum Eintrag für Huppenbroich und den Lehnhof Eicher-

scheid. Eintrag R: weilen hiernacher einbracht, ergo alhie nit (s. fol. 124v). Daraus u. a. Fällen ergibt sich, dass der Schreiber Harzheim (Hand H) bereits Einträge vorbereitet hat, die zu den Besichtigungen an Ort und Stelle mitgenommen wurden. 25 Lesung Kiechrodt nicht ganz auszuschließen. 26 Auch Lesung Kemnelein möglich. 27 Heutiger Dorfname: Rohren. 28 Lesung Schweiger ist nicht auzuschließen.

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240 | Quellentexte auff die Schieffelkaull; davon auff die Kier; davon auff den Schlaußbornn; davon uff die Riefelkaul 29; davon auff daß Weyerbendgen; davon in die Kernelen; davon auff daß Wommenbroch, davon auff Verleinseiff; davon in den vorgemelten Schweyer. So also beschloßen alhie zue Monioie ahm jlfften may deß sechzehenhondertneunvndviertzigsten jahreß. Henrich Rhoedingen, commissariuß; Ad. von Erpraedt m. p. Theiß Johan, scheffen, vor mich und Heinrichs Petter und vor Herman Wilmen, Jans Theyß & Hermans Petter 30 /124v/ Hoppenbroch und Eicherscheider lehenhoffs weidgängh 31 Anfangß gehet deß glaidts bezirck vom Dielscheiter leger auff denn Strobbertzborn; von dannen ahn die Keupperfhor, wohe ein bruch buchell stehet (Dreesch oder Moraß)32; vonn dannen auff Jmgenßgaß; vonn dannen auff den Kesternicher Graff, durch die Weckelbach 33 in die Diefenbach; die Diefenbach ab, uber den obersten Diedenborn auf Langerscheid; vonn Langerscheidt auf Seeligerßputz; auff Donninger Awe 34; vonn Donninger Awe auff Brambacher Bueschweg; von Bueschweg auf die Langdrifft; uber daß Hemgen 35 auf die Krangßbach, woheselbst unsen obersten strofoder weg durch den Pfoell gehendt; vom Pfoell uber durch auff daß Börngen in der Lach an den Hartenwegen; vom Börngen auff den Wilhelmsleger. Und haben hiermit ihren weitgang beschlossen, den 17. aprilis 1649.

29 Auch Lesung Wiefel- möglich, doch wenig wahrscheinlich wegen der rezenten Flurnamen

Riffelscheid und Riffelsbach. Unterschriften eigenhändig. Vgl. Anm. 24. Nachtrag Hand R am Rande. Nachtrag zum letzten Passus von Hand H am Rande: Kesternich und Semerath protestiren gegen dieses … gleichfalß. 34 Nachtrag als Randnotiz ab hier bis zum Ende: [Ersc]heinen in pleno [iu]dicio Mattheß [Dr]imborn und Johannen [He]ckh auß Eigerscheidt, protestiren bey [ab]schluß dieses legerbuchß gegen dieses anbringen, wollen in nahmen der sembtlicher nachbaren turchauß nicht gesten[dig] sein. Monioy 31 may 1649. Mattias Stolß m. p. 35 Lesung Bemgen? 30 31 32 33

Quellentexte |

/126r/Eicherscheidter nachbarschafft weidtgang betreffent 36 Jrstlich hat daß dorff Eicherschait von alterßhero jhren weitgang in der Belgenbachenn zu beiden seiten, von der Rauren biß oben zum endt, wie auch in dem Ellenbroch, alleß wie von alterß hero. Unnd in dem Venne, wie die nachbaren zue Contzen und Eicherschaiter solcheß vur dreuzehen jahren 37 einhelliglichen abgangenn und der Eicherschaiter weitgang hiervor mit mehrerem klarlichen außweißet und umbstentlichen beschrieben. Urkunt unßerer handten unterschriebener unterschrifft, so gegeben den 27. aprilis 1649. Auß befelch und in nhaemen der nachbaren deß dorfs Contzen: Thomaß Reuter, scheffen, Claß Becker, wie oben /126v/Vertrag zwischen jhrer fr. dhl. lehenhoff Eycherschait und sonsten Hoppenbrocher nachbarschafft gemeint und jnhaberen Merten Hoesch 38 ahn einem und anderer seiten der Eicherscheiter nachbaren andertheilß uber jhren weitgang wie von alterß hero: Heude dato den 28. aprilis 1649 jarß hat der einhaber deß lehenhofs Eicherschait, gnant Hoppenbroch, vur sich und seine nachbaren dhaselbsten ufn Huppenbroch sich mit den Eicherschaider nachbaren wegen deß geley- und weitgangß dieser gestalt verglichen, daß selbe jrer beider weitgang gleich sollen gebrauchen ohne unterschait. Wan sich aber begebe, daß einige kranckheit oder unreinigkait unter viehe oder schaaffen unter einem oder anderen thaill /127r/ entstehen solte oder wurde oder aber einer dem anderen uber die gebuer und zum nachtheill betrieben wurde, so solle daß gelait zwischen beiden theilen sein bewenden und, wie von uralterß gehalten ist, auch hinfurter demnach gehalten werden. Urkunt deß, so also alhie zue Monioie ahm zwelften may 1649 recapituliert und fernerer also bestetigt und durch unß unthenbenent und lezte unterschriebener hande Henrich Rhoedingen, commissarius Theiß Drimboren, scheffen; Ad. von Erpraedt rentmeister m. p. Arnold Hen, alß gezugen Mertein Hoesch, Johan Heck, Huppertt Schmits, Nelles Offerman, Petter Fallentein 39

36 Auch fol. 122v, 124v. 37 D. h. a.1636. 38 Handschrift: Horsch. 39 Alle Unterschriften eigenhändig.

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242 | Quellentexte /124v/ Foeßnacker weidgangh Jtem haben wir unseren alten weidgang (unten im dorf Gieleß hauß)40, den Foßnack ab, biß an die erben der Diebenbach; da lang fort biß an die muhllen 41; /125r/ wider zuruck langß meineß gnedigsten herren gewäldtß biß ann Voßnackes Fueßpfatt. Diese erben halten wir wie von alterß hero vor unsern weidgang, darbenebenn auch Klaißawen; die felder halten wir nachbahren ingleichen vor unsern weidgang wie von alterß 42. /134r/ Voßnacker weitgenge Weiterer unter im dorff giehet auß Keiserß hauß ein drifft herunter durch die Dricht zum busch hinein nach dem Breucheltgen zue biß uff die Kall. Abermhaelen giehet ein weitgang ahnß Keiserß hauß durch die Geißensheck herunter biß uff Rippenscheur, und so herunter biß uff die Diepenbach, und so fernerer biß an Lucaß Mullen. Weiterer giehet noch ein weitgang oben im dorff herauß an Steffen Peterß Voeßen hauß, der straßen nach, recht zue biß in jrer fr. dhl. buschen, daß Dornescheit genant, und so fort biß uf den Regerßleger, biß uf den Baumborßleg[er], und so fort biß uf den Oßenleger; und so fort wieder zuruck uber die scheit herab und jrer dhl. busch heraber biß uff Wischert,43 und so uff die Boeßerstraß, und so wieder biß inß dorff Voßnack hinein. Weiterer giehet noch einen weitgang alhie mitten im dorff heraußer durch die Putzstraß, durch Herrn zue Borrgawen busch, und so in jrer dhl. Schellenheckher busch, und so biß in die Kall, und so wieder zuruck biß inß dorff alhieselbsten. Fernerer giehet noch ein weitgang unten im dorff ahn ahn Arnoltt Steinß hauß, die gaß hinauff, und ab die Boeßheck ab biß uff die Boeßelßbach, zue einer seiten in jrer dhl. buschen, die Kreitzheck genant, und so fort uber Wischert biß jnn Hurgen zue, /134v/ und von darab weider zueruck nacher der Boeßellbach zue, und so nacher hauß. Und haben hiemit jre weitgang beschloßen.

40 Klammerausdruck als Nachtrag Hand R am Rande, Anschluß nicht ganz gesichert. 41 Es handelte sich um die außerhalb der Monschauer Grenzen gelegene, 1567 konzessio-

nierte und 1951 abgerissene sog. Lukasmühle; s. dazu H. Tichelbäcker: Von der Lukasmühle und dem Mahlen im Allgemeinen, in: ML 33 (2005) S. 91 – 96. 42 Die Fortsetzung folgt fol. 134r, worauf beim ersten Eintrag fol. 125r mit vide infra verwiesen ist. 43 Dieser Verlauf scheint der in allen Schöffenweistümern gerügten Abtrennung des Waldes Wisserscheid / Wischert und seiner Zuordnung zum Unterwald zu widersprechen. Gewohnheitsrechliche Praxis im Jülicher Territorialstaat oder Hinweis auf ältere Verhältnisse?

Quellentexte |

/125r/ Weidgang ufm Roettgen Anfangß haben von alterßher ihr viehe vone aff Roetgen hinaußgetrieben biß nach der Fuhllerheiden; durch Struveltsberg hinauff biß zum Hundtzleger; von dannen die Eschßbach hinauff biß auff die Drey Leger; von dannen uf Dielscheid; von Dielscheid uf denn Wilhelmßleger; von Wilhelmsleger 44 uf Munster[fahrt]; davon dan vort biß aufs Pferdtzleger; dadannen ufs underst Schwertzelsleger; dadan uf den Krommertpat auf Petergeßveld; von dannen uf den Steinn unnd so dardannen zuruckwertz in diesen drifftenn biß inß dorff Rottgen. So die anweßende also ahm dinstag, 27. aprilis 1649 corrigirt unnd affirmirt. /125v/ Merderßberger weidgängh 45 Vorerst sein die gemeine nachbahr in den Meerderßbergen mit jhren pferdten, schaaff unnd rindbeesten wie auch jhre vercken zu weiden berechtigt langs den Rhor awen biß zur Weinterbach, durch die Ein Rohr auff nach der gemeindten, wie dieselbe inßgemein wie von alterßhero geweidet worden. Jtem seind die nachbahrn zu weiden berechtigt, wie obgemelt, mit allem jhrem viehe, durch die gemeine drifft nach Franßenley, uber Hannißaw biß auff die Hannißhelt; fort biß ahn Meerderßberger broch; von dannen durch die Raadern jhn biß an Goßgeswagh unnd forter biß in den Gußseyff; unnd auß dem Gußseiff in den Roßseyff; unnd dan widerumb von Merderßbroch biß auff daß oberste Krascheit. Jtem seindt die gemeine nachbahrn mit allem jhrem viehe zu treiben durch die straß unnd trifft berechtigt, so außer der Rhorn uber den Steinbuchel hergehett, uber die gemeindt, so zwischen den Merderßbergen unnd Kesternich gelegen, wie von alterß beschehen. Weilenn dan die myttnachbahrn in den Brewerßhoven jhre sonderliche fourweg und fueßpett mehren theill vor sich selbsten haben, hatt jedweder seine wegh unnd fueßpett besonder gesetzt, aber mit allen und jedenn weidgängen gleicher gestaltt wegen der ein nachbarschafft gehalten unnd mit unsern beesten betreiben werden. Brewerßhouer weidtgangh 46 Jtem, weilen Brewerßhove unnd Merderßberg gleicher gestalt in allen beschwer­ nußenn eine nachbarschafft geweßen unnd noch seindt, haben dieselbe einen weidt­ 44 Passage von Dielscheid bis Wilhelmsleger ist mittels Verweiszeichen am Rande nachge-

tragen.

45 Teilbereich des heutigen Rurberg. 46 Breuershöfe sind in der Rurtalsperre Schwammenauel untergegangen und waren bis

dahin Teil des Dorfes Rurberg. Der Abschnitt ist ergänzt aus der Aufzeichnung der Wege fol. 95v.

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244 | Quellentexte gang, wie bey den Merderßbergen specificirt zuersehen, welchen samenderhandt friedlich betriebenn biß auf heutigen tag wie von alterß ohne jemandtz inredtens. /128r/ Statt unnd thalß Monoie weidtgängh Vorerst seind die burger mit jhren besten oder rhind viehe zue treiben berechtigt den Mullenberg auß nach dem Haßelborn, Schwalmen, Michellbreett, Breiderscheidt unnd soweitt sie es inhalt jhrer uraltter ubergebener privilegien erreichen konnen, wie von alterß hero. Jtem seindt die burger zu treiben berechtigt nach dem Brettgen, Schwalmen unnd alten wehr, durch Breiderscheidt nacher Claßgesbrandt herumb unnd dann den Reichsteiner berg auß nach Streupelsbrocher unnd Kahrpoell. Unnd wann daß hew von den Herren Benden in Breiderscheidt ab unnd zur schewrn gefurt, haben die schloß- und burgerkohe dieselbe geweidet wie von alterß. Jtem seindt die burger zu treiben berechtigt nach der Hagen biß an den Beißaw; von dannen oben nach der Erroßsteinßheltten unnd daß Deuffelßbroch nach Breiderscheid; in die Eschweidt fort hinauf zwischen dem convents herren zu Reichstein hoffsgut, allernegst hinder deß Eschweiderßhauß trifft (so weidt an maßen haltenn soll zwo meßroden) durch nach dem Venn zu wie von alterß. /128v/ Jtem werden die burger kohe wie berechtigt getriebenn nach Lauscherbuchel, nach dem Schnellenwindt langs Kreinß hauß durch beide trifftenn nach dem Venn, so weitt die kohe eß konnenn erreichen. Jtem seind die burger berechtigt, wie von alterß, nach dem Alten Weyer, Lutzenseiff, Scheffenborn unnd Wilbertzheiden, nach dem Langembusch unnd dem Venn zu treiben, sovern eß die kohe gehen konnen. Jtem seind die burger kohe berechtigt zu weidenn uber daß Connertz Venn unnd Wielßvenn; vortt nach der Reinartzhagenn, Reichsteiner Venn, Neckel, zum Hargart unnd Boevertzbaum 47; nach deme Roedenseiff durch die trifft nach der Eschweiden. Jtem, wann einige kranckheit under dem rindviehe – welches gott verhuten wolle – under der nachbarschafft Mutzenich, Lauscheidt entstehen wurde, seind die burger berechtigt zu treiben nach dem Lutzenseiff und Beißaw; nach dem Venn vorbeheltlich, daß beiderseits im Venn alßdann sicher geleidt zu verhuetung mehrern unheilß gesetzt werden. Jtem weiden die burger mit ihren pferten 48 zu sommer zeit in dem Jmgenbrocher broch, wie von alterßhero und vor unverdencklichen jahren gehaltten worden.

47 Lesung unsicher, hann ?; vgl. die Benennng der Stelle im Kalterherberger Weidgang. 48 Gestrichen: beesten.

Quellentexte |

/129r/ Jtem seind die burger mit jhren schaaffen zu weiden berechtigt rings umb die statt hero, so weitt alß sie die weitt erreichen unnd gehen konnen, wie von alterß. Jtem seind die burger vercken zu weiden berechtigt gleicher maßen umb die statt rings umbher, so weitt sie eß gehen unnd erreichen konnen ohne iemands schaden. Gegenn genießung deß vorangeregten weidgangs seind die burger schuldig, jhre statt maurn, pfortzenn, ketten unnd grindelen mit aller notturfft unndt baw zuversorgen unnd jederzeit jhre statt mitt wachen, brachen (?), jahe mit leib, gutt, ehr unnd blutt (wie jhrer frl. dhltt. bey der hultung mit leiblichem aydt versprochen) [zu verteidigen]49. Unnd weilen dan vermog ubergebenen uhralten beweiß die burgere mit jhrem weidgang obbeschriebener maßen unnd ferner, soweit sie außerthalb jemandts schaden eß erreichenn konnen, alß wirdt gepetten, diese verzeichnuß zur posteritet nachrichtung inß legerbuch in zue schreiben. Actum Monioie, den 8 marty 1649, praesentibus Leonahrd Keßeler unnd Gerhard Schroff, burgermeistern; Nelleß Scheffer, Jeorgenß Keßeler, Drieß Becker, rahttsverwandten 50 /130v/ Lamerstorfer weidgangh 51 Jstlich (!) treiben gemeine nachbar jhre pferd, kohe, rinder, schaff unnd vercken zur weiden auß dem dorf durch den weg, die Engegaß gnant, biß zum Venn nach dem Saaßscheider Leger; von dannen uff den Croner Leger hin biß nach der underster Eschbach, durch denn gemeinen buchen busch feurbrandt, wie solcheß von unverdencklichen jahren hero gebraucht unnd geweidet haben unnd auch anietzo weiden. Jtem seind gemeine nachbahre mit jhrenn pferdt unnd schaffen zu weiden berechtigt rings umb jr dorf Lamerstorf, uber jhr eigene erben unnd ahn- und beiliegender gemeinden weg, jeder zeit unnd von alterß hero beschehen. Und habenß hiermit beschloßen, 17. aprilis 164952

49 Es fehlt ein Verb der Einbettung nach seind schuldig. 50 Es folgen von fol. 129v bis 130 v die Wege von Lammersdorf; s. Wegebeschreibungen. 51 Unmittelbar voran, fol. 129v – 130r, sind die Lammersdorfer Wege eingetragen, losgelöst

vom zusammengehörigen Verband fol. 87r – 115v.

52 Letzter Satz: Nachtrag Hand R.

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246 | Quellentexte Woufelsbach, Hechelscheid, Held, Scheffenborn unnd Steckelborn weidgänghe 53 Jtem haben wir zue gleich 54 eine viehedrifft biß in den Boulerbusch, biß zu dem Kraseyff, und fort durch den Sollich und Schilßberg, Allerscheid 55 wie von alterß gewonlich. Jtem, noch ein viehefahrt und weitgang 56 nach der Jungenhelten biß in die bircken, alleß wie von alterß herkömlich. Jtem, noch ein weidgang durch den Kirchenbusch und Michelbach biß in den Boulerbusch, alleß 57 wie von alterß im nießen und gebrauch gehabt wie noch. Und habenß die nachbarschafft zue Oberrollesbroch am 23. aprilis 1649 gerichtlichen beschloßen. /131r/ Weidgang uf Pleußhutten 58 Die nachbahre auf der Pleußhutten haben ein holtzene bruck uber die Rohr, waruber unser schaff unnd vercken gehen zur weiden, wie dan auch unsere pferdt und kuhe auf einen weidgang, nemlich den hovel auff uber den busch nacher Langerscheidt; von dannen ab nach Winandtshovel biß auf die Vier Gulden geheischen, uf daß buschlandt, wie solcheß vor unverdencklichen jahren hero geweidet haben, wie noch ohne bekommeren.59 Jtem seind wir obgemelte nachbarn mit allen unsern beesten zu weiden berechtigt durch den Huttenberg auff nach dem Stoffelstein 60, biß in daß buschen, den Astert gnant, wie alsolchem bezirck allermaßen außweißet und von alterß hero geweidet haben. So geschehen uf der Hutten den 23. marty 1649.61

53 54 55 56 57 58

Zum Verhältnis heutiger Ortsteilnamen und Ortsnamen vgl. die Einleitung. Zue gleich eingefügt von R. Appellativ ? Nachtrag R am Rande. Von hier an Nachtrag Hand R. Pleushütte links der Rur gegenüber Einruhr rechts der Rur ist seit 1956 weitgehend im Obersee der Rurtalsperre Schwammenauel untergegangen; vgl. B. Läufer: Die Aufstockung des Obersees und seine Folgen für Einruhr, in: ML 33 (2005) S. 23 – 30. 59 Handschrift: zu lesen eher bekroenen. 60 Davor gestrichen: Schloß. 61 Randnotiz: Recapitulirt zue Oberrolleßbroch ahm 23. aprilis 1649, Rödingen.

Quellentexte |

Paustenbacher weidgang Vorerst treiben die gemeine nachbahre jhre beesten, wie die sein, durch die gemeine straß nach dem Venn zur weiden hinder Lenßenbenden, nach fursterß brauch uff den Stein; von dannen uff Michelßdreisch und die hohe four auff daß Dorngen an der Dickten, negst langß Leucheß Claiß bendt biß an die Eschbach wie von alterß hero. Jtem weiden die gemeine nachbahre rings umbß dorff nach außweißung jhrer erbschafft ohne behinderung. Und haben hiermit dießen weitgang hiermitten beschloßen alhie zue Simmerhaet ahm 17. aprilis 1649, Rhoedingen /131v/ Oberrolleßbrocher weidtgang 62 Anfangß auß dem dorf durch daß Broch biß auf Beuntliches Wehr; nach der Kallmullen, durch daß Rotth unnd uber die Grun Trifft biß auf die Kelßenbach; und vort auß Gerretzbroch unnd auf die Houplingsleger jm Vehn.63 Jtem auß unserm dorf in den Bouler, biß in den Aw, an die Klucht; und fort biß anß Leider Bruch. Niederrollesbrocher weidtgang Vorerst auß dem dorf biß an die Kallmullen, durch daß Rotth am Ulßseiffen 64, durch Kallerbruch biß auf die underste Kelstenbach; von dan underm Sarscher Leger durch biß auf den Finckenbornßleger. Jtem, ein fahrt nach Womerscheidt, durchs Vollerßbroch biß auf den Keller Leger und so wieder zurück nacher hauß zue, 23. aprilis 1649 Semeroder und Bickeroder weidgang 65 Erstlich haben wir unßern weidtgang durch Bickerotth uber Kempen in daß Venn durch die Kall. Jtem, langs den Berg, durch die Paustenbach in daß Roet biß in Kallerbroch unnd fort uf die Beinhelt. Jtem, auß dem dorf, durch Jengenßgaß, durch den Roemgeßweg biß in daß Kranckbroch und Meeßenbroch; dadannen durch die Vengaß biß inß Venn. Jtem, durch die Bolmeßgaß biß nach dem mespellbaum und darvon dan durch den Hanenbuchelßweg biß in die Hanenbeuchelßgemeint. 62 63 64 65

Zur Zeit der Lagerbuchaufzeichnung hieß das Dorf bereits Strauch. Letztes Wort ergänzt R. Eventuell auch: Alßseiffen. Am Rande unten: 17. aprilis 1649.

247

248 | Quellentexte /132r/ Jtem, ein viehe drift durch die Hennißgaaß biß durch die Kall in den Awel, an dem Berg biß in die Paustenbach, in das Rotth unndt Kallerbroch unnd Beinhelt. Jtem auß der Hennßgaßen durch die Olychsforn, uber die alt 66 … durch die Kall, uber Keppen biß inß Vehnn. Jtem treiben wir auß dem dorf durch die Broichstraß biß in der nachbar wehrgraß. Jtem, auß dem dorff uber daß Diellandt biß inß wehrgraß, gnant Witzerbroich. Jtem, durch die Krenggaeß biß uber die Kreng, durch die Ossemchs Gaeß biß inß Venn. Jtem, durch Kal auß der Hennigsgaßen, durch den Awell, langß den Schollenstein, uber die Kreng, durch die Ossemchsgaß biß inß Veen. Jtem, im pfall die beesten unrein oder kranck – so gott verhuten wolle – hat eß seinen bezirck im Venn; und treiben weiterß nicht dan an der Leutz Kallen an, daedannen uf den Fauhlenhoeffel hinder Kempen; darvon recht auf Hochscheit auf den Hogenstein, einer seit nach Weidenbrug und anderseit nach Contzen; und fernerß vonn obgemeltem stein auf die Peschlaeg, auf den Plattenstein, von dem Plattenstein biß auf die Haußheck, auf den born an der Geillertzgaß; da dannen die Schle..busch 67 wegen. Jtem, am Hulßen Steg auf der Kallen sampt der Henningsgaeß, durch die Kall unnd den Awel, langs den Schollenstein biß auf die Krenggaß; von der Krenggaßen durch daß Venn, hinunden dem Schemer langs an die Wollmerßheck baum; da dannen die Breide Weg hin in; von dannen uff die Eschbach; von derselben biß uff die unterste Eschbach 68. Und moeßen sich aldahe wieder wenden nacher hauß zue. Und haben hiermit ihren weitgang beschloßen ahm 17. aprilis 1649. /132v/ Dietenborner viehedrifften giehen auß demselben dorff oben auß biß uff den Schlaußborn; von deme Schlaußborn uff den Paffenborn 69; von den selben bornen uff den Oedenborn oder Odenbroch; von demselben uff Langerscheiter Rhoeter; von denselben biß uff die Doen; von derselber biß uff Silberen Rhoet; von darab biß in die Brombachßbach und Pauluß Wedenawelß bent; von demselben biß uff die Deufelßlhey; von darab uff deß Kerchtzrhot 70; von dießem vhort uff die Katzelhey oder -stainn; von derselber biß uff die Knoedenkaull; und so fort biß uff die Diepenbachen; und ist hiemit dießer weitgang beschloßen. 66 Ein Wort (Substantiv oder Eigenname) scheint ausgelassen zu sein. 67 Unleserlich wegen eines Tintenkleckses bei Korrektur. 68 Handschrift: die Eschbach vnterß bach, mit der Markierung der Reihenfolge 1, 3, 2. 69 Handschrift hat -dorff, nicht nur an dieser Stelle; es ist aber ein Born benannt. 70 Mehrere Möglichkeiten: Keechtz- / Knechtz- ? Die Version im Text hat die größte Wahr-

scheinlichkeit.

Quellentexte |

Und von der Diefenbachen biß uff die Gedertzgaß; von derselben biß uff den Kesteinrhoeter herab; fernerer biß ahn daß feltgelait hienan, biß uff dem Boechen Strauch; von diesem strauch biß ahn die Bottenstolspruck. Und wirt hiemit oben Dietenbor weitgang geschloßen. /133r/ Der Rauchenaweler drifft giehet ahn mitten dem ein…. Thomaß 71 hauß biß uff Langerschait zue; von Langerscheit fahren sie weiterster uff deß Henßgen 72, und ist ein legerstat; von darab biß uff daß Hertgen; von dannen biß uff gehn Pingelbachen; von darab biß uff den Schlaußborn; und so uff den Paffendorff 73, uff den Oedenbroch, biß uff daß obgemelte dorff Rauchenawell. Haben ferner Rauchenaweler eine drifft unden auß dem dorff nacher der Seyffenaweler prucken biß in die Wurmerßschlag und so durch die Eichhell biß uff Bottenstolßbruck, biß uff den Boechen Strauch; von dar ab biß ahn den Asterzung, und so fort uff Kroschhait; von Kroschhait uber die Grißgeshelt und uff den Astert, und so uff Mertenßbent oben; von darab uff den Steufelßstain biß uff die Joeg; von der Joechen die kehr hierab biß wieder jnß dorff nacher Rauchenauwell. Und haben Rauchenaweler jre viehedrifften hiemitten beschloßen ahm 14 aprilis 1649. /133v/ Die Seiffenaweler vehedrifft giehen oben im dorff hinauß durch die Helt nacher der Eichelten, und so fort biß …74 /134r/ Volgen der Commerschaiter weitgenge Jrstlichen finden sich bej der lant- und foerstraßen auch dieses dorfs weitgenge. Die ubrige folgen heirnacher. Jrstlichen giehet ein weitgang durch die Maußbacher Gaß biß uff Kleingenßfelt; von dar ab in die Korte Froetschait; von dar ab unter der Maußbacher erb biß in die Groeße Froetschait, und so biß uff die Kall; von darab der Froetscheiter Drifft nach biß durch die Eichhelt, jrer f. dhl. buschen, und so nacher hauß zue. Jrstlichen giehet noch einen weitgang hinauß dem Hasch…75, biß in den Boeler, jrer f. dhl. busch, unnd so weit man den nacher der Klaußen ab nach den Schnepfloegen

71 72 73 74 75

Papier der Stelle geschädigt: em oder ein …. deß (= ende?) Thomaß. Eventuell zu lesen: heußgen. Vgl. oben zu Anm. 69. Text bricht ab, nach einer freien Zeile: Dietenborner; es folgt eine halbe freie Seite. Restliche Buchstaben im Falz.

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250 | Quellentexte betreiben kan; und so heraber nacher der Sintersbacher oder Kallen; und so wieder heraber und herauffer nacher hauß zue. Jtem haben noch einen weitgang durch die straeß, die Hart genant, biß in die Meeßstrengen, und so langß die berg wieder nacher hauß zue; und haben sonsten auch die gerechtigkeit, daß mit ihren viehe ahn dem Froetscheiter hoff weieren, dießelbe drencken laßen moegen, zur noet dreiffen konnen. /135r/ Die Commerscheiter haben gerechtigkeit von unverdencklichen jahren hero, daß sie mit jrem viehe, die weiden zue laßen, treiben mogen von Commerscheiter dorff biß durch die Kall, biß uff die Meeßstrengen. Und weilen diese nachbarschafft Commerscheiter dieselbe Meeßstreng, so versetzt geweßen, wieder geloest und also vur jhr erb und weitgang halten, deren ungefehr achtenhalben morgen sein solle. Dieterescheiter weitere weitgenge 76 Haben fernerer auch einen weitgang [auß] dem dorff ahn Peter Wilden hauß, oben am ende herauß, durch die jn Understatt 77 und Eichhelt herunter biß in die beide Groeße und Kleine Frotscheit; und so die Kall hinab, wan daß gras 78 ab, uff und ab mit ihren viehig betreiben und weiden laßen moegen. Noch ein weitgang durch die Groeße Gaß hinaußer biß jn jrer f. dhl. buschen, so weit derselbe giehet. Weiter haben noch einen weitgang, langß den Deeßpeutz, drecht hinunter biß in die Hetzinger Hecken; und so ferner biß in die Durschet boven dem acker durch 79; und so uber Danielßweier wiederumb zuruck biß uff den Dierscheit und so nacher hauß, alleß wie von alterß. Und haben hiemit jren weitgang beschloßen, 22. aprilis 1649. /135v/ Kesternicher Haben jre weitgenge bey jhren lant-, foehr straßen und wegen jnbracht, ergo alhie deßen nur meldung dhoenn.

76 Dierscheid bildete den Kern des heutigen Dorfes Schmidt; vgl. dazu E. Neuß: Zu den Anfängen von Schmidt im späten Mittelalter, in: ML 18 (1990) S. 39 – 51. 77 Ein Wort Jnvnderstatt ? 78 Handschrift hat: grab. 79 Randnotiz: Schleybach.

Quellentexte |

Mullarzhutten Dieser nachbarschafft Mullarzhutten weitgenge fahen auß dem dorff alhie ahn der Rombacher straßen; und so fort durch dieselbe biß uff den Kleenleger; von dem Kleenleger biß uff den Wiritzleger; von dannen biß uff Herberauweßleger; von diesen leger biß uff den Rostesleger; hiervon biß uff den Honsleger, alwohe die drifft sich kehret. Und giehen die beesten von dannen wieder zueruck biß ufs dorff und so in jre stallungen, alleß wie von alterß. Und seint sie deßerthalb von keinem menschen biß hieher behindert, alßo daß sie in rewiger besitz biß hieher geweßen sein wie noch. Signatum Mullarzhutten, 28. aprilis 1649 /136r/ Zweifeler weitgenge Haben den ersten weitgengß weg oder khoedrifften oben in dorff, durch den Kaldenberg heraußer, in den busch Roppelßseiffen, Kirchhart, Lantschoß, Roederschait, Zuesch[lag], Merichßleger, Angentichenbergßleger, Kretzleger, Hillingßleger, Oßenleger, Tellerleger 80, alwohe ihre drifften sich endigen; und so wieder durch diese obernente busch herunter biß nacher hauß und inß dorff Zweifell zue. Und haben die gerechtigkait, daß sie weit fahren moegen, alß mit jren beesten kommen können. Und haben sie hiemit jren weitgang beschloßen, wie von alterß. So beschehen in loco 29. aprilis 1649 [Es folgt der Abschnitt über Straßen, Wege und Fußpfade]

80 Oder Eeller leger ?

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252 | Quellentexte

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[1649 Frühjahr] – Beschreibung der Fahr- und Wegerechte entlang den Verbindungen in den Dörfern des Monschauer Landes, aufgenommen im Zuge der pfalz-­neuburgischen Landesaufnahme und Anlage der Lagerbücher des Amtes, nicht aufgenommen in die für die Regierung in Düsseldorf angefertigte Reinschrift. Überlieferung: StaMON 1. Abt. G 2a, fol. 87r – 112v (Zweiter, separat gebundener Teil des 1649 aufgenommenen Lagerbuches. Es handelt sich um das Arbeitsexemlar der Aufnahmekommission von der Hand des Kommissars Rhoedingen (R) und des Schreibers Hartzheim (H), vgl. die Weidgänge Ed. Nr. 25). Drucke: J. Kreitz: Auszug aus dem Lagerbuch des Landes Monnioie (Monschau) aus dem Jahre 1649, in: EHV 32 (1960) S. 22 – 23 (allein Kalterherberg).

/87r/ Kalderherberger lantstraßen, foerwege und fußpede Jrstlichen kombt ein lantstraß auß dem Naßawer lant durch diß dorff und giehet im dorff ahm weg auß nacher Achen; und solle breit sein zwey und mehr rhoeden. Und scheidet sich diese lantstraß ahm kreutz unter dem dorff und giehet auch nacher der stat Monioie. Fernerer giehet auß diesem dorff durch Gorgißgaß ein fohr weg nacher dem felt und auch nacher Monioie, so breit sein solle ein roet. Weiterer giehet noch auß dem dorff durch den Gaderweg inß felt ein foer straß, so breit sein solle ein rhoet. Auß der selber gaßen giehet ein fohr weg, genant der Ahrweg, inß felt; unnd sollen sich kheine auserwendige fohr- oder kauffleuten in dießem wege finden laßen, mehr alß die fruchten, hew, mist und dergleichen mehr zue geburender zeit auß und ein zue fuhren haben. /87v/ Noch ein lantstraß auß diesem dorff, genant Rheißgaß 1 oder Alserstraß, nacher der Eiffell und Schleidener dall hergehent; solle breit sein 2 Noch ein gaß, die Koulegaß genant, giehet auß dem dorff inß felt und so weit biß in den busch, die Aßterbach 3 gnant; und solle vermoeg kirchenregister so weit sein, daß ein wagen dem andern weichen kan.

1 Möglich auch Lesungen Rheuß- oder Rhenß-. 2 Maßangabe fehlt. 3 Koulegaß und Asterbach sind auch Furnamen in Imgenbroich.

Quellentexte |

Weiterß giehet boven dem dorff hinauß ein gemeine lantstraß, die Massels[traß ?], so dahin und fernerer auch nacher dem lant von Lutzenbroch hergiehet; und ist brait 4 … Fernerer giehet auß diesem dorff noch auß Lembgeßgaßen ein lantstraß, die Butgenbacher straß genant, so nach /88r/ Malmendier, Stafloe und so fernerer hinein nacher We[l]schlant 5 hinein giehet; und solle ungefehr zwei rhoeden brait sein. Noch ein lantstraß, so unten im dorff heraußgiehet inß felt und so nacher Eupen, Malmendier und sonsten in die welsche quartieren und Luiker lant, auch Limburger lant hinein giehen; und solle brait sein zwey rhoeden und ist doch ahn etlichen ortern etwaß mehr braider. Und seint hiemit dieser hochait lantstraßen unnd fohrweg beschrieben. Wie auch darmit beschlossen. Volgen nun dieses dorffs fußpedt Jrstlichen giehet auß dem oberen dorff ein /88v/ fueßpat, so runtz umb ahn der lincken seiten deß dorfs giehet langß den Borschborn biß in den kammer wald, Breiterscheiter busch genant, und so fernerer nacher Monioie hin giehet; ungefehr breit im felt 6 … Weiterer giehet auß dem dorff inß felt ein fußpfat uber Arnolten Henn gut, hinter dem hauß her recht durch daß felt biß uff die Rhor zue; und solle brait sein unver- greiflichen… Fernerer giehet noch ein fußpfat auß den dorff unden im dorff durch Johan Dreßen, vorhin Mullen Johanß hofrecht, recht zue jnß felt und so biß uff die Rhoir zue; und soll breit sein j 7 … /87bis r/ Jtem, noch ein fußpaet, so den Breidenberg heraber giehet biß uff die Rhoir und an die ferner lantstraßen bej den weitgang. /118r/v/Auß der Kalderherberg giehet noch ein fueßpaet uber Jutten Gielen hoffrecht zue biß uff die Rur bruck nacher dem Reuetz hoff zue. Vide infra Kalderherberg:8 Die Kalderherberger erbdeichen sollen rießt (?) gehalten werden, alleß wie von alterß; und sollen alle diejenige, so daß waßer gebrauchen, auch die straßen im guetem baw halten. Und sollen keine newerungen angefangen werden. Jmgenbrocher landtstraßen, fohurwege unndt fueßpfaede hernacher Vorerst der landstraßen halben hat eß sich also befunden zwischen unß unnd denen von Contzen vom Bawel biß zu Mentzerott unnd boven Mentzerotth zu, an maßen zwo rodenn breitt, biß an die lindt, die Arrißgaß durch Jmgenbroch; jedoch an 4 Maßangabe fehlt. 5 Handschrift: Weschlant. 6 Maßangabe fehlt. 7 Maßangabe fehlt. 8 Einträge fol. 118r/v als Nachträge zu den Wegen unter den Weidgängen.

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254 | Quellentexte einigen orten nicht allerdingß zwo roden breitt. Unnd ist noch im standt wie von unerdencklichen jahren hero geweßen. Weiterß vonn der lind durch die Orrißgaß, stehet gleichfalß in seiner alten breit und weiten, von dem Peltzerßweyerßgäßgen biß boven Mentzerotth, ist zwo roden breitt volliglich. Fernerß haben wir noch eine straß oder drifft, die Rulandtßgaaß gnant, anderthalb rott weitt. Jtem, noch einen weg biß in daß Venn, gnant die Viehe Drifft, und ist unsern strohe foder weg; befindt sich in seiner breiten wie von alterß. /87bis v/ Schawertzrotth 9 landtstraßen, fourwege unnd fueßpaede Vorerst find sich ein straß oder kahrweg, kombt von Munsterbusch unden aus Rotth, gehet dadurch hinauff biß zum obristen endt, fort biß in den Monioyer waltt hinin; wird wenig gebraucht. Noch gehet von Hubert Creitzen hauß einen karweg biß an Thielen von der Heiden hauß, waheselbst hinab gehet einen patt biß nach denn understen haußer. Noch von besagtem Theelen hauß gehet ein fueßpatt hinab nach Rosteg biß zum Munsterbusch hinin. Jtem, von Nelleß Core hauß gehet imgleichen ein fueßpatt hinab biß zu den understen heußer. Von Thomaß Krotten 10 Baltheß Schollen 11 hauß gehet von alterß her ein fuespatt hinab biß an die Lonßbachsteg, woheselbst sich theilet, der ein nach der Hutten,12 der ander nach dem Munsterbusch. Vonn den understen haußer gehet ein fußpfatt nach der Ronnigh. Von Baltiß hauß gehet im gleichen ein fußpatt uber biß in die gemeinstraß. Hiemit geschlossen. /88bis r/ Mutzenicher lantstraßen, fohrstraßen und fueß paet Jrstlichen kombt eine lantstraß auß Monioie hieher und giehet durchß dorff, weiterer durchß Vehn und so fernerer nacher Eupen, Achen und dere orter; und solle jhre breiden haben gleichß allen anderen lantstraßen. Und haben sonsten alhie im dorff keine lantstraßen mehr. Haben sonsten im dorff eine gaß, die Mergeßgaß genant, so noch der Plegergaßen her giehet und so fernerer biß jnß Vehn zue. 9 10 11 12

Heutiger Name: Rott. Name übergeschrieben. Name unterstrichen, vermutlich Tilgung. Gemeint ist Mulartzhütte.

Quellentexte |

Jtem, haben noch eine straß oder gaß, so hinter Steffen Peterß hauß her biß nacher Gerhartz Huppertz hauß in daß broech hinein. Jtem, noch eine gaß auß diesem dorff, Goertengaß 13 genant, und giehet herunter in daß broch. Jtem, noch eine gaß auß diesem dorff nacher Lautscheit (!) giehet. Jtem, noch eine gaß von Lauscheit, alhie durchß dorff giehent nacher der Plegergaßen und Vehn. Jtem, haben einen kirchenpat auß dießem dorff langß Voersteren Peterß hauß und Gerhart Steneuß, durch scheffen Peter Klaßen hofrecht und Hubert Gerhartz hauß und gaß ab, nacher der Wemscheit, durch Steneuß hoff, uber sein gut inß Vehn und so nacher Contzen in die kirch. Mutzenicher 14 fuß paet auß der straßen nacher dem Wehrschait uber nach dem Mestock heraber, uber den Ockelßborn in daß broch und durch Lauscheiter benden unden zue gelegen; und so in die newer straß nacher Monioie zue. Noch ein fußpatt von Mutzenich auß durch Goerten Jungen und … Janß erb nacher der Bulweiden heraber nacher Monioie. Jtem, noch ein weg auß dem Mutzenicher broech, daß Geßgen genant; und ist ein ahr weg und giehet recht zue nacher der Bilweiden. Noch ein ahr weg, Jeungeßweg genant, hergiehent uff die Bauferei nacher Gerhartz hoff zue. Mutzenicher dorff hat noch ein gaß und giehet auß dem Mutzenicher broch durch daß Lauscheiter broch nacher Contzen zue, die Ackelßborßgaß.15 /88bis v/ Cöntzener landtstraßen, fouhrwege unnd fueß paede Jtem kombt die Herrstraß 16 vom dorff Jmgenbroch hinab nacher Contzen, gehet von der Steinrutz vortt durch Lauterbach nach dem gericht; findet sich ungefehr zwo roden weytt, auch daruber. Vonn der Steinrötz gehet ein weidestraß nach der kirchen unnd vort langs die kirch nach dem Venn zu; ist auch gleichß der Herrstraßen obgemelt an weiten. Noch gehet von alterß her ein fueßpfadt auß der Herstraß durch Johanß Gielen hoff uber Mattheiß Lauterbachs erben biß inß dorff. 13 14 15 16

Auch Lesung Geerten- möglich. Dieser restliche Text zu Mützenich ist fol. /87bis v/ bei Rott nachgetragen. Am Rande, neben dem Eintrag zu Schawertzrott, senkrecht zur Schreibrichtung. Im Allgemeinen ist im Kontext der Wegebeschreibungen der Ausdruck her(r)straße als Appellativ gebraucht und bezeichnet wie landstraße eine breite, überregionale Straßenverbindung. In Konzen ist der Ausdruck aber bis in die Gegenwart an der Grenze zu Imgenbroich Straßenname, weshalb er im Konzener Kontext mit Majuskel geschrieben wird.

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256 | Quellentexte Vonn der kirchen findt sich ein straß durch daß dorff biß auf die Wolffskaul, von dannen hinauf nach dem Enttenpoell biß zum Venn hinein; ist weiter alß obgemelte Herrstraß. Von der kirchen gehet ein karweg uber die Hart hin uber Stilbusch biß nacher Monioie. Vonn Hubert Birckenschenckelß hauß gehet ein gemein fueßpfadt 17 biß in die Schaffgaaß. Uber Krewinckel gehet ein fueßpatt uber daß Rottvenn, gehet biß aufs Roettgen. Von der Wolffskaulen gehet ein gemeiner fourweg /89r/ hinab uber Geller, welcher mit fahren und beestenn weidtgänge gebraucht wirdt. Vonn der Wolfskaulen gehet die Blomgaß unnd kombt an Peterzeungen in die Herrstraß; ist auch der Herrstraßen gleich an weytten. Auß der Blomgaß gehet ein kahrweg, gnant die Buschgaaß, nach dem dorff zu gehent; ein rodt ungefehr weitt. Auß der Herrstraßen gehet von alterß hero ein gemeinn fourweg in Ellenbroch, so mit beestendrifften, hew und haber fahrtten gebraucht ist worden; kan doch numehr kein kahr dadurch fahren. Derhalben solle sie erofnet werden, uff ein halbe roet gerichtet.18 Noch gehet ein four weg auß der Herrstraßen in Ellerbroch, so gleichsam mit viehedrifften unnd fahren gebrauchtt wirdt. Vonn der Herrstraßen auß Lauterbach gehet ein straaß uber die Hohe biß zu der kirchen; ist ungefehr zwo roeden weitth. Noch befind sich ein fußpadt, so zu Lauterbach auß der Herrstraßen uber die Hohe unnd biß inß dorff Contzenn gehet. Von Lauterbach gehet ein kahrweg uber Steiniger, langs daß Streuberß lehengutt und vort nacher Eichscheidt; /89v/ jst der Eichscheider nachbar kirchen weg. Vonn Lauterbach gehet die gemein straß auß der Herstraßen hinab biß zur Belgenbach. Noch gehet ein straß von alterß herr langs daß herren gerichtt,19 hinab biß inn die Belgenbach unnd vort langß daß dorff Contzen biß auff Bewell, gnant der Kahrwegh. Auß diesem weg gehet eine fußpfadt langs den Deurener Buchel biß auff daß erb auff Lentzefartt. Und haben diß also beschloßen ahm 16. aprilis 1649.

17 Gestrichen: vber daß Rotthvenn und ebenfalls nach biß: aufs Roetgenn; vgl. den nächsten

Eintrag.

18 Randnotiz mit offensichtlicher Regelung ad hoc bei der Besichtigung: Vertretter Peter

Großen wittib vnd Janß Gielen, 16. ap. 1649.

19 Möglicherweise Eigenname; heute Flur Am Gericht um die Straßenkreuzung Imgen­

broich – Simmerath / Konzen – Eicherscheid.

Quellentexte |

Landstraßen, fouhrweg unndt fueßwege auff den Hoven Vorerst gehet ein viehe drifft auß dem dorff biß auf Mentzefort, so durch die Rhor gehet. Jtem gehet ein landstraß von Monioie vor dem dorff hero biß in den busch nach dem Schleider thall; zwo 20 roeden weydt. Auß der straßen gehet ein fourweg nach den Rahren. Noch auß derselben straß gehet ein fourweg nach /90r/ dem busch, der Dreimborner padt gnant. Noch ein drifft unden auß dem dorff biß zum creutz, davon in den busch; auß der drifft ein drifft nach Fromerbroch, dadannen in den busch. Noch auß der drifft eine drifft nach dem Steingen, fort biß zum busch zu nach dem Nassawerß landt. Jtem gehet ein drifft auß dem dorff oben Altzina biß in den Steingen, so sechs roden breit. Noch ein drifft von Altzina nach Fromerbroch biß an den busch; auch sechs roden breit. Soll ligen bleiben, wann die saatt darvon ist. Weiter kompt ein straß von dem Schleider thall oben den Hoven langs, den Wolfferseiff ab, gehet nach Kalderherberg. Noch gehet ein erbstraß durch daß gantze dorff auff biß zum busch. Noch gehet ein drifft unden auß dem dorff, den Hasselborn gnant, biß durch die Schwalm. Auch kompt zu winterzeitt ein schleid ban unden auß dem dorff auff daß Gassen Driesch, auff Theißgenß Johanß feld und uber Theiß Peterß Theiß feld, uber Creutzen Hohe nach dem busch zu. /90v/ Hover fueßpädte Jtem gehet ein pfadt unden auß dem dorff, so an der erbstraßen an, langs Hoff Claiß hauß, uber daß driesch biß auff daß Gaßendriesch. Noch einen patt, gehet auff der Schladen an, langs die Klock biß auß Theißgenß Johanß feld auff daß Gassendriesch. Davon gehet ein patt langs die drifft auff biß oben die zeune.21 Noch gehet ein padt auß der Alter Gaß auff Claiß Pawelß feld, uber deß Voegelß erb biß auff die straß. Noch gehet ein patt auß dem dorff nach dem Merteßseiff, uber die Schwalm nach Kalderherberg, angehend in Thoniß Damgenß hoff unnd auch in Peter Hermanß hoff. Schuttlerßradern 22 landstraßen, drifften und fueßpädte Anfangs gehet ein weg, gehet auff Steffenßstoppelgen an biß auff Spillenroedtgen, biß in die Rohr. 20 Zwo ist zweimal geschrieben. 21 Möglicherweise Eigenname Zeune ? 22 Heute: Rohren.

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258 | Quellentexte /91r/ Noch ein weg auß dem dorff biß auff den Jmgerstegh, uber Mullerheck ab. Noch einen weg, nach dem Wiltgen Bruch ab, biß in den Widawe. Jtem, ein drifft auß dem dorff, langß Bernarts Johanß Theißen hauß, nach dem Wommer Bruch, davon in die Kernelen. Auß der drifft gehet ein fourweg nach Claiß Weyer, davon nach der landstraßen nach Monioye zu. Noch gehet ein drifft nach Biesterskaulen 23 biß zum busch zu; soll die weg auff Jeggerbrandt 24 biß an Bernardtz Thomaß felt, ander halb rodt und fort ein rodt weitt. Noch gehet ein patt auß dem dorff uber daß Kirchrodt nach der Sprosselbach, biß nach Monioie, so uber die Nulßkaull. So also beschloßen ahm 11. may 1649. Jmgenbrocher gleidt und wege zwischen den Eicherscheider und Mentzeroder Vorerst gehet unser gleidt an dem Schladseiff ann, die Belgenbach ab biß an die Rohr. Jtem, ein fueßpfatt, gnant der Eicherscheider Pat, gehent an der Anckersßheck ann biß auf die Rulandtzgaß vor Jmgenbroch; davon dannen under Mentzerott her biß auf die herrstraß, davon dann auff Mertenßseiffborn biß in die Orßbach, davon dann nach Monioie zu. Jtem, noch einen fueßpatt, gehet vonn der Anckerßheck biß auf die Steinrutz bey Jmgenbroch; /91v/ davon dann in die herstraß in Jmgenbroch; davon dannen auff denn Hargart, dadannen biß Monioie. Jtem, noch ein fußpfatt auß Jmgenbroch, von der herstraßen in daß Venn, auff die Cnach genant, die viehedrifft biß inß Venn. Jtem, ein fußpatt auß Jmgenbroch, von der herstraßen langß Peterß Gielen hauß biß in die Leimkaulen, nach Monioie. Noch ein nachbahr mullenpatt auß Jmgenbroch, nach dem Heidtbeuchel, nach der Asterbach, dadannen nach der muhllenn zu. Noch ein fußpatt an der Eischerstüll, an der Rulandtzgaß unden langß uber die Weitt, davon dan uber daß gärtgen langst Gerretz Schmitz hauß, langst daß hegge durch Klaiß Zimmermanß wannhoff in die herrstraß. Jtem, ein kahrweg auf Bawel an, von der herrstraßen boven Jmgenbroch biß in die Kieselbach nach Monioie zu. Jtem, ein leichen wegh auß Monioie, langß Schewrn Peterß hauß auf dem kahrweg nach dem Roßencreutz 25, nach Bewel boven Jmgenbroch auff die herrstraß.

23 Lesung Buesters- ist möglich. 24 Möglicherweise auch: Zegger. 25 Möglich, und von den rezenten Namen her auch wahrscheinlich: Roßencrantz.

Quellentexte |

Jtem, noch ein herstraß auß Mentzerott, an den Bauchen ann biß auff den Hargart; davon dann biß an den alten weyer;26 davon dann biß zu Lauscheidt. /92r/ Eicherscheider nachbarschafft vehedrifften, fohur- unnd fueßpaede Jtem, die viehe trifft auff Donscheit an, auß dem dorff durch die Holßbach, uber die Muck, durch den Mergenborn, biß auf die herrstraß; befindt sich vor der Muck drey roden weitt, auf der Mucken sieben veirtheil roden weitt, under Kabbißfouren zwo roden, einn wenig fort anderhalb rodt, noch ein wenig fort zwo roden, fort vor dem Kahrweg sieben firtell, uber den Kahrweg zwo roden weit. Hinder der Muck auß der viehe drifft einen weg, durch die Steckelbach uber, biß zu Contzen; befindt sich vor ann sieben rotth weitt.27 Jtem, einen weg an der Holßbach auß der viehedrifft, uber den Buchel in den Mergenborn, in die viehedrifft, jst gnant der Beuchelsweg; befind sich vor an funffzehen fußweitt, ein wenig darboven vierzehen fueß weitt, vorthin biß in den Mergenborn sechszehen fueß weit. Die ander viehedrifft, so auff dem Scheidt vor Eicherscheidt an durch die Holßbach biß uber den Beuchel, langß daß herren gerichtt, biß auff die herrstraß, alwohe beide drifften zusamen scheißen; vort an beide viehe drifften durch daß Kranßvenn ab biß in daß Venn, widerumb in den weyer; ann zwo roden weitt, in der Haaßenkaulen vier roden weitt, auff dem Beuchel drittehalb rodt weitt, noch bei dem gericht sechs rodt weitt, an der herrstraß /92v/ drey roden weitt. Jtem, boven Ellernbroch auß der herrstraß einen weg, der so weitt, daß man mit einer kahren dadurch fahren kann, biß in daß Kranßvenn,28 zwelff fueß. Von dem weg an ein fueßpadt, langß die weyeren uber in daß Venn, sechß fuß. Jtem, ein drifftgen auß Ellernbroch biß in die oberste viehedrifft, so ein roedt weitt. Jtem, ein drifftgen hinder dem Beuchel, auß einer viehedrifft in die ander, befindt sich nicht uber all ein rodt weitt. Jtem, ein drifft vor dem Beuchell, auß der viehedrifften biß in den Nueßknip, gnant die Lang Drifft, befind sich an der viehe drifft an zwo roden, fort unden den Stocken noch nit zwo roden, an der Leimkaulen vier roden, ein wenig fort anderthalb roedt, noch dabei drey roden, zu dem endt hinauß zwo roden. 26 Evtl. Eigenname. Zur Frage der Nichtunterscheidbarkeit von Eigennamen (Flurnamen /

Straßennamen) und Appellativen s. E. Neuß: Über usuelle und aktuelle Eigennamen, in: Schmitsdorf, Eva u. a. (Hg.): Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie, S. 198 – 212. 27 Mit Verweiszeichen am Rand, Hand R: Dießer weg seint durch scheffen, vorsteher und ganze nachbarschafft gemeßen. 28 Wegbreiten als Randnotizen von Hand R nachgetragen.

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260 | Quellentexte Jtem, einen weg auß Eicherscheidt biß zu Semerotth, ein rott, gnant der Fischerpadt. Jtem, einen weg auß Eicherscheidt, so weit, dahe man mit einer kahren durch fahren kann, biß auf den Hammer, fort biß in den busch uber die Rohren, zwelff fuß weit. Jtem, einen fußpaed auß Eicherscheidt, uber die Asterbeuch (!) durch Mentzert biß zue Monioie, sechß fueß weit. Jtem, ein drifft auß dem Scheidt vor Eicherscheidt, uber den Feinardt biß in Mattheiß Hegck; befindt sich ein roedt weitt. So beschloßen zue Eicherscheit, 24. aprilis 1649 Roetgener landtstraßen, four- unnd fueßwege Vorerst kombt ein straß von Rackerscheider Berg, kombt unden inß dorff, gehet unden dadurch biß zum obersten, waheselbst sich theilt in zwo straßen: Die ein nach dem Stockleger und fort nach dem Munsterlandt; die andere gehet nach der Rommel hinauff, nach dem Limburger landt. Mitten im dorff gehett /93r/ ein kahrweg hin auf in den busch, dadurch [sie] fahren undt die besten treiben. Von Jacob Kreitz hauß gehett ein gemeiner fußpatt hinab, zwischen Gerhardtz Mullerß unnd Zimmer Johanß hauß, in die straß, woheselbsten sich wendet und gehet zum dorf hinauß biß zum Munsterbusch hinin. Noch find sich ein gemein kahrweg, gehet hinab biß auff die Fallheidt hinauß. Langß selbigen kahrweg gehet ein fußpatt nach der Fahlerheiden; durch Johan Kreitz hoff und uber Jacob Creitz erben gehet ein gemein fußpatt biß in die straß. An Thoniß Bartz hauß gehet ein fueßpatt auß der straß und fort nach dem Munsterlandt. Ahnn Peter Kremerß hauß findt sich auß der strauß (!) ein fuß patt, gehend uber daß erb, und komb an Dobbelsteinß hauß wieder in die straß. Ahnn Johann Dobbelsteinß hauß gehet ein gemein fohur weg auß der straaß, hinauf nach der Rommel hinauß. Oben Johan Stollenwerck hauß gehet von alterß her ein fußpatt nach der Rommel. Unnd seind heut dato diese landtstraßen vor gesetzt ufm Rottgen, also beschloßen 27. aprilis 1649. /93v/Meerderßberg 29 zöll- unnd landtstraßen, fourweg unnd fueßpett, hernacher beschrieben 1. Waß die zoll straßen belangend in den Meerderßbergen, weilen alsolch dorffgen weitt beseits gelegen, gehet eine zollstraß uber die Hutt 30 durch Kesternich unnd die 29 Merdersberg oder die Berge entsprechen heutigem Rurberg. 30 Pleushütte an der Rur.

Quellentexte |

ander zollstraß uber die Schmitten unnd Oberrolleßbroch, so in unser nachbarschafft gelegen; unnd dieselbe verthedigen mußen. 2. Gehet eine fourweg auß den Meerderßbergen nach Merrolß Kehren; vonn dannen in den Astart auff die zollstraß nach Monioie, welchen weg zwischen den erben außgehet; so weitt unnd breitt ist sechs fueß, wie von alterßhero geweßen. 3. Gehet ein fourweg auß den Meerderßbergen, von Merrolßkehren nach der Rohren unnd graffschafft Schleiden; jst breitt sechs fueß. 4. Gehet ein four weg auß den Merderßbergen, oben dem Grometsbenden hero nach der Bilden durch Kesternich; held seiner breit, dem karren spor nach ad sechs fueß. 5. Gehet ein fourweg auß den Merderßbergen nach Paulußhoff, durch Wolfseiffen nach dem Schleidener landt; so breitt sechs fueß, wie daß kahrspor außweißet. 6. Gehet ein erff fourweg auß den Merderßbergen langß /94r/ den Bollart nach dem Hovel auß nach Kesternich, welche dem kahrspor sechs fueß an maßen und breytten halten thut. 7. Gehet ein erf fohur weg auß den Merderßbergen under Stolßhecken hero nach dem Scheustert, biß auf den gemeinen fohurweg, so nach der Bilden außgehet, so ebenmeßig dem karspor sechs fueß breitt ist. 8. Gehet ein erffweg auß den Merderßberg nach der Bircken biß oben nach dem Hovel, welcher sechs fueß breit ist. 9. Gehet ein fußpatt uber den Bollert auß nacher Kesternich; jst breitt etwan einen fueß. 10. Gehet ein fueßpfatt auß den Bergen nacher der Kleinerbach, nach dem dorff Kesternich; jst breitt ungefehr ein fueß. 11. Gehet ein gemein fueßpat auß den Bergen under der Stolßheckenn nach der Eisenbach, auff unserß nachbahrn erbschafft. 12. Gehet ein gemeiner foußpat auß den Bergen uber den Steinnwust, Wust 31 Kaul auß nacher Kesternich; an breiten ein fueß. 13. Gehet ein gemein foußpatt von dem Umbstein durch des priors hoff vom Waldt, durch Bollartz Johanß hoff auff den fourweg nach der erbstraßen auffm Bollart; jst einestfuß breit. 14. Gehet ein fußpat von Neisen Johanß pfortzen biß auff der nachbar trinckputz, von dannen oben uber daß Rinnenfeldt biß auf die gemein straß; jst eineß fueß breitt. 15. Gehet ein fueßpatt von obgemeltem trinckputz nach Huberts /94v/ Nelleß hoff, biß auff die gemeine straßs, zu Neißen Johanß hoff, biß in Merderß Johans hoff zur straßen; jst eineß fueß breidt. 16. Gehet ein fueßpat auß Simonß Drießen hoff biß auff daß Eichenrott; jst eineß fueß breidt. 31 Möglicherweise ist wust auch nur irrtümlich doppelt geschrieben.

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262 | Quellentexte 17. Gehet ein fueßpatt auß der gemeinen straßen uber Heinenveld auff nach dem Hovel; jst eines fueß breitt. Statt unnd thaalß Monioie zollstraßen, fohrweg unnd fueßpätt, hernacher folgendt 32 Anfangß gehet ein zoll straß den Mullenberg auß nacher Drimborn unnd graffschafft Schleidenn, welche zollstraß die burger im baw zu haltenn schuldig biß an die ketten, die Hoff nachbahre aber fortt denn Mullenberg auß, wohe eß die notturfft erfordert zu machen und repariren schuldig; welche zollstraß breit sechs fueß, wie daß karspor außweißet. Jtem gehet eine zollstraß nach dem Kalck hinauß nacher Kalderherberg, nach deß prinxen vonn Oranien wie auch Welschlandt, auf welcher straßen eine steiner bruck erfindtlich, so die von Kalderherberg, /95r/ Mutzenich unnd Lauscheid zu machen schuldig, gnant die Drey Stege; welche zollstraß ad sechs fueß breit nach dem karspor. Jtem gehet eine zollstraß nach dem newen weg 33 uber daß Venn nach dem Reich vonn Achen, Munster unnd landt von Limburg, uber die Wieselbruck, uber welche brugck burger unndt landleutth am hefftigsten clagen dieser gestalt, daß solche verfloßen unnd bei dieser kreigszeiten viell schadenß erlitten. Protestiren, daß die schuldigen darzu angehalten, daß solche brugck wieder auffgerichtet werde; welche zollstraß breidt nach dem karspor sechs fueß. Jtem gehet eine zollstraß auß der statt nach der Eschbach unnd durch Jmgenbroch, nach dem ambt Nydeggen, Heimbach unnd Duiren; so an maßen breitt dem karspor nach sechs fueß. Jtem gehet ein fohurweg nach der Lauffen, nacher Contzen unnd dem Roettgen, ambtz Monioie; breidt sechs fueß. Jtem gehet ein fußpatt auß der statt, der Richtpatt gnant, wie dan auch ein fueßpatt auß der statt, die Sontags Ley geheischen, welche beide fueßpätt oben der statt in ein ander kommen unnd nach den Hoven außgehen; breitt an etzlichen orten zwehen fueß. Jtem gehet ein gemeiner fueßpät hinder und einer vor dem Hallerßtorn auß der statt nach dem understen kirspell; breitt an einem ortt einen unnd an andern ortern zween fueß. Jtem gehet ein fußpat nach der Eichhelten auß uber denn /95v/ Hargart nach Jmgenbroch; in generalj breidt zwehen fueß.

32 Dieser Abschnitt ist ausgewertet in der Arbeit von W. Vogt: Alter Straßenzug durch das Laufental, in: EHV 9 (1934) S. 5 – 7. 33 Auch Eigenname möglich.

Quellentexte |

Brewerßhover weidtgangh 34 Jtem, weilen Brewerßhove unnd Merderßberg gleicher gestalt in allen beschwernußenn eine nachbarschafft geweßen unnd noch seindt, haben dieselbe einen weidtgang, wie bey den Merderßbergen specificirt zuersehen, welchen samenderhandt friedlich betriebenn biß auf heutigen tag wie von alterß ohne jemandtz inredtens. /96r/ Kesternicher nachbarschafft viehe drifften, landtstraßen unnd fueßpaede 1. Jrstlich gehet eine gemeine landtstrass unnd zolstraß vonn St. Niclaiß brugck 35 durch daß dorff Kesternich, so recht auff Wytzerott unnd fort nacher Achen gehet. 2. Zum zweiten hatt Kesternich eine viehedrifft nacher der Aachenstraßen auß unnd zuruck, biß in daß dorff Woufelsbach, langs daß Eltergenn, biß auff die Rhor. Auff dem ort Schlangenawell haben die besten ihre restlegerstatt. 3. Zum dritten gehet einen kahrweg auß dem dorff nacher Scheweß Pauluß Thoniß ab langs Oberrolleßbroch. 4. Zum veirten gehet einen kahrweg auß Kesternich nacher dem dorff Strauch,36 so langs die Marr gehet. 5. Zum funfften gehet einen kahrweg zu der Dahmengassen auß, biß zu dem busch Bouler zue. 6. Jtem, zum sechsten gehet ein fueßpfadt zu gemelter Dahmengaßen auß biß zu dem dorff Strauch zu.37 7. Noch gehet zum siebenden ein fußpfaedt zue Kesternich ahm Graven an, uber aller erben recht biß nacher Witzerott. 8. Jtem, noch zum achtten gehet ein noittweg von Dahmen-/96v/gassen auß biß auff Weidenbechen. 9. Zum neunten gehet von Kesternich ein fhur weg biß in die Rohrberg. 10. Zum zehenden gehet ein fueßpaett von Kesternich biß durch Wexscheilt, biß in die Rohrberg. 11. Jtem, zum eilften gehet ein noitweg zu Tremienngassen auß biß auff die Eisenbach, welcheß wir einen arnß weg nennen und auch davor halten und anderster nit zuegebrauchen. 12. Zum zwolfften hat Kesternich eine vehedrifft zu Treminengaßen auß biß auff die Flachßstreng an die Rohr.

34 Randnotiz von Hand 18. Jh: bey Ruhrberg. Die Weidgänge einiger Dörfer sind zusammen

mit den Wegverläufen notiert; s. dort.

35 Heute: Einruhr. 36 Randnotiz Hand R: Oberrolleßbroch. 37 Zusatz Hand R: heischt Oberrolleßbroch.

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264 | Quellentexte 13. Zum dreyzehenden gehet under dem dorff Kesternich auß der zollstraßen einen fußpfadt biß auff denn Diedenborn zue. 14. Jtem, zum veirzehenden gehet ein fußpfadt uber Ludwigs Weidt biß in die gemeine gaß, so Lenferßgaß und sonsten Meders[weg?] genant wirt. 15.Zum funfzenden gehet ein fußpfadt uber die weydt under Johan Brewerß hauß, biß auff die gemeindrifft. /97r/16. Zum sechszehenden gehet ein fueßpfadt von Neisenn Peterß hauß biß in die Diefenbach zue. 17. Zum siebenzehnden gehet auß Kesternich uber die erben, so auff dem Schöß gelegen, einen gemeinen mullenweg, biß in die Diefenbacher mahllmullen zue. Jtem gehet ein fußpfadt uber den weyer ab biß in die Weckelbach, an die Diefenbacher mahllmullen. 18. Zum achttzehenden gehet ein noit oder arnßwegh auß Kesternich langs den weyer biß in den Breimborn, boven Kesternich ahm selben graben aldahe. 19. Zum neunzehenden gehet ein fußpfadt von Kirstgenn Bongardtz behaußung uber seinen hoff biß in die Diefenbach zue. 20. Zum zwantzigsten gehet ein fußpfatt auß Kesternich uber Kellerßhoff, welcher Johan Schmitt zugehorig, nacher den nechst umbligenden haußern. 21. Jtem, zum ein und zwantzigsten gehet auß Kesternich durch die Roßengaß eine gemeine viehedrifft biß in daß Venn und so weit jrer f. dhl. hocheit giehet. 22. Jtem, zum zwey und zwantzigsten gehet eine gemeine  /97v/ herrstraß vonn Kesternich biß nacher Monioie zue.38 23. Noch zum 23. hatt Kesternich einen gemeinen strew foder weg langsten daß dorff Semerott, zwischen den erben biß in daß Venn unnd widerumb nacher Kesternich zue. Und habenß recapituliert und justificiert ahm 23. aprilis 1649 zue Oberrolleßbroch. 24. Auß der herstraßen durch den Kesternicher Grab giehet noch dem Witzeroter Wehrgraß ein fohrweg, welchen sie gebrauchen mit fahren und viehe.39 Foßnacker landstraßen, fohurweg unndt fueßpfade Anfang auff dem alten weg einen notthweg, keinen erb weg, von dem alten weg ab biß in die Boselßstraß, davon ab auff Boeselßfeld biß zu dem buschen. Jtem, an dem valder an uber daß feld biß auff den hoff, so dem herrn zu Burgaw zugehorig 40, mit einer kohe oder kalb zu leiten, durch Thonißen erben recht zu zu treiben oder zu leiten. Der halfman auff dem hoff mag selbigen weg mit einem pferdt 38 Herr und zue sind Zusätze von R. 39 Nachtrag Nr. 24 von R. 40 Relativsatz mit Verweiszeichen als Nachtrag am Rande.

Quellentexte |

nach der mullen reiten oder leiten, uber daß Kolckischfeldt, dahe seine mitnachbarn hinthreiben und den weg gebrauchen in obgemeltem feld sonder iemandts schaden. Den 22. aprilis 1649 hab diesen weg wieder erofnet und hinfurter jr[er] dhlt.41 anhalten bevholen. Rhoedingen. Auß Brandenberg kombt lantz Lucaßmullen hinauff ein fohrstraß durch daß dorff alhie und so fort nacher Jrer dhl. busch, der Deurenesch gnant, hinein.42 vide jnfra /98r/ Hoppenbroch unnd Eicherscheider lehenhoffs landtstraßen, fouhr- und foeßwege Anfangß haben wir unsere viehedrifft uber den Alten Berg, durch daß Meysenbroch, durch die Venngaß in daß Vehn. Noch haben wir ein drifft auß dem Hoppenbroch, die Hanenbuchelß Gemeindt hinauff, gehett vonn der straßen zwischen Goebelß weiden unnd Hubert Stollenwerckß erben durch, auff die Mar unnd Krangßbroch. Jtem haben wir unsen leichen weg außem dorff oder gerechtigkeit durch die valderß pfortt nach dem Schnabernack, uber Schopgeßweg, uber die Hohe durch Jengenßjaaß nach der kirchen. Jtem haben wir unsen strofoder weg durch die Heirgeßpfort, den Hoffbusch auff den Hoeffweg und auff den Fischerpfatt; vom /98v/ Fischerpfatt dem Hoffenweg nach auff die herstraß; vonn der herstraß durch die Vehengaß gehend; auß der Venngaß unsen obersten strohe foder weg durch denn Pfoell in der Krangßbach in daß Venn. Jtem haben wir unsern brandholtz weg auß dem dorff, durch die Hol Gaß, durch die mittel Brambach zwischen Hubert Schreiberß unnd Pauluß erben durch, uber daß Kherfeldt, die groß Brambach ab zur Schorßheltten unnd Weidenheltten, waheselbsten wir unsern fuhr brandtz gerechtigkeit haben. Jtem haben wir unsern kirchenfueßpfatt durch den Hanenbuchel, uber die Heltt, unnd an der herstraßen uber Hubertz Stollenwerckß erbenn. Jtem gehet unsern mullenpatt weg durch die Schleiff unnd in den muhllenbenden zwischen Meisen Theiß erben durch. Jtem haben wir eine drifft vom Schleiffborn mit kohen unnd schaffen zwischen Wilhelm Bertzborn unnd halfen Johanß erben durch. /99r/ Jtem haben wir eine drifft, vonn Stallenfeld nach der Wolffskaulen durch, auff die Rohder. Jtem haben wir von den Rhadern ein drifft mit kohen unnd schaaffen, zwischen der Stirckelßhecken und halfen Johanß erben durch. 41 Lesung der beiden Kürzel unsicher. 42 Nachtrag Hand R.

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266 | Quellentexte Jtem haben wir ein drifft, hinder der Brambach unnd zwischen der Scheußhart und Hemgeßbend ab. Jtem haben wir ein drifft, durch die Holl Gaß zwischen halfen Arnolts erben unnd Nelleß Weißhaupt erben zur Langer Drifft. Jtem haben wir einen fueßpfadt oder gerechtigkeit durch die Heirgeßpfortt, durch den hoeff busch unnd ander erben biß nacher Eicherscheidt. Jtem haben wir auß dem dorff langs Gilleß Peterß hauß, uber daß hofferb unnd busch nach Demscheidtloch 43, einen fueßpatt oder gerechtigkeit biß in Eicherscheidt. Und haben hiemit dieße jre lantstraßen, foer- und noetweg und, waß denen anklebt, der scheffen mit den Simmeraeter ahngehort und beschloßen ahm 17. aprilis 1649. /99v/ Brewerßhover 44 zollstraßen, fohrweg und fueßpett hernacher Vorerst haben die nachbarn daselbsten ein drifft oder weg, so langs Johanß Peterß hauß gehet biß nach der Weidenbach hin, nach der gemeinden unnd der kehren; wie daß kahrspor weißet. Jtem gehet ein erbweg, so die nachbar auß jhren erben gezogen, an der drencken in dem Schompelßberg, nach der Weidenbach nach der gemeinden; wie daß kahrspor weißet. Jtem haben die nachbahren ein erbstraß an der Leimkaulen, auß der drifft biß an den Hoevell, in die drifft, so nacher Kesternich außgehet, dardurch die nachbahre jhren weidgang habenn, biß wider den Kesternicher weidgangh wie von alterß hero; der weg aber helt die breidt nach dem kahrspor. Jtem haben die nachbahre einen erbfour wegh nach Meerder Johanß hauß, ab biß in den Kollwegh, an dem Kunxpfutz an biß in die gemeinde drifft an Johanß Peterß hauß; nach dem karspor. Jtem haben die nachbahre einen weg nach Meerder Johanß hauß, ab biß in den Kollweg, so uber deß priorß vom Wald awen ubergehet nach dem berg; breitt sechs fueß. /100r/ Jtem befind sich ein erbweg auf dem alten hove vor Johanß Pauluß hauß, durch den Hollen Weg auß biß auff jhre erben – und auf gemeltem alten hove soll man einen mit notturfft kehren und wenden – so dem karspor nach sechs fueß breitt ist. Jtem haben die nachbahrn einen erbweg an dem kleinen geßgen nach der Weidenbach, auf nach Merderrotth unnd den Leyenweg nach der Woufelßbach; heltt dem kahrspor nach ad sechs fueß.

43 Lesung -bach möglich. 44 Randnotiz 18. Jh.: bey Ruhrberg; vgl. oben und Weidgänge.

Quellentexte |

Jtem haben die nachbahre einen arndtzweg auß nach der Weidenbach, uber deß jungen Gerretts benden biß auf Huberts Wilhelms erb außgehet, so sechs fueß breitt ist. Jtem haben die nachbahre einen arnts [weg] nach der Weidenbach, uber Clementz Peter erben nach der drifft zu, dahe die nachbahrn jhr hew uber fuhren; jst breitt sechs fueß. Jtem gehet ein arntsweg uber nach der Tenckenn, uber Leuchs Johanß erben biß auf den Schumpelberg auf nach der nachbar erben; sechs fueß breitt. Jtem haben die nachbahrn ein arnßweg nach dem Kunxputz an durch den Kunxbenden; breitt sechs fueß. Jtem haben die nachbahren einen arnts weg, an der Leimkaulen auß der drifft durch Schmitzgaß auff Graßstock, auff Leuchenß Johanß erben; jst breitt sechs fuß. Jtem gehet ein arntsweg auß der drifft am Hovell, welcher von Kesternich nacher Graßsteck uber Schroderß /100v/ Kirstgenß erbenn hergehenn, gnant an Jassoarß Garte; breitt sechs fueß. Jtem gehet ein arnts weg unnd fußpatt auß nach Witzelt, nach dem kleinsten schaden, biß auff die Bildt nach der Gemeiner Drifft, so nacher Kesternich hinaußgehet; jst breitt sechs, der fueßpatt 1 fueß. Jtem gehet ein fußpatt an der Leimkaulen auß der trifften, uber Hutten Peterß erben nach der Wouffelsbach; jst eineß fueß breitt. Jtem gehet ein fußpatt auß dem Kollweg uffm Schumpell biß in den Schumpelßberg, nach der Wouffelßbach, so breitt einen fueß. Jtem gehet ein fußpatt auß dem arnts wegh in Konxbenden biß an die Rhor durch, biß auff Heimbacher hocheit; breitt ein fuß. Jtem gehet ein fußpatt, so sich vertheilet: Ein theill nacher Neisen hauß, uber Kirst Leuchen und Pauluß Bongarts erben, langß Thomaß hauß; ander theill aber nach Severß Drießen hoff in die straß; seindt beiderseitz ieder ein fuß breitt. Jtem gehet ein fußpatt durch Nelleß Johanß hoff auff der erbstraß, uber die erben biß auff Schroder Pauluß erb, von dannen derselb in die drifft wieder außgehet; jst ein fuß breitt. Jtem gehet ein fußpatt an Leuchenßseiffen an biß in daß klein geßgen,45 nach dem geringsten schaden; jst breitt ein fueß. /101r/ Woufelßbach, Hechelscheid, Held, Scheffenborn unnd Steckelborn landtstraßen, fourwege und fueßpaede Vorerst gehet eine dorff straß auß der Woufelßbach, den Gaßbergh auf Hechelscheid und fort auf die Helt unnd Scheffenborn. Selbigen weg brauchen die uf Hechel 45 Eigenname?

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268 | Quellentexte scheid biß auf die herrstraß; hat die breite wie von alterß vier wie auch im erb zwej lantmeßroeden. Jtem gehet eine landstraß auß dem Kelmeter, den Leyenweg auß biß auf die herstraß, so auf Kesternich und Monioie zugehet; weit wie von alterß: zwey rhoeden, und ist auch ein vehedrifft. Jtem kompt ein fueßpfatt von Johanß Gerhardts hoff uber die bach, durch die benden, biß durch Wilhelmß Franßen hoff auff die dorffstraß von der Woufelßbach; zwej fuß ungefehr. Jtem kombt ein missenpfatt von bendenseiten auß der Woufelßbach, durch die Hameßheckß Benden nach deme Scheffenborn und fort nach Semerotth. Jtem haben wir einen mullenweg von der Woufelßbach, Hechelscheid, Helt, Scheffenborn, durch den Steckelborn und Straucher 46 erbschafft biß auf die landstraß, fort biß auf den obristen […]47, vort uber die Hauf Weiden(?).48 Wird unser weg unß gesperret und zugeschlagen von den nachbahrn zu Niederrolleßbroch und Gielen am Strauch zu Oberrolleßbroch, also daß wir unser Kall zwangmullen mit einigkeit nicht erreichen konnen. Pitten deßwegen alsolchen wegß eroffnung. Recapitulirt 23. aprilis 1649. /101v/ Pleußheut landstraßen, fohurweg unnd fueßpaede Jtem gehet ein zolstraß under der Hutten langs nacher Kesternich, welche straß von alterß hero sich durch eine große huldt außgezogen und mitler zeit durch große sturtz regen verfloßen und verdorben, dergestalt, daß wir nachbahren uf der Hutten alsolche zolstraß uber und durch unsere erben gehen laßen, daß niemandt deßwegen zu clagen; wagen glaiß weit. Jtem kombt ein fouhrweg uber die Hutt, die Rohr auß, nach dem Diedenborn; kahrspor breit wie von alterß. Jtem gehet ein forweg uber die Hut, den berg auß nacher Kesternicher; kahrspor breit wie von alterß. Jtem gehet ein fußpfat uber die Hutt, von Diedenborn ab biß nach der Rohren; anderthalb fuß breit. Jtem gehet ein notweg uf der Hutten durch Merteß Johanß und Jengenß Heinen wanhoff, wie auch uber Jengenß Heinen acker feld, wadurch die nachbahrn berechtiget, jhren mist zu fahren; jst kahrspor breitt. 23. aprilis 1649 recapituliert, Rhoedingen.

46 Übergeschrieben Hand R: Oberrolleßbrocher. 47 Name oder Substantiv fehlt. 48 Oder Appellativ ‚Hofweiden‘?

Quellentexte |

Paustenbacher landstraßen unnd fußpaede Vorerst gehet ein zolstraß durch Paustenbach nacher Lamerstorff; ist breitt den mehrentheil zwa meßen roden, auch ein rodt. Jtem gehet der leichen weg uber daß hoffgen nach der Kux, durch den Awel nach Semerott; karspor weitt. /102r/ Jtem gehet ein gemeiner weg, die Weidgaß gnant, nach der Kallmullen; einer meßroden breit. Jtem, durchs dorf Paustenbach gehet ein gemein straß nach dem busch und Venn; einer meßroden breitt. Jtem gehet ein gemeiner fußpfatt durch Hermeß Kirstgeß unnd deß alten Paustenbachs hoff biß inß Venn. Jtem gehet ein fußpfatt durch Hermeß Kirstgeß hoff durch nacher Lamerstorff; unnd mag dadurch ein jedweder zur notth mit seinen beesten fahren. Jtem gehet ein fußpfatt außer Paustenbach nach der mallmullen, durch Johanß Thomaß hoff unnd uber deßen erbschafft, wie auch uber Kirsten Hermeß erb biß nach der Weidengaßen. Recapitulirt am 17. aprilis 164949 Oberrolleßbrocher landstraßen, fohurweg unndt fueßpaede Vorerst kombt ein landstraß auß dem jrer dhl. busch 50 Bouler, durch daß dorff, langs Kesternich nach Monioie, gnant die Herrstraß; breitt wie vor diesem gewesen und noch ist, und soll zwischen dem dorff 2 roden. Jtem eine gemeind straß in dem dorff, von der Herrstraßen biß nach Witzerotth und Semerott; breit wie von alterß. Jtem die Mullengaß, von Dorfborn biß an den Ergstein, auf die Acher Straß. Von dem Horigsfelt gehet unser mullenweg an und an Rutzschein auß durch die erben; aber 51 konnen wegen der hecken, so der forster Peter Paustenbach gesetzt, nit prauchen. Jtem noch ein noithstraß, die Leimkaul gnant, gehet durch biß zu Niederrolleßbroch. /102v/ Jtem noch ein fueßpfatt, vom Dorffborn durch die erben gehend biß an daß valder inß Wehrgraß. Jtem ein notweg, von unser nachbahr gaßen biß auf die herstraß, gnant die Schaffsgaß 52. Jtem ein nothweg, gehend biß Theweß Pauluß hauß langs auf die herstraß, gnant der Holtzweg. Jtem ein notthpadt, bey Klaiß Brewerß hauß an durch die erben biß auf die Leimkaul, davon dan biß auf Niederrolleßbroch. 49 Randnotiz Rhoedingen. 50 Titel übergeschrieben von Hand R. 51 Nachtrag von Hand R über der Zeile. 52 Lesung Schoffs- möglich.

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270 | Quellentexte Jtem noch bey Thoniß Strauchs hauß ein fußpat, durch die erben biß zu Nieder­ rolleßbroch. Jtem ein fueßpatt an Kirst Braunß hauß, biß durch Hungenßfelt in die Birken und fort in Merderßberg. Jtem noch unser missenweg und fußpat, an Nelleß Schmitz hauß durch die erben biß nach Witzerotth, durch die Fischbach biß zue Simmerhat in die kirch. Recapitulirt 23. aprilis 1649 Niederrolleßbrocher landstraßen, fohur wege und fueß paede Vorerst gehet ein gemein landstraß von Deuren auß durchs dorf nacher Witzerotth; breit wie von alterß 2 roden und noch mehr breiter ahn etlichen ortern. Jtem kombt ein straß auß dem Bouler busch 53 durchs dorf biß an den Ergstein auf die Acherstraß. Jtem der missenpatt, gehet von der bach uber Theiß Peterß erben biß an daß creutz, auf die straß und so fernerer nacher Simeraet in die kirch. 23. aprilis 1649 Semeroder und Bickeroder landstraßen unnd gemeine wege Anfangß eine gemeine straß auß dem dorff durch die Bolmeßgaß, biß auf die landstraß nach dem Hoppenbroch und Kesternich. /103r/ Jtem gehet nacher Niederrolleßbroch ab die Deurener Landtstraß wie von alterß. Jtem Hennigesgaeß, so unß busch weg, durch die Mullegaß langß den berg, uber Lamerstorp durch die Scheißgaaß unndt Geundrifft nach dem Tottelstein, nach der oberster und underster Kelßen. Jtem die Jengeßgaß, gehet uber die Mahr nach der Helten, Hoppenbroch unnd Eicherscheidt nach dem Missenbrug 54 hin zu der landtstraßen. Jtem die Brugstraß, gehet durch Bickerot und Paustenbach in daß Venn. Jtem ein fußweg, auß dem dorff uber Henrichs Mullerß hoff, uber deß Welschen weidt, durch den Romgeßweg und landstraß. Jtem ein fußweg, uber den Bolcherhoff, uber Nelleß Ludwigs erben biß nach Bickerott. Jtem ein fußweg, durch die Fischbach biß nach Witzerot. Jtem ein fußpatt, durch die Bolmeßgaß uber die herstraß, uber Hubert Stollenwerckß erben, die Helt nach dem Hoppenbroch.

53 busch als Nachtrag von Hand R. 54 D. i. Flur Meisenbroich.

Quellentexte |

Jtem eine straß, durch die oberste Fischbach nach Witzerot zu, uber denn Brul auf die Acherstraß uber in Kesternich. Jtem auß dem Witzeroder undt Semeroder Wehrgraß haben wir einen furweg durch den Kesternicher Graff biß nach der Hoppenbrocher Mullen. [ ] aprilis 1649 recapitulirt.55 /110bis v/ Semmerater lantstraßenn vide supra, und haben sie vergeßen, daß nachfolgent posten, alß folgen: Semmeraeter nachbaren haben eine gemeine fahr oder foerstraß auß dem Witzeraeter Wehrgraß, durch den Kesternicher Grab biß nacher Hoppenbrocher Mullen zue, auß- und ein zue gebrauchen.56 /103 r/ Haarscheider weg unnd drifften Erstlich gehet ein fohur weg vom Harscheidt die Drufferbach ab biß auf die Kall. Noch ein fußpatt, vom Harscheidt die Sollerbach ab auf die Kall. Jtem gehet ein drifft vom Harscheidt biß aufs Lang Veld an die Nydeggerstraß. Jtem ein drifft, auß der Soller Heldten in die Gierßhelt. Jtem ein gemein wegh, vom Harscheidt biß in den Bouler. [ ] aprilis 164957 Comscheider wege Jtem ein hew weg, gehet von Comscheidt die Hord auf biß in die Kombach. Jtem ein fußpatt, gehet an Frein Valderß hauß biß in die Kombach in die benden und wird gebraucht wie von alterß. Jtem, ein gemein fußpatt nach Bergstein. Jtem, ein viedrifft an den Drenckputz undt fort in den busch. Jtem, ein gemein weg biß in den Haaßendall; da theilt sich derselb ein zwei theil nach dem busch und nach der Esselsbach. Jtem, eine drifft zwischen Hermanß feld und seinen hauß durch in den busch. Jtem, ein landstraß durch die Meußbacher Gaß biß auf die Kall. Jtem, ein fußpatt auß dem Haasenthal, uber die Esselß Rodter nach der Schmitten zu. [ ] aprilis 164958

55 56 57 58

Tagesdatum im Falz. Nachtrag am Schluss der Wegebeschreibungen. Tagesdatum im Falz. Tagesdatum im Falz.

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272 | Quellentexte /103v/ Dierescheider weg unnd drifften 59 Anfangst haben wir eine gaß, die Großgaß gnant, gehendt auß in den Bouler. Die gemeine landtstraß, auß dem Bouler kommendt, gehet langs Schmitz Rott und Klein Veldgen, uber Dietherichscheidt biß nach dem Scheidtbaum inß ambt Nideggen. Jtem ein nottweg, daß Kleingäßgen gnant, gehet auß nach dem hoff Eschawel. Jtem ein nottweg, gehet nacher Dirßputz. Jtem eine drifft, vom Buschfeldt kommendt, biß auf den Dyrsputz und fort auf die eintenderst st…, gnant die Abender Drifft. Jtem gehet ein fußpatt auß der straßen uber die Mahr gnant. 22. aprilis 1649 Wytzeroter landstraßenn, fohurweg unnd fueßpaede Vorerst gehet ein land- unnd zollstraß durch Witzerott von Achen. Jtem kombt eine landstraß vonn Semerott durch Witzerotth. Jtem, under dem dorffgen Witzerott nach Niederrolleßbroch eine landstraß kommend. Jtem, ein fußpaedt oben Witzerott langß, der Peiliger Padt gnantt. Jtem ein mullenweg, gehet uber Hareßfeltt, aber dadurch allein man gehen und nicht fahren soll. /104r/ Volgen Dietenborner lantstraßen, foehrweg und fußpfede Jrstlich haben eine lantstraß, so von Heimbacher furstlichem schloß die Rour herauß biß uff daß schloß Monioie einen freien bahn weg giehet. Auß dieser lantstraßen, von der Rhuren ahn Winantz Theißen hauß ahn, giehet ein fohr weg durch daß dorff Diedenborn biß jn den furstlichen busch, Langerschait genant; so mehren theilß ein rhoet, auch mehr und weniger breit ist. Von Neiß Schroderß hauß und Peter Leurerß hauß haben ein weiter mit ihrem viehe die drifft uff die Kell, umb ihr viehig darauff drincken zue laßen, doch dergestalt, daß sie niemanten schaden dhoen sollen. Diese beide heußer haben im sommerzeit einen pat uff die vorschrieven Kell,60 jhre pfert dardurch jnleiden und drincken zue laßen, sonsten ihre wesch uff der Kellen auß zue weschen. Auß Klaß Pleußen hoffrecht giehet ein fußpat recht uff die Kell, mit weschen und frisch waßer darauffer zuehoelen. /104v/ Auß Klaeßen Pleußen vorschriebener hofrechten giehet noch ein fußpat biß in die kornschladen uff der Dietenborner erben oder lenderej und fernerer nit. 59 Randnotiz 18.Jahrhundert: jetz Schmitt. 60 Möglich auch kell – Beispiel für den Umschlag vom Namen zum Appellativ bzw. um-

gekehrt.

Quellentexte |

Von Lenhartt Schwartzen, forsterß, behausung giehet ein busch weg biß in den busch Langerschaidt. Vom Dietenborn giehet auch ein fuß pat biß uff den Hermeß Hamer. Und giehet auch noch ein fußpaet oder eine drifft uff der Schorsthelten biß uff die gemeine straß, so von Heimbach kombt oder Unterstat. Vom Dietenborn oder Unterstat alhie giehet noch ein fußpat durch die mittel Brombach herr biß inß dorff Eischait. Von der Unterstat giehet auch noch ein weg nacher dem Hoppenbroch biß jn daßelbe dorff, und jst ein kahrweg. Von der Unterstat haben Dietenborner einen kirchweg biß uff Semeraet ahn die kirch durch die Diefenbach. /105r/ Vom Dietenborn einen weg biß uff die Bottenstalßbruck, hiervon weiterer biß in daß dorff Kesternich. Jtem haben Dietenborn, Rauchenawell, Sifftenawell, Pleußhut einen licheweg auß jederen dorff biß in Kesternich, und dar ab biß zue Simmerhaet. Die von Siefftenawell haben einen weg, auß ihrem dorff gehent, langß dem Steuffelstein zue, biß ahn die zollstraß uff die Roeßrhaderen und so nacher Kesternich zue. Die von Sifftenauwell haben auch einen fußpat auß ihrem dorff nach der Pleußhutten zue. Rauchenawell gebraucht auch dieselbe wege vorschrieben. Und sein hiermit Detenborer lantstraßen, fohrwege zoemhaelen geschrieben und werden hiemit geschloßen. 14. aprilis 1649. /105v/ Lauscheiter lantstraßen, fhoerweg, ahrweg, fußpaet und noetgeng Haben erstlich ein lant- oder herstraß, so durch diese ihre hoheit, von Menzeraet her koemendt, durch Lauscheit und so verfolglichen biß nacher dem Rheinhart und so nacher Achen hergiehet. Auß dieser herstraßen giehet vur herren Rolßhausen hauß etc. wegen auch eine gemeine herstraß unter Mutzenich durch, biß nacher Rechtstain und so nacher Malmendier heraußer. Auß Monioie kombt ein lantstraß heraußer durch daß dorff Lauscheit und so weiterer durchß Vehn hinaußer, nacher Eupen und dere orter hergiehent. Auß Contzen kombt auch ein lantstraß, so ebenfalß durch Lauscheit und so auch uff Richstein und von dannen durch die Kalderherberg nacher Malmendier hergiehet. Von Monioe kombt ein fußpaet durch herrn Rolßhausenß hoff, Jegerß Hoff genent, und so jnß dorff Lauscheit.

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274 | Quellentexte /106r/ Auß diesem fußpaet giehet noch ein fußpat uber besagtes Jegerß, nunmehr herrn Rolßhausenß guet, und so vorter uber Peter Welterß gut und so verfolglichen hieher inß dorff an Pauluß Peterß hauß. Auß Lauscheit giehet ein fußpaet uber deß Forsthofs gueter biß nacher dem Schiefen­ born. Auß Mutzenich kombt ein fußpaet und giehet uber deß Forsthofs gueter und so durch die guter und Stafelbusch und daß new zeungen und so uber die Harter Rolßhausenß gueter und so verfolglichen nacher Contzen in die kirch; und ist dieser aller mißpat. Auß Lauscheit giehet eine viehedrifft durch Logenseiff nacher Mentzeroet zue; ungefehr 2 meßrhoeten und an etlichen orteren noch weiterer. /106v/ Mentzeraeter lantstraßen Jrstlichen kombt ein lantstraß auß Jmgenbroch, durch Mentzeraet uber die Rhoeur nacher den Hoeven. Von dieser vorschriebener lantstraßen kombt noch eine lantstraß, auß Mentzerhaet nacher dem Hargart und Lauscheit und Mutzenichen. Auß Monoie kombt ein leichen weg uff oder langß die scheur uff Bewell und so nacher Conzen in die kirch. Ein fußpat kombt auß Monioie und giehet durch den Seifborn, durch Menzeraet, langß Jmgenbroch uff die Belgenbacher mulle. Auß Mentzeraet giehet ein foer buschweg in den busch her, die Wedaw genant. Von Monioie kombt ein groß fußpat biß uff die Eichheck und von dar uff Hargart, Jmgenbroch und Buell. Und haben hiermit jhre lantstraßen beschloßen. 16. aprilis 1649 /107r/ Semerhaeter lantstraßen, foerwege Jrstlichen giehet ein dorffstraß oben im dorff hinauß ahn dem Kesternicher Graben uff die lantstraß, so nach dem Boulich und der Schmitten zue hergiehet; und heischt diese gaß Bolmichßgaß. Die Jentgeßgaß giehet oben alhie zum dorff hinauß nacher der Helten und dar von dannen der lantstraßen nach biß uff Monioie. Diesem dorff giehet noch ein gaß unter im dorff, die Hermeßgaß 61 genandt, nacher der Kallen, langß den berg und Mullengaß uff die Paustenbach, den Tuttelberg hinauffer biß nacher Laemerstorff zum Eicht in den busch. 61 Lesung Henneß- auch möglich.

Quellentexte |

Von der Paustenbach ab, den Tuttelberg hinauß zue die Groene Drifft nacher Kallerberg zue und so nacher Sagschait zue. Die Senniergaß 62 unten im dorff hat einen weg, der giehet nacher und durch die Vischbach nacher Wietzer und so verfolglichen uff Niederrolleßbroch. Unter im dorff giehet noch eine straß uber daß Theillandt hinein und so durch die Vischbach, nacher Witzert und so ferner nacher Oberrolleßbroch biß zue Boulert und Schmitten zue. Auß diesem dorff giehet ein fuß pat durch die Bolmichßgaß biß nacher Hoppenbroch zue. /107v/ Auß der Bolmichßgaßen giehet auch noch einen fueß pat nacher Kesternich zue. Auß dem dorff giehet auch noch ein fuß pat nacher Monioie zue. Auß dem dorff alhie noch ein fußpat uber den Beltgenhoff nacher Pickeraet zue. Und haben diese Simmeraeter ihre fuß- und ander lant- und foerstraßen beschloßen. So beschehen ahm 17. aprilis 1649 Bickerot Hat einen noetweg zue fahren und zue giehenn, so der Mullenfoerweg genant wirt, auß dem dorff durch Kirst Kremer hoff, uber den Belß [?] heraber nacher der Kallen ein, biß in die Kall Mullen.63 Haben noch einen noet foer weg auß dem dorff durch den Mergeßportzen und langß Johanneß Hermanß erben und so jnß felt aldahe uff seine gueter. Die ubrige foer wege und fußpet kommen auß dem dorf Semeraet; und geprauchen sie dieselbe zu gleich. /108r/ Foßnacker lantstraßen 64 Mitten dieses dorfs giehet ein foehrweg durch die Boestestraß biß in die Wiltbanck zue und jrer dhl. cammer walt, die Wischert genant. Noch giehet eine fohrstraß auß dem dorff langß deß herren zue Bourgaweß buschen herunter, hin durch den wiesen grunt biß in die Kall und so ferner nacher Monioie zue. 62 Lesung unsicher. 63 Der folgende Absatz ist gestrichen: Haben noch einen noet fohr wegh, vmb haber vnd hew

ein zue fahren: auß dem dorff, durch Herman Wilhelmß hoff, langß die eich herauß biß nach dem Heitbuchell. Dazu die Randnotiz: Jst ahm 28. may 1649 juditialiter abgeschrieben, dan jrrig angeben. 64 Randnotiz: vide supra 97b

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276 | Quellentexte Oben im dorff ist ein straßen, genant daß Drietgen, giehet biß uff die Boeserstraß und vohr auß nacher jrer dhl. cammer walt, der Wischert genant, zue. Oben ahm ent dieses dorfs ist ein geßgen und heischt die Reintgeßgaß, und giehet hierunter durch den wesen grunt heraber biß in die Reinhertzbach. Von der mitten dieses dorfs giehet ein weg oder fußpat auß diesem dorff durch die Putzstraß biß in deß h[erre]n busch von Burchgraw unnd so durch die nachbarschafft erben, durch jrer dhl. buschen biß uff die Kall, der Meisepat genant. Unter ab im dorff ahm falder giehet noch ein fußpat heraber in jhrer f. dhl. busch, der Kelckerßbusch genant, und so ferner durch den busch biß uff die Kall, Comerscheit und so nacher Dierschait. Und ist auch ein noetweg uff die erbschafft in diesem felt zue fahren auß und ein, aber ohne schäden. /108v/ vide supra [103r] Commerscheiter lantstraßen und noetwege Diese nachbarschafft hat ein noet foerstraß auß dem dorff durch die fort 65 uber Frinß weide biß uf Lotwichß erb. Jtem haben noch einen noet foerstraß, ahn Meeß Thoniß hauß durch biß in Berlem gart. Jtem haben auch noch einen noetfoerstraß, auß Fringß Hubertz hoff durch seines vatters erben, alß Freinß Vaeßen erben biß ahn den dall zue, so Hubertz Vrein allein zuegebrauchen und die nachbarschafft nit, sonderen allein Wilhelm Brewer diese gerechtigkeit mit haben. Freinß Vaeß von Commerschait hat auch die gerechtigkeit, daß er und seine erben eine fart haben sollen langß Frein Falderß hauß, uber sein erb biß in seinen garten oder erb fahren und haben moege. Und haben am 22. aprilis 1649 hiemit ihre foer straßen und noet foer wege beschloßen. Dietherichscheider 66 Jtem außm dorff dem Bogertgen heraber biß uff dem Dierßputz und so ferner nacher Brandenburg und so ferner hinein ein foeßpat und kirchen weg. /109r/ Jtem haben noch ein meeß paet nacher Bergstain, uber Jorißen felt biß in die kirch unter Rommelen Mehr. Und weilen der hoff von Froitschait ein gemeinen foerweg darauß machen wollen, so jnnen nit gestehen, weilen der weg darum her

65 Auch Lesung hort möglich, Eigenname ? 66 Randnotiz Hand 18. Jahrhundert: Schmitt

Quellentexte |

zwischen dem for feltgen 67 herdurch giehet, so pitten sie, denselben abzueschaffen und nit zue gestatten. Und haben ahm 22. aprilis 1649 Mullartzhutten Hat eine lantstraß, so von Lamerstorff hieher durchß dorff biß Corneli Munster und so uff Achen giehet. Haben sonsten keine lantstraßen, noch kahr- oder foerwege. Sonsten haben einen fußpfat, der von Schawertzrhot durch den wesen gront uber die Lansbach, so Schawertzrot und Mullarzhutt aldahe scheidet, und so ferner von darab durch Mullerzhutten weesen, durchß dorff und so ferner den schlunt heraber durch die weesen und Munsterbusch biß uff den Zweiffel zue. Waß sonsten im dorff und dieser hocheit /109v/ vur fußpet mehr sein, die giehen durch diese dorff straß von einem zum anderen, und auch einer uber deß anderen erb boußen jedermanß schaden. Und haben hiermit ihre lantstraßen, fohrweg und fueßpfeet beschloßen aldae ahm 28. aprilis 1649. Zweiffeller lantstraßen Haben eine lantstraß, so von Nideggen hieher durchß dorff und so durch Corneli Munster und so fort uff Achen giehet. Auß diesem dorff giehet ein foer weg nacher Staelberg und Eischweiler. Noch einen foerweg auß diesem dorff nacher dem lant von Monioie. Einen foerweg nacher dem Scheit. Noch ein foer weg die Haßelbach herauff. Noch einen foer weg, den Oßenweg genant. Auß diesem dorff giehet ein fußpat den Rawenthall hinauff zum busch hinein. Ein fußpat negst der kirchen auß dem dorff nacher dem huttenwerck. Ein fußpat nacher Moulartzhutten zue. Ein steg nacher der Finster Auwen. /110r/ Einen fußpat auß dem dorff nacher dem alten hammer.68 Ein fußpat auß diesem dorff nacher Klae Klaeßen hauß hin auff. Noch ein fußpaet durch die Werckher Benden hinauff biß in den busch, genant daß Schertgeßwegßgen.

67 Eigenname? 68 Eigenname?

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278 | Quellentexte Noch einen fußpat durch daß dorff und benden, daß Rot genant, nacher der Junckerßhammerß hutten und der Klappermullen. haben sonsten …69 /110v/ Laemerstorffer lantstraßen Vide die weitgenge von Laemerstorff, alwohe auch die lantstraßen eingeschrieben sein; und ist vergeßen, so alhie ahm 15. may 1649 aller erst noch einbracht worden alß folgt: /129v/70 Lamerstorffer zollstraßen, fohrweg unnd fueßpaede. Jrstlich gehet eine zollstraß durch Lamerstorff nach dem Reich von Achen, jst breit drey, zwo unnd andert halben meßrode, wie dieselbe von uralterß hero geweßen unnd noch seindt. Jtem gehet eine zollstraß uber obgemelte straß, so sich zertheilet, unnd gehet durch die Hartewegh nach Eupen 71 durch daß landt van Limburg, genant die Weingaß; hat ihre breidte, da sie am dugsten ist, sechß fuß dem karspor nach, wie iederzeit also geweßen unnd annoch binnen hagen befunden. Jtem gehet ein gemeine fourweg auß dem dorff nach dem Venn zu, durch welchen weg die nachbahre ihr streußels, mist, haber und hew fuhren, wie dann auch ihr viehe zur weiden auß- unnd ingetrieben wirdt nach dem Venn, wie von alterß; jst breit anderthalb meßrott. Jtem gehet ein fourweg, gnant die Newgaß, nach dem busch, durch welchen fohurweg die gemeine nachbahre jhren fewrbrandt fuhren sampt mist, hew unnd haber; jst breit, wie daß karspor weißet. Jtem gehet ein fourweg auß dem dorf nach dem busch, welchen weg mit zu jhrer weitt trifft jeder zeit gebraucht worden, wie dieselbe /130r/ ann breiten zwischen alten hagen außweißet. Jtem gehet ein arnßweg auß dem dorff auf der gemeiner nachbahr erb, gnant Koenigsgäßgen; jst von breitenn dem kahrspor nach. Jtem gehet noch ein arnßweg hinder Thomaß Michelß hauß, so allein under gemelter nachbarschafft zur not gebraucht wirdt. 69 Text bricht ab, folgende halbe Seite frei. 70 Die Lammersdorfer Wege sind bis fol. 130v im Kontext der Weidgänge eingetragen. 71 Handschrift: Erben, was aber keinen Sinn ergibt; der Sache nach handelt es sich um die

Verbindung nach Eupen. Die Bezeichnung Weingasse / Weinweg für die Wegeverbindung aus dem Münsterländchen ins Limburgische ist schon für 1385 belegt (W. Berens: Territoriale Entwicklung, S. 168; zur alten Wegesituation in Lammersdorf s. B. Läufer, in: ML 45, 2017, S. 52 – 76). Es ist daher denkbar, dass hinter der Fehlschreibung Erben der falsch verhochdeutschte limburgische Ortsname Herve gestanden hat.

Quellentexte |

Jtem gehet ein arnßweg auß dem dorff nacher Paustenbach, so under gemeinen nachbahrn gebraucht, biß nach Monioie; ist breit wie daß karspor außweißet. Jtem gehet ein fohrweg auß dem dorff, genant die Sontagsgaß, nacher dem Venne, aus welchem weg noch einen weg sich abscheidet biß nach der heiden auß nach dem Ven, welche beiden wege mit viehe unnd streußel sampt hew und habern von den gemeinen nachbahren gebrauchet wirdt; seind beider seits an breiden, wie daß karspor außweißet. Jtem gehet ein fußpatt auß dem dorff nach Semerott, welcher jst der kirchen weg, unnd gehet durch Grommets hoff; jst ungefehr anderthalb fuß breit oder etwaß mehr.72 Jtem gehet der gemeiner nachbar leichen- oder begrebnuß wegh auß dem dorpff den Tottelberg ab biß nacher Semerotth uf den kirchhoff; jst breit zwo und ein meßrodt. Jtem gehet ein fußpatt auß dem dorff nache Semerotth; jst breit anderthaben fuß, welcher der gemeinen nachbahr kirchen weg geweßen und noch ist; und gehet uber den Schinner ab. Und haben hiemit jre foerweg, lanstraßen, fuß- und noetpet. Semmeraet, 17. aprilis 1649.

72 Zusatz Hand R.

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280 | Quellentexte

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1665 Mai 29 – (so geschehen Dusseldorff den 29. may 1665). Edict betr. geregelte benutzung des Waldes zur Schonung des Waldbestandes im Amt Monschau, erlassen von Pfalzgraf Philipp Wilhelm. Vorausgegangen ist eine Inspektion und Feststellung des heruntergekommenen Waldzustandes. Überlieferung: a – StaMON 1. Abt. G 19 (Ausfertigung) b – LAV NRW R, Jülich-­Berg III 916, fol. 55r – 62r (Entwurf). ungedruckt, Wiedergabe nach a. Literatur: P. Schreiber: Unsere heimatlichen Waldungen im 17. und 18. Jahrhundert, in: EHV  15 (1940) S. 177 – 189

Edict betr. geregelte benutzung des waldes /1r/ Von gotteß gnaden, wir Philip Wilhelm, pfalzgraff bey Rhein, jn Bayren, zu Gulich, Cleve und Berg hertzog etc.1, fuegen hiemit unßern beambten, eingeßesenen und unterthanen unßer statt und ambtß Monioye zu wißen: Nachdem unß der glaublicher bericht beschehen und wir eß mit befrembdung und gantz mißfaellig vernohmen, jn waß verderblichen zu standt sich nit allein unßere Monioysche gewaeltß ahn den meisten ortheren, sondern auch so gar die vor unß reservirte zuschlag und cammerbuschen durch daß vielfaeltigeß abhawen und weg fahren deß holtzeß jn jungst eingenohmenen augenschein befunden,2 alß haben wir zu vorkommung mehrern besorgenden schadenß und gaentzlicher eroßigung 3 obgl. unßers Monioyschen gewaeltß eine noturfft befunden, kunfftigen remedij halber dieß unßer edict in form eineß reglements zu jedermanniglichß wissenschafft jn glm. unßern ambt und landt von Monioye publiciren zu laßen. 1. Anfanglich dan und zum ersten befehlen wir hiemit ernstlich, daß neben unßre dorferen Contzen, Mutzenich, Lauscheid und Roth, welche biß dahin allein ihren feurbrand auff der Rackerscheide[r] Hoede gehabt, auch hinfuhro unßre dorfferen 1 Entwurf b mit dem ausführlichen Titel: graff zu Veldentz, Sponheimb, der Marck, Ravens-

berg unndt Mörß, herr zu Ravenstein.

2 Ein Protokoll der erwähnten Bestandsaufnahme von 1659 April 16 liegt vor im Stadtarchiv Monschau (StaMON 1. Abt. G 17). 3 Zum Verb erösigen / erösen ‘verwüsten, verderben, erschöpfen‘ (DWB III, 1862, Sp. 935 f.).

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Lahmerstorff, Simmerath, Pickert,4 Plaußenbach 5 und Witzerath, welche ihren feurbrand biß dahin auff der Vehnhoeden gehabt, jhr feurbrand mit auff der Rackerscheider Hoede jhrer weitwendigkeith halber, und daß bereitß ein theill solcher dorffer sich deß turffbrandtß gebrauchet und jnß kunftig gebrauchen konnen und sollen, mit vergunztiget und angewießen werden solle. /1v/ 2. Dahin gegen zum zweytten, die dorfere Kösternich 6, Rolleßbruch und Strauch, welche neben den dorferen Schiffenborn, Hachelscheid 7 und Held, so biß dahin jhren feurbrand auff dem Bauler 8 wald gehabt, nunmehr solchen auff der Vehnhoeden zugewießen haben sollen. 3. Drittens sollen die dorfere Schmit, Commerscheid und Haarscheid, solche auch biß dahin auff glm. Bauler jhren feur brand genoßen, nun hinfuhro denselben auff der Hertzig heck 9 haben und jhnen darauff angewiesen werden, jedoch mit dießem außtrucklichen beding, daß sie gantz keine eichen, sondern nur allein daß buchenund daubholtzen darauff bey vermeidung ernstlicher straff abhawen sollen. 4. Furß vierte wollen wir, daß hinfuhro bey vermeidung der confiscation pferd und karrichen so wenig der landman außer deß noturfftigen feurbrandtß an denen jhnen vergunstigten örtheren alß auch andern kein schadtlicheß brand- oder bawholtz jn unßerm gewaeldtß abhawen, dasselbige auß den boschen hinweg und zum feilen marck ander wertß führen und verkauffen. Sondern die jenige, welche dawieder thun und ertapt werden, sollen durch unßere forstere mit pferd und karrichen angehalten oder doch, da sie solcheß zu thun nit vermögten und dannoch die delinquenten jhnen bekant wehren, selbige bei zeitlichen forstmeistern der gebuhrender bestraffung halber also bald angeben. 5. Zum funfften sollen forstere und forstmeisterey nit gestatten, daß die unterthanen jhr vieh jn die kohl cirzelen 10, darin der haw faellet, jnner den /2r/negst dreyen 11 jahren nach deren außkohlung, noch weniger aber jn die vor unß reservirte zuschläg, cammerschlag und buschen zu deren mehrerem verderb nit treiben noch die junge 4 Mundartform von Bickerath. 5 Recte Paustenbach. 6 Recte Kesternich. 7 Recte Hechelscheid. 8 Heutiger Name: Buhlert. 9 Gemeint ist die Hetzingerheck. 10 Schreibung im Entwurf: circulen. Gemeint sind die Kohlzirkel, die für Köhlerei reser-

vierten Waldabschnitte.

11 Entwurf: dreyß. Jahren.

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282 | Quellentexte abschießende sproeßlein abfressen laßen. Und dahe deme zu wieder gehandelt und gefrevelt wurde, solle[n] die thätere alß bald angegeben und jhrer ubertrettung halber der gebuhr bestraffet werden. 6. Vor sechste sollen glte. forstere fleißige auffsicht haben, daß hinfuhro die hirten oder kinder, welche daß viehe hutten, daß holtz nicht mehr, wie biß dahin geschehen zu sein gefunden worden, anzunden, damit dadurch nit etwan ein gantzer busch zu unwiederbringlichen schaden jn brand gerathe; wie dan auch nit zu gestatten, daß jn dergleichen feurbranden daß holtz außgerottet, zum marck gebracht oder auch zu schelfruchten bestelt werde.12 Dahe nun wieder zuverlaß uber dergleichen anzundung einige ertapt werden, haben unßere forstere die thater mit dem leib anzu halten und zu gebuhrender straff zu bringen. Dafern sie aber der thatere sich nicht bemachtigen konten, haben sie alßdan daß vieh, so dabey gefunden wirt, weg zu treiben, biß zu erfolgender abtracht jn negst gelegene dorff verwahrlich auff zu halten und zu gleich unßern zeitlichen forstmeistere dessen zu berichten und, dafern die abtragt nit erfolgen und die pfend in gebuhrlicher zeit nicht redimirt werden solten, sollen die selbe distrahiert und darauß die straff erzwungen werden. 7. Zum siebenden solle daß auffklauben und heim tragen deß geäckers auß unßern cammerbuschen und reservirten zuschlaegen bey straff eineß goltgln., so offt darwieder gehandelet wirt, hiemit verbotten sein. /2v/ 8. Wie jm gleichen zum achten, daß kein unterthan bey vermeidung arbitrari straff sich deß land schellenß jn unßerm gewältß ohne von unß erlangte bewilligung nit unterfinden sollen. 9. Zum neunten wollen wir und meinen eß ernstlich, daß vordersthin die kollere in den koll cirzelen, damit selbige in guttem stand und wesenheit erhalten und nit auff ein und anderemahl verhawen werden, allein der vierte baum oder hester zum verkollen abgehawen und die jenige, so dawieder handelen, durch die forstere dem zeitlichen forstmeistern unverlengt angegeben, nach eineß jedeß verbrechen gebuhrlich abgestrafft und dieße und dergleichen straffen eingebracht und unß trewlich berichtet werden. 10. Wie dan vorß zehende unßere forstere fleisige auffsicht haben sollen, daß keine kollen aus dem ambt und nirgentß ander alß auff die negst gelegene [reit]wercker 13,

12 Von wie dan …. bestelt werde nicht im Entwurf. 13 Ergänzt nach dem Entwurf; die Ausfertigung schreibt irrtümlich und.

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dahin solche kollen gehorig sein, gebracht; die jenige aber, welche dagegen handelen und ertappt werden, jhrem verbrechen nach gebuhrlich gestrafft werden. 11. Wan man auch gesehen, das die kahr- und raaffkoller jn jhrem verkollen sich mit den abfaellen, dorr abstendigen und oberholtz, so nach verkollung jn den cirzelen uberbleibt und jhnen biß daher vergunstiget worden, nit begnugen laßen, sonderen auch unterm schein des kollenß offt etliche wochen und monath an baw-, speichen-, naaffen- und fechligen holtz 14 einen großen vorrath und zum marck zu fahren, nicht ohne des gewalts großes verderben ausfuhren und also darzu jung und frisch holtz mit abhawen und unter das ander verbergen und consumiren,15/3r/alß solle zu vorkommung deßen und mehreren conservation unserer boschen daß karkollen nunmehr biß zu unserer ander wertlicher verordnung gantzlich verbotten sein. Auch sollen die jenige, welche solche kollen und holtz zum feilen marck bringen und daruber etapt werden, von einer jeden karrichen eichenß (?), bäwe, marck holtz und kollen 3 goltgln., von jeder karrich speichen, naaffen und felchgen 3 goltgln. und von jeder karrichen brand holtz anderthalb goltgl. zur straff geben. Und deren karrichen mit dem holtz oder pfälen, kollen, jedoch ohne die pferd, solang angehalten werden, biß solche brucht bezahlt und darab von den forstmeistern der bezahlung halber schein ausgelegt werde.16 12. Hingegen sollen zum 12. die forstere solicheß ober holtz oder kopff, so von dem verkohlen uber bleiben, den unterthanen zu desto mehrer verschonung jedeß orths verordtneten feurbrand ahnweißen; und biß solches von denselben weg gefuhrt und verbrand worden, kein frisch und gesundeß holtz in den feurbranden folgen laßen. 13. Und damit vorß 13. die jenige, welche in dem [einen]17 oder andern punct dießes unßerß mandath delinquire angegeben werden, zu desto mehrer fleißiger auffsicht und benahmsung der frevel animirt werden, so wirt jhnen auß jhrem angeben her kommenden brüchten der funffter pfennigen 18 hiemit versprochen, welchen auch ein zeitlicher forstmeister alß dan krafft dießeß abstatten und unß in abgang bringen sollen. 14. Damit auch zum 14. wir auß unßerem ansehentlichen gewaltß hinfuhro etwaß mehrers /3v/nutzen haben und daß angeben der brieffger, deßen sich unßere busch 14 15 16 17 18

Bauholz sowie Holz zum Wagenbau für Speichen, Naben und Felgen. Erweiterung gegenüber dem Entwurf von offt etliche … consumiren. Die Strafandrohung von auch … werde fehlt im Entwurf. Ergänzt nach dem Entwurf. Nach Vorschlag des Entwurf: jeder zehnte Pfennig.

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284 | Quellentexte bedienten biß daher allein zu nutzen gemacht, unterbleibe, so wollen wir, daß vonn jedem wagen zimmer holtz, welcheß unßere unterthanen zu erbaw- und reparirung jhrer haußer, stell, scheuren und backhauser gesinen mögten, ein halben rht. an statt einer recognition abgefordert und bezahlt werde. Alß solle unßer zeitlicher forstmeister dießem alßo inß kunfftig einfolgen und solchen halben rht. von jedem wagen baw holtz uns zum gutten einbringen und mit einer sonderbahrer position berechnen. 15. Wie dan vor 15. unß (?) gestattet werden solle, daß jn den 3 monath juny, julio und augusto einiges grunes holtz unterm schein des feur brandtß auß den buschen abgehawen werden solle.19 [16.] Weil auch endtlich und zum 16. ahn unßerm schloß Monioye und ander wertliche nothwendigkeithen nach und nach viel bawholtz erfordertwirt und dahero die noth erheischet, diesfalß sorgfaltig zu sein, alß wollen wir, das in specie unser cammerbusch, der Breiderscheid genand, so dan auch auß den 20 eichen zuschlägen zu unserem eigenen behueff etwa funff, wohe anjetzo daß beste baw holtz vorhanden und die groste baum auch dahero daß geäcker jnß kunfftig zu gewarten ist, reservirt und ohne unßer oder unßer /4r/ rechen cammer vorwißen und bewilligung kein holtz darin angewiesen noch außgefolgt werde. Und befehlen demnach unseren ambtman, forstmeistere, schulteisen, forsteren und anderen derentß habenden bedienten ob diesem unserem mandath, damit unsere ernstliche will und meinung vollentzogen werden, mit fleiß halten zu laßen und respective von unßerentwegen zu manuteniren. Jn urkunt haben wir dießes eigenhandig unterschrieben und mit vortruckung unßers rechencammer secret [siegel] bekrafftigen laßen. So geschehen Dusseldorff, den 29. may 1665 Philipp Wilhelm m. p.

19 Punkt 15 nicht im Entwurf.

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1674 April 20 – (Düsseldorf den 20 april 1674). Pfalzgraf und Herzog Philipp Wilhelm erlässt zur Abstellung der inconvenientien ein Reglement für die ambtsbedienung der Stadt und des Amtes Monschau. Überlieferung: StaMON 1. Abt. G 7 (Ausfertigung Papier, eigenhändige Unterschrift und Oblatensiegel). ungedruckt

Von gottes gnaden wir Philipp Wilhelm, pfaltzgraff bey Rhein, in Beyeren, zue Gulich, Cleve unndt Berg hertzog, grave zue Veldentz, Sponheimb, der Marck, Ravenßberg unnd Mörß, herr zue Ravenstein etc. thuen kundt: Nachdem eine zeithero in unßerer statt unndt ambt Monioie bey der ambts bedienung allerhandt inconvenientien, mißbrauche undt streitigkeiten entstanden, daß wir zue deren kunfftigen vorkom- unndt verhuetungen nachfolgendes regliment, warnach sich so woll unsere beambte alß burgere undt underthanen zuverhalten unndt zu richten haben, gnedigst begreiffen laßen, undt zwaren zum ersten: 1. Solle ein zeitlicher ambtman ohne anfragen bey unß oder unßer regierung bey aufffuhrung der wachten zu zeiten der jahrmärcken gemelter unßerer statt Monioie wieder den jnhalt jhrer habender privilegien keines wegs beschweren; alß jedoch nach beschaffenheit der coniuncturen eines zeitlichen ambtmans ober inspection dabey einiger maßen vonnothen, demselben unbenohmen sein solle, solche ohne gefehrde oder nachtheill gemelter statt privilegien zu beobachten. 2. Zum anderen solle auch ein zeitlicher ambtman die wochen unndt jahr märcke mit abforderung geldt, wahren undt dergleichen in keinerley weiß noch wege, wie es immer erdacht werden könte, behinderen, noch die kouffleuthe, burgere undt underthanen dießfalß beschweren. 3. Zum dritten sollen sowoll ein zeitlicher ambtman alß auch die burgerschafft unßer statt Monioie biß auff annderwerthe gnedigste verordtnung sich des weidtbesuchs dem cammerwaldt Breidscheidt coniunctim bedienen unndt sich kein deil dem anderen einiger vordruß mit schaaffen oder rindtviehe in dießem waldt oder auff der gemeinen weiden anmaßen, auch ahn denen orthen, wohe die weide dem rindtviehe allein vorbehalten, sich des triebs mit schaafen gleich wie die burgere enthalten.

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286 | Quellentexte 4. Vierthens sollen auch zu zeiten, wan einige logir- oder verpflegungs ordre der soldaten auff unßere statt Monioie kunfftig ertheilet, burgermeister undt rhat iedes mahls von einem zeitlichen ambtman solche ordre abschriftlich communicirt undt die statt Monioie uber jhr contingent eines zehnten theils des ambts quotae biß auff ferner verordtnung in solchen verpflegungen, logir-­servitien undt sonsten, wie es nahmen haben mag, keines wegs beschwert, auch in der statt Monioie dem burgerlichen magistrat in jhrem hergebrachten iure billettandi durch einen zeitlichen ambtman keines wegs eingegriffen. 5. Wie auch zum funfften bemelte statt durch abführung der soldaten bagage wieder die gebuhr undt herkommen nicht beschwert noch dießelbe fur des ambts contingent angesehen, viel weniger executirt werden. 6. Es solle auch zum sechsten ein zeitlicher amtman die statt undt ambt Monioie mit keinen mehren diensten, alß ihme sein bestallungs patent außtrücklich zuleget, es seyen erbettene, zugemuhtete oder gebottene diensten, zufolg der brüchten unndt landtsordtnung sub titulo, wie es mit den diensten zu halten, sonderlich aber unßere unterem 23. marty jungsthin in offenem truck außgangenem unndt publicirten edicti bey vermeidung ernsten einsehens undt straff keines wegs beschweren. 7. Noch auch zum siebenden die jenige wachten, welche die nachbahren zu Hove undt Kaldherberg ahn unßerem schloß Monioie zuverrichten schuldig, zu seinem privat nutzen sich mit geldt abstatten laßen. 8. Dan zum achten sich keines lemmer zehendens von den schaafen in der statt Monioie anmaßen, sonderen der erörterung des zwischen ged[achte]r statt undt dem capitul B. M. V. in Aachen schwebenden streiths abwarten. 9. Zum neunten solle ein zeitlicher ambtman bey vermeidung arbitrari straff den burgeren gemelter statt Monioie die verkauffung des weißbrodts ins ambt undt nacher Semeradt keines wegs verbiethen. 10. Auch zum zehendten den eingang des waßers zu den fischkästen ab ultimo may biß medium octobris zu machen undt daß waßer völlig uff die mühle lauffen. 11. Dan zum elften von den ambts freyen in der faßtenzeit für die dreitägige wachten kein gelt nehmen, sonderen solche wachten ahn dem schloß Monioie halten zu laßen schuldig, den wächteren aber nit verwehret sein solle, ihren nöthigen underhalt auß der statt Monioie vor ihre bezahlung holen zu laßen.

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12. Zum zwölften solle eines zeitlichen ambtmans 1 scholtheiß zu Monioie in parthey sachen von einem recehs kein reixorth forderen, sonderen unßeren dießfalß außgangenen edictis sich gemeeß verhalten. 13. Unndt zum dreyzehenden sich keines wegs understehen, von dem geschlachtetem viehe in unßerer statt unndt ambt Monioie sich die zungen hergeben zu laßen. 14. Auch zum vierzehenden bey contagiosen undt anderen gefahrlichen zeiten in exminierung der päß unndt wirthszettullen unßeren dießfals vorhin außgangenen edictis gemeeß verhalten unndt bey gleichmeßigen, ernstlichen einsehen sich nit gelusten laßen solle, unter deren mißbrauch undt vorwandt auß passion jemanden seine nahrung zu stewrenn. 15. Zum funff zehenden solle den burgeren undt underthanen unßerer statt undt ambts Monioie bey empfindtlicher straff verbotten sein, schnaphanen, gezogen oder ander rohr, welche zu pfehlung des wilprets tauglich, den reißenden aber zu bloßer ihrer sicherheit dienende buxen allein auff den gemeinen weegen undt landtstraßen zu tragen erlaubt sein, woruber dan ein zeitlicher ambtman niemanden zu beschweren. 16. Dan zum sechßzehenden in erwehlung des churmeiß burgermeister undt rhat zu Monioie keine eintrag thun, sonderen sich der landtsordtnung gemeeß mit der ambtlicher inspection begnugen und 17. zum 17. sich nit gelusten laßen solle, unßere underthanen mit prügellen undt andrer ungeziemendter correction herzunehmen. 18. Noch auch zum 18. niemanden, welcher nichts criminalß begangen, in den thurn unndt eißen undt bandt legen, sonderen in solchen fällen sich der landts- unndt brüchten ordtnung gemeeß verhalten. 19. Auch zum neunzehenden sich bey vermeidung deren in unßernn außgangenen edictis benenter straff undt ferneren ernstlichen einsehens keines wegs understehen solle, ohne unßeren specialen gnedigsten befelch unndt bewilligung einige beyschläge zu den steüren noch auch neben repartitiones, wie die immer nahmen haben mögen, auch nicht sub specie vel praetextu einer verehrung, ohne unßeren – oder in abweßen – unßerer regierung vorwißen undt consens in unßerer statt undt ambt Monioie zu thuen unndt zu machen, weniger solche einbringen zu laßen oder ihres gefallens steur hebern anzusezen, sonderen sich in allem dergestalten underthenigst getrew 1 Handschrift hat Nominativ.

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288 | Quellentexte undt fleißig zuverhalten, wie solches offtgem[eldte]n con… wie auch ihren geleisteten aidts pflichten gemeeß undt unßer g[nädig]stes vertrawen zu ihnen gestelt ist. Deßen zu urkundt haben wir dießes regliment, warnach sich sowoll unßere beamte, burgermeister, rhat, burger undt underthanen zu richten undt zu verhalten, g[nä]­d[i]gst underschrieben unndt mit unßerem cantzley siegell bekrefftigen befohlen. Düsseldorf, den 20. april 1674 [eigenhändig] Philipp Wilhelm

Kanzleisiegel

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1690 – Eidesformel der Lehenleute von Hetzingen. Überlieferung: LAV NRW R, Jülich Gerichte XIII: Monschau Nr. 6 = neu: Jülich Gerichte Nr. 509, fol. 4v (Prothocollum des Frey Adelichen Lehn Hetzingen vom Jahre 1690). ungedruckt

Formulare deß eytß der lehnleuth, wan zum lehn admittirt werden Jch NN. schwere zu gott einen aidt, daß ich meinem gn. herren, dem hochwollgebohrnen NN., freyherren von Harff, herren zu Harff, Wunstorff, Gustorff, Nierhoven und Hetzingen, meinem gnedigen lehnherren, trew, holt und gehorsamb, alß einem redlichen, trewen lehn man eiget und gebuhrt, sein wolle und nit allein alleß argeß wehren und verhindern, sondern auch seinen nutzen und bestes befurdern, dan allen seinen oder seiner statthelder gebotten und verbotten, so veill daß van rechtß wegen erfordert werden kan, nach folgen, so wahr gott holff und sein heiligst evangelium.

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290 | Quellentexte

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1707 August 30 – (vom 30. augusti 1707). Zeugenverhör in Bütgenbach über den Grenzverlauf zwischen den Dörfern Elsenborn, Herzogtum Luxemburg, und Kalterherberg, Herzogtum Jülich, im Gefolge vorangegangener Streitigkeiten, durchgeführt vom Procurator J. B. Lanier und dem Adjuncten M. Klein. Überlieferung: STA Eupen, Hzgt. Luxemburg St. Vith, Nr. 17 (Undatierte Abschrift). ungedruckt Literatur: B. Willems: Grenzstreitigkeiten zwischen Elsenborn und Kalterherberg, in: OBCh 1 (1948) S. 96 – 105; M. Backes: Alte Grenzsteine im ehemaligen Elsenborner Venn, in: EHV 33 (1961) S. 39 – 43; J. de Walque: Der Höfener Wald und seine alten luxemburgischen Grenzen, in: EHV 37 (1965) S. 103 – 121; M. Paquet: An den entlegenen Rändern der Herrschaften Montjoie und Bütgenbach. Die Grenze zwischen den Herzogtümern Jülich und Luxemburg 1791, St. Vith – Waimes 2004

/1r/ Jnformation, gehalten in dem dorff Buttgenbach zuvolgh der regirungh decret vom 29ten julij letztthien durch unß, jhro königlicher Maytt. rathe unndt procuratoren generalem jm provincial rathe zu Lutzembourgh unndt den duhrwarteren Klein alß zu genohmmener adjunct. Vom 30. augusti 1707 Erster zeugh Peter Schoumacher von Weywert, scheffen des hoffs Buttgenbach, alters 91 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt uber jnhalt der durch unß der regirungh ubergebene unndt ahm 29 julij letzthein decretirter supplication gebuhrender massen examinirt unndt erfragt. Spricht: Wiesse sich wohll zu erinneren, daß vor ungefehr 40 jahren zwuschen den jnwohneren des dorffs Elsenborn unndt den Kalterherberger streith enstanden, weylen gedachte Kalterherberger denen jnwohneren des dorffs Elsenborn /1v/ zu stehende herde schaff in gewiessem orth, genänt Langer, ahm hangh des berghß zwuschen hieren annoch wurcklich aldho entfindtlichen alten graben unndt eine wiessen, genant Rabbendehl, gepfendt gehabt. Dhomahls sein beyder seithß officianten, benäntlich ahn seithen der Nassawischer der herr Galtstein, oberamptman zu Vianden, unndt ahn seithen der Montijoer der herr von der Harff alß amptman zu gemeltem Montijoe auff dem streitigen orth kommen, dho selbsten die liemiten begangen, unndt folgents

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hetten die Kalterherberger 1 den Elsenborner die gepfände schaeff wiedergeben muessen. Dho zeugh seye mit auff dem augenschein gewessen unndt dhohero seye jhme gahr wohll bewust, daß die liemiten erkänt worden, nemblich von der Wolffsbach 2 biß ahn gewiessen hiebben, benänt auff Langer, erfindtlichen alten graben, von gemeltem graben hienob biß uff ein alten wegh, genant der Kalters Pfatt, von /2r/ solchem pfadt noch langst eine wieß, genänt Rabbendehl, richt auff den Trimborner Wegh. Von ferneren limiten seye jhme – zeugh – nichts bewust. Unndt wie er ahm gesterigen tagh unndt vorhien gesehen, seyen die durch die Kalterherberger gestelte pfähl undt marcken weith uber die alte limiten gestelt. Unndt wehn solches verfahren solte guth geheyschen werden, wurden den jnwohneren des dorffs Elsenborn eine märckliche theil jhres weydtgangß unndt bahns benohmen unndt dardurch jhrer koniglicher Maytt. zu stehender territorial gerechtigkeith verschmäleret sein. Welches ist zeugen wiessen, wo bey nach gehabter vorlesungh beharret. Schriebens underfahren(!), hatt sich under handtzeichnet. Wahr handt + zeichen – Peter Schoumacher Zweitter zeugh Claussen Mies von Nidrumb, alt ungefehr /2v/ 68 jaer, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich voriger zeugh gefragt. Spricht: Seye vor ungefehr 43 jahren mit seinem bruder, Clauß Johan genänt, eines tagß im Drey Herren Waldt geweßen unndt aldho eine kahr holtz genohmen. Unndt alß sie beyde in der wieder kehr durch den Trimborner Wegh heruff gefahren, hette sie gesehen gewiesser Matheyß Henn, scheffen zu Kalterherbergh, dessen bruder forster gewessen, durch den Kalters Pfadt heruff kommen. Unndt alß derselb bey jhnen beyden ahngelangt, hette er jhnen nahmens seines landtfursten ahnbefohlen, stihll zu halten unndt alß gleich die pferdt ahngegrieffen. Unndt weyllen er – zeugh – mit seinem bruder wissen wollen 3, warumb er – Matheyß – sie thätte arrestiren, hette er gesagt, solches geschehe, weyllen sie beyde daß holtz in dem /3r/ Montijoer waldt genohmen. Undt weyllen 4 sie daß ahngeständigh geloeßen, wehre gemelter Matheyß zuruck gekehrt unndt jhnen gesagt, der Kalters Pfatt thue die jurisdiction zwuschen den Montijoier unndt dießes landts underthanen scheyden. Welches ist zeugen wiessen, wo bey der selb nach vorlesungh stielgestanden. Schreibens unerfahren, hatt sich underzeichent. Wahr handt + zeichen – Claußen Mies 1 Handschrift.: Kalterherber. 2 Handschrift.: den Malffsbach. 3 Handschrift.: wohl. 4 Handschrift zweimal: vnndt weyllen.

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292 | Quellentexte Dritter zeugh Michel Krämmer, jnwohner des dorffs Elßenborn, alters ungefehr 67 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen der gebuhr examinirt. Spricht: Vor ungefehr 43 jahren habe sich gewiesse streittigkeith zwuschen den Elsenborner unndt Kalterherberger underthan erhoben, /3v/ weyllen gedachte Kalterherberger eine den Elsenborner zu stehende herde schaeff auff dem hangh des bergs, Langer genänt, gepfändt gehabt. Unndt seyen dhomalß der herr Galstein, oberamptman zu Vianden, nahmens der Nassawischer underthan unndt der herr von der Harff nahmens der Montijoier auff den streittigen orth kommen. Dhomahls seye erkenth worden, daß die limietten von der Wolffsbach auff den bergh, genant Langer, alwo ein gewisser alter graben, richt heruff biß auff den Kalters 5 Pfatt unndt selbigem pfatt noch unden Rabbendehl, welches eine wieß, biß durch Buchellerbergh biß auff Johan Schmit von Elßenborn zu stehende wieß, durch welche die Dreyßbach fleissen thut, unndt welche wieß zu halben, alß nemblich die seith gegen Elsenborn gelegen, nacher St. Veitt, die andere seith aber gegent Montijoije gelegen, /4r/ auch nacher gemeltem Montijoie schafftpflichtigh 6 ist. Von dießer wießen durch einen aldho erfindtlichen graben gemeltem Kalters Pfatt nach biß in die Trimborner Straß sich erstrecken. Welches er – zeugh – destobesser weyß, weyllen er allem, so er hie oben gemelt, beygewohnt. Spricht, die officianten seyen dhomahls weiter forthgangen unndt die limiten erkent, er – zeugh – aber habe nicht gesehen, waß sich ferner zwuschen den selben zu getragen, weyllen die dhomalige scheffen zu Elsenborn jhnen mit einem pferdt zu ruck nacher hauß geschickt. Sonsten were jhme wohl bewust, daß die limiten von dem orth, alwo er die officianten verlassen, durch Buchelberg richt hienuff auff Mutheis Pfoult 7, alwo einen bronnen quell erfindtlich, unndt von dießer bronnen quell durch einen graben den bergh hienauff biß auff ein orth, alwo vor dießem ein apffelbaum gestanden, unndt er – zeugh – ahnnoch in seiner jugendt noch ein stockeltgen selbiges apffelbaumgens /4v/ aldho stehendt gesehen, sich erstrecken thun. Unndt wisse sich ahnnoch wohl zu erinneren, daß jm selbigen jahr unndt eine zeith, ehe die limiten wie obengemelt begangen worden, er – zeugh – mit gewissen David Marx von Elßenborn, so nuhn mehr gott dem herren entschlaffen, ein pferdt, welches gewissem Kalterherberger jnwohner, so man den Krieger geheyschen, zu gestanden, auff dem Buchellberg zwuschen Matheyß Pfoüll undt dem Trimborner Wegh gepfändt, welches gedachter Krieger wieder gelost unndt zu selbigem endt den jnwohneren zu Elßenborn zwey thonnen bier, jhme – zeugh – aber undt gedachtem David Marx jedem zwey schillingh geben müssen. 5 Handschrift: Kallers. 6 Die Abgabe ‚Schatz‘ ist konsequent als schaf(f)t- wiedergegeben. 7 Einmalige Schreibung der Flurstelle, die sonst Matheyß Pfoul u. ä. geschrieben ist; mund-

artlich: Mattes Pool.

Quellentexte |

Zeugh spricht ferners, daß vor ungefehr einem jahr der Montijoier officiant auff /5r/ dieße orther kommen unndt aldho eygenthätiger weyß pfähll unndt marcken gesetzet, aber den rechten unndt biß dhohien gehaltenen limiten nicht nachkommen, sonderen ein marckliches unndt bey etlich taußent morghen einhaltendes stuck landts 8, durch welches verfahren nicht allein den jnwohneren zu stehender weydtgangh verschmahleret, sonderen auch des hochgerichts herren gerechtigkeith unndt landtfurstelich jurisdiction verschmahleret. Alß gedachter Montijoier officiant die pfähl wie obengemelt gestelt, seyen die Kaltenherberger jnwohner mit jhrem viehe nachgefolgt unndt alßo einiger massen die possession dießer neuw eingezogener orther genohmmen. Unndt weyllen die jnwohner des dorffs Elßenborn die heydt ahn gemelten orther dießes jahr gleich, wie sie vor dießem jmmer ruhigh gethon, gemeht 9, weren die Kaltenherberger ungefehr hondert mann starck hinkommen. Welches ist zeugen /5v/ wiessen, wobey derselb nach vorleßungh stillgestanden. Schreibens unerfahren, sich verhandtzeichenet. Wahr handt + zeichen – Michel Krämmer Vierter zeugh Creutz Johan von Elßenborn, alt ungefehr 65 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen der gebuhr nach examinirt. Spricht: Er seye in seiner jugendt von seinen elteren uber die beschaffenheith der limiten zwuschent 10 den Elßenborner bahn unndt Montijoier landt jnstruirt worden, habe alßo vernohmen, daß gedachte limiten von der Wolffsbach dieß seith Elßenborn biß auff gewiessen auff dem bergh, Langer genant, erfindtlichen alten graben, von dießem graben hinob durch den Kalters Pfatt langst eine wieß, Rabbendehll genänt, von selber wießen biß /6r/ auff gewiesse andere, Johan Schmit zu stehende wieß, durch welche die Dreyßbach fliessen thut unndt welche vor die halbe, gegen Elsenborn zu gelegene theill nacher St. Veith, die andere aber zur underster seithen gelegene theill nacher Montijoie schafftpflichtigh ist. Von selbiger wiessen durch einen alten graben den Kalters Pfatt nach durch den Buchelbergh in die Dickel oder Trimborner Straß. Von danen durch ein gräbgen biß auff Matheyß Pfoull, alwo eine bronnen quel entfindtlich, von selber den bergh hinauff biß ahn ein orth, alwo vor dießem ein apffelbaumgen gestanden, daß man noch wurckelich ein stockeltgen sehen kan. Spricht, sich wohl wiessen zu erinneren, daß vor dießem eine streittigkeith zwuschen den Kaltenherberger unndt Elsenborner underthan /6v/ erhoben, weyllen 8 Lücke an der geklammerten Stelle, Auslassung eines finiten Verbs. 9 Handschrift: gemehr. 10 Handschrift: zwuhent.

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294 | Quellentexte gedachte Kaltenherberger die den Elsenborner zu stehende herde schaeff in dem orth uff Langer zwuschen dem graben unndt der wiessen, genant Rabbendehl, ahn hangh des berghß gepfändt gehabt. Dhomahlen sein beyder seithß officianten, nemblich der oberamptmann zu Vianden unndt der amptman zur Montijoie, auff den streittigen orth kommen. Unndt nach deme selbe die limiten begangen gehabt, hetten sie die selbe (wie er – zeugh – hieoben erklehrt) erkent. Unndt folgents hetten die Kaltenherberger denen Elsenborner die gepfandte schaeff restituiren muessen. Unndt weyllen die schaeff in etwaß vergeringeret, wehren dhomahls erkent worden, daß die Kaltenherberger sich mit den Elßenborner wegen erliettenen /7r/ schadens vergleichen sollen. Welches sie – Elsenborner – nachgehents, umb gutte nachbahrschafft zu gehalten, also bewenden lassen unndt die Kaltenherberger wegen dießes schadens nicht ahnsuchen wollen. Im uberigen hette sich ofters zu getragen, daß die Kaltenherberger in dießen ortheren durch die Elsenborner gepfändt worden, auch jedes mahls die pfändt lössen muessen, biß daß endtlich im verliettenen herbst die Montijoier officianten mit den Kaltenherberger jnwohner auff die grentzen kommen undt aldho eygenthätiger weyß neuwe pfähll unndt marcken weith uber die alte limiten gesetzet unndt alßo den Elßenborner bahn unndt landtfurstliche jurisdiction bey etliche tausent morgen verkurtzet. Unndt dieß jahr, nach dem etliche Elsenborner, gleich wie sie vor dießem jmmer ruhlich unndt ungestöhret gethan, heydt gemehett gehabt, sein gegen Johannis [Juni 24] die Kaltenherberger /7v/ bey die hondert mann starck hiengefallen unndt die heydt mit gewaldt hinwegh genohmmen, obwohlen die selbe vor dießem gesehen, daß die Elßenborner in dieße orther frucht gesehet, die heydt abgemehett unndt des weydtsgangß auff allerley weyß unndt manier genossen. Dieses ist zeugen wiessen, wo bey der selb nach gehabter vorleßungh stillgestanden. Schreibens unerfahren, hatt sich verhandtzeichnet. Wahre handt + zeichen – Creutz Johan Funffter zeugh Kalbers Wilhelm von Racheradt, alt ungefehr 70 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen der gebuhr nach examinirt. Spricht: Seye zu Elßenborn gebohrtigh unndt habe sich vor etlichen viertzigh jahren zu Racherodt verheurathet unndt habe von den alten in seiner jugendt, alß er noch bey seinen /8r/ elteren zu Elsenborn gewohnet, vernohmen, daß die limiten der Montijoier unndt Butgenbacher jurisdiction ahnfanget bey einem nechst dem Bullinger Wegh vor dießem gestandenen apffelbaumgen, des noch ein stockeltgen eine lange zeith darnach dhoselbst erfindtlich gewessen, von dießem orth richt herob in eine wieß, genant Matheyß Paul, alwo eine bronnen quel erfindtlich, welche dieße wieß abtheilt, daß die theill gegen Elsenborn, so auff daß Roltzhaußsche schloß nechst Butgenbach schafftpflichtigh unndt jhme – zeugh – in der theillungh vatterlicher erbschafft zu

Quellentexte |

gefallen, die andere aber den fursten von Gulich 11 in die Montijoische einnehmmer der schafft zu bezahlen schuldigh. Von gedachtem Matheyß Paull uber den Buchelbergh in die Trimborner /8v/ oder die Kalter Straß vor halber durch den Kalters Pfatt biß in Johan Schmits wieß, deren die halbscheidt nacher Montijoie schaftpflichtigh, dhodannen wieder Rabendehll folgents biß auff einen uff dem bergh, Langer genänt, erfindtlichen alten graben, von dießem graben ruff biß auff die Wolffsbach sich erstrecken thun, also daß die pfähll, so ahm verliettenem herbst durch die Montijoier officianten gesetzet worden, den bahn Elsenborn unndt die jurisdiction bey etlich tausent morgen landts verkurtzet. Seye noch eindenckigh, daß in der zeith, alß er annoch bey seinen elteren zu Elsenborn gewohnet, die Kaltenherberger eines tags die Elsenborner herde schaeff in gewiessem bergh, genänt Langer, zwuschen dem graben unndt der wiessen, genänt Rabendehll, nechst dem Kallers Pfatt gepfändt unndt des wegen sich ein grosser streith erhoben, /9r/ zu schlichtungh dessen beyseits officianten auff dem streittigem orth kommen unndt nach eingenohmmenem augenschein die Kaltenherberger die gepfändte schaeff den Elsenborner restituiren muessen unndt ahngewiessen worden, sich wegen erliettenes schadens mit den Elsenborner ab zu finden. Welches ist zeugen wiessen, wobey der selb nach vorlesungh stilgestanden. Schreibens unerfahren, hat sich underzeichenet. Wahr handt + zeichen – Kalbers Wilhelm Sechster zeugh Claussen Johan von Niedrumb, alters ungefehr 71 ein jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen der gebuhr nach examinirt. Spricht: Vor ungefehr 42 oder 43 jahren seye 12 er  – zeugh  – mit seinem bruder Claussen Mies in dem Drey Herren Waldt gewessen unndt eine kahr holtz aldho geladen unndt seyen der jntention geweßen, dieselbe nacher Niedrumb zu fahren. Unndt alß sie ahn den Kallers Pfatt 13 ahngelanget, wehre gewiesser Matheyß Henn, förster zur Kalterherbergh, so den Kallers Pfatt auch mit einer kahrren außgefahren, gegen jhnen – deponenten – unndt desso bruder lauffen kommen undt sie aldho arrestiren wollen mit befelch, jn nahmen seines landtfurst unndt herren stilzuhalten, auff welches er – deponent – unndt desso bruder geantworthet, dorfften 14 nicht stilzuhalten unndt sie hetten keine straff verwurckt, mit dießem zusatz: ‚Wurden endtlich zuruck gehen unndt die stöck wiessen‘. Welches derselb nicht /10r/ thun wollen, 11 Handschrift: Bulich. 12 Handschrift: zweimal seye beim Seitenumbruch. 13 Handschrift: Hallers. 14 Nhd. ‚brauchten nicht‘.

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296 | Quellentexte sonderen geantworthet, konte von seiner kahrren nicht abweichen. Endtlich hette er – zeugh – unndt desso bruder geantworthet, ‚warumb er jhnen dan nachgefolget ?‘ Darauff hette getachter Matheyß Henn gesagt, wehn sie uber den Kallers Pfatt zu Elsenborner seithen mit jhrer kahrren wehren gewessen, wehren sie auff dießes landts jurisdiction gewessen. Darauff hette seines – deponents – bruder jhnen – Matheyß Henn – gefragt, ob dan dießer Kallers Pfatt die jurisdiction thätte scheyden. Heruff hette gemelter Matheyß Henn gesagt ‚ja‘ unndt der Kallers Pfatt thätte die jurisdiction abscheyden, unndt hette dem nach jhnen – deponent – undt desso bruder lassen fahren. Welches zeugen wiessen, wobey derselb nach vorlesungh stilgestanden unndt sich underschrieben. Wahre underschrieben – Classen Jahn /10v/ Vom 31. aug[usti] 1707 Siebenter zeugh Baltz Leonard von Elsenborn, alt ungefehr 64 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen examinirt. Spricht: Seye zur Kalterherbergh gebohrtigh unndt habe sich vor ungefehr 43 jahren zu Elsenboren haußheblich niedergeschlagen, habe daß Montijoier lagerbuch, imgleichen auch daß schafftbuch aldhorten uberscheidene mahl höhren leßen, dho hero jhme gahr bewust, waß gedachtes Montijoier lagerbuch die limiten auß weyßen thut: von dem apffelbaumgen richt auff die Wolffsbach. Sonsten seye auch wahr, daß die wieß, genant Rabbendehll, jhme – zeugen – unndt Hach Jacob, beyde von gemeltem Elsenborn, zu stehet unndt daß sie den schaft jahrlichß in die renthmeysterey zu St. Vieth davon lieberen thun unndt daß dieße wieß /11r/ alle zeith Elsenborner bahns gehalten worden. Sonsten habe alle zeith gesehen, daß die Elsenborner den bergh, genänt Langer, im gleichen auch den Buchelbergh jmmer ruhligh unndt ungestohret mit heydt mehen, frucht einzusähen unndt sonsten biß uff den Kallers Pfatt gebraucht 15, ohne daß sich die Montijoier jm grungsten dargegen opponirt alß allein, daß vor ungefehr einem jahr die Montijoier officianten mit denn Kaltenherberger jnwohner hienkommen unndt eygenthättiger weyß neuwe pfähl unndt marcken gesetzet unndt dardurch ein marckeliches theill des Elsenborner bahns sich zu eygen wollen. Unndt weylen die Elsenborner sein forth gefahren, die orther zu brauchen unndt er – zeugh – mit etlichen seiner nachbahren heydt dieß jahr aldho gemehet, wehren gemelter Kaltenherberger zu kommen /11v/ unndt die heydt nachtlicher weille wegh genohmen.

15 Handschrift: gebracht.

Quellentexte |

Welches ist zeugen wiessen, wo bey der selb nach vorleßungh stillgestanden undt sich underschrieben. Wahre underschrieben – Baltz Leonard Achter zeugh Johan Clauß von Elsenborn, alters ungefehr 53 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen der gebuhr examinirt. Spricht: Habe in seiner jugendt mit Marxen Mies unndt Hach Jacoben, so beyde alte männer gewessen, daß Elsenborner viehe gehuttet unndt hetten selbe jhme hingegen den bahn mit den limitten zu erkennen geben, dhahero jhme wohl bewust, daß gedachte limiten von gewißem orth nechst der Bullinger Straß, alwo vorhien ein apffelbaumgen gestanden, herob biß zu /12r/ einer wieß, genant Matheyß Paull, alwo eine bronnen quell erfindtlich, von gedachter bronnen quel uber Buchelbergh ahn die Trimborner Straß, von danen durch den genanten Kalters Pfadt biß in ein andere wieß, dessen die halbscheydt den schaft nacher St. Vieth, die andere aber nacher Montyoie geliebert werden. Von danen durch den gemelten Kalters Pfatt under Rabendehl unndt folgents auff den bergh, Langer genant, alwo ein graben erfindtlich, von dießem graben richt herab auff die Wolffsbach sich erstreckt. Unndt habe alle zeith gesehen, daß die jnwohnere des dorffs Elsenborn den orth, genant Buchelbergh, im gleichen den, genänt Langer, unndt andere biß ahn die hieoben vermelte limitten ruhligh unndt ungestöhrt mit heydt mehen oder sonsten gebrauchet, biß daß verlittenen herbst die Montijoier officianten /12v/ hien kommen unndt eygenthättiger weyß neuwe pfähl unndt marcken eingesetzt unndt dardurch etliche tausent morgen landts des Elsenborner bahns sich zu eygenen willen. Welches ist zeugen wiessen, wobey derselb nach vorlesungh stilgestanden. Schreibens unerfahren, hat sich underzeichenet. Wahr handt + zeichen – Johann Clauß. Neunter zeugh Hach Jacob von Elsenborn, alters ungefehr 53 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen examinirt. Spricht: Habe von seinem vatter Gehlen, so ein sehr alter man gewessen, gehöhrt, daß die limiten des Elsenborner bahns ahnfangen bey gewiessem orth nechst ahn der Bullinger Straß 16, alwo hie beforn ein apffelbaumgen gestanden, vom selben auff ein wieß, genant Matheyß Paul, alwo eine bronnen quell /13r/ erfindtlich. Dho danen richt durch Buchelbergh biß in die Trimborner Straß, folgents durch den Kallers Pfatt 16 Handschriftr: Ballinger Straß.

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298 | Quellentexte auff eine wieß, dessen die halbscheydt 17, so gegen Elsenborn gelegen den schafft in die einnehmung zu St. Vieth, die ander aber, gegen Montijoie gelegen, den schaft nacher gemelten Montijoie zahlen thut. Von dießer wieß Kallers Pfatt nach wieder Rabendehl, dho danen auff den bergh, genant Langer, alwo ein graben erfindtlich, von dießem graben richt hien ab biß auff die Wolffsbach erstrecken. Unndt habe gesehen, daß die Elsenborner biß ahn gedachte limiten heydt gemehet, frucht gesähet unndt der orther benutzt. Undt solches ohne wiederredt, biß daß im verlittenem herbst die Montijoier officianten eygenthätiger weyß neuwe pfähl unndt marcken gesetzet unndt dardurch ungefehr zwey ad drey tausent 18 morgen landts den jnwohneren von Elsenboren benehmen wollen. Unndt alß gedachte jnwohnere zu Elsenborn dieß jahr in die orther, genänt Langer unndt Buchelbergh, /13v/ gleich sie selbe vor 19 dießem ruhigh unndt ungestöhrt gethan gehabt, heydt gemehet, wehren die Kalterherberger bey hondert mann starck hienkommen, gemelte heydt mit gewaldt hienwegh genohmmen. Welches zeugen wiessen, wobey derselb nach vorlesungh stilgestanden. Schreibens unerfahren, sich verhandtzeichenet. Wahre handt + zeichen – Hach Jacob Zehenter zeugh Schoumachers Clauß von Elsenborn, alters ungefehr 57 jahr, gebotten, zu eyden gestelt unndt gleich vorigen zeugen examinirt. Spricht: Habe von seinen elteren auch unndt anderen alten leuthen vernohmmen, daß der bahn Elsenbohrn mit dem Kalterherberger bahn scheydet alß nemblich von gewiessem orth nechß der Bullicher Straß, alwo vor 20 dießem ein apffelbaumgen gestanden, biß auff ein bronnen quel biß in der wieß, genant Matheyß /14r/ Paul, desso die theill oben dem bronnen den schaft alhie in daß Rolßhausser 21 schloß, die andere aber in den der bronnen quell gelegene theill den schaft nacher Montijoie zahlen thut. Von dießem paul uber Buchelbergh biß ahn die Trimborner Straß, von selber durch den Kalters Pfatt biß auff die Dreyßbach unndt durch gewiesse wieß, so halb alß nemblich die theill gegen Elsenborn nacher St. Vieth, die andere aber nacher Montijoie schafspflichtigh ist. Von danen dan den gedachten Kallers Pfatt nach wieder Rabbendehll unndt folgents auff den bergh, genant Langer, alwo ein alter graben erfindtlich, von dießem graben hienab auff die Wolffsbach. Unndt hetten die 17 Korrigiert aus: halbtheyll. 18 Nachgetragen über der Zeile. 19 Handschrift: von. 20 Handschrift: von. 21 Handschrift: Ralß-. Die Buchstaben a und o sind vielfach nicht klar unterscheidbar.

Quellentexte |

jnwohnere des dorffs Elsenborn alle dießseithß gedachter limitten gelegene orther jmmer ruhligh unndt ungestohret benutzet unndt gebrauchet, biß daß jm verlittenen herbst die Montijoier officianten hinkommen unndt /14v/ eygenthättiger weyß neuwe pfähll unndt marcken gesetzet unndt durch selbiges verfahren den Elsenbornen etliche tausent morgen landts benohmmen. Unndt weyllen die Elsenborner noch dieß jahr, wie sie vor dießem alle zeith geruhlich unndt ungestöhrt gethan, heydt gemehet auff dem Buchelbergh unndt Langer, wehren die Kaltenherberger hiengefahlen unndt die heydt gewaldthätiger weyß hienwegh genohmmen. Welches zeugen wiessen, wobey derselb nach vorleßungh stillgestanden. Schreibens unerfahren, hatt sich underzeichenet. Wahre handt + zeichen – Schoumachers Clauß (Unndt mehr unden stunde:)22 Also verhöhrt zu gemeltem Butgennbach anno et diebus ut supra. Uff requisition wahren underschrieben: J. B. Lanier mit paraphe; M. Klein alß adjunct mit paraphe.23

22 Verweis auf Abschrift. 23 Bei jedem Zeugen ist eine Geldtaxe notiert: 1….rt 1 1/2 goldgl.; 2. tax 15 ß.; 3. tax 15 ß.;

4. tax 15 ß.; 5. tax 3 schillingh; 6. tax 3 schillingh; 7. tax 19 ß.; 8. tax 15 ß.; 9. tax 15 ß.; 10.tax 15 ß.

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300 | Quellentexte

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1718 Juni 30 – (auf heuth dato den 30ten juny 1718). Protokoll über die Neubegehung und Vermessung des Feldgeleits aufgrund eines Mandats des pfälzischen Landesherrn von 1717 Juni 25 durch Beamte der pfälzischen Regierung im Amt Monjoye (Schultheiß und Rentmeister Johann Wilhelm Bewer, Gerichtsschreiber Johann Nikolaus Stoltzen) und Kanoniker des Marienstifts Aachen (Nicolaus Jacobus Wilhelmus von Maw, Franz Arnold von Beywegh und Stiftssyndicus Salden) sowie den Landmesser Hochstein. Die Kommission beschließt, die Grenze mit Hausteinen zu markieren. Abschließende Bestätigungen durch Vertreter des Marienstifts (1719 Oktober 1) und Schultheiß und Schöffen des Amtes (1719 Oktober 12). Überlieferung: LAV NRW R, Aachen Marienstift, Akten 19 (Pergamentfaszikel aus 6 Doppelblättern im Seitenformat 29 × 16,5 cm). ungedruckt 1

/1r/Nachdeme Jhre Churfürstliche Durchlaucht etc. zu Pfalz, unser allerseiths gnädigster churfürst und herr, unter dato den 25ten juny 1717 dero selben schultheißen und rhentmeisteren ambts Monjoye, Johann Wilhelmen Bewer, gnädigst befohlen, daß derselb zwischen höchstgemelter Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht und des Kayserlichen Capituls zu Aachen zehendten die limiten conscribiren und wegen desfals außsehenden termini vorhin sich beständig mit gemeltem capitulo verabreden und demnegst das werk gesambter hand angriffe, auch höchstgemelter Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht general landmesser und bauwmeisteren Hochstein darzu adhibiren und, wie es beschehen, mit einschickung der description unterthänigst berichten sollen, alß ist zu unterthänigster einfolge obgemelter gnädigster commission terminus auf heuth dato, den 30ten juny 1718, vom commissario anbestimbt und auff beschehenen einladung nahmens obgemelten Kayserlichen Capituli erschienen herr Nicolaus Jacobus Wilhelmus von Maw, herr Franz Arnold von Beywegh, beyde canonici capitulares, so dan des stifft syndicus herr licentiatus Salden, und ist solchene negst das velt- und waldgelaydt mit zuziehung des general landmesseren Hochstein, burger/1v/meister und rath, fort scheffen und vorsteheren,2 abgangen und damit der anfang, wie vormahlen im jahr 1566 den 8ten monaths octobris beschehen, gemacht worden: 1 Vgl. die Rekonstruktion im Anschluss an die Einleitung. 2 Möglicherweise Schreibfehler für vörsteren.

Quellentexte |

1. Das veltglaydt gehet ahn oben Reichstein, dahe die Kohrbachs Seyff in die Orbach fliesset, und also der Kohrbachsseyff nach hinauff, wohe der fuhrweg durch die seyff gehet, ahn einen großen stein, der Scherpenstein genant. 2. Von dannen über die Venn, 152 ¼ grad, 248 ruthen, auff einen alten großen kiselstein. 3. Von dannen auff einen alten kiselstein in 88 grad, 160 ¾ ruthen. 4. Von dannen auff einen alten stein neben der Wahlenstraß, 161 ½ grad, 264 ruthen, 10 fueß. 5. Von dannen auff einen alten stein, 103 grad, 192 ruthen. 6. Von dannen auff einen alten stein mit einer weißer streiff auff denn rücken, 165 grad, 38 ½ ruthen. 7. Von dannen der Wahlenstraß nach durch das Venn auff den berg, wohe ein creuz und wegweiser stehet, ein stein gesezt. 8. Von dannen biß auff Hochscheid ahn das kreuz, wohe ein stein gesezet. 9. Von dannen auff einen woffer auff der /2r/Hochscheidt in 175 grad, 220 ruthen, ahn der creuzstraß, wohe die straß von Eupen durch die Wahlenstraß auf Simmerath gehet. 10. Von diesem voffer 3 in einer gerader linien biß auff den Strauch, 283 ruthen, allwohe ein newer stein gesezet. 11. Von dem Strauch auff einen voffer in 93 grad, 54 ruthen, 3 fueß. 12. Von dannen auff einen voffer, 160 ruthen, 6 fueß. 13. Von diesem voffer auff den alten Langenstein bei Lammerstorff am weg, der Poolsteeg genant, 76 ruthen. 14. Von dem Poelsteeg auff einen alten stein ahn der negster gaß auff einen strauch, 135 grad, 60 ruthen, 11 fueß. 3 Die Schreibungen woffer und voffer wechseln. Lexikographisch nicht identifiziert; es

muss sich um eine vorläufige Grenzmarkierung ähnlich läufer und stein handeln.

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302 | Quellentexte 15. Von dannen auff der Schießgaß in 175 grad, 33 ruthen, 12 fueß. 16. Von dannen auff den Asterborn, 161 ½ grad, 45 ½ ruthen. 17. Von dannen auff den Callenbroichs Weg in 176 grad, 53 ruthen, 13 fueß. 18. Von dannen auff einen alten stein im Rath in einer heggen, 126 grad, 63 ruthen, 5 fueß. 19. Von dannen 172 ½ grad auff den Müllenbüchelsweg, ein newer stein in der heggen gesezet, 41 ruthen, 12 fueß. /2v/20. Von dannen den berg herunter in 173  grad biß auff die mühlenkandel, 29 ruthen. 21. Von [dannen]4 durch die benden den berg hinauff in 119 grad biß auff den kopf des bergs, ein woffer, 71 ruthen, 11 fueß. 22. Von dannen in einer geraden linien biß auff den Kesselstein, 14 ruthen, 10 fueß. 23. Von dannen in 154 grad auff einen voffer, 39 ruthen, 9 fueß. 24. Und so fort in einer geraden linien auff einen alten kiselstein ahn der Schewr Heggen, 67 ruthen, 3 fueß. 25. Von dannen auff den Hasselstrauch ahn der Hiddelkaul modo Achterfelt, 78 grad, 72 ruthen, 7 fueß, allwohe ein platter stein gesezet. 26. Von dem Hasselstrauch durch die Hiddelkaul den berg hinauff ahn die ley, genant Roderbachsstein, 141 grad, 50 ruthen. 27. Von der ley über die heyd biß ahn dem Buderscheid, 172 grad, 77 ruthen, 3 fueß. 28. Von dannen auff den Buderscheidts Weg, 129 grad, auff einen alten stein, 31 ruthen, 3 fueß. 29. Von dannen 158 grad nach dem Kaulen Broich, ein woffer gesezt, 63 ruthen. 4 Fehlt in der Handschrift.

Quellentexte |

30. Von dannen in einer geraden linien auff /3r/den Kaulen Broich, 34 ½ ruthen, woheselbsten ein newer stein gesezet. 31. Von dannen in 175 grad auff einen läuffer,5 37 ruthen, 11 fueß. 32. Von diesem läuffer in einer geraden linien auff den Fischer Patt, 96 ruthen, 15 fueß. 33. Von dannen in 100 grad auff den Hueffelsfluch, 77 ruthen, 12 fueß. 34. Von dem Hueffelsfluch den berg herunter durch die benden und fort den berg hinauff biß auff die Bouler Höhe, olim Schellart, in 162 grad, 115 ruthen, 4 fueß. 35. Von der Bouler Höhe 122 grad auff den Hasselenstrauch, wohe ein alter stein ist, 109 ruthen. 36. Von dannen vor dem Bouler, 174 grad, 83 ruthen, 4 fueß. 37. Von dannen auff die Nidegger Straß, allwohe ein alter stein, 154 ½ grad, 113 ruthen, 13 fueß. 38. Von der Nidegger Straß auff die Michelkaul, 97 grad, allwohe zwey läuffer gesezt, 172 ruthen, 15 fueß. 39. Von dannen in linea recta den berg hinauff und wiederumb hinunter auff den Scharffenstein in 156 grad, ist ein stein zwischen denen zweyen leyen gesezet. /3v/40. Am Scharffen Stein seind gesezt worden zwey stein, deren einer auff die Michel Kaul, der ander auff den stein, wohe vorhin ein haghdorn gestanden, weiset, 89 grad, 101 ruthen, 9 fueß. 41. Von dannen auff einen stein, wohe ein mespelbaum gestanden vor Hechelscheid, 149 grad, 35 ruthen, 9 fueß. 42. Von dem stein in 121 grad herunter biß auff Helter Drifftweg, 38 ruthen, 3 fueß. 43. Von dannen in linea recta biß auff das falter ahn Claesen Weith, 80 ½ ruthen. 5 Zu diesem spezifischen Wortgebrauch der Vermessung (‚Markierung auf einer Verbindungslinie zwischen Wendepunkten‘) s. DWB VI, S. 328, Position 17, i (vgl. dagegen

voffer, Anm. 3).

303

304 | Quellentexte 44. Von dannen in 120 grad durch Mattheiß Stollenwercks behaußung auff den Bendenborn olim Lennsborn, 92 ruthen, 10 fueß. 45. Von dannen in 124 grad durch die Schiffershegg biß auff die Wolffskaul, 72 ruthen, 10 fueß. 46. Von dannen in 134 grad biß auff den Leyenweg, 70 ruthen, 15 fueß. 47. Von dannen auff die Kukelskaul, 104 grad, 28 ruthen, 6 fueß. 48. Von dannen in 46 grad auff die Jungen Hegg, 83 ruthen, 3 fueß. 49. Von dannen in 134 grad biß oben der Dylskaul, 43 ruthen, 13 fueß. 50. Weithers in 141 grad auff Birkensschladen, 72 ruthen, 5 fueß. /4r/51. Von der Birkensladen, weilen die alte f[o]hr 6 verlustig, ist ein stein auff der drifft ahn Ellergen gesezt worden, 102 grad, 117 ruthen, 11 fueß. 52. Und so fort in linea recta auff einen leuffer, 31 ruthen, und weither recht auß auff die Hungers Seyff in 138 grad, 62 ½ ruthen. 53. Von dannen recht den berg herunter durch die Hasenbach wieder den berg hinauff biß ahn den Lupenborn, alwohe kein stein, sondern das Brändgen stehet, 122 grad, 141 ruthen, 9 fueß. 54. Von dem Brändgen in 82 ½ grad langs den berg recht auß biß auff den Weidenbacher Weg, alwohe zwey steine, eine ley und ein kiselstein, stehet, 109 ruthen, 14 fueß. 55. Von dannen in 33 grad langs den berg in linea recta auff die Werdillen Seyff, 169 ruthen. 56. Und dann den berg hinauff, 43 grad, biß auff den Alten Berg, alwohe ein lauffer, 43 ruth[en], 11 fueß, und so recht den berg herunter biß ahn den Alten Born, olim die Hoffstatt, 45 ruthen, 9 fueß. 57. Von den Alten Born herauff in 163 grad biß auff den buechen baum, alwohe ein stein gesezt, 53 ruthen. 6 Handschrift hat fälschlich fahr. Vgl. RhWB II Sp. 913 zu Furche.

Quellentexte |

58. Von dannen in 173 ½ grad herunter und wieder /4v/hernauff in linea recta biß auff den Vischbüchel, 251 ½ ruthen. 59. Von dannen in 170 grad auff den Steinbüchelsweg, 49 ½ ruthen. 60. Von dannen in 128 grad herunter biß auff Hermges alte fohr, 145 ½ ruthen. 61. Von dannen in 128 grad recht auß auff die Klein Held, jez Berrets Heck genant, 59 ruthen. 62. Von dannen in 131 grad den berg herunter durch die Berrets Seyff, olim Kleiner Bach, von dannen den berg herauff biß auff den Rehebüchel, 130 ruthen, 3 fueß. 63. Von dannen in 148 grad gerad den berg schicks herunter biß auff den Jsenborn, 25 ruthen, 5 fueß. 64. Von dannen in 67 ½ grad den berg schicks hinauff auff den Auveshegg, 60 ¼ ruthen. 65. Von dannen in 126 grad auff den Welborn, 81 ruthen, 6 fueß. 66. Von dannen in 146 ½ grad auff den Herkerswinkel, 44 ruthen, 5 fueß. 67. Von dannen in 154 grad auff den newen pael, wohe der haghdorn gestanden, nun mehre vergangen, und ein hülsen strauch stehet, 62 ruthen. /5r/68. Von dannen in 81 grad oben denn Asterszaun, vor zeiten Brewersfelt genant, 25 ruthen, 15 fueß. 69. Von dannen in 178 grad auff der Neeßen Fohr ein leuffer auff den Wirigsberger Weg, 154 ruthen. 70. Von dannen in 103 grad auff die Schmahldrifft unten ahn Hilbers Born bey einem eichen bäumgen, 87 ruthen. 71. Von dannen in 168 grad auff einen läuffer, wohe vorhin ein mespelbaum gestanden, und so fort biß auff die Stein Kaul, 102 ruthen. 72. Von dannen in 168 ½ grad den berg herunter, durch die tiefe den berg wederumb hinauff, biß auff den gewachsenen Hodderstein, 57 ruth[en].

305

306 | Quellentexte 73. Von dem Hodderstein den berg praecipit herunter biß auff die Diepenbach. 74. Von dan die Diepenbach hinauff langs die Diepenbacher Mühl biß ahn die Ammelbach. 75. Von der Ammelbach herauff, biß wohe selbige ihren anfang nimbt ahn der Pescher Seyff. 76. Von dan biß auff den Grosen Kiselstein, 22 ruthen, 13 fueß. 77. Von dan in linea recta in 171 ½ grad biß auff den läuffer, 34 ruthen, 6 fueß. 78. Von dem biß auff den Holzborn, 109 ruthen, 11 fueß. /5v/79. Von dem Holzborn herunter in 133 grad biß auff den Lupenborn, und so fort auff die Derichsfohr, 302 ruthen, 9 fueß. 80. Von dan herunter durch das Gäßgen in 126 grad biß auff den Mühlen Büchel, 48 ruthen, 13 fueß. 81. Von dan über den Mühlen Büchel in 156 grad mit einer krummer fohr biß auff die Schiffer Ley, 70 ruthen. 82. Von dan in 149 grad den berg herunter durch die Langenaw biß auff einen grosen gewachsenen stein ahn der Haffenkenbach. 83. Von dan den berg herauff auff Commerscheid 7 biß ahn den stein in der heggen. 84. Von dan auff den Ankerstein in 95 grad, 120 ruthen. 85. Von dan in 96 grad den berg herunter biß auff die Asterbach, 100 ruthen. 86. Von dan den berg schregs herauff in 73 grad auff einen lauffer, 34 ruthen, und so fort biß auff die Eichhelt, 97 ruthen, 7 fueß. 87. Von dan in 122 grad biß auff den Roerstein, 47 ruthen.

7 Evtl. Cammerscheid; die heutige Mundartform lautet jedoch [k‘o:miš].

Quellentexte |

88. Von dan in 168 grad auff den stein, so auff dem hügel ahn dem weg am Ungerberg (?), und also in linea recta auff die Loeßbach /6r/und so fort biß auff die Wolffskaul, 251 ruthen, 14 fueß. 89. Von dan in 156 grad herunter auff einen steinfelsen, der Helmesstein genant, 217 ruthen. 90. Von dan in 170 grad biß auff den stein oben der Sterzley, 60 ruthen. 91. Von dannen in 149 grad biß auff die Elbertshegg, 29 ruthen, 13 fueß. 92. Von dan in 116 grad auff den Sieffborn, 57 ruthen. 93. Von dan den berg herunter in 87 ½ grad über die Leggesbach und den berg herauff den Haisgesweg. 94. Von dan dem Haisgesweg nach biß auff die Eichhelt, 35 ½ ruthen. 95. Von dan in 157 grad biß auff den stein ahn der Wolffskaul, 34 ruthen, 7 fueß. 96. Von dan der heggen nach biß auff den Wymers Knip oder Wymersley. 97. Von der Wymers Ley den berg herunter durch die Lauffen und weg, so auff Contzen gehet, und den berg wieder hinauff biß auff die Hagh ahn Lauscher Buchels benden, 61 ruthe[n]. 98. Von dem Buchel biß auff den Leystein, 99 r[uthen]. /6v/99. Von dem langs die Hagh ahn dem Fahrloch, 171 grad, 33 ½ ruth[en]. 100. Ein harter bergstein ahn dem Fahrloch weist der Hagh nach den berg hinauff, 94 ½ grad, 5 ruth[en]. 101. Ein harter bergstein weist langs die Hagh in 113 grad, 11 ruthen. 102. Ein harter bergstein weist etwa den berg herunter langs die Haag in 147 ½ grad, 11 ruthen, 6 fueß. 103. Von dan langs die Hagh in 90 grad, 18 ½ ruthen.

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308 | Quellentexte 104. Von dem langs die Hagh in 158 grad, 5 ruthen, 11 fueß. 105. Von dan der Hagh nach in 139 grad, 11 ruthen, 11 fueß. 106. Von dan langs gemelte Hagh in 151 grad, 18 ¾ ruthen. 107. Von dem in 150 grad, 2 ⅞ ruthen. 108. Von dan in 103 grad, 9 ruthen. 109. Von dannen in 168 grad, 30 ruthen. 110. Von dem langs die Haag in 164 grad, 13 ruthen, 5 fueß. 111. Von dan in 145 grad etwa den berg herunter, 4 ruthen, 5 fueß. 112. Von dan langs die Hagh und Ley Klipp in 129 grad, 23 ruthen, 7 fueß. 113. Von dan langs die Hagh, wo unten ein grundt, der Beysweyer ligt, in 162 grad biß ahn die Beys Ley, welche ein gewachsener stein, und eine /6v/schlank darin gehawen, 31 ruthen. 114. Von den langs die Hagh und Bendgen in 153 grad, 13 ruthen. 115. Von dan in 145 grad biß auff die Kopley ahn Elsgens Benden, 20 ruthen, 10 fueß. 116. Von der Kopley über die landstraß und Beysweyers Bach biß auff den Kopp, die Beysweyersley genant, an Nassen Benden in 45 grad, 23 ruthen. 117. Von dan auff den Beysweyers Berg in 154 grad, 65 ruthen, 12 fueß. 118. Von dan in 175 grad biß auff den steinhauff, die Büllweidt genant, in linea recta, worin zwey lauffer gesezt, der erster 10 ruthen, 9 fueß, der zweyte 29 ruthen, und so fort biß auff die Büllweidt, 26 ruthen. 119. Von der Büllweidt biß auff die oberste Haag ahn der Bawerey 8 in 142 grad, 40 ruthen, 10 fueß. 8 Heute Boverei.

Quellentexte |

120. Von dan in 145 grad biß auff Gerhardts Zaun, 31 ruthen. 121. Von dan in 174 grad auf den Vogelspatt, 35 ruthen, 13 fueß. 122. Von dem Vogelspatt in 102 grad auff einen stein ahn der Bawerey, 32 ¼ ruthen. 123. Von dan in 117 grad durch die benden, 26 ¾ ruthen. /7v/124. Von dem in 171 grad durch die Haag, 18 ruth[en], 11 fueß. 125. Von dan in 177 ½ grad biß auff das Külgen, 31 ruthen, 6 fueß. 126. Von dem Külgen in 145 ½ grad biß auf den Nesselstein, 15 ruthen. 127. Von dem Nesselstein in 142 grad auff das Mäurgen, 51 ruthen. 128. Von dan auff die fuhr oben dem Olmeysbroich in 156 grad in linea recta biß auff die Olmeysley, wohe in der mitten ein alter stein sich befindt, der Olmeysbroich genant, 34 ruthen, 13 fueß, und so fort biß auff die Ollmeys Ley, 45 ruthen, 11 fueß. 129. Von der Olmeys Ley in 143 grad biß auff die Kalte Held, 38 ruthen. 130. Von dannen in 172 grad auff die drifft ahn dem Wiligsbroich, 19 ruthen. 131. Von der drifft in 130 ½ grad biß auff die Wiligsbroich, 22 ruthen. 132. Von dannen durch den Wiligsbroich in 155 grad, 62 ruthen, 9 fueß. 133. Von dannen in 151 grad auff die Schüsselsbach, 12 ruthen. 134. Von der Schüsselsbach in 120 grad auff die /8r/Rathe Seyffen, wohe ein alter stein ahn dem weg sich befindt, 98 ruthen. 135. Von dannen durch den weg biß auff die Heydige Grott ahn einen alten stein, 113 ruthen. 136. Von dannen langs die Heyd den weg nach durch die sträuch, 107 ruthen. 137. Von dannen den weg nach biß Reichstein, wo die Orbach in die Ruhr fliest, 147 ruthen, 14 fueß.

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310 | Quellentexte Nachdeme nun dieses wald- und veltglaidt obiger gestalten begangen, hat sich über den hoff Eschweydt ein dubium hervor gethan, weilen die alte begängnüssen und die darüber ex parte serenissimi electoris und des capituls vorbrachte urkunden sich nicht concordant befunden, alß hat wohlgemelter commissarius pro jnteresse serenissimi dahin geschlossen, daß der unterster theil zum churfürstlichen zehndten gehörig wäre, hingegen aber bemelte deputirte des capituls zu Aachen darvor gehalten, daß, weilen dasselb nach aussag der bey diesem glaidt zugegen gewesener scheffen und zehendt pfächteren in possessione decimandi auff quaestionirtem orth sich befindet, gemeltes capitul auch bey solcher possession ex jnterdicto /8v/uti possidetis etc. von rechtwegen dabey unbeeinträchtiget zu belasen seye. Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht schultheiß und rhentmeister ambts Monjoye alß gnädigst angeordneter commissarius beziehet sich auff den alten begleydtsgang de anno 1566, 8va octobris, in hofnung, herren capitulares sich damit befriedigen und darüber keine fernere praetensiones formiren werden, angesehen es der litterlicher jnnhalt alsolchen beglaidtgangs nach sich führet, so viel den actum possessionis decimandi betrifft, weilen die decimae von jahr zu jahr newe licitatores gehabt und der limiten niemahlen beständig erinnert worden, daß solches seren[issi]mo domino committenti nicht nachtheilig seyn könne, sonderen man sich bey beschehenem und einmahl streitig gemachtem abgang fest haltet, worüber seinen unterthänigsten bericht ad decidendum zu zustellen sich verpflichtet befindet. Deputati capitulares persistiren bey obigem jrem vortrag, alß worausser erhellet, daß beyde producirte jnstrumenta des wald- undt veltglaydts nicht übereinstimmen, seind auch erbietig, dem originali nachzusehen, und übrigens vermeinen, daß bemeltes capitulum ein alß andern weg bey ihrer possession decimandi /9r/belasen werden müse. Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht schultheiß repetirt priora, beziehet sich auff den diesfals zu erstattenden bericht und darauff erfolgende gnädigste beantworthung. Deputati capitulares können solches geschehen lasen, halten sich aber bey ihrer uralter wohlherbrachter possession und thun sich übrigens alle rechtsmittelen reserviren. Nachdeme nun ferner obiges velt- und waldglaydt also begangen, abgemessen und mit rauwen steinen, wie das territorium selbige ahn hand geben, provisionaliter besezet gewesen, hat höchstgemelter Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht Commissarius denen capitularischen deputirten zu consideriren anheimbgestelt, ob nicht zu desto mehr beständiger hinräumung allen ins künftig besorgenden irrsals dienlich wäre, daß dieser gestalt abgemessene limites statt der rauwen mit etwa gesicherten hawsteinen besezet würden, und diese deputati solchen vorschlag also balder vor guth geachtet, höchstgemelte Jhre Churfürstliche Durchlaucht auch auff von dero general landmesseren unterthänigst erstatteten bericht vermög gnädigsten rescripti vom 28. july 1718 denselben sich /9v/ebenmäsig gnädigst gefallen lasen, alß seind die zu diesem ende

Quellentexte |

erforderliche limitsteine und pfähle in negst angelegenem Corneli Münsterischen gebieth, oben rund behawen, ad 137 stück, ein jeder mit seinem numero gezeichnet, verfertiget und davon der ersterer lauth obigem prothocolli, allwohe das veltglaidt nach dem vormahligen alten abgang vom jahr 1566 seinen anfang nimbt, nemblich oben dem closter Reichstein, dahe die Kohrbachs Seyff in die Orbach fliesset, gestellet, die übrige steine biß nro. 137 in dem zehend bezirk und so folgendts, der lezter stein oder pfahl aber unten Reichstein, dahe die Orbach in die Ruhr fliesset, vocatis vocandis und in gegenwarth obgemelter capitularischer deputatorum, herrn canonici von Maw und syndici, herrn licentiaten Salden, so dan des herrn canonici von Savelsberg, welcher ahn stat des abwesenden herren canonici von Beywegh substituiret ist, dieser gestalt auffgesezt worden, daß die steine mit der seithen, darauff selbige numeriert seind, sich zu dem churfürstlichen waldzehend gewendet befinden, wobey dan diese herren deputirte sich außtrücklich vorbedingen, daß, dafern über kurz oder lang dem capitulo nähere kundschafften über die zehend limiten zu kommen dörffen, /10r/daß solchenfals durch gegenwärtigen zehend abgang und abpfählung dem stifft kein praejudicium zugefügt, sonderen desselben habendes gerechtsam und etwa vorhandene litispendenz wegen des universal zehndtes einen wie anderen weg unbekränkt seye und bleiben solle. Jnmasen dan der churfürstliche commissarius nomine serenissimi sui domini committentis sich auch desgleichen vorbehalten und außbedungen hat, und damit gegenwärtiges protocollum des also abgangen und abgemessenen, auch mit seinen limit- und pfählsteinen abgesonderten velt- und waldglaidts destomehr krafft erreiche, ist so wohl der churfürstlicher gnädigster commissions befelch alß auch der herren capitularischen deputirten producirte vollmacht dahier von worth zu worth inserirt, fort von denselben und dem herren commissario eigenhändig unterschrieben und dreyfachig expedyret worden, darab eines Jhrer Churfürstlichen Durchlaucht gehorsambst überschickt, das andere beim capitul zu Aachen und das dritte bey der registratur ambts und landts Monjoye bewahrlich auffgehalten werden solle.9

9 Es folgen die Wiedergabe des pfalzgräflichen Auftrags von 1717 Juni 25 und die Bestä-

tigung über Begehung und Setzung der Grenzsteine durch Vertreter des Marienstifts (1719 Oktober 1) und Schultheiß und Schöffen des Amtes Monschau (1719 Oktober 12).

311

312 | Quellentexte

32

1788 September 8/9 – Abschrift einer notariell beglaubigten Grenzbegehung vom 27. August 1788 im Bereich „Dickelt“ zwischen den Herzogtümern Luxemburg und Jülich durch den Schultheißen Pfeiffer von Büllingen und Sachverständige der Dörfer Rocherath, Wirtzfeld und Krinkelt. Überlieferung: STA Eupen, Hzgt. Luxemburg, St. Vith Nr. 17 (früher Brüssel AGR. Jointe des terres contestées I. 111, Nr. 572). Druck: Maria Backes, Alte Grenzsteine im ehemaligen Elsenborner Venn, in: EHV  33 (1961) S. 42 – 43 mit Lesefehlern Literatur: vgl. Zeugenverhör Bütgenbach 1707 (Ed. Nr. 30).

/28/ Unterschriebene und respective unterhanzeichnete jnwohner deren dörfer Rocherathe, Krinckelt und Wirtzfeldt erklähren, daß wir uns aus befehl des herrn rath und commisarien Delafontaine am 27ten augusti letzthin in den Dreyer Herrn Waldt auf der platz, genant Theis Kauhl, begeben, gestalten daselbsten und mehr herunter, wo der auch so genanter Canton Duckelt 1 anfanget, die scheidt bäume oder -steine oder sonstige scheidt platzen zwischend dem Luxembourgischen und Gulischen anzuzeigen. Diesem ingefolg haben wir den noch würcklich auf der Theis Kauhl erfindlichen stein fur einen scheidt-­stein angewiesen. Von dorten /29/seynd wir ungefehr hundert schritte weiter nach Dickelt zu gegangen, wo wir einen dicken buchen baum gezeichnet, welcher alle zeit für einen scheidt- oder lag baum gehalten worden. Derley lage- oder scheidt bäume befinden sich noch viere, so wir auch gewiesen, bevore man zu dem so genanten Rothen Stein kommet, welcher Rother Stein auch alle zeit für ein scheidt-­stein gehalten worden. Benebent obigem lages bäume haben wir annoch einen alten stock wie im gleichen einen baum, wo Dickelt anfanget, für entscheidt gewiesen, endlich annoch zwey andere bäum wie auch eine platze, wo sonsten ein alter /30/ gräntz baum gestanden. Sind so fort in einer folge fünf andere bäum und stocken, welche den entscheidt machen, bis an die platz, genant Wießfeldt, wo Dickelt endiget und alwo ein stippe gesetzet worden. Von diesem stippe an richt aus bis an einen alten stock auf der heyde an dem Hirsch Busch, von dorten an den haagendorn oder brunnen und letztens von diesem haagendorn dem waßer nach 1 Lesung Duekelt möglich.

Quellentexte |

bis an einer rulhsche2 und davon da gradt bis an einem kreutz, bey welchem sonsten ein apfel bäumgen gestanden nahe dabey, wo ein stein stehet. Erklährende dern drey mit von den ältesten ihrer respective gemeinden, sagen, daß ihre vorfahren ihnen diese /31/ scheidt bäume und platzen gewiesen und daß selbige bäum und platzen alle zeit fur solche gehalten worden, gleich wie auch auf der platzen selbige also von seithen Montjoye erkennet worden. Also declarirt und der wahrheit gemäß nach nach vorlesung unterschrieben und verhandzeichnet zu Bullingen am 8ten 7bris 1788, beyseyns herrn schultheis Pfeiffer von Bullingen und unterschriebenen notarien. So als zeugen gleich mäßig unterschrieben zu Bullingen ut supra waren unterschrieben: Johannes Femuvill von Rochrath und unterhandzeichnet – hand + zeichen Joseph Schlae von Wirtzfeld, alter förster – hand+zeichen Servatii Creutz von Wirtzfeldt Niclaß Volz /32/ von Krinckelt Andreaß Dresseing, Rochrath J. B. Pfeiffer testis, me presente testor unterschriebene: Niederkorn, not[ariu]s testis mit p[re]se[ns]/ Am 9ten 7bris 1788 erscheint unterhandzeichneter Marx Köhl von Rocherath, würcklicher förster des Dreyer Herrn Waldt, erklährend, daß er gleichfals der vorgemelten gräntzen abgehung beygewohnet und daß selbige, wie oben beschrieben, gewiesen worden, in urkund wessen er sich verhandzeichnet zu Bullingen ut supra. Ware verhand zeichnet hand+zeichen: Marx Kohl, förster von Rocherath. In fidem signi dati testor ware unterschrieben: Niederkorn not[a]r[ius] 1788 mit p[re]se[ns].

2 Auch bei eindeutiger Lesung „rulhsche“ mit liegt ein Schreibfehler vor für einen

mundartlichen Ausdruck „Rotz, Rotsche, Rutsche“ u. ä. in der Bedeutung ‚Geröll, Absturz, Steilhang‘ (vgl. RhWB   VII Sp. 536 und H. Dittmaier: Rheinische Flurnamen, S. 552 und 553.).

313

Verzeichnis der Quellen und der Literatur

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Abkürzungen und Siglen

AEK AGNrh AHVN AMRhKG BGHF BJB BJG BNF DGB DJB DWB EHV

Historisches Archiv des Erzbistums Köln Archiv für die Geschichte des Niederrheins Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte Blätter zur Geschichte Hahns und Friesenraths Bonner Jahrbücher Beiträge zur Jülicher Geschichte Beiträge zur Namenforschung Dürener Geschichtsblätter Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins s. J. Grimm/W. Grimm: Deutsches Wörterbuch Der Eremit am Hohen Venn. Mitteilungen des Geschichtsvereins des Kreises Monschau (Montjoie) (Jg. 1 – 3, 1925/26 – 1927/28 unter dem Titel „Heimatblätter des Kreises Monschau“) HAS tK Historisches Archiv der Stadt Köln HF Hautes Fagnes HKM Heimatkalender des (Land)kreises Monschau (mit leicht variierenden Titeln) HUA Haupturkundenarchiv HZ Historische Zeitschrift JBWLG Jahrbuch für Westdeutsche Landesgeschichte KDM s. K. Faymonville (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Monschau KDEM s. H. Reiners (Hg.): Die Kunstdenkmäler von Eupen-­Malmedy LAV NRW R Landesarchivverwaltung Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland LMA s. Lexikon des Mittelalters LVR Landschaftsverband Rheinland MGH Monumenta Germaniae historica ML Das Monschauer Land. Jahrbuch (des Geschichtsvereins des Monschauer Landes) MStAK Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln NBJG Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte ND Neudruck/Nachdruck OBCh Ostbelgische Chronik NF Neue Folge PGRhGK Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde RRA s. W. Mummenhoff (Bearb.): Regesten der Reichsstadt Aachen REK s. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter RhStA Rheinischer Städteatlas

316 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur RhUB s. E. Wisplinghoff (Bearb.): Rheinisches Urkundenbuch RhVjBll Rheinische Vierteljahrsblätter RhWB s. Müller, Josef/Heinrich Dittmaier (Bearb.) Rheinisches Wörterbuch StaAC Stadtarchiv Aachen STA Eupen Staatsarchiv Eupen StaKDN Stadt- und Kreisarchiv Düren StaMON Stadtarchiv Monschau UB Urkundenbuch UB Aachen s. Meuthen, Erich (Bearb.): Aachener Urkunden UB Düren s. Kaemmerer, Walter (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Düren UB Duisburg s. W. Bergmann u. a. (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Duisburg UB Lxbg s. C. Wampach (Bearb.): Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit UB Malmedy s. J. Halkin/R. G. Roland (Bearb.): Recueil des Chartes de l’Abbaye de Stavelot-­Malmedy UB Nrh s. Th. J. Lacomblet (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins UB Steinfeld s. I. Joester (Bearb.): Urkundenbuch der Abtei Steinfeld ZAGV Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZBGV Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins ZEGV Zeitschrift des Eupener Geschichtsvereins ZVS ZwischenVenn und Schneifel. Zeitschrift des Geschichtsund Museumsvereins [St. Vith]

Archive und Bibliotheken |

2 Archive und Bibliotheken Aachen, Stadtarchiv (StaAC) Urk. A I 69 Kornelimünster I. Urkunden Nr. 4 Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Ms. Boruss. fol. 749 Duisburg, Landesarchivverwaltung NRW Abt. Rheinland (LAV NRW R) Aachen Marienstift, Urk. 595 Aachen Marienstift, Rep. u. Hs. 4 / Rep. u. Hs. 6 Aachen Marienstift, Akten 19 Jülich Urk. 3 / 4 / 28 /169 Jülich-­Berg II 22 / 226 / 2756 / 4877 Jülich-­Berg III 916 /981 Jülich-­Berg IIIR Amt Monschau, Rentmeisterei Nr. 158 Jülich Gerichte XIII: Monschau Nr. 6 = neu: Jülich Gerichte Nr. 509 Reichenstein, Rep. u. Hs. 1 / Rep. u. Hs. 2 / Rep. u. Hs. 3 Eupen, Staatsarchiv (STA Eupen) Hzgt. Luxemburg St. Vith, Nr. 17 Flamersheim, Pfarrarchiv (ehemaliges Dekanatsarchiv Münstereifel) Sendweistum, ohne Signatur Köln, Historisches Archiv des Erzbistums Köln (AEK) Dekanat Zülpich, Dec. Tolp. A / Konzen Nr. 1 / Nr. 1a Lüttich, Archives de l’Etat Fonds du duché de Limbourg, Liasse 1042, Nr. 5 Monschau, Stadtarchiv (StaMON) 1. Abt. E 5 / E 9 / G 2 / G 2a / G 7 / G 8 Monschau, Archiv des Geschichtsvereins des Monschauer Landes e. V. Abschriften des Lehrers Johannes Huppertz, 1814 (Kirchenweistum Konzen 1553 / Weidgänge 1649) Abschrift einer Schöffenurkunde des Landgerichts Monschau (1621 Februar 9) Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum GK Kloster Cornelimünster, Handschriften „Kanzleibuch“ 1342 – 15831 1 Die in der rheinischen Literatur im Anschluss an das Düsseldorfer Bestandsverzeichnis von F. W. Oediger (Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, IV, S. 217)

genannte Nr. G. K. 3474 stellt nach Auskunft in Nürnberg nicht die aktuelle Signatur, sondern die ehemalige Akzessions-­Nr. dar.

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318 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur

3 Gedruckte Quellen und Literatur (Rezensionen sind bei den rezensierten Arbeiten angeführt) Andermahr, Heinz: Fischereirechte der Jülicher Dynasten in der Erft von Münstereifel bis Neuss, in: NBJG 11 (2000) S. 7 – 25 Arens, Herbert: Die katholische Kirche im Monschauer Land. Von den Anfängen bis in die Gegenwart, Aachen 2016 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 15) Aubin, Hermann: Die Entstehung der Landeshoheit nach niederrheinischen Quellen. Studien über Grafschaft, Immunität und Vogtei, Berlin 1920 (= Historische Studien. 143) ND Bonn 1961 Bach, Adolf: Deutsche Namenkunde, II.1/2, Die deutschen Ortsnamen, Heidelberg 1953/1954 Backes, Maria: Alte Grenzsteine im ehemaligen Elsenborner Venn, in: EHV 33 (1961) S. 39 – 43 Bader, Ute: Geschichte der Grafen von Are bis zur Hochstadenschen Schenkung 1246, Bonn 1979 (= Rheinisches Archiv. 107) Bär, Max: Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919 (= PGRhGK. 35) Below, Georg von: Die Streitigkeiten zwischen Aachen und Jülich, in: ZAGV 16 (1894) S. 1 – 11 Benker, Wilhelm: Zur Geschichte der Burgherren von Bütgenbach, in: EHV 7 (1931/32) S. 121 – 133 Berens, Willi: Territoriale Entwicklung und Grenzbildung im belgisch-­deutschen Grenzraum, überarb., mit bibliograph. Hinweisen u. einem Register vers. v. Els Herrebout, Eupen 2005 (= Förderverein des Archivwesens in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. V. o. G. Jahrbuch 2005) Berens, Willi: Das Eupener Land, in: JBEMV 1 (1966) S. 20 – 30 Berens, Willi: Mospert. Eine alte Forsthufe und ihre Bedeutung, in: GE 5 (1971) S. 17 – 33 Bergmann, W./H. Budde/G. Spitzbart (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Duisburg, in Zusammenarbeit mit J. Milz, I, 904 – 1350, Düsseldorf 1989 (= PGRhGK. 67) (UB Duisburg) Bewer, Rudolf: Alzena, ein genealogischer Knotenpunkt, in: EHV 4 (1928/29) S. 114 – 124 Bewer, Rudolf: Forstmeister Mathias Bewer vom Lande Montjoie, in: EHV  5 (1929/30) S. 67 – 7 1 Boshof, Egon: Ottonen und frühe Salierzeit, in: Petri, Franz/Georg Droege (Hg.): Rheinische Geschichte, Bd. 1.3: Hohes Mittelalter, Düsseldorf 1983, S. 1 – 119 [J. W. J.] Braun: Zur Geschichte des Landes Montjoie, EHV  6 (1930/31) S. 70 –71, 78 – 87, 91 – 104, 122 – 128 (= Nachdruck aus AHVN 6 (1859) S. 1 – 40 [Einleitende Abhandlung von W. Ritz; enthält als wichtigsten Text das Monschauer Landrecht vom Jahre 1516] Brixius, Matthias: Die Anfänge des Prämonstratenserklosters Reichenstein, in: EHV 13 (1938) S. 161 – 173 Brixius, Matthias: Die Grenzen des Kreises Monschau, in: EHV  19 (1944/47) S. 50 – 52 [falsche Paginierung 46 – 48]; ND in: ML 3 (1975) S. 118 – 120 Brixius, Matthias: Die Heiratsabrede zwischen Leonard Kesseler und Anna Maria Contzen, in: EHV 13 (1938) S. 33 – 43 Brühl, Carlrichard/Theo Kölzer: Das Tafelgüterverzeichnis des römischen Königs (Ms. Bonn S. 1559), Köln – Wien 1979 Cardauns, Hermann: Urkunden des 13. Jahrhunderts, in: ZAGV 3 (1881) S. 219 – 239

Gedruckte Quellen und Literatur |

Chronica regia Coloniensis (Annales maximi Coloniensis) … rec. Georgius Waitz, Hannover 1880 (= MGH. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum) Conrads, Josef: Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein, Aachen 1938, unveränderter Nachdruck nebst einem Geleitwort des Herausgebers und einem Textkommentar von Elmar Neuss, 1988 (= Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen. 7) Cores, Franz: Die Flurnamen der Gemarkungen Eicherscheid, Hammer und Huppenbroich. Ein Beitrag zur geschichtlichen Auswertung der Furnamen, Bonn 1940 Corsten, Severin: Der Forstbezirk Vlatten-­Heimbach. Ein Beitrag zur Geschichte der nordöstlichen Eifel, in: Aus Geschichte und Landeskunde. Forschungen und Darstellungen Franz Steinbach zum 65. Geburtstag gewidmet von seinen Freunden und Schülern, Bonn 1960, S. 184 – 209 Corsten, Severin: Vom Forstbezirk zum Territorium. Wie die Herrschaft Monschau entstand, in: EHV 35 (1963) S. 74 – 93 Dasler, Clemens: Forst und Wildbann im frühen deutschen Reich. Die königlichen Privilegien für die Reichskirche vom 9. bis zum 12. Jahrhundert, Köln-­Weimar-­Wien 2001 (= Dissertationen zur mittelalterlichen Geschichte. 10) Dösseler, E.: Die jülich-­bergische Kanzlerfamilie Lüninck, in: DJB 45 (1951) S. 150 – 184 Dittmaier, Heinrich: Rheinische Flurnamen, Bonn 1963 Ehlers-­Kisseler, Ingrid: Die Anfänge der Prämonstratenser im Erzbistum Köln, Köln/ Weimar/Wien 1997 (= Rheinisches Archiv. 137) Engels, Odilo: Die Stauferzeit, in: Franz Petri/Georg Droege (Hg).: Rheinische Geschichte, Bd. 1.3: Hohes Mittelalter, Düsseldorf 1983, S. 199 – 296 Erkens, Franz Reiner: Zur verfassungsrechtlichen Stellung der Herzöge von Limburg im 12. und 13. Jahrhundert, in: RhVBll 43 (1979) S. 169 – 195 Ewald, Wilhelm (Bearb.): Rheinische Siegel, III, Die Siegel der Rheinischen Städte und Gerichte, 1931 (= PGRhGK. 27) Ewig, Eugen: Les Ardennes au haut-­moyen-­age, in: Eugen Ewig: Spätantikes und fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften, Bd. 1, München 1976, S. 523 – 552 (Erstdruck 1963) Ewig, Eugen: Frühes Mittelalter, in: Franz Petri/Georg Droege (Hg.): Rheinische Geschichte, Bd. 1.2, Düsseldorf 1980 Falkenstein, Ludwig: Karl der Große und die Entstehung des Aachener Marienstiftes, Paderborn u. a. 1981 (= Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte NF. 3) Dietmar Flach, RhVjBll 47 (1983) S. 388 – 390 Falkenstein, Ludwig/Reiner Nolden: Von der königlichen villa zur Stadtgemeinde Aachen, in: ZAGV 84/85 (1977/78) S. 947 – 959 Faymonville, Karl (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Monschau, Düsseldorf 1927 (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. XI.1) (KDM) Flach, Dietmar: Pfalz, Fiskus und Stadt Aachen im Lichte der neuesten Pfalzenforschung, in: ZAGV 98/99 (1992/93) S. 31 – 56 Flach, Dietmar: Pfalz und Reichsgut. Frühformen der Territorienbildung am Niederrhein, in: Flink, Klaus/Wilhelm Janssen (Hg.): Territorium und Residenz am Niederrhein, Kleve 1993, S. 9 – 31 (= Klever Archiv. 14) Flach, Dietmar: Das Reichsgut im Aachener Raum. Versuch einer vergleichenden Übersicht, in: RhVB 51 (1987) S. 22 – 51

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320 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Flach, Dietmar: Das Reichsgut im Düren-­Vlattener Raum. Versuch einer Bestandsaufnahme, in: RhVjBll 52 (1988) S. 43 – 89 Flach, Dietmar: Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsgutes von der Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, Göttingen 1976 (= Veröffentlichungen des Max-­Planck-­Instituts für Geschichte. 46) L. Falkenstein/R. Nolden, ZAGV 84/85 (1977/78) S. 947 – 959 Flach, Dietmar: Zur Geschichte des Dürener Reichsgutes, in: DGB 71 (1982) S. 5 – 20 Fleckenstein, Josef: Über das Aachener Marienstift als Pfalzkapelle Karls des Großen. Zugleich als Besprechung einer neuen Untersuchung über die Entstehung des Marienstifts, in: Maurer, Helmut/Hans Patze (Hg.): Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag, Sigmaringen 1982, S. 18 – 28 Füchtner, Jörg (Bearb.): Inventar des Archivs der Stadt Nideggen bis 1794, Köln-­Bonn 1973 (= LVR. Inventare nichtstaatlicher Archive. 15) Gielen, Viktor: Die Mutterpfarre und Hochbank Walhorn. Beiträge zu ihrer Geschichte, Walhorn 21965 (= Das Bild der Heimat. 1) Gielen, Viktor: Raeren und die Raerener im Wandel der Zeiten, Eupen 1967 (=Das Bild der Heimat. 4) Gläser, Florian: Reinhard von Schönau (um 1305 – 1376), in: G. Mölich (Hg.): Rheinische Lebensbilder, XVIII, Köln 2000, S. 49 – 75 Gläser, Florian: Schönau-­Schönforst. Eine Studie zur Geschichte des rheinisch-maasländischen Adels im Spätmittelalter. (Diss. Trier 2005; http://ubt.opns.hbz-­nrw.de/volltexte/​ 2005/313) Goerz, Adam (Hg.): Mittelrheinische Regesten oder chronologische Zusammenstellung des Quellen-­Materials für die Geschichte der Territorien der beiden Regierungsbezirke Coblenz und Trier in kurzen Auszügen, IV, (1270 bis 1300), Coblenz 1886 Graumann, Sabine: Französische Verwaltung am Niederrhein. Das Roerdepartement 1798 – 1814, Essen 1990 (= Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-­Westfalens. 27) Grimm, Jacob (Hg.): Weisthümer, gesammelt v. J. Grimm (Mithg. v. E. Dronke und H. ­Beyer), I – VII, Göttingen 1840 – 1878 Grimm, Jacob/Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, I–XVII, Leipzig 1854 – 1971 (DWB) Groten, Manfred: Die Stunde der Burgherren. Zum Wandel adliger Lebensformen in den nördlichen Rheinlanden in der späten Salierzeit, in: RhVjBll 66 (2002) S. 74 – 110 Groten, Manfred/Clemens von Looz-­Corswarem/Wilfried Reininghaus (Hg.): Der Jülich-­Klevische Erbstreit 1609. Seine Voraussetzungen und Folgen. Vortragsband, Düsseldorf 2011 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Vorträge 36) Günther, Ralf: Der Arnsberger Wald im Mittelalter. Forstgeschichte als Verfassungsgeschichte, Münster 1994 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. XXII. 20) Günther, Wilhelm: Die geschichtliche Entwicklung im Bereich der Eifelkreise Monschau und Schleiden – Ähnlichkeiten und Unterschiede, in: EHV 39 (1967) S. 94 – 119 Güthling, W[ilhelm].: Zur Geschichte des Amtes Monschau. Die Rechnungen der Rentund Forstmeister, in: EHV 15 (1940) S. 17 – 30, 65 – 74, 91 – 91, 97 – 108 Gugat, Werner: Jülich und die Kölner Wildbannbezirke im Osning. Ein Beitrag zur Wildbannforschung im Eifelraum, in: RhVjBll 26 (1961) S. 286 – 296

Gedruckte Quellen und Literatur |

Halkin, Jos./R. G. Roland (Bearb.): Recueil des Chartes de l’Abbaye de Stavelot-­Malmedy, I/II, Bruxelles 1909/1930 (UB Malmedy) Hammers, Jacob: Die Waldgenossenschaften in der Aachener Gegend, Aachen 1913 (Diss. Münster) Münster/Westf. 1913 [Harless, Woldemar]: Niederrheinische Weisthümer. Zweite Abtheilung: Jülich-­Bergische Weisthümer, in: AGNrh 7 (1869/70) S. 1 – 147 Hegel, Eduard (Hg.): Geschichte des Erzbistums Köln I: Friedrich Wilhelm Oediger: Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, 2. neubearb. A., Köln 1964 II.1/2: Wilhelm Janssen: Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191 – 1515, Köln 1995/2003 [Heep, Johann]: Plünderung des Klosters Reichenstein (bei Montjoie) durch kaiserliche Truppen im geldrischen Kriege 1543, geschildert von dem Prior des Klosters Johann Heep, in: ZBGV 22 (1886) S. 30 Heeren, Bernhard: Die Aufteilungen der Waldungen der Bank Walhorn unter die einzelnen Quartiere unter besonderer Berücksichtigung des Ketteniser Anteils, in: GE 34 (2000) S. 141 – 156 Heusch, Albert: Geschichte der Familie Heusch, Aachen 1909 Heusgen, Paul: Das Dekanat Zülpich, Siegburg 1958 (= Geschichte der Pfarreien der Erzdiözese Köln. 3) Heusgen, Paul: Das alte Landdekanat Zülpich (um 1060 bis 1801), in: AHVN 151/152 (1952) S. 154 – 181 Hinsen, Hermann: Das Land „Überruhr“. Eine Schleidener Enklave im Herzogtum Jülich, in: ML 29 (2001) S. 24 – 37 Hinsen, Hermann: 800 Jahre Schloß Schleiden. Schleiden 1198 – 1998, o. O. [1998] Huisman, A. Z.: Die Verehrung des Heiligen Pancratius in West- und Mitteleuropa, Haarlem 1939 (= Nederlandsche Bijdragen op het Gebied van Germaansche Philologie en Linguistiek. 11) Irsigler, Franz: Reinhard von Schönau – financier gentilhomme. Eine biographische Skizze, in: Friedhelm Burgard / Alfred Haverkamp / Franz Irsigler / Winfried Reichert (Hg.): Hochfinanz im Westen des Reiches 1150 – 1500, Trier 1996, S. 281 – 305 (= Trierer Historische Forschungen. 31) Jansen, Richard: Aus Eschauels Vergangenheit. Zur Genealogie eines versunkenen Hofes, in: ML 14 (1986) S. 38 – 48; 15 (1987) S. 41 – 52 Janssen, Joseph: Der Östling und die alte Christianität Zülpich, in: EHV 2 (1926/27) S. 2 – 6 Janssen, Wilhelm: Beobachtungen zum Pfarrsend in der spätmittelalterlichen Erzdiözese Köln, in: Ehbrecht, Wilfried/Angelika Lampen/Franz-­Joseph Post/Mechthild Siekmann (Hg.): Der weite Blick des Historikers. Einsichten in Kultur-, Landes- und Stadtgeschichte. Peter Johanek zum 65. Geburtstag, Köln-­Weimar-­Wien 2002, S. 317 – 335 Janssen, Wilhelm: Beobachtungen zum Verhältnis von Pfarrorganisation und Stadtbildung in der spätmittelalterlichen Erzdiözese Köln, in: AHVN 188 (1985) S. 61 – 90 Janssen, Wilhelm: Kleine Rheinische Geschichte, Düsseldorf 1997 Janssen, Wilhelm: Die Reichsstadt zwischen den Territorien. Aachens „Außenpolitik“ im Spätmittelalter, in: ZAGV 98/99 (1992/1993) S. 145 – 182 Janssen, Wilhelm: Die niederrheinischen Territorien im Spätmittelalter. Politische Geschichte und Verfassungsentwicklung 1300 – 1500, in: RhVjbll 64 (2000) S. 45 – 167

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322 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Janssen, Wilhelm: Neue Wege und Formen territorialer Verwaltung am Niederrhein im Übergang zur frühen Neuzeit, in: RhVjbll 58 (1994) S. 133 – 148 Janssen, Wilhelm: Wilhelm von Jülich (um 1300 – 1361). Graf, Markgraf und Herzog, in: NBJG 19 (2000) S. 123 – 131 Janssen, Wilhelm s. Hegel, Eduard Janssen de Limpens, K. J. Th. (Bearb.): Rechtsbronnen van het Hertogdom Limburg en de Landen van Overmaze, Bussum 1977 (= Werken der Stichting tot Uitgaaf der Bronnen van het Oud-­Vaderlandse Recht. 1) Jenniges, Hubert: 850. Aldringen, Bellevaux, Büllingen, Bütgenbach, Dürler, Neundorf, Waimes, Weiswampach, St. Vith 1981 Joester, Ingrid (Bearb.): Urkundenbuch der Abtei Steinfeld, Köln – Bonn 1976 (= PGRhGK. 60) (UB Steinfeld) Kaemmerer, Walter: Aachener Quellentexte, Aachen 1980 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. 1) Kaemmerer, Walter (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Düren 748 – 1500, I.1/2, Düren 1971/1974 (= Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes. 12/13) (UB Düren) Kaiser, Reinhold: Aachen und Compiègne: Zwei Pfalzstädte im frühen und hohen Mittelalter, in: RhVjBll 43 (1979) S. 100 – 119 Kaspers, Heinrich: Comitatus nemoris. Die Waldgrafschaft zwischen Maas und Rhein. Untersuchungen zur Rechtsgeschichte der Forstgebiete des Aachen-­Dürener Landes einschließlich der Bürge und Ville, Düren-­Aachen 1957 (= Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes. 7/ZAGV. Beiheft. 2) Georg. Droege, RhVjBll 22 (1957) S. 288 – 292 Erich Wisplinghoff, DJB 49 (1959) S. 269 – 271 Walter Schlesinger, HZ 190 (1960) S. 103 – 105 W. A. Eckhardt, ZfAgrargesch u. Agrarsoz. 6 (1958) S. 215 – 27 Klauser, Klaus-­Dieter: St. Vith, Bütgenbach und Vianden: Zum Ursprung der gemeinsamen Geschichte, in: Jenniges, Wolfgang (Hg.): Gestalten und Entwicklungen. Historische Streifzüge zwischen Rhein und Maas. Hubert Jenniges zum 70. Geburtstag als Festgabe gewidmet. Löwen – St. Vith 2004, S. 183 – 196 Klaversma, T.: Johann II. von Schönforst, Burggraf von Monschau, Herr von Diepenbeek, Cranendonck und Eindhoven, in: EHV 37 (1965) S. 36 – 43; 38 (1966) S. 71 – 83 Knipping, Richard s. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter Koch, Heinrich (Hg.): Zweifall. Wald- und Grenzdorf im Vichttal. Als zweite erw. Auflage des Zweifaller Heimatbuches von J. Bendel … neu bearb…, Monschau 1968 Koeniger, Albert Michael (Hg.): Quellen zur Geschichte der Sendgerichte in Deutschland, München 1910 Kohnemann, Michel: Die Walhorner Gudungsbücher in Regestenform; veröffentlicht, in: ZEGV 1 (1959) S. 59 – 69; 2 (1952) S. 17 – 19, 51 – 56; 3 (1953) S. 19 – 22, 39 – 42, 64 – 66; 4 (1954) S. 14 – 18, 45 – 48; 5 (1955) S. 15 – 18, 39 – 41; 6 (1956) S. 47 – 57 Kottmann, Dietmar: Grenzumschreibungen im Aachener Westen im 14. und 15. Jahrhundert, in: ZAGV 117/118 (2015/2016) S. 105 – 119 Kraus, Thomas R.: Jülich, Aachen und das Reich. Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Jülich bis zum Jahre 1328, Aachen 1987 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. 5)

Gedruckte Quellen und Literatur |

Severin Corsten, RhVjBll 53 (1989) S. 185 – 186 Hans j. Domsta, AHVN 192/193 (1990) S. 224 Kraus, Thomas R.: Stationen auf dem Weg zur Jülicher Landesherrschaft, in: RhVjBll 63 (1999) S. 90 – 123 Die „Kreisstände“ in Montjoie um das Jahr 1788, in: EHV 1 (1925/26) S. 65 – 66 Kreitz, Josef: Auszug aus den Kirchenrechnungen über den Bau der Pfarrkirche, 1651 – 1657, in: EHV 22 (1950) S. 80 – 81 Kreitz, Josef: Auszug aus dem Lagerbuch des Landes Monnioie (Monschau) aus dem Jahre 1649, in: EHV 32 (1960) S. 22 – 23 Kreitz, Josef: Versuch einer Rekonstruktion des Feldgeleits des Aachener Stiftszehnten, in: EHV 19 (1944/47) S. 57 – 64; Nachtrag EHV 21 (1949) S. 48 Kreitz, Josef: Die Weid- und Schweidgänge im Amte Montjoie (aus dem Lagerbuch vom Jahre 1649), in: EHV  21 (1949) S. 2 – 7; 26 (1954) S. 38 – 39; 27 (1955) S. 15 – 16; 28 (1956) S. 28 – 30; 42 (1979) S. 23 – 31 Kremer, Christoph Jacob: Akademische Beiträge zur Gülch- und Bergischen Geschichte, Bd. 1 – 3, Mannheim 1769 – 1781 Kremer, Christoph Jacob: Vom comitatu nemoris als einem kurpfälzischen lehen der herzoge von Gülch, in: Acta academiae Theodoro-­Palatinae, Bd. 3, 1773, S. 284 – 304 Krudewig, Johannes s. Übersicht Kubach, Hans Erich/Albert Verbeek: Romanische Baukunst an Rhein und Maas. Katalog der vorromanischen und romanischen Denkmäler. I A-K; II L–Z; III Tafeln, Berlin 1976; IV Architekturgeschichte und Kunstlandschaft, Berlin 1989 Kühn, Norbert: Die Reichsabtei Kornelimünster im Mittelalter. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung, Konvent, Besitz, Aachen 1982 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. 3) Kupper, Jean Louis: Limburg (Limbourg), in: LMA V, 1991, Sp. 1986 – 1988 Lacomblet, Theodor Joseph: Erkundigung über die Hofesgerichte und Latbänke im Fürstenthume Jülich, in: AGNRh 3.2 (1861) S. 300 – 374 Lacomblet, Theodor Joseph (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, I–IV, Düsseldorf 1840 – 1858, [dazu:] Wolf Rüdiger Schleidgen: Nachweis der Überlieferung = Theodor Joseph Lacomblet (Bearb.): Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Nachweis der Überlieferung, bearb. v. W. R. Schleidgen, Siegburg 1981 (= Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-­Westfalen. C. 10) (UB Nrh) Läufer, Bernd: Die Aufstockung des Obersees und seine Folgen für Einruhr, in: ML  33 (2005) S. 23 – 30 Läufer, Bernd: wie dieselbe von uralterß hero gewesen. Historische Straßen in und um Lammersdorf, in: ML 45 (2017) S. 52 – 76 Laufner, Richard: Die Fragmente des ältesten Pilgerschaftsbuches von St. Matthias, Trier, zwischen 1150 und 1230. Ein Beitrag zur Geschichte der St. Matthiasverehrung, in: AMRhKG 7 (1955) S. 237 – 263 Laumans, Heinrich: Geschichte des Montjoier Landes, speziell des ehemaligen fränkischen Königshofes in politischer und kirchlicher Beziehung, Montjoie o. J. [1908] Laurent, J. (Hg.): Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert, nach den Stadtarchiv-Urkunden mit Einleitung, Registern und Glossar, Aachen 1866

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324 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Letocart, François: Les domaines forestiers dans le duché de Limbourg: limites, évolution et gestion des origins au XVe siècle. Mémoire pour l’obtention du grade de licencié en Histoire 1988/89 Université de Liege. Faculté de Philosophie et Lettres, Histoire Lewald, Ursula: Burg, Kloster, Stift, in: Hans Patze (Hg.): Die Burgen im deutschen Sprachraum. Ihre rechts- und verfassungsgeschichtliche Bedeutung, Sigmaringen 1976, S. 155 – 180 Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, I-III, Leipzig 1872 – 1878 Lexikon des Mittelalters, I–IX, München – Zürich, 1980 – 1998 (LMA) Lübben, August/Christoph Walther: Mitttelniederdeutsches Handwörterbuch, Norden-­ Leipzig 1888, ND Darmstadt 1980 Mainz, Franz: Die Reichsabtei Kornelimünster und der Monschauer Reichswald, in: BGHF 8 (1999) S. 44 – 61 Meyer, Gisela: Die Familie von Palant im Mittelalter, Göttingen 2004 (= Veröffentlichungen des Max-­Planck-­Instituts für Geschichte. 202) Meuthen, Erich (Bearb.): Aachener Urkunden 1101 – 1250, Bonn 1972 (= PGRhGK. 58) (UB Aachen) Milmeister, Jean: Geschichte der Grafen von Vianden 1090 – 1795, Vianden 2003 Mirbach, Wilhelm Graf von: Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich. 1. Theil, in: Programm der Rheinischen Ritter-­Akademie zu Bedburg XXXII (1874), Düren 1874, S. 1 – 29; 2. Theil, ebd. XXXVIII (1880/81), Düsseldorf 1881, S. 1 – 37 Mötsch, Johannes: Der Erwerb der Herrschaften St. Vith und Bütgenbach durch die Grafen von Sponheim, in: JBWLG 19 (1993) S. 255 – 270 Müller, Josef/Heinrich Dittmaier (Bearb.): Rheinisches Wörterbuch, I–IX, Bonn – Berlin 1928 – 1971 (RhWB) Müller, Aegidius (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Herzogthums Jülich. Bd. 1, Aschenbroich, J[ohann] F[ranz] Martin: Geschichte des Schlosses und der Stadt Nideggen im alten Herzogthum Jülich, Bochum 1867 Bd. 2, Beiträge zur Geschichte des Herzogthums Jülich, Bochum 1868 Müller-­Kehlen, Helga: Die Ardennen im Frühmittelalter. Untersuchungen zum Königsgut in einem karolingischen Kernland, Göttingen 1973 (= Veröffentlichungen des Max-­Planck-­ Instituts für Geschichte. 38) Mummenhoff, Wilhelm (Bearb.): Regesten der Reichsstadt Aachen (einschließlich der Reichsabtei Burtscheid), I/II, 1937/1961 (= PGRhGK. 47) (RRA) Neu, Heinrich: Zur Geschichte der territorialen Entwicklung Eupen-­Malmedys, in: RhVjBll 6 (1936) S. 76 – 89 Neu, Heinrich s. Reiners, Heribert Neuss, Elmar: Die Anfänge des Elementarschulwesens in Stadt und Land Monschau, in: ML 21 (1993) S. 83 – 96 Neuss, Elmar: Die Anfänge der Orte im Kerngebiet des Monschauer Landes, in: ML  41 (2013) S. 58 – 72 Neuss, Elmar: Die Burg Monschau 1198 – 1998. Bauentwicklung und Rolle in der Geschichte des Monschauer Landes, Monschau 1998 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 4) Neuss, Elmar: Neue Datierungen der ersten Siegel des Monschauer Landes, in: ML 35 (2007) S. 53 – 57

Gedruckte Quellen und Literatur |

Neuss, Elmar: Grundzüge der frühen Siedlungsgeschichte des Monschauer Landes, in: ML 16 (1988) S. 80 – 101 Neuss, Elmar: Kaiser Karl der Große im Monschauer Land. Die Sagentradition und ihre historische Grundlage, in: ML 43 (2015) S. 36 – 54 Neuss, Elmar: Kommissar Henrich Rhoedingen über die Schulter geschaut. Vom Zeugniswert des Überlieferungsträgers, in: Volker Honemann – Helmut Tervooren – Carsten Albers – Susanne Höfer (Hg.): Sprache und Literatur in den Nideren Landen. Gedenkschrift für Hartmut Beckers, Köln 1999, S. 181 – 193 (= Niederdeutsche Studien. 44) Neuss, Elmar: Der angebliche Kreuzfahrer Ludwig von Monschau und andere Geschichtsirrtümer. Zur Geschichte des Monschauer Landes im frühen und hohen Mittelalter, in: ML 11 (1983) S. 38 – 49 Neuss, Elmar: Das Schöffensiegel des Landgerichts im ehemaligen Jülicher Amt Monschau, in: ML 14 (1986) S. 32 – 37 Neuss, Elmar: Ein Schreibheft vom Jahr 1814, in: ML 37 (2009) S. 32 – 37 Neuss, Elmar: Simmerath. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches (1794), in: ML 33 (2005) S. 31 – 4 1; ML 34 (2006) S. 29 – 40 Neuss, Elmar: Über usuelle und aktuelle Eigennamen, in: Eva Schmitsdorf – Nina Hartl und Barbara Meurer (Hg.): Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie. Jochen Splett zum 60. Geburtstag, Münster u. a. 1998, S. 198 – 212 Neuss, Elmar: Der Übergang der Herrschaft Monschau an die Herren von Valkenburg in den Jahren 1269/70, in: AHVN 200 (1997) S. 23 – 37 Neuss, Elmar: Die alte Verbindung zwischen Monschau und Bütgenbach und die Herausbildung der Grenze zum St. Vither Land, in: ZVS 31 (1995) S. 79 – 85, 103 – 110 Neuss, Elmar: Zu den Anfängen von Schmidt im späten Mittelalter, in: ML 18 (1990) S. 39 – 51 Neuss, Elmar: Zum Alltag im Kloster Reichenstein, in: ML 24 (1996) S. 24 – 38 Neuss, Elmar: Zum territorialen Bestand und zur Ausbildung der Grenzen des Monschauer Landes, in: DGB 84 (1997) S. 127 – 145 Neuss, Elmar: Zwischen Mittelalter und Neuzeit. Dorfstreitigkeiten von einer höheren Warte betrachtet, in: ZVS 41 (2005) S. 235 – 239 Niemeyer, Manfred (Hg.): Deutsches Ortsnamenbuch, Berlin u. a. 2012 Niessen, Josef: Die Waldgrafschaft im Osning und der Wehrmeisterei, in: EVB 30 (1929) S. 42 = EHV 5 (1929/30) S. 10 – 14 Niessen, Josef: Die Waldnutzung in den Wehrmeistereiwaldungen, in: EVB 30 (1929) S. 58 = EHV 5 (1929/30) S. 90 – 95 Nolden, Reiner: Besitzungen und Einkünfte des Aachener Marienstifts von seinen Anfängen bis zum Ende des Ancien Régime, in: ZAGV 86/87 (1979/80) S. 1 – 456 Dietmar FLach, RhVjBll 47 (1983) S. 390 – 394 Nolden, Reiner: Das Aachener Marienstift und seine Besitzungen im Monschauer Land von Karl dem Großen bis zum Ende des Alten Reiches, in: ML 11 (1983) S. 26 – 35 Oediger, Friedrich Wilhelm (Bearb.): Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, IV: Stifts- und Klosterarchive. Bestandsübersichten, Siegburg 1964 Oediger, Friedrich Wilhelm (Hg.): Die Erzdiözese Köln um 1300, I, Der liber valoris, Bonn 1967 (= PGRhGK. 12/9) Oediger, Friedrich Wilhelm s. Hegel, Eduard Oediger, Friedrich Wilhelm s. Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter

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326 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Ortmanns, Arnold: Der fränkische Königshof Büllingen, Aachen 1904 Paquet, Marcel: An den entlegenen Rändern der Herrschaften Montjoie und Bütgenbach. Die Grenze zwischen den Herzogtümern Jülich und Luxemburg im Jahre 1791, in Zusammenarbeit mit Guy Bragard, St. Vith 2004 Pauls, August: Die Beseitigung des Galgens im Kanton Montjoie zu Ende Mai 1795, in: EHV 22 (1950) S. 11 – 13 Pauls, Emil: Ein Festmahl zu Cornelimünster im 14. und 15. Jahrhundert, in: ZAGV 1 (1879) S. 235 – 247 Pauls, Emil: Gerichts- oder Dingstätten unter freiem Himmel in der Aachener Gegend, in: ZAGV 29 (1907) S. 340 – 343 Pauly, Heinrich: Beiträge zur Geschichte der Stadt Montjoie und der Montjoier Lande, Lfg. 1 – 5, Köln 1862 – 1876 (1862/1863/1864/1875/1876) Plönnis, [J.] (Hg.): Statuta Capituli Ruralis Tolpiacensis, in: Pastoralblatt [der Erzdiözese Köln] 24 (1890) S. 145 – 147, 168 – 171, 184 – 185 Pohl, Regina: Religiöse Lebensformen im Herzogtum Jülich. Zur Interpretation landesherrlicher „Visitationsberichte“ 1530 – 1560, Jülich 1989 (= Forum Jülicher Geschichte. 1) Quadflieg, Eberhard: Monschau, in: Petri, Franz/Georg Droege/Klaus Flink/Friedrich von Klocke (†)/Johannes Bauermann (Hg.): Handbuch der historischen Stätten [Deutschlands], III, Nordrhein-­Westfalen, 2., neubearb. Auflage Stuttgart 1970, S. 525 – 527 Quadflieg, Eberhard: Die St. Matthias-­Bruderschaft zu Konzen 1150/1200, in: EHV  28 (1956) S. 54 – 58 Quadflieg, Eberhard: Monschaus Stadtwerdung 1352 und der Monschau-­Valkenburger Erbfolgestreit, in: EHV  28 (1956) Sonderheft: Monschau 1356 – 1956. Stadtwerdung und Bürgerhäuser, S. 47 – 152 [darin: III. Regesten S. 71 – 152] Quadflieg, Eberhard: Zur Geschichte von Nothberg, in: ZAGV 77 (1965) S. 17 – 29 Quix, Christian: Codex Diplomaticus Aquensis, Tom. I. 1/2, Aachen 1839/1840 in: Christian Quix: Geschichte der Stadt Aachen nach Quellen bearbeitet. Mit einem Codex Diplomaticus Aquensis, I/II, Aachen 1840/1841 Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter, I (313 – 1099), bearb. v. Friedrich Wilhelm Oediger, 1954 – 1961 II (1100 – 1205) / III (1205 – 1304), bearb. v. Richard Knipping, 1901/1909 (= PGRhGK 21) (REK) Reiners, Heribert (Bearb., Hg.): Die Kunstdenkmäler von Eupen-­Malmedy unter Mitarbeit v. Heinrich Neu, Düsseldorf 1935 (KDEM) Renger, Christian (†) (Bearb.): Inventar des herzoglich Arenbergischen Archivs in Edingen/ Enghien (Belgien), Teil 2: Die Urkunden der deutschen Besitzungen bis 1600, zum Druck gebracht v. Johannes Mötsch, Koblenz 1997 (= Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-­Pfalz. 75/Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-­Westfalen. C.38) Rey, Manfred van: Die Lütticher Gaue Condroz und Ardennen im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Pfarrorganisation, Bonn 1977 (= Rheinisches Archiv. 102) Ritz, Wilhelm (Hg.): Urkunden und Abhandlungen zur Geschichte des Niederrheins und der Niedermaas, I,1, Aachen 1824

Gedruckte Quellen und Literatur |

Rosenkranz, Albert (Bearb.): Sitzungsberichte der reformierten Synoden des Herzogtums Jülich während der Gegenreformation 1611 – 1675, Düsseldorf 1972 (= Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte. 45) Roth, Karl: Einiges über die Rechtsverhältnisse in den alten Bannforsten, in: Supplemente zur Allgemeinen Forst- und Jagd-­Zeitung, hg. v. Gustav Heyer, Bd. 7, Frankfurt/M. 1869, S. 130 – 141 (bis S. 134 zum Reichswald) Rotthoff, Guido: Studien zur Geschichte des Reichsguts in Niederlothringen und Friesland während der sächsisch-­salischen Kaiserzeit. Das Reichsgut in den heutigen Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Nordfrankreich. Bonn 1953 (= Rheinisches Archiv. 44) Sallmann, K.: Organisation der Zentralverwaltung von Jülich-­Berg im 16. Jahrhundert, in: DJB 17 (1902) S. 35 – 97 Sage, Walter: Spuren römischer Besiedlung in Kesternich, in: EHV 37 (1965) S. 80 – 82 Sage, Walter /Hans Steinröx: Römische Ausgrabungen in Kesternich und Rurberg, in: EHV 39 (1967) S. 120 – 122 Schaab, Meinrad: Geschichte der Kurpfalz, Bd. 1, Mittelalter, 21999 Schaab, Meinrad: Pfalzgrafschaft b. Rhein, in: LMA VI, 1992/93, Sp. 2013 – 2018 Scheibler, Walter: Die ehemalige Herrlichkeit Hetzingen, in: EHV 20 (11948) S. 13 – 16 Schieffer, Rudolf: Hofkapelle und Aachener Marienstift bis in Staufische Zeit, in: RhVjBll 51 (1987) S. 1 – 21 Schieffer, Rudolf: Die Zeit der späten Salier, in: Petri, Franz/Georg Droege (Hg.): Rheinische Geschichte, Bd. 1.3: Hohes Mittelalter, Düsseldorf 1983, S. 121 – 198 Schiffers, Heinrich: Geschichte der katholischen Kirche im Monschauer Land, in: Das Monschauer Land, historisch und geographisch gesehen, Monschau 1955, S. 259 – 301 Schleidgen, Wolf Rüdiger: Nachweis der Überlieferung s. Th. J. Lacomblet Schmidt, Fritz: Geschichte der geodätischen Instrumente und Verfahren in Altertum und Mittelalter, Kaiserslautern 1935, ND Stuttgart 1963 Schönhofen, Peter: Die Pankratius-­Kapelle in Conzen bei Montjoie, in: EHV 3 (1927/28) S. 173 – 176 [or. in: EVB 15 (1914) S. 197 – 198] [Schoop, August]: Stadtarchiv zu Düren, AHVN 64 (1897) S. 264 – 363 Schoop, August (Bearb.): Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte. D. Jülichsche Städte, Bd. 1, Düren, Bonn 1929 (= PGRhGK 29) Schoppmann, Werner: Entstehung und territoriale Entwicklung des Herzogtums Limburg vom 11. Jahrhundert bis zum Jahre 1288, Dissertation Bonn 1957 (Maschinenschrift) Schreiber, Peter: Unsere heimatlichen Waldungen im 17. und 18. Jahrhundert, in: EHV 15 (1940) S. 177 – 189 Schreiber, Peter: Wie der Send in Conzen abgehalten wurde, in: EHV 11 (1936) S. 40 – 43 Schubert, Ernst: Forst, in: LMA IV, 1989, Sp. 658 – 661 Schützeichel, Rudolf: Althochdeutsches Wörterbuch, Tübingen 6.A. 2006 Schwabe, Walter: Der Aachener Oberhof, in: ZAGV  47 (1925) [1927] S.  82 – 159; 48/49 (1926/27) [1928] S. 61 – 120 Semmler, Josef: Der Forst des Königs, in: ders. (Hg.): Der Wald in Mittelalter und Renaissance, Düsseldorf 1991, S. 130 – 147 Sieper, Werner: Der Haller, in: HKM 3 (1955) S. 114 – 118

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328 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Spiess, Karl-­Heinz: Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1401. Edition und Erläuterungen, Stuttgart 1981 (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-­Württemberg. Reihe A: Quellen. 30) Rheinischer Städteatlas, Lfg. X Nr. 56 Monschau. Bearb. (Text): Elmar Neuss – Kartographie: Esther Weiss – Redaktion: Margret Wensky, Köln – Bonn 1992 (RhStA) Steinröx, Hans: Am Gericht, in: ML 9 (1981) S. 200 – 203 Steinröx, Hans: Die Erbhuldigung im Jahre 1730/31, in: EHV 26 (1954) S. 82 – 103 Steinröx, Hans: Die Familie de Berghes in Monschau, in: Hans Steinröx: Höfe – Mühlen – Schiefersteine. Aufsätze zur Geschichte des Monschauer Landes. Festschrift zum 80. Geburtstag des Verfassers … bearb. u. hg. v. Elmar Neuss, Monschau 1994, S. 201 – 223 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 3) Steinröx, Hans: Reinartzhof und Hattich. Zwei alte Kulturstätten im Hohen Venn. Unter Mitwirkung von Franz Wilhelm Hermanns bearb. und hg. v. Elmar Neuss, Eupen 2014 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 13) Steinröx, Hans: Ein Verzeichnis der Monschauer Bürger aus dem Jahre 1666, in: EHV 27 (1955) S. 33 – 35 Stüwer, Wilhelm: Jülich, Limburg, Schönforst und Burgund im Kampf um Montjoie, in: Das Monschauer Land, historisch und geographisch gesehen, hg. vom Geschichtsverein des Kreises Monschau [Redaktion: Hermann Prümmer], Monschau 1955, S. 58 – 75 Tichelbäcker, Heinrich: Abenden – ein Dorf, zwei Kirchspiele und vier Herrschaften. Herrlichkeit Thum, Stift Maria im Kapitol, Haus Lüppenau und Burggrafschaft Heimbach, unveröff. Manuskript, Hürtgenwald-­Zerkall 1997 Tichelbäcker, Heinrich: Die Flößerei auf der Rur und der Konflikt zwischen Monschau und Heimbach, in: NBJG 14 (2003) S. 53 – 66 [gleichlautend in: ML 35 (2007) S. 36 – 41] Tichelbäcker, Heinrich: Der Freiungsritt des Grafen von Jülich entlang der Rur zum Schutz des Laichzuges der Lachse, in: BJG 54 (1986) S. 3 – 17 Tichelbäcker, Heinrich: Das Gebiet der Mannkammer Aldenhoven. Karolingischer Königshof, Kölner Lehen und Jülicher Territorium, in: Bers, Günter (Hg.): Aldenhoven. Bausteine zur Geschichte einer jülichschen Stadt, Jülich 1991, S. 67 – 103 [hier 89 – 91] (= ­Forum Jülicher Geschichte. 3) Tichelbäcker, Heinrich: Die mütterliche Herkunft der Gräfin Alverade von Jülich (1177 – 1207), in: DGB 74 (1985) S. 5 – 16 Tichelbäcker, Heinrich: Der [sic!] Hochgerichtsbarkeit der Waldgrafschaft im Hürtgenwald, in: ML 8 (1980) S. 183 – 200 Tichelbäcker, Heinrich: Die Laufenburg (Gemeinde Langerwehe) und der Limburger Territorialbezirk zwischen Wehe und Wurm in Mittelalter und früher Neuzeit, in: NBJG 9 (1998) S. 37 – 73 Tichelbäcker, Heinrich: Reichsgut, Forsthoheit und Zoll im Raum Düren (888 – 1794), Jülich 1996 (= Forum Jülicher Geschichte. 16) Hans J. Domsta, AHVNRh 200 (1997) S. 241 – 242 Severin Corsten, NBJG 8 (1987) S. 132 – 133 Tichelbäcker, Heinrich: Vom Forst des Königshofes Villare (Derichsweiler) zum Hürtgenwald (888 – 1969), in: NBJG 18 (2006) S. 7 – 17 Tichelbäcker, Heinrich: Vossenack. Marschallhof und Dorf im Land Monschau, Hürtgenwald 1992

Gedruckte Quellen und Literatur |

Tichelbäcker, Heinrich: Walram III. von Limburg-­Monschau, die Reichsburg Bergstein und die Grafen von Jülich, in: ML 15 (1987) S. 31 – 40 Tichelbäcker, Heinrich: Der Zugriff der Kölner Erzbischöfe auf den Forst des Königshofes Düren, die „Bürge“, in: NBJG 20 (2008) S. 7 – 17 Tichelbäcker, Heinrich: Zur Geschichte der Herrschaft Hetzingen. Vom Königshof Konzen zur Stadt Nideggen, in: DGB 80 (1991) S. 41 – 61 Tille, Armin s. Übersicht Übersicht über den Inhalt der kleineren Archive der Rheinprovinz, Bonn – Köln I, bearb. v. Armin Tille, 1899; II, bearb. v. Armin Tille u. Johannes Krudewig, 1904; III/IV, bearb. v. Johannes Krudewig, 1909/1915 (= PGRhGK. 19) Die Urkunden der deutschen Karolinger, III: Die Urkunden Arnolfs, bearb. v. Paul Kehr, Berlin 1940 (= MGH Diplomata) Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser. VII.1 – 3: Die Urkunden Heinrichs IV., bearb. v. Dietrich v. Gladiss/A. Gawlik, Hannover 1941 – 1978 VIII : Die Urkunden Lothars III . und der Kaiserin Richenza, hg. v. E. von Ottenthal u. H. Hirsch, Berlin 1927 IX: Die Urkunden Konrads III. und seines Sohnes Heinrich, bearb. v. Friedrich Hausmann, Wien u. a. 1969 X.1 – 5: Die Urkunden Friedrichs I., bearb. v. Heinrich Appelt…, Hannover 1975 – 1990 (= MGH Diplomata) Verdam, Jan: Middelnederlandsch Handwoordenboek, onveranderde herdruk en van het woord sterne af opnieuw bewerkt door C. H. Ebbinge Wubben, s’Gravenhage o. J. [1932] de Walque, Jean: Der Höfener Wald und seine alten luxemburgischen Grenzen, in: EHV 37 (1965) S. 103 – 121 [or. frz. 1962] Walz, Rainer: Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg und der Vertrag von Xanten von 1614, in: AHVN 219 (2016) S. 171 – 200 Wampach, Camille (Bearb.): Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, I-III , Luxemburg 1935 – 1939 (UB Luxemburg) Wiesemann, Jörg: Steinkohlentagebau in den Territorien um Aachen 1334 – 1794, Bd. 1/2, Aachen 1995 (= Aachener Studien zur älteren Energie-­Geschichte. 3/4) Willems, Bernhard: Grenzstreitigkeiten zwischen Elsenborn und Kalterherberg, in: OBCh 1 (1948) S. 96 – 105 Willems, Bernhard: Landeshoheit und Grundherrschaft im Gebiete der alten Herrschaften Bütgenbach und St. Vith, in: Folklore 5 (1927) S. 65 – 76 Winter, Heinrich: Die Entwicklung der Landwirtschaft und Kulturlandschaft des Monschauer Landes unter besonderer Berücksichtigung der Rodungen, Bad Godesberg 1965 (= Forschungen zur deutschen Landeskunde. 147) Wintgens, Leo (Bearb.): Weistümer und Rechtstexte im Bereich des Herzogtums Limburg. Quellen zur Regionalgeschichte 14. – 18. Jahrhundert, Eupen 1988 (= Ostbelgische Studien. 3)

329

330 | Verzeichnis der Quellen und der Literatur Wisplinghoff, Erich (†): Schweinemast, Rinderhaltung und Holznutzung in den Wäldern der nordwestlichen Eifel und ihre wirtschaftliche Bedeutung, vornehmlich während des 16. Jahrhunderts, in: ZAGV 103 (2001) S. 51 – 83 Wisplinghoff, Erich [u. a.] (Bearb.): Rheinisches Urkundenbuch. Ältere Urkunden bis 1100, I/II, Bonn/Düsseldorf 1972/1994 (= PGRhGK. 57) (RhUB)

Register Abkürzungen Bgf. = Burggraf Bgm. = Bürgermeister Ew. = Einwohner(in) Frh. = Freiherr kgl. = königlich Gde. = Gemeinde Gf. = Graf Hz. = Herzog Hzt. = Herzogtum Hr. = Herr jül. = jülicher Ratsv. = Ratsverwandter Flurnamen sind in der Regel nicht aufgenommen; stattdessen sind einzelne Vorkommen (z. B. in Grenzbeschreibungen) unter dem Stichwort „Flurnamen“ registriert, ebenso die Namen kleinerer, meist unbekannter Gewässer in Grenzbeschreibungen. Stichwörter, die auf rechtliche Tatbestände, insbesondere des Forstrechts verweisen, finden sich u. U. nicht als solche in den Quellentexten, sondern in lateinischer Sprachgestalt oder in sinngemäßer deutscher Formulierung. Kursivsatz verweist auf Schreibvarianten der Quellentexte. A Aachen/Aquisgrani, Aquis, Aich, Aych ​15, 19 f., 22 – 26, 30 f., 54, 60, 64, 67 f., 80, 96, 110, 138, 145, 178, 252, 254, 263, 272 f., 277 –– Gemeinde ​60  f., 111 –– Marienkirche/Marienstift ​15, 17 – 19, 21, 32 f., 44 – 46, 57, 64, 66 f. 69, 73, 81, 87, 91, 97, 117 f., 120 f., 150, 176 f., 179 – 181, 184, 286, 300, 310 f. –– Kanoniker: ​s. Hermann, Dekan (1342), Winant van Hencbach (1342), Gerhardt Paell, Vizedekan (1566), Arno(l) dt Raitz von Frentz, Fitztum (1566), Conrad Harst (1566), Nicolaus Jacobus Wilhelmus von Maw (1718), Franz Arnold vom Beywegh (1718) –– Oberhof d. Schöffengerichts Monschau ​ 79 f., 140, 154, 224 –– Aachener Reich ​60, 262, 278

Abels, Philipp Wilhelm, Schultheiß (1689/90) ​ 83 Abenden ​59, 69, 119, 121, 171 Acht, up/uff der (Wald b. Roetgen, Ort d. 3. Conreits) ​115, 123, 125, 130 Adalbert, Gf. v. Maubach ​23 Adaem van Ederen, Drost v. Jülich (1342) ​103 Adenaw, Ew. Münsterland (1549) ​160 Adenauwe, Arnould van, Forstmeister (? – 1488) ​78 Adenauwe, Thonis van, Forstmeister (1488 – 1499) ​78 Albrecht, Claß, Ew. Mützenich (1549) ​163 Aldenhoven ​224 Alhaus, Johann Carl Friedrich, Schultheiß (1744/45) ​84 Alveradis oo Gf. Wilhelm II. v. Jülich ​23 Alzen/Altzina ​12, 257 Amel/Amblavia ​ 17, 39, 43, 65, 69, 118, 128

332 | Register Amilius de Ouwe, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Amtserkundigung (1549) ​45 f., 49, 53 f., 58 f., 61, 63, 75 f., 79 f. Amtmann/-leute ​14, 42, 62, 69, 119 f., 130, 132, 134, 138, 153 – 155, 159, 162, 164, 166, 170 f., 176 f., 180 – 182, 186, 190, 193, 203, 215, 217, 226 – 228, 230 f., 284 – 287, 290, 294 Andryes, Forstmeister (1370) ​77 Antweiler/Antwylre ​98 Appellation ​s. Hauptfahrt Archidiakon ​65 Ardennen ​15, 20, 24, 31, 39, 43, 65 Arnold, Herr v. Stein (1342) ​109 Arnold, Halfe Huppenbroich (1649) ​266 Arnoldus de Bynzwelt, Zeuge (1238) ​96 Aschenbroich, Maximilian Henrich, Schultheiß (1744/45) ​84 Asylrecht ​72 B Baelen/Bailus ​17, 19, 30 – 32 Baillen, Heinrich van der, Forstmeister (1463 – 1468) ​77, 172 Baldeweins hoff (= Rurberg, Paulushof) ​157 Baltz, Leonard, Zeuge Elsenborn (1707) ​296, 297 Bannbruch/infractio banni ​95  f. Bannmühlen ​85 f., 165, 196, 268, 271, 275 Bart(z), Thoniß, Ew. Roetgen (1649) ​260 Bastogne ​39 Bauchem, Christian, Ew. Hetzingen (1610) ​ 212 Becker, Clas, Ew. Eicherscheid (1649) ​241 Becker, Dries, Ratsv. Monschau (1649) ​245 Becker, Peter, Ratsv. Monschau (1612) ​214 Belgenbach/Bilgen- ​85, 136, 165, 238, 241, 274 Belgien ​13, 39, 42 Beltgen, Gierhart, Prior Reichenstein ​202 f., 209 Bergbau ​24 Bergh gen. Blens, Barbara v., Ww. v. Reuschenberg zu Lüppenau, Lehnsherrin Hetzingen (1547) ​185 Bergheim/Berchem ​ 147 de Berghes, Daniel Theodor, Schultheiß (1740/41 u. 1747/48) ​84 de Berghes, Johann Joseph, Schultheiß (1791) ​ 84

Bergstein/Berenstein ​59, 157, 171, 271, 276 Bernartz, Thomas, Ew. Rohren (1649) ​258 Berscheit (= Mariawald), Kloster ​170, 266 Bertzborn, Wilhelm, Ew. Huppenbroich (1649) ​265 Berwinkel, Hof im Rurtal ​85, 136, 165 Besiedlung ​s. Siedlung Bewer ​s. B(r)ewer Beywegh, Franz Arnold v., Kanoniker Marienstift Aachen (1718) ​300, 311 Bickerath/Bickerott ​11 f., 85, 136, 165, 247, 270, 275, 281 Binsfelt, Henrich van, Abt Kornelimünster (1500) ​130 Birenfeldt, Hof ​157 Birckenschenkel, Hubert, Ew. Konzen (1649) ​ 256 Blens/Blenß, curia de Blense ​37 f., 55, 59, 73, 95, 159 f., 191 Blens, Gerardus, militaris (1478) ​122 Blonsten, Junker, Blens ​160 Bodenfunde ​17, 57 Bokop, Arndt/Arnold, Forstmeister (1534 – 69) u. Schultheiß (1566 – 69) ​78, 83, 181 f., 190, 193 Bollart, Johan, Ew. Rurberg (1649) ​261 Bongart, Johann van dem, Erbkämmerer (1500) ​130 – 132 Bongart, Kirstgenn, Ew. Kesternich (1649) ​ 264 Bongart, Pauluß, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Borestorff, Quirin v. (1549) ​170 Bosselbach ​34, 167, 191, 242 Brabant ​111, 147 Brandenberg/-burg ​59, 157, 265 Brandenburg (Kloster b. Raeren) ​166 Braun, Kirst, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​270 Braun, Wilhelm, Schulmeister Monschau (1602) ​204, 210 Bredtbaum, Hof d. Klosters Reichenstein ​ 147 – 150, 198, 201 Bredtbaum, Gilliß uff, Zeuge Reichenstein (1602) ​198 – 201 Breidenich, Henrich, Landbote (1649) ​211 Breid(er)scheid, Waldbezirk ​149, 166 f., 216, 219, 227, 230, 244, 284 f. Breinig/Brenich ​54, 59, 156, 171 Brementhal/-daele, Hof im Rurtal ​108, 170 Breuershöfe/Brewerßhove ​ 11, 243, 263, 266

Register |

Brewer, Christian/Kirstgen, Zeuge (1602) ​ 202, 204, 210 B(r)ewer, Johann Wilhelm, Schultheiß u. Rentmeister (1702/03 – 1739) ​83, 300 Brewer, Johann, Ew. Kesternich (1649) ​264 Brewer, Klaiß, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​ 269 Brewer, Mattheiß, Forstmeister (1581 – 1606) ​ 78, 199, 201 f., 204, 210 Brewer, Wilhelm, Ew. Kommerscheidt (1649) ​ 276 Brück vor Nideggen ​72, 185, 187 – 189 Brücken/Wege ​137, 161, 246, 252 – 279 Bucholtz, Jacob, Ew. Zweifall (1549) ​174 Bule, Gobelinus, Forstmeister (zw. 1306 – 1336) ​ 77, 99 Büllingen/villa Bullinga, Bullyngen ​17, 39 – 4 1, 43, 65, 118, 312 f. Bürge ​22, 27 Burgund ​195 Burtscheid ​60 Bürvenich/Buruenich ​ 98, 118 Burvenich, Adolff, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Buschoff, Thys, Sendschöffe (1415) ​118 Bütgenbach/Bothege-, Boedtgen-, Buytgen- ​ 39 – 43, 46, 50, 53, 59, 62 – 65, 95, 109, 118, 158, 193, 290, 294 –– Burg ​41, 62  f. –– Hof ​39 – 4 1, 62, 74 C Carl, Peter, Ew. Höfen (1649) ​239 Chênée ​31 Cilien, Johannes, Pastor Konzen (1478) ​122 Classen, Reinhart, Ew. Mützenich (1549) ​163 Clauß, Johan, Zeuge Elsenborn (1707) ​297 Cla(u)ssen, Johan/Jahn, Zeuge Nidrum (1707) ​ 291, 295 f. Claussen, Mies, Zeuge Nidrum (1707) ​291, 295 Clementz, Peter, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Clock, Niclaeß, Prior Reichenstein ​20 comes nemoris ​s. Waldgraf comitatus nemoris ​s. Waldgrafschaft Conreit ​s. Festmahl Contsemius/Contzen, Johann, Gerichtsschreiber (1612) ​84, 222 Contzen, Johann, Schultheiß (1651) ​83

Copes von Forden, Heinrich, Forstmeister (1613 – 1622) ​78 Core, Nelleß, Ew. Rott (1649) ​254 Creitz, Hubert, Ew. Rott (1649) ​254 Creutz, Johan, Zeuge Elsenborn (1707) ​293 f. Creutz, Servatius, Zeuge Wirtzfeld (1788) ​313 Cristianus pincerna, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Cronen, Thewis, Ew. Zweifall (1549) ​174 Cronen, Tilman, Ew. Zweifall (1549) ​174 Cuika dictus Spreise, Johannes de, Forstmeister (zw. 1306 – 1336) ​77, 99 D Dadenberch, Roylmannus, militaris (1478) ​ 122 Daem, Müller v. Reichenstein, Zeuge (1602) ​ 199 Dahmen, Johann, Ew. Hetzingen, (1610) ​211 f. Damiette ​35 Damgenß, Thoniß, Ew. Höfen (1649) ​257 Dedenborn/der Diedenborn ​11 – 13, 240, 248 f., 264, 268, 272 f. Decker, Kerstgen, Ew. Hetzingen (1610) ​211 Delafontaine, Kommissar (1788) ​312 Derichsweiler ​17, 27 Dienste ​135 f., 138, 154 f., 158, 161 – 163, 196, 215, 226 – 228 Dier(ich)scheid ​s. Schmidt Dobbelstein, Johann, Ew. Roetgen (1649) ​260 Dreiborn/Drimborn, Drien- ​46, 59, 108, 157 f., 168, 191 f., 257, 262 Dresseing, Andreaß, Zeuge Rocherath (1788) ​ 313 Dreßen, Johan, Ew. Kalterherberg (1649) ​253 Dries Johans, Heinrich, uff den Hoeffen, Zeuge (1602) ​198, 201 Drieß, Jacob, Zeuge Monschau (1612) ​217, 220 Drimborn, Theiß, Schöffe (1649) ​241 Drost/droyssit, droesset ​53, 101, 103 f., 107, 113 – 115, 124 f. Düren/Dura, Duren ​17, 19, 22 – 26, 31, 67, 71 f., 80, 96, 145, 147, 262, 270 Duisburg ​31 Dunckel, Gottfried, Forstmeister (1653/54) ​79 Dunckel, Johan Werner, Forstmeister (1658/59) ​79 Düsseldorf ​280, 284, 288

333

334 | Register Duster, Daim, Gutsinhaber Roetgen (1549) ​ 169 E Efferen, Junffer Catharin, Monschau (1549) ​ 163, 165 Efferen, Johann v., Amtmann Monschau (1516) ​132, 171 Efferen, Johann v., Forstmeister (1577/78) ​78 Efferen, Vincentius v., Amtmann Monschau (1500) ​130 Eifel ​252 Eichelmast ​s. auch Schweinezehnt ​56, 59, 66 f., 72, 100, 103, 126, 167, 186, 216 Eicherscheid/-scheidt ​ 11, 13, 81, 85, 136, 165, 167, 172, 229, 236, 238, 240 f., 258 – 260, 265 f., 270 Einruhr ​12 f., 39, 45, 68 Elsenborn ​33, 62 – 64, 290 – 299 Engelsdorf (Endelstorp), Gerhard v., Hr. v. Gripekoven ​103 Erbrecht ​143  f. Erbstreit/-teilung ​s. Jülich/Schönforst/ Valkenburg Erkensruhr/Orcuntrura, Orcken Rure ​43, 171, 231 Erprath, Adam v., Rentmeister (1649) ​211, 234, 240 f. Eschauel/Eischowel ​ 59, 85, 136, 165, 170, 262, 272 Eschbach (2 Bäche im Monschauer Land) ​ 60 f., 111 f., 167, 190, 235, 237 Eschweide, Hof b. Reichenstein ​85, 136, 149, 150, 163, 165, 244, 309 Eschweiler ​17, 35, 157, 277 Eschweydt, Clais uff der, Zeuge Reichenstein (1602) ​198 – 200 Eschweydt, Peter uff der, Halfe Ruitzhof, Zeuge (1602) ​198 f., 201, 206 f., 209 Eschweydt, Wynandt uff der, Zeuge (1602) ​ 198 f., 201, 204 Esser, Christian, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Eveltz, Mathys, Amtmann Monschau (1356) ​ 14 Eupen ​19, 30, 60 f., 67, 111 f., 253 f., 273, 278, 301 Euskirchen/Euzkirchen ​7 1, 98, 121 f., 147 Eynoten (= Eynatten), Mattelien van, Burggraf Limburg (vor 1367) ​111

F Falder, Frein, Ew. Kommerscheidt (1649) ​276 Fallentein, Peter, Ew. Eicherscheid (1649) ​241 Feldgeleit ​52, 64, 66 – 69, 75 f., 81 – 88, 90 f., 180 f., 225, 300 f., 309 – 311 Femuvill, Johannes, Zeuge Rocherath (1788) ​ 313 Festmahl/conreit ​55, 113, 123 – 125, 130 Fischfang/Fischerei ​24, 34, 55 f., 106, 114, 116, 126 f., 148, 156, 166, 216, 219 Fiskus ​s. auch Konzen/Walhorn ​15  f., 18  –  20, 27, 30, 33 f., 36, 39 f., 40, 44 Florentius, Abt Kornelimünster (1238) ​46 f., 50, 55, 94, 96 Flurnamen ​34, 37, 54, 59 – 62, 73 f., 89, 106, 111 f., 115, 123, 125, 130, 134, 137, 149 f., 153, 156 – 160, 163 – 165, 167 – 171, 173 – 175, 182 – 184, 186 – 195, 198 – 203, 207 – 210, 212 f., 216, 219, 221, 227 – 231, 233 – 281, 290 – 299, 301 – 309, 311 – 313 Forst, Gerhard, Notar (1610) ​211 Forstbann/-hoheit ​28, 31, 48 Forstbezirk/-hof ​22, 26 f., 29, 36, 38 – 4 1, 46 – 49, 51, 55, 58 f., 62, 73 Förster ​37 f., 42, 44, 46, 49 f., 55, 58 f., 72 – 74, 76, 95 f., 99 – 102, 104 – 108, 113, 115, 123 – 125, 130 f., 138, 152, 155 – 159, 161, 166 f., 190, 193, 211, 216, 225, 281 – 284, 291, 295, 300, 313 Förstereid ​74, 155  f. Försterweistum, -weisung (1342) ​28, 46, 48 f., 53 – 55, 57, 59, 67, 71, 85, 99, 102 Forst-/Förstergericht/holzdinc ​ 40, 49, 72 – 76, 95, 152, 155, 158, 223 –– Termine ​74 Forsthufe/mansus ​37, 49, 71, 95 Forstmeister/magister foresti bzw. forestariorum ​ 31, 49 – 53, 72 – 74, 76 f., 95 f., 99 – 101, 103 f., 106 – 108, 115, 124 f., 130 f., 152, 155 f., 158 – 161, 167, 172 – 174, 181 f., 186, 190, 193 f., 199, 201 f., 204, 210, 216, 218, 225, 229, 281 – 284 ​s. A. van Adenauwe, Th. van Adenauwe, Andryes, van der Baillen, Bokop, Brewer, Bule, Copes, de Cuika, G. Dunckel, J. W. Dunckel, von Efferen, Vlecke, Vorst, Gerardus Melcop, von Geyffenych, Hall, A. von der Hardt, J. von der Hardt, van Heymbach, Lunynck, de Ponte, Roesenn, Roißt, Rost, Royßt, Ruffer, Rummel von Hetzingen, am Rychpaide,

Register |

Soynn (Sunn, Zun), Sproers(Spören), Steven, Stoltzen, Strauven Forstreviere ​156  f. Forstrecht/forstrechtlich ​24, 27, 44, 46 f., 52, 55, 72, 74, 95, 101 f. Forstverwaltung/-amt ​44, 46, 50, 52, 54 Frambach v. Birgel, Jülicher Erbmarschall ​15 Francken, Arnold Alexander, Schultheiß (1690/91) ​83 Franßen, Wilhelm, Ew. Woffelsbach (1649) ​ 268 Frantz der Jüngere, Wilhelm, Schultheiß (1621) ​83 Freiheiten (= freie Tage) ​139 Freinß, Vaeß, Ew.Kommerscheidt (1649) ​276 Frepont, Ritter, Drost zu Monschau (1348) ​ 103 Frienhoven, Johan v., Ew. Münsterland (1549) ​ 160 Friesenrath/Vriesenroede ​ 54, 59, 108, 126, 157 Fringß, Hubert, Ew. Kommerscheidt (164.9) ​ 276 Froitscheidt/Vroirtscheyt, Frein-, Vroin-, Burglehen ​71, 85, 136, 157, 165, 249, 276 Fronrath/Froen-­Rode, Vroenrot ​81 Fundplatz ​s. Bodenfunde G Galtstein, Oberamtmann Vianden ​290, 292 Gangelt ​147 Geffer, Dris, Ew. Kalterherberg (1649) ​234 Geldrischer Krieg/Gulicher Veheden u. ä. (1543) ​33, 70, 76, 86, 146, 152, 176 f., 207 f., 217, 221 Geldulf, Kanoniker Steinfeld ​45 Gemmenich ​112 Gemünd ​67 Gerhartz, Hubert, Ew. Mützenich (1649) ​255 Gerardus Melcop, Forstmeister (1238) ​50, 77, 94, 96 Gericht, Hochgericht/hochgerichtsbanck ​ 24, 37, 45, 51, 57, 63, 71 f., 74 f., 79 – 81, 132, 134, 138, 152, 154 f., 169 f., 173, 176, 186, 196 f., 214, 223, 293 Gerichtsbote/Landbote ​72, 139, 153, 155, 160 f., 186 f., 189, 195 f., 211, 215, 229, 234 Gerichtsbuch ​133, 141 Gerichtsgebühren ​140 – 142 Gerichtsherrschaft ​52, 134  f.

Gerichtsordnung (1648) ​75 f., 223 – 225 Gerichtsschreiber ​82, 84, 133, 141 f., 180, 190, 193, 224, 229, 300 ​s. Contsemius/Contzen, Hoffeldt, Leonardi, Harzheim, von Oloff, J. N. Stoltzen, J. W. Stoltzen, M. Stoltzen, Ph. W. Stoltzen Germeter ​12, 34 Gerret der Junge, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Geyffenych, Peter v., Forstmeister (1468) ​77 Giel am Strauch, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​ 268 Gielen, Johan, Ew. Konzen (1649) ​255 Gielen, Jutte, Ew.in Kalterherberg (1649) ​253 Gielen, Peter, Ew. Monschau (1549) ​164 Gielen, Peter, Ew. Imgenbroich (1649) ​258 Gilleß, Peter, Ew. Huppenbroich, (1649) ​266 Gleene, Petrus, Schöffe Euskirchen (1478) ​122 Glehn/Glene ​98 Godefridus, Pfarrer Konzen ​65 Godefridus marscalcus, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Godeschalc, Dekan Marienstift Maastricht (1348) ​103 Göhl/Goel(l) ​60, 112 Goerden, Trein, Ew.in v. Kalterherberg 203 Grenzen ​19, 25, 30, 36 – 39, 41 – 46, 55 f., 58 – 61, 63 f., 68 f., 167 f., 190, 193 Grenzbeschreibung ​15, 35, 37, 54, 58, 61, 110, 167 f., 190 – 193, 211 – 213, 290 – 309, 312 f. Gressenich ​46 Greßnich, Arndt v., Vorförster (1549) ​160 Grietgen, Ew.in Kalterherberg (1549) ​164 Grölisbach/Grewelsbach ​ 61, 167 Grommet, Ew. Lammersdorf (1649) ​279 Grunßfeld, Johann v., Burggraf v. Limburg (1367 – 86) ​110 Gruynwalt, Arnould, Notar (1478) ​122 Gymmenich, Marx van, Schultheiß (1550) ​82 H Haaß, Johan Peter, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Hach, Gehl, Ew. Elsenborn ​297 f. Hach, Jacob, Ew. Elsenborn ​296 f. Hach, Jacob, Zeuge Elsenborn (1707) ​297 f. Hahn/Haen (Nieder- u. Ober-) ​54, 108, 126, 157 Hall, Reinerus, Forstmeister (1632/33) ​79 Hall, Reiner, Statthalter Hetzingen (1649) ​211

335

336 | Register Haller (Turmburg in Monschau) ​20, 217 f., 262 Hambach ​147 Hammer/Hermeßhammer ​11 – 13, 161, 172, 229, 238, 260, 273 Hammerschmit, Hermann (Gründer v. Hammer) ​172 Hardt, Adam/Daem Hattardt v. d., Forstmeister (1607/08 u. 1622 – 31) ​78 f. Hardt, Arndt v. d., Monschau, Lehnsinhaber Menzerath (1549) ​164 f., 175 Hardt, Arnold v. d., Schultheiß (1644) ​83 Hardt, Diederich v. d., Monschau (1549) ​164 Hardt, Johann v. d., Forstmeister (1444) ​76, 77 Hardt, Johann v. d., Schultheiß (1626) ​83 Hardt, Peter v. d., Schultheiß (1463) ​82 Hardt, Winandt v. d., Schultheiß (1569 – 1612) ​ 83, 181 f., 190, 193, 217 Harff, Frh. v., Lehnsherr Hetzingen (1690) ​ 289 Harff, [Damian Salentin] v., Amtmann Monschau (1655 – 1663) ​290, 292 Harff, Daem v., Landdrost (1516) ​132 Harff, Wilhelm v., Erbhofmeister (1566) ​181 f. Harperscheid ​171 Harpestill, Johan, Sendschöffe (1415) ​118 Harscheidt/Haar- ​ 11 f., 271, 281 Harst, Conradt, Kanoniker Marienstift Aachen (1566) ​181  f. Harzheim, Johannes, Gerichtsschreiber (1649) ​ 84, 232 Hasselbach ​167, 191, 277 Hauptfahrt ​79 f., 133, 141, 154 f., 223 f. Haverneyt, Phylipus, Sendschöffe (1415) ​118 Hechelscheid/Hessel- ​ 11, 182, 246, 267 f., 281, 303 Heck, Johan, Ew. Eicherscheid (1649) ​241 Heep, Johannes, Prior Reichenstein (1543) ​33, 146, 151, 207 Heeresfolge ​72, 135, 154, 162, 189 Heiden, Kerstgen uf der, Ew. Münsterland (1549) ​160 Heiden, Quirin an der, Ew. Hetzingen (1610) ​ 212 Heiden, Thielen v. d., Ew. Rott (1649) ​254 Heimbach/Hencbach, Heingebahc ​23, 36 f., 43, 59, 67, 71 f., 273 –– Burg ​36 f., 106, 272

–– Amt ​262, 267 Heimbach, Johann Tilmann, Schultheiß (1683/64) ​83 Heincken, Johan, Ew. Zweifall (1549) ​174 Heinrichs, Petter, Ew. Rohren (1649) ​240 Heinsberg/Hinsberg ​147 Heißgen, Hennes, Ew. Zweifall (1549) ​174 Heißgen, Johan, Ew. Zweifall (1549) ​174 Held ​s. Steckenborn Hemgenß, Johann, Statthalter Hetzingen (1610) ​211 Hen, Arnold, Zeuge (1649) ​241 Hen, Johan, Schöffe Kalterherberg (1649) ​234 Henn, Aretz/Arnold, Schöffe Kalterherberg (1649) ​227, 234, 253 Henn, Matheyß, Schöffe/Förster Kalterherberg ​291, 295  f. Henricus de Duna/Deuna, Gefolgsmann Walrams v. Monschau (1238) ​94, 96 Hepen, Gerdt Peter, Ew. Monschau (1549) ​164 Hergenrath ​112 Herhahn ​45 Herman, Ew. Kommerscheidt (1649) ​271 Hermann, Dekan Marienstift Aachen (1342) ​ 103 Hermans, Petter, Ew. Rohren oder Höfen (1649) ​240, 257 Hermanß, Johanneß, Ew. Bickerath (1649) ​ 275 Hermeß, Kirstgen, Ew. Paustenbach (1649) ​ 269 Hermeshammer ​s. Hammer Hertogenwald ​19, 30 f., 34, 60, 111, 167 Herve ​31 Herzogenrath ​203, 210 Hetzingen/Hetzyncgen, Herrschaft ​11 – 13, 37, 57 f., 70 – 72, 106, 134, 153, 161, 166 f., 185 – 189, 191, 195, 211 f., 281, 289 Hetzingen, Lehnshof ​185 – 189, 211 – 213 Hetzingen, Severin zu, Ew. Hetzingen (1610) ​ 212 Heymbach gen. Knouff, Thys van, Forstmeister (1436) ​77 Heyten, Clais, Sendschöffe (1415) ​118 Hilgers/Heiligers, Paulus, Zeuge (1602) ​199, 203, 206 Hill/Hylde ​ 30, 168, 233 Hoch, Johann Wilhelm, Notar (1630) ​193 Hochgericht ​s. Gericht

Register |

Hochstein, Landmesser (1718) ​300 Hoengen gen. Wassenberg, Johann v., Landrentmeister (1566) ​181  f. Höfen/Hove ​ 11 – 13, 85, 135 – 137, 161, 163, 165, 173, 209, 231, 239, 257, 262, 274, 286 Hoesch, Merten, Inhaber Lehnshof Eicherscheid (1649) ​241 Hoff, Claiß, Ew. Höfen (1649) ​257 Hoffeldt, Petrus, Gerichtsschreiber (1599) ​84 Hohenbusch/Hompesch, Kloster ​166 Hollig/Hoellenich, Hof im Rurtal ​38, 108, 212 Holzeinschlag/incidere ligna ​48, 72, 95, 100, 105, 108 Houperts, Peter, Zeuge Monschau (1612) ​221 Hoven/Houen ​98 Huberts, Johann, Schöffe (1612) ​214 Huberts, Nelleß, Ew. Rurberg (1649) ​261 Huberts, Peter, Zeuge Monschau (1612) ​217 Huberts, Wilhelm, Ew. Breuershöfe (1649) ​ 267 Hubertz, Vrein, Ew. Kommerscheidt (1649) ​ 276 Hulßgens, Zacharias, Notar (1602) ​203, 210 Huningen (= Hönigerhof b. Venwegen) ​157 Huppenbroich/Hoppenbroch ​ 11, 13, 85, 136, 165, 238, 240 f., 265, 270, 273, 275 Huppertz, Gerhart, Ew. Mützenich (1649) ​255 Hurt v. Schönecken, Johann, Hofinhaber Vossenack (1549) ​59, 157 Hürtgen ​25, 242 Hürtgenwald ​13, 27, 36 Husen, Wilhelmus de, Schultheiß (1248) ​82 Hütebezirke ​s. Forstreviere Hutten, Peter Ew. Breuershöfe (1649) ​267 I -(i)acum-­Namen ​16 Imgenbroich/-broch, Eymgebroich ​11 – 13, 81, 85, 136, 165, 229 f., 236 – 238, 244, 253, 255, 258, 262, 274 Inde ​54, 60, 111 f., 116, 127 Inda (Kloster) ​s. Kornelimünster Iter ​54, 60, 111 f. Ittern/Yteren, Itheren, Hof im Münsterland ​ 114 f., 125 f.

J Jagd ​24, 34, 55 f., 59, 100, 107, 114 – 116, 125 f., 131, 148, 156, 158 Janman, Ew. Kalterherberg (1549) ​164 Jans, Theyß, Ew. Rohren (1649) ​240 Jengenß, Hein, Ew. Pleushütte (1649) ​268 Johan, Halfe Huppenbroich (1649) ​265 Johann, Hz. v. Lothringen, Brabant u. Limburg ​14 Johannes de Ouwe, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Johanß, Gerhardt, Ew. Woffelsbach (1649) ​ 268 Johanß, Peter, Ew. Breuershöfe (1649) ​266 Johanß, Pauluß, Ew. Breuershöfe (1649) ​266 Johanß, Thomaß, Ew. Paustenbach (1649) ​269 Jorg(i)us, Merg, Zeugin (1602) ​202 f. Jorg(i)us, Theiß, Zeuge (1602) ​202 f. Jülich, Erbstreit (1609) ​11 Jülich, Grafen/Markgraf/Herzöge ​s. auch Waldgraf/Waldgrafschaft ​23, 26, 29 – 31, 36, 46 – 49, 53, 56, 59, 68, 71, 74, 80, 85, 99, 100 f., 103 – 108, 115, 125, 130 f., 134, 170, 235 –– Gerhard, Gf. (1297 – 1328) ​65 –– Gerhard, Hz. v. Jülich-­B erg (1437 – 1475) ​ 170 –– Johann Wilhelm, Hz. v. Jülich-­Kleve-­ Berg (1592 – 1609) ​198 –– Wilhelm II., Gf. oo Alveradis (1171 – 1207) ​23, 48, 95 –– Wilhelm III., Gf. (1208 – 1219) ​23, 35, 48 f., 51, 95 –– Wilhelm IV., Gf. (1225 – 1278) ​24, 35, 39, 46 f., 51 f., 93 – 95 –– Wilhelm, Gf. (1328), Mkf. (1336), Hz. (1356 – 1361) ​14, 37, 52 f., 55, 62, 67, 102 –– Wilhelm II., Hz. (1361 – 1393) ​14, 43 –– Wilhelm IV., Hz. v. Jülich-­Berg (1475 – 1511) ​130, 149, 170 –– Wilhelm V., Hz. v. Jülich-­Kleve-­Berg (1539 – 1592) ​181, 184, 193 Jülich, Hauptfahrt ​80, 155 Jülich, Hauptgericht ​80, 132, 140, 155 Jülich, Herzogtum ​11, 15, 46, 59, 63 f., 82, 171, 290, 295, 312 Jülich, Territorialstaat/Landesherrschaft ​13, 14 f., 21 f., 35, 42 f., 46 f., 63, 68, 132, 147, 171 Jung, Goertgen, Ew. Mützenich (1649) ​255

337

338 | Register K Kaiser/Könige –– Arnulf v. Kärnten ​15, 18 –– Ferdinand I. ​80 –– Friedrich I. ​41, 44 –– Friedrich II. ​18  f. –– Heinrich IV. ​19, 32, 42 –– Karl d. Große/Carolus magnus ​17 f., 70, 81, 87, 119, 122 –– Karl V. ​147 –– Konrad III. ​32, 44 –– Lothar II. ​15, 18 –– Lothar III. ​31 –– Ludwig d. Fromme ​54 –– Ludwig IV. d. Bayer ​53 –– Sigmund ​60 Kaiserrecht ​132, 139 f., 145, 154 Kalbers, Wilhelm, Zeuge Rocherath (1707) ​ 294 f. Kaldenbach ​37 Kall (Bach) ​34, 37 f., 57, 68, 71 f., 85 f., 105 f., 116, 126, 136 f., 157, 165, 167, 170, 186 – 188, 191, 212, 238, 242, 247 f., 250, 268, 271, 275 f. Kall, Michael, Prior Reichenstein ​207 Kallerbend (Hof im Rurtal) ​157, 212 Kalterherberg/Kalder- ​ 11 – 13, 34, 63 f., 86, 135, 137, 139, 148, 150, 161, 164 f., 169, 173, 192, 198, 200 – 203, 205, 207 – 209, 227 f., 230, 233 – 235, 252 f., 257, 262, 273, 286, 290 – 296, 298 f. Karl d. Kühne, Hz. v. Burgund ​15 Kaster/Casteren ​43, 147 Keiser, Ew. Vossenack (1649) ​242 Kelmis ​112 Kesseler, Jeorgenß, Ratsv. Monschau (1649) ​ 245 Kesseler, Leonahrd, Bgm. Monschau (1649) ​ 245 Kesternich ​11, 13, 16 f., 85, 136, 139, 161, 165, 167, 170, 229, 231, 243, 250, 260 – 264, 266 – 271, 273 – 275 Kettenis ​30 Keuper, Mewiß, Zeuge Monschau (1612) ​217, 219 Klaeßen, Klae(s), Ew. Zweifall (1649) ​277 Klapperbach ​60, 111  f. Klaßen, Peter, Schöffe Mützenich (1649) ​237, 255

Klein, M., Adjunct b. Verhör Bütgenbach (1707) ​290 Klüserbach/Kleußer ​34, 150, 168, 193, 233 Köhl, Marx, Förster, Zeuge Rocherath (1788) ​ 313 Köhler(ei) ​24, 106, 167, 281 – 283 Köln ​43, 65, 73, 106, 128 Köln, Erzbischöfe –– Anno II. ​20 –– Arnold I. ​41, 44 –– Friedrich I. ​31 –– Hermann IV. ​148 –– Konrad v. Hochstaden ​51 Kommerscheidt/Comscheidt ​ 11 f., 85, 136, 249 f., 271, 276, 281 Königshof, -höfe ​15, 17 f., 32, 35, 38, 40, 55 f., 58, 63 – 65, 80 Konzen/Contzen, Compendium, Compendio, Conze, Cumeze, Compandium, Coemptzen, Cůmze, karol. villa, curia, Forsthof ​11 – 13, 15 – 20, 26, 29 f., 32 – 40, 42 – 44, 46 – 52, 54 f., 57 – 59, 63 – 66, 69 – 73, 75 f., 80 f., 85, 87, 93 – 96, 99, 104 – 107, 113, 118 f., 130, 136, 139, 148 f., 154, 165 f., 169, 171, 175, 178, 186, 199, 201, 204, 210, 216, 229 f., 236, 238, 240, 248, 253 – 256, 259, 262, 273 f., 280, 307 –– Forstbezirk/-verwaltung ​22, 25 – 32, 35 – 40, 42, 46 – 48, 55, 58 f., 62, 73 f. –– Kirche/Pfarrsprengel ​11, 17 – 19, 21, 33, 44, 46, 54, 56 f., 64 – 66, 69, 73 f., 81, 87, 95, 97, 117 f., 122, 128, 176 f., 179 f., 255 –– Kirchenweistum (1553) ​69  f., 176 – 180 –– Matthias-­Bruderschaft ​51, 65 –– Pankratiuskapelle ​18, 33, 64 –– Sendweistum (1415) ​69, 73, 117 – 122, 128 –– Vogtei ​47, 50 – 52, 93 f., 101 Kornelimünster ​29, 31, 35, 38, 42, 46 f., 51 – 56, 58 f., 61, 64, 73 f., 74, 93 – 96, 108, 113, 123, 130, 159 f., 277 –– Äbte ​s. Florentius, Henrich van Binsfelt –– Kloster/monasterium ​s. Cornelii ​ 29, 42, 130 f., 166 –– Pfarre ​54 –– Territorium ​53 – 56, 59, 69, 111, 124, 131, 157, 159, 260, 262, 311 Kouper, Jan, Ew. Monschau (1549) ​164

Register |

Krämmer, Michel, Zeuge Elsenborn (1707) ​ 292 f. Kreins, Johan, Zeuge (1602) ​205 f., 208 f. Kreitz, Jacob, Ew. Roetgen (1649) ​260 Kreitz, Johan, Ew. v. Roetgen (1649) ​260 Kremer, Kersgen, Ew. Schleiden ​209 Kremer, Kirst, Ew. Bickerath (1649) ​275 Kremer, Peter, Ew. Roetgen (1649) ​260 Krieger, Ew. Kalterherberg ​292 Krinkelt ​312 Kronenburg, Peter v., oo Mechthild v. Schönforst ​44 Krott, Thomaß, Ew. Rott (1649) ​254 Kuill/Kaulen, Nelleß, Ew. Hetzingen (1610) ​ 212 f. L Lamberts, Nicolauß, Bgm. Monschau (1612) ​ 214 Lamers, Wilhelm, Ew. Zweifall (1549) ​174 Lammersdorf,/Lamerstorpff, Lammerscheyt ​ 11, 13, 68, 85, 136 f., 169 f., 182, 229 – 231, 245, 269, 274, 277 f., 281, 301 Landbote ​s. Gerichtsbote Landesausbau ​20 Landrecht ​21, 57, 60 f., 71 f., 75, 80 f., 85, 132 – 145, 155 Lanier, J. B., Procurator Bütgenbach (1707) ​ 290 Laufenbach ​20, 85, 170, 228, 262, 307 Laufenburg ​35 Lauscheid/Loysscheyt ​ s. Mützenich Lautenschleger, Hofinhaber Venwegen (1549) ​ 157 Lauterbach/Luterbach ​s. Konzen Lauterbach, Mattheiß, Ew. Konzen (1649) ​255 Lenhardt ahm Vhen, Zeuge (1602) ​199 Lenhart, Ew. Kalterherberg (1549) ​164 Leonardi, Wilhelm, Gerichtsschreiber (1569) ​ 84, 190, 193 Leuchen, Johan, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Leuchen, Kirst, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Leucheß, Clais, Ew. Paustenbach (1649) ​247 Leurer, Peter, Ew. Dedenborn (1649) ​272 Leuch, Merten, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Limburg, Burg u. Stadt a. d. Weser ​31 Limburg, Grafen/Herzöge ​19 f., 29 f., 33, 35 f., 39 – 42, 57 –– Heinrich II., Gf./Hz. (1139 – 1167) ​32

–– Heinrich III., Hz. (1167 – 1221) ​16, 32, 41, 44, 48, 95 –– Heinrich IV. Gf. v. Berg (1225 – 1247), Hz. v. Limburg (1226 – 1247) ​50, 93 –– Walram II. (Paganus), Hz. v. Niederlothr. (1128 – 1139) ​20, 31 – 33, 36. 146 f. –– Walram III., Hr. v. Monschau, Gf. v. Luxemburg (1216 – 1226), Hz. (1221 – 1226) ​16, 21, 35, 40, 49, 51, 95 –– Walram IV. Hz. (1247 – 1280) ​31 –– Walram v. Limburg -Monschau = Walram III. Limburg, Herzogtum/Territorium ​45, 47, 50, 55, 57, 60 f., 110, 134, 190 f., 233, 253, 260, 262, 278 Limburg, Lehen ​14, 40 Lindheld/Lynthylt, Waldbezirk ​34, 36 f., 42, 57, 59, 63, 71, 106, 134, 153, 195 Loen, Hermann v., gen. Maenhoefft, Schultheiß (1482) ​82, 130, 149 Loerer, Tonnis, Ew. Monschau (1549) ​163 f. 173 Loerer, Faes, Inhaber d. Lohmühle Monschau (1549) ​173 Lodewych, Sendschöffe (1415) ​118 Lorges, Peter, Ew. Monschau (1549) ​164 Lotwich, Ew. Kommerscheidt ​276 Lucas, Lambert, Hofinhaber Lammersdorf ​ 170 Lunynck, Ge(i)rhardt, Forstmeister (1499 – 1507) ​78, 130 Luterbach, Peter v., Ew. Konzen (1549) ​164, 175 Luterbach, Lucas v., Ew. Konzen (1549) ​164 Lutge(n)ß, Johann, Ew. Hetzingen (1610) ​ 211 f. Lutgenß, Johann d. iunger, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Lüttich/Luik ​ 253 Lutzenberg, Theis, Ew. Monschau (1549) ​164 Luxemburg ​40 f., 62 – 64, 253, 290, 312 M Maas/Mosa, Maese ​ 22, 31, 96, 105 Maenhofft/-hueff u. ä., Schultheiß ​s. Loen Malmedy/Malmender ​39, 67, 118, 253, 273 –– Kloster ​40 f., 45, 158 Mariawald (Kloster) ​s. Berscheit

339

340 | Register Marx, David, Ew. Elsenborn ​292 Marx, Mies, Ew. Elsenborn ​297 Maubach/Molbach, Grafschaft ​23  f. Maubach, Peter, Ew. Hetzingen (1610) ​213 Maw, Nicolaus Jacobus Wilhelmus v., Kanoniker Marienstift Aachen (1718) ​300, 311 Meeß, Thoniß, Ew. Kommerscheidt (1649) ​ 276 Meier, Tomas, Landbote (1649) ​234 Meisen, Theiß, Ew. Huppenbroich (1649) ​265 Menzerath/Mentzerott, Mentzenrot ​11 f., 85, 136, 165 f., 175, 237, 253, 257 – 260, 273 f. Me(e)rderß, Johan, Ew. Rurberg (1649) ​261, 266 Merdersberg ​s. Rurberg Merffelt, Johan, Pastor Konzen (1602) ​199, 201, 204, 210 Merteß, Johan, Ew. Pleushütte (1649) ​268 Meyer, Wilhelm, Schöffe Monschau ​208 Michelberg/Meuchelberg/Muchghelbergh, Nuchelberg, Waldbezirk ​34, 36 f., 42, 59, 63, 106, 134, 153, 195 Michelß, Thomaß, Ew. Lammersdorf (1649) ​ 278 Millen/Mijllen ​147 Monschau/Monjoie, Montjoie, Munioie, Monwoygen, Moynyougen ​20, 23, 25, 27, 33, 39, 42, 51, 55 f., 61, 68, 71, 80, 85, 99, 103, 105 – 108, 111 – 114, 124 f., 127, 130, 136 f., 139, 143, 148, 153 f., 158, 160 f., 163 – 166, 168, 170 f., 173, 180, 182, 186, 192 f., 196 f., 199, 201, 204, 208, 210, 214, 216 f., 223, 229, 234 f., 240 f., 245, 252 – 258, 260 f., 264, 268 f., 272 – 275, 277, 279, 286 f., 290, 291 – 298, 313 –– Amt/Kanton/Kreis ​11, 13, 15, 24, 41, 43, 56, 60 f., 63 f., 68, 70, 81, 91, 130, 152 f., 161, 165 – 167, 169, 174, 181, 190, 194, 196, 208, 223, 228, 262, 280, 285 – 287, 300, 310 f. –– Burg/Schloss ​14, 16, 20 f., 33, 37, 47, 53, 71 f., 99, 101, 104, 106, 114 f., 133, 154, 161 f., 164 f., 167 f., 170, 174, 194, 196, 217, 226, 228, 230, 284, 286 –– Bürger ​136 f., 162 f., 194, 204, 210, 214 – 222, 244 f., 285, 287 –– Herrschaft ​14, 30, 38, 41 – 44, 46, 49, 51 f., 55, 62 f., 72

–– Stadt/Tal/thaal ​ 12 f., 85, 108, 136 f., 147, 162 – 165, 214, 217, 219, 220, 226, 237, 244, 262, 280, 285 – 287 Monschau, Herren von ​62, 67, 100 f. –– Walram I. (der Lange) (1226 – 1242) ​29, 35, 39, 46 f., 50 f., 93 – 96 –– Walram II. (1242 – 1266) oo Jutta v. Ravensberg ​45, 62, 66 f. Monschau-(Konzener) Wald ​s. Konzen u. Reichswald Monschau-­Valkenburg, Herren von ​13, 53, 55, 62, 68, 74 –– Dietrich III. (1333 – 1346) ​37, 52, 67, 102 f., 109 –– Johann I. (1346 – 1352), Hr. v. Bütgenbach (1342) ​13, 71, 109 –– Reinald (1306 – 1333) ​65, 85 –– Walram III. (der Rote) (1269 – 1302) ​41, 62 Monschau-­Valkenburg, Herrschaft ​14, 40, 42 f., 52, 62, 64 Monschauer Land/Land Monchau ​12 f., 30, 34, 54, 58, 60 f., 63, 70, 72, 110 f., 118 f., 123, 132, 134, 143, 145, 153, 177, 180, 190, 193, 252, 277, 280, 291, 293, 311 Monyoier, Henrich, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Moresnet/Moreßnoit ​ 112 Morsbach/Moirß- (Bach u. Dorf) ​ 45, 168, 191 Mühlen ​s. Bannmühlen Mühlenbann/-zwang ​85 f., 136 f.,165 Mulartshütte/Maulartzhutt, Muyllartz-, uf der Hutten ​11 – 13, 54, 85, 136 f., 161, 165, 171, 234, 251, 277 Müllen Johann, Pawel, Ew. Hetzingen (1610) ​ 212 Müller, Gerhardt, Ew. Roetgen (1649) ​260 Muller, Henrich, Ew. Simmerath (1649) ​270 Müller, Herman, Ew. Kalterherberg (1549) ​ 164 Müller, Wilhelm, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Müller zur Kallen, Theis, Ew. Hetzingen (1610) ​211 Mulstro, Ew. Münsterland (1549) ​160 Münsterland/-ländchen/Eigentum v. Münster/Münstereigen ​s. Kornelimünster – Territorium Mützenich/Mutzenich ​ 11 f., 16, 68, 85, 136 f., 148, 150, 163, 165, 228, 234 – 236, 244, 254, 259, 262, 273 f., 280

Register |

Mützenich, Matthias, Prior Reichenstein (1602) ​198, 205, 207, 209 N Nassau, Land (= Hzt. Luxemburg) ​158, 209, 233, 252, 290, 292 Neißen, Johan, Ew. Rurberg (1649) ​261 Neisen, Peter, Ew Kesternich (1649) ​264 Nelleß, Johan, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Nelleß, Ludwig, Ew. Simmerath (1649) ​270 Neubruchzehnt ​s. Rottzehnt Neudorf/Newdorp (b. Raeren) ​57, 111 f. Neundorf (b. St. Vith) ​39 Newman, Johann, Ratsv. Monschau (1612) ​ 214 Nideggen/Nydekin, Nydecghen ​37 f., 48, 67 f., 72, 95, 147, 163, 187, 189, 211, 277, 303 –– Burg und Stadt ​12 f., 38, 57, 70, 105 f., 271 –– Amt im Hzt. Jülich ​38, 59, 157, 191, 262, 272 Nideggerbrück/Bruck(en)er hoff ​s. Brück Niederkorn, Notar (1788) ​313 Niederrollesbroich/-rolleßbroch ​ s. Rollesbroich Nidrum ​291, 295 Nonenschenkung ​15, 17 f., 39 Nothberg, Burg ​35 Nusgen, Hermannus, Schöffe Euskirchen (1478) ​122 Nutzungsrecht (am Wald) ​24, 38, 60 f., 63 O Oberhof ​s. Aachen Oberrollesbroich/-rolleßbroch ​s. Strauch Oberwald, Forstbezirk ​24, 67, 74 Offermann, Nelles, Ew. Eicherscheid (1649) ​ 241 Olef (Fluss) ​s. Urft Olef (Pfarre) ​45 Olichschleger, Hupert, Ew. Münsterland (1549) ​159 Oloff, Johann von, Gerichtsschreiber (1553) ​ 84, 180 Olne (Fluss) ​31 Oranien-­Nassau ​146  f., 233, 262 Ösling/Oestlynck, Osning ​24, 65, 73, 118, 148, 149

Ostlinger, Hupert, Ew. Münsterland (1549) ​ 159 Ourthe (Fluss) ​31 P Paell, Gerhard, Vizedekan Marienstift Aachen (1566) ​181  f. Palant, Carsilius v., Hr. zu Breitenbend (1516) ​ 132 Palant, Johann v., Hr. zu Wildenburg (1516) ​ 132 Palant, Tonis, Hr. zu Reuland, Pfandherr v. Monschau ​172 Palleine zu Kettenis, Drost Land Limburg ​32 Paulus, Inhaber Gut Eschweide (1549) ​163 Pauluß erben, Ew. Huppenbroich (1649) ​265 Paustenbach ​11, 13, 85, 165, 229 – 231, 247, 269 f., 274, 279, 281 Paustenbach, Peter, Förster, Oberrollesbroich (1649) ​269 Pawelß, Claiß, Ew. Höfen (1649) ​257 Peter, Halfe Ruitzhof, Zeuge (1602) ​s. Peter Eschweydt Petergensfeld ​61 f., 167, 19 f. Peterß, Förster Mützenich (1649) ​255 Peterß, Pauluß, Ew. Lauscheid (1649) ​274 Peterß, Steffen, Ew. Mützenich (1649) ​255 Pfalz-­Neuburg ​11, 58 Pfalzgrafen, rheinische/bei Rhein ​20, 23 f., 28, 46, 106 –– Heinrich v. Braunschweig ​23 –– Konrad v. Staufen ​23 –– Otto v. Wittelsbach ​24 –– Philipp Wilhelm v. Pfalz-­Neuburg ​280, 284 f., 288 –– Wolfgang Wilhelm v. Pfalz-­Neuburg ​11, 233 Pfandherrschaft/Pfandverwaltung ​14  f. Pfeiffer, Schultheiß Büllingen (1788) ​312 f. Philippus de Wildenberch, Gefolgsmann Walrams v. Monschau (1238) ​94, 96 Pick, Hein, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Pleushütte/Plußhutt, die Hutt ​11 f., 172, 246, 260, 268, 273 Pleuß, Jan, v. Pleußhammer (1549) ​172 Pleußen, Klaß, Ew. Dedenborn (1649) ​272 Poilvache ​46 Pomerio, Wernerus de, miles (1478) ​122

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342 | Register Ponte, Nicolaus de, Forstmeister (zw. 1306 u. 1336) ​77, 99 Poystenbach, Johan van, Sendschöffe (1415) ​ 118 Prämonstratenser(stift) ​s. auch Reichenstein ​ 20, 35, 148 Preuswald ​110 Puntzeler, Peter, Ew. Hetzingen (1610) ​211 Pyck, Johan, Pastor Bürvenich (1415) ​118 R Radermecher, Claesgen, Grundbesitzer (1549) ​ 171 Radermecher, Clas, Ew. Kalterherberg (1649) ​ 234 Raeren/Roide, Radern, daß Röttgen ​42, 56 f., 60 f., 112, 134, 153, 195 Rauchenauel ​12, 249, 273 Ravensberg, Jutta v. s. auch Monschau, Herren v. ​41, 45, 62, 66 Reckersteffen, Ew. Zweifall ​174 Reichenstein/Reichstein, Burg und Prämonstratenserstift ​11 f., 20, 33, 64, 66 f., 86, 146 f., 149, 151, 163, 182, 184, 198, 199 – 207, 208, 210, 234, 244, 273, 301, 309, 311 Reichsgut ​15 f., 19, 30, 32, 40, 50, 54 Reichswald/des Richs walt, des richghes walt ​ 37 f., 46, 52 – 56, 60, 67, 99, 102, 104, 107, 113 – 116, 123, 125 – 127, 130 f., 166 Reifferscheid, Burg ​31 Reinards, Johan, Ratsv. Monschau (1612) ​214 Reinartzhof/Reihnart, Reinard ​60 f., 85, 136, 138, 164 – 166, 229 f., 235, 273 Reitz von Frentz, Arnold, Kanoniker Marienstift Aachen (1566) ​181 f. Rentmeister ​52, 82, 104, 181 f., 190, 193 f., 211, 226, 228 f., 300, 310 Reuschenberg zu Lüppenau, Lehnsherr Hetzingen, ​s. Berg Reuter, Christoph, Ratsv. Monschau (1612) ​ 214 Reuter, Thomaß, Schöffe Eicherscheid (1649) ​ 241 Reutz/Reulß, Gilliß, Zeuge (1602) ​202, 205 – 209 Rhein ​22 Rhoedingen, Henrich ​11, 211, 213, 232, 234 f., 237, 240 f., 268

Richtplatz ​81 Ricke, Johannes, Dechant Zülpich (1478) ​122 Rocherath ​294, 312  f. Rodung ​s. auch Siedlung ​12, 17, 20 – 22, 24, 29, 33, 41, 44 f., 48, 52, 54 – 56, 64 – 67, 69, 75, 81, 85, 87 Ro(e)den, Johann, Mühlenpächter Monschau (1475) ​170 Roermond ​147 Roesenn (Roist), Peter, Forstmeister (1515) ​78 Roetgen/daß Röttgen ​11 – 13, 54 f., 60, 74, 85, 130, 136, 165, 169, 191, 229, 243, 256, 260, 262 Rohren/Schuttlerßradern ​ 11 f., 85, 231, 239, 257 Roißt, Peter, Forstmeister (1527) ​78 Royßt, Jan, Forstmeister (1527/28) ​78 Rollesbroich ​11 – 13, 85, 136, 165, 230, 247, 268 – 270, 272, 275 Rolshausen d. Ä, Christoph v., Amtmann Monschau ​69, 176 f., 181 f., 190, 193, 273 f. Rost de Euskirchen, Johannes, Notar (1478) ​ 121 Rott/Schawertzrott ​12 f., 54, 85, 136, 165, 234, 254, 277, 280 Rottzehnt ​41, 44, 66 f. Ruffer, Thonis, Forstmeister (1523) ​78 Ruitz/Reutz, Rurtz, Rultz, Hof d. Klosters Reichenstein ​148 – 150, 201, 205, 207, 209, 253 Rumbel, Johann, jül. Amtmann Bütgenbach (1356) ​42 Rummel v. Hetzingen, Johann/Jhan, Forstmeister (1348) ​71, 77 Rur/Rure ​12, 20, 26, 31, 33 f., 36 – 39, 43, 46, 49, 57, 59, 68, 70 – 72, 85, 96, 105 f., 116, 126, 137, 148 – 150, 166 – 168, 170 – 172, 184, 186, 191, 193, 208, 212 f., 216, 233, 238 f., 243, 246, 253, 257 f., 260 f., 263, 267 f., 272, 274, 309 Rurberg/Merdersberg, in deme Berge ​11, 86, 137, 170, 243 f., 260 f., 263, 270 Rurenn, Marie uf der, Grundbesitzerin (1549) ​ 171 Rurstausee/Rurtalsperre ​s. Schwammenauel Rychpaide, Thonis am, Forstmeister (1521) ​78 S Salden, Syndikus Marienstift Aachen (1718) ​ 300, 311 Sauerbach ​45

Register |

Saurbier, Theis, Ew. Kalterherberg (1649) ​234 Savelsberg, Kanoniker Marienstift Aachen (1718) ​311 Sayn, Katharina v. (geb. v. Schönforst) ​15 Schatz(erhebung) ​135, 138, 155, 158, 161, 170, 223 Schauff, Arnoldt, Bgm. Monschau (1612) ​214 Schauffen, Johann, Zeuge Monschau (1612) ​ 217, 219 Scheffenborn ​s. Steckenborn Scheffer, Nelleß, Ratsv. Monschau (1649) ​245 Schenkung ​s. Nonenschenkung Schewer, Peter, Ew. Imgenbroich (1649) ​258 Scheweß, Pauluß Thoniß, Ew. Kesternich (1649) ​263 Schlae, Joseph, Förster Wirtzfeld (1788) ​313 Schlehbach ​61, 167 Schleiden ​1, 2 f., 43, 67, 164, 191 f., 209, 252, 257, 261 f. Schlierbach ​37, 167, 189, 191, 212 Schlosser, Christian, Ratsv. Monschau (1612) ​ 214 Schmidt/Dierichscheidt ​ 11 – 13, 37, 71, 136, 160, 165, 169, 174, 250, 261, 271 f., 274, 276, 281 Schmit(s), Johan, Ew. v. Elsenborn (1707) ​ 292, 293, 295 Schmithof/Schmiddenhoff ​ 54, 157 Schmits, Huppert, Ew. Eicherscheid (1649) ​ 241 Schmitt, Johan, Ew. Kesternich (1649) ​264 Schmitz, Gerret, Ew. Imgenbroich (1649) ​258 Schmitz, Nelleß, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​ 270 Schollen, Baltheß, Ew. Rott (1649) ​254 Schöffen ​31, 34 – 37, 42, 45, 57 f., 61, 63, 70, 72, 74, 76, 79 – 82, 107, 113, 115, 122, 124 f., 132 – 136, 138 – 142, 144, 152 – 155, 161, 173, 176 f., 194 – 197, 208, 211, 214, 217, 222 – 225, 234, 241, 290, 292, 300, 310 Schöffengericht ​s. Gericht/Hochgericht Schöffenkiste ​81, 133 Schöffensiegel ​79, 81, 133, 141 f., 194, 197, 215, 222 Schöffenweistum (1600) ​71, 194 – 197 Schollen, Baltheß, Ew. Rott (1649) ​254 Schönau ​s. Schönforst Schönforst, Burg ​147 Schönforst, Herren v. ​14 f., 42, 44

–– Reinhard I. von Schönau (1361 – 1375) ​ 13 f., 43, 52, 71 –– Johann I. (1369 – 1381), Bgf. v. Monschau ​ 44 –– Johann II. (1381 – 1433), Bgf. v. Monschau ​ 14 Schönforst, Katharina v. s. Sayn ​15 Schönforst, Mechthilde v., oo Peter v. Kronenburg ​44 Schönforst, Erbteilung (1369/1379) ​s. auch Kronenburg ​44 f., 52, 63 Schoumacher, Clauß, Zeuge Elsenborn (1707) ​ 298 f. Schoumacher, Peter, Zeuge, Schöffe Bütgenbach, (1707) ​290  f. Schreber, Johann, Ew. Monschau (1649) ​227 Schreiber, Hubert, Ew. Huppenbroich (1649) ​ 265 Schroder, Kirstgen, Ew. Breuershöfe (1649) ​ 267 Schroder, Neiß, Ew.in Dedenborn(1649) ​272 Schroder, Pauluß, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Schroff, Gerhartd, Bgm. Monschau (1649) ​ 245 Schultheiß/praetor, schuyltiss, scholtus ​72, 76, 82, 84, 124, 130, 138 – 140, 142, 149, 152 f., 155, 161, 189, 193 – 197, 215, 217, 225, 229, 284, 286, 300, 310, 312 f. ​s. Abels, Alhaus, Aschenbroich, D. Th. de Berghes, J. J. de Berghes, B(r)ewer, Bokop, Contzen, Francken, Frantz, van Gymmenich, Heimbach, A. v. d.Hardt, J. v. d.Hardt, P. v. d.Hardt, W. v. d.Hardt, Wilhelmus de Husen, van Loen, Stoltzen Schumpel, Winand, Zeuge Monschau (1612) ​ 217, 221 Schurenpot, Geirdt, Ew. Kalterherberg (1549) ​ 164 Schurenpot, Merten, Ew. Kalterherberg (1549) ​ 164 Schuttlerßradern ​s. Rohren Schwalm ​34, 149, 216, 219, 233, 239, 244, 257 Schwammenauel (Rurstausee) ​11 f., 37 f. Schwartz, Jendtgen, Ew. Münsterland ​160 Schwartz, Lenhartt, Förster, Dedenborn (1649) ​273 Schwarzbach ​34, 150, 166, 168, 171, 193, 216, 233 Schwarzenbroich, Kloster ​166

343

344 | Register Schweinezehnt/dechtum, dyma porcorum ​24, 48, 52 f., 67 f., 101, 104 f., 126, 172 Schwerzfeld/Schwärtzel, Schwertzelratth ​11  f., 229, 239 Seifenauel/Sifftenawel ​12, 249, 273 Send/Sendgericht ​65, 69 f., 72 f., 97, 117 f., 128, 136 Sendeide ​69, 73, 128 Sendschöffen ​69 f., 73, 118, 122, 128, 176 f. Severß, Drieß, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Siedlung ​s. auch Rodung ​11 – 13, 16, 27, 29, 38, 43, 45, 52, 55 – 57, 67, 69, 71, 75, 81, 85 Silemannus de Juliaco, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Simmerath/Semeratth, Semenroede ​11 – 13, 38, 65, 68, 73, 81, 86, 107 f., 137, 139, 165 f., 228, 247, 260, 264, 266, 268 – 275, 279, 281, 301 Simonß, Drieß, Ew. Rurberg (1649) ​262 Simonskall ​12 Sinzig/Sintzge ​98 Sittard ​46, 80 Sittard, Niclaiß v., Konventuale Reichenstein (1602) ​206 Slebusch, Peter van, jül. Jägermeister (1500) ​ 130 f. Soynn (Sunn, Zun), Geratz, Forstmeister (1531/32) ​78 Spiring, Franß Freiherr v. (1647) ​228 Sponheim, Walram v. ​63 Sproers (Spören), Johann, Forstmeister (1576/77) ​78 Spyess, Reynardus, militaris (1478) ​122 Stablo-­Malmedy ​s. Malmedy Starckman, Clais, Sendschöffe (1415) ​118 Stavelot/Stafloe ​ s. Malmedy Steckenborn/Steckel- ​s. auch Strauch ​11 – 13, 85, 246, 267 f., 281 Stein, Arnolt, Förster (1649) ​211, 242 Steinbach ​34, 60 f., 111 f., 167, 190, 238 Steinfeld ​31, 44 f., 66 Steneuß, Gerhart, Ew. Mützenich (1649) ​255 Steven, Winold Gottfried, Forstmeister (1676/77) ​79 Stolberg/Stael- ​13, 277 Stollenwerck, Johan, Ew.Roetgen (1649) ​260 Stollenwerck, Hubert, Ew. Huppenbroich (1649) ​265, 270 Stollenwerck, Mattheiß, Ew. Steckenborn (1718) ​304

Stoltzen, Johann Nicolaus, Gerichtsschreiber (1718/19) ​84, 300 Stoltzen, Johann Winand, Forstmeistereiverwalter (1683/84) u. Gerichtsschreiber ​79, 84 Stoltzen, Matheis, Schultheiß (1678/78) ​83 Stoltzen, Matthiaß, Gerichtsschreiber (1649) ​ 84 Stoltzen, Philipp Wilhelm, Gerichtsschreiber (1785) ​84 Strauch ​11 – 13, 85, 165, 246 f., 261, 263 f., 268 f., 275, 281 Strauch, Thoniß, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​ 270 Strauven, Wilhelm, Forstmeister (1640/41) ​79 St. Vith ​39, 43, 62, 147, 292 f., 296 – 298 T Tafelgüterverzeichnis ​19 Territoralgrenze ​s. Grenzen Theiß, Johan, Schöffe (1612, 1649) ​214, 240 Theiß, Peter, Ew. Niederrollesbroich (1649) ​ 270 Theiß Peterß, Theiß, Ew. Höfen (1649) ​257 Theißgenß, Johan, Ew. Höfen (1649) ​257 Theißen, Bernart Johan, Ew. Rohren (1649) ​ 258 Theißen, Winant, Ew. Dedenborn (1649) ​272 Theissen, Gierdt, Zeugin (1602) ​202 Theweß, Pauluß, Ew. Oberrollesbroich (1649) ​ 269 Thilmannus, Bruder Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​96 Thomaß, Bernardt, Ew. Rohren (1649) ​258 Thomas, Johann, Zeuge Monschau (1612) ​217, 220 Thomaß, Ew. Breuershöfe (1649) ​267 Thomaß, Ew. Rauchenauel (1649) ​249 Thommen ​39 Tiefenbach (2 Bäche im Monschauer Land) ​ 34, 68, 85 f., 136, 165, 167 f., 191, 240, 242, 248 f., 264, 273, 306 Tiel, Claß, Pächter (1549) ​171 Trier ​60 U Überruhr ​39, 42 – 46, 63 f., 80 Unterwald, Forstbezirk ​24 f., 30, 35, 48, 74

Register |

Urbain, Gutsinhaber Kalterherberg (1549) ​ 169 Urft (heute statt Olef) ​166, 168, 191 V Valder, Frein, Ew. Kommerscheidt (1649) ​271 Valentin, Aegidius, Sekretär Marienstift Aachen (1566) ​181  f. Valkenburg, ​s. auch Monschau-­Valkenburg ​ 15 Valkenburg, Erbstreit ​14 f., 42 f., 62, 64 Valkenburg, Johann v., Hr. von Born (1342) ​ 103, 109 Valkenburg, Johann, Hr. v. Bütgenbach (1342) ​ s. Monschau-­Valkenburg Valkenburg, Philippa v. ​14 Venlo ​147 Venwegen/Wenneweghe ​ 54, 59, 108, 126, 156 f. 157, 171 Vermessung (1718) ​69, 300 – 311 Verviers ​30 Vianden, Grafschaft ​191, 294 Vicht ​54, 56, 59, 61 f., 116, 126, 137, 167, 171, 191 Ville ​22 Vlatten/Vlattene ​17, 38, 98 Vlecke, Johann, Forstmeister (Vater u. Sohn, 1570/71 u. 1576/77) ​78 Voerster, Peter, Ew. Mützenich (1649) ​255 Voeß, Steffen Peter, Ew. Vossenack (1649) ​242 Vogelfang ​24 Vogelsang (ehem. NS Ordensburg) ​43 Vogtei/advocatia ​ 23 Vogtgeding ​42, 57, 72, 74, 79, 133 f., 138, 153, 155, 186, 194 f., 197, 217, 220 f., 223 –– Termine ​80, 133, 154 Volz, Niclaß, Zeuge Krinkelt, (1788) ​313 Vorförster/voirvorster ​ 38, 55, 59, 73, 115, 124 f., 159 f. Vorst, Johann, Forstmeister (1507/08) ​78 Vorsthof, Johan, Ew. Münsterland (1549) ​160 Voss, Ew. Münsterland (1549) ​160 Vossenack/Fosnacken ​ 11, 13, 34, 59, 85, 136, 157, 165, 211, 230, 242, 275 Vrienhoven, Johan von, Vorförster (1549) ​159

W Wachdienst ​72, 135, 163, 187, 215, 245, 285 f. Walber, Lentz, Ew. Höfen ​209 Walberhof/hoff Walberen, Walebure ​39, 42 – 46, 59, 66 f., 158 Wald v. Konzen-­Monschau bzw. Monschau-­ Konzen ​s. Konzen Waldgeleit/geleide van dem walde ​52, 65, 67 f., 74 – 76, 85, 106 – 108, 134, 154 f., 167, 181, 196, 225, 300, 309 – 311 Waldgraf/comes nemoris ​23, 26, 29, 31, 35 – 37, 46, 48 – 53, 55 f., 59, 65, 67 f., 76, 85, 94 – 96, 99, 125 Waldgrafschaft/comitatus nemoris ​22 – 29, 31, 39, 47 – 49, 55 f., 68 Waldrecht ​s. Forstrecht Waldrechtsweistum (1342) ​s. Försterweistum Waldweide ​53, 55 f., 58 f., 72, 105, 108, 114, 126, 157, 171, 186, 282, 285 Walheim/Wahlem ​171 Walhorn/Harne, Banck van Walhoren ​17, 19, 42, 56 f., 60 f., 64, 110 –– karol. Villa/Fiskus ​30, 32, 42 –– Gerichtsbank im Hzt. Limburg ​31 f., 57, 110 Walke (= Fluss Warche) ​96 Warche ​39, 96 Wedenawel, Pauluß, Ew. Dedenborn (1649) ​ 248 Wege ​s. Brücken Wehrmeisterei, Amt im Hzt. Jülich ​24 f., 35, 59 Weidgänge ​38, 150, 198, 205, 208, 216, 232 – 251, 291, 293 Weiße Wehe ​34 Weißhaupt, Nelleß, Ew. Huppenbroich (1649) ​ 266 Welter, Arnold, Ratsv. Monschau (1612) ​214 Welter, Michael, Ratsv. Monschau (1612) ​214 Welter, Peter, Ew. Lauscheid (1649) ​274 Wenau ​25, 35 Wenzel, Hz. v. Luxemburg, Lothringen, Brabant u. Limburg ​14, 44 Wernerus/Warn- de Wiswilre, Gefolgsmann Walrams v. Monschau (1238) 94, 96 Weser/Wyssel, Wiesel ​19, 30 f., 60 f.,110 – 112, 138, 167, 190, 262 Weywertz ​290 Wibald, Abt v. Stablo-­Malmedy ​41, 44

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346 | Register Wichmann, schabinus Konzen ​51 Widdau ​12, 85, 167, 229 f., 258, 274 Wildbann/-bank, -weistum ​25, 29, 35, 48, 59, 191, 275 Wilden, Gilleß, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Wilden, Peter, Ew. Schmidt (1649) ​250 Wilhelmß, Franß, Ew. Woffelsbach (1649) ​ 268 Willelmus advocatus Aquensis (1238) ​94, 96 Willelmus de Vrencen/Frenze, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) 94, 96 Wilmen, Herman, Ew. Rohren (1649) ​240 Winant van Hencbach, Kanoniker Marienstift Aachen (1342) ​103 Winricus de Kenzwilre, Gefolgsmann Wilhelms IV. v. Jülich (1238) ​94, 96 Wintges, Ew. Zweifall (1549) ​174 Wirtzfeld ​46, 59, 158, 168, 312 f. Wisserscheid/Wysscherscheyt, Weißer-, Waldbezirk ​34 – 37, 42, 48 f., 57, 59, 63, 95, 134, 153, 195, 275 f. Witzerath/Witzerott ​ 11 f., 85, 165, 228, 263 f., 269 – 272, 275, 281 Woffelsbach/Woufels- ​ 11, 13, 85, 246, 263, 266 – 268 Wolff, Clas, Ew. Kalterherberg (1649) ​234

Wolfsbach ​158, 168, 233, 291 – 293, 295, 296, 298 Wolfseiffen, Peter v., Grundbesitzer (1549) ​171 Wollersheim ​38 Wollgemutth, Reingen, Gefangener in Monschau (1612) ​218 Wollseifen/Wolffsyffen, Wolffseiffen ​45, 63, 80, 137, 154, 171 f., 196, 261 Wolterß, Johann, Schöffe (1612) ​214 Wyck, Clais v., hzgl. Sekretär (1566) ​181 f. Wylt, Peter, Ew. Hetzingen (1610) ​212 Z Zehnt/decima ​17, 21, 32, 41, 44, 46, 57, 65, 69 f., 73, 97, 150, 172, 180, 196, 215, 225, 310 Zehntbezirk/-bereich ​44, 57, 68 f., 87, 150, 167, 181, 300 Zeidlerei ​24, 114, 116, 126, 156 Zimmer, Johan, Ew. Roetgen (1649) ​260 Zimmermann, Klaiß, Ew. Imgenbroich (1649) ​ 258 Zülpich/Tzulpgh ​39, 43, 65 f., 73, 97, 117 – 121, 128 f. Zweifall/der Zweifell ​11, 13, 54 f., 85, 136, 161, 165, 172, 174, 191, 251, 277