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German Pages 83 [84] Year 1895
DIE SCHULREGELN DER
HEBRÄISCHEN GRAMMATIK NACH
DEN
ERGEBNISSEN DER NEUEREN SPRACHWISSENSCHAFT ZUM
MEMORIEREN UND REPETIEREN BEABBEITET VON
KARL LUDWIG DE. PH.
GIESSEN J. R I C K E R'S C H E
BUCHHANDLUNG
1895.
VORWORT. An hebräischen Schulgrammatiken herrscht fast Überfluss. Wenn ich trotzdem zu ihrer Zahl noch eine neue hinzuzufügen wage, so geschieht es, weil mir entweder die Bedürfnisse des Unterrichts oder die sprachwissenschaftlichen Anforderungen der Gegenwart noch nicht in ausreichendem Masse beachtet zu sein scheinen. Zur Minderung dieser entweder für die Schüler oder für die Studenten recht fühlbaren Einseitigkeit der Grammatiken möchten die vorliegenden „Schulregeln" einen, wenn auch bescheidenen, Beitrag liefern. Ohne in wissenschaftlicher Hinsicht etwas Neues bieten zu wollen, unternehmen sie lediglich den, hoffentlich nicht ganz fehlgeschlagenen, Versuch, einerseits durch Anpassung an die Fassungskraft der Schüler die Regeln so einfach, durchsichtig und lernbar als möglich zu fassen und anderseits durch Verwertung der Ergebnisse der neueren Sprachwissenschaft den Unterricht der Schule so zu gestalten, dass die Universität ohne Hindernisse au ihn anknüpfen und ohne Umbau auf ihm weiterbauen kann. Was
die Bemessung
des Stoffes betrifft, so wird
es
hoffentlich Billigung finden, dass ich als Ziel des Gymnasialunterrichts in der hebräischen Sprache (abweichend von Hollenberg 8 S. IV) das Verständnis des AT, nicht die Übersetzung
—
IV
ins Hebräische, angesehen habe.
—
Was man innerhalb dieser
Grenzen an grammatischem Stoffe etwa vermissen wird, das muss und kann der Schüler nach meiner Überzeugung und Erfahrung aus der Lektüre lernen. Mit der Grammatik selbst ein Übungsbuch zu verbinden, dazu habe ich mich nach reiflicher Erwägung umsoweniger entschliessen können, als ein fast gleich geordneter Übungsstoff schon in dem „hebräischen Übungs- und Lesebuche" von G. Stier (Leipzig, Teubner, 2. Aufl. 1888) vorliegt, das ich aus eigener Erfahrung zum Gebrauche neben den Schulregeln angelegentlich empfehlen kann. Über die Quellen, die nur vereinzelt aus verschiedenen, wohl überall leicht erkennbaren, Gründen angeführt sind, bedürfen Kundige keiner Aufklärung. Aus Dankbarkeit für reichste Belehrung darf ich jedoch nicht unerwähnt lassen, dass mir das „Lehrbuch der hebräischen Grammatik" des Herrn Professors
D. B. Stade gewissermassen als Eingangsthor zur wissenschaftlichen Erkenntnis der hebräischen Sprache gedient hat. G o t h a , August 1895.
K. L.
ÜBERSICHT. Seite
Einleitende Bemerkungen
1
I. Abschnitt. Hebräische Schrift- und Lautlehre. § 1. Das hebräische Alphabet § 2. Einige wichtige Konsonantengruppen § 3*. Die Vokalbuchstaben § 4. Die Vokal schrift § 5. Das Mappiq § 6. Das Dagesch § 7. Das Baphe § 8. Das Sch e wa § 9. Die Hauchlaute oder litterae gutturales § 10. Die Silbe § 11. Vom Tone § 12. n p und S T D
.
4 5 5 6 8 8 9 9 11 11 12 15
II. Abschnitt. Die Pronomina. § 13. Pronomina separata § 14. Pronomina suffixa an Praepositionen
16 18
III. Abschnitt. Das starke Yerbum. § § § § § § § § § §
15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.
Eigentümlichkeiten des hebräischen Verbums Bildung der Verbalformen Bildung des Qal der Verba activa Verba stativa und semipassiva Bildung des Niphal Bildung der Intensivkonjugationen Der Kausativstamm Modi der Aufforderung Die konsekutiven Tempora Suffixa verbi
21 24 26 28 29 29 30 31 32 33
—
VI
—
IT. Abschnitt. Das schwache Verbum. A. Verba gutturalia. § 25. Verba primae gutturalis § 26. Verba mediae gutturalis § 27. Verba tertiae gutturalis
Scite
34 35 36
B. Verba assimilata. § 28. Verba |"B
36
C. Verba quiescentia. § 29. Verba ""B § 30. Verba l v 'fi § 31. Verba N"S § 32. Verba H"^ § 33. Verba
37 37 38 39 41
D. Verba bilittera. § 34. Verba JTJ7 • • . . . § 35. Verba 1"J> § 36. Die Intensivkonjugationen, besonders der Verba JTJ? H. V'JJ . Anhang. § 37. rPH sein und fPn leben * T T * W
41 43 45 46
V. Abschnitt. Das starke Nomen. § § § §
38. 39. 40. 41.
Der Artikel Casus, Genus, Numerus Suffixa nominis Stammabstufung I. Nomina zweisilbiger Grundform II. Nomina einsilbiger Grundform (Nomina segolata) III. Zweiradikalige Nomina IV. Feminina auf XI
.
47 48 50 52 52 . 52 55 56
YI. Abschnitt. Das schwache Nomen. § § § § § §
42. 43. 44. 45. 46. 47.
Nomina gutturalia Nomina n"i> P " ^ 1"^) Nomina Nomina V'JJ und Y'J? Nomina JTJ? Nomina anomala Anhang. § 48. Numeralia Paradigmata
• .
57 59 61 62 63 64 64 68
Einleitende Bemerkungen. 1. Der H e b r ä e r heisst in seiner eigenen Sprache
d. h.
der aus dem j e n s e i t i g e n Lande ("12&) Gekommene, nicht, wie Gn 10, 21. 24 angenommen wird, der Nachkomme des Heber P5X)-
Unter dem jenseitigen Lande ist wohl das Land jenseit
des Jordans, nicht des Euphrats, zu verstehen 1 . So konnten die Israeliten natürlich nur von dem d i e s s e i t des Flusses wohnenden Volke, den Kananäern, genannt werden. Dass dieses Volk sich hierzu eines hebräischen Ausdruckes bediente, beweist, wie auch manches andere, die nahe Verwandtschaft 2 der Hebräer und Kananäer. Wenn trotzdem die Kananäer Gn 10, 6 als Hamiten (Dn ^ 3 ) , die Hebräer aber als Semiten \J3) bezeichnet werden, so geschieht es vielleicht, weil die Kananäer vom Süden her, vom Persischen Meerbusen, wo nach der Ansicht von Gn 10 lauter Hamiten wohnten, eingewandert sein sollen 3 , vielleicht auch deshalb, weil später zwischen Hebräern und Kananäern heftiger Rassenhass herrschte 4 .
Früher
nahm man, um die hamitische Abkunft der Kananäer zu ver1 Stade § lb Anm. 2. Nowack, Lehrbuch d. hebr. Archaeologie Bd. I, S. 100, Anm. 1. 2 Stade § lb. § 18 Anm. § 15a; id., Gesch. des Volkes Israel I, 108 f. 3
¿ICL
Herodot 7,89:
'Epuöpir)
OSTOI SE OL
$>oivixei rb
ÖAXÄUUTR), ¿VÖEÜTEV
SE
7RAXAIÖV
oixeov,
¿TCEPßÄVTE; TIJT
U>4 AI>TOL
SOPUJI
Xsfouoi,
OIXEOOCTI TÖ
7t«pa däXaojav. Cf. Herod. I, 1. Anders Justin 18, 3. 4 Eeuss, das A. T. Bd. III, 231. Stade, Gesch. Israels I, 135. Weber, Weltgeschichte I 2 , 485 f. Gen 9, 26. Deut 7, 1 ff.
1
—
2
—
teidigen, einen Sprachwechsel entweder der Hebräer 1 oder der Kananäer 2 an. 2. Als Name der S p r a c h e der Hebräer eignet sich der rednerische Ausdruck bei Jesaia 19, 18: A Ö ^ = Lippe Kanaans nicht, weil er auch den Dialekt der Phönikier umfasst. Zu eng dagegen ist der erst in späterer Zeit, als der Stamm Juda auch auf sprachlichem Gebiete als Vorbild diente, gebräuchliche Ausdruck Jüdisch reden" (fl^iiT 2 K 18, 26/8 = Jes 36, 11/3. Neh 13, 24). Die gewöhnliche, im A. T. aber noch nicht vorkommende, = Bezeichnung ist daher JTHIJ? hehr. Sprache, da die Israeliten sich selbst im Gegensatze zu anderen Völkern meist 11 nennen, während der Name „Kinder Israels" J3) mehr die Geltung eines religiösen Ehrennamens („Gottesstreiter") hat. 3. Unser Ausdruck „ h e b r ä i s c h " kann nicht unmittelbar von "HIJJ abgeleitet werden. Er geht vielmehr auf das aramäische "H5K = "HiJ? zurück, woraus zunächst das griech. eßpaiog, dann das lat. hebraeus entstand 3 . 4. Man bezeichnet die hebräische Sprache gewöhnlich als einen Zweig des grossen s e m i t i s c h e n Sprachstammes, dessen vornehmste Vertreter die Aramäer, Assyrer, Babylonier, Kananäer, Phönikier, Araber und Äthiopier sind. Diese Bezeichnung, die sich erst seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts in der Wissenschaft eingebürgert hat, ist n a c h Gn 10 zwar ungenau, da die dort genannten Völker „semitischer" Abstammung D12) weder alle (z. B. nicht die nach Gn 10, 22 „semitischen" Lydier und Elamiter) noch allein (z. B. auch die nach Gn 10, 6 „hamitischen" Kananäer) semitische Sprachen redeten; da aber die Völkertafel nachweislich mehrere Irrtümer enthält (s. o.), so verdient der Name „semitische Sprachen", der ohnehin nichts 1 Böttcher § 28. Reuss, Gesch. des A. T. § 51 u. a. 2 König, Lehrgebäude d. hebr. Spr. Bd. I S. 15. 3 Stade § ld.
weiter bedeutet als „hebräischartige Sprachen", gleichwohl im Gebrauche zu bleiben. 5. Die älteste,
noch wenig
S c h r i f t f ü h r t den Namen "'"DJ?
kalligraphische,
hebräische
Dieser Schrift haben sich
die H e b r ä e r nach der Meinung des T a l m u d s bis zu den Zeiten E s r a s (Klttf) bedient, der bekanntlich (Esr 7, 7) im 7. J a h r e des = Artaxerxes d. i. 458 den „2. Zug" aus dem Exile zurückführte.
Nach Ausweis der Münzen ist die althebräische
Schrift jedoch noch bis ins 2. J a h r h u n d e r t n. Chr., wenn auch vielleicht spärlich, im Gebrauche gewesen 1 . An ihre Stelle t r a t allmählich, als die Sprache Arams (O^K) sich immer weiter ausbreitete, zunächst wohl im schriftlichen Verkehre,
das zur Kursivschrift geeignetere aramäische
Al-
p h a b e t , während die Bibel wohl noch lange m i t den alten hebräischen Buchstaben geschrieben wurde.
Z u r Zeit Christi
h a t t e jedoch auch schon im heiligen Gebrauche die neue Schrift die Oberhand gewonnen, wie sich aus Matth 5, 18 {Sag av vrccpe\&r] b odpavog Kai ij yyj, Iura
§v y /xia nepaia ou juij erwartet. § 8.
Das Schewa.
Auch für die äusserst flüchtigen Laute, die beim Aussprechen vokalloser Konsonanten hörbar werden, giebt es in dem hebr. Vokalisationssysteme ein Zeichen (D), Sch'rva (Nlß^2 Leerheit?) genannt. 1 Mit Unrecht hält Grätz, die mannigfache Anwendung und Bedeutung des Dagesch, in: Monatsschrift f. Gesch. u. Wiss. d. Judentums 1887, Okt. p. 426 ff die aspirierte Aussprache für ursprünglich. 2 Nach Stade § 35 b = rOB* Ruhe.
—
10
—
Je nachdem der durch das Sch'wa bezeichnete Vokalanstoss farblos bleibt oder durch das Anklingen eines bestimmten Vokales gefärbt wird, unterscheidet man: I. Sch'tva simplex, d. i. einfaches, farbloses Sch'wa. Da der durch das Schewa simplex bezeichnete farblose Yokalanstoss, je nach der Stellung in der Silbe, mehr oder weniger vernehmbar ist, so zerlegt man dieses wiederum in 2 Abarten: 1. Sch'wa mobile (J?J d. i. hörbares Sch'wa am A n f a n g e einer Silbe, als Z e i c h e n eines farblos gewordenen V o k a l e s , z. B.: JJTTIP, DLP, 2. Sch'wa quiescens (flJ tttt^), d. i. stummes Sch'wa am E n d e einer Silbe, als Z e i c h e n der V o k a l l o s i g k e i t , z. B. ornn«, A n m . 1. Am Ende eines W o r t e s schreibt m a n Sch'wa quiescens n u r im K a p h finale (TJ) aus kalligraphischen Gründen, z. B. A n m 2.
In der Mitte zwischen Sch e wa mobile und Sch e wa quiescens
steht das Sch e wa medium, e
Sch wa quiescens, Sch e wa mobile,
d. i. ein Sch e wa, vor dem, wie vor einem
kurze Vokale kurz, und nach d e m , wie nach einem aspirierte Konsonanten aspiriert gehlieben sind, z. B.
IDfÜ schreibet, M n D I D eure Stute,
Israels Könige.
Es ist
ein ursprüngliches Sch e wa mobile, das allmählich durch den Verlust seines Vokalanstosses fast zu einem quiescens herabgesunken ist.
II. Sch'tva compositum oder Chateph (*){?)!), d. i. zusammengesetztes, gefärbtes Sch'wa. Je nach dem anklingenden Vokale nennt man ein solches Sch'wa compositum: a) Chateph Pathach, z. B. DI«, HlbJ?. b) Chateph Segöl, z. B. D\T6N, JFL^K. c) Chateph Qamez, z. B. Anm.
Die Bezeichnung Chateph P a t h a c h etc. ist abgekürzt 1
n n s ^tSJl NIB' d. i. Sch e wa corripiens P a t h a c h . 1
Stade § 35 c.
aus:
—
§ 9.
11
—
Die Hauchlaute oder litterae gutturales.
W ö r t e r mit H a u c h l a u t e n zeigen vielfach andere, aber auch vielfach ältere Vokale als W ö r t e r ohne H a u c h l a u t e . Diese Abweichungen beruhen sämtlich: 1. auf der U n f ä h i g k e i t des Hebräers, die H a u c h l a u t e zu verdoppeln; 2. auf der N e i g u n g a-Lauten
des H e b r ä e r s , die H a u c h l a u t e m i t
zu verbinden;
3. auf der A b n e i g u n g des Hebräers, die H a u c h l a u t e m i t e i n f a c h e m S c h e w a auszusprechen. Daraus folgt: ad 1) S t a t t der Verdoppelung t r i t t häufig E r s a t z d e h n u n g (compensatio)
des vorhergehenden Vokales ein. Dies ist der F a l l :
a) stets bei b) fast nie bei 11, c) in abnehmender Häufigkeit bei N, )}, ¡1. ad 2) Vorhergehende v e r ä n d e r l i c h e
heterogene Vokale
werden in einen « - L a u t verwandelt; nach u n v e r ä n d e r l i c h e n heterogenen Vokalen (stets lang) wird a m E n d e d e s W o r t e s (ausser vor N) ein
flüchtiger,
geschoben (Pathach fartivum),
nicht silbenbildender «-Laut einz. B.: n i l Geist, aber f n n sein Geist.
ad 3) F ü r einfaches Sch'wa mobile t r i t t s t e t s , für quiescens meist
ein Sch'wa compositum
als Hilfsvokal ein.
Sollte ein
solches Sch'wa compositum einmal v o r einem e i n f a c h e n stehen, so schreibt m a n f ü r das Chateph den vollen Vokal des Chatephs als Hiifsvokai, z. B.= n p y r i f ü r n p y r i ; § 10.
Die Silbe.
1. Jede Silbe b e g i n n t mit einem Konsonanten. A n n . Die einzige scheinbare Ausnahme bildet das W a w c o p u l a t i v u m (und). Es lautet nämlich jetzt 1 v o r l i t t e r i s B u m a p h und l i t t e r i s s c h e w a t i s , z. B.: f ö ^ *)D1\ nfcfrBft 1H. Sonst hat das 1 copulativum sein ursprüngliches P a t h a c h a) gewöhnlich zu S c h e w a verflüchtigt, z. B. njiSTl
—
b) vor
11
12
zu C h i r e q verdünnt,
—
worauf
,
wie ihr 3. m.Vl|lD3 wie er Djjt|3, Dfls/n^Pß, DnfD? wie sie 3. f. n|lD3 wie sie , JH3* HärtS, wie sie. 6. An den P r ä p o s i t i o n e n b u n d 3 verschmilzt der ursprüngliche Wortauslaut ä mit dem Suffixum stets in den 3. Personen Sing. Also: Sing. 1. 2. 2. 3. 3.
c. "b mir Plur. to!? (4d) uns m. ^ (4a), i. p. ^ (4d, eig. laka) dir D?^ (4d) euch f. (4d, eig. lakix) dir euch m. (aus lahu, lau, lö) ihm DH? ihnen f. Tb (aus lahä) ihr ihnen. Ebenso lauten die Suffixa an 3 und an der Präposition Dy mit. Neben ißj; steht jedoch und neben DHSy findet sich auch DÖJJ. » Beweis: 2 K. 4, 2. Ps. 116, 19. 135, 9 u. a.
2*
—
20
—
7. An der N o t a a c c u s a t i v i D K , V I K , die vor Suffixis levibus nl< (JTiN) und vor Suffixis gravibus DNl lautet, und an der P r ä p o s i t i o n
D S = mit verschmilzt der
ursprüngliche
Wortauslaut a mit dem Suffixum gewöhnlich auch in den 3. Personen Pluralis. Sing. I . e .
Also:
Vernich
2. f. ynti
*
W
mit mir
^ri«
3.m. infc
TflK
3. f. nriK
an«
Plur. UriK
1
CiririW,Qnfc (äm = ahem)DFIK j n n i j , jrifc (««=oben)
Über die s y n t a k t i s c h e
V e r w e n d u n g der Nota accu-
sativi merke: Sie steht nur vor determinierten Worten.
Deter-
miniert sind: a) Nomina propria, b) Nomina mit Artikel, c) Nomina mit Suffixen, d) Nomina im status constructus, wenn der zugehörige status absolutus determiniert ist. 8. Die P r ä p o s i t i o n
|D von, aus verbindet sich in ihrer
einfachen Gestalt nur mit den Suffixis gravibus; vor den übrigen Suffixis wird sie meist redupliziert und lautet ]I2Ö.
In beiden
Fällen aber tritt zwischen dem auslautenden J u n d dem folgenden Konsonanten Assimilation ein.
Die Folge der Assimilation ist
entweder Verdoppelung des assimilierenden Konsonanten oder Ersatzdehnung des vorhergehenden Vokals (s. § 9, ad 1). Sing. 1. c. ^ D 2. m. 2. f3. m.
1
aus ^ D * i. p., sonst
Plur. Ä aus ^ 1 ? » *
D3D
^ aus W ^ D *
3. f. na|p 2 „
nißö*
Also:
aus UJI?»* „
D?jp*
„
]äjö*
DflD „
Dnjö*
jjjo
„
jiriip*
A n m . Die Formen 'JSD und iJISÖ erklären sich aus falscher Analogie:
^Bö: SJBD = ^öl^. (^n»^"1.): ipB^.; 1»»: ijöö = 5JD1D: iJDiD. 1
Mit Dag. f. euphonicum firinatiyum im
2
rt ist Vokalbuchstabet
—
21
—
9. Die einsilbigen Präpositionen zu, nach, "7J/ «6 er, au/", "*]J? bis zu sind abzuleiten von Verbis Ü"b. Verba ¡l"b waren aber ursprünglich Verba v'b. Dieses urspr. 11 hat sich erhalten in den poetischen Formen ty. Vffi. und vor Suffixis. Dahei sind in Verbindung mit Suffixis diese Präpositionen scheinbar pluralisiert und gehen nach "CID (s. u. § 4 0 , 4 ) . Also: % nybr,
DRITTER ABSCHNITT.
Das starke Verbum. § 15.
Eigentümlichkeiten des hebr. Verbums.
1. In der uns überlieferten Gestalt der hebräischen Sprache sind weitaus die meisten, ursprünglich (wenn nicht durchweg, so doch vielfach) zweikonsonantigen, W u r z e l n zu dreikonsonantigen S t ä m m e n ausgebildet. Die Grammatik beschäftigt sich allein mit den Stämmen, während die Etymologie auf die Wurzeln zurückgehen muss. Da jedoch die jüdischen Grammatiker den Stamm als = radix bezeichnen, so nennt man jetzt die 3 Konsonanten, aus denen jeder Stamm besteht, etwas ungenau littercie radicales und sagt: Im H e b r ä i s c h e n h a t d e r S t a m m j e d e s V e r b u m s 3 R a d i k a l e (Gesetz der Trilitteralität). 2. D i e B e d e u t u n g d e s W o r t e s h a f t e t a n d e n 3 R a d i k a l e n . Diese mögen vokalisiert sein, wie sie wollen, die Bedeutung des Stammes bleibt dieselbe (z. B.: er tötete, top töten, tötend, er mordete, er ward gemordet, b®p morde), während in den idg. Sprachen jede Änderung der Vokalisation auch eine Änderung der Bedeutung nach sich zieht (z. B.: lab(en), leb(en), lieb(en), lob(en), Laub, Laib, Leib).
—
22
—
3. D i e V e r s c h i e d e n h e i t d e r V o k a l e m a c h t v i e l m e h r n u r die f e i n e r e n S c h a t t i e r u n g e n der B e d e u t u n g s i n n e n f ä l l i g . So erhalten die Verba: a) im P e r f e k t u m nach dem 2. Radikale: a) ein ö (ü) zum Ausdrucke eines u n v e r ä n d e r l i c h e n u n f r e i w i l l i g e n Zustandes (Verba semipassiva), z. B. ]bg klein sein, D'lK rötlich sein; ß) ein e (i)1 zum Ausdruck eines v e r ä n d e r l i c h e n u n f r e i w i l l i g e n Zustandes (Verba stativa oder „intransitiva"), z. B. 2JIH hungern, dürsten, hören. y) ein ä zum Ausdrucke einer f r e i w i l l i g e n Handlung (Verba activa2 oder „transitiva"), z. B. töten. b) im I m p e r f e k t u m nach dem 2. Radikale einen Vokal, der dem des Perfektums entgegengesetzt ist, also ein ö (M)1 oder e (i) 1 , wenn das Perfektum ein ä, dagegen ein ä, wenn das Perfektum ein e (?) oder ö (ü) hat. c) im A k t i v u m helle, im P a s s i v u m dunkle Vokale, z.B. Diese Unterschiede sind jedoch nur sehr unvollständig erhalten 3 ). 4. Ein Mangel des hebräischen Verbums ist, dass es k e i n e Z e i t e n (tempora) in unserem Sinne besitzt. Es giebt zwar ein Perfektum und ein Imperfektum, aber 1
Semitische t und ü werden im Hebräischen durch den Ton zu e und ö gesteigert. 2 Böttcher, ausf. Lehrbuch d. hebr. Spr. § 910. 3 „weil in demselben Masse, in dem die Zahl der Empfindungen (a, a), Vorstellungen (a, ß), Anschauungen (a, -¡), Urteile (b) wächst, die Neigung und das Vermögen abnimmt, über sie und ihre Unterschiede Buch zu führen: der Arme merkt sich Bild und Jahreszahl der 2 Thalerstücke, die er in einem Strumpfe unter dem Kopfkissen hütet, während dem Reichen nichts an den Münzzeichen seiner Doppelkronen liegt" (vgl. Lagarde, Übersicht über die im Aram., Arab. und Hebr. übliche Bildung der Nomina p. 8, 9 ff. 6, 26 ff. 83, 5 ff. 194, 1—6).
—
23
—
das p f . bezeichnet n u r die v o l l e n d e t e
Handlung,
das i p f . bezeichnet n u r die u n v o l l e n d e t e H a n d l u n g . Ob die H a n d l u n g in der Gegenwart, Vergangenheit oder Z u k u n f t vollendet oder unvollendet sei, lässt sich aus der Verbalform selbst nicht ersehen. 5. Ein grosser Reichtum des Hebr zeigt sich dagegen darin, dass fast jedes Verbum durch V o k a l ä n d e r u n g u n d konsonantische Bildungszusätze aus dem einfachen S t a m m e (Qal) verschiedene a b g e l e i t e t e S t ä m m e bilden kann, deren jeder ursprünglich seine aktive u n d passive „Konjugation" g e h a b t hat.
In den idg.
Sprachen findet sich Ähnliches n u r bei wenigen Verben, z. B.: cado caedo, yiyvo/xai ysvvda, trinken t r ä n k e n . Die j e t z t gebräuchlichsten Stämme und Konjugationen sind: I. Qal1 = e i n f a c h e r
Stamm.
Die aktive K o n j u g a t i o n h a t sich ganz, die passive n u r im P a r t i c i p i u m erhalten.
Bedeutung:
er tötete.
II. Vom e i n f a c h e n S t a m m e gebildeter R e f l e x i v s t a m m . Davon findet sich n u r die aktive K o n j u g a t i o n Niph'al, die, u r s p r ü n g l i c h reflexiv, jetzt auch als Passivum zu Qal im Geb r a u c h e ist.
Bedeutung:
er tötete s i c h , liess sich töten,
w a r d getötet. III.
Intensivstamm:
E r d r ü c k t grössere S t ä r k e der H a n d l u n g oder grösseren E i f e r aus, ist daher o f t auch kausativ.
E r zerfällt in die beiden
Konjugationen: a) Pfal2
m i t aktiver B e d e u t u n g :
er mordete,
lehren
(v. "JD^ lernen). 1 Qal heisst leicht. Die Namen der übrigen Konjugationen sind nichts anderes als die Formen des alten Paradigmas der hebr. Grammatik ^J?D = thun in diesen Konjugationen. 2 Nach den häufigen Perfektformen mit Zere, die besonders bei Verbis V'y '•> und in pausa vorkommen, auch Piel genannt. Vgl. Stade § 386 c.
—
24
—
b) Pu'al mit passiver B e d e u t u n g :
er ward gemordet.
IY. V o m I n t e n s i v s t a m m e g e b i l d e t e r R e f l e x i v s t a m m . Er spaltet sich in die beiden Konjugationen: a) Hithptfalx
mit aktiver und zugleich reflexiver Bedeutung:
er ermordete sich. b) Hothpdäl
m i t passiver und zugleich reflexiver B e d e u t u n g :
selten. V.
Kausativstamm.
Er b e d e u t e t : jmdn zu einer H a n d l u n g veranlassen, kann aber auch „innerlich kausativ" 2 sein, sodass veranlassendes und handelndes Subjekt identisch sind.
Er zerfällt in die beiden
Konjugationen: a) Hiph'il mit aktiver B e d e u t u n g : er veranlasste zum T ö t e n ; Ttätyn (v. b) HopWal
reich sein) 1. bereichern, 2. reich werden.
mit passiver B e d e u t u n g :
er ward zum
Töten veranlasst. 6. U n t e r den Formen des Verbum infinitum weist das Hebräische z w e i l n f i n i t i v i auf, einen inflnitivus
constructus,
dem Infinitive der idg. Sprachen entspricht, und einen absolutus.
der
inflnitivus
Der inflnitivus absolutus h a t besonders zwei Aufgaben:
a) er dient zur V e r s t ä r k u n g jeder beliebigen Verbalform z. B.: JliDfiT JTiD du wirst des Todes sterben:' b) er dient zur V e r t r e t u n g jeder beliebigen Verbalform, besonders in poetischer Sprache, z. B.: W M IHÖ ^ W ]
tox
esset§ und morgen sind wir tot. 16. trinket, Bildung denn der Verbalformen. 1. Eine Verbalform stellt im Hebräischen, wie in den übrigen S p r a c h e n , einen ganzen Satz d a r , dessen S u b j e k t u n d P r ä dikat 1 2
zu einem W o r t e verschmolzen sind,
z. B. saai.
Das
Nach den häufigen Perfektformen mit Zere auch Hithpa'el genannt. Stade, Lehrbuch der hehr. Gr. § 160 b.
—
25
—
P r ä d i k a t ist in dem Verbalstamme enthalten, der den Begriff der Handlung an und für sich bezeichnet, ohne Rücksicht darauf, •wo und wann er vorkommt.
Das S u b j e k t wird meist durch
abgekürzte Pronomina, teilweise auch nur durch Zeichen des Numerus oder des Geschlechtes bezeichnet. 2. W i r d die Subjektsbezeichnung
an den Stamm
ange-
h ä n g t , so heisst sie A f f o r m a t i v und bezeichnet eine v o l l e n d e t e Handlung (pf.).; wird die Subjektsbezeichnung v o r den Stamm gesetzt, so heisst sie P r ä f o r m a t i v und bezeichnet eine u n v o l l e n d e t e Handlung (ipf.). Ist durch das Präformativ der Numerus oder das Genus des Subjekts noch nicht ausgedrückt, so wird das P r ä f o r m a t i v nach dieser Richtung hin d u r c h A f f o r m a t i v e
ergänzt.
3. Durch Abstreichen der Präformative von den Imperfektformen der zweiten Personen entstehen die I m p e r a t i v f o r m e n . Dabei ist jedoch im Q a l zu beachten: Um die Aussprache zu erleichtern, versah man den 1. Radikal in alter Zeit mit einem „Hilfsvokale" (ü bei ipf. med. ü (o), ä bei ipf. med. ä). Dieser „Hilfsvokal" hat sich jedoch a) wenn der 2. Radikal seinen Vokal behält, zu S c h e w a mobile verflüchtigt; b ) wenn der 2. Radikal seinen Vokal verliert, a ) vor einfachem Schewa zu C h i r e q , chatuph
selten zu Q a m e z
verwandelt;
ß ) vor zusammengesetztem Sch'wa (Chateph Pathach) als P a t h a c h erhalten. Beispiele: ad a)
d. i. qütul 133 d. i. käbad
• :
aus
bb(?[n d. i. qtül
„n
d. i. kbäd
„
d. i.
T
ad ß) •lönitf d. i. schach"tu
schch'tü
—
26
—
4. Ihrem T o n g e w i c h t e nach zerfallen die A f f o r m a t i ve in a) unbetonte "] b) leichtbetonte (vokalische) l Afformative. c) schwerbetonte J U n b e t o n t e Afformative werden o h n e w e i t e r e s an den Stamm gehängt; l e i c h t b e t o n t e Afformative werfen veränderliche Vokale der l e t z t e n Stammsilbe heraus; s c h w e r b e t o n t e Afformative werfen veränderliche Vokale der v o r l e t z t e n Stammsilbe heraus. 5. Die P r ä f o r m a t i v e waren ursprünglich sämtlich mit kurzen Vokalen, meist mit Pathach, versehen. Sie verflüchtigen (beim regelmässigen Verbum): a) v e r ä n d e r l i c h e Vokale des n ä c h s t e n Konsonanten zu S c h e w a , worauf sie eigenes Pathach zu Chireq verdünnen; b) ihr e i g e n e s Pathach zu S c h c w a , wenn der Vokal des nächsten Konsonanten u n v e r ä n d e r l i c h ist oder (vgl. a) wenn ein weiteres Präformativ vorangeht. § 17.
Bildung des Oal der Verba activa.
1. Dem P e r f e k t u m Q a l liegt die S t a m m f o r m (eig. qätälä) zu Grunde, deren beide Vokale als ursprünglich kurze Vokale veränderlich sind; das Qamez ist nämlich (nach § 11, 2) erst aus Pathach entstanden, also nur Vortonvokal. Diese Stammform wird zugleich als 3. m. s. gebraucht. Also : 3. m. s. (I) er tötete (hat getötet). Durch Anhängung u n b e t o n t e r Afformative werden folgende Formen gebildet: 2. m. s. rÒBj? (III) du, Mann, tötetest. 2. f.
s. i ^ B ß 1 (IV) du, Weib, tötetest.
1. c. s. ^ ß j j 2 (V) ich tötete. 1. c. pi. Ì ^ B g (IX) wir töteten. ' Fl- für ifl-; cf. W . 2 ijv = n für 3 durch Attraktion: Stade § 179 a.
—
27
—
Durch Anhängung l e i c h t b e t o n t e r Afformative ergeben sich folgende Formen: 3. f. s. 3. c. pl.
rtopß 1 (II) sie tötete WpjJ 2 (VI) sie töteten.
S c h w e r b e t o n t e Afformative haben folgende Formen: 3. m. pl. D$Bj? (VII) 3. f. pl,
ihr, Männer, tötetet
(VIII) ihr, Weiber, tötetet.
Im Paradigma der hebräischen Grammatik werden die Formen nach den beigesetzten Zahlen geordnet. 2. Einen a-Laut zeigt der erste Radikal auch im inf. als. ^iBjJ (f = ä), im ptc. act. (aus qätil) und im ptc. pass. ^iüjj. Man fasst deshalb diese Formen mit dem pf. z u r e r s t e n R e i h e Q a l zusammen. 3. Der s y n t a k t i s c h e Gegensatz des pf. und ipf. (§ 15, 4) prägt sich auch äusserlich in der Form aus. Daher ist im ipf. (und in der ganzen, davon abgeleiteten, 2. R e i h e ) der V o k a l des 2. Radikals (nach § 15, 3b) ein 5 (Ä). Ferner sind die Subjektsbezeichnungen (nach § 16, 2) durch P r ä f o r m a t i v e auszudrücken. Endlich wird durch das Vortreten der Präformative (nach § 16, 5 a) der veränderliche Vokal des 1. Radikals zu Sch'wa verflüchtigt. Danach ergeben sich für das Imperfektum folgende Formen: a) ohne Afformative: 3. 3. 2. 1. 1. 1 2
m. s. f. s. m. s. c. s. e, pl.
bbpl I. Stopft II. III. V. X.
er tötet (wird töten) sie tötet du, Mann, tötest ich töte wir töten.
¡"1—, urspr. n — = Zeichen des Fem. i, urspr. = Zeichen des nom. pL: Stade § 323 c.
—
28
-
b) mit unbetonten Afformativen: 3. f. pl. n ^ b p n 1 VII. sie, die Weiber, töten 2. f. pl. n ^ b j p n 1 IX.
ihr, Weiber, tötet.
c) mit leichtbetonten Afformativen: 3. m. pl. ( p ^ ß p l VI. sie, die Männer, töten 2. m. pl. (ptopjpÄ VII. ihr, Männer, tötet 2. f. s. ^ b p f i 2 IV. du, Weib, tötest. 4. F ü r den I m p e r a t i v ergeben sich (nach § 16, 3) folgende Formen: 2. m. s.
Vbp aus
2. f. pl. n ^ b j p „ 2. f. s. ?t?p „ 2.'m. pl. 6 Ö p „ § 18.
töte, o Mann (zugleich inf. cstr.) n ^ b j p [ n IV. tötet, o Weiber II. töte, o Weib HI- tötet, o Männer.
Verba stativa und semipassiva.
Vgl. § 15, 3 a. Die Verba stativa und semipassiva werden wie folgt konjugiert: 1. Die Verba stativa behalten im pf. das e (?) n u r in der 3. m. s.; alle übrigen Formen gehen nach ^I3p, sodass f ü r e (?) teils Pathach, teils Sch c wa eintritt. 2. Die Verba semipassiva behalten im pf. das 5 (ü) vor unbetonten Afformativen; vor den schwerbetonten wird es (nach § 10, 3 c) zu Qamez chatuph; vor den leichtbetonten Afformativen fällt es (nach § 16, 4) aus. 3. Das plc. lautet wie die 3. m. s. pf. 4. Im i p f , also auch im imper., t r i t t (nach § 15, 3 b) Pathach in die Endsilbe; der inf. cstr. aber erhält gewöhnlich Cholem wie top. 1
PO = Zeichen des plur.: Stade § 323 o. 2 Präf. Fl + Afform. , — = ^ [ N ] : Stade § 553 a.
— § 19.
29
—
Bildung dos Niphal.
1. Um das Niphal zu bilden, setzt man vor die Stammform qätäl (in der 2. Reihe, ausser vor H3-, nach § 10, 3 a. 15, 3 b ^BjJ) das P r ä f o r m a t i v J. Dieses verflüchtigt 1 a) im A n l a u t e , d. h. in der 1. Reihe (nach § 16, 5 a ) den veränderlichen Vokal des 1. Radikals zu Sch'wa, worauf es sein eigenes Pathach zu Chireq verdünnt (näqätäl, näqtäl, ^ÜpJ); b) im I n l a u t e , d. h. in der 2. Reihe (nach § 16, 5 b ) sein eigenes Pathach zu Sch e wa, worauf es sich dem 1. Radikale assimiliert, der deshalb stets Dag. forte hat (jänäqätil, Jinqälel, 2. Beim Wegfalle der Imperfekt-Präformative (§ 16, 3) im I m p e r a t i v und I n f i n i t i v tritt, um das (später assimilierte) 1 hörbar zu erhalten, noch ein H vor, also: 2. m. s. imp.: aus (zugleich inf. cstr.), 2. f. s. „ : •typjin „ ^ t p ß r i u. s. w. 3. Das P a r t i c i p i u m lautet wie die 3. m. s. pf., hat jedoch, wie alle Participia, langen Vokal in der Endsilbe. 4. Zur 1. R e i h e gehören pf., ptc. und eine Form des inf. abs.; zur 2. R e i h e gehören ipf., imp., inf. cstr. und die andere Form des inf. abs. ^bjpH). § 20.
Bildung der Intensivlionjugaticnen.
1. Der Intensivstamm wird gebildet durch V e r d o p p e l u n g des mittleren Radikals. 2. In der so entstehenden Grundform qättäl2 wird nun im P i ' a l (Pi'el): a) das Pathach der 1. Silbe in der 1. Reihe stets zu Chireq verdünnt, also: b) das Pathach der 2. Silbe in der 2. Reihe (nach § 15, 3b) stets, häufig auch schon in der 1. Reihe, zu Chireq verdünnt und durch den Ton zu Zere gesteigert: ^tSj? und » Vgl. Philippi, ZDMG 46, 158 2. Vgl. auch Barth, Nominalbildung in den semitischen Sprachen p. XXII f.
2
—
30
—
Zur 1. Reihe g e h ö r t im Pi'al n u r das pf. A n m . Yom Pial an werden die pto. durch Vorsetzung eines 12 (urspr. mit ä) gebildet.
3. Das P u ' a l , das n u r noch eine Reihe h a t , zeigt als Passiyum (nach § 15, 3 c) die dunkeln Vokale ü u n d ä: 4. D u r c h V o r s e t z u n g des P r ä f o r m a t i v s fl vor die P i a l g r u n d f o r m e n qättäl und qättel entstehen die G r u n d f o r m e n der beiden I l i t h p a ' a l r e i h e n : täqättäl
(für das pf.) u n d täqättel.
Vor die
G r u n d f o r m täqättel t r e t e n die P r ä f o r m a t i v e des ipf. u n d ptc. ohne weiteres, (indem sie nach § 16, 5 a das veränderliche ä des f l zu Sch e wa verflüchtigen und ihr eigenes P a t h a c h zu Chireq verdünnen) also: jäthäqättel,
jäthqättel, In allen
ü b r i g e n F o r m e n t r i t t , um das (vor dem unveränderlichen P a t h a c h des 1. R a d i k a l s nach § 16, 5 b) vokallose fi h ö r b a r zu e r h a l t e n , wie im Niphal, noch ein ¡1 vor,1 also: imp. b g p i i n , pf. ^gjariri (i. p. stets teprin) oder tepnn. Dabei ist jedoch zu b e a c h t e n : a) B e g i n n t das V e r b u m m i t einem Zischlaute (§ 2, 6), so e r f o l g t M e t a t h e s i s des P r ä f . "lÖfl^ri sich h ü t e n .
h i n t e r den Zischlaut, z. B.:
I s t der Zischlaut e m p h a t i s c h 2 (X), so wird
a u c h n e m p h a t i s c h (ü), z. B.: p^öSH sich rechtfertigen. b) Beginnt das V e r b u m m i t einem T - L a u t e , so e r f o l g t A s s i m i l a t i o n des P r ä f . f l an den T - L a u t , z. B . :
colloqui von
"DT loqui. § 21.
Der Kausativstamm.
1. Der K a u s a t i v s t a m m setztes n .
wird gebildet d u r c h ein vorge-
2. Im H i p h i l t r i t t das H mit P a t h a c h vor die S t a m m f o r m 1
Kurz, aber ungenau drückt man sich auch so aus: „Das Hithpa'al wird gebildet, indem man die Silbe Dil, deren ¡1 nach Präf. synkopiert wird, vor die Pialgrundform qattal (qattel) setzt: ^tapriH, btäj3JV.B 2 Litterae emphaticae sind: t23p.
—
31
—
qätäl, deren 1. Vokal sich dadurch (nach § 16, 5 a) zu S c h V a verflüchtigt. In der so entstehenden G r u n d f o r m häqtäl hat sich nun a) das Pathach der 1. Silbe in der 1. Reihe (z. B. fl^DpH), b) das Pathach der 2. Silbe in der 2. Reihe stets zu Chireq verdünnt. Das C h i r e q d e r 2. S i l b e ist sodann im Hebräischen a) durch den Ton (nach § 15, 3 b Anm.) z u Z e r e g e s t e i g e r t worden, jedoch regelmässig n u r : a) vor dem konsonantischen Afformative f U - : Hi^Bpri 1 ß) im inf. abs. und imperativus: ^BpH. b) in den übrigen Formen z u i g e d e h n t worden; also: inf. cstr. ^{Djp^1 ipf. Dasselbe Chireq magnum (dessen Verbreitung vom ipf. Hi. der Verba V'J? ausgegangen ist 2 ), ist auch in die d r i t t e n Personen des Perfektums eingedrungen. Zur 1. Reihe Hiphil gehört n u r das Perfektum. 3. Im passiven H o p h a l , das n u r noch eine Reihe hat, t r i t t das n (nach § 15, 3 c) mit dunkeln Vokalen vor die Stammform qätäl, deren 1. Vokal sich dadurch (nach § 16, 5 a) verflüchtigt, also: oder ^BpjX § 22.
Modi der Aufforderung.
1. Sollen die Imperfektformen Jussiv- (Optativ-)Bedeutung erhalten, so werden sie am Ende, wenn möglich, verkürzt (oder apokopiert, § 32, 5). So wird z. B.: zu jäqtil, dessen i durch den Ton (nach § 15, 3 b Anm.) freilich wieder zu Zere gesteigert wird: (Jussivus). 2. Sollen die Imperfektformen Kohortativbedeutung erhalten, so wird ihnen die Deutewurzel 3 än angefügt, die jedoch im Hebr. 1
Nach Präf. wird H synkopiert, wobei sein Vokal unter das (nach § 16, 5 b vokallose) Präf. tritt. 2 Stade a. a. 0. § 91. 159 b. 3 identisch mit der Silbe JX in «"WS etc.: Stade 177 b, 480 c.
—
32
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(ausser vor Suffixis, s. § 24, 2c) ihr 3 stets abgeworfen und dann ihr Pathach (nach § 10, 3 a) zu Qamez gedehnt hat, also gewöhnlich als H— (H ist Vokalbuchstabe) erscheint. Dieses H— nun wird wie die vokalischen Afformative desselben ipf. angehängt und betont: m p e r f e c t u m energicum). 3. Dasselbe ¡1— verleiht auch dem imp. grösseren Nachdruck ( I m p e r a t i v u s e n e r g i c u s ) . Hier ergeben sich (nach § 16, 3) folgende Formen: a) von imperativis mediae Ö: top, r t e j j i. p. n t ö p . „ „ „ ä: Ä i. p.
b)
§ 23.
Die konsekutiven Tempora.
1. Wird ein pf. oder ein ipf. mit Waw consecutivum verbunden, so wird es dadurch „jedesmal in die Zeitsphäre des vorhergehenden Tempus gerückt, zu dem es als zeitliche oder logische Folge in Beziehung gesetzt ist." Am häufigsten wird es jedoch in folgender Weise gebraucht. 2. Der Hebräer beginnt eine Darstellung vergangener Ereignisse mit dem Perfektum, setzt sie aber fort mit dem ipf. consecutivum. Umgekehrt beginnt der Hebräer eine Darstellung zukünftiger Ereignisse mit einem futurischen Tempus (ipf., imper., ptc.), setzt sie aber fort mit dem pf. consecutivum,. 3. Zur Bildung dieser konsekutiven Tempora bedient sich der Hebräer des Waw consecutivum, das hiernach dem ipf. meist A o r i s t b e d e u t u n g und dem pf.meist F u t u r b e d e u t u n g giebt. 4. Das Waw consecutivum imperfecti lautet -1 und zieht, ausser in der 1. p. s., gewöhnlich den Ton von der Endsilbe zurück, sodass diese, wenn möglich, verkürzt (oder apokopiert, s. § 32, 5) wird, z. B . : für (vgl § 22, 1) für ^ÖJ?^. Das Waw consecutivum perfecti lautet wie ) copulativum (s. § 10, 1 Anm.) und wirft gewöhnlich den Ton der vorletzten Silbe auf die letzte, z. B. "Tl^SD 1. J
•
:
-
JJT
:
— § 24.
33
—
Suffixa verbi.
1. Ist das Objekt des Yerbums ein Personalpronomen, so bezeichnet es der Hebräer gewöhnlich durch ein abgekürztes Pronomen (Suffixum), das sich zum Anhängen eignet (§ 14, 1). Er verwendet hierzu dieselben Suffixa, die auch mit den Präpositionen verbunden werden. Jedoch erscheinen DH-, nur als D- und Iii- auch als 1-, und das Verbalsuffix der 1. Person lautet ""J-. 2. Abgesehen von den durch die Tonverschiebung verursachten Vokalisationsänderungen (s. unter 3) werden die Suffixa folgendermassen'an das Verbum angehängt: a) Geht das Verbum auf ein A f f o r m a t i v aus, so werden die Suffixa o h n e w e i t e r e s angehängt: (aber b) Geht das Verbum auf den 3. R a d i k a l aus, so werden die Suffixa mittels „ B i n d e v o k a l e s " (§ 14, 3) angehängt, der für die P e r f e k t a ein a - L a u t (jedoch auch - und "SJ—), für alle ü b r i g e n Formen ein e - L a u t ist (jedoch auch ) ; im I n f i n i t i v s c h w a n k t der Bindevokal. Beispiele: r&pJJ aber (Ö = ahu: § 14, 6), D^BR. c) Im ipf. (und imp.) werden, besonders in pausa, die Suffixa häufig noch an die älteren Formen des Imperfectum energicum (s. § 22, 2), das auf an ausging, angehängt. Mau sagt dann: der 1 sei verstärkt durch Nun energicum. Bindevokal oder mit Assimilation: z. B . :
(neben in^ÜJ?1'). d) Keinen Bindevokal erfordern die Suffixa SJ-, D?-, p - ; nur in pausa tritt mit Bindevokal an, z. B. ^Bj? 1 !, i. p. e) Folgende Formen zeigen vor Suffixis eine andere, z. T. ältere Gestalt: nbt?(5 lautet vor Suffixis n$Bj? (vgl. § 17, 1. I I ) »• , „ ^ ¿ j ? (vgl- § 17, 1. IV) 1 Neben \13—, , steht aber auch noch , ^—. 3
—
34
—
D$>Bj?, l ^ J ? lautet vor Suffixis ^ B j ? 'foj? ,, „ „ tejj1, n^bjpri
„
„
vor i , DD, )? auch
„
3. Die wichtigsten durch die Tonverschiebung verursachten Ä n d e r u n g e n i n d e r V o k a l i s a t i o n sind folgende: a) Der Vokal der 1. Stammsilbe wird im pf. Qal durchweg zu Sch e wa verflüchtigt, z. B.: ^tSj?, "•jnDtf (vgl. § 11, 2). b) Der Vokal der 2. Stammsilbe wird im pf. Qal durchweg beibehalten, z. B.: Vltoöjp (Qamez nach § 10, 3 a), ^ i O t ? . c) Die ipf. med. ö verflüchtigen ihr 5 beim Fortrücken des Tones auf den Bindevokal zu Sch c wa, während 'sie es vor ij, DD, zu Qamez chatuph umwandeln (nach § 10, 3 c). Dagegen behalten die ipf. (und imp.) med. ä ihr ä gewöhnlich bei, dehnen es aber (nach § 10, 3 a ) zu ä. Beispiele: "^Öj??, aber ^ ö p l ; orfwf. •• T
:
•
d) Die ledigen (afformativlosen) Pialformen verflüchtigen ihr Zere beim Fortrücken des Tones auf den Bindevokal zu Sch'wa, während sie es vor DD,)D gewöhnlich zu Segol, seltener zum urspr. Chireq umwandeln. Beispiele: ^¡ang.
IV. ABSCHNITT. Das schwache Verbum. A. Verba gutturalia. Vgl. § 9. § 25.
Verba primae guttaralis.
1. K o m p e n s a t i o n t r i t t unterschiedslos vor allen G u t t u ralen in der 2. Reihe Niphal ein, z. B.: *7ÜJJ\ 2. Die N e i g u n g d e s H e b r ä e r s , d i e G u t t u r a l i s m i t 1
Vgl. § 16, 3 a. 41, II. 1, 2.
—
35
—
a-L a u t e n zu verbinden, bewirkt, dass für gewöhnlich das ursprüngliche Pathach unterm Präformativ a) im Qal bei imperfectis mediae ö erhalten bleibt 1 : "7bJ?\ b) im p f . Ni. und Hi., sowie im Qal bei imperfectis mediae ä nicht zu Chireq, sondern zu dem näher liegenden Segol abgeschwächt wird: lQJtt, TÖ^ri, piTT. (vgl. 3 c). A n n , 1. Übrigens geht bei Tonfortschritt häufig Segol in Pathach,
seltener umgekehrt, über: "IDIT, aber 1"IDIT; rnfejjn, aber
Den
Punktatoren gilt nämlich _ für kürzer als _; vgl. DlIK, '•tt'lN; HDK Treue, c. suff. IflDN. Stade a. a. 0. § 81, a. 102 a, 4. Anm. 2. Bei Vb. I. gutt. und TX'b beeinflusst der latente a-Laut der Imperfektendung H— (s. § 32, 2 b) gewöhnlich nur bei Vb. JTB den Vokal des Präformativs nicht, z. B.: ¡"IJiT, ¡11 IT, aber auch, jedoch selten, H J n \ 134, 22 ff.
Vgl. Böttcher § 1059, 2 und Lagarde a. a. O. 8.
3. Statt Sch"wa mobile bekommt die Gutturalis immer, statt Sch'wa quiescens bekommt die Gutturalis meist Sch'rva compositum, das a) gewöhnlich Chateph Pathach: DfflDJ?, "JbJ7, b) unter K im inf. und imp. auch Chateph Segol ist 1 und c) nach einem Präformative sich nach dessen Vokale richtet: tdw, ibir, pmv § 26.
Verba mediae gutturalis.
1. Die Regeln über die K o m p e n s a t i o n (§ 9, ad 1) treten ein in den Intensivkonjugationen: "iJTli trösten. 2. Wegen der N e i g u n g des H e b r ä e r s , d i e G u t t u r a l i s m i t a-L a u t e n zu verbinden, wird im ipf. und imp. Qal Pathach 2 anstatt Cholem eingesetzt: t 3 n ^ , ßntä^. 3. Für Sch'wa, das immer mobile ist, tritt stets C h a t e p h P a t h a c h ein, z. B. ttttlt^. '
- : IT '
:
•
1
Nur N hat unter und vor sich meist Segol: 2 Doch s. Böttcher § 1055 b.
3*
— § 27.
36
-
Verba tertiae gutturalis.
1. K o m p e n s a t i o n kommt nicht in Frage. 2. Die N e i g u n g d e s H e b r ä e r s , d i e G u t t u r a l i s m i t a - L a u t e n zu verbinden, erfordert stets Pathach furtivum a) in allen infinitivis absolutis: n i ^ usw. b) im infinitivus constructus Qal: c) im participium pass. Qal: n i ^ d) nach V im Hiphil: I T ^ H , r p f o ^ usw. Dagegen werden die heterogenen Vokale in Pathach verwandelt a ) im imper. und ipf. Qal: ß) im imper. und jussivus Hiphil: y) in den Anschlussformen der 2. Reihe Niph. sowie des ganzen Pi'al und Hithpa'al, während die Abschlussformen Zere mit Pathach furtivum' haben: n ^ , i. p. n ^ usw. ff) in den status constructi der participia Qal, Pi'al, Hithpa'al, während die status absoluti Zere mit Pathach furtivum haben: l j t i t , rfctf; GjRflp, n ^ f p . 3. Für Sch'wa, das stets quiescens ist, t r i t t nur in den 2. Personen f. s. aller pf. ein H i l f s - P a t h a c h ein, wobei aber n sein und Sch'wa behält: usw. B. Dagesch Verba assimilata. § 28.
Verba f f i .
1. Mit Sch'wa q u i e s c e n s (nach Präformativen) assimiliert sich das 3 gewöhnlich dem 2. Radikale: t^äl, 2. Mit Sch'wa m o b i l e fällt das 2 im imper. und inf. cstr. d e r Verba, die ein Imperfektum mediae ä haben, per aphaeresin meist weg: Bfe, aber fei Den inf. cstr. versieht man zum Ersätze dafür mit der unbetonten Femininendung: f ü r gascheth, c. suff. l'fi^ä. 3. Hierher gehören auch: 1 im Hithpa'al Qamez.
—
37
—
a) einige Verba v '£, die ihr 11 wie ein 2 behandeln (Verba )V'B), z. B . : p ^ giessen, imp. und pS, inf. ipf. p*P Hi. p m b) die Verba np^> nehmen und geben. Die Formen sind: inf. n n p 1 , imp. n p , v^p, inp, n : o p , ipf. n p \ aber m . n p b ; inf. n r i 1 , imp. )F\, u ä — „ )fi\ Im pf. werden mit Assimilation des 2. J gebildet die F o r m e n : flrjj, p r ü ,
D^ri:, , u n i
4. Die A s s i m i l a t i o n u n t e r b l e i b t besonders bei Yerbis II. gutt. und in Pausalformen, z. B.: 113?; VftJ1; neben H P ; doch auch Dfl} Ni. sich trösten; bereuen. 5. Die A p h a e r e s i s u n t e r b l e i b t bei Yerbis TY'b und in den Nebenformen, die mit ö gebildet werden, z. B.: fllBi, flBJ; p l } neben n f l , J Ü neben nj?3; Mtft} neben ilKi?. C. Verba quiescentia. § 29.
Verba «"B.
Die Verba mit ursprünglichem 11 an erster Stelle (Verba W 'Ö) lassen: a) im g a n z e n H i p h i l das H noch mit dem urspr. Pathach vortreten, das aber dann mit dem vokalischen ' zu dem Diphthong ai verschmilzt; in der Aussprache ist daraus allmählich, wie im Französischen, e geworden: ^BYl, 3 , IÖ\\ b) im ipf. Qal das radikale 11 mit dem (durch Verdünnung des urspr. Pathach entstandenen) Chireq der Präformative zu (i = tj) verschmelzen: § 30.
Verba V'ß.
1. Die Verba 1V'B, d. h. Verba, deren 1. Radikal im Anlaute jetzt als 11 erscheint, urspr. aber ein 1 ist, schliessen sich zur g r ö s s e r e n H ä l f t e in der Bildung der 2. R e i h e Q a l den Verbis «"B an. Also: Bft}, von trocken sein. i o. suff. wnp, w o .
—
38
—
2. Bei der k l e i n e r n H ä l f t e t r i t t in der 2. R e i h e
U n t e r m 2. Radikale steht Zere 1
Aphäresis des 1. R a d i k a l s ein.
(unter und vor G u t t u r a l e n P a t h a c h ) .
Auch die Präformative
2
des ipf. zeigen (festes) Zere . Also: a&l, von
-
T
Qal
(c. suff. W ^ )
wohnen.
Anm.
Hierher gehören SB^ wohnen,
gebären, TV herabsteigen,
1
KSJ herausgehen, ^Vj fi] ?«!) gehen, J?T wissen, 1IT sich vereinigen, sich verrenken.
3. I m I n l a u t e t r i t t das u r s p r . 1 wieder ein.
Dieses i s t :
e
a) v o k a l i s c h , wenn es mit Sch wa quiescens versehen sein sollte, u n d verschmilzt: a)
in der 1. Reihe Ni. u n d im ganzen Hi. mit dem u r s p r . P a t h a c h des P r ä f o r m a t i v s zunächst zu au, woraus aber i n der Aussprache ö geworden i s t :
ß)
im Ho. m i t dem Qibbuz des P r ä f o r m a t i v s zu ü:
b) k o n s o n a n t i s c h , wenn es m i t einem Vokale versehen ist, u n d e r s c h e i n t : a) ß)
in der 2. Reihe Ni. als 1: im Hithp. als 1 oder
IW;
11
: T ^ f l n , j n i n n (sich als geboren
angeben, melden; sich zu erkennen geben). § 31.
Vcrba N"E>.
1. Die grosse Mehrzahl der V e r b a nach den Regeln der Verba I. g u t t .
richtet sich ganz
Vgl. besonders § 25, 3 b.
2. Eine abweichende Bildung findet sich regelmässig n u r bei den 5 V e r b i s : essen, wollen, «ISN backen.
sprechen, T3N p e r i i t ,
Diese lassen nämlich das N
a) in a l l e n F o r m e n des ipf, Qal in der Aussprache wegfallen, worauf d a s ursprüngliche P a t h a c h des P r ä f o r m a t i v s durch D e h n u n g (nach § 10, 3 a) u n d T r ü b u n g in Cholem 1
übergeht,
d. i. durch den Ton gesteigertes Chireq parvum. 2 Vgl. Gesenius-Kautzsch 55 S. 186 Anm.; ferner Böttcher § 1095, 4 coli. § 462, Lagarde S. 135 f. und Philippi, in ZDMGr 46, 168 f.
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während die Endsilbe Pathach, in pausa meist Zere "lÖKfr, 1 doch stets IßN* und "ID&), im ipf. consecutivum Pathach oder Segol zeigt ( ¿ t f l , -113^1). b) in der 1. P e r s o n S i n g . ipf. Qal stets, bisweilen auch in den übrigen Formen, auch in der Schrift wegfallen: tau Anm. ist also aus aus entstanden. Die genannten Yerba stehen also in der Bildung des ipf. noch auf der ältesten Stufe, wo das Pathach des Präformativs vor K noch nicht (nach § 25, 2 a Anm.) zu Segol abgeschwächt ward. — Anders Lagarde a. a. 0. S. 135.
§ 32.
Verba T i " b .
1. Die Verba 71"/ sind ursprünglich Verba (V^). Ihre Eigentümlichkeit beruht auf der vokalischen Natur des 3. Radikals, der nur in 2 Fällen konsonantisch ist: a) im ptc. pass. Qal, z. B.:
nVlfcW 1 S 25, 18 Kt.;
b) bisweilen vor vokalischen Afformativen, meist in p a u s a , z. B.: -l^a, iTDH. T T '
I
T I
TIT T
2. Am E n d e des W o r t e s , d. h. in l e d i g e n Formen sind a) bald durch V e r s c h m e l z u n g , b) bald durch W e g f a l l des vokalischen Jod die vorhergehenden Flexionsvokale (in einer Zeit, wo diese durchweg Pathach 1 waren), a) bald zu D i p h t h o n g e n , 2 ß) bald zu l a n g e n V o k a l e n geworden, die durch den Vokalbuchstaben fl 3 bezeichnet werden (daher Verba iT'b) und in allen Konjugationen dieselben sind. Das il bezeichnet nämlich: a) in allen perfectis ein Q a m e z (ä = äjä, bß) b) in allen imperfectis und participiis
ein S e g o l 4 (ä — ai, a a )
c) in allen imperativis ein Z e r e 4 (